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Aurubis AG

Management Reports Mar 14, 2016

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Management Reports

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Aurubis AG

Hamburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2014 bis zum 30.09.2015

Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Konzerns

Unternehmenssteuerung

Forschung, Entwicklung und Innovation

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Nachhaltigkeit, Umwelt- und Gesundheitsschutz

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns

Geschäftsentwicklung in den Business Units

Gesamtbewertung des Geschäftsjahres 2014/15 des Aurubis-Konzerns durch den Vorstand

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Aurubis AG

Nachtragsbericht

Risiko- und Chancenbericht

Integriertes Risiko- und Chancenmanagement

Risikomanagementsystem

Unabhängige Überwachung

Erläuterung der relevanten Risiken

Internes Kontrollsystem bezogen auf den Konzern-/Rechnungslegungsprozess

Chancenmanagementsystem

Erläuterung der wesentlichen Chancen

Beurteilung der Risiko- und Chancensituation des Aurubis-Konzerns

Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Entwicklung auf den geschäftsrelevanten Märkten

Geschäfts- und Ergebniserwartung des Aurubis-Konzerns

Erwartete Finanzlage

Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung des Aurubis-Konzerns

Rechtliche Angaben

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB

Übernahmerelevante Angaben und Erläuterungen

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Konzerns

Geschäftstätigkeit

Die Aurubis AG ist ein integrierter Kupferkonzern mit Schwerpunkten in der Verarbeitung von Kupferkonzentrat, dem Recycling von Metallen und der Erzeugung einer Vielzahl von Kupferprodukten. Edelmetalle und Spezialprodukte runden das Leistungsspektrum ab. Aurubis ist damit in wesentlichen Bereichen der Wertschöpfungskette von Kupfer aktiv.

Die Standorte des Konzerns liegen überwiegend in Westeuropa mit größeren Produktionszentren in Deutschland, Belgien und Bulgarien. Außerhalb Europas verfügt Aurubis über einen Produktionsstandort in den USA und über ein weltweites Vertriebs- und Servicenetz.

Rund 6.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für Aurubis weltweit tätig.

Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell des Aurubis-Konzerns bezieht seine Stärke aus der eng abgestimmten Verknüpfung von Kupfererzeugung und Kupferverarbeitung.

Die Rohstoffversorgung des Konzerns ruht auf zwei Säulen und ist damit besonders geeignet, Marktchancen zu nutzen und Versorgungsrisiken abzufedern. Einerseits werden weltweit beschaffte Kupferkonzentrate eingesetzt, deren Gewinnung aus Erzen erfolgt. Andererseits verarbeitet Aurubis in großem Umfang Zwischenprodukte, Altkupfer und weitere metallhaltige Recyclingmaterialien.

Das Produktangebot umfasst im Wesentlichen Standard- und Spezialprodukte aus Kupfer und Kupferlegierungen.

Kernprodukt ist die Kupferkathode, das Produktformat des Kupferhandels an den internationalen Metallbörsen. Aurubis produziert hiervon jährlich etwa 1,1 Mio. t und zählt damit zu den führenden Produzenten der Welt. Im Konzern sind Kupferkathoden das Ausgangsprodukt für die Herstellung von weiteren Kupferprodukten, können aber auch direkt verkauft werden. In der Weiterverarbeitung verfügt Aurubis über Herstellungskapazitäten für Kupfer-Gießwalzdraht, Stranggussformate, Walzprodukte, Bänder sowie Spezialdrähte und Profile. Alle diese Produkte sind in einer breiten Variantenvielfalt erhältlich.

Weitere Produkte resultieren aus der Verarbeitung der in den Rohstoffen enthaltenen Begleitelemente von Kupfer. Dazu zählen insbesondere Edelmetalle, Schwefelsäure und Eisensilikat.

Zum direkten Kundenkreis von Aurubis zählen Unternehmen der Kupferhalbzeugindustrie, der Elektro-, Elektronik- und der Chemieindustrie sowie Zulieferer der Branchen Erneuerbare Energien, Bau- und Automobilindustrie.

Der Aurubis-Konzern wird vom Unternehmens- und Verwaltungssitz Hamburg aus geführt. An diesem Standort sind auch wesentliche Produktionsanlagen angesiedelt.

Konzernstruktur

Die Organisationsstruktur des Aurubis-Konzerns orientiert sich am zugrundeliegenden Geschäftsmodell. Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden grundlegende Adjustierungen vorgenommen und die neue Struktur am 1. Juli 2015 in Kraft gesetzt. Bis zu diesem Datum bildeten drei operative Business Units (BUs) das organisatorische Grundgerüst des Konzerns, die BU Primärkupfer, die BU Recycling/Edelmetalle und die BU Kupferprodukte.

Mit Wirkung vom 1. Juli 2015 sind die Aurubis-Aktivitäten in zwei operative BUs gegliedert worden: in die BU Primärkupfererzeugung und in die BU Kupferprodukte. Auf dieser neuen Basis erfolgt auch die Segmentberichterstattung gemäß IFRS 8.

In der BU Primärkupfererzeugung sind im Wesentlichen die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von Kupferkonzentraten und die Produktion von Kupferkathoden an den Standorten Hamburg und Pirdop zusammengefasst. Neu hinzugekommen ist der in Hamburg für den Konzern zentralisierte Edelmetallbereich.

Zur BU Kupferprodukte zählen das Recyclingwerk Lünen und der Produktionsstandort Olen. Damit erfolgte auch organisatorisch der Schritt zu einer stärkeren Ausrichtung des Recyclings auf das Kundengeschäft. Zudem werden Produkte aus den Kupferproduktfamilien Gießwalzdraht, Stranggussformate, Walzprodukte sowie Spezialprodukte hergestellt und vermarktet.

Organisatorisch gliedert sich das Produktgeschäft in die Business Lines (BL) Rod & Shapes, Flat Rolled Products, Bars & Profiles und Marketing Cathodes. Die wesentlichen Produktionsstandorte sind Hamburg, Stolberg, Emmerich (Deutschland), Olen (Belgien), Zutphen (Niederlande), Pori (Finnland), Avellino (Italien) und Buffalo (USA). Dienstleistungszentren in Großbritannien, der Slowakei und Italien sowie ein weltweites Vertriebsnetz runden das Leistungsprofil ab.

Konzernübergreifende Funktionen unterstützen die operativen Business Units. Hervorzuheben ist hierbei der neu gegründete Bereich Supply Chain Management, dessen Aufgabe das konzernweite Rohstoffmanagement und darüber hinaus der Verkauf von Schwefelsäure und sonstigen Spezialprodukten ist.

Der Anteilsbesitz gemäß § 313 (2) HGB am 30.09.2015 ist im Konzernanhang aufgelistet.

Wesentliche geschäftsrelevante Einflussgrößen

Wesentliche geschäftsrelevante Größen für Aurubis sind der Kupferpreis, die Schmelz- und Raffinierlöhne für Rohstoffe, die Kathodenprämien und die Formataufpreise für Kupferprodukte sowie die Verkaufserlöse für Schwefelsäure.

Der Preis für Kupfer bildet sich vor allem an der London Metal Exchange (LME), die physische Geschäfte sowie Kurssicherungs- und Anlegergeschäfte ermöglicht. Er ist über den Börsenhandel hinaus Richtwert und wird international anerkannt.

Der Kupferpreis ist die Basis für die Preisermittlung im Rohstoff- und Produktgeschäft. Da ein umfassendes, kontinuierliches Preissicherungsmanagement erfolgt, ergeben sich aus den Preisschwankungen keine nennenswerten unmittelbaren Risiken.

Indirekt beeinflusst der Kupferpreis aber das Rohstoffangebot und die Nachfrage. Des Weiteren kann durch effizientes Metallausbringen in unseren Anlagen ein Ergebniseffekt entstehen, der entsprechend der Rohstoffzusammensetzung und den Schwankungen des Metallpreises Veränderungen unterliegt.

Beim Einkauf kupferhaltiger Rohstoffe werden mit den Lieferanten Schmelz- und Raffinierlöhne verhandelt. Ihre Entwicklung hängt von der jeweiligen Angebots- und Nachfragestruktur auf den Weltmärkten ab. Im Kern sind sie das Entgelt für die Umwandlung von Rohstoffen in das Börsenprodukt Kupferkathode und andere Metalle.

Als Preisbasis für den Verkauf unserer Kupferprodukte dient die Börsen- und Marktnotierung für Kupfer. Der von Aurubis festgesetzte Prämienaufschlag für Kathoden sowie Formataufpreise, die für die Umwandlung von Kathoden in Kupferprodukte erhoben werden, sind weitere Bestandteile des Verkaufspreises. Einflüsse gehen u. a. von Konjunkturentwicklungen aus.

Unternehmenssteuerung

Steuerungssystem

Maßgebliches Ziel der Unternehmenssteuerung ist die Steigerung des Unternehmenswertes des Aurubis-Konzerns, indem ein positiver Gesamtwertbeitrag des Unternehmens über die Kapitalkosten hinaus erwirtschaftet wird.

Konzernsteuerungskennzahlen

Um im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung den mittel- und langfristigen finanziellen Erfolg zu messen, verwendet Aurubis die folgenden zentralen Steuerungsgrößen:

das operative Konzernergebnis

(operatives EBT = Earnings before Taxes)
die operative Rendite auf das eingesetzte Kapital (operativer ROCE = Return on Capital Employed)

des Konzerns

Diese Kennzahlen werden dem gesamten Vorstand regelmäßig zur Verfügung gestellt und zur internen Steuerung eingesetzt. Auch die variable Vergütung des Vorstands orientiert sich an diesen Kennzahlen.

Der Aurubis-Konzern berichtet nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Metallpreisschwankungen führen bei Anwendung der zugrundeliegenden Durchschnittsbewertung des Vorratsvermögens nach IAS 2 systematisch zu erheblichen Diskontinuitäten in der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Aurubis-Konzerns. Dabei handelt es sich um Bewertungseffekte, die unseres Erachtens zu einer betriebswirtschaftlich nicht zutreffenden Darstellung in der Lageberichterstattung führen. Darüber hinaus sind aus der Kaufpreisallokation im Zuge des Erwerbs der Rolled Products Division von Luvata Einmaleffekte entstanden, die ebenso zu einer Verzerrung in der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Aurubis-Konzerns führen würden.

Um den operativen Erfolg des Aurubis-Konzerns unabhängig von diesen Bewertungseinflüssen zur internen Steuerung abbilden zu können, erfolgt die interne Berichterstattung und Steuerung des Konzerns auf Grundlage eines operativen Ergebnisses.

Die Herleitung des operativen Ergebnisses aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch

die Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung der Durchschnittsmethode nach IAS 2,
die Bereinigung um kupferpreisbedingte Bewertungseffekte auf Vorratsbestände und
die Bereinigung um Effekte aus Kaufpreisallokationen,

i. W. auf Sachanlagevermögen ab dem Geschäftsjahr 2010/11.

Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE)

operativ

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in Mio. € 30.09.2015 30.09.2014
Anlagevermögen 1.327 1.341
Vorräte 1.374 1.298
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 307 414
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 212 156
– Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 761 – 797
– Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten – 480 – 452
Eingesetztes Kapital (Capital Employed) zum Stichtag 1.979 1.961
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 343 137
Finanzergebnis 27 30
Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) 370 167
Rendite auf das eingesetzte Kapital ( operativer ROCE) 18,7 % 8,5 %

Vorjahreswerte angepasst.

Der operative ROCE bezeichnet das Verhältnis des operativen Ergebnisses vor Steuern und Zinsen (EBIT) zum eingesetzten Kapital am Bilanzstichtag (operatives Capital Employed) und stellt die Rendite auf das eingesetzte Kapital dar.

Korrespondierend zur Ermittlung des operativen Ergebnisses erfolgt die Herleitung des operativen Capital Employed durch die Bereinigung der Bilanzpositionen nach IFRS um die vorgenannten Effekte.

Eine Überleitung der Bilanz und GuV auf operativ wird im Wirtschaftsbericht des Konzernlageberichts dargestellt.

Forschung, Entwicklung und Innovation

Innovationen auf der Basis effizienter und effektiver Forschung und Entwicklung (F&E) sind ein wichtiger Wachstumsmotor für Aurubis. Unser internationales Team aus hochqualifizierten Mitarbeitern unterschiedlicher Fachrichtungen und deren Know how sind die Grundlage, um diese Innovationen erfolgreich zu entwickeln. Unterstützung erhalten sie dabei von internen und externen Partnern.

Im Berichtsjahr 2014/15 wurden im Aurubis-Konzern 11 Mio. € (Vj. 10 Mio. €) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Die Mitarbeiterzahl des Bereichs lag bei 56 (Vj. 69).

Die strategische Ausrichtung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf zukunfts- und marktorientierte Projekte wurde weiter vorangebracht. Zur Untersuchung der wissenschaftlichen Grundlagen und zum Aufbau zukünftiger Technologieplattformen wurde verstärkt mit einem wachsenden Forschungsnetzwerk aus angesehenen internationalen Universitäten und Instituten zusammengearbeitet.

Neben den klassischen F&E-Tätigkeiten haben wir uns in diesem Geschäftsjahr mit der Implementierung von computerbasierten Optimierungsmodellen für die Materialflusssteuerung beschäftigt.

Gestiegene Anforderungen an Kupfer- und Spezialprodukte auf der einen Seite sowie komplexer werdende primäre und sekundäre Rohstoffe auf der anderen Seite stellen eine stetig steigende Herausforderung für unsere Produktionsverfahren dar. Komplexmetallurgische Projekte und Fragestellungen bildeten deshalb während des Geschäftsjahres einen Schwerpunkt in unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Es ist uns hier gelungen, eine stabile Basis für den Konzern zu erarbeiten. Des Weiteren wurden die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich von primär- und sekundärmetallurgischen Schlacken fortgeführt.

Weitere zukunftsgerichtete Forschungs- und Entwicklungsthemen werden durch globale Trends und die vom Konzern in seiner Strategie definierten Wachstumsfelder bestimmt. Zur Bearbeitung der daraus resultierenden Technologien, zur Untersuchung der Attraktivität und Identifizierung von konkreten Handlungsfeldern bedienen wir uns auch „Open Innovation“-Ansätzen.

Im Produktgeschäft ergaben sich positive Entwicklungen im Bereich der Legierungsfamilie „BlueBrass 42“ und das sowohl auf der Draht- als auch der Bandseite. Bei Schlüsselkunden gelang hier der Durchbruch auf dem Weg zum Serieneinsatz. Mit Werkstoffen aus dieser Produktfamilie tragen wir der steigenden Nachfrage nach bleifreien Messinglegierungen für die zerspanende Bearbeitung Rechnung. Verstärkte Aktivitäten im Projekt „Alloyed Wire“ führten zu Prozess- und Produktoptimierungen bei der Fertigung von hochkupferhaltigen High Performance-Legierungen aus Draht. Bis zu einer stabilen Volumenfertigung sind jedoch noch weitere Prozessentwicklungen notwendig. Im Bereich Band konnte die Einführung einer für die Herstellung von Steckverbindern eingesetzten Hochleistungslegierung erfolgreich abgeschlossen werden. Neben dem Gießen der Legierung wurden Produktionsversuche bis hin zur Erstbemusterung bei bedeutenden Automobilzulieferern erfolgreich durchgeführt. Auch hier sehen wir ein gutes Marktpotenzial.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Personalstrategie

Dem Konzernbereich Human Resources (HR) obliegen in enger Vernetzung mit den lokalen HR-Abteilungen die Weiterentwicklung und Umsetzung einer einheitlichen Personalstrategie. Sie orientieren sich an den Werten des Unternehmens: Performance (Leistung), Responsibility (Verantwortung), Integrity (Integrität), Mutability (Wandlungsfähigkeit), Appreciation (Wertschätzung). Die Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe ergeben das Wort „ PRIMA“. Es steht für Werte, die für uns verpflichtend sind.

Die Schwerpunkte unserer strategischen Personalarbeit im Geschäftsjahr 2014/15 lagen in der Organisationsentwicklung, im Nachfolgemanagement und in der Talentförderung. Ein weiterer Schwerpunkt war die Durchführung von Job Rotation-Maßnahmen. Im weiteren Fokus stand die Weiterentwicklung des Vergütungssystems.

Zur Verbesserung der Kommunikation unter Führungskräften haben wir durch gemeinsame Projektarbeiten die standortübergreifende Vernetzung gefördert.

Mitarbeiterstruktur

In der Aurubis-Gruppe arbeiteten zum Stichtag 30.09.2015 weltweit 6.321 Mitarbeiter. Davon sind 56 % in deutschen Werken und 44 % im Ausland beschäftigt.

Die Beschäftigten des Konzerns verteilen sich im Wesentlichen auf folgende Länder: Deutschland (3.539), Bulgarien (825), USA (653), Belgien (533), Niederlande (330), Finnland (213) und Italien (130).

Vielfalt und Frauenförderung

In unserer Mitarbeiterstruktur streben wir Vielfalt an. Dies betrifft das Management und alle anderen Ebenen des Unternehmens. Vielfalt verstehen wir in kultureller Hinsicht, aber auch im Hinblick auf Internationalität, Fachkompetenz und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern.

Mit der Möglichkeit von Stellenwechseln innerhalb des Konzerns wollen wir die Motivation erhöhen, aber auch eingefahrene Strukturen aufbrechen und Platz für neue Ideen und Blickwinkel schaffen. Zudem sollen hiermit die Wissenserweiterung und der Wissenstransfer gefördert werden.

Im Code of Conduct (Verhaltenskodex) ist die für Aurubis selbstverständliche Chancengleichheit von Frauen und Männern festgeschrieben. Im Rahmen des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst sind Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils für die ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands festgelegt worden. Eine Zielgröße von jeweils 20 % für beide Führungsebenen soll bis zum 30. Juni 2017 erreicht werden. Die 1. Ebene umfasst aktuell 30 Führungskräfte, hiervon 6 Frauen. Dies entspricht einem Anteil von 20 %. Die 2. Ebene umfasst darüber hinaus weitere 46 Führungskräfte, hiervon acht Frauen. Dies entspricht einem Anteil von 17,4 %.

Eine Vielzahl unserer Arbeitsplätze ist im industriegewerblichen Bereich angesiedelt. Diese Arbeitsplätze sind geprägt von hohen körperlichen Anforderungen und Schichtarbeit. Traditionell sind in solchen Bereichen nur wenige Frauen tätig. Die Anzahl von Bewerberinnen für technische Fachrichtungen ist zwar leicht ansteigend, jedoch immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Anzahl der weiblichen Beschäftigten im Konzern liegt bei 11,9 % und ist im Vergleich zum Vorjahreswert von 11,6 % leicht gestiegen.

Aurubis verfolgt unverändert das Ziel, als Arbeitgeber verstärkt Frauen anzusprechen. Dies berücksichtigen wir im Hochschulmarketing und auch im Rahmen bestehender Kontakte zu Schulen. Zur mittel- bis langfristigen Erhöhung des Frauenanteils im oberen Management des Konzerns werden Personalentwicklungsprogramme und Konzepte erarbeitet.

Der Standort Lünen, der von einer Frau geführt wird, hat sich im Rahmen des „Cross-Mentoring NRW“ an einem Mentoring-Programm beteiligt, in dem es unternehmensübergreifend darum geht, weibliche Führungskräfte in Nordrhein-Westfalen zu fördern. Aurubis ist als eins von rund 35 Unternehmen verschiedenster Branchen Programmteilnehmer. Die Unternehmen benennen Potenzialträgerinnen und Mentorinnen, die in einer individuellen Austauschbeziehung stehen und an einem übergreifenden Rahmenprogramm teilnehmen, das der fachlichen Diskussion und der Kompetenzentwicklung dient.

Mitarbeitervergütung und Erfolgsbeteiligung

Für das Aurubis-Management gilt grundsätzlich ein einheitliches Vergütungssystem. Dieses Vergütungssystem basiert auf einer analytischen Stellenbewertung, klar definierten Gehaltsbändern und auf einem Zielbonusmodell mit definierten Ebenen der Leistungsmessung und -gewichtung. Auf dieser Basis können Manager einschätzen, welche Leistungen auf Konzern-, BU- und individueller Ebene gefordert sind und wie sie bewertet werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die Struktur des Vergütungssystems angepasst, so dass ab dem Geschäftsjahr 2015/16 der individuellen Leistung besser Rechnung getragen werden kann.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden am Erfolg des Aurubis-Konzerns beteiligt. So ist bei der Aurubis AG die leistungs- und erfolgsorientierte Vergütung ein elementarer Bestandteil der Einkommensgestaltung. Motivierte und leistungsbewusste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen in entscheidender Weise zum Erfolg und zum Wert des Unternehmens bei. Die Leistung des Einzelnen steht dabei immer im Zusammenhang mit der Leistung des Teams, der Abteilung oder des Betriebes. Als Messgröße dienen sowohl die individuelle als auch die kollektive Teamleistung.

Im September 2015 haben wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den deutschen Standorten die Möglichkeit geboten, eine begrenzte Anzahl von Aktien der Aurubis AG zu Vorzugskonditionen zu erwerben. Von diesem Angebot machten, u. a. aufgrund des deutlich gestiegenen Aktienkurses, 1.470 Beschäftigte Gebrauch (Vj. 1.612 Beschäftigte). Insgesamt wurden 28.670 Aktien (Vj. 31.270) gekauft.

Nachwuchsgewinnung

Der demografische Wandel ist auch für Aurubis eine Herausforderung. Den Folgen dieses Wandels begegnen wir schon heute mit unserer Personal- und Nachwuchsgewinnung. Von den Teilnehmern unseres internen Nachwuchsprogrammes EXPLORE! sind über 60 % der Absolventen für weiterführende Funktionen vorgesehen. Auch die Aktivitäten im Hochschulmarketing für technische und kaufmännische Berufe sind fokussiert und gleichzeitig ausgeweitet worden. Dabei blieb die Kooperation mit unseren Partneruniversitäten unverändert intensiv. Ergänzend bieten wir in Hamburg Studierenden jährlich rund 50 Praktikantenplätze an. Die Vergabe von Stipendien und betreuten Abschlussarbeiten runden das Angebot für die Nachwuchsgewinnung ab.

Ausbildung

Die Gewinnung qualifizierter Fach- und Führungskräfte ist für Aurubis von zentraler Bedeutung.

Auch in diesem Jahr haben wir an vielfältigen Messen und Veranstaltungen teilgenommen wie beispielsweise an der Ideenexpo in Hannover. Ziel ist es, junge Menschen für technische Berufe in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu begeistern und anzuwerben.

Am 25. April fand in Hamburg bereits zum vierten Mal der Berufsinformationstag „Deine Zukunft startet hier“ zur Gewinnung von Auszubildenden statt. Zahlreiche Gäste waren gekommen, um sich über unsere Ausbildungsangebote und Karrieremöglichkeiten zu informieren oder für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Vier Auszubildende wurden direkt rekrutiert und 52 weitere Einladungen zu Interviews und Langtests ausgesprochen. Erneut haben sich unsere Standorte Stolberg und Lünen bei der „Nacht der Ausbildung“ präsentiert. Interessierte junge Leute konnten sich an diversen Ausstellungs- und Informationsständen über Ausbildungsberufe und -möglichkeiten informieren und an Betriebsbesichtigungen teilnehmen.

In einer Einführungsveranstaltung am 4. September 2015 begrüßten Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, und Dr. Bernd Drouven, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG, 75 junge Menschen, die 2015 bei Aurubis in Hamburg und Lünen ihre Ausbildung begannen. Diese ist im Aurubis-Konzern in 20 verschiedenen Ausbildungsberufen möglich. Aurubis nahm die Veranstaltung auch zum Anlass, der Politik eine Erweiterung des derzeitigen Ausbildungsjahrgangs anzubieten, um in der aktuell drängenden Frage der Flüchtlingskrise einen Beitrag für Integration und Ausbildung anerkannter Flüchtlinge zu leisten.

Außerdem starteten erneut in Hamburg 12 Praktikantinnen und Praktikanten im Modell AV10-Plus, bei dem die jungen Menschen an drei Tagen pro Woche bei Aurubis in verschiedenen Berufsbereichen an die Ausbildungsreife herangeführt werden.

Am 1. September 2015 beschäftigen wir in Hamburg 181 Auszubildende, inkl. 12 Praktikanten im 10-Plus-Projekt, das entspricht einer Quote von 8 %. Der Anteil der Auszubildenden mit Migrationshintergrund beträgt insgesamt 36 %. Bei den neu eingestellten Auszubildenden 48 %.

In diesem Jahr wurde ein Kooperationsvertrag mit der Mobilitätsagentur „Arbeit und Leben“ geschlossen, um einen Auszubildendenaustausch mit Auslandsstandorten sicherzustellen. In den vergangenen Jahren sind durch Versetzung sechs Auszubildende in Pirdop bzw. Avellino ausgebildet worden.

Qualifizierungsmaßnahmen für unsere Mitarbeiter

Die kontinuierliche persönliche Weiterentwicklung und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat nach wie vor einen hohen Stellenwert. Personalentwicklung gilt im Aurubis-Konzern als Investition in die Zukunft. Unser Leadership- und Qualifizierungsprogramm orientiert sich eng am ermittelten Bedarf. Es beinhaltet insgesamt 22 Maßnahmen aus den Bereichen Führungs-, persönliche- sowie unternehmerische Kompetenz. Diese Angebote wurden von unseren Mitarbeitern intensiv genutzt. Zusätzlich zum konzerneigenen Qualifizierungsprogramm haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aurubis AG an ca. 380 technisch-fachlichen Schulungen und Seminaren teilgenommen.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Im Oktober 2012 startete der Aurubis-Familienservice mit der Zielsetzung, allen Mitarbeitern an den deutschen Standorten Unterstützung zur verbesserten Vereinbarkeit von Beruf und Familie anzubieten. Wenn es darum geht, Arbeit und Kinderbetreuung sowie die Pflegeverantwortung für Angehörige zu koordinieren, hilft der Aurubis-Familienservice. Er wird weiterhin gut angenommen. Es ist uns wichtig, den Mitarbeitern in schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen und ihnen die erforderliche Unterstützung zu geben. Der Standort Lünen wurde als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert.

Dank des Vorstandes

Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren täglichen engagierten Einsatz im Geschäftsjahr 2014/15. Nur mit der Motivation und der Leistungsorientierung unserer Belegschaft war es möglich, den Konzern erfolgreich weiterzuentwickeln. Unser Dank schließt selbstverständlich auch die Arbeitnehmervertretungen ein, mit denen wir im abgelaufenen Geschäftsjahr konstruktiv und vertrauensvoll zusammengearbeitet haben.

Nachhaltigkeit, Umwelt- und Gesundheitsschutz

Nachhaltigkeit als Teil der Konzernstrategie

Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften gehören zu den zentralen Bestandteilen der Unternehmensstrategie von Aurubis. Verantwortungsvoll zu agieren, heißt für uns, mit der Umwelt und den begrenzten natürlichen Ressourcen gewissenhaft umzugehen. Es schließt den verantwortungsbewussten Umgang mit Mitarbeitern, Zulieferern, Kunden und Nachbarn sowie dem Umfeld unserer Werke und den Kommunen, in denen Aurubis tätig ist, ein.

Verantwortungsvolle Geschäftspraktiken sind auch die Grundlage unseres operativen Geschäfts. Zusammen mit gesundem Wachstum bildet dies die Basis eines nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolges und einer gesicherten Zukunft des Unternehmens.

Bei Aurubis bilden interne Richtlinien und Managementsysteme, die Unternehmenswerte PRIMA sowie gesetzliche Vorgaben die Basis für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung. Zu den fünf Unternehmenswerten PRIMA (Performance, Responsibility, Integrity, Mutability, Appreciation) des Konzerns gehören neben der Verantwortung Wertschätzung, Leistung, Integrität und Wandlungsfähigkeit.

Aurubis achtet die Menschenrechte und setzt sich für ihre Wahrung ein. Von grundsätzlicher Bedeutung ist für uns die Einhaltung der international anerkannten Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Seit Dezember 2014 bekennt sich Aurubis zum Global Compact der Vereinten Nationen und verpflichtet sich damit, an der Umsetzung seiner Prinzipien zu arbeiten. Die im Jahr der Unterzeichnung erzielten Fortschritte wurden im Fortschrittsbericht 2014 veröffentlicht.

Aurubis ist im Global Challenges Index, einem Nachhaltigkeitsindex, gelistet. Oekom research hat dafür das Nachhaltigkeitsrating erstellt.

Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmenskultur

Ein Kernthema im Konzern ist die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmenskultur. Aurubis leistet hier viel, an allen Standorten im Konzern sowie über alle Geschäftsprozesse hinweg. Mit vielfältigen Maßnahmen tragen wir dazu bei, dass mögliche Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt, aber auch auf Mitarbeiter und die Gesellschaft von vornherein so gering wie möglich gehalten werden.

Um sich diesem Nachhaltigkeitsansatz systematischer zu widmen, hat Aurubis im Geschäftsjahr 2012/13 eine zusammenfassende Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet und diese im Jahr 2014 vorgestellt. In der Nachhaltigkeitsstrategie sind die wesentlichen Handlungsfelder für die kommenden Jahre festgelegt. Basierend darauf wurden Ziele in den Kategorien Wirtschaft, Umwelt und Mensch entwickelt sowie Aktionspläne für einzelne Handlungsfelder erarbeitet.

So wird Aurubis unter anderem weitere Ideen aus dem Innovationsmanagement generieren und umsetzen, Emissionen noch weiter verringern, das Recycling von komplexen Recyclingmaterialien weiter ausbauen, die Arbeitssicherheit nochmals erhöhen, sich stärker mit der Verantwortung in der Lieferkette auseinandersetzen und den Dialog mit Interessengruppen ausbauen, unter anderem mit der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten zum Thema Kreislaufwirtschaft.

Die steigenden Fragen und Anforderungen von verschiedenen Interessengruppen aus dem Umfeld bestätigen uns in dieser Vorgehensweise. Kunden legen zunehmend Wert auf möglichst umweltfreundliche Produkte und auf Klimaschutz, aber auch auf moderne Produktionsprozesse und auf eine gesicherte und verantwortungsvolle Rohstoffversorgung. Ein Beispiel ist, dass neben der Investoreninitiative Carbon Disclosure Project (CDP) auch Kunden Aurubis angefragt haben, am CDP-Ratingprojekt zum Klimaschutz teilzunehmen. Aurubis ist dafür am 4. November 2015 als bester Neuteilnehmer Deutschlands ausgezeichnet worden.

Die Ansprüche an Ressourceneffizienz, umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft und Recyclinglösungen im Multi-Metal-Bereich sind steigend. Es besteht ein großes Interesse an einem Austausch zu Nachhaltigkeitsthemen bei Geschäftspartnern. Ein Beispiel ist die Kooperation von Aurubis mit der Grillo-Werke AG, die als gemeinsamen Ansatz das Schließen von Wertstoffkreisläufen hat.

Organisatorische Einbindung

Nachhaltigkeit ist bei Aurubis thematisch und organisatorisch konzernweit in den Bereich Corporate Communications & External Affairs eingebettet. Die operative Arbeit leistet das Nachhaltigkeitsmanagement zusammen mit Vertretern aus allen Fachbereichen des Konzerns.

Umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung

Im Jahr 2014 erschien zum vierten Mal der konzernweite Aurubis-Nachhaltigkeitsbericht. Er liefert eine detaillierte und umfassende Nachhaltigkeitsbilanz der zurückliegenden zwei Geschäftsjahre und wird ergänzt durch die Online-Berichterstattung .

Der neue Nachhaltigkeitsbericht über die Geschäftsjahre 2013/14 sowie 2014/15 wird zum Frühjahr 2016 veröffentlicht werden. Die Orientierung an dem international anerkannten Berichtsstandard der Global Reporting Initiative (GRI) trägt dazu bei, die Unternehmensberichterstattung in Bezug auf Nachhaltigkeit transparenter und vergleichbarer zu machen. Neben relevanten Kennzahlen werden Erfolge, Ziele und Herausforderungen dargestellt und die Aurubis-Nachhaltigkeitsstrategie präsentiert.

Der kommende Bericht wird höheren Berichtsanforderungen folgen (GRI G4), denen wir im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie gerne nachkommen. Im Zuge seiner Erstellung werden wir die wesentlichen Nachhaltigkeitsbelange des Unternehmens gezielt herausarbeiten und unter anderem eine Stakeholderbefragung durchführen.

Damit ist Aurubis gut aufgestellt, um auch den Berichtspflichten Corporate Social Responsibility nachzukommen, wonach große Unternehmen von öffentlichem Interesse ab 2017 über Strategien, Risiken und Ergebnisse in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie Diversität in den Leitungs- und Kontrollorganen berichten müssen. Schon jetzt erfolgt die Erarbeitung von Nachhaltigkeitsbericht und Geschäftsbericht in enger Kooperation der Fachabteilungen.

Umweltschutz im Konzern

Aurubis übernimmt Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz. Bei Aurubis erfolgt die umweltfreundliche Produktion unter Verwendung modernster, energieeffizienter Anlagentechniken mit sehr hohen Umweltschutzstandards, um so natürliche Ressourcen zu schonen und eine saubere Umwelt für zukünftige Generationen zu erhalten. Diesen Anspruch verfolgen wir für alle Produktionsstätten im Aurubis-Konzern und über alle Geschäftsprozesse hinweg. Konzernweit haben wir uns Ziele im Umweltschutz gesetzt, Kennzahlen zum Umweltschutz definiert und Maßnahmen zur Zielerreichung festgelegt. Die Wirksamkeit der Ziele und Maßnahmen wird kontinuierlich überprüft.

Konzernweite Umweltmanagementsysteme (insbesondere nach ISO 14001; ergänzt um die Teilnahme der Aurubis AG am EMAS-Umweltmanagementsystem, dem Eco-Management and Audit Scheme) unterstützen die Implementierung und Umsetzung der Ziele im Umwelt- und Klimaschutz. Zielvorgaben werden erfasst, Abweichungen bewertet, Korrekturmaßnahmen eingeleitet und in ihrer Wirksamkeit verfolgt.

Darüber hinaus wurden an mehreren Standorten Energiemanagementsysteme nach ISO 50001 implementiert und zertifiziert. Durch eine jährliche externe Überprüfung haben wir die Möglichkeit, die erfolgreiche Implementierung des Umweltschutzes durch einen unabhängigen Dritten bestätigen zu lassen und Verbesserungspotenziale zu erkennen.

Eine wesentliche Grundlage für die umweltfreundliche Produktion ist der effiziente Einsatz von Rohstoffen. Die Multi- Metal-Produktion und das Recycling von komplexen Einsatzstoffen bilden die Basis für eine verantwortungsvolle und bedarfsgerechte Produktion bei Aurubis.

Die kontinuierliche Verbesserung des Gewässerschutzes, des Bodenschutzes, des Klimaschutzes und des Immissionsschutzes ist Voraussetzung für einen nachhaltigen Umweltschutz. Daher wurden seit dem Jahr 2000 mehr als 500 Mio. € in Umweltschutzmaßnahmen in der Primär- und Sekundärkupferproduktion investiert.

Bei der Kupfererzeugung aus Kupfererzkonzentraten entsteht Schwefeldioxid. Im internationalen Vergleich nimmt Aurubis eine Spitzenposition bei der Verminderung der spezifischen Schwefeldioxid-Emissionen ein. Die spezifischen Staubemissionen für den Bereich der Primär- und Sekundärkupfererzeugung konnten um 96 % vermindert werden (Bezugsjahr 2000).

Neben der Minderung der Luftemissionen haben wir auch im Bereich des Gewässerschutzes deutliche Verbesserungen erreicht: Die Emissionen von Metallen in Gewässer im Bereich der Kupfererzeugung konnten wir seit dem Jahr 2000 von 7,2 auf 1,3 g pro Tonne erzeugten Kupfers senken. Dies entspricht einem Rückgang um 82 %. Somit haben wir das Umweltschutzziel, die Gewässeremissionen bis zum Jahr 2015 um ca. 70 % zu reduzieren, in diesem Berichtszeitraum erreicht. Allein im Vergleich zum Vorjahr konnten die Gewässeremissionen um mehr als ein Viertel gesenkt werden. Unser Ziel ist es nun, dieses niedrige Niveau auch in Zukunft zu halten.

Beispielhaft sind folgende Maßnahmen, die wesentlich zur weiteren Verbesserung des Umweltschutzes beigetragen haben:

Im Rahmen der freiwilligen Vereinbarung mit der Stadt Hamburg zur Reduktion der Emissionen wurden Minderungspotenziale ermittelt und mit der Behörde für Umwelt und Energie Emissionsminderungsmaßnahmen vereinbart. Hierdurch konnte die Erfassung diffuser Emissionen im Bereich der Primärkupfererzeugung durch die Installation zusätzlicher Hauben verbessert werden.
Eine am Standort Lünen im Frühjahr 2014 in Betrieb genommene Anlage zur Regenwasserrückhaltung arbeitet störungsfrei im Regelbetrieb. Das zurückgehaltene Wasser deckt nunmehr einen großen Teil des werksinternen Kühl- und Brauchwasserbedarfs.
Am bulgarischen Standort Pirdop konnte im November 2014 eine Wasserbehandlungsanlage in Betrieb genommen werden. Mit einer Kapazität von 216 m3/h und mehreren Auffangbecken mit einem Volumen von 32.000 m3 wird in der Anlage insbesondere Oberflächenwasser des Standortes behandelt und damit die Wasserqualität gesteigert. Darüber hinaus konnte eine neue Abgasbehandlungsanlage in Betrieb genommen werden, die dazu beiträgt, die Luftemissionen weiter zu reduzieren.

Auch im Geschäftsjahr 2014/2015 hat Aurubis konzernweit einen offenen Dialog mit Behörden und Bürgern geführt und sich in zahlreichen Projekten engagiert.

So beteiligen wir uns zusammen mit dem europäischen Dachverband Eurometaux und dem European Copper Institute (ECI) an der dreijährigen Test- und Entwicklungsphase des Umweltfußabdrucks (Product Environmental Footprint – PEF) der EU-Kommission. Ziel dieser Kooperation ist es, die Methodik zur Bestimmung des Umweltfußabdrucks weiter zu entwickeln und zu testen. Auf dieser Grundlage möchte die EU Kommission einen Binnenmarkt für „umweltfreundliche Produkte“ und „umweltfreundliche Organisationen“ entwickeln.

In Hamburg sind wir seit dem Jahr 2003 Mitglied der Umweltpartnerschaft und nehmen an der Partnerschaft für Luftgüte und schadstoffarme Mobilität teil, die von der Freien und Hansestadt Hamburg koordiniert wird. Ziel dieser Partnerschaft ist die Reduktion der Stickstoffdioxid-Emissionen, die insbesondere durch den Verkehr verursacht werden. Ideen zu den Themen Mitarbeitermobilität und effizienter Fuhrpark sollen gemeinsam entwickelt werden. So wurde ein Fahrradsicherheits-Check für Mitarbeiter angeboten, um die sichere Mobilität der Radfahrer auch in der dunklen Jahreszeit zu unterstützen.

Weiterhin sensibilisieren wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese Themen, denn ein hohes Umweltbewusstsein ist eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreichen Umweltschutz.

Das Streben nach Energieeffizienz, Ressourceneffizienz und Umweltschutz kann jedoch auch zu Zielkonflikten führen. So ist die Verarbeitung von komplexen Recyclingstoffen zwar sehr ressourceneffizient, aber meist mit einem hohen Energieverbrauch verbunden. Um unsere Umweltauswirkungen auf ein Minimum zu reduzieren, arbeiten wir fortlaufend daran, unsere Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Weitere Informationen zum Umweltschutz im Aurubis-Konzern sind in unserem Umweltreport enthalten, der im Internet in der Rubrik „Verantwortung“ verfügbar ist.

Energieversorgung und Energieeffizienz von großer Bedeutung

Die Fertigungsschritte in der Wertschöpfungskette sind komplex, die Kupfererzeugung ist sehr energieintensiv. Wesentliche Einflüsse sind deshalb im Geschäftsjahr 2014/15 auch vom Energiesektor ausgegangen. Erneut standen die deutsche Energiewende sowie der Beginn der 3. Handelsperiode des europäischen Emissionshandels und die Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie im Mittelpunkt.

Im Zuge des Klimaschutzes müssen Unternehmen, die Kohlendioxid ausstoßen, jetzt vollumfänglich über entsprechende Berechtigungen verfügen. Allerdings wurde die für Februar 2013 angekündigte kostenlose Zuteilung von direkten CO₂-Zertifikaten erst Anfang 2014 realisiert. Aurubis hat gegen einen Teil dieser Zuteilungsbescheide Widerspruch eingelegt – die genaue Zuteilungsmenge ist daher noch nicht absehbar.

Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie wird durch die lokalen CO2-Zusatzkosten gemindert. Um diese Effekte auszugleichen, wurden sog. Carbon Leakage Sektoren festgelegt, zu denen auch die Kupferindustrie zählt. Dieser Status, der die pauschale Kürzung der CO2-Zertifikatezuteilung weitestgehend abmildert, wird alle 5 Jahre von der europäischen Kommission überprüft und gilt für Kupfer bis einschließlich 2019. Jedoch führen die angekündigten politischen Nachjustierungen des Emissionshandels in der europäischen Industrie zu Verunsicherungen und haben Auswirkungen auf unsere Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit.

Als energieintensives Unternehmen ist der effiziente Einsatz von Energie für Aurubis nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Verantwortung. Alle Standorte setzen Energie so sparsam wie möglich ein und arbeiten beständig an Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen.

Die EU-Mitgliedstaaten haben sich 2007 darauf verständigt, den Primärenergieverbrauch bis 2020 um 20 % zu reduzieren. Am 4. Dezember 2012 ist die EU-Energieeffizienz-Richtlinie (EED) in Kraft getreten. Sie umfasst ein breites Spektrum verschiedener Bereiche und sieht Aktivitäten zur Stärkung der Energieeffizienz vor, die von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden sollen. Dazu zählt die Durchführung von verpflichtenden Energieaudits bis 05.12.2015. Alle maßgeblichen deutschen Standorte des Aurubis-Konzerns haben inzwischen ein Energiemanagementsystem aufgebaut, führen Energieaudits durch und sind nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert. Damit erfüllen wir die Grundvoraussetzungen, um auch weiterhin eine reduzierte Belastung aus der EEG-Umlage und der Energie-/Stromsteuer zu erhalten. Darüber hinaus ermöglicht uns dies, systematisch energieeffiziente Anlagentechniken zu betreiben sowie Maßnahmen zur weiteren Energieeinsparung zu identifizieren und umzusetzen. Um in den Erfahrungsaustausch über die Werksgrenzen hinauszutreten, beteiligen wir uns am Energieeffizienznetzwerk der WirtschaftsVereinigung Metalle; ein eigenes Netzwerk ist in Planung.

Unser innovatives Projekt zur hocheffizienten und flexiblen Stromerzeugung und Wärmenutzung auf Basis von Prozessabwärme wurde im November 2014 in Betrieb genommen und mit dem Best-Practice-Label Energieeffizienz 2015 ausgezeichnet und für den internationalen Energy Efficiency Award 2015 der Deutschen Energieagentur nominiert.

Die Stromkosten an der EEX-Strombörse haben sich im Laufe des Geschäftsjahres weiterhin reduziert. Dies ist mit den nachlassenden Preisen für Kohle und dem nach wie vor niedrigen Preisniveau der CO2-Zertifikate – trotz leichtem Anstieg – zu begründen. Außerdem hat die in Deutschland beschleunigte Energiewende einen erheblichen Einfluss auf das Strompreisniveau. Stark volatiler Strom aus erneuerbarer Energie stellt hier inzwischen einen Anteil von mehr als 25 % der Gesamtbruttostromproduktion dar und verdrängt so durch die vorrangige Einspeisung konventionell erzeugten Strom. Dies hat zur Folge, dass kaum mehr teure Gaskraftwerke, sondern vornehmlich Braun- und Steinkohlekraftwerke für die Preisbildung maßgeblich sind. Die Börsenstrompreise in den deutschen Anrainerstaaten bleiben davon nicht unberührt.

Der Aurubis-Konzern basiert seine Stromversorgung in Deutschland auf einer virtuellen Kraftwerksscheibe auf Steinkohlebasis. Wir profitieren daher nicht von den preissenkenden Einflüssen erneuerbarer Energien, wohl aber von international sinkenden Kohlepreisen und einem niedrigem CO2-Preisniveau.

Aus dem Urteil zum Beihilfeprüfverfahren hinsichtlich EEG zu den vorangegangenen Perioden ergeben sich nach heutigem Kenntnisstand keine weiteren Belastungen. Der Gesetzgeber hat jedoch auf europäische Einwände reagiert und schließt die Möglichkeit einer vollständigen Befreiung von den Netzentgelten in der Zukunft aus.

Um mögliche Grenzen, aber auch Potenziale einer Stromflexibilisierung für die Aurubis-Werke zu identifizieren, beteiligt sich das Unternehmen an „NEW 4.0“, einem länderübergreifenden Großprojekt mit mehr als 50 Partnern aus Hamburg und Schleswig-Holstein. NEW 4.0 will nun eine nachhaltige Energieversorgung der Industrie realisieren und damit die Zukunftsfähigkeit der Region stärken.

Die Analyse der Flexibilisierungsmöglichkeiten und Energieeffizienzpotenziale soll unterstützend mit Simulationsmodellen erfolgen, die in unsere Aktivitäten hinsichtlich Industrie 4.0 einfließen.

Um international tätige Branchen, wie die Kupferindustrie, vor Wettbewerbsnachteilen zu schützen, hat die EU bereits eine limitierte Kompensation von CO₂-emissionshandelsbedingten Strompreiserhöhungen gestattet. Für Deutschland, die Niederlande und Belgien wurde eine entsprechende Förderrichtlinie verabschiedet, für Finnland ist diese in Planung. Selbst die in Deutschland zugesagte vollständige Kompensation wird aufgrund der EU-Regelungen in der Kupferindustrie nur zu gut 50 % wirksam.

Die Börsenpreise für Erdgas sind im Verlauf des Geschäftsjahrs 2014/15 kontinuierlich gesunken und haben gegen Ende des Geschäftsjahres Tiefststände erreicht. Der Grund für die gesunkenen Preise ist vor allem die gute Versorgungslage Europas mit Erdgas. Ein sehr kalter Winter 2015/2016 ist aktuell das größte Risiko für wieder steigende Preise. Des Weiteren haben die niedrigen Ölpreise auf einen Teil der Importverträge Druck ausgeübt. Sie haben sich auch auf die Flüssiggas-Versorgung (Propan) der Standorte Pirdop und Pori preissenkend ausgewirkt. Durch neue LNG (Liquefied Natural Gas)-Exportkapazitäten erwarten wir in Zukunft eine gute Versorgung Europas mit Erdgas trotz sinkender Eigenerzeugung. Vor allem die USA werden ab 2016 zum LNG-Exporteur und weiteren Druck auf den Markt ausüben.

Gesundheitsschutz im Konzern

Im Geschäftsjahr 2014/15 konnte die Unfallhäufigkeit unserer Mitarbeiter erneut gesenkt werden. Die Unfallhäufigkeit LTIFR (1-n) sank um 19,2 % im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr 6,3 (Anzahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einem Ausfalltag, pro 1 Million gearbeiteter Stunden). Die absolute Anzahl der Unfälle fiel von 80 auf 63, tödliche Arbeitsunfälle waren im Konzern im Geschäftsjahr nicht zu beklagen.

Seit 2010 setzen wir uns Ziele im Bereich der Arbeitssicherheit und publizieren sie aktiv. Unsere Zielgröße ist die Lost Time Injury Frequency Rate LTIFR (1-n) von ≤ 3,0 im Jahr 2022, hinter der die Vision einer vollständig unfallfreien Arbeitsumgebung bei Aurubis steht. Als Ziel für das Geschäftsjahr 2014/15 war als LTIFR (1-n) ≤ 7,2 festgelegt. Sie wurde mit einem Wert von 6,3 deutlich unterschritten. Für das Geschäftsjahr 2015/16 haben wir einen Wert von ≤ 6,0 als Ziel definiert.

Unsere tägliche Verantwortung ist es, die technischen, organisatorischen und menschlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, um jegliche arbeitsbedingte Unfälle und Erkrankungen zu vermeiden. Dieser Verantwortung stellen wir uns.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das globale Finanzsystem präsentierte sich im Geschäftsjahr 2014/15 in einer robusten Verfassung, die Risikofaktoren für die Weltwirtschaft haben aber zugenommen. Nachdem im ersten Halbjahr 2015 hauptsächlich die Schuldenkrise Griechenlands und der erwartete erste Zinsschritt der US-Notenbank im Mittelpunkt des Geschehens gestanden hatten, rückte ab dem Sommer die Wirtschaftsentwicklung Chinas ins Zentrum. China ist mit einem Anteil von 16,9 % an der Weltwirtschaft ein wesentlicher Treiber des Wachstums. Mehr noch spielt das Land eine erhebliche Rolle als Rohstoffnachfrager auf den Weltmärkten. Dies wirkt sich auf die Rohstoffpreise und damit auf die Wirtschaftsentwicklung in den von Rohstoffexporten abhängigen Schwellenländern aus.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seiner Herbstprognose das globale Wirtschaftswachstum 2015 von zuvor 3,3 % (Juli-Prognose) auf 3,1 % nach unten korrigiert. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Rückkehr zu robustem Wachstum sechs Jahre nach der tiefsten globalen Rezession seit dem zweiten Weltkrieg nur schwer erreichbar sei.

Weiter heißt es im Weltwirtschaftsausblick (WEO), dass zwischen den Industrie- und Schwellenländern deutliche Unterschiede beständen. Insgesamt wird die Erholung in der ersten Gruppe, trotz positiver Einzelentwicklungen, nur als mäßig eingestuft. Zwar setzte sich in den USA der Aufschwung mit 2,6 % fort. Auch die Eurozone wird 2015 mit 1,5 % noch auf Wachstumskurs gesehen, wobei Deutschland mit plus 1,5 % ebenfalls gut abschneidet. Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute sind zuversichtlicher und gestehen dem Land sogar ein Wirtschaftswachstum von 1,8 % zu. In Japan war erstmals wieder eine positive Wachstumsrate zu verzeichnen. Als dämpfend werden jedoch demografische Veränderungen und ein Rückgang der Investitionstätigkeit eingestuft. Unbedingt erforderlich sei deshalb nach Meinung des IWF das Festhalten an der lockeren Geldpolitik.

Sorge bereitet die Lage der Schwellenländer. Deren Wachstumsraten nehmen weiter ab. Betroffen sind nach Angaben des IWF vor allem Länder, die auf Rohstoffexporte angewiesen sind, wie die lateinamerikanischen Staaten und die erdölexportierenden Länder. Auch ist es zu einer Kapitalflucht aus Schwellenländern gekommen, die von der internationalen Bankenvereinigung IIF (Institute of International Finance) auf 540 Mrd. US-Dollar geschätzt wird. Zwar gehen Beobachter schon länger davon aus, dass die Wachstumsraten hier niedriger ausfallen werden, doch akut wurde das Thema erst im Sommer durch die mit starken Unsicherheiten versehene Entwicklung in China. Es hat sich gezeigt, dass die Transformation zu einem neuen Wachstumsmodell nicht ohne Komplikationen abläuft. Das Wirtschaftswachstum des Landes ist im dritten Quartal 2015 erstmals seit der weltweiten Finanzkrise unter die Marke von 7 % gefallen. Mit 6,9 % ist es so niedrig wie seit Anfang des Jahres 2009 nicht mehr. Zudem wurde in China durch das Platzen einer Aktienmarktblase ein Kurssturz an den Aktienbörsen hervorgerufen, der das Vertrauen in die Fähigkeit der politischen Führung zu Reformen sinken ließ. Massive Interventionen entfalteten zunächst nur begrenzt Wirkung. Ähnliches konnte am Devisenmarkt beobachtet werden, nachdem der Außenwert der chinesischen Währung am 11. August stark abgewertet wurde.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Der Aurubis-Konzern ist im internationalen Kupfermarkt und in seinen Teilmärkten aktiv. Diese unterscheiden sich in ihren Strukturen zum Teil deutlich.

Am Weltmarkt für Kupferkonzentrate, die von Minengesellschaften und Händlern angeboten werden, steht Aurubis im Wettbewerb mit anderen Primärkupferhütten. Deren Standorte liegen vor allem in China und Japan.

Als bedeutender Käufer und Verarbeiter von kupfer- und metallhaltigen Recyclingrohstoffen bewegt sich Aurubis überwiegend im europäischen Markt. An diesem sind auf der Anbieterseite vor allem die Unternehmen des Metallhandels vertreten, ein Teil der Recyclingrohstoffe erreicht uns aber als Produktionsreststoffe auch auf dem direkten Weg von Produktherstellern. Auf der Nachfrageseite konkurrieren wir vor allem mit anderen Kupfer- und Metallhütten, die ebenfalls Recyclingmaterialien einsetzen.

Der Markt für Kupferkathoden ist international ausgerichtet. Kupferkathoden sind als raffiniertes Kupfer das Produkt, auf dem der Handel an den internationalen Metallbörsen basiert. Aurubis gehört hier mit seiner Jahresproduktion von 1,1 Mio. t zwar zu den größten Produzenten, hat aber, gemessen am Gesamtmarkt von rund 22 Mio. t, keine signifikante Position inne.

Die Märkte für Kupferprodukte weisen ebenfalls eine deutliche Fragmentierung auf, mit einer Vielzahl von Unternehmen, die vorwiegend zur Halbzeug- und Kabel- und Drahtindustrie gehören.

An den Teilmärkten von Aurubis ergaben sich im Geschäftsjahr 2014/15 unterschiedliche Entwicklungen:

Am internationalen Markt für Kupferkonzentrate setzte sich der Trend zu höheren Fördermengen fort und trug damit zu einer guten Konzentratverfügbarkeit bei. Die Minenproduktion wird nach Angaben der International Study Group (ICSG) im Jahr 2015 voraussichtlich um 1,2 % auf 18,8 Mio. t Kupferinhalt steigen und erreicht damit in etwa die Wachstumsrate des Vorjahres. Die in der Herbstprognose der ICSG genannte Wachstumsrate fällt jedoch moderater aus, als noch im Sommer allgemein erwartet worden war. Das Marktforschungsunternehmen CRU International hat seine Schätzung der Minenproduktion etwas zurückgenommen, nachdem preisbedingte Produktionskürzungen berücksichtigt worden sind. Das Unternehmen sieht jetzt für das Gesamtjahr eine Wachstumsrate von 1,4 %, nach 2,3 % zur Mitte Jahres. Die Kapazitätsauslastung der Minen wird von der ICSG für die ersten sieben Monate 2015 mit 83,5 % angegeben, nach 85,0 % im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Insgesamt zeigte sich am internationalen Markt für Kupferkonzentrate im Geschäftsjahr ein weitgehend ausgeglichenes Verhältnis zwischen Produktion und Nachfrage.

Der europäische Altkupfermarkt, der für Aurubis ein zentraler Beschaffungsmarkt ist, wies im Berichtsjahr eine differenzierte Entwicklung auf. Über weite Teile des Geschäftsjahres zeigte sich eine gute Verfügbarkeit, die auch in der Phase der ersten Kupferpreisschwäche im zweiten Quartal 2014/15 anhielt. Die Raffinierlöhne erholten sich im Zuge dieser Entwicklung deutlich. Zudem waren Verarbeiter von Altkupfer gut versorgt und standen nicht unter Kaufzwang. Ab dem Sommer 2015 veränderte sich das Bild. Das Mengenangebot nahm ab. Dies war einerseits auf fallende Kupferpreise zurückzuführen, resultierte aber auch auf einer insgesamt geringeren Sammeltätigkeit des Metallhandels, der zugleich unter einer ungünstigen Lage bei anderen Metallschrotten wie z. B. bei Aluminium oder Stahl litt. Der Effekt am Kupferschrottmarkt blieb jedoch begrenzt, da sich Konsumenten noch auf eine gute Versorgung stützen konnten.

Obwohl sich damit eine insgesamt gute Marktversorgung mit Kupferrohstoffen zeigte, ermittelte die ICSG, dass die Produktion von raffiniertem Kupfer im Jahr 2015 voraussichtlich nur um 0,8 % gegenüber dem Vorjahr zunehmen wird. Dies ist lediglich eine Steigerung um 190.000 t, die deutlich hinter dem Wachstum von 7 % im Jahr 2014 zurückbleibt. Einer Produktionszunahme von etwa 7 % in China stehen hierbei vor allem Ausfälle in Chile, Nordamerika und Japan gegenüber. Letztere betreffen insbesondere die Kupferproduktion im SXEW (Solvent Extraction Electrowinning)-Verfahren. Dies kommt bei neuerschlossenen Kupferminen mit oxidischen Erzen zur Anwendung. Die weltweite Kapazitätsauslastung der Kupferraffinerien lag im Zeitraum Januar bis Juli 2015 bei durchschnittlich 81,4 % (Vj. 81,2 %).

Die neben der Produktion ebenfalls zu berücksichtigenden sichtbaren Kupferbestände in den Lagerhäusern der Metallbörsen nahmen während des Geschäftsjahres zunächst kontinuierlich zu. Sie bestätigten damit, dass es am Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres zu einer Trendumkehr gekommen war. Ausgehend von rund 265.000 t erreichten die Vorräte im April 2015 ein Hoch von 601.000 t. Danach setzte ein Bestandsabbau ein, der Ende Juni 2015 bei etwa 450.000 t endete. Während der folgenden Monate kam es zum Teil zu gegenläufigen Entwicklungen. Insgesamt etablierte sich ein Bestandsniveau von etwas über 500.000 t. Die ebenfalls als Verfügbarkeitsindikator betrachteten Kupferbestände in chinesischen Zolllagern wiesen im Geschäftsjahr keine klare Trendlinie auf. Ihre Bandbreite reichte von 570.000 t im November 2014 bis 700.000 t im Juni. Am Ende des Geschäftsjahres wurden sie auf 380.000 t geschätzt. Insgesamt zeigte die Bestandsentwicklung aber ein weitgehend neutrales Bild, da sich die Mengenentwicklungen in den unterschiedlichen Kupferlagern zum Teil kompensierten.

Die weltweite Nachfrage nach raffiniertem Kupfer hat im Geschäftsjahr 2014/15 enttäuscht. Sie wird von der ICSG für 2015 um 1,2 % niedriger als im Vorjahr gesehen. Andere rechnen aber noch mit einem Wachstum von 1,0 % (CRU International) bis 2,3 % (WoodMackenzie). Allen gemein ist, dass die Ursprungsprognosen im Laufe des Jahres deutlich nach unten revidiert wurden.

Die Nachfragesschwäche resultierte vor allem aus dem geringeren chinesischen Kupferbedarf, ausgelöst durch eine schwächere Industrieproduktion, eine Verzögerung der Investitionen in das Stromnetz und einen deutlichen Rückgang in den Bauaktivitäten. Zudem erfolgte in bestimmten Bereichen, wie bei Klimaanlagen, ein Bestandsabbau.

In den USA wirkte sich die allgemeine wirtschaftliche Erholung nicht in allen Endbedarfsbereichen gleichermaßen aus. Der Kupferbedarf wird 2015 mit einer Steigerung von 1,9 bis 2,0 % eingeschätzt. Das Wachstum in der Autoproduktion hat sich verlangsamt, die Erholung im Hausbau noch nicht im Kupferbedarf bemerkbar gemacht. Belastungen werden auch im starken US-Dollar gesehen, der Importe begünstigt.

In Westeuropa hat sich das Gegenteil ergeben, da der schwache Euro das Exportgeschäft förderte. Allein in Deutschland rechnet der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) für 2015 mit einem Exportplus von 6 %. Ansonsten sind die Wachstumsraten nach einer teilweise deutlichen Erholung im Vorjahr moderater geworden. Westeuropa wird dabei stärker als Osteuropa gesehen, wo der Kupferbedarf niedriger ausfällt als im Vorjahr. In der Eurozone könnte die Industrieproduktion voraussichtlich um 1,5 % steigen, in Westeuropa der Automobilsektor wahrscheinlich mit einer Produktionszunahme von 2,7 % solide wachsen.

Zusammenfassend wird für 2015 von der ICSG eine weitgehend ausgeglichene Kupferbilanz erwartet, nachdem sich im Vorjahr am Weltmarkt für raffiniertes Kupfer noch ein Produktionsdefizit von knapp über 400.000 t ergeben hatte. Auf dieses Ergebnis deuten auch die letzten Monatswerte hin, die aktuell bis Juli 2015 vorliegen. Sollte sich die Tendenz in den restlichen Monaten bestätigen und damit die Prognose der ICSG zutreffen, bewegen wir uns mit unserer Markteinschätzung im Ausblick des Vorjahres durchaus in einem realistischen Rahmen. Der Aurubis-Konzern hatte damals zwar eingeräumt, dass es zu einem Produktionsüberschuss kommen könne, gleichzeitig aber angemerkt, dass dieser gering bleibe.

Der Kupferpreis an der London Metal Exchange hat im Geschäftsjahr 2014/15 weiter nachgegeben. Im Mittel ergab sich ein Preis von 5.933 US$/t (LME-Settlement) und damit ein Wert, der um rund 15 % unter dem Durchschnittswert des Vorjahres (6.996 US$/t) lag. Konnten sich die Kupferpreise im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres mit einem Spitzenwert von 6.859,50 US$/t am 28.10.2014 noch zum Teil deutlich über 6.000 US$/t halten, kam es ab Mitte Januar zu einer ersten Schwächephase. In dieser wurde am 29. Januar ein Tief von 5.390,50 US$/t erreicht. Danach zeigte sich zwar eine Erholung, in deren Verlauf der Kupferpreis in der zweiten Märzhälfte erneut etwas über 6.000 US$/t stieg, dies war jedoch ein Preisniveau, das nur bis Mai anhielt.

Ab dem Sommer verstärkten sich die Einflüsse, die aus der Wirtschaftsentwicklung Chinas resultierten. Der Druck auf den Kupferpreis nahm wieder zu. Im Verlauf der Turbulenzen am chinesischen Finanzmarkt wurde am 24.08.2015 mit 4.888 US$/t ein Sechs-Jahres-Tief und gleichzeitig das Preistief des Geschäftsjahres erreicht. Bis Ende September konnte sich der Kupferpreis zwar erholen, vermochte es aber nicht, sich aus der Spanne von 5.100 bis 5.400 US$/t zu lösen.

Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns

Ertragslage des Aurubis-Konzerns

Ertragslage (operativ)

Um den operativen Erfolg des Aurubis-Konzerns unabhängig von Bewertungseinflüssen – aus der Anwendung der Durchschnittsmethode bei der Vorratsbewertung nach IAS 2, aus kupferpreisbedingten Bewertungseffekten auf Vorratsbestände sowie aus Effekten der Kaufpreisallokationen, im Wesentlichen auf Sachanlagevermögen ab dem Geschäftsjahr 2010/11 – zur internen Steuerung abbilden zu können, erfolgt über die Darstellung der Ertrags-, Vermögens-, und Finanzlage hinaus die Erläuterung der Ertrags- und Vermögenslage auch auf Basis operativer Werte.

Die nachfolgende Tabelle gibt die Ermittlung des operativen Ergebnisses des Geschäftsjahres 2014/15 und das operative Ergebnis im Vorjahresvergleichszeitraum wieder.

Überleitung der Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio. € 2014/15 IFRS 2014/15 Bereinigung 1) 2014/15 operativ 2013/14 operativ
Umsatzerl ö se 10.995 0 10.995 11.241
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 15 61 76 – 115
Andere aktivierte Eigenleistungen 6 0 6 6
Sonstige betriebliche Erträge 60 0 60 55
Materialaufwand – 10.067 103 – 9.964 – 10.250
Rohergebnis 1.009 164 1.173 937
Personalaufwand – 431 0 – 431 – 415
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen – 136 6 – 130 – 121
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 242 0 – 242 – 234
Betriebsergebnis (EBIT) 200 170 370 167
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen 1 3 4 4
Zinserträge 4 0 4 5
Zinsaufwendungen – 31 0 – 31 – 36
Übrige finanzielle Aufwendungen – 4 0 – 4 – 3
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 170 173 343 137
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – 36 – 50 – 86 – 38
Konzernergebnis 134 123 257 99

1) Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung der Durchschnittsmethode nach IAS 2, um kupferpreisbedingte Bewertungseffekte auf Vorratsbestände sowie um Effekte aus Kaufpreisallokationen i.W. auf Sachanlagevermögen ab dem Geschäftsjahr 2010/11. Vorjahreswerte angepasst.

Der Aurubis-Konzern hat in einem sehr guten Geschäftsjahr 2014/15 ein deutlich verbessertes operatives Konzernergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 343 Mio. € (Vj. 137 Mio. €) erwirtschaftet. Der Geschäftsverlauf war geprägt von der insgesamt guten Verfassung auf den für uns relevanten Märkten. Eine gute Verfügbarkeit an den Beschaffungsmärkten für Kupferkonzentrate führte gegenüber dem Vorjahr zu deutlich gestiegenen Schmelz- und Raffinierlöhnen. Die Raffinierlöhne auf den Altkupfermärkten sowie die Erlöse für Schwefelsäure sind gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich angestiegen. Kupferprodukte verzeichneten hingegen insgesamt einen leichten Absatzrückgang bei erhöhten Kathodenprämien. Lediglich bei Gießwalzdraht konnte der Absatz gegenüber dem Vorjahr nochmals leicht erhöht werden. Der Geschäftsverlauf war weiterhin durch das deutlich höhere Metallmehrausbringen gegenüber dem Vorjahr geprägt.

Das IFRS-Ergebnis vor Steuern in Höhe von 170 Mio. € wurde um Bewertungseffekte im Vorratsvermögen in Höhe von 167 Mio. € (Vj. 72 Mio. €) sowie um Effekte aus der Kaufpreisallokation der ehemaligen Luvata RPD (Rolled Products Division) in Höhe von 6 Mio. € (Vj. 7 Mio. €) bereinigt, um zum operativen Ergebnis vor Steuern von 343 Mio. € (Vj. 137 Mio. €) zu gelangen.

Die Umsatzerlöse im Konzern reduzierten sich im Berichtszeitraum um 246 Mio. € auf 10.995 Mio. € (Vj. 11.241 Mio. €). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf geringere Kupferproduktverkäufe zurückzuführen.

Aufteilung Umsatzerl ö se

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in % 2014/15 2013/14
Inland 32 30
Europäische Union 38 40
Übriges Europa 2 3
Sonstige 28 27
Gesamt 100 100

Die Bestandsveränderung betrug 76 Mio. € (Vj. –115 Mio. €) und ist im Wesentlichen auf eine Erhöhung der Kupfer-

bestände zurückzuführen.

Der Materialaufwand verminderte sich korrespondierend zu den Umsatzerlösen um 286 Mio. € von 10.250 Mio. € im Vorjahr auf 9.964 Mio. €. Nach Einbeziehung der Bestandsveränderung, der aktivierten Eigenleistungen und der sonstigen betrieblichen Erträge verbleibt ein Rohergebnis in Höhe von 1.173 Mio. € (Vj. 937 Mio. €).

Der Personalaufwand stieg von 415 Mio. € im Vorjahr auf 431 Mio. € in der aktuellen Berichtsperiode. Ursächlich hierfür waren insbesondere Tarifsteigerungen, gestiegene Abgrenzungen für Erfolgsbeteiligungen sowie in Euro gestiegene Personalkosten am Standort Buffalo/USA.

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen betrugen 130 Mio. € und lagen um 9 Mio. € über dem Niveau des Vorjahres (121 Mio. €). Der Anstieg ist vor allem bedingt durch Wertminderungen bei Aurubis Switzerland sowie höhere Abschreibungen in Bulgarien.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von 234 Mio. € im Vorjahr auf 242 Mio. € in der aktuellen Berichtsperiode. Der Anstieg ist u.a. bedingt durch höhere Forschungsaufwendungen sowie Belastungen aus Wechselkurseinflüssen.

Somit ergab sich insgesamt ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 370 Mio. € (Vj. 167 Mio. €).

Die Nettozinsaufwendungen lagen bei 27 Mio. € gegenüber 31 Mio. € im Vorjahr. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus einer niedrigereren Bruttoverschuldung und einem Rückgang der Verzinsung.

Nach Einbeziehung des Finanzergebnisses betrug das operative Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 343 Mio. € (Vj. 137 Mio. €). Ausschlaggebend für die Entwicklung im Vergleich zur Berichtsperiode des Vorjahres waren folgende wesentliche Faktoren:

Stark gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate
Ein starker Anstieg der Verkaufspreise für Schwefelsäure
Erheblich gestiegene Raffinierlöhne für Altkupfer
Erhöhte Kathodenprämien
Ein sehr gutes Metallmehrausbringen

Das operative Ergebnis vor Steuern lag deutlich über dem Vorjahr und übertraf die Erwartungen zu Beginn des Geschäftsjahres. Zu Geschäftsjahresbeginn war noch mit schlechteren Bedingungen auf allen relevanten Märkten gerechnet worden.

Unter Berücksichtigung von Ertragsteuern verbleibt ein operatives Konzernergebnis in Höhe von 257 Mio. € (Vj. 99 Mio. €). Das operative Ergebnis je Aktie lag bei 5,68 € (Vj. 2,17 €).

Ertragslage (IFRS)

Der Aurubis-Konzern hat im Geschäftsjahr 2014/15 ein Konzernergebnis in Höhe von 134 Mio. € (Vj. 44 Mio. €) erzielt.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio. € 2014/15 IFRS 2013/14 IFRS
Umsatzerl ö se 10.995 11.241
Bstandsveränderungen/Aktivierte Eigenleistungen 21 – 205
Sonstige betriebliche Erträge 60 55
Materialaufwand – 10.067 – 10.226
Rohergebnis 1.009 865
Personalaufwand – 431 – 415
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen – 136 – 128
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 242 – 234
Betriebsergebnis (EBIT) 200 88
Finanzergebnis – 30 – 30
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 170 58
Ertragsteuern – 36 – 14
Konzernergebnis 134 44

Vorjahreswerte angepasst.

Die Umsatzerlöse im Konzern reduzierten sich im Berichtszeitraum um 246 Mio. € auf 10.995 Mio. € (Vj. 11.241 Mio. €). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf geringere Kupferproduktverkäufe zurückzuführen.

Die Bestandsveränderung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 226 Mio. € auf 15 Mio. € (Vj. –211 Mio. €) und ist im Wesentlichen auf eine Erhöhung der Kupferbestände zurückzuführen.

Der Materialaufwand verminderte sich korrespondierend zu den Umsatzerlösen um 159 Mio. € von 10.226 Mio. € im Vorjahr auf 10.067 Mio. €.

Nach Einbeziehung der Bestandsveränderung, der aktivierten Eigenleistungen und der sonstigen betrieblichen Erträge verbleibt ein Rohergebnis in Höhe von 1.009 Mio. € (Vj. 865 Mio. €).

Die Veränderung des Rohergebnisses ist neben den bereits in der Erläuterung zur operativen Ertragslage beschriebenen Ergebniseffekten auch durch die Metallpreisentwicklung begründet. Die Anwendung der Durchschnittsmethode führt zu Metallpreisbewertungen, die nah an den Marktpreisen liegen. Metallpreisvolatilitäten haben daher direkte Auswirkungen auf Bestandsveränderungen/Materialaufwendungen und damit auf das IFRS-Rohergebnis. Dies ist unabhängig von der operativen Performance und nicht Cashflow-relevant.

Der Personalaufwand stieg von 415 Mio. € im Vorjahr auf 431 Mio. € in der aktuellen Berichtsperiode. Ursächlich hierfür waren insbesondere Tarifsteigerungen, gestiegene Abgrenzungen für Erfolgsbeteiligungen sowie in Euro gestiegene Personalkosten am Standort Buffalo/USA.

Die Abschreibungen auf Anlagevermögen erhöhten sich von 128 Mio. € im Vorjahr auf 136 Mio. € in der Berichtsperiode. Der Anstieg ist vor allem bedingt durch Wertminderungen bei Aurubis Switzerland sowie höhere Abschreibungen in Bulgarien.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von 234 Mio. € im Vorjahr auf 242 Mio. € in der aktuellen Berichtsperiode. Der Anstieg ist u. a. bedingt durch höhere Forschungsaufwendungen sowie Belastungen aus Wechselkurseinflüssen.

Die Nettozinsaufwendungen lagen bei 27 Mio. € gegenüber 31 Mio. € im Vorjahr. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus einer niedrigeren Bruttoverschuldung und einem Rückgang der Verzinsung.

Nach Einbeziehung des Finanzergebnisses beträgt das Ergebnis vor Ertragsteuern 170 Mio. € (Vj. 58 Mio. €). Unter Berücksichtigung von Ertragsteuern verbleibt ein Konzernüberschuss in Höhe von 134 Mio. € (Vj. 44 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie lag bei 2,95 € (Vj. 0,95 €).

Vermögenslage des Aurubis-Konzerns

Vermögenslage (operativ)

Die nachfolgende Tabelle gibt die Ermittlung der operativen Bilanz zum 30.09.2015 und die operative Bilanz zum 30.09.2014 wieder.

Überleitung der Konzernbilanz

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in Mio. € 30.09.2015 IFRS 30.09.2015 Bereinigung 1) 30.09.2015 operativ 30.09.2014 operativ
AKTIVA
Anlagevermögen 1.440 –53 1.387 1.407
Latente Steuern 8 –5 3 3
Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 15 0 15 14
Vorräte 1.627 –253 1.374 1.298
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 495 0 495 553
Flüssige Mittel 453 0 453 187
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 6 0 6 0
Summe Aktiva 4.044 – 311 3.733 3.462
Passiva
Eigenkapital 1.969 –204 1.765 1.550
Latente Steuern 183 – 107 76 71
Langfristige Rückstellungen 281 0 281 292
Langfristige Verbindlichkeiten 509 0 509 306
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 35 0 35 32
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1.067 0 1.067 1.211
Summe Passiva 4.044 – 311 3.733 3.462

1) Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung der Durchschnittsmethode nach IAS 2, um kupferpreisbedingte Bewertungseffekte auf Vorratsbestände sowie um Effekte aus Kaufpreisallokationen i. W. auf Sachanlagevermögen ab dem Geschäftsjahr 2010/11. Vorjahreswerte angepasst.

Die Bilanzsumme erhöhte sich von 3.462 Mio. € zum 30.09.2014 auf 3.733 Mio. € zum 30.09.2015. Ursächlich hierfür war insbesondere der Anstieg der flüssigen Mittel.

Das Eigenkapital des Konzerns stieg um 215 Mio. € von 1.550 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf 1.765 Mio. € zum 30.09.2015. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen das operative Konzernergebnis von 257 Mio. €, vermindert um die Dividendenzahlung von 46 Mio. €. Insgesamt liegt die operative Eigenkapitalquote bei 47,3 % gegenüber 44,8 % zum Ende des letzten Geschäftsjahres.

Die Finanzverbindlichkeiten sind von 433 Mio. € zum 30.09.2014 auf 506 Mio. € zum 30.09.2015 gestiegen. Der Anstieg ist insbesondere bedingt durch die Aufnahme von neuen Schuldscheindarlehen in Höhe von 300 Mio. €, vermindert durch die fälligkeitsbedingte Rückführung von Schuldscheindarlehen in Höhe von 210 Mio. €. Dabei betrugen die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten zum 30.09.2015 25 Mio. € (Vj. 156 Mio. €) und die langfristigen Finanzverbindlichkeiten 481 Mio. € (Vj. 277 Mio. €).

Kapitalrendite (operativ)

Der operative ROCE (EBIT rollierend letzte 4 Quartale) erhöhte sich aufgrund der Verbesserung des operativen Ergebnisses von 8,5 % im Vorjahr auf 18,7 % im aktuellen Geschäftsjahr.

Gegenüber der Prognose im Geschäftsbericht 2013/14, wo noch von einem leicht steigenden ROCE ausgegangen war, erzielte Aurubis aufgrund des verbesserten operativen Ergebnisses im abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlich gestiegenen ROCE.

Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE)

operativ

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in Mio. € 30.09.2015 30.09.2014
Anlagevermögen 1.327 1.341
Vorräte 1.374 1.298
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 307 414
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 212 156
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 761 – 797
- Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten – 480 – 451
Eingesetztes Kapital (Capital Employed) zum Stichtag 1.979 1.961
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 343 137
Finanzergebnis 27 30
Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) 370 167
Rendite auf das eingesetzte Kapital ( operativer ROCE) 18,7 % 8,5 %

Vorjahreswerte angepasst.

Vermögenslage (IFRS)

Die Bilanzsumme erhöhte sich von 3.943 Mio. € zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres auf 4.044 Mio. € zum 30.09.2015. Ursächlich für diese Erhöhung war insbesondere der Anstieg der flüssigen Mittel um 266 Mio. €; gegenläufig wirkte eine Verminderung des Umlaufvermögens.

Bilanzstruktur des Konzerns

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in % 30.09.2015 30.09.2014
Anlagevermögen 36 37
Vorräte 40 44
Forderungen etc. 13 14
Flüssige Mittel 11 5
100 100
Eigenkapital 49 48
Rückstellungen 12 14
Verbindlichkeiten 39 38
100 100

Vorjahreswerte angepasst.

Das Eigenkapital des Konzerns stieg um 92 Mio. € von 1.877 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf 1.969 Mio. € zum 30.09.2015. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen das Konzernergebnis von 134 Mio. €, vermindert um die Dividendenzahlung von 46 Mio. €. Insgesamt liegt die Eigenkapitalquote bei 48,7 % gegenüber 47,6 % zum Ende des letzten Geschäftsjahres.

Die Finanzverbindlichkeiten sind von 433 Mio. € zum 30.09.2014 auf 506 Mio. € zum 30.09.2015 gestiegen. Der Anstieg ist insbesondere bedingt durch die Aufnahme von neuen Schuldscheindarlehen in Höhe von 300 Mio. €, vermindert durch die fälligkeitsbedingte Rückführung von Schuldscheindarlehen in Höhe von 210 Mio. €. Dabei betrugen die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten zum 30.09.2015 25 Mio. € (Vj. 156 Mio. €) und die langfristigen Finanzverbindlichkeiten 481 Mio. € (Vj. 277 Mio. €).

Kapitalrendite (IFRS)

Der Return on Capital Employed (ROCE) stellt die Verzinsung des eingesetzten Kapitals dar.

Die Steuerung des Konzerns basiert auf dem operativen Ergebnis. Der operative ROCE wird im Abschnitt „Kapitalrendite (operativ)“ erläutert.

Finanzlage des Aurubis-Konzerns

Die Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist durch das Zusammenspiel des Cashflows des Konzerns mit den kurz- und langfristigen Fremdfinanzierungen und den verfügbaren Kreditlinien unserer Banken gewährleistet. Aufgabe des Konzern-Treasury ist dabei die Bereitstellung von adäquaten Kreditmitteln und Kreditlinien. Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung können damit jederzeit überbrückt werden.

Die Entwicklung der Liquiditätsposition des Aurubis-Konzerns wird zeitnah und regelmäßig verfolgt. Die Steuerung und Kontrolle erfolgt anhand definierter Kennzahlen.

Die wesentliche Kennzahl für die Steuerung der Verschuldung bildet die Schuldendeckung, die die Netto-Finanzverbindlichkeiten ins Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) setzt und darstellt, wie viele Perioden für eine Tilgung der bestehenden Finanzverbindlichkeiten aus den Erträgen des Unternehmens bei unveränderter Ertragslage benötigt würden.

Die Kennzahl Zinsdeckung gibt Auskunft über die Abdeckung des Zinsergebnisses durch das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA).

Langfristig soll eine ausgewogene Verschuldungsstruktur erreicht werden. Hierbei erachten wir eine Schuldendeckung von < 3 und eine Zinsdeckung von> 5 als ausgewogen.

Für die Steuerung des Konzerns verwenden wir das operative Ergebnis, dementsprechend stellen sich die operativen Finanzkennzahlen des Konzerns wie folgt dar:

Finanzkennzahlen des Konzerns

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Operativ 30.09.2015 30.09.2014
Schuldendeckung = Netto-Finanzverbindlichkeiten/EBITDA 0,1 0,9
Zinsdeckung = EBITDA/Zinsergebnis 18,3 9,2

Vorjahreswerte angepasst.

Weitere Steuerungsmaßnahmen im Rahmen der Liquiditätsrisiken werden im Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichtes dargestellt.

Liquiditäts- und Finanzierungsanalyse

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zahlungsströme im Konzern. Sie macht deutlich, wodurch Zahlungsmittel generiert wurden und wofür sie verwendet worden sind.

Aufgrund des sehr guten Geschäftsergebnisses lag der Netto-Cashflow bei 365 Mio. €. Der Netto-Cashflow des Vorjahres (401 Mio. €) war hingegen auch von einem Abbau der Vorratsbestände nach Beendigung des Großstillstandes in Hamburg geprägt.

Die Investitionen in das Anlagevermögen (inkl. Finanzanlagen) betrugen im Berichtszeitraum 112 Mio. € (Vj. 128 Mio. €). Investitionsschwerpunkte in Hamburg waren die Bleiraffination und der Neubau einer Mitarbeiterwaschkaue sowie eines Gesundheitszentrums. In Pirdop (Bulgarien) wurden Investitionen im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Stillstand im Jahr 2016 getätigt sowie Investitionen für die Verbesserung und Erweiterung der Produktionskapazitäten im laufenden Geschäftsjahr fortgesetzt

Nach Abzug der Investitionen in das Anlagevermögen vom Netto-Cashflow ergibt sich ein Free Cashflow von 253 Mio. € (im Vj. 273 Mio. €). Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 104 Mio. € (Vj. 121 Mio. €).

Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit lag bei 4 Mio. € gegenüber einem Mittelabfluss von 126 Mio. € im Vorjahr. Der Mittelzufluss gegenüber einem Mittelabfluss im Vorjahr war im Wesentlichen bedingt durch die Aufnahme neuer Schuldscheindarlehen in Höhe von 300 Mio. €, vermindert um die fälligkeitsbedingte Rückführung von Schuldscheindarlehen in Höhe von 210 Mio. €.

Zum 30.09.2015 standen dem Konzern flüssige Mittel in Höhe von 453 Mio. € (zum 30.09.2014 in Höhe von 187 Mio. €) zur Verfügung. Die flüssigen Mittel dienen insbesondere der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit wie auch der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten.

Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns erhöhten sich zum 30.09.2015 auf 506 Mio. € (Vj. 433 Mio. €). Nach Abzug der liquiden Mittel in Höhe von 453 Mio. € (Vj. 187 Mio. €) betragen zum 30.09.2015 die Netto-Finanzverbindlichkeiten 53 Mio. € (Vj. 246 Mio. €).

Netto-Finanzverbindlichkeiten im Konzern

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in Mio. € 30.09.2015 30.09.2014
Finanzverbindlichkeiten 506 433
– Liquide Mittel – 453 – 187
Netto-Finanzverbindlichkeiten 53 246

Vorjahreswerte angepasst.

Neben den liquiden Mitteln verfügt der Aurubis-Konzern über ungenutzte Kreditlinien und besitzt damit ausreichende Liquiditätsreserven. Parallel dazu setzt der Konzern auch den regresslosen Verkauf von Forderungen im Rahmen von Factoringvereinbarungen als außerbilanzielles Finanzierungsinstrument ein.

Geschäftsentwicklung in den Business Units

Business Unit Primärkupfererzeugung

Kennzahlen

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in Mio. € 2014/15 operativ 2013/14 operativ
Gesamtumsätze 5.914 6.109
EBIT 271 150
EBT 256 130
Investitionen 70 82
Abschreibungen – 86 – 82
Operativer ROCE 31,1 % 16,9 %
Mitarbeiterzahl (Durchschnitt) 2.730 2.737

Vorjahreswerte angepasst.

Geschäftsverlauf und Ergebnisentwicklung

Die Business Unit (BU) Primärkupfererzeugung produziert aus Kupferkonzentraten und Altkupfer reines Kupfer in Form von Kathoden. Zusätzlich werden Zwischenprodukte anderer Metallhütten verarbeitet. Darüber hinaus sind der BU auch die Erzeugung und Vermarktung von Edelmetallen, Schwefelsäure und Eisensilikat zugeordnet.

Die wesentlichen Produktionsstandorte sind Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien). In beiden Werken verfügen wir über Schmelzanlagen und Kupferelektrolysen.

Das Ergebnis der BU Primärkupfererzeugung wird im Wesentlichen durch die Schmelz- und Raffinierlöhne (TC/RCs) für die Verarbeitung der Rohstoffe und die Erlöse des Edelmetall- und Schwefelsäureverkaufs erzielt.

Das im Geschäftsjahr 2014/15 von der BU Primärkupfererzeugung erzielte operative Ergebnis übertrifft das Vorjahresergebnis sehr deutlich. Das sehr gute Ergebnis basiert insbesondere auf den höheren Schmelz- und Raffinierlöhnen für Kupferkonzentrate, höheren Raffinierlöhnen für Altkupfer und verbesserten Prämieneinnahmen für Kathoden. Einen weiteren Beitrag zur Ergebnissteigerung steuerten die aufgrund der weltweit guten Nachfrage hohen Schwefelsäureerlöse und ein sehr gutes Metallmehrausbringen bei.

Neben den marktbedingten positiven Faktoren im Geschäftsjahr 2014/15 ist zu berücksichtigen, dass sich im Vorjahr der umfangreiche Wartungs- und Reparaturstillstand am Standort Hamburg im September/Oktober 2013 sowie Probleme beim Wiederanfahren der Anlagen zur Primärkupfererzeugung nachteilig auf das Vorjahresergebnis der BU auswirkten.

Insgesamt erzielte die BU Primärkupfererzeugung im Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) in Höhe von 256 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Ergebnisverbesserung um 126 Mio. € und stellt damit eine Ergebnisverdoppelung dar. Die Umsatzerlöse der Business Unit lagen mit 5.914 Mio. € knapp unter dem Vorjahresniveau.

Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate und Altkupfer auf hohem Niveau

Der internationale Markt für Kupferkonzentrate war im Geschäftsjahr von einem insgesamt guten Mengenangebot gekennzeichnet. Unwetter in Chile hatten keine Auswirkungen auf die marktrelevante Minenproduktion. Die großen Bergbaubetriebe in Lateinamerika produzierten ohne nennenswerte Störungen. Zudem kamen zusätzliche Mengen aus neuen Projekten auf den Markt. Die Schmelz- und Raffinierlöhne für das Langfristgeschäft des Jahres 2015 starteten daher auf einem verbesserten Niveau. Im Kurzfristgeschäft kam es zeitweise zu einer erhöhten Nachfrage nach Konzentraten reinerer Qualität, die vor allem zur Mischung mit komplexer zusammengesetzten Qualitäten benötigt werden. Die TC/RCs für dieses Material gaben deshalb im Laufe des Geschäftsjahres etwas nach, lagen aber insgesamt noch auf einem guten Niveau. Komplexere Konzentrate waren am Markt besser verfügbar und ließen höhere TC/RCs zu.

In Anbetracht des für Primärhütten günstigen Marktumfeldes konnten wir eine gute Konzentratversorgung unserer Schmelzbetriebe in Hamburg und Pirdop sicherstellen. Gleichzeitig waren wir in der Lage, die Schmelz- und Raffinierlöhne in unseren Verträgen anzuheben und zusätzliche langfristige Lieferverträge abzuschließen. Zudem haben wir unser Lieferantenportfolio weiter optimiert.

Altkupfer, das in der BU Primärkupfererzeugung ergänzend zu Konzentrat in den Schmelzanlagen verarbeitet wird, zeichnete sich über weite Teile des Geschäftsjahres durch eine hohe Verfügbarkeit aus, so dass wir insgesamt auch hier eine gute Versorgung und ebenfalls gute Raffinierlöhne sicherstellen konnten.

Insgesamt gute Nachfrage nach Schwefelsäure begünstigt Absatz

Das Geschäftsjahr begann am Schwefelsäuremarkt mit schwacher globaler Nachfrage in einem saisonal beeinflussten Umfeld. Danach belebte sich das Geschäft, vor allem aufgrund von Impulsen aus der Düngemittelindustrie. Im Zuge dieser Entwicklung stieg das Preisniveau an. Zuletzt veränderten sich die Marktverhältnisse aber und es kam zu einem Überangebot am Markt. In diesem Umfeld waren die höheren Preise nicht mehr durchzusetzen.

Gute Rohstoffversorgung ermöglicht verbesserte Ergebnisse

Die gute Versorgung mit Kupferkonzentrat und Recyclingmaterialien sowie Altkupfer sicherten während des gesamten Geschäftsjahres eine Auslastung unserer Produktionsanlagen. Insgesamt wurden in der BU Primärkupfererzeugung rund 2,3 Mio. t Kupferkonzentrat (Vj. 2,2 Mio. t) verarbeitet. Die Schwefelsäureproduktion lag auf Basis des Konzentratdurchsatzes bei knapp 2,2 Mio. t (Vj. 2,1 Mio. t). Der Altkupfereinsatz in der BU betrug 102.000 t.

Die verarbeitete Kupferkonzentratmenge am Standort Hamburg erreichte rund 1,1 Mio. t (Vj. 1,0 Mio. t) und lag damit leicht über dem Vorjahr. Am Standort Pirdop betrug sie 1,2 Mio. t und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres (Vj. 1,2 Mio. t).

Die Kathodenproduktion in der BU Primärkupfererzeugung übertraf mit 615.000 t deutlich den Vorjahreswert (594.000 t). Die Elektrolyse in Hamburg produzierte im Geschäftsjahr 383.000 t (Vj. 362.000 t) Kathoden, die Elektrolyse in Pirdop erreichte mit knapp 232.000 t (2013/14: 233.000 t) in etwa die gleiche Produktionsmenge wie im Vorjahr.

Die produzierte Silbermenge lag mit 958 t (Vj. 1.000 t) etwas unter dem Vorjahreswert. Bei Gold konnte die Produktion leicht von 43 t im Vorjahr auf 45 t im Geschäftsjahr 2014/15 gesteigert werden.

Investitionen

Die BU Primärkupfererzeugung investierte im vergangenen Geschäftsjahr 70 Mio. €. Der Schwerpunkt der Investitionen diente dem Ausbau der Produktionskapazitäten, der Verbesserung des Umweltschutzes und der Erneuerung von Infrastruktur an den der BU zugehörigen Standorten.

In Hamburg bildeten die Neuerrichtung der Bleiraffination und der Ersatz der Gleichrichter der Elektrolyse den Schwerpunkt der Investitionen. Daneben wurden im vergangenen Geschäftsjahr umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur realisiert.

An unserem bulgarischen Standort in Pirdop wurden die Investitionen im Rahmen des Wachstumsprojektes Pirdop 2014 beendet. Das Projekt Pirdop 2014 verfügte über ein Gesamtbudget von 44 Mio. € und umfasste Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltschutzes und für den Ausbau der Konzentratverarbeitungskapazität der Rohhütte. Daneben wurden erste vorbereitende Investitionen für den im Geschäftsjahr 2015/16 stattfindenden Großstillstand getätigt.

Business Unit Kupferprodukte

Kennzahlen

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in Mio. € 2014/15 operativ 2013/14 operativ
Gesamtumsätze 8.586 9.130
EBIT 138 61
EBT 130 55
Investitionen 41 47
Abschreibungen – 44 – 39
Operativer ROCE 12,9 % 6,0 %
Mitarbeiterzahl (Durchschnitt) 3.330 3.356

Vorjahreswerte angepasst.

Geschäftsverlauf und Ergebnisentwicklung

Die Business Unit (BU) Kupferprodukte produziert und vermarktet qualitativ hochwertige Kupferprodukte, wie Gießwalzdraht, Stranggussformate, Vorwalz- und Fertigbänder sowie Spezialprofile. Hierfür werden überwiegend selbst erzeugte Kupferkathoden verwendet. Außerdem setzen wir zur Herstellung von Walzerzeugnissen auch Recyclingkupfer ein. Nach der zum 1. Juli 2015 wirksam gewordenen Neuorganisation gehören zudem das Recycling und die Standorte Lünen und Olen zur Business Unit.

Kupfergießwalzdraht der Marke AURUBIS ROD ist das volumenstärkste Kupferprodukt im Portfolio. Er zeichnet sich durch besonders hohe elektrische Leitfähigkeit aus, lässt sich sehr gut verarbeiten, weist eine ausgezeichnete Oberfläche auf und ist damit ein bevorzugtes Vorprodukt für die Kabel- und Drahtindustrie sowie für spezielle Halbzeuge. Aurubis verfügt in diesem Marktsegment über eine weltweit führende Position und produziert AURUBIS ROD mit modernster Anlagentechnik an vier Standorten: Hamburg (Deutschland), Olen (Belgien), Avellino (Italien) und Emmerich (Deutschland).

Die Marke AURUBIS SHAPES fasst unterschiedliche Kupferstranggussformate als Vorprodukte für Halbzeug- und Rohrwerke zusammen. Wir sind mit diesen Erzeugnissen europäischer Marktführer. Höchste Stückgewichte, spezielle Abmessungen und besondere Kupferwerkstoffe sind unsere Spezialität. Einen wesentlichen Teil der Produktion von AURUBIS SHAPES liefern wir direkt an unsere Tochtergesellschaft Schwermetall Halbzeugwerk GmbH (Aurubis-Anteil 50 %), die ihrerseits Vorwalzbänder für zahlreiche Halbzeugunternehmen weltweit produziert.

Fertigbänder werden in Stolberg (Deutschland), Pori (Finnland), Zutphen (Niederlande) und Buffalo (USA) hergestellt. In Stolberg produzieren wir Profildrähte für die Elektroindustrie. Außerdem fertigt Aurubis Belgien in Olen Kupferstangen und -profile.

Im Recyclingwerk Lünen produzieren wir hochwertige Kupferkathoden aus einer Vielfalt von Recyclingrohstoffen, darunter auch Elektro- und Elektronikschrotte sowie andere komplexe Materialien. Am Standort Olen bestehen ebenfalls Recyclingaktivitäten und eine Elektrolyse zur Produktion von Kupferkathoden.

Wesentliche Ertragskomponenten innerhalb der BU Kupferprodukte sind neben den Kathodenprämien vor allem die sogenannten Formataufpreise, die für die Veredelung von Kupferkathoden zu Kupferprodukten erhoben werden. Im Recyclinggeschäft sind es vor allem die Raffinierlöhne und eine Metallmehrausbringung, über die Erträge generiert werden.

Insgesamt erreichte die BU Kupferprodukte im Geschäftsjahr 2014/15 ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 130 Mio. € (Vj. 55 Mio. €).

Dieses Ergebnis resultierte vorrangig aus guten Beiträgen der Anlagen in Lünen und Olen sowie der erneut verbesserten Performance der Business Line Rod & Shapes. Auch die Business Line Flat Rolled Products konnte ihr Ergebnis bei laufenden Umstrukturierungen verbessern.

Produktmärkte

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 zeigte sich die europäische Nachfrage nach Kupferprodukten zunächst verhalten. Mit Beginn des zweiten Quartals entwickelten sich die Märkte jedoch zunehmend positiv.

Während sich der nordeuropäische Bedarf auf einem guten Niveau stabilisierte, kamen Wachstumsimpulse vor allem aus den sich erholenden südeuropäischen Märkten. Gegen die Krisen in der Ukraine und dem Mittleren Osten zeigte sich die wirtschaftliche Entwicklung des Kupferproduktgeschäftes vergleichsweise robust. Die wirtschaftliche Erholung Nordamerikas führte hingegen noch nicht zu einem global steigenden Bedarf an Kupferprodukten.

Die anhaltend gute europäische Nachfrage nach Kupfergießwalzdraht wurde während des gesamten Geschäftsjahres von allen Kernbranchen getragen. Auf der anderen Seite trübte sich das Geschäft mit Stranggussformaten und Walzprodukten ungeachtet einiger positiver Impulse ein.

Recyclingmärkte

Zu Beginn des Geschäftsjahres zeigte sich an den europäischen Märkten für Altkupfer eine zunehmend gute Verfügbarkeit im Zuge derer die Raffinierlöhne deutlich anstiegen. Der Rückgang des Kupferpreises und die wachsende Unsicherheit über die weitere Kursentwicklung führten ab dem Sommer jedoch zu einer geringeren Abgabebereitschaft des Handels, so dass sich das Mengenangebot für Neugeschäfte rückläufig entwickelte. Die erzielbaren Raffinierlöhne bildeten sich zurück, blieben aber bis zum Ende des Geschäftsjahres noch auf einem Niveau, wie es am Ende des ersten Quartals 2014/15 vorgelegen hatte.

Bei komplexen Recyclingmaterialien, die geringere Kupferanteile aufweisen und in wesentlichem Umfang auch weitere Nichteisen- und Edelmetalle enthalten, war die Marktverfügbarkeit ausreichend. Erst zum Ende des Geschäftsjahres entwickelte sich das Angebot leicht rückläufig. In diese Kategorie von Rohstoffen fallen z. B. industrielle Reststoffe sowie Elektro- und Elektronikschrotte.

Produktion

AURUBIS ROD mit gutem Geschäftsverlauf

In weitgehend stabilen Märkten konnte Aurubis im Geschäftsjahr 2014/15 die im Vorjahr gewonnenen Marktanteile im Geschäft mit Kupfergießwalzdraht nochmals leicht steigern. Ausschlaggebend hierfür war vor allem die hohe Verlässlichkeit als Geschäftspartner sowie die überlegene Produktqualität.

Aurubis hat im Geschäftsjahr 2014/15 auf den vier Anlagen des Konzerns insgesamt 764.000 t AURUBIS ROD hergestellt. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (742.000 t) einem Zuwachs von 3 %.

AURUBIS SHAPES leicht rückläufig

Im Geschäftsjahr 2014/15 konnten wir bei rückläufiger Nachfrage nach Walzplatten und Rundbolzen aus Reinkupferwerkstoffen den guten Vorjahresversand nicht erreichen. Dies wurde teilweise durch einen stärkeren Fokus auf Spezialprodukte sowie Sonderlegierungen ausgeglichen.

Insgesamt erreichte AURUBIS SHAPES im Geschäftsjahr eine Produktion von 170.000 t. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr (183.000 t) einen Rückgang von 7 %.

Herstellung von Flachwalzprodukten und Spezialdrähten nimmt im Geschäftsjahr leicht ab

In der Business Line Flat Rolled Products wurden an allen Standorten spezifische Programme zur Effizienzverbesserung und zur Produktivitäts- und Qualitätserhöhung durchgeführt. Insbesondere in Zutphen (Niederlande) konnten dabei gute Fortschritte auf der aus Schweden verlagerten Kupferbandlinie erzielt werden.

Im Geschäftsjahr 2014/15 lag die Produktion von Flachwalzprodukten mit 207.000 t aber noch etwa 5 % unter dem Vorjahresniveau (Vj. 218.000 t). Im Bandbereich betraf der Produktionsrückgang das Werk Buffalo, das seine Produktionsmenge nachfragebedingt um 14 % auf 95.000 t senken musste. Die europäischen Werke konnten dagegen ihre Produktionsmenge um 4 % auf 112.000 t erhöhen. Die Produktion von Spezialdrähten sank nachfragebedingt um 7 %.

BL Bars & Profiles profitiert von guter Nachfrage

Die Produktion in der BL Bars & Profiles ist im Geschäftsjahr dank einer guten Nachfrage und operativen Performance auf 11.400 t angestiegen und liegt damit gegenüber dem Vorjahr (Vj. 8.900 t) um 28 % höher.

Kathodenproduktion unter der Erwartung

Die Kathodenproduktion der BU Kupferprodukte blieb im Geschäftsjahr 2014/15 unter der Erwartung. Sie lag im Werk Lünen nur bei 187.000 t (Vj. 193.000 t). Die Elektrolyse in Olen produzierte hingegen mit 336.000 t eine Menge, die nur etwas unter der Vorjahresproduktion von 338.000 t lag.

Recycling mit differenzierter Entwicklung

Der Altkupfermarkt war im Geschäftsjahr 2014/15 von einer sehr guten Mengenverfügbarkeit gekennzeichnet und ließ eine entsprechend gute Verarbeitung zu. Der Altkupfereinsatz in der BU Kupferprodukte betrug 192.000 t.

Der Materialdurchsatz im KRS erreichte im Geschäftsjahr 2014/15 269.000 t und lag damit deutlich unter dem hohen Vorjahreswert von 301.000 t. Dies war unter anderem auf zeitweise Stillstände zu Beginn und zur Mitte des Geschäftsjahres zurückzuführen. Auch wirkte sich der veränderte Mix des Rohstoffeinsatzes aus.

Investitionen

Der Investitionsaufwand in der BU Kupferprodukte lag im Geschäftsjahr 2014/15 bei 41 Mio. €.

In der Business Line Rod & Shapes waren keine herausragenden Investitionen zu verzeichnen.

Die Business Line Flat Rolled Products hatte ihren Investitionsschwerpunkt in der Instandhaltung der Produktionsanlagen. Dabei wurde auch eine Verbesserung in den Bereichen Effizienz und Produktqualität angestrebt und realisiert. Darüber hinaus sind einzelne gezielte Investitionen zur Ausweitung der Fertigungsmöglichkeiten und Kapazitäten realisiert worden.

In der Business Line Bars & Profiles waren keine herausragenden Investitionen zu verzeichnen.

Am Standort Olen sind erste Investitionen zur Vorbereitung von Verbesserungen der Infrastruktur und für das neue Hauptgebäude erfolgt.

Gesamtbewertung des Geschäftsjahres 2014/15 des Aurubis-Konzerns durch den Vorstand

Der Aurubis-Konzern hat das Geschäftsjahr 2014/15 mit einem herausragenden Ergebnis abschließen können. Dieses hat unsere anfänglichen Erwartungen deutlich übertroffen. Das operative Konzernergebnis vor Steuern (EBT) erreichte eine Höhe von 343 Mio. € (Vj. 137 Mio. €). Dennoch haben wir konzernweit weiter an Verbesserungen gearbeitet. Es wurde ein Programm mit einer Vielzahl von Optimierungs- und Effizienzsteigerungsprojekten aufgelegt, die teilweise im Laufe des Geschäftsjahres wirksam geworden sind. Sie sollen Aurubis unabhängiger von den Entwicklungen im Umfeld und an den Märkten machen.

Im Rahmen einer Neuorganisation wurde die Organisationsstruktur des Konzerns angepasst, so dass für das Geschäftsjahr 2014/15 nur noch über zwei Business Units berichtet wird, die BU Primärkupfererzeugung und die BU Kupferprodukte. Die früher in der BU Recycling/Edelmetalle zusammengefassten Bereiche wurden diesen beiden BUs zugeordnet. Beide BUs werden durch den neu gegründeten Bereich Supply Chain Management unterstützt, dessen Aufgabe das konzernweite Rohstoffmanagement ist und das die Optimierung der Beschaffungs- und der Produktionsprozesse in einem ganzheitlichen System beinhaltet. Darüber hinaus ist ihm der Absatz von Schwefelsäure, Edelmetallen und anderen Spezialprodukten zugeordnet.

Beide Business Units erreichten ein positives Ergebnis, wiesen aber hinsichtlich der Höhe doch deutliche Unterschiede auf. Hierbei sind vor allem die unterschiedlichen Entwicklungen an den Einzelmärkten zum Tragen gekommen sowie ein sehr gutes Metallmehrausbringen. Die interne Zielvorgabe eines operativen ROCE von 15 % für den Gesamtkonzern wurde mit 18,7 % übertroffen.

Die Geschäftsentwicklung in der BU Primärkupfererzeugung war von sehr guten Konzentratmärkten charakterisiert. Sie erlaubten nicht nur eine gute Mengenversorgung, sondern auch stark steigende Schmelz- und Raffinierlöhne. Die Entwicklung an den Altkupfermärkten verlief ebenfalls positiv. Die Durchsätze wurden zwar gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert, blieben aber hinter unseren Erwartungen zurück. Für Schwefelsäure konnten aufgrund der Marktverhältnisse stark steigende Verkaufspreise erzielt werden. Gleichfalls positiv wirkten sich erhöhte Kathodenprämien aus.

In der BU Kupferprodukte verlief die Entwicklung differenziert. Das organisatorisch neu angegliederte Recyclinggeschäft profitierte von einem guten Mengenangebot und lieferte durch erheblich gestiegene Raffinierlöhne gute Ergebnisbeiträge. Das Geschäft mit Gießwalzdraht und Formaten konnte sich gegenüber dem Vorjahr verbessern. Die Restrukturierung der Business Line Flat Rolled Products wurde fortgeführt. Zusammen mit einem etwas besseren Geschäftsverlauf ergab sich ein höherer Ergebnisbeitrag. Auch in dieser BU kam es zu positiven Ergebniseffekten durch erhöhte Kathodenprämien.

Vor allem aufgrund des sehr guten Geschäftsergebnisses lag der Netto-Cashflow bei 365 Mio. €.

Die Bilanzstruktur des Aurubis-Konzerns ist sehr robust. Die Eigenkapitalquote (operativ) liegt bei 47,3 %.

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Aurubis AG

Allgemeine Informationen

Ergänzend zur Berichterstattung zum Aurubis-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der Aurubis AG. Die Aurubis AG ist das Mutterunternehmen des Aurubis-Konzerns mit Sitz in Hamburg sowie Produktionsstandorten in Hamburg und Lünen. Die Geschäftstätigkeit umfasst neben der Steuerung des Aurubis-Konzerns insbesondere auch die Primärkupfererzeugung und das Recycling sowie die Produktion von Kupferprodukten und Edelmetallen. Der Einzelabschluss der Aurubis AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die wesentlichen Unterschiede zu dem nach IFRS-Grundsätzen aufgestellten Konzernabschluss liegen in der Bilanzierung des Anlagevermögens, der Bewertung des Vorratsvermögens, der Bewertung der Finanzinstrumente sowie der Bilanzierung von Pensionsrückstellungen.

Die Steuerung im Aurubis-Konzern erfolgt gesellschaftsübergreifend auf Konzernebene nach Business Units mit den finanziellen Leistungsindikatoren operatives EBT sowie dem operativen ROCE. Dies trifft auch auf die operativen Aktivitäten der Aurubis AG zu, die ein wesentlicher Bestandteil des Konzerns sind. Insofern repräsentieren die Entwicklung und die Prognose der finanziellen Leistungsindikatoren auf Ebene der Business Units und des Gesamtkonzerns gleichzeitig die Entwicklung und Prognose der Aurubis AG als Einzelgesellschaft.

Die Analyse der Entwicklung der genannten finanziellen Leistungsindikatoren im Geschäftsjahr sowie deren Prognose für das Folgejahr sind im Wirtschaftsbericht sowie im Prognosebericht für den Gesamtkonzern dargestellt. Aussagen zur Risikosituation und zu den Chancen finden sich im Risiko- und Chancenbericht des Konzerns.

Ertragslage

Entwicklung des Jahresergebnisses und wesentlicher GuV-Positionen nach HGB

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in Mio. € 2014/15 2013/14
Umsatzerlöse 7.528 7.584
Bestandsveränderungen/ Aktivierte Eigenleistungen 52 – 34
Sonstige betriebliche Erträge 59 93
Materialaufwand – 7.064 – 7.161
Rohertrag 575 482
Personalaufwand – 257 – 216
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen – 45 – 49
Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens – 60 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 117 – 123
Betriebsergebnis (EBIT) 96 94
Finanzergebnis 111 – 14
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) 207 80
Steuern – 62 – 18
Jahresüberschuss 145 62

Der Geschäftsverlauf der Aurubis AG im Geschäftsjahr 2014/15 war gegenüber dem Vorjahr durch einen höheren Konzentratdurchsatz bei gleichzeitig gestiegenen Schmelz- und Raffinierlöhnen sowie durch eine effizientere Metallausbringung positiv beeinflusst. Darüber hinaus sind die Raffinierlöhne auf den Altkupfermärkten sowie die Erlöse für Schwefelsäure gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich angestiegen. Das Kupferproduktgeschäft profitierte von gestiegenen Kathodenprämien.

Die Umsatzerlöse verringerten sich im Berichtsjahr um 56 Mio. € auf 7.528 Mio. € (Vj. 7.584 Mio. €). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf geringere Kupferproduktverkäufe zurückzuführen.

Durch die leicht unter dem Vorjahr liegende Materialaufwandsquote und unter Berücksichtigung der Bestandsveränderung, der aktivierten Eigenleistungen und der sonstigen betrieblichen Erträge erhöhte sich der Rohertrag im Berichtsjahr um 93 Mio. € auf 575 Mio. € (Vj. 482 Mio. €).

Der Personalaufwand erhöhte sich um 41 Mio. € auf 257 Mio. € (Vj. 216 Mio. €) vor allem aufgrund der Auflösung einer Unterstützungskasse und der damit verbundenen Übernahme der Verpflichtung in Form einer Direktzusage für Pensionsleistungen an Mitarbeiter der Aurubis AG.

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen verringerten sich um 4 Mio. € auf 45 Mio. € (Vj. 49 Mio. €). Der Rückgang ist auf ein geringeres Investitionsvolumen im Geschäftsjahr zurückzuführen. Die Abschreibungen auf das Umlaufvermögen i. H. v. 60 Mio. € betreffen Finanzforderungen gegen ein verbundenes Unternehmen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 117 Mio. € leicht unter denen des Vorjahres (123 Mio. €). Insgesamt ergab sich somit ein Betriebsergebnis (EBIT) i. H. v. 96 Mio. € (Vj. 94 Mio. €).

Das Finanzergebnis beträgt im Berichtsjahr 111 Mio. € (Vj. –14 Mio. €). Hierin enthalten sind neben Dividenden von Tochterunternehmen i. H. v. 83 Mio. € (Vj. 36 Mio. €) auch Zuschreibungen auf Beteiligungsbuchwerte i. H. v. 69 Mio. €. Weiterhin wurden in der Berichtsperiode außerplanmäßige Abschreibungen auf einen Beteiligungsbuchwert i. H. v. 1 Mio. € und stichtagsbezogene Wertberichtigungen auf Wertpapiere des Anlagevermögens i. H. v. 6 Mio. € vorgenommen. Überdies enthält das Finanzergebnis Nettozinsaufwendungen i. H. v. 34 Mio. €.

Nach Berücksichtigung des Steueraufwands in Höhe von 62 Mio. € (Vj. 18 Mio. €) ergibt sich ein Jahresüberschuss von 145 Mio. € (Vj. 62 Mio. €). Die effektive Steuerquote liegt aufgrund einer veränderten Ergebnisstruktur mit 29 % über der des Vorjahres (22 %).

Vermögenslage

Das Anlagevermögen stieg insbesondere aufgrund von Zuschreibungen auf verbundene Unternehmen i. H. v. 69 Mio. € auf 1.940 Mio. € (Vj. 1.870 Mio. €). Das Vorratsvermögen erhöhte sich aufgrund von höheren Beständen an Kathoden sowie Draht und Stranggussformaten auf 739 Mio. € (Vj. 717 Mio. €).

Unter Berücksichtigung des starken Anstiegs der Flüssigen Mittel i. H. v. 266 Mio. € erhöhte sich die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 284 Mio. € auf 3.461 Mio. €. Damit beträgt der Anteil des Anlagevermögens 56 % (Vj. 59 %), der Anteil der Vorräte 21 % (Vj. 22 %) und der Anteil der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände an der Bilanzsumme 10 % (Vj. 14 %).

Das Eigenkapital erhöhte sich aufgrund des im Geschäftsjahr erwirtschafteten Jahresergebnisses um 100 Mio. € auf 1.290 Mio. € (Vj. 1.190 Mio. €). Die Eigenkapitalquote blieb mit 37 % (Vj. 37 %) auf Vorjahresniveau.

Die Rückstellungen sind insgesamt um 70 Mio. € auf 289 Mio. € angestiegen. Dies betrifft im Wesentlichen den Anstieg der Rückstellungen für Pensionen um 43 Mio. € sowie der Steuerrückstellungen um 29 Mio. €. Ursächlich für den Anstieg der Pensionsrückstellungen war im Wesentlichen die Auflösung der Unterstützungskasse und die Überführung der Pensionsansprüche in eine Direktzusage von der Aurubis AG.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen um 74 Mio. € im Wesentlichen aufgrund der Aufnahme von Schuldscheindarlehen i. H. v. 300 Mio. € bei gleichzeitiger Tilgung von Schuldscheindarlehen i. H. v. 210 Mio. €. Die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 486 Mio. € auf 529 Mio. € betrifft Konzentratlieferungen, die unmittelbar nach dem Stichtag gezahlt wurden. Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen im Rahmen des üblichen Finanzverkehrs erhöhten sich von 712 Mio. € auf 730 Mio. €.

Die übrigen Verbindlichkeiten sanken von 62 Mio. € auf 15 Mio. €. Dies ist auf geringere Umsatzsteuerverbindlichkeiten im Rahmen der gesetzlichen Änderungen des Reverse Charge Verfahrens zu Beginn des Geschäftsjahres zurückzuführen.

Bilanzstruktur der Aurubis AG

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in % 30.09.2015 30.09.2014
Anlagevermögen 56 59
Vorräte 21 22
Forderungen etc. 10 14
Flüssige Mittel 13 5
100 100
Eigenkapital 37 37
Rückstellungen 8 7
Verbindlichkeiten 55 56
100 100

Aurubis setzt Anlagegegenstände ein, die im Rahmen von Leasingverträgen genutzt und nicht bilanziert werden. Die finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen betragen 9 Mio. €. Daneben bestehen finanzielle Verpflichtungen aus langfristigen Lager- und Umschlagsverträgen in Höhe von 145 Mio. €.

Finanzlage

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belaufen sich zum Stichtag auf 487 Mio. € (Vj. 413 Mio. €). Die Restlaufzeiten betragen

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unter 1 Jahr 22 Mio. €
1 bis 5 Jahre 344 Mio. €
über 5 Jahre 121 Mio. €

Bei Einbeziehung der Finanzverbindlichkeiten gegenüber Tochterunternehmen von 568 Mio. € (Vj. 494 Mio. €) und bei Abzug der liquiden Mittel von 426 Mio. € (Vj. 160 Mio. €) ergeben sich zum 30.09.2015 Netto-Finanzverbindlichkeiten i. H. v. 629 Mio. € (Vj. 747 Mio. €).

Liquiditäts- und Finanzierungsanalyse

Das Jahresergebnis sowie der Abbau von Working Capital führt zu einem positiven Netto-Cashflow in Höhe von 217 Mio. €. Der Abbau resultiert aus metallpreisbedingt niedrigeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie aus höheren Verbindlichkeiten aus Konzentratlieferungen zum Stichtag. Der Mittelzufluss aus der Veränderung des Working Capitals beläuft sich im Berichtsjahr insgesamt auf 44 Mio. €.

Der Mittelabfluss für Investitionen in das Anlagevermögen beträgt 54 Mio. € (Vj. 64 Mio. €). Die Investitionen in Sachanlagen i. H. v. 51 Mio. € (Vj. 63 Mio. €) betreffen vor allem Investitionen in den Neubau der Bleiraffination und einer Mitarbeiterwaschkaue sowie des Gesundheitszentrums am Standort Hamburg. Daneben wurden diverse Infrastruktur- und Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt.

Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit betrifft sowohl die Aufnahme von Schuldscheindarlehen i. H. v. 300 Mio. € bei gleichzeitiger Rückführung von Schuldscheindarlehen i. H. v. 210 Mio. € als auch Aufnahmen von Darlehen von Tochterunternehmen im Rahmen der bestehenden Cash Pool Vereinbarungen.

Die flüssigen Mittel am Ende der Berichtsperiode betragen 426 Mio. €. Neben den liquiden Mitteln verfügt die Aurubis AG über ungenutzte Kreditlinien und damit über ausreichende Liquiditätsreserven. Darüber hinaus nutzt die Aurubis AG den regresslosen Verkauf von Forderungen im Rahmen von Factoringvereinbarungen als Finanzierungsinstrument.

Investitionen

Am Standort Hamburg wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr für den Neubau der Bleiraffination 6 Mio. € investiert. Die Maßnahme konnte im Jahr 2015 abgeschlossen werden.

Für den Neubau einer Mitarbeiterwaschkaue sowie eines Gesundheitszentrums wurden am Standort Hamburg im Geschäftsjahr 7 Mio. € investiert. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projektes beläuft sich voraussichtlich auf 15 Mio. €. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2016 geplant.

Zusätzlich wurden weitere Projekte in den Bereichen Allgemeine Anlagenerhaltung, Infrastruktur, Energieeffizienz und Umweltschutz an den Standorten Hamburg und Lünen umgesetzt.

Nachtragsbericht

Herr Dr. Bernd Drouven war vom 01.11.2014 bis zum 31.10.2015 gem. § 105 Abs. 2 AktG in den Vorstand entsandt und als Vorstandsvorsitzender bestellt worden. Während dieser Zeit ruhte sein Aufsichtsratsmandat. Seit dem 01.11.2015 ist Herr Dr. Drouven wieder aktives Mitglied des Aufsichtsrats.

Seit dem 01.11.2015 ist Herr Erwin Faust Sprecher des Vorstands und leitet mit Herrn Dr. Stefan Boel interimistisch den Konzern. Am 01.07.2016 wird Herr Jürgen Schachler seine Tätigkeit als neuer Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG aufnehmen.

Risiko- und Chancenbericht

Integriertes Risiko- und Chancenmanagement

Risiken und Chancen sind integrale Bestandteile unserer wirtschaftlichen Aktivitäten, ohne die ein unternehmerischer Erfolg nicht möglich ist. Im Rahmen unserer operativen Geschäftstätigkeit sowie strategischen Steuerung wägen wir Chancen und Risiken gegeneinander ab und achten darauf, dass sie insgesamt in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Chancen und Risiken versuchen wir möglichst frühzeitig zu identifizieren und zu evaluieren. Risiken gehen wir grundsätzlich nur dann ein, wenn diesen die Chance auf einen angemessenen wirtschaftlichen Erfolg gegenübersteht.

Die Risiko- und Chancensituation der Aurubis AG ist wesentlich von der Risiko- und Chancensituation des Aurubis-Konzerns abhängig. Insoweit gelten die Aussagen zur Gesamtbewertung der Risiko- und Chancensituation durch die Unternehmensleitung auch als Zusammenfassung der Risiko- und Chancensituation der Aurubis AG.

Risikomanagementsystem

Unser Risikomanagement hat zum Ziel, die mit unserem Geschäft verbundenen Risiken mit Hilfe eines auf unsere Aktivitäten abgestimmten Risikomanagementsystems (RMS) zu steuern und zu überwachen. Das frühzeitige Erkennen und die Beobachtung der Entwicklung sind dabei von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus streben wir danach, negative Ergebniseinflüsse aus dem Eintreten dieser Risiken grundsätzlich durch geeignete und betriebswirtschaftlich sinnvolle Gegenmaßnahmen zu begrenzen.

Das Risikomanagement ist ein integraler Bestandteil der zentralen sowie dezentralen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse und umfasst alle wesentlichen Standorte, Geschäftsbereiche und Stabsfunktionen des Aurubis-Konzerns. Das Planungs- und Steuerungssystem, die Risikoberichterstattung, eine offene Kommunikationskultur sowie Risikoreviews an den Standorten schaffen Risikobewusstsein und Transparenz über unsere Risikosituation.

Für die Standorte, Geschäftsbereiche und Stabsfunktionen sind Risikomanagement-Beauftragte benannt, die miteinander vernetzt sind. Die Steuerung des Netzwerks erfolgt über die Konzernzentrale. Die Konzern-Risikomanagementfunktion ist dem Finanzvorstand direkt unterstellt. Das RMS ist in einer Konzernrichtlinie dokumentiert.

Die standardmäßige Risikoberichterstattung erfolgt quartalsweise bottom-up anhand eines konzernweit einheitlichen Berichtsformats. Hierin sind die identifizierten und über einem definierten Schwellenwert liegenden Risiken zu erläutern, anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und der betriebswirtschaftlichen Bedeutung zu beurteilen sowie eingesetzte Instrumente und Maßnahmen zu deren Steuerung zu nennen. Die an die Konzernzentrale gemeldeten Risiken werden durch die Konzern-Risikomanagementfunktion zu wesentlichen Risikoclustern qualitativ aggregiert und an den Gesamtvorstand berichtet. Der Bericht stellt gleichzeitig die Grundlage für den Bericht an das Audit Committee sowie die externe Risikoberichterstattung dar.

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potenzieller Ergebniseffekt in Mio.€
>1 >5 >20 >50
--- --- --- --- ---
Wahrscheinlichkeit
hoch mittel mittel hoch hoch
mittel gering mittel mittel hoch
gering gering gering mittel mittel
unwahrscheinlich gering gering gering mittel

Im Bericht an den Vorstand sowie an das Audit Committee werden die qualitativ aggregierten Risikocluster unter Berücksichtigung der risikosteuernden Maßnahmen (Nettobetrachtung) anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und des potenziellen Ergebniseffekts gemäß den in der Tabelle skizzierten Bandbreiten beurteilt und als gering, mittel oder hoch klassifiziert.

Unabhängige Überwachung

Das RMS unterliegt einer regelmäßigen Überwachung und Prüfung. So überwacht die Interne Revision durch systematische Prüfungen das Risikomanagement und die Einhaltung des internen Kontrollsystems. Als prozessunabhängige Instanz trägt sie zur Integrität sowie Verbesserung der Geschäftsabläufe und Wirksamkeit der installierten Systeme und Kontrollen bei.

Daneben prüft der Abschlussprüfer unser Risikofrüherkennungssystem auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Er berichtet das Prüfungsergebnis an den Vorstand sowie das Audit Committee.

Darüber hinaus befasst sich das Audit Committee intensiv mit Fragen des Risikomanagements. Zusammen mit dem Vorstand informiert der Risikomanagement-Beauftragte das Gremium regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen.

Erläuterung der relevanten Risiken

Im Folgenden werden die mit unserem Geschäft verbundenen Risiken gemäß unseren Risikoclustern erläutert. Zudem werden wesentliche Maßnahmen und Instrumente erläutert, mit denen wir diesen entgegentreten. Auf Risiken sowie risikorelevante Sachverhalte, die wir nach heutiger Einschätzung potenziell als mittel bis hoch klassifizieren, wird gesondert hingewiesen.

Versorgung und Produktion

Die Versorgung unserer Produktionsanlagen mit Rohstoffen und die Verfügbarkeit dieser Anlagen sind für den Aurubis-Konzern von größter Bedeutung. Potenzielle Störungen größeren Umfanges sind als hohe Risiken einzuschätzen.

Um die Versorgung der Anlagen der BU Primärkupfererzeugung mit Kupferkonzentraten abzusichern, haben wir langfristige Verträge mit einer Vielzahl von Konzentratlieferanten aus unterschiedlichen Ländern abgeschlossen. Auf diese Weise gelingt es uns, das Risiko von Produktionsbeeinträchtigungen durch mögliche Lieferausfälle deutlich zu reduzieren. Durch den langfristigen Charakter der Verträge wird zudem das Risiko volatiler Spot-Schmelz- und Raffinierlöhne begrenzt.

Die Recyclinganlagen konnten aufgrund unseres umfangreichen internationalen Lieferantennetzwerks trotz zeitweise schwacher Verfügbarkeit von Kupferschrotten gut versorgt werden. Aus heutiger Sicht erwarten wir auch weiterhin eine ausreichende Versorgung und Auslastung unserer Produktionsanlagen für Recyclingmaterial. Volatilitäten in den Schmelzlöhnen resultieren aber weiterhin insbesondere aus der allgemeinen Entwicklung der Metallpreise, dem Sammelverhalten und dem Bestandsmanagements des Metallhandels, der europäischen Konjunkturentwicklung sowie dem Wettbewerb um die für Aurubis relevanten Sekundärrohstoffe.

Die Materialversorgung der Anlagen zur Herstellung von Kupferprodukten erfolgt hauptsächlich durch die im eigenen Konzern hergestellten Kupferkathoden. Dies erlaubt neben einer höheren Wertschöpfung auch die Steuerung der Qualität der Kupferprodukte während des gesamten Prozesses. Der Bedarf an Kupferkathoden für das Segment Kupferprodukte konnte überwiegend intern gedeckt und damit unsere Lieferzuverlässigkeit und die Qualität unserer Produkte sichergestellt werden. Kupferhaltige Vorstoffe für den Einsatz in den Produktionsanlagen der Business Line Flat Rolled Products konnten ebenfalls in ausreichender Menge beschafft werden. Auch hier gehen wir weiterhin von einer ausreichenden Versorgung aus.

Die Anlagenverfügbarkeit war insgesamt zufriedenstellend, jedoch phasenweise durch geplante Instandhaltungsmaßnahmen und technische Störungen reduziert. Derzeit laufen die Vorbereitungen für den im Geschäftsjahr 2015/16 geplanten Großstillstand am Standort Pirdop.

Grundsätzlich haben wir zur Bewältigung potenzieller Betriebsstörungen, die beispielsweise durch Ereignisse wie Hochwasser oder Feuer entstehen können, organisatorische Maßnahmen ergriffen (wie zum Beispiel Alarmpläne, regelmäßige Übungen zur Schulung der Mitarbeiter). Außerdem begegnen wir dem Risiko von Betriebsstörungen mit regelmäßigen Wartungsarbeiten und dem Vorhalten kritischer Ersatzteile.

Logistikrisiken begegnen wir durch ein sorgfältiges, mehrstufiges Auswahlverfahren für Dienstleister, durch weitestgehende Vermeidung von Single Sourcing und den präventiven Aufbau von Back-up-Lösungen. Wir greifen auf ein internationales Netz qualifizierter Dienstleister zurück und beugen zum Beispiel wetterbedingten Risiken in der Transportkette vor, indem wir Ausfallrisiken durch vertragliche Regelungen zum Vorhalten entsprechender Alternativen minimieren.

Absatz

Neben Versorgungs- und Produktionsrisiken bestehen für den Aurubis-Konzern als „mittel“ klassifizierte Absatzrisiken.

Die Absatzsituation bei Kupferprodukten entwickelte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem positiven Marktumfeld insgesamt zufriedenstellend. Der Bereich Rod konnte den Absatz gegenüber dem Vorjahr nochmals steigern. Für das laufende Geschäftsjahr gehen wir von einer Fortsetzung der aktuellen Marktverfassung und stabilen Produktabsätzen aus. Grundsätzlich besteht am Markt ein hoher Preisdruck aufgrund von Überkapazitäten.

Nach einem saisonal bedingt schwächeren Geschäftsjahresbeginn belebte sich die Nachfrage nach Schwefelsäure vor allem aus der Düngemittelindustrie. Zum Ende der zweiten Jahreshälfte verschlechterte sich jedoch die Preissituation im Spotgeschäft aufgrund eines Überangebotes am Markt bei stabiler Nachfrage. Wir gehen davon aus, dass sich die Preisschwäche bis zum Frühjahr fortsetzen wird.

Kathoden, die nicht intern verarbeitet wurden, setzt Aurubis auf dem internationalen Kupferkathodenmarkt ab.

Energie

Die Energiepreise haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr tendenziell reduziert. Durch den seit 2010 gültigen Stromvertrag haben wir uns langfristig gegen Kostenschwankungen aufgrund von schwer prognostizierbaren und volatilen Preisen abgesichert. Diese Absicherung bezieht sich auf den wesentlichen Anteil unseres Strombedarfs und deckt die wichtigsten deutschen Standorte ab. Darüber hinaus befassen wir uns mit der grundsätzlichen Versorgungssicherheit sowie den Potenzialen und Grenzen der Flexibilisierung der Energieabnahme, die durch die steigende volatile Einspeisung erneuerbarer Energien hervorgerufen werden.

Aufgrund der nach wie vor unsicheren Rechtslage und sich ändernder politischer Rahmenbedingungen lassen sich Belastungen durch Veränderungen bei potenziellen Kostentreibern wie zum Beispiel EEG, Emissionshandel, Netzentgelte oder Ökosteuer nur schwer verlässlich quantifizieren. Durch das verabschiedete Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2014 erwarten wir mittelfristig eine Belastung auf bisherigem Niveau. Aus dem Beihilfeprüfverfahren hinsichtlich der Netzentgeltbefreiung zu den vorangegangenen Perioden ergibt sich nach heutigem Kenntnisstand ebenfalls keine wesentliche zusätzliche Belastung.

Die grundsätzliche Beibehaltung des Carbon-Leakage-Sonderstatus für bestimmte Sektoren ab dem Jahr 2021 hinsichtlich der Zuteilung von Emissionshandelszertifikaten sowie CO2-Strompreiskompensation wird derzeit politisch diskutiert. Ein Ergebnis ist aus heutiger Sicht schwer zu prognostizieren. Insgesamt gehen wir mittelfristig von steigenden Kosten aus, die zu starken Belastungen führen könnten. Das Thema Energie und die damit einhergehenden, derzeit als „mittel“ eingestuften Risiken bleiben auch zukünftig für Aurubis als stromintensives Unternehmen relevant.

Finanzen und Finanzierung

Metallpreis- und Währungskursschwankungen stellen ein potenzielles Risiko beim Metallein- und -verkauf dar. Durch Devisen- und Metallpreisabsicherungen (Hedging) wird dieses Risiko maßgeblich reduziert. Metallüberhänge werden täglich durch Finanzinstrumente wie Spot- und Forwardkontrakte abgesichert. Gleiches geschieht durch Abschluss von Kassa- und Devisentermingeschäften zur Fremdwährungsabsicherung. Devisenrisiken aus Wechselkursschwankungen für Metallgeschäfte in Fremdwährung werden so ebenfalls täglich minimiert. Zur Minimierung des Ausfallrisikos haben wir bonitätsmäßig erstklassige Partner für Sicherungsgeschäfte ausgewählt.

Erwartete Mittelzuflüsse aus Fremdwährungen, insbesondere US-Dollar, sichern wir teilweise durch Optionen und Devisentermingeschäfte ab. Wir setzen dies auch zukünftig fort und gehen davon aus, die Risiken aus Metallpreis- und Währungskursschwankungen mit diesen Maßnahmen auf ein vertretbares Niveau reduzieren zu können.

Ausfallrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden weitgehend durch Warenkreditversicherungen abgesichert. Eigenrisiken wurden nur sehr begrenzt und nach Prüfung zugelassen. Die Entwicklung der ausstehenden Forderungen wird eng verfolgt. Im Berichtszeitraum kam es zu keinen wesentlichen Forderungsausfällen. Wir sehen für die zukünftige Entwicklung keine bedrohlichen Entwicklungen.

Die Versorgung mit Liquidität ist für den Aurubis-Konzern von hoher Bedeutung und war im abgelaufenen Geschäftsjahr sichergestellt. Die Kreditlinien seitens der Banken waren ebenfalls ausreichend. Auch für das neue Geschäftsjahr gehen wir aus heutiger Sicht von einer entsprechenden Entwicklung aus. Risiken, die aus einem Wiederaufleben der Staatsschuldenkrise im Euroraum resultieren können und die wir nach heutiger Einschätzung als „mittel“ einschätzen, werden durch die Treasury-Funktion überwacht.

Umweltschutz und Sonstiges

Grundsätzlich besteht das Risiko, dass sich umweltrechtliche oder regulatorische Bestimmungen verschärfen und so entsprechende Kosten entstehen oder es zu Einschränkungen bei der Produktion und Vermarktung von Produkten kommt. So besteht das Risiko, dass die weiter verschärfende Umweltgesetzgebung die Vermarktung von Eisensilikat immer mehr einschränkt. Um dem entgegenzuwirken, haben wir in der Primärhütte Hamburg ein Investitionsprojekt aufgesetzt. Das Ziel aus der Umweltperspektive besteht darin, die im Eisensilikat enthaltenen Verunreinigungen durch eine zusätzliche Aufbereitungsstufe zu reduzieren. Zudem wollen wir durch die Erweiterung unserer Granulationskapazitäten eine größere Flexibilität auf dem Absatzmarkt erreichen.

Außerdem können Umweltrisiken, die beispielsweise aus der möglichen Nichteinhaltung von Grenzwerten resultieren, ebenso wie Verstöße gegen Auflagen zu rechtlichen Konsequenzen führen. Um dem zu begegnen, sorgen wir für einen umweltfreundlichen Betrieb unserer Produktionsanlagen. Im Umweltschutz sind wir international führend, was zum Beispiel die jährlichen Zertifizierungen nach ISO 14001 und EMAS belegen. Wir sehen uns hier auch für die Zukunft gut aufgestellt. Gleichwohl können betriebliche Störungen, die auch zu Beeinträchtigungen der Umwelt führen könnten, nicht vollständig ausgeschlossen werden. Insgesamt stufen wir die Umweltrisiken als „mittel“ ein.

In einem Betrieb mit komplexen Prozessen ist das Fachwissen der Mitarbeiter ein wichtiger Faktor, um die Leistungsqualität sicherzustellen. Deshalb greifen verschiedene Maßnahmen ineinander, damit Aurubis auch weiterhin auf das Know-how der Mitarbeiter zählen kann. Durch Kooperationen und Kontakte mit Hochschulen bauen wir Verbindungen zu qualifizierten Nachwuchskräften auf und durch Qualifizierungsmaßnahmen fördern wir die Entwicklung von Fach- und Führungskräften.

Die Bereiche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben bei uns einen hohen Stellenwert. Unser Augenmerk liegt auf der Verantwortung des Einzelnen, detaillierte Gefährdungsbeurteilungen, Fortbildung sowie kurz- und mittelfristige Ziele mit der Vision „Null Unfälle“.

Rechts-, Steuer- und Compliance-Risiken begegnen wir mit organisatorischen Maßnahmen und klaren Führungsstrukturen. Die politische Diskussion zu Steuerthemen, wie z. B. Finanztransaktion- und Vermögensteuer, sowie deren mögliche Auswirkungen werden durch uns eng verfolgt. Gegen Aurubis läuft zurzeit in Bulgarien ein Kartellverfahren. Die Vorwürfe hält der Aurubis-Konzern der Sache nach für unbegründet.

Verfügbarkeitsrisiken unserer IT-Systeme begrenzen wir durch kontinuierliche Überwachung, technische Vorkehrungen sowie notwendige Anpassungen. Durch die redundante Auslegung unserer IT-Infrastrukturen sowie durch Datenwiederherstellungs- und Kontinuitätspläne begegnen wir Risiken aus möglichen Störungs- oder Katastrophenfällen. Risiken aus unbefugten Zugriffen auf Unternehmensdaten begegnen wir durch restriktive Vergabe von Zugriffsberechtigungen, durch Sicherheitsüberprüfungen und durch den Einsatz moderner Sicherheitstechnologien.

Zudem werden ausgesuchte Risiken über Versicherungen weitgehend abgedeckt. Hierbei bedienen wir uns der Expertise eines externen Versicherungsmaklers.

Internes Kontrollsystem bezogen auf den Konzern-/Rechnungslegungsprozess

(Bericht gemäß §§ 289 Abs. 5 und 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB)

Ziel des internen Kontrollsystems (IKS) für den Rechnungslegungsprozess ist es, zu gewährleisten, dass ein regelungskonformer Abschluss erstellt wird. Aurubis verfügt über ein internes Kontroll- und Risikomanagementsystem, in dem Strukturen und Prozesse bezogen auf den Rechnungslegungsprozess definiert und in der Organisation umgesetzt sind. Damit wird sichergestellt, dass die Rechnungslegung verlässlich und ordnungsmäßig ist, dass Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften vollständig und zeitnah erfasst werden und gesetzliche Normen und interne Richtlinien zur Rechnungslegung eingehalten werden. Änderungen von Gesetzen und Rechnungslegungsstandards werden fortlaufend auf ihre Relevanz für den Konzern-/Jahresabschluss analysiert und daraus resultierende Änderungen in den internen Prozessen und Systemen aufgenommen.

Grundlagen des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems

Die Aurubis AG stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss des Aurubis-Konzerns auf. Diesem Prozess vorgelagert ist die Finanzberichterstattung der in den Konzernabschluss einbezogenen Konzerngesellschaften, die ihre Abschlüsse lokal erstellen und über ein konzerneinheitlich definiertes Datenmodell an die Abteilung Corporate Accounting übermitteln. Die Verantwortung für die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien und Verfahren sowie den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf der rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme liegt bei den Konzerngesellschaften.

Das interne Kontrollsystem beinhaltet folgende wesentliche Grundlagen:

Sicherstellung der normgerechten Bilanzierung bei der Erstellung des Einzelabschlusses der Aurubis AG durch systemseitig implementierte Kontrollen, die ergänzt werden durch manuelle Kontrollen der Rechungslegung und weitere Genehmigungs- und Freigabeverfahren (Funktionstrennungen, Zugriffsregelungen und -beschränkungen, Anwendung des Vier-Augen-Prinzips, Regelungen zum Zahlungsverkehr)
Sicherstellung konzerneinheitlicher Bilanzierung nach IFRS durch die Anwendung einheitlicher Bilanzierungsvorschriften und Arbeitsanweisungen, zentrale Prüfung der Reporting Packages, Abweichungsanalyse zum Budget und Berichterstattung im Rahmen der quartalsweise stattfindenden Finance-Meetings
Erfassung der externen Rechnungslegung und der internen Berichterstattung durch alle Konzerngesellschaften in einem einheitlichen Konsolidierungs- und Berichtssystem
Gesamtkonsolidierung des Konzernabschlusses durch das Corporate Accounting, das die Konsolidierungsmaßnahmen, Abstimmungsarbeiten und die Überwachung der zeitlichen und prozessualen Vorgaben zentral durchführt
Unterstützung der lokalen Gesellschaften in Fragen der Rechnungslegung durch zentrale Ansprechpartner im Corporate Accounting
Klärung von speziellen fachlichen Fragestellungen und komplexen Sachverhalten fallbezogen unter Einbeziehung externer Sachverständiger

Interne Revision als prozessunabhängige Risikobetrachtung

Die Interne Revision prüft u. a. die Zuverlässigkeit des Rechnungswesens. Dabei werden insbesondere bestehende interne Regelwerke der Prozesse und deren Einhaltung in der Praxis überprüft. Darüber hinaus informiert die Interne Revision über Risiken, die aus erkennbaren Abweichungen entstehen, und rät zu Anpassungsmaßnahmen.

Chancenmanagementsystem

Neben dem Risikomanagement ist auch das Chancenmanagement ein wichtiger Bestandteil der zentralen und dezentralen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse des Aurubis-Konzerns. Das Ziel besteht darin, interne und externe Potenziale, die sich positiv auf unseren wirtschaftlichen Erfolg auswirken können, frühzeitig zu identifizieren. Diese Potenziale werden beurteilt und gegen die mit ihnen einhergehenden Risiken abgewogen. Im nächsten Schritt werden Initiativen und Maßnahmen definiert, mit deren Hilfe die Potenziale realisiert werden können. Der Prozess der Identifizierung und Beurteilung von Chancen ist Teil unseres jährlichen integrierten Strategie- und Planungsprozesses.

Die Umsetzung der Chancen ist tägliche Managementaufgabe – sowohl auf Ebene der Business Units als auch des Konzerns. Die Basis für das Erkennen von Chancen bilden ein kontinuierliches Beobachten und Analysieren unserer Märkte auf der Angebots- und Nachfrageseite, des Wettbewerbsumfelds und globaler Trends.

Erläuterung der wesentlichen Chancen

Steigende weltweite Nachfrage nach Kupfer und Kupferprodukten

Kupfer ist einer der wichtigsten metallischen Rohstoffe. Die Nachfrage nach Kupfer richtet sich nach dem weltweiten Wirtschaftswachstum, insbesondere in der Elektro-, Elektronik-, Bau- und Automobilindustrie. Globale Trends wie steigende Energieknappheit, zunehmende Urbanisierung und Wachstum der globalen Mittelschicht werden den Kupferbedarf weiter erhöhen. Dabei wird in den nächsten Jahren die Kupfernachfrage nach wie vor in dem heute schon bedeutendsten Markt China sowie weiteren Schwellenländern überproportional steigen. Sollte sich die Konjunktur und Nachfrage nach unseren Kupferprodukten in den für uns relevanten Märkten günstiger entwickeln, als derzeit erwartet, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

Positive Entwicklung der Schmelz- und Raffinierlöhne sowie der Marktpreise für unsere Produkte

Die Ergebnislage des Aurubis-Konzerns wird wesentlich durch die Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate sowie Altkupfer und Recyclingmaterialien und durch die Marktpreise für unsere Produkte wie Schwefelsäure determiniert. Sollten sich die Schmelz- und Raffinierlöhne sowie die Marktpreise der Produkte günstiger entwickeln, als derzeit prognostiziert, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

Steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz

Aurubis ist der weltweit führende Kupferrecycler. Angesichts der steigenden Bedeutung von Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit gehen wir von einem weiter wachsenden Bedarf an Recyclinglösungen aus. Dies wird auch durch nationale und internationale Gesetzgebungen unterstützt und gefordert. Durch unsere Recyclingaktivitäten und den Zugang zu unseren Kupferproduktkunden sehen wir uns in der Lage, zukünftig erweiterte Lösungen für geschlossene Kreislaufsysteme anzubieten. Sollten sich die nationalen und internationalen Vorschriften für Recycling verschärfen und die Nachfrage nach Recyclinglösungen in unseren Märkten stärker als erwartet erhöhen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Beschaffungs- und damit Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

Weiterentwicklung der Kompetenzen zur Verarbeitung komplexer Rohstoffe

Sowohl primäre als auch sekundäre Rohstoffe werden in dem Sinne komplexer, dass die Gehalte an Kupfer abnehmen und die Konzentrationen an Begleitelementen und Verunreinigungen zunehmen. Eine besondere Stärke von Aurubis liegt bereits heute darin, komplexe Materialien wie z. B. Elektronikschrott zu verarbeiten. Diese Kompetenzen werden bei Aurubis kontinuierlich weiterentwickelt, um effiziente und ressourcenschonende Verarbeitungsprozesse für die Rohstoffe der Zukunft zu entwickeln. Ein größerer Fortschritt bei der Weiterentwicklung unserer Kompetenzen als bisher prognostiziert könnte einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

Kontinuierliche Verbesserung der Prozesse und Kostenposition sowie Realisierung von Synergien

In unseren Märkten stehen wir in einem globalen Wettbewerb. Operative Exzellenz ist daher von hoher Bedeutung. Wir arbeiten kontinuierlich an einer Optimierung unserer Prozesse und Verbesserung unserer Kostenposition. Außerdem identifizieren und realisieren wir kontinuierlich Synergiepotenziale, die sich aus unserer Aufstellung entlang der Kupfer-Wertschöpfungskette ergeben. Sollten wir die mit den eingeleiteten Verbesserungsmaßnahmen verbundenen Ziele übertreffen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

Kapazitätserweiterung verbunden mit Internationalisierung

Wachstumspotenzial sehen wir in einer Expansion unserer Verarbeitungskapazitäten in Regionen mit vorteilhaften ökonomischen Rahmenbedingungen sowie in der Nähe zu unseren Beschaffungs- und Absatzmärkten. Wir werden weiterhin an unseren bestehenden Standorten investieren, streben aber auch an, unser Produktionsnetzwerk weiter auszubauen. Sollten wir in der Lage sein, unsere Kapazitäten stärker und/oder mit geringerem Kapitaleinsatz als erwartet auszubauen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

Weiterentwicklung von Lösungen für Kunden und Lieferanten

Auf allen Stufen unserer Wertschöpfungskette arbeiten wir eng mit unseren Lieferanten und Kunden zusammen. Dies beinhaltet beispielsweise kundenindividuelle Produktentwicklungen, zusätzliche Services, Verarbeitung spezifischer Rohstoffe und ein erweitertes Angebot geschlossener Kreislauflösungen. Wir werden diese Lösungen ausbauen und verbessern, um für unsere Kunden und Lieferanten zusätzlichen Wert zu schaffen. Eine stärkere als die prognostizierte Nachfrage unserer Kunden und Lieferanten nach unseren Lösungen und Services könnte einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

Innovationen aus künftigen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten

Im Rahmen unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten arbeiten wir an Innovationen, die uns in Zukunft einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. So arbeiten wir zum Beispiel daran, unsere Verarbeitungsprozesse noch ressourcenschonender zu gestalten und unsere Kompetenz zur Verarbeitung komplexer Materialien weiter auszubauen. Im Produktbereich zielen unsere Aktivitäten beispielsweise auf die Weiterentwicklung der Produktionstechnologien zur Verringerung von Durchlaufzeiten sowie auf die technische Umsetzung von Kreislauflösungen für unsere Kunden. Sollte es bei unseren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten größere Fortschritte geben, als bisher erwartet, könnten sich diese positiv auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns auswirken.

Beurteilung der Risiko- und Chancensituation des Aurubis-Konzerns

Im Berichtszeitraum sind keine wesentlichen Risiken eingetreten. Es haben sich keine besonderen strukturellen Veränderungen in den Risiken des Konzerns ergeben. Nach unserer heutigen Einschätzung ergeben sich keine den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken.

Sowohl das Audit Committee als auch der Abschlussprüfer haben festgestellt, dass Vorstand und Aufsichtsrat die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen in geeigneter Form getroffen haben und dass das gesetzlich geforderte Risikofrüherkennungs- und Überwachungssystem alle Voraussetzungen erfüllt.

Für ein ganzheitliches Bild der unternehmerischen Tätigkeiten sind neben den Risiken auch die Chancen des Konzerns zu betrachten. Die bestehende Chancenlage des Aurubis-Konzerns ist dabei mit der des Vorjahres vergleichbar. Wir sind davon überzeugt, dass wir aufgrund unseres Geschäftsportfolios, unserer Kompetenzen und unserer Innovationsfähigkeit die sich ergebenden Chancen realisieren können. Gleichzeitig versetzen uns diese Faktoren in die Lage, den entstehenden Risiken erfolgreich zu begegnen. Ferner sind wir davon überzeugt, dass wir über geeignete Abläufe, Maßnahmen und Instrumente zur Identifizierung wichtiger Chancen und zur Beherrschung der relevanten Risiken verfügen.

Prognosebericht

Die im Kapitel „Prognosebericht“ getroffenen Aussagen basieren auf unserer Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Entwicklung am globalen Kupfermarkt sowie der Rohstoff- und Produktmärkte von Aurubis. Diese haben Analysen von Wirtschaftsforschungsinstituten, Organisationen und Branchenverbänden sowie interne Marktanalysen zur Grundlage. Die dargestellten Einschätzungen für den zukünftigen Geschäftsverlauf orientieren sich an den Zielsetzungen der BUs sowie an den Chancen und Risiken, die die erwarteten Marktbedingungen und Wettbewerbssituationen im Prognosezeitraum bieten. Dieser beträgt ein Jahr. Die Chancen und Risiken, die den Aurubis-Konzern betreffen, sind im Risiko- und Chancenbericht detailliert erläutert. Unsere Prognosen werden regelmäßig angepasst. Die im Nachfolgenden getroffenen Aussagen basieren auf unserem Kenntnisstand vom Dezember 2015.

Der Aurubis-Konzern hat das neue Geschäftsjahr 2015/16 in einem sich insgesamt verschlechternden globalen Marktumfeld begonnen:

Die Weltwirtschaft zeigt sich in ihrem Wachstum verhalten.Risiken bestehen fort. Diese werden insbesondere in der ungewissen wirtschaftlichen Entwicklung der Schwellenländer gesehen, allen voran der in China. In den USA ist der Konjunkturverlauf zwar zufriedenstellend, die Chefin der US-Notenbank hat der Zinsanhebung noch im Jahr 2015 allerdings eine reelle Chance eingeräumt. Wie sich dies im Einzelnen auswirken wird, bleibt offen. In der Eurozone konnte die Unternehmensstimmung im Oktober auf breiter Basis leicht zunehmen, wie es der Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) bestätigt. Ob sich dies über ein leichtes Wachstum hinaus in konkreten Ergebnissen niederschlagen kann, muss sich erst noch zeigen. Auch ist unklar, wie sich der Flüchtlingszustrom nach Europa auswirken wird. Zudem sind die politischen Konflikte z. B. in der Ukraine und im Nahen Osten weiterhin ungelöst.

Für den Kupfermarkt und die anderen Metall- und Rohstoffmärkte kann davon ausgegangen werden, dass die Weltwirtschaft zwar auf Wachstumskurs bleibt, dass aber die Unsicherheiten anhalten werden. Hiervon wird auch die Kupferpreisentwicklung beeinflusst sein.

Für Kupfer hat sich in den ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres mit Kursen über 5.000 US$/t zunächst keine bestimmte Kursrichtung ausgebildet. Ab etwa Mitte November kam es dann aber zu einem Rückgang unter diese Marke. Die weitere Preisentwicklung ist ungewiss. Preiserholungen sind aber möglich, wenn es z. B. zu Produktionsstörungen kommt, die Kupferbestände weiter sinken oder die Kupfernachfrage insgesamt doch zufriedenstellend ausfällt.

Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres 2015/16 zeigen sich an unseren Teilmärkten, wie dem Konzentratmarkt, positive Tendenzen. Auch spricht vieles für eine moderate Kathodennachfrage sowie für ein stabiles Produktgeschäft. Noch nicht vorhersehbar ist die weitere Entwicklung an den kurzfristiger ausgerichteten Altkupfermärkten. Ähnlich kurzfristig und wenig kalkulierbar ist auch das Schwefelsäuregeschäft, das aktuell durch ein Überangebot am Markt und damit durch deutlich geringere Preise gekennzeichnet ist.

In stärkerem Umfang als 2014/15 werden sich voraussichtlich die internen Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung auswirken; zu Belastungen kommt es durch den großen Wartungsstillstand der Primärkupfererzeugung am Standort Pirdop.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Weltwirtschaft wächst weiter, ist jedoch anhaltenden Risiken ausgesetzt

Die Weltwirtschaft wird 2016 nach Einschätzung des IWF voraussichtlich auf ihrem Wachstumspfad bleiben, Risiken sind jedoch weiterhin vorhanden. Nach 3,4 % im Jahr 2014 und 3,1 % im Jahr 2015 wird für das kommende Jahr eine Steigerung von 3,6 % veranschlagt. Ihren Beitrag dazu sollen sowohl die entwickelten Volkswirtschaften als auch die Schwellenländer leisten. Gerade Letztere wurden 2015 mit einer Kombination ungünstiger Faktoren konfrontiert. Sie sahen sich geopolitischen Spannungen, reduzierten Kapitalflüssen und zum Teil verschärften Finanzierungskonditionen gegenüber. Besonders China machte als Schwergewicht in der Gruppe dieser Länder durch eine reduzierte Wachstumsdynamik von sich reden, die grenzüberschreitend weitere negative Wirkungen entfaltete.

Wesentliche Effekte gingen von niedrigeren Rohstoffpreisen aus. Während die rohstoffreichen Länder im Exportgeschäft darunter litten, konnten die von Rohstoffimporten abhängigen Staaten in ihrer Wirtschaftsentwicklung davon profitieren.

Folgende Einflüsse werden auch 2016 wesentlich für das Gesamtbild sein:

In China wurde im neuen Fünfjahresplan für die Periode 2016 bis 2020 auf die Nennung eines Wachstumsziels verzichtet, der chinesische Staatspräsident sieht jedoch das Wirtschaftswachstum des Landes in den nächsten Jahren nicht einbrechen und veranschlagt die Wachstumsrate auf mindestens 6,5 % jährlich. Ausländische Konjunkturexperten sind hinsichtlich des erwarteten BIP-Wachstums allerdings vorsichtiger. Der IWF geht in seiner Prognose für China von nur 6,3 % Zuwachs aus. Dennoch hält er in der Gesamtbetrachtung der Schwellen- und Entwicklungsländer die Rückkehr zu einem Wirtschaftswachstum von 4,5 % für wahrscheinlich, was auf eine gewisse Normalisierung der Rahmenbedingungen in einigen Ländern und auf positive Einflüsse aus der besseren Entwicklung in Industrieländern zurückgeführt wird. Besonders einkommensschwache und von Rohstoffexporten abhängige Volkswirtschaften unterliegen jedoch weiterhin besonderen Risiken.

In der Gruppe der hochentwickelten Länder wird sich nach Meinung des IWF die Erholung in den USA voraussichtlich fortsetzen. Begünstigt wird dies vor allem von niedrigen Energiepreisen, gestärkten Unternehmensbilanzen und einer weiteren Erholung des Bausektors. Die belastenden Effekte aus einem festen US-Dollar sollen damit mehr als ausgeglichen werden. Das Wirtschaftswachstum der USA im Jahr 2016 wird deshalb mit 2,8 % veranschlagt.

Auch in Japan könnten sich die Besserungstendenzen fortsetzen. Das Wirtschaftswachstum sollte 1 % im Jahr 2016 erreichen.

Die moderate Erholung im Euro-Raum wird sich voraussichtlich fortsetzen, unterstützt von niedrigen Rohstoffpreisen, einer lockeren Geldpolitik und einem exportfördernden niedrigen Euro. Limitiert wird das Wachstum allerdings weiterhin von regionalen Einzelentwicklungen innerhalb des Währungsgebietes und anderen Faktoren wie z. B. von der demographischen Entwicklung. Insgesamt veranschlagt der IWF für 2016 in der Euro-Zone ein Plus von 1,6 % nach 1,5 % im laufenden Jahr. Deutschland liegt gegenüber dem Vorjahr mit plus 1,6 % auf gleicher Höhe, Frankreich mit plus 1,5 % und Italien mit plus 1,3 % etwas darunter. Außerhalb weist insbesondere Großbritannien mit plus 2,2 % ein überdurchschnittliches Wachstum auf.

Entwicklung auf den geschäftsrelevanten Märkten

Allgemeiner Kupfermarkt

Grundsätzlich wird dem Rohstoffsektor in Wirtschaftskreisen auch im kommenden Jahr nicht viel zugetraut. Der Fokus liegt hierbei auf einer schwächeren Rohstoffnachfrage, die vor allem in China gesehen wird. Für Kupfer gilt dies besonders, da das Land etwa 45 % der Weltkupfernachfrage auf sich vereint. Dessen ungeachtet sind aber Sektoranalysten und Fachinstitute der Meinung, dass nicht mit größeren Produktionsüberschüssen im Markt für raffiniertes Kupfer zu rechnen ist. Die International Copper Study Group hat z. B. für 2016 in ihrer Weltkupferbilanz sogar ein minimales Produktionsdefizit ermittelt. Andere, wie Cochilco, die staatliche Kupferkommission Chiles, sehen lediglich einen geringen Überschuss von 44.000 t, der ins Verhältnis zum Gesamtmarkt von etwa 22 Mio. t gesetzt werden muss.

Damit könnte der internationale Kupfermarkt auch 2016 über ein solides Fundament verfügen, das einem nachhaltigen weiteren Kursverfall entgegensteht. Dennoch werden Unsicherheiten die Marktentwicklung weiterhin begleiten. Mit anhaltender Volatilität des Preises muss deshalb gerechnet werden.

Hinsichtlich der Entwicklungen in China besteht ein breites und differenziertes Meinungsspektrum, dass keine klare Aussage zulässt.

In den USA, auf die etwa 7,5 % des Weltkupferbedarfs entfällt, wird nach Angaben von CRU International etwa ein Drittel des nationalen Kupferbedarfs in Korrelation mit dem industriellen Output gesehen, der 2016 um rund 2 % wachsen könnte. Dies ist eine Rate, die auch für den US-Autosektor als möglich erachtet wird. Dieser steht für rund 14 % der nationalen Kupfernachfrage. Insgesamt dürfte sich damit 2016 ein moderater Anstieg der US-Kupfernachfrage von etwas über 2 % ergeben.

Für Westeuropa werden aus der langsamen Erholung der Wirtschaft Effekte für den Kupferbedarf erwartet, die allerdings regionale Unterschiede beinhalten. Insgesamt könnte der Kupferbedarf 2016 in diesem Markt um 1,5 % zunehmen. Impulse kommen inzwischen außerhalb der nordeuropäischen Länder auch aus Spanien und Italien. Gute Perspektiven hat das Bauwesen in der Eurozone und auch die Aussichten für die Autoproduktion werden als solide beschrieben.

Die Lagerhaltung in den internationalen Lagerhäusern der London Metal Exchange hat während der ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres einen Rückgang der Kupferbestände verzeichnet. Mitte November 2015 wies die LME einen Kupferbestand von 259.000 t aus und verzeichnete damit seit dem Beginn des neuen Geschäftsjahres einen Rückgang von fast 62.000 t. Zugleich sind die zur Auslieferung angemeldeten Mengen hoch.

Die Einschätzung der Produktionsseite des Kupfermarktes gestaltet sich für das kommende Jahr besonders schwierig, da neben den herkömmlichen Einflussgrößen Streiks, Rohstoffengpässe, technische Störungen, Wartungsstillstände, Wetter und Naturgewalten namhafte Effekte vom derzeit niedrigen Kupferpreisniveau darstellen dürften. Dies hat sich bereits in den Ankündigungen größerer Kupferunternehmen während der letzten Wochen gezeigt. So beabsichtigt allein der Kupfer- und Metallproduzent Glencore, seine Produktion von Kupfer um 455.000 t zu kürzen. Die anderen großen international operierenden Metallunternehmen stehen ebenfalls unter Preis- und Kostendruck und unterziehen ihre Portfolios und ihr Geschäft einer Revision mit dem Ziel der Kostensenkung und Optimierung. Hieraus könnten weitere Produktionskürzungen entstehen.

Abseits von Produktion und Nachfrage sowie Bestandsverfügbarkeit sind weitere Einflüsse auf den Kupfermarkt gegeben. Hierzu zählt insbesondere die Entwicklung an den Devisenmärkten, die auch das Engagement institutioneller Anleger mitbestimmt. Ein starker US-Dollar lässt deren Interesse am dollarbasierten Kupfermarkt sinken. Auch können die Preisentwicklung bei anderen Rohstoffen, wie bei Rohöl, oder die Entwicklungen am Kapitalmarkt das Anlegerverhalten beeinflussen. In beiden Fällen kann keine zuverlässige Prognose zur Entwicklung abgegeben werden. Hinsichtlich der eigenen US-Dollar-Risiken haben wir die uns bekannten Währungspositionen für 2015/16 bereits in wesentlichen Teilen abgesichert.

Der Kupferpreis, der sich an der Börse bildet, wird ungeachtet fundamentaler Faktoren auch im neuen Geschäftsjahr unbestimmbaren Einflüssen unterliegen und Schwankungen aufweisen. Dies beruht nicht zuletzt auf der unterschiedlichen Beurteilung des Marktes durch Analysten, Anleger und andere Akteure.

Märkte für Kupferkonzentrate und Schwefelsäure

Die Versorgung mit Rohstoffen zur Produktion von Kupfer umfasst bei Aurubis zu einem großen Teil Kupferkonzentrate, für die ein Weltmarkt existiert. Sie werden von Primärhütten ohne eigene Minen zumeist über langfristige Bezugsverträge beschafft, die sich hinsichtlich der Schmelz- und Raffinierlöhne jährlich an sogenannten Benchmarks für reinere Qualitäten orientieren.

Die internationalen Märkte für Kupferkonzentrate dürften im neuen Geschäftsjahr weiterhin von einer guten Mengenversorgung gekennzeichnet sein, was insbesondere auf die Inbetriebnahme von Erweiterungskapazitäten und neuen Minenprojekten zurückgeführt werden kann und auch dem limitierten Kaufbedarf von Nachfragern zuzuschreiben ist. Produktionsschwierigkeiten bei Minen oder nicht absehbare Ereignisse wie Streiks, technische Störungen, Energieengpässe und extreme Wetterverhältnisse können das Mengenangebot allerdings negativ beeinflussen.

Die Schmelz- und Raffinierlöhne für Spot-Verschiffungen von Kupferkonzentrat liegen derzeit auf einem hohen Niveau. Dies dürfte auch die Konditionen in den derzeit laufenden Verhandlungen für das Jahr 2016 positiv beeinflussen.

Das Angebot an den europäischen Märkten für Altkupfer ist derzeit sehr gering. Die weitere Entwicklung, für einen längeren Zeitraum, kann nicht zuverlässig prognostiziert werden.

Bei den Preisen für Schwefelsäure, die wir im Rahmen der Konzentratverarbeitung als Kuppelprodukt herstellen, könnte sich die ungünstige Situation aufgrund eines anhaltenden Überangebots vorerst fortsetzen. Wie lange und in welchem Ausmaß dies der Fall ist, lässt sich ebenfalls nicht qualifiziert prognostizieren. Einen entscheidenden Einfluss werden die Marktentwicklung in den Schwellenländern und die Entwicklung auf dem Düngemittelmarkt haben.

Märkte für Kupferprodukte und Recycling

Die Lage an den Märkten für Kupferprodukte dürfte in den kommenden Monaten wesentlich davon abhängen, wie sich die europäische Wirtschaft entwickeln wird und wie die einzelnen Branchenkonjunkturen verlaufen. Bisher zeigt sich hier insgesamt eine stabile Entwicklung, die sich fortsetzen könnte.

Für den weltweiten Elektro-Markt geht der Zentralverband der elektrotechnischen Industrie (ZVEI) von einem 5 % Wachstum im Jahr 2016 aus. Gestützt wird diese Entwicklung vor allem von den Schwellenländern, wohingegen in Europa ein niedrigeres Wachstums von 3 % erwartet wird.

Die Nachfrage nach PKW und LKW in Europa ist nach Angaben der European Automobile Manufacturers Association in den ersten neun Monaten 2015 um 8,8 bzw. um 12,2 % gestiegen. Ob und wie sich die jüngsten Abgasskandale negativ auf den Absatz europäischer Hersteller in Jahr 2016 auswirken, ist bisher noch nicht erkennbar.

Für die deutsche Bauindustrie sehen Prognosen für 2016 ein moderates Wachstum von 2 % im Jahresvergleich, wobei die Hauptimpulse hierfür aus den Ballungsgebieten kommen werden.

Basierend auf diesen Prognosen erwarten wir für Europa im Jahr 2016 eine stabile wirtschaftliche Entwicklung in den drei genannten, wichtigsten Branchen der Kupferanwendung, sofern sich die übergeordneten politischen und konjunkturellen Risiken nicht weiter verschärfen.

Die Wirtschaft in den USA, deren Entwicklung für unser dortiges Zweigwerk von ausschlaggebender Bedeutung ist, sollte sich auch 2016 weiter erholen, was sich positiv im dortigen Bedarf an Kupfer zeigen dürfte. Allerdings wird die Lage auch davon abhängen, wie sich der höhere von verstärkten Importen ausgehende Druck und eine fortgesetzte Nachfrageschwäche bei einzelnen Großkunden auswirken wird.

Für Kupfergießwalzdraht könnte sich die europäische Nachfrage in den kommenden Monaten zunächst auf dem heutigen Niveau bewegen. Die Lage in Frankreich wird sich voraussichtlich nicht signifikant verbessern. Es spricht einiges dafür, dass die leichte Erholung des italienischen und spanischen Marktes sich fortsetzten könnte. Insgesamt gehen wir trotz eines üblicherweisen schwachen saisonalbedingten ersten Quartals für das laufende Geschäftsjahr von weitgehend stabilen Nachfrageaktivitäten der Kabel- und Drahtindustrie sowie des Bereichs Automotive aus.

Bei den Kupferstranggussformaten geht der Trend weiterhin zu hochwertigen Spezialprodukten, die auch zunehmend in besonderen Abmessungen verlangt werden. Gleichzeitig wird die Nachfrage nach Standardprodukten eher schwächer erwartet. Hinsichtlich der Nachfrage nach Stranggussformaten erwarten wir insgesamt eine Stabilisierung auf heutigem Niveau.

Im europäischen Markt für Flachwalzprodukte erwarten wir insgesamt eine wenig veränderte Nachfragesituation mit Wachstumschancen in einzelnen Bereichen, in Nordamerika rechnen wir mit einem wenig veränderten Marktumfeld.

Für Altkupfer haben sich die schwierigen Marktverhältnisse nach dem Ende des Geschäftsjahres verstärkt. Wegen niedriger Metallpreisnotierungen sind die Sammelaktivitäten für Schrotte insgesamt zurückgefahren worden. Dies betrifft auch Kupfer, das zusammen mit anderen Metallen wie Aluminium oder Stahlschrott vom Metallhandel erfasst wird. Die Preisentwicklung motiviert darüber hinaus auch vorgelagerte Stufen der Recyclingkette, Schrotte zurückzuhalten und auf bessere Preise zu hoffen. Insgesamt trifft damit ein etwas reduziertes Schrottaufkommen auf eine gleichbleibend hohe Nachfrage. Der Druck auf die Raffinierlöhne ist aktuell gegeben.

Die Verfügbarkeit an komplexen Recyclingmaterialien, zu denen auch Elektronikschrotte gehören, unterliegt grundsätzlich anderen Rahmenbedingungen und damit weniger kurzfristig wirksam werdenden Veränderungen. Bei komplexen Recyclingmaterialien hat sich die Situation im neuen Geschäftsjahr, bedingt durch schwache Metallnotierungen und eine schlechte Versorgungslage von Vorlieferanten, als leicht rückläufig erwiesen. Es ist davon auszugehen, dass bei einem Anhalten dieser Marktverhältnisse der Druck auf die Raffinierlöhne auch hier zunehmen könnte.

Geschäfts- und Ergebniserwartung des Aurubis-Konzerns

Die Unsicherheiten aus dem gesamtwirtschaftlichen und marktbezogenen Umfeld des Aurubis-Konzerns werden auch im Geschäftsjahr 2015/16 die Geschäftstätigkeit begleiten. Aus den bisher vorliegenden Erkenntnissen lässt sich jedoch ableiten, dass wir es in den Business Units (BU) mit einer differenzierten Entwicklung zu tun haben:

In der BU Primärkupfererzeugung gehen wir von einer weiterhin guten Verfügbarkeit von Kupferkonzentraten aus, die uns eine gute Mengenversorgung mit hohen Schmelz- und Raffinierlöhnen erlauben wird und damit die Grundlage für eine zufriedenstellende Auslastung unserer Schmelzanlagen an allen Standorten bildet.

An unserem Standort Pirdop (Bulgarien) werden wir im April/Mai 2016 einen Großstillstand der Primärkupfererzeugung und Schwefelsäureherstellung durchführen. Durch den 50-tägigen Großstillstand wird es zu einem begrenzten Produktionsausfall kommen. Die Arbeiten werden jedoch von den Erfahrungen aus dem vergleichbaren Projekt in Hamburg profitieren. Außerdem ist der Umfang geringer, da der Standort Pirdop über keine eigene Edelmetallerzeugung verfügt. Die Investitionskosten werden voraussichtlich 44 Mio. € betragen, die Belastung des Ergebnisses vor Steuern ca. 25 Mio. €.

Betriebsbedingt sind weitere kürzere Stillstände für Wartungsarbeiten an anderen Anlagen und Aggregaten im Konzern eingeplant. Sollten sich darüber hinaus keine außergewöhnlichen Störungen ergeben, z. B. in der Prozesstechnik, durch nicht vorhersehbare Vorkommnisse oder durch Ereignisse bei unseren Lieferanten, ist davon auszugehen, dass wir in unseren Schmelzaggregaten erneut gute Durchsätze erreichen können.

In der Berichterstattung der Medien über die Konzentratmärkte ist wiederholt auf die zunehmend komplexere Materialzusammensetzung hingewiesen worden. Dies hat sich in der Entwicklung während des Berichtsjahres 2014/15 bestätigt und ist umso mehr eine besondere Herausforderung für uns. Wir sind aktiv an diese Entwicklung herangegangen und wollen unsere Verarbeitungsprozesse darauf noch stärker als bisher einstellen. Dies betrifft auch die Betrachtung und Einbeziehung der gesamten Lieferkette. Des Weiteren arbeiten wir fortlaufend an der Erschließung von Kostensenkungspotenzialen zur Verbesserung der Wettbewerbssituation im internationalen Wettbewerb.

Anders als das Geschäft mit Kupferkonzentraten hängt der Absatz von Schwefelsäure von kurzfristigeren Entwicklungen ab. Die Verträge haben deshalb deutlich kürzere Laufzeiten. Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres entstand aufgrund eines Angebotsüberschusses Druck auf die Schwefel-

säurepreise, eine Besserung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennbar.

Dies gilt auch für die Versorgung mit Altkupfer und für die korrespondierenden Raffinierlöhne. Das Mengenangebot ist seit Anfang Oktober 2015 schwach geblieben, die Marktkonditionen sind entsprechend nicht zufriedenstellend.

In der BU Kupferprodukte haben wir es zum Teil mit Märkten zu tun, die eine sehr unterschiedliche Natur besitzen:

Im Kathodenabsatz werden derzeit die Weichen für das Kalenderjahr 2016 gestellt. Aurubis hat seine diesbezügliche Kathodenprämie für europäische Kunden von 110 US$/t auf 92 US$/t abgesenkt und trägt damit einer als zurückhaltend erwarteten Kundennachfrage für Jahresverträge Rechnung.

Im Produktgeschäft laufen derzeit die Verhandlungen über Jahresverträge 2016. Die anhaltenden Unsicherheiten in der Weltwirtschaft und in der konjunkturellen Entwicklung Europas scheinen dabei ihre Spuren in der Ordertätigkeit unserer Kunden zu hinterlassen. Für konkrete Aussagen über Abschlussvolumina ist es noch zu früh. Wir gehen jedoch auch im neuen Geschäftsjahr von einer zufriedenstellenden Anlagenauslastung aus.

Für Kupfergießwalzdraht, den wir überwiegend in Zentraleuropa absetzen, ist insgesamt mit einer guten Nachfrage zu rechnen. Dafür sprechen aus heutiger Sicht die Aussichten in den Endbedarfsbranchen. Dennoch muss abgewartet werden, wie sich die laufenden Verhandlungen über Jahresverkaufsverträge 2016 entwickeln werden.

Die Marktsituation für Kupferstranggussformate wird insgesamt heterogener beurteilt. Hier geht der Trend weiterhin zu hochwertigen Spezialprodukten, die auch in besonderen Hauptgeometrien verlangt werden. Einfachere Standardformate für die Bauindustrie und einfache maschinentechnische Anwendungen besitzen indes nur noch wenig Wachstumspotenzial und unterliegen im Trend einer Stagnation.

Im europäischen Markt für Flachwalzprodukte gehen wir von einem leichten Wachstum aus, dies insbesondere im Segment für Steckverbinder. Durch Qualitäts- und Leistungsverbesserungen erwarten wir hier einen Nachfragezuwachs, der über das Marktwachstum hinausgeht. In Nordamerika rechnen wir in einem wenig veränderten Marktumfeld damit, einen Teil des im Geschäftsjahr 2014/15 zurückgegangenen Geschäftsvolumens wieder auszugleichen.

Die Marktentwicklung in Asien ist schwer einzuschätzen, insbesondere aufgrund der unsicheren Wachstumsprognosen für China. Mit besonderen Impulsen für unser Geschäft rechnen wir hier nicht.

Das Recyclinggeschäft mit Altkupfer ist kurzfristig orientiert und kann sich sehr schnell ändern. Eine Sensibilität besteht zum Kupferpreis, aber auch zum Sammel- und Abgabeverhalten des Metallhandels, das andere Metalle mit einbezieht. Deshalb dürfte sich an der angespannten Marktsituation in der nächsten Zeit wenig ändern, zumal saisonale Einflüsse aus dem Jahresende zum Tragen kommen. Vorhandene Verträge und Bestände können die derzeit geringe Materialverfügbarkeit am Markt abfedern. Eine sichere Gesamtbewertung der künftigen Altkupferversorgung kann aber derzeit nicht abgegeben werden. Wie bei der BU Primärkupfererzeugung sind auch hier turnusmäßige Wartungsstillstände zu berücksichtigen. Insbesondere bei komplexen Recyclingmaterialien, zu denen auch Elektronikschrotte und industrielle Rückstände gehören, wollen wir mit unserem neuen Recyclingansatz, der eine stärkere Ansprache der Produktkunden beinhaltet, das Geschäft weiter ausbauen.

Bei industriellen Rückständen hängt die Verfügbarkeit zudem von der Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage ab. Da diese in Europa zuversichtlich gesehen wird, könnte sich dies positiv im Mengenangebot niederschlagen.

Insgesamt können sich wie in den Vorjahren quartalsweise Unterschiede ergeben. Dies hat überwiegend saisonale Gründe, kann aber auch durch Störungen bei Aggregaten oder in den Betriebsabläufen verursacht sein. Gerade das erste Quartal eines Geschäftsjahres zeichnet sich im Geschäftsverlauf durch periodenbedingte Besonderheiten aus, zu denen beispielsweise eine gedämpfte Ordertätigkeit bei Kunden oder Veränderungen in den Rohstofflieferungen zählen.

Nicht prognostizierbar sind die für uns wichtigen Einflüsse aus dem Bereich der europäischen und deutschen Energie- und Umweltschutzpolitik. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres hat die EU-Kommission ein Grundsatzpapier zum Thema Kreislaufwirtschaft in der EU publiziert, das seinen Weg in das EU-Parlament und die 28 Mitgliedsstaaten finden wird. Das Thema berührt eine Aurubis Kernkompetenz und die wesentliche Produktstärke von Kupfer. Aurubis wird die Chancen und Risiken der Regulierungsabsicht bewerten und den politischen Prozess der Willensbildung begleiten.

Die künftige Entwicklung und Prognose der Aurubis AG deckt sich mit der für den Aurubis-Konzern getroffenen Gesamtaussage.

Erwartete Finanzlage

Das gute Geschäftsergebnis schlägt sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem starken Netto-Cashflow von 365 Mio. € nieder. Die Belastungen aus Mittelabflüssen durch Investitionstätigkeiten betragen im Geschäftsjahr lediglich 104 Mio. € (Vj. 121 Mio. €). Insgesamt sind die Netto-Finanzverbindlichkeiten von 246 Mio. € im Vorjahr auf 53 Mio. € zurückgegangen. Die Brutto-Finanzverbindlichkeiten haben sich im Laufe des Geschäftsjahres von 433 Mio. € im Vorjahr auf 506 Mio. € erhöht. Dem lagen insbesondere planmäßige Tilgungen von Schuldscheindarlehen in Höhe von 210 Mio. € auf der einen Seite und Neuemissionen von Schuldscheindarlehen über 300 Mio. € auf der anderen Seite zugrunde. Von den neuen Schuldscheindarlehen sind 185 Mio. € mit Laufzeiten von fünf Jahren und 115 Mio. € mit Laufzeiten von sieben Jahren ausgestattet. Die Barmittelbestände sind von 187 Mio. € auf 453 Mio. € gestiegen. Als weitere Liquidität stehen dem Unternehmen ungenutzte Kreditlinien aus einem Konsortialkreditvertrag über 350 Mio. € zur Verfügung, der eine Laufzeit bis 2017 hat. Somit verfügt Aurubis über ausreichend Liquidität, die aus heutiger Sicht nicht gefährdet ist. Für das kommende Geschäftsjahr erwarten wir aus dem operativen Geschäft keine wesentlichen Belastungen der Finanzlage. Die im nächsten Jahr fälligen Tilgungen beabsichtigen wir aus vorhandener Liquidität zu bestreiten.

Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung des Aurubis-Konzerns

Der Aurubis-Konzern hat im Geschäftsjahr 2014/15 ein Rekordergebnis erwirtschaftet. Die Lage auf unseren Rohstoffmärkten und andere wesentliche Ergebnistreiber waren positiv. Wir konnten unsere Anlagen gut mit Rohstoffen versorgen. Auch unsere Hauptabnehmerbranchen zeigten sich wirtschaftlich in einer robusten Verfassung.

Für 2016 erwarten wir aufgrund sich eintrübender Marktaussichten für Altkupfer und Schwefelsäure sowie aufgrund des geplanten Wartungs- und Reparaturstillstandes in unserer Primärkupfererzeugung in Pirdop, Bulgarien, ein deutlich unter dem Vorjahr liegendes operatives Ergebnis. Die von uns 2015 aufgesetzten Verbesserungsprojekte werden die Ergebnisentwicklung im kommenden Jahr erst teilweise beeinflussen und vor allem in den zukünftigen Geschäftsjahren deutlich positive Ergebnisbeiträge liefern.

Insgesamt erwarten wir für das Geschäftsjahr 2015/16 ein gegenüber dem Berichtsjahr deutlich geringeres operatives EBT und einen ebenfalls deutlich geringeren operativen ROCE.

Zukunftsbezogene Aussagen

Dieses Dokument enthält vorausschauende Aussagen zu unserer aktuellen Einschätzung künftiger Vorgänge. Wörter wie „antizipieren“, „annehmen“, „glauben“, „einschätzen“, „erwarten“, „beabsichtigen“, „können/könnten“, „planen“, „projizieren“, „sollten“ und ähnliche Begriffe kennzeichnen solche vorausschauenden Aussagen. Diese Aussagen sind einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten unterworfen. Einige Beispiele hierfür sind eine ungünstige Entwicklung der weltwirtschaftlichen Situation, insbesondere eine Verengung des Rohstoffangebots und ein Rückgang der Nachfrage in den wichtigen Kupferabsatzmärkten, eine Verschärfung der Staatsschuldenkrise in der Eurozone, eine Zuspitzung der haushaltswirtschaftlichen Lage in den USA, eine Verschlechterung unserer Refinanzierungsmöglichkeiten an den Kredit- und Finanzmärkten, unabwendbare Ereignisse höherer Gewalt wie beispielsweise Naturkatastrophen, Terrorakte, politische Unruhen, Industrieunfälle und deren Folgewirkungen auf unsere Verkaufs-, Einkaufs-, Produktions- oder Finanzierungsaktivitäten, Veränderungen der Wechselkurse, ein Akzeptanzverlust unserer Produkte und Dienstleistungen mit der Folge einer Beeinträchtigung bei der Durchsetzung von Preisen und bei der Auslastung von Verarbeitungs- und Produktionskapazitäten, Preiserhöhungen bei Energie und Rohstoffen, Unterbrechungen der Produktion aufgrund von Materialengpässen, Belegschaftsstreiks oder Lieferanteninsolvenzen, die erfolgreiche Umsetzung von Kostenreduzierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen, die Geschäftsaussichten der Gesellschaften, an denen wir bedeutende Beteiligungen halten, die erfolgreiche Umsetzung strategischer Kooperationen und Joint Ventures, die Änderungen von Gesetzen, Bestimmungen und behördlichen Richtlinien sowie der Ausgang rechtlicher Verfahren und weitere Risiken und Unwägbarkeiten, von denen einige in diesem Geschäftsbericht unter der Überschrift „Risiko- und Chancenbericht“ beschrieben sind. Sollte einer dieser Unsicherheitsfaktoren oder eine dieser Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die den vorausschauenden Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen genannten oder implizit zum Ausdruck gebrachten Ergebnissen abweichen. Wir haben weder die Absicht noch übernehmen wir eine Verpflichtung, vorausschauende Aussagen laufend zu aktualisieren, da diese ausschließlich auf den Umständen am Tag der Veröffentlichung basieren.

Rechtliche Angaben

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung und der Vergütungsbericht sind Teil des Zusammengefassten Lageberichts. Beide sind im vorderen Teil dieses Geschäftsberichts abgedruckt und auf der Website der Gesellschaft einsehbar, und zwar unter

www.aurubis.com/unternehmensfuehrung bzw.

www.aurubis.com/verguetungsbericht.

Übernahmerelevante Angaben und Erläuterungen

Erläuternder Bericht des Vorstands der Aurubis AG, Hamburg, gemäß § 176 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz (AktG) zu den übernahmerechtlichen Angaben nach dem §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 Handelsgesetzbuch (HGB) zum Bilanzstichtag 30. September 2015

Im Folgenden sind die nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 Handelsgesetzbuch (HGB) geforderten übernahmerechtlichen Angaben zum 30.09.2015 dargestellt.

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Aurubis AG betrug zum Bilanzstichtag 115.089.210,88 € und war in 44.956.723 auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 € eingeteilt.

Jede Aktie gewährt gleiche Rechte und in der Hauptversammlung je eine Stimme. Es bestehen keine unterschiedlichen Aktiengattungen.

10 % der Stimmrechte überschreitende Kapitalbeteiligungen

Es besteht eine indirekte Beteiligung am Kapital der Aurubis AG, die 10 % der Stimmrechte überschreitet:

Die Salzgitter AG, Salzgitter, hat der Gesellschaft gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 29.08.2011 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Aurubis AG am 29.08.2011 die Schwelle von 25 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 25,002 % der Stimmrechte (entsprechend 11.240.000 Stimmen) beträgt. Davon sind der Salzgitter AG 25,002 % der Stimmrechte (entsprechend 11.240.000 Stimmen) von der Salzgitter Mannesmann GmbH, Salzgitter, zuzurechnen.

Dementsprechend besteht eine direkte Beteiligung am Kapital der Aurubis AG, die 25 % der Stimmrechte überschreitet: Die Salzgitter Mannesmann GmbH, Salzgitter, hält gemäß Mitteilung der Salzgitter AG, Salzgitter, vom 29.08.2011 seit dem 29.08.2011 25,002 % der Stimmrechte (entsprechend 11.240.000 Stimmen).

Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder, Satzungsänderungen

Die Ernennung und die Abberufung der Mitglieder des Vorstands der Aurubis AG ergeben sich aus den §§ 84, 85 Aktiengesetz (AktG) und § 31 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) in Verbindung mit § 6 Abs. 1 der Satzung. Die Änderung der Satzung wird von der Hauptversammlung beschlossen. Der Beschluss der Hauptversammlung bedarf einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals umfasst; die §§ 179 ff. AktG sind anwendbar. Nach § 11 Abs. 9 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen, die nur die Fassung betreffen, zu beschließen. Der Aufsichtsrat ist ferner ermächtigt, § 4 der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des genehmigten Kapitals und nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen. Er ist auch ermächtigt, die Fassung von § 4 Abs. 1 und 3 der Satzung entsprechend der jeweiligen Ausgabe der neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten und/oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente), die aufgrund der von der Hauptversammlung am 01.03.2012 unter Tagesordnungspunkt 8 beschlossenen Ermächtigung von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Beteiligungsgesellschaften gegen Barleistung begeben werden und ein Wandlungs- bzw. Optionsrecht auf neue auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft gewähren bzw. eine Wandlungspflicht begründen, anzupassen. Entsprechendes gilt im Falle der Nichtausnutzung der Ermächtigung zur Ausgabe von Options- oder Wandelschuldverschreibungen nach Ablauf des Ermächtigungszeitraums sowie im Falle der Nichtausnutzung des bedingten Kapitals nach Ablauf der Fristen für die Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten bzw. für die Erfüllung von Wandlungs- bzw. Optionspflichten.

Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe

Gemäß § 4 Abs. 2 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 02.03.2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in mehreren Teilbeträgen um bis zu 57.544.604,16 € durch Ausgabe von insgesamt bis zu 22.478.361 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen. Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ein- oder mehrmalig auszuschließen,

a) soweit es erforderlich ist, um etwaige Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht auszunehmen,

b) bis zu einem rechnerischen Nennbetrag in Höhe von insgesamt 38.046.026,24 €, wenn die neuen Aktien gegen Sacheinlage ausgegeben werden,

c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen bis zu einem rechnerischen Nennbetrag in Höhe von insgesamt 11.508.920,32 € oder, sollte dieser Betrag niedriger sein, von insgesamt 10 % des zum Zeitpunkt der erstmaligen Ausübung dieser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss bestehenden Grundkapitals, wenn der Ausgabepreis der neuen Aktien den Börsenkurs der bereits börsennotierten Aktien gleicher Ausstattung der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabepreises nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese Begrenzung ist das auf diejenigen Aktien entfallende Grundkapital anzurechnen, die zur Bedienung von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen ausgegeben werden oder auszugeben sind, die in entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts nach Wirksamwerden dieser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss ausgegeben werden, oder die nach Wirksamwerden dieser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8, § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußert werden. Eine erfolgte Anrechnung entfällt, soweit Ermächtigungen zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen gemäß § 221 Abs. 4 Satz 2, § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG oder zur Veräußerung von eigenen Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8, § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG nach einer Ausübung solcher Ermächtigungen, die zur Anrechnung geführt haben, von der Hauptversammlung erneut erteilt werden,

d) soweit es erforderlich ist, um Inhabern bzw. Gläubigern der von der Gesellschaft ausgegebenen Options- oder Wandlungsrechte auf Aktien ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandlungsrechts zustehen würde.

Durch Beschluss vom 11.02.2011 hat der Vorstand der Aurubis AG im Rahmen einer Selbstverpflichtung erklärt, von den in § 4 Abs. 2 der Satzung vorgesehenen Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre während der Laufzeit der Ermächtigung insoweit keinen Gebrauch zu machen, als dies zur Ausgabe von Aktien der Aurubis AG unter Bezugsrechtsausschluss führen würde, deren anteiliger Betrag am Grundkapital insgesamt 20 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung, oder, wenn dieser Betrag niedriger sein sollte, des zum Zeitpunkt der erstmaligen Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals übersteigt.

Diese Selbstverpflichtung wurde auf der Internetseite der Aurubis AG in der Rubrik Investor Relations für die Laufzeit der Ermächtigung zugänglich gemacht.

Befugnisse des Vorstands zum Aktienrückkauf

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 28.02.2013 wurde die Gesellschaft bis zum 27.02.2018 ermächtigt, eigene Aktien bis zu insgesamt 10 % des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich jeweils im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, dürfen die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien zu keinem Zeitpunkt 10 % des derzeitigen Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Der Erwerb zum Zweck des Handels mit eigenen Aktien ist ausgeschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken, zu verwenden:

a) Die erworbenen eigenen Aktien können auch in anderer Weise als über die Börse oder mittels eines Angebots an sämtliche Aktionäre veräußert werden, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenkurs von Aktien gleicher Ausstattung der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet; das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Diese Ermächtigung gilt jedoch nur mit der Maßgabe, dass die unter Ausschluss des Bezugsrechts entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußerten Aktien insgesamt 10 % des Grundkapitals nicht überschreiten dürfen, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung (die „Höchstgrenze“), und zwar jeweils unter Anrechnung der etwaigen Ausnutzung anderweitiger Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts gemäß oder in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG. Eine erfolgte Anrechnung entfällt, soweit Ermächtigungen zur Ausgabe neuer Aktien aus genehmigtem Kapital gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG oder zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen in entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG nach einer Ausübung solcher Ermächtigungen, die zur Anrechnung geführt haben, von der Hauptversammlung erneut erteilt werden.

b) Die erworbenen eigenen Aktien können auch in anderer Weise als über die Börse oder mittels Angebot an sämtliche Aktionäre veräußert werden, soweit dies gegen Sachleistung Dritter, insbesondere im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen durch die Gesellschaft selbst oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehende Unternehmen, sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen geschieht oder zur Erfüllung von Umtauschrechten oder -pflichten aus von der Gesellschaft oder von Konzernunternehmen der Gesellschaft ausgegebenen Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen; das Bezugsrecht der Aktionäre ist jeweils ausgeschlossen.

c) Die erworbenen eigenen Aktien können auch ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss ganz oder teilweise eingezogen werden. Sie können auch im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen werden.

Der vollständige Wortlaut des Ermächtigungsbeschlusses vom 28.02.2013 ist unter Tagesordnungspunkt 7 in der im Bundesanzeiger vom 15.01.2013 veröffentlichten Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung 2013 wiedergegeben.

Befugnis des Vorstands zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und von Aktien aus bedingtem Kapital

Das Grundkapital ist gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung der Gesellschaft um bis zu 52.313.277,44 € durch Ausgabe von bis zu 20.434.874 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 € bedingt erhöht (Bedingtes Kapital). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von auf den Inhaber lautenden Stückaktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten und/oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente), die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 01.03.2012 unter Tagesordnungspunkt 8 beschlossenen Ermächtigung von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Beteiligungsgesellschaften gegen Barleistung begeben werden und ein Wandlungs- bzw. Optionsrecht auf neue auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft gewähren bzw. eine Wandlungspflicht begründen. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie von Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch gemacht wird oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und soweit nicht eigene Aktien oder neue Aktien aus einer Ausnutzung eines genehmigten Kapitals zur Bedienung eingesetzt werden. Die neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten oder durch die Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Der vollständige Wortlaut des Ermächtigungsbeschlusses vom 01.03.2012 ist unter Tagesordnungspunkt 8 in der im Bundesanzeiger vom 19.01.2012 veröffentlichten Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung 2012 wiedergegeben.

Wesentliche konditionierte Vereinbarungen der Gesellschaft

Für den Fall, dass eine Einzelperson oder eine gemeinsam handelnde Gruppe von Personen die Kontrolle über mehr als 50 % der Aktien oder der Stimmrechte an der Aurubis AG erwirbt, hat jeder Kreditgeber aus dem mit einem Bankenkonsortium geschlossenen Vertrag über eine Kreditlinie von 350 Mio. € (der „Konsortialkredit“), der im Wesentlichen der Finanzierung des Umlaufvermögens des Konzerns dient, jeweils einzeln das Recht, seine Beteiligung an dem Konsortialkredit zu kündigen und sofortige Rückzahlung der ihm darunter geschuldeten Beträge zu fordern.

Im Rahmen von diversen Schuldverschreibungen in Höhe von insgesamt 436 Mio. € steht den Darlehensgebern jeweils ein außerordentliches Kündigungsrecht im Falle eines Wechsels der Kontrolle über die Darlehensnehmerin zu.

Der Vorstand

Dr. Bernd Drouven, Hamburg, bis zum 31.10.2015

geb. 19.09.1955

Vorstandsvorsitzender und Vorstand Business Unit Primärkupfererzeugung,

Arbeitsdirektor seit dem 01.07.2015,

(vom 01.11.2014 bis 31.10.2015 entsendet aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand)
- NITHH gGmbH, Hamburg

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Dr. Stefan Boel, Hamme, Belgien

geb.: 09.06.1966

Vorstand Business Unit Kupferprodukte,

seit dem 01.11.2015 übergangsweise auch für die Business Unit Primärkupfererzeugung,

bestellt bis zum 30.04.2021

- Aurubis Belgium nv/sa, Brüssel, Belgien

Director
Erwin Faust, Hamburg

geb.: 04.01.1957

Vorstand Finanzen, Sprecher des Vorstands ab 01.11.2015

seit dem 01.11.2015 übergangsweise auch Arbeitsdirektor

und zuständig für die Corporate Functions,

bestellt bis zum 30.09.2018

- Aurubis Belgium nv/sa, Brüssel, Belgien

Director
Dr. Frank Schneider, Moers, bis zum 30.06.2015

geb.: 10.09.1957

Vorstand Business Unit Recycling/Edelmetalle, Arbeitsdirektor

- Aurubis Bulgaria AD, Pirdop, Bulgarien

Director bis zum 02.10.2015

Der Aufsichtsrat

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Salzgitter

Vorsitzender
Vorsitzender des Vorstands der Salzgitter AG, Salzgitter
Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH, Duisburg+

Mitglied des Aufsichtsrats
Ilsenburger Grobblech GmbH, Ilsenburg+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
KHS GmbH, Dortmund+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Mannesmannröhren-Werke GmbH, Mülheim/Ruhr+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig, Braunschweig

Mitglied des Aufsichtsrats
Öffentliche Sachversicherung Braunschweig, Braunschweig

Mitglied des Aufsichtsrats
Peiner Träger GmbH, Peine+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Salzgitter Flachstahl GmbH, Salzgitter+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH, Mühlheim/Ruhr+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Salzgitter Mannesmann Handel GmbH, Düsseldorf+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
TÜV Nord AG, Hannover

Mitglied des Aufsichtsrats
Hans-Jürgen Grundmann, Seevetal* bis zum 30.09.2015
stellvertretender Vorsitzender
Betriebsschlosser
Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats

der Aurubis AG
Burkhard Becker, Hattingen
Mitglied des Vorstands der Salzgitter AG, Salzgitter
EUROPIPE GmbH, Mülheim/Ruhr+

Mitglied des Aufsichtsrats
Ilsenburger Grobblech GmbH, Ilsenburg+

Mitglied des Aufsichtsrats
Mannesmannröhren-Werke GmbH, Mülheim/Ruhr+

Mitglied des Aufsichtsrats
Nord/LB Capital Management AG, Hannover

Mitglied des Aufsichtsrats
Peiner Träger GmbH, Peine+

Mitglied des Aufsichtsrats
Salzgitter Flachstahl GmbH, Salzgitter+

Mitglied des Aufsichtsrats
Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH, Mühlheim/Ruhr+

Mitglied des Aufsichtsrats
Salzgitter Mannesmann Precision GmbH, Mühlheim/Ruhr+

Mitglied des Aufsichtsrats
Dr. Bernd Drouven, Hamburg, seit dem 01.11.2015 Rückkehr
in den Aufsichtsrat
ehem. Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG
NITHH gGmbH, Hamburg

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Jan Eulen, Kummerfeld*
Bezirksleiter IG BCE Hamburg/Harburg
ESSO Deutschland GmbH, Hamburg

Mitglied des Aufsichtsrats
Exxon Mobil Central Europe Holding GmbH,

Hamburg
Mitglied des Aufsichtsrats
Dr. Ing. Joachim Faubel, Hamburg*,
kfm. Angestellter im Konzerncontrolling bei der Aurubis AG
Renate Hold-Yilmaz, Hamburg*

stellvertretende Vorsitzende seit dem 02.10.2015

kfm. Angestellte

Vorsitzende des Betriebsrats der

Aurubis AG
Dr. Sandra Reich, Hannover,

Mitglied des Vorstands der BÖAG Börsen AG, Hamburg und Hannover
Dr. med. Dipl.-Chem. Thomas Schultek, Lübeck*
Leiter Gesundheitsschutz Konzern der

Aurubis AG

Mitglied des Sprecherausschusses der Aurubis AG, Hamburg
Rolf Schwertz, Datteln*

Maurer und Kesselwärter

Mitglied des Betriebsrats der Aurubis AG, Lünen, und Vorsitzender der Gesamtschwerbehindertenvertretung der Aurubis AG, Hamburg
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Hamburg
Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, Hamburg,
Capital Stage AG, Hamburg

Mitglied des Aufsichtsrats
Putz & Partner Unternehmensberatung AG, Hamburg

Mitglied des Aufsichtsrats
Ralf Winterfeldt, Hamburg,* seit dem 01.10.2015

Energieanlagenelektroniker

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Aurubis AG,

stellv. Vorsitzender des Betriebsrates der Aurubis AG seit dem 06.10.2015
Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg, Dortmund

Selbständiger Berater

+=Konzerngesellschaften

* = von der Belegschaft gewählt

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann (Vorsitzender)
Hans-Jürgen Grundmann (stellv. Vorsitzender) bis zum 30.09.2015
Renate Hold-Yilmaz (stellv. Vorsitzende) seit dem 02.10.2015
Dr. Sandra Reich
Ralf Winterfeldt seit dem 02.10.2015

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Dr. Ernst J. Wortberg(Vorsitzender)
Burkhard Becker
Jan Eulen
Hans-Jürgen Grundmann bis zum 30.09.2015
Renate Hold-Yilmaz seit dem 02.10.2015

Personalausschuss

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann (Vorsitzender)
Dr. Bernd Drouven (seit dem 01.11.2015 Rückkehr in den Ausschuss)
Hans-Jürgen Grundmann bis zum 30.09.2015
Renate Hold-Yilmaz
Dr. Thomas Schultek
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Ralf Winterfeldt seit dem 02.10.2015

Nominierungsausschuss

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann (Vorsitzender)
Burkhard Becker
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Dr. Ernst J. Wortberg

Technikausschuss (seit dem 01.11.2015)

Dr. Bernd Drouven (Vorsitzender)
Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann
Renate Hold-Yilmaz
Dr. Thomas Schultek

Corporate Governance

Bericht zur Corporate Governance und Erklärung zur Unternehmensführung (Teil des Zusammengefassten Lageberichts)

Die Prinzipien verantwortungsbewusster und nachhaltiger Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Leitungs- und Kontrollgremien der Aurubis AG. Der Vorstand berichtet in dieser Erklärung – zugleich auch für den Aufsichtsrat – gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie gemäß § 289a Abs. 1 HGB über die Unternehmensführung.

Entsprechenserklärung und Berichterstattung zur Corporate Governance

§ 161 Aktiengesetz (AktG) verpflichtet Vorstand und Aufsichtsrat einer in Deutschland börsennotierten Aktiengesellschaft einmal jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.

Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im Geschäftsjahr 2014/15 mehrfach mit Themen der Corporate Governance beschäftigt und am 06.11.2015 gemeinsam die aktualisierte Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben. Die Erklärung wurde der Öffentlichkeit auf der Internetseite der Aurubis AG dauerhaft zugänglich gemacht. Dort sind auch die Entsprechenserklärungen der letzten fünf Jahre dauerhaft öffentlich zugänglich.

Wortlaut der Entsprechenserklärung

„Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG erklären, dass in dem Zeitraum vom 01.10.2014 bis zum 30.09.2015 den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in ihrer Fassung vom 24.06.2014 und ab dem 01.10.2015 den Empfehlungen in ihrer Fassung vom 05.05.2015 mit nachfolgenden Einschränkungen entsprochen wurde und wird:

Die Vorstandsanstellungsverträge sehen für den Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit keinen Abfindungscap in Höhe von maximal zwei Jahresvergütungen vor, auch nicht in Form von sog. (modifizierten) Koppelungsklauseln. Bei Erstbestellungen haben die Vorstandsverträge lediglich eine Laufzeit von drei Jahren, so dass ein Abfindungs-Cap in diesen Fällen keinen Sinn ergibt. Im Übrigen wäre eine Abfindungsbegrenzung für das Vorstandsmitglied in den relevanten Fällen rechtlich häufig nicht durchsetzbar. Liegt weder ein wichtiger Grund für den Widerruf der Bestellung im Sinne des § 84 Abs. 3 Satz 1 AktG noch ein wichtiger Grund für die außerordentliche Kündigung des Anstellungsvertrags im Sinne des § 626 BGB vor, kann der Dienstvertrag mit dem betreffenden Vorstandsmitglied nur einvernehmlich beendet werden. In diesem Falle besteht keine Verpflichtung des Vorstandsmitglieds, einer Abfindungsbegrenzung im Sinne der Kodex-Empfehlung zuzustimmen. Auch sog. (modifizierte) Koppelungsklauseln, die die Beendigung des Vorstandsanstellungsvertrags an den Widerruf der Bestellung aus wichtigem Grund knüpfen und für diesen Fall einen entsprechenden Abfindungs-Cap vorsehen, können nicht gegen den Willen des betreffenden Vorstandsmitglieds einseitig vom Aufsichtsrat durchgesetzt werden (Abweichung von Kodex Ziffer 4.2.3 Abs. 4).

Der Aufsichtsrat hat bzw. wird bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung im Rahmen der dann jeweils geltenden gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere unter Beachtung der Vorgaben des Gleichstellungsgesetzes, die fachliche und persönliche Qualifikation der Kandidaten in den Vordergrund stellen. Dabei ist es selbstverständlich, dass auch die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle Interessenkonflikte, die vom Aufsichtsrat festgelegte Anzahl der unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder sowie Vielfalt (Diversity) berücksichtigt werden. Hierzu ist es weder erforderlich, eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer im Aufsichtsrat festzulegen noch konkrete Ziele zu benennen und diese im Corporate Governance Bericht zu veröffentlichen (Abweichung von Kodex Ziff. 5.4.1 Abs. 2 und 3).

Hamburg, den 06. November 2015

Für den Vorstand

Erwin Faust, Sprecher

Dr. Stefan Boel, Mitglied

Für den Aufsichtsrat

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorsitzender

Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Aurubis AG ist eine Gesellschaft deutschen Rechts, auf dem auch der Deutsche Corporate Governance Kodex beruht. Ein Grundprinzip des deutschen Aktienrechts ist das duale Führungssystem mit den Organen Vorstand und Aufsichtsrat, die durch eine strikte personelle Trennung zwischen dem Vorstand als Leitungsorgan und dem Aufsichtsrat als Überwachungsorgan gekennzeichnet und mit jeweils eigenständigen Kompetenzen ausgestattet sind. Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG arbeiten bei der Steuerung und Überwachung des Unternehmens eng und vertrauensvoll zum Wohle des Unternehmens zusammen.

Der Vorstand

Der Vorstand leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung frei von Weisungen Dritter nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung und seiner Geschäftsordnung sowie unter Berücksichtigung der Beschlüsse der Hauptversammlung. Der Vorstand vertritt die Gesellschaft gegenüber Dritten.

Der Vorstand als Leitungsorgan führt die Geschäfte der Gesellschaft mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse unter Berücksichtigung der Belange aller Stakeholder. Dabei gilt der Grundsatz der Gesamtverantwortung, d. h., die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Sie arbeiten kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Ressorts. Ungeachtet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands die ihnen zugewiesenen Ressorts im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener Verantwortung. Die nähere Ausgestaltung der Zusammenarbeit des Vorstands der Aurubis AG ist in einer vom Aufsichtsrat erlassenen Geschäftsordnung für den Vorstand zusammengefasst. Diese regelt insbesondere die Ressortzuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder, die dem Gesamtvorstand vorbehaltenen Angelegenheiten, die Beschlussfassung, namentlich erforderliche Beschlussmehrheiten, sowie die Rechte und Pflichten des Vorsitzenden des Vorstands.

Bestimmte Vorstandsentscheidungen von besonderem Gewicht bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Sie sind in einem Katalog festgelegt. So entscheidet der Aufsichtsrat beispielsweise über Beteiligungen an anderen Unternehmen, soweit die Maßnahme für den Konzern von wesentlicher Bedeutung ist, sowie über wesentliche Investitionen.

Der Vorstand der Aurubis AG bestand im Geschäftsjahr aus vier bzw. drei Mitgliedern. Herr Dr. Bernd Drouven wurde ab dem 01.11.2014 bis zum Ablauf des 31.10.2015 gem. § 105 Abs. 2 AktG aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand der Aurubis AG als Stellvertreter des damaligen ausgeschiedenen Vorstandsmitglieds Peter Willbrandt entsendet und zum Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Zugleich leitete Herr Dr. Drouven das Segment Primärkupfererzeugung. Herr Erwin Faust leitet das Finanzressort. Herr Dr. Stefan Boel ist verantwortlich für das Segment Kupferprodukte. Herr Dr. Frank Schneider ist zum 30.06.2015 aus dem Vorstand ausgeschieden. In seiner Sitzung am 02.10.2015 hat der Aufsichtsrat Herrn Jürgen Schachler zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Aurubis AG bestellt. Herr Schachler wird das Amt zum 01.07.2016 antreten. Zwischen dem 01.11.2015 und dem Amtsantritt von Herrn Schachler wird Aurubis interimistisch von Herrn Erwin Faust, Sprecher des Vorstands, und Herrn Dr. Stefan Boel geführt.

Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat zeitnah und umfassend schriftlich sowie in den turnusmäßigen Sitzungen über die Strategie, die Planung, die Geschäftsentwicklung, bedeutende Geschäftsvorfälle und die Risikolage des Konzerns einschließlich des Risikomanagements sowie über die Compliance, also die Maßnahmen zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von früher aufgestellten Planungen und Zielen sind vom Vorstand ausführlich zu erläutern und zu begründen.

Der Vorstand achtet bei der Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen auf Vielfalt (Diversity) und strebt dabei insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen an.

Für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands hat der Vorstand erstmals am 17.08.2015 Zielgrößen festgesetzt. Für den relativ kurzen Zeitraum bis zum 30.06.2017 beträgt die Zielgröße jeweils 20 %. Zurzeit beträgt der Frauenanteil der ersten Führungsebene 20 %, auf der zweiten Führungsebene 17,4 %.

Der Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Er bestellt und entlässt die Mitglieder des Vorstands, beschließt das Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder und setzt deren jeweilige Gesamtvergütung fest. Hierbei berücksichtigt der Aufsichtsrat das Verhältnis der Vorstandsvergütung zur Vergütung des oberen Führungskreises und der relevanten Gesamtbelegschaft. Ebenso definiert er bei Versorgungszusagen für die Vorstände das angestrebte Versorgungsniveau. Der Personalausschuss unterbreitet dem Aufsichtsratsplenum entsprechende Vorschläge. Bei der Zusammensetzung des Vorstands achtet der Aufsichtsrat auf die Vielfalt (Diversity) i. S. v. Ziff. 5.1.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Aufsichtsrat hat eine Altersgrenze für die Wahl zum Mitglied in den Aufsichtsrat festgelegt. Eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer hat sich der Aufsichtsrat nicht gegeben. Der Aufsichtsrat hat die Zielgröße für den Anteil von Frauen im Vorstand bis zum 30.06.2017 von 0 % festgelegt, da aus heutiger Sicht bis dahin keine Neubesetzung ansteht.

Der Aufsichtsrat wird in Strategie und Planung sowie in alle Fragen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung, insbesondere solche, die die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens grundlegend verändern, hat der Aufsichtsrat Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats festgelegt. Bei wesentlichen Ereignissen wird gegebenenfalls eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr. Bei Bedarf tagt der Aufsichtsrat ohne den Vorstand.

Für seine Arbeit hat sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung gegeben. Zur Vorbereitung der Sitzungen tagen die Vertreter der Aktionäre und der Arbeitnehmer in der Regel getrennt.

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Dem mitbestimmten Aufsichtsrat der Aurubis AG gehören gemäß Satzung zwölf Mitglieder an, von denen nach Maßgabe des Mitbestimmungsgesetzes jeweils sechs von den Aktionären und den Arbeitnehmern gewählt werden. Die Amtsperioden sind identisch. Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wurden die Vertreter der Aktionäre bei der letzten Wahl zum Aufsichtsrat in der Hauptversammlung am 28.02.2013 einzeln gewählt. Das Aufsichtsratsmandat von Herrn Dr. Bernd Drouven ruhte für den Zeitraum vom 01.11.2014 bis zum 31.10.2015, für den er in den Vorstand entsandt wurde.

Der Aufsichtsrat hat für seine Zusammensetzung keine konkreten Ziele benannt. Der Aufsichtsrat wird sich bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung im Rahmen der dann jeweils geltenden gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere unter Beachtung der Vorgaben des Gleichstellungsgesetzes, auch künftig an den gesetzlichen Vorgaben orientieren und hierbei die fachliche und persönliche Qualifikation der Kandidaten in den Vordergrund stellen. Dabei ist es selbstverständlich, dass auch die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle Interessenkonflikte sowie die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat, die Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder, die Anzahl der unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder im Sinne von Ziff. 5.4.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie Vielfalt (Diversity) berücksichtigt werden.

Mit Herrn Dr. Bernd Drouven ist ein ehemaliges Vorstandsmitglied der Aurubis AG im Aufsichtsrat vertreten, dessen Bestellung als Vorstand vor weniger als zwei Jahren endete. Die Wahl von Herrn Dr. Bernd Drouven in den Aufsichtsrat der Aurubis AG erfolgte gemäß § 100 Abs. 2 S. 1 Nr. 4 AktG auf Vorschlag der Salzgitter Mannesmann GmbH. Dem Gremium gehört nach Einschätzung des Aufsichtsrats eine angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder an, die nicht in einer persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zur Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen stehen, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Die Amtsperiode des Aufsichtsrats beträgt fünf Jahre, die laufende Amtsperiode endet mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2016/17 zu beschließen hat.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat aus dem Kreis seiner Mitglieder mit dem Personalausschuss, dem Prüfungsausschuss (Audit Committee), dem Nominierungsausschuss, dem Vermittlungsausschuss und dem Technikausschuss fünf Gremien gebildet, die seine Arbeit vorbereiten und ergänzen. Die Aufgaben der Ausschüsse sowie ihre Zusammensetzung und Arbeit sind teilweise in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats festgelegt.

Personalausschuss

Der sechsköpfige Personalausschuss ist grundsätzlich paritätisch besetzt. Für die Dauer der Entsendung von Herrn Dr. Drouven in den Vorstand ruht neben seinem Aufsichtsratsmandat auch sein Mandat im Personalausschuss, der somit befristet nur aus fünf Mitgliedern besteht. Er befasst sich in Vorbereitung der erforderlichen Aufsichtsratsbeschlüsse mit der Struktur und Höhe der Vergütung für den gesamten Vorstand, der Vorbereitung von Vorstandsverträgen und der Auswahl von geeigneten Kandidaten für die Besetzung von Vorstandspositionen. Vorsitzender des Personalausschusses ist der Vorsitzende des Aufsichtsrats.

Prüfungsausschuss

Aufgabe des vierköpfigen, paritätisch besetzten Prüfungsausschusses ist insbesondere die Überwachung der Rechnungslegung und des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems sowie des internen Revisionssystems, der Abschlussprüfung und hier insbesondere der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen, der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung sowie der Compliance. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Berichtsjahr, Herr Dr. Ernst J. Wortberg, ist unabhängiger Finanzexperte und verfügt aus seiner beruflichen Praxis über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren. Er ist kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft, dessen Bestellung vor weniger als zwei Jahren endete.

Nominierungsausschuss

Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr nicht.

Der Nominierungsausschuss ist gemäß des Deutschen Corporate Governance Kodex ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt. Seine Aufgabe ist es, dem Aufsichtsrat geeignete Kandidaten für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern zu benennen.

Vermittlungsausschuss

Der Vermittlungsausschuss tagte im Berichtsjahr nicht.

Technikausschuss

Mit Wirkung zum 01.11.2015 hat der Aufsichtsrat einen Technikausschuss gebildet. Der vierköpfige Ausschuss ist paritätisch besetzt. Aufgabe des Technikausschusses ist die strategische Unterstützung und Überwachung des Vorstands bei der Umsetzung von wesentlichen Investitionsprojekten. Den Vorsitz hat Herr Dr. Drouven.

Die Zusammensetzung der Ausschüsse ist im Abschnitt Organe in diesem Geschäftsbericht aufgeführt. Die Mandate der Aufsichtsratsmitglieder in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien sind ebenfalls im Abschnitt Organe in diesem Geschäftsbericht aufgeführt.

Vermeidung von Interessenkonflikten

Die Mandate der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien sind im Abschnitt Organe in diesem Geschäftsbericht aufgeführt. Kein Vorstandsmitglied hielt mehr als drei Aufsichtsratsmandate bei nicht zum Konzern gehörenden börsennotierten Aktiengesellschaften oder in Aufsichtsgremien von konzernexternen Gesellschaften mit vergleichbaren Anforderungen. Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen sind im Anhang des Konzernabschlusses dargestellt.

Bei Geschäften mit Vorstandsmitgliedern vertritt der Aufsichtsrat die Gesellschaft. Wesentliche Geschäfte mit einem Vorstandsmitglied nahe stehenden Personen oder Unternehmungen wurden und werden nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats vorgenommen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat und den übrigen Vorstandsmitgliedern unverzüglich offenzulegen sind, auf. Berater- oder sonstige Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft bestanden auch im Berichtsjahr nicht.

Selbstbehalt bei der D&O-Versicherung

Die Aurubis AG hat für alle Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) mit einem angemessenen Selbstbehalt abgeschlossen. Es ist ein Selbstbehalt von 10 % des Schadens bzw. das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung vereinbart worden.

Angaben zu relevanten Unternehmensführungspraktiken

Für die Aurubis AG sind die einschlägigen Rechtsvorschriften, insbesondere das Aktien-, Mitbestimmungs- und Kapitalmarktrecht, die Satzung, der Deutsche Corporate Governance Kodex sowie die Geschäftsordnungen des Aufsichtsrats und des Vorstands, die Grundlagen für die Ausgestaltung von Führung und Kontrolle im Unternehmen. Über die gesetzlichen Pflichten hinaus hat Aurubis Werte und daraus abgeleitete Verhaltensgrundsätze definiert, die den Rahmen für das Verhalten und die Entscheidungen verbindlich vorgeben und Orientierung für das unternehmerische Handeln sind. Die Werte und die Verhaltensgrundsätze sind auf der Website des Unternehmens veröffentlicht. Jeder Mitarbeiter wird mit diesen konzernweit geltenden Werten und Verhaltensgrundsätzen (Code of Conduct) sowie den sich daraus ableitenden Unternehmensrichtlinien vertraut gemacht. Zu speziellen Themen finden Pflichtschulungen für (potenziell) betroffene Mitarbeiter statt (z. B. Kartellrecht, Antikorruption, Umweltschutz und Arbeitssicherheit).

Aktionäre und Hauptversammlung

Die Aktionäre der Aurubis AG üben ihre Mitbestimmungs- und Kontrollrechte auf der mindestens einmal jährlich stattfindenden Hauptversammlung aus. Diese beschließt über alle durch das Gesetz bestimmten Angelegenheiten mit verbindlicher Wirkung für alle Aktionäre und die Gesellschaft. Bei den Abstimmungen gewährt jede Aktie eine Stimme.

Die Hauptversammlung wählt die Mitglieder des Aufsichtsrats und beschließt über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Sie entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, über Kapitalmaßnahmen und die Zustimmung zu Unternehmensverträgen, ferner über die Vergütung des Aufsichtsrats sowie über Satzungsänderungen der Gesellschaft. Jedes Jahr findet eine ordentliche Hauptversammlung statt, in der Vorstand und Aufsichtsrat Rechenschaft über das abgelaufene Geschäftsjahr ablegen. In besonderen Fällen sieht das Aktiengesetz die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung vor.

Jeder Aktionär, der sich rechtzeitig anmeldet und seine Berechtigung zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des Stimmrechts nachweist, ist zur Teilnahme an der Hauptversammlung berechtigt. Aktionäre, die nicht persönlich teilnehmen können oder wollen, haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht durch ein Kreditinstitut, eine Aktionärsvereinigung, die von der Aurubis AG eingesetzten weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter oder einen sonstigen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben zu lassen. Den Aktionären ist es außerdem möglich, ihre Stimme im Vorfeld der Hauptversammlung per Internet abzugeben. Nähere Einzelheiten gibt die Aurubis AG in der Einberufung der Hauptversammlung bekannt.

Die Einladung zur Hauptversammlung sowie die für die Beschlussfassungen erforderlichen Berichte und Informationen werden den aktienrechtlichen Vorschriften entsprechend veröffentlicht und auf der Internetseite der Aurubis AG in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung gestellt.

Kontroll- und Risikomanagement

Zu einer guten Corporate Governance gehört auch der verantwortungsbewusste Umgang des Unternehmens mit Risiken. Im Rahmen unseres werteorientierten Konzernmanagements sorgt ein angemessenes Risikomanagement dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt und Risikopositionen minimiert werden. Das Risikomanagement berichtet regelmäßig dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Das Compliance Management wurde im Geschäftsjahr weiter ausgebaut, um den sich aus den gesetzlichen Anforderungen und dem Verhaltenskodex ergebenden Anforderungen gerecht zu werden. Der Chief Compliance Officer berichtete regelmäßig dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats.

Einzelheiten zum Risikomanagement der Aurubis AG sind im Risikobericht dargestellt. Hierin ist der gemäß Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) geforderte Bericht zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystem enthalten.

Transparenz

Die Aurubis AG setzt die Teilnehmer am Kapitalmarkt und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig über die wirtschaftliche Lage des Konzerns und die wesentlichen neuen Tatsachen in Kenntnis. Der Geschäftsbericht, der Halbjahresbericht sowie die Zwischenberichte zu den Quartalen werden im Rahmen der dafür vorgegebenen Fristen veröffentlicht. Über aktuelle Ereignisse und neue Entwicklungen informieren Pressemeldungen und gegebenenfalls Ad-hoc-Mitteilungen. Informationen stehen in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung und werden in gedruckter Form oder über geeignete elektronische Medien publiziert. Im Rahmen unserer Investor Relations-Aktivitäten wurden regelmäßige Treffen mit Analysten und institutionellen Anlegern durchgeführt. Neben einer jährlichen Analystenkonferenz finden, insbesondere anlässlich der Veröffentlichung der Zwischenberichte, Telefonkonferenzen für Analysten statt. Neue Tatsachen, die Finanzanalysten und vergleichbaren Adressaten mitgeteilt werden, haben wir auch den Aktionären über die Internetseite der Gesellschaft unverzüglich zur Verfügung gestellt.

Die Satzung der Gesellschaft sowie die aktuelle Entsprechenserklärung und die Entsprechenserklärungen der letzten fünf Jahre sind ebenfalls auf der Website abrufbar.

In einem europaweit verbreiteten Informationssystem wird ferner unverzüglich nach Eingang einer diesbezüglichen Mitteilung nach § 21 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) das Erreichen, Über- oder Unterschreiten von 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 oder 75 Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft veröffentlicht.

Finanzkalender

Die geplanten Termine der wesentlichen wiederkehrenden Ereignisse und Veröffentlichungen – wie Hauptversammlung, Geschäftsbericht, Zwischenberichte und Termine von Bilanzpresse- und Analystenkonferenzen – sind in einem Finanzkalender zusammengestellt. Der Kalender wird mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf veröffentlicht und auf der Internetseite der Aurubis AG dauerhaft zur Verfügung gestellt.

Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte sowie Aktienbesitz der Organmitglieder

Nach § 15a WpHG müssen die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG und bestimmte Mitarbeiter in Führungspositionen sowie die mit ihnen in enger Beziehung stehenden Personen den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der Gesellschaft und sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten offenlegen. Dies gilt nicht, sofern die Gesamtsumme der Geschäfte je Person den Betrag von 5.000 € pro Kalenderjahr nicht erreicht.

Die Mitglieder des Vorstands haben keine Aktiengeschäfte in der Zeit vom 01.10.2014 bis zum 30.09.2015 getätigt bzw. nur solche, die unterhalb der Schwelle von 5.000 € insgesamt lagen.

Folgendes Mitglied des Aufsichtsrats hat der Gesellschaft mitgeteilt, dass er in der Zeit vom 01.10.2014 bis zum 30.09.2015 Stückaktien der Gesellschaft erworben bzw. veräußert hat:

Rolf Schwertz: 1.564 Stückaktien verkauft.

Vorstand und Aufsichtsrat hielten zum 30.09.2015 weniger als 1 % der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Die Aurubis AG stellt ihren Konzernabschluss sowie die Konzernzwischenabschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) auf, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Der Jahresabschluss der Aurubis AG wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) und nach Aktiengesetz (AktG) aufgestellt. Jahres- und Konzernabschluss werden vom Vorstand aufgestellt und vom Abschlussprüfer sowie vom Aufsichtsrat geprüft. Die Aurubis AG veröffentlicht für das Geschäftsjahr 2014/15 einen zusammengefassten Lagebericht für die Aurubis AG und den Konzern. Die Zwischenberichte sowie der Halbjahresfinanzbericht werden vor der Veröffentlichung vom Prüfungsausschuss mit dem Vorstand erörtert.

Die Wahl des Abschlussprüfers der Gesellschaft erfolgte gemäß den aktienrechtlichen Bestimmungen durch die Hauptversammlung. Prüfer des Konzernabschlusses 2014/15 sowie des HGB-Abschlusses 2014/15 der Aurubis AG war die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg. Der Aufsichtsrat hat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags die vom Deutschen Corporate Governance Kodex vorgesehene Erklärung der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu deren Unabhängigkeit eingeholt. Die Prüfungen erfolgten nach deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgelegten Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung; ergänzend wurden die International Standards on Auditing beachtet. Sie umfassten auch das Risikomanagement und die Einhaltung der Berichtspflichten zur Corporate Governance nach § 161 AktG.

Mit dem Abschlussprüfer wurde zudem vertraglich vereinbart, dass er den Aufsichtsrat umgehend über auftretende mögliche Ausschluss- und Befangenheitsgründe sowie über wesentliche Feststellungen und Vorkommnisse während der Prüfung unterrichtet.

Hamburg, im Dezember 2015

Der Vorstand

Erwin Faust, Sprecher

Dr. Stefan Boel, Mitglied

Vergütungsbericht für den Vorstand und den Aufsichtsrat der Aurubis AG

Der nachfolgende Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Er erläutert die Struktur und Höhe der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung der Aurubis AG.

Vergütung des Vorstands

Der Aufsichtsrat setzt auf Vorschlag des Personalausschusses die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder fest, er beschließt und überprüft regelmäßig das Vergütungssystem für den Vorstand.

Das aktuelle Vergütungssystem ist seit Beginn des Geschäftsjahres 2009/10 in Kraft. Kern der Vergütungsregelung ist, die Vorstandsverträge stärker auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten.

Die Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder ist in deren Anstellungsverträgen festgelegt und besteht aus einer Reihe von Vergütungsbestandteilen. Im Einzelnen handelt es sich um Festbezüge, variable Bezüge sowie Nebenleistungen und Pensionszusagen.

Zu den unterschiedlichen Vergütungsbestandteilen: Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus fixen und variablen Komponenten zusammen. Die fixen Teile bestehen aus den Festbezügen, den Nebenleistungen und den Pensionszusagen. Die jährlichen Festbezüge betrugen für den Vorstandsvorsitzenden 540.000 € (ab dem Geschäftsjahr 2015/16 erhöht auf 570.000 €) sowie für die ordentlichen Vorstandsmitglieder 378.000 € (ab dem Geschäftsjahr 2015/16 erhöht auf 399.000 €) und werden monatlich in gleichen Raten ausgezahlt. Zusätzlich erhalten die Vorstandsmitglieder Nebenleistungen in Form von Sachbezügen, die im Wesentlichen aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert für Versicherungsprämien und der Dienstwagennutzung bestehen. Als Vergütungsbestandteil sind diese Nebenleistungen von jedem einzelnen Vorstandsmitglied zu versteuern.

Das System zur variablen Vergütung umfasst zwei Komponenten, welche jährlich zur Auszahlung kommen: Die erste Komponente (Komponente I) ist abhängig von einer jährlichen Zielerreichung bezogen auf ein bereinigtes, durchschnittliches EBT (Earnings Before Taxes des Konzerns) von drei Jahren, und zwar jeweils bezogen auf das laufende sowie die beiden dem jeweiligen Geschäftsjahr vorangegangenen Geschäftsjahre. Zielwert ist ein aus einem ROCE von 15 % abgeleitetes EBT. Der Zielbonus der Komponente I beläuft sich in Relation zu dem Zielbonus der Komponente II auf ca. 60 % der variablen Bezüge und kann zu maximal 100 % erreicht werden (Cap). Wenn das EBT unterhalb von 40 % des Zielwertes liegt, entfällt eine Zahlung aus der Komponente I. Der maximal zu erreichende Betrag aus dieser Komponente betrug 675.000 € (ab dem Geschäftsjahr 2015/16 erhöht auf 712.500 €) für den Vorstandsvorsitzenden sowie 450.000 € (ab dem Geschäftsjahr 2015/16 erhöht auf 475.000 €) für das ordentliche Vorstandsmitglied.

Die Komponente II sieht eine jährliche Beurteilung der gesamthaften (Komponente II a) und individuellen (Komponente II b) Leistung des Vorstands durch den Aufsichtsrat vor. Beide Komponenten basieren auf einer qualitativen, kriteriengestützten Beurteilung der nachhaltigen Unternehmensführung.

Der Zielbonus der Komponente II kann zu maximal 100 % erreicht werden (Cap). Eine Auszahlung von mindestens 50 % des Zielbonus erfolgt immer, es sei denn, die Gewährung wäre unbillig im Sinne des § 87 Abs. 2 AktG. Der maximal zu erreichende Betrag aus den Komponenten II a und II b beträgt für den Vorstandsvorsitzenden jeweils 225.000 € (ab dem Geschäftsjahr 2015/16 erhöht auf 237.500 €) sowie für das ordentliche Vorstandsmitglied jeweils 157.500 € (ab dem Geschäftsjahr 2015/16 erhöht auf 166.250 €).

Außerdem bestehen für die einzelnen Vorstandsmitglieder – mit Ausnahme von Herrn Dr. Boel – leistungsorientierte Pensionszusagen. Die Versorgungsbezüge bestimmen sich nach einem prozentualen Anteil der Festbezüge. Der prozentuale Anteil steigt mit der Dauer der Vorstandszugehörigkeit. Die Pension wird fällig nach Vollendung des 65. Lebensjahres sowie bei Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit. Herr Dr. Boel erhält von der Gesellschaft eine beitragsorientierte Pensionszusage, für die jährlich ein Beitrag in Höhe von 80.000 € (ab dem Geschäftsjahr 2015/16 erhöht auf 100.000 €) an ein Versicherungsunternehmen gezahlt wird.

Die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder enthalten keine Change of Control-Klauseln. Die Vorstandsmitglieder (mit Ausnahme von Herrn Dr. Boel) erhalten für den Fall einer Nichtverlängerung ihres Vorstandsvertrages unter bestimmten Voraussetzungen eine vorzeitige Pension. Diese Voraussetzungen sind erfüllt, wenn das Vorstandsmitglied zum Zeitpunkt des Ausscheidens mindestens fünf Dienstjahre als Vorstand bei der Aurubis AG tätig war und das 55. Lebensjahr vollendet hat. Herr Dr. Drouven hatte während seiner vorherigen Vorstandstätigkeit diese Voraussetzungen erfüllt und eine Pension erhalten. Während seiner Entsendung aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand ruhten diese Ansprüche. Durch seine erneute Vorstandstätigkeit hat sich die Bemessungsgrundlage für die Pension leicht erhöht.

Pensionen, die vor Vollendung des 65. Lebensjahres gezahlt werden, haben den Charakter eines Übergangsgeldes. Bezüge, die ein Vorstandsmitglied nach dem Ausscheiden aufgrund einer Tätigkeit außerhalb des Aurubis-Konzerns erhält, werden ggf. bis zum 65. Lebensjahr auf die Pension angerechnet.

Alle Vorstände erhalten eine zusätzliche beitragsorientierte betriebliche Altersvorsorge. Diese Altersvorsorge ist als Kapitalzusage ausgestaltet. Zum Ende eines jeden Geschäftsjahres werden für den Vorstandsvorsitzenden 120.000 € und für die weiteren Vorstände je 80.000 € in Rückdeckungsversicherungen eingezahlt.

Der Vorstand kann frühestens nach Vollendung des 60. Lebensjahres, jedoch nicht vor Ausscheiden aus den Diensten der Gesellschaft, über den angesammelten Kapitalbetrag verfügen.

Insgesamt betrug die Vergütung der aktiven Mitglieder des Vorstands für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2014/15 5.175.013 € einschließlich Versorgungsaufwand.

Einzelheiten ergeben sich in individualisierter Form aus den nachfolgenden Tabellen:

Gewährte Zuwendungen

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in € Feste Vergütung Nebenleistungen Summe
Peter Willbrandt Vorstandsvorsitzender bis 31.10.2014 Vertrag bis 31.3.2015 2013/2014 540.000 33.317 573.317
2014/2015 3) 270.000 16.458 286.458
Min 540.000 16.458 556.458
Max 540.000 16.458 556.458
Dr. Stefan Boel Vorstand seit 19.04.2008 2013/2014 378.000 15.234 393.234
2014/2015 378.000 17.813 395.813
Min 378.000 17.813 395.813
Max 378.000 17.813 395.813
Erwin Faust Vorstand seit 01.10.2008 2013/2014 378.000 17.945 395.945
2014/2015 378.000 18.365 396.365
Min 378.000 18.365 396.365
Max 378.000 18.365 396.365
Dr. Frank Schneider Vorstand bis 30.06.2015 2013/2014 378.000 16.858 394.858
2014/2015 2) 283.500 13.490 296.990
Min 283.500 13.490 296.990
Max 283.500 13.490 296.990
Dr. Bernd Drouven Vorstandsvorsitzender ab 01.11.2014 2013/2014 0 0 0
2014/2015 495.000 4.112 499.112
Min 495.000 4.112 499.112
Max 495.000 4.112 499.112
Summe 2013/2014 1.674.000 83.354 1.757.354
2014/2015 1.804.500 70.238 1.874.738
Min 2.074.500 70.238 2.144.738
Max 2.074.500 70.238 2.144.738

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in € Einjährige variable Vergütung Mehrjährige variable Vergütung Gesamtsumme Versorgungsaufwand 1) Gesamtvergütung
Peter Willbrandt Vorstandsvorsitzender bis 31.10.2014 Vertrag bis 31.3.2015 393.750 504.900 1.471.967 253.879 1.725.846
196.875 67.838 551.171 232.721 783.892
112.500 0 668.958 232.721 901.679
225.000 337.500 1.118.958 232.721 1.351.679
Dr. Stefan Boel Vorstand seit 19.04.2008 275.625 336.600 1.005.459 160.000 1.165.459
275.625 90.450 761.888 160.000 921.888
157.500 0 553.313 160.000 713.313
315.000 450.000 1.160.813 160.000 1.320.813
Erwin Faust Vorstand seit 01.10.2008 275.625 336.600 1.008.170 270.158 1.278.328
275.625 90.450 762.440 310.852 1.073.292
157.500 0 553.865 310.852 864.717
315.000 450.000 1.161.365 310.852 1.472.217
Dr. Frank Schneider Vorstand bis 30.06.2015 275.625 336.600 1.007.083 256.937 1.264.020
206.719 67.838 571.547 60.000 631.547
118.125 0 415.115 60.000 475.115
236.250 337.500 870.740 60.000 930.740
Dr. Bernd Drouven Vorstandsvorsitzender ab 01.11.2014 0 0 0 0 0
360.938 124.369 984.419 110.000 1.094.419
206.250 0 705.362 110.000 815.362
412.500 618.750 1.530.362 110.000 1.640.362
Summe 1.220.625 1.514.700 4.492.679 940.974 5.433.653
1.315.782 440.945 3.631.465 873.573 4.505.038
751.875 0 2.896.613 873.573 3.770.186
1.503.750 2.193.750 5.842.238 873.573 6.715.811

1) Nach HGB ergab sich ein Versorgungsaufwand von –315.552 € (Vj. 394.215 €) für Peter Willbrandt, 429.361 € (Vj. 279.624 €) für Erwin Faust, –140.771 € (Vj. 226.352 €) für Dr. Frank Schneider, 160.000 € (Vj. 160.000 €) für Dr. Stefan Boel und 232.607 € (Vj. 0 €) für Dr. Bernd Drouven. 2)Aufgrund des Ausscheidens von Herrn Dr. Schneider werden 9/12 der ehemals gewährten Bezüge angegeben. 3)Für 2014/15 sind 50 % der gewährten Bezüge angegeben aufgrund des Vertragsendes zum 31.3.2015. Die variable mehrjährige Vergütung für das Geschäftsjahr 2014/15 bemisst sich nach dem Verhältnis des operativen Ist- zum Soll-EBT bezogen auf den Aurubis-Konzern und den Durchschnitt der Geschäftsjahre 2012/13, 2013/14 und 2014/15. Das durchschnittliche Ist-EBT beträgt 198 Mio. € und bedeutet eine Zielerreichung von 51,2 %.

Zufluss

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in € Feste Vergütung Nebenleistungen Summe
Peter Willbrandt Vorstandsvorsitzender bis 31.10.2014 Vertrag bis 31.3.2015 2013/2014 540.000 33.317 573.317
2014/2015 270.000 16.458 286.458
Dr. Stefan Boel Vorstand seit 19.04.2008 2013/2014 378.000 15.234 393.234
2014/2015 378.000 17.813 395.813
Erwin Faust Vorstand seit 01.10.2008 2013/2014 378.000 17.945 395.945
2014/2015 378.000 18.365 396.365
Dr. Frank Schneider Vorstand bis 30.06.2015 2013/2014 378.000 16.858 394.858
2014/2015 283.500 13.490 296.990
Dr. Bernd Drouven Vorstandsvorsitzender ab 01.11.2014 2013/2014 0 0 0
2014/2015 495.000 4.112 499.112
Summe 2013/2014 1.674.000 83.354 1.757.354
2014/2015 1.804.500 70.238 1.874.738

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in € Einjährige variable Vergütung Mehrjährige variable Vergütung Gesamtsumme Versorgungsaufwand 1) Gesamtvergütung
Peter Willbrandt Vorstandsvorsitzender bis 31.10.2014 Vertrag bis 31.3.2015 337.500 310.500 1.221.317 253.879 1.475.196
168.750 155.250 610.458 232.721 843.179
Dr. Stefan Boel Vorstand seit 19.04.2008 236.250 207.000 836.484 160.000 996.484
295.313 230.400 921.526 160.000 1.081.526
Erwin Faust Vorstand seit 01.10.2008 236.250 207.000 839.195 270.158 1.109.353
295.313 230.400 922.078 310.852 1.232.930
Dr. Frank Schneider Vorstand bis 30.06.2015 236.250 207.000 838.108 256.937 1.095.045
177.188 2) 144.788 2) 618.966 60.000 678.966
Dr. Bernd Drouven Vorstandsvorsitzender ab 01.11.2014 0 0 0 0 0
412.500 316.800 1.228.412 110.000 1.338.412
Summe 1.046.250 931.500 3.735.104 940.974 4.676.078
1.349.064 1.077.638 4.301.440 873.573 5.175.013

1) Nach HGB ergab sich ein Versorgungsaufwand von –315.552 € (Vj. 394.215 €) für Peter Willbrandt, 429.361 € (Vj. 279.624 €) für Erwin Faust, –140.771 € (Vj. 226.352 €) für Dr. Frank Schneider, 160.000 € (Vj. 160.000 €) für Dr. Stefan Boel und 232.607 € (Vj. 0 €) für Dr. Bernd Drouven. 2)Hierbei handelt es sich um die variable Vergütung für den Zeitraum 1.10.2014 bis 30.6.2015. Die variable mehrjährige Vergütung für das Geschäftsjahr 2014/15 bemisst sich nach dem Verhältnis des operativen Ist- zum Soll-EBT bezogen auf den Aurubis-Konzern und den Durchschnitt der Geschäftsjahre 2012/13, 2013/14 und 2014/15. Das durchschnittliche Ist-EBT beträgt 198 Mio. € und bedeutet eine Zielerreichung von 51,2 %.

Herr Willbrandt ist zum 31.10.2014 aus dem Vorstand einvernehmlich ausgeschieden. Die Festbezüge wurden bis zu 31.03.2015 weitergezahlt. Die drei Komponenten der variablen Vergütung wurden zum Zeitpunkt des Ausscheidens festgelegt und im Geschäftsjahr 2014/15 ausgezahlt. Die Beiträge zur zusätzlichen beitragsorientierten betrieblichen Altersvorsorge sind bis zum 31.03.2015 entrichtet worden.

Herr Dr. Schneider ist zum 30.06.2015 aus dem Vorstand ausgeschieden. Der getroffene Aufhebungsvertrag sieht eine pauschale Abfindung vor, welche die Festvergütung bis zum 30.04.2016 sowie die variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2014/15 und die anteilige variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2015/16 enthält. Die Auszahlung erfolgt erst im Januar 2016. Die Beiträge zur zusätzlichen beitragsorientierten betrieblichen Altersvorsorge sind bis zum 30.04.2016 entrichtet worden.

Für die Pensionsansprüche der Vorstandsmitglieder hat die Gesellschaft auf Basis von IFRS Pensionsrückstellungen gebildet. Im Berichtsjahr betrugen die Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen für die aktiven Vorstandsmitglieder 873.573 €. Dieser Betrag setzt sich aus den sogenannten Dienstzeitaufwendungen (service cost) und den Beiträgen an eine externe Altersversorgung zusammen.

Frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene erhielten insgesamt 2.011.433 €, für ihre Pensionsansprüche sind 25.638.636 € zurückgestellt.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrats wird durch die Hauptversammlung festgelegt und ist in § 12 der Satzung der Aurubis AG geregelt. Sie orientiert sich an den Aufgaben und der Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder sowie an der wirtschaftlichen Lage und am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben dem Ersatz der bei der Ausübung seines Amtes entstandenen Auslagen eine feste Vergütung von 40.000 €/Geschäftsjahr. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das 1,5-Fache dieses Betrages. Aufsichtsratsmitglieder, die einem Ausschuss des Aufsichtsrats angehören, erhalten zusätzlich 5.000 €/Geschäftsjahr pro Ausschuss, insgesamt höchstens jedoch 10.000 €/Geschäftsjahr. Aufsichtsratsmitglieder, die in einem Ausschuss des Aufsichtsrats den Vorsitz innehaben, erhalten zusätzlich 10.000 €/Geschäftsjahr pro Vorsitz in einem Ausschuss, höchstens jedoch 20.000 €/Geschäftsjahr.

Zusätzlich zur festen Vergütung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine auf den langfristigen Unternehmenserfolg bezogene jährliche Vergütung in Höhe von 250 € je 1.000.000 € bereinigtem Ergebnis vor Steuern des Konzerns („EBT“), das ein durchschnittliches, bereinigtes EBT der letzten drei Geschäftsjahre von 50.000.000 € übersteigt. Das bereinigte EBT ist das EBT nach IFRS vor Umbewertung der Lifo-Bestände nach der Durchschnittsmethode und ohne Berücksichtigung der Einflüsse aus Kupferpreisschwankungen in den Vorratsbewertungen ehemaliger Cumerio Gesellschaften und betrug im Durchschnitt der letzten drei Geschäftsjahre 170 Mio. €. Der Vorsitzende erhält das Doppelte und sein Stellvertreter das 1,5-Fache dieses Betrages.

Die feste Vergütung (ohne die Vergütung für Ausschusstätigkeiten) und die auf den langfristigen Unternehmenserfolg bezogene Vergütung werden für jedes Mitglied des Aufsichtsrats auf 80.000 €/Geschäftsjahr begrenzt. Die Begrenzung für den Vorsitzenden beträgt 160.000 €/Geschäftsjahr und 120.000 €/Geschäftsjahr für den stellvertretenden Vorsitzenden.

Des Weiteren erhalten die Aufsichtsratsmitglieder für jede Teilnahme an einer Sitzung des Aufsichtsrats und eines seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld in Höhe von 500 €.

Die individualisierte Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2014/15 beträgt:

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in € Name Feste Vergütung Variable Vergütung Vergütung für Ausschusstätigkeit Sitzungsgeld Insgesamt
Prof. Dr.-Ing Heinz Jörg Fuhrmann. 2013/2014 80.000 58.500 20.000 3.000 161.500
2014/2015 80.000 60.000 20.000 5.000 165.000
Hans-Jürgen Grundmann 2013/2014 60.000 43.875 10.000 5.000 118.875
2014/2015 60.000 45.000 10.000 6.500 121.500
Burkhard Becker 2013/2014 40.000 29.250 10.000 4.500 83.750
2014/2015 40.000 30.000 10.000 4.000 84.000
Dr. Bernd Drouven 2013/2014 40.000 29.250 5.000 3.000 77.250
2014/2015 3.397 2.548 425 0 6.370
Jan Eulen 2013/2014 40.000 29.250 5.000 4.000 78.250
2014/2015 40.000 30.000 5.000 4.000 79.000
Dr. Joachim Faubel 2013/2014 40.000 29.250 0 2.500 71.750
2014/2015 40.000 30.000 0 2.500 72.500
Renate Hold 2013/2014 40.000 29.250 10.000 3.000 82.250
2014/2015 40.000 30.000 10.000 5.000 85.000
Dr. Sandra Reich 2013/2014 40.000 29.250 5.000 2.500 76.750
2014/2015 40.000 30.000 5.000 1.000 76.000
Dr. Thomas Schultek 2013/2014 40.000 29.250 5.000 3.000 77.250
2014/2015 40.000 30.000 5.000 5.000 80.000
Rolf Schwertz 2013/2014 40.000 29.250 0 2.500 71.750
2014/2015 40.000 30.000 0 2.500 72.500
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt 2013/2014 40.000 29.250 10.000 2.500 81.750
2014/2015 40.000 30.000 10.000 5.000 85.000
Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg 2013/2014 40.000 29.250 15.000 4.500 88.750
2014/2015 40.000 30.000 15.000 4.000 89.000
Insgesamt 2013/2014 540.000 394.875 95.000 40.000 1.069.875
2014/2015 503.397 377.548 90.425 44.500 1.015.870

Auf dieser Basis erhalten die Aufsichtsratsmitglieder insgesamt 1.015.870 €.

Hamburg, den 10. Dezember 2015

Der Vorstand

Erwin Faust, Sprecher des Vorstands

Dr. Stefan Boel, Vorstandsmitglied

Der Aufsichtsrat

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorsitzender

Konzernbilanz (IFRS) (in T€)

AKTIVA

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30.09.2015 30.09.2014 01.10.2013
Immaterielle Vermögenswerte 83.898 83.328 84.279
Sachanlagen 1.287.082 1.307.316 1.299.241
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.418 1.328 1.328
Beteiligungen 744 845 871
Übrige Finanzanlagen 24.410 30.027 33.793
Finanzanlagen 26.572 32.200 35.992
At Equity bewertete Anteile 42.877 45.445 44.592
Anlagevermögen 1.440.429 1.468.289 1.464.104
Latente Steuern 8.080 2.780 8.751
Langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte 14.227 13.206 19.809
Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 1.176 1.031 775
Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 15.403 14.237 20.584
Langfristige Vermögenswerte 1.463.912 1.485.306 1.493.439
Vorräte 1.626.440 1.717.346 1.895.622
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 306.905 414.235 380.676
Forderungen aus Ertragsteuern 3.303 9.339 32.944
Übrige kurzfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte 138.898 92.193 93.556
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 46.201 37.513 65.860
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 495.307 553.280 573.036
Flüssige Mittel 452.971 187.282 32.733
2.574.718 2.457.908 2.501.391
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 5.955 0 6.782
Kurzfristige Vermögenswerte 2.580.673 2.457.908 2.508.173
Summe Aktiva 4.044.585 3.943.214 4.001.612
Passiva
30.09.2015 30.09.2014 01.10.2013
Gezeichnetes Kapital 115.089 115.089 115.089
Kapitalrücklage 343.032 343.032 343.032
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 1.523.444 1.424.188 1.483.515
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -15.764 -7.529 5.846
Eigenkapital der Aktionäre der Aurubis AG 1.965.801 1.874.780 1.947.482
Nicht beherrschende Anteile 2.778 3.069 3.020
Eigenkapital 1.968.579 1.877.849 1.950.502
Latente Steuern 182.986 224.300 273.731
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 221.772 230.639 157.759
Sonstige langfristige Rückstellungen 59.751 61.229 62.122
Langfristige Rückstellungen 281.523 291.868 219.881
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 508.294 304.634 419.812
Übrige langfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 1.179 999 743
Langfristige Verbindlichkeiten 509.473 305.633 420.555
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 973.982 821.801 914.167
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 34.749 32.351 41.628
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 25.421 155.917 75.155
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 761.409 796.848 813.647
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 53.926 14.727 4.212
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 187.024 161.600 133.256
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 39.495 82.121 69.045
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1.067.275 1.211.213 1.095.315
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.102.024 1.243.564 1.136.943
Fremdkapital 2.076.006 2.065.365 2.051.110
Summe Passiva 4.044.585 3.943.214 4.001.612

Werte zum 30.09.2014 und 01.10.2013 teilweise angepasst.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (IFRS) (in T€)

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12 Monate 2014/15 12 Monate 2013/14
Umsatzerlöse 10.995.202 11.240.967
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 15.281 -211.292
Andere aktivierte Eigenleistungen 6.383 6.389
Sonstige betriebliche Erträge 59.749 55.214
Materialaufwand -10.067.396 -10.226.417
Rohergebnis 1.009.219 864.861
Personalaufwand -431.295 -415.145
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -136.406 -128.039
Sonstige betriebliche Aufwendungen -242.237 -233.908
Betriebsergebnis (EBIT) 199.281 87.769
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen 1.403 4.074
Zinserträge 3.591 4.936
Zinsaufwendungen -30.940 -36.221
Übrige finanzielle Erträge 225 225
Übrige finanzielle Aufwendungen -4.116 -3.231
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 169.444 57.552
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -35.876 -13.452
Konzernergebnis 133.568 44.100
Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis 132.435 42.633
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis 1.133 1.467
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,95 0,95
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,95 0,95
Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Konzerngesamtergebnisrechnung (IFRS) (T€)

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12 Monate 2014/15 12 Monate 2013/14
Konzernergebnis 133.568 44.100
Positionen, die zukünftig in den Gewinn/Verlust umgegliedert werden
Marktbewertung von Cashflow-Sicherungen -12.189 -19.131
Marktbewertung von Finanzinvestitionen -1.585 -529
Veränderungen aus der Währungsumrechnung 3.778 2.115
Ertragsteuern 1.761 4.170
Positionen, die nicht in den Gewinn/Verlust umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld von leistungsorientierten Verpflichtungen 17.449 -78.394
Ertragsteuern -5.553 25.527
Sonstiges Ergebnis 3.661 -66.242
Konzerngesamtergebnis 137.22 9 -22.142
Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzerngesamtergebnis 135.981 -23.250
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzerngesamtergebnis 1.248 1.108

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung (IFRS) (T€)

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Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital
Stand am 30.09.2013 115.089 343.032 1.482.378
Anpassung gemäß IAS 8 0 0 1.134
Stand am 30.09.2013 115.089 343.032 1.483.512
Dividendenzahlung 0 0 -49.452
Konzerngesamtergebnis 0 0 -9.875
davon Konzernergebnis 0 0 42.633
davon sonstiges Ergebnis 0 0 -52.508
Stand am 30.09.2014 115.089 343.032 1.424.185
Stand am 30.09.2014 115.089 343.032 1.424.185
Dividendenzahlung 0 0 -44.957
Konzerngesamtergebnis 0 0 144.216
davon Konzernergebnis 0 0 132.435
davon sonstiges Ergebnis 0 0 11.781
Stand am 30.09.2015 115.089 343.032 1.523.444

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Kumuliertes sonstiges Ergebnis
Marktbewertung von Cashflow Sicherungen Marktbewertung von Finanzinvestitionen Währungsänderungen Ertragsteuern
--- --- --- --- ---
Stand am 30.09.2013 -2.674 2.114 5.795 611
Anpassung gemäß IAS 8 0 0 0 0
Stand am 30.09.2013 -2.674 2.114 5.795 611
Dividendenzahlung 0 0 0 0
Konzerngesamtergebnis -19.131 -529 2.115 4.170
davon Konzernergebnis 0 0 0 0
davon sonstiges Ergebnis -19.131 -529 2.115 4.170
Stand am 30.09.2014 -21.805 1.585 7.910 4.781
Stand am 30.09.2014 -21.805 1.585 7.910 4.781
Dividendenzahlung 0 0 0 0
Konzerngesamtergebnis -12.189 -1.585 3.778 1.761
davon Konzernergebnis 0 0 0 0
davon sonstiges Ergebnis -12.189 -1.585 3.778 1.761
Stand am 30.09.2015 -33.994 0 11.688 6.542

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Anteile der Aktionäre der Aurubis AG Nicht beherrschende Anteile Summe Eigenkapital
Stand am 30.09.2013 1.946.345 3.020 1.949.365
Anpassung gemäß IAS 8 1.134 0 1.134
Stand am 30.09.2013 1.947.479 3.020 1.950.499
Dividendenzahlung -49.452 -1.059 -50.511
Konzerngesamtergebnis -23.250 1.108 -22.142
davon Konzernergebnis 42.633 1.467 44.100
davon sonstiges Ergebnis -65.883 -359 -66.242
Stand am 30.09.2014 1.874.777 3.069 1.877.846
Stand am 30.09.2014 1.874.777 3.069 1.877.846
Dividendenzahlung -44.957 -1.539 -46.496
Konzerngesamtergebnis 135.981 1.248 137.229
davon Konzernergebnis 132.435 1.133 133.568
davon sonstiges Ergebnis 3.546 115 3.661
Stand am 30.09.2015 1.965.801 2.778 1.968.579

Konzernkapitalflussrechnung (IFRS) (T€)

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12 Monate 2014/15 12 Monate 2013/14
Ergebnis vor Ertragsteuern 169.444 57.552
Abschreibungen auf Vermögenswerte des Anlagevermögens 140.522 131.271
Veränderung der Wertberichtigungen auf Forderungen und sonstige Vermögenswerte 391 1.327
Veränderung langfristiger Rückstellungen -2.486 -13.547
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen 2.714 3.476
Bewertung von Derivaten 16.149 40.195
Finanzergebnis 25.932 26.985
Ein-/Auszahlungen für Ertragsteuern -46.355 7.306
Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte 59.000 -7.415
Veränderung der Vorräte (inkl. Bewertungseffekte) 92.633 183.841
Veränderung kurzfristiger Rückstellungen 2.360 -1.671
Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) -95.397 -28.157
Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 364.907 401.163
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -111.747 -128.372
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen 346 239
Zinseinzahlungen 3.567 3.640
Erhaltene Dividenden 4.174 3.275
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -103.660 -121.218
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 486.935 397.726
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Finanzverbindlichkeiten -413.648 -443.898
Zinsauszahlungen -23.262 -29.240
Dividendenzahlungen -46.496 -50.511
Mittelzufluss (im Vorjahr Mittelabfluss) aus Finanzierungstätigkeit 3.529 -125.923
Veränderung der Zahlungsmittel 264.776 154.022
Veränderungen aus Wechselkursänderungen 913 527
Flüssige Mittel am Anfang der Periode 187.282 32.733
Flüssige Mittel am Ende der Periode 452.971 187.282
Vorjahreswerte teilweise angepasst.

ANHANG

Allgemeine Erläuterungen

Die Aurubis AG ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in Deutschland.

Der vorliegende Konzernabschluss zum 30.09.2015 ist in Anwendung der Regelungen der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards i. V. m. § 315a Abs. 1 HGB nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) wurden berücksichtigt.

Die Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung erfolgte nach Billigung des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat am 10.12.2015.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden sämtliche Beträge in Währungseinheiten von Tausend ausgewiesen.

Die Bilanz wurde nach kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Dabei sind kurzfristige Vermögenswerte und Schulden jene, von denen erwartet wird, dass sie innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden, oder die primär zu Handelszwecken gehalten werden.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Die Bewertung derivativer Finanzinstrumente und als zur Veräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswerte erfolgt zum Zeitwert. Bei der Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS ist es ferner nötig, dass der Vorstand und die durch ihn beauftragten Mitarbeiter in wesentlichen Teilbereichen Schätzungen und Annahmen vornehmen. Diese haben Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie der hiermit verbundenen Erträge und Aufwendungen. Bereiche, die im besonderen Maße die Anwendung von Schätzungen und Annahmen erfordern, sind unter "Wesentliche Schätzungen und Annahmen" auf Seite 20 dargestellt.

Im vorliegenden Bericht können sich aufgrund von Rundungen geringfügige Abweichungen bei Summenangaben ergeben.

Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss wurden, wie im vorangegangenen Geschäftsjahr, zum Bilanzstichtag neben der Muttergesellschaft Aurubis AG, Hamburg, 22 weitere Gesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen, bei denen die Aurubis AG, Hamburg, direkt oder indirekt über die Mehrheit der Stimmrechte und somit über die Beherrschung verfügt. Der Konzernabschluss-Stichtag entspricht dem Stichtag des Jahresabschlusses der Aurubis AG, Hamburg, und aller einbezogenen Tochtergesellschaften mit Ausnahme von 3 einbezogenen Unternehmen. Der Abschluss-Stichtag dieser Tochterunternehmen ist der 31. Dezember. Für den Konzernabschluss wurden von diesen Unternehmen Zwischenabschlüsse zum Konzernabschluss-Stichtag erstellt.

Damit sind die Abschlüsse aller wesentlichen Tochterunternehmen, die die Aurubis AG beherrscht, Teil dieses Konzernabschlusses.

Gemäß IFRS 11.24 i.V.m. IAS 28 wurde die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, Hersteller von Vorwalzbändern, an der eine Beteiligung von 50% besteht, unter Verwendung der Equity-Methode bilanziert. Sie wird mit einem weiteren Partner gemeinschaftlich geführt (Gemeinschaftsunternehmen).

Konsolidierungsgrundsätze

Für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Einzelabschlüsse der Gesellschaften werden einheitliche, für den Aurubis-Konzern geltende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde gelegt. Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen wesentlichen Unternehmen sind von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft worden.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode zum Erwerbszeitpunkt. Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Ein sich aus der Verrechnung ergebender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und einer mindestens jährlichen Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Entsprechend IAS 36 werden keine planmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird nach erneuter Prüfung der Zeitwerte sofort ergebniswirksam erfasst.

Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse, sowie Umsätze, andere Erträge und Aufwendungen zwischen Konzerngesellschaften werden eliminiert. Durch Transaktionen innerhalb des Konzerns entstandene Zwischengewinne werden, falls nicht unwesentlich, bereinigt.

In den Konzernabschluss werden neben 8 inländischen Gesellschaften 15 ausländische Gesellschaften einbezogen. Der Jahresabschluss von Tochterunternehmen in Fremdwährung wurde nach dem Prinzip der funktionalen Währung in Euro umgerechnet, welches die Berichtswährung der Aurubis AG darstellt. Fremdwährungstransaktionen werden mit den Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt oder Bewertungszeitpunkt bei Neubewertungen in die funktionale Währung umgerechnet. Fremdwährungstransaktionen erfolgen insbesondere in $. Der durchschnittliche $-Kurs des Geschäftsjahres 2014/15 betrug 1,14835 $/€, der Kurs zum 30.09.2015 betrug 1,1203 $/€. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung von Fremdwährungstransaktionen sowie aus der Umrechnung zum Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Materialaufwand erfasst, es sei denn, sie sind im Eigenkapital als qualifizierte Cashflow Hedges oder Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb zu berücksichtigen. Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden Umrechnungsdifferenzen aus Fremdwährung von insgesamt 1,3 Mio. € (netto) aufwandswirksam erfasst. Vermögenswerte und Schulden der Bilanz von in Fremdwährung berichtenden Tochtergesellschaften werden in Ausübung der Regelung des IAS 21 mit den Mittelkursen zum Bilanzstichtag, die Gewinn- und Verlustrechnung mit den Durchschnittskursen des Geschäftsjahres umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen hieraus werden bis zu einem möglichen Abgang des Tochterunternehmens ergebnisneutral im Eigenkapital ausgewiesen.

Die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen erfolgt nach IFRS 11 unter Verwendung der Equity-Methode. Zwischenergebnisse aus Up-/Downstream-Transaktionen mit Konzernunternehmen werden anteilig eliminiert.

Ertragsrealisierung

Umsatzerlöse sowie sonstige betriebliche Erträge werden zum Zeitpunkt des Übergangs der Kontrolle und der wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf den Kunden erfasst, insofern der Betrag der Umsatzerlöse verlässlich bestimmt werden kann und der wirtschaftliche Nutzenzufluss aus der Transaktion wahrscheinlich ist. Im Geschäftsjahr gewährte Boni werden umsatzmindernd erfasst. Verarbeitungsentgelte werden entsprechend dem Prozessfortschritt des verarbeiteten Materials berücksichtigt.

Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt.

Finanzielle Vermögenswerte umfassen in diesem Zusammenhang insbesondere die flüssigen Mittel, an anderen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalinstrumente (z.B. Beteiligungen, Aktienbestände), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige ausgereichte Kredite und Forderungen sowie zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative Finanzinstrumente. Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten. Darunter fallen insbesondere Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen und derivative Finanzinstrumente. Im Konzern werden marktübliche Käufe und Verkäufe von originären Finanzinstrumenten grundsätzlich zum Erfüllungstag, d.h. zum Zeitpunkt der Lieferung und des Eigentumsübergangs erfasst. Derivative Finanzinstrumente werden zum Handelstag bilanziert. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Regel unsaldiert ausgewiesen.

Finanzielle Vermögenswerte werden angesetzt, wenn Aurubis ein vertragliches Recht zusteht, flüssige Mittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einem anderen Unternehmen zu erhalten. Der erstmalige Ansatz erfolgt immer zum beizulegenden Zeitwert. Dabei sind bei finanziellen Vermögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten zu berücksichtigen. Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte, sofern diese unmittelbar durch Rückgriff auf einen aktiven Markt verfügbar sind. Ansonsten erfolgt eine Bewertung unter Anwendung marktüblicher Verfahren (Bewertungsmodelle) unter Zugrundelegung instrumentenspezifischer Marktparameter. Unverzinsliche finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit über einem Jahr werden abgezinst. Für finanzielle Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit unter einem Jahr wird davon ausgegangen, dass der Zeitwert dem Nominalwert entspricht. Finanzielle Vermögenswerte in Fremdwährung sind zum Zeitpunkt der Erstbewertung mit dem gültigen Tageskurs und zum Bilanzstichtag mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen

Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken übertragen werden. Veräußerte finanzielle Vermögenswerte, für die kein Regressanspruch besteht, wurden ausgebucht.

Die in den „übrigen Finanzanlagen“ ausgewiesenen langfristigen Forderungen sind der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet und werden, falls wesentlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode, mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden aufgrund ihrer kurzen Laufzeit mit dem Nominalwert abzüglich Wertberichtigungen bewertet. Die Wertberichtigungen berücksichtigen angemessen die Ausfallrisiken, die aufgrund von Erfahrungswerten und individuellen Risikoeinschätzungen ermittelt werden. Konkrete Ausfälle führen zur Ausbuchung der betreffenden Forderungen.

Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden über ein Wertberichtigungskonto erfasst. Die Entscheidung, ob ein Ausfallrisiko mittels eines Wertberichtigungskontos oder über eine direkte Minderung der Forderungen berücksichtigt wird, hängt vom Grad der Verlässlichkeit der Beurteilung der Risikosituation ab.

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Darunter fallen die derivativen Finanzinstrumenten, die nicht in eine effektive Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind und damit zwingend als „zu Handelszwecken gehalten“ klassifiziert werden müssen.

Daneben werden im Aurubis-Konzern Lieferverträge über Nichteisenmetalle (NE-Metalle) sowohl zur Deckung des erwarteten Bedarfs an Rohstoffen als auch für den Verkauf von Fertigprodukten abgeschlossen. Dabei kann es auf Grund von Bedarfsänderungen auch zu Schließungen der physischen Lieferverträge durch Vornahme von Ausgleichszahlungen kommen. Daher sind auch preisfixierte Metalllieferverträge als derivative Finanzinstrumente bilanziert. Da diese nicht in eine effektive Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind, sind sie ebenfalls als „zu Handelszwecken gehalten“ klassifiziert.

Ein aus der Folgebewertung resultierender Gewinn oder Verlust aus „zu Handelszwecken gehaltenen“ finanziellen Vermögenswerten wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet und werden - sofern langfristig - unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die flüssigen Mittel haben beim Zugang eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten und sind mit dem Nominalwert bewertet.

Die Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ stellt im Aurubis-Konzern die Residualgröße der originären finanziellen Vermögenswerte dar, die in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen und keiner anderen Kategorie zugeordnet wurden. Darunter fallen die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, sonstigen Beteiligungen und Wertpapiere des Anlagevermögens. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich mit dem aus dem Börsenkurs abgeleiteten beizulegenden Zeitwert, sofern ein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt. Die aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert in der Folge resultierenden Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Dies gilt nicht, wenn es sich um dauerhafte bzw. wesentliche Wertminderungen sowie um währungsbedingte Wertänderungen von Fremdkapitalinstrumenten handelt, die erfolgswirksam erfasst werden. Erst mit dem Abgang der finanziellen Vermögenswerte werden die im sonstigen Ergebnis erfassten kumulierten Gewinne und Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Lässt sich für nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente der Zeitwert nicht hinreichend verlässlich bestimmen, werden die Anteile mit den Anschaffungskosten (ggf. abzüglich Wertminderungen) bewertet.

Umwidmungen von Finanzinstrumenten in andere Bewertungskategorien lagen weder im Geschäftsjahr 2014/15 noch im Geschäftsjahr 2013/14 vor.

Ein Wertminderungsaufwand wird im Aurubis-Konzern erfasst, wenn der Buchwert eines finanziellen Vermögenswerts höher ist als der Barwert der zukünftigen Cashflows. Die Überprüfung, ob ein Wertminderungsbedarf besteht, wird zu jedem Bilanzstichtag vorgenommen. Um eine Wertminderung objektiv nachweisbar festzustellen, werden Auslöser wie erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners herangezogen.

Für die Frage einer Wertminderung sind die bestehenden Kreditverhältnisse zu analysieren, die der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet werden und deren Folgebewertung somit zu fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen wird. Zum jeweiligen Bilanzstichtag ist zu überprüfen, inwieweit objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen, die bilanziell zu berücksichtigen sind. Die Höhe des Verlustes berechnet sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows, diskontiert mit dem originären Effektivzinssatz des Finanzinstruments (erzielbarer Betrag). Dabei werden Cashflows aus kurzfristigen Forderungen aus Vereinfachungsgründen nicht diskontiert. Der Buchwert des Vermögenswertes ist durch Direktabschreibung oder durch Nutzung eines Wertberichtigungskontos erfolgswirksam auf den erzielbaren Betrag zu reduzieren.

Für Eigenkapitalinstrumente der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ wird eine Wertminderung vorgenommen, wenn bedeutende nachteilige Änderungen im Umfeld des Emittenten vorliegen oder der beizulegende Zeitwert über einen längeren Zeitraum erheblich unter den Anschaffungskosten liegt. Der Verlust ergibt sich aus der Differenz zwischen dem aktuellen beizulegenden Zeitwert und dem Buchwert des Finanzinstruments. Während Wertaufholungen bei Schuldinstrumenten ergebniswirksam vorzunehmen sind, dürfen sie bei Eigenkapitalinstrumenten nur erfolgsneutral erfolgen.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden angesetzt, wenn eine vertragliche Verpflichtung vorliegt, einem anderen Unternehmen flüssige Mittel oder andere finanzielle Vermögenswerte zu übertragen. Der erstmalige Ansatz erfolgt immer zum beizulegenden Zeitwert. Davon werden bei allen finanziellen Verbindlichkeiten, die in der Folge nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Abzug gebracht und unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit amortisiert. Finanzielle Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Zeitpunkt der Erstbewertung mit dem gültigen Tageskurs und zum Bilanzstichtag mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten, darunter fallen Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige originäre finanzielle Verbindlichkeiten, werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sofern der Zinseffekt nicht unwesentlich ist, werden unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über einem Jahr abgezinst. Bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit unter einem Jahr wird unterstellt, dass der Zeitwert dem Rückzahlungsbetrag entspricht.

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit dem niedrigeren Wert aus Barwert der Miet- bzw. Leasingraten und Zeitwert des Miet- oder Leasinggegenstandes angesetzt. In den Folgeperioden mindern die in den Miet- bzw. Leasingraten enthaltenen Tilgungsanteile die entsprechende Verbindlichkeit.

Nicht in effektive Sicherungsbeziehungen eingebundene derivative Finanzinstrumente sind zwingend als „zu Handelszwecken gehalten“ einzustufen und damit erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Sind diese negativ, führt dies zum Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit.

Der Aurubis-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie zur Absicherung von Warenpreisrisiken ein.

Die derivativen Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser entspricht dem Marktwert und kann sowohl positiv als auch negativ sein. Wenn ein Marktwert nicht vorliegt, wird dieser mit Barwert- und Optionspreismodellen errechnet. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden, soweit wie möglich, die am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet, die von anerkannten Quellen bezogen werden.

Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten werden entweder erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung oder erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Dabei ist entscheidend, ob das derivative Finanzinstrument in eine effektive Sicherungsbeziehung eingebunden ist oder nicht. Liegt kein Cashflow- Hedge Accounting vor, sind die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte sofort erfolgswirksam zu erfassen. Besteht hingegen eine wirksame Cashflow-Sicherungsbeziehung, werden diese erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis bilanziert.

Um Schwankungen in der Gewinn- und Verlustrechnung auf Grund der unterschiedlichen Bewertung von abgesicherten Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten zu vermeiden, enthält IAS 39 spezielle Vorschriften zum Hedge Accounting. Ziel dieser Hedge Accounting Vorschriften ist es, die Wertänderungen der Sicherungsinstrumente und der abgesicherten Geschäfte weitgehend kompensierend zu erfassen.

Neben der Dokumentation verlangt IAS 39 für die Anwendung der Regelungen des Hedge Accounting den Nachweis eines effektiven Sicherungszusammenhangs. Hedgeeffektivität bedeutet, dass die Fair Value Änderungen (für Fair Value Hedges) oder die Cash Flow Änderungen (für Cash Flow Hedges) des abgesicherten Grundgeschäfts durch die gegenläufigen Fair Value Änderungen oder Cash Flow Änderungen des Sicherungsinstruments ausgeglichen werden – jeweils bezogen auf das gesicherte Risiko.

Derivate, die im Rahmen eines Cashflow Hedges als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden, dienen der Absicherung zukünftiger Zahlungsströme. Ein Risiko hinsichtlich der Höhe zukünftiger Cashflows besteht insbesondere für variabel verzinsliche Kredite und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende geplante Transaktionen. Im Rahmen des Cashflow Hedge Accounting eingesetzte derivative Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Das Bewertungsergebnis wird in einen effektiven und einen ineffektiven Teil zerlegt. Der effektive Teil ist der Teil des Bewertungsergebnisses, der eine wirksame Sicherung gegen das Cashflow Risiko darstellt. Dieser wird erfolgsneutral nach Berücksichtigung latenter Steuern in einer gesonderten Position im Eigenkapital (Cashflow Hedge Rücklage) erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses wird hingegen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Für die den gesicherten Zahlungsströmen zu Grunde liegenden Geschäfte ändern sich die allgemeinen Bilanzierungsregeln nicht. Nach Beendigung der Sicherungsbeziehung werden die in der Rücklage erfassten Beträge immer dann in die Gewinn- und Verlustrechnung überführt, wenn Ergebnisse im Zusammenhang mit dem Grundgeschäft erfolgswirksam werden oder mit dem tatsächlichen Eintritt des Grundgeschäfts nicht mehr gerechnet wird.

Fair Value Hedges dienen der Marktwertabsicherung von Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten sowie bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen. Gemäß der Regelungen des Fair Value Hedge Accounting wird das als Sicherungsinstrument eingesetzte derivative Finanzinstrument zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, wobei die Bewertungsänderungen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Für den gesicherten Vermögenswert bzw. die gesicherte Verbindlichkeit sind die aus dem gesicherten Risiko resultierenden Marktwertänderungen ebenfalls erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Derzeit wird im Aurubis-Konzern kein Fair Value Hedge Accounting angewendet.

Der Aurubis-Konzern geht darüber hinaus Sicherungsbeziehungen ein, die nicht den strengen Anforderungen des IAS 39 genügen und somit nicht nach den Regeln des Hedge Accounting bilanziert werden können. Nichtsdestotrotz entsprechen diese Sicherungsbeziehungen aus ökonomischer Sicht den Grundsätzen des Risikomanagements. Weiterhin wird bei der Fremdwährungsabsicherung bilanzierter monetärer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ebenfalls kein Hedge Accounting angewendet, da die aus der Währungsumrechnung gemäß IAS 21 erfolgswirksam zu realisierenden Gewinne und Verluste der Grundgeschäfte mit den Gewinnen und Verlusten der derivativen Sicherungsinstrumente einhergehen und sich entsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung näherungsweise ausgleichen.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen, können unter bestimmten Voraussetzungen bei Zugang unwiderruflich der Subkategorie „Fair Value Option“ zugeordnet werden. Der Aurubis-Konzern hat weder bei den finanziellen Vermögenswerten noch bei den finanziellen Verbindlichkeiten Gebrauch von der Fair Value Option gemacht.

Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten erfolgt gemäß den Regelungen des IFRS 13 zur Fair Value Bewertung. Der beizulegende Zeitwert von in aktiven Märkten notierten Finanzinstrumenten wird auf Grundlage der Preisnotierung ermittelt, sofern diese im Rahmen von regelmäßigen und aktuellen Transaktionen verwendete Preise darstellen. Der Aurubis-Konzern verwendet Bewertungsverfahren für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten, sofern keine in aktiven Märkten notierten Preise verfügbar sind. Folglich basieren in Bewertungsverfahren verwendete Eingangsparameter wenn möglich auf beobachtbaren Daten, die von Preisen relevanter, in aktiven Märkten gehandelter Finanzinstrumente abgeleitet werden. Die Anwendung dieser Bewertungsverfahren erfordert Schätzungen und Annahmen seitens des Aurubis-Konzerns, deren Umfang von der Preistransparenz in Bezug auf das Finanzinstrument und dessen Markt sowie von der Komplexität des Instruments abhängt. Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten Methoden und Einflussfaktoren werden regelmäßig durch das Management hinsichtlich ihrer Eignung analysiert. Weitere Informationen zu den bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts verwendeten wesentlichen Schätzungen und Annahmen finden sich im Abschnitt „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“.

Immaterielle Vermögenswerte

Soweit immaterielle Vermögenswerte erworben wurden, werden diese zu Anschaffungskosten aktiviert. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, welche wirtschaftlich nutzbar sind, werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert, wenn die Kriterien für die Aktivierung erfüllt sind. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer. Diese beträgt in der Regel 3 Jahre. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer bestehen mit Ausnahme der Geschäfts- oder Firmenwerte im Konzernabschluss nicht.

Sachanlagen

Gegenstände des Sachanlagevermögens sind mit ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich der planmäßigen Abschreibungen bewertet, sofern sie länger als ein Jahr dem Geschäftsbetrieb dienen. Hierzu zählen auch Ersatzteile und Wartungsgeräte, die länger als eine Periode genutzt werden. Technische Sockelbestände sind als Komponenten der jeweiligen technischen Anlagen und Maschinen bilanziert. Hierbei handelt es sich um Materialmengen, die Metalle enthalten und notwendig sind, um die bestimmungsgemäße Funktionsfähigkeit der Produktionsanlagen herzustellen und diese in der Folge zu gewährleisten. Sockelbestände unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung.

Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Anlagengegenstand zurechenbaren Kosten. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden können, werden aktiviert. Im aktuellen Geschäftsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 125 T€ bei einem Finanzierungskostensatz von 2,7% aktiviert (Vj. 0 T€). Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear. Hierbei entsprechen die zugrunde gelegten Abschreibungsdauern den erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauern im Konzern. Im Wesentlichen wurden folgende Nutzungsdauern angesetzt:

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Gebäude 25 bis 40 Jahre
Grundstückseinrichtungen 10 bis 25 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 20 Jahre
Technische Sockelbestände unbegrenzte Nutzungsdauer
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 20 Jahre

Generalüberholungen oder Instandhaltungsmaßnahmen, die zum Ersatz von Komponenten führen, werden aktiviert, sofern es wahrscheinlich ist, dass der künftige wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließt und die Kosten verlässlich ermittelt werden können.

Leasing

Gemietete oder geleaste Anlagengegenstände werden im Anlagevermögen bilanziert, soweit sie die Voraussetzungen des IAS 17 für ein Finanzierungsleasing erfüllen. Dies ist der Fall, wenn alle wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem wirtschaftlichen Eigentum in Verbindung stehen, bei der betreffenden Gesellschaft liegen. Anlagengegenstände, bei denen dies der Fall ist, werden zum Zeitwert bzw. zum niedrigeren Barwert der Mindestmiet- und Leasingzahlungen aktiviert. Ihre Abschreibung erfolgt linear über die Laufzeit des Miet- bzw. Leasingvertrages oder über die wirtschaftliche Nutzungsdauer, wenn ein Eigentumsübergang am Ende der Vertragslaufzeit erwartet wird. Die aus den künftigen Miet- und Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind in Höhe des Barwertes bzw. Zeitwertes als Verbindlichkeit passiviert. Die Leasingrate wird in eine Zins- und eine Tilgungskomponente aufgeteilt, sodass die Leasingverbindlichkeit konstant verzinst wird. Der langfristige Teil der Nettoleasingverpflichtung wird unter den langfristigen und der kurzfristige unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten erfasst. Der Zinsanteil der Leasingrate wird aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, sodass sich eine konstante Verzinsung über die Laufzeit des Leasingvertrags ergibt.

Wertminderung von nicht finanziellen Vermögenswerten

Immaterielle Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, wie beispielsweise Geschäfts- oder Firmenwerte, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen. Darüber hinaus wird an jedem Abschlussstichtag eingeschätzt, ob Anhaltspunkte vorliegen, dass der Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Ebenso werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen könnten, einem Werthaltigkeitstest unterzogen.

Da für die im Sockelbestand enthaltenen Metalle die Möglichkeit der Rückgewinnung gegeben ist und das Nutzungspotenzial des Sockelbestands mangels Verbrauch im Produktionsprozess keiner Abnutzung unterliegt, wird von einer unbegrenzten Nutzungsdauer ausgegangen. Demgemäß erfolgt keine planmäßige Abschreibung der Sockelbestände sondern bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen könnten, eine Überprüfung der Werthaltigkeit im Zusammenhang mit den jeweiligen Produktionsanlagen.

Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, wenn entsprechende Ereignisse beziehungsweise Änderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert gegebenenfalls nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat identifiziert werden können (sog. zahlungsmittelgenerierende Einheiten). Mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwertes wird für nicht monetäre Vermögenswerte, für die in der Vergangenheit eine Wertminderung gebucht wurde, zu jedem Bilanzstichtag überprüft, ob gegebenenfalls eine Wertaufholung zu erfolgen hat.

Vorräte

Das Vorratsvermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Dabei umfassen die Herstellungskosten sämtliche direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie systematisch zugeordnete Anteile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Sämtliche austauschbaren Vorräte werden nach der Durchschnittswertmethode bewertet. Dabei erfolgt der Ansatz zum Bilanzstichtag zu dem jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und realisierbarem Nettoveräußerungswert. Die Bestimmung des Nettoveräußerungswerts geschieht grundsätzlich auf der Basis der Börsen- oder Marktpreise zum Bilanzstichtag.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Ein langfristiger Vermögenswert wird als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft realisiert wird und ein Verkauf höchstwahrscheinlich ist. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Sind die Kriterien zum Ausweis eines Vermögenswertes als zur Veräußerung verfügbar nicht mehr gegeben, erfolgt eine Rückführung ins Anlagevermögen. Der Ansatz erfolgt dann zum niedrigeren Wert aus fortgeführten Anschaffungskosten und dem erzielbaren Betrag.

Im aktuellen Geschäftsjahr sind zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte in Höhe von 5.955 T€ (Vj. 0 T€) in der Bilanz enthalten. Hierbei handelt es sich um ein Grundstück mit aufstehendem Gebäude bei der Aurubis Switzerland, SA, die zum Verkauf stehen (siehe Tz. 16).

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Soweit Risiken bestehen, wird diesen durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Ertragsteuern

Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus tatsächlichen und latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden die Steuern ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die Gesellschaften des Aurubis-Konzerns sind in einer Vielzahl von Ländern weltweit ertragsteuerpflichtig. Der tatsächliche Steueraufwand wird unter Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der einzelnen Länder berechnet.

Latente Steuern resultieren aus zeitlich befristeten Differenzen zwischen den steuerbilanziellen und den im IFRS-Abschluss berücksichtigten Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen. Die Ermittlung erfolgt nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode und beruht auf der Anwendung der in den einzelnen Ländern zum Realisierbarkeitszeitpunkt erwarteten Steuersätze. Diese basieren grundsätzlich auf den gesetzlichen Regelungen, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird.

Latente Steueransprüche auf temporäre Differenzen, Verlustvorträge und Steuergutschriften werden in dem Umfang bei den Unternehmenseinheiten aktiviert, für den latente Steuerverbindlichkeiten vorhanden sind. Übersteigen latente Steueransprüche latente Steuerschulden, erfolgt der Ansatz in dem Umfang, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen zur Nutzung dieser Steueransprüche verfügbar sein wird. Die aktivierten latenten Steuern werden individuell jährlich auf ihre Realisierbarkeit überprüft.

Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.

Veränderungen der latenten Steuern in der Bilanz führen grundsätzlich zu latentem Steueraufwand bzw. -ertrag. Soweit Sachverhalte, die eine Veränderung der latenten Steuern nach sich ziehen, direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis gebucht werden, wird auch die Veränderung der latenten Steuern direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis berücksichtigt.

Aktive und passive latente Steuern werden saldiert, soweit sich diese auf Steuern vom Einkommen und Ertrag beziehen, welche von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden, und gegeneinander verrechnet werden können.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage des nach IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahrens auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten ermittelt. Dabei werden die verwendeten demographischen Annahmen sowie die erwarteten Einkommens- und Rententrends und der anzuwendende Zinssatz auf der Grundlage aktueller Schätzungen zum Bilanzstichtag bestimmt. Hierdurch können sich versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Abweichungen der tatsächlichen Parameter zum Bilanzstichtag gegenüber den Rechnungsannahmen ergeben. Diese versicherungsmathematischen Ergebnisse sowie Erträge aus Planvermögen, die nicht in den Nettozinsen enthalten sind, werden sofort und vollständig bei ihrer Entstehung erfolgsneutral erfasst und innerhalb des erwirtschafteten Konzerneigenkapitals ausgewiesen. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort aufwandswirksam erfasst.

Zur Ermittlung der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Altersversorgungsplänen wird der beizulegende Zeitwert des Planvermögens vom Barwert der Pensionsverpflichtungen abgezogen.

Für alle übrigen ungewissen Verpflichtungen und Risiken des Aurubis-Konzerns werden sonstige Rückstellungen gebildet. Voraussetzung ist dabei, dass eine Verpflichtung gegenüber Dritten aus einem in der Vergangenheit liegenden Ereignis besteht, ein Mittelabfluss hieraus wahrscheinlich ist, und dieser zuverlässig geschätzt werden kann. Langfristige Rückstellungen werden hierbei mit ihrem Barwert angesetzt, sofern der Zinseffekt nicht unwesentlich ist.

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund neuer Standards und Interpretationen

Folgende Standards, die Auswirkungen auf den Konzern hatten, wurden im Geschäftsjahr 2014/15 erstmalig angewendet.

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Erstmalig verpflichtende Anwendung von Standards und Interpretationen
Standards/Interpretation Anwendungspflicht in der EU Übernahme durch EU-Kommission Auswirkungen
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IFRS 10 Konzernabschlüsse 01.01.2014 11.12.2012 keine Auswirkungen
IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen 01.01.2014 11.12.2012 Abschaffung der Quotenkonsolidierung , d.h., die hälftige Einbeziehung der Bilanzpositionen und der GuV-Positionen in den Konzernabschluss entfällt und das Gemeinschaftsunternehmen wird At Equity einbezogen. Das Gemeinschaftsunternehmen wird unter den At Equity bewerteten Anteilen ausgewiesen.
IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 01.01.2014 11.12.2012 umfangreichere Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
IFRS 10 IFRS 11 IFRS 12 Änderungen: Übergangsvorschriften 01.01.2014 04.04.2013 keine Auswirkungen
IAS 27 Einzelabschlüsse (rev. Mai 2011) 01.01.2014 11.12.2012 keine Auswirkungen
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (rev. Mai 2011) 01.01.2014 11.12.2012 keine Auswirkungen
IFRS 10 IFRS 12 IAS 27 Änderungen: Investmentgesellschaften 01.01.2014 20.11.2013 keine Auswirkungen
IAS 32 Änderungen: Finanzinstrumente: Darstellung - Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten 01.01.2014 13.12.2012 keine Auswirkungen
IAS 36 Änderungen: Wertminderung von Vermögenswerten: Angaben zum erzielbaren Betrag für nicht-finanzielle Vermögenswerte 01.01.2014 19.12.2013 keine Auswirkungen
IAS 39 Änderungen: Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung - Novation von Derivaten und Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften 01.01.2014 19.12.3013 keine Auswirkungen
IFRIC 21 Abgaben 17.06.2014 13.06.2014 keine Auswirkungen

Folgende Standards sind auf die Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 01.10.2014 beginnen. Sie wurden im Konzernabschluss nicht vorzeitig angewandt.

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Nicht vorzeitig angewendete Standards und Interpretationen
Standards/Interpretation Anwendungs-pflicht in der EU Übernahme durch EU-Kommission Auswirkungen
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IFRS 9 Finanzinstrumente – Klassifizierung und Bewertung 01.01.2018 offen Enthält Regelungen zur Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten in Abhängigkeit vom Geschäftsmodell sowie der Zahlungsströme des Finanzinstruments. Bestimmt die Bilanzierung von Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte, in dem nicht mehr nur eingetretene Verluste (bisheriges sog. incurred loss model), sondern bereits erwartete Verluste (sog. expected loss model) zu erfassen sind. Regelt die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen.
IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen 01.01.2018 offen Beschreibung, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Höhe Erlöse zu erfassen sind sowie Erläuterung erforderlicher Anhangangaben. Ermittlung der Umsatzerlöse basiert auf einem fünfstufigen Modell, das auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist.
Diverse Verbesserungen an den IFRS (2010-12) 01.02.2015 17.12.2014 keine wesentlichen Auswirkungen
Diverse Verbesserungen an den IFRS (2011-13) 01.01.2015 18.12.2014 keine wesentlichen Auswirkungen
Diverse Verbesserungen an den IFRS (2012-14) 01.01.2016 offen unterliegt einer Prüfung durch das Management
IAS 16 IAS 38 Änderungen: Klarstellung akzeptabler Abschreibungsmethoden 01.01.2016 offen unterliegt einer Prüfung durch das Management
IAS 19 Änderungen: Mitarbeiterbeiträge im Rahmen leistungsorientierter Pensionszusagen 01.02.2015 17.12.2014 keine Auswirkungen
IFRS 10 IAS 28 Änderungen: Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture offen offen unterliegt einer Prüfung durch das Management
IFRS 10 IFRS 12 IAS 28 Änderungen: Investmentgesellschaften - Anwendung der Konsolidierungsausnahme 01.01.2016 offen keine Auswirkungen
IAS 27 Änderungen: Equity-Methode im Einzelabschluss 01.01.2016 offen keine Auswirkungen
IFRS 11 Änderungen: Bilanzierung von Erwerben von Anteilen an einer gemeinsamen Geschäftstätigkeit 01.01.2016 offen keine Auswirkungen
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten 01.01.2016 offen keine Auswirkungen
IAS 1 Änderungen: Angabeninitiative 01.01.2016 offen Klarstellungen zur Wesentlichkeit der Darstellung und Angabe von Informationen im IFRS-Abschluss. Vorgaben zur Darstellung von Zwischensummen, der Struktur des Anhangs sowie zu den Angaben zu Rechnungslegungsmethoden.
IAS 16 IAS 41 Änderungen: Landwirtschaft - Fruchtragende Pflanzen 01.01.2016 offen keine Auswirkungen

Anpassung gemäß IAS 8

Im Mai 2011 veröffentlichte das IASB IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“, welcher im Dezember 2012 von der EU in europäisches Recht übernommen wurde. Dieser ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen.

IFRS 11 regelt die Bilanzierung von gemeinschaftlichen Vereinbarungen (Joint Arrangements), die nach Gemeinschaftlicher Tätigkeit (Joint Operation) oder Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) klassifiziert sind. Hierbei ist die bisher zulässige Methode der Einbeziehung von Gemeinschaftsunternehmen mittels Quotenkonsolidierung nicht mehr gestattet. Diese sind nach IFRS 11 zwingend nach der Equity-Methode zu bilanzieren.

Infolge dessen entfällt bei der Aurubis AG die bisher hälftige Einbeziehung der Bilanz- und GuV-Positionen der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG in den Konzernabschluss. Das Gemeinschaftsunternehmen wird nun nach der Equity-Methode einbezogen. Der Ausweis der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG erfolgt unter den At Equity bewerteten Anteilen. Der Ergebnisbeitrag (nach Steuern) der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen abgebildet. Aurubis wendet IFRS 11 seit dem 1. Oktober 2014 an. Die Änderungen sind rückwirkend auf den Beginn der Vergleichsperiode anzuwenden.

Darüber hinaus wurden Personalverpflichtungen wie Weihnachtsgratifikationen, ausstehende Urlaubsansprüche und Erfolgsvergütungen, die eine abgegrenzte Schuld entsprechend IAS 37 darstellen, in der Bilanz von den kurzfristigen Personalrückstellungen in die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten umgegliedert. Aurubis wendet diese Änderung seit dem 1. Oktober 2014 rückwirkend auf den Beginn der Vergleichsperiode an.

Die quantitativen Auswirkungen der retrospektiv erfolgten Anpassungen gemäß IAS 8 auf die Konzernbilanzen sowie auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2013/14 sind nachfolgend tabellarisch dargestellt:

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01.10.2013 vor Anpassung Anpassung gemäß IAS 8 01.10.2013 nach Anpassung
Aktiva
Immaterielle Vermögenswerte 84.342 -63 84.279
Sachanlagen 1.319.102 -19.861 1.299.241
Finanzanlagen 35.992 0 35.992
At Equity bewertete Anteile 0 44.592 44.592
Anlagevermögen 1.439.436 24.668 1.464.104
Aktive latente Steuern 8.751 0 8.751
Langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte 19.809 0 19.809
Sonstige langfristige Vermögenswerte 775 0 775
Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 20.584 0 20.584
Langfristige Vermögenswerte 1.468.771 24.668 1.493.439
Vorräte 1.940.195 -44.573 1.895.622
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 395.046 -14.370 380.676
Forderungen aus Ertragsteuern 33.268 -324 32.944
Übrige kurzfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte 92.093 1.463 93.556
Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 66.327 -467 65.860
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 586.734 -13.698 573.036
Flüssige Mittel 32.765 -32 32.733
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 6.782 0 6.782
Kurzfristige Vermögenswerte 2.566.476 -58.303 2.508.173
Summe Aktiva 4.035.247 -33.635 4.001.612

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01.10.2013 vor Anpassung Anpassung gemäß IAS 8 01.10.2013 nach Anpassung
Passiva
Gezeichnetes Kapital 115.089 0 115.089
Kapitalrücklage 343.032 0 343.032
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 1.482.378 1.137 1.483.515
Kumuliertes sonstiges Ergebnis 5.846 0 5.846
Eigenkapital der Aktionäre der Aurubis AG 1.946.345 1.137 1.947.482
Nicht beherrschende Anteile 3.020 0 3.020
Eigenkapital 1.949.365 1.137 1.950.502
Latente Steuern 277.136 -3.405 273.731
Rückstellungen für Pensionen 158.990 -1.231 157.759
Sonstige langfristige Rückstellungen 62.553 -431 62.122
Langfristige Rückstellungen 221.543 -1.662 219.881
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 428.573 -8.761 419.812
Übrige langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 743 0 743
Langfristige Verbindlichkeiten 429.316 -8.761 420.555
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 927.995 -13.828 914.167
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 80.908 -39.280 41.628
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 83.722 -8.567 75.155
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 817.770 -4.123 813.647
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 4.938 -726 4.212
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 100.224 33.032 133.256
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 70.325 -1.280 69.045
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1.076.979 18.336 1.095.315
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.157.887 -20.944 1.136.943
Fremdkapital 2.085.882 -34.772 2.051.110
Summe Passiva 4.035.247 -33.635 4.001.612

Die Anpassung gemäß IAS 8 enthält Umgliederungen für abgegrenzte Schulden aus den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen in übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 37.033 T€ zum 01.10.2013.

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30.09.2014 vor Anpassung Anpassung gemäß IAS 8 30.09.2014 nach Anpassung
Aktiva
Immaterielle Vermögenswerte 83.363 -35 83.328
Sachanlagen 1.330.667 -23.351 1.307.316
Finanzanlagen 32.200 0 32.200
At Equity bewertete Anteile 0 45.445 45.445
Anlagevermögen 1.446.230 22.059 1.468.289
Aktive latente Steuern 2.780 0 2.780
Langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte 13.216 -10 13.206
Sonstige langfristige Vermögenswerte 1.031 0 1.031
Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 14.247 -10 14.237
Langfristige Vermögenswerte 1.463.257 22.049 1.485.306
Vorräte 1.763.497 -46.151 1.717.346
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 425.497 -11.262 414.235
Forderungen aus Ertragsteuern 9.339 0 9.339
Übrige kurzfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte 89.993 2.200 92.193
Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 37.879 -366 37.513
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 562.708 -9.428 553.280
Flüssige Mittel 187.440 -158 187.282
Kurzfristige Vermögenswerte 2.513.645 -55.737 2.457.908
Summe Aktiva 3.976.902 -33.688 3.943.214

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30.09.2014 vor Anpassung Anpassung gemäß IAS 8 30.09.2014 nach Anpassung
Passiva
Gezeichnetes Kapital 115.089 0 115.089
Kapitalrücklage 343.032 0 343.032
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 1.423.051 1.137 1.424.188
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -7.529 0 -7.529
Eigenkapital der Aktionäre der Aurubis AG 1.873.643 1.137 1.874.780
Nicht beherrschende Anteile 3.069 0 3.069
Eigenkapital 1.876.712 1.137 1.877.849
Latente Steuern 227.433 -3.133 224.300
Rückstellungen für Pensionen 232.183 -1.544 230.639
Sonstige langfristige Rückstellungen 61.542 -313 61.229
Langfristige Rückstellungen 293.725 -1.857 291.868
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 315.288 -10.654 304.634
Übrige langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 999 0 999
Langfristige Verbindlichkeiten 316.287 -10.654 305.633
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 837.445 -15.644 821.801
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 70.646 -38.295 32.351
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 165.179 -9.262 155.917
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 801.272 -4.424 796.848
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 15.399 -672 14.727
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 127.914 33.686 161.600
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 82.335 -214 82.121
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1.192.099 19.114 1.211.213
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.262.745 -19.181 1.243.564
Fremdkapital 2.100.190 -34.825 2.065.365
Summe Passiva 3.976.902 -33.688 3.943.214

Die Anpassung gemäß IAS 8 enthält Umgliederungen für abgegrenzte Schulden aus den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen in übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 35.281 T€ zum 30.09.2014.

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12 Monate 2013/14 vor Anpassung Anpassung gemäß IAS 8 12 Monate 2013/14 nach Anpassung
Umsatzerlöse 11.334.578 -93.611 11.240.967
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -211.869 577 -211.292
Andere aktivierte Eigenleistungen 6.389 0 6.389
Sonstige betriebliche Erträge 55.705 -491 55.214
Materialaufwand -10.294.260 67.843 -10.226.417
Rohergebnis 890.543 -25.682 864.861
Personalaufwand -424.780 9.635 -415.145
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -130.429 2.390 -128.039
Sonstige betriebliche Aufwendungen -241.142 7.234 -233.908
Betriebsergebnis (EBIT) 94.192 -6.423 87.769
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen 0 4.074 4.074
Zinserträge 4.949 -13 4.936
Zinsaufwendungen -37.504 1.283 -36.221
Übrige finanzielle Erträge 225 0 225
Übrige finanzielle Aufwendungen -3.231 0 -3.231
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 58.631 -1.079 57.552
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -14.531 1.079 -13.452
Konzernergebnis 44.100 0 44.100
Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis 42.633 0 42.633
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis 1.467 0 1.467
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 0,95 0,00 0,95
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 0,95 0,00 0,95

Im Konzernabschluss 2014/15 wurden die Vorjahresvergleichszahlen und die Eröffnungsbilanz zum 01.10.2013 entsprechend den Vorschriften des IAS 8 angepasst.

Wesentliche Schätzungen und Annahmen

Die Bilanzierung und Bewertung im Konzernabschluss wird von zahlreichen Schätzungen und Annahmen beeinflusst. Diese basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit sowie auf weiteren Faktoren einschließlich Erwartungen über künftige Ereignisse. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen unterliegen einer kontinuierlichen Überprüfung und Neubewertung. Die Verwendung von Schätzungen und Annahmen ist insbesondere in folgenden Bereichen notwendig:

Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird in Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden mindestens jährlich auf Wertminderung untersucht. Der erzielbare Betrag wird dabei auf der Basis des Nutzungswerts ermittelt (siehe Tz. 15). Die Ermittlung des Nutzungswertes erfordert insbesondere Schätzungen der zukünftigen Cashflows auf der Grundlage von Planungsrechnungen. Der Wertminderungstest der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) Kupferprodukte Aurubis Hamburg führte sowohl im aktuellen als auch im vorangegangenen Geschäftsjahr zu dem Ergebnis, dass keine Abwertung des Geschäfts- oder Firmenwertes vorliegt. Eine Verringerung der prognostizierten Cashflows um 10 % oder eine Erhöhung des WACC nach Steuern von 6,5 % um 0,5 %-Punkte auf 7,0 % würde ebenfalls zu keinem Wertberichtigungsbedarf führen.

Beizulegende Zeitwerte im Rahmen der Unternehmenszusammenschlüsse

Bei der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen werden die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dabei kommen häufig DCF-basierte Verfahren zur Anwendung, deren Ergebnisse von den angenommenen künftigen Cashflows und anderen Annahmen abhängen. Die Bewertung von Eventualschulden hängt wesentlich von den Annahmen hinsichtlich der künftigen Ressourcenabflüsse und der Eintrittswahrscheinlichkeiten ab.

Beizulegender Zeitwert von Derivaten und anderen Finanzinstrumenten

Die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, für die keine in einem aktiven Markt quotierten Preise vorliegen, werden auf der Grundlage von finanzmathematischen Verfahren ermittelt und sind von instrumentenspezifischen Annahmen beeinflusst. Schätzungen haben insbesondere dann einen wesentlichen Einfluss, wenn der Zeitwert für Finanzinstrumente bestimmt werden soll, für die zumindest ein wesentlicher Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert (Level 3 der Fair Value Hierarchie). Die Auswahl und Anwendung angemessener Parameter und Annahmen bedürfen einer Beurteilung durch das Management. Insbesondere wenn Daten aus selten vorkommenden Markttransaktionen stammen, müssen Extra- und Interpolationsverfahren angewendet werden.

Detailinformationen hierzu finden sich im Abschnitt „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“ auf S. 60.

Bilanzierung von Vorratsvermögen

Im Zusammenhang mit der Bilanzierung des Vorratsvermögens sind verschiedene Schätzungen anzuwenden. So kommen bei der Bestandserhebung des Vorratsvermögens durch Inventur als auch bei der Bestimmung der ausbringbaren Metallinhalte vereinzelt Schätzverfahren zur Anwendung. Durch den Einsatz zunehmend komplexerer Einsatzmaterialien hat eine Neueinschätzung der für die Bestimmung der Anschaffungskosten zugrunde liegenden ausbringbaren Metallmengen stattgefunden. Die daraus resultierende Verminderung des Buchwerts des Vorratsvermögens beträgt 40 Mio. EUR.

Rückstellungen für Pensionen und sonstige Rückstellungen

Für die betriebliche Altersversorgung der beschäftigten Mitarbeiter bestehen im Aurubis-Konzern sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Zusagen.

Die Bewertung von Verpflichtungen aus leistungsorientierten Altersversorgungsplänen erfolgt nach versicherungsmathematischen Verfahren. Diese Verfahren basieren auf einer Reihe versicherungsmathematischer Annahmen, wie beispielsweise dem Rechnungszinsfuß, der erwarteten Einkommens- und Rentenentwicklung, Mitarbeiterfluktuationen sowie der Lebenserwartung. Bei der Ermittlung des Rechnungszinsfußes werden hochwertige, laufzeit- und währungsadäquate Unternehmensanleihen herangezogen. Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von den zu Beginn der Berichtsperiode getroffenen Annahmen führen zur Neubewertung der Nettoschuld.

Bei der Bilanzierung von sonstigen Rückstellungen werden Annahmen hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit, Höhe und Zeitpunkts des Ressourcenabflusses getroffen, die naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet sind.

Weitere wesentliche Schätzungen betreffen die Bestimmung von Nutzungsdauern von immateriellen Vermögenswerten und Gegenständen des Sachanlagevermögens, die Einbringlichkeit von Forderungen sowie die Bewertung von Bestandsrisiken im Vorratsvermögen.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

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in T€ 2014/15 2013/14
Gießwalzdraht 4.022.082 4.027.772
Kupferkathoden 2.275.680 2.558.232
Edelmetalle 2.391.651 2.307.852
Stranggussformate 1.195.119 1.065.986
Vorwalzband, Bänder und Profile 654.698 675.509
Sonstiges 455.972 605.616
10.995.202 11.240.967

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

Eine weitere Untergliederung der Umsatzerlöse des Aurubis-Konzerns nach Konzernsegmenten findet sich im Rahmen der Segmentberichterstattung.

2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

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in T€ 2014/15 2013/14
Fertige Erzeugnisse 76.178 -141.536
Unfertige Erzeugnisse -60.897 -69.756
15.281 -211.292

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Bestandserhöhungen im laufenden Jahr sind im Wesentlichen auf gestiegene Vorratsmengen zurückzuführen. Demgegenüber resultierte die Bestandsverminderung des Vorjahres im Wesentlichen aus gesunkenen Vorratsmengen.

3. Andere aktivierte Eigenleistungen

Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 6.383 T€ (im Vorjahr 6.389 T€) umfassen im Wesentlichen Fertigungskosten und bezogene Materialien.

4. Sonstige betriebliche Erträge

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in T€ 2014/15 2013/14
Erträge aus Kostenerstattungen und Dienstleistungen 23.446 23.501
Erträge aus Provisionen und erstatteten Frachtauslagen 9.890 8.683
Schadenersatz und Entschädigungen 2.325 8.553
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 2.621 1.444
Übrige Erträge 21.467 13.033
59.749 55.214

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

5. Materialaufwand

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in T€ 2014/15 2013/14
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 9.764.655 9.933.453
Bezogene Leistungen 302.741 292.964
10.067.396 10.226.417

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

Unter Berücksichtigung der Bestandsveränderungen von 15.281 T€ (Vj. –211.292 T€) lag die Materialaufwandsquote bei 91,4% (im Vorjahr 92,7 %).

6. Personalaufwand und Mitarbeiter

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in T€ 2014/15 2013/14
Löhne und Gehälter 334.184 320.057
Soziale Ausgaben, Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 97.111 95.088
431.295 415.145

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen.

Die Anzahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter betrug im Jahresdurchschnitt:

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2014/15 2013/14
Gewerbliche Arbeitnehmer 4.013 4.037
Angestellte 2.052 2.047
Auszubildende 252 253
6.317 6.337

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

7. Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen im Konzern betrugen insgesamt 136.406 T€ (im Vorjahr 128.039 T€). Sie bestehen aus Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen in Höhe von 134.897 T€ (im Vorjahr 125.822 T€) sowie auf immaterielle Vermögenswerte von 1.509 T€ (im Vorjahr 2.217 T€).

Im aktuellen und vorangegangenen Geschäftsjahr wurden keine Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte vorgenommen.

Im Zusammenhang mit einem anlassbezogenen Werthaltigkeitstest wurde Sachanlagevermögen in Höhe von 2.648 T€ (im Vorjahr 0 T€) abgewertet (siehe Tz. 16).

Eine genaue Darstellung der Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erfolgt in der Übersicht zur Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen im Konzern (s. Tz. 15 und 16).

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

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in T€ 2014/15 2013/14
Vertriebsaufwendungen 104.930 99.930
Verwaltungsaufwendungen 77.019 74.219
Sonstige betriebliche Steuern 3.008 2.437
Übrige Betriebsaufwendungen 57.280 57.322
242.237 233.908

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

Bei den Vertriebsaufwendungen handelt es sich hauptsächlich um Frachtkosten.

9. Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen

Das Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen in Höhe von 1.403 T€ (Vj. 4.074 T€) umfasst die 50%-ige Beteiligung an der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg.

10. Zinsen

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in T€ 2014/15 2013/14
Zinserträge 3.591 4.936
Zinsaufwendungen -30.940 -36.221
-27.349 -31.285

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Zinserträge ergeben sich hauptsächlich aus verzinslichen Kundenforderungen.

Die Zinsaufwendungen resultieren im Wesentlichen aus den Finanzverbindlichkeiten der Aurubis AG. In den Zinsaufwendungen sind unter anderem auch die Nettozinsen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von 5.621 T€ (im Vorjahr 5.273 T€) enthalten.

11. Übriges Finanzergebnis

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in T€ 2014/15 2013/14
Übrige finanzielle Erträge 225 225
Übrige finanzielle Aufwendungen -4.116 -3.231
-3.891 -3.006

Die übrigen finanziellen Aufwendungen resultieren im Wesentlichen aus Wertminderungen auf Wertpapiere des Anlagevermögens (s. Tz. 17).

12. Ertragsteuern

Als Ertragsteuern werden die gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuern ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand einschließlich der latenten Steuern setzt sich wie folgt zusammen:

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in T€ 2014/15 2013/14
Laufende Steuern 85.923 27.012
Latente Steuern -50.047 -13.560
35.876 13.452

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

Der Steuerertrag aus latenten Steuern resultiert in Höhe von 50.047 T€ aus der Veränderung temporärer Bilanzunterschiede.

Im Steueraufwand sind für Vorjahre laufende Steuern in Höhe von 616 T€ (Vorjahr: 1.023 T€) sowie latente Steuern (aus Korrekturen der Steuerbilanzwerte) in Höhe von 647 T€ (Vorjahr: 347 T €) enthalten.

Das im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/2015 anzuwendende deutsche Steuerrecht sieht einen gesetzlichen Körperschaftsteuersatz von 15% (im Vorjahr 15%) zuzüglich eines Solidaritätszuschlages von 5,5% (Vorjahr 5,5%) vor. Der Gewerbesteuersatz beträgt bei der Aurubis AG 16,59% (Vorjahr 16,59%) des Gewerbeertrags. Bei den anderen deutschen Konzerngesellschaften kommen Gewerbesteuersätze zwischen 11,09% und 17,33% (im Vorjahr 10,76% und 17,33%) zur Anwendung. Die für die ausländischen Gesellschaften zu Grunde gelegten jeweiligen landesspezifischen Ertragsteuersätze liegen zwischen 10% und 35,98 % (Vorjahr: 10% und 45,88%). Als wesentliche Besonderheit im belgischen Steuerrecht ist die "Notional Interest Deduction" zu beachten, die zu einer Verringerung der Bemessungsgrundlage der laufenden Steuern der Aurubis Belgium im Berichtszeitraum in Höhe von 18.459 T€ (im Vorjahr 15.918 T€) führt.

Gemäß IAS 12.81 (c) ist der insgesamt ausgewiesene Steueraufwand mit dem Steueraufwand zu vergleichen, der sich bei Verwendung der anzuwendenden Steuersätze auf das ausgewiesene Konzernergebnis vor Steuern theoretisch ergeben hätte.

Die Konzernsteuern beinhalten in nennenswertem Umfang Steuereffekte aus ausländischen Gesellschaften. Aus diesem Grund kommt nicht der Steuersatz der deutschen Muttergesellschaft (32,42%, Vorjahr 32,42%), sondern ein konzernweiter Mischsteuersatz i.H.v. 19,49% (Vorjahr 8,47%) zur Anwendung.

Die Veränderung des durchschnittlichen Konzernsteuersatzes resultiert aus einer gegenüber dem Vorjahr wesentlich geänderten Verteilung des Ergebnisbeitrages der Gesellschaften am Gesamtergebnis. Die wesentlichen Ergebnisbeiträge resultieren, abweichend zum Vorjahr, zu ungefähr gleichen Anteilen aus der Aurubis AG und Aurubis Bulgarien.

Überleitungsrechnung:

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in T€ 2014/15 2013/14
Ergebnis vor Steuern 169.444 57.552
Theoretischer Steueraufwand mit 19,49% (Vorjahr 8,47%) 33.025 4.873
Veränderungen des theoretischen Steueraufwandes aufgrund:
- Steuersatzänderungen 11 -239
- Nichtansatz und Korrektur latenter Steuern 2.944 7.568
- Steuern aus Vorjahren 1.263 1.370
- nicht abzugsfähiger Aufwendungen 5.352 5.323
- steuerfreier Erträge -317 -258
- Notional Interest Deduction (Belgien) -6.274 -5.411
- Outside Basis Differences -76 -230
- Effekte aus der Equity Konsolidierung -59 390
- Sonstige 7 66
Steuern von Einkommen und Ertrag 35.876 13.452

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Effekte aus dem Nichtansatz und der Korrektur latenter Steuern resultieren im Wesentlichen aus dem Nichtansatz aktiver latenter Steuern auf die im Geschäftsjahr erzielten Verluste der Aurubis Niederlande BV.

Die bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern entfallen auf folgende Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen, auf steuerliche Verlustvorträge sowie auf Outside Basis Differences (OBD):

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30.09.2015 30.09.2014
in T€ Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte 3.717 204 4.302 459
Sachanlagen 1.062 114.875 664 116.711
Finanzanlagen 2 0 2 0
At Equity bilanzierte Finanzanlagen 31 2.429 27 2.890
Vorräte 27.596 178.156 24.842 212.778
Forderungen und sonst. Vermögenswerte 779 42.422 1.438 34.968
Pensionsrückstellungen 55.698 4.152 59.617 5.353
sonstige Rückstellungen 8.288 400 8.569 320
Verbindlichkeiten 71.030 14.014 53.304 7.454
Steuerliche Verlustvorträge 14.494 0 7.676 0
Outside Basis Differences 0 951 0 1.028
Saldierung -174.617 -174.617 -157.661 -157.661
Konzernbilanz 8.080 182.986 2.780 224.300

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

Von den aktiven latenten Steuern realisieren sich 28.374 T€ (Vorjahr 26.280 T€) und von den passiven 220.578 T€ (Vorjahr 247.746 T€) innerhalb der nächsten 12 Monate. Nach mehr als 12 Monaten realisieren sich aktive latente Steuern in Höhe von 154.323 T€ (Vorjahr 134.162 T€) und passive latente Steuern in Höhe von 137.025 T€ (Vorjahr 134.215 T€). Bei diesen Angaben handelt es sich um die Werte vor Saldierung.

Latente und laufende Steuern, die direkt dem sonstigen Ergebnis (OCI) und damit dem Eigenkapital belastet oder gutgeschrieben wurden:

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30.09.2015 30.09.2014
Bestand Veränderung Bestand Veränderung
--- --- --- --- ---
Latente Steuern
Derivate 7.575 1.683 5.892 4.771
Pensionsrückstellungen 8.202 -5.556 13.758 25.498
Summe 15.777 -3.873 19.650 30.269
Laufende Steuern -1.033 78 -1.111 -601
Währungsdifferenzen -886 -254 -632 -632

Vorjahreswerte angepasst (vgl. S. 15 ff)

Darüber hinaus ergaben sich währungskursbedingte Änderungen der einzelnen erfolgswirksamen latenten Steuerpositionen der ausländischen Tochtergesellschaften in Höhe von insgesamt 693 T€ (Vorjahr: 329 T€).

Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des entsprechenden Vorteils wahrscheinlich ist. Unter Berücksichtigung der prognostizierten Gewinnerwartungen der Tochtergesellschaften ist gemäß IAS 12.34 eine Nutzung der angefallenen Verlustvorträge wahrscheinlich.

Es bestehen Verlustvorträge von insgesamt 156.839 T€ (Vorjahr 121.610 T€). Auf Verlustvorträge in Höhe von 100.003 T€ (Vorjahr: 83.657 T€) ist keine aktive latente Steuer gebildet worden, da aus heutiger Sicht die Möglichkeit der Nutzung als unwahrscheinlich einzuschätzen ist. Von den nicht werthaltigen Verlustvorträgen ist ein Betrag von 33.363 T€ (Vorjahr 33.733 T€) unbeschränkt vortragsfähig, ein Betrag von 26.395 T€ (Vorjahr 22.528 T€) innerhalb der nächsten sieben Jahre nutzbar und ein Betrag von 40.246 T€ (Vorjahr 27.396 T€) innerhalb der nächsten neun Jahre nutzbar.

Aus dem sich nach §37 KStG ergebenden Körperschaftsteuerguthaben und -erhöhungsbetrag hat sich im Berichtsjahr ein Ertrag in Höhe von 72 T€ (Vorjahr 94 T€) ergeben.

Auf Unterschiedsbeträge zwischen dem in der Konzernbilanz erfassten anteiligen Eigenkapital von Tochtergesellschaften und dem Beteiligungsbuchwert für diese Tochtergesellschaften in der Steuerbilanz der jeweiligen Muttergesellschaft (sogenannte Outside Basis Differences) wurden zum Stichtag passive latente Steuern von 951 T€ (Vorjahr 1.028 T€) gebildet. Für Outside Basis Differences aus thesaurierten Gewinnen der Tochtergesellschaften in Höhe von 14.144 T€ (Vorjahr 19.365 T€) wurden keine passiven latenten Steuern gebildet, da die Umkehr dieser Differenzen in absehbarer Zukunft nicht wahrscheinlich ist.

13. Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis

Von dem ausgewiesenen Konzernüberschuss des Geschäftsjahres 2014/15 in Höhe von 133.568 T€ (im Vorjahr 44.100 T€) steht ein Überschuss-Anteil in Höhe von 1.133 T€ (im Vorjahr 1.467 T€) anderen Gesellschaftern als den Aktionären der Aurubis AG, Hamburg, zu. Dieser betrifft den auf die nicht beherrschenden Anteile entfallenden Konzernüberschuss an der Deutschen Giessdraht GmbH, Emmerich, sowie der Aurubis Bulgaria AD, Pirdop.

14. Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division des Konzernergebnisses ohne nicht beherrschende Anteile durch den gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktienanzahl.

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in T€ 2014/15 2013/14
Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis 132.435 42.633
Gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl (in 1.000) 44.957 44.957
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € 2,95 0,95
Verwässertes Ergebnis je Aktie in € 2,95 0,95

Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird der Durchschnitt der im Geschäftsjahr in Umlauf befindlichen Aktien um die Anzahl der Aktien erhöht, die bei Ausübung aller Wandlungsrechte aus Wandelanleihen maximal ausgegeben werden könnten. Soweit vorhanden, werden gleichzeitig dem Konzernergebnis die für Wandelanleihen angefallenen Zinsaufwendungen abzüglich der entsprechenden Steuern hinzugerechnet.

Da weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr Wandlungsrechte aus Wandelanleihen bestanden, entspricht für den Aurubis-Konzern das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Erläuterungen zur Bilanz

15. Immaterielle Vermögenswerte

Die Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten und der kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen der immateriellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:

Anschaffungs- und Herstellungskosten

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in T€ 01.10.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen 30.09.2015
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen 102.418 1.274 -645 802 103.849
Geschäfts- oder Firmenwerte 43.170 0 0 0 43.170
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 976 912 0 -802 1.086
146.564 2.186 -645 0 148.105

Wertberichtigungen

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in T€ 01.10.2014 Abschreibungen des Geschäftsjahres Abgänge 30.09.2015
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen -38.714 -1.508 537 -39.685
Geschäfts- oder Firmenwerte -24.522 0 0 -24.522
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 0 0 0 0
-63.236 -1.508 537 -64.207

Buchwert

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in T€ 30.09.2015 30.09.2014
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen 64.164 63.704
Geschäfts- oder Firmenwerte 18.648 18.648
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.086 976
83.898 83.328

Anschaffungs- und Herstellungskosten

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in T€ 01.10.2013 Zugänge Abgänge Umbuchungen 30.09.2014
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen 101.164 629 -260 885 102.418
Geschäfts- oder Firmenwerte 43.170 0 0 0 43.170
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.225 660 -24 -885 976
145.559 1.289 -284 0 146.564

Wertberichtigungen

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in T€ 01.10.2013 Abschreibungen des Geschäftsjahres Abgänge 30.09.2014
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen -36.758 -2.217 261 -38.714
Geschäfts- oder Firmenwerte -24.522 0 0 -24.522
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 0 0 0 0
-61.280 -2.217 261 -63.236

Buchwert

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in T€ 30.09.2014 01.10.2013
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen 63.704 64.406
Geschäfts- oder Firmenwerte 18.648 18.648
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 976 1.225
83.328 84.279

Bei den immateriellen Vermögenswerten handelt es sich um entgeltlich erworbene Nutzungsrechte, im Wesentlichen im Zusammenhang mit einem Beitrag zu den Investitionskosten eines Kraftwerks, sowie um im Rahmen der Konsolidierung im Aurubis-Konzern entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte. Der Geschäfts- oder Firmenwert entfällt im Wesentlichen, wie im Vorjahr, auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit (ZGE) Kupferprodukte der Aurubis Hamburg (17.439 TEUR).

Die Aurubis führt mindestens jährlich einen Werthaltigkeitstest der Geschäfts- oder Firmenwerte durch. Für die Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert der ZGE zugeordnet, die erwartungsgemäß von den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses profitiert. Übersteigt der Buchwert der ZGE, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, deren erzielbaren Betrag, wird der zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert aufgrund der Wertminderung entsprechend wertberichtigt.

Für die ZGE Kupferprodukte Aurubis Hamburg bestand, wie im Vorjahr, kein Wertberichtigungsbedarf.

Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Aurubis ermittelt den erzielbaren Betrag auf der Basis des Nutzungswerts. Der Nutzungswert wird mittels Abzinsung zukünftiger Cashflows nach Steuern mit einem risikoangepassten Diskontierungszinssatz (WACC) nach Steuern ermittelt (Discounted Cashflow Methode).

Die Cashflow-Schätzungen umfassen einen Planungshorizont von vier Jahren, bevor in die ewige Rente übergegangen wird. Die Cashflows wurden im Rahmen eines qualifizierten Planungsprozesses unter Heranziehung unternehmensinterner Erfahrungswerte und umfangreicher Marktkenntnisse aufgestellt und berücksichtigen die Beurteilung und Einschätzungen des Managements zur zukünftigen Entwicklung des regionalen Markts.

Die wesentlichen Annahmen, die bei der Berechnung des Nutzungswerts verwendet wurden, sind neben den gewichteten Kapitalkosten die prognostizierte Ergebnisentwicklung sowie die nachhaltige Wachstumsrate des Endwerts (Terminal Value) mit 1%. Die Wachstumsrate wurde aus Zukunftserwartungen abgeleitet und überschreitet die langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten der jeweiligen Märkte nicht.

Zum 30.09.2015 betrug der WACC für die vorgenommene Diskontierung 6,5% nach Steuern bzw. 9,3% vor Steuern (Vj. 7,5% nach Steuern bzw. 10,7% vor Steuern).

Bei den immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer ergab sich, wie im Vorjahr, kein Abwertungsbedarf.

Zum 30.09.2015 bestanden, wie auch im Vorjahr, keine aktivierten Entwicklungskosten im Konzern. Forschungsaufwendungen werden im Ergebnis der jeweiligen Periode erfasst (siehe Tz. 30).

16. Sachanlagen

Die Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen des Sachanlagevermögens setzen sich wie folgt zusammen:

Anschaffungs- und Herstellungskosten

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in T€ 01.10.2014 Währungsdifferenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen 30.09.2015
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 620.855 1.855 7.886 -2.060 -3.073 625.463
Technische Anlagen und Maschinen 1.950.927 4.997 37.658 -30.285 43.215 2.006.512
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 84.277 532 6.460 -3.865 992 88.396
Anlagen in Finanzierungsleasing 34.783 0 0 -112 0 34.671
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen in Bau 70.671 229 70.935 -68 -52.560 89.207
2.761.513 7.613 122.939 -36.390 -11.426 2.844.249

Wertberichtigungen

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in T€ 01.10.2014 Währungsdifferenzen Abschreibungen des Geschäftsjahres Abgänge Umbuchungen 30.09.2015
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten -329.793 -114 -21.201 1.705 5.505 -343.898
Technische Anlagen und Maschinen -1.052.254 -1.478 -104.211 22.834 0 -1.135.109
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -57.633 -276 -7.553 3.626 0 -61.836
Anlagen in Finanzierungsleasing -14.071 0 -1.932 111 0 -15.892
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen in Bau -446 14 0 0 0 -432
-1.454.197 -1.854 -134.897 28.276 5.505 -1.557.167

Buchwert

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in T€ 30.09.2015 30.09.2014
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 281.565 291.062
Technische Anlagen und Maschinen 871.403 898.673
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 26.560 26.644
Anlagen in Finanzierungsleasing 18.779 20.712
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen in Bau 88.775 70.225
1.287.082 1.307.316

In den technischen Anlagen und Maschinen sind Zu- und Abgänge der Sockelbestände im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der neuen Bleiraffination in Höhe von 8.395 T€ (netto) enthalten.

In den Umbuchungen der Anschaffungs- und Herstellungskosten und der Wertberichtigungen sind Umgliederungen in Höhe von 5.921 T€ (netto) in „zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ enthalten. Hierbei handelt es sich um ein Grundstück mit aufstehendem Gebäude der Aurubis Switzerland, SA, die zum Verkauf stehen.

Im Vorjahr wurden die Immobilien aus der Position zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte in das Sachanlagevermögen umgegliedert, da eine Veräußerung binnen 12 Monaten als nicht wahrscheinlich galt. Im Geschäftsjahr 2014/2015 hat das Management die Verkaufspläne wieder aktiv aufgenommen. Grundstück und Gebäude wurden somit als zur Veräußerung gehalten eingestuft. In diesem Zusammenhang wurden die Immobilien einem Werthaltigkeitstest unterzogen und eine Wertminderung i. H. v. 2.648 T€ erfasst.

Der Buchwert entspricht dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Dies ist ein beizulegender Zeitwert auf nicht wiederkehrender Grundlage, der durch einen Immobiliengutachter ermittelt wurde. Es handelt sich somit um Inputfaktoren auf Level 3 der Bemessungshierarchie.

In der Segmentberichterstattung werden die Immobilien innerhalb des Segments Kupferprodukte ausgewiesen.

Anschaffungs- und Herstellungskosten

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in T€ 01.10.2013 Währungsdifferenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen 30.09.2014
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 577.494 315 17.979 -2.351 27.418 620.855
Technische Anlagen und Maschinen 1.854.189 2.106 50.124 -66.250 110.758 1.950.927
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 79.844 283 6.481 -4.292 1.961 84.277
Anlagen in Finanzierungsleasing 34.945 0 77 -239 0 34.783
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen in Bau 148.018 81 52.499 -66 -129.861 70.671
2.694.490 2.785 127.160 -73.198 10.276 2.761.513

Wertberichtigungen

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in T€ 01.10.2013 Währungsdifferenzen Zuschreibungen des Geschäftsjahres Abschreibungen des Geschäftsjahres
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten -313.056 245 990 -16.169
Technische Anlagen und Maschinen -1.014.894 -309 0 -100.575
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -54.475 -132 0 -7.120
Anlagen in Finanzierungsleasing -12.352 0 0 -1.958
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen in Bau -473 27 0 0
-1.395.250 -169 990 -125.822

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in T€ Abgänge Umbuchungen 30.09.2014
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 1.680 -3.483 -329.793
Technische Anlagen und Maschinen 63.906 -382 -1.052.254
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.712 382 -57.633
Anlagen in Finanzierungsleasing 239 0 -14.071
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen in Bau 0 0 -446
69.537 -3.483 -1.454.197

Buchwert

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in T€ 30.09.2014 01.10.2013
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 291.062 264.440
Technische Anlagen und Maschinen 898.673 839.295
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 26.644 25.369
Anlagen in Finanzierungsleasing 20.712 22.593
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen in Bau 70.225 147.544
1.307.316 1.299.241

In den Umbuchungen der Anschaffungs- und Herstellungskosten und der Wertberichtigungen sind Umgliederungen in Höhe von 6.792 T€ (netto) aus „zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ enthalten.

In den Abschreibungen ist im aktuellen Geschäftsjahr eine Wertminderung von 2.648 T€ (Vorjahr 0 T€) resultierend aus einem Werthaltigkeitstest bei der Aurubis Switzerland, SA in Bezug auf ein Grundstück mit aufstehendem Gebäude enthalten.

Gemietete oder geleaste Sachanlagen machten am Anlagevermögen einen Anteil von 18.779 T€ (im Vorjahr 20.712 T€) aus. Der Buchwert der Leasinganlagen beinhaltet Buchwerte für Schiffe für den Transport von Kupferkonzentraten sowie Schwefelsäure in Höhe von 6.308 T€ (im Vorjahr 6.828 T€) sowie Buchwerte für die Lagerhalle zur Einlagerung von Kupferkonzentraten in Brunsbüttel in Höhe von 4.983 T€ (im Vorjahr 5.426 T€). Ein Teil der Leasingraten wird jährlich an die indexierte Preisentwicklung für gewerbliche Produkte angepasst. Den Leasingverträgen liegen im Wesentlichen feste Mietvereinbarungen zugrunde. Sicherheiten wurden hierfür nicht gestellt.

Zum 30. September 2015 und zum 30. September 2014 war im Konzern kein Sachanlagevermögen als Kreditsicherheit begeben. Das Bestellobligo für Gegenstände des Sachanlagevermögens betrug zum 30. September 2015 9.097 T€ (im Vorjahr 8.843 T€).

In den technischen Anlagen und Maschinen werden Sockelbestände als Komponenten der jeweiligen technischen Anlagen und Maschinen bilanziert. Bei Sockelbeständen handelt es sich um Materialmengen, die notwendig sind, um die bestimmungsgemäße Funktionsfähigkeit der Produktionsanlagen herzustellen und diese in der Folge zu gewährleisten. Zum 30.09.2015 entfielen auf den technischen Sockelbestand 297.453 T€ (im Vorjahr 289.058 T€).

17. Finanzanlagen

Die in den Finanzanlagen enthaltenen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von 2.162 T€ (im Vorjahr 2.173 T€) sind als „zur Veräußerung verfügbar“ klassifiziert. Im Geschäftsjahr wurden sämtliche Anteile an verbundenen Unternehmen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, da eine verlässliche Ermittlung des Marktwerts nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen möglich ist. Diese Anteile sind nicht börsennotiert und es besteht kein aktiver Markt. Eine Veräußerung der Anteile ist zurzeit nicht vorgesehen.

Eine Übersicht des bei der Aurubis AG, Hamburg, unter den Finanzanlagen bilanzierten Anteilsbesitzes befindet sich am Ende dieses Berichts.

In den sonstigen Ausleihungen sind weder überfällige noch wertgeminderte Positionen enthalten (s. Tz. 29).

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an sonstigen Ausleihungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens handelt es sich im Wesentlichen unverändert um Anteile an der Salzgitter AG, Salzgitter.

18. Nach der Equity-Methode bilanzierte Anteile

Bei der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem Aurubis zu 50% beteiligt ist. Sie wird mit einem weiteren Partner als Gemeinschaftsunternehmen betrieben und ist der BU Kupferprodukte zugeordnet. Der Geschäftszweck der Gesellschaft ist die Herstellung und der Vertrieb von Vorwalzbändern aus Kupfer und Kupfer-Legierungen. Gemäß IFRS 11.24 i.V.m. IAS 28 wird die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG unter Verwendung der Equity-Methode bilanziert.

Die beiden nachstehenden Tabellen fassen die nach den IFRS aufgestellten Finanzinformationen der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG zusammen. Die Tabelle leitet zudem die zusammengefassten Finanzinformationen auf den Beteiligungsbuchwert über. Die Angabe der Finanzinformationen erfolgt zu 100%.

Zusammengefasste Bilanz

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in T€ 2014/15 2013/14
Kurzfristige Vermögenswerte 113.693 120.171
davon: Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente 61 316
Langfristige Vermögenswerte 49.963 46.792
Kurzfristige Schulden 47.153 46.916
davon: Kurzfristige finanzielle Schulden (mit Ausnahme von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten und von Rückstellungen) 30.789 30.267
Langfristige Schulden 31.647 29.901
davon: Langfristige finanzielle Schulden (mit Ausnahme von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten und von Rückstellungen) 24.510 21.308
Nettovermögen 84.856 90.146
Anteiliges Nettovermögen (50%) 42.428 45.073
Eliminierung des nicht realisierten Zwischenergebnisses 166 -71
Effekte aus der steuerlichen Ergänzungsbilanz 283 443
At- equity -Buchwert am 30.09. 42.877 45.445

Zusammengefasste Gesamtergebnisrechnung

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in T€ 2014/15 2013/14
Umsatzerlöse 304.466 328.322
Planmäßige Abschreibung 5.176 4.779
Zinserträge 490 25
Zinsaufwendungen 2.533 2.567
Ertragsteueraufwand 284 189
Gewinn oder Verlust aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 2.650 8.682
Sonstiges Ergebnis -40 -425
Gesamtergebnis 2.610 8.257
Anteiliges Gesamtergebnis (50%) 1.305 4.129
Erhaltene Dividende 3.950 3.050

Überleitung der zusammengefassten Finanzinformationen

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in T€ 2014/15 2013/14
Nettovermögen 01.10. 90.146 87.989
Gewinn/Verlust der Periode 2.650 8.682
Sonstiges Ergebnis -40 -425
Ausschüttung -7.900 -6.100
Nettovermögen 30.09. 84.856 90.146
Anteil an assoziierten Unternehmen (50%) 42.428 45.073
Eliminierung des nicht realisierten Zwischenergebnisses 166 -71
Effekte aus der steuerlichen Ergänzungsbilanz 283 443
Buchwert 42.877 45.445

19. Vorräte

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in T€ 30.09.2015 30.09.2014
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 684.296 782.704
Unfertige Erzeugnisse 444.390 508.928
Fertige Erzeugnisse, Waren 491.474 417.069
Geleistete Anzahlungen 6.280 8.645
1.626.440 1.717.346

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Im Berichtsjahr wurden aufgrund der gesunkenen Metallpreise zum Stichtag Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 116.101 T€ (im Vorjahr Wertberichtigungen in Höhe von 34.341 T€) vorgenommen.

20. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 30. September 2015 und zum 30. September 2014 innerhalb eines Jahres fällig.

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:

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in T€ Buchwert davon: zum Abschlussstichtag weder wertgemindert noch überfällig davon: zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig
weniger als 30 Tage zwischen 30 und 180 Tagen mehr als 180 Tage
--- --- --- --- --- ---
zum 30.09.2015
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 306.905 276.430 19.167 8.153 3.155
zum 30.09.2014
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 414.235 389.769 14.819 8.635 1.012

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

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in T€ 30.09.2015 30.09.2014
Einzelwertberichtigungen
Stand 01.10. 3.267 2.968
Wertänderung der Periode 238 299
Zuführung 265 822
Auflösung -26 -833
Umbuchungen 0 322
Wechselkursänderungen -1 -12
Stand 30.09. 3.505 3.267

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Alle Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Ausfallrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden weitgehend durch Warenkreditversicherungen abgesichert.

21. Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte unterteilen sich in sonstige finanzielle und sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte.

Die langfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:

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Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr)

(in T€)
30.09.2015 30.09.2014
Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "zu Handelszwecken gehalten" 1.335 549
Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accouting 45 0
Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte 12.847 12.657
Langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte 14.227 13.206
Übrige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 1.176 1.031
Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 1.176 1.031

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Derivative Finanzinstrumente der Kategorie „zu Handelszwecken gehalten“ mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden aufgrund ihrer ökonomischen Sicherungsbeziehung als langfristig ausgewiesen.

Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:

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Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr)

(in T€)
30.09.2015 30.09.2014
Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "zu Handelszwecken gehalten" 60.294 58.185
Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting 468 120
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen 11.966 12.149
Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 66.170 21.739
Übrige kurzfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte 138.898 92.193
Forderungen aus Ertragsteuern 3.303 9.339
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 46.201 37.513
Kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 49.504 46.852

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Bei den sonstigen kurzfristigen nicht finanziellen Vermögenswerten handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzsteuerforderungen der Aurubis Bulgaria AD, Pirdop.

Bei den ausgewiesenen Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen gegen die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, die unter Verwendung der Equity-Methode bilanziert wird, sowie um Forderungen gegen verbundene, nicht in den Konsolidierungskreis einbezogene Unternehmen.

Die übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte umfassen im aktuellen Geschäftsjahr vor allem Sicherungseinbehalte von Brokern für die Abwicklung von Metall- und Devisentermingeschäften bei der Aurubis AG, Hamburg in Höhe von 45,4 Mio. €.

Darüber hinaus ist in den übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ein Continuing Involvement aus Spätzahlungsrisiken bei Factoringgesellschaften sowie aus Delkredere- und Währungsrisiken von kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 11.790 T€ (Vj. 10.216 T€) enthalten. Die Höhe des Continuing Involvement entspricht dabei auch dem maximalen Verlustrisiko, welchem im Wesentlichen die Annahme zu Grunde liegt, dass sämtliche am Bilanzstichtag offenen Forderungen, die verkauft wurden, über den gesamten Zeitraum, für den Aurubis für das Spätzahlungsrisiko in Anspruch genommen werden kann, unbeglichen bleiben.

Im Zusammenhang mit dem Continuing Involvement wurde eine Verbindlichkeit in Höhe von 12.025 T€ (Vj. 10.457 T€) erfasst. Sämtliche an Factoringgesellschaften verkaufte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit unter einem Jahr, so dass der Fair Value des Continuing Involvements und der verbundenen Verbindlichkeit jeweils dem Buchwert entspricht.

Forderungen aus einem Factoringvertrag, bei denen die wesentlichen Chancen und Risiken auf den Forderungskäufer übergegangen sind, wurden vollständig ausgebucht. Der maximal von Aurubis zu tragende Verlust aus Kreditrisiken ist dabei auf einen Kaufpreisabschlag begrenzt. Dieser wird bei Verkauf der Forderungen vom Käufer einbehalten und schließlich in Höhe des nicht genutzten Teils zurückerstattet. Der Kaufpreisabschlag für die verkauften und ausgebuchten Forderungen (Nominalvolumen 11.556 T€) beläuft sich zum 30. September 2015 auf 1.116 T€ (Vj. 815 €) und ist in den übrigen finanziellen Vermögenswerten enthalten. Aus dem Verkauf der Forderungen wurden insgesamt 345 T€ (Vj. 239 T€) aufwandswirksam erfasst.

Insgesamt waren zum Bilanzstichtag Forderungen in Höhe von 270 Mio. € (Vj. 253 Mio. €) an Factoringunternehmen verkauft.

Mit Ausnahme von Zinsderivaten besteht für keine Forderung oder sonstigen Vermögenswert ein Zinsänderungsrisiko. Nähere Erläuterungen zu den Zinsderivaten finden sich unter Tz. 29 Finanzinstrumente.

Die Wertberichtigungen auf die übrigen finanziellen Vermögenswerte gehen aus der folgenden Tabelle hervor:

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in T€ 30.09.2015 30.09.2014
Einzelwertberichtigungen
Stand 01.10. 724 154
Wertveränderung der Periode 126 570
Zuführung 0 500
Wechselkursänderungen 126 70
Stand 30.09. 850 724

Im Berichtsjahr und im Vorjahr wurden keine Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf sonstige finanzielle Vermögenswerte erfasst.

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an sonstigen finanziellen Vermögenswerten deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

22. Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel bestehen aus laufenden Guthaben bei Kreditinstituten sowie Commercial Papers mit einer Laufzeit bis zu einem Monat, Kassenbeständen und Schecks. Bei den Guthaben bei Kreditinstituten handelt es sich vor allem um Euro-Guthaben.

23. Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt 115.089.210,88 € und ist eingeteilt in 44.956.723 Inhaberstückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von 2,56 € pro Aktie. Das Grundkapital ist voll eingezahlt.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 02.03.2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder in mehreren Teilbeträgen um bis zu 57.544.604,16 € zu erhöhen.

Das Grundkapital ist um bis zu 52.313.277,44 € durch die Ausgabe von bis zu 20.434.874 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 € pro Aktie bedingt erhöht (bedingte Kapitalerhöhung). Es dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen sowie Genussrechten und/oder Gewinnschuldverschreibungen, die bis zum 28.02.2017 begeben werden können.

Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital setzt sich aus dem Konzernergebnis, den Gewinnrücklagen aller Konzernunternehmen, den kumulierten einbehaltenen Jahresergebnissen der Tochterunternehmen seit deren erstmaliger Einbeziehung, sowie kumulierten Beträgen aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen zusammen. Darüber hinaus enthalten sind auch die erfolgsneutral abzubildenden Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld leistungsorientierter Verpflichtungen (nach Steuern).

Außerdem enthalten ist die gesetzliche Rücklage in Höhe von 6.391 T€, welche für eine Ausschüttung nicht zur Verfügung steht. Die Veränderung des erwirtschafteten Konzerneigenkapitals von 1.424.188 T€ zum 30. September 2014 auf 1.523.444 T€ zum 30. September 2015 beinhaltet die Dividendenzahlung in Höhe von 44.957 T€, erfolgsneutral abzubildende Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld leistungsorientierter Verpflichtungen (nach Steuern) von 11.781 T€ und das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2014/15 in Höhe von 132.435 T€.

Die Veränderung des kumulierten sonstigen Ergebnisses von insgesamt -8.235 T€ (im Vorjahr -13.375 T€) entfällt im Wesentlichen auf Marktbewertungen derivativer Finanzinstrumente im Rahmen von Cash-Flow-Hedges in Höhe von -12.189 T€ (im Vorjahr -19.131 T€).

Der Betrag, der während der Periode aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung im Rahmen von Cashflow Hedge Accounting überführt wurde, beträgt -43.576 T€ (im Vorjahr 1.225 T€) und schlägt sich im Wesentlichen im Materialaufwand nieder. Für Marktbewertungen von Finanzinvestitionen wurden im Vorjahr 2.175 T€ aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung überführt, die sich in den übrigen finanziellen Aufwendungen niederschlugen.

Bei den nicht beherrschenden Anteilen i.H.v. 2.778 T€ (Vj. 3.069 T€) handelt es sich um die Anteile konzernfremder Minderheitsgesellschafter am Eigenkapital bei zwei von der Aurubis AG vollkonsolidierten Gesellschaften. Zum 30.9.2015 betreffen diese die Deutsche Giessdraht GmbH, Emmerich, sowie die Aurubis Bulgaria AD, Pirdop.

Eine vollständige Darstellung der Entwicklung des Eigenkapitals befindet sich in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Gewinnverwendungsvorschlag

Der Einzelabschluss der Aurubis AG, Hamburg, wurde nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB) aufgestellt.

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Jahresüberschuss der
Aurubis AG 145.083.390,78
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 42.987.473,73
Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen 72.500.000,00
Bilanzgewinn 115.570.864,51

Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn der Aurubis AG in Höhe von 115.570.864,51 € zur Zahlung einer Dividende von 1,35 € je Stückaktie (= 60.691.576,05€) zu verwenden und 54.879.288,46€ auf neue Rechnung vorzutragen.

Im Geschäftsjahr 2014/15 wurde eine Dividende von 1,00 € je Aktie gezahlt, das sind insgesamt 44.956.723,00 €.

Zusätzliche Angaben zum Kapitalmanagement

Das maßgebliche Ziel der Unternehmenssteuerung liegt in der Steigerung des Unternehmenswerts des Aurubis-Konzerns, indem über die Kapitalkosten hinaus ein positiver Gesamtwertbeitrag des Unternehmens erwirtschaftet wird. Aufgabe des Konzern-Treasury ist die optimale Liquiditätsversorgung und Liquiditätssteuerung des Konzerns. Eine ausgewogene Verschuldungsstruktur des Konzerns soll langfristig gewährleistet werden. Die Steuerung und Kontrolle erfolgt anhand definierter Kennzahlen. Mittel- und kurzfristig wird die Nettoverschuldung und Liquidität anhand von regelmäßigen Cashflow-Forecasts gesteuert.

Eine wesentliche Kennzahl zur Ermittlung und vergleichbaren Darstellung der Rentabilität ist der ROCE (Return on Capital Employed), der die Verzinsung des im operativen Geschäft oder für eine Investition eingesetzten Kapitals beschreibt. Der ROCE bezeichnet das Verhältnis des Ergebnisses vor Steuern und Zinsen (EBIT) zum eingesetzten Kapital am Stichtag (Capital Employed). Das Capital Employed setzt sich aus dem Eigenkapital und den zinstragenden Verbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel zusammen. Der Aurubis-Konzern erreichte im aktuellen Geschäftsjahr aufgrund der Verbesserung des operativen EBIT (operativer EBIT von 370 Mio. € gegenüber 167 Mio. € im Vorjahr) einen ROCE von 18,7 % nach 8,5 % im Vorjahr.

Alle externen Anforderungen im Rahmen von financial covenants wurden im aktuellen Geschäftsjahr erfüllt.

24. Latente Steuern

Eine Erläuterung der Zusammensetzung der Rückstellungen für latente Steuern erfolgt unter der Tz. 12. Ertragsteuern.

25. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Für die betriebliche Altersversorgung der beschäftigten Mitarbeiter bestehen im Aurubis-Konzern sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Zusagen.

Die Mehrzahl der im Aurubis-Konzern vorhandenen Altersversorgungssysteme basieren auf leistungsorientierten Zusagen in Deutschland sowie den USA (Defined Benefit Plans). Zum einen handelt es sich um einzelvertraglich ausgestaltete Direktzusagen. Zum anderen gewährt der Konzern leistungsorientierte Versorgungszusagen innerhalb von Kollektivplänen. Hierbei kommen sowohl rückstellungs- als auch extern finanzierte Versorgungssysteme zur Anwendung.

In Deutschland gewährt der Konzern seinen versorgungsberechtigten Mitarbeitern sowohl Pensionsleistungen als auch Leistungen der Invaliden- und Hinterbliebenenversorgung. Die Durchführung erfolgt zu einem wesentlichen Teil über Pensions- und Unterstützungskassen, deren Vermögen ausschließlich für die Abwicklung der Pensionsverpflichtungen des Aurubis-Konzerns verwendet werden darf.

In der Regel bestimmt sich die Höhe der Rentenleistung pro anrechnungsfähiges Dienstjahr als prozentualer Anteil an einem pensionsfähigen Gehalt. In Deutschland erfolgt alle drei Jahre eine Überprüfung der Renten und ggf. eine Anpassung entsprechend der Preisindexentwicklung.

Darüber hinaus gewährt eine Tochtergesellschaft in den USA ihren Mitarbeitern unter bestimmten Alters- bzw. Betriebszugehörigkeitsvoraussetzungen sowohl Pensionsleistungen als auch Gesundheitsfürsorge- und Lebensversicherungsleistungen für die Zeit nach der Pensionierung. Diese Altersversorgungsleistungen basieren auf Sammelvereinbarungen, die ausschließlich gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter umfassen.

Es handelt sich um lebenslange Pensionsleistungen, deren Höhe an den Beschäftigungszeitraum gebunden ist. Eine Gehaltsabhängigkeit in Bezug auf die Leistungshöhe besteht nicht.

Die Gesundheitsfürsorgeleistungen werden nach dem Ausscheiden der Mitarbeiter bis zu einem festgeschriebenen Mindestalter erbracht.

Während die Pensionszusagen im Wesentlichen durch ausgesonderte Vermögenswerte eines Pensionsfonds finanziert werden, besteht für die Gesundheitsfürsorge- und Lebensversicherungsleistungen in den USA kein gesondertes Fondsvermögen.

Für sämtliche Versorgungsverpflichtungen im Konzern wurden versicherungsmathematische Gutachten eingeholt, die unter Berücksichtigung einer konzernweit einheitlichen Bilanzierung den länderspezifischen Besonderheiten Rechnung tragen.

Neben der Zugrundelegung der „Richttafeln 2005G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck waren folgende Marktzinssätze, Lohn-/Gehalts- und Rententrends Grundlage für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen:

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30.09.2015 30.09.2014
Rechnungszinsfuß 2,40% 2,40%
Erwartete Einkommensentwicklung 3,00% 3,00%
Erwartete Rentenentwicklung 1,80% 1,80%

Für die Bewertung der Pensionsrückstellung der Aurubis Buffalo Inc., Buffalo, wurde die Annahme eines Rechnungszinsfußes von 4,06 % (im Vorjahr: 3,93 %) zugrunde gelegt. Einkommens- und Rentenentwicklung sind für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen der US-amerikanischen Tochtergesellschaft nicht relevant.

Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Netto-Pensionsrückstellung für leistungsorientierte Pensionszusagen zum 30. September 2015 bzw. zum 30. September 2014 stellt sich wie folgt dar:

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30.09.2015 30.09.2014
Barwert der Versorgungszusagen 542.981 555.673
davon fondsfinanziert 417.974 431.929
- Zeitwert des Planvermögens 321.209 325.034
Netto-Bilanzwert am 30. September 221.772 230.639
davon: bilanziert als Aktiva 0 0
davon: bilanziert als Passiva 221.772 230.639

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Nettoschuld für Leistungszusagen unter Berücksichtigung separater Überleitungen für den Barwert der definierten Leistungsverpflichtung sowie das Planvermögen lässt sich wie folgt herleiten:

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Entwicklung Barwert der Versorgungszusagen

in T€
2014/15 2013/14
Barwert der rückstellungsfinanzierten Leistungsverpflichtungen 123.744 66.464
Barwert der fondsfinanzierten Leistungsverpflichtungen 431.929 405.685
Barwert der Versorgungszusagen zum 01.10. 555.673 472.149
Laufender Dienstzeitaufwand 11.595 9.128
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 500
Verlust aus Planabgeltungen 130 412
Zinsaufwand auf die Verpflichtungen 14.474 16.596
Neubewertungen -251 82.622
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus demografischen Annahmen 3.609 1.455
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus finanziellen Annahmen -979 79.456
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus erfahrungsbedingter Anpassung -2.881 1.711
Gezahlte Versorgungsleistungen -22.176 -21.086
Auszahlungen für Planabgeltungen -25.422 -9.626
Währungsdifferenz 8.958 4.978
\= Barwert der Versorgungszusagen zum 30.09. 542.981 555.673

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Der Barwert der Versorgungszusagen beinhaltet Verpflichtungen einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft in Höhe von 66.539 T€ (im Vorjahr 76.629 T€), wobei 16.881 T€ (im Vorjahr 14.632 T€) auf Gesundheitsfürsorge- und Lebensversicherungszusagen entfallen.

Der Verlust aus Planabgeltungen resultiert aus der Übertragung von Verpflichtungen aus dem Versorgungsplan der US-amerikanischen Tochtergesellschaft an eine externe Versicherungsgesellschaft.

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Entwicklung des Planvermögens

in T€
2014/15 2013/14
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.10. 325.034 314.390
Zinserträge 8.853 11.323
Neubewertungseffekte 16.472 4.486
Gezahlte Versorgungsleistungen -16.477 -15.488
Auszahlungen für Planabgeltungen -25.422 -5.894
Beiträge des Arbeitgebers 5.782 12.035
Währungsdifferenz 6.967 4.182
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 30.09. 321.209 325.034

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in T€ 2014/15 2013/14
Nettoschuld zum 01.10. 230.639 157.759
Laufender Dienstzeitaufwand 11.595 9.128
Nachzuverrechnender Dientszeitaufwand 0 500
Verlust aus Planabgeltungen 130 412
Nettozinsergebnis 5.621 5.273
Neubewertungseffekte -16.723 78.136
Gezahlte Versorgungsleistungen -5.699 -5.598
Auszahlungen für Planabgeltungen 0 -3.732
Arbeitgeberbeiträge zum Plan -5.782 -12.035
Währungsdifferenz 1.991 796
Nettoschuld zum 30.09. 221.772 230.639

Vorjahreswerte teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Neubewertungseffekte werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst und im erwirtschafteten Konzerneigenkapital ausgewiesen. Das Nettozinsergebnis wird innerhalb der Zinsaufwendungen ausgewiesen. Die übrigen Komponenten des Pensionsaufwands (laufender und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand sowie der Verlust aus Planabgeltungen) werden dagegen im Personalaufwand erfasst.

In Deutschland werden die leistungsorientierten Pensionspläne im Wesentlichen über die Durchführungswege der Pensionskasse sowie der Unterstützungskasse verwaltet. Die Pensionskasse steht dabei unter der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Richtlinien in Bezug auf das Kapitalanlagenportfolio der Pensionskasse werden durch die „Verordnung über die Anlage des gebundenen Vermögens von Versicherungsunternehmen (Anlageverordnung)“ bestimmt. So ergibt sich die zulässige quantitative Streuung und Mischung der Kapitalanlagen für die Pensionskasse aus der Anlageverordnung. Ein Großteil des Vermögens der Pensionskasse ist in Spezialfonds investiert. Die Berechnung der Zuwendungen erfolgt nach dem jeweils gültigen technischen Geschäftsplan.

Die Risikokapitalanlagen (Eigenkapitalinstrumente und Schuldinstrumente mit einem geringeren Rating als Investment Grade) dürfen maximal 35 % des Buchwertes des Sicherungsvermögens betragen. Die Immobilienquote wurde mit 25 % des Buchwertes des Sicherungsvermögens voll ausgeschöpft. Derivate werden im Wesentlichen nur zum Zwecke der Absicherung eingesetzt. Dem Langlebigkeitsrisiko wird nach Prüfung durch den Aktuar ggf. durch eine Anpassung der biometrischen Parameter Rechnung getragen.

Die Unterstützungskassen orientieren sich hinsichtlich der zulässigen Kapitalanlagen ebenfalls an der Anlagenverordnung. Die Zuwendungen erfolgen im Rahmen der steuerlichen Möglichkeiten.

In den USA wird der leistungsorientierte Pensionsplan durch ausgelagertes Fondsvermögen finanziert. Die Investment-Strategie strebt in den USA eine Verteilung der Planvermögenswerte zu 60% auf Aktien und 40% auf festverzinsliche Wertpapiere an. Zur Vermeidung einer nicht kontrollierbaren Risikokonzentration ist eine Investition in übrige Vermögensklassen (z. B. Commodities, Immobilien, Wagniskapital) nicht zulässig.

Das Planvermögen im Konzern setzt sich wie folgt zusammen:

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30.09.2015 30.09.2014
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 10.030 17.719
Eigenkapitalinstrumente 56.623 62.915
Schuldinstrumente 126.792 132.713
Immobilien 119.160 96.782
Rückdeckungsversicherungen 2.875 2.475
Sonstiges kurzfristiges Nettovermögen 5.729 12.430
Summe Planvermögen 321.209 325.034

Das Planvermögen enthält weder eigene Finanzinstrumente noch selbstgenutzte Immobilien.

Die über Wertpapierfonds gehaltenen Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden in der Übersicht den entsprechenden Anlageklassen zugeordnet.

Für die Eigenkapitalinstrumente stehen infolge ihrer jeweiligen Notierung an einem aktiven Markt in der Regel Marktpreise zur Verfügung. Der beizulegende Zeitwert in Höhe von 56.623 T€ (im Vorjahr 62.915) entfällt mit 27.054 T€ (im Vorjahr 36.405 T€) auf Planvermögen einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft.

Auch die Schuldinstrumente werden regelmäßig an einem aktiven Markt gehandelt. Der beizulegende Zeitwert in Höhe von 126.792 T€ (im Vorjahr 132.713 T€) entfällt mit 18.210 T€ (im Vorjahr 24.811 T€) auf Planvermögen einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft.

Immobilien werden direkt gehalten und befinden sich ausschließlich im Inland. Es existieren keine Marktpreise an einem aktiven Markt.

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Gesellschaft verschiedenen Risiken ausgesetzt. Die Gesellschaft ist insbesondere den allgemeinen versicherungstechnischen Risiken wie dem Langlebigkeitsrisiko und dem Zinssatzänderungsrisiko ausgesetzt.

Sensitivitätsbetrachtung

Die nachfolgende Sensitivitätsanalyse zeigt die Auswirkung von Parameteränderungen auf den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen. Jede Änderung einer wesentlichen versicherungsmathematischen Annahme wurde separat analysiert, d. h. bei der Variation eines Parameters wurden die übrigen Parameter konstant gehalten.

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30.09.2015 Parameter-änderung Auswirkung auf Verpflichtung
in T€ Anstieg Absenkung
--- --- --- ---
+/- 50
Rechnungszins Basispunkte -40.804 45.396
+/- 50
Erwartete Einkommensentwicklung Basispunkte 9.057 -9.513
+/- 50
Erwartete Rentenentwicklung Basispunkte 27.133 -25.783
Lebenserwartung +/- 1 Jahr 22.021 -23.125
30.09.2014 Parameter-änderung Auswirkung auf Verpflichtung
in T€ Anstieg Absenkung
+/- 50
Rechnungszins Basispunkte -41.712 46.508
+/- 50
Erwartete Einkommensentwicklung Basispunkte 9.534 -9.857
+/- 50
Erwartete Rentenentwicklung Basispunkte 27.638 -26.114
Lebenserwartung +/- 1 Jahr 22.753 -23.801

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Zukünftig werden folgende Fälligkeiten der undiskontierten Zahlungen für Pensionen erwartet:

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in T€ 30.09.2015 30.09.2014
Weniger als 1 Jahr 21.532 21.898
Zwischen 1 und 5 Jahren 93.859 99.372
Mehr als 5 Jahre 752.505 757.859
Summe 867.896 879.129

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die durchschnittliche gewichtete Duration der leistungsorientierten Verpflichtungen beläuft sich zum 30. September 2015 auf 16,2 Jahre (im Vorjahr 16,1 Jahre).

Für beitragsorientierte Zusagen der betrieblichen Altersversorgung wurden im Berichtsjahr 22.670 T€ (im Vorjahr 25.268 T€) aufgewendet. Diese beinhalten sowohl freiwillige Zusagen als auch die durch den Konzern geleisteten Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung.

26. Sonstige Rückstellungen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelten sich die einzelnen Gruppen von Rückstellungen wie folgt:

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in T€ Stand per 01.10.2014 Inanspruchnahme Auflösungen Zuführungen
Personalrückstellungen 62.026 -18.583 -250 21.101
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 3.508 -3.128 0 2.821
Umweltrückstellungen 19.045 -503 -804 432
Übrige 9.001 -5.981 -1.567 5.916
93.580 -28.195 -2.621 30.270

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in T€ Zinseffekt Währungsdifferenz Stand per 30.09.2015
Personalrückstellungen 599 303 65.196
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 0 0 3.201
Umweltrückstellungen 147 402 18.719
Übrige 0 15 7.384
746 720 94.500

Werte zum 01.10.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Personalrückstellungen wurden im Wesentlichen für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern für Jubiläumszuwendungen, Überbrückungsgeld und aus Altersteilzeitverträgen gebildet. Die für Umweltrisiken gebildeten Rückstellungen entfallen im Wesentlichen auf Sanierungsmaßnahmen in den Standorten Lünen sowie Buffalo, USA, und Zutphen, Niederlande. Die Laufzeiten der Rückstellungen betragen bis zu 24 Jahre. Die Ermittlung der zu erwartenden Kosten erfolgte unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten aus vergleichbaren Fällen, vorhandenen Gutachten sowie Sanierungsmethoden, die nach gegenwärtigem Kenntnisstand eingesetzt werden.

27. Verbindlichkeiten

Die finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

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Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr) 30.09.2015 30.09.2014
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 463.681 257.913
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 16.997 19.064
Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "zu Handelszwecken gehalten" 21.626 17.287
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 950 0
Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accouting 5.040 10.370
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 508.294 304.634
Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr) 30.09.2015 30.09.2014
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 761.409 796.848
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23.506 154.128
Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "zu Handelszwecken gehalten" 87.209 73.116
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 4.663 6.029
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 1.916 1.789
Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accouting 25.849 11.800
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 69.302 70.655
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 973.854 1.114.365

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen entsprechen den Barwerten der Leasingraten sowie deren vertraglich festgeschriebenen Restwerte bei Vertragsende. Zahlungen hierfür werden folgendermaßen fällig:

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30.09.2015

in T€
unter 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre gesamt
erwartete Leasingzahlungen 2.399 8.658 11.960 23.017
Zinsanteil 666 2.063 1.375 4.104
Tilgungsanteil 1.733 6.595 10.585 18.913
30.09.2014

in T€
unter 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre gesamt
erwartete Leasingzahlungen 2.464 9.220 14.007 25.691
Zinsanteil 728 2.308 1.802 4.838
Tilgungsanteil 1.736 6.912 12.205 20.853

Werte zum 30.09.2014 angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Finanzierungsleasingverträge beinhalten sowohl Verlängerungs- und Kaufoptionen als auch Preisanpassungsklauseln.

Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten, undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie die diskontierten Nettozahlungsströme der derivativen Finanzinstrumente mit negativem beizulegendem Zeitwert des Aurubis-Konzerns ersichtlich.

Aus Devisentermingeschäften mit negativem Marktwert stehen zum 30.09.2015 Auszahlungen in Höhe von 788,5 Mio. € (Vorjahr 485,0 Mio. €) Einzahlungen in Höhe von 752,0 Mio. € (Vorjahr 462,4 Mio. €) gegenüber. Derivate mit positiven Marktwerten stellen Vermögenswerte dar und werden daher nicht berücksichtigt.

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Zahlungen
(in T€) Buchwert zum 30.09.2015 bis zu 1 Jahr von 1 bis 5 Jahren mehr als 5 Jahre
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 487.187 29.193 370.278 125.124
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 18.913 1.915 4.760 12.210
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 761.409 761.409 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 5.613 4.663 950 0
Derivate der Kategorie "zu Handelszwecken gehalten" 108.835 87.209 21.626 0
Derivate, die als Sicherungsinstrument für Hedge Accounting designiert sind 30.889 25.850 5.039 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 69.302 69.302 0 0
Gesamt 1.482.148 979.541 402.653 137.334

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Zahlungen
(in T€) Buchwert zum 30.09.2014 bis zu 1 Jahr von 1 bis 5 Jahren mehr als 5 Jahre
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 412.042 161.964 268.022 11.788
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 20.853 2.464 9.220 14.007
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 796.848 796.848 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 6.029 6.029 0 0
Derivate der Kategorie "zu Handelszwecken gehalten" 90.403 73.117 17.286 0
Derivate, die als Sicherungsinstrument für Hedge Accounting designiert sind 22.170 11.800 10.370 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 70.654 70.654 0 0
Gesamt 1.418.999 1.122.876 304.898 25.795

Vorjahreswerte teilweise angepasst

Diese Darstellung zeigt keine Planzahlen, sondern nur die Finanzinstrumente, die am 30. September 2015 bzw. 30. September 2014 im Bestand waren, und für die vertragliche Vereinbarungen über die Zahlungen bestehen. Fremdwährungsbeträge sind mit dem Stichtagskurs umgerechnet worden.

Aurubis hat keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch Grundpfandrechte und Anlagengegenstände besichert. Finanzielle Vermögenswerte als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden nicht gestellt.

Die nicht finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

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Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr) 30.09.2015 30.09.2014
Übrige langfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 1.179 999
Langfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 1.179 999
Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr) 30.09.2015 30.09.2014
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 11.223 46.906
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 15.764 22.677
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 53.926 14.727
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3.385 5.074
Übrige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 9.123 7.464
Kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 93.421 96.848

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

28. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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in T€ 30.09.2015 30.09.2014
Bestellobligo aus Investitionsaufträgen 9.097 8.843
Verpflichtungen aus langfristigen Verträgen 179.430 187.336
Gewährleistungsverpflichtungen 1.997 1.668
Wechselobligo 1.289 1.669
191.813 199.516

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Das Bestellobligo aus Investitionsaufträgen betrifft ausschließlich Gegenstände des Sachanlagevermögens.

Die Verpflichtungen aus langfristigen Verträgen beziehen sich im Wesentlichen auf die Erbringung von Transport- und Umschlagsleistungen verschiedener Dienstleister.

Daneben besteht für den Bezug über eine Milliarde Kilowattstunden Strom pro Jahr mit einem Energieversorger ein Vertrag auf Kostenbasis mit einer 30-jährigen Laufzeit, beginnend ab dem Jahre 2010. Die Entgelte richten sich nach einer Preis- und Leistungskomponente sowie einem Beitrag zu den Investitionskosten eines Kraftwerks. Darüber hinaus bestehen im Konzern langfristige Verträge zur Versorgung verschiedener Standorte mit Sauerstoff.

Finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen

Zum 30.09.2015 bestanden Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen in Höhe von 27.096 T€ (im Vorjahr 25.703 T€). Diese sind wie folgt fällig:

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30.09.2015

(in T€)
unter 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre gesamt
Verpflichtungen aus Operating- Leasingverhältnissen 8.321 11.501 7.274 27.096
30.09.2014

(in T€)
unter 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre gesamt
Verpflichtungen aus Operating- Leasingverhältnissen 7.407 10.109 8.187 25.703

Werte zum 30.09.2014 angepasst (vgl. S. 15 ff)

Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden Miet- und Leasingzahlungen in Höhe von 7.785 T€ (im Vorjahr 7.366 T€) aufwandswirksam erfasst.

29. Finanzinstrumente

Der Aurubis Konzern ist durch den Einsatz von Finanzinstrumenten Marktrisiken, Liquiditätsrisiken und Ausfallrisiken ausgesetzt.

Marktrisiken

Marktrisiken entstehen aus einer möglichen Veränderung von Risikofaktoren, die zu einer Verringerung des Marktwerts der diesen Risikofaktoren unterliegenden Transaktionen führt. Für das Unternehmen sind die folgenden Gruppen von allgemeinen Risikofaktoren von Relevanz: Wechselkursrisiken, Zinsänderungsrisiken sowie sonstige Preisrisiken.

Wechselkursrisiken

Durch seine operative Geschäftstätigkeit ist der Aurubis-Konzern Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Änderungen von Wechselkursen können zu Wertverlusten bei Finanzinstrumenten führen. Um Währungsrisiken zu begrenzen, werden Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte abgeschlossen. Diese betreffen schwerpunktmäßig US-Dollar. Hierbei wird die Fremdwährungsposition aus Grundgeschäften täglich gegeneinander aufgerechnet und verbleibende Spitzenmengen durch Devisenderivate glattgestellt. Bei sämtlichen Devisensicherungsgeschäften arbeiten wir ausschließlich mit Partnern guter Bonität zusammen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden darüber hinaus Devisentermingeschäfte und Devisenoptionsgeschäfte zur Sicherung künftiger Einnahmen abgeschlossen. Im vorliegenden Abschluss sind - soweit die Voraussetzungen für Cashflow Hedges erfüllt waren - die Ergebnisse aus diesen Sicherungsgeschäften in Höhe des effektiven Teils des Sicherungsgeschäfts zunächst im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Berücksichtigung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Grundsätzliche Verschiebungen der Devisenrelationen – insbesondere des Verhältnisses des Euro zum US-Dollar – können dabei jedoch nur auf begrenzte Zeit gesichert werden.

Ausführungen zur Steuerung von Wechselkursrisiken finden sich im Risikobericht des Lageberichtes.

Das Fremdwährungsrisiko stellt die Risikoposition für die folgende Periode dar. Diese entspricht dem Nettobetrag des Nominalvolumens der im Bestand befindlichen originären und derivativen Finanzinstrumente, die Wechselkursrisiken ausgesetzt sind. Außerdem werden geplante Umsatztransaktionen der folgenden Perioden insoweit einbezogen, als dass diese im Währungsrisikomanagement zur Darstellung der Risikoposition für die folgende Periode berücksichtigt werden.

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Fremdwährungsrisiko EUR / USD
in T€ 30.09.2015 30.09.2014
--- --- ---
Risikoposition aus gebuchten Transaktionen -674.465 -772.313
geplante Umsätze 631.827 539.336
Forward Fx Transaktionen 327.652 528.297
Put-Optionsgeschäfte -117.826 -76.293
Netto-Exposure 167.188 219.027

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Der IFRS 7 fordert zur Darstellung von Marktrisiken eine Sensitivitätsanalyse für jede Risikoart. Durch die Anwendung von Sensitivitätsanalysen wird für jede Risikoart ermittelt, welche Auswirkungen eine Änderung der jeweiligen Risikovariablen auf die Gewinne/Verluste sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag nehmen würde. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand zum Bilanzstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand am Bilanzstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.

Für das Wechselkursrisiko wird eine Sensitivitätsanalyse für die Fremdwährung vorgenommen, die ein signifikantes Risiko für das Unternehmen darstellt. Dabei handelt es sich um den US-Dollar. Bei der Sensitivitätsanalyse für die Währungen wurde angenommen, dass sich der Kurs des Euro zum US-Dollar jeweils um +/-10 % verändert.

Wenn am 30.09.2015 bzw. 30.09.2014 der Euro gegenüber dem US-Dollar um 10% stärker bzw. schwächer gewesen wäre als der vorherrschende Stichtagskurs, wären das Eigenkapital und das Jahresergebnis wie in der folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind alle relevanten Fremdwährungspositionen sowie die im Fremdwährungsrisiko berücksichtigten geplanten Umsätze der folgenden Periode eingegangen.

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Währungssensitivitäten EUR / USD
in T€ 30.09.2015 30.09.2014
--- --- ---
Stichtagskurs 1,1203 1,2583
Abwertung (EUR ggü. USD) 1,0083 1,1325
Ergebniseffekt 68.859 59.953
davon entfallen auf geplante Umsätze 70.203 59.926
davon entfallen auf originäre Geschäfte 34.647 36.925
davon entfallen auf derivative Geschäfte -35.991 -36.898
Eigenkapitaleffekt -35.601 -26.482
Aufwertung (EUR ggü. USD) 1,2323 1,3841
Ergebniseffekt -54.676 -48.426
davon entfallen auf geplante Umsätze -57.439 -49.031
davon entfallen auf originäre Geschäfte -26.683 -29.585
davon entfallen auf derivative Geschäfte 29.446 30.190
Eigenkapitaleffekt 26.740 20.995

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Zinsänderungsrisiken

Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Auftretende Zinsrisiken werden durch Zinsswaps abgesichert. Zinsänderungsrisiken sind im finanzwirtschaftlichen Bereich von wesentlicher Bedeutung. Soweit im Rahmen der Absicherung variabler Zinszahlungen die Voraussetzungen für Cashflow Hedges erfüllt sind, werden die Ergebnisse aus diesen Sicherungsgeschäften in Höhe des effektiven Teils des Sicherungsgeschäfts zunächst im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Berücksichtigung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird in dem betreffenden Geschäftsjahr.

Ausführungen zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken finden sich im Risikobericht des Lageberichtes.

Nachfolgend wird das Netto-Exposure für variabel verzinsliche Risikopositionen dargestellt.

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Variabel verzinsliche Risikopositionen Gesamtbetrag bis zu 1 Jahr
(in T€) 30.09.2015 30.09.2014 30.09.2015 30.09.2014
--- --- --- --- ---
Ausleihungen / Festgelder 427.342 157.910 427.342 157.910
Sonstige Risikopositionen -319.106 -308.461 -248.106 -219.961
davon zinsgesichert 71.000 88.500 0 0
Netto-Exposure 179.236 -62.051 179.236 -62.051

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

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Variabel verzinsliche Risikopositionen 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre
(in T€) 30.09.2015 30.09.2014 30.09.2015 30.09.2014
--- --- --- --- ---
Ausleihungen / Festgelder 0 0 0 0
Sonstige Risikopositionen -58.000 -88.500 -13.000 0
davon zinsgesichert 58.000 88.500 13.000 0
Netto-Exposure 0 0 0 0

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte einer Änderung der Marktzinssätze auf die Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie das Eigenkapital dar.

Durch einen Anstieg (Rückgang) aller relevanten Zinssätze um 100 Basispunkte (50 Basispunkte) wären das Eigenkapital und das Jahresergebnis zum 30.09.2015 bzw. 30.09.2014 in der in der folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind die gleichen Positionen eingegangen wie bei der Ermittlung des zuvor dargestellten Netto-Exposures.

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Zinssensitivitäten

(in T€)
30.09.2015 30.09.2014
+100 BP -50 BP +100 BP -50 BP
Ergebniseffekt 1.792 -899 -621 310
Eigenkapitaleffekt 2.412 -1.255 1.638 -836

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Sonstige Preisrisiken

Durch seine operative Geschäftstätigkeit ist der Aurubis-Konzern Warenpreisrisiken ausgesetzt. Um Preisrisiken zu begrenzen, werden unter anderem NE-Metalltermingeschäfte abgeschlossen. Diese betreffen schwerpunktmäßig die Absicherung des Kupferpreises. Hierfür werden ein- und ausgehende Metallmengen aus Grundgeschäften täglich gegeneinander aufgerechnet und verbleibende Spitzenmengen durch Börsengeschäfte glattgestellt. Bei sämtlichen Metallsicherungsgeschäften arbeiten wir ausschließlich mit Partnern guter Bonität zusammen.

Soweit preisfixierte Metalllieferverträge über NE-Metalle zur Deckung des erwarteten Bedarfs an Rohstoffen bzw. des erwarteten Verkaufs von Fertigprodukten als derivative Finanzinstrumente bilanziert werden, kommt es zu einer ergebniswirksamen Berücksichtigung von Marktwertänderungen. Gewinne und Verluste aus der gegenläufigen Entwicklung der Marktwerte der Grund- und Sicherungsgeschäfte sind folglich unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Ausführungen zur Steuerung von Metallpreisrisiken finden sich im Risikobericht des Lageberichtes.

Der Aurubis-Konzern hat seine Stromverbräuche durch einen langfristigen Vertrag mit einem Energieversorger gesichert. Aus der Bewertung eines Teiles dieses Vertrages ist Aurubis einem Strompreisrisiko ausgesetzt.

Nachfolgend ist das Nominalvolumen für derivative Finanzinstrumente für Kupfer, Silber, Gold sowie Strom, Kohle und CO2 dargestellt, das sich aus der unsaldierten Summe der Nominalbeträge der einzelnen Ein- und Verkaufskontrakte ergibt.

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Nominalvolumen der Derivate
(in T€) 30.09.2015 30.09.2014
--- --- ---
Kupfer 1.794.749 1.602.155
Silber 104.825 133.898
Gold 398.103 372.421
Strom, Kohle, CO2 96.385 116.426
2.394.062 2.224.900

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Warenpreisrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte einer Änderung der Warenpreise auf das Periodenergebnis dar.

Durch einen Anstieg (Rückgang) aller relevanten Warenpreise um 10 % wären das Jahresergebnis zum 30.09.2015 bzw. 30.09.2014 in der in der folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind sämtliche zum Stichtag vorhandene Derivate für Kupfer, Silber, Gold sowie Strom, Kohle und CO2 eingeflossen.

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Warenpreissensitivitäten Kupfer Silber
(in T€) 30.09.2015 30.09.2014 30.09.2015 30.09.2014
--- --- --- --- ---
Preisanstieg
Ergebniseffekt 43.782 56.518 8.735 9.781
Preisrückgang
Ergebniseffekt -43.782 -56.518 -8.735 -9.781

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

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Warenpreissensitivitäten Gold Strom, Kohle, CO2
(in T€) 30.09.2015 30.09.2014 30.09.2015 30.09.2014
--- --- --- --- ---
Preisanstieg
Ergebniseffekt 26.760 29.384 3.656 4.603
Preisrückgang
Ergebniseffekt -26.760 -29.384 -3.656 -4.603

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Die bei den Warenpreissensitivitäten ausgewiesenen Ergebniseffekte werden bei den Metallen durch die Bewertung der noch nicht fixierten Kauf- oder Verkaufspartien ganz oder teilweise wieder kompensiert, da diese Positionen provisorisch mit dem jeweiligen Stichtagskurs bewertet werden.

Derivative Finanzinstrumente

Der Aurubis-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Wechselkurs-, Zins- und sonstigen Preisrisiken ein. Sofern die Voraussetzungen für die Anwendung von Hedge Accounting erfüllt sind, werden diese im Rahmen von Cashflow Hedges abgebildet.

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Finanzderivate 30.09.2015 30.09.2014
in T€ Buchwert Nominalvolumen Buchwert Nominalvolumen
--- --- --- --- ---
Aktiva
--- --- --- --- ---
Zinsswaps
ohne Hedge Beziehung 0 0 0 0
als Cashflow Hedges 45 13.000 0 0
Devisentermingeschäfte
ohne Hedge Beziehung 25.209 604.582 46.378 974.952
als Cashflow Hedges 126 26.851 0 0
Devisenoptionsgeschäfte
ohne Hedge Beziehung 0 0 0 0
als Cashflow Hedges 342 30.380 120 56.157
Metalltermingeschäfte
ohne Hedge Beziehung 36.420 1.043.090 12.315 529.506
als Cashflow Hedges 0 0 0 0
sonstige Geschäfte
ohne Hedge Beziehung 0 0 41 821
als Cashflow Hedges 0 0 0 0

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Finanzderivate 30.09.2015 30.09.2014
in T€ Buchwert Nominalvolumen Buchwert Nominalvolumen
--- --- --- --- ---
Passiva
--- --- --- --- ---
Zinsswaps
ohne Hedge Beziehung 0 0 0 0
als Cashflow Hedges 93 58.000 6.084 88.500
Devisentermingeschäfte
ohne Hedge Beziehung 5.988 470.248 7.785 233.121
als Cashflow Hedges 30.483 287.300 14.807 228.115
Devisenoptionsgeschäfte
ohne Hedge Beziehung 0 0 0 0
als Cashflow Hedges 313 84.587 1.279 13.027
Metalltermingeschäfte
ohne Hedge Beziehung 81.061 1.303.316 57.721 1.630.791
als Cashflow Hedges 0 0 0 0
sonstige Geschäfte
ohne Hedge Beziehung 21.787 96.385 24.897 115.606
als Cashflow Hedges 0 0 0 0

Vorjahreswerte teilweise angepasst

Das Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente besteht aus der Summe der Nominalbeträge der einzelnen Ein- und Verkaufskontrakte. Der beizulegende Zeitwert errechnet sich dagegen aus der Bewertung sämtlicher Kontrakte zu den Preisen des Bewertungsstichtags. Er gibt an, wie sich das Ergebnis bei prompter Glattstellung der Derivatekontrakte – losgelöst von den Grundgeschäften – zum Stichtag verändert hätte.

Die Ergebnisauswirkungen der Marktwertveränderungen von Finanzderivaten, die sich auf einen Cashflow Hedge beziehen, werden in Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis gebucht. Der effektive Teil der Wertveränderungen derivativer Finanzinstrumente, der in der Berichtsperiode erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst wurde, beträgt -55.675 T€ (im Vorjahr -18.002 T€). Der Betrag, der während der Periode aus dem Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung im Rahmen von Cashflow Hedge Accounting überführt wurde, beträgt -43.576 T€ (im Vorjahr 1.225 T€) und schlägt sich im Wesentlichen in der GuV-Position „Materialaufwand“ nieder.

Der ineffektive Teil der Marktwertänderung wird dagegen direkt ergebniswirksam gebucht.

Im Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr keine zu berücksichtigenden ineffektiven Teile der Marktwertänderung der Sicherungsinstrumente identifiziert.

Die folgenden beiden Tabellen zeigen, wann die Zahlungsströme aus Cashflow Hedges eintreten und wann sie die GuV beeinflussen:

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Darstellung der Cashflow Hedges 30.09.2015
GuV-Wirkung und Eintritt

(in T€)
Buchwert Nominalvolumen bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre
--- --- --- --- --- ---
Zinsswaps
Vermögenswerte 45 13.000 0 0 13.000
Verbindlichkeiten 93 58.000 0 58.000 0
Devisentermingeschäfte
Vermögenswerte 126 26.851 26.851 0 0
Verbindlichkeiten 30.483 287.300 207.768 79.532 0
Devisenoptionsgeschäfte
Vermögenswerte 342 30.380 30.380 0 0
Verbindlichkeiten 313 84.587 42.410 42.177 0

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Darstellung der Cashflow Hedges 30.09.2014
GuV-Wirkung und Eintritt

(in T€)
Buchwert Nominalvolumen bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre
--- --- --- --- --- ---
Zinsswaps
Vermögenswerte 0 0 0 0 0
Verbindlichkeiten 6.084 88.500 0 88.500 0
Devisentermingeschäfte
Vermögenswerte 0 0 0 0 0
Verbindlichkeiten 14.807 228.115 161.640 66.475 0
Devisenoptionsgeschäfte
Vermögenswerte 120 56.157 56.157 0 0
Verbindlichkeiten 1.279 13.027 13.027 0 0
Vorjahreswerte teilweise angepasst

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass das Unternehmen seinen eigenen Verbindlichkeiten nicht nachkommen kann. Die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten sind unter der Tz. 27 ausgewiesen.

Die ausreichende Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist sowohl durch den Cashflow des Konzerns als auch durch die vorhandenen kurz- und langfristigen Kreditlinien seitens unserer Banken gewährleistet. Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung können somit aufgefangen werden. Ein eigenständiger Führungskreis verfolgt zeitnah und regelmäßig die Entwicklung der Liquiditätsposition der Aurubis und berichtet an den Vorstand. Weitere Steuerungsmaßnahmen im Rahmen der Liquiditätsrisiken werden im Risikobericht des Lageberichtes dargestellt.

Ausfallrisiken

Ausfallrisiken existieren für alle Klassen von Finanzinstrumenten, insbesondere für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Konzentration des Bonitätsrisikos ist aufgrund des breiten und heterogenen Kundenstamms begrenzt. Die betragsmäßig größten Kundenforderungen werden regelmäßigen Überprüfungen unterzogen. Das Bonitätsrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten ist dadurch begrenzt, dass entsprechende Kontrakte lediglich mit Vertragsparteien bzw. Kreditinstituten mit gutem Bonitätsrating bestehen.

Im Rahmen des Kreditrisikomanagements erfolgte eine Einteilung von Kunden in Bonitätsklassen, wobei jedem Kunden ein bestimmtes Limit eingeräumt wird.

Die Buchwerte der bilanzierten finanziellen Vermögenswerte, abzüglich jeglicher Wertberichtigungen, stellen das höchstmögliche Ausfallrisiko dar, ohne dabei den Wert erhaltener Sicherheiten oder anderer risikomindernder Vereinbarungen einzubeziehen.

Um darüber hinaus Ausfallrisiken so gering wie möglich zu halten, verfolgen wir regelmäßig die bestehenden Forderungen gegenüber unseren Geschäftspartnern. Neben marktüblichen Instrumenten, wie z.B. Akkreditiven und Garantien, nutzen wir insbesondere Warenkreditversicherungen zur Absicherung potenzieller Forderungsausfälle. Soweit Forderungen im Rahmen von Factoringvereinbarungen veräußert werden, geschieht dies regresslos.

Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

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Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien

(in T€)
Bewertungskategorie nach IAS 39 Buchwert Wertansatz Bilanz nach IAS 39
AKTIVA 30.09.2015 Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral Fair Value erfolgswirksam
--- --- --- --- --- ---
Anteile an verbundenen Unternehmen AfS 1.418 1.418 0 0
Beteiligungen AfS 744 744 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens AfS 24.318 0 24.318 0
Übrige Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen LaR 92 92 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 306.905 306.905 0 0
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen LaR 12.057 12.057 0 0
Übrige finanzielle Vermögenswerte LaR 78.926 78.926 0 0
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 61.629 0 0 61.629
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) n/a 513 0 513 0
Flüssige Mittel LaR 452.971 452.971 0 0

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Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien (in T€) Wertansatz Bilanz nach IAS 17 Fair Value 30.09.2015
AKTIVA
--- --- ---
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 n/a
Beteiligungen 0 n/a
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 24.318
Übrige Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen 0 92
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 306.905
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen 0 12.057
Übrige finanzielle Vermögenswerte 0 78.926
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung 0 61.629
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) 0 513
Flüssige Mittel 0 452.971

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Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien

(in T€)
Bewertungskategorie nach IAS 39 Buchwert Wertansatz Bilanz nach IAS 39
Passiva 30.09.2015 Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral Fair Value erfolgswirksam
--- --- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 487.187 487.187 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a 18.912 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 761.409 761.409 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen FLAC 5.613 5.613 0 0
Sonstige originäre finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 69.301 69.301 0 0
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 108.835 0 0 108.835
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) n/a 30.889 0 30.889 0
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Kredite und Forderungen (LaR) 850.951 850.951 0 0
Zur Veräußerung verfügbar (AfS) 26.480 2.162 24.318 0
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT) 61.629 0 0 61.629
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC) 1.323.510 1.323.510 0 0
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (FLHfT) 108.835 0 0 108.835

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Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien

(in T€)
Wertansatz Fair Value
Passiva Bilanz nach IAS 17 30.09.2015
--- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 501.927
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 18.912 18.912
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 761.409
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 0 5.613
Sonstige originäre finanzielle Verbindlichkeiten 0 69.301
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung 0 108.835
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) 0 30.889
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Kredite und Forderungen (LaR) 0 850.951
Zur Veräußerung verfügbar (AfS) 0 24.318
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT) 0 61.629
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC) 0 1.338.250
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (FLHfT) 0 108.835

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Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien

(in T€)
Bewertungskategorie nach IAS 39 Buchwert Wertansatz Bilanz nach IAS 39
AKTIVA 30.09.2014 Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral Fair Value erfolgswirksam
--- --- --- --- --- ---
Anteile an verbundenen Unternehmen AfS 1.328 1.328 0 0
Beteiligungen AfS 845 845 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens AfS 29.920 0 29.920 0
Übrige Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen LaR 107 107 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 414.235 414.235 0 0
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen LaR 12.240 12.240 0 0
Übrige finanzielle Vermögenswerte LaR 34.304 34.304 0 0
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 58.734 0 0 58.734
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) n/a 120 0 120 0
Flüssige Mittel LaR 187.282 187.282 0 0

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Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien

(in T€)
Wertansatz Bilanz nach IAS 17 Fair Value 30.09.2014
AKTIVA
--- --- ---
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 n/a
Beteiligungen 0 n/a
Wertpapiere des Anlagevermögens 0 29.920
Übrige Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen 0 107
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 414.235
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen 0 12.240
Übrige finanzielle Vermögenswerte 0 34.304
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung 0 58.734
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) 0 120
Flüssige Mittel 0 187.282

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Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien

(in T€)
Bewertungskategorie Buchwert Wertansatz Bilanz nach IAS 39
Passiva 30.09.2014 Fortgeführte Anschaffungskosten Fortgeführte Fair Value erfolgsneutral Fair Value Fair Value erfolgswirksam Fair Value
--- --- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 412.042 412.042 0 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a 20.853 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 796.848 796.848 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen FLAC 6.029 6.029 0 0
Sonstige originäre finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 70.654 70.654 0 0
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 90.403 0 0 90.403
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) n/a 22.170 0 22.170 0
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Kredite und Forderungen (LaR) 648.168 648.168 0 0
Zur Veräußerung verfügbar (AfS) 32.093 2.173 29.920 0
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT) 58.734 0 0 58.734
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC) 1.285.573 1.285.573 0 0
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (FLHfT) 90.403 0 0 90.403
Vorjahreswerte teilweise angepasst.

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Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien

(in T€)
Wertansatz Bilanz nach IAS 17 Fair Value 30.09.2014
Passiva
--- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 432.450
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 20.853 20.853
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 796.848
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 0 6.029
Sonstige originäre finanzielle Verbindlichkeiten 0 70.654
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung 0 90.403
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) 0 22.170
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Kredite und Forderungen (LaR) 0 648.168
Zur Veräußerung verfügbar (AfS) 0 29.920
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT) 0 58.734
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC) 0 1.305.981
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (FLHfT) 0 90.403
Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Bei zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzierenden Finanzinstrumenten wird der Marktwert grundsätzlich anhand von Börsenkursen ermittelt. Sofern keine Börsenkurse vorliegen, erfolgt eine Bewertung unter Anwendung der marktüblichen Verfahren (Bewertungsmethoden) unter Zugrundelegung instrumentspezifischer Marktparameter und Zinssätze, die von anerkannten Quellen bezogen werden.

Wenn beobachtbare Eingangsparameter nicht oder nicht vollständig verfügbar sind, wird der beizulegende Zeitwert auf Basis angemessener Bewertungsmethoden ermittelt. Dies betrifft im Aurubis-Konzern insbesondere die Extrapolation von Marktdaten für Strom und Kohle unter Berücksichtigung von Marktinformationen über Preisbildung und Liquiditätsüberlegungen. Falls keine ausreichenden Marktinformationen verfügbar sind, wird die beste Schätzung des Managements für einen bestimmten Eingangsparameter verwendet, um den Wert zu bestimmen. Wenn auf dem Markt beobachtbare Eingangsparameter nicht oder nicht vollständig zur Verfügung stehen, wird die Bewertung somit wesentlich von der Verwendung von Schätzungen und Annahmen beeinflusst.

Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten der flüssigen Mittel, der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der weiteren Forderungen der Kategorie „Loans and Receivables“, der Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen sowie der sonstigen originären finanziellen Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Für Anteile an Personengesellschaften und nicht börsennotierten Kapitalgesellschaften ist angenommen worden, dass der Buchwert dem Marktwert entspricht. Eine verlässliche Ermittlung eines Marktwerts wäre nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen möglich.

Gemäß IFRS 13 zeigen die folgenden Tabellen die Bewertungsmethoden für den beizulegenden Zeitwert nach Level 1, Level 2 und Level 3 sowie die wesentlichen nicht beobachtbaren Parameter, die zur Bewertung verwendet worden sind.

Die einzelnen Levels sind dabei gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:

Level 1: quotierte (nicht angepasste) Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.
Level 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt am Markt beobachtbar sind.
Level 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 1

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Art Bewertungsmethode
Wertpapiere des Anlagevermögens Börsenkurse

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 2

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Art Bewertungsmethode
Devisentermingeschäfte Par-Methode unter Berücksichtigung von aktiv gehandelten Forward-Rates
Devisenoptionen Black-Scholes Modell
Zinsswaps Discounted Cash Flow-Methode. Diese addiert den Barwert der zukünftig erwarteten Zahlungsströme und diskontiert diese unter Berücksichtigung eines marktgerechten Zinsssatzes
Metalltermingeschäfte Discounted Cash Flow-Methode
Sonstige Geschäfte Discounted Cash Flow-Methode

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 2

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Art Bewertungsmethode
Finanzverbindlichkeiten Discounted Cash Flow-Methode.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 3

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Art Bewertungsmethode Wesentliche, nicht beobachtbare Bewertungsparameter Interdependenz zwischen wesentlichen, nicht beobachtbaren Bewertungsparameters und beizulegendem Zeitwert
Energieversorgungsvertrag Discounted Cash Flow-Methode. Extrapolation von Marktdaten für Strom und Kohle Der beizulegende Zeitwert wäre höher (niedriger), wenn: -der Preis für Strom stärker (schwächer) ansteigen würde als erwartet -der Preis für Kohle schwächer (stärker) ansteigen würde als erwartet

Sofern die zur Bewertung herangezogenen Parameter in verschiedene Levels der Bewertungshierarchie fallen, erfolgt die Einordnung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit im tiefsten Level, dem ein Inputparameter zuzuordnen ist, der sich signifikant auf den beizulegenden Zeitwert in seiner Gesamtheit auswirkt.

Soweit Umgliederungen in andere Level der Bewertungshierarchie erfolgen, werden diese vom Aurubis-Konzern zu Beginn des betreffenden Geschäftsjahres ausgewiesen.

Die folgende Übersicht stellt für die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten und im Anhang angegebenen Finanzinstrumente dar, auf welchen wesentlichen Parametern die Bewertung basiert.

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Hierarchische Einstufung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7 zum 30.09.2015 in T€ Aggregiert nach Klassen: Beizulegender Zeitwert in T€ 30.09.2015 Level 1 Level 2 Level 3
Wertpapiere des Anlagevermögens 24.318 24.318 0 0
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung 61.629 0 61.629 0
Derivate mit Hedge-Beziehung 513 0 513 0
Vermögenswerte 86.460 24.318 62.142 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 501.927 0 501.927 0
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung 108.835 0 89.531 19.304
Derivate mit Hedge-Beziehung 30.889 0 30.889 0
Verbindlichkeiten 641.651 0 622.347 19.304

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Hierarchische Einstufung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7 zum 30.09.2014 in T€ Aggregiert nach Klassen: Beizulegender Zeitwert in T€ 30.09.2014 Level 1 Level 2 Level 3
Wertpapiere des Anlagevermögens 29.920 29.920 0 0
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung 58.734 0 58.734 0
Derivate mit Hedge-Beziehung 120 0 120 0
Vermögenswerte 88.774 29.920 58.854 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 432.450 0 432.450 0
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung 90.403 0 74.790 15.613
Derivate mit Hedge-Beziehung 22.170 0 22.170 0
Verbindlichkeiten 545.023 0 529.410 15.613

Vorjahreszahlen teilweise angepasst.

Sowohl im Geschäftsjahr 2014/15 als auch im Vorjahr wurden keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Leveln vorgenommen.

Die folgende Übersicht stellt eine Überleitung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten und in Level 3 klassifizierten Finanzinstrumente dar:

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Überleitung der Finanzinstrumente in Level 3 zum 30.09.2015 in T€ Aggregiert nach Klassen: Stand 01.10.2014 Umgliederung in/aus Level 3 in der GuV erfasste Gewinne (+)/Verluste (-) Stand 30.09.2015 Gewinne (+)/Verluste (-) für am Bil.sticht. gehaltene Derivate
Derivate Verbindlichkeiten ohne Hedge Beziehung -15.613 0 -3.691 -19.304 -3.691

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Überleitung der Finanzinstrumente in Level 3 zum 30.09.2014 in T€ Aggregiert nach Klassen: Stand 01.10.2013 Umgliederung in/aus Level 3 in der GuV erfasste Gewinne (+)/Verluste (-) Stand 30.09.2014 Gewinne (+)/Verluste (-) für am Bil.sticht. gehaltene Derivate
Derivate Vermögenswerte ohne Hedge Beziehung 2.206 0 -2.206 0 -2.206
Derivate Verbindlichkeiten ohne Hedge Beziehung 0 0 -15.613 -15.613 -15.613

Gewinne und Verluste der als Level 3 klassifizierten derivativen Finanzinstrumente, die einen Teil eines Energieversorgungsvertrages betreffen, schlagen sich in der GuV-Position „Materialaufwand“ nieder.

Der Wert dieser Finanzinstrumente basiert zum Teil auf nicht beobachtbaren Eingangsparametern, die im Wesentlichen den Preis für Strom und Kohle betreffen. Hätte der Aurubis-Konzern am 30.09.2015 zur Bewertung der betreffenden Finanzinstrumente angemessene mögliche Alternativen der Bewertungsparameter zu Grunde gelegt, hätte sich bei einer Steigerung des Strompreises sowie einer Reduzierung des Kohlepreises um jeweils 20% zum Laufzeitende der ausgewiesene beizulegende Zeitwert um 6.407 T€ (im Vorjahr 7.422 T€) erhöht bzw. bei einer Reduzierung des Strompreises sowie einer Steigerung des Kohlepreises um jeweils 20 % zum Laufzeitende um 4.792 T€ (im Vorjahr 6.133 T€) verringert. Um diese maximalen Auswirkungen zu berechnen, die sich aus der relativen Unsicherheit bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten ergeben können, deren Bewertung auf nicht beobachtbaren Parametern basiert, bewertet der Aurubis-Konzern diese Finanzinstrumente neu, indem für die nicht beobachtbaren Eingabedaten Parameter herangezogen werden, die am äußeren Ende der Bandbreite von angemessenen möglichen Alternativen liegen. Da es jedoch unwahrscheinlich ist, dass ein Szenario auftritt, bei dem alle nicht beobachtbaren Parameter gleichzeitig am jeweils äußeren Ende der Bandbreite von angemessenen möglichen Alternativen liegen, sollten die vorgenannten Schätzwerte die tatsächlichen Unsicherheitsfaktoren bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Bilanzstichtag übertreffen. Somit stellen die vorliegenden Angaben auch keine Vorhersage oder Indikation für künftige Änderungen des beizulegenden Zeitwerts dar.

Aufrechnungsmöglichkeiten derivativer finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Die von Aurubis abgeschlossenen Finanzinstrumente unterliegen Saldierungsvereinbarungen mit Finanzinstitutionen, die ein beidseitiges Recht zur Saldierung beinhalten. Diese Vereinbarungen erfüllen allerdings nicht die Kriterien für eine Aufrechnung in der Bilanz, da das Recht zur Aufrechnung nur bei Ausfall einer Vertragspartei durchsetzbar ist.

In der folgenden Tabelle werden die im Aurubis-Konzern bestehenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gezeigt, die Saldierungsmöglichkeiten unterliegen.

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Aufrechnungsmöglichkeiten derivativer finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Finanzielle Vermögenswerte

in T€
2014/15 2013/14
--- --- ---
Bilanzierte Bruttobeträge der finanziellen Vermögenswerte 62.142 58.854
Finanzinstrumente, die zur bilanziellen Verrechnung qualifizieren 0 0
Nettobilanzwerte der finanziellen Vermögenswerte 62.142 58.854
Aufrechenbar auf Grund von Rahmenverträgen -28.112 -28.474
Gesamtnettowert der finanziellen Vermögenswerte 34.030 30.380
Finanzielle Verbindlichkeiten
Bilanzierte Bruttobeträge der finanziellen Verbindlichkeiten -139.724 -112.573
Finanzinstrumente, die zur bilanziellen Verrechnung qualifizieren 0 0
Nettobilanzwerte der finanziellen Verbindlichkeiten -139.724 -112.573
Aufrechenbar auf Grund von Rahmenverträgen 28.112 28.474
Gesamtnettowert der finanziellen Verbindlichkeiten -111.612 -84.099

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

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Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien
in T€ Nettoergebnis
--- --- ---
2014/15 2013/14
--- --- ---
Kredite und Forderungen (LaR) 8.566 6.159
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS) -3.897 -2.987
Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (FAHfT und FLHfT) -4.641 8.273
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC) 3.753 -2.995
Summe 3.781 8.450
Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Im Nettoergebnis der zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumente wird im Wesentlichen das Ergebnis der Börsen-Metalltermingeschäfte und der Devisen-termingeschäfte ausgewiesen. Darüber hinaus wurden auch die preisfixierten Metallliefergeschäfte berücksichtigt, die als Derivate behandelt werden. Hierin nicht enthalten sind die noch nicht fixierten Kauf- oder Verkaufspartien, aus denen sich auf Grund der provisorischen Bewertung mit den jeweiligen Stichtagskursen jedoch teilweise ein kompensierender Effekt ergibt. In der Berechnung sind Dividenden, jedoch keine Zinsen enthalten. Das im Geschäftsjahr 2014/15 im Nettoergebnis erfasste Fremdwährungsergebnis der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Positionen beläuft sich auf 12.155 T€.

Im Rahmen der erfolgsneutralen Erfassung der Wertveränderung von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten wurden im Geschäftsjahr 2014/15 Bewertungsergebnisse von netto -1.585 T€ (im Vorjahr -528 T€) im sonstigen Ergebnis erfasst.

30. Forschung und Entwicklung

Für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wurden im Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2014/15 10.925 T€ (im Vorjahr 9.991 T€) erfolgswirksam erfasst.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung stellt die Zahlungsströme des Aurubis-Konzerns im Geschäftsjahr 2014/15 sowie die Zahlungsströme im Vergleichszeitraum des Vorjahres dar. Gemäß IAS 7 wird hierbei zwischen dem Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit, dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit und dem Mittelzufluss beziehungsweise -abfluss aus der Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Ausgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern werden alle nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge, das Finanzergebnis (bestehend aus dem Ergebnis aus At Equity bilanzierten Anteilen, Zinsaufwendungen und -erträgen sowie den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen), Aus- bzw. Einzahlungen für Ertragsteuern sowie Veränderungen des Working Capitals korrigiert, um den Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) herzuleiten.

Aufgrund des sehr guten Geschäftsergebnisses lag der Netto-Cashflow bei 365 Mio. €. Der Netto-Cashflow des Vorjahres (401 Mio. €) war hingegen auch von einem Abbau der Vorratsbestände nach Beendigung des Großstillstandes in Hamburg geprägt.

Die Investitionen in das Anlagevermögen (inkl. Finanzanlagen) betrugen im Berichtszeitraum 112 Mio. € (Vj. 128 Mio. €). Investitionsschwerpunkte in Hamburg waren die Bleiraffination und der Neubau einer Mitarbeiterwaschkaue sowie eines Gesundheitszentrums. In Pirdop (Bulgarien) wurden Investitionen im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Stillstand in 2016 getätigt sowie Investitionen für die Verbesserung und Erweiterung der Produktionskapazitäten im laufenden Geschäftsjahr fortgesetzt.

Nach Abzug der Investitionen in das Anlagevermögen vom Netto-Cashflow ergibt sich ein Free Cashflow von 253 Mio. € (im Vj. 273 Mio. €). Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 104 Mio. € (Vj. 121 Mio. €).

Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit lag bei 4 Mio. € gegenüber einem Mittelabfluss von 126 Mio. € im Vorjahr. Der Mittelzufluss gegenüber einem Mittelabfluss im Vorjahr war im Wesentlichen bedingt durch die Aufnahme neuer Schuldscheindarlehen in Höhe von 300 Mio. €, vermindert um die fälligkeitsbedingte Rückführung von Schuldscheindarlehen in Höhe von 210 Mio. €.

Zum 30.09.2015 standen dem Konzern flüssige Mittel in Höhe von 453 Mio. € (zum 30.09.2014 in Höhe von 187 Mio. €) zur Verfügung.

Segmentberichterstattung

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Segment Primärkupfererzeugung Segment Kupferprodukte
2014/15 operativ 2013/14 operativ 2014/15 operativ 2013/14 operativ
--- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse
Gesamtumsätze in T€ 5.914.239 6.109.208 8.585.989 9.130.114
Intersegmentumsätze in T€ 3.240.790 3.430.170 273.658 580.122
Außenumsätze in T€ 2.673.448 2.679.038 8.312.332 8.549.992
EBITDA in T€ 357.207 232.108 181.348 100.623
Abschreibungen in T€ -85.849 -81.802 -43.575 -39.228
EBIT in T€ 271.359 150.306 137.774 61.395
Zinserträge in T€ 2.736 1.452 13.561 16.526
Zinsaufwendungen in T€ -17.870 -21.541 -25.641 -27.332
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen in T€ 0 0 4.416 4.597
Übrige finanzielle Erträge in T€ 0 0 5 5
Übrige finanzielle Aufwendungen in T€ 0 0 0 -26
Ergebnis vor Ertragsteuern in T€ 256.224 130.216 130.115 55.167
Ertragsteuern
Konzernjahresüberschuss
Return on capital employed (ROCE) in % 31,1 16,9 12,9 6,0
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in T€ 70.203 81.764 41.455 46.608
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.730 2.737 3.330 3.356

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Sonstige Summe
2014/15 operativ 2013/14 operativ 2014/15 operativ 2013/14 operativ
--- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse
Gesamtumsätze in T€ 12.492 15.327
Intersegmentumsätze in T€ 3.071 3.389
Außenumsätze in T€ 9.421 11.938 10.995.202 11.240.967
EBITDA in T€ -39.404 -44.238 499.152 288.492
Abschreibungen in T€ -656 -635 -130.079 -121.665
EBIT in T€ -40.059 -44.873 369.073 166.827
Zinserträge in T€ 19 2.348 16.316 20.326
Zinsaufwendungen in T€ -154 -2.738 -43.665 -51.611
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen in T€ 0 0 4.416 4.597
Übrige finanzielle Erträge in T€ 220 194 225 199
Übrige finanzielle Aufwendungen in T€ -4.116 -3.180 -4.116 -3.205
Ergebnis vor Ertragsteuern in T€ -44.090 -48.249 342.249 137.133
Ertragsteuern
Konzernjahresüberschuss
Return on capital employed (ROCE) in %
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in T€ 111.657 128.372
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 257 244 6.317 6.337

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Überleitung/ Konsolidierung Konzern gesamt
2014/2015 IFRS 2013/2014 IFRS 2014/2015 IFRS 2013/2014 IFRS
--- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse
Gesamtumsätze in T€
Intersegmentumsätze in T€
Außenumsätze in T€ 0 0 10.995.202 11.240.967
EBITDA in T€ -163.465 -72.684 335.687 215.808
Abschreibungen in T€ -6.327 -6.374 -136.406 -128.039
EBIT in T€ -169.792 -79.058 199.281 87.769
Zinserträge in T€ -12.725 -15.390 3.591 4.936
Zinsaufwendungen in T€ 12.725 15.390 -30.940 -36.221
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen in T€ -3.013 -523 1.403 4.074
Übrige finanzielle Erträge in T€ 0 26 225 225
Übrige finanzielle Aufwendungen in T€ 0 -26 -4.116 -3.231
Ergebnis vor Ertragsteuern in T€ -172.805 -79.581 169.444 57.552
Ertragsteuern -35.876 13.452
Konzernjahresüberschuss 133.568 44.100
Return on capital employed (ROCE) in % 9,2 4,1
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in T€ 0 0 111.657 128.372
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 0 0 6.317 6.337

Vorjahreswerte teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Über die Geschäftssegmente wird in einer Art und Weise berichtet, die mit der internen Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger übereinstimmt. Als Hauptentscheidungsträger wurde der Gesamtvorstand der Aurubis AG identifiziert.

Im Geschäftsjahr 2014/15 hat Aurubis die Segmentberichterstattung geändert. Mit Beginn des Geschäftsjahres wurde die vorherige BU Recycling/Edelmetalle in die beiden BUs Primärkupfererzeugung und Kupferprodukte integriert. Die Änderung entspricht dem Wandel von einer technologie- zu einer marktorientierten Struktur und wurde rückwirkend durchgeführt. Die interne Steuerungs- und Berichtsstruktur wurde analog angepasst. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Der Aurubis-Konzern ist in zwei berichtspflichtige Segmente unterteilt, die sich bezüglich des Produktionsverfahrens oder der Produkte unterscheiden und eigenständig geführt werden. Unter Sonstige werden zentrale Erlöse und Kosten der Verwaltung ausgewiesen, die keinem der berichtspflichtigen Segmente direkt zugeordnet werden können.

Die interne Berichterstattung basiert grundsätzlich auf den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Konzernabschlusses nach IFRS. Für die interne Steuerung wird eine Überleitung vom IFRS-Ergebnis auf das operative Ergebnis vorgenommen. Das operative Ergebnis des Konzerns und der jeweiligen Business Unit ergibt sich nach Bereinigung der Ergebnisse nach IFRS um:

Bewertungsergebnisse aus der Anwendung der Durchschnittsmethode nach IAS 2
kupferpreisbedingte Bewertungseffekte auf Vorratsbestände
Effekte aus Kaufpreisallokationen, i.W. auf Sachanlagevermögen, ab dem Geschäftsjahr 2010/11

Die Darstellung der Segmentberichterstattung entspricht der internen Berichterstattung.

Die Überleitung auf den Konzernabschluss nach IFRS wird in der Spalte Überleitung/Konsolidierung dargestellt. Dabei entfallen im Ergebnis vor Steuern (EBT) auf die Konsolidierung 452 T€ (Vorjahr 22 T€) und auf die Überleitung zum EBT nach IFRS -173.257 T€ (Vorjahr -79.603 T€).

Der Konzern realisiert den größten Teil seiner Umsätze mit Geschäftspartnern in Ländern der Europäischen Union. Die Aufteilung der Außenumsätze auf Regionen erfolgt nach Standort der Kunden und stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:

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in T€ 2014/15 2013/14
Inland 3.581.806 3.353.270
übrige Europäische Union 4.128.565 4.573.002
übriges Europa 269.375 385.530
Asien 1.626.442 1.691.113
Amerika 935.792 820.221
sonstige 453.222 417.831
Konzern gesamt 10.995.202 11.240.967

Vorjahreswerte teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Die Aufteilung der Investitionen sowie langfristigen Vermögenswerte auf Regionen wurde entsprechend der jeweiligen Standorte der Vermögenswerte vorgenommen:

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Investitionen Anlagevermögen
in T€ 2014/15 2013/14 2014/15 2013/14
--- --- --- --- ---
Inland 59.947 78.483 819.417 824.646
Bulgarien 29.476 21.569 332.777 349.303
Belgien 9.878 12.035 174.331 175.145
weiteres Europa 4.729 7.862 68.029 78.647
Nordamerika 7.717 8.423 45.875 40.547
Konzern gesamt 111.747 128.372 1.440.429 1.468.288

Vorjahreswerte teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Bei den Standorten im weiteren Europa handelt es sich im Wesentlichen um Betriebsstätten innerhalb der Europäischen Union.

Segment Primärkupfererzeugung

Die Kupfererzeugung erstreckt sich von der Beschaffung kupfer- und edelmetallhaltiger Rohstoffe bis zur Erzeugung marktgängiger Metalle. Im Segment Primärkupfererzeugung werden für die Kupfererzeugung als Rohstoffe im Wesentlichen Kupferkonzentrate verwendet. Das Produkt sind börsenfähige Kupferkathoden sowie Gold-, Silber- und Platinmetallprodukte, die aus den Rohstoffen sowie aus zusätzlich verarbeiteten edelmetallhaltigen Vorstoffen stammen. Im Rahmen der Kupferzeugung werden in diesem Segment auch unterschiedliche Produkte aus den natürlichen Begleitelementen der Rohstoffe, wie Schwefelsäure und Eisensilikatgestein, hergestellt und vermarktet. Ferner erfolgt im Segment Primärkupfererzeugung die Herstellung hochwertiger Selenprodukte.

Die Umsatzerlöse des Segments Primärkupfererzeugung bestehen zum einen aus Erlösen innerhalb des Konzerns, da die erzeugten Kupferkathoden vollständig an das Segment Kupferprodukte veräußert werden und zum anderen im Verkauf der Edelmetalle an externe Abnehmer. Darüber hinaus werden Schwefelsäure und Eisensilikatgestein an externe Abnehmer verkauft.

Segment Kupferprodukte

Das Segment Kupferprodukte umfasst neben der Kupfererzeugung aus kupferhaltigen Recyclingmaterialien zusätzlich alle Bereiche zur Erzeugung und Vermarktung von Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Walzprodukten sowie Spezialprodukten. Als Vorprodukte für die erzeugten Produkte dienen zu großen Teilen die in diesem Segment und im Segment Primärkupfererzeugung hergestellten Kupferkathoden. Die Vermarktung der Produkte des Segments erfolgt weltweit.

Segmentdaten

Die Umsatzerlöse der einzelnen Segmente setzen sich aus Intersegmentumsätzen zwischen den Segmenten und aus Umsätzen mit Kunden außerhalb des Konzerns zusammen. Die Summe der Außenumsätze der einzelnen Segmente ergibt die Umsatzerlöse des Konzerns. Die Preise und Konditionen für die zwischen den Konzerngesellschaften und Segmenten ausgetauschten Produkte und Dienstleistungen entsprechen denen mit fremden Dritten.

Die Aufgliederung der Umsätze nach Produktgruppen wird bei den Angaben zu Umsätzen (Tz. 1) dargestellt.

Das operative EBIT (Earnings before Interest and Taxes) stellt das operative Ergebnis vor Ertragsteuern, bereinigt um das dem Segment zuzuordnende Finanzergebnis dar. Darauf aufbauend, gibt das operative EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation) das um die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen des Segments bereinigte operative EBIT wieder.

Insgesamt wurden Wertberichtigungen auf Vermögenswerte in Höhe von 14.612 T€ (im Vorjahr Wertaufholungen in Höhe von 3.465 T€) vorgenommen, von denen Wertberichtigungen in Höhe von 9.346 T€ (im Vorjahr Wertaufholungen von 3.243 T€) auf das Segment Primärkupfererzeugung, und Wertberichtigungen von 5.266 T€ (im Vorjahr Wertaufholungen von 223 T€) auf das Segment Kupferprodukte entfielen. Die im Segment Primärkupfererzeugung vorgenommenen Wertberichtigungen ergeben sich, wie die Wertaufholungen im Vorjahr, ausschließlich aus Wertberichtigungen (im Vorjahr Wertaufholungen) auf kurzfristige Vermögenswerte. Im Segment Kupferprodukte entfielen Wertberichtigungen in Höhe von 2.618 T€ (Vorjahr Wertaufholungen von 223 T€) auf kurzfristige Vermögenswerte; Wertminderungen in Höhe von 2.648 T€ wurden im aktuellen Geschäftsjahr im Anlagevermögen nach IAS 36 vorgenommen (Vj. 0 T€).

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter der Segmente berücksichtigt alle Mitarbeiter der Unternehmen, welche im vorliegenden Konzernabschluss voll konsolidiert wurden.

Sonstige Angaben

Angaben über die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Entsprechend IAS 24 gelten als nahestehende Unternehmen und Personen sämtliche Einzelpersonen oder Unternehmen, welche vom Unternehmen beeinflusst werden können oder aber solche, die selbst das Unternehmen beeinflussen können.

Für die Arbeitnehmer-Vertreter im Aufsichtsrat ist für ihr Beschäftigungsverhältnis bei der Aurubis AG eine Vergütung in marktüblicher Höhe gezahlt worden.

Innerhalb des Aurubis-Konzerns beziehen und erbringen verschiedene Konzernunternehmen im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit unterschiedliche Leistungen von bzw. für nahestehende Unternehmen. Solche Liefer- und Leistungsbeziehungen werden zu Marktpreisen abgewickelt. Soweit es sich dabei um Dienstleistungen handelt, werden diese auf Basis bestehender Verträge abgerechnet.

Dabei entfallen auf ein nach der At Equity-Methode bilanziertes Gemeinschaftsunternehmen folgende Beträge:

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in T€ 30.09.2015 Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG 79.654 30.957 3.762 1.132

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in T€ 30.09.2014 Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG 115.255 26.109 6.962 877

Auf die nicht konsolidierten nahestehenden Unternehmen entfallen folgende Beträge:

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in T€ 30.09.2015 Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten
Gemeinschaftsunternehmen 6 152.977 0 3.240
Tochterunternehmen 3.333 1.667 1.986 1.195

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in T€ 30.09.2014 Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten
Gemeinschaftsunternehmen 18 198.216 0 4.545
Tochterunternehmen 3.091 1.264 3.389 1.207

Werte zum 30.09.2014 teilweise angepasst (vgl. S. 15 ff)

Einzelne Aktionäre der Aurubis AG, welche einen maßgeblichen Einfluss auf den Aurubis-Konzern ausüben könnten, existieren bis auf die Salzgitter AG nicht.

Auf Unternehmen der Salzgitter-Gruppe entfallen im Geschäftsjahr Aufwendungen von 3.959 T€ (im Vorjahr: 336 T€) und Erträge von 0 T€ (im Vorjahr 27 T€). Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten von 243 T€ (im Vorjahr: 0 T€).

Zum Bilanzstichtag bestanden Patronatserklärungen in Höhe von insgesamt 6.000 T€ (im Vorjahr: 6.000 T€) zur Absicherung von Bankverbindlichkeiten der C.M.R. International N.V., Antwerpen, einem Gemeinschaftsunternehmen, welches nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen wurde.

Angaben zu Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand

Dr. Bernd Drouven, Hamburg, bis zum 31.10.2015

geb. 19.09.1955

Vorstandsvorsitzender und Vorstand Business Unit Primärkupfererzeugung,

Arbeitsdirektor seit dem 01.07.2015,

(vom 01.11.2014 bis 31.10.2015 entsendet aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand)
- NITHH gGmbH, Hamburg

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Dr. Stefan Boel, Hamme, Belgien

geb.: 09.06.1966

Vorstand Business Unit Kupferprodukte,

seit dem 01.11.2015 übergangsweise auch für die Business Unit Primärkupfererzeugung,

bestellt bis zum 30.04.2021

- Aurubis Belgium nv/sa, Brüssel, Belgien

Director
Erwin Faust, Hamburg

geb.: 04.01.1957

Vorstand Finanzen, Sprecher des Vorstands ab 01.11.2015

seit dem 01.11.2015 übergangsweise auch Arbeitsdirektor

und zuständig für die Corporate Functions,

bestellt bis zum 30.09.2018

- Aurubis Belgium nv/sa, Brüssel, Belgien

Director
Dr. Frank Schneider, Moers, bis zum 30.06.2015

geb.: 10.09.1957

Vorstand Business Unit Recycling/Edelmetalle, Arbeitsdirektor

- Aurubis Bulgaria AD, Pirdop, Bulgarien

Director bis zum 02.10.2015

Aufsichtsrat

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Salzgitter

Vorsitzender
Vorsitzender des Vorstands der Salzgitter AG, Salzgitter
Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH, Duisburg+

Mitglied des Aufsichtsrats
Ilsenburger Grobblech GmbH, Ilsenburg+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
KHS GmbH, Dortmund+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Mannesmannröhren-Werke GmbH, Mülheim/Ruhr+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig, Braunschweig

Mitglied des Aufsichtsrats
Öffentliche Sachversicherung Braunschweig, Braunschweig

Mitglied des Aufsichtsrats
Peiner Träger GmbH, Peine+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Salzgitter Flachstahl GmbH, Salzgitter+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH, Mühlheim/Ruhr+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Salzgitter Mannesmann Handel GmbH, Düsseldorf+

Vorsitzender des Aufsichtsrats
TÜV Nord AG, Hannover

Mitglied des Aufsichtsrats
+=Konzerngesellschaften
Hans-Jürgen Grundmann, Seevetal* bis zum 30.09.2015
stellvertretender Vorsitzender
Betriebsschlosser
Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats

der Aurubis AG
Burkhard Becker, Hattingen
Mitglied des Vorstands der Salzgitter AG, Salzgitter
EUROPIPE GmbH, Mülheim/Ruhr+

Mitglied des Aufsichtsrats
Ilsenburger Grobblech GmbH, Ilsenburg+

Mitglied des Aufsichtsrats
Mannesmannröhren-Werke GmbH, Mülheim/Ruhr+

Mitglied des Aufsichtsrats
Nord/LB Capital Management AG, Hannover

Mitglied des Aufsichtsrats
Peiner Träger GmbH, Peine+

Mitglied des Aufsichtsrats
Salzgitter Flachstahl GmbH, Salzgitter+

Mitglied des Aufsichtsrats
Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH, Mühlheim/Ruhr+

Mitglied des Aufsichtsrats
Salzgitter Mannesmann Precision GmbH, Mühlheim/Ruhr+

Mitglied des Aufsichtsrats
+= Konzerngesellschaften
Dr. Bernd Drouven, Hamburg, seit dem 01.11.2015 Rückkehr
in den Aufsichtsrat
ehem. Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG
NITHH gGmbH, Hamburg

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Jan Eulen, Kummerfeld*
Bezirksleiter IG BCE Hamburg/Harburg
ESSO Deutschland GmbH, Hamburg

Mitglied des Aufsichtsrats
Exxon Mobil Central Europe Holding GmbH,

Hamburg
Mitglied des Aufsichtsrats
Dr. Ing. Joachim Faubel, Hamburg*,
kfm. Angestellter im Konzerncontrolling bei der Aurubis AG
Renate Hold-Yilmaz, Hamburg*

stellvertretende Vorsitzende seit dem 02.10.2015

kfm. Angestellte

Vorsitzende des Betriebsrats der

Aurubis AG
Dr. Sandra Reich, Hannover,

Mitglied des Vorstands der BÖAG Börsen AG, Hamburg und Hannover
Dr. med. Dipl.-Chem. Thomas Schultek, Lübeck*
Leiter Gesundheitsschutz Konzern der

Aurubis AG
Mitglied des Sprecherausschusses der Aurubis AG, Hamburg
Rolf Schwertz, Datteln*

Maurer und Kesselwärter

Mitglied des Betriebsrats der Aurubis AG, Lünen, und Vorsitzender der Gesamtschwerbehindertenvertretung der Aurubis AG, Hamburg
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Hamburg
Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, Hamburg,
Capital Stage AG, Hamburg

Mitglied des Aufsichtsrats
Putz & Partner Unternehmensberatung AG, Hamburg

Mitglied des Aufsichtsrats
Ralf Winterfeldt, Hamburg,* seit dem 01.10.2015

Energieanlagenelektroniker

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Aurubis AG,

stellv. Vorsitzender des Betriebsrates der Aurubis AG seit dem 06.10.2015
Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg, Dortmund

Selbständiger Berater

* = von der Belegschaft gewählt

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann (Vorsitzender)
Hans-Jürgen Grundmann (stellv. Vorsitzender) bis zum 30.09.2015
Renate Hold-Yilmaz (stellv. Vorsitzende) seit dem 02.10.2015
Dr. Sandra Reich
Ralf Winterfeldt seit dem 02.10.2015

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Dr. Ernst J. Wortberg(Vorsitzender)
Burkhard Becker
Jan Eulen
Hans-Jürgen Grundmann bis zum 30.09.2015
Renate Hold-Yilmaz seit dem 02.10.2015

Personalausschuss

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann (Vorsitzender)
Dr. Bernd Drouven (seit dem 01.11.2015 Rückkehr in den Ausschuss)
Hans-Jürgen Grundmann bis zum 30.09.2015
Renate Hold-Yilmaz
Dr. Thomas Schultek
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Ralf Winterfeldt seit dem 02.10.2015

Nominierungsausschuss

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann (Vorsitzender)
Burkhard Becker
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Dr. Ernst J. Wortberg

Technikausschuss (seit dem 01.11.2015)

Dr. Bernd Drouven (Vorsitzender)
Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann
Renate Hold-Yilmaz
Dr. Thomas Schultek

Gesamtvergütung

Die Gesamtvergütung der aktiven Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2014/15 beträgt 4.301.440 € und beinhaltet für das abgelaufene Geschäftsjahr neben einem festen Anteil in Höhe von 1.804.500 € Nebenleistungen von 70.238 €, sowie einen variablen Anteil von 2.426.702 €. Darüber hinaus wurden Aufwendungen für Altersversorgungen in Höhe von 873.573 € aufwandswirksam berücksichtigt.

Frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene erhielten insgesamt 2.011.433 €, für ihre Pensionsansprüche sind 25.638.636 € zurückgestellt.

Die Vergütungen an den Aufsichtsrat betragen für das Geschäftsjahr 2014/15 insgesamt 1.015.870 €.

Die individuellen Vergütungen der Vorstandsmitglieder und der Mitglieder des Aufsichtsrats werden im Vergütungsbericht dargestellt und erläutert.

Aktienbesitz

Von den Mitgliedern des Aufsichtsrats werden 4.031 Aktien (Vorjahr: 6.515 Aktien) und von denen des Vorstands 2.400 Aktien (Vorjahr: 4.600 Aktien) der Aurubis AG gehalten.

Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte

Aktiengeschäfte der Organmitglieder

Nach § 15a WpHG müssen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der Gesellschaft offen legen. Dies gilt nicht, sofern die Gesamtsumme der Geschäfte je Person den Betrag von 5.000 € pro Kalenderjahr nicht erreicht.

Die Mitglieder des Vorstands haben keine Aktiengeschäfte in der Zeit vom 01.10.2014 bis zum 30.09.2015 getätigt bzw. nur solche, die unterhalb der Schwelle von 5.000 € insgesamt lagen.

Folgendes Mitglied des Aufsichtsrats hat der Gesellschaft mitgeteilt, dass er in der Zeit vom 01.10.2014 bis zum 30.09.2015 Stückaktien der Gesellschaft erworben bzw. veräußert hat:

Rolf Schwertz: 1.564 Stückaktien verkauft

Vorstand und Aufsichtsrat halten weniger als 1 % der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien.

Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung ist vom Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht worden.

Mitteilung gemäß § 160 Abs. Nr. 8 AktG

Am 10.04.2015 hat uns die Norges Bank (the Central Bank of Norway), Oslo, Norwegen, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 09.04.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und nunmehr 3,03 % der Stimmrechte (das entspricht 1.361.144 Stimmrechten) an der Aurubis AG hält.

Am 10.04.2015 hat uns das Finanzministerium im Auftrag des Staates Norwegen, Oslo, Norwegen, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 09.04.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und nunmehr 3,03 % der Stimmrechte (das entspricht 1.361.144 Stimmrechten) an der Aurubis AG hält. 3,03 % der Stimmrechte (das entspricht 1.361.144 Stimmrechten) sind dem Staat Norwegen vertreten durch das Finanzministerium gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 1 WpHG über die Norges Bank zuzurechnen.

Am 12.05.2015 hat uns die Norges Bank (the Central Bank of Norway), Oslo, Norwegen, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 11.05.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr 2,93 % der Stimmrechte (das entspricht 1.318.398 Stimmrechten) an der Aurubis AG hält.

Am 12.05.2015 hat uns das Finanzministerium im Auftrag des Staates Norwegen, Oslo, Norwegen, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 11.05.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr 2,93 % der Stimmrechte (das entspricht 1.318.398 Stimmrechten) an der Aurubis AG hält. 2,93 % der Stimmrechte (das entspricht 1.318.398 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 1 WpHG zuzurechnen.

Am 22.05.2015 hat uns die Norges Bank (the Central Bank of Norway), Oslo, Norwegen, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 20.05.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und nunmehr 3,08 % der Stimmrechte (das entspricht 1.382.846 Stimmrechten) an der Aurubis AG hält.

Am 22.05.2015 hat uns das Finanzministerium im Auftrag des Staates Norwegen, Oslo, Norwegen, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 20.05.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und nunmehr 3,08 % der Stimmrechte (das entspricht 1.382.846 Stimmrechten) an der Aurubis AG hält. 3,08 % der Stimmrechte (das entspricht 1.382.846 Stimmrechten) sind dem Staat Norwegen vertreten durch das Finanzministerium gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 1 WpHG über die Norges Bank zuzurechnen.

Am 18.08.2015 hat uns die J.P. Morgan Investment Management Inc., New York, Vereinigte Staaten von Amerika, gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 17.08.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,32 % (das entspricht 1.491.858 Stimmrechten) an der Aurubis hält.

3,07 % der Stimmrechte (das entspricht 1.381.984 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.

0,24 % der Stimmrechte (das entspricht 109.874 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

Am 18.08.2015 hat uns die JPMorgan Asset Management (UK) Limited, London, Großbritannien, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 17.08.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,32 % (das entspricht 1.491.858 Stimmrechten) an der Aurubis hält.

0,32 % der Stimmrechte (das entspricht 145.894 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.

2,99 % der Stimmrechte (das entspricht 1.345.964 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

Am 18.08.2015 hat uns die JPMorgan Chase Bank, National Association, Columbus, Ohio, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sie am 17.08.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,32 % (das entspricht 1.491.858 Stimmrechten) an der Aurubis hält hat.

3,24 % der Stimmrechte (das entspricht 1.455.838 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.

0,08 % der Stimmrechte (das entspricht 36.020 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.

Eine vergleichbare Mitteilungspflicht entsprechend § 21 Abs. 1 WpHG sieht § 25 WpHG im Hinblick auf Finanzinstrumente vor, die ihrem Inhaber ein unbedingtes Recht zum einseitigen Erwerb stimmberechtigter Aktien verleihen. Zum 1. Februar 2012 wurde darüber hinaus mit § 25 a WpHG eine weitere Mitteilungspflicht eingeführt: Diese erstreckt sich auf solche Finanz- und sonstige Instrumente, die es ihrem Inhaber faktisch oder wirtschaftlich ermöglichen, mit Stimmrechten verbundene Aktien zu erwerben. Die der Gesellschaft nach §§ 25, 25a WpHG zugegangenen Mitteilungen sind über die Internet-Seite der Gesellschaft beziehungsweise die Internet-Plattform der Deutschen Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität mbH einsehbar.

Angaben über das Abschlussprüferhonorar

Für das Geschäftsjahr 2014/15 bzw. das Vorjahr wurden folgende Honorare für Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Aufwand erfasst:

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in T€ 2014/15 2013/14
Für die Abschlussprüfung 1.036 1.076
Für sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 34 10
Für Steuerberatungsleistungen 194 120
Für sonstige Leistungen 51 105
Summe 1.315 1.311

Hamburg, den 10. Dezember 2015

DER VORSTAND

Erwin Faust

Dr. Stefan Boel

Anteilsbesitz gem. § 313 (2) HGB am 30. September 2015

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Name und Sitz der Gesellschaften unmittelbarer und mittelbarer Anteil

in %
gehalten über
1 Aurubis AG
vollkonsolidierte Gesellschaften
2 Aurubis Belgium nv/sa, Brüssel 100 1
3 Aurubis Holding Sweden AB, Stockholm 100 2
4 Aurubis Sweden AB, Finspång 100 3
5 Aurubis Finland Oy, Pori 100 2
6 Aurubis Holding USA LLC, Buffalo 100 2
7 Aurubis Buffalo Inc., Buffalo 100 6
8 Aurubis Netherlands BV, Zutphen 100 2
9 Aurubis Mortara S.p.A., Mortara 100 2
10 Cumerio Austria GmbH, Wien 100 1
11 Aurubis Bulgaria AD, Pirdop 99,86 10
12 Aurubis Engineering EAD, Sofia 100 10
13 Aurubis Italia Srl, Avellino 100 1
14 Aurubis Switzerland SA, Yverdon-les-Bains 100 1
15 Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG, Stolberg 100 1
16 Aurubis U.K. Ltd., Smethwick 100 15
17 Aurubis Slovakia s.r.o., Dolny Kubin 100 15
18 CABLO Metall-Recycling & Handel GmbH, 100 1
Fehrbellin
19 Peute Baustoff GmbH, Hamburg 100 1
20 RETORTE GmbH Selenium Chemicals & Metals, 100 1
Röthenbach
21 E.R.N. Elektro-Recycling NORD GmbH, Hamburg 100 1
22 Aurubis Product Sales GmbH, Hamburg 100 1
23 Deutsche Giessdraht GmbH, Emmerich 60 1
at equity einbezogene Gesellschaften
24 Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, 50 15
Stolberg
nicht konsolidierte Gesellschaften
25 Aurubis Stolberg Verwaltungs-GmbH, Stolberg 100 1
26 Hüttenbau-Gesellschaft Peute mbH, Hamburg 100 1
27 Aurubis Hong Kong Ltd., Hong Kong 100 2
28 Aurubis Metal Products (Shanghai) Co., Ltd, Shanghai 100 27
29 Aurubis Rus LLC, St. Petersburg 100 2
30 Aurubis Canada Metals Inc., Vancouver 100 1
31 BCPC B.V., Zutphen, Netherlands 100 1
32 Retorte do Brasil, Joinville 51 20
33 C.M.R. International N.V., Antwerpen 50 1
34 Schwermetall Halbzeugwerk GmbH, 50 15
Stolberg
35 JoSeCo GmbH, Kirchheim/Schwaben 33 20
36 Aurubis Middle East FZE, Dubai 100 22
37 Aurubis Turkey Kimya Anonim Sirketi, Istanbul 100 11

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Aurubis AG, Hamburg, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang sowie den Konzernlagebericht der Aurubis AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2014 bis 30. September 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammengefassten Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Hamburg, den 10. Dezember 2015

**PricewaterhouseCoopers

Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Matthias Kirschke, Wirtschaftsprüfer

ppa. Alexander Fernis, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Hamburg, den 10. Dezember 2015

DER VORSTAND

Erwin Faust

Dr. Stefan Boel

Bericht des Aufsichtsrats

im Geschäftsjahr 2014/15 hat der Aurubis-Konzern ein Rekordergebnis erzielt. Grundlage des Erfolges war die Tatsache, dass sich bei guter Performance alle wesentlichen Ergebniskomponenten, insbesondere gute Schmelz- und Raffinierlöhne im Bereich Konzentrate und Recycling positiv entwickelten. Dies war auch bei Schwefelsäureerlösen und Kathodenprämien der Fall. Positiv wirkte sich zudem ein deutliches Metallmehrausbringen aus. Die Leistungen von Vorstand, Führungspersonal, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Bereichen verdienen erneut unsere Anerkennung.

Zusammenwirken von Aufsichtsrat und Vorstand

Gemeinsames Ziel von Vorstand und Aufsichtsrat ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes der Aurubis AG und ihrer Konzerngesellschaften.

Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse haben den Vorstand im Berichtsjahr bei der Leitung des Unternehmens eng begleitet, sorgfältig überwacht und ihm beratend zur Seite gestanden sowie die ihnen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben umfassend wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat sich von der Recht- und Zweckmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. In allen Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat, wie nachfolgend näher erläutert, rechtzeitig und unmittelbar eingebunden.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend mittels jeweils zweier schriftlicher Berichte im Monat sowie in mündlicher Form über alle für das Unternehmen relevanten Angelegenheiten informiert. Hierzu zählen z. B. die Planung, die Unternehmensstrategie sowie wichtige Geschäftsvorfälle der Gesellschaft und des Konzerns, die damit verbundenen Chancen und Risiken sowie Fragen der Compliance.

Die für Aurubis bedeutenden Geschäftsvorgänge hat der Aufsichtsrat auf Basis der Berichte des Vorstands ausführlich erörtert. Den Beschlussvorschlägen des Vorstands hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung zugestimmt.

Der Aufsichtsrat wurde fortlaufend und detailliert über die Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung des Konzerns und der einzelnen Segmente sowie über die Finanzlage des Unternehmens unterrichtet. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen hat der Vorstand ausführlich erläutert und deren Gründe sowie die eingeleiteten Maßnahmen mit dem Aufsichtsrat diskutiert.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt zum Vorstand, insbesondere zum Vorstandsvorsitzenden, und hat sich mit ihm über aktuelle Entwicklungen ausgetauscht.

Beratungen im Aufsichtsrat

Im Geschäftsjahr 2014/15 fanden vier ordentliche (am 11.12.2014, 18.03.2015, 05.06.2015 und 11.09.2015) und eine außerordentliche (am 29.06.2015) Aufsichtsratssitzung statt. Im schriftlichen Umlaufverfahren wurden zwei Beschlüsse gefasst. Frau Dr. Reich war krankheitsbedingt an der Teilnahme zweier Sitzungen (11.12.2014 sowie 11.09.2015) verhindert. Die durchschnittliche Teilnahmequote der Aufsichtsratsmitglieder lag bei rund 96 %. Der Aufsichtsrat tagte in zwei Sitzungen zeitweise ohne die Anwesenheit des Vorstandes. Das Amt von Herrn Dr. Drouven ruhte aufgrund seiner Entsendung in den Vorstand vom 01.11.2014 bis zum 31.10.2015.

Gegenstände regelmäßiger Beratung des Aufsichtsrats im Plenum waren der Geschäftsverlauf, die Beschäftigung im Konzern und die Entwicklung des Ergebnisses, der Rohstoff-, Devisen- und der Energiemärkte. Der Aufsichtsrat befasste sich ebenfalls mit der Finanzlage und dem Stand der Investitionen. Insbesondere begleitete der Aufsichtsrat die Neuorganisation des Konzerns, die Ergebnisentwicklung der Business Line Flat Rolled Products und diverse Optimierungs- und Entwicklungsprojekte (Step up), die von Mitarbeitern der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands vorgestellt wurden. In den Sitzungen wurde vom Vorsitzenden des Personalausschusses und vom Vorsitzenden des Prüfungsausschusses über die Arbeit der Ausschüsse und die beschlossenen Vorschläge sowie erzielten Ergebnisse berichtet.

In der Sitzung am 11.12.2014 hat der Aufsichtsrat die Vergütung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2013/14 auf Basis der ermittelten Zielerreichung festgelegt. Einzelheiten hierzu sind in diesem Geschäftsbericht unter dem Punkt „Vergütungsbericht“ erläutert.

In derselben Sitzung standen die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses 2013/14 mit dem darin enthaltenen Corporate Governance Bericht sowie die Vorbereitung der Hauptversammlung 2015 im Mittelpunkt der Beratung. Der Vorstand berichtete ausführlich über den neu eingerichteten Bereich Supply Chain Management. Mitarbeiter der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands stellten ausgewählte Optimierungs- und Entwicklungsprojekte vor.

In der Sitzung am 18.03.2015 stellte der Vorstand die überarbeitete Mittelfristplanung vor. Der Aufsichtsrat genehmigte das Projekt Fit for Future, das u. a. eine Kapazitätserweiterung von 1,3 Mio. t/a auf 1,47 Mio. t/a Kupferkonzentrat in Pirdop beinhaltet. Der Aufsichtsrat ließ sich des Weiteren über die Entwicklung der Business Line Flat Rolled Products berichten.

Die Aufsichtsratssitzung am 05.06.2015 fand am Standort Buffalo in den USA statt. Der Aufsichtsrat nutzte den Besuch, um sich intensiv mit dem Standort zu befassen und diesen auch zu besichtigen. Frau Dr. Reich konnte gesundheitsbedingt an der Reise nicht teilnehmen, war aber der Sitzung telefonisch zugeschaltet.

Der Aufsichtsrat befasste sich neben der Ertragslage nach der ersten Hälfte des Geschäftsjahres mit den potenziellen Auswirkungen der Entwicklungen im Bereich der Umweltgesetzgebung für die Standorte in Deutschland. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Ergebnisentwicklung der Business Line Flat Rolled Products und die Maßnahmen zur Verbesserung der „Operational Excellence“. Der Aufsichtsrat diskutierte ausführlich die vom Vorstand vorgeschlagene Neuorganisation des Konzerns.

Im Rahmen der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung vom 29.06.2015 beschloss der Aufsichtsrat die neue Organisationsstruktur. Die Aurubis AG wird in den zwei Segmenten Primärkupfererzeugung und Kupferprodukte berichten und nicht mehr wie bislang in den drei Segmenten Primärkupfer, Recycling/Edelmetalle und Kupferprodukte. Der Aufsichtsrat hob in diesem Zusammenhang die Bestellung von Herrn Dr. Frank Schneider zum 30.06.2015 auf, verlängerte die Bestellung von Herrn Dr. Stefan Boel bis zum 30.04.2021 und stimmte der Ernennung von Herrn Dr. Thomas Bünger zum Generalbevollmächtigten zu.

In der Sitzung vom 11.09.2015 erhöhte der Aufsichtsrat die Grundvergütung und die Bonusbezüge der Vorstände jeweils um 5,56 %. Ferner ließ sich der Aufsichtsrat erneut über den Status der Business Line Flat Rolled Products berichten. Schwerpunkt der Sitzung war die Genehmigung der Investitionsplanung und des Budgets sowie des Projekts „Tiefenreduktion“. Ferner legte der Aufsichtsrat die Zielquote für weibliche Vorstandsmitglieder bis zum 30.06.2017 mit 0 % fest, da bis zu diesem Zeitpunkt mit keiner Neubesetzung im Vorstand zu rechnen ist. Mit Wirkung zum 01.11.2015 hat der Aufsichtsrat einen Technikausschuss eingerichtet.

Ausschüsse

Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben hatte der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2014/15 insgesamt vier Ausschüsse gebildet, um die Arbeit im Plenum effektiv zu unterstützen. Die Ausschüsse bereiteten die Beschlüsse des Aufsichtsrats sowie die Themen vor, die im Plenum zu behandeln waren. Der Vermittlungsausschuss gem. § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz und der Nominierungsausschuss haben im Berichtsjahr nicht getagt.

Allgemeine Ausführungen zur Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse finden sich in der diesjährigen Erklärung zur Unternehmensführung als Teil des Lageberichts der Aurubis AG.

Sämtliche Mitglieder haben an allen Ausschusssitzungen teilgenommen.

Arbeit des Personalausschusses

Der Personalausschuss trat im Berichtszeitraum sechsmal zusammen. In den Sitzungen befasste sich der Personalausschuss mit der Suche und Auswahl des Vorstandsvorsitzenden. Im Mittelpunkt standen des Weiteren die Erhöhung der Vorstandsbezüge ab 01.10.2015, die neue Organisationstruktur und alle damit zusammenhängenden Themenbereiche, u. a. die Verlängerung der Bestellung von Herrn Dr. Boel um weitere fünf Jahre. Der Personalausschuss erarbeitete den Vorschlag zur Festlegung des Ziel-EBT für die Vorstandsvergütung für das Geschäftsjahr 2015/16.

Arbeit des Prüfungsausschusses

Der Prüfungsausschuss trat im Berichtszeitraum viermal zusammen. In diesen Sitzungen befasste sich der Prüfungsausschuss mit dem Jahres- und Konzernabschluss sowie den Quartalsberichten des abgelaufenen Geschäftsjahres, die vor ihrer Veröffentlichung jeweils mit dem Vorstand erörtert wurden. Er befasste sich außerdem mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontroll- und des Revisionssystems sowie mit dem Risiko- und Compliance-Management des Konzerns. In allen Sitzungen beschäftigte sich der Ausschuss mit der Ergebnisentwicklung des Konzerns.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Herr Dr. Ernst Wortberg, verfügt über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren. Er ist unabhängig und kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft.

Neben der Erteilung des Prüfungsauftrags und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer legte der Ausschuss die Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung 2014/15 fest und zwar:

Prüfung der Vergütungstabellen (Zuwendungs- und Zufluss-Tabelle) nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex

Prüfung der Pensionsrückstellungen der Aurubis AG nach den Vorschriften des HGB unter besonderer Berücksichtigung der Übertragung der Verpflichtungen der Pensionsergänzungskasse der Angestellten der Norddeutschen Affinerie e. V. auf die Aurubis AG

Prüfung der Inventurprozesse bei der Aurubis AG (Hamburg und Lünen)

Prüfung der Implementierung von Comex-Fixierungen

Ferner überwachte der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, holte die nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex empfohlene Erklärung zu dessen Unabhängigkeit ein und befasste sich mit den vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen. Der vorgesehene Abschlussprüfer verpflichtete sich in diesem Zusammenhang, den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses über während der Prüfung auftretende mögliche Ausschluss- und Befangenheitsgründe unverzüglich zu unterrichten.

Vertreter des Abschlussprüfers haben an einer Sitzung des Prüfungsausschusses teilgenommen und berichteten über die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses.

Corporate Governance und Entsprechenserklärung

Die regelmäßige Effizienzprüfung wurde vom Aufsichtsrat in der Sitzung am 11.09.2015 vorgenommen. Der Aufsichtsrat überprüfte seine Effizienz anhand eines von einem externen Berater erstellten ausführlichen Fragebogens. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats hatten diesen Fragebogen vor der Sitzung bearbeitet. Die Ergebnisse wurden ausführlich erörtert.

Über die Corporate Governance bei der Aurubis AG berichtete der Vorstand zugleich auch für den Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodexes in der Erklärung zur Unternehmensführung und im Bericht zur Corporate Governance, die Teil des Lageberichts sind.

Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG haben am 06.11.2015 die aktualisierte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gem. § 161 AktG abgegeben und unter www.aurubis.com dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht. Die Aurubis AG entspricht den Kodex-Empfehlungen mit zwei Ausnahmen. Nähere Informationen hierzu können der Entsprechenserklärung entnommen werden.

Interessenkonflikte

Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren ist, traten nicht auf. Wesentliche Geschäfte mit einem Vorstandsmitglied bzw. nahe stehenden Personen oder Unternehmungen gab es keine.

Prüfung des Abschlusses der Aurubis AG und des Konzerns

Der vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellte Jahresabschluss der Gesellschaft und der nach internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 01.10.2014 bis zum 30.09.2015 und der zusammengefasste Lagebericht für die Gesellschaft und den Konzern wurden gemäß Beschluss der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 05.03.2015 und der anschließenden Auftragserteilung durch den Aufsichtsrat von der PricewaterhouseCoopers AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, geprüft. Der verantwortliche Wirtschaftsprüfer war Herr Matthias Kirschke, der den Konzern und die Gesellschaft im dritten Jahr geprüft hat. Der Abschlussprüfer erteilte jeweils uneingeschränkte Bestätigungsvermerke.

Am 10.12.2015 fand die Bilanzaufsichtsratssitzung statt. Alle Aufsichtsratsmitglieder erhielten rechtzeitig vor dieser Sitzung die Jahresabschlussunterlagen und Prüfungsberichte sowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns und alle sonstigen Vorlagen. Diese Unterlagen wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats ausführlich besprochen. Der Abschlussprüfer nahm an dieser Sitzung teil, berichtete ausführlich über den Prüfungsverlauf und die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte und Diskussionen der Unterlagen und seiner ergänzenden Ausführungen zur Verfügung.

Nach ausführlicher Besprechung der Prüfungsergebnisse und nach eingehender Auseinandersetzung mit dem Bericht des Abschlussprüfers sowie des Vorschlags des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns und auf Basis seiner eigenen Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichtes für die Gesellschaft und den Konzern sowie des Vorschlags des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu. Der Aufsichtsrat stellte fest, dass keine Einwendungen zu erheben sind und billigte in der Bilanzsitzung gemäß den Empfehlungen des Prüfungsausschusses den Jahresabschluss, der damit festgestellt ist, sowie den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns an.

Veränderungen im Aufsichtsrat und Vorstand

Herr Peter Willbrandt hat am 31.10.2014 sein Vorstandsmandat niedergelegt. Herr Dr. Bernd Drouven war vom 01.11.2014 bis zum 31.10.2015 gem. § 105 Abs. 2 AktG in den Vorstand entsandt und als Vorstandsvorsitzender bestellt worden. Während dieser Zeit ruhte seine Aufsichtsratsmandat. Seit 01.11.2015 ist Herr Dr. Drouven wieder aktives Mitglied des Aufsichtsrats. Herr Dr. Frank Schneider ist zum 30.06.2015 aus dem Vorstand der Aurubis ausgeschieden. Die Bestellung von Herrn Dr. Stefan Boel ist um fünf Jahre verlängert worden. Seit dem 01.11.2015 ist Herr Erwin Faust Sprecher des Vorstands und leitet mit Herrn Dr. Boel interimistisch den Konzern. Am 01.07.2016 wird Herr Jürgen Schachler seine Tätigkeit als neuer Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG aufnehmen.

Herr Jürgen Grundmann (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender) ist zum 30.09.2015 mit Eintritt in die Ruhephase der Altersteilzeit aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Herr Ralf Winterfeldt ist als Ersatzmitglied nachgerückt. Am 02.10.2015 hat der Aufsichtsrat Frau Renate Hold-Yilmaz zur neuen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.

Der Aufsichtsrat dankt den Herren Dr. Drouven, Grundmann, Dr. Schneider und Willbrandt für ihr Wirken zum Wohle des Aurubis-Konzerns.

Hamburg, Dezember 2015

Der Aufsichtsrat

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorsitzender

Der Konzernabschluss zum 30. September 2015 wurde am 10. Dezember 2015 gebilligt.

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