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Aurubis AG

Annual Report Jan 4, 2024

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Annual Report

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Magazin 2022/23

Our refined network

Der Vorstand im Gespräch

Vielfalt bedeutet Stärke Die Vorteile unseres Hüttennetzwerks

Kennzahlen Aurubis auf einen Blick

Vielfalt bedeutet Stärke – eine Philosophie, die uns schon lange prägt. Durch das Vernetzen unserer Hütten erzielen wir Vorteile, die uns klar vom Wettbewerb unterscheiden. Unsere nachhaltig produzierten Metalle sind zentral für alle Zukunftstechnologien. Um den global wachsenden Metallbedarf zu decken, entwickeln wir uns kontinuierlich weiter und optimieren unsere Hütten. So können wir komplexe Materialien noch effizienter verarbeiten, Zwischenprodukte nutzen und interne Stoffkreisläufe schließen. Das Ergebnis: höhere Skaleneffekte und mehr Metalle.

Basis unseres Fortschritts ist unsere Expertise. Dabei ist jede Hütte anders, jede einzelne schafft Wert. Aber erst gemeinsam entfalten wir unsere einzigartige Stärke. Our refined network.

Viel Spaß beim Lesen!

Inhalt

Der Vorstand im Gespräch 2
Unser Hüttennetzwerk im Überblick 8
Maximale Metallgewinnung 10
In der Vielfalt liegt die Stärke 12
Expertise 16
Neue Lösungen, neue Märkte 18
Optimierung 24
Besser, nachhaltiger, effizienter. Unser Fokus: Optimierung 26
Mehr Metall 32
Mehr Metalle für eine nachhaltige Welt 34
Skaleneffekte 40
"Unsere Erfolge sind skalierbar!" 42
Aurubis auf einen Blick 46

Das Geschäftsjahr in 150 Sekunden aurubis.cdn.picturepark.com/v/l4X010K5/

Mit einem Klick finden Sie weitere, spannende Informationen online unter: geschaeftsbericht2022-23.aurubis.com

Das vorliegende Magazin zum Geschäftsbericht ist aus Gründen der besseren Lesbarkeit aus der Perspektive des Aurubis-Konzerns geschrieben.

Unsere vernetzten Hütten

Unsere vernetzten Hütten

Aurubis ist umfassend aufgestellt: Wir verarbeiten Metallkonzentrate, Altmetalle und metallhaltige Recyclingrohstoffe zu Metallen höchster Reinheit und fertigen daraus eine Vielzahl metallischer Produkte. Ein spezifisches Modell, das auf unserem weltweiten Netzwerk aus Standorten mit unterschiedlichen Stärken basiert. Eine zentrale Rolle darin spielen unsere sechs Hüttenstandorte, unser metallurgischer Kern. Und jede der Hütten ist anders aufgestellt.

Primärstandorte

Unsere Primärhütten in Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) verarbeiten Kupferkonzentrate, die aus Erzen gewonnen werden, zu Kupferkathoden. Zudem setzen wir hier Altkupfer mit hohen Kupfergehalten zur Prozesssteuerung ein. An unserem Standort in Hamburg werden auch edelmetallhaltige Recyclingmaterialien verarbeitet, deshalb zählt das Werk sowohl zu den Primär- als auch zu den Sekundärstandorten.

Sekundärstandorte

In unseren Sekundärhütten in Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie Berango (Spanien) verarbeiten wir verschiedenste Formen organischer und anorganischer metallhaltiger Recyclingrohstoffe, industrielle Rückstände sowie zugekaufte metallurgische Zwischenprodukte. An unserem US-Standort Augusta entsteht mit Aurubis Richmond die erste auf Multimetall-Recycling spezialisierte Sekundärhütte in den USA. Primärstandort Sekundärstandort Primär- und Sekundärstandort

Richmond County Georgia, USA

Konzernzahlen 2022/23

Operatives Ergebnis vor Steuern (EBT)

349 Mio. €

Konzentratdurchsatz

2,3 Mio. t

Operativer Return on Capital Employed (ROCE)

Beschäftigte

11,3%

Operatives Ergebnis vor Steuern (EBT)

349 Mio. €

Recyclingmaterialeinsatz

Kathodenproduktion

7.230

Unser Hüttennetzwerk macht uns stark

V.l.n.r. Qui corit dis vellam aut et aut aut lanti apelit quame venti.

Der Vorstand im Gespräch

In jeder Krise liegt eine Chance: Aurubis steht in den Bereichen Arbeits- und Werkssicherheit vor großen Herausforderungen. Trotzdem bleiben wir auf Kurs mit unseren strategischen Investitionen in unser Kerngeschäft und in die Wachstumsmärkte der Zukunft. Aurubis ist ein starkes Unternehmen mit zukunftsweisenden Produkten, einer soliden Finanzkraft und einem weltweit einzigartigen, nachhaltigen und effizienten Hüttennetzwerk. Im Interview blicken der Vorstandsvorsitzende Roland Harings, Finanzvorstand Rainer Verhoeven, Produktionsvorständin Multimetal Recycling Inge Hofkens und Produktionsvorstand Custom Smelting & Products Heiko Arnold auf das abgelaufene, ereignisreiche Geschäftsjahr zurück und geben einen Ausblick in die Zukunft.

Herr Harings, nach Covid, Flutkatastrophe in Stolberg, Energiekrise und Cyber-Attacke in den vergangenen Jahren musste Aurubis 2023 mit schweren Arbeitsunfällen und kriminellen Handlungen umgehen. Wie steuert man ein Unternehmen in solchen Zeiten?

roland harings Mit Ruhe und mit Zuversicht. In den Bereichen Arbeitssicherheit und Werkssicherheit stehen wir vor großen Herausforderungen, die wir konsequent angehen. Trotz der Vorfälle, bleiben wir als Unternehmen auf Kurs und setzen unsere ehrgeizige Wachstumsstrategie konsequent weiter um. Wir stärken unsere Position als nachhaltiges Hüttennetzwerk, schaffen die Grundlage für weiteres Wachstum im Recyclingbereich und treiben die Dekarbonisierung des Unternehmens weiter voran. Unser strategischer Investitionsplan ist mit 1,7 Mrd.€ der größte, den Aurubis seit langem gesehen hat. Bei der Umsetzung der Projekte machen wir gute Fortschritte. Dies vermittelt Stärke und Zuversicht insbesondere in diesen stürmischen Zeiten – gerade auch in die Belegschaft.

Wie geht es bei der Werkssicherheit weiter?

roland harings Wir konzentrieren uns bis Ende des Jahres auf die juristische und forensische Aufarbeitung der kriminellen Handlungen, aber darüber hinaus auch sehr stark auf die langfristige Verbesserung unserer Prozess- und Werkssicherheit. Wir werden deshalb 2024 ein gruppenweit überarbeitetes Sicherheitskonzept einführen, mit dem wir sicherstellen, dass unser Sicherheitsniveau dauerhaft konzernweit erhöht ist. In jeder Krise liegt eine Chance. Und diese nutzen wir!

Welche Rolle spielt die Arbeitssicherheit im Unternehmen?

roland harings Sicherheit am Arbeitsplatz hat für uns seit jeher höchste Priorität. In den letzten Monaten ist die Bedeutung des Arbeitsschutzes noch stärker in den Vordergrund getreten. Aufbauend auf den Anstrengungen und Erkenntnissen aus den Sofortmaßnahmen in Hamburg nach den Unfällen haben wir mit Hilfe externer Unterstützung eine tiefgehende, mehrstufige Anlayse auf Werks- und Gruppenebene gestartet, um unsere Verbesserungspotenziale systematisch zu heben und eine langfristige Strategie und Vision unserer künftigen Arbeitssicherheit zu entwickeln. Sicherheit ist ein konzernweites Versprechen – und deshalb werden wir das Arbeitssicherheitsniveau an allen Standorten überprüfen und erhöhen. Hierfür bauen wir eine Sicherheitskultur auf, die Arbeitssicherheit und Werkssicherheit gleichermaßen einschließt.

"Wir bleiben als Unternehmen auf Kurs und setzen unsere ambitionierte Wachstumsstrategie konsequent weiter um."

Roland Harings, CEO

Wie blicken Sie in die Zukunft?

roland harings Ich blicke optimistisch in die Zukunft. Wir sind ein globaler Anbieter von Metallen, die für den Wandel zu einer nachhaltigeren Weltwirtschaft unerlässlich sind. Wir haben sehr gute Zukunftsaussichten, weil wir unser Geschäftsmodell kontinuierlich durch organische Wachstumsprojekte stärken und unser einzigartiges Hüttennetzwerk mit zusätzlichen Prozessen und Verarbeitungsmöglichkeiten stetig erweitern, unsere Produktivität erhöhen und die Effizienz steigern. Gleichzeitig treiben wir die Digitalisierung unserer Produktion weiter voran, bereiten unsere Anlagen auf neue Energieträger vor und verfolgen unser gestecktes Ziel einer nachhaltigen, CO2-neutralen Multimetall--Produktion bis 2050.

Herr Verhoeven, wie bewerten Sie das Geschäftsjahresergebnis und seine Belastung durch die kriminellen Handlungen?

rainer verhoeven Die gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen führten zu einem hohen Fehlbestand an Metallen, der das Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 erheblich belastet hat. Das operative Ergebnis vor Steuern lag mit 349 Mio. € am oberen Ende des angepassten Prognosekorridors von 310 bis 350 Mio. €. Wir konnten somit trotz der erheblichen finanziellen Auswirkungen der kriminellen Handlungen ein passables Jahresergebnis erzielen.

Welchen Beitrag leisten die Wachstumsprojekte und welchen Anforderungen müssen sie entsprechen, damit sie in die Finanzierungsstrategie passen?

rainer verhoeven Bereits 2030 soll das kumulierte EBITDA aus den Wachstumsprojekten das Investitionsvolumen übersteigen. Wir nutzen das Potenzial an

allen Standorten mit gezielten Investitionen in unsere Prozesse und Anlagen für ein profitables Wachstum. Die Anforderungen hierfür sind klar definiert: Die Investitionsprojekte müssen einen nennenswerten und nachhaltigen Beitrag zu den strategischen Zielen leisten, unsere Verarbeitungsfähigkeiten und -kapazitäten verbessern und dabei werthaltige Synergien zu unseren bestehenden Prozessen schaffen. Der Wertbeitrag jeder einzelnen Wachstumsinvestition muss positiv auf unsere wichtigste Konzernzielgröße, den operativen Return on Capital Employed (ROCE), einzahlen und sich gleichzeitig an unseren Nachhaltigkeitszielen messen lassen. Unsere starke Bilanzstruktur und die gute Erlössituation einhergehend mit einem starken Cashflow schaffen die Grundlage für die Finanzierung unserer attraktiven Wachstumsprojekte. Diese erfolgt weitgehend aus überwiegend eigenen Mitteln und bestehenden Kreditlinien, die wir teilweise an die Bewertung unserer Nachhaltigkeitsleistung durch die Ratingagentur EcoVadis gekoppelt haben. Im diesjährigen CSR-Ranking (Corporate Social Responsibility) von EcoVadis haben wir uns weiter verbessert und gehören zu dem besten 1% der Unternehmen in der Nichteisenmetallindustrie weltweit.

Wie stellen Sie sicher, dass die Strategieprojekte diszipliniert und konsequent umgesetzt werden?

rainer verhoeven Wir haben hierfür klare, finanzielle Kriterien sowie eine transparente, lebendige Governance und ein proaktives Risikomanagement eingesetzt. Von der ersten Idee bis zur Fertigstellung eines Projekts entwickeln und monitoren wir unsere Vorhaben fortlaufend anhand definierter Anforderungen und Entscheidungskriterien.

Wie erfüllen Sie Erwartungen der Aktionäre und Investoren?

rainer verhoeven Durch die kriminellen Handlungen gegen Aurubis, aber auch durch die geopolitischen Einflüsse, unterlag der Aktienkurs deutlichen Schwankungen. Wir sind aber überzeugt, dass sich unsere Investition in die Zukunft langfristig auszahlt. Aurubis wird bis Ende des Geschäftsjahres 2025/26 in strategische Investitionsprojekte rund 1,7 Mrd.€ investieren. Diese

werden bereits ab dem Geschäftsjahr 2024/25 positive Ergebnisbeiträge liefern. Wir planen, diese aktuellen und auch zukünftige Projekte weiterhin überwiegend aus dem laufenden Cashflow zu finanzieren. Bereits im Dezember 2022 haben wir bekannt gegeben, dass der beschleunigte Wachstumskurs künftig stärker von einer flexibleren Dividendenausschüttung getragen werden soll. Gleichzeitig sollen aber auch unsere Aktionäre angemessen am Unternehmensgewinn partizipieren. Daher schlagen wir der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022/23 eine Dividende von 1,40 € vor. Dies zeigt, dass wir eine ausgewogene Kapitalallokation

"Eine robuste Bilanz, eine gute Erlössituation und ein starker Cashflow schaffen die Voraussetzung für unser strategisches Wachstum."

Rainer Verhoeven, CFO

anstreben, die ein selbst finanziertes Wachstum und eine angemessene Dividende ermöglicht und damit langfristige Werte schafft – auch für unsere Aktionäre und Investoren.

Frau Hofkens, welche Bedeutung hat der Neubau des Werks im US-Bundesstaat Georgia für Aurubis?

inge hofkens Das Werk hat eine enorm wichtige Strahlkraft – nach innen und nach außen. Dies zeigte auch der Besuch der First Lady Dr. Jill Biden im November. Wir halten an unserer Wachstumsstrategie fest und beweisen, dass wir ein Großprojekt wie Aurubis Richmond erfolgreich umsetzen. Das Werk und sein Team wachsen rasant. Wir haben nun rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort, die mit großer Begeisterung und viel Enthusiasmus unsere Vision mitgestalten möchten: Vorreiter im Land zu werden für das Recycling von Wertstoffen zu werthaltigen Metallen wie Kupfer, Nickel und Zinn.

Wo steht Aurubis Richmond im Herbst 2023?

inge hofkens Das Projekt schreitet gut voran. Der US-Markt wächst sehr schnell und bietet uns ausgezeichnete Möglichkeiten. Es war deshalb richtig,

das zweite Modul früher als ursprünglich geplant zu starten und die Wertschöpfungskette jetzt schon vom Blisterkupfer bis zum Draht weiterzudenken. Wir sind in die USA gegangen, um zu bleiben – und auch dort zu wachsen.

Welche Fähigkeiten zu Wachstum kennzeichnet Aurubis?

inge hofkens Wir verfügen nicht nur über die richtige Strategie, sondern auch über das Know-how von gut ausgebildeten, talentierten Expertinnen und Experten. Aurubis erzielt profitables Wachstum in Bereichen, in denen das Unternehmen bereits seit über 150 Jahren tätig ist und die, auch durch das Wissen der neueren Standorte im Konzern, stetig weiterentwickelt werden: ob in der Konzentratverarbeitung, im Recyclingbereich oder im Produktgeschäft. Wir optimieren unsere Materialflüsse innerhalb unseres Hüttennetzwerks kontinuierlich weiter, um mehr vermarktbare Metalle zu gewinnen und aus allen Einsatzmaterialien werthaltige Produkte zu erzeugen. Wir reduzieren Abfallströme, verfolgen einen Zero-Waste-Ansatz und sind damit heute schon ein Eckpfeiler der europäischen Kreislaufwirtschaft.

Woran bemisst sich die Vorreiterrolle von Aurubis in Sachen Nachhaltigkeit?

inge hofkens Wir sind führend in unserer Industrie im Bereich der Nachhaltigkeit. Das zeigen unsere Kennzahlen: Wir produzieren mit geringeren CO2-Bilanzen als im Branchendurchschnitt. Die Copper-Mark-Zertifizierungen unserer Produktionsstandorte belegen, dass wir nachhaltig produzieren und unsere Verfahren dies ermöglichen. Nach Pirdop, Hamburg und Lünen hat 2023 das belgische Werk in Olen als vierter

"Wir reduzieren Abfallströme, verfolgen einen Zero-Waste-Ansatz und sind damit ein Eckpfeiler der europäischen Kreislaufwirtschaft."

Inge Hofkens, COO

Hüttenstandort dieses Gütesiegel erhalten, Aurubis Stolberg und Aurubis Beerse sind in den Zertifizierungsprozess gestartet. Wie attraktiv wir mit unserem Nachhaltigkeitsansatz sind, zeigt auch hier das große Interesse auf dem US-Markt an Aurubis.

Herr Arnold, was macht das Hüttennetzwerk von Aurubis aus?

dr. heiko arnold Das Hüttennetzwerk von Aurubis ist weltweit einzigartig und macht uns als Unternehmen stark. Jedes Werk agiert in Eigenständigkeit und Autonomie als Unternehmen. Gemeinsam nutzen wir die Potenziale zum Wohl des Gesamtunternehmens, indem wir Materialströme optimieren und uns gegenseitig unterstützen. Wir investieren lokal in die Entwicklung neuer Technologien, die dann übertragbar sind. Wir erforschen und fördern den Einsatz alternativer, kohlenstoffneutraler Energieträger, um so umweltschonend Kostenvorteile für das ganze Unternehmen verfügbar zu machen. Dies belegen z.B. der Test zum Einsatz von Ammoniak als kohlenstoffarmem Energieträger in der Gießwalzdraht-Produktion in Hamburg ( siehe Seite 20), die Senkung von Kosten und Verbrauch fossiler Brennstoffe durch das Projekt UHTH in Lünen ( siehe Seite 21) oder das Projekt Industriewärme 2.0 ( siehe Seite 29), durch das weitere bis zu 100.000 t CO2-Emissionen in Hamburg vermieden werden, indem unsere Produktionsabwärme einer nachhaltigen Fernwärmeversorgung dient.

Wohin entwickelt sich das Hüttennetzwerk?

dr. heiko arnold Jeder Standort in jedem Land hat seine spezifischen Stärken, Anforderungen und Rahmenbedingungen – sei es in Deutschland, Bulgarien oder Belgien. Mit jeder Erweiterung des Hüttennetzwerks ist in den letzten Jahren auch die Kompetenz, Produktivität und Effizienz von Aurubis gewachsen. Die Hütten arbeiten vernetzt, helfen sich gegenseitig, folgen jedoch auch einem eigenständigen, individuellen Entwicklungsplan, z.B. bei der Digitalisierung. Unsere Technologieführerschaft in der Metallurgie hilft uns bei der Dekarbonisierung der Metallproduktion an allen Standorten, und dabei, zusätzliche

"Das Hüttennetzwerk von Aurubis ist weltweit einzigartig und macht uns als Unternehmen stark."

Dr. Heiko Arnold, COO

Metallverarbeitungsschritte zu entwickeln, um künftig beispielsweise wertvolle Zwischenprodukte verarbeiten und ausbringen zu können, die bisher an Mitbewerber verkauft werden mussten.

Wie zahlen die Wachstumsprojekte auf das Hüttennetzwerk ein?

dr. heiko arnold Durch unsere zahlreichen Projekte an allen Standorten optimieren wir die Stoffströme und entwickeln die Stärken der einzelnen Standorte kontinuierlich weiter – und damit unser weltweit einzigartiges integriertes Hüttennetzwerk. Projekte wie ASPA und BOB sind passgenau für die Standorte in Olen und Beerse, ein Projekt wie CRH kann wiederum am besten in Hamburg entwickelt werden. Es gibt kein Ranking unter den Werken, aber auch keine Einheitslösung. Gemeinsam bilden alle Standorte ein funktionierendes, zukunftsweisendes Gefüge, das kosteneffizient und nachhaltig mehr Metalle für die Transformationsaufgaben der Zukunft generiert.

Unser Hüttennetzwerk im Überblick

Aufgrund unseres einzigartigen, effizienten Hüttennetzwerks besitzen wir die Fähigkeit, tiefer als je zuvor in die Wertschöpfungskette einzudringen und unsere Produktivität nachhaltig zu steigern.

Maximale Metallgewinnung

Mit unserem integrierten Hüttennetzwerk produzieren wir unterschiedliche Metalle mit höchster Qualität – und das auf effiziente und nachhaltige Weise. Unsere Metallverarbeitung besteht aus drei wesentlichen Vearbeitungsschritten in der Wertschöpfungskette:

Schmelzen

An unseren Hüttenstandorten verarbeiten wir kupferund edelmetallhaltige Konzentrate sowie verschiedenste Formen von organischen und anorganischen Recyclingrohstoffen. Hieraus ensteht ein erstes Zwischenprodukt, die Kupferanode mit unterschiedlicher Metallzusammensetzung, als Basis für die weiteren Prozesschritte.

Raffinieren

In den Elektrolysen des Konzerns veredeln wir die Anoden zu hochreinen Kupferkathoden – entsprechend ihrer Zusammensetzung. Hierbei trennen sich Industrieund Edelmetalle und eine Vielzahl weiterer Metalle ab. Metalle wie Nickel, Blei, Zinn, Gold und Silber sammeln sich in dieser Verarbeitungsstufe in Zwischenprodukten wie Anodenschlämmen und Elektrolyten, die als Ausgangsmaterial für die Multimetallgewinnung dienen.

Multimetall

In diesem Schritt nutzen wir zusätzliche, zugekaufte metallhaltige Zwischenprodukte, um unsere Ausgangsmaterialien zu vermarktbaren Metallen und Produkten weiterzuverarbeiten. Unsere metallurgische Kompetenz ermöglicht es uns, aus Rohstoffen eine Vielzahl an Metallen effizient und verantwortungsvoll auszubringen. Sie sind die Basis für die grüne Transformation, Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und viele industrielle Anwendungen.

Metallschrotte

Schlämme und Stäube

In der Vielfalt liegt die Stärke

Kollaboration und Erfahrungsaustausch, Synergien und Innovationen – die zentralen Elemente der modernen Arbeitswelt sind für Aurubis nichts Neues. Im Gegenteil. Wir leben sie schon immer. Denn unsere zentrale Stärke liegt in unserer einzigartigen Struktur: ein globales integriertes Netzwerk aus Kupferhütten, Recyclingstandorten und hoch spezialisierten Metallverarbeitungsanlagen. Ein Netzwerk, in das weltweit mehr als 7.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Wissen und ihre Expertise einbringen. Dank der besonderen Struktur und des enormen Know-hows können wir die vielfältigsten Materialien effizient und gewinnbringend verarbeiten – vom Kupferkonzentrat über komplexe Recyclingmaterialien bis hin zu unseren eigenen Produktionsrückständen und denen unserer Kunden.

Basis des Erfolgs

Aus all diesen Materialien stellen wir Metalle her, die sich direkt in neuen Produkten verwenden lassen: Solar-Panele, Windräder, Elektrofahrzeuge, Energiespeicher, Stromleitungen, Datennetze. Metalle von Aurubis stecken in nahezu allem, was das Leben von heute und morgen nachhaltig und digital macht. Unsere Metalle sind die Basis für eine innovative, klimaschonende Welt. Und unser starkes Hüttennetzwerk ist die Basis unseres Erfolgs, worauf wir uns nicht ausruhen werden. Mit gezielten, langfristig angelegten Wachstumsprojekten optimieren und vergrößern wir unser Netzwerk kontinuierlich. Mit einem klaren Ziel: Unsere starke Position als einer der weltweit effizientesten und nachhaltigsten Multimetall-Produzenten zu festigen und kontinuierlich auszubauen.

Spezifische Stärken

Sechs Kupferhüttenstandorte gehören zu Aurubis: Hamburg und Lünen in Deutschland, Pirdop in Bulgarien, Olen und Beerse in Belgien, Berango in Spanien. Alle Hütten verarbeiten kupferhaltige Rohstoffe zu Kupferkathoden von höchster Reinheit. Identisch sind die Standorte jedoch nicht – jeder arbeitet mit individuellen Prozessen und verfügt über spezifische Stärken. Pirdop ist eine reine Primärhütte und verarbeitet im größten Schmelzofen von Aurubis das meiste Kupferkonzentrat der Gruppe; das Werk Hamburg setzt neben Konzentraten auch Recyclingmaterialien ein. Lünen hingegen ist rein auf Recycling spezialisiert und setzt dabei die unterschiedlichsten Materialien ein – inklusive der Zwischenprodukte anderer Standorte. Genau wie Olen. Das Werk hat den Anteil an Recyclingmaterialien in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht und kann sehr flexibel auch für andere Aurubis-Werke passende Anoden gießen. Das Werk Berango verarbeitet weniger hochwertige Recyclingmaterialien und speist in die eigene Produktion ein, was andere Aurubis-Werke nicht verwenden können, darunter metallhaltige Schlacken. Beerse ergänzt das Netzwerk mit gleich mehreren Spezialanlagen, darunter eine Vakuum-Technik zum Gewinnen von Zinn und Blei aus allen Arten von Recyclingmaterial. Für Aurubis eine perfekte Kombination, denn Blei ist eine wichtige Komponente in der Kupferproduktion.

3 Fragen an Christian Plitzko

Supply Chain Management, Group Metallurgy

Was macht das Aurubis-Netzwerk besonders? christian plitzko Nur wenige Metallunternehmen weltweit haben eine Wertschöpfungstiefe wie wir, vom Rohstoff zum Kupferprodukt, und dazu auch eine Wertschöpfungsbreite wie wir: Neben Kupfer bringen wir noch 20 weitere Elemente aus! Viele verschiedene, komplexe Rohstoffe im Mix verarbeiten zu können und daraus wiederum so zahlreiche Metalle gewinnen und ausbringen zu können – das ist unsere große Stärke.

Wie profitieren die einzelnen Standorte vom Netzwerk?

Jeder Standort hat bestimmte Stärken und Besonderheiten, aber nicht jeder Standort muss sich um alles kümmern, sondern nutzt seine jeweilige Expertise für die höchste Metallausbeute oder -rückgewinnung. Hierzu zählt auch, dass Zwischenprodukte wie Anodenschlamm im Netzwerk weitergegeben werden, um von dem Werk mit der höchsten Effizienz verarbeitet zu werden.

Wie sieht die Zukunft aus?

Wir wollen mithilfe des zunehmenden Recyclings den steigenden Metallbedarf möglichst nachhaltig abdecken. Dazu müssen wir unsere Verfahren immer wieder auf die sich verändernden Rohstoffe hin optimieren. Zusätzlich werden wir die Elektrifizierung unserer Prozesse vorantreiben und alternative Energieträger nutzen. All dies wird dazu beitragen, dass Aurubis CO2-neutral Metalle produzieren wird.

3 Fragen an Dirk Vandenberghe

Managing Director Olen, Beerse, und Berango

Was kennzeichnet das Aurubis-Netzwerk? dirk vandenberghe Eine Stärke ist seine Anpassungsfähigkeit. Das Netzwerk wurde in den letzten Jahrzehnten mit jedem Wachstumsschritt des Unternehmens gezielt angepasst. Und mit jedem strategischen Projekt führen wir im Hüttennetzwerk noch lose Enden weiter zusammen. Wir integrieren spezifische Stärken und Technologien gezielt, um uns noch breiter aufzustellen. Das bringt uns voran!

Wie hat sich das Netzwerk gewandelt?

Seit der Integration der Standorte Beerse und Berango, die ich nun gemeinsam mit Olen verantworte, können wir das gesamte am Markt verfügbare Recyclingmaterial-Portfolio abdecken – von high grade bis low grade. Und diese Standorte haben eine weitere, sehr wichtige Fähigkeit in das Netzwerk eingebracht: die Raffination zu reinem Zinn. Die Stoffströme im Konzern wurden dann konsequent optimiert, sodass eine maximale Zinn-Produktion erzielt wird.

Wie sieht die Zukunft aus?

Wir werden das Netzwerk weiter gezielt ausbauen und verbessern und unsere Kapazitäten für bestimmte Metalle erweitern – wie beispielweise die Nickelkapazität mit dem Projekt BOB in Olen. Zudem können wir bisher verkaufte Zwischenprodukte durch Projekte wie ASPA in Beerse im Konzern künftig intern selbst verarbeiten. So erhöhen wir die Wertschöpfung für Aurubis als Ganzes – und bleiben doch eigenständig.

Alles nutzen

Ihren Anodenschlamm, ein wertvolles Abfallprodukt der Kupferherstellung, liefern alle Hütten des Netzwerks nach Hamburg. Dort werden die im Schlamm enthaltenen Metalle und Edelmetalle gewonnen, letztere verarbeitet die Edelhütte u. a. zu Silber und Gold. Ebenfalls in Hamburg angesiedelt: das Verarbeiten unverkäuflicher Zwischenprodukte der Standorte zu Produkten, die wiederum in den eigenen Herstellungsprozess gehen oder zu neuen Produkten verkauft werden. Schwefelsäure, ein Nebenprodukt des Verarbeitens von Kupferkonzentrat und zentral für die Düngemittel- und chemische Industrie, stellen unsere Werke in Hamburg und Pirdop her. Selbst für das im Konzentrat enthaltene Halbmetall Selen gibt es mit der Aurubis-Tochter RETORTE eine Anlage im Netzwerk, die aus dem Abfallstoff hochwertige Produkte für unterschiedlichste Anwendungen herstellt. Unser Hauptprodukt hingegen, die Kupferkathode, verarbeiten gleich sieben Aurubis-Standorte zu Produkten wie Gießwalzdraht, Stranggussformaten und Flachwalzprodukten.

Im GJ 2022/23 ausgebrachte Metalle

~920 t Silber ~7.850 t Zinn ~50 t Selen

Echte Innovationen

Nicht einer macht alles, sondern individuelle Standorte arbeiten mit spezifischen Kompetenzen – in Summe aber greift alles ineinander. Das Ergebnis: ein Maximum an Synergien und Effizienz. Mit diesem Ansatz lassen sich Wertstoffkreisläufe schließen und aus den unterschiedlichsten Rohstoffen eine Vielzahl neuer Materialien wiedergewinnen. Dazu kommt: Das Netzwerk--Modell sorgt für stets sichere Materialflüsse. Sowohl bei den Rohstoffen als auch bei den Endprodukten helfen die Standorte einander in besonderen Situationen aus, damit nirgendwo ein Engpass entsteht. Und auch auf unsere Innovationsstärke zahlt das Miteinander der Unterschiedlichen ein: Treffen vielfältige Perspektiven und andere Expertisen aufeinander, entstehen neue Ideen und echte Innovationen.

In der großen Vielfalt liegt die einzigartige Stärke von Aurubis. Eine Stärke, die wir mit unseren Investitionsprojekten und unserem klaren Kurs auf klimaneutrale Produktion weiter ausbauen werden. Gemeinsam verantwortungsvoll mehr Metalle erzeugen, damit das Leben auf dieser Welt immer nachhaltiger wird. Diese Mission verbindet uns alle.

In unserem Hüttennetzwerk verarbeiten wir unterschiedlichste Multimetall-Recyclingmaterialien, finden auch für metallurgische Herausforderungen eine Lösung und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Expertise

Unsere einzigartige metallurgische Expertise stammt aus der jahrzehntelangen Erfahrung im Verarbeiten von Metallen. Aus diesem Wissen ziehen wir unsere Innovationskraft, mit der wir die Marktpotenziale voll ausschöpfen. Mit intensiver Aus- und Weiterbildung sichern wir uns die Expertise für morgen.

Neue Lösungen, neue Märkte

Unser Netzwerk ist Fundament für Innovationen, neue Technologien und Märkte. Wir nutzen unsere metallurgische Expertise für neue Wege: So gestalten wir Zukunft.

Startpunkt: Pilotanlage für Batterierecycling am Standort Hamburg.

Innovative eigene Verfahren

Schwarze Masse, grünes Potenzial. Vier Wörter, die bei Aurubis für ein Wachstumsfeld der Zukunft stehen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ist ein wesentliches Element unseres Handelns, wertvolle Metalle im Materialkreislauf zu halten sehen wir als unsere Verantwortung. Das gilt auch für

die Elektromobilität. Der Bedarf an Elektrofahrzeug--Batterien steigt kontinuierlich – und damit der Bedarf an wertvollen Rohstoffen. Hier bringen wir unsere Recyclingexpertise ein: Mit innovativen, von uns selbst entwickelten Verfahren holen wir aus alten Lithium--Ionen-Batterien das Maximale heraus, damit wieder neue Produkte entstehen können.

"Dank unseres metallurgischen Know-hows und unserer umfangreichen operativen Erfahrung fing die Prozessentwicklung nicht bei null an."

Ken Nagayama, Leiter Geschäftsentwicklung Battery Materials

Schwarzmasse ist das, was nach dem Zerlegen, Schreddern und Behandeln einer ausgedienten Batterie übrig bleibt. Eine pulverförmige Substanz, in der die wertvollen Elemente der Batterie stecken, darunter Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan. In unserer Pilotanlage für Batterierecycling am Standort Hamburg ist es uns gelungen, in vergleichsweise kurzer Zeit spezielle, mittlerweile patentierte Technologien zu entwickeln. Innovative Verfahren mit einem außergewöhnlich hohen Wirkungsgrad: Aus der Schwarzmasse gewinnen wir eingebettet in unser Hüttennetzwerk rund 95% der Batteriemetalle zurück – inklusive des Leichtmetalls Lithium, wirtschaftlich hochbedeutend und auf weltweit wenige Abbauregionen konzentriert. Der nächste Schritt ist die Skalierung der Pilotanlage zu einer Demonstrationsanlage mit ersten kommerziellen Aktivitäten am Standort Hamburg.

Ein Erfolg, der auf unserer Kernkompetenz gründet: die einzigartige Metallurgie-Expertise des Aurubis--Netzwerks aus dem jahrzehntelangen Gewinnen und Rückgewinnen von Metallen. Kabel und Verbinder, Zellmodule, Batteriemanagementsysteme – Batterien sind komplexe Recyclingmaterialien. Und die besondere Herausforderung beim Batterierecycling liegt in der Heterogenität der Produkte: Die Zusammensetzung von Schwarzmasse ist komplex, in Batteriezellen stecken

Aurubis-Batterierecycling: www.youtube.com/watch?v=YKFQBnZYHtI

Sieht unspektakulär aus, ist aber wertvoll: Schwarzmasse aus Altbatterien.

unterschiedliche chemische Zusammensetzungen und der Aufbau einer Lithium-Ionen-Batterie unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller erheblich.

Bereit für den Markt

Für Aurubis sind das alles keine neuen Herausforderungen. Für uns ist das Alltag. Zugleich zahlt unsere Kernkompetenz Metallurgie auf den Erfolgsfaktor Schnelligkeit ein. "Dank unseres metallurgischen Know-hows und unserer umfangreichen operativen Erfahrung fing die Prozessentwicklung nicht bei null an", sagt Ken Nagayama, Leiter Geschäftsentwicklung Battery Materials. "Im Gegenteil. Da Aurubis über ein so hohes Maß an entscheidender Expertise verfügt, war das Tempo beim Entwickeln der Technologien trotz unserer umfangreichen Testarbeit sehr hoch. Das Ergebnis: Wir können genau dann in den Markt gehen, wenn der Markt ausgereifte Lösungen braucht."

Aurubis besitzt alle Voraussetzungen und Fähigkeiten für ein erfolgreiches Batterierecyclinggeschäft: Technologieführerschaft in Metallurgie, ein integriertes Hüttennetzwerk, bestehende Materialströme für die meisten Nichteisenmetalle. Beim Batterierecycling profitieren wir nicht nur von unserem integrierten Hüttennetzwerk – zugleich stärken wir unser Netzwerk und optimieren das Kerngeschäft. Bestehendes bildet die Basis für Neues, Neues stärkt das Bestehende – auch hier schließen wir Kreisläufe.

Dekarbonisierung unserer Prozesse

Expertise heißt für uns, Dinge in Frage zu stellen, immer wieder unbekannte Wege zu gehen. Auch im Bereich Energie. Der Umstieg auf eine klimaneutrale Produktion – für ein energieintensives Unternehmen ist es eine Herausforderung. Wir gehen sie an. Um das Dekarbonisieren unserer Prozesse voranzutreiben, testen wir neue, emissionsarme Energieträger und entwickeln unsere Anlagen fortlaufend weiter.

Als eine der ersten Kupferhütten weltweit kann unser Hamburger Werk künftig Wasserstoff anstelle von Erdgas in Anodenöfen einsetzen. Eine Technologie mit einem CO2-Einsparpotenzial von mehreren Tausend Tonnen. Neben dem Klimaeffekt zahlt der Austausch des Ofenbereichs auch auf die Effizienz unserer Prozesse ein: Die neuen Anlagen können größere Mengen komplexer Metallkonzentrate und Recyclingmaterialien verarbeiten – und mehr Metalle noch effizienter ausbringen.

Dass sich Wasserstoff in der Produktion erfolgreich einsetzen lässt, haben wir bereits bewiesen: In einem Pilotprojekt im Werk Hamburg gelang es uns, Kupferanoden mit Wasserstoff (H2) anstelle von Erdgas herzustellen – es war 2021 die Premiere für den Einsatz von Wasserstoff im industriellen Maßstab. Noch gibt es zwar nicht ausreichend grünen Wasserstoff, um den enormen Bedarf der deutschen Industrie zu wettbewerbsfähigen Preisen zu decken. Dennoch forschen und entwickeln wir intensiv für unsere "H2-Readiness". Aurubis ist startklar, sobald der Energiemarkt soweit ist.

Technologieoffenheit und Investments in Innovationen – für uns eine der zentralen Antworten auf den steigenden Rohstoffbedarf durch die grüne Transformation. Unsere hochmoderne Recyclingtechnologie verbessern wir daher kontinuierlich weiter. Jüngstes Beispiel dafür ist eine neue Pilotanlage zum noch effizienteren Wiedergewinnen zentraler Energiewende- und Infrastrukturmetalle am Standort Lünen, unser klassisches Recyclingwerk. Computer und andere Elektroschrotte, die dort verarbeitet werden, sind zunehmend vielschichtiger aufgebaut – und enthalten immer mehr Kunststoffe. Für effizientes, nachhaltiges Recycling ist das ein Problem: Kunststoffe und Metalle lassen sich nicht immer wirtschaftlich voneinander trennen. Für den Einsatz in unseren Öfen ist der Heizwert von Kunststoff jedoch zu hoch, vor allem aber fällt beim Verbrennen CO2 an. In Summe führt der hohe Kunststoffanteil zu einer Limitierung unserer Produktionskapazität.

Grauer Wasserstoff

Mithilfe fossiler Energieträger gewonnen. Dabei entsteht CO₂.

Blauer Wasserstoff

Mithilfe fossiler Energieträger gewonnen, aber das CO₂ wird abgefangen, gelagert (CCS = Carbon Capture and Storage) oder als Rohstoff weiterverarbeitet.

Grüner Wasserstoff

Ausschließlich mit erneuerbaren Energien produziert, also ohne CO₂-Emissionen.

Pilotanlage in Lünen: Vorreiterrolle für neue Technologie.

Mit einer neuen Pilotanlage wollen wir dieses Problem in Lösungen verwandeln: Die sogenannte Ultra-High--Temperature-Hydrolysis-Technologie (UHTH) spaltet aus den Kunststoffen ein als Brennstoff nutzbares Gas ab. Zugleich fällt fester Kohlenstoff an, der Potenzial für neue Produkte bietet – und somit zum Schließen von Materialkreisläufen. Und nicht zuletzt: Im Idealfall lassen sich in Lünen mehr Recyclingmaterialien effizient verarbeiten – und damit im Hüttennetzwerk mehr neue Rohstoffe gewinnen.

Zur Expertise gehört für uns auch: offen sein für Know-how aus anderen Bereichen. In der Branche der Metallgewinnung sind wir der erste Anwender der innovativen UHTH-Technologie. "Das Investment in eine branchenfremde Technologie ist ein weiterer Beleg für unsere Vorreiterrolle bei effizienter und nachhaltiger industrieller Produktion", sagt Verena von Weiss, Werkleiterin Aurubis Lünen. "Die neue Pilotanlage ist nicht nur eine Chance, die Umweltbilanz des Standorts weiter zu verbessern und unsere Prozesse noch stärker zu dekarbonisieren. Sie zeugt auch von unserem Selbstverständnis als Innovationstreiber." Stets über den Tellerrand gucken, sich auf Unbekanntes einlassen – bei Aurubis ein wichtiger Baustein.

"Das Investment in eine branchenfremde Technologie ist ein weiterer Beleg für unsere Vorreiterrolle bei effizienter und nachhaltiger industrieller Produktion."

Verena von Weiss, Werkleiterin Aurubis Lünen

Deine Zukunft startet hier: Begrüssung der neuen Auszubildenden bei Aurubis Lünen.

Wir bilden aus: unsere Experten der Zukunft

Die Ausbildung eigener Experten ist Teil unserer Unternehmensstrategie. Wir überzeugen auch in Zeiten des Fachkräftemangels mit einem attraktiven Angebot: Im September 2023 haben an unserem Standort in Hamburg 78 junge Menschen ihre Ausbildung in 13 Berufen und dualen Studiengängen begonnen, am Standort Lünen werden in diesem Jahr 14 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sieben Fachgebieten ausgebildet.

Lebenslanges Lernen: Grundlage jeder Karriere.

Wir sind stolz darauf, dass sich über die vergangenen zehn Jahre hinweg über 85% der Absolventinnen und Absolventen (in Hamburg) dazu entschieden haben, bei uns weiterzuarbeiten. Wir fördern zudem den fachlichen Austausch durch die Etablierung von Netzwerken – wie unser internationales Netzwerk für Studenten, Werkstudenten und Hochschulpraktikanten – und geben zudem auch Jugendlichen mit Startschwierigkeiten im Leben Einstiegsmöglichkeiten für eine Berufsausbildung in unserer Industrie.

Wir bilden weiter: Qualifikation unserer Mitarbeiter

Lebenslanges Lernen – bei Aurubis mehr als ein Schlagwort. Unsere Learning Academy bietet allen Kolleginnen und Kollegen im ganzen Konzern eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten und Informationen: umfangreiche Schulungen zu Basisthemen unseres Unternehmens wie "Die Kupferstory" oder unsere Strategie sowie Methodentrainings und Lerneinheiten zu spezielleren Themen wie beispielsweise Projektkommunikation oder Zeitmanagement. Jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter stehen darüber hinaus 18 Stunden Weiterbildung pro Jahr zur Verfügung.

Wir fördern Vielfalt: Basis für gute Teamarbeit

Eine vielfältige Belegschaft ist die Basis guter Teamarbeit. Deshalb fördern wir einen respektvollen Umgang und faires Miteinander im Unternehmen. Unsere Haltung haben wir in unserem Verhaltenskodex sowie dem Aurubis-Menschenrechts- und Aurubis--Vielfaltsbekenntnis festgehalten. Wir verstehen Vielfalt als Chance, unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen, kulturelle Hintergründe, Internationalität, individuelle Kompetenzen und eine gemischte demografische Zusammensetzung zur Förderung unseres Unternehmenserfolges zu nutzen.

Vielfalt im Unternehmen: fördert den Unternehmenserfolg.

Expertenwissen: Innovationskraft für die Kreislaufwirtschaft.

Wir arbeiten zusammen: fachübergreifendes Wissen nutzen

Um unsere Ziele zu erreichen, verbessern wir uns jeden Tag. Wir nutzen hierfür das interdisziplinäre Expertenwissen und kommen damit zum besten Gesamtergebnis für Aurubis – und für die Umwelt. Dies zeigt beispielsweise auch ein Projekt in der Rohhütte Werk Nord (RWN) an unserem Standort in Hamburg. Ein Expertenteam mit Kollegen aus dem Betrieb, Umweltschutz, Controlling und der Produktionsplanung arbeitet seit diesem Jahr an einem neuen Prozess für den Elektroofen: das bisherig verwendete Einsatzmaterial Kalkstein soll durch eine günstigere CO2-freie Konverterschlacke ersetzt werden. Das spart Kosten, steigert die Effizienz und senkt die CO2-Emissionen. Dies zeigt, wie wir durch unser internes Fachwissen die Innovationskraft im Unternehmen nutzen, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern.

Optimierung

Durch neue Investitionsprojekte sowie die Instandhaltung und Modernisierung unserer Anlagen optimieren wir unser Hüttennetzwerk und setzen auf Effizienz und Nachhaltigkeit, um auch in Zukunft Metalle verantwortungsvoll zu produzieren.

Besser, nachhaltiger, effizienter. Unser Fokus: Optimierung

Bereits heute produziert Aurubis viele seiner Metalle mit weniger als der Hälfte der CO2-Emissionen im Vergleich zu globalen Wettbewerbern. Doch Ausruhen ist für uns keine Option. Wir wollen weiter besser werden, um deutlich vor 2050 klimaneutral zu produzieren. Dazu investieren wir nicht nur in die Recycling-Wachstumsmärkte der Zukunft, sondern auch in die Energieeffizienz, Dekarbonisierung und Instandhaltung unserer Anlagen, die Entwicklung moderner Technologien und den Einsatz von Digitalisierung und Automation in den Betrieben.

Mit einer Vielzahl von Maßnahmen und Projekten arbeiten wir an den Standorten unseres Hüttennetzwerks kontinuierlich daran, in allen Aspekten der Nachhaltigkeit besser zu werden. Dies belegt auch das CSR-Ranking (Corporate Social Responsibility) durch die Ratingagentur EcoVadis: Auch 2023 gehören wir weltweit zu dem besten 1% der Unternehmen in der Nichteisenmetallindustrie. Aurubis konnte sich um fünf Punkte verbessern, insbesondere in der Kategorie "Nachhaltige Beschaffung", und wurde als "führend" hinsichtlich des Carbon-Management-Levels eingestuft. Um zu dokumentieren, wie ernst wir unsere Nachhaltigkeitsziele meinen, haben wir den überwiegenden Teil unserer Finanzierungsinstrumente an die Entwicklung des EcoVadis-Ratings geknüpft.

Logistische und technische Meisterleistung: erfolgreicher Wartungsstillstand in Pirdop.

"Mit Investitionen in neue Techniken verbessern wir die Energieeffizienz der Produktion von Aurubis Bulgaria und reduzieren gleichzeitig die CO2-Emissionen des Werks um weitere 2.100 t pro Jahr."

Tim Kurth, Geschäftsführer Aurubis Bulgaria

Fokus Nachhaltigkeit: Wartungsstillstand in Pirdop Während des über 40 Tage laufenden turnusmäßigen Wartungsstillstands im Frühsommer 2023 wurden mit

einem Investitionsvolumen von rund 60 Mio.€ mehr als 130 Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten in allen wesentlichen Produktionsbereichen des Werks umgesetzt. Ein klarer Fokus lag dabei auf der Nachhaltigkeit und dem Ziel des Konzerns, die CO2-Emissionen aus der Produktion bis 2030 um 50% zu senken, u.a. durch eine Optimierung der Energieeffizienz in der Produktion. Um die Anlagenverfügbarkeit weiter zu erhöhen, wurde ein zweites Anodengießrad zu den vorhandenen Anodenöfen installiert. Neben eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren zeitweise mehr als 900 Beschäftigte von Fremdfirmen bei diesem logistischen und technischen Großprojekt im Einsatz, dessen Planung bereits 2021 begonnen hatte. Der erfolgreiche Abschluss erfolgte im Zeit- und Budgetrahmen sowie unter Einhaltung höchster Arbeitssicherheits- und Gesundheitsstandards.

"Mit den neuen wasserstofffähigen Anodenöfen gehen wir einen Schritt voraus in die Zukunft und zeigen: Wir sind bereit!"

Thies Fingerhut, Projektleiter Anodenofen 2.0, Aurubis Hamburg

Technisch möglich: der Einsatz von Wasserstoff statt Erdgas für eine klimaneutrale Anodenproduktion.

H2-ready ab 2024: wasserstofffähige Anodenöfen in Hamburg

Als Unternehmen mit fast 160 Jahren Geschichte stehen wir kontinuierlich vor neuen Herausforderungen und investieren in eine klimaneutrale Kupferproduktion. Das Aurubis-Werk in Hamburg wird im kommenden Jahr als eine der ersten Kupferhütten weltweit in seinen Anodenöfen Wasserstoff anstelle von Erdgas einsetzen können, was zu einer jährlichen Einsparung von 5.000 t CO2 führen kann. Obwohl aktuell die verfügbare Menge von grünem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen noch nicht den enormen Bedarf der Industrie deckt, markiert dieser Schritt einen weiteren Meilenstein in unserer Dekarbonisierungsstrategie. Denn die Anlage wird durch die Integration neuer, effizienter Komponenten den Erdgasverbrauch schon heute um 15% reduzieren, was zu einer zusätzlichen Einsparung von 1.200 t CO2 pro Jahr führt.

Solarenergie: weitere Anlagen in Pirdop

Der Solarpark von Aurubis Bulgaria ist ein wichtiger Baustein zur Dekarbonisierung der Produktion in Pirdop und bereits heute landesweit der größte Solarpark für Eigennutzung in Bulgarien. Wir steigern nun die Leistung der bestehenden Anlage sowie der sich bereits im Bau befindlichen dritten Ausbaustufe um weitere 18 MWp (Megawatt Peak) auf insgesamt rund 42 MWp. Nach Fertigstellung aller Ausbaustufen voraussichtlich Mitte 2025 entspricht die Stromerzeugung des gesamten Solarparks dem jährlichen Strombedarf einer Kleinstadt mit 15.000 Haushalten. Aurubis spart damit rund 28.000 t CO2-Emissionen pro Jahr ein.

Der Solarpark von Aurubis Bulgaria: landesweit einzigartig.

Industriewärme 2.0: Abwärme aus Hamburg

Seit 2018 versorgen wir einen Teil der Hamburger Haushalte mit CO2-freier Abwärme, die wir aus einem chemischen Nebenprozess der Kupferproduktion auskoppeln und über eine rund 3,7 km lange Trasse in die benachbarten Viertel HafenCity Ost und Rothenburgsort liefern. Zusätzlich zu dieser Wärmeversorgung werden wir ab der Heizperiode 2024/25 bis zu 20.000 weitere Haushalte mit Heizenergie versorgen und pro

Jahr weitere 100.000 t CO2 für die Stadt Hamburg einsparen. Das Leuchtturmprojekt Industriewärme am Aurubis-Standort Hamburg erlangte national und international höchste Aufmerksamkeit. Die zweite Ausbaustufe dieses hochkomplexen Vorhabens wird im Frühjahr 2024 während des turnusmäßig geplanten Wartungsstillstands im Hamburger Werk umgesetzt und ist das größte Projekt dieser Art in Deutschland.

"Aurubis nimmt eine Vorreiterrolle bei der Dekarbonisierung ein. Unser Leuchtturmprojekt Industriewärme ist das größte Vorhaben dieser Art in Deutschland."

Michael Jordan, Werkleiter Aurubis Hamburg

Nachhaltige Prozesse: weitere Copper-Mark-Zertifizierungen

Nach den Werken in Pirdop, Hamburg und Lünen wurde in diesem Jahr Aurubis Olen als vierter Standort im Hüttenverbund mit dem international anerkannten Gütesiegel Copper Mark ausgezeichnet. Unser Standort in Stolberg hat sich zudem im Juni 2023 als erster Weiterverarbeiter von Kupferwalzprodukten in der Kategorie "Fabricator" der Copper Mark angeschlossen, und auch Aurubis Beerse startete in diesem Jahr den umfangreichen Prüfprozess. Wir verfolgen damit aktiv den Aufbau nachhaltiger und verantwortungsvoller Liefer- und Wertschöpfungsketten in der Rohstoffindustrie. Hierfür haben wir auch unseren Business-Partner-Screening-Prozess überarbeitet. Er erfüllt nun ebenfalls die Anforderungen der Copper Mark hinsichtlich einer verantwortungsvollen Beschaffung als Kriterium für verantwortungsvolle Mineralien-Lieferketten. Bereits im Februar 2023 haben wir uns außerdem als eines der ersten Unternehmen weltweit zum neuen Copper-Mark-Standard "Chain of Custody" bekannt, dem ersten Standard, der die gesamte Kupferlieferkette abdecken wird.

Die Copper Mark belegt eine nachhaltige Kupferproduktion.

Verantwortungsvoll: Partnerschaften für nachhaltigen Kupferbezug

Zum Aufbau einer nachhaltigen Kupferproduktion aus Primärmaterialien ist es erforderlich, dass die Akteure der gesamten Wertschöpfungskette zusammenarbeiten und sich an gemeinsame Standards halten. Anfang 2023 haben wir deshalb im Einklang mit der deutsch-chilenischen Rohstoffpartnerschaft eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) mit dem chilenischen Unternehmen Codelco unterzeichnet, dem größten Kupferproduzenten der Welt. Gemeinsames Ziel: die Förderung der Zusammenarbeit und des Austauschs für den Aufbau einer verantwortungsvollen Kupferwertschöpfungskette. Mit der in London (UK) beheimateten multinationalen Minengesellschaft Anglo American wurde bereits im November 2022 eine ähnliche Absichtserklärung geschlossen. Auch darin verfolgen wir das Ziel, dem wachsenden Bedarf an Zukunftsmetallen durch einen nachhaltigen Abbau und Bezug von Kupfer gerecht zu werden, die gemeinsame Expertise für neue technologische Lösungen zu nutzen und den gesamten Produktionsprozess von Kupfer transparenter zu gestalten.

Die neue Edelmetallverarbeitung wird höchste Sicherheitsstandards erfüllen.

Sicherheit: innovative Edelmetallverarbeitung in Hamburg

Bis Ende 2026 entsteht am Standort Hamburg mit Precious Metals Refinery (PMR) eine neue Anlage zur Verarbeitung von Edelmetallen. Mit dieser Investition setzen wir neue Maßstäbe durch innovative Prozessund Anlagentechnik und höchste Standards für die Werks-, Edelmetall- und Arbeitssicherheit. Precious Metals Hamburg wird die gesamte Prozesskette der

Edelmetallverarbeitung in einem abgeschlossenen Sicherheitsbereich abbilden. Neu entwickelte metallurgische Prozesse steigern zudem die Effizienz, reduzieren die Durchlaufzeiten und senken die operativen Kosten um rund 15%. So schaffen wir durch eine erhöhte Produktionskapazität im Edelmetallbereich die Voraussetzung für die Umsetzung weiterer Projekte unserer Wachstumsstrategie.

Umweltschutz: verbesserte Schlackenaufbereitung in Pirdop

Aurubis investiert am Standort Bulgarien in die verbesserte Behandlung von Schlacke aus der Kupferraffination. Der neue Prozess sieht die Kühlung der Schlacke in Töpfen vor, anstatt wie bisher in Gruben. Damit geht Aurubis nach der Inbetriebnahme 2026 in Punkto Umweltschutz deutlich über den Branchenstandard hinaus und erreicht mehrere Ziele: die deutliche Reduktion diffuser Emissionen und eine erhöhte Arbeitssicherheit für diesen Vorgang. Zudem wird die Metallausbeute um rund 500 t Kupfer pro Jahr gesteigert. Insgesamt also ein Projekt, das erneut belegt, wie wir verantwortungsvoll, effizient und ressourcenschonend aus Rohstoffen Werte schaffen.

Mehr Metall

Mit hochmodernen neuen Technologien verbessern wir unsere Materialflüsse, optimieren unsere Verarbeitungsprozesse und erhöhen unsere Kapazitäten. Das Ergebnis: ein diversifiziertes Portfolio bei maximalem Nutzen unserer Ressourcen. Ein nachhaltiger Ansatz als Antwort auf die steigende Nachfrage nach Rohstoffen.

Mehr Metalle für eine nachhaltige Welt

Mit Großinvestitionen in den USA und in Europa fördern wir den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft.

Einsatz unterschiedlicher Recyclingmaterialien: Schreddermaterialien, Kupferdraht und Leiterplatten (PCB).

Kreislaufwirtschaft

Wachstum bedeutet für Aurubis vor allem: mehr Metalle herstellen. Mehr Metalle für die grüne und digitale Zukunft. Mehr Metalle für eine nachhaltige Welt. Recycling und die Circular Economy spielen dabei eine zentrale Rolle – als eine Antwort auf den steigenden Rohstoffbedarf der Zukunft. Denn Metalle bilden den Kern der Kreislaufwirtschaft. Unser Hauptprodukt Kupfer etwa lässt sich unendlich oft wiederaufbereiten, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Vorhandene Ressourcen vor Ort nutzen, das spart zudem große Mengen Energie und Treibhausgasemissionen.

Schon heute verarbeiten wir mehr als eine Million Tonnen komplexer Recyclingmaterialien. Im Recyclingbereich wollen wir weiter wachsen. Als einer der weltweit größten Kupferrecycler nutzen wir unsere umfassende Expertise, um unsere Kapazitäten und unsere Effizienz im Wiederverwerten von Metallen noch weiter auszubauen. Das Ziel der Strategie lautet: Aurubis bietet der gesamten Wertschöpfungskette echte Lösungen für die Kreislaufwirtschaft.

Wertvolle Rohstoffe

Eines der zentralen Projekte dabei: Aurubis Richmond. Mit dem Bau der ersten auf Multimetall-Recycling spezialisierten Recyclinghütte in den USA erschließen wir einen höchst attraktiven neuen Markt mit einem jährlichen Volumen an Recyclingmaterial von mehr als 6 Mio. t. Bisher wurde der Großteil des US-Elektroschrotts exportiert, deponiert oder nicht gesammelt, wertvolle kritische und strategische Rohstoffe gingen der lokalen Industrie verloren. Durch das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit in den USA und angesichts sinkender Exportraten steigt das Angebot an komplexen Recyclingmaterialien. In unserer neuen Anlage im Bundesstaat Georgia können wir jährlich 180.000 t Recyclingmaterialen wie E-Schrotte zu neuen Rohstoffen aufbereiten. Der Kern der Prozesse ist ein hochmodernes Verfahren zum Verarbeiten komplexer Recyclingmaterialien, um daraus in weiteren Schritten Kupfer, Nickel, Zinn, Zink, Edelmetalle und Metalle der Platingruppe zurückzugewinnen.

Aurubis Richmond ist Pionierarbeit – wir leisten damit einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und Lieferkettensicherheit in der US-amerikanischen Wirtschaft. "Unsere Ambition ist es, in den USA künftig auch weitere Investitionen in die Wertschöpfungskette durchzuführen", sagt David Schultheis, Managing Director Aurubis Richmond. "Damit profitieren unsere Standorte in Europa ebenfalls vom Output des neuen Werks: Künftig fallen noch mehr Neben- und Zwischenprodukte der

Kupferherstellung zum spezifischen Weiterverarbeiten sowie zum Veredeln an. In Summe bedeutet das Werk in Georgia ein Ergänzen und Erweitern unseres integrierten internationalen Hüttennetzwerks um einen attraktiven neuen Standort – und das Diversifizieren unseres Geschäfts- und Projektportfolios über Europa hinaus."

Unser Ziel für die USA heißt: Aurubis entwickelt sich zum größten vollintegrierten Recyclingkupfer--Produzenten in Nordamerika. Dabei werden wir unsere Kapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette Schritt für Schritt ausbauen. Aurubis Richmond bildet dafür die Basis. Und das nicht nur zeitlich gesehen. Denn die Besonderheit des Projekts liegt in seinem Baukonzept: Aurubis Richmond ist das erste Werk, das wir nach einem modularen Prinzip umsetzen. Mit dem von uns entwickelten Modular Recycling System lassen sich weitere Anlagen und Komponenten passgenau zum zukünftigen Bedarf des neuen Marktes ergänzen. Ein innovatives Konzept, das in einem stark wachsenden Segment hohe Planbarkeit plus maximale Flexibilität bietet. Aber auch in etablierten Märkten wollen wir das Modular-System künftig einsetzen: als Modell für weitere Wachstumsprojekte an anderen Aurubis-Standorten.

Aurubis Richmond Film aurubis.cdn.picturepark.com/v/ZTRKhTOz/

"In Summe bedeutet das Werk in Georgia ein Ergänzen und Erweitern unseres integrierten internationalen Hüttennetzwerks um einen attraktiven neuen Standort – und das Diversifizieren unseres Geschäftsund Projektportfolios über Europa hinaus."

David Schultheis, Managing Director Aurubis Richmond

Alle Stoffe nutzen

Mehr Metall, das bedeutet vor allem auch: Wir machen unsere Materialflüsse und Verarbeitungsprozesse noch besser. Mit unserem metallurgischen Know-how drehen wir das Rad immer wieder ein Stück weiter, um Ressourcen umfassend und wertschöpfend zu nutzen. Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gehen für uns Hand in Hand. Wir wollen aus allen Einsatzmaterialien vermarktbare Produkte erzeugen, wir wollen auch Zwischen- und Nebenprodukte gewinnbringend nutzen, wir wollen Reststoffe und Abfälle vermeiden.

Wie das funktionieren kann, das ist ab 2025 als Complex Recycling Hamburg (CRH) am Aurubis-Stammsitz zu sehen. Kern des Projekts ist eine technisch außergewöhnliche Anlage, mit der wir unsere Kapazitäten für das Gewinnen von Metallen aus Zwischenprodukten der Kupferherstellung entscheidend stärken. Eines dieser Zwischenprodukte ist Kupferbleistein, er besteht aus Kupfer, Blei, Schwefel und Edelmetallen. Bisher ging der Stoff in den Verkauf an Fremdfirmen, denn mit den klassischen Anlagen der Metallindustrie lässt sich das komplexe Material nicht komplett verarbeiten.

"Kein anderes unserer Wachstumsprojekte optimiert so viele Wertstoffströme und ist so stark in unser Hüttennetzwerk integriert wie CRH."

Jürgen Jestrabek, Projektleiter Complex Recycling Hamburg

Mit CRH hingegen können wir Kupferbleistein künftig selbst verarbeiten – und daraus wertvolle neue Rohstoffe gewinnen: Blisterkupfer, Schwefeldioxid und Bleioxid. Das Blisterkupfer speisen wir in die Produktion unserer Kupferkathoden ein; das Schwefeldioxid verarbeiten wir in unserer Schwefelsäureanlage zu verkaufbarer Schwefelsäure; das Bleioxid nutzen wir in unseren Produktionsprozessen, Blei ist ein Trägermaterial vieler Edelmetalle und ein Schlüsselfaktor für das Gewinnen und Recyceln wertvoller Rohstoffe.

Alles nutzen, aus allem das Beste machen – die metallurgische Expertise von Aurubis macht diesen nachhaltigen Ansatz möglich. "Das Außergewöhnliche an Complex Recycling Hamburg ist: Die Technologie vereint das Trennen und Weiterverarbeiten wertvoller Rohstoffe in einer Anlage", erklärt Projektleiter Jürgen Jestrabek. "CRH bedeutet Kreislaufwirtschaft auf neuem Niveau: Wir erschaffen ein Ökosystem, das den Zero Waste-Ansatz sogar in den eigenen Prozessen des Unternehmens realisiert. Künftig können wir alle Zwischenprodukte

selbst verarbeiten, nichts bleibt mehr ungenutzt. Mit CRH stärken wir unser Kerngeschäft in einer besonderen Intensität. Kein anderes unserer Wachstumsprojekte optimiert so viele Wertstoffströme und ist so stark in unser Hüttennetzwerk integriert wie CRH."

Zugleich steigt die Effizienz der Prozesse: Die neue Technologie macht Zwischenschritte beim Trennen und Weiterverarbeiten überflüssig, alles geht direkt in eine Anlage. Das bedeutet: kürzere Verarbeitungszeiten – und zugleich höhere Kapazitäten. Mit dem Erweitern des Portfolios kann Aurubis nicht mehr nur eigene Zwischenprodukte gewinnbringend nutzen. Sogar Material von anderen Unternehmen lässt sich mit CRH künftig verarbeiten. Die Wettbewerbschancen für CRH stehen gut: Aurubis ist nicht nur einer der wenigen Metallhersteller weltweit mit einer entsprechenden Technologie, auch der enorm wachsende Bedarf an Industriemetallen garantiert dem Projekt eine solide Wachstumsbasis.

Elektrolyse Pirdop: Ausbau für mehr Output.

Drei Vorteile auf einmal: Elektrolyse-Ausbau in Pirdop

Ein größeres Angebot für einen stark wachsenden Markt, schlankere Abläufe innerhalb des Konzerns, eine bessere Umweltbilanz – unser Investitionsprojekt Elektrolyse Pirdop hakt gleich drei wichtige Punkte ab. Die Elektrolyse ist in der Kupferproduktion der finale Veredelungsschritt. Mit der Expansion der Anlage am Standort in Bulgarien stärken wir vor allem unser Kerngeschäft: Der Kupferkathoden-Output in Pirdop steigt somit auf 340.000 t pro Jahr.

Mehr raffiniertes Kupfer aus europäischer Produktion trägt nicht nur dazu bei, den boomenden Bedarf der heimischen Industrie zu decken. Zugleich zahlt die regionale Produktion auf das Ziel der Europäischen Union ein, ihre Abhängigkeit bei wichtigen Rohstoffen zu verringern. Und nicht zuletzt: Metalle "made in Europe" sind nach höchsten Umweltstandards hergestellt. Zugleich schrumpft unser eigener Umweltfußabdruck: Künftig können wir alle lokal produzierten Kupferanoden direkt in Pirdop weiterverarbeiten, statt sie wie bisher auch an andere Aurubis-Standorte zu transportieren. Das optimiert die Materialflüsse im Konzern, reduziert Logistikkosten – und verringert unseren CO2-Fußabdruck.

Alle Potenziale voll ausschöpfen: BOB und ASPA in Belgien

Potenziale für neue Rohstoffe stecken überall. Unser Werk im belgischen Olen gewinnt künftig aus dem Elektrolyt in der Metallproduktion wichtige neue Ressourcen. Möglich macht es BOB: Bleed Treatment Olen Beerse, eine hochmoderne neue Anlage, die aus dem Elektrolyt, das bei der Metallproduktion in Olen und Beerse (beide Belgien) anfällt, wertvolle Rohstoffe wie Nickel und Kupfer gewinnt. Mit BOB übernimmt Aurubis einen weiteren Teil der Wertschöpfungskette für Multimetalle und optimiert den konzernweiten Materialfluss. Ein weiteres Plus: Die neue Anlage macht die Produktion schneller und effizienter. Vor allem aber zahlt BOB auf unsere Nachhaltigkeitsziele ein: Wir erhalten wertvolle Metalle und stärken den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

BOB: neue Anlage, mehr Effizienz.

Auch am Standort Beerse schöpfen wir das Rohstoff-Potenzial bald noch intensiver aus: Mit einem von uns selbst entwickelten Verfahren verbessern wir das Aufbereiten des Anodenschlamms um entscheidende Schritte: In dem Zwischenprodukt der Kupferherstellung stecken Edelmetalle wie Gold und Silber, aber auch Zinn. Mit unserem neuen hydrometallurgischen Verfahren Advanced Sludge Processing by Aurubis (ASPA) lassen sich die Rohstoffe in noch kürzerer Zeit aus dem Anodenschlamm gewinnen. Die neue Anlage hebt das Metallrecycling auf die nächste Stufe: Sie ermöglicht das Rückgewinnen möglichst vieler Komponenten in kürzester Zeit und auf effizienteste Weise – direkt vor Ort im Werk. Ein weiterer wichtiger Beitrag, um Abfallkreisläufe zu schließen und Transporte zu vermeiden – für uns zentrale Elemente zum Aufbau ASPA: Kreisläufe schließen, Transporte vermeiden. einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

Skaleneffekte

Das Geschäftsmodell von Aurubis hat eine große Fähigkeit zu Expansion und Wachstum. Weil wir neue Prozesse modular entwickeln und dadurch ortsunabhängig übertragen und implementieren können. Weil eine der Stärken unseres Hüttennetzwerkes darin liegt, dass wir flexibel auf interne und externe Anforderungen reagieren können. Weil wir lokal denken und vernetzt handeln.

Skaleneffekte

"Unsere Erfolge sind skalierbar!"

Im Interview erläutert Dr. Thomas Sturm, Senior Vice President Corporate Development, anhand von Beispielen aus dem Unternehmensalltag, was Skaleneffekte sind und wie Aurubis die strategisch kluge Vorgehensweise des modularen Denkens und Handelns erfolgreich nutzt.

Thomas Sturm sieht Wachstumschancen durch Skaleneffekte.

Herr Dr. Sturm, unter Skalierbarkeit versteht man die Fähigkeit zu Expansion und Wachstum. Was heißt das auf Aurubis bezogen?

dr. thomas sturm Wir denken modular. Unsere Projekte sind nicht einmalig angelegt, sondern im Kern, unter Berücksichtigung der jeweiligen Gegebenheiten vor Ort, übertragbar. Das macht sie nicht nur einmalig erfolgreich – sondern eben auch skalierbar. Dabei stehen schnelle Umsetzung, höhere Effizienz, Synergien und Lerneffekte in Bau und Betrieb im Vordergrund. Und bei allem, was wir tun, die Transformation unserer Branche hin zu einer nachhaltigen Metallproduktion zu gestalten und voranzutreiben.

Wie schafft ein Unternehmen wie Aurubis es, seine Erfolge zu skalieren?

dr. thomas sturm Ein gutes Beispiel hierfür ist unser neues Recyclingwerk in Georgia. Aurubis Richmond entsteht in einer Modul-Struktur, die wir vorausschauend geplant haben und nun konsequent schrittweise realisieren: Nach der Inbetriebnahme des ersten Moduls im zweiten Halbjahr 2024, planen wir den Start von Modul 2 für Anfang 2026. Aufgrund der

Hoher Besuch: Dr. Jill Biden, First Lady der USA, im neuen Aurubis-Werk. Stolzes Team: Aurubis Richmond feiert im November 2023 Richtfest.

sehr guten Marktbedingungen in den USA haben wir die Umsetzung der zweiten Ausbaustufe beschleunigt und die Verarbeitungskapazitäten verdoppelt. Unsere Ambition ist: Wir wollen bei Aurubis Richmond unsere Wertschöpfungskette weiter ausbauen über Blisterkupfer hinaus bis zur Drahtproduktion. Wir werden also nach den Möglichkeiten der Märkte wachsen. Und wir haben weitere Pläne für künftige Investitionen in der Schublade. Aurubis Richmond kann als Blaupause für andere mögliche Standorte innerhalb und außerhalb der USA dienen.

Die Metallproduktion ist ein komplexes Geschäft mit langen Vorlaufzeiten. Wie agil kann ein Unternehmen wie Aurubis also tatsächlich wachsen?

dr. thomas sturm Wachstum braucht sachlich fundierte Grundlagen und Vorüberlegungen – und ein Maximum an Flexibilität und Anpassungsvermögen. Wir prüfen und überwachen sehr genau, wohin sich die Märkte von heute entwickeln, und unsere Projektpipeline enthält noch viele Ideen und Vorhaben, die wir noch nicht öffentlich machen können. Wenn sich Chancen ergeben und wir eine sinnvolle Wachstumsinvestition

erkennen – ob groß oder klein –, setzen wir sie um, mit der Sicherheit unserer Analysen und natürlich auch einem Stück Mut. Ohne den geht es nicht. Und wenn wir dann vorhandene Technologien erneut nutzen können, kann es auch schneller gehen, weil wir nicht noch mal von vorne planen müssen.

Was sind Skaleneffekte?

Unter Skalierbarkeit versteht man die Fähigkeit eines Systems, Netzwerks oder Prozesses zur Größenveränderung. Meist wird dabei die Fähigkeit des Systems zum Wachstum bezeichnet.

(Quelle: Wikipedia)

Ein anderes Beispiel für Agilität ist die Investition in den Ausbau der Selenproduktion unserer Tochtergesellschaft RETORTE, ein lokales Spitzenunternehmen im globalen Nischenmarkt siehe Kasten, das sich mit einer neuen Anlage nach Good Manufacturing Practice den weiteren Zugang zu den vielversprechenden und anspruchsvollen Nahrungs- und Pharmamärkten erschließt. Auch wenn dies im Verhältnis zu anderen ein kleineres Projekt für uns ist, so wurde die Entscheidung für diese Investition dennoch bewusst getroffen. Denn sie bedeutet nicht nur Zukunftssicherung für den Standort, sondern auch das Bekenntnis zu RETORTE als einem wichtigen Baustein in unserem Hüttennetzwerk. Denn hier wird ein Nebenprodukt der Kupferproduktion, das in Hamburg anfällt, das Rohselen, zu werthaltigen Produkten weiterverarbeitet.

Ausbau der Selenproduktion bei RETORTE

Als Weltmarktführer produziert die RETORTE GmbH rund 50 unterschiedliche Selenprodukte und beliefert damit weltweit etwa 500 Kunden aus 15 Industrien. Die Aurubis-Tochter baut ihre Selenproduktion für die margenstarken Wachstumsmärkte der Nahrungsmittelund Pharmabranche nun weiter aus. Im Juni 2023 erfolgte dazu der Spatenstich für eine neue Produktionsanlage nach Good Manufacturing Practice. Aurubis stärkt mit dieser Investition das Unternehmen am Standort Röthenbach a.d. Pegnitz mit seinen rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als wichtigen Baustein des Multimetall-Wertstoffkreislaufs. Denn hier wird das komplette Rohselen der Hüttenproduktion in Hamburg zu werthaltigen Produkten veredelt und weiterverarbeitet ( siehe Foto rechts).

Woran zeigt sich die Flexibilität des Hüttennetzwerks von Aurubis?

dr. thomas sturm Jede unserer Hütten hat ihre spezifischen Stärken. Diese gilt es optimal miteinander zu vernetzen für das beste Gesamtergebnis. Darin sind wir gut. Besonders anschaulich zeigt sich die Stärke unserer Supply Chain auch in Zeiten von Stillständen. Unsere Standorte nutzen die hohe Flexibilität des Hüttennetzwerkes zur Versorgungssicherheit der Produktion. Unser wichtigstes Ziel im Konzern bleibt dabei die Auslastung aller Anlagen, eine effiziente Ausbringung unserer Metalle und maximale Produktivität. So werden beispielsweise die Anodenschlämme für unsere neue Recyclinganlage ASPA im belgischen Beerse von mehreren Standorten im Unternehmen kommen, und das Blisterkupfer, das wir im US-Werk Richmond produzieren werden, wird zunächst überwiegend in Europa weiterverarbeitet. Dass wir bei unseren Investitionsprojekten Nachhaltigkeitsaspekte wie die Reduktion von CO2-Emissionen mitdenken, zeigt ein weiteres Beispiel: Durch die Erweiterung unserer Elektrolyse in Pirdop können künftig alle am Standort produzierten Anoden auch in Bulgarien verarbeitet werden, anstatt sie wie bisher an andere Standorte des Konzerns zu transportieren. Das schafft neue Kapazitäten und spart im Konzern CO2 durch den Wegfall der Transporte. siehe Kapitel "Mehr Metall", S. 32

Baufortschritt bei Aurubis Richmond: Der Aufbau schreitet voran.

Das Werk wächst: Auf über 600.000 m² Fläche entsteht das erste Multimetall-Recyclingwerk der USA.

Aurubis auf einen Blick Aurubis auf einen Blick

Konzernzahlen GJ 2022/23

Operatives Ergebnis vor Steuern (EBT)

Net Cashflow

573 Mio. €

Eigenkapitalquote

56,6%

Operativer Return on Capital Employed (ROCE)

11,3%

Investitionen

Net Cashflow

573 Mio. €

Operatives Ergebnis vor Steuern (EBT)

349 Mio. €

633 Mio. €

Dividendenvorschlag

1,40 €

Herausgeber

Aurubis AG Hovestraße 50, 20539 Hamburg [email protected] www.aurubis.com

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form gewählt. Damit meinen wir selbstverständlich alle Personen jeglichen Geschlechts (m/w/d).

Fotografie

Aurubis AG, David Goltz, istock

Konzeption, Design und Gestaltung Kirchhoff Consult AG, Hamburg

Druck

Beisner Druck GmbH & Co. KG, Buchholz in der Nordheide

Papier

Gedruckt auf FSC-Recycled-zertifiziertem Papier. Durch die Verwendung des FSC-Papiers unterstützen wir aktiv den Erhalt unserer Wälder sowie den Schutz von Tieren und Pflanzen und setzen uns gegen die Ausbeutung von Menschen im Zuge der Waldwirtschaft ein.

Weitere umweltorientierte Maßnahmen

Die Produktion wird CO₂-neutral gestellt mit einem Gold--Standard-Zertifikat. www.klima-druck.de/klimainitiative

Das Papier und die Druckerei sind gemäß den aktuell geltenden Vorgaben "Blauer Engel" DE-UZ 195 zertifiziert.

aurubis.com

Metals for Progress

DE_23/12

Aurubis AG Hovestraße 50 20539 Hamburg Telefon +49 40 7883-0 [email protected]

Geschäftsbericht 2022/23

Sie finden unser Magazin und den vollständigen Geschäftsbericht online unter: geschaeftsbericht2022-23.aurubis.com

Unternehmensporträt

Als ein weltweit führender Kupferrecycler und Anbieter von Nichteisenmetallen verarbeiten wir komplexe Metallkonzentrate, Altmetalle, organische und anorganisch metallhaltige Recyclingstoffe und industrielle Rückstände zu Metallen höchster Reinheit. Wir produzieren jährlich mehr als 1 Mio. t Kupferkathoden und daraus diverse Kupferprodukte wie Gießwalzdraht, Stranggussformate sowie Flachwalzprodukte.

Neben unserem Kernmetall Kupfer umfasst unser Metallportfolio Gold, Silber, Blei, Nickel, Zinn, Zink, Nebenmetalle wie Tellur oder Selen und Metalle der Platingruppe. Schwefelsäure, Eisensilikat und synthetische Mineralien runden das Produktportfolio ab. Wir schaffen verantwortungsvoll aus Rohstoffen Metalle für eine innovative und nachhaltige Welt – dieser Maxime folgend sind nachhaltiges Handeln und Wirtschaften integrale Bestandteile unserer Unternehmensstrategie.

Geschäftsbericht 2022/23

Zukunft wird aus Metallen gemacht. Dieses Wissen treibt uns seit mehr als 150 Jahren an. Wir wollen jetzt und in Zukunft verantwortungsvoll aus Rohstoffen Metalle schaffen – für eine innovative und nachhaltige Welt.

Inhalt

S. 2
S. 9
S. 18
S. 56
S. 61
S. 122
S. 195
S. 202
S. 262
S. 263

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form gewählt. Damit meinen wir selbstverständlich alle Personen jeglichen Geschlechts (m/w/d).

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Brief des Vorstands

Liebe Aktionärinnen, liebe Aktionäre, liebe Freunde des Unternehmens,

das abgelaufene Geschäftsjahr war einschneidend für unser Unternehmen. Nachdem wir 2021/22 das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt und viele strategische Projekte erfolgreich auf den Weg gebracht hatten, sahen wir uns im Geschäftsjahr 2022/23 mit besonderen Herausforderungen konfrontiert: einem Cyber-Angriff auf unsere IT-Systeme im Herbst 2022, den wir ohne negativen Einfluss auf unser Geschäft erfolgreich abwehren konnten, gefolgt von einem schweren Arbeitsunfall im Werk Hamburg im Mai 2023, bei dem drei Mitarbeiter tödlich verunglückten und der eine Welle der Bestürzung bei unseren Mitarbeitern aber auch bei vielen Geschäftspartnern von Aurubis auslöste, und mit gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen, über die wir im Juni 2023 berichtet haben. Dass unser Unternehmen dennoch weiterhin gut dasteht und seine Strategie unverändert fortsetzen kann, liegt insbesondere an drei Gründen:

Erstens: Wir haben hoch motivierte und loyale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr Engagement und Einsatz für unser Unternehmen zeigt sich in den aktuellen Krisen besonders eindrucksvoll. Sie verdienen unser Vertrauen und ihnen gilt unser ausdrücklicher Dank. Zweitens: Mit unseren Produkten und Metallen sind wir sehr gut positioniert und bedienen Märkte, die ein enormes Wachstumspotenzial aufweisen. Unsere Erzeugnisse sind elementar für die Energiewende. Sie bilden die Basis für die Transformation hin zu einer nachhaltig agierenden Gesellschaft. Und drittens: Wir haben ein grundsolides Geschäftsmodell mit verschiedenen, teilweise komplementären Ergebnistreibern. Dieses Geschäftsmodell werden wir auf dem soliden finanziellen Fundament konsequent weiterentwickeln und ausbauen.

Gleichzeitig verdeutlichen uns die Vorkommnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres schmerzhaft: Bei Arbeits- und Werkssicherheit sind wir, trotz großer Fortschritte in den letzten Jahren, noch nicht auf dem Niveau, das unseren Ansprüchen genügt. Unser klares Ziel ist: null Unfälle. Daher steht für uns die Sicherheit am Arbeitsplatz stets an erster Stelle. So sind Unfälle für uns Anlass und Antreiber zugleich, Bestehendes zu prüfen, wo nötig zu verbessern und Bewährtes zu intensivieren. Im Nachgang des Unfalls wurden viele Sofortmaßnahmen umgesetzt, die insbesondere

Chief Executive Officer

Chief Financial Officer Roland Harings Inge Hofkens Chief Operations Officer Multimetal Recycling

Rainer Verhoeven

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Brief des Vorstands

Sicherheitsabläufe, den Umgang mit gefährlichen Gasen, die Arbeitssicherheitsdokumentation und entsprechende Schulung umfassten. Darüber hinaus arbeiten wir aktiv daran, unsere Sicherheitskultur weiterzuentwickeln. Wir nutzen hierfür zusätzlich das Know-how einer international renommierten Beratung. Denn wir wollen und werden gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine nachhaltige und einheitlichere Sicherheitskultur für Aurubis schaffen. So nutzen wir die aktuell herausfordernde Situation als Chance, besser und gestärkter in die Zukunft zu gehen.

Stärken werden wir auch unsere Werkssicherheit. Aurubis ist im abgelaufenen Geschäftsjahr das Ziel von kriminellen Handlungen geworden, welche zu einem hohen Fehlbestand an Edelmetallen führten, der 2022/23 ergebniswirksam berücksichtigt wurde. In enger Abstimmung mit renommierten externen Beratern, und Behörden arbeiten wir intensiv an der Aufklärung der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen. Gleichzeitig verbessern wir unsere Prozesse, machen sie wirkungsvoller und resilienter. Kurzfristig gehören dazu Maßnahmen wie die weitere Einschränkung von Zugangsberechtigungen für sensible Bereiche, insbesondere bei der Probenahme, verstärkte Personen- und Fahrzeugkontrollen, eine umfangreichere Videoüberwachung, eine detailliertere Dokumentation von Prozessen und eine intensivere Überprüfung ausgewählter Lieferanten. Mittelfristig werden wir durch bauliche Maßnahmen in den Produktionsbereichen für Edelmetall neue Maßstäbe setzen. Gleichzeitig werden wir noch stärker die Errungenschaften unserer Digital Factory nutzen, um beispielsweise mit digitalen Zwillingen unseres Hüttennetzwerks die Stoffströme simultan nachvollziehen zu können. So setzen wir alle Hebel in Bewegung, den Führungsanspruch in unserer Branche auch in den Bereichen der Arbeits- und Werkssicherheit durchzusetzen – zum Wohle aller Stakeholder.

Fest steht, wir werden weiter investieren – in unser Kerngeschäft, in Verbesserungen und in Wachstum. Dazu zählt der im Juni 2023 erfolgreich durchgeführte Wartungsstillstand in unserem bulgarischen Werk, bei dem wir in Instandhaltung und Erweiterung investiert haben, genauso wie die weitere Umsetzung unserer Strategie. Die im Geschäftsjahr und bis zum Ende des Kalenderjahres 2023 genehmigten Investitionen umfassen in unserem Stammwerk in Hamburg das Projekt Complex Recycling Hamburg (CRH), die Mittel für wasserstofffähige Anodenöfen, die Ausbaustufe für unser Projekt Reduzierung Diffuser Emissionen (RDE) sowie die Edelmetallverarbeitung, das zweite Modul unseres Recyclingwerks Aurubis Richmond im US--Bundesstaat Georgia sowie im bulgarischen Pirdop den deutlichen Ausbau unserer Photovoltaikanlagen, die 50%ige Kapazitätserweiterung der Elektrolyse Glossar, Seite 272

"Mit unseren Produkten und Metallen sind wir sehr gut positioniert und bedienen Märkte, die ein enormes Wachstumspotenzial aufweisen."

Roland Harings, CEO

sowie ein Projekt zur Schlackenbehandlung Konverterschlacke: Glossar, Seite 273, welches zur Verbesserung des Umweltschutzes beiträgt und gleichzeitig unser Metallausbringen erhöht. Mit Aurubis Richmond in Georgia errichten wir die erste Sekundärhütte in den USA für komplexe Recyclingmaterialien Komplexe Materialien: Glossar, Seite 273. Nachdem wir Mitte 2022 mit den Bauarbeiten begonnen haben, schreitet das Projekt mit großen Schritten voran. Die erste Stufe der Anlage

"Sicherheit kann nicht nur eine Priorität sein, sondern muss ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Unternehmenskultur werden."

Dr. Heiko Arnold, COO

werden wir in der zweiten Jahreshälfte 2024 in Betrieb nehmen, die zweite Stufe dann 2026.

Im bestehenden Kerngeschäft planen wir zudem den nächsten großen Wartungsstillstand unseres Hamburger Werks für das Frühjahr 2024. Hier investieren wir in den eigentlichen Stillstand sowie die Ausbaustufe unserer Industriewärme und die bereits erwähnten Anodenöfen. Mit der zweiten Phase unseres Industriewärmeprojekts werden wir bis zu 20.000 zusätzliche Haushalte in Hamburg mit CO2-freier Wärme versorgen und damit in der Stadt Hamburg zusätzlich bis zu 100.000 t CO2 pro Jahr einsparen. Gleichzeitig wird unser Hamburger Werk eine der ersten Kupferhütten weltweit, die für den Reduktionsprozess Wasserstoff statt Erdgas im Anodenofen einsetzen kann. Diese Beispiele verdeutlichen die Fortschritte in der Dekarbonisierung unseres Unternehmens. Wir werden weiter große Anstrengungen in Forschung und Entwicklung unternehmen, um unser Ziel, deutlich vor 2050 klimaneutral zu wirtschaften, zu erreichen.

Auch in unserem Multimetall-Portfolio entwickeln wir neue Möglichkeiten für Aurubis. Im Fokus steht das wertvolle Element Lithium. Um dieses künftig im industriellen Maßstab wiederzugewinnen, forschen wir intensiv am Recycling von Altbatterien. Die 1,5 Jahre Testbetrieb unserer Pilotanlage haben bestätigt: Der von Aurubis entwickelte und patentierte Prozess funktioniert. Wir gewinnen rund 95% der Metalle aus der Schwarzmasse zurück. Dieser werthaltige Kern der Altbatterien beinhaltet neben Lithium auch Nickel, Kobalt, Mangan oder Grafit – Elemente, die insbesondere in Bezug auf die Elektromobilität strategisch von höchstem Interesse sind. Nach dem Erfolg des Pilotwerks nehmen wir im Frühjahr 2024 unsere Demonstrationsanlage in Betrieb, die einen entscheidenden Schritt hin zur industriellen Anwendung unseres Prozesses darstellt.

Das Geschäftsjahr in 150 Sekunden: aurubis.cdn.picturepark.com/v/l4X010K5/

Die Übersicht der Projektlandschaft zeigt: Aurubis wächst. Und das an bestehenden und neuen Standorten – in Deutschland, Europa und Nordamerika. Für unsere Standorte in Europa brauchen wir eine klare Perspektive, wenn wir als Unternehmen der energieintensiven Grundstoffindustrie hierzulande klimaneutral produzieren wollen und gleichzeitig international wettbewerbsfähig bleiben müssen. Die Politik in Europa und insbesondere in Deutschland muss dafür die Rahmenbedingungen schaffen. Und die Liste der Notwendigkeiten ist lang, sie reicht von Bürokratieabbau und beschleunigten Genehmigungsverfahren bis hin zu einer verlässlichen und wettbewerbsfähigen Energieversorgung. Wir brauchen ein klares Bekenntnis von Politik und Gesellschaft zu unserer Industrie, dem konkrete Taten folgen müssen.

Stichwort Klimaneutralität: Unser Nordstern steht, wir wollen deutlich vor 2050 klimaneutral produzieren. Dass unsere Anstrengungen, wie die Elektrifizierung unserer Prozesse, die Dekarbonisierung unserer Hüttenanlagen oder die Umstellung unserer Stromlieferungen auf CO2-freie Quellen, Früchte tragen, zeigen unsere jüngsten Life-Cycle-Assessment-Resultate. Sie dokumentieren die Umweltauswirkungen von nunmehr sieben Produktgruppen der Aurubis. Danach haben wir z.B. unseren CO2-Fußabdruck bei Kupferkathoden Glossar, Seite 273 seit 2013 um mehr als 35% reduziert. Heute liegt dieser mehr als 60% unter dem weltweiten Durchschnitt aller Kupferhütten. Für die weiteren Produktgruppen sind die Ergebnisse zum Teil noch beeindruckender: Bei Zinn unterbieten wir den weltweiten Durchschnitt sogar um 75%. Das zeigt klar: Wir meinen es ernst mit dem Thema Dekarbonisierung. Weitere Bestätigung unserer Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit erhielten wir im Oktober durch das Rating-Unternehmen EcoVadis. Hier zählen wir zu dem besten 1% unserer Branche. Mit 78 von 100 Punkten im Bewertungskatalog

hinsichtlich verantwortungsvoller Unternehmensführung hat sich Aurubis im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um fünf Punkte verbessert. Wir steigerten uns insbesondere in der Bewertungskategorie "Nachhaltige Beschaffung". Zudem trugen die umfassenden Copper-Mark-Zertifizierungen der Aurubis-Standorte zu der höheren Punktzahl bei: Nach Pirdop (2021) sowie Hamburg und Lünen (2022) hat das belgische Werk in Olen als vierter Standort im Aurubis-Hüttennetzwerk im September 2023 das international anerkannte Gütesiegel für eine verantwortungsvolle Kupferproduktion erhalten.

"Wir haben unseren CO2-Fußabdruck bei Kupferkathoden nochmals deutlich reduziert und liegen weiterhin mehr als 50% unter dem weltweiten Durchschnitt."

Inge Hofkens, COO

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben im Geschäftsjahr 2022/23 ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) Glossar, Seite 275 von 349 Mio. € (Vj. 532 Mio. €) erzielt. Erneut war eine hohe Anlagenperformance unseres konzernweiten Hüttennetzwerks in Kombination mit wichtigen Ergebnistreibern wie deutlich gestiegenen Schmelz- und Raffinierlöhnen Glossar, Seite 274 für Konzentrate, einer signifikanten

Erhöhung der Aurubis-Kupferprämie Kupferprämie: Glossar, Seite 273 und einer hohen Nachfrage nach Gießwalzdraht Glossar, Seite 272 ausschlaggebend für den Unternehmenserfolg. Die erheblichen finanziellen Auswirkungen aus der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen haben jedoch dazu geführt, dass wir unser Geschäftsjahr mit einem Ergebnis weit unter dem hervorragenden Vorjahr schließen mussten. Nach unserer Einschätzung wurde durch die initiierten und teilweise bereits implementierten (Präventiv-) Maßnahmen zur Förderung der Prozess- und Werkssicherheit das Sicherheitsniveau von Aurubis bereits deutlich erhöht und die erfolgreiche Entwicklung unseres Unternehmens wird

"Die erfolgreiche Entwicklung wird sich in den Ergebnissen der kommenden Jahre widerspiegeln, für das laufende Geschäftsjahr prognostizieren wir ein EBT zwischen 380 und 480 Mio. €."

Rainer Verhoeven, CFO

sich auch in den Ergebnissen der kommenden Jahre widerspiegeln. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr prognostizieren wir daher ein operatives EBT zwischen 380 und 480 Mio. €.

Aurubis befindet sich im größten Transformationsprozess seiner Geschichte. Wir setzen auf Wachstum, machen unser Geschäft zukunftsfest und nutzen die Chance, aus Rückschlägen zu lernen, um gestärkt daraus hervorzugehen. Unser Unternehmen hat die Fähigkeiten, die Menschen und die Mittel, damit wir künftig noch mehr Metalle auf nachhaltige Weise produzieren, die die Welt auf dem Weg zur Dekarbonisierung so dringend benötigt. Das ist gut für uns, das ist aber auch gut für die Gesellschaft, in der wir wirtschaften, Steuern zahlen und sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen.

Wir freuen uns, wenn Sie Aurubis auf diesem spannenden Weg weiter begleiten.

Roland Harings Dr. Heiko Arnold Inge Hofkens Rainer Verhoeven

Der Vorstand

Roland Harings, Hamburg

Geb.: 28.06.1963, deutscher Staatsbürger Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor Bestellt seit dem 20.05.2019 bis zum 30.06.2027

Dr. Heiko Arnold, Hamburg

Geb.: 07.05.1966, deutscher Staatsbürger Produktionsvorstand (COO Custom Smelting & Products) Bestellt seit dem 15.08.2020 bis zum 14.08.2028

  • » Aurubis Olen NV/SA, Olen, Belgien1 Director bis zum 31.12.2022
  • » Aurubis Bulgaria AD, Pirdop, Bulgarien1 Member of the Board of Directors
  • » Aurubis Italia Srl, Avellino, Italien1 Chairman of the Board of Directors
  • » Metallo Group Holding NV, Beerse, Belgien1 Chairman of the Board of Directors bis zum 31.12.2022
  • » Aurubis Beerse NV, Beerse, Belgien1 Chairman of the Board of Directors bis zum 31.12.2022
  • » Aurubis Berango S.L.U., Berango, Spanien1 Chairman of the Board of Directors
  • » Aurubis Hong Kong Limited, Hongkong, China1 Sole Director

Inge Hofkens, Hamburg

Geb.: 24.09.1970, belgische Staatsbürgerin Produktionsvorstand (COO Multimetal Recycling) Bestellt seit dem 01.01.2023 bis zum 31.12.2025

  • » Aurubis Olen NV/SA, Olen, Belgien1 Chairman of the Board of Directors seit dem 01.01.2023 Director bis zum dem 31.12.2022
  • » Metallo Group Holding NV, Beerse, Belgien1 Chairman of the Board of Directors seit dem 01.01.2023
  • » Aurubis Beerse NV, Beerse, Belgien1 Chairman of the Board of Directors seit dem 01.01.2023
  • » Aurubis Berango S.L.U., Berango, Spanien1 Member of the Board of Directors

Rainer Verhoeven, Hamburg

Geb.: 02.12.1968, deutscher Staatsbürger Finanzvorstand Bestellt seit dem 01.01.2018 bis zum 31.12.2025

» Aurubis Olen NV/SA, Olen, Belgien1 Chairman of the Board of Directors bis zum 31.12.2022, Director seit dem 01.01.2023

1 Konzerngesellschaft der Aurubis AG.

Bericht des Aufsichtsrats

PROF. DR. FRITZ VAHRENHOLT Aufsichtsratsvorsitzender der Aurubis AG

das Geschäftsjahr 2022/23 war von außerordentlichen Ereignissen geprägt. Am Anfang des Geschäftsjahres war Aurubis von einer Cyber-Attacke betroffen, deren Auswirkungen aufgrund des sehr starken Engagements der Mitarbeiter gering gehalten werden konnten. Danach überschatteten mehrere Unfälle das Unternehmen, einer davon mit drei Todesopfern. Aurubis wurde im Werk Hamburg zum Ziel von kriminellen Handlungen, die wegen eines daraus resultierenden erheblichen Fehlbestands an Edelmetallen finanzielle Auswirkungen hatten.

Die Vorgänge haben den Aufsichtsrat veranlasst, den Sonderausschuss Sicherheit einzurichten, der den Vorstand bei der Aufarbeitung sowohl des schweren Arbeitsunfalls im Werk Hamburg im Mai 2023 als auch der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen begleitet. Der Vorstand hat nach Bekanntwerden der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen im Juni 2023 ein Projekt zur Förderung der Prozess- und Werkssicherheit geschaffen sowie renommierte externe Berater zur Unterstützung bei der Aufklärung der Ereignisse hinzugezogen, welche insbesondere die Aufgabe übernommen haben, den Sachverhalt der gegen

Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen aufzuklären, der Gesellschaft über den Untersuchungsfortgang zu berichten und spezifische Handlungsempfehlungen für Weiterentwicklungsmaßnahmen auszusprechen. Der Aufsichtsrat hat sich darüber hinaus von einer weiteren Anwaltskanzlei eigenständig beraten lassen.

Aufgrund des weiterhin sehr robusten Geschäftsmodells war es Aurubis trotz dieser Vorkommnisse möglich, ein operatives Ergebnis vor Steuern von 349 Mio. € zu erzielen. Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Führungspersonal sowie dem Vorstand für ihr außergewöhnliches Engagement im letzten Geschäftsjahr.

ZUSAMMENWIRKEN VON AUFSICHTSRAT UND VORSTAND

Gemeinsames Ziel von Vorstand und Aufsichtsrat ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts der Aurubis AG und ihrer Konzerngesellschaften.

In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse haben den Vorstand auch im Geschäftsjahr 2022/23 bei der Leitung des Unternehmens eng begleitet, sorgfältig überwacht, ihm beratend zur Seite gestanden sowie die ihnen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben umfassend wahrgenommen.

Der Aufsichtsrat wurde über die Ergebnis- und Geschäftsentwicklung des Konzerns und der einzelnen Segmente sowie über die Finanzlage des Unternehmens unterrichtet. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen hat der Vorstand erläutert und mit dem Aufsichtsrat diskutiert.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in schriftlichen Monatsberichten über die Unternehmensstrategie, die Planung sowie ausgewählte Geschäftsvorfälle der Gesellschaft und des Konzerns, die damit verbundenen Chancen und Risiken sowie Fragen der Compliance Glossar, Seite 272 informiert.

Auf Basis der Berichte des Vorstands hat der Aufsichtsrat für Aurubis bedeutende Geschäftsvorgänge ausführlich erörtert.

Den Beschlussvorschlägen des Vorstands hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung zugestimmt.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt zum Vorstand, insbesondere zum Vorstandsvorsitzenden, und hat sich mit ihm über aktuelle Entwicklungen ausgetauscht.

BERATUNGEN IM AUFSICHTSRAT

Im Geschäftsjahr 2022/23 fanden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen und drei außerordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Im schriftlichen Umlaufverfahren wurden drei Beschlüsse gefasst. Die Teilnahmequote der Aufsichtsratsmitglieder bei Aufsichtsratssitzungen lag bei 96%. Der Aufsichtsrat tagte in einer Sitzung zeitweise ohne die Anwesenheit des Vorstands.

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Teilnahmequote der Mitglieder für die Aufsichtsratssitzungen und die Sitzungen der jeweiligen Ausschüsse.

Individualisierte Offenlegung der Sitzungsteilnahme

Sitzungs
anwesenheit
Anwesenheit
Aufsichtsratsplenum 4 ordentliche Sitzungen,
1 konstituierende und
3 außerordentliche Sitzungen
sowie 1 Hauptversammlung
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
(Vorsitzender)
9/9 100%
Stefan Schmidt
(stellvertretender Vorsitzender
bis zur Hauptversammlung 2023)
9/9 100%
Jan Koltze
(stellvertretender Vorsitzender
seit der Hauptversammlung 2023)
9/9 100%
Deniz Filiz Acar 9/9 100%
Andrea Bauer
(bis zur Hauptversammlung 2023)
3/4 75%
Kathrin Dahnke
(seit der Hauptversammlung 2023)
4/5 80%
Christian Ehrentraut 9/9 100%
Gunnar Groebler 9/9 100%
Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob
(bis zur Hauptversammlung 2023)
2/4 50%
Prof. Dr. Markus Kramer
(seit der Hauptversammlung 2023)
5/5 100%
Dr. Stephan Krümmer 9/9 100%
Dr. Elke Lossin 9/9 100%
Sitzungs
anwesenheit Anwesenheit
Daniel Mrosek
(seit der Hauptversammlung 2023) 5/5 100%
Dr. Sandra Reich 9/9 100%
Melf Singer
(bis zur Hauptversammlung 2023) 4/4 100%
Personal-/Vergütungsausschuss 2 Sitzungen
Prof. Dr. Markus Kramer
(Vorsitzender)
2/2 100%
Deniz Filiz Acar 2/2 100%
Christian Ehrentraut 2/2 100%
Gunnar Groebler 2/2 100%
Jan Koltze 2/2 100%
Dr. Sandra Reich 2/2 100%
Stefan Schmidt 2/2 100%
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt 2/2 100%
Prüfungsausschuss
(Audit Committee)
5 Sitzungen
Dr. Stephan Krümmer
(Vorsitzender)
5/5 100%
Deniz Filiz Acar
(seit der Hauptversammlung 2023)
2/3 66%
Kathrin Dahnke
(seit der Hauptversammlung 2023)
2/3 66%
Gunnar Groebler
(bis zur Hauptversammlung 2023)
2/2 100%
Jan Koltze 5/5 100%
Dr. Elke Lossin 5/5 100%
Dr. Sandra Reich 5/5 100%
Melf Singer
(bis zur Hauptversammlung 2023) 2/2 100%
Technikausschuss 4 Sitzungen
Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob
(Vorsitzender bis zur
Hauptversammlung 2023)
2/2 100%
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
(Vorsitzender seit der
Hauptversammlung 2023) 2/2 100%
Christian Ehrentraut 4/4 100%
Gunnar Groebler
(seit der Hauptversammlung 2023)
2/2 100%
Dr. Stephan Krümmer 4/4 100%
Daniel Mrosek
(seit der Hauptversammlung 2023)
2/2 100%
Stefan Schmidt 4/4 100%
Sitzungs
anwesenheit
Anwesenheit
Nominierungsausschuss 1 Sitzung vor HV 2023
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt 1/1 100%
Gunnar Groebler 1/1 100%
Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob 1/1 100%
Dr. Stephan Krümmer 1/1 100%
Sonderausschuss Sicherheit ab dem
14.09.2023
2 Sitzungen
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Vermittlungsausschuss tagte im Geschäftsjahr nicht
Dr. Elke Lossin 2/2 100%
Jan Koltze 2/2 100%
Gunnar Groebler 2/2 100%
(Vorsitzender) 2/2 100%

Gegenstand regelmäßiger Beratung im Plenum des Aufsichtsrats waren der Geschäftsverlauf, die Beschäftigung im Konzern und die Entwicklungen des Ergebnisses sowie der Rohstoff- und Devisenmärkte. Der Aufsichtsrat befasste sich ebenfalls mit der Finanzlage und dem Stand der Investitionen. Insbesondere begleitete der Aufsichtsrat die Umsetzung der Konzernstrategie sowie den Bau des Recyclingwerks in den USA und beschäftigte sich intensiv mit dem schweren Arbeitsunfall im Werk Hamburg im Mai 2023 sowie dem Fehlbestand an Edelmetallen aufgrund der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen. In den Sitzungen wurde von den Vorsitzenden des Personal-/Vergütungs-, des Prüfungs- und des Technikausschusses über deren Arbeit, die beschlossenen Vorschläge sowie die erzielten Ergebnisse berichtet.

Am 28.10.2022 genehmigte der Aufsichtsrat im Umlaufverfahren die Entsprechenserklärung, die am 01.11.2022 veröffentlicht wurde.

In der Sitzung vom 06.12.2022 standen das Performance Improvement Program (PIP), der Cyber-Angriff sowie diverse Investitionsanträge im Mittelpunkt der Beratung. Der Aufsichtsrat genehmigte das Projekt "Complex Recycling Hamburg (CRH)" in Hamburg, die digitale Modernisierung und Migration auf S/4HANA sowie die Erweiterung der Photovoltaikanlage in

Pirdop und den Bau einer Luftzerlegungsanlage in Lünen. Zudem beschloss der Aufsichtsrat eine Änderung des Geschäftsverteilungsplans.

In der außerordentlichen hybriden Sitzung vom 20.12.2022 standen die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses 2021/22 mit dem darin enthaltenen Corporate-Governance-Bericht sowie die Vorbereitung der Hauptversammlung 2023 im Mittelpunkt. Darüber hinaus genehmigte der Aufsichtsrat die Erweiterung des in Bau befindlichen Recyclingwerks in Richmond, USA ("Richmond 2").

In der Sitzung am 15.02.2023 berichtete der Vorstand zum laufenden Geschäft. Der Aufsichtsrat stimmte der Investition zur Erweiterung der Elektrolyse in Pirdop zu und genehmigte den Bau neuer Anodenöfen sowie einen weiteren Investitionsantrag für den Stillstand 2024 "FSH 2024, Phase 1", jeweils in Hamburg.

Auf der nach der Hauptversammlung am 16.02.2023 stattfindenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wurden der Vorsitzende, der stellvertretende Vorsitzende sowie die Mitglieder der Ausschüsse gewählt.

In der außerordentlichen Sitzung vom 03.04.2023 berichtete der Vorstand über den Status des Baus des Recyclingwerks in Richmond, USA. Der Aufsichtsrat genehmigte die Bestellung des neuen Managing Director für diesen Standort.

In der Sitzung vom 07.06.2023 berichtete der Vorstand zu den tödlichen Arbeitsunfällen im Werk Hamburg und erläuterte Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und -kultur. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats beschlossen, ihr Sitzungsgeld für die Hinterbliebenen der verunglückten Mitarbeiter zu spenden. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich erneut mit dem Projekt in Richmond, USA, und dem Investitionsantrag für den Stillstand 2024 "FSH 2024, Phase 2" in Hamburg. Die Sitzung fand am Standort in Stolberg statt, bei dem der Aufsichtsrat das nach der Flutkatastrophe wieder instand gesetzte Werk besichtigte und den Mitarbeitern für ihre Leistung dankte.

Am 31.07.2023 genehmigte der Aufsichtsrat im Umlaufbeschluss das Projekt "Anodenofen 2.0" in Hamburg.

In der Sitzung vom 14.09.2023 standen die gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen im Mittelpunkt, die wegen eines daraus resultierenden erheblichen Fehlbestands an Metallen finanzielle Auswirkungen hatten und zu der Ad-hoc-Mitteilung vom 31.08.2023 führten. Zur Aufarbeitung des schweren Arbeitsunfalls im Werk Hamburg im Mai 2023 und der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen beschloss der Aufsichtsrat, einen Sonderausschuss Sicherheit zu bilden, welcher im Berichtszeitraum regelmäßig tagte. Der Vorstand berichtete zur Werkssicherheit mit dem Fokus auf das Werk Hamburg. Zuletzt führte der Aufsichtsrat eine Selbstbeurteilung durch und genehmigte die Mittelfristplanung für das Geschäftsjahr 2023/24. Die finanziellen Auswirkungen des festgestellten erheblichen Fehlbestands an Metallen – als Folge der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen – waren nach Abschluss einer Sonderinventur zudem Gegenstand einer weiteren Ad-hoc-Mitteilung vom 19.09.2023. In der anschließenden außerordentlichen Aufsichtsratssitzung informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über das Ergebnis der Sonderinventur und die finanziellen Auswirkungen.

Entsprechend dem freiwilligen Verzicht des Gesamtvorstands hat der Aufsichtsrat am 29.09.2023 beschlossen, aufgrund der fortlaufenden Aufarbeitung der kriminellen Handlungen sowie der schweren Arbeitsunfälle im Werk Hamburg im Geschäftsjahr 2022/23 die individuelle Zielerreichung im Rahmen der variablen Vergütung insgesamt für alle Vorstandsmitglieder auf 0% festzulegen. Des Weiteren legte der Aufsichtsrat die individuellen Ziele für das Geschäftsjahr 2023/24 sowie die Zielwerte für den Performance Share Plan fest.

AUSSCHÜSSE

Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt sechs Ausschüsse (inklusive des Sonderausschusses Sicherheit) gebildet, um die Arbeit im Plenum effektiv zu unterstützen. Die Ausschüsse bereiteten die Beschlüsse des Aufsichtsrats sowie die Themen vor, die im Plenum zu behandeln waren. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz hat im Berichtsjahr nicht getagt.

Ausführungen zur Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse finden sich ebenso in der diesjährigen Erklärung zur Unternehmensführung.

ARBEIT DES PERSONAL-/VERGÜTUNGSAUSSCHUSSES

Der Personal-/Vergütungsausschuss trat im Berichtszeitraum zweimal zusammen. Er befasste sich mit dem Talentmanagement und der Entwicklung interner Vorstandskandidaten sowie der Personalsituation am Standort Richmond, USA. Darüber hinaus befasste sich der Personal-/Vergütungsausschuss mit der Erarbeitung eines Vorschlags zur Zielerreichung der individuellen Vorstandsvergütungsziele für das Geschäftsjahr 2022/23 sowie der Festlegung der individuellen Vorstandsvergütungsziele für das Geschäftsjahr 2023/24.

ARBEIT DES TECHNIKAUSSCHUSSES

Der Technikausschuss trat im Berichtszeitraum viermal zusammen und diskutierte intensiv diverse Investitionsprojekte und bereitete entsprechende Entscheidungen des Gesamtaufsichtsrats vor. Neben der Begleitung des Baus der Recyclinganlage in Richmond County, USA, sowie der geplanten Erweiterung "Richmond 2" beschäftigte sich der Ausschuss u. a. mit der Stillstandsplanung in Hamburg und Pirdop. Der Vorstand berichtete dem Ausschuss des Weiteren über die Planung neuer Anodenöfen und das Projekt "Complex Recycling Hamburg (CRH)" in Hamburg, die Erweiterung der Elektrolyse in Pirdop und den Bau einer Luftzerlegungsanlage in Lünen. Ebenso befasste sich der Ausschuss als Reaktion auf die schweren Arbeitsunfälle in Hamburg intensiv mit der Arbeitssicherheit in den Werken und mit strategischen Maßnahmen zur Sicherheitskultur im Aurubis-Konzern.

ARBEIT DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES (AUDIT COMMITTEE)

Der Prüfungsausschuss trat im Berichtszeitraum fünfmal zusammen. In vier Sitzungen prüfte er die Quartalsberichte bzw. den Konzern- und Jahresabschluss des abgelaufenen Geschäftsjahres und erörterte diese mit dem Vorstand. Er befasste sich außerdem mit der Prüfung der Rechnungslegung, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie mit der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems. Des Weiteren wurden Themen im Bereich der Nachhaltigkeit, beispielsweise die Sustainability Policy, Copper-Mark-Zertifizierungen und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die Prüfung des nichtfinanziellen Berichts und der Compliance innerhalb des Aurubis-Konzerns behandelt. Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich mit dem Cyber-Risiko und der Umsetzung entsprechender Schutzmaßnahmen. In der Sitzung vom 01.08.2023 stand die aktuelle Entwicklung der

Aufarbeitung der zum damaligen Kenntnisstand gegen die Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen im Werk Hamburg im Mittelpunkt der Diskussion. In der fünften Sitzung befasste sich der Ausschuss mit dem Budget und der Mittelfristplanung für das Geschäftsjahr 2023/24.

Der Prüfungsausschuss empfahl dem Aufsichtsrat die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022/23.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Berichtsjahr, Herr Dr. Stephan Krümmer, sowie das Ausschussmitglied Frau Kathrin Dahnke verfügen entsprechend § 107 Abs. 4 i. V. m. § 100 Abs. 5 AktG und dem Grundsatz 15 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28.04.2022 (DCGK 2022) aus ihrer beruflichen Praxis über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen, internen Kontrollverfahren und der Abschlussprüfung. Beide sind keine ehemaligen Vorstandsmitglieder der Gesellschaft. Weitere Expertin gemäß § 100 Abs. 5 AktG im Prüfungsausschuss ist Frau Dr. Sandra Reich, die ebenso über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen, internen Kontrollverfahren und der Abschlussprüfung verfügt.

Neben der Erteilung des Prüfungsauftrags und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer legte der Ausschuss seine Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung 2022/23 fest. Diese sind:

  • » Revenue Recognition inkl. zugrunde liegendem IKS
  • » Prüferische Begleitung des aktuellen Projektstatus "Fusion"
  • » Metallergebnis

Der Aufsichtsrat hat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags die Erklärung der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zu deren Unabhängigkeit eingeholt. Die Prüfungen erfolgten nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. festgelegten Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung; ergänzend wurden die International Standards on Auditing beachtet. Sie umfassten auch das Risikomanagement und die Einhaltung der Berichtspflichten zur Corporate Governance nach § 161 AktG.

Vertreter des Abschlussprüfers haben an drei Sitzungen des Prüfungsausschusses teilgenommen und berichteten über die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses.

ARBEIT DES SONDERAUSSCHUSSES SICHERHEIT

Der vom Aufsichtsrat gebildete Sonderausschuss Sicherheit tagte im Berichtszeitraum regelmäßig. Er befasste sich sowohl mit dem schweren Arbeitsunfall im Werk Hamburg im Mai 2023 und den Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Arbeitssicherheit als auch mit den gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen, die wegen eines daraus resultierenden erheblichen Fehlbestands an Edelmetallen finanzielle Auswirkungen hatten.

CORPORATE GOVERNANCE UND ENTSPRECHENSERKLÄRUNG

Die regelmäßige Selbstbeurteilung wurde vom Aufsichtsrat in der Sitzung am 14.09.2023 durchgeführt. Im freien Diskurs stellte der Aufsichtsrat seine Effizienz und die seiner Ausschüsse fest.

Über die Corporate Governance bei der Aurubis AG berichteten Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Grundsatz 23 DCGK 2022 in der Erklärung zur Unternehmensführung und im Bericht zur Corporate Governance.

Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG haben am 30.10.2023 die aktualisierte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und unter www.aurubis.com dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht. Die Aurubis AG entspricht den Kodexempfehlungen mit zwei Ausnahmen. Nähere Informationen hierzu können der Entsprechenserklärung entnommen werden.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden bei der Amtseinführung u. a. von der Rechtsabteilung geschult und durch den Vorstand über die Besonderheiten des Geschäftsmodells der Gesellschaft unterrichtet. Ferner werden Werksführungen durchgeführt. Bei Bedarf, z.B. durch neue regulatorische Anforderungen, werden die Mitglieder des Aufsichtsrats weitergehend informiert und bilden sich entsprechend fort.

INTERESSENKONFLIKTE

Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren ist, traten nicht auf. Wesentliche Geschäfte mit einem Vorstandsmitglied bzw. nahestehenden Personen oder Unternehmen gab es keine.

PRÜFUNG DES ABSCHLUSSES DER AURUBIS AG UND DES KONZERNS

Der vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellte Jahresabschluss der Gesellschaft und der nach internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023 sowie der zusammengefasste Lagebericht für die Gesellschaft und den Konzern wurden gemäß Beschluss der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 16.02.2023 und der anschließenden Auftragserteilung durch den Aufsichtsrat von der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, geprüft. Der verantwortliche Wirtschaftsprüfer für die Prüfung des Konzerns und der Gesellschaft ist Herr Christian Dinter. Der Abschlussprüfer erteilte jeweils uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, ist seit dem Geschäftsjahr 2018/19 als Abschlussprüfer bestellt und hat Aurubis zum fünften Mal geprüft.

Am 19.12.2023 fand die Bilanzaufsichtsratssitzung statt. Alle Aufsichtsratsmitglieder erhielten rechtzeitig vor dieser Sitzung die Jahresabschlussunterlagen, die Prüfungsberichte sowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns und alle sonstigen Vorlagen. Diese Unterlagen wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats ausführlich besprochen. Der Abschlussprüfer nahm an dieser Sitzung teil, berichtete ausführlich über den Prüfungsverlauf sowie die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte und die Diskussion der Unterlagen sowie seiner ergänzenden Ausführungen zur Verfügung.

Nach ausführlicher Besprechung der Prüfungsergebnisse und nach eingehender Auseinandersetzung mit dem Bericht des Abschlussprüfers sowie dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns und auf Basis seiner eigenen Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts für die Gesellschaft und den Konzern stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung

durch den Abschlussprüfer zu. Der Aufsichtsrat stellte fest, dass keine Einwendungen zu erheben sind, und billigte in der Bilanzsitzung gemäß den Empfehlungen des Prüfungsausschusses den Jahresabschluss, der damit festgestellt ist, sowie den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns an.

PRÜFUNG DES GESONDERTEN NICHTFINANZIELLEN BERICHTS

Der Aufsichtsrat hat die nichtfinanzielle Berichterstattung geprüft und keine Bedenken erhoben.

Der Aufsichtsrat hat die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zur Prüfung hinzugezogen. Deloitte kam zu dem Ergebnis, dass auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise keine Sachverhalte bekannt geworden sind, die Deloitte zu der Auffassung gelangen lassen, dass die geprüften Bestandteile des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts der Aurubis AG für den Zeitraum vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b, 315c i. V. m. 289b bis 289e HGB und mit der EU-Taxonomie-Verordnung und weiteren Rechtsakten bzw. Auslegungen aufgestellt worden ist.

VERÄNDERUNGEN IM AUFSICHTSRAT

Frau Andrea Bauer, Herr Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob und Herr Melf Singer sind mit Ablauf der Hauptversammlung am 16.02.2023 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Wir danken den Aufsichtsräten für ihr langjähriges, erfolgreiches Wirken zum Wohle des Aurubis-Konzerns. Von der Hauptversammlung neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Frau Kathrin Dahnke, Herr Prof. Dr. Markus Kramer und Herr Daniel Mrosek.

Hamburg, den 19.12.2023

Der Aufsichtsrat

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Vorsitzender

Der Aufsichtsrat

Detaillierte Lebensläufe der Mitglieder des Aufsichtsrats finden Sie auf unserer Konzernseite www.aurubis.com/ueber-uns/management/aufsichtsrat.

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Hamburg

Vorsitzender des Aufsichtsrats Derzeit keine ausgeübte Berufstätigkeit

» Encavis AG, Hamburg1 Mitglied des Aufsichtsrats

Jan Koltze, Hamburg2

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats seit dem 16.02.2023

Bezirksleiter IG BCE Hamburg-Harburg

  • » Beiersdorf AG, Hamburg1 Mitglied des Aufsichtsrats
  • » ExxonMobil Central Europe Holding GmbH, Hamburg Mitglied des Aufsichtsrats
  • » Maxingvest AG, Hamburg Mitglied des Aufsichtsrats

Deniz Filiz Acar, Hamburg2

Freigestelltes Betriebsratsmitglied und stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Aurubis AG, Hamburg Stellv. Ausbildungsleiterin im Bereich HR Ausbildung

» Keine weiteren Mandate

Kathrin Dahnke, Bielefeld – seit dem 16.02.2023

Selbstständige Unternehmensberaterin

  • » Fraport AG, Frankfurt am Main1, seit dem 23.05.2023 Mitglied des Aufsichtsrats
  • » B. Braun SE, Melsungen Mitglied des Aufsichtsrats
  • » Knorr-Bremse AG, München1 Mitglied des Aufsichtsrats
  • » Jungheinrich AG, Hamburg1 Mitglied des Aufsichtsrats

Christian Ehrentraut, Lünen2

Freigestelltes Betriebsratsmitglied und Betriebsratsvorsitzender der Aurubis AG, Lünen

Stellv. Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats

Stellv. Schichtleiter in der Abteilung Schmelzbetriebe, Bereich KRS/MZO

» Keine weiteren Mandate

Gunnar Groebler, Hamburg

Vorsitzender des Vorstands der Salzgitter AG, Salzgitter1

  • » Ilsenburger Grobblech GmbH, Ilsenburg3 Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • » KHS GmbH, Dortmund3 Mitglied des Aufsichtsrats
  • » Mannesmann Precision Tubes GmbH, Mülheim/Ruhr3 Mitglied des Aufsichtsrats
  • » Peiner Träger GmbH, Peine3 Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • » Salzgitter Flachstahl GmbH, Salzgitter3 Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • » Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH, Mülheim/Ruhr3 Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • » Salzgitter Mannesmann Handel GmbH, Düsseldorf3 Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • » Semco Maritime A/S, Esbjerg, Dänemark Mitglied des Board of Directors

Prof. Dr. Markus Kramer, Heidelberg – seit dem 16.02.2023

Executive Director der KMH Optimum GmbH, Heidelberg

» BCT Technology AG, Willstätt Mitglied des Aufsichtsrats

2 Von der Belegschaft gewählt.

1 Börsennotiertes Unternehmen.

3 Konzerngesellschaft der Salzgitter AG.

Dr. Stephan Krümmer, Hamburg

Derzeit keine ausgeübte Berufstätigkeit

» Keine weiteren Mandate

Dr. Elke Lossin, Buchholz in der Nordheide2

Betriebsleiterin im Analytischen Labor der Aurubis AG, Hamburg

» Keine weiteren Mandate

Daniel Mrosek, Stolberg2 – seit dem 16.02.2023

Freigestelltes Betriebsratsmitglied und Betriebsratsvorsitzender der Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG, Stolberg Verfahrensmechaniker

» Keine weiteren Mandate

Dr. Sandra Reich, Gräfelfing

Selbstständige Unternehmensberaterin für Sustainable Finance

  • » Talanx AG, Hannover1 Mitglied des Aufsichtsrats
  • » GLS Gemeinschaftsbank eG, Bochum Mitglied des Aufsichtsrats

Stefan Schmidt, Lüdinghausen2

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats bis zum 16.02.2023

Leiter Operations Recyclingzentrum der Aurubis AG, Lünen

» Keine weiteren Mandate

Andrea Bauer, Dortmund – bis zum 16.02.2023

Ehem. Chief Financial Officer der Nobian B.V., Amersfoort, Niederlande

  • » technotrans SE, Sassenberg1 Mitglied des Aufsichtsrats
  • » Noventi SE, München Mitglied des Aufsichtsrats

Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob, Dinslaken – bis zum 16.02.2023

Derzeit keine ausgeübte Berufstätigkeit

» Albert-Schweitzer-Einrichtungen für Behinderte gGmbH, Dinslaken

Mitglied des Aufsichtsrats

  • » RWTÜV GmbH, Essen Mitglied des Aufsichtsrats
  • » TÜV Nord AG, Hannover Mitglied des Aufsichtsrats
  • » Universitätsklinikum Essen, Essen Mitglied des Aufsichtsrats

Melf Singer, Schwarzenbek2 – bis zum 16.02.2023

Tagschichtmeister Produktion Säurebetriebe der Aurubis AG, Hamburg

» Keine weiteren Mandate

Ausschüsse des Aufsichtsrats seit dem 16.02.2023

Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender) Jan Koltze (stellvertretender Vorsitzender) Gunnar Groebler Dr. Elke Lossin

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Dr. Stephan Krümmer (Vorsitzender) Deniz Filiz Acar Kathrin Dahnke Jan Koltze Dr. Elke Lossin Dr. Sandra Reich

2 Von der Belegschaft gewählt.

1 Börsennotiertes Unternehmen.

Personal-/Vergütungsausschuss

Prof. Dr. Markus Kramer (Vorsitzender) Deniz Filiz Acar Christian Ehrentraut Gunnar Groebler Jan Koltze Dr. Sandra Reich Stefan Schmidt Prof. Dr. Fritz Vahrenholt

Nominierungsausschuss

Kathrin Dahnke (Vorsitzende) Gunnar Groebler Prof. Dr. Markus Kramer Dr. Stephan Krümmer

Technikausschuss

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender) Christian Ehrentraut Gunnar Groebler Dr. Stephan Krümmer Daniel Mrosek Stefan Schmidt

Sonderausschuss Sicherheit seit dem 14.09.2023

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender) Gunnar Groebler Jan Koltze Dr. Elke Lossin

Ausschüsse des Aufsichtsrats bis zum 16.02.2023

Vermittlungsausschuss gemäß

§ 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender) Stefan Schmidt (stellvertretender Vorsitzender) Andrea Bauer Christian Ehrentraut

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Dr. Stephan Krümmer (Vorsitzender) Gunnar Groebler Jan Koltze Dr. Elke Lossin Dr. Sandra Reich Melf Singer

Personal-/Vergütungsausschuss

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender) Deniz Filiz Acar Andrea Bauer Christian Ehrentraut Gunnar Groebler Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob Jan Koltze Stefan Schmidt

Nominierungsausschuss

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender) Gunnar Groebler Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob Dr. Stephan Krümmer

Technikausschuss

Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob (Vorsitzender) Christian Ehrentraut Dr. Stephan Krümmer Stefan Schmidt

Corporate Governance

Bericht zur Corporate Governance und Erklärung zur Unternehmensführung

Die Prinzipien verantwortungsbewusster und nachhaltiger Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Leitungs- und Kontrollgremien der Aurubis AG. Der Vorstand berichtet in dieser Erklärung – zugleich auch für den Aufsichtsrat – gemäß Grundsatz Nummer 23 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28.04.2022 und gemäß §§ 289f, 315d HGB über die Unternehmensführung.

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG UND BERICHTERSTATTUNG ZUR CORPORATE GOVERNANCE

§ 161 Aktiengesetz (AktG) verpflichtet Vorstand und Aufsichtsrat einer in Deutschland börsennotierten Aktiengesellschaft, einmal jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und aus welchem Grund nicht.

Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im Geschäftsjahr 2022/23 mehrfach mit Themen der Corporate Governance beschäftigt und am 31.10.2023 gemeinsam die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben. Die Erklärung wurde der Öffentlichkeit unter www.aurubis.com/ueber-uns/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht. Dort sind auch die Entsprechenserklärungen der letzten fünf Jahre permanent öffentlich zugänglich.

WORTLAUT DER ENTSPRECHENSERKLÄRUNG

"Die Aurubis AG hat seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung am 01.11.2022 sämtlichen Empfehlungen der vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers am 27.06.2022 bekannt gemachten Fassung des Kodex vom 28.04.2022 ("DCGK 2022") entsprochen und wird den Empfehlungen des DCGK 2022 auch künftig entsprechen, mit folgenden Ausnahmen:

» G.10 (überwiegender Aktienkursbezug der variablen Vergütung)

Gemäß Empfehlung G.10 sollen die dem Vorstandsmitglied gewährten variablen Vergütungsbeträge überwiegend in

Aktien der Gesellschaft angelegt oder entsprechend aktienbasiert gewährt werden. Das Vergütungssystem beinhaltete bis zum 30.09.2023 als variable Vergütungsbestandteile einen Jahresbonus, ein Aktien-Deferral und einen Performance Cash Plan, wobei nur das Aktien-Deferral entsprechend aktienbasiert gewährt wurde. Der Zielbetrag des Aktien-Deferral betrug dabei 20% der variablen Vergütung, womit keine überwiegende Aktienkursbasierung der variablen Vergütung gegeben war.

Um zukünftig einen stärkeren Aktienkursbezug herzustellen, wurde mit Wirkung zum 01.10.2023 ein modifiziertes Vergütungssystem für alle aktiven Vorstandsmitglieder eingeführt. Der Performance Cash Plan ist dabei durch einen Performance Share Plan ersetzt worden. Die Hauptversammlung hat das Vergütungssystem in der Hauptversammlung vom 16.02.2023 gebilligt. Damit entsprechen wir seit dem 01.10.2023 den Empfehlungen des G.10 des DCGK.

» C.10 (Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder) Der Aufsichtsratsvorsitzende sowie der Vorsitzende des mit der Vorstandsvergütung befassten Ausschusses sollen unabhängig von der Gesellschaft und vom Vorstand sein. Herr Prof. Vahrenholt gehört dem Aufsichtsrat länger als 12 Jahre an und gilt damit nach C.7 DCGK 2022 als nicht unabhängig. Der Aufsichtsrat stellt bei der Auswahl seiner Mitglieder bzw. der Unterbreitung entsprechender Wahlvorschläge an die Hauptversammlung die fachliche und persönliche Qualifikation der Kandidaten in den Vordergrund. Dies gilt auch für die Bestellung von Prof. Vahrenholt.

Hamburg, den 30.10.2023

Für den Vorstand

Roland Harings Rainer Verhoeven Vorsitzender Mitglied

Für den Aufsichtsrat

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Vorsitzender"

VERGÜTUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT – BEZUGNAHME AUF DIE INTERNETSEITE DER AURUBIS AG

Auf der Internetseite der Aurubis AG unter www.aurubis.com/ verguetung werden der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2022/23 und der Vermerk des Abschlussprüfers gemäß § 162 des Aktiengesetzes, das geltende Vergütungssystem gemäß § 87a Absatz 1 und 2 Satz 1 und § 113 Absatz 1 des Aktiengesetzes sowie der letzte Vergütungsbeschluss gemäß § 120a Absatz 2 und § 113a Absatz 3 des Aktiengesetzes öffentlich zugänglich gemacht.

ANGABEN ZU RELEVANTEN UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKEN

Für die Aurubis AG bilden die einschlägigen Rechtsvorschriften, v. a. das Aktien-, Mitbestimmungs- und Kapitalmarktrecht, die Satzung, der Deutsche Corporate Governance Kodex sowie die Geschäftsordnungen des Aufsichtsrats und des Vorstands die Grundlagen für die Ausgestaltung von Führung und Kontrolle im Unternehmen. Über die gesetzlichen Pflichten hinaus hat Aurubis Werte und daraus abgeleitete Verhaltensgrundsätze definiert, die den Rahmen für das Verhalten und die Entscheidungen verbindlich vorgeben und Orientierung für das unternehmerische Handeln bieten. Die Werte und die Verhaltensgrundsätze sind auf der Website des Unternehmens im Bereich "Verantwortung" veröffentlicht. Jeder Mitarbeiter wird mit diesen konzernweit geltenden Werten und Verhaltensgrundsätzen (Code of Conduct) sowie den sich daraus ableitenden Unternehmensrichtlinien vertraut gemacht. Zu speziellen Themen finden Pflichtschulungen für (potenziell) betroffene Mitarbeiter statt (z.B. Kartellrecht, Antikorruption, Menschenrechte, Umweltschutz und Arbeitssicherheit).

FÜHRUNGSSTRUKTUR

Die Aurubis AG ist eine Gesellschaft deutschen Rechts, auf dem auch der Deutsche Corporate Governance Kodex beruht. Ein Grundprinzip des deutschen Aktienrechts ist das duale Führungssystem mit den Organen Vorstand und Aufsichtsrat, die durch eine strikte personelle Trennung zwischen dem Vorstand als Leitungsorgan und dem Aufsichtsrat als Überwachungsorgan gekennzeichnet und mit jeweils eigenständigen Kompetenzen ausgestattet sind. Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG arbeiten bei der Steuerung und Überwachung des Unternehmens eng und vertrauensvoll zum Wohle des Unternehmens zusammen.

ARBEITSWEISE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT SOWIE DEREN ZUSAMMENSETZUNG UND DEREN ZIELE

DER VORSTAND ARBEITSWEISE

Der Vorstand leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung frei von Weisungen Dritter nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung und seiner Geschäftsordnung sowie unter Berücksichtigung der Beschlüsse der Hauptversammlung. Der Vorstand vertritt die Gesellschaft gegenüber Dritten.

Der Vorstand als Leitungsorgan führt die Geschäfte der Gesellschaft mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse unter Berücksichtigung der Belange aller Stakeholder.

Der Vorstand identifiziert und bewertet die mit den Sozial- und Umweltfaktoren verbundenen Risiken und Chancen für das Unternehmen sowie die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit.

Es gilt der Grundsatz der Gesamtverantwortung, d.h., die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Sie arbeiten kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Ressorts. Ungeachtet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands die ihnen zugewiesenen Ressorts im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener Verantwortung. Die nähere Ausgestaltung der Zusammenarbeit des Vorstands der Aurubis AG ist in einer vom Aufsichtsrat erlassenen Geschäftsordnung für den Vorstand zusammengefasst. Diese regelt u. a. die Ressortzuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder, die dem Gesamtvorstand vorbehaltenen Angelegenheiten, die Beschlussfassung, namentlich erforderliche Beschlussmehrheiten, sowie die Rechte und Pflichten des Vorsitzenden des Vorstands.

Bestimmte Vorstandsentscheidungen von besonderem Gewicht bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Neben gesetzlichen Zustimmungsvorbehalten (insbesondere § 111b AktG) sind diese in einem vom Aufsichtsrat beschlossenen Katalog festgelegt.

So entscheidet der Aufsichtsrat beispielsweise über Beteiligungen an anderen Unternehmen – soweit die Maßnahme für den Konzern von wesentlicher Bedeutung ist – und über wesentliche Investitionen.

Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat zeitnah und umfassend schriftlich sowie in den turnusmäßigen Sitzungen über die Strategie, die Planung, die Geschäftsentwicklung, bedeutende Geschäftsvorfälle und die Risikolage des Konzerns einschließlich des Risikomanagements sowie über die Compliance, also die Maßnahmen zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von früher aufgestellten Planungen und Zielen sind vom Vorstand ausführlich zu erläutern und zu begründen.

Die Erstbestellung von Vorstandsmitgliedern erfolgt grundsätzlich für längstens drei Jahre.

ZUSAMMENSETZUNG UND ZIELE (DIVERSITÄTSKONZEPT)

Der Vorstand der Aurubis AG bestand im Geschäftsjahr 2022/23 zunächst aus drei Mitgliedern: Herr Roland Harings als Vorsitzender, Herr Dr. Heiko Arnold und Herr Rainer Verhoeven. Zum 01.01.2023 wurde Frau Inge Hofkens zum vierten Vorstandsmitglied (Chief Operations Officer Multimetal Recycling) bestellt.

Der Vorstand hat im Geschäftsjahr 2022/23 keine Ausschüsse gebildet.

Bei der Zusammensetzung des Vorstands orientiert sich der Aufsichtsrat in erster Linie an fachlichen Kenntnissen und persönlicher Eignung. Der Vorstand soll aufgrund seiner Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen in der Lage sein, seine Aufgaben in einem Unternehmen der Kupfer-/Metallbranche zu erfüllen und das Ansehen des Aurubis-Konzerns in der Öffentlichkeit zu wahren und zu fördern.

Des Weiteren hat der Aufsichtsrat für die Zusammensetzung des Vorstands ein Diversitätskonzept verabschiedet. Dieses berücksichtigt Aspekte wie beispielsweise Alter, Geschlecht, Bildungs- oder Berufshintergrund. So soll bei der Auswahl von Vorstandsmitgliedern neben deren Eignung nach persönlicher und fachlicher Kompetenz möglichst ein breites Spektrum von Kenntnissen und Erfahrungen sowie Bildungs- und Berufshintergründen abgedeckt werden. Als weiteres Kriterium seines Diversitätskonzepts soll der Vorstand in seiner Gesamtheit eine ausgewogene Altersstruktur aufweisen und damit sowohl jüngere Persönlichkeiten, die neueren Fachkenntnissen und Führungsmethoden näherstehen, als auch ältere Persönlichkeiten, die über größere Berufs-, Lebens- und Führungserfahrung verfügen, vorsehen. Bei gleicher Eignung nach persönlicher und fachlicher Kompetenz sollen möglichst sowohl weibliche als auch männliche Persönlichkeiten im Vorstand vertreten sein. Mit diesem Diversitätskonzept für die Zusammensetzung des Vorstands verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel, eine größtmögliche Vielfalt hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildungs- oder Berufshintergrund zu erreichen. Neben der höchstmöglichen individuellen Eignung der einzelnen Mitglieder sollen dadurch möglichst vielfältige Perspektiven in die Leitung des Unternehmens einfließen.

Mit Wirkung zum 01.01.2023 hat der Aufsichtsrat Frau Inge Hofkens zum vierten Vorstandsmitglied ernannt. Damit wird die gesetzliche Quote für die Bildung eines vierköpfigen Vorstands nach § 76 Abs. 3a AktG erfüllt. Damit entfällt die Pflicht zur Zielgrößensetzung für den Vorstand.

Vorstandsbestellungen sollen grundsätzlich bis zum Erreichen des 65. Lebensjahres begrenzt werden.

STAND DER UMSETZUNG DER ZIELE

Der Aufsichtsrat hat sich allgemein und bei personellen Veränderungen im Vorstand sehr intensiv mit Vielfalt im Vorstand beschäftigt und berücksichtigt bei personellen Veränderungen das beschlossene Diversitätskonzept. Das Diversitätskonzept wurde dabei so weit wie möglich umgesetzt. Als positives Ergebnis dieser Bemühungen ist insbesondere die Bestellung von Frau Inge Hofkens zum 01.01.2023 hervorzuheben, sodass sowohl Männer wie Frauen im Vorstand vertreten sind. Die Vorstandsmitglieder verfügen über ein breites Spektrum von Kenntnissen und Erfahrungen sowie Bildungs- und Berufshintergründen: Zwei Vorstandsmitglieder haben ein wirtschaftswissenschaftliches Studium, die weiteren beiden Vorstandsmitglieder haben technisch-naturwissenschaftliche Studien abgeschlossen. Alle Vorstandsmitglieder weisen persönliche Erfahrungen in internationalen Konzernen außerhalb von Deutschland auf und besitzen ein gutes Verständnis der Kunden- und Investorenlandschaft in internationalen Märkten. Die Regelaltersgrenze wird von keinem Vorstandsmitglied überschritten. Mit der Neubestellung von Frau Hofkens zum 01.01.2023 wurde die wirtschaftswissenschaftliche Kompetenz erweitert. Mit knapp 30 Jahren Erfahrung im Bereich des Multimetall-Recyclings und in verantwortungsvollen Management-Positionen bringt Frau Hofkens eine hervorragende Expertise mit, um das wachsende Recyclinggeschäft im integrierten, internationalen Hüttennetzwerk von Aurubis weiter voranzubringen.

NACHFOLGEPLANUNG

Der Aufsichtsrat sorgt gemeinsam mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung zur Besetzung des Vorstands. Die langfristige Nachfolgeplanung orientiert sich an der Unternehmensstrategie. Grundlage ist eine systematische Führungskräfteentwicklung mit den folgenden wesentlichen Elementen:

  • » einheitliches Führungsverständnis (Aurubis Leadership Behaviors) und Führungskompetenzen (Aurubis-Kompetenzmodell)
  • » frühzeitige Identifizierung (Potenzialmanagementprozess) und systematische Entwicklungsförderung geeigneter Potenzialkandidaten (Entwicklungsprogramme)
  • » Übertragung und erfolgreiche Übernahme von Führungsaufgaben mit wachsender Verantwortung

Mit welcher Persönlichkeit eine konkrete Vorstandsposition besetzt werden soll, entscheidet der Aufsichtsrat im Unternehmensinteresse und unter Würdigung aller Umstände des Einzelfalls.

Darüber hinaus bestehen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben gemäß § 76 Abs. 4 AktG auch Zielgrößen für den Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands. Die Zielgrößen müssen den angestrebten Frauenanteil an der jeweiligen Führungsebene beschreiben und bei Angaben in Prozent vollen Personenzahlen entsprechen.

Der Vorstand hat sich mit Beschluss vom 30.08.2021 das gesteigerte Ziel gesetzt, für die erste Führungsebene einen Frauenanteil von 30% (bzw. acht Frauen) und für die zweite Führungsebene eine Zielgröße von 25% (bzw. 32 Frauen) zu erreichen. Die genannten Ziele sollen vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2026 erreicht werden.

Der Frauenanteil in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands betrug zum Berichtsstichtag (30.09.2023) rund 26% (Vj. rund 24%), in der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands rund 18% (Vj. rund 22%). Der Frauenanteil in der ersten Führungsebene hat zum Berichtsstichtag zugenommen, die Quote in der zweiten Ebene hat dagegen abgenommen.

Die für das abgelaufene Geschäftsjahr relevanten Zielgrößen wurden nicht erreicht. Die Zunahme in der ersten und Abnahme in der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands ist v. a. auf eine Änderung des Geschäftsverteilungsplans sowie damit einhergehende Strukturänderungen und den Aufbau des Werks in Richmond zurückzuführen.

Der Vorstand strebt weiterhin eine angemessene Berücksichtigung von Frauen in der ersten und zweiten Führungsebene an. Für den Konzern ist es ein wichtiges Ziel, die Anzahl der Frauen in Führungspositionen weiter zu steigern – unabhängig von gesetzlichen Regelungen.

DER AUFSICHTSRAT ARBEITSWEISE

Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Überwachung und Beratung umfassen insbesondere auch Nachhaltigkeitsfragen. Er bestellt und entlässt die Mitglieder des Vorstands, beschließt das Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder und setzt deren jeweilige Gesamtvergütung fest. Ebenso definiert er bei Versorgungszusagen für die Vorstände das angestrebte Versorgungsniveau. Der Personal-/ Vergütungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsratsplenum entsprechende Vorschläge.

Der Aufsichtsrat wird in Strategie und Planung sowie in alle Fragen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung, besonders solche, die die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens grundlegend verändern, hat der Aufsichtsrat Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats festgelegt. Bei wesentlichen Ereignissen wird ggf. eine außerordentliche

Aufsichtsratssitzung einberufen. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr. Er hält auch zwischen den Sitzungen mit dem Vorstand, insbesondere mit dem Vorsitzenden, regelmäßig Kontakt und berät mit ihm aufkommende Fragen der Strategie, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Unternehmens. Der Aufsichtsrat tagt regelmäßig im Rahmen der Sitzungen ohne den Vorstand. In einer regulären Sitzung des Aufsichtsrats wird dazu Zeit für den Austausch der Aufsichtsratsmitglieder ohne Vorstand reserviert.

Für seine Arbeit hat sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung gegeben. Diese ist auf www.aurubis.com/ueber-uns/management/ aufsichtsrat zugänglich. Zur Vorbereitung der Sitzungen tagen die Vertreter der Aktionäre und der Arbeitnehmer in der Regel getrennt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden bei ihrer Amtseinführung sowie bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen angemessen unterstützt. So erfolgen grundsätzlich ausführliche Einweisungen in die Besonderheiten der Kupferbranche und des Geschäftsmodells. Bei besonderen, den Aufsichtsrat oder die Gesellschaft betreffenden Änderungen des regulativen Umfelds erfolgen Schulungen durch interne und externe Experten.

ZUSAMMENSETZUNG UND ZIELE (DIVERSITÄTSKONZEPT UND KOMPETENZPROFIL)

Dem mitbestimmten Aufsichtsrat der Aurubis AG gehören gemäß Satzung zwölf Mitglieder an, von denen nach Maßgabe des Mitbestimmungsgesetzes jeweils sechs von den Aktionären und den Arbeitnehmern gewählt werden. Die Amtsperioden sind derzeit identisch. Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wurden die Vertreter der Aktionäre bei der letzten Wahl zum Aufsichtsrat in der Hauptversammlung am 16.02.2023 einzeln gewählt. Die Amtsperiode des Aufsichtsrats wurde verkürzt und beträgt nunmehr vier statt fünf Jahre, die laufende Amtsperiode endet mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2027, die über die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2025/26 beschließen wird.

Der Aufsichtsrat hat am 13.09.2022 ein überarbeitetes Konzept zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats beschlossen, die die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex berücksichtigt. Das Konzept enthält konkrete Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, das Kompetenzprofil (einschließlich Expertisen zu den für das Unternehmen bedeutsamen Nachhaltigkeitsfragen) sowie ein Diversitätskonzept. Das nachfolgende Konzept wurde auf www.aurubis.com/ueber-uns/management/aufsichtsrat dauerhaft zugänglich gemacht.

Konzept zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat strebt eine Zusammensetzung an, die eine qualifizierte Kontrolle und Beratung des Vorstands durch den Aufsichtsrat sicherstellt.

Für die Wahl in den Aufsichtsrat sollen Kandidaten vorgeschlagen werden, die aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen, ihrer Integrität und Persönlichkeit die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem börsennotierten, international tätigen Unternehmen der Kupfer-/Metallindustrie wahrnehmen können.

Diese Ziele berücksichtigen die gesetzlichen Anforderungen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats sowie – soweit keine Abweichung erklärt wird – die entsprechenden Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK).

Neben den individuellen Anforderungen, die für jedes einzelne Mitglied gelten, gibt es für das Gesamtgremium ein Kompetenzprofil sowie ein Diversitätskonzept. Der Aufsichtsrat wirkt darauf hin, das Diversitätskonzept für seine Zusammensetzung als auch das Kompetenzprofil umzusetzen, indem er bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner die in seinem Konzept enthaltenen Aspekte berücksichtigt. Die letztendliche Entscheidung über die Zusammensetzung des Aufsichtsrats obliegt den Aktionären der Aurubis AG in der Hauptversammlung.

Auch die unternehmerische Mitbestimmung in der Aurubis AG trägt zur Vielfalt hinsichtlich beruflicher Erfahrungen und kultureller Herkunft bei. Eine Auswahlmöglichkeit in Bezug auf die Kandidaten der Arbeitnehmervertreter hat der Aufsichtsrat jedoch nicht.

Folgende Anforderungen und Zielsetzungen sollen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Aurubis AG gelten.

Anforderungen an die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder Fachliche Eignung

Aufsichtsratsmitglieder sollen über unternehmerische bzw. betriebliche Erfahrung und eine allgemeine Kenntnis der Kupfer-/ Metallbranche oder verwandter Branchen verfügen. Sie sollen aufgrund ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen in der Lage sein, die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem international tätigen Unternehmen zu erfüllen und das Ansehen des Aurubis-Konzerns in der Öffentlichkeit zu wahren.

Im Rahmen von Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung soll insbesondere auf Persönlichkeit, Integrität, Leistungsbereitschaft und Professionalität der Kandidaten geachtet werden.

Unabhängigkeit

Ein Aufsichtsratsmitglied ist im Sinne des DCGK als unabhängig anzusehen, wenn es unabhängig von der Aurubis AG und deren Vorstand und unabhängig von einem kontrollierenden Aktionär der Aurubis AG ist. Bei der Bewertung der Unabhängigkeit wird sich der Aufsichtsrat an den Empfehlungen des DCGK orientieren. Nach den Regeln des DCGK sollen mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig von der Aurubis AG und vom Vorstand sein.

Der Aufsichtsrat stellt die Unabhängigkeit der Arbeitnehmervertreter aufgrund einer Arbeitnehmervertretung oder eines Beschäftigungsverhältnisses mit einer Konzerngesellschaft grundsätzlich nicht infrage.

Zeitliche Verfügbarkeit

Jedes Aufsichtsratsmitglied stellt sicher, dass es den zu erwartenden Zeitaufwand zur ordnungsgemäßen Ausübung des Aufsichtsratsmandats aufbringen kann. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass jährlich mindestens vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen abgehalten werden, die jeweils angemessener Vorbereitung bedürfen, ausreichend Zeit für die Prüfung der Jahres- und Konzernabschlussunterlagen vorzusehen ist und bei Mitgliedschaft in einem oder mehreren Aufsichtsratsausschüssen weiterer zeitlicher Aufwand entsteht. Darüber hinaus können zusätzlich außerordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats oder eines Ausschusses zur Behandlung von Sonderthemen notwendig werden.

Neben den gesetzlichen Mandatsbeschränkungen sollen die empfohlenen Obergrenzen des DCGK für Aufsichtsratsmandate berücksichtigt werden.

Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder

In den Aufsichtsrat kann nicht gewählt werden, wer zum Zeitpunkt der Bestellung das 75. Lebensjahr vollendet hat.

Ehemalige Vorstandsmitglieder der Aurubis AG

Für ehemalige Vorstandsmitglieder der Aurubis AG gilt die aktienrechtliche Cooling-off-Periode von zwei Jahren. Zudem sollen dem Aufsichtsrat nicht mehr als zwei ehemalige Vorstandsmitglieder angehören.

Anforderungen an die Zusammensetzung des Gesamtgremiums

Kompetenzprofil für das Gesamtgremium

Der Aufsichtsrat soll insgesamt über die Kompetenzen verfügen, die angesichts der Aktivitäten des Aurubis-Konzerns als wesentlich erachtet werden. Hierzu gehören insbesondere vertiefte Erfahrungen und Kenntnisse in folgenden Kompetenzfeldern:

Kompetenzfeld Kompetenzbeschreibung

Management &
HR
Erfahrung und Kenntnisse in der Führung von
Industrieunternehmen bei strukturellen Änderungen
in der Branche, bei sonstigen Veränderungsprozessen
und Effizienzprogrammen
Erfahrung und Kenntnisse im internationalen
Personalmanagement, einschließlich Rekrutierung
und Entwicklung von Führungskräften
Technik Verständnis der Metallurgie und der Lieferkette
für ressourcen- und energieintensive
Industrieunternehmen
Digitalisierung Erfahrung mit der Digitalisierung von Industrie
prozessen und Unternehmen
Internationale
Erfahrung
Persönliche Erfahrung in der Führung von
Unternehmen in internationalen Schlüsselmärkten
außerhalb von Deutschland
Gutes Verständnis der Kunden-, Investoren- oder
Regulierungslandschaft an wichtigen internationalen
Standorten
Risiko-
management
Erfahrung im Umgang mit operativen, marktspezi
fischen, geopolitischen, finanziellen, rechtlichen und
Compliance-Risiken mithilfe interner Kontrollsysteme
Finanzen Vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in der
Anwendung internationaler Rechnungslegungs
grundsätze und interner Kontrollverfahren
Gute Kenntnisse der Unternehmensfinanzierung
und der Kapitalmärkte
Abschluss
prüfung
Fachwissen und persönliche Erfahrung in der Rech
nungslegung und Abschlussprüfung, einschließlich der
Nachhaltigkeitsberichterstattung
Environment,
Social and
Corporate
Kenntnisse der ESG-Faktoren und deren Bedeutung
für Aurubis, insbesondere als energieintensives
Unternehmen
Governance
(ESG)
Erfahrung im Bereich Nachhaltigkeit, nachhaltige
Technologien und Unternehmensverantwortung
Kenntnisse der gesetzlichen Bestimmungen und
Standards zur Corporate Governance und Compliance
für ein börsennotiertes Unternehmen (Deutscher
Corporate Governance Kodex, Marktmissbrauchs
verordnung etc.)
Strategie Erfahrung mit Strategieentwicklungs- und
­-umsetzungsprozessen
Erfahrung mit M&A-Prozessen

In Übereinstimmung mit dem Kompetenzprofil muss gemäß § 100 Abs. 5 AktG mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats über Sachverstand auf dem Gebiet Rechnungslegung und mindestens ein weiteres Mitglied des Aufsichtsrats über Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung verfügen; die Mitglieder müssen in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor, in dem die Gesellschaft tätig ist, vertraut sein.

Beschreibung des Diversitätskonzepts sowie seiner Ziele

Das soeben beschriebene Kompetenzprofil bildet zugleich einen wesentlichen Bestandteil des verfolgten Diversitätskonzepts. Insofern wird zunächst auf die vorstehenden Ausführungen zu den Zielen der Zusammensetzung und der Zielerreichung verwiesen. Ergänzend und insbesondere wird hervorgehoben, dass der Aufsichtsrat für seine Zusammensetzung im Hinblick auf Vielfalt (Diversity) insbesondere die Berücksichtigung einer ausgewogenen Altersstruktur sowie unterschiedlicher beruflicher und internationaler Erfahrungen, eine angemessene Beteiligung beider Geschlechter sowie unterschiedliche Ausbildungs- und Berufshintergründe anstrebt:

  • » Der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit soll eine ausgewogene Altersstruktur aufweisen und damit sowohl aus jüngeren, im Berufsleben stehenden Persönlichkeiten als auch aus älteren, berufs- und lebenserfahreneren Persönlichkeiten bestehen.
  • » Der Aufsichtsrat soll mit einer angemessenen Zahl von Mitgliedern besetzt sein, die persönliche Erfahrung in der Führung von Unternehmen in internationalen Schlüsselmärkten außerhalb von Deutschland und/oder ein gutes Verständnis der Kunden-, Investoren- oder Regulierungslandschaft an wichtigen internationalen Standorten aufweisen.
  • » Bei Aufsichtsratswahlen ist zu beachten, dass neben der Eignung nach persönlicher und fachlicher Kompetenz weibliche wie auch männliche Persönlichkeiten im Aufsichtsrat vertreten sind und dieser sich nach der gesetzlichen Vorgabe jeweils zu mindestens 30% aus Frauen bzw. Männern zusammensetzt.
  • » Der Aufsichtsrat setzt sich aus Persönlichkeiten zusammen, die aufgrund ihrer persönlichen und fachlichen Kompetenz geeignet sind und möglichst auch verschiedene Bildungshintergründe – u. a. technische, kaufmännische, juristische und andere geisteswissenschaftliche Ausbildungen – und verschiedene Berufshintergründe – u. a. Angehörige technischer, kaufmännischer und geisteswissenschaftlicher Berufe – aufweisen.

Stand der Umsetzung des Kompetenzprofils

Auf Basis der Ziele für seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat der Aurubis AG die folgende Übersicht über seine Qualifikationen ("Skill Matrix") erstellt:

Prof. Dr. Fritz
Vahrenholt
Jan
Koltze1
Deniz Filiz
Acar1
Kathrin
Dahnke
Christian
Ehrentraut1
Zugehörigkeitsdauer Mitglied seit 1999 2011 2019 2023 2019
Persönliche Eignung Unabhängigkeit
Mandatsbeschränkungen
Diversität Geschlecht männlich männlich weiblich weiblich männlich
Geburtsjahr 1949 1963 1978 1960 1965
Energieanlagen
Ausbildung Chemie elektroniker Industriekauffrau Betriebswirt Bergmechaniker
Staatsangehörigkeit deutsch deutsch deutsch deutsch deutsch
Kompetenzen Management & HR
Technik
Digitalisierung
Internationale Erfahrung
Risikomanagement
Finanzen
Abschlussprüfung
ESG
Strategie

Basierend auf jährlicher Selbsteinschätzung des Aufsichtsrats.

Ein Haken bedeutet zumindest gute Kenntnisse (2) auf einer Skala von 1 (sehr gute Kenntnisse) bis 6 (keine Kenntnisse).

1 Von der Belegschaft gewählt.

2 CEO des Mehrheitsaktionärs Salzgitter AG, unabhängig im Sinne von C.7 DCGK 2022.

Die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ist unter www.aurubis.com/ueber-uns/management/ aufsichtsrat abrufbar.

Stand der Umsetzung des Diversitätskonzepts

Das Konzept wurde so weit wie möglich umgesetzt. Auch insoweit ist zunächst auf die vorstehende Skill Matrix zu verweisen. Im Übrigen weist die Seite der Anteilseigner nach Ansicht des Aufsichtsrats eine ausgewogene Altersstruktur mit jüngeren und älteren Persönlichkeiten auf. Dies wird auch durch die festgelegte

Altersgrenze (siehe oben) abgesichert. Der Aufsichtsrat setzt sich nach der gesetzlichen Vorgabe zu mindestens 30% aus Frauen bzw. Männern zusammen. Dem Aufsichtsrat gehören Mitglieder mit unterschiedlichen Ausbildungen und Berufshintergründen an. Weitere Informationen zu den persönlichen und fachlichen Kompetenzen können der vorstehend dargestellten Skill Matrix sowie den Lebensläufen der Aufsichtsratsmitglieder entnommen werden, die auf www.aurubis.com/ueber-uns/management/aufsichtsrat dauerhaft zugänglich sind.

Gunnar
Groebler
Prof. Dr. Markus
Kramer
Dr. Stephan
Krümmer
Dr. Elke
Lossin1
Daniel
Mrosek1
Dr. Sandra
Reich
Stefan
Schmidt1
2021 2023 2018 2018 2023 2013 2018
( )
2
männlich männlich männlich weiblich männlich weiblich männlich
1972 1964 1956 1965 1989 1977 1967
Maschinenbau Wirtschaftswissen
schaften
Wirtschaftswissen
schaften
Chemie Verfahrens
mechaniker
Wirtschaftsrecht Metallurgie
deutsch deutsch deutsch deutsch deutsch deutsch deutsch

ANGEMESSENE ANZAHL UNABHÄNGIGER ANTEILSVERTRETER

Stand der Umsetzung des Kompetenzprofils

1 Von der Belegschaft gewählt.

aufsichtsrat abrufbar.

ESG Strategie Basierend auf jährlicher Selbsteinschätzung des Aufsichtsrats.

nen ("Skill Matrix") erstellt:

Auf Basis der Ziele für seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat der Aurubis AG die folgende Übersicht über seine Qualifikatio-

2 CEO des Mehrheitsaktionärs Salzgitter AG, unabhängig im Sinne von C.7 DCGK 2022.

Die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ist unter www.aurubis.com/ueber-uns/management/

Das Konzept wurde so weit wie möglich umgesetzt. Auch insoweit ist zunächst auf die vorstehende Skill Matrix zu verweisen. Im Übrigen weist die Seite der Anteilseigner nach Ansicht des Aufsichtsrats eine ausgewogene Altersstruktur mit jüngeren und älteren Persönlichkeiten auf. Dies wird auch durch die festgelegte

Stand der Umsetzung des Diversitätskonzepts

Ein Haken bedeutet zumindest gute Kenntnisse (2) auf einer Skala von 1 (sehr gute Kenntnisse) bis 6 (keine Kenntnisse).

Gemäß Punkt C.7 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28.04.2022 waren im Geschäftsjahr 2022/23 nach Einschätzung des Aufsichtsrats Herr Gunnar Groebler, Frau Kathrin Dahnke, Herr Prof. Dr. Markus Kramer, Herr Dr. Stephan Krümmer sowie Frau Dr. Sandra Reich als unabhängige Mitglieder der Anteilseigner anzusehen.

Somit gehören dem Gremium fünf unabhängige Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner und damit eine angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder an.

AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat hat aus dem Kreis seiner Mitglieder mit dem Personal-/Vergütungsausschuss, dem Prüfungsausschuss (Audit Committee), dem Nominierungsausschuss, dem Technikausschuss, dem Vermittlungsausschuss und dem Sonderausschuss Sicherheit sechs Ausschüsse gebildet, die seine Arbeit vorbereiten und ergänzen. Die Aufgaben der Ausschüsse sowie ihre Zusammensetzung und Arbeit sind teilweise in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats festgelegt. Die Zusammensetzung der Ausschüsse ist in diesem Geschäftsbericht dargestellt. Die Mandate der Aufsichtsratsmitglieder in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien werden ebenfalls im Geschäftsbericht genannt.

Personal-/Vergütungsausschuss

Der achtköpfige Personal-/Vergütungsausschuss ist paritätisch besetzt. Er befasst sich in Vorbereitung der erforderlichen Aufsichtsratsbeschlüsse mit der Struktur und Höhe der Vergütung für den gesamten Vorstand, der Auswahl von geeigneten Kandidaten für die Besetzung von Vorstandspositionen und den zugehörigen Verträgen.

Ausschussvorsitzender des Personal-/Vergütungsausschusses war bis zum 16.02.2023 Herr Prof. Dr. Fritz Vahrenholt. Weitere Mitglieder des Ausschusses im Geschäftsjahr 2022/23 waren bis zum 16.02.2023 Frau Deniz Filiz Acar, Frau Andrea Bauer, Herr Christian Ehrentraut, Herr Gunnar Groebler, Herr Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob, Herr Jan Koltze und Herr Stefan Schmidt. Ab dem 16.02.2023 waren die Mitglieder Herr Prof. Dr. Markus Kramer als Vorsitzender, Frau Deniz Filiz Acar, Herr Christian Ehrentraut, Herr Gunnar Groebler, Herr Jan Koltze, Frau Dr. Sandra Reich, Herr Stefan Schmidt sowie Herr Prof. Dr. Fritz Vahrenholt.

Prüfungsausschuss

Aufgabe des sechsköpfigen, paritätisch besetzten Prüfungsausschusses ist hauptsächlich die Prüfung der Rechnungslegung, die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems sowie die Abschlussprüfung und die Compliance. Die Rechnungslegung umfasst insbesondere den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht (einschließlich CSR-Berichterstattung), unterjährige Finanzinformationen und den Einzelabschluss nach HGB.

Der Prüfungsausschuss legt dem Aufsichtsrat eine Präferenz und eine begründete Empfehlung für die Wahl des Abschlussprüfers vor, die in den Fällen der Ausschreibung des Prüfungsmandats mindestens zwei Kandidaten umfasst. Der Prüfungsausschuss überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und befasst sich darüber hinaus mit den von ihm zusätzlich erbrachten Leistungen, mit der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung. Der Prüfungsausschuss diskutiert mit dem Abschlussprüfer die Einschätzung des Prüfungsrisikos, die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung sowie die Prüfungsergebnisse. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses tauscht sich regelmäßig mit dem Abschlussprüfer über den Fortgang der Prüfung aus und berichtet hierüber dem Ausschuss. Der Prüfungsausschuss berät bei Bedarf mit dem Abschlussprüfer auch ohne den Vorstand.

Gemäß § 107 Abs. 4 i. V. m. § 100 Abs. 5 AktG und dem Grundsatz 15 des DCGK 2022 muss mindestens ein Mitglied des Prüfungsausschusses über Sachverstand auf dem Gebiet Rechnungslegung und mindestens ein weiteres Mitglied des Prüfungsausschusses über Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung verfügen.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Berichtsjahr, Herr Dr. Stephan Krümmer, sowie das Ausschussmitglied Frau Kathrin Dahnke verfügen entsprechend § 107 Abs. 4 i. V. m. § 100 Abs. 5 AktG und dem Grundsatz 15 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28.04.2022 (DCGK 2022) aus ihrer beruflichen Praxis über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen, internen Kontrollverfahren und der Abschlussprüfung. Zur Rechnungslegung und Abschlussprüfung gehören dabei auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung. Beide sind keine ehemaligen Vorstandsmitglieder der Gesellschaft.

Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit als Chairman Corporate Finance Deutschland, Bereich M&A, bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, als Group Partner und Managing Director des deutschsprachigen Bereichs beim internationalen Private-Equity-Unternehmen 3i plc und als Geschäftsführer und Deutschlandchef der Investmentbank Rothschild hat Herr Dr. Krümmer umfassende Kenntnisse in den beiden oben genannten Bereichen erlangt. Durch Weiterbildung hat er sich auch die Kenntnisse zur Nachhaltigkeitsberichterstattung angeeignet.

Frau Kathrin Dahnke hat im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit unter anderem als CFO der Ottobock SE & Co. KGaA und als CFO der OSRAM Licht AG ebenso umfassende Kenntnisse in den beiden oben genannten Bereichen erlangt.

Weitere Expertin gemäß § 100 Abs. 5 AktG im Prüfungsausschuss ist Frau Dr. Sandra Reich. Durch ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin der Börse Hamburg und der Börse Hannover sowie durch umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen verfügt sie ebenso über Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung und Abschlussprüfung.

Neben dem Ausschussvorsitzenden Herrn Dr. Stephan Krümmer gehörten dem Prüfungsausschuss im Geschäftsjahr 2022/23 bis zum 16.02.2023 Herr Gunnar Groebler, Herr Jan Koltze, Frau Dr. Elke Lossin, Frau Dr. Sandra Reich und Herr Melf Singer an. Ab dem 16.02.2023 gehörten dem Prüfungsausschuss Herr Dr. Stephan Krümmer als Vorsitzender, Frau Deniz Filiz Acar, Frau Kathrin Dahnke, Herr Jan Koltze, Frau Dr. Elke Lossin sowie Frau Dr. Sandra Reich an.

Nominierungsausschuss

Der Nominierungsausschuss ist gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt. Seine Aufgabe ist es, dem Aufsichtsrat geeignete Kandidaten für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern zu benennen.

Ausschussmitglieder im Geschäftsjahr 2022/23 waren bis zum 16.02.2023 Herr Prof. Dr. Fritz Vahrenholt als Vorsitzender, Herr Gunnar Groebler, Herr Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob und Herr Dr. Stephan Krümmer. Ab dem 16.02.2023 gehörten dem Nominierungsausschuss neben der Ausschussvorsitzenden Frau Kathrin Dahnke, Herr Gunnar Groebler, Herr Prof. Dr. Markus Kramer und Herr Dr. Stephan Krümmer an.

Vermittlungsausschuss

Der gesetzlich zu bildende Vermittlungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung bzw. den Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Aufsichtsratsmitglieder nicht erreicht wird. Dem Vermittlungsausschuss gehören der Aufsichtsratsvorsitzende, sein Stellvertreter und je ein Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an.

Ausschussmitglieder im Geschäftsjahr 2022/23 waren bis zum 16.02.2023 Herr Prof. Dr. Fritz Vahrenholt als Vorsitzender, Herr Stefan Schmidt (stellvertretender Vorsitzender), Frau Andrea Bauer und Herr Christian Ehrentraut. Neben dem Ausschussvorsitzenden Prof. Dr. Fritz Vahrenholt gehören dem Vermittlungsausschuss seit dem 16.02.2023 Herr Gunnar Groebler, Herr Jan Koltze (stellvertretender Vorsitzender) und Frau Elke Lossin an.

Technikausschuss

Der sechsköpfige Ausschuss ist paritätisch besetzt. Aufgabe des Technikausschusses ist u. a. die technische Unterstützung und Überwachung des Vorstands bei der Umsetzung wesentlicher Investitionsprojekte.

Ausschussmitglieder im Geschäftsjahr 2022/23 waren bis zum 16.02.2023 Herr Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob (Vorsitzender), Herr Christian Ehrentraut, Herr Dr. Stephan Krümmer und Herr Stefan Schmidt. Seit dem 16.02.2023 ist Ausschussvorsitzender Herr Prof. Dr. Fritz Vahrenholt. Weitere Ausschussmitglieder sind Herr Christian Ehrentraut, Herr Gunnar Groebler, Herr Dr. Stephan Krümmer, Herr Daniel Mrosek und Herr Stefan Schmidt.

Sonderausschuss Sicherheit

Im Zuge der laufenden Ermittlungen um den schweren Arbeitsunfall im Werk Hamburg im Mai 2023 sowie die gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen hat der Aufsichtsrat einen Sonderausschuss Sicherheit gebildet.

Der vierköpfige Ausschuss ist paritätisch besetzt. Ausschussmitglieder im Geschäftsjahr 2022/23 waren Herr Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender), Herr Gunnar Groebler, Herr Jan Koltze und Frau Dr. Elke Lossin.

SELBSTBEHALT BEI DER D&O-VERSICHERUNG

Die Aurubis AG hat für alle Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) mit einem angemessenen Selbstbehalt abgeschlossen. Es ist ein Selbstbehalt von 10% des Schadens bzw. das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung vereinbart worden.

SELBSTBEURTEILUNG DES AUFSICHTSRATS

Die regelmäßige Selbstbeurteilung wurde vom Aufsichtsrat in der Sitzung am 14.09.2023 durchgeführt. Im freien Diskurs stellte der Aufsichtsrat seine Effizienz und die seiner Ausschüsse fest.

AKTIONÄRE UND HAUPTVERSAMMLUNG

Die Aktionäre der Aurubis AG üben ihre Mitbestimmungs- und Kontrollrechte auf der mindestens einmal jährlich stattfindenden Hauptversammlung aus. Diese beschließt über alle durch das Gesetz bestimmten Angelegenheiten mit verbindlicher Wirkung für alle Aktionäre und die Gesellschaft. Bei den Abstimmungen gewährt jede Aktie eine Stimme. Es gibt keine unterschiedlichen Gattungen von Aktien.

Die Hauptversammlung wählt die von den Anteilseignern ohne Bindung an Wahlvorschläge zu wählenden Mitglieder des Aufsichtsrats und beschließt über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Sie entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, über Kapitalmaßnahmen und die Zustimmung zu Unternehmensverträgen, ferner über die Billigung des vom Aufsichtsrat vorgelegten Vergütungssystems für Mitglieder des Vorstands. Sie fasst mindestens alle vier Jahre den Beschluss über die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder und jährlich über die Billigung des Vergütungsberichts nach § 162 AktG. Die Hauptversammlung entscheidet über Satzungsänderungen der Gesellschaft. In besonderen Fällen sieht das Aktiengesetz die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung vor bzw. regt der Deutsche Corporate Governance Kodex an, eine solche einzuberufen.

Die Einladung zur Hauptversammlung und die für die Beschlussfassungen erforderlichen Berichte und Informationen werden den aktien- bzw. kapitalmarktrechtlichen Vorschriften entsprechend veröffentlicht und auf der Internetseite der Aurubis AG in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung gestellt.

KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM SOWIE COMPLIANCE

Zu einer guten Corporate Governance gehört auch der verantwortungsbewusste Umgang des Unternehmens mit Risiken. Im Rahmen unseres werteorientierten Konzernmanagements sorgt ein angemessenes Risikomanagement dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt und Risikopositionen minimiert werden.

Das interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem decken auch nachhaltigkeitsbezogene Ziele ab und schließen die Prozesse und Systeme zur Erfassung und Verarbeitung nachhaltigkeitsbezogener Daten mit ein.

Das Risikomanagement berichtet regelmäßig dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Einzelheiten zum Risikomanagement der Aurubis AG sind im Risikobericht dargestellt. Darin ist der gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB geforderte Bericht zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystem enthalten.

Der Vorstand sorgt für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien und wirkt auf die Beachtung durch die Konzernunternehmen hin. Das interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem umfassen auch ein an der Risikolage des Unternehmens ausgerichtetes Compliance-Management-System. Das Compliance-Management-System umfasst die Festlegung der Compliance-Ziele, die Risikoanalyse und die Einführung von Grundsätzen und Maßnahmen zur Begrenzung von Risiken und zur Vermeidung von Verstößen. Der Chief Compliance Officer berichtet regelmäßig und anlassbezogen über die Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems sowie über Verstöße und getroffene Maßnahmen an den Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Er arbeitet eng mit den Verantwortlichen für das Risikomanagement und mit der Internen Revision zusammen. An den einzelnen Standorten des Konzerns stehen den Mitarbeitern auch lokale Compliance-Verantwortliche als Ansprechpartner zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Vorstand fördern die Compliance-Verantwortlichen eine Compliance-Kultur und setzen sich aktiv dafür ein, das Bewusstsein für Rechts- und Regeltreue im Konzern weiter zu stärken. Die Compliance-Maßnahmen schließen Prävention, Kontrolle und Sanktion mit ein. Präventive Maßnahmen umfassen die genannten Risikoanalysen, interne Richtlinien, die Beratung und besonders die Schulung von Mitarbeitern. Mitarbeiter und Geschäftspartner können Hinweise auf Rechtsverstöße und Verstöße gegen unsere Codes und Standards über unser Compliance-Portal, die Whistleblower-Hotline, vertraulich und anonym melden. In der Konzernrichtlinie "Compliance" ist festgehalten, dass dem Hinweisgeber durch eine Meldung keinerlei Nachteile entstehen. Die Hotline ist auf Englisch, Deutsch und weiteren Sprachen verfügbar und steht auch allen anderen externen Stakeholdern offen. Sie wird von externen und unparteiischen

Rechtsanwälten betrieben. Jeglichen Hinweisen, etwa zu möglichen Fällen von Korruption und Diskriminierung oder zu Vorfällen in der Lieferkette, wird konsequent nachgegangen. Sollten tatsächlich Vergehen nachweisbar sein, kann dies zu Abmahnungen, Kündigungen und/oder Schadenersatzforderungen führen.

MELDEPFLICHTIGE WERTPAPIERGESCHÄFTE SOWIE AKTIENBESITZ DER ORGANMITGLIEDER

Gemäß Art. 19 der Marktmissbrauchsverordnung (EU 596/2014) müssen die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG und bestimmte Mitarbeiter in Führungspositionen sowie die mit ihnen in enger Beziehung stehenden Personen den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der Gesellschaft und sich darauf beziehende Finanzinstrumente offenlegen. Dies gilt nicht, sofern die Gesamtsumme der Geschäfte je Person den Betrag von 20.000 € pro Kalenderjahr nicht erreicht.

Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden keine meldepflichtigen Wertpapiergeschäfte nach Art. 19 der Marktmissbrauchsverordnung gemeldet.

RECHNUNGSLEGUNG UND ABSCHLUSSPRÜFUNG

Die Aurubis AG stellt ihren Konzernabschluss, ihren zusammengefassten Lagebericht und die Konzernzwischenabschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) auf, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Der Jahresabschluss und der zusammengefasste Lagebericht der Aurubis AG werden nach deutschem Handelsrecht (HGB) und nach Aktiengesetz (AktG) aufgestellt. Jahres- und Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht werden vom Vorstand aufgestellt und vom Abschlussprüfer sowie vom Aufsichtsrat geprüft. Die Aurubis AG veröffentlicht für das Geschäftsjahr 2022/23 einen zusammengefassten Lagebericht für die Aurubis AG und den Konzern. Der Zwischenbericht und die Quartalsmitteilungen werden vor der Veröffentlichung vom Prüfungsausschuss mit dem Vorstand erörtert.

Die Wahl des Abschlussprüfers der Gesellschaft erfolgte gemäß den aktienrechtlichen Bestimmungen durch die Hauptversammlung. Prüfer des Konzernabschlusses 2022/23 und des zusammengefassten Lageberichts sowie des HGB-Abschlusses 2022/23 der Aurubis AG war die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg. Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, ist seit dem Geschäftsjahr 2018/19 als Abschlussprüfer bestellt und hat Aurubis mit Prüfung des Geschäftsjahres 2022/23 das fünfte Mal geprüft. Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer für die Prüfung des Konzerns und der Gesellschaft war zum zweiten Mal Herr Christian Dinter.

Der Aufsichtsrat hat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags die Erklärung der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zu deren Unabhängigkeit eingeholt. Die Prüfungen erfolgten nach deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. festgelegten Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung; ergänzend wurden die International Standards on Auditing beachtet. Sie umfassten auch das Risikomanagement und die Einhaltung der Berichtspflichten zur Corporate Governance nach § 161 AktG.

Mit dem Abschlussprüfer wurde zudem vertraglich vereinbart, dass er den Aufsichtsrat umgehend über auftretende mögliche Ausschluss- und Befangenheitsgründe sowie über wesentliche Feststellungen und Vorkommnisse während der Prüfung unterrichtet.

Hamburg, im Dezember 2023

Für den Vorstand

Vorsitzender Mitglied

Roland Harings Rainer Verhoeven

Vergütungsbericht für den Vorstand und den Aufsichtsrat der Aurubis AG

VERGÜTUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Der nachfolgende Vergütungsbericht erläutert die Struktur und Höhe der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung der Aurubis AG.

Der Vergütungsbericht gibt detailliert und individualisiert Auskunft über die im Berichtsjahr 2022/23 den aktiven und früheren Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Aurubis AG gewährte und geschuldete Vergütung sowie über die für das Berichtsjahr zugesagten Zuwendungen. Der Vergütungsbericht wurde im Einklang mit den Anforderungen des § 162 Aktiengesetz (AktG) gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat erstellt. Zudem entspricht er den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in seiner aktuellen Fassung vom 28.04.2022.

Der Vergütungsbericht wurde durch die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gemäß der Anforderungen des § 162 AktG geprüft. Der Vergütungsbericht sowie der Vermerk über die Prüfung des Vergütungsberichts sind auf der Internetseite der Aurubis AG zu finden. Weitere detaillierte Informationen zu den Vergütungssystemen für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Aurubis AG sind ebenfalls auf der Internetseite der Gesellschaft dargestellt. www.aurubis.com/verguetung

EREIGNISSE IM VERGÜTUNGSJAHR 2022/23

Im Geschäftsjahr 2022/23 hat der Aurubis-Konzern ein operatives Ergebnis vor Steuern von 349 Mio. € (Vj. 532 Mio. €) erzielt. Die deutliche Abweichung zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf den Fehlbestand an Metallen aufgrund der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen zurückzuführen. Darüber hinaus wurde das operative Ergebnis im Berichtszeitraum insbesondere durch deutlich gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate Glossar, Seite 273, höhere Einnahmen durch die Aurubis-Kupferprämie, höhere Erlöse durch den Absatz von Gießwalzdraht bei gestiegenen Formataufpreisen Glossar, Seite 272 sowie gestiegene Raffinierlöhne für die Verarbeitung von Recyclingmaterialien positiv beeinflusst. Gegenläufig wirkten im Vergleich zum Vorjahr

ein deutlich reduziertes Metallmehrausbringen Glossar, Seite 274 (Fehlmenge an Metallen) bei rückläufigen Metallpreisen, niedrigere Erlöse aus dem Verkauf von Schwefelsäure aufgrund gesunkener Absatzpreise, eine niedrigere Nachfrage nach Flachwalzprodukten, inflationsbedingt gestiegene Kosten sowie Anlaufkosten für die in Umsetzung befindlichen strategischen Projekte.

Vor dem Hintergrund der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen, die zu einem erheblichen Defizit in der Metallbilanz und zu den Ad-hoc-Mitteilungen vom 31.08.2023 und 19.09.2023 führten, sowie dem schweren Arbeitsunfall im Werk Hamburg im Mai 2023 hat der Aufsichtsrat im Einvernehmen mit dem Gesamtvorstand Anpassungen am Jahresbonus für das Geschäftsjahr 2022/23 vorgenommen.

Beim Jahresbonus 2022/23 wurde im Rahmen der individuellen Komponente das Ziel "Reduzierung der Unfälle (LTI)" aufgrund des schweren Arbeitsunfalls im Werk Hamburg im Mai 2023 auf Vorschlag des Vorstands mit 0% bewertet.

Rechnerisch haben die Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2022/23 bei der individuellen Komponente eine Gesamtzielerreichung von ca. 97% erreicht. Vor dem Hintergrund des schweren Arbeitsunfalls im Werk Hamburg im Mai 2023 und der fortlaufenden Aufarbeitung der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen, die wegen eines daraus resultierenden erheblichen Fehlbestands an Metallen zu finanziellen Auswirkungen und den entsprechenden Ad-hoc-Mitteilungen vom 31.08.2023 und 19.09.2023 führten, hat der Vorstand dem Aufsichtsrat den Vorschlag unterbreitet, auf seine individuelle Zielerreichung im Rahmen der variablen Vergütung für das Geschäftsjahr 2022/23 zu verzichten. Entsprechend des freiwilligen Verzichts des Gesamtvorstands wurde daher die individuelle Zielerreichung im Rahmen der variablen Vergütung insgesamt für alle Vorstandsmitglieder auf 0% festgelegt.

Die Hauptversammlung hat am 16.02.2023 den nach § 162 AktG erstellten und geprüften Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021/22 mit 93,79% und gemäß § 120a AktG das neue Vergütungssystem für die Vorstände der Aurubis AG ("Vergütungssystem 2023") mit Wirkung zum 01.10.2023 mit 92,62% gebilligt. Eine Erhöhung der Vorstandsgehälter im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 hat nicht stattgefunden; Darlehen wurden nicht gewährt. Das neue Vergütungssystem 2023 wird am Ende dieses Berichts näher erläutert. Bei der Ausgestaltung der Vergütungssystems 2023 wurden Anmerkungen unserer Aktionäre bezüglich des Vergütungssystems 2020, die beispielsweise auch bei der Abstimmung über den Vergütungsbericht 2021/22 angebracht wurden, sowie die generellen Erwartungen von institutionellen Investoren und Stimmrechtsberatern an die Ausgestaltung eines Vorstandsvergütungssystems einbezogen.

GRUNDSÄTZE DES SYSTEMS ZUR VERGÜTUNG DER VORSTANDSMITGLIEDER

Das für das Geschäftsjahr 2022/23 gültige Vergütungssystem wurde vom Aufsichtsrat der Aurubis AG in seiner Sitzung vom 29.07.2020 gemäß § 87a AktG beschlossen. Die Hauptversammlung hat das Vergütungssystem am 11.02.2021 gemäß § 120a Abs. 1 AktG mit 96,04% gebilligt. Es gilt für alle amtierenden Vorstandsmitglieder seit dem 01.10.2020 bis zum 30.09.2023 ("Vergütungssystem 2020", im Vergütungsbericht 2021/22 als "Vergütungssystem 2021" bezeichnet).

Das Vergütungssystem für den Vorstand berücksichtigt die Anforderungen des Aktiengesetzes und den Großteil der Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom 28.04.2022. Das Vergütungssystem leistet in seiner Gesamtheit einen wesentlichen Beitrag zur Förderung und Umsetzung der Unternehmensstrategie, indem die Auszahlung an relevante und anspruchsvolle Leistungskriterien geknüpft wird. Ein wesentliches Ziel der Unternehmensstrategie ist der finanzielle Wertzuwachs auf Konzernebene. Wesentliche Treiber für den finanziellen Wertzuwachs sind die berücksichtigten Leistungsindikatoren in der Unternehmenssteuerung von Aurubis. Die Steuerung im Aurubis-Konzern erfolgt gesellschaftsübergreifend auf

Konzernebene nach Segmenten mit den finanziellen Leistungsindikatoren "operatives EBT" (operatives Ergebnis vor Steuern) sowie "operativer ROCE" ROCE: Glossar, Seite 275 (Verhältnis des Ergebnisses vor Steuern und Finanzergebnis zuzüglich des operativen Ergebnisses aus At Equity bewerteten Anteilen im Verhältnis zum eingesetzten Kapital). Insofern repräsentieren die beiden Leistungsindikatoren operatives EBT und operativer ROCE die finanzielle Wertentwicklung des Aurubis-Konzerns und sind daher als wesentliche Leistungskriterien in der variablen Vergütung berücksichtigt.

Um auch die Interessen unserer Aktionäre im Vergütungssystem zu berücksichtigen, ist ein Teil der variablen Vergütung von der Entwicklung der Aurubis-Aktie abhängig. Die Vorstandsmitglieder werden damit incentiviert, den Unternehmenswert für unsere Aktionäre sowie die Attraktivität der Gesellschaft am Kapitalmarkt zu steigern. Im Rahmen der Förderung einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung wird auch der ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung Rechnung getragen und dies wird auch in den jährlichen Leistungskriterien abgebildet.

VERGÜTUNGS-GOVERNANCE

Der Aufsichtsrat ist als Gesamtgremium zuständig für die Struktur des Vergütungssystems der Mitglieder des Vorstands und die Festsetzung der individuellen Bezüge. Der Personalausschuss unterstützt den Aufsichtsrat dabei, überwacht die angemessene Ausgestaltung des Vergütungssystems und bereitet die Beschlüsse des Aufsichtsrats vor. Bei Bedarf empfiehlt der Personalausschuss dem Aufsichtsrat, Änderungen vorzunehmen. Im Falle wesentlicher Änderungen am Vergütungssystem, mindestens jedoch alle vier Jahre, wird das Vergütungssystem der Hauptversammlung zur Billigung vorgelegt.

Das Vergütungssystem 2020 gilt für alle amtierenden Vorstandsmitglieder seit dem 01.10.2020. Für das ehemalige Vorstandsmitglied Dr. Thomas Bünger, der nach Ablauf seines Vertrags am 30.09.2021 aus dem Vorstand ausgeschieden ist, galt auch im Geschäftsjahr 2020/21 das bisherige Vergütungssystem, welches die Hauptversammlung am 01.03.2018 gebilligt hat und welches

erstmals im Geschäftsjahr 2017/18 angewendet wurde ("Vergütungssystem 2017"). Dieses wird ausführlich im Geschäftsbericht 2016/17 erläutert. Diesbezügliche Abweichungen vom aktuellen Vergütungssystem werden transparent dargestellt.

Bei der Festsetzung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder sorgt der Aufsichtsrat dafür, dass diese in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des Vorstandsmitglieds sowie zur Lage der Gesellschaft stehen und die übliche Vergütung nicht ohne besondere Gründe übersteigen. Die Angemessenheit der Vergütung der Vorstandsmitglieder überprüft der Aufsichtsrat zum einen im Benchmark mit vergleichbaren Unternehmen (horizontal). Als Vergleichsgruppe zur horizontalen Beurteilung der Üblichkeit der Vergütung des Vorstands werden die Unternehmen des MDAX und SDAX gewählt, da diese Unternehmen insbesondere in Größe und Komplexität vergleichbar sind. Dabei berücksichtigt der Aufsichtsrat regelmäßig, wie sich die wirtschaftliche Lage des Aurubis-Konzerns im Vergleich zu den Unternehmen des MDAX und SDAX entwickelt hat. Zum anderen überprüft der Aufsichtsrat die Üblichkeit der Vergütung des Vorstands hinsichtlich der internen Vergütungsstruktur (vertikal). Hierbei wird das Verhältnis der Vorstandsvergütung zur Vergütung des oberen Führungskreises und der Belegschaft, auch in der zeitlichen Entwicklung, betrachtet. Zum oberen Führungskreis zählen nach Definition des Aufsichtsrats die Senior Vice Presidents der Aurubis AG. Zur Belegschaft zählen sämtliche Mitarbeiter der Aurubis AG (tariflich und außertariflich).

DIE VERGÜTUNGSBESTANDTEILE IM ÜBERBLICK

Das Vergütungssystem 2020 besteht sowohl aus festen (Grundbezügen, Pensionszusagen und Nebenleistungen) als auch aus variablen Vergütungsbestandteilen (Jahresbonus, Aktien-Deferral und Performance Cash Plan). Darüber hinaus beinhaltet das Vergütungssystem auch weitere vergütungsbezogene Rechtsgeschäfte (z.B. Malus- und Clawback-Regelungen und Regelungen bezüglich Zusagen bei Beendigung der Vorstandstätigkeit). Die nachfolgende Tabelle gibt einen Gesamtüberblick über die Bestandteile des geltenden Vergütungssystems:

Grundzüge des Vergütungssystems 2020

Festvergütung Grundbezüge
(30–35%)
Feste jährliche Grundbezüge, welche monatlich in gleichen Raten ausgezahlt werden
Pensionszusagen
(10–15%)
»
Versorgungszusage zur betrieblichen Altersversorgung in Form einer Ruhegeldzusage,
finanziert über eine Rückdeckungsversicherung
»
Beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Form einer Kapitalzusage,
finanziert über eine Rückdeckungsversicherung
Nebenleistungen
(2–5%)
»
Versicherungsprämien
»
Dienstwagennutzung
Variable
Vergütung
Einjährige variable Vergütung
(20–25%)
»
Typ: Jahresbonus
»
Leistungskriterien:

Operatives EBT (60%)

Individuelle Leistung des Vorstandsmitglieds (40%)
»
Auszahlung:

2/3 nach Ablauf des Geschäftsjahres in bar

1/3 Überführung in Aktien-Deferral
»
Caps:

Vorstandsvorsitzender

Cap für die 2/3 Barauszahlung bei 125% des Zielbetrags

Cap für die 1/3 Überführung ins Aktien-Deferral bei 125% des Zielbetrags

Ordentliches Vorstandsmitglied

Cap für die 2/3 Barauszahlung bei 125% des Zielbetrags

Cap für die 1/3 Überführung ins Aktien-Deferral bei 125% des Zielbetrags
»
Ein diskretionärer Sonderbonus ist nicht vereinbart
Mehrjährige variable Vergütung
(30–35%)
»
Typ: Aktien-Deferral
»
Sperrfrist: 3 Jahre (Vergütungssystem 2017: 2 Jahre1)
»
Cap: 150% des Ausgangswerts
»
Auszahlung: am Ende der 3-jährigen Sperrfrist in bar
»
Typ: Performance Cash Plan
»
Performance-Periode: 4 Jahre (Vergütungssystem 2017: 3 Jahre1)
»
Leistungskriterium: operativer ROCE (100%)
»
Cap: 125% des Zielbetrags
»
Auszahlung: am Ende der 4-jährigen Performance-Periode in bar
Malus & Clawback
Vorzeitige Beendigung
der Vorstandstätigkeit
Möglichkeit zur teilweisen oder vollständigen Reduzierung (Malus) oder Rückforderung
(Clawback) der variablen Vergütung (einjährige und mehrjährige variable Vergütung) im Falle
eines Compliance-Vergehens oder bei fehlerhaftem Konzernabschluss
Im Falle einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund wird im
Rahmen des Vergütungssystems eine Abfindung gezahlt, die auf zwei Jahresgesamtvergütungen
begrenzt ist und keinen längeren Zeitraum als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergütet
Nachvertragliches Wettbewerbsverbot In den Anstellungsverträgen sind keine nachvertraglichen Wettbewerbsverbote enthalten
Change of Control Zusagen für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung des Anstellungsvertrags durch das
Vorstandsmitglied infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control) werden nicht vereinbart
Maximalvergütung Kürzung1
der variablen Bezüge bei Überschreiten der Höchstgrenze für ein Geschäftsjahr:

Vorstandsvorsitzender: 2.600.000 €

Ordentliches Vorstandsmitglied: 1.800.000 €

1 Nur relevant für das ehemalige Vorstandsmitglied Dr. Thomas Bünger.

In der Zielvergütung übersteigt hierbei der Anteil der variablen Vergütungsbestandteile jenen der Festvergütung. Im Sinne der Ausrichtung auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung von Aurubis übersteigt der Anteil der langfristigen variablen Vergütung (Aktien-Deferral und Performance Cash Plan) stets jenen Anteil der kurzfristigen variablen Vergütung (Jahresbonus).

Ziel-Vergütungsstruktur

NÄHERE ERLÄUTERUNGEN DER EINZELNEN VERGÜTUNGSBESTANDTEILE IM GESCHÄFTSJAHR 2022/23

FIXE KOMPONENTEN

Die fixen Bestandteile der Vergütung bestanden aus den Festbezügen, den Pensionszusagen und Nebenleistungen.

Grundbezüge

Die jährlichen Festbezüge werden monatlich in gleichen Raten ausgezahlt.

Pensionszusagen

Alle Vorstandsmitglieder erhielten eine Versorgungszusage zur betrieblichen Altersversorgung in Form einer Ruhegeldzusage. Der Versorgungsbeitrag der Aurubis AG betrug für den Vorstandsvorsitzenden 140.000 € pro Jahr und für ordentliche Vorstandsmitglieder 100.000 € pro Jahr. Die Beträge wurden in Rückdeckungsversicherungen eingezahlt.

Zusätzlich erhielten alle Vorstandsmitglieder eine beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Form einer Kapitalzusage. Der Versorgungsbeitrag der Aurubis AG betrug für den Vorstandsvorsitzenden 120.000 € pro Jahr und für ordentliche Vorstandsmitglieder 80.000 € pro Jahr. Die Beträge wurden in Rückdeckungsversicherungen eingezahlt. Der jeweilige Vorstand kann frühestens nach Vollendung des 62. Lebensjahres, jedoch nicht vor Ausscheiden aus den Diensten der Gesellschaft, über den angesammelten Kapitalbetrag verfügen.

Nebenleistungen

Zusätzlich erhielten Vorstandsmitglieder Nebenleistungen in Form von Sachbezügen aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert für Versicherungsprämien und der Dienstwagennutzung.

VARIABLE VERGÜTUNG

Das System der variablen Vergütung umfasst entsprechend den Vorgaben des Vergütungssystems 2020 sowohl eine einjährige variable Vergütung ("Jahresbonus") als auch eine mehrjährige, in die Zukunft gerichtete variable Vergütung. Die mehrjährige, in die Zukunft gerichtete variable Vergütung setzt sich aus einem Performance Cash Plan über vier Geschäftsjahre sowie einem Aktien-Deferral (virtuelle Aktien) über drei Geschäftsjahre zusammen. Die Vergütungsstruktur ist auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung von Aurubis ausgerichtet.

Durch die Umstellung vom Vergütungssystem 2017 auf das Vergütungssystem 2020 mit Wirkung zum 01.10.2020 und die damit einhergehende Verlängerung der Sperrfrist im Aktien-Deferral bzw. der Performance-Periode im Performance Cash Plan um jeweils ein Jahr erhalten die aktiven Vorstandsmitglieder in diesem Geschäftsjahr keine gewährte oder geschuldete Vergütung aus der variablen Vergütung. Sowohl die Sperrfrist des Aktien-Deferral 2020/21 als auch die Performance-Periode des Performance Cash Plan 2020/21 enden erst mit Ablauf des Geschäftsjahres 2023/24.

Die mehrjährige variable Vergütung umfasst allerdings noch laufende Programme aus dem Vergütungssystem 2017 für das ehemalige Vorstandsmitglied Dr. Thomas Bünger. Es unterscheidet sich vom aktuellen Vergütungssystem nur unwesentlich. Insbesondere sah das Vergütungssystem 2017 beim Aktien-Deferral eine zweijährige Bemessungsgrundlage (heute dreijährig) sowie beim Performance Cash Plan eine dreijährige Bemessungsgrundlage (heute vierjährig) vor, sodass Dr. Thomas Bünger im Gegensatz zu den aktiven Vorstandsmitgliedern in diesem Geschäftsjahr eine gewährte oder geschuldete Vergütung aus dem Aktien-Deferral 2020/21 und dem Performance Cash Plan 2020/21 erhält. Im Übrigen sind die Komponenten des Vergütungssystems identisch.

VARIABLE VERGÜTUNG IM GESCHÄFTSJAHR 2022/23 Jahresbonus im Geschäftsjahr 2022/23

Die einjährige variable Vergütung (der Jahresbonus) wird zu zwei Dritteln nach Ablauf des Geschäftsjahres ausbezahlt. Das verbleibende Drittel des Jahresbonus wird in ein virtuelles Aktien-Deferral mit dreijähriger Sperrfrist überführt.

Funktionsweise Jahresbonus Funktionsweise Jahresbonus

Der Jahresbonus unterliegt einer Performance-Periode von einem Jahr und berechnet sich mit einer Gewichtung von 60% nach der für das Geschäftsjahr festgestellten Zielerreichung für die operative EBT-Komponente sowie mit einer Gewichtung von 40% nach der für das jeweilige Geschäftsjahr vorgenommenen Beurteilung der individuellen Leistung jedes Vorstandsmitglieds. Die gewichtete Zielerreichung der beiden Komponenten wird anschließend mit dem im Vorstandsvertrag festgelegten Zielbetrag multipliziert. Hierdurch wird sowohl die finanzielle als auch die nichtfinanzielle Unternehmensentwicklung innerhalb des Geschäftsjahres abgebildet. Der Jahresbonus sieht für Vorstandsmitglieder einen Cap bei 125% des Zielbetrags vor.

Operative EBT-Komponente

Das operative EBT ist eine maßgebliche Messkennzahl für den Erfolg der Geschäftsstrategie und eine langfristig erfolgreiche Entwicklung der Gesellschaft. Es zeigt die Ertragskraft eines Unternehmens und spiegelt somit den operativen Erfolg von Aurubis wider. Zudem trägt eine positive Entwicklung des EBT dazu bei, ein maßgebliches Ziel von Aurubis, die Steigerung des Unternehmenswerts, zu erreichen. Deshalb wurde als hauptsächliches Leistungskriterium für den Jahresbonus das Erreichen eines im Vergleich zum Vorjahr stabil positiven oder besseren EBT gewählt.

Die Zielerreichung für das operative EBT ermittelt sich auf Basis eines Ist-Ist-Vergleichs. Der Ist-Wert des operativen EBT im jeweiligen Geschäftsjahr wird mit dem Ist-Wert des operativen EBT des diesem Geschäftsjahr vorausgehenden Geschäftsjahres ("Vorjahr") verglichen. Bei einem gleichbleibenden operativen EBT gegenüber dem Vorjahr beträgt die Zielerreichung 100%. Wird das operative EBT um 20% gesteigert, so wird der Maximalwert von 125% Zielerreichung erreicht. Bei einem operativen EBT von -40% gegenüber dem Vorjahr wird der Mindestwert von 62,5% Zielerreichung erreicht. Zielerreichungen zwischen den festgelegten Zielerreichungspunkten (62,5%; 100%; 125%) werden linear interpoliert. Wird der Maximalwert erreicht, so führen weitere Steigerungen des operativen EBT zu keinem Anstieg der Zielerreichung. Wird der Mindestwert unterschritten, beträgt die Zielerreichung 0%. Ist das operative EBT sowohl im Vorjahr als auch im jeweiligen Geschäftsjahr negativ, ist der Aufsichtsrat berechtigt, die Zielerreichung nach billigem Ermessen sachgerecht festzusetzen. Wird im Vorjahr ein positives operatives EBT erzielt und im jeweiligen Geschäftsjahr ein negatives EBT, so beträgt die Zielerreichung 0%.

Im Geschäftsjahr 2022/23 betrug das operative EBT 349 Mio. €, im Vorjahr 532 Mio. €. Das operative EBT war somit um 34% geringer. Die Zielerreichung beträgt nach linearer Interpolierung für alle Vorstandsmitglieder 67,7%.

Jahresbonus 2022/23 – Zielerreichung operatives Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mindest
wert
Zielwert Maximal
wert
Ist-Wert
EBT in Mio. € 319 532 638 348,5
Zielerreichung in % 62,5 100,0 125,0 67,7

Gerundete Zahlen.

Der Jahresbonus des Vorjahres 2021/22 kann der folgenden Tabelle entnommen werden.

Jahresbonus 2021/22 – Zielerreichung operatives Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mindest
wert
Zielwert Maximal
wert
Ist-Wert
EBT in Mio. € 212 353 424 532
Zielerreichung in % 62,5 100,0 125,0 125,0

Gerundete Zahlen.

Individuelle Leistungen des Vorstands im Geschäftsjahr 2022/23

Daneben haben auch nichtfinanzielle Kriterien maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg der Geschäftsstrategie und die langfristige Entwicklung der Gesellschaft. Deshalb legt der Aufsichtsrat für die Gewährung des Jahresbonus zusätzlich jährlich konkrete Leistungskriterien fest, die individuell oder für alle Vorstandsmitglieder zusammen maßgebend sein können.

Die Leistungsbeurteilung des Vorstandsmitglieds erfolgt anhand zuvor festgelegter Kriterien durch den Aufsichtsrat: Neben einer Gewichtung der Ziele werden Zielwerte, die einer Zielerreichung von 100% entsprechen, festgelegt. Der Grad der Zielerreichung kann vom Aufsichtsrat linear oder abgestuft zwischen 0% und maximal 125% festgestellt werden.

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2022/23 hat der Aufsichtsrat im Einklang mit dem Vergütungssystem übergreifende Ziele mit folgender Gewichtung für den Gesamtvorstand festgelegt. Der Aufsichtsrat hat dabei darauf geachtet, dass die Zielsetzungen anspruchsvoll und ambitioniert sind.

Die rechnerischen Zielerreichungen für das Geschäftsjahr 2022/23 können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:

Jahresbonus 2022/23 – Zielerreichung individuelle Leistungen

Beschreibung Anteil
Gesamtziel
Zieler
reichung
Gewich
tung
Strategische
Unternehmensentwicklung
Ausbau der Maßnahmen zur
alternativen Energieversorgung
10% 125% 12,5%
Erfolgreiche Umsetzung der
Strategie zur Sicherung und
Stärkung des Kerngeschäfts
und Verfolgung von
Wachstumsoptionen 15% 100% 15,0%
Wachstumsprojekte entlang
definierter Meilensteine
15% 100% 15,0%
Mitarbeiter
Reduzierung der Unfälle (LTI) –
nur Aurubis-Mitarbeiter – in
allen Werken bis Ende 2022/23
(Basis: LTI GJ 2021/22, 34
Endergebnis ) 15% 0% 0%
Qualifizierte Konzernmitarbei
ter haben mindestens einmal
pro Jahr eine Weiterbildungs
maßnahme durchlaufen
10% 125% 12,5%
Konzept zur bedarfsgerechten
Qualifizierung von Schlüssel
funktionen im Bereich Opera
tions unter Berücksichtigung
des Service-Level von erfolgs
kritischen Dienstleistern
7,5% 125% 9,4%
Digitalisierung
S/4HANA-SAP-Projekt 10% 125% 12,5%
Weitere Umsetzung der
Digitalisierungsstrategie
(Digital Factory, Ausbau der
Digitalen Geschäftspartner
plattform)
10% 125% 12,5%
Corporate Social Responsibility
Weiterentwicklung des
Business Partner (BP) und
Supply Chain Screening
7,5% 100% 7,5%
Rechnerische
Gesamtzielerreichung
96,9 %
Festlegung Gesamtziel 0,0%

Beim Jahresbonus 2022/23 wurde im Rahmen der individuellen Komponente das Ziel "Reduzierung der Unfälle (LTI)" aufgrund des schweren Arbeitsunfalls im Werk Hamburg im Mai 2023 auf Vorschlag des Vorstands mit 0% bewertet.

Rechnerisch haben die Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2022/23 bei der individuellen Komponente eine Gesamtzielerreichung von ca. 97% erreicht. Vor dem Hintergrund des schweren Arbeitsunfalls im Werk Hamburg im Mai 2023 und der fortlaufenden Aufarbeitung der gegen die Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen, die wegen eines daraus resultierenden erheblichen Fehlbestands an Metallen zu finanziellen Auswirkungen und den entsprechenden Ad-hoc-Mitteilungen vom 31.08.2023 und 19.09.2023 führten, hat der Vorstand dem Aufsichtsrat den Vorschlag unterbreitet, auf seine individuelle Zielerreichung im Rahmen der variablen Vergütung für das Geschäftsjahr 2022/23 zu verzichten. Entsprechend des freiwilligen Verzichts des Gesamtvorstands wurde daher die individuelle Zielerreichung im Rahmen der variablen Vergütung insgesamt für alle Vorstandsmitglieder auf 0% festgelegt.

Auf der Grundlage der Zielerreichung für die beiden Komponenten (67,7% bezüglich des operativen EBT und 0% bezüglich der individuellen Leistung) errechnete sich nach dem Vergütungssystem der Jahresbonus für das Geschäftsjahr 2022/23 für jedes Vorstandsmitglied. Der erreichte Jahresbonus 2022/23 eines jeden Vorstandsmitglieds wird entsprechend den Vorgaben des Vergütungssystems zu zwei Dritteln in bar ausgezahlt und ein Drittel wird virtuell in Aktien der Gesellschaft angelegt (Aktien-Deferral).

Jahresbonus 2022/23 – Gesamtzielerreichung

Operatives EBT Individuelle Leistung
Vorstands
mitglied
Zielbetrag
in €
Gewichtung Ziel
erreichung
Gewichtung Ziel
erreichung
Ziel
erreichung
gesamt
Jahresbonus
in €
davon
Überführung
ins Aktien
Deferral in €
Auszahlung
Jahresbonus
in €
Roland
Harings
660.000 267.947 89.316 178.631
Dr. Heiko
Arnold
444.000 60% 67,7% 40% 0,0% 41% 180.255 60.085 120.170
Inge
Hofkens
333.0001 135.191 45.064 90.128
Rainer
Verhoeven
444.000 180.255 60.085 120.170

1 Pro rata seit 01.01.2023.

Aktien-Deferral

Die Überführung eines Teils der variablen Vergütung in ein Aktien-Deferral fördert die Geschäftsstrategie und die langfristige Entwicklung der Gesellschaft, indem es die Vorstandsmitglieder dazu anreizt, den Unternehmenswert zu steigern, die Interessen von Vorstand und Aktionären in direkten Einklang zu bringen sowie die Attraktivität der Gesellschaft am Kapitalmarkt zu steigern.

Funktionsweise Aktien-Deferral Funktionsweise Aktien-Deferral

1 Arithmetisches Mittel des Xetra-Schlusskurses der Aurubis-Aktie an der Frankfurter Börse über die letzten 30 Handelstage vor Beginn der Sperrfrist.

2 Im Vergütungssystem 2017 beträgt die Sperrfrist zwei Jahre.

3 Arithmetisches Mittel des Xetra-Schlusskurses der Aurubis-Aktie an

der Frankfurter Börse über die letzten 30 Handelstage vor Ende der Sperrfrist.

Ein Drittel des Jahresbonus eines jeden Vorstandsmitglieds wird entsprechend den Vorgaben des Vergütungssystems virtuell in Aktien der Gesellschaft angelegt (Aktien-Deferral).

Die Anzahl der virtuellen Aktien zu Beginn der dreijährigen Sperrfrist berechnet sich durch Division eines Drittels des erreichten Jahresbonus durch den Startaktienkurs. Der Startaktienkurs bezeichnet dabei das arithmetische Mittel des Xetra-Schlusskurses der Aurubis-Aktie an der Frankfurter Börse über die letzten 30 Handelstage vor Beginn der dreijährigen Sperrfrist des Aktien-Deferral.

Nach Ablauf der dreijährigen Sperrfrist (unter dem Vergütungssystem 2017 nach Ablauf von zwei Jahren) wird die Anzahl an virtuellen Aktien mit dem Endaktienkurs multipliziert. Der Endaktienkurs ergibt sich ebenfalls aus dem arithmetischen Mittel des XetraSchlusskurses der Aurubis-Aktie an der Frankfurter Börse über die letzten 30 Handelstage, diesmal vor Ende der Sperrfrist. Der resultierende Betrag wird in bar an die Vorstandsmitglieder ausbezahlt. Die Auszahlungshöhe ist jedoch auf 150% des Ausgangswerts begrenzt.

Zuteilung des Aktien-Deferral 2022/23

Für das Aktien-Deferral 2022/23 lag der Startaktienkurs bei 70,86 €. Die Anzahl der den einzelnen Vorstandsmitgliedern im Berichtsjahr nach dem Vergütungssystem 2020 zugeteilten virtuellen Aktien ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Aktien-Deferral 2022/23 – Zuteilung

in € Aktien
Deferral
in €
Start
aktienkurs
in €
Anzahl
virtueller
Aktien
Roland Harings 89.316 1.260,45
Dr. Heiko Arnold 60.085 70,86 847,94
Inge Hofkens 45.064 635,95
Rainer Verhoeven 60.085 847,94

Gerundete Zahlen.

Auszahlung des Aktien-Deferral 2020/21

Durch die Umstellung vom Vergütungssystem 2017 auf das Vergütungssystem 2020 mit Wirkung zum 01.10.2020 und die damit einhergehende Verlängerung der Sperrfrist im Aktien-Deferral um ein Jahr erhalten die aktiven Vorstandsmitglieder dieses Geschäftsjahr keine gewährte oder geschuldete Vergütung aus einem Aktien-Deferral.

Das Aktien-Deferral 2020/21 kam nach den Vorgaben des Vergütungssystems 2017 nach Ablauf der zweijährigen Sperrfrist für das ehemalige Vorstandsmitglied Dr. Thomas Bünger zur Auszahlung und ist für das Geschäftsjahr 2022/23 als gewährte Vergütung zu betrachten.

Aktien-Deferral 2020/21

in € Aktien-
Deferral
in €
Start
aktienkurs
in €
Anzahl
virtueller
Aktien
End
aktien
kurs
in €
Auszah
lungs
betrag
in €
Dr. Thomas
Bünger
159.882 68,93 2.319,48 70,86 164.358

Gerundete Zahlen.

Performance Cash Plan

Der Performance Cash Plan sieht eine, den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprechende, vierjährige, zukunftsbezogene Performance-Periode vor (unter dem Vergütungssystem 2017 und für den ehemaligen Vorstand Dr. Thomas Bünger beträgt die Performance-Periode drei Jahre). Maßgebliches Erfolgsziel ist der durchschnittliche operative Return on Capital Employed (ROCE) des Aurubis-Konzerns während der Performance-Periode. Mit dem ROCE als Leistungskriterium und dem ambitionierten Zielkorridor für die variable Vergütung wird die mehrjährige variable Vergütung direkt mit dem operativen Unternehmenserfolg verbunden und an der finanzwirtschaftlichen Zielsetzung der Gesellschaft, eine signifikante Prämie auf die Kapitalkosten zu erwirtschaften, ausgerichtet. Diese Zielsetzung reflektiert das kommunizierte Ziel, jährlich einen ROCE zu erwirtschaften, der deutlich über dem Kapitalkostensatz liegt.

Funktionsweise Performance Cash Plan Funktionsweise Performance Cash-Plan

Zur Feststellung der endgültigen Zielerreichung des Performance Cash Plan wird am Ende der Performance-Periode der Durchschnitt des jährlich nach Ende der jeweiligen Geschäftsjahre erreichten operativen ROCE während der Performance-Periode bestimmt. Der Aufsichtsrat legt bei der Gewährung jeder Tranche einen Wert bei 100% Zielerreichung ("Zielwert") für den durchschnittlichen operativen ROCE sowie Werte für 50% Zielerreichung ("Mindestwert") und 125% Zielerreichung ("Maximalwert") fest.

Die Auszahlung findet nach Ende der jeweiligen vierjährigen Periode in bar statt.

Zuteilung des Performance Cash Plan 2022/23

Der Zielwert des durchschnittlichen operativen ROCE für die vierjährige Tranche 2022/23–2025/26 beträgt 12%, der Mindestwert 6% und der Maximalwert 15%. Zielerreichungen zwischen den festgelegten Zielerreichungspunkten (50%, 100%, 125%) werden linear interpoliert. Wird der Mindestwert unterschritten, findet keine Auszahlung aus dem Performance Cash Plan statt. Wird der Maximalwert erreicht, so führen weitere Steigungen des durchschnittlichen operativen ROCE zu keinem Anstieg der Zielerreichung.

Die Auszahlung des Performance Cash Plan 2022/23 erfolgt entsprechend nach Ablauf der Performance-Periode 2022/23 bis 2025/26 in bar.

Auszahlung des Performance Cash Plan 2020/21

Durch die Umstellung vom Vergütungssystem 2017 auf das Vergütungssystem 2020 mit Wirkung zum 01.10.2020 und die damit einhergehende Verlängerung der Performance-Periode im Performance Cash Plan um ein Jahr erhalten die aktiven Vorstandsmitglieder in diesem Geschäftsjahr keine gewährte oder geschuldete Vergütung aus dem Performance Cash Plan.

Gemäß den Vorgaben des Vergütungssystems 2017 lief mit Ende des Geschäftsjahres 2022/23 die dreijährige Performance-Periode des Performance Cash Plan 2020/21 für das ehemalige Vorstandsmitglied Dr. Thomas Bünger ab. Damit wurde der Performance Cash Plan 2020/21 mit Ablauf des Geschäftsjahrs 2022/23 vollständig erdient und ist für dieses Geschäftsjahr als gewährte oder geschuldete Vergütung zu verstehen.

Der Zielwert sowie die Zielerreichung des durchschnittlichen operativen ROCE für die dreijährige Tranche des Performance Cash Plan 2020/21 stellt sich wie folgt dar:

Performance Cash Plan 2020/21 – Zielerreichung operativer ROCE

in % Mindest
wert
Zielwert Maximal
wert
Ist-Wert
Operativer ROCE 6,0 12,0 15,0 15,6
Zielerreichung 50,0 100,0 125,0 125,0

Entsprechend den Vorgaben des Vergütungssystems 2017 resultieren für das Geschäftsjahr 2022/23 folgende Auszahlungen aus dem Performance Cash Plan 2020/21 für Dr. Thomas Bünger:

Performance Cash Plan 2020/21 – Gesamtzielerreichung

Operativer ROCE
Vorstands
mitglied
Ziel
betrag
in €
Gewich
tung
Zieler
reichung
Zieler
reichung
gesamt
Auszah
lungs
betrag
in €
Dr. Thomas
Bünger
272.000 100,0% 125,0% 125,0% 340.000

MALUS & CLAWBACK

Des Weiteren sehen die Vorstandsverträge eine Malus- sowie eine Clawback-Regelung vor. Falls sich herausstellt, dass das Vorstandsmitglied vorsätzlich gegen eine wesentliche Sorgfaltspflicht nach § 93 AktG, eine wesentliche dienstvertragliche Pflicht, sonstige wesentliche Handlungsgrundsätze der Gesellschaft, z.B. aus dem Verhaltenskodex oder den Compliance-Richtlinien, verstoßen hat und dieser Verstoß die Voraussetzungen einer groben Pflichtverletzung erfüllt, die einen Widerruf der Bestellung zum Mitglied des Vorstands gemäß § 84 Abs. 3 AktG rechtfertigen, so kann der Aufsichtsrat die noch nicht ausbezahlte variable Vergütung teilweise oder vollständig auf null reduzieren ("Malus") oder auch den Nettobetrag einer bereits ausbezahlten variablen Vergütung teilweise oder vollständig zurückfordern ("Clawback").

Zudem haben die Vorstandsmitglieder eine bereits ausbezahlte variable Vergütung zurückzubezahlen, falls und soweit sich nach der Auszahlung herausstellt, dass der der Berechnung des Auszahlungsbetrags zugrunde liegende testierte und festgestellte Konzernabschluss fehlerhaft war und daher nach den maßgeblichen Rechnungslegungsvorschriften korrigiert werden muss und unter Zugrundelegung des korrigierten testierten Konzernabschlusses sowie des jeweils maßgeblichen Vergütungssystems ein geringerer oder kein Auszahlungsbetrag aus der variablen Vergütung geschuldet worden wäre.

Im Geschäftsjahr 2022/23 hat der Aufsichtsrat von der Möglichkeit, variable Vergütungsbestandteile einzubehalten bzw. zurückzufordern, keinen Gebrauch gemacht.

LEISTUNGEN IM FALL DER BEENDIGUNG DER TÄTIGKEIT

Im Falle einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund wird im Rahmen des Vergütungssystems eine Abfindung gezahlt, die auf zwei Jahresgesamtvergütungen begrenzt ist und keinen längeren Zeitraum als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergütet. Die Auszahlung noch offener variabler Vergütungsbestandteile, die auf die Zeit bis zur Vertragsbeendigung entfallen, erfolgt regulär nach Ablauf der ursprünglich festgelegten Fälligkeitszeitpunkte – es erfolgt keine vorzeitige Auszahlung. Wird der Anstellungsvertrag aus einem zu vertretenden wichtigen Grund beendet, erfolgen keine Zahlungen.

Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden keine Abfindungszahlungen geleistet.

Zusagen für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung des Anstellungsvertrags durch das Vorstandsmitglied infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control) werden nicht vereinbart.

Zudem sind in den Anstellungsverträgen keine nachvertraglichen Wettbewerbsverbote enthalten. Daher ist die Zahlung einer Karenzentschädigung im Vergütungssystem nicht vorgesehen.

KEINE ABWEICHUNG VOM VERGÜTUNGSSYSTEM

Der Aufsichtsrat kann gemäß § 87a Abs. 2 AktG vorübergehend von dem Vergütungssystem des Vorstands abweichen, wenn dies im Interesse des langfristigen Wohlergehens der Gesellschaft notwendig ist. Die Festsetzung der festen und variablen Vergütung im Geschäftsjahr 2022/23 entspricht den Vorgaben des Vergütungssystems; Abweichungen gab es keine.

INDIVIDUALISIERTE OFFENLEGUNG DER VERGÜTUNG DES VORSTANDS

ZIELVERGÜTUNG IM GESCHÄFTSJAHR 2022/23

In der nachfolgenden Tabelle sind die jedem einzelnen Mitglied des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022/23 zugesagten vertraglichen Zuwendungen individuell dargestellt. Als "vertragliche Zuwendung" wird die variable Vergütung jeweils mit dem Wert zum Zeitpunkt der Zusage für das jeweilige Geschäftsjahr ausgewiesen (Zielvergütung). Dies entspricht für den Jahresbonus dem Zuteilungswert bei der Zusage abzüglich des in das Aktien-Deferral zu überführenden Betrags, für das Aktien-Deferral dem anteiligen Zuteilungswert des Jahresbonus bei Zusage und für den Performance Cash Plan dem Zielwert bei Zusage.

Zielvergütung des Geschäftsjahres 2022/231

Roland Harings
Chief Executive Officer
Vorstand seit 20.05.2019,
Vorstandsvorsitzender seit 01.07.2019
Dr. Heiko Arnold
COO Custom Smelting & Products
seit 15.08.2020
2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
in € in % in € in € in % in €
Feste Vergütung 650.000 32 650.000 460.000 33 460.000
Nebenleistungen 14.599 1 12.009 13.537 1 13.357
Versorgungsbeitrag 260.000 13 260.000 180.000 13 180.000
Einjährige variable Vergütung
Jahresbonus 2022/23 440.000 - 296.000
Jahresbonus 2021/22 - 22 440.000 - 21 296.000
Mehrjährige variable Vergütung
Aktien-Deferral 2022/23 220.000 - 148.000
Aktien-Deferral 2021/22 - 11 220.000 - 11 148.000
Performance Cash Plan 2022/23 440.000 - 296.000
Performance Cash Plan 2021/22 - 22 440.000 - 21 296.000
Gesamtvergütung 2.024.599 100 2.022.009 1.393.537 100 1.393.357
Inge Hofkens
COO Multimetal Recycling
seit 01.01.20232
Rainer Verhoeven
Finanzvorstand
seit 01.01.2018
2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
in € in % in € in € in % in €
Feste Vergütung 345.000 32 - 460.000 33 460.000
Nebenleistungen 9.260 1 - 11.425 1 11.889
Versorgungsbeitrag 160.000 15 - 180.000 13 180.000
Einjährige variable Vergütung
Jahresbonus 2022/23 222.000 - 296.000
Jahresbonus 2021/22 - 21 - 21 296.000
Mehrjährige variable Vergütung
Aktien-Deferral 2022/23 111.000 - 148.000
Aktien-Deferral 2021/22 - 10 - 11 148.000
Performance Cash Plan 2022/23 222.000 - 296.000
Performance Cash Plan 2021/22 - 21 - 21 296.000
Gesamtvergütung 1.069.260 100 - 1.391.425 100 1.391.889

1 Prozentzahlen wurden kaufmännisch gerundet.

2 Pro rata.

GEWÄHRTE UND GESCHULDETE VERGÜTUNG NACH § 162 AKTG

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die nach § 162 AktG für das Geschäftsjahr 2022/23 gewährte und geschuldete Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie die jeweiligen relativen Anteile an der Gesamtvergütung. Die gewährte und geschuldete Vergütung eines Geschäftsjahres umfasst die Vergütungsbestandteile, die mit Ablauf des Geschäftsjahres vollständig erdient worden sind. Dies betrifft alle Vergütungsbestandteile, deren zugrunde liegende Leistung mit Ablauf des Geschäftsjahres erbracht wurde bzw. deren Performance-Messung mit Ablauf des Geschäftsjahres endete, auch wenn die tatsächliche Auszahlung erst im nachfolgenden Geschäftsjahr erfolgt. Auf diese Weise kann der Zusammenhang zwischen der Geschäftsentwicklung und der daraus resultierenden Vergütung transparent nachvollzogen werden.

Im Geschäftsjahr 2022/23 erhalten die aktiven Vorstandsmitglieder aufgrund der Umstellung vom Vergütungssystem 2017 auf das Vergütungssystem 2020 mit Wirkung zum 01.10.2020 und der damit einhergehenden Verlängerung der Sperrfrist im Aktien-Deferral bzw. der Performance-Periode im Performance Cash Plan um jeweils ein Jahr keine gewährte oder geschuldete Vergütung aus diesen Vergütungsbestandteilen. Für das Geschäftsjahr 2022/23 umfasst die gewährte und geschuldete Vergütung für die aktiven Vorstandsmitglieder daher die folgenden Bestandteile:

  • » die Grundvergütung für das Geschäftsjahr 2022/23
  • » die für das Geschäftsjahr 2022/23 angefallenen Nebenleistungen
  • » den Versorgungsbeitrag für das Geschäftsjahr 2022/23
  • » den Jahresbonus 2022/23

Im Geschäftsjahr 2022/23 gewährte und geschuldete Vergütung der aktiven Vorstandsmitglieder gemäß § 162 AktG

Roland Harings
Chief Executive Officer
Vorstand seit 20.05.2019,
Vorstandsvorsitzender seit 01.07.2019
Dr. Heiko Arnold
COO Custom Smelting & Products
seit 15.08.2020
2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
in € in % in € in € in % in €
Feste Vergütung 650.000 59 650.000 460.000 59 460.000
Nebenleistungen 14.599 1 12.009 13.537 2 13.357
Versorgungsbeitrag 260.000 24 260.000 180.000 23 180.000
Einjährige variable Vergütung
Jahresbonus 2022/23 178.631 - 120.170
Jahresbonus 2021/22 - 16 545.600 - 16 367.040
Mehrjährige variable Vergütung
Aktien-Deferral 2020/211 -
Aktien-Deferral 2019/20 - 193.347
Performance Cash Plan 2020/212 -
Performance Cash Plan 2019/20 - 487.040
Gesamtvergütung 1.103.230 100 2.147.996 773.707 100 1.020.397
Inge Hofkens
COO Multimetal Recycling
seit 01.01.20233
Rainer Verhoeven
Finanzvorstand
seit 01.01.2018
2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
in € in % in € in € in % in €
Feste Vergütung 345.000 57 - 460.000 60 460.000
Nebenleistungen 9.260 2 - 11.425 1 11.889
Versorgungsbeitrag 160.000 26 - 180.000 23 180.000
Einjährige variable Vergütung
Jahresbonus 2022/23 90.128 - 120.170
Jahresbonus 2021/22 - 15 - 16 367.040
Mehrjährige variable Vergütung
Aktien-Deferral 2020/211 -
Aktien-Deferral 2019/20 - 131.476
Performance Cash Plan 2020/212 - - -
Performance Cash Plan 2019/20 - 331.187
Gesamtvergütung 604.388 100 0 771.595 100 1.481.592

1 Aufgrund der Umstellung der Sperrfrist von zwei auf drei Jahre erhalten die aktiven Vorstandsmitglieder keine Auszahlungen aus dem Aktien-Deferral 2020/21 im abgelaufenen Geschäftsjahr.

2 Aufgrund der Umstellung der Sperrfrist von drei auf vier Jahre erhalten die aktiven Vorstandsmitglieder keine Auszahlungen aus dem Performance Cash Plan 2020/21 im abgelaufenen Geschäftsjahr.

3 Pro rata.

EINHALTUNG DER VERGÜTUNGSOBERGRENZEN

Für das Geschäftsjahr 2022/23 ist zusätzlich zu den betragsmäßigen Höchstgrenzen für die einjährige und mehrjährige variable Vergütung entsprechend § 87a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 AktG eine betragsmäßige Höchstgrenze für die Vergütung des Geschäftsjahres insgesamt (inklusive Nebenleistungen und Versorgungszusage) vorgesehen. Diese Maximalvergütung liegt für den Vorstandsvorsitzenden bei 2.600.000 € und für ein ordentliches Vorstandsmitglied bei 1.800.000 €. Sollte die Vergütung für das Geschäftsjahr 2022/23 die genannte Höchstgrenze überschreiten, erfolgt eine entsprechende Kürzung der zuletzt zur Auszahlung anstehenden Vergütungsbestandteile (in der Regel Aktien--Deferral oder Performance Cash Plan).

Die Summe aller Auszahlungen bzw. Aufwendungen, die aus Zusagen für das Geschäftsjahr 2022/23 resultieren, kann erst nach Ablauf des dreijährigen Aktien-Deferral sowie des vierjährigen Performance Cash Plan ermittelt werden. Bereits heute kann die Einhaltung der Maximalvergütung gemäß § 87a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 AktG sichergestellt werden, da selbst im Fall einer Auszahlung des Aktien-Deferral in Höhe von 150% des maximalen Ausgangsbetrags (Cap) und des Performance Cash Plan in Höhe von 125% des Zielbetrags (Cap) die Summe aller Vergütungsbestandteile unterhalb der Maximalvergütung liegen würde.

INDIVIDUALISIERTE OFFENLEGUNG DER VERGÜTUNG FRÜHERER VORSTANDSMITGLIEDER

Die nachfolgenden Tabellen enthalten die für das Geschäftsjahr 2022/23 jedem einzelnen früheren Mitglied des Vorstands der Aurubis AG, das innerhalb der letzten zehn Jahre aus dem Vorstand ausschied, gewährte und geschuldete Vergütung gemäß § 162 AktG. Dies umfasst für das Geschäftsjahr 2022/23 für Dr. Thomas Bünger Zuflüsse aus dem Aktien-Deferral 2020/21 und dem Performance Cash Plan 2020/21. Für weitere frühere Vorstandsmitglieder fließen lediglich Rentenzahlungen zu.

Im Geschäftsjahr 2022/23 gewährte und geschuldete Vergütung ehemaliger Vorstandsmitglieder gemäß § 162 AktG

Dr. Thomas Bünger
Technologievorstand
vom 01.10.2018 bis 30.09.2021
2022/23 2021/22
in € in % in €
Feste Vergütung -
Nebenleistungen -
Versorgungsbeitrag -
Einjährige variable Vergütung
Jahresbonus 2022/23 -
Jahresbonus 2021/22 -
Mehrjährige variable Vergütung
Aktien-Deferral 2020/21 164.358
Aktien-Deferral 2019/20 - 33 118.908
Performance Cash Plan
2020/21
340.000
Performance Cash Plan
2019/20
- 67 331.187
Gesamtvergütung 504.358 100 450.095

Gerundete Zahlen.

Im Geschäftsjahr 2022/23 gewährte und geschuldete Vergütung ehemaliger Vorstandsmitglieder gemäß § 162 AktG

Rentenzahlung
in € 2022/23 2021/22
Erwin Faust
bis 30.06.2017
89.775 861.064
Dr. Bernd Drouven
bis 01.10.2015
103.884 99.600
Dr. Michael Landau
bis 31.05.2013
281.916 284.931

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS GRUNDSÄTZE DES SYSTEMS ZUR VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 2 der Satzung der Aurubis AG geregelt. Sie orientiert sich an der unterschiedlichen Beanspruchung im Aufsichtsrat und in seinen Ausschüssen. Die Hauptversammlung hat gemäß § 113 Abs. 3 AktG am 11.02.2021 über das Vergütungssystem der Aufsichtsratsmitglieder Beschluss gefasst und dieses mit 99,78% Zustimmung gebilligt.

Das System entspricht insgesamt den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28.04.2022. Der Aufsichtsrat ist in erster Linie für die Beratung und Überwachung des Vorstands zuständig, weshalb entsprechend der Anregung in G.18 des Deutschen Corporate Governance Kodex ausschließlich, also zu 100%, fixe Vergütungsbestandteile nebst Auslagenersatz, nicht aber variable Vergütungselemente vorgesehen sind. Die Fixvergütung stärkt die Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder bei Wahrnehmung ihrer Überwachungsaufgabe und leistet so einen mittelbaren Beitrag zur langfristigen Entwicklung der Gesellschaft. Das Vergütungssystem incentiviert Aufsichtsratsmitglieder zugleich, sich proaktiv für die Förderung der Geschäftsstrategie

einzusetzen, indem entsprechend G.17 des Deutschen Corporate Governance Kodex der höhere zeitliche Aufwand des Vorsitzenden, der besonders eng an der Besprechung strategischer Fragen beteiligt ist (gemäß D.5 des Deutschen Corporate Governance Kodex), und des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie des Vorsitzenden und der Mitglieder von Ausschüssen angemessen berücksichtigt wird.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben dem Ersatz der bei der Ausübung seines Amtes entstandenen Auslagen eine feste Vergütung von 75.000 €/Geschäftsjahr. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Doppelte dieses Betrags.

Aufsichtsratsmitglieder, die dem Personal- und/oder Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats angehören, erhalten zusätzlich eine feste Vergütung in Höhe von 15.000 €/Geschäftsjahr pro Ausschuss. Aufsichtsratsmitglieder, die den weiteren Ausschüssen des Aufsichtsrats angehören, erhalten zusätzlich eine feste Vergütung in Höhe von 7.500 €/Geschäftsjahr pro Ausschuss. Aufsichtsratsmitglieder, die in einem Ausschuss des Aufsichtsrats den Vorsitz innehaben, erhalten pro Vorsitz in einem Ausschuss das Doppelte des Betrags/Geschäftsjahr.

Die feste Vergütung für die Ausschusstätigkeiten wird gemäß § 12 Abs. 2 der Satzung für jedes Mitglied des Aufsichtsrats auf 25.000 €/Geschäftsjahr begrenzt. Die Begrenzung für jeden Vorsitzenden eines Ausschusses beträgt 50.000 €/Geschäftsjahr.

Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat oder einem seiner Ausschüsse nicht während des vollen Geschäftsjahres angehören, erhalten die Vergütung entsprechend der Dauer ihres Amtes. Des Weiteren erhalten die Aufsichtsratsmitglieder für jede Teilnahme an einer Sitzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 €.

Funktionsweise der Aufsichtsratsvergütung Funktionsweise der Aufsichratsvergütung

Vergütungskomponente Vorsitzender
Stellvertretender Vorsitzender
des Aufsichtsrats
des Aufsichtsrats
Ordentliches Mitglied
des Aufsichtsrats
Festvergütung 225.000 €
150.000 €
75.000 €
Sitzungsgeld 1.000 €
Vorsitzender
des Ausschusses
Mitglied
des Ausschusses
Ausschusstätigkeit –
Prüfungsausschuss
30.000 € 15.000 €
Ausschusstätigkeit –
Personalausschuss
30.000 € 15.000 €
Ausschusstätigkeit –
weitere Ausschüsse
15.000 € 7.500 €
Begrenzung der Vergütung für
Ausschusstätigkeiten
50.000 € 25.000 €

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS IM GESCHÄFTSJAHR 2022/23

Die Aufsichtsratsmitglieder wurden in Übereinstimmung mit dem in der Satzung niedergelegten und vorstehend dargestellten Vergütungssystem vergütet. Sie erhielten im Geschäftsjahr 2022/23 insgesamt 1.633.145 €.

Die individuelle Vergütung kann folgender Tabelle entnommen werden:

Im Geschäftsjahr 2022/23 gewährte und geschuldete Vergütung des Aufsichtsrats gemäß § 162 AktG

Vergütung für Gesamt
Feste Vergütung
Ausschusstätigkeit
Sitzungsgeld vergütung
Geschäftsjahr 2022/23 in € in % in € in % in € in % in €
Vertreter der Anteilseigner
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 01.03.2018 225.000 77,6 50.000 17,2 15.000 5,2 290.000
vom 22.06.2018
Andrea Bauer bis 16.02.2023 28.562 71,2 8.568 21,4 3.000 7,5 40.130
Kathrin Dahnke seit 16.02.2023 46.644 65,4 18.658 26,2 6.000 8,4 71.302
Gunnar Groebler seit 01.10.2021 75.000 64,1 25.000 21,4 17.000 14,5 117.000
vom 01.03.2018
Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob bis 16.02.2023 28.562 59,7 14.281 29,8 5.000 10,5 47.843
Prof. Dr. Markus Kramer seit 16.02.2023 46.644 61,4 23.322 30,7 6.000 7,9 75.966
Dr. Stephan Krümmer seit 01.03.2018 75.000 54,3 45.000 32,6 18.000 13,0 138.000
Dr. Sandra Reich seit 28.02.2013 75.000 65,6 24.329 21,3 15.000 13,1 114.329
Vertreter der Arbeitnehmer
Jan Koltze
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 03.03.2011 121.438 74,3 25.000 15,3 17.000 10,4 163.438
Deniz Filiz Acar seit 03.05.2019 75.000 67,4 24.329 21,9 12.000 10,8 111.329
Christian Ehrentraut seit 03.05.2019 75.000 65,8 25.000 21,9 14.000 12,3 114.000
Dr. Elke Lossin seit 01.03.2018 75.000 68,4 19.664 17,9 15.000 13,7 109.664
Daniel Mrosek seit 16.02.2023 46.644 81,4 4.664 8,1 6.000 10,5 57.308
Stefan Schmidt seit 01.03.2018 103.562 72,6 25.000 17,5 14.000 9,8 142.562
Melf Singer vom 01.03.2018
bis 16.02.2023 28.562 70,9 5.712 14,2 6.000 14,9 40.274

Gerundete Zahlen.

Im Geschäftsjahr 2021/22 gewährte und geschuldete Vergütung des Aufsichtsrats gemäß § 162 AktG

Feste Vergütung Vergütung für
Ausschusstätigkeit
Sitzungsgeld
Geschäftsjahr 2021/22 in € in % in € in % in € in % in €
Vertreter der Anteilseigner
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Vorsitzender des Aufsichtsrats
seit 01.03.2018 225.000 79,5 50.000 17,7 8.000 2,8 283.000
Andrea Bauer seit 22.06.2018 75.000 71,8 22.500 21,5 7.000 6,7 104.500
Gunnar Groebler seit 01.10.2021 75.000 67,6 25.000 22,5 11.000 9,9 111.000
Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob seit 01.03.2018 75.000 62,8 32.445 27,2 12.000 10,0 119.445
Dr. Stephan Krümmer seit 01.03.2018 75.000 55,6 45.000 33,3 15.000 11,1 135.000
Dr. Sandra Reich seit 28.02.2013 75.000 74,3 15.000 14,8 11.000 10,9 101.000
Vertreter der Arbeitnehmer
Stefan Schmidt
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
seit 01.03.2018 150.000 80,2 25.000 13,4 12.000 6,4 187.000
Deniz Filiz Acar seit 03.05.2019 75.000 76,5 15.000 15,3 8.000 8,2 98.000
Christian Ehrentraut seit 03.05.2019 75.000 67,0 24.945 22,3 12.000 10,7 111.945
Jan Koltze seit 03.03.2011 75.000 67,0 25.000 22,3 12.000 10,7 112.000
Dr. Elke Lossin seit 01.03.2018 75.000 74,3 15.000 14,8 11.000 10,9 101.000
Melf Singer seit 01.03.2018 75.000 74,3 15.000 14,8 11.000 10,9 101.000

Gerundete Zahlen.

VERGLEICHENDE DARSTELLUNG DER VERGÜTUNGS-UND ERTRAGSENTWICKLUNG

In Übereinstimmung mit § 162 Absatz 1 Satz 2 Nr. 2 AktG ist nachfolgend die jährliche Veränderung der Vergütung der Vorstandsmitglieder, die Ertragsentwicklung der Gesellschaft sowie die Vergütungsentwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dargestellt. Die Darstellung der jährlichen Veränderung wird in den folgenden Jahren kontinuierlich aufgebaut und erfolgt vollständig über den Fünfjahreszeitraum mit dem Vergütungsbericht 2025/26.

Die Entwicklung der Vorstandsvergütung sowie der Aufsichtsratsvergütung bezieht sich auf die im Vergütungsbericht ausgewiesene gewährte und geschuldete Vergütung der Geschäftsjahre 2022/23, 2021/22 und 2020/21 gemäß § 162 AktG. Da die Arbeitnehmer- und Vergütungsstrukturen in den Tochtergesellschaften und bei Beschäftigten im Ausland variieren können, wurde für die Darstellung der durchschnittlichen Vergütung der Arbeitnehmer auf die durchschnittliche Vergütung der Belegschaft der Aurubis AG auf Vollzeitäquivalenzbasis abgestellt. Dabei wurde die Vergütung aller Arbeitnehmer, einschließlich der leitenden Angestellten, berücksichtigt. Als Ertragsgröße wird das operative EBT des Aurubis-Konzerns herangezogen.

Vergleichende Darstellung

Vergütung
2022/23
Veränderung
2022/23 ggü.
2021/22
Vergütung
2021/22
Veränderung
2021/22 ggü.
2020/21
in € in % in € in %
Ertragsentwicklung
Jahresüberschuss der Aurubis AG (HGB) in Mio. € 141 12 126 -46
Operatives EBT des Aurubis-Konzerns in Mio. € 349 -35 532 54
Arbeitnehmervergütung
Durchschnittliche Vergütung der Arbeitnehmer der Gesellschaft 84.243 4 81.231 4
Vorstandsmitglieder
Im Geschäftsjahr 2022/23 aktive Vorstandsmitglieder
Roland Harings
Vorstand seit 20.05.2019, Vorstandsvorsitzender seit 01.07.2019 1.103.230 -49 2.147.996 36
Dr. Heiko Arnold seit 15.08.2020 773.707 -24 1.020.397 8
Inge Hofkens seit 01.01.2023 604.388
Rainer Verhoeven seit 01.01.2018 771.595 -48 1.481.592 7
Ehemalige Vorstandsmitglieder
Dr. Thomas Bünger bis 30.09.2021 504.358 12 450.095 -66
Erwin Faust bis 30.06.2017 89.775 -90 861.064 859
Dr. Bernd Drouven bis 01.10.2015 103.884 4 99.600 -83
Dr. Michael Landau bis 31.05.2013 281.916 -1 284.931 10
Aufsichtsratsmitglieder
Vertreter der Anteilseigner
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 01.03.2018 290.000 2 283.000 0
Andrea Bauer bis 16.02.2023 40.130 -62 104.500 -1
Kathrin Dahnke seit 16.02.2023 71.302
Gunnar Groebler seit 01.10.2021 117.000 5 111.000
Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob bis 16.02.2023 47.843 -60 119.445 10
Prof. Dr. Markus Kramer seit 01.01.2023 75.966
Dr. Stephan Krümmer seit 01.03.2018 138.000 2 135.000 -1
Dr. Sandra Reich seit 28.02.2013 114.329 13 101.000 0
Vertreter der Arbeitnehmer
Jan Koltze
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 16.02.2023
163.438 46 112.000 -1
Deniz Filiz Acar seit 03.05.2019 111.329 14 98.000 0
Christian Ehrentraut seit 03.05.2019 114.000 2 111.945 12
Dr. Elke Lossin seit 01.03.2018 109.664 9 101.000 0
Daniel Mrosek seit 16.02.2023 57.308
Stefan Schmidt seit 01.03.2018 142.562 -24 187.000 0
Melf Singer bis 16.02.2023 40.274 -60 101.000 0

AUSBLICK AUF DAS VERGÜTUNGSSYSTEM DES VORSTANDS AB DEM GESCHÄFTSJAHR 2023/24

Die Strategie der Gesellschaft wurde seit dem Geschäftsjahr 2020/21 umfassend überarbeitet und damit ein Fahrplan für das nächste Jahrzehnt aufgestellt. Vor dem Hintergrund der weiterentwickelten Strategie der Aurubis AG hat der Personalausschuss auch das Vergütungssystem 2020, das noch im Einklang mit der 2017 ausgearbeiteten Vision 2025 entwickelt wurde, einer Überprüfung unterzogen. Kernaspekte waren die Sicherstellung eines optimalen Strategiebezugs sowie die Verbesserung der Anreizwirkung hinsichtlich der Förderung der langfristigen und nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft. Zudem wurden auch die Anmerkungen unserer Aktionäre bezüglich des Vergütungssystems 2020 sowie die generellen Erwartungen von institutionellen Investoren und Stimmrechtsberatern an die Ausgestaltung eines Vorstandsvergütungssystems einbezogen. Die Überprüfung erfolgte mit Unterstützung eines unabhängigen Vergütungsberaters. Auf Basis der Ergebnisse der Überprüfung hat der Personalausschuss konkrete Anpassungen des Vergütungssystems 2020 erarbeitet. Das überarbeitete Vergütungssystem 2023 wurde auf Vorschlag des Personalausschusses vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 13.09.2022 beschlossen. Das überarbeitete Vergütungssystem 2023 wurde von der ordentlichen Hauptversammlung der Aurubis AG am 16.02.2023 gemäß § 120a Abs. 1 AktG gebilligt und trat für alle aktiven Vorstandsmitglieder zum 01.10.2023 für das Geschäftsjahr 2023/24 in Kraft.

Die folgende Übersicht fasst die Bestandteile des Vergütungssystems 2023 zusammen und stellt zur besseren Vergleichbarkeit insbesondere auch die wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Vergütungssystem 2020 heraus. Über die Anwendung des neuen Vergütungssystems 2023 wird im Vergütungsbericht 2023/24 berichtet.

Grundzüge des Vergütungssystems

Vergütungssystem 2020 Vergütungssystem 2023
Festvergütung Grundbezüge Feste jährliche Grundbezüge, welche monatlich in gleichen Raten ausgezahlt werden
Pensionszusagen »
Versorgungszusage zur betrieblichen Altersversorgung in Form einer Ruhegeldzusage,
finanziert über eine Rückdeckungsversicherung
»
Beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Form einer Kapitalzusage
Nebenleistungen Nebenleistungen in Form von Sachbezügen, die im Wesentlichen aus dem nach steuerlichen
Richtlinien anzusetzenden Wert für Versicherungsprämien und Dienstwagennutzung bestehen
Variable
Vergütung
Einjährige variable
Vergütung
(20–25%)
»
Typ: Jahresbonus
»
Leistungskriterien:

Operatives EBT (60%)

Individuelle Leistung des
Vorstandsmitglieds (40%)
»
Auszahlung:

2/3 nach Ablauf des Geschäftsjahres in bar

1/3 Überführung in Aktien-Deferral
»
Cap: 125% des Zielbetrags
»
Ein diskretionärer Sonderbonus ist
nicht vereinbart
»
Typ: Jahresbonus
»
Leistungskriterien:

Operatives EBT (70%)

Individuelle Leistung des
Vorstandsmitglieds (20%)

ESG-Ziele (10%)
»
Auszahlung:

Vollständig nach Ablauf des
Geschäftsjahres in bar
»
Cap: 150% des Zielbetrags
»
Ein diskretionärer Sonderbonus ist
nicht vereinbart
Mehrjährige variable
Vergütung
(30–35%)
»
Typ: Aktien-Deferral
»
Sperrfrist: 3 Jahre
»
Cap: 150% des Ausgangswerts
»
Auszahlung: am Ende der 3-jährigen Sperrfrist
in bar
»
Typ: Performance Cash Plan
»
Performance-Periode: 4 Jahre
»
Leistungskriterium:

Operativer ROCE (100%)
»
Cap: 125% des Zielbetrags
»
Auszahlung: am Ende der 4-jährigen
»
Typ: Performance Share Plan
»
Performance-Periode: 4 Jahre
»
Leistungskriterium:

Operativer ROCE (50%)

Relativer Total Shareholder Return (TSR)
vs. MDAX (50%)
»
Cap: 200% des Zielbetrags
»
Auszahlung: am Ende der 4-jährigen
Performance-Periode in bar Performance-Periode in bar
Maximalvergütung
gemäß § 87a AktG
»
Vorsitzender: 2.600.000 €
»
Ordentliches Mitglied: 1.800.000 €
»
Vorsitzender: 3.300.000 €
»
Ordentliches Mitglied: 2.300.000 €
Malus & Clawback Möglichkeit zur teilweisen oder vollständigen Reduzierung (Malus) oder Rückforderung (Clawback)
der variablen Vergütung (einjährige und mehrjährige variable Vergütung) im Falle eines Compliance-
Vergehens oder bei fehlerhaftem Konzernabschluss
Vorzeitige Beendigung
der Vorstandstätigkeit
Im Falle einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund wird im Rahmen
des Vergütungssystems eine Abfindung gezahlt, die auf zwei Jahresgesamtvergütungen begrenzt ist
und keinen längeren Zeitraum als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergütet

Hamburg, den 19.12.2023

Für den Vorstand

Roland Harings Rainer Verhoeven

Vorsitzender Mitglied

Für den Aufsichtsrat

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Vorsitzender

Die Aurubis-Aktie am Kapitalmarkt

Aktienmärkte im Aufwind

Die deutschen Aktienmärkte konnten im Geschäftsjahr 2022/23 in einem herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld deutlich zulegen. Die Überwindung der Belastungen aus der Covid-19-Pandemie und eine starke Entwicklung der Unternehmensgewinne führten zu einem dynamischen Aufwärtstrend, der bis weit in das erste Kalenderquartal 2023 anhielt. Erste konjunkturelle Warnsignale und die unverändert hohe globale Inflation blieben zunächst ohne spürbare Auswirkungen auf die Aktienmärkte.

Erst im weiteren Jahresverlauf nahm die Unsicherheit über die weitere globale konjunkturelle Entwicklung zu. Gleichzeitig setzten die Notenbanken ihre restriktive Geldpolitik fort. Die schrittweise erhöhten europäischen Leitzinsen ließen die Finanzierungskosten deutlich ansteigen und festverzinsliche Anlageformen attraktiver erscheinen. Dies blieb nicht ohne Auswirkungen auf die deutschen Aktienmärkte. Im zweiten und dritten Kalenderquartal 2023 verlangsamte sich der Aufwärtstrend und die Schwankungen nahmen zu. Der DAX kletterte am 28.07.2023 mit 16.469 Punkten auf ein neues Allzeithoch, konnte dieses Niveau bis zu unserem Geschäftsjahresende aber nicht halten. Die negativen Faktoren setzten sich im weiteren Jahresverlauf zunehmend durch, obwohl die Inflationsraten in Deutschland leicht rückläufig waren und der Handlungsdruck auf die Notenbanken geringer

wurde. Zum Ende des Geschäftsjahres schloss der DAX mit 15.386 Punkten. Damit konnte ein deutlicher Anstieg von 27,0% gegenüber dem Geschäftsjahresbeginn erzielt werden – nach einem Rückgang von 20,1% im Vorjahreszeitraum. Der MDAX erzielte mit einem Schlusskurs von 26.075 Punkten ein Plus von 16,6%.

Aurubis-Aktie mit deutlichem Kursplus

Der Kurs der Aurubis-Aktie stieg in den ersten Monaten des Geschäftsjahres deutlich und übertraf damit die Entwicklung der relevanten Aktienindizes DAX und MDAX. Positiv auf den Kursverlauf wirkten sich das im Dezember 2022 beschlossene umfangreiche strategische Wachstumspaket und die sehr guten Geschäftsjahreszahlen 2022/23 verbunden mit der Anhebung der Dividende aus. Das Geschäftsjahr startete mit dem Jahrestiefstkurs am 12.10.2022 bei 53,50 €. Schon am 02.02.2023 erreichte die Aurubis-Aktie mit 101,40 € ihr Jahreshoch. Trotz der sehr guten Zahlen für das 2. Quartal 2022/23 und der Erhöhung der Gesamtjahresprognose konnte die Aurubis-Aktie im weiteren Jahresverlauf das Kursniveau nicht halten. Die Unsicherheiten über die konjunkturelle Entwicklung insbesondere in Deutschland und Europa überwogen. Kurzfristig belastete die als Folge der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen notwendige Prognoseanpassung im September 2023 den Kurs der Aktie; der Aktienkurs erholte sich jedoch zügig wieder (vgl. den

Aurubis-Aktienkurs vom 04.09.2023 (68,70 €) gegenüber dem 30.10.2023 (76,84 €)). Die Aurubis-Aktie schloss am letzten Handelstag des Geschäftsjahres mit einem Kurs von 70,14 € – dies entspricht einem Plus von 29,9%. Damit wurde die Entwicklung des DAX leicht, die des MDAX gleichwohl deutlich übertroffen.

Die Aurubis-Aktie bleibt langfristig betrachtet unverändert eine attraktive Anlage. Aktionäre, die beispielsweise am 30.09.2013 1.000 € investierten und die ihnen zugeflossenen Dividenden (ohne Steuerabzug) wieder in die Aurubis-Aktien angelegt haben, verfügten am 30.09.2023 über einen Depotwert von 1.968,05 €. Dies entspricht einer Wertsteigerung von 99,55% oder einem jährlichen Gesamtertrag von 7,14%.

Handelsvolumen der Aurubis-Aktie unterhalb des Vorjahresniveaus

Das tägliche durchschnittliche Xetra-Handelsvolumen der Aurubis--Aktie lag mit 101.917 Stück (Vj. 134.939) deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus.

Aurubis mit stabiler, diversifizierter Aktionärsstruktur

Die Aurubis AG führte im August/September 2023 eine Analyse der Aktionärsstruktur durch. Demnach verfügte Aurubis, wie in vorangegangenen Jahren, über eine stabile und gut diversifizierte Aktionärsstruktur.

Als größter Einzelaktionär hält die Salzgitter AG gemäß ihrer Unternehmenspräsentation 2023 weiterhin einen Anteil von 29,99% (Vj. 29,99%) an der Aurubis AG.

Der Anteil institutioneller Anleger liegt mit rund 45% leicht über dem Vorjahresniveau (Vj. 44%). Der Anteil institutioneller Investoren mit Sitz in Nordamerika verzeichnete einen leichten Rückgang auf 18% (Vj. 19%). Die Anzahl der Investoren aus dem kontinentalen europäischen Raum nahm ebenso leicht ab. Hier sind 10% der institutionellen Anleger vertreten (Vj. 12%). In Deutschland erhöhte sich der Anteil im Vergleich zum Vorjahr auf 9% (Vj. 7%), ebenso in UK/Irland auf 7% (Vj. 6%). Der überwiegende Teil der institutionellen Investoren verfügt, wie im Vorjahr, über einen Sitz im Ausland. Der Anteil der privaten Anleger reduzierte sich leicht auf rund 22% (Vj. 23%).

Aktionärsstruktur

in % (Vorjahreswerte)

1

Die Aurubis AG hält seit dem Abschluss des Aktienrückkaufprogramms am 17.09.2021 insgesamt 1.297.693 eigene Aktien (rund 2,89% des Grundkapitals der Aurubis AG). Diese wurden unter Ausnutzung der Ermächtigung der Hauptversammlung 2018 mit dem Ziel erworben, einen Bestand eigener Aktien für mögliche Akquisitionen oder zukünftige Finanzierungsbedürfnisse zu schaffen. Weitere Informationen zum Rückkaufprogramm finden Sie hier: www.aurubis.com/aktienrueckkauf.

Dividendenpolitik

Gerundeter Wert: 29,99 % (seit 23.05.2019).

Am 20.12.2022 informierte die Aurubis AG den Kapitalmarkt über ein weiteres umfangreiches strategisches Wachstumspaket und eine damit einhergehende Änderung der Dividendenpolitik. Die Finanzierung der Wachstumsprojekte wird im Wesentlichen aus dem laufenden Cashflow erfolgen. Der eingeschlagene Wachstumskurs soll künftig stärker von einer vorausschauenden und flexibleren Dividendenausschüttung getragen werden, die die Wachstumsinvestitionen berücksichtigt. Gleichzeitig stellt Aurubis sicher, dass die Aktionärinnen und Aktionäre weiterhin angemessen am Erfolg der Gesellschaft beteiligt werden.

Kennzahlen zur Aurubis-Aktie

2022/23 2021/22 2020/21 2019/20 2018/19
Schlusskurs am Geschäftsjahresende1 in € 70,14 53,98 65,38 58,14 40,89
Jahreshöchstkurs (Schlusskurs)1 in € 101,40 116,30 87,30 62,22 61,02
Jahrestiefstkurs (Schlusskurs)1 in € 53,50 53,00 54,94 32,31 35,60
Marktkapitalisierung am Geschäftsjahresende1 in Mio. € 3.153 2.427 2.939 2.614 1.838
Anzahl der Aktien am Geschäftsjahresende in Tsd. Stück 44.956,70 44.956,70 44.956,70 44.956,70 44.956,70
Dividende bzw. Dividendenvorschlag in € 1,40 1,80 1,60 1,30 1,25
Ausschüttungsquote in % 23 18 26 35 41
Dividendenrendite in % 2,0 3,3 2,5 2,2 3,1
Ergebnis je Aktie operativ in € 6,13 9,91 6,51 3,73 3,08
KGV am Geschäftsjahresende operativ 11,44 5,45 10,04 15,59 13,28

1 Xetra-Angaben.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Dividende von 1,40 € vor

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 15.02.2024 eine Dividende in Höhe von 1,40 € vorschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 23% des operativen Konzernergebnisses (Vj. 18%).

Die Dividendenrendite, bezogen auf den Schlusskurs vom 30.09.2023, beträgt 2,0% (Vj. 3,3%). Die leicht reduzierte Dividendenrendite resultiert aus der reduzierten Dividende aufgrund vermehrter Investitionstätigkeiten für die strategischen Projekte bei einem gestiegenen Schlusskurs am Geschäftsjahresende (+30%) im Vergleich zum Vorjahr.

Wesentliche Themen der Kapitalmarkt- kommunikation: Umsetzung der Aurubis-Strategie, Batterierecycling und gegen Aurubis gerichtete kriminelle Handlungen

Im Mittelpunkt der intensiven Kapitalmarktkommunikation des Geschäftsjahres 2022/23 stand die weitere Umsetzung der Aurubis-Strategie und der Fortschritt der derzeit in Umsetzung befindlichen Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 1,2 Mrd. €. Insbesondere berichteten wir über die beschleunigte Umsetzung des modularen Recyclingsystems und die Verdoppelung der Verarbeitungskapazitäten am Standort Aurubis Richmond in Georgia, USA, die Ausweitung der Recyclingkompetenz und die Optimierung der Materialflüsse durch unser Projekt Complex Recycling Hamburg (CRH) sowie die Erweiterung der Elektrolysekapazitäten am bulgarischen Standort in Pirdop. Von großem Interesse für die Kapitalmarktteilnehmer waren zudem die weiteren Fortschritte im Ausbau unserer Kompetenzen im Batterierecycling. Wesentliche Themen bezüglich der Umsetzung unserer Dekarbonisierungsstrategie waren im Geschäftsjahr

2022/23 die Erweiterung des Solarparks an unserem Standort in Pirdop, Bulgarien, und der für das Frühjahr 2024 geplante Umbau der Anodenöfen zur Vorbereitung des Einsatzes von Wasserstoff statt Erdgas. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 gab es mit Blick auf die Anpassung der Prognose als Folge der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen im Werk Hamburg einen hohen Gesprächsbedarf.

Der Austausch mit institutionellen Investoren stellte auch in diesem Geschäftsjahr einen wesentlichen Anteil der Kapitalmarktkommunikation dar. Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden die Investorenkonferenzen und Roadshows von den bedeutenden Bankhäusern wieder vermehrt in Präsenz durchgeführt, da die pandemiebedingten Einschränkungen entfallen sind.

Bei einer Vielzahl von Präsentationen und Einzelgesprächen standen der Vorstand und das Investor-Relations-Team zur aktuellen Geschäftslage, zum Energiemanagement, zum Fortschritt und Ausblick der Strategie des Aurubis-Konzerns, zu den tödlichen Unfällen und den gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen Rede und Antwort.

Neben den persönlichen Gesprächen standen wir über den virtuellen Austausch mit in- und ausländischen sowie aktuellen und potenziellen Investoren im Dialog und konnten damit die Reichweite unserer Investorenansprache vergrößern. Telefonkonferenzen zur Veröffentlichung der Quartalsberichte ermöglichten Investoren und Analysten die Kommunikation mit dem Vorstand und Vertretern des Managementteams.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat im Geschäftsjahr 2022/23 im Rahmen einer Corporate-Governance-Roadshow Gespräche mit Investoren zu aufsichtsratsspezifischen Themen geführt. Inhaltliche Schwerpunkte waren dabei die personelle Struktur und Arbeitsweise des Aufsichtsrats sowie das Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder.

Im Juni 2023 folgten Analysten und institutionelle Investoren der Einladung zum Aurubis Capital Market Day 2023 in London, der auch über einen Live-Webcast verfolgt werden konnte. Durch Fachvorträge und im direkten Austausch mit dem Vorstand und Management erhielten die Teilnehmer tiefergehende Informationen über die Umsetzung der Aurubis-Strategie "Metals for Progress: Driving Sustainable Growth", über die Erweiterung und Optimierung des Aurubis-Hüttennetzwerks durch die Wachstumsprojekte sowie über weiteres Potenzial für Wachstum der Aurubis im US-Markt. Die Aufzeichnung des Capital Market Day 2023 steht auf unserer Internetseite zur Verfügung www.aurubis.com/investor-relations/publikationen/capital-market-day.

Über besondere Entwicklungen haben wir den Kapitalmarkt in Form von fünf Ad-hoc-Mitteilungen informiert. Am 28.10.2022 unterrichteten wir über einen Cyber-Angriff auf die IT-Systeme der Aurubis. Über den Beschluss eines umfangreichen Wachstumspakets und die Anpassung der Dividendenpolitik informierten wir am 20.12.2022. Am 21.04.2023 veröffentlichten wir die Erhöhung der Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23. Am 31.08.2023 wurde von Aurubis öffentlich bekannt gegeben, dass Aurubis starke Indizien für einen Fehlbestand an Metallen festgestellt hat und der vormals angenommene Prognosekorridor für das Geschäftsjahr 2022/23 von 450-550 Mio. € daher nicht gehalten werden kann. Am 19.09.2023 veröffentlichte Aurubis mit einer weiteren Ad-hoc-Mitteilung, dass bei einer außerordentlichen Inventur ein Fehlbestand bei Metallen durch gegen Aurubis gerichtete kriminelle Handlungen festgestellt wurde und die Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 auf 310-350 Mio. € gesenkt wurde.

Im Geschäftsjahr 2022/23 veröffentlichten 13 Finanzanalysten (Vj. 11) nationaler und internationaler Research-Häuser regelmäßig Empfehlungen und Analysen zur Aktie der Aurubis. Hauck & Aufhäuser sowie UBS haben im August 2023 die Coverage der Aurubis-Aktie aufgenommen. Am Geschäftsjahresende lauteten die Einschätzungen/Ratings der Analysten wie folgt:

Die Empfehlung der Analysten im Überblick

Einen weiteren Schwerpunkt der Investor-Relations-Arbeit stellt die Betreuung unserer Privataktionäre dar. Für unsere Privataktionäre haben wir im Berichtsjahr Vorträge auf verschiedenen Veranstaltungen von Privatanlegervereinigungen gehalten. Darüber hinaus informierten sich zahlreiche Investoren bei Besuchen an unserem Standort in Hamburg über unsere Prozesse, Betriebsanlagen und Produkte.

Die Hauptversammlung fand am 16.02.2023 mit physischer Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten in Hamburg statt. Es waren 66,17% des stimmberechtigten Grundkapitals vertreten. Mit Beendigung der Hauptversammlung endete die Amtszeit aller Aufsichtsratsmitglieder, sodass eine Neuwahl erforderlich war, wobei Prof. Dr. Fritz Vahrenholt als Vorsitzender des Gremiums bestätigt wurde. Die Rede des Vorstandsvorsitzenden wurde bereits vor der Hauptversammlung auf der Website zur Verfügung gestellt und konnte zeitgleich im Internet verfolgt werden.

Informationen zur Entwicklung unseres Unternehmens sind zeitnah auf www.aurubis.com/de abrufbar. Finanzberichte, Analystenpräsentationen sowie weitere Publikationen stehen im Downloadbereich zur Verfügung.

Wertpapierkennnummer 676650
International Securities
Identification Number (ISIN)
DE 000 67 66 504
Börsensegment MDAX
Handelsplätze regulierter Markt: Frankfurt am
Main und Hamburg; Freiverkehr:
Berlin, Düsseldorf, Hannover,
München, Stuttgart, Tradegate
Marktsegment Prime Standard
Emissionskurs 12,78 €
Durchschnittlicher
Umsatz pro Tag
101.917 Aktien im
Xetra-Handel
Börsenkürzel NDA
Reuters-Kürzel NAFG
Bloomberg-Kürzel NDA_GR

Analysten-Coverage 2022/23

Baader Bank Christian Obst
Bankhaus Metzler Thomas Schulte-Vorwick
Bank of America Jason Fairclough
Deutsche Bank Bastian Synagowitz
DZ Bank Dirk Schlamp
Exane BNP Paribas Alan Spence
Hauck & Aufhäuser
(seit August 2023)
Simon Jouck
Kepler Cheuvreux Rochus Brauneiser (bis Juni 2023)
LBBW Jens Münstermann
M.M. Warburg Stefan Augustin
Morgan Stanley Ioannis Masvoulas
Oddo BHF Maxime Kogge
UBS Europe
(seit August 2023)
Daniel Major

Nichtfinanzieller Bericht

Nichtfinanzieller Bericht

Nachhaltigkeit

Mit den Nachhaltigkeitszielen 2030 beabsichtigt Aurubis seine Rolle als führendes Unternehmen im Nachhaltigkeitsbereich weiter auszubauen.

Einleitung

Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Zulieferern, Kunden und Nachbarn ist uns wichtig, ob nun im unmittelbaren Geschäftsverkehr oder im Umfeld unserer Werke. Gleiches gilt für die Umwelt, denn wir sind uns der Grenzen unseres Planeten bewusst. Daher ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Bestandteil des Handelns im Aurubis-Konzern, verankert in unserer Unternehmensstrategie, und spielt daher bei unseren Geschäftsaktivitäten eine wichtige Rolle. Wir folgen der Unternehmensmission, verantwortungsvoll aus Rohstoffen Metalle für eine innovative und nachhaltige Welt zu schaffen.

Aurubis kommt mit dem vorliegenden nichtfinanziellen Bericht (nfB) der Pflicht zur Offenlegung nichtfinanzieller Informationen für das Geschäftsjahr 2022/23 gemäß §§ 315b und 315c Handelsgesetzbuch (HGB) i. V. m. §§ 289b bis 289e HGB nach. Wir orientieren uns dabei an den Vorgaben der Universal Standards der Global Reporting Initiative (GRI) Glossar, Seite 272.

Der nfB enthält zudem Angaben gemäß vorgeschriebenen Berichtsanforderungen der EU-Taxonomieverordnung 2020/852 EU-Taxonomie: Glossar, Seite 272.

Die wesentlichen externen Einflussfaktoren für die Geschäftsentwicklung beschreiben wir im Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts, Seite 168. Dort benennen wir auch die Risiken für die nichtfinanziellen Aspekte außerhalb der Unternehmensgrenzen. Die Risikobewertung wurde gemäß § 289c Abs. 3 HGB vorgenommen. Dabei wurden keine nichtfinanziellen Risiken identifiziert, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf Arbeitnehmer- und Umweltbelange, die Achtung der Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie Sozialbelange haben werden.

Aurubis-Nachhaltigkeitsziele

Im Geschäftsjahr 2020/21 wurde unsere Unternehmensstrategie "Metals for Progress: Driving Sustainable Growth" aktualisiert und verabschiedet. Mit dieser Strategie möchten wir unser Kerngeschäft sichern und stärken, Wachstumsoptionen verfolgen und unsere branchenweite Führungsposition im Hinblick auf Nachhaltigkeit ausbauen.

Damit unterstreichen wir unseren Anspruch: Nachhaltigkeit noch stärker in alle Unternehmensbereiche und Tätigkeiten integrieren und somit zum Treiber für Wachstum und Erfolg machen. Das im Anschluss entwickelte und implementierte Aurubis-Management-System (AMS) soll sicherstellen, dass Aurubis die Unternehmensstrategie erfolgreich umsetzt. Der Nachhaltigkeitsbereich ist Bestandteil der AMS-Organisation und wirkt in den strategischen Gremien mit.

In der Strategie finden sich unter "Industrielle Führerschaft im Nachhaltigkeitsbereich ausbauen" die Schwerpunkte Mensch, Umwelt und Wirtschaft mit unseren neun Handlungsfeldern zum Thema Nachhaltigkeit. Pro Handlungsfeld haben wir Ziele bis 2030 definiert. Die bisherige Nachhaltigkeitsstrategie mit ihren Zielen 2018–2023 fügt sich dabei als Meilenstein in die Konzernstrategie bis 2030 ein Aurubis-Nachhaltigkeitsziele 2030, Seite 64. Im Geschäftsjahr 2021/22 haben Vorstand und Aufsichtsrat die aktualisierte Strategie samt Nachhaltigkeitszielen validiert und verabschiedet. Der Bereich Nachhaltigkeit hat die weitere Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele, das Herunterbrechen der Ziele auf Funktionen und Standorte sowie weitere Schritte zur Umsetzung der Ziele vorangetrieben. Die Nachhaltigkeitsziele 2030 sowie den Erfüllungsstand der Meilensteine für 2022/23 finden Sie jeweils am Anfang jedes Kapitels in diesem Bericht. Der Umsetzungsstatus der Nachhaltigkeitsziele 2030 wird innerhalb der Kapitel beschrieben. Im Berichtsjahr haben wir unsere Zielsetzung für das Nachhaltigkeitsziel 2030 im Handlungsfeld "Verantwortung in der Lieferkette" angepasst. Hierauf gehen wir umfassend im entsprechenden Kapitel ein Verantwortung in der Lieferkette, Seite 99.

Aurubis-Nachhaltigkeitsziele 2030

Handlungsfeld Ambition Zielsetzung 2030 Meilensteine 2022/23
Wirtschaft
Governance &
Ethik
Wir halten uns an die Prinzipien
verantwortungsvoller
Unternehmensführung.
Recyclinglösungen Wir bieten der gesamten
Wertschöpfungskette Lösungen
für die Kreislaufwirtschaft.
50% durchschnittlicher Kupfer
recyclinganteil in Kupferkathoden
Verantwortung in
Wir minimieren negative
der Lieferkette
Auswirkungen auf Mensch
und Umwelt in unseren Lieferketten.
Mit allen Lieferanten, für die ein hohes
Risiko festgestellt wurde, hat der umge
setzte Verbesserungsplan das Risiko
deutlich reduziert.
»
Menschenrechts-, Umweltschutz
und Sicherheitsklauseln in 100%
der langfristigen Primärrohstoff
verträge
»
Weiteres Roll-out des Aurubis
Business Partner Screening
»
Copper-Mark-Zertifizierung an
vier Standorten
Umwelt
Energie & Klima Wir sind deutlich vor
2050 klimaneutral.
-50%absolute Scope-1- und Scope-2
Emissionen (Basisjahr 2018)
»
ISO 50001 an allen
Produktionsstandorten
-24%Scope-3-Emissionen pro Tonne
Kupferkathode1
(Basisjahr 2018)
Umweltschutz Wir produzieren mit dem
geringsten Umweltfußabdruck
unserer Branche.
-15% spezifische Staubemissionen
in g/t Multimetall-Kupferäquivalent
(Basisjahr 2018)
»
ISO 14001 an allen
Produktionsstandorten
»
Reduzierung der spezifischen
-25% spezifische Metallemissionen
in Gewässer in g/t Multimetall-
Kupferäquivalent (Basisjahr 2018)
Metallemissionen in Gewässer
um 50% in g/t erzeugtem Kupfer
(Cu) (Basisjahr 2012)
»
Reduzierung der spezifischen
Staubemissionen um 15% in g/t
erzeugtem Cu (Basisjahr 2012)
Mensch
Arbeitssicherheit &
Gesundheitsschutz
Wir vermeiden arbeitsbedingte
Unfälle, Verletzungen und
Erkrankungen (Vision Zero).
LTIFR ≤1,0 »
ISO-45001-Zertifizierungen an
allen Produktionsstandorten
Zukunftsorientierter
Arbeitgeber
Wir schaffen eine Arbeitsumgebung
für eine vertrauensvolle Zusammen
arbeit und fördern Vielfalt und
100% der relevanten Mitarbeiter sind
zu unbewusster Voreingenommenheit
(Unconscious Bias) geschult
»
Entwicklung eines Handlungs
rahmens für Vielfalt
Engagement. Wir setzen uns mit
Leidenschaft für den Fortschritt
des Unternehmens und der Gesell
schaft ein.
>40%2
der Beschäftigten nehmen an
Job-Rotation oder Job-Shadowing teil,
bei gleichzeitiger Förderung der Vielfalt
Mindestens 75%2
der befragten
Mitarbeiter beteiligen sich an Pulse
Checks und Feedbackformaten
Aus- und
Weiterbildung
Wir bieten eine hochwertige
Ausbildung und investieren
in die zukunftsgerichtete
Qualifikation der Belegschaft.
100% Erfüllung des Weiterbildungs
kontingents in Stunden (Weiter
bildungskontingent: 18 Stunden pro
Jahr und Mitarbeiter)
»
18 Schulungsstunden durch
schnittlich pro Mitarbeiter im Jahr
Soziales
Engagement
Wir sind lokal und international
ein zuverlässiger Partner, der
langfristig einen Beitrag zu einer
lebenswerten Umwelt leistet.
90% langfristige Partner
(Anteil am Gesamtbudget)
»
Aufbau eines Impact-­Monitorings
zur Evaluierung unterstützter
0,8% des operativen EBT
(5-Jahres-Durchschnitt) als jährliches
Budget für soziales Engagement,
mindestens jedoch 2 Mio. €
Projekte

1 Bezieht sich auf die Kupferkathode aus Eigenproduktion.

2 Über den Zeitraum Geschäftsjahr 2022/23 bis 2029/30.

Für Aurubis wesentliche Aspekte

Wir haben uns bei der Auswahl der Aspekte für den nfB sowohl an den wesentlichen Nachhaltigkeitshandlungsfeldern des Unternehmens als auch an den nichtfinanziellen Themen orientiert, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage des Unternehmens sowie der Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf die Aspekte erforderlich sind.

Zur Ermittlung der relevanten Berichtsinhalte haben wir im Berichtsjahr unter Beteiligung interner und externer Expertinnen und Experten unsere Wesentlichkeitsanalyse Glossar, Seite 274 aktualisiert.

In der Wesentlichkeitsanalyse haben wir fünf neue wesentliche Themen identifiziert: "IT-Sicherheit", "Arbeits- und Führungskultur", "Kreislaufwirtschaft", "Vergütungspolitik" und "Lokale Gemeinschaften". Zudem haben wir die Zuordnung dreier Themen verändert, um eine bessere Trennschärfe zu gewährleisten: "Dekarbonisierung" wurde als eigenständiges Thema aus dem Thema "Energienutzung und CO2-Emissionen" ausgelagert und beinhaltet das Thema "Erneuerbare Energien". Genauso wurden dieses Jahr die Themen "Menschenrechte in der Lieferkette" und "Umweltschutz in der Lieferkette" als separate wesentliche Themen ausgegliedert.

Die Wesentlichkeitsanalyse hat ebenfalls ergeben, dass drei Themen nicht mehr als wesentlich angesehen werden: "Produktsicherheit"1, "Verbandsarbeit und Lobbying" sowie "Diversität und Chancengleichheit". Wie in den Jahren zuvor liegt das Thema "Gesellschaftliches Engagement" ebenfalls unter der Wesentlichkeitsschwelle. Da jedoch "Gesellschaftliches Engagement" sowie "Diversität und Chancengleichheit" Teil unserer Unternehmensstrategie sind, berichten wir darüber im nfB. Zum Thema "Verbandsarbeit und Lobbying" berichten wir ebenfalls, da wir es für wichtig erachten, unsere Aktivitäten in diesem Bereich transparent offenzulegen.

Die Ergebnisse wurden vom Vorstand bestätigt.

Die in diesem Prozess als wesentlich identifizierten Themen werden im nfB den entsprechenden Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit zugeordnet, welche jeweils in einzelnen Abschnitten im Bericht behandelt werden. Themen mit inhaltlichen Überschneidungen und dem gleichen Managementansatz stellen wir zusammengefasst in diesen Abschnitten dar Übersicht wesentlicher Themen im nfB, Seite 66.

1 Wir berichten ausführlich zum Thema Produktsicherheit im Umweltbericht sowie auf unserer Homepage.

Übersicht wesentlicher Themen im nfB

Belange nach HGB Wesentliches Thema Handlungsfeld(er) der Nachhaltigkeit Seite im nfB
Arbeitnehmerbelange Diversity und Chancengleichheit1 Zukunftsorientierter Arbeitgeber 75
Flexibilität am Arbeitsplatz Zukunftsorientierter Arbeitgeber 75
Aus- und Weiterbildung & Personalentwicklung Aus- und Weiterbildung 79
Gesundheit und Arbeitssicherheit Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 81
Vergütungspolitik Zukunftsorientierter Arbeitgeber 75
Arbeits- und Führungskultur Zukunftsorientierter Arbeitgeber 75
Umweltbelange Energienutzung und -effizienz Energie und Klima 84
Dekarbonisierung Energie und Klima 84
Umwelt- und Klimaschutz in der Lieferkette Verantwortung in der Lieferkette 99
Kreislaufwirtschaft Recyclinglösungen 92
Erhalt der Luft-, Wasser-, Bodenqualität Umweltschutz
Abfall Umweltschutz 90
Wassereinsatz und -entnahme Umweltschutz 90
Umgang mit Einsatzmaterialien Recyclinglösungen 92
Produkte für eine nachhaltige Transformation Recyclinglösungen 92
Sozialbelange Verbandsarbeit und politische
Interessenvertretung1
Governance und Ethik 95
Soziales Engagement1 Soziales Engagement 96
Lokale Gemeinschaften Soziales Engagement 96
Menschenrechte Menschenrechte und Arbeits- und Sozialstandards Governance und Ethik 97
Menschenrechte in der Lieferkette Verantwortung in der Lieferkette 99
Antikorruption Korruption und wettbewerbswidriges Verhalten Governance und Ethik, Verantwortung in der
Lieferkette
103
Weitere wesentliche Aspekte IT-Sicherheit 104

1 Nicht wesentlich im Sinne des HGB, aber für Aurubis.

Nachhaltigkeitsmanagement

Um den eigenen Nachhaltigkeitsambitionen und der steigenden Bedeutung von nachhaltigem Wirtschaften in der Gesetzgebung und im Markt gerecht zu werden, haben wir im Strategieprozess 2020/21 die Neuausrichtung der Aurubis-Nachhaltigkeitsorganisation beschlossen. In der Folge wurde zum Januar 2022 ein eigenständiger Nachhaltigkeitsbereich geschaffen und personell verstärkt. In diesem Berichtsjahr wurden weitere Stellen besetzt, um der wachsenden Bedeutung der Themen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung bzw. Governance (sogenannte ESG-Themen ESG: Glossar, Seite 272) sowie des Themas Lieferkettenmanagement gerecht zu werden. Die Leitung des Bereichs Sustainability berichtet direkt an den CEO, der im Aurubis-Konzern die Gesamtverantwortung für das Thema Nachhaltigkeit innehat.

Der Bereich Sustainability bildet die Schnittstelle zwischen den für das Thema relevanten Fachbereichen und koordiniert alle diesbezüglichen Prozesse im Konzern. Gleichzeitig ist es Aufgabe des Bereichs Sustainability, die Nachhaltigkeitsziele weiterzuentwickeln, sie laufend zu überprüfen und gemeinsam mit den Fachbereichen und Standorten die operative Umsetzung der Maßnahmen zu begleiten und stetig voranzubringen. Dafür wurden an den Standorten und für die relevanten Konzernfunktionen Ansprechpartner benannt. Der Bereich Sustainability berichtet aktuelle Entwicklungen an den Aufsichtsrat (im Audit Committee). Außerdem führt er die kontinuierliche Bewertung nach ESG-Kriterien und die fachliche Begleitung von strategischen Projekten sowie die Lieferantenbewertung nach Nachhaltigkeitskriterien durch. Auch für die Steuerung der Nachhaltigkeitsberichterstattung und -kommunikation ist der Bereich in Abstimmung mit der Konzernkommunikation zuständig. Er ist Ansprechpartner für ESG-Ratingagenturen und vertritt die Interessen von Aurubis in Nachhaltigkeitsfragen.

Um dem Einfluss von Nachhaltigkeit auf den Unternehmenserfolg Rechnung zu tragen, berücksichtigt die variable Vergütung des Aurubis-Vorstands – im Speziellen der Jahresbonus – verschiedene Kriterien der ESG-Leistung1 Vergütungsbericht im Corporate-Governance-Bericht, Seite 32.

Unsere Nachhaltigkeitsleistungen machen wir seit vielen Jahren durch verschiedene Maßnahmen transparent. Dazu zählen die freiwillige Berichterstattung und die Teilnahme an Nachhaltigkeitsrankings und -ratings wie dem des Carbon Disclosure Project (CDP; eine Non-Profit-Organisation, die sich u. a. für transparente Klimaberichterstattung einsetzt Glossar, Seite 272) und beispielsweise EcoVadis. Außerdem werden wir von etablierten Ratingagenturen wie MSCI, Sustainalytics oder Institutional Shareholder Services Inc. (ISS ESG) bewertet www.aurubis.com/nachhaltigkeitsberichterstattung. Unser Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) und erscheint bisher alle zwei Jahre. Er stellt eine Ergänzung des nfB dar. Die Nachhaltigkeitskennzahlen werden in den Jahren ohne Nachhaltigkeitsbericht, wie in diesem Geschäftsjahr, separat aktualisiert und in einem Kennzahlenupdate gebündelt veröffentlicht. Die neue Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union greift für Aurubis erstmals ab dem Jahr 2024. Für das Geschäftsjahr 2024/25 werden wir entsprechend die erste Nachhaltigkeitserklärung (CSRD-Bericht) gemäß diesen neuen regulatorischen Anforderungen veröffentlichen. Der Bereich Sustainability koordiniert die fristgerechte Umsetzung der zukünftigen Berichtspflichten.

Zu nachhaltigkeitsrelevanten Themen stehen wir mit unseren wesentlichen Stakeholdern in regelmäßigem Austausch. Für uns ist es wichtig, mit unserer Belegschaft, mit Kunden, Lieferanten, Politik und Gesellschaft, Kapitalmarktteilnehmern, Medien, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaft im offenen und transparenten Dialog zu bleiben.

1 Es handelt sich um keine steuerungsrelevanten bedeutsamsten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren gemäß § 289c Abs. 3 HGB.

Beschreibung des Geschäftsmodells und Darstellung der Konzernstruktur

Als integrierter Konzern verarbeitet Aurubis komplexe Metallkonzentrate, Altmetalle, organische und anorganische metallhaltige Recyclingrohstoffe und industrielle Rückstände zu Metallen höchster Reinheit. Im Rahmen unserer Produktionsprozesse werden Kupferkonzentrate und Recyclingmaterialien zu Kupferkathoden verarbeitet. Sie sind das standardisierte Produktformat des weltweiten Kupferhandels an den internationalen Metallbörsen. Kupferkathoden sind das Ausgangsprodukt für die Herstellung weiterer Kupferprodukte, wie z.B. Kupfergießwalzdraht, Stranggussformate Glossar, Seite 274, Walzprodukte, Bänder sowie Spezialdrähte und Profile, sie können aber auch direkt verkauft werden. Neben unserem Kernmetall Kupfer umfasst unser Metallportfolio u. a. Gold, Silber, Blei, Nickel, Zinn und Zink, Nebenmetalle wie Tellur und Selen sowie Metalle der Platingruppe. Schwefelsäure, Eisensilikat Glossar, Seite 272 und synthetische Mineralien runden das Produktportfolio ab. Die benötigten Einsatzmaterialien werden global eingekauft, eigene Minen oder Beteiligungen an Minen besitzt Aurubis nicht Geschäftsmodell des Konzerns, Seite 124.

Die Aurubis AG ist das Mutterunternehmen des Aurubis-Konzerns mit Sitz in Hamburg. Nachhaltigkeit samt ihren Handlungsfeldern und Maßnahmen bezieht sich für uns auf alle Konzerngesellschaften. Die in diesem Bericht genannten Kennzahlen werden bei Aurubis in den jeweiligen Fachabteilungen, Gesellschaften und Standorten erfasst und auf Konzernebene konsolidiert. Der Konsolidierungskreis umfasst neben der Aurubis AG alle vollkonsolidierten Tochterunternehmen (zum Stichtag 30.09.2023). Wird im folgenden Bericht im Zusammenhang mit Umweltkennzahlen von der Kupfererzeugung gesprochen, handelt es sich um die primäre und sekundäre Kupferproduktion an den Standorten Hamburg, Lünen, Olen, Pirdop, Beerse und Berango. Signifikante Unterschiede zwischen Kennzahlen der Aurubis AG und des Konzerns werden erläutert.

EU-Taxonomie

HINTERGRÜNDE UND ZIELE

Die Europäische Union will bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Ein zentraler Bestandteil des Aktionsplans zur Zielerreichung ist die EU-Taxonomie (Verordnung [EU] 2020/852 inkl. der zugehörigen erlassenen delegierten Rechtsakte als rechtsverbindliche Ergänzungen zur Verordnung). Als Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten soll sie Transparenz für Investoren und Stakeholder schaffen, Greenwashing verhindern und somit verstärkt Finanzströme in nachhaltige Projekte lenken.

Die EU-Taxonomie umfasst insgesamt sechs Umweltziele:

Im Juni 2021 wurden zu den ersten beiden Umweltzielen technische Bewertungskriterien für ausgewählte Wirtschaftsaktivitäten veröffentlicht.¹ Diese Wirtschaftsaktivitäten fallen unter den Geltungsbereich der EU-Taxonomie. Sie gelten damit als taxonomiefähig ("eligible"). Erfüllen die Aktivitäten die in der EU-Taxonomie definierten Bewertungskriterien, dann gelten sie als taxonomiekonform ("aligned").

Eine in den delegierten Rechtsakten aufgeführte Wirtschaftsaktivität ist gemäß EU-Taxonomie dann als ökologisch nachhaltig bzw. taxonomiekonform einzustufen, wenn nachfolgende Bedingungen kumulativ erfüllt sind:

  • » Die Wirtschaftsaktivität leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung eines Umweltziels ("substantial contribution").
  • » Die Wirtschaftsaktivität beeinträchtigt keines der weiteren Umweltziele erheblich ("do no significant harm").
  • » Mindeststandards bezüglich Menschenrechte einschließlich Arbeitnehmerrechten, Bestechung/Korruption, Steuern und fairen Wettbewerbs werden eingehalten ("minimum safeguards").
  • » Die Wirtschaftsaktivität erfüllt die technischen Bewertungskriterien.

Mit dem Fokus auf Kriterien für die ersten beiden Umweltziele (Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel) sowie auf bestimmte Sektoren lässt die Taxonomie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts noch viele Aktivitäten außer Acht. Zwar hat die EU durch die im Juni 2023 veröffentlichten Rechtsakte hinsichtlich der vier verbleibenden Umweltziele weitere Wirtschaftsaktivitäten als taxonomiefähig aufgenommen, jedoch kann hierdurch nach aktuellem Stand noch keine Gesamtabdeckung von Wirtschaftsaktivitäten aller berichtspflichtigen Unternehmen gewährleistet werden.

Des Weiteren wird die Umsetzung der EU-Taxonomie in Unternehmen durch die dynamische Entwicklung und Ausweitung der EU-Taxonomie-Anforderungen sowie die unterschiedliche Auslegung der Kriterien und Detailtiefe von erheblichen Unsicherheiten begleitet.

ERSTMALIGE BERICHTERSTATTUNG ÜBER TAXONOMIE-KONFORMITÄT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022/23

Aurubis ist seit dem Geschäftsjahr 2021/22 verpflichtet, die Berichtsanforderungen der EU-Taxonomie anzuwenden und danach zu berichten. Im Vorjahr wurden die gewährten Erleichterungsoptionen in Anspruch genommen und ausschließlich die Taxonomiefähigkeit analysiert, erhoben und veröffentlicht.

Für das Geschäftsjahr 2022/23 werden erstmals die vollumfänglichen Berichtsinhalte inkl. der Prüfung der Taxonomiekonformität hinsichtlich der ersten beiden Umweltziele veröffentlicht. Die Berichterstattung hinsichtlich der Änderungen an den ersten beiden Umweltzielen sowie in Bezug auf die Umweltziele 3 bis 6 ist für Aurubis aufgrund des abweichenden Geschäftsjahres für die Berichtsperiode 2022/23 noch nicht einschlägig.

WIRTSCHAFTSAKTIVITÄTEN VON AURUBIS

Für die Ermittlung der Taxonomiefähigkeit werden die in der EU-Taxonomie aufgeführten und somit taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten mit den vorhandenen Aktivitäten bei Aurubis verglichen. Die Kernaktivitäten von Aurubis sind:

  • » Verarbeitung und Verwertung von komplexen Konzentraten und Recyclingrohstoffen
  • » Erzeugung von Kupfer, Kupferprodukten und weiteren Nichteisenmetallen sowie Begleitprodukten

Wirtschaftsaktivitäten, die aktuell nicht durch die EU-Taxonomie abgedeckt sind, werden als nicht taxonomiefähig ausgewiesen. Darunter fällt das Aurubis-Kerngeschäft. Dies gilt für die Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" wie auch für die weiteren vier Umweltziele. Es ist jedoch möglich, dass die Kernaktivitäten in den nächsten Jahren als taxonomiefähig aufgenommen werden.

Das Produktportfolio von Aurubis umfasst Vorprodukte für zahlreiche Lösungen für den Einsatz von erneuerbaren Energien, Energieeffizienzanwendungen oder CO₂-armer Mobilität. Auch wenn diese Vorprodukte nicht durch die EU-Taxonomie abgedeckt werden, versteht Aurubis sie als wichtige Treiber der Energiewende und notwendig zur Erreichung europäischer Klimaziele. Da sich die EU-Taxonomie jedoch bislang auf Wirtschaftsaktivitäten fokussiert, die nicht Teil des Produktportfolios von Aurubis sind, werden lediglich unterstützende und nicht dem Kerngeschäft zuzuordnende Wirtschaftsaktivitäten als taxonomiefähig klassifiziert.

TAXONOMIEFÄHIGE AKTIVITÄTEN BEI AURUBIS

Eine Wirtschaftsaktivität ist dann taxonomiefähig, wenn für sie technische Bewertungskriterien per delegiertem Rechtsakt existieren. Konkret wird dabei geprüft, ob die im Rechtsakt festgehaltenen Aktivitätsbeschreibungen auf die Wirtschaftsaktivität im Falle von Aurubis zutreffen. Die EU-Taxonomie umfasst insbesondere Wirtschaftsaktivitäten, die einen direkten Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Darüber hinaus definiert sie ermöglichende Tätigkeiten1, die unmittelbar dazu beitragen, die CO2-Bilanz oder Umweltleistung anderer Tätigkeiten zu verbessern, sowie Übergangstätigkeiten2, für welche noch keine technisch durchführbare und wirtschaftliche CO2-arme Alternative besteht, die jedoch den Übergang zu einer CO2-neutralen Welt unterstützen.

Zur Identifizierung der taxonomiefähigen Aktivitäten von Aurubis wurden mit allen vollkonsolidierten Gesellschaften checklistenbasierte Interviews durchgeführt. Für das Geschäftsjahr 2022/23 wurden sieben EU-Taxonomie-Aktivitäten aus drei verschiedenen Sektoren für die Wirtschaftsaktivitäten der Aurubis identifiziert und somit als taxonomiefähig klassifiziert:

Wirtschaftsaktivität Beschreibung
4.25 Erzeugung von
Wärme/Kälte aus
Abwärme
Bau und Betrieb von Anlagen für die
Wärme-/Kältegewinnung aus Abwärme
6.2 Güterbeförderung im
Eisenbahnverkehr
Erwerb, Finanzierung, Leasing, Vermietung
und Betrieb der Güterbeförderung auf
Hauptverkehrsnetzen und auf Neben
strecken des Frachtverkehrs
6.5 Beförderung mit
Motorrädern,
Personenkraftwagen
und leichten
Nutzfahrzeugen¹
Erwerb, Finanzierung, Vermietung, Leasing
und Betrieb von Fahrzeugen der Klassen
M1, N1 [] oder L (zwei- und dreirädrige
sowie vierrädrige Fahrzeuge)
7.2 Renovierung beste
hender Gebäude
Hoch- und Tiefbauarbeiten oder deren
Vorbereitung
7.3 Installation, Wartung
und Reparatur von
energieeffizienten
Geräten
Einzelne Renovierungsmaßnahmen, die in
der Installation, Wartung oder Reparatur
von energieeffizienten Geräten bestehen
7.4 Installation, Wartung
und Reparatur von
Ladestationen für
Elektrofahrzeuge in
Gebäuden (und auf
zu Gebäuden gehö
renden Parkplätzen)
Installation, Wartung und Reparatur
von Ladestationen für Elektrofahrzeuge
in Gebäuden (und auf zu Gebäuden
gehörenden Parkplätzen)
7.6 Installation, Wartung
und Reparatur von
Technologien für
erneuerbare Energien
Installation, Wartung und Reparatur
von Technologien für erneuerbare
Energien vor Ort2

1 Im Vergleich zum vorherigen Jahr erfolgte ein Wechsel der Aktivitätenzuordnung von erworbenen Fahrzeugen von EU-Taxonomie-Aktivität 6.3 Personenbeförderung im Orts- und Nahverkehr, Personenkraftverkehr zu 6.5 Beförderung mit Mororrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen.

2 Im Vergleich zum vorherigen Jahr erfolgte ein Wechsel der Aktivitätenzuordnung von Photovoltaikprojekten von EU-Taxonomie-Aktivität 4.1 Stromerzeugung mittels Photovoltaiktechnologie zu 7.6 Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien.

1 Verordnung (EU) 2020/852, Art. 16.

2 Verordnung (EU) 2020/852, Art. 10 (2).

Basierend auf den Aktivitätsbeschreibungen sowie den technischen Bewertungskriterien ordnet Aurubis alle o. g. Aktivitäten dem ersten Umweltziel "Klimaschutz" zu, da der Fokus der identifizierten Aktivitäten nicht auf der Bereitstellung von Anpassungslösungen zur Reduktion von Klimarisiken liegt.

Da das Kerngeschäft und die umsatzwirksamen Aktivitäten von Aurubis derzeit nicht durch die Taxonomie abgebildet werden, führen die o. g. Aktivitäten im Wesentlichen zu dem Ausweis von taxonomiefähigem CapEx.

Ein Leuchtturmprojekt, das maßgeblich Einfluss auf die Höhe des ausgewiesenen taxonomiefähigen CapEx hat, ist die Auskopplung der CO₂-freien Industriewärme aus einem Nebenprozess der Kupferproduktion zur Nutzung im Hamburger Fernwärmesystem, durch welche die Aurubis AG und die Hamburger Energiewerke GmbH eine der größten Industriewärmeversorgungen Deutschlands weiter ausbauen Energie und Klima, Seite 84. Das Projekt fällt unter die Aktivität 4.25 Erzeugung von Wärme/Kälte aus Abwärme.

Ein weiteres taxonomiefähiges Leuchtturmprojekt ist die Erweiterung eines Photovoltaikparks in Pirdop, welche eine der größten Photovoltaikanlagen zur Eigenstromerzeugung eines Unternehmens in Bulgarien darstellt Energie und Klima, Seite 84 (7.6 Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien). Darüber hinaus unternimmt Aurubis taxonomiefähige Infrastrukturinvestitionen in energieeffiziente Beleuchtung und Gebäudeequipment (7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten) und in die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge (7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden [und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen]).

Weitere taxonomiefähige Projekte umfassen die Anschaffung von Kesselwagen in Hamburg zum Gütertransport (6.2 Güterbeförderung im Eisenbahnverkehr), erworbene Firmenwagen (6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen) sowie diverse Renovierungsprojekte (7.2 Renovierung bestehender Gebäude).

ERFÜLLUNG DER TECHNISCHEN BEWERTUNGS-KRITERIEN BEI AURUBIS

Für die sieben aufgeführten taxonomiefähigen Aktivitäten wurde die Erfüllung der technischen Bewertungskriterien auf Einzelprojektebene mithilfe von checklistenbasierten Interviews und unter Mitarbeit der Gesellschafts- und Projektverantwortlichen geprüft. Hierbei wurden die technischen Bewertungskriterien analysiert, interpretiert, die Ergebnisse dokumentiert und durch entsprechende Nachweisdokumente sowie Berechnungen belegt.

WESENTLICHER BEITRAG ZUM KLIMASCHUTZ

Bei einigen der im Kontext von Aurubis relevanten Aktivitäten ist der wesentliche Beitrag zum Klimaschutz bei Durchführung der Aktivität per se erfüllt (4.25, 7.4, 7.6), während bei anderen Aktivitäten zusätzlich eine hohe Energieeffizienz im Rahmen der Tätigkeit für die Erfüllung des wesentlichen Beitrags zum Klimaschutz gewährleistet sein muss (7.2, 7.3). Im Falle von Aktivitäten im Bereich "Verkehr und Transport" darf die Aktivität nur zu geringem oder keinem CO2-Ausstoß führen, um den wesentlichen Beitrag zu erfüllen (6.2, 6.5).

Bei Aurubis ist der wesentliche Beitrag für einen Großteil der taxonomiefähigen Projekte erfüllt, insbesondere für das Industriewärmeprojekt sowie die Installation von Elektroladeinfrastruktur und Photovoltaikanlagen. Daneben erfüllen einige der taxonomiefähigen Renovierungs- und Infrastrukturprojekte sowie Elektround Hybridfahrzeuge ebenfalls den wesentlichen Beitrag.

KEINE BEEINTRÄCHTIGUNG DER WEITEREN UMWELTZIELE

Im zweiten Schritt ist sicherzustellen, dass Aurubis mit der Ausführung der Aktivität keines der anderen Umweltziele beeinträchtigt. Insbesondere hinsichtlich des zweiten Umweltziels "Anpassung an den Klimawandel" ist für alle Aktivitäten gemäß Anlage A eine Analyse der physischen Klimarisiken durchzuführen. Dieses Kriterium wurde zentral auf Konzernebene in Zusammenarbeit mit dem Corporate Risk Management vorgenommen. Aurubis führt seit dem Geschäftsjahr 2021/22 eine Klimarisikoanalyse gemäß TCFD (Task Force on Climate-Related Financial Disclosures) Glossar, Seite 274 für alle im Rahmen der EU-Taxonomie relevanten Gesellschaften durch Risikobericht, Seite 168. Zudem führt das Corporate Risk Management an allen relevanten

Gesellschaftsstandorten eine Risikoüberprüfung mit den Verantwortlichen vor Ort durch, um im Fall von wesentlichen physischen Klimarisiken gemeinsam auf entsprechende Anpassungslösungen hinzuarbeiten. Darüber hinaus wurde die Wertschöpfungskette der jeweiligen Aktivität auf die Relevanz von Klimarisiken analysiert, um eine ganzheitliche Betrachtung der Auswirkungen von physischen Klimarisiken sicherzustellen. Die vorhandenen und durchgeführten Klimarisikoanalysen bei Aurubis erfüllen somit die Anforderungen der Anlage A, sodass für alle betrachteten Aktivitäten keine Beeinträchtigung des zweiten Umweltziels "Anpassung an den Klimawandel" besteht.

Für die weiteren Umweltziele ("Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen", "Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft", "Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung" und "Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme") sind diverse Kriterien auf Aktivitätsebene definiert. Diese betreffen u. a. gesetzlich verpflichtende Vorgaben, die in allen EU-Mitgliedsstaaten gelten bzw. umzusetzen sind. Da an außereuropäischen Standorten keine taxonomiefähigen Projekte vorhanden sind, die den wesentlichen Beitrag erfüllen, sind lediglich Projekte innereuropäischer Gesellschaftsstandorte Gegenstand der Prüfung hinsichtlich keiner Beeinträchtigung der weiteren Umweltziele. Diese erfüllen die vorgenannten Kriterien aufgrund der geltenden Gesetzeslage. Weitere Kriterien werden durch interne Vorgaben und Richtlinien abgedeckt oder individuell für das Projekt nachgewiesen.

Das Industriewärmeprojekt sowie die Installation von Elektroladeinfrastruktur und Photovoltaikanlagen ebenso wie jene Renovierungs- und Energieeffizienzprojekte, die den wesentlichen Beitrag erfüllen, beeinträchtigen keine der weiteren Umweltziele und sind somit taxonomiekonform. Für Elektro- und Hybridfahrzeuge liegen in diesem Jahr keine ausreichenden Daten vor, um die Erfüllung der Kriterien nachweisen zu können. Diese werden daher als taxonomiefähig, aber nicht taxonomiekonform ausgewiesen.

EINHALTUNG DER MINDESTSTANDARDS

Die Mindeststandards stellen sicher, dass in folgenden Themenfeldern keine Verstöße oder negativen Beeinträchtigungen vorliegen:

  • » Menschenrechte, inkl. Arbeitnehmer- und Verbraucherrechte
  • » Korruption/Bestechung
  • » Besteuerung
  • » Fairer Wettbewerb

Die Prüfung der Mindeststandards erfolgt auf Gruppenebene und wird bei Aurubis über die vorhandenen Vorgaben, Konzernrichtlinien und Standards zum Verhalten von Mitarbeitern, Lieferanten und weiteren Geschäftspartnern sichergestellt. Bei Aurubis sind sowohl Prozesse zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht als auch Prozesse und Trainings zur Aufdeckung von Korruption und Bestechung, Anweisungen hinsichtlich Besteuerung und Steuergesetzen sowie Verhaltensregeln, Anweisungen und Trainings zum Kartellrecht vorhanden. Zum Geschäftsjahr 2022/23 lagen keine Verurteilungen in einem der vier Themenbereiche gegen die Aurubis AG, eine der Tochtergesellschaften oder die leitenden Angestellten vor. Es liegen zu allen vier genannten Themengebieten Verfahren und Prozesse vor, die auch die Betrachtung der Lieferkette einschließen.¹ Die Einhaltung der Mindeststandards kann insgesamt für das Geschäftsjahr 2022/23 als erfüllt für alle Aktivitäten betrachtet werden.

ERGEBNIS DER TAXONOMIEKONFORMITÄTSPRÜFUNG BEI AURUBIS

Im Ergebnis unterhält Aurubis fünf taxonomiekonforme Aktivitäten, die den folgenden EU-Taxonomie-Aktivitäten zuzuordnen sind:

  • » 4.25 Erzeugung von Wärme/Kälte aus Abwärme
  • » 7.2 Renovierung bestehender Gebäude
  • » 7.3 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten
  • » 7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)
  • » 7.6 Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien

1 Das Business Partner Screening wird detailliert im Kapitel Verantwortung in der Lieferkette erläutert. Dort wird ersichtlich, dass die risikobasierte Prozessimplementierung noch nicht abgeschlossen ist.

RECHNUNGSLEGUNGSMETHODE UND LEISTUNGS-KENNZAHLEN GEMÄSS EU-TAXONOMIE

Die im Rahmen der EU-Taxonomie veröffentlichten Leistungskennzahlen werden analog dem Finanzbericht der Aurubis-Gruppe nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt und umfassen ausschließlich vollkonsolidierte Gesellschaften der Aurubis AG. Nicht in den Konsolidierungskreis einbezogene Unternehmen, assoziierte Unternehmen sowie Gesellschaften, die gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung klassifiziert wären, sind grundsätzlich nicht Bestandteil der Berichterstattung gemäß EU-Taxonomie. Doppelzählungen wurden dadurch vermieden, dass die Zuordnung zu einer ermöglichenden Tätigkeit nur

dann erfolgte, wenn ein taxonomiefähiges Projekt nicht bereits unter einer anderen Aktivität berücksichtigt wurde.

Für das Geschäftsjahr 2022/23 veröffentlicht Aurubis nachfolgende Leistungsindikatoren.

Für Details wird auf die separaten Meldebögen sowie die verpflichtenden Tabellen zur Aufschlüsselung des Zählers für die Leistungskennzahlen Umsatz, OpEx und CapEx gemäß EU-Taxonomie am Ende des nfB Nichtfinanzieller Bericht, Seite 107 verwiesen.

Übersicht Leistungskennzahlen gemäß EU-Taxonomie

Wirtschaftstätigkeiten EUT-Umsatz EUT-CapEx EUT-OpEx
in T€ in % in T€ in % in T€ in %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten
(taxonomiekonform)
KPI ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(taxonomiekonform) (A.1)
0 0 50.977 8 0 0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht
ökologisch nachhaltige Tätigkeiten
(nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
KPI taxonomiefähiger, aber nicht
ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten
(nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
0 0 16.790 3 0 0
Total (A.1 + A.2) 0 0 67.767 11 0 0
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
KPI nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) 17.063.708 100 555.754 89 268.591 100
Gesamt (A + B) 17.063.708 100 623.521 100 268.591 100

UMSATZ

Der Umsatz-KPI Glossar, Seite 273 stellt das Verhältnis der Umsatzerlöse aus taxonomiefähigen bzw. taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivitäten zu den Gesamtumsatzerlösen dar. Der nach EU-Taxonomie ausgewiesene Umsatz basiert auf den im Konzernabschluss des Aurubis-Konzerns definierten und ausgewiesenen Umsatzerlösen Konzernanhang, Seite 212. Der Anteil der taxonomiefähigen sowie der taxonomiekonformen Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2022/23 beträgt jeweils 0% der gesamten Umsatzerlöse.

INVESTITIONSAUSGABEN (CAPEX)

Der CapEx-KPI stellt den Anteil der Investitionsausgaben dar, der mit taxonomiefähigen bzw. taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivitäten verbunden ist. Die Investitionen des Berichtsjahres umfassen Zugänge zu materiellen und immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens vor Abschreibungen, Wertminderungen und Neubewertungen. Aktivierte Investitionsausgaben von CapEx-Projekten, die taxonomiefähigen bzw. taxonomiekonformen Aktivitäten zugeordnet werden können, werden bei der Ermittlung des jeweiligen Anteils im Zähler berücksichtigt.

Bei Aurubis liegen folgende Arten von CapEx vor, die in den Zähler des CapEx-KPI einbezogen werden:

  • » Vermögenswerte und Prozesse, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind
  • » Einzelne Maßnahmen zur kohlenstoffarmen Durchführung der Zieltätigkeit bzw. der Reduzierung von Treibhausgasen, die innerhalb von 18 Monaten umgesetzt und einsatzbereit sind, sowie Erwerb aus taxonomiekonformen Aktivitäten

Der Anteil der taxonomiefähigen Investitionen an den im Konzernabschluss ausgewiesenen Gesamtinvestitionen beträgt 67,8 Mio. € bzw. 10,9%. Davon sind 51,0 Mio. € und entsprechend 8,2% der Gesamtinvestitionen taxonomiekonform. Der größte Anteil an den als taxonomiekonform ausgewiesenen CapEx ist dem Industriewärmeprojekt in Hamburg (43,6 Mio. €) zuzurechnen. Taxonomiefähige Aktivitäten, die nicht die technischen Bewertungskriterien erfüllen und somit nicht taxonomiekonform sind, umfassen 16,8 Mio. € und somit einen prozentualen Anteil von 2,7%.

Die Investitionen unter der EU-Taxonomie-Verordnung weichen aufgrund der Definition der durchzuführenden Taxonomiefähigkeits- und -konformitätsprüfung deutlich von den im Geschäftsbericht ausgewiesenen Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen ab. Hintergrund ist u. a., dass das Kerngeschäft von Aurubis sowie die dazugehörigen Produktionsanlagen gemäß EU-Taxonomie-Verordnung derzeit nicht anrechenbar sind. Eine Überleitung zu den Umweltinvestitionen ist im aktuellen Geschäftsjahr daher nicht möglich.

BETRIEBSAUSGABEN (OPEX)

Der OpEx-KPI gibt den Anteil der Betriebsausgaben gemäß EU- Taxonomie an, der mit einer taxonomiefähigen bzw. taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivität verbunden ist oder sich auf den Erwerb von Produkten oder Leistungen aus taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivitäten bezieht. Die nach EU-Taxonomie ausgewiesenen Betriebsausgaben umfassen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, Aufwendungen für kurzfristiges Leasing sowie Instandhaltungs- und Reparaturkosten.

Jene Arten von OpEx, die nach EU-Taxonomie-Definition einzubeziehen sind, sind für das Geschäftsmodell von Aurubis von untergeordneter Bedeutung1. Die taxonomiefähigen und taxonomiekonformen OpEx werden daher bei Aurubis in diesem Geschäftsjahr als 0% ausgewiesen.

1 Das FAQ vom 19.12.2022 definiert die untergeordnete Bedeutung von Betriebsausgaben als gegeben, wenn die Betriebsausgaben nach EU-Taxonomie-Definition irrelevant im Verhältnis zum betriebswirtschaftlichen OpEx sind und damit nicht materiell für das Geschäftsmodell. Dies ist im Geschäftsjahr 2022/23 der Fall bei Aurubis. Der OpEx gemäß EU-Taxonomie-Definition beträgt 269 Mio. € im Vergleich zu einem betriebswirtschaftlichen OpEx von 17.020 Mio. € und kann somit mit einem Anteil von 1,6% als unwesentlich eingestuft werden.

HERAUSFORDERUNGEN UND AUSBLICK

Bei der erstmaligen vollumfänglichen Umsetzung der Anforderungen im Rahmen der EU-Taxonomie im Geschäftsjahr 2022/23 lagen noch Unsicherheiten bei der Auslegung der EU-Taxonomie, beispielsweise bei der Analyse der Kriterien und bei der Datenerhebung, vor. Durch Konkretisierungen und Ergänzungen zum bestehenden regulatorischen Rahmenwerk seit dem letzten EU-Taxonomie-Bericht haben sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021/22 Abweichungen hinsichtlich der Klassifizierung taxonomiefähiger Wirtschaftsaktivitäten ergeben und sich ebenso quantitativ auf die Höhe der drei Leistungskennzahlen ausgewirkt. Durch die weiterhin dynamische Entwicklung der EU-Taxonomie ist auch in künftigen Berichtsperioden mit Abweichungen und Anpassungen zu rechnen.

Die Analyse der Wirtschaftsaktivitäten von Aurubis im Kontext der EU-Taxonomie wurde angesichts der ersten vollumfänglichen EU-Taxonomie-Berichterstattung erheblich ausgeweitet und unter Einbindung einer Vielzahl von Stakeholdern im Unternehmen weiterentwickelt. Aufgrund des abweichenden Geschäftsjahres von Aurubis besteht für die folgende Berichtsperiode 2023/24 im ersten Schritt für die restlichen vier Umweltziele nur die Verpflichtung zur Ermittlung und Veröffentlichung der Taxonomiefähigkeit (sogenannte Phase-In-Periode). Ab der darauffolgenden Berichtsperiode 2024/25 ist dann darüber hinaus ebenso die Taxonomiekonformität zu prüfen und zu berichten. Insgesamt besteht weiterhin Unsicherheit bei der Implementierung der Taxonomieanforderungen. Sich ändernde Rahmenbedingungen und Konkretisierungen – insbesondere hinsichtlich der möglichen Aufnahme von Kupferaktivitäten in die EU-Taxonomie – werden daher laufend beobachtet und evaluiert.

Arbeitnehmerbelange

ZUKUNFTSORIENTIERTER ARBEITGEBER

Zukunftsorientierter Arbeitgeber

Ambition

Wir schaffen eine Arbeitsumgebung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und fördern Vielfalt und Engagement. Wir setzen uns mit Leidenschaft für den Fortschritt des Unternehmens und der Gesellschaft ein.

Zielsetzung 2030

  • » 100% der relevanten Mitarbeiter sind zu unbewusster Voreingenommenheit (Unconscious Bias) geschult.
  • » >40%1 der Beschäftigten nehmen an Job-Rotation oder Job-Shadowing teil, bei gleichzeitiger Förderung der Vielfalt.
  • » Mindestens 75%1 der befragten Mitarbeiter beteiligen sich an Pulse Checks und Feedbackformaten.

Meilenstein 2022/23 Status: erreicht

» Entwicklung eines Handlungsrahmens für Vielfalt

Eine kompetente, leistungsfähige und engagierte Belegschaft ist für Aurubis die Basis für den Geschäftserfolg und die Weiterentwicklung des Konzerns. Unsere Ambition ist: Wir schaffen eine Arbeitsumgebung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und fördern Vielfalt und Engagement. Wir setzen uns mit Leidenschaft für den Fortschritt des Unternehmens und der Gesellschaft ein.

Alle übergreifenden Aktivitäten mit Bezug zu unseren Beschäftigten werden konzernweit über den Bereich Corporate Human Resources (HR) gesteuert, dessen Leitung direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet, der auch der Arbeitsdirektor ist. HR befasst sich u. a. mit der Personalstrategie für den Gesamtkonzern sowie mit der Implementierung und dem Monitoring der daraus abgeleiteten Personalinstrumente. Dies geschieht insbesondere im Hinblick auf die Themen Organisations- und

1 Über den Zeitraum Geschäftsjahr 2021/22 bis 2029/30.

Personalentwicklung, Employer Branding, Vergütung und Zusatzleistungen, Ressourcenmanagement sowie in der Begleitung von Veränderungsinitiativen. Die Arbeit der regionalen Personalabteilungen orientiert sich in erster Linie an den lokalen Erfordernissen. Bei konzernübergreifenden Fragestellungen findet eine enge Abstimmung mit dem zentralen Personalbereich statt.

Unsere Personalstrategie ist von der Konzernstrategie abgeleitet und beruht auf unseren Unternehmenswerten. Wir entwickeln sie kontinuierlich weiter und berücksichtigen dabei insbesondere Veränderungen auf den Arbeitsmärkten, den gesellschaftlichen Wandel und Trends in der Personalarbeit, die sich u. a. aus dem durch den demografischen Wandel bedingten Fachkräftemangel und der erschwerten Suche nach Nachwuchskräften und Auszubildenden ergeben. Indem wir diese Trends analysieren, verstehen wir den Arbeitsmarkt und die sich ändernden Arbeitsbedingungen besser und wissen genauer, welche Anpassungen in unserem HR-Portfolio erforderlich sind.

Im Jahr 2021 haben wir eine umfassende Transformation des HR-Bereichs eingeleitet. Als ersten Schritt dieser Neuausrichtung haben wir die HR-Strategie mit einem Zeithorizont bis 2025 überarbeitet. Im Berichtsjahr ist die Umsetzung erfolgt. Wir haben ein HR-Operating-Modell konzeptioniert, das aktuell in Deutschland umgesetzt wird. Die im Konzept identifizierten Veränderungsbedarfe schärfen unsere HR-Rollen und stärken uns in der künftigen Zusammenarbeit.

Ein weiterer Schwerpunkt der HR-Transformation lag in der Digitalisierung des HR-Bereichs Deutschland. Im Berichtsjahr haben wir eine digitale Personalakte eingeführt. Im dritten Quartal 2023 haben wir für die Mitarbeitenden eine digitale Entgeltabrechnung ausgerollt. Der HR-Bereich plant für das kommende Geschäftsjahr zudem die Einführung eines Dokumentenmanagementsystems, mit dem wir Dokumente auch automatisiert erzeugen können: Dabei konzentrieren wir uns zunächst auf Bescheinigungen und Arbeitsverträge mit Begleitschreiben. Die Funktionalitäten unseres digitalen Zeiterfassungssystems bauen wir für Beschäftigte und Führungskräfte weiter aus. Durch verbesserte Workflows erhöhen wir den Automatisierungsgrad zusätzlich. Verknüpfungen verschiedener digitaler HR-Systeme erleichtern deren Anwendung für die Mitarbeitenden.

Zur erfolgreichen Umsetzung künftiger strategischer Projekte haben wir die interne Initiative "Fit4Projects" im Einsatz. Sie bietet unseren Projektleiterinnen und -leitern eine Orientierungshilfe zu allen HR-bezogenen Themen, z.B. Ressourcenplanung und Personalbesetzung. Außerdem haben wir im Zuge der überarbeiteten Konzernstrategie eine Group-Engineering-Organisation geschaffen, um standortbezogene und übergeordnete Projektvorhaben schneller zu realisieren und konzernweit Synergien zu schaffen. Im Fokus lagen in diesem Berichtsjahr v. a. die Themen Personalbesetzung und Recruiting für strategische Wachstumsprojekte wie Aurubis Richmond, Georgia (USA). Dort unterstützt HR mit einem Personal- und Trainingskonzept sowie einer Recruiting-Strategie und einer im Berichtsjahr durchgeführten Personalmarketing-Kampagne. Auch die Identifizierung und Entwicklung von internen und externen Talenten lag im Fokus. Wir streben an, unseren internen Talenten und Experten weiterhin attraktive Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in einem ansprechenden Projektumfeld zu ermöglichen Aus- und Weiterbildung, Seite 79.

VIELFALT IN EINEM INTERNATIONALEN UMFELD

Eine vielfältig aufgestellte Belegschaft ist ein zentrales Anliegen unserer Personalarbeit. Als Grundlage für ein respektvolles Miteinander dienen unser umfassender Verhaltenskodex, das Menschenrechts- und Vielfaltsbekenntnis und die darin festgehaltenen Unternehmenswerte Antikorruption, Seite 103. Wir haben den Anspruch, dass rassistische Motive, die ethnische oder soziale Herkunft, das Geschlecht, die Religion oder Weltanschauung, eine Behinderung, das Alter, der Familienstand oder die sexuelle Orientierung oder Identität weder bei der Einstellung, der Vergütung, im weiteren Karriereverlauf noch im Umgang miteinander eine Rolle spielen. Wir lehnen jede Form der Diskriminierung ab. Aus unserer Sicht fördert eine diverse Belegschaft den Wissensaustausch, bringt unterschiedliche Sichtweisen ein und schafft eine offene sowie vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Im Berichtsjahr lag ein Fokus unserer Arbeit gemäß unserem Meilenstein darauf, dieses Vielfaltsverständnis in allen Bereichen zu festigen. Dafür wurde das konzernweite Schulungsprogramm "Together with Respect: Gemeinsam für Menschenrechte und gegen Diskriminierung bei Aurubis" ins Leben gerufen Menschenrechte und Arbeits- und Sozialstandards, Seite 97.

Sollte es zu begründeten Verdachtsfällen von Diskriminierung bzw. Benachteiligung kommen, können sich die Menschen bei Aurubis jederzeit an die Arbeitnehmervertretungen, die Personalabteilung, Konzernrechtsabteilung oder an unsere Führungskräfte wenden. Zusätzlich stehen Betroffenen die im Kapitel Antikorruption beschriebenen Kanäle für Hinweise auf Rechtsverstöße und Verstöße gegen den Verhaltenskodex wie etwa das Compliance-Portal zur Verfügung Antikorruption, Seite 103.

Ein weiteres wichtiges Ziel von Aurubis ist es, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern – auch unabhängig von gesetzlichen Regelungen. Hierfür haben wir konkrete Zielgrößen für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands definiert und messen ihren Fortschritt regelmäßig Corporate-Governance-Bericht, Seite 18.

Eine unserer wichtigsten Maßnahmen, um diese Zielgrößen zu erreichen, ist unsere Initiative Women4Metals (W4M), mit der wir die Attraktivität der gesamten Metallindustrie für Frauen steigern möchten. Im Berichtsjahr haben wir diese Initiative erheblich gestärkt und ausgebaut. So haben wir W4M auf der Londoner Metallbörse (LME Glossar, Seite 273) im Oktober 2022 erstmals für externe Unternehmen und Verbände geöffnet. Außerdem haben wir eine W4M-Microsite auf der Aurubis-Website online gestellt www.aurubis.com/verantwortung/mensch/women4metals. Nach einem Kick-off mit den neuen externen Partnern und weiteren interessierten Organisationen sowie auf mehreren Folgetreffen haben wir eine gemeinsame W4M-Roadmap definiert. Um die Initiative intern weiter zu stärken, haben wir eine Projektorganisation aufgebaut und einen internen Kick-off mit lokalen Vertreterinnen zur Einführung von W4M an allen Aurubis-Standorten durchgeführt. Darüber hinaus haben wir mit W4M ein internes Peer-Mentoring-Programm, ein Mix&Mingle-Lunch, monatliche digitale Lunch-Impulsveranstaltungen sowie konzernübergreifende Aktivitäten am Weltfrauentag durchgeführt. Die Initiative ist intern bereits auf über 250 aktive Teilnehmende gewachsen.

AURUBIS ALS ATTRAKTIVER ARBEITGEBER

Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld und unterstützen sie mit Angeboten zur guten Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Dies geschieht u. a. durch flexible und moderne Arbeitszeitmodelle. So wollen wir die Zufriedenheit unserer Belegschaft steigern und auch im Vergleich zu anderen Unternehmen attraktiv bleiben. Möglichkeiten, in Gleit- und Teilzeit sowie mobil zu arbeiten, gehören selbstverständlich dazu. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Bürotätigkeit können mittlerweile nach Absprache mit ihrer Führungskraft bis zu drei Fünftel der Arbeitszeit mobil arbeiten. In Deutschland besteht bei Aurubis die Möglichkeit, in Brückenteilzeit zu arbeiten und ein Lebensarbeitszeitkonto zu führen.

Eine attraktive und marktkonforme Vergütung gehört für uns ebenfalls zu einem attraktiven Arbeitsumfeld und guter Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Vergütungen und Nebenleistungen sind bei uns auf Länderebene beispielsweise durch Kollektivvereinbarungen und Tarifverträge weiterführend geregelt.

Mit einem konzernweiten Employer-Branding-Projekt optimieren wir unseren Bewerbungsprozess. Es verfolgt das Ziel, eine globale Arbeitgebermarke für die Aurubis Group zu entwickeln und die Wahrnehmung von Aurubis als internationalem Top-Arbeitgeber zu stärken. Gleichzeitig dient unser Aurubis-Botschafter--Programm dazu, das interne und externe Employer Branding zu stärken. Im Berichtsjahr haben wir die erfolgreiche Kooperation mit einem Influencer fortgesetzt, um auf die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten bei Aurubis aufmerksam zu machen. Inhalte wurden über die sozialen Netzwerke TikTok, Instagram und YouTube geteilt. Uns ist es wichtig, den Bewerbungsprozess bei Aurubis transparent darzustellen. Ein Beispiel hierfür ist die neu aufgesetzte Karriereseite von Aurubis IT www.it-jobs.aurubis.com.

Die Art der Mobilität auf dem Arbeitsweg ist für jede Person individuell verschieden und kann einen Beitrag zur Zufriedenheit, zur Gesundheit und zum Umweltschutz leisten. Um die umweltfreundliche Mobilität unserer Belegschaft zu fördern, haben wir Anreize für die Wahl emissionsärmerer Fahrzeuge aufgenommen. Im Werk Hamburg wurde einer der größten zusammenhängenden Ladeparks Norddeutschlands für E-Fahrzeuge gebaut Energie und Klima, Seite 84. Weiterhin werden beispielsweise den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland Fahrradleasing und Zuschüsse zum Deutschland-Ticket angeboten.

Kennzahlen

Mitarbeiterstruktur im Aurubis-Konzern

zum Stichtag 30.09.

Mitarbeiter davon weiblich davon männlich
2022/23 2021/22 2020/21 2022/23 2021/22 2020/21 2022/23 2021/22 2020/21
Aurubis-Konzern 7.230 6.913 7.135 14% 13% 13% 86% 87% 87%
davon gewerbliche Mitarbeiter 4.168 4.018 4.285 4% 4% 4% 96% 96% 96%
davon angestellte Mitarbeiter 2.757 2.567 2.519 29% 28% 28% 71% 72% 72%
davon Auszubildende 305 328 331 12% 13% 14% 88% 87% 86%

Mitarbeiterfluktuation im Aurubis-Konzern

zum Stichtag 30.09.

2022/23 2021/22 2020/21
Fluktuationsrate1, 2 8,3% 9,5% 9,5%
Durchschnittliche
Betriebszugehörigkeit (in Jahren)2 13,3 14,0 14,4

1 Ohne Auszubildende.

2 Vorjahreswerte angepasst.

Altersstruktur

zum Stichtag 30.09.1

2022/23 2021/22 2020/21
<30 Jahre 1.039 955 946
30–50 Jahre 3.610 3.381 3.412
>50 Jahre 2.276 2.249 2.446

1 Ohne Auszubildende.

AUS- UND WEITERBILDUNG

Aus- und Weiterbildung

Ambition

Wir bieten eine hochwertige Ausbildung und investieren in die zukunftsgerichtete Qualifikation der Belegschaft.

Zielsetzung 2030

» 100% Erfüllung des Weiterbildungskontingents in Stunden (Weiterbildungskontingent: 18 Stunden pro Jahr und Mitarbeiter)

Meilenstein 2022/23 Status: erreicht

» 18 Schulungsstunden durchschnittlich pro Mitarbeiter im Jahr

Um unsere Unternehmensvision zu erreichen und unsere Strategie voranzubringen, setzen wir auf eine lernende Organisation. Wir bieten eine hochwertige Ausbildung und investieren in die zukunftsgerichtete Qualifikation und Entwicklung der Belegschaft.

Die verantwortliche Steuerung der Personalentwicklung erfolgt durch Human Resources (HR). Die Abteilung unterstützt die Fachbereiche bei der ziel- und bedarfsorientierten Befähigung unserer Beschäftigten. Dies hilft uns, aktuellen und zukünftigen Anforderungen und Herausforderungen in Aus- und Weiterbildung gerecht zu werden.

Um langfristig einen qualifizierten und ausreichenden Personalstand zu sichern, gleichen wir unseren ermittelten Bedarf an Fachkräften regelmäßig mit unseren Angeboten für Ausbildung, Einstieg und Karriereentwicklung bei Aurubis ab. Durch Jahresgespräche und den jährlichen Personalplanungsprozess identifizieren wir zudem Qualifizierungs- und Nachfolgebedarfe, um Fachund Führungskompetenzen zielorientiert entwickeln und sichern zu können.

Die Entwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten wir mithilfe eines Qualifizierungsprogramms. Beispielsweise bieten wir den Führungskräften auf der Vorarbeiter- und Meisterebene zahlreiche technisch-fachliche Trainings und weitere Maßnahmen zur persönlichen Entwicklung an. Dazu zählen etwa Fahrer- und Geräteschulungen oder Trainings zum Thema

Zeitmanagement. Darüber hinaus stärken wir das selbst gesteuerte Lernen sowie den Einsatz von innovativen Lernmethoden im Konzern weiter: Seit Mitte 2021 können Beschäftigte konzernweit auf unsere digitale "Corporate Learning Academy" zugreifen. Dort können sie auf interne Kurse zu fachlichen, persönlichen oder Führungskompetenzen zugreifen und Lehrfilme sowie Präsentationen zum Selbststudium und digitalen Lernen ansehen. Darüber hinaus bietet sie eine Orientierung zu möglichen externen Kursangeboten. Mitarbeitern ohne PC-Arbeitsplatz stehen PC-Terminals, Leihgeräte oder extra für die Corporate Learning Academy vorgesehene und eingerichtete Arbeitsplätze zur Verfügung.

Von Oktober 2022 bis Februar 2023 haben wir erstmals im Programm OTrack (Orientation Track) 34 Teilnehmer diverser Standorte mit Workshops, Trainings und individuellen Entwicklungsgesprächen begleitet. Ziel war es, ihren individuellen Karrierepfad zu Führungskraft, Experte oder Projektmanager aufzufinden. Im Anschluss erhielten sie einen individuellen Entwicklungsplan, der sie bei der Entwicklung der benötigten Kompetenzen unterstützt. Es ist geplant, das Programm alle zwei Jahre anzubieten.

Eine zukunftsfähige und nachhaltige Personalentwicklung erfordert mehr als nur die Vermittlung von arbeitsrelevanten Fähigkeiten. Um ein gesundes und soziales Miteinander aufrechtzuerhalten, fördern wir auch psychologische und gesundheitsschutzbezogene Kompetenzen. An unserem bulgarischen Standort in Pirdop wurde im Berichtsjahr beispielsweise eine Initiative zur Verbesserung des mentalen, emotionalen und sozialen Wohlbefindens eingeführt. Das Bewusstsein für diese Themen wurde dabei geschärft und gleichzeitig Vorurteile abgebaut, sodass betroffene Personen ohne Stigmatisierung psychologische Hilfe in Anspruch nehmen können. Auch Präventionsmaßnahmen, der Umgang mit Ängsten sowie spezifische Veranstaltungen zu Themen wie Burnout oder Einsamkeit sind Teil der Initiative. Außerdem übernehmen wir für unsere Angestellten in Pirdop die Kosten von bis zu fünf privaten psychotherapeutischen Sitzungen pro Jahr und Mitarbeiter. Dieser Service ist vollkommen vertraulich. Wir planen, die Initiative bis Ende 2023 um das Thema "Finanzielles Wohlbefinden" zu erweitern.

Neben Qualifizierungs- und Entwicklungsprogrammen zur Förderung der erforderlichen Kompetenzen, beispielsweise zum Aurubis Operating System Glossar, Seite 272 und im Projektmanagement, setzen wir auf Dialogformate und Lernplattformen zur Vernetzung und zum Austausch von Best Practices (z.B.

Expertengruppen und Online-Lerngruppen). Ergänzt wird das Angebot durch ein- bis zweistündige Mikro-Lerneinheiten ("Learning Nuggets"), in denen wir methodische Kompetenzen vermitteln und ausprobieren. In den Kurzseminaren "Aurubis Essentials" bringen sich die Kolleginnen und Kollegen gegenseitig bereichsübergreifende Themen näher und fördern so ein unternehmensweit einheitliches Verständnis von Aurubis-relevantem Wissen, beispielsweise über das Geschäftsmodell. Die Erkenntnisse aus der Anwendung dieser digitalen Lernformate sind wertvoll für die Weiterentwicklung unserer lernenden Organisation.

Aurubis gehört zu den großen Ausbildungsbetrieben der chemischen Industrie in Deutschland. Wir sind stolz auf unsere Ausbildungs- und Übernahmequote, die ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Bedarfs an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist.

In den Ausbildungsbetrieben in Hamburg und Lünen betreiben wir zwei moderne Ausbildungszentren, die die Grundlage für unsere erhöhte Zahl an Ausbildungsplätzen bilden. An diesen Standorten führen wir außerdem Kooperationsausbildungen mit ansässigen Betrieben durch, deren Verbundauszubildende bei uns Kurse der Grundausbildung absolvieren. Eine Bestätigung unserer Bemühungen als Ausbildungsstätte in Hamburg ist, dass wir in der Capital-Studie "Deutschlands beste Ausbilder 2022" mit der höchsten Bewertung von 5 aus 5 möglichen Sternen als Top--Ausbilder abgeschnitten haben www.capital.de/karriere/exklusivestudie-das-sind-deutschlands-beste-ausbilder-2022-2022-32825628.html.

Am Standort Pirdop haben wir auch im Berichtsjahr unser duales Ausbildungsprogramm mit einer lokalen Berufsschule in Slatiza und in Kooperation mit zwei großen benachbarten Bergwerken und lokalen Subunternehmern fortgesetzt. Die ersten dualen Studentinnen und Studenten schlossen 2022 ihre praktische Ausbildung vor Ort ab. Der zweite Jahrgang wird bis Ende 2023 ausgebildet.

Seit 2007 nimmt der Standort Hamburg am Praktikumsmodell AV 10+ teil, bei dem Jugendliche in verschiedenen Berufsbereichen an die Ausbildungsreife herangeführt werden. Im Berichtsjahr haben wir fünf der zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ein Ausbildungsverhältnis übernommen, die übrigen konnten in externe Ausbildungsverhältnisse eintreten oder besuchen weiterführende Schulen. Auch in Lünen hat Aurubis einen Teilnehmer

nach dem vergleichbaren Modell der "Einstiegsqualifizierung" in ein Ausbildungsverhältnis übernommen.

Wir halten an den im Zuge der Coronapandemie eingeführten digitalen und flexiblen Ausbildungslösungen fest. Darüber hinaus setzen wir zunehmend auf digitale Lernmittel und -konzepte. Auszubildenden werden etwa vermehrt Tablet-Computer zur Verfügung gestellt. Das macht das Lernen nicht nur effizienter und unabhängiger, sondern auch papierloser.

Im Berichtsjahr haben wir den Aufbau einer Hochschulmarketing-Strategie als Fokusthema identifiziert und mit entsprechenden Kapazitäten im Bereich HR ausgestattet. Aurubis ist entsprechend regelmäßig auf Karrieremessen, Schul- und Hochschulveranstaltungen sowie digitalen Angeboten für künftige Berufseinsteigende präsent. Um junge Talente anzusprechen, kooperiert Aurubis zudem mit Partneruniversitäten, unterstützt Kooperationsprogramme, bietet Studierenden in Deutschland Praktikumsplätze an und vergibt Abschlussarbeiten.

Kennzahlen Aus- und Weiterbildung

2022/23 2021/22 2020/21
Ausbildungsquote in Deutschland 7,5% 8,1% 8,4%
Übernahmequote Auszubildende
in Deutschland 67,3% 79,1% 71,6%

Weiterbildungsstunden

2022/23 2021/22 2020/21
Durchschnittliche Anzahl Schulungs
stunden pro Mitarbeiter im Konzern
21,1 15,3 13,9
Gewerbliche Mitarbeiter 19,2 12,0 13,7
Angestellte Mitarbeiter 24,1 20,9 14,2
Prozentsatz der geschulten Mitarbeiter
im Konzern1
98,3% 83,6% 61,2%
Gewerbliche Mitarbeiter 99,2% 76,3% 58,6%
Angestellte Mitarbeiter 97,5% 95,6% 65,5%

1 Bei der Datenkonsolidierung der jeweiligen Zeitperioden kommt es zu marginalen Abweichungen der Prozentzahl geschulter Mitarbeiter (gesamt) und der Aufteilung in gewerblich/angestellt. Dies ist auf unterjährige Positionswechsel zurückzuführen.

ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Ambition

Wir vermeiden arbeitsbedingte Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen (Vision Zero).

Zielsetzung 2030

» LTIFR ≤1,0

Meilenstein 2022/23 Status: erreicht

» ISO-45001-Zertifizierungen an allen Produktionsstandorten

Zu unser aller Entsetzen ereignete sich im Mai 2023 am Standort Hamburg ein tödlicher Unfall. Drei Mitarbeiter starben während Wartungsarbeiten aufgrund von Stickstoffaustritt aus einer Versorgungsleitung. Inzwischen liegen die Ergebnisse der Untersuchungen zur Unfallursache vor. Den Stand der Umsetzung daraus abgeleiteter zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen erläutern wir im Folgenden. Zunächst beschreiben wir grundsätzliche Konzepte und Maßnahmen, mit denen wir im Geschäftsjahr auf unsere Zielsetzung im Bereich "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" hingearbeitet haben.

Als verantwortungsbewusster Betrieb ist es für Aurubis selbstverständlich, Maßnahmen zu ergreifen, die die Gesundheit und Leistungsfähigkeit aller Personen auf unseren Firmengeländen erhalten und sie vor Unfällen und Krankheiten schützen. Der Bereich "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" (Health and Safety, H&S) im Konzern schafft im Auftrag des Konzerns und im Interesse der Produktionseinheiten Rahmenbedingungen, um arbeitsbedingte Unfälle und Erkrankungen zu verhindern. Unsere Ambition lautet "Vision Zero", also keine arbeitsbedingten Verletzungen oder Erkrankungen in unserem Verantwortungsbereich. Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Unfallhäufigkeit bis 2030 auf ≤1,0 zu senken. Diese wird mit der Kennzahl LTIFR (Lost Time Injury Frequency Rate) Glossar, Seite 273 ausgedrückt und beschreibt die Anzahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einer ausgefallenen Schicht bzw. einem Arbeitstag pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden.

Die Steuerung von H&S liegt im Bereich Group Health & Safety and Behavioral Management (G-OHS). Dieser legt neben der

Konzernrichtlinie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz konzernweite Mindeststandards für Arbeitssicherheit in Form von Verfahrensanweisungen fest. Die Umsetzung dieser Verfahrensanweisungen wird von G-OHS gruppenweit auditiert. Im Berichtsjahr 2021/22 haben wir begonnen, unsere Standorte zu den Verfahrensanweisungen "Medizinische Ereignisvorsorge/Medical Emergency Preparedness" sowie "Lockout-Tagout" intern zu auditieren, und dies im Geschäftsjahr 2022/23 für alle Standorte abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2022/23 folgten die internen Audits zu den Verfahrensanweisungen "Enge Räume und Behälter/Confined Spaces" und "Arbeiten in Höhen/Working at Height", die wir im Kalenderjahr 2023 für alle Standorte abschließen werden.

G-OHS ist Teil der Konzernabteilung Continuous Improvement | H&S, deren Leitung direkt an den Produktionsvorstand Custom Smelting & Products (COO-CSP) berichtet. Entsprechend unserer Zielsetzung für das Geschäftsjahr waren zu dessen Ende konzernweit alle Produktionsstandorte nach dem international gültigen Standard für Arbeitssicherheitsmanagementsysteme ISO 45001 zertifiziert Glossar, Seite 273 Zertifizierungen nach Standorten, Seite 106.

Die Geschäftsführungen bzw. Werkleiter an den Standorten spielen bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Arbeitssicherheit eine zentrale Rolle. Sie sind dafür verantwortlich, dass geltende Gesetze und Verordnungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, die entsprechende Konzernrichtlinie und die geltenden Verfahrensanweisungen eingehalten werden. Damit wollen wir dafür Sorge tragen, gesundheitliche Gefährdungen zu identifizieren und zu bewerten sowie passende Maßnahmen zum Schutz aller Personen in unserem Verantwortungsbereich umzusetzen. Die Arbeitnehmervertreter sind ebenfalls in das Thema H&S eingebunden: Über die Berichtslinie an den Vorstand berichtet G-OHS an den Gesamtbetriebsratsausschuss und den Europäischen Betriebsrat im Rahmen der Ausschusssitzungen.

Die H&S-Richtlinien und Verfahrensanweisungen gelten für alle am Standort tätigen Personen, also auch für unsere Leiharbeitskräfte und externen Dienstleister. Jede Person, die unsere Standorte betritt, wird registriert. Leiharbeitskräfte und externe Dienstleister werden vor Arbeitsaufnahme im Hinblick auf Risiken und Schutzmaßnahmen, Verhaltensregeln sowie das Verhalten im Notfall am jeweiligen Standort eingewiesen. Außerdem bieten wir ihnen die Einbeziehung in das Biomonitoring Glossar, Seite 272 an und stellen ihnen für besondere Arbeiten unsere industriespezifische persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung.

Unfälle von Leiharbeitskräften und externen Dienstleistern werden genauso erfasst und ausgewertet wie Unfälle und sonstige Ereignisse mit hohem Potenzial für schweren oder tödlichen Ausgang eigener Mitarbeiter. Beide sind Teil des monatlichen Reportings an den Gesamtvorstand. Jeder Unfall mit Zeitausfall wird von den lokalen Einheiten unmittelbar an G-OHS und den COO-CSP gemeldet. Hieraus leiten wir auch konzernweite und standortspezifische Anforderungen für die Reduktion der Unfallhäufigkeit bezogen auf Fremdfirmen ab.

Bei Gefährdungsbeurteilungen beziehen wir sowohl bestehende als auch zukünftige Arbeitsabläufe im Unternehmen mit ein. Dazu gehören neben Tätigkeiten im operativen Betrieb vor allem auch Abläufe für Wartung, Instandhaltung und Reparatur. Die Gefährdungsbeurteilungen umfassen Gefährdungen im Regelbetrieb sowie bei Sonderarbeiten. Die Gesundheitsgefahren und individuellen Anforderungen am Arbeitsplatz werden von uns systematisch erfasst, beurteilt und dokumentiert.

Gemäß der durch G-OHS vorgegebenen Anweisung untersuchen die lokalen Einheiten Unfälle systematisch nach technischen, organisatorischen und verhaltensbezogenen Ursachen. Die in diesen Untersuchungen ermittelten Ursachen und daraus abgeleitete Maßnahmen werden konzernweit kommuniziert.

Neben technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen ist das Arbeitssicherheitsverhalten jedes Einzelnen essenziell. Die in den Jahren 2021 und 2022 zentral kommunizierten und lokal geschulten "10 Goldenen Regeln" (10forZero) der Arbeitssicherheit haben nach wie vor konzernweit Gültigkeit. Neuen Mitarbeitern werden diese Regeln etwa im Rahmen ihrer Einführungstage kommuniziert. Zusätzlich haben wir mit Ende der Corona-Pandemie etwa am Standort Hamburg Initiativen zum verhaltensbasierten Arbeitsschutz (Behavior-Based Safety) sowie zu Führung und Kommunikation im Arbeitsschutz wieder intensiviert. An den Standorten Lünen, Pirdop und Beerse haben wir mehrtägige interaktive Sicherheitstage für alle Mitarbeiter veranstaltet.

Die Integration von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in das Aurubis Operating System haben wir weiter vorangetrieben. So haben wir etwa Instandhaltungsprozesse von der Anforderung über die Planung bis zur Durchführung und darüber hinaus standardisiert. Dabei haben wir sicherheitsrelevante Aspekte wie Dringlichkeit und Bereitstellung von Informationen konsequent mit einfließen lassen. Zudem haben wir das Asset Lifecycle

Management auch hinsichtlich der Arbeitssicherheitskriterien weiterentwickelt.

Ein zusätzlicher Fokus lag im Berichtsjahr auf der Zusammenarbeit mit unseren externen Dienstleistern. An unserem Standort in Hamburg haben wir zum zweiten Mal sogenannte Supplier Days durchgeführt. Zu diesen speziell der Zusammenarbeit mit unseren externen Servicepartnern gewidmeten Veranstaltungen haben wir von Teilnehmenden in Hamburg das Feedback erhalten, dass sie zu einer spürbaren Verbesserung im Informationsfluss und in der Qualität der Zusammenarbeit geführt hätten. Daher haben wir ähnliche Veranstaltungen auch an den Standorten Pirdop, Beerse, Olen und Berango durchgeführt. Diese als Workshop und Dialogplattform konzipierten Veranstaltungen haben einen Fokus auf das Thema Arbeitssicherheit und dienen dazu, unsere klare Zielsetzung "Null Unfälle" zu verdeutlichen und dabei die Verantwortung und Rolle aller Beteiligten hervorzuheben. Dazu gehört, sowohl unser Sicherheitskonzept einschließlich Regeln, unser Unterweisungskonzept sowie die Kommunikation und Koordination von Arbeiten zu vermitteln als auch eine Plattform für das Kennenlernen und den Austausch mit und unter den Partnerfirmen zu schaffen.

Im Mai 2023 ereignete sich ein Unfall, in dessen Folge drei Mitarbeiter verstorben sind. Eine gründliche Aufarbeitung hat für uns oberste Priorität. Aus den vorliegenden Ergebnissen der Untersuchungen zur Unfallursache haben wir erste spezifische technische und organisatorische Sicherheitsmaßnahmen abgeleitet, kommuniziert und umgesetzt. So haben wir zum einen eine Revision sowie Schulungen, Trainings und Wirksamkeitsüberprüfungen von Prozessen und Vorgaben zu sicheren Arbeitsabläufen bei Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten an allen Standorten initiiert. Des Weiteren haben wir Schulungen zum Gefahrstoff Stickstoff durchgeführt und Schutzmaßnahmen sowie Kontroll- und Warneinrichtungen für Tätigkeiten an gasführenden Infrastrukturen optimiert. Bis August 2023 durchliefen in Hamburg 366 operative Führungskräfte eine verpflichtende Auffrischungs- und Anwendungsschulung für das Arbeitsfreigabeverfahren. Inzwischen wurden alle betrieblichen Führungskräfte geschult. Das betrifft insbesondere Lockout-Tagout, verbunden mit praktischen Umsetzungstests und verbesserten Wirksamkeitsüberprüfungen. Darüber hinaus wurden bis Ende September sämtliche ca. 450 Lockout-Tagout-Anweisungen hinsichtlich Aktualität, Vollständigkeit und Funktionalität überprüft. Im Bereich der betroffenen Anlage wurden inzwischen zur Vermeidung von Wiederholungen zusätzliche technische und organisatorische Sicherungsbarrieren implementiert.

Zudem lassen wir unser Arbeitssicherheitsmanagement von einer unabhängigen externen Arbeitssicherheitsberatung überprüfen. Der mehrstufige Prozess umfasst die Standortorganisationen und relevante Konzernfunktionen.

An allen Standorten bieten wir regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitschecks an. An den Standorten Hamburg und Pirdop gibt es eigene Werksärztinnen und Werksärzte. An allen anderen Standorten beauftragen wir freie Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner mit der Durchführung der Pflicht- und Angebotsuntersuchungen. Das zusätzliche Angebot der werksärztlichen Stellen reicht von Grippeschutzimpfungen über Vorsorgeuntersuchungen und Suchtprävention bis hin zu Unterstützungsmaßnahmen für das Herz-Kreislauf-System.

Ein besonderer Fokus liegt weiterhin auf der Exposition unserer Mitarbeiter gegenüber Gefahrstoffen, insbesondere Blei. Als bleiverarbeitendes Unternehmen analysieren wir regelmäßig die Bleiwerte im Blut der relevanten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Mitglied der ILA (International Lead Association) sind wir bereits in der Vergangenheit Selbstverpflichtungen zur Begrenzung von Blutbleiwerten eingegangen. Die neue "Technische Regel für Gefahrstoffe – Blei" (TRGS 505) hat in Deutschland bereits 2021 einen niedrigeren Grenzwert für Blei im Blut festgelegt (15 µg Blei/100 ml Blut). Aktuell enthält der Kommissionsvorschlag der EU diesen Wert als zukünftigen Grenzwert für die gesamte EU. In standortübergreifenden Blei-Arbeitsgruppen tauschen wir uns zu Erfahrungen und Best Practices aus.

Die Versorgung der Mitarbeitenden und Fremdfirmen mit Gebläse-Atemschutz-Systemen (Powered Air Purifying Respirator-Systems bzw. PAPR-Systeme) haben wir in den vergangenen Jahren erheblich ausgebaut. Diese Art von Atemschutz kann von den Mitarbeitenden ohne Atemwiderstand und Belastung des Kreislaufsystems die ganze Schicht verwendet werden. Mit den Herstellern arbeiten wir aktiv an der permanenten Optimierung der Geräte.

Neben einer Sensibilisierung für das richtige An- und Ablegen von Arbeitskleidung und Atemschutzmasken verschärften wir auch die Vorgaben für Einzelgespräche zwischen Führungskräften und Mitarbeiterin oder Mitarbeiter mit dem Ziel, die Einhaltung von Schutzmaßnahmen zu stärken sowie weitere Verbesserungsmöglichkeiten bei individuellen Tätigkeiten zu erörtern. Da wir die derzeitigen technischen Möglichkeiten weitestgehend ausgeschöpft

haben, steht bei uns nun die persönliche Hygiene zur Vermeidung oraler Schadstoffaufnahme noch stärker im Fokus.

Bei anstehenden Neubauprojekten berücksichtigen wir sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen nach modernen Standards, um den Kontakt mit oder die Verschleppung von Gefahrstoffen zu verhindern.

An den Standorten Hamburg, Pirdop, Olen, Beerse und Berango gab es im Berichtsjahr zudem unterschiedliche Initiativen zu den Themen "Gesundes Führen" und "Psychisches Wohlbefinden". Damit stärken und erhalten wir die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Bulgarien wurde z.B. ein Mental-Health-Programm gestartet, das in Kollaboration mit einem auf psychische Gesundheit am Arbeitsplatz spezialisierten Dienstleister Online-Schulungen zum Thema "Psychische Gesundheit" anbietet Aus- und Weiterbildung, Seite 79. Seit Januar 2022 bietet die Aurubis AG allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Führungskräften zu diesem Thema auch eine kostenlose Beratung durch ein externes Institut an. Das Angebot umfasst insbesondere die Bereiche "Berufliche und arbeitsplatzbezogene Fragestellungen", "Familie und Partnerschaft", "Psyche und Gesundheit" sowie "Persönlichkeit".

Kennzahlen

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

2022/23 2021/22 2020/21
Absolute Anzahl der Unfälle1 33 34 55
davon tödliche Unfälle 3 0 0
LTIFR2 3,2 3,2 5,1
Tödliche Unfälle von Dritten an
unseren Standorten 0 0 0

1 Inkl. Todesfälle.

Ab 01.06.2020 inkl. der Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien). Ab 01.06.2021 ohne CABLO Metall-Recycling und Handel GmbH, Fehrbellin (seit 01.06.2021 dem Joint Venture Cablo GmbH mit dem Recyclingunternehmen TSR Recycling GmbH & Co. KG zugehörig, an dem Aurubis einen 40%igen Anteil hält) sowie ohne Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG. Ab 01.08.2022 ohne die verkauften Standorte Zutphen (Niederlande), Birmingham (Großbritannien), Dolný Kubín (Slowakei) und Mortara (Italien). Ab 01.10.2022 inkl. Aurubis Richmond (USA).

2 Bezogen auf Aurubis-Mitarbeiter.

Umweltbelange

ENERGIE UND KLIMA

Energie und Klima

Ambition

Wir sind deutlich vor 2050 klimaneutral.

Zielsetzung 2030

  • » -50% absolute Scope-1- und Scope-2-Emissionen (Basisjahr 2018)
  • » -24% Scope-3-Emissionen pro Tonne Kupferkathode1 (Basisjahr 2018)

Meilenstein 2022/23 Status: erreicht

» ISO 50001 an allen Produktionsstandorten

Als energieintensives Unternehmen tragen wir Verantwortung für den Klimaschutz. Die einzelnen Fertigungsschritte in unserer Wertschöpfungskette erfordern viel Energie, die die Hauptquelle von direkten und indirekten CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) innerhalb des Konzerns ist. Auf die gesamte Wertschöpfungskette bezogen entsteht der überwiegende Teil der CO2-Emissionen jedoch im vor- und nachgelagerten Teil unserer Wertschöpfungskette (Scope 3), also bei unseren Lieferanten, Kunden und Dienstleistern. Die Mehrheit unserer Scope-3-Emissionen fällt bei den Tätigkeiten der Minengesellschaften an, von denen wir Kupferkonzentrate beziehen.

Die von uns hergestellten Produkte tragen wiederum zur Reduzierung von CO2-Emissionen in Wirtschaft und Gesellschaft bei, da sie u. a. für die Übertragung erneuerbarer Energien, in Energieeffizienzanwendungen und für die Elektromobilität eine zentrale Rolle spielen: Elektroautos enthalten fast viermal so viel Kupfer wie Fahrzeuge mit herkömmlichem Verbrennungsmotor; für die

Errichtung und den Anschluss eines Offshore-Windrads an das Stromnetz werden bis zu 30 t Kupfer benötigt. Für die Gesamtbilanz über alle Wertschöpfungsstufen hinweg ist es damit umso wichtiger, dass wir uns für eine emissionsarme Produktion und Lieferkette einsetzen.

Unsere Energieversorgung sicherstellen und CO2 vermeiden: Das ist für uns von entscheidender Bedeutung. Entsprechend hält die konzernweit gültige Richtlinie "Corporate Energy & Climate Policy" fest, wie wir beides erreichen und optimieren. Die Policy trägt dazu bei, dass wir unsere strategischen Ziele im Bereich "Energie und Klima" erreichen. Hierfür sind Rollen, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten der Standorte und Konzernabteilungen klar definiert. Die Leitung der Konzernabteilung Corporate Energy & Climate Affairs ist dafür verantwortlich, diese konzernweite Policy umzusetzen und weiterzuentwickeln. Sie berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden.

Corporate Energy & Climate Affairs unterstützt zudem bei einem einheitlichen Verständnis an den verschiedenen Standorten. So sind beispielsweise die Energiemanagementbeauftragten der deutschen Aurubis-Standorte in einem Energieeffizienznetzwerk organisiert, in dem jährliche Workshops stattfinden. Inhalte dieser Workshops sind beispielsweise durchgeführte und geplante Energieeffizienzprojekte, die Ergebnisse externer Energieaudits, die aktuelle Rechtslage, Förderprogramme oder Umsetzungshilfen für neue Anforderungen.

Darüber hinaus steuert die Konzernabteilung die konzernweiten Energiemanagement- und Energiemonitoringsysteme. Energiemanagementsysteme (EMS) leisten einen Beitrag dazu, den Energieverbrauch effizient zu steuern und Energieeinsparpotenziale zu identifizieren. Unsere Energiemanagement- und -monitoringsysteme entsprechen hohen Standards: Alle unsere Produktionsstandorte verfügen über ein zertifiziertes EMS nach ISO 50001 Glossar, Seite 273.

1 Bezieht sich auf die Kupferkathode aus Eigenproduktion.

Klimabezogene Chancen und Risiken sowie die daraus abgeleiteten Maßnahmen ermitteln wir, indem wir unser Risikomanagement mit unserer Energie- und Umweltstrategie verknüpfen. Beide sind unter dem Dach der Unternehmensstrategie verortet, in der auch die Nachhaltigkeitsziele zu finden sind. Bei der Chancen- und Risikoanalyse berücksichtigen wir u. a. aufkommende gesetzliche Anforderungen und technologische Entwicklungen sowie Compliance-, Reputations- und physische Risiken und betrachten, ob signifikante Risiken an den Energiemärkten bestehen.

Im CDP-Bericht werden Daten und Informationen zu CO₂-Emissionen, Klimarisiken sowie Reduktionszielen und -strategien von Unternehmen erhoben und in diesem Zuge auch die Verantwortung in der Lieferkette bewertet. Den Bericht der Aurubis hat CDP 2022 in seinem Programm "Climate Change" für das Kalenderjahr 2021 mit A– bewertet. Die CDP-Berichterstattung erfolgt auf freiwilliger Basis www.aurubis.com/nachhaltigkeitsberichterstattung.

Das Risikomanagement bildet auch die Grundlage für die Berichterstattung gemäß den Empfehlungen der TCFD (Task Force on Climate-Related Financial Disclosures). Die TCFD-Berichterstattung verfolgt das Ziel, dass Unternehmen ihre Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel offenlegen. Dies soll v. a. Investoren und Kreditgeber bei der finanziellen Bewertung dieser Risiken unterstützen. Die Empfehlungen der TCFD beziehen sich auf vier Aspekte: Governance, Strategie, Risikomanagement und Messgrößen. Neben unseren vielfältigen und ambitionierten Aktivitäten zur Dekarbonisierung hat Aurubis die mit dem Klimawandel einhergehenden Risiken analysiert. Mit unserem ersten TCFD-Bericht haben wir unsere bislang vorhandene Betrachtungsweise von physischen Klimarisiken wesentlich erweitert, indem wir erstmals unsere Standorte und wesentliche Lieferanten hinsichtlich Auswirkungen der oben beschriebenen Erwärmungsszenarien untersucht haben. Wir werden die hierbei gewonnenen Informationen im Hinblick auf mögliche Maßnahmen zur Klimaanpassung bei unseren langfristigen Investitionsplanungen berücksichtigen. www.aurubis.com/nachhaltigkeitsberichterstattung

UNSER PFAD ZUR DEKARBONISIERUNG

Aurubis hat sich bereits Ende 2019 der Initiative "Business Ambition for 1.5 °C" des UN Global Compact angeschlossen. Damit haben wir uns verpflichtet, wissenschaftsbasierte CO2-Reduktionsziele zu erarbeiten. Auch unser Engagement für die Stiftung KlimaWirtschaft (ehemals Stiftung 2°) unterstreicht unser Bekenntnis zum Klimaschutz. Seit 2021 gehören wir zu den Förderunternehmen dieser Stiftung. Für diesen Status setzt die Stiftung voraus, dass wir uns in besonderer Weise zu ambitioniertem Klimaschutz in Verbindung mit wettbewerbsfähigem Wirtschaften bekennen. Im Rahmen von Podiumsdiskussionen und anderen Veranstaltungen der Stiftung teilen wir unsere Ideen und Erfahrungen mit weiteren Förderunternehmen sowie weiteren Teilnehmenden aus Politik und Zivilgesellschaft.

Im Juni 2021 hat die Science Based Targets Initiative (SBTi Glossar, Seite 274) die CO2-Reduktionsziele der Aurubis AG validiert und damit bestätigt, dass unsere Ziele gemäß dem Pariser Klimaabkommen zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 °C beitragen. Wir haben uns vorgenommen, bis 2030 die absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen, also die durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugten sowie die mit eingekaufter Energie verbundenen CO2-Emissionen, gegenüber dem Basisjahr 2018 um 50% zu senken. Auch die Scope-3-Emissionen, die in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen entstehen, wollen wir im gleichen Zeitraum um 24% pro Tonne Kupferkathode verringern. Um sicherzustellen, dass in Projekten unsere Reduktionsziele berücksichtigt werden, prüft Aurubis im Rahmen der Projektbewertung auch, inwiefern wir die konzernweiten Nachhaltigkeitsziele erfüllen, zu denen u. a. die CO2-Reduktionsziele gehören.

Zur Erreichung unserer ambitionierten und wissenschaftsbasierten Klimaziele setzen wir eine detaillierte Roadmap kontinuierlich um. Bezüglich der Scope-1- und Scope-2-Emissionen umfasst sie technische Maßnahmen wie z.B. die Dekarbonisierung unserer Anlagen durch den Einsatz von grünem Wasserstoff Glossar, Seite 272 anstelle fossiler Energieträger oder die Elektrifizierung unserer Produktion. Auch die Nutzung industrieller Abwärme aus unserem Produktionsprozess sowie der Ausbau des

Grünstromeinkaufs sind als Maßnahmen enthalten. Ansätze, um unsere Scope-3-Emissionen weiter zu reduzieren, bestehen u. a. in einer engeren Kooperation mit Akteuren unserer Lieferkette sowie verstärkten Recyclingaktivitäten.

Wir haben den Anspruch, deutlich vor 2050 klimaneutral zu produzieren. Da wir in der Vergangenheit bereits viele Maßnahmen zur Energieeffizienz und zur Dekarbonisierung umgesetzt haben, ist es für uns zunehmend herausfordernd, weitere effizienzsteigernde Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen. Heute können wir bei mindestens gleichbleibend hohen Investitionen nur geringe Verbesserungen innerhalb der Werksgrenzen erzielen. Der Reduktion des Energieverbrauchs und der Emissionsminderung sind technologische Grenzen gesetzt, die wir allmählich erreicht haben. Die Herausforderungen wachsen zudem, da wir vermehrt komplexe Recyclingrohstoffe mit vergleichsweise geringem Metallgehalt sowie komplexe Kupferkonzentrate einsetzen. Das erfordert einen spezifisch höheren Energieeinsatz für die Verarbeitung.

Daher setzen wir neben der weiteren Effizienzsteigerung auch auf Lösungen, die außerhalb unseres Werks Energie und damit CO2 einsparen. Dazu zählt etwa das Industriewärmeprojekt Hamburg: Bereits seit 2018 versorgt unsere Wärme die HafenCity Ost mit Heizenergie. Seit Anfang 2022 laufen die Planungen zur Erweiterung des Projekts www.aurubis.com/industriewaerme. Durch den Umbau eines Nebenprozesses der Kupferproduktion im Aurubis-Werk Hamburg, der für den Sommer 2024 geplant ist, beheizen wir in Kooperation mit den städtischen Hamburger Energiewerken ab der Heizperiode 2024/25 jedes Jahr bis zu 20.000 Wohnungen und sparen so bis zu 100.000 t CO2-Emissionen in der Hansestadt ein. Die angestrebte Wärmelieferung stellt die größte Nutzung industrieller Wärme in Deutschland dar.

Zudem arbeiten wir an Maßnahmen, fossile Energieträger durch erneuerbare Energien zu ersetzen. So haben wir seit 2017 am Standort Beerse einen elektrisch betriebenen Plasmaofen installiert und decken einen Teil unseres Energiebedarfs durch

Eigenstromerzeugung aus Prozesswärme. In Hamburg, Lünen (beide Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) haben wir zu diesem Zweck Dampfturbinen zur Stromerzeugung installiert. Das errechnete Einsparpotenzial liegt bei 30.000 t CO2 pro Jahr im Vergleich zum herkömmlichen Strombezug.

Am Aurubis-Standort in Pirdop (Bulgarien) errichteten wir die unternehmenseigene 10-MW-Photovoltaikanlage (PV-Anlage) "Aurubis-1". Sie ging Ende 2021 in Betrieb. Nach aktuellem Stand ist sie die größte PV-Anlage zur Eigenstromerzeugung eines Unternehmens in Bulgarien und umfasst mehr als 20.000 PV-Paneele auf einer sanierten und rekultivierten Deponie von 100.000 m2 Größe. Die PV-Anlage "Aurubis-1" hat im Berichtsjahr für das Werk Pirdop ca. 13.500 MWh Strom produziert und den externen Stromverbrauch dadurch erheblich senken können. Der erzeugte Strom entspricht dem jährlichen Bedarf von knapp 4.200 Haushalten.1 Das Ziel des Standorts ist es, bis 2030 20% des Gesamtenergiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Dafür sind zwei Ausbauphasen der PV-Anlage in der Umsetzung. Die erste Ausbauphase ("Aurubis-2") soll über eine Leistung von 7,6 MW verfügen, die weitere Ausbauphase ("Aurubis-3") über 6,0 MW. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende März 2024 abgeschlossen sein. Für alle drei Anlagen zusammen erwarten wir eine jährliche CO2-Einsparung von 34.000 t.

Um den bestehenden Stromverbrauch auch an den Standorten weiter zu dekarbonisieren, an denen der selbst produzierte Strom nicht ausreicht, greift Aurubis auf externe Lösungen zurück. So hat etwa Aurubis Olen (Belgien) 2022 ein sogenanntes Power Purchase Agreement mit dem niederländischen Energieversorgungsunternehmen Eneco geschlossen. Hierbei werden 12 MW Anschlussleistung über zehn Jahre aus dem belgischen Offshore-Windpark SeaMade bezogen. Seit Januar 2023 kommen mindestens 90% des extern erzeugten Stroms für Aurubis Olen aus erneuerbaren Energien. Mit diesem Vertrag reduzieren wir den CO2-Ausstoß am Standort um 42.000 t jährlich.

1 Bei einem jährlichen Verbrauch von aktuell im Schnitt 3.252 kWh pro 2-Personen--Haushalt, siehe www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/ UGR/private-haushalte/Tabellen/stromverbrauch-haushalte.html.

Da die Erzeugung erneuerbarer Energien noch mit Schwankungen in der Energieversorgung verbunden ist, stellt die Nutzung erneuerbarer Energien in großem Maß eine Herausforderung für uns dar. Unsere Produktionsprozesse erfordern eine konstante Energieversorgung. Wir arbeiten daher an Maßnahmen, die unsere Stromabnahme flexibler gestalten und stellen überschüssige Energie im Stromnetz zur Verfügung. Dies soll ermöglichen, auf schwankende Stromverfügbarkeiten zu reagieren und somit einen größeren Anteil erneuerbarer Energien einzusetzen. So nehmen wir etwa mit Kupferelektrolysen, die wir an unseren Standorten in Hamburg und Lünen betreiben, auch am Sekundärregelmarkt teil. Dabei stellen wir für definierte Zeiträume die elektrische Leistung der Anlagen zur Sicherstellung der Netzfrequenzstabilität zur Verfügung.

Ein weiteres Beispiel ist unsere 10-MW-Power-to-Steam-Anlage, die wir seit 2019 am Standort Hamburg betreiben. Hierbei handelt es sich um einen elektrisch betriebenen Dampferzeuger, der flexibel in Phasen mit Überangebot an erneuerbarem Strom einen Teil der Leistung unserer erdgasbetriebenen Dampferzeuger übernimmt. Eine 100%ige Stromversorgung durch erneuerbare Energien vorausgesetzt, können wir allein durch diese Anlage bis zu 4.000 t CO2 jährlich einsparen.

Grüner Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie zur Dekarbonisierung der Industrie. Aurubis sieht großes Potenzial für den effizienten und wirtschaftlichen Einsatz von Wasserstoff in den Anodenöfen. Im Jahr 2021 haben wir eine Testreihe im Werk Hamburg abgeschlossen. Im Prozessschritt der Anodenöfen haben wir bei der Testreihe Wasserstoff anstelle von Erdgas als Reduktionsmittel eingesetzt. Dabei wurde der Sauerstoffanteil in der Kupferschmelze im Anodenkupfer durch die Reaktion mit Wasserstoff reduziert. Es entsteht lediglich Wasserdampf und kein CO2 wie beim Einsatz von Erdgas als Reduktionsmittel.

Die prozesstechnischen Ergebnisse dieser Testreihe haben uns zu weiteren Aktivitäten im Bereich Wasserstoff ermutigt. So haben wir im Berichtsjahr beschlossen, als eine der ersten Kupferhütten weltweit in wasserstofffähige Anodenöfen zu investieren. Die neuen Anlagen werden im Werk Hamburg im Rahmen des für das Frühjahr 2024 angesetzten turnusmäßigen Wartungsstillstands dieses Werks eingebaut. Sie bieten ein Einsparpotenzial von etwa 5.000 t CO2 pro Jahr bei vollständigem Einsatz von Wasserstoff. Die neuen Öfen dekarbonisieren nicht nur die Produktion, sondern bieten auch mehr Flexibilität bei der Prozessführung. Dadurch können wir künftig noch komplexere metallhaltige Kupferkonzentrate in noch größerer Menge bearbeiten und somit mehr wertvolle Rohstoffe noch effizienter gewinnen, um den steigenden Bedarf etwa aus der Elektromobilität zu decken.

Aurubis ist zudem Partner des Norddeutschen Reallabors (NRL). Die länderübergreifende Energiewende-Allianz arbeitet gemeinsam an konkreten Lösungen zur Erreichung von Klimaneutralität. 2022 hat Aurubis gemeinsam mit dem NRL beispielsweise die Anwendung von grünem Wasserstoff erprobt.

Neben Wasserstoff kann auch Ammoniak zur Dekarbonisierung der Industrie beitragen. Am Standort Hamburg haben wir eine wegweisende Testreihe für den Einsatz von blauem Ammoniak in der Kupferdrahtherstellung gestartet. Bei der Herstellung von blauem Ammoniak wird das entstandene Kohlendioxid mittels Carbon Capture and Storage (CCS) abgetrennt und unterirdisch gelagert. Das für die Versuche verwendete blaue Ammoniak wurde im Rahmen der vertieften Wasserstoffkooperation zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten geliefert. Das von Aurubis avisierte Ziel, Ammoniak direkt als Brennstoff einzusetzen, ließ sich innerhalb der gesetzlichen Umweltauflagen und der hohen Ansprüche an die Produktqualität aber nicht erreichen. Aurubis wird daher den Direkteinsatz des Ammoniaks als Brennstoff für diesen Anwendungsbereich nicht weiterverfolgen. Neben der Funktion als Brennstoff hat Ammoniak ideale Eigenschaften, um es als Transportmittel für

Wasserstoff einzusetzen. Um aus Ammoniak wieder Wasserstoff zu gewinnen, braucht es die Technologie eines so genannten 'Crackers', der das Gas wieder in Wasserstoff und Stickstoff spaltet. Aurubis prüft bereits das Potenzial für den Bau eines Ammoniak-Crackers.

Bei Investitionsentscheidungen bewerten und berücksichtigen wir, inwiefern diese Maßnahmen unsere Treibhausgasemissionen reduzieren und entsprechend unseren Bedarf an Emissionszertifikaten des europäischen Emissionshandelssystems (EU ETS) senken.

Als Multimetall-Unternehmen möchte Aurubis auch einen Beitrag zur Verkehrswende leisten und setzt deshalb beim Thema Mitarbeitermobilität verstärkt auf Nachhaltigkeit. 2021 wurde mit 150 Ladepunkten einer der größten zusammenhängenden Ladeparks Norddeutschlands in Betrieb genommen. So ermöglichen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihre E-Autos bei uns zu laden, und wollen gleichzeitig diejenigen ermutigen, die noch nicht auf E-Mobilität umgestellt haben, E-Autos zu nutzen. Auch unsere interne Flotte rüsten wir um. Im Werk Hamburg haben wir 2022 z.B. 38 dieselbetriebene Gabelstapler durch Elektrofahrzeuge ersetzt.

Unser Ziel ist es, die Datenqualität und -granularität der Scope-3-Emissionen stetig zu verbessern, da sie eine wichtige Grundlage für die Reduktion dieser Emissionen sind. Für die Berechnung der Scope-3-Emissionen für das Kalenderjahr 2022 konnten wir für die Kategorie "Eingekaufte Waren und Güter" für über 60% des eingekauften Kupferkonzentrats auf Minendaten zurückgreifen. Dadurch konnten wir genauere und lieferantenspezifischere Daten verwenden. Für die restliche Menge haben wir den ICA-Durchschnittswert genutzt, der im September 2022 angepasst wurde und deutlich geringer ausfällt. Im Bereich Transport lagen differenziertere Daten über die Art des Transportes vor. So war es möglich, die Transportarten besser zu differenzieren und mit den zugehörigen spezifischeren Emissionsfaktoren zu bewerten.

Mit der nun vorliegenden besseren Datengrundlage wollen wir unser 2030-Ziel für Scope-3-Emissionen im nächsten Geschäftsjahr neu bewerten und schärfen. Unverändert wollen wir an unserer Ambition und einer kontinuierlichen Verbesserung festhalten. Mit der erhöhten Transparenz können wir diesen Anspruch nun besser adressieren und umsetzen.

Kennzahlen Energieverbrauch

in Mio. MWh GJ
2022/233
2022 2021 2020
Primärenergieverbrauch1 1,75 1,76 1,85 1,72
Sekundärenergieverbrauch2 1,84 1,85 1,94 2,00
Gesamtenergieverbrauch
innerhalb der Organisation
3,60 3,62 3,79 3,72

1 Energieverbrauch für innerbetrieblichen Fahrzeugverkehr einbezogen.

2 Strom zur Erzeugung von Sauerstoff einbezogen.

3 Die Umweltkennzahlen für das GJ 2022/23 wurden auf Basis der Daten für das Kalenderjahr 2022 abgeschätzt. Dafür wird eine lineare Abhängigkeit der Umweltkennzahlen von unseren Produktionsmengen angenommen. Daher wurde der Kathodenoutput der Aurubis Gruppe als Umrechnungsmittel verwendet (Kalenderjahr 2022: 1.112.896 t, GJ 2022/23: 1.108.662 t). Für uns maßgeblich sind jedoch die auf das Kalenderjahr bezogenen Umweltkennzahlen, da diese den übrigen gesetzlichen Anforderungen zur Ermittlung von Umweltkennzahlen entsprechen. Die dargestellten Zahlen für das GJ 2022/23 sind belastbar, können jedoch von den tatsächlichen Zahlen abweichen, da einige Einflüsse erst nach Jahresende ermittelt werden können.

CO2-Emissionen1

GJ
2022/232
2022 2021 2020
Scope 1
(direkt durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugte Emissionen)
in 1.000 t CO2 553 555 559 540
Scope 2³
(mit eingekaufter Energie, z.B. Strom, verbundene Emissionen) in 1.000 t CO2 769 772 1.047 1.023
Gesamt (Scope 1 + 2) in 1.000 t CO2 1.322 1.327 1.605 1.563
Scope 3⁴
(sonstige indirekte Emissionen) in 1.000 t CO2 4.097 4.113 6.181 5.940
in t CO2 pro t
Spezifische Scope-3-Emissionen Kupferkathode 3,70 3,70 5,55 5,53

1 Aurubis berichtet die CO2-Emissionen nach der Methodik des "European Union Emission Trading System (EU ETS): The Monitoring and Reporting Regulation (MRR) – General Guidance for Installations" und "The Greenhouse Gas Protocol: A Corporate Accounting and Reporting Standard (Revised Edition)". Entsprechend der Systematik des Emissionshandelssystems sind die Emissionen aus Diesel für Fahrzeuge nicht enthalten. Dieser Anteil ist vergleichsweise sehr gering. Die Scope-2-Emissionen werden hier "market-based" Glossar, Seite 274 berichtet.

2 Die Umweltkennzahlen für das GJ 2022/23 wurden auf Basis der Daten für das Kalenderjahr 2022 abgeschätzt. Dafür wird eine lineare Abhängigkeit der Umweltkennzahlen von unseren Produktionsmengen angenommen. Daher wurde der Kathodenoutput der Aurubis Gruppe als Umrechnungsmittel verwendet (Kalenderjahr 2022: 1.112.896 t, GJ 2022/23: 1.108.662 t). Für uns maßgeblich sind jedoch die auf das Kalenderjahr bezogenen Umweltkennzahlen, da diese den übrigen gesetzlichen Anforderungen zur Ermittlung von Umweltkennzahlen entsprechen. Die dargestellten Zahlen für das GJ 2022/23 sind belastbar, können jedoch von den tatsächlichen Zahlen abweichen, da einige Einflüsse erst nach Jahresende ermittelt werden können.

3 Die Scope-2-Emissionen sind zwischen den Jahren 2021 und 2022 um ca 30% gesunken, da wir in den Jahren 2022 und 2023 unseren Grünstromeinkauf ausgebaut haben.

4 Für die Berechnung der Scope-3-Emissionen für das Kalenderjahr 2022 konnten wir für die Kategorie "Eingekaufte Waren und Güter" für über 60% des eingekauften Kupferkonzentrats auf Minendaten zurückgreifen. Dadurch konnten wir genauere und lieferantenspezifischere Daten verwenden. Für die restliche Menge haben wir den ICA-Durchschnittswert genutzt, der im September 2022 angepasst wurde und deutlich geringer ausfällt. Im Bereich Transport lagen differenziertere Daten über die Art des Transportes vor. So war es möglich, die Transportarten besser zu differenzieren und mit den zugehörigen spezifischeren Emissionsfaktoren zu bewerten.

UMWELTSCHUTZ

Umweltschutz

Ambition

Wir produzieren mit dem geringsten Umweltfußabdruck unserer Branche.

Zielsetzung 2030

  • » -15% spezifische Staubemissionen in g/t Multimetall-Kupferäquivalent (Basisjahr 2018)
  • » -25% spezifische Metallemissionen in Gewässer in g/t Multimetall-Kupferäquivalent (Basisjahr 2018)

Meilensteine 2022/23 Status: erreicht

  • » ISO 14001 an allen Produktionsstandorten
  • » Reduzierung der spezifischen Metallemissionen in Gewässer um 50% in g/t erzeugtem Kupfer (Cu) (Basisjahr 2012)
  • » Reduzierung der spezifischen Staubemissionen um 15% in g/t erzeugtem Cu (Basisjahr 2012)

Unser Ziel ist es, so zu produzieren, dass wir die Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeiten auf ein Minimum begrenzen, und so eine möglichst umweltfreundliche und sichere Herstellung unserer Produkte ermöglichen. Daher streben wir an, den im Vergleich zu unserer Branche bereits sehr geringen Umweltfußabdruck weiter zu verbessern. Dazu gehört, dass wir die Luft-, Wasser- und Bodenqualität sowie die Biodiversität in unseren Werken und deren Umgebungen erhalten und mit Abfällen, Gefahrstoffen und dem Einsatz von Wasser verantwortungsvoll umgehen. Diese Aspekte des Umweltschutzes werden in unserem Umweltmanagementsystem ganzheitlich betrachtet und gesteuert.

Die vor- und nachgelagerten Risiken unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt werden in unserem Business Partner Screening analysiert Verantwortung in der Lieferkette, Seite 99. Die Leitung Konzernumweltschutz berichtet an die Produktionsvorständin Multimetal Recycling (COO-MMR) und ist gemeinsam mit ihr für die strategische Ausrichtung verantwortlich. Die Umweltschutzaufgaben an den jeweiligen Produktionsstandorten werden von Umweltschutzbeauftragten wahrgenommen. Die Grundsätze unserer "Unternehmensleitlinien Umweltschutz" setzen den

Rahmen dafür, dass wir unsere konzernweit einheitlichen Umweltschutzstandards gewährleisten. Sie sind in der Konzernrichtlinie "Umweltschutz" verankert www.aurubis.com/verantwortung/umweltenergie-und-klima/umweltschutz-im-konzern/leitlinien.

Wir haben konzernübergreifende Ziele im Umweltschutz festgelegt. Um diese zu erreichen, setzen die Produktionsstandorte lokale Maßnahmen um. Überwacht und gesteuert wird die Umweltleistung anhand von Umweltkennzahlen, die mindestens jährlich an den Produktionsstandorten erfasst und extern durch den TÜV verifiziert werden. Die Verifizierung erfolgt in Anlehnung an die Anforderungen der EMAS-Verordnung EMAS: Glossar, Seite 272 und beinhaltet eine detaillierte Datenprüfung sowie Standortbegehungen.

Die wesentlichen Vorschriften für unsere Produktion sind in den behördlichen Genehmigungen festgelegt. Die Basis bilden z.B. die europäischen Regelwerke zu Immissionen, Emissionen, Wasser, Abfall und Störfällen und deren Umsetzungen in nationales Recht sowie die europäische Chemikalienverordnung REACH Glossar, Seite 274.

Wir gehen über die Erfüllung rechtlicher Anforderungen hinaus und verringern unsere Umweltauswirkungen, indem wir auf neue, innovative Umweltschutztechniken setzen. Zudem überwachen und verbessern wir unsere Umweltleistung mithilfe von Umweltmanagementsystemen nach ISO 14001 Glossar, Seite 273 (Zertifizierung an bisher noch fehlenden Produktionsstandorten im Jahr 2022 abgeschlossen) bzw. EMAS Zertifizierungen nach Standorten, Seite 106. Sie helfen uns, Verbesserungspotenziale zu erkennen und bei Abweichungen von Zielvorgaben Korrekturmaßnahmen einzuleiten.

Um eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung beispielsweise im Bereich Wasser zu gewährleisten, gibt es einen "Roundtable Watermanagement", bei dem der Konzernumweltschutz gemeinsam mit den Standorten und mithilfe eines externen Beraters potenzielle wasserbezogene Verbesserungsmaßnahmen ermittelt. An allen Standorten werden – wo dies möglich ist – Maßnahmen zur Wiederverwendung oder Wiederaufbereitung von Wasser durchgeführt, um den Eintrag von Frischwasser oder die Menge des Abwassers zu verringern.

An jedem Hüttenstandort lassen wir außerdem jährlich erweiterte Umweltrisikobewertungen von einem externen Gutachter durchführen. Im Rahmen unseres eigenen Risikomanagements analysieren und bewerten wir regelmäßig die Umweltrisiken für alle Produktionsstandorte im Konzern. Anschließend entwickeln wir Maßnahmen und legen diese fest, um den identifizierten Risiken zu begegnen.

2021 haben wir diese Risikoanalysen um die Bereiche Biodiversität, Naturschutz und Wasserverfügbarkeit erweitert und eine spezielle Betrachtung von Überflutungsrisiken durchgeführt Energie und Klima, Seite 84, Risiko- und Chancenbericht, Seite 168. Die Risikoanalysen ergaben, dass unsere Geschäftstätigkeiten die o. g. Umweltaspekte nicht wesentlich beeinträchtigen.

Im Zuge der Teilnahme an CDP Water-Security konnten wir für unsere Standorte in den von World Resources Institute (WRI) Aqueduct als "Wasserstressgebiete" definierten Bereichen keine relevanten Auswirkungen feststellen – weder in Bezug auf Wasserverfügbarkeit noch auf Wasserqualität. Darüber hinaus haben wir innerhalb der Risk-Assessments systematisch analysiert, ob die an den Standorten identifizierten Risiken auch mit individuellen Chancen einhergehen.

Wir informieren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich über umwelt- und energierelevante Themen und schulen sie entsprechend in den standortspezifischen Umweltbelangen. Außerdem führen wir meist jährlich Störfall- und Notfallübungen durch, deren Ablauf wir dokumentieren und auswerten. An den einzelnen Standorten haben wir Notfall- bzw. Alarm- und Gefahrenabwehrpläne festgelegt, um Umweltauswirkungen zu vermeiden und unsere Belegschaft sowie die Bevölkerung zu schützen.

Ein Meilenstein für die umweltfreundliche und innovative Primärkupfererzeugung Glossar, Seite 274 im Werk Hamburg war unser Projekt RDE ("Reduzierung diffuser Emissionen"), das im Oktober 2021 in Betrieb genommen wurde. Aurubis hat im Rahmen dieses Projekts in Maßnahmen zur weiteren Emissionsminderung in der Primärhütte investiert. Die Maßnahmen reichen von optimierten Quellenabsaugungen über ein neu installiertes Verfahren zur

Aufbereitung von Zwischenprodukten bis hin zum Einsatz modernster Absaug- und Filtertechnik zur Erfassung von staubförmigen Restemissionen. Nach der ersten Betriebsphase haben wir festgestellt, dass die Filtereffizienz von mehr als 99% unseren ambitionierten Erwartungen voll und ganz entspricht. Die immissionsbezogene Wirksamkeit wird nun über die nächsten Jahre untersucht.

Bei der Verarbeitung von Recycling- und anderen Rohstoffen gehört das Abfallmanagement zu den zentralen Pfeilern im betrieblichen Umweltschutz. Eine Besonderheit unseres zirkulären Geschäftsmodells ist, dass wir Prozessrückstände so weit wie möglich intern in den metallurgischen Prozessen weiterverwerten und somit direkt recyceln. Die verarbeiteten Rohstoffe und Zwischenprodukte führen wir möglichst vollständig dem Wirtschaftskreislauf zu. Nicht vermeidbare Abfälle werden von uns verwertet oder ordnungsgemäß entsorgt Recyclinglösungen, Seite 92.

Um die Umweltauswirkungen von Aurubis-Kathodenkupfer zu untersuchen, haben wir im Berichtsjahr erneut eine Lebenszyklusanalyse Glossar, Seite 273 mit externer Unterstützung durchgeführt. Dabei wurde auf die Methodik des Umweltfußabdrucks (Environmental Footprint 3.0) umgestellt, die sich zum anerkannten, aktuell üblichen Berichtsstandard entwickelt hat. Im Ergebnis liegt unser Umweltfußabdruck weiterhin deutlich unter dem Durchschnittswert für Kathodenkupfer weltweit, der von der International Copper Association (ICA) veröffentlicht wird. Die Gründe hierfür liegen u. a. in dem hohen Einsatz von Recyclingmaterial Glossar, Seite 274, verringerten Treibhausgasemissionen, einer hohen Energieeffizienz und einem umfangreichen Einsatz von erneuerbaren Energien in der Produktion.1

Zusätzlich haben wir die Lebenszyklusanalysen für die Aurubis-Produkte Gold, Silber, Zinn, unsere Strangguss- und Drahtprodukte sowie erstmals für sauerstofffreien Draht (Foxrod) nach der Methodik des Umweltfußabdrucks durchgeführt. Die Stranggussund Drahtprodukte stellen den auf Kathodenkupfer folgenden Schritt in der Wertschöpfungskette dar. Die Lebenszyklusanalysen wurden im Oktober 2023 veröffentlicht www.aurubis.com/verantwortung/umwelt-energie-und-klima/oekologischer-fussabdruck-unserer-produkte.

1 Die Berechnung der Emissionswerte zu Scope 1 bis 3 im Kapitel Energie und Klima, Seite 84 folgt einer anderen Methodologie als die Lebenszyklusanalyse. Daher sind die Ergebnisse der beiden Ansätze zu den CO2-Emissionen nicht vergleichbar.

Unsere neuen spezifischen, also auf die Produktionsmenge bezogenen Reduktionsziele und die damit verbundene Berichterstattung von spezifischen Emissionen erfolgt seit dem Geschäftsjahr 2021/22 nicht mehr auf Basis der produzierten Menge Kupfer, sondern auf Basis einer Multimetall-Kennzahl – des sogenannten Kupferäquivalents. Indem wir unsere Nachhaltigkeitsziele im Bereich Umweltschutz auf diese Weise überarbeitet haben, tragen wir dem Wandel des Konzerns von einem Kupfer- zu einem Multimetall-Produzenten Rechnung.

Kennzahlen Spezifische Emissionen1 – Zielsetzung 2030

in g/t
Multimetall-Kupfer
äquivalent
GJ
2022/233
2022 2021 2020
Staubemissionen 40 40 42 52
Metallemissionen in
Gewässer2
0,7 0,7 0,8 0,7

Spezifische Emissionen1 – Meilensteine 2022/23

GJ
in g/t erzeugtem Kupfer 2022/233 2022 2021 2020
Staubemissionen 41 41 46 56
Metallemissionen in
Gewässer2
0,8 0,8 0,9 0,8

1 Bei der Betrachtung der spezifischen Emissionen auf Basis der Kupferproduktion werden die Aurubis-Standorte in Beerse und Berango seit der Übernahme im Jahr 2020 einbezogen. Mit der Umstellung und Zielsetzung auf Basis des Kupferäquivalents werden die Aurubis-Standorte in Beerse und Berango in den Darstellungen seit 2018 einbezogen.

2 Wir beziehen uns hier auf die direkt in Gewässer einleitenden Standorte. In Lünen (Deutschland) und Berango (Spanien) wird das Abwasser nach Behandlung auf dem Werksgelände in die öffentliche Kanalisation abgeleitet und ist deshalb nicht enthalten.

3 Die Umweltkennzahlen für das GJ 2022/23 wurden auf Basis der Daten für das Kalenderjahr 2022 abgeschätzt. Dafür wird eine lineare Abhängigkeit der Umweltkennzahlen von unseren Produktionsmengen angenommen. Daher wurde der Kathodenoutput der Aurubis Gruppe als Umrechnungsmittel verwendet (Kalenderjahr 2022: 1.112.896 t, GJ 2022/23: 1.108.662 t). Für uns maßgeblich sind jedoch die auf das Kalenderjahr bezogenen Umweltkennzahlen, da diese den übrigen gesetzlichen Anforderungen zur Ermittlung von Umweltkennzahlen entsprechen. Die dargestellten Zahlen für das GJ 2022/23 sind belastbar, können jedoch von den tatsächlichen Zahlen abweichen, da einige Einflüsse erst nach Jahresende ermittelt werden können.

RECYCLINGLÖSUNGEN

Recyclinglösungen

Ambition

Wir bieten der gesamten Wertschöpfungskette Lösungen für die Kreislaufwirtschaft.

Zielsetzung 2030

» 50% durchschnittlicher Kupferrecyclinganteil in Kupferkathoden

Wir nutzen unsere langjährige Prozessexpertise in der Verarbeitung komplexer Recyclingmaterialien sowie modernste Hüttentechnologie, um skalierbare Recyclingkapazitäten aus- und aufzubauen. Mit unserem Multimetall-Recycling leisten wir so einen wichtigen Beitrag zur modernen Kreislaufwirtschaft, fördern den effizienten und umweltfreundlichen Einsatz werthaltiger Ressourcen und tragen zur Rohstoffsicherheit bei. Zudem verringert jedes recycelbare Metall die negativen Auswirkungen, die mit dem Abbau und der Verarbeitung von Rohmetallen verbunden sind, z.B. durch kürzere Transportwege und einen niedrigeren Verbrauch von Versorgungsgütern wie Wasser.

Der Anteil recycelten Kupfers in unseren Kupferkathoden betrug im konzernweiten Durchschnitt 44% (Geschäftsjahr 2022/23). Wir planen, den Recyclinganteil in den nächsten Jahren sowohl dem Umfang als auch der Komplexität nach weiter zu erhöhen.

Das Recycling von Altkupfer und komplexen Recyclingrohstoffen wie z.B. Computerplatinen ist neben der Verarbeitung von Kupferkonzentraten eines der zentralen Geschäftsfelder bei Aurubis. Nichteisenmetalle wie Kupfer sind beliebig häufig ohne jegliche Qualitätsverluste recycelbar. Darüber hinaus beinhalten die komplexen Recyclingrohstoffe neben Kupfer begleitende Elemente wie Gold, Silber, Nickel, Zinn, Blei oder Zink, die ebenfalls zurückgewonnen werden können. Dank unseres integrierten Hüttennetzwerks können wir die vielfältigsten Materialien verarbeiten – vom direkt anfallenden Industrieabfall aus unserer Produktion oder der unserer Kunden bis hin zu komplexen Materialien aus Produkten am Ende ihres Lebenszyklus (End of Life). Daraus stellen wir wieder Metalle her, die direkt in neuen Produkten verwendet werden können.

Komplexe Recyclingrohstoffe umfassen Industrierückstände, Schlämme oder Schreddermaterialien sowie kupfer-, edelmetallund bleihaltige Materialien und Abfälle zur Verwertung. Auch End-of-Life-Materialien aus elektronischen Geräten, Fahrzeugen oder anderen Gebrauchsgegenständen stufen wir als komplexe Recyclingrohstoffe ein. Diese bestehen aus zunehmend komplexen Materialverbünden, zu denen Kunststoffe, Keramik oder Glas gehören. Sie in sortenreine Material- und Produktströme zur Wiederverwendung zu verwandeln ist eine große Herausforderung für die gesamte Recyclingbranche. Mit unserer Multimetall--Kompetenz setzen wir dafür hoch entwickelte mechanische und metallurgische Trenn- und Raffinationsverfahren in unterschiedlichen Kombinationen ein, arbeiten an neuen Technologien zur optimalen Metallgewinnung und investieren in Anlagen nach dem neuesten Stand der Technik.

Der Bereich Commercial ist von den einzelnen Werken u. a. mit der Beschaffung von Recyclingmaterialien beauftragt. Darunter gliedern sich u. a. die Abteilungen Recycling Raw Materials (Versorgung der Hütten mit Recyclingrohstoffen) und Metal Management (Versorgung der Produktionsanlagen mit Kathoden sowie sortenreinen und direkt wiedereinsetzbaren Rohstoffen bzw. "direct melt"), zu der auch die Funktion Customer Scrap Solutions (Versorgung der Hütten und Produktionsanlagen mit Produktionsabfällen unserer Kunden von Kupferprodukten) gehört. Diese Organisation entspricht unserem Recyclingansatz: Wir setzen Sekundärmaterialien aus der Produktion sowie vom Ende des Produktlebens als Rohstoffe ein und verstehen dies als Kreislauf.

Der Kreislauf lässt sich nur schließen, wenn die Metalle nach ihrer Verwendung zurückgeliefert werden. Daher wird die Rücknahme der Metalle in Kundenbeziehungen und bei der Produktvermarktung mitgedacht. So bieten die Produktionseinheiten individualisierte Lösungen für die Rücknahme von Recyclingmaterialien an, die bei der Verarbeitung der Kupferprodukte und weiterer Metalle entstehen. Dies geschieht entlang der unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen mit Produktkunden sowie deren Kunden. Der gesamte Prozess eröffnet Kunden beispielsweise Möglichkeiten, Produktionsrückstände oder Altkupfer an Aurubis zu verkaufen und dafür raffiniertes Kupfer zurückzuerhalten. Durch unser

integriertes Hüttennetzwerk finden wir auch für metallurgische Herausforderungen eine Lösung und können so Kunden unterschiedlichster Industriezweige bedienen. Im Rahmen der Closing -the-Loop-Aktivitäten haben wir insbesondere im Produktvertrieb gezielt Partnerschaften aufgebaut, die neben dem Verkauf unserer Produkte auch die Rücknahme der anfallenden Recyclingrohstoffe sowie weitere Serviceangebote beinhalten. So schließt sich der Rohstoffkreislauf.

Aurubis verarbeitet Recyclingmaterialien an verschiedenen Standorten. Darunter fallen die Standorte in Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide in Belgien), Berango (Spanien) und der neue Standort Aurubis Richmond (USA). Die Leitungen der Standorte berichten an die Produktionsvorständin Multimetal Recycling (COO-MMR), die seit dem 01.01.2023 den Fokus auf das Recyclinggeschäft stärkt. Der Recyclingstandort Lünen ist unser größter Recyclingbetrieb, in dem ausschließlich Recyclingrohstoffe eingesetzt werden. Die mechanischen Aufbereitungsanlagen für Elektro-und Elektronik-Altgeräte und deren Komponenten am Standort Lünen sind nach EfbV (Verordnung über Entsorgungsfachbetriebe) und der EU-Normenreihe EN 50625 durch WEEELABEX Zertifizierungen nach Standorten, Seite 106 zertifiziert. Die letztgenannte Zertifizierung bestätigt eine effiziente Behandlung und Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten bei gleichzeitiger Minimierung der Umweltauswirkungen und des Schadstoffausstoßes. An den Standorten Beerse und Berango werden aus komplexen Recyclingmaterialien neben Kupfer auch Zinn und Blei sowie Metallzwischenprodukte wie Nickelsulfatlösung und Zinkoxid gewonnen.

Aurubis hält einen 40%igen Anteil an der auf Kabelzerlegung spezialisierten Cablo GmbH – einem Joint Venture mit dem Recyclingunternehmen TSR Recycling GmbH & Co. KG, in das das ehemalige Aurubis-Tochterunternehmen CABLO einging. Das Ziel des Gemeinschaftsunternehmens ist es, Kupfergranulate und Kunststoffe effizient zurückzugewinnen und dadurch die Kreislaufwirtschaft zu stärken.

An den Standorten Hamburg und Pirdop werden ebenfalls recycelte Rohstoffe verarbeitet. Auch die Primärhütten, deren Haupteinsatzmaterial das Kupferkonzentrat ist, setzen in gewissem Umfang Altkupfer ein, da es sich für die Prozesskühlung eignet und somit eine besonders energieeffiziente Verarbeitung ermöglicht. Mit der Investition in den Bau einer neuen Recyclinganlage am Standort Beerse (Belgien) beabsichtigt Aurubis, Metalle wie Gold, Silber und Zinn noch schneller, effizienter und mit einer höheren Ausbeute zurückzugewinnen. Möglich wird dies durch einen neu entwickelten hydrometallurgischen Prozess, der die Verwertung von Metallen erhöht. In der sogenannten ASPA-Anlage (Advanced Sludge Processing by Aurubis) werden zukünftig Anodenschlämme, ein Zwischenprodukt der Kupferelektrolyse, aus den Recyclingstandorten in Beerse und Lünen verarbeitet. Das Vorhaben unterstreicht die Synergien mit dem Standort Beerse und stärkt ihn zugleich. Der Spatenstich war am 15.12.2022. Die Anlage wird im Herbst 2024 in Betrieb gehen.

Ein weiteres im Berichtsjahr beschlossenes Projekt ist eine Investition in den Bau einer Anlage zur Behandlung von Bleed (Elektrolyt) an unserem Standort Olen in Belgien. In einem hydrometallurgischen Prozess werden in dem Werk wertvolle Metalle wie Nickel und Kupfer aus Elektrolytströmen zurückgewonnen, die bei der Metallproduktion in der Elektrolyse an den Aurubis-Standorten in Beerse und Olen (beide Belgien) anfallen. Die Anlage umfasst ein komplettes Elektrolyse-Reinigungssystem, das als "bleed treatment" bezeichnet wird. Die neue Anlage wird voraussichtlich ebenfalls im Herbst 2024 in Betrieb genommen.

Für einen weiteren Ausbau unserer Recyclingkapazitäten führt Aurubis, aufbauend auf unseren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, eine technische Machbarkeitsstudie zur Rückgewinnung von Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt aus Lithium-Ionen-Batterien, die in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden, durch. Aurubis hat in den vergangenen Jahren an der Entwicklung eines neuen

hydrometallurgischen Prozesses für die Verarbeitung sogenannter Schwarzmasse (Black Mass) – das auf Folien aufgetragene Kathoden- und Anodenmaterial in Lithium-Ionen-Batterien – gearbeitet. Diese Metalle sollen zukünftig zurückgewonnen und in die Batterieproduktion zurückgeliefert werden. Darüber hinaus erforschen und entwickeln wir Prozesse zur Aufbereitung des in der Black Mass enthaltenen Graphits mit dem Ziel der Wiederverwendung in Lithium-Ionen-Batterien. In unserer Pilotanlage am Standort Hamburg arbeiten wir kontinuierlich daran, diesen Prozess zu erproben und zu verbessern, u. a. im Hinblick auf Rückgewinnungsraten der Metalle sowie den Einfluss von Verunreinigungen. Nächster Schritt ist, im Jahr 2024 mit einer Demoanlage die ersten kommerziellen Aktivitäten im Batterierecycling zu starten. Nachdem wir feste Kriterien definiert haben, suchen wir derzeit in Europa einen geeigneten Standort für die Anlage, die im industriellen Maßstab ab dem Geschäftsjahr 2026/27 produzieren soll.

Um unsere Ambitionen im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft auch langfristig als wirtschaftlichen Erfolgstreiber zu etablieren, investiert Aurubis außerdem in eine neue, auf Multimetall-Recycling spezialisierte Sekundärhütte in Augusta, Georgia (USA). Die Anlage wird künftig bis zu 180.000 t Computerplatinen, Kupferkabel und andere metallhaltige Recyclingmaterialien zu Blisterkupfer Glossar, Seite 272 verarbeiten. Die Zwischenprodukte wollen wir zu großen Teilen an unseren europäischen Hüttenstandorten zu verschiedenen Industrie- und Edelmetallen weiterverarbeiten und zu kleineren Mengen im US-amerikanischen Markt verkaufen. Die Anlage wird die aktuell hohen Exportmengen von Recyclingmaterialien aus den USA nach Asien und Europa deutlich verringern. Hierdurch werden sich die Transportwege verkürzen und somit der generierte CO2-Fußabdruck des Recyclings dieser Materialien verringert. Baubeginn war im Sommer 2022, die Inbetriebnahme des ersten von zwei Modulen der Anlage wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen.

Sozialbelange

GOVERNANCE UND ETHIK – VERBANDSARBEIT UND POLITISCHE INTERESSENVERTRETUNG

Die angemessene und transparente Interessenvertretung von Aurubis gegenüber politischen und gesellschaftlichen Institutionen erachten wir als wichtigen Teil verantwortungsvoller Unternehmensführung. Es ist unser Selbstverständnis, ein zuverlässiger, faktenbezogener und transparenter Gesprächspartner für Regierungen, Parteien, Mandatsträger und Nichtregierungsorganisationen zu sein.

Corporate External Affairs ist im Aurubis-Konzern die zentrale Schnittstelle für politische und regulatorische Themen. Der Bereich koordiniert die politischen Maßnahmen auf Unternehmensebene und vertritt das Unternehmen gegenüber politischen Entscheidungsträgern. Die Leitung von Corporate External Affairs berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden. Expertinnen und Experten in unseren Fachabteilungen und Produktionsstandorten unterstützen die Arbeit themenspezifisch. Beispielsweise wurde die Positionierung des Unternehmens zur Frage der Einführung eines Industriestrompreises gemeinsam von Corporate External Affairs und Corporate Energy & Climate Affairs erarbeitet. Die Aurubis-Position wurde mit entsprechenden Stakeholdern geteilt und diskutiert.

Die politische Arbeit von Aurubis erfolgt auf Grundlage der Konzernrichtlinie "Corporate External Affairs Policy", die die Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Prozesse definiert. Ergänzt wird die Konzernrichtlinie um die Richtlinie für die Verbandsarbeit "Corporate Policy on Management of Associations".

Über die eigenständige Interessenvertretung hinaus engagiert sich Aurubis als aktives Mitglied in nationalen und internationalen Wirtschafts-, Branchen- und Fachverbänden. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den anderen Mitgliedern politische Vorhaben konstruktiv und kritisch zu begleiten und im argumentativen Austausch mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft unsere Positionen aktiv zu vertreten.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Konzernrepräsentanzen in Brüssel (Belgien) und Berlin (Deutschland) sind Ansprechpersonen für Akteure in der Europäischen Kommission, im Europäischen Parlament, im Bundestag, in den Bundesministerien in den Landesvertretungen sowie Landesparlamenten und -ministerien. Darüber hinaus steht Aurubis im kontinuierlichen Austausch mit lokalen Amtsträgerinnen und Amtsträgern und Interessengruppen im Umfeld unserer Standorte, z.B. über Verbandsgremien, in öffentlichen Diskussionsrunden oder in persönlichen Gesprächen. Für uns ist es entscheidend zu vermitteln, welche politischen Rahmenbedingungen für Aurubis erforderlich sind, um nachhaltig und verantwortungsvoll zu arbeiten. Wir gestalten den politischen Austausch transparent und offen.

Corporate External Affairs verfolgte im Berichtsjahr in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen u. a. das Ziel, auf politische Rahmenbedingungen hinzuwirken, die die stabile Energieversorgung von Aurubis gewährleisten. Als Förderunternehmen der Stiftung KlimaWirtschaft Energie und Klima, Seite 84 erarbeiten wir zudem gemeinsam mit den anderen zukunftsgerichteten Unternehmen in dieser Stiftung konstruktive Diskussionsbeiträge und praktische Handlungsempfehlungen für eine ambitionierte und tragfähige Klimapolitik.

Ein Ergebnis unseres Transparenzansatzes in der politischen Interessenarbeit sind unsere Beiträge zu öffentlichen Konsultationen, die auf der Internetpräsenz der Europäischen Kommission einsehbar sind. Im Berichtsjahr haben wir beispielsweise direkt und über Industrieverbände Rückmeldungen zur Aktualisierung des europäischen Emissionshandels (EU ETS) und zur Luftqualitätsrichtlinie gegeben. Des Weiteren finden sich unsere Positionen zu einzelnen Themen beispielsweise in den Factsheets auf unserer Homepage www.aurubis.com oder in den online verfügbaren Positionspapieren der Verbände.

Aurubis ist im Transparenzregister der Europäischen Union gelistet www.ec.europa.eu/transparencyregister, in dem Ausgaben und Aufwand für Lobbying-Aktivitäten auf europäischer Ebene veröffentlicht sind. Seit Inkrafttreten des deutschen Lobbyregistergesetzes, für das wir uns gemeinsam mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) eingesetzt haben, ist Aurubis außerdem im deutschen Transparenzregister beim Bundestag aufgeführt www.lobbyregister.bundestag.de. Dort sind die von Aurubis gemeldeten Beträge zu finden: für die Interessenvertretung in Deutschland waren dies im Geschäftsjahr 2021/22 960.001 bis 970.000 € (2020/21: 920.001 bis 930.000 €), für die europäische Interessenvertretung 500,000 bis 599,999 € (2020/21: 500,000bis 599,999 €).¹ Aurubis leistet keine Parteispenden oder Spenden an politische Kandidatinnen und Kandidaten.

SOZIALES ENGAGEMENT

Soziales Engagement

Ambition

Wir sind lokal und international ein zuverlässiger Partner, der langfristig einen Beitrag zu einer lebenswerten Umwelt leistet.

Zielsetzung 2030

  • » 90% langfristige Partner (Anteil am Gesamtbudget)
  • » 0,8% des operativen EBT (5-Jahres-Durchschnitt) als jährliches Budget für soziales Engagement, mindestens jedoch 2 Mio. €

Meilensteine 2022/23 Status: gestartet

» Aufbau eines Impact-Monitorings zur Evaluierung unterstützter Projekte

Soziales Engagement ist für uns fester Bestandteil des unternehmerischen Selbstverständnisses. Wir wollen Menschen für unser Unternehmen und für unsere Arbeit begeistern und lokal sowie international ein zuverlässiger Partner sein. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, einen deutlichen Beitrag zu einer lebenswerten Umwelt zu leisten. Dabei konzentrieren wir uns auf Handlungsfelder, die an die Kernkompetenzen von Aurubis gekoppelt sind.

Mit der Strategie "together we care" für soziales Engagement konzentrieren wir unser Engagement auf die Bereiche Wissen, Umwelt und Teilhabe. Sie bündelt unser soziales Engagement national und international rund um unsere Standorte sowie in unseren Lieferländern. Die Auswahl von Projekten und Partnern erfolgt anhand festgelegter Kriterien. Diese finden sich in unserer Richtlinie für soziales Engagement, die auch die Verantwortlichkeiten in unserem Konzern definiert. Um unser Ziel von 90% langfristigen Partnerschaften zu erreichen, haben wir im Berichtsjahr begonnen, eine Definition für langfristige Kooperationen zu erarbeiten. Wir möchten die Auswirkungen der von uns unterstützten Projekte evaluieren. Daher haben wir im Berichtsjahr angefangen, Evaluierungsmethoden zu prüfen. Für das kommende Geschäftsjahr ist ein Workshop geplant, in dem wir uns mit dem Aufbau eines Impact-Monitorings zur Evaluierung unterstützter Projekte befassen.

Zuständig für das soziale Engagement ist der Bereich Event Management & Social Engagement, der an die Leitung Communications & Investor Relations berichtet. Durch deren direkte Berichtslinie an den Vorstandsvorsitzenden ist dieser in die Aktivitäten zum sozialen Engagement eingebunden. Der Gesamtvorstand entscheidet über das Budget und die entsprechenden Projekte. Im Berichtsjahr wurde das Budget auf 2.648.000 € (2021/22: 2.230.000 €) angehoben, was dem Zielwert von 0,8% des operativen EBT (Earnings before Taxes) im Fünfjahresdurchschnitt entspricht. Ab einem intern festgesetzten Betrag entscheidet ein Komitee über die Unterstützung eines Projekts. Das Komitee besteht aus fest benannten Mitgliedern der Bereiche Event Management & Social Engagement, Communications, Sustainability und Corporate Compliance.

1 Den jährlichen Updates des deutschen und des EU-Transparenzregisters muss der aktuelle Geschäftsbericht beigelegt werden. Daher berichten wir an dieser Stelle die Zahlen aus dem Vorjahr.

Im Berichtsjahr bauten wir die bestehenden Kooperationen unseres internationalen sozialen Engagements weiter aus. Mit mittlerweile fünf Projekten in Südamerika und einem Projekt in Südafrika wollen wir einen gesellschaftlichen Beitrag in unseren Lieferländern und in Ländern leisten, zu denen wir in Geschäftsbeziehungen stehen. Einen Eindruck von unseren Förderprojekten bietet unsere Webseite www.aurubis.com/de/togetherwecare.

Aurubis fördert nicht nur Projekte auf Konzernebene. Unsere Standorte engagieren sich auch auf lokaler Ebene. An unseren Standorten wollen wir ein guter Nachbar sein. Umso wichtiger ist es uns, dass die Menschen in unserer Nachbarschaft wissen, was auf unserem Werksgelände passiert, dass wir am Wohl unserer Nachbarinnen und Nachbarn interessiert sind und dass wir uns für sie einsetzen. Deshalb suchen und pflegen unsere Standortleitungen einen aktiven Austausch mit der Nachbarschaft unserer Standorte. In diesen Gesprächen ermitteln wir, wo ein Bedarf für unser Engagement besteht. Dies geschieht auch über internationale Partner (z.B. Handelskammern oder lokale und internationale Nichtregierungsorganisationen) und politische Vertretungen. Auch hier orientieren wir uns an unserer Richtlinie für soziales Engagement: Wir unterstützen Projekte, wenn die drei konzernweiten Schwerpunkte Wissen, Umwelt und Teilhabe oder die Kultur- und Sportförderung sowie ein Bezug zum Kerngeschäft gegeben sind. Um die Wirkung unseres Engagements nachvollziehen zu können, fragen wir bei unseren laufenden Projekten quantitativ ab, wofür unsere Mittel verwendet werden und welche Ziele erreicht werden konnten. Außerdem informieren uns unsere Projektpartner regelmäßig über aktuelle Maßnahmen und Vorhaben. Wir wollen unser Engagement in den Gemeinschaften, in deren Umfeld wir tätig sind, aufrechterhalten und weiter ausbauen.

Menschenrechte

GOVERNANCE UND ETHIK – MENSCHENRECHTE UND ARBEITS- UND SOZIALSTANDARDS

Durch seine weltweiten Geschäftsaktivitäten trägt der Aurubis-Konzern gemeinsam mit den Akteuren in der Lieferkette dazu bei, Beschäftigung, Ausbildung und Weiterentwicklung sowie Wohlstand nachhaltig zu sichern. Gleichzeitig existieren auch Risiken für potenziell negative Auswirkungen auf Menschenrechte. Beispiele von Umweltschäden, von risikoreichen Arbeitsbedingungen oder Sozialkonflikten finden sich etwa beim Abbau von primären Rohstoffen oder in den nachgelagerten Verarbeitungsstufen.

Wir achten die Menschenrechte und setzen uns für ihre Wahrung ein. Dabei richten wir uns an den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte Glossar, Seite 273 nach "Schutz, Achtung und Abhilfe" aus. Die menschenrechtliche Sorgfalt verstehen wir als gemeinsame Verantwortung aller an der jeweiligen Lieferkette Beteiligten. Dazu zählen die Nationalstaaten ebenso wie Akteure der Wirtschaft. Für uns ist die Berücksichtigung von Menschenrechtsbelangen innerhalb der Lieferkette ebenso wesentlich wie die Einhaltung entsprechender Prinzipien für die eigene Belegschaft. Aus diesem Grund haben wir im Geschäftsjahr 2022/23 die Konzernrichtlinie "Menschenrechte für den eigenen Geschäftsbereich" verabschiedet. Zweck der Richtlinie ist es, das Risiko von Menschenrechtsverletzungen zu erkennen, zu verhindern oder zu minimieren. Darüber hinaus sollen mit der Richtlinie die Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) an das Risikomanagement im eigenen Geschäftsbetrieb erfüllt werden. Die Prozesse und Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte in der Lieferkette sind in der Corporate Responsible Sourcing Policy dargelegt.

Die Achtung der Menschenrechte spiegelt sich in unseren Unternehmenswerten wider und ist in unserem Verhaltenskodex festgehalten. Dort bekennen wir uns dazu, jede Form der Diskriminierung abzulehnen und sensibel mit der menschlichen und kulturellen Vielfalt in unserem Unternehmen umzugehen. Wir tolerieren keine Zwangs- und Kinderarbeit und respektieren die

Rechte indigener Völker. Wir bekennen uns zur betrieblichen Mitbestimmung und messen einem guten Austausch zwischen unserer Belegschaft und der Unternehmensführung hohen Wert bei. Von grundsätzlicher Bedeutung ist es für uns, die international anerkannten Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Glossar, Seite 273 einzuhalten. Arbeitsrechtliche Bestimmungen, geltende Arbeitsnormen und Arbeitsgesetze hinsichtlich Vergütung und Arbeitszeit sowie die allgemeinen Arbeitnehmerrechte unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ebenfalls selbstverständliche Leitprinzipien im Umgang mit unserer Belegschaft.

Die Rolle des Menschenrechtsbeauftragten gemäß den Vorgaben des LkSG wird von zwei Gremien wahrgenommen: Das Human Rights Committee ist für den eigenen Geschäftsbereich zuständig, das Supply Chain Committee für die eigene Lieferkette. Die Nachhaltigkeitsabteilung ist in beiden Gremien vertreten und fungiert hierbei als Schnittstelle.

Das Aurubis-Menschenrechtsbekenntnis fasst das Verständnis und die wichtigsten Elemente der menschenrechtlichen Sorgfalt von Aurubis zusammen und richtet sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Geschäfts- und weiteren Partner des Aurubis-Konzerns. Für unsere Geschäftspartner gilt im Besonderen der Aurubis-Verhaltenskodex für Geschäftspartner www.aurubis.com/ verantwortung/mensch/menschenrechte-und-arbeitsstandards.

Seit 2014 sind wir Teilnehmer des Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC). Damit verpflichten wir uns, an der Umsetzung seiner zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu arbeiten. Um verantwortungsvolle Lieferketten zu fördern, haben wir uns den Due-Diligence-Leitsätzen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zur Erfüllung von Sorgfaltspflichten verschrieben. Jedes Jahr berichten wir dem UNGC unseren Fortschritt in der Umsetzung der zehn Prinzipien.

Hauptverantwortlich für die Achtung der Menschenrechte bei der Ausübung unserer Geschäftstätigkeit sind der Vorstand und die lokalen Geschäftsführungen. Grundsätzlich verpflichten wir alle Aurubis-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter über den Verhaltenskodex, die Menschenrechte in ihrer täglichen Arbeit und in allen Geschäftsentscheidungen zu achten. Die Führungskräfte haben hierbei eine Vorbildfunktion. Unser Ziel im Geschäftsjahr war es, die Sensibilität und Handlungsfähigkeit hinsichtlich der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht weiter zu stärken. Deshalb haben wir im Berichtsjahr das konzernweite Schulungskonzept "Together with Respect" zu Menschenrechten und Antidiskriminierung gestartet. Für die Verwaltung und Produktion bieten wir separate, digitale Schulungsformate an. Darüber hinaus haben wir Schulungen mit dem Schwerpunkt auf Menschenrechten in der Lieferkette für die Bereiche Commercial und Corporate Procurement durchgeführt.

Für die eigenen Standorte haben wir im Geschäftsjahr eine systematische menschenrechtliche Lücken- und Risikoanalyse angestoßen. Die Ergebnisse sollen Hinweise auf mögliche weiter gehende Maßnahmen für die eigenen Geschäftsbereiche geben.

Wir fordern alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Geschäftspartner auf, begründete Verdachtsfälle von Diskriminierung, Benachteiligung oder anderen Menschenrechtsverletzungen über unser Compliance-Portal, die Whistleblower-Hotline Antikorruption, Seite 103, zu melden www.aurubis.com/whistleblower-hotline. Jeder Meldung wird nachgegangen.

Mit der Copper-Mark-Zertifizierung an unseren Standorten Hamburg, Lünen (beide Deutschland), Olen (Belgien) und Pirdop (Bulgarien) Zertifizierungen nach Standorten, Seite 106 haben wir unseren Ansatz zu Menschenrechten sowie Arbeits- und Sozialstandards in eigenen Geschäftstätigkeiten nach den Copper-Mark-Kriterien auditieren und bestätigen lassen. Aus den werksspezifischen Audits können konkrete Verbesserungsempfehlungen bzw. -pläne hervorgehen, welche der Aurubis AG Anreiz und Orientierung zur Leistungssteigerung hinsichtlich der 32 Nachhaltigkeitskriterien der Copper Mark liefern. Die Standorte Beerse und Stolberg haben sich im Berichtsjahr zur Copper Mark bekannt und den Zertifizierungsprozess gestartet.

VERANTWORTUNG IN DER LIEFERKETTE

Verantwortung in der Lieferkette

Ambition

Wir minimieren negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt in unseren Lieferketten.

Zielsetzung 2030

» Mit allen Lieferanten, für die ein hohes Risiko festgestellt wurde, hat der umgesetzte Verbesserungsplan das Risiko deutlich reduziert.

Meilensteine 2022/23 Status: erreicht

  • » Menschenrechts-, Umweltschutz- und Sicherheitsklauseln1 in 100% der langfristigen Primärrohstoffverträge
  • » Weiteres Roll-out des Aurubis Business Partner Screening
  • » Copper-Mark-Zertifizierung an vier Standorten

Wir sehen unsere Verantwortung für soziale Belange und Nachhaltigkeitsstandards nicht nur in unserer eigenen Produktion und bei unserem eigenen Handeln, sondern auch in unserer Lieferkette. Das gilt umso mehr, da wir für unser Geschäft Rohstoffe aus aller Welt beziehen. Unter den Herkunftsländern der Materialien sind auch Regionen, die Risiken hinsichtlich der Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards bergen können.

Wir verarbeiten Rohstoffe, deren Gewinnung einen direkten oder indirekten Einfluss auf soziale und ökologische Aspekte haben kann. Die Rohstoffgewinnung unserer Zulieferer und deren Produktionsprozesse können beispielsweise Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, das Klima oder den Erhalt der Luft-, Wasserund Bodenqualität haben. Auch andere Umweltaspekte wie der Umgang mit Abraum sowie die Nutzung von Energie und Wasser sind relevant. Hinzu kommen soziale Aspekte wie die Einhaltung von Arbeits- und Sozialstandards sowie das Thema "Gesundheit und Arbeitssicherheit" bei unseren Zulieferern. All diese Aspekte können zudem das Potenzial einer Verletzung der Menschenrechte bergen. Daher haben wir uns im Rahmen unserer Strategie 2030 den Meilenstein 2022/23 gesetzt, dass vertragliche

1 Die Sicherheitsklauseln nehmen Bezug auf Arbeitssicherheitsstandards gemäß UN-Konventionen.

Absicherungen zu Menschenrechts-, Umweltschutz- und Sicherheitsklauseln in allen langfristigen² Primärrohstoffverträgen enthalten sind. Zur Erreichung unseres Meilensteins haben wir zusätzlich zu den Klauseln für unsere Lieferanten verbindliche Dokumente (z.B. gesonderte Bestätigung des Aurubis-Verhaltenskodex für Geschäftspartner) genutzt, die bereits geschlossene Verträge ergänzen. Im Geschäftsjahr 2022/23 lag der prozentuale Anteil aller langfristigen Verträge mit Primärrohstofflieferanten mit vertraglichen Absicherungen zu Menschenrechts-, Umweltschutz- und Sicherheitsklauseln oder gleichwertigem ergänzendem Dokument bei 100% (Vorjahreswert 95%3). Der Meilenstein 2022/23 gilt somit als erreicht.

Um unsere Verantwortung in der Lieferkette in unserer Zielsetzung 2030 konkreter zu fassen, haben wir unsere bisherige Zielformulierung "Keine Lieferanten mit sehr hohem Risiko" im letzten Geschäftsjahr angepasst. Diese Anpassung haben wir bereits im Nachhaltigkeitsbericht 2023 kommuniziert. Das umformulierte Ziel für 2030 lautet: "Mit allen Lieferanten, für die ein hohes4 Risiko festgestellt wurde, hat der umgesetzte Verbesserungsplan das Risiko deutlich reduziert." Es entspricht in höherem Maße unseren Ansprüchen. Im eigenen Geschäftsbereich ist die kontinuierliche Verbesserung ein wesentlicher Bestandteil unserer Geschäftspraktiken, wie unabhängige Zertifikate der Copper Mark belegen. Mit unseren Lieferanten wollen wir diese an uns selbst gestellten Ansprüche nach dem Ansatz "Stay and improve" teilen. Das neu formulierte Ziel verdeutlicht, dass wir in unseren Prozessen einen kollaborativen Ansatz verfolgen. Wir wollen gemeinsam mit unseren Lieferanten Verbesserungspläne entwerfen und umsetzen, die auf den jeweils konkret ermittelten Risiken basieren und nachhaltig Wirkung entfalten sollen. Wir sind der Auffassung, dass wir nur so unseren Beitrag leisten können, die Nachhaltigkeitsleistung der Branche zu verbessern.

Wir haben uns das verantwortungsvolle Management unserer Lieferkette zum Ziel gesetzt. Im Geschäftsjahr haben wir vor dem Hintergrund unserer Zielsetzung eines verantwortungsvollen Lieferkettenmanagements unsere Governance-Struktur und Prozesse weiterentwickelt. So ist die Corporate Responsible Sourcing Policy (RSP) in Kraft getreten, die die Konzernrichtlinie "Business

3 Der im letztjährigen nfB angegebene Wert von 81% bezog sich auf alle Verträge. Wir haben nun dem Meilenstein entsprechend die Angabe so angepasst, dass sie sich auf alle langfristigen Verträge bezieht.

2 Verträge mit einer Laufzeit von fünf oder mehr Jahren.

4 Der Terminus "sehr hohes Risiko" wurde zu "hohes Risiko" präzisiert, da auch in internationaler Best Practice nicht zwischen hohem und sehr hohem Risiko differenziert wird.

Partner Screening" ablöst. Der Gesamtvorstand verantwortet die fortlaufende Implementierung der RSP. Zur Erfüllung dieser Aufgabe ernennt der Vorstand das Supply Chain Committee (SCC), welches u. a. die Funktion des Menschenrechtsbeauftragten im Sinne des LkSG in der Lieferkette des Konzerns wahrnimmt. Das Mandat des SCC für die Lieferkette des Aurubis-Konzerns wurde in der Aurubis Corporate Responsible Sourcing Policy definiert. Das SCC setzt sich zusammen aus dem Senior Management der Abteilungen Commercial, Corporate Procurement, Corporate Energy & Climate Affairs, Corporate Sustainability sowie Compliance, Corporate Environmental Protection und Health & Safety. Weiterhin fasst die RSP die konzernweiten Beschaffungsregeln zusammen. Die RSP gilt für alle Konzerngesellschaften, an denen die Aurubis AG direkt oder indirekt die Mehrheit der Anteile hält.

BUSINESS PARTNER & SUPPLY CHAIN SCREENING – PROZESSBESCHREIBUNG

Die Corporate Responsible Sourcing Policy (RSP) definiert einen einheitlichen, risikoorientierten Prozess zur Überprüfung der Identität bzw. Integrität von Lieferanten und der Lieferkette, das sogenannte Business Partner & Supply Chain Screening (BPS). Dieses Screeningverfahren basiert auf international etablierten Leitlinien und gesetzlichen Vorgaben.1 Die im Folgenden aufgeführte Prozessbeschreibung definiert den Prozess, wie er gemäß RSP im vollumfassenden Implementierungsstadium angewandt werden soll. Dieser wird in den kommenden Geschäftsjahren sukzessive nach einem risikobasierten Ansatz für alle Geschäftspartner umgesetzt. Im Geschäftsjahr 2022/23 wurde der Prozess für bereits gescreente Geschäftspartner angewandt, ist jedoch noch nicht für alle Geschäftspartner implementiert. Der genaue Umsetzungsstand wird weiter unten beschrieben.

Die Verantwortung für die Durchführung des BPS-Prozesses liegt bei den Beschaffungseinheiten, genauer den Bereichen Commercial und Corporate Procurement sowie seit September 2023 Corporate Energy & Climate Affairs.

Der Screeningprozess orientiert sich auch am Leitfaden des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und unterteilt sich in eine abstrakte bzw. übergreifende sowie eine konkrete Risikoanalyse, welche in der Aurubis-Prozessbeschreibung als Risk-Assessment respektive Control Assessment bezeichnet werden.

In dieser übergreifenden Risikoanalyse werden Länderrisiken sowie sektor- oder materialspezifische Risiken in Bezug auf potenzielle Verletzungen von Menschenrechten bewertet. Die übergreifende Risikoanalyse soll regelmäßig aktualisiert und entsprechend unseren Geschäftstätigkeiten gegebenenfalls angepasst werden. Unter Control Assessment ist im BPS die Einzelbetrachtung von Business-Partnern zu verstehen.

Die in der RSP enthaltene Prozessbeschreibung sieht vor, dass jeder potenzielle neue Geschäftspartner in ein IT-gestütztes Screening-Tool (Business Partner Screening) aufgenommen werden soll. Anhand des Risk-Assessments soll festgestellt werden, bis zu welchem Detailgrad ein Screening, d.h. das Control Assessment je Geschäftspartner (Business Partner Assessment), durchgeführt werden soll. Werden Geschäftspartner gem. des Risk-Assessments in ein initiales mittleres oder hohes Risiko eingestuft, sieht der BPS-Prozess ein detaillierteres Screening, d.h. eine konkretere Risikoermittlung je Geschäftspartner, als bei einem niedrigen Risiko vor. Dieses detaillierte Screening besteht aus der Abfrage von Nachhaltigkeitskriterien und dem Abruf eines Screening-Berichts von einem externen Anbieter, welcher Compliance-, Finanz- und ESG-Aspekte abdeckt.

Die Konzernabteilungen Compliance und Sustainability sind in das detaillierte Screening (Control Assessment) von Mittel- und Hochrisiko-Geschäftspartnern eingebunden. Dieses fokussiert die Themen Einhaltung der Menschenrechte, Antikorruption, Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit, Umweltschutz sowie die OECD-Leitsätze für eine verantwortungsvolle Lieferkette und Zertifizierung durch Dritte. Es sollen Prozesse und Managementsysteme bewertet werden, die der Lieferant zur Reduzierung der relevanten Risikothemen umsetzt. Zudem sollen die Ergebnisse externer Datenquellen ausgewertet werden, um potenzielle Risiken (u. a. Sanktionen, Vorfälle mit menschenrechtlichem oder Governance-Bezug, das Einhalten von Vorschriften, finanzielle Stabilität) im Zusammenhang mit den jeweiligen Lieferanten zu ermitteln.

1 Dem fünfstufigen Rahmenwerk der OECD Due Diligence Guidance of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk-Areas, dem gemeinsamen Sorgfaltsstandard für Kupfer, Blei, Nickel und Zink der Copper Mark, der EU-Konfliktmineralienverordnung 2017/821, der LBMA Responsible Gold and Silver Guidance, dem Responsible Minerals Assurance Process (RMAP) Tin and Tantalum Standard und dem Deutschen Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette.

Werden im Zuge des Detailscreenings potenzielle Risiken oder konkrete Verletzungen von menschenrechtlichen oder umweltbezogenen Rechten identifiziert, sollen Maßnahmen formuliert werden, die den Informationsgrad zu den potenziellen Risiken erhöhen, die Nachhaltigkeitsleistung der Lieferanten verbessern oder konkrete Risiken abschwächen sollen. Die Maßnahmen werden von den Abteilungen Sustainability sowie Compliance formuliert und von den beschaffenden Abteilungen an Lieferanten herangetragen. Die Prävention und Abhilfe bei identifizierten Risiken sollen bei diesen Maßnahmen im Vordergrund stehen. Dieser Prozess ist in unsere Kommunikation mit dem gescreenten Lieferanten eingebettet. Erachtet es die prüfende Abteilung als notwendig, findet ein zusätzlicher Austausch über den identifizierten Sachverhalt statt. Dieser Austausch kann eine Stellungnahme des Lieferanten zur Situation vor Ort, eine Vereinbarung über einen Verbesserungsplan, einen lokalen Stakeholder-Dialog, eine von Aurubis-Mitarbeitern durchgeführte Vor-Ort-Bewertung oder eine unabhängige Bewertung zum Ergebnis haben. Kann oder will ein Lieferant die von uns eingeforderten Maßnahmen innerhalb der definierten Fristen nicht umsetzen, wird die Geschäftsbeziehung nicht aufgenommen oder beendet. Im darauffolgenden Prozessschritt des BPS sollen die Ergebnisse der Prüfung einer Genehmigung unterzogen und der entsprechende Lieferant für die Zusammenarbeit mit Aurubis zugelassen oder abgelehnt bzw. die Zusammenarbeit fortgesetzt oder beendet werden.

UMSETZUNGSSTAND BPS GESCHÄFTSJAHR 2022/23

Im Geschäftsjahr 2022/23 erfolgte im Zuge der Weiterentwicklung die Umstellung auf ein neues IT-Tool für das Screening, welches das alte Tool ablöst, das seit dem Geschäftsjahr 2014/15 genutzt worden war. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Commercial wurden im Geschäftsjahr mithilfe von Trainings auf das neue System geschult. Wir haben den Anspruch, alle Geschäftspartner in den kommenden Jahren in das neue IT-Tool zu überführen und den Screening-Prozess anzuwenden.

Im Geschäftsjahr 2022/23 haben wir mit externer Begleitung eine übergreifende bzw. abstrakte Risikoanalyse gemäß den Anforderungen des LkSG erstellt. Kunden wurden in die Risikoanalyse dieses Geschäftsjahres nicht miteinbezogen.

Orientierend an dieser Risikoanalyse haben wir beim BPS den Fokus auf unsere Rohstofflieferanten gelegt, die in die Kategorie "Hochrisikolieferanten" fallen. Dies umfasste sowohl unmittelbare als auch – für den Bereich der primären Rohstoffe – mittelbare Zulieferer.

Im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung wollen wir im Geschäftsjahr 2023/24 unsere Prozesse weiter ausgestalten sowie breiter implementieren. Dabei soll die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen neben dem Rohstoffeinkauf in den Fokus aufgenommen werden. Auf Basis unseres Risikoinventars des abgelaufenen Geschäftsjahres sollen die in der Zieldefinition erwähnten Verbesserungspläne erstmals strukturiert und definiert werden. Die bereits formulierten Maßnahmen werden in diesem Zusammenhang den Grundstein legen. Hierfür wird die Weiterentwicklung unserer IT-Lösung notwendig sein.

Unsere Geschäftspartner-Basis wird im Tool bezüglich ihres Risikoprofils im folgenden Geschäftsjahr nachverfolgt werden. Im Fokus steht dabei die Reduktion des Risikos derjenigen Lieferanten mit konkret ermittelten Risiken und somit die Wirkung in unserer Zieldefinition erwähnter Verbesserungspläne.

Unserer Pflicht zur Berichterstattung über die Erfüllung unserer Sorgfaltspflicht gemäß § 10 LkSG werden wir fristgemäß auf unserer Internetseite nachkommen. Der Bericht an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wird ausführlichere Informationen über die ermittelten Risiken, deren Bewertung und die getroffenen Maßnahmen beinhalten.

VORKOMMNISSE UND WEITERENTWICKLUNG

Die aktuellen Erkenntnisse, finanziellen Auswirkungen sowie Aktivitäten der Unternehmensführung im Zusammenhang mit den gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen werden im Wirtschaftsbericht im Abschnitt Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141 erläutert.

Potenziell LkSG-relevante Vorkommnisse fließen in die sachspezifische Berichterstattung an das BAFA im Januar 2024 ein.

EXTERNE PRÜFUNGEN

Für die Goldproduktion wird Aurubis bereits seit 2013 nach den Standards der London Bullion Market Association (LBMA) Glossar, Seite 273 jedes Jahr durchgehend als konfliktfrei zertifiziert. Das Zertifikat belegt, dass wir unsere Due-Diligence-Prozesse nach den Standards der OECD durchführen. Seit 2019 gibt es diese Zertifizierungsmöglichkeit auch für Silber. Die Silberproduktion von Aurubis ist seitdem ebenfalls durchgehend als konfliktfrei zertifiziert. Die Zinnproduktion an unseren Standorten Beerse und Berango ist nach dem Responsible Minerals Assurance Process Standard (RMAP) Glossar, Seite 274 der Responsible Minerals Initiative (RMI) Glossar, Seite 274 seit 2015 ununterbrochen als konfliktfrei zertifiziert. Dieser Standard basiert ebenfalls auf dem OECD-Standard für Konfliktmineralien Glossar, Seite 273.

Die behördliche Prüfung der deutschen Standorte und des bulgarischen Standorts auf die Erfüllung der Sorgfaltspflichten nach der EU-Verordnung über Konfliktmineralien hat im Berichtsjahr begonnen. Für den Standort Hamburg wurde die Prüfung bereits erfolgreich abgeschlossen. Diese verpflichtet EU-Importeure von Zinn, Tantal, Wolfram und deren Erzen sowie Gold zu verbindlichen Sorgfalts- bzw. Prüfpflichten entlang der Lieferkette. Der Screening-Prozess ist bereits Bestandteil dieser Prüfung.

Da wir Teil der Branchenlösung "The Copper Mark" sind, wird unsere Nachhaltigkeitsleistung durch diese unabhängige Stelle extern zertifiziert. Die Copper-Mark-Initiative überprüft u. a. Nachhaltigkeitsstandards von Kupferproduktionsstandorten einschließlich Minen, Schmelzbetrieben und Raffinerien. So belegen wir unsere Leistungen und erhalten Anregungen für kontinuierliche Verbesserungen, die wir mit konkreten Maßnahmenplänen verfolgen. Die Copper Mark deckt die 32 Nachhaltigkeitskriterien des Risk Readiness Assessment der RMI ab, darunter Themen wie Compliance, Kinderarbeit, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Sie steht außerdem im Einklang mit den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen Glossar, Seite 274.

Stand Juli 2023 stammen über 25% des weltweit produzierten Kupfers von Standorten, die mit der Copper Mark ausgezeichnet sind. Im Berichtsjahr hat Copper Mark die Aurubis-Werke in Hamburg, Lünen, Pirdop und Olen gemäß dem Due-Diligence-Standard für die verantwortungsvolle Beschaffung von Kupfer, Blei, Nickel und Zink der Copper Mark erfolgreich auditiert und mit "fully meets" ausgezeichnet. Die Standorte Beerse und Stolberg haben sich im Berichtsjahr zur Copper Mark bekannt und den Zertifizierungsprozess gestartet.

Bereits im Februar 2023 hat sich Aurubis als eines der ersten Unternehmen weltweit zum neuen Copper-Mark-Standard "Chain of Custody" bekannt. Dieser definiert die Anforderungen an zertifizierte kupferhaltige Produkte in der Lieferkette und ist der erste Standard, der die gesamte Kupferlieferkette abdecken wird. Den Standard hat Copper Mark Anfang 2022 als Detaillierung der bisherigen Copper-Mark-Anforderungen veröffentlicht. Er dient auch dazu, die diesbezüglichen Standards der London Metal Exchange (LME) www.lme.com zu erfüllen. Derzeit wird dieser Standard von der OECD auf Konformität mit ihren Due-Diligence-Anforderungen geprüft. Das ist Voraussetzung für eine Anerkennung durch die LME.

BESCHWERDEPORTAL

Von unseren Lieferanten erwarten wir, begründete Verdachtsfälle von Menschenrechtsverletzungen zu melden, beispielsweise über unser Compliance-Portal, die Whistleblower-Hotline Antikorruption, Seite 103. Beschwerden über Standorte, die am Copper-Mark-Prozess teilnehmen, können auch im Beschwerdeportal der Copper Mark eingereicht werden

https://secure.ethicspoint.eu/domain/media/en/gui/107757/index.html sowie www.aurubis.com/verantwortung/whistleblower-hotline.

Antikorruption

GOVERNANCE UND ETHIK – KORRUPTION UND WETTBEWERBSWIDRIGES VERHALTEN

Korruption und wettbewerbswidriges Verhalten im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit bekämpfen: Das ist ein wichtiger Bestandteil unserer unternehmerischen Verantwortung und eines der zentralen Themen unserer Compliance-Aktivitäten. Denn Korruption und wettbewerbswidriges Verhalten verursachen nicht nur materielle Schäden, sondern untergraben auch den fairen und freien Wettbewerb.

Die Antikorruptionsmaßnahmen sind in unser Compliance-Management eingebettet. Compliance bedeutet für uns, dass wir uns an gesetzliche Regelungen halten und unser Handeln an ethischen Prinzipien sowie unseren Werten und Unternehmensrichtlinien ausrichten. Dabei haben wir den unbedingten Anspruch, alle gesetzlichen und betrieblichen Vorgaben und Richtlinien einzuhalten. Ein potenzieller Gesetzesverstoß kann schwerwiegende Folgen haben – für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für Aurubis als Konzern und für die Geschäftspartner der Einheiten der Aurubis AG.

Der Chief Compliance Officer des Unternehmens ist die zentrale Ansprechperson für alle Compliance-relevanten Fragen und berichtet direkt an den Gesamtvorstand. An den einzelnen Standorten des Konzerns stehen den Beschäftigten zudem lokale Compliance-Verantwortliche als Ansprechpersonen zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Vorstand fördern unsere Compliance-Verantwortlichen eine Compliance-Kultur und setzen sich aktiv dafür ein, das Bewusstsein für Rechts- und Regeltreue im Konzern weiter zu stärken.

Im Rahmen des Compliance-Managements legen wir die für Compliance relevanten Grundsätze fest, entwickeln die Compliance-Organisation weiter und identifizieren, analysieren und kommunizieren wesentliche Aurubis-Richtlinien und -Commitments. Unser Compliance-Programm umfasst die Einführung von Grundsätzen und Maßnahmen zur Risikobegrenzung und zur Vermeidung von Verstößen. Der Chief Compliance Officer berichtet dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats (Audit Committee) quartalsweise und anlassbezogen über die Weiterentwicklung

des Compliance-Management-Systems sowie über Verstöße und getroffene Maßnahmen. Er arbeitet eng mit den für das Risikomanagement Verantwortlichen und mit der Internen Revision zusammen. Im Rahmen unseres internen Kontrollsystems überprüft der Chief Compliance Officer gemeinsam mit dem Vorstand, der Werksleitung und der Leitung der Corporate- und Zentralfunktionen mögliche Compliance-Risiken. So werden durch das Compliance-Management an unseren Standorten auch Korruptionsrisiken identifiziert und im Risikomanagement dokumentiert. Die Abteilung Internal Audit überprüft die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen und interner Richtlinien (wie etwa der Antikorruptionsrichtlinie) im Geschäftsverkehr.

Die Compliance-Maßnahmen umfassen Prävention, Kontrolle und Sanktion. Zu den präventiven Maßnahmen zählen bei uns die bereits genannten Risikoanalysen, interne Richtlinien sowie die Beratung und insbesondere die Schulung unserer Belegschaft. Unsere Richtlinien und Schulungsunterlagen werden dabei mindestens alle drei Jahre überprüft und bei neuen Erkenntnissen an diese angepasst. Den Kern der Korruptionsbekämpfung bilden unsere konzernweite Antikorruptionsrichtlinie und unser Verhaltenskodex für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darüber hinaus schulen wir den Vorstand sowie alle Führungskräfte in der Regel alle drei Jahre zu den Themen Antikorruption und Kartellrecht. Unsere Voll- und Teilzeitmitarbeiterinnen und -mitarbeiter werden konzernweit ebenfalls geschult, sofern diese Themen ihren Arbeitsbereich betreffen. Um die Wirksamkeit unserer Schulungsmaßnahme festzuhalten, müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende der Schulungsmaßnahmen einen Test absolvieren.

Die aktuellen Erkenntnisse, finanziellen Auswirkungen sowie Aktivitäten der Unternehmensführung im Zusammenhang mit den gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen werden im Wirtschaftsbericht Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141 erläutert. Sollten im Rahmen der Aufarbeitung Erkenntnisse gewonnen werden, die die Themengebiete Antikorruption oder Bestechungstatbestände betreffen, werden diese bei der künftigen Weiterentwicklung des Compliance-Management--Systems berücksichtigt und in dessen kontinuierliche Verbesserung einfließen.

Hinweise auf Rechtsverstöße und Verstöße gegen den Verhaltenskodex können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Geschäftspartner und sonstige Dritte vertraulich und anonym über unser Compliance-Portal, die Whistleblower-Hotline, melden www.aurubis.com/verantwortung/whistleblower-hotline. In der Konzernrichtlinie "Compliance" und der auf unserer Homepage öffentlich verfügbaren Verfahrensordnung ist festgehalten, dass der Hinweis gebenden Person durch eine Meldung keinerlei Nachteile entstehen und diese auf Wunsch vertraulich und anonym erfolgen kann. Die Whistleblower-Hotline ist in allen Konzernsprachen verfügbar und steht auch allen externen Stakeholdern offen. Sie wird von externen und unparteiischen Rechtsanwälten betrieben. Jeglichen Hinweisen, etwa zu möglichen Fällen von Korruption und Diskriminierung oder zu Vorfällen in der Lieferkette, wird konsequent nachgegangen. Sollten tatsächlich Vergehen nachweisbar sein, führt dies zu Abmahnungen, Kündigungen und/oder Schadenersatzforderungen.

Kennzahlen

Compliance und Antikorruption: geschulte Mitarbeiter in den vergangenen drei Jahren

in Mitarbeitern 2020/21–2022/23
Antikorruption 1.561
Kartellrecht 612

Weitere wesentliche Aspekte

IT-SICHERHEIT

Das Kernanliegen der bei Aurubis getroffenen Maßnahmen zur IT-Sicherheit ist, dem gestiegenen Schutzbedarf aufgrund des erhöhten Bedrohungspotenzials für Cyberangriffe zu begegnen. Die Verantwortung für die IT-Sicherheit liegt bei der Zentralabteilung Corporate IT, die an den Finanzvorstand berichtet. Ausgenommen sind die IT-Netzwerke der Produktionsanlagen (Operations Technology, OT), die vom konzernweiten IT-Netzwerk getrennt sind. Für diese separaten IT-Netzwerke sind die jeweiligen Werke verantwortlich. Sie werden von Corporate IT, auch über lokale Einheiten, bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Sicherheit der IT-Netzwerke der Produktionsanlagen unterstützt. Zudem ist der IT-Sicherheitsbeauftragte beratend tätig. Die Werke berichten zusätzlich an die beiden Produktionsvorstände.

Einige Tochtergesellschaften unterhalten eigene IT-Systeme. Für sie sind IT-Abteilungen der Tochtergesellschaften verantwortlich. Außer Corporate IT und den Verantwortlichen für die IT-Netzwerke der Produktionsanlagen und IT-Abteilungen von Tochtergesellschaften sind innerhalb des Aurubis-Konzerns keine weiteren Entitäten oder Personen berechtigt, IT-Infrastrukturen zu unterhalten, einzurichten oder zu verändern.

Dem Gesamtvorstand wird im Abstand von zwei Monaten vom Information Security Management Team über alle Belange der Cybersicherheit berichtet.

Die Aurubis-Richtlinie "Grundsätze zur IT-Sicherheit – Allgemeine Richtlinien für die Nutzung von Informationssystemen" beinhaltet Verantwortlichkeiten und Regelungen für den Gebrauch von Informationssystemen, Kennwörtern, des E-Mail-Systems, für das Internet und mobile Endgeräte. Diese wird seit Ende September 2022 durch die "Konzernrichtlinie Informationssicherheit" der Aurubis AG ergänzt, die das Thema Informationssicherheit strategisch einordnet. Die Konzernrichtlinie "OT-Sicherheit" für die Sicherheit der IT-Netzwerke von Produktionsanlagen wurde im aktuellen Berichtsjahr überarbeitet und ist ab dem Geschäftsjahr 2023/24 gültig.

Aurubis führt für seine IT-Sicherheitssysteme und Informationswerte quartalsweise Risikoanalysen entsprechend der Konzernrichtlinie "Risikomanagement" sowie Sicherheitskontrollen durch. Im Fall von unberechtigten Datenabflüssen oder Zugriffen durch Dritte kommen Reaktionspläne zum Einsatz. So wird beispielsweise ca. zweimal pro Jahr ein Phishing-Test durchgeführt. Die Ergebnisse fließen auch in Schulungen ein.

2021 wurde der IT-Sicherheitsbereich mit der Einstellung eines IT-Sicherheitsbeauftragten ausgebaut. Dieser ist vorrangig dafür zuständig, ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) nach der internationalen Norm ISO/IEC 27001 aufzubauen. Hierfür wurde im letzten Berichtsjahr ein ISMS-Konzept erarbeitet und in diesem Berichtsjahr finalisiert sowie extern durch den TÜV auditiert und zertifiziert. Schwerpunkte sind zum einen technische Sicherheitsvorkehrungen etwa durch Firewalls und Netzwerksicherheit, die Planung und Durchführung von Sicherheitsüberprüfungen durch Dritte sowie die Begleitung anstehender Verbesserungsmaßnahmen. Zum anderen stehen organisatorische Vorkehrungen wie Prozesse, Abläufe und Arbeitsanweisungen im Fokus des ISMS. Der IT-Sicherheitsbeauftragte kann den Aurubis-Vorstand jederzeit direkt kontaktieren und seine Anliegen berichten.

Informationssicherheitsvorfälle konnten im Geschäftsjahr effizienter durch die Etablierung neuer Meldewege im Unternehmen aufgegriffen und behandelt werden. Der Aurubis-Sicherheitsbeauftragte kann von sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jederzeit per Telefon, Chat oder E-Mail erreicht werden. Zudem ist ein Due-Diligence-Programm für die IT-Sicherheit im Einsatz: Prüfungen von Dritten, wie etwa neuen Software-as-a-Service-Anbietern oder IT-Dienstleistern, erfolgen über eine standardisierte Checkliste und die Freigabe wird dokumentiert.

In der Nacht auf den 28.10.2022 gab es trotz aller bis dahin getroffenen Vorkehrungsmaßnahmen einen gravierenden Cyberangriff auf die IT-Systeme des Aurubis-Konzerns. Auch wenn es ein schwerwiegender Angriff war und nahezu alle Systeme als Schutzmaßnahme heruntergefahren werden mussten, waren die negativen Auswirkungen begrenzt. Dies unterstreicht die Wirksamkeit unserer Maßnahmen.

In Reaktion auf diesen Angriff haben wir in weitere Sicherheitstechnologien investiert und Prozesse zur Cybersicherheit überprüft und wo nötig angepasst – zusätzlich finden mehrmals im Jahr Prüfungen und Bewertungen der Cybersicherheit des Konzerns durch Dritte statt. Die Erkenntnisse der Prüfungen nutzen wir für eine Verbesserung unserer Maßnahmen.

Ein externer Dienstleister hat im Berichtsjahr die Sicherheit der IT-Netzwerke von Produktionsanlagen der Standorte Hamburg, Pirdop, Olen, Beerse, Berango und Lünen bewertet und daraus Empfehlungen abgeleitet. Diese wurden in der Folge priorisiert. Ein Umsetzungsplan wird aktuell gemeinsam mit den Standorten erstellt.

Zertifizierungen

Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die ESG-relevanten Zertifizierungen aller unserer Produktionsstandorte.

Zertifizierungen nach Standorten

The
Copper
Standort Mark EMAS ISO 14001 ISO 50001 ISO 9001 IATF 16949 EfbV ISO 45001 ISO 27001
Produktionsstandorte
Hamburg, Zentrale (DE)
Lünen (DE)1
Olen (BE)
Pirdop (BG)
Avellino (IT)
Beerse (BE)
Berango (ES)
Buffalo (USA)
Emmerich, Deutsche Giessdraht (DE)
Hamburg, E.R.N. (DE)
Hamburg, Peute Baustoff (DE) √2
Pori (FI)
Röthenbach, RETORTE (DE)
Stolberg (DE)
Stolberg, Schwermetall
Halbzeugwerk (DE)3

1 Das Werk ist außerdem nach der EU-Normenreihe EN 50625 durch WEEELABEX zertifiziert. Die Zertifizierung bestätigt eine effiziente Behandlung und Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten bei gleichzeitiger Minimierung der Umweltauswirkungen.

2 Für den Vertrieb von Eisensilikat-Granulat zur Herstellung von Strahlmittel.

3 Nicht im Mehrheitsbesitz von Aurubis (Beteiligung 50%).

Erläuterung:

EMAS: System mit Vorgaben an Umweltmanagementsysteme und Umweltbetriebsprüfungen

ISO 14001: Norm über Vorgaben an Umweltmanagementsysteme

ISO 50001: Norm über Vorgaben an Energiemanagementsysteme

ISO 9001: Norm über Vorgaben an Qualitätsmanagementsysteme

IATF 16949: Norm über Vorgaben an Qualitätsmanagementsysteme der Automobilindustrie, basiert auf ISO 9001

EfbV: Verordnung über Entsorgungsfachbetriebe (Zertifikat in DE)

ISO 45001: Norm über Vorgaben an Arbeitssicherheitsmanagementsysteme

ISO 27001: Norm über Anforderungen an Informationssicherheitsmanagementsysteme

Taxonomiekonformer Umsatzzähler

Nur taxonomiekonforme Tätigkeiten 01 0 0 0 0
Wirtschaftstätigkeiten
in T€
Absoluter Umsatz Umsatzerlöse
aus Verträgen
mit Kunden
Umsatzerlöse
aus
Leasing
verhältnissen
Sonstige
Umsatzerlöse
Anteil
Eigenbedarf
Quantitative Aufschlüsselung

1 Im Geschäftsjahr 2022/23 sind keine taxonomiekonformen Umsätze vorhanden.

Taxonomiekonformer OpEx-Zähler

Quantitative Aufschlüsselung
Wirtschaftstätigkeiten
in T€
Absoluter OpEx Forschungs- und
Entwicklungs
aufwendungen
Kurzfristiges Leasing Sonstiges
Nur taxonomiekonforme Tätigkeiten 01 0 0 0

1 Im Geschäftsjahr 2022/23 sind keine taxonomiekonformen OpEx vorhanden.

Taxonomiekonformer CapEx-Zähler

Quantitative Aufschlüsselung
Wirtschaftstätigkeiten
in T€
Absoluter
CapEx
a) Zugänge bei Sachanlagen, bei
selbst geschaffenen immateriellen
Vermögenswerten, auch im
Rahmen eines Unternehmens
zusammenschlusses oder durch
Erwerb, bei als Finanzinvestition
gehaltenen Immobilien, die zum
Buchwert erworben oder angesetzt
wurden, und, sofern zutreffend, bei
kapitalisierten Nutzungsrechten an
Vermögenswerten
b) Zugänge, die aus
einem Erwerb
im Rahmen von
Unternehmens
zusammenschlüssen
resultieren
c) Aufwendungen, die im Zusammen
hang mit taxonomiekonformen
Wirtschaftstätigkeiten entstanden
sind, und Aufwendungen, die im
Rahmen eines unter Nummer 1.1.2
dieses Anhangs genannten
CapEx-Plans entstanden sind
Plan
CapEx
Nur taxonomie
konforme Tätigkeiten
4.25 – Erzeugung von
Wärme/Kälte aus
Abwärme
43.627 43.627 0 0 0
7.2 – Renovierung beste
hender Gebäude
179 179 0 0 0
7.3 – Installation, War
tung und Reparatur
von energieeffizien
ten Geräten
857 857 0 0 0
7.4 – Installation, War
tung und Reparatur
von Ladestationen
für Elektrofahr
zeuge in Gebäuden
(und auf zu Gebäu
den gehörenden
Parkplätzen)
454 454 0 0 0
7.6 – Installation, War
tung und Reparatur
von Technologien
für erneuerbare
Energien 5.860 5.860 0 0 0

Taxonomiefähige Tätigkeiten bei Aurubis | Zuordnung zu Umweltziel1 – Klimaschutz

EU-Taxonomie-Aktivität Beschreibung Aurubis-Tätigkeit
Erzeugung von Wärme/Kälte aus Abwärme Bau von Anlagen für die Wärme-/Kältegewinnung aus Abwärme im
Rahmen des Hamburger Großprojekts "Industriewärme 2", das Abwärme
zur Wärmeversorgung der HafenCity Ost nutzt
Güterbeförderung im Eisenbahnverkehr Leasing von Kesselwagen am Standort Hamburg
Beförderung mit Motorrädern,
Passagierfahrzeugen und leichten Nutzfahrzeugen
Erworbene Firmenfahrzeuge1
7 – Baugewerbe und Immobilien
Renovierung bestehender Gebäude Diverse Hoch- und Tiefbauarbeiten und deren Vorbereitung zur Renovierung
von Produktions- und Verwaltungsgebäuden
Installation, Wartung und Reparatur
von energieeffizienten Geräten
Einzelne Renovierungsmaßnahmen, die in der Installation, Wartung oder
Reparatur von energieeffizienten Geräten bestehen
Installation, Wartung und Reparatur
von Ladestationen für Elektrofahrzeuge
in Gebäuden (und auf zu Gebäuden
gehörenden Parkplätzen)
Installation und deren Vorbereitung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge
für Mitarbeiter auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen
Installation, Wartung und Reparatur
von Technologien für erneuerbare Energien
Installation von Photovoltaiksystemen zur Selbstversorgung an den
Standorten Pirdop und Stolberg2

1 Im Vergleich zum vorherigen Jahr erfolgte ein Wechsel der Aktivitätenzuordnung von erworbenen Fahrzeugen von EU-Taxonomie-Aktivität 6.3.

Personenbeförderung im Orts- und Nahverkehr, Personenkraftverkehr zu 6.5 Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen. 2 Im Vergleich zum vorherigen Jahr erfolgte ein Wechsel der Aktivitätenzuordnung von Photovoltaikprojekten von EU-Taxonomie-Aktivität 4.1 Stromerzeugung mittels Photovoltaiktechnologie zu 7.6 Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien.

Meldebogen Umsatz

Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")

Taxonomiekonformer (A.1) oder taxonomiefähiger Umsatzanteil (A.2), GJ 2021/22 (18)

Wasser- und
Absoluter
anteil,
Klima
Klima
Meeres
Kreislauf
Umweltver
Code(s)
Umsatz
GJ 2022/23
schutz
wandel
ressourcen
wirtschaft
schmutzung
Wirtschaftstätigkeiten (1)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
(7)
(8)
(9)
in T€
in %
A. Taxonomiefähige Aktivitäten
A.1 Ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger
Tätigkeiten (taxonomiekonform)
(A.1)
0
0
Davon ermöglichende Tätigkeiten
0
0
Davon Übergangstätigkeiten
0
0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht
ökologisch nachhaltige Tätigkeiten
(nicht taxonomiekonforme
Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber
nicht ökologisch nachhaltiger
Tätigkeiten (nicht taxonomie
konforme Tätigkeiten) (A.2)
0
0
Total (A.1 + A.2)
0
0
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Anpassung
Umsatz an den
Tätigkeiten (B)
17.063.708
100
Umsatz nicht taxonomiefähiger
Gesamt (A + B)
17.063.708
100

1 Im GJ 2021/22 wurde lediglich die Taxonomiefähigkeit analysiert, nicht aber die Taxonomiekonformität der Aktivitäten.

Daher ist eine Aufschlüsselung des taxonomiefähigen Umsatzes des GJ 2021/22 in taxonomiekonforme und nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten nicht möglich. Da keine Veröffentlichung der taxonomiefähigen Umsätze auf Tätigkeitsebene erfolgte, wird ausschließlich der insgesamt taxonomiefähige Umsatz für das GJ2021/22 als Vergleichswert offengelegt.

DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Kategorie
Kategorie
(ermögli
("Über
chende
gangstätig
Tätigkeiten)
keiten")
(19)
(20)
konformer
(A.1) oder
fähiger
Umsatz
(18)
Taxonomie
taxonomie
Mindest
anteil (A.2),
schutz
GJ 2021/22
(17)
Biologische
Vielfalt
und Öko
systeme
(16)
Umweltver
schmutzung
(15)
Kreislauf
wirtschaft
(14)
Wasser- und
Meeres
ressourcen
(13)
Anpassung
an den
Klima­
wandel
(12)
Klima
schutz
(11)
Biologische
Vielfalt
und Öko
systeme
(10)
E
T
in %
n/a1
E n/a1
n/a1

Meldebogen Umsatz

Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomie-

B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten Umsatz nicht taxonomiefähiger

Tätigkeiten (B) 17.063.708 100 Gesamt (A + B) 17.063.708 100

taxonomiefähige Umsatz für das GJ2021/22 als Vergleichswert offengelegt.

Im GJ 2021/22 wurde lediglich die Taxonomiefähigkeit analysiert, nicht aber die Taxonomiekonformität der Aktivitäten.

Daher ist eine Aufschlüsselung des taxonomiefähigen Umsatzes des GJ 2021/22 in taxonomiekonforme und nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten nicht möglich. Da keine Veröffentlichung der taxonomiefähigen Umsätze auf Tätigkeitsebene erfolgte, wird ausschließlich der insgesamt

1

konforme Tätigkeiten) (A.2) 0 0 n/a1 Total (A.1 + A.2) 0 0 0

Geschäftsbericht 2022/23 Aurubis
-------------------------- ---------

Meldebogen OpEx

Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")

Taxonomiekonformer (A.1) oder taxonomiefähiger OpEx-Anteil (A.2), GJ 2021/22 (18)

Anpassung
Absoluter OpEx
Anteil,
Klima an den
Wasser- und
Klima
Meeres
Kreislauf Umweltver
Code(s) OpEx GJ 2022/23 schutz wandel
ressourcen
wirtschaft schmutzung
Wirtschaftstätigkeiten (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)
in T€ in %
A. Taxonomiefähige Aktivitäten
A.1 Ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger
Tätigkeiten (taxonomiekonform)
(A.1) 0 0
Davon ermöglichende Tätigkeiten 0 0
Davon Übergangstätigkeiten 0 0
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht
ökologisch nachhaltige Tätigkeiten
(nicht taxonomiekonforme
Tätigkeiten)
OpEx taxonomiefähiger, aber
nicht ökologisch nachhaltiger
Tätigkeiten (nicht taxonomie
konforme Tätigkeiten) (A.2) 0 0
Total (A.1 + A.2) 0 0
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger
Tätigkeiten (B)
268.591 100
Gesamt (A + B) 268.591 100

1 Im GJ 2021/22 wurde lediglich die Taxonomiefähigkeit analysiert, nicht aber die Taxonomiekonformität der Aktivitäten. Daher ist eine Aufschlüsselung der taxonomiefähigen OpEx des GJ 2021/22 in taxonomiekonforme und nicht taxonomiekonforme

Tätigkeiten nicht möglich. Da keine Veröffentlichung der taxonomiefähigen OpEx auf Tätigkeitsebene erfolgte, wird ausschließlich der insgesamt taxonomiefähige OpEx für das GJ 2021/22 als Vergleichswert offengelegt.

DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Taxonomie
konformer
(A.1) oder
taxonomie
fähiger
Kategorie
Kategorie
OpEx-Anteil
(ermögli
("Über
Mindest
(A.2),
chende
gangstätig
schutz
GJ 2021/22
Tätigkeiten)
keiten")
(17)
(18)
(19)
(20)
Biologische
Vielfalt
Kreislauf
Umweltver
und Öko
wirtschaft
schmutzung
systeme
(14)
(15)
(16)
Wasser- und
Meeres
ressourcen
(13)
Anpassung
an den
Klima
Klima­
schutz
wandel
(11)
(12)
Biologische
Vielfalt
und Öko
systeme
(10)
in %
E
n/a1
n/a1
E
n/a1

Meldebogen OpEx

B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten OpEx nicht taxonomiefähiger

Tätigkeiten (B) 268.591 100 Gesamt (A + B) 268.591 100

taxonomiefähige OpEx für das GJ 2021/22 als Vergleichswert offengelegt.

Im GJ 2021/22 wurde lediglich die Taxonomiefähigkeit analysiert, nicht aber die Taxonomiekonformität der Aktivitäten. Daher ist eine Aufschlüsselung der taxonomiefähigen OpEx des GJ 2021/22 in taxonomiekonforme und nicht taxonomiekonforme

Tätigkeiten nicht möglich. Da keine Veröffentlichung der taxonomiefähigen OpEx auf Tätigkeitsebene erfolgte, wird ausschließlich der insgesamt

1

konforme Tätigkeiten) (A.2) 0 0 n/a1 Total (A.1 + A.2) 0 0 0

Meldebogen CapEx

Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")

Taxonomiekonformer (A.1) oder taxonomiefähiger CapEx-Anteil (A.2), GJ 2021/22 (18)

Code(s) Absoluter
CapEx
CapEx
Anteil,
GJ 2022/23
Beitrag
zum Klima
wandel
Anpassung
an den
Klima
wandel
Wasser- und
Meeres
ressourcen
Kreislauf
wirtschaft
Umweltver
schmutzung
Wirtschaftstätigkeiten (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)
in T€ in %
A. Taxonomiefähige Aktivitäten
A.1 Ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (taxonomiekonform)
4.25 – Erzeugung von Wärme/Kälte
aus Abwärme
CCM 4.25 43.627 7 J N EL
7.2 – Renovierung bestehender
Gebäude
CCM 7.2 179 0 J N EL
7.3 – Installation, Wartung und
Reparatur von energieeffizienten
Geräten
CCM 7.3 857 0 J N EL
7.4 – Installation, Wartung und
Reparatur von Ladestationen für
Elektrofahrzeuge in Gebäuden
(und auf zu Gebäuden gehören
den Parkplätzen)
CCM 7.4 454 0 J N EL
7.6 – Installation, Wartung und
Reparatur von Technologien
für erneuerbare Energien
CCM 7.6 5.860 1 J N EL
CapEx ökologisch nachhaltiger
Tätigkeiten (taxonomiekonform)
(A.1)
50.977 8 100
Davon ermöglichende Tätigkeiten 7.170 1 38
Davon Übergangstätigkeiten 179 0 13

1 Im GJ 2021/22 wurde lediglich die Taxonomiefähigkeit analysiert, nicht aber die Taxonomiekonformität der Aktivitäten.

Daher ist eine Aufschlüsselung der taxonomiefähigen CapEx des GJ 2021/22 in taxonomiekonforme und nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten nicht möglich. Da keine Veröffentlichung der taxonomiefähigen CapEx auf Tätigkeitsebene erfolgte, wird ausschließlich der insgesamt

taxonomiefähige CapEx für das GJ 2021/22 als Vergleichswert offengelegt.

DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Beitrag
zum Klima
wandel
(11)
Anpassung
an den
Klima­
wandel
(12)
Wasser- und
Meeres
ressourcen
(13) Kreislauf
wirtschaft
(14)
Umweltver
schmutzung
(15)
Biologische
Vielfalt
und Öko
systeme
(16)
Mindest
schutz
(17)
Taxonomie
konformer
(A.1) oder
taxonomie
fähiger
CapEx
Anteil (A.2),
GJ 2021/22
(18)
Kategorie
(ermögli
chende
Tätigkeiten)
(19)
Kategorie
("Über
gangs-
tätigkeiten")
(20)
in % E T
/ J NA J J J J n/a1
/ J J J J NA J n/a1 T
/ J NA NA J NA J n/a1 E
/ J NA NA NA NA J n/a1 E
/ J NA NA NA NA J n/a1 E
/ J J J J J J n/a1
n/a1 E
n/a1

Meldebogen CapEx

1

Im GJ 2021/22 wurde lediglich die Taxonomiefähigkeit analysiert, nicht aber die Taxonomiekonformität der Aktivitäten.

taxonomiefähige CapEx für das GJ 2021/22 als Vergleichswert offengelegt.

Daher ist eine Aufschlüsselung der taxonomiefähigen CapEx des GJ 2021/22 in taxonomiekonforme und nicht taxonomiekonforme

Tätigkeiten nicht möglich. Da keine Veröffentlichung der taxonomiefähigen CapEx auf Tätigkeitsebene erfolgte, wird ausschließlich der insgesamt

Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")

Taxonomiekonformer (A.1) oder taxonomiefähiger CapEx-Anteil (A.2), GJ 2021/22 (18)

CapEx Beitrag Anpassung
an den
Wasser- und
Code(s) Absoluter
CapEx
Anteil,
GJ 2022/23
zum Klima
wandel
Klima
wandel
Meeres
ressourcen
Kreislauf
wirtschaft
Umweltver
schmutzung
Wirtschaftstätigkeiten (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)
in T€ in %
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht
ökologisch nachhaltige Tätigkeiten
(nicht taxonomiekonforme
Tätigkeiten)
6.2 – Güterbeförderung im
Eisenbahnverkehr
CCM 6.2 536 0 EL N EL
6.5 – Beförderung mit Motorrädern,
Personenkraftwagen und
leichten Nutzfahrzeugen
CCM 6.5 320 0 EL N EL
7.2 – Renovierung bestehender
Gebäude
CCM 7.2 15.401 3 EL N EL
7.3 – Installation, Wartung und
Reparatur von energieeffizienten
Geräten
CCM 7.3 533 0 EL N EL
CapEx taxonomiefähiger, aber
nicht ökologisch nachhaltiger
Tätigkeiten (nicht taxonomie
konforme Tätigkeiten) (A.2)
16.790 3 100 0
Total (A.1 + A.2) 67.767 11 100 0
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger
Tätigkeiten (B)
555.754 89
Gesamt (A + B) 623.521 100

1 Im GJ 2021/22 wurde lediglich die Taxonomiefähigkeit analysiert, nicht aber die Taxonomiekonformität der Aktivitäten.

Daher ist eine Aufschlüsselung der taxonomiefähigen CapEx des GJ 2021/22 in taxonomiekonforme und nicht taxonomiekonforme

Tätigkeiten nicht möglich. Da keine Veröffentlichung der taxonomiefähigen CapEx auf Tätigkeitsebene erfolgte, wird ausschließlich der insgesamt taxonomiefähige CapEx für das GJ 2021/22 als Vergleichswert offengelegt.

Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Anpassung
Biologische
Beitrag
an den
Wasser- und
zum Klima
Klima
Meeres
Kreislauf
Umweltver
und Öko
wandel
wandel
ressourcen
wirtschaft
schmutzung
(5)
(6)
(7)
(8)
(9)
Vielfalt
systeme
(10)
Beitrag
zum Klima
wandel
(11)
Anpassung
an den
Klima­
wandel
(12)
Wasser- und
Meeres
ressourcen
(13)
Kreislauf
wirtschaft
(14)
Umweltver
schmutzung
(15)
Biologische
Vielfalt
und Öko
systeme
(16)
Mindest
schutz
(17)
Taxonomie
konformer
(A.1) oder
taxonomie
fähiger
CapEx
Anteil (A.2),
GJ 2021/22
(18)
Kategorie
(ermögli
chende
Tätigkeiten)
(19)
Kategorie
("Über
gangs-
tätigkeiten")
(20)
in % E T
n/a1
n/a1
n/a1
n/a1
n/a1
10

1

B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten CapEx nicht taxonomiefähiger

Tätigkeiten (B) 555.754 89 Gesamt (A + B) 623.521 100

taxonomiefähige CapEx für das GJ 2021/22 als Vergleichswert offengelegt.

Im GJ 2021/22 wurde lediglich die Taxonomiefähigkeit analysiert, nicht aber die Taxonomiekonformität der Aktivitäten.

Daher ist eine Aufschlüsselung der taxonomiefähigen CapEx des GJ 2021/22 in taxonomiekonforme und nicht taxonomiekonforme

Tätigkeiten nicht möglich. Da keine Veröffentlichung der taxonomiefähigen CapEx auf Tätigkeitsebene erfolgte, wird ausschließlich der insgesamt

Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit in Bezug auf die nichtfinanzielle Berichterstattung der Aurubis AG vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023

An die Aurubis AG, Hamburg

UNSER AUFTRAG

Wir haben den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht der Aurubis AG, Hamburg, (im Folgenden "die Gesellschaft") für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 (im Folgenden "nichtfinanzielle Berichterstattung") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.

Nicht Gegenstand unserer Prüfung sind die in der nichtfinanziellen Berichterstattung genannten externen Dokumentationsquellen und die Inhalte von Internetseiten, auf die in der nichtfinanziellen Berichterstattung verwiesen wird.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Die gesetzlichen Vertreter der Aurubis AG sind verantwortlich für die Aufstellung der nichtfinanziellen Berichterstattung in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. §§ 289c bis 289e HGB und Artikel 8 der Verordnung (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden die "EU-Taxonomieverordnung") und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie mit der in Abschnitt "EU-Taxonomie" der nichtfinanziellen Berichterstattung dargestellten Auslegung der in der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten enthaltenen Formulierungen und Begriffe durch die gesetzlichen Vertreter.

Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und die Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und das Vornehmen von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben des Konzerns, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung einer nichtfinanziellen Berichterstattung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulation der nichtfinanziellen Berichterstattung) oder Irrtümern ist.

Die EU-Taxonomieverordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte enthalten Formulierungen und Begriffe, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Daher haben die gesetzlichen Vertreter ihre Auslegung der EU-Taxonomieverordnung und der hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte im Abschnitt "EU-Taxonomie" der nichtfinanziellen Berichterstattung niedergelegt. Sie sind verantwortlich für die Vertretbarkeit dieser Auslegung. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, ist die Rechtskonformität der Auslegung mit Unsicherheiten behaftet.

Die Genauigkeit und Vollständigkeit der Umweltdaten der nichtfinanziellen Berichterstattung unterliegen inhärent vorhandenen Grenzen, welche aus der Art und Weise der Datenerhebung und -berechnung sowie getroffenen Annahmen resultieren.

UNABHÄNGIGKEIT UND QUALITÄTSSICHERUNG DER WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT

Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten.

Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen – insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) – an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst.

VERANTWORTUNG DES WIRTSCHAFTSPRÜFERS

Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die nichtfinanzielle Berichterstattung abzugeben.

Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements Other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die nichtfinanzielle Berichterstattung der Gesellschaft, mit Ausnahme der dort genannten externen Dokumentationsquellen und Internetseiten nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB, der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "Angaben gemäß der EU-Taxonomieverordnung" der nichtfinanziellen Berichterstattung dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist.

Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.

Im Rahmen unserer Prüfung, die wir in den Monaten April bis Dezember 2023 durchgeführt haben, haben wir u. a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:

  • » Verschaffung eines Verständnisses über die Struktur der Nachhaltigkeitsorganisation des Konzerns und über die Einbindung von Stakeholdern
  • » Befragung der gesetzlichen Vertreter und relevanter Mitarbeiter*innen, die in den Aufstellungsprozess einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, über das auf diesen Prozess bezogene interne Kontrollsystem sowie über die Angaben in der nichtfinanziellen Berichterstattung
  • » Beurteilung des Prozesses zur Identifikation der taxonomiefähigen bzw. taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivtäten und der entsprechenden Angaben in der nichtfinanziellen Berichterstattung
  • » Identifikation wahrscheinlicher Risiken wesentlicher falscher Angaben in der nichtfinanziellen Berichterstattung
  • » Analytische Beurteilung von Angaben in der nichtfinanziellen Berichterstattung
  • » Einzelfallprüfungen zur Beurteilung ausgewählter wesentlicher Aussagen in der nichtfinanziellen Berichterstattung
  • » Abgleich der Angaben in der nichtfinanziellen Berichterstattung mit den entsprechenden Daten im Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht
  • » Beurteilung der Darstellung der nichtfinanziellen Berichterstattung

Die gesetzlichen Vertreter haben bei der Ermittlung der Angaben gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung unbestimmte Rechtsbegriffe auszulegen. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, sind die Rechtskonformität der Auslegung und dementsprechend unsere diesbezügliche Prüfung mit Unsicherheiten behaftet.

PRÜFUNGSURTEIL

Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht der Aurubis AG für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "Angaben gemäß der EU-Taxonomieverordnung" der nichtfinanziellen Berichterstattung dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist.

Wir geben kein Prüfungsurteil zu den in der nichtfinanziellen Berichterstattung genannten externen Dokumentationsquellen und den Inhalten von Internetseiten ab, auf die in der nichtfinanziellen Berichterstattung verwiesen wird.

VERWENDUNGSBESCHRÄNKUNGEN

Wir erteilen diesen Vermerk auf Grundlage der mit der Aurubis AG geschlossenen Auftragsvereinbarung (einschließlich der "Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften" in der Fassung vom 1. Januar 2017 des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.). Wir weisen darauf hin, dass die Prüfung für Zwecke der Aurubis AG durchgeführt und der Vermerk nur zur Information der Aurubis AG über das Ergebnis der Prüfung bestimmt ist. Folglich ist er möglicherweise für einen anderen als den vorgenannten Zweck nicht geeignet. Somit ist der Vermerk nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-)- Entscheidungen treffen.

Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung. Unser Prüfungsurteil ist in dieser Hinsicht nicht modifiziert.

Hamburg, den 19. Dezember 2023

Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wirtschaftsprüfer

Daniel Oehlmann ppa Eike Bernhard Hellmann

Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Zusammen-

Lagebericht

gefasster

Wirtschaftsbericht

Risiko- und Chancenbericht

Prognosebericht

Rechtliche Angaben

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Konzerns

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die Aurubis AG ist ein weltweit tätiges Unternehmen der Grundstoffindustrie. Als integrierter Konzern verarbeiten wir komplexe Metallkonzentrate, Altmetalle, organische und anorganische metallhaltige Recyclingrohstoffe und industrielle Rückstände zu Metallen höchster Reinheit. Unser Ausgangsprodukt für die Herstellung von Kupferprodukten sind Kupferkathoden. Hieraus werden im Wesentlichen Standard- und Spezialprodukte aus Kupfer und Kupferlegierungen hergestellt.

Neben unserem Kernmetall Kupfer umfasst unser Metallportfolio Gold, Silber, Blei, Nickel, Zinn und Zink, Nebenmetalle wie Tellur und Selen sowie Metalle der Platingruppe. Schwefelsäure, Eisensilikat und synthetische Mineralien runden das umfangreiche Produktportfolio des Aurubis-Konzerns ab.

Der Sitz des Unternehmens, an dem gleichzeitig eine unserer zwei Primärkupferhütten steht, ist Hamburg. Unsere Standorte liegen überwiegend in Europa mit größeren Produktionszentren in Deutschland, Belgien, Bulgarien und Spanien sowie Kaltwalzwerken für Flachprodukte und Drahtanlagen in Deutschland und im europäischen Ausland. Außerhalb Europas verfügt der Aurubis-Konzern über einen Produktionsstandort in den USA und über ein weltweites Vertriebs- und Servicenetz. Seit Juni 2022 baut Aurubis in Augusta (Richmond County, Georgia, USA) die erste Sekundärhütte für Multimetall-Recycling in den USA. Planmäßig wird die Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe der hochmodernen Anlage im Herbst 2024 erwartet. Die Inbetriebnahme der zweiten Ausbaustufe ist für 2026 geplant.

GESCHÄFTSMODELL

Metalle spielen in zahlreichen zukunftsrelevanten Anwendungen eine entscheidende Rolle. Nach Industrialisierung, Automatisierung und Digitalisierung bringt aktuell die Transformation in eine nachhaltigere, klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft große Herausforderungen mit sich. Viele Lösungsansätze aus diesem Bereich basieren auf der Nutzung von Metallen – darunter beispielsweise Elektromobile oder Windkraftanlagen. Mit unseren aktuell rund 20 Metallen sind wir wesentlicher Bestandteil für die Transformation zu einer nachhaltigeren Weltwirtschaft.

Geschäftsmodell im Geschäftsjahr 2022/23

Standorte und Mitarbeiter

Konsolidierte Standorte

Europa DE Hamburg Zentrale Aurubis AG 2.696 E.R.N. Elektro-Recycling NORD GmbH 13 Peute Baustoff GmbH 12 Lünen Aurubis AG 686 Stolberg Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG 446 Emmerich Deutsche Giessdraht GmbH 113 Röthenbach RETORTE GmbH Selenium Chemicals & Metals 42 BG Pirdop Aurubis Bulgaria AD 975 BE Olen Aurubis Olen NV/SA 688 Beerse Aurubis Beerse NV 475 FI Pori Aurubis Finland Oy 310 IT Avellino Aurubis Italia Srl 89 ES Berango Aurubis Berango S. L.U. 97 UK Edinburgh Aurubis Beerse NV 1 FR Metz Aurubis Beerse NV 1 Mitarbeiter Europa 6.644

Nicht konsolidierte Standorte und selbstständige Vertriebsmitarbeiter

Europa
DE Berlin azeti GmbH 34
SE Västerås Aurubis Holding 1
Sweden AB
TR Istanbul Aurubis Turkey Kimya 1
Anonim Sirketi
Mitarbeiter Europa 36
Asien
CN Peking1 1
Shanghai Aurubis Metal Products 4
(Shanghai) Co., Ltd.
JP Tokio1 1
KR Seoul1 1
Mitarbeiter Asien 7
Mitarbeiter gesamt 43

1 Agentur/Selbstständige Vertriebsmitarbeiter.

USA

USA Buffalo Aurubis Buffalo Inc. 523
Augusta Aurubis Richmond LLP 63
Mitarbeiter USA 586

Mitarbeiter gesamt 7.230 Die Kennzahlen beziehen sich auf Festanstellungen und befristete Arbeits-

verhältnisse auf den Stichtag 30.09.2023. Ohne At-Equity konsolidierte Gesellschaften. Standorte ohne Mitarbeiter werden nicht aufgeführt. Konzernrepräsentanzen sind nicht gesondert aufgelistet.

Rohstoffe

Konzentrate und Recyclingmaterialien sind die Rohstoffe, aus denen Kupfer erzeugt wird.

Konzentrate

Recyclingmaterialien

Produkte

Das Kupfer wird zu Produkten weiterverarbeitet. Einige Produkte gehen bereits aus der Kupfererzeugung hervor.

Kathoden Schwefelsäure
Gießwalzdraht Eisensilikat
Stranggussformate Bänder/Folien
Spezialprofile Spezialdraht
Edelmetalle Synthetische
Nebenmetalle Mineralien

marktung unserer Produkte.

Vertriebsnetzwerk

Ein internationales Vertriebsnetzwerk sorgt für die Ver-

Das Geschäft des Aurubis-Konzerns fußt auf unserem dezentralen Hüttennetzwerk mit seinen drei tragenden Säulen: der Verarbeitung von Rohstoffen aus der Minenindustrie, der Verarbeitung von Recyclingmaterialien sowie dem Produktgeschäft. Innerhalb des Hüttennetzwerks nutzen die Standorte gezielt die für sie spezifischen Verarbeitungsmöglichkeiten und optimieren kontinuierlich ihre Materialflüsse, um das Ausbringen vermarktbarer Metalle zu steigern und aus allen Einsatzmaterialien werthaltige Produkte zu erzeugen. Somit reduzieren die Einheiten Abfallströme und nutzen Skaleneffekte z.B. in den großen Elektrolysen und in der Edelmetallverarbeitung in Hamburg. Deshalb verfügt Aurubis über ein hohes Maß an Effizienz und Flexibilität in der Steuerung von Rohstoffbeschaffung, Produktion und Absatz. Zusätzlich beeinflussen verschiedene Marktzyklen jede der drei tragenden Säulen.

Wir verarbeiten Kupferkonzentrate, die aus Erzen gewonnen und am Weltmarkt von Minen- und Handelsgesellschaften angeboten werden. Die benötigten Einsatzmaterialien für unsere beiden Primärhütten werden global eingekauft. Die Produktionseinheiten halten keine Anteile an Minen und verfügen jeweils über ein global diversifiziertes Lieferantenportfolio.

Ein wesentlicher Teil unserer Kupferkonzentrate wird aus südamerikanischen Ländern wie Chile, Peru oder Brasilien bezogen. Darüber hinaus werden Rohstoffe aus Regionen wie beispielsweise Bulgarien, der Türkei und Georgien erworben. Als Käufer der Kupferkonzentrate steht der Aurubis-Konzern hier im Wettbewerb mit anderen internationalen Primärhütten, v. a. in China und Japan. Die Kupferkonzentrate für den Hamburger Standort werden vornehmlich auf dem Seeweg transportiert und über das Hafenterminal in Brunsbüttel umgeschlagen. Dort findet, entsprechend den Anforderungen unserer Produktion, eine Vormischung der verschiedenen Kupferkonzentrate statt. Den Standort Pirdop in Bulgarien erreichen die Konzentrate sowohl auf dem Land- als auch auf dem Seeweg über den Hafen Burgas.

Neben Kupferkonzentraten werden Altkupfer und verschiedenste Formen von organischen und anorganischen metallhaltigen Recyclingrohstoffen, industrielle Rückstände sowie zugekaufte metallurgische Zwischenprodukte eingesetzt. Die Einsatzstoffe Altkupfer und metallhaltige Recyclingrohstoffe erwerben die vier Sekundärhütten in Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie Berango (Spanien) überwiegend im europäischen und nordamerikanischen Markt. Altkupfer mit hohen Kupfergehalten setzen wir zudem zur Prozesssteuerung in unseren beiden

Primärhütten in Hamburg und Pirdop ein. An dem Primärstandort in Hamburg werden auch geringe Mengen an edelmetallhaltigen Recyclingmaterialien verarbeitet. Anbieter für Recyclingmaterialien sind insbesondere die Unternehmen des Metallhandels. Ein Teil der Recyclingrohstoffe gelangt über den Closing-the-Loop-Ansatz Glossar, Seite 272 auf direktem Weg aus der Industrie in den Produktionskreislauf.

Bei diesen Einsatzmaterialien konkurriert der Aurubis-Konzern nachfrageseitig weltweit v. a. mit anderen Kupfer- und Metallhütten sowie Metallaufbereitern, die ebenfalls Recyclingmaterialien nutzen. Altkupferschrotte erreichen uns überwiegend auf dem Landweg.

Im Rahmen unserer Produktionsprozesse werden Kupferkonzentrate und Recyclingmaterialien zu Kupferkathoden verarbeitet. Sie sind das standardisierte Produktformat des weltweiten Kupferhandels an den internationalen Metallbörsen. Kupferkathoden sind das Ausgangsprodukt für die Herstellung weiterer Kupferprodukte, sie können aber auch direkt verkauft werden.

Das Produktangebot des Aurubis-Konzerns beinhaltet im Wesentlichen Standard- und Spezialprodukte aus Kupfer und Kupferlegierungen. In der Weiterverarbeitung verfügen wir über Herstellungskapazitäten für Kupfergießwalzdraht, Stranggussformate, Walzprodukte, Bänder sowie Spezialdrähte und Profile.

Weitere Produkte resultieren aus der Verarbeitung der in den Einsatzstoffen enthaltenen Begleitelemente. In den jeweiligen Produktionseinheiten des Konzerns werden diese teilweise gezielt eingekauft. Dazu zählen insbesondere verschiedene Metalle wie Gold, Silber, Blei, Nickel, Zinn und Zink, Nebenmetalle wie Tellur oder Selen sowie Metalle der Platingruppe. Darüber hinaus werden Eisensilikat und synthetische Mineralien produziert.

Schwefelsäure entsteht als Kuppelprodukt bei der Verarbeitung von Kupferkonzentrat. Der Kreis der Abnehmer von Schwefelsäure ist breit gefächert. Zu den Kunden zählen internationale Unternehmen der chemischen Industrie sowie der Düngemittel- und der metallverarbeitenden Industrie.

Die Absatzmärkte für unsere Produkte sind vielfältig und international. Zu den Kunden der Produktionseinheiten gehören Unternehmen der Kupferhalbzeugindustrie, der Kabel- und der Drahtindustrie, der Elektro-, Elektronik- und der Chemieindustrie sowie Zulieferer aus den Bereichen der erneuerbaren Energien, der Bau- und der Automobilindustrie.

Um den Wertstoffkreislauf für Kupfer und andere Metalle zu schließen, messen wir dem Closing-the-Loop-Ansatz einen hohen Stellenwert bei. Im Zentrum des Interesses stehen u. a. Produktionsabfälle und Reststoffe, die entlang der Kupferwertschöpfungskette in der Produktion anfallen, beispielsweise bei den Kunden der Produktionseinheiten. Die Materialien reichen von Altkupfer mit sehr hohen Kupfergehalten, das direkt wieder in der Kupferherstellung eingesetzt werden kann, über Materialien von hochkupfer- und auch edelmetallhaltigen Stanzabfällen bis zu legierten Schrotten und Schlacken aus Gießereien und anderen industriellen Rückständen.

Schwankungen der Metall- und Energiepreise sowie des US\$-Wechselkurses sichern wir im Wesentlichen im Rahmen unserer Hedging-Strategie ab.

KONZERNSTRUKTUR

Die Organisationsstruktur des Aurubis-Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2022/23 an dem zugrunde liegenden Geschäftsmodell orientiert. Seit dem Geschäftsjahr 2021/22 bilden die

beiden Segmente Multimetal Recycling sowie Custom Smelting & Products das organisatorische Grundgerüst, auf dessen Basis auch die Segmentberichterstattung nach IFRS 8 erfolgt.

  • » Das Segment Multimetal Recycling (MMR) fasst die Recyclingaktivitäten im Konzern und damit die Verarbeitung von Altkupfer, organischen und anorganischen metallhaltigen Recyclingrohstoffen sowie industriellen Rückständen zusammen. Zum Segment zählen im Wesentlichen die Standorte Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie Berango (Spanien). Die aktuell im Bau befindliche Sekundärhütte Aurubis Richmond, Georgia, in den USA gehört ebenfalls zu diesem Segment.
  • » Das Segment Custom Smelting & Products (CSP) umfasst die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von Kupferkonzentraten sowie zur Herstellung und Vermarktung von Standard- und Spezialprodukten wie Kathoden, Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Bandprodukten, Schwefelsäure und Eisensilikat. Das Segment CSP ist auch für die Produktion von Edelmetallen verantwortlich. An den Standorten Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) werden Kupferkathoden hergestellt, die zusammen mit den im Segment MMR produzierten Kathoden
Multimetal Recycling Custom Smelting & Products
materialien
Einsatz
Schrotte/Blister
E-Schrotte
Schlacken/Rückstände
Andere Recyclingmaterialien
Konzentrate
E-Schrotte
Schrotte/Blister
Andere Recyclingmaterialien
Produkte Cu-Kathoden
Andere
Andere Nebenmetalle
Cu-Kathoden
Gießwalzdraht
Schwefelsäure
Stranggussformate
Edelmetalle
Walzprodukte, andere
Nebenmetalle
Standorte Recyclingwerke: Beerse (BE), Berango (ES), Lünen (DE),
Olen (BE), Richmond (US)
Primärhütten: Hamburg (DE), Pirdop (BG)
Weitere Standorte: Avellino (IT), Buffalo (US),
Olen (BE), Pori (FI), Emmerich (DE), Röthenbach (DE),
Stolberg (DE)
Ergebnis-
treiber
Refining Charges (RCs), Kathodenprämie,
Metallergebnis
Treatment- und Refining Charges (TC/RCs) für Konzentrat
verarbeitung, RCs für Schrotte und Blister, Metallergebnis,
Schwefelsäure, Kathodenprämie, Formataufpreise für
Produkte

an den Standorten Hamburg (Deutschland), Olen (Belgien), Emmerich (Deutschland) und Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. In den Werken in Buffalo (USA), Stolberg (Deutschland) und Pori (Finnland) werden Flachwalz- und Spezialdrahtprodukte produziert.

Der Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 HGB zum 30.09.2023 ist im Konzernanhang aufgelistet. Konzernanhang, Seite 202

WESENTLICHE GESCHÄFTSRELEVANTE EINFLUSSGRÖSSEN

Die wesentlichen Ergebnistreiber sind die Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate, die Raffinierlöhne für Recyclingmaterialien, die Metallpreise, die Aurubis-Kupferprämie und Formataufpreise für Kupferprodukte sowie Verkaufserlöse für Schwefelsäure. Zudem entsteht durch effizientes Metallmehrausbringen in unseren Anlagen ein Ergebniseffekt. Teile des Metallmehrausbringens sichern wir gegen Metallpreisschwankungen ab.

Die Preise für Kupfer, Silber und Gold sowie für weitere wesentliche Edel- und Industriemetalle bilden sich an den Metallbörsen, v. a. an der London Metal Exchange (LME) www.lme.com, die physische Geschäfte sowie Kurssicherungs- und Anlegergeschäfte ermöglichen. Diese Preise sind über den Börsenhandel hinaus Richtwerte und bilden die Basis für die Preisermittlung im Rohstoff- und Produktgeschäft.

Preisbildung erfolgt entlang der Wertschöpfung

Schematische Darstellung

Beim Einkauf kupferhaltiger Rohstoffe werden mit den Lieferanten Schmelz- und Raffinierlöhne verhandelt. Ihre Entwicklung hängt von der jeweiligen Angebots- und Nachfragestruktur auf den Weltmärkten ab. Im Kern handelt es sich um Abschläge vom Metalleinkaufspreis für die Umwandlung von Rohstoffen in das börsenfähige Produkt Kupferkathode sowie in weitere Metalle und Metallverbindungen.

Die Börsen- und Marktnotierung für Kupfer dient als Preisbasis für den Verkauf der Kupferprodukte. Der Prämienaufschlag sowie Formataufpreise, die für die Umwandlung von Kathoden in Kupferprodukte erhoben werden, sind weitere Bestandteile des Verkaufspreises für Kupferprodukte.

Als energieintensives Unternehmen wirken sich im Wesentlichen Preisschwankungen bei Strom, Erdgas und CO2-Zertifikaten auf die Energiekosten des Aurubis-Konzerns aus. Durch frühzeitigen Einkauf sichern sich die Produktionseinheiten zu gewissen Teilen gegen kurzfristige Marktpreisschwankungen bei Strom und Erdgas ab. Für die im Strompreis enthaltenen CO2-Kosten der Energielieferanten (sog. indirekte Emissionen) erhalten wir bisher im Rahmen der Beihilfeleitlinien eine teilweise Kompensation.

Die Geschäftsentwicklung des Aurubis-Konzerns wird zudem von externen Faktoren beeinflusst. Dazu zählen u. a. der Konjunkturverlauf in Schlüsselländern und das Geschehen an den internationalen Finanzmärkten, des Weiteren die politischen, gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, Veränderungen im Wechselkurs- und Zinsniveau sowie die Lage an unseren relevanten Märkten.

Strategische Ausrichtung

Der Aurubis-Konzern richtet sich strategisch an drei Säulen aus: Sicherung und Stärkung des Kerngeschäfts, Verfolgung von Wachstumsoptionen und Ausbau einer industriellen Führungsposition im Bereich Nachhaltigkeit. Als notwendige Erfolgsfaktoren für die Implementierung der Strategie wurden die Digitalisierung und Automatisierung in der Produktion, eine strategische Ressourcenplanung und ein strategisches Personalmanagement, was die Gewinnung und Entwicklung von Mitarbeitern beinhaltet, festgelegt. Strategisches Ziel ist, die Position als einer der effizientesten und nachhaltigsten Multimetall-Produzenten der Welt weiter zu festigen und auszubauen.

Die im Geschäftsjahr 2020/21 weiterentwickelte Aurubis-Strategie "Metals for Progress: Driving Sustainable Growth" beinhaltet einen präzise definierten Fahrplan für weiteres nachhaltiges, profitables Wachstum. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir weitere, wichtige Fortschritte bei der Implementierung der Strategie entlang dieses Fahrplans gemacht. Die Umsetzung treiben wir nach wie vor stetig und mit großer Sorgfalt voran, natürlich immer unter Berücksichtigung der geopolitischen und weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Selbstverständlich werden alle neuen Investitionsprojekte einer gründlichen Nachhaltigkeitsprüfung unterzogen. Jede Neuinvestition soll einen positiven Effekt auf Aspekte der Nachhaltigkeit haben. Die Finanzierung der Projekte erfolgt im Wesentlichen aus dem laufenden Cashflow und den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln. Die Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung besteht auf absehbare Zeit nicht.

Am 13.06.2023 informierte Aurubis im Rahmen eines Capital Market Day über die Umsetzung der Strategie "Metals for Progress: Driving Sustainable Growth", über die Erweiterung und Optimierung des Aurubis-Hüttennetzwerks durch die Wachstumsprojekte sowie über weiteres Potenzial für Wachstum der Aurubis im nordamerikanischen Markt. Die Aufzeichnung des Capital Market Day 2023 steht auf unserer Internetseite zur Verfügung. www.aurubis.com/investor-relations/publikationen/ capital-market-day

SICHERUNG UND STÄRKUNG DES KERNGESCHÄFTS

Das Kerngeschäft des Aurubis-Konzerns ist die Verarbeitung von metallhaltigen Rohstoffen, sowohl von Konzentraten als auch von Recyclingmaterialien. Aurubis wird in die bestehenden Produktionsstandorte weiter investieren, um die Verarbeitungskapazitäten zu erweitern und die Multimetall-Ausbringung innerhalb des konzernweiten Hüttennetzwerks weiter zu steigern. Ziel ist die Vernetzung der Standorte und die Optimierung der Materialflüsse zwischen den Werken, um Synergien noch stärker zu nutzen. Im Dezember 2022 hat Aurubis das Projekt Complex Recycling Hamburg (CRH) bekannt gemacht. Aurubis wird mit CRH künftig rund 30.000 t zusätzliches Recyclingmaterial sowie in größerem Umfang interne, komplexe Hüttenzwischenprodukte verarbeiten. Somit werden interne wie externe Wertstoffkreisläufe geschlossen und ein weiterer Beitrag zur Kreislaufwirtschaft geleistet.

Durch die Investition am Standort Hamburg wird künftig deutlich mehr Wertschöpfung im Unternehmen verbleiben.

Im Berichtszeitraum wurden ferner die bereits bekannten Projekte Advanced Sludge Processing by Aurubis (ASPA) und Bleed Treatment Olen Beerse (BOB) an unseren belgischen Standorten wesentlich vorangetrieben. Für das Projekt ASPA in Beerse investiert Aurubis in den Bau einer hydrometallurgischen Anlage zur weiteren Aufbereitung von Anodenschlämmen. Mit dem Verfahren können mehr Edelmetalle, wie Gold und Silber, aber auch Zinn in kürzerer Zeit aus dem Anodenschlamm ausgebracht werden.

Für das Projekt BOB investiert Aurubis in den Bau einer hochmodernen und energieeffizienten Anlage zur Behandlung von Elektrolyt, sog. Bleed, am Standort in Olen. In diesem hydrometallurgischen Prozess werden wertvolle Metalle wie Nickel und Kupfer aus Elektrolytströmen zurückgewonnen, die bei der Metallproduktion in der Elektrolyse an den Aurubis-Standorten in Beerse und Olen anfallen.

Ein weiteres Beispiel zur Sicherung und Stärkung des Kerngeschäfts ist der Ausbau der Elektrolysekapazität in Pirdop, Bulgarien. Hier investiert Aurubis in die Erweiterung der Elektrolysekapazität, um die steigende Nachfrage nach raffiniertem Kupfer durch die Energie- und Mobilitätswende in Europa und weltweit bedienen zu können. Neben der reinen Kapazitätserweiterung kann Aurubis mit der Erweiterung der Elektrolyse in Pirdop die Materialflüsse im Hüttennetzwerk weiter optimieren, Logistikkosten einsparen und den damit verbundenen CO2-Fußabdruck reduzieren. Wir planen die Inbetriebnahme für die zweite Jahreshälfte 2026.

VERFOLGUNG VON WACHSTUMSOPTIONEN

Im Zuge unseres Strategieprozesses haben wir das Recyclinggeschäft als für uns zentralen Wachstumstreiber definiert. Die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit in Europa und den USA wird zu höheren Recyclingquoten und damit zu einem wachsenden regionalen Angebot an komplexen Recyclingmaterialien und Elektronikschrotten führen. Mit dem Aurubis Modular Recycling System haben wir ein skalierbares System für neue Recyclingwerke entwickelt. Dieses ermöglicht es uns, neue Kapazitäten modular – und damit flexibel und bedarfsgerecht – zu bauen und in das erweiterte Aurubis-Hüttennetzwerk zu integrieren.

Im Dezember 2022 haben wir die zweite Ausbaustufe des seit Juni 2022 im Bau befindlichen und nach dem modularen System konzipierten Recyclingwerks Aurubis Richmond im US-Bundesstaat Georgia bekannt gegeben. Im Geschäftsjahr 2022/23 konnten bereits wesentliche Bauabschnitte abgeschlossen werden. So wurden erste Lagerhallen sowie der Labor- und Probenahmenbereich fertiggestellt. Ferner wurden wesentliche Managementpositionen besetzt und die Lieferantenansprache für Recyclingmaterialien hat begonnen. Aurubis Richmond wird nach Fertigstellung der zweiten Ausbaustufe jährlich rund 180.000 t komplexes Recyclingmaterial zu 70.000 t Blisterkupfer verarbeiten. Die Inbetriebnahme des ersten Moduls soll in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen. Mit der Technologie und den Verarbeitungsmöglichkeiten unseres Recyclingsystems sehen wir uns als Vorreiter für nachhaltiges Multimetall-Recycling in den USA. Gleichzeitig eröffnen wir mit unserem Werk auch die Perspektive auf weiteres Wachstum entlang der metallurgischen Wertschöpfungskette in den USA. Der wachsende Markt der Recyclingmaterialien mit aktuell rund 6,5 Mio.t an relevantem Recyclingmaterial pro Jahr bietet attraktive Chancen – auch im Hinblick auf eine Diversifizierung unseres Geschäfts- und Projektportfolios über Europa hinaus.

Der Ausbau der Elektromobilität hat weiter an Dynamik gewonnen, was den Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien stark antreibt – ebenso wie die Nachfrage nach Rohstoffen für deren Produktion. Perspektivisch sehen wir große Wachstumsoptionen im Bereich Batterierecycling und konkret dem Recycling von Schwarzmasse. In unserer Pilotanlage am Standort in Hamburg haben wir den patentierten Produktionsprozess und die effektive Extraktion von Metallen wie Lithium, Nickel, Kobalt und auch Mangan mit hohen Rückgewinnungsquoten unter Beweis gestellt. In einem nächsten Schritt avisieren wir die weitere Skalierung der Pilotanlage zu einer Demo-Anlage am Standort mit einer ersten kommerziellen Aktivität beim Recycling von Schwarzmasse. Ab dem Geschäftsjahr 2026/27 planen wir, eine industrielle Anlage zum Recyceln von Schwarzmasse in Betrieb zu nehmen.

INDUSTRIELLE FÜHRUNGSPOSITION IM BEREICH NACHHALTIGKEIT AUSBAUEN

In unserer Strategie haben wir nachhaltiges Handeln und Wirtschaften als zentrales Element über alle Unternehmensbereiche hinweg definiert. Anhand verbindlicher Ziele und passender Maßnahmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung verankern wir Nachhaltigkeit noch stärker im gesamten Unternehmen – in all unseren Arbeitsabläufen, Prozessen und insbesondere auch in unseren strategischen Projekten. Die Bedeutung der Nachhaltigkeit haben wir auch in unserer Organisationsstruktur verankert: Die Nachhaltigkeitsfunktion ist auf höchster Ebene direkt im Geschäftsbereich des Vorstandsvorsitzenden angesiedelt. Wir haben uns verbindliche Ziele für das Thema Nachhaltigkeit gesetzt, die wir nun regelmäßig evaluieren und mit konkreten Maßnahmen hinterlegen. Zur Senkung von Emissionen haben wir z.B. gezielte Maßnahmen definiert, um bis 2030 die CO2-Emissionen aus Scope 1 und 2 um 50% zu reduzieren. So setzen wir zukünftig auf technische Maßnahmen wie z.B. die Dekarbonisierung von Anlagen durch den Einsatz grünen Wasserstoffs, wenn dieser zu wettbewerbsfähigen Konditionen beschaffbar ist, anstelle fossiler Energieträger, die Elektrifizierung in unserer Produktion, die Nutzung von Abwärme sowie den Ausbau des Grünstromeinkaufs und der Stromeigenerzeugung aus erneuerbaren Energien.

Im Kalenderjahr 2022 konnten wir gegenüber dem Basisjahr 2018 eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen aus Scope 1 und 2 um rund 17% erreichen. Durch den vermehrten Einkauf von Elektrizität aus erneuerbaren Energien beispielsweise an unserem Standort in Olen und den Einsatz eigens erzeugter Elektrizität aus einer Photovoltaikanlage an unserem bulgarischen Standort konnten insbesondere die Scope-2-Emissionen reduziert werden. Für weitere Reduktionen der CO2-Emissionen investiert Aurubis kontinuierlich in seine Produktionsstandorte. Am Standort in Hamburg investieren wir 2024 in neue Anodenöfen, um den Einsatz von Wasserstoff anstelle von Erdgas technisch zu ermöglichen. Am Standort in Pirdop investieren wir in die

Erweiterungsstufen 2 und 3 des Photovoltaikparks und somit in die Produktionskapazität unserer Eigenstromerzeugung. Die Anlage wird planmäßig 2024 in Betrieb gehen. 2022 haben wir die Erweiterung unseres Industriewärmeprojekts in Hamburg gestartet, welches nach Fertigstellung 2024 jährlich zusätzlich bis zu 100.000 t CO2-Emissionen in der Stadt Hamburg vermeiden wird.

Ein weiteres Nachhaltigkeitsziel der Aurubis-Strategie "Metals for Progress: Driving Sustainable Growth" ist die Steigerung der Recyclingquote, also des Anteils der Recyclingmaterialien in unseren Kupferkathoden. Wir konnten hier im Vergleich zum Basisjahr 2018 die Quote im Kalenderjahr um zwei Prozentpunkte auf 44% steigern. Unser Ziel ist, bis 2030 eine Recyclingquote von 50% zu erreichen. Der Ausbau der Recyclingkapazitäten in den USA wird ab der Inbetriebnahme der beiden Module weiteres Potenzial zum Steigern der Recyclingquote mit sich bringen. Aurubis leistet mit dem Ausbau der Recyclingtätigkeiten somit einen aktiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Unsere Produktionstechniken tragen bereits heute maßgeblich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei und leisten damit neben unseren Produkten einen Beitrag zur Energiewende. So produziert Aurubis bereits heute seine Kupferkathoden mit rund 50% weniger CO2-Emissionen als der globale Durchschnitt, gemäß International Copper Association (ICA). Auch die Scope-3-Emissionen, die in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen entstehen, wollen wir bis 2030 um 24% pro Tonne Kupferkathode verringern. Ansätze für die Reduktion von Scope-3-Emissionen liegen u. a. in Kooperationen in unserer Lieferkette und verstärkten Recyclingaktivitäten. Die Ziele wurden im Juni 2021 von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert. Das bedeutet, dass unsere Ziele zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 °C gemäß dem Pariser Klimaabkommen beitragen. Um unsere Klimaziele zu erreichen, wird unsere detaillierte Roadmap weiterentwickelt und umgesetzt.

Unternehmenssteuerung

STEUERUNGSSYSTEM

Die Unternehmenssteuerung verfolgt das maßgebliche Ziel, den Unternehmenswert des Aurubis-Konzerns zu steigern. Zu diesem Zweck soll über die Kapitalkosten hinaus ein positiver Gesamtwertbeitrag des Konzerns erwirtschaftet werden. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Element der Konzernstrategie. Wir richten unsere Investitionsprojekte grundsätzlich auch an den Kriterien der Nachhaltigkeit aus.

KONZERNSTEUERUNGSKENNZAHLEN

Um im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung den mittel- und langfristigen finanziellen Erfolg zu messen, verwendet Aurubis die folgenden zentralen Steuerungsgrößen:

  • » das operative Konzernergebnis vor Steuern = operatives EBT (Earnings before Taxes)
  • » die operative Rendite auf das eingesetzte Kapital = operativer ROCE (Return on Capital Employed) des Konzerns

Diese Kennzahlen werden dem Vorstand regelmäßig zur Verfügung gestellt und zur internen Steuerung eingesetzt. Auch die variable Vergütung des Vorstands und des Managements orientiert sich an diesen Kennzahlen.

Die interne Berichterstattung und die Steuerung des Konzerns erfolgen auf Grundlage eines operativen Ergebnisses, um den Erfolg des Aurubis-Konzerns zur internen Steuerung unabhängig von den unten aufgelisteten Bewertungseinflüssen abbilden zu können.

Die Herleitung des operativen Ergebnisses aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch:

» Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2 (Vorräte); dabei werden die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen eliminiert, ebenso werden nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Metallvorratsbestände eliminiert

  • » Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von Metallderivategeschäften, bezogen auf die Hauptmetallbestände
  • » Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften
  • » Eliminierung von nicht zahlungswirksamen Effekten aus Kaufpreisallokationen
  • » Bereinigung um Effekte aus der Anwendung des IFRS 5 (zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche)

Der Aurubis-Konzern berichtet nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Die im IAS 2 geforderte Anwendung der "First in, first out"(FIFO)- oder Durchschnittsmethode wird vom Aurubis-Konzern für interne Steuerungszwecke nicht umgesetzt, um die aus der Bewertung nach der Durchschnittsmethode resultierenden Ergebnisvolatilitäten durch Metallpreisschwankungen zu vermeiden. Dabei handelt es sich um Bewertungseffekte, die unseres Erachtens für das Verständnis der Geschäftstätigkeit sowie des Ergebnisses des Aurubis-Konzerns aus operativer Perspektive zu eliminieren sind. Zudem bleiben nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von Metallderivategeschäften, bezogen auf die Hauptmetallbestände, unberücksichtigt, während operativ bereits realisierte Bewertungseffekte berücksichtigt werden. Nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften werden ebenfalls nicht berücksichtigt. Darüber hinaus werden Einmaleffekte aus Kaufpreisallokationen eliminiert, die ansonsten zu einer Verzerrung in der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Aurubis-Konzerns führen würden. Des Weiteren werden die bilanziellen Auswirkungen aus IFRS 5 rückgängig gemacht.

Der operative ROCE bezeichnet das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen zuzüglich des operativen Ergebnisses aus At Equity bewerteten Anteilen, jeweils der letzten vier Quartale, im Verhältnis zum eingesetzten Kapital am Bilanzstichtag (operatives Capital Employed) und stellt die Rendite auf das eingesetzte Kapital dar.

Korrespondierend zur Ermittlung des operativen Ergebnisses erfolgt die Herleitung des operativen Capital Employed durch die Bereinigung der Bilanzposten nach IFRS um die vorgenannten Effekte.

Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) operativ

in Mio. € 30.09.2023 30.09.2022
Anlagevermögen ohne Finanzanlagen 2.422 2.019
Vorräte 2.061 2.202
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
563 623
Sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände
300 361
– Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
-1.566 -1.583
– Rückstellungen und
sonstige Verbindlichkeiten
-597 -755
Eingesetztes Kapital
(Capital Employed) zum Stichtag
3.182 2.866
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 349 532
Finanzergebnis -7 1
Ergebnis vor Ertragsteuern
und Zinsen (EBIT)
342 533
Beteiligungsergebnis At Equity 19 10
Ergebnis vor Ertragsteuern und
Zinsen (EBIT) – inkl. At Equity-Ergebnis
361 543
Rendite auf das eingesetzte Kapital
(operativer ROCE)
11,3% 19,0%

Überleitungen der Bilanz und der Gewinn-und Verlustrechnung von IFRS auf "operativ" werden im Wirtschaftsbericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt. Seite 138

Forschung und Entwicklung

Innovationen spielen eine zentrale Rolle für den Erfolg der Aurubis. Die Entwicklung von neuen metallurgischen Prozessen, neuen Produkten und Dekarbonisierungslösungen unterstützt die Wachstumsstrategie der Aurubis. Dabei wird mit der Optimierung der bestehenden Produktionsprozesse das Kerngeschäft der Aurubis gestärkt. Kern der Forschung und Entwicklung (F&E) ist die Weiterentwicklung der metallurgischen Kompetenz mit dem Ziel, eine große Zahl von Metallen aus immer komplexeren Rohstoffen und Recyclingmaterialien effizient und nachhaltig zu gewinnen. Daran arbeitet ein F&E-Team in eigenen Laboren und Pilotanlagen sowie in Projekten in enger Zusammenarbeit mit anderen relevanten Aurubis-Bereichen. Die Projekte sind Teil der strategischen Roadmap bzw. orientieren sich an den Zielen der Produktionsbereiche.

Das Know-how und die Fähigkeiten unserer hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hierbei unsere wertvollste Ressource und die Basis unserer Innovationskraft. Neben den Fachaufgaben fördert die F&E-Abteilung die berufliche Entwicklung von Fachkräften im metallurgischen und technischen Bereich, auch für weitere Einsatzmöglichkeiten in der Produktion und anderen technischen Bereichen des Konzerns. Die Forschung und Entwicklung unterhält ein Netzwerk mit internationalen Universitäten und Forschungsinstituten. Dies dient der wissenschaftlichen Unterstützung der F&E-Arbeiten, der Erkundung neuer Technologien, aber auch der Förderung von jüngeren Mitarbeitern.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Schwerpunkt der F&E-Arbeiten auf Dekarbonisierungsaktivitäten unserer Produktionsanlagen und Forschungsarbeiten im Bereich Batterierecycling und hier insbesondere der Betrieb unserer Schwarzmasse-Recycling-Pilotanlage im F&E-Technikum in Hamburg. Schwarzmasse wird durch das mechanische Zerkleinern von Lithium-Ionen-Batterien gewonnen. In der Schwarzmasse sind wertvolle Metalle wie Nickel, Kobalt, Mangan und Lithium enthalten. Der Aurubis--Konzern hat ein hydrometallurgisches Verfahren mit dem Ziel, möglichst hohe Lithium-Recyclingraten zu erzielen, entwickelt. Seit der Skalierung des Prozesses vom Labor in den Pilotmaßstab wurden weitere Versuchsreihen erfolgreich durchgeführt. Weitere Versuchsreihen sind geplant. Die Skalierung der Pilotanlage zu

einer Demoanlage am Standort Hamburg wird ab Frühjahr 2024 umgesetzt. Im Zusammenhang mit dem Recycling von Schwarzmasse veröffentlichte die Aurubis AG das Patent "Verfahren und Anlage zur Rückgewinnung von Metallen aus schwarzer Masse".

Der Aurubis-Konzern hat sich das Ziel gesetzt, die Scope-1- und Scope-2-Emissionen seiner Prozesse bis 2030 um 50% zu verringern und deutlich vor 2050 klimaneutral zu werden. In Zukunft könnte Wasserstoff anstelle von Erdgas dazu beitragen, die CO2-Emissionen in der Kupferproduktion zu verringern. Das F&E-Team erforscht intensiv die Anwendung von Wasserstoff als Brennstoff in den metallurgischen Prozessen. Während die Nutzung von Wasserstoff als Brennstoffquelle für Brenner viele Vorteile bietet, besteht gleichzeitig die Herausforderung, die chemischen Eigenschaften des Wasserstoffs zu überwinden. Da Wasserstoff flüchtiger und schnell entflammbar ist, wurde eine geeignete Brennerkonstruktion entworfen und getestet. In Zusammenarbeit mit externen Partnern konnten die Anpassung des Brenners sowie die nötigen Einstellungen für den Betrieb mit Wasserstoff erforscht werden. Die Tests zeigten, dass Wasserstoff als Brennstoff eine zukunftsfähige Alternative darstellt, für die weitere längerfristige Untersuchungen notwendig sind. Ein sehr wichtiger Baustein dieser Untersuchungen ist der Einfluss von Wasserstoff auf die Metallurgie, z.B. bei der Gewinnung von Kupfer und anderen Nichteisenmetallen. Dies wird von F&E zusammen mit anderen Kooperationspartnern im Forschungsprojekt HARARE (Hydrogen As the Reducing Agent in the REcovery of metals and minerals from metallurgical waste) am Beispiel der Reduktion von Metallen aus Eisensilikat-Schlacken mit Wasserstoff untersucht. Weitere Forschungsprojekte sind in Vorbereitung.

Neben Wasserstoff beschäftigt sich die F&E auch mit dem Einsatz von Ammoniak als Brennstoffalternative, wobei aufgrund der speziellen Brennstoffeigenschaften von Ammoniak lediglich eine Mitverbrennung im vorhandenen Ofen möglich ist. Dieses Szenario wurde im Drahtwerk Hamburg durch Ammoniakzugabe von 5% bis 40% untersucht. Das Ziel bestand darin, bis zu 20% des Erdgases durch Ammoniak zu ersetzen, ohne die Stickoxidemissionen wesentlich zu erhöhen. Dieses von Aurubis avisierte Ziel ließ sich innerhalb der gesetzlichen Umweltauflagen und der hohen Ansprüche an die Produktqualität aber nicht erreichen. Aurubis wird daher den Direkteinsatz des Ammoniaks als Brennstoff für diesen Anwendungsbereich nicht weiterverfolgen.

Diese Bemühungen sind von entscheidender Bedeutung, da sie nicht nur auf die direkte Nutzung von Wasserstoff als alternativem Brennstoff abzielen, sondern auch einen wertvollen Schritt in Richtung Dekarbonisierung und nachhaltiger Energienutzung darstellen.

F&E widmete sich im Geschäftsjahr 2022/23 neben der Senkung von Emissionen auch der Sicherung und Stärkung des Kerngeschäfts des Aurubis-Konzerns. Die Verarbeitung metallhaltiger Rohstoffe wird vor dem Hintergrund der Modernisierung und Transformation an Bedeutung gewinnen. F&E hat es sich daher zum Ziel gesetzt, die Schmelzanlagen zur Verarbeitung von Metallen im Hüttenverbund weiter zu optimieren, um effizienter aus den eingesetzten Ressourcen Metalle auszubringen. Im Mittelpunkt dieser Prozessoptimierungen standen Versuchsreihen, die in zunehmenden Maßstab an drei Standorten im Hüttenverbund in der laufenden Produktion durchgeführt und von F&E begleitet wurden. Die Versuchsergebnisse führen schon jetzt zu einer deutlichen Verbesserung der Kupfer-, Zinn- und Edelmetallprozesse bei Aurubis.

Aurubis arbeitet im Projekt Car2Car mit anderen Projektpartnern zusammen, um die Qualität der Recyclingrohstoffe aus dem Altautorecycling zu verbessern und zukünftig die Recyclingraten zu erhöhen. Im Projekt werden innovative Sortiertechnologien weiterentwickelt und an 500 Altautos in der Praxis getestet.

Die E-Mobilität erfordert nicht nur mehr Kupfer pro Automobil, sondern auch angepasste, teilweise neue Kupferwerkstoffe. So werden z.B. für die Anwendung von Kupfer in Elektromotoren spezielle Drähte hergestellt, die von Kunden erfolgreich getestet wurden. Im Bereich der Walzprodukte waren diese F&E-Themen durch die schnellen Fortschritte in der E-Mobilität sowie der Leistungselektronik geprägt. In diesen Bereichen wurden Legierungsentwicklungen vorangetrieben, um beispielsweise hochleitfähige Kupferwerkstoffe für neuartige Fügeprozesse zur Verfügung zu stellen, die zu einer Verbesserung der Oberflächeneigenschaften und gesteigerten Bauteilperformance beitragen. Darüber hinaus wurde die erfolgreiche Forschung im Bereich der zuverlässigen und kostengünstigen Kupfer-Keramik-Module für die Leistungselektronik in Zusammenarbeit mit öffentlichen Forschungseinrichtungen und industriellen Forschungspartnern fortgeführt.

Des Weiteren wurden in Vorbereitung auf verschärfte Richtlinien und gesetzliche Anforderungen werkstofftechnische Entwicklungen vorangetrieben. Die hohe Relevanz des Themas Nachhaltigkeit führte zur Intensivierung der Forschungstätigkeiten insbesondere im Bereich bleifreier zerspanungsoptimierter Messingprodukte. Die daraus entstandenen Werkstoffe der BlueBrass-Familie wurden erfolgreich bemustert. Neue Halbzeugformen befinden sich in der Entwicklung. Für diese wurden weitere F&E-Projekte durchgeführt. Das Ziel ist neben der kundenorientierten Verbesserung der Zerspanbarkeit bei komplexen Formgebungsprozessen auch die Verbesserung der visuellen Qualität der hochanspruchsvollen Bauteile.

Zusätzlich wurden weitere Forschungsaktivitäten mit universitären und industriellen Partnern im Berichtszeitraum begonnen, die sich mit KI-gestützten Messmethoden befassen.

Im Geschäftsjahr 2022/23 betrugen die F&E-Aufwendungen im gesamten Aurubis-Konzern 15 Mio. €, verglichen mit 12 Mio. € im Berichtsjahr 2021/22. Im Berichtszeitraum wurden hiervon 3 Mio. € als Entwicklungsleistungen, im Wesentlichen für die Demonstrationsanlage für Batterierecycling, aktiviert. Der Aurubis-Konzern beschäftigt in diesem Bereich insgesamt 76 Mitarbeiter (Vj. 75) an den Standorten in Beerse, Buffalo, Hamburg, Lünen, Olen, Pirdop, Pori und Stolberg.

F&E-Aufwendungen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Am 30.09.2023 waren im Aurubis-Konzern 7.230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj. 6.913) beschäftigt. Davon waren im Ausland 45% und an den deutschen Standorten 55% tätig. Der Anstieg der Mitarbeiterzahl ergibt sich aufgrund der Stärkung des Kerngeschäfts an den Standorten Hamburg, Pirdop, Olen und Beerse sowie durch den Aufbau des neuen Werks in Georgia. Die Verteilung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die verschiedenen Standorte ist im Wesentlichen wie folgt: Deutschland (4.008), Belgien (1.163), Bulgarien (975), USA (586), Finnland (310), Spanien (97) und Italien (89) Standorte und Mitarbeiter, Seite 125.

Mitarbeiter im Aurubis-Konzern

Anzahl am 30.09.2023

Mitarbeiterstruktur im Aurubis-Konzern

Anzahl am 30.09.2023

Umwelt- und Gesundheitsschutz

UMWELTSCHUTZ IM KONZERN

Wir übernehmen Verantwortung für unsere Umwelt und den Schutz des Klimas. Für unsere Produktion setzen wir daher auf eine moderne und energieeffiziente Anlagentechnik, die hohen Umweltschutzstandards gerecht wird. Auf diese Weise schonen wir die natürlichen Ressourcen und wollen eine saubere Umwelt für zukünftige Generationen erhalten. Konzernweit haben wir uns Ziele für den Umweltschutz gesetzt, entsprechende Kennzahlen definiert und Maßnahmen zur Zielerreichung festgelegt. Die Wirksamkeit dieser Ziele und Maßnahmen wird kontinuierlich überprüft.

Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen im Aurubis-Konzern1

1 Umweltinvestitionen aller Produktionsstandorte, die im Mehrheitsbesitz (>50%) von Aurubis stehen; Angaben von einigen kleineren Standorten erst ab 2013 erfasst; Angabe 22/23 vorläufig.

2 Seit 2019/20 inkl. Standorte in Beerse und Berango.

3 Seit 2021/22 exkl. ehemaliger Aurubis-Standorte in Zutphen sowie Cablo.

4 Vorjahreswerte angepasst.

Die kontinuierliche Verbesserung des Schutzes der Gewässer, des Bodens, des Klimas und des Immissionsschutzes ist Voraussetzung für einen nachhaltigen Umweltschutz. Dies ist nur durch kontinuierliche Investitionen möglich. Aurubis hat seit dem Jahr 2000 konzernweit mehr als 830 Mio.€ in Umweltschutzmaßnahmen investiert. Darunter in Projekte wie z.B. die Nutzung von Prozesswärme für die Bereitstellung von Fernwärme für die Haushalte des Hamburger Stadtteils HafenCity und in ein Projekt zur Reduzierung diffuser Emissionen (RDE).

Geschäftsbericht 2022/23 Aurubis

ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ IM KONZERN

Die Aufgabe der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes im Konzern ist es, technische, organisatorische und personenbezogene Rahmenbedingungen zu schaffen, um arbeitsbedingte Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen zu vermeiden. Trotz aller Anstrengungen ereignete sich zu unser aller Entsetzen im Mai 2023 ein Arbeitsunfall in Hamburg, bei dem drei unserer Mitarbeiter verstarben.

Die Unfallhäufigkeit wird mit der Kennzahl LTIFR (Lost Time Injury Frequency Rate, inkl. Todesfällen) ausgedrückt. Diese Kennzahl beschreibt die Anzahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einer ausgefallenen Schicht pro 1 Mio. Arbeitsstunden (bezogen auf Aurubis-Mitarbeiter).

Die Unfallhäufigkeit konnten wir über einen langen Zeitraum kontinuierlich senken. Nachdem die Kennzahl LTIFR drei Jahre kontinuierlich sank, stabilisierte sie sich diese und lag in den Geschäftsjahren 2021/22 und 2022/23 bei 3,2. Die absolute Anzahl der Unfälle (LTI) betrug 33 (Vj. 34).

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

2022/23 2021/22 2020/21 2019/20 2018/19
Absolute Anzahl
der Unfälle (LTI)1
33 34 55 51 61
LTIFR2 3,2 3,2 5,1 5,4 6,0

1 Ab 01.06.2020 inkl. der Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien). Ab 01.06.2021 ohne Cablo Metall-Recycling und Handel GmbH, Fehrbellin (seit 01.06.2021 dem Joint Venture Cablo GmbH mit dem Recyclingunternehmen TSR Recycling GmbH & Co. KG zugehörig, an dem Aurubis einen 40%igen Anteil hält) sowie ohne Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG. Ab 01.08.2022 ohne die verkauften Standorte Zutphen (Niederlande), Birmingham (Großbritannien), Dolný Kubín (Slowakei) und Mortara (Italien). Ab 01.10.2022 inkl. Aurubis Richmond.

2 Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) ab 2021/22 für das gesamte Geschäftsjahr für die Vergleichbarkeit der KPIs miteinbezogen.

Die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben einen hohen Stellenwert. Dementsprechend tragen hierfür das Management und die Führungskräfte, jedoch auch jeder Einzelne im Unternehmen die Verantwortung.

Langfristig halten wir klar an unserer "Vision Zero" fest – d.h. null arbeitsbedingte Verletzungen und Erkrankungen. Präventive Maßnahmen zur Unfallvermeidung sollen zur Verwirklichung der Vision beitragen. Es gelten die "10 Goldenen Regeln" zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Zudem erfolgen detaillierte Gefährdungsbeurteilungen zur Ableitung geeigneter Schutzmaßnahmen, Unterweisungen und Trainingsmaßnahmen sowie regelmäßige Audits. Wir setzen auf ein stringentes Monitoring unserer Arbeitssicherheits-Performance und leiten daraus entsprechende Maßnahmen ab.

Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertifiziert. Das Arbeitsschutzmanagement an den Standorten entwickeln wir entsprechend den Anforderungen der Norm kontinuierlich weiter.

Arbeitssicherheitsprozesse wie die Erstellung der Gefährdungsbeurteilungen, die Zuordnung von Rechtspflichten, die Meldung und Aufarbeitung von Unfällen und Beinaheunfällen sowie das standortspezifische und gruppenweite Reporting werden durch eine im Konzern kontinuierlich weiter ausgerollte Software unterstützt.

Infolge des schweren Arbeitsunfalls am Standort Hamburg im Mai 2023, bei dem 3 Mitarbeiter verstarben, haben wir unmittelbar eine Reihe fokussierter Sofortmaßnahmen im ganzen Konzern angestoßen und umgesetzt, um unser Sicherheitsniveau weiter zu verbessern. Ein Fokus liegt dabei auf unseren bestehenden Sicherheitsabläufen, der korrekten Befolgung von sicherheitsrelevanten Prozessen und Standards im Rahmen von verpflichtenden Auffrischungs- und Anwenderschulungen für Arbeitsfreigabeverfahren und Sicherungsmaßnahmen sowie der regelmäßigen Überprüfung von deren Anwendung und Wirksamkeit durch die verantwortlichen Personen. Lokale Arbeitssicherheitsteams begleiten zudem verstärkt bei Sicherheitsmaßnahmen in den Betrieben.

Zudem lassen wir unser Arbeitssicherheitsmanagement von einer unabhängigen externen Arbeitssicherheitsberatung überprüfen. Der mehrstufige Prozess umfasst die Standortorganisationen und relevante Konzernfunktionen.

Gesonderter nichtfinanzieller Bericht

Weiterführende Informationen zu den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Energie und Klima sowie Gesundheitsschutz sind dem Abschnitt Nachhaltigkeit, Seiten 62–117 des Geschäftsberichts zu entnehmen und werden auch im Rahmen der gesetzlichen Fristen auf unserer Internetseite www.aurubis.com veröffentlicht. Die Aurubis AG berichtet über den Aurubis-Konzern sowie über die Aurubis AG in Form eines zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts, dessen Inhalte ebenfalls an den zuvor genannten Stellen zu finden sind.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Im Geschäftsjahr 2022/23 verlangsamte sich die Erholung der Weltwirtschaft von den Belastungen der Covid-19-Pandemie und des anhaltenden Krieges in der Ukraine. Obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai 2023 bekannt gab, dass sie Covid-19 nicht mehr als einen "globalen Gesundheitsnotfall" einstuft, und sich die Lieferkettenprobleme hinsichtlich Lieferzeiten und Transportkosten entspannten, blieben wesentliche negative Einflussfaktoren für das Wirtschaftswachstum bestehen. Die anhaltend hohen globalen Inflationsraten schmälerten die Kaufkraft. Zur Bekämpfung der Inflation setzten die internationalen Zentralbanken ihre restriktive Geldpolitik fort und erhöhten sukzessive die Leitzinsen. Infolgedessen verteuerten sich die Finanzierungskosten für Unternehmen und private Haushalte. Zusammen mit den hohen Energiepreisen, insbesondere in Europa, sorgte dies dafür, dass v. a. die produzierende Wirtschaft unter Druck geriet, während sich der Dienstleistungssektor als widerstandsfähig erwies und mit dem Auslaufen der pandemischen Lage von Nachholeffekten im Konsumverhalten der privaten Haushalte profitieren konnte. Insgesamt geht der Internationale Währungsfonds (IWF, www.imf.org) in seiner Prognose vom Oktober 2023 von einer Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), von 3,5% im Jahr 2022 auf 3,0% im Jahr 2023 aus.

Erwartetes BIP-Wachstum 2023

Für den Euroraum prognostiziert der IWF für das Gesamtjahr 2023 ein Wachstum von lediglich 0,7% (Vj. 3,3%). Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland trübt sich dabei zunehmend ein. Wie in den beiden Vorjahren liegen die Wachstumsraten des deutschen BIP mit 1,8% für 2022 und -0,5% für 2023 deutlich unter den Wachstumsraten von Frankreich, Spanien oder Italien. Während Spanien und Italien von einer positiven Entwicklung des Dienstleistungssektors und des Tourismus profitieren, wird die deutsche Wirtschaft stark von einer schwächeren Entwicklung der zinssensitiven Sektoren und einer geringeren Nachfrage der Handelspartner beeinflusst. Insgesamt spiegelt die deutliche Verlangsamung des Wirtschaftswachstums im Euroraum die Auswirkungen der restriktiveren Geldpolitik der Notenbanken sowie die hohen Energiepreise wider, die insbesondere die Produktion in Europa belasten.

Die Konjunktur in den USA zeigt sich mit einem robusten Konsumwachstum, wieder stärkeren Unternehmensinvestitionen und einer im Vergleich zum Euroraum expansiven Fiskalpolitik äußerst stabil. Für 2023 rechnet der IWF mit einer unveränderten Wachstumsrate von 2,1% (Vj. 2,1%).

Nach dem Auslaufen der Null-Covid-Politik erwartet der IWF für China im Gesamtjahr 2023 ein BIP-Wachstum von 5,0% (Vj. 3,0%). Damit gewinnt die chinesische Volkswirtschaft wieder an Fahrt, erreicht aber nicht die alte Wachstumsstärke von der Zeit vor der Pandemie. Gründe hierfür sind insbesondere die anhaltenden Turbulenzen am Immobilienmarkt, die die dortige Investitionstätigkeit stark beeinträchtigt haben. Zudem belasten Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt, die sich u. a. in einer hohen Jugendarbeitslosigkeit niederschlagen, das Konsumverhalten.

Im Geschäftsjahr 2022/23 setzten die globalen Notenbanken ihren restriktiven Kurs fort und hoben die Leitzinsen schrittweise an. Zuletzt erhöhte die US-amerikanische Zentralbank (Fed) im Juli 2023 den Leitzins auf 5,25 bis 5,50%. Damit reagierte die Fed auf die zwar rückläufige, aber immer noch hohe Inflation in den USA. Die Europäische Zentralbank (EZB) folgte der Fed mit einer gewissen Verzögerung und setzte den Leitzins auf ihrer Sitzung im September 2023 auf 4,5% fest. Der IWF erwartet, dass sich die Zentralbanken weiterhin auf die Wiederherstellung der Preisstabilität konzentrieren. Erste Erfolge sind bereits zu beobachten: Die Inflation schwächte sich im Jahresverlauf ab. Im Jahresdurchschnitt dürfte die globale Inflationsrate von 8,7% im Jahr 2022 auf 6,9% im Jahr 2023 sinken. Damit liegt sie aber immer noch über dem Inflationsziel von Fed und EZB von 2,0%.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die Aurubis AG ist an den internationalen Metall- und Kupfermärkten und ihren Teilmärkten aktiv, die sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 unterschiedlich entwickelten. Im Folgenden erläutern wir die Entwicklungen der wesentlichen Beschaffungs- und Absatzmärkte der Aurubis AG.

Der internationale Markt für Kupferkonzentrate befindet sich weiter im Wachstum und war im Berichtszeitraum von einer gegenüber dem Vorjahr verbesserten Minenproduktion und somit einem höheren Angebot an Kupferkonzentraten gekennzeichnet. Die Quote der Minenproduktionsausfälle weltweit, bedingt durch Witterung, langsames Hochfahren der Produktionsaktivitäten, Streiks oder anderweitige Gründe, blieb nach Einschätzung des Research-Unternehmens Wood Mackenzie unter dem Vorjahresniveau. Unterstützt wurde das Angebot durch die Wiederaufnahme der Produktion und Erweiterungen in bestehenden Minen sowie den Start neuer Minenprojekte, insbesondere in Peru und Chile. In Summe geht Wood Mackenzie für das Jahr 2023 von einer um 2,6% über dem Vorjahr liegenden weltweiten Kupferkonzentratproduktion aus.

Die weltweite Hüttenindustrie befindet sich im Berichtszeitraum, wie auch die Minenindustrie, weiter im Wachstum. Während des Geschäftsjahres gab es erneut geplante und ungeplante Wartungsarbeiten und Stillstände der Hüttenindustrie. Ferner hatten niedrige Schwefelsäurepreise einen hemmenden Einfluss auf die Produktionsaktivitäten einiger asiatischer Hütten, die ihre Einkäufe am internationalen Konzentratmarkt reduzierten, um ihre Säurelagerkapazitäten nicht zu überschreiten und einen stützenden Effekt auf die Schmelz- und Raffinierlöhne für Konzentrate zu erzeugen. Wood Mackenzie erwartet für das Jahr 2023 Kapazitätserweiterungen auf der Hüttenseite in Höhe von rund 2,9%. In Summe soll der globale Konzentratmarkt im Jahr 2023 ein Plus von rund 130.000 t Konzentrat aufweisen.

Bei den Recyclingrohstoffen entwickelte sich der für Aurubis im Wesentlichen relevante europäische Markt im Geschäftsjahr 2022/23 weitestgehend stabil. Das Metallpreisniveau führte über weite Teile des Berichtszeitraums zu einem stabilen Mengenangebot an Altkupfer in Europa. Vereinzelte Materialgruppen, wie Schreddermaterialien, waren am Markt über Teile des Geschäftsjahres nur in geringerem Ausmaß verfügbar, aufgrund der geringeren Produktion von Neufahrzeugen und entsprechend geringeren Verschrottungsaktivitäten von Altfahrzeugen. Ferner wies China im Berichtszeitraum eine gegenüber dem Vorjahr erhöhte Aktivität bei den Importen von Recyclingmaterialien aus, die phasenweise zu einem reduzierten Angebot in den Kernmärkten von Aurubis führte, im Wesentlichen in Europa. Die Verarbeitungsentgelte für Altkupfer bewegten sich im Geschäftsjahr 2022/23 volatil auf hohem und gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhtem Niveau. Für komplexe Recyclingmaterialien wie Elektronikschrotte und industrielle Rückstände herrschte im Berichtszeitraum mit Ausnahme vereinzelter Recyclingmaterialien ein weitestgehend stabiles Mengenangebot. Die Verarbeitungsentgelte für komplexe Recyclingmaterialien verblieben entsprechend auch im Geschäftsjahr 2022/23 auf einem hohen Niveau.

Die weltweite Produktion von raffiniertem Kupfer war im Geschäftsjahr 2022/23 im Wesentlichen geprägt durch folgende Effekte: die Anhebungen des Leitzinses der EZB und Fed, die zu einem starken Rückgang der Nachfrage aus dem Bausektor führten, zudem die geplanten und ungeplanten Stillstände auf Hüttenseite, insbesondere in China, sowie die Kapazitätserweiterung auf Minen- und Hüttenseite durch den Ausbau existierender Projekte und den Start neuer Minenprojekte in Chile und Peru und den Ausbau insbesondere der chinesischen Hüttenkapazität. Die Auslastung der internationalen Hüttenindustrie lag im ersten Halbjahr 2023 mit 84,3% laut der International Copper Study Group (ICSG) über der Auslastung des Vorjahres von 81,4%. Insgesamt geht Wood Mackenzie davon aus, dass die Weltproduktion von raffiniertem Kupfer im Jahr 2023 bei 25,6 Mio.t und somit 0,7% über dem Vorjahreswert liegen wird.

Die globale Nachfrage nach raffiniertem Kupfer im Kalenderjahr 2023 konnte den starken Anhebungen des Leitzinses durch die Zentralbanken EZB und Fed sowie einem sich eintrübenden makroökonomischen Umfeld trotzen. In den Kernmärkten Nordamerika und Europa verzeichnet die Nachfrage nach raffiniertem Kupfer im Kalenderjahr 2023 nur einen leichten Rückgang. Für das Kalenderjahr 2023 antizipiert der Research-Anbieter CRU www.crugroup.com trotz einer sich verlangsamenden Konjunktur einen Anstieg der globalen Nachfrage nach raffiniertem Kupfer. In Summe rechnet CRU für das Kalenderjahr 2023 mit einer globalen Nachfrage nach raffiniertem Kupfer in Höhe von 25,3 Mio.t (Vj. 24,8 Mio.t).

Die globalen Börsenbestände an Kupferkathoden zeigten über den Verlauf des Geschäftsjahres 2022/23 weitestgehend eine Seitwärtsbewegung und verblieben auf niedrigem Niveau. Zu Beginn des Kalenderjahres 2023 führten insbesondere die Lagerhäuser der SHFE Glossar, Seite 274 mit Beständen von bis zu 252.455 t höhere Bestände, während in den Lagerhäusern der LME und COMEX Glossar, Seite 272 mit 36.200 t bzw. 17.072 t historisch niedrige Bestände eingelagert waren. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres bauten sich die Bestände der SHFE deutlich ab, während die Bestände der LME-Lagerhäuser zulegten. Die Bestände der COMEX verweilten weiter auf niedrigem Niveau. Zum Geschäftsjahresende 2022/23 waren insgesamt rund 234.000 t eingelagert, gegenüber 217.000 t zu Geschäftsjahresbeginn.

Wood Mackenzie erwartet im Jahr 2023 einen leichten Überschuss des weltweiten Marktes für raffiniertes Kupfer in Höhe von rund 108.000 t.

Der internationale Markt für Gießwalzdraht ist der wesentliche Abnehmer von raffiniertem Kupfer in Europa und weltweit. Der Research-Anbieter CRU prognostiziert, dass im Kalenderjahr 2023 weltweit rund 73% der globalen Kathodenproduktion von diesem Markt abgenommen werden. Dieser soll im Kalenderjahr 2023 erneut um rund 2% wachsen, wie bereits im Jahr 2022. Aurubis beliefert vornehmlich den europäischen Markt mit Gießwalzdraht. Das Geschäftsjahr 2022/23 war geprägt durch eine hohe Nachfrage nach Gießwalzdraht. Über weite Teile des Geschäftsjahres kompensierte eine hohe Nachfrage aus dem Energie- und Infrastruktursektor die reduzierte Nachfrage aus der Bau- und Automobilindustrie.

Der globale Markt für Schwefelsäure war im Geschäftsjahr 2022/23 von einer rückläufigen Nachfrage bei sich reduzierendem Preisniveau gekennzeichnet. Weiterhin hohe Energie- und Inputkosten für die in Europa ansässige chemische und Düngemittelindustrie führten wie im Vorjahr zu einer Reduktion der europäischen Nachfrage nach Schwefelsäure. Das europäische Angebot der Hüttenindustrie, beispielsweise der Kupfer- oder Zinkhütten und der Schwefelbrennerindustrie, führte zu einem verbesserten Angebot von Schwefelsäure. Auch an den globalen Märkten für Schwefelsäure zeichnete sich über weite Teile des Geschäftsjahres ein ähnliches Bild wie in Europa ab. Entsprechend dem verbesserten globalen Angebot für Schwefelsäure über weite Teile des Geschäftsjahres normalisierten sich die globalen Preisniveaus und lagen somit unterhalb des sehr hohen Niveaus des vergangenen Geschäftsjahres. Aurubis ist aufgrund seiner Kunden- und Vertragsstruktur den Entwicklungen am Spotmarkt Glossar, Seite 274 nicht in vollem Umfang und mit zeitlichem Verzug ausgesetzt.

Der LME-Kupferpreis bewegte sich über den Verlauf des Geschäftsjahres in der Preisspanne zwischen rund 7.500 und 9.300 US\$/t und zeigte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine breite Handelsspanne. Insbesondere im 1. Halbjahr 2022/23 entwickelte sich der Kupferpreis weitestgehend positiv von rund 7.600 US\$/t zu Beginn des Geschäftsjahres bis auf 9.000 US\$/t zum Abschluss der 1. Geschäftsjahreshälfte. Eine sich eintrübende Nachfrage aus China, erhöhte Finanzierungskosten durch die Leitzinsanhebungen der Zentralbanken und schwächere konjunkturelle Aussichten schwächten den Kupferpreis im 2. Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 als Reaktion ab. Das Geschäftsjahr schloss am 30.09. mit einem LME-Kupferpreis von 8.213 US\$/t (Schlusskurs). Im Geschäftsjahresdurchschnitt ergab sich ein Wert von 8.449 US\$/t (Vj. 9.229 US\$/t). Weitere für den Aurubis-Konzern relevante Metallpreise bewegten sich im Berichtszeitraum sehr differenziert. Bei den Industriemetallen verblieben Blei und Nickel im Mittelwert über das Geschäftsjahr auf Werten wie im Vorjahr, während die Industriemetalle Zinn und Zink sich gegenüber dem Vorjahr signifikant reduzierten. Edelmetalle wie Gold und Silber wurden u. a. als Inflationsschutz von Investoren vermehrt nachgefragt und zeigten sich im Durchschnitt über das Geschäftsjahr auf hohem und gegenüber dem Vorjahr erhöhtem Niveau.

Kupferpreis und Kupfer-Börsenbestände

Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns

ERKENNTNISSE UND FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN DER KRIMINELLEN HANDLUNGEN GEGEN AURUBIS

Die Aurubis AG ist im Werk Hamburg im abgelaufenen Geschäftsjahr das Ziel von kriminellen Handlungen geworden, wobei unterschiedliche Sachverhalte nachfolgend erläutert werden (die Diebstahls- und Betrugsfälle). Zum Bilanzstichtag 30.09.2023 ergeben sich in diesem Zusammenhang folgende Erkenntnisse und Implikationen auf den Jahres- und Konzernabschluss. Aufgrund der noch andauernden internen und externen Ermittlungen können an dieser Stelle die bisherigen Ermittlungsergebnisse nur eingeschränkt berichtet werden.

Aurubis hat den Kapitalmarkt mit der Pressemitteilung vom 15.06.2023 darüber informiert, dass die Staatsanwaltschaft und Polizei wegen des Verdachts eines gemeinschaftlichen Diebstahls von edelmetallhaltigen Zwischenprodukten (sogenanntem Gießbruch) ermittelt. Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen ergeben sich keine wesentlichen Effekte auf die Ertrags- oder Vermögenslage des Berichtsjahres. Hinsichtlich des von der Staatsanwaltschaft in diesem Fall arrestierten Vermögens wurden bisher keine Ansprüche bilanziert. Am 30.11.2023 hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Darüber hinaus wurden interne Proben zur Verifizierung der Metallgehalte für bestimmte Einsatzmaterialien im Recyclingbereich im Werk Hamburg mit vermeintlich hohen Gehalten wertvoller Metalle zum Nachteil von Aurubis manipuliert. Diese Metalle waren letzten Endes nicht in den Lieferungen enthalten. Im Ergebnis wurden daher überhöhte Rechnungen bezahlt sowie entsprechende Schäden in Form von Metall-Fehlbeständen durch Inventuren ermittelt. Zum Bilanzstichtag resultiert aus der Manipulation von internen Proben zur Verifizierung der Metallgehalte für bestimmte Einsatzmaterialien im Recyclingbereich im Werk Hamburg ein bewerteter Fehlbestand an Metallen im Bereich eines hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrags, welcher

vollständig im Materialaufwand verbucht wurde. Gegenläufig wurden Ansprüche aus erwarteten Versicherungsleistungen in Höhe von 30 Mio. € für diesen Sachverhalt eingebucht. Weitere Ansprüche aus diesem Sachverhalt wurden bisher nicht bilanziert. Ausstehende Verbindlichkeiten in Bezug auf manipulierte interne Proben wurden seit Kenntniserlangung einzeln rechtlich gewürdigt und entsprechend bilanziert.

Über die aus den beiden vorgenannten Fällen hinaus bezifferten Fehlbestände bleibt eine weitere, nicht vollumfänglich nachvollziehbare Fehlmenge an Edelmetallen in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrags. Gegenläufig wirken Metallbestände, die im Rahmen von Wartungsarbeiten identifiziert wurden. Der wertmäßig gegenläufige Effekt zum Bilanzstichtag beläuft sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Diese Effekte wurden über die Bestandsveränderungen verbucht.

Wie im Konzernanhang ausgeführt, werden bei der Bilanzierung des Vorratsvermögens verschiedene zulässige und branchenübliche Schätzverfahren angewendet. Diese beziehen sich sowohl auf die Bestandsermittlung im Rahmen einer Inventur als auch auf die Bestimmung der ausbringbaren Metallinhalte. Folglich ist eine unwesentliche Schwankung bei den Metallinhalten Bestandteil des Geschäftsmodells der Aurubis. Des Weiteren wirken fortlaufend Metallpreisschwankungen auf die Vorratsbewertung. Aus genannten Gründen lassen sich die Effekte aus Sicht des Bilanzstichtags 30.09.2023 nicht vollumfänglich auf die Ermittlung der bewerteten und kommunizierten Inventurdifferenz zum 31.08.2023 in Höhe von 185 Mio. € überleiten. Die geringere Inventurdifferenz zum 30.09.2023 in Höhe von 169 Mio. € ergibt sich aus den oben genannten Ursachen.

Aus Sicht des Bilanzstichtags 30.09.2023 ergeben sich somit folgende Effekte:

in Mio. € 30.09.2023
Vorräte -169
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte +30
-139
Materialaufwand/Bestandsveränderungen -169
Sonstige betriebliche Erträge +30
-139

Unter Beachtung dieser Effekte erzielt Aurubis ein operatives EBT im Geschäftsjahr 2022/23 in Höhe von 349 Mio. € (Vj. 532 Mio. €). Insofern ist die Vergleichbarkeit der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zum Vorjahr eingeschränkt. Festzuhalten ist in diesem Zusammenhang, dass keine wesentlichen Auswirkungen auf den Vorjahresabschluss ermittelt wurden, sodass die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Vorjahres weiterhin ein den Tatsachen entsprechendes Bild darstellt. Identifizierte Effekte auf den Vorjahresabschluss im geringen zweistelligen Millionen--Euro-Betrag wurden in laufender Rechnung im Berichtsjahr angepasst.

Im Unterschied zu den Bewertungsvorschriften gemäß der operativen Ergebnisdefinition erfolgt die Vorratsbewertung nach IFRS nach dem Durchschnittbewertungsgrundsatz. Die bewertete Gesamtdifferenz an Metallen hinsichtlich der Vorräte zum 30.09.2023 beziffert sich anstelle der -169 Mio. € auf -145 Mio. €.

Im Unterschied zu den Bewertungsvorschriften gemäß der operativen Ergebnisdefinition erfolgt die Vorratsbewertung im Einzelabschluss der Aurubis AG nach HGB nach der Layer-Lifo-Bewertungsmethode. Die bewertete Gesamtdifferenz an Metallen hinsichtlich der Vorräte zum 30.09.2023 beziffert sich anstelle der -169 Mio. € auf -180 Mio. €.

AKTIVITÄTEN DER UNTERNEHMENSFÜHRUNG IM ZUSAMMENHANG MIT DEN GEGEN AURUBIS GERICHTETEN KRIMINELLEN HANDLUNGEN

Nach den mit der Pressemitteilung vom 15. Juni 2023 öffentlich bekannt gegebenen gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen hat Aurubis die bis zu diesem Zeitpunkt bereits erfolgte Erarbeitung von Verbesserungen der Prozess- und Werkssicherheit in ein Projekt überführt, welches zwischenzeitlich auf weitere Bereiche ausgeweitet wurde. Diese Projektgruppe arbeitet mit dem Ziel, zukünftige Schäden zu vermeiden, Schäden zu minimieren, das Vertrauen der Aurubis-Stakeholder zurückzugewinnen und dauerhafte Verbesserungen in der Prozess- und Werkssicherheit zu verankern. Das schließt die Prüfung und Durchsetzung von eventuellen Regressansprüchen sowie die Inanspruchnahme von bestehenden Versicherungen ausdrücklich mit ein.

In einer ersten Phase dieses Projekts ab Juli 2023 wurde die Forensikabteilung einer renommierten Beratungsgesellschaft mit einer Sonderuntersuchung zum Diebstahl von edelmetallhaltigen Zwischenprodukten beauftragt. Die Beauftragung umfasste zunächst die folgenden Arbeitsbereiche:

  • » Nachermittlung des Diebstahlsfalls zur Erkenntnisgewinnung über Ablauf und Ermittlung von Beteiligten der kriminellen Aktivitäten
  • » Analyse sämtlicher Prozessabläufe in den relevanten Produktions- und Funktionsbereichen zur Identifikation von Schwachstellen und Risiken sowie Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen
  • » Erhöhung der Werkssicherheit durch Sichtung und Analyse von Objektsicherungsmaßnahmen sowie Ableitung weiterer Maßnahmen zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus
  • » Prävention durch weitergehende Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen in den Bereichen Prozess- und Werkssicherheit

Im Rahmen dieser Projektphase fanden Begehungen in den Betrieben vor Ort sowie zahlreiche Interviews und Prozessaufnahmen statt. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei von Beginn an auf der Ableitung und Umsetzung effektiver Sofortmaßnahmen, um etwaige Sicherheitsschwachstellen umgehend zu schließen. Entsprechend wurden Erkenntnisse aus der Nachermittlung auch in die zukunfts- und präventionsorientierten Arbeitsstränge überführt.

Die Projektstruktur wurde nachfolgend personell durch das Projektmanagement-Team (Project Management Office/PMO) gestärkt. Zusätzlich zur intern besetzten Projektleitung wurde eine renommierte externe Unternehmensberatung mit entsprechenden Managementressourcen mandatiert und eingebunden und eine erweiterte Projektstruktur erarbeitet. Über die bisher definierten oben genannten Arbeitsbereiche hinaus wurden weitere Arbeitsgruppen aufgesetzt, z.B. in den Bereichen Supply Chain Management, Commercial, Revision, Risikomanagement und Personalwesen. Die Arbeitsgruppe Werkssicherheit wurde nunmehr Aurubis-gruppenweit aufgesetzt und umfasst standortübergreifende Prozesse genauso wie standortspezifische Untergruppen. Weiter wurde die Projektsteuerung intensiviert. Der Gesamtvorstand wird regelmäßig über den Fortschritt dieser Arbeitsgruppen informiert. Darüber hinaus erfolgt zudem eine regelmäßige Berichterstattung an den seit 14.09.2023 eingerichteten Sonderausschuss Sicherheit des Aufsichtsrats.

Parallel zur forensischen Aufarbeitung der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen werden in diesem Projekt relevante Prozesse, Risiken bzw. Präventionspotenziale in Betrieben und Funktionsbereichen betrachtet und bewertet. Hieraus wurden im Anschluss Maßnahmen abgeleitet und werden nach Priorität umgesetzt.

Nach unserer Einschätzung wurde durch die initiierten und teilweise bereits implementierten (Präventiv-) Maßnahmen das Sicherheitsniveau von Aurubis bereits deutlich erhöht. Dies umfasst z.B. die verstärkte Überwachung und Kontrolle in Risikobereichen.

Insgesamt sind wir bei der Definition weiterer Maßnahmen im Hinblick auf die Werthaltigkeit unserer risikobehafteten Rohstoffe und Bestände sehr differenziert vorgegangen. Zur Verifizierung der Werthaltigkeit der zum 30.09.2023 im Bestand befindlichen Materialien wurden zusätzliche Beprobungen und Analysen bei hochwerthaltigem Material durch unabhängige Fachfirmen und Labore durchgeführt. Diese zusätzlichen externen Beprobungen und Analysen werden bis auf Weiteres für hochwerthaltige relevante Materialien fortgeführt, damit wird zusätzliche Sicherheit für die Wertermittlung, Bilanzierung und Zahlungsauslösung geschaffen.

Beim Rohstoffeinkauf der jeweiligen Rohstoffgruppen haben wir sicherheitsverbessernde Sofortmaßnahmen umgesetzt, z.B. durch zusätzliche Genehmigungsstufen beim Ankauf bestimmter Materialgruppen.

Die aktuelle Projektphase, die sich im Wesentlichen auf die forensische Aufarbeitung der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen sowie auf die Prozessaufnahmen und die Verbesserung durch die Umsetzung von Sofortmaßnahmen in den Bereichen Prozess- und Werkssicherheit konzentriert, wird voraussichtlich bis Ende Dezember 2023 abgeschlossen werden. Die anschließende Projektphase soll sicherstellen, dass die weitere Umsetzung der längerfristigen Maßnahmen erfolgt.

Überdies arbeiten wir systematisch an der Weiterentwicklung unseres lokalen und gruppenweiten Sicherheitsniveaus. Bereits im Juli 2023 haben wir eine neue Group Security Policy eingeführt, die die konzernweite Grundlage für klare Richtlinien und Standards schafft, die Sicherheitsinfrastruktur durchdringt und eine robuste Sicherheitskultur fördert.

Nach unserer Einschätzung wurde durch die initiierten und teilweise bereits implementierten (Präventiv-) Maßnahmen der Prozess- und Werkssicherheit das Sicherheitsniveau von Aurubis bereits deutlich erhöht. Der kritische Blick unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf interne Kontrollen und die Einhaltung von Prozessen bleiben eine Grundvoraussetzung, zum Schutz von Aurubis gegen kriminelle Handlungen, deren Begehung in Zukunft trotz aller getroffenen Maßnahmen nicht vollständig ausgeschlossen werden kann.

ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE DES AURUBIS-KONZERNS

Die interne Berichterstattung und Steuerung des Konzerns erfolgen auf Grundlage eines operativen Ergebnisses, um den Erfolg des Aurubis-Konzerns unabhängig von den unten aufgelisteten Bewertungseinflüssen zur internen Steuerung abbilden zu können. Daher erfolgt die Darstellung der Ertrags-, Vermögensund Finanzlage auf Basis operativer Werte.

Die Herleitung des operativen Ergebnisses aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch:

  • » Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2; dabei werden die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen eliminiert, ebenso werden nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Metall-Vorratsbestände eliminiert
  • » Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von Metallderivategeschäften, bezogen auf die Hauptmetallbestände
  • » Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften
  • » Eliminierung von nicht zahlungswirksamen Effekten aus Kaufpreisallokationen
  • » Bereinigung um Effekte aus der Anwendung des IFRS 5

Der Geschäftsverlauf des Aurubis-Konzerns im Geschäftsjahr 2022/23 war gegenüber dem Vorjahr durch kriminelle Handlungen beeinflusst. Die aktuellen Erkenntnisse und Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage werden im Einzelnen im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141 dargestellt. Bei der Erläuterung der entsprechenden Bilanz- und GuV-Positionen, bei denen eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen aufgrund dieser Handlungen nur eingeschränkt möglich ist, wird auf die zusätzlichen Erläuterungen in dem vorangegangenen Abschnitt der Wirtschaftlichen Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141 verwiesen.

ERTRAGSLAGE

Der Aurubis-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein gegenüber dem Vorjahr deutlich vermindertes operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 349 Mio.€ erzielt (Vj. 532 Mio.€). Der operative Return on Capital Employed (ROCE) betrug 11,3% (Vj. 19,0%). Damit liegen das operative EBT und der ROCE am oberen Ende des Prognosekorridors, den Aurubis am 19.09.2023 auf 310 bis 350 Mio. € für das operative EBT und 8 bis 12% für den ROCE reduziert hatte. Das IFRS-Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 165 Mio.€ (Vj. 935 Mio.€).

Die nachfolgende Tabelle gibt die Ermittlung des operativen Ergebnisses des Geschäftsjahres 2022/23 und des Vorjahresvergleichszeitraums wieder.

Überleitung der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

12 Monate 2022/23 12 Monate 2021/22
Bereinigungs Bereinigungs
in Mio. € IFRS effekte operativ IFRS effekte operativ
Umsatzerlöse 17.064 0 17.064 18.521 0 18.521
Veränderung des Bestands an fertigen und
unfertigen Erzeugnissen
85 -68 17 321 -91 230
Andere aktivierte Eigenleistungen 45 0 45 27 0 27
Sonstige betriebliche Erträge 206 0 206 235 11 246
Materialaufwand -16.107 246 -15.861 -17.063 -314 -17.377
Rohergebnis 1.292 178 1.470 2.041 -394 1.647
Personalaufwand -558 0 -558 -571 0 -571
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
-219 4 -215 -220 0 -220
Sonstige betriebliche Aufwendungen -355 0 -355 -323 0 -323
Betriebsergebnis (EBIT) 160 182 342 927 -394 533
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen 17 3 20 19 -9 10
Zinserträge 11 0 11 7 0 7
Zinsaufwendungen -24 0 -24 -17 0 -17
Übrige finanzielle Aufwendungen 0 0 0 -1 0 -1
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 165 185 349 935 -403 532
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -24 -57 -81 -220 121 -99
Konzernergebnis 141 128 268 715 -282 433

Erläuterungen zur Darstellung und zu den Bereinigungseffekten finden sich unter Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Aurubis-Konzerns, Seiten 163–167.

Das operative EBT des Geschäftsjahres 2022/23 in Höhe von 349 Mio. € (Vj. 532 Mio.€) war im Vergleich zum sehr guten Vorjahr positiv beeinflusst durch:

  • » deutlich gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne für Konzentrate,
  • » höhere Erträge aus Raffinierlöhnen für die Verarbeitung von Recyclingmaterialien,
  • » die signifikante Erhöhung der Kupferprämie und
  • » höhere Erlöse durch den Absatz von Gießwalzdraht bei gestiegenen Formataufpreisen.

Gegenläufig wirkten:

  • » die finanziellen Auswirkungen der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen,
  • » ein deutlich niedrigeres Metallergebnis bei rückläufigen Metallpreisen, insbesondere bei Industriemetallen (Kupfer, Zinn, Zink),
  • » deutlich niedrigere Schwefelsäureerlöse aufgrund gesunkener Absatzpreise,
  • » eine niedrigere Nachfrage nach Flachwalzprodukten,
  • » inflationsbedingt gestiegene Kosten im Konzern und
  • » Anlaufkosten für die in Umsetzung befindlichen strategischen Projekte.

Am 28.10.2022 gab es einen Cyberangriff auf die IT-Systeme des Aurubis-Konzerns, woraufhin gezielt zahlreiche Systeme an Aurubis-Standorten präventiv heruntergefahren und vom Internet getrennt wurden. Die Produktion an unseren Hüttenstandorten konnte uneingeschränkt weiterlaufen. Wir konnten den Angriff auf unsere IT-Systeme ohne signifikant negativen Enfluss auf unser Geschäft und mit Unterstützung externer Berater erfolgreich abwehren.

Im Geschäftsjahr 2021/22 wurde der Verkauf von vier Gesellschaften der ehemaligen Aurubis-Flachwalzsparte mit Wirkung zum 29.07.2022 abgeschlossen. In der Ertragslage des Vorjahres sind somit die abgegangenen Konzerngesellschaften nur für zehn Monate enthalten.

Der Aurubis-Konzern hat im Geschäftsjahr 2022/23 Umsatzerlöse in Höhe von 17.064 Mio.€ (Vj. 18.521 Mio.€) erzielt. Diese rückläufige Entwicklung ist im Wesentlichen auf die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunkenen Metallpreise, insbesondere für Industriemetalle, zurückzuführen.

Umsatzerlöse nach Absatzmärkten

in % 2022/23 2021/22
Inland 34 35
Europäische Union 37 36
Übriges Europa 9 8
Sonstige 20 21
Konzern gesamt 100 100

Die Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen im Geschäftsjahr ist in Höhe von 17 Mio. € (Vj. 230 Mio. €) gering ausgeprägt. Unter anderem wurden edelmetallhaltige Zwischenprodukte am Standort Hamburg aufgebaut. Das Vorjahr hingegen war geprägt durch den starken Aufbau von Zwischenund Fertigprodukten an unseren beiden Hüttenstandorten des Segments Custom Smelting & Products, Hamburg und Pirdop.

Der Materialaufwand aus Metalleinkäufen verminderte sich aufgrund der gefallenen Preise für Industriemetalle korrespondierend zu den Umsatzerlösen und Bestandsveränderungen. Die Materialaufwandsquote stieg dabei leicht von 92,7% im Vorjahr auf 92,9% und war u. a. erheblich beeinflusst von den im vorderen Teil dieses Abschnitts dargestellten Auswirkungen der kriminellen Handlungen im Geschäftsjahr. Die im Materialaufwand beinhalteten Brutto-Energiekosten beliefen sich im Berichtszeitraum auf 419 Mio.€ (Vj. 499 Mio. €) und lagen somit aufgrund gesunkener Strompreise deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Die anderen aktivierten Eigenleistungen im Geschäftsjahr beliefen sich auf 45 Mio.€ (Vj. 27 Mio.€) und resultierten im Wesentlichen aus Aktivitäten im Zusammenhang mit dem im Juni 2023 abgeschlossenen turnusmäßigen Wartungsstillstand an unserem bulgarischen Standort in Pirdop sowie aus dem Industriewärmeprojekt am Standort Hamburg.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verminderten sich um 40 Mio. € auf 206 Mio.€ und beinhalten u. a. Erträge aus Kostenerstattungen in Höhe von 50 Mio.€ (Vj. 68 Mio.€), deren Rückgang im Wesentlichen aus gesunkenen Preisen für weiterbelastete Energieträger resultiert. Ebenfalls im Zusammenhang mit niedrigeren Energiekosten erfolgte die gegenüber Vorjahr verminderte Realisierung öffentlicher Zuwendungen in Höhe von 24 Mio.€ (Vj. 46 Mio.€). Darüber hinaus beinhalten die sonstigen betrieblichen Erträge im Geschäftsjahr bilanzierte Versicherungserstattungen in Höhe von 30 Mio.€ im Zusammenhang mit den gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen sowie vereinnahmte Versicherungserstattungen infolge der Flutkatastrophe im Werk Stolberg in Höhe von 23 Mio.€ (Vj. 61 Mio.€). Erhöhend wirkten dagegen Erträge aus der Veräußerung von Emissionszertifikaten in Höhe von 57 Mio.€ (Vj. 26 Mio.€).

Insgesamt betrachtet lag das operative Rohergebnis in Höhe von 1.470 Mio.€ deutlich unter dem Vorjahresniveau (Vj. 1.647 Mio.€). Die negativen finanziellen Auswirkungen der eingangs dargestellten kriminellen Handlungen betreffen das Rohergebnis des Geschäftsjahres in Höhe von -169 Mio. €. Gegenläufig wurden Ansprüche aus Versicherungsleistungen in Höhe von 30 Mio. € für einen Tatbestand eingebucht. Insgesamt ist die Vergleichbarkeit des Rohergebnisses zum Vorjahr somit stark eingeschränkt.

Der Personalaufwand reduzierte sich von 571 Mio.€ im Vorjahr auf 558 Mio.€. Bereinigt um die Aufwendungen für die im Vorjahr letztmalig einbezogenen FRP-Gesellschaften Glossar, Seite 272 ergibt sich indes gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 8 Mio.€. Dieser Anstieg resultiert aus Tarifsteigerungen, dem Mitarbeiteraufbau an den europäischen Produktionsstandorten sowie für die Sicherstellung der Umsetzung der strategischen Projekte. Reduzierend auf den Personalaufwand wirkte dagegen die infolge der verminderten Ertragslage deutlich niedrigere Dotierung von Rückstellungen/kurzfristigen Verbindlichkeiten für erfolgsbezogene Vergütungen.

Umsatzentwicklung nach Produkten

in Mio. €

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen lagen mit 215 Mio. € unter dem Vorjahresniveau (Vj. 220 Mio.€). Enthalten sind außerplanmäßige Wertberichtigungen auf Sachanlagen der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) Aurubis Buffalo in Höhe von 16 Mio. €. Im Vorjahr enthalten waren dagegen Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens (14 Mio. €) sowie auf Sachanlagen (15 Mio.€), jeweils im Segment MMR und im Wesentlichen bezogen auf die ZGE Beerse/Berango. Die planmäßigen Abschreibungen lagen aufgrund der ausgeweiteteten Investitionstätigkeit indes mit 199 Mio.€ über dem Vorjahresniveau (Vj. 192 Mio.€).

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 32 Mio.€ auf nunmehr insgesamt 355 Mio.€ (Vj. 323 Mio.€) resultiert aus deutlich höheren Kosten der Verwaltung, zu nennen sind hier im Wesentlichen Aufwendungen für Beratung, Versicherungen sowie Reisekosten. Somit belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Glossar, Seite 275 auf insgesamt 342 Mio.€ (Vj. 533 Mio.€).

Das Finanzergebnis lag mit 7 Mio.€ deutlich über dem Vorjahresniveau (Vj. -1 Mio.€). Neben im Vergleich zum Vorjahr höheren Zinserträgen aus Forderungen gegenüber Kunden war das Geschäftsjahr insbesondere geprägt durch ein hohes Ergebnis aus der At Equity bilanzierten Beteiligung an der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG in Höhe von 24 Mio.€ (Vj. 10 Mio. €).

Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein deutlich reduziertes operatives Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) in Höhe von 349 Mio. € (Vj. 532 Mio.€).

Unter Berücksichtigung von Ertragsteuern verblieb ein operatives Konzernergebnis in Höhe von 268 Mio.€ (Vj. 433 Mio.€). Das operative Ergebnis je Aktie lag bei 6,13 € (Vj. 9,91 €).

Das IFRS-EBT in Höhe von 165 Mio.€ (Vj. 935 Mio.€) hat das Vorjahresniveau deutlich unterschritten. Die Veränderung des IFRS-Rohergebnisses ist, neben den bereits in der Erläuterung zur operativen Ertragslage beschriebenen Ergebniseffekten, auch durch die Metall- und Energiepreisentwicklung begründet. Zum einen führt die Anwendung der nach IAS 2 vorgeschriebenen Durchschnittsmethode zu Metallpreisbewertungen, die nah an den Marktpreisen liegen. Metallpreisvolatilitäten haben daher direkte Auswirkungen auf Bestandsveränderungen/Materialaufwendungen und damit auf das IFRS-Rohergebnis. Zum anderen unterliegen die Bewertungen der energiebezogenen Derivategeschäfte ebenfalls marktpreisbedingten Schwankungen. Das IFRS-Rohergebnis beinhaltet im Geschäftsjahr 2022/23 Bewertungseffekte im Vorratsvermögen in Höhe von -19 Mio.€ (Vj. 249 Mio.€). Im Geschäftsjahr bedeutender waren insbesondere die negativen stichtagsbedingten Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften nach IFRS in Höhe von -169 Mio.€ (Vj. 142 Mio.€).

Wie im vorderen Teil dieses Abschnitts ergänzend dargestellt, beeinflussen die kriminellen Handlungen gegen Aurubis die IFRS-Ertragslage in erheblichem Umfang. Insofern ist die Vergleichbarkeit zum Vorjahr eingeschränkt.

Die Abbildung der oben beschriebenen Volatilitäten ist nicht Cashflow-relevant und spiegelt auch nicht die operative Performance von Aurubis wider.

Das IFRS-Konzernergebnis lag bei 141 Mio.€ (Vj. 715 Mio.€). Dies entspricht einem IFRS-Ergebnis je Aktie in Höhe von 3,23 € (Vj. 16,37 €).

VERMÖGENSLAGE

Die Tabelle Überleitung der Konzernbilanz, Seite 151 gibt die Ermittlung der operativen Bilanz zum 30.09.2023 und zum 30.09.2022 wieder.

Die operative Bilanzsumme verminderte sich leicht von 5.926 Mio. € zum 30.09.2022 auf 5.859 Mio.€ zum 30.09.2023.

Maßgeblich für die Bilanz des Geschäftsjahres ist der deutliche Anstieg des Anlagevermögens um 407 Mio.€ auf 2.442 Mio.€ zum 30.09.2023 infolge der konzernweit hohen Investitionstätigkeit. Enthalten sind u. a. die im Geschäftsjahr in den Bau der Recyclinganlage Richmond geflossenen Investitionsmittel in Höhe von insgesamt 213 Mio.€.

Demgegenüber steht ein Rückgang des Net Working Capital sowie des Bestands an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten um -212 Mio.€ auf 494 Mio.€.

Im Vergleich zum 30.09.2022 erfolgte der Vorratsabbau insbesondere bei Rohmaterialien, u. a. aufgrund längerer Transitzeiten infolge des Niedrigwassers im Panamakanal. Auch Kupferfertigprodukte (Kathoden, Draht und Strangguss) wurden zum Stichtag abgebaut.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bauten sich ebenfalls bei erhöhtem Factoring ab. Zum Ende des Geschäftsjahres betrug deren Gesamtsaldo 563 Mio.€ (Vj. 623 Mio. €).

Auf der Passivseite verminderten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten um insgesamt 181 Mio.€ von 2.108 Mio.€ auf 1.927 Mio. €. Der Rückgang der Verbindlichkeiten resultierte aus einem Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (17 Mio.€), der Finanzverbindlichkeiten (60 Mio.€) sowie aus Bewertungseffekten bei Metall- und Devisentermingeschäften (62 Mio.€) und Margin Calls (28 Mio. €).

Das operative Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 117 Mio. € von 3.202 Mio.€ zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf 3.319 Mio.€ zum 30.09.2023. Der Anstieg beruht auf einem operativen Konzern-Gesamtergebnis in Höhe von 196 Mio.€. Gegenläufig wirkte die Dividendenzahlung in Höhe von 79 Mio. €.

Die Finanzverbindlichkeiten lagen mit 262 Mio.€ zum 30.09.2023 deutlich unter dem Niveau zum Ende des letzten Geschäftsjahres (327 Mio.€). Im Juni 2023 wurde ein Schuldscheindarlehen mit einer Laufzeit von drei Jahren und einer Gesamtsumme von 79,5 Mio. € planmäßig zurückgezahlt.

Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten dar.

Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten

in Mio. € 30.09.2023 30.09.2022
Langfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
167 167
Langfristige Verbindlichkeiten
aus Leasing 37 42
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 204 209
Kurzfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten 46 106
Kurzfristige Verbindlichkeiten
aus Leasing 12 12
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 58 118
Finanzverbindlichkeiten 262 327

Insgesamt lag die operative Eigenkapitalquote (Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) somit bei 56,6% gegenüber 54,0% zum Ende des letzten Geschäftsjahres.

Die IFRS-Bilanzsumme verminderte sich von 7.447 Mio.€ zum 30.09.2022 auf 7.259 Mio.€ zum 30.09.2023. Maßgeblich für den im Vergleich zur operativen Bilanz deutlicher ausgeprägten Rückgang der Bilanzsumme waren negative Bewertungseffekte aus energiebezogenen Derivategeschäften sowie ein Abbau der Vorratsbestände um insgesamt -154 Mio.€ von 3.553 Mio.€ zum 30.09.2022 auf 3.399 Mio.€ zum 30.09.2023. Das IFRS-Eigenkapital des Konzerns reduzierte sich um -13 Mio.€ von 4.258 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf 4.245 Mio. € zum 30.09.2023 infolge des niedrigen Konzerngesamtergebnisses in Höhe von 65 Mio.€ abzüglich der gezahlten Dividenden. Insgesamt lag die IFRS-Eigenkapitalquote am 30.09.2023 bei 58,5% gegenüber 57,2% zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres.

IFRS-Bilanzstruktur des Konzerns

in % 30.09.2023 30.09.2022
Anlagevermögen 34 28
Vorräte 47 48
Forderungen etc. 12 15
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
7 9
Aktiva 100 100
Eigenkapital 58 57
Rückstellungen 11 11
Verbindlichkeiten 31 32
Passiva 100 100

Überleitung der Konzernbilanz

30.09.2023 30.09.2022
IFRS Bereinigungs
effekte
operativ IFRS Bereinigungs
effekte
operativ
in Mio. €
AKTIVA
Anlagevermögen 2.470 -28 2.442 2.069 -34 2.035
Latente Steuern 18 1 19 18 1 19
Langfristige Forderungen und
sonstige Vermögenswerte
40 -1 39 172 -114 58
Vorräte 3.399 -1.338 2.061 3.553 -1.351 2.202
Kurzfristige Forderungen und
sonstige Vermögenswerte
838 -34 804 929 -23 906
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 494 0 494 706 0 706
Summe Aktiva 7.259 -1.400 5.859 7.447 -1.521 5.926
PASSIVA
Eigenkapital 4.245 -926 3.319 4.258 -1.056 3.202
Latente Steuern 544 -374 170 638 -431 207
Langfristige Rückstellungen 169 0 169 121 0 121
Langfristige Verbindlichkeiten 309 -98 211 225 -5 220
Kurzfristige Rückstellungen 63 0 63 68 0 68
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1.929 -2 1.927 2.137 -29 2.108
Summe Passiva 7.259 -1.400 5.859 7.447 -1.521 5.926

Erläuterungen zur Darstellung und zu den Bereinigungseffekten finden sich unter Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Aurubis-Konzerns, Seiten 163–167.

KAPITALRENDITE (OPERATIV)

Der Return on Capital Employed (ROCE) stellt die Verzinsung des im operativen Geschäft oder für eine Investition eingesetzten Kapitals dar. Er wird unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten vier Quartale ermittelt.

Der operative ROCE erreichte zum Ende des Berichtsjahres einen Wert von 11,3% gegenüber 19,0% in der Vergleichsperiode und unterschreitet somit infolge der negativen finanziellen Auswirkungen der kriminellen Handlungen sowie der gesteigerten Investitionstätigkeit im Konzern unsere Zielgröße von 15%.

Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) (operativ)

in Mio. € 30.09.2023 30.09.2022
Anlagevermögen ohne Finanzanlagen 2.422 2.019
Vorräte 2.061 2.202
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
563 623
Sonstige Forderungen und
Vermögensgegenstände
300 361
– Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
-1.566 -1.583
– Rückstellungen und
sonstige Verbindlichkeiten
-597 -755
Eingesetztes Kapital
(Capital Employed) zum Stichtag
3.182 2.866
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 349 532
Finanzergebnis -7 1
Ergebnis vor Ertragsteuern
und Zinsen (EBIT)
342 533
Beteiligungsergebnis At Equity 19 10
Ergebnis vor Ertragsteuern und
Zinsen (EBIT) – inkl.
At-Equity-Ergebnis
361 543
Rendite auf das eingesetzte Kapital
(operativer ROCE)
11,3% 19,0%

FINANZLAGE DES AURUBIS-KONZERNS

Die Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist durch das Zusammenspiel des Konzern-Cashflows mit den kurz- und langfristigen Fremdfinanzierungen und den verfügbaren Kreditlinien unserer Banken gewährleistet. Durch vorhandene Kreditmittel und Kreditlinien können Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung jederzeit überbrückt werden. Diese Schwankungen resultieren insbesondere aus dem operativen Geschäft und dienen im Wesentlichen der Finanzierung des Net Working Capital.

Die Entwicklung der Liquiditätsposition des Aurubis-Konzerns verfolgen wir zeitnah und regelmäßig. Die Steuerung und die Kontrolle erfolgen anhand definierter Kennzahlen.

Die wesentliche Kennzahl für die Steuerung der Verschuldung bildet die Schuldendeckung, die die Netto-Finanzposition (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, vermindert um Finanzverbindlichkeiten) ins Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen (EBITDA Glossar, Seite 275) setzt und darstellt, wie viele Perioden für eine Tilgung der bestehenden Finanzverbindlichkeiten aus den Erträgen des Unternehmens bei unveränderter Ertragslage benötigt würden.

Die Kennzahl Zinsdeckung gibt Auskunft über die Abdeckung des Zinsergebnisses durch das EBITDA. Langfristig soll eine ausgewogene Verschuldungsstruktur erreicht werden. Hierbei erachten wir eine Schuldendeckung von <3 und eine Zinsdeckung von >5 als ausgewogen.

Finanzkennzahlen des Konzerns (operativ)

30.09.2023 30.09.2022
Schuldendeckung =
Netto-­Finanzposition1/EBITDA
-0,4 -0,5
Zinsdeckung = EBITDA/Zinsergebnis 45,4 75,7

1 (-) Guthaben/(+) Verschuldung

Weitere Steuerungsmaßnahmen im Rahmen der Liquiditätsrisiken werden im Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt Seiten 168–177.

LIQUIDITÄTS- UND FINANZIERUNGSANALYSE

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zahlungsströme im Konzern. Sie macht deutlich, wodurch Zahlungsmittel generiert wurden und wofür sie verwendet worden sind.

Trotz der schwächeren Ertragslage im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Netto-Cashflow Glossar, Seite 275 durch die Reduzierung des Net Working Capital deutlich verbessert werden. Der Netto-Cashflow zum 30.09.2023 betrug 573 Mio. € (Vj. 295 Mio. €). Der im Vorjahresvergleich nahezu verdreifachte Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit konnte somit im Wesentlichen aus dem operativen Geschäft finanziert werden.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 610 Mio. € (Vj. 208 Mio.€) und beinhaltet v. a. Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 601 Mio.€ (Vj. 334 Mio.€). Die hohe Investitionstätigkeit erstreckte sich über den gesamten Konzern. In den Bau der Recyclinganlage Aurubis Richmond (USA) flossen im gesamten Geschäftsjahr insgesamt Investitionsmittel in Höhe von 213 Mio.€ (Vj. 26 Mio.€). In den europäischen Standorten erfolgten u. a. Investitionen in das Industriewärmeprojekt am Standort Hamburg (44 Mio.€) sowie im Zusammenhang mit dem geplanten Wartungsstillstand am Standort Pirdop (43 Mio.€).

Unter Berücksichtigung von Zinsauszahlungen in Höhe von insgesamt 22 Mio.€ und der Dividendenzahlung in Höhe von 79 Mio. € ergibt sich ein Free Cashflow Glossar, Seite 275 in Höhe von -138 Mio.€ (Vj. 3 Mio.€).

in Mio. € 12 Monate
2022/23
12 Monate
2021/221
Mittelzufluss aus betrieblicher
Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 573 295
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -610 -208
Zinsauszahlung -22 -15
Dividendenzahlung -79 -70
Free Cashflow -138 3
Ein- und Auszahlungen aus
Finanzverbindlichkeiten -74 -262
Veränderung der Zahlungsmittel -212 -260
Zahlungsmittel zum Stichtag 494 706

1 Vorjahreswerte angepasst.

Zum 30.09.2023 standen dem Konzern Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 494 Mio.€ (Vj. 706 Mio. €) zur Verfügung. Die Netto-Finanzposition zum 30.09.2023 betrug 232 Mio.€ (Vj. 379 Mio.€).

Netto-Finanzposition im Konzern

in Mio. € 30.09.2023 30.09.2022
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
494 706
Finanzverbindlichkeiten 262 327
Netto-Finanzposition 232 379

Neben den liquiden Mitteln verfügt der Aurubis-Konzern über ungenutzte Kreditlinien und besitzt damit ausreichende Liquiditätsreserven. Parallel dazu setzt der Konzern auch den regresslosen Verkauf von Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen als außerbilanzielles Finanzierungsinstrument ein.

Geschäftsentwicklung in den Segmenten

Seit dem Geschäftsjahr 2021/22 bilden die beiden Segmente Multimetal Recycling und Custom Smelting & Products das organisatorische Grundgerüst, auf dessen Basis auch die Segmentberichterstattung nach IFRS 8 erfolgt Grundlagen des Konzerns, Seite 124.

SEGMENT MULTIMETAL RECYCLING

Kennzahlen

in Mio. € 2022/23
operativ
2021/22
operativ1
Gesamtumsätze 5.435 5.960
Operatives EBITDA 232 287
Abschreibungen -55 -81
Operatives EBIT 177 206
Operatives EBT 174 205
Investitionen 333 114
Operativer ROCE 15,4% 25,7%
Capital Employed 1.120 804
Mitarbeiterzahl (Durchschnitt) 1.731 1.660

1 Vorjahreswerte angepasst – Verschiebungseffekte zwischen den Segmenten.

Das Segment Multimetal Recycling (MMR) fasst die Recyclingaktivitäten im Konzern und damit die Verarbeitung von Altkupfer, organischen und anorganischen metallhaltigen Recyclingrohstoffen sowie industriellen Rückständen zusammen. Zum Segment zählen die Standorte Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie Berango (Spanien). Die aktuell im Bau befindliche Sekundärhütte Aurubis Richmond, Georgia, in den USA gehört ebenfalls zu diesem Segment.

GESCHÄFTSVERLAUF UND ERGEBNISENTWICKLUNG

Die wesentlichen Ergebnistreiber des Segments MMR sind Raffinierlöhne für Recyclingmaterialien (RCs), die als Abschläge vom Metalleinkaufspreis für die Umwandlung der unterschiedlichen Recyclingmaterialien in das Börsenprodukt Kupferkathode und andere Metalle verhandelt werden. Weitere Ergebnisbestandteile des Segments sind zudem die Aurubis-Kupferprämie und das Metallmehrausbringen. Teile dieses Metallmehrausbringens sichern wir gegen Metallpreisschwankungen ab.

Das Segment MMR erzielte im Berichtszeitraum Gesamtumsatzerlöse in Höhe von 5.435 Mio. € (Vj. 5.960 Mio. €). Diese rückläufige Entwicklung ist im Wesentlichen auf die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunkenen Metallpreise, insbesondere für Industriemetalle, zurückzuführen.

Höhere spezifische Raffinierlöhne für Altkupfer und sonstige Recyclingmaterialien wirkten positiv auf das operative Ergebnis. Ferner wirkte ein gestiegener Durchsatz an Blisterkupfer und Elektronikschrotten sowie der Rückgang von Energiekosten positiv auf das Ergebnis des Segments MMR.

Gegenläufig wirkten im Vergleich zum Vorjahr ein einsatzmaterialbedingt niedriges Metallergebnis bei rückläufigen Metallpreisen, insbesondere bei den Industriemetallen Kupfer, Zinn und Zink, inflationsbedingt gestiegene Kosten sowie Anlaufkosten für die in Umsetzung befindlichen strategischen Projekte.

Insgesamt lag das operative EBT des Segments MMR im Berichtsjahr bei 174 Mio. € und damit unter dem Vorjahresniveau (205 Mio. €). Der operative ROCE des Segments lag bei 15,4% (Vj. 25,7%). Im ROCE des Vorjahres wirkte noch eine bessere Ertragslage. Ferner stieg das Capital Employed u. a. aufgrund der hohen Wachstumsinvestitionen insbesondere in Aurubis Richmond, USA, an.

ROHSTOFFMÄRKTE

Raffinierlöhne für Altkupfer und sonstige Recyclingmaterialien leicht über Vorjahresniveau

Bei den Recyclingrohstoffen entwickelte sich der für Aurubis im Wesentlichen relevante europäische Markt im Geschäftsjahr 2022/23 weitestgehend stabil. Trotz volatiler Metallpreise im Berichtszeitraum gab es ein stabiles Mengenangebot an Altkupfer in Europa. Einzelne Materialgruppen, wie Schredder-Materialien, waren am Markt über Teile des Geschäftsjahres nur in geringerem Umfang verfügbar, aufgrund der geringeren Produktion von Neufahrzeugen und entsprechend reduzierten Verschrottung von Altfahrzeugen. Ferner wies China im Berichtszeitraum eine gegenüber dem Vorjahr erhöhte Aktivität bei den Importen von Recyclingmaterialien aus, die phasenweise zu einem reduzierten Angebot in Europa führte. Die Verarbeitungsentgelte für Altkupfer bewegten sich im Geschäftsjahr 2022/23 volatil auf hohem und gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhtem Niveau. Für komplexe

Recyclingmaterialien wie Elektronikschrotte und industrielle Rückstände herrschte im Berichtszeitraum, mit Ausnahme einzelner Recyclingmaterialien, ein ebenfalls stabiles Mengenangebot. Die Verarbeitungsentgelte für komplexe Recyclingmaterialien verblieben entsprechend auch im Geschäftsjahr 2022/23 auf einem hohen Niveau.

PRODUKTION

Alt-/Blisterkupfereinsatz im Konzern leicht unter Vorjahresniveau

Im Berichtsjahr profitierten unsere Produktionsstandorte von einem stabilen Angebot an Altkupfer, Blisterkupfer und sonstigen Recyclingmaterialien. In Summe lag der konzernweite Einsatz von Alt- und Blisterkupfer im Geschäftsjahr 2022/23 mit 515.000 t leicht unterhalb des Niveaus des Vorjahres (Vj. 541.000 t). Auf das Segment MMR entfielen 322.000 t (Vj. 322.000 t) und auf das Segment CSP 193.000 t (Vj. 219.000 t).

Alt- und Blisterkupfereinsatz im Konzern

in Tsd. t

Der Einsatz sonstiger Recyclingmaterialien wie Industrierückstände, Schlämme, Schreddermaterialien oder Elektro- und Elektronikschrotte im Konzern erhöhte sich im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr auf 565.000 t (Vj. 524.000 t). Auf das Segment MMR entfielen 527.000 t (Vj. 492.000 t) und auf das Segment CSP 38.000 t (Vj. 32.000 t).

Einsatz sonstiger Recyclingmaterialien im Konzern in Tsd. t

Kathodenproduktion auf hohem Niveau

Die Kupferkathodenproduktion im Segment MMR lag 2022/23 mit 506.000 t leicht unter dem Vorjahresniveau (Vj. 513.000 t). Die Kathodenproduktion an unserem Standort in Lünen läuft im Zuge der andauernden Sanierung und Kapazitätserweiterung der Elektrolyse bis zur geplanten Inbetriebnahme im ersten Halbjahr 2024 weiter auf reduziertem Niveau.

Die internationalen Kathodenmärkte verzeichneten im Geschäftsjahr 2022/23 eine volatile Entwicklung. Die Notierungen der Kathodenprämien in Shanghai entwickelten sich wie im Vorjahr sehr volatil. Bis zur Mitte des Geschäftsjahres reduzierten sich die Prämien von den rund 130 US\$/t zu Beginn des Berichtszeitraums deutlich und stiegen zum Ende des Geschäftsjahres wieder bis auf rund 80 US\$/t an. Die Kathodenprämien in Europa verblieben über weite Teile des Geschäftsjahres im dreistelligen US\$/t-Bereich und bewegten sich zum Ende des Berichtszeitraums auch aufgrund reduzierter europäischer Elektrolysekapazitäten im Bereich zwischen 100 und 130 US\$/t. Die Aurubis-Kupferprämie lag mit 228 US\$/t für das Kalenderjahr 2023 aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach raffiniertem Kupfer und gestiegenen Kosten deutlich über der Kupferprämie des Vorjahres (123 US\$/t).

Kathodenproduktion im Konzern

Kathodenproduktion im Konzern nach Standorten

in Tsd. t

INVESTITIONEN

Im Segment MMR wurden Investitionen in Höhe von 333 Mio. € (Vj. 114 Mio. €) getätigt. Der Anstieg resultierte aus den Wachstumsinvestitionen in das neue Recyclingwerk Aurubis Richmond, USA, die neue Bleed-Treatment-Anlage (BOB) in Olen, Belgien, das Projekt ASPA in Beerse, Belgien, sowie die fortlaufende Sanierung der Elektrolyse in Lünen, Deutschland.

SEGMENT CUSTOM SMELTING & PRODUCTS Kennzahlen

in Mio. € 2022/23
operativ
2021/22
operativ1
Gesamtumsätze 17.320 18.570
Operatives EBITDA 397 524
Abschreibungen -156 -136
Operatives EBIT 241 388
Operatives EBT 253 390
Investitionen 291 248
Operativer ROCE 13,0% 18,7%
Capital Employed 2.038 2.128
Mitarbeiterzahl (Durchschnitt) 4.938 5.080

1 Vorjahreswerte angepasst – Verschiebungseffekte zwischen den Segmenten.

Das Segment Custom Smelting & Products (CSP) umfasst die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von Kupferkonzentraten sowie zur Herstellung und Vermarktung von Standard- und Spezialprodukten wie Kathoden, Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Bandprodukten, Schwefelsäure und Eisensilikat. Das Segment CSP ist auch für die Produktion von Edelmetallen verantwortlich. An den Standorten Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) werden Kupferkathoden hergestellt, die zusammen mit den im Segment MMR produzierten Kathoden an den Standorten Hamburg (Deutschland), Olen (Belgien), Emmerich (Deutschland) und Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. In den Werken in Buffalo (USA), Stolberg (Deutschland) und Pori (Finnland) werden Flachwalzprodukte und Spezialdrahtprodukte produziert.

GESCHÄFTSVERLAUF UND ERGEBNISENTWICKLUNG

Die wesentlichen Ergebnistreiber des Segments CSP sind die Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate, die Raffinierlöhne für Recyclingmaterialien, die Metallpreise, die Aurubis-Kupferprämie und Formataufpreise für Kupferprodukte sowie Verkaufserlöse für Schwefelsäure. Zudem entsteht durch effizientes Metallmehrausbringen in unseren Anlagen ein Ergebniseffekt. Teile des Metallmehrausbringens sichern wir gegen Metallpreisschwankungen ab.

Das Segment CSP erzielte im Berichtszeitraum Gesamtumsatzerlöse in Höhe von 17.320 Mio. € (Vj. 18.570 Mio. €). Diese rückläufige Entwicklung ist im Wesentlichen auf die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunkenen Metallpreise, insbesondere für Industriemetalle, zurückzuführen. Gegenläufig wirkte die weiterhin hohe Nachfrage nach Gießwalzdraht. Über weite Teile des Geschäftsjahres kompensierte eine hohe Nachfrage aus dem Energie- und Infrastruktursektor die reduzierte Nachfrage aus der Bau- und Automobilindustrie. Der Absatz von Strangguss- und Flachwalzprodukten zeigte sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund der schwächeren Nachfrage der Bau- und Automobilindustrie deutlich reduziert.

Das Segment CSP erzielte im Berichtsjahr ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 253 Mio. € (Vj. 390 Mio. €). Insbesondere wirkten die finanziellen Auswirkungen der Metallfehlbestände als Folge der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen im Berichtszeitraum negativ auf das operative EBT des Segments CSP. Ausführliche Erläuterungen hierzu finden Sie im Kapitel Wirtschaftlichen Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141.

Ferner wurde das operative EBT im Vergleich zum Vorjahr positiv beeinflusst durch deutlich gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne für Konzentrate, höhere Einnahmen durch die Aurubis-Kupferprämie, höhere Erlöse durch den Absatz von Gießwalzdraht bei gestiegenen Formataufpreisen sowie leicht gestiegene Raffinierlöhne für die Verarbeitung von Recyclingmaterialien aufgrund eines erhöhten Durchsatzes.

Negativ auf das operative EBT wirkten im Vergleich zum Vorjahr ein deutlich gesunkenes Metallergebnis bei rückläufigen Metallpreisen, deutlich niedrigere Erlöse aus dem Verkauf von Schwefelsäure aufgrund gesunkener Absatzpreise und eine geringere Nachfrage nach Flachwalzprodukten.

Auch der operative ROCE des Segments hat sich entsprechend der verminderten Ertragslage mit 13,0% gegenüber dem Vorjahr (18,7%) bei leicht geringerem Capital Employed, reduziert.

ROHSTOFFMÄRKTE

Marktbedingt höhere Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate

Der internationale Markt für Kupferkonzentrate befindet sich weiter im Wachstum und war im Berichtszeitraum von einer gegenüber dem Vorjahr verbesserten Minenproduktion und somit einem höheren Angebot an Kupferkonzentraten gekennzeichnet. Die Quote der Minenproduktionsausfälle weltweit, bedingt durch Witterung, langsames Hochfahren der Produktionsaktivitäten, Streiks oder anderweitige Gründe, blieb nach Einschätzung des Research-Unternehmens Wood Mackenzie unter dem Vorjahresniveau. Unterstützt wurde das Angebot durch die Wiederaufnahme der Produktion und Erweiterungen in bestehenden Minen sowie den Start neuer Minenprojekte insbesondere in Peru oder Chile. Die weltweite Hüttenindustrie befand sich im Berichtszeitraum, wie auch die Minenindustrie, weiter im Kapazitätswachstum, insbesondere im asiatischen Raum.

Während des Geschäftsjahres gab es erneut geplante und ungeplante Wartungsarbeiten und Stillstände der Hüttenindustrie. Ferner hatten niedrige Schwefelsäurepreise einen hemmenden Einfluss auf die Produktionsaktivitäten einiger asiatischer Hütten, die ihre Einkäufe am internationalen Konzentratmarkt reduzierten, um ihre Säurelagerkapazitäten nicht zu überschreiten. Dies hatte einen stützenden Effekt auf die Schmelz- und Raffinierlöhne für Konzentrate.

Der Benchmark für Jahresverträge für die Schmelz- und Raffinierlöhne (TC/RCs) zur Verarbeitung von Standard-Kupferkonzentraten lag im Kalenderjahr 2023 bei 88,0 US\$/t bzw. 8,8 cts/lb. Im 1. Quartal des Geschäftsjahres lagen die Spotpreise auf dem Benchmarkniveau, während sie im 2. Quartal des Geschäftsjahres leicht unterhalb des Benchmarks bei rund 78 US\$/t lagen. Mit der Ausweitung des Kupferkonzentratangebots in der 2. Hälfte 2022/23 stiegen die Schmelz- und Raffinierlöhne und lagen zum Ende des Geschäftsjahres mit rund 93 US\$/t leicht oberhalb des Benchmarks für 2023.

Aurubis verfügt über ein diversifiziertes Minen-Lieferantenportfolio mit langfristigen Lieferverträgen. Somit konnten wir durch ein aktives Rohstoffmanagement die kontinuierliche Versorgung unserer Produktionsanlagen über das gesamte Geschäftsjahr sicherstellen und waren nur in geringem Maße am Spotmarkt aktiv.

Bezüglich der Entwicklungen der Raffinierlöhne für Recyclingmaterialien sowie der internationalen Kathodenmärkte verweisen wir auf unsere Erläuterungen zum Segment MMR.

PRODUKTION

Konzentratdurchsatz unter dem Vorjahresniveau

Unsere Hüttenstandorte produzierten im Geschäftsjahr weitestgehend konstant. Aufgrund des geplanten Wartungsstillstands am Standort in Pirdop, der größeren unserer Primärhütten, reduzierte sich der Konzentratdurchsatz gegenüber dem Vorjahr. Der turnusmäßige Wartungsstillstand mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Mio.€ wurde im geplanten Zeit- und Budgetrahmen abgeschlossen. In Summe verringerte sich der Konzentratdurchsatz im Geschäftsjahr 2022/23 um rund 5% auf 2.319.000 t (Vj. 2.429.000 t). Auch im Vorjahr wirkten sich Stillstände auf den Durchsatz aus.

Alt-/Blisterkupfereinsatz unter Vorjahresniveau

Der Einsatz von Alt-/Blisterkupfer lag im Segment CSP im Berichtszeitraum, u. a. einhergehend mit dem reduzierten Konzentratdurchsatz, mit 193.000 t deutlich unter dem Vorjahresniveau (Vj. 219.000 t).

Kathodenproduktion auf gutem Niveau

Die Kupferkathodenproduktion im Segment CSP lag 2022/23 mit 603.000 t bei guter Auslastung der Elektrolysen und konstanter Produktion leicht über dem Vorjahresniveau (Vj. 598.000 t).

Metallverkaufsmengen

Die Verkaufsmengen der von Aurubis produzierten Metalle im Geschäftsjahr 2022/23 zeigt die folgende Tabelle:

Verkaufsmengen anderer Metalle

2022/23 2021/22
Gold t 49 47
Silber t 921 911
Blei t 38.088 44.016
Nickel t 3.488 3.863
Zinn t 7.858 9.340
Zink t 13.791 13.917
Nebenmetalle t 875 867
Platingruppe (PGM) kg 9.858 9.514

Das Ausbringen unserer Metalle ist abhängig von den Inhalten der verarbeiteten Kupferkonzentrate sowie diverser Recyclingmaterialien. Niedrigere Konzentrat- und Recyclingdurchsätze sowie die Performance einzelner Produktionsaggregate wirken sich somit auch auf die Ausbringungsmengen der verschiedenen Metalle aus. Ein Teil der Metalle wird als Zwischenprodukte veräußert.

Gießwalzdrahtproduktion nachfragebedingt weiterhin auf hohem Niveau

Gießwalzdraht wird als Vorprodukt zur Weiterverarbeitung bevorzugt in der Kabel- und Drahtindustrie sowie für spezielle Halberzeugnisse eingesetzt. Die Nachfrage nach Gießwalzdraht zeigte sich im Geschäftsjahr 2022/23 auf erneut hohem Niveau. Die sehr hohe Nachfrage des Vorjahres setzte sich in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 fort. Im 4. Quartal 2022/23 reduzierte sich die Nachfrage leicht. Die Nachfrage aus dem Energie- und Infrastruktursektor war über das gesamte Geschäftsjahr gut, während die Nachfrage aus dem Bausektor deutlich reduziert war.

Strangguss mit deutlichem Produktionsrückgang gegenüber Vorjahr

Im Bereich hochreiner Stranggussformate zeigte sich die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert. Die Nachfrage lag zum Ende des Berichtszeitraums rund 18% unter dem Vorjahresniveau, im Wesentlichen aufgrund der reduzierten Nachfrage aus dem Bausektor und der Automobilindustrie.

Stranggussproduktion

in Tsd. t

Schwefelsäureproduktion durch reduzierten Konzentratdurchsatz unter Vorjahresniveau

Die Schwefelsäureproduktion lag analog zum gesunkenen Konzentratdurchsatz mit 2.158.000 t rund 6% unter dem Vorjahresniveau (2.296.000 t). Der globale Markt für Schwefelsäure war im Geschäftsjahr 2022/23 von einer rückläufigen Nachfrage bei sich reduzierendem Preisniveau gekennzeichnet. Weiterhin hohe Energie- und Inputkosten für die in Europa ansässige chemische und Düngemittelindustrie führten zu einer Reduktion der

europäischen Nachfrage nach Schwefelsäure. Das europäische Angebot der Hüttenindustrie, z.B. der Kupfer- oder Zinkhütten, und der Schwefelbrennerindustrie führte zu einem verbesserten Angebot an Schwefelsäure. Auch an den globalen Märkten für Schwefelsäure zeichnete sich über weite Teile des Geschäftsjahres ein ähnliches Bild wie in Europa ab. Entsprechend dem verbesserten globalen Angebot an Schwefelsäure über weite Teile des Geschäftsjahres normalisierten sich die globalen Preisniveaus und lagen somit unterhalb des sehr hohen Niveaus des vergangenen Geschäftsjahres. Aurubis ist aufgrund seiner Kunden- und Vertragsstruktur den Entwicklungen am Spotmarkt nicht in vollem Umfang und mit zeitlichem Verzug ausgesetzt.

Flachwalzproduktion mit deutlichem Produktionsrückgang gegenüber Vorjahr

Der Markt für Flachwalzprodukte war im Berichtszeitraum von einem deutlichen Nachfragerückgang geprägt. Entsprechend reduzierte sich die Produktion von Flachwalzprodukten und Spezialdrähten auf 133.000 t (Vj. 176.000 t). Im Vorjahr waren noch die Produktionsvolumina der mit Wirkung zum 29.07.2022 verkauften Standorte der ehemaligen Flachwalzsparte enthalten.

Flachwalzprodukte und Spezialdrahtproduktion

INVESTITIONEN

Im Segment CSP wurden Investitionen in Höhe von 291 Mio. € (Vj. 248 Mio. €) im Geschäftsjahr 2022/23 getätigt. Die Investitionen waren im Wesentlichen für den Wartungsstillstand in Pirdop, die Industriewärme Stufe 2 in Hamburg, den Bau des Projekts Complex Recycling Hamburg (CRH), vorbereitende Maßnahmen für den Wartungsstillstand in Hamburg sowie den weiteren Ausbau der PV-Kapazität in Pirdop.

Gesamtbewertung des Geschäfts- jahres 2022/23 des Aurubis-Konzerns durch den Vorstand

Der Aurubis-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr viele strategische Projekte weiter umgesetzt. Gleichzeitig musste der Konzern im Geschäftsjahr 2022/23 diverse Ausnahmesituationen bewältigen: Einen Cyber-Angriff auf unsere IT-Systeme im Herbst 2022, einen schweren Arbeitsunfall im Werk Hamburg im Mai 2023, bei dem drei Mitarbeiter verstarben, sowie gegen Aurubis gerichtete kriminelle Handlungen, die zu einem Fehlbestand an Metallen führten. Trotz dieser schweren Rückschläge werden der Erfolg von Aurubis und die weiterhin konsequente Umsetzung der Strategie durch viele hochmotivierte und loyale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleistet. Weitere Erfolgsbausteine sind die gute Marktpositionierung mit den Produkten und Metallen sowie das grundsolide Geschäftsmodell mit verschiedenen, teilweise komplementären Ergebnistreibern.

Nach den mit der Pressemitteilung vom 15.06.2023 öffentlich bekannt gegebenen gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen hat Aurubis die bis zu diesem Zeitpunkt bereits erfolgte Erarbeitung von Verbesserungen der Prozess- und Werkssicherheit in ein Projekt zur Förderung der Prozess- und Werkssicherheit überführt sowie renommierte externe Berater zur Unterstützung bei der Aufklärung der Ereignisse hinzugezogen, welche insbesondere die Aufgabe übernommen haben, den Sachverhalt der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen aufzuklären, der Gesellschaft über den Untersuchungsfortgang zu berichten und spezifische Handlungsempfehlungen für Weiterentwicklungsmaßnahmen auszusprechen. Diese Projektgruppe arbeitet mit dem Ziel, zukünftige Schäden zu vermeiden, Schäden zu minimieren, das Vertrauen der Aurubis-Stakeholder zurückzugewinnen und dauerhafte Verbesserungen in der Prozess- und Werkssicherheit zu verankern. Das schließt die Prüfung und Durchsetzung von eventuellen Regressansprüchen sowie die Inanspruchnahme von bestehenden Versicherungen ausdrücklich mit ein.

Wir gehen davon aus, dass die aktuelle Projektphase, die sich im Wesentlichen auf die forensische Aufarbeitung der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen konzentriert, bis voraussichtlich Ende Dezember 2023 abgeschlossen wird. Das Projekt zur Verbesserung der Prozess- und Werkssicherheit wird in dem vorangegangenen Abschnitt Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141 erläutert.

Der Aurubis-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2022/23 ein operatives EBT von 349 Mio.€ (Vj. 532 Mio. €). Der erhebliche Ergebnisrückgang ist im Wesentlichen auf die finanziellen Auswirkungen des Fehlbestands an Metallen aufgrund der kriminellen Handlungen gegen Aurubis begründet. Das Ergebnis liegt damit jedoch am oberen Ende des Prognosekorridors, den Aurubis am 19.09.2023 auf 310 bis 350 Mio.€ reduziert hatte (vorher 450 bis 550 Mio.€). Der operative ROCE erreichte zum Ende des Berichtsjahres einen Wert von 11,3% (Vj. 19,0%) und lag somit innerhalb des Prognoseintervalls von 8% bis 12%, aber unterhalb unserer Zielgröße von 15%.

Die Ertragslage des Geschäftsjahres führte bei in etwa konstantem Net Working Capital zu einem im Vergleich zum Vorjahr sehr guten Netto-Cashflow in Höhe von 573 Mio.€ (Vj. 295 Mio.€). Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 601 Mio. €, im Wesentlichen für unsere in Umsetzung befindlichen strategischen Projekte sowie den Wartungsstillstand in Pirdop, konnten im Wesentlichen aus dem operativen Geschäft finanziert werden.

Die Eigenkapitalquote (operativ) lag zum 30.09.2023 bei 56,6% (Vj. 54,0%). Die Netto-Finanzposition zum 30.09.2023 betrug 232 Mio. € (Vj. 379 Mio. €). Die Bilanzstruktur des Aurubis--Konzerns bildet weiterhin ein starkes finanzielles Fundament für die Umsetzung der Konzernstrategie.

Im Geschäftsjahresverlauf war die operative Performance und damit der Konzentratdurchsatz unserer Hüttenstandorte auf gutem Niveau und trug bei verbesserten Marktkonditionen wesentlich zum immer noch zufriedenstellenden Ergebnis des Geschäftsjahres bei. Der turnusmäßige Wartungsstillstand am bulgarischen Standort Pirdop mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Mio.€ wurde erfolgreich im geplanten Zeit- und Budgetrahmen abgeschlossen.

Die Schmelz- und Raffinierlöhne für Konzentrate zeigten sich im Geschäftsjahr 2022/23 auf einem für Aurubis guten Niveau. Bei einer wachsenden Minenkapazität und entsprechend gestiegenem Benchmark für das Kalenderjahr 2023 bei 88,0 US\$/t bzw. 8,8 cts/lb entwickelten sich auch die Spotpreise über das Geschäftsjahr zwar volatil, jedoch auf hohem Niveau. Insbesondere in der 2. Hälfte des Geschäftsjahres stiegen die Schmelz- und Raffinierlöhne und lagen zum Ende des Geschäftsjahres mit rund 93 US\$/t sogar oberhalb des Benchmarks für 2023. In Summe

überstieg das Angebot an Konzentraten der Minenindustrie die wachsende Nachfrage der Hüttenindustrie.

Durch unser diversifiziertes Minen-Lieferantenportfolio mit langfristigen Lieferverträgen und unser aktives Rohstoffmanagement konnten wir die Versorgung unserer Produktionsanlagen über das gesamte Geschäftsjahr hinweg sicherstellen und waren nur in geringem Maße am Spotmarkt aktiv.

Bei den Recyclingrohstoffen entwickelte sich der für Aurubis im Wesentlichen relevante europäische Markt im Geschäftsjahr 2022/23 weitestgehend stabil. Trotz volatiler Metallpreise im Berichtszeitraum gab es ein stabiles Mengenangebot an Altkupfer in Europa. Einzelne Materialgruppen wie Schreddermaterialien waren am Markt über Teile des Geschäftsjahres nur in geringerem Umfang verfügbar, aufgrund der geringeren Produktion von Neufahrzeugen und der entsprechend geringeren Verschrottung von Altfahrzeugen. Die Verarbeitungsentgelte für Altkupfer bewegten sich im Geschäftsjahr 2022/23 volatil auf hohem und gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhtem Niveau. Für komplexe Recyclingmaterialien wie Elektronikschrotte und industrielle Rückstände herrschte im Berichtszeitraum mit Ausnahme einzelner Recyclingmaterialien ein ebenfalls stabiles Mengenangebot. Die Verarbeitungsentgelte für komplexe Recyclingmaterialien verblieben entsprechend auch im Geschäftsjahr 2022/23 auf einem hohen Niveau. Im Geschäftsjahr 2022/23 hat Aurubis erneut mehr als 1 Mio. t Recyclingmaterialien verarbeitet und trägt somit maßgeblich zur Kreislaufwirtschaft von Metallen bei.

Der globale Markt für Schwefelsäure war im Geschäftsjahr 2022/23 von einer rückläufigen Nachfrage bei sich reduzierendem Preisniveau gekennzeichnet. Weiterhin hohe Energie- und Inputkosten für die in Europa ansässige chemische und Düngemittelindustrie führten zu einer Reduktion der europäischen Nachfrage nach Schwefelsäure, bei gegenüber dem Vorjahr verbessertem Angebot der europäischen Hüttenindustrie. Auch an den globalen Märkten für Schwefelsäure zeichnete sich über weite Teile des Geschäftsjahres ein ähnliches Bild wie in Europa ab. Entsprechend dem verbesserten globalen Angebot an Schwefelsäure normalisierten sich die globalen Preisniveaus und lagen somit unterhalb des sehr hohen Niveaus des vergangenen Geschäftsjahres.

Auf der Produktseite entwickelte sich die Nachfrage nach Gießwalzdraht im Zuge der anhaltenden Nachfrage der Kabelindustrie zu Beginn des Geschäftsjahres sehr positiv und zeigte sich im Verlauf des Geschäftsjahres weiter auf hohem Niveau. Die Nachfrage nach hochreinen Stranggussformaten gab deutlich nach, genauso wie die Nachfrage nach Flachwalzprodukten.

Das operative EBT des Segments MMR lag im Berichtsjahr bei 174 Mio. € und damit unter dem Vorjahresniveau (205 Mio. €). Höhere spezifische Raffinierlöhne für Altkupfer und sonstige Recyclingmaterialien, ein gestiegener Durchsatz an Blisterkupfer und Elektronikschrott sowie gesunkene Energiekosten wirkten positiv auf das Segmentergebnis. Gegenläufig wirkten ein einsatzmaterialbedingt niedrigeres Metallergebnis bei rückläufigen Metallpreisen, inflationsbedingt gestiegene Kosten sowie Anlaufkosten für die in Umsetzung befindlichen strategischen Projekte.

Das Segment CSP erzielte im Berichtsjahr ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 253 Mio. € (Vj. 390 Mio. €). Insbesondere wirkten die finanziellen Auswirkungen aus Metallfehlbeständen als Folge der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen im Berichtszeitraum negativ auf das operative EBT des Segments CSP. Ferner wurde das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr positiv beeinflusst durch deutlich gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne für Konzentrate, höhere Einnahmen durch die Aurubis-Kupferprämie, höhere Erlöse durch den Absatz von Gießwalzdraht bei gestiegenen Formataufpreisen sowie leicht gestiegene Raffinierlöhne für die Verarbeitung von Recyclingmaterialien. Negativ auf das operative EBT wirkten im Vergleich zum Vorjahr ein deutlich gesunkenes Metallergebnis bei rückläufigen Metallpreisen, deutlich niedrigere Erlöse aus dem Verkauf von Schwefelsäure aufgrund gesunkener Absatzpreise und eine niedrigere Nachfrage nach Flachwalzprodukten.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir wichtige Projekte innerhalb der drei Säulen der Konzernstrategie vorangebracht und weitere Investitionsentscheidungen getroffen.

SICHERUNG UND STÄRKUNG DES KERNGESCHÄFTS

Mit dem Projekt Complex Recycling Hamburg (CRH) haben wir im Dezember 2022 eine weitere Investition in die Sicherung und Stärkung des Kerngeschäfts der Aurubis veröffentlicht. Mit CRH wird Aurubis künftig rund 30.000 t zusätzliches Recyclingmaterial sowie in größerem Umfang interne, komplexe Hüttenzwischenprodukte verarbeiten können und somit einen wertvollen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft von Metallen in Europa leisten. Durch die Investition am Standort Hamburg wird künftig deutlich mehr Wertschöpfung im Unternehmen verbleiben und weitere metallurgische Kapazitäten werden geschaffen.

Ferner stärken wir unser Kerngeschäft mit dem Ausbau der Elektrolysekapazität in Pirdop, Bulgarien. Hier investiert Aurubis in die Erweiterung der Elektrolysekapazität, um die steigende Nachfrage nach raffiniertem Kupfer durch die Energie- und Mobilitätswende in Europa und weltweit bedienen zu können. Neben der reinen Kapazitätserweiterung kann Aurubis mit der Erweiterung der Elektrolyse in Pirdop die Materialflüsse im Hüttennetzwerk weiter optimieren, Logistikkosten einsparen und den damit verbundenen CO2-Fußabdruck reduzieren. Wir planen die Inbetriebnahme für die zweite Jahreshälfte 2026.

Im Dezember 2022 erfolgte der Spatenstich für eine neue, hydrometallurgische Recyclinganlage unseres Projekts ASPA (Advanced Sludge Processing by Aurubis), welches zur weiteren Aufbereitung von Anodenschlämmen dient. Mit dem Verfahren können mehr Edelmetalle, wie Gold und Silber, aber auch Zinn aus dem Anodenschlamm ausgebracht werden. Die Inbetriebnahme dieser Anlage wird im Geschäftsjahr 2024/25 erfolgen.

Der Spatenstich für das Projekt BOB (Bleed Treatment Olen Beerse) erfolgte ebenfalls im Berichtszeitraum. Diese Anlage wird ebenfalls in einem hydrometallurgischen Prozess wertvolle Metalle wie Nickel und Kupfer aus den Elektrolytströmen gewinnen und somit die Metallausbringung des Hüttenverbunds noch weiter optimieren. Die Inbetriebnahme wird für die 2. Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 erwartet.

WACHSTUM IM BEREICH RECYCLING VERFOLGEN

Am 20.12.2022 haben wir die zweite Ausbaustufe des seit Juni 2022 im Bau befindlichen und nach dem modularen System konzipierten Recyclingwerks Aurubis Richmond im US-Bundesstaat Georgia bekannt gegeben. Aurubis Richmond wird nach Fertigstellung der zweiten Ausbaustufe jährlich rund 180.000 t komplexes Recyclingmaterial zu 70.000 t Blisterkupfer verarbeiten. Im Geschäftsjahr 2022/23 konnten bereits wesentliche Bauabschnitte abgeschlossen werden. Die Inbetriebnahme des ersten Moduls soll in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen. Mit der Technologie und den Verarbeitungsmöglichkeiten unseres Recyclingsystems sehen wir uns als Vorreiter für nachhaltiges Multimetall-Recycling in den USA. Gleichzeitig eröffnen wir mit unserem Werk auch die Perspektive auf weiteres Wachstum entlang der metallurgischen Wertschöpfungskette in den USA.

INDUSTRIELLE VORREITERROLLE IM BEREICH NACHHALTIGKEIT

Auch im Bereich der Nachhaltigkeit, einer Säule unserer Konzernstrategie, haben wir wichtige Maßnahmen und Projekte zur Erreichung unserer Nachhaltigkeits-KPIs beschlossen und weiter vorangetrieben.

Am Standort in Hamburg investieren wir 2024 in neue Anodenöfen, um den Einsatz von Wasserstoff anstelle von Erdgas zu ermöglichen. Der Umbau erfolgt im Rahmen des für Frühjahr 2024 angesetzten turnusmäßigen Wartungsstillstands des Werks in Hamburg.

Am Standort in Pirdop investieren wir in die Erweiterungsstufen 2 und 3 des Photovoltaikparks und somit in die Erweiterung der Produktionskapazität unserer Eigenstromerzeugung. Die Anlage wird planmäßig 2024 in Betrieb gehen.

Im Rahmen der Erweiterung unseres Industriewärmeprojekts in Hamburg werden nach der Fertigstellung zusätzlich jährlich bis zu 100.000 t CO2-Emissionen vermieden und ab Ende 2024 rund 20.000 Haushalte mit CO2-freier industrieller Abwärme von Aurubis beliefert.

Nach unseren bereits durch die Copper Mark zertifizierten Standorten in Pirdop, Hamburg und Lünen hat nun auch der Standort in Olen den Zertifizierungsprozess durch die Copper Mark im September 2023 erfolgreich abgeschlossen und trägt nun auch das Gütesiegel für Nachhaltigkeit in der Kupferbranche. Die Standorte Beerse und Stolberg haben sich entschlossen, nun ebenfalls den Zertifizierungsprozess zu durchlaufen. Aurubis Stolberg startet als erstes Walzwerk überhaupt diesen Prozess und hofft, diesen zum Sommer 2024 abzuschließen.

Neben einem Konsortialkredit und einem Schuldscheindarlehen hat Aurubis auch im abgelaufenen Geschäftsjahr weitere Finanzierungsinstrumente an die Nachhaltigkeitsbewertung von EcoVadis gekoppelt. Ein zusätzliches Factoring-Programm (Verkauf von Forderungen) mit einem Volumen von zunächst 150 Mio. € über drei Jahre und der avisierten sukzessiven Erhöhung auf bis zu 300 Mio. € ist ebenfalls an die jährliche Nachhaltigkeitsbewertung gekoppelt. Ferner wurde die bisherige Konsortialkreditlinie von bisher 350 Mio. € auf 500 Mio. € aufgestockt. Somit unterstreichen wir die Bedeutung nachhaltigen Handelns als wesentliche Säule der Unternehmensstrategie und verknüpfen diese weiter mit den Finanzierungsstrukturen des Konzerns.

Unsere Fortschritte in allen Bereichen der Nachhaltigkeit werden von Ratingagenturen bestätigt. Unsere ESG-Rating-Ergebnisse haben wir auf unseren Internetseiten veröffentlicht, darunter beispielsweise das aktualisierte und verbesserte ESG-Rating von EcoVadis www.aurubis.com/verantwortung/kennzahlen-undberichterstattung.

Das Geschäftsjahr 2022/23 stellte uns vor vielfältige Herausforderungen. Neben der Aufarbeitung von Aufgaben in der Arbeitssicherheit und der Überarbeitung unserer Systeme der Prozess- und Werkssicherheit werden wir unsere Wachstumsstrategie weiter verfolgen – gestützt durch unser robustes Geschäftsmodell und eine äußerst solide finanzielle Aufstellung. In der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie konnten wir im vergangenen Geschäftsjahr sehr gute Fortschritte machen und werden im Geschäftsjahr 2023/24 planmäßig die ersten Projekte in Betrieb nehmen. Mit der Stärkung des Kerngeschäfts und der Verfolgung von Wachstumsoptionen im Recycling setzen wir wichtige Akzente für den künftigen Erfolg des Konzerns. Aurubis steht für erfolgreiches Wachstum und Nachhaltigkeit.

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Aurubis AG

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Ergänzend zur Berichterstattung für den Aurubis-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der Aurubis AG. Die Aurubis AG ist das Mutterunternehmen des Aurubis-Konzerns mit Sitz in Hamburg sowie Produktionsstandorten in Hamburg und Lünen. Die Geschäftstätigkeit umfasst neben der Steuerung des Aurubis-Konzerns insbesondere auch die Primärkupfererzeugung und das Recycling sowie die Produktion von Kupferprodukten und Edelmetallen. Der Einzelabschluss der Aurubis AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die wesentlichen Unterschiede zu dem nach IFRS-Grundsätzen aufgestellten Konzernabschluss liegen in der Bilanzierung des Anlagevermögens, der Bewertung des Vorratsvermögens, der Bewertung der Finanzinstrumente sowie der Bilanzierung von Pensionsrückstellungen.

Die Steuerung im Aurubis-Konzern erfolgt gesellschaftsübergreifend auf Konzernebene nach Segmenten mit den finanziellen Leistungsindikatoren "operatives EBT" sowie "operativer ROCE". Dies trifft auch auf die operativen Aktivitäten der Aurubis AG zu, die ein wesentlicher Bestandteil des Konzerns sind. Insofern repräsentieren die Entwicklung und die Prognose der finanziellen Leistungsindikatoren auf Ebene der Segmente und des Gesamtkonzerns gleichzeitig die Entwicklung und die Prognose der Aurubis AG als Einzelgesellschaft.

Die Analyse der Entwicklung der genannten finanziellen Leistungsindikatoren im Geschäftsjahr sowie deren Prognose für das Folgejahr sind im Wirtschaftsbericht sowie im Prognosebericht für den Gesamtkonzern dargestellt. Aussagen zur Risikosituation und zu den Chancen finden sich im Risiko- und Chancenbericht des Konzerns, Seiten 168–177.

ERTRAGSLAGE

Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. € 2022/23 2021/22
Umsatzerlöse 12.327 13.164
Bestandsveränderungen/
aktivierte Eigenleistungen
-11 71
Sonstige betriebliche Erträge 152 93
Materialaufwand -11.869 -12.748
Rohertrag 599 580
Personalaufwand
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und
-305 -347
Sachanlagen -71 -68
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis (EBIT)
-251
-28
-210
-45
Finanzergebnis 193 174
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit (EBT)
165 129
Steuern -24 -3
Jahresüberschuss 141 126

Der Geschäftsverlauf der Aurubis AG war im Geschäftsjahr 2022/23 durch kriminelle Handlungen beeinflusst. Die aktuellen Erkenntnisse und die Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens-, Finanzlage der Aurubis AG werden im Einzelnen im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141 dargestellt. Bei der Erläuterung der entsprechenden Bilanz- und GuV-Posten Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141, bei denen eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen aufgrund dieser Handlungen nur eingeschränkt möglich ist, wird auf die zusätzlichen Erläuterungen in diesem Kapitel entsprechend verwiesen.

Die operative Geschäftstätigkeit war positiv beeinflusst durch gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne für Konzentrate und eine deutlich höhere Aurubis-Kupferprämie bei weiterhin hoher Nachfrage nach Gießwalzdraht. Auch niedrigere Energiekosten aufgrund gesunkener Preise für Gas und Strom wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus. Gegenläufig wirkten ein niedrigeres Metallergebnis, deutlich reduzierte Schwefelsäureerlöse sowie inflationsbedingt gestiegene Kosten.

Die Umsatzerlöse verminderten sich im Berichtsjahr um 837 Mio. € auf 12.327 Mio. € (Vj. 13.164 Mio. €). Dies ist insbesondere auf gesunkene Metallpreise für Kupfer und auf gesunkene Absatzmengen im Bereich Stranggussformate sowie auf gesunkene Erlöse für Schwefelsäure zurückzuführen.

Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand / (Umsatzerlöse + Bestandsveränderungen)) blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 96,4%, war jedoch erheblich negativ beeinflusst durch die im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141 dargestellten finanziellen Auswirkungen der kriminellen Handlungen im Geschäftsjahr. Kompensierend wirkten dagegen insbesondere auf der Ertragsseite höhere Kupferprämien und Formataufschläge sowie der Verkauf von CO2-Zertifikaten. Des Weiteren belasteten die Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Großstillstand am Standort Hamburg die Materialaufwandsquote des Vorjahres.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 59 Mio. € auf 152 Mio. € (Vj. 93 Mio. €). Sie enthalten im Geschäftsjahr positive Währungsdifferenzen in Höhe von 97 Mio. € (Vj. 74 Mio. €). Den gestiegenen positiven Währungsdifferenzen aus der Bewertung und Realisierung von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten im Wesentlichen in US\$ stehen negative Währungsdifferenzen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüber. Daneben enthalten die sonstigen betrieblichen Erträge periodenfremde Erträge in Höhe von 25 Mio. € (Vj. 13 Mio. €). Diese betreffen neben Strompreiskompensationszahlungen in Höhe von 7 Mio. € auch Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 15 Mio. €. Des Weiteren wurden Erträge aus einer bilanzierten Versicherungserstattung in Zusammenhang mit den kriminellen Handlungen im aktuellen Geschäftsjahr, die im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141 näher erläutert werden, in Höhe von 30 Mio. € erfasst. Unter Berücksichtigung der aktivierten Eigenleistungen erhöhte sich der Rohertrag insgesamt um 19 Mio. € auf 599 Mio. € (Vj. 580 Mio. €).

Der Personalaufwand verminderte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 42 Mio. € auf 305 Mio. €. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf die im Vorjahr höheren Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 44 Mio. € sowie auf gesunkene Rückstellungen für erfolgsabhängige Bonuszahlungen. Im Gegenzug erhöhten sich die Aufwendungen für Löhne und Gehälter aufgrund von Tarifsteigerungen sowie die Aufwendungen für tarifsowie betriebsbedingte Einmalzahlungen.

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen erhöhten sich um 3 Mio. € auf 71 Mio. € (Vj. 68 Mio. €). Dies betrifft v. a. die Bereiche der technischen Anlagen und Maschinen sowie der Gebäude.

Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 41 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Aufwendungen aus negativen Währungsdifferenzen in Höhe von 104 Mio. € (Vj. 86 Mio. €) sowie den gestiegenen Beratungsaufwendungen in Höhe von 34 Mio. € (Vj. 24 Mio. €). Den negativen Währungsdifferenzen aus der Bewertung und Realisierung von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten stehen positive Währungsdifferenzen in den sonstigen betrieblichen Erträgen gegenüber. Darüber hinaus stiegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen durch höhere Aufwendungen für Beratungen sowie IT-Dienstleistungen. Zusätzlich wurde hier die Wertberichtigung einer Forderung gegenüber der Cablo GmbH in Höhe von 3,8 Mio. € erfasst.

Unter Berücksichtigung der Personalaufwendungen, der Abschreibungen und der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergab sich ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von -28 Mio. € (Vj. -45 Mio. €).

Das Finanzergebnis betrug im Berichtsjahr 193 Mio. € (Vj. 174 Mio. €). Hierin enthalten sind neben Dividenden von Tochterunternehmen in Höhe von 203 Mio. € (Vj. 155 Mio. €) auch Abschreibungen auf die Beteiligungsbuchwerte der Cablo GmbH in Höhe von 3 Mio. €. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden darüber hinaus die bis dahin verbliebenen Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Verkaufserlös in Höhe von 10 Mio. € sowie einem daraus resultierenden Ertrag in Höhe von 6 Mio. € veräußert.

Nach Berücksichtigung eines Steueraufwands von 24 Mio. € (Vj. 3 Mio. €) ergibt sich ein Jahresüberschuss von 141 Mio. € (Vj. 126 Mio. €). Der im Verhältnis deutlich gestiegene Steueraufwand resultiert im Wesentlichen aus Steuern für Vorjahre.

VERMÖGENSLAGE

Das Anlagevermögen erhöhte sich im Geschäftsjahr um 109 Mio. € auf 2.632 Mio. € (Vj. 2.523 Mio. €).

Die Zugänge zu immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen betrugen im Berichtsjahr 185 Mio. €. Sie umfassen v. a. Investitionen im Zusammenhang mit den Projekten Industriewärmeversorgung Hamburg und Complex Recycling Hamburg (CRH), dem geplanten Wartungsstillstand der Primärkupfererzeugung 2024 in Hamburg und der Modernisierung der Elektrolyse am Standort Lünen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwarb die Aurubis AG mit Kaufvertrag vom 28.10.2022 31% der Anteile an der Librec AG, Biberist, Schweiz, im Wert von 9 Mio. €. Daneben entstand im Geschäftsjahr aus der Werthaltigkeitsprüfung der Finanzanlagen ein Abschreibungsbedarf auf den Beteiligungsbuchwert der Cablo GmbH in Höhe von 3 Mio. €, welcher unter den Beteiligungen ausgewiesen wird.

Das Vorratsvermögen sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um 80 Mio. € auf 1.105 Mio. € (Vj. 1.185 Mio. €). Die Minderung resultiert im Wesentlichen aus dem Abbau von Rohstoffen in Höhe von 99 Mio. € und von fertigen Erzeugnissen und Waren in Höhe von 49 Mio. €. Maßgeblich hierfür sind geringere Bestände an Kupferkonzentraten aufgrund von Lieferverzögerungen im Panamakanal sowie der Abbau des Vorrats an gekauften Anoden, die im Vorjahr im Rahmen des Wartungsstillstands am Standort Hamburg aufgebaut wurden. Gegenläufig erhöhten sich die Bestände an unfertigen Erzeugnissen um 28 Mio. € aufgrund gestiegener edelmetallhaltiger Anoden- und Anodenschlammbestände. Im Rahmen der Bewertung der Metallbestände ergaben sich Abschreibungen auf den niedrigeren Tageswert in Höhe von 21 Mio. €.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr mit 388 Mio. € nahezu unverändert. Während die Forderungen in den Bereichen des Gießwalzdrahts sowie im Bereich der Edelmetalle anstiegen, sanken gleichzeitig die Forderungen im Bereich der Stranggussformate. Der Gesamtbetrag, der im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen verkauften Forderungen erhöhte sich um 122 Mio. € auf 297 Mio. € (Vj. 175 Mio. €).

Bei den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erhöhten sich insbesondere die Forderungen aus dem Finanzverkehr um 85 Mio. €, während die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 8 Mio. € sanken.

Die sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich im Wesentlichen, aufgrund gestiegener Forderungen aus einer bilanzierten Versicherungserstattung im Zusammenhang mit den kriminellen Handlungen in Höhe von 30 Mio. € auf 112 Mio. €.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden unter der Position "Aktive Rechnungsabgrenzungsposten" Anzahlungen auf einen Vertrag zur Belieferung des Standortes Lünen mit Sauerstoff in Höhe von 8 Mio. € geleistet.

Insgesamt sank die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um 71 Mio. € auf 5.035 Mio. €. Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt 52% (Vj. 49%). Während der Anteil der Vorräte von 23% im Vorjahr leicht auf 22% im abgeschlossenen Geschäftsjahr sank, erhöhte sich der Anteil der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände auf 17% (Vj. 14%). Der Anteil der flüssigen Mittel an der Bilanzsumme sank auf 9% (Vj. 14%).

Die Höhe des Eigenkapitals beträgt zum 30.09.2023 1.919 Mio. € (Vj. 1.856 Mio. €). Die Veränderung des Eigenkapitals ergibt sich zum einen aus dem Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres von 141 Mio. €, zum anderen aus der Auszahlung einer Dividende in Höhe von 78 Mio. €. Die Eigenkapitalquote beträgt 38% (Vj. 36%).

Die Rückstellungen erhöhten sich insgesamt um 10 Mio. € auf 498 Mio. €. Ursächlich hierfür waren gestiegene Pensionsrückstellungen, die sich um 14 Mio. € auf 239 Mio. € erhöhten, sowie Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen, die um 5 Mio. € auf 18 Mio. € stiegen. Die Rückstellungen für schwebende Geschäfte erhöhten sich um 21 Mio. € auf 112 Mio. €, insbesondere für Rückstellungen im Zusammenhang mit einer Vereinbarung zum langfristigen Bezug von Strom. Die Steuerrückstellungen stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4 Mio. €. Gegenläufig sanken Personalrückstellungen um 22 Mio. €. Dies ist auf die erfolgsbezogenen Personalrückstellungen aufgrund der gesunkenen Ergebnislage sowie auf die Rückstellungen für Altersteilzeit aufgrund von Auszahlungen in der passiven Phase der Altersteilzeit zurückzuführen. Daneben sanken auch die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen um 14 Mio. €.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind gegenüber dem Vorjahr um 60 Mio. € gesunken. Der Rückgang entfällt insbesondere mit 80 Mio. € auf die Tilgung eines Schuldscheindarlehens.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 104 Mio. € auf 996 Mio. € (Vj. 892 Mio. €). Der Grund für diesen Anstieg sind v. a. höhere Verbindlichkeiten für Konzentratlieferungen im Bereich der Rohhütte Werk Ost (RWO). Zu den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verweisen wir zusätzlich auf die Ausführungen im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von 1.363 Mio. € (Vj. 1.543 Mio. €) enthalten neben Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 211 Mio. € (Vj. 278 Mio. €) Verbindlichkeiten aus dem Finanzverkehr mit den Tochtergesellschaften in Höhe von 1.152 Mio. € (Vj. 1.265 Mio. €).

Die sonstigen Verbindlichkeiten reduzierten sich von 48 Mio. € auf 19 Mio. €, insbesondere aufgrund gesunkener Margin Calls welche sich um 28 Mio. € auf 5 Mio. € reduzierten.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden unter der Position "Passive Rechnungsabgrenzungsposten" Zuschüsse für das Projekt Industriewärmeversorgung Hamburg in Höhe von 20 Mio. € erfasst. Diese werden über die Vertragslaufzeit der Energielieferung erfolgswirksam vereinnahmt.

Bilanzstruktur der Aurubis AG

in % 30.09.2023 30.09.2022
Anlagevermögen 52 49
Vorräte 22 23
Forderungen etc. 17 14
Flüssige Mittel 9 14
100 100
Eigenkapital 38 36
Rückstellungen 10 10
Verbindlichkeiten 52 54
100 100

Aurubis setzt Anlagengegenstände ein, die im Rahmen von Leasingverträgen genutzt und nicht bilanziert werden. Die künftigen finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen betragen 11 Mio. €.

FINANZLAGE

Die Netto-Finanzverbindlichkeiten Glossar, Seite 275 betrugen zum 30.09.2023 614 Mio. € (Vj. 654 Mio. €). Sie setzen sich aus den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 215 Mio. € (Vj. 275 Mio. €) sowie aus dem Saldo der Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung der Tochterunternehmen in Höhe von 862 Mio. € (Vj. 1.060 Mio. €) und unter Abzug der liquiden Mittel in Höhe von 463 Mio. € (Vj. 681 Mio. €) zusammen.

Zwischen der Aurubis AG und ihren Tochtergesellschaften bestehen Cash-Pool-Vereinbarungen. Für eine weitere Analyse der Liquiditätslage der Aurubis AG wird auf die Erläuterungen zur Finanzlage des Aurubis-Konzerns verwiesen. Die Finanzierung der Aurubis AG war jederzeit sichergestellt.

Neben den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten verfügte die Aurubis AG über ungenutzte Kreditlinien und damit über ausreichende Liquiditätsreserven. Hierbei wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr des bestehende Konsortialkredit um 150 Mio. € auf 500 Mio. € aufgestockt. Darüber hinaus nutzte die Aurubis AG den regresslosen Verkauf von Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen als Finanzierungsinstrument.

Investitionen

An den Standorten Hamburg und Lünen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 185 Mio. € (Vj. 148 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen investiert. Die Investitionen stehen v. a. im Zusammenhang mit den Projekten Industriewärmeversorgung Hamburg, Complex Recycling Hamburg (CRH), dem geplanten Wartungsstillstand der Primärkupfererzeugung 2024 in Hamburg und der Modernisierung der Elektrolyse am Standort Lünen. Daneben wurden Investitionen in diverse Infrastrukturund Verbesserungsmaßnahmen in den Werken Hamburg und Lünen vorgenommen.

Risiko- und Chancenbericht

Integriertes Risiko- und Chancenmanagement

Risiken und Chancen sind Bestandteile unserer wirtschaftlichen Aktivitäten, ohne die ein unternehmerischer Erfolg nicht möglich ist. Dies gilt umso mehr in Zeiten neuer krimineller Bedrohungen, anhaltender geopolitischer Krisen und instabiler weltwirtschaftlicher Entwicklung. Im Rahmen unserer operativen Geschäftstätigkeit sowie der strategischen Steuerung wägen wir Chancen und Risiken gegeneinander ab und achten auf ein ausgewogenes Verhältnis. Insbesondere versuchen wir, Chancen und Risiken möglichst frühzeitig zu identifizieren und zu evaluieren. Diesen Ansatz haben wir auch im vergangenen Geschäftsjahr genutzt und weiterentwickelt.

Die Risiko- und Chancensituation der Aurubis AG ist wesentlich durch die Risiko- und Chancensituation des Aurubis-Konzerns geprägt. Insoweit gelten die Aussagen zur Gesamtbewertung der Risiko- und Chancensituation durch die Unternehmensleitung auch als Zusammenfassung der Risiko- und Chancensituation der Aurubis AG.

Risikomanagementsystem

Unser Risikomanagement hat zum Ziel, die mit unserem Geschäft verbundenen Risiken mithilfe eines auf unsere Aktivitäten zugeschnittenen Risikomanagementsystems (RMS) zu steuern und zu überwachen. Das frühzeitige Erkennen und die Beobachtung der Entwicklung sind dabei von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus streben wir danach, negative Ergebniseinflüsse aus dem Eintreten dieser Risiken grundsätzlich durch geeignete und betriebswirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zu begrenzen.

Das Risikomanagement ist Bestandteil der zentralen sowie dezentralen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse und umfasst alle wesentlichen Standorte, Geschäftsbereiche und Zentralfunktionen des Aurubis-Konzerns. Das Planungs- und Steuerungssystem, die Risikoberichterstattung, eine offene Kommunikationskultur sowie Risikoreviews an den Standorten schaffen Risikobewusstsein und Transparenz bezüglich unserer Risikosituation und fördern unsere Risikokultur.

Für die Standorte, Geschäftsbereiche und Zentralfunktionen sind Risikomanagementbeauftragte benannt, die miteinander vernetzt sind. Die Steuerung des Netzwerks erfolgt über die Konzernzentrale. Neben den Risikomanagementbeauftragten ist im Aurubis-Konzern eine Konzern-Risikomanagementfunktion etabliert. Das RMS ist in einer Konzernrichtlinie dokumentiert.

Die standardmäßige Risikoberichterstattung erfolgt quartalsweise "bottom-up" anhand eines konzernweit einheitlichen Berichtsformats. In diesem Format sind die identifizierten und über einem definierten Schwellenwert liegenden Risiken erläutert. Ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und die Höhe ihres Schadensausmaßes werden beurteilt sowie eingesetzte Instrumente und Maßnahmen zu deren Steuerung benannt. Die an die Konzernzentrale gemeldeten Risiken werden durch die Konzern-Risikomanagementfunktion evaluiert, qualitativ zu wesentlichen Risikoclustern aggregiert und an den Gesamtvorstand berichtet. Der Bericht stellt gleichzeitig die Grundlage für den Bericht an das Audit Committee sowie die externe Risikoberichterstattung dar.

Potenzieller Ergebniseffekt

in Mio. € >1 >5 >20 >50
Wahrscheinlichkeit
hoch mittel mittel hoch hoch
mittel gering mittel mittel hoch
gering gering gering mittel mittel
unwahrscheinlich gering gering gering mittel

In der quartalsweisen Berichterstattung an den Vorstand und das Audit Committee werden die qualitativ aggregierten Risikocluster unter Berücksichtigung der risikosteuernden Maßnahmen (Nettobetrachtung) anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und des potenziellen Ergebniseffekts gemäß den in der Tabelle skizzierten Bandbreiten beurteilt und als "gering", "mittel" oder "hoch" klassifiziert.

Unabhängige Überwachung

Das RMS unterliegt einer regelmäßigen Überwachung und Prüfung. So überwacht die Interne Revision durch systematische Prüfungen das Risikomanagement. Als prozessunabhängige Instanz trägt sie zur Ordnungsmäßigkeit sowie Verbesserung der Geschäftsprozesse und zur Wirksamkeit der installierten Systeme und Kontrollen bei.

Daneben prüft der Abschlussprüfer unser Risikofrüherkennungssystem auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Er berichtet das Prüfungsergebnis an den Vorstand sowie den Aufsichtsrat (Audit Committee).

Darüber hinaus befasst sich das Audit Committee (Prüfungsausschuss) intensiv mit Fragen des Risikomanagements. Zusammen mit dem Vorstand informiert die Konzern-Risikomanagementfunktion das Gremium regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen.

Erläuterung der relevanten Risiken

Im Folgenden werden die mit unserem Geschäft verbundenen Risiken gemäß unseren Risikoclustern erläutert. Zudem werden wesentliche Maßnahmen und Instrumente dargestellt, mit denen wir diesen Risiken entgegentreten. Auf Risiken sowie risikorelevante Sachverhalte, die wir nach heutiger Einschätzung potenziell als "mittel" bis "hoch" klassifizieren, wird gesondert hingewiesen.

VERSORGUNG UND PRODUKTION

Die Versorgung unserer Produktionsanlagen mit Rohstoffen und die Verfügbarkeit der Anlagen sind für den Aurubis-Konzern von zentraler Bedeutung. Die damit verbundenen Risiken begrenzen wir mit folgenden Maßnahmen:

Um die Versorgung unserer Anlagen mit Kupferkonzentraten abzusichern, haben wir langfristige Verträge mit einer Vielzahl von Konzentratlieferanten aus unterschiedlichen Ländern abgeschlossen. Auf diese Weise gelingt es uns, das Risiko von Produktionsbeeinträchtigungen durch mögliche Lieferausfälle zu reduzieren. Wir konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr eine vollständige Versorgung unserer Primärhütten mit Konzentraten sicherstellen.

Die langfristige Ausrichtung unserer Lieferverträge begrenzt zudem das Risiko volatiler Schmelz- und Raffinierlöhne auf den Spotmärkten.

Bei der Rohstoffverfügbarkeit für unsere Recyclinganlagen sehen wir trotz unseres umfangreichen internationalen Lieferantennetzwerks weiterhin Versorgungsrisiken für das Geschäftsjahr 2023/24. Wir sehen insbesondere die Schrottsammelaktivitäten und damit einhergehend auch die Schrottverfügbarkeiten negativ beeinflusst durch die schwierige konjunkturelle Lage in Europa. Insgesamt ist festzuhalten, dass die Vorhersagemöglichkeit bezüglich der Verfügbarkeit von Recyclingmaterialien kurzfristiger Vereinbarungen an diesen Märkten weiterhin eingeschränkt bleibt. Wir wollen dieser Entwicklung mit einer Erhöhung des Marktanteils und einer damit einhergehenden geografischen Diversifizierung begegnen, sind uns aber gleichzeitig bewusst, dass dadurch die Volatilität in den Raffinierlöhnen für Altkupfer weiter zunehmen kann.

Die Materialversorgung der Anlagen zur Herstellung von Kupferprodukten erfolgt hauptsächlich mit den im eigenen Konzern hergestellten Kupferkathoden. Dies ermöglicht uns, eine höhere Wertschöpfung zu generieren und gleichzeitig die Qualität der Kupferprodukte während des gesamten Prozesses zu steuern.

Produktionsrisiken begegnen wir mit dem Asset Life Cycle Management und vorausschauenden Wartungsarbeiten, welche das Auftreten ungeplanter Produktionsstillstände reduzieren. Außerdem begegnen wir dem Risiko von Betriebsstörungen mit regelmäßigen Wartungsarbeiten und dem Vorhalten kritischer Ersatzteile.

Wir haben zudem organisatorische Maßnahmen ergriffen, die der Bewältigung potenzieller Betriebsstörungen dienen, welche beispielsweise durch Ereignisse wie Hochwasser oder Feuer entstehen können. Wir untersuchen regelmäßig alle Standorte hinsichtlich möglicher Risiken in Bezug auf Starkregenereignisse und Überschwemmungen. So liegt unser Stammwerk in Hamburg im Gebiet des Hamburger Hafens und ist durch umfangreiche Flutschutzmaßnahmen (sog. Polder) gegen Hochwasserstände geschützt. Darüber hinaus existieren u. a. Alarmpläne und durch regelmäßig durchgeführte Übungen schulen wir unsere Mitarbeiter.

Um das Risiko eines potenziellen Produktionsausfalls aufgrund einer möglichen Gasmangellage, hervorgerufen durch reduzierte Liefermengen Russlands, zu reduzieren, wurden unsere Anlagen ertüchtigt und ermöglichen nun den alternativen Betrieb mit LPG bzw. Heizöl. Diese Maßnahmen können ggf. auch dazu beitragen, den industriellen Gasverbrauch in Deutschland zu senken und somit einen Beitrag leisten, die Versorgungssicherheit mit Erdgas auch in den kommenden Jahren sicherzustellen. Wir weisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen im Abschnitt "Energie und Klima" hin. Das Risiko potenzieller Stromausfälle infolge von Instabilität des Netzes ist aufgrund der Abschaltung von Grundlastkraftwerken nach wie vor tendenziell erhöht. Wir arbeiten an Maßnahmen, die die Auswirkungen eines solchen "Blackouts" auf unsere Produktionsanlagen minimieren und uns in die Lage versetzen, unsere Anlagen zügig wieder in Betrieb nehmen zu können, sobald das Stromnetz wieder stabil ist. Inzwischen haben wir die Elektrolyse in Hamburg und Lünen ertüchtigt und können diese nun flexibler an die Netzlast anpassen. Damit sind wir in der Lage, Regelenergie für die Übertragungsnetzbetreiber bereitzustellen, und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Sicherung eines stabilen Netzbetriebs.

Außerhalb Deutschlands beobachten wir die Versorgungssituation ebenfalls sehr genau, sehen jedoch aufgrund diversifizierter Versorgungsquellen mit Erdgas in unseren weiteren Produktionsländern, wie Belgien, Spanien, Bulgarien oder den USA, keinen Handlungsbedarf einer Umstellung der Produktion auf alternative Energiequellen.

Unter Berücksichtigung der beschriebenen Maßnahmen stufen wir aus heutiger Sicht das Risiko einer unzureichenden Rohstoffversorgung als "mittel" ein. Auch das Risiko einer stark eingeschränkten Verfügbarkeit unserer Produktionsanlagen stufen wir weiterhin als "mittel" ein.

Logistikrisiken begegnen wir durch ein sorgfältiges, mehrstufiges Auswahl- und Bewertungsverfahren für Dienstleister, durch weitestgehende Vermeidung von Single Sourcing und den präventiven Aufbau von Back-up-Lösungen. Insbesondere für unseren Standort in Pirdop haben wir alternative Versorgungskonzepte erarbeitet, um auf andere Transportwege auszuweichen, sollten

Verschiffungen durch den Bosporus und das Schwarze Meer, bedingt durch den Angriffskrieg auf die Ukraine, temporär nicht zur Verfügung stehen. Die Auswirkungen weltweiter Lieferengpässe sind weiterhin spürbar. Wir arbeiten kontinuierlich daran, durch eine beschleunigte Informationsverarbeitung in der Lieferkette alternative Szenarien vorzuhalten, die jeweils eine optimierte Versorgung ermöglichen. Die für uns relevanten Schiffsbewegungen von Schüttgut- und Containerfrachtern überwachen wir kontinuierlich, um Ankunftsverschiebungen frühzeitig zu erkennen und deren Auswirkung gering zu halten. Wir greifen auf ein internationales Netzwerk an qualifizierten Dienstleistern zurück und beugen z.B. wetter- bzw. kapazitätsbedingten Risiken in der Transportkette vor, indem wir Ausfallrisiken durch vertragliche Regelungen zum Vorhalten entsprechender Alternativen minimieren. Die zum Teil eingeschränkte Passierbarkeit des Panamakanals wird von uns kontinuierlich beobachtet. Vorbeugend haben wir die Konzentratbestände für unsere Standorte in Hamburg und Pirdop temporär angehoben, um mögliche Schiffsverspätungen zu kompensieren.

KRIMINELLE HANDLUNGEN

Die gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen haben insbesondere aufgrund des hohen Grads an Organisation und krimineller Energie der Akteure gezeigt, dass wir aufgrund unserer exponierten Stellung im Edelmetallgeschäft das Ziel für (organisierte) Kriminalität mit potenziell signifikanten Vermögensschäden zum Nachteil von Aurubis sein können.

Der Vorstand hat nach Bekanntwerden der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen im Juni 2023 ein Projekt zur Förderung der Prozess- und Werkssicherheit geschaffen sowie renommierte externe Berater zur Unterstützung bei der Aufklärung der Ereignisse hinzugezogen, welche insbesondere die Aufgabe übernommen haben, den Sachverhalt der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen aufzuklären, der Gesellschaft über den Untersuchungsfortgang zu berichten und spezifische Handlungsempfehlungen für Weiterentwicklungsmaßnahmen auszusprechen. Ein ausführliche Darstellung dieser getroffenen Maßnahmen befinden sich im Kapitel Wirtschaftlichen Entwicklung des Aurubis-Konzerns, Seite 141.

Unter Berücksichtigung der umfangreichen Maßnahmen zur Verbesserung der Werkssicherheit stufen wir das Risiko krimineller Handlungen mit "mittel" ein.

ABSATZ

Neben Versorgungs- und Produktionsrisiken bestehen für den Aurubis-Konzern Absatzrisiken, die wir als "mittel" klassifizieren.

Grundsätzlich können sich Risiken aus negativen Abweichungen von unseren Einschätzungen der konjunkturellen Entwicklung der Märkte ergeben, welche wir im Abschnitt "Prognosebericht" darstellen. Die Auftragslage bei Stranggussprodukten und Flachwalzprodukten liegt aktuell auf einem niedrigeren Niveau, getrieben durch Schwächen im Bausektor, in der deutschen Automobilbranche sowie allgemein durch Lagerbestandskorrekturen, die durch das weiter steigende Zinsniveau vollzogen werden. Die hohen Energiekosten führten in der chemischen Industrie, einem wichtigen Abnehmer für Schwefelsäure, auch im abgelaufenen Geschäftsjahr zu Produktionsreduzierungen und wiederholt zu temporären Produktionsstopps in Europa. Das sich hieraus für Aurubis ergebende Absatzrisiko hat dazu geführt, dass wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 unser Kundenportfolio in der Schwefelsäure über den europäischen Markt hinaus diversifiziert haben, um das Risiko einer weiter sinkenden europäischen Nachfrage kompensieren zu können. Das Risiko der durch die weiterhin schwache Nachfrage sinkenden Preise für Schwefelsäure können wir jedoch nur begrenzt durch bereits geschlossene längerfristige Verträge mit entsprechenden Preisfixierungen auffangen.

Mithilfe von Analysen des wirtschaftlichen Umfelds und Einschätzungen der konjunkturellen Entwicklung sind wir in der Lage, unsere jeweilige Absatzstrategie ggf. rechtzeitig an sich ändernde Rahmenbedingungen anzupassen und auf diese Weise den Risiken zu begegnen.

Kathoden, die Aurubis nicht intern weiterverarbeitet, setzen wir auf internationalen Kathodenmärkten ab.

NACHHALTIGKEIT

Risiken in der Lieferkette (z.B. Umweltverschmutzung oder Menschenrechtsverletzungen bei Lieferanten) können Image- und Reputationsschäden für Aurubis bedeuten, negative Auswirkungen auf den Absatz unserer Produkte haben und zu etwaigen Bußgeldzahlungen im Rahmen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) führen. Zur Wahrnehmung der Sorgfaltspflicht hinsichtlich unserer wesentlichen Themen im Bereich Lieferkette arbeiten wir seit vielen Jahren mit einem Business Partner Screening, das auf den Leitsätzen der OECD basiert. Im Berichtszeitraum hat das bereichsübergreifende Projektteam neue Vorgaben zur verantwortungsvollen Beschaffung erstellt. Die entsprechende Policy ist zu Beginn des Geschäftsjahres 2022/23 in Kraft getreten und wurde Ende September 2023 aktualisiert. Der bestehende Business-Partner-Screening-Prozess wurde umfassend überarbeitet und ein neues Business-Partner-Screening-Tool im Jahr 2023 implementiert. Aufgrund der weiterhin hohen Bedeutung des Themas Verantwortung in der Lieferkette als Teil unseres Nachhaltigkeitsansatzes und der Ergebnisse unserer Risikoanalyse gemäß Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz stufen wir das Risiko von Nachhaltigkeitsaspekten in der Lieferkette als "mittel" ein.

Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir arbeiten – unserer Nachhaltigkeitsstrategie folgend – kontinuierlich daran, unsere Leistung weiter zu steigern. Dazu haben wir mit der Überarbeitung der Konzernstrategie im Jahr 2021 ambitionierte Nachhaltigkeitsziele für 2030 verabschiedet, für die erste strategische Projekte entwickelt wurden, die beispielsweise auf die Erhöhung unserer Recyclingquote und die Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks abzielen. Dem Risiko, dass wir diese Ziele nicht erreichen könnten, begegnen wir mit konkreten Maßnahmen und entsprechenden Kennzahlen zur konzernübergreifenden Steuerung dieser Nachhaltigkeitsziele. Daneben engagieren wir uns in Initiativen zu Nachhaltigkeitsthemen wie Klima- und Umweltschutz oder verantwortungsvolle Wertschöpfungsketten. Dazu zählt u. a. das Bekenntnis von Aurubis zu "The Copper Mark". Diese Initiative beinhaltet seit 2020 eine Überprüfung der Nachhaltigkeitsstandards von Kupferproduktionsstandorten, einschließlich Minen, Schmelzbetrieben und Raffinerien sowie weiterverarbeitender Betriebe. Damit wollen wir die Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette fördern und

durch eine externe Zertifizierung von unabhängiger Stelle die eigene Nachhaltigkeitsleistung belegen. Der Copper Mark liegt zudem der Ansatz der kontinuierlichen Verbesserung zugrunde, sodass auch unsere bereits zertifizierten Betriebe angehalten sind, ihre Leistungen gemäß den Nachhaltigkeitsanforderungen zu steigern. Es gelten die 32 Nachhaltigkeitskriterien des Risk Readiness Assessment der Responsible Minerals Initiative (RMI) zu Themen wie Compliance, Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Auch das Kriterium der verantwortungsvollen Beschaffung von Kupfer, Blei, Nickel und Zink wird im Zuge der Zertifizierung überprüft. Die Copper Mark hat dazu einen Due-Diligence-Standard entwickelt, der seit 2021 greift und auch dazu dient, die Standards der London Metal Exchange (LME), eine der weltweit wichtigsten Metallbörsen, für verantwortungsvolle Beschaffung von Metallen zu erfüllen.

The Copper Mark orientiert sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals (SDGs). Aurubis Bulgaria wurde im April 2021 mit dem Siegel "The Copper Mark" ausgezeichnet, die Aurubis-Standorte in Hamburg und Lünen im Juli 2022 und der Standort im belgischen Olen im September 2023. Mit Aurubis Beerse und Aurubis Stolberg haben weitere Aurubis-Standorte den Zertifizierungsprozess gestartet.

Des Weiteren hat Aurubis im Oktober 2021 das Label "Tomorrow Metals by Aurubis" eingeführt. Mit dem Label fassen wir für unsere Metallkunden die Maßnahmen des Konzerns zusammen, mit denen die Nachhaltigkeitsleistung, insbesondere der Umweltfußabdruck, weiter verbessert werden soll.

Ab dem Geschäftsjahr 2024/25 ist Aurubis zudem berichtspflichtig nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Vorbehaltlich der im Vorfeld durchzuführenden Wesentlichkeitsanalyse könnten neue Risikofelder im Bereich Nachhaltigkeit identifiziert werden. Da sich im Rahmen der CSRD der Betrachtungszeitraum erheblich ausweiten wird (wie auch der Scope der Betrachtung), werden ggf. mehr Risikofelder zu bewerten und zu berichten sein. Wie genau diese jedoch aussehen werden, können wir derzeit noch nicht exakt absehen.

ENERGIE UND KLIMA

Aurubis nimmt den Schutz des Klimas sehr ernst. Unseren Anspruch machen wir auch durch die Veröffentlichung der Kennzahlen der Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen (CO2) im Rahmen des gesonderten nichtfinanziellen Berichts NfB, Seite 61 deutlich. Aurubis begegnet den Risiken aus dem Klimawandel u. a. mit einem Energiemanagementsystem und einer konsequenten Umsetzung identifizierter Energieeffizienz- und CO2-Minderungs-Potenziale an allen Standorten.

Im Rahmen der weiterentwickelten Unternehmensstrategie sind Nachhaltigkeitsziele bis 2030 definiert. Dazu gehören unsere CO2-Reduktionsziele, die von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert wurden und zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 °C gemäß dem Pariser Klimaabkommen beitragen. Demnach wollen wir bis 2030 unsere absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 50% sowie unsere Scope-3-Emissionen (CO2) um 24% pro Tonne Kupferkathode im Vergleich zu 2018 senken. Darüber hinaus streben wir an, bis deutlich vor 2050 klimaneutral zu sein. Zur Erreichung dieser Ziele wurde eine Dekarbonisierungs-Roadmap erarbeitet, die stetig weiterentwickelt wird.

Wir berichten nach dem Rahmenwerk der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) und kategorisieren Klimarisiken entsprechend der Definition in physische und transitorische Risiken. Zu den physischen Risiken gehören die im Abschnitt "Versorgung und Produktion" beschriebenen Risiken durch Extremwetterereignisse, sowohl in unseren Betrieben als auch in der Transportkette. Den Risiken in der Transportkette begegnen wir u. a. durch die geografische Diversifikation in der Lieferkette, die Bevorratung von Sicherheitsbeständen zur Aufrechterhaltung der Produktion und das Vorhalten alternativer Logistikdienstleister. Darüber hinaus beobachten wir die Pegelstände (Hoch-/Niedrigwasser) auf wichtigen Wasserstraßen, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zur Aufrechterhaltung unserer Logistikwege bzw. unserer Kühlprozesse oder aber Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen einleiten zu können. Wie die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 an unserem Standort in Stolberg gezeigt hat, stellen Überschwemmungen bzw. Überflutungen wesentliche physische Klimarisiken dar. Deswegen untersuchen wir in regelmäßigen Abständen, welche langfristigen

Auswirkungen physische Klimarisiken unter Anwendung von Erderwärmungsszenarien (+1,5 °C und +4 °C Erderwärmung) auf unsere wesentlichen Produktionsstandorte haben, mit dem Ziel, daraus abgeleitete Anpassungsmaßnahmen in unsere (Investitions-)Planungen aufzunehmen.

Zu den transitorischen Risiken gehören v. a. technologische und politische Risiken. Wir begrüßen einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien, jedoch muss hierbei die Versorgungssicherheit gewährleistet sein (technologische Risiken). Zur Erhöhung der grundsätzlichen Versorgungssicherheit der jeweiligen Standorte haben wir inzwischen geeignete Maßnahmen eingeleitet. Diese betreffen die Möglichkeit einer alternativen Energieversorgung durch LPG bzw. Heizöl, um an unseren deutschen Standorten Hamburg, Lünen, Emmerich und Stolberg nicht oder nur in geringem Ausmaß von einer Abschaltung der Gaszufuhr bei einem möglichen Eintreten einer Gasmangellage betroffen zu sein. Wir betrachten diese Umbaumaßnahmen als einen hilfreichen Schritt, um die Produktion im Krisenfall aufrechterhalten zu können. An unseren europäischen Standorten Pirdop und Pori wird zurzeit kein Erdgas zur Produktion verwendet. Unsere belgischen Standorte Beerse und Olen sowie der Standort Berango profitieren von einem diversifizierteren Versorgungskonzept im Vergleich zu Deutschland. Um unsere Dekarbonisierungsziele weiter voranzutreiben, bereiten wir die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff vor. 2021 wurde eine Versuchsreihe zum Einsatz von Wasserstoff im Anodenofen im Zuge des Norddeutschen Reallabors in Zusammenarbeit mit der HAW erfolgreich durchgeführt. 2024 werden rund 40 Mio.€ in den Umbau der Anodenöfen investiert. Ab Sommer 2024 sind die Anodenöfen dann zum Einsatz von Wasserstoff vorbereitet. Maßnahmen zur Steigerung der Flexibilität sind z.B. die inzwischen realisierte Lieferung von Regelenergie durch die Elektrolyse, vergütete Teil-Abschaltung bei Stromengpässen oder der Einsatz unserer Power-to-Heat-Anlage, um bei Stromüberschuss Dampf durch Strom zu erzeugen. Darüber hinaus haben wir einen seit 2010 gültigen Stromliefervertrag, der den wesentlichen Anteil des Strombedarfs unserer deutschen Standorte langfristig sichert.

Aufgrund der sich stetig ändernden politischen Rahmenbedingungen haben die politischen Risiken einen wesentlichen Einfluss auf unser Geschäft:

  • » Steigende Belastungen durch Veränderungen bei potenziellen Kostentreibern wie z.B. dem nationalen und europäischen Emissionshandel, den Netzentgelten oder der Ökosteuer lassen sich nur schwer verlässlich quantifizieren.
  • » Auch zwischen 2021 und 2030 erhält die kupferproduzierende und -verarbeitende Industrie freie Zuteilungen für die direkten CO2-Emissionen und die Strompreiskompensation aufgrund des Carbon-Leakage-Status. Für alle Standorte, die am Emissionshandel teilnehmen, wurden die freien Zuteilungen von CO2-Zertifikaten ab 2021 in der beantragten Höhe genehmigt. Bis 2025 erfolgen diese in konstanter Höhe. Allerdings erwarten wir ab 2026 deutliche Kürzungen in den freien Zuteilungen, da sich die Faktoren für die Berechnung signifikant reduzieren. Somit könnten sich die freien Zuteilungen für den Konzern mehr als halbieren. Für den Gesamtkonzern erwarten wir bis 2030 jedoch keine zusätzliche Belastung durch etwaige notwendige Käufe von CO2-Zertifikaten. Aktuell befinden sich die Free Allocation Regulations in der Überarbeitung in der europäischen Kommission. Eine Entscheidung über die Anpassung wird Ende 2023 erwartet. Der Preis für CO2-Zertifikate ist im vergangenen Jahr abermals stark angestiegen und wir erwarten durch die sinkenden Zuteilungen weiter steigende Preise. Der politische Entscheidungsprozess zur Umsetzung der Strompreiskompensation von indirekten CO2-Kosten ab 2021 ist in den EU-Mitgliedstaaten teilweise abgeschlossen, z.B. für Deutschland bereits von der EU genehmigt. Die Höhe der Strompreiskompensation beträgt weiterhin mindestens 50% der Belastung. Bei Umsetzung einer Deckelung des Beitrags auf 1,5% der Bruttowertschöpfung, wie es die EU-Leitlinie vorsieht, würde die Entlastung weiter ansteigen. Auch hier besteht ein wesentliches Risiko, dass ab 2026 die Strompreiskompensation gekürzt wird.
  • » Unter die weiter oben bereits beschriebenen Dekarbonisierungsziele fallen unterschiedliche Projekte an den einzelnen Produktionsstandorten. Dazu gehört die oben beschriebene Testreihe zur direkten Nutzung von Wasserstoff im Kupferproduktionsprozess. Wir haben an unserem Standort in Pirdop im Geschäftsjahr 2021/22 eine Photovoltaikanlage mit 10 MW Anschlussleistung in Betrieb genommen. Zwei weitere Ausbauphasen der PV-Anlage sind in Umsetzung und sollen voraussichtlich Ende März 2024 abgeschlossen werden. Die erste Ausbauphase ("Aurubis-2") wird weitere 7,6 MW Leistung zur

Verfügung stellen, während die Ausbauphase 3 ("Aurubis-3") über 6 MW Leistung verfügen soll. Für alle drei Anlagen zusammen erwarten wir eine jährliche CO2-Einsparung von 34.000 t. Ferner liefern wir an unserem Standort in Hamburg bereits seit einigen Jahren CO2-freie Industriewärme ins Fernwärmesystem der enercity zur Versorgung der östlichen HafenCity. Aktuell haben wir mit dem Bau der umfangreichen Ausweitung dieser Industriewärmeversorgung begonnen. Auch die Umstellung unserer Stromlieferverträge auf den Bezug von CO2-freiem Strom wird vorangetrieben. So wird an unseren Standort Olen in Belgien seit Januar 2023 durch einen Zehnjahres-Grünstromliefervertrag (PPA) 12 MW Strom aus dem Offshore-Windpark SeaMade geliefert. Mit diesem Vertrag reduzieren wir den CO2-Ausstoß am Standort um 42.000 t Scope-2-Emissionen jährlich.

» Die Gesamtemissionen im Kalenderjahr 2022 für alle Produktionsstandorte betrugen rund 5,4 Mio.t CO2 (Scope 1 + 2: 1,3 Mio.t CO2; Scope 3: 4,1 Mio.t CO2). Bei der Kupferproduktion werden jedoch neben Kupfer z.B. noch Gold, Silber, Platin, Palladium, weitere Edelmetalle, aber auch Baustoffe wie Eisensilikatgestein gewonnen. Diese zusätzlichen Metalle und Nebenprodukte würden in alternativen Produktionsverfahren bei anderen Unternehmen unter Ausstoß wesentlich höherer CO2-Emissionen produziert werden. Basierend auf einer externen Studie anhand von veröffentlichten Emissionsfaktoren würden die bei Aurubis gewonnenen o. g. Metalle und Beiprodukte bei herkömmlicher Produktion zu zusätzlichen 3,5 Mio.t CO2-Emissionen p. a. führen. Bei Aurubis jedoch fallen diese zusätzlichen Emissionen wegen unserer energieeffizienten Prozesse auch aufgrund der Vorteile des Hüttennetzwerks eben nicht an, wodurch die bei uns produzierten Metalle, inklusive Kupfer, einen sehr geringen CO2-Fußabdruck aufweisen.

Marktrisiken bestehen für uns v. a. in der schwer vorhersehbaren Entwicklung der Preise für Strom, Erdgas und CO2. Wir sichern uns zwar grundsätzlich gegen kurzfristige Marktpreisschwankungen durch frühzeitigen Einkauf zu gewissen Teilen ab, gegen kontinuierlich steigende Preise haben diese Absicherungsmaßnahmen jedoch nur eine begrenzte Wirkung. Für die im Strompreis enthaltenen CO2-Kosten der Energieunternehmen (sog. indirekte Emissionen) erhalten wir bisher im Rahmen der Beihilfeleitlinien eine Kompensation inkl. ergänzender Beihilfe (Super Cap) von bis zu 90% in Deutschland und Belgien, in Bulgarien bisher noch keine. Der verbleibende Teil ist weiterhin den Risiken von CO2-Preisanstiegen ausgesetzt.

Darüber hinaus bestehen kundenseitig steigende Anforderungen an die Transparenz über die Zielsetzung und die Strategie bezüglich effektiver Produktionsprozessee sowie der Energie- und CO2-Effizienz. Die Kundenanforderungen können zukünftig einen Einfluss auf den Absatz von Kupferprodukten nehmen, insbesondere hinsichtlich Kundenakquisition und Kundenbindung. Diesen Transparenzanforderungen begegnen wir u. a. mit der jährlichen Teilnahme an verschiedenen Klimareportings, die unabhängig bewertet werden, wie z.B. beim CDP (ehemals Carbon Disclosure Project), und mit der oben beschriebenen Verpflichtung zur Umsetzung der Ziele der SBTi.

Das Thema Energie und Klima und die damit einhergehenden Risiken stufen wir v. a. aufgrund der sehr stark gestiegenen Energiebezugskosten verbunden mit dem Risiko weiter steigender Preise (hohe Volatilitäten) und der Unsicherheit bezüglich der Gasversorgung weiter als "hoch" ein.

UMWELTSCHUTZ

Unsere Produktion geht grundsätzlich mit einem ökologischen Fußabdruck einher, den wir durch geeignete Maßnahmen so gering wie möglich halten. Unser Ziel ist, den Fußabdruck kontinuierlich weiter zu verringern. Grundsätzlich besteht das Risiko, dass sich umweltrechtliche oder regulatorische Bestimmungen weiter verschärfen, wodurch zusätzliche Umweltschutzmaßnahmen notwendig werden, die zu entsprechenden Mehraufwendungen führen. Eine dieser regulatorischen Bestimmungen ist die europäische Luftqualitätsrahmenrichtlinie, die aktuell mit dem Risiko möglicher unverhältnismäßiger Verschärfungen überarbeitet wird. Wir bringen unser Anliegen regelmäßig bei Vertretern der nationalen und europäischen Politik vor. Aufgrund dieses Themas erhöhen wir die Gesamteinschätzung für den Bereich Umweltschutz von "mittel" auf "hoch". Außerdem kann es zu Einschränkungen bei der Produktion und der Vermarktung von Produkten kommen.

Darüber hinaus können Umweltrisiken, die beispielsweise aus der möglichen Nichteinhaltung von Grenzwerten resultieren, ebenso wie Verstöße gegen Auflagen rechtliche Konsequenzen haben. Um dem zu begegnen, sorgen wir für einen rechtskonformen und möglichst umweltfreundlichen Betrieb unserer Produktionsanlagen. Hier sei als Beispiel unsere Investition in die Reduzierung diffuser Emissionen am Standort Hamburg mit einem Investitionsvolumen von 85 Mio.€ zu nennen. Im Umweltschutz sind wir international führend. Dies belegen z.B. die jährlichen Zertifizierungen nach ISO 14001 und EMAS sowie die Verbesserung der Punktezahl im EcoVadis-Rating. Wir sehen uns hier auch für die Zukunft gut aufgestellt. Gleichwohl können betriebliche Störungen, die zu Beeinträchtigungen der Umwelt führen, nicht vollständig ausgeschlossen werden.

FINANZEN UND FINANZIERUNG

Metallpreis- und Währungskursschwankungen stellen ein potenzielles Risiko beim Metallein- und -verkauf dar. Durch Devisen- und Metallpreisabsicherungen (Hedging) reduzieren wir dieses Risiko maßgeblich. Metallüberhänge sichern wir täglich durch Finanzinstrumente wie Spot- und Forward-Kontrakte ab. Gleiches geschieht durch den Abschluss von Kassa- und Devisentermingeschäften zur Fremdwährungsabsicherung. Devisenrisiken aus Wechselkursschwankungen für Metallgeschäfte in Fremdwährung minimieren wir auf diese Weise. Um das Ausfallrisiko zu minimieren, wählen wir nur Gegenparteien mit guter Bonität für Sicherungsgeschäfte aus.

Wir sichern erwartete Mittelzuflüsse aus Fremdwährungen, insbesondere US-Dollar, teilweise durch Optionen und Devisentermingeschäfte ab. Wir setzen dies zukünftig fort und gehen davon aus, die Risiken aus Metallpreis- und Währungskursschwankungen mit diesen Maßnahmen auf ein vertretbares Niveau reduzieren zu können. Zudem wirkt unser Projekt Aurubis Richmond in den USA bezogen auf unser US-Dollar-Exposure gegenläufig.

Ausfallrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sichern wir weitgehend durch Warenkreditversicherungen ab. Eigenrisiken lassen wir nur sehr begrenzt und nach Prüfung zu. Die Entwicklung der ausstehenden Forderungen verfolgen wir eng. Im Berichtszeitraum kam es zu keinen wesentlichen Forderungsausfällen. Die wirtschaftliche Entwicklung im Rahmen der Corona-Pandemie belastete zwischenzeitlich die Bonität unserer Kunden und damit die Bereitschaft der Kreditversicherungen, Kreditlinien zu zeichnen. Infolge der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise hat sich die Bonität unserer Abnehmer stabilisiert – ebenso wie die Bereitschaft der Kreditversicherer, Kreditlinien zu zeichnen. Die Ukraine-Krise und ihre Folgen insbesondere für den Energiesektor hatten bisher keine spürbaren Auswirkungen auf das Forderungsmanagement. Wir sehen daher auch zukünftig keine erhöhten Risiken.

Die Versorgung mit Liquidität ist für den Aurubis-Konzern von hoher Bedeutung und war im abgelaufenen Geschäftsjahr stets sichergestellt. Die Versorgung mit Kreditlinien durch unsere Banken war ebenfalls ausreichend. Auch im neuen Geschäftsjahr verfügt der Aurubis-Konzern über eine stabile Finanzlage und kann die Finanzierung möglicher Liquiditätsschwankungen aus dem operativen Geschäft durch bestehende Zahlungsmittel und verfügbare Kreditlinien abdecken.

Risiken, die aus einem Wiederaufleben der Staatsschuldenkrise im Euroraum resultieren können, haben das Potenzial, die in diesem Abschnitt beschriebenen Einzelrisiken wie z.B. Forderungsausfall oder Liquidität kumulativ wirken zu lassen. Vor allem aus diesem Grund stufen wir die Risiken aus Finanzen und Finanzierung als "mittel" ein.

INFORMATIONSTECHNOLOGIE

Aurubis unterliegt IT-Risiken hinsichtlich der Vertraulichkeit, der Verfügbarkeit und der Integrität von Informationen. Diese können sich z.B. in den Bereichen Versorgung, Produktion und Absatz sowie Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und Standorten niederschlagen und wurden dort in ihrer Risikoeinschätzung entsprechend berücksichtigt.

Verfügbarkeitsrisiken unserer IT-Systeme begegnen wir durch kontinuierliches Monitoring, redundante Auslegung und stetige Anpassung an den Stand moderner IT-Architekturen. Wir begegnen Risiken aus möglichen Störungs- oder Katastrophenfällen durch die redundante Auslegung besonders kritischer IT-Infrastrukturen, sowie mittels Datenwiederherstellungs- und Kontinuitätsplänen und dazugehöriger Tests und Übungen. Risiken, die aus unbefugten Zugriffen auf Unternehmensdaten sowie Cyber--Risiken entstehen können, begrenzen wir durch eine restriktive Vergabe von Zugriffsberechtigungen, durch Sicherheitsüberprüfungen und durch den Einsatz moderner Sicherheitstechnologien. Um dem gestiegenen Schutzbedarf gerecht zu werden, welcher aus einem weltweit erhöhten Bedrohungspotenzial und den Erfahrungen der Cyber-Attacke auf die Aurubis im Oktober 2022 resultiert, haben wir in zusätzliche Sicherheitstechnologien investiert und die dahingehenden Prozesse überprüft und ggf. angepasst. Zudem lassen wir die Cyber-Security regelmäßig durch Dritte prüfen und bewerten und nutzen die Erkenntnisse für eine Verbesserung dieser Maßnahmen. Wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr sieben neue Stellen mit dem Fokus auf Cyber--Security geschaffen. Außerdem haben wir die Aurubis AG im

abgelaufenen Geschäftsjahr nach ISO 27001 zertifizieren lassen. Unsere Erfahrungen aus der Cyber-Attacke im Oktober 2022 und die weltweit gestiegene Bedrohungslage haben in Summe dazu geführt, dass wir das IT-Risiko inzwischen als "hoch" (Vorjahr "mittel") einschätzen.

PERSONAL

In Anbetracht des demografischen Wandels, des zunehmenden Fach- und Arbeitskräftemangels sowie anhaltender Krisen erkennen auch wir die steigende Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt sowie den stark gestiegenen Wettbewerb um die besten Talente. Daher haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen und unsere Recruiting- und Talentmanagement Excellence weiter zu stärken. Wir setzen dafür gezielt auf die konsequente Implementierung unserer attraktiven Arbeitgebermarke und auf zielgruppenspezifische sowie vielfaltsorientierte Personalmarketingkampagnen, den Ausbau des Hochschulmarketings sowie bereichs- und länderübergreifendes Talentmanagement. In diesem Kontext haben wir u. a. unser Ambassador-Programm auf LinkedIn ins Leben gerufen, bei dem ausgewählte Kolleginnen und Kollegen darüber berichten, was uns als Arbeitgeber ausmacht. Zudem generieren wir über unser ausgebautes Studierendennetzwerk für Werkstudierende und Praktikantinnen und Praktikanten potenzielle, interessante Kandidatinnen und Kandidaten für Einstiegspositionen sowie für unser Trainee-Programm.

Unsere kontinuierliche Investition in eine bedarfsorientierte Ausund Weiterbildung bleibt ein zentrales Element, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und den benötigten Personalbedarf sicherzustellen. Hierzu sind in Hamburg und Lünen hochmoderne Ausbildungswerkstätten vorhanden, die die Grundlage für eine zukunftsorientierte, hochwertige und mehrfach ausgezeichnete Ausbildung (industrielle und kaufmännische Ausbildung sowie duale Studiengänge) darstellen. Um diese Zielgruppen zu erreichen und für uns zu gewinnen, setzen wir auf moderne und innovative Recruiting- und Personalmarketinginstrumente und ermöglichen beispielsweise auch eine unkomplizierte Kontaktaufnahme über soziale Medien.

Um dieser Entwicklung proaktiv zu begegnen, setzen wir nicht nur auf die Einstellung neuer Talente, sondern legen einen starken Fokus auf die Entwicklung und Begleitung unserer internen Talente auf individuellen Entwicklungswegen sowie auf die nachhaltige Sicherung und den Aufbau von Schlüssel- und

Zukunftskompetenzen. Wir sehen es als unsere Verantwortung, ein systematisches Talent Development aufzubauen, das nicht nur Maßnahmen zur individuellen Karriereförderung bietet, sondern auch ein umfassendes Talent-Mentoring-Programm beinhaltet. Zur Sicherstellung eines konzernweiten Wissensmanagements haben wir den Wissenstransfer als strukturierte Wissensmanagementmethode im Rahmen der Nachfolgeplanung erfolgreich in der Aurubis AG etabliert. Um unsere Organisation weiterzuentwickeln und ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, fördern wir Vielfalt und eine klare Null-Toleranz-Haltung gegenüber jeglicher Diskriminierung, Hass und Vorurteilen. Dies realisieren wir durch regelmäßige Schulungen und unser konzernweit verbindliches Vielfaltsbekenntnis.

Wir stufen die Risiken im Bereich Personal weiterhin mit "mittel" ein.

SONSTIGES

Die Bereiche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben bei uns einen hohen Stellenwert. Die Verantwortung hierfür tragen das Management und die Führungskräfte sowie jeder Einzelne im Unternehmen. Alle Standorte sind nach ISO 45001 zertifiziert. Detaillierte Gefährdungsbeurteilungen, Auditierungen, Weiterbildungen sowie Kampagnen zur Stärkung des Sicherheits- und Gesundheitsbewusstseins unterstützen unser Ziel: Vision Zero – also null arbeitsbedingte Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen. Ein stringentes Monitoring unserer Arbeitssicherheits-Performance sowie die entsprechende Ableitung von Maßnahmen bleiben weitere Bausteine zur Erreichung unserer Vision.

Im Mai 2023 ereignete sich ein schwerwiegender Unfall an unserem Standort in Hamburg. Drei Kollegen starben bei Instandhaltungsarbeiten an einer Stickstoffleitung. Aus den ersten Ergebnissen der Untersuchung haben wir spezifische Sicherheitsmaßnahmen abgeleitet, kommuniziert und umgesetzt. So haben wir zum einen eine Revision sowie Schulungen, Trainings und Wirksamkeitsüberprüfungen von Prozessen und Vorgaben zu sicheren Arbeitsabläufen bei Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten an allen Standorten initiiert. Zum anderen haben wir Schulungen zum Umgang mit Stickstoff durchgeführt und Schutzmaßnahmen sowie Kontroll- und Warneinrichtungen in Bezug auf Tätigkeiten an gasführenden Infrastrukturen optimiert.

Zusätzlich lassen wir unser Arbeitssicherheitsmanagement von einer unabhängigen externen Arbeitssicherheitsberatung überprüfen. Die Überprüfung ist zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch nicht abgeschlossen. Der mehrstufige Prozess umfasst die Standortorganisationen und relevante Konzernfunktionen. Nach Abschluss der Analyse werden wir wissen, an welchen Stellen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, gemessen an internationalen Standards anderer Industrien mit vergleichbarem Arbeitssicherheits-Risikoprofil, Optimierungspotenziale bestehen, und entsprechend zusätzlich Maßnahmen festlegen und implementieren.

Für die erfolgreiche Umsetzung unserer strategischen Wachstumsprojekte ist eine Vielzahl von Faktoren erforderlich. Demgegenüber stehen Risiken wie z.B. die hohen Energiepreise oder die Verfügbarkeit von geeignetem Personal, die eine regelmäßige Überarbeitung der Priorisierungen, des jeweiligen Projektumfangs und Zeitplans erforderlich machen können. Wir begegnen dem mit einer engen Steuerung unserer Projekte, z.B. mit einem klar definierten Stage-Gate-Prozess und der Überwachung kritischer Kennzahlen sowie einem aktiven Personal- und Talentmanagement. Darüber hinaus haben wir ein entsprechendes strategisches Frühwarnsystem für eine frühzeitige Erfassung strategischer Veränderungen und Marktentwicklungen eingeführt. Insgesamt betrachten wir die strategische Projektpipeline als sehr robust aufgestellt, weil die jeweiligen Projekte auch einzeln und großenteils voneinander unabhängig umgesetzt werden können. Wir stufen dieses Risiko als "mittel" ein.

Der Verstoß gegen Gesetze kann sowohl für Aurubis als Konzern als auch für seine Mitarbeiter und Geschäftspartner schwere Folgen haben. Wesentliche Compliance-Risiken identifiziert, analysiert und adressiert das Compliance-Management bzw. die für das jeweilige Rechtsgebiet verantwortliche Konzernfunktion (z.B. die Umweltschutz-Abteilung). Rechts- und Steuerrisiken begegnen wir mit organisatorischen Maßnahmen und klaren Führungsstrukturen. Im Falle von kriminellen Handlungen werden umgehend arbeitsrechtliche Maßnahmen und zivilrechtliche Schadensersatzansprüche geltend gemacht. Eine ausführliche Erläuterung des Compliance-Management-Systems befindet sich im Kapitel Corporate Governance Kontroll- und Risikomanagementsystem sowie Compliance, Seite 30.

Zudem decken wir ausgesuchte Risiken weitgehend über Versicherungen ab. Hierbei bedienen wir uns der Expertise eines externen Versicherungsmaklers.

NICHTFINANZIELLE RISIKEN IM RAHMEN DES GESONDERTEN NICHTFINANZIELLEN BERICHTS

Die Risikobewertung haben wir gemäß § 289c Abs. 3 HGB vorgenommen.

Insgesamt haben wir keine nichtfinanziellen Risiken identifiziert, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf Arbeitnehmer- und Umweltbelange, die Achtung der Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption und Bestechung und Sozialbelange haben werden.

Uns ist es jedoch wichtig, nichtfinanziellen Risiken zu begegnen, auch wenn sie nach der strengen Definition des HGB als nicht wesentlich eingestuft wurden. Daher haben wir entsprechende Managementansätze entwickelt und implementiert.

Internes Kontrollsystem

ZIEL

Unser internes Kontrollsystem (IKS) umfasst alle Grundsätze, Richtlinien, Verfahren und Maßnahmen, die ausgerichtet sind auf die Umsetzung der Entscheidungen des Vorstands

  • » zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit unserer Geschäftstätigkeit (hierzu gehört auch der Vermögensschutz, einschließlich der Verhinderung und Aufdeckung von Vermögensschädigungen),
  • » zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit unserer Rechnungslegung (internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den Konzern-Rechnungslegungsprozess) sowie
  • » zur Einhaltung der für den Aurubis-Konzern maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.

Das IKS ist als fester Bestandteil unserer zentralen und dezentralen internen Steuerungs- und Überwachungsprozesse etabliert. Es umfasst auch ein an der Risikolage des Unternehmens ausgerichtetes Compliance-Management-System.

Das IKS ist in einer Konzernrichtlinie dokumentiert.

VERANTWORTUNG

Der Vorstand der Aurubis AG trägt die Gesamtverantwortung für das IKS. Die Konzernfunktionen Compliance und Risikomanagement unterstützen den Vorstand u. a. bei der systemischen Weiterentwicklung und sind für die Organisation der jeweiligen Berichterstattung an Vorstand und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats verantwortlich.

Für die Umsetzung sind die jeweiligen Ebenen des Konzerns verantwortlich, die sich aus der Organisationsstruktur ergeben. Außerdem sind Verantwortlichkeiten durch Konzernrichtlinien sowie dezentrale Verhaltensanweisungen und Regelungen festgelegt.

ÜBERWACHUNG

Das IKS unterliegt einer regelmäßigen Überwachung. Diese erfolgt prozessintegriert und prozessunabhängig.

Zur prozessintegrierten Überwachung zählen die in die Aufbauund Ablauforganisation integrierten Sicherungsmaßnahmen und Kontrollen. Hierzu zählen u. a. Berechtigungskonzepte, Zugriffsund Zugangsbeschränkungen, Funktionstrennungen, Vollständigkeits- und Plausibilitätsprüfungen sowie die Überwachung von Limits. Die Maßnahmen und Kontrollen werden regelmäßig in der Organisation beurteilt.

Als prozessunabhängige Instanz überwacht die Interne Revision durch systematische Prüfungen das IKS sowie dessen Einhaltung. So trägt sie zur Ordnungsmäßigkeit sowie Verbesserung der Geschäftsprozesse und Wirksamkeit der installierten Maßnahmen und Kontrollen bei.

Darüber hinaus befasst sich das Audit Committee regelmäßig mit der Wirksamkeit des IKS. Zusammen mit dem Vorstand informieren die interne Revision sowie die Konzernfunktionen Compliance und Risikomanagement das Gremium über aktuelle Entwicklungen.

Internes Kontroll- und Risiko- managementsystem, bezogen auf den Konzern-Rechnungslegungsprozess

(Bericht gemäß §§ 289 Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB)

Ziel des IKS für den Rechnungslegungsprozess ist, zu gewährleisten, dass

  • » ein regelungskonformer Abschluss erstellt wird,
  • » die Rechnungslegung verlässlich und ordnungsmäßig ist,
  • » Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften vollständig und zeitnah erfasst werden und
  • » gesetzliche Normen und interne Richtlinien zur Rechnungslegung eingehalten werden.

PROZESS UND VERANTWORTUNG

Die Aurubis AG stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss des Aurubis-Konzerns auf. Diesem Prozess vorgelagert ist die Finanzberichterstattung der in den Konzernabschluss einbezogenen Konzerngesellschaften, die ihre Abschlüsse lokal erstellen und über ein konzerneinheitlich definiertes Datenmodell an die Abteilung Corporate Accounting übermitteln. Die Verantwortung für die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien und Verfahren sowie den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf der rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme liegt bei den Konzerngesellschaften.

WESENTLICHE GRUNDLAGEN

Das auf den Konzern-Rechnungslegungsprozess bezogene IKS beinhaltet folgende wesentliche Grundlagen:

  • » Sicherstellung der normgerechten Bilanzierung bei der Erstellung des Einzelabschlusses der Aurubis AG durch systemseitig implementierte Kontrollen, die ergänzt werden durch manuelle Kontrollen der Rechnungslegung und weitere Genehmigungs- und Freigabeverfahren (Funktionstrennungen, Zugriffsregelungen und -beschränkungen, Anwendung des Vieraugenprinzips, Regelungen zum Zahlungsverkehr)
  • » Sicherstellung konzerneinheitlicher Bilanzierung nach IFRS durch die Anwendung einheitlicher Bilanzierungsvorschriften und Richtlinien, zentrale Prüfung der Reporting Packages, Abweichungsanalyse zum Budget und quartalsweise

Berichterstattung im Rahmen zentral stattfindender Ergebnisdurchsprachen

  • » Erfassung der externen Rechnungslegung und der internen Berichterstattung durch alle Konzerngesellschaften in einem einheitlichen Konsolidierungs- und Berichtssystem
  • » Gesamtkonsolidierung des Konzernabschlusses durch das Corporate Accounting, das die Konsolidierungsmaßnahmen, Abstimmungsarbeiten und die Überwachung der zeitlichen und prozessualen Vorgaben zentral durchführt
  • » Unterstützung der lokalen Gesellschaften in Fragen der Rechnungslegung durch zentrale Ansprechpartner im Corporate Accounting
  • » Klärung spezieller fachlicher Fragestellungen und komplexer Sachverhalte fallbezogen unter Einbeziehung externer Sachverständiger

Chancenmanagementsystem

Neben dem Risikomanagement ist auch die Beurteilung von Chancen ein wichtiger Bestandteil der Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse des Aurubis-Konzerns. Das Ziel besteht darin, interne und externe Chancen, die sich positiv auf unseren wirtschaftlichen Erfolg auswirken können, frühzeitig zu identifizieren. Diese Chancen werden beurteilt und gegen die mit ihnen einhergehenden Risiken abgewogen. Die Ergebnisse dieser Beurteilung gleichen wir mit unserer Unternehmensstrategie und dem Portfolio strategischer Projekte und Projektideen ab, um mögliche Lücken oder weitergehende Potenziale zu erkennen. Im nächsten Schritt definieren wir dann Anpassungen oder neue Initiativen und Maßnahmen, um auch die neuen Chancen zu adressieren. Der Prozess der Identifizierung und Beurteilung von Chancen ist in dieser Hinsicht ein Teil unseres jährlichen integrierten Strategie- und Planungsprozesses.

Für eine zeitnahe Erkennung möglicher Chancen beobachten und analysieren wir kontinuierlich unsere Märkte auf der Angebotsund Nachfrageseite, das Wettbewerbsumfeld sowie die relevanten regionalen und globalen Trends. Darüber hinaus ist die Identifizierung von potenziellen Chancen auch tägliche Managementaufgabe – sowohl auf Ebene der operativen Bereiche als auch auf Ebene des Konzerns.

Erläuterung der wesentlichen Chancen

STEIGENDE WELTWEITE NACHFRAGE NACH KUPFER UND TECHNOLOGIEMETALLEN

Kupfer ist eines der wichtigsten Industriemetalle und für den Infrastrukturaus- und -aufbau genauso unverzichtbar wie für wesentliche Industriebereiche. Die Kupfernachfrage folgt dem weltweiten Wirtschaftswachstum, insbesondere in der Elektro-, Elektronik-, Energie-, Bau- und Automobilindustrie. Neben anhaltenden globalen Trends wie Urbanisierung und dem weltweiten Wachstum der Mittelschicht werden v. a. für den globalen Ausbau der Digitalisierung, der Elektromobilität und der erneuerbarer Energien wachsende Mengen an Kupfer und anderen Metallen wie beispielsweise Nickel, Platin, Palladium, Selen und Tellur benötigt. Dies gilt umso mehr, da der Ausbau erneuerbarer Energien und dezentraler Energieversorgung sowie der entsprechenden Infrastruktur durch die jüngsten energiepolitischen Entwicklungen noch an Bedeutung gewonnen hat. Sollten sich die Konjunktur und Nachfrage nach unseren Produkten in den für uns relevanten Märkten günstiger entwickeln als derzeit erwartet, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

VERÄNDERUNGEN DER SCHMELZ- UND RAFFINIERLÖHNE SOWIE DER MARKTPREISE FÜR UNSERE PRODUKTE

Die Ergebnislage des Aurubis-Konzerns wird wesentlich bestimmt von der Entwicklung der Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate, Altkupfer und sonstige Recyclingmaterialien und durch die Marktpreise für unsere Produkte wie Gießwalzdraht, Kupferkathoden und Schwefelsäure sowie Edel- und Nebenmetalle. Sollten sich die Schmelz- und Raffinierlöhne sowie die Marktpreise der Produkte positiver entwickeln als derzeit prognostiziert, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

STEIGENDE BEDEUTUNG VON NACHHALTIGKEIT UND RESSOURCENEFFIZIENZ

Aurubis ist weltweit eines der führenden Unternehmen für das Recycling von Kupfer und komplexen Recyclingrohstoffen. Das gilt auch im Hinblick auf die eigene Nachhaltigkeit unter ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien. Angesichts der weiter steigenden Bedeutung von Ressourceneffizienz gehen wir von

einem wachsenden Bedarf an Recyclinglösungen und verlustarmer Metallerzeugung und -wiedergewinnung aus. Dies wird zunehmend durch eine strengere nationale und internationale Gesetzgebung und Initiativen wie den European Green Deal unterstützt und gefordert. Gleichzeitig werden von Kunden und Lieferanten auch zunehmend höhere Nachhaltigkeitsanforderungen gestellt, wovon Aurubis ebenfalls profitieren kann.

Dank unserer Multimetall-Recyclingaktivitäten und des Zugangs zu unseren Kupferproduktkunden sehen wir uns in der Lage, erweiterte Lösungen für geschlossene Kreislaufsysteme anzubieten. Das Hüttennetzwerk der Aurubis umfasst mittlerweile zwei Primär- und vier Recyclingstandorte, deren Prozessstärken wir zur Optimierung der Materialflüsse und des Metallausbringens nutzen. Mit unserer Investitionsentscheidung für ein neues Recyclingwerk in den USA bauen wir nun auch unser regionales Leistungsangebot in Nordamerika deutlich aus. Sollten sich die nationalen und internationalen Vorschriften für Recycling ausweiten und die Nachfrage nach Recyclinglösungen, insgesamt oder mit steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen, in unseren Märkten stärker als erwartet wachsen, könnte sich dies positiv auf die Beschaffungs- und damit Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns auswirken.

WEITERENTWICKLUNG DER KOMPETENZEN ZUR VERARBEITUNG KOMPLEXER ROHSTOFFE

Sowohl primäre als auch sekundäre Rohstoffe werden insofern komplexer, als die Gehalte an Kupfer abnehmen und die Konzentrationen an Begleitelementen und Verunreinigungen zunehmen. Eine besondere Stärke von Aurubis liegt darin, komplexe Primärund Sekundärrohstoffe im konzerneigenen Hüttennetzwerk zu verarbeiten. Aurubis investiert gezielt in interne Projekte, um die Verarbeitungsfähigkeiten und -kapazitäten in diesem Bereich weiter auszubauen, die Effizienz seiner Produktionsprozesse weiter zu steigern und damit werthaltige Metalle noch besser und schneller auszubringen. Nach Projekten zum Ausbau und zur Optimierung der Elektrolyt- und Anodenschlammverarbeitung an unseren belgischen Standorten haben wir im Dezember 2022 das Projekt Complex Recycling Hamburg (CRH) beschlossen. CRH wird die Recyclingfähigkeiten im Hauptwerk in Hamburg weiter verbessern, mit dem Bau haben wir bereits begonnen. Mit unserem modularen Recyclingkonzept, das in unserem neuen Werk in den USA zum Einsatz kommen wird, weiten wir diese Kompetenz in

einen neuen Markt aus. Sollte sich aus diesen Kompetenzerweiterungen noch weitergehendes Synergiepotenzial entwickeln oder wir darüber hinaus zusätzliche Fähigkeiten aufbauen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Beschaffungs- und Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

DIGITALISIERUNG, KONTINUIERLICHE VERBESSERUNG DER PROZESSE UND DER KOSTENPOSITION SOWIE REALISIERUNG VON SYNERGIEN

In unseren Märkten stehen wir in einem globalen Wettbewerb. Operative Exzellenz ist daher für uns von hoher Bedeutung. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Prozesse zu optimieren und unsere Kostenposition zu verbessern. Dabei nutzen wir zunehmend auch Möglichkeiten der Digitalisierung in Produktionsund Servicebereichen, entsprechende Initiativen und Projekte im Rahmen unserer Digitalstrategie haben wir im letzten Geschäftsjahr weiter verstärkt. So haben wir beispielsweise im Rahmen des Aurubis Digital Innovation Lab ein umfassendes Kunden- und Lieferantenportal mit dem Ziel einer besseren Geschäftspartnerbindung live geschaltet. Außerdem identifizieren und realisieren wir kontinuierlich neue Möglichkeiten, um Synergiepotenziale innerhalb des Netzwerks der Aurubis-Produktionsstätten zu steigern. Sollten wir die mit den eingeleiteten Verbesserungsmaßnahmen verbundenen Ziele übertreffen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

KAPAZITÄTSERWEITERUNG VERBUNDEN MIT INTERNATIONALISIERUNG

Gerade angesichts des global wachsenden Bedarfs an nachhaltiger Metallerzeugung und nachhaltigem Metallrecycling sehen wir Wachstumspotenzial durch Expansion unserer Verarbeitungskapazitäten in Regionen mit attraktiven Märkten und vorteilhaften Rahmenbedingungen. Ganz konkret nutzen wir diese Chancen in Nordamerika. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir für unser neues Werk für Recycling komplexer Sekundärrohstoffe in den USA bereits die zweite Ausbaustufe beschlossen. Zudem investieren wir in den Kapazitätsausbau in bestehenden Standorten, z.B. durch die Elektrolyseerweiterung in Pirdop, und streben die Weiterentwicklung unseres Lieferantennetzwerks an, um die nachhaltige Versorgung des erweiterten Produktionsnetzwerks sicherzustellen. Durch regulatorische Änderungen und die damit einhergehende zunehmende Regionalisierung von Recyclingmärkten aufgrund geopolitischer Entwicklungen können sich weitere

Chancen für den Aurubis-Konzern ergeben. Sollten wir in der Lage sein, Synergien durch unser modulares Recyclingsystem bei weiteren Investitionstätigkeiten zu nutzen, könnte Aurubis von diesen regulatorischen Trends und dieser Technologie noch weiter profitieren und die Kapazitäten weiter ausbauen.

WEITERENTWICKLUNG VON LÖSUNGEN FÜR INDUSTRIEKUNDEN UND LIEFERANTEN

Auf allen Stufen unserer Wertschöpfungskette arbeiten wir eng mit unseren Lieferanten und Kunden zusammen. Dies beinhaltet beispielsweise kundenindividuelle Produktentwicklungen, zusätzliche Dienstleistungen, die Verarbeitung spezifischer Rohstoffe und ein erweitertes Angebot geschlossener Kreislauflösungen sowie besonders nachhaltiger oder zertifizierter Produkte – exemplarisch formuliert ist unser Anspruch in unserem Produktversprechen "Tomorrow Metals"–, einschließlich der Digitalisierung von Geschäftsbeziehungen und -prozessen zur Steigerung von Effizienz, Mehrwert und Kundenbindung. Sollte die Nachfrage unserer Kunden und Lieferanten nach unseren Lösungen über der prognostizierten Nachfrage liegen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.

INNOVATIONEN AUS KÜNFTIGEN FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAKTIVITÄTEN

Im Rahmen unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten arbeiten wir an Innovationen, um uns in Zukunft weiter vom Wettbewerb zu differenzieren und Wettbewerbsvorteile auszubauen. So arbeiten wir z.B. daran, unsere Verarbeitungsprozesse für komplexe Einsatzmaterialien in unseren Hütten und Betrieben noch ressourcenschonender zu gestalten. Darüber hinaus arbeiten wir konkret an der Neu- oder Weiterentwicklung von Prozessen, um zukünftige Materialströme verarbeiten zu können. Ein Beispiel hierfür ist unser neuer Prozess zur Verarbeitung von Schwarzmasse aus Batterien, für den wir im abgelaufenen Geschäftsjahr Patentschutz erreichen konnten. Sollte dieser Prozess des Recyclings von Schwarzmasse technische und wirtschaftliche Vorteile gegenüber anderen metallurgischen Prozessen des Batterierecyclings aufweisen, eröffnet das wesentliche weitere Wachstumsopportunitäten für den Konzern, die wir am Markt nutzen wollen.

Beurteilung der Risiko- und Chancen- situation des Aurubis-Konzerns

Im Berichtszeitraum sind keine bestandsgefährdenden Risiken eingetreten. Es haben sich keine besonderen strukturellen Veränderungen bei den Risiken des Konzerns ergeben. Nach unserer heutigen Einschätzung ergeben sich keine den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken.

Sowohl das Audit Committee (Aufsichtsrat) als auch der Abschlussprüfer haben festgestellt, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen in geeigneter Form getroffen hat und das gesetzlich geforderte Risikofrüherkennungssystem alle Anforderungen erfüllt.

Für ein ganzheitliches Bild der unternehmerischen Tätigkeiten sind neben den Risiken auch die Chancen des Konzerns zu betrachten. Wir sind davon überzeugt, dass wir aufgrund unseres Geschäftsportfolios, unserer Kompetenzen und unserer Innovationsfähigkeit die sich ergebenden Chancen realisieren können.

Nicht prüfungspflichtiger Teil des Lageberichts

Der Vorstand hat sich gemäß den Empfehlungen des DCGK 2022 ausführlich mit der Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und des internen Kontrollsystems (IKS) auseinandergesetzt.

Bezüglich des Risikomanagementsystems hat der Vorstand keine wesentlichen Beanstandungen festgestellt, die darauf hindeuten, dass es nicht angemessen ist.

Vor dem Hintergrund der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen und der entstandenen Vermögensschäden hat der

Vorstand festgestellt, dass das Risikomanagementsystem insbesondere im Werk Hamburg teilweise nicht wirksam genug war, was die Erfassung, Bewertung und Adressierung von Risiken in Wechselwirkung mit der Risikokultur im Zusammenhang mit der Sicherheit der Metalle betrifft.

Ebenfalls vor dem Hintergrund der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen und der entstandenen Vermögensschäden hat der Vorstand festgestellt, dass das IKS in Teilen nicht angemessen und nicht wirksam war. Insbesondere ist nach derzeitigem Kenntnisstand naheliegend, dass die unter dem IKS definierten Aufgaben und Pflichten (v. a. die Kontrollausübung) verbesserungsbedürftig sind, da es Akteuren (der organisierten Kriminalität) trotz der getroffenen Vorkehrungen gelang, schwere Straftaten mit erheblichen Vermögensschäden zum Nachteil von Aurubis zu begehen.

Der Vorstand hat nach Bekanntwerden der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen im Juni 2023 ein Projekt zur Förderung der Prozess- und Werkssicherheit geschaffen sowie renommierte externe Berater zur Unterstützung bei der Aufklärung der Ereignisse hinzugezogen, welche insbesondere die Aufgabe übernommen haben, den Sachverhalt der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen aufzuklären, der Gesellschaft über den Untersuchungsfortgang zu berichten und spezifische Handlungsempfehlungen für Weiterentwicklungsmaßnahmen auszusprechen.

Für den übrigen Teil des Risikomanagements hat der Vorstand jedoch keine wesentlichen Beanstandungen festgestellt, die darauf hindeuten, dass dieses nicht wirksam sei.

Und für den übrigen Teil des IKS hat der Vorstand ebenfalls keine wesentlichen Beanstandungen festgestellt, die darauf hindeuten, dass es nicht angemessen oder nicht wirksam sei.

Prognosebericht

Die im Kapitel "Prognosebericht" getroffenen Aussagen basieren auf unserer Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Entwicklung am globalen Kupfermarkt sowie der Rohstoff- und Produktmärkte von Aurubis. Grundlage dafür sind Analysen von Wirtschaftsforschungsinstituten, Organisationen und Branchenverbänden sowie interne Marktanalysen. Die dargestellten Einschätzungen für den zukünftigen Geschäftsverlauf orientieren sich an den Zielsetzungen der Segmente sowie an den Chancen und Risiken, die die erwarteten Marktbedingungen und Wettbewerbssituationen im Prognosezeitraum 01.10.2023 bis 30.09.2024 bieten. Die Chancen und Risiken, die den Aurubis-Konzern betreffen, sind im Risiko- und Chancenbericht detailliert erläutert. Unsere Prognosen werden regelmäßig angepasst. Die im Nachfolgenden getroffenen Aussagen basieren auf unserem Kenntnisstand von Dezember 2023.

Für den Aurubis-Konzern ergeben sich aus heutiger Sicht mehrere besondere Faktoren, die Einfluss auf unsere Märkte nehmen könnten. Dazu zählen insbesondere die geldpolitischen Reaktionen der Zentralbanken auf die hohen Inflationsraten in verschiedenen Märkten, die einen Einfluss auf künftige Finanzkonditionen und – damit in enger Verbindung stehend – das Investitionsverhalten der verschiedenen Marktteilnehmer haben könnten. Weiterhin haben der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und damit einhergehende hohe Energiekosten in Europa einen Einfluss auf die Kosten des Konzerns. Ferner können Subventionen wie z.B. aus dem Inflation Reduction Act (IRA) oder Änderungen von nationalen wie internationalen Gesetzgebungen wie z.B. die Überarbeitung der europäischen Luftqualitätsrahmenrichtlinie Auswirkungen auf das Geschäft des Aurubis-Konzerns haben.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Für das Gesamtjahr 2024 rechnet der IWF mit einem Wachstum der Weltwirtschaft von 2,9%. Damit verlangsamt sich das Wachstumstempo gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte. Die globale Gesamtinflation wird der Prognose zufolge stetig zurückgehen und auf 5,8% sinken. Der Druck auf die Notenbanken, der hohen Inflation mit weiteren Maßnahmen entgegenzuwirken, dürfte somit nachlassen. Der IWF erwartet sogar erste Zinssenkungen der US-amerikanischen Notenbank und eine allmähliche Lockerung der straffen Geldpolitik der EZB bereits im Laufe des Jahres 2024. Dies sollte zu einer Entlastung der Gesamtwirtschaft führen, sodass eine "weiche Landung" ohne größeren Konjunkturrückgang immer wahrscheinlicher wird.

Für die Schwellen- und Entwicklungsländer prognostiziert der IWF für 2024 ein Wirtschaftswachstum von 4,0%. Dabei entwickeln sich die Volkswirtschaften dieser Gruppe sehr heterogen. So liegt das erwartete BIP-Wachstum in den asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern bei 4,8%. Die beiden großen Volkswirtschaften China und Indien sollen dabei im Gesamtjahr 2024 um 4,2% bzw. 6,3% wachsen. Die Prognoseerwartungen des IWF zeigen damit für das für den Kupfermarkt relevante China einen weiteren deutlichen Konjunkturanstieg, wenngleich die Wachstumsrate des Vorjahres voraussichtlich nicht erreicht wird. Insbesondere die Immobilienkrise und ein nachlassendes Vertrauen wirken sich dämpfend auf die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft aus.

Das BIP in den Industrienationen soll laut IWF im Gesamtjahr 2024 um 1,4% wachsen. Für die USA wird ein Wachstum von 1,5% und für die Eurozone von 1,2% erwartet. Nach dem Einbruch im Vorjahr soll das BIP in Deutschland gemäß der Prognose 2024 wieder moderat um 0,9% wachsen.

Einzelne Branchen, wie die elektrotechnische Industrie, die Automobilindustrie und der Bausektor, sind wichtige Abnehmer von Kupferprodukten. Für die einzelnen Branchenkonjunkturen zeichnen sich folgende Entwicklungen ab:

Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) erwartet in seinem aktuellen Ausblick vom August 2023 für den weltweiten Elektromarkt ein Wachstum von 3% im Jahr 2024 nach 9% im Jahr 2023. Wesentliche Faktoren für die Rückkehr zu einem normalisierten langfristigen Wachstumstrend sind insbesondere die sinkende Inflationsrate und eine nur moderate gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Für Europa, das rund 17% des Weltmarktes ausmacht, sieht der ZVEI ein Wachstum von 9% im Jahr 2023 und von 2% im Jahr 2024. Das Volumen des deutschen Elektromarkts soll 2023 um 9% und 2024 um 1% zulegen. In die Untersuchung des Fachverbands sind Daten aus 53 Ländern eingeflossen, die rund 95% des globalen Marktes abdecken.

Die Nachfrage nach Personenkraftwagen (Pkw) in der EU wird laut dem europäischen Automobilherstellerverband (ACEA) nach Überwindung der Lieferkettenschwierigkeiten im Jahr 2023 wieder kräftig wachsen. Nach rund 9,6 Mio. neu zugelassenen Pkw im Jahr 2022 rechnet der Verband für 2023 mit rund 10,7 Mio. Pkw-Neuzulassungen und für 2024 mit rund 10,8 Mio. Pkw-Neuzulassungen. Wesentliche Wachstumsimpulse kommen insbesondere aus dem Übergang zur Elektromobilität. Damit schwenkt die Automobilwirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad ein. Das Niveau der Zulassungszahlen aus der Vorpandemiezeit wird jedoch noch nicht erreicht.

Die Baukonjunktur wird nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) 2023 stark von steigenden Baukosten und verschlechterten Finanzierungsbedingungen beeinflusst. Das nominale Bauvolumen soll lediglich um rund 4% wachsen. Für das Jahr 2024 wird wieder eine etwas dynamischere Entwicklung erwartet. Das Bauvolumen soll dann um gut 5% wachsen.

Der Aurubis-Konzern erwartet, basierend auf diesen Prognosen, in den drei wichtigsten Branchen für den Einsatz von Kupferprodukten im Geschäftsjahr 2023/2024 eine weiterhin stabile Entwicklung, die an die gute Entwicklung im Vorjahr anknüpft. Politische und konjunkturelle Entwicklungen können die jeweilige Marktlage jedoch maßgeblich beeinflussen.

Branchenentwicklung

Der Kupferpreis bewegte sich im Berichtszeitraum volatil zwischen 7.500 und 9.300 US\$/t und zeigte sich beeinflusst von den makroökonomischen Entwicklungen. Weitere Industriemetalle wie Blei, Nickel, Zinn und Zink zeigten ebenfalls eine volatile Marktentwicklung, während Edelmetalle wie Gold und Silber eine weitestgehend positive Entwicklung zeigten. Branchenexperten von Banken und Analysehäusern, der sog. S&P Poll, antizipieren im Durchschnitt einen Kupferpreis von rund 8.600 US\$/t für das Kalenderjahr 2024.

Auch im kommenden Kalenderjahr 2024 gehen Aurubis und bekannte Research-Institute von einer anhaltenden Nachfrage nach raffiniertem Kupfer und den von Aurubis produzierten Metallen aus. Kupfer und Nichteisenmetalle bleiben weiterhin essenzielle Werkstoffe für die Wirtschaftsentwicklung in Kernbranchen wie der Elektro- und der Autoindustrie, den Anwendungen für erneuerbare Energie, wie beispielsweise Photovoltaik oder Elektrolyseuren, und dem Bauwesen. Hinzu kommt, dass etwa seitens der EU die Regulierung mit Blick auf das Klima verschärft wird und dass sowohl die EU, die USA als auch China klimafreundliche Technologien in erheblichem Maße öffentlich fördern. Da in diesen Technologien großes Potenzial und damit ein hoher Bedarf für Kupfer und Nichteisenmetalle steckt, geht Aurubis auch künftig von einer hohen Nachfrage nach den von Aurubis produzierten Metallen aus.

Die globale Nachfrage nach raffiniertem Kupfer soll nach Einschätzung von Wood Mackenzie bis in das Jahr 2035 um rund 2,0% pro Jahr steigen. Für das Kalenderjahr 2024 prognostiziert das Research-Institut eine globale Nachfrage von rund 26,6 Mio. t, was einer Steigerung von 3,7% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ein wichtiger Faktor für die Beurteilung des Kupfermarktes bleibt die Entwicklung der globalen Kupferhütten. China hat mit seinen Produktionskapazitäten auch im Jahr 2023 mit rund 44% der globalen Raffinationskapazität den signifikantesten Anteil an der globalen Kapazität und beeinflusst wesentlich das Wachstum der Hüttenindustrie in den kommenden Jahren.

Auf dem globalen Markt für raffiniertes Kupfer ergibt sich gemäß Wood Mackenzie für 2024 insgesamt ein Produktionsüberschuss von rund 377.000 t – nach einem leichten Defizit im Jahr 2023. Demgegenüber steht die Einschätzung des Research-Anbieters

CRU, welcher für 2024 ein leichtes Defizit von rund 54.000 t antizipiert – nach einem geringen Überschuss in Höhe von 173.000 t im Jahr 2023.

Für Europa geht Wood Mackenzie mit rund 3,8 Mio.t im Jahr 2024 von einer gegenüber dem Vorjahr leicht höheren Nachfrage nach raffiniertem Kupfer aus – bei einer europäischen Produktion von raffiniertem Kupfer von rund 3,0 Mio.t. Dieses Kupferdefizit im europäischen Binnenmarkt muss entsprechend durch Importe gedeckt werden. In China wird die Nachfrage nach raffiniertem Kupfer im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr leicht steigend antizipiert und soll bei rund 14,3 Mio.t liegen. Damit macht China weiter etwas über die Hälfte der globalen Nachfrage aus, bleibt aber weiterhin Netto-Importeur von Kupfer.

Die weiterhin hohe antizipierte Nachfrage nach raffiniertem Kupfer und das zu erwartende Preisniveau an den Metallbörsen stellen für Aurubis gute Rahmenbedingungen für das folgende Geschäftsjahr dar.

Rohstoffmärkte

KUPFERKONZENTRATE

Der globale Markt für Kupferkonzentrate befindet sich weiter sowohl nachfrage- als auch angebotsseitig im Wachstum. In verschiedenen Ländern Südamerikas und weltweit werden Erweiterungsprojekte in bestehenden Minen sowie das Hochfahren neuer Projekte wesentlich zu Produktionserhöhungen gegenüber dem Vorjahr beitragen. Wood Mackenzie antizipiert, dass die globale Minenproduktion (vor Störungszulage und Anpassungen, auf Basis enthaltener Mengen) in den Jahren 2023 und 2024 um 2,6% bzw. 8,3% wachsen und somit zu einem verbesserten Angebot an Kupferkonzentraten führen wird.

Der Benchmark für Jahresverträge für die Schmelz- und Raffinierlöhne (TC/RCs) zur Verarbeitung von Standard-Kupferkonzentraten lag im Kalenderjahr 2023 bei 88,0 US\$/t bzw. 8,8 cts/lb. Im 1. Quartal des Geschäftsjahres lagen die Spotpreise auf dem Benchmark-Niveau, während sie im 2. Quartal des Geschäftsjahres leicht unterhalb des Benchmarks bei rund 78 US\$/t lagen. Mit der Ausweitung des Kupferkonzentratangebots in der 2. Hälfte des Geschäftsjahres stiegen die Schmelz- und

Raffinierlöhne und lagen zum Ende des Geschäftsjahres leicht oberhalb des Benchmarks für 2023 bei rund 93 US\$/t.

Im November 2023 wurde ein Abschluss für Jahresverträge für 2024 zwischen einer großen Minengesellschaft und einer chinesischen Hütte zu 80 US\$/t und 8,0 cts/lb bekannt. Im Folgenden wurden diese Bedingungen auch von anderen chinesischen Hütten und einer weiteren Minengesellschaft übernommen, so dass dies als Referenz für Jahresverträge angesehen werden kann. Diese Referenz liegt rund 9% unter dem Wert für das Jahr 2023. Trotz des Rückgangs gehen wir weiter von einer guten Versorgungslage mit Konzentraten im Jahr 2024 aus, verbunden mit guten Schmelz- und Raffinierlöhnen im kommenden Geschäftsjahr 2023/24.

Aufgrund unserer Positionierung im Markt, unserer langfristigen Vertragsstruktur und unserer Lieferantendiversifizierung sind wir zuversichtlich, erneut eine gute Versorgung mit Kupferkonzentraten sicherzustellen. Wir sind bereits bis weit in das 2. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 hinein mit Konzentraten zu guten Schmelz- und Raffinierlöhnen versorgt.

RECYCLING

Im Geschäftsjahresverlauf zeigte sich der für Aurubis im Wesentlichen relevante Markt für Recyclingmaterialien auf einem stabilen Niveau. Mit den existierenden Importregeln in China und neuen Importregelungen in Malaysia und Indonesien mit dem Fokus auf höhere Umweltstandards und Regelungen zu mehr Inspektionen der importierten Recyclingmaterialien kam es zu einer gegenüber dem Vorjahr stabilen chinesischen Importmenge von Recyclingmaterialien. Dies führte zu einem stabilen und positiven Mengenangebot in Europa im Berichtszeitraum.

Auf Basis der zunehmenden Regulierungen im asiatischen Raum und strengerer Regulierung für den Export von Abfällen in Europa und den USA geht Wood Mackenzie von einer vermehrten regionalen Verarbeitung von Recyclingmaterialien aus. Somit zeichnen sich kurz- und mittelfristig grundsätzlich positive Perspektiven für das Angebot von Recyclingmaterialien ab. Langfristig sieht Wood Mackenzie ein steigendes Angebot an Recyclingmaterialien über die kommende Dekade. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Weltwirtschaft und des aktuellen Kupferpreisniveaus kann es kurzfristig zu Schwankungen der Sammelaktivität der Recyclingindustrie kommen.

Das Geschäft ist insbesondere bei Altkupfer von kurzfristiger Natur und damit von vielfältigen Einflüssen wie Metallpreisen und Sammelaktivitäten der Recyclingindustrie abhängig, die nur schwer prognostizierbar sind.

Hingegen sind die komplexen Recyclingmaterialien durch weniger Volatilität in der Verfügbarkeit gekennzeichnet. Hier ist ein stabiles Marktumfeld zu erwarten.

Aurubis geht insgesamt von einer stabilen Versorgungslage für Recyclingmaterial mit guten Raffinierlöhnen aus. Wir sind bereits zu wesentlichen Teilen für das 2. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 mit Recyclingmaterial zu guten Raffinierlöhnen versorgt. Unsere breite Marktaufstellung federt Versorgungsrisiken ab.

Produktmärkte

MÄRKTE FÜR KUPFERPRODUKTE

Zum Zeitpunkt der Berichterstellung zeichnet sich für das 1. Quartal 2023/24 eine stabile Nachfrage nach Gießwalzdraht aus dem Infrastruktursektor (medium und high Voltage-Kabel) ab. Die Nachfrage aus dem Bau- und Automobilsektor ist aktuell weiter verhalten. In der noch laufenden Verhandlungssaison über Jahresverkaufsverträge für 2024 konnten wir bereits wesentliche Teile des Verkaufsbudgets vertraglich fixieren.

Ein bereits bekannter Faktor ist die von Aurubis für das kommende Kalenderjahr 2024 festgesetzte Aurubis-Kupferprämie für europäische Gießwalzdraht- und Stranggussformatkunden. Aurubis hat diese gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 228 US\$/t für seine europäischen Kunden gelassen (2023: 228 US\$/t). Das stabile Niveau der Kupferprämie ist Ausdruck der prognostizierten stabilen Marktnachfrage in Europa bei reduzierter europäischer Elektrolyse-Kapazität im Jahr 2024. Ferner kompensiert sie in Teilen die gestiegenen Finanzierungskosten sowie die gegenüber dem Vorjahr reduzierten, jedoch weiterhin hohen Energiekosten.

Trotz der sich eintrübenden globalen Wirtschaft gehen wir im Jahr 2024 von einer sich in Summe stabilsierenden Branchenentwicklung und Nachfrage nach Kupferprodukten aus. Vor dem Hintergrund steigender Investitionen in Infrastruktur für erneuerbare Energien und den Netzausbau rechnen wir damit, die Verhandlungssaison für Kupferprodukte auf stabilem Niveau beenden zu

können. Die gute Kundenbindung und die starke Positionierung in unseren Kernmärkten unterstützen dies.

KATHODEN

Der Absatz freier Kathodenmengen am Markt orientiert sich an der geplanten Weiterverarbeitung unserer Kathodenproduktion im Konzern.

KUPFERGIESSWALZDRAHT

Die Nachfrage nach Kupfergießwalzdraht wird u. a. von der weiteren Konjunkturentwicklung in den wichtigen Abnehmerindustrien abhängen. Die Abnahme für die Infrastruktur von Kabelleitungen für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien erwarten wir auch im kommenden Geschäftsjahr auf hohem Niveau. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage des Bausektors als Abnehmerindustrie aufgrund der verschärften Zinspolitik der Zentralbanken und der entsprechend höheren Finanzierungskosten auf einem gegenüber dem Vorjahr reduzierten Niveau sein wird. In Summe prognostiziert CRU in Europa für das Kalenderjahr 2024 dennoch eine über dem Vorjahr liegende Nachfrage.

Trotz der diversen Aussichten in den Abnehmerindustrien für den Prognosezeitraum erwartet Aurubis eine Nachfrage- und Absatzentwicklung für Kupfergießwalzdraht auf einem hohen Niveau.

KUPFERSTRANGGUSSFORMATE

Die Nachfrage nach Kupferstranggussformaten zeigte sich im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr auf reduziertem Niveau. Für das kommende Geschäftsjahr gehen wir von einer Stabilisierung der Nachfrage nach Stranggussformaten aus.

FLACHWALZPRODUKTE

Für den Absatz von Flachwalzprodukten sind insbesondere die Entwicklungen in den USA und im europäischen Raum von Bedeutung. Für 2024 erwartet CRU in den USA und Westeuropa jeweils eine verbesserte Nachfrage nach Flachwalzprodukten, nach einem Nachfragerückgang im Jahr 2023. In Europa und Nordamerika wird mittelfristig für die kommenden Jahre bis 2028 mit einem leichten jährlichen Wachstum gerechnet.

Die antizipierte Entwicklung der US-Wirtschaft wie auch das Wachstum der europäischen Wirtschaft zeichnen aktuell ein stabiles Bild für Aurubis im Hinblick auf den Absatz von Flachwalzprodukten.

SCHWEFELSÄURE

Der Absatz von Schwefelsäure ist von kurzfristigen Entwicklungen abhängig, was sich in der Laufzeit der Verträge widerspiegelt. Zusätzlich sind die Absatzmöglichkeiten regional sehr unterschiedlich – mit entsprechend variierenden Konditionen. Aurubis beliefert den globalen Schwefelsäuremarkt mit den Schwerpunkten Europa, Nordamerika und Türkei. Das Verhältnis von lokalem Absatz und Exporten schwankt entsprechend den Marktgegebenheiten.

Die im abgelaufenen Geschäftsjahr rückläufigen, aber weiter hohen Preisniveaus werden sich gemäß dem Independent Chemical Information Service (ICIS) nicht fortsetzen. Insbesondere aus der in Europa ansässigen chemischen und Düngemittelindustrie wird auch im Geschäftsjahr 2023/24 eine reduzierte Nachfrage erwartet. Auch in den Exportmärkten USA und Südamerika wird von einem niedrigeren Preisniveau aufgrund erhöhter Exportaktivitäten aus Europa und China ausgegangen. Die chinesischen Märkte sind von großen regionalen Unterschieden gekennzeichnet.

Auf Basis der sich stabilisierenden Nachfrage auf dem Markt für Schwefelsäure und der Entwicklungen bei den Absatzpreisen gehen wir von einer leicht negativen Entwicklung der Erlössituation auf diesen Märkten aus.

Geschäfts- und Ergebniserwartung des Aurubis-Konzerns

GESCHÄFTSERWARTUNG

Am 20.12.2022 hat die Aurubis weitere strategische Wachstumsprojekte veröffentlicht, die weiter auf die Aurubis-Strategie "Driving Sustainable Growth" einzahlen. Wir wollen bis zum Ende dieser Dekade unsere Position als einer der effizientesten und nachhaltigsten Multimetall-Produzenten weltweit weiter festigen und ausbauen – als leistungsfähiges Hüttennetzwerk mit einem starken Kerngeschäft und neuen Wachstumstreibern beim Recycling.

Die im Geschäftsjahr 2020/21 weiterentwickelte Aurubis-Strategie beinhaltet einen präzise definierten Fahrplan für weiteres, nachhaltiges, profitables Wachstum. Die Umsetzung treiben wir nach wie vor stetig mit großer Sorgfalt voran. Strategische Ausrichtung, Seite 128

ERGEBNISERWARTUNG

Zu unserem Geschäftsmodell gehört, dass unser Ergebnis quartalsweisen Schwankungen unterliegt. Dies hat saisonale und marktbezogene Gründe, kann aber auch durch Störungen bei Aggregaten oder in den Betriebsabläufen verursacht sein. Risiken für die Erreichung der Gesamtjahresprognose können sich aus Herausforderungen im Zusammenhang mit den weltwirtschaftlichen Entwicklungen ergeben.

Die künftige Entwicklung und die Prognose der Aurubis AG decken sich mit der für den Aurubis-Konzern getroffenen Gesamtaussage.

Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023/24 erfolgt auf Basis von Markteinschätzungen und folgenden Prämissen:

  • » Wir erwarten, gestützt auf Branchenprognosen, eine weiter wachsende globale Kupfernachfrage.
  • » Trotz der gegenüber dem Vorjahr reduzierten Referenz für Kupferkonzentrate von 80 US\$/t und 8,0 cts/lb gehen wir auch für das Geschäftsjahr 2023/24 von guten Schmelz- und Raffinierlöhnen ab dem Kalenderjahr 2024 aus. Ferner rechnen wir mit einem gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhten Durchsatz an unseren Primärhüttenstandorten.
  • » Für Altkupfer bleibt die Marktentwicklung im Geschäftsjahr 2023/24 wegen der Kurzfristigkeit des Geschäfts schwer prognostizierbar. Wir erwarten grundsätzlich ein stabiles Marktumfeld.
  • » Wir erwarten grundsätzliche eine weiterhin hohe Nachfrage nach den von Aurubis produzierten Metallen. Insbesondere erwarten wir eine weiterhin starke Nachfrage nach unserem Gießwalzdraht. Die Nachfrage nach Stranggussformaten wird sich im Vergleich zum Vorjahr eher seitwärts bewegen. Auch bei der Nachfrage nach Flachwalzprodukten gehen wir von einer Seitwärtsbewegung aus.
  • » Aufgrund der aktuellen Marktsituation für Schwefelsäure gehen wir von einem gegenüber dem Vorjahr reduzierten Ergebnisbeitrag durch Schwefelsäureerlöse aus.
  • » Aufgrund der anhaltend niedrigen Metallpreise an der LME haben wir bisher nur geringe Teile des zu erwartenden Metallmehrausbringens preislich durch Hedging-Aktivitäten gesichert.
  • » Die Aurubis-Kupferprämie wurde unverändert auf 228 US\$/t für das Kalenderjahr 2024 festgesetzt (Vj. 228 US\$/t).
  • » Hinsichtlich der aktuellen Energiepreisentwicklungen gehen wir für das Geschäftsjahr 2023/24 von Energiekosten auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/23 aus. Durch Hedging-Aktivitäten können wir Preisrisiken begrenzt abfedern. Weiterhin wirken die CO2-Strompreiskompensationen zeitlich versetzt.
  • » Wesentliche Teile unserer Einnahmen sind US-Dollar-basiert. Im Rahmen unserer Hedging-Strategie haben wir für das laufende Geschäftsjahr wesentliche Teile der US-Dollar-Ergebnisse bereits abgesichert.
  • » Für das Geschäftsjahr 2023/24 gehen wir in Summe von einer stabilen Anlagenverfügbarkeit auf Vorjahresniveau aus.
  • » Für das Geschäftsjahr 2023/24 sind folgende Wartungsstillstände vorgesehen:
    • › am Standort Hamburg von Anfang Mai bis Anfang Juli 2024 mit einer erwarteten Belastung des operativen EBT von rund 44 Mio. €
    • › am Standort Lünen im November und Dezember 2023 sowie im Mai 2024 mit einem negativen Effekt auf das operative EBT von insgesamt rund 16 Mio.€

Insgesamt erwarten wir für den Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2023/24 ein operatives EBT zwischen 380 Mio. € und 480 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 10% und 14%.

Im Segment Multimetal Recycling erwarten wir für das Geschäftsjahr 2023/24 ein operatives EBT zwischen 60 Mio. € und 120 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 5% und 9%. Der im Vergleich zum Vorjahr geringere ROCE ergibt sich durch die niedrigere antizipierte Ertragslage bei gleichzeitig deutlich gestiegener Investitionstätigkeit.

Im Segment Custom Smelting & Products planen wir für das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem operativen EBT zwischen 410 Mio. € und 470 Mio. € und einem operativen ROCE zwischen 19% und 23%. Der im Vergleich zum Vorjahr verbesserte ROCE ergibt sich durch die antizipierte verbesserte Ertragslage bei ebenfalls erhöhter Investitionstätigkeit.

Zukunftsbezogene Aussagen

Dieses Dokument enthält vorausschauende Aussagen zu unserer aktuellen Einschätzung künftiger Vorgänge. Wörter wie "antizipieren", "annehmen", "glauben", "einschätzen", "erwarten", "beabsichtigen", "können/könnten", "planen", "projizieren", "sollten" und ähnliche Begriffe kennzeichnen solche vorausschauenden Aussagen. Diese Aussagen sind einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten unterworfen. Einige Beispiele hierfür sind eine ungünstige Entwicklung der weltwirtschaftlichen Situation, die politische Entwicklung in den USA, Europa und China, eine Verengung des Rohstoffangebots und ein Rückgang der Nachfrage in den wichtigen Kupferabsatzmärkten. Des Weiteren zählen dazu eine Verschlechterung unserer Refinanzierungsmöglichkeiten an den Kredit- und Finanzmärkten, unabwendbare Ereignisse höherer Gewalt wie beispielsweise Naturkatastrophen, Terrorakte, politische Unruhen, Industrieunfälle und deren Folgewirkungen auf unsere Verkaufs-, Einkaufs-, Produktions- oder Finanzierungsaktivitäten, Veränderungen der Wechselkurse, ein Verlust der Akzeptanz unserer Produkte mit der Folge einer Beeinträchtigung bei der Durchsetzung von Preisen und bei der Auslastung von Verarbeitungs- und Produktionskapazitäten, Preiserhöhungen bei Energie und Rohstoffen, Unterbrechungen der Produktion aufgrund von Materialengpässen, Belegschaftsstreiks oder Lieferanteninsolvenzen, die erfolgreiche Umsetzung von Kostenreduzierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen, die Geschäftsaussichten der Gesellschaften, an denen wir bedeutende Beteiligungen halten, die erfolgreiche Umsetzung strategischer Kooperationen und Joint Ventures, die Änderung von Gesetzen, Bestimmungen und behördlichen Richtlinien sowie der Ausgang rechtlicher Verfahren und weitere Risiken und Unwägbarkeiten, von denen einige in diesem Bericht unter der Überschrift "Risiko- und Chancenbericht" beschrieben sind. Sollte einer dieser Unsicherheitsfaktoren oder eine dieser Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die den vorausschauenden Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen genannten oder implizit zum Ausdruck gebrachten Ergebnissen abweichen. Wir haben weder die Absicht noch übernehmen wir eine Verpflichtung, vorausschauende Aussagen laufend zu aktualisieren, da diese ausschließlich auf den Umständen am Tag der Veröffentlichung basieren.

Erwartete Finanzlage

Aurubis hielt zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 Barmittelbestände in Höhe von 494 Mio. € (30.09.2022: 706 Mio.€). Zusätzlich stehen dem Unternehmen als weitere Liquidität ungenutzte Kreditlinien aus einem Konsortialkreditvertrag über 500 Mio.€ zur Verfügung, der eine Laufzeit bis 2028 hat. Die Laufzeit des Vertrags wurde im Geschäftsjahr 2022/23 um ein Jahr verlängert. Ferner wurde der Kredit im Berichtsjahr um 150 Mio.€ erhöht auf nunmehr 500 Mio.€. Somit verfügt Aurubis über eine sehr gute Liquiditätsposition.

Für das kommende Geschäftsjahr erwarten wir aus dem operativen Geschäft trotz des nach wie vor hohen Energiepreisniveaus und der damit verbundenen Konjunktursorgen einen positiven Netto-Cashflow und trotz des angestoßenen umfangreichen Investitionsprogramms eine weiterhin gute und auskömmliche Liquiditätsposition.

GESAMTAUSSAGE ZUR KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG DES AURUBIS-KONZERNS

Das Geschäftsjahr 2022/23 war besonders herausfordernd für Aurubis mit der Cyber-Attacke zu Beginn des Geschäftsjahres, den tödlichen Arbeitsunfällen sowie den gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen am Standort in Hamburg. Trotz dieser Vielzahl unterschiedlicher Krisen konnten wir das Geschäftsjahr dank des besonderen Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eines aktiven Krisenmanagements und unseres robusten Geschäftsmodells erneut wirtschaftlich erfolgreich abschließen.

Arbeits- und Werkssicherheit haben für uns stets höchste Priorität und stellen einen wesentlichen Schwerpunkt unserer Arbeit dar. Nach Bekanntwerden der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen wurde nach unserer Einschätzung durch die initiierten und teilweise bereits umgesetzten (Präventiv-)Maßnahmen zur Förderung der Prozess- und Werkssicherheit das Sicherheitsniveau von Aurubis bereits deutlich erhöht Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis Konzerns, Seite 141. Im Anschluss an die aktuelle Projektphase, die sich im Wesentlichen auf die forensische Aufarbeitung der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen konzentriert, und die voraussichtlich bis Ende Dezember abgeschlossen wird, wird das Projekt durch ein internes Projektteam weitergeführt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die längerfristigen Maßnahmen weiter umgesetzt werden. Überdies arbeiten wir systematisch an der Weiterentwicklung unseres lokalen und gruppenweiten Sicherheitsniveaus. Bereits im Juli 2023 haben wir eine neue Group Security Policy eingeführt, die eine konzernweite Grundlage für klare Richtlinien und Standards schafft, die die Sicherheitsinfrastruktur durchdringt und eine robuste Sicherheitskultur fördert.

Nach unserer Einschätzung wurde durch die initiierten und teilweise bereits implementierten (Präventiv-) Maßnahmen der Prozess- und Werkssicherheit das Sicherheitsniveau von Aurubis bereits deutlich erhöht. Der kritische Blick unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf interne Kontrollen und die Einhaltung von Prozessen bleiben eine Grundvoraussetzung zum Schutz von Aurubis gegen kriminelle Handlungen, deren Begehung in Zukunft trotz aller getroffenen Maßnahmen nicht umfänglich ausgeschlossen werden kann.

Infolge des schweren Arbeitsunfalls am Standort Hamburg im Mai 2023, bei dem drei Mitarbeiter verstarben, haben wir ein Maßnahmenpaket im ganzen Konzern angestoßen und teilweise bereits umgesetzt, um unser Arbeitssicherheitsniveau weiter zu verbessern. Mit dem Ziel, durch Einbeziehen zusätzlicher Perspektiven noch besser zu werden, lassen wir unser Arbeitssicherheitsmanagement von einer unabhängigen externen Arbeitssicherheitsberatung überprüfen. Der mehrstufige Prozess umfasst die Standortorganisation und relevante Konzernfunktionen. Nach Abschluss der Analyse werden wir wissen, an welchen Stellen des Arbeitsschutzes noch Optimierungspotenziale bestehen.

Im Geschäftsjahr 2023/24 werden wir die Projekte unserer Wachstumsstrategie "Metals for Progress: Driving Sustainable Growth" weiter konsequent vorantreiben und erste Projekte abschließen. Wir erwarten die Inbetriebnahme der Erweiterung der Elektrolyse in Lünen, des Projekts ASPA in Beerse und der zweiten Ausbaustufe des Solarparks in Pirdop für das 3. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24. Für das 4. Quartal sind die Inbetriebnahme des Projekts BOB in Olen, die zweite Ausbaustufe der Industriewärme in Hamburg und die erste Ausbaustufe des neuen Recyclingwerks in Georgia, USA, avisiert. Die Finanzierung unserer in Umsetzung befindlichen Projekte sowie zukünftiger

Projekte plant Aurubis aus dem laufenden Cashflow sowie bestehenden Kreditlinien zu finanzieren.

Als energieintensives Unternehmen liegt unser Fokus weiterhin darauf, durch aktives Energiemanagement unsere Energiekosten weiter zu reduzieren und so unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Die Standorte werden weiterhin flexibel die Entwicklungen auf unseren Beschaffungs- und Produktmärkten managen. Wir gehen davon aus, dass sich das Geschäftsmodell von Aurubis mit seinen unterschiedlichen Ergebnistreibern auch im Geschäftsjahr 2023/24 als robust und diversifiziert erweisen wird. Wesentliche Faktoren wie der Referenz-Abschluss für Standard-Kupferkonzentrate auf stabilem Niveau, die stabile Aurubis-Kupferprämie für das Kalenderjahr 2024 sowie die ersten Ergebnisse der Verkaufskampagnen für Produkte deuten bereits auf eine stabile bis positive Entwicklung wesentlicher Ergebnistreiber im Geschäftsjahr 2023/24 hin. Demgegenüber stehen jedoch erwartete niedrigere Ergebnisbeiträge aus Schwefelsäure sowie inflationsbedingt höhere Kosten für den Konzern, die das operative Ergebnis beeinflussen werden. Wir gehen zuversichtlich mit einem Prognosekorridor von 380 bis 480 Mio. € für das operative EBT sowie von 10% bis 14% für den ROCE in das Geschäftsjahr 2023/24.

Rechtliche Angaben

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d Handelsgesetzbuch (HGB)

Die Erklärung ist im Geschäftsbericht abgedruckt und auf der Internetseite der Gesellschaft im Bereich "Investor Relations" unter dem Punkt "Konzerngeschäftsberichte" abrufbar. www.aurubis.com/investor-relations/publikationen/ konzerngeschaeftsberichte

Übernahmerelevante Angaben und Erläuterungen

Erläuternder Bericht des Vorstands der Aurubis AG, Hamburg, gemäß § 176 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz (AktG) zu den übernahmerechtlichen Angaben nach den §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB zum Bilanzstichtag 30.09.2023.

Im Folgenden sind die nach den §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB geforderten übernahmerechtlichen Angaben zum 30.09.2023 dargestellt.

ZUSAMMENSETZUNG DES GEZEICHNETEN KAPITALS

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Aurubis AG betrug zum Bilanzstichtag 115.089.210,88 € und war in 44.956.723 auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 € eingeteilt.

Jede Aktie gewährt gleiche Rechte und in der Hauptversammlung je eine Stimme. Es bestehen keine unterschiedlichen Aktiengattungen.

Bei Ausgabe neuer Aktien kann für diese eine von § 60 AktG abweichende Gewinnberechtigung festgesetzt werden.

BESTAND EIGENER AKTIEN

Wir verweisen auf die Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG im Anhang der Aurubis AG. Seite 202

BESCHRÄNKUNGEN, DIE DIE STIMMRECHTE ODER DIE ÜBERTRAGUNG VON AKTIEN BETREFFEN

Das Stimmrecht der Aktionäre unterliegt nach Kenntnis des Vorstands mit Ausnahme eventueller gesetzlicher Stimmverbote (insbesondere im Einzelfall gemäß § 136 AktG) keinen Beschränkungen. Aus von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien steht dieser gemäß § 71b AktG kein Stimmrecht zu.

10% DER STIMMRECHTE ÜBERSCHREITENDE KAPITALBETEILIGUNGEN

Es besteht zum Bilanzstichtag (30.09.2023) eine indirekte Beteiligung am Kapital der Aurubis AG, die 10% der Stimmrechte überschritten hat: Die Salzgitter AG, Salzgitter, hat der Gesellschaft gemäß § 33 Abs. 1 WpHG am 12.12.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Aurubis AG am 12.12.2018 die Schwelle von 25% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 25,0000006% der Stimmrechte (entsprechend 11.239.181 Stimmen) beträgt. Davon sind der Salzgitter AG 25,0000006% der Stimmrechte (entsprechend 11.239.181 Stimmen) von der Salzgitter Mannesmann GmbH, Salzgitter, zuzurechnen.

Dementsprechend besteht zum Bilanzstichtag (30.09.2023) eine direkte Beteiligung am Kapital der Aurubis AG, die 10% der Stimmrechte überschritten hat: Die Salzgitter Mannesmann GmbH, Salzgitter, hielt gemäß Mitteilung der Salzgitter AG, Salzgitter, vom 12.12.2018 am 12.12.2018 25,0000006% der Stimmrechte (entsprechend 11.239.181 Stimmen). Gemäß der Unternehmenspräsentation der Salzgitter AG (Stand November 2022) liegt der Anteil an der Aurubis AG bei 29,99%.

INHABER VON SONDERRECHTEN

Es gibt zum Bilanzstichtag (30.09.2023) keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.

BETEILIGTE ARBEITNEHMER

Es gibt zum Bilanzstichtag (30.09.2023) keine Arbeitnehmer, die am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben.

ERNENNUNG UND ABBERUFUNG DER VORSTANDS-MITGLIEDER, SATZUNGSÄNDERUNGEN

Die Ernennung und die Abberufung der Mitglieder des Vorstands der Aurubis AG ergeben sich aus den §§ 84, 85 AktG und § 31 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) in Verbindung mit § 6 Abs. 1 der Satzung. Die Änderung der Satzung wird von der Hauptversammlung beschlossen. Der Beschluss der Hauptversammlung bedarf neben der einfachen Stimmenmehrheit einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals umfasst; die §§ 119 Abs. 1 Nr. 6, 133 Abs. 1, 179 ff. AktG sind anwendbar. Nach § 11 Abs. 9 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen, die nur die Fassung betreffen, zu beschließen. Der Aufsichtsrat ist ferner ermächtigt, § 4 der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des genehmigten Kapitals und nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen. Er ist auch ermächtigt, die Fassung von § 4 Abs. 1 und 3 der Satzung entsprechend der jeweiligen Ausgabe der neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien im Rahmen des bedingten Kapitals 2022 anzupassen sowie alle sonstigen damit in Zusammenhang stehenden Anpassungen der Satzung vorzunehmen, die nur die Fassung betreffen. Entsprechendes gilt im Falle der Nichtausnutzung der Ermächtigung zur Ausgabe von Options- oder Wandelschuldverschreibungen nach Ablauf des Ermächtigungszeitraums sowie im Falle der Nichtausnutzung des bedingten Kapitals nach Ablauf der Fristen für die Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten bzw. für die Erfüllung von Wandlungs- bzw. Optionspflichten.

BEFUGNISSE DES VORSTANDS ZUR AKTIENAUSGABE

Derzeit besteht keine Ermächtigung des Vorstands zur Aktienausgabe aus einem genehmigten Kapital gemäß § 202 Abs. 2 Satz 1 AktG.

BEFUGNISSE DES VORSTANDS ZUM AKTIENRÜCKKAUF

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 16.02.2023 wurde die Gesellschaft bis zum 15.02.2026 ermächtigt, eigene Aktien bis zu insgesamt 10% des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich jeweils im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, dürfen die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien zu keinem Zeitpunkt 10% des derzeitigen Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Der Erwerb zum Zwecke des Handels mit eigenen Aktien ist ausgeschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken, zu verwenden:

a) Die erworbenen eigenen Aktien können auch in anderer Weise als über die Börse oder mittels eines Angebots an sämtliche Aktionäre veräußert werden, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenkurs von Aktien gleicher Ausstattung der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Als maßgeblicher Börsenkurs im Sinne der vorstehenden Regelung gilt der Mittelwert der Schlusskurse für Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an den letzten fünf Handelstagen der Frankfurter Wertpapierbörse vor der Eingehung der Verpflichtung zur Veräußerung der Aktien. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Diese Ermächtigung gilt jedoch nur mit der Maßgabe, dass die unter Ausschluss des Bezugsrechts entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußerten Aktien insgesamt 10% des Grundkapitals nicht überschreiten dürfen, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung (die "Höchstgrenze"). Auf diese Höchstgrenze sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aus genehmigtem Kapital gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden. Ferner sind auf diese Höchstgrenze diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Wandel- und/ oder Optionsschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungsrecht,

Optionsrecht oder Wandlungspflicht oder Andienungsrecht der Gesellschaft) ausgegeben werden bzw. auszugeben sind, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund einer Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungsrecht, Optionsrecht oder Wandlungspflicht oder Andienungsrecht der Gesellschaft) in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden. Eine erfolgte Anrechnung entfällt, soweit Ermächtigungen zur Ausgabe neuer Aktien aus genehmigtem Kapital gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG oder zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungsrecht, Optionsrecht oder Wandlungspflicht oder Andienungsrecht der Gesellschaft) in entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG nach einer Ausübung solcher Ermächtigungen, die zur Anrechnung geführt haben, von der Hauptversammlung erneut erteilt werden.

b) Die erworbenen eigenen Aktien können auch in anderer Weise als über die Börse oder mittels Angebot an sämtliche Aktionäre veräußert werden, soweit dies gegen Sachleistung Dritter, insbesondere im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen durch die Gesellschaft selbst oder durch von ihr abhängige oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehende Unternehmen sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen, geschieht oder zur Erfüllung von Umtauschrechten oder -pflichten von Inhabern bzw. Gläubigern aus von der Gesellschaft oder von Konzernunternehmen der Gesellschaft ausgegebenen Wandelund/oder Optionsschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungsrecht, Optionsrecht oder Wandlungspflicht oder Andienungsrecht der Gesellschaft) erfolgt, insbesondere – aber nicht ausschließlich – aufgrund der unter Punkt 6 der Tagesordnung der Hauptversammlung vom 17.02.2022 beschlossenen Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten und/oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. von Kombinationen dieser Instrumente). Das Bezugsrecht der Aktionäre ist jeweils ausgeschlossen.

c) Die erworbenen eigenen Aktien können ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss ganz oder teilweise eingezogen werden. Sie können auch im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen werden. Die Einziehung kann auf einen Teil der erworbenen Aktien beschränkt werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfachten Verfahren, ist der Vorstand zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt.

Die insgesamt unter den vorstehenden Ermächtigungen gemäß lit. a) und b) unter Ausschluss des Bezugsrechts veräußerten eigenen Aktien dürfen 10% des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung noch im Zeitpunkt ihrer Ausnutzung. Auf die vorgenannte 10-%-Grenze sind anzurechnen: (i) neue Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zur bezugsrechtsfreien Veräußerung der eigenen Aktien aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden, und (ii) diejenigen Aktien, die zur Bedienung von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungsrecht, Optionsrecht oder Wandlungspflicht oder Andienungsrecht der Gesellschaft) auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zur bezugsrechtsfreien Veräußerung der eigenen Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben worden sind. Sofern und soweit die Hauptversammlung nach Ausübung einer Ermächtigung, die zur Anrechnung auf die vorgenannte 10%-Grenze geführt hat, die betreffende Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss neu erteilt, entfällt die bereits erfolgte Anrechnung.

Der vollständige Wortlaut des Ermächtigungsbeschlusses vom 16.02.2023 ist unter Tagesordnungspunkt 10 in der im Bundesanzeiger vom 05.01.2023 veröffentlichten Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung 2023 wiedergegeben.

BEFUGNIS DES VORSTANDS ZUR AUSGABE VON WANDELSCHULDVERSCHREIBUNGEN UND VON AKTIEN AUS BEDINGTEM KAPITAL

Der Vorstand wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 17.02.2022 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 16.02.2027 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf den Namen lautende Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechte und/oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) (zusammen "Schuldverschreibungen") mit oder ohne Laufzeitbegrenzung im Gesamtnennbetrag von bis zu 500.000.000,00 € zu begeben und den Inhabern bzw. Gläubigern von solchen Schuldverschreibungen Wandlungsbzw. Optionsrechte für auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 11.508.920,32 € nach näherer Maßgabe der Anleihebedingungen der Schuldverschreibungen zu gewähren. Der Wortlaut der Ermächtigung des Vorstands zur Begebung von Schuldverschreibungen entspricht dem zu Tagesordnungspunkt 6 der ordentlichen Hauptversammlung am 17.02.2022 veröffentlichten Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, der am 20.12.2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 11.508.920,32 € durch die Ausgabe von bis zu 4.495.672 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 € bedingt erhöht (bedingtes Kapital 2022). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungs- und/oder Optionsrechten aus Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. von Kombinationen dieser Instrumente), die von der Gesellschaft oder von ihren Konzerngesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 17.02.2022 bis zum 16.02.2027 nur gegen bar ausgegeben werden, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger der von der Gesellschaft oder von ihren Konzerngesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 17.02.2022 bis zum 16.02.2027 ausgegebenen

Wandelschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungspflicht) ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen oder Andienungen von Aktien erfolgen und soweit nicht eigene Aktien oder andere Erfüllungsformen zur Bedienung eingesetzt werden. Die neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten, durch die Erfüllung von Wandlungs- oder Optionspflichten oder durch die Ausübung von Andienungsrechten entstehen, am Gewinn teil. Soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien abweichend von § 60 Abs. 2 AktG festlegen.

Der vollständige Wortlaut des Ermächtigungsbeschlusses vom 17.02.2022 ist unter Tagesordnungspunkt 6 in der im Bundesanzeiger vom 20.12.2021 veröffentlichten Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung 2022 wiedergegeben.

WESENTLICHE KONDITIONIERTE VEREINBARUNGEN DER GESELLSCHAFT

Für den Fall, dass eine Einzelperson oder eine gemeinsam handelnde Gruppe von Personen die Kontrolle über mehr als 50% der Aktien oder der Stimmrechte an der Aurubis AG erwirbt, hat jeder Kreditgeber aus dem mit einem Bankenkonsortium geschlossenen Vertrag über eine Kreditlinie von 500 Mio.€ (der "Konsortialkredit"), der im Wesentlichen der Finanzierung des Umlaufvermögens des Konzerns dient, jeweils einzeln das Recht, seine Beteiligung an dem Konsortialkredit zu kündigen und sofortige Rückzahlung der ihm darunter geschuldeten Beträge zu fordern. Im Rahmen diverser Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 168 Mio.€ steht den Darlehensgebern jeweils ein außerordentliches Kündigungsrecht im Falle eines Wechsels der Kontrolle über die Darlehensnehmerin zu.

ENTSCHÄDIGUNGSVEREINBARUNGEN DER GESELL-SCHAFT FÜR DEN FALL VON ÜBERNAHMEANGEBOTEN

Es wurden keine Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit den Mitgliedern des Vorstands oder mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots getroffen.

Konzernabschluss

196 Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
197 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
198 Konzernbilanz
200 Konzern-Kapitalflussrechnung
201 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
202 Konzernanhang
202
Allgemeine Erläuterungen
202
Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung
210
Wesentliche Schätzungen und Annahmen
211
Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
aufgrund neuer Standards und Interpretationen
212
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
218
Erläuterungen zur Bilanz
250
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
251
Segmentberichterstattung
256
Sonstige Angaben

Anteilsbesitzliste

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

vom 01.10. bis 30.09. nach IFRS

in T€ Anhang-Nr. 12 Monate
2022/23
12 Monate
2021/22
Umsatzerlöse 1 17.063.708 18.520.522
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 2 84.942 321.377
Andere aktivierte Eigenleistungen 3 44.932 27.042
Sonstige betriebliche Erträge 4 205.681 235.410
Materialaufwand 5 -16.107.018 -17.063.419
Rohergebnis 1.292.245 2.040.932
Personalaufwand 6 -558.235 -570.889
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 7 -218.972 -220.306
Sonstige betriebliche Aufwendungen 8 -354.544 -322.084
Betriebsergebnis (EBIT) 160.494 927.653
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen 9 16.692 18.444
Zinserträge 10 11.466 7.191
Zinsaufwendungen 10 -23.743 -17.146
Übrige finanzielle Erträge 11 0 250
Übrige finanzielle Aufwendungen 11 -4 -1.137
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 164.905 935.255
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 12 -23.763 -220.263
Konzernergebnis 141.142 714.992
Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis 13 140.934 714.669
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis 13 208 323
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 14 3,23 16,37
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 14 3,23 16,37

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

vom 01.10. bis 30.09. nach IFRS

in T€ 12 Monate
2022/23
12 Monate
2021/22
Konzernergebnis 141.142 714.992
Positionen, die zukünftig in den Gewinn/Verlust reklassifizierbar sind
Marktbewertung von Cashflow-Sicherungen -28.256 18.160
Kosten der Absicherung 277 -674
Veränderungen aus der Währungsumrechnung -11.744 23.321
Ertragsteuern 13.425 -7.231
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen – Anteil am sonstigen Ergebnis, nach Steuern -14.854 7.018
Positionen, die nicht in den Gewinn/Verlust reklassifizierbar sind
Marktbewertung von Finanzinvestitionen 4.588 17.847
Neubewertung der Nettoschuld von leistungsorientierten Verpflichtungen -58.364 161.754
Ertragsteuern 19.182 -50.497
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen – Neubewertung der Nettoschuld von
leistungsorientierten Verpflichtungen, nach Steuern
87 841
Sonstiges Ergebnis -75.659 170.539
Konzern-Gesamtergebnis 65.483 885.531
Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzern-Gesamtergebnis 65.279 885.206
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzern-Gesamtergebnis 204 325

Konzernbilanz

nach IFRS

Aktiva

in T€ Anhang-Nr. 30.09.2023 30.09.2022
Immaterielle Vermögenswerte 15 143.196 143.415
Sachanlagen 16 2.208.585 1.813.611
Finanzanlagen 17 20.070 15.980
At Equity bewertete Anteile 18 98.484 96.007
Latente Steuern 24 17.768 18.446
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 21 39.266 168.079
Sonstige langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 21 804 3.579
Langfristige Vermögenswerte 2.528.173 2.259.117
Vorräte 19 3.399.398 3.552.922
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 562.834 622.621
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 21 181.635 210.561
Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 21 93.850 96.061
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 493.741 706.048
Kurzfristige Vermögenswerte 4.731.458 5.188.213
Summe Aktiva 7.259.631 7.447.330

Passiva

in T€ Anhang-Nr. 30.09.2023 30.09.2022
Gezeichnetes Kapital 23 115.089 115.089
Kapitalrücklage 23 343.032 343.032
Eigene Anteile -60.248 -60.248
Erwirtschaftetes Konzern-Eigenkapital 23 3.823.098 3.794.071
Kumuliertes sonstiges Ergebnis 23 23.254 65.588
Eigenkapital der Aktionäre der Aurubis AG 4.244.225 4.257.532
Nicht beherrschende Anteile 23 787 653
Eigenkapital 4.245.012 4.258.185
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 25 114.268 57.605
Sonstige langfristige Rückstellungen 26 54.648 63.347
Latente Steuern 24 545.336 638.087
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 27 204.391 209.107
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 27 103.282 11.475
Langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 27 943 5.131
Langfristige Schulden 1.022.868 984.752
Kurzfristige Rückstellungen 26 63.150 67.605
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27 1.566.190 1.582.695
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 27 23.716 32.331
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 27 58.281 118.398
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 27 190.819 295.634
Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 27 89.595 107.730
Kurzfristige Schulden 1.991.751 2.204.393
Summe Passiva 7.259.631 7.447.330

Konzern-Kapitalflussrechnung

vom 01.10. bis 30.09. nach IFRS

in T€ 12 Monate
2022/23
12 Monate
2021/221
Ergebnis vor Ertragsteuern 164.905 935.255
Zu-/Abschreibungen auf Vermögenswerte des Anlagevermögens 218.972 220.212
Veränderung der Wertberichtigungen auf Forderungen und sonstige Vermögenswerte 3.443 206
Veränderung langfristiger Rückstellungen -10.678 -11.056
Ergebnis im Zusammenhang mit der Investitionstätigkeit 2.204 -3.499
Bewertung von Derivaten 196.268 -176.494
Sonstiges nicht zahlungswirksames Ergebnis 4.984 4.984
Aufwendungen und Erträge aus dem Finanzergebnis -4.412 -7.602
Zinseinzahlungen 11.466 7.192
Ein-/Auszahlungen für Ertragsteuern -86.021 -103.752
Brutto-Cashflow 501.132 865.445
Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte -8.686 -147.757
Veränderung der Vorräte (inkl. Bewertungseffekten) 143.673 -729.968
Veränderung kurzfristiger Rückstellungen -4.456 827
Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) -58.959 306.461
Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 572.705 295.008
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -624.987 -347.048
Auszahlungen aus der Gewährung von Krediten und Darlehen an nahestehende Unternehmen -456 -3.469
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen 334 494
Einzahlungen aus der Veräußerung von Eigenkapitalinstrumenten aus den Finanzanlagen 9.612 65.525
Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen und anderen Geschäftseinheiten
(abzgl. abgegebener Zahlungsmittel)
0 66.484
Einzahlungen aus der Tilgung von nahestehenden Unternehmen gewährten Krediten und Darlehen 1 506
Erhaltene Dividenden 5.800 9.050
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -609.695 -208.457
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 49.178 40.180
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Finanzverbindlichkeiten -123.169 -302.507
Zinsauszahlungen -21.872 -14.778
Dividendenzahlungen -78.656 -70.063
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit -174.518 -347.168
Veränderung der Zahlungsmittel -211.509 -260.617
Veränderungen aus Wechselkursänderungen -799 1.379
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 706.048 965.287
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 493.741 706.048

1 Seit dem 2. Quartal werden die Zinseinzahlungen im Netto-Cashflow ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Kumuliertes sonstiges Ergebnis
in T€ Gezeich
netes
Kapital
Kapital
rücklage
Eigene
Anteile
Erwirt
schaftetes
Konzern-
Eigen
kapital
Markt
bewer
tung von
Cashflow
Siche­
rungen
Kosten
der
Absiche
rung
Markt
bewertung
von
Finanz
investi
tionen
Währungs
ände
rungen
Ertrag
steuern
Anteile der
Aktionäre
der
Aurubis AG
Nicht
beherr
schende
Anteile
Summe
Eigen
kapital
Stand am
01.10.2021
115.089 343.032 -60.248 3.025.019 18.326 161 -4.520 12.712 -7.390 3.442.180 537 3.442.717
Verkauf von
Finanz
investitionen
0 0 0 12.141 0 0 -12.141 0 0 0 0 0
Dividenden
zahlung
0 0 0 -69.854 0 0 0 0 0 -69.854 -209 -70.063
Konzern
Gesamt
ergebnis
0 0 0 826.765 28.657 -674 17.847 23.321 -10.711 885.206 325 885.531
Davon
Konzern
ergebnis
0 0 0 714.669 0 0 0 0 0 714.669 323 714.992
Davon
sonstiges
Ergebnis
0 0 0 112.097 28.657 -674 17.847 23.321 -10.711 170.537 2 170.539
Stand am
30.09.2022
115.089 343.032 -60.248 3.794.071 46.983 -513 1.186 36.033 -18.101 4.257.532 653 4.258.185
Stand am
01.10.2022
115.089 343.032 -60.248 3.794.071 46.983 -513 1.186 36.033 -18.101 4.257.532 653 4.258.185
Verkauf von
Finanz
investitionen
0 0 0 5.774 0 0 -5.774 0 0 0 0 0
Dividenden
zahlung
0 0 0 -78.586 0 0 0 0 0 -78.586 -70 -78.656
Konzern
Gesamt
ergebnis
0 0 0 101.839 -43.106 277 4.588 -11.744 13.425 65.279 204 65.483
Davon
Konzern
ergebnis
0 0 0 140.934 0 0 0 0 0 140.934 208 141.142
Davon
sonstiges
Ergebnis
0 0 0 -39.095 -43.106 277 4.588 -11.744 13.425 -75.655 -4 -75.659
Stand am
30.09.2023
115.089 343.032 -60.248 3.823.098 3.877 -236 0 24.289 -4.676 4.244.225 787 4.245.012

Konzernanhang

Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung

Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung

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Allgemeine Erläuterungen

Allgemeine Erläuterungen

Konzernanhang

Allgemeine Erläuterungen

Die Aurubis AG ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in Hamburg, Deutschland, und wird beim Amtsgericht Hamburg unter der Handelsregisternummer HR B 1775 geführt. Die Anschrift lautet Aurubis AG, Hovestraße 50, 20539 Hamburg.

Der vorliegende Konzernabschluss zum 30.09.2023 ist in Anwendung der Regelungen der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19.07.2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in Verbindung mit § 315e Abs. 1 HGB nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Auslegungen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS-IC) wurden berücksichtigt.

Die Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung erfolgte am 19.12.2023.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden sämtliche Beträge in Währungseinheiten von Tausend ausgewiesen.

Die Bilanz wurde nach kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Dabei sind kurzfristige Vermögenswerte und Schulden jene, von denen erwartet wird, dass sie innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden, oder die primär zu Handelszwecken gehalten werden.

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS ist es ferner nötig, dass der Vorstand und die von ihm beauftragten Mitarbeiter in wesentlichen Teilbereichen Schätzungen und Annahmen vornehmen. Diese haben Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie der hiermit verbundenen Erträge und Aufwendungen.

Bereiche, die im besonderen Maße die Anwendung von Schätzungen und Annahmen erfordern, sind unter Wesentliche Schätzungen und Annahmen dargestellt.

Im vorliegenden Bericht können sich aufgrund von Rundungen geringfügige Abweichungen bei Summenangaben ergeben.

Das Geschäftsjahr 2022/23 des Aurubis Konzerns war gegenüber dem Vorjahr durch gegen Aurubis gerichtete kriminelle Handlungen beeinflusst. Die aktuellen Erkenntnisse und Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden im Einzelnen im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns dargestellt. Bei der Erläuterung der entsprechenden Bilanz- und GuV-Posten, bei denen eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen aufgrund dieser Handlungen nur

eingeschränkt möglich ist, wird auf diese zusätzlichen Erläuterungen entsprechend verwiesen.

Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung

KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Konzernabschluss wurden zum Bilanzstichtag neben der Muttergesellschaft Aurubis AG, Hamburg, 19 weitere Gesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen, bei denen die Aurubis AG, Hamburg, direkt oder indirekt über die Mehrheit der Stimmrechte und somit über die Beherrschung verfügt. Der Konzernabschlussstichtag entspricht dem Stichtag des Jahresabschlusses der Aurubis AG, Hamburg, und aller einbezogenen Tochtergesellschaften mit Ausnahme von drei einbezogenen Unternehmen. Der Abschlussstichtag dieser Tochterunternehmen ist der 31.12. Für den Konzernabschluss wurden von diesen Unternehmen Zwischenabschlüsse zum Konzernabschlussstichtag erstellt.

Damit sind die Abschlüsse aller wesentlichen Tochterunternehmen, die die Aurubis AG beherrscht, Teil dieses Konzernabschlusses.

Gemäß IFRS 11.24 in Verbindung mit IAS 28 werden die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, Hersteller von Vorwalzbändern, an der eine Beteiligung von 50% besteht, sowie die Cablo GmbH, Gelsenkirchen, an der eine Beteiligung von 40% besteht, unter Verwendung der Equity-Methode bilanziert. Beide Gesellschaften werden mit einem weiteren Partner aufgrund des jeweiligen Vertragsverhältnisses gemeinschaftlich und hinsichtlich maßgeblicher Tätigkeiten einvernehmlich geführt (Gemeinschaftsunternehmen).

KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Einzelabschlüsse der Gesellschaften werden einheitliche für den Aurubis-Konzern geltende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde gelegt. Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen wesentlichen Unternehmen sind von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft worden.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode zum Erwerbszeitpunkt. Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Ein sich aus der Verrechnung ergebender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und einer mindestens jährlichen Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Entsprechend IAS 36 werden keine planmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird nach erneuter Prüfung der Zeitwerte sofort ergebniswirksam erfasst.

Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung

Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse sowie Umsätze, andere Erträge und Aufwendungen zwischen Konzerngesellschaften werden eliminiert. Durch Transaktionen innerhalb des Konzerns entstandene Zwischengewinne werden, falls nicht unwesentlich, bereinigt.

Konzernanhang Allgemeine Erläuterungen

Allgemeine Erläuterungen

tee (IFRS-IC) wurden berücksichtigt.

bundenen Erträge und Aufwendungen.

Annahmen dargestellt.

am 19.12.2023.

Tausend ausgewiesen.

Die Aurubis AG ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in Hamburg, Deutschland, und wird beim Amtsgericht Hamburg unter der Handelsregisternummer HR B 1775 geführt. Die Anschrift eingeschränkt möglich ist, wird auf diese zusätzlichen Erläuterungen

Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung

In den Konzernabschluss wurden zum Bilanzstichtag neben der Muttergesellschaft Aurubis AG, Hamburg, 19 weitere Gesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen, bei denen die Aurubis AG, Hamburg, direkt oder indirekt über die Mehrheit der Stimmrechte und somit über die Beherrschung verfügt. Der Konzernabschlussstichtag entspricht dem Stichtag des Jahresabschlusses der Aurubis AG, Hamburg, und aller einbezogenen Tochtergesellschaften mit Ausnahme von drei einbezogenen Unternehmen. Der Abschlussstichtag dieser Tochterunternehmen ist der 31.12. Für den Konzernabschluss wurden von diesen Unternehmen Zwischenab-

Damit sind die Abschlüsse aller wesentlichen Tochterunternehmen, die die Aurubis AG beherrscht, Teil dieses Konzernabschlusses.

Für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Einzelabschlüsse der Gesellschaften werden einheitliche für den Aurubis-Konzern geltende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde gelegt. Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen wesentlichen Unternehmen sind von unabhängigen Wirtschaftsprüfern

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode zum Erwerbszeitpunkt. Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Ein sich aus der Verrechnung ergebender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und einer mindestens jährlichen Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Entsprechend IAS 36 werden keine planmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird nach erneuter Prüfung der Zeitwerte sofort

Gemäß IFRS 11.24 in Verbindung mit IAS 28 werden die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, Hersteller von Vorwalzbändern, an der eine Beteiligung von 50% besteht, sowie die Cablo GmbH, Gelsenkirchen, an der eine Beteiligung von 40% besteht, unter Verwendung der Equity-Methode bilanziert. Beide Gesellschaften werden mit einem weiteren Partner aufgrund des jeweiligen Vertragsverhältnisses gemeinschaftlich und hinsichtlich maßgeblicher Tätigkeiten einvernehmlich geführt (Gemeinschafts-

entsprechend verwiesen.

KONSOLIDIERUNGSKREIS

unternehmen).

geprüft worden.

ergebniswirksam erfasst.

KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

schlüsse zum Konzernabschlussstichtag erstellt.

Der vorliegende Konzernabschluss zum 30.09.2023 ist in Anwendung der Regelungen der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19.07.2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in Verbindung mit § 315e Abs. 1 HGB nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Auslegungen des International Financial Reporting Standards Interpretations Commit-

Die Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung erfolgte

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden sämtliche Beträge in Währungseinheiten von

Die Bilanz wurde nach kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Dabei sind kurzfristige Vermögenswerte und Schulden jene, von denen erwartet wird, dass sie innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden, oder die primär zu Handelszwecken gehalten werden.

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS ist es ferner nötig, dass der Vorstand und die von ihm beauftragten Mitarbeiter in wesentlichen Teilbereichen Schätzungen und Annahmen vornehmen. Diese haben Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie der hiermit ver-

Bereiche, die im besonderen Maße die Anwendung von Schätzungen und Annahmen erfordern, sind unter Wesentliche Schätzungen und

Im vorliegenden Bericht können sich aufgrund von Rundungen geringfügige Abweichungen bei Summenangaben ergeben.

Das Geschäftsjahr 2022/23 des Aurubis Konzerns war gegenüber dem Vorjahr durch gegen Aurubis gerichtete kriminelle Handlungen beeinflusst. Die aktuellen Erkenntnisse und Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden im Einzelnen im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns dargestellt. Bei der Erläuterung der entsprechenden Bilanz- und GuV-Posten, bei denen eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen aufgrund dieser Handlungen nur

lautet Aurubis AG, Hovestraße 50, 20539 Hamburg.

Konzernanhang

162

Aurubis Geschäftsbericht 2022/23

In den Konzernabschluss werden neben acht inländischen Gesellschaften zwölf ausländische Gesellschaften einbezogen. Der Jahresabschluss von Tochterunternehmen in Fremdwährung wurde nach dem Prinzip der funktionalen Währung in Euro umgerechnet, welcher die Berichtswährung der Aurubis AG darstellt. Fremdwährungstransaktionen werden mit den Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt oder Bewertungszeitpunkt bei Neubewertungen in die funktionale Währung umgerechnet. Fremdwährungstransaktionen erfolgen insbesondere in US-Dollar. Der durchschnittliche US-Dollar-Kurs des Geschäftsjahres 2022/23 betrug 1,06740 US\$/€, der Kurs zum 30.09.2023 betrug 1,05940 US\$/€. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung von Fremdwährungstransaktionen sowie aus der Umrechnung zum Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Materialaufwand erfasst, es sei denn, sie sind im Eigenkapital als qualifizierte Cashflow Hedges oder Nettoinvestition in einem ausländischen Geschäftsbetrieb zu berücksichtigen. Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden Umrechnungsdifferenzen aus Fremdwährung von insgesamt 3,6 Mio. € (Vj. 2,3 Mio. €) ergebniswirksam erfasst. Vermögenswerte und Schulden der Bilanz von in Fremdwährung berichtenden Tochtergesellschaften werden in Ausübung der Regelung des IAS 21 mit den Mittelkursen zum Bilanzstichtag, die Gewinn- und Verlustrechnung mit den Durchschnittskursen des Geschäftsjahres umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen hieraus werden bis zu einem möglichen Abgang des Tochterunternehmens ergebnisneutral im Eigenkapital ausgewiesen.

Die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen erfolgt nach IFRS 11 unter Verwendung der Equity-Methode. Zwischenergebnisse aus Up-/Downstream-Transaktionen mit Konzernunternehmen werden anteilig eliminiert.

ERTRAGSREALISIERUNG

Umsatzerlöse werden im Wesentlichen aus dem Verkauf von Metallen und Kupferprodukten erzielt. Dabei werden die Umsatzerlöse in der Gegenleistung bemessen, die der Konzern aus einem Vertrag mit einem Kunden voraussichtlich erhalten wird. Der Konzern erfasst Umsatzerlöse, wenn die Verfügungsmacht über ein Produkt oder eine Dienstleistung auf den Kunden übertragen worden ist. Im Geschäftsjahr gewährte Boni werden umsatzmindernd erfasst. Im Falle von Transportdienstleistungen, welche grundsätzlich zeitraumbezogen sind und eine separate Leistungsverpflichtung darstellen, wird aus Wesentlichkeitsgründen auf eine Separierung verzichtet. Manche Verträge beinhalten Rabatte und Preisnachlässe, welche bei der Ermittlung des Transaktionspreises berücksichtigt werden.

ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNG

Auf diese Vergütungskomponente sind die Ansatz- und Bewertungsvorschriften des IFRS 2 anzuwenden. Es handelt sich um ein virtuelles Aktien-Deferral mit einer dreijährigen zukunftsbezogenen Bemessungsgrundlage, wobei die Bemessungsgrundlage in Abhängigkeit von der Zielerreichung der operativen EBT-Komponente und der individuellen Leistung festgelegt wird. Das virtuelle Aktien-Deferral beinhaltet keine Dividendenzahlungen und der Auszahlungsbetrag ist auf 150% des Ausgangswerts beschränkt. Zur Ermittlung des Zeitwerts der Beschränkung der Aktienkursentwicklung wird der Wert einer europäischen Call-Option mithilfe der Black-Scholes-Formel berechnet.

FINANZINSTRUMENTE

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt.

Finanzielle Vermögenswerte umfassen in diesem Zusammenhang insbesondere die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, an anderen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalinstrumente (z.B. Beteiligungen, Aktienbestände), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige ausgereichte Kredite und Forderungen sowie zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative Finanzinstrumente. Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten. Darunter fallen insbesondere Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen und derivative Finanzinstrumente. Im Konzern werden marktübliche Käufe und Verkäufe von originären Finanzinstrumenten grundsätzlich mit Erfüllung, d. h. zum Zeitpunkt der Lieferung und des Kontrollübergangs, erfasst. Derivative Finanzinstrumente werden ab dem Handelstag bilanziert. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Regel unsaldiert ausgewiesen. Wesentliche Grundsätze der RechnungslegungGeschäftsbericht 2022/23 Aurubis

Nach IFRS 9 werden Finanzinstrumente in die Bewertungskategorien "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" (AC), "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet" (FV OCI) und "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (FV P&L) unterteilt.

Ein Schuldinstrument wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  • » Es wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, Vermögenswerte zu halten, um die vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen.
  • » Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die lediglich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden

Kapitalbetrag darstellen (Zahlungsstromkriterium).

Ein Schuldinstrument wird erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  • » Es wird im Rahmen eines gemischten Geschäftsmodells gehalten, bei dem sowohl vertragliche Zahlungsströme vereinnahmt als auch Veräußerungen getätigt werden.
  • » Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die lediglich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen (Zahlungsstromkriterium).

Sofern die oben genannten Kriterien für die Klassifizierung als AC bzw. FV OCI nicht erfüllt sind, werden die Schuldinstrumente erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FV P&L).

Ungeachtet der oben beschriebenen Kriterien zur Klassifizierung von Schuldinstrumenten in die Kategorien AC oder FV OCI kann ein Unternehmen seine finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" einstufen, wenn dadurch eine Rechnungslegungsanomalie vermieden oder erheblich verringert wird (FV-Option). Die FV-Option wird für Forderungen aus nicht preisfixierten Lieferverträgen (hybriden Verträgen) im Aurubis-Konzern ausgeübt.

Die Klassifizierung und Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten erfolgt grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Davon abweichend besteht für originäre Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, beim erstmaligen Ansatz die unwiderrufliche Möglichkeit, die Fair-Value-Änderungen im sonstigen Ergebnis zu erfassen (OCI-Option). Aurubis macht von der OCI-Option Gebrauch und klassifiziert Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, in die Kategorie "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" (FV OCI).

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet oder ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Sie sind ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn sie zu Handelszwecken gehalten werden oder beim erstmaligen Ansatz – unter bestimmten Voraussetzungen – als "ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert" designiert wurden (FV-Option). Aurubis macht von der FV-Option Gebrauch und designiert unwiderruflich Verbindlichkeiten aus nicht preisfixierten Lieferverträgen (hybriden Verträgen) als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert".

Umwidmungen von Finanzinstrumenten in andere Bewertungskategorien lagen weder im Geschäftsjahr 2022/23 noch im Geschäftsjahr 2021/22 vor.

Finanzielle Vermögenswerte werden angesetzt, wenn Aurubis ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente oder andere finanzielle Vermögenswerte von einem anderen Unternehmen zu erhalten. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dabei sind bei finanziellen Vermögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten zu berücksichtigen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne signifikante Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet. Dieser entspricht im Regelfall dem beizulegenden Zeitwert. Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte, sofern diese unmittelbar durch Rückgriff auf einen aktiven Markt verfügbar sind. Ansonsten erfolgt eine Bewertung unter Anwendung marktüblicher Verfahren (Bewertungsmodelle) unter Zugrundelegung instrumentenspezifischer Marktparameter. Unverzinsliche finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden abgezinst. Für finanzielle Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr wird davon ausgegangen, dass der Zeitwert dem Nominalwert entspricht. Finanzielle Vermögenswerte in Fremdwährung sind zum Zeitpunkt der Erstbewertung mit dem gültigen Tageskurs und zum Bilanzstichtag mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken übertragen werden. Veräußerte finanzielle Vermögenswerte, für die kein Regressanspruch besteht, werden ausgebucht.

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich mit dem aus dem Börsenkurs abgeleiteten beizulegenden Zeitwert, sofern ein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt. Die aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert in der Folge resultierenden Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im übrigen Finanzergebnis erfasst.

Aurubis macht für Eigenkapitalinstrumente von der OCI-Option Gebrauch und bilanziert die Wertpapiere des Anlagevermögens erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert. Wenn diese Eigenkapitalinstrumente veräußert werden, dann werden die bis zu diesem Zeitpunkt im sonstigen Ergebnis unrealisierten Gewinne und Verluste in die Gewinnrücklagen umgebucht und nicht in der Gewinnund Verlustrechnung gezeigt.

Die in den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen langfristigen Forderungen werden im Rahmen der Folgebewertung, falls wesentlich, unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Im Aurubis-Konzern werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die aus nicht preisfixierten Lieferverträgen resultierten, im Rahmen der Folgebewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Forderungen, die im Rahmen des Factoring zum Verkauf stehen, werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die verbleibenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden aufgrund ihrer kurzen Laufzeit mit dem Nominalwert abzüglich erwarteter Kreditverluste bewertet.

Konzernanhang

Bedingungen erfüllt sind:

164

Aurubis Geschäftsbericht 2022/23

legenden Zeitwert".

jahr 2021/22 vor.

Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung

als auch Veräußerungen getätigt werden.

Kapitalbetrag darstellen (Zahlungsstromkriterium).

Ein Schuldinstrument wird erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet, wenn beide der folgenden

Finanzielle Vermögenswerte werden angesetzt, wenn Aurubis ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente oder andere finanzielle Vermögenswerte von einem anderen Unternehmen zu erhalten. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dabei sind bei finanziellen Vermögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten zu berücksichtigen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne signifikante Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet. Dieser entspricht im Regelfall dem beizulegenden Zeitwert. Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte, sofern diese unmittelbar durch Rückgriff auf einen aktiven Markt verfügbar sind. Ansonsten erfolgt eine Bewertung unter Anwendung marktüblicher Verfahren (Bewertungsmodelle) unter Zugrundelegung instrumentenspezifischer Marktparameter. Unverzinsliche finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden abgezinst. Für finanzielle Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr wird davon ausgegangen, dass der Zeitwert dem Nominalwert entspricht. Finanzielle Vermögenswerte in Fremdwährung sind zum Zeitpunkt der Erstbewertung mit dem gültigen Tageskurs und zum Bilanzstichtag mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken übertragen werden. Veräußerte finanzielle Vermögenswerte, für die

kein Regressanspruch besteht, werden ausgebucht.

Verlustrechnung im übrigen Finanzergebnis erfasst.

und Verlustrechnung gezeigt.

Anschaffungskosten bewertet.

Aurubis macht für Eigenkapitalinstrumente von der OCI-Option Gebrauch und bilanziert die Wertpapiere des Anlagevermögens erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert. Wenn diese Eigenkapitalinstrumente veräußert werden, dann werden die bis zu diesem Zeitpunkt im sonstigen Ergebnis unrealisierten Gewinne und Verluste in die Gewinnrücklagen umgebucht und nicht in der Gewinn-

Die in den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen langfristigen Forderungen werden im Rahmen der Folgebewertung, falls wesentlich, unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten

Im Aurubis-Konzern werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die aus nicht preisfixierten Lieferverträgen resultierten,

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich mit dem aus dem Börsenkurs abgeleiteten beizulegenden Zeitwert, sofern ein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt. Die aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert in der Folge resultierenden Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und

» Es wird im Rahmen eines gemischten Geschäftsmodells gehalten, bei dem sowohl vertragliche Zahlungsströme vereinnahmt

» Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die lediglich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden

Sofern die oben genannten Kriterien für die Klassifizierung als AC bzw. FV OCI nicht erfüllt sind, werden die Schuldinstrumente erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FV P&L).

Ungeachtet der oben beschriebenen Kriterien zur Klassifizierung von Schuldinstrumenten in die Kategorien AC oder FV OCI kann ein Unternehmen seine finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" einstufen, wenn dadurch eine Rechnungslegungsanomalie vermieden oder erheblich verringert wird (FV-Option). Die FV-Option wird für Forderungen aus nicht preisfixierten Lieferverträgen (hybriden Verträgen) im Aurubis-Konzern ausgeübt.

Die Klassifizierung und Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten erfolgt grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Davon abweichend besteht für originäre Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, beim erstmaligen Ansatz die unwiderrufliche Möglichkeit, die Fair-Value-Änderungen im sonstigen Ergebnis zu erfassen (OCI-Option). Aurubis macht von der OCI-Option Gebrauch und klassifiziert Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, in die Kategorie "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" (FV OCI).

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet oder ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Sie sind ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn sie zu Handelszwecken gehalten werden oder beim erstmaligen Ansatz – unter bestimmten Voraussetzungen – als "ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert" designiert wurden (FV-Option). Aurubis macht von der FV-Option Gebrauch und designiert unwiderruflich Verbindlichkeiten aus nicht preisfixierten Lieferverträgen (hybriden Verträgen) als "erfolgswirksam zum beizu-

Umwidmungen von Finanzinstrumenten in andere Bewertungskategorien lagen weder im Geschäftsjahr 2022/23 noch im Geschäfts-

Kapitalbetrag darstellen (Zahlungsstromkriterium).

Aurubis setzt den Verkauf von Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen als Finanzierungsinstrument ein.

Erwartete Kreditverluste bei zu fortgeführten Anschaffungskosten und erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden als Wertberichtigung erfasst, d.h. als Teil der Bewertung dieser Vermögenswerte in der Bilanz. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird der vereinfachte Ansatz (Simplified Approach) zur Erfassung von Wertminderungen angewendet. Hierbei werden die erwarteten Kreditverluste über ein sog. Kohortenmodell berechnet, das auf Daten der letzten drei Geschäftsjahre basiert. Die tatsächlichen historischen Forderungsausfälle werden unter Beachtung zukunftsgerichteter Informationen (Forward-Looking Information) auf die offenen Forderungsbestände angewendet.

Konkrete Ausfälle führen zur Ausbuchung der betreffenden Forderungen. Ein Ausfall bei einem finanziellen Vermögenswert gilt als eingetreten, wenn die vertraglichen Zahlungen nicht eingetrieben werden konnten und von einer Uneinbringlichkeit ausgegangen wird. Sämtliche Anpassungen des Saldos der Wertberichtigungen aufgrund einer Erhöhung oder Verringerung des Betrags von erwarteten Kreditverlusten werden auf einem Wertberichtigungskonto erfasst. Das Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird insbesondere durch im Aurubis-Konzern vorhandene Warenkreditversicherungsprogramme begrenzt.

Derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine effektive Sicherungsbeziehung gemäß IFRS 9 (Hedge Accounting) eingebunden sind und damit "zu Handelszwecken gehalten" werden, sind der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" zuzuordnen.

Daneben werden im Aurubis-Konzern Lieferverträge über Nichteisenmetalle (NE-Metalle) sowohl zur Deckung des erwarteten Bedarfs an Rohstoffen als auch für den Verkauf von Fertigprodukten abgeschlossen. Dabei kann es aufgrund von Bedarfsänderungen auch zu Schließungen der physischen Lieferverträge durch Vornahme von Ausgleichszahlungen kommen. Daher sind auch preisfixierte Metalllieferverträge als derivative Finanzinstrumente bilanziert. Da diese nicht in eine effektive Sicherungsbeziehung nach IFRS 9 eingebunden sind, sind sie ebenfalls der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" zuzuordnen.

Ein Großteil der sonstigen finanziellen Vermögenswerte wird im Rahmen der Folgebewertung – sofern langfristig – unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente haben beim Zugang eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten und sind mit dem Nominalwert bewertet.

Für finanzielle Vermögenswerte, die nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, sind grundsätzlich Wertminderungen auf Basis der erwarteten Verluste vorzunehmen. Zur Ermittlung dieser Wertminderungen sieht IFRS 9 ein dreistufiges Modell (General Approach) vor. In Abhängigkeit vom Kreditausfallrisiko des Kontrahenten erfordert das Modell ein unterschiedliches Ausmaß an Wertberichtigung in den unterschiedlichen Stufen.

Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und sonstige finanzielle Vermögenswerte, die in den Anwendungsbereich für Wertminderungen nach IFRS 9 fallen, erfolgt die Ermittlung der erwarteten Kreditverluste bei deren Zugang primär auf Basis von Credit Default Swaps, für die Verluste berechnet werden, die aus Ausfällen in den nächsten zwölf Monaten erwartet werden. Im Falle einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos werden die über die jeweilige Laufzeit des Vermögenswerts erwarteten Kreditverluste berücksichtigt. Am Abschlussstichtag besteht aufgrund der Kurzfristigkeit und der hohen Bonität der Kontrahenten ein niedriges Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte.

Rückkäufe von eigenen Aktien werden direkt vom Eigenkapital abgezogen. Weder Kauf noch Verkauf von eigenen Aktien werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden angesetzt, wenn eine vertragliche Verpflichtung vorliegt, einem anderen Unternehmen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente oder andere finanzielle Vermögenswerte zu übertragen. Der erstmalige Ansatz erfolgt immer zum beizulegenden Zeitwert. Davon werden bei allen finanziellen Verbindlichkeiten, die in der Folge nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Abzug gebracht und unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit amortisiert. Finanzielle Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Zeitpunkt der Erstbewertung mit dem gültigen Tageskurs und zum Bilanzstichtag mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Wesentliche Grundsätze der RechnungslegungGeschäftsbericht 2022/23 Aurubis

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten, darunter fallen Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige originäre finanzielle Verbindlichkeiten, werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sofern der Zinseffekt nicht unwesentlich ist, werden unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr abgezinst. Bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit unter

einem Jahr wird unterstellt, dass der Zeitwert dem Rückzahlungsbetrag entspricht. Eine Ausnahme bilden die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die aus nicht preisfixierten Lieferverträgen resultieren. Diese werden im Rahmen der Folgebewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FV-Option). Die aus dem eigenen Kreditrisiko resultierenden Zeitwertänderungen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Der Aurubis-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie zur Absicherung von Warenpreisrisiken ein.

Die derivativen Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser entspricht dem Marktwert und kann sowohl positiv als auch negativ sein. Wenn ein Marktwert nicht vorliegt, wird dieser mit Barwert- und Optionspreismodellen errechnet. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden, soweit wie möglich, die am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet, die aus anerkannten Quellen bezogen werden.

Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten werden entweder erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung oder erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Dabei ist entscheidend, ob das derivative Finanzinstrument in eine effektive Sicherungsbeziehung eingebunden ist oder nicht. Liegt kein Cashflow Hedge Accounting vor, sind die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte sofort erfolgswirksam zu erfassen. Besteht hingegen eine wirksame Cashflow-Sicherungsbeziehung, werden diese erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis bilanziert.

Um Schwankungen in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund der unterschiedlichen Bewertung von abgesicherten Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten zu vermeiden, enthält IFRS 9 spezielle Vorschriften zum Hedge Accounting. Ziel dieser Hedge-Accounting-Vorschriften ist es, die Wertänderungen der Sicherungsinstrumente und der abgesicherten Geschäfte weitgehend kompensierend zu erfassen.

Neben der Dokumentation verlangt IFRS 9 für die Anwendung der Regelungen des Hedge Accounting den Nachweis eines effektiven Sicherungszusammenhangs. Hedge-Effektivität bedeutet, dass die Fair-Value-Änderungen (für Fair Value Hedges) oder die Cashflow-Änderungen (für Cashflow Hedges) des abgesicherten Grundgeschäfts durch die gegenläufigen Fair-Value-Änderungen oder Cashflow-Änderungen des Sicherungsinstruments ausgeglichen werden – jeweils bezogen auf das gesicherte Risiko.

Derivate, die im Rahmen eines Cashflow Hedge als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden, dienen der Absicherung zukünftiger Zahlungsströme. Ein Risiko hinsichtlich der Höhe zukünftiger Cashflows besteht insbesondere für mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende geplante Transaktionen. Im Rahmen des Cashflow Hedge Accounting eingesetzte derivative Finanzinstrumente werden zum

beizulegenden Zeitwert bilanziert. Das Bewertungsergebnis wird in einen effektiven und einen ineffektiven Teil zerlegt. Der effektive Teil ist der Teil des Bewertungsergebnisses, der eine wirksame Sicherung gegen das Cashflow-Risiko darstellt. Dieser wird erfolgsneutral nach Berücksichtigung latenter Steuern in einer gesonderten Position im Eigenkapital (Cashflow-Hedge-Rücklage) erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses wird hingegen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der nicht designierte Teil des Derivats wird in einer separaten Rücklage für Absicherungskosten im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Aurubis-Konzern werden die Veränderungen der Zeitwerte der Devisenoptionen von der Sicherungsbeziehung ausgeschlossen. Für die den gesicherten Zahlungsströmen zugrunde liegenden Geschäfte ist die bilanzielle Behandlung unverändert. Nach Beendigung der Sicherungsbeziehung werden die in der Rücklage erfassten Beträge immer dann in die Gewinn- und Verlustrechnung überführt, wenn Ergebnisse im Zusammenhang mit dem Grundgeschäft erfolgswirksam werden oder mit dem tatsächlichen Eintritt des Grundgeschäfts nicht mehr gerechnet wird.

Der Aurubis-Konzern geht darüber hinaus Sicherungsbeziehungen ein, die nicht den strengen Anforderungen des IFRS 9 genügen und somit nicht nach den Regeln des Hedge Accounting bilanziert werden können. Nichtsdestotrotz entsprechen diese Sicherungsbeziehungen aus ökonomischer Sicht den Grundsätzen des Risiko-managements. Weiterhin wird bei der Fremdwährungsabsicherung bilanzierter monetärer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ebenfalls kein Hedge Accounting angewendet, da die aus der Währungsumrechnung gemäß IAS 21 erfolgswirksam zu realisierenden Gewinne und Verluste der Grundgeschäfte mit den Gewinnen und Verlusten der derivativen Sicherungsinstrumente einhergehen und sich entsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung näherungsweise ausgleichen.

Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten erfolgt gemäß den Regelungen des IFRS 13 zur Fair-Value-Bewertung. Der beizulegende Zeitwert von in aktiven Märkten notierten Finanzinstrumenten wird auf Grundlage der Preisnotierung ermittelt, sofern diese im Rahmen von regelmäßigen und aktuellen Transaktionen verwendete Preise darstellen. Der Aurubis-Konzern verwendet Bewertungsverfahren für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten, sofern keine in aktiven Märkten notierten Preise verfügbar sind. Folglich basieren in Bewertungsverfahren verwendete Eingangsparameter, wenn möglich, auf beobachtbaren Daten, die von Preisen relevanter, in aktiven Märkten gehandelter Finanzinstrumente abgeleitet werden. Die Anwendung dieser Bewertungsverfahren erfordert Schätzungen und Annahmen seitens des Aurubis-Konzerns, deren Umfang von der Preistransparenz in Bezug auf das Finanzinstrument und dessen Markt. Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten Methoden und Einflussfaktoren werden regelmäßig durch das Management hinsichtlich ihrer Eignung analysiert. Weitere Informationen

zu den bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts verwendeten wesentlichen Schätzungen und Annahmen finden sich im Abschnitt Finanzinstrumente.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Konzernanhang

im sonstigen Ergebnis erfasst.

Warenpreisrisiken ein.

166

Aurubis Geschäftsbericht 2022/23

jeweils bezogen auf das gesicherte Risiko.

erfassen.

Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung

einem Jahr wird unterstellt, dass der Zeitwert dem Rückzahlungsbetrag entspricht. Eine Ausnahme bilden die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die aus nicht preisfixierten Lieferverträgen resultieren. Diese werden im Rahmen der Folgebewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FV-Option). Die aus dem eigenen Kreditrisiko resultierenden Zeitwertänderungen werden beizulegenden Zeitwert bilanziert. Das Bewertungsergebnis wird in einen effektiven und einen ineffektiven Teil zerlegt. Der effektive Teil ist der Teil des Bewertungsergebnisses, der eine wirksame Sicherung gegen das Cashflow-Risiko darstellt. Dieser wird erfolgsneutral nach Berücksichtigung latenter Steuern in einer gesonderten Position im Eigenkapital (Cashflow-Hedge-Rücklage) erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses wird hingegen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der nicht designierte Teil des Derivats wird in einer separaten Rücklage für Absicherungskosten im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Aurubis-Konzern werden die Veränderungen der Zeitwerte der Devisenoptionen von der Sicherungsbeziehung ausgeschlossen. Für die den gesicherten Zahlungsströmen zugrunde liegenden Geschäfte ist die bilanzielle Behandlung unverändert. Nach Beendigung der Sicherungsbeziehung werden die in der Rücklage erfassten Beträge immer dann in die Gewinn- und Verlustrechnung überführt, wenn Ergebnisse im Zusammenhang mit dem Grundgeschäft erfolgswirksam werden oder mit dem tatsächlichen Eintritt des Grundgeschäfts nicht mehr

Der Aurubis-Konzern geht darüber hinaus Sicherungsbeziehungen ein, die nicht den strengen Anforderungen des IFRS 9 genügen und somit nicht nach den Regeln des Hedge Accounting bilanziert werden können. Nichtsdestotrotz entsprechen diese Sicherungsbeziehungen aus ökonomischer Sicht den Grundsätzen des Risiko-managements. Weiterhin wird bei der Fremdwährungsabsicherung bilanzierter monetärer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ebenfalls kein Hedge Accounting angewendet, da die aus der Währungsumrechnung gemäß IAS 21 erfolgswirksam zu realisierenden Gewinne und Verluste der Grundgeschäfte mit den Gewinnen und Verlusten der derivativen Sicherungsinstrumente einhergehen und sich entsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung näherungsweise ausglei-

Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten erfolgt gemäß den Regelungen des IFRS 13 zur Fair-Value-Bewertung. Der beizulegende Zeitwert von in aktiven Märkten notierten Finanzinstrumenten wird auf Grundlage der Preisnotierung ermittelt, sofern diese im Rahmen von regelmäßigen und aktuellen Transaktionen verwendete Preise darstellen. Der Aurubis-Konzern verwendet Bewertungsverfahren für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten, sofern keine in aktiven Märkten notierten Preise verfügbar sind. Folglich basieren in Bewertungsverfahren verwendete Eingangsparameter, wenn möglich, auf beobachtbaren Daten, die von Preisen relevanter, in aktiven Märkten gehandelter Finanzinstrumente abgeleitet werden. Die Anwendung dieser Bewertungsverfahren erfordert Schätzungen und Annahmen seitens des Aurubis-Konzerns, deren Umfang von der Preistransparenz in Bezug auf das Finanzinstrument und dessen Markt. Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten Methoden und Einflussfaktoren werden regelmäßig durch das Management hinsichtlich ihrer Eignung analysiert. Weitere Informationen

gerechnet wird.

chen.

Der Aurubis-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie zur Absicherung von

Die derivativen Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser entspricht dem Marktwert und kann sowohl positiv als auch negativ sein. Wenn ein Marktwert nicht vorliegt, wird dieser mit Barwert- und Optionspreismodellen errechnet. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden, soweit wie möglich, die am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet, die aus anerkannten Quellen bezogen werden.

Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten werden entweder erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung oder erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Dabei ist entscheidend, ob das derivative Finanzinstrument in eine effektive Sicherungsbeziehung eingebunden ist oder nicht. Liegt kein Cashflow Hedge Accounting vor, sind die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte sofort erfolgswirksam zu erfassen. Besteht hingegen eine wirksame Cashflow-Sicherungsbeziehung, werden

Um Schwankungen in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund der unterschiedlichen Bewertung von abgesicherten Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten zu vermeiden, enthält IFRS 9 spezielle Vorschriften zum Hedge Accounting. Ziel dieser Hedge-Accounting-Vorschriften ist es, die Wertänderungen der Sicherungsinstrumente und der abgesicherten Geschäfte weitgehend kompensierend zu

Neben der Dokumentation verlangt IFRS 9 für die Anwendung der Regelungen des Hedge Accounting den Nachweis eines effektiven Sicherungszusammenhangs. Hedge-Effektivität bedeutet, dass die Fair-Value-Änderungen (für Fair Value Hedges) oder die Cashflow-Änderungen (für Cashflow Hedges) des abgesicherten Grundgeschäfts durch die gegenläufigen Fair-Value-Änderungen oder Cashflow-Änderungen des Sicherungsinstruments ausgeglichen werden –

Derivate, die im Rahmen eines Cashflow Hedge als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden, dienen der Absicherung zukünftiger Zahlungsströme. Ein Risiko hinsichtlich der Höhe zukünftiger Cashflows besteht insbesondere für mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende geplante Transaktionen. Im Rahmen des Cashflow Hedge Accounting eingesetzte derivative Finanzinstrumente werden zum

diese erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis bilanziert.

Soweit immaterielle Vermögenswerte erworben wurden, werden diese zu Anschaffungskosten aktiviert. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, die wirtschaftlich nutzbar sind, werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert, wenn die Kriterien für die Aktivierung erfüllt sind. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer. Diese beträgt in der Regel zwischen drei und acht Jahre. Davon abweichend werden Abschreibungen auf Investitionen im Zusammenhang mit einem langfristig abgeschlossenen Stromliefervertrag planmäßig über die Vertragslaufzeit erfasst und unter den Materialaufwendungen ausgewiesen. Zudem existiert ein weiteres entgeltlich erworbenes Nutzungsrecht, das erst in Zukunft planmäßig abgeschrieben wird. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation infolge des Erwerbs der Gesellschaften der ehemaligen Metallo-Gruppe im Geschäftsjahr 2019/20 immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Diese werden linear über die voraussichtlichen Nutzungsdauern von 9 und 18 Jahren planmäßig abgeschrieben. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer bestehen mit Ausnahme der Geschäfts- oder Firmenwerte im Konzernabschluss nicht.

Rechte zur Emission von CO2 werden unter den immateriellen Vermögenswerten bilanziert, da sowohl kostenfreie Zuteilungen als auch Käufe am Markt für die Produktion vorgesehen sind. Erstausstattungen an Emissionsrechten, die unentgeltlich erworben worden sind, werden mit Anschaffungskosten von 0 € erfasst. Entgeltlich erworbene Emissionsrechte werden zu Anschaffungskosten erfasst. Der im Zusammenhang mit dem Abgang von entgeltlich erworbenen Emissionsrechten stehende Aufwand wird in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Erträge aus dem Verkauf von Emissionsrechten werden im sonstigen betrieblichen Ertrag ausgewiesen.

SACHANLAGEN

Der Ausweis von Gegenständen des Sachanlagevermögens erfolgt, sofern sie länger als ein Jahr dem Geschäftsbetrieb dienen. Diese Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich der planmäßigen Abschreibungen bewertet. Hierzu zählen auch Ersatzteile und Wartungsgeräte, die länger als eine Periode genutzt werden. Technische Sockelbestände sind als Komponenten der jeweiligen technischen Anlagen und Maschinen bilanziert. Hierbei handelt es sich um Materialmengen, die Metalle enthalten und notwendig sind, um die bestimmungsgemäße Funktionsfähigkeit der Produktionsanlagen herzustellen und diese in der Folge zu gewährleisten. Sockelbestände werden nicht planmäßig abgeschrieben, da sie keiner Abnutzung und keinem Alterungsprozess unterliegen.

Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Anlagengegenstand zurechenbaren Kosten. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden aktiviert. Im aktuellen Geschäftsjahr wurden keine Fremdkapitalkosten aktiviert. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear. Hierbei entsprechen die zugrunde gelegten Abschreibungsdauern den erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauern der jeweiligen Vermögenswerte im Konzern. Im Wesentlichen wurden folgende Nutzungsdauern angesetzt:

Gebäude 25 bis 40 Jahre
Grundstückseinrichtungen 10 bis 25 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 20 Jahre
Technische Sockelbestände unbegrenzte Nutzungsdauer
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 3 bis 20 Jahre

Generalüberholungen oder Instandhaltungsmaßnahmen, die zum Ersatz von Komponenten führen, werden aktiviert, sofern es wahrscheinlich ist, dass der künftige wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließt, und die Kosten verlässlich ermittelt werden können.

LEASING

Aurubis beurteilt zu Beginn eines Vertrags, ob dieser ein Leasingverhältnis darstellt oder beinhaltet. Grundsätzlich werden beim Leasingnehmer sämtliche Leasingverhältnisse in Form eines Nutzungsrechts und einer Leasingverbindlichkeit bilanziert.

Die unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen Leasingverbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Barwert der künftigen festen Leasingzahlungen angesetzt. Darüber hinaus werden variable Zahlungen, welche an einen Index gekoppelt sind, und erwartete Restwertgarantien berücksichtigt. Wenn eine vorliegende Kauf- oder Verlängerungsoption mit hinreichender Sicherheit ausgeübt wird, wird der Kaufpreis bzw. die entsprechenden Leasingzahlungen in die Ermittlung der Leasingverbindlichkeit mit einbezogen. Entschädigungen für eine vorzeitige Kündigung des Leasingverhältnisses werden bei hinreichender Sicherheit der Inanspruchnahme berücksichtigt. Die Diskontierung der Leasingzahlungen erfolgt mit dem im Leasingvertrag festgelegten Zinssatz oder, wenn nicht ermittelbar, mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes werden die risikofreien Interbanken-Zinssätze für entsprechende Laufzeiten in unterschiedlichen Währungen herangezogen und um Kredit- und Länderrisikoaufschläge erhöht. Die Folgebewertung erfolgt durch die Erhöhung des Buchwerts um die Verzinsung der Leasingverbindlichkeit sowie durch Reduzierung um die geleisteten Leasingzahlungen. Die Aufzinsung der Leasingverbindlichkeit wird im Zinsaufwand des Finanzergebnisses erfasst. Bei Eintritt einer Änderung bei den Leasingzahlungen werden die Leasingverbindlichkeiten neu bewertet. Die Neubewertung der Leasingverbindlichkeit führt grundsätzlich zu einer Anpassung des Nutzungsrechts. Änderungen bei den Leasingzahlungen Wesentliche Grundsätze der RechnungslegungGeschäftsbericht 2022/23 Aurubis

entstehen beispielsweise im Zusammenhang mit Laufzeitanpassungen oder der Neueinschätzung von Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen.

Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen und ggf. nach IAS 36 erforderlicher Wertminderungen bewertet. Die Anschaffungskosten beinhalten hierbei den Barwert der künftigen Leasingzahlungen zuzüglich der geleisteten Leasingvorauszahlungen sowie der anfänglichen direkten Kosten und Rückbauverpflichtungen. Zum Abzug kommen sämtliche erhaltenen Leasinganreize. Die Abschreibung der Nutzungsrechte erfolgt grundsätzlich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses. Wird mit ausreichender Sicherheit von der Ausübung einer vorliegenden Kaufoption ausgegangen und ist der Kaufpreis in die Ermittlung der künftigen Leasingzahlungen einbezogen, erfolgt die Abschreibung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Leasinggegenstands.

Leasingzahlungen in Verbindung mit kurzfristigen Leasingverhältnissen, Aufwendungen für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte sowie variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index gekoppelt sind, werden als laufender Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Des Weiteren werden die Leasingvorschriften nicht auf Leasingverträge über immaterielle Vermögenswerte angewendet. Eine Trennung in Leasing- und Nichtleasingkomponenten wird grundsätzlich vorgenommen, sofern diese eindeutig identifizierbar und abgrenzbar sind.

Vermietete Mietleasinggegenstände werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter den Sachanlagen aktiviert. Die daraus resultierenden Erträge werden in den Umsatzerlösen erfasst. Im Falle einer Finanzierungsleasingvereinbarung wird der vermietete Vermögenswert ausgebucht und eine Leasingforderung unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Aurubis trat weder im Geschäftsjahr 2022/23 noch im Vorjahr in Geschäftsbeziehungen als Leasinggeber auf.

WERTMINDERUNG VON NICHTFINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN

Immaterielle Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, wie die Geschäfts- oder Firmenwerte, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen. Darüber hinaus wird an jedem Abschlussstichtag eingeschätzt, ob Anhaltspunkte vorliegen, dass der Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Ebenso werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen könnten, einem Werthaltigkeitstest unterzogen.

Da für die im Sockelbestand enthaltenen Metalle die Möglichkeit der Rückgewinnung gegeben ist und das Nutzungspotenzial des Sockelbestands mangels Verbrauchs im Produktionsprozess keiner Abnutzung unterliegt, wird von einer unbegrenzten Nutzungsdauer ausgegangen. Demgemäß erfolgt keine planmäßige Abschreibung der Sockelbestände, sondern bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen könnten, eine Überprüfung der Werthaltigkeit im Zusammenhang mit den jeweiligen Produktionsanlagen.

Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert ggf. nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat identifiziert werden können (sog. zahlungsmittelgenerierende Einheiten, ZGE). Mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts wird für nicht monetäre Vermögenswerte, für die in der Vergangenheit eine Wertminderung gebucht wurde, zu jedem Bilanzstichtag überprüft, ob ggf. eine Wertaufholung zu erfolgen hat.

VORRÄTE

Das Vorratsvermögen wird bei Zugang zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Dabei umfassen die Herstellungskosten sämtliche direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie systematisch zugeordnete Anteile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten.

Die Ermittlung der Anschaffungskosten von Kupferkonzentraten und Recyclingrohstoffen erfolgt, indem vom Metalleinkaufspreis die mit dem Lieferanten verhandelten Schmelz- und Raffinierlöhne abgezogen werden. Bei den Schmelz- und Raffinierlöhnen handelt es sich um Abschläge, die aufgrund der Verarbeitung von Erzkonzentraten und Recyclingrohstoffen zu Kupfer und Edelmetallen vorgenommen werden. In den Hüttenbetrieben erfolgt die Bewertung der unfertigen Erzeugnisse, indem zunächst die Metallgehalte bewertet werden. Hiervon wird der Gegenwert der bis zur Ausbringung des Feinmetalls noch anfallenden Verarbeitung abgesetzt. Es kommt damit über den Zeitraum des Produktionsprozesses zu einer sukzessiven Berücksichtigung der Produktionskosten als Bestandteil der Herstellungskosten. Hiervon betroffen ist die Produktion von Kupfer, Edel- und Nebenmetallen.

Bei der Herstellung von Kupferprodukten werden zur Bewertung der fertigen Erzeugnisse neben der Metallkomponente die angefallenen Kosten der Weiterverarbeitung in besondere Formate wie z.B. in Gießwalzdraht, Stranggussformate und Walzprodukte im Wege der Zuschlagskalkulation berücksichtigt.

Die Vorratsbewertung erfolgt nach der Durchschnittsmethode nach IAS 2. Dabei erfolgt der Ansatz zum Bilanzstichtag zu dem jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und

realisierbarem Nettoveräußerungswert. Die Bestimmung des Nettoveräußerungswerts geschieht auf Basis der Börsen- oder Marktpreise zum Bilanzstichtag.

SONSTIGE NICHT FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Soweit Risiken bestehen, wird diesen durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.

ERTRAGSTEUERN

ausgegangen. Demgemäß erfolgt keine planmäßige Abschreibung der Sockelbestände, sondern bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen könnten, eine Überprüfung der Werthaltigkeit im Zusammenhang mit den jeweiligen Produktionsanlagen.

Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert ggf. nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat identifiziert werden können (sog. zahlungsmittelgenerierende Einheiten, ZGE). Mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts wird für nicht monetäre Vermögenswerte, für die in der Vergangenheit eine Wertminderung gebucht wurde, zu jedem Bilanzstichtag

überprüft, ob ggf. eine Wertaufholung zu erfolgen hat.

Das Vorratsvermögen wird bei Zugang zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Dabei umfassen die Herstellungskosten sämtliche direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie systematisch zugeordnete Anteile der fertigungsbezogenen

Die Ermittlung der Anschaffungskosten von Kupferkonzentraten und Recyclingrohstoffen erfolgt, indem vom Metalleinkaufspreis die mit dem Lieferanten verhandelten Schmelz- und Raffinierlöhne abgezogen werden. Bei den Schmelz- und Raffinierlöhnen handelt es sich um Abschläge, die aufgrund der Verarbeitung von Erzkonzentraten und Recyclingrohstoffen zu Kupfer und Edelmetallen vorgenommen werden. In den Hüttenbetrieben erfolgt die Bewertung der unfertigen Erzeugnisse, indem zunächst die Metallgehalte bewertet werden. Hiervon wird der Gegenwert der bis zur Ausbringung des Feinmetalls noch anfallenden Verarbeitung abgesetzt. Es kommt damit über den Zeitraum des Produktionsprozesses zu einer sukzessiven Berücksichtigung der Produktionskosten als Bestandteil der Herstellungskosten. Hiervon betroffen ist die Produktion von Kupfer, Edel- und

Bei der Herstellung von Kupferprodukten werden zur Bewertung der fertigen Erzeugnisse neben der Metallkomponente die angefallenen Kosten der Weiterverarbeitung in besondere Formate wie z.B. in Gießwalzdraht, Stranggussformate und Walzprodukte im Wege der

Die Vorratsbewertung erfolgt nach der Durchschnittsmethode nach IAS 2. Dabei erfolgt der Ansatz zum Bilanzstichtag zu dem jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und

VORRÄTE

Gemeinkosten.

Nebenmetallen.

Zuschlagskalkulation berücksichtigt.

Konzernanhang

zungsdauer des Leasinggegenstands.

eindeutig identifizierbar und abgrenzbar sind.

WERTMINDERUNG VON NICHTFINANZIELLEN

Immaterielle Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, wie die Geschäfts- oder Firmenwerte, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen. Darüber hinaus wird an jedem Abschlussstichtag eingeschätzt, ob Anhaltspunkte vorliegen, dass der Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Ebenso werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen könnten, einem Werthaltigkeits-

Da für die im Sockelbestand enthaltenen Metalle die Möglichkeit der Rückgewinnung gegeben ist und das Nutzungspotenzial des Sockelbestands mangels Verbrauchs im Produktionsprozess keiner Abnutzung unterliegt, wird von einer unbegrenzten Nutzungsdauer

168

optionen.

Aurubis Geschäftsbericht 2022/23

als Leasinggeber auf.

test unterzogen.

VERMÖGENSWERTEN

Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung

entstehen beispielsweise im Zusammenhang mit Laufzeitanpassungen oder der Neueinschätzung von Verlängerungs- oder Kündigungs-

Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen und ggf. nach IAS 36 erforderlicher Wertminderungen bewertet. Die Anschaffungskosten beinhalten hierbei den Barwert der künftigen Leasingzahlungen zuzüglich der geleisteten Leasingvorauszahlungen sowie der anfänglichen direkten Kosten und Rückbauverpflichtungen. Zum Abzug kommen sämtliche erhaltenen Leasinganreize. Die Abschreibung der Nutzungsrechte erfolgt grundsätzlich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses. Wird mit ausreichender Sicherheit von der Ausübung einer vorliegenden Kaufoption ausgegangen und ist der Kaufpreis in die Ermittlung der künftigen Leasingzahlungen einbezogen, erfolgt die Abschreibung über die wirtschaftliche Nut-

Leasingzahlungen in Verbindung mit kurzfristigen Leasingverhältnissen, Aufwendungen für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte sowie variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index gekoppelt sind, werden als laufender Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Des Weiteren werden die Leasingvorschriften nicht auf Leasingverträge über immaterielle Vermögenswerte angewendet. Eine Trennung in Leasing- und Nichtleasingkomponenten wird grundsätzlich vorgenommen, sofern diese

Vermietete Mietleasinggegenstände werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter den Sachanlagen aktiviert. Die daraus resultierenden Erträge werden in den Umsatzerlösen erfasst. Im Falle einer Finanzierungsleasingvereinbarung wird der vermietete Vermögenswert ausgebucht und eine Leasingforderung unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Aurubis trat weder im Geschäftsjahr 2022/23 noch im Vorjahr in Geschäftsbeziehungen Ertragsteuern setzen sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Der Steueraufwand bzw. Steuerertrag wird ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Soweit Sachverhalte direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst werden, werden auch die darauf entfallenden Ertragsteuern direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis berücksichtigt.

Die Gesellschaften des Aurubis-Konzerns sind in einer Vielzahl von Ländern weltweit ertragsteuerpflichtig. Der Steueraufwand bzw. Steuerertrag wird unter Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der einzelnen Länder berechnet.

Aktive und passive latente Steuern resultieren aus temporären Differenzen zwischen den steuerbilanziellen und den im IFRS-Abschluss berücksichtigten Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden oder aus noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen und Steuergutschriften. Der Ermittlung der latenten Steuern liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese Steuersätze basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen.

Latente Steueransprüche auf temporäre Differenzen, Verlustvorträge und Steuergutschriften werden in dem Umfang bei den Unternehmenseinheiten aktiviert, in dem latente Steuerverbindlichkeiten vorhanden sind. Übersteigen latente Steueransprüche latente Steuerschulden, erfolgt der Ansatz in dem Umfang, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen zur Nutzung dieser Steueransprüche verfügbar sein wird. Die aktivierten latenten Steuern werden individuell jährlich auf ihre Realisierbarkeit überprüft.

Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.

Aktive und passive latente Steuern werden saldiert, wenn ein Recht zur Aufrechnung besteht und wenn es sich bei den aktiven und passiven latenten Steuern um Ertragsteuern handelt, die von derselben Steuerbehörde gegenüber derselben Gesellschaft erhoben werden.

NICHT FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN UND ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE

Nicht fortgeführte Aktivitäten werden ausgewiesen, sobald ein Unternehmensbestandteil als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird und der Geschäftsbereich einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig darstellt sowie Teil eines abgestimmten Gesamtplans zur Veräußerung ist.

Die Bewertung erfolgt gemäß IFRS 5 zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.

Über das Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten wird in der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung getrennt von den Aufwendungen und Erträgen aus fortgeführten Aktivitäten berichtet; Vorjahresangaben werden auf vergleichbarer Basis dargestellt. In der Konzern-Kapitalflussrechnung sind nicht fortgeführte Aktivitäten in den Mittelzuflüssen/-abflüssen aus der betrieblichen, der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit enthalten. Die Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit, aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit für den aufgegebenen Geschäftsbereich werden gesondert im Anhang dargestellt. Darüber hinaus wird in der Konzernbilanz über zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden in Form eines aggregierten Ausweises berichtet. Wesentliche Grundsätze der RechnungslegungGeschäftsbericht 2022/23 Aurubis

Liegen dagegen die Voraussetzungen des IFRS 5.32 für einen aufgegebenen Geschäftsbereich nicht vor, wird in der Konzernbilanz über die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden in Form eines aggregierten Ausweises berichtet. Für die Vorjahreswerte erfolgt keine Anpassung. Die in der Bilanz aggregiert ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden werden im Anhang nach Hauptgruppen getrennt näher erläutert. In der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung erfolgt in diesem Fall kein gesonderter Ausweis.

Im Geschäftsjahr 2022/23 erfolgte kein Ausweis nicht fortgeführter Aktivitäten und zur Veräußerung gehaltener Vermögenswerte.

RÜCKSTELLUNGEN

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage des nach IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahrens auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln 2018 G ermittelt. Dabei werden die verwendeten demografischen Annahmen sowie die erwarteten Einkommens- und Rententrends und der anzuwendende Zinssatz auf der Grundlage aktueller Schätzungen zum Bilanzstichtag bestimmt. Hierdurch können sich versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Abweichungen der

Wesentliche Schätzungen und Annahmen

Wesentliche Schätzungen und Annahmen

tatsächlichen Parameter zum Bilanzstichtag gegenüber den Rechnungsannahmen ergeben. Diese versicherungsmathematischen Ergebnisse sowie Erträge aus Planvermögen, die nicht in den Nettozinsen enthalten sind, werden sofort und vollständig bei ihrer Entstehung erfolgsneutral erfasst und innerhalb des erwirtschafteten Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort aufwandswirksam erfasst.

Zur Ermittlung der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Altersversorgungsplänen wird der beizulegende Zeitwert des Planvermögens vom Barwert der Pensionsverpflichtungen abgezogen.

Für alle übrigen ungewissen Verpflichtungen und Risiken des Aurubis-Konzerns werden sonstige Rückstellungen gebildet. Voraussetzung ist dabei, dass eine Verpflichtung gegenüber Dritten aus einem in der Vergangenheit liegenden Ereignis besteht, ein Mittelabfluss hieraus wahrscheinlich ist und dieser zuverlässig geschätzt werden kann. Langfristige Rückstellungen werden hierbei mit ihrem Barwert angesetzt, sofern der Zinseffekt nicht unwesentlich ist.

SONSTIGE NICHTFINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Vertragsverbindlichkeiten werden erfasst, wenn eine der Parteien ihre vertragliche Verpflichtung erfüllt hat. Dies betrifft im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen auf Kundenbestellungen, die unter den sonstigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden.

Wesentliche Schätzungen und Annahmen

Die Bilanzierung und die Bewertung im Konzernabschluss werden von zahlreichen Schätzungen und Annahmen beeinflusst. Diese basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit sowie auf weiteren Faktoren einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen unterliegen einer kontinuierlichen Überprüfung und Neubewertung. Die Verwendung von Schätzungen und Annahmen ist insbesondere in folgenden Bereichen notwendig:

WERTHALTIGKEIT DES GESCHÄFTS- ODER FIRMEN-WERTS SOWIE EINES ENTGELTLICH ERWORBENEN NUTZUNGSRECHTS

In Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird mindestens jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Der erzielbare Betrag wird dabei auf der Basis des Nutzungswerts ermittelt Immaterielle Vermögenswerte. Die Ermittlung des Nutzungswerts erfordert insbesondere Schätzungen der zukünftigen Cashflows auf der Grundlage von Planungsrechnungen.

Hinsichtlich der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der entgeltlich erworbenen Nutzungsrechte ergab sich im Geschäftsjahr kein Wertminderungsbedarf.

BEIZULEGENDE ZEITWERTE BEI UNTERNEHMENS-ZUSAMMENSCHLÜSSEN

Bei der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen werden die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dabei kommen häufig Discounted-Cashflow(DCF)-basierte Verfahren zur Anwendung, deren Ergebnisse von den angenommenen künftigen Cashflows und anderen Annahmen abhängen. Die Bewertung von Eventualschulden hängt wesentlich von den Annahmen hinsichtlich der künftigen Ressourcenabflüsse und der Eintrittswahrscheinlichkeiten ab.

BEIZULEGENDER ZEITWERT VON DERIVATEN UND ANDEREN FINANZINSTRUMENTEN

Die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, für die keine in einem aktiven Markt quotierten Preise vorliegen, werden auf der Grundlage finanzmathematischer Verfahren ermittelt und sind von instrumentenspezifischen Annahmen beeinflusst. Schätzungen haben insbesondere dann einen wesentlichen Einfluss, wenn der Zeitwert für Finanzinstrumente bestimmt werden soll, für die zumindest ein wesentlicher Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert (Level 3 der Fair-Value-Hierarchie). Die Auswahl und die Anwendung angemessener Parameter und Annahmen bedürfen einer Beurteilung durch das Management. Insbesondere wenn Daten aus selten vorkommenden Markttransaktionen stammen, müssen Extra- und Interpolationsverfahren angewendet werden. Detailinformationen hierzu finden sich im Abschnitt Finanzinstrumente.

BILANZIERUNG VON VORRATSVERMÖGEN

Im Zusammenhang mit der Bilanzierung des Vorratsvermögens werden verschiedene Schätzungen angewendet. So kommen sowohl bei der Bestandserhebung des Vorratsvermögens durch Inventur als auch bei der Bestimmung der ausbringbaren Metallinhalte Schätzverfahren zur Anwendung.

RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Für die betriebliche Altersversorgung der beschäftigten Mitarbeiter bestehen im Aurubis-Konzern sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Zusagen.

Die Bewertung von Verpflichtungen aus leistungsorientierten Altersversorgungsplänen erfolgt nach versicherungsmathematischen Verfahren. Diese Verfahren basieren auf einer Reihe versicherungsmathematischer Annahmen, wie beispielsweise dem Rechnungszinsfuß, der erwarteten Einkommens- und Rentenentwicklung, der Mitarbeiterfluktuation sowie der Lebenserwartung. Bei der Ermittlung

des Rechnungszinsfußes werden hochwertige, laufzeit- und währungsadäquate Unternehmensanleihen herangezogen. Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von den zu Beginn der Berichtsperiode getroffenen Annahmen führen zur Neubewertung der Nettoschuld.

Konzernanhang

170

Aurubis Geschäftsbericht 2022/23

notwendig:

NUTZUNGSRECHTS

Wesentliche Schätzungen und Annahmen

zeitaufwand wird sofort aufwandswirksam erfasst.

tatsächlichen Parameter zum Bilanzstichtag gegenüber den Rechnungsannahmen ergeben. Diese versicherungsmathematischen Ergebnisse sowie Erträge aus Planvermögen, die nicht in den Nettozinsen enthalten sind, werden sofort und vollständig bei ihrer Entstehung erfolgsneutral erfasst und innerhalb des erwirtschafteten Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen. Nachzuverrechnender DienstHinsichtlich der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der entgeltlich erworbenen Nutzungsrechte ergab sich im Geschäftsjahr kein Wert-

Bei der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen werden die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dabei kommen häufig Discounted-Cashflow(DCF)-basierte Verfahren zur Anwendung, deren Ergebnisse von den angenommenen künftigen Cashflows und anderen Annahmen abhängen. Die Bewertung von Eventualschulden hängt wesentlich von den Annahmen hinsichtlich der künftigen Ressourcenabflüsse und der Eintrittswahrscheinlich-

BEIZULEGENDE ZEITWERTE BEI UNTERNEHMENS-

BEIZULEGENDER ZEITWERT VON DERIVATEN UND

Detailinformationen hierzu finden sich im Abschnitt

BILANZIERUNG VON VORRATSVERMÖGEN

RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND

Im Zusammenhang mit der Bilanzierung des Vorratsvermögens werden verschiedene Schätzungen angewendet. So kommen sowohl bei der Bestandserhebung des Vorratsvermögens durch Inventur als auch bei der Bestimmung der ausbringbaren Metallinhalte Schätz-

Für die betriebliche Altersversorgung der beschäftigten Mitarbeiter bestehen im Aurubis-Konzern sowohl leistungs- als auch beitrags-

Die Bewertung von Verpflichtungen aus leistungsorientierten Altersversorgungsplänen erfolgt nach versicherungsmathematischen Verfahren. Diese Verfahren basieren auf einer Reihe versicherungsmathematischer Annahmen, wie beispielsweise dem Rechnungszinsfuß, der erwarteten Einkommens- und Rentenentwicklung, der Mitarbeiterfluktuation sowie der Lebenserwartung. Bei der Ermittlung

Die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, für die keine in einem aktiven Markt quotierten Preise vorliegen, werden auf der Grundlage finanzmathematischer Verfahren ermittelt und sind von instrumentenspezifischen Annahmen beeinflusst. Schätzungen haben insbesondere dann einen wesentlichen Einfluss, wenn der Zeitwert für Finanzinstrumente bestimmt werden soll, für die zumindest ein wesentlicher Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert (Level 3 der Fair-Value-Hierarchie). Die Auswahl und die Anwendung angemessener Parameter und Annahmen bedürfen einer Beurteilung durch das Management. Insbesondere wenn Daten aus selten vorkommenden Markttransaktionen stammen, müssen Extra- und Interpolationsverfahren angewendet werden.

ANDEREN FINANZINSTRUMENTEN

minderungsbedarf.

keiten ab.

Finanzinstrumente.

verfahren zur Anwendung.

orientierte Zusagen.

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

ZUSAMMENSCHLÜSSEN

Zur Ermittlung der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Altersversorgungsplänen wird der beizulegende Zeitwert des Planvermögens vom Barwert der Pensionsverpflichtungen abgezogen.

Für alle übrigen ungewissen Verpflichtungen und Risiken des Aurubis-Konzerns werden sonstige Rückstellungen gebildet. Voraussetzung ist dabei, dass eine Verpflichtung gegenüber Dritten aus einem in der Vergangenheit liegenden Ereignis besteht, ein Mittelabfluss hieraus wahrscheinlich ist und dieser zuverlässig geschätzt werden kann. Langfristige Rückstellungen werden hierbei mit ihrem Barwert angesetzt, sofern der Zinseffekt nicht unwesentlich ist.

SONSTIGE NICHTFINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten

Vertragsverbindlichkeiten werden erfasst, wenn eine der Parteien ihre vertragliche Verpflichtung erfüllt hat. Dies betrifft im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen auf Kundenbestellungen, die unter den sonstigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden.

Wesentliche Schätzungen und Annahmen

WERTHALTIGKEIT DES GESCHÄFTS- ODER FIRMEN-WERTS SOWIE EINES ENTGELTLICH ERWORBENEN

ermittelt Immaterielle Vermögenswerte. Die Ermittlung des

In Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird mindestens jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Der erzielbare Betrag wird dabei auf der Basis des Nutzungswerts

Nutzungswerts erfordert insbesondere Schätzungen der zukünftigen Cashflows auf der Grundlage von Planungsrechnungen.

Die Bilanzierung und die Bewertung im Konzernabschluss werden von zahlreichen Schätzungen und Annahmen beeinflusst. Diese basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit sowie auf weiteren Faktoren einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen unterliegen einer kontinuierlichen Überprüfung und Neubewertung. Die Verwendung von Schätzungen und Annahmen ist insbesondere in folgenden Bereichen

Anschaffungskosten bilanziert.

Bei der Bilanzierung von sonstigen Rückstellungen werden Annahmen hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit, der Höhe und des Zeitpunkts des Ressourcenabflusses getroffen, die naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet sind.

NICHT FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN UND ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE

Die Bewertung der nicht fortgeführten Aktivitäten erfolgt gemäß IFRS 5 zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.

SONSTIGE SCHÄTZUNGEN

Weitere wesentliche Schätzungen betreffen die Bestimmung von Nutzungsdauern von immateriellen Vermögenswerten und Gegenständen des Sachanlagevermögens, die Einbringlichkeit von Forderungen sowie die Bewertung von Bestandsrisiken im Vorratsvermögen.

Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund neuer Standards und Interpretationen

Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund neuer Standards und Interpretationen

Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund neuer Standards und Interpretationen

Folgende Standards wurden im Geschäftsjahr 2022/23 erstmals angewendet:

Erstmalige Anwendung von Standards und Interpretationen

Standard/Interpretation Anwendungs
pflicht in der EU
Übernahme durch
EU-Kommission
Auswirkungen
IFRS 17 Bilanzierung von Versicherungsverträgen.
Anwendungszeitpunkt auf 01.01.2023
verschoben
01.01.2023 19.11.2021 keine Auswirkungen
IAS 1 Änderungen: Angabe von Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden
01.01.2023 02.03.2022 keine Auswirkungen
IAS 8 Änderungen von Schätzungen und Fehlern 01.01.2023 02.03.2022 keine Auswirkungen
IAS 12 Änderungen: latente Steuern, die sich auf
Vermögenswerte und Schulden beziehen, die
aus einer einzigen Transaktion entstehen
01.01.2023 11.08.2022 keine Auswirkungen
IFRS 17 Änderungen: erstmalige Anwendung von
IFRS 17 und IFRS 9 -
Vergleichsinformationen
01.01.2023 08.09.2022 keine Auswirkungen
IAS 12 Änderungen: vorübergehende Ausnahme für
die Bilanzierung latenter Steuern im Rahmen
der Umsetzung der globalen
Mindestbesteuerung
01.01.2023 08.11.2023 Ausnahmeregelung wird angewendet

Nicht vorzeitig angewendete Standards und Interpretationen

Standard/Interpretation Anwendungs
pflicht in der EU
Übernahme durch
EU-Kommission
Auswirkungen
IAS 1 Klassifizierung von Schulden als kurz- oder
langfristig
01.01.2024 offen Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse
keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS 16 Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and
Leaseback-Transaktion
01.01.2024 20.11.2023 Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse
keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 1 Langfristige Schulden mit
Nebenbedingungen: Anwendungszeitpunkt
auf 01.01.2024 verschoben
01.01.2024 offen Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse
keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 7 /
IFRS 7
Änderungen:
Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen
01.01.2024 offen Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse
keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 21 Klarstellung der Bilanzierung bei einem
Mangel an Umtauschbarkeit einer Währung
01.01.2025 offen Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse
keine wesentlichen Auswirkungen

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. UMSATZERLÖSE

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aufgliederung nach Produktgruppen

in T€ 2022/23 2021/22
Gießwalzdraht 6.424.052 7.439.630
Edelmetalle 3.590.276 3.528.910
Kupferkathoden 3.470.792 2.868.443
Strangguss 1.194.387 1.741.202
Bänder, Profile und Formate 1.318.283 1.669.685
Sonstige 1.065.918 1.272.652
17.063.708 18.520.522

Eine weitere Untergliederung der Umsatzerlöse des Aurubis-Konzerns nach Konzernsegmenten findet sich in der Segmentberichterstattung.

Zum 30.09.2023 beträgt der Gegenwert, welcher den (teilweise) nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zugeordnet war, 853.351 T€ (Vj. 1.268.132 T€). Es wird erwartet, dass dieser Betrag innerhalb der nächsten zwei Geschäftsjahre erfasst wird.

Aus nicht preisfixierten Lieferverträgen ergibt sich im Geschäftsjahr 2022/23 ein Umbewertungseffekt in Höhe von -68.359 T€ (Vj. -67.438 T€).

Im Hinblick auf die Leistungsverpflichtungen im Aurubis-Konzern gibt es keine signifikanten Finanzierungskomponenten, da in den jeweiligen Märkten überwiegend kurzfristige Zahlungsziele vereinbart werden.

2. VERÄNDERUNG DES BESTANDS AN FERTIGEN UND UNFERTIGEN ERZEUGNISSEN

in T€ 2022/23 2021/22
Fertige Erzeugnisse -60.663 93.782
Unfertige Erzeugnisse 145.605 227.595
84.942 321.377

Die Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen resultiert im Wesentlichen aus dem Aufbau edelmetallhaltiger Zwischenprodukte. Der Abbau von Kupferfertigprodukten wirkte dagegen bestandsmindernd. Das Vorjahr war geprägt durch einen starken Aufbau von Zwischen- und Fertigprodukten an unseren beiden Hüttenstandorten des Segments Custom Smelting & Products, Hamburg und Pirdop.

Die negativen finanziellen Auswirkungen der im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis Konzerns dargestellten gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen betreffen die Bestandsveränderungen des Geschäftsjahres und schränken somit die Vergleichbarkeit zum Vorjahr stark ein.

3. ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN

Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 44.932 T€ (Vj. 27.042 T€) umfassen im Wesentlichen Fertigungskosten sowie bezogene Materialien und Dienstleistungen. Die aktivierten Eigenleistungen resultieren im Geschäftsjahr in großem Maße aus Aktivitäten im Zusammenhang mit dem turnusmäßigen Wartungsstillstand am Standort Pirdop sowie dem Ausbau der Industriewärme Stufe 2 am Standort Hamburg.

4. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

in T€ 2022/23 2021/22
Erträge aus dem Verkauf von
Emissionsrechten 57.195 26.085
Schadenersatz und Entschädigungen 54.843 63.084
Erträge aus Kostenerstattungen 50.176 67.990
Erträge aus Beihilfen und sonstigen
öffentlichen Zuwendungen für
Energiekosten 24.423 46.066
Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen 3.418 5.379
Erträge aus dem Abgang von
Anlagevermögen 87 159
Erträge aus dem Verkauf von
Tochterunternehmen 2 12.315
Erträge aus Wertaufholungen 0 94
Übrige Erträge 15.539 14.238
205.681 235.410

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 29.729 T€ auf 205.681 T€ und beinhalten u. a. bilanzierte Versicherungserstattungen in Höhe von 30.000 T€ im Zusammenhang mit den im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis Konzerns dargestellten gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen sowie infolge der Flutkatastrophe am Standort Stolberg in Höhe von 23.361 T€ (Vj. 61.220 T€). Darüber hinaus sind die sonstigen betrieblichen Erträge geprägt durch den Rückgang der Erträge aus Kostenerstattungen, der im Wesentlichen aus gesunkenen Preisen für weiterbelastete Energieträger resultiert. Aufgrund der niedrigeren Energiekosten verminderte sich ebenfalls die Realisierung öffentlicher Zuwendungen im Geschäftsjahr auf 24.423 T€ (Vj. 46.066 T€). Dabei profitierte Aurubis vor allem von einer staatlichen Regelung in Bulgarien, nach der die Stromkosten für gewerbliche Verbraucher oberhalb eines bestimmten Schwellenwerts vom Staat übernommen werden. Erhöhend wirkten dagegen Erträge aus der Veräußerung von Emissionszertifikaten in Höhe von 57.195 T€ (Vj. 26.085 T€).

5. MATERIALAUFWAND

Konzernanhang

Verlustrechnung

1. UMSATZERLÖSE

erstattung.

-67.438 T€).

bart werden.

Aufgliederung nach Produktgruppen

172

Aurubis Geschäftsbericht 2022/23

Hamburg und Pirdop.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Erläuterungen zur Gewinn- und

in T€ 2022/23 2021/22

Gießwalzdraht 6.424.052 7.439.630 Edelmetalle 3.590.276 3.528.910 Kupferkathoden 3.470.792 2.868.443 Strangguss 1.194.387 1.741.202 Bänder, Profile und Formate 1.318.283 1.669.685 Sonstige 1.065.918 1.272.652

Eine weitere Untergliederung der Umsatzerlöse des Aurubis-Konzerns nach Konzernsegmenten findet sich in der Segmentbericht-

Zum 30.09.2023 beträgt der Gegenwert, welcher den (teilweise) nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zugeordnet war, 853.351 T€ (Vj. 1.268.132 T€). Es wird erwartet, dass dieser Betrag innerhalb der

Aus nicht preisfixierten Lieferverträgen ergibt sich im Geschäftsjahr 2022/23 ein Umbewertungseffekt in Höhe von -68.359 T€ (Vj.

Im Hinblick auf die Leistungsverpflichtungen im Aurubis-Konzern gibt es keine signifikanten Finanzierungskomponenten, da in den jeweiligen Märkten überwiegend kurzfristige Zahlungsziele verein-

2. VERÄNDERUNG DES BESTANDS AN FERTIGEN UND

in T€ 2022/23 2021/22

Fertige Erzeugnisse -60.663 93.782 Unfertige Erzeugnisse 145.605 227.595

Die Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen resultiert im Wesentlichen aus dem Aufbau edelmetallhaltiger Zwischenprodukte. Der Abbau von Kupferfertigprodukten wirkte dagegen bestandsmindernd. Das Vorjahr war geprägt durch einen starken Aufbau von Zwischen- und Fertigprodukten an unseren beiden Hüttenstandorten des Segments Custom Smelting & Products,

Die negativen finanziellen Auswirkungen der im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis Konzerns dargestellten gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen betreffen die Bestandsveränderungen

nächsten zwei Geschäftsjahre erfasst wird.

UNFERTIGEN ERZEUGNISSEN

17.063.708 18.520.522

des Geschäftsjahres und schränken somit die Vergleichbarkeit zum

Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 44.932 T€ (Vj. 27.042 T€) umfassen im Wesentlichen Fertigungskosten sowie bezogene Materialien und Dienstleistungen. Die aktivierten Eigenleistungen resultieren im Geschäftsjahr in großem Maße aus Aktivitäten im Zusammenhang mit dem turnusmäßigen Wartungsstillstand am Standort Pirdop sowie dem Ausbau der Industrie-

in T€ 2022/23 2021/22

Emissionsrechten 57.195 26.085 Schadenersatz und Entschädigungen 54.843 63.084 Erträge aus Kostenerstattungen 50.176 67.990

Energiekosten 24.423 46.066

Rückstellungen 3.418 5.379

Anlagevermögen 87 159

Tochterunternehmen 2 12.315 Erträge aus Wertaufholungen 0 94 Übrige Erträge 15.539 14.238

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 29.729 T€ auf 205.681 T€ und beinhalten u. a. bilanzierte Versicherungserstattungen in Höhe von 30.000 T€ im Zusammenhang mit den im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis Konzerns dargestellten gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen sowie infolge der Flutkatastrophe am Standort Stolberg in Höhe von 23.361 T€ (Vj. 61.220 T€). Darüber hinaus sind die sonstigen betrieblichen Erträge geprägt durch den Rückgang der Erträge aus Kostenerstattungen, der im Wesentlichen aus gesunkenen Preisen für weiterbelastete Energieträger resultiert. Aufgrund der niedrigeren Energiekosten verminderte sich ebenfalls die Realisierung öffentlicher Zuwendungen im Geschäftsjahr auf 24.423 T€ (Vj. 46.066 T€). Dabei profitierte Aurubis vor allem von einer staatlichen Regelung in Bulgarien, nach der die Stromkosten für gewerbliche Verbraucher oberhalb eines bestimmten Schwellenwerts vom Staat übernommen werden. Erhöhend wirkten dagegen Erträge aus der Veräußerung von Emissionszertifikaten in Höhe von 57.195 T€ (Vj. 26.085 T€).

205.681 235.410

3. ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN

wärme Stufe 2 am Standort Hamburg.

Erträge aus dem Verkauf von

Erträge aus Beihilfen und sonstigen öffentlichen Zuwendungen für

Erträge aus der Auflösung von

Erträge aus dem Abgang von

Erträge aus dem Verkauf von

4. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Vorjahr stark ein.

84.942 321.377

in T€ 2022/23 2021/22
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und
bezogene Waren
15.428.998 16.332.058
Bezogene Leistungen 678.020 731.361
16.107.018 17.063.419
30.09.2023
Aktienkurs (in €) 70,14
Max. Ausübungspreis (in €) 105,69
Erwartete Volatilität (gewichteter Durchschnitt, in %) 37,00
Erwartete Laufzeit (gewichteter Durchschnitt, in Jahren) 2,00
Erwartete Dividende (in %) 2,00
Risikoloser Zinssatz (basierend auf Staatsanleihen, in %) 2,90
Beizulegender Zeitwert (in T€) 1.502

7. ABSCHREIBUNGEN

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
29.07.2022 erfolgte, sind die Mitarbeiter dieser Gesellschaften im
Vorjahr noch anteilig enthalten.
Die Gesamtvergütung der ab dem Geschäftsjahr 2017/18 neu
bestellten Vorstandsmitglieder der Aurubis AG enthält u. a. eine
anteilsbasierte Vergütungskomponente mit Barausgleich.
Die folgenden Parameter wurden bei der Bestimmung des beizule
genden Zeitwerts des virtuellen Aktien-Deferral zugrunde gelegt:
30.09.2023
Aktienkurs (in €) 70,14
Max. Ausübungspreis (in €) 105,69
Erwartete Volatilität (gewichteter Durchschnitt, in %) 37,00
Erwartete Laufzeit (gewichteter Durchschnitt, in Jahren) 2,00
Erwartete Dividende (in %)
Risikoloser Zinssatz (basierend auf Staatsanleihen, in %)
2,00
2,90
Beizulegender Zeitwert (in T€) 1.502
Geschäftsjahr auf 635 T€ (Vj. 259 T€), die in gleicher Höhe in den
Rückstellungen zum Bilanzstichtag enthalten sind.
7.
ABSCHREIBUNGEN
in T€ 2022/23 2021/22
Immaterielle Vermögenswerte 10.351 23.238
davon Wertminderungen auf Geschäfts
oder Firmenwert
0 8.656
davon sonstige Wertminderungen 0 5.036
Sachanlagen 208.621 197.068
davon Wertminderungen 16.965 14.597
218.972 220.306
Die im Anlagenspiegel ausgewiesenen Abschreibungen auf immate
rielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 223.957 T€
(Vj. 225.291 T€) enthalten planmäßige Abschreibungen auf Investiti
onen im Zusammenhang mit einem Stromliefervertrag in Höhe von
4.984 T€ (Vj. 4.984 T€), die unter den Materialaufwendungen ausge
wiesen werden.
Eine genaue Darstellung der Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen erfolgt in der Übersicht zur Ent
wicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen im
Konzern
Immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen.
Geschäftsbericht 2022/23 Aurubis
Geschäftsbericht 2022/23
Aurubis

Die Materialaufwandsquote, als Verhältnis des Materialaufwands zu Umsatzerlösen und Bestandsveränderungen, lag bei 93,9% (Vj. 90,6%). Der Rückgang des Materialaufwands aus Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und bezogenen Waren ist im Wesentlichen auf die gesunkenen durchschnittlichen Preise für Industriemetalle im Geschäftsjahr zurückzuführen. Die Entwicklung der bezogenen Leistungen resultiert dagegen aus niedrigeren Strompreisen und einem damit einhergehenden Rückgang der Energiekosten von 499.033 T€ im Vorjahr auf 418.962 T€ im Geschäftsjahr.

Die negativen finanziellen Auswirkungen der im Kapitel Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis Konzerns dargestellten gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen betreffen den Materialaufwand des Geschäftsjahres und schränken somit die Vergleichbarkeit zum Vorjahr stark ein.

6. PERSONALAUFWAND UND MITARBEITER

in T€ 2022/23 2021/22
Löhne und Gehälter
Soziale Ausgaben, Aufwendungen für
437.044 446.718
Altersversorgung und Unterstützung 121.191 124.171
558.235 570.889

Die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von 12.446 T€ (Vj. 16.959 T€).

Die Anzahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter betrug im Jahresdurchschnitt:

2022/23 2021/22
Gewerbliche Arbeitnehmer 4.111 4.233
Angestellte 2.659 2.553
Auszubildende 288 303
7.058 7.089

Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl steht v. a. im Zusammenhang mit dem Verkauf von vier Gesellschaften der ehemaligen Aurubis-Flachwalzsparte an die KME SE. Da der Verkauf mit Wirkung zum

8. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

in T€ 2022/23 2021/22
Verwaltungsaufwendungen 140.100 112.940
Vertriebsaufwendungen 137.038 144.624
Sonstige betriebliche Steuern 3.840 3.851
Zuführungen zu Rückstellungen 906 1.573
Übrige Betriebsaufwendungen 72.660 59.096
354.544 322.084

Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung der Beratungskosten von 33.484 T€ im Vorjahr auf 48.168 T€ im Geschäftsjahr. Zudem erhöhten sich die Versicherungskosten sowie die Reise- und Repräsentationskosten um insgesamt 6.742 T€ im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Vertriebsaufwendungen handelt es sich hauptsächlich um Frachtkosten.

In den übrigen Betriebsaufwendungen sind u. a. Aufwendungen für Zeitarbeit, Forschung & Entwicklung sowie für den Betrieb der IT-Systeme enthalten.

9. ERGEBNIS AUS AT EQUITY BEWERTETEN ANTEILEN

Das Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen in Höhe von 16.692 T€ (Vj. 18.444 T€) umfasst die Beteiligungen an der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG sowie an der Cablo GmbH. Im Ergebnis des Geschäftsjahres sind Wertminderungen auf den At-Equity-Ansatz der Cablo GmbH in Höhe von 1.758 T€ sowie auf Finanzierungsforderungen gegenüber der Gesellschaft in Höhe von 3.800 T€ enthalten, u. a. bedingt durch die eingetrübte Ertragslage infolge hoher Energiepreise.

10. ZINSEN

in T€ 2022/23 2021/22
Zinserträge 11.466 7.191
Zinsaufwendungen -23.743 -17.146
-12.277 -9.955

Die Zinserträge des Geschäftsjahres resultieren im Wesentlichen aus verzinslichen Kundenforderungen in Höhe von 9.499 T€ (Vj. 4.072 T€).

Die Zinsaufwendungen resultieren im Wesentlichen aus den Finanzverbindlichkeiten. In den Zinsaufwendungen sind u. a. auch die Nettozinsen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von 1.871 T€ (Vj. 2.441 T€) enthalten.

11. ÜBRIGES FINANZERGEBNIS

in T€ 2022/23 2021/22
Übrige finanzielle Erträge 0 250
Übrige finanzielle Aufwendungen -4 -1.137
-4 -887

Die übrigen finanziellen Aufwendungen des Vorjahres resultieren aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts einer nicht konsolidierten Tochtergesellschaft sowie aus dem Abgang der Beteiligung an der Aurubis Middle East, FZE, Dubai.

12. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag umfassen sowohl die laufenden Ertragsteuern als auch die latenten Steuern. Die Steuerverbindlichkeiten und -forderungen enthalten Verpflichtungen bzw. Ansprüche aus in- und ausländischen Ertragsteuern aus den Vorjahren und aus dem laufenden Jahr. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2022/23 2021/22
Laufender Steueraufwand/-ertrag 86.334 85.052
Latenter Steueraufwand/-ertrag -62.571 135.211
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 23.763 220.263

Aus früheren Geschäftsperioden entfallen 16.053 T€ Steueraufwand (Vj. 2.660 T€) auf die laufenden Steuern sowie 3.075 T€ Steuerertrag (Vj. 6.199 T€) auf die latenten Steuern.

Das im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 anzuwendende deutsche Steuerrecht sieht einen Körperschaftsteuersatz von 15% zuzüglich eines Solidaritätszuschlags von 5,5 % vor. Der Gewerbesteuersatz beträgt bei der Aurubis AG 16,58 % (Vj. 16,59 %). Bei den anderen deutschen Konzerngesellschaften kommen Gewerbesteuersätze zwischen 12,25 % und 17,33% zur Anwendung. Die Steuersätze sind unverändert zum Vorjahr. Die für die ausländischen Gesellschaften zugrunde gelegten jeweiligen landesspezifischen Ertragsteuersätze liegen zwischen 10 % und 28,97 % (Vj. 10% und 28,97%).

In der Überleitungsrechnung kommt für die Berechnung des erwarteten Steueraufwands der Steuersatz der deutschen Muttergesellschaft mit 32,40 % (Vj. 32,41 %) zur Anwendung. Die Änderung auf den Steuersatz der deutschen Muttergesellschaft anstatt des konzernweiten Mischsteuersatzes ist notwendig geworden, da die Ergebnisse (Gewinne/Verluste) und der daraus ermittelte gewichtete Steuersatz keine sinnvolle Größe mehr ergeben.

Die wesentlichen Ergebnisbeiträge verteilen sich auf Aurubis AG, Aurubis Bulgaria, Aurubis Olen und Aurubis Beerse.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 23.763 T€ (Vj. 220.263 T€) sind um 29.666 T€ niedriger (Vj. 82.853 T€) als der erwartete Ertragsteueraufwand in Höhe von 53.429 T€ (Vj. 303.116 T€). Der Unterschied zwischen dem erwarteten und dem tatsächlichen Steueraufwand ist auf Ursachen zurückzuführen, die folgender steuerlicher Überleitungsrechnung zu entnehmen sind:

Überleitungsrechnung

Konzernanhang

174

kosten.

Systeme enthalten.

infolge hoher Energiepreise.

10. ZINSEN

4.072 T€).

Aurubis Geschäftsbericht 2022/23

von 1.871 T€ (Vj. 2.441 T€) enthalten.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

8. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

in T€ 2022/23 2021/22

Verwaltungsaufwendungen 140.100 112.940 Vertriebsaufwendungen 137.038 144.624 Sonstige betriebliche Steuern 3.840 3.851 Zuführungen zu Rückstellungen 906 1.573 Übrige Betriebsaufwendungen 72.660 59.096

Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung der Beratungskosten von 33.484 T€ im Vorjahr auf 48.168 T€ im Geschäftsjahr. Zudem erhöhten sich die Versicherungskosten sowie die Reise- und Repräsentationskosten um insgesamt 6.742 T€ im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Vertriebsaufwendungen handelt es sich hauptsächlich um Fracht-

In den übrigen Betriebsaufwendungen sind u. a. Aufwendungen für Zeitarbeit, Forschung & Entwicklung sowie für den Betrieb der IT-

9. ERGEBNIS AUS AT EQUITY BEWERTETEN ANTEILEN Das Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen in Höhe von 16.692 T€ (Vj. 18.444 T€) umfasst die Beteiligungen an der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG sowie an der Cablo GmbH. Im Ergebnis des Geschäftsjahres sind Wertminderungen auf den At-Equity-Ansatz der Cablo GmbH in Höhe von 1.758 T€ sowie auf Finanzierungsforderungen gegenüber der Gesellschaft in Höhe von 3.800 T€ enthalten, u. a. bedingt durch die eingetrübte Ertragslage

in T€ 2022/23 2021/22

Zinserträge 11.466 7.191 Zinsaufwendungen -23.743 -17.146

Die Zinserträge des Geschäftsjahres resultieren im Wesentlichen aus verzinslichen Kundenforderungen in Höhe von 9.499 T€ (Vj.

Die Zinsaufwendungen resultieren im Wesentlichen aus den Finanzverbindlichkeiten. In den Zinsaufwendungen sind u. a. auch die Nettozinsen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen in Höhe

354.544 322.084

11. ÜBRIGES FINANZERGEBNIS

an der Aurubis Middle East, FZE, Dubai.

Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

(Vj. 6.199 T€) auf die latenten Steuern.

in T€ 2022/23 2021/22

Übrige finanzielle Erträge 0 250 Übrige finanzielle Aufwendungen -4 -1.137

Die übrigen finanziellen Aufwendungen des Vorjahres resultieren aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts einer nicht konsolidierten Tochtergesellschaft sowie aus dem Abgang der Beteiligung

12. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag umfassen sowohl die laufenden Ertragsteuern als auch die latenten Steuern. Die Steuerverbindlichkeiten und -forderungen enthalten Verpflichtungen bzw. Ansprüche aus in- und ausländischen Ertragsteuern aus den Vorjahren und aus dem laufenden Jahr. Die Steuern vom Einkommen und

in T€ 2022/23 2021/22

Laufender Steueraufwand/-ertrag 86.334 85.052 Latenter Steueraufwand/-ertrag -62.571 135.211

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 23.763 220.263

Aus früheren Geschäftsperioden entfallen 16.053 T€ Steueraufwand (Vj. 2.660 T€) auf die laufenden Steuern sowie 3.075 T€ Steuerertrag

Das im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 anzuwendende deutsche Steuerrecht sieht einen Körperschaftsteuersatz von 15% zuzüglich eines Solidaritätszuschlags von 5,5 % vor. Der Gewerbesteuersatz beträgt bei der Aurubis AG 16,58 % (Vj. 16,59 %). Bei den anderen deutschen Konzerngesellschaften kommen Gewerbesteuersätze zwischen 12,25 % und 17,33% zur Anwendung. Die Steuersätze sind unverändert zum Vorjahr. Die für die ausländischen Gesellschaften zugrunde gelegten jeweiligen landesspezifischen Ertragsteuersätze

liegen zwischen 10 % und 28,97 % (Vj. 10% und 28,97%).

satz keine sinnvolle Größe mehr ergeben.

Aurubis Bulgaria, Aurubis Olen und Aurubis Beerse.

In der Überleitungsrechnung kommt für die Berechnung des erwarteten Steueraufwands der Steuersatz der deutschen Muttergesellschaft mit 32,40 % (Vj. 32,41 %) zur Anwendung. Die Änderung auf den Steuersatz der deutschen Muttergesellschaft anstatt des konzernweiten Mischsteuersatzes ist notwendig geworden, da die Ergebnisse (Gewinne/Verluste) und der daraus ermittelte gewichtete Steuer-

Die wesentlichen Ergebnisbeiträge verteilen sich auf Aurubis AG,

-4 -887

-12.277 -9.955

in T€ 2022/23 2021/22*
Ergebnis vor Steuern 164.905 935.255
Erwarteter Steueraufwand mit 32,40%
(Vj. 32,41%*)
53.429 303.116
Überleitungseffekte auf den
tatsächlichen Steueraufwand
– Steuersatzänderungen -213 124
– Wertberichtigung und Nichtansatz von
latenten Steuern
45 -536
– Steuern aus Vorjahren 12.978 -3.539
– Nicht abzugsfähige Aufwendungen 6.907 5.550
– Steuerfreie Erträge/Gewerbesteuerliche
Kürzungen
-5.122 -10.192
– Outside Basis Differences 1.029 601
– Permanente Differenzen 5.145 -938
– At-Equity-Bewertung -3.423 -2.159
– Wertminderung Firmenwert 0 2.806
– Abweichende Steuersätze -47.016 -74.616
– Sonstige 4 46
Steuern vom Einkommen und Ertrag 23.763 220.263

* Für die Berechnung des erwarteten Steueraufwands wird erstmalig ab GJ 2022/23 der Steuersatz der

deutschen Muttergesellschaft verwendet. Die Vorjahresspalte der Überleitungsrechnung wurde entsprechend angepasst.

Im Geschäftsjahr 2022/23 gibt es keine wesentlichen Effekte aus Steuersatzänderungen.

Die Effekte aus der Wertberichtigung und dem Nichtansatz von latenten Steuern resultieren im Wesentlichen daraus, dass aktive latente Steuern auf Verlustvorträge nicht gebildet werden konnten. Insgesamt ergibt sich ein Überleitungseffekt in Höhe von 45 T€ (Vj. -536 T€).

Die Effekte aus den Steuern aus Vorjahren in Höhe von 12.978 T€ (Vj. -3.539 T€) resultieren im Wesentlichen aus Betriebsprüfungen.

Die nicht abzugsfähigen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen den nicht abzugsfähigen Teil der Dividendeneinkünfte.

Effekte aus permanenten Differenzen resultieren aus unterschiedlichen Bewertungsansätzen von nicht konsolidierten Tochterunternehmen und der Abbildung von Personengesellschaften.

Die Auswirkungen abweichender Steuersätze für in- und ausländische Steuern vom Einkommen und Ertrag vom Steuersatz der Konzernmuttergesellschaft sind in der Überleitungsrechnung unter der Position "abweichende Steuersätze" ausgewiesen. Wesentlich in dieser Position ist das in Aurubis Bulgarien erzielte Ergebnis mit einem nominalen Steuersatz von 10 %. Erläuterungen zur Gewinn- und VerlustrechnungGeschäftsbericht 2022/23 Aurubis

Die bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern entfallen auf folgende Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen, auf steuerliche Verlustvorträge sowie auf Outside Basis Differences (OBD):

30.09.2023 30.09.2022
in T€ Aktive
latente
Steuern
Passive
latente
Steuern
Latenter
Steuer
ertrag (+)/
-aufwand (-)
Aktive
latente
Steuern
Passive
latente
Steuern
Immaterielle Vermögenswerte 1.275 11.709 -1.067 3.765 13.132
Sachanlagen 9.335 164.070 -341 8.196 163.141
At Equity 0 4.509 2.232 0 6.741
Vorräte 18.493 420.451 19.711 12.502 429.908
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 12.012 36.532 55.648 17.891 117.794
Pensionsrückstellungen 11.459 2 -3.429 6.147 12.688
Sonstige Rückstellungen 6.990 8.259 4.958 4.637 10.751
Verbindlichkeiten 81.547 23.577 -9.571 86.176 11.149
Steuerliche Verlustvorträge 3.414 0 -4.515 8.278 0
Steuergutschriften 0 0 -26 26 0
Outside Basis Differences 0 2.984 -1.029 0 1.955
Gesamt 144.525 672.093 62.571 147.618 767.259
Saldierung -126.757 -126.757 -129.172 -129.172
Konzernbilanz 17.768 545.336 18.446 638.087

Von den aktiven latenten Steuern realisieren sich 78.110 T€ (Vj. 110.093 T€) und von den passiven latenten Steuern 482.606 T€ (Vj. 524.045 T€) innerhalb der nächsten zwölf Monate. Nach mehr als zwölf Monaten realisieren sich aktive latente Steuern in Höhe von 66.415 T€ (Vj. 37.525 T€) und passive latente Steuern in Höhe von

189.487 T€ (Vj. 243.214 T€). Bei diesen Angaben handelt es sich um die Werte vor Saldierung.

Die im sonstigen Ergebnis zu berücksichtigenden Ertragsteuern verteilen sich auf die folgenden Bereiche:

30.09.2023 30.09.2022
in T€ Bestand Veränderung Bestand Veränderung
Latente Steuern
Derivate -2.164 11.296 -13.460 -7.929
Pensionsrückstellungen -33.337 20.652 -53.989 -52.376
Summe -35.501 31.948 -67.449 -60.305
Laufende Steuern -2.512 667 -3.179 -1.320

Hinsichtlich der Veränderung im sonstigen Ergebnis verweisen wir auf die Erläuterungen zu Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen.

Unter Berücksichtigung der prognostizierten Unternehmensplanung bzw. der Gewinnerwartungen der Tochtergesellschaften ist eine Realisierung der latenten Steueransprüche als hinreichend wahrscheinlich

anzusehen. Eine Bilanzierung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfolgt, soweit passive latente Steuern oder eine positive Ergebnisplanung vorliegen.

Es bestehen Verlustvorträge von insgesamt 31.744 T€ (Vj. 56.287 T€). Für ertragsteuerliche Verluste in Höhe von 19.605 T€ (Vj. 44.407 T€) wurden aktive latente Steuern in Höhe von 3.414 T€ (Vj. 8.278 T€) gebildet. Aktive latente Steuern auf Steuergutschriften wurden im laufenden Jahr nicht gebildet (Vj. 26 T€).

Auf Verlustvorträge in Höhe von 12.139 T€ (Vj. 11.880 T€) ist keine aktive latente Steuer gebildet worden, da aus heutiger Sicht die Möglichkeit der Nutzung als unwahrscheinlich einzuschätzen ist. Von den nicht werthaltigen Verlustvorträgen ist ein Betrag von 12.139 T€ (Vj. 11.880 T€) unbeschränkt vortragsfähig.

Konzernanhang

176

in T€

Aurubis Geschäftsbericht 2022/23

Latente Steuern

Verpflichtungen.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Von den aktiven latenten Steuern realisieren sich 78.110 T€ (Vj. 110.093 T€) und von den passiven latenten Steuern 482.606 T€ (Vj. 524.045 T€) innerhalb der nächsten zwölf Monate. Nach mehr als zwölf Monaten realisieren sich aktive latente Steuern in Höhe von 66.415 T€ (Vj. 37.525 T€) und passive latente Steuern in Höhe von

Hinsichtlich der Veränderung im sonstigen Ergebnis verweisen wir auf die Erläuterungen zu Rückstellungen für Pensionen und ähnliche

Unter Berücksichtigung der prognostizierten Unternehmensplanung bzw. der Gewinnerwartungen der Tochtergesellschaften ist eine Realisierung der latenten Steueransprüche als hinreichend wahrscheinlich

30.09.2023 30.09.2022

Latenter Steuerertrag (+)/ -aufwand (-)

189.487 T€ (Vj. 243.214 T€). Bei diesen Angaben handelt es sich um

Die im sonstigen Ergebnis zu berücksichtigenden Ertragsteuern ver-

anzusehen. Eine Bilanzierung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfolgt, soweit passive latente Steuern oder eine positive

Es bestehen Verlustvorträge von insgesamt 31.744 T€ (Vj. 56.287 T€). Für ertragsteuerliche Verluste in Höhe von 19.605 T€ (Vj. 44.407 T€) wurden aktive latente Steuern in Höhe von 3.414 T€ (Vj. 8.278 T€) gebildet. Aktive latente Steuern auf Steuergutschriften wurden im

30.09.2023 30.09.2022

Aktive latente Steuern

Passive latente Steuern

Passive latente Steuern

Aktive latente Steuern

Immaterielle Vermögenswerte 1.275 11.709 -1.067 3.765 13.132 Sachanlagen 9.335 164.070 -341 8.196 163.141 At Equity 0 4.509 2.232 0 6.741 Vorräte 18.493 420.451 19.711 12.502 429.908 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 12.012 36.532 55.648 17.891 117.794 Pensionsrückstellungen 11.459 2 -3.429 6.147 12.688 Sonstige Rückstellungen 6.990 8.259 4.958 4.637 10.751 Verbindlichkeiten 81.547 23.577 -9.571 86.176 11.149 Steuerliche Verlustvorträge 3.414 0 -4.515 8.278 0 Steuergutschriften 0 0 -26 26 0 Outside Basis Differences 0 2.984 -1.029 0 1.955 Gesamt 144.525 672.093 62.571 147.618 767.259 Saldierung -126.757 -126.757 -129.172 -129.172

Konzernbilanz 17.768 545.336 18.446 638.087

in T€ Bestand Veränderung Bestand Veränderung

Derivate -2.164 11.296 -13.460 -7.929 Pensionsrückstellungen -33.337 20.652 -53.989 -52.376 Summe -35.501 31.948 -67.449 -60.305

Laufende Steuern -2.512 667 -3.179 -1.320

die Werte vor Saldierung.

Ergebnisplanung vorliegen.

laufenden Jahr nicht gebildet (Vj. 26 T€).

teilen sich auf die folgenden Bereiche:

Auf Unterschiedsbeträge zwischen dem in der Konzernbilanz erfassten anteiligen Eigenkapital von Tochtergesellschaften und dem Beteiligungsbuchwert für diese Tochtergesellschaften in der Steuerbilanz der jeweiligen Muttergesellschaft (sog. Outside Basis Differences) wurden zum Stichtag passive latente Steuern von 2.984 T€ (Vj. 1.955 T€) gebildet. Für Outside Basis Differences aus thesaurierten Gewinnen der Tochtergesellschaften in Höhe von 27.761 T€ (Vj. 20.509 T€) wurden keine passiven latenten Steuern gebildet, da die Umkehr dieser Differenzen in absehbarer Zukunft nicht wahrscheinlich ist.

Die Aurubis fällt unter den Anwendungsbereich der globalen Mindestbesteuerung der OECD (Pillar-Two-Regelung). Im Jahr 2021 haben sich mehr als 130 Länder auf die Einführung der Pillar-Two-Regelung für internationale Konzerne mit einem Umsatz von mehr als 750 Mio. € geeinigt. Ziel ist, dass die betroffenen Unternehmen einen effektiven Mindeststeuersatz von 15 % zahlen.

Zum Berichtszeitpunkt ist die Pillar-Two-Gesetzgebung noch nicht in Kraft getreten. Im Zusammenhang mit der Einführung einer globalen Mindestbesteuerung hat der IASB am 23.05.2023 Änderungen an IAS 12 veröffentlicht, die eine obligatorische Ausnahme für die Bilanzierung von latenten Steueransprüchen und -verbindlichkeiten aus der Implementierung der Pillar-Two-Regelungen vorsehen. Die Aurubis Group wendet diese Ausnahmeregelung an.

Sobald die Änderungen der Steuergesetze in den Ländern, in denen der Aurubis-Konzern tätig ist, gelten, kann der Aurubis-Konzern der Mindeststeuer unterliegen. Zum Zeitpunkt der Genehmigung des

Konzernabschlusses wurden die nationalen Gesetzgebungen zur Umsetzung der Mindeststeuerrichtlinien in keiner der Jurisdiktionen, in denen die Gesellschaften des Aurubis-Konzerns tätig sind, verabschiedet.

Aktuell ist der Aurubis-Konzern dabei, die steuerlichen Auswirkungen zu analysieren und zu bewerten.

Gemäß der Pillar-Two-Regelung muss der Aurubis-Konzern eine Topup Tax für die Differenz zwischen dem effektiven Steuersatz pro Land und dem Mindeststeuersatz von 15 % entrichten. Alle Unternehmen des Aurubis-Konzerns haben zum 30.09.2023 einen effektiven Steuersatz von über 15 %, mit Ausnahme von Aurubis Bulgarien mit 10 %. Es wird erwartet, dass die bulgarische Regierung Ende des Jahres 2023 eine nationale Mindeststeuer (Qualified Domestic Minimum Top-up Tax) verabschiedet, die ab 01.01.2024 gelten soll.

13. AUF NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE ENTFALLENDES KONZERNERGEBNIS

Von dem ausgewiesenen Konzernüberschuss des Geschäftsjahres 2022/23 in Höhe von 141.142 T€ (Vj. 714.992 T€) steht ein Überschussanteil in Höhe von 208 T€ (Vj. 323 T€) anderen Gesellschaftern als den Aktionären der Aurubis AG, Hamburg, zu. Dieser betrifft den auf die nicht beherrschenden Anteile an der Aurubis Bulgaria AD, Pirdop, entfallenden Konzernüberschuss .

14. ERGEBNIS JE AKTIE

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division des Konzernergebnisses ohne nicht beherrschende Anteile durch den gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktienanzahl. Im Geschäftsjahr 2022/23 entspricht die gewichtete Aktienanzahl der im Umlauf befindlichen Aktienanzahl zum 30.09.2023.

in T€ 2022/23 2021/22
Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis 140.934 714.669
Gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl (in Tsd. Stück) 43.659 43.659
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € 3,23 16,37
Verwässertes Ergebnis je Aktie in € 3,23 16,37

Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird der Durchschnitt der im Geschäftsjahr in Umlauf befindlichen Aktien um die Anzahl der potenziellen Aktien erhöht. Potenzielle Aktien sind Aktienoptionen sowie Aktien, die bei Ausübung aller Wandlungsrechte aus Wandelanleihen maximal ausgegeben werden könnten, oder andere Vertragsrechte, die dem Inhaber das Recht geben, Aktien zu erwerben. Soweit vorhanden, werden gleichzeitig dem Konzernergebnis die für Wandelanleihen angefallenen Zinsaufwendungen abzüglich der entsprechenden Steuern hinzugerechnet.

Da weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr solche Finanzinstrumente oder sonstige Rechte bestanden, entspricht für den Aurubis-Konzern das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Erläuterungen zur Bilanz

Erläuterungen zur Bilanz

Erläuterungen zur Bilanz

15. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Die Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten und der kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen der immateriellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Geleistete
Gesamt
241.647 51.826 6.372 299.845
2 0 0 2
2.714 0 12.435 15.149
-1.161 0 -42 -1.203
1.191 0 -1.107 84
244.393 51.826 17.658 313.877
Konzessionen,
Schutzrechte,
Lizenzen
Geschäfts
oder
Firmenwerte
Anzahlungen
auf
immaterielle
Vermögens
werte

Wertberichtigungen

30.09.2023 -120.065 -50.617 0 -170.681
Abgänge 1.086 0 0 1.086
Abschreibungen des Geschäftsjahres -15.336 0 0 -15.336
Währungsdifferenzen -1 0 0 -1
01.10.2022 -105.814 -50.617 0 -156.430
in T€ Konzessionen,
Schutzrechte,
Lizenzen
Geschäfts
oder
Firmenwerte
Geleistete
Anzahlungen
auf
immaterielle
Vermögens
werte
Gesamt

Buchwert

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen 124.327 135.833
Geschäfts- oder Firmenwerte 1.209 1.209
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 17.659 6.373
143.196 143.415

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Geleistete
Anzahlungen
auf
Konzessionen, Geschäfts immaterielle
Schutzrechte, oder Vermögens
in T€ Lizenzen Firmenwerte werte Gesamt
01.10.2021 233.665 51.826 1.848 287.339
Zugänge 6.707 0 6.201 12.908
Abgänge -402 0 0 -402
Umbuchungen 1.677 0 -1.677 0
30.09.2022 241.647 51.826 6.372 299.845

Wertberichtigungen

Erläuterungen zur Bilanz

15. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

len Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:

Anschaffungs- und Herstellungskosten

in T€

in T€

Buchwert

Immaterielle Vermögenswerte

Wertberichtigungen

Die Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten und der kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen der immateriel-

Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen

Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen

01.10.2022 241.647 51.826 6.372 299.845 Währungsdifferenzen 2 0 0 2 Zugänge 2.714 0 12.435 15.149 Abgänge -1.161 0 -42 -1.203 Umbuchungen 1.191 0 -1.107 84 30.09.2023 244.393 51.826 17.658 313.877

01.10.2022 -105.814 -50.617 0 -156.430 Währungsdifferenzen -1 0 0 -1 Abschreibungen des Geschäftsjahres -15.336 0 0 -15.336 Abgänge 1.086 0 0 1.086 30.09.2023 -120.065 -50.617 0 -170.681

in T€ 30.09.2023 30.09.2022

Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen 124.327 135.833 Geschäfts- oder Firmenwerte 1.209 1.209 Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 17.659 6.373

Geschäftsoder Firmenwerte

Geschäftsoder Firmenwerte

Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögens-

Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögens-

werte Gesamt

werte Gesamt

143.196 143.415

30.09.2022 -105.814 -50.617 0 -156.430
Abgänge 399 0 0 399
Abschreibungen des Geschäftsjahres -19.568 -8.656 0 -28.223
01.10.2021 -86.645 -41.961 0 -128.606
in T€ Konzessionen,
Schutzrechte,
Lizenzen
Geschäfts
oder
Firmenwerte
Geleistete
Anzahlungen
auf
immaterielle
Vermögens
werte
Gesamt

Buchwert

in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen 135.833 147.020
Geschäfts- oder Firmenwerte 1.209 9.865
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 6.373 1.848
143.415 158.733

Bei den immateriellen Vermögenswerten handelt es sich um entgeltlich erworbene Nutzungsrechte, im Wesentlichen im Zusammenhang mit einem langfristigen Stromliefervertrag.

Im Geschäftsjahr bestand kein Wertberichtigungsbedarf auf Geschäfts- oder Firmenwerte.

Zum 30.09.2022 erfolgte aus der Werthaltigkeitsprüfung eine vollumfängliche Abwertung des Geschäfts- oder Firmenwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) Beerse/Berango in Höhe von 8.655 T€. Die betroffene ZGE besteht aus zwei über Lieferbeziehungen miteinander verbundenen Standorten des Segments MMR.

Aurubis führt mindestens jährlich einen Werthaltigkeitstest der Geschäfts- oder Firmenwerte durch. Für die Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert der ZGE zugeordnet, die erwartungsgemäß von den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses profitiert. Übersteigt der Buchwert der ZGE, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, deren erzielbaren Betrag, wird der zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert aufgrund der Wertminderung entsprechend wertberichtigt.

Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Der Nutzungswert wird mittels Abzinsung zukünftiger Cashflows nach Steuern mit einem risikoangepassten Diskontierungszinssatz (WACC) nach Steuern ermittelt (Discounted-Cashflow-Methode). Aufgrund der ermittelten Cashflows nach Steuern wird auch ein Kapitalkostensatz nach Steuern verwendet.

Die Cashflow-Schätzungen umfassen einen Planungshorizont von vier Jahren, bevor in die ewige Rente übergegangen wird. Die Cashflows wurden im Rahmen eines qualifizierten Planungsprozesses unter Heranziehung unternehmensinterner Erfahrungswerte und umfangreicher Marktkenntnisse aufgestellt und berücksichtigen die Beurteilung und die Einschätzungen des Managements zur zukünftigen Entwicklung des regionalen Marktes.

Die wesentlichen Annahmen, die bei der Berechnung des Nutzungswerts verwendet wurden, sind neben den gewichteten Kapitalkosten die prognostizierte Ergebnisentwicklung sowie die nachhaltige Wachstumsrate des Endwerts (Terminal Value) mit 1%. Die Wachstumsrate wurde aus Zukunftserwartungen abgeleitet und überschreitet die langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten der jeweiligen Märkte nicht.

Die WACC für die vorgenommene Diskontierung betrugen:

Deutschland Belgien USA
30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022
WACC vor Steuern in % 13,4 13,0 12,7 13,2 13,7 11,5
WACC nach Steuern in % 9,4 9,1 9,5 9,9 10,0 9,1

Bei den immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer ergab sich aus der Werthaltigkeitsprüfung im Geschäftsjahr kein Abwertungsbedarf. Im Vorjahr ergab sich bei den immateriellen Vermögenswerten ein Wertberichtigungsbedarf in Höhe von insgesamt 5.036 T€ betreffend die ZGE Beerse/Berango.

Im Geschäftsjahr wurden 2.771 T€ (Vj. 280 T€) Entwicklungskosten aktiviert. Forschungsaufwendungen werden im Ergebnis der jeweiligen Periode erfasst Forschung und Entwicklung.

16. SACHANLAGEN

Die wesentlichen Annahmen, die bei der Berechnung des Nutzungswerts verwendet wurden, sind neben den gewichteten Kapitalkosten die prognostizierte Ergebnisentwicklung sowie die nachhaltige Wachstumsrate des Endwerts (Terminal Value) mit 1%. Die Wachstumsrate wurde aus Zukunftserwartungen abgeleitet und überschreitet die langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten der

Die WACC für die vorgenommene Diskontierung betrugen:

30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022

Deutschland Belgien USA

jeweiligen Märkte nicht.

WACC vor Steuern in % 13,4 13,0 12,7 13,2 13,7 11,5 WACC nach Steuern in % 9,4 9,1 9,5 9,9 10,0 9,1

Die Cashflow-Schätzungen umfassen einen Planungshorizont von vier Jahren, bevor in die ewige Rente übergegangen wird. Die Cashflows wurden im Rahmen eines qualifizierten Planungsprozesses unter Heranziehung unternehmensinterner Erfahrungswerte und umfangreicher Marktkenntnisse aufgestellt und berücksichtigen die Beurteilung und die Einschätzungen des Managements zur zukünfti-

Bei den immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer ergab sich aus der Werthaltigkeitsprüfung im Geschäftsjahr kein Abwertungsbedarf. Im Vorjahr ergab sich bei den immateriellen Vermögenswerten ein Wertberichtigungsbedarf in Höhe von insge-

Im Geschäftsjahr wurden 2.771 T€ (Vj. 280 T€) Entwicklungskosten aktiviert. Forschungsaufwendungen werden im Ergebnis der jeweili-

samt 5.036 T€ betreffend die ZGE Beerse/Berango.

gen Periode erfasst Forschung und Entwicklung.

gen Entwicklung des regionalen Marktes.

Die Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen des Sachanlagevermögens setzen sich wie folgt zusammen:

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Grundstücke Technische
Anlagen und
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
Geleistete
Anzahlungen
auf Anlagen
in T€ und Bauten Maschinen ausstattung im Bau Gesamt
01.10.2022 866.928 2.732.166 152.633 243.252 3.994.979
Währungsdifferenzen -1.499 -7.581 -1.061 -1.432 -11.573
Zugänge 12.239 108.116 16.938 471.078 608.372
Abgänge -3.113 -42.036 -3.219 0 -48.368
Umbuchungen 32.789 102.485 3.536 -138.895 -84
30.09.2023 907.345 2.893.151 168.828 574.003 4.543.326

Wertberichtigungen

in T€ Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
auf Anlagen
im Bau
Gesamt
01.10.2022 -461.454 -1.617.617 -97.076 -5.220 -2.181.367
Währungsdifferenzen 298 5.173 845 342 6.658
Zuschreibungen des Geschäftsjahres 200 2.442 0 0 2.642
Abschreibungen des Geschäftsjahres -28.229 -163.241 -16.632 -519 -208.621
Abgänge 2.929 39.920 3.099 0 45.947
30.09.2023 -486.256 -1.733.324 -109.764 -5.398 -2.334.741

Buchwert

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 421.090 405.475
Technische Anlagen und Maschinen 1.159.827 1.114.549
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 59.064 55.556
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau 568.605 238.032
2.208.585 1.813.611

Anschaffungs- und Herstellungskosten

in T€ Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
auf Anlagen
im Bau
Gesamt
01.10.2021 826.146 2.584.513 137.289 153.161 3.701.109
Währungsdifferenzen 2.765 14.757 2.078 4.226 23.825
Veränderungen durch erstmalige Anwendung des IFRS 16 0 0 18 0 18
Zugänge 24.758 113.153 17.211 192.240 347.362
Abgänge -5.265 -65.691 -6.370 -8 -77.334
Umbuchungen 18.524 85.434 2.407 -106.367 0
30.09.2022 866.928 2.732.166 152.633 243.252 3.994.979

Wertberichtigungen

in T€ Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
auf Anlagen
im Bau
Gesamt
01.10.2021 -432.664 -1.522.560 -85.346 -3.613 -2.044.183
Währungsdifferenzen -572 -10.249 -1.629 -621 -13.071
Zuschreibungen des Geschäftsjahres 0 0 94 0 94
Abschreibungen des Geschäftsjahres -32.203 -147.634 -16.243 -987 -197.068
Abgänge 3.985 62.827 6.048 0 72.860
30.09.2022 -461.454 -1.617.617 -97.076 -5.220 -2.181.367

Buchwert

in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 405.475 393.481
Technische Anlagen und Maschinen 1.114.549 1.061.954
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 55.556 51.942
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau 238.032 149.549
1.813.611 1.656.927

In den Abschreibungen des aktuellen Geschäftsjahres sind neben planmäßigen Abschreibungen auch Wertminderungen in Höhe von 16.965 T€ (Vj. 14.597 T€) enthalten, die im Konzernergebnis unter der Position "Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen" erfasst sind. Aus einem anlassbezogenen Werthaltigkeitstest, der aufgrund der am Bilanzstichtag unter das Nettovermögen gesunkenen Marktkapitalisierung des Aurubis-Konzerns durchgeführt wurde, resultierte ein Wertberichtigungsbedarf der ZGE Buffalo in Höhe von 15.828 T€. Die Wertberichtigungen entfallen im Wesentlichen auf technische Anlagen und Maschinen (15.495 T€).

Bei der Prüfung der Werthaltigkeit wird die Summe der Buchwerte der ZGE dem erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wurde der erzielbare Betrag anhand des Nutzungswerts ermittelt.

Die Berechnung des Nutzungswerts erfolgte durch Ermittlung des Barwerts der erwarteten Cashflows (Discounted Cashflow). Die Planung der erwarteten Cashflows umfasst einen Planungszeitraum von vier Jahren. Die Cashflows wurden im Rahmen eines qualifizierten Planungsprozesses unter Heranziehung unternehmensinterner Erfahrungswerte und umfangreicher Marktkenntnisse aufgestellt

und berücksichtigen die Beurteilung und die Einschätzungen des Managements zur zukünftigen Entwicklung des regionalen Marktes.

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Grundstücke und Bauten

Grundstücke und Bauten

01.10.2021 -432.664 -1.522.560 -85.346 -3.613 -2.044.183 Währungsdifferenzen -572 -10.249 -1.629 -621 -13.071 Zuschreibungen des Geschäftsjahres 0 0 94 0 94 Abschreibungen des Geschäftsjahres -32.203 -147.634 -16.243 -987 -197.068 Abgänge 3.985 62.827 6.048 0 72.860 30.09.2022 -461.454 -1.617.617 -97.076 -5.220 -2.181.367

in T€ 30.09.2022 30.09.2021

Grundstücke und Bauten 405.475 393.481 Technische Anlagen und Maschinen 1.114.549 1.061.954 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 55.556 51.942 Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau 238.032 149.549

Nutzungswerts ermittelt.

01.10.2021 826.146 2.584.513 137.289 153.161 3.701.109 Währungsdifferenzen 2.765 14.757 2.078 4.226 23.825 Veränderungen durch erstmalige Anwendung des IFRS 16 0 0 18 0 18 Zugänge 24.758 113.153 17.211 192.240 347.362 Abgänge -5.265 -65.691 -6.370 -8 -77.334 Umbuchungen 18.524 85.434 2.407 -106.367 0 30.09.2022 866.928 2.732.166 152.633 243.252 3.994.979

Technische Anlagen und Maschinen

Technische Anlagen und Maschinen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

Bei der Prüfung der Werthaltigkeit wird die Summe der Buchwerte der ZGE dem erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wurde der erzielbare Betrag anhand des

Die Berechnung des Nutzungswerts erfolgte durch Ermittlung des Barwerts der erwarteten Cashflows (Discounted Cashflow). Die Planung der erwarteten Cashflows umfasst einen Planungszeitraum von vier Jahren. Die Cashflows wurden im Rahmen eines qualifizierten Planungsprozesses unter Heranziehung unternehmensinterner Erfahrungswerte und umfangreicher Marktkenntnisse aufgestellt

Geleistete Anzahlungen auf Anlagen

Geleistete Anzahlungen auf Anlagen

im Bau Gesamt

1.813.611 1.656.927

im Bau Gesamt

in T€

in T€

Buchwert

Sachanlagen

(15.495 T€).

In den Abschreibungen des aktuellen Geschäftsjahres sind neben planmäßigen Abschreibungen auch Wertminderungen in Höhe von 16.965 T€ (Vj. 14.597 T€) enthalten, die im Konzernergebnis unter der Position "Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen" erfasst sind. Aus einem anlassbezogenen Werthaltigkeitstest, der aufgrund der am Bilanzstichtag unter das Nettovermögen gesunkenen Marktkapitalisierung des Aurubis-Konzerns durchgeführt wurde, resultierte ein Wertberichtigungsbedarf der ZGE Buffalo in Höhe von 15.828 T€. Die Wertberichtigungen entfallen im Wesentlichen auf technische Anlagen und Maschinen

Wertberichtigungen

Die wesentlichen Annahmen, die bei der Berechnung des Value in Use verwendet wurden, sind, neben den gewichteten Kapitalkosten, die prognostizierte Ergebnisentwicklung sowie die nachhaltige Wachstumsrate des Endwerts (Terminal Value) mit 1 %. Die Wachstumsrate wurde aus Zukunftserwartungen abgeleitet und überschreitet die langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten der jeweiligen Märkte nicht. Zum 30.09.2023 beträgt der verwendete Diskontierungszinssatz für die ZGE Buffalo 10,0 %.

Die Verteilung des Wertminderungsbedarfs erfolgte unter Berücksichtigung des IAS 36.105, wobei für die Ableitung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der wesentlichen Vermögenswerte des Sachanlagevermögens auf externe Gutachten abgestellt wurde. Die Bewertung von Grund und Boden basiert auf dem Vergleichswertverfahren. Für die Bewertung der Gebäude kam das Ertragswertverfahren zur Anwendung, wobei zu Plausibilisierungszwecken das Sachwertverfahren hinzugezogen wurde. Die Bewertung von Maschinen und Anlagen basiert auf dem Sachwertverfahren. Der für die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens der ZGE Buffalo insgesamt ermittelte beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten beträgt 52.976 T€.

Die Angaben zu Leasingverhältnissen erfolgen in Bilanzangabe 28 "Leasingverhältnisse" Leasingverhältnisse.

Zum 30.09.2023 und zum 30.09.2022 war im Konzern kein Sachanlagevermögen als Kreditsicherheit begeben. Das Bestellobligo für Gegenstände des Anlagevermögens betrug zum 30.09.2023 620.263 T€ (Vj. 315.505 T€).

Unter "technischen Anlagen und Maschinen" werden Sockelbestände als Komponenten der jeweiligen technischen Anlagen und Maschinen bilanziert. Bei Sockelbeständen handelt es sich um Materialmengen, die notwendig sind, um die bestimmungsgemäße Funktionsfähigkeit der Produktionsanlagen herzustellen und diese in der Folge zu gewährleisten. Zum 30.09.2023 entfielen auf den technischen Sockelbestand 311.211 T€ (Vj. 311.211 T€).

sind gemäß IFRS 9 als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert. Die Anteile sind nicht börsennotiert und es besteht kein aktiver Markt. Eine Veräußerung der Anteile ist zurzeit nicht vorgesehen. Die Erhöhung der Beteiligungen resultiert insbesondere aus dem Erwerb von Anteilen an der Librec AG in Höhe von 9.109 T€.

Eine Übersicht über den bei der Aurubis AG, Hamburg, unter den Finanzanlagen bilanzierten Anteilsbesitz befindet sich unter Anteilsbesitzliste.

In den übrigen Finanzanlagen waren zum 30.09.2022 insbesondere Wertpapiere des Anlagevermögens enthalten, bei denen es sich im Wesentlichen um Anteile an der Salzgitter AG, Salzgitter, handelt. Für diese Anteile nahm Aurubis das Wahlrecht des IFRS 9 in Anspruch, Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu klassifizieren, da eine langfristige Halteabsicht bestand. Im Geschäftsjahr wurden sämtliche Anteile veräußert. Der Erlös aus der Veräußerung von Anteilen im Geschäftsjahr betrug 9.591 T€. Die damit einhergehende Umgliederung der kumulierten Gewinne in das erwirtschaftete Konzern-Eigenkapital betrug 5.774 T€.

18. AT EQUITY BEWERTETE ANTEILE

Bei der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem Aurubis zu 50 % beteiligt ist. Es wird mit einem weiteren Partner als Gemeinschaftsunternehmen betrieben und ist dem Segment CSP zugeordnet. Der Geschäftszweck der Gesellschaft sind die Herstellung und der Vertrieb von Vorwalzbändern aus Kupfer und Kupferlegierungen.

Daneben wird als weiteres Gemeinschaftsunternehmen die Cablo GmbH in den Konzernabschluss einbezogen. Der Anteil der Aurubis an der Cablo GmbH beträgt 40 %. Es wird mit einem weiteren Partner als Gemeinschaftsunternehmen betrieben und ist dem Segment MMR zugeordnet. Geschäftszweck ist die Rückgewinnung von Kupfergranulaten und Kunststoffen aus Kabelschrotten.

Gemäß IFRS 11.24 in Verbindung mit IAS 28 werden die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG sowie die Cablo GmbH unter Verwendung der Equity-Methode bilanziert.

17. FINANZANLAGEN

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Anteile an verbundenen Unternehmen 10.458 10.462
Beteiligungen 9.226 116
Übrige Finanzanlagen 386 5.402
20.070 15.980

Die in den Finanzanlagen enthaltenen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von 19.684 T€ (Vj. 10.578 T€) Die beiden nachstehenden Tabellen fassen die nach den IFRS aufgestellten Finanzinformationen zusammen und leiten auf den Beteiligungswert über. Die Angabe der Finanzinformationen erfolgt zu 100 %.

ZUSAMMENGEFASSTE BILANZ UND GESAMTERGEBNISRECHNUNG

Schwermetall Halbzeugwerk
GmbH & Co. KG, Stolberg
Cablo GmbH,
Gelsenkirchen
Summe
in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
Aktiva 278.256 289.746 55.159 55.239 333.415 344.985
Anlagevermögen 53.354 49.321 23.119 20.262 76.473 69.583
Latente Steuern 0 0 472 664 472 664
Vorräte 135.492 154.211 7.308 10.022 142.800 164.234
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 71.112 85.883 22.324 20.107 93.436 105.990
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 18.297 331 1.937 4.183 20.234 4.514
Passiva 278.256 289.746 55.159 55.239 333.415 344.985
Nettovermögen 196.968 188.972 9.440 8.474 206.408 197.446
Latente Steuern 10.210 15.098 0 0 10.210 15.098
Langfristige Rückstellungen 5.300 5.175 273 251 5.573 5.426
Langfristige Verbindlichkeiten 19.385 22.738 32.000 32.000 51.385 54.738
Kurzfristige Rückstellungen 9.901 10.612 693 112 10.595 10.724
Kurzfristige Verbindlichkeiten 36.491 47.151 12.754 14.402 49.244 61.553
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse 610.967 673.545 129.850 136.833 740.817 810.378
Rohergebnis 111.348 91.847 11.948 13.361 123.296 105.207
Abschreibungen auf IAV und SAV 5.306 4.798 1.699 1.720 7.005 6.517
Zinserträge 0 0 0 0 0 0
Zinsaufwendungen 808 451 544 425 1.353 876
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 53.744 43.216 668 793 54.412 44.009
abzgl. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9.718 10.882 -297 191 9.420 11.073
Gewinn/Verlust der Periode 44.026 32.333 965 602 44.991 32.936

ÜBERLEITUNG DER ZUSAMMENGEFASSTEN FINANZINFORMATIONEN

Schwermetall Halbzeugwerk
GmbH & Co. KG, Stolberg
Cablo GmbH,
Gelsenkirchen
Summe
in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
Nettovermögen 01.10. 188.972 150.727 8.474 7.872 197.446 158.599
Gewinn/Verlust der Periode 44.026 32.333 965 602 44.991 32.936
Sonstiges Ergebnis -24.430 23.511 0 0 -24.430 23.511
Ausschüttung -11.600 -17.600 0 0 -11.600 -17.600
Nettovermögen 30.09. 196.968 188.972 9.440 8.474 206.408 197.446
Anteil an Gemeinschaftsunternehmen 98.484 94.486 3.776 3.390 102.260 97.876
Eliminierung Zwischenergebnisse 0 149 -2.018 -2.018 -2.018 -1.869
Wertminderungen 0 0 -1.758 0 -1.758 0
Buchwert 98.484 94.635 0 1.372 98.484 96.007

mehr als 180 Tage

19. VORRÄTE

Die beiden nachstehenden Tabellen fassen die nach den IFRS aufgestellten Finanzinformationen zusammen und leiten auf den Beteiligungswert über. Die Angabe der Finanzinformationen

ZUSAMMENGEFASSTE BILANZ UND GESAMTERGEBNISRECHNUNG

ÜBERLEITUNG DER ZUSAMMENGEFASSTEN FINANZINFORMATIONEN

Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg

in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22

Aktiva 278.256 289.746 55.159 55.239 333.415 344.985 Anlagevermögen 53.354 49.321 23.119 20.262 76.473 69.583 Latente Steuern 0 0 472 664 472 664 Vorräte 135.492 154.211 7.308 10.022 142.800 164.234 Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 71.112 85.883 22.324 20.107 93.436 105.990 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 18.297 331 1.937 4.183 20.234 4.514 Passiva 278.256 289.746 55.159 55.239 333.415 344.985 Nettovermögen 196.968 188.972 9.440 8.474 206.408 197.446 Latente Steuern 10.210 15.098 0 0 10.210 15.098 Langfristige Rückstellungen 5.300 5.175 273 251 5.573 5.426 Langfristige Verbindlichkeiten 19.385 22.738 32.000 32.000 51.385 54.738 Kurzfristige Rückstellungen 9.901 10.612 693 112 10.595 10.724 Kurzfristige Verbindlichkeiten 36.491 47.151 12.754 14.402 49.244 61.553

Umsatzerlöse 610.967 673.545 129.850 136.833 740.817 810.378 Rohergebnis 111.348 91.847 11.948 13.361 123.296 105.207 Abschreibungen auf IAV und SAV 5.306 4.798 1.699 1.720 7.005 6.517 Zinserträge 0 0 0 0 0 0 Zinsaufwendungen 808 451 544 425 1.353 876 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 53.744 43.216 668 793 54.412 44.009 abzgl. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9.718 10.882 -297 191 9.420 11.073 Gewinn/Verlust der Periode 44.026 32.333 965 602 44.991 32.936

Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg

in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22

Nettovermögen 01.10. 188.972 150.727 8.474 7.872 197.446 158.599 Gewinn/Verlust der Periode 44.026 32.333 965 602 44.991 32.936 Sonstiges Ergebnis -24.430 23.511 0 0 -24.430 23.511 Ausschüttung -11.600 -17.600 0 0 -11.600 -17.600 Nettovermögen 30.09. 196.968 188.972 9.440 8.474 206.408 197.446 Anteil an Gemeinschaftsunternehmen 98.484 94.486 3.776 3.390 102.260 97.876 Eliminierung Zwischenergebnisse 0 149 -2.018 -2.018 -2.018 -1.869 Wertminderungen 0 0 -1.758 0 -1.758 0 Buchwert 98.484 94.635 0 1.372 98.484 96.007

Cablo GmbH,

Cablo GmbH,

Gelsenkirchen Summe

Gelsenkirchen Summe

erfolgt zu 100 %.

Gewinn- und Verlustrechnung

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.476.673 1.705.892
Unfertige Erzeugnisse 1.235.718 1.094.854
Fertige Erzeugnisse, Waren 687.007 752.176
3.399.398 3.552.922

Der Rückgang des Vorratsvermögens im Vergleich zum Vorjahr ist bedingt durch den Abbau von Rohmaterialien, unter anderem aufgrund längerer Transitzeiten infolge des Niedrigwassers im Panamakanal. Auch Kupferfertigprodukte wurden zum Stichtag abgebaut.

Geschäftsjahres und schränken somit die Vergleichbarkeit zum Vorjahr stark ein.

Zum Stichtag wurden Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 81.354 T€ (Vj. 116.358 T€) vorgenommen. Diese resultieren im Wesentlichen aus Metallpreisschwankungen.

20. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 30.09.2023 und zum 30.09.2022 innerhalb eines Jahres fällig.

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigung stellt sich wie folgt dar:

Die negativen finanziellen Auswirkungen der im Kapitel
Wirtschaftli
che Entwicklung des Aurubis Konzerns dargestellten gegen Aurubis gerich
teten kriminellen Handlungen betreffen die Vorräte des
in T€ Buchwert davon: zum
Abschluss
stichtag nicht
überfällig
weniger
als 30 Tage
zwischen
30 und
180 Tagen
mehr als
180 Tage
Zum 30.09.2023
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
562.834 478.381 73.121 7.691 3.641
Zum 30.09.2022

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 622.621 577.936 41.595 1.223 1.867

Die Wertberichtigungen auf den nicht warenkreditversicherten Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Einzelwertberichtigungen
Stand 01.10.
2.724 2.724
Wertänderung der Periode 40 0
Zuführung 40 0
Stand 30.09. 2.764 2.724

Alle Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Ausfallrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden weitgehend durch Warenkreditversicherungen abgesichert, dies berücksichtigen wir auch bei der Ermittlung von Wertberichtigungen.

21. ÜBRIGE FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte unterteilen sich in sonstige finanzielle und sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte.

Die langfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr)
Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" 459 113.231
Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting 13.748 27.463
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen 9.000 12.800
Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte 16.059 14.585
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 39.266 168.079
Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 804 1.964
Langfristige Forderungen aus Ertragsteuern 0 1.615
Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 804 3.579

Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr)
Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" 52.049 97.411
Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting 6.287 49.263
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen 7.317 3.568
Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 115.982 60.319
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 181.635 210.561
Forderungen aus Ertragsteuern 28.403 35.636
Übrige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 65.447 60.425
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 93.850 96.061

Der Rückgang der derivativen Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" resultiert aus der Bewertung der sonstigen Geschäfte durch gesunkene Energiepreise, im Wesentlichen im Zusammenhang mit einem langfristigen Stromliefervertrag.

Der Anstieg der übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte beruht im Wesentlichen auf einem Anstieg der geleisteten Anzahlungen in Höhe von 39.600 T€ im Zusammenhang mit Konzentrateinkäufen unmittelbar vor dem Bilanzstichtag. Darüber hinaus bestehen Forderungen im Zusammenhang mit dem angezeigten Vertrauensschaden in Höhe von 30.000 T€.

Bei den übrigen kurzfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerten handelt es sich wie im Vorjahr im Wesentlichen um Umsatzsteuerforderungen.

In den übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ist ein Continuing Involvement aus Delkredererisiken bei Factoring-Gesellschaften sowie aus Spätzahlungs- und Währungsrisiken von kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2.118 T€ (Vj. 8.310 T€) enthalten. Die Höhe des Continuing Involvement entspricht dabei dem maximalen Verlustrisiko, dem im Wesentlichen die Annahme zugrunde liegt, dass sämtliche am Bilanzstichtag offenen Forderungen, die verkauft wurden, über den

gesamten Zeitraum, für den Aurubis für das Spätzahlungsrisiko in Anspruch genommen werden kann, unbeglichen bleiben. Aurubis unterhält Vertragsbeziehungen mit fünf Factoring-Unternehmen, die einen Kaufpreisabschlag in Höhe von bis zu 13 % des Kaufpreises einbehalten.

Im Zusammenhang mit dem Continuing Involvement wurde eine Verbindlichkeit in Höhe von 2.136 T€ (Vj. 8.287 T€) erfasst. Sämtliche an Factoring-Gesellschaften verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit von unter einem Jahr, sodass der Fair Value des Continuing Involvement und der verbundenen Verbindlichkeit jeweils dem Buchwert entspricht.

Es bestehen vier Factoring-Verträge, bei denen die wesentlichen Chancen und Risiken aus den verkauften Forderungen auf den Forderungskäufer übergegangen sind. Entsprechend wurden diese Forderungen vollständig ausgebucht.

Insgesamt waren zum Bilanzstichtag Forderungen, exklusive eines Continuing Involvement, in Höhe von 491.872 T€ (Vj. 353.522 T€) an Factoring-Unternehmen verkauft.

Im Berichtsjahr wurden ebenso wie im Vorjahr keine wesentlichen Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste erfasst.

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an sonstigen finanziellen Vermögenswerten deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

22. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus laufenden Guthaben bei Kreditinstituten und kurzfristigen Geldanlagen. Bei den Guthaben bei Kreditinstituten handelt es sich v. a. um Euro-Guthaben.

23. EIGENKAPITAL

in T€ 30.09.2023 30.09.2022

Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" 459 113.231 Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting 13.748 27.463 Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen 9.000 12.800 Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte 16.059 14.585 Langfristige finanzielle Vermögenswerte 39.266 168.079 Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 804 1.964 Langfristige Forderungen aus Ertragsteuern 0 1.615 Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 804 3.579

in T€ 30.09.2023 30.09.2022

Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" 52.049 97.411 Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting 6.287 49.263 Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen 7.317 3.568 Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 115.982 60.319 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 181.635 210.561 Forderungen aus Ertragsteuern 28.403 35.636 Übrige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 65.447 60.425 Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 93.850 96.061

einbehalten.

gesamten Zeitraum, für den Aurubis für das Spätzahlungsrisiko in Anspruch genommen werden kann, unbeglichen bleiben. Aurubis unterhält Vertragsbeziehungen mit fünf Factoring-Unternehmen, die einen Kaufpreisabschlag in Höhe von bis zu 13 % des Kaufpreises

Im Zusammenhang mit dem Continuing Involvement wurde eine Verbindlichkeit in Höhe von 2.136 T€ (Vj. 8.287 T€) erfasst. Sämtliche an Factoring-Gesellschaften verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit von unter einem Jahr, sodass der Fair Value des Continuing Involvement und der verbundenen Ver-

Es bestehen vier Factoring-Verträge, bei denen die wesentlichen Chancen und Risiken aus den verkauften Forderungen auf den Forderungskäufer übergegangen sind. Entsprechend wurden diese

Insgesamt waren zum Bilanzstichtag Forderungen, exklusive eines Continuing Involvement, in Höhe von 491.872 T€ (Vj. 353.522 T€) an

Im Berichtsjahr wurden ebenso wie im Vorjahr keine wesentlichen

Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste erfasst.

bindlichkeit jeweils dem Buchwert entspricht.

Forderungen vollständig ausgebucht.

Factoring-Unternehmen verkauft.

Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr)

stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:

Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr)

einem langfristigen Stromliefervertrag.

Vertrauensschaden in Höhe von 30.000 T€.

forderungen.

Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte

Der Rückgang der derivativen Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" resultiert aus der Bewertung der sonstigen Geschäfte durch gesunkene Energiepreise, im Wesentlichen im Zusammenhang mit

Der Anstieg der übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte beruht im Wesentlichen auf einem Anstieg der geleisteten Anzahlungen in Höhe von 39.600 T€ im Zusammenhang mit Konzentrateinkäufen unmittelbar vor dem Bilanzstichtag. Darüber hinaus bestehen Forderungen im Zusammenhang mit dem angezeigten

Bei den übrigen kurzfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerten handelt es sich wie im Vorjahr im Wesentlichen um Umsatzsteuer-

In den übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ist ein Continuing Involvement aus Delkredererisiken bei Factoring-Gesellschaften sowie aus Spätzahlungs- und Währungsrisiken von kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2.118 T€ (Vj. 8.310 T€) enthalten. Die Höhe des Continuing Involvement entspricht dabei dem maximalen Verlustrisiko, dem im Wesentlichen die Annahme zugrunde liegt, dass sämtliche am Bilanzstichtag offenen Forderungen, die verkauft wurden, über den

Das Grundkapital beträgt 115.089.210,88 € und ist eingeteilt in 44.956.723 Inhaberstückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von 2,56 € pro Aktie. Jede Aktie trägt ein Stimmrecht und ist dividendenberechtigt. Das Grundkapital ist voll eingezahlt.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 16.02.2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in mehreren Teilbeträgen um bis zu 23.017.840,64 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2022).

Das Grundkapital ist um bis zu 11.508.920,32 € durch die Ausgabe von bis zu 4.495.672 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 € pro Aktie bedingt erhöht (bedingte Kapitalerhöhung). Es dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelund/oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten und/oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente), die bis zum 16.07.2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats begeben werden können.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 16.02.2023 wurde die Gesellschaft bis zum 15.02.2026 ermächtigt, eigene Aktien mit einem Anteil am Grundkapital von bis zu 10 % zu erwerben. Zum 30.09.2023 belief sich der Bestand eigener Aktien unverändert auf 1.297.693 Stück.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 16.02.2023 wurde im Berichtsjahr eine Dividende von 1,80 € je Aktie ausgeschüttet, das sind insgesamt 78.586.254 €.

Das erwirtschaftete Konzern-Eigenkapital setzt sich aus dem Konzernergebnis, den Gewinnrücklagen aller Konzernunternehmen, den kumulierten einbehaltenen Jahresergebnissen der Tochterunternehmen seit deren erstmaliger Einbeziehung sowie den kumulierten Beträgen aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen zusammen. Darüber hinaus enthalten sind die erfolgsneutral abzubildenden Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld leistungsorientierter Verpflichtungen (nach Steuern).

Außerdem enthalten ist die gesetzliche Rücklage der Aurubis AG in Höhe von 6.391 T€, die für eine Ausschüttung nicht zur Verfügung steht. Die Veränderung des erwirtschafteten Konzern-Eigenkapitals von 3.794.071 T€ zum 30.09.2022 auf 3.823.098 T€ zum 30.09.2023 beinhaltet die Dividendenzahlung in Höhe von 78.586.254 €, erfolgsneutral abzubildende Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld leistungsorientierter Verpflichtungen (nach Steuern) von -39.095 T€ und das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2022/23 in Höhe von 140.934 T€. Daneben ergaben sich aufgrund des Verkaufs von Eigenkapitalinstrumenten, die nach IFRS 9 als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert waren, Umgliederungen aus dem kumulierten sonstigen Ergebnis ins erwirtschaftete Konzern-Eigenkapital in Höhe von 5.774 T€. Die Veränderung des kumulierten sonstigen Ergebnisses von insgesamt -36.560 T€ (Vj. 58.440 T€) entfällt darüber hinaus mit -43.106 T€ (Vj. 28.657 T€) im Wesentlichen auf Marktbewertungen von Cashflow-Sicherungen, mit 13.425 T€ (Vj. -10.711 T€) auf Ertragsteuern sowie mit 4.588 T€ (Vj. 17.847 T€) auf Marktbewertungen von Finanzinvestitionen.

Während der Periode wurde aus dem sonstigen Ergebnis ein Betrag von 44.070 T€ (Vj. 21.546 T€) in die Gewinn- und Verlustrechnung im Rahmen von Cashflow Hedge Accounting überführt, der sich im Wesentlichen im Materialaufwand niederschlägt.

Bei den nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von 787 T€ (Vj. 653 T€) handelt es sich um die Anteile konzernfremder Minderheitsgesellschafter am Eigenkapital einer von der Aurubis AG vollkonsolidierten Gesellschaft, der Aurubis Bulgaria AD, Pirdop.

Die Veränderung der nicht beherrschenden Anteile beinhaltet anteilig die Dividendenzahlung in Höhe von 70 T€. Gegenläufig wirkte sich das Konzern-Gesamtergebnis des Geschäftsjahres 2022/23 in Höhe von 204 T€ aus.

Eine vollständige Darstellung der Entwicklung des Eigenkapitals befindet sich in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Eigenkapitalveränderungsrechnung.

GEWINNVERWENDUNGSVORSCHLAG

Der Einzelabschluss der Aurubis AG, Hamburg, wurde nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB) aufgestellt.

Jahresüberschuss der AurubisAG 141.251.082,97€
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 133.013.669,45 €
Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen 70.600.000,00 €
Bilanzgewinn 203.664.752,42€

Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn der Aurubis AG in Höhe von 203.664.752,42 € zur Zahlung einer Dividende von 1,40 € je dividendenberechtigter Stückaktie zu verwenden und 142.542.110,42 € auf neue Rechnung vorzutragen. Zugrunde

gelegt werden dabei die zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung frei verfügbaren Anteile von 43.659.030 Stück (= 61.122.642 €).

ZUSÄTZLICHE ANGABEN ZUM KAPITALMANAGEMENT

Das maßgebliche Ziel der Unternehmenssteuerung liegt in der Steigerung des Unternehmenswerts des Aurubis-Konzerns, indem über die Kapitalkosten hinaus ein positiver Gesamtwertbeitrag des Unternehmens erwirtschaftet wird. Die Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist durch das Zusammenspiel des Cashflows des Konzerns mit den Fremdfinanzierungen und den verfügbaren Kreditlinien unserer Banken gewährleistet. Durch vorhandene Kreditmittel und Kreditlinien können Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung jederzeit überbrückt werden. Eine ausgewogene Verschuldungsstruktur des Konzerns soll langfristig gewährleistet werden. Die Steuerung und die Kontrolle erfolgen anhand definierter Kennzahlen. Mittelund kurzfristig werden die Nettoverschuldung und die Liquidität anhand regelmäßiger Cashflow-Forecasts gesteuert.

Eine wesentliche Kennzahl zur Ermittlung und vergleichbaren Darstellung der Rentabilität ist der operative ROCE (Return on Capital Employed), der die Verzinsung des im operativen Geschäft oder für eine Investition eingesetzten Kapitals beschreibt. Der operative ROCE bezeichnet das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen zuzüglich des operativen Ergebnisses aus At Equity bewerteten Anteilen im Verhältnis zum eingesetzten Kapital am Bilanzstichtag (operatives Capital Employed) und stellt die Rendite auf das eingesetzte Kapital dar. Das Capital Employed setzt sich aus dem Eigenkapital und den zinstragenden Verbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zusammen.

Der operative ROCE reduzierte sich im Geschäftsjahr auf 11,3 % gegenüber 19,0 % in der Vergleichsperiode.

Alle externen Anforderungen im Rahmen von Financial Covenants wurden im aktuellen Geschäftsjahr erfüllt.

24. LATENTE STEUERN

Eine Erläuterung der Zusammensetzung der Rückstellungen für latente Steuern erfolgt unter Ertragsteuern.

25. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN

Für die betriebliche Altersversorgung der versorgungsberechtigten Mitarbeiter bestehen im Aurubis-Konzern sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Zusagen.

Die Mehrzahl der im Aurubis-Konzern vorhandenen leistungsorientierten Zusagen besteht in Deutschland sowie den USA (Defined Benefit Plans). Zum einen handelt es sich um einzelvertraglich ausgestaltete Direktzusagen. Zum anderen gewährt der Konzern leistungsorientierte Versorgungszusagen innerhalb von Kollektivplänen. Hierbei kommen sowohl rückstellungsfinanzierte als auch externe Versorgungssysteme zur Anwendung.

In Deutschland gewährt der Konzern seinen versorgungsberechtigten Mitarbeitern sowohl Pensionsleistungen als auch Leistungen der Invaliden- und Hinterbliebenenversorgung. Die Durchführung erfolgt zu einem wesentlichen Teil über Pensions- und Unterstützungskassen, deren Vermögen ausschließlich für die Abwicklung der Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, ehemaligen Mitarbeitern und Hinterbliebenen verwendet werden darf.

In der Regel bestimmt sich die Höhe der Rentenleistung pro anrechnungsfähigem Dienstjahr als prozentualer Anteil an einem pensionsfähigen Gehalt. In Deutschland erfolgt alle drei Jahre eine Überprüfung der Renten und ggf. eine Anpassung entsprechend der Preisindexentwicklung.

In Deutschland wurde die betriebliche Altersversorgung für nach dem 29.09.2003 neu eingetretene Mitarbeiter auf beitragsfinanzierte Zusagen umgestellt. Die Durchführung erfolgt über eine externe Pensionskasse sowie eine Versicherung.

Darüber hinaus gewährt eine Tochtergesellschaft in den USA ihren Mitarbeitern unter bestimmten Alters- bzw. Betriebszugehörigkeitsvoraussetzungen sowohl Pensionsleistungen als auch Gesundheitsfürsorge- und Lebensversicherungsleistungen für die Zeit nach der Pensionierung. Diese Altersversorgungsleistungen basieren auf Sammelvereinbarungen, die ausschließlich gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter umfassen. Es handelt sich um lebenslange Pensionsleistungen, deren Höhe an den Beschäftigungszeitraum gebunden ist. Eine Gehaltsabhängigkeit in Bezug auf die Leistungshöhe besteht nicht. Die Gesundheitsfürsorgeleistungen werden nach dem Ausscheiden der Mitarbeiter bis zu einem festgeschriebenen Mindestalter erbracht. Während die Versorgungszusagen im Wesentlichen durch ausgesonderte Vermögenswerte eines Pensionsfonds finanziert werden, besteht für die Gesundheitsfürsorge- und Lebensversicherungsleistungen in den USA kein gesondertes Fondsvermögen.

Für sämtliche Versorgungsverpflichtungen im Konzern wurden versicherungsmathematische Gutachten eingeholt, die unter Berücksichtigung einer konzernweit einheitlichen Bilanzierung den länderspezifischen Besonderheiten Rechnung tragen.

Neben der Zugrundelegung der Heubeck-Richttafeln 2018 G waren folgende Marktzinssätze, Lohn-/Gehalts- und Rententrends Grundlage für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen:

in % 30.09.2023 30.09.2022
Rechnungszinsfuß 4,1 3,6
Erwartete Einkommensentwicklung 3,0 3,0
Erwartete Rentenentwicklung 2,2 2,4

Der Anstieg des Rechnungszinsfußes ist im Wesentlichen auf die Veränderung des makroökonomischen Umfelds zurückzuführen.

Für die Bewertung der Pensionsrückstellung der Aurubis Buffalo Inc., Buffalo, wurde die Annahme eines Rechnungszinsfußes von 5,6 % (Vj. 5,2 %) zugrunde gelegt. Einkommens- und Rentenentwicklung sind für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen der USamerikanischen Tochtergesellschaft nicht relevant.

gelegt werden dabei die zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung frei verfügbaren Anteile von 43.659.030 Stück (= 61.122.642 €).

In Deutschland gewährt der Konzern seinen versorgungsberechtigten Mitarbeitern sowohl Pensionsleistungen als auch Leistungen der Invaliden- und Hinterbliebenenversorgung. Die Durchführung erfolgt zu einem wesentlichen Teil über Pensions- und Unterstützungskassen, deren Vermögen ausschließlich für die Abwicklung der Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, ehemaligen Mitarbeitern und

In der Regel bestimmt sich die Höhe der Rentenleistung pro anrechnungsfähigem Dienstjahr als prozentualer Anteil an einem pensionsfähigen Gehalt. In Deutschland erfolgt alle drei Jahre eine Überprüfung der Renten und ggf. eine Anpassung entsprechend der

In Deutschland wurde die betriebliche Altersversorgung für nach dem 29.09.2003 neu eingetretene Mitarbeiter auf beitragsfinanzierte Zusagen umgestellt. Die Durchführung erfolgt über eine

Darüber hinaus gewährt eine Tochtergesellschaft in den USA ihren Mitarbeitern unter bestimmten Alters- bzw. Betriebszugehörigkeitsvoraussetzungen sowohl Pensionsleistungen als auch Gesundheitsfürsorge- und Lebensversicherungsleistungen für die Zeit nach der Pensionierung. Diese Altersversorgungsleistungen basieren auf Sammelvereinbarungen, die ausschließlich gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter umfassen. Es handelt sich um lebenslange Pensionsleistungen, deren Höhe an den Beschäftigungszeitraum gebunden ist. Eine Gehaltsabhängigkeit in Bezug auf die Leistungshöhe besteht nicht. Die Gesundheitsfürsorgeleistungen werden nach dem Ausscheiden der Mitarbeiter bis zu einem festgeschriebenen Mindestalter erbracht. Während die Versorgungszusagen im Wesentlichen durch ausgesonderte Vermögenswerte eines Pensionsfonds finanziert werden, besteht für die Gesundheitsfürsorge- und Lebensversicherungsleistungen in den USA kein gesondertes Fondsvermögen.

Für sämtliche Versorgungsverpflichtungen im Konzern wurden versicherungsmathematische Gutachten eingeholt, die unter Berücksich-

Neben der Zugrundelegung der Heubeck-Richttafeln 2018 G waren folgende Marktzinssätze, Lohn-/Gehalts- und Rententrends Grund-

in % 30.09.2023 30.09.2022

Rechnungszinsfuß 4,1 3,6 Erwartete Einkommensentwicklung 3,0 3,0 Erwartete Rentenentwicklung 2,2 2,4

Der Anstieg des Rechnungszinsfußes ist im Wesentlichen auf die Veränderung des makroökonomischen Umfelds zurückzuführen.

tigung einer konzernweit einheitlichen Bilanzierung den länderspezifischen Besonderheiten Rechnung tragen.

lage für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen:

externe Pensionskasse sowie eine Versicherung.

Hinterbliebenen verwendet werden darf.

Preisindexentwicklung.

ZUSÄTZLICHE ANGABEN ZUM KAPITALMANAGEMENT Das maßgebliche Ziel der Unternehmenssteuerung liegt in der Steigerung des Unternehmenswerts des Aurubis-Konzerns, indem über die Kapitalkosten hinaus ein positiver Gesamtwertbeitrag des Unternehmens erwirtschaftet wird. Die Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist durch das Zusammenspiel des Cashflows des Konzerns mit den Fremdfinanzierungen und den verfügbaren Kreditlinien unserer Banken gewährleistet. Durch vorhandene Kreditmittel und Kreditlinien können Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung jederzeit überbrückt werden. Eine ausgewogene Verschuldungsstruktur des Konzerns soll langfristig gewährleistet werden. Die Steuerung und die Kontrolle erfolgen anhand definierter Kennzahlen. Mittelund kurzfristig werden die Nettoverschuldung und die Liquidität

anhand regelmäßiger Cashflow-Forecasts gesteuert.

Eine wesentliche Kennzahl zur Ermittlung und vergleichbaren Darstellung der Rentabilität ist der operative ROCE (Return on Capital Employed), der die Verzinsung des im operativen Geschäft oder für eine Investition eingesetzten Kapitals beschreibt. Der operative ROCE bezeichnet das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen zuzüglich des operativen Ergebnisses aus At Equity bewerteten Anteilen im Verhältnis zum eingesetzten Kapital am Bilanzstichtag (operatives Capital Employed) und stellt die Rendite auf das eingesetzte Kapital dar. Das Capital Employed setzt sich aus dem Eigenkapital und den zinstragenden Verbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zusammen.

Der operative ROCE reduzierte sich im Geschäftsjahr auf 11,3 %

Alle externen Anforderungen im Rahmen von Financial Covenants

Eine Erläuterung der Zusammensetzung der Rückstellungen für

25. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE

Für die betriebliche Altersversorgung der versorgungsberechtigten Mitarbeiter bestehen im Aurubis-Konzern sowohl leistungs- als auch

Die Mehrzahl der im Aurubis-Konzern vorhandenen leistungsorientierten Zusagen besteht in Deutschland sowie den USA (Defined Benefit Plans). Zum einen handelt es sich um einzelvertraglich ausgestaltete Direktzusagen. Zum anderen gewährt der Konzern leistungsorientierte Versorgungszusagen innerhalb von Kollektivplänen. Hierbei kommen sowohl rückstellungsfinanzierte als auch externe

gegenüber 19,0 % in der Vergleichsperiode.

wurden im aktuellen Geschäftsjahr erfüllt.

latente Steuern erfolgt unter Ertragsteuern.

24. LATENTE STEUERN

VERPFLICHTUNGEN

beitragsorientierte Zusagen.

Versorgungssysteme zur Anwendung.

Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Nettopensionsrückstellung für leistungsorientierte Versorgungszusagen zum 30.09.2023 bzw. zum 30.09.2022 stellt sich wie folgt dar:

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Barwert der Versorgungszusagen 504.856 520.905
davon fondsfinanziert 400.803 436.043
- Zeitwert des Planvermögens 432.692 463.300
72.164 57.605
Auswirkung der Vermögensobergrenze 42.104 0
Nettobilanzwert am 30.09. 114.268 57.605
davon: bilanziert als Aktiva 0 0
davon: bilanziert als Passiva 114.268 57.605

Die Vermögensobergrenze ergibt sich als Differenz zwischen dem vollen Leistungsbarwert und dem Barwert (der erreichten Anwartschaft) der Versorgungszusagen der Pensionskasse.

Die Nettoschuld für Versorgungszusagen unter Berücksichtigung separater Überleitungen für den Barwert der definierten Leistungsverpflichtung sowie das Planvermögen lässt sich wie folgt herleiten:

Entwicklung Barwert der Versorgungszusagen

in T€ 2022/23 2021/22
Barwert der rückstellungsfinanzierten Leistungsverpflichtungen 84.862 134.691
Barwert der fondsfinanzierten Leistungsverpflichtungen 436.043 555.179
Barwert der Versorgungszusagen zum 01.10. 520.905 689.870
Laufender Dienstzeitaufwand 12.437 16.956
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 9 3
Gewinn aus Planabgeltungen -11 -49
Zinsaufwand auf die Verpflichtungen 18.482 7.960
Neubewertungen -20.573 -163.187
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus demografischen Annahmen -29 -1.173
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus finanziellen Annahmen -37.082 -165.841
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus erfahrungsbedingter Anpassung 16.538 3.827
Gezahlte Versorgungsleistungen -22.404 -24.731
Auszahlungen für Planabgeltungen 0 -11.651
Währungsdifferenz -3.989 5.734
Barwert der Versorgungszusagen zum 30.09. 504.856 520.905

Entwicklung Planvermögen

in T€ 2022/23 2021/22
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.10. 463.300 476.143
Zinserträge 16.611 5.519
Neubewertungseffekte -36.833 -1.433
Gezahlte Versorgungsleistungen -16.260 -18.457
Auszahlungen für Planabgeltungen 0 -11.651
Beiträge des Arbeitgebers 8.170 8.399
Währungsdifferenz -2.296 4.780
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 30.09. 432.692 463.300

Entwicklung Nettoschuld

in T€ 2022/23 2021/22
Nettoschuld zum 01.10. 57.605 213.727
Laufender Dienstzeitaufwand 12.437 16.956
Nachzuverrechnender Dientszeitaufwand 9 3
Gewinn aus Planabgeltungen -11 -49
Nettozinsergebnis 1.871 2.441
Neubewertungseffekte 16.260 -161.754
Gezahlte Versorgungsleistungen -6.144 -6.274
Arbeitgeberbeiträge zum Plan -8.170 -8.399
Währungsdifferenz -1.693 954
72.164 57.605
Auswirkung der Vermögensobergrenze 42.104 0
Nettoschuld zum 30.09. 114.268 57.605

Die Neubewertungseffekte werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst und im erwirtschafteten Konzern-Eigenkapital ausgewiesen. Das Nettozinsergebnis wird innerhalb der Zinsaufwendungen ausgewiesen. Die übrigen Komponenten des Pensionsaufwands (laufender und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand sowie der Verlust aus Planabgeltungen) werden dagegen im Personalaufwand erfasst.

In Deutschland werden die leistungsorientierten Pensionspläne im Wesentlichen über die Durchführungswege der Pensionskasse sowie der Unterstützungskasse verwaltet. Die Pensionskasse steht dabei unter der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Richtlinien in Bezug auf das Kapitalanlagenportfolio der Pensionskasse werden durch die Verordnung über die Anlage des gebundenen Vermögens von Versicherungsunternehmen (Anlageverordnung, AnlV) bestimmt. So ergibt sich die zulässige quantitative Streuung und Mischung der Kapitalanlagen für die Pensionskasse aus der Anlageverordnung. Ein Großteil des Vermögens der Pensionskasse ist in einem segmentierten Spezialfonds investiert.

Die Risikokapitalanlagen (Eigenkapitalinstrumente und Schuldinstrumente mit einem geringeren Rating als Investment Grade) dürfen nach Anlageverordnung bei der Pensionskasse maximal 35% des Buchwerts des Sicherungsvermögens betragen. Die Quote von direkt bzw. indirekt über einen Anteil an einer Kommanditgesellschaft gehaltenen Immobilien beträgt mit Genehmigung der Bafin aktuell 25,31% des Buchwerts des Sicherungsvermögens. Derivate werden im Wesentlichen nur zum Zwecke der Absicherung eingesetzt. Dem Langlebigkeitsrisiko wird nach Prüfung durch den Aktuar ggf. durch eine Anpassung der biometrischen Parameter Rechnung getragen.

Die Unterstützungskasse orientiert sich hinsichtlich der zulässigen Kapitalanlagen ebenfalls an der Anlageverordnung.

Das Planvermögen im Konzern setzt sich wie folgt zusammen:

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
3.609 22.269
Eigenkapitalinstrumente 68.476 54.226
Schuldinstrumente 134.311 128.874
Immobilien 160.360 197.150
Rückdeckungsversicherungen 60.210 55.992
Sonstiges kurzfristiges Nettovermögen 5.726 4.789
Summe Planvermögen 432.692 463.300

Die Schuldinstrumente enthalten nicht börsennotierte Anteile an einem von der Aurubis AG begebenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 22.000 T€. Das Planvermögen enthält keine selbst genutzten Immobilien. Die über Wertpapierfonds gehaltenen Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden in der Übersicht den entsprechenden Anlageklassen zugeordnet.

Für die Eigenkapitalinstrumente stehen infolge ihrer jeweiligen Notierung an einem aktiven Markt in der Regel Marktpreise zur Verfügung.

Auch die Schuldinstrumente werden regelmäßig an einem aktiven Markt gehandelt.

Immobilien werden direkt und indirekt gehalten und befinden sich ausschließlich im Inland. Es existieren keine Marktpreise an einem aktiven Markt. Für sämtliche Immobilien im Planvermögen wurden Bewertungsgutachten eingeholt.

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Gesellschaft verschiedenen Risiken ausgesetzt. Die Gesellschaft ist insbesondere den allgemeinen versicherungstechnischen Risiken

wie dem Langlebigkeitsrisiko, dem Zinssatzänderungsrisiko, dem Marktpreisrisiko und im geringeren Maße dem Inflationsrisiko ausgesetzt.

SENSITIVITÄTSBETRACHTUNG

72.164 57.605

Das Planvermögen im Konzern setzt sich wie folgt zusammen:

in T€ 30.09.2023 30.09.2022

Zahlungsmitteläquivalente 3.609 22.269 Eigenkapitalinstrumente 68.476 54.226 Schuldinstrumente 134.311 128.874 Immobilien 160.360 197.150 Rückdeckungsversicherungen 60.210 55.992 Sonstiges kurzfristiges Nettovermögen 5.726 4.789

Summe Planvermögen 432.692 463.300

Die Schuldinstrumente enthalten nicht börsennotierte Anteile an einem von der Aurubis AG begebenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 22.000 T€. Das Planvermögen enthält keine selbst genutzten Immobilien. Die über Wertpapierfonds gehaltenen Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden in der Übersicht den

Für die Eigenkapitalinstrumente stehen infolge ihrer jeweiligen Notierung an einem aktiven Markt in der Regel Marktpreise zur

Auch die Schuldinstrumente werden regelmäßig an einem aktiven

Immobilien werden direkt und indirekt gehalten und befinden sich ausschließlich im Inland. Es existieren keine Marktpreise an einem aktiven Markt. Für sämtliche Immobilien im Planvermögen wurden

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Gesellschaft verschiedenen Risiken ausgesetzt. Die Gesellschaft ist insbesondere den allgemeinen versicherungstechnischen Risiken

entsprechenden Anlageklassen zugeordnet.

Entwicklung Nettoschuld

nalaufwand erfasst.

sicht (BaFin).

getragen.

Die Neubewertungseffekte werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst und im erwirtschafteten Konzern-Eigenkapital ausgewiesen. Das Nettozinsergebnis wird innerhalb der Zinsaufwendungen ausgewiesen. Die übrigen Komponenten des Pensionsaufwands (laufender und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand sowie der Verlust aus Planabgeltungen) werden dagegen im Perso-

In Deutschland werden die leistungsorientierten Pensionspläne im Wesentlichen über die Durchführungswege der Pensionskasse sowie der Unterstützungskasse verwaltet. Die Pensionskasse steht dabei unter der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsauf-

Richtlinien in Bezug auf das Kapitalanlagenportfolio der Pensionskasse werden durch die Verordnung über die Anlage des gebundenen Vermögens von Versicherungsunternehmen (Anlageverordnung, AnlV) bestimmt. So ergibt sich die zulässige quantitative Streuung und Mischung der Kapitalanlagen für die Pensionskasse aus der Anlageverordnung. Ein Großteil des Vermögens der Pensionskasse ist in einem segmentierten Spezialfonds investiert.

Die Risikokapitalanlagen (Eigenkapitalinstrumente und Schuldinstrumente mit einem geringeren Rating als Investment Grade) dürfen nach Anlageverordnung bei der Pensionskasse maximal 35% des Buchwerts des Sicherungsvermögens betragen. Die Quote von direkt bzw. indirekt über einen Anteil an einer Kommanditgesellschaft gehaltenen Immobilien beträgt mit Genehmigung der Bafin aktuell 25,31% des Buchwerts des Sicherungsvermögens. Derivate werden im Wesentlichen nur zum Zwecke der Absicherung eingesetzt. Dem Langlebigkeitsrisiko wird nach Prüfung durch den Aktuar ggf. durch eine Anpassung der biometrischen Parameter Rechnung

Die Unterstützungskasse orientiert sich hinsichtlich der zulässigen

Kapitalanlagen ebenfalls an der Anlageverordnung.

in T€ 2022/23 2021/22 Nettoschuld zum 01.10. 57.605 213.727 Laufender Dienstzeitaufwand 12.437 16.956 Nachzuverrechnender Dientszeitaufwand 9 3 Gewinn aus Planabgeltungen -11 -49 Nettozinsergebnis 1.871 2.441 Neubewertungseffekte 16.260 -161.754 Gezahlte Versorgungsleistungen -6.144 -6.274 Arbeitgeberbeiträge zum Plan -8.170 -8.399 Währungsdifferenz -1.693 954

Auswirkung der Vermögensobergrenze 42.104 0 Nettoschuld zum 30.09. 114.268 57.605

Zahlungsmittel und

Verfügung.

Markt gehandelt.

Bewertungsgutachten eingeholt.

Die nachfolgende Sensitivitätsanalyse zeigt die Auswirkung von Parameteränderungen auf den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen. Jede Änderung einer wesentlichen versicherungsmathematischen Annahme wurde separat analysiert, d. h., bei der Variation eines Parameters wurden die übrigen Parameter konstant gehalten. Mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen Annahmen werden dabei nicht berücksichtigt:

Auswirkung auf Verpflichtung

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Parameteränderung Anstieg Absenkung Anstieg Absenkung
Rechnungszins +/-50 Basispunkte -27.078 29.755 -30.166 33.564
Erwartete Einkommensentwicklung +/-50 Basispunkte 4.256 -4.166 5.055 -4.881
Erwartete Rentenentwicklung +/-50 Basispunkte 18.867 -17.473 22.423 -20.590
Lebenserwartung +/-1 Jahr 18.331 -18.137 20.139 -19.763

Zukünftig werden folgende Fälligkeiten der undiskontierten Zahlungen für Pensionen erwartet:

Die durchschnittliche gewichtete Duration der leistungsorientierten
Verpflichtungen beläuft sich zum 30.09.2023 auf 12,7 Jahre (Vj.
14,1 Jahre).
in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Für beitragsorientierte Zusagen der betrieblichen Altersversorgung
Weniger als 1 Jahr 23.673 22.914 wurden im Berichtsjahr 23.678 T€ (Vj. 23.465 T€) aufgewendet.
Zwischen 1 und 5 Jahren 113.017 105.446 Diese beinhalten sowohl freiwillige Zusagen als auch die durch den
Mehr als 5 Jahre 813.426 810.852 Konzern geleisteten Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Renten
versicherung.
Summe 950.116 939.212

26. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Langfristig
Kurzfristig
Summe
in T€ 30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022
Personalrückstellungen 41.252 46.654 34.872 42.811 76.124 89.465
Rückstellungen für belastende Verträge 0 0 695 65 695 65
Umweltrückstellungen 13.348 16.506 13.478 7.908 26.827 24.414
Übrige 48 188 14.104 16.821 14.152 17.008
54.648 63.347 63.150 67.605 117.798 130.952

Im abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelten sich die einzelnen Gruppen von Rückstellungen wie folgt:

in T€ Stand am
01.10.2022
Inanspruch
nahme
Auflösungen Zuführungen Währungs
differenz
Stand am
30.09.2023
Personalrückstellungen 89.465 -21.364 -271 8.346 -52 76.124
Rückstellungen für belastende Verträge 65 -65 0 695 0 695
Umweltrückstellungen 24.414 -5.753 -699 8.869 -4 26.827
Übrige 17.008 -3.540 -2.448 3.133 0 14.152
130.952 -30.723 -3.418 21.043 -56 117.798

Die langfristigen Personalrückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Überbrückungsgelder und Jubiläumszuwendungen. Die durchschnittliche gewichtete Duration dieser Verpflichtungen beläuft sich bei einem erhöhten Rechnungszinssatz von 4,1 % (Vj. 3,6 %) zum 30.09.2023 auf 9,5 Jahre. Darüber hinaus enthalten die langfristigen Personalrückstellungen Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen, die sich im Geschäftsjahr aufgrund von Auszahlungen in der passiven Phase um 4.645 T€ vermindert haben.

Die für Umweltrisiken gebildeten Rückstellungen entfallen im Wesentlichen auf Sanierungsmaßnahmen an den Standorten Lünen und Beerse. Die Laufzeiten der Rückstellungen betragen bis zu 29 Jahre. Die Ermittlung der zu erwartenden Kosten erfolgte unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten aus vergleichbaren Fällen, vorhandenen Gutachten sowie Sanierungsmethoden, die nach gegenwärtigem Kenntnisstand eingesetzt werden. Im Geschäftsjahr erfolgte eine Zuführung von 8.500 T€ im Zusammenhang mit Rückbauverpflichtungen einer Deponie am Standort Lünen.

27. VERBINDLICHKEITEN

Im abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelten sich die einzelnen

Die langfristigen Personalrückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Überbrückungsgelder und Jubiläumszuwendungen. Die durchschnittliche gewichtete Duration dieser Verpflichtungen beläuft sich bei einem erhöhten Rechnungszinssatz von 4,1 % (Vj. 3,6 %) zum 30.09.2023 auf 9,5 Jahre. Darüber hinaus enthalten die langfristigen Personalrückstellungen Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen, die sich im Geschäftsjahr aufgrund von Auszahlun-

gen in der passiven Phase um 4.645 T€ vermindert haben.

Stand am 01.10.2022

Personalrückstellungen 89.465 -21.364 -271 8.346 -52 76.124 Rückstellungen für belastende Verträge 65 -65 0 695 0 695 Umweltrückstellungen 24.414 -5.753 -699 8.869 -4 26.827 Übrige 17.008 -3.540 -2.448 3.133 0 14.152

Inanspruch-

nahme Auflösungen Zuführungen

130.952 -30.723 -3.418 21.043 -56 117.798

Die für Umweltrisiken gebildeten Rückstellungen entfallen im Wesentlichen auf Sanierungsmaßnahmen an den Standorten Lünen und Beerse. Die Laufzeiten der Rückstellungen betragen bis zu 29 Jahre. Die Ermittlung der zu erwartenden Kosten erfolgte unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten aus vergleichbaren Fällen, vorhandenen Gutachten sowie Sanierungsmethoden, die nach gegenwärtigem Kenntnisstand eingesetzt werden. Im Geschäftsjahr erfolgte eine Zuführung von 8.500 T€ im Zusammenhang mit Rück-

bauverpflichtungen einer Deponie am Standort Lünen.

Währungsdifferenz

Stand am 30.09.2023

Gruppen von Rückstellungen wie folgt:

in T€

Die finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 167.237 167.221
Leasingverbindlichkeiten 37.154 41.886
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 204.391 209.107
Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" 97.855 6.281
Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting 5.427 5.194
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 103.282 11.475
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 307.673 220.582
Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.566.190 1.582.695
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.566.190 1.582.695
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 46.352 105.929
Leasingverbindlichkeiten 11.929 12.469
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 58.281 118.398
Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" 31.340 85.113
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 17.528 19.199
Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting 11.842 40.416
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 130.109 150.906
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 190.819 295.634
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1.815.290 1.996.727

Der Rückgang der übrigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten beruht im Wesentlichen auf der Auflösung von Margin Calls für Energiegeschäfte. Daneben enthält die Position Personalverpflichtungen wie Weihnachtsgratifikationen, ausstehende Urlaubsansprüche und Erfolgsvergütungen sowie Verbindlichkeiten aus Abfindungsleistungen an Mitarbeiter.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lagen mit 213.589 T€ zum 30.09.2023 unter dem Niveau zum Ende des letzten Geschäftsjahres (273.150 T€). Der Rückgang steht dabei im Zusammenhang mit der planmäßigen Rückzahlung eines Schuldscheindarlehens mit einer Gesamtsumme von 79.500 T€ im Juni 2023.

Aurubis hat keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch Grundpfandrechte und Anlagengegenstände besichert. Finanzielle Vermögenswerte als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden nicht gestellt.

Aus Devisentermingeschäften mit negativem Marktwert stehen zum 30.09.2023 Auszahlungen in Höhe von 411.668 T€ (Vj. 531.317 T€) Einzahlungen in Höhe von 403.851 T€ (Vj. 486.727 T€) gegenüber. Derivate mit positiven Marktwerten stellen Vermögenswerte dar und werden daher hier nicht berücksichtigt.

Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie die diskontierten Nettozahlungsströme der derivativen Finanzinstrumente mit negativem beizulegendem Zeitwert des Aurubis- Konzerns ersichtlich. Fremdwährungsbeträge sind mit dem Stichtagskurs umgerechnet worden.

Zahlungen
in T€ Buchwert zum
30.09.2023
bis zu
1 Jahr
von 1 bis
5 Jahre
mehr als
5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 213.589 46.352 167.221 16
Leasingverbindlichkeiten 49.083 11.929 25.174 11.980
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.566.190 1.566.190 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 17.528 17.528 0 0
Derivate der Kategorie "FV P&L" 129.195 31.340 97.855 0
Derivate, die als Sicherungsinstrument für Hedge Accounting designiert sind 17.269 11.842 5.427 0
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 130.109 130.109 0 0
Gesamt 2.122.963 1.815.290 295.677 11.996
Zahlungen
in T€ Buchwert zum
30.09.2022
bis zu
1 Jahr
von 1 bis
5 Jahre
mehr als
5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 273.150 105.929 167.221 0
Leasingverbindlichkeiten 54.355 12.469 26.671 15.215
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.582.695 1.582.695 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 19.199 19.199 0 0
Derivate der Kategorie "FV P&L" 91.394 85.113 6.281 0
Derivate, die als Sicherungsinstrument für Hedge Accounting designiert sind 45.610 40.416 5.194 0
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 150.906 150.906 0 0
Gesamt 2.217.309 1.996.727 205.367 15.215

Die nichtfinanziellen Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr)
Langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 943 5.131
Langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 943 5.131
Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr)
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 23.716 32.331
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 23.716 32.331
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 12.266 11.777
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 11.021 11.668
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 31.965 75.838
Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 34.343 8.447
Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 89.595 107.730
Kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 113.311 140.061

Die erhaltenen Anzahlungen auf Kundenbestellungen des Vorjahres in Höhe von 75.838 T€ wurden im Geschäftsjahr vollständig umsatzwirksam realisiert. Das Vorjahr war beeinflusst durch Kundenaufträge für Kathoden unmittelbar vor dem Bilanzstichtag. Die übrigen kurzfristigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten enthalten ertragswirksam abgegrenzte Zuschüsse für das Projekt Industriewärmeversorgung

Hamburg in Höhe von 20.000 T€. Diese werden über die Vertragslaufzeit der Energielieferung erfolgswirksam vereinnahmt.

28. LEASINGVERHÄLTNISSE

Zahlungen

Zahlungen

von 1 bis 5 Jahre

von 1 bis 5 Jahre

mehr als 5 Jahre

mehr als 5 Jahre

bis zu 1 Jahr

bis zu 1 Jahr

für Kathoden unmittelbar vor dem Bilanzstichtag. Die übrigen kurzfristigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten enthalten ertragswirksam abgegrenzte Zuschüsse für das Projekt Industriewärmeversorgung

Buchwert zum 30.09.2023

Buchwert zum 30.09.2022

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 213.589 46.352 167.221 16 Leasingverbindlichkeiten 49.083 11.929 25.174 11.980 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.566.190 1.566.190 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 17.528 17.528 0 0 Derivate der Kategorie "FV P&L" 129.195 31.340 97.855 0 Derivate, die als Sicherungsinstrument für Hedge Accounting designiert sind 17.269 11.842 5.427 0 Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 130.109 130.109 0 0

Gesamt 2.122.963 1.815.290 295.677 11.996

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 273.150 105.929 167.221 0 Leasingverbindlichkeiten 54.355 12.469 26.671 15.215 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.582.695 1.582.695 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 19.199 19.199 0 0 Derivate der Kategorie "FV P&L" 91.394 85.113 6.281 0 Derivate, die als Sicherungsinstrument für Hedge Accounting designiert sind 45.610 40.416 5.194 0 Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 150.906 150.906 0 0

Gesamt 2.217.309 1.996.727 205.367 15.215

in T€ 30.09.2023 30.09.2022

Langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 943 5.131 Langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 943 5.131

Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 23.716 32.331 Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 23.716 32.331

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 12.266 11.777 Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 11.021 11.668 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 31.965 75.838 Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 34.343 8.447 Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 89.595 107.730

Kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 113.311 140.061

Die nichtfinanziellen Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstich-

Die erhaltenen Anzahlungen auf Kundenbestellungen des Vorjahres in Höhe von 75.838 T€ wurden im Geschäftsjahr vollständig umsatzwirksam realisiert. Das Vorjahr war beeinflusst durch Kundenaufträge

in T€

in T€

tag wie folgt dar:

Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr)

Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr)

Aurubis mietet im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit u. a. Anlagen im Zusammenhang mit der Einlagerung und dem Umschlag von Kupferkonzentraten sowie Schiffe und Bahnkesselwagen für den

Die Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lohn- und Umsatzsteuer.

Transport von Konzentrat und Schwefelsäure. Des Weiteren bestehen Leasingverträge für Bürogebäude, Parkplätze, Container und Fahrzeuge. Die in diesem Zusammenhang im Anlagevermögen bilanzierten Nutzungsrechte haben sich wie folgt entwickelt:

in T€ Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten 30.09.2022 12.156 81.069 13.680 106.905
Zugänge 1.244 3.567 2.520 7.331
Abgänge -334 -621 -1.555 -2.510
Währungsdifferenzen 0 0 -27 -27
Anschaffungs- und Herstellungskosten 30.09.2023 13.066 84.016 14.618 111.700
Abschreibungen 30.09.2022 -7.557 -40.126 -7.187 -54.870
Abschreibungen des Geschäftsjahres -1.123 -8.855 -3.115 -13.093
Abgänge 334 621 1.462 2.417
Währungsdifferenzen 0 0 105 105
Abschreibungen 30.09.2023 -8.345 -48.360 -8.735 -65.440
Buchwerte 30.09.2023 4.721 35.656 5.883 46.260

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten beträgt im Geschäftsjahr 1.845 T€ (Vj. 1.841 T€). Die erwarteten zukünftigen Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten betragen insgesamt 58.461 T€ (Vj. 65.008 T€).

Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten, undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der Leasingverbindlichkeiten sowie deren Restlaufzeit ersichtlich.

30.09.2023 30.09.2022
in T€ Unter
1 Jahr
1 bis
5 Jahre
Mehr als
5 Jahre
Gesamt Unter
1 Jahr
1 bis
5 Jahre
Mehr als
5 Jahre
Gesamt
Erwartete
Leasingzahlungen
13.614 29.676 15.171 58.461 14.177 31.563 19.268 65.008
Zinsanteil 1.685 4.502 3.191 9.378 1.708 4.892 4.053 10.653
Tilgungsanteil 11.929 25.174 11.980 49.083 12.469 26.671 15.215 54.355

Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen in Höhe von 5.250 T€ (Vj. 5.020 T€) und aus Leasingverhältnissen über geringwertige Vermögenswerte in Höhe von 1.035 T€ (Vj. 1.329 T€) erfasst. Darüber hinaus wurden Aufwendungen in Höhe von 3.320 T€ (Vj. 2.718 T€) für variable Leasingzahlungen, die nicht in die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten einbezogen wurden, aufwandswirksam erfasst. Die Abschreibungen auf Nutzungsrechte betrugen im Geschäftsjahr 13.093 T€ (Vj. 12.038 T€).

Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse belaufen sich im Geschäftsjahr 2022/23 auf 14.430 T€ (Vj. 8.833 T€).

Die Leasingverhältnisse im Aurubis-Konzern können Verlängerungsund Kündigungsoptionen enthalten. Diese werden in die Berechnung der Leasingverbindlichkeit einbezogen, sofern eine Ausübung mit hinreichender Sicherheit angenommen werden kann.

Im Geschäftsjahr 2022/23 bestanden wie im Vorjahr keine Sale-and-Leaseback-Transaktionen.

29. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN UND EVENTUALVERBINDLICHKEITEN/-FORDERUNGEN

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Bestellobligo aus Investitionsaufträgen 620.263 315.505
Gewährleistungsverpflichtungen 1.039 1.039
Wechselobligo 990 1.342
Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen 618 2.566

Das Bestellobligo aus Investitionsaufträgen betrifft im Wesentlichen Gegenstände des Sachanlagevermögens.

Zudem bestehen Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt blieben, in Höhe von 618 T€. Diese Verpflichtungen ergeben sich im Wesentlichen aus variablen Leasingzahlungen sowie Leasingverhältnissen, die Aurubis eingegangen ist, die aber noch nicht begonnen haben.

Neben den genannten Verpflichtungen bestehen zudem Verpflichtungen aus langfristigen Verträgen.

Die Versorgungssicherheit unseres Hüttennetzwerks hinsichtlich Rohstoffen, insbesondere Kupferkonzentraten, ist von hoher Bedeutung. Zur Sicherstellung dieser Versorgungssicherheit haben wir langfristige Verträge mit Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren abgeschlossen. Insbesondere hinsichtlich Kupferkonzentraten orientiert sich die Preissetzung an den Metallinhalten sowie am LME-Börsenpreis im Zeitfenster der tatsächlichen Lieferung. Da sowohl die Metallinhalte als auch die Metallpreise sehr volatil und daher schwer prognostizierbar sind, ist eine tragfähige quantitative Angabe zu den Verpflichtungen aus dem Bezug von Rohstoffen aus unserer Sicht nicht möglich.

Für den Bezug von über 1 Mrd. kWh Strom pro Jahr wurde mit einem Energieversorger ein Vertrag auf Kostenbasis mit einer 30-jährigen Laufzeit, beginnend ab dem Jahr 2010, abgeschlossen. Da die Kostenund Preiskomponenten ebenfalls einer hohen Volatilität unterliegen, ist eine tragfähige quantitative Angabe ebenfalls nicht möglich.

Darüber hinaus bestehen im Konzern langfristige Verträge zur Versorgung verschiedener Standorte mit Sauerstoff. Die Verpflichtungen hieraus belaufen sich auf 98.236 T€ (Vj. 128.005 T€).

Die Verpflichtungen aus sonstigen langfristigen Verträgen beziehen sich im Wesentlichen auf die Erbringung von Transport- und Umschlagsleistungen verschiedener Dienstleister und beziffern sich auf 121.184 T€ (Vj. 145.907 T€).

Aurubis bekommt die im Strompreis enthaltenen CO2-Kosten teilweise erstattet. Diese Kompensation erfolgt mit einem Zeitverzug. Der genaue Zeitpunkt der Kompensationszahlungen sowie die Höhe sind zum Stichtag nicht verlässlich abschätzbar, insofern ist eine quantitative Angabe nicht möglich.

30. FINANZINSTRUMENTE

Der Aurubis-Konzern ist durch den Einsatz von Finanzinstrumenten Marktrisiken, Liquiditätsrisiken und Ausfallrisiken ausgesetzt.

MARKTRISIKEN

Marktrisiken entstehen aus einer möglichen Veränderung von Risikofaktoren, die zu einer Verringerung des Marktwerts der diesen Risikofaktoren unterliegenden Transaktionen führt. Für das Unternehmen sind die folgenden Gruppen von allgemeinen Risikofaktoren von Relevanz: Wechselkursrisiken, Zinsänderungsrisiken sowie sonstige Preisrisiken.

Metallpreis- und Währungskursschwankungen stellen ein potenzielles Risiko beim Metallein- und -verkauf dar. Durch Devisen- und Metallpreisabsicherungen (Hedging) reduzieren wir dieses Risiko maßgeblich. Metallüberhänge sichern wir täglich durch Finanzinstrumente wie Spot- und Forward-Kontrakte ab. Gleiches geschieht durch den Abschluss von Kassa- und Devisentermingeschäften zur Fremdwährungsabsicherung. Devisenrisiken aus Wechselkursschwankungen für Metallgeschäfte in Fremdwährung minimieren wir auf diese Weise. Um das Ausfallrisiko zu minimieren, wählen wir nur Gegenparteien mit guter Bonität für Sicherungsgeschäfte aus.

Wir sichern erwartete Mittelzuflüsse aus Fremdwährungen, insbesondere US-Dollar, teilweise durch Optionen und Devisentermingeschäfte ab. Wir setzen dies zukünftig fort und gehen davon aus, die Risiken aus Metallpreis- und Währungskursschwankungen mit diesen Maßnahmen auf ein vertretbares Niveau reduzieren zu können.

Zudem wirkt unser Projekt Aurubis Richmond in den USA bezogen auf unser US-Dollar-Exposure gegenläufig.

Ausfallrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sichern wir weitgehend durch Warenkreditversicherungen ab. Eigenrisiken lassen wir nur sehr begrenzt und nach Prüfung zu. Die Entwicklung der ausstehenden Forderungen verfolgen wir eng. Im Berichtszeitraum kam es zu keinen wesentlichen Forderungsausfällen. Die wirtschaftliche Entwicklung im Rahmen der Corona-Pandemie belastete zwischenzeitlich die Bonität unserer Kunden und damit die Bereitschaft der Kreditversicherungen, Kreditlinien zu zeichnen. Infolge der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise hat sich die Bonität unserer Abnehmer stabilisiert – ebenso wie die Bereitschaft der Kreditversicherer, Kreditlinien zu zeichnen. Die Ukraine-Krise und ihre Folgen insbesondere für den Energiesektor hatten bisher keine spürbaren Auswirkungen auf das Forderungsmanagement. Wir sehen daher auch zukünftig keine erhöhten Risiken.

Die Versorgung mit Liquidität ist für den Aurubis-Konzern von hoher Bedeutung und war im abgelaufenen Geschäftsjahr stets sichergestellt. Die Versorgung mit Kreditlinien durch unsere Banken war

ebenfalls ausreichend. Auch im neuen Geschäftsjahr verfügt der Aurubis- Konzern über eine stabile Finanzlage und kann die Finanzierung möglicher Liquiditätsschwankungen aus dem operativen Geschäft durch bestehende Zahlungsmittel und verfügbare Kreditlinien abdecken.

Risiken, die aus einem Wiederaufleben der Staatsschuldenkrise im Euroraum resultieren können, haben das Potenzial, die in diesem Abschnitt beschriebenen Einzelrisiken wie z. B. Forderungsausfall oder Liquidität kumulativ wirken zu lassen. Vor allem aus diesem Grund stufen wir die Risiken aus Finanzen und Finanzierung als "mittel" ein.

WECHSELKURSRISIKEN

29. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN UND EVENTUALVERBINDLICHKEITEN/-FORDERUNGEN

in T€ 30.09.2023 30.09.2022

sind zum Stichtag nicht verlässlich abschätzbar, insofern ist eine

Der Aurubis-Konzern ist durch den Einsatz von Finanzinstrumenten Marktrisiken, Liquiditätsrisiken und Ausfallrisiken ausgesetzt.

Marktrisiken entstehen aus einer möglichen Veränderung von Risikofaktoren, die zu einer Verringerung des Marktwerts der diesen Risikofaktoren unterliegenden Transaktionen führt. Für das Unternehmen sind die folgenden Gruppen von allgemeinen Risikofaktoren von Relevanz: Wechselkursrisiken, Zinsänderungsrisiken sowie sons-

Metallpreis- und Währungskursschwankungen stellen ein potenzielles Risiko beim Metallein- und -verkauf dar. Durch Devisen- und Metallpreisabsicherungen (Hedging) reduzieren wir dieses Risiko maßgeblich. Metallüberhänge sichern wir täglich durch Finanzinstrumente wie Spot- und Forward-Kontrakte ab. Gleiches geschieht durch den Abschluss von Kassa- und Devisentermingeschäften zur Fremdwährungsabsicherung. Devisenrisiken aus Wechselkursschwankungen für Metallgeschäfte in Fremdwährung minimieren wir auf diese Weise. Um das Ausfallrisiko zu minimieren, wählen wir nur Gegenparteien mit guter Bonität für Sicherungsgeschäfte aus.

Wir sichern erwartete Mittelzuflüsse aus Fremdwährungen, insbesondere US-Dollar, teilweise durch Optionen und Devisentermingeschäfte ab. Wir setzen dies zukünftig fort und gehen davon aus, die Risiken aus Metallpreis- und Währungskursschwankungen mit diesen Maßnahmen auf ein vertretbares Niveau reduzieren zu können.

Zudem wirkt unser Projekt Aurubis Richmond in den USA bezogen

Ausfallrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sichern wir weitgehend durch Warenkreditversicherungen ab. Eigenrisiken lassen wir nur sehr begrenzt und nach Prüfung zu. Die Entwicklung der ausstehenden Forderungen verfolgen wir eng. Im Berichtszeitraum kam es zu keinen wesentlichen Forderungsausfällen. Die wirtschaftliche Entwicklung im Rahmen der Corona-Pandemie belastete zwischenzeitlich die Bonität unserer Kunden und damit die Bereitschaft der Kreditversicherungen, Kreditlinien zu zeichnen. Infolge der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise hat sich die Bonität unserer Abnehmer stabilisiert – ebenso wie die Bereitschaft der Kreditversicherer, Kreditlinien zu zeichnen. Die Ukraine-Krise und ihre Folgen insbesondere für den Energiesektor hatten bisher keine spürbaren Auswirkungen auf das Forderungsmanagement.

Wir sehen daher auch zukünftig keine erhöhten Risiken.

Die Versorgung mit Liquidität ist für den Aurubis-Konzern von hoher Bedeutung und war im abgelaufenen Geschäftsjahr stets sichergestellt. Die Versorgung mit Kreditlinien durch unsere Banken war

auf unser US-Dollar-Exposure gegenläufig.

quantitative Angabe nicht möglich.

30. FINANZINSTRUMENTE

MARKTRISIKEN

tige Preisrisiken.

Bestellobligo aus Investitionsaufträgen 620.263 315.505 Gewährleistungsverpflichtungen 1.039 1.039 Wechselobligo 990 1.342 Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen 618 2.566

Das Bestellobligo aus Investitionsaufträgen betrifft im Wesentlichen

Zudem bestehen Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt blieben, in Höhe von 618 T€. Diese Verpflichtungen ergeben sich im Wesentlichen aus variablen Leasingzahlungen sowie Leasingverhältnissen, die Aurubis eingegangen ist, die aber noch nicht begonnen haben.

Neben den genannten Verpflichtungen bestehen zudem Verpflich-

Die Versorgungssicherheit unseres Hüttennetzwerks hinsichtlich Rohstoffen, insbesondere Kupferkonzentraten, ist von hoher Bedeutung. Zur Sicherstellung dieser Versorgungssicherheit haben wir langfristige Verträge mit Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren abgeschlossen. Insbesondere hinsichtlich Kupferkonzentraten orientiert sich die Preissetzung an den Metallinhalten sowie am LME-Börsenpreis im Zeitfenster der tatsächlichen Lieferung. Da sowohl die Metallinhalte als auch die Metallpreise sehr volatil und daher schwer prognostizierbar sind, ist eine tragfähige quantitative Angabe zu den Verpflichtungen aus dem Bezug von Rohstoffen aus

Für den Bezug von über 1 Mrd. kWh Strom pro Jahr wurde mit einem Energieversorger ein Vertrag auf Kostenbasis mit einer 30-jährigen Laufzeit, beginnend ab dem Jahr 2010, abgeschlossen. Da die Kostenund Preiskomponenten ebenfalls einer hohen Volatilität unterliegen, ist eine tragfähige quantitative Angabe ebenfalls nicht möglich.

Darüber hinaus bestehen im Konzern langfristige Verträge zur Versorgung verschiedener Standorte mit Sauerstoff. Die Verpflichtungen hieraus belaufen sich auf 98.236 T€ (Vj. 128.005 T€).

Die Verpflichtungen aus sonstigen langfristigen Verträgen beziehen sich im Wesentlichen auf die Erbringung von Transport- und Umschlagsleistungen verschiedener Dienstleister und beziffern sich auf

Aurubis bekommt die im Strompreis enthaltenen CO2-Kosten teilweise erstattet. Diese Kompensation erfolgt mit einem Zeitverzug. Der genaue Zeitpunkt der Kompensationszahlungen sowie die Höhe

Gegenstände des Sachanlagevermögens.

tungen aus langfristigen Verträgen.

unserer Sicht nicht möglich.

121.184 T€ (Vj. 145.907 T€).

Durch seine operative Geschäftstätigkeit ist der Aurubis-Konzern Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Änderungen von Wechselkursen können zu Wertverlusten bei Finanzinstrumenten führen. Um Währungsrisiken zu begrenzen, werden Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte abgeschlossen. Diese betreffen schwerpunktmäßig US-Dollar. Hierbei wird die Fremdwährungsposition aus Grundgeschäften täglich gegeneinander aufgerechnet und verbleibende Spitzenmengen werden durch Devisenderivate glattgestellt. Bei sämtlichen Devisensicherungsgeschäften arbeiten wir ausschließlich mit Partnern guter Bonität zusammen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden darüber hinaus Devisentermingeschäfte und Devisenoptionsgeschäfte zur Sicherung künftiger Einnahmen abgeschlossen. Im vorliegenden Abschluss sind – soweit die Voraussetzungen für Cashflow Hedges erfüllt waren – die Ergebnisse aus diesen Sicherungsgeschäften in Höhe des effektiven Teils des Sicherungsgeschäfts zunächst im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Berücksichtigung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Grundsätzliche Verschiebungen der Devisenrelationen – insbesondere des Verhältnisses des Euro zum US-Dollar – können dabei jedoch nur auf begrenzte Zeit gesichert werden.

Das Fremdwährungsrisiko tritt als Cashflow-Risiko auf und stellt die Risikoposition für die folgende Periode dar. Diese entspricht dem Nettobetrag des Nominalvolumens der im Bestand befindlichen originären und derivativen Finanzinstrumente, die Wechselkursrisiken ausgesetzt sind. Außerdem werden geplante Umsatztransaktionen der folgenden Perioden insoweit einbezogen, als diese im Währungsrisikomanagement zur Darstellung der Risikoposition für die folgende Periode berücksichtigt werden.

Fremdwährungsrisiko

€ / US\$
in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Risikoposition aus gebuchten
Transaktionen
-660.586 -644.499
Geplante Umsätze 394.450 555.396
Forward-Fx-Transaktionen 398.504 254.573
Put-Optionsgeschäfte -29.734 -46.676
Netto-Exposure 102.634 118.794

Der IFRS 7 fordert zur Darstellung von Marktrisiken eine Sensitivitätsanalyse für jede Risikoart. Durch die Anwendung von Sensitivitätsanalysen wird für jede Risikoart ermittelt, welche Auswirkungen eine Änderung der jeweiligen Risikovariablen auf die Gewinne/Verluste sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag haben würde. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand zum Bilanzstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand am Bilanzstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.

Für das Wechselkursrisiko wird eine Sensitivitätsanalyse für die Fremdwährung vorgenommen, die ein signifikantes Risiko für das Unternehmen darstellt. Dabei handelt es sich um den US-Dollar. Bei der Sensitivitätsanalyse für die Währungen wurde angenommen, dass sich der Kurs des Euro zum US-Dollar jeweils um +/-10% verändert.

Wenn am 30.09.2023 bzw. 30.09.2022 der Euro gegenüber dem US-Dollar um 10% stärker bzw. schwächer gewesen wäre als der vorherrschende Stichtagskurs, wären das Eigenkapital und das Jahresergebnis bezogen auf das Fremdwährungsrisiko auf die in der folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind alle relevanten Fremdwährungspositionen sowie die im Fremdwährungsrisiko berücksichtigten geplanten Umsätze der folgenden Periode eingegangen.

Währungssensitivitäten

€ / US\$
in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Stichtagskurs 1,0594 0,9748
Abwertung (€ ggü. US\$) 0,9535 0,8773
Ergebniseffekt 43.562 61.438
davon entfallen auf geplante Umsätze 43.828 61.711
davon entfallen auf originäre Geschäfte -5.478 -26.748
davon entfallen auf derivative Geschäfte 5.212 26.475
Eigenkapitaleffekt -25.308 -33.009
Aufwertung (€ ggü. US\$) 1,1653 1,0723
Ergebniseffekt -35.777 -50.516
davon entfallen auf geplante Umsätze -35.859 -50.491
davon entfallen auf originäre Geschäfte 4.346 21.636
davon entfallen auf derivative Geschäfte -4.264 -21.661
Eigenkapitaleffekt 20.599 25.976

ZINSÄNDERUNGSRISIKEN

Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Auftretende Zinsrisiken werden durch Zinsswaps abgesichert. Zinsänderungsrisiken sind im finanzwirtschaftlichen Bereich von wesentlicher Bedeutung. Soweit im Rahmen der Absicherung variabler Zinszahlungen die Voraussetzungen für Cashflow Hedges erfüllt sind, werden die Ergebnisse aus diesen Sicherungsgeschäften in Höhe des effektiven Teils des Sicherungsgeschäfts zunächst im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Berücksichtigung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft im betreffenden Geschäftsjahr erfolgswirksam wird. Im Geschäftsjahr bestanden, wie im Vorjahr, keine Zinssicherungsgeschäfte.

Nachfolgend wird das Netto-Exposure für variabel verzinsliche Risikopositionen dargestellt.

Variabel verzinsliche Risikopositionen

Gesamtbetrag Bis zu 1 Jahr
in T€ 30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022
Ausleihungen/Festgelder 463.060 681.183 463.060 681.183
Sonstige Risikopositionen -503.445 -352.055 -503.445 -352.055
davon zinsgesichert 0 0 0 0
Netto-Exposure -40.385 329.128 -40.385 329.128

Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte einer Änderung der Marktzinssätze auf die Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie das Eigenkapital dar.

Durch einen Anstieg / Rückgang aller relevanten Zinssätze um 100 Basispunkte wären das Eigenkapital und das Jahresergebnis zum 30.09.2023 bzw. 30.09.2022 in der in der folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind die gleichen Positionen eingegangen wie bei der Ermittlung des zuvor dargestellten Netto-Exposure.

Zinssensitivitäten

30.09.2023 30.09.2022
in T€ +100 BP -100 BP +100 BP -50 BP
Ergebniseffekt -404 404 3.077 -2.175
Eigenkapitaleffekt 0 0 0 0

SONSTIGE PREISRISIKEN

Durch seine operative Geschäftstätigkeit ist der Aurubis-Konzern Warenpreisrisiken ausgesetzt. Um Preisrisiken zu begrenzen, werden u. a. Nichteisenmetall-Termingeschäfte abgeschlossen. Diese betreffen schwerpunktmäßig die Absicherung des Kupferpreises. Hierfür werden ein- und ausgehende Metallmengen aus Grundgeschäften

täglich gegeneinander aufgerechnet und verbleibende Spitzenmengen durch Börsengeschäfte glattgestellt. Bei sämtlichen Metallsicherungsgeschäften arbeiten wir ausschließlich mit Partnern guter Bonität zusammen.

Soweit preisfixierte Metalllieferverträge über NE-Metalle zur Deckung des erwarteten Bedarfs an Rohstoffen bzw. des erwarteten Verkaufs von Fertigprodukten als derivative Finanzinstrumente bilanziert werden, kommt es zu einer ergebniswirksamen Berücksichtigung von Marktwertänderungen. Gewinne und Verluste aus der gegenläufigen Entwicklung der Marktwerte der Grund- und Sicherungsgeschäfte sind folglich unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Der Aurubis-Konzern hat seine Stromverbräuche an den deutschen Standorten durch einen langfristigen Vertrag mit einem Energieversorger gesichert. Aus der Bewertung eines Teils dieses Vertrags ist Aurubis einem Strompreisrisiko ausgesetzt.

Nachfolgend ist das Nominalvolumen für derivative Finanzinstrumente für Kupfer, Silber, Gold sowie Strom, Kohle, CO2 und Gas dargestellt, das sich aus der unsaldierten Summe der Nominalbeträge der einzelnen Ein- und Verkaufskontrakte ergibt.

Nominalvolumen der Derivate

in T€ 30.09.2023 30.09.2022
Kupfer 1.801.334 2.002.066
Silber 84.306 167.186
Gold 360.626 538.435
Energie 478.482 608.924
2.724.748 3.316.611

Warenpreisrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte einer Änderung der Warenpreise auf das Eigenkapital und das Periodenergebnis dar.

Durch einen Anstieg / Rückgang aller relevanten Warenpreise um 10% wären das Eigenkapital und das Jahresergebnis zum 30.09.2023 bzw. 30.09.2022 in der folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind sämtliche zum Stichtag vorhandenen Derivate für Kupfer, Silber, Gold sowie Strom, Kohle, CO2 und Gas eingeflossen.

Kupfer Silber Gold Energie
in T€ 30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022
Preisanstieg
Ergebniseffekt 50.765 12.140 1.765 7.010 17.462 33.329 -7.307 1.463
Eigenkapitaleffekt 0 0 0 0 0 0 9.317 5.451
Preisrückgang
Ergebniseffekt -50.765 -12.140 -1.765 -7.010 -17.462 -33.329 7.307 -1.463
Eigenkapitaleffekt 0 0 0 0 0 0 -9.317 -5.451

Warenpreissensitivitäten

Währungssensitivitäten

€ / US\$

ZINSÄNDERUNGSRISIKEN

Risikopositionen dargestellt.

ten Netto-Exposure.

in T€ 30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022

Ausleihungen/Festgelder 463.060 681.183 463.060 681.183 Sonstige Risikopositionen -503.445 -352.055 -503.445 -352.055 davon zinsgesichert 0 0 0 0 Netto-Exposure -40.385 329.128 -40.385 329.128

in T€ +100 BP -100 BP +100 BP -50 BP

Ergebniseffekt -404 404 3.077 -2.175 Eigenkapitaleffekt 0 0 0 0

Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Auftretende Zinsrisiken werden durch Zinsswaps abgesichert. Zinsänderungsrisiken sind im finanzwirtschaftlichen Bereich von wesentlicher Bedeutung. Soweit im Rahmen der Absicherung variabler Zinszahlungen die Voraussetzungen für Cashflow Hedges erfüllt sind, werden die Ergebnisse aus diesen Sicherungsgeschäften in Höhe des effektiven Teils des Sicherungsgeschäfts zunächst im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Berücksichtigung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft im betreffenden Geschäftsjahr erfolgswirksam wird. Im Geschäftsjahr

bestanden, wie im Vorjahr, keine Zinssicherungsgeschäfte.

Nachfolgend wird das Netto-Exposure für variabel verzinsliche

Gesamtbetrag Bis zu 1 Jahr

Durch einen Anstieg / Rückgang aller relevanten Zinssätze um 100 Basispunkte wären das Eigenkapital und das Jahresergebnis zum 30.09.2023 bzw. 30.09.2022 in der in der folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind die gleichen Positionen eingegangen wie bei der Ermittlung des zuvor dargestell-

30.09.2023 30.09.2022

u. a. Nichteisenmetall-Termingeschäfte abgeschlossen. Diese betreffen schwerpunktmäßig die Absicherung des Kupferpreises. Hierfür werden ein- und ausgehende Metallmengen aus Grundgeschäften

in T€ 30.09.2023 30.09.2022

Stichtagskurs 1,0594 0,9748 Abwertung (€ ggü. US\$) 0,9535 0,8773

Ergebniseffekt 43.562 61.438 davon entfallen auf geplante Umsätze 43.828 61.711 davon entfallen auf originäre Geschäfte -5.478 -26.748 davon entfallen auf derivative Geschäfte 5.212 26.475 Eigenkapitaleffekt -25.308 -33.009 Aufwertung (€ ggü. US\$) 1,1653 1,0723

Ergebniseffekt -35.777 -50.516 davon entfallen auf geplante Umsätze -35.859 -50.491 davon entfallen auf originäre Geschäfte 4.346 21.636 davon entfallen auf derivative Geschäfte -4.264 -21.661

Eigenkapitaleffekt 20.599 25.976

Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte einer Änderung der Marktzinssätze auf die Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie

Durch seine operative Geschäftstätigkeit ist der Aurubis-Konzern Warenpreisrisiken ausgesetzt. Um Preisrisiken zu begrenzen, werden

Variabel verzinsliche Risikopositionen

das Eigenkapital dar.

Zinssensitivitäten

SONSTIGE PREISRISIKEN

Die bei den Warenpreissensitivitäten ausgewiesenen Ergebniseffekte werden bei den Metallen durch die Bewertung der noch nicht fixierten Kauf- oder Verkaufspartien ganz oder teilweise wieder kompensiert, da diese Positionen provisorisch mit dem jeweiligen Stichtagskurs bewertet werden.

DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Der Aurubis-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Wechselkurs- und sonstigen Preisrisiken ein. Diese werden entsprechend ihrer Restlaufzeit unter den sonstigen kurz- bzw. langfristigen finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sofern die Voraussetzungen für die Anwendung von Hedge Accounting erfüllt sind, werden diese im Rahmen von Cashflow Hedges abgebildet.

Finanzderivate

Aktiva Passiva
30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022
in T€ Buchwert Nominal
volumen
Buchwert Nominal
volumen
Buchwert Nominal
volumen
Buchwert Nominal
volumen
Devisentermingeschäfte
ohne Hedge-Beziehung 2.958 505.775 19.404 810.666 1.017 197.287 2.311 146.994
als Cashflow Hedges 597 45.792 0 0 6.799 207.533 42.279 340.323
Devisenoptionsgeschäfte
ohne Hedge Beziehung 0 0 0 0 0 0 0 0
als Cashflow Hedges 75 14.495 103 36.091 84 14.417 8 3.504
Metalltermingeschäfte
ohne Hedge-Beziehung 15.537 847.960 57.553 1.436.149 28.444 1.617.415 57.208 1.466.450
als Cashflow Hedges 124 1.585 18 792 81 1.544 3.323 26.783
Sonstige Geschäfte
ohne Hedge-Beziehung 34.013 64.042 133.685 492.818 99.734 309.376 31.875 103.498
als Cashflow Hedges 19.239 43.266 76.605 19.790 10.305 70.980 0 0

Das Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente besteht aus der Summe der Nominalbeträge der einzelnen Ein- und Verkaufskontrakte. Der beizulegende Zeitwert errechnet sich dagegen aus der Bewertung sämtlicher Kontrakte zu den Preisen des Bewertungsstichtags. Er gibt an, wie sich das Ergebnis bei prompter Glattstellung der Derivatekontrakte – losgelöst von den Grundgeschäften – zum Stichtag verändert hätte.

Die Ergebnisauswirkungen der Marktwertveränderungen von Finanzderivaten, die sich auf einen Cashflow Hedge beziehen, werden in Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis gebucht. Die Kosten der Absicherung dieser Finanzderivate werden in einer separaten Rücklage im sonstigen Ergebnis erfasst. Die im Eigenkapital kumulierten Beträge werden in der Periode, in der sich die abgesicherten Zahlungsströme auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken, als Reklassifizierungsbetrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert und schlagen sich im Wesentlichen in der Position "Materialaufwand" nieder.

Der ineffektive Teil der Marktwertänderung wird dagegen direkt ergebniswirksam gebucht. Ineffektivitäten resultieren insbesondere aus dem Kreditrisiko (CRA) und Fremdwährungsbasisspread (CCBS), die sich nicht im Grundgeschäft widerspiegeln. Im Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr keine zu berücksichtigenden ineffektiven Marktwertänderungen der Sicherungsinstrumente identifiziert.

Durchschnittlicher Kurs der designierten Sicherungsinstrumente

30.09.2023 30.09.2022
Devisentermingeschäfte (USD/EUR) 1,0960 1,1169
Devisenoptionsgeschäfte (USD/EUR) 1,1425 1,1751
Metalltermingeschäfte - Nickel (EUR/t) 18.874,41 19.343,79
Metalltermingeschäfte - Zink (EUR/t) 0,00 2.986,15
Kohlederivate (USD/t) 130,17 59,20
Gasderivate (EUR/MWh) 19,65 16,39
Stromderivate (EUR/MWh) 109,20 29,37

Die folgende Übersicht stellt eine Überleitung des sonstigen Ergebnisses im Geschäftsjahr dar, das aus der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen resultiert:

Cashflow Hedges

Finanzderivate

in T€ Buchwert

schäften – zum Stichtag verändert hätte.

in der Position "Materialaufwand" nieder.

Das Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente besteht aus der Summe der Nominalbeträge der einzelnen Ein- und Verkaufskontrakte. Der beizulegende Zeitwert errechnet sich dagegen aus der Bewertung sämtlicher Kontrakte zu den Preisen des Bewertungsstichtags. Er gibt an, wie sich das Ergebnis bei prompter Glattstellung der Derivatekontrakte – losgelöst von den Grundge-

Die Ergebnisauswirkungen der Marktwertveränderungen von Finanzderivaten, die sich auf einen Cashflow Hedge beziehen, werden in Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis gebucht. Die Kosten der Absicherung dieser Finanzderivate werden in einer separaten Rücklage im sonstigen Ergebnis erfasst. Die im Eigenkapital kumulierten Beträge werden in der Periode, in der sich die abgesicherten Zahlungsströme auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken, als Reklassifizierungsbetrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert und schlagen sich im Wesentlichen

Der ineffektive Teil der Marktwertänderung wird dagegen direkt ergebniswirksam gebucht. Ineffektivitäten resultieren insbesondere aus dem Kreditrisiko (CRA) und Fremdwährungsbasisspread (CCBS),

Devisentermingeschäfte

Devisenoptionsgeschäfte

Metalltermingeschäfte

Sonstige Geschäfte

Nominal-

volumen Buchwert

Aktiva Passiva 30.09.2023 30.09.2022 30.09.2023 30.09.2022

volumen Buchwert

Nominal-

die sich nicht im Grundgeschäft widerspiegeln. Im Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr keine zu berücksichtigenden ineffektiven Marktwertänderungen der Sicherungsinstrumente identifiziert.

Devisentermingeschäfte (USD/EUR) 1,0960 1,1169 Devisenoptionsgeschäfte (USD/EUR) 1,1425 1,1751 Metalltermingeschäfte - Nickel (EUR/t) 18.874,41 19.343,79 Metalltermingeschäfte - Zink (EUR/t) 0,00 2.986,15 Kohlederivate (USD/t) 130,17 59,20 Gasderivate (EUR/MWh) 19,65 16,39 Stromderivate (EUR/MWh) 109,20 29,37

Die folgende Übersicht stellt eine Überleitung des sonstigen Ergebnisses im Geschäftsjahr dar, das aus der Bilanzierung von Siche-

Durchschnittlicher Kurs der designierten

Sicherungsinstrumente

rungsbeziehungen resultiert:

volumen Buchwert

Nominalvolumen

30.09.2023 30.09.2022

Nominal-

ohne Hedge-Beziehung 2.958 505.775 19.404 810.666 1.017 197.287 2.311 146.994 als Cashflow Hedges 597 45.792 0 0 6.799 207.533 42.279 340.323

ohne Hedge Beziehung 0 0 0 0 0 0 0 0 als Cashflow Hedges 75 14.495 103 36.091 84 14.417 8 3.504

ohne Hedge-Beziehung 15.537 847.960 57.553 1.436.149 28.444 1.617.415 57.208 1.466.450 als Cashflow Hedges 124 1.585 18 792 81 1.544 3.323 26.783

ohne Hedge-Beziehung 34.013 64.042 133.685 492.818 99.734 309.376 31.875 103.498 als Cashflow Hedges 19.239 43.266 76.605 19.790 10.305 70.980 0 0

2022/23 2021/22
in T€ Marktbewertung von
Cashflow-Sicherungen
Kosten der
Absicherung
Marktbewertung von
Cashflow-Sicherungen
Kosten der
Absicherung
Saldo zum 01.10. 46.983 -513 18.326 161
Änderung des beizulegenden Zeitwerts 960 -331 50.203 -1.487
Umgliederung in den Gewinn (+) oder Verlust (-) 44.070 -608 21.546 -813
Saldo zum 30.09. 3.873 -236 46.983 -513

Die folgenden beiden Tabellen zeigen, wann die Zahlungsströme aus Cashflow Hedges eintreten und wann sie die GuV beeinflussen:

Darstellung der Cashflow Hedges zum 30.09.2023

GuV-Wirkung und Eintritt, in T€ Buchwert Nominal
volumen
Bis zu
1 Jahr
1 bis
5 Jahre
Mehr als
5 Jahre
Devisentermingeschäfte
Vermögenswerte 597 45.792 45.792 0 0
Verbindlichkeiten 6.799 207.533 207.533 0 0
Devisenoptionsgeschäfte
Vermögenswerte 75 14.495 14.495 0 0
Verbindlichkeiten 84 14.417 14.417 0 0
Metalltermingeschäfte
Vermögenswerte 124 1.585 1.585 0 0
Verbindlichkeiten 81 1.544 1.544 0 0
Sonstige Geschäfte
Vermögenswerte 19.239 43.266 7.893 35.373 0
Verbindlichkeiten 10.305 70.980 27.737 43.243 0

Darstellung der Cashflow Hedges zum 30.09.2022

Nominal Bis zu 1 bis Mehr als
GuV-Wirkung und Eintritt, in T€ Buchwert volumen 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre
Devisentermingeschäfte
Vermögenswerte 0 0 0 0 0
Verbindlichkeiten 42.279 340.323 269.223 71.100 0
Devisenoptionsgeschäfte
Vermögenswerte 103 36.091 36.091 0 0
Verbindlichkeiten 8 3.504 3.504 0 0
Metalltermingeschäfte
Vermögenswerte 18 792 792 0 0
Verbindlichkeiten 3.323 26.783 25.198 1.585 0
Sonstige Geschäfte
Vermögenswerte 76.605 19.790 4.067 15.723 0
Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0

LIQUIDITÄTSRISIKEN

Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass das Unternehmen seinen eigenen Verbindlichkeiten nicht nachkommen kann. Die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten sind in Abschnitt Verbindlichkeiten dargestellt.

Die ausreichende Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist sowohl durch den Cashflow des Konzerns als auch durch die vorhandenen kurz- und langfristigen Kreditlinien seitens unserer Banken gewährleistet. Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung können somit aufgefangen werden. Ein eigenständiger Führungskreis verfolgt zeitnah und regelmäßig die Entwicklung der Liquiditätsposition von Aurubis und berichtet an den Vorstand.

AUSFALLRISIKEN

Ausfallrisiken existieren für alle Klassen von Finanzinstrumenten, insbesondere für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Konzentration des Bonitätsrisikos ist aufgrund des breiten und heterogenen Kundenstamms begrenzt. Die betragsmäßig größten Kundenforderungen werden regelmäßigen Überprüfungen unterzogen.

Das Bonitätsrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten ist dadurch begrenzt, dass entsprechende Kontrakte lediglich mit Vertragsparteien bzw. Kreditinstituten mit gutem Bonitätsrating bestehen.

Im Rahmen des Kreditrisikomanagements erfolgte eine Einteilung von Kunden in Bonitätsklassen, wobei jedem Kunden ein bestimmtes Limit eingeräumt wird.

Die Buchwerte der bilanzierten finanziellen Vermögenswerte, abzüglich jeglicher Wertberichtigungen, stellen das höchstmögliche Ausfallrisiko dar, ohne dabei den Wert erhaltener Sicherheiten oder anderer risikomindernder Vereinbarungen einzubeziehen.

Um darüber hinaus Ausfallrisiken so gering wie möglich zu halten, verfolgen wir regelmäßig die bestehenden Forderungen gegenüber unseren Geschäftspartnern. Neben marktüblichen Instrumenten, wie z.B. Akkreditiven und Garantien, nutzen wir insbesondere Warenkreditversicherungen zur Absicherung potenzieller Forderungsausfälle. Soweit Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen veräußert werden, geschieht dies regresslos.

Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

Darstellung der Cashflow Hedges zum 30.09.2022

Devisentermingeschäfte

Devisenoptionsgeschäfte

Metalltermingeschäfte

Sonstige Geschäfte

LIQUIDITÄTSRISIKEN

dargestellt.

AUSFALLRISIKEN

GuV-Wirkung und Eintritt, in T€ Buchwert

Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass das Unternehmen seinen eigenen Verbindlichkeiten nicht nachkommen kann. Die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten sind in Abschnitt Verbindlichkeiten

Die ausreichende Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist sowohl durch den Cashflow des Konzerns als auch durch die vorhandenen kurz- und langfristigen Kreditlinien seitens unserer Banken gewährleistet. Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung können somit aufgefangen werden. Ein eigenständiger Führungskreis verfolgt zeitnah und regelmäßig die Entwicklung der Liquiditätsposition

Ausfallrisiken existieren für alle Klassen von Finanzinstrumenten, insbesondere für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Konzentration des Bonitätsrisikos ist aufgrund des breiten und heterogenen Kundenstamms begrenzt. Die betragsmäßig größten Kundenforderungen werden regelmäßigen Überprüfungen unterzogen.

von Aurubis und berichtet an den Vorstand.

Nominalvolumen

Vermögenswerte 0 0 0 0 0 Verbindlichkeiten 42.279 340.323 269.223 71.100 0

Vermögenswerte 103 36.091 36.091 0 0 Verbindlichkeiten 8 3.504 3.504 0 0

Vermögenswerte 18 792 792 0 0 Verbindlichkeiten 3.323 26.783 25.198 1.585 0

Vermögenswerte 76.605 19.790 4.067 15.723 0 Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0

Bis zu 1 Jahr

Das Bonitätsrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten ist dadurch begrenzt, dass entsprechende Kontrakte lediglich mit Vertragsparteien bzw. Kreditinstituten mit gutem Bonitätsrating bestehen.

Im Rahmen des Kreditrisikomanagements erfolgte eine Einteilung von Kunden in Bonitätsklassen, wobei jedem Kunden ein bestimm-

Die Buchwerte der bilanzierten finanziellen Vermögenswerte, abzüglich jeglicher Wertberichtigungen, stellen das höchstmögliche Ausfallrisiko dar, ohne dabei den Wert erhaltener Sicherheiten oder

Um darüber hinaus Ausfallrisiken so gering wie möglich zu halten, verfolgen wir regelmäßig die bestehenden Forderungen gegenüber unseren Geschäftspartnern. Neben marktüblichen Instrumenten, wie z.B. Akkreditiven und Garantien, nutzen wir insbesondere Warenkreditversicherungen zur Absicherung potenzieller Forderungsausfälle. Soweit Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen veräußert werden, geschieht dies regresslos.

anderer risikomindernder Vereinbarungen einzubeziehen.

tes Limit eingeräumt wird.

1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre

2022/2023
Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
Buchwerte, Wertansätze und beizulegende
Zeitwerte nach Bewertungskategorien,
in T€
Bewertungs
kategorie
IFRS 9
Buchwert
30.09.2023
Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Fair Value
erfolgs
neutral
Fair Value
erfolgs
wirksam
Wertansatz
Bilanz nach
IFRS 16
Fair Value
30.09.2023
AKTIVA
Anteile an verbundenen Unternehmen FV P&L 10.458 10.458 10.458
Beteiligungen FV P&L 9.226 9.226 9.226
Übrige Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen AC 386 386 386
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
AC 353.505 353.505 353.505
FV P&L 207.682 207.682 207.682
FV OCI 1.647 1.647 1.647
Sonstige Forderungen und finanzielle
Vermögenswerte
Forderungen gegen nahestehende
Unternehmen und Personen
AC 16.317 16.317 16.317
Übrige finanzielle Vermögenswerte AC 104.391 104.391 104.391
FV P&L 19.428 19.428 19.428
n/a 8.222 8.222 n/a
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FV P&L 52.508 52.508 52.508
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge
Accounting)
n/a 20.035 20.035 20.035
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
AC 493.741 493.741 493.741
PASSIVA
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten AC 213.589 213.589 205.333
Leasingverbindlichkeiten n/a 49.083 49.083 49.083
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
AC 335.246 335.246 335.246
FV P&L 1.230.944 1.230.944 1.230.944
Verbindlichkeiten gegenüber
nahestehenden Unternehmen und
Personen
AC 17.528 17.528 17.528
Sonstige originäre finanzielle
Verbindlichkeiten AC 129.011 129.011 129.011
n/a 1.098 1.098 n/a
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung FV P&L 129.195 129.195 129.195
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge
Accounting)
n/a 17.269 17.269 17.269
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß
IFRS 9:
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Vermögenswerte (AC)
968.340 968.340 0 0 968.340
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte (FV OCI)
1.647 0 1.647 0 1.647
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte (FV P&L)
299.302 0 0 299.302 299.302
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten (AC)
695.374 695.374 0 0 687.118
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten (FV P&L)
1.360.139 0 0 1.360.139 1.360.139
2021/2022
Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
Buchwerte, Wertansätze und beizulegende
Zeitwerte nach Bewertungskategorien,
in T€
Bewertungs
kategorie
IFRS 9
Buchwert
30.09.2022
Fortgeführte
Anschaffungs
kosten
Fair Value
erfolgs
neutral
Fair Value
erfolgs
wirksam
Wertansatz
Bilanz nach
IFRS 16
Fair Value
30.09.2022
AKTIVA
Anteile an verbundenen Unternehmen FV P&L 10.462 10.462 10.462
Beteiligungen FV P&L 116 116 116
Wertpapiere des Anlagevermögens FV OCI 5.021 5.021 5.021
Übrige Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen AC 381 381 381
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen AC 293.010 293.010 293.010
FV P&L 244.855 244.855 244.855
FV OCI 84.756 84.756 84.756
Sonstige Forderungen und finanzielle
Vermögenswerte
Forderungen gegen nahestehende
Unternehmen und Personen AC 16.368 16.368 16.368
Übrige finanzielle Vermögenswerte AC 49.477 49.477 49.477
FV P&L 10.927 10.927 10.927
n/a 14.500 14.500 n/a
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FV P&L 210.642 210.642 210.642
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge
Accounting)
n/a 76.726 76.726 76.726
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
AC 706.048 706.048 706.048
PASSIVA
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten AC 273.150 273.150 261.673
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a 54.355 54.355 54.355
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen AC 349.323 349.323 349.323
FV P&L 1.233.372 1.233.372 1.233.372
Verbindlichkeiten gegenüber
nahestehenden Unternehmen und
Personen
AC 19.199 19.199 19.199
Sonstige originäre finanzielle
Verbindlichkeiten AC 142.619 142.619 142.619
n/a 8.287 8.287 n/a
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung FV P&L 91.394 91.394 91.394
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge
Accounting) n/a 45.610 45.610 45.610
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9:
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Vermögenswerte (AC)
1.065.284 1.065.284 0 0 1.065.284
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte (FV OCI)
89.777 0 89.777 0 89.777
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte (FV P&L)
477.002 0 0 477.002 477.002
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten (AC)
784.291 784.291 0 0 772.814
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete

finanzielle Verbindlichkeiten (FV P&L) 1.324.766 0 0 1.324.766 1.324.766

Bei zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzierenden Finanzinstrumenten wird der Marktwert grundsätzlich anhand von Börsenkursen ermittelt. Sofern keine Börsenkurse vorliegen, erfolgt eine Bewertung unter Anwendung der marktüblichen Verfahren (Bewertungsmethoden) unter Zugrundelegung instrumentenspezifischer Marktparameter und Zinssätze, die von anerkannten Quellen bezogen werden.

2021/2022

Wertansatz Bilanz nach IFRS 9

FV P&L 244.855 244.855 244.855 FV OCI 84.756 84.756 84.756

FV P&L 10.927 10.927 10.927 n/a 14.500 14.500 n/a

FV P&L 1.233.372 1.233.372 1.233.372

n/a 8.287 8.287 n/a

Fair Value erfolgsneutral

Fair Value erfolgswirksam

Wertansatz Bilanz nach IFRS 16

Fair Value 30.09.2022

Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien,

Bewertungskategorie IFRS 9

Buchwert 30.09.2022

Anteile an verbundenen Unternehmen FV P&L 10.462 10.462 10.462 Beteiligungen FV P&L 116 116 116 Wertpapiere des Anlagevermögens FV OCI 5.021 5.021 5.021

Sonstige Ausleihungen AC 381 381 381

Leistungen AC 293.010 293.010 293.010

Unternehmen und Personen AC 16.368 16.368 16.368 Übrige finanzielle Vermögenswerte AC 49.477 49.477 49.477

Derivate ohne Hedge-Beziehung FV P&L 210.642 210.642 210.642

Accounting) n/a 76.726 76.726 76.726

Zahlungsmitteläquivalente AC 706.048 706.048 706.048

Kreditinstituten AC 273.150 273.150 261.673 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n/a 54.355 54.355 54.355

Leistungen AC 349.323 349.323 349.323

Personen AC 19.199 19.199 19.199

Verbindlichkeiten AC 142.619 142.619 142.619

Derivate ohne Hedge-Beziehung FV P&L 91.394 91.394 91.394

Accounting) n/a 45.610 45.610 45.610

Vermögenswerte (AC) 1.065.284 1.065.284 0 0 1.065.284

finanzielle Vermögenswerte (FV OCI) 89.777 0 89.777 0 89.777

finanzielle Vermögenswerte (FV P&L) 477.002 0 0 477.002 477.002

Verbindlichkeiten (AC) 784.291 784.291 0 0 772.814

finanzielle Verbindlichkeiten (FV P&L) 1.324.766 0 0 1.324.766 1.324.766

Fortgeführte Anschaffungskosten

in T€

AKTIVA

Übrige Finanzanlagen

Vermögenswerte

Zahlungsmittel und

Verbindlichkeiten gegenüber

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und

Sonstige originäre finanzielle

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge

Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle

PASSIVA

Forderungen aus Lieferungen und

Sonstige Forderungen und finanzielle

Forderungen gegen nahestehende

Derivative finanzielle Vermögenswerte

Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge

Wenn beobachtbare Eingangsparameter nicht oder nicht vollständig verfügbar sind, wird der beizulegende Zeitwert auf Basis angemessener Bewertungsmethoden ermittelt. Dies betrifft im Aurubis-Konzern insbesondere die Extrapolation von Marktdaten für Strom, Kohle und CO2 unter Berücksichtigung von Marktinformationen über Preisbildung und Liquiditätsüberlegungen. Falls keine ausreichenden Marktinformationen verfügbar sind, wird die beste Schätzung des Managements für einen bestimmten Eingangsparameter verwendet, um den Wert zu bestimmen. Wenn auf dem Markt beobachtbare Eingangsparameter nicht oder nicht vollständig zur Verfügung stehen, wird die Bewertung somit wesentlich von der Verwendung von Schätzungen und Annahmen beeinflusst.

Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der übrigen finanziellen Vermögenswerte, der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen sowie der sonstigen originären finanziellen Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Für Anteile an Personengesellschaften und nicht börsennotierten Kapitalgesellschaften ist angenommen worden, dass der Buchwert dem Marktwert entspricht. Eine verlässliche Ermittlung eines Marktwerts wäre nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen möglich.

Gemäß IFRS 13 zeigen die folgenden Tabellen die Bewertungsmethoden für den beizulegenden Zeitwert nach Level 1, Level 2 und Level 3 sowie die wesentlichen nicht beobachtbaren Parameter, die zur Bewertung verwendet worden sind.

Die einzelnen Level sind dabei gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:

  • » Level 1: quotierte (nicht angepasste) Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten
  • » Level 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt am Markt beobachtbar sind
  • » Level 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 1

Art Bewertungsmethode
Wertpapiere des Anlagevermögens Börsenkurse

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 2

Art Bewertungsmethode und verwendete Input-Parameter
Devisentermingeschäfte Par-Methode unter Berücksichtigung aktiv gehandelter Forward-Rates sowie aktuell geltender Zinsen zur
Diskontierung auf den Stichtag
Devisenoptionen Black-Scholes-Modell: Ermittlung auf Basis der Devisenkurse zum Bilanzstichtag unter Berücksichtigung erwarteter
Volatilität des jeweiligen Devisenkurses während der Optionslaufzeit sowie marktüblicher Zinsen
Metalltermingeschäfte Discounted-Cashflow-Methode unter Berücksichtigung aktiv gehandelter Metallterminkurse und marktgerechter
Zinssätze zur Diskontierung auf den Stichtag
Sonstige Geschäfte Discounted-Cashflow-Methode: Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme über die Restlaufzeit der
Kontrakte auf Basis aktueller Marktzinsen

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 2

Art Bewertungsmethode und verwendete Input-Parameter
Finanzverbindlichkeiten Discounted-Cashflow-Methode: Abzinsung der erwarteten künftigen Zahlungsströme mit aktuell geltenden Zinsen für
Finanzverbindlichkeiten, die vergleichbare Konditionen und Restlaufzeiten haben

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 3

Art Bewertungsmethode Wesentliche, nicht beobachtbare
Bewertungsparameter
Interdependenz zwischen wesentlichen,
nicht beobachtbaren
Bewertungsparametern und
beizulegendem Zeitwert
Anteile an verbundenen
Unternehmen und Beteiligungen
Discounted-Cashflow-Methode zukünftige erwartete Cashflows Der beizulegende Zeitwert wird laufend
auf mögliche Bewertungsanpassungen
durch wesentliche, nicht beobachtbare
Bewertungsparameter überprüft
Energieversorgungsvertrag Discounted-Cashflow-Methode Extrapolation von Marktdaten für
Strom, Kohle und CO2
Der beizulegende Zeitwert wäre höher
(niedriger), wenn:
– der Preis für Strom stärker
(schwächer) ansteigen würde als
erwartet
– der Preis für Kohle und CO2 schwächer
(stärker) ansteigen würde als erwartet

Sofern die zur Bewertung herangezogenen Parameter in verschiedene Level der Bewertungshierarchie fallen, erfolgt die Einordnung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit im tiefsten Level, dem ein Input-Parameter zuzuordnen ist, der sich signifikant auf den beizulegenden Zeitwert in seiner Gesamtheit auswirkt.

Soweit Umgliederungen in andere Level der Bewertungshierarchie erfolgen, werden diese vom Aurubis-Konzern zu Beginn des betreffenden Geschäftsjahres ausgewiesen.

Die folgende Übersicht stellt für die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten und im Anhang angegebenen Finanzinstrumente dar, auf welchen wesentlichen Parametern die Bewertung basiert.

Hierarchische Einstufung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7 zum 30.09.2023

Aggregiert nach Klassen, in T€ 30.09.2023 Level 1 Level 2 Level 3
Anteile an verbundenen Unternehmen 10.458 0 0 10.458
Beteiligungen 9.226 0 0 9.226
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 209.329 0 209.329 0
Übrige finanzielle Vermögenswerte 19.428 0 19.428 0
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung 52.508 0 52.508 0
Derivate mit Hedge-Beziehung 20.035 0 20.035 0
Vermögenswerte 320.984 0 301.300 19.684
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 205.333 0 205.333 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.230.944 0 1.230.944 0
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung 129.195 0 32.642 96.553
Derivate mit Hedge-Beziehung 17.269 0 17.269 0
Verbindlichkeiten 1.582.741 0 1.486.188 96.553
Aggregiert nach Klassen, in T€ 30.09.2022 Level 1 Level 2 Level 3
Anteile an verbundenen Unternehmen 10.462 0 0 10.462
Beteiligungen 116 0 0 116
Wertpapiere des Anlagevermögens 5.021 5.021 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 329.611 0 329.611 0
Übrige finanzielle Vermögenswerte 10.927 0 10.927 0
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung 210.642 0 113.393 97.249
Derivate mit Hedge-Beziehung 76.726 0 76.726 0
Vermögenswerte 643.505 5.021 530.657 107.827
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 261.673 0 261.673 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.233.372 0 1.233.372 0
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung 91.394 0 91.394 0
Derivate mit Hedge-Beziehung 45.610 0 45.610 0
Verbindlichkeiten 1.632.049 0 1.632.049 0

Hierarchische Einstufung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7 zum 30.09.2022

Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Leveln vorgenommen.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 3

Energieversorgungsvertrag Discounted-Cashflow-Methode Extrapolation von Marktdaten für

Hierarchische Einstufung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7 zum 30.09.2023

Aggregiert nach Klassen, in T€ 30.09.2023 Level 1 Level 2 Level 3

Anteile an verbundenen Unternehmen 10.458 0 0 10.458 Beteiligungen 9.226 0 0 9.226 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 209.329 0 209.329 0 Übrige finanzielle Vermögenswerte 19.428 0 19.428 0

Derivate ohne Hedge-Beziehung 52.508 0 52.508 0 Derivate mit Hedge-Beziehung 20.035 0 20.035 0

Vermögenswerte 320.984 0 301.300 19.684 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 205.333 0 205.333 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.230.944 0 1.230.944 0

Derivate ohne Hedge-Beziehung 129.195 0 32.642 96.553 Derivate mit Hedge-Beziehung 17.269 0 17.269 0

Verbindlichkeiten 1.582.741 0 1.486.188 96.553

Wesentliche, nicht beobachtbare Bewertungsparameter

Strom, Kohle und CO2

Discounted-Cashflow-Methode zukünftige erwartete Cashflows Der beizulegende Zeitwert wird laufend

fenden Geschäftsjahres ausgewiesen.

Interdependenz zwischen wesentlichen,

auf mögliche Bewertungsanpassungen durch wesentliche, nicht beobachtbare Bewertungsparameter überprüft

Der beizulegende Zeitwert wäre höher

– der Preis für Kohle und CO2 schwächer (stärker) ansteigen würde als erwartet

nicht beobachtbaren Bewertungsparametern und beizulegendem Zeitwert

(niedriger), wenn:

erwartet

Soweit Umgliederungen in andere Level der Bewertungshierarchie erfolgen, werden diese vom Aurubis-Konzern zu Beginn des betref-

Die folgende Übersicht stellt für die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten und im Anhang angegebenen Finanzinstrumente dar, auf welchen wesentlichen Parametern die Bewertung basiert.

– der Preis für Strom stärker (schwächer) ansteigen würde als

Art Bewertungsmethode

Sofern die zur Bewertung herangezogenen Parameter in verschiedene Level der Bewertungshierarchie fallen, erfolgt die Einordnung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit im tiefsten Level, dem ein Input-Parameter zuzuordnen ist, der sich signifikant auf den beizulegenden Zeitwert in seiner Gesamtheit

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

auswirkt.

Derivative finanzielle Vermögenswerte

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Die folgende Übersicht stellt eine Überleitung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten und in Level 3 klassifizierten Finanzinstrumente dar:

Überleitung der Finanzinstrumente in Level 3 zum 30.09.2023

Aggregiert nach Klassen, in T€ Stand
01.10.2022
Veräußerungen/
Käufe
In der GuV
erfasste
Gewinne (+)/
Verluste (-)
Stand
30.09.2023
Gewinne (+)/
Verluste (-) für am
Bilanzstichtag gehaltene
Finanzinstrumente
Anteile an verbundenen Unternehmen 10.462 0 -4 10.458 -4
Beteiligungen 116 9.110 0 9.226 0
Derivative Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung 97.249 0 -97.249 0 -97.249
Derivative Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung 0 0 -96.553 -96.553 -96.553

Überleitung der Finanzinstrumente in Level 3 zum 30.09.2022

Gewinne (+)/
Verluste (-)
Umgliede für am
Veränderung rungen
zwischen den
In der GuV
erfasste
Bilanzstichtag
gehaltene
Aggregiert nach Klassen, in T€ Stand
01.10.2021
aus Kapital
maßnahmen
einzelnen
Leveln
Gewinne (+)/
Verluste (-)
Stand
30.09.2022
Finanz
instrumente
Anteile an verbundenen Unternehmen 12.544 -945 0 -1.137 10.462 -1.137
Beteiligungen 116 0 0 0 116 0
Derivative Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung 0 0 0 97.249 97.249 97.249
Derivative Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung 2.268 0 -2.268 0 0 0
Derivate Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung -57.030 0 0 57.030 0 57.030

Gewinne und Verluste der als Level 3 klassifizierten derivativen Finanzinstrumente ohne Hedge-Beziehung betreffen einen Teil eines Energieversorgungsvertrags und schlagen sich in der GuV-Position "Materialaufwand" nieder. Die negative Entwicklung des beizulegenden Zeitwerts dieser Finanzinstrumente resultierte insbesondere aus den gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunkenen beobachtbaren Marktdaten für Strom und Kohle zum 30.09.2023.

Gewinne und Verluste aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert von nicht konsolidierten Gesellschaften und Beteiligungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im übrigen Finanzergebnis erfasst.

Der beizulegende Zeitwert dieser Finanzinstrumente basiert zum Teil auf nicht beobachtbaren Eingangsparametern, die im Wesentlichen den Preis für Strom, Kohle und CO2 betreffen. Hätte der Aurubis-Konzern am 30.09.2023 zur Bewertung der betreffenden Finanzinstrumente angemessene mögliche Alternativen der Bewertungsparameter zugrunde gelegt, hätte sich bei einer Steigerung des Strompreises sowie einer Reduzierung des Kohle- und CO2-Preises um jeweils 20% zum Laufzeitende der ausgewiesene beizulegende Zeitwert um 20.079 T€ (Vj. 16.571 T€) erhöht bzw. bei einer Reduzierung des Strompreises sowie einer Steigerung des Kohle- und CO2- Preises um jeweils 20% zum Laufzeitende um 19.139 T€ (Vj. 15.886 T€) verringert. Um diese maximalen Auswirkungen zu berechnen, die sich aus der relativen Unsicherheit bei der Bestimmung der

beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten ergeben können, deren Bewertung auf nicht beobachtbaren Parametern basiert, bewertet der Aurubis-Konzern diese Finanzinstrumente neu. Dabei werden für die nicht beobachtbaren Eingabedaten Parameter herangezogen, die am äußeren Ende der Bandbreite von angemessenen möglichen Alternativen liegen. Da es jedoch unwahrscheinlich ist, dass ein Szenario eintritt, bei dem alle nicht beobachtbaren Parameter gleichzeitig am jeweils äußeren Ende der Bandbreite von angemessenen möglichen Alternativen liegen, sollten die vorgenannten Schätzwerte die tatsächlichen Unsicherheitsfaktoren bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Bilanzstichtag übertreffen. Die vorliegenden Angaben stellen keine Vorhersage oder Indikation für künftige Änderungen des beizulegenden Zeitwerts dar.

AUFRECHNUNGSMÖGLICHKEITEN DERIVATIVER FINANZIELLER VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN

Die von Aurubis abgeschlossenen Finanzinstrumente unterliegen Saldierungsvereinbarungen mit Finanzinstitutionen, die ein beidseitiges Recht zur Saldierung beinhalten. Diese Vereinbarungen erfüllen allerdings nicht die Kriterien für eine Aufrechnung in der Bilanz, da das Recht zur Aufrechnung nur bei Ausfall einer Vertragspartei durchsetzbar ist.

In der folgenden Tabelle werden die im Aurubis-Konzern bestehenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gezeigt, die Saldierungsmöglichkeiten unterliegen.

Aufrechnungsmöglichkeiten derivativer finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

in T€ 2022/23 2021/22
Finanzielle Vermögenswerte
Bilanzierte Bruttobeträge der finanziellen Vermögenswerte 72.543 287.368
Finanzinstrumente, die zur bilanziellen Verrechnung qualifizieren 0 0
Nettobilanzwerte der finanziellen Vermögenswerte 72.543 287.368
Aufrechenbar aufgrund von Rahmenverträgen -47.828 -63.627
Gesamtnettowert der finanziellen Vermögenswerte 24.715 223.741
Finanzielle Verbindlichkeiten
Bilanzierte Bruttobeträge der finanziellen Verbindlichkeiten -146.464 -137.004
Finanzinstrumente, die zur bilanziellen Verrechnung qualifizieren 0 0
Nettobilanzwerte der finanziellen Verbindlichkeiten -146.464 -137.004
Aufrechenbar aufgrund von Rahmenverträgen 47.828 63.627
Gesamtnettowert der finanziellen Verbindlichkeiten -98.636 -73.377

Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien

Überleitung der Finanzinstrumente in Level 3 zum 30.09.2022

Gewinne und Verluste der als Level 3 klassifizierten derivativen Finanzinstrumente ohne Hedge-Beziehung betreffen einen Teil eines Energieversorgungsvertrags und schlagen sich in der GuV-Position "Materialaufwand" nieder. Die negative Entwicklung des beizulegenden Zeitwerts dieser Finanzinstrumente resultierte insbesondere aus den gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunkenen beobachtbaren Marktdaten für Strom und Kohle zum 30.09.2023.

Gewinne und Verluste aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert von nicht konsolidierten Gesellschaften und Beteiligungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im übrigen Finanzer-

Der beizulegende Zeitwert dieser Finanzinstrumente basiert zum Teil auf nicht beobachtbaren Eingangsparametern, die im Wesentlichen den Preis für Strom, Kohle und CO2 betreffen. Hätte der Aurubis-Konzern am 30.09.2023 zur Bewertung der betreffenden Finanzinstrumente angemessene mögliche Alternativen der Bewertungsparameter zugrunde gelegt, hätte sich bei einer Steigerung des Strompreises sowie einer Reduzierung des Kohle- und CO2-Preises um jeweils 20% zum Laufzeitende der ausgewiesene beizulegende Zeitwert um 20.079 T€ (Vj. 16.571 T€) erhöht bzw. bei einer Reduzierung des Strompreises sowie einer Steigerung des Kohle- und CO2- Preises um jeweils 20% zum Laufzeitende um 19.139 T€ (Vj.

15.886 T€) verringert. Um diese maximalen Auswirkungen zu berechnen, die sich aus der relativen Unsicherheit bei der Bestimmung der

Stand 01.10.2021

Anteile an verbundenen Unternehmen 12.544 -945 0 -1.137 10.462 -1.137 Beteiligungen 116 0 0 0 116 0 Derivative Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung 0 0 0 97.249 97.249 97.249 Derivative Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung 2.268 0 -2.268 0 0 0 Derivate Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung -57.030 0 0 57.030 0 57.030

Veränderung aus Kapitalmaßnahmen

Umgliederungen zwischen den einzelnen Leveln

In der GuV erfasste Gewinne (+)/ Verluste (-)

beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten ergeben können, deren Bewertung auf nicht beobachtbaren Parametern basiert, bewertet der Aurubis-Konzern diese Finanzinstrumente neu. Dabei werden für die nicht beobachtbaren Eingabedaten Parameter herangezogen, die am äußeren Ende der Bandbreite von angemessenen möglichen Alternativen liegen. Da es jedoch unwahrscheinlich ist, dass ein Szenario eintritt, bei dem alle nicht beobachtbaren Parameter gleichzeitig am jeweils äußeren Ende der Bandbreite von angemessenen möglichen Alternativen liegen, sollten die vorgenannten Schätzwerte die tatsächlichen Unsicherheitsfaktoren bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Bilanzstichtag übertreffen. Die vorliegenden Angaben stellen keine Vorhersage oder Indikation

für künftige Änderungen des beizulegenden Zeitwerts dar.

FINANZIELLER VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN Die von Aurubis abgeschlossenen Finanzinstrumente unterliegen Saldierungsvereinbarungen mit Finanzinstitutionen, die ein beidseitiges Recht zur Saldierung beinhalten. Diese Vereinbarungen erfüllen allerdings nicht die Kriterien für eine Aufrechnung in der Bilanz, da das Recht zur Aufrechnung nur bei Ausfall einer Vertragspartei

In der folgenden Tabelle werden die im Aurubis-Konzern bestehenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gezeigt, die

AUFRECHNUNGSMÖGLICHKEITEN DERIVATIVER

durchsetzbar ist.

Saldierungsmöglichkeiten unterliegen.

Stand 30.09.2022

Gewinne (+)/ Verluste (-) für am Bilanzstichtag gehaltene Finanzinstrumente

Aggregiert nach Klassen, in T€

gebnis erfasst.

in T€ 2022/23 2021/22
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (AC) -22.745 -15.816
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FV OCI) 0 192
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (FV P&L) -58.795 224.585
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (AC) 28.229
-79.671 237.190

Das Nettoergebnis der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte bezieht sich ausschließlich auf Eigenkapitalinstrumente. Im Nettoergebnis der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird im Wesentlichen das Ergebnis der Börsen-Metalltermingeschäfte, der Devisentermingeschäfte sowie der Geschäfte zur Absicherung der Energiepreisrisiken ausgewiesen. Darüber hinaus werden auch die als Derivate behandelten preisfixierten Metallliefergeschäfte berücksichtigt sowie die nicht preisfixierten Kauf- oder Verkaufspartien, aus denen sich aufgrund der Bewertung mit den jeweiligen Stichtagskursen teilweise ein kompensierender Effekt ergibt. In der Berechnung sind Dividenden, jedoch keine Zinsen enthalten. Das im Geschäftsjahr 2022/23 im Nettoergebnis erfasste Fremdwährungsergebnis der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Positionen beläuft sich auf -13.634 T€ (Vj. 12.521 T€).

31. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wurden im Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2022/23 11.848 T€ (Vj. 11.756 T€) erfolgswirksam erfasst. Im Geschäftsjahr wurden darüber hinaus Entwicklungskosten in Höhe von 2.771 T€ (Vj. 280 T€) aktiviert.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung stellt die Zahlungsströme des Aurubis-Konzerns im Geschäftsjahr 2022/23 sowie die Zahlungsströme im Vergleichszeitraum des Vorjahres dar. Gemäß IAS 7 wird hierbei zwischen dem Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit, dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit und dem Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Ausgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern werden alle nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge, das Finanzergebnis (bestehend aus dem Ergebnis aus At Equity bilanzierten Anteilen, Zinsaufwendungen und -erträgen sowie den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen), Auszahlungen für Ertragsteuern sowie Veränderungen des Working Capital korrigiert, um den Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) herzuleiten.

Trotz der schwächeren Ertragslage im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Netto-Cashflow durch die Reduzierung des Net Working Capital deutlich verbessert werden. Der Netto-Cashflow zum 30.09.2023 betrug 573 Mio.€ (Vj. 295 Mio. €). Der im Vorjahresvergleich nahezu verdreifachte Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit konnte somit im Wesentlichen aus dem operativen Geschäft finanziert werden.

Wie im Vorjahr nimmt die Gesellschaft an Factoring-Programmen teil. Die Zahlungsströme aus den Factoring-Programmen sind unter dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit dargestellt, da dies dem wirtschaftlichen Gehalt der Transaktionen entspricht. Der Gesamtbetrag der innerhalb der Factoring-Programme veräußerten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kann der Anhangangabe 21 "Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte" entnommen werden.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 610 Mio. € (Vj. 208 Mio. €) und beinhaltet vor allem Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 601 Mio. € (Vj. 334 Mio. €). Die hohe Investitionstätigkeit erstreckte sich über den gesamten Konzern. In den Bau der Recyclinganlage Aurubis Richmond (USA) flossen im gesamten Geschäftsjahr insgesamt Investitionsmittel in Höhe von 213 Mio. € (Vj. 26 Mio. €). In den europäischen Standorten erfolgten unter anderem Investitionen in das Industriewärmeprojekt am Standort Hamburg (44 Mio. €) sowie im Zusammenhang mit dem geplanten Wartungsstillstand am Standort Pirdop (43 Mio. €).

Zum 30.09.2023 standen dem Konzern Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 494 Mio. € (Vj. 706 Mio. €) zur Verfügung. Die Netto-Finanzposition zum 30.09.2023 betrug 232 Mio. € (Vj. 379 Mio. €).

Die nachfolgende Tabelle stellt die zahlungswirksamen und zahlungsunwirksamen Veränderungen der Finanzverbindlichkeiten dar.

in Mio. € Stand per
01.10.2022
Zahlungs
wirksam
Zugang
Leasing
Stand per
30.09.2023
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 273 -60 0 213
Verbindlichkeiten aus Leasing 54 -14 9 49
327 -74 9 262

Segmentberichterstattung

Segmentberichterstattung

Segmentberichterstattung

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

aus der Finanzierungstätigkeit unterschieden.

herzuleiten.

ziert werden.

in Mio. €

Die Kapitalflussrechnung stellt die Zahlungsströme des Aurubis-Konzerns im Geschäftsjahr 2022/23 sowie die Zahlungsströme im Vergleichszeitraum des Vorjahres dar. Gemäß IAS 7 wird hierbei zwischen dem Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit, dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit und dem Mittelabfluss

dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit dargestellt, da dies dem wirtschaftlichen Gehalt der Transaktionen entspricht. Der Gesamtbetrag der innerhalb der Factoring-Programme veräußerten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kann der Anhangangabe 21 "Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte" entnommen

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 610 Mio. € (Vj. 208 Mio. €) und beinhaltet vor allem Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 601 Mio. € (Vj. 334 Mio. €). Die hohe Investitionstätigkeit erstreckte sich über den gesamten Konzern. In den Bau der Recyclinganlage Aurubis Richmond (USA) flossen im gesamten Geschäftsjahr insgesamt Investitionsmittel in Höhe von 213 Mio. € (Vj. 26 Mio. €). In den europäischen Standorten erfolgten unter anderem Investitionen in das Industriewärmeprojekt am Standort Hamburg (44 Mio. €) sowie im Zusammenhang mit dem geplanten Wartungsstillstand am Standort Pirdop (43 Mio. €).

Zum 30.09.2023 standen dem Konzern Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 494 Mio. € (Vj. 706 Mio. €) zur Verfügung. Die Netto-Finanzposition zum 30.09.2023 betrug 232 Mio. €

Die nachfolgende Tabelle stellt die zahlungswirksamen und zahlungsunwirksamen Veränderungen der Finanzverbindlichkeiten dar.

Zahlungswirksam

Zugang Leasing

327 -74 9 262

Stand per 30.09.2023

Stand per 01.10.2022

werden.

(Vj. 379 Mio. €).

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 273 -60 0 213 Verbindlichkeiten aus Leasing 54 -14 9 49

Ausgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern werden alle nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge, das Finanzergebnis (bestehend aus dem Ergebnis aus At Equity bilanzierten Anteilen, Zinsaufwendungen und -erträgen sowie den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen), Auszahlungen für Ertragsteuern sowie Veränderungen des Working Capital korrigiert, um den Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow)

Trotz der schwächeren Ertragslage im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Netto-Cashflow durch die Reduzierung des Net Working Capital deutlich verbessert werden. Der Netto-Cashflow zum 30.09.2023 betrug 573 Mio.€ (Vj. 295 Mio. €). Der im Vorjahresvergleich nahezu verdreifachte Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit konnte somit im Wesentlichen aus dem operativen Geschäft finan-

Wie im Vorjahr nimmt die Gesellschaft an Factoring-Programmen teil. Die Zahlungsströme aus den Factoring-Programmen sind unter

Segmentberichterstattung
Segmentberichterstattung
Segmentberichterstattung
Segment Multimetal Recycling Custom Smelting & Products Sonstige
2022/23 2021/22 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
in T€ operativ operativ operativ operativ operativ operativ
Umsatzerlöse
Gesamtumsätze 5.435.115 5.960.094 17.319.659 18.570.083 0 0
Intersegmentumsätze 4.966.122 5.315.462 724.944 694.193 0 0
Außenumsätze 468.993 644.632 16.594.715 17.875.890 0 0
EBITDA 231.869 286.808 396.886 524.287 -71.262 -57.101
Abschreibungen -54.717 -80.573 -156.087 -136.129 -5.027 -3.817
EBIT 177.152 206.235 240.799 388.158 -76.289 -60.918
Zinserträge 8.665 1.897 35.958 15.906 1.754 1.755
Zinsaufwendungen -6.574 -3.050 -48.405 -23.926 -3.676 -2.535
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen -5.172 241 24.309 9.553 0 0
Übrige finanzielle Erträge 0 0 0 58 0 192
Übrige finanzielle Aufwendungen 0 0 -4 -73 0 -1.064
Ergebnis vor Ertragsteuern 174.071 205.322 252.657 389.676 -78.211 -62.570
Konzernjahresüberschuss
Return on Capital Employed (ROCE) in % 15,4 25,7 13,0 18,7
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen*
332.730 113.890 290.791 247.740 0 0
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 1.731 1.660 4.938 5.080 389 349
Bezüglich der grundsätzlichen Herleitung des ROCE verweisen wir auf den zusammengefassten Lagebericht.
*Vorjahreszahlen angepasst.
Ertrags-, Vermögens-, und Finanzlage des Aurubis-Konzerns
Geschäftsbericht 2022/23 Geschäftsbericht 2022/23 Aurubis
Aurubis
Summe Überleitung/
Konsolidierung
Konzern
2022/23 2021/22 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
operativ operativ IFRS IFRS IFRS IFRS
17.063.708 18.520.522 0 0 17.063.708 18.520.522
557.493 753.994 -178.027 393.965 379.466 1.147.959
-215.831 -220.519 -3.141 213 -218.972 -220.306
341.662 533.475 -181.168 394.178 160.494 927.653
46.377 19.558 -34.911 -12.366 11.466 7.191
-58.655 -29.511 34.911 12.365 -23.743 -17.146
19.137 9.794 -2.445 8.650 16.692 18.444
0 250 0 0 0 250
-4 -1.137 0 0 -4 -1.137
348.517 532.428 -183.612 402.827 164.905 935.255
141.142 714.992
623.521 361.630 0 0 623.521 361.630
7.058 7.089 0 0 7.058 7.089

213

Im Zuge der Weiterentwicklung der Strategie des Aurubis-Konzerns wurde die Segmentierung ab dem 01.10.2021 angepasst. Seit dem Geschäftsjahr 2021/22 bilden die beiden Segmente Multimetal Recycling sowie Custom Smelting & Products das Grundgerüst und die Basis für die Segmentberichterstattung nach IFRS 8.

Summe

Überleitung/

2022/23 2021/22 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22 operativ operativ IFRS IFRS IFRS IFRS

17.063.708 18.520.522 0 0 17.063.708 18.520.522 557.493 753.994 -178.027 393.965 379.466 1.147.959 -215.831 -220.519 -3.141 213 -218.972 -220.306 341.662 533.475 -181.168 394.178 160.494 927.653 46.377 19.558 -34.911 -12.366 11.466 7.191 -58.655 -29.511 34.911 12.365 -23.743 -17.146

19.137 9.794 -2.445 8.650 16.692 18.444 0 250 0 0 0 250 -4 -1.137 0 0 -4 -1.137 348.517 532.428 -183.612 402.827 164.905 935.255

623.521 361.630 0 0 623.521 361.630 7.058 7.089 0 0 7.058 7.089

Konsolidierung Konzern

141.142 714.992

Das Segment Multimetal Recycling (MMR) fasst die Recyclingaktivitäten im Konzern und damit die Verarbeitung von Altkupfer, organischen und anorganischen metallhaltigen Recyclingrohstoffen sowie industriellen Rückständen zusammen. Zum Segment zählen die Recyclingaktivitäten der Standorte Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie der Standort Berango (Spanien).

Das Segment Custom Smelting & Products (CSP) vereint die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von Kupferkonzentraten sowie zur Herstellung und Vermarktung von Standard- und Spezialprodukten wie Kathoden, Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Bandprodukten, Schwefelsäure und Eisensilikat. Das Segment CSP ist auch für die Produktion von Edelmetallen verantwortlich. An den Standorten Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) werden Kupferkathoden hergestellt, die an den Standorten Hamburg (Deutschland), Olen (Belgien), Emmerich (Deutschland) und Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. An den Standorten Buffalo (USA), Stolberg (Deutschland) und Pori (Finnland) werden Flachwalzprodukte und Spezialdrahtprodukte hergestellt.

Die interne Berichterstattung basiert grundsätzlich auf den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Konzernabschlusses

nach IFRS. Für die interne Steuerung wird eine Überleitung vom IFRS-Ergebnis auf das operative Ergebnis vorgenommen.

Die Herleitung des operativen Ergebnisses aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch:

  • » Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2; dabei werden die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen eliminiert; ebenso werden nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Metallvorratsbestände eliminiert
  • » Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von Metallderivategeschäften, bezogen auf die Hauptmetallbestände
  • » Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften
  • » Eliminierung von nicht zahlungswirksamen Effekten aus Kaufpreisallokationen
  • » Bereinigung um Effekte aus der Anwendung des IFRS 5

Die Überleitung auf den Konzernabschluss nach IFRS wird in der Spalte "Überleitung/Konsolidierung" dargestellt. Dabei entfallen im Ergebnis vor Steuern (EBT) auf die Konsolidierung -650 T€ (Vj. 172 T€) und auf die Überleitung zum EBT nach IFRS -182.962 T€ (Vj. 402.655 T€).

Der Konzern realisiert den größten Teil seiner Umsätze mit Geschäftspartnern in Ländern der Europäischen Union. Die Aufteilung der Außenumsätze auf Regionen erfolgt nach Standort der Kunden und stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:

in T€ 2022/23 2021/22
Inland 5.814.986 6.523.477
Übrige Europäische Union 6.272.543 6.686.161
Übriges Europa 1.454.596 1.572.089
Asien 1.803.894 1.872.532
Amerika 612.282 816.058
Sonstige 1.105.406 1.050.205
Konzern gesamt 17.063.708 18.520.522

Im Geschäftsjahr weist kein einzelner Geschäftspartner des Aurubis-Konzerns einen Umsatzanteil von 10 % oder mehr auf.

Die Aufteilung der Investitionen (in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen) sowie langfristigen Vermögenswerte auf Regionen wurde entsprechend den jeweiligen Standorten der Vermögenswerte vorgenommen:

Investitionen Anlagevermögen
in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
Inland 242.514 230.904 1.294.105 1.156.988
Bulgarien 80.793 39.603 377.785 345.512
Belgien 70.408 46.465 488.736 455.207
Weiteres Europa 7.778 6.608 34.705 30.907
Nordamerika 222.027 38.050 275.005 80.399
Konzern gesamt 623.521 361.630 2.470.335 2.069.013

Bei den Standorten im weiteren Europa handelt es sich im Wesentlichen um Betriebsstätten innerhalb der Europäischen Union.

SEGMENTDATEN

Die Umsatzerlöse der einzelnen Segmente setzen sich aus Intersegmentumsätzen und aus Umsätzen mit Kunden außerhalb des Konzerns zusammen. Die Summe der Außenumsätze der einzelnen Segmente ergibt die Umsatzerlöse des Konzerns. Die Preise und Konditionen für die zwischen den Konzerngesellschaften und Segmenten ausgetauschten Produkte und Dienstleistungen entsprechen denen mit fremden Dritten.

Segment Multimetal
Recycling Custom Smelting & Products Summe
in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
Gießwalzdraht 0 0 6.424.052 7.439.630 6.424.052 7.439.630
Kupferkathoden 152.833 167.118 3.317.959 2.701.325 3.470.792 2.868.443
Edelmetalle 0 0 3.590.276 3.528.910 3.590.276 3.528.910
Strangguss 0 0 1.194.387 1.741.202 1.194.387 1.741.202
Bänder, Profile und Formate 0 0 1.318.283 1.669.685 1.318.283 1.669.685
Sonstige 316.160 477.514 749.758 795.138 1.065.918 1.272.652
468.993 644.632 16.594.715 17.875.890 17.063.708 18.520.522

Die sonstigen Umsatzerlöse beinhalten im Wesentlichen den Verkauf von Zinnbarren, Schwefelsäure sowie edelmetallhaltigen Zwischenprodukten.

in T€ 2022/23 2021/22

Inland 5.814.986 6.523.477 Übrige Europäische Union 6.272.543 6.686.161 Übriges Europa 1.454.596 1.572.089 Asien 1.803.894 1.872.532 Amerika 612.282 816.058 Sonstige 1.105.406 1.050.205

Konzern gesamt 17.063.708 18.520.522

Im Geschäftsjahr weist kein einzelner Geschäftspartner des Aurubis-

wurde entsprechend den jeweiligen Standorten der Vermögens-

Segmente ergibt die Umsatzerlöse des Konzerns. Die Preise und Konditionen für die zwischen den Konzerngesellschaften und Segmenten ausgetauschten Produkte und Dienstleistungen entspre-

Recycling Custom Smelting & Products Summe

468.993 644.632 16.594.715 17.875.890 17.063.708 18.520.522

chen denen mit fremden Dritten.

Investitionen Anlagevermögen

werte vorgenommen:

in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22

Inland 242.514 230.904 1.294.105 1.156.988 Bulgarien 80.793 39.603 377.785 345.512 Belgien 70.408 46.465 488.736 455.207 Weiteres Europa 7.778 6.608 34.705 30.907 Nordamerika 222.027 38.050 275.005 80.399

Konzern gesamt 623.521 361.630 2.470.335 2.069.013

Segment Multimetal

in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22

Gießwalzdraht 0 0 6.424.052 7.439.630 6.424.052 7.439.630 Kupferkathoden 152.833 167.118 3.317.959 2.701.325 3.470.792 2.868.443 Edelmetalle 0 0 3.590.276 3.528.910 3.590.276 3.528.910 Strangguss 0 0 1.194.387 1.741.202 1.194.387 1.741.202 Bänder, Profile und Formate 0 0 1.318.283 1.669.685 1.318.283 1.669.685 Sonstige 316.160 477.514 749.758 795.138 1.065.918 1.272.652

Die Aufteilung der Investitionen (in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen) sowie langfristigen Vermögenswerte auf Regionen

Bei den Standorten im weiteren Europa handelt es sich im Wesentlichen um Betriebsstätten innerhalb der Europäischen Union.

Die Umsatzerlöse der einzelnen Segmente setzen sich aus Intersegmentumsätzen und aus Umsätzen mit Kunden außerhalb des Konzerns zusammen. Die Summe der Außenumsätze der einzelnen

SEGMENTDATEN

Konzerns einen Umsatzanteil von 10 % oder mehr auf.

Das operative EBIT stellt das operative Ergebnis vor Ertragsteuern bereinigt um das dem Segment zuzuordnende Finanzergebnis dar. Darauf aufbauend gibt das operative EBITDA das um die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen des Segments bereinigte operative EBIT wieder.

Im Segment CSP sind neben planmäßigen Abschreibungen auch außerplanmäßige Wertberichtigungen auf langfristige Vermögenswerte im Sinne des IAS 36 auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit (ZGE) Aurubis Buffalo in Höhe von 15.828 T€ enthalten. Im Vorjahr erfolgten Wertminderungen auf sonstige Vermögenswerte des Anlagevermögens in Höhe von insgesamt 26.680 T€ im Segment MMR auf die ZGE Beerse/ Berango. Davon entfielen 8.655 T€ auf Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie 18.024 T€ auf Wertminderungen sonstiger Vermögenswerte des Anlagevermögens.

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter der Segmente berücksichtigt alle Mitarbeiter der Unternehmen, die im vorliegenden Konzernabschluss vollkonsolidiert wurden.

Sonstige Angaben

ANGABEN ÜBER DIE BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Entsprechend IAS 24 gelten als nahestehende Unternehmen und Personen sämtliche Einzelpersonen oder Unternehmen, die vom Unternehmen beeinflusst werden können, oder aber solche, die selbst das Unternehmen beeinflussen können.

Für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat ist für ihr Beschäftigungsverhältnis bei der Aurubis AG eine Vergütung in marktüblicher Höhe gezahlt worden.

Innerhalb des Aurubis-Konzerns beziehen und erbringen verschiedene Konzernunternehmen im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit unterschiedliche Leistungen von bzw. für nahestehende Unternehmen. Solche Liefer- und Leistungsbeziehungen werden zu Marktpreisen abgewickelt. Soweit es sich dabei um Dienstleistungen handelt, werden diese auf Basis bestehender Verträge abgerechnet.

Dabei entfallen auf die nach der Equity-Methode bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen folgende Beträge:

30.09.2023

Sonstige Angaben

Sonstige Angaben

in T€ Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG 125.186 31.979 4.071 787
Cablo GmbH 6.606 50.508 9.142 8.273

30.09.2022

in T€ Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG 188.904 31.014 0 986
Cablo GmbH 10.100 37.007 12.859 9.454

Auf die nicht konsolidierten nahestehenden Unternehmen entfallen folgende Beträge:

30.09.2023

in T€ Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten
Gemeinschaftsunternehmen 0 0 0 36
Tochterunternehmen 20.457 1.777 3.103 8.433

30.09.2022

in T€ Erträge Aufwendungen Forderungen
Verbindlichkeiten
Gemeinschaftsunternehmen 0 133 0 36
Tochterunternehmen 19.742 1.739 3.502 8.722

Einzelne Aktionäre der Aurubis AG, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Aurubis-Konzern ausüben könnten, existieren bis auf die Salzgitter AG nicht.

(Vj. 70 T€). Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten von 49 T€ (Vj. 49 T€) sowie Forderungen von 3 T€ (Vj. 3 T€).

Auf Unternehmen der Salzgitter-Gruppe entfallen im Geschäftsjahr Aufwendungen von 1.206 T€ (Vj. 1.087 T€) sowie Erträge von 72 T€

Zum Bilanzstichtag bestanden keine Patronatserklärungen gegenüber nahestehenden Unternehmen oder Personen.

NACHTRAGSBERICHT

Innerhalb des Aurubis-Konzerns beziehen und erbringen verschiedene Konzernunternehmen im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit unterschiedliche Leistungen von bzw. für nahestehende Unternehmen. Solche Liefer- und Leistungsbeziehungen werden zu Marktpreisen abgewickelt. Soweit es sich dabei um Dienstleistungen handelt, werden diese auf Basis bestehender Verträge abgerechnet.

Dabei entfallen auf die nach der Equity-Methode bilanzierten

(Vj. 70 T€). Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten von 49 T€ (Vj.

Zum Bilanzstichtag bestanden keine Patronatserklärungen gegen-

49 T€) sowie Forderungen von 3 T€ (Vj. 3 T€).

über nahestehenden Unternehmen oder Personen.

Gemeinschaftsunternehmen folgende Beträge:

in T€ Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten

Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG 125.186 31.979 4.071 787 Cablo GmbH 6.606 50.508 9.142 8.273

in T€ Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten

Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG 188.904 31.014 0 986 Cablo GmbH 10.100 37.007 12.859 9.454

in T€ Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten

Gemeinschaftsunternehmen 0 0 0 36 Tochterunternehmen 20.457 1.777 3.103 8.433

in T€ Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten

Gemeinschaftsunternehmen 0 133 0 36 Tochterunternehmen 19.742 1.739 3.502 8.722

Sonstige Angaben

Höhe gezahlt worden.

30.09.2023

30.09.2022

folgende Beträge:

30.09.2023

30.09.2022

Salzgitter AG nicht.

UNTERNEHMEN UND PERSONEN

selbst das Unternehmen beeinflussen können.

ANGABEN ÜBER DIE BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN

Entsprechend IAS 24 gelten als nahestehende Unternehmen und Personen sämtliche Einzelpersonen oder Unternehmen, die vom Unternehmen beeinflusst werden können, oder aber solche, die

Für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat ist für ihr Beschäftigungsverhältnis bei der Aurubis AG eine Vergütung in marktüblicher

Auf die nicht konsolidierten nahestehenden Unternehmen entfallen

Einzelne Aktionäre der Aurubis AG, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Aurubis-Konzern ausüben könnten, existieren bis auf die

Auf Unternehmen der Salzgitter-Gruppe entfallen im Geschäftsjahr Aufwendungen von 1.206 T€ (Vj. 1.087 T€) sowie Erträge von 72 T€

Am 05.12.2023 hat der Aufsichtsrat weiteren Wachstums- und Investitionsprojekten zugestimmt. Diese umfassen im Wesentlichen neben einer neuen Anlage zur Verarbeitung von Edelmetallen am Standort Hamburg im Volumen von rund 300 Mio. € auch die Erhöhung des bereits genehmigten Investitionsbudgets für den Bau des Recyclingwerks Aurubis Richmond, USA, auf nun rund 740 Mio. € ohne zukünftige Leasingverpflichtungen. Darüber hinaus wurden rund 30 Mio. € in den Ausbau der Anlage zur Reduktion diffuser Emissionen am Standort Hamburg sowie knapp 15 Mio. € für den Ausbau unserer Solaranlage am Standort Pirdop, Bulgarien, genehmigt.

ANGABEN ZU VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

GESAMTVERGÜTUNG

Das Management in Schlüsselpositionen gemäß IAS 24 umfasst die Mitglieder des Vorstands sowie die Mitglieder des Aufsichtsrats.

Weitere wesentliche berichtspflichtige Ereignisse haben sich nicht ergeben.

Auf das Management in Schlüsselpositionen und frühere Vorstandsmitglieder entfallen folgende kurzfristig fällige Leistungen sowie Leistungen für die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses:

Vergütungen durch den Aurubis-Konzern:

kurzfristig fällige Leistungen
an Organe und Arbeitnehmer
(Gehalt und sonstige
Leistungen)
Leistungen für die Zeit
nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
(Zuführung zu
Pensionsverpflichtungen)
in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
Aktive Vorstandsmitglieder 2.475 2.963 780 620
Aufsichtsratsmitglieder 1.633 1.565 0 0
Summe 4.108 4.528 780 620

Die Basis für die kurzfristig fälligen Leistungen an die im Berichtsjahr aktiven Vorstandsmitglieder sind die im Konzernabschluss

erfassten Aufwendungen. Sie umfassen sowohl fixe als auch variable Vergütungsbestandteile.

Verpflichtungen des Aurubis-Konzerns:

kurzfristig fällige Leistungen
an Organe und Arbeitnehmer
(Gehalt und sonstige
Leistungen)
Leistungen für die Zeit
nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
Frühere Vorstandsmitglieder 0 0 30.812 34.113
Aktive Vorstandsmitglieder 512 1.213 3.109 2.316
Aufsichtsratsmitglieder 0 1.435 0 0
Summe 512 2.648 33.921 36.429

Die Verpflichtungen aus kurzfristig fälligen Leistungen an Arbeitnehmer beinhalten die voraussichtliche variable jährliche Vergütung, die im Folgejahr ausgezahlt wird.

Neben den kurzfristig fälligen Leistungen und den Leistungen für die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erhalten die aktiven Mitglieder des Vorstandes eine anteilsbasierte Vergütungskomponente mit Barausgleich sowie einen Performance Cash Plan.

Das System zur variablen Vergütung umfasst sowohl eine einjährige variable Vergütung (zwei Drittel des Jahresbonus kurzfristig fällig) als auch eine mehrjährige, in die Zukunft gerichtete Vergütung (langfristig fällig). Die mehrjährige Vergütung setzt sich aus einem Performance Cash Plan über vier Geschäftsjahre sowie einem Aktien-Deferral (virtuelle Aktien – überführt aus einem Drittel des Jahresbonus) über drei Geschäftsjahre zusammen. Das Verhältnis von mehrjähriger zu einjähriger variabler Vergütung beträgt 60:40.

Auf die anteilsbasierte Vergütungskomponente mit Barausgleich sind die Ansatz- und Bewertungsvorschriften des IFRS 2 anzuwenden. Es handelt sich hierbei um ein virtuelles Aktien-Deferral. Die sich ergebende Verpflichtung besteht in Höhe des beizulegenden Zeitwerts der virtuellen Aktien.

Weitere Aufwendungen des Aurubis-Konzerns aus anteilsbasierten Vergütungen und anderen langfristig fälligen Leistungen an Arbeitnehmer:

anteilsbasierte Vergütungen andere langfristig fällige
Leistungen
in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
Aktive Vorstandsmitglieder 635 259 1.214 1.559

Weitere Verpflichtungen des Aurubis-Konzerns aus anteilsbasierten Vergütungen und anderen langfristig fälligen Leistungen an Arbeitnehmer:

anteilsbasierte Vergütungen andere langfristig fällige
Leistungen
in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22
Aktive Vorstandsmitglieder 1.502 1.322 3.723 3.517

Für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben sind somit im Geschäftsjahr für die Mitglieder des Vorstandes Gesamtbezüge in Höhe von 5.104 T€ (Vj. 5.401 T€) und für die Mitglieder des Aufsichtsrats in Höhe von 1.633 T€ (Vj. 1.565 T€) aufgewendet worden. Neben den dargestellten Beträgen erhielten die Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrates, die Arbeitnehmer im Aurubis-Konzern sind, Bezüge im

Rahmen ihres Anstellungsverhältnisses. Deren Höhe entsprach dabei einer ihren Funktionen und Aufgaben im Konzern angemessenen Vergütung.

Weitere Einzelheiten zu den individuellen Vergütungen der Vorstandsmitglieder und der Mitglieder des Aufsichtsrats sind im Vergütungsbericht dargestellt und erläutert.

MELDEPFLICHTIGE WERTPAPIERGESCHÄFTE

AKTIENGESCHÄFTE DER ORGANMITGLIEDER

Das System zur variablen Vergütung umfasst sowohl eine einjährige variable Vergütung (zwei Drittel des Jahresbonus kurzfristig fällig) als auch eine mehrjährige, in die Zukunft gerichtete Vergütung (langfristig fällig). Die mehrjährige Vergütung setzt sich aus einem Performance Cash Plan über vier Geschäftsjahre sowie einem Aktien-Deferral (virtuelle Aktien – überführt aus einem Drittel des Jahresbonus) über drei Geschäftsjahre zusammen. Das Verhältnis von mehrjähriger zu einjähriger variabler Vergütung beträgt 60:40.

Für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben sind somit im Geschäftsjahr für die Mitglieder des Vorstandes Gesamtbezüge in Höhe von 5.104 T€ (Vj. 5.401 T€) und für die Mitglieder des Aufsichtsrats in Höhe von 1.633 T€ (Vj. 1.565 T€) aufgewendet worden. Neben den dargestellten Beträgen erhielten die Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrates, die Arbeitnehmer im Aurubis-Konzern sind, Bezüge im

Arbeitnehmer:

an Arbeitnehmer:

Auf die anteilsbasierte Vergütungskomponente mit Barausgleich sind die Ansatz- und Bewertungsvorschriften des IFRS 2 anzuwenden. Es handelt sich hierbei um ein virtuelles Aktien-Deferral. Die sich ergebende Verpflichtung besteht in Höhe des beizulegenden

anteilsbasierte Vergütungen

anteilsbasierte Vergütungen

Rahmen ihres Anstellungsverhältnisses. Deren Höhe entsprach dabei einer ihren Funktionen und Aufgaben im Konzern angemesse-

Weitere Einzelheiten zu den individuellen Vergütungen der Vorstandsmitglieder und der Mitglieder des Aufsichtsrats sind im

Vergütungsbericht dargestellt und erläutert.

andere langfristig fällige Leistungen

andere langfristig fällige Leistungen

Zeitwerts der virtuellen Aktien.

Weitere Aufwendungen des Aurubis-Konzerns aus anteilsbasierten Vergütungen und anderen langfristig fälligen Leistungen an

in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22

Aktive Vorstandsmitglieder 635 259 1.214 1.559

Weitere Verpflichtungen des Aurubis-Konzerns aus anteilsbasierten Vergütungen und anderen langfristig fälligen Leistungen

in T€ 2022/23 2021/22 2022/23 2021/22

Aktive Vorstandsmitglieder 1.502 1.322 3.723 3.517

nen Vergütung.

Nach Art. 19 Marktmissbrauchsverordnung (EU Nr. 596/2014) müssen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der Gesellschaft offenlegen. Dies gilt nicht, sofern die Gesamtsumme der Geschäfte je Person den Betrag von 20.000 € pro Kalenderjahr nicht erreicht.

Kein Mitglied des Aufsichtsrats oder des Vorstands hat der Gesellschaft mitgeteilt, dass es in der Zeit vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023 Stückaktien der Gesellschaft erworben bzw. veräußert hat.

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG ZUM DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX NACH § 161 AKTG

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung ist vom Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht worden.

Sie ist zudem unter www.aurubis.com/ueber-uns/corporate-governance verfügbar.

MITTEILUNG GEMÄSS § 160 ABS. 1 NR. 8 AKTG

Die bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses der Aurubis AG nach § 33 Abs. 1 WpHG vorliegenden Stimmrechtsmitteilungen von Aktionären bezüglich der Über- und Unterschreitung der relevanten Meldeschwellen sind dem Jahresabschluss der Aurubis AG zu entnehmen.

Sie sind zudem unter www.aurubis.com/ueber-uns/corporate-governance verfügbar.

ANGABEN ÜBER DAS ABSCHLUSSPRÜFERHONORAR

Für das Geschäftsjahr 2022/23 bzw. das Vorjahr wurden folgende Honorare für Dienstleistungen des weltweiten Netzwerks von Deloitte als Aufwand erfasst:

Für die Abschlussprüfung 1.608 1.165
Für andere Bestätigungsleistungen 143 142
Summe 1.751 1.307

Auf die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer entfielen folgende Honorare:

2022/23 2021/22
1.115 726
127 62
1.242 788

Anteilsbesitzliste

Anteilsbesitzliste

Anteilsbesitzliste

gemäß §313 (2) HGB am 30.09.2023

Name und Sitz der Gesellschaften Unmittelbarer und mittelbarer Anteil in % Gehalten über
1 Aurubis AG, Hamburg
Vollkonsolidierte Gesellschaften
2 Aurubis Olen nv, Olen 100 1
3 Aurubis Finland Oy, Pori 100 2
4 Aurubis Holding USA LLC, Buffalo 100 2
5 Aurubis Buffalo Inc., Buffalo 100 4
6 Cumerio Austria GmbH, Wien 100 1
7 Aurubis Bulgaria AD, Pirdop 99,86 6
8 Aurubis Engineering EAD, Sofia 100 6
9 Aurubis Italia Srl, Avellino 100 1
10 Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG, Stolberg* 100 1
11 Aurubis Stolberg Asset GmbH & Co. KG, Stolberg 100 10
12 Peute Baustoff GmbH, Hamburg 100 1
13 RETORTE GmbH Selenium Chemicals & Metals, Röthenbach 100 1
14 E.R.N. Elektro-Recycling NORD GmbH, Hamburg 100 1
15 Aurubis Product Sales GmbH, Hamburg 100 1
16 Deutsche Giessdraht GmbH, Emmerich 100 1
17 Metallo Group Holding NV, Beerse 100 1
18 Aurubis Beerse NV, Beerse 100 17
19 Aurubis Berango S.L.U., Berango 100 18
20 Aurubis Richmond LLC, Augusta 100 4
At Equity einbezogene Gesellschaften
21 Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg 50 10
22 CABLO GmbH, Gelsenkirchen 40 1
Nicht konsolidierte Gesellschaften
23 azeti GmbH, Berlin 100 1
24 Aurubis Holding Sweden AB, Stockholm 100 2
25 Aurubis Sweden AB, Finspång 100 24
26 Aurubis Stolberg Verwaltungs-GmbH, Stolberg 100 1
27 Aurubis Stolberg Asset Verwaltungs-GmbH, Stolberg 100 10
28 Aurubis Hong Kong Ltd., Hongkong 100 2
29 Aurubis Metal Products (Shanghai) Co., Ltd, Schanghai 100 28
30 Retorte do Brasil, Joinville 51 13
31 Schwermetall Halbzeugwerk GmbH, Stolberg 50 10
32 JoSeCo GmbH, Kirchheim/Schwaben 50 13
33 Aurubis Turkey Kimya Anonim Sirketi, Istanbul 100 7
34 Librec AG, Biberist 30,5 1

*Inanspruchnahme der Befreiung nach § 264b HGB hinsichtlich der Erstellung des Lageberichts.

Hamburg, den 19.12.2023

Der Vorstand

Anteilsbesitzliste

Aurubis AG, Hamburg

gemäß §313 (2) HGB am 30.09.2023

Vollkonsolidierte Gesellschaften

At Equity einbezogene Gesellschaften

Nicht konsolidierte Gesellschaften

*Inanspruchnahme der Befreiung nach § 264b HGB hinsichtlich der Erstellung des Lageberichts.

Name und Sitz der Gesellschaften Unmittelbarer und mittelbarer Anteil in % Gehalten über

Aurubis Olen nv, Olen 100 1 Aurubis Finland Oy, Pori 100 2 Aurubis Holding USA LLC, Buffalo 100 2 Aurubis Buffalo Inc., Buffalo 100 4 Cumerio Austria GmbH, Wien 100 1 Aurubis Bulgaria AD, Pirdop 99,86 6 Aurubis Engineering EAD, Sofia 100 6 Aurubis Italia Srl, Avellino 100 1 Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG, Stolberg* 100 1 Aurubis Stolberg Asset GmbH & Co. KG, Stolberg 100 10 Peute Baustoff GmbH, Hamburg 100 1 RETORTE GmbH Selenium Chemicals & Metals, Röthenbach 100 1 E.R.N. Elektro-Recycling NORD GmbH, Hamburg 100 1 Aurubis Product Sales GmbH, Hamburg 100 1 Deutsche Giessdraht GmbH, Emmerich 100 1 Metallo Group Holding NV, Beerse 100 1 Aurubis Beerse NV, Beerse 100 17 Aurubis Berango S.L.U., Berango 100 18 Aurubis Richmond LLC, Augusta 100 4

Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg 50 10 CABLO GmbH, Gelsenkirchen 40 1

azeti GmbH, Berlin 100 1 Aurubis Holding Sweden AB, Stockholm 100 2 Aurubis Sweden AB, Finspång 100 24 Aurubis Stolberg Verwaltungs-GmbH, Stolberg 100 1 Aurubis Stolberg Asset Verwaltungs-GmbH, Stolberg 100 10 Aurubis Hong Kong Ltd., Hongkong 100 2 Aurubis Metal Products (Shanghai) Co., Ltd, Schanghai 100 28 Retorte do Brasil, Joinville 51 13 Schwermetall Halbzeugwerk GmbH, Stolberg 50 10 JoSeCo GmbH, Kirchheim/Schwaben 50 13 Aurubis Turkey Kimya Anonim Sirketi, Istanbul 100 7 Librec AG, Biberist 30,5 1

Roland Harings Dr. Heiko Arnold Rainer Verhoeven Inge Hofkens

Vorsitzender Mitglied Mitglied Mitglied

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Hamburg, den 19.12.2023

Der Vorstand

Roland Harings Dr. Heiko Arnold Rainer Verhoeven Inge Hofkens

Vorsitzender Mitglied Mitglied Mitglied

Bestätigungsvermerk Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Aurubis AG, Hamburg

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der Aurubis AG, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. September 2023, der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern--Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Lagebericht des Mutterunternehmens zusammengefassten Konzernlagebericht der Aurubis AG, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 geprüft. Die zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung, auf die im Abschnitt "Rechtliche Angaben" des zusammengefassten Lageberichts Bezug genommen wird, den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht, auf den im Abschnitt "Gesonderter nichtfinanzieller Bericht" des zusammengefassten Lageberichts Bezug genommen wird, die im Abschnitt "Nicht prüfungspflichtiger Teil des Lageberichts" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Stellungnahme der gesetzlichen Vertreter zur Angemessenheit und Wirksamkeit des gesamten internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems, den Abschnitt "Industrielle Führungsposition im Bereich Nachhaltigkeit ausbauen" im zusammengefassten Lagebericht, die im Risikocluster "Energie und Klima" des Risiko- und Chancenberichts im zusammengefassten Lagebericht gemachten Angaben zur Einsparung und zum Ausstoß von CO2-Emissionen sowie die ESG-Rating Ergebnisse, auf die im Abschnitt "Gesamtbewertung des Geschäftsjahres 2022/23 des Aurubis-Konzerns durch den Vorstand" des zusammengefassten Lageberichts Bezug genommen wird, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • » entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. September 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 und
  • » vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf die Inhalte der oben genannten zusammengefassten Erklärung zur Unternehmensführung sowie den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht. Ebenso erstreckt sich unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht nicht auf die Stellungnahme der gesetzlichen Vertreter zur Angemessenheit und Wirksamkeit des gesamten internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems, auf den Inhalt des Abschnitts "Industrielle Führungsposition im Bereich Nachhaltigkeit ausbauen" sowie auf die Angaben zur Einsparung und zum Ausstoß von CO2-Emissionen und die ESG-Rating Ergebnisse.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE IN DER PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

  • 1 Finanzinstrumente Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
  • 2 Bereinigungen des EBT und des ROCE um Sondereinflüsse
  • 3 Auswirkungen von kriminellen Handlungen auf den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

  • a Sachverhaltsbeschreibung (einschließlich Verweis auf zugehörige Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht)
  • b Prüferisches Vorgehen

1 FINANZINSTRUMENTE – BILANZIERUNG VON SICHERUNGSGESCHÄFTEN

a Die Gesellschaften des Aurubis-Konzerns schließen eine Vielzahl unterschiedlicher derivativer Finanzinstrumente zur Absicherung gegen Währungs- und Warenpreisrisiken aus dem gewöhnlichen Geschäftsbetrieb ab. Basis dafür ist die von den gesetzlichen Vertretern vorgegebene Sicherungspolitik, die in entsprechenden internen Richtlinien dokumentiert ist. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist es, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Volatilitäten zu reduzieren, welche auf Veränderungen von Wechselkursen (im Wesentlichen bei Fremdwährungsverkäufen und -einkäufen), und von Metallpreisen im Metalleinkauf und -verkauf zurückzuführen sind.

Das Nominalvolumen der abgeschlossenen Derivate beläuft sich zum 30. September 2023 auf EUR 3,9 Mrd. Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden mit Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (Marktwerte) ermittelt. Die positiven Marktwerte der insgesamt zur Sicherung eingesetzten derivativen Finanzinstrumente betragen zum 30. September 2023 netto EUR 73 Mio.; die negativen Marktwerte belaufen sich auf EUR 146 Mio. Soweit die im Aurubis-Konzern eingesetzten Finanzinstrumente wirksame Sicherungsgeschäfte künftiger Zahlungsströme im Rahmen von Sicherungsbeziehungen nach den Vorschriften des IFRS 9 sind, werden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes bis zur Fälligkeit des gesicherten Zahlungsstroms (effektiver Teil) über die Dauer der Sicherungsbeziehung erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Zum Bilanzstichtag waren kumuliert EUR 3,9 Mio. als erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge vor Ertragsteuern erfasst. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte aufgrund der hohen Komplexität und Anzahl der Geschäfte sowie der umfangreichen Anforderungen an Bilanzierung und Anhangangaben von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung.

Die Angaben der Gesellschaft zur Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten sind in Abschnitt "30. Finanzinstrumente" des Konzernanhangs sowie im Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts enthalten.

b Im Rahmen unserer Prüfung haben wir mit Unterstützung unserer internen Spezialisten aus dem Bereich Financial Risk unter anderem die vertraglichen und finanztechnischen Grundlagen gewürdigt und die Bilanzierung einschließlich der Eigenkapital- und Ergebniseffekte aus den diversen Sicherungsgeschäften nachvollzogen. Zusammen mit den Spezialisten haben wir das eingerichtete interne Kontrollsystem der Gesellschaft im Bereich der derivativen Finanzinstrumente einschließlich der internen Überwachung der Einhaltung der Sicherungspolitik gewürdigt und die Kontrollen hinsichtlich Gestaltung, Implementierung und Wirksamkeit geprüft. Ferner haben wir bei der Prüfung der Bewertung der Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert auch die Berechnungsmethoden auf Basis von Marktdaten für repräsentativ ausgewählte Stichproben nachvollzogen. Zur Prüfung der Effektivität der Sicherungsbeziehung haben wir die angewendeten Methoden analysiert und deren ordnungsmäßige systemseitige Implementierung nachvollzogen. Weiterhin haben wir uns zur Beurteilung der Vollständigkeit der erfassten Geschäfte und zur Prüfung der beizulegenden Zeitwerte der erfassten Geschäfte auf Bank- und Brokerbestätigungen gestützt. Hinsichtlich der erwarteten Zahlungsströme und der Effektivitätsbeurteilung von Sicherungsgeschäften haben wir im Wesentlichen rückblickend die Sicherungsgrade der Vergangenheit beurteilt. Die Anhangangaben haben wir auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft.

2 BEREINIGUNGEN DES EBT UND DES ROCE UM SONDEREINFLÜSSE

a Für Steuerungs- und Analysezwecke des Aurubis-Konzerns werden das operative EBT (Earnings before Taxes) und der operative ROCE (Return on Capital Employed) herangezogen, die jeweils um besondere Effekte bereinigt werden. In der Segmentberichterstattung des Konzernabschlusses der Aurubis AG werden die Bereinigungen in der Spalte "Überleitung/Konsolidierung" dargestellt. Dabei werden, sofern vorhanden, zunächst die Positionen des nicht fortgeführten Geschäfts eliminiert und anschließend folgende Bewertungseinflüsse herausgerechnet: Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2, Bewertung von Metallderivatgeschäften bezogen auf die Hauptmetallbestände, nichtzahlungswirksame Effekte aus Kaufpreisallokationen sowie nicht realisierte Bewertungseffekte aus den Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften. Im Konzernabschluss werden Bereinigungen des EBT in Höhe von EUR 19 Mio. aus den Bewertungseffekten der Vorräte, EUR 3 Mio. aus Effekten im Anlagevermögen und EUR 158 Mio. aus Metall- und Energiederivaten dargestellt. Das operative EBT und der operative ROCE werden von den gesetzlichen Vertretern im Rahmen ihrer

Kapitalmarktkommunikation als zentrale bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatoren verwendet. Weiterhin werden diese beiden Kennzahlen als Grad der Zielerreichung für die jährliche Erfolgsvergütung der Mitarbeiter des Aurubis-Konzerns herangezogen. Da die Ermittlung der bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren auf Basis der internen Vorgaben des Aurubis-Konzerns vorgenommen werden und hierbei ein Risiko zur einseitigen Ausübung von Ermessensspielräumen durch die gesetzlichen Vertreter besteht, waren die Bereinigungen des operativen EBT und des operativen ROCE im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

Die Angaben der Gesellschaft zur Herleitung und Darstellung finanzieller Messgrößen sind im Abschnitt "Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns" des zusammengefassten Lageberichts sowie in der Segmentberichterstattung im Konzernanhang dargestellt.

b Zunächst haben wir die systematische und stetige Bereinigung der Kennzahlen untersucht. Wir haben unter anderem die Ermittlung des operativen EBT und des operativen ROCE nachvollzogen und die von den gesetzlichen Vertretern identifizierten Bereinigungen auf Übereinstimmung mit den internen Vorgaben gewürdigt. Damit einhergehend haben wir anhand der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse und der uns von Seiten der gesetzlichen Vertreter erteilten Auskünfte untersucht, ob die vorgenommenen Bereinigungen in Einklang mit den diesbezüglichen Angaben im zusammengefassten Lagebericht, denen im Vergütungsbericht und den Erläuterungen in der Segmentberichterstattung stehen.

3 AUSWIRKUNGEN VON KRIMINELLEN HANDLUNGEN AUF DEN KONZERNABSCHLUSS

a Die Aurubis AG berichtet im zusammengefassten Lagebericht des Geschäftsjahres 2022/23, dass es zu verschiedenen kriminellen Handlungen gegen das Mutterunternehmen durch Betrugs- und Diebstahlsfälle gekommen ist. Die bekannt gewordenen Diebstahlsfälle betreffen sowohl vergangene, bereits durch die Staatsanwaltschaft ausermittelte Fälle, ohne Einfluss auf das Vermögen oder das Ergebnis der Aurubis AG bzw. des Konzerns im Geschäftsjahr 2022/23, als auch Fälle, die zu erheblichen Vermögensschädigungen im Geschäftsjahr 2022/23 führten und bei denen die externen und internen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Neben angenommenen Diebstählen edelmetallhaltiger Zwischenerzeugnisse in einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag wurden bei einer für das Werk Hamburg bezogenen Rohstoffgruppe Proben dahingehend manipuliert, dass Edelmetalle an Lieferanten bezahlt wurden, die nicht in den Rohstofflieferungen enthalten waren. Der Vermögensschaden aus der Probenmanipulation beläuft sich auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.

Aus unserer Sicht waren die Auswirkungen der gegen das Mutterunternehmen gerichteten kriminellen Handlungen von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung, da sie in Zusammenhang mit dolosen Handlungen von Mitarbeitern des Mutterunternehmens bzw. des Konzerns stehen und ihr Einfluss auf das im Konzernabschluss bilanzierte Vorratsvermögen und die Ertragslage des Geschäftsjahres 2022/23 sowie die Berichterstattung im zusammengefassten Lagebericht wesentlich war. Wir verweisen auf die Darstellung der gesetzlichen Vertreter in den Abschnitten "Allgemeine Erläuterungen" und "Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung" im Konzernanhang und in dem Abschnitt "Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns" im zusammengefassten Lagebericht.

b Gemeinsam mit Spezialisten aus dem Bereich Forensik haben wir die Risiken und Auswirkungen der verschiedenen kriminellen Handlungen gegen das Mutterunternehmen auf den Konzernabschluss sowie die Abschlussprüfung und unsere Berichterstattung beurteilt. Dabei haben wir zunächst Risikofaktoren beurteilt und das entsprechende Risiko für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht festgelegt. Weiterhin haben wir ein Verständnis für die durch eine von den gesetzlichen Vertretern initiierte Projektgruppe getroffenen Maßnahmen erlangt, die insbesondere das Risiko weiterer Betrugsfälle reduzieren sollen sowie der Sicherstellung einer fehlerfreien Bilanzierung zum Abschlussstichtag dienten. Anschließend haben wir eine Aufbauprüfung der identifizierten prüfungsrelevanten Kontrollen durchgeführt. Bei der im Zeitraum vom 26. September bis zum 1. Oktober 2023 durchgeführten, den Gesamtbestand umfassenden ausgeweiteten Stichtagsinventur sowie den den Gesamtbestand umfassenden Sonderinventuren zum 31. August und zum 30. November 2023 waren wir insbesondere im Werk Hamburg anwesend und haben im Umfang ausgeweitete Einzelprüfungshandlungen durchgeführt. Für aufgrund manipulierter Proben risikobehaftete Materialien, die als Rohstoffe zum 30. September 2023 bilanziert waren, haben wir die erfassten Edelmetallgehalte mit den Laboranalysen externer Sachverständiger, die die Edelmetallgehalte dieser Lieferungen eigens beprobt und analysiert haben, auf Übereinstimmung geprüft, nachdem wir zuvor den Prozess der Probennahme durch externe Sachverständige der gesetzlichen Vertreter an ausgewählten Tagen überwacht hatten. Darüber hinaus haben wir weitere Rohstoffe in Stichproben anhand ihrer optischen Eigenschaften auf ihre Inhaltsstoffe hin untersucht. Die Angaben im Konzernanhang und im zusammengefassten Lagebericht im Zusammenhang mit den gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen haben wir auf Vollständigkeit und Vertretbarkeit im Hinblick auf die uns vorliegenden Erkenntnisse geprüft.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

  • » den Bericht des Aufsichtsrats,
  • » die mit der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB zusammengefasste Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB, auf die im Abschnitt "Rechtliche Angaben" des zusammengefassten Lageberichts Bezug genommen wird,
  • » den mit dem gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach §§ 289b Abs. 3 und 289c bis 289e HGB zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht nach §§ 315b Abs. 3 und 315c HGB, auf den im Abschnitt "Gesonderter nichtfinanzieller Bericht" des zusammengefassten Lageberichts Bezug genommen wird,
  • » die im Abschnitt "Nicht prüfungspflichtiger Teil des Lageberichts" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Stellungnahme der gesetzlichen Vertreter zur Angemessenheit und Wirksamkeit des gesamten internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems
  • » den Abschnitt "Industrielle Führungsposition im Bereich Nachhaltigkeit ausbauen" im zusammengefassten Lagebericht,
  • » die ESG-Rating Ergebnisse, auf die im Abschnitt "Gesamtbewertung des Geschäftsjahres 2022/23 des Aurubis-Konzerns durch den Vorstand" des zusammengefassten Lageberichts Bezug genommen wird,
  • » die im Risikocluster "Energie und Klima" des Risiko- und Chancenberichts im zusammengefassten Lagebericht gemachten Angaben zur Einsparung und zum Ausstoß von CO2- Emissionen,
  • » den Vergütungsbericht nach § 162 Abs. 1 AktG,
  • » die Versicherung der gesetzlichen Vertreter nach § 297 Abs. 2 Satz 4 HGB bzw. nach § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht und
  • » alle übrigen Teile des Geschäftsberichts,
  • » aber nicht den Konzernabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der mit der Erklärung zur Unternehmensführung zusammengefassten Konzernerklärung zur Unternehmensführung ist, sowie für den Vergütungsbericht nach § 162 AktG sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • » wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben zum zusammengefassten Lagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • » anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht, den Konzern zu liquidieren, oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs, oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • » identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • » gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • » beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • » ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • » beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • » holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • » beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • » führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und, sofern einschlägig, die zur Beseitigung von

Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DER FÜR ZWECKE DER OFFENLEGUNG ERSTELLTEN ELEKTRONISCHEN WIEDERGABEN DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS NACH § 317 ABS. 3A HGB PRÜFUNGSURTEIL

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei, die den SHA-256-Wert: 7d66e46d86f858c9e317e4b27ebb46b55a9f0dee62fe7e5c02558a4d 288e3d1e aufweist, enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen der IDW Qualitätsmanagementstandards angewendet.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DIE ESEF-UNTERLAGEN

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

VERANTWORTUNG DES KONZERNABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DER ESEF-UNTERLAGEN

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

  • » identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
  • » gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.
  • » beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
  • » beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts ermöglichen.
  • » beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

ÜBRIGE ANGABEN GEMÄSS ARTIKEL 10 EU-APRVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 16. Februar 2023 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 16. Februar 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2018/19 als Konzernabschlussprüfer der Aurubis AG, Hamburg, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-AprVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Wir haben folgende Leistungen, die nicht im Konzernabschluss oder im zusammengefassten Lagebericht angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für die Konzernunternehmen erbracht:

  • » Prüfung nach ISAE 3000 (Revised) zur Erlangung begrenzter Sicherheit des zusammengefassten nichtfinanziellen Konzernberichts
  • » EMIR Prüfung Aurubis Olen/Belgien und Aurubis Beerse/Belgien
  • » Prüferische Begleitung des Projekts zur Umstellung auf SAP S4/HANA
  • » Fortführung der Prüfung von ausgewählten Konten der sogenannten Closing Accounts der vier im Vorjahr abgegangenen Gesellschaften der ehemaligen Flachwalzsparte

Sonstiger Sachverhalt – Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und zusammengefasste Lagebericht – auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Christian Dinter.

Hamburg, den 19. Dezember 2023

Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Christian Dinter Maximilian Freiherr v. Perger

Glossar

Erläuterungen von Fachbegriffen

Aurubis Operating System (AOS): Managementsystem zur Erreichung einer kontinuierlichen und nachhaltigen Verbesserung der Prozesse.

Biomonitoring: Das Biomonitoring ist im Rahmen der arbeitsmedizinischen Sekundärprävention eine Maßnahme der ärztlichen Diagnostik zur Ermittlung der individuellen Belastung oder Beanspruchung nach einer potenziellen Exposition gegenüber Gefahrstoffen; sie dient der Wirksamkeitsbeurteilung der Schutzmaßnahmen.

Blisterkupfer (auch "Blasenkupfer"): Unraffiniertes, blasiges Kupfer; die Blasen (englisch: Blister) entstehen durch Ausscheiden der Gase beim Erstarrungsprozess; wird auch als Rohstoff eingekauft.

CDP (ehemals Carbon Disclosure Project): Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, dass Unternehmen und auch Kommunen ihre Klimaschutzdaten veröffentlichen.

Closing the Loop: Für Aurubis bedeutet "Closing the Loop" – also den Kreislauf schließen – den Kunden auch zum Lieferanten zu machen. Dabei werden u. a. Altkupfer oder Produktionsabfälle, die entlang der Wertschöpfungskette in der Produktion unserer Kunden anfallen, vom Kunden wieder direkt an uns geliefert. Wir schließen damit Materialkreisläufe.

COMEX: New York Commodities Exchange; eine 1933 gegründete Börse, welche ein Handelsplatz für Termingeschäfte im Rohstoffbereich ist.

Compliance: Handeln in Übereinstimmung mit bestimmten Regeln. Bezugspunkte der Compliance sind neben Gesetzen, Verordnungen und anderen staatlichen Normen auch unternehmensinterne Richtlinien (z.B. Verhaltenskodizes).

Eisensilikat: Begleitprodukt der Kupfergewinnung im Verhüttungsprozess; entsteht unter Zugabe von Sand aus dem im Kupferkonzentrat und in den Recyclingrohstoffen chemisch gebundenen Eisen; findet als Granulat/Sand oder in stückiger Form v. a. in der Bauindustrie Verwendung.

Elektrolyse: Elektrochemischer Prozess und bei uns die letzte Raffinationsstufe der Metallgewinnung. Bei Kupfer werden Anode und Kathode in eine schwefelsaure Lösung (Elektrolyt) gehängt und an einen Stromkreis angeschlossen. Kupfer und unedlere Elemente (z.B. Nickel) gehen von der Anode in die Lösung. An der Kathode scheidet sich Kupfer aus der Lösung mit einer Reinheit von 99,99% ab. Edlere Metalle (z.B. Silber und Gold) und unlösliche Bestandteile sinken im sog. Anodenschlamm auf den Boden der Elektrolysezelle.

EMAS: Eco-Management and Audit Scheme (auch EU-Öko-Audit). EMAS wurde von der EU entwickelt und ist ein Gemeinschaftssystem aus Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen.

ESG: Environment, Social, Governance (Umwelt, Mensch, Unternehmensführung). ESG bezieht sich auf die Verantwortungsdimensionen von Unternehmen und wird meist im Kontext von nachhaltigkeitsorientierten Kapitalanlagen verwendet.

EU-Taxonomie: Verordnung zur Ermittlung von ökologischer Nachhaltigkeit bei Investitionen, inklusive Kriterien zur Bestimmung, inwieweit Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig einzustufen sind.

Formataufpreis: Entgelt für die Verarbeitung von Kupferkathoden zu Kupferprodukten.

FRP (Flat Rolled Products): FRP umfasst drei Fertigungsstandorte mit dem Produkt "Walzen" in Pori (FI), Buffalo (US), Stolberg (DE) und dient als Überbegriff und nicht nur als reine Bezeichnung des eigentlichen Produkts.

Gießwalzdraht: In einem kontinuierlichen Verfahren hergestelltes Vorprodukt für die Produktion von Kupferdrähten.

Global Reporting Initiative (GRI): Veröffentlicht die GRI Standards, die Vorgaben und Indikatoren enthalten für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die GRI Standards sind als Rahmenwerk für die freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung international etabliert.

Grüner Wasserstoff: Wasserstoff, bei dessen Herstellung nur Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt wird. Das heißt, die Produktion vom Wasserstoff ist in diesem Fall CO2-frei.

ILO-Kernarbeitsnormen: Die Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organisation, ILO) der Vereinten Nationen umfassen vier Grundprinzipien: Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen, Beseitigung der Zwangsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit und Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Diese finden sich in acht ILO-Übereinkommen wieder, die sog. ILO-Kernarbeitsnormen.

ISO 14001: Weltweit gültige Norm, die Kriterien für den Aufbau und die Überprüfung der Umweltmanagementsysteme von Unternehmen festlegt. Über einen externen Gutachter kann ein Unternehmen den Nachweis über ein funktionierendes Umweltmanagementsystem erhalten (Zertifizierung).

ISO 45001: Weltweit gültige und branchenübergreifende Norm für Anforderungen an und für die Umsetzung von Arbeitssicherheitsund Gesundheitsschutzmanagementsystemen von Unternehmen. Sie löst den OHSAS-18001-Standard ab.

ISO 50001: Weltweit gültige Norm, die Kriterien dafür festlegt, ein Energiemanagementsystem einzuführen, zu betreiben und fortlaufend zu verbessern. Ziel ist es, die energiebezogene Leistung eines Unternehmens stetig zu verbessern. Um Vergünstigungen bei der EEG-Umlage in Anspruch nehmen zu können, müssen energieintensive Unternehmen nach EMAS oder ISO 50001 zertifiziert sein.

Komplexe Materialien: Sowohl primäre als auch sekundäre Rohstoffe werden in dem Sinne komplexer, als die Gehalte an Kupfer abnehmen und die Konzentrationen an Begleitelementen und Verunreinigungen zunehmen.

Konfliktmineralien: Aktuell vier Mineralien: Zinn, Tantal, Wolfram und Gold. Der Handel mit diesen Mineralien kann das Risiko bergen, Konflikte in politisch instabilen Gebieten zu befördern und zu verlängern. Aus diesem Grund werden für Importeure dieser Mineralien besondere Anforderungen an die Sorgfaltspflicht gestellt, u. a. durch die EU-Konfliktmineralienverordnung. Orientierungshilfe für die Sorgfaltspflicht gibt der weltweit anerkannte OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht und zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten für Minerale aus Konflikt- und Hochrisikogebieten.

Konverterschlacke: Gesteinsschmelze, die während des Verhüttungsprozesses im Konverter entsteht. Sie kann ähnlich zu natürlichem Gestein weiter aufbereitet werden.

KPI: Key Performance Indicator; Kennzahl, mit der die Leistung eines Unternehmens in einem bestimmten Bereich gemessen werden kann.

Kupferkathoden: Qualitätsprodukt der Kupferelektrolyse (Kupfergehalt 99,99%) und erstes börsenfähiges Produkt der Kupfererzeugung.

Kupferkonzentrat: Produkt aus der Aufbereitung (Anreicherung) von Kupfererzen, Hauptrohstoff bei Aurubis. Da Kupfer in seinen Erzen fast ausschließlich chemisch gebunden ist und in niedrigen Konzentrationen (zumeist unter 1%) vorliegt, werden die Erze nach Förderung in der Mine in Aufbereitungsanlagen zu Konzentraten angereichert (Kupfergehalt 25% bis 40%).

Kupferprämie: Aufpreis für qualitativ hochwertige Kathoden, die u. a. in der Produktion von Gießwalzdraht und Stranggussformaten zum Einsatz kommen.

Lebenszyklusanalyse: Betrachtet und berechnet die ökologischen Auswirkungen eines Produkts entlang des gesamten Lebenswegsvon der Rohstoffquelle bis zur Entsorgung.

Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte: Ein globales Instrument für die Vermeidung und Bewältigung des Risikos nachteiliger Auswirkungen auf die Menschenrechte im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Aktivitäten. www.unglobalcompact.org/library/2

London Bullion Market Association (LBMA): Ein wichtiger außerbörslicher Handelsplatz für Gold und Silber. Die über die LBMA gehandelten Gold- und Silberbarren müssen bestimmten Qualitätsanforderungen entsprechen.

London Metal Exchange (LME): Umsatzstärkste und wichtigste Metallbörse der Welt.

LTIFR: Lost Time Injury Frequency Rate (Unfallhäufigkeit).

Market based: Methode zur Berechnung der indirekten CO2--Emissionen (Scope 2). Dabei werden die CO2-Emissionen, die mit Erzeugung von eingekauftem Strom oder anderen eingekauften Energiearten im Zusammenhang stehen, anhand der Daten des Energielieferanten oder des eingekauften Produkts berechnet. Der Emissionsfaktor steht somit im direkten Zusammenhang mit der Art der Energiequelle.

Metallmehrausbringen: Menge an Metallen, die eine Hütte über den bezahlten Metallinhalt der eingesetzten Rohstoffe hinaus ausbringen kann.

Primärkupfererzeugung: Produktion von Kupfer aus Kupferkonzentraten.

REACH: Seit 2007 gilt in der Europäischen Union die REACH--Verordnung. REACH steht für "Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals", also für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. Ziel der Verordnung ist die Erfassung sämtlicher Stoffströme in der EU.

Recyclingmaterialien: Materialien aus der Kreislaufführung von Stoffen. Sie entstehen als Reststoffe in Produktionsprozessen oder bei der Aufbereitung von Alt- und Fehlprodukten.

Responsible Minerals Assurance Process (RMAP): Das Programm des RMI, der Responsible Minerals Assurance Process (RMAP), verfolgt den Ansatz, Unternehmen dabei zu helfen, fundierte Entscheidungen über verantwortungsvoll beschaffte Mineralien in ihren Lieferketten zu treffen. Der RMAP konzentriert sich auf einen "Pinch Point" (einen Punkt mit relativ wenigen Akteuren) in der globalen Metalllieferkette und nutzt eine unabhängige Bewertung der Managementsysteme und Beschaffungspraktiken von Hütten-/ Raffineriebetrieben durch unabhängige Dritte, um die Konformität mit RMAP-Standards zu validieren.

Responsible Minerals Initiative (RMI): Initiative, die Unternehmen dabei unterstützt, sich mit verantwortungsvoller Mineralienbeschaffung in ihren Lieferketten zu beschäftigen.

Schmelzlöhne (TC/RCs), Raffinierlöhne (RCs): Treatment and Refining Charges (TC/RCs) und Refining Charges (RCs) sind Abschläge vom Metalleinkaufspreis für die Umwandlung von Rohstoffen in das Börsenprodukt Kupferkathode und andere Metalle.

Science Based Targets (SBT): Die Science Based Targets Initiative (SBTi) wurde 2015 von CDP, UN Global Compact, dem World Resources Institute und dem World Wide Fund for Nature (WWF) gegründet. Mit der gemeinsam entwickelten Methodik können Unternehmen wissenschaftlich basierte Zielwerte berechnen, wie schnell und in welchem Umfang sie ihre Treibhausgasemissionen reduzieren müssen, um die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen – sog. Science Based Targets.

Science Based Targets Initiative (SBTi): Siehe "Science Based Targets (SBT)".

Sekundärkupfererzeugung: Produktion von Kupfer aus Recyclingmaterialien.

SHFE: Die Shanghai Futures Exchange (SHFE) ist eine Rohstoffbörse nach chinesischem Recht. Gelistet sind u. a. Gold, Silber und viele Nichteisen-Metalle.

Spotmarkt: Tagesgeschäft; Markt für prompte Lieferungen.

Stranggussformate: Entstehen durch ein kontinuierliches Gießverfahren, bei dem endlose Stränge erzeugt werden. Die Stranggussformate werden durch Walzen und Strangpressen zu Blechen, Folien, Profilen und Rohren weiterverarbeitet.

Sustainable Development Goals (SDGs): Agenda für nachhaltige Entwicklung, die 2015 von allen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen angenommen wurde. Sie ist als ein gemeinsames Konzept für Frieden und Wohlstand für die Menschen und den Planeten zu verstehen.

Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD):

Initiative des Rats für Finanzstabilität, die empfiehlt, welche Informationen Unternehmen zu Klimarisiken offenlegen sollten. Diese Informationen sollen Investoren, Kreditgeber und Versicherer bei der angemessenen Bewertung und Preisgestaltung unterstützen.

Wesentlichkeitsanalyse: Wesentlichkeitsanalysen dienen der Bestimmung der Berichtsinhalte für nichtfinanzielle Berichte, Nachhaltigkeitsberichte im Allgemeinen oder als Grundlage für die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien. Bei der Analyse werden die Nachhaltigkeitsthemen identifiziert, die für das jeweilige Unternehmen besonders relevant sind.

Erläuterungen von Finanzbegriffen

Brutto-Marge: Ist die Summe der Ergebniskomponenten Metallergebnis, Schmelz- und Raffinierlöhne sowie Prämien und Produkte.

EBIT (Earnings before Interest and Taxes): Ist das Ergebnis vor Ertragsteuern und Finanzergebnis. Es zeigt die operative Ertragskraft eines Unternehmens unabhängig von dessen Kapitalstruktur.

EBITDA (Earnings before Interest and Taxes, Depreciation and Amortisation): Ist das Ergebnis vor Ertragsteuern, Finanzergebnis und Abschreibungen. Es zeigt die operative Ertragskraft eines Unternehmens unabhängig von dessen Kapitalstruktur und Investitionsneigung.

EBT (Earnings before Taxes): Ist das Ergebnis vor Ertragsteuern. Es zeigt die Ertragskraft eines Unternehmens.

Eingesetztes Kapital (Capital Employed): Setzt sich zusammen aus Eigenkapital, Pensionsrückstellungen und Finanzverbindlichkeiten, unter Abzug der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Free Cashflow: Ist der erwirtschaftete Zahlungsmittelüberschuss unter Berücksichtigung zahlungswirksamer Veränderungen des Working Capital, nach Abzug der Auszahlungen für Investitionen, der Zinsauszahlungen sowie der Dividendenzahlungen. Er steht dem Unternehmen zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten zur Verfügung.

Netto-Cashflow: Ist der erwirtschaftete Zahlungsmittelüberschuss nach Berücksichtigung zahlungswirksamer Veränderungen des Working Capital. Er steht dem Unternehmen für Auszahlungen im Rahmen der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zur Verfügung.

Netto-Finanzverbindlichkeiten: Setzen sich zusammen aus den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

ROCE (Return on Capital Employed): Bezeichnet das Verhältnis von EBIT zum eingesetzten Kapital am Bilanzstichtag (Capital Employed). Er beschreibt damit die Verzinsung des eingesetzten Kapitals im Berichtszeitraum.

Impressum

Wenn Sie mehr Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an:

Aurubis AG

Hovestraße 50 20539 Hamburg [email protected] www.aurubis.com

Investor Relations

Angela Seidler Vice President Investor Relations, Corporate Communications & Sustainability Telefon +49 40 7883-3178 [email protected]

Elke Brinkmann

Head of Investor Relations Telefon +49 40 7883-2379 [email protected]

Ferdinand von Oertzen Specialist Investor Relations Telefon +49 40 7883-3179 [email protected]

Konzept, Beratung und Design

Kirchhoff Consult AG, Hamburg

Der Konzernanhang wurde mit Unterstützung von firesys erstellt.

Bilder

Aurubis AG, David Goltz

Druck

Beisner Druck GmbH & Co. KG, Buchholz in der Nordheide

Rechtlicher Hinweis

Diese Information enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf unseren gegenwärtigen Annahmen und Prognosen beruhen. Bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und Einflüsse können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage oder die Entwicklung von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren.

Papier

Gedruckt auf FSC-Recycled zertifiziertem Papier. Durch die Verwendung des FSC-Papiers unterstützen wir aktiv den Erhalt unserer Wälder sowie den Schutz von Tieren und Pflanzen und setzen uns gegen die Ausbeutung von Menschen im Zuge der Waldwirtschaft ein.

Weitere umweltorientierte Maßnahmen

Die Produktion wird CO2-neutral gestellt mit einem Gold-Standard-Zertifikat.

Das Papier und die Druckerei sind gemäß der aktuell geltenden Vorgaben "Blauer Engel" DE-UZ 195 zertifiziert.

Dieses Druckerzeugnis ist mit dem BD3 Blauen Engel ausgezeichnet.

Finanzkalender

06.02.2024 Quartalsmitteilung 3 Monate 2023/24
15.02.2024 Hauptversammlung (vorläufiger Termin)
08.05.2024 Zwischenbericht 6 Monate 2023/24
05.08.2024 Quartalsmitteilung 9 Monate 2023/24
05.12.2024 Bericht zum Geschäftsjahr 2023/24

Unser Geschäftsjahr beginnt am 01.10. und endet am 30.09.

5-Jahres-Übersicht

Aurubis-Konzern (IFRS)

2022/23 2021/22 2020/21 2019/20 2018/19
Ergebnis
Umsatzerlöse
Mio. €
17.064 18.521 16.300 12.429 11.897
EBITDA
Mio. €
379 1.148 1.049 585 415
EBITDA operativ
Mio. €
557 753 593 415 359
EBIT
Mio. €
160 928 830 376 275
EBIT operativ
Mio. €
342 533 394 223 208
EBT
Mio. €
165 935 825 367 264
EBT operativ1
Mio. €
349 532 381 221 192
Konzernergebnis
Mio. €
141 715 613 265 193
Konzernergebnis operativ
Mio. €
268 433 284 167 138
Netto-Cashflow
Mio. €
573 295 812 459 272
Investitionen
Mio. €
633 362 256 237 224
ROCE operativ1 %
11,3
19,0 16,6 9,3 8,6
Bilanz
Bilanzsumme
Mio. €
7.259 7.447 6.613 5.534 4.535
Anlagevermögen
Mio. €
2.470 2.069 1.958 1.904 1.560
Abschreibungen
Mio. €
219 220 219 210 140
Eigenkapital
Mio. €
4.245 4.258 3.443 2.851 2.598
Aktie
Marktkapitalisierung
Mio. €
3.153 2.427 2.939 2.614 1.838
Ergebnis je Aktie
3,23
16,37 14,03 5,95 4,28
Ergebnis je Aktie operativ
6,13
9,91 6,51 3,73 3,08
Dividende je Aktie2 1,40
1,80 1,60 1,30 1,25

1 Konzernsteuerungskennzahl.

2 Für das Geschäftsjahr 2022/23 handelt es sich um einen Dividendenvorschlag.

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