Aurubis AG

Quarterly Report • Feb 16, 2022

Metals for Progress:

Driving Sustainable Growth

Quartalsmitteilung 3 MONATE 2021/22

1. Oktober 2021 bis 31. Dezember 2021

Aurubis-Konzern auf einen Blick

Kennzahlen Aurubis-Konzern		1. Quartal
Operativ		2021/22	2020/21	Veränderung
Umsatzerlöse	Mio. €	4.406	3.463	27 %
Rohergebnis	Mio. €	407	334	22 %
Abschreibungen	Mio. €	47	46	2 %
EBITDA	Mio. €	198	131	51 %
EBIT	Mio. €	151	85	78 %
EBT1	Mio. €	152	82	85 %
Konzernergebnis	Mio. €	118	63	87 %
Ergebnis je Aktie	€	2,70	1,44	87 %
Netto-Cashflow	Mio. €	-85	-273	69 %
Investitionen	Mio. €	59	36	63 %
Netto-Finanzposition (Stichtag)	Mio. €	238	-436	> 100 %
ROCE1	%	16,6	9,6	-
Segment Multimetal Recycling
Umsatzerlöse	Mio. €	1.451	1.148	26 %
EBIT	Mio. €	78	48	63 %
EBT	Mio. €	77	47	64 %
ROCE	%	38,9	24,4	-
Capital Employed	Mio. €	786	610	29 %
Segment Custom Smelting & Products
Umsatzerlöse	Mio. €	4.517	3.499	29 %
EBIT	Mio. €	87	50	74 %
EBT	Mio. €	88	48	83 %
ROCE	%	9,5	10,0	-
Capital Employed	Mio. €	1.925	1.932	0 %

Kennzahlen Aurubis-Konzern IFRS		1. Quartal
		2021/22	2020/21	Veränderung
Umsatzerlöse	Mio. €	4.406	3.463	27 %
Rohergebnis	Mio. €	656	476	38 %
Personalaufwand	Mio. €	138	139	-1 %
Abschreibungen	Mio. €	47	46	3 %
EBITDA	Mio. €	447	273	64 %
EBIT	Mio. €	399	227	76 %
EBT	Mio. €	405	226	79 %
Konzernergebnis	Mio. €	301	173	74 %
Ergebnis je Aktie	€	6,89	3,96	73 %
Belegschaft (Durchschnitt)		7.148	7.230	-1 %

¹ Konzernsteuerungskennzahlen.

Im vorliegenden Bericht können sich aufgrund von Rundungen geringfügige Abweichungen bei Summenangaben ergeben.

		1. Quartal
Produktionskennzahlen Aurubis-Konzern		2021/22	2020/21	Veränderung
Segment Multimetal Recycling
Alt-/Blisterkupfereinsatz	1.000 t	71	79	-10 %
Sonstige Recyclingmaterialien	1.000 t	125	122	2 %
Kathodenproduktion	1.000 t	130	126	3 %
Beerse	1.000 t	6	6	0 %
Lünen	1.000 t	37	36	3 %
Olen	1.000 t	87	84	4 %
Segment Custom Smelting & Products
Konzentratdurchsatz	1.000 t	679	607	12 %
Hamburg	1.000 t	308	280	10 %
Pirdop	1.000 t	371	327	14 %
Alt-/Blisterkupfereinsatz	1.000 t	50	50	0 %
Sonstige Recyclingmaterialien	1.000 t	39	47	-17 %
Schwefelsäureproduktion	1.000 t	639	550	16 %
Hamburg	1.000 t	267	218	23 %
Pirdop	1.000 t	372	332	12 %
Kathodenproduktion	1.000 t	149	152	-2 %
Hamburg	1.000 t	95	95	0 %
Pirdop	1.000 t	54	57	-5 %
Gießwalzdrahtproduktion	1.000 t	200	200	0 %
Stranggussproduktion	1.000 t	53	40	33 %
Flachwalzprodukte und Spezialdrahtproduktion	1.000 t	39	47	-17 %

		1. Quartal
Verkaufsmengen Aurubis-Konzern		2021/22	2020/21	Veränderung
Gold	t	12	12	-
Silber	t	218	235	-7 %
Blei	t	9.884	9.815	1 %
Nickel	t	1.012	719	41 %
Zinn	t	2.507	2.954	-15 %
Zink¹	t	4.257	5.102	-17 %
Nebenmetalle	t	251	409	-39 %
Platingruppe (PGM)	kg	2.828	2.134	33 %

¹ Vorjahreswerte angepasst.

		1. Quartal
Ausgewählte Metallpreise		2021/22	2020/21	Veränderung
Kupferpreis (Durchschnitt)	US\$/t	9.694	7.166	35 %
	€/t	8.479	6.006	41 %
Kupferpreis (Stichtag)	US\$/t	9.692	7.742	25 %
Gold (Durchschnitt)	US\$/kg	57.719	60.286	-4 %
	€/kg	50.470	50.575	-
Silber (Durchschnitt)	US\$/kg	750	784	-4 %
	€/kg	656	658	-

"Auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs profitierten wir von den sehr guten Marktbedingungen sowohl bei der Schwefelsäure als auch auf den Märkten für die Industriemetalle Kupfer, Zinn, Nickel und Zink. Hinzu kam eine sehr gute operative Leistung unserer Anlagen an den Standorten des Aurubis-Hüttennetzwerks." ROLAND HARINGS , Vorstandsvorsitzender

INHALTSVERZEICHNIS

• 2 Auf einen Blick
• 5 Wirtschaftliche Entwicklung 3 Monate 2021/22
• 15 Ausgewählte Finanzinformationen
• 22 Termine und Kontakte

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form gewählt. Damit meinen wir selbstverständlich alle Personen jeglichen Geschlechts (m/w/d).

Wirtschaftliche Entwicklung 3 Monate 2021/22

Der Aurubis-Konzern hat in den ersten 3 Monaten 2021/22 das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) um 85 % auf 152 Mio. € (Vj. 82 Mio. €) gesteigert. Wesentliche Einflussfaktoren waren deutlich höhere Schwefelsäureerlöse, ein verbessertes Metallmehrausbringen bei gestiegenen Preisen für Industriemetalle sowie eine sehr gute Performance in all unseren Werken. Der operative Return on Capital Employed (ROCE) betrug 16,6% (Vj. 9,6%). Das IFRS-Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 405 Mio. € (Vj. 226 Mio. €). Aufgrund der sehr guten Ergebnisentwicklung wurde der Prognosekorridor für das Geschäftsjahr 2021/22 für das operative EBT auf 400 – 500 Mio. € (vorher 320 – 380 Mio. €) angehoben.

Der Aurubis-Konzern hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 Umsatzerlöse in Höhe von 4.406 Mio. € (Vj. 3.463 Mio. €) erzielt. Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gestiegene Kupferpreise zurückzuführen. Zusätzlich wirkte die stärkere Nachfrage nach Kupferprodukten, wesentlich höhere Schwefelsäureerlöse sowie gestiegene Preise für Industriemetalle.

Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug 152 Mio. € (Vj. 82 Mio. €) und war im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres beeinflusst durch:

• » eine sehr gute operative Performance an unseren Standorten Hamburg und Pirdop mit wesentlich gestiegenen Konzentratdurchsätzen,
• » mit den höheren Konzentratdurchsätzen einhergehende gestiegene Produktion von Schwefelsäure bei signifikant höheren Absatzpreisen,
• » ein deutlich höheres Metallergebnis bei gestiegenen Metallpreisen, insbesondere bei Industriemetallen (Kupfer, Zinn, Nickel, Zink),
• » höhere Raffinierlöhne für sonstige Recyclingmaterialien bei einem Durchsatz auf Vorjahresniveau,
• » eine höhere Nachfrage nach Kupferprodukten,
• » positive Ergebnisbeiträge aus unserem Performance Improvement Program (PIP),
• » deutlich höhere Energiekosten, insbesondere für Strom und Gas.

Für Erläuterungen zur Herleitung des operativen Ergebnisses aus dem Ergebnis auf Basis IFRS verweisen wir auf Seite 15.

Der operative ROCE (unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten 4 Quartale) verbesserte sich insbesondere im Zuge der sehr guten Ertragslage auf 16,6 % (Vj. 9,6 %).

Eine Herleitung des ROCE ist auf Seite 10 dargestellt.

Der Netto-Cashflow lag, insbesondere aufgrund des Vorratsaufbaus, bei -85 Mio. € und damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres (Vj. -273 Mio. €). Der Netto-Cashflow unterliegt unterjährigen Schwankungen, die sich im Laufe des Geschäftsjahres wieder ausgleichen. Weitere Erläuterungen zum Cashflow sind in der Vermögens- und Finanzlage auf Seite 9 enthalten.

Multimetal Recycling

Segmente & Märkte

Im Zuge der Weiterentwicklung der Strategie des Aurubis-Konzerns wurde die Segmentierung ab dem 01.10.2021 angepasst. Mit dem neuen Geschäftsjahr 2021/22 bilden die beiden Segmente Multimetal Recycling sowie Custom Smelting & Products das Grundgerüst und die Basis für die Segmentberichterstattung nach IFRS 8.

Das Segment Multimetal Recycling (MMR) fasst die Recyclingaktivitäten im Konzern und damit die Verarbeitung von Altkupfer, organischen und anorganischen metallhaltigen Recyclingrohstoffen sowie industriellen Rückständen zusammen. Zum Segment zählen die Recyclingaktivitäten der Standorte Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie der Standort Berango (Spanien).

Das Segment MMR steigerte das operative EBT im Berichtszeitraum um 64 % auf 77 Mio. € (Vj. 47 Mio. €). Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus gestiegenen Raffinierlöhnen für sonstige Recyclingmaterialien sowie einem deutlich höheren Metallergebnis bei gestiegenen Metallpreisen, insbesondere bei Industriemetallen (Kupfer, Zinn, Nickel und Zink). Der operative ROCE des Segments entwickelte sich entsprechend sehr positiv auf 38,9 % (Vj. 24,4 %).

Unsere Recycling-Standorte zeigten in den ersten 3 Monaten des Geschäftsjahres 2021/22 einen Durchsatz auf stabilem Niveau. Unsere Produktionsstandorte profitierten von einem zufriedenstellenden Angebot an Altkupfer, Blisterkupfer und sonstigen Recyclingmaterialien.

Der Einsatz sonstiger Recyclingmaterialien wie Industrierückstände, Schlämme, Schreddermaterialien oder Elektro- und Elektronikschrotte lag mit 125.000 t (Vj. 122.000 t) im Berichtszeitraum leicht über Vorjahresniveau.

Der Einsatz von Alt- und Blisterkupfer in Höhe von 71.000 t (Vj. 79.000 t) reduzierte sich im Berichtszeitraum deutlich gegenüber dem Vorjahresquartal, auch bedingt durch den geplanten Wartungsstillstand in Lünen.

Die Kathodenproduktion des Segments MMR erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 130.000 t (Vj. 126.000 t). An unserem Produktionsstandort in Lünen wird weiterhin an der Modernisierung und der Kapazitätserweiterung der Elektrolyse gearbeitet.

Im Berichtszeitraum gab es ein zufriedenstellendes Angebot an Recyclingmaterialien. Aurubis profitierte im 1. Quartal von sehr guten Raffinierlöhnen für komplexe Recyclingmaterialien. Die Raffinierlöhne für Altkupfer im 1. Quartal erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr leicht. Das deutliche Überangebot für Altkupfer mit einem hohen Kupfergehalt zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21 normalisierte sich und führte infolge zu reduzierten Raffinierlöhnen. Raffinierlöhne für komplexe Recyclingmaterialien verblieben auch im 1. Quartal 2021/22 auf hohem Niveau.

Der Kupferpreis bewegte sich im 1. Quartal des Geschäftsjahres zwischen 9.000 – 10.000 US\$/t konstant auf hohem Niveau und wirkte sich positiv auf das Metallergebnis des Segments MMR aus. Ebenfalls positiv wirkten signifikant

Custom Smelting & Products

gestiegene Preise für Industriemetalle wie Zinn, Nickel und Zink. So stieg insbesondere der Zinnpreis signifikant, lag im Durchschnitt bei 34.000 €/t und zeigte damit eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahresquartal.

Der Kathodenmarkt verzeichnete in den ersten drei Monaten 2021/22 eine stabile Nachfrage auf hohem Niveau. Die Spotprämien in Europa und Asien verblieben im Berichtszeitraum auf einem konstanten Niveau, auch durch weiter niedrige Lagerbestände. Die Aurubis-Kupferprämie für das Kalenderjahr 2022 wurde auf 123 US\$/t (Vj. 96 US\$/t) festgesetzt.

Im Segment MMR wurden Investitionen in Höhe von 31 Mio. € (Vj. 10 Mio. €) getätigt. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Investitionen für das neue Recyclingwerk in Richmond, USA.

Das Segment Custom Smelting & Products (CSP) vereint die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von Kupferkonzentraten sowie zur Herstellung und Vermarktung von Standard- und Spezialprodukten wie Kathoden, Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Bandprodukten, Schwefelsäure und Eisensilikat. Das Segment CSP ist auch für die Produktion von Edelmetallen verantwortlich. An den Standorten Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) werden Kupferkathoden hergestellt, die an den Standorten Hamburg (Deutschland), Olen (Belgien), Emmerich (Deutschland) und Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. An den Standorten Buffalo (USA), Stolberg (Deutschland) und Pori (Finnland) werden Flachwalzprodukte und Spezialdrahtprodukte hergestellt.

Das Segment CSP steigerte das operative EBT im Berichtszeitraum um 83 % auf 88 Mio. € (Vj. 48 Mio. €). Die positive Entwicklung des Segments resultierte im Wesentlichen aus höheren Erlösen durch den Absatz von Schwefelsäure zu signifikant höheren Absatzpreisen, einem deutlich höheren Metallmehrausbringen bei gestiegenen Metallpreisen, einer höheren Nachfrage nach Kupferprodukten sowie der sehr guten operativen Performance an den Standorten Hamburg und Pirdop und dem entsprechend gestiegenen Konzentratdurchsatz. Der operative ROCE (unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten vier Quartale) blieb stabil bei 9,5 % (Vj. 10,0 %).

Der Konzentratdurchsatz im Berichtszeitraum lag mit 679.000 t deutlich über dem Vorjahresniveau (Vj. 607.000 t).

Die Kupferkathodenproduktion im Segment CSP lag im 1. Quartal 2021/22 mit 149.000 t leicht unter dem Vorjahr (153.000 t), jedoch auf einem hohen Niveau.

Die Produktion von Gießwalzdraht lag mit 200.000 t (Vj. 200.000 t) exakt auf Vorjahresniveau. Die Nachfrage zeigte sich stabil auf hohem Niveau aus sämtlichen Kundensegmenten. Die Produktion von Strangguss übertraf mit 53.000 t (Vj. 40.000 t) nachfragebedingt signifikant das Vorjahresquartal.

Die Produktion von Flachwalzprodukten hat sich mit 39.000 t gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert (Vj. 47.000 t). In Folge des Hochwassers in Stolberg lief die Produktion seit November 2021 wieder, jedoch noch auf reduziertem Niveau.

Am internationalen Markt für Kupferkonzentrate kam es Mitte Dezember 2021 zu einem Vertragsabschluss zwischen einem US-amerikanischen Minenunternehmen und chinesischen Hüttenwerken. Der darin vereinbarte Schmelz- und Raffinierlohn (TC/RC) belief sich auf 65 US\$/t/6,5 cts/lb. (2021: 59,5 US\$/t/5,95cts/lb.). Dieser Wert hat sich für die Hüttenindustrie als Benchmark für saubere Konzentratqualitäten im Kalenderjahr 2022 etabliert. Für das erste Quartal 2022 hat das China Smelters Purchase Team (CSPT) den sogenannten Buying floor auf dem Niveau von 70 US\$/t/7,0 cts/lb und somit über der Jahresbenchmark festgelegt.

Die Schwefelsäureproduktion lag analog zum gestiegenen Konzentratdurchsatz mit 639.000 t deutlich über dem Produktionsniveau des Vorjahres (Vj. 550.000 t). Der globale Markt für Schwefelsäure war im 1. Quartal 2021/22 von einer anhaltend sehr hohen Nachfrage bei einem geringen Angebot geprägt. Das Angebot in Europa verengte sich zusätzlich durch temporär geringere Produktionskapazitäten in Europa. Aurubis profitierte im Berichtszeitraum von stark gestiegenen Schwefelsäureerlösen durch signifikant gestiegene Preise. Durch die gute operative Performance konnten vertraglich nicht gebundene Mengen zu sehr guten Spotkonditionen veräußert werden.

Im Segment CSP wurden Investitionen in Höhe von 28 Mio. € (Vj. 26 Mio. €) getätigt.

Vermögens- und Finanzlage

Die operative Bilanzsumme erhöhte sich von 5.493 Mio. € zum 30.09.2021 auf 5.686 Mio. € zum 31.12.2021.

Ursächlich hierfür waren insbesondere die um 309 Mio. € gestiegenen Vorratsbestände in Höhe von 2.079 Mio. € zum 31.12.2021 gegenüber 1.770 Mio. € zum 30.09.2021. Der Aufbau erfolgte insbesondere bei Einsatzmaterialien des Segments Multimetal Recycling sowie bei Zwischenprodukten. Auch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bauten sich bei stark gestiegenen Kupferpreisen und einem hohen Absatz von Kupferprodukten maßgeblich auf. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich ebenfalls deutlich, einhergehend mit dem gestiegenen Bestand bei Einsatzmaterialien um 259 Mio. € von 1.406 Mio. € auf 1.665 Mio. €.

Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 118 Mio. € von 2.648 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf 2.766 Mio. € zum 31.12.2021. Der Anstieg resultiert aus einem operativen Konzerngesamtergebnis in Höhe von ebenfalls 118 Mio. €.

Insgesamt lag die operative Eigenkapitalquote (Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) somit bei 48,6 % gegenüber 48,2 % zum Ende des letzten Geschäftsjahres.

Die Finanzverbindlichkeiten lagen mit 425 Mio. € zum 31.12.2021 unter dem Niveau zum Ende des letzten Geschäftsjahres (582 Mio. €). Im Dezember 2021 wurden alle variabel verzinslichen Tranchen des Schuldscheindarlehens mit einer Gesamtsumme von 152,5 Mio. € vorzeitig zurückgezahlt. Diese Schuldscheindarlehen wurden in der Bilanz per 30.09.2021 aufgrund ihrer rechtlichen Vertragslaufzeit als langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen. Ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 103 Mio. € wird im Februar 2022 planmäßig fällig, so dass zum Stichtag der Ausweis unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten erfolgt.

Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten dar:

in Mio. €	31.12.2021	30.09.2021
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	247	400
Langfristige Verbindlichkeiten aus
Leasing	45	45
Langfristige Finanzverbindlichkeiten	292	445
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	120	127
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus
Leasing	14	11
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	134	138
Finanzverbindlichkeiten	425	582

Zum 31.12.2021 standen dem Konzern Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 663 Mio. € (30.09.2021: 965 Mio. €) zur Verfügung. Die Netto-Finanzposition zum 31.12.2021 betrug somit 238 Mio. € (30.09.2021: 383 Mio. €).

in Mio. €	31.12.2021	30.09.2021
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente	663	965
– Finanzverbindlichkeiten	425	582
Netto-Finanzposition	238	383

Der Netto-Cashflow lag, insbesondere aufgrund des Vorratsaufbaus, bei -85 Mio. € und damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres (Vj. -273 Mio. €).

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf -51 Mio. € (Vj. -36 Mio. €) und beinhaltet, wie im Vorjahr, vor allem Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen.

Unter Berücksichtigung von Zinsauszahlungen in Höhe von insgesamt -4 Mio. € ergibt sich ein Free Cashflow von -140 Mio. € (Vj. -332 Mio. €).

in Mio. €	3 Monate 2021/22	3 Monate 2020/21
Mittelabfluss aus betrieblicher Ge schäftstätigkeit (Netto-Cashflow)	-85	-273
Mittelabfluss aus Investitions
tätigkeit	-51	-36
Erwerb eigener Anteile	0	-19
Zinsauszahlung	-4	-4
Dividendenzahlung	0	0
Free Cashflow	-140	-332
Ein- und Auszahlungen aus
Finanzverbindlichkeiten	-162	-9
Veränderung der Zahlungsmittel	-302	-341
Zahlungsmittel zum Stichtag	663	140

Der Return on Capital Employed (ROCE) stellt die Verzinsung des im operativen Geschäft oder für eine Investition eingesetzten Kapitals dar. Er wird unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten 4 Quartale ermittelt.

Der operative ROCE verbesserte sich im Zuge der sehr guten Ertragslage der letzten 4 Quartale bei vergleichsweise niedrigem eingesetzten Kapital auf 16,6 % gegenüber 9,6 % in der Vergleichsperiode.

in Mio. €	31.12.2021	31.12.2020
Anlagevermögen ohne
Finanzanlagen	1.892	1.824
Vorräte	2.079	2.306
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen	750	648
Sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände	233	193
– Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen	-1.665	-1.359
– Rückstellungen und
sonstige Verbindlichkeiten	-615	-491
Eingesetztes Kapital
(Capital Employed) zum Stichtag	2.673	3.120
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)	422	272
Finanzergebnis	9	3
Ergebnis vor Ertragsteuern
und Zinsen (EBIT)	432	275
Pro forma-EBIT Metallo1	0	13
Beteiligungsergebnis At Equity	12	11
Ergebnis vor Ertragsteuern und
Zinsen (EBIT) – adjusted	444	299
Rendite auf das eingesetzte
Kapital (operativer ROCE)	16,6 %	9,6 %

1 Im Vorjahr fünf Monate pro forma.

Corporate Governance

Am 20.12.2021 wurde die Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung am 17.02.2022 fristgerecht im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Über besondere Entwicklungen haben wir die Kapitalmärkte in Form von Ad-hoc-Mitteilungen informiert. Am 28.10.2021 haben wir veröffentlicht, dass das operative EBT für das vergangene Geschäftsjahr 2020/21 des Aurubis-Konzerns nach vorläufigen Zahlen mit 353 Mio. € oberhalb des Prognosekorridors von 270 bis 330 Mio. € liegt.

Mit einer Ad-hoc-Mitteilung am 10.11.2021 haben wir über die Aufsichtsratsgenehmigung des Baus eines neuen Recyclingwerks in den USA informiert.

Die Aurubis AG hat am 19.01.2022 in einer Ad-hoc-Mitteilung vorläufige Ergebnisse des 1. Quartals 2021/22 und die Erhöhung der Gesamtjahresprognose 2021/22 veröffentlicht. Der Aurubis Konzern erwartet nun für das Geschäftsjahr 2021/22 ein operatives EBT zwischen 400 Mio. € und 500 Mio. € (zuvor: 320 – 380 Mio. €). Der ROCE der Konzerns wird nun bei 15 – 19 % erwartet (zuvor: 12 – 16 %).

Im Segment Multimetal Recycling planen wir für das Geschäftsjahr 2021/22 nun mit einem operativen EBT zwischen 190 und 250 Mio. € (zuvor: 140 – 200 Mio. €) und einem operativen ROCE zwischen 22 - 26 % (zuvor: 16 – 20 %).

Im Segment Custom Smelting & Products erwarten wir für das Geschäftsjahr 2021/22 nun ein operatives EBT zwischen 280 und 340 Mio. € (zuvor: 210 – 270 Mio. €) und einen operativen ROCE zwischen 14 und 18 % (zuvor: 10 – 14 %).

Gemäß Stimmrechtsmitteilung vom 13.01.2022 hat die Black Rock Inc. mit Sitz in Wilmington einen Anteil an der Aurubis AG von 3,05 % (bisher: 2,99 %).

Die Aurubis AG wird zum Ende des Geschäftsjahres 2021/22 erstmalig neuen Offenlegungspflichten, resultierend aus europäischen Regularien, innerhalb der nichtfinanziellen Berichterstattung nachkommen. Aus der EU-Taxonomie ergeben sich neue Berichtspflichten. Der politische Entscheidungsprozess zur Ausgestaltung der Berichtspflichten zu den sechs geplanten Umweltzielen ist zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht final abgeschlossen.

Für zusätzliche Informationen verweisen wir auf unsere Angaben im Geschäftsbericht 2020/21.

Risiko- und Chancenmanagement

Die im Geschäftsbericht 2020/21 dargestellten Risiken und Chancen haben sich im 1. Quartal 2021/22 grundsätzlich nicht verändert. Hervorzuheben sind insbesondere Risiken, die sich aus dem Einfluss von Covid-19 auf die Produktion und den Produktabsatz des Unternehmens sowie aus Energiepreisentwicklungen ergeben können.

Strategische Ausrichtung

Für ausführliche Erläuterungen zu unserer weiterentwickelten Strategie verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2020/21. geschaeftsbericht2020-21.aurubis.com

Nachhaltigkeit

Um die anspruchsvollen und dynamischen Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit in Zukunft noch besser in die Geschäftsaktivitäten integrieren zu können, wurde im Berichtszeitraum, gültig ab 01.01.2022, die Aurubis-Nachhaltigkeitsorganisation gestärkt. Damit wurde das zentrale Thema Nachhaltigkeit unserer Konzernstrategie "Driving Sustainable Growth" auch organisatorisch entsprechend umgesetzt, um die industrielle Vorreiterrolle, die Aurubis hier innehat, weiter auszubauen.

Der Bereich Nachhaltigkeit wurde aus dem Bereich Communications, Investor Relations und Eventmanagement & Social Engagement herausgelöst und berichtet als eigenständige Organisationseinheit mit einer neuen Bereichsleitung direkt an den CEO. Der Bereich ist unter anderem verantwortlich für die konzernweite Koordinierung der Umsetzung unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsziele 2030 und für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie. Hier fließen auch die Europäischen Klimaschutzziele ein, die sich beispielsweise in dem Sustainable Finance Action Plan widerspiegeln, sowie die aktive Teilnahme an Initiativen wie der Copper Mark.

Ausblick

Rohstoffmärkte

Der Markt für Kupferkonzentrate befindet sich sowohl nachfrage- als auch angebotsseitig im Wachstum. Eine Erholung der Produktion in bestehenden Minen, Erweiterungsprojekten sowie das Hochfahren neuer Projekte werden wesentlich zu Produktionserhöhungen beitragen. Gemäß Wood Mackenzie wird die globale Minenproduktion im Jahr 2022 voraussichtlich um rd. 7 % steigen. Nachfrageseitig wird das Wachstum der Hüttenkapazitäten für rd. 2 % antizipiert.

Für die Verarbeitung von reinen Kupferkonzentraten hat sich der neue Benchmark für das Kalenderjahr 2022 bei 65 US\$/t/6,5cts/lb etabliert. Dies entspricht einem Anstieg von 9 % gegenüber dem Vorjahresbenchmark. Aktuell liegt der Spotpreis auf Benchmarkniveau. Aufgrund unserer Kernkompetenz, komplexe Konzentrate zu verarbeiten, erwarten wir für Aurubis über dem Benchmark liegende TC/RCs zu erzielen. Insgesamt gehen wir von einem steigenden Angebot an Kupferkonzentraten in 2022 aus.

Aufgrund unserer Positionierung im Markt, unserer langfristigen Vertragsstruktur und unserer Lieferantendiversifizierung sind wir zuversichtlich, erneut eine gute Versorgung mit Kupferkonzentraten sicherzustellen. Wir sind bereits über das 2. Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 hinaus mit Konzentraten zu guten Schmelz- und Raffinierlöhnen versorgt.

Die Verfügbarkeit von Recyclingmaterial für den Rest des Geschäftsjahres wird auf stabilem Niveau erwartet. Auf dem Altkupfermarkt zeigte sich eine Normalisierung im Vergleich zum Überangebot im vergangenen Geschäftsjahr. Hier erwartet Aurubis eine zufriedenstellende Versorgungslage mit Raffinierlöhnen auf gutem Niveau. Das Geschäft ist insbesondere bei Altkupfer von kurzfristiger Natur und damit von vielfältigen Einflüssen abhängig, die nur schwer prognostizierbar sind.

Komplexe Recyclingmaterialien sind durch weniger Volatilität in der Verfügbarkeit gekennzeichnet. Hier ist ein stabiles Marktumfeld für den Rest des Geschäftsjahres zu erwarten.

Der globale Fokus auf Nachhaltigkeit und steigende Erwartungen für Recyclingquoten in Europa werden langfristig zusätzlich das Angebot an Recyclingmaterialien steigern.

Aurubis geht insgesamt von einer stabilen Versorgungslage für Recyclingmaterial mit guten Raffinierlöhnen aus. Wir sind bereits zu einem sehr großen Anteil bis Ende des 2. Quartals des Geschäftsjahres 2021/22 mit Recyclingmaterial zu guten Raffinierlöhnen versorgt. Unsere breite Marktaufstellung federt Versorgungsrisiken ab.

Produktmärkte

Kupferprodukte

Zum Zeitpunkt der Berichterstellung zeichnet sich für den Rest des Geschäftsjahres 2021/22 eine weiterhin hohe Nachfrage nach Kupferprodukten ab.

Ein bereits bekannter Faktor ist die von Aurubis für das Kalenderjahr 2022 festgesetzte Aurubis-Kupferprämie für europäische Kunden. Aurubis hat diese auf 123 US\$/t gegenüber dem Vorjahr erhöht (2021: 96 US\$/t). Der Anstieg der Kupferprämie ist Ausdruck der unvermindert guten Marktnachfrage in Europa im Jahr 2022 und kompensiert in Teilen die stark gestiegenen Fracht- und Energiekosten.

Bei Kupfergießwalzdraht setzte sich die positive Entwicklung im 1. Quartal 2021/22 fort. In Europa – ebenso in anderen Teilen der Welt – bleibt die Nachfrage auf gutem Niveau. Aurubis erwartet weiter eine hohe Nachfrage der Elektroindustrie, Automobilindustrie und des Bau- und Infrastruktursektors im Kalenderjahr 2022.

Die Nachfrage nach Stranggussformaten wird auch im kommenden Geschäftsjahr auf hohem Niveau erwartet.

Auf dem europäischen Markt für Flachwalzprodukte erwarten wir eine stabile Nachfrage für das Geschäftsjahr. Die Produktion von Flachwalzprodukten erwartet der Konzern auf leicht reduziertem Niveau aufgrund der reduzierten Produktionskapazität von Aurubis Stolberg.

Schwefelsäure

In Nordwesteuropa erwartet ICIS weiterhin ein knappes Angebot an Schwefelsäure für den Rest des Geschäftsjahres, verbunden mit Preissteigerungen für neue Vertragsabschlüsse. Auch in den USA werden aufgrund der aktuellen Angebotsknappheit Preissteigerungen erwartet.

Auf Basis der aktuell hohen Nachfragesituation auf dem Markt für Schwefelsäure und der geringen Verfügbarkeit für Schwefelsäure erwarten wir für den Rest des Geschäftsjahres eine sehr positive Entwicklung der Schwefelsäureerlöse.

Kupferproduktion

Für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 gehen wir in Summe von einer leicht über dem Vorjahr liegenden Anlagenverfübarkeit aus. Dies erwarten wir insbesondere aufgrund der getätigten Anlagen-Optimierungsinvestitionen in unsere Standorte, die wir im Rahmen geplanter Wartungsstillstände vorgenommen haben.

Im Mai / Juni 2022 werden wir an unserem Standort in Hamburg einen geplanten Wartungsstillstand durchführen. Dieser wird unser operatives EBT nach aktuellen Planungen mit rund 28 Mio. € belasten.

Ergebniserwartung

Zu unserem Geschäftsmodell gehört, dass unser Ergebnis quartalsweisen Schwankungen unterliegt. Dies hat saisonale Gründe, kann aber auch durch Störungen bei Aggregaten oder in den Betriebsabläufen verursacht sein.

Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021/22 erfolgt auf Basis folgender Prämissen:

• » Wir erwarten, gestützt auf Branchenprognosen, eine weiter wachsende Kupfernachfrage.
• » Aufgrund des gegenüber Vorjahr deutlich erhöhten Benchmarks 2022 für Kupferkonzentrate gehen wir von entsprechend höheren Schmelz- und Raffinierlöhnen pro Tonne aus. Aufgrund unserer metallurgischen Kompetenz und

unseres diversifizierten Lieferantenportfolios werden wir über Benchmark liegende TC/RCs erzielen.

• » Für Altkupfer rechnen wir für die kommenden Quartale mit einem stabilen Mengenangebot bei Raffinierlöhnen auf gutem Niveau.
• » Aufgrund der aktuellen Marktsituation für Schwefelsäure schätzen wir die Ergebnisentwicklung sehr positiv ein.
• » Die Aurubis-Kupferprämie wurde auf 123 US\$/t für 2022 festgesetzt (Vj. 96 US\$/t).
• » Aufgrund der aktuellen Energiepreisentwicklungen gehen wir von deutlich steigenden Energiekosten aus. Durch aktives Energiemanagement und die zeitlich versetzt wirkenden CO2-Strompreiskompensationen konnten die Preissteigerungen deutlich abgefedert werden.
• » Wesentliche Teile unserer Einnahmen sind US-Dollarbasiert. Im Rahmen unserer Hedging-Strategie haben wir die daraus resultierenden Risiken zum überwiegenden Teil abgesichert.
• » Aus dem Performance Improvement Program (PIP) erwarten wir für 2021/22 eine Ergebnisverbesserung von 90 Mio. € im Verhältnis zum Referenzjahr 2018/19 aus Kostenreduzierung und Durchsatzverbesserung.
• » Für das Geschäftsjahr 2021/22 gehen wir in Summe von einer stabilen Anlagenverfügbarkeit aus.

Insgesamt erwarten wir für den Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2021/22 ein operatives EBT zwischen 400 Mio. € und 500 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 15% und 19%.

Im Segment Multimetal Recycling erwarten wir für das Geschäftsjahr 2021/22 ein operatives EBT zwischen 190 Mio. € und 250 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 22% und 26%.

Im Segment Custom Smelting & Products planen wir für das Geschäftsjahr 2021/22 mit einem operativen EBT zwischen 280 Mio. € und 340 Mio. € und einem operativen ROCE zwischen 14% und 18%.

Intervallprognose für 2021/22 laut Aurubis-Definition

	operatives EBT in Mio. €	operativer ROCE in %
Konzern1	400 – 500	15 – 19
Segment Multimetal Recycling	190 – 250	22 – 26
Segment Custom Smelting & Products	280 – 340	14 – 18

¹ Die Prognose für den Konzern bezieht neben den Segmenten auch den Bereich Sonstiges ein und ergibt sich nicht allein aus der Addition der beiden Segmente.

Ausgewählte Finanzinformationen

Die interne Berichterstattung und Steuerung des Konzerns erfolgen auf Grundlage eines operativen Ergebnisses, um den Erfolg des Aurubis-Konzerns unabhängig von Bewertungseinflüssen zur internen Steuerung abbilden zu können. Die Herleitung des operativen Ergebnisses aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch:

• » Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2; dabei werden die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen eliminiert. Ebenso werden nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Metallvorratsbestände eliminiert.
• » Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von Metallderivategeschäften, bezogen auf die Hauptmetallbestände unserer Hüttenstandorte
• » Eliminierung von nicht zahlungswirksamen Effekten aus Kaufpreisallokationen
• » Bereinigung um Effekte aus der Anwendung des IFRS 5

Das IFRS EBT in Höhe von 405 Mio. € (Vj. 226 Mio. €) hat das Vorjahr deutlich übertroffen. Die Veränderung war, neben den bereits in der Erläuterung zur operativen Ertragslage beschriebenen Ergebniseffekten, insbesondere durch die Metallpreisentwicklung begründet. Die Anwendung der Durchschnittsmethode führt zu Metallpreisbewertungen, die nah an den Marktpreisen liegen. Metallpreisvolatilitäten haben daher direkte Auswirkungen auf Bestandsveränderungen/Materialaufwendungen und somit auf das IFRS-Rohergebnis. Das IFRS-Rohergebnis beinhaltet in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2021/22 Bewertungseffekte im Vorratsvermögen in Höhe von 249 Mio. € (Vj. 142 Mio. €). Die Abbildung dieser Volatilität ist nicht Cashflow-relevant und spiegelt auch nicht die operative Performance von Aurubis wider.

Die Herleitung der operativen Ergebnisse der ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2021/22 und des Vorjahresvergleichszeitraums aus der IFRS-Gewinn- und Verlustrechnung wird in der nachfolgenden Tabellen dargestellt.

Überleitung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

	3 Monate 2021/22			3 Monate 2020/21
		Bereinigungs effekte			Bereinigungs effekte
in Mio. €	IFRS	Vorräte/ Anlage vermögen	operativ	IFRS	Vorräte/ Anlage vermögen	operativ
Umsatzerlöse	4.406	0	4.406	3.463	0	3.463
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	290	-115	175	291	-76	215
Andere aktivierte Eigenleistungen	3	0	3	8	0	8
Sonstige betriebliche Erträge	49	0	49	12	0	12
Materialaufwand	-4.092	-134	-4.226	-3.298	-66	-3.364
Rohergebnis	656	-249	407	476	-142	334
Personalaufwand	-138	0	-138	-139	0	-139
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen	-47	0	-47	-46	0	-46
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-71	0	-71	-64	0	-64
Betriebsergebnis (EBIT)	400	-249	151	227	-142	85
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen	7	-4	3	3	-2	1
Zinserträge	3	0	3	1	0	1
Zinsaufwendungen	-5	0	-5	-5	0	-5
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)	405	-253	152	226	-144	82
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-104	70	-34	-53	35	-19
Konzernergebnis	301	-183	118	173	-109	63

Die IFRS Bilanzsumme erhöhte sich von 6.613 Mio. € zum 30.09.2021 auf 7.060 Mio. € zum 31.12.2021. Ursächlich für den deutlichen Anstieg war der im Vergleich zur operativen Bilanz höhere Anstieg der Vorratsbestände um insgesamt 552 Mio. € von 2.804 Mio. € zum 30.09.2021 gegenüber 3.356 Mio. € zum 31.12.2021. Maßgeblich waren die hohen Kupferpreise in den ersten 3 Monaten des Geschäftsjahres. Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 301 Mio. € von 3.443 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf 3.744 Mio. € zum 31.12.2021. Die Erhöhung resultierte aus dem im Vergleich zur

operativen Bilanz höheren Konzerngesamtergebnis in Höhe von 301 Mio. €. Insgesamt lag die IFRS-Eigenkapitalquote am 31.12.2021 bei 53,0 % gegenüber 52,1 % zum Ende des letzten Geschäftsjahres.

Die folgende Tabelle gibt die Ermittlung der operativen Bilanz zum 31.12.2021 und zum 30.09.2021 wieder:

	Überleitung der Konzern-Bilanz

		31.12.2021			30.09.2021
			Bereinigungseffekte			Bereinigungseffekte
in Mio. €	IFRS	IFRS 5	Vorräte/ Anlage vermögen	Operativ	IFRS	IFRS 5	Vorräte/ Anlage vermögen	Operativ
Aktiva
Anlagevermögen	1.980	10	-29	1.961	1.958	9	-24	1.943
Latente Steuern	18	0	0	18	18	0	0	18
Langfristige Forde rungen und sonstige Vermögenswerte	42	0	0	42	37	0	0	37
Vorräte	3.356	68	-1.345	2.079	2.804	62	-1.096	1.770
Kurzfristige Forde rungen und sonstige Vermögenswerte	882	41	0	923	716	44	0	760
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	656	7	0	663	942	23	0	965
Zur Veräußerung gehaltene ne Vermögenswerte	126	-126	0	0	138	-138	0	0
Summe Aktiva	7.060	0	-1.374	5.686	6.613	0	-1.120	5.493
Passiva
Eigenkapital	3.744	0	-978	2.766	3.443	0	-795	2.648
Latente Steuern	518	0	-396	122	443	0	-325	118
Langfristige Rückstellungen	292	2	0	294	291	2	0	293
Langfristige Verbindlichkeiten	350	1	0	351	503	1	0	504
Kurzfristige Rückstellungen	67	3	0	70	67	2	0	69
Kurzfristige Verbindlichkeiten	2.055	28	0	2.083	1.828	33	0	1.861
Verbindlichkeiten aus zur Veräußerung gehaltenenen Vermögenswerten	34	-34	0	0	38	-38	0	0
Summe Passiva	7.060	0	-1.374	5.686	6.613	0	-1.120	5.493

Konzern-Kapitalflussrechnung

IFRS

in Mio. €	3 Monate 2021/22	3 Monate 2020/21
Ergebnis vor Ertragsteuern	405	226
(Zu-) Abschreibungen auf Vermögenswerte des Anlagevermögens	47	46
Veränderung langfristiger Rückstellungen	-1	1
Bewertung von Derivaten	-30	5
Sonstiges nicht zahlungswirksames Ergebnis	1	1
Aufwendungen und Erträge aus dem Finanzergebnis	-5	1
Auszahlungen für Ertragsteuern	-11	-20
Brutto-Cashflow	406	260
Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte	-195	-156
Veränderung der Vorräte (inkl. Bewertungseffekte)	-555	-596
Veränderung kurzfristiger Rückstellungen	0	2
Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden)	258	216
Mittelabfluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow)	-85	-273
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen	-54	-36
Auszahlungen aus der Gewährung von Krediten und Darlehen an nahestende Unternehmen	0	-2
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen	0	1
Zinseinzahlungen	3	1
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit	-51	-36
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten	13	3
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Finanzverbindlichkeiten	-175	-12
Erwerb eigener Aktien	0	-19
Zinsauszahlungen	-4	-4
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit	-167	-32
Veränderung der Zahlungsmittel	-303	-341
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode	965	481
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode	663	140

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

IFRS

					Kumuliertes sonstiges Ergebnis
in Mio. €	Gezeich netes Kapital	Kapital rücklage	Eigene Anteile	Erwirt schaftetes Konzern eigen kapital	Markt bewer tung von Cash flow Siche rungen	Kosten der Absiche rung	Markt bewer tung von Finanz investi tionen	Wäh rungs ände rungen	Ertrag steuern	Anteile der Ak tionäre der Aurubis AG	Nicht beherr schende Anteile	Summe Eigen kapital
Stand am
01.10.2020	115	343	-41	2.435	26	2	-32	11	-8	2.850	1	2.851
Erwerb eigener An teile	0	0	-19	0	0	0	0	0	0	-19	0	-19
Konzern gesamt - ergebnis	0	0	0	173	16	-1	14	-1	-3	197	0	198
davon Konzern ergebnis	0	0	0	173	0	0	0	0	0	173	0	173
davon sonstiges Ergebnis	0	0	0	0	16	-1	14	-1	-3	24	0	24
Stand am 31.12.2020	115	343	-60	2.608	43	0	-18	10	-11	3.029	1	3.030
Stand am 01.10.2021	115	343	-60	3.025	18	0	-5	13	-7	3.442	1	3.443
Konzern gesamt ergebnis	0	0	0	301	-5	0	4	1	0	301	0	301
davon Konzern ergebnis	0	0	0	301	0	0	0	0	0	301	0	301
davon sonstiges Ergebnis	0	0	0	0	-5	0	4	1	0	0	0	0
Stand am 31.12.2021	115	343	-60	3.326	14	0	-1	14	-7	3.743	1	3.744

Konzern-Segmentberichterstattung

	3 Monate 2021/22
	Segment Multimetal Recycling	Segment Custom Smel ting & Products	Sonstige	Summe	Überleitung/ Konsolidierung	Konzern gesamt
in Mio. €	operativ	operativ	operativ	operativ	IFRS	IFRS
Umsatzerlöse
Gesamtumsätze	1.451	4.517	0
Intersegmentumsätze	1.276	287	0
Außenumsätze	175	4.231	0	4.406	0	4.406
EBIT	78	87	-13	151	248	399
EBT	77	88	-13	152	252	405
ROCE (%)	38,9	9,5

3 Monate 2020/21
------------------	--

	Segment Mutimetal Recycling	Segment Custom Smel ting & Products	Sonstige	Summe	Überleitung/ Konsolidierung	Konzern gesamt
in Mio. €	operativ	operativ	operativ	operativ	IFRS	IFRS
Umsatzerlöse
Gesamtumsätze	1.148	3.499	0
Intersegmentumsätze	1.007	177	0
Außenumsätze	140	3.323	0	3.463	0	3.463
EBIT	48	50	-12	85	142	227
EBT	47	48	-13	82	144	226
ROCE (%)	24,4	10,0

Die Aufgliederung der Außenumsätze nach Produktgruppen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.

	Segment Multimetal Recycling			Segment Custom Smelting & Products	Summe
in Mio. €	3 Monate 2021/22	3 Monate 2020/21	3 Monate 2021/22	3 Monate 2020/21	3 Monate 2021/22	3 Monate 2020/21
Gießwalzdraht	0	0	1.638	1.166	1.638	1.166
Kupferkathoden	37	47	806	736	843	782
Edelmetalle	0	0	837	857	837	857
Strangguss	0	0	425	192	425	192
Bänder, Profile und Formate	0	1	363	292	363	294
Sonstiges	138	92	161	80	299	172
Gesamt	175	140	4.231	3.323	4.406	3.463

Nachtragsbericht

Es ergaben sich keine wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

Sie finden den Quartalsbericht 3 Monate 2021/22 sowie den Live-Webcast zur Veröffentlichung online www.aurubis.com/investor-relations/ publikationen/zwischenberichte

Termine und Kontakte

Finanzkalender

Virtuelle Hauptversammlung 17. Februar 2022 Zwischenbericht 6 Monate 2021/22 10. Mai 2022 Quartalsmitteilung 9 Monate 2021/22 5. August 2022 Bericht zum Geschäftsjahr 2021/22 7. Dezember 2022

Wenn Sie mehr Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an: Aurubis AG, Hovestrasse 50, 20539 Hamburg

Angela Seidler Elke Brinkmann Vice President Investor Relations & Head of Investor Relations Corporate Communications Telefon +49 40 7883-2379 Telefon +49 40 7883-3178 e.brinkmann@aurubis.com a.seidler@aurubis.com

Ferdinand von Oertzen Specialist Investor Relations Telefon +49 40 7883-3179 f.vonoertzen@aurubis.com