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BAWAG Group AG

Annual Report Mar 29, 2018

737_10-k_2018-03-29_b5c631cf-fa98-41d2-9f65-cee86b646e4e.pdf

Annual Report

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JAHRESFINANZBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2017

INHALT

7 KONZERN-GESCHÄFTSBERICHT

  • 23 Konzernlagebericht
  • 63 Konzernabschluss
  • 215 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

231 GESCHÄFTSBERICHT NACH UGB

  • 232 Lagebericht
  • 246 Einzelabschluss
  • 262 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

HIGHLIGHTS 2017

März  BAWAG P.S.K. von Global Finance zu "Österreichs bester Bank 2017" gewählt
 Ernennung von Anas Abuzaakouk zum CEO
April  Drittes Rating-Upgrade von Moody's innerhalb von zwei Jahren auf A2
Juli  Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Übernahme der Südwestbank
Oktober  Übernahme von PayLife, dem Commercial Card Issuing Business von SIX Payment Services Austria
 Listing der BAWAG Group AG an der Wiener Börse – größter Börsengang aller Zeiten in Österreich
November  BAWAG Group von The Banker zum dritten Mal in Folge als "Bank des Jahres" in Österreich ausgezeichnet
Dezember  Erfolgreicher Abschluss der Akquisition der Südwestbank
 Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Übernahme der Deutscher Ring Bausparkasse
 easybank von DerBörsianer wieder als "Beste Direktbank in Österreich" ausgezeichnet

Erzielung eines Rekord-Jahresergebnisses vor Steuern von 517 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2017

ALLE ZIELE 2017 ÜBERTROFFEN

Ziele 2017 Ergebnisse 2017
Jahresüberschuss vor Steuern >500 Mio. EUR 517 Mio. EUR
Return on Equity (@12% CET1) >15% 15,3%
Return on Tangible Equity (@12% CET1) >16% 17,9%
Cost/Income Ratio <43% 41,6%1)
CET1 Quote (fully loaded) >12% 13,5%
Leverage Ratio (fully loaded) >5% 6,2%

ERFOLGSKENNZAHLEN

FINANZKENNZAHLEN

Erfolgsrechnung
(in Mio. EUR)
2017 2016 Veränderung
(%)
2015 Veränderung
(%)
Nettozinsertrag 791,3 732,2 8,1 722,3 9,6
Provisionsüberschuss 216,9 192,9 12,4 185,9 16,7
Operative Kernerträge 1.008,2 925,1 9,0 908,2 11,0
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten inkl.
sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
129,4 55,8 >100 63,6 >100
Operative Erträge 1.137,6 980,9 16,0 971,8 17,1
Operative Aufwendungen -528,8 -439,4 20,3 -470,1 12,5
Regulatorische Aufwendungen -33,8 -46,1 -26,7 -36,8 -8,2
Risikokosten -61,8 -42,7 44,7 -45,8 34,9
Jahresüberschuss vor Steuern 517,3 460,7 12,3 418,5 23,6
Steuern vom Einkommen -50,6 12,9 -24,1 >100
Nettogewinn 466,6 473,4 -1,4 394,4 18,3
Erfolgskennzahlen 2017 2016 Veränderung
(%Pkt.)
2015 Veränderung
(%Pkt.)
Return on Equity 13,9% 15,6% -1,7 14,1% -0,2
Return on Equity (@12% CET1) 15,3% 16,5% -1,2 14,4% 0,9
Return on Tangible Equity 16,0% 17,6% -1,6 16,1% -0,1
Return on Tangible Equity (@12% CET1) 17,9% 18,9% -1,0 16,3% 1,6
Nettozinsmarge 2,23% 2,32% -0,09 2,35% -0,12
Cost/Income Ratio1) 41,6% 44,8% -3,2 48,4% -6,8
Risikokosten / Kredite und Forderungen 0,18% 0,15% 0,03 0,17% 0,01
Bilanz
(in Mio. EUR)
2017 2016 Veränderung
(%)
2015 Veränderung
(%)
Bilanzsumme 46.071 39.761 15,9 35.708 29,0
Finanzielle Vermögenswerte 7.588 6.416 18,3 6.288 20,7
Kredite und Forderungen an Kunden 30.804 28.498 8,1 24.713 24,6
Kundeneinlagen und eigene Emissionen 36.611 32.045 14,2 26.197 39,8
IFRS-Eigenkapital 3.609 3.123 15,6 2.956 22,1
IFRS-Eigenkapital abzgl. immaterieller
Vermögenswerte
3.102 2.745 13,0 2.628 18,0
Risikogewichtete Aktiva 21.491 19.044 12,8 17.454 23,1
Bilanzkennzahlen 2017 2016 Veränderung
(%Pkt.)
2015 Veränderung
(%Pkt.)
Common Equity Tier 1 Quote (fully loaded) 13,5% 13,6% -0,1 12,3% 1,2
Leverage Ratio (fully loaded) 6,2% 6,5% -0,3 6,5% -0,3
Liquidity Coverage Ratio (LCR) 150% 138% 13 137% 14
NPL Ratio 2,0% 1,7% 0,3 1,9% 0,1

Anmerkung: Definitionen und Details zur angewandten Berechnungsmethodik siehe Kapitel "Definitionen" auf den Seiten 227–229. Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Finalisierung der erstmaligen Kaufpreisallokation nach IFRS 3.45 aus der Übernahme der start:bausparkasse und der IMMO-BANK im Dezember 2016 angepasst. Weitere Details dazu siehe Note 37.

AKTIENBEZOGENE KENNZAHLEN

Aktienbezogene Kennzahlen 2017 2016 Veränderung
(%)
2015 Veränderung
(%)
Jahresüberschuss vor Steuern je Aktie (in EUR) 5,17
Nettogewinn je Aktie (in EUR) 4,67
Buchwert je Aktie (in EUR) 36,09
Höchstkurs (in EUR) 48,00
Tiefstkurs (in EUR) 41,20
Schlusskurs (in EUR) 44,46
Price/Book Ratio 1,23
Price/Tangible Book Ratio 1,43
Im Umlauf befindliche Aktien am Ende der
Periode
100.000.000
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien
im Umlauf
100.000.000
Marktkapitalisierung (in Mrd. EUR) 4,4

BAWAG GROUP AUF EINEN BLICK

Die BAWAG Group AG ist die börsennotierte Holdinggesellschaft der BAWAG P.S.K. mit Sitz in Wien und den wesentlichen Banktöchtern easybank und start:bausparkasse in Österreich sowie der Südwestbank in Deutschland. Mit mehr als 2,5 Millionen Kunden ist die BAWAG P.S.K. eine der größten Banken in Österreich und verfügt über eine landesweit bekannte Marke.

Wir verfolgen ein einfaches und transparentes Geschäftsmodell, das auf niedriges Risiko, Effizienz sowie regional auf Österreich, Deutschland und entwickelte Märkte ausgerichtet ist. Wir betreuen Privat-, KMU- und Firmenkunden

und bieten ihnen ein breites Sortiment an Spar-, Zahlungsverkehrs-, Kredit-, Leasing- und Veranlagungsprodukten sowie Bausparen und Versicherungen über verschiedene Online- und Offline-Vertriebswege an.

Unsere Geschäftssegmente sind BAWAG P.S.K. Retail, easygroup, Südwestbank, DACH Corporates & Public Sector, International Business und Treasury Services & Markets. Die Bereitstellung von einfachen, transparenten und erstklassigen Produkten und Dienstleistungen, die den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen, steht in allen Geschäftsbereichen im Zentrum unserer Strategie.

STRATEGIE

  • Wachstum in unseren Kernmärkten Unser Ziel ist es, unsere Kundenbasis und unser Kundengeschäft in unseren Kernmärkten Österreich, Deutschland und entwickelten Märkten mit Schwerpunkt auf der DACH-Region zu steigern.
  • Unseren Kunden das Leben einfacher machen Unsere Kunden sollen ihre Bankgeschäfte so gut und komfortabel wie möglich über unsere digitalen und physischen Vertriebskanäle abwickeln können. Dadurch wollen wir erfolgreiche, langfristige Kundenbeziehungen aufbauen und erhalten.

  • Effizienz als Schlüssel zum Erfolg Kosteneffizienz in allen Geschäftsbereichen und Funktionen ist für den Erfolg in einem komplexen Umfeld entscheidend, in dem wir mit stärkerem Wettbewerb, strengeren regulatorischen Anforderungen und neuen Marktteilnehmern von außerhalb der Finanzdienstleistungsbranche konfrontiert sind.

  • Sicher und solide Eine starke Kapitalausstattung, stabile Einlagen und ein niedriges Risikoprofil stellen die Basis für die Umsetzung unserer Geschäftsstrategie dar.

ZIELE FÜR 2018

  • Steigerung des Jahresüberschusses vor Steuern um mehr als 5%
  • Erzielung einer Cost/Income Ratio unter 46%
  • Erzielung eines Return on Tangible Equity (@12% CET1) über 15%
  • Beibehaltung einer CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von mindestens 12%

3-JAHRES-ZIELE (2018–2020)

  • Durchschnittliche jährliche Steigerung des Jahresüberschusses vor Steuern von 5% sowie einen Gewinn vor Steuern von mehr als 600 Mio. EUR im Jahr 2020
  • Erzielung eines durchschnittlichen Jahresüberschusses vor Steuern je Aktie von mehr als 5,70 EUR
  • Erzielung einer Cost/Income Ratio unter 40%

Disclaimer:

Bestimmte der in diesem Bericht enthaltenen Aussagen können Darstellungen von oder Aussagen über zukünftige Annahmen oder Erwartungen sein, die auf gegenwärtigen Annahmen und der gegenwärtigen Sicht des Managements beruhen, und bekannte und unbekannte Risiken und Ungewissheiten beinhalten, die zu beträchtlichen Abweichungen von den tatsächlichen Ergebnissen, Leistungen oder Ereignissen führen können.

Tatsächliche Ergebnisse können von den prognostizierten wesentlich abweichen und berichtete Ergebnisse sollten nicht als Hinweis auf zukünftige Entwicklungen betrachtet werden.

Weder die BAWAG Group selbst noch irgendeines ihrer verbundenen Unternehmen sowie deren Berater oder Vertreter haften in irgendeiner Art und

  • Beibehaltung eines RoTE (@12% CET1) von 15 bis 20%
  • Beibehaltung einer CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von mindestens 12%
  • Generierung von Überschusskapital (>12% CET1) von mehr als 2 Mrd. EUR bis Ende 2020

Weise (fahrlässig oder anderweitig) für irgendwelche Schäden jeglicher Art oder für Verluste, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Berichts oder der enthaltenen Inhalte oder anderweitig in Zusammenhang mit diesem Dokument entstehen.

Dieser Bericht stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zum Kauf oder Verkauf oder zur Zeichnung irgendwelcher Wertpapiere dar und seine Inhalte oder Teile davon dürfen keine Grundlage oder Vertrauensbasis irgendeines Vertrags oder irgendeiner Verpflichtung bilden.

Die Tabellen in diesem Bericht können Rundungsdifferenzen enthalten.

Sämtliche in diesem Bericht verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

KONZERN-GESCHÄFTSBERICHT 2017

8 BRIEF DES VORSTANDSVORSITZENDEN

13 STRATEGIE

16 DIE BAWAG GROUP AN DER BÖRSE

18 GOVERNANCE

  • 18 Der Vorstand der BAWAG Group AG
  • 19 Corporate Governance
  • 21 Bericht des Aufsichtsratsvorsitzenden

23 KONZERNLAGEBERICHT

  • 24 Wirtschaftliche und regulatorische Entwicklungen
  • 26 Ergebnis- und Bilanzanalyse
  • 31 Geschäftssegmente
  • 51 Risikomanagement
  • 51 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem
  • 53 Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechte
  • 58 Personalentwicklung
  • 60 Corporate Social Responsibility
  • 60 Forschung und Entwicklung
  • 61 Ausblick

63 KONZERNRECHNUNGSLEGUNG

  • 64 Konzernrechnung
  • 75 Anhang (Notes)
  • 178 Risikobericht
  • 215 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter
  • 216 Organe der BAWAG Group AG

220 BESTÄTIGUNGSVERMERK

227 DEFINITIONEN

230 GLOSSAR

BRIEF DES VORSTANDS-VORSITZENDEN

Sehr geehrte Damen und Herren,

das vergangene Jahr war wirklich außergewöhnlich und wir haben in den letzten 12 Monaten sehr viel erreicht. Es ist eine echte Auszeichnung für die Bank und die Qualität unseres Teams, dass wir im Oktober 2017 den größten Börsengang in der österreichischen Geschichte durchgeführt, zahlreiche Übernahmen und Integrationen umgesetzt und täglich weiter an unseren operativen und strategischen Initiativen gearbeitet haben. Gleichzeitig konnten wir auch im Jahr 2017 wieder Rekordergebnisse erzielen, und zwar einen Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 517 Mio. EUR (+12%), einen Return on Tangible Equity (@12% CET1) von 17,9%, einen Kapitalaufbau (brutto) von ca. 330 Basispunkten, die vollständige Finanzierung von zwei Übernahmen und Dividendenzahlungen sowie die Tätigung erheblicher Investitionen zur Fortsetzung unseres Transformationsprozesses und Wachstumskurses. Heute zählt die BAWAG Group zu den ertragsstärksten Banken in ganz Europa, ein Erfolg, auf den wir jahrelang hingearbeitet haben und auf den wir sehr stolz sind.

Unser Börsengang war für das Unternehmen ein Meilenstein. Am 25. Oktober 2017 erfolgte das Listing der BAWAG Group an der Wiener Börse, womit ein neues Kapitel in unserer langen und reichhaltigen 130-jährigen Geschichte aufgeschlagen wurde. Es war dies der größte Börsengang aller Zeiten in Österreich und stellt für die Bank einen Wendepunkt von einer geschlossenen zu einer öffentlichen Eigentümerstruktur dar. Dies erlaubt uns, als unabhängiges gelistetes Unternehmen weiter zu wachsen und die vielen vor uns liegenden Chancen bestmöglich zu nützen. Wir betrachten uns selbst in der Art und Weise, wie wir an die Herausforderungen im gegenwärtigen Bankenumfeld herangehen, als einzigartig. Die Erwartungen sind hoch, aber ich bin überzeugt, dass wir mit unserem Team in der Lage sein werden, für unsere Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter wertschaffend zu agieren.

Hinsichtlich M&A und Integration waren die im Jahr 2017 abgeschlossenen Übernahmen von strategischer Bedeutung, um unser Kundengeschäft weiter auszubauen, neue Märkte zu erschließen und neue Produkte anzubieten, talentierte Teams einzusetzen und unsere operativen Ergebnisse weiter zu steigern. Wir haben zudem die start:bausparkasse in den Konzern integriert, welche im Rahmen unserer heimischen Retailstrategie als wesentlicher Kanal dienen wird. Neben dem Signing und Closing der Übernahmen von PayLife und Südwestbank im Laufe des Jahres 2017 haben wir im Dezember eine verbindliche Vereinbarung zum vollständigen Erwerb der Deutscher Ring Bausparkasse unterzeichnet und gehen von einem Closing in der ersten Jahreshälfte 2018 aus. Wir sind derzeit bei der Umsetzung unserer regionalen DACH-Strategie erst am Anfang und sind gespannt auf die vielen organischen und anorganischen Möglichkeiten, die vor uns liegen.

Rekordergebnisse erzielt

Die BAWAG Group hat erneut Rekordergebnisse erzielt, was uns zu einer der profitabelsten und effizientesten Banken Europas macht. Wir haben alle zu Jahresbeginn für 2017 veröffentlichten Ziele erreicht:

Ziele 2017 Ergebnisse 2017
Jahresüberschuss vor Steuern
>500 Mio. EUR
517 Mio. EUR
Return on Equity
(@12% CET1) >15%
15,3%
Return on Tangible Equity
(@12% CET1) >16%
17,9%
Cost/Income Ratio (CIR) <43% 41,6%1)
CET1 Quote (fully loaded) >12% 13,5%
Leverage Ratio (fully loaded) >5% 6,2%

Wir erzielten einen Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 517 Mio. EUR, was einem Wachstum von 12% im Vergleich zu 2016 entspricht. Der Anstieg war hauptsächlich auf höhere operative Erträge zurückzuführen und spiegelt die fortgesetzte Neuausrichtung des Geschäfts, positive Effekte aus den im Vorjahr getätigten Übernahmen und unseren permanenten Fokus auf Effizienz wider. Die Cost/Income Ratio betrug im Jahr 2017 41,6% (bereinigt um Effekte in Zusammenhang mit der Einführung unseres langfristigen Incentivierungsprogramms).

Zum Jahresende 2017 lag die CET1 Quote (fully loaded) bei 13,5%. Diese Zahl berücksichtigt bereits die Auswirkungen der zwei wesentlichen Übernahmen im Jahr 2017, Südwestbank und PayLife, auf die Kapitalbasis, die Ausschüttung einer Zwischendividende im dritten Quartal 2017 sowie die vorgeschlagene Dividende von 0,58 EUR je Aktie für das vierte Quartal 2017. Des Weiteren sehen wir nahezu keinen Effekt aus der Erstanwendung von IFRS 9 und starten somit mit einer starken Kapitalbasis in das Jahr 2018. Mit einer starken Kapitalausstattung und unserem organischen Kapitalaufbau sind wir in der Lage, weiter zu

wachsen und in unser Kerngeschäft zu investieren sowie gleichzeitig anorganische Wachstumsmöglichkeiten zu verfolgen.

Strategische Ausrichtung

Mit Blick auf das Jahr 2018 und darüber hinaus möchte ich mit Ihnen einige Überlegungen und Gedanken zu unserer Geschäftsstrategie und unseren Schwerpunkten teilen. Wir werden an unserem Geschäftsmodell weiter festhalten und konsequent jene Strategie verfolgen, die unsere Neuausrichtung in den letzten sechs Jahren bestimmt hat. Bei der Nutzung organischer und anorganischer Wachstumschancen werden wir unser Hauptaugenmerk stets auf die Bedürfnisse unserer Kunden sowie auf operative Exzellenz und rasche Umsetzung legen. Unser Ziel ist es, unseren mehr als 2,5 Millionen Kunden jederzeit einfache und benutzerfreundliche Produkte und Dienstleistungen mit Mehrwert anzubieten. Wir werden sie weiterhin rund um die Uhr servicieren, sei es über unser demnächst neu strukturiertes Filialnetz, mobile und digitale Plattformen, verschiedene Partnerschaften oder über unsere mobilen Vertriebsteams.

Obwohl unser Fundament und unsere Historie in Österreich liegen, haben wir im Jahr 2017 mit der Übernahme der Südwestbank und dem Abschluss des Kaufvertrages für die Deutscher Ring Bausparkasse die Grundlage für grenzüberschreitendes Wachstum in Deutschland gelegt. Zudem wird uns die Übernahme des Kreditkartenherausgebers PayLife ermöglichen, im Kreditkartengeschäft sowohl in Österreich als auch international zu wachsen. Die Übernahme der Südwestbank, einer Regionalbank mit ca. 90.000 Privat- und Firmenkunden, bedeutet eine Ausweitung unserer Präsenz und Kundenbasis in Deutschland. Diese 1922 gegründete, traditionsreiche Bank mit Sitz in Stuttgart ist in der wirtschaftlich starken Region Baden-Württemberg tätig. Die Übernahme von PayLife stellt nicht nur eine Erweiterung unseres Kreditkartenangebots dar, wir übernehmen damit auch ein erstklassiges Team für das Kreditkartengeschäft und erhalten Zugang zu knapp 600.000 neuen Kunden. Wir sehen hier ein erhebliches Wachstumspotential in der DACH-Region und mögliche Synergien für den gesamten Konzern. Die Unterzeichnung des Vertrages zum Erwerb der Deutscher Ring Bausparkasse im Dezember, einer in Hamburg ansässigen, regionalen Bausparkasse, die seit 1972 Bausparprodukte anbietet, ergänzt unser Retailangebot und ist gleichzeitig eine Chance zum Ausbau des Retailgeschäfts in Deutschland. Diese Transaktionen sind Teil unserer auf die DACH-Region ausgerichteten Strategie und eröffnen uns den Zugang zu erstklassigen Kunden auf einem äußerst attraktiven Markt. Die Integration und der Ausbau der übernommenen Unternehmen gehören zu unseren wichtigsten Prioritäten für das Jahr 2018.

Eine weitere strategische Entwicklung, die sich bereits im Jahr 2017 abzeichnete und im Februar 2018 finalisiert wurde, war der Abschluss einer Vereinbarung zur Auflösung der Kooperation mit der Österreichischen Post. Die Trennung, auf die wir uns bereits seit 2016 vorbereitet haben, ist ein wesentlicher Schritt für die Neuausrichtung unseres Retailgeschäfts durch Schaffung eines eigenständigen Filialnetzes mit optimierter Kostenbasis und verbessertem Servicemodell. Die Vereinbarung ermöglicht eine schnellere Entflechtung der Partnerschaft, wobei die Trennung bereits Ende 2019 im Wesentlichen umgesetzt sein wird. Dadurch sind wir in der Lage, unser Filialnetz – dem tatsächlichen Bedarf entsprechend – schnell zu redimensionieren. Unser Ziel ist es, unseren Kunden erstklassige Beratung anzubieten, Kundenbeziehungen zu vertiefen und neueste Technologie für die Durchführung von Transaktionen einzusetzen. Kunden wollen ihre Bankgeschäfte bequem, einfach und rund um die Uhr erledigen können, und wir wollen genau diesen Bedürfnissen entsprechen. Die Österreichische Post war viele Jahre lang ein solider Partner und wir werden in den kommenden zwei Jahren gemeinsam daran arbeiten, eine problemlose Trennung mit minimaler Auswirkung auf unsere Kunden zu gewährleisten. Wir freuen uns über die zahlreichen Möglichkeiten, die sich uns mit einem eigenständigen und bedarfsgerechten Filialnetz, digitalen Vertriebsschienen und engagierten Mitarbeitern eröffnen werden.

Zur Unterstützung bei der Neuaufstellung unseres Filialnetzes sowie für Integrationsaufgaben und die Optimierung unseres Tagesgeschäfts haben wir unser Technologieteam neu aufgestellt und Mitarbeiter für Schlüsselpositionen rekrutiert. Technologie wird eine immer entscheidendere Rolle spielen – von der Art und Weise, wie wir mit Kunden interagieren, über Vertriebsunterstützung und Neukundengewinnung bis zu Kreditabwicklung, Datenanalytik und Informationsmanagement. In all diesen Bereichen müssen wir uns weiterentwickeln und teilweise auch komplett neu aufstellen. Wir profitieren dabei von der Einfachheit unseres Geschäftsmodells und der Übersichtlichkeit unserer eingesetzten Technologie. Mit einer Neuausrichtung von Funktionen und Verantwortlichkeiten, der Gewinnung von Talenten von außerhalb des Bankensektors und einem kompletten

Überdenken unserer Daten- und Technologieinfrastruktur haben wir den Grundstein für grundlegende Veränderungen im gesamten Unternehmen gelegt. Unser Ziel ist es, neue und bestehende Technologien besser zu nutzen, unsere Ausgaben für Daten- und Technologiemanagement zu optimieren und uns vor allem darauf vorzubereiten, stärker als Technologieunternehmen zu agieren, wenn es um Produktentwicklung, Kundenansprache und Analytik geht.

Entwicklung des Kundengeschäfts

Wir haben im Jahr 2017 in allen unseren Kundengeschäftsfeldern solide Ergebnisse erzielt.

Segment Ergebnis vor
Steuern (Mio. EUR)
RoTE vor
Steuern1)
CIR
BAWAG P.S.K.
Retail
225 29,8% 48,6%
easygroup 126 32,2% 23,8%
International
Business
85 22,5% 21,4%
DACH Corporates
& Public Sector
42 11,3% 49,4%

Das Segment BAWAG P.S.K. Retail erwirtschaftete 2017 einen Jahresüberschuss vor Steuern in Rekordhöhe von 225 Mio. EUR. Dies entspricht einer Steigerung um 33% gegenüber 2016 und einem RoTE (@12% CET1) vor Steuern von 29,8%. Das Neukreditgeschäftsvolumen betrug 1,4 Mrd. EUR und betraf in erster Linie Konsum- und Wohnbaukredite. Wir konnten nicht nur unser Konsumfinanzierungsgeschäft steigern und unseren Produktmix optimieren, sondern auch weitere Fortschritte bei der digitalen Ausrichtung der Bank sowie der transaktionsbezogenen Produktivität erzielen. Im Jahr 2017 gab es eine weitere signifikante Verschiebung von Transaktionen weg vom Schalter (Rückgang um 15% gegenüber 2016) und hin zu Online- und Selbstbedienungsgeräten, da unsere Kunden erwarten, einfache Transaktionen jederzeit und überall per Knopfdruck durchführen zu können.

Der im Februar 2018 erfolgte Abschluss einer Vereinbarung zur Auflösung der Kooperation mit der Österreichischen Post war für uns ein wichtiger Schritt in Richtung einer von uns bevorzugten eigenständigen Filialstrategie mit optimierter Kostenbasis und verbessertem Servicemodell. Damit können wir – dem tatsächlichen Bedarf entsprechend – unser Filialnetz schneller redimensionieren und das Kundenerlebnis verbessern. Unser Ziel ist ein kleineres, effizienteres, bis zu 100 Filialen umfassendes eigenes Netzwerk

mit größeren Beraterteams, das durch mobile Vertriebsteams und erstklassige digitale Plattformen unterstützt wird. Dieser Ansatz führt zu deutlich geringeren Netzwerkkosten, produktiveren, stärker kundenzentrierten Filialen und ermöglicht uns weitere Investitionen in das Kundenerlebnis.

Die easygroup, bestehend aus der easybank, einer der führenden Direktbanken Österreichs, easyleasing, dem drittgrößten KFZ-Leasing-Anbieter in Österreich, easypay, dem führenden Herausgeber von Kreditkarten in Österreich, und unserem internationalen Retailgeschäft, konnte ihre Kundenbasis weiter vergrößern und eine Reihe strategischer Initiativen umsetzen. Sie erwirtschaftete einen Jahresüberschuss vor Steuern in Rekordhöhe von 126 Mio. EUR, was einer Steigerung um 46% gegenüber dem Vorjahr und einem RoTE (@12% CET1) vor Steuern von 32,2% entspricht. Das Neugeschäftsvolumen betrug 0,5 Mrd. EUR, was überwiegend auf den easyleasing-Kanal zurückzuführen ist.

Im Jahr 2017 wurden zahlreiche wichtige Investitionen getätigt, die sowohl kurz- als auch mittelfristig positive Effekte erzielen werden. Darüber hinaus haben wir umfassende Investitionen in die Entwicklung einer Online-Plattform für die Direktvergabe von Krediten in Deutschland mit dem Namen Qlick getätigt. Wir haben uns dabei besonders viel Zeit genommen, um sicherzustellen, dass diese Lösung auch für andere strategische Initiativen der BAWAG Group in Deutschland geeignet ist. Im Laufe des Jahres 2018 werden wir die ersten Erfolge unserer Anstrengungen und Investitionen, die wir in unsere Online-Kreditplattform Qlick in Deutschland getätigt haben, einfahren können.

Das Segment International Business ist weiterhin auf internationale Unternehmens-, Immobilien- und Portfoliofinanzierungen außerhalb der DACH-Region ausgerichtet und wird von unserer Filiale in London betreut. Das Segment erwirtschaftete einen Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 85 Mio. EUR, einen RoTE (@12% CET1) vor Steuern von 22,5% und ein Neugeschäftsvolumen von 2,1 Mrd. EUR. Das durchschnittliche Bilanzvolumen belief sich auf 5,1 Mrd. EUR und blieb im Jahresvergleich stabil. Die operativen Kernerträge blieben weitgehend stabil, das Geschäftsergebnis wurde allerdings von Rückstellungen, die als Vorsichtsmaßnahme für zwei Exposures im Öl- und Gassektor gebildet wurden, beeinträchtigt. Die Pipeline für Neugeschäft im Bereich Portfoliofinanzierungen ist weiterhin solide, und wir fokussieren uns bei Transaktionen weiterhin auf die Einhaltung disziplinierter Kreditvergabekriterien bei einer strikten Preispolitik.

Der Schwerpunkt des Geschäftssegments DACH Corporates & Public Sector liegt weiterhin auf der Vertiefung bestehender und dem Aufbau neuer, nachhaltiger Kundenbeziehungen, bei gleichzeitiger Verfolgung unserer strikten Preispolitik trotz des kompetitiven Umfelds und des anhaltenden Margendrucks. Das Segment erwirtschaftete einen Jahresüberschuss vor Steuern von 42 Mio. EUR, einen RoTE (@12% CET1) vor Steuern von 11,3% und ein Neugeschäftsvolumen in Höhe von 1,0 Mrd. EUR. Die Performance des Segments wurde durch die negative Entwicklung zweier Exposures im Corporate-Bereich beeinträchtigt, die im vierten Quartal abgebaut bzw. wertberichtigt wurden.

Weitere Highlights des Jahres 2017

Zusätzlich zu den starken operativen Ergebnissen wurde die BAWAG Group von verschiedenen Seiten für ihre außergewöhnliche Performance ausgezeichnet.

März: Global Finance, eines der führenden Magazine für Finanz- und Kapitalmarktthemen, wählte die BAWAG Group zur "Besten Bank in Österreich 2017".

April: Moody's gab zahlreiche Anhebungen von Ratings der BAWAG P.S.K. bekannt, das dritte Upgrade innerhalb von zwei Jahren. Unsere langfristigen Ratings für vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten sowie das Emittentenund Einlagenrating der Bank wurden jeweils um eine Stufe auf A2 angehoben. Diese Upgrades machen die BAWAG P.S.K. zur Bank mit dem besten Moody's-Rating in Österreich.

November: The Banker, ein internationales Fachmagazin für Banken im Verlag der Financial Times, hat die BAWAG Group zum dritten Mal in Folge als "Bank des Jahres" in Österreich ausgezeichnet.

Dezember: Der easybank wurde durch das österreichische Magazin DerBörsianer zum zweiten Mal der Preis "Beste Direktbank in Österreich" verliehen.

Ausblick und Ziele

Die europäische Bankenlandschaft befindet sich derzeit stark im Umbruch und ist mit mehreren Herausforderungen wie dem aktuellen Niedrigzinsumfeld, anhaltendem

Preisdruck, erhöhten regulatorischen Anforderungen, neuen Marktteilnehmern in Form von Fintechs und einem raschen technologischen Wandel konfrontiert.

Wir sind zuversichtlich, die BAWAG Group so positioniert zu haben, dass sie diese Herausforderungen erfolgreich meistern kann, um ihr Geschäft weiter auszubauen – unter gleichzeitiger Beibehaltung eines niedrigen Risikoprofils und einer soliden Eigenkapitalausstattung.

Unsere Ziele für 2018 lauten wie folgt:

  • Steigerung des Jahresüberschusses vor Steuern um mehr als 5%
  • Erzielung einer Cost/Income Ratio unter 46%
  • Erzielung eines Return on Tangible Equity (@12% CET1) über 15%
  • Beibehaltung einer CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von mindestens 12%

Zusätzlich zu den Zielen für 2018 haben wir uns folgende 3-Jahres-Ziele von 2018 bis 2020 gesetzt:

  • Durchschnittliche jährliche Steigerung des Jahresüberschusses vor Steuern von 5% sowie Erzielung eines Gewinns vor Steuern von mehr als 600 Mio. EUR im Jahr 2020
  • Erzielung eines durchschnittlichen Jahresüberschusses vor Steuern je Aktie von mehr als 5,70 EUR
  • Erzielung einer Cost/Income Ratio unter 40%
  • Beibehaltung eines RoTE (@12% CET1) von 15 bis 20%
  • Beibehaltung einer CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von mindestens 12%
  • Generierung von Überschusskapital (>12% CET1) von mehr als 2 Mrd. EUR bis Ende 2020

In Bezug auf Kapitalaufbau und Ausschüttungen an die Aktionäre streben wir eine jährliche Dividendenzahlung in Höhe von 50% des Nettogewinns an und werden zusätzliches Überschusskapital (über 12% CET1) bis 2020 für Investitionen in organisches Wachstum sowie die Umsetzung ergebnissteigernder Akquisitionen in Übereinstimmung mit unserem RoTE-Ziel (@12% CET1) verwenden. Soweit das Überschusskapital nicht für organisches Wachstum und M&A zum Einsatz kommt, werden wir es auf Basis einer jährlichen Prüfung an die Aktionäre in Form von Aktienrückkäufen und/oder Sonderdividenden ausschütten.

Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, für das vierte Quartal 2017 eine Dividende in Höhe von 0,58 EUR je Aktie auszuschütten (berechnet als 50% des im Geschäftsjahr 2017 durchschnittlich erzielten Quartalsgewinns).

Unsere anhaltend starken operativen Ergebnisse im Jahr 2017 bestätigen erneut, dass die BAWAG Group gut aufgestellt ist, in einem wettbewerbsintensiven europäischen Bankenumfeld erfolgreich zu bestehen. Wir werden unsere auf die DACH-Region ausgerichtete Strategie mit Österreich als unserem Heimmarkt, die sich durch ihr geringes Risiko auszeichnet, beibehalten und unseren Kunden weiterhin einfach verständliche, transparente und erstklassige Produkte und Dienstleistungen anbieten.

Dankesworte

Alle zuvor genannten Erfolge waren nur dank des großen Einsatzes, des Vertrauens und des Respekts unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kundinnen und Kunden und unserer Eigentümer möglich. Ich möchte die Gelegenheit nützen, mich bei allen Genannten für ihre uneingeschränkte Unterstützung zu bedanken. Wir sind stolz auf unsere Erfolge im Jahr 2017 und werden unseren erfolgreichen Weg im Jahr 2018 konsequent weitergehen, um die Position der BAWAG Group als eine der ertragsstärksten Banken in Europa zu bestätigen.

Zu guter Letzt gilt ein besonderer Dank unserem Team in der Bank. Der gesamte Vorstand ist unendlich stolz darauf, was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag für die Bank leisten. Es ist ausschließlich auf dieses Engagement zurückzuführen, dass wir ein außergewöhnliches Unternehmen aufbauen konnten und unseren Kundinnen und Kunden gleichzeitig einfach verständliche, transparente und erstklassige Produkte und Dienstleistungen anbieten können. Die hohe Arbeitsmoral, das unglaubliche Engagement und die außergewöhnliche Leistung sowie Umsetzungskraft aller Teammitglieder innerhalb der BAWAG Group sind wirklich unvergleichlich!

Anas Abuzaakouk, CEO der BAWAG Group AG

STRATEGIE

WACHSTUM IN UNSEREN KERNMÄRKTEN

Die Strategie der BAWAG Group zielt auf Wachstum in Österreich und darüber hinausgehend in der DACH-Region ab, sowohl organisch wie auch durch Zukäufe. Unser Ziel ist es, unseren Marktanteil bei den Kernprodukten in Österreich weiter auszubauen, eine relevante Marktpräsenz in Deutschland zu erreichen und insgesamt ein erstklassiges Kundengeschäft in der DACH-Region aufzubauen.

Österreich ist der Kernmarkt der BAWAG Group mit einer landesweit bekannten Marke. Wir betreuen mehr als 2,5 Millionen Kunden, wobei ca. 75% unserer Kundenkredite auf die DACH-Region entfallen, davon ca. 60% auf Österreich.

Die DACH-Region ist ein attraktiver Wirtschaftsraum:

  • 100 Mio. Einwohner und damit rund ein Drittel der Größe der Vereinigten Staaten
  • Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4 Billionen EUR und damit ein BIP pro Kopf von mehr als 40.000 EUR
  • Eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von unter 5%
  • Prognostiziertes BIP-Wachstum von rund 2% für die Periode 2018–2019.

Unser Kernmarkt zeichnet sich zudem durch eine gemeinsame Kultur und Sprache und ein stabiles Rechtssystem und Kreditumfeld aus. Die Region weist einen niedrigen Verschuldungsgrad privater Haushalte, geringes Wohnungseigentum und eine niedrige digitale Durchdringung auf, was Chancen für ein künftiges Geschäftswachstum bietet.

Unsere Strategie basiert auf einem Omnikanal-Ansatz, der es uns ermöglicht, einzigartige Chancen zu nutzen:

  • Über die easybank, eine der führenden Direktbanken, erschließen wir uns ein Kundensegment, das jenes der österreichischen BAWAG P.S.K. und der deutschen Südwestbank ergänzt. easybank als Teil der easygroup wird als Plattform für die grenzüberschreitende Expansion in westeuropäische Märkte fungieren, wobei der Schwerpunkt auf der DACH-Region liegt.
  • Unsere schlanke, zentrale Organisationsstruktur ermöglicht es uns, unseren Kunden eine gleichbleibend hohe Servicequalität zu gewährleisten und Produkte und Dienstleistungen zeitnah zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse aller unserer Kunden zugeschnitten sind.

Ergänzt wird unser Geschäft in Österreich und Deutschland durch unsere internationalen Unternehmens- und Immobilienfinanzierungen in entwickelten Märkten. Diese Strategie führt zu einer Diversifizierung der Ertragsquellen und eröffnet uns Wachstumschancen in Ländern mit stabilen geopolitischen und makroökonomischen Rahmenbedingungen.

Wir konzentrieren uns in erster Linie auf die Betreuung von Privat-, KMU- und Firmenkunden in der DACH-Region, aber auch auf den Ausbau unseres internationalen Retailgeschäfts in ausgewählten Märkten. Wir wollen unsere operative Plattform dazu nutzen, um unsere Position als eine der effizientesten Banken in der DACH-Region bzw. in Europa zu festigen.

2017 war ein sehr erfolgreiches Jahr, auch in Bezug auf unserer Expansionsstrategie. Wir konnten mehrere Akquisitionen abschließen und gleichzeitig die start:bausparkasse und die IMMO-BANK in die BAWAG Group integrieren. Wir haben das Kreditkartengeschäft PayLife erworben, um unseren Kunden das gesamte Spektrum an Bankkarten anbieten zu können. Als wichtigen Meilenstein für unsere Expansion in Deutschland hat die BAWAG Group die Südwestbank übernommen und uns damit Zugang zu einem Kundenstamm von mehr als 90.000 Kunden verschafft. Die Südwestbank mit Sitz in Stuttgart verfügt über ein starkes regional verankertes Geschäft und bietet ihren Retail- und Kommerzkunden ein Komplettsortiment an Bankprodukten. Sie dient als Ausgangspunkt für unsere weitere Expansion in Deutschland. Kurz vor Jahresende haben wir zudem einen Vertrag zum vollständigen Erwerb der Deutscher Ring Bausparkasse mit Sitz in Hamburg unterzeichnet.

Für 2018 planen wir unsere Wachstumsstrategie weiter fortzusetzen. Die M&A-Pipeline ist weiterhin gut gefüllt, wobei der Fokus auf unseren Kernbereichen Retail-, KMUund Kommerzkunden liegt. Wir sind überzeugt, dass es sowohl in der DACH-Region als auch in ganz Europa zu einer Konsolidierung in der Bankenlandschaft kommen wird. Obwohl unsere Geschäftspläne weiterhin auf der Annahme einer Niedrigzinslandschaft beruhen, würde ein Zinsanstieg um 1% im Zeitverlauf zu einer Erhöhung des Nettozinsertrags um 65–100 Mio. EUR führen. Wir werden weiterhin einzigartige Chancen nützen, um unsere Kundenbasis zu erweitern und Marktanteile zu gewinnen, sowohl organisch als auch durch Zukäufe.

UNSEREN KUNDEN DAS LEBEN EINFACHER MACHEN

Wir wollen sicherstellen, dass unsere Kunden ihre Bankgeschäfte so gut und angenehm wie möglich über unsere digitalen und physischen Vertriebsschienen abwickeln können. Unsere digitalen Initiativen dienen daher allesamt der Erhöhung des Kundenkomforts und der Kundenzufriedenheit.

Folgende Maßnahmen sind für den Aufbau und den Erhalt erfolgreicher Kundenbeziehungen entscheidend und machen unseren Kunden das Leben einfacher:

  • Einfachheit und Konsistenz unseres Produktangebots als Ausdruck unseres Bekenntnisses zu einem klaren, fairen und transparenten Bankgeschäft auf allen unseren Vertriebswegen.
  • Digitalisierung der gesamten Prozesskette, sodass unsere Kunden jederzeit und überall Zugang zur gesamten Palette unserer Produkte und Dienstleistungen haben und nahtlos zwischen verschiedenen Vertriebsschienen wechseln können.
  • Einsatz von Big-Data-Analytik, um sowohl neue als auch bestehende Kunden besser verstehen zu lernen und sie gezielt mit personalisierten und maßgeschneiderten Produkten anzusprechen.

Stärkung unserer bereits bestehenden erfolgreichen Kooperationen und Aufbau neuer Partnerschaften vor allem im digitalen Bereich zur Weiterentwicklung unseres Retailgeschäfts und zur Ausweitung unseres Produkt- und Serviceangebots.

Wir sind davon überzeugt, dass unsere Kunden eine Bank bevorzugen, deren Produkte sich durch Verständlichkeit und Transparenz auszeichnen. Daher ist sowohl unser traditionelles als auch unser Online-Produktangebot darauf ausgerichtet, unseren Kunden klare, faire und transparente Bankdienstleistungen anzubieten.

Wir investieren laufend in alle unsere Vertriebswege, um unseren Kunden jederzeit und überall attraktive Spar-, Kredit-, Leasing-, Versicherungs-, Bauspar- und Anlageprodukte anbieten zu können. Zur Steigerung der Kundenzufriedenheit im Umgang mit unseren Produkten und Dienstleistungen setzen wir auf intuitive Benutzeroberflächen, die einen nahtlosen Wechsel zwischen verschiedenen Vertriebswegen ermöglichen.

EFFIZIENZ ALS SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Der europäische Bankensektor ist mit diversen Herausforderungen wie dem aktuellen Niedrigzinsumfeld, anhaltendem Preisdruck sowie erhöhten regulatorischen Anforderungen konfrontiert. Zusätzlich drängen immer mehr Unternehmen von außerhalb des traditionellen Finanzsektors in den Markt, die Marktanteile erobern und die klassischen Ertragsquellen von Banken und anderen Finanzinstituten beeinträchtigen. Dadurch sind wir einem immer härter werdenden Wettbewerb ausgesetzt.

Wir sind überzeugt, dass Banken in diesem herausfordernden Umfeld keine andere Wahl haben, als ihre Geschäftsmodelle und Kostenstruktur anzupassen, um effizienter zu werden. Angesichts der verstärkten Konkurrenz durch bestehende und neue Marktteilnehmer ist das traditionelle Kostenparadigma in Frage zu stellen.

Auch im Jahr 2018 konzentrieren wir uns weiterhin auf die Optimierung unserer Prozesse und die Erhöhung der operativen Exzellenz. Die Eckpfeiler unseres Ansatzes zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung lauten wie folgt:

  • Automatisierung und Vereinfachung unserer Prozesse, Transfer in die digitale Welt, Stärkung unserer Rechenund Analysefähigkeiten und Erhöhung der Kundenzufriedenheit. Auf Basis unserer mehrjährigen IT-Roadmap werden wir die Infrastruktur kontinuierlich verbessern und neue Technologien zum Nutzen unserer Kunden einsetzen.
  • Weitere Rationalisierung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen mit dem Ziel der Straffung und Standardisierung unseres Produktangebots (online und offline) und der Optimierung unseres Gesamtauftritts.
  • Analyse unserer gesamten Wertschöpfungskette zur Identifizierung von Kernkompetenzen im Front, Middle und Back Office sowie Nutzung von konzerninternen Plattformen und potentiellen Kooperationen.

SICHER UND SOLIDE

Eine starke Kapitalausstattung, stabile Einlagen sowie ein niedriges Risikoprofil bilden die Grundlage für die Umsetzung unserer Geschäftsstrategie und die Erreichung unserer Ziele. Das Management bekennt sich zu einer auf Sicherheit und niedriges Risiko ausgerichteten Unternehmensführung.

Die BAWAG Group erfüllt bereits alle Kapitalanforderungen gemäß CRR ohne Berücksichtigung von Übergangsvorschriften. Die wichtigsten Erfordernisse betreffen die Kernund Gesamtkapitalquoten und eine konservative Leverage Ratio, da wir uns zum Ziel gesetzt haben, weiterhin eine der am besten kapitalisierten Banken in Österreich und Europa zu sein.

Wir sind der Auffassung, dass unsere CET1 Quote unter Vollanwendung der CRR langfristig mindestens 12% betragen sollte, um uns von Konjunkturzyklen unabhängig zu machen und die nötige Flexibilität für unsere Wachstumspläne zu gewährleisten. Diese Zielkapitalquote ist außerdem so kalibriert, dass ein konservativer Abstand zu den von der Aufsicht vorgegebenen Mindestkapitalanforderungen besteht.

Darüber hinaus steuern wir die BAWAG Group unter Einhaltung eines niedrigen Leverage, der zum Jahresende 2017 bei 12,8x oder 7,8% Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme lag. Unsere Leverage Ratio unter Vollanwendung der CRR betrug zum selben Zeitpunkt 6,2%.

Alle unsere Entscheidungen zur Geschäftsentwicklung und zur Kapitalallokation einschließlich unseres disziplinierten M&A-Ansatzes orientieren sich vorrangig an der Erreichung und Einhaltung unserer Kapitalziele. Wir prüfen daher in jeder Geschäftseinheit unter Berücksichtigung der Kapitalunterlegung detailliert das Risiko-/Ertrags-Verhältnis.

Einlagen von Retail- und Firmenkunden bilden seit Jahren den Kern unserer Refinanzierungsstrategie und werden auch in Zukunft die wichtigste Refinanzierungsquelle unserer Bilanz darstellen. Ergänzt werden unsere Einlagen durch diversifizierte Kapitalmarktrefinanzierungen. Wir emittieren dabei unbesicherte Anleihen, fundierte Bankschuldverschreibungen, die mit Hypotheken und Darlehen an die öffentliche Hand besichert sind, sowie RMBS.

Unser langfristiges Ziel ist die Beibehaltung einer starken Einlagenbasis und einer diversifizierten Kapitalmarktfinanzierung. Das Verhältnis von besicherter Refinanzierung zum gesamten Refinanzierungsvolumen lag zum 31. Dezember 2017 bei 13%, was die insgesamt niedrige Belastung unserer Aktiva widerspiegelt. Die Liquidity Coverage Ratio betrug zum Jahresende 2017 150%.

DIE BAWAG GROUP AN DER BÖRSE

ENTWICKLUNGEN AN DEN AKTIENMÄRKTEN

Ein gesundes wirtschaftliches Umfeld, starke Unternehmensgewinne und günstige geldpolitische Rahmenbedingungen unterstützten weiterhin die Aktienmärkte in Europa und in den USA. Im Jahr 2017 verzeichnete der österreichische Leitindex ATX einen Kursgewinn von 31%, während der europäische Euro Stoxx 600 um 8% und der USamerikanische S&P 500 um 19% zulegen konnte.

Das BIP-Wachstum, die Investitionstätigkeit und das Beschäftigungsausmaß erreichten in Europa und in den USA Mehrjahreshöchststände, was zu einer Aufwärtsrevision der Wirtschaftsprognosen der großen Prognoseinstitute führte. Die solide finanzielle Entwicklung des Unternehmenssektors wird durch höhere Gewinne je Aktie im ATX, im Euro Stoxx 600 und im S&P 500 unterstrichen. Die Bewertungskennzahlen des S&P 500 stiegen stärker als jene in Europa. Während sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 zum Jahresende 2017 auf 22,3 erhöhte, schlossen der ATX und der Euro Stoxx 600 das Jahr mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19,4 beziehungsweise 20,8 ab.

Trotz Zinsanhebungen durch die US-amerikanische Notenbank herrschte weltweit weiterhin ein großzügiges Liquiditätsumfeld vor, unterstützt durch Assetkäufe der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan. Die geplante Erhöhung der Infrastrukturinvestitionen sowie die Einkommensteuersenkung durch die US-amerikanische Regierung beflügelten die Aktienmärkte in den USA und zu einem geringeren Ausmaß auch in Europa.

Kurzfristige Anstiege in der Preisvolatilität wurden durch politische Unsicherheit im Vorfeld der französischen Präsidentschaftswahlen, durch Spannungen mit Nordkorea und Turbulenzen rund um das katalanische Unabhängigkeitsvotum ausgelöst.

BÖRSENGANG DER BAWAG GROUP

Die Aktien der BAWAG Group AG wurden am 25. Oktober 2017 zum Amtlichen Handel der Wiener Börse zugelassen und erstmals im Segment "prime market" gehandelt. Auf Basis der Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien und des Platzierungspreises von 48,00 EUR betrug die initiale Marktkapitalisierung der BAWAG Group AG 4,8 Mrd. EUR. Dieser

Börsengang war der größte in der österreichischen Geschichte und global gesehen einer der zehn größten im Jahr 2017.

Am zweiten Handelstag, dem 27. Oktober 2017, wurde die BAWAG Group AG in den österreichischen Leitindex ATX (Austrian Traded Index) aufgenommen.

AKTIONÄRSSTRUKTUR IM ÜBERBLICK

INVESTOR RELATIONS

Als Teil der Investor-Relations-Arbeit im Zuge der Vorbereitung des Börsengangs haben sich Mitglieder des Vorstands mit über 300 Investoren auf drei Kontinenten und in zehn Ländern getroffen.

Nach dem Börsengang haben elf Institutionen die Coverage für die BAWAG Group aufgenommen, nämlich Autonomous, Bank of America Merrill Lynch, Barclays Capital, Citigroup, Commerzbank, Credit Suisse, Goldman Sachs, JP Morgan, Morgan Stanley, Raiffeisen Centrobank und UBS.

Zum 31. Dezember 2017 haben zehn Analysten Kaufempfehlungen und ein Analyst eine neutrale Empfehlung veröffentlicht. Der durchschnittliche Target Price lag bei 51,9 EUR.

Informationen zur BAWAG Group und der BAWAG Group Aktie sowie die aktuellsten Analystenempfehlungen sind auf folgender Website abrufbar: https://www.bawaggroup.com/IR

DER VORSTAND DER BAWAG GROUP AG

Anas Abuzaakouk Vorstandsvorsitzender Chief Executive Officer

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands Chief Financial Officer

Stefan Barth Mitglied des Vorstands Chief Risk Officer

David O'Leary Mitglied des Vorstands Head of BAWAG P.S.K. Retaill

Andrew Wise Mitglied des Vorstands Chief Investment Officer Head of Non-Retail Lending

Sat Shah Mitglied des Vorstands CEO der easygroup

CORPORATE GOVERNANCE

ÖSTERREICHISCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX

Im Jahr 2016 hat die BAWAG P.S.K. eine freiwillige Verpflichtungserklärung abgegeben, die auf sie anzuwendenden Bestimmungen des Österreichischen Corporate Governance Kodex ("Kodex", abrufbar unter http://www.corporate-governance.at) anzuwenden. Aufgrund der Börsennotierung im Jahr 2017 bekannte sich die BAWAG Group AG zur Einhaltung der Regeln des Kodex. Der konsolidierte Corporate Governance Bericht der BAWAG Group AG wird im Einklang mit den Bestimmungen der §§243c und 267b des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) erstellt und auf der BAWAG Group Website unter

https://www.bawaggroup.com/CorporateGovernanceBerichte veröffentlicht.

Der Kodex besteht aus einer Reihe von Selbstregulierungsregeln für österreichische börsennotierte Unternehmen und beinhaltet Regeln, die auf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen (L-Regeln); Regeln, die eingehalten werden sollten, wobei Abweichungen erklärt und begründet werden müssen (C-Regeln, "Comply or Explain"); und Regeln, die Empfehlungen sind, deren Nichteinhaltung weder offenzulegen noch zu begründen ist (R-Regeln).

AUFSICHTSRAT

Zum 31. Dezember 2017 bestand der Aufsichtsrat der BAWAG Group AG aus neun Mitgliedern. Die sechs Kapitalvertreter im Aufsichtsrat setzen sich wie folgt zusammen: Vier Mitglieder sind unabhängig, während – auf Basis der Bestimmungen der Satzung der BAWAG Group AG – ein Mitglied von einer Cerberus-Gesellschaft und ein Mitglied von einer GoldenTree-Gesellschaft entsandt sind.

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats beinhaltet die Rechte und Pflichten des Aufsichtsrats und definiert Aufgaben der einzelnen Ausschüsse auf Aufsichtsratsebene. Weitere Details zu den einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie die Zusammensetzung der Ausschüsse sind im Kapitel "Organe der BAWAG Group AG" und im konsolidierten Corporate Governance Bericht 2017 dargestellt.

Prüfungs- und Complianceausschuss

Der Prüfungs- und Complianceausschuss beschäftigt sich mit der Prüfung der laufenden Rechnungslegung, des Jahresabschlusses sowie des internen Kontrollsystems der Gesellschaft und überwacht die Unabhängigkeit und Tätigkeit des Wirtschaftsprüfers. Die jährlichen Prüfungspläne sowie Berichte über die Tätigkeiten der Innenrevision und des Compliance Office werden dem Prüfungs- und

Complianceausschuss vorgelegt. Der Leiter der Innenrevision und der Compliance Officer haben direkten Zugang zum Vorsitzenden und den Mitgliedern des Prüfungs- und Complianceausschusses.

Risiko- und Kreditausschuss

Der Ausschuss berät den Aufsichtsrat hinsichtlich der aktuellen und zukünftigen Risikobereitschaft und Risikostrategie der BAWAG Group und überwacht die Wirksamkeit und Effizienz des Risikomanagements sowie die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Vorschriften.

Nominierungs- und Vergütungsausschuss

Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss beschäftigt sich mit der Vorstandsnachfolgeplanung und führt regelmäßige Fit & Proper-Evaluierungen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats durch. Der Ausschuss beschäftigt sich weiters mit der Genehmigung der allgemeinen Grundsätze der Vergütungspolitik. Er überwacht außerdem die Vergütungspolitik, Vergütungspraktiken und vergütungsbezogenen Anreizstrukturen im Sinne des §39c BWG, soweit sie nicht Vorstandsmitglieder betreffen.

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern des Vorstands. Er entscheidet über den Inhalt von Anstellungs- und Auflösungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern. Er überwacht weiters die Vergütungspolitik, Vergütungspraktiken und vergütungsbezogenen Anreizstrukturen im Sinne des §39c BWG, soweit sie Vorstandsmitglieder betreffen.

Besonderer Prüfungsausschuss für Geschäftsfälle mit nahestehenden Personen oder Unternehmen

Der Besondere Prüfungsausschuss für Geschäftsfälle mit nahestehenden Personen oder Unternehmen überprüft, ob Transaktionen der BAWAG Group AG bzw. der Tochterunternehmen der BAWAG Group AG mit Related Parties gemäß IAS 24 ("Related Parties") zu marktüblichen Konditionen erfolgen.

VORSTAND

Zum 31. Dezember 2017 bestand der Vorstand der BAWAG Group AG aus sechs Mitgliedern.

Anas Abuzaakouk ist Chief Executive Officer und Vorstandsvorsitzender. David O'Leary ist für das Geschäftssegment BAWAG P.S.K. Retail verantwortlich. Andrew Wise ist Chief Investment Officer und für Non-Retail Lending

verantwortlich. Enver Sirucic ist Chief Financial Officer und Stefan Barth Chief Risk Officer. Sat Shah ist für das Segment easygroup zuständig.

Die jeweiligen Verantwortungsbereiche und Aufgaben des Vorstands werden in der Geschäftsordnung des Vorstands festgelegt.

COMPLIANCE

Die BAWAG Group AG ist als börsennotiertes Unternehmen zur Einhaltung der höchsten Compliance-Standards verpflichtet.

Das Compliance Office berichtet direkt an den Gesamtvorstand und den Prüfungs- und Complianceausschuss. Die wesentlichen Aufgaben des Compliance Office umfassen die Vermeidung von Insiderhandel und Marktmissbrauch sowie die Behandlung von Interessenkonflikten. Die Compliance-Richtlinie sichert die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und Wohlverhaltensregeln und dient der Erkennung und Vermeidung von Interessenkonflikten.

Gemäß Börsegesetz werden Eigengeschäfte von Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats sowie diesen nahestehenden Personen in Aktien der BAWAG Group AG (Directors' Dealings) auf der Website der BAWAG Group veröffentlicht (https://www.bawaggroup.com/DirectorsDealings).

BERICHT DES AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN

Der Aufsichtsrat der BAWAG Group AG erfüllte ordnungsgemäß sämtliche Aufgaben, die ihm laut Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat schriftlich oder mündlich rechtzeitig und umfassend über alle wesentlichen Themen. Zusätzlich zu periodischen Sitzungen diskutierten die Vorsitzenden des Aufsichtsrats, des Prüfungs- und Complianceausschusses sowie des Risiko- und Kreditausschusses mit den Vorstandsmitgliedern aktuelle Geschäftsangelegenheiten.

Weitere Details zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie deren Arbeitsweise werden im konsolidierten Corporate Governance Bericht 2017 offengelegt. Die Tätigkeiten des Vorstands wurden laufend überwacht und der Vorstand wurde regelmäßig beraten.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats traf sich außerhalb von formellen Sitzungen regelmäßig mit dem CEO und weiteren Mitgliedern des Vorstands.

AUFSICHTSRAT

Zum 31. Dezember 2017 bestand der Aufsichtsrat aus neun Mitgliedern. Der Aufsichtsrat fokussierte sich auf den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2016 und diskutierte die Wahl des Wirtschaftsprüfers für das Jahr 2018.

Andere wesentliche Themen, mit denen sich der Aufsichtsrat beschäftigte, waren die Bestellung von Vorstandsmitgliedern, Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Börsengang, regelmäßige Updates zu M&A und Integration (start:bausparkasse, IMMO-BANK), Diskussionen über das Budget 2018, die Mittelfristplanung sowie die Übernahme und Integration der Südwestbank. Außerdem genehmigte der Aufsichtsrat die Beendigung der Kooperationsvereinbarung mit der Österreichischen Post und diskutierte die Strategie der BAWAG Group.

SITZUNGEN DER AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

Prüfungs- und Complianceausschuss

Der Prüfungs- und Complianceausschuss besprach die quartalsmäßigen Berichte der Innenrevision und des Compliance Office sowie die Jahresprüfpläne 2018 der Innenrevision und von Compliance. Der Ablauf der Abschlussprüfung 2017 wurde ebenfalls präsentiert. Weiters erfolgten regelmäßige Updates zu rechtlichen Angelegenheiten, Compliance und ALM-Themen. Sowohl der Bankprüfer als auch der Leiter der Innenrevision waren in allen Sitzungen anwesend.

Risiko- und Kreditausschuss

Der Risiko- und Kreditausschuss diskutierte den Group Risk Report, der unter anderem die Risikotragfähigkeitsrechnung und Berichte zum Corporate-, Retail- und Marktrisiko enthielt. Zusätzlich wurden im Ausschuss die Kreditvalidierungsberichte 2017, ein Update über regulatorische Themen sowie die Leitlinien der Risikoplanung der BAWAG Group präsentiert.

Nominierungs-und Vergütungsausschuss

Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss genehmigte die Vergütungsrichtlinie und nahm die Mandate der Vorstandsmitglieder zur Kenntnis, die diese außerhalb der BAWAG Group innehaben.

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten diskutierte und genehmigte die Änderungen der Vergütungsrichtlinie der BAWAG Group sowie das langfristige Incentivierungsprogramm (LTIP).

Besonderer Prüfungsausschuss für Geschäftsfälle mit nahestehenden Personen oder Unternehmen ("related parties")

Der Besondere Prüfungsausschuss für Geschäftsfälle mit nahestehenden Personen oder Unternehmen ("Related Parties") hielt im Dezember 2017 eine Sitzung ab.

Sämtliche Ausschüsse berichteten dem gesamten Aufsichtsrat über ihre Diskussionen und Beschlüsse.

JAHRESABSCHLUSS

Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft mit Sitz in Wien prüfte den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2017. Die Prüfung ergab keine Beanstandungen. Den gesetzlichen Vorschriften wurde vollinhaltlich entsprochen und der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt. Nach eingehender Diskussion genehmigte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss, der damit gemäß §96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt ist. Ebenso prüfte der Aufsichtsrat den gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht. Der Konzernabschluss wurde vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen.

Abschließend möchte ich im Namen des gesamten Aufsichtsrats dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BAWAG Group für ihre Leistung und ihr fortwährendes Engagement im Jahr 2017 meinen Dank aussprechen.

März 2018

Pieter Korteweg Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG

Konzernlagebericht

WIRTSCHAFTLICHE UND REGULATORISCHE ENTWICKLUNGEN

WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGEN

Makroökonomische Trends

In Österreich verbesserten sich im Laufe des Jahres 2017 die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das Wachstum des österreichischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) beschleunigte sich auf ca. 3%, das höchste Wachstum seit zehn Jahren. Der Anstieg im Wirtschaftswachstum gegenüber 1,5% im Jahr 2016 erfolgte auf einer breiten Basis und wurde von einer zunehmenden Investitionstätigkeit, solidem Wachstum im privaten Konsum sowie einer Erholung der Auslandsnachfrage getragen. Der private Konsum wurde durch Bevölkerungswachstum, sinkende Arbeitslosigkeit, höheres Konsumentenvertrauen und eine stabile Sparquote begünstigt. Sowohl die Unternehmen als auch die privaten Haushalte zeigten sich weiterhin finanziell solide. Vor dem Hintergrund steigender Einnahmen konsolidierte sich die Staatsverschuldung auf ein Niveau von knapp über 80% des BIP und dürfte weiter sinken.

Die Diskussionen um die künftige wirtschaftspolitische Agenda der neu gewählten österreichischen Bundesregierung drehen sich um Bürokratieabbau, Deregulierung, erhöhte Flexibilität des Arbeitsmarktes, Steuer- und Abgabensenkungen für Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen sowie um Investitionsanreize beispielsweise durch steuerliche Begünstigung von thesaurierten Gewinnen.

2018 werden in der DACH-Region mehr als 100 Millionen Menschen leben. Die Wachstumsdynamik in dieser Region mit einem jährlichen Bruttoinlandsprodukt von mehr als einem Drittel der gesamten Eurozone ist nach wie vor sehr positiv. Mit 2,7% verzeichnete das reale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2017 das stärkste Wachstum seit 2011. Der private Konsum lieferte neben Industrieproduktion und Außenhandel den größten Wachstumsbeitrag. Die niedrige Inflation und ein Arbeitsmarkt nahe der Vollbeschäftigung unterstützen die finanzielle Situation der deutschen privaten Haushalte.

Das wirtschaftliche und finanzielle Umfeld verbesserte sich 2017 auf dem gesamten europäischen Kontinent, was durch einen Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes von 2,4% in der Europäischen Union unterstrichen wird.

Marktentwicklung

Das dynamische wirtschaftliche Umfeld führte 2017 zu einer soliden Kreditnachfrage österreichischer privater Haushalte.

Das aushaftende Volumen an Krediten zur Finanzierung von Wohnungseigentum erhöhte sich parallel zur inländischen Immobilienpreisentwicklung, während das Volumen an Krediten mit anderem Finanzierungszweck langsamer – ähnlich wie der Verbraucherpreisindex – anstieg. Die Immobilienpreise entwickelten sich weniger dynamisch als im Vorjahr, wobei sich der Preisanstieg weiterhin von Wohnungen in Wien zu Einfamilienhäusern im übrigen Österreich verlagerte. Trotz des Niedrigzinsumfeldes erhöhten sich die Einlagen österreichischer Haushalte. Mit der zunehmenden Investitionstätigkeit ging eine steigende Kreditnachfrage österreichischer Unternehmen einher. Das Verhältnis von Inlandskrediten des Finanzsektors zum BIP liegt nach wie vor unter dem OECD-Durchschnitt, und Wohnungseigentum ist in Österreich weit weniger verbreitet als im europäischen Durchschnitt.

Die Anzahl der Filialen österreichischer Banken reduzierte sich 2017 das fünfte Jahr in Folge, allerdings mit einer höheren Dynamik. Die aggregierte Bilanzsumme des Bankensektors ging zurück, während Kundenfinanzierungen und Kundeneinlagen anstiegen, was den allgemeinen Trend zu einem kundenorientierteren Geschäftsmodell widerspiegelt.

Ausblick

Sowohl strukturelle als auch zyklische Faktoren stützen weiterhin die positiven Aussichten für die österreichische und die deutsche Wirtschaft im Jahr 2018. Das Kreditwachstum ist nachhaltig und wird durch die zugrunde liegenden makroökonomischen Entwicklungen gut unterstützt. Es ist davon auszugehen, dass die österreichische Bevölkerung aufgrund des Wachstums in städtischen Gebieten, insbesondere im Großraum Wien, über dem europäischen Durchschnitt ansteigen wird.

Automatisierung und Digitalisierung werden die etablierten Trends zu höherer operativer Effizienz und einem verbesserten Kundenerlebnis im Bankensektor weiter vorantreiben.

Politische Risiken bleiben auf globaler Ebene erhöht, werden jedoch für Europa voraussichtlich weniger ausgeprägt sein. Es wird erwartet, dass die Normalisierung der Geldpolitik durch die EZB voraussichtlich zu einer Reduktion der Krisenmaßnahmen und zu einer Diskussion über die Beendigung der Negativzinsen führen wird, während die US-amerikanische Notenbank den Leitzins weiter anheben dürfte.

Aufgrund der soliden Finanzlage der privaten Haushalte und Unternehmen wird mit einer weiterhin moderaten Ausfallsquote gerechnet. Mit ihrem Fokus auf das österreichische Retailgeschäft und auf die Geschäftstätigkeit in

Deutschland sowie ausgewählte westliche entwickelte Märkte ist die BAWAG Group gut positioniert, um vom günstigen konjunkturellen Umfeld zu profitieren.

REGULATORISCHE ENTWICKLUNGEN

Die direkte Aufsicht über die bedeutendsten Finanzinstitute der Eurozone, inklusive der BAWAG Group, wird gemäß dem Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism – SSM) weiterhin durch die EZB ausgeübt. Die wichtigsten Prioritäten im Jahr 2017 waren die Themen Geschäftsmodelle und Profitabilitätstreiber, Kreditrisiko (mit Fokus auf NPLs und Konzentrationsrisiken) sowie Risikomanagement.

Am 3. November 2017 veröffentlichte die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) ihre Auslegung bestimmter Kapitalvorschriften, die eine Auswirkung auf die Gesamtkapitalquote der BAWAG Group haben. Die CET1 Quote sowie die Leverage Ratio bleiben unverändert. Die EBA-Auslegung betrifft vor allem Finanzholdinggesellschaften, die wie die BAWAG Group über eine starke Gesamtkapitalausstattung verfügen. Die EBA-Auslegung impliziert, dass jener Teil der von der BAWAG P.S.K. und der IMMO-BANK begebenen Ergänzungskapitalinstrumente, der die regulatorischen Mindestkapitalanforderungen übersteigt, auf die konsolidierten Kapitalquoten der BAWAG Group nicht mehr voll anrechenbar ist. Die Gesamtkapitalquote von 15,2% zum 31. Dezember 2017 berücksichtigt diese Entwicklung mit einem Effekt von 80 Basispunkten bereits vollständig (vor Berücksichtigung dieses Effekts: 16,0%).

Im Dezember 2017 finalisierte der Basler Ausschuss sein als Basel IV bekanntes Reformpaket. Die wichtigsten Bestandteile sind die Überarbeitung der Standardansätze (hauptsächlich Kredit- und operationelles Risiko) sowie die Einführung einer Kapitaluntergrenze basierend auf 72,5% der mittels der überarbeiteten Standardansätze berechneten risikogewichteten Aktiva. Das Inkrafttreten ist für 2022 geplant, wobei die Kapitaluntergrenze, mit Übergangsregeln bis 2027 schrittweise eingeführt werden soll. Obwohl die Details der Umsetzung von Basel IV nach EU-Recht noch offen sind, erwarten wir aufgrund unserer konservativen RWA Density nur eine geringe Auswirkung.

Die Einführung von IFRS 9 als neuer Rechnungslegungsstandard für Finanzinstrumente ist eine relevante Entwicklung für die Finanzdienstleistungsbranche. Die Erstanwendung des neuen Standards erfolgt am 1. Jänner 2018 und die BAWAG Group ist darauf gut vorbereitet. Es wird per 1. Jänner 2018 nahezu keinen negativen Gesamteffekt auf die CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) geben.

Die Einführung von MREL-Anforderungen soll sicherstellen, dass Banken über ausreichend verlusttragfähiges Eigenkapital und Fremdkapital verfügen, das im Falle einer Abwicklung oder eines Bail-in zur Verfügung steht. Die MREL-Anforderung wird von der zuständigen Abwicklungsbehörde institutsspezifisch für jede Bankengruppe festgesetzt. Für die BAWAG Group ist das Single Resolution Board (SRB) zuständig. Wir gehen davon aus, dass das SRB im Jahr 2018 damit beginnen wird, individuelle MREL-Anforderungen festzulegen. Zum 31. Dezember 2017 hat das SRB noch keine MREL-Anforderung an die BAWAG Group kommuniziert. Außerdem besteht weiterhin regulatorische Unsicherheit bezüglich der detaillierten Kriterien zur MREL-Anrechenbarkeit von Finanzierungsinstrumenten sowie bezüglich des Ausmaßes der Erfordernisse, die MREL-Anforderung mit nachrangigen Instrumenten zu erfüllen (z.B. durch vorrangige nichtbevorzugte Instrumente).

Für 2018 erwarten wir für europäische Finanzinstitute ein sich weiterhin sehr rasch änderndes regulatorisches Umfeld. Der wichtigste Schwerpunkt wird dabei die Fertigstellung der im November 2016 erstmals veröffentlichten umfassenden Reformen der CRR, der CRD IV sowie der BRRD sein. Zusätzlich zu den angeführten Entwicklungen zum Thema MREL werden als weitere Maßnahmen die Einführung der Leverage Ratio sowie der strukturellen Liquiditätsquote (NSFR) als verpflichtend einzuhaltende Anforderungen erwartet.

Wir werden die regulatorischen Entwicklungen weiterhin proaktiv beobachten, sich daraus ergebende Änderungen zeitnah implementieren und in unseren Geschäftsaktivitäten entsprechend berücksichtigen. Auf Basis ihrer starken Kapitalausstattung und ihres profitablen Geschäftsmodells sieht sich die BAWAG Group für zukünftige Anforderungen gut gerüstet.

ERGEBNIS- UND BILANZANALYSE

ERLÄUTERUNG DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UND DER BILANZ

Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. EUR 2017 2016 Veränderung Veränderung (%)
Zinserträge 1.083,1 1.026,1 57,0 5,6
Zinsaufwendungen -299,8 -297,2 -2,6 0,9
Dividendenerträge 8,0 3,3 4,7 >100
Nettozinsertrag 791,3 732,2 59,1 8,1
Provisionserträge 303,6 276,3 27,3 9,9
Provisionsaufwendungen -86,7 -83,4 -3,3 4,0
Provisionsüberschuss 216,9 192,9 24,0 12,4
Operative Kernerträge 1.008,2 925,1 83,1 9,0
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten
und sonstige betriebliche Erträge und
Aufwendungen1)
129,4 55,8 73,6 >100
Operative Erträge 1.137,6 980,9 156,7 16,0
Operative Aufwendungen1) -528,8 -439,4 -89,4 20,3
Regulatorische Aufwendungen -33,8 -46,1 12,3 -26,7
Operatives Ergebnis 575,0 495,4 79,6 16,1
Risikokosten -61,8 -42,7 -19,1 44,7
Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen 4,1 8,0 -3,9 -48,8
Jahresüberschuss vor Steuern 517,3 460,7 56,6 12,3
Steuern vom Einkommen -50,6 12,9 -63,5
Jahresüberschuss nach Steuern 466,7 473,6 -6,9 -1,5
Nicht beherrschende Anteile -0,1 -0,2 0,1 50,0
Nettogewinn 466,6 473,4 -6,8 -1,4

1) Gemäß IFRS umfasst die Position "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" auch regulatorische Aufwendungen in Höhe von 30,6 Mio. EUR für das Jahr 2017. Die Position "Operative Aufwendungen" enthält ebenfalls regulatorische Aufwendungen in Höhe von 3,2 Mio. EUR für das Jahr 2017. Das Management der BAWAG Group betrachtet regulatorische Aufwendungen jedoch als gesonderten Aufwandsposten. Dementsprechend werden diese im Konzernlagebericht separat unter den Aufwendungen dargestellt.

Der Jahresüberschuss vor Steuern stieg im Jahr 2017 um 56,6 Mio. EUR bzw. 12,3% auf 517,3 Mio. EUR. Die Steigerung ist auf höhere operative Erträge zurückzuführen, wodurch der Anstieg der operativen Aufwendungen und der Risikokosten kompensiert wurde.

Der Provisionsüberschuss stieg im Jahr 2017 im Wesentlichen aufgrund höherer Erträge aus Girokonten und der Übernahme von PayLife um 24,0 Mio. EUR bzw. 12,4% auf 216,9 Mio. EUR.

Der Nettozinsertrag konnte im Jahr 2017 um 59,1 Mio. EUR bzw. 8,1% auf 791,3 Mio. EUR gesteigert werden, bei einer Nettozinsmarge von 2,23%.

Die Position Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten und sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen stieg im Jahr 2017 im Wesentlichen aufgrund höherer Resultate aus Unternehmenszusammenschlüssen um 73,6 Mio. EUR bzw. 131,9% auf 129,4 Mio. EUR.

Die operativen Aufwendungen stiegen im Jahr 2017 vor allem durch die Aufwendungen für ein langfristiges Incentivierungsprogramm (LTIP) und höhere Rückstellungen für Restrukturierung um 89,4 Mio. EUR bzw. 20,3% auf 528,8 Mio. EUR.

Die Risikokosten stiegen im Jahr 2017 um insgesamt 19,1 Mio. EUR bzw. 44,7% auf 61,8 Mio. EUR.

Aktiva

in Mio. EUR 2017 2016 Veränderung Veränderung (%)
Barreserve 1.180 1.020 160 15,7
Finanzielle Vermögenswerte 7.588 6.416 1.172 18,3
Zur Veräußerung verfügbar 4.408 3.209 1.199 37,4
Bis zur Endfälligkeit gehalten 2.274 2.353 -79 -3,4
Handelsbestand 458 652 -194 -29,8
Zum Zeitwert über die GuV geführt 448 202 246 >100
Kredite und Forderungen 35.753 30.825 4.928 16,0
Kunden 30.804 28.498 2.306 8,1
Schuldtitel 1.289 692 597 86,3
Kreditinstitute 3.660 1.635 2.025 >100
Sicherungsderivate 517 677 -160 -23,6
Sachanlagen 223 56 167 >100
Immaterielle Vermögenswerte 506 378 128 33,9
Steueransprüche für laufende Steuern 12 10 2 20,0
Steueransprüche für latente Steuern 102 199 -97 -48,7
Sonstige Vermögenswerte 190 180 10 5,6
Summe Aktiva 46.071 39.761 6.310 15,9

Die finanziellen Vermögenswerte stiegen im Vergleich zum Jahresende 2016 um 1.173 Mio. EUR bzw. 18,3% und betrugen zum 31. Dezember 2017 7.589 Mio. EUR.

Kredite und Forderungen an Kunden wiesen zum 31. Dezember 2017 einen Anstieg um 2.306 Mio. EUR bzw. 8,1% auf 30.804 Mio. EUR auf, was primär auf die Übernahme der Südwestbank zurückzuführen ist.

Steueransprüche für latente Steuern gingen aufgrund des Verbrauchs aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge um netto 97 Mio. EUR bzw. 48,7% auf 102 Mio. EUR zurück.

Passiva

in Mio. EUR 2017 2016 Veränderung Veränderung (%)
Verbindlichkeiten 42.461 36.636 5.825 15,9
Finanzielle Verbindlichkeiten 40.965 34.726 6.239 18,0
Zum Zeitwert über die GuV geführt 726 1.115 -389 -34,9
Eigene Emissionen 726 1.115 -389 -34,9
Handelsbestand 345 617 -272 -44,1
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 39.894 32.994 6.900 20,9
Kunden 30.947 26.030 4.917 18,9
Eigene Emissionen 4.938 4.900 38 0,8
Kreditinstitute 4.009 2.064 1.945 94,2
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
300 -300 -100
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
116 223 -107 -48,0
Sicherungsderivate 94 260 -166 -63,8
Rückstellungen 450 404 46 11,4
Steuerschulden für laufende Steuern 17 19 -2 -10,5
Steuerschulden für latente Steuern 5 21 -16 -76,2
Sonstige Verbindlichkeiten 814 683 131 19,2
Gesamtkapital 3.610 3.125 485 15,5
Eigenkapital, das den Eigentümern des
Mutterunternehmens zurechenbar ist
3.609 3.123 486 15,6
Nicht beherrschende Anteile 1 2 -1 -50,0
Summe Passiva 46.071 39.761 6.310 15,9

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden erhöhten sich zum 31. Dezember 2017 um 4.917 Mio. EUR bzw. 18,9% auf 30.947 Mio. EUR. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Übernahme der Südwestbank zurückzuführen.

Die eigenen Emissionen zu fortgeführten Anschaffungskosten betrugen zum 31.Dezember 2017 4.938 Mio. EUR und blieben damit im Vergleich zu 2016 im Wesentlichen stabil.

Das Gesamtkapital wies zum 31. Dezember 2017 einen Anstieg um 485 Mio. EUR bzw. 15,5% auf 3.610 Mio. EUR auf. Die Veränderung ist hauptsächlich auf den im Jahr 2017 erzielten Nettogewinn zurückzuführen.

KAPITAL- UND LIQUIDITÄTSAUSSTATTUNG

Die Beibehaltung einer starken Kapitalausstattung stellt für die BAWAG Group eine wichtige strategische Priorität dar. Wir haben uns das Ziel gesetzt, eine CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von zumindest 12% beizubehalten. Diese Zielkapitalquote berücksichtigt derzeitige sowie erwartete zukünftige regulatorische Kapitalanforderungen und ist so kalibriert, dass ein konservativer Abstand zu den von der Aufsicht vorgegebenen Mindestkapitalanforderungen besteht.

Die im Rahmen des SREP für die BAWAG Group festgesetzte CET1 Mindestkapitalquote für 2018 beträgt 9,625% (basierend auf einer Säule-1-Anforderung von 4,50%, einer Säule-2-Anforderung von 2,25%, einem Kapitalerhaltungspuffer von 1,875% und einem Systemrisikopuffer von 1,0%). Zusätzlich zu dieser Mindestanforderung wurde im SREP für 2018 von der Aufsicht eine Säule-2-Empfehlung ("Pillar 2 Guidance") von 1% vorgegeben. Die Aufsicht erwartet damit von der BAWAG Group die Einhaltung einer CET1 Quote von 10,625% (9,625% SREP-Mindestanforderung plus 1% Säule-2-Empfehlung).

Die zum 31. Dezember 2017 erreichten Kapitalquoten (unter Vollanwendung der CRR) von 13,5% (CET1) bzw. 15,2% (Gesamtkapital) übertreffen sowohl die regulatorischen Mindestanforderungen als auch die Zielkapitalquote in beträchtlichem Ausmaß. Diese Kapitalquoten berücksichtigen die Auswirkungen der im vierten Quartal 2017 abgeschlossenen Übernahme der Südwestbank sowie die Zwischendividende von 51,6 Mio. EUR, die im dritten Quartal 2017 ausgezahlt wurde, und die erwartete Dividende von 58,3 Mio. EUR für das vierte Quartal 2017 (berechnet als 50% eines im Geschäftsjahr 2017 durchschnittlich erzielten Quartalsgewinns).

Die starke Kapitalausstattung schafft die Voraussetzung für zukünftiges Wachstum sowie unsere Kapitalausschüttungsstrategie. Die BAWAG Group strebt eine jährliche Dividendenausschüttung von 50% des Nettogewinns an. Wir beabsichtigen zusätzlich verfügbares Kapital, das die Zielkapitalquote von 12% übersteigt, in organisches Wachstum zu investieren und gewinnsteigernde M&A-Transaktionen zu verfolgen, die unserem RoTE-Ziel (@12% CET1) entsprechen. Zusätzlich verfügbares Kapital, das nicht für organisches Wachstum und M&A verwendet wird, soll – vorbehaltlich aufsichtsrechtlicher Beschränkungen – an unsere Aktionäre ausgeschüttet werden.

Der ausschüttungsfähige Höchstbetrag, basierend auf den Kapitalquoten zum 31. Dezember 2017 (unter Vollanwendung der CRR) und unter Berücksichtigung der regulatorischen Kapitalanforderungen für 2018 (Säule-1- Anforderungen, Säule-2-Anforderung und Kapitalpufferanforderungen), beträgt 499 Mio. EUR (vor Berücksichtigung der Dividende von 58,3 Mio. EUR für das vierte Quartal 2017). Die ausschüttungsfähigen Posten gem. Art. 4.1 (128) CRR auf Ebene der BAWAG Group AG betragen zum 31. Dezember 2017 2.852 Mio. EUR.

Die erstmalige Anwendung von IFRS 9 per 1. Jänner 2018 wird nahezu keine negative Auswirkung auf unsere CET1 Quote haben.

Unsere Refinanzierungsstrategie basiert weiterhin auf unseren stabilen Kundeneinlagen, welche zwei Drittel unserer gesamten Refinanzierung ausmachen. Zusätzlich zu unserem starken Einlagenvolumen wurde im ersten Quartal 2017 eine fundierte Bankschuldverschreibung in Höhe von 500 Mio. EUR begeben. Im März 2017 nahmen wir außerdem am gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäft (GLRG II) der EZB teil, das eine Finanzierung mit vierjähriger Laufzeit zu attraktiven Konditionen bietet.

Die BAWAG Group behält im Liquiditätsmanagement ihren konservativen Ansatz bei, was sich in einer starken Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 150% zum Jahresende 2017 widerspiegelt. Die BAWAG Group übertrifft damit die regulatorischen LCR-Anforderungen für 2017 (80%) und 2018 (100%). Im Rahmen des SREP für 2017 und 2018 wurden für die BAWAG Group keine zusätzlichen LCR-Anforderungen festgelegt.

WESENTLICHE QUARTALSKENNZAHLEN

Q4 Q3 Q2 Q1 Q4
2017 2017 2017 2017 2016
198,0 198,0 198,7 196,8 179,9
66,1 44,8 56,3 49,8 46,9
264,1 242,8 255,0 246,6 226,8
364,4 252,1 256,3 265,0 237,9
-208,4 -102,8 -110,5 -107,2 -121,3
-18,2 -17,0 -15,6 -11,1 -17,8
134,9 131,8 128,0 122,6 94,4
27,7 -31,2 -20,6 -26,5 -0,6
162,6 100,5 107,4 96,1 93,8
18,6% 12,0% 13,1% 12,1% 12,2%
22,0% 15,0% 15,5% 13,7% 14,1%
21,4% 13,5% 14,9% 13,8% 13,8%
25,9% 17,6% 18,0% 15,8% 16,3%
2,19% 2,29% 2,23% 2,23% 2,23%
41,8% 40,8% 43,1% 40,5% 51,0%
0,22% 0,22% 0,19% 0,14% 0,25%
-20,5% 23,7% 16,1% 21,6% 0,6%

1) Exklusive der im Jahr 2017 bilanziell erfassten Teile des langfristigen Incentivierungsprogramms (LTIP).

Anmerkung: Definitionen und Details zur angewandten Berechnungsmethodik siehe Kapitel "Definitionen" auf den Seiten 227–229.

GESCHÄFTSSEGMENTE

BAWAG P.S.K. RETAIL

Überblick und Strategie

Das Segment BAWAG P.S.K. betreut 1,7 Millionen Privatkunden und KMUs über ein zentral gesteuertes Filialnetz sowie über unsere Online- und Mobile-Vertriebsschienen, die von unserem Customer Care Center unterstützt werden. Auf Basis einer starken und landesweit bekannten Marke bieten wir als eine der führenden Omnikanal-Banken in Österreich über unsere physischen und digitalen Vertriebswege leicht verständliche, faire und transparente Produkte und Beratungsdienstleistungen an. Wir konzentrieren uns in erster Linie auf den Massenmarkt in Österreich und bieten unseren Kunden gezielt Spar-, Anlageund Versicherungsprodukte zur Erreichung und Absicherung ihrer finanziellen Ziele an.

Im Jahre 2017 haben wir in mehreren Bereichen die Stärken und Fortschritte unseres Retailgeschäfts unter Beweis gestellt. Die Neuausrichtung unseres Vertriebs wurde fortgesetzt und der Jahresüberschuss vor Steuern um 33% auf 225 Mio. EUR gesteigert. Wir konnten bei unseren wichtigsten Produkten wachsen und das Neugeschäftsvolumen im Kernkreditgeschäft um 4% ausweiten. Kunden, die der BAWAG P.S.K. traditionell ihre Spareinlagen anvertrauen, steht nun auch ein marktführender Vertrieb für Kreditgewährungen zur Erreichung ihrer finanziellen Ziele zur Verfügung.

Durch zunehmende Nutzung von Datenanalytik konnten wir Ertragssteigerungen verzeichnen, indem wir unseren Kunden zielgerichtet und zum richtigen Zeitpunkt Produkte und Dienstleistungen anbieten, die ihren Lebensumständen und ihren finanziellen Bedürfnissen entsprechen. Dieser Ansatz basiert auf der langjährigen Geschäftsbeziehung zur Mehrzahl unserer Kunden in Kombination mit Prognosen der Kaufwahrscheinlichkeiten und triggerbasierten Modellen, die zur Ermittlung der Kundenbedürfnisse eingesetzt werden.

Parallel dazu haben wir die erfolgreiche Neuausrichtung unseres Filialnetzes weiter vorangetrieben, die Kosten weiter reduziert und gleichzeitig die Beratungsexpertise für unsere Kunden durch produktivere und größere Beraterteams sowie eine stärkere Spezialisierung in den Filialen verbessert. Nach der Kündigung der Kooperationsvereinbarung Ende 2017 haben wir mit der Österreichischen Post im Februar 2018 eine einvernehmliche und schrittweise Entflechtung der Kooperation im Wesentlichen bis Ende 2019 vereinbart und damit einen wichtigen Schritt in Richtung einer von uns bevorzugten eigenständigen Filialstrategie mit optimierter Kostenbasis und verbessertem Servicemodell gesetzt.

Wir haben weiter in die Verbesserung des digitalen Kundenerlebnisses investiert. Dazu gehören die Weiterentwicklung unserer Omni-Channel-Plattform für die Interaktion mit Kunden sowie die laufende Einführung neuer digitaler Funktionalitäten, darunter eine Sicherheitsfunktion gegen Cyberkriminalität und eine Peer-to-Peer-Zahlungsfunktion, die Direktzahlungen für unsere Kunden einfacher macht.

Geschäftsverlauf 2017

Die Ergebnisse dieses Segments spiegeln unseren Erfolg bei der Fokussierung auf die folgenden Werttreiber wider:

  • Wachstum im Kundenkreditgeschäft
  • Optimierung und Ausweitung des Produktmix
  • Produktivitätssteigerung in der gesamten Organisation
  • Verbesserung des Kundenerlebnisses durch Digitalisierung
  • Nutzung von Wachstumschancen durch Akquisitionen

Wachstum im Kundenkreditgeschäft

Im Jahr 2017 konnten wir unser Konsumfinanzierungsgeschäft mit einem Neugeschäft in Höhe von 476 Mio. EUR weiter ausbauen. Dies bedeutete eine Erhöhung des Nettobestands um 6% im Jahr 2017 und eine durchschnittliche Wachstumsrate (CAGR) von 8% in den letzten drei Jahren. Unser Marktanteil bei Konsumkrediten erhöhte sich damit 2017 um 0,6 Prozentpunkte und in den letzten drei Jahren um insgesamt 3,3 Prozentpunkte auf 12,1%. Diese Ergebnisse wurden unter Einhaltung disziplinierter Kreditvergabekriterien und trotz eines rückläufigen Marktes erzielt.

Wir unterscheiden uns von unseren Mitbewerbern durch sofortige Kreditentscheidungen in der Filiale, automatisierte Bearbeitungsabläufe sowie durch die Qualität unserer Beratungs- und Vertriebsprozesse. Dank kontinuierlicher Innovationen in den Bereich Datenanalytik können wir unseren Vertriebsmitarbeitern laufend relevante und gezielte Informationen zur Unterstützung des Cross-Selling bei Bestandskunden bereitstellen, sodass wir Risiken besser abschätzen und unseren Kunden gezielte, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote machen können. Daraus resultiert im Vergleich zum Vorjahr eine Erhöhung des durchschnittlichen Konsumkreditbetrags um mehr als 5%, wobei mehr als 80% der Konsumkredite an Bestandskunden vergeben wurden.

Das Kundeninteresse an Wohnbaufinanzierungen ist anhaltend hoch und wir investieren daher in unser diesbezügliches Produktangebot. Mit einem Anteil von ca. 55% an Wohnungseigentum liegt Österreich im europäischen Vergleich seit Jahrzehnten am unteren Ende der Skala. Dies ist unter anderem durch das nach wie vor bestehende Angebot an leistbaren Sozialwohnungen durch den halböffentlichen und öffentlichen Sektor bedingt. Seit der Finanzkrise beobachten wir jedoch eine deutlich steigende Nachfrage nach Immobilien (im Eigentum), die durch eine Präferenz für reale Vermögenswerte und niedrige Zinsen getragen ist. Dies hat 2017 zu einer regen Nachfrage nach Hypothekarkrediten und einem Marktwachstum von 3% geführt. Wir haben im Jahr 2017 neue Wohnbaukredite in Höhe von 691 Mio. EUR vergeben. Die Übernahme der start:bausparkasse im vierten Quartal 2016 hat unsere Präsenz auf diesem Markt zusätzlich gestärkt. Wir bleiben jedoch bei unserer disziplinierten Preisgestaltung und achten auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen risikoadäquaten Kreditmargen in Relation zum Volumen, um ein verantwortungsvolles und profitables Wachstum zu gewährleisten.

Zum Jahresende 2017 betrugen die Aktiva des Segments BAWAG P.S.K. Retail insgesamt 11,4 Mrd. EUR, und das Neugeschäftsvolumen lag bei 1,4 Mrd. EUR. Der Fokus lag dabei auf dem Wachstum unserer Kernkreditprodukte (Konsumfinanzierungen +6%, Wohnbaukredite (in EUR) +3%). Diesem Wachstum standen ein proaktiver Abbau der Fremdwährungskredite um ca. 0,3 Mrd. EUR (Reduktion um 18%) sowie ein Rückgang der Position Sonstiges um ca. 0,3 Mrd. EUR (Reduktion um 21%) gegenüber.

Optimierung und Erweiterung des Produktmix

Auf der Einlagenseite konnten wir durch weitere Umschichtungen von fest verzinslichen Einlagen zu Girokonten und täglich fälligen Sparkonten die Refinanzierungskosten senken, Beratungskapazitäten im Vertrieb freispielen und unseren Kunden Produkte mit erweiterten Funktionalitäten anbieten. Die durchschnittliche Verzinsung der Retaileinlagen lag zum Jahresende 2017 bei 0,19%. Der Einlagenbestand reduzierte sich um 1,3%. Dies war durch den aktiven Abbau von höherverzinsten fixen Spareinlagen um 1,2 Mrd. EUR bedingt, dem eine Zunahme an Einlagen auf täglich fällige Sparkarten, Girokonten sowie Bauspareinlagen um insgesamt ca. 1,0 Mrd. EUR gegenüberstand.

Wir konnten weiterhin von einer bereits im Jahr 2016 gesetzten Initiative für das Provisionsgeschäft profitieren. Einen Teil trug dazu die Einführung der neuen KontoBoxen (Girokonten) bei, die von unseren Kunden sehr gut angenommen wurden. Über 64% unserer neuen Girokontokunden haben sich im Jahr 2017 für unsere Premium-Modelle entschieden. Darüber hinaus erfolgte die Einführung unseres neuen Versicherungsprodukts "KONZEPT:SCHUTZ", das unseren Kunden eine Absicherung ihres Einkommens bietet, indem es sie gegen Risiken wie Invalidität, Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder schwere Erkrankungen versichert. Diese Produkte bieten einen höheren Servicelevel und fördern die Kundenbindung.

Unsere vor kurzem angekündigte Partnerschaft mit Spotcap, die Klein- und Mittelbetrieben (KMUs) einen volldigitalen und hoch automatisierten Zugang zu taggleichen Finanzierungen ermöglicht, ist ein weiteres Beispiel für unser Engagement bei Innovationen in Bezug auf digitale Kanäle und erstklassige Produkte. Durch unser Spotcap-Angebot bringen wir ein neues Produkt für KMUs auf den österreichischen Markt, adressieren einen bisher noch nicht gedeckten Bedarf und erweitern gleichzeitig unser digitales und analytisches "Ökosystem".

Partnerschaften sind für uns ein Weg, durch Zusammenarbeit mit jungen, dynamischen Unternehmen und durch Einsatz neuer Technologien unsere Produktpalette zu erweitern und die Kundenzufriedenheit weiter zu verbessern. Bei der Entwicklung unserer Produktlinien sichern wir uns Partner höchster Qualität, um den Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden.

Produktivitätssteigerung in der gesamten Organisation

Bereits in der ersten Phase der Anfang 2016 gestarteten Neuausrichtung unseres Vertriebsnetzes haben wir eine differenzierte Filialstruktur geschaffen, um unsere Beratungsleistungen an Kernstandorten mit der höchsten Kundenfrequenz zu bündeln und gleichzeitig die Servicereichweite über ein Netz von Selbstbedienungsgeräten und Transaktionspunkten aufrechtzuerhalten. Diese Filialdifferenzierung führt zu höherer Kosteneffizienz durch besseres Ressourcenmanagement und höhere Verkaufsproduktivität. Gleichzeitig wurde unseren Kundenberatern mehr lokale Verantwortung übertragen und in deren Aus- und Weiterbildung investiert. All diese Maßnahmen führten im Vergleich zu 2016 zu einer Verbesserung der Cost/Income Ratio des Segments BAWAG P.S.K. Retail um 6,6 Prozentpunkte auf 48,6%.

Im Jahr 2017 gab es weiterhin eine signifikante Verschiebung der Transaktionen vom Schalter (Rückgang um 15% gegenüber 2016) zu Online- und Selbstbedienungsgeräten, da unsere Kunden erwarten, einfache Transaktionen jederzeit und überall per Knopfdruck durchführen zu können. Zum Jahresende 2017 betrug der Anteil der Schaltertransaktionen nur 14%, während 86% der Transaktionen über eBanking, mobile Endgeräte und Selbstbedienungsgeräte erfolgten. Seit dem Abschluss der Kooperationsvereinbarung mit der Österreichischen Post im Jahr 2010 sind die Schaltertransaktionen um über 60% zurückgegangen. Die Notwendigkeit der physischen Nähe zum Kunden durch eine teure Filialabdeckung verliert zunehmend an Bedeutung, da die Kunden primär

mittels mobiler oder anderer Onlinelösungen über ihre Konten disponieren, was sich in einem Anstieg der elektronischen und mobilen Nutzung um 8% zeigt.

Wir haben daher im Sinne der Neuausrichtung unseres Filialnetzes und unserer Vertriebsstrategie mit der Österreichischen Post im Februar 2018 – rückwirkend ab 1. Jänner 2018 – eine einvernehmliche und schrittweise Entflechtung der Kooperation vereinbart, wobei diese Entflechtung im Wesentlichen bis Ende 2019 angestrebt wird – zwölf Monate früher als erwartet. Diese Vereinbarung ermöglicht uns die weitere Anpassung unseres Filialnetzes an die Bedürfnisse unserer Kunden. Sie führt zu einer Redimensionierung unserer Filialinfrastruktur und wird das Kundenerlebnis deutlich verbessern, indem in den verbliebenen Standorten ein höherer Fokus auf Beratung gelegt wird. Dies wiederum verbessert die Kundenzufriedenheit, generiert Neugeschäft und führt zu höherer Kundenbindung und höheren Erträgen pro Kunde. Zudem sieht die Vereinbarung eine Anpassung der Preisgestaltung für durch die Österreichische Post erbrachte Services an marktübliche Konditionen und eine leistungsabhängige Vergütung für Transaktionsdienstleistungen und Beratertätigkeit vor. Weiters können wir sofort unproduktive Ausgaben eliminieren und mehr als 200 Filialen schließen, in denen derzeit keine Beratungsleistungen angeboten werden bzw. keinerlei Neugeschäft generiert wird. Der gesamte Prozess zur Optimierung unseres Filialnetzes hat bereits im Jahr 2016 begonnen, und bis Jahresende 2018 gehen wir von einem Stand von 150 Filialen aus, in denen alle kundenserviceorientierten Aktivitäten zusammengezogen wurden. Nach Abschluss dieses Prozesses werden wir mit ungefähr 100 Standorten über das aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten sowie aus Sicht der Kundenbetreuung und Marktabdeckung optimale Filialnetz verfügen.

Verbesserung des Kundenerlebnisses durch Digitalisierung

Im Zuge der Neuausrichtung unseres Filialnetzes arbeiten wir parallel daran, das Kundenerlebnis über Online- und Mobile-Schienen mit Services zu verbessern, die einen führenden Zugang zu Finanzprodukten und Informationen bieten. Unser Ziel ist es, dass unsere Plattform als "Drehscheibe des Finanzlebens" für unsere Kunden fungiert, indem wir verschiedene Optionen für erstklassige Beratungsdienstleistungen anbieten, die sich nahtlos in ein intuitives und sicheres digitales "Ökosystem" einfügen. Dadurch werden die Kunden mit Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten versorgt und bei der Durchführung ihrer alltäglichen Finanztransaktionen bestmöglich unterstützt.

Als einer der Marktführer im digitalen Bereich können wir unser gesamtes Produktangebot im Retailbereich innerhalb weniger Minuten online auf jedem Endgerät bereitstellen. Wir haben als Erste neueste Technologien wie etwa die Videolegitimierung (d.h. Kundenidentifikation über Videochat) oder die digitale Signatur implementiert, um zukünftigen Kunden den "Einstieg" bei uns so einfach wie möglich zu machen. Außerdem haben wir eine Big-Data-Infrastruktur aufgesetzt, die aus einem analytischen "Data Lake" auf einer Hadoop-Infrastruktur besteht, die uns verbesserte Möglichkeiten zur Datenverwaltung ohne Kapazitätsengpässe bietet, um die Zielgruppenansprache und Personalisierung unserer Angebote zu optimieren. Letztendlich sollen dadurch bestehende und neue Kunden gleichermaßen jene Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung gestellt bekommen, die sie benötigen und wertschätzen, und zwar zum richtigen Zeitpunkt und über jenen Kanal, den sie bevorzugen.

Wir arbeiten auch kontinuierlich an der Optimierung des täglichen Kundenerlebnisses durch die Integration von Vertriebs- und Produktfunktionalitäten in die Online- "Customer Journey". Eine lückenlose Sicherheitsarchitektur ist für Bankkunden weltweit zu einem immer wichtigeren Faktor und einer wesentlichen Voraussetzung für die Nutzung mobiler Services geworden. Zusätzlich zum secTAN-Verfahren, dem durch ein Höchstmaß an Sicherheit gekennzeichneten Zeichnungsverfahren für Transaktionen, haben wir als neues Service den "Geldwächter" eingeführt, der unsere Kunden vor Verlusten in Zusammenhang mit digitalen Betrugsaktivitäten schützt und damit das Online-Engagement und Vertrauen fördert. Ein weiteres Beispiel ist die im Dezember 2016 für unsere mobile Banking-App eingeführte Login-Möglichkeit mittels Touch-ID (Fingerabdruck), die von unseren Kunden sehr gut angenommen wurde. 2017 verzeichneten wir 4 Mio. Logins, davon 1,3 Mio. allein im vierten Quartal 2017. Insgesamt führten diese Maßnahmen zu 100 Mio. eBanking-Logins (+15% im Vergleich zu 2016), wobei 68% von mobilen Endgeräten stammten (+8 Prozentpunkte gegenüber Dezember 2016).

Während wir an der Entwicklung des Retail-Vertriebs der Zukunft arbeiten, konzentrieren wir uns darauf, eine wertschöpfende On- und Offline-Plattform mit einem erweiterten "Ökosystem" (über die API-Schnittstelle, unser offenes Application Programming Interface) für Kooperationspartner bereit zu stellen, um das bestmögliche Kundenerlebnis zu bieten und unsere Time-to-Market wesentlich zu verkürzen. So ermöglicht uns die jüngste Partnerschaft mit finAPI, einem sicheren Anbieter von Kundenkontoinformationen, die Finanzberatung für Kunden durch Kontenaggregation, Ausgabenkategorisierung und individuelle Vorschläge für das persönliche Finanzmanagement weiter zu verbessern und gleichzeitig die Digitalisierung von Underwriting-Prozessen zu unterstützen. Unsere Partnerschaft mit Spotcap ist ein weiteres Beispiel für unser Bestreben, marktführende Produkte anzubieten – sei es durch Eigenentwicklungen oder durch strategische Partnerschaften – wobei wir uns auf skalierbare und transformative Technologien konzentrieren. Den Anforderungen unserer Kunden entsprechend, streben wir weiterhin nach einer ganzheitlichen "Customer Journey", die einen nahtlosen Wechsel zwischen den verschiedenen Vertriebs- und Servicekanälen ermöglicht, aber auch umfassende Möglichkeiten zur Personalisierung bietet, einschließlich individueller Angebote und Finanzberatung auf Basis unserer Big-Data-Infrastruktur.

Nutzung von Wachstumschancen durch Akquisitionen

Wir evaluieren laufend verschiedene Möglichkeiten zum Wachstum durch Akquisitionen. Im Jahr 2017 konzentrierten wir uns auf die Integration der start:bausparkasse und der IMMO-BANK. Der Fokus bei anorganischen Wachstumschancen liegt auf heimischen Plattformen und/oder Portfolios, die aus geschäftspolitischer Sicht einen Mehrwert bieten, auf Kernprodukte und -dienstleistungen fokussiert sind, Zugang zu neuen Kundengruppen eröffnen und in unsere technologische Infrastruktur integriert werden können.

Ausblick

In den nächsten Quartalen werden wir weiter an der Umsetzung unserer langfristigen Strategie und der Neuausrichtung unseres Geschäfts arbeiten. Wir haben viele Möglichkeiten, zu wachsen und unseren Kunden Kredite, Anlage- und Sparprodukte anzubieten sowie sie bei der Absicherung ihrer Finanzen zu unterstützen. Die Beschleunigung unseres Wachstumskurses wird auf dreifacher Grundlage erfolgen:

  • Datenanalytik: Wir haben eine neue Kundensegmentierung entwickelt, die auf Erkenntnissen zum Kundenverhalten beruht und diese mit dem Ertragspotenzial der Kunden verbindet, wodurch wir aktive Kunden gezielter ansprechen und Produkte zur richtigen Zeit und am richtigen Ort anbieten können. Außerdem investieren wir weiter im Bereich Datenanalytik und Big Data, um so unsere Prognosemodelle anzupassen und zu erweitern.
  • Kundenerlebnis: In einer Zeit hohen Wettbewerbs und neuer Möglichkeiten ist das Kundenerlebnis der entscheidende Faktor. Die gesamte Kundenbeziehung, die vom Vertrauen, das in der Filiale aufgebaut wird, über die Benutzerfreundlichkeit digitaler Services bis zum Erkennen individueller Kundenbedürfnisse reicht, ist tagtäglich für eine aus Kundensicht zufriedenstellende "Customer Journey" auschlaggebend. Dies wird für uns ein wesentliches Differenzierungsmerkmal sein.
  • Neugestaltung der Plattform: Durch die Trennung von der Österreichischen Post und durch unsere neue eBanking- und Mobile-Plattform haben wir die Chance, ein vollständig kundenorientiertes Netzwerk zu schaffen. Durch diese Investitionen in unser Filialnetz, unsere Mitarbeiter und Systeme werden wir unsere Marktführerschaft weiter ausbauen und können dadurch reibungslose Prozesse und Effizienz im Filialnetz entlang der Wertschöpfungskette sicherstellen. Weiters bemühen wir uns aktiv um Partnerschaften, um so – abgestimmt auf unser Vertriebsnetz – neue Kunden zu gewinnen. Wir gehen davon aus, dass dies die Produktivität in der gesamten Organisation weiter steigern wird, da wir unser Filialnetz entsprechend dimensionieren und die Beziehung zu unseren Kunden durch Analytik sowie die Bereitstellung einer digitalen Drehscheibe für ihr Finanzleben weiter ausbauen werden. Unser mittelfristiges Ziel ist es, durch die verschiedenen bereits initiierten produktivitätssteigernden Maßnahmen eine Cost/Income Ratio von unter 42% zu erreichen.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 398,3 352,3 13,1 100,2 93,7 6,9
Provisionsüberschuss 158,1 141,1 12,0 40,8 34,8 17,2
Operative Kernerträge 556,4 493,4 12,8 141,0 128,5 9,7
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 0,8 0,8 -2,3 0,0 -100
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 3,9 1,5 >100 2,2 0,5 >100
Operative Erträge 561,1 495,7 13,2 140,9 129,0 9,2
Operative Aufwendungen -272,6 -273,5 -0,3 -72,2 -71,7 0,7
Regulatorische Aufwendungen -14,9 -12,3 21,1 -0,6 0,0 100
Risikokosten -49,0 -40,8 20,1 -18,3 -14,2 28,9
Jahresüberschuss vor Steuern 224,6 169,1 32,8 49,8 43,1 15,5
Kennzahlen 2017 2016 Vdg.
(%Pkt.)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Tangible Equity (vor Steuern) 26,5% 21,1% 5,4 22,3% 21,1% 1,2
Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) 29,8% 22,6% 7,2 27,5% 24,7% 2,8
Nettozinsmarge 3,44% 3,72% -0,28 3,51% 3,71% -0,20
Cost/Income Ratio 48,6% 55,2% -6,6 51,2% 55,6% -4,4
Risikokosten / Kredite und Forderungen 0,43% 0,39% 0,04 0,64% 0,54% 0,10
NPL Ratio 2,3% 2,0% 0,3 2,3% 2,0% 0,3
Geschäftsvolumina 2017 2016 Vdg.
(in Mio. EUR)
Aktiva
11.351 11.659 (%)
-2,6

Die operativen Erträge stiegen um 13,2% auf 561,1 Mio. EUR. Dieser Anstieg ist auf den vollen Jahreseffekt der 2016 getätigten Akquisitionen, höhere Volumina bei Konsum- und Wohnbaukrediten sowie Optimierungsmaßnahmen auf der Passivseite zurückzuführen. Der Provisionsüberschuss konnte durch höhere Kontoführungsgebühren für die neuen "Kontobox"-Girokonten, höhere Erträge bei Wertpapierprodukten und niedrigeren Provisionsaufwand gesteigert werden.

Kundeneinlagen und eigene Emissionen 20.682 21.049 -1,7

Die operativen Aufwendungen blieben trotz der Integration der start:bausparkasse und der IMMO-BANK mit 272,6 Mio. EUR stabil.

Die regulatorischen Aufwendungen umfassen die Beiträge zum Einlagensicherungsfonds und stiegen aufgrund der Integration der start:bausparkasse und der IMMO-BANK und der daraus resultierenden höheren Spareinlagen.

Die Risikokosten betrugen 49,0 Mio. EUR, was einer Risikokostenquote von 43 Basispunkten und einem Anstieg um 4 Basispunkte gegenüber 2016 aufgrund eines höheren Anteils der Konsumkredite am Gesamtvolumen entspricht.

Das Segment trug zum Jahresüberschuss vor Steuern der BAWAG Group 224,6 Mio. EUR bei und erzielte einen Return on Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 29,8%.

Die Aktiva verringerten sich um 0,3 Mrd. EUR bzw. 2,6%, da der Abbau unserer Nicht-Kernprodukte (CHF-Kredite, Immobilienleasing) etwas stärker ausfiel als das Wachstum unserer Hauptprodukte (Konsumfinanzierungen und Wohnbaukredite in EUR).

Die Passiva verringerten sich durch den Rückgang der fix verzinslichen Einlagen ("Kapitalsparbücher") um 0,4 Mrd. EUR bzw. 1,7%.

EASYGROUP

Überblick und Strategie

Mit ca. einer Million Kunden und 1,4 Millionen Kundenkonten ist easygroup Österreichs erste und größte Direktbankgruppe mit dem Leistungsangebot einer Vollbank – von Girokonten und Sparprodukten über Kreditkarten bis zu Konsum- und Wohnbaukrediten sowie KFZ-Leasing und Anlageprodukten.

Im Gegensatz zu traditionellen Banken mit physischem Vertriebsnetz arbeitet die easygroup mit einer schlanken Struktur und vertreibt ihre Produkte auf digitalem Weg sowie über die Distributionsnetze ihrer Partner. Wir sind Innovationsführer und können uns rasch an neue Markt-, Technologie- und Kundentrends anpassen. Wir verfolgen laufend die Entwicklung neuer Technologien im Bankbereich und integrieren die besten Funktionalitäten in unsere Produktangebote. Unser Ziel ist es, unseren Kunden benutzerfreundliche und innovative Finanzdienstleistungen aus einer Hand anzubieten.

Mit zunehmendem technologischem Fortschritt können Kunden heute schneller als je zuvor auf Finanzdienstleistungen zugreifen. Die easygroup verfügt über eine flexible Struktur, mit der sie rasch auf neue Entwicklungen reagieren kann, sowie über ein langjähriges Know-how im Bankgeschäft, auf dessen Basis wir notwendige Anpassungen sicher und zuverlässig umsetzen können. Durch laufende Investitionen in Technologie und unseren Fokus auf die Kundenbetreuung bieten wir unseren Kunden seit über 20 Jahren eine erstklassige Direktbank-Erfahrung. Belegt wird dies durch die Tatsache, dass wir in den letzten sieben Jahren den höchsten Net Promoter Score aller Banken und Finanzinstitutionen in Österreich verzeichnen konnten und laufend diverse Branchenauszeichnungen erhalten, durch die die easybank, ein Mitglied der easygroup, als die führende Direktbank Österreichs ausgezeichnet wird.

Da wir über keine traditionellen Filialen verfügen, haben wir wesentliche komparative Kostenvorteile in der Kundenbetreuung. Dies ermöglichst uns im Vergleich zu herkömmlichen Banken eine wettbewerbsfähigere Preisgestaltung. Kosteneffizienz ist Teil unserer DNA, und easygroup ist kontinuierlich bestrebt, eine noch bessere Kundenbetreuung sicherzustellen. Indem wir effizienter werden, können wir mehr in Kundenbetreuung und Kundenzufriedenheit

investieren, während wir gleichzeitig eines der preisgünstigsten Finanzinstitute Österreichs bleiben.

Die easygroup erreicht ihre Kunden über verschiedene Vertriebsschienen, die vom Direktbanking bis zu KFZ-Händlern und Brokern bis zu starken Partnerschaften mit führenden österreichischen Unternehmen reichen. Die easygroup umfasst

  • die easybank als eine der führenden Direktbanken in Österreich;
  • den drittgrößten KFZ-Leasing-Anbieter in Österreich, easyleasing;
  • einen führenden Herausgeber von Kreditkarten in Österreich, easypay; und
  • unser internationales Retailgeschäft, das qualitativ hochwertige Wohnbaukredite in Westeuropa umfasst.

Die easygroup stellt einen Eckpfeiler der gesamten Wachstumsstrategie der BAWAG Group dar und setzt weiterhin auf Wachstum über digitale Vertriebskanäle. Unser Ziel ist es, unsere Position als führende Direktbank Österreichs zu festigen und mit unserem Erfolgsmodell gleichzeitig in größere westeuropäische Märkte zu expandieren.

Geschäftsverlauf 2017

Das Segment verzeichnete im Geschäftsjahr 2017 eine Erhöhung der Kundenbasis auf ca. eine Million Kunden mit über 1,4 Millionen Kundenkonten. Die Kundeneinlagen blieben gegenüber 2016 stabil. Der Jahresüberschuss vor Steuern erreichte mit 126 Mio. EUR ein Rekordniveau, was einer Steigerung um 46% entspricht und auf ein starkes organisches Wachstum in Verbindung mit Akquisitionen zurückzuführen ist.

Diese starken Ergebnisse beruhen auf vier Kernelementen:

  • Festigung der Position der easybank als führende Direktbank Österreichs
  • Ausbau bestehender Kundenbeziehungen zur Steigerung des Produktabsatzes
  • Nutzung unserer Finanzkraft für offensives Wachstum durch Akquisitionen und strategische Partnerschaften
  • Internationale Expansion in westeuropäische Märkte

Festigung der Position der easybank als führende Direktbank Österreichs

Den Kern der easygroup bildet die easybank – Österreichs führende digitale Bank. Im Jahr 1997 als Telefon- und Onlinebank ohne Filialen gegründet, war die easybank stets innovativ und ihrer Zeit voraus. In den letzten Jahren haben wir uns mit einem umfassenden Angebot an einfachen Produkten und Dienstleistungen, ergänzt durch ein erstklassiges Kundenservice, fest am österreichischen Bankenmarkt etabliert. Innovation, Digitalisierung und schnelle Markteinführungen sind Kernelemente der easybank-Kultur. Mit mehr als 900.000 Kunden verzeichnet die easybank weiterhin ein Kundenwachstum, das zu einem großen Teil auf Empfehlungen bestehender, loyaler, treuer und zufriedener Kunden beruht. Im Jahr 2017 haben wir unsere Kundenzahl um mehr als 150% gesteigert, was vor allem auf die Akquisition von PayLife zurückzuführen ist. Aber auch ohne diese Akquisition verzeichneten wir ein solides, organisches Kundenwachstum. Im Gegensatz zu vielen anderen Direktbanken und Fintechs, die auf den Bankenmarkt drängen, stellen wir fest, dass die Mehrzahl der easybank-Kunden langfristig bei uns bleibt. Fast 50% unserer Kunden nutzen die easybank als ihre Hauptbank, und 17% haben außer der easybank keine andere Bankverbindung (im Vergleich zu 8% bzw. 5% bei unserem wichtigsten Direktbank-Mitbewerber).

Diese Loyalität unserer Kunden verdanken wir unserem Bemühen, ihnen ein herausragendes Kundenerlebnis zu bieten. Wir ruhen uns nicht auf unseren Erfolgen aus, sondern arbeiten stetig daran, die Betreuung unserer Kunden weiter zu verbessern und ihre Bedürfnisse möglichst frühzeitig zu erkennen. Dieser Ansatz hat uns im Laufe der Jahre diverse Anerkennungen verschafft. 2017 erhielt die easybank mehrere Auszeichnungen, die unser Engagement für eine hohe Kundenzufriedenheit widerspiegeln: So wurden wir vom Finanz-Marketing Verband Österreich zum siebten Mal in Folge als führende Direktbank ausgezeichnet. Außerdem hat uns DerBörsianer den Preis als "Beste Direktbank in Österreich 2017" verliehen; auch in einem Test der Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) erreichten wir unter den Direktbanken den ersten Platz.

Ausbau bestehender Kundenbeziehungen zur Steigerung des Produktabsatzes

Das wertvollste Asset der easygroup ist unsere treue und kontinuierlich wachsende Kundenbasis. Mit ihren Geschäftseinheiten und über verschiedene Partnerschaften agiert die easygroup in einem über drei Millionen Menschen umfassenden Kunden-"Ökosystem". Wie bei den meisten Direktbanken lag unser Schwerpunkt in der Vergangenheit auf der Schaffung einer auf Einlagen fokussierten Bank, die den Kunden kostengünstige Banklösungen mit exzellentem Kundenservice bietet. Dank der in den letzten Jahren getätigten Investitionen konnte die easygroup ihren Kunden nach und nach eine vollständige Palette an Retail-Produkten in einfacher und bequemer Weise anbieten. Heute wollen wir nicht nur unsere Kundenbasis vergrößern und ein einziges Produkt anbieten, sondern allen unseren Kunden die besten Finanzprodukte anbieten, die ihren jeweiligen Bedürfnissen entsprechen.

Eine der größten Chancen für Cross-Selling sehen wir bei Konsumfinanzierungen. Im Jahr 2017 waren wir durch die Verbesserung und Vereinfachung des Kundenerlebnisses beim Kreditantrag sowie durch Analysen auf Basis von Kundendaten in der Lage, verstärkt auf jene Kunden abzuzielen, bei denen die Abschlusswahrscheinlichkeit für eine Konsumfinanzierung am höchsten war. Damit verzeichneten wir 2017 eine Steigerung des Neugeschäftsvolumens im Jahresvergleich um 32%. Allein in der zweiten Jahreshälfte 2017 erhöhte sich das Neugeschäft gegenüber dem Vorjahr um 82%. Durch zielgerichtete Kampagnen wurden jene Bestandskunden identifiziert, für die aufgrund ihres Kundenprofils und ihrer aktuellen Bedürfnisse ein Konsumkredit geeignet wäre. Dies hat 2017 bei Konsumfinanzierungen zu einer Erhöhung des Nettobestandes um 15% geführt. Dieses Wachstum geht zwar von einer niedrigen Basis aus, der Trend und die Wachstumsraten bestätigen jedoch die Offline-zu-Online-Migration im Kundenverhalten, was in der gesamten BAWAG Group festzustellen ist. Insgesamt sind wir damit gut aufgestellt, um vom geänderten Kundenverhalten und der zukünftigen Entwicklung der Bankenlandschaft zu profitieren.

Neben unserem erfolgreichen Konsumkreditgeschäft haben wir im vierten Quartal 2017 eine neue Gold-Kreditkarte eingeführt. Durch die Analyse der vorhandenen Kundendaten und genaue Beobachtung des Kundenverhaltens an verschiedenen Interaktionspunkten haben wir die Gold-Karte so gestaltet, dass sie speziell auf die täglichen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten ist. Auf Datenanalytik basierende zielgerichtete Kampagnen führten zu einer Upselling-Rate von über 6%, während der Branchendurchschnitt im niedrigen einstelligen Bereich liegt.

Nutzung unserer Finanzkraft für offensives Wachstum durch Akquisitionen und strategische Partnerschaften

Im Gegensatz zu vielen anderen Finanzinstituten einschließlich Fintechs konzentrieren wir uns gleich am Beginn darauf, eine profitable Beziehung zu unseren Kunden aufzubauen. Unser Ziel ist ein ertragreiches Wachstum, und zwar auf Basis einer strikten Preispolitik und durch Schaffung von Produkten, die für unsere Kunden sinnvoll sind. Durch diese Rentabilität verfügen wir über genügend Kapital, um größere organische und anorganische Wachstumsprojekte zu finanzieren. Wir verfügen über ein engagiertes Expertenteam, das Wachstumschancen identifiziert, analysiert, überprüft und sicherstellt, dass wir nur in wertsteigernde Transaktionen investieren.

In den letzten Jahren haben wir bewiesen, nicht nur organisch wachsen zu können, sondern auch Akquisitionen zu tätigen, die einen hohen Ergebnisbeitrag liefern. Für uns sind diese Akquisitionen nicht mit dem Abschluss der jeweiligen Transaktion beendet, sondern wir stellen sicher, dass diese Transaktionen effektiv in unser Kerngeschäft integriert werden und erhebliche Synergieeffekte innerhalb der BAWAG Group entfalten:

  • 2015 haben wir die Übernahme der Volksbank Leasing abgeschlossen, die mittlerweile einen integralen Bestandteil des Geschäfts von easyleasing darstellt.
  • Im Oktober 2017 haben wir PayLife, einen der führenden Herausgeber von Kreditkarten in Österreich, übernommen. Die Transaktion wird nicht nur eine starke

Ergebnissteigerung mit sich bringen, sondern hat bereits innerhalb der BAWAG Group durch Skaleneffekte in der Zahlungsverkehrsabwicklung zu Einsparungen von über 5 Mio. EUR geführt. Außerdem hat die easygroup durch die Transaktion fast 600.000 potentielle Neukunden für das Bankgeschäft erhalten.

Abgesehen vom Einsatz unseres Kapitals für transformative und strategische Akquisitionen wurden im Jahr 2017 zahlreiche wichtige Investitionen getätigt, die sowohl kurz- als auch mittelfristig positive Effekte erzielen werden. Eine dieser Investitionen betraf eine strukturelle Änderung und die Verlagerung des Fokus auf Datenanalytik. 2017 wurde ein neues Team ausschließlich damit betraut, ein ganzheitliches Verständnis für unsere Kunden und ihre finanziellen Bedürfnisse zu entwickeln. Durch den Einsatz verbesserter Datenanalytik konnten wir unsere Marketingkampagnen zielgerichteter gestalten und damit vermehrt Neukunden gewinnen. Die 2017 getätigten Investitionen führten zu einer unmittelbaren Ergebnissteigerung auf allen Ebenen, aber der größte Effekt wird sich erst in den kommenden Jahren materialisieren, da wir nun die Grundlage für wirksamere Kundenakquisition, zielgerichtete Kampagnen und die Vertiefung unserer Kundenbeziehungen geschaffen haben. Wir gehen daher von einer Vergrößerung des "Share of Wallet" je Kunde aus.

Internationale Expansion in westeuropäische Märkte

2017 war das erste volle Geschäftsjahr, in dem sich die positive Wirkung der Übernahme von zwei Portfolios qualitativ hochwertiger Wohnbaukredite in Westeuropa zeigte. Die Portfolios entwickelten sich im Rahmen unserer Erwartungen und reifen planmäßig weiter ab. Die Assets betrugen zum Jahresende 2017 2,6 Mrd. EUR, ein Rückgang von 21% gegenüber dem Vorjahr. Wir prüfen weiterhin Portfoliokäufe in Westeuropa und sind der Ansicht, dass diese hochwertigen Wohnbaukredite bessere risikoadäquate Erträge bringen als Investitionen in Wertpapierportfolios. Darüber hinaus liefern uns diese Portfolios wichtige Daten zum Kundenverhalten, die sich als äußert wertvoll erweisen könnten, falls wir in diesen entwickelten Märkten einen Markteintritt beabsichtigen sollten.

Im Hinblick auf das weitere Abreifen dieser Portfolios planen wir, diese Assets durch unsere organische Expansion nach Deutschland sowie durch strategische Partnerschaften und ergänzende Akquisitionen zu ersetzen. 2017 haben wir umfassende Investitionen in die Entwicklung einer Online-Plattform für die Direktvergabe von Krediten in

Deutschland mit dem Namen Qlick getätigt. Der wesentliche Mehrwert der Qlick-Investitionen liegt vor allem in der Schaffung einer Technologieplattform, die durch keine veraltete Infrastruktur belastet ist, wie sie heute in der Bankenbranche nach wie vor zu finden ist. Bei der Entwicklung dieser Technologie haben wir uns Zeit genommen, um sicherzustellen, dass diese Lösung auch für andere strategische Initiativen der BAWAG Group in Deutschland, insbesondere für die Südwestbank, geeignet ist, aber auch den Vorteil einer effizienteren und leichteren Integration bei zukünftigen Akquisitionen und Partnerschaften bietet.

Ausblick

Die easygroup wird auch im Jahr 2018 infolge der umfangreichen 2017 getätigten Investitionen organisch wachsen, aber gleichzeitig Möglichkeiten für wertsteigernde ergänzende Akquisitionen verfolgen.

Unsere neue Website, deren Go-live für die erste Jahreshälfte 2018 geplant ist, wird hinsichtlich Technologie und Funktionalität einen wesentlichen Schritt nach vorne darstellen. Nach Freischaltung können unsere Kunden alle von uns angebotenen Produkte jederzeit und von jedem Ort aus rasch und bequem abschließen. Für uns als Direktbankgruppe ist die Website sozusagen unser "Gesicht" zum Kunden. Eine der wichtigsten Investitionen, die wir neben der kompletten Neugestaltung von Design und Inhalt getätigt haben, besteht darin, das Kundenerlebnis nachvollziehbar zu machen und rasch Änderungen zur Optimierung der Benutzerfreundlichkeit vorzunehmen.

Im Laufe des Jahres 2018 werden wir die ersten Erfolge unserer Anstrengungen und Investitionen, die wir in unsere Online-Kreditplattform Qlick in Deutschland getätigt haben, einfahren können. Der Eintritt in den deutschen Online-Konsumkreditmarkt, der auf ein Volumen von ca. 10 Mrd. EUR geschätzt wird und jährlich um 25% wächst, ist für uns ein spannendes Unterfangen. Unser mittelfristiges Ziel ist es, einen Marktanteil von 2% zu erreichen.

Darüber hinaus werden wir einen großen Schwerpunkt auf die operative Integration von PayLife, insbesondere die Nutzung des hochkarätigen Kreditkartenteams und die Erzielung zusätzlicher Synergien innerhalb der BAWAG Group, setzen. Die Übernahme von PayLife wird einen unmittelbaren Beitrag zu unserem Geschäftsergebnis leisten und wir werden – mit der Erwartung auf weiteres, nachhaltiges Wachstum in den Folgejahren –bereits im Jahr 2018 unser mittelfristiges Ziel eines Ergebnisses vor Steuern von 12 Mio. EUR übertreffen.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 150,4 115,8 29,9 34,6 26,0 33,1
Provisionsüberschuss 21,0 10,1 >100 12,7 3,2 >100
Operative Kernerträge 171,4 125,9 36,1 47,3 29,2 62,0
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 0,0 0,0 2,3 0,0 100
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,3 -1,4 1,4 -1,3
Operative Erträge 171,7 124,5 37,9 51,0 27,9 82,8
Operative Aufwendungen -40,8 -30,6 33,3 -17,1 -7,3 >100
Regulatorische Aufwendungen -2,7 -2,4 12,5 -0,3 0,1
Risikokosten -2,0 -4,8 -58,3 -3,8 -3,0 26,7
Jahresüberschuss vor Steuern 126,2 86,7 45,6 29,8 17,7 68,4
Kennzahlen 2017 2016 Vdg.
(%Pkt.)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Tangible Equity (vor Steuern) 28,6% 20,6% 8,0 27,7% 15,5% 12,2
Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) 32,2% 22,2% 10,0 34,2% 18,2% 16,0
Nettozinsmarge 3,61% 3,46% 0,15 3,34% 2,98% 0,36
Cost/Income Ratio 23,8% 24,6% -0,8 33,5% 26,2% 7,3
Risikokosten / Kredite und Forderungen 0,05% 0,12% -0,07 0,37% 0,32% 0,05
NPL Ratio 1,9% 2,0% -0,1 1,9% 2,0% -0,1
Geschäftsvolumina
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Aktiva 4.173 4.458 -6,4
Risikogewichtete Aktiva 3.381 4.249 -20,4
Kundeneinlagen und eigene Emissionen 4.253 4.478 -5,0

Die operativen Erträge stiegen um 37,9% auf 171,7 Mio. EUR. Dieser Anstieg ist vor allem auf die Akquisition eines Portfolios von Hypothekarkrediten in Frankreich im Dezember 2016 sowie die Reduktion des Zinsaufwands zurückzuführen. Die höheren Provisionserträge stammen aus der Integration des Card Issuing Business von PayLife Anfang des vierten Quartals 2017.

Die operativen Aufwendungen stiegen aufgrund der erfolgten Akquisitionen um 33,3% auf 40,8 Mio. EUR.

Die Risikokosten betrugen 2,0 Mio. EUR, was einer Risikokostenquote von 5 Basispunkten entspricht.

Das Segment erzielte einen Jahresüberschuss vor Steuern von 126,2 Mio. EUR und einen Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 32,2%.

Die Aktiva sanken um 0,3 Mrd. EUR, was auf die Tilgungen im internationalen Hypothekarkreditportfolio in Höhe von 0,7 Mrd. EUR zurückzuführen ist. Dieser Rückgang konnte durch das Volumenswachstum im Leasing- und Kreditgeschäft (0,1 Mrd. EUR) sowie durch die PayLife-Akquisition (EUR 0,3 Mrd. EUR) nur teilweise kompensiert werden.

Die Kundeneinlagen blieben trotz geringerer Kundenzinssätze weitgehend stabil bei 3,8 Mrd. EUR.

SÜDWESTBANK

Überblick und Strategie

Die 1922 gegründete Südwestbank ist eine Universalbank mit Sitz in Stuttgart und einer langjährigen Tradition in der Kundenbetreuung in Baden-Württemberg, einer wirtschaftlich prosperierenden Region im Südwesten Deutschlands.

Die Südwestbank betreut über 90.000 Privat- und Firmenkunden und verfügt über eine breite Palette an Kredit- und Einlageprodukten und damit in Zusammenhang stehenden Dienstleistungen. Neben dem Kredit- und Einlagengeschäft bietet die Südwestbank auch weitere Produkte wie Versicherungen, Bausparverträge und Broker-Leistungen an. Die Südwestbank betreibt außerdem ein eigenes Geschäftsfeld für Asset Management mit fachspezifischer Beratung für Kunden. Außerdem ist sie im in- und ausländischen Zahlungsverkehr tätig und bietet zudem die Vermittlung von Immobilien an. Als Ergänzung zu ihrer eigenen Produktpalette nutzt die Südwestbank verschiedene strategische Partnerschaften mit anderen deutschen Banken und Versicherungen. Die Kundenbetreuung erfolgt über ein eigenes Filialnetz sowie Online-Vertriebsschienen.

Die Strategie der Südwestbank beruht auf vier Grundprinzipien:

Operative Effizienz: Rationalisierung und Digitalisierung der wesentlichen Geschäftsprozesse, um Kunden besser und effizienter servicieren zu können, inklusive digitaler Archivierung, digitaler Kreditakten und automatisierter Workflows bei Kreditvergabe und -betreuung.

Kapitaleffizienz: Evaluierung aller Geschäftssegmente und Produktlinien hinsichtlich Kapitaleffizienz und Eigenkapitalrendite. Auf Grundlage von Rentabilitäts- und Ertragseinschätzungen auf Produkt-, Kunden- und Geschäftsfeldebene werden Wachstumspläne für erfolgversprechende Produkte und Segmente definiert und gleichzeitig Produkte und Segmente mit schwacher Performance entweder einem Repricing unterzogen oder eingestellt.

Vergrößerung des "Share of Wallet": Ausbau der Geschäftsbeziehungen zu bestehenden, hochwertigen Firmenkunden mit Fokus auf höhere Transaktionsgrößen und ein

breiteres Produktangebot. Forcierung digitaler Initiativen sowie Nutzung der digitalen Infrastruktur der BAWAG Group zur Belebung des Retailgeschäfts.

Neukundengewinnung und ergänzende Akquisitionen:

Entwicklung von Strategien zur Neukundengewinnung mit dem Ziel der Neupositionierung der Südwestbank mit einem breiter aufgestellten Retailgeschäft und einem umfassenderen Angebot an Produkten im Bereich Konsumfinanzierung und Potential für Cross-Selling. Die BAWAG Group evaluiert mehrere Akquisitionsziele, die das Produktangebot und das Geschäftsmodell der Südwestbank ergänzen, die bestehende Infrastruktur nutzen und zusätzliche Skaleneffekte für Wachstum am deutschen Markt schaffen könnten.

Geschäftsentwicklung 2017

Die Übernahme der Südwestbank wurde am 7. Dezember 2017 erfolgreich abgeschossen. Die Ergebnisse der Südwestbank vom Zeitpunkt des Closings bis zum 31. Dezember 2017 sind in den Ergebnissen der BAWAG Group enthalten.

Ausblick

Im Jahr 2018 wird der Integrations- und Transformationsprozess der Südwestbank in vollem Umfang anlaufen. Wir werden unser Grundprinzip der operativen Effizienz umsetzen, um unseren Kunden das Finanzleben zu erleichtern und die Prozesse so einfach und kostengünstig wie möglich zu gestalten. Ein Schwerpunkt wird dabei auf Kapitaleffizienz liegen, um Kapital mit geringer Rendite freizuspielen, die Bilanz zu entlasten sowie organisches und anorganisches Wachstum zu unterstützen. Dies wird unsere Reichweite aus Kunden- und geografischer Sicht erhöhen und zum Ausbau unseres Retailgeschäfts in Deutschland beitragen. Diese Strategie zielt darauf ab, die operative Performance des gesamten Segments mit Fokus auf Profitabilität, Effizienz und Kapital zu steigern. Ziel ist es, Ergebnisse im Einklang mit den Zielen der BAWAG Group zu erwirtschaften.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 5,6 5,6
Provisionsüberschuss 3,0 3,0
Operative Kernerträge 8,6 8,6
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 0,0 0,0
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 0,0
Operative Erträge 8,6 8,6
Operative Aufwendungen -7,8 -7,8
Regulatorische Aufwendungen -0,1 -0,1
Risikokosten -0,2 -0,2
Jahresüberschuss vor Steuern 0,5 0,5
Geschäftsvolumina
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Aktiva 4.183
Risikogewichtete Aktiva 3.349
Kundeneinlagen und eigene Emissionen 6.146

Die Finanzergebnisse 2017 zeigen das Ergebnis des Segments vom Closing am 7. Dezember 2017 bis zum 31. Dezember 2017.

Die operativen Erträge betrugen 8,6 Mio. EUR. Der größte Teil des Nettozinsertrags resultiert aus Kundenkrediten. Der Provisionsüberschuss stammt überwiegend aus dem Vertrieb von Wertpapieren, Krediten und Dienstleistungen im Zahlungsverkehr.

Die operativen Aufwendungen betrugen 7,8 Mio. EUR.

Das Segment steuerte 0,5 Mio. EUR zum Jahresüberschuss vor Steuern der BAWAG Group bei.

Die Aktiva betrugen Ende Dezember 2017 4,2 Mrd. EU.

Die Passiva betrugen 6,1 Mrd. EUR und umfassten 4,3 Mrd. EUR an Spareinlagen von Kommerz- bzw. institutionellen Kunden, 1,2 Mrd. EUR an Spareinlagen von Privatkunden und KMUs und 0,6 Mrd. EUR an Spareinlagen von Kunden im Private Banking.

DACH CORPORATES & PUBLIC SECTOR

Überblick und Strategie

Die Strategie des Segments DACH Corporates & Public Sector konzentriert sich auf die Neugewinnung und den Erhalt von nachhaltigen und profitablen Kundenbeziehungen unter Einhaltung einer strikten Preispolitik, wenngleich das Marktumfeld durch starken Wettbewerb gekennzeichnet ist. Wir sind gut aufgestellt, das Know-how und die Kundenbeziehungen aus dem österreichischen Markt zu nützen, um weitere Kunden in Deutschland und der Schweiz anzusprechen. Die Expansion in die DACH-Region stellt unsere Geschäftsmöglichkeiten auf eine breitere Basis und ergänzt das Wachstum der easygroup in Deutschland.

Im Firmenkundengeschäft konzentrieren wir uns auf ein vereinfachtes Angebot mit wenigen, dafür relativ profitablen Produkten, ohne konkrete Marktanteilsziele zu verfolgen. Bestehende Kunden sprechen wir mit einer klaren Strategie und klarem Ziel an, nämlich jene mit Investment-Grade-Rating oder voller bzw. hoher Besicherung zu halten bzw. die Geschäftsbeziehung zu ihnen auszubauen, um bei geringem Risiko unseren Kapitaleinsatz zu optimieren. Im Gegensatz dazu liegt der Fokus bei Kunden mit kleinem Engagement und/oder einem Non-Investment-Grade-Rating auf einem günstigen Risiko-/Ertrags-Profil. Im Neugeschäft zielen wir produktunabhängig auf Refinanzierungen, Syndizierungen, Restrukturierungen und gewerbliches Immobiliengeschäft mit Fokus auf unsere top 200 Kunden in der DACH-Region ab.

Im Geschäft mit der öffentlichen Hand liegt unser Fokus auf der Beibehaltung unserer Marktposition und der Erträge aus dem Zahlungsverkehr, insbesondere mit bestehenden Top-Kunden, aber auch durch Cross Selling von Zahlungsverkehrsprodukten an bestehende Kreditkunden und Neukundengewinnung im Zuge von Ausschreibungen. Weiters haben wir eine Originate-to-Sell-Plattform geschaffen, um an die öffentliche Hand vergebene Kredite an Investoren wie etwa Versicherungsunternehmen zu verkaufen. Dies ermöglicht die Generierung zusätzlicher Provisionserträge.

Im Jahr 2017 lag der Schwerpunkt auf der Bündelung unserer Aktivitäten im nationalen und internationalen Kreditgeschäft zur Nutzung von Ertragssynergien und Erschließung neuer Märkte. Dabei stand der Ausbau einer Plattform für Unternehmensfinanzierungen in der DACH-Region im Fokus. Um sicherzustellen, dass wir die Bedürfnisse unserer Kunden jederzeit erfüllen können und bereits bestehende Lösungen weiter verbessern, wurde eine neue Abteilung geschaffen, die das operative Tagesgeschäft durchführt sowie die Produktentwicklung vorantreibt.

Geschäftsverlauf 2017

Das Segment DACH Corporates & Public Sector verzeichnete 2017 ein Neugeschäftsvolumen in Höhe von 980 Mio. EUR, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Weiters haben wir unsere Originate-to-Sell-Plattform im Geschäft mit der öffentlichen Hand gestartet. Unsere Kundenbetreuer waren bei der Stärkung unserer Kundenbeziehungen in den Bereichen Finanzierung, Zahlungsverkehr und Cash-Management und der Beibehaltung bzw. Verbesserung des Risiko-/Ertrags-Profils weiterhin erfolgreich.

Die Aktiva des Segments sanken durch den Rückgang kurzfristiger Ausleihungen an die öffentliche Hand und Sozialversicherungen sowie durch vorzeitige Rückführungen im Vergleich zum Jahresende 2016 um 1,1 Mrd. EUR auf 6,7 Mrd. EUR. Im Vergleich dazu konnten die durchschnittlichen Volumina im Jahresvergleich stabil gehalten werden (7,7 Mrd. EUR im Jahr 2017 gegenüber 7,6 Mrd. EUR im Jahr 2016).

Der Provisionsüberschuss, der zum überwiegenden Teil aus der Abwicklung des Zahlungsverkehrs für unsere Kunden resultiert, konnte im Vergleich zu 2016 weitgehend stabil gehalten werden.

Ausblick

Wir gehen von einem wachsenden, aber weiterhin sehr wettbewerbsintensiven Markt aus. Wir verfügen jedoch über ausreichend Flexibilität und Dynamik, die bei strategischen Transaktionen unserer Kunden notwendig sind. Dennoch erwarten wir für 2018 ein niedrigeres Neugeschäftsvolumen als im Jahr 2017.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 70,6 79,5 -11,2 17,9 20,6 -13,1
Provisionsüberschuss 39,1 39,7 -1,5 10,1 10,0 1,0
Operative Kernerträge 109,7 119,2 -8,0 28,0 30,6 -8,5
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten -10,9 1,0 -11,4 -0,1 >-100
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Erträge 98,8 120,2 -17,8 16,6 30,5 -45,6
Operative Aufwendungen -48,8 -53,6 -9,0 -13,4 -14,9 -10,1
Risikokosten -8,0 4,4 -15,0 1,7
Jahresüberschuss vor Steuern 42,0 71,0 -40,8 -11,8 17,3
Kennzahlen 2017 2016 Vdg.
(%Pkt.)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Tangible Equity (vor Steuern) 10,0% 15,5% -5,5 -10,4% 15,4% -25,8
Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) 11,3% 16,5% -5,2 -12,8% 18,1% -30,9
Nettozinsmarge 0,92% 1,05% -0,13 0,99% 1,10% -0,11
Cost/Income Ratio 49,4% 44,6% 4,8 80,7% 48,9% 31,8
Risikokosten / Kredite und Forderungen 0,11% -0,06% 0,17 0,86% -0,09% 0,95
NPL Ratio 1,4% 0,9% 0,5 1,4% 0,9% 0,5
Geschäftsvolumina Vdg.
(in Mio. EUR) 2017 2016 (%)
Aktiva 6.725 7.812 -13,9
Risikogewichtete Aktiva 2.410 2.916 -17,4
Kundeneinlagen (inkl. sonstiger Refinanzierung) und
eigene Emissionen
6.762 5.487 23,2

Die operativen Kernerträge sanken um 8,0% auf 109,7 Mio. EUR. Während der Nettozinsertrag, die Nettozinsmarge und der Provisionsüberschuss aus dem regulären Geschäft stabil blieben, wurden die operativen Erträge durch einen Einmaleffekt in Zusammenhang mit einer vorzeitigen Rückzahlung negativ beeinflusst.

Die operativen Aufwendungen reduzierten sich um 9,0% auf 48,8 Mio. EUR, was auf die Reorganisation des Vertriebsteams und Effizienzsteigerungen im Back Office zurückzuführen ist.

Die Risikokosten betrugen im Jahr 2017 8,0 Mio. EUR, was einer Risikokostenquote von 11 Basispunkten entspricht. Im Vorjahr wies diese Position durch die Auflösung von Rückstellungen einen positiven Betrag von 4,4 Mio. EUR auf.

Die Geschäftsentwicklung wurde durch Verluste aus Maßnahmen zur Risikoverminderung bei einem großen internationalen Handelsunternehmen und der Bildung einer

Rückstellung für einen Kredit an einen deutschen Großhändler beeinträchtigt. Beide Ereignisse stellen unseres Erachtens nicht wiederkehrende Effekte dar.

Das Segment trug 42,0 Mio. EUR zum Jahresüberschuss vor Steuern der BAWAG Group bei und es konnte ein Return on Tangible Equity (@ 12% CET1, vor Steuern) von 11,3% erzielt werden.

Die Aktiva sanken um 1,1 Mrd. EUR oder 13,9% auf 6,7 Mrd. EUR. 0,8 Mrd. EUR davon sind auf die Reduktion von kurzfristigen Money-Market-Linien und geringere Finanzierungsvolumina mit der öffentlichen Hand zurückzuführen.

Die Passiva stiegen im Jahresvergleich um 23,2% auf 6,8 Mrd. EUR aufgrund höherer Einlagen auf Girokonten (+0,5 Mrd. EUR), neuer Eigenemissionen und der Erhöhung des TLTRO. Die Termineinlagen sanken im Jahresvergleich um 1,0 Mrd. EUR aufgrund der Pricing-Strategie im Lichte der aktuellen Liquiditätssituation.

INTERNATIONAL BUSINESS

Überblick und Strategie

Das Segment International Business ergänzt die Geschäftsstrategie der BAWAG Group durch zusätzliches Ertragswachstum und Diversifizierung in Ländern mit stabilen geopolitischen und makroökonomischen Rahmenbedingungen. Der Schwerpunkt liegt auf Krediten für Kommerzund Immobilienkunden bzw. im Portfoliofinanzierungsbereich – besichert und unbesichert bei Investment-Grade, besichert bei Non-Investment-Grade. Unbesicherte Finanzierungen werden typischerweise an Kommerzkunden mit Investment-Grade-Rating vergeben. Wir vergeben nur Kredite mit für uns attraktivem Risiko-/Ertragsprofil im Seniorbereich der Kapitalstrukturen mit Schwerpunkt auf Cashflow generierenden Unternehmen in konservativen Wirtschaftszweigen.

Unsere Geschäftstätigkeit im Bereich der internationalen Kommerzkundenfinanzierung setzt hauptsächlich auf Kredite an Firmen in Europa und Nordamerika, die einen frei verfügbaren Cashflow generieren, eine angemessene Kapitalstruktur aufweisen, ein defensives Geschäftsmodell verfolgen und über eine starke Marktposition verfügen.

Internationale Immobilienfinanzierungen werden hauptsächlich an Projekte von etablierten Sponsoren (Private Equity Funds) mit Schwerpunkt auf vorrangigen Kredite für Cashflow generierende Immobilien vergeben. Das Portfolio enthält nur einen geringen Anteil an Finanzierungen von Grundstücken, Entwicklungs- oder Bauprojekten.

Geschäftsverlauf 2017

Wir haben uns weiterhin auf die Kreditvergabe vorwiegend in ausgewählten entwickelten Märkten konzentriert und verzeichneten 2017 ein Neugeschäftsvolumen von 2,1 Mrd. EUR. Im Vergleich zum Jahresende 2016 sind die Wechselkursschwankungen für 0,3 Mrd. EUR Portfolioreduktion verantwortlich. Die durchschnittlichen Volumina blieben im Jahresvergleich stabil (5,2 Mrd. EUR im Jahr 2017 versus 5,3 Mrd. EUR im Jahr 2016).

Das internationale Firmenkundengeschäft war aufgrund des wettbewerbsintensiven Niedrigzinsumfelds weiterhin mit vorzeitigen Rückzahlungen konfrontiert. Dies führte im Vergleich zum Vorjahr zu einem Rückgang des Finanzierungsvolumens um 15% auf 2,4 Mrd. EUR per Ende 2017, wovon 0,2 Mrd. EUR auf Wechselkursschwankungen zurückzuführen sind. Das Neugeschäftsvolumen besteht überwiegend aus Krediten im Investment-Grade-Bereich mit Fokus auf konservative Branchen. Der Net Leverage über alle Firmen in unserem Portfolio liegt unter 4,0x1) und in den Tranchen, in welchen die BAWAG Group investiert ist, bei 3,0x1).

Unser internationales Immobilienfinanzierungsgeschäft mit einem Volumen von 2,8 Mrd. EUR verzeichnete ebenso, allerdings in einem geringeren Ausmaß, ein erhöhtes Volumen an vorzeitigen Rückzahlungen und wurde durch Wechselkursänderungen von 0,1 Mrd. EUR beeinträchtigt. Diese Effekte konnten im Jahresvergleich jedoch durch eine erfolgreiche Realisierung von Neugeschäft kompensiert werden. Wir setzen weiterhin auf eine breite Streuung der Transaktionen in Bezug auf Länder, finanzierte Objekte und Branchen. Der Fokus liegt primär auf Immobilienfinanzierungen mit attraktiven LTVs, starken Cashflows, kürzeren gewichteten erwarteten Laufzeiten und soliden Covenants. Die Geschäftsentwicklung war solide, wobei die Rückführungen leicht über unseren ursprünglichen Erwartungen lagen, was die durchschnittlichen Laufzeiten etwas verkürzt. Wir sind auch im Bereich Portfoliofinanzierungen aktiv, wo wir in Positionen mit niedrigem Loan-to-Value(LTV)- und Loan-to-Cost(LTC)- Verhältnis investiert haben, hinter denen ein diversifizierteres Portfolio von Cash generierenden Immobilienfinanzierungen steht. Die Finanzierungen haben sehr gute Besicherungen (durchschnittlicher LTV unter 60%), generieren starke Cashflows, haben kürzere Laufzeiten und sind so strukturiert, dass sie unter Stressbedingungen am Markt erfolgreich bleiben.

Ausblick

Wir gehen für 2018 von einer soliden Pipeline mit breit gestreuten Möglichkeiten insbesondere für unser Immobilienfinanzierungsportfolio aus. Dennoch wird der Wettbewerb um konservative, hochqualitative Transaktionen hoch bleiben.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 129,1 134,0 -3,7 30,1 32,2 -6,5
Provisionsüberschuss 0,4 -0,1 0,2 0,0 100
Operative Kernerträge 129,5 133,9 -3,3 30,3 32,2 -5,9
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten -0,4 -2,8 85,7 0,0 -0,5 100
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Erträge 129,1 131,1 -1,5 30,3 31,7 -4,4
Operative Aufwendungen -27,6 -29,9 -7,7 -6,6 -9,9 -33,3
Risikokosten -16,3 1,2 -0,5 -1,9 73,7
Jahresüberschuss vor Steuern 85,2 102,4 -16,8 23,2 19,9 16,6
Kennzahlen 2017 2016 Vdg.
(%Pkt.)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Tangible Equity (vor Steuern) 20,0% 22,2% -2,2 19,9% 18,2% 1,7
Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) 22,5% 23,6% -1,1 24,5% 21,4% 3,1
Nettozinsmarge 2,48% 2,55% -0,07 2,36% 2,43% -0,07
Cost/Income Ratio 21,4% 22,8% -1,4 21,8% 31,2% -9,4
Risikokosten / Kredite und Forderungen 0,31% -0,02% 0,33 0,04% 0,15% -0,11
NPL Ratio 0,9% 0,0% 0,9 0,9% 0,0% 0,9
Geschäftsvolumina
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Aktiva 5.174 5.634 -8,2
Risikogewichtete Aktiva 4.318 4.169 3,6

Die operativen Erträge sanken aufgrund etwas niedrigerer Margen und eines gleichzeitig stabilen Durchschnittsvolumens leicht um 1,5% auf 129,1 Mio. EUR.

Die operativen Aufwendungen konnten aufgrund niedrigerer Personalkosten um 7,7% auf 27,6 Mio. EUR gesenkt werden.

Die Risikokosten betrugen im Jahr 2017 16,3 Mio. EUR, nach einem positiven Beitrag durch Auflösung von Wertberichtigungen im Vorjahr in Höhe von 1,2 Mio. EUR, was einer Risikokostenquote von 31 Basispunkten entspricht.

Diese Erhöhung resultiert aus im zweiten Quartal 2017 gebildeten Wertberichtigungen für Exposures im Öl- und Gassektor.

Das Segment trug im Jahr 2017 85,2 Mio. EUR zum Jahresüberschuss vor Steuern der BAWAG Group bei und erzielte einen Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 22,5%.

Die Aktiva sanken 2017 auf 5,2 Mrd. EUR, wobei die durchschnittlichen Volumina im Jahresvergleich weitgehend stabil blieben.

TREASURY SERVICES & MARKETS

Überblick und Strategie

Treasury Services & Markets ist als Service Center für unsere Kunden, Tochterunternehmen und Partner für die Durchführung von Treasury-Aufgaben wie ALM, Funding, Marktexekution sowie für selektive Investmentaktivitäten der BAWAG Group zuständig.

Zu den Hauptaufgaben zählt die Verwaltung der Liquidität aus dem Kerngeschäft der BAWAG Group in Available-for-Sale- und Held-to-Maturity-Portfolios inklusive der Liquiditätsreserve sowie bestimmter Hedging-Positionen. Der Fokus der Veranlagungsstrategie liegt weiterhin auf besicherten und unbesicherten Anleihen von Banken in Westeuropa und den USA mit Investment-Grade-Rating sowie auf ausgewählten Staatsanleihen und hochqualitativen CLOs zu Diversifikationszwecken.

Geschäftsverlauf 2017

Im Geschäftsjahr 2017 setzten wir unsere Portfoliostrategie dahingehend fort, sowohl langfristig in Positionen hoher Qualität zu veranlagen als auch unsere Available-for-Sale-Portfolios weiterzuführen, um für Umschichtungen in Kundenkredite oder für andere Bilanzstrategien flexibel zu sein. Mit dem Closing der Übernahme der Südwestbank wurde ein Anleiheportfolio mit ähnlichen Aktiva in Bezug auf Kreditqualität, geographisches Exposure, Laufzeit, Liquidität und Rang integriert, welches in Zukunft im Einklang mit unserer Veranlagungsstrategie verwaltet wird. Zusätzlich wurden weitere Wertpapiere übertragen, die Investmentfonds bekannter Asset Manager enthalten.

Zum 31. Dezember 2017 belief sich das Investmentportfolio auf 7,3 Mrd. EUR, die Liquiditätsreserve betrug 3,4 Mrd. EUR und andere Wertpapiere 0,4 Mrd. EUR. Die durchschnittliche Laufzeit des Investmentportfolios betrug fünf Jahre; es enthielt zu 97% Investment-Grade-Wertpapiere, von denen wiederum 87% in der Ratingkategorie A oder höher eingestuft waren. Das CEE-Exposure machte weniger als 2% des Portfolios aus. Zum 31. Dezember 2017 hatte Treasury Services & Markets im Wertpapierportfolio kein direktes Exposure gegenüber China, Russland, Ungarn oder Südosteuropa. Das direkte Exposure gegenüber Großbritannien ist gering und konzentriert sich auf international breit diversifizierte Emittenten mit solider Kreditqualität. Das Exposure gegenüber Südeuropa bleibt weiterhin moderat und beschränkt sich auf liquide Anleihen bekannter Emittenten mit kürzeren Laufzeiten. Die Zusammensetzung des Gesamtportfolios reflektiert unsere Strategie, bei hoher Qualität der Veranlagung mit kurzer Laufzeit und hoher Liquidität der Wertpapiere zusätzlichen Nettozinsertrag zu erzielen und dabei die Fair-Value-Volatilität gering zu halten.

Ausblick

Treasury Services & Markets wird sich weiterhin auf einfache Prozesse und Produkte konzentrieren, die das Kerngeschäft der BAWAG Group unterstützen und die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Die Entwicklung des Liquiditätsangebots und die Drosselung der Wertpapierkäufe der EZB sowie erhöhte politische Risiken werden an den Finanzmärkten wichtige Faktoren bleiben. Wir werden daher im Wertpapierportfolio weiterhin auf hohe Kreditqualität und äußerst liquide Investments mit einer soliden Diversifizierung setzen.

Finanzergebnisse

Ertragszahlen
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%)
Nettozinsertrag 49,4 54,3 -9,0 12,1 12,9 -6,2
Provisionsüberschuss 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Kernerträge 49,4 54,3 -9,0 12,1 12,9 -6,2
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 21,6 11,9 81,5 -2,2 0,8
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Operative Erträge 71,0 66,2 7,3 9,9 13,7 -27,7
Operative Aufwendungen -16,3 -16,3 -4,3 -4,3
Risikokosten 0,0 0,0 0,0 0,0
Jahresüberschuss vor Steuern 54,7 49,9 9,6 5,6 9,4 -40,4
Kennzahlen 2017 2016 Vdg.
(%Pkt.)
Q4
2017
Q4
2016
Vdg.
(%Pkt.)
Return on Tangible Equity (vor Steuern) 15,9% 16,2% -0,3 6,4% 12,1% -5,7
Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) 18,0% 17,3% 0,7 7,8% 14,2% -6,4
Nettozinsmarge 0,80% 0,96% -0,16 0,72% 0,93% -0,21
Cost/Income Ratio 23,0% 24,6% -1,6 43,4% 31,4% 12,0
Geschäftsvolumina
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Aktiva und Liquiditätsreserve 11.137 6.691 66,4
Risikogewichtete Aktiva 2.124 2.031 4,6
Eigene Emissionen und sonstige Verbindlichkeiten 2.477 2.847 -13,0

Die operativen Erträge stiegen um 7,3% auf 71,0 Mio. EUR. Der Nettozinsertrag sank aufgrund des anhaltend hohen Drucks auf die Renditen von hochqualitativen Wertpapieren, da die Reinvestition von abgelaufenen Volumina nur zu niedrigeren Margen möglich war. Dies konnte aufgrund unseres proaktiven Portfoliomanagements durch höhere Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten aus Verkäufen von Anleihen mehr als kompensiert werden.

Die operativen Aufwendungen blieben stabil bei 16,3 Mio. EUR.

Das Segment trug 54,7 Mio. EUR zum Jahresüberschuss vor Steuern der BAWAG Group bei und erzielte einen Return on Tangible Equity (@ 12% CET1, vor Steuern) von 18,0%.

Die Aktiva in Höhe von 11,1 Mrd. EUR umfassen das Investmentportfolio (7,3 Mrd. EUR), die Liquiditätsreserve (3,4 Mrd. EUR) und sonstige Wertpapiere (0,4 Mrd. EUR). 3,0 Mrd. EUR des Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr resultieren aus der Konsolidierung der Südwestbank (die eingebrachten Aktiva setzen sich aus 1,3 Mrd. EUR Anleihen im Investmentportfolio, 1,3 Mrd. EUR Liquiditätsreserve und 0,4 Mrd. EUR sonstigen Wertpapieren zusammen).

Die Passiva sanken um 13,0% auf 2,5 Mrd. EUR, wobei von der Südwestbank Verbindlichkeiten in Höhe von 0,4 Mrd. EUR enthalten sind.

CORPORATE CENTER

Entwicklung 2017

Das Corporate Center beinhaltet alle zentral für die BAWAG Group durchgeführten Funktionen. Marktwerte von Derivaten stellen den größten Teil der Aktiva und Passiva dar. Das Eigenkapital der BAWAG Group wird ebenfalls hier ausgewiesen, ebenso wie Restrukturierungskosten, Beiträge zum einheitlichen Bankenabwicklungsfonds, die Bankenabgabe, Unternehmenssteuern sowie andere Einmaleffekte.

Die wesentlichen Einflussfaktoren im Geschäftsjahr 2017 waren folgende:

Effekte aus der Erstkonsolidierung der Südwestbank und des Card Issuing Business von PayLife (Badwill, Erstbewertung von Kundenstock und Marke, sonstige Bewertungseffekte gemäß der Anwendung von IFRS 3, Restrukturierung)

  • Restrukturierungskosten im Rahmen der Beendigung der Kooperationsvereinbarung mit der Österreichischen Post (mit Einfluss auf sonstige betriebliche Aufwendungen, operative Aufwendungen und außerplanmäßige Abschreibungen)
  • Einführung eines langfristigen Incentivierungsprogramms für den Vorstand und das Senior Leadership Team
  • Beeinflussung der Risikokosten durch die Aufwertung der Marke als Ergebnis des Impairmenttests sowie Vorsorgen für Rechtskosten und operationelle Risiken
  • Beeinflussung der Steuern vom Einkommen durch die getätigten Akquisitionen (Buchung des steuerfreien Badwills, Erstbewertung auf steuerlicher Nettobasis).

Finanzergebnisse

-3,7
2,1
-1,6
8,2
36,6
>-100

>-100
-92,7
-2,7
-0,8
-3,5
-18,2
-5,5
-1,2
-6,7
50,9
33,3
47,8
-23,6 22,9
>100 128,5 35,4 >100
43,2 >100 106,8 5,1 >100
-35,5 >100 -87,0 -13,3 >100
-31,4 -48,7 -2,9 -6,3 -54,0
-2,7 19,7 -0,4
8,0 -48,8 1,1 1,8 -38,9
-18,4 13,6 37,7 -13,1
12,9 27,7 -0,6
-0,2 50,0 0,0 0,0
-5,7 >-100 65,4 -13,7
Volumina
(in Mio. EUR)
2017 2016 Vdg.
(%)
Sonstige Aktiva 3.328 3.507 -5,1
Risikogewichtete Aktiva 1.417 1.247 13,6
Eigenkapital 3.610 3.123 15,6
Sonstige Verbindlichkeiten 2.142 2.776 -22,8

RISIKOMANAGEMENT

Hinsichtlich der Erläuterungen der finanziellen und rechtlichen Risiken in der BAWAG Group sowie der Ziele und

Methoden im Risikomanagement verweisen wir auf die Angaben im Anhang zum Konzernabschluss (Notes).

INTERNES KONTROLL- UND RISIKO-MANAGEMENTSYSTEM

EINLEITUNG

Unter dem "Internen Kontrollsystem" (IKS) werden alle von der Geschäftsleitung entworfenen und in der BAWAG Group ausgeführten Prozesse verstanden, durch die

  • die Wirksamkeit und Effizienz der betrieblichen Tätigkeit (hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens vor Verlusten durch Schäden und Malversationen),
  • die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und
  • die Einhaltung der für die BAWAG Group maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften

überwacht und kontrolliert werden.

Das Risikomanagementsystem umfasst alle Prozesse, die dazu dienen, Risiken zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten sowie Maßnahmen zu ergreifen, die verhindern, dass das Erreichen der Unternehmensziele durch Risiken, die schlagend werden, beeinträchtigt wird.

Nach dem international anerkannten COSO-Rahmenwerk zur Gestaltung von Risikomanagementsystemen ist das IKS als Bestandteil eines unternehmensweiten Risikomanagementsystems zu verstehen. Dazu gehören auch das Management und die Kontrolle von Risiken, welche die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung betreffen.

Die inhaltliche Ausgestaltung (Konzeption, Umsetzung, laufende Anpassung und Weiterentwicklung) des IKS und des Risikomanagementsystems sowie die Einrichtung dieser Systeme und Prozesse nach vorhandenen Anforderungen und Bedürfnissen und unter Berücksichtigung der Unternehmensstrategie, des Geschäftsumfangs und anderer wichtiger wirtschaftlicher und organisatorischer Aspekte unterliegen der Verantwortung der Unternehmensleitung der BAWAG Group.

MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS

Kontrollumfeld

Der von der BAWAG Group festgelegte Code of Conduct und die darin festgelegten fundamentalen Wertvorstellungen gelten für die Mitarbeiter des gesamten Konzerns. Der Code of Conduct schafft ein Klima, das auf Kundenfokus, Leistung, gegenseitigem Respekt, Teamwork und Vertrauen basiert.

Der Bereich Bilanzen ist für das Rechnungswesen der BAWAG Group zuständig. Neu erworbene Tochtergesellschaften verfügen über eigene Rechnungswesenabteilungen, die in enger Abstimmung mit dem Bereich Bilanzen arbeiten. Die Zuständigkeiten des Bereichs Bilanzen umfassen im Wesentlichen die Erstellung der Einzel- und

Konzernjahres- und Konzernzwischenabschlüsse sowie der Jahresabschlüsse einiger Tochtergesellschaften, die Finanzbuchhaltung und die Konzernverrechnung, Steuern sowie das aufsichtsrechtliche Meldewesen.

Dem Bereich Bilanzen obliegen die Regelungskompetenz zu allen Fragen des Rechnungswesens sowie die fachliche Anordnungsbefugnis zur Sicherstellung der Anwendung konzerneinheitlicher Standards. Zur Unterstützung der operativen Umsetzung wurden Konzernrichtlinien erstellt. Diese Richtlinien gelten für alle konsolidierten Tochtergesellschaften. Bei allen übrigen Beteiligungen wird die Einhaltung dieser Grundlagen und Standards soweit wie möglich durch- und umgesetzt.

Risikobeurteilung und Kontrollmaßnahmen

Unser internes Kontroll- und Risikomanagementsystem beinhaltet im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess Arbeitsanweisungen und Prozesse

  • zur korrekten und angemessenen Dokumentation von Geschäftsvorfällen einschließlich der Verwendung des Vermögens des Konzerns,
  • zur Aufzeichnung aller für die Erstellung von Jahresabschlüssen notwendigen Informationen und
  • zur Verhinderung nicht genehmigter Anschaffungen oder Veräußerungen, die eine wesentliche Auswirkung auf die Jahresabschlüsse haben könnten.

Der Bereich Bilanzen ist in die Aufbau- und Ablauforganisation der BAWAG Group eingebunden. So erfolgt die Erfassung von Kunden- und Geschäftsdaten im Allgemeinen bereits in Markt- und Abwicklungsbereichen, Ergänzungen erfolgen durch Risikobereiche. Diese Daten, soweit für das Rechnungswesen relevant, werden weitgehend automatisch in die Rechnungswesen-IT-Systeme der BAWAG Group übertragen. Dabei übernimmt der Bereich Bilanzen zum einen Kontrolltätigkeiten, die eine richtige Behandlung dieser automatisch übertragenen Daten unter den jeweiligen Bilanzierungsregeln gewährleisten sollen, und führt zum anderen die Buchungs- und sonstigen für die Abschlusserstellung notwendigen Tätigkeiten durch.

Das Rechnungswesen der BAWAG Group AG, der BAWAG P.S.K. AG und der wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften wird in SAP New GL geführt. Die Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfolgt in SAP-ECCS, das die Werte der Einzelabschlüsse der konsolidierten

Gesellschaften über Schnittstellen erhält. Die Rechnungswesen- sowie alle vorgelagerten Systeme sind durch Zugriffsberechtigungen und automatische sowie zwingend im Prozess vorgesehene manuelle Kontrollschritte geschützt.

Information und Kommunikation

Der Aufsichtsrat wird mindestens vierteljährlich mit einem umfassenden Bericht über die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie weitere Finanz- und Risikodaten informiert. Der Vorstand erhält diese Informationen in regelmäßigen, deutlich detaillierteren Berichten, die monatlich oder in noch kürzeren Intervallen erstellt werden.

Überwachung

Zur Eingrenzung bzw. Beseitigung operationeller Risiken und Kontrollschwächen wird jährlich eine Risikoidentifikation in Form eines Risk Control Self Assessments (RCSA) durchgeführt. Sofern im Zuge dieser Risikoevaluierung Maßnahmen zur Risikominimierung vereinbart werden, werden diese hinsichtlich der Maßnahmenumsetzung seitens der Abteilung Operationelles Risiko und IKS proaktiv getrackt. Schadensfälle werden darüber hinaus gesondert erfasst und ebenfalls zur Ableitung von erforderlichen Verbesserungen der Systeme und Kontrollen genutzt.

Die Innenrevision des Konzerns führt regelmäßig rechnungswesenbezogene Prüfungen durch, deren Feststellungen ebenfalls zu laufenden Verbesserungen des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess verwendet werden.

KAPITAL-, ANTEILS-, STIMM- UND KONTROLLRECHTE

Das Grundkapital der BAWAG Group AG betrug zum 31.12.2017 100.000.000 EUR und war in 100.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt, die zu gleichen Teilen am Grundkapital der BAWAG Group AG beteiligt sind. Zum 31.12.2017 hielt die BAWAG Group AG keine eigenen Aktien.

Die Satzung der BAWAG Group AG enthält keine Beschränkungen betreffend Stimmrechte oder Übertragung von Aktien. Ungeachtet dessen haben bestimmte Aktionäre der BAWAG Group AG Entherrschungsverträge abgeschlossen, bei denen auch die BAWAG Group AG Partei ist:

  • BAWAG Group AG und (i) Promontoria Holding 212 B.V., (ii) Promontoria Holding 213 B.V., (iii) Promontoria Holding 214 B.V., (iv) Promontoria Holding 215 B.V., und Promontoria Holding 216 B.V., (gemeinsam die "Cerberus-Aktionäre"), haben einen Entherrschungsvertrag mit Wirksamkeit ab dem Listing der Aktien der BAWAG Group AG an der Wiener Börse (der "Cerberus-Entherrschungsvertrag") abgeschlossen. Die Cerberus-Aktionäre gehören bzw. werden kontrolliert von mehreren Fonds und Accounts unter dem Management von Cerberus Capital Management LP ("Cerberus") und mit ihr verbundenen Gesellschaften. Die Cerberus-Aktionäre haben sich im Cerberus-Entherrschungsvertrag gegenüber der BAWAG Group AG verpflichtet
  • in Bezug auf (i) die Wahl und Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern, (ii) jedwedes Misstrauensvotum und (iii) Geschäftsführungsmaßnahmen, die der Hauptversammlung der BAWAG Group AG zur Beschlussfassung vorgelegt werden, ihre Stimmrechte nur mit maximal der Anzahl von Stimmrechten auszuüben, die der Zahl der bei der Hauptversammlung vertretenen Stimmrechte der übrigen Aktionäre abzüglich 10.000 Stimmen entspricht, und
  • nicht für die Bestellung (Wahl) von Aufsichtsratsmitgliedern der BAWAG Group AG zu stimmen, die nicht unabhängig von Cerberus und GoldenTree Asset Management LP ("GoldenTree") sind, (die Entsendungsrechte von Cerberus und GoldenTree, wie in der Satzung der BAWAG Group AG festgelegt, bleiben durch diese Bestimmung unberührt).

Darüber hinaus verpflichteten sich die Cerberus-Aktionäre, dass, wenn Aktien der BAWAG Group AG von einem Cerberus-Aktionär an eine verbundene Gesellschaft oder eine andere Gesellschaft, die von Cerberus kontrolliert wird, übertragen werden, dies nur vorgenommen werden darf, wenn der Erwerber dem Entherrschungsvertrag beitritt und sich in gleichem Umfang

und für dieselbe Dauer wie der Veräußerer dazu verpflichtet (und selbige Verpflichtung bis zur Beendigung des Entherrschungsvertrags an jedweden künftigen von Cerberus kontrollierten Erwerber weitergibt.)

  • BAWAG Group AG und (i) GoldenTree HoldCo Lux 1 S.à r.l., (ii) GoldenTree HoldCo Lux 2 S.à. r.l., (iii) GoldenTree HoldCo Lux 3 S.à r.l., (iv) GoldenTree Asset Management Dutch BV, (v) GN3 SIP LP und (vi) Stichting PGGM Depositary (zusammen die "GoldenTree-Aktionäre") haben einen Entherrschungsvertrag mit Wirksamkeit ab dem Listing der Aktien der BAWAG Group AG (der "GoldenTree-Entherrschungsvertrag") abgeschlossen. Die GoldenTree Aktionäre gehören bzw. werden kontrolliert von mehreren Fonds und Accounts, die bzw. deren Anteile an der BAWAG Group AG Gegenstand eines Vermögensverwaltungsvertrags mit GoldenTree und mit ihr verbundenen Gesellschaften sind. Die GoldenTree-Aktionäre haben sich gegenüber der BAWAG Group AG verpflichtet
  • in Bezug auf (i) die Wahl und Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern, (ii) jedwedes Misstrauensvotum und (iii) Geschäftsführungsmaßnahmen, die der Hauptversammlung der BAWAG Group AG zur Beschlussfassung vorgelegt werden, ihre Stimmrechte nur mit maximal der Anzahl von Stimmrechten auszuüben, die der Zahl der bei der Hauptversammlung vertretenen Stimmrechte der übrigen Gesellschafter abzüglich 10.000 Stimmen entspricht, und
  • nicht für die Bestellung (Wahl) von Aufsichtsratsmitgliedern der BAWAG Group AG zu stimmen, die nicht unabhängig von GoldenTree und Cerberus sind (die Entsendungsrechte von Cerberus und GoldenTree, wie in der Satzung der BAWAG Group AG festgelegt, bleiben durch diese Bestimmung unberührt).

Die oben beschriebene vereinbarte Beschränkung der Stimmrechtsausübung gilt nur, wenn und soweit die GoldenTree-Aktionäre bei einer Hauptversammlung so viele Stimmrechte auf sich vereinen, dass sie zusammengerechnet der größte vertretene Einzelaktionär wären (wobei die Cerberus-Aktionäre zusammen als Einzelaktionär in diesem Sinne gelten).

Darüber hinaus verpflichteten sich die GoldenTree-Aktionäre, dass, wenn Aktien der BAWAG Group AG von einem GoldenTree-Aktionär an eine verbundene Gesellschaft oder eine andere Gesellschaft, die von GoldenTree kontrolliert wird, übertragen werden, dies nur vorgenommen werden darf, wenn der Erwerber dem Entherrschungsvertrag beitritt und sich in gleichem Umfang und für dieselbe Dauer wie der Veräußerer dazu verpflichtet (und selbige Verpflichtung bis zur Beendigung des Entherrschungsvertrags an jedweden künftigen von GoldenTree kontrollierten Erwerber weitergibt).

  • Im Cerberus-Entherrschungsvertrag verpflichteten sich die Cerberus-Aktionäre (i) sich nicht mit GoldenTree-Aktionären oder GoldenTree über die Ausübung des Stimmrechts in der Hauptversammlung abzustimmen, (ii) die Zusammensetzung eines Organs oder ein Aufsichtsratsmitglied nicht zu beeinflussen mit Ausnahme der Ausübung von (a) den im Zusammenhang mit den Entsendungsrechten der Promontoria Holding 212 B.V. gewährten Rechten, (b) Rechten im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Hauptversammlung und (c) den Stimmrechten in Übereinstimmung mit dem Cerberus-Entherrschungsvertrag, und (iii) für die Aufhebung des Entsendungsrechts der Promontoria Holding 212 B.V. zu stimmen, wenn die maximale Beteiligung der Cerberus-Gesellschafter für mindestens vier aufeinanderfolgende Wochen unter 20% des Grundkapitals der BAWAG Group AG fällt (und auch für die Abschaffung der Entsendungsrechte der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. unter entsprechenden Umständen zu stimmen).
  • Im GoldenTree-Entherrschungsvertrag verpflichteten sich die GoldenTree-Aktionäre (i) sich nicht mit Cerberus-Aktionären oder Cerberus über die Ausübung des Stimmrechts in der Hauptversammlung abzustimmen, (ii) die Zusammensetzung eines Organs oder ein Aufsichtsratsmitglied nicht zu beeinflussen mit Ausnahme der Ausübung von (a) den im Zusammenhang mit den Entsendungsrechten der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. gewährten Rechten, (b) Rechten im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Hauptversammlung und (c) den Stimmrechten in Übereinstimmung mit dem Cerberus-Entherrschungsvertrag und (iii) für die Aufhebung des Entsendungsrechts der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. zu stimmen, wenn die maximale Beteiligung der GoldenTree Gesellschafter für mindestens vier aufeinanderfolgende Wochen unter 20% des Grundkapitals der BAWAG Group AG fällt (und auch für die Abschaffung der Entsendungsrechte der Promontoria Holding 212 B.V. unter entsprechenden Umständen zu stimmen).
  • Im Rahmen des Underwriting Agreements haben sich die Cerberus-Aktionäre, die GoldenTree-Aktionäre, die Promontoria Sacher Holding B.V. und bestimmte Minderheitsaktionäre gegenüber den Underwritern ver-

pflichtet, während eines bestimmten Zeitraums bestimmte Aktientransaktionen nicht durchzuführen oder sich an bestimmten Maßnahmen betreffend das Grundkapital der BAWAG Group AG, die nachfolgend erläutert werden, nicht zu beteiligen, ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Goldman Sachs International und Morgan Stanley einzuholen, welche nicht unbillig verweigert oder verzögert werden darf und bestimmten Ausnahmen unterliegt. Die Behalteverpflichtung begann am Tag des Underwriting Agreements zu laufen und endet (i) bei den Cerberus-Aktionären und den GoldenTree-Aktionären 450 Tage nach dem ersten Handelstag der Aktien der BAWAG Group AG im amtlichen Handel, wobei die Verpflichtung drei verschiedene Phasen umfasst: In der ersten Phase (welche 180 Tage nach dem ersten Handelstag der Aktien der BAWAG Group AG im amtlichen Handel endet) gilt die Verpflichtung für alle von diesen Aktionärsgruppen gehaltenen Aktien der BAWAG Group AG, in der zweiten Phase (welche am Tag nach der ersten Phase beginnt und 180 Tage danach endet) und in der dritten Phase (welche am Tag nach der zweiten Phase beginnt und 90 Tage danach endet) ist eine bestimmte Anzahl von Aktien der BAWAG Group AG aus dem Aktienbesitz der Cerberus-Aktionäre und der GoldenTree-Aktionäre von der Behalteverpflichtung ausgenommen; und (ii) bei den übrigen Aktionären 180 Tage nach dem ersten Handelstag der Aktien der BAWAG Group AG im amtlichen Handel.

Darüber hinaus hat jedes Vorstandsmitglied gemäß Underwriting Agreement, einzeln oder gemeinsam, gegenüber den Underwritern die Verpflichtung, im Zeitraum beginnend mit dem Tag des Underwriting Agreements und endend 360 Tage nach dem ersten Börsenhandelstag der Aktien der BAWAG Group AG im amtlichen Handel bestimmte Transaktionen nicht durchzuführen oder sich an bestimmten Maßnahmen betreffend das Grundkapital der BAWAG Group AG nicht zu beteiligen, abgesehen von bestimmten Ausnahmefällen.

Nach Information der BAWAG Group AG hielten zum 31.12.2017 die (i) Cerberus Aktionäre zusammen 35.098.312 Aktien der BAWAG Group AG, was einem Anteil von 35,1% am Grundkapital der BAWAG Group AG entspricht und (ii) GoldenTree Aktionäre zusammen 25.688.389 Aktien der BAWAG Group AG, was einem Anteil am Grundkapital der BAWAG Group AG von 25,7% entspricht. Zum 31.12.2017 besaß keiner der Cerberus Aktionäre oder der GoldenTree Aktionäre Aktien, die mindestens 10% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entsprachen, mit Ausnahme von Promontoria Holding 212 B.V., die eine Anzahl von Aktien hielt, die einem Anteil von 12,91% am Grundkapital der BAWAG Group AG entspricht. Darüber hinaus erhöhte sich nach Informationen der BAWAG Group AG zum 20.2.2018 der Aktienanteil der Promontoria Holding 213 B.V. sowie der Promontoria Holding 215 B.V. jeweils auf eine Anzahl von Aktien, die einem Anteil von 11,1% am Grundkapital der BAWAG Group AG entspricht.

Gemäß Satzung der BAWAG Group AG hat Promontoria Sacher Holding B.V. das Recht, zwei Aufsichtsratsmitglieder gemäß §88 Aktiengesetz (AktG) zu entsenden, sofern sie eine direkte Beteiligung von zumindest einer Aktie an der BAWAG Group AG hält. Wenn Promontoria Sacher Holding B.V. zumindest eine Aktie an Promontoria Holding 212 B.V überträgt, wird auch das Recht, ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, auf die Promontoria Holding 212 B.V. übertragen. Wenn Promontoria Sacher Holding B.V. zumindest eine Aktie an GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. überträgt, wird das Recht, ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, auch an GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen. Das bedeutet, dass Promontoria Sacher Holding B.V. nicht mehr berechtigt ist, Aufsichtsratsmitglieder zu entsenden, soweit diese Rechte auf Promontoria Holding 212 B.V. und/oder GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen wurden. Promontoria Holding 212 B.V. und/oder GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. haben jeweils das Recht, gemäß §88 AktG ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, solange der betreffende Aktionär eine direkte Beteiligung von zumindest einer Aktie an der BAWAG Group AG hält. Promontoria Sacher Holding B.V. hat im Oktober 2017 ihre Rechte zur Entsendung von zwei Aufsichtsratsmitgliedern an die Promontoria Holding 212 B.V. bzw. GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen.

Es gibt keine Stimmrechte aus Beteiligungen der Arbeitnehmer am Grundkapital.

Gemäß §7 der Satzung müssen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG bestimmte persönliche Voraussetzungen erfüllen, um wählbar zu sein.

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats müssen ausreichend fachlich und persönlich qualifiziert sein und die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Bei der Wahl der Vorstandsmitglieder ist auf eine fachlich ausgewogene Zusammensetzung und deren Unabhängigkeit zu achten.

  • Folgende Personen sind unbeschadet weitergehender gesetzlicher Bestimmungen von der Mitgliedschaft im Vorstand und im Aufsichtsrat der BAWAG Group AG ausgeschlossen:
  • Arbeitnehmer der BAWAG Group AG, ausgenommen die gemäß Arbeitsverfassungsgesetz (ArbVG) in den Aufsichtsrat entsendeten Arbeitnehmervertreter;
  • Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter österreichischer Kreditinstitute, die nicht der BAWAG P.S.K Gruppe angehören, sowie Personen, die mit mehr als 5% am stimmberechtigten Kapital österreichischer Kreditinstitute außerhalb der BAWAG P.S.K. Gruppe beteiligt sind, es sei denn, diese Kreditinstitute oder diese Personen sind selbst mit zumindest 2% am stimmberechtigten Kapital der Gesellschaft beteiligt;
  • Personen, die mit einem Mitglied des Vorstands, des Aufsichtsrats oder einem Arbeitnehmer der BAWAG Group AG in gerader Linie ersten Grades verwandt oder verschwägert sind, sowie der Ehegatte eines Mitglieds des Vorstands oder des Aufsichtsrats (während dieser Ausschlussgrund nur für die Mitglieder des Vorstands und die gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats gilt);
  • Personen, die nach §13 Abs. 1–6 (Gewerbeordnung, GewO) von der Ausübung des Gewerbes ausgeschlossen sind.

Gemäß §10.6 Nr. 1 der Satzung der BAWAG Group AG beschließt die Hauptversammlung, soweit das Gesetz nicht zwingend eine andere Mehrheit vorsieht, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals.

Im Hinblick auf die Berechtigung des Vorstands zur Ausgabe oder zum Erwerb von Aktien gilt Folgendes:

  • Der Vorstand wird gemäß §5 Nr. 7 der Satzung der BAWAG Group AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren nach dem Tag der Beschlussfassung, also bis zum 15.09.2022, – auch in mehreren Tranchen – gegen Barund / oder Sacheinlagen um bis zu 50.000.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 50.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen und die Preisbedingungen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen (genehmigtes Kapital 2017).
  • Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital 2017 ausgegebenen neuen

Aktien wird ausgeschlossen, wenn und soweit diese Ermächtigung durch Ausgabe von Aktien gegen Bareinzahlung in Höhe von insgesamt bis zu 10% des Grundkapitals im Rahmen der Ausgabe neuer Aktien der BAWAG Group AG ausgenutzt wird, um (i) vom Bezugsrecht der Aktionäre Spitzenbeträge auszuschließen, die bei ungünstigem Umtauschverhältnis entstehen können, und/oder (ii) die Ausübung von Mehrzuteilungsoptionen (Greenshoe-Optionen), die den emittierenden Banken gewährt werden, zu erfüllen.

Ferner ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht in folgenden Fällen auszuschließen:

  • in dem Umfang, in dem es erforderlich ist, Inhabern von durch die BAWAG Group AG oder ihren Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) ausgegebenen oder noch auszugebenden Schuldverschreibungen (einschließlich Genussrechten) mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ein Bezugsrecht einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung des Wandlungs- oder Optionsrechts oder nach Erfüllung einer entsprechenden Wandlungspflicht zustünde;
  • Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der BAWAG Group AG oder ihrer Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms oder eines Aktienoptionsprogramms;
  • bei Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlagen, sofern die Kapitalerhöhung zum Zwecke des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögenswerten im Zusammenhang mit einem Akquisitionsprojekt erfolgt;
  • Durchführung einer sogenannten "scrip dividend", in deren Rahmen Aktionären der BAWAG Group AG angeboten wird, ihren Dividendenanspruch (ganz oder teilweise) als Sacheinlage gegen Ausgabe neuer Aktien der BAWAG Group AG aus dem genehmigten Kapital 2017 einzubringen;
  • bei Kapitalerhöhungen gegen Barzahlung, wenn die Ausübung dieser Ermächtigung am Ausübungstag nach den jeweils geltenden gesetzlichen Vorschriften sachlich gerechtfertigt ist. Die unter Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund dieser Ermächtigung ausgegebenen Aktien dürfen zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens insgesamt 10% des Grundkapitals der BAWAG Group AG oder, falls dieser Wert niedriger ist, zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung, nicht

überschreiten. Gemäß §§65 Abs. 1b, 170 Abs. 2, §153 Abs. 4 AktG vermindert sich diese Höchstgrenze von 10% des Grundkapitals um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals 2017 von der BAWAG Group AG veräußerten und übertragenen eigenen Aktien der BAWAG Group AG entfällt, unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre. Zusätzlich wird die Höchstgrenze um den anteiligen Betrag des Grundkapitals vermindert, der auf diejenigen Aktien entfällt, die zur Deckung von Schuldtiteln (einschließlich Genussrechten) mit Wandlungs- oder Optionsrechten oder einer Wandlungspflicht zu gewähren sind, soweit solche Schuldverschreibungen (einschließlich Genussrechtskapital) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals 2017 unter Ausschluss des Bezugsrechte gemäß §153 Abs. 4 AktG ausgegeben werden.

Die Hauptversammlung hat am 15.09.2017 beschlossen, den Vorstand gemäß §65 Abs. 1 Z 8 und Abs. 1a und 1b AktG, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, zum Erwerb eigener Aktien für einen Zeitraum von 30 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung zu ermächtigen. Laut der Ermächtigung darf die beim Erwerb von Aktien zu zahlende Gegenleistung nicht niedriger als 1 EUR sein und nicht mehr als 20% über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten 20 Handelstage vor dem jeweiligen Kauf liegen. Der Vorstand ist ermächtigt, die Rückkaufsbedingungen festzulegen, wobei der Vorstand (jeweils) den entsprechenden Vorstandsbeschluss und das entsprechende Rückkaufprogramm einschließlich der Dauer gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu veröffentlichen hat.

Der Vorstand kann die Ermächtigung einmal oder mehrmals im Rahmen der gesetzlichen Höchstgrenzen der eigenen Aktien ausüben, sofern der prozentuale Anteil des Grundkapitals der BAWAG Group AG an den von der BAWAG Group AG erworbenen Aktien aufgrund der Ermächtigung oder sonstwie zu keinem Zeitpunkt 10% des Grundkapitals beträgt. Eine wiederholte Ausübung der Ermächtigung ist zulässig. Bei der Berechnung der 10%-Schwelle müssen die von der BAWAG Group AG gehaltenen Aktien sowie die von Tochtergesellschaften oder Dritten für Rechnung der BAWAG Group AG oder einer Tochtergesellschaft nach §66 AktG erworbenen Aktien der BAWAG Group AG sowie als Pfand genommene Aktien nach §65b AktG berücksichtigt werden. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und für einen oder mehrere

Zwecke von der BAWAG Group AG, von einem Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder von Dritten, die im Namen der BAWAG Group AG handeln, ausgeübt werden.

Der Erwerb kann nach den gesetzlichen Vorschriften nach freiem Ermessen des Vorstands über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot oder mit Zustimmung des Aufsichtsrats in anderer gesetzlich zulässiger, angemessener Weise erfolgen, insbesondere auch unter Ausschluss der Andienungsrechte der Aktionäre (umgekehrter Ausschluss der Bezugsrechte) sowie unter Einsatz von Eigenkapitalderivaten. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Kaufzweck ausgeschlossen.

Laut Ermächtigung darf der Vorstand die erworbenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats über die Börse oder ein öffentliches Angebot veräußern und die Verkaufsbedingungen festlegen. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats ganz oder teilweise einzuziehen.

Die Hauptversammlung hat am 15.09.2017 ebenfalls beschlossen, den Vorstand für die Dauer von fünf Jahren ab dem Tag der Beschlussfassung gemäß §65 Abs. 1b AktG zu ermächtigen, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einen Beschluss über die Veräußerung eigener Aktien unter Verwendung einer anderen gesetzlich zulässigen Veräußerungsmethode als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen etwaigen Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre zu fassen und die Verkaufsbedingungen festzulegen.

Es liegen keine bedeutenden Vereinbarungen vor (oder müssen gemäß §243a Abs. 1 Z. 8 UGB offengelegt werden), bei denen die BAWAG Group AG Vertragspartei ist, die aufgrund eines durch Übernahmeangebot erfolgten Kontrollwechsels in der BAWAG Group AG in Kraft treten, sich ändern oder beendet werden.

Es bestehen keine Schad- und Klagloshaltungsvereinbarungen zwischen der BAWAG Group AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern, die im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots wirksam werden würden.

PERSONALENTWICKLUNG

AUS- UND WEITERBILDUNG

Um die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend einzusetzen und ihnen strukturierte Entwicklungsmöglichkeiten zu geben, lag der Fokus 2017 weiterhin auf Ausund Weiterbildung, wobei ein besonderes Augenmerk auf Fortbildungen zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen gelegt wurde – zusätzlich unterstützt durch Selbstlernprogramme und entsprechende "Quick Checks".

Das Thema Personalentwicklung war wieder ein wesentlicher Baustein und bietet den entsprechenden Rahmen für die persönliche Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um sie etwa im Rahmen der "Sales Academy" auf ihrem Weg zum Erfolg zu begleiten. Die "Sales Academy" baut auf drei wesentlichen Säulen auf: vertiefende Wissensvermittlung über alle Produkte und Prozesse, inspirierende Trainings zur Erlernung der besten Wordings für Kundengespräche sowie Leadership als wichtiges Steuerungsinstrument und Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg. Diese Ausbildungsaktivitäten werden überwiegend in den dafür geschaffenen drei Trainingsfilialen (1:1-Nachbau einer Filiale ohne Kunden) in Wien, Graz und Salzburg durchgeführt. Dieses Umfeld gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, im praxisnahen Umfeld die Rolle des Kundenberaters zu üben. Sie werden dabei durch moderne Selbstlernprogramme unterstützt.

Jugendlichen Ziele und Perspektiven für die Zukunft zu geben ist eine Aufgabe, die wir sehr ernst nehmen. Wir bilden daher seit vielen Jahren erfolgreich Lehrlinge aus und haben dafür zahlreiche Auszeichnungen als "Bester Lehrbetrieb" erhalten. Die Lehrlinge sind Teil eines Teams, das gemeinsam an den Unternehmenszielen arbeitet. Zusätzlich zur umfangreichen Ausbildung unterstützen und fördern wir "Lehre mit Matura". Viele Lehrlinge haben in den letzten Jahren diese Chance ergriffen, um parallel zur Lehre auch die Matura abzuschließen.

Es ist uns auch ein großes Anliegen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die beruflichen Anforderungen des Alltags fit zu machen. Zu diesem Zweck können sie aus einem vielfältigen Angebot an Kursen und Workshops wählen. Das Spektrum reicht von EDV-Trainings über Projektmanagement, persönlichkeitsbildende Seminare und Führungskräftetrainings bis zu Workshops in den Bereichen Selbst-, Stress- und Zeitmanagement. Alle Workshops und Trainings haben das gemeinsame Ziel, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrer täglichen Arbeit und bei beruflichen Herausforderungen zu unterstützen.

FÜHRUNGSKRÄFTEENTWICKLUNG

Die Führungsrolle ist ein permanenter Entwicklungsprozess. Dementsprechend umfasst die Ausbildung der Führungskräfte ein vielfältiges Angebot. Dabei stehen hoher Praxisbezug, gezielte Entwicklung der Führungskompetenzen, Schärfung der Selbstreflexion und die Mitarbeiterbegleitung und -entwicklung im Vordergrund.

So basiert beispielsweise die Entwicklung der Führungskräfte im Retail-Vertrieb auf einer regelmäßigen Mitarbeiterbefragung und einem extern begleiteten Potentialcheck zur Identifikation der persönlichen Stärken und Entwicklungsfelder. Abgestimmt darauf bieten wir ein Ausbildungsangebot, das punktgenau jene Kompetenzen stärkt, die im Führungsalltag benötigt werden.

In den zentralen Bereichen der Bank fand 2017 wieder das Führungskräfte-Curriculum "LEAD neue Führungskräfte" statt. Das Programm unterstützt und begleitet neue Führungskräfte im ersten Jahr bei der Ausübung ihrer

neuen Aufgabe und dient als Plattform zum Austausch über Herausforderungen im Führungsalltag. Im September 2017 startete die 19. Gruppe das Programm.

Erfahrene Führungskräfte und Führungsteams wurden auch 2017 wieder in Form von individuellen (Management-) Coachings unterstützt und durch gezielte Changemanagement-Maßnahmen begleitet. Der Fokus lag hier klar auf der individuellen Beratung und der optimalen Begleitung der Führungskräfte (und ihrer Teams) durch die Personalentwicklung und ausgewählte Berater.

2017 wurde das "After Work Führungskräfte Forum" erfolgreich fortgesetzt – eine Reihe von Netzwerkveranstaltungen für alle unsere Führungskräfte, um sie mit neuen Tendenzen der Führungsarbeit vertraut zu machen und eine Plattform zum Austausch zu bieten. Das große Interesse an dieser Veranstaltung spricht für ihren Erfolg.

TALENTEENTWICKLUNG, NACHFOLGE- UND KARRIEREPLANUNG

Der im Jahr 2014 erfolgreich gestartete Prozess zur Identifikation und Entwicklung von potentiellen Nachfolgern für Schlüsselfunktionen hat sich 2017 als Standardprozess etabliert und wurde mit dem "Talent Review" im dritten Quartal erfolgreich abgeschlossen. Im Zuge eines Vorstandsmeetings wurden Potentialträger auf allen Ebenen strukturiert diskutiert und der Umgang mit potentiellen Nachfolgerisiken abgestimmt.

Im September 2017 startete der siebente Durchgang des Graduate-Programms "Start & Move". Das einjährige Programm unterstützt die Trainees bei ihrem beruflichen Einstieg in der BAWAG Group. Sie bekommen dabei einen umfassenden Blick auf das Unternehmen und können ihr erstes Netzwerk aufbauen.

Im Oktober 2017 startete für zentrale Einheiten die sechste Runde des Talente-Programms "forTalents". Wie bereits bei den ersten Durchgängen dieses NachwuchskräfteProgramms werden die Teilnehmer in ihrer Entwicklung unterstützt und für neue Führungs- bzw. Expertenfunktionen aufgebaut.

"TOP-TEAM Vertrieb", das Talente-Programm für potentielle Filialleiter im Privat- und Geschäftskundenvertrieb (aus den eigenen Reihen), wurde 2017 zum achten Mal durchgeführt. Die Teilnehmer sind Talente mit Führungspotenzial, die im Rahmen des Nachfolgeplanungsprozesses nominiert wurden. Sie erhalten eine anspruchsvolle fachliche und persönlichkeitsbildende Ausbildung, die auf die Übernahme einer Filialleitung vorbereitet.

Wir haben bereits im Jahr 2012 im Frauenförderplan festgelegt, kontinuierlich an der Gleichstellung von Frauen und Männern zu arbeiten. Seitdem wurde laufend auf die entsprechende Frauenförderung in den Programmen geachtet; so sind beispielsweise die Hälfte der "forTalents"- Teilnehmer weiblich.

MBO-PROZESS (MANAGEMENT BY OBJECTIVES)

Der "Führen durch Ziele"(Management by Objectives, "MbO")-Prozess ist weiterhin ein wichtiges Management-Tool zur Unterstützung der Geschäftsstrategie. Mit dem Start des neuen Durchgangs Ende 2017 unterstützt die Software "HR ONE" als Performance-Management- und Learning-Plattform erneut diesen Prozess. Auf dieser Plattform fasst Human Resources die Prozesse "MbO" und Tracking Tool, ein virtuelles Lernportal mit Wissenschecks und Selbstlernprogrammen, sowie seit Herbst 2017 den

Sales-Talent-Managementprozess für den Retail-Vertrieb zusammen. Methodisch erweitert wurde in diesem Zusammenhang das Angebot der Selbstlernprogramme um das "Blended Learning", bei dem gemischte Veranstaltungen – online und mit Präsenz – angeboten werden sowie ein Wissenscheck als Voraussetzung zur Seminarteilnahme absolviert werden muss, und außerdem das "Social Learning", das Lernen mit- und voneinander.

AUDIT "BERUFUNDFAMILIE"

2013 wurden wir vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft als "familienfreundliches Unternehmen" ausgezeichnet. Wir bekennen uns zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Nach Ablauf des dreijährigen Grundzertifikats wurde der Re-Auditierungsprozess Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen. Seit Anfang 2017 werden bis Ende 2019 mehrere neu definierte Maßnahmen umgesetzt.

Zusätzlich zum Audit "berufundfamilie" sind wir weiterhin Mitglied im "Netzwerk familienfreundlicher Unternehmen".

CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY

Ein besonderes Anliegen der BAWAG Group ist es, Corporate Social Responsibility (CSR) zu leben und umzusetzen. Für Unternehmen ist es notwendig und wichtig, die Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen zu finden.

CSR-REPORTING

Mit dem NaDiVeG (Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz) wird in Umsetzung der EU-Richtlinie 2014/95/EU ab dem Geschäftsjahr 2017 die Berichtspflicht über nichtfinanzielle Informationen (Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption) im Konzernlagebericht ausgeweitet und konkretisiert. Zweck der verpflichtenden Berichterstattung ist eine stärkere Transparenz und Vergleichbarkeit der nichtfinanziellen Angaben.

Die BAWAG Group macht von der gesetzlich vorgesehenen Möglichkeit nach §267a Abs. 6 UGB Gebrauch, einen gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht nach §267a UGB zu erstellen. Dieser Bericht kann auf der Website der BAWAG Group abgerufen werden unter https://www.bawaggroup.com/CSR.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

In der BAWAG Group werden keine Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten nach § 243 UGB durchgeführt.

AUSBLICK

Die europäische Bankenlandschaft befindet sich derzeit stark im Umbruch und ist mit mehreren Herausforderungen wie dem aktuellen Niedrigzinsumfeld, anhaltendem Preisdruck, erhöhten regulatorischen Anforderungen, neuen Marktteilnehmern in Form von Fintechs und einem raschen technologischen Wandel konfrontiert.

Wir sind zuversichtlich, die BAWAG Group so positioniert zu haben, dass sie diese Herausforderungen erfolgreich meistern kann, um ihr Geschäft weiter auszubauen – unter gleichzeitiger Beibehaltung eines niedrigen Risikoprofils und einer soliden Eigenkapitalausstattung. Dies wird durch günstige makroökonomische Wachstumsperspektiven für die DACH-Region unterstützt, zumal für die Periode 2018– 2019 ein BIP-Wachstum von rund 2% prognostiziert wird.

Unsere Ziele für 2018 lauten wie folgt:

  • Steigerung des Jahresüberschusses vor Steuern um mehr als 5%
  • Erzielung einer Cost/Income Ratio unter 46%
  • Erzielung eines Return on Tangible Equity (@12% CET1) über 15%
  • Beibehaltung einer CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von mindestens 12%

Zusätzlich zu den Zielen für 2018 haben wir uns folgende 3-Jahres-Ziele von 2018 bis 2020 gesetzt:

  • Durchschnittliche jährliche Steigerung des Jahresüberschusses vor Steuern von 5% sowie einen Gewinn vor Steuern von mehr als 600 Mio. EUR im Jahr 2020
  • Erzielung eines durchschnittlichen Jahresüberschusses vor Steuern je Aktie von mehr als 5,70 EUR
  • Erzielung einer Cost/Income Ratio unter 40%

  • Beibehaltung eines RoTE (@12% CET1) von 15 bis 20%

  • Beibehaltung einer CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von mindestens 12%
  • Generierung von Überschusskapital (>12% CET1) von mehr als 2 Mrd. EUR bis Ende 2020

In Bezug auf Kapitalaufbau und Ausschüttungen an die Aktionäre streben wir eine jährliche Dividendenzahlung in Höhe von 50% des Nettogewinns an und werden zusätzliches Überschusskapital (über 12% CET1) bis 2020 für Investitionen in organisches Wachstum sowie die Umsetzung ergebnissteigernder Akquisitionen in Übereinstimmung mit unserem RoTE-Ziel (@12% CET1) verwenden. Soweit das Überschusskapital nicht für organisches Wachstum und M&A zum Einsatz kommt, werden wir es auf Basis einer jährlichen Prüfung an die Aktionäre in Form von Aktienrückkäufen und/oder Sonderdividenden ausschütten.

Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, für das vierte Quartal 2017 eine Dividende in Höhe von 0,58 EUR je Aktie auszuschütten (berechnet als 50% eines im Geschäftsjahr 2017 durchschnittlich erzielten Quartalsgewinns).

Unsere anhaltend starken operativen Ergebnisse im Jahr 2017 bestätigen erneut, dass die BAWAG Group gut aufgestellt ist, in einem wettbewerbsintensiven europäischen Bankenumfeld erfolgreich zu bestehen. Wir werden unsere auf die DACH-Region ausgerichtete Strategie mit Österreich als unserem Heimmarkt, die sich durch ihr geringes Risiko auszeichnet, beibehalten und unseren Kunden weiterhin einfach verständliche, transparente und erstklassige Produkte und Dienstleistungen anbieten.

  1. März 2018

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

Stefan Barth Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

Konzernrechnungslegung

KONZERNRECHNUNGSLEGUNG NACH INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS)

INHALT

Konzernrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2017 Sonstiges Ergebnis für das Geschäftsjahr 2017 Bilanz zum 31. Dezember 2017 Entwicklung des Eigenkapitals für das Geschäftsjahr 2017 Kapitalflussrechnung

Anhang (Notes)

Erläuterungen zum Jahresabschluss

1 | Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Details zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

  • 2 | Nettozinsertrag
  • 3 | Provisionsüberschuss
  • 4 | Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden
  • 5 | Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
  • 6 | Verwaltungsaufwand
  • 7 | Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
  • 8 | Risikokosten
  • 9 | Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
  • 10 | Steuern vom Einkommen

Details zur Konzernbilanz

  • 11 | Barreserve
  • 12 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
  • 13 | Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
  • 14 | Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen
  • 15 | Handelsaktiva
  • 16 | Kredite und Forderungen
  • 17 | Forderungen an Kunden und Kreditinstitute
  • 18 | Restlaufzeiten Vermögenswerte
  • 19 | Sachanlagen, Vermietete Grundstücke und Gebäude
  • 20 | Geschäfts- und Firmenwerte, Markenname und Kundenstock, Software und andere immaterielle Vermögenswerte
  • 21 | Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern
  • 22 | Sonstige Vermögenswerte
  • 23 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
  • 24 | Handelspassiva
  • 25 | Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
  • 26 | Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital
  • 27 | Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
  • 28 | Restlaufzeiten Verbindlichkeiten
  • 29 | Rückstellungen
  • 30 | Sonstige Verbindlichkeiten
  • 31 | Sicherungsderivate
  • 32 | Eigenkapital

Segmentberichterstattung

Kapitalmanagement

Weitere Informationen nach IFRS

  • 33 | Fair Value
  • 34 | Behandlung eines Day 1 gain
  • 35 | Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
  • 36 | Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen
  • 37 | Wesentliche Änderungen im Beteiligungsportfolio
  • 38 | Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände
  • 39 | Gesamtbetrag der besicherten Schulden
  • 40 | Echte Pensionsgeschäfte
  • 41 | Übertragene, aber nicht vollständig ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte
  • 42 | Nachrangige Vermögensgegenstände
  • 43 | Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
  • 44 | Eventualforderungen, Eventualverbindlichkeiten und nicht ausgenützte Kreditrahmen
  • 45 | Fremdwährungsvolumina
  • 46 | Geographische Gebiete Langfristige Vermögenswerte
  • 47 | Leasinggeschäfte
  • 48 | Derivative Finanztransaktionen
  • 49 | Liste konsolidierter Tochterunternehmen
  • 50 | Liste wegen Unwesentlichkeit nicht konsolidierter Tochter- und assoziierter Unternehmen
  • 51 | Anteile an assoziierten Unternehmen
  • 52 | Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen

Risikobericht

  • 53 | Internes Kapitaladäquanzverfahren (ICAAP) und Stress Testing
  • 54 | Kreditrisiko
  • 55 | Marktrisiko
  • 56 | Liquiditätsrisiko
  • 57 | Operationelles Risiko/Non-Financial Risk

Zusätzliche Angaben nach österreichischem Recht

  • 58 | Treuhandvermögen
  • 59 | Wertpapieraufgliederung nach BWG
  • 60 | Erhaltene Sicherheiten
  • 61 | Personalstand
  • 62 | Niederlassungen
  • 63 | Handelsbuch
  • 64 | Geografische Märkte
  • 65 | Sonstige erforderliche Angaben nach BWG und UGB samt Vergütungspolitik
  • 66 | Eigenmittel der BAWAG P.S.K. AG (Einzelinstitut)
  • 67 | Zeitpunkt der Freigabe zur Veröffentlichung
  • 68 | Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

Organe der BAWAG Group AG

KONZERNRECHNUNG

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

in Mio. EUR [Notes] 2017 2016
Zinserträge 1.083,1 1.026,1
Zinsaufwendungen -299,8 -297,2
Dividendenerträge 8,0 3,3
Nettozinsertrag [2] 791,3 732,2
Provisionserträge 303,6 276,3
Provisionsaufwendungen -86,7 -83,4
Provisionsüberschuss [3] 216,9 192,9
Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und
Schulden
[4] 11,7 19,1
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen [5] 87,1 -7,1
Verwaltungsaufwand [6] -491,7 -405,4
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen
[7] -40,3 -36,3
Risikokosten [8] -61,8 -42,7
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
[9] 4,1 8,0
Jahresüberschuss vor Steuern 517,3 460,7
Steuern vom Einkommen [10] -50,6 12,9
Jahresüberschuss nach Steuern 466,7 473,6
davon den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar 0,1 0,2
davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar 466,6 473,4

Die Position "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" umfasst nach IFRS auch regulatorische Aufwendungen. Weitere Details hierzu finden sich in Note 5. Die Position "Verwaltungsaufwand" enthält ebenfalls regulatorische Aufwendungen (FMA- und EZB-Aufsichtsgebühren) in Höhe von 3,2 Mio. EUR (2016: 2,3 Mio. EUR). Das Management der BAWAG Group betrachtet regulatorische Aufwendungen jedoch als gesonderten Aufwandsposten.

Dementsprechend werden diese im Konzernlagebericht separat unter den Aufwendungen dargestellt.

Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Finalisierung der erstmaligen Kaufpreisallokation nach IFRS 3.45 aus dem Kauf der start:bausparkasse und der IMMO-BANK im Dezember 2016 angepasst. Für Details verweisen wir auf Note 37.

Ergebnis je Aktie

2017 20161)
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis (in Mio. EUR) 466,6 473,4
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis nach Abzug der
Dividende (in Mio. EUR)
466,6 473,4
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf1) 100.000.000 100.000.0001)
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 4,7 4,7
Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf 100.000.000 100.000.0001)
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 4,7 4,7

Veränderung der Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien

2017 20161)
Im Umlauf befindliche Aktien am Anfang der Periode1) 100.000.000 100.000.000
Im Umlauf befindliche Aktien am Ende der Periode 100.000.000 100.000.000
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf1) 100.000.000 100.000.000
Gewichtete durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf1) 100.000.000 100.000.000

1) Es handelt sich um eine theoretische Zahl, da die vormalige BAWAG Holding GmbH im August 2017 in die BAWAG Group AG umgewandelt wurde.

Das Ergebnis je Aktie stellt das den Stammaktionären des Mutterunternehmens zurechenbare Ergebnis der gewichteten durchschnittlichen Zahl der in der Berichtsperiode im Umlauf gewesenen Stammaktien gegenüber. Da es keine

Verwässerungseffekte potenzieller Stammaktien gibt, entspricht das unverwässerte Ergebnis je Aktie dem verwässerten Ergebnis je Aktie.

SONSTIGES ERGEBNIS

in Mio. EUR 2017 2016
Jahresüberschuss nach Steuern 466,7 473,6
Posten, bei denen keine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Plänen -5,0 -1,9
Latente Steuern auf Posten, welche nicht umgegliedert werden können 1,3 0,5
Summe der Posten, bei denen keine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist -3,7 -1,4
Posten, bei denen eine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist
Cashflow-Hedge-Rücklage -4,7 8,4
Davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+) umgegliedert -7,2 -4,1
Available-for-Sale-Rücklage 33,2 2,9
Davon in den Gewinn (-) oder Verlust (+) umgegliedert -14,2 -15,9
Anteil der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen von
assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
-0,2 -2,3
Latente Steuern auf Posten, welche umgegliedert werden können -6,4 -4,5
Summe der Posten, bei denen eine Umgliederung in den Gewinn/Verlust möglich ist 21,9 4,5
Sonstiges Ergebnis 18,2 3,1
Gesamtergebnis nach Steuern 484,9 476,7
davon den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar 0,1 0,2
davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar 484,8 476,5

Die Erhöhung der Available-for-Sale-Rücklage ist im Wesentlichen auf die Bewertung von Wertpapieren und nicht konsolidierten Beteiligungen zurückzuführen, welche teilweise durch Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund von Verkäufen kompensiert wurde.

Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Finalisierung der erstmaligen Kaufpreisallokation nach IFRS 3.45 aus dem Kauf der start:bausparkasse und der IMMO-BANK im Dezember 2016 angepasst. Für Details verweisen wir auf Note 37.

Weitere Details finden sich im Anhang unter Note 32 Eigenkapital.

BILANZ

Aktiva

in Mio. EUR [Notes] 31.12.2017 31.12.2016
Barreserve [11] 1.180 1.020
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
[12] 448 202
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte [13] 4.408 3.209
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen [14] 2.274 2.353
Handelsaktiva [15] 458 652
Kredite und Forderungen [16] 35.753 30.825
Kunden 30.804 28.498
Wertpapiere 1.289 692
Kreditinstitute 3.660 1.635
Sicherungsderivate [31] 517 677
Sachanlagen [19] 103 53
Vermietete Grundstücke und Gebäude [19] 120 3
Geschäfts- und Firmenwerte [20] 58 58
Markenname und Kundenstock [20] 291 192
Software und andere immaterielle Vermögenswerte [20] 157 128
Steueransprüche für laufende Steuern 12 10
Steueransprüche für latente Steuern [21] 102 199
At-equity bewertete Beteiligungen [51] 44 45
Sonstige Vermögenswerte [22] 146 135
Summe Aktiva 46.071 39.761

Die Posten "Geschäfts- und Firmenwerte", "Markenname und Kundenstock" und "Software und andere immaterielle Vermögenswerte" werden in Note 33 in dem Posten "Immaterielle Vermögenswerte" zusammengefasst.

Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Finalisierung der erstmaligen Kaufpreisallokation nach IFRS 3.45 aus dem Kauf der start:bausparkasse und der IMMO-BANK im Dezember 2016 angepasst. Für Details verweisen wir auf Note 37.

Passiva

in Mio. EUR [Notes] 31.12.2017 31.12.2016
Verbindlichkeiten
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
[23] 726 1.115
Handelspassiva [24] 345 617
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten [25] 39.894 32.994
Kunden 30.947 26.030
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und
Ergänzungskapital
4.938 4.900
Kreditinstitute 4.009 2.064
Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen [40] 300
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken abgesicherte
Portfolien
116 223
Sicherungsderivate [31] 94 260
Rückstellungen [29] 450 404
Steuerschulden für laufende Steuern 17 19
Steuerschulden für latente Steuern [21] 5 21
Sonstige Verbindlichkeiten [30] 814 683
Gesamtkapital [32] 3.610 3.125
Eigenkapital, den Eigentümern des Mutterunternehmens
zurechenbar
3.609 3.123
Nicht beherrschende Anteile 1 2
Summe Passiva 46.071 39.761

Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Finalisierung der erstmaligen Kaufpreisallokation nach IFRS 3.45 aus dem Kauf der start:bausparkasse und der IMMO-BANK im

Dezember 2016 angepasst. Für Details verweisen wir auf Note 37.

ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS

in Mio. EUR Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklagen
Gewinnrück
lagen1)
AFS
Rücklage
nach Steuern
ohne at
equity
Gesellschaften
AFS
Rücklage
nach Steuern
aus at equity
Gesellschaften
Cashflow
Hedge
Rücklage
nach
Steuern
Versiche
rungsma
thematische
Gewinne/
Verluste nach
Steuern
Eigenkapital,
den
Eigentümern
des
Mutterunter
nehmens
zurechenbar
Nicht beherr
schende
Anteile
Eigenkapital
inkl. nicht
beherr
schender
Anteile
Stand 01.01.2016 100,0 1.094,4 1.792,5 36,3 4,8 -71,8 2.956,2 1,4 2.957,6
Transaktionen mit
Eigentümern
Eigentümerzuschuss
Dividenden -309,0 -309,0 -309,0
Änderungen
Konsolidierungskreis
-0,3 -0,3 -0,3
Gesamtergebnis 473,4 0,5 -2,3 6,3 -1,4 476,5 0,2 476,7
Stand 31.12.2016 =
01.01.2017
100,0 1.094,4 1.956,9 36,5 2,5 6,3 -73,2 3.123,4 1,6 3.125,0
Transaktionen mit
Eigentümern
52,0 52,0 52,0
Eigentümerzuschuss 52,0 52,0 52,0
Dividenden -51,6 -51,6 -0,3 -51,9
Änderungen
Konsolidierungskreis
0,0
Gesamtergebnis 466,6 25,6 -0,2 -3,5 -3,7 484,8 0,1 484,9
Stand 31.12.2017 100,0 1.146,4 2.371,9 62,1 2,3 2,8 -76,9 3.608,6 1,4 3.610,0

1) Retained earnings reserve.

Weitere Details finden sich im Anhang unter Note 32 Eigenkapital. Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Finalisierung der erstmaligen Kaufpreisallokation nach

IFRS 3.45 aus dem Kauf der start:bausparkasse und der IMMO-BANK im Dezember 2016 angepasst. Für Details verweisen wir auf Note 37.

KAPITALFLUSSRECHNUNG

in Mio. EUR [Notes] 2017 2016
I. Jahresüberschuss (nach Steuern, vor nicht
beherrschenden Anteilen)
Gewinn- und Verlustrechnung 467 474
Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame
Posten und Überleitung auf den Cashflow aus operativer
Geschäftstätigkeit
Abschreibungen, Wertberichtigungen und
Zuschreibungen
[7], [8] 81 49
Veränderungen von Rückstellungen [29] 4 20
Veränderungen anderer zahlungsunwirksamer Posten -215 -106
Veräußerungsergebnis aus dem Abgang von
Finanzanlagen, Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten sowie Tochterunternehmen
[4], [5] -15 -33
Gewinn- oder Verlustanteil an Unternehmen, die nach
der Equity-Methode bilanziert werden, nach Steuern
Gewinn- und Verlustrechnung -4 -8
Sonstige Anpassungen (i.W. erhaltene Zinsen abzüglich
gezahlter Zinsen)
-791 -732
Zwischensumme -473 -336
Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten
aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um
zahlungsunwirksame Bestandteile
Kredite und Forderungen gegenüber Kunden und
Kreditinstituten
-46 220
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (exklusive
Investitionstätigkeit)
595 189
Sonstige Vermögenswerte -10 -119
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und
Kreditinstituten
320 -328
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (exklusive
Finanzierungstätigkeit)
-989 724
Sonstige Verbindlichkeiten 41 8
Erhaltene Zinsen 1.075 1.066
Erhaltene Dividenden Gewinn- und Verlustrechnung 8 3
Dividenden von Unternehmen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
6 3
Gezahlte Zinsen -282 -298
Ertragsteuerzahlungen -7 -3
II. Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 238 1.129
Einzahlungen aus der Veräußerung von
Finanzanlagen 1.742 1.158
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 2
Auszahlungen für den Erwerb von
Finanzanlagen -1.215 -1.694
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten [19], [20] -66 -54
Einzahlungen aus der Veräußerung von
Tochterunternehmen
Cashflow aus dem Verkauf
von Tochterunternehmen
91
Einzahlungen aus der Veräußerung von assoziierten
Unternehmen
11 5
Erwerb von Tochterunternehmen (abzüglich erworbener
Zahlungsmittel)
[37] -493 -83
Sonstige Veränderungen
III.Cashflow aus Investitionstätigkeit -21 -575
Einzahlungen aus der Kapitalzufuhr Entwicklung des Eigenkapitals
Einziehung Partizipationskapital Entwicklung des Eigenkapitals
Dividendenzahlungen Entwicklung des Eigenkapitals -52 -309
Einzahlungen aus nachrangigen Verbindlichkeiten (inklusive
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteter
Verbindlichkeiten)
Auszahlungen aus nachrangigen Verbindlichkeiten
(inklusive erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewerteter Verbindlichkeiten)
-5 -34
IV. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -57 -343
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 1.020 809
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 238 1.129
Cashflow aus Investitionstätigkeit -21 -575
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -57 -343
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 1.180 1.020

Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Finalisierung der erstmaligen Kaufpreisallokation nach IFRS 3.45 aus dem Kauf der start:bausparkasse und der IMMO-BANK im Dezember 2016 angepasst. Für Details verweisen wir auf Note 37.

Die Kapitalflussrechnung gibt über Stand und Entwicklung der Zahlungsmittel des Konzerns Auskunft. Sie zeigt den Mittelzufluss und -abfluss, aufgeteilt in operative Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Der ausgewiesene Zahlungsmittelbestand umfasst den Kassenbestand und die Guthaben bei Zentralnotenbanken.

Für die BAWAG Group ist die Aussagefähigkeit der Kapitalflussrechnung als gering anzusehen. Die Kapitalflussrechnung ersetzt für uns weder die Liquiditäts- bzw. Finanzplanung noch wird sie als Steuerungsinstrument eingesetzt.

Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten, einschließlich Veränderungen durch Cashflow und nicht zahlungswirksame Veränderungen gemäß IAS 7.44A

Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten sind Verbindlichkeiten, bei denen Cashflows in der Kapitalflussrechnung als Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten eingestuft werden. In der BAWAG Group werden Cashflows aus dem Ergänzungs- und Nachrangkapital als Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten eingestuft (für Details zum Ergänzungsund Nachrangkapital verweisen wir auf Note 26). Die folgende Tabelle zeigt die Veränderungen des Ergänzungsund Nachrangkapitals in der Reportingperiode:

in Mio. EUR 01.01.2017 Änderung
Konsolidie
rungskreis
Zeitwertan
passung des
Grundge
schäfts aus
Fair-Value
Hedges
Bewertungs
effekte von
zum Zeitwert
bilanzierten
finanziellen
Verbindlich
keiten
Tilgung bzw.
zahlungs
wirksame
Veränderung
Sonstige 31.12.2017
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Nachrang- und Ergänzungskapital 109 5 114
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Nachrang- und Ergänzungskapital 464 12 -11 -5 -1 459

Bezüglich der Veränderungen im Eigenkapital aus Dividendenzahlungen siehe die Angabe zur Entwicklung des Eigenkapitals.

Cashflow aus dem Verkauf von Tochterunternehmen

Im Geschäftsjahr 2017 wurden keine Tochterunternehmen verkauft. Im Geschäftsjahr 2016 hat die BAWAG P.S.K. nach Erhalt aller aufsichtsrechtlichen Genehmigungen ihre Anteile an der BAWAG Malta Bank Ltd. verkauft. Der Gewinn aus dem Verkauf wurde in der Zeile "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" ausgewiesen.

in Mio. EUR 2017 2016
Verkaufserlös 91
Veräußerte Vermögenswerte 87
Finanzielle Vermögensgegenstände 9
Sonstige Vermögensgegenstände 78
Veräußerte Schulden
Veräußertes Reinvermögen 87
Gewinn/Verlust aus dem Verkauf 4
Verkaufserlös 91
In den veräußerten Vermögenswerten enthaltene Zahlungsmittel
Erlöse aus dem Verkauf 91

ANHANG (NOTES)

ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

1 | Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die BAWAG Group AG ist die oberste Konzernmutter der BAWAG Group. Die BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft (BAWAG P.S.K. AG), ein Tochterunternehmen der BAWAG Group AG, ist eine österreichische Bank, deren operatives Geschäft sich auf Österreich konzentriert, wobei die Bank auch in ausgewählten internationalen Märkten tätig ist. Der Sitz der BAWAG Group AG befindet sich in 1010 Wien, Wiesingerstraße 4.

Der Konzernabschluss wurde in Anwendung des § 59a BWG und in Einklang mit der EG-Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 nach den Regeln der Standards (IFRS/IAS) des International Accounting Standards Board (IASB) sowie den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC/SIC) erstellt. Alle vom IASB in den International Financial Reporting Standards für den Jahresabschluss zum 31.12.2017 anwendbaren und veröffentlichten Standards, die von der EU übernommen wurden, wurden angewendet.

Grundlage des vorliegenden Konzernabschlusses der BAWAG Group nach IFRS bilden konzerneinheitlich nach IFRS aufgestellte Einzelabschlüsse zum 31. Dezember 2017 aller vollkonsolidierten Unternehmen. Assoziierte Unternehmen werden – soweit wesentlich – at-equity einbezogen.

Die Erstellung eines Konzernabschlusses gemäß IFRS erfordert Annahmen und Schätzungen über wesentliche Einflussfaktoren auf den Geschäftsbetrieb. Diese Annahmen werden laufend überprüft und angepasst. Anpassungen werden jeweils in der aktuellen Periode bzw. bei längerfristigen Auswirkungen auch in den zukünftigen Perioden berücksichtigt.

Die in der Folge genannten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze werden durchgängig auf alle in diesem Konzernabschluss dargestellten Geschäftsjahre angewendet, mit der Ausnahme, dass im Zuge des IFRS 9- Einführungsprojektes erstmalig Fair Values von nicht notierten AFS-Eigenkapitalinstrumenten gerechnet wurden. Diese wurden zum 31.12.2017 berücksichtigt.

Wir haben die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 beibehalten, mit der im oberen Absatz erwähnten Ausnahme.

Die Berichtswährung ist Euro. Sofern nicht anders angegeben, werden die Zahlen auf Millionen Euro gerundet dargestellt. Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.

Auf Fremdwährung lautende monetäre Bilanzwerte wurden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Konsolidierungskreis und -methoden

Der Konsolidierungskreis umfasst alle wesentlichen – direkten und indirekten – Tochterunternehmen der BAWAG Group.

Insgesamt umfasst der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 44 (2016: 36) vollkonsolidierte Unternehmen und 2 (2016: 2) Unternehmen, die at-equity einbezogen werden, im In- und Ausland. Im zweiten Quartal 2017 wurde die BV Vermögensverwaltung GmbH wegen Wesentlichkeit in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Im dritten Quartal 2017 wurde die BAWAG P.S.K. Leasing GmbH ("BPL") als übertragende Gesellschaft auf die easyleasing GmbH als aufnehmende Gesellschaft verschmolzen. Aufgrund der Verschmelzung ist die BPL per 30. September 2017 nicht mehr Teil des Konsolidierungskreises. Im Dezember 2017 wurden die Südwestbank AG, die SWB Immowert GmbH, die SWBI Darmstadt 1 GmbH, die SWBI Mainz 1 GmbH, die SWBI München 1 GmbH, die SWBI Stuttgart 1 GmbH, die SWBI Stuttgart 2 GmbH und die SWBI Stuttgart 3 GmbH erstkonsolidiert. Kriterien für die Einbeziehung waren im Sinne der Wesentlichkeit sowohl die Bilanzsumme als auch der Anteil am Gesamtergebnis des Konzerns. Der Einfluss der nicht konsolidierten Tochterunternehmen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns war von untergeordneter Bedeutung. Unter Note 49 "Liste konsolidierter Tochterunternehmen" befindet sich eine Aufstellung aller vollkonsolidierten bzw. at-equity bewerteten Unternehmen.

Der Buchwert der assoziierten, nicht at-equity bewerteten Beteiligungen betrug am 31. Dezember 2017 16 Mio. EUR (2016: 19 Mio. EUR). Beherrschte Unternehmen mit einem Buchwert in Höhe von 27 Mio. EUR (2016: 22 Mio. EUR) werden nicht konsolidiert, da der Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unwesentlich ist.

Details zum Konsolidierungskreis und zu wesentlichen Änderungen im Beteiligungsportfolio werden in den Notes 49 und 50 dargestellt.

Für Unternehmenszusammenschlüsse wird nach IFRS 3 die Erwerbsmethode herangezogen. Dabei werden die Anschaffungskosten für das erworbene Unternehmen dem Wert des übernommenen Reinvermögens im Erwerbszeitpunkt gegenübergestellt. Die Bewertung des Reinvermögens richtet sich nach den beizulegenden Zeitwerten aller identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt.

Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischengewinne werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Aktivierte Firmenwerte in Höhe von 58 Mio. EUR (2016: 58 Mio. EUR) werden in der Bilanz unter der Position "Geschäfts- und Firmenwerte" ausgewiesen. Entsprechend IFRS 3 iVm IAS 36 und IAS 38 wird für alle Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGUs, cash generating units) eine Überprüfung der Werthaltigkeit der aktivierten Firmenwerte durch einen jährlichen Werthaltigkeitstest (Impairmenttest) nach Maßgabe des IAS 36 durchgeführt.

Der Firmenwert-Impairmenttest wird unter Anwendung des Value in Use für die betreffenden Einheiten durchgeführt.

Aktuell besteht ein Goodwill bei den juristischen Personen easybank AG (58 Mio. EUR), BAWAG P.S.K. Versicherung AG (11 Mio. EUR) und PSA Payment Services Austria GmbH (6 Mio. EUR) – die beiden letzten Gesellschaften werden at-equity einbezogen –, wobei diese die kleinsten CGUs darstellen, denen ein Goodwill zugeordnet werden kann.

Die easybank AG ist Teil des Segments easygroup, die BAWAG P.S.K. Versicherung AG und die PSA Payment Services Austria GmbH sind beide Teil des Segments Corporate Center.

Weiters wurden alle Beteiligungen untersucht, ob Indikatoren für eine dauerhafte oder wesentliche Wertminderung vorliegen. Sofern aufgrund der Indikatoren erforderlich, wurden Werthaltigkeitstests durchgeführt.

Jene Eigenkapitalinstrumente, die nicht konsolidiert wurden, werden gemäß IAS 39 bewertet und der Kategorie "Zur

Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" zugeordnet.

Finanzinstrumente

Die Bilanzierung der Finanzinstrumente erfolgt zum Handelstag. Die BAWAG Group zieht zur Beurteilung eines "aktiven Marktes" eines Wertpapieres neben Minimumanforderungen (z.B. Emissionsgröße, Börsenotiz) Informationen aus Handelssystemen (quotierte Volumina, Häufigkeit der Preisstellung) zur Ermittlung der Markttiefe und Liquidität heran.

a) Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen

Die Kategorie umfasst alle mit einer festen Laufzeit bzw. bestimmbaren Zahlungen ausgestatteten Finanzinstrumente, die dazu bestimmt sind, bis zum Ende der Laufzeit gehalten zu werden. Sofern Wertpapiere dieser Kategorie zugeordnet werden, hat die BAWAG Group sowohl die Absicht als auch die Fähigkeit, diese Instrumente bis zur Endfälligkeit zu halten.

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Falls am Ende der Berichtsperiode ein objektiver Hinweis für eine Wertminderung vorliegt, wird der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ermittelt und, sofern dieser unter dem jeweiligen letzten Buchwert liegt, eine Abwertung vorgenommen. Zur Ermittlung des erzielbaren Betrages werden die erwarteten zukünftigen Zahlungsüberschüsse mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz der Finanzanlage diskontiert. Verringert sich diese Wertminderung in Folgeperioden, erfolgt eine Zuschreibung bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten.

Agios und Disagios von Wertpapieren des Finanzanlagevermögens werden mittels Effektivzinsmethode über die Laufzeit verteilt, der Aufwand bzw. Ertrag wird mit den Zinserträgen aus den entsprechenden Papieren verrechnet.

b) Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Handelsbestand

Zu dieser Kategorie zählen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden. Diese Finanzinstrumente werden mit ihren Marktwerten (Fair Values) angesetzt. Sämtliche Derivate des Handels- und Bankbuches, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind, werden dieser Kategorie zugeordnet. Die Handelspassiva umfassen Verbindlichkeiten aus Derivatgeschäften, Leerverkäufe und Repo-Geschäfte.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Bestimmte finanzielle Vermögenswerte und Verpflichtungen, die nicht die Definition von Handelsaktiva und -passiva erfüllen, werden nach der Fair-Value-Option als zum Fair Value bewertet klassifiziert. Die BAWAG Group hat die Fair-Value-Option in folgenden Fällen angewendet:

  • Vermeidung eines Accounting Mismatch
  • Fest verzinste Eigene Emissionen, Wertpapiere und Darlehen, deren Fair Value zum Erwerbszeitpunkt durch Zinsderivate gesichert wurde;
  • Anlageprodukte, deren Wertänderungsrisiko durch Derivate abgesichert wurde.
  • Management auf Fair-Value-Basis
  • Die Steuerung bestimmter festverzinslicher Wertpapiere und Darlehen erfolgt auf Basis ihres Fair Value durch das Strategische Asset Liability Committee, in dem auch Entscheidungen über die Höhe der offenen Zinsrisikoposition vorbereitet werden. Über die angeführten Positionen wird dem Vorstand regelmäßig berichtet.
  • Vorliegen eingebetteter Derivate - Finanzinstrumente mit eingebetteten Derivaten

c) Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen werden in der Bilanz zu fortgeführten Anschaffungskosten inklusive abgegrenzter Zinsen nach Abzug von Wertberichtigungen ausgewiesen.

Agios und Disagios werden mittels Effektivzinsmethode über die Laufzeit verteilt, der Aufwand bzw. Ertrag wird mit den Zinserträgen aus den entsprechenden Forderungen verrechnet.

Bearbeitungsgebühren werden unter Berücksichtigung der damit direkt zusammenhängenden Kosten auf die Laufzeit der Kredite im Zinsergebnis verteilt.

Hinsichtlich der Erfassung von Vorsorgen wird auf das Kapitel Risikovorsorge verwiesen.

d) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Das sind jene finanziellen Vermögenswerte, die nicht als

  • "Kredite und Forderungen",
  • "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" oder
  • "Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden", kategorisiert sind.

Neben den Wertpapieren, welche von der BAWAG Group der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" zugeordnet wurden, sind in diesem Bilanzposten die Anteilsrechte an nicht konsolidierten Gesellschaften ausgewiesen.

Die finanziellen Vermögenswerte der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, die sich aus der Bewertung ergeben, werden so lange erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis (AFS-Rücklage) ausgewiesen, bis der Vermögenswert veräußert oder getilgt wird oder eine Wertminderung vorliegt. Abschreibungen aufgrund von Wertminderungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position "Risikokosten – Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten" berücksichtigt. Die BAWAG Group vergleicht regelmäßig den Rückzahlungsbetrag der zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente mit deren Buchwert, um mögliche Wertminderungen zu erkennen. Potentielle Wertminderungen werden vom verantwortlichen Bereich Risiko überprüft und – bei Wesentlichkeit – genehmigt. Zuschreibungen erfolgen bei Wegfall der Gründe für die Wertminderung bei Schuldinstrumenten erfolgswirksam bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten, bei zum Fair Value bewerteten Eigenkapitalinstrumenten erfolgt die Zuschreibung erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis.

Fremdkapitalinstrumente werden einzeln auf einen Wertminderungsbedarf untersucht, wenn objektive Hinweise (zum Beispiel Zahlungsverzögerungen) auf einen nach dem Zugangszeitpunkt eingetretenen Verlust vorliegen, die zu einer Minderung der hieraus erwarteten Zahlungsströme führen. Eine Wertminderung besteht, wenn der Barwert der erwarteten Zahlungsströme geringer als die fortgeführten Anschaffungskosten des betreffenden Finanzinstruments ist.

Agios und Disagios werden mittels Effektivzinssatzmethode über die Laufzeit verteilt, der Aufwand bzw. Ertrag wird mit

den Zinserträgen aus den entsprechenden Papieren verrechnet.

e) Finanzielle Verbindlichkeiten

Gemäß IAS 39 werden finanzielle Verpflichtungen, die nicht zu Handelszwecken bestimmt sind oder

  • der Position "Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden" zugeordnet werden,
  • zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Umklassifizierungen

Umgliederung von finanziellen Vermögenswerten in die Kategorie "Kredite und Forderungen"

Finanzielle Vermögenswerte können aus der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" in die Kategorie "Kredite und Forderungen" umgegliedert werden, wenn

  • der finanzielle Vermögenswert am Umgliederungsstichtag und am Tag des erstmaligen Ansatzes die Definition für die Kategorie "Kredite und Forderungen" gemäß IAS 39 erfüllt und
  • am Umwidmungsstichtag die Möglichkeit und die Absicht des Managements bestehen, die umgewidmeten Vermögenswerte auf absehbare Zeit zu halten.

Finanzielle Vermögenswerte werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert am Umgliederungsstichtag umgebucht. Der beizulegende Zeitwert des Finanzinstruments am Umwidmungsstichtag repräsentiert danach die neuen fortgeführten Anschaffungskosten des Instruments. Die erwarteten Cashflows des Finanzinstruments werden am Umbuchungsstichtag geschätzt und diese Schätzungen werden zur Berechnung der neuen Effektivverzinsung der Instrumente verwendet. Erhöhen sich zu einem späteren Zeitpunkt die erwarteten zukünftigen Cashflows der umgegliederten Vermögenswerte aufgrund einer Werterholung, wird der Effekt dieser Erhöhung als Anpassung der Effektivverzinsung und nicht als Anpassung des Buchwerts zum Zeitpunkt der Änderung der Schätzung berücksichtigt. Bei einem anschließenden Rückgang der erwarteten zukünftigen Cashflows wird der Vermögenswert auf Vorliegen einer Wertminderung analysiert und im Rahmen der Bewertungsregeln für die Kategorie "Kredite und Forderungen" bewertet.

Bei Instrumenten, die aus den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten in die Kategorie "Kredite und Forderungen" umgegliedert wurden, wird der im "Sonstigen Ergebnis" erfasste unrealisierte Gewinn oder Verlust anschließend über die verbleibende Laufzeit des Instruments verteilt und als Zinsertrag oder Zinsaufwand erfasst. Wenn später eine Wertminderung des Instruments vorliegt, wird der an diesem Stichtag im "Sonstigen Ergebnis" ausgewiesene unrealisierte Verlust des Instruments sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung unter "Risikokosten – Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten" erfasst.

Details zu den von der BAWAG Group umgegliederten Vermögenswerten werden in Note 16 dargestellt.

Umgliederung von finanziellen Vermögenswerten in die Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen"

Finanzielle Vermögenswerte können aus der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" in die Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" umgegliedert werden, wenn am Umwidmungsstichtag die Möglichkeit und die Absicht des Managements bestehen, die umgewidmeten Vermögenswerte bis zur Endfälligkeit zu halten.

Weiters besteht die Möglichkeit, "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" nach Ablauf der zweijährigen Sperrfrist, welche besteht, wenn mehr als ein geringfügiger Anteil der bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen verkauft oder umgegliedert wurde, in die Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" umzugliedern.

Finanzielle Vermögenswerte werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert am Umgliederungsstichtag umgebucht. Der beizulegende Zeitwert des Finanzinstruments am Umwidmungsstichtag repräsentiert danach die neuen fortgeführten Anschaffungskosten des Instruments. Die erwarteten Cashflows des Finanzinstruments werden am Umbuchungsstichtag geschätzt und diese Schätzungen werden zur Berechnung der neuen Effektivverzinsung der Instrumente verwendet. Erhöhen sich zu einem späteren Zeitpunkt die erwarteten zukünftigen Cashflows der umgegliederten Vermögenswerte aufgrund einer Werterholung, wird der Effekt dieser Erhöhung als Anpassung der Effektivverzinsung und nicht als Anpassung des Buchwerts zum Zeitpunkt der Änderung der Schätzung berücksichtigt. Bei einem anschließenden Rückgang der erwarteten zukünftigen Cashflows wird der Vermögenswert auf Vorliegen einer Wertminderung analysiert und im Rahmen der Bewertungsregeln für die Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" bewertet.

Bei Instrumenten, die aus den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten in die Kategorie "Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" umgegliedert wurden, wird der im "Sonstigen Ergebnis" erfasste unrealisierte Gewinn oder Verlust anschließend über die verbleibende Laufzeit des Instruments verteilt und als Zinsertrag oder Zinsaufwand erfasst. Wenn später eine Wertminderung des Instruments vorliegt, wird der an diesem Stichtag im "Sonstigen Ergebnis" ausgewiesene unrealisierte Verlust des Instruments sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung unter "Risikokosten – Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten" erfasst.

Umgliederung von finanziellen Vermögenswerten in die Kategorie "Zur Veräußerung verfügbar"

IAS 39 bzw. seine Interpretationen sehen vor, dass Finanzinstrumente der Kategorie "Kredite und Forderungen" in die Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" gegliedert werden können, wenn diese Finanzinstrumente nach der erstmaligen Erfassung an einem aktiven Markt gehandelt werden und somit die Voraussetzung für eine Klassifizierung als "Kredite und Forderungen" nicht mehr zutrifft.

Im Falle einer Umklassifizierung in "Zur Veräußerung verfügbar" wird eine Neubewertung zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen, wobei eine Differenz zwischen dem Buchwert und dem beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral im "Sonstigen Ergebnis" (AFS-Rücklage) erfasst wird.

Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting)

Nach den allgemeinen Regelungen werden Derivate als Handelsaktiva oder Handelspassiva klassifiziert und zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Das Bewertungsergebnis wird in der Position "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" als Gewinne (Verluste) aus finanziellen Vermögenswerten im Handelsbestand ausgewiesen. Werden Derivate zur Absicherung von Risiken aus Nichthandelsgeschäften eingesetzt, wendet die BAWAG Group bei Erfüllung der Voraussetzungen gemäß IAS 39 Hedge Accounting (Bilanzierung von Sicherungsgeschäften) an.

Zu Beginn des Hedge Accountings werden die Sicherungsbeziehung zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft, die Ziele des Risikomanagements und die Methode zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung dokumentiert. Die BAWAG Group überprüft am Beginn der Sicherungsbeziehung sowie an jedem Bilanzstichtag, ob die Kompensation der Änderungen der beizulegenden Zeitwerte aus Grund- und Sicherungsgeschäften in Bezug auf das abgesicherte Risiko in hohem Maße effektiv ist.

Bei Vorliegen von effektiven Sicherungsbeziehungen, die zur Verringerung des Marktwertrisikos eingesetzt werden, wendet die BAWAG Group Fair-Value-Hedge-Accounting an.

Mikro-Fair-Value-Hedge

Beim Mikro-Fair-Value-Hedge wird ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Verbindlichkeit oder eine Gruppe von gleichartigen finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten gegen Marktwertänderungen abgesichert. Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft werden in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" erfasst. Dabei wird das Sicherungsinstrument erfolgswirksam zum Fair Value angesetzt und das Grundgeschäft um jene Fair-Value-Änderungen erfolgswirksam fortgeschrieben, die sich in Bezug auf das abgesicherte Risiko ergeben.

Sobald das Sicherungsgeschäft veräußert, ausgeübt oder fällig wird oder wenn die Voraussetzungen für die Qualifikation zum Hedge Accounting nicht mehr erfüllt sind, wird die Bilanzierung der Sicherungsbeziehung beendet.

Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgte Bewertungsanpassungen des Grundgeschäfts werden über die Restlaufzeit verteilt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Für andere Arten von Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts beziehungsweise bei Veräußerung oder anderweitiger Ausbuchung der durch eine Absicherung des beizulegenden Zeitwerts gesicherten Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten werden die Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts bei der Ermittlung des bei Ausbuchung realisierten Gewinnes oder Verlustes berücksichtigt.

Portfolio-Fair-Value-Hedge

Die BAWAG Group wendet die Vorschriften zur Bilanzierung der Absicherung des beizulegenden Zeitwerts eines Portfolios gegen Zinsänderungsrisiken an. Im Rahmen der Bilanzierung hat der Konzern die Sichteinlagen in Euro als Portfolio identifiziert, das gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert werden soll. Diese werden entsprechend den erwarteten Rückzahlungs- und Zinsanpassungsterminen in Laufzeitbänder eingeteilt. Als Grundgeschäft für den Portfolio-Fair-Value-Hedge bestimmt die BAWAG Group aus dem identifizierten Portfolio einen Betrag von Verbindlichkeiten, der dem abzusichernden Betrag entspricht. Die Zu- und Abgänge werden unter Anwendung der Bodensatzmethode ("Bottom-Layer-Approach") zunächst dem nicht designierten Teil des identifizierten Portfolios zugeordnet. Die BAWAG Group wendet hierbei den EU-Carve-out zu IAS 39 an, der es ermöglicht, Sichteinlagen und ähnliche Instrumente auf Basis der erwarteten Abhebungs- und Fälligkeitstermine als Bestandteil einer Sicherungsbeziehung zu designieren. Der EU-Carve-out zu IAS 39 ermöglicht auch die Anwendung der Bodensatzmethode.

Für die bilanzielle Abbildung werden die Wertänderungen der Grundgeschäfte, die auf das abgesicherte Risiko zurückzuführen sind, als separater Bilanzposten unter Bewertungsanpassungen für gegen Zinsänderungsrisiken abgesicherte Portfolien in der Bilanz erfasst. Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft werden in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" erfasst.

Cashflow Hedge

Seit Jänner 2016 wendet die BAWAG Group die Vorschriften zur Bilanzierung der Absicherung von Zahlungsströmen ("Cashflow Hedge") nach IAS 39 für mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende zukünftige Zahlungsströme aus bestimmten Fremdwährungsportfolien an.

Die BAWAG Group hat zukünftige Margeneinkünfte aus GBPund USD-Vermögenswerten als Grundgeschäfte identifiziert, welche gegen das Risiko schwankender Zahlungsströme aus der Veränderung von Fremdwährungskursen abzusichern sind.

IAS 39 erlaubt Teile von hochwahrscheinlichen Zahlungsströmen als Grundgeschäft zu designieren. Die BAWAG

Group widmet jeweils die ersten Zahlungsströme für eine definierte Zeitperiode als Grundgeschäft.

Die Veränderungen aus dem beizulegenden Zeitwert der Sicherungsinstrumente werden in der Gesamtergebnisrechnung unter "Cashflow-Hedge-Rücklage" gezeigt. Hätte die BAWAG Group 2017 die Bestimmungen des Cashflow Hedge nicht angewandt, wäre ein Verlust von 4,7 Mio. EUR (2016: Gewinn von 8,4 Mio. EUR) in der Gewinn- und Verlustrechnung unter "Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" ausgewiesen worden.

Risikovorsorge

An jedem Bilanzstichtag beurteilt der Konzern, inwiefern objektive Hinweise auf eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts oder einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Ein finanzieller Vermögenswert oder eine Gruppe finanzieller Vermögenswerte gilt als wertgemindert und ein Wertminderungsverlust als entstanden, wenn:

  • objektive Hinweise auf eine Wertminderung infolge eines Verlustereignisses vorliegen, das nach der erstmaligen Erfassung des Finanzinstruments und bis zum Bilanzstichtag eingetreten ist ("Verlustereignis"),
  • das Verlustereignis einen Einfluss auf die geschätzten zukünftigen Cashflows des finanziellen Vermögenswerts oder der Gruppe finanzieller Vermögenswerte hatte und
  • eine verlässliche Schätzung des Betrags vorgenommen werden kann.

Die Wertberichtigungen umfassen die Risikovorsorgen für Ausfälle im Kreditgeschäft oder aus Gegenparteirisiken durch Einzel- und pauschalierte Individualvorsorgen auf Basis von Erfahrungen aus der Vergangenheit. Die Wertberichtigungen aus dem Kreditgeschäft werden in der Bilanz mit den entsprechenden Forderungen saldiert. Vorsorgen für außerbilanzielle Kreditgeschäfte werden als Rückstellungen ausgewiesen.

Damit das Management beurteilen kann, ob auf individueller Ebene ein Verlustereignis eingetreten ist, werden alle bedeutsamen Kreditbeziehungen in regelmäßigen Zeitabständen überprüft. Dabei werden aktuelle Informationen und kontrahentenbezogene Ereignisse wie erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners oder Vertragsbrüche, die sich beispielsweise im Ausfall oder Verzug von Zins- und Tilgungszahlungen äußern, berücksichtigt.

Die Risikovorsorge für individuell bedeutsame Bonitätsrisiken wird unter Abschätzung der erwarteten zukünftigen Rückflüsse nach den Einschätzungen der Kreditrisikomanager vorgenommen. Für individuell nicht bedeutsame Bonitätsrisiken werden in Abhängigkeit von Überfälligkeiten und auf Basis von Erfahrungswerten Vorsorgen mit pauschalen Prozentsätzen gebildet.

In der Kompetenz- und Pouvoirordnung ist der Genehmigungsvorgang für die Abschreibung und den Verzicht geregelt. Ausbuchungen erfolgen in Abstimmung mit den jeweiligen Fachbereichen, wenn die Betreibung der Forderung ergebnislos verlaufen ist oder wenn keine Absicht besteht, die Betreibung aktiv fortzusetzen.

Für zum Bilanzstichtag bereits eingetretene, aber noch nicht erkannte Verluste wird eine Wertberichtigung auf Portfoliobasis ermittelt (IAS 39 AG 89). Die IBNR-Portfoliowertberichtigung wird für bilanzielle und außerbilanzielle Forderungen des Konzernkreditportfolios inklusive Wertpapieren gebildet. Ausgenommen sind zum beizulegenden Zeitwert bewertete Positionen. Für Kredite mit Tilgungsträgern, bei denen es sich hauptsächlich um Fremdwährungskredite handelt, wird eine Vorsorge auf Basis der Deckungslücke gebildet. Die Berechnung der IBNR orientiert sich am regulatorischen Expected-Loss-Modell. Der tatsächlich eingetretene Verlust wird aus dem erwarteten Verlust unter Berücksichtigung der Dauer vom Eintritt bis zum Bekanntwerden des Verlustes ("Loss Identification Period" – LIP) abgeleitet. Dazu werden homogene Gruppen mit vergleichbaren Ausfallsrisikomerkmalen gebildet (IAS 39 AG 87). Diese Gruppenbildung basiert auf den Forderungsklassen Banken, Unternehmen, Öffentlicher Sektor und Retail. Der LIP-Faktor wird für jedes Segment ermittelt. Basis ist die durchschnittliche Zeitdauer bis zum Erkennen des 90-Tage-Zahlungsverzugs aufgrund der (gemäß den Tilgungsplänen) erwarteten Zahlungseingänge, berechnet als exposuregewichteter Durchschnitt in Monaten. In Abhängigkeit von den Risikoüberwachungsprozessen wird eine geringere LIP-Dauer als die auf Basis der erwarteten Cashflows errechnete angenommen. Für Details siehe Note 8, 16 und 54.

Finanzgarantien

Finanzgarantien sind vertragliche Vereinbarungen, die den Garantiegeber dazu verpflichten, bestimmte Zahlungen zu leisten, um den Garantienehmer für einen Verlust zu entschädigen, der dadurch entsteht, dass ein bestimmter

Schuldner unter den Bedingungen eines Schuldtitels fällige Zahlungen nicht leistet.

Im Zuge der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit begibt die BAWAG Group Finanzgarantien. Die Erstbewertung der Finanzgarantie erfolgt mit dem Fair Value zum Erfassungszeitpunkt. Im Rahmen der Folgebewertung wird überprüft, ob eine Rückstellung gemäß IAS 37 erforderlich ist.

Ist die BAWAG Group Garantienehmer, wird die Finanzgarantie nicht in der Bilanz erfasst, jedoch als Sicherheit berücksichtigt, wenn eine Wertminderung der garantierten Vermögenswerte beurteilt wird. Für Details siehe Note 29.

Methoden der Fair-Value-Ermittlung von Finanzinstrumenten

Derivate

Für die Bewertung von börsengehandelten Geschäften, z.B. Futures und Futureoptionen, werden Börsenkurse herangezogen. Details werden im Anhang unter Note 33 dargestellt. Einige grundsätzliche Angaben seien vorangestellt:

Das grundlegende Bewertungsmodell bei Plain-Vanilla-OTC-Optionen ist das Optionspreismodell nach Black-Scholes, welches je nach Underlying differiert. Fremdwährungsoptionen werden nach dem Garman-Kohlhagen-Modell und Zinsoptionen werden nach Black bzw. Hull-White bewertet, wobei bei Caps/Floors und Swaptions in Währungen mit negativen Zinsen das Bachelier-Modell verwendet wird.

Für Positionen des Handelsbuches werden die Schließkosten der Position (Bid/Ask Spreads) auf Nettobasis regelmäßig berechnet und verbucht.

Der Gesamtwert eines Zinsswaps ergibt sich aus den Barwerten der fixen und der variablen Seite des Swaps. Bei Cross Currency Swaps (CCS) wird ebenso pro Leg der Barwert in der jeweiligen Transaktionswährung ermittelt, der dann in die funktionale Währung der Konzerngesellschaft umgerechnet und summiert wird.

Bei Devisentermingeschäften wird der vereinbarte Terminkurs, der von den Währungs- und Zinsentwicklungen der beiden Währungen abhängt, dem aktuellen Terminkurs am Bilanzstichtag gegenübergestellt und daraus der Wert errechnet.

Credit Default Swaps (CDS) werden mittels Duffie-Singleton-Modell bewertet. Dabei wird auf Basis der Credit Spread Curve die Default Probability Curve (Hazard Rate) ermittelt, mit deren Hilfe das Protection Leg berechnet wird. Der Marktwert des CDS ergibt sich dann durch Summierung des Protection und des Premium Legs.

Die BAWAG Group bestimmt für Bonitätsrisiken von OTC-Derivaten ein Credit (CVA) bzw. ein Debt Value Adjustment (DVA). Grundsätzlich werden, falls verfügbar, liquide Credit-Default-Swap(CDS)-Spreads zur Bestimmung der Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) und der Verwertungsquote (REC) herangezogen. Ist dies nicht möglich, werden äquivalente Segmente des CDS-Marktes verwendet.

Für diese Kontrahenten wird zur Bestimmung des EPE/ENE (Expected Positive/Negative Exposure) ein "Marktwert + Add-on"-Modell verwendet. Die Add-on-Berechnung erfolgt für jede Geschäftsart und Währung getrennt und wird grundsätzlich aus am Markt beobachtbaren Parametern abgeleitet.

Sofern ein Nettingagreement vorliegt, werden auch Nettingeffekte auf Kundenebene innerhalb von Geschäften selben Typs und selber Währung berücksichtigt.

Aus den Diskontsätzen, der Kontrahenten-PD und -Verlustquote (1-REC) sowie dem EPE bestimmt sich der CVA, bzw. aus der BAWAG Group-PD und -Verlustquote sowie dem ENE der DVA.

Sofern die Risikoabschlagsrate nicht aus Markttransaktionen abgeleitet werden kann, wird diese vom Management geschätzt. Dies betrifft insbesondere Non-Payment-Risiken aufgrund von rechtlichen Unsicherheiten, die nicht vom allgemeinen Credit Spread des Kunden abgeleitet werden können. Sofern die BAWAG Group davon ausgeht, dass das Geschäft rechtswirksam zustande gekommen ist, weist die Bank auch im Falle einer Einrede einen Vermögenswert aus dem positiven Marktwert des Geschäfts gegenüber der Gegenpartei aus.

Zur Bewertung von finanziellen Vermögenswerten, deren Parameter nicht von Markttransaktionen abgeleitet werden können, wird der erwartete Cashflow (samt Verzugszinsen, sofern vertraglich vereinbart) wahrscheinlichkeitsgewichtet und auf den Tag der Wertermittlung abgezinst. Sind die rechtliche Entstehung der Forderung oder ihr Fortbestand im Hinblick auf eventuelle Nichtigkeitsgründe oder eine

Anfechtung streitig, werden diese rechtlichen Bedenken somit im Rahmen der Bewertung berücksichtigt.

Im Falle einer Auflösung (Close-out) eines derivativen Geschäfts mit einem Kunden verändert sich die Art der Forderung der BAWAG Group. Vor der Vertragsauflösung handelte es sich bei dem Vermögenswert um ein Derivat, nach dem Close-out um eine vertragliche Forderung, deren Höhe sich nicht mehr in Abhängigkeit von Marktparametern ändert. Die Forderung erfüllt daher nicht mehr die Definition eines Derivats gemäß IAS 39.9.

Durch die vorzeitige Beendigung eines Derivatgeschäfts wird die Variabilität der Zahlungsströme in Bezug auf Höhe und Eintrittszeitpunkt wesentlich verändert und das ursprüngliche Derivat durch einen neuen Vermögenswert ersetzt. Dessen erstmaliger Ansatz erfolgt nach IAS 39.43 zum Fair Value. Der Fair Value entspricht dem Buchwert des Derivats zum Zeitpunkt der Vertragsauflösung, welcher dabei auch sämtliche bis zum Zeitpunkt der Auflösung (Close-out) vorgenommene Bewertungsanpassungen umfasst. Eine aus der Vertragsauflösung entstandene Forderung erfüllt die Voraussetzungen nach IAS 39.9 zur Einordnung in die Kategorie "Kredite und Forderungen".

Diese Vorgehensweise wurde in Anlehnung an IAS 39.40 und IAS 39.21 gewählt, da in IAS 39 keine expliziten Regelungen bestehen, wie vorzugehen ist, wenn ein Finanzinstrument zunächst die Merkmale eines Derivats erfüllt und in späterer Folge diese Merkmale nicht mehr erfüllt werden. Solche Regelungslücken sind gemäß IAS 8.10 bis 8.12 durch Anwendung einer ähnlichen Regelung in den IFRS und unter Bedachtnahme auf das Framework zu schließen.

Die oben beschriebene Vorgehensweise wurde bei der Transaktion mit der Stadt Linz im Jahr 2011 angewendet.

Credit Linked Notes

Die Bewertung von Credit Linked Notes, für die keine aktiven Märkte existieren, erfolgt anhand von Bewertungsmodellen. Credit Linked Notes (CLNs) sind Schuldverschreibungen, deren Rückzahlungshöhe von bestimmten vertraglich vereinbarten Ereignissen abhängt. In der Regel sind es Anleihen, die neben dem Ausfall des Emittenten synthetisch (via Credit Default Swap, CDS) auch das Ausfallsrisiko einer oder mehrerer weiterer Referenzanleihen tragen. Die Bewertung von CLNs ergibt sich aus Bondbzw. CDS-Spreads von Emittent und Referenzanleihe, Kupon sowie der Restlaufzeit.

Für die Bewertungen komplexer Strukturen werden auch Bewertungen externer Experten herangezogen, die einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden.

Bewertung der Asset Backed Investments

Jede Position des Collateralized-Loan-Obligation (CLO)- Portfolios der BAWAG Group unterliegt den monatlichen Bewertungen, die auf Basis des Bewertungstools von Moody's Analytics durchgeführt werden. Der Bewertungsprozess wird innerhalb der CDOnet-Funktionalität von Moody's Structured Finance Solutions auf Basis der Barwertmethodik durchgeführt. Das Modell verwendet die bereits in Moody's Structured Finance verfügbaren Inputs (z. B. Cashflows, originäre Spreads für jede Tranche, Weighted Average Maturity usw.) sowie zusätzliche Parameter (hauptsächlich die Spreads für die Diskontierung am relevanten Bewertungstag), die unabhängig vom Marktrisiko aus vergleichbaren CLO-Tranchen (in Bezug auf Bonität, CLO-Art, durchschnittliche Subordination usw.) abgeleitet werden. Als Quelle für aktuelle Diskontierungsspreads werden einerseits das Moody's Structured Finance Portal, andrerseits weitere externe Datenquellen (z.B. Wells Fargo Securities) herangezogen.

Fair Value von Beteiligungen

Zur Ermittlung des Fair Value der Beteiligungen wurden die geplanten Vorsteuerergebnisse um den nominellen Steuersatz vermindert und anschließend für die Barwertermittlung mit dem jeweils der Beteiligung zugrunde liegenden risikogewichteten und marktbezogenen Diskontierungssatz nach Steuern abgezinst. Der implizite Diskontierungssatz vor Steuern wird anschließend aus den geplanten Vorsteuerergebnissen und dem oben erläuterten Bewertungsergebnis als Zielgröße abgeleitet.

Zur Bewertung des Beteiligungsunternehmens wurden die geplanten Nachsteuerergebnisse herangezogen und für die Barwertermittlung mit dem jeweils zugrunde liegenden risikogewichteten und marktbezogenen Diskontierungssatz nach Steuern abgezinst.

Der für die Bewertung herangezogene Planungshorizont beläuft sich im Regelfall auf fünf Jahre. Die zugrunde gelegten langfristigen Wachstumsraten liegen bei Going-Concern-Betrachtung bei 1,0%.

Der Diskontierungssatz vor Steuern wird aus den Komponenten risikoloser Basiszinssatz, länderspezifische Marktrisikoprämie sowie Betafaktor ermittelt. Zum 31. Dezember 2017 werden folgende Werte herangezogen:

  • Als risikoloser Basiszinssatz (1,33%) wird die gemäß der Svensson-Methode aus den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Parametern errechnete 30 jährige Spotrate herangezogen.
  • Als Quelle für die länderspezifische Marktrisikoprämie (6,92% für Österreich) dient die Damodaran-Homepage in Verbindung mit der Empfehlung der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, in der die Arbeitsgruppe "Unternehmensbewertung" eine Bandbreite von 5,5 bis 7% vorgibt. Für Österreich wurde eine Marktrisikoprämie von 6,92% gewählt.
  • Bei der Ermittlung des Betafaktors für Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen (0,98) wird der Mittelwert des wöchentlichen Zweijahresdurchschnitts von zehn auf europäischen Börsen notierenden Banken mit Schwerpunkt Retail-Geschäft herangezogen. Als Quelle dient hierfür Bloomberg. Für die Peer Group qualifizieren sich nur Banken mit einem R² (Determinationskoeffizient) von zumindest 0,15. Der Betafaktor für Nichtbanken beträgt 1,0 (ausgenommen für Börsen mit einem Betafaktor von 0,86), welcher eine spezifische Größe für Nichtbanken und kein allgemeines Marktrisiko darstellt.

Unter Zugrundelegung der oben angeführten Prämissen wurde im Berichtsjahr für die Beteiligungen ein Fair Value gemäß IFRS 13 errechnet.

Bei der Beurteilung unseres Anteils an der BAWAG P.S.K. Versicherung Aktiengesellschaft haben wir auf Embedded Value und eine Schätzung des Future Values abgestellt.

Übertragung von Finanzinstrumenten

Die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt, sobald die wirtschaftlichen Ergebnisse aus dem Finanzinstrument dem Konzern nicht mehr zustehen, d.h. regelmäßig dann, wenn die Rechte und Pflichten aus dem Finanzinstrument auf einen Dritten durch Ausübung, Veräußerung oder Abtretung übergehen bzw. der Konzern die Verfügungsmacht verloren hat oder wenn die Rechte verfallen.

Bei Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten, bei denen die BAWAG Group maßgebliche Rechte und Verpflichtungen zurückbehalten hat, erfolgt weiterhin ein Ausweis in der Konzernbilanz.

Eine Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die mit ihr verbundene Verpflichtung beglichen oder aufgehoben wird.

Pensionsgeschäfte sind Verträge, durch die finanzielle Vermögenswerte gegen Zahlung eines Betrages übertragen werden und in denen gleichzeitig vereinbart wird, dass die finanziellen Vermögenswerte später gegen Entrichtung eines im Voraus vereinbarten Betrages an den Pensionsgeber zurückübertragen werden müssen. Die finanziellen Vermögenswerte verbleiben weiterhin in der Bilanz der BAWAG Group und werden nach den für den jeweiligen Bilanzposten geltenden Regeln bewertet. Die aus den Liquiditätszuflüssen aus den Pensionsgeschäften resultierenden Verpflichtungen werden, je nach Zweck des Geschäftes, in den Handelspassiva oder in der Position "Finanzielle Verbindlichkeiten aus Vermögensübertragungen" ausgewiesen.

Bei Reverse-Repo-Geschäften werden finanzielle Vermögenswerte mit der gleichzeitigen Verpflichtung eines zukünftigen Verkaufs gegen Entgelt erworben.

Als Wertpapierleihe werden Geschäfte bezeichnet, bei denen vom Verleiher Wertpapiere an den Entleiher übereignet werden mit der Verpflichtung, dass der Entleiher nach Ablauf der vereinbarten Zeit Papiere gleicher Art, Güte und Menge zurücküberträgt und für die Dauer der Leihe ein Entgelt entrichtet. Die Bilanzierung der verliehenen Wertpapiere erfolgt analog zu Pensionsgeschäften. Dabei verbleiben verliehene Wertpapiere im Wertpapierbestand des Konzerns und werden nach den Regeln des IAS 39 bewertet. Bei Wertpapierleihegeschäften sind regelmäßig Sicherheiten zu stellen. Vom Entleiher gestellte Wertpapiersicherheiten werden von diesem weiterhin bilanziert.

Immaterielles Anlagevermögen, Sachanlagen

Unter den immateriellen Vermögenswerten werden insbesondere erworbene Geschäfts- und Firmenwerte und damit verbundene immaterielle Vermögenswerte wie Markennamen und Kundenbeziehungen sowie sonstige erworbene sowie selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte (vor allem Software) sowie aktivierte Projekte gemäß IAS 38 ausgewiesen.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden mit den Anschaffungskosten abzüglich

Wertminderungen angesetzt. Die Bilanzierung der immateriellen Vermögenswerte des Anlagevermögens und des Sachanlagevermögens mit begrenzter Nutzungsdauer erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger, linearer Abschreibung und Wertminderungen. Die Abschreibungssätze bei den Gebäuden betragen 1,3% bis 4,0%, bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung reichen sie von 5% bis 84,2%. Die erworbene und selbst erstellte Software, andere immaterielle Vermögenswerte und Rechte (mit Ausnahme der Firmenwerte und des Markennamens) werden mit 4,63% bis 100,0% abgeschrieben. Die hohen Abschreibungssätze sind auf die erstmalige Konsolidierung der Südwestbank zurückzuführen, da auf die Restnutzungsdauer des Anlagevermögens ab Closing-Zeitpunkt abgeschrieben wird. Kundenbeziehungen werden linear über durchschnittlich 8–33 Jahre (2016: 33 Jahre) abgeschrieben. Die Abschreibungsmethode und -dauer werden jährlich gemäß IAS 38 überprüft. Für Details siehe Note 20.

Bei geänderten Umständen wird die Nutzungsdauer entsprechend der wirtschaftlichen Restnutzungsdauer angepasst.

Entwicklungskosten für selbst erstellte Software werden aktiviert, wenn die technische Umsetzbarkeit gegeben ist, die Absicht zur Fertigstellung der Software besteht, zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen erzielt werden kann und die angefallenen Kosten verlässlich ermittelt werden können. Aufwendungen für Vorstudien (Forschungskosten) werden nicht aktiviert.

Vermietete Grundstücke und Gebäude

Unter "Vermietete Grundstücke und Gebäude" werden jene Liegenschaften ausgewiesen, die gemäß IAS 40.5 die Kriterien einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie (Investment Properties) erfüllen. Das sind jene Liegenschaften, die in erster Linie der Erzielung von Mieteinnahmen dienen. Einige Liegenschaften werden auch in geringem Maße selbst genutzt. Da diese Teile jedoch nicht gesondert verkauft werden können und gemäß IAS 40.10 unbedeutend sind, werden diese als Gesamtes unter der Position "Vermietete Grundstücke und Gebäude" ausgewiesen.

Die Bewertung von Grundstücken und Gebäuden, die als Investment gehalten werden (Investment Properties), erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibung für das Gebäude und

abzüglich Wertminderungen (IAS 40). Die Abschreibungssätze liegen bei 2% bis 3%. Für Details siehe Note 19.

Wertminderungstests

Der beizulegende Zeitwert der Marke BAWAG P.S.K. wird anhand einer modifizierten Lizenzpreisanalogiemethode (der Brand-Equity-Methode) ermittelt. Bei der Ableitung des mit dem Ertrag vor Steuern der jeweiligen Profitcenters assoziierten Anteils der Marke werden sowohl die Relevanz als auch die Stärke der Marke berücksichtigt. Nach Ermittlung des markenbezogenen Ertrags werden die Zahlungsströme mit dem entsprechenden Diskontierungssatz abgezinst. Der beizulegende Zeitwert des Markennamens entspricht dem Barwert aller marktbezogenen Zahlungsströme.

Die Cashflow-Prognosen basieren auf den von der Geschäftsführung des Unternehmens geplanten Jahresgewinnen der nächsten 5 Jahre und einer ewigen Wachstumsrate (1,0%) danach. Die nachhaltige Wachstumsrate wurde basierend auf der Schätzung der langfristigen durchschnittlichen jährlichen Gewinnwachstumsrate ermittelt, die mit der Annahme, die ein Marktteilnehmer treffen würde, übereinstimmt. Der Abzinsungssatz, der auf Grundlage von branchendurchschnittlichen Eigenkapitalrenditen geschätzt wurde, beträgt 8,11%.

Des Weiteren wird bei immateriellen Vermögenswerten und bei Sachanlagen jeweils zum Bilanzstichtag überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Sofern diese vorliegen, wird hierbei der für den Vermögenswert erzielbare Betrag ermittelt. Dieser entspricht dem höheren Betrag aus Nutzwert und Nettoveräußerungspreis. Sofern der erzielbare Betrag unter dem Buchwert liegt, wird gemäß IAS 36 eine Wertminderung in Höhe des Unterschiedsbetrages vorgenommen. Details zu Wertminderungen und Aufwertungen finden sich unter Note 8.

Bei Immobiliengesellschaften und eigenen Immobilien wird auf den aktuell geschätzten Marktwert der Immobilien abgestellt. Externe Gutachten werden üblicherweise alle 3 Jahre erneuert.

Entsprechend IFRS 3 iVm IAS 36 und IAS 38 wird für alle Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGU) eine Überprüfung der Werthaltigkeit der aktivierten Firmenwerte durch einen jährlichen Impairmenttest nach Maßgabe des IAS 36 durchgeführt.

Leasing

Ein Leasinggeschäft wird als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn es im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer überträgt. Demgegenüber gelten als Operating-Leasing-Verhältnis solche Vertragsverhältnisse, in denen der Leasingnehmer nicht alle wesentlichen Chancen und Risiken trägt. Die Details hierzu finden sich unter Note 47.

BAWAG Group als Leasinggeber

Im Falle von Finanzierungsleasing (Finance Lease) werden die Forderungen gegenüber den Leasingnehmern in Höhe der Barwerte der vertraglich vereinbarten Zahlungen unter Berücksichtigung etwaiger Restwerte ausgewiesen.

Hingegen erfolgt im Falle von operativem Leasing (Operating Lease), bei dem die BAWAG Group als Eigentümer alle Rechte und Pflichten an dem Leasinggegenstand behält, der Ausweis unter den Sachanlagen. Für den jeweiligen Leasinggegenstand wird eine entsprechende Abschreibung geltend gemacht.

Die Leasingzahlungen für Operating Lease und die Zinszahlungen für Finance Lease werden erfolgswirksam vereinnahmt.

Für die BAWAG Group stellt Operating Leasing ein unwesentliches Geschäftsfeld dar.

BAWAG Group als Leasingnehmer

Aufwendungen für Operating-Leasing-Verhältnisse werden linear über die Laufzeit des Leasingvertrages erfasst und im Verwaltungsaufwand ausgewiesen.

Finanzierungsleasingverträge, bei denen die BAWAG Group als Leasingnehmer auftritt, sind von untergeordneter Bedeutung.

Ertragsteuern und latente Steuern

Der Ausweis und die Berechnung von Ertragsteuern erfolgen in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode. Zur Berechnung werden jene lokalen Steuersätze herangezogen, die zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses rechtlich verbindlich sind.

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen bilanzierter Vermögenswerte oder Verpflichtungen und deren jeweiligen steuerlichen Wertansätzen. Dies führt in der Zukunft voraussichtlich zu Ertragsteuerbelastungs- oder -entlastungseffekten (temporäre Unterschiede). Für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern dann angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in der Zukunft zu versteuernde Gewinne in der gleichen Steuereinheit anfallen. Abzinsungen für latente Steuern werden nicht vorgenommen.

Dem Ergebnis zuzurechnende Steueraufwendungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns in der Position "Steuern vom Einkommen und Ertrag" ausgewiesen und in den Erläuterungen in laufende und latente Ertragsteuern unterteilt. Sonstige, nicht ertragsabhängige Steuern werden in der Position "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" ausgewiesen.

Gemäß IAS 12.34 ist auf steuerliche Verlustvorträge, die durch Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen voraussichtlich steuerlich genutzt werden können, ein latenter Steueranspruch abzugrenzen. Zum 31. Dezember 2017 bestanden auf Ebene der BAWAG Group steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 383 Mio. EUR (2016: 381 Mio. EUR), auf Ebene der BAWAG P.S.K. in Höhe von 338 Mio. EUR (2016: 594 Mio. EUR), bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Steuergruppenmitgliedern 44 Mio. EUR (2016: 0 Mio. EUR) und bei den sonstigen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen 0 Mio. EUR (2016: 5 Mio. EUR), somit insgesamt 765 Mio. EUR (2016: 980 Mio. EUR). Steuerliche Firmenwertabschreibungen werden bis 2021 mit jährlich 76 Mio. EUR an steuerlich abzugsfähigen Aufwendungen beitragen.

Die Überprüfung der Verwertungsmöglichkeit der steuerlichen Verlustvorträge und der aktivierten latenten Steuerforderungen erfolgte auf Basis der Langfristplanung des Konzerns unter Berücksichtigung eines Planungszeitraumes von 5 Jahren. Der erwartete Verbrauch an Verlustvorträgen auf Ebene der BAWAG Group beträgt 765 Mio. EUR (2016: 980 Mio. EUR). Es werden daher in der BAWAG Group latente Steuerforderungen auf Verlustvorträge von rund 191 Mio. EUR (2016: 245 Mio. EUR) ausgewiesen. Würden die prognostizierten steuerlichen Ergebnisse um 10% von den Schätzungen des Managements abweichen, würden sich, wenn sich die Ergebnisse verbessern, die aktivierten latenten Steuerforderungen nicht verändern (2016: nicht verändern). Würden sich die prognostizierten Ergebnisse verschlechtern, würden sich die aktivierten

latenten Steuerforderungen ebenfalls nicht verändern (2016: nicht verändern).

Es besteht eine Steuergruppe gemäß § 9 KStG mit der BAWAG Group AG (vormals BAWAG Holding GmbH) als Gruppenträger. Zum 31. Dezember 2017 beinhaltete die Steuergruppe zusätzlich zum Gruppenträger 24 inländische, in diesem Abschluss konsolidierte und nicht konsolidierte Gruppenmitglieder (2016: 21 Gruppenmitglieder). Eine Steuerumlagevereinbarung wurde abgeschlossen. Für die Ermittlung der Steuerumlagen wurde die Verteilungsmethode gewählt. Bei dieser Methode wird vom Steuerergebnis der ganzen Gruppe ausgegangen. Die Steuer wird über Steuerumlagen im Verhältnis der steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder auf die Mitglieder mit positivem steuerlichen Ergebnis verteilt. Ein interner Verlustvortrag für an den Gruppenträger übertragene steuerliche Verluste wird berücksichtigt. Sofern der Gruppenträger eine Mindestkörperschaftsteuer zu entrichten hat, ist der Gruppenträger berechtigt, die Gruppenmitglieder verursachungsgemäß mit der anteilig auf sie entfallenden Mindestkörperschaftsteuer zu belasten.

Im Geschäftsjahr 2017 wurde mit Wirkung 1.1.2018 zwischen dem Gruppenträger und den einzelnen Steuergruppenmitgliedern eine neue Gruppen- und Steuerumlagevereinbarung abgeschlossen. Für die Ermittlung der Steuerumlagen wurde die Belastungsmethode gewählt. Diese Methode fingiert die steuerliche Selbstständigkeit des einzelnen Gruppenmitglieds. Das Gruppenmitglied wird verpflichtet, unabhängig vom gesamten Gruppenergebnis eine Steuerumlage in Höhe des jeweils geltenden Körperschaftsteuersatzes vom steuerlichen Gewinn zu entrichten. Ein interner Verlustvortrag für an den Gruppenträger übertragene steuerliche Verluste wird hierbei berücksichtigt bzw. evident gehalten. Sofern der Gruppenträger eine Mindestkörperschaftsteuer zu tragen hat, wird dafür keine Steuerumlage verrechnet. Ein Schlussausgleich hat bei Beendigung der Steuergruppe oder bei Ausscheiden eines Gruppenmitglieds für noch nicht vergütete steuerliche Verluste zu erfolgen.

Weiters wurde in der neuen Gruppen- und Steuerumlagevereinbarung festgelegt, dass der Gruppenträger auf die Nachverrechnung von Steuerumlagen für Zeiträume vor dem 1.1.2018 verzichtet. Interne Verlustvorträge aus Zeiträumen vor dem 1.1.2018 werden fortgeführt.

In den Geschäftsjahren 2017 und 2016 wurden aufgrund des negativen steuerlichen Gruppenergebnisses keine Steuerumlagen auf die in den Konzernabschluss einbezogenen Steuergruppenmitglieder verteilt.

Ein Austritt der BAWAG Group aus der Steuergruppe bzw. sämtlicher anderer Gruppenmitglieder – mit Ausnahme der Neuzugänge 2016 und 2017 – würde keine Körperschaftsteuer-Nachzahlung per 31. Dezember 2017 ergeben, da die in § 9 (10) KStG geforderte Mindestdauer von drei Jahren bereits erfüllt ist. Bei den in den Jahren 2016 und 2017 der Gruppe neu beigetretenen Gruppenmitgliedern würde sich eine Körperschaftsteuer-Nachzahlung von rund 8 Mio. EUR (2016: 5 Mio. EUR) ergeben.

Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer

Rückstellungen für Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen sowie für Jubiläumsgelder werden gemäß IAS 19 nach der Projected Unit Credit Method (dem Anwartschaftsbarwertverfahren) ermittelt.

Der Barwert der zum Bewertungsstichtag bestehenden Ansprüche wird aufgrund versicherungsmathematischer Gutachten unter Berücksichtigung eines angemessenen Abzinsungssatzes und zu erwartender Steigerungsraten der Gehälter und Pensionen berechnet und als Rückstellung in der Konzernbilanz ausgewiesen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensions- und Abfertigungsrückstellungen werden im selben Geschäftsjahr zur Gänze im "Sonstigen Ergebnis" erfasst

Die wesentlichsten der versicherungsmathematischen Berechnung zugrunde liegenden Parameter sind:

Parameter für Pensionsverpflichtungen

2017 2016
Rechnungszinssatz 1,60% p.a. 1,75% p.a.
Rentendynamik 1,50% p.a. 1,50% p.a.
Fluktuationsabschlag 0%−3,74% p.a. 0%−3,74% p.a.

Parameter für Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgelder

2017 2016
Rechnungszinssatz 1,60% p.a. 1,75% p.a.
Gehaltsdynamik Abfertigungen 3,10% p.a. 3,10% p.a.
Gehaltsdynamik Jubiläumsgelder 2,80% p.a. 2,80% p.a.
Fluktuationsabschlag Abfertigungen 0%−0,34% p.a. 0%−2,14% p.a.
Fluktuationsabschlag Jubiläumsgelder 0%−9,75% p.a. 0%−9,75% p.a.
Pensionsalter 60–65 Jahre1) 57–65 Jahre1)

1) Angenommen wurde jeweils individuell das frühestmögliche Pensionsalter gemäß ASVG/APG-Bestimmungen (exkl. Korridorpensionen).

Der im Jahr 2017 verwendete Rechnungszinssatz wurde im Vergleich zum Vorjahr von 1,75% auf 1,60% angepasst.

Bei der Berechnung der Sozialkapitalrückstellungen wurden die Generationensterbetafeln "AVÖ 2008-P-Angestellte" berücksichtigt.

Nicht alle leitenden Angestellten haben eine Pensionszusage. Die leitenden Angestellten, die über eine Pensionszusage verfügen, haben Ansprüche aufgrund der Pensionsreform 1961 oder eine individuelle Zusage. Für

alle Mitarbeiter besteht gemäß Pensionskassen-Kollektivvertrag eine Anwartschaft auf eine Pensionskassen-Pension (Anwartschaftsbarwertverfahren).

Die in der BAWAG Group bestehenden Altersversorgungspläne, die aufgrund von leistungsorientierten Zusagen vollständig über Rückstellungen finanziert sind, entfallen zum überwiegenden Teil auf Pensionsansprüche und Pensionsanwartschaften von Mitarbeitern der BAWAG P.S.K. AG. Die von der Pensionskasse bekannt gegebenen zugeordneten Vermögensteile, welche für bestimmte

Begünstigte eingerichtet wurden, werden auf die ermittelten Pensionsrückstellungswerte angerechnet.

Durch die Altersversorgungspläne ist die BAWAG Group versicherungstechnischen Risiken wie dem Zinsrisiko und dem Langlebigkeitsrisiko ausgesetzt.

Die Pensionsansprüche eines Großteils der Mitarbeiter werden von der BONUS Pensionskassen AG bzw. der Bundespensionskasse AG abgedeckt (beitragsorientierte Ansprüche). Die Zahlungen an die Pensionskasse werden in der laufenden Periode als Aufwand erfasst, darüber hinausgehende Verpflichtungen bestehen nicht. Beiträge an Pensionskassen für beitragsorientierte Pläne betrugen in 2017 16,0 Mio. EUR (2016: 6,6 Mio. EUR).

Sonstige Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten werden in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahme gebildet. Für Details siehe Note 29.

Anteilsbasierte Vergütungen

Als Entlohnung für die geleistete Arbeit erhalten die Mitarbeiter des Konzerns (einschließlich der Führungskräfte) eine anteilsbasierte Vergütung in Form von Eigenkapitalinstrumenten (sog. Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente). Die Bilanzierung erfolgt nach IFRS 2.

Die Kosten von Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente werden unter Anwendung eines geeigneten Bewertungsmodells mit dem beizulegenden Zeitwert zu dem Zeitpunkt bewertet, zu dem die Gewährung erfolgt.

Diese Kosten werden, zusammen mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals (andere Kapitalrücklage), über den Zeitraum, in dem die DT- und gegebenenfalls die Leistungsbedingungen (beim aktuellen Programm nicht relevant) erfüllt werden (Erdienungszeitraum), in den Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer erfasst. Die an jedem Abschlussstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit ausgewiesenen kumulierten Aufwendungen aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente reflektieren den bereits abgelaufenen Teil des Erdienungszeitraums sowie die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die nach bestmöglicher Schätzung desKonzerns mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich zugeteilt werden. Der im Periodenergebnis erfasste Ertrag oder Aufwand entspricht der Entwicklung der zu Beginn und am

Ende des Berichtzeitraums erfassten kumulierten Aufwendungen.

Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Vergütungsvereinbarungen zum Gewährungszeitpunkt werden dienst- und marktunabhängige Leistungsbedingungen nicht berücksichtigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bedingungen erfüllt werden, wird jedoch im Rahmen der bestmöglichen Schätzung des Konzerns in Bezug auf die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich zugeteilt werden, beurteilt. Marktabhängige Leistungsbedingungen werden im beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt berücksichtigt. Alle anderen mit einer Vergütungsvereinbarung verbundenen Ausübungsbedingungen – aber ohne eine damit zusammenhängende Dienstzeitbedingung – werden als Nicht-Ausübungsbedingungen angesehen. Nicht-Ausübungsbedingungen werden im beizulegenden Zeitwert einer Vergütungsvereinbarung berücksichtigt und führen zu einer sofortigen aufwandswirksamen Erfassung einer Vergütungsvereinbarung, sofern nicht auch Dienstund/oder Leistungsbedingungen bestehen.

Für Vergütungsvereinbarungen, die nicht mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich zugeteilt werden, da marktunabhängige Leistungs- und/oder Dienstzeitbedingungen nicht erfüllt wurden (in unserem Fall sind nur Dienstzeitbedingungen relevant), wird kein Aufwand erfasst. Wenn Vergütungsvereinbarungen eine Markt- oder Nicht-Ausübungsbedingung beinhalten, werden die Transaktionen unabhängig davon, ob die Markt- oder Nicht-Ausübungsbedingung erfüllt ist, als zugeteilt betrachtet, vorausgesetzt, dass alle sonstigen Leistungs- und Dienstbedingungen erfüllt sind.

Werden die Bedingungen einer Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente geändert, so werden Aufwendungen mindestens in der Höhe des beizulegenden Zeitwerts der nicht geänderten Vergütungsvereinbarung zum Gewährungsdatum erfasst, sofern die ursprünglichen Bedingungen der Vergütungsvereinbarung erfüllt werden. Der Konzern erfasst außerdem die Auswirkungen von Änderungen (bewertet zum Zeitpunkt der Änderung), die den gesamten beizulegenden Zeitwert der anteilsbasierten Vergütung erhöhen oder mit einem anderen Nutzen für den Arbeitnehmer verbunden sind. Wird eine Vergütungsvereinbarung vom Unternehmen oder der Gegenpartei annulliert, dann wird jedes verbleibende Element des beizulegenden Zeitwerts der Vergütungsvereinbarung sofort ergebniswirksam erfasst.

Eventualverbindlichkeiten und nicht ausgenützte Kreditrahmen

Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften sowie nicht ausgenützte Kreditrahmen. Als Bürgschaften werden Sachverhalte ausgewiesen, bei denen Tochterunternehmen der BAWAG Group als Bürgen gegenüber dem Gläubiger eines Dritten für die Erfüllung der Verbindlichkeit des Dritten einstehen. Als nicht ausgenutzte Kreditrahmen sind Verpflichtungen ausgewiesen, aus denen ein Kreditrisiko entstehen kann. Die Risikovorsorge für Eventualverbindlichkeiten und nicht ausgenutzte Kreditrahmen wird in der "Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften" gezeigt. Für Details siehe Note 44.

Eigenkapital

Das Eigenkapital umfasst das von den Eigentümern zur Verfügung gestellte Kapital (gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklagen) sowie das erwirtschaftete Kapital (Gewinnrücklagen, Rücklagen aus der Währungsumrechnung, AFS-Rücklage, Cashflow-Hedge-Rücklage, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, Gewinnvortrag und Jahresergebnis). Für Details siehe Note 32.

Erfassung von Erträgen

Erträge werden insoweit erfasst, als es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufließen wird und die Erträge verlässlich bewertet werden können.

Zinserträge und Zinsaufwendungen

Die Zinserträge umfassen vor allem Zinserträge aus Krediten und Forderungen, festverzinslichen und nicht festverzinslichen Wertpapieren und den Handelsaktiva. Des Weiteren werden hier laufende Erträge aus Eigenkapitalinstrumenten, Aktien sowie Gebühren und Provisionen mit zinsähnlichem Charakter ausgewiesen. In den Zinserträgen und Zinsaufwendungen wird auch die effektivzinsmäßige Verteilung der Agios und Disagios der Wertpapiere und Kredite und die Amortisierung des Day 1 profits ausgewiesen. Ebenso wird der Zinsanteil von zinstragenden Derivaten getrennt nach Aufwand und Ertrag erfasst.

Die Zinsaufwendungen beinhalten vor allem Zinsen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie für begebene Schuldverschreibungen, Nachrangkapital und Ergänzungskapital. Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt.

Details zum Nettozinsertrag sind in Note 2 enthalten.

Provisionserträge und -aufwendungen

Im Provisionsüberschuss werden vor allem Erträge und Aufwendungen für Dienstleistungen des Zahlungsverkehrs, aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft, aus dem Kreditgeschäft und die Postvergütung im Zusammenhang mit der Nutzung des Vertriebsnetzes der Österreichischen Post ausgewiesen. Die Erträge und Aufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt. Für Details siehe Note 3.

Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden

Diese Position umfasst vor allem die Bewertung und Verkaufsgewinne bzw. Verkaufsverluste unserer Veranlagungen und Eigenen Emissionen, Verkaufsgewinne bzw. Verluste aus Non-performing Loans sowie das Ergebnis aus dem Handel mit Wertpapieren und Derivaten. Des Weiteren werden hier Ineffizienzen aus Sicherungsgeschäften und der Erfolgsbeitrag aus der Währungsumrechnung ausgewiesen. Für Details siehe Note 4.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Im Sonstigen betrieblichen Erfolg sind all jene Erträge und Aufwendungen ausgewiesen, die nicht unmittelbar der laufenden Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind, wie beispielsweise Ergebnisse aus dem Verkauf von Immobilien. Darüber hinaus beinhaltet der Sonstige betriebliche Erfolg Aufwendungen aus sonstigen Steuern, regulatorische Aufwendungen (Bankenabgabe und die Aufwendungen für das Einlagensicherungssystem und den Abwicklungsfonds), Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen, Weiterverrechnungen von Aufwendungen an Kunden und Konsolidierungsergebnisse aus Unternehmenszusammenschlüssen mit den dazu gehörigen Aufwendungen. Für Details siehe Note 5.

Verwaltungsaufwand

Im Verwaltungsaufwand sind auf die Berichtsperiode abgegrenzte Personalaufwendungen und Sachaufwendungen erfasst. Details werden in Note 6 |erläutert.

Risikokosten

In diesem Posten wird die Bildung und Auflösung von Einzelwertberichtigungen und Portfoliowertberichtigungen für Kredite, Forderungen und für kreditrisikobehaftete Eventualverbindlichkeiten ausgewiesen. Weiters werden unter diesem Posten Direktabschreibungen von Krediten und Forderungen sowie Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen gezeigt, die ausgebucht wurden. Des Weiteren beinhaltet dieser Posten alle Aufwendungen aus operationellem Risiko.

Ebenso werden hier Wertminderungen und Aufholungen von Wertminderungen von Sachanlagen, Immobilien und immateriellen Vermögenswerten gezeigt sowie Abschreibungen von Firmenwerten und nicht konsolidierten Beteiligungen. Für Details siehe Note 8.

Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten

Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten umfassen Ergebnisse aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert, Wertminderungen, Veräußerungsgewinne und Wertaufholungen von Finanzinstrumenten und werden nach den IAS-39-Kategorien gegliedert. Die entsprechenden Komponenten werden in den Erläuterungen zum Nettozinsertrag, zu den Gewinnen und Verlusten aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden und zu Risikokosten für jede einzelne IAS-39-Kategorie dargestellt.

Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten

Der Konzernabschluss enthält Werte, die zulässigerweise unter Verwendung von Schätzungen und Annahmen ermittelt wurden. Die verwendeten Schätzungen und Annahmen basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie Planungen, Erwartungen und Prognosen zukünftiger Ereignisse auf Basis des derzeitigen Wissensstandes. Die Schätzungen und Beurteilungen selbst sowie die zugrunde liegenden Beurteilungsfaktoren und Schätzverfahren werden regelmäßig überprüft und mit den tatsächlich eingetretenen Ereignissen abgeglichen.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse haben die Bewertung von Finanzinstrumenten und die damit verbundenen Einschätzungen der Bewertungsparameter, vor allem zur zukünftigen Zinsentwicklung. Die von der Bank verwendeten Parameter leiten sich im Wesentlichen aus den aktuellen Marktkonditionen zum Stichtag ab.

Für die Ermittlung von Fair Values für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt sind, werden Bewertungsmodelle herangezogen. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten, die selten gehandelt werden, sind Schätzungen in unterschiedlichem Maß erforderlich, abhängig von der Liquidität, der Unsicherheit der Marktfaktoren, Preisannahmen und sonstigen geschäftsspezifischen Risiken. Details zu den Bewertungsmodellen und Schätzunsicherheiten bei nicht beobachtbaren Inputfaktoren befinden sich in Note 1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und in Note 33 Fair Value.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGUs) basiert auf Planungsrechnungen. Diese spiegeln naturgemäß eine Einschätzung des Managements wider, die einer gewissen Schätzunsicherheit unterworfen ist. Details zum Wertminderungstest sowie zur Analyse der Schätzungsunsicherheit bei der Bestimmung des Firmenwertes befinden sich in Note 1 Bilanzierungsund Bewertungsmethoden und in Note 20 Geschäfts- und Firmenwerte, Markenname und Kundenstock, Software und andere immaterielle Vermögenswerte.

Das Management verwendet für die Bestimmung der auszuweisenden Beträge latenter Steuerforderungen historische Erkenntnisse zu Verwertungsmöglichkeiten von steuerlichen Verlustvorträgen und prognostizierte Geschäftsergebnisse auf Basis der vom Management der Tochtergesellschaften erstellten Mehrjahresplanung und des genehmigten Budgets für die Folgeperiode einschließlich Steuerplanung. Regelmäßig werden die Einschätzungen hinsichtlich der latenten Steuerforderungen einschließlich der Annahmen des Konzerns über die zukünftige Ertragskraft einer Neubewertung unterzogen. Details zu den latenten Steuern befinden sich in Note 1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und in Note 21 Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern.

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen beruht auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Bei der Bewertung dieser Verpflichtungen sind insbesondere Annahmen über den langfristigen Gehalts- und Pensionsentwicklungstrend sowie die zukünftigen Sterberaten zu treffen. Veränderungen der

Schätzannahmen von Jahr zu Jahr sowie Abweichungen zu den tatsächlichen Jahreseffekten sind in den versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten abgebildet (siehe Note 1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden).

Des Weiteren unterliegen folgende Sachverhalte der Beurteilung durch das Management:

  • die Beurteilung der Einbringlichkeit von langfristigen Krediten und damit die Einschätzungen über die zukünftigen Cashflows des Kreditnehmers, mögliche Wertminderungen von Krediten und die Bildung von Rückstellungen für außerbilanzielle Verpflichtungen im Kreditgeschäft
  • die Bildung von Rückstellungen für ungewisse Verpflichtungen
  • die Beurteilung von rechtlichen Risiken und Ausgang von Gerichtsverhandlungen, höchstgerichtlichen Entscheidungen und behördlichen Überprüfungen sowie die Bildung diesbezüglicher Rückstellungen

Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten – Stadt Linz

Schätzunsicherheiten betreffen ebenso die Ansprüche der BAWAG Group. gegenüber der Stadt Linz. Die Stadt Linz und die BAWAG Group haben am 12. Februar 2007 ein Finanztermingeschäft abgeschlossen. Dieses diente seitens der Stadt Linz zur Optimierung einer in Schweizer Franken denominierten Fremdfinanzierung.

Aufgrund der Entwicklung des Kurses des Schweizer Frankens seit Herbst 2009 musste die Stadt Linz vertragsgemäß höhere Zahlungen an die BAWAG Group leisten. Am 13. Oktober 2011 hat der Gemeinderat der Stadt Linz beschlossen, keine weiteren Zahlungen mehr im Zusammenhang mit dem Derivatgeschäft zu leisten. In weiterer Folge hat die BAWAG Group von ihrem Recht Gebrauch gemacht, das Derivatgeschäft zu schließen.

Anfang November 2011 hat die Stadt Linz beim Handelsgericht Wien Klage gegen die BAWAG Group auf Zahlung von 30,6 Mio. CHF (zum damaligen Kurs umgerechnet 24,2 Mio. EUR) eingebracht. Die BAWAG Group brachte ihrerseits eine (Wider-)Klage gegen die Stadt Linz zur Durchsetzung ihrer vertraglichen Ansprüche aus demselben Geschäft in der Höhe von 417,7 Mio. EUR ein. Das Gericht verband beide Verfahren. Die ersten mündlichen Verhandlungen fanden im Frühjahr 2013 statt und ein Gutachten wurde beauftragt. Das Ergänzungsgutachten wurde anschließend beauftragt und am 29. Dezember 2017 von den Sachverständigen vorgelegt. Ein Termin für die nächste mündliche Verhandlung wurde seitens des Gerichts noch nicht anberaumt. Die BAWAG Group basiert ihre Einschätzung des Buchwerts der Forderung auf entsprechenden rechtlichen und sonstigen Gutachten, die die Höhe der Forderung stützen, hat eine unverändert starke Rechtsposition und ist auf die anstehenden Gerichtsverhandlungen gut vorbereitet. Es ist schwer abschätzbar, wie lange das Verfahren noch dauern wird. Basierend auf Erfahrungswerten wird jedoch die weitere Verfahrensdauer, bis ein abschließendes, vollstreckbares Urteil vorliegt, mit mehreren Jahren angenommen.

Die BAWAG Group hat im Zeitraum des aufrechten Derivatgeschäfts dieses gemäß den allgemeinen Regeln bewertet (siehe dazu Note 1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden) und die enthaltenen Risiken berücksichtigt. Insbesondere musste das Management im Rahmen der laufenden Bewertung die mit dem Geschäft verbundenen Risiken, wie etwa Non-payment-, Rechts-, Prozess- und sonstige operationelle Risiken, schätzen und Annahmen treffen; daraus resultierte eine entsprechende Bewertungsanpassung.

Bei Beendigung des Geschäfts wurde das Derivat ausgebucht und eine Forderung in die Position Forderungen an Kunden (in der Kategorie Kredite und Forderungen) eingestellt. 2011, als der Swap ausgebucht wurde, wurde das Credit Value Adjustment mit der Bruttoforderung aufgerechnet und eine neue Forderung in Höhe von ca. 254 Mio. EUR eingebucht.

Auswirkung der Anwendung geänderter bzw. neuer Standards

Folgende neue Standards, Änderungen und Interpretationen zu bereits bestehenden Standards sind erstmals für den Konzernabschluss 2017 verpflichtend anzuwenden:

Geänderte Standards Erstmalige Anwendung von der EU-Kommission
übernommen
Auswirkungen auf die
BAWAG Group
Änderungen zu IAS 7:
Offenlegungsinitiative
(veröffentlicht am 29. Jänner
2016)
1. Jänner 2017 6. November 2017 Geänderter Ausweis von
Veränderungen von
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungstätigkeit in der
Kapitalflussrechnung. Für
Details verweisen wir auf die
Kapitalflussrechnung.
Änderungen zu IAS 12:
Ansatz latenter Steuer
ansprüche aus nicht
realisierten Verlusten
(veröffentlicht am 19. Jänner
2016)
1. Jänner2017 6. November 2017 Keine
Jährliche Verbesserungen an
den IFRS – Zyklus 2014-
2016 (veröffentlicht am 8.
Dezember 2016)
1. Jänner 2017 /
1. Jänner 2018
7. Februar 2018 Keine

Folgende neue Standards, Änderungen und Interpretationen zu bereits bestehenden Standards sind vom International Accounting Standards Board (IASB) beschlossen und von der EU übernommen worden, jedoch für die Erstellung des vorliegenden IFRS-Abschlusses zum 31. Dezember 2017 noch nicht verpflichtend anzuwenden. Die BAWAG Group plant keine vorzeitige Anwendung von Standards, die bereits von der EU übernommen, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwenden sind:

Standard/Auslegung Erstmalige
Anwendung
von der EU
Kommission
übernommen
Erwartete
Auswirkungen auf
BAWAG Group
IFRS 9 Finanzinstrumente
(veröffentlicht am 24. Juli 2014)
1. Jänner 2018 22. November 2016 Details siehe
nachfolgend
IFRS 16 Leasing
(veröffentlicht am 13. Januar 2016)
1.Jänner 2019 31. Oktober 2017 Details siehe
nachfolgend
Erläuterungen zu IFRS 15 Umsatzerlöse aus Verträgen mit
Kunden (veröffentlicht am 12. April 2016)
1. Jänner 2018 31. Oktober 2017 Details siehe
nachfolgend
Änderungen in IFRS 4: Anwendung von IFRS 9-
Finanzinstrumenten mit IFRS-4-Versicherungsverträgen
(veröffentlicht am 12. September 2016)
1. Jänner 2018 3. November 2017 Keine
IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden (veröffentlicht
am 28. Mai 2014) inklusive Änderungen zu IFRS 15:
Inkrafttreten von IFRS 15 (veröffentlicht am 11. September
2015)
1. Jänner 2018 7. Februar 2018 Keine

IFRS 9 Finanzinstrumente

Bereits im Juli 2014 hat das IASB die endgültige Fassung von IFRS 9 Finanzinstrumente herausgegeben. IFRS 9 legt drei Bewertungskategorien für finanzielle Vermögenswerte fest: Fortgeführte Anschaffungskosten (amortized cost), Beizulegender Zeitwert (fair value) und Beizulegender Zeitwert über das sonstige Ergebnis (fair value through other comprehensive income).

Die Vorschriften des IFRS 9 sind für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Jänner 2018 verpflichtend anzuwenden. Die Anforderungen des IFRS 9 stellen eine wesentliche Veränderung zu IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung dar. Der neue Standard bringt grundlegende Änderungen zur Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten und zu einem gewissen Grad auch zur Bilanzierung von finanziellen Verbindlichkeiten mit sich.

Gemäß IFRS 7 werden die Anhangsangaben der BAWAG Group 2018 Tabellen enthalten, die die finanziellen Vermögenswerte und die Risikovorsorge von IAS 39 auf IFRS 9 überleiten. Es ist nicht geplant, Vorjahreszahlen basierend auf IFRS 9 zu veröffentlichen.

Die für die BAWAG Group wesentlichen Veränderungen, die aufgrund der Anwendung des IFRS 9 entstehen, sind hier zusammengefasst.

Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte

Gemäß IFRS 9 werden finanzielle Vermögenswerte nach drei Kategorien klassifiziert: Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (Amortised Cost, AC), Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis (Fair Value through Other Comprehensive Income, FVOCI) oder Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinnund Verlustrechnung (Fair Value through Profit or Loss, FVTPL).

In welche Kategorie ein Finanzinstrument eingeordnet wird, ist einerseits abhängig vom Geschäftsmodell des Unternehmens und andererseits von den vertraglich vereinbarten Zahlungsflüssen des finanziellen Vermögenswertes.

Ein finanzieller Vermögenswert wird nur dann zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn das Geschäftsmodell des Unternehmens darauf abzielt, die finanziellen Vermögenswerte zu halten, und die vertraglich vereinbarten Zahlungsflüsse ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Teil des Nominales darstellen (simple loan feature). Ein finanzieller Vermögenswert wird dann zum beizulegenden Zeitwert über das Sonstige Ergebnis bewertet, wenn das Geschäftsmodell des Unternehmens darauf abzielt, die finanziellen Vermögenswerte sowohl zu halten als auch zu verkaufen, und die vertraglich vereinbarten Zahlungsflüsse ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Teil des Nominales darstellen. Alle finanziellen Vermögenswerte, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Weiters wird es keine Trennungspflicht für eingebettete Derivate geben, sondern es wird das Finanzinstrument in seiner Gesamtheit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Beurteilung des Geschäftsmodells für finanzielle Vermögenswerte

Die BAWAG Group führte eine Beurteilung ihrer Geschäftsmodelle durch und hat dabei die folgenden identifiziert:

  • Geschäftsmodell "Halten" (Hold to Collect)
  • Finanzielle Vermögenswerte in dieser Kategorie werden in der Regel bis zur Endfälligkeit gehalten, um vertragliche Zahlungsströme aus Tilgungen und Zinsen über die Laufzeit zu vereinnahmen. Nicht alle Finanzinstrumente in diesem Geschäftsmodell müssen bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Unter bestimmten Umständen stehen Verkäufe in Einklang mit dem Geschäftsmodell, unabhängig von ihrem Volumen und der Häufigkeit. Zum Beispiel wenn ein Finanzinstrument kurz vor Fälligkeit verkauft wird und die Einnahmen im Wesentlichen den ausstehenden Zahlungsströmen entsprechen, wenn das Finanzinstrument auf Grund einer Bonitätsverschlechterung verkauft wird, Verkäufe auf Grund von Änderungen im Steuer- oder Aufsichtsrecht, auf Grund von Unternehmenszusammenschlüssen oder Reorganisationen oder im Stressszenario. Außerdem werden Verkäufe, deren Buchwerte und Erträge 5% des durchschnittlichen Buchwertes des Portfolios in einem Jahr nicht übersteigen, als unwesentlich angesehen.

Alle Kredite und Forderungen – mit Ausnahme eines kleinen Portfolios im öffentlichen Sektor – sowie ca. 45% des Portfolios an Schuldverschreibungen werden in diesem Geschäftsmodell gehalten.

Geschäftsmodell "Halten und Verkaufen" (Hold to Collect and Sell)

Finanzielle Vermögenswerte in diesem Geschäftsmodell werden sowohl gehalten, um Zahlungsströme zu vereinnahmen, als auch, um sie zu verkaufen. In diesem Geschäftsmodell werden vorwiegend liquide Bonds gehalten, welche verkauft, für besicherte Refinanzierungen mit der Notenbank hinterlegt oder in ein Repo gegeben werden können.

Sonstige

Finanzielle Vermögenswerte in diesem Geschäftsmodell werden zur Veräußerung gehalten. Die BAWAG Group hat ein kleines Kreditportfolio der öffentlichen Hand diesem Geschäftsmodell gewidmet. Diese Kredite werden mit der Absicht vergeben, sie in der nahen Zukunft weiterzuverkaufen.

Beurteilung, ob vertragliche Cashflows ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Teil des Nominales darstellen (Solely Payments of Principal and Interest, SPPI)

Um festzustellen, ob ein Finanzinstrument die SPPI-Kriterien erfüllt, hat die Bank ihr Portfolio in drei Stufen analysiert:

  1. Identifizierung aller Finanzinstrumente, die klar die SPPI-Kriterien erfüllen;

    1. Qualitativer Benchmarktest;
    1. Quantitativer Benchmarktest.

Ein qualitativer oder quantitativer Benchmarktest muss dann durchgeführt werden, wenn mögliche schädliche Konditionen vorliegen. Ein qualitativer Benchmarktest ist ausreichend, wenn die möglicherweise schädliche Kondition bei Vergleich der Zahlungsströme klarerweise unwesentlich ist, z.B. bestimmte Zinsanpassungsklauseln. In diesem Fall ist kein quantitativer Benchmarktest erforderlich und das Finanzinstrument erfüllt die SPPI-Kriterien. In allen anderen Fällen ist ein quantitativer Test erforderlich, der die Zahlungsströme des Finanzinstruments mit den Zahlungsströmen eines theoretischen Finanzinstruments mit den gleichen Eigenschaften außer der schädlichen Kondition vergleicht. Wenn die Zahlungsströme wesentlich voneinander abweichen, erfüllt das Finanzinstrument die SPPI-Kriterien nicht und wird zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bilanziert.

Die BAWAG Group hat ihr bestehendes Kreditportfolio analysiert. Zur Bestimmung der Wesentlichkeit einer

schädlichen Kondition hat die Bank eine Abweichung von mehr als 5% der kumulativen Zahlungsströme und 1% der jährlichen Zahlungsströme als schädlich definiert. Eine Gruppe von Krediten und Wertpapieren hat den Benchmarktest nicht bestanden, vorwiegend auf Grund des jeweiligen Zinsindikators.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Die Klassifizierung und die Bewertungsmethoden für Finanzverbindlichkeiten wurden im Vergleich zu IAS 39 nur leicht geändert. Allerdings werden gemäß IFRS 9 Fair-Value-Änderungen bei Verbindlichkeiten der Fair-Value-Option folgendermaßen ausgewiesen:

  • der Betrag der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der aus dem Ausfallsrisiko der Verbindlichkeit resultiert, wird im sonstigen Ergebnis dargestellt; und
  • die restliche Veränderung des beizulegenden Zeitwerts wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Reklassifizierungen

Finanzielle Vermögenswerte werden nach erstmaligem Ansatz nicht reklassifiziert, außer in der Periode, in welcher der Konzern das Geschäftsmodell der Finanzinstrumente ändert.

Eigenkapitalinstrumente

IFRS 9 besagt, dass alle Eigenkapitalinstrumente grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bilanziert werden müssen, außer das Unternehmen hat beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich die Wahl getroffen, die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Dieses Wahlrecht wird pro Instrument ausgeübt und gilt nicht für zu Handelszwecken gehaltene Aktien. Bei Anwendung des Wahlrechtes werden alle Bewertungen im sonstigen Ergebnis erfasst. Es kommt zu keiner Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung, nur Dividenden werden immer in der Gewinnund Verlustrechnung ausgewiesen. Das Wahlrecht kann nur bei der erstmaligen Erfassung ausgeübt und nachträglich nicht geändert werden.

Der Großteil der von der BAWAG Group gehaltenen Eigenkapitalinstrumente wird für langfristige Zwecke gehalten, und es besteht nicht die Absicht, kurzfristige Veräußerungsgewinne zu erzielen. Aus diesem Grund wurde für die meisten Eigenkapitalinstrumente das Wahlrecht der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnisausgeübt, um die Profitabilität des Konzerns klarer darzustellen. Für den Fall, dass die BAWAG Group plant, Eigenkapitalinstrumente in absehbarer Zeit zu verkaufen, wird über das Wahlrecht eine individuelle Entscheidung je Investition getroffen.

Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen

IFRS 9 enthält auch ein neues allgemeines Modell für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Dieses Modell richtet Hedge Accounting stärker am betrieblichen Risikomanagement aus und erlaubt Hedging-Strategien, welche im Rahmen des Risikomanagements angewandt werden. Der Effektivitätstest als Voraussetzung für die Anwendung von Hedge Accounting wurde überarbeitet: Anstelle des quantitativen Kriteriums (80 bis 125 Prozent Bandbreite) wurden qualitative und quantitative Kriterien für eine prospektive Effektivitätsmessung eingeführt. Außerdem ist die freiwillige Beendigung von Sicherungsbeziehungen nicht mehr allgemein zulässig, sondern nur bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen. Für Sicherungsbeziehungen, bei denen das gesicherte Risiko und das durch die Sicherungsinstrumente gedeckte Risiko nicht identisch sind, wurden Regelungen zum Re-Balancing eingeführt. Diese sehen vor, dass bei Änderungen der Korrelation die Sicherungsquote entsprechend angepasst wird, ohne dass die Sicherungsbeziehung beendet werden muss.

Das Macro-Hedge-Accounting-Projekt wurde noch nicht abgeschlossen, daher dürfen IFRS 9-Anwender als Wahlmöglichkeit weiterhin das Macro Fair Value Hedge Accounting Model für Zinsrisiken nach IAS 39 anwenden.

Der Konzern erwartet zurzeit keinen bedeutenden Einfluss auf den Konzernabschluss aufgrund von IFRS 9 Hedge Accounting und hat beschlossen weiterhin die Bestimmungen des IAS 39 anzuwenden.

Wertminderung

Entsprechend den Vorgaben von IFRS 9 muss eine Bank den erwarteten Kreditverlust (Expected Credit Loss, ECL) anhand wahrscheinlichkeitsgewichteter zukünftiger Cashflows und Verluste bestimmen. Der ECL ist im Wesentlichen als Differenz zwischen den Zahlungsströmen, die der Bank aus den Vertragsbedingungen eines Finanzinstruments zustehen, und den erwarteten Zahlungsströmen (unter Berücksichtigung von Ausfallwahrscheinlichkeiten und

erwarteten Verlustraten) definiert. Die Impairment-Bestimmung basiert auf dem Standarddokument "IFRS 9 Financial Instruments (Juli 2014)".

Die Hauptfaktoren bei der ECL-Berechnung sind die laufzeitbasierte Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default - PD), die laufzeitbasierte Verlustquote bei Ausfall (Loss Given Default - LGD) und das Exposure bei Ausfall. Ausgangsbasis für die IRFS 9-Parameterschätzung bilden die bestehenden internen Ratingmodelle (IRB). Es wurden Anpassungen zur Erweiterung des Prognosehorizontes und zur Berücksichtigung zukunftsgerichteter Informationen (forward-looking information) vorgenommen.

Die PD wird anhand einer Through-The-Cycle- und Point-In-Time-Komponente bestimmt. Während erstere das idiosynkratische Risiko eines Kreditnehmers beschreibt, berücksichtigt die Point-In-Time-Komponente die Konjunktureffekte. Die Through-The-Cycle-Komponente wird anhand eines homogenen und eines inhomogenen kontinuierlichen Markov-Prozesses geschätzt. Das Point-In-Time-Modell prognostiziert mithilfe makroökonomischer Variablen die kurzfristige zukünftige Ausfallsrate und verschiebt über einen Shift-Faktor die Through-The-Cycle-PD. Die langfristige Ausfallrate nähert sich der jeweiligen Zentralentendenz an. Für jedes relevante Geschäftssegment wurden separate Modelle entwickelt. Im Zuge der Erstvalidierung (Backtesting) wurde die Performance der Schätzer bestätigt.

Die LGD-Modelle bestehen ebenfalls aus einer Through-The-Cycle- und einer Point-In-Time-Komponente, wobei der LGD in eine Sicherheitenerlösquote und eine Verlustrate für die unbesicherte Forderung aufgeteilt wird. Ähnlich zur Lifetime-PD wird über makroökonomische Variablen die zukünftige Verlustquote bestimmt. Für Staaten und Institute wurde ein Gesamt-LGD-Modell mithilfe einer externen Verlustdatenbank geschätzt.

Für offene Kreditlinien wurde ein Credit-Conversion-Faktor (CCF) für ausgefallene und für nicht ausgefallene Szenarien bestimmt, wobei die verwendeten Methoden jener der PD- und LGD-Schätzung ähnlich sind.

Die BAWAG Group wendet für alle Forderungsklassen und Risikomodelle einheitlich und konsistent die Ausfallsdefinition gemäß Artikel 178 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) an. Diese basiert auf dem 90-Tage-Verzug bzw. einer wahrscheinlichen Uneinbringlichkeit einer Forderung. Somit kommt für alle IFRS 9-Modellschätzungen und -

kalibrierungen die Ausfalldefinition gemäß CRR zur Anwendung.

Stufentransferkriterien und signifikanter Anstieg des Kreditrisikos als Teil des Wertminderungskonzeptes

In der BAWAG Group gilt das Wertminderungsmodell für folgenden Anwendungsbereich:

  • finanzielle Vermögenswerte und Schuldinstrumente (Kredite, Schuldtitel, Forderungen aus Warengeschäften etc.), die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden,
  • Leasingforderungen,
  • unwiderrufliche Kreditzusagen und Finanzgarantien, sofern diese nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Bevorsorgung des erwarteten Verlustes aus Kreditrisiko im Stufenkonzept:

Stufe 1: 12-Monats-ECLs

Alle finanziellen Instrumente bei Erstansatz (mit der Ausnahme von "purchased or originated credit impaired", POCI) und diejenigen, deren Kreditrisiko sich seit dem Erstansatz nicht signifikant erhöht hat, bemessen die Risikovorsorge nach dem Modell der innerhalb von 12 Monaten erwarteten Kreditrisikoverluste.

Stufe 2 und 3: Lifetime-ECLs

Die Bemessung der Risikovorsorge für alle den Stufen 2 und 3 zugeordneten Positionen erfolgt in voller Höhe nach den erwarteten Zahlungsausfällen der gesamten Restlaufzeit. Es ist anzumerken, dass in der BAWAG Group die Finanzinstrumente in Stufe 3 der Ausfallsdefinition laut CRR entsprechen und demzufolge zugeordnet werden.

Das Gesamteinstufungskonzept der BAWAG Group basiert auf drei Kriterien:

  • quantitatives Kriterium,
  • qualitatives Kriterium und
  • Backstop-Kriterium.

Sobald zumindest eines der genannten Kriterien zutrifft, erfolgt eine Einstufung des Finanzinstrumentes in die 2. Stufe. Das quantitative Kriterium misst die Änderungen der kumulativen Ausfallswahrscheinlichkeit (PD) seit dem Erstansatz, das qualitative Kriterium steuert zusätzliche verfügbare Information über einen möglichen signifikanten Anstieg des Kreditrisikos bei. Außerdem berücksichtigt die BAWAG Group die Verzugstage (30 Tage im Verzug) als zusätzliches Backstop-Kriterium.

Das quantitative Kriterium des Kreditrisikoanstieges stellt auf zwei Schwellenwerte ab:

  • die relative Änderung der kumulativen PD und
  • die absolute Änderung der kumulativen PD.

Nur wenn beide Schwellenwerte überschritten werden, ist dies als signifikanter Anstieg des Kreditrisikos zu werten und dementsprechend als Stufentransfer zu erfassen. Die BAWAG Group. wendet die Methode der Quantilregression an, um die kritischen Werte der relativen PD-Änderung zu ermitteln, d.h. die Signifikanzschwellenwerte sind aufgrund der empirischen Quantile (z.B. 95%-Quantil) der angenommenen Variablen definiert (relative Änderung in Lifetime-PD seit Erstansatz). Diese quantitative Methode wurde letztendlich auf Basis der ökonomischen Plausibilität, der statistischen Bedeutung der Variablen, der geeigneten Anpassungstests (goodness of fit) und der akzeptablen Stufenverteilung ausgewählt. Die folgenden Variablen beeinflussen die Quantile der Lifetime-PD-Änderungen und führen zu einer Variierung der Schwellenwerte:

  • Kundensegment,
  • Rating bei Erstansatz,
  • Restlaufzeit (Vergleich zwischen Berichtsstichtag und Laufzeitende) und
  • Alter des Finanzinstrumentes (Vergleich zwischen Erstanschaffungsstichtag und Berichtsstichtag).

Als qualitative Stufentransferkriterien wurden folgende Kriterien festgelegt:

  • Aufnahme in die Watch-Liste (Non-Retail-Kunden),
  • Eintrag in die Warning List (Retail-Kunden) und
  • Setzung des Forbearance-Kennzeichens.

Sobald zumindest einer der oben angeführten Faktoren aktiv ist, wird die Position der Stufe 2 zugeordnet.

Alle Positionen, deren offene Zahlungen mehr als 30 Tage überfällig sind, werden der Stufe 2 zugeordnet, soweit sie nicht als ausgefallen zu werten sind und damit der Stufe 3 zugeordnet werden.

Sobald keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos mehr vorliegt und damit keine Transferkriterien zutreffen, findet der Transfer in die Stufe 1 statt. Die Gesundungsperiode von der Stufe 3 zugeordneten Positionen entspricht der in der Defaultkennung gemäß CRR angesetzten Frist von 30 Tagen.

Die Erstanwendung des IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 hat die folgenden Auswirkungen auf die BAWAG Group:

Klassifizierung und Bewertung

Geschäftsmodell: Die BAWAG Group hält ein kleines Portfolio an Krediten des öffentlichen Sektors mit einem Buchwert in der Höhe von 5,3 Mio. EUR als zum Verkauf gehalten (Geschäftsmodell "sonstige"). Alle anderen Kredite sind dem Geschäftsmodell Halten zugeordnet, daher ergibt sich aus der Klassifizierung nach IFRS 9 keine Auswirkung, da bereits alle Kredite (mit Ausnahme jener in der FV-Option) unter IAS 39 zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden.

Ein Wertpapierportfolio mit einem Buchwert von 117,1 Mio. EUR, welches unter IAS 39 als zur Veräußerung gehalten kategorisiert ist, ist nach IFRS 9 dem Geschäftsmodell Halten zugeordnet. Die Klassifizierung führt zu einer Auswirkung von -4,3 Mio. EUR vor Steuern auf das Kapital, da diese Wertpapiere nach IFRS 9 zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.

Die Bilanzierung nach dem Geschäftsmodell des restlichen Portfolios der Schuldverschreibungen bleibt unverändert. Das bedeutet, dass alle anderen Schuldverschreibungen, die nach IAS 39 als zur Veräußerung gehalten kategorisiert waren, nach IFRS 9 dem Geschäftsmodell Halten und Verkaufen zugeordnet sind und alle Schuldverschreibungen, die nach IAS 39 als bis zur Endfälligkeit gehalten klassifiziert waren, nach IFRS 9 dem Geschäftsmodell Halten zugeordnet sind. Daher beläuft sich der gesamte Umstellungseffekt aus der Zuordnung zu Geschäftsmodellen auf -4,3. Mio. EUR.

SPPI-Test: Kredite mit einem Volumen von 189,9 Mio. EUR haben den SPPI-Test auf Grund des angewandten Zinsindikators nicht bestanden. Diese Kredite weisen eine stille Reserve in Höhe von 0,8 Mio. EUR auf. Bei den Schuldverschreibungen hat ein Portfolio mit einem Buchwert von 90,5 Mio. EUR den SPPI-Test nicht bestanden, welche nach IAS 39 als zur Veräußerung gehalten kategorisiert waren.

Zusätzlich werden eingebettete Floors, die nach IAS 39 von zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Krediten abgespalten wurden, ausgebucht, da die Bestimmungen zur Abspaltung eingebetteter Derivate nach IFRS 9 nicht mehr bestehen und die Kredite nach IFRS 9 zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden können. Der Effekt beträgt -8,8 Mio. EUR. Daher beläuft sich die gesamte Auswirkung aus dem SPPI-Test auf das Kapital auf -8,0 Mio. EUR.

  • Änderungen in der Anwendung der Fair-Value-Option: Die Fair-Value-Option wird auf eine eigene Emission (Tier II; XS0987169637) mit einem Nominale von 300 Mio. EUR neu angewendet. Dies führt zu einer kapitalwirksamen Bewertung in Höhe von -82,4 Mio. EUR, die auf die Änderung des Credit Spread zurückzuführen ist. Die Restlaufzeit der Emission läuft bis zum vierten Quartal 2023.
  • Eigenkapitalinstrumente: Die BAWAG Group hat für alle Eigenkapitalinstrumente bis auf ein Portfolio mit einem Buchwert von EUR 28,0 Mio. die Wahl getroffen, die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Das führte zu einer Umbuchung der im sonstigen Ergebnis erfassten Rücklage zu den Gewinnrücklagen in Höhe von 0,7 Mio. EUR.

Bei der Erstanwendung von IFRS 9 beläuft sich die gesamte Auswirkung aus Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten auf das Eigenkapital auf EUR -94,7 Mio. vor Steuern (davon -82,4 Mio. EUR aufgrund der Neuanwendung der Fair-Value-Option auf die zuvor erwähnte Tier-II-Emission).

Wertminderung

Der erwartete Kreditverlust beträgt zum 31. Dezember 2017 -94,2 Mio. EUR für Stufe 1 und Stufe 2. Davon gehören 4,0 Mio. EUR zu Schuldverschreibungen, die zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bilanziert werden. Diese Wertberichtigung wird kapitalneutral erfasst, daher beläuft sich die Gesamtauswirkung auf -90,2 Mio. EUR. Demgegenüber wird im Rahmen der Umstellung die IBNR in Höhe von 43,7 Mio. EUR aufgelöst, was zu einem Gesamtergebnis von -46,4 Mio. EUR führt. Wertberichtigungen für Stufe 3 führen zu keiner wesentlichen Auswirkung.

in Mio. EUR on balance off balance on+off balance
Stufe 1 56 7 63
Stufe 2 32 0 32
Summe 88 7 95

Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

Die BAWAG Group wird die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften inklusive der Bilanzierung des Portfolio-Hedge-Accounting-Modells für Zinsrisiko weiterhin nach IAS 39 fortführen. Daher gibt es hier keinen Umstellungseffekt.

Umstellungseffekt auf Kapital und Eigenmittel

Die Umstellung auf IFRS 9 führt zusammen mit den daraus resultierenden latenten Steuern in Höhe von 35,5 Mio. EUR zu einem Effekt von -105,6 Mio. EUR auf das Kapital. Die Umstellung auf IFRS 9 und die daraus resultierenden Effekte unterliegen einer laufenden Validierung:

in Mio. EUR
Eigenkapital nach IAS 39 3.606
Änderungen in der Bilanzierung für Wertminderung -46
Änderungen in der Bilanzierung aus Klassifizierung und Bewertung -95
Latente Steuern 35
Gesamtauswirkung -106
Eigenkapital nach IFRS 9 3.500

Die CET1 Quote (fully loaded) beträgt 13,4% nach IFRS 9, verglichen mit 13,5% nach IAS 39. Das Kernkapital geht nur leicht zurück, da die Auswirkung der Wertberichtigungen ausgeglichen wird durch den reduzierten Shortfall, welcher vom Kernkapital abgezogen wird. Die risikogewichteten Aktiva erhöhten sich leicht. Dies ist im Wesentlichen auf höhere latente Steuerforderungen zurückzuführen.

IFRS 16 Leasing

Der Standard IFRS 16 wird mit 1. Jänner 2019 wirksam, ersetzt den bisherigen Standard IAS 17 Leasing und die damit verbundenen Interpretationen und ist für den Konzernabschluss der BAWAG Group anwendbar. Die BAWAG Group beurteilt derzeit die potenziellen Auswirkungen von IFRS 16 auf den Konzernabschluss. Bisher wurde als wesentliche Auswirkung identifiziert, dass Vermögenswerte für Nutzungsrechte und Schulden für die operativen Leasingverhältnisse zu Beginn des Leasingverhältnisses zu erfassen sein werden. Darüber hinaus wird der bisher linear erfasste Leasingaufwand durch eine Abschreibung des Nutzungsrechts und des Zinsaufwands der Leasingverbindlichkeit ersetzt. Die größte Auswirkung aus der Erstanwendung des IFRS 16 wird in Zusammenhang mit der Miete von Immobilien erwartet – die Geschäftsräumlichkeiten und Filialen des Konzerns. Derzeit wird keine große Änderung in der Bilanzierung aus dem Leasinggeschäft erwartet, in dem die Bank

als Leasinggeber fungiert. Die BAWAG Group wird IFRS 16 erstmalig zum Erstanwendungszeitpunkt anwenden.

IFRS 15 Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden

IFRS 15 legt die Grundsätze fest, ob, wann und in welcher Höhe Erlöse aus Verträgen mit Kunden erfasst werden. Er ersetzt bestehende Standards, unter anderem IAS 18 "Umsatzerlöse".

IFRS 15 ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2018 beginnen.

Die BAWAG Group hat eine Analyse der Auswirkungen des neuen Standards auf den Konzernabschluss durchgeführt. Diese fokussierte auf Provisionserträge, und somit auf jene Erträge die nicht bereits integraler Bestandteil des Effektivzinssatzes unter IAS 39 respektive IFRS 9 sind.

IFRS 15 hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die BAWAG Group, da sich weder der Zeitpunkt der Erfassung der identifizierten Erträge noch deren Ausweis ändern wird, mit der Ausnahme der folgenden Beträge:

Vermittlung von Versicherungsverträgen und Bausparverträgen: Die BAWAG Group vermittelt Versicherungsverträge und Bausparverträge und vereinnahmt Provisionen für die Vertragsvermittlung. Für erwartete

Stornos wird eine Verbindlichkeit erfasst. Die Verbindlichkeit beträgt zum 31.12.2017 9,6 Mio. EUR und wird ab 1.1.2018 gemäß IFRS 15.55 von den korrespondierenden Forderungen abgesetzt als Rückzahlungsverbindlichkeit ausgewiesen.

Flugbonusprogramm Kreditkarten: Bei Erreichen einer Umsatzgrenze können Kunden bestimmter Kreditkarten von der BAWAG Group bezahlte Bonusflüge nutzen. Gem. IFRS 15.B39 ff. handelt es sich hier um zwei getrennte Leistungsbeziehungen, die als solche auszuweisen sind. Daher werden die Erträge aus den Flügen ab dem 1.1.2018 vom Provisionsergebnis ins sonstige betriebliche Ergebnis umgegliedert. Für das Geschäftsjahr 2018 werden Erträge in der Höhe von rund 1 Mio. EUR erwartet.

Die erstmalige Anwendung des Standards erfolgt gem. IFRS 15.C3b) kumulativ zum Erstanwendungszeitpunkt.

Die folgenden vom International Accounting Standards Board (IASB) beschlossenen Standards und Änderungen wurden von der EU noch nicht übernommen. Die BAWAG Group plant keine vorzeitige Anwendung :

Standard/Auslegung/Anpassung Erwartete Auswirkungen auf BAWAG Group
IFRS 17 Versicherungsverträge
(veröffentlicht am 18. Mai 2017)
keine
IFRIC 22 Fremdwährungstransaktionen und Vorleistungen
(veröffentlicht am 8. Dezember 2016)
keine
IFRIC 23 Unsicherheit über die Behandlung von
Einkommensteuer
(veröffentlicht am 7. Juni 2017)
keine
Änderungen zu IFRS 2: Klassifizierung und Bewertung
anteilsbasierter Vergütungen
(veröffentlicht am 20. Juni 2016)
aus heutiger Sicht nicht auf den Konzernabschluss
der BAWAG Group anwendbar
Änderungen zu IAS 40: Übertragungen von als Finanzinvestition
gehaltenen Immobilien
(veröffentlicht am 8. Dezember 2016)
unwesentlich
Änderungen zu IFRS 9: Vorfälligkeitszahlungen mit negativer
Vergütung (veröffentlicht am 12. Oktober 2017)
keine Auswirkungen aus heutiger Sicht
Änderungen zu IAS 28: Langfristige Anteile an assoziierten
Unternehmen und Joint Ventures
(veröffentlicht am 12. Oktober 2017)
keine
Jährliche Verbesserungen der IFRS-Standards, Zyklus 2015-2017
(veröffentlicht am 12. Dezember 2017)
unwesentlich
Änderungen zu IAS 19: Planänderungen, Plankürzungen oder
Settlement
(veröffentlicht am 7. Februar 2018)
unwesentlich

DETAILS ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

2 | Nettozinsertrag

in Mio. EUR 2017 2016
Zinserträge 1.083,1 1.026,1
Handelsaktiva 81,9 78,8
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 9,4 3,8
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 57,1 67,6
Kredite und Forderungen 741,6 700,8
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere 34,9 38,2
Derivate für Sicherungsmaßnahmen (Zinsrisiko) 148,1 134,7
Andere Vermögensgegenstände 10,1 2,2
Zinsaufwendungen -299,8 -297,2
Handelspassiva -41,0 -56,5
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -26,0 -29,3
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten -148,5 -150,3
Derivate für Sicherungsmaßnahmen (Zinsrisiko) -69,4 -48,6
Sozialkapitalrückstellungen -6,4 -8,0
Sonstige Passiva -2,6 -1,5
Dividendenerträge 8,0 3,3
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 8,0 3,3
Nettozinsertrag 791,3 732,2

Die Zinsen und zinsähnlichen Erträge werden periodengerecht abgegrenzt. In den Zinserträgen wird unter anderem auch die periodengerechte Verteilung des Agios und Disagios der Wertpapiere des Finanzanlagevermögens und des Agios und Disagios von erworbenen Kreditportfolien ausgewiesen. Die Zinsen auf wertberichtigte Forderungen

beliefen sich in der Berichtsperiode 2017 auf 1,1 Mio. EUR (2016: 1,3 Mio. EUR). Die in den Zinserträgen enthaltenen negativen Zinsen betragen 10,0 Mio. EUR (2016: 2,2 Mio. EUR) Ertrag und die in den Zinsaufwendungen enthaltenen negativen Zinsen betragen 8,5 Mio. EUR (2016: 4,6 Mio. EUR) Aufwand.

3 | Provisionsüberschuss

Der Provisionsüberschuss gliedert sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftsbereiche der BAWAG Group:

in Mio. EUR 2017 2016
Provisionserträge 303,6 276,3
Zahlungsverkehr 189,1 170,0
Kreditgeschäft 29,7 30,1
Wertpapier- und Depotgeschäft 41,0 36,9
Sonstige Dienstleistungen 43,8 39,3
Provisionsaufwendungen -86,7 -83,4
Zahlungsverkehr -46,3 -39,6
Kreditgeschäft -1,8 -1,6
Wertpapier- und Depotgeschäft -2,9 -3,0
Sonstige -35,7 -39,2
Provisionsüberschuss 216,9 192,9
in Mio. EUR 2017 2016
Realisierte Gewinne (Verluste) aus nicht erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten
finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto)
48,6 9,5
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 14,2 15,7
Kredite und Forderungen 25,1 -10,5
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere 5,7 9,0
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten -1,6 -5,7
Ergebnis aus dem Verkauf von Tochterunternehmen und Beteiligungen 4,5 11,0
Sonstiges Ergebnis 0,7 -10,0
Gewinne (Verluste) aus finanziellen Vermögenswerten im Handelsbestand (netto) -79,1 2,3
Gewinne (Verluste) aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto)
40,3 9,7
Gewinne (Verluste) aus der Bilanzierung von Fair-Value-Hedges 3,4 0,1
Zeitwertanpassung des Grundgeschäfts 146,1 -74,0
Zeitwertanpassung des Sicherungsinstruments -142,7 74,1
Erfolgsbeiträge aus Währungsumrechnung (netto) -1,5 -2,5
Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden 11,7 19,1

4 | Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden

Die Position Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden wird wesentlich von der Bewertung und den Verkäufen unserer Veranlagungen, dem Verkauf von assoziierten Unternehmen, der Bewertung von Eigenen Emissionen, Verkaufsgewinnen bzw. -verlusten aus Non-performing Loans und für Kunden getätigten Derivatgeschäften beeinflusst. Sowohl 2017 als auch 2016 gab es keine den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten.

5 | Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

in Mio. EUR 2017 2016
Sonstige betriebliche Erträge 305,1 124,5
Erträge aus Investment Properties 1,3 0,6
Gewinne aus dem Abgang von Sachanlagen 0,0 0,2
Errechneter passiver Unterschiedsbetrag aus Unternehmenszusammenschlüssen 279,4 114,2
Sonstige Erträge 24,4 9,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen -218,0 -131,6
Aufwendungen aus Investment Properties -1,3 -0,7
Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen -0,3 -3,5
Restrukturierungsaufwendungen aus Unternehmenszusammenschlüssen -46,5 -36,0
Regulatorische Aufwendungen -30,6 -84,9
Entgelt für Auflösung der Kooperationsvereinbarung mit der Österreichische Post AG -95,2
Sonstige Aufwendungen -44,1 -6,5
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 87,1 -7,1

Der Posten Regulatorische Aufwendungen beinhaltet die Bankenabgabe (2016: inkl. der zusätzlichen Einmalzahlung) und die Aufwendungen für das Einlagensicherungssystem und den Abwicklungsfonds. Die in dieser Position enthaltene Bankenabgabe beträgt 2017 4,6 Mio. EUR. 2016 belief sich diese gemäß dem alten Bankenabgabesystem auf 62,8 Mio. EUR. Die Bewertung der unwiderruflichen Zahlungsverpflichtung an den Abwicklungsfonds im Betrag von 1,2 Mio. EUR (2016: 1,3 Mio. EUR) wird in den Gewinnen und Verlusten aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden ausgewiesen. Die Mieterträge aus fremdvermieteten Grundstücken und Gebäuden betrugen im Geschäftsjahr 2017 1,3 Mio. EUR (2016: 0,6 Mio. EUR); die Aufwendungen beliefen sich auf 1,3 Mio. EUR (2016: 0,7 Mio. EUR). Die Leerstehungskosten betrugen 2017 0,1 Mio. EUR (2016: 0,1 Mio. EUR). Nach der Beendigung des Kooperationsvertrags im November 2017 wurde im Februar 2018 eine Entflechtungsvereinbarung mit der Österreichischen Post AG abgeschlossen, die den vorherigen Kooperationsvertrag ersetzt. Diese Vereinbarung wandelt eine im Dezember 2017 abgeschlossene Absichtserklärung in einen verbindlichen Vertrag mit Rückwirkung zum 1. Jänner 2018 um. Die Positionen Sonstige Erträge und Sonstige Aufwendungen beinhalten Aufwendungen in Zusammenhang mit dem Börsengang der BAWAG Group sowie Erträge aus der Weiterverrechnung dieser Aufwendungen an die Altaktionäre.

6 | Verwaltungsaufwand

in Mio. EUR 2017 2016
Personalaufwand -326,2 -268,1
Löhne und Gehälter -256,0 -210,6
davon einmalige Aufwendungen -73,6 -24,6
Gesetzlich vorgeschriebener Sozialaufwand -57,2 -53,7
Sonstige Personalkosten -21,8 -10,8
Dotierung/Auflösung Pensionsrückstellung 3,2 -0,4
davon einmalige Erträge 4,1
Auflösung Abfertigungsrückstellung 5,5 7,6
Auflösung Jubiläumsgeldrückstellung 2,1 1,5
Aufwand betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse -2,0 -1,7
Sonstiger Verwaltungsaufwand -165,5 -137,3
IT und Kommunikation -42,4 -37,8
davon einmalige Aufwendungen -2,4
Immobilien und Instandhaltungsaufwendungen -45,0 -43,8
Werbung -16,4 -16,8
Rechts- und Beratungskosten, Outsourcing -19,2 -12,4
davon einmalige Aufwendungen -0,1
Postgebühren und Logistik -17,2 -13,3
Aufsichtsgebühren und Prüfungsaufwendungen -6,8 -5,9
Sonstige allgemeine Aufwendungen -18,4 -7,3
davon einmalige Aufwendungen -3,0
Verwaltungsaufwand -491,7 -405,4
Verwaltungsaufwand exklusive einmaliger Aufwendungen -416,7 -380,8

Die einmaligen Aufwendungen betragen 2017 in Summe -75,0 Mio. EUR und beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für ein langfristiges Incentivierungsprogramm (LTIP) und Restrukturierungsaufwendungen. (2016: Die

einmaligen Aufwendungen betrugen in Summe -24,6 Mio. EUR und beinhalteten im Wesentlichen Restrukturierungsaufwendungen, die teilweise durch die Auflösung einer Urlaubsgeldrückstellung kompensiert wurden.)

7 | Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

in Mio. EUR 2017 2016
Planmäßige Abschreibungen
Markenname und Kundenstock -7,2 -5,6
Software und andere immaterielle Vermögenswerte -23,9 -21,0
Sachanlagen -9,2 -9,7
Planmäßige Abschreibungen -40,3 -36,3

8 | Risikokosten

in Mio. EUR 2017 2016
Risikovorsorge für Kredite und Forderungen -89,6 -35,4
Veränderungen von Rückstellungen für Kreditrisiken 2,2 5,7
Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten -9,9 -0,4
Rückstellungen und Aufwendungen für operationelles Risiko -26,0 -12,6
Zuschreibungen von nicht finanziellen Vermögenswerten 61,5
Risikokosten -61,8 -42,7

Zu- und Abschreibungen von langfristigen Vermögenswerten

in Mio. EUR 2017 2016
Sachanlagen -10,8
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 1,5
Software und andere immaterielle Vermögenswerte 70,8
davon Markenname 72,0
davon Software und andere immaterielle Vermögensgegenstände -1,2
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Eigenkapitalinstrumente -9,9 -0,4
Zu- und Abschreibungen von langfristigen Vermögenswerten 51,6 -0,4

Zum 31. Dezember 2017 ergab der Impairmenttest der Marke BAWAG P.S.K einen Wertaufholungsbedarf für in den Vorjahren erfasste Wertberichtigungen. Cashflow-Prognosen basieren auf einem 5-Jahres-Geschäftsplan und einer ewigen Wachstumsrate von 1,0% danach. Der Abzinsungssatz beträgt 8,11% (2016: 7,44%). Der beizulegende Zeitwert der CGU BAWAG P.S.K., der die Marktkapitalisierung der BAWAG Group AG berücksichtigt, ist höher als der Net Asset Value. Im Impairmenttest für das Geschäftsjahr 2017 wurde die BAWAG P.S.K. Gruppe mittels eines DCF-Modells basierend auf einem 5-Jahres-Geschäftsplan bewertet. Aufgrund des IPO im Oktober 2017 wurde erstmalig die Marktkapitalisierung der BAWAG Group AG in die Berechnung einbezogen. Daher hat die BAWAG Group in ihrem Konzernabschluss 2017 eine Wertaufholung für die

Marke BAWAG P.S.K. in Höhe von 72,0 Mio. EUR erfasst. Im Segmentbericht wird diese Wertaufholung im Corporate Center gezeigt. Die Position Sachanlagen beinhaltet außerplanmäßige Abschreibungen von Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 8,6 Mio. EUR in Filialen, die zusammen mit der Österreichischen Post betrieben werden. Im Segmentbericht werden diese außerplanmäßigen Abschreibungen im Corporate Center gezeigt. Im Zuge des IFRS 9-Einführungsprojektes wurden erstmalig Fair Values von nicht notierten AFS-Eigenkapitalinstrumenten gerechnet. Diese wurden zum 31.12.2017 berücksichtigt. Daraus resultierend hat die BAWAG Group eine Wertberichtigung in Höhe von 9,9 Mio. EUR für ihren Anteil an Oesterreichische Kontrollbank AG gebucht. Im Segmentbericht wird diese Wertberichtigung im Corporate Center gezeigt.

9 | Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Der im Geschäftsjahr 2017 ausgewiesene Gewinn in Höhe von 4,1 Mio. EUR (2016: 8,0 Mio. EUR) beinhaltet das anteilige Ergebnis der BAWAG P.S.K. Versicherung AG und der PSA Payment Services Austria GmbH.

Der gemäß IFRS 12.22 (c) nicht erfasste anteilige Verlust von at-equity bewerteten Unternehmen beträgt 0,0 Mio. EUR (2016: 0,0 Mio. EUR).

Die folgende Übersicht zeigt wesentliche finanzielle Eckdaten betreffend assoziierte, at-equity bewertete Unternehmen:

At-equity bewertete Unternehmen

in Mio. EUR 2017 2016
Kumulierte Bilanzsumme 2.499 2.472
Kumulierte Schulden 2.362 2.326
Kumuliertes Eigenkapital 137 146
Verdiente Prämien (brutto) 217 231
Provisionserträge 186 172
Kumuliertes Jahresergebnis 18 34

Bei den at-equity bewerteten Unternehmen handelt es sich um die BAWAG P.S.K. Versicherung Aktiengesellschaft (25,00%iger Anteil) und die PSA Payment Services Austria

GmbH (20,82%iger Anteil). Bezüglich weiterer Details verweisen wir auf Note 36 "Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen".

10 | Steuern vom Einkommen

in Mio. EUR 2017 2016
Laufender Steueraufwand/-ertrag 11,1 -3,4
Latenter Steueraufwand/-ertrag -61,7 16,3
Steuern vom Einkommen -50,6 12,9

Der latente Steuerertrag im Jahr 2016 resultiert im Wesentlichen aus der Aktivierung aktiver latenter Steueransprüche auf Verlustvorträge.

in Mio. EUR 2017 2016
Jahresüberschuss vor Steuern 517,3 460,7
Steuersatz 25% 25%
Errechneter Steueraufwand -129,3 -115,2
Steuerminderungen
aus steuerfreien Beteiligungserträgen 4,1 3,0
aus Beteiligungsbewertungen 35,7 23,0
aus Beteiligungsverkäufen
aus Erstkonsolidierungen 69,9 28,1
aus steuerfreien Erträgen 0,6
aufgrund abweichender ausländischer Steuersätze 2,4 0,0
aus der Verwertung von steuerlichen Verlusten des Gruppenträgers 1,7 12,0
aus der Bewertung von latenten Steuern auf Verlustvorträge -1,0 76,9
aus sonstigen steuerlichen Auswirkungen 5,1 2,6
Steuermehrungen
aus Beteiligungsverkäufen
aus Beteiligungsbewertungen -2,6 -0,4
aus Beteiligungsverkäufen
aus nicht angesetzten latenten Steuern auf Verlustvorträge
aufgrund nicht abzugsfähigen Aufwands -26,5 -8,3
aus sonstigen steuerlichen Auswirkungen -8,9 -5,5
Ertragsteuern der Periode -49,6 16,9
Aperiodische Ertragsteuern -1,0 -4,0
Ausgewiesene Ertragsteuern (Steueraufwand/-ertrag) -50,6 12,9

Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Überleitung zwischen dem errechneten und dem ausgewiesenen Steueraufwand:

In den Aktiva sind latente Steuern aufgrund von Vorteilen aus noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von 191 Mio. EUR (2016: 245 Mio. EUR) berücksichtigt. Die Verlustvorträge sind unbegrenzt vortragsfähig. Der versteuerte Teil der Haftrücklage beträgt 372,9 Mio. EUR (2016: 372,9 Mio. EUR). Die gesamte Haftrücklage beträgt zum 31. Dezember 2017 613,7 Mio. EUR (2016: 613,7 Mio. EUR).

Zum 31. Dezember 2017 bestanden auf Ebene der BAWAG Group steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 383 Mio.

EUR (2016: 381 Mio. EUR), auf Ebene der BAWAG P.S.K. in Höhe von 338 Mio. EUR (2016: 594 Mio. EUR), bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Steuergruppenmitgliedern 44 Mio. EUR (2016: 0 Mio. EUR) und bei den sonstigen in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen 0 Mio. EUR (2016: 5 Mio. EUR), somit insgesamt 765 Mio. EUR (2016: 980 Mio. EUR). Steuerliche Firmenwertabschreibungen werden bis 2021 jährlich 76 Mio. EUR an steuerlich abzugsfähigen Aufwendungen beitragen.

DETAILS ZUR KONZERNBILANZ

11 | Barreserve

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Kassenbestand 572 422
Guthaben bei Zentralnotenbanken 608 598
Barreserve 1.180 1.020

12 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Forderungen an Kunden 128 145
Schuldverschreibungen und andere festverzinste Wertpapiere 52 54
Aktien und andere nicht festverzinste Wertpapiere 268 3
Investmentzertifikate 267 2
Sonstige 1 1
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 448 202

In der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" werden jene Finanzinstrumente ausgewiesen, die aufgrund der Ausübung der Fair-Value-Option gemäß IAS 39 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden.

Weitere Erläuterungen zur Fair-Value-Option finden sich in Note 1. Das maximale Ausfallsrisiko der Forderungen an Kunden entspricht dem Buchwert.

Die Erhöhung der Position Investmentzertifikate ist auf den Kauf der Südwestbank zurückzuführen (Fonds).

13 | Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Schuldtitel 4.308 3.129
Schuldverschreibungen und andere festverzinste Wertpapiere 4.294 3.129
Schuldtitel öffentlicher Stellen 313 510
Schuldverschreibungen anderer Emittenten 3.981 2.619
Sonstige nicht festverzinste Wertpapiere
Investmentzertifikate 14
Eigenkapitalinstrumente 100 80
Anteile an nicht konsolidierten beherrschten Unternehmen 27 22
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis 16 19
Sonstige Anteile 38 39
Aktien und andere Eigenkapitalinstrumente 19
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 4.408 3.209

Die BAWAG Group hat im vierten Quartal 2017 ein bisher in der Kategorie "Kredite und Forderungen" ausgewiesenes Wertpapier (Buchwert: 8 Mio. EUR) aufgrund eines liquideren Marktes in die Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare

finanzielle Vermögenswerte" umgegliedert. Die Erhöhung der Positionen Investmentzertifikate und Aktien und andere Eigenkapitalinstrumente ist auf den Kauf der Südwestbank zurückzuführen (Fonds).

Die folgende Übersicht zeigt wesentliche finanzielle Eckdaten von nicht konsolidierten, assoziierten Unternehmen:

Assoziierte Unternehmen, die aufgrund von Unwesentlichkeit nicht at-equity bewertet werden

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Kumulierte Bilanzsumme 261 499
Kumuliertes Eigenkapital 9 83
Kumuliertes Jahresergebnis 2 7

Die in obiger Tabelle dargestellten Beträge basieren auf den letzten verfügbaren Abschlüssen der entsprechenden Gesellschaften, welche nach den jeweils anwendbaren Rechnungslegungsvorschriften erstellt wurden. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Abschlusses der BAWAG Group zum 31. Dezember 2017 lagen für einen Großteil der betroffenen Gesellschaften Abschlüsse zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 vor (Vorjahr: 31. Dezember 2015).

Wir möchten darauf hinweisen, dass die obige Tabelle nicht den ökonomischen Anteil an den assoziierten Unternehmen widerspiegelt. Der durchschnittliche ökonomische Anteil beträgt 47% (2016: 39%).

Bezüglich weiterer Details verweisen wir auf Note 36 "Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen".

14 | Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Schuldtitel 2.274 2.353
Schuldverschreibungen und andere festverzinste Wertpapiere 2.274 2.353
Schuldtitel öffentlicher Stellen 425 498
Schuldverschreibungen anderer Emittenten 1.849 1.855
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen 2.274 2.353

15 | Handelsaktiva

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Derivate des Handelsbuchs 143 230
Währungsbezogene Derivate 2 20
Zinsbezogene Derivate 141 210
Derivate des Bankbuchs 315 422
Währungsbezogene Derivate 26 20
Zinsbezogene Derivate 289 402
Handelsaktiva 458 652

16 | Kredite und Forderungen

Die folgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung der Kategorie "Kredite und Forderungen". Die finanziellen

Vermögenswerte dieser Kategorie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

31.12.2017
in Mio. EUR
Nicht
wertberichtigte
Aktiva
Wertberichtigte
Aktiva (Buchwert
vor Abzug der
Wert
berichtigungen)
Einzelwert
berichtigungen
Pauschale
Einzelwert
berichtigungen
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
Wertpapiere 1.289 1.289
Schuldtitel öffentlicher
Stellen
37 37
Schuldtitel anderer
Emittenten
1.252 1.252
Forderungen an
Kreditinstitute
3.660 3.660
Forderungen an Kunden 30.365 715 -195 -81 30.804
Unternehmen und sonstige
Kunden
16.154 357 -50 16.461
Retailkunden 14.147 358 -145 -36 14.324
Zentralstaaten 64 64
IBNR
Portfoliowertberichtigung1)
-45 -45
Summe 35.314 715 -195 -81 35.753

1) Vorsorge für eingetretene und noch nicht erkannte Verluste.

31.12.2016
in Mio. EUR
Nicht
wertberichtigte
Aktiva
Wertberichtigte
Aktiva (Buchwert
vor Abzug der
Wert
berichtigungen)
Einzelwert
berichtigungen
Pauschale
Einzelwert
berichtigungen
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
Wertpapiere 692 692
Schuldtitel öffentlicher
Stellen
91 91
Schuldtitel anderer
Emittenten
601 601
Forderungen an
Kreditinstitute
1.635 1.635
Forderungen an Kunden 28.156 547 -129 -76 28.498
Unternehmen und sonstige
Kunden
13.355 294 -15 13.634
Retailkunden 14.736 253 -114 -22 14.853
Zentralstaaten 65 65
IBNR
Portfoliowertberichtigung1)
-54 -54
Summe 30.483 547 -129 -76 30.825

1) Vorsorge für eingetretene und noch nicht erkannte Verluste.

Die Untergliederung der "Forderungen an Kunden" erfolgt nach folgenden Klassen:

Die Kategorie "Zentralstaaten" umfasst Forderungen an Zentralregierungen, im Falle der BAWAG Group vor allem gegenüber der Republik Österreich.

Die Kategorie "Unternehmen" beinhaltet größere Unternehmen mit einem Exposure über 1 Mio. EUR oder einem Umsatz von mehr als 50 Mio. EUR und Spezialfinanzierungen (Projektfinanzierungen). Unter sonstige Kunden fallen Public Sector Entities, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Parteien, Vereine und Wertpapierhäuser ohne Banklizenz.

Die Kategorie "Retailkunden" umfasst Forderungen aus dem Retail Banking. Das Segment beinhaltet unselbständig Erwerbstätige sowie Klein- und Mittelbetriebe mit einem Exposure unter 1 Mio. EUR und einem Umsatz von weniger als 50 Mio. EUR.

Unter "IBNR-Portfoliowertberichtigung" werden Vorsorgen für zum Bilanzstichtag bereits eingetretene, aber noch nicht erkannte Verluste dargestellt, die für alle Portfolios berechnet werden.

Die folgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung der Kategorie Kredite und Forderungen nach den Segmenten des Konzerns:

31.12.2017
in Mio. EUR
Nicht
wertberichtigte
Aktiva
Wertberichtigte
Aktiva (Buchwert
vor Abzug der
Wert
berichtigungen)
Einzelwert
berichtigungen
Pauschale
Einzelwert
berichtigungen
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
BAWAG P.S.K. Retail 11.124 224 -126 -29 11.193
easygroup 4.090 82 -21 -7 4.144
DACH Corporates & Public
Sector
6.521 42 -27 0 6.536
International Business 4.934 50 -21 4.964
Treasury Services & Markets 4.488 4.488
Südwestbank 4.124 4.124
Corporate Center 32 317 0 -45 304
Summe 35.314 715 -195 -81 35.753

Aufgrund der Bewertungsvorschriften für Unternehmenszusammenschlüsse werden jegliche vor dem Closing erfasste Einzelwertberichtigungen im beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt der einzelnen Vermögenswerte berücksichtigt.

31.12.2016
in Mio. EUR
Nicht
wertberichtigte
Aktiva
Wertberichtigte
Aktiva (Buchwert
vor Abzug der
Wert
berichtigungen)
Einzelwert
berichtigungen
Pauschale
Einzelwert
berichtigungen
Gesamtnetto
(Buchwert nach
Abzug der Wert
berichtigungen)
BAWAG P.S.K. Retail 11.499 160 -84 -19 11.556
easygroup 4.426 32 -20 -3 4.436
DACH Corporates & Public
Sector
7.568 34 -21 0 7.580
International Business 5.392 5.392
Treasury Services & Markets 1.496 1.496
Südwestbank
Corporate Center 103 321 -5 -54 365
Summe 30.483 547 -129 -76 30.825

Umgliederungen

Die BAWAG Group hat Vermögenswerte der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" mit ihrem Fair Value von 1.897 Mio. EUR zum 1. Juni 2010 in die Bilanzposition "Kredite und Forderungen" umgegliedert.

Bei den umgegliederten Vermögenswerten handelt es sich um Private Placements und Kreditsurrogate ohne derivative Komponenten. Die BAWAG Group ist der Ansicht, dass die fortgeführten Anschaffungskosten der umgegliederten Vermögenswerte für den Bilanzleser relevante Informationen bieten.

Folgende Informationen sind gemäß IFRS 7.12A verpflichtend anzugeben:

Zum 31. Dezember 2017 beträgt der Buchwert der umgegliederten finanziellen Vermögenswerte 37 Mio. EUR (2016: 40 Mio. EUR). Der Fair Value dieser Vermögenswerte beträgt 37 Mio. EUR (2016: 39 Mio. EUR). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus Tilgungen.

Zum 31. Dezember 2017 wurde für umklassifizierte finanzielle Vermögenswerte eine AFS-Rücklage in Höhe von 1 Mio. EUR ausgewiesen (2016: 1 Mio. EUR). Wäre die Umgliederung nicht vorgenommen worden, wären zusätzlich kumulierte unrealisierte Fair-Value-Veränderungen in Höhe von 0 Mio. EUR (2016: 0 Mio. EUR) aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten im "Sonstigen Ergebnis" in der AFS-Rücklage ausgewiesen worden.

Die umklassifizierten finanziellen Vermögenswerte haben zum Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr wie folgt beigetragen:

in Mio. EUR 2017 2016
Zinserträge 0,8 0,7
Erträge aus Abgängen

Entwicklung der Risikovorsorge

Einzel- und Pauschalwert
berichtigung
Portfoliowertberichtigung
in Mio. EUR Forderungen an
Kreditinstitute
Forderungen an
Kunden
Forderungen an
Kreditinstitute
Forderungen an
Kunden
Summe
Stand 01.01.2017 151 54 205
Zugänge
Änderung
Konsolidierungskreis
5 6 11
Über die GuV gebildete
Vorsorgen
121 121
Abgänge
Änderung
Konsolidierungskreis
Bestimmungsgemäße
Verwendung
-18 -18
Über die GuV aufgelöste
Vorsorgen
-27 -15 -42
Unwinding-Effekte gemäß
IAS 39
-1 -1
Umgliederungen
Stand 31.12.2017 231 45 276
Einzel- und Pauschalwert
berichtigung
Portfoliowertberichtigung
in Mio. EUR Forderungen an
Kreditinstitute
Forderungen an
Kunden
Forderungen an
Kreditinstitute
Forderungen an
Kunden
Summe
Stand 01.01.2016 189 46 235
Zugänge
Änderung
Konsolidierungskreis
11 7 18
Über die GuV gebildete
Vorsorgen
48 1 49
Abgänge
Änderung
Konsolidierungskreis
-1 -1
Bestimmungsgemäße
Verwendung
-60 -60
Über die GuV aufgelöste
Vorsorgen
-35 -35
Unwinding-Effekte gemäß
IAS 39
-1 -1
Umgliederungen
Stand 31.12.2016 =
01.01.2017
151 54 205

Die Risikovorsorge gliedert sich wie folgt auf die geografischen Regionen auf:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Österreich 195 190
Ausland 81 15
Westeuropa 72 12
Mittel- und Osteuropa 3 3
Übrige Welt 6
Risikovorsorge 276 205

17 | Forderungen an Kunden und Kreditinstitute

In der folgenden Tabelle wird die Verteilung der zum Stichtag bestehenden Forderungen gegenüber Kunden und Kreditinstituten nach Kreditarten dargestellt.

Forderungen an Kunden – Gliederung nach Kreditarten

Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
bewertet
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Summe
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Girobereich 2.078 1.325 2.078 1.325
Barvorlagen 372 667 372 667
Kredite 128 145 27.178 25.304 27.306 25.449
Einmalkredite 128 145 26.617 25.291 26.745 25.436
Kontokorrentkredite 12 12
Sonstige 561 1 561 1
Finanzierungsleasing 1.176 1.202 1.176 1.202
Forderungen an Kunden 128 145 30.804 28.498 30.932 28.643

Forderungen an Kreditinstitute – Gliederung nach Kreditarten

Erfolgswirksam zum
Zu fortgeführten
beizulegenden Zeitwert
Anschaffungskosten
bewertet Summe
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Täglich fällige Guthaben 1.303 221 1.303 221
Termingelder 2.232 1.268 2.232 1.268
Ausleihungen 124 145 124 145
Sonstiges 1 1 1 1
Forderungen an Kreditinstitute 3.660 1.635 3.660 1.635

18 | Restlaufzeiten Vermögenswerte

Die folgende Tabelle zeigt die Aufgliederung der finanziellen Vermögenswerte (exkl. Eigenkapitalinstrumenten und Derivaten) nach deren Restlaufzeit.

31.12.2017
in Mio. EUR
täglich fällig Bis
3 Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
Forderungen an Kunden 3 52 33 40 128
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
30 22 52
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
138 343 2.250 1.563 4.294
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
Finanzinvestitionen
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
136 210 1.094 834 2.274
Kredite und Forderungen
Forderungen an Kunden 1.329 2.056 1.978 10.303 15.138 30.804
Forderungen an Kreditinstitute 1.304 2.233 2 1 120 3.660
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
53 240 21 975 1.289
Summe 2.633 4.619 2.825 13.732 18.692 42.501

Finanzielle Vermögenswerte – Gliederung nach Restlaufzeiten 2017

Finanzielle Vermögenswerte – Gliederung nach Restlaufzeiten 2016

31.12.2016
in Mio. EUR
täglich fällig Bis
3 Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
Forderungen an Kunden 4 57 37 47 145
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
34 20 54
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
345 259 1.229 1.296 3.129
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
Finanzinvestitionen
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
53 147 1.234 919 2.353
Kredite und Forderungen
Forderungen an Kunden 1.218 447 2.600 9.914 14.319 28.498
Forderungen an Kreditinstitute 221 1.271 9 134 1.635
Schuldverschreibungen und andere
festverzinste Wertpapiere
50 420 222 692
Summe 1.439 2.120 3.113 12.877 16.957 36.506

19 | Sachanlagen, Vermietete Grundstücke und Gebäude

Entwicklung der Sachanlagen und der vermieteten Grundstücke und Gebäude 2017

in Mio. EUR Buchwert
31.12.2016
Anschaff
ungskosten
01.01.2017
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Anschaff
ungskosten
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Abschrei
bungen
kumuliert
Ver
änderung
Währungs
umrech
nung
Zugänge Abgänge Umgliede
rungen
Abschrei
bungen
kumuliert
Buchwert
31.12.2017
Zuschrei
bungen (+)
und
Abschrei
bungen (-)
Geschäfts
jahr
Sachanlagen 53 195 66 3 -31 -130 103 -19
Betrieblich genutzte
Grundstücke und Gebäude
7 18 58 -11 65 -1
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
46 177 8 3 -31 -119 38 -18
Vermietete Grundstücke und
Gebäude
3 26 116 -22 120 1

Die Position Zuschreibungen (+) und Abschreibungen (-) von Betriebs- und Geschäftsausstattung beinhaltet außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 8,6 Mio. EUR in Filialen, die gemeinsam mit der Österreichischen Post betrieben werden. Im Segmentbericht werden diese außerplanmäßigen Abschreibungen im Corporate Center gezeigt.

Entwicklung der Sachanlagen und der vermieteten Grundstücke und Gebäude 2016

in Mio. EUR Buchwert
31.12.2015
Anschaff
ungskosten
01.01.2016
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Anschaff
ungskosten
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Abschrei
bungen
kumuliert
Ver
änderung
Währungs
umrech
nung
Zugänge Abgänge Umgliede
rungen
Abschrei
bungen
kumuliert
Buchwert
31.12.2016
Zuschrei
bungen (+)
und
Abschrei
bungen (-)
Geschäfts
jahr
Sachanlagen 59 202 4 -11 -142 53 -9
Betrieblich genutzte
Grundstücke und Gebäude
7 20 -2 -11 7
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
52 182 4 -9 -131 46 -9
Vermietete Grundstücke und
Gebäude
4 26 -23 3

20 | Geschäfts- und Firmenwerte, Markenname und Kundenstock, Software und andere immaterielle Vermögenswerte

Der Markenname "BAWAG P.S.K." mit einem Buchwert von 114 Mio. EUR (2016: 42 Mio. EUR) und die Kundenbeziehungen mit einem Buchwert von 174 Mio. EUR (2016: 132 Mio. EUR) gehören zu den wesentlichsten immateriellen Vermögenswerten des Konzerns. Der Marktwert der

Kundenbeziehungen wird anhand der errechneten Abwanderungsrate der Kunden abgeschrieben. Vom Gesamtbuchwert sonstiger immaterieller Vermögenswerte entfällt ein wesentlicher Teil auf Allegro (Kernbankensystem der BAWAG Group) und Kontextprojekte.

in Mio. EUR Buchwert
31.12.2016
Anschaff
ungskosten
01.01.2017
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Anschaff
ungskosten
Zugänge Abgänge Umgliede
rungen
Abschrei
bungen
kumuliert
Buchwert
31.12.2017
Zuschrei
bungen (+)
und
Abschrei
bungen (-)
Geschäfts
jahr
Geschäfts- und Firmenwerte 58 624 -566 58
Markenname und
Kundenstock
192 440 35 -184 291 65
Software und andere
immaterielle
Vermögenswerte
128 554 3 64 -136 -328 157 -28
Software und andere
immaterielle Vermögenswerte
112 517 3 34 -119 4 -313 126 -26
davon erworben 95 498 3 25 -118 2 -307 103 -22
davon selbsterstellt 17 19 9 -1 2 -6 23 -4
Immaterielle Vermögenswerte
in Entwicklung
6 6 30 -1 -4 31
davon erworben 2 2 21 -1 -2 20
davon selbsterstellt 4 4 9 -2 11
Rechte und Ablösezahlungen 10 31 -16 -15 -2

Entwicklung der Posten Geschäfts- und Firmenwert, Software und andere immaterielle Vermögenswerte 2017

Entwicklung der Posten Geschäfts- und Firmenwert, Software und andere immaterielle Vermögenswerte 2016

in Mio. EUR Buchwert
31.12.2015
Anschaff
ungskosten
01.01.2016
Veränderung
Konsolidie
rungskreis
Anschaff
ungskosten
Zugänge Abgänge Umgliede
rungen
Abschrei
bungen
kumuliert
Buchwert
31.12.2016
Zuschrei
bungen (+)
und
Abschrei
bungen (-)
Geschäfts
jahr
Geschäfts- und Firmenwerte 58 624 -566 58
Markenname und
Kundenstock
168 410 30 -248 192 -6
Software und andere
immaterielle
Vermögenswerte
103 511 50 -7 -426 128 -21
Software und andere
immaterielle Vermögenswerte
90 480 42 -6 1 -405 112 -19
davon erworben 84 472 30 -5 1 -403 95 -17
davon selbsterstellt 6 8 12 -1 -2 17 -2
Immaterielle Vermögenswerte
in Entwicklung
2 2 6 -1 -1 6
davon erworben 2 2 2 -1 -1 2
davon selbsterstellt 4 4
Rechte und Ablösezahlungen 11 29 2 -21 10 -2

Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen immateriellen Vermögenswerte mit ihrem jeweiligen Buchwert und ihrer Restnutzungsdauer:

Immaterieller Vermögenswert Buchwert per
31.12.2017
in Mio. EUR
Restnutzungs
dauer
Buchwert per
31.12.2016
in Mio. EUR
Summe Firmenwerte 58 58
davon: Firmenwert easybank 58 unbegrenzt 58
Summe Markenrechte 117 42
davon: Markenrecht BAWAG P.S.K. 114 unbegrenzt 42
Summe Kundenbeziehungen 174 150
davon: Kundenbeziehungen BAWAG Group 115 13–22 Jahre 121
Summe sonstige immaterielle Vermögensgegenstände 157 128
davon: Kernbankensystem für das Geschäft in Österreich (Allegro) 43 16 Jahre 37

Im Geschäftsjahr 2017 wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,2 Mio. EUR erfolgswirksam erfasst (2016: 0 Mio. EUR).

Markenrechte haben eine unbegrenzte Nutzungsdauer und werden daher am Ende jedes Jahres, basierend auf dem aktuellen Businessplan, auf einen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf untersucht.

Wenn der Buchwert des Markenrechts höher ist als der erzielbare Betrag (die BAWAG Group verwendet den Nutzungswert der Marke als erzielbaren Betrag), wird eine außerplanmäßige Abschreibung erfasst. Der erzielbare Betrag wird mittels einer modifizierten Methode der Lizenzpreisanalogie ermittelt.

Wertaufholungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wobei die BAWAG Group einen zweistufigen Ansatz anwendet:

  • Zuerst beurteilt die BAWAG Group Wertaufholungen auf Ebene des einzelnen Vermögenswertes und
  • vergleicht dann den angepassten Buchwert der CGU BAWAG P.S.K., inklusive der Erhöhung aus der im ersten Schritt ermittelten Wertaufholung, mit dem erzielbaren Betrag.

Eine Wertaufholung wird erst dann erfasst, wenn der Impairmenttest der gesamten CGU BAWAG P.S.K. einen Wert zeigt, der höher ist als das Nettovermögen der BAWAG P.S.K., und der Impairmenttest des Markenrechts "BAWAG P.S.K." einen erzielbaren Betrag zeigt, der höher ist als der Buchwert des Markenrechts.

Zum 31. Dezember 2017 ergab der Impairmenttest der Marke BAWAG P.S.K einen Wertaufholungsbedarf für in den Vorjahren erfasste Wertberichtigungen. Cashflow-Prognosen basieren auf einem 5-Jahres-Geschäftsplan und einer ewigen Wachstumsrate von 1,0% nach dieser Periode. Der Abzinsungssatz beträgt 8,11% (2016: 7,44%). Der beizulegende Zeitwert der CGU BAWAG P.S.K., der die Marktkapitalisierung der BAWAG Group AG berücksichtigt, ist höher als der Net Asset Value. Im Impairmenttest für das Geschäftsjahr 2017 wurde die BAWAG P.S.K. Gruppe mittels eines DCF-Modells basierend auf einem 5-Jahres-Geschäftsplan bewertet. Aufgrund des IPO im Oktober 2017 wurde erstmalig die Marktkapitalisierung der BAWAG Group AG in die Berechnung einbezogen. Daher hat die BAWAG Group in ihrem Konzernabschluss 2017 eine Wertaufholung für die Marke BAWAG P.S.K. in Höhe von 72,0 Mio. EUR erfasst. Im Segmentbericht wird diese Wertaufholung im Corporate Center gezeigt.

Überprüfung von Zahlungsmittel generierenden Einheiten (CGUs) mit einem Geschäfts- oder Firmenwert auf Wertminderung

Zum Zweck der Überprüfung auf Wertminderung ist folgenden CGUs des Konzerns ein Geschäfts- oder Firmenwert wie folgt zugeordnet worden:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
easybank AG, Wien 58 58
Firmenwert 58 58

Die wesentlichen Annahmen, die bei der Schätzung des erzielbaren Betrags der easybank AG verwendet wurden, werden nachstehend dargelegt. Die den wesentlichen

Annahmen zugewiesenen Werte stellen die Beurteilung der zukünftigen Entwicklungen in den relevanten Branchen dar und basieren auf Werten von externen und internen Quellen.

in % 2017 2016
Abzinsungssatz 11,8% 10,2%
Nachhaltige Wachstumsrate 1,0% 1,0%
Geplante Gewinnwachstumsrate (Durchschnitt der nächsten 5 Jahre) 6,1% 16,7%

Der Rückgang der geplanten Gewinnwachstumsrate ist überwiegend auf den nicht linearen Gewinnanstieg 2017 nach der Übernahme von PayLife zurückzuführen. Der Abzinsungssatz stellt eine Vor-Steuer-Größe dar, die auf Grundlage von branchendurchschnittlichen Eigenkapitalrenditen geschätzt wurde. Dieser Abzinsungssatz wurde auf Basis des in IAS 36 vorgeschriebenen Vorsteuerzinssatzes unter Berücksichtigung der substanziellen Verlustvorträge der BAWAG P.S.K. ermittelt. Als risikoloser Zinssatz dient hierfür der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte Zinssatz für Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 30 Jahren. Dieser Abzinsungssatz wird bereinigt um einen

Sensitivitätsanalyse per 31.12.2017

Um die Stabilität der Werthaltigkeitsprüfung der Firmenwerte zu testen, wurde basierend auf den oben angeführten Prämissen eine Sensitivitätsanalyse vorgenommen. Dabei wurden für diese Analyse die Veränderung des Diskontierungssatzes und die Verminderung des Wachstums der Ergebnisse als relevante Parameter ausgewählt. Die

Risikozuschlag, der das erhöhte allgemeine Risiko einer Eigenkapitalinvestition und das spezifische Risiko der einzelnen CGU widerspiegelt.

Die Cashflow-Prognosen basieren auf den von der Geschäftsführung des Unternehmens geplanten Jahresgewinnen der nächsten 5 Jahre und einer ewigen Wachstumsrate danach. Die nachhaltige Wachstumsrate wurde basierend auf der Schätzung der langfristigen durchschnittlichen jährlichen Gewinnwachstumsrate ermittelt, die mit der Annahme, die ein Marktteilnehmer treffen würde, übereinstimmt.

nachstehend angeführte Übersicht veranschaulicht, um welches Ausmaß sich der Diskontierungssatz erhöhen bzw. das Wachstum nach 2018 verringern könnte, ohne dass der Fair Value der Zahlungsmittel generierenden Einheiten unter den jeweiligen Buchwert (Eigenkapital zuzüglich Firmenwert) absinkt.

Veränderung Veränderung
Diskontierungssatz Wachstum nach 2018
(in %Pkt.) (in %)
easybank AG, Wien 12,12 -3,68%

Sensitivitätsanalyse per 31.12.2016

Veränderung Veränderung
Diskontierungssatz Wachstum nach 2017
(in %Pkt.) (in %)
easybank AG, Wien 19,08 -11,16%

21 | Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern

Die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten ergeben sich aufgrund von

temporären Differenzen zwischen dem Buchwert nach IFRS und dem steuerrechtlichen Ansatz folgender Bilanzposten:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 22 35
Kredite und Forderungen 49 80
Rückstellungen 69 68
Verlustvorträge 191 245
Sonstige 10 6
Latente Steueransprüche 341 434
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 12 13
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 29 27
Handelsaktiva 41 50
Sicherungsderivate 82 112
Selbsterstellte immaterielle Wirtschaftsgüter 6 6
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 71 47
Sachanlagen 3 1
Sonstige
Latente Steuerverpflichtungen 244 256
Aktive latente Steuern, in der Bilanz ausgewiesen 102 199
Passive latente Steuern, in der Bilanz ausgewiesen1) 5 21

1) Entspricht den passiven latenten Steuern von vier neu akquirierten Unternehmens, die per 31. Dezember 2017 nicht Teil der Steuergruppe waren. (2016: Entspricht den passiven latenten Steuern von einem neu akquirierten Unternehmen, das per 31. Dezember 2016 nicht Teil der Steuergruppe war.)

Pro Konzerngesellschaft wurden aktive und passive Steuerlatenzen gegenüber derselben lokalen Steuerbehörde saldiert und unter Steuerforderungen oder Steuerverbindlichkeiten ausgewiesen.

Die temporären Differenzen, für die gemäß IAS 12.39 keine passiven latenten Steuern gebildet wurden, betrugen 599 Mio. EUR (2016: 358 Mio. EUR). IAS 12.39 besagt, dass bei temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, wenn das Mutterunternehmen in der

Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern, und es nicht wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit auflösen werden, keine passiven latenten Steuern gebildet werden müssen.

Sowohl latente Steueransprüche als auch latente Steuerverpflichtungen haben eine Restlaufzeit von über einem Jahr.

22 | Sonstige Vermögenswerte

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Rechnungsabgrenzungsposten 28 18
Noch nicht in Betrieb befindliche Leasingobjekte 1 2
Sonstige Aktiva 117 115
Sonstige Vermögensgegenstände 146 135

Die sonstigen Aktiva betreffen Schwebeposten aus dem Zahlungsverkehr und andere sonstige Aktiva. Per 31. Dezember 2017 haben sonstige Vermögensgegenstände in

Höhe von 20 Mio. EUR (31. Dezember 2016: 18 Mio. EUR) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

23 | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital 726 1.115
Begebene Schuldverschreibungen (Eigene Emissionen) 93 190
Nachrangkapital 114 109
Kassenobligationen und nicht börsennotierte Private Placements 519 816
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten 726 1.115

Die begebenen Schuldverschreibungen betreffen börsennotierte Emissionen. Die Verminderung im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Tilgung von eigenen Emissionen zurückzuführen.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten beinhalten P.S.K.-Emissionen, die von der Republik Österreich garantiert sind.

Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Eigenen Emissionen per 31. Dezember 2017 liegt um 34 Mio. EUR über deren Rückzahlungsbetrag (2016: 79 Mio. EUR über dem Rückzahlungsbetrag).

24 | Handelspassiva

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Derivate des Handelsbuchs 64 143
Währungsbezogene Derivate 2 46
Zinsbezogene Derivate 62 97
Derivate des Bankbuchs 281 474
Währungsbezogene Derivate 50 193
Zinsbezogene Derivate 231 281
Handelspassiva 345 617

25 | Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.009 2.064
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 30.947 26.030
Spareinlagen – fix verzinst 968 1.928
Spareinlagen – variabel verzinst 6.945 6.404
Anlagekonten 5.649 6.074
Giroeinlagen – Retailkunden 9.909 7.341
Giroeinlagen – Firmenkunden 5.288 2.505
Sonstige Einlagen1) 2.188 1.778
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital 4.938 4.900
Begebene Schuldverschreibungen 3.732 3.042
Nachrangkapital 429 428
Ergänzungskapital 30 36
Kassenobligationen und nicht börsennotierte Private Placements 747 1.394
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 39.894 32.994

1) Primär Termineinlagen.

Bei den begebenen Schuldverschreibungen handelt es sich im Wesentlichen um börsennotierte Emissionen.

26 | Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital

Begebene Schuldverschreibungen sowie Nachrang- und Ergänzungskapital werden in der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" bzw. in der Kategorie "Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten" ausgewiesen. Insgesamt ergibt sich das folgende Gesamtvolumen (IFRS-Buchwerte):

Bewertung zum
Bewertung zu fortgeführten
beizulegenden Zeitwert
Anschaffungskosten
Summe
in Mio. EUR 2017 2016 2017 2016 2017 2016
Begebene
Schuldverschreibungen
93 190 2.776 3.042 2.869 3.232
Nachrangkapital 114 109 429 428 543 537
Ergänzungskapital 30 36 30 36
Kassenobligationen und nicht
börsennotierte Private Placements
519 816 1.703 1.394 2.222 2.210
Summe 726 1.115 4.938 4.900 5.664 6.015

In der folgenden Tabelle werden die wesentlichen Konditionen der begebenen Schuldverschreibungen angeführt, deren Nominale 200 Mio. EUR übersteigt:

ISIN Typ Währung Nominale
in Mio. EUR
Art der
Verzinsung
Kupon Laufzeitende
XS1514988689 RMBS GBP 755 Variabel 3M LIBOR + 0,7% 15.09.2045
XS0830444039 Covered EUR 500 Fix 1,875% 18.09.2019
XS1298418184 Covered EUR 500 Fix 0,375% 01.10.2020
XS1369268534 Covered EUR 500 Fix 0,375% 23.02.2022
XS1551294926 Covered EUR 500 Fix 0,750% 18.01.2027
XS0987169637 Lower Tier II EUR 300 Fix 8,125% 30.10.2023

27 | Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

In der folgenden Tabelle wird die Verteilung nach Produktgruppen und Kundensektoren der zum Stichtag bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kunden dargestellt.

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden – Gliederung nach Produktgruppen und Kundensektoren

Zu fortgeführten Anschaffungskosten
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Spareinlagen 7.913 8.332
Sparbücher 5.219 4.565
Bauspareinlagen 1.717 1.818
Kapitalsparbücher 976 1.941
Sparvereine 1 8
Sonstige Einlagen 23.034 17.698
Retailkunden 13.168 11.834
Unternehmen 6.117 5.006
Nichtbanken 3.129 669
Zentralstaaten 620 189
Verbindlichkeiten Kunden 30.947 26.030

28 | Restlaufzeiten Verbindlichkeiten

Die folgenden Tabellen zeigen die Aufgliederung der finanziellen Verbindlichkeiten (exkl. Derivaten) nach deren vertraglicher Restlaufzeit:

Finanzielle Verbindlichkeiten – Gliederung nach Restlaufzeiten 2017

31.12.2017
in Mio. EUR
täglich fällig Bis
3 Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Schuldverschreibungen 34 38 21 93
Nachrangkapital 24 90 114
Kassenobligationen und nicht
börsennotierte Private Placements
96 8 347 68 519
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
24.493 836 3.751 1.565 302 30.947
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
514 477 36 2.197 785 4.009
Schuldverschreibungen 19 131 1.684 942 2.776
Nachrangkapital 10 33 386 429
Ergänzungskapital 5 10 15 30
Kassenobligationen und nicht
börsennotierte Private Placements
99 81 317 1.206 1.703
Summe 25.007 1.566 4.027 6.220 3.800 40.620
31.12.2016
in Mio. EUR
täglich fällig Bis
3 Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Schuldverschreibungen 9 40 74 67 190
Nachrangkapital 24 85 109
Kassenobligationen und nicht
börsennotierte Private Placements
15 64 482 255 816
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
19.079 1.296 3.432 2.044 179 26.030
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
181 1.199 71 312 301 2.064
Schuldverschreibungen 75 151 1.552 1.264 3.042
Nachrangkapital 1 43 384 428
Ergänzungskapital 5 10 21 36
Kassenobligationen und nicht
börsennotierte Private Placements
36 1 252 1.105 1.394
Summe 19.260 2.636 3.769 4.804 3.640 34.109

Finanzielle Verbindlichkeiten – Gliederung nach Restlaufzeiten 2016

29 | Rückstellungen

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Sozialkapitalrückstellungen 375 386
hievon für Abfertigungen 96 97
hievon für Pensionen 250 260
hievon für Jubiläumsgeld 29 29
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 20 8
Kreditzusagen, Bürgschaften, Garantien 20 8
Andere Rückstellungen inklusive Rechtsrisiken 55 10
Rückstellungen 450 404

Bei den Sozialkapitalrückstellungen handelt es sich zur Gänze um langfristige Rückstellungen. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in Höhe von 2,8 Mio. EUR und andere Risiken inklusive Rechtsrisiken in Höhe von 3 Mio. EUR werden voraussichtlich nach

mehr als 12 Monaten verwendet. Aufgrund des momentan niedrigen Zinsumfeldes und der unwesentlichen Auswirkung verzichtet die BAWAG Group auf eine Abzinsung der Rückstellungen.

Entwicklung des Sozialkapitals

in Mio. EUR Pensions
rückstellung
Abfertigungs
rückstellung
Jubiläumsgeld
rückstellung
Summe
Sozialkapital
rückstellung
Barwert der erworbenen Ansprüche per
01.01.2017
270 97 29 397
Dienstzeitaufwand 1 4 2 7
Zinsaufwand 4 2 6
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
Aus demografischen Annahmen
Aus finanziellen Annahmen 4 2 6
Aus sonstigen Gründen, insbesondere
experience results
-1 -1 -2
Gewinn aus Abgeltungen -4 -4
Ertrag aus dem Planvermögen ohne die in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Zinsen
Sonstige
Zahlungen -52 -10 -3 -65
Änderung Konsolidierungskreis 33 2 2 37
Sonstige 0 0
Barwert der erworbenen Ansprüche per
31.12.2017
256 96 29 381
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -6 -6
Rückstellung per 31.12.2017 250 96 29 375
in Mio. EUR Pensions
rückstellung
Abfertigungs
rückstellung
Jubiläumsgeld
rückstellung
Summe
Sozialkapital
rückstellung
Barwert der erworbenen Ansprüche per
01.01.2016
276 96 29 401
Dienstzeitaufwand 1 5 2 7
Zinsaufwand 6 2 1 8
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
Aus demografischen Annahmen
Aus finanziellen Annahmen 2 3 3 8
Aus sonstigen Gründen, insbesondere
experience results
-2 -2 -4 -7
Gewinn aus Abgeltungen -1 -1
Ertrag aus dem Planvermögen ohne die in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Zinsen
Sonstige
Zahlungen -14 -9 -3 -25
Änderung Konsolidierungskreis 1 6 1 8
Sonstige -3 -3
Barwert der erworbenen Ansprüche per
31.12.2016
270 97 29 397
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -10 -10
Rückstellung per 31.12.2016 260 97 29 387

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2016 beträgt 13,97 Jahre (2016: 14,60 Jahre), jene für Abfertigungsrückstellungen beträgt 10,77 Jahre (2016: 11,07 Jahre).

Entwicklung des fondsgebundenen anrechenbaren Pensionsvermögens

in Mio. EUR 2017 2016
Pensionskassenvermögen 01.01.2017 = 31.12.2016 10 11
Zugänge
Zahlungen -4 -1
Pensionskassenvermögen 31.12.2017 6 10

Die Wertänderungen umfassen erwartete Erträge aus Planvermögen, versicherungsmathematische Gewinne und

Verluste, Beiträge des Arbeitgebers, Beiträge der Teilnehmer des Plans und gezahlte Versorgungsleistungen.

Das Pensionskassenvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

in % 2017 2016
Schuldverschreibungen 75% 67%
Eigenkapitalinstrumente 16% 16%
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0% 1%
Sonstige 8% 17%

Schuldverschreibungen, welche von der BAWAG P.S.K. emittiert wurden, betragen 0,03% des Planvermögens.

Für alle Eigenkapitaltitel und fix verzinste Schuldverschreibungen bestehen Marktpreisnotierungen in aktiven Märkten. Die fix verzinsten Investments stammen im Wesentlichen von europäischen Emittenten und haben ein durchschnittliches Rating von A.

Die strategische Investmentpolitik des Pensionsfonds kann wie folgt zusammengefasst werden:

Ein strategischer Asset-Mix, der 62% Staatsanleihen, 10% Unternehmensanleihen, 14% Eigenkapitalinstrumente und 14% sonstige Investitionen umfasst;

Sensitivitätsanalysen

Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten die bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag möglich gewesenen Veränderungen bei einer der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen zu folgenden leistungsorientierten Verpflichtungen für Pensio-

  • Die Gewichtung der Investitionen kann innerhalb der langfristigen strategischen Veranlagungsklassen in einer definierten Bandbreite schwanken: Anleihen: 50%–100%, Eigenkapitaltitel: 5%–20%, sonstige Investitionen: 0%–20%;
  • das Zinsrisiko wird anhand eines aktiven Risikomanagements der Duration aller fixverzinsten Vermögenswerte überwacht und gesteuert;
  • das Währungsrisiko wird mit dem Ziel gesteuert, es auf maximal 30% zu reduzieren.

Die BAWAG Group erwartet, dass im Jahr 2018 Beiträge in Höhe von 0,2 Mio. EUR an die Pensionskasse zu leisten sein werden (2017: 0,2 Mio. EUR).

nen und Abfertigungen geführt; der Ausgangswert für die Berechnung ist der zum 31. Dezember 2017 bestehende Barwert der leistungsorientierten Zusagen in Höhe von 352 Mio. EUR (2016: 367 Mio. EUR):

Sensitivitätsanalyse zum 31. Dezember 2017

Pensions- und
Abfertigungsrückstellungen
in Mio. EUR Erhöhung der
Variablen
Verringerung der
Variablen
Zinssatz – Veränderung um 1 Prozentpunkt 311 401
Zukünftige Gehaltserhöhungen – Veränderung um 1 Prozentpunkt 400 311
Fluktuation – Veränderung um 1 Prozentpunkt 343 349
Zukünftige Sterberaten – Veränderung um 1 Prozentpunkt (nur Pensionsrückstellungen) 256 257

Sensitivitätsanalyse zum 31. Dezember 2016

Pensions- und
Abfertigungsrückstellungen
in Mio. EUR Erhöhung der
Variablen
Verringerung der
Variablen
Zinssatz – Veränderung um 1 Prozentpunkt 323 422
Zukünftige Gehaltserhöhungen – Veränderung um 1 Prozentpunkt 421 323
Fluktuation – Veränderung um 1 Prozentpunkt 352 370
Zukünftige Sterberaten – Veränderung um 1 Prozentpunkt (nur Pensionsrückstellungen) 270 272

Entwicklung der Sonstigen Rückstellungen

in Mio. EUR Stand
01.01.2017
Änderung
Konsolidie
rungskreis
Zuführung1) Verbrauch Auflösung Stand
31.12.2017
Sonstige Rückstellungen 18 14 55 -2 -10 75
Drohende Verluste aus
schwebenden Geschäften
8 14 1 0 -3 20
Übrige Rückstellungen 10 54 -2 -7 55

1) Inklusive Umgliederungen.

in Mio. EUR Stand
01.01.2016
Änderung
Konsolidie
rungskreis
Zuführung Verbrauch Auflösung Stand
31.12.2016
Sonstige Rückstellungen 29 10 10 -27 -4 18
Drohende Verluste aus
schwebenden Geschäften
24 5 -18 -3 8
Übrige Rückstellungen 5 10 5 -9 -1 10

30 | Sonstige Verbindlichkeiten

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Schwebeposten aus dem Zahlungsverkehr 301 283
Verbindlichkeiten aus Restrukturierung 170 150
Sonstige Passiva 338 246
Rechnungsabgrenzungsposten 5 4
Sonstige Verbindlichkeiten 814 683

Per 31. Dezember 2017 haben sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 172 Mio. EUR (31. Dezember 2016: 210 Mio. EUR) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

31 | Sicherungsderivate

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Sicherungsderivate in Fair-Value-Hedge-Beziehungen
Positiver Marktwert 456 595
Negativer Marktwert 50 95
Sicherungsderivate in Cashflow-Hedge-Beziehungen
Positiver Marktwert 61 82
Negativer Marktwert 44 165

Die BAWAG Group verwendet Fair-Value-Hedge Accounting, um Absicherungen gegen Zinsänderungsrisiken bei festverzinslichen Finanzinstrumenten darzustellen. Als Sicherungsgeschäfte werden überwiegend Zinsswaps verwendet. Die Grundgeschäfte umfassen Wertpapiere der Kategorie "Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" sowie Eigene Emissionen, Sparbücher und Forderungen an Kunden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Seit Jänner 2016 wendet die BAWAG Group die Vorschriften zur Bilanzierung der Absicherung von Zahlungsströmen ("Cashflow Hedge") nach IAS 39 für mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende zukünftige Zahlungsströme aus bestimmten Fremdwährungsportfolien an. Als Sicherungsgeschäfte werden Fremdwährungs-Swaps sowie Devisentermingeschäfte verwendet.

Fair Value Hedge

Nominale der gesicherten
Grundgeschäfte
Netto-Buchwerte der
Sicherungsgeschäfte
Im Geschäftsjahr
erfolgswirksam erfasstes
Ergebnis von Grund- und
Sicherungsgeschäft
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
2.835 1.562 -10 -34 1
Wertpapiere 2.835 1.562 -10 -34 1
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete
Finanzinstrumente
15.303 12.602 415 534 3
Wertpapiere 79 90 -1
Eigene Emissionen 3.503 3.209 171 235 1 -2
Spareinlagen von Kunden 2.372 1.153 8 16
Forderungen an Kunden 380 305 -27 -50
Verbindlichkeiten an Kunden 8.969 7.845 263 334 2 2
Summe 18.138 14.164 405 500 3 1

Die Bewertung von Grund- und Sicherungsgeschäften wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position

"Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden" (Note 4) erfasst.

Cashflow Hedge

Die Perioden, in denen die abgesicherten Cashflows voraussichtlich eintreten und die Gewinn- und Verlustrechnung beeinflussen werden, sind wie folgt:

31.12.2017
in Mio. EUR
Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
382 2.092 1.015 3.489

32 | Eigenkapital

Grundkapital

Die BAWAG Group verfügt unverändert zum Vorjahr über ein Grundkapital von 100 Mio. EUR, welches zur Gänze einbezahlt wurde. Die Anzahl der Stückaktien beträgt 100.000.000 Stück.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde gemäß § 5 Nr. 7 der Satzung der BAWAG Group AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren nach dem Tag der Beschlussfassung, also bis zum 15.09.2022 – auch in mehreren Tranchen –, gegen Bar- und / oder Sacheinlagen um bis zu EUR 50.000.000 durch Ausgabe von bis zu 50.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen und die Preisbedingungen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen (genehmigtes Kapital 2017).

Kapital- und Gewinnrücklagen

Die Kapitalrücklagen enthalten Einlagen der Gesellschafter, die kein Stammkapital darstellen. In den Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen werden thesaurierte Gewinne sowie im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen ausgewiesen.

Dividenden

Der Vorstand hat beschlossen, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2017 eine Dividendenausschüttung von 58,3 Mio. EUR (0,58 EUR pro Aktie) vorzuschlagen.

Änderung Eigentümerstruktur

Am 21.2.2018 wurde die BAWAG Group AG darüber informiert, dass mit Wirksamkeit vom 20.2.2018 ihre unmittelbaren Aktionäre Promontoria Holding 214 B.V. auf die Promontoria Holding 213 B.V. und Promontoria Holding 216 B.V. auf die Promontoria Holding 215 B.V. verschmolzen wurden. Diese Verschmelzungen führten dazu, dass sich der Aktienbesitz der Promontoria Holding 213 B.V. bzw. der Promontoria Holding 215 B.V. jeweils auf eine Anzahl von Aktien erhöhte, die einem Anteil von 11,1 % des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht, während sich der Aktienbesitz der Promontoria Holding 214 B.V. bzw. der Promontoria Holding 216 B.V. auf eine Anzahl verringerte, die einem Anteil von 0 % des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht. Diese Verschmelzungen hatten keine Auswirkung auf den aggregierten Aktienbesitz der Cerberus-Aktionäre.

Nicht beherrschende Anteile

Der 75%-Anteil an der ACP-IT Finanzierungs GmbH führte zu nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von 1 Mio. EUR (2016: 2 Mio. EUR).

Haftrücklage

Kreditinstitute haben gemäß § 57 Abs. 5 BWG eine Haftrücklage zu bilden. Eine Auflösung der Haftrücklage darf nur insoweit erfolgen, als dies zur Erfüllung von Verpflichtungen gemäß § 93 BWG oder zur Deckung sonst im Jahresabschluss auszuweisender Verluste erforderlich ist.

Entwicklung des Sonstigen Ergebnisses

in Mio. EUR Gewinn
rücklagen
AFS-Rücklage Cashflow
Hedge-Rücklage
nach Steuern
Versicherungs
mathematische
Gewinne/
Verluste
Eigenkapital
ohne nicht
beherrschende
Anteile
Nicht
beherrschende
Anteile
Eigenkapital inkl.
nicht beherr
schender Anteile
Gesamtergebnis 2017 466,6 25,4 -3,5 -3,7 484,8 0,1 484,9
Konzernjahresüberschuss/-
fehlbetrag
466,6 466,6 0,1 466,7
Direkt im Eigenkapital
erfasste Erträge und
Aufwendungen
25,4 -3,5 -3,7 18,2 18,2
Veränderung der Cashflow
Hedge-Rücklage
-4,7 -4,7 -4,7
Veränderung der AFS
Rücklage
33,2 33,2 33,2
Direkt im Eigenkapital
erfasste Erträge und
Aufwendungen (vor
Steuern)
33,2 33,2 33,2
Anteil der direkt im
Eigenkapital erfassten
Erträge und
Aufwendungen von
assoziierten Unternehmen,
die nach der Equity
Methode bilanziert werden
-0,2 -0,2 -0,2
Versicherungsmathema
tische Gewinne/
Verluste aus leistungs
orientierten Plänen
-5,0 -5,0 -5,0
Ertragsteuern -7,6 1,2 1,3 -5,1 -5,1
in Mio. EUR Gewinn
rücklagen
AFS-Rücklage Cashflow
Hedge-Rücklage
nach Steuern
Versicherungs
mathematische
Gewinne/
Verluste
Eigenkapital
ohne nicht
beherrschende
Anteile
Nicht
beherrschende
Anteile
Eigenkapital inkl.
nicht beherr
schender Anteile
Gesamtergebnis 2016 473,4 -1,8 6,3 -1,4 476,5 0,2 476,7
Konzernjahresüberschuss/-
fehlbetrag
473,4 473,4 0,2 473,6
Direkt im Eigenkapital
erfasste Erträge und
Aufwendungen
-1,8 6,3 -1,4 3,1 3,1
Veränderung der Cashflow
Hedge-Rücklage
8,4 8,4 8,4
Veränderung der AFS
Rücklage
2,9 2,9 2,9
Direkt im Eigenkapital
erfasste Erträge und
Aufwendungen (vor
Steuern)
2,9 2,9 2,9
Anteil der direkt im
Eigenkapital erfassten
Erträge und
Aufwendungen von
assoziierten Unternehmen,
die nach der Equity
Methode bilanziert werden
-2,3 -2,3 -2,3
Versicherungsmathema
tische Gewinne/
Verluste aus leistungs
orientierten Plänen
-1,9 -1,9 -1,9
Ertragssteuern -2,4 -2,1 0,5 -4,0 -4,0

Im Sonstigen Ergebnis erfasste latente Steuern vom Einkommen

vor
Steuern
Steuern vom
Einkommen
nach
Steuern
vor
Steuern
Steuern vom
Einkommen
nach
Steuern
in Mio. EUR 01.01.–31.12.2017 01.01.–31.12.2016
Cashflow-Hedge-Rücklage -4,7 1,2 -3,5 8,4 -2,1 6,3
AFS-Rücklage 33,0 -7,6 25,4 0,6 -2,4 -1,8
Versicherungsmathematische
Gewinne/Verluste aus
leistungsorientierten Plänen
-5,0 1,3 -3,7 -1,9 0,5 -1,4
Direkt im Eigenkapital erfasste
Erträge und Aufwendungen
23,3 -5,1 18,2 7,1 -4,0 3,1

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Grundlage für die Segmentierung ist die am 31. Dezember 2017 gültige Konzernstruktur.

In der Segmentberichterstattung spiegeln sich die Resultate der in die BAWAG P.S.K. eingebundenen operativen Geschäftssegmente wider. Als Grundlage für die nachfolgenden Segmentinformationen dient IFRS 8 "Operating Segments", der dem "Management-Ansatz" folgt. Die Segmentinformationen werden auf Basis des internen Berichtswesens bestimmt, das dem Vorstand dazu dient, die Leistung der Segmente zu beurteilen und Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen auf die Segmente zu treffen.

Die Aufspaltung des Zinsüberschusses und dessen Allokation auf die Segmente in der Managementberichterstattung beruhen auf den Grundsätzen der Marktzinsmethode unter zusätzlicher Berücksichtigung verrechneter Liquiditätskosten und -prämien. Dieser Methodik folgend wird unterstellt, dass Aktiv- und Passivpositionen über entsprechend fristenkongruente Geschäfte am Geld- und Kapitalmarkt refinanziert und demgemäß zinsrisikolos gestellt werden. Die aktive Steuerung des Zinsrisikos erfolgt im Aktiv-/ Passiv-Management und wird erfolgsmäßig im Corporate Center dargestellt. Die restlichen Erlöskomponenten und die direkt zurechenbaren Kosten werden verursachungsgerecht den jeweiligen Unternehmensbereichen zugerechnet. Die Overheadkosten werden einem Verteilungsschlüssel entsprechend auf die einzelnen Segmente verteilt.

Mit Dezember 2017 wurde die Segmentberichterstattung gemäß der Akquisitionen von Südwestbank und dem Kreditkartenportfolio von PayLife angepasst:

  • BAWAG P.S.K. führte ein neues Segment Südwestbank ein, welches das Kundengeschäft der Südwestbank AG und ihrer Töchter sowie deren Refinanzierungsaktivitäten abbildet.
  • Das Investmentbuch der Südwestbank AG und ihrer Töchter wurde in das bestehende Segment Treasury Services & Markets, welches das Wertpapierportfolio der BAWAG Group beinhaltet, inkludiert.
  • Das Kreditkartenportfolio von PayLife wurde gänzlich in das Segment easygroup integriert, welches schon das bestehende Kreditkartengeschäft der easybank inkludiert.

Die BAWAG P.S.K. wird im Rahmen der folgenden sieben Geschäfts- und Berichtssegmente gesteuert:

BAWAG P.S.K. Retail – hierunter fallen Spar-, Zahlungsverkehrs-, Karten- und Finanzierungsprodukte, Anlage- und Versicherungsprodukte für unsere inländischen Privatkunden, KMU-Finanzierungen einschließlich unserer Aktivitäten im Bereich des sozialen Wohnbaus, Bausparens sowie des Immobilienleasings.

  • easygroup: umfasst unsere Direktbanktochter easybank mit einer vollständigen Online-Produktpalette, z.B. Sparen, Zahlungsverkehr, Karten- und Kreditgeschäft für Privatkunden und KMUs. Weiters fallen unser KFZund Mobilienleasinggeschäft sowie das Kreditgeschäft mit internationalen privaten Kreditnehmern sowie eigenen Emissionen, die mit einem internationalen Portfolio an Wohnbaukrediten gedeckt sind, darunter.
  • Südwestbank – umfasst das Kundengeschäft (Retail, KMU, Kommerz) der Südwestbank AG und ihrer Töchter inklusive Refinanzierung.
  • DACH Corporates & Public Sector – dazu gehören die Unternehmensfinanzierung und sonstige Provisionsdienstleistungen mit Kommerzkunden und der öffentlichen Hand vorwiegend in Österreich. Da wir unsere Kunden auch grenzüberschreitend unterstützen, sind in diesem Segment auch ausgewählte Kundenbeziehungen in Nachbarländern enthalten. Eigenemissionen, die mit Kommerzkrediten oder Krediten der öffentlichen Hand besichert sind, bzw. direkte Refinanzierungen sind ebenso zugeordnet.
  • International Business beinhaltet unser Kreditgeschäft mit internationalen Kommerzkunden sowie das internationale Immobilienfinanzierungsgeschäft außerhalb der DACH-Region und wird von unserer Filiale in London betreut.
  • Treasury Services & Markets – umfasst unsere Aktivitäten im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Handels- und Investitionsdienstleistungen und Aktiv-Passiv-Transaktionen (inklusive besicherter und unbesicherter Refinanzierung) und die Anlageergebnisse des Wertpapierportfolios der BAWAG Group.
  • Corporate Center – alle anderswo nicht zugehörigen Posten im Zusammenhang mit Konzern-Supportfunktionen für die gesamte Bank, Bilanzpositionen wie z.B. Marktwerte der Derivate sowie bestimmte Aktivitäten und Ergebnisse von Tochterunternehmen und Beteiligungen. Regulatorische Aufwendungen (mit Ausnahme der Beiträge zur Einlagensicherung) und Unternehmenssteuern sind dem Corporate Center zugeordnet.

Unsere Segmente sind auf unsere Geschäftsstrategie hin ausgerichtet und orientieren sich am Ziel, die Ergebnisse unserer Geschäftseinheiten und der gesamten Bank transparent auszuweisen. Dazu gehört auch die Minimierung finanzieller Auswirkungen und Aktivitäten im Corporate Center.

Darstellung der Segmente:

2017
in Mio. EUR
BAWAG
P.S.K.
Retail
easygroup Südwest
bank
DACH
Corporates
& Public
Sector
Inter
national
Business
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Summe
Nettozinsertrag 398,3 150,4 5,6 70,6 129,1 49,4 -12,1 791,3
Provisionsüberschuss 158,1 21,0 3,0 39,1 0,4 0,0 -4,7 216,9
Operative Kernerträge 556,4 171,4 8,6 109,7 129,5 49,4 -16,8 1.008,2
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 0,8 0,0 0,0 -10,9 -0,4 21,6 0,6 11,7
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 3,9 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 113,5 117,7
Operative Erträge 561,1 171,7 8,6 98,8 129,1 71,0 97,3 1.137,6
Operative Aufwendungen -272,6 -40,8 -7,8 -48,8 -27,6 -16,3 -114,9 -528,8
Regulatorische Aufwendungen -14,9 -2,7 -0,1 -16,1 -33,8
Risikokosten -49,0 -2,0 -0,2 -8,0 -16,3 0,0 13,7 -61,8
Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen 4,1 4,1
Jahresüberschuss vor Steuern 224,6 126,2 0,5 42,0 85,2 54,7 -15,9 517,3
Steuern vom Einkommen -50,6 -50,6
Jahresüberschuss nach Steuern 224,6 126,2 0,5 42,0 85,2 54,7 -66,5 466,7
Nicht beherrschende Anteile -0,1 -0,1
Nettogewinn 224,6 126,2 0,5 42,0 85,2 54,7 -66,6 466,6
Geschäftsvolumina
Aktiva 11.351 4.173 4.183 6.725 5.174 11.137 3.328 46.071
Passiva 20.682 4.253 6.146 6.762 2.477 5.751 46.071
Risikogewichtete Aktiva 4.492 3.381 3.349 2.410 4.318 2.124 1.417 21.491
2016
in Mio. EUR
BAWAG
P.S.K.
Retail
easygroup Südwest
bank
DACH
Corporates
& Public
Sector
Inter
national
Business
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Summe
Nettozinsertrag 352,3 115,8 79,5 134,0 54,3 -3,7 732,2
Provisionsüberschuss 141,1 10,1 39,7 -0,1 0,0 2,1 192,9
Operative Kernerträge 493,4 125,9 119,2 133,9 54,3 -1,6 925,1
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten 0,8 0,0 1,0 -2,8 11,9 8,2 19,1
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 1,5 -1,4 0,0 0,0 0,0 36,6 36,7
Operative Erträge 495,7 124,5 120,2 131,1 66,2 43,2 980,9
Operative Aufwendungen -273,5 -30,6 -53,6 -29,9 -16,3 -35,5 -439,4
Regulatorische Aufwendungen -12,3 -2,4 -31,4 -46,1
Risikokosten -40,8 -4,8 4,4 1,2 0,0 -2,7 -42,7
Ergebnis von at-equity bewerteten Beteiligungen 8,0 8,0
Jahresüberschuss vor Steuern 169,1 86,7 71,0 102,4 49,9 -18,4 460,7
Steuern vom Einkommen 12,9 12,9
Jahresüberschuss nach Steuern 169,1 86,7 71,0 102,4 49,9 -5,5 473,6
Nicht beherrschende Anteile -0,2 -0,2
Nettogewinn 169,1 86,7 71,0 102,4 49,9 -5,7 473,4
Geschäftsvolumina
Aktiva 11.659 4.458 7.812 5.634 6.691 3.507 39.761
Passiva 21.049 4.478 5.487 2.847 5.900 39.761
Risikogewichtete Aktiva 4.432 4.249 2.916 4.169 2.031 1.247 19.044

Da die interne und externe Berichterstattung der BAWAG P.S.K. vollständig harmonisiert ist, ergibt die Summe der Gewinne oder Verluste der berichtspflichtigen Segmente

den Gewinn oder Verlust der Gruppe. Aus diesem Grund wird in der Segmenttabelle keine separate Spalte mit einer Überleitungsrechnung dargestellt.

Geografische Verteilung

Die unten angeführten Tabellen stellen die Geschäftssegmente in einer geografischen Verteilung, basierend auf der risikomäßigen Zuordnung der Einzelkunden zu einem Land, dar. Kundengruppen werden nicht aggregiert und einem einzelnen Land zugeordnet (z.B. dem Land der Muttergesellschaft), sondern auf Einzelgesellschaftsebene den jeweiligen Ländern zugeteilt.

Als österreichische Bank erwirtschaftet die BAWAG Group 73% ihrer operativen Kernerträge in Österreich. Der

Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt – unterstützt durch die Südwestbank, das Kommerzkundengeschäft sowie die Expansion der easygroup nach Deutschland – in der DACH-Region. Der Fokus des Segments International Business liegt auf Westeuropa sowie Nordamerika.

Die folgenden Tabellen zeigen die operativen Kernerträge nach Segment und geografischer Verteilung:

davon USA
Südeuropa
0,2
0,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,3
0,1
37,2
6,1
2,8
9,0
0,0
0,0
40,5
15,6
Nordamerika 0,2 0,0 0,0 0,3 39,8 2,8 0,0 43,1
davon Irland 0,0 0,0 25,9 2,1 28,0
davon Frankreich 0,1 40,5 0,0 0,0 3,1 0,8 0,0 44,5
davon UK 0,1 27,3 0,0 0,1 36,3 6,4 0,0 70,2
Westeuropa 0,4 67,8 0,1 0,1 81,0 15,2 -0,2 164,4
davon Deutschland 1,6 0,0 8,4 17,3 0,0 0,5 6,9 34,7
davon Österreich 551,0 103,5 0,0 89,0 0,0 19,6 -23,4 739,7
DACH 553,0 103,6 8,5 106,7 0,0 21,3 -16,5 776,6
2017
in Mio. EUR
BAWAG
P.S.K.
Retail
easygroup Südwest
bank
DACH
Corporates
& Public
Sector
International
Business
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Summe
2016
in Mio. EUR
BAWAG
P.S.K.
Retail
easygroup Südwest
bank
DACH
Corporates
& Public
Sector
International
Business
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Summe
DACH 490,4 85,9 114,4 0,0 23,7 -1,3 713,0
davon Österreich 488,3 85,8 93,9 0,0 20,8 -1,3 687,4
davon Deutschland 1,6 0,0 20,0 0,0 1,1 0,0 22,7
Westeuropa 0,4 40,0 0,1 81,9 15,5 -2,3 135,7
davon UK 0,1 37,5 0,0 31,2 7,0 0,0 75,8
davon Frankreich 0,0 2,5 0,0 11,6 1,1 0,0 15,2
davon Irland 0,0 20,8 0,7 21,5
Nordamerika 0,1 0,0 0,5 41,3 2,9 0,0 44,8
davon USA 0,1 0,0 0,5 39,4 2,9 0,0 42,9
Südeuropa 0,4 0,0 0,2 9,3 10,7 0,0 20,6
Sonstige 2,1 0,0 4,0 1,4 1,5 2,1 11,1
Summe 493,4 125,9 119,2 133,9 54,3 -1,5 925,2

Das Segmentergebnis kann wie folgt auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung übergeleitet werden:

in Mio. EUR 2017 2016
Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten gemäß Segmentbericht 11,7 19,1
Den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbare Gewinne und Verluste aus
finanziellen Vermögenswerten
Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden gemäß
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
11,7 19,1
in Mio. EUR 2017 2016
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen gemäß Segmentbericht 117,7 36,7
Regulatorische Aufwendungen -30,6 -43,8
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen gemäß Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
87,1 -7,1
Jahresüberschuss vor Steuern gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 517,3 460,7
Den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbare Gewinne und Verluste aus
finanziellen Vermögenswerten
Jahresüberschuss vor Steuern gemäß Segmentbericht 517,3 460,7
in Mio. EUR 2017 2016

KAPITALMANAGEMENT

Das Kapitalmanagement der BAWAG Group erfolgt auf Basis der CRR (Capital Requirements Regulation) sowie der entsprechenden nationalen Begleitverordnungen (Basel 3 Säule 1) und im Sinne des ökonomischen Kapitalsteuerungsansatzes (Basel 3 Säule 2) des ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process).

Das Kapitalmanagement wird zentral gesteuert. Kernaufgaben sind die laufende Beobachtung der Geschäftsentwicklung der Gruppe, die Analyse der Veränderungen der risikogewichteten Aktiva sowie deren Abgleich mit dem zur Verfügung stehenden regulatorischen Eigenkapital bzw. ICAAP-Limit und Auslastungen je Segment.

Die BAWAG Group steuert ihre Kapitalposition unter Vollanwendung der CRR-Bestimmungen ohne Berücksichtigung von Übergangsbestimmungen für Kapitalbestandteile und der Berechnung der risikogewichteten Aktiva. Die Kapitalplanung ist voll in den Business-Planning-Prozess integriert, um sicherzustellen, dass sowohl die regulatorischen Kapitalanforderungen als auch die Zielkapitalquote über den gesamten Planungshorizont eingehalten wird. Neben der regulatorischen Kapitalplanung werden den Geschäftssegmenten im Rahmen des ICAAP-Prozesses im Einklang mit der Planung stehende Kapitallimite zugewiesen.

Das Capital Management Team spricht gegebenenfalls Empfehlungen zur Stärkung der Eigenkapitaldecke an den Gesamtvorstand der BAWAG Group aus und berichtet monatlich an das Enterprise Risk Meeting der Bank.

Der ICAAP ist gleichermaßen nach Risikotragfähigkeit und Geschäfts- und Risikoprofil der Gruppe gestaltet und bildet einen integralen Bestandteil des Planungs- und Kontrollsystems. Im Rahmen des ICAAP wird die Risikotragfähigkeit sichergestellt sowie der effiziente Einsatz der Risikodeckungsmasse verfolgt. Stresstests runden den Steuerungsprozess zusätzlich ab.

Im Rahmen des SREP werden für die BAWAG Group Mindestkapitalquoten festgesetzt sowie eine Säule-2Empfehlung abgegeben. Zusätzlich zu diesen extern von der Bankaufsicht vorgegebenen Mindestkapitalquoten werden in dem im Rahmen des BaSAG (Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken) erstellten Sanierungsplan der BAWAG Group Schwellenwerte für das Erreichen einer Frühwarnphase sowie der Sanierungsphase und die damit zusammenhängenden Prozesse definiert. Die Schwellenwerte beziehen sich dabei sowohl auf Liquiditäts- als auch auf regulatorische und ökonomische Kapitalgrößen.

Die BAWAG Group überwacht kontinuierlich die Einhaltung der Schwellwerte und damit auch gleichzeitig der vorgeschriebenen Eigenmittelquoten. Basis sind dabei die Meldungen an die Oesterreichische Nationalbank sowie die regelmäßige Beobachtung der Geschäftsentwicklung.

Zusätzlich achtet das Capital Management Team auf alle zukünftigen regulatorischen Änderungen wie z.B. MREL, IFRS 9 und Basel IV. Die regulatorischen Entwicklungen werden kontinuierlich verfolgt und die Auswirkungen auf die Kapitalposition der Bank eingeschätzt. Die erwarteten Auswirkungen der regulatorischen Änderungen werden regelmäßig an die zuständigen Bereichsleiter und Vorstände kommuniziert. Damit soll sichergestellt werden, dass die Bank ihr Kapitalmanagement rechtzeitig an die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen anpassen kann.

Die konsolidierten regulatorischen Meldungen erfolgen auf Ebene der BAWAG Group als EU-Mutterfinanzholdinggesellschaft der Kreditinstitutsgruppe. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der Eigenmittel der BAWAG Group inklusive Übergangsregelungen und deren Eigenmittelerfordernis zum 31. Dezember 2017 und zum 31. Dezember 2016 gemäß CRR mit IFRS-Werten und auf Basis des CRR-Konsolidierungskreises. In den vergangenen Perioden wurden auch die Kapitalzahlen der Promontoria Sacher Holding B.V. präsentiert. Seit dem vierten Quartal 2017 ist die Promontoria Sacher Holding B.V. nicht mehr die EU-Mutterfinanzholdinggesellschaft der Kreditinstitutsgruppe.

BAWAG Group
in Mio. EUR 31.12.20172) 31.12.2016
Grundkapital und Rücklagen (inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken)1) 3.492 3.158
Abzug immaterielle Vermögenswerte -343 -190
Sonstiges Ergebnis 9 -30
Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge -38 -19
Prudent valuation, aus der Zeitwertbilanzierung resultierende nicht realisierte
Gewinne, Gewinne aus zum Zeitwert bilanzierten Verbindlichkeiten, die aus
Veränderungen der eigenen Bonität resultieren, Cashflow-Hedge-Reserve
-33 -47
Von der künftigen Rentabilität abhängige latente Steueransprüche, ausgenommen
diejenigen, die aus temporären Differenzen resultieren
-91 -100
Abzugsposten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten -90 -133
Hartes Kernkapital 2.906 2.639
Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge -5 -6
Abzug immaterielle Vermögenswerte -85 -127
Abzugsposten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten 90 133
Zusätzliches Kernkapital 0 0
Tier I 2.906 2.639
Ergänzungs- und Nachrangkapital3) 347 484
Ergänzungskapital mit Übergangsbestimmungen 15 0
Überschuss IRB-Risikovorsorge 35 24
Abzug nicht wesentliche Beteiligungen, Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge -27 -26
Ergänzungskapital – Tier II 370 482
Anrechenbare Eigenmittel (Total Capital) 3.276 3.121

1) In dieser Position wurden Dividenden in Höhe von 109,9 Mio. EUR (bestehend aus einer Zwischendividende in Höhe von 51,6 Mio. EUR und einer Dividende zum Jahresende in der Höhe von 58,3 Mio. EUR) und ein freiwilliger aufsichtsrechtlicher Filter in Höhe von 44 Mio. EUR auf das ausschüttungsfähige Ergebnis abgezogen.

2) Die Kapitalzahlen per 31. Dezember 2017 weichen von jenen per 31. Dezember 2016 u.a. aufgrund von unterschiedlichen CRR-Übergangsregelungen für 2017 und 2016 für die Anrechenbarkeit von Kapitalien (im Wesentlichen AFS-Rücklage) bzw. für diverse Abzugsposten (im Wesentlichen immaterielle Vermögenswerte und Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge) ab.

3) Am 3. November 2017 veröffentlichte die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) ihre Auslegung bestimmter Kapitalvorschriften, die eine Auswirkung auf die Gesamtkapitalquote der BAWAG Group haben. Die CET1 Quote sowie die Leverage Ratio bleiben unverändert. Die EBA-Auslegung betrifft vor allem Finanzholdinggesellschaften, die wie die BAWAG Group über eine starke Gesamtkapitalausstattung verfügen. Die EBA-Auslegung impliziert, dass jener Teil der von der BAWAG P.S.K. begebenen Ergänzungskapitalinstrumente, der die regulatorischen Mindestkapitalanforderungen übersteigt, für die konsolidierten Kapitalquoten der BAWAG Group nicht mehr voll anrechenbar ist.

Eigenmittelanforderung (risikogewichtete Aktiva) mit Übergangsbestimmungen

BAWAG Group
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Kreditrisiko 19.716 17.329
Marktrisiko 52 59
Operationelles Risiko 1.705 1.633
Eigenmittelanforderung (risikogewichtete Aktiva) 21.473 19.021

Zusätzliche Informationen ohne Übergangsbestimmungen nach CRR

BAWAG Group
31.12.2017 31.12.20161)
Common Equity Tier 1 Quote, bezogen auf das Gesamtrisiko 13,5% 13,6%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko 15,2% 16,2%

1) Wäre die Kaufpreisallokation der start:bausparkasse und der IMMO-BANK zum 31. Dezember 2016 bereits final gewesen, hätte die CET1 Quote 13,5% und die Gesamtkapitalquote 16,0% betragen.

Kennzahlen gemäß CRR inklusive Übergangsbestimmungen

BAWAG Group
31.12.2017 31.12.2016
Common Equity Tier 1 Quote, bezogen auf das Gesamtrisiko 13,5% 13,9%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko 15,3% 16,4%

Während des Geschäftsjahres 2017 hat die BAWAG Group durchgehend die sich aus dem SREP ergebenden Mindestkapitalanforderungen erfüllt. Unsere Ziel-CET1-Quote betrug 2017 12% bei Vollanwendung der CRR-

Anpassung der Vorjahresgleichswerte gemäß IAS 8

Die Europäische Zentralbank führte eine Vorort-Prüfung mit Fokus auf das Kreditrisiko in Bezug auf das internationale Geschäft der BAWAG Group durch. Als Ergebnis dieser Vor-Ort-Prüfung wurde die inkorrekte Anwendung bestimmte Anforderungen der CRR, insbesondere im Zusammenhang mit der Anwendung begünstigter regulatorischer RisikogeVorschriften; wir haben jedoch eine wesentlich höhere Quote von 13,5% erreicht. Auch zukünftig werden wir eine CET1 Quote von über 12% bei Vollanwendung der CRR beibehalten.

wichte für internationale hypothekarisch besicherte Wohnbaukredite, festgestellt. Infolgedessen mussten die betreffenden Exposures in die korrekte Risikoklasse gegliedert werden, was zu einer Erhöhung der risikogewichteten Aktiva im Konzern geführt hat. Die folgende Tabelle stellt die Anpassungen der betroffenen Angaben dar.

Angaben zum Kapital

31.12.2016
in Mio. EUR angepasst veröffentlicht
Kreditrisiko-RWAs inklusive Übergangsbestimmungen 17.329 15.426
Kapitalanforderungen (risikogewichtete Aktiva) inklusive Übergangsbestimmungen 19.021 17.118
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn), ohne
Übergangsbestimmungen
13,6% 15,1%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn), ohne
Übergangsbestimmungen
16,2% 18,0%
Kernkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn), mit
Übergangsbestimmungen
13,9% 15,4%
Gesamtkapitalquote, bezogen auf das Gesamtrisiko (inkl. Zwischengewinn), mit
Übergangsbestimmungen
16,4% 18,2%

Angaben zu den Segmenten

31.12.2016
in Mio. EUR angepasst veröffentlicht
Risikogewichtete Aktiva easygroup 4.249 2.346
Risikogewichtete Aktiva gesamt BAWAG Group AG 19.021 17.118

WEITERE INFORMATIONEN NACH IFRS

33 | Fair Value

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Fair Values der Bilanzpositionen. Dabei handelt es sich um jenen Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Sofern Marktpreise von Börsen oder anderen funktionsfähigen Märkten verfügbar waren, wurden diese angesetzt.

Falls keine aktuellen, liquiden Marktwerte zur Verfügung stehen, werden anerkannte und marktübliche "State of the Art"-Bewertungsmethoden angewendet. Dies gilt für die Kategorie "Verbriefte Verbindlichkeiten (Eigene Emissionen)" und vereinzelt für das Sonstige Finanzumlaufvermögen im Nostroportfolio; bei "Plain Vanilla"-Wertpapieren erfolgt die Bewertung über die Zinskurve unter Berücksichtigung des aktuellen Credit Spreads.

Die Fair-Value-Bewertung der Kundengeschäftspositionen berücksichtigt pauschale Credit Spreads für einzelne Kundenkategorien. Die pauschalen Credit Spreads wurden auf Basis einer Kundensegmentierung angesetzt: Kreditinstitute, Kommerzkunden, öffentlicher Sektor und Privatkunden, bei denen zusätzlich eine Differenzierung zwischen Hypothekarkrediten und sonstigen Krediten vorgenommen wird. Methodisch werden die Credit Spreads für das Kundengeschäft aufgrund von Analysen sowohl externer Daten (Markt, Statistiken der OeNB) als auch interner Ausfallsstatistiken abgeleitet.

Bei linearen, derivativen Finanzinstrumenten, die keine optionalen Komponenten beinhalten (wie z.B. Interest Rate Swaps, Devisentermingeschäfte), wird ebenso die Barwertmethode angewandt (Abzinsung zukünftiger Cashflows mit der entsprechenden Swapkurve, wobei bei Derivaten, mit deren Counterparty ein Credit Support Annex (CSA) besteht, die OIS/EONIA-Swapkurve Basis der Diskontierung ist).

Für optionale Instrumente werden marktübliche Optionspreismodelle wie Black Scholes (Swaptions, Cap, Floor), Bachelier (Caps, Floors und Swaptions in Währungen mit negativen Zinsen), Garman-Kohlhagen (Währungsoptionen) sowie das Hull-White-Modell (Swaps mit mehrfachen Kündigungsrechten) verwendet, die in den Front-Office-Systemen konsistent implementiert und angewandt werden. Die den Modellen zugrunde liegenden Parameter (Zinskurven, Volatilitäten, FX-Kurse) werden unabhängig von den Treasury-Abteilungen vom Bereich Marktrisiko in die Front-Office-Systeme übertragen, wodurch eine Trennung von Markt und Marktfolge sichergestellt ist.

Bei komplexeren Derivaten, die zu Hedge-Zwecken abgeschlossen wurden und back to back geschlossen sind, wird auf eine externe Bewertung zurückgegriffen, die vom Bereich Marktrisiko eingeholt und zur korrekten Weiterverarbeitung in die Systeme übertragen wird.

Zur Evaluierung der Spreads der Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert gewidmeten Eigenen Emissionen werden marktübliche Anbieter wie Reuters herangezogen, wobei aus einem definierten Pool an Bankanleihen unter zusätzlicher Berücksichtigung eines Liquiditäts- und Ratingaufschlags eine BAWAG P.S.K. Senior-unsecured-Spreadkurve ermittelt wird. Für fundierte Bankschuldverschreibungen wird die Spreadkurve aus den Quotes der BAWAG P.S.K. Benchmark-Anleihen ermittelt. Die Wertpapierkurse der BAWAG P.S.K. Emissionen errechnen sich dann durch Diskontierung der um den Spread adaptierten Swapkurve.

Im Jahr 2017 betrug der Anteil der Fair-Value-Änderung der Eigenen Emissionen, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, -12,4 Mio. EUR (2016: -5,9 Mio. EUR). Zum 31. Dezember 2017 beträgt die kumulierte Fair-Value-Änderung, die auf Bonitätsveränderungen zurückzuführen ist, 7,3 Mio. EUR (2016: 17,7 Mio. EUR).

Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von -0,1 Mio. EUR (2016: -0,2 Mio. EUR) ergeben.

Der Anteil der kumulierten Fair-Value-Änderung von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen, der sich nur aufgrund von Bonitätsveränderungen ergeben hat, beträgt zum 31. Dezember 2017 -0,1 Mio. EUR (2016: +0,7 Mio. EUR) und wird als Änderung des Spreads zwischen AT-Bund-Kurve und EUR-Swapkurve in der beobachteten Periode definiert. Der Anteil der entsprechenden jährlichen Fair-Value-Änderung beträgt -0,9 Mio. EUR (zum 31. Dezember 2016: -1,3 Mio. EUR). Bei einer Verengung des Credit Spreads um einen Basispunkt würde sich eine Bewertungsveränderung von +0,08 Mio. EUR ergeben (2016: +0,10 Mio. EUR).

Fair Value von ausgewählten Bilanzpositionen

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Buchwerte und Fair Values der einzelnen Bilanzposten.

Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2016
Aktiva
Barreserve 1.180 1.180 1.020 1.020
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle
Vermögenswerte
448 448 202 202
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet 4.408 4.408 3.129 3.129
Zu Anschaffungskosten bewertet n.a. 80 n.a.
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
Finanzinvestitionen
2.274 2.347 2.353 2.448
Handelsaktiva 458 458 652 652
Kredite und Forderungen 35.753 35.929 30.825 31.0511)
Sicherungsderivate 517 517 677 677
Sachanlagen 103 n.a. 53 n.a.
Vermietete Grundstücke und Gebäude 120 121 3 5
Immaterielle Vermögenswerte 506 n.a. 378 n.a.
Sonstige Vermögenswerte 304 n.a. 389 n.a.
Summe Aktiva 46.071 39.761
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
726 726 1.115 1.115
Handelsbestand 345 345 617 617
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
39.894 40.176 32.994 33.2461)
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
300 300
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
116 116 223 223
Sicherungsderivate 94 94 260 260
Rückstellungen 450 n.a. 404 n.a.
Sonstige Verbindlichkeiten 836 n.a. 723 n.a.
Eigenkapital 3.609 n.a. 3.123 n.a.
Nicht beherrschende Anteile 1 n.a. 2 n.a.
Summe Passiva 46.071 39.761

1) Aufgrund eines redaktionellen Fehlers wurden Vorjahresbeträge angepasst. Die betragsmäßigen Korrekturen betragen -247 Mio. EUR für den Posten Kredite und Forderungen und -15 Mio. EUR für den Posten Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Der beizulegende Zeitwert von Investment Properties (Vermietete Grundstücke und Gebäude) wurde von externen, unabhängigen Immobiliengutachtern bestimmt, die über eine einschlägige berufliche Qualifikation und aktuelle Erfahrung mit der Lage und der Art der zu bewertenden

Immobilien verfügen. Bei den sonstigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. Auf eine Angabe zum beizulegenden Zeitwert wurde daher verzichtet.

Es ist nicht geplant, von den zum 31. Dezember 2017 ausgewiesenen Investitionen in Eigenkapitalinstrumente wesentliche Anteile in naher Zukunft zu veräußern oder auszubuchen.

Wertpapiere der Kategorien Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen und Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zum 31. Dezember 2017 sind die beizulegenden Zeitwerte der Wertpapiere in

Fair-Value-Hierarchie

Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse der Fair Values der bilanzierten Finanzinstrumente und der vermieteten Grundstücke und Gebäude auf Basis der im IFRS 13 definierten Fair-Value-Hierarchie. Die Aufgliederung umfasst die folgenden Gruppen:

  • Level 1: Finanzinstrumente werden unter Verwendung eines öffentlich zugänglichen Kurses ohne jegliche Kursmodifikation bewertet. Hierunter fallen Staatsanleihen und Anleihen mit einem öffentlich zugänglichen Kurs sowie börsengehandelte Derivate.
  • Level 2: Die Bewertung basiert auf Inputfaktoren (Ausfallsquoten, Kosten, Liquidität, Volatilität, Zinssätze etc.), die aus beobachtbaren Marktpreisen (Level 1) abgeleitet sind. Das betrifft Kurse, die mittels eines internen Modells bzw. anhand von Bewertungsverfahren errechnet werden, sowie externe Quotierungen von Wertpapieren, die auf Märkten mit eingeschränkter Liquidität handeln, die nachweislich auf beobachtbaren Marktpreisen beruhen. Diese Kategorie beinhaltet die Mehrzahl der OTC-Derivatkontrakte, Unternehmensanleihen und Anleihen, bei denen kein öffentlich zugänglicher Kurs vorliegt, sowie einen Großteil der emittierten, zum Fair Value klassifizierten Schuldtitel des Konzerns.

den Kategorien Bis zur Endfälligkeit gehalten und der Wertpapiere in der Kategorie Kredite und Forderungen in Summe um 94 Mio. EUR höher als deren Buchwert (2016: 130 Mio. EUR höher). Der beizulegende Zeitwert der eigenen Emissionen aus der Kategorie Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten ist per 31. Dezember 2017 254 Mio. EUR höher als deren Buchwert (2016: 270 Mio. EUR höher).

  • Level 3: Im Rahmen der Bewertung werden nicht extern beobachtbare Inputfaktoren verwendet, die einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Marktwerts haben. Dies betrifft vorwiegend illiquide Fonds der Südwestbank sowie Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank, IMMO-BANK und Südwestbank. Kredite und Forderungen und finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten werden mittels Discounted-Cashflow-Methode mit einer um den Credit Spread angepassten Swapkurve bewertet. 2017 werden hier auch die Anteile an nicht konsolidierten Beteiligungen der Kategorie "Available for Sale" ausgewiesen, da im Zuge des IFRS 9-Einführungsprojektes erstmalig Fair Values von nicht notierten AFS-Eigenkapitalinstrumenten gerechnet wurden.
  • Sonstige: Hier wurden 2016 die Anteile an nicht konsolidierten Beteiligungen der Kategorie "Available for Sale" ausgewiesen.

Für die Bestimmung des Credit Value Adjustment (CVA) für Bonitätsrisiken von OTC-Derivaten werden Nettingeffekte auf Kundenebene innerhalb von Geschäften selben Typs und selber Währung berücksichtigt.

31.12.2017
in Mio. EUR
Level 1 Level 2 Level 3 Sonstige Summe
Aktiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
267 180 1 448
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
4.077 210 121 4.408
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
Finanzinvestitionen
2.340 7 2.347
Handelsaktiva 458 458
Kredite und Forderungen 4.058 31.871 35.929
Sicherungsderivate 517 517
Vermietete Grundstücke und Gebäude 121 121
Summe Aktiva 6.684 5.430 32.114 44.228
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
363 363 726
Handelsbestand 345 345
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
6.935 33.241 40.176
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
116 116
Sicherungsderivate 94 94
Summe Passiva 7.853 33.604 41.457
31.12.2016
in Mio. EUR
Level 1 Level 2 Level 3 Sonstige1) Summe
Aktiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
2 199 1 202
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
2.949 179 1 80 3.209
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
Finanzinvestitionen
2.436 12 2.448
Handelsaktiva 652 652
Kredite und Forderungen 2.436 28.6152) 31.0512)
Sicherungsderivate 677 677
Vermietete Grundstücke und Gebäude 5 5
Summe Aktiva 5.387 4.155 28.622 80 38.244
Passiva
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
638 477 1.115
Handelsbestand 617 617
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
6.654 26.5922) 33.2462)
Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
300 300
Bewertungsanpassungen für gegen Zinsrisiken
abgesicherte Portfolien
223 223
Sicherungsderivate 260 260
Summe Passiva 8.692 27.069 35.761

1) Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die über keinen auf einem aktiven Markt notierten Preis verfügen und in Einklang mit IAS 39.A80-81 zu Anschaffungskosten bewertet werden.

2) Aufgrund eines redaktionellen Fehlers wurden Vorjahresbeträge angepasst. Die betragsmäßigen Korrekturen betragen -247 Mio. EUR für den Posten Kredite und Forderungen und -15 Mio. EUR für den Posten Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Die BAWAG Group erfasst Transfers zwischen den einzelnen Levels mit Ende der Berichtsperiode, in der die Transfers stattgefunden haben.

Bewegungen zwischen Level 1 und Level 2

Im Jahr 2017 wurde aufgrund von nachträglich entstandenen illiquiden Kursen ein als zur Veräußerung verfügbar klassifiziertes Wertpapier von Level 1 in Level 2 umgegliedert (2016: sieben). Fünf als zur Veräußerung verfügbar

klassifizierte Wertpapiere (2016: fünf) wurden aufgrund eines liquideren Marktes von Level 2 auf Level 1 umgegliedert.

Bewegungen nach und aus Level 3

Die dem Level 3 zugeordneten, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente haben sich wie folgt entwickelt:

in Mio. EUR Erfolgswirksam zum
beizulegenden
Zeitwert bewertete
finanzielle
Vermögenswerte
Zur Veräußerung
verfügbare
finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Stand 01.01.2017 1 1 477
Bewertungsgewinne/-verluste in der Zeile Gewinne und Verluste
aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden im
Konzernüberschuss
Von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode gehalten werden -13
Von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode nicht mehr
gehalten werden
Bewertungsgewinne/-verluste im Sonstigen Ergebnis
Von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode gehalten werden
Von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode nicht mehr
gehalten werden
Käufe
Tilgungen -101
Verkäufe
Währungsumrechnung
Änderung Konsolidierungskreis 39
Übertragungen zu/aus anderen Levels 81
Stand 31.12.2017 1 121 363
in Mio. EUR Erfolgswirksam zum
beizulegenden
Zeitwert bewertete
finanzielle
Vermögenswerte
Zur Veräußerung
verfügbare
finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Stand 01.01.2016 2 4 468
Bewertungsgewinne/-verluste in der Zeile Gewinne und Verluste
aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden im
Konzernüberschuss
Von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode gehalten werden -12
Von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode nicht mehr
gehalten werden
Bewertungsgewinne/-verluste im Sonstigen Ergebnis
Von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode gehalten werden
Von Vermögenswerten, die zum Ende der Periode nicht mehr
gehalten werden
Käufe 1
Tilgungen -1 -4 -40
Verkäufe
Währungsumrechnung
Änderung Konsolidierungskreis 61
Übertragungen zu/aus anderen Levels
Stand 31.12.2016 1 1 477

Die Bewertungen (inklusive der Parametrisierungen der beobachtbaren Parameter) erfolgen durch einen vom Markt unabhängigen Marktfolgebereich innerhalb des Risikoressorts auf monatlicher Basis. Aufgetretene Änderungen werden, soweit möglich, mit am Markt beobachtbaren Referenzen verglichen und plausibilisiert.

Die dem Level 3 zugeordneten finanziellen Vermögenswerte erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 120 Mio. EUR. 39 Mio. EUR davon sind auf den Kauf der Südwestbank zurückzuführen (im Wesentlichen Fonds) und 81 Mio. EUR auf die erstmalige Berechnung von Fair Values von nicht notierten AFS-Eigenkapitalinstrumenten im Zuge des IFRS 9-Einführungsprojektes.

Von den im Jahr 2016 unter Level 3 ausgewiesenen finanziellen Verbindlichkeiten wurden im Geschäftsjahr 2017 101 Mio. EUR getilgt.

Quantitative und qualitative Informationen zur Bewertung von Level-3-Finanzinstrumenten

Der wesentliche, nicht direkt beobachtbare Inputfaktor bei den Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank, IMMO-BANK und Südwestbank ist der Spread-Aufschlag auf die Swapkurve, der zur Bestimmung der Risk-Adjusted Discount Curve herangezogen wird. Der Fair Value ermittelt sich in weiterer Folge durch Diskontierung der zukünftigen Cashflows mit der Risk-Adjusted Discount Curve. Der Brutto-Spread-Aufschlag für Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank beträgt aktuell für alle Laufzeiten 100 Basispunkte (Mid) (31. Dezember 2016: 100 Basispunkte). Für Emissionen der IMMO-BANK und der Südwestbank hängen die Spreads vom Rang und der Fälligkeit ab.

Grundsätzlich ist der angeführte Inputparameter von der generellen Marktentwicklung der Credit Spreads innerhalb des Bankensektors bzw. im Detail von der Bonitätsentwicklung der Wohnbaubanken abhängig, wobei eine Ausweitung der Spreads eine positive Auswirkung hat.

Bei den Fonds der Südwestbank, die nicht zeitnah zu den veröffentlichten Net Asset Values veräußert werden konnten, kommt als nicht direkt beobachtbarer Inputfaktor ein Abschlag zur Anwendung, der dem zu erwartenden Verkaufskurs Rechnung trägt. Der Fair Value ermittelt sich in weiterer Folge als Differenz des Net Asset Values und dieses Liquiditätsabschlags.

Sensitivitätsanalyse der Fair-Value-Bewertung bei Änderungen der nicht beobachtbaren Parameter

Wenn der Wert eines Finanzinstruments von nicht beobachtbaren Parametern abhängt, können diese Parameter aus einer Bandbreite von alternativen Parametrisierungen gewählt werden. Verbindlichkeiten in Level 3, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betreffen Emissionen der BAWAG P.S.K. Wohnbaubank und der IMMO-BANK; zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte in Level 3 hatte die BAWAG Group zum 31. Dezember 2017 in Höhe von 122 Mio. EUR im Bestand (31. Dezember 2016: 2 Mio. EUR).

Wenn man den Kreditrisikoaufschlag bei der Bewertung der Eigenen Emissionen um 20 Basispunkte erhöht, hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 31. Dezember 2017 um 1,3 Mio. EUR (31. Dezember 2016: 2,0 Mio. EUR) verbessert.

Wenn man den Liquiditätsabschlag der Fonds der Südwestbank um 10 Prozentpunkte erhöht, hätte sich das Bewertungsergebnis zum 31. Dezember 2017 um 4,2 Mio. EUR verschlechtert.

Für die Bewertung der Eigenkapitalinstrumente werden die Dividend-Discount-Methode sowie die Discounted Earnings Method verwendet. Die wesentlichen Inputparameter sind der Diskontierungsfaktor und das Dividendeneinkommen bzw. das Einkommen. Wenn der Diskontierungsfaktor um - 100 Basispunkte sinkt, würde der beizulegende Zeitwert um 6,5 Mio. EUR steigen; steigt der Diskontierungsfaktor um 100 Basispunkte, würde der beizulegende Zeitwert um -4,8 Mio. EUR sinken. Wenn das Dividendeneinkommen bzw. das Einkommen um 20% steigt, würde der beizulegende Zeitwert dieses Finanzvermögens um 2,2 Mio. EUR steigen; wenn das Dividendeneinkommen bzw. das Einkommen um 20% fällt, würde der beizulegende Zeitwert um 2,1 Mio. EUR fallen.

Bei einer Verringerung des beizulegenden Zeitwerts der finanziellen Vermögenswerte, bei denen es sich nicht um Fonds der Südwestbank oder um Eigenkapitalinstrumente handelt, um 30% hätte sich das kumulierte Bewertungsergebnis zum 31. Dezember 2017 um -0,6 Mio. EUR (31. Dezember 2016: -0,6 Mio. EUR) verschlechtert.

34 | Behandlung eines Day 1 gain

IAS 39.AG76 besagt, dass der beizulegende Zeitwert beim erstmaligen Ansatz normalerweise dem Transaktionspreis entspricht. Stellt das Unternehmen fest, dass zwischen dem beizulegenden Zeitwert beim erstmaligen Ansatz und dem Transaktionspreis eine Differenz besteht und der beizulegende Zeitwert nicht auf einer Bewertungstechnik basiert, die nur Daten aus beobachtbaren Märkten verwendet, so wird der Buchwert des Finanzinstruments beim erstmaligen Ansatz angepasst. Wenn der beizulegende Zeitwert eines Kreditportfolios nicht dem Transaktionspreis entspricht, so muss der erstmalige Ansatz zum beizulegenden Zeitwert erfolgen, allerdings angepasst um einen etwaigen Day 1 gain oder loss. Dies führt somit zu einem Buchwert des Kreditportfolios, der dem Transaktionspreis entspricht.

Im Fall des Kaufes von zwei Kreditportfolien waren die Marktzinssätze zum Transaktionsdatum niedriger als zum Zeitpunkt der Preisverhandlungen. In beiden Fällen wollte sich der Verkäufer aus dem entsprechenden Geschäftsfeld zurück ziehen. Der Erstansatz der übernommenen Kredite und Forderungen erfolgte zum beizulegenden Zeitwert mittels DCF-Methode unter Berücksichtigung aktueller Marktbedingungen zum Erwerbszeitpunkt. Da der beizulegende Zeitwert und daher auch der Day 1 gain weder auf einer Marktpreisnotierung noch auf der Grundlage einer Bewertungstechnik basieren, die nur Daten aus beobachtbaren Märkten verwendet, darf der Day 1 gain nicht sofort realisiert, sondern muss abgegrenzt werden. Diese abgegrenzte Differenz darf nur in dem Umfang als Gewinn oder Verlust angesetzt werden, in dem sie aus einer Veränderung eines Faktors (einschließlich des Faktors Zeit) entsteht, den Marktteilnehmer bei einer Preisfestlegung beachten würden. In IAS 39 finden sich keine Angaben darüber, wie diese Differenz nachfolgend zu bemessen ist.

Die IFRS liefern keine Hinweise hinsichtlich der Darstellung der Amortisierung von Day 1 profits. Da der Day 1 profit systematisch verteilt wird, ist die BAWAG Group der Ansicht, dass die regelmäßige Amortisation im Ertrag einem Zinsertrag ähnelt. Aus ökonomischer Sicht erzielt die BAWAG Group höhere Margen auf die erworbenen Kredite. Demzufolge weist die BAWAG Group die systematische Amortisation der Day 1 profits unter dem Posten Zinserträge aus.

Die folgenden Differenzen werden in den nächsten Jahren in den Erträgen erfasst:

in Mio. EUR 2017 2016
Stand zu Beginn der Periode 104 45
Neue Transaktionen1) 76
Beträge, die in der Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurden -33 -11
Währungseffekte -1 -6
Stand am Ende der Periode 70 104

1) Im vierten Quartal 2016 übernahm die BAWAG P.S.K. ein Portfolio qualitativ hochwertiger Wohnbaukredite in Westeuropa in Höhe von 1,4 Mrd. EUR.

35 | Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

Forderungen und Verbindlichkeiten der BAWAG Group gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis

besteht, ergeben sich in nachfolgend dargestellter Höhe. Die Geschäftsbeziehungen zu diesen Unternehmen erfolgen zu banküblichen Konditionen.

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Forderungen gegenüber Kunden 37 48
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 37 48
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 15 11
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 15 11

Im Jahr 2017 beliefen sich die Zinserträge aus Geschäften mit verbundenen Unternehmen auf 4 Mio. EUR (2016:

3 Mio. EUR), die Zinsaufwendungen auf 1 Mio. EUR (2016: 1 Mio. EUR).

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Forderungen gegenüber Kunden 86 136
Wertpapiere 22 20
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 108 156
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 80 44
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht
80 44

36 | Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Eigentümer der BAWAG Group AG

Die Aktien der BAWAG Group AG sind seit dem 25.10.2017 (erster Handelstag) zum Handel an der Wiener Börse zugelassen. Gemäß den der BAWAG Group AG zugegangenen Beteiligungsmeldungen waren per 31.12.2017 an der BAWAG Group AG (i) zu 35,1% Fonds und Accounts unter dem Management von Cerberus Capital Management, L.P. und deren Tochtergesellschaften, (ii) zu 25,7 % Fonds und Accounts, die oder deren Anteile an der BAWAG Group AG Gegenstand eines Vermögensverwaltungsvertrags mit GoldenTree Asset Management LP sind und (iii) zu 4,2% Harbor International Fund beteiligt.

Wesentliche nicht vollkonsolidierte Tochtergesellschaften, Joint Ventures und Beteiligungen der BAWAG Group

BAWAG P.S.K. Versicherung AG

Die BAWAG Group hält indirekt 25% plus 1 Aktie an der BAWAG P.S.K. Versicherung AG, Wien. Die Mehrheit steht im Eigentum des Generali-Konzerns. Die BAWAG P.S.K.

Versicherung AG wird im BAWAG Group Konzern at-equity konsolidiert. Die Geschäftsbeziehungen der BAWAG Group mit der BAWAG P.S.K. Versicherung AG umfassen Versicherungsprodukte, wobei die Konditionengestaltung marktüblich ist. Zur Absicherung und Regelung der Zusammenarbeit der BAWAG P.S.K. mit der Generali bestehen drittübliche Verträge, z.B. Kooperationsvertrag, Lizenzvertrag, Provisionsvereinbarung usw.

PSA Payment Services Austria GmbH

Die BAWAG Group hält 20,82% an der PSA Payment Services Austria GmbH. Die PSA Payment Services Austria steht im Eigentum mehrerer österreichischer Banken und Bankengruppen. Die PSA ist im Service und der Organisation des Bankomatkartenbetriebes tätig und wird im BAWAG Group Konzern at-equity konsolidiert.

Sonstige Unternehmen

Eine Liste aller nicht konsolidierten Gesellschaften wird unter Note 50 dargestellt.

Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Im Folgenden werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen dargestellt:

31.12.2017
in Mio. EUR
Mutter
unternehmen
Unternehmen,
unter deren
gemeinschaftlicher
Führung oder
maßgeblichem
Einfluss das
Unternehmen
steht
Verbundene, nicht
konsolidierte
Unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
Joint Ventures Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kunden 413 37 1 86
Nicht ausgenützte Kreditrahmen 240 7 1 28
Wertpapiere und Beteiligungen 34 22
Sonstige Aktiva (inkl. Derivaten) 5
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
0 17 160 1 0
Sonstige Passiva (inkl. Derivaten) 0 1
Gegebene Garantien 0 1
Zinserträge1) 23,3 0,9 2,4 0,3 0,0
Zinsaufwendungen 9,0 0,1 2,1 0,0 0,0
Provisionsüberschuss 0,0 15,5 0,0 0,0

1) Bruttoerträge; Absicherungskosten nicht gegengerechnet.

31.12.2016
in Mio. EUR
Mutter
unternehmen
Unternehmen,
unter deren
gemeinschaftlicher
Führung oder
maßgeblichem
Einfluss das
Unternehmen
steht
Verbundene, nicht
konsolidierte
Unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
Joint Ventures Sonstige
Beteiligungen
Forderungen an Kunden 6 808 48 44 93 1
Nicht ausgenützte Kreditrahmen 108 12 14 25
Wertpapiere und Beteiligungen 43 20
Sonstige Aktiva (inkl. Derivaten) 36 0 6
Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden
0 11 122 0
Sonstige Passiva (inkl. Derivaten) 0 1
Gegebene Garantien 0 1
Zinserträge1) 31,6 1,7 2,6 0,3 0,0
Zinsaufwendungen 0,8 0,0 1,5 0,0 0,0
Provisionsüberschuss 0,0 18,5 0,0 0,1

1) Bruttoerträge; Absicherungskosten nicht gegengerechnet.

Der Beratungsaufwand gegenüber Unternehmen, unter deren gemeinschaftlicher Führung oder maßgeblichem Einfluss das Unternehmen steht, betrug im Geschäftsjahr 0,0 Mio. EUR (2016: 0,0 Mio. EUR).

Betreffend Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen waren keine Abschreibungen bzw. Bildung von Wertberichtigungen notwendig.

Angaben zu natürlichen Personen

Key Management

Unter Key Management sind in der BAWAG Group die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der BAWAG Group AG und der BAWAG P.S.K. AG zu verstehen. Die gesamten Personalaufwendungen für das Key Management betragen 25,4 Mio. EUR (2016: 26,4 Mio. EUR).

Der Aufwand für die Bezüge des aktiven Vorstands der BAWAG Group AG und des Vorstands der BAWAG P.S.K. AG (inklusive abgegrenzten und noch nicht ausbezahlten Bonus und Einzahlungen in die Pensionskasse) betrug im abgelaufenen Jahr 18,9 Mio. EUR (2016: 25,6 Mio. EUR). Der Aufwand für die Bezüge von ehemaligen Vorstandsmitgliedern betrug im abgelaufenen Jahr 2,1 Mio. EUR. Vom 2017 aufgewendeten Betrag wurden 4,5 Mio. EUR vom ehemaligen Anteilseigner Promontoria Sacher Holding N.V. rückerstattet (2016: 4,5 Mio. EUR).

Zum 31. Dezember 2017 bestanden bei allen Vorständen vertragliche Regelungen, die Beitragszahlungen in eine Pensionskasse vorsehen.

Für das Jahr 2017 erhält der Vorstand keine Bonuszahlungen. Unter Beachtung der regulatorischen Rahmenbedingungen wurde unter anderem für den Vorstand ein Long Term Incentive Program, das zu 100% in Aktien der BAWAG Group AG und an den langfristigen Unternehmenserfolg geknüpft ist, implementiert.

Zum Bilanzstichtag haftet ein Kredit in Höhe von 0,2 Mio. EUR an ein Mitglied des Vorstands aus (2016: 0,6 Mio. EUR aus drei Krediten an Mitglieder des Vorstands). Zusätzlich besteht ein mit 0,2 Mio. EUR ausgenützter Kreditrahmen in Höhe von 0,8 Mio. EUR (2016: ein nicht ausgenützter Kreditrahmen in Höhe von 0,7 Mio. EUR). Die Summe der Kredite, Bauspardarlehen bzw. Leasingfinanzierungen an Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich auf 0,0 Mio. EUR (2016: 0,0 Mio. EUR). Die Rückzahlung der Organkredite erfolgte entsprechend den Vertragsbedingungen.

Zusätzlich besteht zum Bilanzstichtag kein ausgenütztes Limit auf den Girokonten von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats (2016: 0 Mio. EUR). Die Summe der Dezemberumsätze von der Bank gegenüber Dritten garantierter Kreditkarten, die im Besitz von Mitgliedern des Vorstands waren, beträgt 2017 0 Mio. EUR (2016: 0 Mio.

EUR), jener im Besitz von Mitgliedern des Aufsichtsrats beträgt 0 Mio. EUR (2016: 0 Mio. EUR).

Das von der Hauptversammlung genehmigte Vergütungsschema für Aufsichtsratsmitglieder sieht bis zum 15.09.2017 vor, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats 60.000 EUR, der stellvertretende Vorsitzende 40.000 EUR und die von der Hauptversammlung gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats je 30.000 EUR pro Kalenderjahr erhalten. Die Vorsitzenden des Risiko- und Kreditausschusses und des Prüfungs- und Complianceausschusses erhalten jeweils 20.000 EUR und jedes sonstige Mitglied des Risikound Kreditausschusses und des Prüfungs- und Complianceausschusses erhält 10.000 EUR (der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält diese zusätzlichen Vergütungen nicht).

Das von der Hauptversammlung genehmigte Vergütungsschema für Aufsichtsratsmitglieder sieht ab dem 16.09.2017 vor, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats 225.000 EUR, der stellvertretende Vorsitzende 168.750 EUR und die von der Hauptversammlung gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats je 93.750 EUR pro Kalenderjahr erhalten, für den Vorsitz im Prüfungs- und Complianceausschuss und im Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten zusätzlich jeweils 56.250 EUR. Jedes Mitglied eines Ausschusses erhält zusätzlich 18.750 EUR. Dem Aufsichtsratsvorsitzenden und den stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates steht keine fixe Zusatzvergütung für die Tätigkeit in Ausschüssen zu.

Die Aufsichtsratsvergütungen für die Mitglieder des Aufsichtsrates der BAWAG P.S.K. AG beliefen sich im Jahr 2017 auf 0,5 Mio. EUR (2016: 0,4 Mio. EUR). Die vom Betriebsrat delegierten Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine weitere Vergütung. Die Vergütungen an den Aufsichtsrat der BAWAG Group AG beliefen sich auf 0,1 Mio. EUR (2016: 0,4 Mio. EUR).

Aufwendungen für Beratungsleistungen von vier ehemaligen Mitgliedern des Aufsichtsrates (vor dem IPO) der BAWAG Group AG beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 1,9 Mio. EUR (2016: zwei Mitglieder; 4,4 Mio. EUR).

An Pensionen wurden an ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene 25,1 Mio. EUR (2016: 2,0 Mio. EUR) ausbezahlt.

Aufwendungen für Abfertigungen beliefen sich für ehemalige Vorstandsmitglieder auf 3,8 Mio. EUR (2016: 0,0 Mio. EUR).

Langfristiges Incentivierungsprogramm (Long Term Incentive Program – LTIP)

Die BAWAG Group hat ein langfristiges Incentivierungsprogramm (Long Term Incentive Program – LTIP) für die Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der obersten Führungsebene sowie ausgewählte Berater eingeführt. Durch LTIP sollen die Interessen der Begünstigten eng mit jenen der Eigentümer verbunden werden. Dies soll erreicht werden, indem der Bonus und Teile der Beratungsentgelte in Form von Stammaktien der BAWAG Group AG gewährt werden. Die Übertragung der Aktien an die Begünstigten hängt dabei von der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen ab. LTIP stellt eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten dar und wird in Übereinstimmung mit IFRS 2 bilanziert.

Die Anzahl der Aktien wurde Anfang 2018 von der BAWAG Group AG festgelegt und basiert auf der Einschätzung der individuellen Leistungen im Jahr 2017 (und den Vorjahren).

Der Rechtsanspruch der einzelnen Begünstigten hängt für 75% der Aktien von der Erreichung eines Leistungsziels ab, welches auf dem durchschnittlichen Ergebnis vor Steuern je Aktie (pre-tax EPS) im Zeitraum 2018 bis 2020 basiert. Die Beurteilung erfolgt zu Beginn des Jahres 2021. Abhängig vom erreichten durchschnittlichen Ergebnis vor Steuern je Aktie der BAWAG Group AG werden zwischen 0% und 100% dieser Aktien tatsächlich zugeteilt ("Teil 1"). Der Rechtsanspruch für Teil 1 hängt nur vom erreichten Ergebnis vor Steuern je Aktie ab, zusätzliche Dienstbedingungen bestehen nicht.

25% der Aktien jedes Begünstigten sind an eine Leistungsbedingung gebunden ("Teil 2"): der Rechtsanspruch auf diese Aktien entsteht nur, wenn der Begünstigte bis März 2022 und 2023 durchgehend im Konzern beschäftigt ist. Die Ansprüche verfallen, wenn der Begünstigte sein Beschäftigungsverhältnis beendet oder entlassen wird. Sofern der Begünstigte aus einem Good-Leaver-Grund ausscheidet und nach österreichischem Arbeitsrecht kein Mitglied des Vorstands ist, erfolgt eine anteilige Zuteilung.

Nach Ablauf des regulatorischen Aufschubs (dies umfasst auch Beschränkungen bei Dividendenzahlungen) ist eine Sperrfrist von einem Jahr vorgesehen. Für Mitglieder des Vorstands besteht für 50% der Aktien eine Sperrfrist bis zum Ende ihres Mandats.

Nach Erfüllung der Ausübungsbedingungen erhalten die Begünstigten des LTIP die Aktien der BAWAG Group AG, ohne hierfür eine weitere Zahlung leisten zu müssen.

Das Programm umfasst auch die Möglichkeit einer Netto-Abrechnung, welche die BAWAG Group berechtigt, jene Anzahl an Aktien zurückzubehalten, die erforderlich ist, um eine entstehende Steuerschuld zu begleichen. Das Recht besteht nicht, wenn der Begünstigte den erforderlichen Betrag an den Arbeitgeber zahlt. Die folgenden Aktien wurden im Jänner 2018 zugeteilt:

Anzahl der Aktien Beizulegender
Zeitwert in
Millionen EUR
Beizulegender
Zeitwert je Aktie
Gewährt am 18.1.2018 1.459.476 69,3 47,44
Davon im Rahmen von Teil 1 des LTIP-Programms zugeteilt 1.094.607 51,9 47,44
Begünstigte Anzahl der Aktien,
die im Rahmen von
Teil 1 des LTIP
Programms gewährt
wurden
Anzahl der Aktien,
die im Rahmen von
Teil 2 des LTIP
Programms gewährt
wurden
Maximale Anzahl
an Aktien, die
tatsächlich zugeteilt
werden
Minimale Anzahl
an Aktien, die
tatsächlich zugeteilt
werden
Anzahl der Aktien,
die zum Zeitpunkt
der Gewährung
tatsächlich zugeteilt
werden
Mitglieder des Vorstands der
Gesellschaft
Anas Abuzaakouk 169.880 56.626 226.506 0 0
Stefan Barth 60.497 20.166 80.663 0 0
David O'Leary 108.395 36.131 144.526 0 0
Sat Shah 136.979 45.660 182.639 0 0
Enver Sirucic 60.497 20.166 80.663 0 0
Andrew Wise 124.573 41.524 166.097 0 0
Mitglieder des Vorstands von
Tochterunternehmen
0 0 0 0 0
Leitende Angestellte des
Unternehmens und seiner
Tochtergesellschaften
381.615 127.205 508.820 0 0
Sonstige 52.171 17.391 69.562 0 0
Summe 1.094.607 364.869 1.459.476 0 0

Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenfassung der zugeteilten Aktien je Gruppe von Begünstigten:

Bewertung

Die BAWAG Group verwendet den beizulegenden Zeitwert der gewährten Eigenkapitalinstrumente, um den Wert der von den Mitarbeitern erhaltenen Leistungen zu bestimmen.

Der beizulegende Zeitwert der Eigenkapitalinstrumente zum Gewährungszeitpunkt basiert auf beobachtbaren Marktpreisen der BAWAG Group AG Aktie. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wurden keine Anpassungen für erwartete Dividenden und Dividendenbeschränkungen vorgenommen.

Für Teil 1 des LTIP-Programms wurden Markt- und Nichtausübungsbedingungen durch die Schätzung der Wahrscheinlichkeit, dass die geplanten Ergebnisse je Aktie erreicht werden, berücksichtigt. Die Wahrscheinlichkeit wurde mit 100% angenommen.

Dienstbedingungen, wie sie in Teil 2 des LTIP-Programms vereinbart wurden, werden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Gewährungszeitpunkt nicht berücksichtigt. Diese werden durch Anpassung der Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die in die Bewertung der Transaktion einfließen, berücksichtigt. Die BAWAG erwartet, dass alle Begünstigten die Dienstbedingungen erfüllen werden.

Im Jahresabschluss erfasste Beträge

Die Leistungen, die für eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten erbracht werden, werden im Zeitraum der Leistungserbringung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zeitgleich kommt es zu einer Erhöhung im Eigenkapital.

Mit der Gewährung von Teil 1 des LTIP-Programms ist keine weitere Leistungsbedingung verbunden und die Aufwendungen werden dementsprechend sofort erfasst.

Wenngleich der Zeitpunkt der Gewährung des LTIP-Programms Anfang 2018 war, stellt die aktienbasierte Vergütung einen Bonus für 2017 erbrachte Leistungen dar.

Die Begünstigten wurden im Dezember 2017 über das Programm und ihre Einbeziehung darin informiert.

Dementsprechend werden Aufwendungen und die Erhöhung im Eigenkapital im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 basierend auf dem beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt erfasst.

Für Teil 2 werden die Aufwendungen linear verteilt während des Erdienungszeitraums unter Anwendung der modifizierten Grant-Date-Methode erfasst. Diese Methode sieht eine Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Eigenkapitalinstrumente zum Gewährungszeitpunkt vor, wobei eine fortlaufende Anpassungen für Instrumente, die nicht

tatsächlich zugeteilt werden, erfolgt. Im Jahresabschluss wurden keine Aufwendungen für Teil 2 des LTIP-Programms erfasst, da dieser Teil den Leistungsperioden 2018 bis 2022 zuzuordnen ist.

Die folgenden Beträge wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung der jeweiligen Periode erfasst:

in Mio. EUR 2017 2016
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich in
Eigenkapitalinstrumenten
51,9
Davon betreffend
Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft 31,3
Mitglieder des Vorstands von Tochterunternehmen 0
Leitende Angestellte des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften 18,1
Sonstige 2,5

Annual Bonus Program

Annual Bonus Awards werden an ausgewählte Mitarbeiter gewährt, die nicht am LTIP teilnehmen. Der Zielbonus dieser Gruppe orientiert sich am jährlichen Ergebnis und an definierten externen Zielgrößen. Sofern der individuelle Bonus eine bestimmte Grenze überschreitet, werden 20% des Bonus in bar ausbezahlt und 80% in Form von Aktien der BAWAG Group AG vergütet. Aktien, die den Begünstigten tatsächlich zugeteilt werden, stellen eine aktienbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten dar. Da dieses Bonusprogramm nicht formal an die ausgewählten Mitarbeiter kommuniziert wurde, wird die aktienbasierte Vergütung im Jahresabschluss 2018 erfasst. Alle erwarteten Bonuszuteilungen für diese Mitarbeiter, die für im Jahr 2017 erbrachte Leistungen gewährt werden, wurden im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 durch Erfassung einer Verbindlichkeit berücksichtigt.

Geschäftsbeziehung mit nahestehenden Personen

Nachstehend werden die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen und deren Familienangehörigen dargestellt, wobei es sich bei den Konditionen um branchenund konzernübliche Mitarbeiterkonditionen beziehungsweise fremdübliche Marktkonditionen handelt.

Key Management des
Unternehmens oder
dessen
Mutterunternehmens
Sonstige
nahe stehende
Personen
Key Management des
Unternehmens oder
dessen
Mutterunternehmens
Sonstige
nahe stehende
Personen
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2016
Giroeinlagen 2 2 10 3
Spareinlagen 0 3 0 3
Ausleihungen 0 3 1 3
Bauspareinlagen 0
Leasing 0 0
Wertpapiere 0 0
Zinserträge 0,0 0,0 0,0 0,0
Zinsaufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Key Management des
Unternehmens oder
dessen
Mutterunternehmens
Sonstige
nahe stehende
Personen
Key Management des
Unternehmens oder
dessen
Mutterunternehmens
Sonstige
nahe stehende
Personen
Anzahl der Aktien 31.12.2017 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2016
Aktien der BAWAG Group AG 24.173 147

37 | Wesentliche Änderungen im Beteiligungsportfolio

Erwerb der Südwestbank Aktiengesellschaft, Deutschland

Am 7. Dezember 2017, nach Erhalt aller aufsichtsrechtlichen Bewilligungen, erwarb die BAWAG Group 100% der Aktien der SÜDWESTBANK Aktiengesellschaft ("Südwestbank"). Für Details zu ihren Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Beteiligungen verweisen wir auf Note 49 und Note 50. Unter Berücksichtigung des IFRS 10 wurden die folgenden Konzernunternehmen in den Konzernabschluss 2017 aufgenommen:

  • SWB Immowert GmbH
  • SWB Stuttgart 1 GmbH
  • SWB Stuttgart 2 GmbH
  • SWB Stuttgart 3 GmbH
  • SWB Mainz 1 GmbH
  • SWB München 1 GmbH
  • SWB Darmstadt 1 GmbH

Die Südwestbank hat ihre Geschäftstätigkeit im Land Baden-Württemberg, Deutschland, mit Schwerpunkt auf die Hauptstadt Stuttgart und Umgebung. Die wichtigsten Geschäftszweige sind das Kreditgeschäft, das Einlagengeschäft und Brokerage für Privat- und Geschäftskunden. Mit dem Fokus auf den wirtschaftlich starken Südwesten Deutschlands machen die Expertise, der Ruf und die guten Kundenbeziehungen mit dem Mittelstand die Südwestbank zu einem attraktiven Partner, um das Standbein und den Kundenstock der BAWAG Group in Deutschland zu erweitern.

Die Geschäftstätigkeit der Immobilientochterunternehmen liegt in der Vermietung von Immobilien (Investment properties nach IAS 40).

Der Kaufpreis lautete auf einen festen Betrag von 641 Mio. EUR und wurde in bar geleistet.

Der Erwerb ergibt aufgrund der Bestimmungen des IFRS 3 einen errechneten passiven Unterschiedsbetrag, der in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" erfasst wurde.

Im Konzern sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten von 1,2 Mio. EUR für Beratungskosten angefallen. Diese Kosten sind im Posten "Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" erfasst.

BAWAG Group konnte die Südwestbank aufgrund der zu niedrigen Rentabilität, von Umbrüchen im Bankenumfeld, der hohen regulatorischen Anforderungen und schnellen technischen Entwicklungen im Bankensektor zu einem günstigen Preis erwerben.

Nachstehend sind die erfassten Beträge der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt der übertragenen Gegenleistung gegenübergestellt:

in Mio. EUR 2017
Barreserve 190
Handelsaktiva 57
Kredite und Forderungen 4.744
Kunden 4.280
Kreditinstitute 464
Sicherungsderivate 36
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 265
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 1.693
Sachanlagen 67
Vermietete Grundstücke und Gebäude 116
Immaterielle Vermögenswerte 27
Steueransprüche für laufende Steuern 8
Steueransprüche für latente Steuern 0
Sonstige Vermögenswerte 10
Handelspassiva 55
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 6.139
Kunden 5.018
Begebene Schuldverschreibungen, Nachrang- und Ergänzungskapital 62
Kreditinstitute 1.059
Sicherungsderivate 5
Rückstellungen 46
Steuerschulden für laufende Steuern 25
Steuerschulden für latente Steuern 3
Sonstige Passiva 27
Gesamtes identifizierbares erworbenes Nettovermögen 912
Gesamtbetrag der übertragenen Gegenleistung 641
Errechneter passiver Unterschiedsbetrag1) 271

1) Erfasst in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen.

Folgende Bewertungsmethoden wurden für die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes der wesentlichen Vermögenswerte verwendet:

Immobilien (Finanzinvestitionen und selbstgenutzte Immobilien)

Der beizulegende Zeitwert der Immobilien basiert auf einem von einer unabhängigen dritten Partei erstellten Gutachten und wurde mit dem Ertragswertverfahren basierend auf dem erwarteten Mieteinkommen der jeweiligen Immobilie berechnet.

Basis für das Ertragswertverfahren ist das nachhaltige, jährliche Nettoeinkommen der Immobilien, das sich nach Abzug der nicht zu ersetzenden Aufwendungen, welche üblicherweise vom Vermieter geleistet werden müssen, vom Bruttoeinkommen ergibt. Das Bruttojahreseinkommen beinhaltet das durch die Immobilie erzielte nachhaltige Einkommen, im Besonderen Miete und Leasing. Das Nettoeinkommen der Immobilie wird, abhängig von der jeweiligen Restlaufzeit, mit einem angemessenen Zinssatz diskontiert.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Die BAWAG Group hat Kundenstöcke und Marke als separat identifizierbare immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Die Bewertung wurde mit Unterstützung eines externen Beraters unter Verwendung marktüblicher Modelle durchgeführt. Kundenstöcke wurden mittels einer Multi-Period Excess Earnings Method (MPEEM) bewertet. Die Bewertung der Marke "Südwestbank" basiert auf einem Brand Equity Approach (Methode der Lizenzpreisanalogie). Die folgende Übersicht stellt die wesentlichen Annahmen dar:

Kundenstock
Privat/KMU
Kundenstock
Private Banking
Kundenstock
Firmenkunden
Markenname
"Südwestbank"
Bewertungsmethode MPEEM MPEEM MPEEM Brand Equity
Approach
Kundensegment Privatkunden und
KMUs
Private-Banking
Kunden
Firmenkunden alle
Erträge/Aufwendungen Abgeleitet aus den Schätzungen der Unternehmensplanung der BAWAG Group
Laufzeit 20 Jahre 30 Jahre 20 Jahre unbegrenzt
Kapitalkosten 7,72% 8,04% 7,70% 8,64%

Finanzielle Vermögenswerte

Für Finanzinstrumente werden gruppenweit etablierte Bewertungsmethoden und Standards angewendet. In Abhängigkeit von den für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zur Verfügung stehenden Informationen werden unterschiedliche Ansätze gewählt. Für Level-2-Instrumente (OTC-Derivate) werden die bestehenden Treasury-Front-Office-Systeme für Bewertungen herangezogen. Zur Bewertung kommen marktübliche Bewertungsmodelle zum Einsatz, z. B. Discounted-Cashflow und Standardoptionspreismodelle. Marktparameter wie Zinssätze, Wechselkurse oder Volatilitäten werden als Input für das Bewertungsmodell zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts verwendet.

Bei Finanzinstrumenten, bei denen der beizulegende Zeitwert nicht direkt anhand beobachtbarer Informationen (Level 3) ermittelt werden kann, wird ein Discounted-Cashflow-Modell verwendet. Die Bewertung basiert auf erwarteten zukünftigen Zahlungsströmen. Für die Diskontierung dieser erwarteten Cashflows werden unterschiedliche Parameter verwendet, die entweder aus Marktdaten oder aus internen Informationen des erworbenen Unternehmens abgeleitet werden können (z. B. erwartete Ausfallsraten im Kreditportfolio). Die Diskontierungszinssätze, die für die Bewertungen zur Anwendung kommen, setzen sich aus einer risikolosen Zinskurve, Refinanzierungskosten, kundenspezifischen Kreditrisikoaufschlägen und Kapitalkosten zusammen. Zusätzlich wird eine residuale Komponente ermittelt, um die angewandten Diskontierungszinssätze auf aktuelle, am Markt beobachtete Transaktionen zu kalibrieren (z.B. Neugeschäftsmargen, die die aktuellen Fair-Value-Spreads widerspiegeln).

Die zur Bestimmung des reinen Zeitwerts verwendeten Diskontierungskurven enthalten nur Instrumente, die kein oder nur ein geringes Ausfallrisiko, wie zum Beispiel Swapsätze, aufweisen. Spread-Kurven, die die Refinanzierungskosten des erworbenen Unternehmens widerspiegeln, werden entweder von ausstehenden Refinanzierungsinstrumenten, unterschieden nach Seniorität (besicherte, unbesicherte oder nachrangige Refinanzierungen), Benchmark-Zinskurven (z. B. Anleiheindizes) oder Refinanzierungskosten des kürzlich kontrahierten Neugeschäfts (abgeschlossen durch das Unternehmen selbst oder vergleichbare Produkte von Wettbewerbern), abgeleitet. Die Zuordnung des kundenspezifischen Kreditrisikoaufschlags zu einem Vermögenswert hängt von der Branche des zugrunde liegenden Kontrahenten und der Liquidität des betreffenden Instruments ab. Wenn verfügbar, werden CDS-Spreads (Single Name Credit Default Swaps) für Bewertungszwecke verwendet. Wenn ein CDS-Spread eines bestimmten oder vergleichbaren Kontrahenten nicht ausreichend liquide ist, erfolgt die Bewertung auf Basis von Markt-Sektorkurven. Falls keine verlässlichen Marktdaten zur Verfügung stehen, kommen Spread-Kurven, die von internen ratingbasierten Ausfallwahrscheinlichkeiten abgeleitet werden, zur Anwendung. Bei der Anwendung der Kreditrisikoaufschläge wird zusätzlich eine allfällige Besicherung berücksichtigt, d.h., nur der unbesicherte Anteil fließt in die Bewertung mit ein. Kapitalkosten werden ebenfalls als Spread-Komponente der Abzinsungsfaktoren berücksichtigt.

Die erworbenen Kredite und Forderungen gegenüber Kunden in Höhe von 4.280 Mio. EUR entsprechen den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbsstichtag. Zusätzlich wurden Kredite und Forderungen gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 464 Mio. EUR erworben. Die Bruttobeträge der vertraglichen Kredite und Forderungen belaufen sich auf 4.846 Mio. EUR, die voraussichtlich uneinbringlichen Cashflows auf 102 Mio. EUR.

Die folgenden Angaben basieren auf vorläufigen Ergebnissen der Bilanzierung des oben beschriebenen Unternehmenszusammenschlusses. Die vorläufigen Teile betreffen im Wesentlichen die Bewertung der immateriellen Vermögenswerte sowie der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, bei denen eine finale Bewertung aussteht. Im Falle, dass wir neue Informationen über Fakten und Umstände erhalten, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden und die – falls sie bekannt gewesen wären – in den Ansatz zusätzlicher Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten geführt hätten, würde die Bilanzierung des Unternehmenserwerbs gemäß IFRS 3.45 angepasst werden. Derzeit erwartet die BAWAG Group aber keine wesentlichen Effekte.

Ab Erwerbszeitpunkt bis zum 31. Dezember 2017 trug die Südwestbank operative Kernerträge (Nettozinsertrag und Provisionsüberschuss) von 10 Mio. EUR und einen Gewinn von 1 Mio. EUR zum Konzernergebnis bei. Hätte der Erwerb am 1. Jänner 2017 stattgefunden, hätte der erworbene Unternehmensteil nach Schätzung des Managements 118 Mio. EUR zu den operativen Kernerträgen und 18 Mio. EUR zum Konzerngewinn beigetragen. Die Berechnung dieser Werte basiert auf der Annahme, dass die vorläufig bewerteten Anpassungen zum beizulegenden Zeitwert, welche zum Erwerbszeitpunkt vorgenommen wurden, die gleichen gewesen wären, wenn der Erwerb am 1. Jänner 2017 stattgefunden hätte.

Erwerb des Issuing-Business von SIX Payment Services GmbH (PayLife)

Der Erwerb des Kreditkartenportfolios betreffend das Issuing-Geschäft der PayLife (SIX) erfolgte, nach Erhalt aller aufsichtsrechtlichen Bewilligungen und Erfüllung aller vertraglichen Voraussetzungen, mit 6. Oktober 2017. Durch die Übernahme des Kreditkartenportfolios von PayLife (SIX), welches organisatorisch in der easybank AG eingegliedert wird, kann die BAWAG Group ihre Präsenz im Bereich Ausgabe und Verwaltung von Kreditkarten deutlich stärken und ihre Marktposition ausbauen. Die Refinanzierung, welche durch die Übernahme der Kartenforderungen erforderlich wird, wird durch die easybank AG sichergestellt, welche über langjährige Erfahrung im Kreditkartenbereich verfügt und auch selbst Kreditkarten mit Kooperationspartner ausgibt und verwaltet.

Der Erwerb ergibt aufgrund der Bestimmungen des IFRS 3 einen errechneten passiven Unterschiedsbetrag, der in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten "sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen" erfasst wurde.

Die BAWAG Group konnte das Geschäft günstig erwerben, da die bisherigen Eigentümer den Geschäftszweig aufgeben wollten und aus Sicht des Erwerbers ein gewisser Restrukturierungsbedarf vorlag. Die gesamte übertragene Gegenleistung zum Erwerbszeitpunkt erfolgt in Form von Zahlungsmitteln und beträgt 40 Mio. EUR. Die Zahlung erfolgte auf Gesellschafter-Ebene von der BAWAG PSK AG an die SIX Holding GmbH. Der finale Kaufpreis basiert auf einem Closing-Accounts-Mechanismus. Wir erwarten, dass die finalen Closing Accounts im zweiten Quartal 2018 zur Verfügung stehen. Die im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 dargestellten Werte beinhalten den erwarteten zusätzlichen Kaufpreis in Höhe von 4 Mio. EUR an den Verkäufer.

Es wurden keine wesentlichen Nebenkosten in Zusammenhang mit dem Unternehmenserwerb erfasst.

Nachstehend sind die erfassten Beträge der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt der übertragenen Gegenleistung gegenübergestellt:

in Mio. EUR 2017
Kredite und Forderungen 204
Immaterielle Vermögenswerte 11
Sonstige Vermögenswerte 1
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 152
Kunden 18
Kreditinstitute 134
Rückstellungen 4
Steuerschulden für laufende Steuern 2
Steuerschulden für latente Steuern 2
Sonstige Verbindlichkeiten 3
Gesamtes identifizierbares erworbenes Nettovermögen 53
Gesamtbetrag der erwarteten Gegenleistung 45
Errechneter passiver Unterschiedsbetrag1) 8

1) Erfasst in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen.

Die erworbenen Kredite und Forderungen in Höhe von 204 Mio. EUR entsprechen den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbsstichtag. Die Bruttobeträge der vertraglichen Kredite und Forderungen betragen 209 Mio. EUR, die voraussichtlich uneinbringlichen Cashflows 5 Mio. EUR.

Die folgenden Angaben basieren auf vorläufigen Ergebnissen der Bilanzierung des oben beschriebenen Unternehmenszusammenschlusses. Die vorläufigen Teile betreffen neben dem bereits erwähnten Kaufpreis im Wesentlichen die Bewertung der immateriellen Vermögenswerte, die von einem externen Berater durchgeführt wird. Im Falle, dass wir neue Informationen über Fakten und Umstände erhalten, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden und die – falls sie bekannt gewesen wären – in den Ansatz zusätzlicher Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten geführt hätten, müsste die Bilanzierung des Unternehmenserwerbs gemäß IFRS 3.45 angepasst werden. Derzeit erwartet die BAWAG P.S.K. AG aber keine wesentlichen Effekte.

Der aktivierte Kundenstock wurden anhand der Multi-Period Excess Earnings Method berechnet. Betreffend den beizulegenden Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten verweisen wir auf die Beschreibung in Zusammenhang mit dem Erwerb der Südwestbank.

Ab Erwerbszeitpunkt bis zum 31. Dezember 2017 trug der erworbene Unternehmensteil operative Kernerträge (Nettozinsertrag und Provisionsüberschuss) von 11 Mio. EUR und einen Gewinn von 6 Mio. EUR bei. Hätte der Erwerb

am 1. Jänner 2017 stattgefunden, hätte der erworbene Unternehmensteil nach Schätzung des Managements 40 Mio. EUR zu den operativen Kernerträgen und 11 Mio. EUR zum Konzerngewinn beigetragen. Die Berechnung dieser Werte basiert auf der Annahme, dass die vorläufig bewerteten Anpassungen zum beizulegenden Zeitwert, welche zum Erwerbszeitpunkt vorgenommen wurden, die gleichen gewesen wären, wenn der Erwerb am 1. Jänner 2017 stattgefunden hätte.

Anpassung von vorläufigen Beträgen des Unternehmenserwerbes der start:bausparkasse AG und der IMMO-BANK gemäß IFRS 3

Die BAWAG Gruppe hat am 1. Dezember 2016 100% der start:gruppe (bestehend aus start:bausparkasse AG und IMMO-BANK AG) erworben. Die erstmalige Kaufpreisallokation wurde im Geschäftsjahr 2016 per 1.12.2016 vorgenommen. Diese basierte auf vorläufigen Werten, da aufgrund der Zeitnähe des Closings zum Bilanzstichtag und der Komplexität der Transaktion die Bewertung von Kundenstock und Marke sowie auch die vollständige Bewertung von wesentlichen Teilen der Finanzinstrumente wie Kredite, Bauspardarlehen, Bauspareinlagen und eigene Emissionen nur vorläufig vorgenommen wurden.

Die Kaufpreisallokation wurde im November 2017 finalisiert. Daher wurden nach den Bestimmungen des IFRS 3 die Vergleichsinformationen so angepasst, als ob von Anfang an mit den finalen Werten gerechnet worden wäre. Dies umfasst die Anpassung bestehender Vermögenswerte und Schulden, der übertragenen Gegenleistung und des passiven Unterschiedsbetrages. Der finale Gesamtbetrag der übertragenen Gegenleistung wurde mittels eines Closing-Account-Mechanismus bestimmt und betrug 193 Mio. EUR. Die Anpassung der Vermögenswerte und Schulden führt auch zu einer Anpassung der daraus resultierenden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Effekte in den Geschäftsjahren 2016 und 2017.

Nachstehend dargestellt sind die finalen beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und von der finalen übertragenen Gegenleistung, deren Bilanzierung teilweise innerhalb des Bewertungszeitraums gemäß IFRS 3.45 aufgrund neuer Informationen über Fakten und Umstände, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden, aber nicht bekannt gewesen waren, angepasst wurde.

2016 (final)
93 93
3.664 3.667
2.813 2.816
851 851
3 3
12 30
1 1
3
3 3
89 89
2 2
3.283 3.316
2.106 2.139
496 496
681 681
18 18
14 14
32 25
26 26
316 307
190 193
126 114
2016 (vorläufig)

1) Erfasst in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen.

In der folgenden Tabelle sind die aus der Anpassung der Buchwerte resultierenden Korrekturen der GuV im Geschäftsjahr 2017 sowie in der Vergleichsperiode 2016 ersichtlich.

in Mio. EUR Bilanzposition Ergebnis aus der
Anpassung der
vorläufigen Kauf
preisallokation 2016
Position in der
Gewinn- und
Verlustrechnung
Ergebnis aus der
Anpassung der
Amortisation 2017
Ergebnis aus der
Anpassung der
Amortisation 2016
IMMO-BANK/
start:bausparkasse
Kredite und
Forderungen – Kunden
2,5 Zinserträge -10,2 1,7
start:bausparkasse Finanzielle
Verbindlichkeiten
zu fortgeführten
Anschaffungskosten –
Kunden
-32,9 Zinsaufwend
ungen
9,7 0,5
IMMO-BANK/
start:bausparkasse
Markenname und
Kundenstock
17,7 Planmäßige
Abschreibungen
auf immaterielle
Vermögenswerte
und Sachanlagen
-0,8 -0,1
IMMO-BANK/
start:bausparkasse
Latente
Steuerforderungen/
Latente Steuer
verbindlichkeiten
3,2 Steuern vom
Einkommen
0,3 -0,5
IMMO-BANK/
start:bausparkasse
-9,5 -1,0 1,6

Der Effekt in der Gewinn- und Verlustrechnung im Nettozinsertrag aus den Bilanzposten Kredite und Forderungen und finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten ergibt sich aus einer unterschiedlichen Amortisation als Resultat der Anpassung der beizulegenden Zeitwerte.

Der Effekt in der Gewinn- und Verlustrechnung aus dem Bilanzposten immaterielle Vermögensgegenstände ergibt sich aus einer unterschiedlichen planmäßigen Abschreibung auf Grund der Anpassung der beizulegenden Zeitwerte.

Details zur Kapitalflussrechnung

Die BAWAG Group hat für den Erwerb der Südwestbank 641 Mio. EUR bezahlt und eine Barreserve in Höhe von 190 Mio. EUR übernommen, für das Issuing-Business der SIX Payment Services GmbH (PayLife) wurden 40 Mio. EUR bezahlt sowie keine Barreserve übernommen. Die verbleibende Differenz zur Zeile "Erwerb von Tochterunternehmen (abzüglich erworbener Zahlungsmittel)" in der Kapitalflussrechnung ergibt sich aus der nachträglichen Kaufpreiszahlung aus dem Erwerb der start:bausparkasse und der IMMO-BANK.

Sonstige wesentliche Änderungen im Beteiligungsportfolio

Die P.S.K. Beteiligungsverwaltung GmbH, eine 100%- Tochter der BAWAG Group, verkaufte ihren 24%-Anteil an der WBG Wohnen und Bauen Gesellschaft mbH, eine Wiener Wohnbaugenossenschaft, mit Wirkung vom 30. Mai 2017 an den Miteigentümer.

Die BAWAG P.S.K. LEASING GmbH wurde mit 11. Juli 2017 auf die easyleasing GmbH verschmolzen und nachfolgend aus dem Firmenbuchregister gelöscht.

Mit Closing am 18. Juli 2017 verkaufte die BAWAG Group ihren Anteil von 26,3% an der media.at GmbH zusammen mit den anderen Eigentümern. Die Tochtergesellschaften der media.at GmbH, die MediaSelect GmbH, mediastrategen GmbH, OmniMedia GmbH und die frühere [email protected] GmbH wurden mitverkauft.

Mit Eintragung in das Handelsregister vom 22. Dezember 2017 wurde die Einlagensicherung Austria Ges. m.b.H. gegründet, wobei jede Tochterbank der BAWAG Group einen Kleinanteil erworben hat. Die Gesellschaft wurde im Zusammenhang mit dem neuen Einlagensicherungssystem in Österreich errichtet und wird ab 2019 operativ tätig sein.

Mit Wirksamkeit 30. November 2017 wurde die slowakische BAWAG Leasing & Fleet s.r.o. auf die tschechische BAWAG Leasing & fleet s.r.o. verschmolzen.

Die AI ALTERNATIVE INVESTMENTS LTD, Jersey, wurde liquidiert und am 21. November 2017 aus dem Firmenbuch gelöscht.

Weitere Details werden unter Note 49 und 50 dargestellt.

Erwerb der Deutscher Ring Bausparkasse

Im Dezember 2017 hat die BAWAG Group eine verbindliche Vereinbarung zum vollständigen Erwerb der Deutscher Ring Bausparkasse AG mit Sitz in Hamburg von den Basler Versicherungen und der Signal Iduna Gruppe abgeschlossen. Weiters wurde ein Memorandum of Understanding mit den Basler Versicherungen Deutschland, Tochtergesellschaften der Baloise Group, für eine langfristige strategische Kooperation unterzeichnet. Das Closing der Transaktion unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen und aufsichtsbehördlichen Bewilligungen.

38 | Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Abgetretene Forderungen und Wertpapiere zugunsten der Oesterreichischen
Kontrollbank AG
285 409
Sicherstellung zugunsten der Europäischen Investitionsbank 148 376
Deckungsstock für Mündelgeldspareinlagen 25 22
Deckungsstock für fundierte Anleihen 3.378 3.077
Sicherheiten für Residential Mortgage-Backed Securities (RMBS) 683 878
Sicherheiten für Tenderfazilitäten 2.851 871
Sonstige Sicherstellungen 208 20
Barsicherheiten für Derivatgeschäfte 59 163
Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände 7.637 5.816

Der Konzern verpfändet Vermögenswerte als Sicherheit für Verbindlichkeiten aus Wertpapierpensionsgeschäften. Diese Geschäfte werden in der Regel zu handelsüblichen, in Standardverträgen für durch Wertpapiere unterlegte Leihegeschäfte festgelegten Bedingungen ausgeführt. Zusätzlich verpfändet der Konzern Vermögenswerte als Sicherheitsleistungen für Verbindlichkeiten aus Derivategeschäften.

Weiters werden im Rahmen von Exportfinanzierungen Forderungen und Wertpapiere zugunsten der Oesterreichischen Kontrollbank AG abgetreten.

Die Sicherstellung für Mündelgeldspareinlagen erfolgt nach gesetzlichen Vorgaben (§ 68 BWG).

Der Deckungsstock für fundierte Anleihen unterliegt dem Gesetz für fundierte Bankschuldverschreibungen (FBSchVG).

Für Refinanzierungen bei der Europäischen Investitionsbank wurden ebenfalls entsprechende Sicherheiten gestellt.

39 | Gesamtbetrag der besicherten Schulden

Den in der Vortabelle angeführten Sicherheiten stehen folgende Verbindlichkeiten der BAWAG P.S.K. gegenüber:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Durch abgetretene Forderungen besicherte Verbindlichkeiten zugunsten der
Oesterreichischen Kontrollbank AG
286 371
Verbindlichkeiten Refinanzierung Europäische Investitionsbank 91 370
Mündelgeldspareinlagen 19 19
Durch Deckungsstock für fundierte Anleihen besicherte Verbindlichkeiten 2.229 2.078
RMBS 431 584
Tenderfazilitäten 2.344 700
Negative Marktwerte von Derivaten 53 105
Sonstige Sicherstellungen 23
Gesamtbetrag besicherter Schulden 5.476 4.227

40 | Echte Pensionsgeschäfte

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Pensionsnehmer – Forderungen Kreditinstitute
Pensionsgeber – Verbindlichkeiten Kreditinstitute 300
Pensionsgeschäfte 300

41 | Übertragene, aber nicht vollständig ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte

Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Buchwert der übertragenen Vermögenswerte1) 340
Buchwert der dazugehörigen Verbindlichkeiten 300

1) Bei den übertragenen Wertpapieren handelt es sich ausschließlich um Schuldverschreibungen.

Übertragene, aber nicht vollständig ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte betreffen echte Pensionsgeschäfte. Durch die weitere Eigentümerschaft ist die BAWAG Group hinsichtlich der übertragenen Wertpapiere weiterhin dem

Kurs-, Zins-, Währungs- und Kreditrisiko ausgesetzt. Die übertragenen Vermögenswerte sind für den Verkauf gesperrt und werden bei der Liquiditätsberechnung nicht berücksichtigt.

42 | Nachrangige Vermögensgegenstände

In den Aktivposten der Bilanz sind folgende nachrangige Vermögensgegenstände enthalten:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Kredite und Forderungen 8
Nachrangige Vermögensgegenstände – erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet 7 6
Nachrangige Vermögensgegenstände – zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
192 153
Nachrangige Vermögensgegenstände 199 167

43 | Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten

Die BAWAG Group schließt gemäß den Globalnettingvereinbarungen (Rahmenvertrag) der International Swaps and Derivatives Association (ISDA) Derivategeschäfte ab. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Vereinbarungen von jeder Gegenpartei an einem einzigen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in der gleichen Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist. In bestimmten Fällen – zum Beispiel wenn ein Kreditereignis wie ein Verzug eintritt – werden alle ausstehenden Transaktionen unter der Vereinbarung beendet, der Wert zur Beendigung wird ermittelt und es ist nur ein einziger Nettobetrag zum Ausgleich aller Transaktionen zu zahlen.

Die ISDA-Vereinbarungen erfüllen die Kriterien für die Saldierung in der Bilanz nicht. Dies liegt daran, dass die BAWAG Group zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei

Rechtsanspruch auf die Saldierung der erfassten Beträge hat, da das Recht auf eine Saldierung nur beim Eintritt künftiger Ereignisse, wie zum Beispiel einem Verzug bei den Bankdarlehen oder anderen Kreditereignissen, durchsetzbar ist.

Repo- und Reverse-Repo-Transaktionen unterliegen Globalnettingvereinbarungen, deren Saldierungsbedingungen ähnlich denen in ISDA Master Netting Agreements sind.

Die nachfolgenden Tabellen beinhalten finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die

  • in der Bilanz der BAWAG Group saldiert werden oder
  • durchsetzbaren Globalnettingvereinbarungen und ähnlichen Vereinbarungen unterliegen, unabhängig davon, ob sie in der Bilanz saldiert werden.

Finanzielle Vermögenswerte

Beträge, die in der Bilanz nicht
saldiert wurden
31.12.2017
in Mio. EUR
Bruttobeträge
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz
Bruttobeträge
von finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz, die
saldiert wurden
Nettobeträge
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz
Finanz
instrumente
Erhaltene
Barsicherheiten
Nettobetrag
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
458 458 155 204 99
Sicherungsderivate 517 517 245 264 8
Kredite und Forderungen an
Kunden
1.059 447 612 612
Summe 2.034 447 1.587 400 468 719
Beträge, die in der Bilanz nicht
saldiert wurden
31.12.2016
in Mio. EUR
Bruttobeträge
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz
Bruttobeträge
von finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz, die
saldiert wurden
Nettobeträge von
finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz
Finanz
instrumente
Erhaltene
Barsicherheiten
Nettobetrag
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
652 652 278 254 120
Sicherungsderivate 677 677 446 207 24
Kredite und Forderungen an
Kunden
243 127 116 116
Summe 1.572 127 1.445 724 461 260

Finanzielle Verbindlichkeiten

Beträge, die in der Bilanz nicht
saldiert wurden
31.12.2017
in Mio. EUR
Bruttobeträge
von finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz
Bruttobeträge
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz, die
saldiert wurden
Nettobeträge von
finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz
Finanz
instrumente
Geleistete
Barsicherheiten
Nettobetrag
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
345 345 292 21 32
Sicherungsderivate 94 94 62 32
Repo-Transaktionen
Kundeneinlagen 447 447
Summe 886 447 439 354 53 32

Beträge, die in der Bilanz nicht saldiert wurden

31.12.2016
in Mio. EUR
Bruttobeträge
von finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz
Bruttobeträge
von finanziellen
Vermögens
werten in der
Bilanz, die
saldiert wurden
Nettobeträge von
finanziellen
Verbindlich
keiten in der
Bilanz
Finanz
instrumente
Geleistete
Barsicherheiten
Nettobetrag
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
617 617 548 50 19
Sicherungsderivate 260 260 209 50 1
Repo-Transaktionen 300 300 300
Kundeneinlagen 127 127
Summe 1.304 127 1.177 1.057 100 20

Die nachfolgenden Tabellen leiten die Nettobeträge von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten in der Bilanz auf die jeweilige Bilanzposition über:

Finanzielle Vermögenswerte

Summe 31.779 30.192 1.587
Kredite und Forderungen an Kunden Kredite und Forderungen
an Kunden
30.804 30.192 612
Sicherungsderivate Sicherungsderivate 517 517
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
Handelsaktiva 458 458
31.12.2017
in Mio. EUR
Bilanzposition Buchwert der
Bilanzposition
davon ohne
Saldierungs
vereinbarung
davon mit
Saldierungs
vereinbarung
Summe 29.827 28.382 1.445
Kredite und Forderungen an Kunden Kredite und Forderungen
an Kunden
28.498 28.382 116
Sicherungsderivate Sicherungsderivate 677 677
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
Handelsaktiva 652 652
31.12.2016
in Mio. EUR
Bilanzposition Buchwert der
Bilanzposition
davon ohne
Saldierungs
vereinbarung
davon mit
Saldierungs
vereinbarung

Finanzielle Verbindlichkeiten

31.12.2017
in Mio. EUR
Bilanzposition Buchwert der
Bilanzposition
davon ohne
Saldierungs
vereinbarung
davon mit
Saldierungs
vereinbarung
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
Handelspassiva 345 345
Sicherungsderivate Sicherungsderivate 94 94
Repo-Transaktionen Finanzielle
Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
Kundeneinlagen Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
30.947 30.947
Summe 31.386 30.947 439
Summe 27.207 26.030 1.177
Kundeneinlagen Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
26.030 26.030
Repo-Transaktionen Finanzielle
Verbindlichkeiten aus
Vermögensübertragungen
300 300
Sicherungsderivate Sicherungsderivate 260 260
Derivate
(exkl. Sicherungsderivaten)
Handelspassiva 617 617
31.12.2016
in Mio. EUR
Bilanzposition Buchwert der
Bilanzposition
davon ohne
Saldierungs
vereinbarung
davon mit
Saldierungs
vereinbarung

44 | Eventualforderungen, Eventualverbindlichkeiten und nicht ausgenützte Kreditrahmen

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Eventualforderungen
Eventualverbindlichkeiten 307 193
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 307 193
Von Kunden nicht ausgenützte Kreditrahmen 7.691 4.567
hievon jederzeit fristlos kündbar 6.484 3.174
hievon nicht fristlos kündbar 1.207 1.393

Im Rahmen des Erwerbs der Südwestbank hat sich die BAWAG Group gemäß § 5 Absatz 10 des Statuts für den Einlagensicherungsfonds verpflichtet, den Bundesverband deutscher Banken e. V., Berlin, von etwaigen Verlusten freizustellen, die durch Maßnahmen zugunsten von im

Mehrheitsbesitz der BAWAG Group stehenden oder von durch sie beherrschten Kreditinstituten anfallen. Die Gruppe erwartet aus heutiger Sicht keine Zahlungen aus diesem Titel.

45 | Fremdwährungsvolumina

In der BAWAG Group wurden Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in folgenden Fremdwährungen gehalten:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
USD 2.169 2.754
CHF 1.538 1.954
GBP 2.666 3.176
Sonstige 193 269
Fremdwährung 6.566 8.153
EUR 39.505 31.608
Summe Aktiva 46.071 39.761
USD 477 423
CHF 245 330
GBP 610 917
Sonstige 168 196
Fremdwährung 1.500 1.866
EUR 44.571 37.895
Summe Passiva 46.071 39.761

Die Tabelle enthält ausschließlich Bilanzpositionen und gibt keine Hinweise auf offene Devisenpositionen aufgrund außerbilanzieller Sicherungsgeschäfte.

46 | Geographische Gebiete - Langfristige Vermögenswerte

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Österreich 587 497
Westeuropa 206 0
Summe 793 497

Die langfristigen Vermögenswerte setzen sich aus den Bilanzpositionen Sachanlagen, Vermietete Grundstücke und Gebäude, Geschäfts- und Firmenwerte, Markenname und Kundenstock, Software und andere immaterielle Vermögenswerte, at-equity bewertete Beteiligungen und Sonstige Vermögenswerte mit einer Restlauzeit von über einem Jahr zusammen.

47 | Leasinggeschäfte

Finanzierungsleasing aus Sicht der BAWAG Group als Leasinggeber

Forderungen aus Finanzierungsleasing-Verträgen werden in der Bilanz als "Forderungen an Kunden" ausgewiesen.

Die BAWAG Group verleast im Rahmen von Finanzierungsleasing sowohl Mobilien als auch Immobilien.

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung des Bruttoinvestitionswertes auf den Barwert, gegliedert nach Restlaufzeiten für alle laufenden Leasingverträge (ohne offene Posten):

Forderungen aus Finanzierungsleasing
(Nettoinvestitionswert)
798 361 2 1.161
Noch nicht realisierte Finanzerträge 35 29 64
Gesamtbetrag der ausstehenden Leasingraten
(Bruttoinvestitionswert)
833 390 2 1.225
31.12.2017
in Mio. EUR
Bis 1 Jahr 1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
31.12.2016
in Mio. EUR
Bis 1 Jahr 1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Gesamtbetrag der ausstehenden Leasingraten
(Bruttoinvestitionswert)
434 758 79 1.271
Noch nicht realisierte Finanzerträge 27 38 4 69
Forderungen aus Finanzierungsleasing
(Nettoinvestitionswert)
407 720 75 1.202

Am 31. Dezember 2017 betragen die nicht garantierten Restwerte 31 Mio. EUR (2016: 42 Mio. EUR).

Es waren keine Wertberichtigungen für uneinbringliche Mindestleasingzahlungen zu buchen EUR (2016: 0,0 Mio. EUR).

Operating Leases aus Sicht der BAWAG Group als Mieter

Der Konzern mietet den größten Teil seiner Büros und Filialen über verschiedene Mietverträge. Die vom Konzern abgeschlossenen Operating-Lease-Verhältnisse wurden zu geschäftsüblichen Konditionen getätigt und enthalten in der Regel Preisanpassungsklauseln, welche den Marktkonditionen für Geschäftsliegenschaften entsprechen. Aus diesen Operating-Lease-Verhältnissen ergeben sich keine Restriktionen für zukünftige Dividendenzahlungen oder für Fremdkapitalaufnahmen durch den Konzern.

Künftige Mindestmietzahlungen aus den Operating-Lease-Verhältnissen

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Künftige Mindestmietzahlungen
bis 1 Jahr 20 23
1 bis 5 Jahre 45 41
länger als 5 Jahre 136 136
Künftige Mindestmietzahlungen insgesamt1) 201 200
abzüglich Mieteinnahmen aus Weitervermietung (Mindestbetrag) 1 1
Nettomindestmietzahlungen 200 199
Geleistete Zahlungen aus Mietverhältnissen -23 -23
Erhaltene Zahlungen aus Untermietverhältnissen 1 2

1) Künftige Brutto-Mindestmietzahlungen betragen 242 Mio. EUR.

48 | Derivative Finanztransaktionen

Derivative Finanztransaktionen zum 31. Dezember 2017

Nominalbeträge/Restlaufzeit1) Marktwerte1)
31.12.2017
in Mio. EUR
Bis 1 Jahr 1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe
Positiv
Negativ
Zinsderivate 7.207 17.392 15.971 40.570 888 -346
davon Zinsswaps Bankbuch 5.989 14.402 14.422 34.813 712 -254
Zinssatzoptionen Bankbuch 115 543 204 862 35 -30
Zinstermingeschäft Bankbuch
Zinsswaps Handelsbuch 672 1.808 1.120 3.601 124 -46
Zinssatzoptionen Handelsbuch 431 639 225 1.294 17 -16
Zinstermingeschäft
Handelsbuch
Wechselkursverträge 3.321 2.764 1.342 7.427 82 -88
davon Währungsswaps Bankbuch 323 2.611 1.342 4.276 50 -81
Devisentermine und Optionen
Bankbuch
2.599 143 2.742 30 -5
Währungsswaps Handelsbuch
Devisentermine und Optionen
Handelsbuch
399 10 409 2 -2
Wertpapierbezogene Geschäfte und
sonstige Derivate
8 48 37 92 5 -5
davon wertpapierbezogene und
sonstige Derivate Bankbuch
8 48 37 92 5 -5
Summe 10.536 20.204 17.350 48.089 975 -439
davon Bankbuchgeschäfte 9.034 17.747 16.005 42.785 832 -375
Handelsbuchgeschäfte 1.502 2.457 1.345 5.304 143 -64

1) In den Derivaten Bankbuch sind Derivate in Fair-Value-Hedge-Beziehungen enthalten.

Derivative Finanztransaktionen zum 31. Dezember 2016

Nominalbeträge/Restlaufzeit1) Marktwerte1)
31.12.2016
in Mio. EUR
Bis 1 Jahr 1–5 Jahre Über
5 Jahre
Summe Negativ
Zinsderivate 3.785 16.084 13.044 32.913 1.166 -472
davon Zinsswaps Bankbuch 2.369 12.550 10.963 25.882 909 -343
Zinssatzoptionen Bankbuch 20 212 454 686 47 -32
Zinstermingeschäft Bankbuch 100 100
Zinsswaps Handelsbuch 765 2.180 1.422 4.367 168 -74
Zinssatzoptionen Handelsbuch 531 1.142 205 1.878 42 -23
Zinstermingeschäft
Handelsbuch
Wechselkursverträge 4.477 2.512 1.513 8.502 157 -400
davon Währungsswaps Bankbuch 471 2.427 1.360 4.258 71 -299
Devisentermine und Optionen
Bankbuch
2.892 84 153 3.129 66 -55
Währungsswaps Handelsbuch
Devisentermine und Optionen
Handelsbuch
1.114 1 1.115 20 -46
Wertpapierbezogene Geschäfte und
sonstige Derivate
22 60 38 120 6 -5
davon wertpapierbezogene und
sonstige Derivate Bankbuch
22 60 38 120 6 -5
Summe 8.284 18.656 14.595 41.535 1.329 -877
davon Bankbuchgeschäfte 5.874 15.333 12.968 34.175 1.099 -734
Handelsbuchgeschäfte 2.410 3.323 1.627 7.360 230 -143

1) In den Derivaten Bankbuch sind Derivate in Fair-Value-Hedge-Beziehungen enthalten.

49 | Liste konsolidierter Tochterunternehmen

31.12.2017 31.12.2016
Banken
BAWAG P.S.K. AG, Wien V 100,00% V 100,00%
BAWAG P.S.K. Wohnbaubank Aktiengesellschaft, Wien V 100,00% V 100,00%
easybank AG, Wien V 100,00% V 100,00%
IMMO-BANK Aktiengesellschaft, Wien V 100,00% V 100,00%
start:bausparkasse AG, Wien V 100,00% V 100,00%
Südwestbank Aktiengesellschaft, Stuttgart V 100,00%
Real Estate
BAWAG P.S.K. IMMOBILIEN GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
BPI Holding GmbH & Co KG., Wien V 100,00% V 100,00%
R & B Leasinggesellschaft m.b.H., Wien V 100,00% V 100,00%
RVG Realitätenverwertungsgesellschaft m.b.H., Wien V 100,00% V 100,00%
SWBI Darmstadt 1 GmbH, Stuttgart V 100,00%
SWBI Mainz 1 GmbH, Stuttgart V 100,00%
SWBI München 1 GmbH, Stuttgart V 100,00%
SWBI Stuttgart 1 GmbH, Stuttgart V 100,00%
SWBI Stuttgart 2 GmbH, Stuttgart V 100,00%
SWBI Stuttgart 3 GmbH, Stuttgart V 100,00%
Leasing
ACP IT-Finanzierungs GmbH, Wien V 75,00% V 75,00%
BAWAG P.S.K. IMMOBILIENLEASING GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
BAWAG P.S.K. Kommerzleasing GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
BAWAG P.S.K. LEASING GmbH & Co. MOBILIENLEASING KG., Wien V 100,00% V 100,00%
BAWAG P.S.K. LEASING GmbH, Wien (vormals: BAWAG P.S.K.
Autoleasing GmbH)
V 100,00%
BAWAG P.S.K. LEASING Holding GmbH, Wien (vormals: BAWAG P.S.K.
LEASING GmbH)
V 100,00% V 100,00%
BAWAG P.S.K. MOBILIENLEASING GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
CVG Immobilien GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
easyleasing GmbH, Wien (vormals: VB Leasing Finanzierungsgesellschaft
m.b.H.)
V 100,00% V 100,00%
HBV Holding und Beteiligungsverwaltung GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
KLB Baulandentwicklung GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
Leasing-west GmbH, Kiefersfelden V 100,00% V 100,00%
M. Sittikus Str. 10 Errichtungs GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
P.S.K. IMMOBILIENLEASING GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
RF 17 BAWAG Immobilienleasing GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
RF fünfzehn BAWAG Mobilien-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien V 100,00% V 100,00%
RF zwölf BAWAG Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien V 100,00% V 100,00%
START Immobilienleasing GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
31.12.2017 31.12.2016
Sonstige Nichtbanken
BAWAG P.S.K. Versicherung Aktiengesellschaft, Wien E 25,00% V 25,00%
BV Vermögensverwaltung GmbH, Wien V 100,00%
E2E Kreditmanagement GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
E2E Service Center Holding GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
E2E Transaktionsmanagement GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
FCT Pearl, Pantin V 100,00% V 100,00%
Feldspar 2016-1 Mortgage Holding Limited, London1) V 0,00% V 0,00%
Feldspar 2016-1 PLC, London1) V 0,00% V 0,00%
Pa-Zweiundsechzigste WT Beteiligungsverwaltungs GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
PSA Payment Services Austria GmbH, Wien V 20,82% V 20,82%
P.S.K. Beteiligungsverwaltung GmbH, Wien V 100,00% V 100,00%
SWB Immowert GmbH, Stuttgart V 100,00%

V … Vollkonsolidierung, E … Equity-Methode

1) Da der Zweck dieser Gesellschaften die Bereitstellung von liquiden Mitteln und die Refinanzierung der BAWAG P.S.K. ist und die BAWAG P.S.K. alle Verträge gestaltet und bestimmt, sind diese Gesellschaften gemäß IFRS 10 zu konsolidieren.

Wesentliche Tochterunternehmen werden gemäß IFRS 10 voll konsolidiert, während wesentliche assoziierte Unternehmen nach IAS 28 at-equity konsolidiert werden.

Tochterunternehmen sind Unternehmen, für welche die BAWAG Group Beherrschung gemäß IFRS 10 ausübt. Beherrschung liegt vor, wenn die BAWAG Group variablen Rückflüssen aus ihrer Beziehung zu einem Tochterunternehmen ausgesetzt ist und sie gleichzeitig über die Fähigkeit verfügt, diese Rückflüsse durch ihre Entscheidungsmacht über das Tochterunternehmen zu beeinflussen.

Assoziierte Unternehmen nach IAS 28 sind alle Unternehmen, auf die die BAWAG Group maßgeblichen Einfluss ausübt, diese aber nicht beherrscht oder gemeinschaftlich führt. Dies ist grundsätzlich der Fall, wenn die BAWAG Group zwischen 20% und 50% der Stimmrechte hält.

Die Klassifizierung, ob ein Tochterunternehmen/assoziiertes Unternehmen wesentlich ist, wird einmal jährlich überprüft.

50 | Liste wegen Unwesentlichkeit nicht konsolidierter Tochter- und assoziierter Unternehmen

31.12.2017 31.12.2016
Real Estate
ROMAX Immobilien GmbH, Wien 100,00% 100,00%
Leasing
BAWAG Leasing & fleet s.r.o., Bratislava 100,00%
BAWAG Leasing & fleet s.r.o., Prag 100,00% 100,00%
BAWAG Leasing s.r.o., Bratislava 100,00% 100,00%
Fides Leasing GmbH, Wien 50,00% 50,00%
Gara RPK Grundstücksverwaltungsgesellschaft m.b.H., Wien 100,00% 100,00%
HFE alpha Handels-GmbH, Vienna 50,00% 50,00%
Kommunalleasing GmbH, Wien 50,00% 50,00%
PT Immobilienleasing GmbH, Wien 100,00% 100,00%
Realplan Beta Liegenschaftsverwaltung Gesellschaft m.b.H., Wien 50,00% 50,00%
RF sechs BAWAG P.S.K. LEASING GmbH & Co. KG., Wien 100,00% 100,00%
Sonstige Nichtbanken
AI-ALTERNATIVE INVESTMENTS LTD., St. Helier 100,00%
Athena Burgenland Beteiligungen AG, Eisenstadt 38,30% 38,30%
Athena Wien Beteiligungen AG, Wien 50,00% 50,00%
AUSTOST ANSTALT, Balzers 100,00% 100,00%
AUSTWEST ANSTALT, Triesen 100,00% 100,00%
BAWAG Finance Malta Ltd., Sliema 100,00% 100,00%
BAWAG P.S.K. Datendienst Gesellschaft m.b.H., Wien 100,00% 100,00%
BAWAG P.S.K. Deutschland Holding GmbH, Stuttgart 100,00%
BAWAG P.S.K. Equity Finance Limited, St. Helier 100,00% 100,00%
BV Vermögensverwaltung GmbH, Wien 100,00%
easy green energy GmbH, Wien 49,00% 49,00%
easy green energy GmbH & Co KG, Wien 49,00% 49,00%
Einlagensicherung der Banken und Bankiers Gesellschaft m.b.H., Wien 36,03% 36,03%
ESG Entwicklungsgesellschaft mbH., Stuttgart 100,00%
GemeloLux S.A., Luxemburg 100,00%
media.at GmbH, Wien 26,30%
MediaSelect GmbH, Wien 26,30%
mediastrategen GmbH, Wien 26,30%
MF BAWAG Blocker LLC, Wilmington 100,00% 100,00%
OmniMedia GmbH, Wien 26,30%
OMNITEC Informationstechnologie-Systemservice GmbH, Wien 50,00% 50,00%
Dentsu Aegis Network Central Services GmbH, Wien (vormals: [email protected] GmbH) 26,30%
SWB Treuhand GmbH, Stuttgart 100,00%
Tresides Asset Management GmbH, Stuttgart 51,00%
TwinLux Value Invest S.A., Luxemburg 100,00%
Vertiva Family Office GmbH, Stuttgart 52,50%
WBG Wohnen und Bauen Gesellschaft mbH, Wien 24,00%

51 | Anteile an assoziierten Unternehmen

Die in dieser Angabe enthaltenen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Die BAWAG Group beinhaltet zwei Unternehmen, die at-equity einbezogen werden: BAWAG P.S.K. Versicherung AG, Wien, und PSA Payment Services Austria GmbH,

Wien. In untenstehender Tabelle ist eine zusammengefasste Finanzinformation zu den Anteilen des Konzerns an assoziierten Unternehmen enthalten, die im Vergleich zur Bilanzsumme und zum Gewinn oder Verlust als unwesentlich gesehen werden:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Summe der Beteiligungsbuchwerte an assoziierten Unternehmen 44 45
Summe der Anteile am Gewinn oder Verlust 4,1 8,0
Summe der Anteile am sonstigen Ergebnis -0,2 -2,3
Summe der Anteile am Gesamtergebnis 3,9 5,7

52 | Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen

Strukturierte Unternehmen sind derart ausgestaltet, dass Stimmrechte oder vergleichbare Rechte nicht der dominierende Faktor für die Bestimmung der Beherrschung der Einheit sind. Dies ist etwa der Fall, wenn sich Stimmrechte lediglich auf die Verwaltungsaufgaben beziehen und die relevanten Aktivitäten durch vertragliche Vereinbarungen gesteuert werden. Ein strukturiertes Unternehmen zeichnet sich oftmals durch einige oder alle der folgenden Merkmale aus:

  • Beschränkte Tätigkeiten
  • Eng und genau definierter Zweck
  • Unzureichendes Eigenkapital
  • Finanzierung in Form zahlreicher vertraglich verknüpfter Instrumente für Investoren, um Kredit- oder andere Risiken (Tranchen) zu bündeln

Die Einheiten, die Gegenstand dieser Anhangangabe sind, werden nicht konsolidiert, da der Konzern keine Beherrschung über Stimmrechte, Verträge, Finanzierungsvereinbarungen oder andere Mittel hat. Das Exposure der BAWAG Group gegenüber nicht konsolidierten strukturierten Einheiten umfasst Leasingunternehmen, welche Spezialleasing betreiben und von der BAWAG Group finanziert werden.

Die Art der Geschäftsaktivitäten einer strukturierten Einheit bestimmt deren Größe. Bei den sonstigen strukturierten Beteiligungen bestimmt die Bilanzsumme der Einheiten in Höhe von 98 Mio. EUR (2016: 103 Mio. EUR) die Größe der strukturierten Unternehmen. Bei den Angaben zu den Verbriefungen ist dies der Nennwert der ausgegebenen Wertpapiere in Höhe von 713 Mio. EUR (2016: 0 Mio. EUR).

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die die Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen betreffen, sowie die Erträge aus diesen strukturierten Einheiten. Die Höchstexponierung in Bezug auf Verluste entspricht den mit den strukturierten Einheiten verbundenen Vermögenswerten. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist auf Investments in CLOs zurückzuführen.

in Mio. EUR 2017 2016
Buchwert der Vermögenswerte in Verbindung mit Anteilen an strukturierten Unternehmen 761 51
in der Bilanz ausgewiesen unter Kredite und Forderungen 761 51
Buchwert der Verbindlichkeiten in Verbindung mit Anteilen an strukturierten Unternehmen 0 0
Erträge 6,9 0,3
Zinserträge 6,9 0,3
Während der Berichtsperiode erlittener Verlust 0 0
Maximal möglicher Verlust 761 51

Die BAWAG Group hat weder im abgelaufenen Geschäftsjahr ein nicht konsolidiertes strukturiertes Unternehmen

finanziell oder anderweitig unterstützt, noch hat sie gegenwärtig die Absicht dazu.

RISIKOBERICHT

Die Funktionen des operativen und strategischen Risikomanagements und die relevanten Gremien der BAWAG Group sind verantwortlich für die Identifikation, Quantifizierung, Limitierung, Überwachung und Steuerung jener Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist. Hierbei besteht auf allen organisatorischen Ebenen eine strikte Trennung in Markt und Marktfolge.

Die Risikostrategie und der Risikoappetit werden vom Gesamtvorstand jährlich festgelegt. Alle Grundsätze des Risikomanagements, die definierten Limits für alle materiellen Risiken sowie die etablierten Verfahren für deren Überwachung sind in Risikohandbüchern und Arbeitsrichtlinien festgehalten. Der Gesamtvorstand wird laufend und proaktiv über die Gesamtrisikosituation informiert. Das monatliche Risikoreporting basiert auf klar definierten Risikokennzahlen. Es umfasst alle für die Säulen I und II relevanten Themen sowie operationelle und zusätzlich relevante, spezifische Risikothemen. Vierteljährlich werden die Risikoberichte an die Kontroll- und Leitungsgremien des Aufsichtsrats übermittelt.

Die risikopolitischen Vorgaben werden fortwährend im Hinblick auf Anpassungen in der Geschäftsstrategie, geänderte regulatorische Anforderungen wie auch sich verändernde Marktbedingungen überprüft. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf möglichen Anpassungsbedarf im Rahmen der Expansionsstrategie des Konzerns gelegt.

Die Umsetzung der risikopolitischen Vorgaben erfolgt durch folgende Bereiche:

  • Strategisches Risiko
  • Markt- & Liquiditätsrisiko-Controlling
  • Enterprise Risk Management
  • Kreditrisikomanagement
  • European Retail Risk Management
  • Non-Financial Risk Management & Regulatory Compliance

Die folgenden Risiken inklusive deren Subrisiken werden in der BAWAG Group als wesentlich eingestuft:

  • Kreditrisiko
  • Marktrisiko
  • Liquiditätsrisiko
  • Operationelles Risiko/Non-Financial Risk

Darüber hinaus werden auf jährlicher Basis im Rahmen eines Risk Self Assessment (RSA) die Risikosituation des Konzerns sowie das Risikomanagement der einzelnen Risikokategorien quantitativ und qualitativ bewertet, d.h. dass alle in Zusammenhang mit der Umsetzung der Geschäftsstrategie stehenden Risiken im Rahmen des RSAs hinsichtlich ihres Ausmaßes und Einflusses auf den Konzern sowie der Abdeckung durch bestehende Risikomanagementverfahren evaluiert werden. Die Quantifizierung dieser Risiken fließt in die ökonomische Risikotragfähigkeitsrechnung ein.

Die wesentlichen Risiken der BAWAG Group werden im Folgenden beschrieben.

53 | Internes Kapitaladäquanzverfahren (ICAAP) und Stress Testing

Die ökonomische Risikotragfähigkeit der BAWAG Group, welche die quantifizierten Risiken der verfügbaren Deckungsmasse gegenüberstellt, wird monatlich beurteilt. Die Risikoquantifizierung erfolgt auf Basis eines Konfidenzniveaus von 99,9%, welches die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der potenzielle Verluste das Ausmaß der Risikoquantifizierung nicht überschreiten werden. Für alle definierten Limitkategorien und Steuerungsportfolios werden im Rahmen der Risikostrategie Limite festgelegt, deren Einhaltung monatlich gemäß den etablierten Monitoringprozessen überwacht wird. Bei Erreichen definierter "Warnschwellen" bzw. der Überschreitung von Limiten werden unverzüglich Eskalationsprozesse angestoßen.

In Zusammenhang mit der Beurteilung der Risikotragfähigkeit werden zunächst alle materiellen Risikoarten quantifiziert, zum Gesamtbankrisiko aggregiert und in einem weiteren Schritt der Deckungsmasse des Konzerns gegenübergestellt. Dabei werden folgende Risikoarten berücksichtigt:

Kreditrisiko: die Quantifizierung erfolgt durch Anwendung des IRB-Ansatzes für alle Portfolio-Segmente. Zusätzliche Kapitalpositionen werden für Kreditrisikokonzentrationen im Zusammenhang mit Krediten an große Kunden bzw. an Gruppen verbundener Kunden, für das fremdwährungsinduzierte Kreditrisiko sowie das Risiko aus regulatorisch nicht unterlegungspflichtigen Kreditlinien vorgehalten.

Marktrisiko: als relevante Marktrisiken des Konzerns wurden das Zinsrisiko im Bankbuch sowie das Credit-Spread-Risiko identifiziert. Die Zinsänderungsrisiken werden mit Value-at-Risk-Modellen gemessen. Für Credit-Spread-Risiken kommt ein szenariobasierter Ansatz zur Anwendung. Die Aggregation des Zinsrisikos im Bankbuch und des Credit-Spread-Risikos erfolgt unter Berücksichtigung von konservativen Korrelationsannahmen.

  • Liquiditätsrisiko: strukturelle Liquiditätsrisiken werden auf der Grundlage aktueller Liquiditätslücken über Anwendung angenommener potenzieller Spreadverschlechterungen im Zusammenhang mit einer fiktiven Spreadausweitung am Markt quantifiziert. Dispositive Liquiditätsrisiken werden genauso wie das Markt- und Liquiditätsrisiko im Bereich im Markt & Liquidity Risiko Controlling quantifiziert und operativ in der Abteilung Liquidity & Funding Management gesteuert.
  • Operationelles Risiko/Non-Financial Risk: das operationelle Risiko (inkludiert das Compliance-Risiko) wird über ein Value-at-Risk-Modell quantifiziert.
  • Sonstige Risiken: dazu zählen das Beteiligungsrisiko, makroökonomische Risiko, strategische Risiko, Reputationsrisiko sowie das Eigenkapitalrisiko. Während für die Quantifizierung des Beteiligungsrisikos ein PD/LGD-Ansatz, basierend auf IFRS-Buchwerten, zur Anwendung gelangt, wird für das makroökonomische Risiko Kapital in Höhe eines auf Expertenbasis quantifizierten Wertes gehalten. Für alle anderen sonstigen Risiken wird das erfor-

derliche ökonomische Kapital mittels vereinfachter Bewertungsmodelle quantifiziert.

Die Risikotragfähigkeitsrechnung wird dem Vorstand im Enterprise Risk Meeting (ERM) auf monatlicher Basis zur Kenntnisnahme vorgelegt.

Der ICAAP-Stresstest ist vollständig im gruppenweiten strategischen Risikomanagement, Kapitalmanagement und in die Planungsprozesse der BAWAG Group integriert.

Die Abhängigkeiten zwischen den internen Stresstests und der Kapitalsteuerung sind formal im Rahmen der internen Risiko- und Kapital-Governance definiert.

Die im Rahmen der Eigenkapitalplanung festgelegten und vom Capital Management Meeting überwachten Kapitalquoten dienen als Vergleichsgröße für die Stresstests. Der Kapitalnotfallplan wird in extremen Stressszenarien zur Ableitung von Maßnahmen herangezogen. Im Rahmen der internen Stresstests bewertet das Senior Management, ob die Kapitalquoten unter Stress über den Recovery Levels bleiben. Ein Verstoß gegen die Einhaltung der Recovery Levels muss entweder fundiert begründet werden oder es sind Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitalausstattung zu treffen, um die Kapitalquoten auch in einem Stressszenario über den Recovery Levels zu halten.

Darüber hinaus werden die Ergebnisse des ICAAP-Stresstests direkt an das ERM berichtet. Das ERM ist für die Bewertung der Ergebnisse zuständig, um, falls notwendig, Korrekturmaßnahmen bezüglich des Risikoappetits oder der Geschäftsstrategie zu definieren.

54 | Kreditrisiko

Als Kreditrisiko wird die Gefahr verstanden, dass ein Vertragspartner einer Finanztransaktion seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.

Im Rahmen des Kreditrisikomanagements besteht eine funktionale Spezialisierung für die Kundensegmente Kommerz – und Institutionelle Kunden (Non-Retail) sowie Privat- und Geschäftskunden (Retail). Die Berechnung und Aggregation der einzelnen Risikoindikatoren für das laufende monatliche Reporting erfolgt in einem einheitlichen Prozess in der Verantwortung des Bereichs Enterprise Risk Management.

Neben klar definierten Kreditvergaberichtlinien für Privatund Geschäftskunden erfolgt die Bonitätseinschätzung über automatisierte Scoringverfahren. Diese bestehen aus einem Antragsscoring, das auf statistischen Modellen beruht, sowie einem Verhaltensscoring, dem die Kontogestion des Kunden zugrunde liegt. Zusätzlich werden externe Informationen (wie z.B. Wirtschaftsauskunftei) berücksichtigt. Auf dieser Basis wird eine monatlich aktualisierte Bonitätseinschätzung der Kunden erstellt.

Neben der Bonitätsbeurteilung werden auch der erwartete Verlust bei Ausfall (LGD) sowie die erwartete Ausnutzung des Off-Balance-Exposures zum Ausfallszeitpunkt (Credit

Conversion Factor, CCF) für Privat- und Geschäftskunden geschätzt. Die Schätzung, welche auf historischen Daten des beobachteten Kundenverhaltens basiert, wird anhand qualifizierter statistischer Methoden und Modelle berechnet.

Vor Übernahme neuer kommerzieller Risiken bzw. der Ausweitung bestehender Positionen erfolgt eine Bonitätsanalyse der Kreditnehmer auf Basis eines dem Kundensegment entsprechenden internen Ratingverfahrens. Dabei stützen sich die Ratingverfahren grundsätzlich auf ein breites Spektrum quantitativer und qualitativer Faktoren. Die auf diese Weise ermittelte Risikoeinstufung wird auf einer einheitlichen Masterskala abgebildet und jedem Kunden als individuell geschätzte Ausfallswahrscheinlichkeit zugeordnet.

Um Risikokonzentrationen auf Kunden- und Kundengruppenebene aufzuzeigen, werden Limite für die Forderungshöhen definiert, überwacht und regelmäßig an Vorstand und Aufsichtsrat berichtet.

Die BAWAG Group hat als IRB-Bankengruppe hohe Standards in Bezug auf Kreditrisikoprozesse und -methoden definiert. Das Augenmerk der Risikoorganisation liegt vor allem auf der ständigen Weiterentwicklung und Überarbeitung der Risikomessmethoden. Für alle Subportfolien gelten spezifische Standards, die regelmäßig überwacht und validiert werden. Basierend auf der zentralen Struktur und Ausrichtung des Konzerns können neue regulatorische Risikovorschriften oder eine veränderte Marktsituation in den Risikomanagementstrategien kurzfristig abgebildet werden. Die nachfolgenden Kapitel geben einen Überblick über die Struktur und die Portfolioqualität in den einzelnen Segmenten.

31.12.2017
in Mio. EUR
BAWAG
P.S.K. Retail easygroup
Südwest
bank
DACH
Corporates
& Public
Sector
International
Business
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Gesamt
portfolio
Buchwert 11.193 4.144 4.124 6.536 4.831 3.456 304 34.588
Wertpapiere 3 59 162 323 7.641 7 8.195
Außerbilanzielle
Geschäfte
1.134 3.083 1.381 463 205 255 1.107 7.628
Summe 12.332 7.227 5.564 7.159 5.359 11.352 1.418 50.411
davon
besichert1)
7.991 3.577 3.722 1.009 2.390 57 404 19.150
davon NPLs
(Bruttosicht)2)
283 140 91 97 50 255 917

Kreditportfolio und Wertpapiere je Kundensegment

1) Sicherheiten beinhalten private und gewerbliche Immobilien, Garantien, Lebensversicherungen etc.

2) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPLs zum 31.12.2017 ohne IFRS-3-Effekt wären für Südwestbank wie folgt: NPL 187 Mio. EUR und Summe 1.013 Mio. EUR.

31.12.2016
in Mio. EUR
BAWAG
P.S.K. Retail easygroup
Südwest
bank
DACH
Corporates
& Public
Sector
International
Business
Treasury
Services &
Markets
Corporate
Center
Gesamt
portfolio
Buchwert 11.558 4.436 n.a. 7.344 5.242 1.326 372 30.278
Wertpapiere n.a. 446 392 5.366 23 6.227
Außerbilanzielle
Geschäfte
1.108 498 n.a. 1.123 303 314 714 4.060
Summe 12.666 4.934 n.a. 8.913 5.937 7.006 1.109 40.565
davon
besichert1)
6.016 3.897 n.a. 2.403 2.167 193 1 14.677
davon NPLs
(Bruttosicht)
252 105 n.a. 81 255 692

1) Sicherheiten beinhalten private und gewerbliche Immobilien, Garantien, Lebensversicherungen etc.

Die untenstehende Tabelle stellt die Überleitung von den Buchwerten aus Krediten und Forderungen zum Risikobericht und zum Segmentbericht dar.

Note 16 Note 12, 13, 14 Risikosicht Segmentbericht
31.12.2017
in Mio. EUR
Kredite und
Forderungen
(K&F)
Kredite,
Wertpapiere,
Investmentfonds
(nicht Teil der
K&F)
Summe Kredite
und Wertpapiere
Sonstige Aktiva Summe Aktiva
BAWAG P.S.K. Retail 11.193 3 11.197 154 11.351
easygroup 4.144 4.144 29 4.173
Südwestbank 4.124 59 4.183 4.183
DACH Corporates & Public
Sector
6.536 162 6.698 27 6.725
International Business 4.964 190 5.154 21 5.174
Treasury Services & Markets 4.488 6.608 11.096 41 11.137
Corporate Center 304 7 311 3.017 3.328
Summe 35.753 7.030 42.783 3.289 46.071
Note 16 Note 12, 13, 141) Risikosicht Segmentbericht
31.12.2016
in Mio. EUR
Kredite und
Forderungen
(K&F)
Kredite,
Wertpapiere,
Investmentfonds
(nicht Teil der
K&F)
Summe Kredite
und Wertpapiere
Sonstige Aktiva Summe Aktiva
BAWAG P.S.K. Retail 11.558 11.558 101 11.659
easygroup 4.436 4.436 22 4.458
Südwestbank n.a. n.a. n.a. n.a. n.a.
DACH Corporates & Public
Sector
7.580 210 7.790 22 7.812
International Business 5.392 242 5.634 5.634
Treasury Services & Markets 1.496 5.195 6.691 6.691
Corporate Center 363 32 396 3.111 3.507
Summe 30.825 5.680 36.505 3.256 39.761

1) Ohne Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere in Höhe von 4 Mio. EUR.

Geografische Verteilung des Kredit- und Wertpapierportfolios

Gemäß der Strategie, sich auf stabile Regionen und Währungen zu konzentrieren, verteilen sich 98% (2016: 98%) des Kreditportfolios2) und 86% (2016: 84%) des Wertpapierportfolios3) auf Westeuropa und Nordamerika.

2) Dies beinhaltet u.a. Österreich mit 42% (Dez 2016: 67%), Deutschland mit 35% (Dez 2016: 3%), Großbritannien mit 8% (Dez 2016: 10%), die Vereinigten Staaten mit 5% (Dez 2016: 8%) und Frankreich mit 4% (Dez 2016: 6%).

3) Dies beinhaltet u.a. Deutschland mit 13% (Dez 2016: 3%), Großbritannien mit 13% (Dez 2016: 14%), die Vereinigten Staaten mit 10% (Dez 2016: 13%), Frankreich mit 7% (Dez 2016: 8%) und Österreich mit 6% (Dez 2016: 11%).

Geografische Verteilung des Kreditportfolios

Geografische Verteilung der Wertpapiere

Kreditportfolio und Wertpapiere nach Währungen

Konsistent mit der strategischen Ausrichtung der BAWAG Group ist der überwiegende Anteil der Finanzierungen in EUR, der im Jahr 2017 weiter anstieg. Die folgende

Tabelle zeigt die Verteilung des Kreditportfolios und der Wertpapiere.

Buchwert in %
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
EUR 36.306 28.702 84,9% 78,6%
GBP 2.545 2.970 5,9% 8,1%
USD 2.215 2.705 5,2% 7,4%
CHF 1.525 1.863 3,6% 5,1%
Sonstige 192 265 0,4% 0,7%
Summe 42.783 36.505 100,0% 100,0%

Übersicht der Kreditqualität: Kredite, Wertberichtigungen, überfällige Forderungen und Sicherheiten

Die folgende Tabelle zeigt Verzugstage, NPL-Quoten und die Besicherung des Kreditportfolios. Das niedrige Risikoprofil spiegelt sich in der niedrigen NPL Ratio, im niedrigen Volumen an überfälligen Forderungen und der guten Wertberichtigungs- und Besicherungsquote über das gesamte Portfolio wider.

Mehr als 81% (2016: 82%) des Gesamtportfolios können einem Investment-Grade-Rating zugeordnet werden, dies entspricht einem externen Rating zwischen AAA und BBB.

Buchwert1) in %
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Kredite und Forderungen (brutto) 36.029 31.030 100,0% 100,0%
Einzelwertberichtigung 276 205 0,8% 0,7%
davon IBNR 45 54 0,1% 0,2%
Kredite und Forderungen (netto) 35.753 30.825 99,2% 99,3%
NPL Ratio2)4) 1,8% 1,7%
NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote3)4) 33,9% 37,5%
NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten +
Wertberichtigungen)3)4)
77,7% 87,5%
Zusätzliche Informationen:
Gesamte überfällige, nicht wertberichtigte
Forderungen5)
229 217 0,6% 0,7%
1–30 Tage 86 58 0,2% 0,2%
30–60 Tage 23 17 0,1% 0,1%
60–90 Tage 17 14 0,0% 0,0%
90–180 Tage 8 10 0,0% 0,0%
mehr als 180 Tage 95 117 0,3% 0,4%

1) Wertpapiere sind nicht enthalten, da das Wertpapierportfolio weder Verzugstage noch Zeichen, die auf einen Ausfall hindeuten, aufweist.

2) In den NPLs ist die Stadt Linz enthalten. Bei der Darstellung der NPL Ratio handelt es sich um eine Bruttobetrachtung.

3) Die NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote und die NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten + Wertberichtigungen) enthalten die Stadt Linz nicht.

4) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3. Ohne IFRS-3-Effekt wären die Kennzahlen zum 31.12.2017 wie folgt: NPL Ratio 2,0%, NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote 42,4%, NPL-

Besicherungsquote (Sicherheiten + Wertbesichtigungen) 84,1%.

5) Südwestbank aufgrund des IFRS-3-Effekts nicht inkludiert.

Die folgende Tabelle zeigt die Verzugstage und die NPL Ratio aufgegliedert in die Segmente BAWAG P.S.K. Retail, easygroup, Südwestbank sowie DACH Corporates & Public Sector und International Business.

31.12.2017
in Mio. EUR
BAWAG P.S.K.
Retail
easygroup Südwestbank DACH Corporates
& Public Sector
International
Business
Summe 11.197 4.144 4.183 6.698 5.154
1–30 Tage 0,4% 0,4% 0,5% 0,3% 1,0%
30–60 Tage 0,1% 0,1% 0,1%
60–90 Tage 0,1% 0,1% 0,1%
NPL Ratio1)2) 2,3% 1,9% 1,6% 1,4% 0,9%
NPL-Wertberichtigung
Besicherungsquote2)
50,4% 19,8% 38,6% 34,1%
NPL-Besicherungsquote
(Sicherheiten +
Wertberichtigungen)2)
82,3% 92,7% 58,1% 78,6% 44,7%

1) Bei der Darstellung der NPL Ratio handelt es sich um eine Bruttobetrachtung.

2) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPL Ratio und die Besicherungsquoten der Südwestbank zum 31.12.2017 ohne IFRS-3-Effekt wären wie folgt: NPL Ratio 3,3%, NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote 51,2%, NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten + Wertberichtigungen) 93,6%.

31.12.2016
in Mio. EUR
BAWAG P.S.K.
Retail
easygroup Südwestbank DACH Corporates
& Public Sector
International
Business
Summe 11.558 4.436 n.a. 7.790 5.634
1–30 Tage 0,3% 0,2% n.a. 0,2%
30–60 Tage 0,1% 0,2% n.a.
60–90 Tage 0,1% 0,1% n.a.
NPL Ratio1) 2,0% 2,0% n.a. 0,9%
NPL-Wertberichtigung
Besicherungsquote
42,6% 20,4% n.a. 46,3%
NPL-Besicherungsquote
(Sicherheiten +
Wertberichtigungen)
85,0% 88,4% n.a. 97,0%

1) Bei der Darstellung der NPL Ratio handelt es sich um eine Bruttobetrachtung.

In der folgenden Tabelle findet sich die Verteilung der Ratings für das Portfolio, welches weder in Verzug noch wertberichtigt ist. Das Risikoprofil ist stabil auf niedrigem Niveau.

31.12.2017
in %
Gesamt
portfolio
BAWAG
P.S.K. Retail
easygroup Südwestbank DACH
Corporates &
Public Sector
International
Business
Ratingklasse 1 14,4% 0,4% 0,3% 35,7%
Ratingklasse 2 4,5% 1,7% 0,8% 0,1% 19,4%
Ratingklasse 3 13,4% 20,9% 16,9% 10,6% 13,0% 1,8%
Ratingklasse 4 32,5% 26,8% 34,2% 49,4% 16,5% 66,3%
Ratingklasse 5 28,7% 39,8% 36,8% 36,0% 11,2% 29,9%
Ratingklasse 6 4,3% 7,2% 5,3% 3,4% 3,7% 1,3%
Ratingklasse 7 2,2% 3,2% 5,7% 0,5% 0,5% 0,7%
31.12.2016
in %
Gesamt
portfolio
BAWAG
P.S.K. Retail
easygroup Südwestbank DACH
Corporates &
Public Sector
International
Business
Ratingklasse 1 12,9% 0,6% 0,4% n.a. 45,5%
Ratingklasse 2 6,0% 4,6% 0,1% n.a. 15,8% 0,1%
Ratingklasse 3 11,1% 14,7% 19,2% n.a. 5,5% 6,2%
Ratingklasse 4 46,6% 41,5% 51,7% n.a. 21,4% 83,4%
Ratingklasse 5 18,4% 30,0% 20,1% n.a. 10,6% 8,5%
Ratingklasse 6 3,7% 6,2% 5,2% n.a. 1,1% 1,8%
Ratingklasse 7 1,3% 2,3% 3,2% n.a. 0,1%

Die Ratingklassen entsprechen einem externen Moody's-Rating wie folgt: Ratingklasse 1 entspricht Moody's-Rating Aaa – Aa2, Ratingklasse 2 wie Aa3 – A1, Ratingklasse 3

wie A2 – A3, Ratingklasse 4 wie Baa1 – Baa3, Ratingklasse 5 wie Ba1 – B1, Ratingklasse 6 wie B2 – Caa2, Ratingklasse 7 wie Caa3.

Sicherheiten

Die folgende Tabelle enthält die Aufteilung der Sicherheiten nach Kategorien. Hier zeigt sich ein starker Fokus auf Immobilien.

31.12.2017
in %
Gesamt
portfolio
BAWAG
P.S.K. Retail
easygroup Südwestbank DACH
Corporates &
Public Sector
International
Business
Immobilien 77,5% 91,0% 53,5% 83,2% 39,9% 99,8%
davon private Immobilien 73,8% 97,8% 99,6% 56,0% 43,2%
davon gewerbliche Immobilien 26,2% 2,2% 0,4% 44,0% 56,8% 100,0%
Garantien 10,4% 0,3% 15,4% 1,6% 58,3%
Sonstige Sicherheiten 9,1% 3,0% 30,9% 12,6% 0,5% 0,2%
Finanzielle Sicherheiten 3,0% 5,7% 0,2% 2,6% 1,3%
31.12.2016
in %
Gesamt
portfolio
BAWAG
P.S.K. Retail
easygroup Südwestbank DACH
Corporates &
Public Sector
International
Business
Immobilien 79,0% 88,1% 82,4% n.a. 30,1% 100,0%
davon private Immobilien 78,3% 95,8% 99,8% n.a. 21,4%
davon gewerbliche Immobilien 21,7% 4,2% 0,2% n.a. 78,6% 100,0%
Garantien 10,0% 0,6% n.a. 68,1%
Sonstige Sicherheiten 8,2% 3,8% 17,5% n.a. 0,4%
Finanzielle Sicherheiten 2,8% 7,5% 0,1% n.a. 1,3%

Wertberichtigte Kredite

Für Kredite, bei denen anzunehmen ist, dass die bestehenden Ansprüche nicht vollständig rückgeführt werden, werden Vorsorgen für Wertminderungsverluste gebildet. Die Hauptkomponenten im Rahmen der Wertberichtigung werden im Folgenden dargestellt. Die als NPL ausgewiesenen Volumina umfassen alle Forderungen gegenüber als ausgefallen klassifizierten Kunden bzw. gegenüber solchen Kunden, für die spezifische Risikovorsorgen1) gebildet wurden.

Automatische Einzelwertberichtigungen

Wertberichtigungen werden automatisch im Kernbankensystem für standardisierte Produkte im Fall unbezahlter Salden gebildet. Dies tritt bei fortdauerndem Girokontooder Kreditratenzahlungsverzug von 90 Tagen sowie bei Klagseröffnung ein.

Manuelle Einzelwertberichtigungen

Für ausfallgefährdete Forderungen, die nicht der automatischen Einzelwertberichtigung unterliegen, ist immer ein sogenannter Impairmenttest zur Bestimmung eines möglichen Wertberichtigungsbedarfs durchzuführen. Über eine Wertminderung wird nach eingehender Analyse auf individueller Basis entschieden und Wertberichtigungen werden manuell gebildet.

Portfoliowertberichtigung

Für zum Bilanzstichtag bereits eingetretene, aber noch nicht erkannte Verluste wurde eine Wertberichtigung auf Portfoliobasis ermittelt ("incurred but not reported losses"). Die Portfoliowertberichtigung wird für bilanzielle und außerbilanzielle Forderungen gebildet. Zum 31. Dezember 2017 betrug die Portfoliowertberichtigung 54,4 Mio. EUR, davon außerbilanziell 9,5 Mio. EUR (31. Dezember 2016: 59,0 Mio. EUR, davon außerbilanziell 5,5 Mio. EUR).

Ausgefallene Forderungen (NPLs)

Als notleidende Forderungen (non-performing loans – NPLs) sind in Übereinstimmung mit Artikel 178 CRR sämtliche ausgefallene Kundenexposures definiert (interne Risikoklasse 8).

"Forbearance"-Maßnahmen

Forbearance-Maßnahmen kommen zur Anwendung, wenn Kunden aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nicht in der Lage sind, den vereinbarten Vertragsbedingungen nachzukommen. Der Konzern verfügt hierbei über klar festgelegte und transparente Prozesse, in deren Rahmen Vertragsanpassungen vorgenommen werden. In Abhängigkeit vom Kundensegment umfasst der Maßnahmenkatalog die zeitlich befristete Stundung oder Reduzierung von Zinszahlungen oder Kapitalraten, die Restrukturierung von Kapitalfazilitäten oder sonstige Forbearance-Maßnahmen. In Ausnahmefällen werden zeitlich begrenzte oder permanente Reduzierungen des Zinssatzes gewährt.

Stundungs- und Refinanzierungsmaßnahmen dienen zur effektiven Risikoreduzierung und Ausfallvermeidung bei ausfallgefährdeten Krediten, sofern erwartet wird, dass damit ein Ausfall verhindert werden kann. Jedoch werden diese Maßnahmen keinesfalls dafür benutzt, einen unausweichlichen Ausfall zu verschieben oder das Ausmaß des Kreditrisikos aus gestundeten Forderungen zu verschleiern. Eine adäquate und rechtzeitige Wertberichtigung ist bei Bedarf durch stringente Prozesse sichergestellt.

Durch zeitlich und im Umfang abgestimmte Zugeständnisse in Form von Vertragsanpassungen unterstützt die BAWAG Group Kunden in Zahlungsschwierigkeiten. Sofern diese unterstützenden Maßnahmen ohne Erfolg bleiben, werden Forderungen an Kunden in Übereinstimmung mit aufsichtsund bilanzrechtlichen Standards als notleidend klassifiziert. Für Kunden bzw. für eine Gruppe verbundener Kunden, für die ein Ausfall identifiziert wird, werden entsprechend den internen Prozessen Wertberichtigungen gebucht.

Für Reportingzwecke sowie für die interne Risikosteuerung verfügt der Konzern über Prozesse und Methoden in Anwendung regulatorischer Standards1) zur Identifikation von Forderungen, für die Stundungs- bzw. sonstige Forbearance-Maßnahmen gewährt wurden. Diese werden als "Forborne" gekennzeichnet.

Sicherheiten und Bewertung von Wohn- und Gewerbeimmobilien

Im Konzern-Sicherheitenkatalog sind alle akzeptierten Sicherheiten aufgelistet. Für jede Sicherheitenart sind passende Belehnwertfaktoren definiert.

Die Wertermittlung für Wohnimmobilien im Inland erfolgt ausschließlich durch die zentrale Fachgruppe Bewertung Immobilien nach einer standardisierten Methode unter Zuhilfenahme eines Bewertungstools. Die turnusmäßige Überprüfung bzw. Aktualisierung der Wohnimmobilienwerte erfolgt automationsgestützt auf Basis des Immobilienpreisindexes des Fachverbands der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich für österreichische Objekte, auf der Basis des Halifax-House-Price-Indexes für Wohnimmobilien in Großbritannien sowie auf Basis des INSEE-Index (L'Institut national de la statistique et des études économiques) für die französischen Wohnimmobilien.

Gewerbeimmobilien werden von Sachverständigen in der zentralen Fachgruppe Bewertung Gewerbeimmobilien oder von ausgewählten externen Gutachtern im Auftrag des Konzerns bzw. eines Konsortialpartners individuell nach erfolgter Vor-Ort-Besichtigung und voller Befundaufnahme bewertet.

Sondergestion

Die Organisationseinheit Sondergestion verantwortet die umfassende Gestion und Abwicklung von ausfallsgefährdeten und ausgefallenen Kreditengagements. Vorrangige Ziele sind die Minimierung von Verlusten sowie die Realisierung eines maximalen Betreibungserlöses.

Früherkennung

Kunden, die aus unterschiedlichen Gründen (z.B. durch Bonitätsverschlechterung, signifikanter Rückgang des Aktienkurses, Anstieg des CDS-Spreads, negative Pressemeldungen/Ad-hoc-Publizität, besondere Risikokonzentration, etc.) definierte Frühwarnsignale auslösen, werden auf die Watch List genommen und in weiterer Folge im Watch Loan Committee, welches durch Mitglieder der relevanten Marktund Marktfolgeorganisation besetzt ist, besprochen. Dieses Gremium arbeitet Maßnahmen zur Risikominderung auf Einzelfallebene aus und sorgt für eine konsequente Überwachung aller Exposures mit erhöhter Ausfallwahrscheinlichkeit.

BAWAG P.S.K. Retail und easygroup

Das Portfolio im Segment BAWAG P.S.K. Retail setzt sich aus 60% Hypothekarkrediten (2016: 58%), 24% Konsumfinanzierungen (2016: 29%), 11% Social-Housing-Finanzierungen (2016: 8%) und 5% Small-Business-Finanzierungen (2016: 5%) zusammen. Die Portfolien Hypothekarkredite (71%; 2016: 65%), Small Business (40%; 2016: 55%) und Social Housing (43%; 2016: 47%) weisen aufgrund des hohen Sicherheitenanteils sehr niedrige LTVs auf. Wie in der Retailstrategie vorgegeben wurde Neugeschäft vorwiegend im Konsumfinanzierungs- und Hypothekarkreditgeschäft erzielt.

Das Portfolio im Segment easygroup setzt sich aus 52% Hypothekarkrediten (2016: 74%), 47% Konsumfinanzierungen (2016: 29%) und 1% Small-Business-Finanzierungen (2016: 1%) zusammen. Neugeschäft wurde ebenfalls vorwiegend bei Konsumkreditfinanzierungen erzielt.

Hierbei sichern detaillierte Vergaberichtlinien, welche insbesondere auf den Verschuldungsgrad des Kunden und dessen Rückzahlungsfähigkeit abzielen, die hohe Qualität des Portfolios. Zusätzlich überwacht ein aktives Portfoliomanagement (z.B. Berichte über Verzugstage, Trendanalysen, Analysen regionaler Konzentrationen, Sanierung von Ausfällen) kontinuierlich die Entwicklung aller Portfolien.

Das Neukundengeschäft wird durch klare und strikte Kreditrichtlinien gesteuert. Entscheidungen am Point of Sale werden auf Basis automatisierter Scoring-Systeme, in spezifischen Fällen durch die Risikoabteilung getroffen. Der Fokus in diesem Portfolio liegt auf Einhaltung der Richtlinien und der Sicherstellung einer hohen Datenqualität zum Zeitpunkt des Antrags. Ein zentrales Monitoring dient der laufenden Qualitätssicherung und Aufrechterhaltung der Kreditvergabedisziplin.

Für das Bestandskundengeschäft ist die umfassende Portfoliosteuerung (z.B. Monitoring von Portfoliotrends, Berichterstattung krimineller Aktivitäten, Default-type-Analysen, NPL-Sanierung, Anpassung der Vergaberichtlinien) ein Schlüsselfaktor zur proaktiven Steuerung des Risikos im Retailgeschäft des Konzerns.

Demzufolge sind gut definierte Richtlinien, Prozesse und analytische Tools in diesem dynamischen Geschäft wesentlich. Im Einzelnen werden folgende Entwicklungen laufend überwacht:

  • Entwicklung von Rückständen und Überfälligkeiten (z.B. Vintage- und Flow-Rate-Analysen)
  • Entwicklung der Risikoklassenverteilung und Risikokonzentration
  • Entwicklung der Kreditleistbarkeit und Besicherung
  • Entwicklung ausgefallener Kredite
  • Entwicklung der Verlustraten und Risikokosten
  • Performance der Scorekarten: Bewilligungsrate und manuelles Scoring für Entscheidungsabbrüche
  • Performance der Erkennung von Betrugsfällen

Die Ergebnisse der Analyse werden dem Vorstand und den relevanten Entscheidungsträgern kontinuierlich zur Kenntnis gebracht. Dieser Prozess sichert einerseits den regelmäßigen und einheitlichen Informationsfluss und ermöglicht andererseits unmittelbares Reagieren auf veränderte Risikoparameter und Marktgegebenheiten.

Kreditportfolio und Wertpapiere nach Produktgruppen

Buchwert NPL
Ratio1)
NPL
Besicherungs
quote
LTV2)
BAWAG P.S.K. Retail
in Mio. EUR
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2017 31.12.2017
Hypothekarkredite 6.746 6.675 1,4% 90,6% 70,5%
Konsumfinanzierungen3) 2.702 3.346 3,4% 77,8% n.a.
Social-Housing
Finanzierungen
1.153 985 n.a. 42,7%
Small-Business
Finanzierungen
596 552 5,5% 87,2% 40,2%
Summe 11.197 11.558 2,3% 82,3% 67,7%
Buchwert NPL
Ratio1)
NPL
Besicherungs
quote
LTV2)
easygroup
in Mio. EUR
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2017 31.12.2017
Hypothekarkredite4) 2.163 3.267 4,0% 95,0% 25,0%
Konsumfinanzerungen4) 1.944 1.137 1,0% 89,6% n.a.
Social-Housing
Finanzierungen
n.a. n.a.
Small-Business
Finanzierungen
37 31 13,3% 83,6% 70,0%
Summe 4.144 4.436 1,9% 92,7% 47,2%

1) Bei der Darstellung der NPL Ratio handelt es sich um eine Bruttobetrachtung.

2) Der LTV für die gesamten überfälligen, nicht wertberichtigten Forderungen ist jenem in der oben angeführten Tabelle ähnlich.

3) Änderungen aufgrund aktualisierter Produktaufteilung von IMMO-BANK und start:bausparkasse.

4) Änderungen aufgrund aktualisierter Produktaufteilung des französischen Hypothekarportfolios.

Die NPL Ratio des BAWAG P.S.K. Retail-Portfolios änderte sich im Vergleich zum Vorjahr von 2,0% auf 2,3%. Die NPL-Besicherungsquote von 82,3% (2016: 85,0%) und der LTV von 67,7% (2016: 58,9%) untermauern das Risikoprofil dieses Portfolios.

Das Hypothekarkreditportfolio im Segment BAWAG P.S.K. Retail zeichnet sich durch durchschnittliche LTVs, eine niedrige NPL Ratio, ausreichend konservative Wertberichtigungen sowie eine gute regionale Diversifizierung aus. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt weniger als 19 Jahre (2016: 17 Jahre) und umfasst hauptsächlich Forderungen in EUR und CHF. Die auf CHF lautenden Hypothekenforderungen betragen zum Stichtag 31. Dezember 2017 1,2 Mrd. EUR (31.12.2016: 1,5 Mrd. EUR). Dieser Teil des Portfolios wird laufend reduziert und / oder in EUR-

Darlehen gewandelt. Seit dem Auslaufen des Produktangebotes im Jahr 2008 verringerte sich das Volumen um mehr als 1,3 Mrd. CHF bzw. fast 50%. Spezielle Initiativen der Marktbereiche und des Risikomanagements wurden in den letzten Jahren durchgeführt, um CHF-Forderungen in EUR-Kredite zu konvertieren. Der LTV des CHF-Portfolios zu Jahresende 2017 betrug 69% (2016: 77%).

Das Konsumfinanzierungsgeschäft besteht aus nicht besicherten "Superschnell-Krediten" und Online-Krediten, Kreditlinien sowie kleinvolumigem Leasinggeschäft (KFZ, Immobilien und Anlagen). Das Risikomanagement unterstützt das nachhaltige Wachstum in diesem Kernsegment durch kontinuierliche Weiterentwicklung von Scorekarten und Kreditprozessen. Die durchschnittliche Laufzeit dieses Portfolios beträgt knapp über acht Jahre.

Die Forderungen an Small-Business-Kunden werden proaktiv überwacht, um gegebenenfalls Problemkredite schnell zu identifizieren und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Die NPL Ratio des Segments easygroup beträgt 1,9% (2016: 2,0%). Die NPL-Besicherungsquote beträgt 88,4% (2016: 100%) und der LTV 47,2% (2016: 38,3%).

Die durchschnittliche Laufzeit im akquirierten britischen, hypothekarisch besicherten Retailportfolio liegt bei 14 Jahren, der LTV bei 49%. Die durchschnittliche Laufzeit im 2016 akquirierten französischen Retailportfolio beträgt 11 Jahre bei einem LTV von 24%.

Die NPL Ratios und NPL-Besicherungsquoten in beiden Segmenten deuten auf ein stabiles und risikoarmes Portfolio hin. Im vergangenen Jahr wurde die Strategie weiterverfolgt, notleidende Kreditportfolien konsequent zu bearbeiten, um somit niedrige NPL-Stände sicherzustellen und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. Zusätzlich wurden die Früherkennungs-, Collection- und Betreibungsprozesse im Hinblick auf eine erfolgreiche Rückführung der Kredite aus abwicklungstechnischer und Risikosicht weiter verbessert.

Gestundete Forderungen nach Produkten
Konsumfinanzierungen Hypothekarkredite Small-Business
Finanzierungen
Summe
BAWAG P.S.K. Retail
in Mio. EUR
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
Gestundete
Forderungen
123 117 68 84 15 18 206 218
davon non
performing
35 15 10 16 4 4 49 34
Wertberichtigung 24 8 3 4 1 1 28 13
Sicherheiten 4 7 56 69 11 12 71 88
Konsumfinanzierungen Hypothekarkredite Small-Business
Finanzierungen
Summe
easygroup
in Mio. EUR
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
Gestundete
Forderungen
12 6 80 143 1 1 93 149
davon non
performing
4 26 27 30 28
Wertberichtigung 1 1 2 3 2
Sicherheiten 6 72 134 1 78 134

Verzugstage

Eine Überwachung des Portfolios in Bezug auf Verzugstage erfolgt laufend. Ziel ist es, eine ehestmögliche Kontaktaufnahme mit dem Kunden sicherzustellen, um etwaige nachteilige Folgen für das Portfolio vorzeitig abwenden und dem Kunden gegebenenfalls Finanzierungsalternativen aufzeigen zu können.

Im Segment BAWAG P.S.K. Retail weisen über 94,4% (2016: 97,8%) der Forderungen keine Verzugstage auf. Im Segment easygroup weisen 98,3% (2016: 97,4%) keine Verzugstage auf. Insgesamt belegen das geringe Verzugstagevolumen, die stabilen Vintages und die produktspezifischen Scorecard-Ergebnisse die hohe Kreditqualität des Portfolios.

Konsum
finanzierungen
Hypothekarkredite Small-Business
Finanzierungen
Social-Housing
Finanzierungen
BAWAG P.S.K. Retail
in Mio. EUR
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
Summe 2.702 3.346 6.746 6.675 596 552 1.153 985
1–30 Tage 1,1% 1,0% 0,1% 0,1% 0,7% 0,9%
30–60 Tage 0,5% 0,3% 0,5% 0,2%
60–90 Tage 0,3% 0,2% 0,1%
Konsum
finanzierungen
Hypothekarkredite Small-Business
Finanzierungen
Social-Housing
Finanzierungen
easygroup
in Mio. EUR
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
31.12.
2017
31.12.
2016
Summe 1.944 1.137 2.163 3.267 37 31
1–30 Tage 0,4% 0,4% 0,3% 0,1% 3,7%
30–60 Tage 0,2% 0,4% 0,1% 0,1% 0,7%
60–90 Tage 0,1% 0,4% 0,1%

Verteilung Retail-Aktiva nach Regionen in Österreich

Buchwert in % NPL
Ratio1)
NPL
Besicherungs
quote
BAWAG P.S.K. Retail
in Mio. EUR
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2017
Wien2) 2.986 4.911 26,7% 42,5% 2,7% 81,9%
Niederösterreich 2.619 1.818 23,4% 15,7% 2,0% 82,1%
Steiermark 1.942 1.821 17,3% 15,8% 1,5% 84,1%
Oberösterreich 1.024 784 9,1% 6,8% 2,6% 83,2%
Tirol/Vorarlberg 895 706 8,0% 6,1% 3,4% 81,6%
Kärnten 736 659 6,6% 5,7% 2,1% 80,8%
Salzburg 557 452 5,0% 3,9% 2,2% 82,5%
Burgenland 438 407 3,9% 3,5% 1,6% 87,9%
Gesamtportfolio 11.197 11.558 100,0% 100,0% 2,3% 82,3%

1) Bei der Darstellung der NPL Ratio handelt es sich um eine Bruttobetrachtung.

2) Die Volumina der IMMO-BANK und start:bausparkasse für Dezember 2016 sind im Volumen von Wien enthalten.

NPL
Ratio1)
NPL
Besicherungs
quote
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2017
453 317 10,9% 7,1% 0,8% 83,3%
340 144 8,3% 3,2% 0,5% 84,0%
197 127 4,7% 2,9% 0,7% 81,1%
166 283 4,0% 6,4% 0,6% 82,0%
169 136 4,1% 3,1% 0,7% 77,0%
146 118 3,5% 2,7% 0,6% 85,0%
86 68 2,1% 1,5% 0,6% 83,6%
34 29 0,8% 0,7% 3,7% 92,1%
1.590 1.222 38,4% 27,6% 0,7% 82,0%
1.427 1.777 34,4% 40,1% 3,7% 92,1%
1.127 1.435 27,2% 32,4% 5,1% 99,2%
4.144 4.436 100,0% 100,0% 1,9% 92,7%
Buchwert in %

1) Bei der Darstellung der NPL Ratio handelt es sich um eine Bruttobetrachtung.

2) Die Volumina der IMMO-BANK und start:bausparkasse für Dezember 2016 sind im Volumen von Wien enthalten.

Das Portfolio BAWAG P.S.K. Retail zeichnet sich durch gute regionale Streuung über ganz Österreich aus, wobei ähnlich zu 2016 zwei Drittel des gesamten Volumens auf wirtschaftlich starke Regionen entfallen (Wien, Niederösterreich und Steiermark). Das Volumen des Portfolios

easygroup in Österreich entfällt hauptsächlich auf die Regionen Wien, Tirol/Vorarlberg und Oberösterreich. Das internationale Hypothekarportfolio enthält Portfolios in Großbritannien und Frankreich.

Südwestbank

Die nachfolgenden Abschnitte geben einen Überblick über die Struktur und die Qualität des Südwestbank-Portfolios in den einzelnen Segmenten.

Retail & SME Corporates &
Institutional Clients
Summe
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Buchwert 1.625 n.a. 2.499 n.a. 4.124 n.a.
Wertpapiere1) n.a. 59 n.a. 59 n.a.
Außerbilanzielle Geschäfte 377 n.a. 1.004 n.a. 1.381 n.a.
Summe 2.002 n.a. 3.562 n.a. 5.564 n.a.
davon besichert2) 1.630 n.a. 2.090 n.a. 3.720 n.a.
davon NPLs (Bruttosicht)3) 15 n.a. 76 n.a. 91 n.a.

1) Wertpapiere in Treasury Services & Markets-Portfolio enthalten

2) Sicherheiten beinhalten private und gewerbliche Immobilien, Garantien, Lebensversicherungen etc.

3) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPLs zum 31.12.2017 ohne IFRS-3-Effect wären wie folgt: Retail & SME 26 Mio. EUR, Corporates & Institutional Clients 161 Mio. EUR, Total 187 Mio. EUR.

Übersicht der Kreditqualität

Buchwert1) in %
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Kredite und Forderungen (brutto) 4.124 n.a. 100,0% n.a.
Einzelwertberichtigung n.a. n.a.
davon IBNR n.a. n.a.
Kredite und Forderungen (netto) 4.124 n.a. 100,0% n.a.
NPL Ratio2) 1,6% n.a.
NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote2) n.a.
NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten +
Wertberichtigungen)2)
58,1% n.a.

1) Wertpapiere sind nicht enthalten, da das Wertpapierportfolio weder Verzugstage noch Zeichen, die auf einen Ausfall hindeuten, aufweist.

2) Bei der Darstellung der NPL Ratio handelt es sich um eine Bruttobetrachtung. Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPL Ratio und die Besicherungsquoten zum 31.12.2017 ohne IFRS-3-Effekt wären wie folgt: NPL Ratio 3,3%, NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote 51,2%, NPL-Besicherungsquote (Sicherheiten + Wertberichtigungen) 93,6%.

Buchwert1) NPL
Ratio1)2)
NPL
Besicherungs
quote2)
LTV
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2017 31.12.2017
Retail & SME 1.625 n.a. 0,8% 56,5% 44,5%
Corporates & Institutional
Clients
2.558 n.a. 2,1% 58,4% 41,6%
Summe 4.183 n.a. 1,6% 58,1% 42,9%

1) Wertpapiere sind nicht enthalten, da das Wertpapierportfolio weder Verzugstage noch Zeichen, die auf einen Ausfall hindeuten, aufweist.

2) Unter Berücksichtigung der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 3.

Die NPL Ratio und die Besicherungsquoten zum 31.12.2017 ohne IFRS-3-Effekt wären wie folgt:

Retail & SME: NPL Ratio 1,3%, NPL-Besicherungsquote 89,6%,

Corporates & Institutional Clients: NPL Ratio 4,4%, NPL-Besicherungsquote 94,3%,

Summe: NPL Ratio 3,3%, NPL-Besicherungsquote 93,6%.

Geografische Verteilung des Kredit- und Wertpapierportfolios1)

Buchwert in %
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Deutschland 4.010 n.a. 95,9% n.a.
Sonstige 72 n.a. 1,7% n.a.
Frankreich 51 n.a. 1,2% n.a.
Schweiz 35 n.a. 0,8% n.a.
Österreich 15 n.a. 0,4% n.a.
Summe 4.183 n.a. 100,0% n.a.

Kredit- und Wertpapierportfolio1) nach Währungen

Buchwert in %
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
EUR 4.164 n.a. 99,5% n.a.
USD 2 n.a. n.a.
CHF 17 n.a. 0,5% n.a.
Sonstige n.a. n.a.
Summe 4.183 n.a. 100,0% n.a.

Gestundete Forderungen

Retail & SME Corporates &
Institutional Clients
Summe
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Gestundete Forderungen 9 n.a. 51 n.a. 60 n.a.
davon non-performing 2 n.a. 23 n.a. 25 n.a.
Wertberichtigung n.a. n.a. n.a.
Sicherheiten 9 n.a. 39 n.a. 48 n.a.

Risikokonzentrationen nach Branchen

Die Rahmenbedingungen für das Management von Konzentrationsrisiken basieren auf den Vorgaben des Senior Managements des Konzerns im Einklang mit den Regularien und Empfehlungen nationaler und internationaler Institutionen der Bankenregulierung. Konzentrationsrisiken werden gemanagt, limitiert, gesteuert und auf monatlicher Basis an den Gesamtvorstand berichtet.

Konzentrationsrisiken auf der Ebene von Einzelgeschäften bzw. Produkten sind in einer speziellen Sub-Risikostrategie geregelt. Prinzipien und methodische Rahmen für die Überwachung und Bewertung dieser Kreditrisikokonzentrationen sind in Risikohandbüchern und Richtlinien festgelegt. Für

Länder, Branchen, Währungen und Kundengruppen sind entsprechende Limite und Warnschwellen festgelegt, die einen integralen Bestandteil der Gesamtbankrisikosteuerung darstellen.

Die Quantifizierung des Konzentrationsrisikos auf der Ebene einzelner Kreditnehmer bzw. Gruppen verbundener Kunden sowie im Zusammenhang mit Konzentrationen bezüglich Branchen, Ländern und Währungen erfolgt auf der Basis von alloziertem ökonomischen Kapital. Die methodische Grundlage bilden adaptierte risikogewichtete Aktiva gemäß IRB. Die Überwachung aller Limite erfolgt zeitnah und in Übereinstimmung mit dem geschätzten Risikopotenzial.

Buchwert in %
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Dienstleistungen 528 n.a. 20,6% n.a.
Getränke, Lebensmittel & Tabakwaren 378 n.a. 14,8% n.a.
Leasing 356 n.a. 13,9% n.a.
Immobilien 313 n.a. 12,2% n.a.
Engineering und B-2-B 298 n.a. 11,6% n.a.
Versorgungsunternehmen 216 n.a. 8,5% n.a.
Chemische Industrie 74 n.a. 2,9% n.a.
Versicherungen 62 n.a. 2,4% n.a.
B-2-C-Produkte 58 n.a. 2,3% n.a.
Kasinos & Freizeiteinrichtungen 49 n.a. 1,9% n.a.
Automobilindustrie 48 n.a. 1,9% n.a.
Pharmazie & Gesundheitsvorsorge 38 n.a. 1,5% n.a.
Bergbau & Metall 37 n.a. 1,4% n.a.
Holz & Papier 30 n.a. 1,2% n.a.
Hotels 28 n.a. 1,1% n.a.
Bauwirtschaft & Materialien 24 n.a. 0,9% n.a.
Transport 6 n.a. 0,2% n.a.
Rohstoffe 5 n.a. 0,2% n.a.
Medien 5 n.a. 0,2% n.a.
Einzelhandel Lebensmittel 4 n.a. 0,2% n.a.
Banken 1 n.a. 0,0% n.a.
Summe 2.558 n.a. 100,0% n.a.

DACH Corporates & Public Sector und International Business

Buchwert NPL
Ratio1)
NPL
Besicherungs
quote
Investment
Grade
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2017 31.12.2017
DACH Corporates & Public
Sector
6.698 7.790 1,4% 78,6% 83,3%
International Business 5.154 5.634 0,9% 44,7% 67,2%
IB Corporates 2.371 2.817 2,0% 44,7% 49,4%
IB Real Estate 2.783 2.817 83,2%
Summe 11.852 13.424 1,2% 65,6% 76,4%

1) Bei der Darstellung der NPL Ratio handelt es sich um eine Bruttobetrachtung.

Die Segmente DACH Corporates & Public Sector und International Business umfassen Unternehmen in der DACH-Region und die öffentliche Hand sowie Veranlagungen im internationalen Geschäft und zeichnen sich durch proaktives Risikomanagement, diszipliniertes Wachstum in stabilen westlichen Wirtschaftsräumen und durch Beibehaltung eines disziplinierten Ansatzes zum risikoadjustierten Pricing aus. 76,4% der Forderungen in diesen Portfolios befinden sich in sehr guten Bonitätsbereichen (Investment Grade, 2016: 88,8%). Der Anteil an notleidenden Krediten änderte sich von 0,4% auf 1,2%. Von den notleidenden Krediten sind 65,6% des Volumens besichert (2016: 95,1%).

Wesentliche Kreditentscheidungen werden von einem wöchentlich tagenden Kreditkomitee, in dem alle Vorstandsmitglieder vertreten sind, getroffen. Jede Kreditentscheidung wird gemäß den Richtlinien des Konzerns streng geprüft, diskutiert und in Abstimmung gebracht. Die Risikomanager verfügen über umfangreiche fachliche Kenntnisse in allen relevanten Segmenten, sowohl im österreichischen als auch im internationalen Geschäft. Bis zu bestimmten Pouvoirgrenzen werden Kreditentscheidungen auch von Risikomanagern bzw. deren Vorgesetzten getroffen.

Corporate-Finanzierungen im internationalen Geschäft sind zumeist durch ein moderates (Net) Debt/EBITDA-Verhältnis von ≤4x sowie ein sehr gutes Risiko/Ertrags-Profil gekennzeichnet. Das internationale Immobilienkreditportfolio verfügt über einen durchschnittlichen LTV von weniger als 60% (2016: 47%) und eine sehr gute Diversifizierung nach Ländern und Assetklassen.

Verteilung des Kreditportfolios und der Wertpapiere nach Währungen

Buchwert in %
DACH Corporates & Public Sector
in Mio. EUR
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
EUR 6.339 7.352 94,6% 94,4%
USD 99 111 1,5% 1,4%
GBP 18 43 0,3% 0,6%
CHF 220 250 3,3% 3,2%
Sonstige 22 34 0,3% 0,4%
Summe 6.698 7.790 100,0% 100,0%
Buchwert in %
International Business
in Mio. EUR
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
EUR 2.133 1.965 41,4% 34,9%
USD 1.853 2.418 36,0% 42,9%
GBP 1.038 1.069 20,1% 19,0%
CHF
Sonstige 130 182 2,5% 3,2%
Summe 5.154 5.634 100,0% 100,0%

Gestundete Forderungen

DACH Corporates &
Public Sector
International Business Summe
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Gestundete Forderungen 64 102 93 21 157 123
davon non-performing 34 34 52 86 34
Wertberichtigung 7 12 19 26 12
Sicherheiten 39 70 5 45 70

Risikokonzentrationen im Kreditportfolio

In den Geschäftssegmenten DACH Corporates & Public Sector und International Business ist die Portfoliosteuerung im Hinblick auf Risikokonzentrationen ein zentraler Bestandteil des Risikomanagements. Risikokonzentrationen

ergeben sich aus hohen Exposures in einzelnen Kundenengagements oder aus großen Gesamtexposures in bestimmten Branchen, Ländern oder Fremdwährungen.

Risikokonzentrationen nach Branchen

Buchwert in %
DACH Corporates & Public Sector
in Mio. EUR
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Nationalstaaten 2.182 2.711 32,6% 34,8%
Immobilien 1.127 1.498 16,8% 19,2%
Öffentlicher Sektor 963 1.208 14,4% 15,5%
Dienstleistungen 537 509 8,0% 6,5%
Engineering & B-2-B 226 300 3,4% 3,9%
Banken 209 189 3,1% 2,4%
Telekommunikation 202 0 3,0%
Einzelhandel Lebensmittel 172 131 2,6% 1,7%
Automobilindustrie 157 163 2,3% 2,1%
Social Housing 155 157 2,3% 2,0%
Leasing 145 85 2,2% 1,1%
Casinos & Freizeiteinrichtungen 121 154 1,8% 2,0%
Versorgungsunternehmen 116 131 1,7% 1,7%
Holz & Papier 85 134 1,3% 1,7%
Medien 82 54 1,2% 0,7%
Pharmazie & Gesundheitsvorsorge 46 75 0,7% 1,0%
Getränke, Lebensmittel & Tabakwaren 33 35 0,5% 0,4%
Chemische Industrie 31 83 0,5% 1,1%
Bauwirtschaft & Materialien 29 44 0,4% 0,6%
Hotels 22 30 0,3% 0,4%
Nichtregierungsorganisationen 18 22 0,3% 0,3%
B-2-C-Produkte 17 25 0,3% 0,3%
Transport 15 26 0,2% 0,3%
Bergbau & Metall 4 21 0,1% 0,3%
Investmentfonds 2 0 0,0%
Rohstoffe 2 2 0,0% 0,0%
Summe 6.698 7.790 100,0% 100,0%
Buchwert in %
International Business
in Mio. EUR
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Immobilien 2.784 2.777 54,0% 49,3%
Dienstleistungen 1.273 876 24,7% 15,6%
Pharmazie & Gesundheitsvorsorge 225 238 4,4% 4,2%
Chemische Industrie 200 375 3,9% 6,7%
Casinos & Freizeiteinrichtungen 143 234 2,8% 4,2%
Investmentfonds 155 210 3,0% 3,7%
Engineering und B-2-B 76 206 1,5% 3,7%
B-2-C-Produkte 73 213 1,4% 3,8%
Rohstoffe 71 91 1,4% 1,6%
Einzelhandel Lebensmittel 60 50 1,2% 0,9%
Automobilindustrie 35 28 0,7% 0,5%
Transport 28 135 0,5% 2,4%
Telekommunikation 17 181 0,3% 3,2%
Getränke, Lebensmittel & Tabakwaren 9 0,2%
Leasing 5 7 0,1% 0,1%
Bauwirtschaft & Materialien 9 0,2%
Banken 4 0,1%
Summe 5.154 5.634 100,0% 100,0%

Treasury Services & Markets

Buchwert1) Investment Grade
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
Banken 5.154 4.035 98,5% 99,0%
Staaten 992 1.112 97,7% 100,0%
CLOs 714 100,0%
Sonstige 781 218 86,6% 100,0%
Summe 7.641 5.366 97,4% 99,2%

1) Nur Investment-Buch. Portfolio enthält Wertpapiere und Investmentfonds der Südwestbank.

Treasury Services & Markets ist als Service Center für unsere Kunden, Tochterunternehmen und Partner für die Ausführung von Geschäften am Kapitalmarkt sowie für selektive Investmentaktivitäten des Konzerns zuständig.

Das Investmentportfolio enthielt 97,4% Investment-Grade-Wertpapiere (2016: 99,2%), 87% davon waren in der Ratingkategorie A oder höher eingestuft (2016: 83%). Das CEE-Exposure machte weniger als 2% des Gesamtportfolios aus. Zum 31. Dezember 2017 hatte Treasury Services & Markets im Wertpapierportfolio kein direktes Exposure gegenüber

China, Russland, Ungarn und Südosteuropa. Das direkte Exposure gegenüber Großbritannien konzentriert sich auf international breit diversifizierte Emittenten mit solider Kreditqualität. Das Exposure gegenüber Südeuropa bleibt weiterhin moderat und beschränkt sich auf liquide Anleihen bekannter Emittenten mit kürzeren Laufzeiten. Die Zusammenstellung des Portfolios reflektiert unsere Strategie, hohe Kreditqualität, kurze Laufzeiten und starke Liquidität beizubehalten, um bei Minimierung der Fair-Value-Volatilität ein steigendes Zinsergebnis zu generieren.

Verteilung des Kreditportfolios und der Wertpapiere nach Währungen

Buchwert1) in %
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
EUR 10.812 5.176 97,4% 96,5%
USD 242 162 2,2% 3,0%
Sonstige 42 28 0,4% 0,5%
Summe 11.096 5.366 100,0% 100,0%

1) Enthält Wertpapiere der Südwestbank.

Geografische Verteilung des Wertpapierportfolios1)

Geografische Verteilung der Wertpapiere

Sonstige 7% Südeuropa 12% Nordamerika 13% Westeuropa 68%

Corporate Center

Das Corporate Center umfasst alle andernorts nicht zugehörigen Posten im Zusammenhang mit Konzern-Supportfunktionen für die gesamte Bank, Bilanzpositionen wie z.B. Marktwerte der Derivate sowie bestimmte Aktivitäten und Ergebnisse von Tochterunternehmen und Beteiligungen. Regulatorische Aufwendungen (mit Ausnahme der Beiträge zur Einlagensicherung) und Unternehmenssteuern sind ebenfalls dem Corporate Center zugeordnet. Das Corporate Center ist auf Nicht-Business-Positionen fokussiert.

Beteiligungsrisiko

Das Beteiligungsrisiko umfasst mögliche Marktwertveränderungen von nicht konsolidierten Beteiligungsgesellschaften, mögliche Abschreibungserfordernisse des Beteiligungsansatzes sowie eine geringe Profitabilität der nicht konsolidierten Beteiligungsunternehmen. Nicht unter das Beteiligungsrisiko fallen konsolidierte operative Konzerntöchter, da deren Risiken differenziert nach den spezifischen Risikoarten ermittelt werden und daher bereits unter diesen berücksichtigt sind. Im Dezember 2017 betrug das ökonomische Kapital 26 Mio. EUR (Dez. 2016: 26 Mio. EUR).

Der jährlich durchgeführte Wertminderungstest dient zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze im Portfolio. Die Wertminderungstests werden hauptsächlich auf der Basis der von den Geschäftsleitern der einzelnen Gesellschaften erstellten Planrechnungen (Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzvorschau, Cashflow-Planung) zukünftiger Perioden erstellt. Die aus den Planrechnungen ermittelten Ergebnisse werden mit risikoadjustierten Diskontierungszinssätzen abgezinst. Der anteilige Unternehmenswert, basierend auf dem Beteiligungsausmaß des Konzerns, wird mit dem Beteiligungsbuchwert verglichen.

Abweichend von der oben dargestellten Vorgehensweise gibt es vereinfachte Verfahren bei Kleinstbeteiligungen bzw. wenn der Buchwert durch das anteilige Eigenkapital, durch Kapitalisierung der anteiligen durchschnittlichen EBTs (earnings before taxes) der letzten drei Jahre oder durch sonstige Wertindikatoren, wie z.B. bei Immobiliengesellschaften durch den Substanzwert, gedeckt ist. Das Ergebnis des Wertminderungstests wird vom Beteiligungsrisikomanagement bestätigt.

55 | Marktrisiko

Das Marktrisiko ist definiert als Risiko eines Verlustes infolge offener Risikopositionen am Markt und einer ungünstigen Entwicklung der Marktrisikofaktoren (Zinssätze, Wechselkurse, Aktienkurse, Volatilitäten, Credit Spreads). Ein Marktrisiko kann im Zusammenhang mit Trading- und Nicht-Trading-Aktivitäten auftreten.

Die Hauptkomponenten des Marktrisikos der BAWAG Group sind Zinsrisiko und Credit-Spread-Risiko. Beide Risikoarten werden auf Basis eines Sensitivitäts- und eines Value-at-Risk-Ansatzes (VaR) sowie von Szenarienrechnungen gemessen und überwacht. Die bilanzielle Behandlung der Positionen wird zusätzlich in den Reporting-Konzepten berücksichtigt.

Im Handelsbuch werden nur anlassbezogen risikomindernde Maßnahmen durchgeführt. Die Überwachung im Rahmen des ICAAP erfolgt mittels VaR auf Basis des parametrischen Ansatzes. Für die regulatorische Eigenmittelunterlegung wird der Standardansatz herangezogen. Der regulatorische Kapitalbedarf des Handelsbuches für das spezifische Risiko wird nach dem gesetzlichen Standardverfahren berechnet.

Marktrisiko im Handelsbuch

Die Strategie, die Eigenhandelsaktivitäten einzustellen, führte auch im Jahr 2017 zu einer weiteren deutlichen Reduktion der Derivate-Volumina innerhalb des Handelsbuches. Im Jahr 2017 betrug der VaR des Handelsbuches durchschnittlich -0,45 Mio. EUR (2016: durchschnittlich -0,60 Mio. EUR) und der VaR zum 31. Dezember 2017 -0,45 Mio. EUR (31. Dezember 2016: -0,74 Mio. EUR) auf Basis eines Konfidenzintervalls von 99% und einer Haltefrist von einem Tag.

Für die interne Risikoüberwachung und -steuerung wird der Value-at-Risk-Ansatz verwendet. Die VaR-Limite werden des Weiteren durch Sensitivitätslimite und Worst-Case-Limite ergänzt.

Die folgende Tabelle zeigt den VaR im Handelsbuch auf Basis eines Konfidenzintervalls von 99% und einer Haltefrist von einem Tag.

VaR im Handelsbuch

in Tsd. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Durchschnittlicher VaR -447 -602
VaR zum Stichtag -450 -739

Marktrisiko im Bankbuch

Die wesentlichen Komponenten des Marktrisikos der BAWAG Group resultieren aus Zinsrisiko, Credit-Spread-Risiko und Liquiditätsrisiko.

Zinsrisiko im Bankbuch

Das Zinsrisiko im Bankbuch ist der potenzielle Verlust, der sich aus Nettoveränderungen der Vermögenswerte und der künftigen Entwicklung des Nettozinsertrags infolge von ungünstigen Zinsentwicklungen ergibt.

Das Strategische Asset Liability Committee (SALCO) hat dem Bereich Treasury & Markets Zinsrisiko-Limite zugeteilt, um das Zinsänderungsrisiko im Sinne eines optimalen Risk/Return-Verhältnisses auf Konzernebene zu steuern. Der Bereich Markt & Liquidity Risiko Controlling berichtet in Teilen täglich bzw. auf Konzernebene monatlich an das SALCO über die Limitausnützung und die Verteilung der Risiken.

Die durch das SALCO vorgegebene Zielzinsrisikostruktur wird durch den Bereich Treasury & Markets hergestellt. Zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos werden zu diesem Zweck Zinsderivate eingesetzt. Die BAWAG Group verwendet Zinssteuerungsderivate zur:

  • Umsetzung der Zinsrisikostrategie im Rahmen der durch das SALCO definierten Vorgaben und Limite,
  • Steuerung der Sensitivität des Bewertungsergebnisses und der Neubewertungsrücklage
  • sowie zur Absicherung der ökonomischen Risikoposition unter Berücksichtigung der bilanziellen Abbildung.

Die BAWAG Group wendet Hedge Accounting gemäß IAS 39 an. Derzeit werden folgende Fair-Value-HedgeAccounting-Methoden zur bilanziellen Abbildung der Absicherung des Zinsänderungsrisikos angewendet:

  • Micro Fair Value Hedge: Absicherung des Zinsänderungssrisikos von festverzinslichen Finanzinstrumenten der Aktiv- und Passivseite
  • Portfolio Fair Value Hedge ("EU-Carve-out"): Anwendung auf Teilportfolien an täglich fälligen Sichteinlagen, die nach Ableitung eines Bodensatzes langfristig zur Verfügung stehen

Zinsderivate, die nicht im Rahmen einer Hedge-Accounting-Beziehung gewidmet sind, werden zum Fair Value bilanziert.

Das Zinsrisiko wird anhand von Sensitivitäten basierend auf dem PVBP-Konzept gemessen. Der PVBP, der aus der Duration zinsbringender Finanzinstrumente abgeleitet ist, gibt die Veränderung des Nettobarwertes infolge einer Verschiebung der Zinskurven um einen Basispunkt (0,01%) an. Die folgende Tabelle stellt die Zinsrisikosensitivitäten des Konzerns zum 31. Dezember 2017 anhand des PVBP-Konzepts dar:

31.12.2017
in Tsd. EUR
<1J 1J–3J 3J–5J 5J–7J 7J–10J >10J Summe
EUR -366 -315 0 -82 156 -233 -839
USD 19 28 10 1 9 -1 66
CHF -11 -6 -4 23 -12 -22 -31
GBP 25 15 -11 -10 2 -2 19
Sonstige
Währungen
-5 -7 -5 -1 -1 0 -18
Summe -337 -284 -10 -68 154 -259 -804
31.12.2016
in Tsd. EUR
<1J 1J–3J 3J–5J 5J–7J 7J–10J >10J Summe
EUR -14 -122 -97 -397 -379 -287 -1.295
USD 7 17 19 6 -8 -1 40
CHF -12 -13 -10 54 11 -38 -7
GBP 24 9 -1 -7 -5 -9 12
Sonstige
Währungen
4 -21 -3 0 1 2 -17
Summe 9 -129 -91 -344 -380 -332 -1.267

Zinssensitivität

Der PVBP aller Positionen, deren Marktwertänderungen bedingt durch Zinsänderungen Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie das Eigenkapital haben, wird getrennt berechnet, limitiert und beobachtet. Die Sensitivität der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte beträgt zum 31. Dezember 2017 -156 Tsd. EUR (vgl. Jahresdurchschnitt 2017: 172 Tsd. EUR bzw. per 31. Dezember 2016: -150 Tsd. EUR). Für die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte beträgt die Sensitivität -359 Tsd. EUR (31. Dezember 2016: -631 Tsd. EUR).

Im Rahmen des Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) wird monatlich eine VaR-Berechnung auf Konzernebene durchgeführt.

Credit-Spread-Risiko im Bankbuch

Unter Credit-Spread-Risiko im Bankbuch wird das Risiko von fallenden Barwerten von Wertpapieren und Derivaten aufgrund einer Veränderung der Credit Spreads verstanden. Die Risikomanagement-Modelle in diesem Risikofaktor werden kontinuierlich weiterentwickelt. Das Credit-Spread-Risiko wird anhand von Sensitivitäten (PVBP-Konzept) gemessen. Der Credit Spread PVBP gibt die Veränderung des Nettobarwertes infolge einer Verschiebung der Credit Spreads um einen Basispunkt (0,01%) an. Die folgende Tabelle stellt die Credit-Spread-Sensitivitäten des Konzerns zum 31. Dezember 2017 anhand des PVBP-Konzepts dar:

Credit-Spread-Sensitivität

in Tsd. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Gesamtportfolio -2.839 -2.304
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 73 302
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte -1.743 -1.251
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen & Kredite und Forderungen -1.070 -1.355

Darüber hinaus werden monatlich die Risikokenngrößen Value-at-Risk und Expected Shortfall berechnet sowie Szenariorechnungen durchgeführt.

Das Credit-Spread-Risiko wird auf Gesamtkonzernebene auch im Rahmen des ICAAP berücksichtigt bzw. limitiert und ist Bestandteil der bankweiten Stresstests.

Alle eingesetzten Modelle werden laufend kalibriert und zumindest jährlich durch Überprüfung der Annahmen und Backtestingverfahren validiert.

Fremdwährungsrisiko im Bankbuch

Die Höhe der offenen Fremdwährungspositionen im Bankbuch des Konzerns wird durch niedrige Limite beschränkt, wodurch ein geringes Fremdwährungsrisiko im Bankbuch sichergestellt wird. Die Einhaltung der Limite wird täglich überwacht. Fremdwährungsrisiken, die aus den zukünftigen Margen resultieren, werden durch die Anwendung des Cashflow-Hedge mitigiert. Aktuell wird dieser für die Margen-Cashflows in GBP und USD angewendet.

Folgende Tabelle stellt Sensitivitäten aus Fremdwährungen auf Basis der offenen Devisenposition dar. Aus Fremdwährungen resultiert für das Bewertungsergebnis keine signifikante Risikoposition.

in Tsd. EUR USD GBP CHF Sonstige
Fremdwährungen
FX-Veränderung (in %) -10 10 -10 10 -10 10 -10 10
Einfluss 424 -424 61 -61 368 -368 -802 802

Konzentrationsrisiken

Alle wesentlichen Risikofaktoren werden über VaR-Modelle/Szenarioanalysen und Stresstests abgedeckt, die auf alle Handels- und Bankbuchpositionen angewendet werden. Instabilitäten der Korrelationen, die zu einer Überschätzung der Diversifikationseffekte führen können, werden dadurch berücksichtigt, dass nur Korrelationen

56 | Liquiditätsrisiko

Neben dem Risiko, den Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt ihrer Fälligkeit nicht nachkommen zu können (dispositives Liquiditätsrisiko), umfasst das Liquiditätsrisiko auch das Risiko erhöhter Refinanzierungskosten, welche die Ertragssituation des Konzerns beeinflussen können (strukturelles Liquiditätsrisiko). Ebenfalls unter das Liquiditätsrisiko fällt die Gefahr, infolge unzureichender Markttiefe oder infolge von Marktstörungen Geschäfte nicht oder nur unter Verlusten auflösen bzw. glattstellen zu können (Marktliquiditätsrisiko). Die Steuerung von Liquiditätsrisiken wird im "Risikohandbuch Liquiditätsrisiken" ausführlich dargestellt. Die Risikomessung erfolgt durch die Abteilung Marktrisiko-Management im Bereich Markt- & Liquiditätsrisiko-Controlling.

Steuerung der Liquidität der Bank

Die Steuerung der Liquiditätsposition erfolgt auf Konzernebene.

Die kurzfristige Steuerung basiert auf einer täglich erstellten 30-Tage-Liquiditätsvorschau, auf deren Basis die laufende Aussteuerung der Liquiditätsposition durch Treasury Services & Markets erfolgt. Dies erlaubt eine genaue Verfolgung und das Management der kurzfristigen Liquiditätsposition.

Für die mittelfristige Steuerung wird monatlich eine Liquiditätsvorschau für die nächsten 15 Monate erstellt und im SALCO (Strategisches Asset Liability Committee) berichtet. Darin sind auch Szenariorechnungen hinsichtlich geplanter Maßnahmen und verschiedene Annahmen zum Kundenverhalten berücksichtigt. Auch regulatorische und interne Liquiditätskennzahlen werden prognostiziert. Die für die Steuerung wichtigste Kennzahl stellt den FACE (Free Available Cash Equivalent) dar, eine Maßzahl zum kurzfristigen Liquiditätspotenzial.

innerhalb ausgewählter Risikofaktoren (Zinsen, Wechselkurse, Volatilitäten) sowie nach umfassender empirischer Analyse auch zwischen Zinsrisiko im Bankbuch und Credit-Spread-Risiko berücksichtigt werden, darüber hinaus aber keine Diversifikation angenommen wird. Stresstest-Ergebnisse werden ebenso in verschiedene Risikofaktoren unterteilt, errechnet, berichtet und limitiert, um Korrelationen innerhalb eines Risikofaktors identifizieren zu können.

Zusätzlich werden auch Liquiditätsstresstests berechnet, die unter verschiedenen Stressszenarien (systemischer Stress, idiosynkratischer Stress, gemischter Stress) den dadurch verursachten Liquiditätsabgang berechnen, um den Liquiditätspuffer zu kalibrieren.

Die langfristige Steuerung der Liquidität wird im Rahmen des jährlichen Planungsprozesses für die kommenden fünf Jahre durchgeführt. Zusätzlich werden strategische Maßnahmen während des Jahres analysiert.

Wesentliche Entscheidungen zum Thema Liquiditätsrisiko werden im SALCO gefällt, in welchem sämtliche Vorstandsmitglieder vertreten sind. Die bei der Liquiditätssteuerung zur Anwendung kommenden Limite werden durch den Bereich Markt- & Liquiditätsrisiko-Controlling überwacht.

Steuerung des Liquiditätspuffers

Das Liquidity & Funding Management im Bereich Treasury Services & Markets stellt sicher, dass der Konzern über ein ausreichend diversifiziertes Portfolio an hochwertigen liquiden Aktiva verfügt und dass der in Stresstests ermittelte Liquiditätspuffer für den zukünftigen Refinanzierungsbedarf des Konzerns sowie die Erfüllung aller gesetzlichen Anforderungen ausreichend ist. Es werden auch Vorkehrungen zur Sicherstellung einer hinreichend diversifizierten Zusammensetzung und einer angemessenen Höhe des Liquiditätspuffers getroffen und zentral ein spezifisches Portfolio als Deckungsmasse für die Liquidity Coverage Ratio (LCR) gesteuert. Die Liquidität des Liquiditätspuffers wird regelmäßig getestet.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Liquiditätspuffers auf Basis von Marktwerten unbelasteter Aktiva nach Berücksichtigung eines komponentenspezifischen Haircuts.

Zusammensetzung des Liquiditätspuffers

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Geldmarktpositionen 3.430 1.456
Wertpapiere 5.121 4.548
Bei der Notenbank eingelieferte Kreditforderungen 460 1.623
Kurzfristiger Liquiditätspuffer 9.011 7.627
Wertpapiere 1.487 915
Freie Kreditforderungen im Deckungsstock 242 285
Mittelfristiger Liquiditätspuffer 1.730 1.200
Summe 10.741 8.827

Fälligkeitsanalyse der vertraglichen undiskontierten Cashflows der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

31.12.2017
in Tsd. EUR
Nominal
Bruttozugang/
-abgang
Weniger als 1
Monat
1 bis 3
Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1 bis 5 Jahre Mehr als
5 Jahre
Vermögenswerte
Ausleihungen an Kunden 37.005 793 1.299 2.666 13.672 18.575
Wertpapiere 8.854 151 238 849 3.791 3.825
Money Market 3.670 3.670
Zwischensumme 49.529 4.614 1.537 3.515 17.463 22.400
Nichtderivative Verbindlichkeiten
Einlagen von Banken -4.150 -631 -53 -91 -2.794 -581
Einlagen von Kunden -32.585 -23.296 -841 -1.563 -4.412 -2.473
Ausgegebene
Schuldverschreibungen
-6.260 -229 -118 -353 -3.133 -2.427
Zwischensumme -42.995 -24.156 -1.012 -2.007 -10.339 -5.481
Derivate
Zugang 6.679 1.009 1.219 376 2.740 1.335
Abgang -6.687 -1.006 -1.207 -351 -2.782 -1.341
Sonstige außerbilanzielle
Verbindlichkeiten
-1.514 -1.514
Summe 5.012 -21.053 537 1.533 7.082 16.913
31.12.2016
in Mio. EUR
Nominal
Bruttozugang/
-abgang
Weniger als 1
Monat
1 bis 3
Monate
3 Monate bis
1 Jahr
1 bis 5 Jahre Mehr als
5 Jahre
Vermögenswerte
Ausleihungen an Kunden 34.920 2.454 943 2.452 12.835 16.235
Wertpapiere 6.681 230 223 471 3.169 2.588
Money Market 1.643 1.643
Zwischensumme 43.244 4.327 1.166 2.923 16.004 18.823
Nichtderivative Verbindlichkeiten
Einlagen von Banken -2.406 -1.361 -325 -127 -333 -260
Einlagen von Kunden -25.895 -21.361 -602 -1.480 -1.996 -457
Ausgegebene
Schuldverschreibungen
-6.335 -70 -150 -374 -2.990 -2.749
Zwischensumme -34.636 -22.792 -1.078 -1.981 -5.319 -3.466
Derivate
Zugang 6.868 1.238 1.177 2.258 898 1.297
Abgang -7.139 -1.258 -1.190 -2.427 -907 -1.356
Sonstige außerbilanzielle
Verbindlichkeiten
-1.586 -1.586
Summe 6.751 -20.072 76 774 10.676 15.298

Die obige Tabelle zeigt die konsolidierten nominellen (nicht diskontierten) Cashflows inklusive Zinszahlungen aus Finanzvermögen und -verbindlichkeiten. Als Basis der Zuordnung in das entsprechende Laufzeitband dienen die vertraglichen Fälligkeiten. Die täglich fälligen Sichteinlagen und -ausleihungen wurden gesamthaft dem ersten Laufzeitband zugeordnet. Bei Kündigungsrechten wurde das Laufzeitende auf den Tag des nächsten Kündigungstermins bezogen.

Die BAWAG Group behält im Liquiditätsmanagement ihren konservativen Ansatz bei, was sich in einer starken Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 150% zum Ende 2017 widerspiegelt. BAWAG Group übertrifft damit die regulatorischen LCR-Anforderungen für 2017 (80%) und 2018 (100%).

57 | Operationelles Risiko/Non-Financial Risk

Die BAWAG Group verwendet zur Berechnung der regulatorischen Eigenmittelanforderungen für operationelle Risiken auf Konzernebene weiterhin den Standardansatz gemäß Artikel 317 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013. Die tatsächlich realisierten Verluste des operationellen Risikos sind jedoch signifikant niedriger als die gemäß Standardansatz berechneten regulatorischen Eigenmittel. Die RWAs des operationellen Risikos werden auf Basis der jeweiligen Erträge den Segmenten zugeordnet.

Das Jahr 2017 war durch eine solide Liquiditätsausstattung sowie stabile Kernrefinanzierungsquellen und eine ausgewogene Finanzierungsstruktur geprägt. Die Funding-Strategie ist weiterhin vornehmlich auf Privatkundeneinlagen fokussiert. Dadurch wird die Abhängigkeit vom internationalen Kapitalmarkt sowie vom Interbankenmarkt reduziert, was sich in einer Wholesale-Funding-Quote1) von unter 25% widerspiegelt (2016: unter 25%).

Zusätzlich zu unserem starken Einlagenvolumen wurde im ersten Quartal 2017 eine fundierte Bankschuldverschreibung in Höhe von 500 Mio. EUR begeben. Im März 2017 nahm der Konzern außerdem am gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäft (GLRG II) der EZB teil, das eine Finanzierung mit 4-jähriger Laufzeit zu attraktiven Konditionen bietet.

Für die Zwecke der internen ökonomischen Kapitalsteuerung (ICAAP) wird mittels eines statistischen Modells, basierend auf den Verlusten und Risikopotentialen anhand der durchgeführten Risk Control Self Assessments (RCSAs) aus operationellen Risiken, der VaR berechnet.

Die Verluste aus operationellen Risiken werden in einer zentral verwalteten, webbasierten Datenbank innerhalb eindeutig definierter Regeln und Prozesse gesammelt.

Key-Risk-Indikatoren (KRI) sind als zusätzliches Steuerungsinstrument implementiert, um negative Entwicklungen bzw. Änderungen des Risikoprofils in Unternehmensprozessen bzw. Unternehmensbereichen identifizieren und zeitgerecht prognostizieren zu können. Jeder KRI wird mittels eines Ampelsystems bewertet (Rot/Gelb/Grün). Für KRIs mit Status Rot ist die Umsetzung geeigneter Maßnahmen verpflichtend.

Ein weiteres Instrument für das Management operationeller Risiken, neben einem empfängerorientierten Berichtswesen, stellt das RSCA dar. Innerhalb eines einheitlichen Rahmens identifizieren und bewerten alle Bereiche und Tochterunternehmen jährlich ihre wesentlichen operationellen Risiken und die Wirksamkeit der Kontrollen. Dies beinhaltet die Bewertung individueller Kontrollen und die Schätzung der Wahrscheinlichkeit und des Ausmaßes von Verlusten aus den einzelnen Risiken. Übersteigt das Risikopotenzial ein definiertes Ausmaß, ist die Umsetzung geeigneter Maßnahmen verpflichtend vorgesehen.

Durch den neu eingeführten Bereich Non-Financial Risk Management & Regulatory Compliance wird zudem eine gesamthafte und integrierte Steuerung aller nichtfinanziellen Risiken sichergestellt. Potenzielle neue oder erhöhte Risiken (wie z.B. Cyber Risk, Integration Risk) können frühzeitig adressiert und mitigiert sowie Synergien bei der Vermeidung von Risiken optimal genutzt werden. Im eigens eingerichteten Non-Financial Risk Committee (NFRC) wird dem Vorstand monatlich über aktuelle Entwicklungen berichtet.

Eine klare Organisationsstruktur und Kompetenzregelungen bilden die Basis zur Verringerung von Risiken. Zudem tragen ein konsistentes Regelwerk und ein risikoadäquates internes Kontrollsystem einschließlich computergestützter Kontrollen zum Ziel einer kontrollierten Risikosituation des Konzerns bei.

ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ÖSTERREICHISCHEM RECHT

58 | Treuhandvermögen

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Treuhandvermögen 82 97
Forderungen an Kunden 82 97
Treuhandverbindlichkeiten 83 97
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7 8
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 76 89

59 | Wertpapieraufgliederung nach BWG

Nachstehende Tabelle gliedert die Wertpapiere gemäß § 64 Abs. 1 Z 10 und Z 11 BWG zum 31. Dezember 2017 (Werte nach IFRS).

Börsennotiert BAWAG
in Mio. EUR Nicht
börsennotiert
Gesamt Kredite und
Forderungen
Andere
Bewertungen
Group
Summe 2017
Schuldverschreibungen und andere festverzinste
Wertpapiere
1.247 4.389 520 3.869 5.636
Aktien und andere nicht festverzinste
Wertpapiere
299 2 2 301
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis und
sonstige Anteile
54 54
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen
Unternehmen
27 27
Summe Wertpapiere 1.627 4.391 520 3.871 6.018

Die in der Tabelle ausgewiesenen Wertpapiere sind im Wesentlichen dem Anlagevermögen zuzurechnen.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Bilanzwert und dem niedrigeren Rückzahlungsbetrag lt. § 56 Abs. 2 BWG beträgt 50 Mio. EUR (2016: 65 Mio. EUR). Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Bilanzwert und dem höheren Rückzahlungsbetrag lt. § 56 Abs. 3 BWG beträgt 9 Mio. EUR (2016: 9 Mio. EUR).

Im Jahr 2018 werden 494 Mio. EUR an Eigenen Emissionen und 1.117 Mio. EUR an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren aufgrund des Laufzeitendes zur Tilgung fällig.

Ergänzungs- und Nachrangkapitalverbindlichkeiten werden großteils in verbriefter Form als Wertpapier begeben. Die Wertpapiere sind alle endfällig. Ergänzungs- und Nachrangkapitalanleihen werden über das österreichische und deutsche Privatkundenpublikum aufgenommen und an heimische und internationale Großinvestoren verkauft.

Der durchschnittliche gewichtete Nominalzinssatz von Ergänzungs- und Nachrangkapitalanleihen per 31. Dezember 2017 beträgt 6,76% (2016: 6,8%) und die durchschnittliche Restlaufzeit liegt bei 5,6 Jahren (2016: 6,6 Jahre).

60 | Erhaltene Sicherheiten

Die BAWAG Group hat aus ihren Geschäftsbeziehungen verschiedene Arten von Sicherheiten erhalten. Zur Verringerung des Kreditrisikos aus derivativen Geschäften hat die Bank Sicherheiten (Collateral Deals) in Höhe von 495 Mio.

EUR (2016: 470 Mio. EUR) erhalten sowie Sicherheiten (Collateral Deals) in Höhe von 59 Mio. EUR (2016: 163 Mio. EUR) geleistet.

Finanzielle Sicherheiten
Aktien
15

15
Bareinlagen
42
483
525
Schuldverschreibungen
7

7
Real Estate
Gewerbliche Immobilien
946
30
976
Private Immobilien
8.870
89
8.959
Persönliche Sicherheiten
Garantien
1.951
17
1.968
Andere Formen der Besicherung
Forderungsabtretung
1

1
Lebensversicherungen
160
1
161
Erhaltene Sicherheiten
11.993
620
12.613
Gesicherte
bilanzierte
Gesicherte
außerbilanzielle
Summe
in Mio. EUR Forderungen Forderungen

61 | Personalstand

Kopfzahl – Angestellte

31.12.2017 31.12.2016
Stichtagsbezogene Mitarbeiteranzahl 4.079 3.528
Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 3.469 3.615

Vollzeitkräfte – Angestellte

31.12.2017 31.12.2016
Stichtagsbezogene Mitarbeiteranzahl 3.437 2.951
Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 2.894 3.048
Anzahl aktiver Mitarbeiter1) 2.959 2.496

1) Exklusive Mitarbeitern in jeglicher Form von Karenz und Mitarbeitern, die eine Vereinbarung im Rahmen eines Sozialplanes eingegangen sind.

62 | Niederlassungen

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Name der Niederlassung BAWAG P.S.K.
International
BAWAG P.S.K.
International
Geschäftsbereich International
Business
International
Business
Sitzstaat Großbritannien Großbritannien
Nettozinsertrag 0,0 0,0
Betriebserträge1) 34,8 11,6
Anzahl der Mitarbeiter auf Vollzeitbasis 22 14
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag vor Steuern1) 15,7 -3,5
Abgegrenzte Steuern vom Einkommen 3,0 2,9
Erhaltene öffentliche Beihilfen 0 0

1) BAWAG P.S.K. International: die Erträge werden auf Basis von internen Transferpreisen berechnet.

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Name der Niederlassung easybank Filiale
Deutschland
easybank Filiale
Deutschland
Geschäftsbereich easygroup easygroup
Sitzstaat Deutschland Deutschland
Nettozinsertrag 0,0 0,0
Betriebserträge 0,0 0,0
Anzahl der Mitarbeiter auf Vollzeitbasis 5 1
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag vor Steuern -1,7 -0,2
Abgegrenzte Steuern vom Einkommen 0,0 0,0
Erhaltene öffentliche Beihilfen 0 0

Die easybank-Filiale Deutschland ist noch nicht voll operativ.

63 | Handelsbuch

Die BAWAG Group führt ein Wertpapierhandelsbuch, dessen Volumen sich wie folgt zusammensetzt:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Derivate im Handelsbuch (Nominale) 4.921 7.359
Geldmarktgeschäfte (Buchwerte, ausgewiesen unter Forderungen an Kreditinstitute
und Verbindlichkeiten an Kreditinstitute)
31
Handelsbuch Volumen 4.921 7.390

64 | Geografische Märkte

Die Bruttoerträge der BAWAG Group zeigen folgende regionale Gliederung:

in Mio. EUR Inland Westeuropa Mittel- und
Osteuropa
Nordamerika Übrige Welt Summe
Zinsen und ähnliche Erträge 631,7 315,1 8,1 99,2 29,0 1.083,1
Erträge aus Wertpapieren
und Beteiligungen
7,2 0,8 0,0 0,0 0,0 8,0
Provisionserträge 296,6 5,4 0,7 0,5 0,4 303,6
Gewinne und Verluste aus
finanziellen Vermögens
werten und Schulden
9,9 1,8 0,0 0,0 0,0 11,7
Sonstige betriebliche Erträge 298,7 1,5 0,0 0,0 0,0 300,2

65 | Sonstige erforderliche Angaben nach BWG und UGB samt Vergütungspolitik

Der Bilanzansatz der Grundstücke und Gebäude beinhaltet einen Buchwert der Grundstücke in Höhe von 177 Mio. EUR (2016: 2 Mio. EUR).

Die Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen betragen für das dem Jahr 2017 folgende Jahr voraussichtlich 26 Mio. EUR (2016: 25 Mio. EUR), für die kommenden fünf Jahre 98 Mio. EUR (2016: 93 Mio. EUR).

In der Bilanz zum 31. Dezember 2017 werden abgegrenzte Zinsen für Ergänzungskapitalanleihen in Höhe von 0 Mio. EUR (2016: 0 Mio. EUR) ausgewiesen.

Die Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten betragen 33 Mio. EUR (2016: 33 Mio. EUR).

Die Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer im laufenden Geschäftsjahr betragen 2,0 Mio. EUR (2016: 1,7 Mio. EUR) und umfassen Aufwendungen für Abschlussprüfungen in Höhe von 1,7 Mio. EUR (2016: 1,6 Mio. EUR), für Steuerberatung in Höhe von 0,0 Mio. EUR (2016: 0,0 Mio. EUR) sowie für sonstige Beratungsleistungen in Höhe von 0,3 Mio. EUR (2016: 0,1 Mio. EUR). Weiters wurden im Zusammenhang mit dem Börsengang der BAWAG Group AG Honorare in Höhe von 2,9 Mio. EUR an den Konzernabschlussprüfer bezahlt, welche von den ehemaligen Eigentümern übernommen wurden.

Die Gesamtkapitalrentabilität gemäß § 64 Abs. 1 Z 19 BWG beträgt zum 31. Dezember 2017 1,01% (2016: 1,19%).

Die BAWAG Group hat als Medium für die Offenlegung gemäß § 65 BWG und der Offenlegungsverordnung das Internet gewählt. Die Offenlegung ist auf der Website der BAWAG Group unter: https://www.bawaggroup.com/Finanzergebnisse dargestellt.

Vergütungspolitik

In der BAWAG Group AG und der BAWAG P.S.K. AG besteht ein Nominierungs- und Vergütungsausschuss, der als Ausschuss des Aufsichtsrats eingerichtet ist. Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss legt die Vergütungspolitik fest, überprüft deren Umsetzung und berichtet in regelmäßigen Abständen über seine Tätigkeit an den gesamten Aufsichtsrat. Ihm gehören der Aufsichtsratsvorsitzende, der auch den Vorsitz im Ausschuss hat, sowie fünf weitere Aufsichtsratsmitglieder, davon zwei Mitglieder des Zentralbetriebsrats, an.

Für die BAWAG Group AG und die BAWAG P.S.K. AG wurde im Nominierungs- und Vergütungsausschuss eine Vergütungsrichtlinie beschlossen, die die Mitglieder des Vorstands und die Beschäftigten des Konzerns betrifft und die Grundsätze der CRD-IV-EU-Richtlinie, der EBA-Leitlinie für eine solide Vergütungspolitik und der diesbezüglichen Bankwesengesetz-Novelle berücksichtigt.

Für jene Mitarbeiter, deren Tätigkeit sich wesentlich auf das Risikoprofil der Bank auswirkt (identified staff), wird in der Vergütungsrichtlinie eine Vergütungspolitik festgelegt, die mit einem wirksamen Risikomanagement vereinbar ist. Sie

ist darauf ausgerichtet, die Zielsetzungen der Mitarbeiter an die langfristigen Interessen der Bank anzupassen und ein angemessenes Verhältnis der fixen und variablen Gehaltsbestandteile zu gewährleisten. Dabei wurde die gesetzliche Regelung berücksichtigt, wonach neben der Geschäftsleitung auch Risikokäufer, Mitarbeiter mit Kontrollfunktion und Mitarbeiter, die derselben Vergütungsgruppe wie die Geschäftsleitung und Risikokäufer angehören und deren Tätigkeit sich wesentlich auf das Risikoprofil der Bank auswirkt, umfasst sind.

In Entsprechung der oben erwähnten rechtlichen Rahmenbedingungen werden für die identified staff bei einer entsprechenden Höhe der variablen Vergütung die Auszahlung über mindestens fünf Jahre verteilt und ein Anteil von zumindest 80% in Aktien der BAWAG Group AG gewährt. Für ausgewählte Personen aus der Gruppe der identified staff wurde unter Beachtung der regulatorischen Rahmenbedingungen ein Long Term Incentive Program implementiert, das zu 100% in Aktien der BAWAG Group AG, unter der Voraussetzung eines langfristigen Unternehmenserfolges, gewährt wird.

Das jährliche Budget für variable Gehaltsbestandteile richtet sich nach dem Erreichungsgrad des budgetierten Ergebnisses der Bank.

Die Genehmigung von allfälligen vom Vorstand vorgeschlagenen Bonusausschüttungen an Vorstände und Mitarbeiter wird

66 | Eigenmittel der BAWAG P.S.K. AG (Einzelinstitut)

Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung der Eigenmittel der BAWAG P.S.K. AG unter Berücksichtigung im Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten unter Berücksichtigung der Marktsituation und -entwicklung, der Angemessenheit von Bonuszahlungen, der Risikoentwicklung sowie der Stärkung der Eigenkapitalbasis getroffen.

Die vorgegebenen Rahmenbedingungen wurden in der Vergütungsrichtlinie folgendermaßen berücksichtigt:

  • Risikoadäquanz, indem die variable Vergütung nicht zum Eingehen unangemessener Risiken verleiten darf;
  • Nachhaltigkeit; das bedeutet, dass der Erfolg einer längerfristigen Beurteilung unterliegt. Daher werden Teile des Bonus auf fünf Jahre verteilt ausgezahlt. Die Auszahlung der rückgestellten Teile unterliegt strengen Kriterien des Bankerfolges;
  • Angemessenheit von Entgelten und deren Marktadäquanz, wobei auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen fixer und variabler Vergütung geachtet wird.

Für individuelle Angelegenheiten der Vergütung der Vorstandsmitglieder ist unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen des Arbeitsverfassungsgesetzes ein Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten eingerichtet.

Bei der variablen Vergütung werden sowohl der Erfolg des Einzelnen (in quantitativer und qualitativer Hinsicht) als auch der Erfolg der jeweiligen organisatorischen Einheit und der Bankerfolg berücksichtigt.

von Übergangsbestimmungen zum 31. Dezember 2017 und 2016 gemäß CRR.

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016
Grundkapital und Rücklagen (inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken) 250 250
Rücklagen inkl. Jahresgewinn 2017 2.275 2.220
Abzug immaterielle Vermögenswerte -107 -97
Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge -38 -22
Hartes Kernkapital 2.380 2.351
Ergänzungs- und Nachrangkapital 448 460
Abzugsposten Beteiligungen -22 -20
Überschuss IRB-Risikovorsorge 36 25
Fehlbetrag IRB-Risikovorsorge -4 -6
Ergänzungskapital – Tier II 458 459
Anrechenbare Eigenmittel (Total Capital) 2.838 2.810

67 | Zeitpunkt der Freigabe zur Veröffentlichung

Der vorliegende Konzernabschluss wurde von der Geschäftsführung am 7. März 2018 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe,

68 | Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Änderung der Eigentümerstruktur

Am 21.2.2018 wurde die BAWAG Group AG darüber informiert, dass mit Wirksamkeit vom 20.2.2018 ihre unmittelbaren Aktionäre Promontoria Holding 214 B.V. auf die Promontoria Holding 213 B.V. und Promontoria Holding 216 B.V. auf die Promontoria Holding 215 B.V. verschmolzen wurden. Diese Verschmelzungen führten dazu, dass sich der Aktienbesitz der Promontoria Holding 213 B.V. bzw. der Promontoria Holding 215 B.V. jeweils auf eine Anzahl von Aktien erhöhte, die einem Anteil von 11,1% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht, während sich der Aktienbesitz der Promontoria Holding 214 B.V. bzw. der Promontoria Holding 216 B.V. auf eine Anzahl verringerte, die einem Anteil von 0% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht. Diese Verschmelzungen hatten keine Auswirkung auf den aggregierten Aktienbesitz der Cerberus-Aktionäre.

den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

HSH Nordbank

Die BAWAG Group hat sich an einem Konsortium zur Übernahme von 100% der Anteile an der HSH Nordbank AG, Hamburg mit einem Anteil von 2,5% beteiligt. Der Aktienkaufvertrag wurde am 28. Februar 2018 unterzeichnet. Das Closing wird im zweiten Halbjahr 2018 erwartet.

Entflechtungsvereinbarung mit der Österreichischen Post AG

Nach der Beendigung des Kooperationsvertrags im November 2017 wurde im Februar 2018 eine Entflechtungsvereinbarung mit der Österreichischen Post AG abgeschlossen, die den vorherigen Kooperationsvertrag ersetzt. Diese Vereinbarung wandelt eine im Dezember 2017 abgeschlossene Absichtserklärung in einen verbindlichen Vertrag mit Rückwirkung zum 1. Jänner 2018 um.

  1. März 2018

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

Stefan Barth Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER

"Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist."

  1. März 2018

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

Stefan Barth Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

ORGANE DER BAWAG GROUP AG

VORSTAND DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2017

Anas ABUZAAKOUK

(Vorsitzender des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 31.7.2014 bis 19.8.2017)

Stefan BARTH

(Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 3.4.2017 bis 19.8.2017)

David O'LEARY

(Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 3.4.2017 bis 19.8.2017)

Sat SHAH

(Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 3.4.2017 bis 19.8.2017)

Enver SIRUCIC

(Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 3.4.2017 bis 19.8.2017)

Andrew WISE

(Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 3.4.2017 bis 19.8.2017)

Weitere Mitglieder 2017

Byron HAYNES (Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 9.11.2009 bis 30.6.2017)

Jeffrey L. LOMASKY (Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 1.8.2012 bis 31.7.2017)

Corey PINKSTON

(Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 1.8.2012 bis 22.3.2017)

AUFSICHTSRAT DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2017

Vorsitzender

Pieter KORTEWEG

(Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG seit 15.9.2017, Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH seit 25.3.2010, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH seit 14.9.2007, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis auf Widerruf)

Vorsitzender-Stellvertreter

Christopher BRODY

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2017 Beschluss fasst)

Egbert FLEISCHER

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2017 Beschluss fasst)

Mitglieder

Kim FENNEBRESQUE

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2017 Beschluss fasst)

Frederick HADDAD

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis auf Widerruf, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 4.4.2013 bis 19.8.2017)

Adam ROSMARIN

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2017 Beschluss fasst)

Weitere Mitglieder 2017

Richard ALEXANDER

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 8.3.2017 bis 19.8.2017 und der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis 15.9.2017)

Manuel GONZALEZ CID

(Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 8.3.2017 bis 19.8.2017 und der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis 15.9.2017)

Anthony J. GUIDO

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 9.4.2013 bis 8.3.2017)

Franklin W. HOBBS

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 1.8.2013 bis 8.3.2017, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 4.4.2013 bis 1.8.2013)

Cees MAAS

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 1.8.2013 bis 19.8.2017 und der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis 15.9.2017, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 15.10.2009 bis 1.8.2013)

Walter OBLIN

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 18.4.2012 bis 19.8.2017 und der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis 15.9.2017)

Keith TIETJEN

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 31.3.2015 bis 8.3.2017, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 31.7.2014 bis 31.3.2015)

André WEISS

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 4.4.2013 bis 8.3.2017)

Leland WILSON

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 8.3.2017 bis 19.8.2017 und der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis 15.9.2017)

Vom Betriebsrat delegiert

Ingrid STREIBEL-ZARFL

(seit 25.10.2017)

Beatrix PRÖLL

(seit 25.10.2017)

Verena SPITZ

(seit 25.10.2017)

AUSSCHÜSSE DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2017

Risiko- und Kreditausschuss

Christopher BRODY Vorsitzender

Frederick HADDAD Vorsitzender-Stellvertreter

Egbert FLEISCHER

Adam ROSMARIN

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Prüfungs- und Complianceausschuss

Adam ROSMARIN Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter

Egbert FLEISCHER

Frederick HADDAD

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Verena SPITZ vom Betriebsrat delegiert

Nominierungs- und Vergütungsausschuss

Pieter KORTEWEG Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter Christopher BRODY

Egbert FLEISCHER

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Related Parties Special Audit Committee

Christopher BRODY Vorsitzender

Adam ROSMARIN Vorsitzender-Stellvertreter

Kim FENNEBRESQUE

Egbert FLEISCHER

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Pieter KORTEWEG Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter

Christopher BRODY

Egbert FLEISCHER

Frederick HADDAD

BESTÄTIGUNGSVERMERK

BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der BAWAG Group AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2017, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung/Gesamtergebnisrechnung, der Konzerngeldflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2017 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind und den zusätzlichen Anforderungen der §§ 245a UGB sowie 59a BWG.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens-, bank- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte (Kernprüfungssachverhalte) sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Im Rahmen der Prüfung wurden folgende dieser Sachverhalte identifiziert:

  • Werthaltigkeit der Kredite und Forderungen an Kunden
  • Bewertung der Ansprüche und Vorsorgen aus dem Rechtsstreit mit der Stadt Linz
  • Erstmaliger Ansatz von Vermögenswerten und Schulden im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses
  • Ansatz aktiver latenter Steuern aus steuerlichen Verlustvorträgen

Werthaltigkeit der Kredite und Forderungen an Kunden

Das Risiko für den Abschluss

Die Kredite und Forderungen an Kunden werden in der Bilanz mit einem Betrag von 30,8 Mrd. EUR ausgewiesen und verteilen sich im Wesentlichen auf die Kundensegmente "BAWAG Group Retail", "DACH Corporates & Public Sector" sowie "International Business".

Der Vorstand beschreibt die Vorgehensweise bei der Ermittlung der Risikovorsorgen im Anhang zum Konzernabschluss in Note 1 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" Abschnitt "Risikovorsorge" sowie im Abschnitt "Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten". Die Aufgliederung der Kredite und Forderungen sowie der Risikovorsorgen ist in Note 16 "Kredite und Forderungen" dargestellt.

Die Bank überprüft im Rahmen der Kreditüberwachung, ob Kreditausfälle vorliegen und damit Einzelrisikovorsorgen zu bilden sind. Dies beinhaltet auch die Einschätzung, ob Kunden die vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe leisten können.

Die Berechnung der Risikovorsorge für ausgefallene, individuell bedeutsame Kunden basiert auf einer Analyse der erwarteten zukünftigen Rückflüsse. Diese Analyse ist von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des jeweiligen Kunden, der Bewertung von Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des Zeitpunkts der daraus abgeleiteten Rückflüsse beeinflusst. Für ausgefallene, individuell nicht bedeutsame Kunden führt die Bank eine automatische Berechnung der Einzelrisikovorsorge auf Basis gemeinsamer Risikomerkmale wie unbezahlter Raten und fortdauernder Girokonto-Limitüberziehung durch. Diese automatische Einzelrisikovorsorge wird in Abhängigkeit der Verzugstage oder eines Rechtsfall-Ereignisses und entsprechender pauschaler Vorsorgeprozentsätze gebildet. Die im Bewertungsmodell hinterlegten Parameter basieren auf statistischen Annahmen.

Für alle nicht ausgefallenen Kredite und außerbilanziellen Kreditrisiken wird von der Bank eine ratingabhängige Portfoliovorsorge auf Basis des regulatorischen Expected Loss Model ermittelt. Der eingetretene Verlust wird vom erwarteten Verlust unter Berücksichtigung der Dauer bis zur Entdeckung des Verlustereignisses abgeleitet. Die für die Ermittlung verwendeten Parameter umfassen individuelle, kundenspezifische Parameter sowie statistische Annahmen und Erfahrungswerte.

Das Risiko für den Konzernabschluss ergibt sich daraus, dass der Identifikation von drohenden Kreditausfällen und der Ermittlung der Kreditrisikovorsorgen in bedeutendem Ausmaß die oben beschriebenen Annahmen und Schätzungen zu Grunde liegen, aus denen sich Ermessensspielräume und Schätzunsicherheiten hinsichtlich der Höhe der Kreditrisikovorsorge ergeben.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben die bestehende Dokumentation der Prozesse zur Vergabe, Überwachung und Risikovorsorgenbildung von Kundenkrediten analysiert sowie kritisch hinterfragt, ob diese Prozesse geeignet sind, drohende Kreditausfälle zu identifizieren und die Werthaltigkeit der Kundenforderungen angemessen abzubilden. Wir haben darüber hinaus die Prozessabläufe sowie wesentliche Kontrollen durch Einsichtnahme in die EDV Systeme erhoben und die Schlüsselkontrollen auf deren Ausgestaltung und Implementierung, sowie im Rahmen einer Stichprobe auf deren Effektivität getestet.

Im Bereich der individuellen Einzelrisikovorsorge haben wir auf Basis einer Stichprobe an Krediten untersucht, ob Indikatoren für Kreditausfälle bestehen und ob in angemessener Höhe Kreditrisikovorsorgen gebildet wurden. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte risikoorientiert unter besonderer Berücksichtigung von Ratingstufen und Branchen mit höherem Ausfallsrisiko. Bei Feststellung von Indikatoren für Kreditausfälle wurden die von der Bank getroffenen

Annahmen hinsichtlich Schlüssigkeit, Konsistenz und Widerspruchsfreiheit untersucht. Für die Beurteilung von Höhe und Zeitpunkt von Rückflüssen, welche aus der Verwertung von Immobiliensicherheiten angenommen wurden, haben wir unsere Immobilien-Bewertungsspezialisten einbezogen, um vorgelegte Bewertungsgutachten oder bankinterne Berechnungen anhand von Benchmarktests, Marktvergleiche und Einbezug externer Informationsquellen zu überprüfen.

Bei den automatisch berechneten Einzelrisikovorsorgen und den Portfoliovorsorgen haben wir die Modelle und die darin enthaltenen Parameter analysiert. Hierbei haben wir auf Basis von bankinternen Backtestings von gebildeten Vorsorgen und Validierungen zu verwendeten Parametern beurteilt, ob die Annahmen in Bezug auf den Kunden bzw. das Kundenportfolio angemessen sind. In die Analyse der Modelle und Backtestingreports haben wir Bewertungsspezialisten in das Prüfteam eingebunden. Unsere IT-Spezialisten haben die systemseitig automatisierten Prozessabläufe bei der Berechnung der automatisch berechneten Vorsorgen, die programmierten Berechnungsschritte und die Verwendung der korrekten Bezugsfelder aus den Systemen der Bank analysiert. Die Berechnung der Vorsorgen haben wir durch stichprobenweise Kontrollrechnungen nachvollzogen.

Weiters haben wir beurteilt, ob die Angaben zur Bewertung der Kredite und Forderungen an Kunden in den Notes zum Konzernabschluss angemessen sind.

Bewertung der Ansprüche und Vorsorgen aus dem Rechtstreit mit der Stadt Linz

Das Risiko für den Abschluss

Im Konzernanhang unter Note 1 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten – Stadt Linz" beschreibt der Vorstand den bisherigen Verlauf des Rechtstreits betreffend ein Schweizer Franken-Swap-Geschäft mit der Stadt Linz und die damit verbundenen Schätzunsicherheiten.

Seit November 2011 befindet sich die BAWAG Group mit der Stadt Linz in einem Rechtstreit im Zusammenhang mit diesem Geschäft. Die Stadt Linz hat am Handelsgericht Wien gegen die BAWAG Group Klage auf Zahlung von 30,6 Mio. CHF eingebracht. Die BAWAG Group brachte eine

(Wider-)Klage gegen die Stadt Linz zur Durchsetzung ihrer vertraglichen Ansprüche in Höhe von 417,7 Mio. EUR ein.

Der Anspruch gegen die Stadt Linz ist in den Forderungen an Kunden ausgewiesen und besteht in Höhe des Marktwerts aus der Schließung des Derivatgeschäfts zum Schließungszeitpunkt unter Berücksichtigung von laufenden Bewertungsanpassungen für mit diesem Geschäft verbundene Risiken, deren betragliche Höhe vom Management eingeschätzt wird. Diese Einschätzungen betreffen die Verfahrensdauer und -kosten sowie den Verfahrensausgang, insbesondere hinsichtlich eines schuldhaften Handelns einer der Parteien, und die Annahmen zur Höhe etwaiger Schadenersatzansprüche. Für die Beurteilung des Forderungswerts und der damit verbundenen Unsicherheitsfaktoren stützt sich das Management auf Gutachten und Einschätzungen von externen Rechtsberatern, die mit der rechtlichen Vertretung betraut wurden sowie Stellungnahmen der internen Rechtsabteilung und Analysen der gerichtlichen Gutachten.

Das Risiko für den Abschluss ergibt sich aus der Einschätzung der oben angeführten Faktoren, insbesondere der Erfolgsaussichten aus den laufenden Verfahren, sowie der Höhe und dem Zeitpunkt von aus dem Verfahrensausgang zustehenden Zahlungen. Das Verfahren erfährt zudem erhöhtes öffentliches und politisches Interesse. Der bereits mehrjährige Prozess ist erstinstanzlich noch nicht entschieden worden. Daraus ergeben sich Schätzunsicherheiten hinsichtlich der Bewertung der Ansprüche und Vorsorgen aus dem Rechtstreit mit der Stadt Linz.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben im Rahmen unserer Prüfung untersucht, ob die Bewertung der Forderung gegenüber der Stadt Linz sowie getroffene Vorsorgen in Zusammenhang mit dem Rechtstreit ordnungsgemäß ermittelt wurden und die in Zusammenhang mit diesem Rechtstreit getroffenen Schätzungen angemessen sind.

Wir haben uns kritisch mit den Einschätzungen des Vorstands und der bankinternen und externen Spezialisten auseinandergesetzt sowie Stellungnahmen der mit dem Rechtstreit betrauten Rechtsanwaltskanzleien eingeholt. Hierbei haben wir analysiert, ob die für die Stichtagsbewertung der Forderung getroffenen Annahmen mit den aktuellen Einschätzungen zum Verfahrensstand konsistent sind. Zur Analyse der Stellungnahmen der bankinternen und

externen Rechtsexperten haben wir unsere Rechtsexperten eingebunden.

Abschließend haben wir beurteilt, ob die im Konzernanhang unter "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten – Stadt Linz" dargestellten Angaben zutreffen und angemessen sind.

Erstmaliger Ansatz von Vermögenswerten und Schulden im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses

Das Risiko für den Abschluss

Die Bank erwarb am 7. Dezember 2017 (Erwerbszeitpunkt) 100% der Anteile an der Südwestbank AG, Deutschland, zu einem Kaufpreis von 641 Mio. EUR sowie am 6. Oktober 2017 das "Issuing Business" von SIX Payment Services GmbH (PayLife) zu einem vorläufigen Kaufpreis von 40 Mio. EUR. Die Bank beschreibt diese Transaktionen im Konzernanhang unter Note 37 "Wesentliche Änderungen im Beteiligungsportfolio". Darüber hinaus wird unter Note 1 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" Abschnitt "Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten" die Vorgangsweise bei der Ermittlung von Fair Values beschrieben.

Im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierte erworbene Vermögensgegenstände und übernommene Schulden sind mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt anzusetzen. Die Wertansätze basieren auf den vom Management getroffenen Planungen und Annahmen sowie den eingesetzten Bewertungsmodellen. Die Schätzungen und Ermessensentscheidungen des Managements umfassen insbesondere die Bewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten und die Wertermittlung für die im Rahmen des Erwerbs identifizierten immateriellen Vermögensgegenstände. Bei der Ermittlung der immateriellen Vermögensgegenstände stützt sich die Bank auf Berechnungen von externen Beratern.

Das Risiko für den Konzernabschluss ergibt sich aus dem Ansatz und der Bewertung der identifizierten erworbenen Vermögensgegenstände und übernommenen Schulden im Rahmen der Kaufpreisallokation, welche im hohen Maße auf Schätzungen und Ermessenspielräumen beruhen.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben durch Analyse der Erwerbsverträge beurteilt, ob die Kriterien für eine Beherrschung der Südwestbank AG, Deutschland, sowie des Geschäftszweigs "Issuing Business" von SIX Payment Services GmbH zum Erwerbszeitpunkt erfüllt sind und damit ein Unternehmenserwerb vorliegt.

Wir haben die von der Bank getroffenen Annahmen und Planungen sowie Bewertungsmodelle zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der einzelnen Posten unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten beurteilt. Hierbei haben wir analysiert, ob die Planwerte und zugrunde liegenden Annahmen widerspruchsfrei und schlüssig sind und die verwendeten Diskontierungssätze in einer angemessenen Bandbreite zu öffentlich verfügbaren Informationen und Marktdaten stehen. Weiters haben wir die rechnerische Richtigkeit der für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten Modelle stichprobenweise nachvollzogen.

Abschließend haben wir beurteilt, ob die Angaben im Konzernanhang zu diesen Akquisitionen angemessen sind.

Ansatz aktiver latenter Steuern aus steuerlichen Verlustvorträgen

Das Risiko für den Abschluss

In der Konzernbilanz werden Ansprüche aus aktiven latenten Steuern in Höhe von 102 Mio. EUR ausgewiesen, die wesentlich auf noch verwertbaren Verlustvorträgen beruhen. Der Vorstand beschreibt den Ansatz aktiver latenter Steuern im Konzernanhang unter Note 1 "Bilanzierungsund Bewertungsmethoden" Abschnitt "Ertragsteuern und latente Steuern" sowie unter Note 21 "Saldierter aktiver/passiver Bilanzansatz latenter Steuern".

Ein latenter Steueranspruch auf Verlustvorträge ist in dem Umfang zu bilanzieren, in dem es wahrscheinlich ist, dass eine Verrechnung mit zukünftigen, zu versteuernden Unternehmensergebnissen erfolgen wird. Der Nachweis von ausreichend zukünftigen zu versteuernden Ergebnissen basiert auf der Unternehmens- und Steuerplanungsrechnung. Der Ansatz von latenten Steueransprüchen auf verwertbare steuerliche Verlustvorträge ist somit im hohen Maße von den für die Steuerplanungsrechnung getroffenen Einschätzungen und Annahmen des Managements zur

Unternehmensentwicklung und der Erzielung ausreichender steuerlicher Ergebnisse abhängig.

Das Risiko für den Konzernabschluss ergibt sich aus den dem Ansatz von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträgen zugrunde liegenden Schätzunsicherheiten zu zukünftigen zu versteuernden Ergebnissen.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die Annahmen und wesentlichen Parameter zur Prognose der zukünftigen zu versteuernden Unternehmensergebnisse daraufhin beurteilt, ob diese aus extern verfügbaren Daten, wie z.B. gesamtwirtschaftlichen Prognosen und den eigenen historischen Daten und Ergebnissen, ableitbar sind. Zusätzlich haben wir analysiert, ob die Unternehmensplanung mit der Unternehmens- und Risikostrategie der Bank in Einklang steht. Wir haben die vom Management gewählten Prämissen der Unternehmensplanung mit jener der Steuerplanungsrechnung auf Konsistenz untersucht sowie die Planungsqualität daraufhin beurteilt, ob eine Verlässlichkeit der Steuerplanungsrechnung durch Vergleich mit in Vorjahren beobachtbaren Bandbreiten der Soll-Ist-Abweichungen geschätzter Ergebnisse und geplanter Umkehreffekte aus latenten Steuern gegeben ist. Wir haben die Steuerplanungsrechnung, die zur Realisation der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge führen, rechnerisch nachvollzogen sowie die bestehenden Steuerausgleichsvereinbarungen und -umlageberechnungen anhand der vertraglich festgelegten Vorgaben rechnerisch nachvollzogen.

Weiters haben wir beurteilt, ob die Angaben im Konzernanhang betreffend die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum Ansatz latenter Steueransprüche aus Verlustvorträgen angemessen sind.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind und den zusätzlichen Anforderungen der §§ 245a UGB sowie 59a BWG ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der

Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanfor-

derungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahres- bzw. Konzernabschluss, den Lage- bzw. Konzernlagebericht und die diesbezüglichen Bestätigungsvermerke.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss oder mit unserem während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 EU-VO

Wir wurden von der Generalversammlung am 9. August 2016 als Abschlussprüfer gewählt und mit selbem Datum vom Aufsichtsrat mit der Konzernabschlussprüfung der BAWAG Group AG beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 Konzernabschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von den Konzernunternehmen gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Bernhard Mechtler.

Wien, am 7. März 2018

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Bernhard Mechtler Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

DEFINITIONEN

Key Performance
Indicator
Definition / Berechnung Erläuterung
Buchwert je Aktie IFRS-Eigenkapital / im Umlauf
befindliche Aktien am Ende der
Periode
Der Buchwert je Aktie entspricht der Summe des den Eigentümern
des Mutterunternehmens zurechenbaren Eigenkapitals dividiert
durch die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien am Ende
der Periode
Common Equity
Tier 1 (CET1)
Kapital
Basierend auf regulatorischen
Werten nach IFRS CRR (BAWAG
Group), exkl. in den
Übergangsphasen anrechenbarer
Kapitalbestandteile (fully loaded)
Die Definition und Berechnung des Common Equity Tier 1 Kapitals
erfolgt gemäß CRR. Es weist die höchste Kapitalqualität auf und
umfasst daher nur jene Kapitalinstrumente, die der Bank
uneingeschränkt und unmittelbar zur sofortigen Deckung von
Risiken oder Verlusten zur Verfügung stehen. Je höher das CET1
Kapital der Bank, desto höher ist die Belastbarkeit der Bank gegen
Risiken und Verluste.
Common Equity
Tier 1 (CET1)
Quote
Common Equity Tier 1 (CET1)
Kapital / risikogewichtete Aktiva
Die CET1 Quote ist eine der wichtigsten regulatorischen
Kennzahlen und zeigt die Kapitalstärke einer Bank, als Maßstab,
finanziellem Stress standzuhalten. Die Kennzahl wird vom
Management laufend überwacht, um die Einhaltung der
aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse zu gewährleisten. Vor der
Nutzung neuer Geschäftsmöglichkeiten wird deren Auswirkung auf
die CET1 Quote bemessen.
Cost/Income Ratio Operative Aufwendungen /
operative Erträge
Die Cost/Income Ratio zeigt die operativen Aufwendungen im
Verhältnis zu den operativen Erträgen und vermittelt ein klares Bild
über die operative Effizienz der Bank. Die BAWAG Group
verwendet diese Kennzahl als Effizienzmaßstab zur Steuerung der
Bank und zur einfachen Vergleichbarkeit der Effizienz mit anderen
Finanzinstituten.
Gesamtkapital Basierend auf regulatorischen
Werten nach IFRS CRR
(BAWAG Group), exkl. in den
Übergangsphasen anrechenbarer
Kapitalbestandteile (fully loaded)
Das Gesamtkapital und die Gesamtkapitalquote sind regulatorische
Kennzahlen, welche auf dem CET1 Kapital, erweitert um weitere
Instrumente (z.B. Additional Tier 1 und Tier 2), die nicht unter die
enge Definition von Common Equity Tier 1 fallen, basieren. Die
Gesamtkapitalquote wird vom Management laufend überwacht, um
Gesamtkapitalquote Gesamtkapital / risikogewichtete
Aktiva
die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse zu
gewährleisten. Allerdings ist das CET1 Kapital von größerer Be
deutung, da es auch Basis für aufsichtsrechtliche Mindesterforder
nisse wie z.B. die SREP-Anforderung darstellt. Daher orientiert sich
die BAWAG Group stärker am CET1 Kapital und der CET1 Quote.
IFRS-Eigenkapital Eigenkapital, das den Eigentümern
des Mutterunternehmens
zurechenbar ist; exkl. nicht
beherrschender Anteile
IFRS-Eigenkapital wie im Konzernabschluss dargestellt
IFRS-Eigenkapital
abzgl. immaterieller
Vermögenswerte
IFRS-Eigenkapital, vermindert um
den Buchwert der immateriellen
Vermögenswerte
Das IFRS-Eigenkapital abzgl. immaterieller Vermögenswerte ist ein
weiterer Indikator für die Tragfähigkeit von Banken und ermöglicht
die Vergleichbarkeit der Banken in Bezug auf das IFRS
Eigenkapital ohne immaterielle Vermögenswerte. Es wird bei der
Berechnung des Return on Tangible Equity im Nenner verwendet
(siehe unten).
Jahresüberschuss
vor Steuern je Aktie
Jahresüberschuss vor Steuern /
gewichtete durchschnittliche
Anzahl der Aktien im Umlauf
Der Jahresüberschuss vor Steuern je Aktie ist der Anteil jeder
einzelnen Aktie am Periodengewinn vor Steuern
Leverage Ratio Common Equity Tier 1 (CET1)
Kapital / Gesamtexposure
(Berechnung nach CRR);
mit September 2016 wurde die
Berechnung des Gesamtexposures
von einer 3-monatigen Durch
Die Leverage Ratio ist eine aufsichtsrechtliche Kenngröße und
drückt – ähnlich der CET1 Quote – das Verhältnis zwischen dem
CET1 Kapital und dem Gesamtexposure aus. Das Gesamtexposure
beinhaltet sowohl bilanzielle als auch bestimmte außerbilanzielle
Posten; hierbei erfolgt keine Risikogewichtung. Sie zeigt den
Verschuldungsgrad der Bank. Je höher die Kennzahl, desto
schnittsberechnung auf eine
Stichtagsbetrachtung zum
Periodenende umgestellt, um den
geänderten regulatorischen
Anforderungen zu entsprechen
geringer der Verschuldungsgrad und desto höher die
Wahrscheinlichkeit für der Bank, negativen Schocks standhalten
zu können.
Liquidity Coverage
Ratio (LCR)
Liquide Aktiva / Netto-Liquiditäts
abflüsse (Berechnung nach CRR)
Die Liquidity Coverage Ratio ist eine aufsichtsrechtliche Kennzahl,
die vorsieht, dass Banken angemessene Liquiditätspuffer im Sinne
von ausreichend hochliquiden Aktiva halten, um kurzfristige
Schwankungen unter Stressbedingungen abdecken zu können.
Dabei muss die Bank einem möglichen Ungleichgewicht zwischen
Liquiditätszuflüssen und -abflüssen unter Stressbedingungen
während 30 Tagen standhalten können. Die Kennzahl wird vom
Management der Bank laufend überwacht, um die
aufsichtsrechtlichen Mindesterfordernisse und kurzfristigen
Liquiditätsanforderungen zu erfüllen.
Loan-to-Value Ratio
(LTV)
Hypothekarkredite / Marktwert der
Sicherheiten
Die Loan-to-Value Ratio berechnet das Verhältnis der
Hypothekarkredite zu den Verkehrs- oder Marktwerten der
zugehörigen belehnten Liegenschaften.
Marktkapitalisierung Schlusskurs multipliziert mit der
Anzahl der im Umlauf befindlichen
Aktien am Ende der Periode
Die Marktkapitalisierung bezieht sich auf den Marktwert des
Eigenkapitals, basierend auf der Anzahl der sich im Umlauf
befindlichen Aktien und dem Schlusskurs am Ende der Periode
Nettogewinn Periodengewinn nach Steuern,
der den Eigentümern des
Mutterunternehmens
zurechenbar ist
Diese Kenngröße für Rentabilität zeigt den Periodengewinn nach
Steuern in absoluten Zahlen für die jeweilige Periode gemäß des
Konzernabschlusses, der zur Gewinnverteilung an die Eigentümer
verfügbar ist.
Nettogewinn je
Aktie
Nettogewinn / gewichtete durch
schnittliche Anzahl der Aktien im
Umlauf
Der Nettogewinn je Aktie ist der Anteil jeder einzelnen Aktie am
Nettogewinn.
Nettozinsmarge Nettozinsertrag / durchschnittliche
zinstragende Aktiva; zum Jahres
ende 2016 wurde der Nenner von
durchschnittlicher Bilanzsumme
auf durchschnittliche zinstragende
Aktiva geändert und rückwirkend
angepasst
Die Nettozinsmarge ist eine Erfolgskennzahl, bei welcher der
Zinsertrag aus Krediten und anderen Aktiva in einer Periode abzgl.
des Zinsaufwandes für Einlagen und sonstige Verbindlichkeiten
durch die durchschnittlichen zinstragenden Aktiva dividiert wird.
Die Kennzahl wird zum externen Vergleich mit anderen Banken
sowie als internes Maß zur Rentabilität von Produkten und
Segmenten verwendet.
NPL Ratio Non-Performing Loans (NPLs) /
Exposure; mit Juni 2017 wurde der
Nenner der Ratio von Kredite und
Forderungen vor Abzug von
Wertberichtigungen auf Exposure
umgestellt und rückwirkend
angepasst, um den geänderten
regulatorischen Anforderungen zu
entsprechen
Die NPL Ratio ist eine ökonomische Kennzahl zur Darstellung der als
"notleidende Kredite" (Non-Performing Loans) klassifizierten Kredite
im Verhältnis zum Gesamtkreditportfolio. Die Definition der notlei
denden Kredite wurde von aufsichtsrechtlichen Standards und Leit
linien abgeleitet und umfasst grundsätzlich jene Kunden, bei denen
eine Rückzahlung zweifelhaft ist, die Verwertung von Sicherheiten
erwartet wird und die daher in das Ratingsegment "ausgefallen"
klassifiziert wurden. Die Kennzahl spiegelt die Qualität des
Kreditportfolios und des Kreditrisikomanagements der Bank wider.
NPL
Besicherungsquote
Risikovorsorgen und Sicherheiten /
notleidende Kredite;
Gesamtdeckungsquote
Die NPL-Besicherungsquote zeigt das Verhältnis der
Wertberichtigungen/Risikovorsorgen und Sicherheiten zu den
notleidenden Krediten.
NPL
Wertberichtigung
Besicherungsquote
Risikovorsorgen / notleidende
Kredite; Deckungsquote
Die NPL-Wertberichtigung-Besicherungsquote zeigt die Relation der
Wertberichtigungen/Risikovorsorgen zu den notleidenden Krediten.
Operative Erträge Summe aus operativen
Kernerträgen, Gewinnen und
Verlusten aus Finanzinstrumenten
und den sonstigen betrieblichen
Erträgen und Aufwendungen
Wie im jeweiligen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung
dargestellt
Operative
Kernerträge
Summe aus Nettozinsertrag und
Provisionsüberschuss
Die operativen Kernerträge setzen sich aus den Einzelposten
Nettozinsertrag und Provisionsüberschuss zusammen und zeigen
den Erfolg der Bank in ihren Kernaktivitäten.
Price/Book Ratio Marktkapitalisierung / IFRS
Eigenkapital
Die Price/Book Ratio zeigt den Marktwert des Eigenkapitals im
Verhältnis zum Buchwert in der Bilanz am Ende der Periode
Price/Tangible Book
Ratio
Marktkapitalisierung / IFRS
Eigenkapital abzgl. Immaterieller
Vermögenswerte
Die Price/Tangible Book Ratio zeigt den Marktwert des
Eigenkapitals im Verhältnis zum Buchwert des Eigenkapitals abzgl.
immaterieller Vermögenswerte am Ende der Periode
Operatives Ergebnis Operative Erträge, vermindert um
operative Aufwendungen und die
regulatorischen Aufwendungen
Wie im jeweiligen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung
dargestellt
Return on Equity Nettogewinn / durchschnittliches
IFRS-Eigenkapital
Diese Kennzahlen stellen Messgrößen für die Ertragskraft der Bank für
das Management und Investoren dar. Es wird der Nettogewinn aus
der Gewinn- und Verlustrechnung entweder zu Eigenkapital oder
RoE (@12% CET1) Return on Equity berechnet auf
Basis einer CET1 Quote (fully
loaded) von 12%
Aktiva in Beziehung gesetzt. Der Return on Equity bzw. Return on
Tangible Equity zeigt die Effizienz der Bank in Bezug auf das von den
Eigentümern investierte Kapital und dementsprechend den Erfolg
Return on Tangible
Equity
Nettogewinn / durchschnittliches
IFRS-Eigenkapital abzgl.
immaterieller Vermögenswerte
ihres Investments. Der Return on Total Assets bzw. Return on Risk
Weighted Assets ist ein Maß für den wirtschaftlichen Erfolg der
Geschäftstätigkeit des Managements. Die "Return on…"-Kennzahlen
RoTE (@12% CET1) Return on Tangible Equity
berechnet auf Basis einer CET1
Quote (fully loaded) von 12%
vereinfachen die Vergleichbarkeit der Rentabilität zwischen Banken.
Risikogewichtete
Aktiva
Basierend auf regulatorischen
Werten nach IFRS CRR (BAWAG
Group, fully loaded)
Die Berechnung der risikogewichteten Aktiva ist in der CRR definiert.
Der Wert beschreibt den absoluten Betrag des Risikos einer Bank
und beinhaltet sowohl bilanzielle als auch außerbilanzielle Positionen.
Bei der Berechnung kann die Bank risikomindernde Elemente (z.B.
Sicherheiten) berücksichtigen und muss die aufsichtsrechtliche
Risikogewichtung für jede Position in Abhängigkeit vom (externen)
Rating der Gegenpartei bzw. des Kunden festlegen. Risikogewichtete
Aktiva stehen im Nenner der Formel für die Berechnung der CET1
Quote (siehe oben). "Fully Loaded" bedeutet die Vollanwendung der
CRR ohne Übergangsbestimmungen.
Risikokosten /
Kredite und
Forderungen
Risikokosten (Rückstellungen und
Kreditrisikovorsorgen,
außerplanmäßige Abschreibungen
sowie operationelles Risiko) /
durchschnittliche Kredite und
Forderungen (vor Abzug von
Wertberichtigungen)
Diese Quote ist eine Kennzahl für die Qualität des Kreditrisiko
managements und des Kreditportfolios. Sie zeigt die Risikokosten in
einer Periode im Verhältnis zum durchschnittlichen Kreditportfolio
und ermöglicht ein Benchmarking mit anderen Banken. Gründe für
geringe Risikokosten können hohe Sicherheiten und/oder eine
laufende Überwachung der Ratings der Kunden sein. Daraus ergibt
sich, dass es nur zu geringen Kreditausfällen kommt und nur ein
geringer Bedarf für Wertberichtigungen besteht.
RWA Density Risikogewichtete Aktiva /
Bilanzsumme
Die RWA Density ist eine Kennzahl für die durchschnittliche
"Risikogewichtung" der Bilanz einer Bank, also die gesamten
risikogewichteten Aktiva (siehe oben) im Verhältnis zur
Bilanzsumme. Die Kennzahl zeigt die durchschnittliche
Risikogewichtung der Aktiva basierend auf den aufsichts
rechtlichen Risikogewichtungen, welche durch die Qualität der
Aktiva, das Besicherungsniveau bzw. die angewandten Methoden
zur Einschätzung der Risikogewichte beeinflusst werden.
Value at Risk
(VaR)
Risikomaß für das Exposure Methode zur Quantifizierung von Risiken, welche die potenziell
maximal möglichen zukünftigen Verluste misst, die sich innerhalb
eines vorgegebenen Zeitraums und mit einer bestimmten
Wahrscheinlichkeit ereignen können

GLOSSAR

Assoziierte
Unternehmen
Unternehmen, auf deren Geschäfts- oder Finanzpolitik ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird und
die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden.
Backtesting Verfahren zur Überprüfung der prognostizierten VaR-Werte mittels Vergleich mit den tatsächlich
eingetretenen Ergebnissen.
Bankbuch Alle bilanziellen und außerbilanziellen risikotragenden Positionen einer Bankbilanz, die nicht dem
Handelsbuch zugeordnet werden.
Cash Flow Hedge Ein Cash Flow Hedge ist die Absicherung gegen das Risiko schwankender Zahlungsströme, das ein
bestimmtes mit einem bilanzierten Vermögenswert bzw. einer bilanzierten Verbindlichkeit oder dem mit
einer erwarteten und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbundenes
Risiko zurückzuführen ist und Auswirkungen auf das Periodenergebnis haben könnte.
CDS Credit Default Swap; Finanzinstrument, welches Kreditrisiken im Zusammenhang mit z.B. Darlehen
oder Wertpapieren verbrieft.
CLO Collateralized Loan Obligation; Wertpapiere, die mittels eines Pools von Kreditforderungen besichert sind.
Cross Selling Aktiver Verkauf von sich ergänzenden Produkten und Dienstleistungen an Bestandskunden.
CRR Capital Requirements Regulation; Verordnung (EU) Nr. 575/2013 des Europäischen Parlaments und
des Rates vom 26. Juni 2013 über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen
und zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 646/2012 Text von Bedeutung für den EWR.
Derivate Finanzinstrumente, deren Wert vom Wert eines zugrundeliegenden Basiswertes abhängt (z.B. Aktien,
Anleihen, etc.). Die wichtigsten Derivate sind Futures, Optionen und Swaps.
Fair Value Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag für
den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt wurde.
Fair Value Hedge Vornehmlich festverzinste Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten werden hierbei mittels Derivaten
gegen Änderungen des Fair Values abgesichert.
Futures Standardisierte, börsengehandelte Terminkontrakte, bei welchen zu einem bestimmten Zeitpunkt ein
Handelsobjekt zu einem im Vorhinein festgesetzten Kurs geliefert oder abgenommen werden muss.
Hedge Accounting Bilanzierungstechnik, welche zum Ziel hat den Einfluss von gegensätzlichen Wertentwicklungen eines
Sicherungsgeschäfts und eines Grundgeschäfts auf die Gewinn- und Verlustrechnung zu minimieren.
Hedging Absicherung gegen das Risiko von ungünstigen Zins- und Kursentwicklungen
HVPI Harmonisierter Verbraucherpreisindex; Grundlage für die vergleichbare Messung der Inflation in
Europa und für die Bewertung der Geldwertstabilität innerhalb der Eurozone
IBNR Vorsorge für eingetretene und noch nicht erkannte Verluste.
ICAAP Internal Capital Adequacy Assessment Process; Bankinternes Verfahren zur Sicherstellung einer
adäquaten Eigenkapitalausstattung für die Abdeckung aller wesentlichen Risikoarten.
Investment
Properties
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die in erster Linie der Erzielung von Mieteinnahmen dienen.
Loss identification
period (LIP)
Der Zeitraum vom Ausfall des Kreditnehmers bis zur Wahrnehmung dieses Ausfalls in der Bank.
Monte-Carlo
Simulation
Numerische Methode zur Lösung mathematischer Probleme mit Hilfe der Modellierung von
Zufallsgrößen.
Option Das Recht einen zugrundeliegenden Referenzwert zu einem vorher festgelegten Preis innerhalb einer
festgelegten Frist oder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put).
OTC Over-the-Counter; Handel mit nicht standardisierten Finanzinstrumenten, welcher nicht über eine
Börse, sondern direkt zwischen den Marktteilnehmern durchgeführt wird.
Swap Finanzinstrument, welches grundsätzlich dem Austausch von Zahlungsströmen zwischen zwei
Vertragspartnern dient.

GESCHÄFTSBERICHT NACH UGB 2017

232 LAGEBERICHT

  • 233 Wirtschaftliche Entwicklungen
  • 234 Ergebnis- und Bilanzanalyse
  • 236 Risikomanagement
  • 236 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem
  • 238 Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechte
  • 243 Corporate Social Responsibility
  • 243 Forschung und Entwicklung
  • 244 Ausblick

246 EINZELABSCHLUSS

  • 247 Bilanz
  • 248 Gewinn- und Verlustrechnung
  • 249 Anhang
  • 257 Organe der BAWAG Group AG
  • 261 Anlage
  • 262 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

263 BESTÄTIGUNGSVERMERK

Lagebericht

WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGEN

Makroökonomische Trends

In Österreich verbesserten sich im Laufe des Jahres 2017 die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das Wachstum des österreichischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) beschleunigte sich auf ca. 3%, das höchste Wachstum seit zehn Jahren. Der Anstieg im Wirtschaftswachstum gegenüber 1,5% im Jahr 2016 erfolgte auf einer breiten Basis und wurde von einer zunehmenden Investitionstätigkeit, solidem Wachstum im privaten Konsum sowie einer Erholung der Auslandsnachfrage getragen. Der private Konsum wurde durch Bevölkerungswachstum, sinkende Arbeitslosigkeit, höheres Konsumentenvertrauen und eine stabile Sparquote begünstigt. Sowohl die Unternehmen als auch die privaten Haushalte zeigten sich weiterhin finanziell solide. Vor dem Hintergrund steigender Einnahmen konsolidierte sich die Staatsverschuldung auf ein Niveau von knapp über 80% des BIP und dürfte weiter sinken.

Die Diskussionen um die künftige wirtschaftspolitische Agenda der neu gewählten österreichischen Bundesregierung drehen sich um Bürokratieabbau, Deregulierung, erhöhte Flexibilität des Arbeitsmarktes, Steuer- und Abgabensenkungen für Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen sowie um Investitionsanreize beispielsweise durch steuerliche Begünstigung von thesaurierten Gewinnen.

2018 werden in der DACH-Region mehr als 100 Millionen Menschen leben. Die Wachstumsdynamik in dieser Region mit einem jährlichen Bruttoinlandsprodukt von mehr als einem Drittel der gesamten Eurozone ist nach wie vor sehr positiv. Mit 2,7% verzeichnete das reale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2017 das stärkste Wachstum seit 2011. Der private Konsum lieferte neben Industrieproduktion und Außenhandel den größten Wachstumsbeitrag. Die niedrige Inflation und ein Arbeitsmarkt nahe der Vollbeschäftigung unterstützen die finanzielle Situation der deutschen privaten Haushalte.

Das wirtschaftliche und finanzielle Umfeld verbesserte sich 2017 auf dem gesamten europäischen Kontinent, was durch einen Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes von 2,4% in der Europäischen Union unterstrichen wird.

Marktentwicklung

Das dynamische wirtschaftliche Umfeld führte 2017 zu einer soliden Kreditnachfrage österreichischer privater Haushalte. Das aushaftende Volumen an Krediten zur Finanzierung von

Wohnungseigentum erhöhte sich parallel zur inländischen Immobilienpreisentwicklung, während das Volumen an Krediten mit anderem Finanzierungszweck langsamer – ähnlich wie der Verbraucherpreisindex – anstieg. Die Immobilienpreise entwickelten sich weniger dynamisch als im Vorjahr, wobei sich der Preisanstieg weiterhin von Wohnungen in Wien zu Einfamilienhäusern im übrigen Österreich verlagerte. Trotz des Niedrigzinsumfeldes erhöhten sich die Einlagen österreichischer Haushalte. Mit der zunehmenden Investitionstätigkeit ging eine steigende Kreditnachfrage österreichischer Unternehmen einher. Das Verhältnis von Inlandskrediten des Finanzsektors zum BIP liegt nach wie vor unter dem OECD-Durchschnitt, und Wohnungseigentum ist in Österreich weit weniger verbreitet als im europäischen Durchschnitt.

Die Anzahl der Filialen österreichischer Banken reduzierte sich 2017 das fünfte Jahr in Folge, allerdings mit einer höheren Dynamik. Die aggregierte Bilanzsumme des Bankensektors ging zurück, während Kundenfinanzierungen und Kundeneinlagen anstiegen, was den allgemeinen Trend zu einem kundenorientierteren Geschäftsmodell widerspiegelt.

Ausblick

Sowohl strukturelle als auch zyklische Faktoren stützen weiterhin die positiven Aussichten für die österreichische und die deutsche Wirtschaft im Jahr 2018. Das Kreditwachstum ist nachhaltig und wird durch die zugrunde liegenden makroökonomischen Entwicklungen gut unterstützt. Es ist davon auszugehen, dass die österreichische Bevölkerung aufgrund des Wachstums in städtischen Gebieten, insbesondere im Großraum Wien, über dem europäischen Durchschnitt ansteigen wird.

Automatisierung und Digitalisierung werden die etablierten Trends zu höherer operativer Effizienz und einem verbesserten Kundenerlebnis im Bankensektor weiter vorantreiben.

Politische Risiken bleiben auf globaler Ebene erhöht, werden jedoch für Europa voraussichtlich weniger ausgeprägt sein. Es wird erwartet, dass die Normalisierung der Geldpolitik durch die EZB voraussichtlich zu einer Reduktion der Krisenmaßnahmen und zu einer Diskussion über die Beendigung der Negativzinsen führen wird, während die US-amerikanische Notenbank den Leitzins weiter anheben dürfte.

Aufgrund der soliden Finanzlage der privaten Haushalte und Unternehmen wird mit einer weiterhin moderaten Ausfallsquote gerechnet. Mit ihrem Fokus auf das österreichische Retailgeschäft und auf die Geschäftstätigkeit in Deutschland sowie ausgewählte westliche entwickelte

Märkte ist die BAWAG Group gut positioniert, um vom günstigen konjunkturellen Umfeld zu profitieren.

ERGEBNIS- UND BILANZANALYSE

Die Bilanzsumme stieg im Geschäftsjahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um 1.071 Mio. EUR auf 4.074 Mio. EUR an. Dieser Anstieg resultiert vor allem aus der Zuschreibung

auf Finanzanlagen und der Aktivierung einer phasengleichen Gewinnausschüttung.

Aktiva

Bilanz Anteil in % Bilanz Anteil in %
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 Veränderung
Finanzanlagen 3.841 94% 2.988 100% 853 79,6%
Forderungen gegenüber
verbundenen Unternehmen
228 6% 9 0% 219 20,4%
Guthaben bei Kreditinstituten 1 0% 0 0% 1 0,1%
Sonstige Forderungen 3 0% 4 0% -1 -0,1%
Total 4.074 100% 3.002 100% 1.071 100%

In 2017 wurde die Beteiligung an der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft in Höhe von 850 Mio. EUR zugeschrieben und die Beteiligungen an der Pa-Zweiundsechzigste WT Beteiligungsverwaltungs GmbH in Höhe von 3 Mio. EUR.

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen die phasengleiche Ausschüttung für 2017 von der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft.

Passiva

Bilanz Anteil in % Bilanz Anteil in %
in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016 Veränderung
Eigenkapital 4.055 99,6% 2.989 99,6% 1.066 99,5%
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstitute
12 0,3% 6 0,2% 6 0,6%
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
1 0,0% 4 0,1% -3 -0,3%
Rückstellungen und sonstige
Verbindlichkeiten
5 0,1% 3 0,1% 2 0,2%
Total 4.074 100% 3.002 100% 1.071 100%

Der Anstieg der Passiva gegenüber dem Vorjahr resultiert aus dem Jahresgewinn für 2017 in Höhe von 1.033 Mio. EUR und der Erhöhung der Kapitalrücklage um 33 Mio. EUR.

Aufgliederung der Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. EUR 2017 2016 Veränderung
Umsatzerlöse 9 -9
Sonstige betriebliche Erträge 9 9
Personalaufwendungen -45 -1 -45
sonstige betriebliche Aufwendungen -16 -7 -9
Betriebserfolg -53 2 -55
Zuschreibungen auf Finanzanlagen 853 320 533
Nettozinsergebnis 0 0 0
Beteiligungserträge 284 305 -20
Eigenkapitalrentabilität 30,8% 22,1% 8,7%
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.084 627 458
Steuern 0 0 0
Jahresergebnis nach Steuern 1.084 627 458
Rücklagenbewegung -52 -52
Jahresgewinn 1.033 627 406

In den sonstigen betrieblichen Erträgen werden an die Promotoria Sacher Holding B.V. weiterverrechnete Aufwendungen aus dem Börsengang ausgewiesen.

Die Personalaufwendungen betreffen im Wesentlichen das langfristige Incentivierungsprogramm.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind weiterverrechnete Aufwendungen aus dem Börsengang und Aufwendungen für Beratungsleistungen enthalten.

Die Zuschreibungen auf Finanzanlagen betreffen die Aufwertungen der Beteiligungen an der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft und an der Pa-Zweiundsechzigste WT Beteiligungsverwaltungs GmbH.

Die Beteiligungserträge beinhalten die Vorabdividende für 2017 und die phasengleiche Ausschüttung für 2017 von der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft.

Für die Zwischendividende 2017 wurde eine Gewinnrücklage in Höhe von 51,6 Mio. EUR dotiert.

RISIKOMANAGEMENT

BETEILIGUNGSRISIKO

Das Beteiligungsrisiko umfasst mögliche Marktwertveränderungen von Beteiligungsgesellschaften, mögliche Abschreibungserfordernisse des Beteiligungsansatzes sowie eine geringe Profitabilität der Beteiligungsunternehmen.

Der jährlich zum Bilanzstichtag durchgeführte Wertminderungstest dient zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze. Basis des Wertminderungstests ist die von den Geschäftsleitern der einzelnen Gesellschaften erstellten Planrechnungen (Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzvorschau, Cashflow-Planung) zukünftiger Perioden. Die aus den Planrechnungen ermittelten Ergebnisse werden mit risikoadjustierten Diskontierungszinssätzen abgezinst. Der anteilige Unternehmenswert basierend auf dem Beteiligungsausmaß wird mit dem Beteiligungsbuchwert verglichen.

INTERNES KONTROLL- UND RISIKO-MANAGEMENTSYSTEM

EINLEITUNG

Unter dem "Internen Kontrollsystem" (IKS) werden alle von der Geschäftsleitung entworfenen und in der BAWAG Group ausgeführten Prozesse verstanden, durch die

  • die Wirksamkeit und Effizienz der betrieblichen Tätigkeit (hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens vor Verlusten durch Schäden und Malversationen),
  • die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und
  • die Einhaltung der für die BAWAG Group maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften überwacht und kontrolliert werden.

Das Risikomanagementsystem umfasst alle Prozesse, die dazu dienen, Risiken zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten sowie Maßnahmen zu ergreifen, die verhindern, dass das Erreichen der Unternehmensziele durch Risiken, die schlagend werden, beeinträchtigt wird.

Nach dem international anerkannten COSO-Rahmenwerk zur Gestaltung von Risikomanagementsystemen ist das IKS als Bestandteil eines unternehmensweiten Risikomanagementsystems zu verstehen. Dazu gehören auch das Management und e Kontrolle von Risiken, welche die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung betreffen.

Die inhaltliche Ausgestaltung (Konzeption, Umsetzung, laufende Anpassung und Weiterentwicklung) des IKS und des Risikomanagementsystems sowie die Einrichtung dieser Systeme und Prozesse nach vorhandenen Anforderungen und Bedürfnissen und unter Berücksichtigung der Unternehmensstrategie, des Geschäftsumfangs und anderer wichtiger wirtschaftlicher und organisatorischer Aspekte unterliegen der Verantwortung der Unternehmensleitung der BAWAG Group.

MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS

Kontrollumfeld

Der von der BAWAG Group festgelegte Code of Conduct und die darin festgelegten fundamentalen Wertvorstellungen gelten für die Mitarbeiter des gesamten Konzerns. Der Code of Conduct schafft ein Klima, das auf Kundenfokus, Leistung, gegenseitigem Respekt, Teamwork und Vertrauen basiert.

Der Bereich Bilanzen der BAWAG P.S.K. ist für das Rechnungswesen der BAWAG Group zuständig. Neu erworbene Tochtergesellschaften verfügen über eigene Rechnungswesenabteilungen, die in enger Abstimmung mit dem Bereich Bilanzen arbeiten. Die Zuständigkeiten des Bereichs Bilanzen umfassen im Wesentlichen die Erstellung der Einzel- und Konzernjahres- und Konzernzwischenabschlüsse sowie der Jahresabschlüsse einiger Tochtergesellschaften, die Finanzbuchhaltung und die Konzernverrechnung, Steuern sowie das aufsichtsrechtliche Meldewesen.

Dem Bereich Bilanzen obliegen die Regelungskompetenz zu allen Fragen des Rechnungswesens sowie die fachliche Anordnungsbefugnis zur Sicherstellung der Anwendung konzerneinheitlicher Standards. Zur Unterstützung der operativen Umsetzung wurden Konzernrichtlinien erstellt. Diese Richtlinien gelten für alle konsolidierten Tochtergesellschaften. Bei allen übrigen Beteiligungen wird die Einhaltung dieser Grundlagen und Standards soweit wie möglich durchund umgesetzt.

Risikobeurteilung und Kontrollmaßnahmen

Unser internes Kontroll- und Risikomanagementsystem beinhaltet im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess Arbeitsanweisungen und Prozesse

  • zur korrekten und angemessenen Dokumentation von Geschäftsvorfällen einschließlich der Verwendung des Vermögens des Konzerns,
  • zur Aufzeichnung aller für die Erstellung von Jahresabschlüssen notwendigen Informationen und
  • zur Verhinderung nicht genehmigter Anschaffungen oder Veräußerungen, die eine wesentliche Auswirkung auf die Jahresabschlüsse haben könnten.

Der Bereich Bilanzen von BAWAG P.S.K. ist in die Aufbauund Ablauforganisation der BAWAG Group eingebunden. So erfolgt die Erfassung von Kunden- und Geschäftsdaten im Allgemeinen bereits in Markt- und Abwicklungsbereichen, Ergänzungen erfolgen durch Risikobereiche. Diese Daten, soweit für das Rechnungswesen relevant, werden weitgehend automatisch in die Rechnungswesen-IT-Systeme der BAWAG Group übertragen. Dabei übernimmt der Bereich Bilanzen zum einen Kontrolltätigkeiten, die eine richtige Behandlung dieser automatisch übertragenen Daten unter den jeweiligen Bilanzierungsregeln gewährleisten sollen, und führt zum anderen die Buchungs- und

sonstigen für die Abschlusserstellung notwendigen Tätigkeiten durch. Das Rechnungswesen der BAWAG Group AG, der BAWAG P.S.K. AG und der wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften wird in SAP New GL geführt. Die Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfolgt in SAP-ECCS, das die Werte der Einzelabschlüsse der konsolidierten Gesellschaften über Schnittstellen erhält. Die Rechnungswesen- sowie alle vorgelagerten Systeme sind durch Zugriffsberechtigungen und automatische sowie zwingend im Prozess vorgesehene manuelle Kontrollschritte geschützt.

Information und Kommunikation

Der Aufsichtsrat wird mindestens vierteljährlich mit einem umfassenden Bericht über die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie weitere Finanz- und Risikodaten informiert. Der Vorstand erhält diese Informationen in regelmäßigen, deutlich detaillierteren Berichten, die monatlich oder in noch kürzeren Intervallen erstellt werden.

Überwachung

Zur Eingrenzung bzw. Beseitigung operationeller Risiken und Kontrollschwächen wird jährlich eine Risikoidentifikation in Form eines Risk Control Self Assessments (RCSA) durchgeführt. Sofern im Zuge dieser Risikoevaluierung Maßnahmen zur Risikominimierung vereinbart werden, werden diese hinsichtlich der Maßnahmenumsetzung seitens der Abteilung Operationelles Risiko und IKS proaktiv getrackt. Schadensfälle werden darüber hinaus gesondert erfasst und ebenfalls zur Ableitung von erforderlichen Verbesserungen der Systeme und Kontrollen genutzt.

Die Innenrevision des Konzerns führt regelmäßig rechnungswesenbezogene Prüfungen durch, deren Feststellungen ebenfalls zu laufenden Verbesserungen des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess verwendet werden.

KAPITAL-, ANTEILS-, STIMM- UND KONTROLLRECHTE

Das Grundkapital der BAWAG Group AG betrug zum 31.12.2017 100.000.000 EUR und war in 100.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt, die zu gleichen Teilen am Grundkapital der BAWAG Group AG beteiligt sind. Zum 31.12.2017 hielt die BAWAG Group AG keine eigenen Aktien.

Die Satzung der BAWAG Group AG enthält keine Beschränkungen betreffend Stimmrechte oder Übertragung von Aktien. Ungeachtet dessen haben bestimmte Aktionäre der BAWAG Group AG Entherrschungsverträge abgeschlossen, bei denen auch die BAWAG Group AG Partei ist:

  • BAWAG Group AG und (i) Promontoria Holding 212 B.V., (ii) Promontoria Holding 213 B.V., (iii) Promontoria Holding 214 B.V., (iv) Promontoria Holding 215 B.V., und Promontoria Holding 216 B.V., (gemeinsam die "Cerberus-Aktionäre"), haben einen Entherrschungsvertrag mit Wirksamkeit ab dem Listing der Aktien der BAWAG Group AG an der Wiener Börse (der "Cerberus-Entherrschungsvertrag") abgeschlossen. Die Cerberus-Aktionäre gehören bzw. werden kontrolliert von mehreren Fonds und Accounts unter dem Management von Cerberus Capital Management LP ("Cerberus") und mit ihr verbundenen Gesellschaften. Die Cerberus-Aktionäre haben sich im Cerberus-Entherrschungsvertrag gegenüber der BAWAG Group AG verpflichtet
  • in Bezug auf (i) die Wahl und Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern, (ii) jedwedes Misstrauensvotum und (iii) Geschäftsführungsmaßnahmen, die der Hauptversammlung der BAWAG Group AG zur Beschlussfassung vorgelegt werden, ihre Stimmrechte nur mit maximal der Anzahl von Stimmrechten auszuüben, die der Zahl der bei der Hauptversammlung vertretenen Stimmrechte der übrigen Aktionäre abzüglich 10.000 Stimmen entspricht, und
  • nicht für die Bestellung (Wahl) von Aufsichtsratsmitgliedern der BAWAG Group AG zu stimmen, die nicht unabhängig von Cerberus und GoldenTree Asset Management LP ("GoldenTree") sind, (die Entsendungsrechte von Cerberus und GoldenTree, wie in der Satzung der BAWAG Group AG festgelegt, bleiben durch diese Bestimmung unberührt).

Darüber hinaus verpflichteten sich die Cerberus-Aktionäre, dass, wenn Aktien der BAWAG Group AG von einem Cerberus-Aktionär an eine verbundene Gesellschaft oder eine andere Gesellschaft, die von Cerberus kontrolliert wird, übertragen werden, dies nur vorgenommen werden darf, wenn der Erwerber dem Entherrschungsvertrag beitritt und sich in gleichem Umfang

und für dieselbe Dauer wie der Veräußerer dazu verpflichtet (und selbige Verpflichtung bis zur Beendigung des Entherrschungsvertrags an jedweden künftigen von Cerberus kontrollierten Erwerber weitergibt.)

  • BAWAG Group AG und (i) GoldenTree HoldCo Lux 1 S.à r.l., (ii) GoldenTree HoldCo Lux 2 S.à. r.l., (iii) GoldenTree HoldCo Lux 3 S.à r.l., (iv) GoldenTree Asset Management Dutch BV, (v) GN3 SIP LP und (vi) Stichting PGGM Depositary (zusammen die "GoldenTree-Aktionäre") haben einen Entherrschungsvertrag mit Wirksamkeit ab dem Listing der Aktien der BAWAG Group AG (der "GoldenTree-Entherrschungsvertrag") abgeschlossen. Die GoldenTree Aktionäre gehören bzw. werden kontrolliert von mehreren Fonds und Accounts, die bzw. deren Anteile an der BAWAG Group AG Gegenstand eines Vermögensverwaltungsvertrags mit GoldenTree und mit ihr verbundenen Gesellschaften sind. Die GoldenTree-Aktionäre haben sich gegenüber der BAWAG Group AG verpflichtet
  • in Bezug auf (i) die Wahl und Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern, (ii) jedwedes Misstrauensvotum und (iii) Geschäftsführungsmaßnahmen, die der Hauptversammlung der BAWAG Group AG zur Beschlussfassung vorgelegt werden, ihre Stimmrechte nur mit maximal der Anzahl von Stimmrechten auszuüben, die der Zahl der bei der Hauptversammlung vertretenen Stimmrechte der übrigen Gesellschafter abzüglich 10.000 Stimmen entspricht, und
  • nicht für die Bestellung (Wahl) von Aufsichtsratsmitgliedern der BAWAG Group AG zu stimmen, die nicht unabhängig von GoldenTree und Cerberus sind (die Entsendungsrechte von Cerberus und GoldenTree, wie in der Satzung der BAWAG Group AG festgelegt, bleiben durch diese Bestimmung unberührt).

Die oben beschriebene vereinbarte Beschränkung der Stimmrechtsausübung gilt nur, wenn und soweit die GoldenTree-Aktionäre bei einer Hauptversammlung so viele Stimmrechte auf sich vereinen, dass sie zusammengerechnet der größte vertretene Einzelaktionär wären (wobei die Cerberus-Aktionäre zusammen als Einzelaktionär in diesem Sinne gelten).

Darüber hinaus verpflichteten sich die GoldenTree-Aktionäre, dass, wenn Aktien der BAWAG Group AG von einem GoldenTree-Aktionär an eine verbundene Gesellschaft oder eine andere Gesellschaft, die von GoldenTree kontrolliert wird, übertragen werden, dies nur vorgenommen werden darf, wenn der Erwerber dem Entherrschungsvertrag beitritt und sich in gleichem Umfang und für dieselbe Dauer wie der Veräußerer dazu verpflichtet (und selbige Verpflichtung bis zur Beendigung des Entherrschungsvertrags an jedweden künftigen von GoldenTree kontrollierten Erwerber weitergibt).

  • Im Cerberus-Entherrschungsvertrag verpflichteten sich die Cerberus-Aktionäre (i) sich nicht mit GoldenTree-Aktionären oder GoldenTree über die Ausübung des Stimmrechts in der Hauptversammlung abzustimmen, (ii) die Zusammensetzung eines Organs oder ein Aufsichtsratsmitglied nicht zu beeinflussen mit Ausnahme der Ausübung von (a) den im Zusammenhang mit den Entsendungsrechten der Promontoria Holding 212 B.V. gewährten Rechten, (b) Rechten im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Hauptversammlung und (c) den Stimmrechten in Übereinstimmung mit dem Cerberus-Entherrschungsvertrag, und (iii) für die Aufhebung des Entsendungsrechts der Promontoria Holding 212 B.V. zu stimmen, wenn die maximale Beteiligung der Cerberus-Gesellschafter für mindestens vier aufeinanderfolgende Wochen unter 20% des Grundkapitals der BAWAG Group AG fällt (und auch für die Abschaffung der Entsendungsrechte der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. unter entsprechenden Umständen zu stimmen).
  • Im GoldenTree-Entherrschungsvertrag verpflichteten sich die GoldenTree-Aktionäre (i) sich nicht mit Cerberus-Aktionären oder Cerberus über die Ausübung des Stimmrechts in der Hauptversammlung abzustimmen, (ii) die Zusammensetzung eines Organs oder ein Aufsichtsratsmitglied nicht zu beeinflussen mit Ausnahme der Ausübung von (a) den im Zusammenhang mit den Entsendungsrechten der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. gewährten Rechten, (b) Rechten im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Hauptversammlung und (c) den Stimmrechten in Übereinstimmung mit dem Cerberus-Entherrschungsvertrag und (iii) für die Aufhebung des Entsendungsrechts der GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. zu stimmen, wenn die maximale Beteiligung der GoldenTree Gesellschafter für mindestens vier aufeinanderfolgende Wochen unter 20% des Grundkapitals der BAWAG Group AG fällt (und auch für die Abschaffung der Entsendungsrechte der Promontoria Holding 212 B.V. unter entsprechenden Umständen zu stimmen).
  • Im Rahmen des Underwriting Agreements haben sich die Cerberus-Aktionäre, die GoldenTree-Aktionäre, die Promontoria Sacher Holding B.V. und bestimmte Minderheitsaktionäre gegenüber den Underwritern ver-

pflichtet, während eines bestimmten Zeitraums bestimmte Aktientransaktionen nicht durchzuführen oder sich an bestimmten Maßnahmen betreffend das Grundkapital der BAWAG Group AG, die nachfolgend erläutert werden, nicht zu beteiligen, ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Goldman Sachs International und Morgan Stanley einzuholen, welche nicht unbillig verweigert oder verzögert werden darf und bestimmten Ausnahmen unterliegt. Die Behalteverpflichtung begann am Tag des Underwriting Agreements zu laufen und endet (i) bei den Cerberus-Aktionären und den GoldenTree-Aktionären 450 Tage nach dem ersten Handelstag der Aktien der BAWAG Group AG im amtlichen Handel, wobei die Verpflichtung drei verschiedene Phasen umfasst: In der ersten Phase (welche 180 Tage nach dem ersten Handelstag der Aktien der BAWAG Group AG im amtlichen Handel endet) gilt die Verpflichtung für alle von diesen Aktionärsgruppen gehaltenen Aktien der BAWAG Group AG, in der zweiten Phase (welche am Tag nach der ersten Phase beginnt und 180 Tage danach endet) und in der dritten Phase (welche am Tag nach der zweiten Phase beginnt und 90 Tage danach endet) ist eine bestimmte Anzahl von Aktien der BAWAG Group AG aus dem Aktienbesitz der Cerberus-Aktionäre und der GoldenTree-Aktionäre von der Behalteverpflichtung ausgenommen; und (ii) bei den übrigen Aktionären 180 Tage nach dem ersten Handelstag der Aktien der BAWAG Group AG im amtlichen Handel.

Darüber hinaus hat jedes Vorstandsmitglied gemäß Underwriting Agreement, einzeln oder gemeinsam, gegenüber den Underwritern die Verpflichtung, im Zeitraum beginnend mit dem Tag des Underwriting Agreements und endend 360 Tage nach dem ersten Börsenhandelstag der Aktien der BAWAG Group AG im amtlichen Handel bestimmte Transaktionen nicht durchzuführen oder sich an bestimmten Maßnahmen betreffend das Grundkapital der BAWAG Group AG nicht zu beteiligen, abgesehen von bestimmten Ausnahmefällen.

Nach Information der BAWAG Group AG hielten zum 31.12.2017 die (i) Cerberus Aktionäre zusammen 35.098.312 Aktien der BAWAG Group AG, was einem Anteil von 35,1% am Grundkapital der BAWAG Group AG entspricht und (ii) GoldenTree Aktionäre zusammen 25.688.389 Aktien der BAWAG Group AG, was einem Anteil am Grundkapital der BAWAG Group AG von 25,7% entspricht. Zum 31.12.2017 besaß keiner der Cerberus Aktionäre oder der GoldenTree Aktionäre Aktien, die mindestens 10% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entsprachen, mit Ausnahme von Promontoria Holding 212 B.V., die eine Anzahl von Aktien hielt, die einem Anteil von 12,91% am Grundkapital der BAWAG Group AG entspricht. Darüber hinaus erhöhte sich nach Informationen der BAWAG Group AG zum 20.2.2018 der Aktienanteil der Promontoria Holding 213 B.V. sowie der Promontoria Holding 215 B.V. jeweils auf eine Anzahl von Aktien, die einem Anteil von 11,1% am Grundkapital der BAWAG Group AG entspricht.

Gemäß Satzung der BAWAG Group AG hat Promontoria Sacher Holding B.V. das Recht, zwei Aufsichtsratsmitglieder gemäß §88 Aktiengesetz (AktG) zu entsenden, sofern sie eine direkte Beteiligung von zumindest einer Aktie an der BAWAG Group AG hält. Wenn Promontoria Sacher Holding B.V. zumindest eine Aktie an Promontoria Holding 212 B.V überträgt, wird auch das Recht, ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, auf die Promontoria Holding 212 B.V. übertragen. Wenn Promontoria Sacher Holding B.V. zumindest eine Aktie an GoldenTree Holdco Lux 2 S.à r.l. überträgt, wird das Recht, ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, auch an GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen. Das bedeutet, dass Promontoria Sacher Holding B.V. nicht mehr berechtigt ist, Aufsichtsratsmitglieder zu entsenden, soweit diese Rechte auf Promontoria Holding 212 B.V. und/oder GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen wurden. Promontoria Holding 212 B.V. und/oder GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. haben jeweils das Recht, gemäß §88 AktG ein Aufsichtsratsmitglied zu entsenden, solange der betreffende Aktionär eine direkte Beteiligung von zumindest einer Aktie an der BAWAG Group AG hält. Promontoria Sacher Holding B.V. hat im Oktober 2017 ihre Rechte zur Entsendung von zwei Aufsichtsratsmitgliedern an die Promontoria Holding 212 B.V. bzw. GoldenTree Holdco Lux 2 S.à.r.l. übertragen.

Es gibt keine Stimmrechte aus Beteiligungen der Arbeitnehmer am Grundkapital.

Gemäß §7 der Satzung müssen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG bestimmte persönliche Voraussetzungen erfüllen, um wählbar zu sein.

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats müssen ausreichend fachlich und persönlich qualifiziert sein und die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Bei der Wahl der Vorstandsmitglieder ist auf eine fachlich ausgewogene Zusammensetzung und deren Unabhängigkeit zu achten.

  • Folgende Personen sind unbeschadet weitergehender gesetzlicher Bestimmungen von der Mitgliedschaft im Vorstand und im Aufsichtsrat der BAWAG Group AG ausgeschlossen:
  • Arbeitnehmer der BAWAG Group AG, ausgenommen die gemäß Arbeitsverfassungsgesetz (ArbVG) in den Aufsichtsrat entsendeten Arbeitnehmervertreter;
  • Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter österreichischer Kreditinstitute, die nicht der BAWAG P.S.K Gruppe angehören, sowie Personen, die mit mehr als 5% am stimmberechtigten Kapital österreichischer Kreditinstitute außerhalb der BAWAG P.S.K. Gruppe beteiligt sind, es sei denn, diese Kreditinstitute oder diese Personen sind selbst mit zumindest 2% am stimmberechtigten Kapital der Gesellschaft beteiligt;
  • Personen, die mit einem Mitglied des Vorstands, des Aufsichtsrats oder einem Arbeitnehmer der BAWAG Group AG in gerader Linie ersten Grades verwandt oder verschwägert sind, sowie der Ehegatte eines Mitglieds des Vorstands oder des Aufsichtsrats (während dieser Ausschlussgrund nur für die Mitglieder des Vorstands und die gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats gilt);
  • Personen, die nach §13 Abs. 1–6 (Gewerbeordnung, GewO) von der Ausübung des Gewerbes ausgeschlossen sind.

Gemäß §10.6 Nr. 1 der Satzung der BAWAG Group AG beschließt die Hauptversammlung, soweit das Gesetz nicht zwingend eine andere Mehrheit vorsieht, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals.

Im Hinblick auf die Berechtigung des Vorstands zur Ausgabe oder zum Erwerb von Aktien gilt Folgendes:

  • Der Vorstand wird gemäß §5 Nr. 7 der Satzung der BAWAG Group AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren nach dem Tag der Beschlussfassung, also bis zum 15.09.2022, – auch in mehreren Tranchen – gegen Barund / oder Sacheinlagen um bis zu 50.000.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 50.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen und die Preisbedingungen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen (genehmigtes Kapital 2017).
  • Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital 2017 ausgegebenen neuen

Aktien wird ausgeschlossen, wenn und soweit diese Ermächtigung durch Ausgabe von Aktien gegen Bareinzahlung in Höhe von insgesamt bis zu 10% des Grundkapitals im Rahmen der Ausgabe neuer Aktien der BAWAG Group AG ausgenutzt wird, um (i) vom Bezugsrecht der Aktionäre Spitzenbeträge auszuschließen, die bei ungünstigem Umtauschverhältnis entstehen können, und/oder (ii) die Ausübung von Mehrzuteilungsoptionen (Greenshoe-Optionen), die den emittierenden Banken gewährt werden, zu erfüllen.

Ferner ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht in folgenden Fällen auszuschließen:

  • in dem Umfang, in dem es erforderlich ist, Inhabern von durch die BAWAG Group AG oder ihren Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) ausgegebenen oder noch auszugebenden Schuldverschreibungen (einschließlich Genussrechten) mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ein Bezugsrecht einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung des Wandlungs- oder Optionsrechts oder nach Erfüllung einer entsprechenden Wandlungspflicht zustünde;
  • Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der BAWAG Group AG oder ihrer Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms oder eines Aktienoptionsprogramms;
  • bei Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlagen, sofern die Kapitalerhöhung zum Zwecke des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögenswerten im Zusammenhang mit einem Akquisitionsprojekt erfolgt;
  • Durchführung einer sogenannten "scrip dividend", in deren Rahmen Aktionären der BAWAG Group AG angeboten wird, ihren Dividendenanspruch (ganz oder teilweise) als Sacheinlage gegen Ausgabe neuer Aktien der BAWAG Group AG aus dem genehmigten Kapital 2017 einzubringen;
  • bei Kapitalerhöhungen gegen Barzahlung, wenn die Ausübung dieser Ermächtigung am Ausübungstag nach den jeweils geltenden gesetzlichen Vorschriften sachlich gerechtfertigt ist. Die unter Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund dieser Ermächtigung ausgegebenen Aktien dürfen zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens insgesamt 10% des Grundkapitals der BAWAG Group AG oder, falls dieser Wert niedriger ist, zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung, nicht

überschreiten. Gemäß §§65 Abs. 1b, 170 Abs. 2, §153 Abs. 4 AktG vermindert sich diese Höchstgrenze von 10% des Grundkapitals um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals 2017 von der BAWAG Group AG veräußerten und übertragenen eigenen Aktien der BAWAG Group AG entfällt, unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre. Zusätzlich wird die Höchstgrenze um den anteiligen Betrag des Grundkapitals vermindert, der auf diejenigen Aktien entfällt, die zur Deckung von Schuldtiteln (einschließlich Genussrechten) mit Wandlungs- oder Optionsrechten oder einer Wandlungspflicht zu gewähren sind, soweit solche Schuldverschreibungen (einschließlich Genussrechtskapital) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals 2017 unter Ausschluss des Bezugsrechte gemäß §153 Abs. 4 AktG ausgegeben werden.

Die Hauptversammlung hat am 15.09.2017 beschlossen, den Vorstand gemäß §65 Abs. 1 Z 8 und Abs. 1a und 1b AktG, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, zum Erwerb eigener Aktien für einen Zeitraum von 30 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung zu ermächtigen. Laut der Ermächtigung darf die beim Erwerb von Aktien zu zahlende Gegenleistung nicht niedriger als 1 EUR sein und nicht mehr als 20% über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten 20 Handelstage vor dem jeweiligen Kauf liegen. Der Vorstand ist ermächtigt, die Rückkaufsbedingungen festzulegen, wobei der Vorstand (jeweils) den entsprechenden Vorstandsbeschluss und das entsprechende Rückkaufprogramm einschließlich der Dauer gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu veröffentlichen hat.

Der Vorstand kann die Ermächtigung einmal oder mehrmals im Rahmen der gesetzlichen Höchstgrenzen der eigenen Aktien ausüben, sofern der prozentuale Anteil des Grundkapitals der BAWAG Group AG an den von der BAWAG Group AG erworbenen Aktien aufgrund der Ermächtigung oder sonstwie zu keinem Zeitpunkt 10% des Grundkapitals beträgt. Eine wiederholte Ausübung der Ermächtigung ist zulässig. Bei der Berechnung der 10%-Schwelle müssen die von der BAWAG Group AG gehaltenen Aktien sowie die von Tochtergesellschaften oder Dritten für Rechnung der BAWAG Group AG oder einer Tochtergesellschaft nach §66 AktG erworbenen Aktien der BAWAG Group AG sowie als Pfand genommene Aktien nach §65b AktG berücksichtigt werden. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und für einen oder mehrere

Zwecke von der BAWAG Group AG, von einem Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder von Dritten, die im Namen der BAWAG Group AG handeln, ausgeübt werden.

Der Erwerb kann nach den gesetzlichen Vorschriften nach freiem Ermessen des Vorstands über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot oder mit Zustimmung des Aufsichtsrats in anderer gesetzlich zulässiger, angemessener Weise erfolgen, insbesondere auch unter Ausschluss der Andienungsrechte der Aktionäre (umgekehrter Ausschluss der Bezugsrechte) sowie unter Einsatz von Eigenkapitalderivaten. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Kaufzweck ausgeschlossen.

Laut Ermächtigung darf der Vorstand die erworbenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats über die Börse oder ein öffentliches Angebot veräußern und die Verkaufsbedingungen festlegen. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats ganz oder teilweise einzuziehen.

Die Hauptversammlung hat am 15.09.2017 ebenfalls beschlossen, den Vorstand für die Dauer von fünf Jahren ab dem Tag der Beschlussfassung gemäß §65 Abs. 1b AktG zu ermächtigen, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einen Beschluss über die Veräußerung eigener Aktien unter Verwendung einer anderen gesetzlich zulässigen Veräußerungsmethode als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot und über einen etwaigen Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre zu fassen und die Verkaufsbedingungen festzulegen.

Es liegen keine bedeutenden Vereinbarungen vor (oder müssen gemäß §243a Abs. 1 Z. 8 UGB offengelegt werden), bei denen die BAWAG Group AG Vertragspartei ist, die aufgrund eines durch Übernahmeangebot erfolgten Kontrollwechsels in der BAWAG Group AG in Kraft treten, sich ändern oder beendet werden.

Es bestehen keine Schad- und Klagloshaltungsvereinbarungen zwischen der BAWAG Group AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern, die im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots wirksam werden würden.

CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY

Ein besonderes Anliegen der BAWAG Group ist es, Corporate Social Responsibility (CSR) zu leben und umzusetzen. Für Unternehmen ist es notwendig und wichtig, die Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen zu finden.

CSR-REPORTING

Mit dem NaDiVeG (Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz) wird in Umsetzung der EU-Richtlinie 2014/95/EU ab dem Geschäftsjahr 2017 die Berichtspflicht über nichtfinanzielle Informationen (Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption) im Konzernlagebericht ausgeweitet und konkretisiert. Zweck der verpflichtenden

Berichterstattung ist eine stärkere Transparenz und Vergleichbarkeit der nichtfinanziellen Angaben. Die BAWAG Group ist nach §243b Abs. 7 UGB von der Erstellung eines nichtfinanziellen Berichts befreit, da sie in den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht der BAWAG Group AG einbezogen wird. Dieser Bericht kann auf der Website der BAWAG Group abgerufen werden unter https://www.bawaggroup.com/CSR.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

In der BAWAG Group werden keine Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten nach §243 UGB durchgeführt.

AUSBLICK

Die europäische Bankenlandschaft befindet sich derzeit stark im Umbruch und ist mit mehreren Herausforderungen wie dem aktuellen Niedrigzinsumfeld, anhaltendem Preisdruck, erhöhten regulatorischen Anforderungen, neuen Marktteilnehmern in Form von Fintechs und einem raschen technologischen Wandel konfrontiert.

Wir sind zuversichtlich, die BAWAG Group so positioniert zu haben, dass sie diese Herausforderungen erfolgreich meistern kann, um ihr Geschäft weiter auszubauen – unter gleichzeitiger Beibehaltung eines niedrigen Risikoprofils und einer soliden Eigenkapitalausstattung. Dies wird durch günstige makroökonomische Wachstumsperspektiven für die DACH-Region unterstützt, zumal für die Periode 2018– 2019 ein BIP-Wachstum von rund 2% prognostiziert wird.

Unsere Konzern-Ziele für 2018 lauten wie folgt:

  • Steigerung des Jahresüberschusses vor Steuern um mehr als 5%
  • Erzielung einer Cost/Income Ratio unter 46%
  • Erzielung eines Return on Tangible Equity (@12% CET1) über 15%
  • Beibehaltung einer CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von mindestens 12%

Zusätzlich zu den Zielen für 2018 haben wir uns folgende 3-Jahres-Ziele von 2018 bis 2020 (basierend auf Konzernzahlen) gesetzt:

  • Durchschnittliche jährliche Steigerung des Jahresüberschusses vor Steuern von 5% sowie einen Gewinn vor Steuern von mehr als 600 Mio. EUR im Jahr 2020
  • Erzielung eines durchschnittlichen Jahresüberschusses vor Steuern je Aktie von mehr als 5,70 EUR
  • Erzielung einer Cost/Income Ratio unter 40%
  • Beibehaltung eines RoTE (@12% CET1) von 15 bis 20%

  • Beibehaltung einer CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) von mindestens 12%

  • Generierung von Überschusskapital (>12% CET1) von mehr als 2 Mrd. EUR bis Ende 2020

Unsere Policy in Bezug auf Kapitalaufbau und Ausschüttung an Aktionäre lautet wie folgt:

  • Jährliche Dividendenausschüttung in Höhe von 50% des konsolidierten Nettogewinns angestrebt
  • Zusätzlich Aufbau von Überschusskapital (über 12% CET1) bis 2020 für
  • Investitionen in organisches Wachstum sowie die Umsetzung ergebnissteigernder Akquisitionen in Übereinstimmung mit unserem RoTE-Ziel (@12% CET1)
  • Soweit das Überschusskapital nicht für organisches Wachstum und M&A zum Einsatz kommt, werden wir es auf Basis einer jährlichen Prüfung an die Aktionäre in Form von Aktienrückkäufen und/oder Sonderdividenden ausschütten.

Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, für das vierte Quartal 2017 eine Dividende in Höhe von 0,58 EUR je Aktie auszuschütten (berechnet als 50% eines im Geschäftsjahr 2017 durchschnittlich erzielten Konzern-Quartalsgewinns).

Unsere anhaltend starken operativen Ergebnisse im Jahr 2017 bestätigen erneut, dass die BAWAG Group gut aufgestellt ist, in einem wettbewerbsintensiven europäischen Bankenumfeld erfolgreich zu bestehen. Wir werden unsere auf die DACH-Region ausgerichtete Strategie mit Österreich als unserem Heimmarkt, die sich durch ihr geringes Risiko auszeichnet, beibehalten und unseren Kunden weiterhin einfach verständliche, transparente und erstklassige Produkte und Dienstleistungen anbieten.

  1. März 2018

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

Stefan Barth Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

Einzelabschluss

BILANZ

Aktiva

in EUR
31.12.2017
A. Anlagevermögen
I. Sachanlagen
1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 0,00 3
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.841.188.444,52 2.988.000
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Sonstige Forderungen 231.188.851,21 13.699
davon verbundene Unternehmen 228.041.130,22 9.227
II. Guthaben bei Kreditinstituten 1.179.746,52 388
C. Rechnungsabgrenzungsposten - 17
Summe der Aktiva 4.073.557.042,25 3.002.107

Passiva

in EUR in Tsd. EUR
31.12.2017 31.12.2016
A. Eigenkapital
I. Stammkapital 100.000.000,00 100.000
II. Kapitalrücklagen
1. nicht gebundene 1.103.856.605,12 1.070.000
III. Gewinnrücklagen
1. andere Rücklagen 51.600.000,00
IV. Bilanzgewinn 2.799.979.483,32 1.818.991
davon Gewinnvortrag 1.818.991.466,65 1.192.479
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 0,00 2.228
2. Sonstige Rückstellungen 322.520,00 94
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.272.054,95 5.926
davon BAWAG P.S.K. 12.272.054,95 5.926
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54.580,66 7
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
849.101,04 3.813
4. Sonstige Verbindlichkeiten 4.622.697,16 1.048
davon aus Steuern 1.298.427,59 20
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 54.671,51 4
Summe der Passiva 4.073.557.042,25 3.002.107

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

in EUR in Tsd. EUR
2017 2016
1. Umsatzerlöse 9.385
2. Sonstige betriebliche Erträge
a) übrige 8.742.191,36 0
3. Personalaufwand
a) Gehälter -32.014.125,11 -596
b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen
an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
-10.396.317,95 -10
c) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene
Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige
Abgaben und Pflichtbeiträge
-2.913.188,79 -90
4. Abschreibungen
a) auf Sachanlagen -3.302,67 -2
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) übrige -16.438.329,97 -6.954
6. Betriebsergebnis -53.023.073,13 1.733
7. Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen 284.423.665,00 304.846
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.008.350,43 4
davon BAWAG P.S.K. 15.393,98 4
9. Erträge aus Zuschreibungen zu Finanzanlagen 853.188.444,52 320.000
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.173.199,01 -74
davon BAWAG P.S.K. -2.173.199,01 -74
11. Finanzergebnis 1.137.447.260,94 624.776
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.084.424.187,81 626.509
13. Steuern vom Einkommen -236.171,14 3
14. Jahresüberschuss 1.084.188.016,67 626.512
15. Rücklagenbewegung -51.600.000,00
16. Jahresgewinn 1.032.588.016,67 626.512
17. Gewinnvortrag 1.818.991.466,65 1.192.479
18. Abschlagszahlung gemäß § 54a AktG -51.600.000,00
19. Bilanzgewinn 2.799.979.483,32 1.818.991

BAWAG Group AG

Der Vorstand

Abuzaakouk e.h. Shah e.h. Barth e.h. Wise e.h. Sirucic e.h. O'Leary e.h.

ANHANG

ALLGEMEINES

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuchs in der geltenden Fassung unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Gesellschaft gilt im Geschäftsjahr als große Kapitalgesellschaft.

Die BAWAG Group AG ist das oberste Mutterunternehmen, welches einen Konzernabschluss erstellt. Der Konzernabschluss der BAWAG Group AG wird nach International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Dieser Konzernabschluss wird im Internet veröffentlicht (https://www.bawaggroup.com/Finanzergebnisse) und liegt am Sitz der BAWAG Group AG in Wien auf.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.

Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und die Fortführung des Unternehmens unterstellt.

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres wurden unabhängig vom Zeitpunkt der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss berücksichtigt.

Die Eröffnungsbilanz entspricht der Schlussbilanz des vorhergehenden Geschäftsjahres.

Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden auch bei der Aufstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag (Niederstwertprinzip) ausgewiesen.

Einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis haben die Bewertung des Finanzanlagevermögens und die damit verbundenen Einschätzungen der Bewertungsparameter, vor allem die Schätzunsicherheiten bei Planungsrechnungen. Der jährlich zum Bilanzstichtag durchgeführte Impairmenttest dient zur Überprüfung der Werthaltigkeit und möglicher Abschreibungserfordernisse des Beteiligungsansatzes. Basis des Impairmenttests sind die vom Vorstand der BAWAG P.S.K. AG für den Konzern erstellten Planrechnungen zukünftiger Perioden. Die aus den Planrechnungen ermittelten "Free-Cashflows" werden mit risikoadjustierten Diskontierungszinssätzen abgezinst. Die Summe der auf den Bewertungsstichtag abgezinsten Free-Cashflows aus der Detailplanungsphase und der Phase der ewigen Rente bildet den ermittelten Unternehmenswert. Relevante Markttransaktionen werden bei der Bestimmung des Unternehmenswertes ebenfalls berücksichtigt. Der Unternehmenswert wird dem Buchwert der Beteiligung gegenübergestellt. Eine allfällige Unterdeckung des Unternehmenswertes wird durch eine Abschreibung des Buchwertes der Beteiligung korrigiert. Eine allfällige Überdeckung des Unternehmenswertes führt zu einer Zuschreibung der Beteiligung bis maximal zu den Anschaffungskosten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt.

Falls erforderlich, wurden Wertberichtigungen für erkennbare Einzelrisiken und Pauschalvorsorgen absaldiert.

Soweit erforderlich, wurde die spätere Fälligkeit durch Abzinsung berücksichtigt.

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt gemäß § 198 Abs. 9 UGB nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode. Zur Berechnung werden jene lokalen Steuersätze herangezogen, die zum Zeitpunkt der Erstellung des Abschlusses rechtlich verbindlich sind.

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen bilanzierter Vermögenswerte oder Verpflichtungen nach UGB und deren jeweiligen steuerlichen Wertansätzen. Dies führt in der Zukunft voraussichtlich zu Ertragsteuerbelastungs- oder entlastungseffekten (temporäre Unterschiede). Für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Abzinsungen für latente Steuern werden nicht vorgenommen.

Mit Ausnahme der steuerlichen Verlustvorträge bestehen zum Stichtag keine temporären Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und den steuerrechtlichen Werten. Dementsprechend werden keine latenten Steuern bilanziert.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in der nach vorsichtiger unternehmerischer Beurteilung erforderlichen Höhe.

Anteilsbasierte Vergütungen

Als Entlohnung für die geleistete Arbeit erhalten die Mitarbeiter des Konzerns (einschließlich der Führungskräfte) eine anteilsbasierte Vergütung in Form von Eigenkapitalinstrumenten (sog. Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente). Bei der Bilanzierung orientiert sich die BAWAG P.S.K. an der AFRAC-Stellungnahme 3 "Die Behandlung anteilsbasierter Vergütungen in UGB-Abschlüssen".

Die Kosten von Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente werden unter Anwendung eines geeigneten Bewertungsmodells mit dem beizulegenden Zeitwert zu dem Zeitpunkt bewertet, zu dem die Gewährung erfolgt.

Diese Kosten werden, zusammen mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals (andere Kapitalrücklage), über den Zeitraum, in dem die Dienst- und gegebenenfalls die Leistungsbedingungen (beim aktuellen Programm nicht relevant) erfüllt werden (Erdienungszeitraum), in den Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer erfasst. Die an jedem Abschlussstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit ausgewiesenen kumulierten Aufwendungen aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente reflektieren den bereits abgelaufenen Teil des Erdienungszeitraums sowie die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die nach bestmöglicher Schätzung des Konzerns mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich zugeteilt werden. Der im Periodenergebnis erfasste Ertrag oder Aufwand entspricht der Entwicklung der zu Beginn

und am Ende des Berichtszeitraums erfassten kumulierten Aufwendungen.

Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Vergütungsvereinbarungen zum Gewährungszeitpunkt werden dienst- und marktunabhängige Leistungsbedingungen nicht berücksichtigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bedingungen erfüllt werden, wird jedoch im Rahmen der bestmöglichen Schätzung des Konzerns in Bezug auf die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich zugeteilt werden, beurteilt. Marktabhängige Leistungsbedingungen werden im beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt berücksichtigt. Alle anderen mit einer Vergütungsvereinbarung verbundenen Ausübungsbedingungen – aber ohne eine damit zusammenhängende Dienstzeitbedingung – werden als Nicht-Ausübungsbedingungen angesehen. Nicht-Ausübungsbedingungen werden im beizulegenden Zeitwert einer Vergütungsvereinbarung berücksichtigt und führen zu einer sofortigen aufwandswirksamen Erfassung einer Vergütungsvereinbarung, sofern nicht auch Dienstund/oder Leistungsbedingungen bestehen.

Für Vergütungsvereinbarungen, die nicht mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich zugeteilt werden, da marktunabhängige Leistungs- und/oder Dienstzeitbedingungen nicht erfüllt wurden (in unserem Fall sind nur Dienstzeitbedingungen relevant), wird kein Aufwand erfasst. Wenn Vergütungsvereinbarungen eine Markt- oder Nicht-Ausübungsbedingung beinhalten, werden die Transaktionen unabhängig davon, ob die Markt- oder Nicht-Ausübungsbedingung erfüllt ist, als zugeteilt betrachtet, vorausgesetzt, dass alle sonstigen Leistungs- und Dienstbedingungen erfüllt sind.

Werden die Bedingungen einer Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente geändert, so werden Aufwendungen mindestens in der Höhe des beizulegenden Zeitwerts der nicht geänderten Vergütungsvereinbarung zum Gewährungsdatum erfasst, sofern die ursprünglichen Bedingungen der Vergütungsvereinbarung erfüllt werden. Der Konzern erfasst außerdem die Auswirkungen von Änderungen (bewertet zum Zeitpunkt der Änderung), die den gesamten beizulegenden Zeitwert der anteilsbasierten Vergütung erhöhen oder mit einem anderen Nutzen für den Arbeitnehmer verbunden sind. Wird eine Vergütungsvereinbarung vom Unternehmen oder der Gegenpartei annulliert, dann wird jedes verbleibende Element des beizulegenden Zeitwerts der Vergütungsvereinbarung sofort ergebniswirksam erfasst.

Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt.

Die Umrechnung der Aktiva und Passiva in Fremdwährungen erfolgte mit dem Devisenkurs des Entstehungstages oder jenem Devisenkurs zum Bilanzstichtag, der zum niedrigeren (Aktiva) bzw. höheren (Passiva) Euro-Ergebnis führt, soweit dies zur Wahrung des Niederstwert- bzw Höchstwertprinzips erforderlich ist.

Ermessensausübung und Schätzunsicherheiten

Einen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse haben die Bewertung von Beteiligungen und die damit verbundenen Einschätzungen der Bewertungsparameter, vor allem zur zukünftigen Ertrags- und Zinsentwicklung.

ANGABEN ZUR ERLÄUTERUNG DER BILANZ

Anlagevermögen

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2007 folgende Beteiligung an verbundenen Unternehmen erworben:

in EUR Firmensitz Buchmäßiges
Eigenkapital
Anteil in % Jahresüberschuss
/ -fehlbetrag
Vorliegender
Jahresabschluss
per
BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit
und Wirtschaft und
Österreichische Postsparkasse
Aktiengesellschaft
Wien 2.754.803.881,88 99,6 323.028.091,77 31.12.2017

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2006 folgende Beteiligung an verbundenen Unternehmen erworben, die treuhändig durch Herrn Dr. Christoph Bieber gehalten wird:

in EUR Firmensitz Buchmäßiges
Eigenkapital
Anteil in % Jahresüberschuss
/ -fehlbetrag
Vorliegender
Jahresabschluss
per
Pa-Zweiundsechzigste WT
Beteiligungsverwaltungs
GmbH
Wien 17.005.076,46 100,0 4.478.221,71 31.12.2017

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen die phasengleiche Dividende der BAWAG P.S.K. AG.

In den sonstigen Forderungen sind Kapitalertragsteuerbeträge enthalten, die die Gesellschaft als Gruppenträger

einer steuerlichen Unternehmensgruppe für sich selbst sowie für alle Gruppengesellschaften gegenüber dem Finanzamt geltend macht. Die Kapitalsteuerbeträge verteilen sich auf folgende Kalenderjahre:

in EUR 2017 2016 Summe
1.948.602,43 947.151,38 2.895.753,81

Die auf die Gruppenmitglieder entfallenden Beträge sind entsprechend unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen.

Sämtliche Forderungen und sonstige Verbindlichkeiten weisen eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr auf.

Verbindlichkeiten

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr TEUR 4) sowie sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 849.101,04 (Vorjahr TEUR 3.809) enthalten.

Der Betrag in Höhe von EUR 849.101,04 (Vorjahr TEUR 3.809) betrifft Kapitalertragsteuerbeträge 2016 und 2017, die die Gesellschaft als Gruppenträger einer steuerlichen Unternehmensgruppe für die Gruppenmitglieder gegenüber dem Finanzamt geltend macht.

ANGABEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen Verrechnungen mit Konzernunternehmen. Darin enthalten ist die Verrechnung aller Aufwendungen, die im Zusammenhang mit dem Börsengang der BAWAG Group AG stehen, an die ehemalige Eigentümerin Promontoria Sacher B.V.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind hauptsächlich Beraterhonorare enthalten. Aufwendungen, die im Zusammenhang mit dem Börsengang der BAWAG Group AG entstanden sind, betragen EUR 8.728.591,36.

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen zur Gänze Ausschüttungen der BAWAG P.S.K. AG, welche im laufenden Geschäftsjahr phasengleich vereinnahmt wurden.

SONSTIGE ANGABEN

Angaben zum Eigenkapital

Grundkapital

Die Gesellschaft verfügt über ein Grundkapital in Höhe von 100 Mio. EUR. Die Anzahl der Stückaktien beträgt 100.000.000 Stück.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde gemäß § 5 Nr. 7 der Satzung der BAWAG Group AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren nach dem Tag der Beschlussfassung, also bis zum 15.09.2022 – auch in mehreren Tranchen – gegen Bar- und / oder Sacheinlagen um bis zu EUR 50.000.000 durch Ausgabe von

bis zu 50.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien, zu erhöhen, und die Preisbedingungen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen (genehmigtes Kapital 2017).

Dividenden

Der Vorstand hat beschlossen, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2017 eine Dividendenausschüttung von 58.322 Tausend EUR vorzuschlagen.

Der ausschüttungsfähige Betrag, bestehend aus Jahresgewinn, Gewinnvortrag und freien Gewinnrücklagen abzüglich Ausschüttungssperren, beläuft auf 2.851.579 Tausend EUR. Dieser Wert berücksichtigt keine Ausschüttungsbeschränkungen, die sich aufgrund von regulatorischen Vorschriften ergeben.

Angaben über die steuerliche Unternehmensgruppe

Mit Wirkung ab Beginn des Geschäftsjahres 2010 wurde eine Steuergruppe gemäß § 9 KStG mit der BAWAG Holding GmbH als Gruppenträger und derzeit 24 inländischen Gruppenmitgliedern, unter anderem der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft, gebildet. Die abgeschlossene Steuerumlagevereinbarung sieht für die Ermittlung der Steuerumlagen die Verteilungsmethode vor. Im Geschäftsjahr 2014 erfolgte eine Zwischenabrechnung des Steuerausgleichs für die Jahre 2010 bis einschließlich 2014, womit sämtliche Steuerumlagen dieser Geschäftsjahre als verrechnet gelten.

Im Jahr 2017 wurde mit Wirkung 1. Jänner 2018 zwischen dem Gruppenträger und den einzelnen Steuergruppenmitgliedern eine Steuerumlagenvereinbarung abgeschlossen. Für die Ermittlung der Steuerumlagen wurde die Belastungsmethode gewählt. Diese Methode fingiert die steuerliche Selbständigkeit des einzelnen Gruppenmitglieds. Das Gruppenmitglied wird verpflichtet, unabhängig vom gesamten Gruppenergebnis eine Steuerumlage in Höhe des jeweils geltenden Körperschaftsteuersatzes vom steuerlichen Gewinn zu entrichten. Ein interner Verlustvortrag für an den Gruppenträger übertragene steuerliche Verluste wird hierbei berücksichtigt bzw. evident gehalten. Sofern der Gruppenträger eine Mindestkörperschaftsteuer zu tragen hat, wird dafür keine Steuerumlage verrechnet. Ein Schlussausgleich hat bei Beendigung der Steuergruppe oder bei Ausscheiden eines Gruppenmitglieds für noch nicht vergütete steuerliche Verluste zu erfolgen.

Weiters wurde in der neuen Gruppen- und Steuerumlagevereinbarung festgelegt, dass der Gruppenträger auf die Nachverrechnung von Steuerumlagen für Zeiträume vor dem 1.1.2018 verzichtet. Interne Verlustvorträge aus Zeiträumen vor dem 1.1.2018 werden fortgeführt.

Angaben zu Mitarbeitern und Organen

Der Personalstand betrug 2017 im Jahresdurchschnitt 4 Mitarbeiter (Vorjahr: 3 Mitarbeiter), die alle in einem Angestelltenverhältnis stehen. Der Bestand an aktiven, auf Vollzeitkräfte umgerechneten Mitarbeitern beträgt per 31. Dezember 2017 2 (Vorjahr: 3).

Im Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sind keine Aufwendungen für Abfertigungen enthalten.

Der Aufwand für die Bezüge des aktiven Vorstands (inklusive abgegrenzten und noch nicht ausbezahlten Bonus und Pensionskassenbeiträgen) betrug im abgelaufenen Jahr 613 Tausend EUR (Vorjahr: TEUR 0).

Jedes Konzernunternehmen trägt die anteilige Vergütung des jeweiligen Mitglieds des Vorstands.

Die Aufsichtsratsvergütungen beliefen sich auf 92 Tausend EUR (Vorjahr: TEUR 370). Aufwendungen für Beratungskosten von vier früheren Mitgliedern des Aufsichtsrats beliefen sich auf EUR 1.931 Tausend.

Für das Jahr 2017 erhält der Vorstand keine Bonuszahlung. Unter Beachtung der regulatorischen Rahmenbedingungen wurde für den Vorstand ein Long Term Incentive Program, das zu 100% in Aktien der BAWAG Group AG besteht und an den langfristigen Unternehmenserfolg geknüpft ist, implementiert.

Zum 31. Dezember 2017 bestanden bei allen Vorständen vertragliche Regelungen, die Beitragszahlungen für eine Pensionsvorsorge vorsehen.

Den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden keine Vorschüsse und Kredite gewährt. Überdies wurden für die Geschäftsführung keine Haftungen übernommen.

Langfristiges Incentivierungsprogramm (Long Term Incentive Program – LTIP)

Die BAWAG Group hat ein langfristiges Incentivierungsprogramm (Long Term Incentive Program – LTIP) für die Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der obersten Führungsebene sowie ausgewählte Berater eingeführt. Durch LTIP sollen die Interessen der Begünstigten eng mit jenen der Eigentümer verbunden werden. Dies soll erreicht werden, indem der Bonus und Teile der Beratungsentgelte in Form von Stammaktien der BAWAG Group AG gewährt werden. Die Übertragung der Aktien an die Begünstigten hängt dabei von der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen ab. LTIP stellt eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten dar und wird in Übereinstimmung mit der AFRAC-STN 3 bilanziert.

Die Anzahl der Aktien wurde Anfang 2018 von der BAWAG Group AG festgelegt und basiert auf der Einschätzung der individuellen Leistungen im Jahr 2017 (und den Vorjahren).

Der Rechtsanspruch der einzelnen Begünstigten hängt für 75% der Aktien von der Erreichung eines Leistungsziels ab, welches auf dem durchschnittlichen Ergebnis vor Steuern je Aktie (pre-tax EPS) im Zeitraum 2018 bis 2020 basiert. Die Beurteilung erfolgt zu Beginn des Jahres 2021. Abhängig vom erreichten durchschnittlichen Ergebnis vor Steuern je Aktie der BAWAG Group AG werden zwischen 0% und 100% dieser Aktien tatsächlich zugeteilt ("Teil 1"). Der Rechtsanspruch für Teil 1 hängt nur vom erreichten Ergebnis vor Steuern je Aktie ab, zusätzliche Dienstbedingungen bestehen nicht.

Die folgenden Aktien wurden im Jänner 2018 zugeteilt:

25% der Aktien jedes Begünstigten sind an eine Leistungsbedingung gebunden ("Teil 2"): der Rechtsanspruch auf diese Aktien entsteht nur, wenn der Begünstigte bis März 2022 und 2023 durchgehend im Konzern beschäftigt ist. Die Ansprüche verfallen, wenn der Begünstigte sein Beschäftigungsverhältnis beendet oder entlassen wird. Sofern der Begünstigte aus einem Good-Leaver-Grund ausscheidet und nach österreichischem Arbeitsrecht kein Mitglied des Vorstands ist, erfolgt eine anteilige Zuteilung.

Nach Ablauf des regulatorischen Aufschubs (dies umfasst auch Beschränkungen bei Dividendenzahlungen) ist eine Sperrfrist von einem Jahr vorgesehen. Für Mitglieder des Vorstands besteht für 50% der Aktien eine Sperrfrist bis zum Ende ihres Mandats.

Nach Erfüllung der Ausübungsbedingungen erhalten die Begünstigten des LTIP die Aktien der BAWAG Group AG, ohne hierfür eine weitere Zahlung leisten zu müssen.

Das Programm umfasst auch die Möglichkeit einer Netto-Abrechnung, welche die BAWAG Group berechtigt, jene Anzahl an Aktien zurückzubehalten, die erforderlich ist, um eine entstehende Steuerschuld zu begleichen. Das Recht besteht nicht, wenn der Begünstigte den erforderlichen Betrag an den Arbeitgeber zahlt.

Anzahl der Aktien beizulegender
Zeitwert in
Millionen Euro
beizulegender
Zeitwert je Aktie
Gewährt am 18. Jänner 2018 950.656 45,1 47,44
Davon im Rahmen von Teil 1 des LTIP-Programms zugeteilt 712.993 33,9 47,44
Begünstigte Anzahl der Aktien,
die im Rahmen von
Teil 1 des LTIP
Programms gewährt
wurden
Anzahl der Aktien,
die im Rahmen von
Teil 2 des LTIP
Programms gewährt
wurden
Maximale Anzahl
der Aktien, die
tatsächlich zugeteilt
werden
Minimale Anzahl an
Aktien, die
tatsächlich zugeteilt
werden
Anzahl der Aktien,
die zum Zeitpunkt
der Gewährung
tatsächlich zugeteilt
wurden
Mitglieder des Vorstands der
Gesellschaft
Anas Abuzaakouk 169.880 56.626 226.506 0 0
Stefan Barth 60.497 20.166 80.663 0 0
David O'Leary 108.395 36.131 144.526 0 0
Sat Shah 136.979 45.660 182.639 0 0
Enver Sirucic 60.497 20.166 80.663 0 0
Andrew Wise 124.573 41.524 166.097 0 0
Mitglieder des Vorstands von
Tochterunternehmen
0 0 0 0 0
Leitende Angestellte des
Unternehmens und seiner
Tochtergesellschaften
0 0 0 0 0
Andere 52.172 17.391 69.562 0 0
Summe 712.993 237.664 950.656 0 0

Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenfassung der zugeteilten Aktien je Gruppe von Begünstigten:

Bewertung

Die BAWAG Group verwendet den beizulegenden Zeitwert der gewährten Eigenkapitalinstrumente, um den Wert der von den Mitarbeitern erhaltenen Leistungen zu bestimmen.

Der beizulegende Zeitwert der Eigenkapitalinstrumente zum Gewährungszeitpunkt basiert auf beobachtbaren Marktpreisen der BAWAG Group AG Aktie. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wurden keine Anpassungen für erwartete Dividenden und Dividendenbeschränkungen vorgenommen.

Für Teil 1 des LTIP-Programms wurden Markt- und Nichtausübungsbedingungen durch die Schätzung der Wahrscheinlichkeit, dass die geplanten Ergebnisse je Aktie erreicht werden, berücksichtigt. Die Wahrscheinlichkeit wurde mit 100% angenommen.

Dienstbedingungen, wie sie in Teil 2 des LTIP-Programms vereinbart wurden, werden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Gewährungszeitpunkt nicht berücksichtigt. Diese werden durch Anpassung der Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die in die Bewertung der Transaktion einfließen, berücksichtigt. Die BAWAG Group erwartet, dass alle Begünstigten die Dienstbedingungen erfüllen werden.

Im Jahresabschluss erfasste Beträge

Die Leistungen, die für eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten erbracht werden, werden im Zeitraum der Leistungserbringung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zeitgleich kommt es zu einer Erhöhung im Eigenkapital.

Mit der Gewährung von Teil 1 des LTIP-Programms ist keine weitere Leistungsbedingung verbunden und der Aufwand wird dementsprechend sofort erfasst.

Wenngleich der Zeitpunkt der Gewährung des LTIP-Programms Anfang 2018 war, stellt die aktienbasierte Vergütung einen Bonus für 2017 erbrachte Leistungen dar. Dementsprechend werden Aufwendungen und die Erhöhung im Eigenkapital im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 basierend auf dem beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt erfasst. Die Begünstigten wurden im Dezember 2017 über das Programm und ihre Einbeziehung darin informiert.

Für Teil 2 werden die Aufwendungen linear verteilt während des Erdienungszeitraums unter Anwendung der modifizierten Grant-Date-Methode erfasst. Diese Methode sieht eine Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Eigenkapitalinstrumente zum Gewährungszeitpunkt vor, wobei eine fortlaufende Anpassung für Instrumente, die nicht tatsächlich zugeteilt werden, erfolgt. Im Jahresabschluss wurden keine Aufwendungen für Teil 2 des LTIP-Programms erfasst, da

dieser Teil den Leistungsperioden 2018 bis 2022 zuzuordnen ist.

Die folgenden Beträge wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung der jeweiligen Periode erfasst:

in Mio. EUR 2017 2016
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich in
Eigenkapitalinstrumenten
33,9 0
davon betreffend
Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft 33,9 0
Mitglieder des Vorstands von Tochterunternehmen 0 0
Leitende Angestellte des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften 0 0
Andere 2,5 0

Jährliches Bonusprogramm

Der jährliche Bonus wird ausgewählten Mitarbeitern gewährt, die nicht am LTIP teilnehmen. Der Zielbonus dieser Gruppe orientiert sich am jährlichen Ergebnis und an definierten externen Zielgrößen. Sofern der individuelle Bonus eine bestimmte Grenze überschreitet, werden 20% des Bonus in bar ausbezahlt und 80% in Form von Aktien der BAWAG Group AG vergütet. Aktien, die den Begünstigten tatsächlich zugeteilt werden, stellen eine aktienbasierte Vergütung mit Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten dar. Da dieses Bonusprogramm nicht formal an die ausgewählten Mitarbeiter kommuniziert wurde, wird die aktienbasierte Vergütung im Jahresabschluss 2018 erfasst. Alle erwarteten Bonuszuteilungen für diese Mitarbeiter, die für im Jahr 2017 erbrachte Leistungen gewährt werden, wurden im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 durch Erfassung einer Verbindlichkeit berücksichtigt.

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Am 21. Februar 2018 wurde die BAWAG Group AG darüber informiert, dass mit Wirksamkeit vom 20. Februar 2018 ihre unmittelbaren Aktionäre Promontoria Holding 214 B.V. auf die Promontoria Holding 213 B.V. und Promontoria Holding 216 B.V. auf die Promontoria Holding 215 B.V. verschmolzen wurden. Diese Verschmelzungen führten dazu, dass sich der Aktienbesitz der Promontoria Holding 213 B.V. bzw. der Promontoria Holding 215 B.V. jeweils auf eine Anzahl von Aktien erhöhte, die einem Anteil von 11,1% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht, während sich der Aktienbesitz der Promontoria Holding 214 B.V. bzw. der Promontoria Holding 216 B.V. auf eine Anzahl verringerte, die einem Anteil von 0% des Grundkapitals der BAWAG Group AG entspricht. Diese Verschmelzungen hatten keine Auswirkung auf den aggregierten Aktienbesitz der Cerberus-Aktionäre.

ORGANE DER BAWAG GROUP AG

VORSTAND DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2017

Anas ABUZAAKOUK

(Vorsitzender des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 31.7.2014 bis 19.8.2017)

Stefan BARTH

(Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 3.4.2017 bis 19.8.2017)

David O'LEARY

(Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 3.4.2017 bis 19.8.2017)

Sat SHAH

(Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 3.4.2017 bis 19.8.2017)

Enver SIRUCIC

(Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 3.4.2017 bis 19.8.2017)

Andrew WISE

(Mitglied des Vorstands der BAWAG Group AG seit 19.8.2017, Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 3.4.2017 bis 19.8.2017)

Weitere Mitglieder 2017

Byron HAYNES

(Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 9.11.2009 bis 30.6.2017)

Jeffrey L. LOMASKY

(Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 1.8.2012 bis 31.7.2017)

Corey PINKSTON

(Geschäftsführer der BAWAG Holding GmbH von 1.8.2012 bis 22.3.2017)

AUFSICHTSRAT DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2017

Vorsitzender

Pieter KORTEWEG

(Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG seit 15.9.2017, Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH seit 25.3.2010, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH seit 14.9.2007, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis auf Widerruf)

Vorsitzender-Stellvertreter

Christopher BRODY

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2017 Beschluss fasst)

Egbert FLEISCHER

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2017 Beschluss fasst)

Mitglieder

Kim FENNEBRESQUE

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2017 Beschluss fasst)

Frederick HADDAD

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis auf Widerruf, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 4.4.2013 bis 19.8.2017)

Adam ROSMARIN

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Group AG von 15.9.2017 bis zur Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss 2017 Beschluss fasst)

Weitere Mitglieder 2017

Richard ALEXANDER

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 8.3.2017 bis 19.8.2017 und der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis 15.9.2017)

Manuel GONZALEZ CID

(Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 8.3.2017 bis 19.8.2017 und der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis 15.9.2017)

Anthony J. GUIDO

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 9.4.2013 bis 8.3.2017)

Franklin W. HOBBS

(Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 1.8.2013 bis 8.3.2017, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 4.4.2013 bis 1.8.2013)

Cees MAAS

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 1.8.2013 bis 19.8.2017 und der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis 15.9.2017, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 15.10.2009 bis 1.8.2013)

Walter OBLIN

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 18.4.2012 bis 19.8.2017 und der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis 15.9.2017)

Keith TIETJEN

(Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats der BAWAG Holding GmbH von 31.3.2015 bis 8.3.2017, Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 31.7.2014 bis 31.3.2015)

André WEISS

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 4.4.2013 bis 8.3.2017)

Leland WILSON

(Aufsichtsratsmitglied der BAWAG Holding GmbH von 8.3.2017 bis 19.8.2017 und der BAWAG Group AG von 19.8.2017 bis 15.9.2017)

Vom Betriebsrat delegiert

Ingrid STREIBEL-ZARFL

(seit 25.10.2017)

Beatrix PRÖLL

(seit 25.10.2017)

Verena SPITZ

(seit 25.10.2017)

AUSSCHÜSSE DER BAWAG GROUP AG PER 31.12.2017

Risiko- und Kreditausschuss

Christopher BRODY Vorsitzender

Frederick HADDAD Vorsitzender-Stellvertreter

Egbert FLEISCHER

Adam ROSMARIN

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Prüfungs- und Complianceausschuss

Adam ROSMARIN Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter

Egbert FLEISCHER

Frederick HADDAD

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Verena SPITZ vom Betriebsrat delegiert

Nominierungs- und Vergütungsausschuss

Pieter KORTEWEG Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter Christopher BRODY

Egbert FLEISCHER

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Related Parties Special Audit Committee

Christopher BRODY Vorsitzender

Adam ROSMARIN Vorsitzender-Stellvertreter

Kim FENNEBRESQUE

Egbert FLEISCHER

Ingrid STREIBEL-ZARFL vom Betriebsrat delegiert

Beatrix PRÖLL vom Betriebsrat delegiert

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Pieter KORTEWEG Vorsitzender

Kim FENNEBRESQUE Vorsitzender-Stellvertreter

Christopher BRODY

Egbert FLEISCHER

Frederick HADDAD

ANLAGE

Anlagenspiegel

Entwicklung Anschaffungs- und Herstellungskosten
in EUR Stand 01.01.2017 Zugang Abgang Stand
31.12.2017
I. Sachanlagen
1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 22.018 0 -22.018 0
II. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.841.188.445 0 0 3.841.188.445
Summe Anlagenspiegel 3.841.210.462 0 -22.018 3.841.188.445
Entwicklung der Abschreibungen Buchwerte
in EUR Stand
01.01.2017
Zugang Abgang Zuschreibung Stand
31.12.2017
Stand
31.12.2017
Stand
31.12.2016
I. Sachanlagen
1. Betriebs
und Geschäfts
ausstattung
18.715 3.303 -22.018 0 0 0 3.303
II. Finanzanlagen
1. Anteile an
verbundenen
Unternehmen
853.188.445 0 0 853.188.445 0 3.841.188.445 2.988.000.000
Summe
Anlagenspiegel
853.207.160 3.303 -22.018 853.188.445 0 3.841.188.445 2.988.003.303

ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER

"Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf,

das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist."

  1. März 2018

Anas Abuzaakouk CEO und Vorsitzender des Vorstands

Enver Sirucic Mitglied des Vorstands

Stefan Barth Mitglied des Vorstands

David O'Leary Mitglied des Vorstands

Andrew Wise Mitglied des Vorstands

Sat Shah Mitglied des Vorstands

BESTÄTIGUNGSVERMERK

BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der BAWAG Group AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2017, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2017 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Wir haben bestimmt, dass es keine besonders wichtigen Prüfungssachverhalte gibt, die in unserem Bestätigungsvermerk anzuführen sind.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vor-schriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sach-verhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit

aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den diesbezüglichen Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Jahresabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 EU-VO

Wir wurden von der Generalversammlung mit Beschluss vom 9. August 2016 als Abschlussprüfer gewählt und mit gleichem Datum vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Bernhard Mechtler.

Wien, am 7. März 2018

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungsund Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Bernhard Mechtler

Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

IMPRESSUM

BAWAG Group AG Wiesingerstraße 4, 1010 Wien FN: 269842b UID: ATU72252867 Telefon: +43 (0)5 99 05-0 Internet: www.bawaggroup.com

Investor Relations: [email protected]

Medien: [email protected]

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