Interim / Quarterly Report • Sep 25, 2018
Interim / Quarterly Report
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Umsatz erwirtschaftete AlzChem im Rumpfgeschäftsjahr 2018
Mitarbeiter unterstützen täglich mit ihrem Know-how die Prozesse und Produkte von AlzChem*
*Durchschnittswert über das Rumpfgeschäftsjahr 2018
EBITDA erzielte AlzChem im Rumpfgeschäftsjahr 2018
Die Produkte von AlzChem werden weltweit vertrieben ~ 15 Mio. €
betrug der Cashflow aus Geschäftstätigkeit im Rumpfgeschäftsjahr 2018
Erzeugung chemischer Zwischenprodukte zum direkten Verkauf oder zur Veredelung als Spezialchemieprodukte 56,7 % SPECIALTY
UMSATZBEITRAG IM RUMPFGESCHÄFTSJAHR 2018
Herstellung und Vertrieb hochwertiger chemischer Erzeugnisse
Sonstige Tätigkeiten, v. a. Dienstleistungen rund um die Chemieparks Trostberg und Hart
FEINCHEMIE LANDWIRTSCHAFT METALLURGIE ERNÄHRUNG ERNEUERBARE ENERGIEN
SIND SIE MIT DER ENTWICKLUNG IM RUMPFGESCHÄFTSJAHR 2018 ZUFRIEDEN?
Ulli Seibel: Ja, wir sind mit unserer Entwicklung sehr zufrieden. Im ersten Halbjahr 2018 ist AlzChem wieder stark gewachsen. Was wir uns operativ und strategisch vorgenommen hatten, haben wir auch erreicht. Mit EUR 195,2 Mio. haben wir den Umsatz um 6,8 % verbessert. Das Ertragswachstum konnten wir wie geplant überproportional gestalten. Das EBITDA steigerten wir um 10,8 % auf EUR 31,0 Mio. Hier habe ich jetzt das Rumpfgeschäftsjahr 2018 mit dem ersten Halbjahr 2017 verglichen. Im vorliegenden Geschäftsbericht und Konzernabschluss vergleichen wir mit dem Gesamtjahr 2017, weshalb diese positive Geschäftsentwicklung nicht sofort sichtbar wird.
Andreas Niedermaier: Dabei war das Umfeld für uns durchaus sehr herausfordernd. Insbesondere im ersten Quartal haben die ungünstigen Wechselkurse ein noch besseres Abschneiden verhindert – so wie auch die anhaltend hohen Rohstoffkosten unsere Margenentwicklung etwas gedämpft haben. Deshalb: Wir sind zufrieden, aber wir geben uns damit nicht zufrieden. Denn die eigentliche Leistungsstärke und Potenziale unserer Unternehmensgruppe wurden etwas überdeckt. Das gilt insbesondere in Richtung der steigenden Kostenbelastungen, die sich als höher und nachhaltiger gezeigt haben, als wir es erwartet hatten. Deshalb gehen unsere Anstrengungen weiter, vor allem im Segment Specialty Chemicals und damit bei unseren besonders margenstarken Produktgruppen zu wachsen.
Seibel: Wir hatten unseren Aktionären schon beim Börsengang versprochen, dass wir sie am Erfolg des Unternehmens über eine attraktive Ausschüttungspolitik teilhaben lassen wollen – und zwar zeitnah. Aufgrund des Gleichlaufs der Geschäftsjahre der operativen AlzChem Trostberg GmbH und der Holding AlzChem Group AG waren wir 2017 trotz sehr erfreulicher Gewinnentwicklung noch nicht dividendenfähig. Das holen wir jetzt nach beziehungsweise wir lösen unser Versprechen ein.
Niedermaier: Konkret schlagen wir jetzt unseren Aktionären für die Hauptversammlung im November vor, eine Dividende von EUR 0,11 je Aktie auszuschütten. Darüber hinaus planen wir, über ein erneutes Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 abstimmen zu lassen, denn wir hatten bisher nur das Geschäftsjahr der börsennotierten AG als Obergesellschaft umgestellt. Zum 1. Januar 2019 wollen wir auch im Reporting wieder alle Unternehmen unserer Gruppe im Gleichklang laufen lassen.
Niedermaier: Wir planen weiterhin, jährlich 30 % bis 50 % des Jahresgewinns auszuschütten. Das richtet sich auch danach, wie wir die weiteren Aussichten beurteilen und insbesondere welche Investitionen anstehen.
Seibel: Kontinuität und Verlässlichkeit sind uns aber sehr wichtig. Das sehen Sie auch daran, dass wir aktuell die größte Investition der Unternehmensgeschichte stemmen und gleichzeitig eine vergleichsweise hohe Ausschüttungsquote anstreben.
Klaus Englmaier: Das Wichtigste vorneweg: Wir liegen bei Zeitvorgaben und Budgetrahmen voll im Plan. Das ist bei einem Investitionsvolumen von EUR 50 Mio. und einer Verdreifachung der Kapazitäten für unser derzeit wohl wichtigstes Zukunftsprodukt essenziell. Die Inbetriebnahme der neuen Produktionsanlage ist unverändert für Sommer 2019 geplant. Bei diesem Projekt kommt uns sicherlich unsere Erfahrung zu Gute, denn wir haben ja schon von 2013 bis 2015 ein ganz ähnliches Vorhaben erfolgreich realisiert. Jetzt bauen wir am gleichen Standort mit starken Partnern – ganz im Sinne der Kontinuität und Verlässlichkeit.
SIE SPRACHEN DAS GROSSE INVESTITIONSPROJEKT, DIE NEUE CREAMINO®1 - PRODUKTION AN. WIE KOMMEN SIE VORAN?
v. l. n. r.: Andreas Niedermaier (CFO) Ulli Seibel (CEO) Klaus Englmaier (COO)
GLEICHZEITIG HABEN SIE DEN VERTRIEBSVERTRAG MIT EVONIK GEKÜNDIGT UND STELLEN AUF EIGENVERTRIEB UM. IST DAS NICHT ZU VIEL AUF EINMAL?
Seibel: Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt. Die Markttreiber sind voll intakt. Die Wachstumskurve unseres Produktes ist extrem dynamisch. Für uns besteht jetzt die Möglichkeit, dass wir die Integration, die ja in der Verbundproduktion ohnehin tief in unserer DNA verankert ist, nun auch auf die volle Wertschöpfung für unser derzeit zukunftsstärkstes Produkt ausdehnen, also auch den Eigenvertrieb beginnen. Creamino® ist in eine derartige Größenordnung und strategische Bedeutung hineingewachsen, dass es für uns von zentraler Bedeutung ist, näher am Kunden zu arbeiten. Jetzt schaffen wir uns die Möglichkeit, den Kunden zukünftig alle Leistungen von der Herstellung bis zum Verkauf aus einer Hand anzubieten.
Die starke Nachfrage brachte uns jetzt schon in die Nähe unserer Kapazitätsgrenze, beziehungsweise wir haben bereits seit längerer Zeit unter Volllast produziert, um Vorsorge zu treffen und Läger aufzubauen, damit wir das Wachstum von Creamino® möglichst lange mit der bestehenden Anlage begleiten können. Es ist richtig, dass wir durch die Umstellung des Vertriebs die Wachstumskurve dieses Produkts um ca. drei bis sechs Monate in die Zukunft verschieben. Zwei zentrale Gründe sind da auschlaggebend: In den nächsten Monaten kalkulieren wir mit einer geringeren Neukundengewinnung und wir werden voraussichtlich Anfang 2019 einmalige Lagerbestandseffekte sehen. Das ist der üblichen Übergangsphase geschuldet. Bei diesen Rahmenparametern ist jetzt der beste Zeitpunkt, um ab 2019 auf den strategisch wichtigen und wirtschaftlich attraktiven Eigenvertrieb umzustellen.
Creamino® ist weltweit sehr gut positioniert und am Markt etabliert, und wir verfügen über einen funktionierenden Vertrieb in der Landwirtschaft, beispielsweise für die Produkte Dormex® und Perlka®. Dieses Angebot erweitern wir jetzt nachhaltig und substanziell um Creamino®. Damit schließen wir strategisch die Lücke zwischen den Bereichen Human Nutrition und Landwirtschaft und führen synergetisch Expertise aus beiden Bereichen zusammen. Auch neue Regionen und neue Tierarten stehen dann bereits sehr kurzfristig auf unserer Agenda. Die Wachstumskurve macht eine kurze Verschnaufpause, in der wir allerdings genau das Gegenteil machen, nämlich sehr hart arbeiten an zusätzlichen Kapazitäten und dem eigenen Vertrieb – damit wir dann umso stärker die vorhandene Wachstumsdynamik wieder nutzen.
Englmaier: Aktuell investieren wir auch ganz massiv – nämlich rund EUR 7 Mio. – in den Ausbau unseres Nitril-Geschäfts, also eines Zwischenprodukts für die Pigmentherstellung sowie für eine Reihe von Agro- und Pharma-Anwendungen.
IST DAS NICHT EIN WIDERSPRUCH ZU IHRER STRATEGIE, GANZ STARK AUF SPECIALTY CHEMI-CALS ZU SETZEN?
Englmaier: Richtig ist, dass Nitrile bei uns zu Basics & Intermediates gehören. Richtig ist auch, dass wir den strategischen Fokus auf das Segment Specialty Chemicals legen. Das heißt aber nicht, dass wir andere Bereiche nicht auch aktiv weiterentwickeln.
Seibel: Sogar ganz im Gegenteil: Basics & Intermediates sind ja von zentraler Bedeutung für uns aufgrund unseres Ansatzes des integrierten Produktionsverbunds. Die Stärke in diesem Basis-Segment ist zugleich dann auch eine Stärke im darauf aufbauenden Segment Specialty Chemicals. Und natürlich bieten sich bei Basics & Intermediates auch Opportunitäten – gerade im Nitril-Geschäft mit seinen attraktiven Margen. Diese wollen wir aktiv ergreifen können. Der strategische Fokus darf hier keine Fessel sein, sondern gibt die Leitplanken vor, innerhalb derer wir den Freiraum für die gesamtheitliche Unternehmensentwicklung nutzen.
Man muss das eine machen können, ohne das andere deswegen lassen zu müssen. Das sieht man auch bei anderen Zukunftsprojekten, speziell in der Forschung & Entwicklung. Ich will hier insbesondere unsere Innovationen hervorheben, die wir in unseren Mehrzweckanlagen für unsere Kunden umsetzen. Aber wir forschen auch sehr intensiv im Bereich Verfahrensentwicklung. Das zielt dann schwerpunktmäßig auf das Segment Basics & Intermediates. Die Aktivitäten und die Investitionen in beiden Segmenten befruchten sich gegenseitig. Das ist ja gerade der entscheidende Vorteil eines integrierten Produktionsverbunds.
Die wesentlichen Erzeugnisse der AlzChem-Gruppe basieren auf denselben Ausgangsstoffen, nämlich Kalk und Kohle. Entlang der Calciumcarbid-/Calciumcyanamid-Kette (NCN-Kette) integriert AlzChem viele Schritte der Verarbeitung und Veredelung hin zu den jeweiligen Produkten in den Segmenten Basics & Intermediates sowie Specialty Chemicals.
Diese vertikale Integration in der Produktion ist eine ganz wesentliche Stärke der AlzChem-Gruppe. Möglich wird sie erst durch die räumliche Nähe der vier historisch gewachsenen Standorte im bayerischen Chemiedreieck. Die Verbundproduktion erlaubt es AlzChem, auf Nachfrageänderungen flexibel zu reagieren, da viele Produkte aus dem Segment Basics & Intermediates gleichzeitig auch Rohstoffe für Erzeugnisse im Segment Specialty Chemicals sind. Zudem ergeben sich vielfältige Synergien im Produktionsprozess sowie in der Forschung & Entwicklung. Die Verbundproduktion sichert dem Unternehmen eine hohe Unabhängigkeit von externen Zulieferern.
Niedermaier: Stand heute müssen wir bedingt durch die Regularien eine Prognose für die nächsten zwölf Monate abgeben, also bis zum 30. Juni 2019.
WIE SIEHT IHRE PROGNOSE FÜR DAS NEUE GESCHÄFTSJAHR AUS?
DAS IST NICHT GANZ OPTIMAL, WENN SIE WIEDER EIN RUMPFGESCHÄFTSJAHR EINLEGEN,UM ERNEUT AUF EIN REGULÄRES GESCHÄFTS-JAHR ZUM 31. DEZEMBER UMZUSTELLEN …
Niedermaier: Richtig, allerdings steht dieser Schritt noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Hauptversammlung. Wir wollen die Prognose deshalb entlang der Zeitschiene etwas detaillierter aufschlüsseln. Für die sechs Monate von Juli bis Dezember 2018 planen wir ein Umsatzwachstum gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode in der Bandbreite von 3 % bis 7 % und ein EBITDA- und EBIT-Wachstum, das darüber liegt. Wie immer wird die Dynamik in der zweiten Kalenderjahreshälfte, bedingt durch die Sommerferien und Weihnachten, schwächer ausfallen als in den ersten sechs Monaten.
Damit planen wir, dass wir zusammengerechnet aus dem aktuell abgeschlossenen Rumpfgeschäftsjahr sowie dem laufenden Sechsmonatszeitraum unsere Prognose, die wir zum 31. Dezember 2017 für das Gesamtjahr 2018 abgegeben hatten, auch erfüllen werden. Zur Erinnerung: Wir hatten prognostiziert, ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie ein EBITDA von EUR 49 bis 54 Mio. auf Zwölfmonatssicht zu erreichen.
Seibel: Wenn wir den Prognosezeitraum auf die Zeit bis zum 30. Juni 2019 ausdehnen, fällt da genau die Neuausrichtung des Vertriebs bei Creamino® hinein. Gleichzeitig ist der Zeitraum nach unserer Einschätzung von anhaltend hohen Preisen auf der Beschaffungsseite bei Rohstoffen wie auch Energie gekennzeichnet. Wir sind dort also etwas vorsichtiger in der Prognose – ohne deshalb weniger zuversichtlich für unsere weitere Entwicklung zu sein.
Niedermaier: Der Umsatz soll vom 1. Juli 2018 bis 30. Juni 2019 verglichen zu den zwölf Vormonaten in der Bandbreite von 1 % bis 2 % wachsen. Das EBITDA wird in etwa gleicher Größenordnung wie der Umsatz zulegen.
Seibel: Die nächsten zwei bis drei Quartale sind gewissermaßen eine Übergangsphase. Das liegt im Wesentlichen an den genannten Effekten aus der temporär geringeren Neukundengewinnung und dem einmaligen Lagerbestandseffekt aus der Neuausrichtung bei Creamino®. Wohl gemerkt: eine Übergangsphase, die wir aus einer Position der Stärke heraus sehr aktiv gestalten, um ab Mitte 2019 wieder unsere volle Leistungsstärke unter Beweis stellen zu können.
Die neue Creamino®-Produktionsanlage in Trostberg
Sehr geehrte Damen und Herren,
die AlzChem Group AG hat ein außerordentlich erfolgreiches Rumpfgeschäftsjahr zum 30. Juni 2018 absolviert. Mit einem Umsatz von TEUR 195.241 und einem EBITDA von TEUR 30.958 auf Konzernebene hat das Unternehmen auf beeindruckende Weise seine Marktposition ausgebaut und mit mutigen Investitionen seine Wettbewerbsfähigkeit gestärkt.
Mit dem nun vorliegenden Jahresabschluss für die AlzChem Group AG zum Rumpfgeschäftsjahr zum 30. Juni 2018 und dem bereits zum 1. Januar 2018 wirksam gewordenen Gewinnabführungsvertrag mit der AlzChem Trostberg GmbH konnte die Dividendenfähigkeit der börsennotierten AG hergestellt werden. Sollten sich die Aktionäre auf der für November 2018 geplanten Hauptversammlung dem gemeinsamen Gewinnverwendungsvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat anschließen, können wir eine der Ankündigung entsprechende Ausschüttung vornehmen und damit auch wie beabsichtigt der sehr guten Gewinnentwicklung 2017 zeitnah Rechnung tragen. Um in einem weiteren Schritt wieder alle Konzerngesellschaften mit einem Geschäftsjahr zum 31. Dezember in Gleichklang zu bringen, werden wir der Hauptversammlung zusätzlich vorschlagen, ein weiteres Rumpfgeschäftsjahr von Juli bis Dezember 2018 zu beschließen, damit der Alz-Chem-Konzern dann ab 2019 wieder im gewohnten Rhythmus die Jahresabschlüsse zum 31. Dezember aufstellen wird.
Im Rumpfgeschäftsjahr 2018 hat der Aufsichtsrat der Alz-Chem Group AG die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen, den Vorstand bei der Leitung der AlzChem Group AG und des Gesamtkonzerns ausführlich beraten und die Geschäftsführung kontinuierlich überwacht. Zu keinem Zeitpunkt bestanden Zweifel an der Recht- und Ordnungsmäßigkeit der Vorstandstätigkeit.
Der Aufsichtsrat hat sich fortlaufend und eingehend mit der aktuellen Unternehmenssituation und der weiteren Entwicklung des AlzChem-Konzerns befasst. Dabei ist der Vorstand seinen Informationspflichten jederzeit in vollem Umfang nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle wesentlichen Entwicklungen des AlzChem-Konzerns informiert. Dazu zählten insbesondere die Geschäftsentwicklung, die Lage des Konzerns, die Unternehmensstrategie, die beabsichtigte Geschäftspolitik, die Rentabilität der Gesellschaft, das Risikomanagement, die Compliance sowie die Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, frühzeitig eingebunden.
Der Aufsichtsrat hat sämtliche Berichte und Unterlagen eingehend geprüft. Planabweichungen wurden vom Vorstand ausführlich erläutert und vom Aufsichtsrat ebenfalls mit großer Sorgfalt geprüft. Zustimmungspflichtige Geschäfte wurden dem Aufsichtsrat vom Vorstand ordnungsgemäß und frühzeitig vorgelegt. Sämtliche zustimmungspflichtigen Geschäfte wurden positiv beschieden. Außerhalb der Sitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende in einem regelmäßigen Informationsaustausch mit dem Vorstand, um sich fortlaufend über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorgänge unterrichten zu lassen.
Besondere Aufmerksamkeit erforderte die bislang größte Investition der Unternehmensgeschichte in den Ausbau der Creamino®-Produktion. Wir als Aufsichtsrat haben dieses zentrale Zukunftsprojekt beratend und kontrollierend begleitet. In diesem Zusammenhang unterstützt der Aufsichtsrat den Vorstand, ab 2019 Vermarktung und Verkauf von Creamino® im Eigenvertrieb zu organisieren.
Der Aufsichtsrat trat im Rumpfgeschäftsjahr 2018 zu zwei Sitzungen am 7. März und 23. Mai zusammen. Das Plenum war bei jeder Sitzung vollständig anwesend. Zusätzlich hat der der Aufsichtsrat im Juni 2018 eine Beschlussfassung im schriftlichen Verfahren getroffen.
Gegenstand der Sitzungen waren die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Vermögens- und Finanzlage, die Investitionsvorhaben, die Risikolage, das Risikomanagementsystem, die Compliance, das interne Kontrollsystem sowie die Unternehmensplanung und -strategie. Ebenfalls im Fokus standen die Entwicklung der Absatz- und Beschaffungsmärkte sowie die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Alz-Chem-Konzerns.
Der Prüfungsausschuss trat am 7. März 2018 zusammen. Sämtliche Mitglieder nahmen persönlich teil. Der Ausschuss prüfte eingehend – unter Berücksichtigung der Prüfberichte des Abschlussprüfers und im Gespräch mit diesem – den handelsrechtlichen Jahresabschluss und Lagebericht sowie den nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2017. Der Ausschuss erörterte zudem den Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Rumpfgeschäftsjahr 2018 sowie Fragen der Rechnungslegung, des internen Kontrollsystems und des Risikomanagements. Darüber hinaus wurden der Lagebericht und der Konzernlagebericht eingehend diskutiert, die entsprechenden Empfehlungen an den Aufsichtsrat vorbereitet und dem Aufsichtsrat über die Ergebnisse der Prüfungen berichtet.
Am 3. Mai 2018 führte der Prüfungsausschuss eine Telefonkonferenz durch, um die Quartalsmitteilung 1/2018 zu erörtern.
Der Nominierungsausschuss hielt im Berichtszeitraum keine Sitzung ab.
Ein fester Bestandteil der Aufsichtsratssitzungen der AlzChem Group AG ist die Umsetzung einer guten Corporate Governance in enger Anlehnung an den Deutschen Corporate Governance Kodex. Auch im Rumpfgeschäftsjahr 2018 haben Vorstand und Aufsichtsrat über die Empfehlungen und Anregungen des Kodex intensiv beraten. Gemäß Punkt 5.6. des Kodex hat der Aufsichtsrat seine eigene Arbeit laufend auf Effizienz hin überprüft. Die Prüfung bestätigte erneut eine sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums und mit dem Vorstand.
Im Berichtszeitraum traten bei den einzelnen Aufsichtsratsund Vorstandsmitgliedern keine Interessenkonflikte auf, die dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen waren.
Im März 2018 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine neue Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG beschlossen und abgegeben. Die aktuelle Entsprechenserklärung sowie die vorangegangenen Erklärungen sind im Internet jederzeit unter www.alzchem.com im Bereich Investor Relations zugänglich. Über die Corporate Governance berichtet im Übrigen der Vorstand zugleich auch für den Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Kodex im Corporate-Governance-Bericht der Gesellschaft.
Der Jahresabschluss der AlzChem Group AG und der Lagebericht wurden nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS). Der Aufsichtsrat beauftragte gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, als Abschlussprüfer für die AG und für den Konzern für das Rumpfgeschäftsjahr 2018. Der Wirtschaftsprüfer legte mit dem Aufsichtsrat die Prüfungsschwerpunkte fest. Darüber hinaus beschloss der Aufsichtsrat die Vergütung des Abschlussprüfers und überprüfte dessen Qualifikation und Unabhängigkeit nach den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.
Der Abschlussprüfer hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss unter Einbeziehung der entsprechenden Lageberichte geprüft und berichtete schriftlich über das Ergebnis seiner Prüfung, die zu keinen Einwendungen geführt hat. Der Jahres- und der Konzernabschluss erhielten den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Darüber hinaus stellte der Abschlussprüfer im Rahmen seiner Beurteilung des Risikomanagementsystems fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen getroffen hat, um Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen.
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Rumpfgeschäftsjahr 2018, den Lagebericht und den Konzernlagebericht – unter Berücksichtigung des Berichts des Abschlussprüfers und der Ergebnisse der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss – auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Sämtliche Unterlagen sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen dem Gremium rechtzeitig vor und wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 4. September 2018 eingehend erörtert und geprüft. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand dem Aufsichtsrat für Fragen und ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat insbesondere geprüft, ob die vom Vorstand in den Lageberichten getroffenen Einschätzungen mit den Einschätzungen in den Berichten an den Aufsichtsrat übereinstimmen und ob die Aussagen in den Lageberichten der eigenen Einschätzung des Aufsichtsrats entsprechen. Der Aufsichtsrat hat nach eigener gründlicher Prüfung keine Einwände erhoben, den Prüfungsberichten und den Ergebnissen der Vorprüfungen durch den Prüfungsausschuss zugestimmt sowie den Jahresabschluss, Lagebericht, Konzernabschluss und Konzernlagebericht gebilligt. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der AG wurde damit festgestellt.
Den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, eine Dividende von EUR 0,11 je dividendenberechtigter Aktie auszuzahlen und den Restbetrag von TEUR 14.764 auf neue Rechnung vorzutragen, hat der Aufsichtsrat im Hinblick auf die Liquidität der Gesellschaft sowie ihre Finanz- und Investitionsplanung ausführlich besprochen. Nach eingehender Prüfung schließen wir uns dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands an.
Darüber hinaus haben wir den nichtfinanziellen Konzernbericht zur Corporate Social Responsibilty geprüft und gebilligt.
Im Vorstand und Aufsichtsrat kam es im Berichtszeitraum zu keinen personellen Veränderungen.
Dem Aufsichtsrat der AlzChem Group AG gehören unverändert Herr Markus Zöllner (Vorsitzender), Herr Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein (stellvertretender Vorsitzender), Frau Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Herr Steve Röper an.
Der Vorstand setzt sich weiterhin aus Herrn Ulli Seibel (CEO), Herrn Andreas Niedermaier (CFO) und Herrn Klaus Dieter Englmaier (COO) zusammen.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre engagierten Leistungen. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre die positive Entwicklung im Rumpfgeschäftsjahr 2018 nicht möglich gewesen.
Trostberg, 4. September 2018
Markus Zöllner Vorsitzender des Aufsichtsrats der AlzChem Group AG
Der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG, von links nach rechts:
Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein, Markus Zöllner (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Steve Röper
Die AlzChem-Aktie startete in das Börsenjahr 2018 mit einem Xetra-Kurs von EUR 2,880. Im weiteren Jahresverlauf war ein leichter vorübergehender Kursrückgang zu beobachten, so dass der Tiefstkurs im Berichtszeitraum am 9. April 2018 mit EUR 2,440 erreicht wurde. Die Aktie konnte sich jedoch bis zur Hauptversammlung am 23. Mai 2018, auf der die Aktionäre sämtlichen Tagesordnungspunkten mit 100 % zustimmten, wieder deutlich positiv entwickeln und erreichte am Tag nach der Versammlung ihren Höchstkurs mit EUR 3,450. Der Schlusskurs am 29. Juni 2018 lag bei EUR 3,095, was damit einer Marktkapitalisierung von EUR 315,0 Mio. und bezogen auf den Berichtszeitraum einer Kurssteigerung von 7,5 % entsprach.
| LIVIA Corporate Development SE | 47,70 |
|---|---|
| HDI Vier CE GmbH | 26,38 |
| four two na GmbH | 19,79 |
| Ulli Seibel | 4,93 |
| Streubesitz | 1,20 |
| DE000A0AHT46/A0AHT4 |
|---|
| SFP1 |
| 101.763.355 auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) |
| Regulierter Markt (Prime Standard) |
| Baader Bank AG |
| Xetra | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|
| Eröffnungskurs | EUR 2,880 |
| Höchstkurs | EUR 3,450 |
| Tiefstkurs | EUR 2,440 |
| Schlusskurs* | EUR 3,095 |
| Gesamtentwicklung | +7,5 % |
| Ergebnis je Aktie | EUR 0,16 |
| Marktkapitalisierung* | EUR 315,0 Mio. |
* Schlusskurs zum 29. Juni 2018
KONZERNFINANZBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2018
Die Unternehmen der AlzChem-Gruppe entwickeln, produzieren und handeln mit chemischen Erzeugnissen aller Art und erbringen Dienstleistungen, unter anderem als Chemieparkbetreiber. AlzChems vernetzte Produktionsstruktur schafft eine leistungsfähige Wertschöpfungskette, die von Basisprodukten, wie z. B. metallurgischen Zusätzen oder Düngemitteln, bis zu Spezialprodukten für verschiedenste Märkte, wie z. B.
reicht.
Die AlzChem-Gruppe bedient mit ihrem Produktportfolio ein breit gefächertes Branchenspektrum.
Landwirtschaft: Das Produktsortiment der AlzChem-Gruppe umfasst neben Spezialdüngemitteln, wie Perlka®, und Wachstumsregler, wie Dormex®, für den Wein- und Obstanbau u. a. auch Pflanzungsstärkungsmittel.
Erneuerbare Energien: Mit der DYHARD®-Produktpalette ist die AlzChem Trostberg GmbH an der Entwicklung immer größerer Windkraftanlagen beteiligt. Das Produkt Silzot SQ® hat eine wichtige Funktion bei der wettbewerbsfähigen Produktion von Solarwafern aus polykristallinem Silizium.
AlzChem produziert an vier Standorten im südostbayerischen Chemiedreieck sowie in Sundsvall, Schweden. In den strategisch wichtigen Märkten USA und China ist AlzChem mit Vertriebsgesellschaften präsent.
Das operative Geschäft der AlzChem-Gruppe lässt sich entlang der kompletten Wertschöpfungskette und nach der internen Berichtsstruktur in die drei berichtspflichtigen Geschäftssegmente "Specialty Chemicals", "Basics & Intermediates" sowie "Other & Holding" einteilen.
Gegenstand des Segments "Specialty Chemicals" sind die Produktion und der Vertrieb von hochwertigen Produkten der Spezialchemie wie z. B. Creamino®, Creapure®, BioSelect®, Silzot®, DYHARD® und Dormex®.
Das Segment "Basics & Intermediates" umfasst die Produktion von Basis- und Zwischenprodukten, die entweder für die Herstellung von Spezialchemikalien benötigt oder als eigenständige Produkte vermarktet werden. Letztere bedienen ein umfassendes Spektrum von Anwendungen, zum Beispiel in der Landwirtschaft, der Stahlerzeugung sowie in der Automobilindustrie.
Im Segment "Other & Holding" sind alle übrigen Aktivitäten zusammengefasst, die nicht den anderen Segmenten zuzuordnen sind. Im Wesentlichen handelt es sich um Dienstleistungen rund um die Chemieparks Trostberg und Hart, die AlzChem (auch für Dritte) betreibt. Darüber hinaus werden dem Segment administrative Leistungen zugeordnet.
Die Konzernstruktur hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2017 nicht verändert. Die AlzChem Group AG fungiert unverändert als Konzernobergesellschaft (ohne eigene Geschäftstätigkeit) der AlzChem-Gruppe. Zum Konsolidierungskreis des AlzChem-Konzerns gehörten zum Stichtag 30. Juni 2018 folgende Unternehmen:
| Gesellschaft | Sitz | Konsolidierung |
|---|---|---|
| AlzChem Group AG | Trostberg, Deutschland | Konzernmutter |
| AlzChem Trostberg GmbH | Trostberg, Deutschland | voll konsolidiert |
| AlzChem International GmbH | Trostberg, Deutschland | voll konsolidiert |
| AlzChem Stahltechnik GmbH | Trostberg, Deutschland | voll konsolidiert |
| AlzChem Nutrition GmbH | Trostberg, Deutschland | voll konsolidiert |
| NIGU Chemie GmbH | Waldkraiburg, Deutschland | voll konsolidiert |
| AlzChem Shanghai Co. Ltd. | Shanghai, China | voll konsolidiert |
| AlzChem LLC | Atlanta, USA | voll konsolidiert |
| Dormex Company LLC | Atlanta, USA | voll konsolidiert |
| Nordic Carbide AB | Sundsvall, Schweden | voll konsolidiert |
| AlzChem Netz GmbH | Trostberg, Deutschland | voll konsolidiert |
Seit dem 5. Oktober 2017 werden die Aktien der AlzChem Group AG (WKN: A0AHT4) an der Frankfurter Wertpapierbörse im Teilbereich des Regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) gehandelt.
Seit dem Ablauf des Rumpfgeschäftsjahres (RGJ) 2018 (1. Januar 2018 bis 30. Juni 2018) beginnt das Geschäftsjahr der Konzernmutter AlzChem Group AG jeweils am 1. Juli und endet am 30. Juni des darauffolgenden Kalenderjahres. Diese Umstellung diente dazu, etwaige Gewinne der AlzChem Trostberg GmbH aus dem Jahr 2017 zeitnah an die Aktionäre der AlzChem Group AG ausschütten zu können.
Zur Umstellung des Geschäftsjahres hat die AlzChem Group AG für die Zeit vom 1. Januar 2018 bis 30. Juni 2018 ein Rumpfgeschäftsjahr gebildet, über das dieser Konzernlagebericht informiert.
Die angegebenen Vorjahreswerte beziehen sich auf das volle Kalenderjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017. Vor diesem Hintergrund hat ein zeitraumbezogener Vorjahresvergleich im vorliegenden Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr 2018 lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft.
Deshalb verzichtet AlzChem auf eine quantitative und teilweise auch erläuternde Darstellung der Veränderung. Fallweise werden nachrichtlich zu Vergleichszwecken die nicht geprüften und nicht testierten Zahlen2 für das erste Halbjahr 2017 angegeben.
Aus organisatorischen Gründen werden Vorstand und Aufsichtsrat der AlzChem Group AG der im November 2018 geplanten Hauptversammlung vorschlagen, ein weiteres Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis 31. Dezember 2018 zu beschließen, damit das Geschäftsjahr ab dem 1. Januar 2019 wieder dem Kalenderjahr entspricht. Auf diese Weise sollen sämtliche Jahresabschlüsse der AlzChem-Konzerngesellschaften wieder in Gleichklang mit einem Geschäftsjahresende zum 31. Dezember gebracht werden.
Die AlzChem-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, ihre führende Marktposition in ausgewählten Nischenmärkten, wie z. B. im Bereich der Futtermittelzusatzstoffe und Nahrungsergänzungsmittel, weiter auszubauen. Der strategische Fokus und der Schwerpunkt der umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten liegen auf dem Geschäftssegment Specialty Chemicals. Zur Realisierung der dort identifizierten Potenziale verfolgt AlzChem eine werthaltige Wachstumsstrategie, die zwei Stoßrichtungen hat:
AlzChem konzentriert sich auf verschiedene bestehende Specialty Chemicals-Produkte, welche die Megatrends Bevölkerungswachstum, gesundes Altern und Energieeffizienz bedienen. Zu den relevanten Produkten gehören unter anderem Silzot® und DYHARD®, die in der Photovoltaikindustrie (Silzot®) und der Windenergiebranche (DYHARD®) verwendet werden. Aufgrund ihrer Produkteigenschaften erhofft sich AlzChem einen Schub, der den Trend hin zu mehr Energieeffizienz widerspiegelt.
Dem zunehmenden Bevölkerungswachstum sollen insbesondere Creamino® und Dormex® Rechnung tragen, die in der Futtermittelindustrie und im Agrarsektor zum Einsatz kommen und somit von einer voraussichtlich intensiveren Vieh- und Landwirtschaft profitieren dürften. Schließlich gilt es, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Vor diesem Hintergrund plant AlzChem, den Anwendungsbereich der Produkte nicht nur geografisch (bspw. durch weitere Zulassungen in den USA), sondern auch auf andere Tierarten bzw. Zielkulturen bei Pflanzen zu erweitern.
Von der steigenden Lebenserwartung und dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein dürften insbesondere Creapure® und BioSELECT® profitieren. Bei Creapure® hatte zunächst die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die eingereichten wissenschaftlichen Unterlagen geprüft und war zu einer positiven Stellungnahme zur beantragten, gesundheitsbezogenen Angabe ("Die tägliche Einnahme von Kreatin kann die Wirkung von Krafttraining auf die Muskelkraft von Erwachsenen über 55 Jahre steigern.") gekommen.
Mit Wirkung zum 7. April 2017 wurde diese Angabe auch von der Europäischen Kommission in der Durchführungsverordnung (EU) 2017/672 zur Werbung für Creapure® bewilligt.
AlzChem verfolgt das Ziel, weiteres Wachstumspotenzial bei seinen hochwertigen Produkten zu schaffen und sich dadurch die Megatrends Bevölkerungswachstum, gesundes Altern und Energieeffizienz zunutze zu machen. Dazu richtet das Unternehmen den Fokus seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf die Entwicklung von Neuprodukten, die Verbesserung bestehender Produkte und die Entwicklung neuer Anwendungsbereiche für bestehende Produkte. Alz-Chem erwartet, dass bestimmte Neuprodukte zu einem zukünftigen Wachstum beitragen können. Dazu gehören unter anderem:
Die Konzernsteuerung erfolgt durch turnusmäßige Sitzungen und Berichte der jeweiligen Gremien, Organe und Fachabteilungen. Dies beinhaltet unter anderem:
Regelmäßige Abstimmung von Sales und Marketing inklusive Innovationsmanagement, Supply Chain Management sowie Produktion,
Regelmäßige Besprechungen zur Steuerung und Ressourcenallokation der Abteilung Innovationsmanagement,
Der Steuerungsprozess wird durch eine finanzielle Unternehmenssteuerung auf Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems begleitet. Die zum Teil täglichen, wöchentlichen und monatlichen Berichte umfassen eine detaillierte Ergebnisanalyse aller Geschäftsvorfälle mit entsprechenden Maßnahmenkatalogen in Abstimmung mit den jeweiligen Prozessverantwortlichen. Der Kennzahlenkatalog zur finanziellen Unternehmenssteuerung stellt sich wie folgt dar:
| Kennzahl | Berechnung | ||
|---|---|---|---|
| Eigenkapital | |||
| Eigenkapitalquote des Konzerns | Bilanzsumme | ||
| Vorratsvermögen | absoluter Bestand | ||
| Umsatz | absoluter Wert | ||
| Verschuldungsgrad3 des Konzerns |
Netto-Fremdkapital | ||
| Gesamtkapital |
Die Berechnung erfolgt auf Basis von Monats-, Quartals- und Jahresberichten. Damit wird sichergestellt, dass Plan/Ist-Abweichungen frühzeitig erkannt und gegensteuernde Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können. Darüber hinaus werden folgende wesentlichen Profitabilitätskennzahlen auf Ebene des Vorstands des AlzChem-Konzerns verfolgt:
| Kennzahl | Berechnung | ||
|---|---|---|---|
| EBIT | Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern | ||
| EBITDA4 | Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen | ||
| EBITDA-Marge | EBITDA | ||
| Umsatzerlöse |
Mit Ausnahme der konzernbezogenen Eigenkapitalquote sowie des Verschuldungsgrads werden die übrigen Steuerungskennzahlen zur Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs auf Basis der Berichtseinheiten und Segmente herangezogen. Die zentrale Steuerungskennzahl bildet das EBITDA, welches zur Messung der Zielerreichung auch auf die operativen Einheiten und Segmente heruntergebrochen wird.
Das EBITDA und die korrespondierende relative Kennzahl, die EBITDA-Marge, zeigen die operative Ertragskraft unabhängig von Kapitalstruktur und Investitionsneigung und ermöglichen den internen und externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich Kostenstruktur. Da die Abschreibungen (planmäßige und außerplanmäßige) unberücksichtigt bleiben, handelt es sich zudem um eine cashflow-nahe Größe, die somit auch als umsatzbezogene Cashflow-Rendite herangezogen werden kann.
3 Verschuldungsgrad = Verhältnis von Nettofremdkapital zu Gesamtkapital. Das Nettofremdkapital ist definiert als Summe sämtlicher Schulden abzüglich bestehender Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
Die interne Steuerung und Berichterstattung im AlzChem-Konzern basieren grundsätzlich auf den im IFRS-Konzernabschluss beschriebenen Grundsätzen der Rechnungslegung nach IFRS. Der Konzern misst den Erfolg seiner Segmente anhand von Segmentergebnisgrößen, die in der internen Steuerung und Berichterstattung als EBIT sowie EBITDA bezeichnet werden. Die Segmentergebnisgröße EBIT setzt sich zusammen aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz, den Vertriebs-, den allgemeinen Verwaltungs-, den Forschungs- und den nicht aktivierten Entwicklungskosten sowie den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen. Insofern Erlösbeziehungen zwischen den Segmenten bestehen, werden diese unter Anwendung der Regelungen der Konzernkalkulation sowie Einhaltung von Transferpreisvorgaben berechnet. Darüber hinaus wird die Kennzahl des Vorratsvermögens auf Segmentebene berichtet und überwacht.
AlzChem sieht das Innovationsmanagement als einen wesentlichen Wachstumstreiber und investiert daher intensiv in den Bereich Forschung & Entwicklung. Hauptbereiche der Forschung sind die Produkt-, Anwendungs- und Verfahrensentwicklung. Im Bereich der Produkt- und Anwendungsentwicklung werden neue Produkte erforscht und an bestehenden Produkten weiterentwickelt, um deren Anwendung zu erweitern. Zudem werden für spezielle Kundenanforderungen chemische Lösungen entwickelt.
Der Bereich der Verfahrensentwicklung konzentriert sich auf die Übertragung neuer Erkenntnisse in den Produktionsprozess und die stetige Weiterentwicklung der Effizienz im eigenen Produktionsprozess. Wesentliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beziehen sich auf das Segment Specialty Chemicals, wirken jedoch auch unterstützend im Segment Basics & Intermediates an den Standorten Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg.
Im Segment Other & Holding finden keine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten statt.
Die insgesamt angefallenen Kosten der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten stellen sich wie folgt dar:
| in TEUR | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|
| Forschung | 6.744 | 2.771 |
| Verfahrensentwicklung | 2.271 | 1.179 |
| ∑ Forschungs- und Entwicklungskosten | 9.015 | 3.950 |
| % des Konzernumsatzes | 2,6 % | 2.0 % |
Für das Segment Specialty Chemicals lagen die Aufwendungen im Verhältnis zum Umsatz bei 2,44 % (2017: 3,14 %).
Im Berichtszeitraum waren die Voraussetzungen für eine Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungskosten nicht erfüllt. Die gesamten direkten Ausgaben in dem Bereich betrugen TEUR 249 (2017: TEUR 857). Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um die regelmäßige Erneuerung des Anlagenparks der verschiedenen Abteilungen des Bereichs Innovationsmanagement.
In der Anwendungsentwicklung wurde u. a. dem Trend zum Leichtbau in der Automobilindustrie gefolgt und die Produkte wurden hierfür im Rumpfgeschäftsjahr 2018 weiterentwickelt. Einen unverändert wichtigen Erfolgsfaktor stellt dabei die anwendungstechnische Beratung von Kunden in der Handhabung unserer Produkte dar.
Dieser Strategie folgend, baute die AlzChem-Gruppe auch 2018 ihre anwendungstechnischen Aktivitäten im Marktumfeld Metallurgie weiter aus.
In unseren Mehrzweckanlagen führten wir 2018 für Kunden Exklusivsynthesen von Zwischenprodukten und Wirkstoffen der Pflanzenschutz-, Pharma-, Pigment- sowie Kunststoffindustrie durch. Hier ist die Entwicklung von Stabilisatoren für Düngemittel im Segment Specialty Chemicals hervorzuheben. Diese stellt einen weiteren wichtigen Schritt dar, um die Anwendungspalette unserer Produkte unter Diversitätsaspekten nachhaltig weiterzuentwickeln. Die Stärkung der Technologiebasis bildet einen weiteren Schwerpunkt der Forschung & Entwicklung sowie der verfahrenstechnischen Tätigkeit und erstreckt sich in weitem Maße auf den Anlagenpark des Konzerns.
Die Aktivitäten in Bezug auf Verfahrensentwicklung und Optimierung betrafen im Wesentlichen den Produktionsprozess von Carbid im Segment Basics & Intermediates. Durch die Implementierung von Six Sigma5 -Projekten konnte AlzChem bereits in der Vergangenheit eine Vielzahl an Optimierungen umsetzen. Dieser Ansatz wird auch weiterhin verfolgt, indem Six Sigma-Maßnahmen zentral über die Abteilung Verfahrensentwicklung gesteuert und betreut werden.
Die Aufwendungen des Segments Basics & Intermediates für Forschung & Entwicklung lagen im Berichtszeitraum bei 1,4 % (2017: 2,6 %) des Umsatzes.
Insgesamt waren im Rumpfgeschäftsjahr 2018 in der Alz-Chem-Gruppe 93 (2017: 92) Mitarbeiter im Bereich der Forschung & Entwicklung beschäftigt.
Die starken Aktivitäten im Bereich Innovationsmanagement führten insgesamt betrachtet bereits zu einem Portfolio von ca. 70 gehaltenen und angemeldeten Patentfamilien. Der klare Fokus auf die Forschung & Entwicklung soll auch in Zukunft zum Wachstum der AlzChem-Gruppe beitragen.
Um möglichst eine jederzeitige Versorgungs- und damit Planungssicherheit zu gewährleisten, bestehen für die wichtigsten Rohstoffe klar definierte Beschaffungsstrategien. Einerseits werden langfristige Lieferverträge geschlossen, andererseits wird beispielsweise Strom bis zu drei Jahre im Voraus geordert. Um unterjährige Preis- und Mengenrisiken zu minimieren, wurden, soweit möglich, Jahreskontrakte mit Lieferanten vereinbart. Im Vergleich zum Vorjahr wirkten die teils signifikanten Rohstoffpreissteigerungen – insbesondere Schwarzstoffpreise – deutlich belastend auf das Ergebnis. Das Preisniveau der wesentlichen chemischen Rohstoffe lag ebenso über dem Niveau des Vorjahres.
Durch die zentrale Rohstoffbeschaffung konnten Synergieeffekte mit der schwedischen Tochtergesellschaft realisiert werden. Mit dem Status der AlzChem Trostberg GmbH sowie NIGU Chemie GmbH als "zugelassener Wirtschaftsbeteiligter (AEO-F)" wird eine beschleunigte und damit effizientere Abwicklung im internationalen Warenverkehr ermöglicht.
Der Produktionsverbund und der effiziente Einsatz von Rohstoffen garantieren eine hohe Liefersicherheit. Die vernetzte Produktionsstruktur schont Ressourcen, spart Energie, reduziert Emissionen ebenso wie Transportkosten und nutzt die Synergien einer integrierten Infrastruktur. Durch aktives Ideenmanagement werden sowohl Betriebsleiter als auch Mitarbeiter im Hinblick auf die Erkennung von Optimierungspotenzialen sensibilisiert. Im Rumpfgeschäftsjahr 2018 wurde die technische Zusammenarbeit zwischen AlzChem und Nordic Carbide weiter intensiviert, wodurch der Produktionsprozess in Sundsvall optimiert werden konnte.
Kontinuierlich werden von hauseigenen Experten Six Sigma-Projekte durchgeführt, deren Ziel die Prozessverbesserung, Steigerung der Energieeffizienz und eine effektive Kapazitätsanpassung sind.
Die Anlagenauslastung im Bereich der Monoanlagen lag im Wesentlichen aufgrund gestiegener Auslieferungen in die Landwirtschaft sowie Metallurgie leicht über den Werten des Vorjahres. Die Anlagenauslastung der Multianlagen zeigte ein ebenso positives Bild. Nahezu alle Anlagen konnten ihren Output steigern und produzierten teilweise nahe an der technischen Kapazitätsgrenze. Im Rahmen dieser insgesamt sehr erfreulichen Entwicklung verlief die Produktion im Rumpfgeschäftsjahr an allen Standorten ohne nennenswerte Störungen.
Das Finanzmanagement der AlzChem-Gruppe erfolgt zentral durch die AlzChem Trostberg GmbH. Übergeordnetes Ziel ist die Finanzierung des Unternehmens durch einen starken operativen Cashflow. Daneben stehen für eine fristenkongruente Finanzierung weitere Mittel zur Verfügung. Das weitere Finanzierungsinstrumentarium zur fristenkongruenten Deckung des Finanzmittelbedarfs umfasst unter anderem kurzfristige Kreditlinien, stilles Factoring sowie langfristige Bankdarlehen. Durch tägliche Liquiditätskontrollen, wöchentliche Ein- und Auszahlungspläne sowie durch die 4-wöchige, mittel- bzw. langfristige Liquiditätsplanung können Engpässe frühzeitig erkannt und umgangen werden. Unsere wertorientierten Finanzierungsgrundsätze sollen dazu beitragen, die Liquidität und damit die langfristige Unternehmensfortführung von AlzChem zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen, die mit der Finanzierung verbundenen Risiken zu begrenzen sowie unsere Kapitalkosten zu optimieren.
Mit der erfolgten Börsenzulassung erschließt sich die Gruppe zusätzlich zu den bisherigen Finanzierungsinstrumenten auch die Möglichkeiten der Finanzierung über den Kapitalmarkt.
Die funktionale Währung im Konzern ist der Euro. Risiken aus Währungsschwankungen entstehen insbesondere aus dem Verkauf von an den deutschen Standorten produzierten Produkten in JPY, USD und CNY. Die Gesellschaft ist daher grundsätzlich bestrebt, das Transaktionsrisiko für die zu fakturierenden Umsätze zu verringern.
In Form eines Portfolio-Hedges wurden hierbei die geplanten JPY-Umsatzerlöse von AlzChem gegen das JPY-Fremdwährungsrisiko mittels Devisentermingeschäften abgesichert. Diese Absicherung zukünftiger Fremdwährungsumsätze in JPY stellte die Absicherung zukünftiger Zahlungsströme gegen Wechselkursrisiken dar.
Alle Devisenterminverkäufe wurden im Geschäftsjahr 2017 abgewickelt, so dass zum Stichtag 30. Juni 2018 wie zum 31. Dezember 2017 kein offener Bestand mehr bilanziert wurde.
Die Voraussetzungen für bilanzielles Hedge-Accounting waren gemäß den IFRS-Regularien in beiden Berichtsperioden nicht erfüllt.
Qualifiziertes und motiviertes Personal ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor in einer globalen Wirtschaft. Wir verfolgen das Ziel, die richtigen Mitarbeiter mit der richtigen Qualifikation zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle bei AlzChem zu haben. Dazu bieten wir unseren Mitarbeitern sichere und attraktive Arbeitsbedingungen sowie umfangreiche Sozialleistungen.
Kurze Entscheidungswege und ein angenehmes Betriebsklima zeichnen uns als attraktiven Arbeitgeber aus. Durch interne sowie externe Qualifizierungsangebote, betriebliche Gesundheitsförderungsprogramme und flexible Arbeitszeitmodelle wollen wir unsere Mitarbeiter dabei unterstützen, sich selbst zu entfalten und eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu erleben. Unsere Verhaltensprinzipien Verlässlichkeit, Fairness, Vertrauen, Verantwortung und Qualität sind Maßstab für die Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch im Kontakt mit Kunden und Lieferanten.
Um für den mittleren Zeithorizont bis 2020 Planungssicherheit bezüglich des Personalaufwands zu erhalten, wurde zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern der deutschen Gesellschaften mit Wirkung zum 1. Januar 2016 eine Betriebsvereinbarung, die Beteiligungs- und Standortentwicklungsvereinbarung, geschlossen, in der Entscheidungen u. a. zu den Themen Wochenarbeitsstunden, Erfolgsbeteiligungen, Entgelterhöhungen und betriebsbedingte Kündigungen getroffen wurden. Mit dieser Vereinbarung wird am Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, an der Tarifbindung im Arbeitgeberverband der chemischen Industrie, der Beibehaltung der derzeitigen Ausbildungsquote sowie der Erfolgsbeteiligung der Tarifmitarbeiter festgehalten.
Die Gruppe begegnet möglichen Umweltrisiken durch vorbeugende Maßnahmen in den Arbeits- und Produktionsprozessen sowie durch die Bilanzierung von Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen. Die AlzChem Trostberg GmbH und die NIGU Chemie GmbH sind u. a. nach ISO 14001, ISO 50001 und EMAS zertifiziert.6 Die Nordic Carbide AB ist nach ISO 14001, ISO 9001 und OHSAS 18001 zertifiziert. Weiterhin wurden an den Produktionsstandorten emissions-, abwasser- und abfallmindernde Maßnahmen getroffen. Außerdem wird laufend die Energieeffizienz unserer Prozesse überprüft und angepasst. Um den Stellenwert einer nachhaltigen Entwicklung in Sachen Umweltschutz und Sicherheit zu unterstreichen, werden kontinuierlich Aufrechterhaltungszertifizierungen durchgeführt. Die AlzChem Trostberg GmbH ist am "Umweltpakt Bayern" des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit beteiligt.
Das erklärte Sicherheitsziel bei AlzChem lautet: Null Unfälle. Schwerpunkte der Sicherheitsarbeit bilden dabei (1) betriebliche Sicherheitsausschüsse, die sich auf den jeweiligen Ebenen der Gesellschaft regelmäßig treffen und sicherheitsrelevante Themen besprechen, (2) regelmäßige betriebliche Sicherheitsaudits, die von allen Führungskräften der Gesellschaft durchgeführt werden sowie (3) bereichsübergreifende Sicherheitsausschüsse, die unterschiedliche sicherheitsrelevante Themenbereiche verantworten. Diese Schwerpunkte fördern das systematische Lernen der Organisation aus Beinahe-Unfällen und das Sicherheitsbewusstsein aller Mitarbeiter im Unternehmen. Gesteuert wird die Sicherheitsarbeit bei AlzChem durch den Steuerungskreis Sicherheit, der sich monatlich trifft. Geleitet wird dieser Steuerungskreis vom CEO.
Soweit nicht anders angegeben, erfolgen alle Betragsangaben in TEUR. Aus rechnerischen Gründen können in Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von ± einer Einheit auftreten.
Dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW)7 zufolge hat der Aufschwung der Weltkonjunktur zu Beginn des Jahres 2018 aufgrund von Sonderfaktoren deutlich an Fahrt verloren. Dementsprechend nahm das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2018 lediglich um 0,8 % gegenüber dem Vorquartal zu. Die Verlangsamung spiegelte sich insbesondere in der Entwicklung der fortgeschrittenen Volkswirtschaften wider. Im Gegensatz dazu expandierte die Wirtschaft in den Schwellenländern nur wenig verlangsamt. Dementsprechend konnte die chinesische Wirtschaft ihre Produktion im ersten Quartal 2018 um 6,8 % erhöhen, was zwar gegenüber dem Vorquartal – wie in den vergangenen Jahren üblich – einen leichten Rückgang bedeutet, doch dem Niveau des Vorjahresquartals entspricht.
Eine vergleichsweise robuste Entwicklung zeigte auch die USA. Ungünstigen Wetterverhältnissen, die mitverantwortlich für den nur moderaten Anstieg des privaten Konsums waren, standen hohe Investitionen gegenüber – nicht zuletzt dank der auf Investitionsanreize bedachten Wirtschaftspolitik und des Booms im Ölsektor.
Der Euroraum verzeichnete in den ersten drei Monaten 2018 ein Wirtschaftswachstum von 0,4 %, nachdem im zweiten Halbjahr 2017 noch eine kräftige Expansion zu beobachten war. Dementsprechend verloren insbesondere die Exporte, aber auch die Investitionen spürbar an Schwung.
In Deutschland8 nahm die wirtschaftliche Dynamik im bisherigen Jahresverlauf 2018 deutlich ab. Diese Entwicklung spiegelte sich auch im ersten Quartal wider, als die Wachstumsrate gegenüber dem Vorquartal spürbar von 0,6 % auf 0,3 % sank. Dämpfend wirkte insbesondere die außenwirtschaftliche Entwicklung – ein Ergebnis der Verunsicherung aufgrund der US-amerikanischen Handels- und Sicherheitspolitik sowie der neuen Koalitionsregierung in Italien.
8 Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kieler Konjunkturberichte: Deutsche Konjunktur im Sommer 2018, Nr. 44 (2018/Q2)
7 Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kieler Konjunkturberichte: Weltkonjunktur im Sommer 2018, Nr. 43 (2018/Q2)
Darüber hinaus waren die Produktionsrückgänge im ersten Quartal auch auf produktionsseitige Sondereffekte (insbesondere Ferientageeffekte, streikbedingte Ausfälle und hohe Krankenstände aufgrund einer starken Grippewelle) zurückzuführen. Positive Impulse kamen aus dem Inland, wo der private Konsum und die Bauinvestitionen spürbar zulegen konnten – ebenso wie die Unternehmensinvestitionen und die öffentlichen Konsumausgaben. Insgesamt konnte die inländische Verwendung (ohne Vorratsveränderungen) um 0,5 % zulegen.
Nach Angaben des Verbandes der Chemischen Industrie e. V. (VCI)9 hat die weltweite Chemie- und Pharmaindustrie ihre Produktion im bisherigen Jahresverlauf 2018 gesteigert. Gegenüber dem Vorquartal war in den ersten drei Monaten 2018 ein Plus von 0,8 % zu verzeichnen. Dazu beigetragen haben insbesondere asiatische Länder, wie China (+1,3 %), Indien (+1,8 %) und Südkorea (+3,0 %). Im Gegensatz dazu verlief der Branchenstart in der EU holprig. Zwar nahmen die Aufträge aus dem Ausland weiter zu, doch entwickelten sich die Bestellungen europäischer Industriekunden verhaltend. Insgesamt mussten die Unternehmen in der EU ihre Produktion im ersten Quartal 2018 um 0,6 % drosseln.
In den USA konnten Petrochemikalien und Polymere ihr extrem hohes Niveau vom Jahresende 2017 nicht halten, so dass die Produktion in den ersten drei Monaten 2018 insgesamt um 1,1 % zurückging. Alle anderen Sparten setzten ihren Aufwärtstrend ungebremst fort.
Nach Angaben von EUROFER10, dem Wirtschaftsverband der europäischen Eisen- und Stahlindustrie, stieg der Stahlverbrauch in der EU28 im ersten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahresquartal um 3 %. Dabei nahmen die Lieferungen innerhalb der EU um 2,1 % auf 37 Mio. Tonnen zu. Trotz eines bereits hohen Vorjahresniveaus legten die Importe aus Drittländern noch einmal um 9 % auf 10 Mio. Tonnen zu. Damit erreichten die Einfuhren ihren höchsten Quartalswert seit dem dritten Quartal 2007. Diese Entwicklung zeigt, dass die 2017 von der Europäischen Kommission eingeführten Antidumpingmaßnahmen nicht den gewünschten Erfolg hatten, da andere Anbieter aus Drittländern die hinterlassene Lücke geschlossen haben.
Abb. 1: Stimmung der Landwirte (DE), Stand: März 2018 (Quelle: Deutscher Bauernverband)
Index: Nullwert = Mittel 2000 - 2006 Konjuktur- und Investitionsbarometer Agrar | 2. + 3. Quartal 2018
9 Verband der Chemischen Industrie e. V., Business Worldwide (7. Juni 2018)
10 http://www.eurofer.be/News %26Events/Press %20releases/PRESS %20RELEASE %20TradeRisksIntensive.fhtml
Die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Landwirte hat sich im Juni 2018 weiter verschlechtert. Hauptgrund sind trockenheitsbedingte Ernteeinbußen in vielen Regionen Deutschlands. Nach den neuesten Daten des Konjunkturbarometers Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat sich die Liquiditätslage der deutschen Landwirte wieder verschärft und die Investitionstätigkeit geht drastisch zurück.
Aktuell ist der Index des Konjunkturbarometers Agrar gegenüber der vorangegangenen Erhebung aus März 2018 von 22,1 Punkten auf 21,1 Punkte gefallen. Der aktuelle Indexwert liegt damit um 10,3 Punkte niedriger als im Juni 2017 und somit erheblich unter den relativ hohen Werten aus der Zeit von 2011 bis 2014. In der Spitze wurden seinerzeit 36,2 Punkte erreicht. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammen.
Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Durchschnitt der Betriebe mit 3,12 bewertet. Die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Situation erreicht mit 2,95 einen etwas besseren Wert.
Neben den stark eingetrübten Ernteerwartungen ist die Preisentwicklung der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor für die Beurteilung der Situation in den Betrieben. Niedrigere Schweine- und Rinderpreise sowie gestiegene Energie-, Dünge- und Futtermittelpreise wirken sich aktuell negativ auf die Stimmungslage aus.
Auch die politischen Rahmenbedingungen, wie die EU-Agrarpolitik und die Wettbewerbssituation innerhalb der EU, werden gegenüber dem Frühjahr negativer beurteilt. Positiver Einfluss geht dagegen von etwas besser eingeschätzten Milchund Getreidepreisen aus.
Vor dem Hintergrund dieser Markttendenzen zeigt sich auch die schwierige Absatzsituation der AlzChem-Produkte auf dem Heimatmarkt.
Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche Situation Ihres Betriebes für die nächsten 2 bis 3 Jahre gegenüber der aktuellen Situation?
Fragen 5, 6: Wie beurteilen Sie die aktuelle wirtschaftliche Situation Ihres Betriebes?
Agrarrohstoffe werden hauptsächlich als Lebensmittel, Futtermittel und in industriellen Anwendungen einschließlich Treibstoff verbraucht. Die Nachfrage nach Nahrungsmitteln wird durch das Bevölkerungs- und Einkommenswachstum und zunehmend auch durch die Entwicklung der Ernährungsgewohnheiten und Verbraucherpräferenzen beeinflusst. Die Nachfrage nach Futtermitteln ist eng mit dem Verzehr von tierischen Erzeugnissen, wie Fleisch, Eiern und Milch, aber auch mit der Entwicklung der Viehzuchttechnologie verbunden.
In den letzten zehn Jahren verzeichneten die Agrarmärkte einen starken Anstieg der Nachfrage nach einer breiten Palette von Rohstoffen. Ein Großteil dieses Zuwachses ist auf die Verwendung von landwirtschaftlichen Rohstoffen, vor allem von Rohstoffen für Biokraftstoffe und Futtermittel, im Non-Food-Bereich zurückzuführen.
Während die Nahrungsmittelnachfrage in den Industrieländern stagnierte, führten Biokraftstoff-Mandate zu einer erhöhten Nachfrage nach Mais, Zuckerrohr und Pflanzenölen als Rohstoff. Parallel dazu erhöhten steigende Einkommen in China und anderen Schwellenländern die Nachfrage nach Fleisch. Dies wiederum führte zu einer Intensivierung der Tierproduktion, was die Nachfrage nach Futtermitteln auf den Weltmärkten ankurbelte. Zusammen trugen diese Quellen des Nachfragewachstums dazu bei, dass die realen Agrarpreise über dem Niveau von Anfang der 2000er Jahre blieben, was das weltweite Produktionswachstum ankurbelte.
Biokraftstoffe und das Wachstum der chinesischen Nachfrage werden weiterhin eine Rolle auf den globalen Agrarmärkten spielen. Ihre Bedeutung nimmt jedoch ab, und sie werden nicht vollständig durch neue Quellen des Nachfragewachstums ersetzt, sei es für Lebens-, Futtermittel- oder Kraftstoffverbrauch.
Die Nachfrage nach Futtermitteln wird weiterhin höher sein als die Nachfrage nach Nahrungsmitteln, da die Viehzucht zunimmt. Ein großer Teil des zusätzlichen Futterbedarfs wird wie im letzten Jahrzehnt aus China kommen. Doch im Vergleich zum letzten Jahrzehnt verlangsamt sich das Nachfragewachstum nach Futtermitteln.
Aufgrund dieser Entwicklungen bei der Verwendung von Nahrungsmitteln, Futtermitteln und Treibstoffen für landwirtschaftliche Rohstoffe wird für das kommende Jahrzehnt ein langsameres Wachstum der weltweiten Nachfrage nach Agrarrohstoffen erwartet.
Abb. 3: Jährliches Wachstum der Nachfrage nach wichtigen Warengruppen, 2008 - 2017 und 2018 - 2027 (Quelle: OECD-FAO Agricultural Outlook 2018 - 2027)
Wie in der Hauptversammlung am 4. August 2017 beschlossen, hat die AlzChem Group AG das Geschäftsjahr umgestellt und dazu für die Zeit vom 1. Januar 2018 bis 30. Juni 2018 ein Rumpfgeschäftsjahr gebildet, über das dieser Konzernlagebericht informiert. Die angegebenen Vorjahreswerte beziehen sich auf das volle Kalenderjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017. Vor diesem Hintergrund hat ein zeitraumbezogener Vorjahresvergleich im vorliegenden Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr 2018 lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft. Deshalb verzichtet AlzChem auf eine quantitative und teilweise auch erläuternde Darstellung der Veränderung. Fallweise werden nachrichtlich zu Vergleichszwecken die nicht geprüften und nicht testierten Zahlen für das erste Halbjahr 2017 angegeben.
Die operative Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum verlief für die AlzChem-Gruppe erneut sehr positiv und entsprach grundsätzlich den Erwartungen. Teilweise wurden diese sogar übertroffen, teilweise konnten nicht alle Segmente bzw. Teilbereiche selbiger die Prognoseziele komplett erreichen und die Entwicklung des Vorratsvermögens liegt über den angedachten Werten. Der Gesamtumsatz im Rumpfgeschäftsjahr addierte sich auf TEUR 195.241.
Besonders dynamisch entwickelten sich das auch strategisch stark im Fokus stehende Segment Specialty Chemicals und dort insbesondere die Mehrzweckanlagen. Die Breite des Produktportfolios erwies sich erneut als Stärke des Konzerns, um absatzseitigen Schwankungen zu begegnen. Die Entwicklung wurde ganz wesentlich durch das Absatzwachstum der Marken DYHARD®, Creamino®, Creapure® und Dormex® sowie durch die Verbreiterung der Produktpalette aus den Mehrzweckanlagen unterstützt.
Im Segment Basics & Intermediates war die Entwicklung besonders stark von den gestiegenen Rohstoffpreisen betroffen. Das spiegelt sowohl die Umsatz- als auch die Ertragsentwicklung wider.
Die Nachfrage nach Serviceleistungen an den Standorten Trostberg, Schalchen sowie Hart lag auf einem stabilen Niveau, vergleichbar mit dem des Vorjahres. AlzChem ist hier bestrebt, ein attraktives und auf den Kunden zugeschnittenes Leistungsspektrum anzubieten. Dazu wurden hier 2017 verschiedene Investitionen und Strukturmaßnahmen getätigt, die sich 2018 positiv bemerkbar machten. Entsprechend erfreulich entwickelten sich die Geschäftszahlen im Segment Other & Holding.
Die konjunkturelle Entwicklung und im Speziellen die Impulse aus der Chemie-, Stahl- sowie Futtermittelbranche wirkten sich im Berichtszeitraum positiv auf die AlzChem-Gruppe aus: Wir konnten unsere gute Positionierung auf den Absatzmärkten ausbauen, den Umsatz insgesamt steigern und die Marktstellung unserer bestehenden sowie neueren Produkte weiter verbessern.
Der Gruppenumsatz sowie das Ergebnis wurden in Summe durch die teilweise stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise negativ beeinflusst. Die Veränderungen der Währungsrelationen der wesentlichen Konzernwährungen USD und JPY übten ebenso einen deutlichen Effekt auf die Ergebnislage des Konzerns aus.
Dem Umsatz- und Mengenwachstum, im Wesentlichen bedingt durch das Segment Specialty Chemicals, sowie der hohen Anlagenauslastung innerhalb der NCN–Verbundkette folgend, zeigte sich die Anzahl der Konzernmitarbeiter11 anwachsend bei 1.524 gegenüber 1.491 im Vorjahr. Der Konzernumsatz konnte in manchen Regionen deutlich gesteigert werden und mit Ausnahme des Heimatmarktes in allen Absatzregionen zumindest gehalten werden. Die regulatorischen und fiskalischen Rahmenbedingungen unterlagen im Berichtsjahr keinen signifikanten Änderungen, weiter verschärft hat sich die Entwicklung des handelspolitischen Umfelds.
| in TEUR | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 353.920 | 195.241 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 1.768 | 4.790 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 11.594 | 6.599 |
| Materialaufwand | -137.870 | -80.180 |
| Operativer Personalaufwand | -109.248 | -58.625 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -74.496 | -36.867 |
| EBITDA | 45.668 | 30.958 |
| Abschreibungen | -13.990 | -7.498 |
| EBIT | 31.678 | 23.460 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 662 | 315 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -3.004 | -1.422 |
| Finanzergebnis | -2.342 | -1.107 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 29.336 | 22.353 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -8.764 | -6.291 |
| Konzernjahresergebnis | 20.572 | 16.062 |
| davon nicht beherrschende Anteile | 179 | 57 |
| davon Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG | 20.393 | 16.005 |
| Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert) | 0,20 | 0,16 |
Im Rumpfgeschäftsjahr 2018 lag der Konzernumsatz bei TEUR 195.241. Im Gesamtjahr 2017 waren es TEUR 353.920. Im Sechsmonatszeitraum 2017 betrugen die Umsatzerlöse TEUR 182.814.
Die gute Umsatzentwicklung resultierte im Wesentlichen aus dem Segment Specialty Chemicals, wodurch der leichte Umsatzrückgang im Segment Basics & Intermediates überkompensiert werden konnte. Vor allem in Europa und Asien partizipierte AlzChem sehr erfolgreich am allgemeinen Marktwachstum. Die Nachfrageentwicklung setzte sich entsprechend dem Vorjahrestrend auf einem hohen bis teils sehr hohen Niveau fort.
Der Umsatz verteilte sich wie folgt auf Regionen:
| in TEUR | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|
| Deutschland | 152.643 | 80.385 |
| Europäische Union (ohne Deutschland) | 100.536 | 54.450 |
| Restliches Europa | 12.447 | 13.343 |
| NAFTA | 34.626 | 17.312 |
| Asien | 36.341 | 17.319 |
| Rest der Welt | 17.327 | 12.432 |
| Gesamt | 353.920 | 195.241 |
Der Umsatz in Deutschland konnte zwar noch über dem Niveau des Vorjahres (TEUR 76.784) gehalten werden, doch waren deutliche negative Abweichungen zu verzeichnen, welche im Wesentlichen eine direkte Auswirkung der geringeren Auslieferungen in landwirtschaftliche Anwendungen sind. Die klimatischen Bedingungen gepaart mit einer latent vorhandenen Planungsunsicherheit wirkten negativ auf die Nachfrage. Höhere Auslieferungen aus dem Bereich der Basischemikalien, aber auch des Segments Specialty Chemicals konnten den Rückgang jedoch wieder auffangen bzw. überkompensieren.
In der Europäischen Union konnte der Trend des Vorjahres aufgenommen und fortgesetzt werden. In dem turbulenten Marktumfeld der Stahlindustrie konnten die Anwendungen der AlzChem-Gruppe überzeugen und so zu einem leichten Wachstum in dieser Region beitragen. Ebenso konnte Alz-Chem seine Produkte zur Wasser- bzw. Abwasserbehandlung erfolgreicher als die chinesische Konkurrenz platzieren. Die strategischen Säulen Qualität, Flexibilität, Verlässlichkeit und vertrauensvolle Zusammenarbeit haben sich einmal mehr als überlegen erwiesen.
Die Auslieferungen in das restliche europäische Gebiet konnten im Vergleich zum Geschäftsjahr 2017 signifikant gesteigert werden. Im Gegensatz zum Anstieg innerhalb der EU konnten in diesem Marktbereich äußerst erfolgreich Spotmengen platziert werden.
Das Geschäft im NAFTA-Raum kann als stabil bezeichnet werden.
Die USD/EUR-Währungsrelation der ersten Monate des Rumpfgeschäftsjahres 2018 belastete die Verkäufe zwar, konnte jedoch durch ein leichtes Volumenwachstum kompensiert werden.
Der asiatische Geschäftsraum zeigte sich im ersten Halbjahr 2018 von seiner schwierigen Seite. Zuverlässigkeit und Planbarkeit waren, wenn überhaupt, nur in Grundzügen vorhanden, so dass AlzChem einerseits seine Marktposition deutlich ausweiten konnte, gleichzeitig jedoch unter den kurzfristig geänderten Rahmenbedingungen hinsichtlich der Erneuerbaren Energien litt. Mit Hilfe seiner Vertriebsgesellschaft, der AlzChem Shanghai LLC, arbeitet AlzChem konsequent an der Ausweitung seines Produktportfolios auf dem chinesischen Markt, so dass Schwankungen einzelner Geschäftsfelder besser ausgeglichen werden können.
Bei den restlichen Ländern ist Südamerika eines der wesentlichen Absatzmärkte der AlzChem. Aufbauend auf langjährigen strategischen Partnerschaften, konnte die Gruppe auch im ersten Halbjahr 2018 ihre Marktposition ausweiten. Auch hier zeigen sich die Attribute Qualität und Verlässlichkeit verbunden mit einer hohen Kompetenz im Hinblick auf die landwirtschaftliche Anwendungsberatung als langfristig zielführend.
Die sonstigen betrieblichen Erträge werden im Wesentlichen geprägt durch die aktivierten Eigenleistungen. Diese resultieren aus dem Ansatz von selbst erstellten Posten des Sachanlagevermögens. Mit einem Volumen von TEUR 3.376 im Rumpfgeschäftsjahr 2018 stehen sie für rund die Hälfte der sonstigen betrieblichen Erträge. Den Erträgen aus Kursgewinnen von TEUR 1.799 stehen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesene Aufwendungen aus Kursverlusten von TEUR 1.810 gegenüber.
Der Materialaufwand lag im Berichtszeitraum bei TEUR 80.180. Die Entwicklung war einerseits geprägt durch eine direkte Korrelation mit dem Umsatz. Darüber hinaus spiegeln sich im Materialaufwand der gestiegene Absatz, die höhere Produktion und der Wachstumstrend des Segments Specialty Chemicals wider. Gleichzeitig führten die höhere Leistung und damit die Erhöhung des Bestandsvermögens im Rumpfgeschäftsjahr 2018 zu einem überproportionalen Wachstum. Zusätzlich unterlagen nahezu alle Rohstoffbezüge teils signifikanten Preissteigerungen, so dass zusätzlich zu den Volumenanstiegen auch Kostenanstiege zu verzeichnen waren. Durch Anpassung der Einsatzverhältnisse bzw. Mischungen konnten die Kostensteigerungen nicht in Gänze aufgefangen werden.
Dabei müssen insbesondere auch die (wenn auch teilweise nur temporären) Anlagenstilllegungen in China berücksichtigt werden. Umfangreiche Kontrollen im Zusammenhang mit Umweltauflagen haben somit auch Auswirkung auf die kurzund mittelfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen von AlzChem. Trotz der veränderten Rohstoffmarktsituation konnte die Versorgung immer sichergestellt werden.
Die klassischen Rohstoffkosten unterlagen, im Wesentlichen bedingt durch den Anstieg der Schwarzstoffkosten, einer deutlichen Veränderung. Die resultierenden Stromkosten sind sowohl in Deutschland als auch in Schweden vor allem durch günstige Bandabsicherungen spezifisch gesunken. Mit Hilfe eines stabilen und kontinuierlichen Ofenbetriebs konnten weiteren Kostensteigerungen erfolgreich kompensiert und zusätzlich zur (lokalen) Netzstabilität beitragen. In Verbindung mit der nachhaltig gestiegenen Anlagenauslastung erwuchs die Notwendigkeit, neben den entstehenden Medien des Produktionsverbunds weitere im Wesentlichen fossile Brennstoffe einzusetzen.
Geringfügiger positiver Einfluss konnte über die USD/EURbzw. CNY/EUR-Relation auf der Einkaufsseite realisiert werden. Dieser Effekt kam vor allem in den ersten drei Monaten des Berichtszeitraums zum Tragen.
Der Personalaufwand lag im Rumpfgeschäftsjahr 2018 bei TEUR 58.625. Darüber hinaus verzeichnete die AlzChem-Gruppe durch das fortlaufende Wachstum und die weiter gestiegene Anlagenauslastung auch einen leichten Zuwachs der Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr.
| Mitarbeiter12 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 701 | 748 | 749 | 766 | 781 |
| Angestellte (inkl. Leitende und Ferienbeschäftigte) | 636 | 611 | 595 | 610 | 624 |
| Auszubildende | 119 | 121 | 125 | 115 | 119 |
| ∑ Mitarbeiter | 1.456 | 1.480 | 1.469 | 1.491 | 1.524 |
| Veränderung | 1,6 % | -0,8 % | 1,5 % | 2,2 % |
Die Abschreibungen stellen sich insgesamt wie folgt dar:
| in TEUR | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|
| Abschreibung auf immaterielles Anlagenvermögen | 451 | 250 |
| Abschreibung auf Sachanlagevermögen | 13.539 | 7.248 |
| ∑ Abschreibung | 13.990 | 7.498 |
Die planmäßigen Abschreibungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen belaufen sich auf TEUR 7.498. Das Abschreibungsvolumen ist auf die umfangreiche Investitionstätigkeit der Gruppe im abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr sowie in den Vorjahren zurückzuführen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind geprägt durch die Vertriebskosten, die sich im Rumpfgeschäftsjahr 2018 auf TEUR 10.083 beliefen, einhergehend mit gestiegenen Mengen und teilweise steigenden Frachtraten. Weitere wesentliche Positionen sind die sonstigen Fremdleistungen (TEUR 4.185) und die Instandhaltungskosten (TEUR 4.475). Einfluss auf die Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen hatten darüber hinaus in der Berichtsperiode die Umwelt- und Entsorgungskosten i. H. v. TEUR 4.717. In Verbindung mit steigenden Produktionsmengen erwuchs auch die Notwendigkeit, einen steigenden Anteil an Entsorgungsleistung extern zuzukaufen.
Das Finanzergebnis in Höhe von TEUR -1.107 war vor allem durch Zinsen und ähnliche Aufwendungen geprägt. Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten im Wesentlichen die nicht zahlungswirksamen Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen für Pensionen und Deponien sowie Bankzinsen, die insbesondere für die langfristigen Darlehen angefallen sind.
Im Rumpfgeschäftsjahr 2018 betrug die effektive Konzernsteuerquote 28 %13 (Vorjahr: 30 %). Der Ertragsteueraufwand von TEUR 6.291 spiegelt die gute Ertragsentwicklung wider. Im Gesamtjahr 2017 lag der Ertragssteueraufwand bei TEUR 8.764.
Die Aufwendungen aus der Veränderung von latenten Steuern betrugen TEUR 484. Der in 2016 latente Steueraufwand begründete sich auf dem Mitarbeiterbonus für den erfolgreichen Börsengang, welcher 2017 ausbezahlt wurde, so dass die zugehörigen latenten Steuern aufgelöst worden waren. In 2018 waren vor allem unterschiedliche Ansätze bei den Verbindlichkeiten maßgeblich.
Das Konzernergebnis für das Rumpfgeschäftsjahr 2018 erreichte TEUR 16.062. Im Gesamtjahr 2017 erzielte der AlzChem-Konzern ein Jahresergebnis von TEUR 20.572. Entsprechend ergibt sich ein Ergebnis je Aktie für die sechs Monate des Rumpfgeschäftsjahres in Höhe von EUR 0,16. Im Vorjahr waren es nach zwölf Monaten EUR 0,20.
12 Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer aus der Summe der Zahlen der jeweils am 31. März 2018, 30. Juni 2018, 30. September 2017 und 31. Dezember 2017 beschäftigten Arbeitnehmer einschließlich der im Ausland beschäftigten Arbeitnehmer.
13 Der Rückgang der Konzernsteuerquote um 2 % hängt im Wesentlichen mit der Mitarbeiterbonusrückstellung für den Börsengang (EUR 6,3 Mio.) gemäß Standortentwicklungsvereinbarung zusammen; handelsrechtlicher Ansatz zum 31.12.2016 von EUR 6,3 Mio. bei einem steuerrechtlichen Ansatz zum 31.12.2016 von EUR 0
| in TEUR | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|
| Außenumsätze | 185.681 | 110.734 |
| EBITDA | 42.709 | 28.776 |
| Abschreibungen | 5.061 | 2.623 |
| EBIT | 37.648 | 26.153 |
| Vorräte | 44.315 | 47.403 |
| EBITDA-Marge | 23,0 % | 26,0 % |
Das nachhaltige Wachstum im Segment Specialty Chemicals konnte auch im Rumpfgeschäftsjahr 2018 fortgesetzt werden. Der Umsatz belief sich auf TEUR 110.734. Im Gesamtjahr 2017 lag der Umsatz bei TEUR 185.681. Der nicht geprüfte und nicht testierte Umsatz des ersten Halbjahres 2017 betrug TEUR 96.601. Das Wachstum basiert insbesondere auf Mengeneffekten sowie zu einem deutlich geringeren Anteil auf Preiseffekten. Negative Währungseinflüsse dämpften demgegenüber die Entwicklung.
Der wesentliche Wachstumsmotor waren die Mehrzweckanlagen, die sich inzwischen zu einer wichtigen Umsatzsäule in diesem Segment entwickelt haben. Die erfolgreiche Überführung von Produkten aus dem chemischen Labor in den großtechnischen Maßstab trug 2018 deutlich zum Wachstum bei. Nahezu alle chemischen Anlagen werden nahe der technischen Kapazitätsgrenze betrieben. Auch der Bereich Ernährung (Futtermittel und Nahrungsergänzungsmittel) mit den Marken Creamino® und Creapure® zeigte sich dynamisch.
Die bereits im dritten Quartal 2017 anziehende Nachfrage nach Dyhard® im Windenergiesektor setzte sich auch 2018 fort. Damit wurden hier die Erwartungen erfüllt, mit neuen Lösungen an der erwarteten positiven Marktentwicklung stärker zu partizipieren. Ähnlich positiv zeigte sich für dieses Produkt die Nachfrage aus dem Automotive-Bereich. Belastend hingegen wirkte die abrupte Reduzierung bzw. teilweise sogar das Aussetzen von Einspeisevergütungsprogrammen in China. Als direkte Folge hieraus spürten wir einen deutlichen Rückgang der Nachfrage, welche wiederum auf einem teils enormen Preisverfall bei Photovoltaik-Modulen fußte.14 Dies belastete die Entwicklung des Produktes Silzot®. Aktuell können wir die vorhandenen Kapazitäten nicht mehr voll auslasten. Es werden neue Anwendungsgebiete eruiert, so dass Mengenverluste in der Zukunft möglichst kompensiert oder ggf. sogar überkompensiert werden können. Sehr erfreulich zeigte sich dagegen die stabil hohe Nachfrage bei Dormex®.
Creamino® zeigt in der Berichtsperiode eine sehr hohe Umsatzdynamik, die Vorräte bei Creamino® wurden durch einen Volllastbetrieb der Produktionsanlage weiter erhöht, um das vorhandene und weiter erwartete Marktwachstum länger aus der bestehenden Produktionsanlage begleiten zu können. Eine neue Produktionsanlage für Creamino® soll im Jahr 2019 in Betrieb gehen. Eine entsprechende Investitionsentscheidung wurde bereits 2017 getroffen. Die Kapazitäten für die Produktion von Creamino® werden sich durch die neue Anlage von jährlich ca. 7.000 Tonnen auf ca. 21.000 Tonnen verdreifachen.
| in TEUR | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|
| Außenumsätze | 140.869 | 71.081 |
| EBITDA | 5.592 | 1.248 |
| Abschreibungen | 4.334 | 2.407 |
| EBIT | 1.258 | -1.159 |
| Vorräte | 26.091 | 26.327 |
| EBITDA-Marge | 4,0 % | 1,8 % |
Die Umsatzerlöse im Segment Basics & Intermediates addierten sich im Rumpfgeschäftsjahr 2018 auf TEUR 71.081. Im Gesamtjahr 2017 lagen die Umsätze bei TEUR 140.869. Die nicht geprüften und nicht testierten Zahlen15 des ersten Halbjahres 2017 weisen einen Umsatz in Höhe von TEUR 72.683 aus.
Die Umsätze des sehr erfolgreichen ersten Halbjahres 2017 konnten im Vergleichszeitraum 2018 nicht ganz erreicht werden. Im Wesentlichen dämpften Mengen- und negative Währungseffekte die Entwicklung. In ausgewählten Geschäftsbereichen konnten die Verkaufspreise, bedingt durch die sehr deutlich gestiegenen Rohstoffpreise, angepasst werden.
Witterungsbedingt lagen die Auslieferungen im Bereich der landwirtschaftlichen Direktanwendungen (Perlka®) unter dem Vorjahresniveau. Mit den chemischen Basisprodukten dieses Segments, im Wesentlichen NITRALZ®, konnte AlzChem, der Prognose folgend, zwar weiterhin wachsen, jedoch konnte der Rückgang des Mengenvolumens nicht vollständig kompensiert werden. Die bereits prognostizierten, jedoch noch über dieses Maß hinaus gestiegenen Rohstoffpreise belasteten das operative Ergebnis darüber hinaus deutlich.
Die Strafzölle betreffend die Stahllieferungen in den amerikanischen Markt könnten das Bild der positiven Mengenentwicklung eintrüben. Das Geschäftsvolumen der metallurgischen Produkte konnte zwar auf dem hohen Niveau des Vorjahres gehalten werden, allerdings sind Auswirkungen der Strafzölle als mögliches Risiko zu sehen. Aufgrund des europäischen Fokus unserer Kunden ist jedoch mit einem abgeschwächten Effekt zu rechnen. Parallel zum metallurgischen Volumengeschäft etablieren sich unsere neuen Anwendungen, wie beispielsweise CalciPro®, sehr positiv und zeigen in einer Vielzahl von Anwendungsversuchen sehr erfolgversprechende Ergebnisse.
Der leichte Anstieg des Vorratsvermögens im Segment spiegelt die höheren Einkaufspreise sowie die hohe Auslastung der chemischen Anlagen wider.
| in TEUR | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|
| Außenumsätze | 27.374 | 13.421 |
| EBITDA | -2.640 | 497 |
| Abschreibungen | 4.516 | 2.614 |
| EBIT | -7.157 | -2.117 |
| Vorräte | 3.142 | 3.761 |
| EBITDA-Marge | -9,6 % | 3,7 % |
Das Geschäftsvolumen an den Chemieparks in Trostberg und Hart blieb im Wesentlichen stabil. Die Umsatzerlöse addierten sich im Rumpfgeschäftsjahr 2018 auf TEUR 13.421. Im Gesamtjahr 2017 waren es TEUR 27.374. In der Vergleichsperiode erstes Halbjahr 2017 (ungeprüft16) lagen die Umsätze bei TEUR 13.593. Damit entsprach die Entwicklung im Wesentlichen den eigenen Annahmen.
In 2017 noch notwendige und durchgeführte Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Werksinfrastruktur sowie zur Aufrechterhaltung einer stabilen Elektrizitätsversorgung belasteten damals EBIT und EBITDA. Diese Belastungen traten 2018 nicht in diesem Maße auf.
Die Entwicklung im Segmentvorratsvermögen bei einem Volumen von TEUR 3.761 ist unter anderem in Verbindung mit regulären Schwankungen bei den Hilfs- und Betriebsstoffen zu sehen.
Die Kapitalstruktur wird dahingehend gesteuert, dass sie den Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie den Risiken aus den zugrundeliegenden Vermögenswerten Rechnung trägt. Dabei wird bei Investitionen regelmäßig überprüft, ob die zur Verfügung stehenden eigenen Finanzmittel durch langfristige Finanzierungen im Hinblick auf optimierte Finanzierungskosten ersetzt werden können. Grundsätzlich steht die AlzChem Trostberg GmbH als Cashpool-Führerin in permanentem Kontakt mit Banken und anderen Finanzierungsgesellschaften, um den Einsatz von Bankkrediten und anderen Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen.
Bei der Auswahl der Finanzinstrumente steht eine fristenkongruente Finanzierung im Vordergrund, die über die Steuerung der Laufzeiten erreicht wird. 2017 konnte die AlzChem Trostberg GmbH die Projektfinanzierung der neuen geplanten Creamino®-Produktionsanlage mit einem Investitionskredit in Höhe von TEUR 50.730 vertraglich vereinbaren.
Flankierend zu den projektbezogenen Finanzierungsmaßnahmen mit einem bilanzierten Stichtagswert in Höhe von TEUR 16.403 (31.12.2017: TEUR 24.805) ist die AlzChem-Gruppe durch kurz- bis mittelfristige Finanzierungsvereinbarungen (siehe Liquidität) stabil aufgestellt, um das operative Geschäft begleiten zu können.
Das Kapital wird auf Basis der Eigenkapitalquote sowie verschiedener, im Wesentlichen bankenspezifischer Covenants-Kennzahlen auf Konzernebene überwacht und monatlich dem Vorstand sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden bzw. Aufsichtsrat berichtet. Zum Bilanzstichtag wurden alle Covenants-Kennzahlen eingehalten und die Prognosen gehen auch zukünftig von der Einhaltung selbiger aus.
Im Rumpfgeschäftsjahr 2018 wurden Investitionsmaßnahmen in Höhe von TEUR 15.961 (2017: TEUR 24.878) durchgeführt. Investiert wurde im Wesentlichen in die Bereiche Produktion und Infrastruktur. Die Investitionsziele lagen überwiegend im Ausbau der Kapazitäten, in der Erhaltung, Erweiterung, Modernisierung sowie Rationalisierung. Die betragsmäßig wesentlichsten Wachstumsinvestitionen im Rumpfgeschäftsjahr 2018 waren:
Innerhalb der AlzChem-Gruppe übernimmt die AlzChem Trostberg GmbH die konzerninterne Finanzierungsfunktion und stellt die kurzfristige Liquidität der Tochtergesellschaften über ein Cashpooling sicher.
Ferner steht die Gesellschaft bei langfristigen Finanzierungen den Tochtergesellschaften als Kreditnehmer bzw. als zusätzliche Absicherung gegenüber den Banken zur Verfügung. Neben den langfristigen projektbezogenen Finanzierungen für bereits abgeschlossene Maßnahmen (TEUR 16.403) wurde im Vorjahr das bereits erwähnte Investitionsdarlehen in Höhe von TEUR 50.730 abgeschlossen. Die Bedienung dieser Verpflichtungen erfolgte im Berichtsjahr planmäßig.
Darüber hinaus wurden mit mehreren Kreditinstituten kurzfristige Finanzierungslinien (Geldmarktkredite oder Kontokorrentkredite) über insgesamt TEUR 32.500 (Vorjahr: TEUR 27.500) vereinbart. In Verbindung mit dem gestiegenen Geschäftsvolumen entstand ebenso die Notwendigkeit einer unterjährigen Anpassung des kurzfristigen Finanzierungsrahmens. Zum Stichtag 30. Juni 2018 wurden TEUR 15.66117 (Vorjahr: TEUR 15.780) dieser Linien in Anspruch genommen.
Des Weiteren nutzt die Gesellschaft Factoring als Finanzierungsmittel. Hier ist der zur Verfügung stehende Finanzierungsrahmen in Höhe von TEUR 30.000 im Durchschnitt des Rumpfgeschäftsjahres etwa nur zu 20 % (Vorjahr: 18 %) ausgeschöpft worden. Die Darlehens- und Kreditverträge beinhalten die am Kapitalmarkt üblichen Covenants-Vereinbarungen. Eine Beeinträchtigung dieser Vorgaben ist im Rahmen der Mittelfristplanung nicht erkennbar. Die Liquidität ist durch die bestehenden Finanzierungsinstrumente jederzeit gewährleistet.
Die liquiden Mittel betragen zum Stichtag 30. Juni 2018 TEUR 9.844 (Vorjahr: TEUR 12.802).
Die gegenüber der Regierung von Oberbayern für den Betrieb der eigenen Deponien gestellten Sicherheiten in Höhe von TEUR 5.902 (Vorjahr: TEUR 5.902) werden aufgrund der über 3 Monate laufenden Festanlage als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um Gelder, die in vollem Maße verfügungsbeschränkt sind, aber gemäß den Regularien der Verfügungsbeschränkung für einen Zeitraum von maximal einem Jahr angelegt werden dürfen.
Die Veränderung des Finanzmittelbestands stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|
| Finanzmittelfonds am 1. Januar | 12.089 | 12.802 |
| Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit | 30.664 | 15.436 |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit18 | -24.784 | -15.724 |
| Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit | -5.060 | -2.742 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds | 820 | -3.030 |
| Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds | -107 | 72 |
| Finanzmittelfonds am 31. Dezember bzw 30. Juni | 12.802 | 9.844 |
Die Kapitalflussrechnung wird nach der indirekten Methode erstellt.
17 inkl. TEUR 80 Zollaval
18 Auszahlungen für Investitionen von TEUR 15.961 (2017: TEUR 24.878), Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen von TEUR 237 (2017: TEUR 69), Zahlungsmittelzufluss aus Unternehmenserwerb (2017: TEUR 25 = TEUR 24.784)
Der Finanzmittelfonds zum 30. Juni 2018 beträgt TEUR 9.844 (Vorjahr: TEUR 12.802) und umfasst sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks sowie Kassenbestände.
Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.716 (Vorjahr: TEUR 5.991) enthalten im Wesentlichen Wertberichtigungen auf Vorräte und Zuführungen zu bzw. Auflösungen aus Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen. Darüber hinaus haben keine weiteren wesentlichen zahlungsunwirksamen Geschäftsvorfälle stattgefunden.
Im Vorjahr sind der AlzChem-Gruppe durch den bilanziellen Erwerb der AlzChem Group AG TEUR 25 Zahlungsmittel zugeflossen. Da die Gegenleistung aus Unternehmensanteilen bestand, ist kein liquiditätswirksamer Kaufpreis geflossen. In der aktuellen Berichtsperiode hat kein Unternehmenserwerb stattgefunden.
Im Rumpfgeschäftsjahr 2018 wurde als Folge der starken operativen Ergebnisse ein positiver Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 15.436 erwirtschaftet.
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit 2017 resultiert im Wesentlichen aus der Zahlung einer Bardividende von TEUR -17.775 (sowie Tilgungsleistungen im Zusammenhang mit den langfristigen Bankdarlehen in Höhe von TEUR -4.844).
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit setzt sich zusammen aus TEUR 15.961 für Sachanlageninvestitionen und Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen von TEUR 237.
Resultierend aus der Barkapitalerhöhung flossen der AlzChem Group AG in 2017 TEUR 2.599 zu. Des Weiteren wurden zum Stichtag 31.12.2017 TEUR 15.700 an kurzfristigen Krediten in Anspruch genommen.
Im Rumpfgeschäftsjahr 2018 resultiert der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit aus der Rückführung von Darlehensverbindlichkeiten (TEUR 2.623) und Rückführung von kurzfristigen Finanzierungslinien (TEUR 119).
| 31.12.2017 | 30.06.2018 | |||
|---|---|---|---|---|
| TEUR | Anteil | TEUR | Anteil | |
| Vermögen | ||||
| Immaterielle Vermögenswerte | 1.009 | 0 % | 991 | 0 % |
| Sachanlagen | 115.131 | 41 % | 123.161 | 40 % |
| Finanzielle Vermögenswerte | 20 | 0 % | 20 | 0 % |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 1.071 | 0 % | 1.067 | 0 % |
| Latente Steueransprüche | 25.433 | 9 % | 24.625 | 8 % |
| Langfristiges Vermögen | 142.664 | 51 % | 149.864 | 49 % |
| Vorräte | 71.382 | 25 % | 75.579 | 25 % |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 35.035 | 13 % | 52.336 | 17 % |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 16.308 | 6 % | 14.515 | 5 % |
| Ertragsteueransprüche | 1.990 | 1 % | 2.321 | 1 % |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 12.802 | 5 % | 9.844 | 3 % |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 137.517 | 49 % | 154.595 | 51 % |
| ∑ Vermögenswerte | 280.181 | 100 % | 304.459 | 100 % |
| Kapital | ||||
| Eigenkapital | 57.894 | 21 % | 74.044 | 24 % |
| Langfristiges Fremdkapital | 146.278 | 52 % | 145.007 | 48 % |
| Kurzfristiges Fremdkapital | 76.009 | 27 % | 85.408 | 28 % |
| Bilanzsumme | 280.181 | 100 % | 304.459 | 100 % |
Die Vermögenswerte sind seit dem 31. Dezember 2017 um TEUR 24.278 auf TEUR 304.459 gestiegen. Neben der deutlich erweiterten Investitionstätigkeit ist dies im Wesentlichen auf den Anstieg des Vorratsvermögens und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen.
Der Anstieg des Vorratsvermögens um TEUR 4.197 auf TEUR 75.579 spiegelt in wesentlichen Teilen die hohe Anlagenauslastung sowie die strategische Ausrichtung der Alz-Chem-Gruppe wider. Im Zusammenhang mit geplanten Erweiterungsinvestitionen wurde bzw. wird der Bestand an Creamino® sukzessive aufgebaut, um parallel zur Bauphase die stetig steigende Nachfrage bedienen zu können. Die Kampagnengrößen in den Mehrzweckanlagen wurden verlängert, um gleichzeitig Rüst- und Reinigungszeit als produktive Anlagenzeit nutzbar zu machen. Entsprechend gab es eine Verschiebung der Bestände weg von den unfertigen Erzeugnissen hin zu den Fertigerzeugnissen. Der Anstieg bei den Fertigerzeugnissen wurde getragen durch den Bestandsaufbau bei Creamino®, die notwendige Kampagnenproduktion in den Mehrzweckanlagen, den Nitrilebetrieb, aber auch aus DYHARD® am Standort Schalchen.
Die Vorratsintensität19 liegt bei gestiegenen Vorräten und zugleich höherer Bilanzsumme mit 25 % auf dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund der damit verbundenen hohen Kapitalbindung stellt die absolute Höhe des Vorratsvermögens einen finanziellen Leistungsindikator dar, der kontinuierlich für die gesamte Gruppe und für die Segmente einzeln überwacht wird.
Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 17.301 auf TEUR 52.336 geht mit den gestiegenen Umsätzen einher, ist in bestimmten Bereichen saisonal bedingt und zum Teil auch stichtagsbezogen. Zum 30.06.2018 waren TEUR 8.846 (31.12.2017: TEUR 12.660) verkauft. Darüber hinaus erfolgte eine zinsoptimierende Factoring-Andienung.
Zum Anstieg im Sachanlagevermögen verweisen wir auf Punkt 2.2.3.2.2. Investitionen.
Der Rückgang der latenten Steueransprüche um TEUR 808 beruht im Wesentlichen auf der erfolgswirksamen Ausbuchung einer Verbindlichkeit. Rein auf die Pensionsrückstellungen der Konzerngesellschaften AlzChem Group AG, AlzChem Trostberg GmbH und NIGU Chemie GmbH bezogen wurde ein Wert in Höhe von TEUR 19.235 (Vorjahr: TEUR 19.508) in den latenten Steueransprüchen erfasst.
Die Konzerneigenkapitalquote stieg zum 30. Juni 2018 um 3,6 Prozentpunkte auf nunmehr 24,3 %. Diese Steigerung resultiert aus der guten operativen Geschäftslage in Verbindung mit der guten Gewinnentwicklung.
Eine leichte Reduzierung des langfristigen Fremdkapitals kann bei planmäßiger Tilgung der Darlehensverbindlichkeiten, einer stabilen Entwicklung der Pensionsrückstellungen sowie einer leichten Zunahme der sonstigen langfristen Rückstellungen berichtet werden.
Die im Wesentlichen stabile Entwicklung der Pensionsrückstellungen basiert auf einem Rechnungszins von 1,8 % (2017: 1,75 %). Die Veränderung der Pensionsrückstellungen20 durch Änderungen der versicherungsmathematischen Parameter wurde in Höhe von TEUR +1.152 (2017: TEUR +89) im sonstigen Ergebnis und nicht im Konzernjahresergebnis erfasst.
| in % | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Rechnungszins | 2,25 | 2,50 | 1,75 | 1,75 | 1,80 |
| Lohn- und Gehaltstrend | 3,00 | 2,75 | 2,75 | 2,75 | 2,75 |
| Rententrend | 1,75 | 1,75 | 1,75 | 1,75 | 1,75 |
| Trend Beitragsmessungsgrenze Sozialversicherung | 2,50 | 2,50 | 2,50 | 2,50 | 2,50 |
19 Vorräte zu Bilanzsumme
20 Den versicherungsmathematischen Bewertungen liegen die biometrischen Grundlagen der "Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck zugrunde. Am 20.07.2018 hat die Heubeck AG die neuen Heubeck-Richttafeln 2018 G veröffentlicht. Hierbei wurde der Anstieg in der durchschnittlichen Lebenserwartung in Deutschland berücksichtigt. Die Auswirkungen dieser neuen Richttafeln sind in der aktuellen Bewertung der Pensionsverpflichtung noch nicht abgebildet. Die Berechnung der Pensionsverpflichtungen zum 31.12.2018 wird unter Berücksichtigung der neuen Richttafeln 2018 G erfolgen, sofern das Bundesministerium der Finanzen diese Richttafeln bis dahin veröffentlicht und diese dadurch als allgemein anerkannt gelten. Eine quantitative Abschätzung der Auswirkungen kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gegeben werden. Es ist jedoch mit einem leichten Anstieg der Pensionsverpflichtungen durch die gestiegene Lebenserwartung zu rechnen. Da es sich hierbei um eine Änderung demographischer Annahmen handelt, wird der Anpassungseffekt im sonstigen Ergebnis erfasst.
Das kurzfristige Fremdkapital nahm signifikant um TEUR 9.399 auf TEUR 85.408 zu. Der Anstieg verteilte sich auf alle wesentlichen Komponenten des kurzfristigen Fremdkapitals. Bei den Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stand planmäßigen Tilgungen in Höhe von TEUR 6.686 die Inanspruchnahme von kurzfristigen Kreditlinien in Höhe von TEUR 15.582 entgegen.
Darüber hinaus stiegen auch die Verbindlichkeiten rein auf Basis des gestiegenen Geschäfts- und somit folgend auch des Beschaffungsvolumens. Zum Stichtag um TEUR 2.418 erhöhte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultieren zu großen Teilen aus Investitionsprojekten, welche im vierten Quartal 2017 gestartet wurden und eine Projektlaufzeit > 12 Monate aufweisen. Darüber hinaus spiegelt sich der erhöhte Umsatz in einem ansteigenden Rohstoffbedarf wider, was wiederum den Anstieg der Verbindlichkeiten forcierte.
Für die Unternehmenssteuerung werden neben umfangreichen Plan/Ist-Vergleichen von GuV-Positionen und internen Kostenstrukturen unter anderem auch absolute Kennzahlen, wie Umsatz, EBIT, EBITDA, Höhe des Vorratsvermögens, sowie relative Kennzahlen, wie beispielsweise die Eigenkapitalquote des Konzerns, der Verschuldungsgrad des Konzerns oder die EBITDA-Marge, herangezogen.
| Kennzahl | Berechnung | Einheit | 2017 | RGJ 2018 | Delta |
|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapitalquote | Eigenkapital | ||||
| des Konzerns | Bilanzsumme | % | 20,7 | 24,3 | +3,6 %-Punkte |
| EBIT | Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern |
TEUR | 31.678 | 23.460 | - |
| EBITDA | Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen |
TEUR | 45.668 | 30.958 | - |
| EBITDA-Marge | EBITDA Umsatzerlöse |
% | 12,9 | 15,9 | +3,0 %-Punkte |
| Vorratsvermögen | absoluter Bestand | TEUR | 71.382 | 75.579 | 4.197 |
| Umsatz | Absoluter Wert | TEUR | 353.920 | 195.241 | - |
| Verschuldungsgrad | Netto-Fremdkapital | ||||
| des Konzerns | Gesamtkapital | Verhältnis | 0,75 | 0,72 | -0,03 |
Im Nachhaltigkeitsbericht oder auch Corporate Social Responsibility-Report (CSR-Report) werden die nachfolgend aufgeführten Sachverhalte im Detail ausgeführt.
Die nichtfinanziellen Ziele der AlzChem-Gruppe sind sowohl kurz- als auch langfristig ausgerichtet und dienen somit der operativen Geschäftssteuerung. Auf Basis unseres integrierten Managementkonzepts können alle Mitarbeiter in ihrem Arbeitsgebiet einen Beitrag dazu leisten, dass wir die angestrebten finanziellen sowie nichtfinanziellen Ziele erreichen. Das Managementkonzept vermitteln wir unserem Team durch Seminare sowie Fortbildungsveranstaltungen – und stärken so das unternehmerische Denken auf allen Ebenen von AlzChem.
Unser Geschäft ist geprägt durch eine hohe Wiederkaufrate von Stammkunden. AlzChem ist bestrebt, die Kundenbindungsrate auf dem hohen Niveau zu halten und in einzelnen Geschäftsfeldern weiter auszubauen.
Die Personalentwicklung beginnt bei AlzChem unter anderem mit der betrieblichen Ausbildung. Ein beachtlicher Anteil an den Mitarbeiterbedarfen wird aus der eigenen betrieblichen Verbundausbildung rekrutiert. Bezeichnend hierfür ist die im Branchenvergleich hohe Ausbildungsquote der Alz-Chem-Gruppe von 7,0 % (Vorjahr: 7,7 %).
Jährlich starten ca. 40 Azubis ihre Ausbildung in kaufmännischen, metall- und elektrotechnischen sowie chemischen Bereichen bei AlzChem. Für das Rumpfgeschäftsjahr zum 30. Juni 2018 liegt die Ausbildungsquote bei 7,0 % und damit unter dem Mittelwert der letzten drei Jahre. Ausschlaggebend dafür ist die Stichtagsbetrachtung, welche die Anzahl der Auszubildenden sowie die Anzahl der Beschäftigten zum Stichtag ins Verhältnis setzt. Im ersten Halbjahr eines jeden Jahres werden viele Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen und neue Ausbildungsverhältnisse beginnen erst im September des jeweiligen Jahres. Für das Kalenderjahr 2018 erwarten wir eine Ausbildungsquote auf dem Niveau des Vorjahres.
Der Geschäftsverlauf wird nachhaltig darauf ausgerichtet, die Anforderungen der im Folgenden aufgeführten Managementsysteme und Zertifikate zu erfüllen. Bei den Managementsystemen und Zertifikaten handelt es sich nicht um nichtfinanzielle Leistungsindikatoren im engeren Sinne.
Die deutschen Gesellschaften verfügen über ein integriertes Managementsystem, das den Normen ISO 14001, EMAS, ISO 9001, OHRIS und ISO 50001 entspricht. Die schwedische Gesellschaft ist nach ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert. Wesentliche Bestandteile sind die Regelungen der Aspekte für Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität.
Die internationale Norm ISO/IEC 27001 Information Technology – Security Techniques – Information Security Management Systems – Requirements spezifiziert die Anforderungen für Herstellung, Einführung, Betrieb, Überwachung, Wartung und Verbesserung eines dokumentierten Informationssicherheits-Managementsystems unter Berücksichtigung der IT-Risiken innerhalb der gesamten Organisation.
Die von Seiten der Gruppe erhaltene Zertifizierung nach ISO27001 und DIN27019 hatte folgende konkrete Anlässe:
Durch die Bundesnetzagentur wird für öffentliche Verteilnetzbetreiber die Umsetzung der Auflagen gemäß § 11 Absatz 1a EnWG in Bezug auf IT-Sicherheit bis zum 31. Januar 2018 gefordert. Für die AlzChem Trostberg GmbH als Netzbetreiber ist die Einführung der ISO27001 somit verpflichtend.
Ebenso sind für die GxP-Zertifizierung (GxP: GMP = Good Manufacturing Practice; GLP = Gute Laborpraxis) der Abteilung Analytik der AlzChem Trostberg GmbH den GxP-Regularien entsprechende Computersysteme erforderlich. Diese Anforderung wird durch die Anwendung und Zertifizierung nach ISO 27001 voll erfüllt.
AlzChem veröffentlicht jährlich eine Erklärung zu den Umweltauswirkungen der deutschen Produktionsstandorte, inklusive relevanter Kennzahlen zur Umweltleistung, z. B. Ressourcenverbräuche, Emissionswerte etc. Die hiermit geschaffene Transparenz zeigt den hohen Stellenwert des verantwortungsvollen Umgangs mit der Umwelt innerhalb der AlzChem-Gruppe.
Wesentliche Ziele beim Umweltschutz sind die
Der Vorstand der AlzChem Group AG ist mit dem Geschäftsverlauf im Rumpfgeschäftsjahr 2018 und der wirtschaftlichen Lage insgesamt sehr zufrieden. AlzChem konnte sich in einem anhaltend kompetitiven Marktumfeld behaupten und erfolgreich seine Wachstumsstrategie verfolgen.
Was wir uns operativ und strategisch vorgenommen hatten, haben wir auch erreicht. Mit EUR 195,2 Mio. haben wir den Umsatz um 6,8 % verbessert, was sogar über unseren Budgetvorgaben lag. Das Ertragswachstum konnte wie geplant überproportional gestaltet werden. Das EBITDA stieg um 10,8 % auf EUR 31,0 Mio.21
Der Umsatz entwickelte sich auf Ebene des Konzerns dynamisch, wobei die Umsatzentwicklung in den Segmenten unterschiedlich ausgefallen ist. Der Umsatzanstieg wurde insbesondere im Wachstumssegment Specialty Chemicals erzielt. Erfreulich entwickelten sich auch das EBIT und EBITDA, was aufgrund der beeinträchtigten Vergleichbarkeit zum Vorjahr lediglich anhand der entsprechenden Margen sichtbar wird. Allerdings belasteten die stark steigenden Rohstoffpreise sowie die volatile Kurve der Fremdwährung USD das Ergebnis der Gruppe in zunehmenden Umfang.
Das Konzernjahresergebnis liegt deutlich über dem Vorjahreswert des Vergleichszeitraums. Darüber hinaus kann auch eine operative Geschäftsentwicklung leicht über dem anteiligen Prognoseniveau berichtet werden. Der Vorstand ist mit dem Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zur eigenen Erwartung bzw. Prognose, aber auch im Vergleich zum Vorjahresergebnis sehr zufrieden.
Unverändert positiv betrachten wir die Entwicklung der finanziellen Lage im Rumpfgeschäftsjahr. Trotz der sehr umfangreichen Investitionen konnten die liquiden Mittel durch den starken operativen Cashflow sowie die Ausnutzung des bestehenden Finanzierungsrahmens auf einem guten Niveau gehalten werden.
In einem Umfeld des beständigen Wandels und der schwierigen Planbarkeit sieht sich AlzChem auch für das kommende Geschäftsjahr gut aufgestellt. Die hohe Diversifikation wird weiterhin als ein, wenn nicht sogar der Ausgangs- und Ankerpunkt der erfolgreichen Geschäftsentwicklung betrachtet. Nach den bis zum 24. August 2018 vorliegenden Daten und Informationen verläuft die Geschäftsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf 2018/2019 innerhalb der Erwartungen.
Weitere Ausführungen betreffend den Geschäftsverlauf 2018, in Bezug auf die Prognose für das Kalenderjahr 2018 sowie den Zeitraum Juli 2018 bis Juni 2019 entnehmen Sie bitte dem Kapitel 5. Prognosebericht.
Der AlzChem-Konzern hat im Konzernabschluss 2017 eine Prognose für die zwölf Monate bis zum 31. Dezember 2018 abgegeben. Eine Prognose für den Sechsmonatszeitraum des Rumpfgeschäftsjahres 2018 war nicht enthalten. Entsprechend ist kein Abgleich mit der tatsächlich eingetretenen Geschäftsentwicklung möglich. Gleichwohl zeigen die erzielten Resultate bei Umsatz, EBIT, EBITDA sowie EBITDA-Marge recht deutlich, dass sich die AlzChem-Gruppe entlang der abgegebenen Prognosen entwickelt.
Der Umsatz soll im Gesamtjahr 2018 steigen (3 % bis 7 %), während EBIT, EBITDA und die EBITDA-Marge stark steigen (> 7 %) sollen. Die im Rumpfgeschäftsjahr 2018 erzielten Kennzahlen bestätigen dies. Gleichzeitig geht AlzChem auch für die Monate Juli bis Dezember 2018 von einer Fortsetzung dieser Entwicklung aus. Gleichwohl ist zu berücksichtigen, dass der Geschäftsverlauf der AlzChem einem saisonalen Verlauf unterliegt, so dass wir die Prognose für das Gesamtjahr 2018 zwar bestätigen, eine Verdopplung des Ergebnisses von Januar bis Juni 2018 jedoch nicht zu erwarten ist.
Erwartet wurde für das Gesamtjahr 2018 auch ein starker Rückgang des Vorratsvermögens. Dies ist bis zum 30. Juni 2018 nicht eingetreten. Vielmehr fand ein Lageraufbau statt, insbesondere aufgrund der Bevorratung mit Creamino® und der Optimierung der Standzeiten der Mehrzweckanlagen. Hier ist auch im Gesamtjahr 2018 mit keiner Trendumkehr zu rechnen.
Um die gesetzlich geforderte Überwachung der wesentlichen Geschäftsrisiken durch den Vorstand und den Aufsichtsrat zu gewährleisten, existieren ein internes Kontrollsystem zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und wirksamen Rechnungslegung (§§ 289 Abs. 5, 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB), ein Compliance-Managementsystem sowie ein Risikofrüherkennungssystem nach § 91 Abs. 2 AktG.
Das Risikomanagement erfolgt durch turnusmäßige Sitzungen und Berichte der jeweiligen Gremien, Organe und Fachabteilungen. Dies beinhaltet unter anderem:
Die zum Teil täglichen, wöchentlichen und monatlichen Berichte umfassen eine detaillierte Ergebnisanalyse aller Geschäftsvorfälle mit entsprechenden Maßnahmenkatalogen in Abstimmung mit den jeweiligen Prozessverantwortlichen.
Des Weiteren erfolgt ein straffes Debitoren- und Kreditorenmanagement im Hinblick auf ein zeitnahes Mahnwesen inklusive eines internen Kreditmanagements für alle Debitoren. Hierbei wurden pro einzelnem Debitor maximale Volumen definiert, welche nicht überschritten werden dürfen. Hinzu kommt eine rollierende, kurz- und langfristige Ergebnis- und Finanzplanung mit einer monatlichen Liquiditätsvorausschau. Monatliche Projektpläne im Rahmen der REACH22- Verordnung stellen den ungehinderten Warenfluss zum Kunden sicher. Im Energiebereich arbeiten wir eng mit externen Beratern zusammen.
Das Risikomanagement der AlzChem-Gruppe umfasst die Gesamtheit aller Maßnahmen zu einem systematischen und transparenten Umgang mit Risiken und ist durch seine Verzahnung mit den Controllingprozessen ein integraler Bestandteil der Unternehmensführung. Alljährlich wird eine standardisierte Risikoinventur nach dem "Enterprise-Risk-Management"-Ansatz durchgeführt. Für eine möglichst vollständige Identifikation aller relevanten Risiken dient ein Katalog mit entsprechenden Risikokategorien. Darüber hinaus stehen standardisierte Bewertungs- und Berichtswerkzeuge für die Erfassung und Bewertung von Risiken zur Verfügung. Je nach Art des Risikos kommen unterschiedliche Instrumente, wie beispielsweise Monte-Carlo-Simulationen, Sensitivitätsoder Szenario-Analysen, zur Beurteilung und Bewertung zum Einsatz. Die Ermittlung des skalierten Risikovolumens erfolgt unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe. Ziel dieser Maßnahme sind die frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung jener Risiken, die das Erreichen der strategischen, operativen, finanziellen und regelkonformen Ziele des Unternehmens in wesentlichem Maße beeinflussen können.
Für die Beurteilung der Risiken werden die erwarteten Effekte der Risikoausmaße in ihren spezifischen Ausprägungen (sehr gering, gering, mittel und hoch) mit ihrer individuellen Eintrittswahrscheinlichkeit (sehr gering, gering, mittel, hoch) gewichtet und anschließend in einen Punktwert einer 3-stufigen Skala überführt. Die Höhe des Punktwertes bestimmt anschließend die Einstufung der Risikobedeutung als gering, mittel und hoch. Bereits getroffene Maßnahmen zur Risikobegrenzung mindern die Einstufung der Risikobedeutung.
Der Bewertung liegen im Einzelnen nachfolgende Annahmen zugrunde:
| sehr gering | gering | mittel | hoch | |
|---|---|---|---|---|
| Eintrittswahrscheinlichkeit | < 10 % | 10 % – < 30 % | 30 % – < 50 % | > 50 % |
Als Betrachtungszeitraum gilt eine Periode von 3 Jahren. Sollten Risiken in fernerer Zukunft liegen, so wurden auch diese erfasst, wobei bei der Schadensabschätzung der zeitliche Horizont berücksichtigt wurde.
Den Risikoausmaßen liegen nachfolgende Annahmen zugrunde:
| sehr gering | gering | mittel | hoch | |
|---|---|---|---|---|
| Risikoausmaß vom EBITDA | < 2 % | 2 % – < 10 % | 10 % – < 25 % | > 25 % |
22 REACH = Regulation concerning the Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals; REACH ist die Europäische Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe. Sie ist seit 2007 in Kraft und soll ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sicherstellen. Sie soll gleichzeitig den freien Verkehr von Chemikalien auf dem Binnenmarkt gewährleisten und Wettbewerbsfähigkeit und Innovation fördern.
Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem für die Rechnungslegung verwendeten Konsolidierungskreis. Die Risiken unterscheiden sich nicht wesentlich zwischen den Segmenten bzw. konzentrieren sich nicht nur auf ein Segment. Die im Nachfolgenden beschriebenen Risiken liegen vielmehr gruppenweit und segmentübergreifend vor.
Im Rahmen dieses Risikomanagementprozesses konnten folgende Inhalte identifiziert werden, die wesentliche bzw. erheblich nachteilige Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft haben können.
Als eine Folge der Verbundstruktur der AlzChem-Gruppe wirken die nachfolgend aufgeführten Risiken in ähnlichem Maße auf die drei operativen Segmente des Konzerns.
Das dargestellte Risikomanagementsystem konzentriert sich primär auf Geschäftsrisiken, greift aber gleichzeitig auch Chancen auf. Der Chancenmanagementprozess ist überdies in unsere internen Controllingprozesse integriert und wird auf Grundlage der Unternehmensstrategie in den operativen Segmenten durchgeführt.
Im Rahmen der Strategie- und Planungsprozesse analysieren und bewerten die Bereichsleiter potenzielle Marktchancen. In diesem Zusammenhang werden Investitionsmöglichkeiten vor allem hinsichtlich ihres potenziellen Wertbeitrags geprüft und priorisiert, damit eine effektive Allokation von Ressourcen sichergestellt ist. Sofern das Eintreten der identifizierten Chancen als wahrscheinlich eingeschätzt wird, werden diese in die Geschäftspläne und die kurzfristigen Prognosen aufgenommen. Darüberhinausgehende Trends oder Ereignisse, die zu einer positiven Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen könnten, werden im folgenden Bericht als Chancen dargestellt. Sie könnten sich positiv auf unsere mittelfristigen Perspektiven auswirken.
Die wichtigsten Grundstoffe für das Produktportfolio von Alz-Chem, das auf Carbid/Calciumcyanamid basiert, sind Kalk, Koks und Energie. Darüber hinaus wird für den Produktionsprozess eine Reihe chemischer Rohstoffe benötigt. Die Marktpreise für Kalk, Koks und Energie sowie andere chemische Rohstoffe unterliegen erheblichen Schwankungen.
AlzChem beschafft Energie überwiegend in Form von Strom, jedoch auch in Form von Erdgas. Die Energiekosten werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, unter anderem von der Verfügbarkeit bestimmter Energieträger und von Schwankungen der Energiepreise. Die Energiepreise, insbesondere die Strompreise, können in der Zukunft steigen. Die Energiekosten von großen energieintensiven Unternehmen sind in besonderem Maße von dem regulatorischen Umfeld abhängig. Dieses umfasst auch Steuern und bestimmte behördliche Abgaben auf den Energieverbrauch oder die Netznutzung, die bei großen energieintensiven Unternehmen einen bedeutenden Teil der Energiekosten ausmachen können. In Deutschland könnten diese Steuern und Abgaben in der Zukunft angehoben werden, um die höheren Kosten infolge des Ausstiegs aus der Atomenergie und des Umstiegs von fossilen auf erneuerbare Energiequellen auszugleichen.
Zudem ist AlzChem auf bestimmte Befreiungen von Abgaben und Steuern auf Energie angewiesen (siehe Abschnitt 3.1.3.). Im Rahmen von Strombezugsverträgen zwischen der Gesellschaft und der Evonik Degussa GmbH kauft Evonik Degussa im eigenen Namen, jedoch auf Rechnung von AlzChem Strom für die Geschäftstätigkeit von AlzChem in Deutschland. Auf Wunsch von AlzChem hat Evonik Degussa langfristige Stromlieferverträge mit festen Strompreisen über bestimmte Strommengen für die Jahre 2018 bis 2020 abgeschlossen. Alz-Chem hat zudem Transaktionen zur Sicherung fester Preise für bestimmte Strommengen für ihre Geschäftstätigkeit in Schweden für die Jahre 2018 bis 2021 abgeschlossen. Während durch die langfristige Festlegung von Strompreisen das Risiko steigender Strompreise in gewissem Umfang gemindert wird, ist sie für AlzChem gleichzeitig in einem Szenario fallender Strompreise mit relativen Nachteilen gegenüber Wettbewerbern verbunden. Darüber hinaus ist AlzChem bei den langfristigen Stromverträgen mit Festpreisen für die Geschäftstätigkeit in Deutschland nicht selbst der Vertragspartner des Stromanbieters, sondern ist darauf angewiesen, dass Evonik Degussa seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber AlzChem zur Lieferung der vereinbarten Strommengen zu dem festgelegten Preis erfüllt. Sollte es Evonik Degussa unterlassen, die vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen (z. B. aufgrund einer Insolvenz von Evonik Degussa oder der Kündigung der Strombezugsverträge durch Evonik Degussa), profitiert AlzChem nicht von den abgeschlossenen Festpreisvereinbarungen.
Die Preise, die AlzChem für bestimmte Rohstoffe zahlen muss, unterliegen Schwankungen. Da es sich bei den primären Rohstoffen von AlzChem um natürliche Rohstoffe handelt, wird ihr Preis in der Regel auf Grundlage der allgemeinen Abbauund Erzeugungsvolumen und der Nachfrage in der Industrie bestimmt. Zwar besitzt AlzChem definierte Beschaffungsstrategien für die wichtigsten Rohstoffe und schließt langfristige Lieferverträge oder Jahresverträge zur Minimierung von Preisund Mengenrisiken ab. Dennoch ist AlzChem nicht dazu in der Lage, die Risiken aus Preisschwankungen bei Rohstoffen vollständig zu beseitigen. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass AlzChem in Zeiten sinkender Rohstoffpreise aufgrund langfristiger Lieferverträge an höhere Preise gebunden ist, in Zeiten steigender Preise dagegen nicht dazu in der Lage ist, vorteilhafte Lieferverträge abzuschließen.
Ein Anstieg von Rohstoff- oder Energiepreisen, der nicht über eine entsprechende Erhöhung der Verkaufspreise an die Kunden weitergegeben oder anderweitig ausgeglichen werden kann, hat niedrigere Margen zur Folge. Selbst wenn AlzChem dazu in der Lage ist, einen Anstieg von Rohstoff- oder Energiepreisen an Kunden weiterzugeben, kann der Anstieg der Verkaufspreise zu einem Rückgang der Nachfrage und zu niedrigeren Absatzvolumen führen, weil Kunden ihre Einkäufe reduzieren oder auf Ersatzprodukte ausweichen.
Ein Anstieg von Rohstoff- und Energiepreisen kann auch in Zeiten einer guten allgemeinen Wirtschaftslage wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.
In Bezug auf die Beschaffungspreisrisiken geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.
AlzChem bietet eine große Anzahl unterschiedlicher Chemieprodukte auf Basis der NCN-Kette auf diversifizierten Märkten an, von denen einige zyklisch geprägt sind, hohe Schwankungen aufweisen und unter anderem gegenüber Verbraucherausgaben und -präferenzen, Verbrauchervertrauen und -einkommen, Arbeitslosenquoten, Zinssätzen und Energiepreisen sensitiv sind. Daher kann die Nachfrage nach den Produkten von AlzChem durch negative Entwicklungen in diversifizierten Sektoren und Industrien beeinträchtigt werden, insbesondere im Agrarsektor, in der Futtermittel-, Pharma-, Kosmetik-, Chemie-, Metall-, Erneuerbare-Energien- und Automobilindustrie sowie auf dem Ernährungsmarkt.
Für den Agrarsektor stellt AlzChem unter anderem Düngemittel (unter dem Markennamen Perlka®) und Agrochemikalien (unter dem Markennamen Dormex® und anderen Markennamen) her, die von Landwirten eingesetzt werden. Die Nachfrage nach den Produkten von AlzChem in diesem Sektor ist vom Produktionsniveau bei Agrarprodukten abhängig, weshalb AlzChem saisonalen Schwankungen sowie meteorologischen und klimatischen Bedingungen ausgesetzt ist. AlzChem verkauft seine Produkte in der Regel nicht direkt an Landwirte, sondern vertreibt sie über Großhändler oder Importeure. Daher kann AlzChem durch Veränderungen beim Einzelhandel in diesem Sektor, beispielsweise eine potenzielle Verlagerung zu anderen Großhändlern oder Importeuren oder zur Direktvermarktung, beeinträchtigt werden. Darüber hinaus sind die Produkte von AlzChem auf bestimmte Methoden der industrialisierten Landwirtschaft ausgelegt. Daher könnte eine Verschiebung der Verbraucherpräferenzen hin zu Agrarerzeugnissen aus nicht industrialisierter Landwirtschaft indirekt zu einer sinkenden Nachfrage nach den Produkten von Alz-Chem führen. Der technologische Fortschritt, etwa im Bereich der Gentechnologie, kann zu einem verstärkten Einsatz anderer landwirtschaftlicher Methoden führen, für die die Produkte von AlzChem nicht mehr länger oder nur in geringem Maße benötigt werden.
Für die Futtermittel- und Agrochemieindustrie produziert AlzChem Futtermittelzusatzstoffe (unter dem Markennamen Creamino®) und Biozide für die Schweinezucht (unter dem Markennamen Alzogur®). Die Futtermittelzusatzstoffe und Biozide von AlzChem erfüllen insbesondere die Anforderungen der industrialisierten Erzeugung. Eine Änderung der Verbrauchergewohnheiten und -präferenzen, beispielsweise ein zunehmender Trend, nur Fleisch aus biologischer Tierzucht zu verzehren, könnte zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten von AlzChem führen. Falls Verbraucher sich dazu entscheiden, weniger Fleisch zu konsumieren, ist es grundsätzlich möglich, dass sich dies negativ auf die Nachfrage nach den Produkten von AlzChem auswirkt.
Für die Pharma-, Kosmetik- und Chemieindustrie produziert AlzChem bestimmte chemische Bausteine, wie etwa Dicyandiamid und Guanidinsalze. Die Arzneimittel, für die die chemischen Bausteine von AlzChem verwendet werden, durchlaufen in der Regel einen Produktlebenszyklus, an dessen Ende eine neue Generation des Arzneimittels auf den Markt gebracht wird. Somit besteht das Risiko, dass die chemischen Bausteine von AlzChem in künftigen Generationen der betroffenen Arzneimittel nicht mehr benötigt werden oder seitens der Kunden von AlzChem von einem anderen Anbieter bezogen werden. Die Kosmetika, für die die chemischen Bausteine von AlzChem verwendet werden, richten sich an Verbraucher; dadurch ist AlzChem den zyklischen Schwankungen dieser Verbrauchermärkte ausgesetzt. Bei den Produkten von AlzChem für die chemische Industrie ist AlzChem insbesondere dem Risiko eines Nachfragerückgangs infolge eines Wirtschaftsabschwungs ausgesetzt.
Für die Metallindustrie stellt AlzChem u. a. Gemische zur Roheisenentschwefelung auf Basis von Calciumcarbid (CaD) her. Diese kommen typischerweise in der Stahlindustrie zum Einsatz, die konjunkturellen Schwankungen infolge der Entwicklungen in ihren Zielindustrien, wie etwa der Automobilindustrie oder Bauwirtschaft, unterliegt. Demzufolge ist die Nachfrage nach den Produkten von AlzChem in der Metallindustrie dem Risiko eines Wirtschaftsabschwungs ausgesetzt. Zudem können technologische Veränderungen in der Stahlproduktion, wie etwa eine mögliche Verlagerung hin zur Stahlproduktion aus Schrott, bei der keine Entschwefelung erforderlich ist, zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten von AlzChem führen. Darüber hinaus befinden sich die Kunden von AlzChem aus der Metallindustrie derzeit überwiegend in Europa, da der Transport einiger der an diese Industrie verkauften Produkte von AlzChem über längere Strecken unverhältnismäßig teuer wäre. In der Vergangenheit hat die europäische Stahlindustrie gegenüber den Wettbewerbern aus China an Boden verloren und einen Trend zur Konsolidierung verzeichnet. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Entwicklungen auch negative Auswirkungen auf Alz-Chem haben werden.
Für den Erneuerbare-Energien-Sektor produziert AlzChem Siliziumnitrid für die Herstellung von Solar-Wafern für Photovoltaikzellen (unter dem Markennamen Silzot SQ®) und Verbundwerkstoffe, die unter anderem bei Rotorblättern für Windenergieanlagen zum Einsatz kommen (unter dem Markennamen DYHARD®). Somit ist AlzChem den Entwicklungen in der Photovoltaik- und Windenergieindustrie ausgesetzt. Bei beiden handelt es sich um innovative Industrien mit Potenzial für kontinuierliche technologische Veränderungen, die zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten von Alz-Chem führen oder diese sogar überflüssig machen könnten. Die Photovoltaikindustrie und die Windenergieindustrie sind von der Preisentwicklung bei Strom aus anderen Energiequellen, von verfügbaren Fördermitteln oder vergleichbaren regulatorischen Maßnahmen zur Förderung Erneuerbarer Energien und von einem politischen Umfeld, das eine Umstellung von fossilen und atomaren auf erneuerbare Energiequellen anstrebt, abhängig. In diesem Zusammenhang könnte eine Verschiebung der politischen Rahmenbedingungen in den USA negative Auswirkungen auf die Photovoltaikindustrie und die Windenergieindustrie haben.23
Darüber hinaus kündigte die chinesische Regierung im Juni dieses Jahres an, dass sie Maßnahmen zur Regulierung einer übersättigten Solarindustrie ergreifen werde. China liefert inzwischen mehr als die Nachfrage verlangt. Die Ankündigung offenbarte, wie sehr chinesische Solarunternehmen auf staatliche finanzielle Unterstützung angewiesen sind. In einer gemeinsamen Ankündigung der chinesischen Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), des Finanzministeriums und der Nationalen Energieverwaltung heißt es, dass staatliche Förderungen für die Nutzung Erneuerbarer Energien reduziert würden. Die zentralen Behörden senken die nationalen Einspeisetarife für solar erzeugte Energie um 0,63 Cent pro Kilowattstunde. So berichtete es die staatlichen Tageszeitung People's Daily am 4. Juni 2018.
Darüber hinaus haben die Kommunen den Bau von geförderten Solarprojekten bis auf weiteres ausgesetzt. Unterdessen gehen Chinas staatliche Mittel für die Subventionierung von Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien zur Neige. Nach einem Bericht der chinesischen Technologie-Nachrichten-Website OFweek vom 5. Juli 2018 hatte der Staatsfonds Ende 2017 ein Defizit von EUR 14,1 Milliarden. Davon wurden EUR 5,7 Milliarden allein für Solarsubventionen ausgegeben, so die Daten der nationalen Energieverwaltung. Der OFweek-Bericht stellt fest, dass, wenn die NDRC die nationale Kürzung im Juni 2018 nicht angekündigt hätte, das Defizit der staatlichen Fonds für Solarsubventionen bis Ende 2018 auf EUR 10,2 Milliarden, bis 2019 auf EUR 12,20 Milliarden und bis 2020 auf EUR 15 Milliarden Euro ansteigen würde. Solaranlagenhersteller weltweit sind im Wettbewerb mit ihren chinesischen Konkurrenten immer noch im Nachteil.24
Für die Automobilindustrie stellt AlzChem unter anderem Nitroguanidin, das als Treibladung für Airbags eingesetzt wird, und Epoxidharzhärter (unter dem Markennamen DYHARD®) her, der als Strukturklebstoff bei der Montage von Metallteilen als Alternative zum Schweißen oder Nieten zum Einsatz kommt. Somit ist AlzChem den Entwicklungen in der Automobilindustrie ausgesetzt, insbesondere der Entwicklung der Nachfrage nach Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen.
Inwiefern die jüngsten Ankündigungen des US-Präsidenten in Bezug auf die Anhebung bzw. Einführung von Zöllen auf Automobile Auswirkungen haben werden, lässt sich aktuell schwierig einschätzen. Ein weit größerer Hebel auf die Nachfrage entfaltet sich durch den direkten Zusammenhang mit der Lage der Weltwirtschaft. So würde sich beispielsweise eine weitere wirtschaftliche Abkühlung in China, das mittlerweile den weltweit größten Markt für Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge bildet, nachteilig auf die Nachfrage nach Fahrzeugen auswirken.
Im Ernährungssektor stellt AlzChem Nahrungsergänzungsmittel (unter den Markennamen Creapure® und Alipure®) her. Diese Produkte richten sich an Verbraucher. Demzufolge ist AlzChem bei seinen Nahrungsergänzungsmitteln den zyklischen Schwankungen der Verbrauchermärkte ausgesetzt. Zudem hängt die Nachfrage nach den Ernährungsprodukten von AlzChem von der allgemeinen Akzeptanz von Nahrungsergänzungsmitteln ab.
In bestimmten Segmenten und Industrien, in denen AlzChem tätig ist, passen die Kunden typischerweise ihre Beschaffungsaktivitäten an die erwarteten Wachstumsraten auf ihrem jeweiligen Markt an. Bei einem tatsächlichen oder erwarteten Wirtschaftsabschwung bemühen sich diese Kunden um eine Verringerung ihres Betriebskapitals und ihrer Lagerbestände, was zu einem erheblichen Rückgang des Absatzvolumens der Produkte von AlzChem führen kann. In Zeiten des Aufschwungs stocken Kunden ihre Lagerbestände tendenziell wieder auf, was eine höhere Nachfrage nach den Produkten von AlzChem zur Folge haben kann. Dieser Auf- und Abbau von Lagerbeständen beeinflusst sowohl die tatsächliche als auch die prognostizierte Nachfrage nach den Produkten von AlzChem und kann zu unerwarteten oder unerwartet starken Nachfrageschwankungen führen. Dies wiederum kann unerwartete Änderungen der Produktionsvolumen und der Auslastung der Produktionskapazitäten bei AlzChem zur Folge haben, die aufgrund der Kosten und Investitionen für den Betrieb der Produktionsstätten von AlzChem in hohem Maße mit dem Betriebsergebnis des Unternehmens korrelieren.
Ein Rückgang der Nachfrage auf einem der Märkte von AlzChem, der auch in Zeiten einer im Allgemeinen guten Wirtschaftslage möglich ist, kann wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.
In Bezug auf das Marktrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage aus.
AlzChem sieht sich mit seinen verschiedenen Produkten Wettbewerb in unterschiedlicher Intensität gegenüber. In einigen Bereichen ist AlzChem regionaler Marktführer, weil internationale Wettbewerber – aufgrund der geografischen Distanz der Region und der chemischen Spezifikationen der betroffenen Produkte – in diesen Regionen weniger aktiv sind. In anderen Bereichen herrscht hingegen intensiver Wettbewerb. Auf einigen maßgeblichen Märkten von AlzChem kommen die Hauptwettbewerber aus China und Indien und profitieren von Kostenvorteilen in den Bereichen Personal, Energie, Abfallentsorgung und Umwelt in diesen Ländern. Auf anderen Märkten konkurriert AlzChem mit gut etablierten und starken Wettbewerbern aus führenden Industrieregionen, die häufig weltweit tätig sind und globale Vertriebsnetze besitzen.
Einige Wettbewerber von AlzChem – hauptsächlich in Schwellenländern – liefern bestimmte Produkte möglicherweise unterhalb des üblichen Marktpreises und zwingen AlzChem so zur Senkung seiner Verkaufspreise, was wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Margen und Rentabilität von Alz-Chem haben könnte. Verschiedene Faktoren können Einfluss auf den Preis haben, zu dem ein Wettbewerber zur Lieferung seiner Produkte bereit ist, darunter auch der Zugang zu günstigen Rohstoffen und staatlichen Fördermitteln, zu denen AlzChem keinen Zugang hat. Zudem könnten im Staatseigentum stehende oder staatlich unterstützte Wettbewerber auf Maßnahmen, wie Kapazitätssteigerungen und/oder Preissenkungen auf Dumping-Niveau, zurückgreifen.
Die Fähigkeit von AlzChem zur Aufrechterhaltung oder Steigerung der Rentabilität ist abhängig von der Fähigkeit des Unternehmens, sinkende Preise und Margen bei seinen Produkten durch eine Verbesserung der Produktionseffizienz und Steigerung der Absatzvolumen auszugleichen, sich auf individualisierte Produkte mit höheren Margen zu konzentrieren und bestehende Produkte und ihre Anwendungen durch Innovationen zu verbessern – allesamt Maßnahmen, die Wettbewerber möglicherweise besser und kosteneffizienter umsetzen können als AlzChem. Bei vielen Produkten von AlzChem erfolgt der Wettbewerb neben dem Preis noch über andere Kriterien, etwa über die Leistungsfähigkeit und Qualität des Produkts, Preisfestsetzungsstrategien, Produktverfügbarkeit und Liefersicherheit. Es ist möglich, dass Wettbewerber erfolgreicher dabei sind, die Kundenanforderungen an Produkteigenschaften zu erfüllen und kosteneffizient zu produzieren. In der Zukunft könnte sich der Preiswettbewerb bei einem größeren Teil der Produkte von AlzChem intensivieren, was AlzChem zu Preissenkungen zwingen könnte.
Der Wettbewerb könnte sich zudem durch neue Marktteilnehmer oder Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit konsolidieren und so Skaleneffekte erzielen, intensivieren. Einige Wettbewerber von AlzChem verfügen über höhere Produktionskapazitäten als AlzChem oder könnten diese aufbauen und besitzen möglicherweise umfangreichere finanzielle Ressourcen.
Diese Wettbewerber könnten zudem eine wesentlich höhere operative und finanzielle Flexibilität als AlzChem besitzen. Infolgedessen könnten diese Wettbewerber besser dazu in der Lage sein, Volatilität auf ihrem jeweiligen Markt, Preisänderungen bei Rohstoffen oder Energie oder ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen standzuhalten.
Zudem könnte sich AlzChem einem zunehmenden Wettbewerb durch Unternehmen ausgesetzt sehen, die Produkte auf Basis alternativer Materialien, Technologien und Prozesse anbieten und die möglicherweise wettbewerbsfähiger oder im Hinblick auf Preis oder Leistungsfähigkeit überlegen sind und so derzeitige Kunden von AlzChem gewinnen, was zu einem Umsatzrückgang bei AlzChem führen könnte.
Der Eintritt eines oder mehrerer der vorstehend beschriebenen Risiken könnte wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Alz-Chem haben.
In Bezug auf das Wettbewerbsrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.
Eine Substitution von wesentlichen Produkten im Portfolio der AlzChem-Gruppe wird aktuell als wenig wahrscheinlich angesehen. Im Bereich der chemischen Erzeugnisse besteht das latente Risiko, dass einzelne Verbindungen durch andere chemische Substanzen bzw. Verbindungen ersetzt werden. Dies wird jedoch in einem so geringen Umfang erwartet, dass die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sehr gering sein wird.
Im Marktumfeld der Landwirtschaft sowie der Metallurgie besteht ein latentes Risiko für die Substitution bestimmter Substanzen, z. B. bei magnesiumbasierter Roheisenentschwefelung anstatt calciumcarbidbasierter Roheisenentschwefelung oder bei der Verwendung von Kalkammonsalpeter 27 % N bzw. Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung 30 % N anstatt Perlka®. Diesen Risiken begegnet die Gruppe durch die Entwicklung kundenspezifischer Produkte, eine intensive technische Betreuung und Beratung der Kunden sowie eine gemeinsame (Neu-)Produktentwicklung, speziell auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet.
Besonders im landwirtschaftlichen Umfeld sind eine Anwendungsberatung sowie ein intensiver Kundenkontakt erforderlich, so dass AlzChem durch die etablierten Strukturen in der Lage ist, die Nettorisiken deutlich zu reduzieren, und somit auch hier die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als sehr gering bis gering eingestuft werden kann.
Neben den Substitutionsrisiken des Marktes ist die Gruppe auch dem Risiko durch Substitutionen, basierend auf Verordnungen und Gesetzen, ausgesetzt. AlzChem arbeitet hier sehr eng mit einer Vielzahl von renommierten Wissenschaftlern zusammen, um alle aktuellen sowie zukünftigen rechtlichen Rahmenbedingungen einhalten zu können. Nichtsdestotrotz kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Substanzen kurz-, mittel- oder langfristig nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen.
In Bezug auf die Substitutionsrisiken geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren bis hohen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.
Trotz der hohen Produktdiversifikation des Gruppenportfolios kommt es zu einer gewissen Konzentration auf der Abnehmerseite. AlzChem beliefert eine Vielzahl der Global Player der weltweiten Chemiebranche und ist somit einem branchenimmanenten Risiko ausgesetzt. Diesem wird mit einer breitgefächerten Produktpalette sowie einer vertragsbasierten Zusammenarbeit begegnet. Parallel zu den kundenspezifischen Produktentwicklungen werden Substanzen für verschiedenste Anwendungsgebiete beforscht, bemustert und hergestellt. Die Umstellung des Creamino®-Vertriebs auf Eigenvertrieb könnte dazu führen, dass die Kunden weniger kaufen, da AlzChem weniger bekannt ist und nicht als Futtermittelexperte wahrgenommen wird.
In Bezug auf das Vertriebsrisiko geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren bis hohen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.
Die Berichtswährung von AlzChem ist der Euro (EUR). Jedoch besitzt AlzChem Tochterunternehmen in den USA, in Schweden und in China, deren Rechnungslegung in der jeweiligen lokalen Währung erfolgt, d. h. in US-Dollar bzw. schwedischen Kronen bzw. chinesischem Renminbi. Zudem ist AlzChem in einer großen Anzahl von Ländern auf der ganzen Welt tätig. Demzufolge ist AlzChem Risiken aufgrund von Wechselkursschwankungen ausgesetzt, insbesondere im Hinblick auf den Wechselkurs von Euro zu US-Dollar (USD), chinesischen Renminbi (CNY), japanischen Yen (JPY) und schwedischen Kronen (SEK).
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Tochterunternehmen werden zu dem am Ende der jeweiligen Berichtsperiode geltenden Wechselkurs in Euro umgerechnet. Gewinn- und Verlustrechnungen von ausländischen Tochterunternehmen werden zum durchschnittlichen Wechselkurs in der Periode in Euro umgerechnet. Dementsprechend steigt oder sinkt bei Wertschwankungen anderer Währungen gegenüber dem Euro das sonstige Ergebnis und somit das Eigenkapital von AlzChem.
Gruppenunternehmen von AlzChem schließen Geschäfte in anderen Währungen als ihren funktionalen Währungen ab. Diese Geschäfte werden in der anwendbaren funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft verbucht, wobei der Wechselkurs am Tag der erstmaligen Buchung verwendet wird. Spätere Änderungen dieses Wechselkurses führen zu Gewinnen oder Verlusten aus Währungsumrechnung, die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter "sonstige betriebliche Erträge" bzw. "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen werden. Somit ist AlzChem dem Risiko ausgesetzt, (i) dass bei der Währungsumrechnung Verluste entstehen und (ii) dass etwaige Erträge aus der Währungsumrechnung niedriger ausfallen als in früheren Perioden.
Zusätzliche Währungsrisiken ergeben sich aus Wechselkursänderungen bei verbuchten finanziellen und betrieblichen Positionen (einschließlich Forderungen und Verbindlichkeiten) sowie bei erwarteten betrieblichen Positionen. Zu diesen Positionen zählen Rohstoffe und/oder der Verkauf von Produkten, deren Preise auf andere Währungen als die funktionale Währung der operativen Einheit lauten. Ungünstige Wechselkursänderungen können höhere Kosten oder niedrigere Absätze als diese bei Vertragsabschluss erwartet wurden sowie niedrigere Margen zur Folge haben. Die von den Gruppenunternehmen von AlzChem in Fremdwährungen abgeschlossenen Geschäfte beziehen sich auf die Beschaffung von Rohstoffen und den Verkauf von Waren. Insbesondere erfolgt der Rohstoffeinkauf von AlzChem zu einem bedeutenden Teil in USD. Darüber hinaus findet ein erheblicher Teil der Verkäufe von AlzChem in USD und JPY statt. Auch wenn die auf USD lautenden Ein- und Verkäufe von AlzChem in gewissem Umfang eine "natürliche Absicherung" bilden, beliefen sich in den Berichtsperioden die Kosten der auf USD lautenden Einkäufe auf weniger als die Hälfte des Werts der auf USD lautenden Verkäufe in den entsprechenden Perioden. Demzufolge können Änderungen des Wechselkurses des USD und/oder JPY gegenüber dem Euro erhebliche Auswirkungen auf die Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.
Neben den unmittelbaren Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung von AlzChem und somit die konsolidierte Eigenkapitalausstattung des Unternehmens können Wechselkursschwankungen auch Auswirkungen auf das operative Geschäft von AlzChem haben. Änderungen der Wechselkurse (z. B. eine Aufwertung des EUR gegenüber dem JPY und eine Abwertung des EUR gegenüber dem USD) hätten negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von AlzChem in bestimmten Märkten.
Risiken aus Wechselkursschwankungen und eine unzureichende Absicherung gegen diese könnten wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben.
Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird als mittel bis hoch angesehen, allerdings werden die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als sehr gering bis gering eingestuft.
Der AlzChem-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitern aus Pensions- und anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen. Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, wie Diskontierungssatz, Sterbewahrscheinlichkeiten, Lohn- und Gehaltssteigerungsraten und Rentensteigerungsraten, können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen zur Folge haben. Die nach den Vorgaben des IAS 19 ermittelte Pensionsrückstellung wurde in Höhe von TEUR 107.218 in der AlzChem-Gruppe bilanziert.
Änderungen des Diskontierungssatzes entfalten c. p. deutliche Effekte innerhalb der Bilanz (Eigenkapital) sowie Gewinnund Verlustrechnung (Personalaufwand, Finanzergebnis). Die Gruppe trägt diesem Umstand in der Form Rechnung, dass regelmäßige Neubewertungen der Verpflichtungen erfolgen und somit eine hohe Aktualität der bilanzierten Werte sichergestellt wird.
In Bezug auf das Zinsrisiko geht das Management von einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von mittleren bis hohen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. Der Vorstand lässt in regelmäßigen Abständen Szenariobetrachtungen im Hinblick auf die Einhaltung der Financial Covenants-Kennzahlen durchführen und stellt somit sicher, dass Veränderungen frühzeitig erkannt und hierauf basierend Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
In Deutschland profitiert AlzChem gegenwärtig von Kostenund Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen für Stromkosten im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ("EEG"), des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes ("KWKG"), der Stromnetzentgeltverordnung ("StromNEV"), der Strompreiskompensation und bestimmter Befreiungsregelungen im Hinblick auf die Stromsteuer. Alle diese Regelungen ermöglichen energieintensiven Industrien einen Betrieb mit einem niedrigeren Stromkostenniveau, um ihre allgemeine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Zusammen genommen führen diese Regelungen zu erheblichen Verringerungen der Stromkosten von AlzChem.
Ohne diese Nachlässe wäre AlzChem nicht zu einem wettbewerbsfähigen Betrieb in der Lage und hätte in allen Berichtsperioden negative Betriebsergebnisse ausgewiesen. Insofern liegt für den Konzern eine entwicklungsbeeinträchtigende Tatsache vor.
Das EEG regelt die finanzielle Förderung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Zudem sieht es als Grundprinzip vor, dass Versorgungsunternehmen zur Finanzierung der Förderung von Erneuerbaren Energien für jede kWh Strom, die sie an Endverbraucher liefern, die sogenannte EEG-Umlage zahlen müssen. Die Versorgungsunternehmen stellen die EEG-Umlage wiederum den Endverbrauchern in Rechnung. Unter bestimmten Voraussetzungen sieht das EEG jedoch Reduzierungen der EEG-Umlage für stromintensive Unternehmen25 aus ausgewählten Branchen vor. Diese Reduzierung kann jährlich auf Antrag vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ("BAFA") gewährt werden. AlzChem hat in der Vergangenheit an drei Abnahmestellen von Reduzierungen der EEG-Umlage profitiert und nimmt diese Reduzierungsregelung26 auch im Jahr 2018 in Anspruch. 2018 muss AlzChem aufgrund des nach Energierecht durch die Ausgliederung des Netzbetriebes entstandenen Rumpfwirtschaftsjahres zwei EEG-Anträge stellen.
25 Die besondere Ausgleichsregelung wurde vonseiten der EU-Kommission im Juli 2014 für zehn Jahre beihilfenrechtlich genehmigt.
26 Merkblatt für stromkostenintensive Unternehmen 2017, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Seite 25, 3.3 Nachweiszeitraum für Ermittlung der Stromkostenintensität
Die StromNEV enthält Vorschriften zu Netzentgelten. Gemäß § 19 Abs. 2 StromNEV haben energieintensive Unternehmen, die an einer Abnahmestelle mindestens 10 GWh verbrauchen und eine Benutzungsstundenzahl von mindestens 7.000 Stunden27 im Jahr erreichen, Anspruch auf ein individuelles Netzentgelt für die jeweiligen Abnahmestelle. Auf dieser Grundlage profitiert AlzChem derzeit von reduzierten Netzentgelten für die Abnahmestellen in Hart und Trostberg.
Die vollständige Befreiung von Netzentgelten, die Deutschland 2012 und 2013 nach dem früheren § 19 Abs. 2 S. 2 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) großen Stromverbrauchern gewährte, verstieß aus Sicht der EU-Kommission gegen EU-Beihilferegeln, wie sie in ihrer am 28.05.2018 erlassenen "gemischten Entscheidung" festlegte. Jetzt muss Deutschland die illegalen Beihilfen zurückfordern. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt das in einer Medienmitteilung allerdings so dar: "Die damaligen Reduzierungen wurden grundsätzlich beihilferechtlich genehmigt, das aktuelle System der Stromnetzentgeltverordnung bleibt unangetastet und es gibt nur sehr begrenzte Rückforderungen." Dieses materialisierte Risiko ist in der GuV und Bilanz abgebildet.
Auch die früheren Netzentgeltreduzierungen seien von Brüssel genehmigt worden. Nur "für einige Altfälle kommt es hingegen zu teilweisen Rückforderungen, da die vollständige Netzentgeltbefreiung, die im Jahr 2011 eingeführt wurde, von der Europäischen Kommission nicht genehmigt worden ist". Weiter heißt es in der BMWi-Medienmitteilung: "Mit der heutigen Entscheidung wird ein Beihilfeverfahren abgeschlossen, das vor etwa sieben Jahren begonnen wurde. Das aktuelle, seit 2014 geltende System der teilweisen Befreiung von Netzentgelten im Sinne des heutigen § 19 Abs. 2 S. 2 StromNEV bleibt unangetastet und ist damit beihilferechtlich abgesichert. Das ist eine wichtige und gute Nachricht für Unternehmen, da hiermit Rechtssicherheit hergestellt wird."28
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager begründete dagegen die Brüsseler Entscheidung u. a. so: "Alle Stromverbraucher müssen die Netzbetreiber für die Dienste, die sie nutzen, bezahlen. Wenn bestimmte große Stromverbraucher von diesen Entgelten befreit werden, stellt dies eine unfaire Bevorteilung dar. Zudem wird die Last für die übrigen Verbraucher erhöht".29
Die Untersuchungen der Kommission hatten ergeben, dass die in den Jahren 2012 und 2013 gewährte vollständige Befreiung eine staatliche Beihilfe für die befreiten Stromverbraucher darstellte, da die Kosten aus der Paragraph-19-Umlage – also aus staatlichen Mitteln – gedeckt wurden. Die Befreiung im Jahr 2011 sei hingegen nicht als staatliche Beihilfe anzusehen, weil die Kosten von den Netzbetreibern selbst getragen und somit nicht vom Staat finanziert worden seien.
Wie die EU-Kommission weiter mitteilt, gibt es nach den EU-Vorschriften für staatliche Beihilfen selbst bei konstantem Stromverbrauch keine objektive Rechtfertigung für eine vollständige Befreiung von Stromverbrauchern von Netzentgelten. Alle Verbraucher sollten für die Kosten aufkommen, die sie dem Netz verursachen.
Deutschland hatte im Zuge der Untersuchung nachgewiesen, dass die Großverbraucher und Abnehmer mit konstantem Verbrauch in den Jahren 2012 und 2013 aufgrund ihres konstanten und vorhersehbaren Verbrauchs geringere Kosten verursachten als andere Verbraucher. Aus Sicht der EU-Kommission rechtfertigt dieser Sachverhalt eine teilweise Verringerung der Netzentgelte für diese beiden Jahre. Jetzt müsse Deutschland nach der im Beschluss der Kommission festgelegten Methode für jeden Begünstigten der Befreiung die Höhe der von ihm in den Jahren 2012 und 2013 verursachten Netzkosten ermitteln und dann die illegalen Beihilfen von den einzelnen Begünstigten zurückfordern.
29 http://europa.eu/rapid/press-release_IP-18-3966_de.html
27 berechnet als Quotient aus pro Jahr entnommener oder eingespeister elektrischer Arbeit und der in diesem Jahr höchsten Last der Entnahme oder Einspeisung – § 2 Nr. 3 StromNEV 28 https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2018/20180528-europaeische-komission-schliesst-langjaehriges- beihilfeverfahren-zu-netzentgeltbefreiung-ab.html
Im Rahmen des KWKG wird eine moderate Finanzierung für Kraft-Wärme-Kopplung ("KWK") bereitgestellt. Diese Finanzierung beruht auf einem Aufschlag auf die Netzentgelte (KWKG-Umlage) und führt somit zu einem Anstieg der allgemeinen Energiepreise. Dieser Aufschlag wird bei einem jährlichen Verbrauch von bis zu 1 GWh grundsätzlich in voller Höhe erhoben. Energieintensive Unternehmen, wie AlzChem, profitieren jedoch von einer Begrenzung der KWKG-Umlage. Nach Besprechungen zwischen der deutschen Regierung und der Europäischen Kommission wurden das KWKG und insbesondere die Regelung für energieintensive Unternehmen geändert, um sie in Einklang mit den EU-Vorschriften zu staatlichen Beihilfen zu bringen. Gemäß den neuen Vorschriften, die am 1. Januar 2017 in Kraft getreten sind, haben Unternehmen, die die Anforderungen für eine Reduzierung der EEG-Umlage erfüllen, auch Anspruch auf eine Reduzierung der KWKG-Umlage. In ihrer Pressemitteilung vom 23. Mai 201730 hat die EU-Kommission nach den EU-Beihilfevorschriften die Ermäßigung für Umlagen für energieintensive Unternehmen genehmigt.
Im Rahmen der Strompreiskompensation können geeignete Unternehmen staatliche Beihilfen beantragen, um sich für die steigenden Strompreise infolge des Emissionshandels finanziell entschädigen zu lassen. Die staatlichen Beihilfen sind auf Unternehmen aus bestimmten Wirtschaftssektoren mit besonders stromintensiven Produktionsprozessen – wie Alz-Chem – beschränkt. Der Zuschuss wird nach dem Ermessen der zuständigen Behörde auf Antrag durch den Begünstigten gewährt; ein Rechtsanspruch auf die Gewährung der Beihilfen besteht nicht. Unternehmen konnten erstmals im Jahr 2014 eine Kompensation für indirekte CO2 -Kosten in 2013 beantragen. AlzChem wurde in der Vergangenheit eine Strompreiskompensation bewilligt. Auch für die Zukunft erwartet AlzChem, eine solche Strompreiskompensation zu erhalten. Jedoch gilt die Strompreiskompensation nur bis zum Jahr 2020 und ist jährlich auf einen festen Gesamtbetrag begrenzt. Darüber hinaus wird die staatliche Beihilfe von 2013 bis 2020 schrittweise zurückgefahren. Ferner wurde in der Strompreiskompensation der Preis für CO2 -Zertifikate festgeschrieben. Die Marktpreise für CO2 -Zertifikate sind seither deutlich angestiegen.
Ferner profitiert AlzChem als Verteilnetzbetreiber derzeit von einer Vereinbarung mit einem benachbarten Verteilnetzbetreiber, nach der beide Parteien ein Pooling von zwei Netzanschlüssen und die Berechnung eines gemeinsamen Netzentgelts vornehmen. Bei einer gepoolten Berechnung von Netznutzungsentgelten sinken die Netzentgelte in der Regel, weil die kostenintensiven Lastspitzen begradigt werden. Das Pooling ist für AlzChem somit vorteilhaft, da es die Netznutzungsentgelte reduziert. Laut einer aktuellen gerichtlichen Entscheidung ist es jedoch derzeit unklar, ob die Rechtsgrundlage für dieses Pooling, § 17 Abs. 2a StromNEV, Bestand hat.
Ferner kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Voraussetzungen oder der Umfang der vorstehend genannten Kostenund Steuerreduzierungen sowie Befreiungsregelungen – die Reduzierungen
– durch neue gesetzliche Vorschriften geändert werden, dass diese Rechte abgeschafft werden, dass Regulierungsbehörden ihren Ermessensspielraum im Hinblick auf diese Sonderrechte zum Nachteil von AlzChem ausüben oder dass durch Rechtsprechung gesetzliche Vorschriften zum Nachteil von Alz-Chem konkretisiert werden.
Auch wenn es wahrscheinlich ist, dass einige Kosten- und Steuerreduzierungen und Befreiungsreglungen für energieintensive Industrien in der Zukunft weitgehend beibehalten werden, um deren internationale Wettbewerbsfähigkeit zu fördern, besteht gleichzeitig eine allgemeine gesetzgeberische Tendenz – häufig ausgelöst durch EU-Kontrollen zu staatlichen Beihilfen – zum Abbau entsprechender Vorrechte.
Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen für energieintensive Unternehmen wurden bzw. werden in der politischen Debatte in regelmäßigen Abständen kritisiert und Vertreter bestimmter politischer Parteien haben immer wieder eine Abschaffung der bestehenden Rechte gefordert. Es kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass in 2018 bzw. zukünftig, politisch getrieben, die Abschaffung der Rechte für energieintensive Industrien gefordert wird. Darüber hinaus haben gesetzgeberische Maßnahmen in anderen Bereichen der Energieregulierung, wie etwa Beschränkungen hinsichtlich der Stromerzeugung aus Atomkraft in Deutschland sowie staatliche Unterstützungsmaßnahmen für Erneuerbare Energien, zu einem allgemeinen Anstieg der Energiekosten geführt und können dies auch künftig tun.
Alle diese Aspekte bergen ein hohes Risiko, dass AlzChem bedeutend höhere Energiepreise zahlen muss, was wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem hätte.
In Bezug auf die Risikoeinschätzung im Zusammenhang mit Änderungen dieses komplexen Rechtsgebiets geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit, jedoch von einer sehr hohen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.
Die AlzChem-Gruppe unterhält auch Geschäftsbeziehungen mit den britischen Inseln. Aufgrund des eher untergeordneten Umfangs geht die Gruppe heute zwar mit einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit davon aus, dass es auch im B2B-Geschäft zu nachhaltigen Veränderungen bzw. administrativen Hürden kommen wird, diese jedoch von keiner wesentlichen Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sein werden.
Der AlzChem-Konzern betreibt Produktionen in Deutschland und Schweden sowie Vertriebsgesellschaften in USA und China, so dass bereits aufgrund der komplexen internationalen und nationalen Rechtslage das latente Risiko einer Regelverletzung vorliegt. Aus diesem Grund hat der Konzern einen Compliance Manager bestellt und eine Compliance-Organisation aufgebaut. Unser Compliance-Managementsystem hat zum Ziel, das rechtmäßige, verantwortungsbewusste und nachhaltige Handeln unserer Mitarbeiter sicherzustellen. Potenzielle Zuwiderhandlungen sollen schon im Vorfeld erkannt und systematisch unterbunden werden.
Das Compliance-Managementsystem leistet folglich einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Compliance in unseren operativen Geschäftseinheiten und deren Prozessen. Regelmäßige Schulungsmaßnahmen der Mitarbeiter in Deutschland, Schweden, USA und China sollen das Verständnis und die Sensibilität gegenüber dem Themenkomplex verstärken. In Bezug auf das Risiko der grundsätzlichen Compliance-Verstöße geht das Management von einer hohen Wirkung der aufgestellten Organisation aus, so dass eine sehr geringe Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine sehr geringe negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gesehen werden.
Der AlzChem-Konzern ist zahlreichen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt. Dazu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz. Aktuell befindet sich die Gruppe in keinen wesentlichen Gerichts- oder Schiedsverfahren, die einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten.
Die geschäftlichen Aktivitäten von AlzChem, insbesondere die Standorte, die Anlagen, die Produkte und die operative Tätigkeit des Unternehmens, müssen eine Vielzahl unterschiedlicher regulatorischer Anforderungen in den Ländern, in denen Alz-Chem tätig ist, einhalten und werden von diesen beeinflusst. Der regulatorische Rahmen für die Geschäftstätigkeit von AlzChem unterliegt laufenden gesetzgeberischen Änderungen und Entwicklungen, die kostenintensive Compliance-Maßnahmen erforderlich machen können. Insbesondere der regulatorische Rahmen für Umweltschutz-, Gesundheits- und Sicherheitsangelegenheiten allgemein sowie für die Herstellung und das Inverkehrbringen von Produkten unterliegt häufigen Änderungen, die in den meisten Fällen zur Auferlegung strengerer Anforderungen führen. Diese strengeren Anforderungen resultieren in der Regel aus dem wissenschaftlichen Fortschritt oder aus einer Änderung der sozialen Akzeptanz von Risiken, die unter anderem für das aus gesundheits- und sicherheitssensiblen Produkten bestehende Produktportfolio von AlzChem relevant ist.
Für AlzChem sind die ständige gesetzgeberische Veränderung und Entwicklung von großer Bedeutung, da das Unternehmen in regulierten Bereichen tätig ist, in denen Genehmigungen, Erlaubnisse, Bescheinigungen und andere Bewilligungen, wie etwa Produktgenehmigungen und wasserrechtliche Erlaubnisse, in der Regel nur für einen begrenzten Zeitraum gewährt werden und nur verlängert werden, wenn – möglicherweise geänderte – Anforderungen erfüllt werden. Es besteht grundsätzlich keine Gewissheit, dass AlzChem zur Verlängerung aller für seine Geschäftstätigkeit erforderlichen Genehmigungen, Bewilligungen, Bescheinigungen und Erlaubnisse in der Lage sein wird.
Darüber hinaus können vorhandene Genehmigungen, Bewilligungen, Bescheinigungen und Erlaubnisse zu einem späteren Zeitpunkt von der zuständigen Behörde mit Einschränkungen oder Verpflichtungen versehen werden, um strengere rechtliche Anforderungen aufzuerlegen. Insbesondere können die vorhandenen Genehmigungen, Erlaubnisse, Bewilligungen, Registrierungen, Aufführungen in Listen oder sonstigen Formen von Genehmigungen von AlzChem für das Inverkehrbringen von Produkten aufgrund der sich weiterentwickelnden wissenschaftlichen Erkenntnisse, die die Grundlage für bestimmte Risikobewertungen bilden, zeitlich beschränkt oder widerrufen werden. Darüber hinaus wird in zahlreichen rechtlichen – insbesondere umweltrechtlichen – Vorschriften auf undefinierte Rechtsbegriffe wie "Stand der Technik" oder "Stand von Wissenschaft und Technik" Bezug genommen. Aus diesem Grund kann es angesichts des technischen Fortschritts und der wissenschaftlichen Entwicklung erforderlich werden, Anlagen, Systeme und andere Einrichtungen sowie Abläufe und Produkte anzupassen, ohne dass eine ausdrückliche rechtliche Änderung vorliegt.
In Deutschland sind bereits mehrere, für AlzChem relevante umweltrechtliche Änderungen absehbar, von denen die wichtigsten den Immissions- und Wasserschutz zum Gegenstand haben: die Störfallverordnung, die derzeit auf der Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 ("Seveso II") basiert, wird durch die Richtlinie 2012/18/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. Juli 2012 ("Seveso III") geändert. Der Umsetzungsprozess in Deutschland wurde Mitte Januar 2017 abgeschlossen. AlzChem erwartete insbesondere strengere Auflagen in Bezug auf die Antragsverfahren und öffentliche Beteiligung. Ferner fallen die Standorte in Hart und Sundsvall künftig unter die Störfallverordnung, da diese erstmals auch Calciumcarbid erfassen wird. AlzChem hat erfolgreich mehrere technische Maßnahmenpakete erstellt und kann so auch die geänderten gesetzlichen Anforderungen einhalten.
Darüber hinaus liegt im Bereich des Immissionsschutzes ein Entwurf zur Anpassung der Ersten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum BundesImmissionsschutzgesetz (TA Luft) mit Entwurfsstand 16.07.2018 vor. AlzChem geht davon aus, dass strengere Immissionsgrenzwerte eingeführt werden.31 Der Eintritt dieser geplanten Gesetzesänderung wird als hochwahrscheinlich angesehen. AlzChem verfolgt den Gesetzgebungsprozess intensiv und hat bereits interne Maßnahmen eingeleitet, um die drohenden und erheblichen Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit und damit auch die indirekten wesentlichen und nachteiligen Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem zu minimieren.
Beim Wasserrecht wurden die bestehenden Verordnungen der Bundesländer über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in einer einzigen Bundesverordnung zusammengeführt (in Kraft seit 1. August 2017). Insgesamt zeichnet sich eine erhebliche Zunahme der bürokratischen Belastung der Geschäftstätigkeit von AlzChem ab. AlzChem könnte zudem gegenwärtig oder künftig umweltrechtlichen und sonstigen Vorschriften unterliegen, von denen AlzChem bislang keine Kenntnis hat. Mit Abarbeitung aller neuen bzw. geänderten Regelungen ist nicht auszuschließen, dass heute noch nicht in Gänze abschätzbare Risiken, Anforderungen oder Einschränkungen auftreten.
Die Risikosituation der AlzChem-Gruppe hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert. Die aktuelle Bewertung zeigt auf, dass heute keine der zuvor berichteten Risiken bestandsgefährdend sind. Darüber hinaus konnten wir keine Interdependenzen erkennen, die sich zu einer Bestandsgefährdung unseres Unternehmens aufbauen könnten. Aufgrund unseres breitgefächerten Produktportfolios, unserer Fachkenntnisse und Marktexpertisen sowie der nachhaltigen Innovationskraft sind wir überzeugt, die aus unserem unternehmerischen Handeln resultierenden Chancen realisieren und den Herausforderungen, die sich aus den vorgenannten Risiken ergeben, erfolgreich begegnen zu können.
Im Rahmen unseres Risikomanagements identifizieren und bewerten wir auch regelmäßig Chancen, die sich in unseren Geschäftsfeldern ergeben. Diese stellen jedoch nur einen kleinen, aber den für uns bedeutendsten Ausschnitt der sich uns bietenden Möglichkeiten dar. Zudem ist die Bewertung der Chancen fortlaufenden Änderungen unterworfen. Die hier aufgeführten bedeutendsten Chancen werden von uns gleichgewichtig verfolgt.
Laut einer von Frost & Sullivan durchgeführten Marktstudie aus 2016, die AlzChem in Auftrag gegeben hatte, ist AlzChem in ausgewählten Nischenmärkten führend – teils auf internationaler Ebene, teils in bestimmten Regionen. Nach der Einschätzung von AlzChem konnten die führenden Positionen durch den Einsatz des Know-hows zur NCN-Kette und die Fokussierung der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten auf höherwertige Produkte erreicht werden. Durch die Nutzung von Synergieeffekten entlang der NCN-Kette ist AlzChem in der Lage, Produkte in Nischenmärkten zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten – selbst in geringen Mengen. Die starke Position von AlzChem in Nischenmärkten verschafft eine solide Umsatzbasis und fördert AlzChems Reputation in den jeweiligen Märkten, so dass neue Produkte leichter in diese Märkte eingeführt werden können.
Die AlzChem-Gruppe betreibt einen stabilen NCN-Stammbaum mit den wesentlichen Produkten Carbid, Düngemittel Kalkstickstoff/PERLKA®, Cyanamid, Dicyandiamid, Nitroguanidin und weiteren hochwertigen Derivaten, wie z. B. DYHARD®, Creapure® und Creamino®. Das Unternehmen ist bestrebt, mit einer Kombination aus Diversifikation, Marktdurchdringung und Marktentwicklung die Chancen auf Wachstum konsequent zu nutzen. Neben traditionellen Produkten investiert die Gesellschaft fortlaufend in neue Produkte, wie z. B. Creamino®.
Die gesamte Produktpalette wird überwiegend in den Märkten Ernährung, Erneuerbare Energien, Feinchemie, Pharma, Landwirtschaft und Metallurgie abgesetzt. Aufgrund der breiten Produktpalette und der Vielzahl an Endmärkten entwickelte sich die Gesellschaft bisher mit stabilem Umsatz- und Ergebniswachstum. Diese hohe Diversifizierung unterstützt dauerhaft ein sehr ausgeglichenes Umsatz- und Ergebniswachstum mit Standbeinen in vielen unterschiedlichen Marktsegmenten und Branchen. Hierbei ist es dem Konzern bisher immer gelungen, konjunkturelle oder regionale Absatzschwankungen in der einen Branche durch Wachstum in einem anderen Segment oder Land auszugleichen oder über zu kompensieren.
Durch die globale Präsenz in mehr als 70 Ländern werden umfassende Marktpotenziale identifiziert und mit den hausintern fortentwickelten Projekttools konsequent abgearbeitet sowie kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt.
AlzChem profitiert von den Eintrittsbarrieren zu den Märkten, in denen das Unternehmen tätig ist. Für potenzielle neue Wettbewerber kann es zeitaufwendig und kostenintensiv sein, (i) einen integrierten Produktionsverbund ähnlich dem von AlzChem betriebenen einzuführen, (ii) Zertifizierungen, Registrierungen und Zulassungen für Anlagen und Produkte in einem stark regulierten Marktumfeld zu erlangen und (iii) das Niveau von AlzChem an Know-how und gewerblichen Schutzrechten zu erreichen.
AlzChem ist ein vertikal integrierter Hersteller von Spezialchemikalien der NCN-Kette. Die Wettbewerber konzentrieren sich auf verschiedene Sektoren der NCN-Kette, während AlzChem mit dem integrierten Produktionsverbund die Möglichkeit hat, die gesamte NCN-Kette abzudecken. Der integrierte Produktionsverbund gibt AlzChem besondere Flexibilität, um mit Nachfrageveränderungen bei einzelnen Produkten besser umgehen zu können. AlzChem ist in der Lage, eine geringere Nachfrage nach Produkten des Segments Specialty Chemicals durch eine Verringerung der Produktion dieser Produkte und durch einen vermehrten Verkauf der hiermit verbundenen Produkte des Segments Basics & Intermediates mit geringeren Margen teilweise aufzufangen (und umgekehrt).
Zudem ist AlzChem aufgrund des breit gefächerten Produktsortiments und der Ausrichtung auf verschiedene Märkte weniger von bestimmten Branchen abhängig. Mit dem diversifizierten Geschäftsmodell von AlzChem in Verbindung mit dem integrierten Produktionsverbund ist es wahrscheinlicher, dass negative Entwicklungen in einer Branche durch positive Entwicklungen in anderen Branchen ausgeglichen werden können, insbesondere auch aufgrund von Synergieeffekten, die AlzChem im Produktionsprozess und in der Forschung und Entwicklung erzielen kann, da alle Produkte des Unternehmens auf der NCN-Kette basieren.
Überdies ist das Segment Specialty Chemicals von AlzChem nicht von externen Zulieferern für Zwischenprodukte auf Basis von Calciumcarbid abhängig. AlzChem ist somit in geringerem Maße nachteiligen Markttendenzen ausgesetzt. Nach unserer Auffassung bedingen all diese Faktoren ein effizientes und belastbares Geschäftsmodell, das sich als stabil und – wegen der Kostenwettbewerbsfähigkeit – als finanziell erfolgreich erwiesen hat. AlzChem kann trotz der hohen Spezialisierung der Produkte des Segments Specialty Chemicals seine Produktionsstätten für eine Vielzahl an Produkten nutzen, was uns nach unserer Einschätzung infolge der Vertikalintegration einen Wettbewerbsvorteil bei der Ressourceneffizienz verleiht.
Einige der Sektoren, in denen AlzChem tätig ist, sind stark reguliert. Dies gilt in besonderem Maße für den Markt für chemische Erzeugnisse im Allgemeinen, den Markt für Biozid-Produkte und Pflanzenschutzmittel, den Markt für Nahrungsergänzungsmittel und Tierfutterzusatzstoffe, Dual-use-Anwendungen sowie den Pharma- und Kosmetiksektor. AlzChem verfügt über die nötigen Zulassungen, Registrierungen und Bescheinigungen, um seine Produkte in diesen stark regulierten Märkten zu produzieren und zu vertreiben. AlzChem besitzt bestimmte Bescheinigungen, Registrierungen und Zulassungen, deren Erlangung für potenzielle Wettbewerber unter Umständen schwierig, kostenintensiv oder zeitaufwendig ist. Beispielsweise betreibt AlzChem Anlagen, die mit den Grundsätzen und Leitlinien der guten Herstellungspraxis (good manufacturing practice – "GMP") im Einklang stehen. Die Einhaltung dieser GMP ist unter anderem für die Produktion von Medizin- und Kosmetikprodukten in der EU eine regulatorische Voraussetzung. AlzChem hat zudem die Zulassung für zwei gesundheitsbezogene Angaben für sein Produkt Creapure® eingeholt und darf somit bei der Werbung für das Produkt bestimmte Angaben machen.
Hohe Produktqualität, Lieferzuverlässigkeit, Prozess-Knowhow und gewerbliche Schutzrechte sind das Ergebnis der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von AlzChem, so dass es für die Wettbewerber schwierig ist, in die Märkte zu gelangen, in denen die AlzChem-Marken vorherrschen. Insbesondere im Segment Specialty Chemicals sind Innovationen und Know-how von grundlegender Bedeutung. Zudem sind mehrere AlzChem-Produkte durch Patente geschützt, die Wettbewerber daran hindern, Produkte von AlzChem zu imitieren und zu niedrigeren Preisen zu vertreiben. Zum aktuellen Stichtag hält AlzChem 514 erteilte Patente sowie weitere 100 Patentanmeldungen. Bis zum 30. Juni 2018 hat AlzChem darüber hinaus 10 weitere Patente in Meldung.
AlzChem vertreibt seine Produkte in diversifizierten Märkten, die sich voraussichtlich entsprechend den globalen Megatrends entwickeln werden, das Potenzial zu einem stabilen Wachstum haben und somit der Geschäftsentwicklung von AlzChem zugutekommen dürften.
Im Jahr 1900 lebten weltweit ca. 1,7 Mrd. Menschen. Bis zum Jahr 2000 erhöhte sich diese Zahl auf mehr als 6,1 Mrd. Nur 17 Jahre später, im Jahr 2017, belief sich die Weltbevölkerung auf rund 7,6 Mrd. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 ein Anstieg auf über 8,6 Mrd. Menschen realistisch ist.32 AlzChem sieht sich gut positioniert, um von diesem Megatrend zu profitieren. Die Düngemittel und anderen Produkte für die Landwirtschaft seiner Segmente Specialty Chemicals und Basics & Intermediates treiben das Wachstum der industriellen landwirtschaftlichen Produktion voran. Creamino® zum Beispiel ist ein patentiertes Futtermitteladditiv des AlzChem-Segments Specialty Chemicals, das weltweit eingesetzt wird. Es führt zu einer besseren Versorgung mit dem wichtigen Biomolekül Kreatin. Dadurch wird die Energieversorgung verbessert und letztendlich werden ein gesundes Wachstum und ein effizienter Futterverbrauch gefördert. Neben der Verwendung für Geflügel wird Creamino® in diversen Ländern, wie auch in Europa, in der Ernährung für Schweine genutzt, wodurch eine bessere Futterverwertung, ein höheres Schlachtgewicht, eine kürzere Mastzeit und im Falle von Geflügel ein höherer Anteil an Brustfleisch erreicht werden können. Daher ist AlzChem überzeugt, von der zunehmenden Industrialisierung und Standardisierung der Fleischproduktion profitieren zu können, die durch die begrenzte Verfügbarkeit von Anbaufläche und das Bevölkerungswachstum noch verstärkt wird.
AlzChem geht davon aus, dass die Pharmabranche, insbesondere das Segment der aktiven pharmazeutischen Wirkstoffe (Active Pharmaceutical Ingredients, kurz API), von einer alternden Bevölkerung, einem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein bei den Verbrauchern (insbesondere in Schwellenländern), dem Aufkommen neuer Trägerstoffe in der Pharmabranche und dem vermehrten Auftreten lebensstilund altersbedingter Erkrankungen profitieren wird.
Nach Einschätzung von AlzChem wird die Ernährungsindustrie von dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher sowie Innovationen bei Gesundheitstechnologien, etwa für eine schnellere Zunahme an Muskelmasse, beeinflusst. Die Produkte Creapure®, ein Nahrungsergänzungsmittel, das von AlzChem bisher hauptsächlich an die Sporternährungsindustrie vertrieben wurde und den Muskelaufbau und die körperliche Leistungsfähigkeit fördert, und BioSELECT®, das aus hochreinem Guanidinhydrochlorid besteht und in der Biotechnologie, der Diagnostik und der Pharmaindustrie angewandt wird, dürften von diesen Megatrends profitieren – insbesondere weil einige dieser Produkte möglicherweise auch in Nischenbereichen der Kosmetik und des Gesundheitswesens eingesetzt werden können.
Am 12. Dezember 2015 schlossen 195 Länder das Übereinkommen von Paris zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen. Selbst wenn die Vereinigten Staaten von Amerika aufgrund zwischenzeitlicher politischer Veränderungen an den in diesem Übereinkommen vereinbarten Zielen nicht festhalten werden33, erwartet AlzChem, dass diese und andere damit verbundene politische Entwicklungen zum Megatrend der Ablösung fossiler Energiequellen durch Erneuerbare Energien auf mittel- bis langfristige Sicht beitragen werden. Vor dem Hintergrund eines Rekordausstoßes34 von Treibhausgasen, extrem hoher Temperaturen und eines starken Anstiegs der Eisschmelze in der Arktis geht AlzChem davon aus, dass es zu einer weltweiten Zunahme der Photovoltaik- und Windkraftanlagen als Quellen für Erneuerbare Energien kommen wird bzw. muss.
Das Segment Specialty Chemicals von AlzChem umfasst u. a. die Produktgruppe Silzot SQ®, die insbesondere in der Photovoltaikindustrie eingesetzt wird und von diesen Entwicklungen profitieren könnte. Überdies findet die AlzChem-Produktgruppe DYHARD® in Windturbinen, aber auch in der Automobil- und der Luft- und Raumfahrtindustrie Verwendung, da sie das Gewicht von Autos und Flugzeugen verringert und damit deren Energieeffizienz verbessert. AlzChem schätzt, dass etwas mehr als die Hälfte der Umsatzerlöse seines Segments Specialty Chemicals im Gesamtjahr 2018 auf die Megatrends Bevölkerungswachstum, gesundes Altern und Energieeffizienz zurückzuführen sein werden.
AlzChem hat weltweit über 80 verschiedene Bezeichnungen registrieren lassen oder zur Registrierung eingereicht (diese Zahl umfasst alle Variationen einer Bezeichnung, etwa reine Wortmarken, Wort-/Bildmarken, Transliterationen in chinesischen Schriftzeichen usw. als eigene Bezeichnungen). AlzChem verwendet Marken und Logos im Allgemeinen für Produkte, die am Endverbrauchermarkt vertrieben werden (insbesondere die Bezeichnungen "Creapure", "Perlka" und "Dormex"), teilweise aber auch für Business-to-Business-Produkte (z. B. "Silzot", "DYHARD", "NITRALZ").
AlzChem verfügt über ca. 630 registrierte Marken und hatte über 60 Markenanmeldungen beantragt. Bezeichnungen wie "AlzChem", "Alzogur", "Dormex", "Sitofex", "Creapure", "Perlka", "DYHARD", "Silzot", "CAD", "Hi-cane", "Moregrapes", "NITRALZ" usw. sind geschützt bzw. es wurde ein entsprechender Schutz für sie beantragt. Einige der Bezeichnungen sind Wortmarken, andere sind Wort-/Bildmarken, wie etwa:
34 Die Emissionen der drei schädlichsten Treibhausgase, Kohlendioxid (CO2 ), Methan und Lachgas, habe 2017 neue Rekordausmaße erreicht, hieß es in dem Jahresreport 2017 der Amerikanischen Meteorologischen Gesellschaft (AMS) und der Nationalen Meeres- und Atmosphärenbehörde (NOAA). Die weltweite Kohlendioxid-Konzentration stieg demnach im vergangenen Jahr auf einen Wert von 405 ppm. Dies ist der höchste Wert seit Beginn dieser Messungen. Seit den frühen sechziger Jahren habe sich die Zunahme von CO2 in der Erdatmosphäre fast vervierfacht, konstatierten die US-Experten.
Einige Bezeichnungen (z. B. "AlzChem", "Dormex" und "Perlka") sind auch in Form chinesischer Schriftzeichen registriert. Die meisten Bezeichnungen sind registriert/Gegenstand eines eingereichten Antrags auf Registrierung als nationale deutsche Marken und/oder als europäische Marken. Einige sind durch nationale Marken und/oder internationale Registrierungen im Ausland registriert/Gegenstand eines eingereichten Antrags auf Registrierung – größtenteils in europäischen Ländern, Japan, China sowie anderen asiatischen Ländern, den USA, Kanada, südamerikanischen Ländern und/oder Russland. Bei einigen Marken sind Abgrenzungs- und Vorrechtsverträge mit Dritten in Kraft, so etwa bei "AlzChem", "Alipure", "Alzofix", "Creapure" und "Dormex". Dieser Vertragstyp dient üblicherweise dazu, die Registrierung oder Nutzung ähnlicher oder identischer Marken verschiedener Parteien für den Fall von Streitigkeiten zu präzisieren – oftmals anhand verschiedener Produkte oder Services.
AlzChem betrachtet mehrere "Silzot"-Marken in Bezug auf Siliziumnitrid, mehrere "Creapur"-/"Creapure"-/"Crea-Trona"- Marken für Kreatinmonohydrat (Creapure®), die "CAD"- Marken für Carbid, mehrere "Perlka"-, "Dormex"-, "GRO 500"-, "Hi-Cane"-, "Moregrapes"-, "Sitofex"- und "Alzogur"-Marken für das Geschäftsfeld Landwirtschaft sowie mehrere "DYHARD"- Marken in Bezug auf das DYHARD-Produktportfolio als besonders wichtig für sein Geschäft. Die Marke "Creamino®", die von AlzChems exklusivem Vertriebspartner Evonik für Guanidinoessigsäure (GAA) verwendet wird, steht bislang noch nicht im Eigentum von AlzChem, sondern im Eigentum der Evonik, mit Ausnahme einer Marke für Indien. Mit der zum 31.12.2018 endenden Vertriebspartnerschaft mit Evonik und dem zeitgleichen Start des Eigenvertriebs ist auch ein Übergang der Creamino®-Markenrechte auf AlzChem vorgesehen.
Obwohl die reine Anzahl der beschriebenen Risiken unter Umständen höher erscheinen mag als die der identifizierten konkreten Chancen, schätzen wir die Verteilung von Risiken und Chancen als ausgewogen ein. Ein ausgeglichenes Gesamtbild wird zudem dadurch verstärkt, dass sich Umsatzerlöse und wirtschaftlicher Erfolg auf einen stabilen Mix aus neuen, wachstumsstarken und im Markt etablierten Produkten bzw. Marken in verschiedenen Branchen stützen. Da sich die Märkte in ihrer Struktur und in ihren Konjunkturzyklen unterscheiden, trägt diese Diversifikation zu einer Risikominderung bei. Wir investieren gezielt über unser Wachstumsprodukt Creamino® sowie die Produktbereiche der Erneuerbaren Energien und Ernährung in zukunftsträchtige Branchen. Dabei steht das Thema Innovation bei sämtlichen Aktivitäten im Mittelpunkt unserer Tätigkeit.
Die oben aufgeführten Aktivitäten bieten über den zugrundeliegenden Prognosezeitraum hinaus mittel- bis langfristig bedeutende Chancen für uns.
Wir verfolgen die sich bietenden Möglichkeiten und konkretisieren die erwarteten Effekte in der prognostizierten Entwicklung zu Umsatzerlösen, EBITDA bzw. Konzernjahresüberschuss. Des Weiteren werden wir neue Chancen aktiv suchen, deren Umsetzung prüfen und gegebenenfalls vorantreiben. Sofern sich zusätzlich zu den prognostizierten Entwicklungen Chancen ergeben oder diese schneller als erwartet eintreten sollten, könnte dies positive Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage haben.
Die nachfolgend getroffenen Aussagen35 basieren auf der im November 2017 von Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedeten operativen Planung der AlzChem-Gruppe. Dabei handelt es sich um Einschätzungen des Unternehmens, die sich auf intensiven sowie umfangreichen Analysen stützen.
Die dargestellten Einschätzungen für den künftigen Geschäftsverlauf orientieren sich an Zielsetzungen unserer Segmente sowie an den Chancen und Risiken, die die erwarteten Marktbedingungen und die Wettbewerbssituation im Planungszeitraum bieten.
Wir erwarteten (im Konzernabschluss zum 31.12.2017) für das Kalenderjahr 2018
Die vollständige Prognose auf Konzern- und Segmentebene lautete wie folgt:
| Prognose für das Kalenderjahr 2018 |
Umsatz | EBITDA | EBITDA Marge |
EBIT | Vorrats vermögen |
EK-Quote | Verschul dungsgrad |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| AlzChem-Konzern | steigend | steigend | stabil | leicht steigend |
stark steigend |
gleich bleibend |
gleich bleibend |
| Specialty Chemicals | steigend | stark steigend |
leicht steigend |
stark steigend |
stark steigend |
- | - |
| Basics & Intermediates | leicht steigend |
stark sinkend |
stark sinkend |
stark sinkend |
gleich bleibend |
- | - |
| Other & Holding | leicht steigend |
stark sinkend |
stark sinkend |
stark sinkend |
stark steigend |
- | - |
Die Überprüfung sowie Aktualisierung der Prognose zum aktuellen Jahresabschlussstichtag 30.06.2018 lassen den Vorstand zu dem Schluss kommen, dass die abgegebenen Einschätzungen für das Kalenderjahr 2018 weiterhin ihre Gültigkeit haben. Einzig die Einschätzung bzgl. der Entwicklung des Vorratsvermögens unterliegt einer Änderung.36 Hier gingen wir zum Stichtag 31.12.2017 noch von einem starken Rückgang aus. Diese Einschätzung musste revidiert werden, so dass wir heute eine stark steigende Tendenz sehen.
Die AlzChem-Gruppe bewegte sich im ersten Halbjahr 2018 in einem anspruchsvollen Marktumfeld und konnte nichtsdestotrotz den Wachstumspfad weiterhin beschreiten. So konnte die anteilige Jahresprognose hinsichtlich nahezu aller Kennzahlen erreicht werden.
Die Geschäftsentwicklung in den Segmenten stellt sich stabil wachsend dar. Die Umsätze des Rumpfwirtschaftsjahres 2018 lagen anteilig nahezu exakt auf der abgegebenen Prognose sowie sehr deutlich über denen des vergleichbaren Vorjahreszeitraums.
Die dem Geschäftsmodell immanente Saisonalität sowie die teils sehr stark steigenden Einkaufspreise im Bereich der Rohstoffe und der (fossilen) Energieträger führen dazu, dass die sehr positiven Werte der ersten sechs Monate 2018 nicht mit zwei multipliziert werden können, um auf die Jahresprognose 2018 zu schließen. Für die sechs Monate von Juli bis Dezember 2018 planen wir ein Umsatzwachstum gegenüber dem zweiten Halbjahr 2017 in der Bandbreite von 3 % bis 7 % und ein EBITDA- und EBIT-Wachstum, das darüber liegt. Damit geht die Gruppe davon aus, auf Basis des abgeschlossenen Rumpfgeschäftsjahres 2018 sowie des laufenden Sechsmonatszeitraums ihre Prognose, die zum 31. Dezember 2017 für das Kalenderjahr 2018 abgegeben wurde, zu erfüllen. Betreffend das Vorratsvermögen gehen wir, wie oben ausgeführt, von einer stark steigenden Tendenz aus.
Im Specialty Chemicals-Segment materialisierte sich eine anhaltend hohe Nachfrage im Ernährungs- sowie Landwirtschaftsmarkt. Belastend wirkte sich die anhaltende Verlagerung von Wirkstoffproduktionen nach Asien und Indien aus. Die Auslastung der Mehrzweckanlagen konnte im Verlauf des ersten Halbjahres 2018 nochmals deutlich gesteigert werden, so dass vor allem im Bereich der Vielzweckanlagen noch stärker in die bestandsintensivere Kampagnenproduktion eingestiegen wurde.
Die Basics & Intermediates-Produkte haben mit teils extrem stark steigenden Rohstoffkosten zu kämpfen. AlzChems Strategie ist die Ausrichtung als langfristiger und verlässlicher Partner, so dass aufgrund einer Vielzahl von Rahmenvereinbarungen eine 1:1-Weitergabe von Rohstoffkostensteigerungen nicht möglich ist. Wir suchen im Austausch mit unseren Geschäftspartnern nach Lösungen, um die Kostenlast paritätisch zu schultern, auch vor dem Hintergrund der Abwendung etwaiger Substituierungen, welche eine nachhaltig negative Auswirkung auf die Vermögens- und Ertragslage der Gruppe hätten. Vor genau diesem Hintergrund können wir die geplanten Umsatzziele in den chemischen sowie metallurgischen Anwendungen erreichen, einzig die landwirtschaftlichen Direktanwendungen leiden primär unter den unvorteilhaften Rahmenbedingungen (Wetter und Politik).
Eine erfolgreiche Geschäftsausweitung des Segments Specialty Chemicals baut in wesentlichen Teilen auf einer optimalen Kostenstruktur der Verbundproduktion (NCN-Kette) auf, so dass AlzChem an dieser Stelle die Organisation stetig weiterentwickelt und mit Hilfe eines ganzen Maßnahmenbündels die Optimierung vorantreibt.
Das Segment Other & Holding entwickelt sich sehr stabil und zeigt operative keine wesentlichen Veränderungen. Die Nachfrage an den Chemieparks in Trostberg und Hart sowie Schalchen entspricht den prognostizierten Werten. Die notwendigen Sanierungsmaßnahmen der Infrastruktur laufen exakt auf Plan, so dass mit keinen wesentlichen Abweichungen gerechnet wird. Als Folge eines strikten Kostenmanagements kann ein operatives Ergebnis leicht über der Vorschau berichtet werden. Einzig die Rückforderungen37 im Zusammenhang mit dem §-19-Abs.-2-StromNEV-Entscheid38 führt in Summe zu einer negativen Abweichung des Segments.
Das Konzernjahresergebnis bzw. Habjahresergebnis liegt ebenso im Prognosekorridor und folgt somit der positiven operativen Geschäftsentwicklung.
36 Vgl. nachfolgende Tabelle "Trend im Vergleich zur Prognose für das Kalenderjahr 2018"
37 Rückforderung von Netzentgeltbefreiungen der Geschäftsjahre 2012 und 2013 infolge der Entscheidung der EU-Kommission vom Mai 2018 in Höhe von TEUR 1.463
38 Staatliche Beihilfe SA.34045 (2013/C) (ex 2012/NN) – Deutschland Netzentgeltbefreiung für stromintensive Unternehmen (§ 19 StromNEV)
Gemäß Deutscher Rechnungslegungsstandard 20 (DRS 20)39 muss die AlzChem-Gruppe eine Prognose für das folgende Geschäftsjahr beziehungsweise mindestens für den nächsten Zwölfmonatszeitraum abgeben, also für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 30. Juni 2019.
Bei den finanziellen Leistungsindikatoren ist das neue Geschäftsjahr aufgrund der unterschiedlichen Zeiträume nicht mit dem abgeschlossenen Rumpfgeschäftsjahr 2018 vergleichbar. Die AlzChem-Gruppe wird deshalb von der bisherigen Prognosepraxis abweichen und keine prozentualen Veränderungsraten angeben, sondern Planungen in absoluten Größen für Umsatz, EBITDA und EBIT.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die prognostizierten Bandbreiten und Werte der finanziellen Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2018/2019 (1. Juli 2018 bis 30. Juni 2019):
| in TEUR | Umsatz | EBITDA | EBITDA Marge |
EBIT | Vorrats vermögen |
EK-Quote | Verschul dungsgrad |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| AlzChem-Konzern | 370,6 – 380,6 | 48,1 – 53,0 | 12,9 % –13,9 % | 32,6 – 37,5 | 75,5 – 80,5 | 22,5 % – 24,5 % | 0,72 – 0,75 |
| Specialty Chemicals | 200,1 – 205,1 | 45,9 – 48,9 | 22,9 % – 23,8 % | 38,9 – 43,4 | 52,5 – 53,5 | - | - |
| Basics & Intermediates | 147,1 – 150,1 | 2,6 – 3,6 | 1,8 % – 2,3 % | -2,9 – 1,1 . | 21,5 – 23,0 | - | - |
| Other & Holding | 23,4 – 25,4 | -0,4 – 0,5 | -0,2 % – 0,2 % | -3,4 – -4,8. | 1,5 – 4,0 | - | - |
Für das Geschäftsjahr Juli 2018 bis Juni 2019 prognostiziert der Vorstand einen Konzernumsatz in der Bandbreite von TEUR 370,6 bis TEUR 380,6. Das Umsatzwachstum soll organisch erzielt werden.
Vordringlicher Wachstumstreiber sind Mengeneffekte. Preiseffekte werden in dem Maße eine Rolle spielen, insofern die Situation auf den Rohstoffmärkten weiterhin ein Handeln erfordert. Ziel wird weiterhin sein, den Produktmix noch weiter hin zu komplexen Molekülen sowie wertschöpfungskettenintensiven Produkten zu entwickeln und so zusätzliche Impulse für Umsatz und Ertrag zu generieren.
Im Segment Specialty Chemicals sollen neue Produkte aus der Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline den anhaltenden Wachstumstrend des Ernährungsmarktes bedienen und dadurch zu deutlich steigenden Umsatzerlösen führen.
Das Segment Basics & Intermediates wird voraussichtlich von einer Erholung im Landwirtschaftssektor und einem stabil bis leicht steigenden Basischemikaliengeschäft profitieren. Zusätzlich werden, aufbauend auf einem etwas stabileren Marktumfeld in der Stahlindustrie, eine solide Mengenentwicklung und ein sehr leichtes Umsatzwachstum erwartet.
Im Segment Other & Holding sollen stabile Umsätze an den Chemieparks in Trostberg sowie Hart erzielt werden.
Notwendige Investitionen in die Energieinfrastruktur der Standorte sowie die Erweiterungsinvestitionen in die Creamino®-Kapazität und den Ausbau der Nitrile-Kapazität werden darüber hinaus im Geschäftsjahr 2018/2019 eine wesentliche Aufgabe für die Organisation von AlzChem sein.
Der Start für die zusätzlichen Kapazitäten in der neuen Creamino®-Produktion soll Mitte 2019 erfolgen. Basierend auf einer stabilen Werksinfrastruktur können Produktionskapazitäten sukzessive mit dem erwarteten Marktwachstum erweitert werden. Im Gleichklang hierzu werden die kontinuierliche Prozessoptimierung und Engpassbeseitigung vorangetrieben.
Ergebnisseitig40 werden Kostensteigerungen u. a. im Rohstoffund Energiesektor eine dämpfende Wirkung auf das prognostizierte EBITDA und EBIT entfalten. Zudem erwartet AlzChem Personalkostensteigerungen von 5 % bis 6 %, wobei der Anstieg in wesentlichen Teilen auf eine höhere Zahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter entfallen wird. Auf Basis des ambitioniert geplanten Umsatzanstiegs wird ein prozentual starkes EBITDA-Wachstum erwartet, die EBITDA-Marge dürfte stark bis sehr stark gegenüber dem Vorjahr (31.12.2017) gesteigert werden.
Für den finanziellen Leistungsindikator Vorratsvermögen wird eine stabile bis leicht ansteigende Entwicklung prognostiziert. Wichtigster Faktor ist, dass die geplanten Creamino®-Absatzmengen über der aktuell vorhandenen Produktionskapazität liegen und somit Bestände aufgebaut und während der Bauphase abverkauft werden. Aber auch die Absatzmengen von Creapure® sowie die hohe Auslastung der Vielzweckanlagen werden dazu führen, dass nicht mit einem Bestandsabbau zu rechnen sein wird. Auf Ebene der einzelnen Segmente erwarten wir somit einen deutlichen Anstieg im Bereich Specialty Chemicals, insbesondere durch den Aufbau der Creamino®- und Creapure®-Bestände sowie die anhaltend gute Auslastung unserer Vielzweckanlagen an den Standorten Schalchen und Trosterberg, und jeweils einen leichten Rückgang bzw. eine stabile Entwicklung in den Segmenten Basics & Intermediates und Other & Holding.
Wesentlich auf das Vorratsvermögen wird sich neben der nachhaltig gestiegenen Basis der Bezugspreise auch die anhaltend schwierige Versorgungssituation aus Asien auswirken. AlzChem ist bestrebt, seine Kunden termingerecht in der vereinbarten Spezifikation zu beliefern, so dass durchaus Einlagerzeiten von größer 6 Monate in Kauf genommen werden müssen. Beide Effekte wirken sich mit EUR 4 Mio. bis EUR 8 Mio. auf das Vorratsvermögen aus.
AlzChem wird im Betrachtungszeitraum seine Wachstumsprojekte weiter vorantreiben und aller Voraussicht nach im Kosten- & Zeitrahmen fertigstellen. Dazu gehören:
Basierend auf der Annahme eines relativ deutlich steigenden Umsatzes und somit folgend auch einer positiven Geschäftsentwicklung sowie einer geplanten Auszahlung einer Bardividende von voraussichtlich EUR 11,1 Mio. (im zweiten Halbjahr 2018) für das Jahr 2017 (Vorjahr: EUR 17,775 Mio.), geht der Vorstand von einer leicht ansteigenden Eigenkapitalquote durch das Konzernjahresergebnis aus.
Der positiven Kennzahlenentwicklung folgend, wird auch mit keiner wesentlichen Veränderung des Verschuldungsgrads gerechnet. Die kurz-, mittel- sowie langfristige Finanzierung der AlzChem-Gruppe ist sichergestellt, folglich wird ein gleichbleibender Verschuldungsgrad prognostiziert.
Bei den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren (siehe 2.2.3.4.2.)
ist AlzChem darüber hinaus motiviert, die Prognosen zu erreichen.
AlzChem ist bestrebt, die Kundenbindung auf dem Niveau der Vorjahre zu halten bzw. in ausgewählten Geschäftsfeldern nach Möglichkeit sogar noch zu intensivieren. Ein Erfolgsfaktor des AlzChem-Geschäftsmodells ist sicherlich die Nähe zum Kunden. Hieraus erwachsen die Chancen, schnell auf Anfragen und Problemstellungen der Kunden reagieren zu können.
Im Bereich der Ausbildung wird die Anzahl der Auszubildenden aufrecht gehalten, rein über den Anstieg der Belegschaft kann es somit jedoch zu einem leichten Absinken der prozentualen Kennzahl kommen.
Alle Managementsysteme sowie Zertifikate werden weiterhin aufrechterhalten. Bei den Kennzahlen Umwelt und Energie ist AlzChem aus fünf wesentlichen Gründen bestrebt, eine Optimierung, was i. d. R. Reduzierung bedeutet, herbeizuführen:
In diesem Zusammenhang ist eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen in der Umsetzung, so dass wir davon ausgehen, dass die gesteckten Ziele auch weiterhin erreicht werden können.
Die Prognosen basieren auf unveränderten regulatorischen Annahmen, wie beispielsweise der Fortführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), des § 19 Abs. 2 StromNEV, der Strompreiskompensation oder Produktzulassungen. Ferner sind in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, welche auf gegenwärtigen Einschätzungen des Managements sowie auf derzeit verfügbaren Informationen basieren. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb der Möglichkeiten von AlzChem bezüglich einer Kontrolle oder präzisen Einschätzung liegen, wie beispielsweise in Bezug auf das zukünftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von potentiellen Neuerwerben und die Realisierung der daraus erwarteten Synergieeffekte sowie Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollte einer dieser Unsicherheitsfaktoren oder andere Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergebnissen abweichen.
Die Gesellschaft wird der Hauptversammlung im November 2018 voraussichtlich vorschlagen, nochmals ein Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 2018 einzuführen, um die Vergleichbarkeit mit den im Konzernlagebericht 2017 getroffenen Prognosen zu ermöglichen und sämtliche Jahresabschlüsse der AlzChem-Konzerngesellschaften wieder in Gleichklang mit einem Geschäftsjahresende zum 31. Dezember zu bringen.
Das Management der AlzChem-Gruppe und ihrer konsolidierten Tochtergesellschaften ist für die Einrichtung, Anwendung und Weiterentwicklung eines angemessenen internen Kontrollsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess verantwortlich. Unser rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem steht unter der Aufsicht unseres Finanzvorstands. Es soll hinreichende Sicherheit darüber gewähren, dass die Aufstellung des Konzernabschlusses im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) steht und die externe Finanzberichterstattung zuverlässig ist.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es sicherzustellen, dass die Rechnungslegung einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung sowie den internen Richtlinien erfolgt. Der Rechnungslegungsprozess selbst beinhaltet diejenigen operativen Prozesse, die die Werteflüsse für die finanzielle Berichterstattung liefern, den Prozess der Konzernabschlusserstellung sowie die Informationsquellen und -prozesse, aus denen die wesentlichen Angaben zum Konzernabschluss abgeleitet werden.
Um eine ordnungsgemäße und einheitliche Konzernrechnungslegung sicherzustellen, gelten die Grundprinzipien Funktionstrennung, Vier-Augen-Prinzip und IT-Zugriffsbeschränkungen zur Vermeidung von unberechtigten Datenzugriffen auf rechnungslegungsrelevante Inhalte. Die Berichterstattung an die Konzernzentrale erfolgt durch ein konzernweit implementiertes einheitliches Berichtstool. Weitere Kontrollmaßnahmen, die Risiken in den wesentlichen Prozessen abdecken und somit ein verlässliches Rechnungs- und Berichtswesen gewährleisten, werden in der Regel dezentral in den Fachabteilungen ausgestaltet.
Die Rechenwerke aller in den Konzernabschluss einbezogenen Produktionsgesellschaften sind in einer EDV-technischen SAP-Umgebung mit einer einheitlichen Systemkonfiguration angesiedelt und unterliegen demnach einheitlichen Kontenplänen, Kontierungsvorgaben, Prozessen und Prozesskontrollen. Die Vertriebsgesellschaften arbeiten mit auf die Größe der Unternehmen angepassten ERP-Lösungen.
Die Steuerung des Prozesses der Konzernrechnungslegung erfolgt innerhalb des Bereichs Controlling/Rechnungswesen der AlzChem Trostberg GmbH. Wesentliches Element des internen Kontrollsystems in Bezug auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess ist eine gelebte konzernweite Bilanzierungsvorgehensweise, welche im Zuge der monatlichen Berichterstattung von Mitarbeitern in der Abteilung Finanzcontrolling sowie Hauptbuchhaltung laufend auf Plausibilität hinterfragt wird. Die Konzernberichterstattung erfolgt auf Basis eines monatlich erstellten Excel-Konsolidierungstools, welches umfangreiche Prüf- und Validierungsroutinen enthält. Für Spezialgebiete der Rechnungslegung, wie z. B. Pensionsgutachten zur Ermittlung der entsprechenden Pensionsrückstellungen (IAS 19), Bewertung von Finanzinstrumenten und den Anhangsangaben dazu (IAS 39, IFRS 7, IFRS 13) und zur Bilanzierung der aktienbasierten Vergütung (IFRS 2), wird auf externe Sachverständige zurückgegriffen.
Daneben gibt es in den deutschen Gesellschaften verbindliche Verfahrensanweisungen, welche konkrete Auswirkung auf die Rechnungslegung entfalten, z. B. Verfahrensablauf im Einkauf, Abgang von Anlagevermögen, Abwicklung von Vorauskasse. Im Speziellen das "4-Augen-Prinzip" wird über einen standardisierten SAP-Workflow (XFlow) sowie eine systemverankerte Unterschriftenrichtlinie sichergestellt. Buchhaltungs- und Controllingdaten sind mit Hilfe eines SAP-Zugriffskonzeptes nur einem eingeschränkten bzw. festgelegten Personenkreis zugänglich.
Rechnungslegungsrelevante Informationen werden kontinuierlich mit dem Leiter Controlling, Rechnungswesen und dem Leiter Compliance ausgetauscht sowie in regelmäßig stattfindenden Besprechungen an den Finanzvorstand kommuniziert.
Neben dem Jahres- und Konzernabschluss befasst sich der Aufsichtsratsvorsitzende mit den Mitgliedern des Vorstands auf regelmäßiger Basis mit den Finanzkennzahlen der Gruppe. Betreffend die ausländischen Gesellschaften werden auf monatlicher Basis Berichte an das verantwortliche Management übergeben sowie Board-Meetings abgehalten.
Die nachfolgenden Angaben gelten, sofern nicht anders angegeben, für das gesamte Berichtsjahr und insbesondere auch für den Bilanzstichtag.
Das Gezeichnete Kapital stellt das nominelle Kapital der Muttergesellschaft dar. In der Kapitalrücklage sind alle der Gesellschaft von außen zugeführten Beträge des Eigenkapitals, die nicht Gezeichnetes Kapital sind, dargestellt. Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der Gesellschaft werden als nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG in Höhe von TEUR 101.763 setzt sich zum Bilanzstichtag aus 101.763.355 auf den Inhaber lautenden Stückaktien ohne Nennbetrag mit gleichen Rechten zusammen. Der rechnerische Anteil am Grundkapital je Aktie beträgt EUR 1,00. Unterschiedliche Aktiengattungen bestehen nicht. Die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien. Die Gesellschaft hat keine Aktien mit Sonderrechten emittiert. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden.
| AlzChem Group AG, Trostberg, Deutschland | 101.763 TEUR |
|---|---|
| AlzChem Trostberg GmbH, Trostberg, Deutschland | 11.000 TEUR |
| NIGU Chemie GmbH, Waldkraiburg, Deutschland | 1.410 TEUR |
| AlzChem International GmbH, Trostberg, Deutschland | 1.000 TEUR |
| AlzChem Stahltechnik GmbH, Trostberg, Deutschland | 25 TEUR |
| AlzChem Nutrition GmbH, Trostberg, Deutschland | 25 TEUR |
| AlzChem Netz GmbH, Trostberg, Deutschland | 25 TEUR |
| AlzChem LLC, Atlanta, USA | 0 USD |
| Dormex Company LLC, Atlanta, USA | 100 TUSD |
| AlzChem Shanghai Co. Ltd., Shanghai, China | 3.670 TCNY |
| Nordic Carbide AB, Sundsvall, Schweden | 50 TSEK |
Gesellschaft Gezeichnetes Kapital per 30.06.2018
Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen des Stimmrechts der Aktien können sich insbesondere aus den Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) ergeben. Beispielsweise unterliegen Aktionäre unter bestimmten Voraussetzungen nach § 136 AktG einem Stimmverbot. Auch können Verstöße gegen die Mitteilungspflichten nach § 33 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) dazu führen, dass nach Maßgabe des § 44 WpHG Rechte aus Aktien – darunter das Stimmrecht – zumindest teilweise nicht bestehen. Vertragliche Beschränkungen, die Stimmrechte aus den Aktien betreffen, sind dem Vorstand nicht bekannt.
Im Rahmen der Sach- und Barkapitalerhöhung der AlzChem Group AG haben sich die früheren Gesellschafter der AlzChem Trostberg GmbH verpflichtet, für den Zeitraum von einem Jahr nach Wirksamwerden der Sach- und der Barkapitalerhöhung (2. Oktober 2017) keine Aktien an der AlzChem Group AG an Dritte zu veräußern, sofern die übrigen Aktionäre dem nicht mit einer 90 %-Kapitalmehrheit zustimmen ("Lock-up-Frist"). Zudem haben sich die früheren Gesellschafter der AlzChem Trostberg GmbH dazu verpflichtet, bis zum Ablauf der Lockup-Frist keine weiteren Aktien an der AlzChem Group AG zu erwerben. Hiervon ausgenommen sind etwaige Aktienübertragungen im Zusammenhang mit der Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen.
Die Satzung enthält keine Einschränkungen hinsichtlich der Übertragung von Aktien.
Zum Bilanzstichtag bestehen folgende Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten:
| Gesellschafterstruktur in % | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| LIVIA Corporate Development SE | 47,70 | 47,70 |
| HDI Vier CE GmbH | 26,38 | 26,38 |
| four two na GmbH | 19,79 | 19,79 |
Es bestehen keine Aktien der Gesellschaft, die ihren Inhabern im Vergleich zu den übrigen Aktionären Sonderrechte, insbesondere Kontrollbefugnisse über die Gesellschaft, verleihen.
Dem Vorstand sind keine Beteiligungen von Arbeitnehmern am Kapital der Gesellschaft bekannt.
Arbeitnehmer, die am Kapital der Gesellschaft beteiligt sind, üben ihre Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus.
Die Voraussetzungen für die Ernennung und Abberufung des Vorstands sowie die Änderung der Satzung richten sich nach den Regelungen der Satzung sowie des Aktiengesetzes. Gemäß § 6.1 der Satzung der AlzChem Group AG besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder und bestimmt ihre Zahl. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 6.1 der Satzung und § 84 AktG einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands bestellen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat das Gericht gemäß § 85 AktG in dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen.
Gemäß § 84 AktG kann der Aufsichtsrat die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Gemäß § 84 AktG werden die Mitglieder des Vorstands für höchstens fünf Jahre bestellt. Wiederbestellungen sind gemäß § 84 AktG zulässig. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands durch Beschluss mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen.
Änderungen der Satzung bedürfen eines Beschlusses der Hauptversammlung. Soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, bedürfen Beschlüsse der Hauptversammlung über Satzungsänderungen gemäß § 179 Abs. 2 AktG einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Die Satzung der Gesellschaft sieht in § 21 Abs. 1 vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst werden, sofern nicht nach zwingenden gesetzlichen Vorschriften oder der Satzung eine größere Mehrheit erforderlich ist.
Gemäß § 16 der Satzung der AlzChem Group AG ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur deren Fassung betreffen. Gemäß § 5 Nr. 4 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat werden die Beschlüsse des Aufsichtsrats mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst, soweit das Gesetz nicht zwingend etwas anderes bestimmt. Ergibt eine Abstimmung Stimmgleichheit, steht dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats bei nochmaliger Abstimmung, welche vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats angeordnet werden kann, eine zweite Stimme zu.
Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 31. Juli 2022 das Grundkapital der AlzChem Group AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 10.063.333,00 (in Worten: Euro zehn Millionen dreiundsechzigtausend dreihundertdreiunddreißig) durch Ausgabe von bis zu 10.063.333 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien von einem durch den Vorstand bestimmten Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären der Gesellschaft zum Bezug anzubieten.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
• um Aktien im Rahmen von Aktienbeteiligungs- oder anderen aktienbasierten Programmen gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, Mitglieder des Vertretungsorgans eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens oder an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens auszugeben, wobei das Arbeitsverhältnis bzw. Organverhältnis zur Gesellschaft oder zu einem mit ihr verbundenen Unternehmen im Zeitpunkt der Zusage der Aktienausgabe bestehen muss. Soweit Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft Aktien gewährt werden sollen, entscheidet hierüber allein der Aufsichtsrat der Gesellschaft.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, einschließlich einer von § 60 Abs. 2 AktG abweichenden Gewinnbeteiligung, festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Satzung der Gesellschaft nach vollständiger oder teilweiser Ausnutzung oder dem zeitlichen Ablauf des genehmigten Kapitals entsprechend anzupassen, insbesondere in Bezug auf die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der bestehenden Stückaktien.
Hinsichtlich einer bedingten Kapitalerhöhung wurden dem Vorstand keine Rechte vonseiten der Hauptversammlung eingeräumt.
Um der AlzChem Group AG die Möglichkeit zu verschaffen, gegebenenfalls eigene Aktien zu erwerben und wieder veräußern zu können, hat die Hauptversammlung die AlzChem Group AG gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum Ablauf des 31. Juli 2022 eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die AlzChem Group AG zum Zeitpunkt des Erwerbs erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß den §§ 71d oder 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf von der AlzChem Group AG nicht zum Zwecke des Handelns in eigenen Aktien genutzt werden.
Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals durch die AlzChem Group AG oder durch abhängige oder in Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehende Unternehmen oder durch Dritte, die auf Rechnung der AlzChem Group AG oder von abhängigen oder in Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehenden Unternehmen handeln, ausgenutzt werden. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen.
Im Falle des Erwerbs über die Börse darf der Erwerbspreis (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Kurs der Aktie im XETRA-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.
Im Falle des Erwerbs über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der Kaufpreisspanne je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den Schlusskurs im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) am dritten Börsenhandelstag vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Ergeben sich nach der Veröffentlichung des öffentlichen Kaufangebots nicht unerhebliche Abweichungen des maßgeblichen Kurses, kann das Angebot angepasst werden. In diesem Fall wird auf den Kurs am dritten Börsenhandelstag vor der öffentlichen Ankündigung einer etwaigen Anpassung abgestellt. Das Volumen des Angebots kann begrenzt werden. Sofern die gesamte Zeichnung des Angebots das festgesetzte Volumen überschreitet, muss die Annahme nach Quote erfolgen. Eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen bis 100 angedienter Aktien je Aktionär kann vorgesehen werden.
Der Vorstand ist ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben worden sind, zu allen gesetzlichen Zwecken zu verwenden. Insbesondere ist der Vorstand zu Folgendem ermächtigt:
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung eigener Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, über die Börse oder durch Angebote an alle Aktionäre vorzunehmen. Bei Veräußerung über die Börse besteht kein Bezugsrecht der Aktionäre. Für den Fall einer Veräußerung durch öffentliches Angebot wird der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen.
Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung eigener Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, auch in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebote an alle Aktionäre vorzunehmen, wenn die erworbenen eigenen Aktien zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Dabei ist das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen. Diese Ermächtigung beschränkt sich auf insgesamt 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals oder, wenn dieses geringer ist, des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden.
Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, als (Teil-)Gegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Erwerb von Unternehmen, Beteiligungen an Unternehmen, Unternehmensteilen oder sonstigen Vermögensgegenständen zu verwenden.
Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, Mitarbeitern der Gesellschaft oder ihrer Konzerngesellschaften zum Erwerb anzubieten oder zu übertragen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer früher erteilten Ermächtigung erworben wurden, Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft zum Erwerb anzubieten oder zu übertragen.
Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, einzuziehen, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Die Ermächtigung zur Einziehung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden. Die Einziehung führt zur Kapitalherabsetzung. Der Vorstand kann abweichend davon bestimmen, dass das Grundkapital nicht herabgesetzt wird, sondern sich der Anteil der übrigen Aktionäre am Grundkapital gemäß § 8 Abs. 3 AktG erhöht. Der Aufsichtsrat ist in diesem Fall ermächtigt, die Angabe der Zahl der Aktien in der Satzung anzupassen.
Das Bezugsrecht der Aktionäre ist im Vollzug der Maßnahmen unter (2) bis (5) ausgeschlossen.
Sämtliche vorbezeichneten Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilbeträgen, einzeln oder gemeinsam ausgeübt werden.
Es gibt in einzelnen Kreditvereinbarungen marktübliche Regelungen, die Rechtsfolgen an eine mehrheitliche Übernahme, Beherrschung oder eine Veräußerung der wesentlichen Vermögenswerte der Gesellschaft knüpfen.
Es wurden keine speziellen Regelungen mit Vorständen oder anderen Arbeitnehmern für den Fall eines Kontrollwechsels getroffen, d. h., wenn ein Dritter die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2, § 30 WpÜG über die Gesellschaft erlangt.
Das Vergütungssystem des AlzChem-Konzerns ist darauf ausgerichtet, eine nachhaltige Unternehmensentwicklung zu fördern. Die Vergütungsstrukturen richten sich nach den Prinzipien der Angemessenheit und der Leistungsorientierung. Diese Grundprinzipien betreffen sowohl die Gehaltsstrukturen der Mitarbeiter als auch die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat.
Der Vorstand der AlzChem Group AG bestand im Berichtsjahr 2018 aus Ulli Seibel (CEO), Andreas Niedermaier (CFO) sowie Klaus Englmaier (COO). Die Vergütung der Vorstandsmitglieder orientiert sich an der Größe, Komplexität und wirtschaftlichen Lage des Unternehmens sowie an der Leistung des Vorstands. Als weitere Richtgröße wurden Vorstandsvergütungen bei vergleichbaren Unternehmen einbezogen. Die Abreden mit Vorstandsmitgliedern zu einer etwaigen vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit erfüllten zum Bilanzstichtag vollumfänglich die Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.
Zum Bilanzstichtag existieren mit den Vorstandsmitgliedern keine Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots.
Die Bezüge des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen:
Die Festvergütung ist eine fixe, auf das Gesamtjahr bezogene Vergütung, die in gleichen Raten ausbezahlt wird. Sie wird in regelmäßigen Abständen vom Aufsichtsrat überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Die jährliche variable Vergütung (Jahrestantieme) basiert auf der Leistung des Gesamtvorstands und dem Zielerreichungsgrad für zuvor definierte Ziele. Im Dienstvertrag sind die Ziele bezüglich der Finanzkennzahlen der Gruppe vereinbart. Zusätzlich besteht eine Maximalbonusregelung. Mit Ablauf des Geschäftsjahres werden die Zielerreichungsgrade und somit der auszuzahlende Tantiemebetrag ermittelt.
Im Rahmen der Einbringung der AlzChem Trostberg GmbH wurden im Geschäftsjahr 2017 mit den drei Vorständen neue Dienstverträge geschlossen, in welchen als Long Term Incentive sog. Stock Appreciation Rights (SAR) gewährt werden. Ein SAR gewährt einen Anspruch auf Zahlung eines Bonus (LTI), wenn der Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den letzten 30 Handelstagen vor dem 1. Januar 2020 ("DSK Ausübung") EUR 0,75 oder mehr über dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 Handelstagen ab dem 9. Oktober 2017 (einschließlich) liegt ("DSK Einbringung"), wobei der DSK Einbringung bei mindestens EUR 2,50 liegen muss. Bei Vorliegen der Voraussetzung ist der Bonus (LTI) bis spätestens 31. März 2020 an das jeweilige Vorstandsmitglied auszuzahlen.
Zu den Sachbezügen und sonstigen Zusatzvergütungen (Nebenleistungen) zählen die Zurverfügungstellung von Dienstwagen in Sach- oder Geldleistung sowie Ausgleichsleistungen für entgangene RV-Beiträge. Im Rumpfgeschäftsjahr 2018 wurden Mitgliedern des Vorstands keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.
Die Aufwände für betriebliche Altersversorgung beinhalten die Zuführung zu Rückstellungen für Direktzusagen (service costs nach IAS 19) sowie laufende Arbeitgeberbeiträge zu einer rückgedeckten Unterstützungskasse.
Höhe der Gesamtvergütung
Für das am 1. Januar 2017 begonnene Geschäftsjahr und für nachfolgende Geschäftsjahre werden die Bezüge individuell offengelegt. In Anlehnung an die Mustertabelle des Deutschen Corporate Governance Kodex41 berichten wir über die im Berichtsjahr erfassten Aufwendungen und ausbezahlten Beträge in den nachfolgenden Tabellen.
| Gewährte Zuwendungen | Ulli Seibel CEO seit 2. Oktober 2017 |
Andreas Niedermaier CFO seit 2. Oktober 2017 |
Klaus Englmaier COO seit 2. Oktober 2017 |
|||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 2017 | 2018 | 2018 (Min) |
2018 (Max) |
2017 | 2018 | 2018 (Min) |
2018 (Max) |
2017 | 2018 | 2018 (Min) |
2018 (Max) |
| Festvergütung | 280 | 140 | - | - | 220 | 110 | - | - | 180 | 90 | - | - |
| Nebenleistungen | 12 | 6 | - | - | 20 | 10 | - | - | 15 | 7 | - | - |
| ∑ | 292 | 146 | - | - | 240 | 120 | - | - | 195 | 97 | - | - |
| Einjährige variable Vergütung | 356 | 222 | 0 | 800 | 285 | 178 | 0 | 640 | 160 | 100 | 0 | 360 |
| Mehrjährige variable Vergütung42 |
11 | 18 | 0 | 1.300 | 8 | 15 | 0 | 1.000 | 6 | 9 | 0 | 650 |
| Planbezeichnung (Planlaufzeit) | Long Term Incentive bis 31.03.2020 | |||||||||||
| ∑ | 659 | 386 | - | - | 533 | 313 | - | - | 362 | 206 | - | - |
| Versorgungsaufwand | 71 | 38 | - | - | 42 | 30 | - | - | 35 | 25 | - | - |
| Gesamtvergütung | 730 | 424 | - | - | 575 | 343 | - | - | 397 | 231 | - | - |
| Zufluss in TEUR |
CEO seit 2. Oktober 2017 | Ulli Seibel | Andreas Niedermaier CFO seit 2. Oktober 2017 |
Klaus Englmaier COO seit 2. Oktober 2017 |
||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | |
| Festvergütung | 280 | 140 | 220 | 110 | 180 | 90 |
| Nebenleistungen | 12 | 6 | 20 | 10 | 15 | 7 |
| ∑ | 292 | 146 | 240 | 120 | 195 | 97 |
| Einjährige variable Vergütung43 | 407 | 365 | 479 | 292 | 172 | 164 |
| Mehrjährige variable Vergütung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Planbezeichnung (Planlaufzeit) | Long Term Incentive bis 31.03.2020 | |||||
| ∑ | 699 | 511 | 719 | 412 | 368 | 261 |
| Versorgungsaufwand | 71 | 39 | 42 | 30 | 35 | 25 |
| Gesamtmittelzufluss | 770 | 550 | 761 | 442 | 402 | 286 |
Die Versorgungsansprüche aus Direktzusagen belaufen sich zum 30. Juni 2018 für Ulli Seibel auf TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0), für Andreas Niedermaier auf TEUR 259 (Vorjahr: TEUR 267) und auf TEUR 713 (Vorjahr: TEUR 728) für Klaus Englmaier.
Die Mitglieder des Vorstands erhalten vom Unternehmen keine Kredite und Vorschüsse.
41 Deutscher Corporate Governance Kodex Anlage Mustertabelle 1 zu Nummer 4.2.5 Absatz 3 (1. und 2. Spiegelstrich)
42 Long Term Incentive; erworbener Anspruch des aktuellen Geschäftsjahres
43 Auszahlung im Berichtsjahr (inkl. Bonus Börsengang in 2017)
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist wie folgt geregelt: Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält für jedes volle Geschäftsjahr seiner Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von EUR 20.000, der Vorsitzende das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende das 1,5-Fache. Diese Beiträge erhöhen sich um 10 % je Mitgliedschaft in einem Ausschuss des Aufsichtsrats. Dies setzt voraus, dass der jeweilige Ausschuss in dem Geschäftsjahr mindestens zweimal getagt hat. Die Mitglieder erhalten ferner Ersatz aller Auslagen sowie Ersatz der etwa auf ihre Vergütung und Auslagen zu entrichtenden Umsatzsteuer. Aufsichtsratsmitgliedern, die zugleich Mitglieder des Aufsichtsrats der AlzChem Group AG sind, wird die Vergütung, die das Aufsichtsratsmitglied in seiner Eigenschaft als Aufsichtsrat der AlzChem Group AG erhält, auf die Vergütung nach den vorstehenden Absätzen angerechnet. Bis zum 31. Dezember 2017 übten die Aufsichtsratsmitglieder der AlzChem Group AG ihr Amt unentgeltlich aus.
Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben oder nur während eines Teils des Geschäftsjahres das Amt des Vorsitzenden oder des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats innehatten, erhalten eine anteilige Vergütung unter Aufrundung auf volle Monate. Die Mitglieder des Aufsichtsrats, Markus Zöllner, Steve Röper, Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein, waren im Rumpfgeschäftsjahr 2018 zu Aufsichtsräten der AlzChem Trostberg GmbH und der AlzChem Group AG bestellt
Die Vergütung der Mitglieder der Aufsichtsräte der Konzerngesellschaften (AlzChem Group AG) gestaltete sich wie folgt:
| Aufsichtsratsvergütung in TEUR | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|
| Markus Zöllner, Vorsitzender des Aufsichtsrats | 40 | 22 |
| Steve Röper | 20 | 10 |
| Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein | 20 | 16 |
| Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer | 20 | 10 |
| ∑ Aufsichtsratsvergütung | 100 | 58 |
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten vom Unternehmen keine Kredite und Vorschüsse.
Ziel des Berichts ist es, die Anspruchsgruppen des Unternehmens, wie etwa Kunden, Mitarbeiter, Geschäftspartner, Anwohner und Kapitalmarkt, über die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens zu informieren, wie es nun auch nach §§ 315b, 315c i. V. m. § 289c HGB gefordert ist.
Bei der Erstellung des Berichts haben wir uns an dem Chemie3 - Berichterstattungsleitfaden44 für KMU orientiert. Inhalte und Gliederung des Berichts orientieren sich an den durch uns definierten Dimensionen der Nachhaltigkeit sowie den gesetzlichen Vorgaben: Lieferkette, Umwelt, Arbeitnehmer, Sozialbelange, Compliance, insbesondere Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, sowie Sicherheit.
Unsere verhaltensorientierten Prinzipien Verlässlichkeit, Vertrauen, Fairness, offene Kommunikation, Verantwortung und Qualität sind Maßstab für die Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch für den Kontakt mit Kunden, Lieferanten und der Öffentlichkeit. Arbeiten bei der AlzChem-Gruppe heißt Mitwirken am Erfolg eines mittelständischen Unternehmens mit Potenzial. Arbeiten bei der AlzChem-Gruppe heißt auch, Teil einer hochmotivierten Belegschaft zu sein, die mit Stolz auf die Tradition des Unternehmens sieht und gerne zukunftsweisende Schritte mitgestaltet.
Wir sind ein verantwortungsbewusstes und profitables Chemieunternehmen im bayerischen Raum. Das Wohl unserer Mitarbeiter, die Weiterentwicklung unserer Produkte sowie die Stärkung der Region Oberbayern stehen dabei im Mittelpunkt unseres Handelns – Ziele, die wir auch in den Bereichen Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität verfolgen. Wir stellen uns dieser wichtigen Herausforderung.
Als Gründungsmitglied des ersten und zweiten Umweltpaktes Bayern45 fühlen wir uns somit auch dem Motto "nachhaltiges Wirtschaften im 21. Jahrhundert" verpflichtet. Kernidee des Umweltpaktes Bayern ist die Bündelung der Anstrengungen von Staat und Wirtschaft, um gemeinsame Fortschritte auf dem Weg zu einer dauerhaft umweltverträglichen Entwicklung zu erzielen.
Wesentliche Gesellschaften des Konzerns sind seit 1997 EMAS46 registriert und erstellen jährlich eine Umwelterklärung. In der nun vorliegenden Umwelterklärung 2018 werden die AlzChem-Gruppe und ihr Integriertes Managementsystem vorgestellt, die Kennzahlen der Standorte Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg veröffentlicht und das aktuelle Umwelt-, Sicherheits- und Qualitätsprogramm dargestellt.
Die wichtigsten Kennzahlen haben wir erstmals in einer Übersicht ("Kennzahlen AlzChem-Gruppe") zusammengefasst. Darüber hinaus enthält dieser Bericht im Vergleich zum Vorjahr ausführlichere Kommentierungen, um den Informationsgehalt und die Transparenz über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten weiter zu erhöhen.
Für eine detaillierte Übersicht über das Geschäftsmodell der AlzChem-Gruppe verweisen wir auf Ziffer 1.1 des Lageberichts.
44 Chemie3 ist die Initiative der deutschen Chemie. Der praxisorientierte Leitfaden für die Nachhaltigkeitsberichterstattung richtet sich an mittelständische Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung aufbauen oder ausweiten wollen. Der Leitfaden sowie weitere Tools stehen im Mitgliederbereich der Chemie3 -Website zum Download bereit (www.chemiehoch3.de)
45 Der Umweltpakt Bayern ist eine Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft. Dahinter steht die gemeinsame Überzeugung von Staat und Wirtschaft, dass die natürlichen Lebensgrundlagen mit Hilfe einer freiwilligen und zuverlässigen Kooperation von Staat und Wirtschaft besser geschützt werden können als mit Gesetzen und Verordnungen.
46 Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist ein von den Europäischen Gemeinschaften 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Die aktuelle Rechtsgrundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009. Diese Novellierung ist am 11. Januar 2010 in Kraft getreten. Der Aufbau eines UMS und die Abläufe entsprechen seit 2001 auch bei EMAS der ISO 14001.
| Bereich | Kennzahl | 2016 | 2017 | RGJ 2018 |
|---|---|---|---|---|
| Umsatz in EUR Mio. | 327,2 | 353,9 | 195,2 | |
| Strategie und Wachstum | EBITDA in EUR Mio. | 38,6 | 45,7 | 31,0 |
| EBITDA-Marge | 11,8 % | 12,9 % | 15,9 % | |
| Anteil Frauen im Aufsichtsrat | 0 % | 25,0 % | 25,0 % | |
| Governance und Compliance | Anteil Frauen im Vorstand | |||
| Fluktuationsrate47 | 3,3 % | 3,2 % | 1,6 % | |
| Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in Jahren | 19,5 | 19,4 | 19,4 | |
| Mitarbeiter | Anzahl Bildungstage pro Mitarbeiter | 1,26 | 1,46 | 0,67 |
| Anteil Frauen in Führungspositionen48 | 7,0 % | 8,0 % | 8,0 % | |
| Ausbildungsquote49 | 9,2 % | 8,6 % | 7,0 % | |
| Wertschöpfungskette und | F&E-Aufwendungen in EUR Mio. | 8,6 | 9,0 | 3,95 |
| Produkte | F&E-Quote50 | 2,6 % | 2,5 % | 2,0 % |
| Produktionsmenge/Produktionsoutput in 1.000 t52 | 571 | 570 | 284 | |
| Verbrauch elektrische Energie in MWh/a | 686.907 | 669.007 | 353.970 | |
| Brennstoffverbrauch in MWh/a | 182.543 | 204.164 | 101.497 | |
| Wärmerückgewinnung in MWh/a53 | 16.893 | 17.783 | 8.393 | |
| CO2-Emissionen in t/a | 112.882 | 113.840 | 58.066 | |
| Umwelt51 | Nicht emittiertes CO2 in t/a | 45.571 | 44.615 | 22.526 |
| Staubemissionen in t/a | 64 | 50 | 29 | |
| Abwasseraufkommen (CSB) in kg/a | 102.230 | 93.474 | 50.887 | |
| Abfallaufkommen in t/a | 43.516 | 43.929 | 21.314 | |
| davon gefährlich t/a | 20.679 | 26.034 | 10.566 | |
| 1.000-Mann-Quote | 5,5 | 6,2 | 2,8 | |
| Sicherheit | KSUND-Kennzahl54 | 17,9 | 18,1 | 14,1 |
47 Berechnung Fluktuationsrate: Abgänge im Berichtszeitraum/durchschnittlicher Personalbestand im Berichtszeitraum * 100
48 Nur übertariflicher Bereich
Unsere Vision lautet: "Auf Basis unseres integrierten Produktionsverbunds mit innovativer Chemie liefern wir kundennahe Anwendungen in ausgewählte Märkte". Um diese zu verwirklichen, bauen wir auf folgende Verhaltensprinzipien:
Durch Verlässlichkeit, Fairness, zeitnahe Information und offene Kommunikation sowie eine ausgeprägte Feedbackkultur stärken wir das gegenseitige Vertrauen.
Mit unternehmerischem Handeln verfolgen wir die Zielsetzungen der AlzChem. Mit unseren Entscheidungen übernehmen wir dabei Verantwortung.
Wir streben nach höchster Qualität und Fehler sind für uns auch Chance und Verpflichtung zum Lernen.
Wir entwickeln zusammen konstruktive Lösungen und setzen getroffene Entscheidungen gemeinsam um.
Im Dialog mit unseren Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit suchen wir nach verantwortungsbewussten und attraktiven Lösungen
Mit unseren Produkten wollen wir uns an einer nachhaltigen Zukunftsentwicklung beteiligen. Wir haben das Bevölkerungswachstum, das gesunde Altern sowie die Energieeffizienz als nachhaltige Wachstumstreiber definiert, zu welchen wir durch unsere Produkte einen Beitrag leisten wollen.
Im Jahr 1900 lebten weltweit ca. 1,7 Mrd. Menschen. Bis zum Jahr 2000 erhöhte sich diese Zahl auf mehr als 6,1 Mrd. Nur 17 Jahre später, im Jahr 2017, belief sich die Weltbevölkerung auf rund 7,6 Mrd. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 ein Anstieg auf über 8,6 Mrd. Menschen realistisch ist.55 Gleichzeitig sind die landwirtschaftlich nutzbaren Anbauflächen weltweit begrenzt. Vor diesem Hintergrund sind effiziente Prozesse notwendig, um die wachsende Bevölkerung auch zukünftig bestmöglich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Die Produkte der AlzChem-Gruppe entsprechen diesen Anforderungen und können in einer zunehmend an optimierten Erträgen orientierten Agrarproduktion eingesetzt werden.
Die Weltbevölkerung, insbesondere in den westlichen Industrienationen, altert beständig. So lag die durchschnittliche globale Lebenserwartung im Jahr 2000 bei rund 66,4 Jahren. Bereits im Jahr 2016 betrug die globale Lebenserwartung im Schnitt ca. 72,0 Jahre.56 Wissenschaftler erwarten, dass die Lebenserwartung in den kommenden Jahren nochmals deutlich steigen wird.57 Maßgeblich verantwortlich ist der medizinische Fortschritt sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Krankheiten. Nichtsdestotrotz nehmen sogenannte Zivilisations- und Alterserkrankungen zu. Gleichzeitig gewinnt das Bewusstsein für Gesundheit und Ernährung an Bedeutung, sodass vor allem ältere Menschen sich verstärkt sportlich betätigen und bewusst auf eine gesunde Ernährung achten. Mit ihren Produkten will die AlzChem-Gruppe diese Entwicklungen im Nahrungsergänzungsmittel-, Pharma-, Kosmetik- und Gesundheitsbereich unterstützen.
Energieeffizienz und Erneuerbare Energie gewinnen weltweit zunehmend an Bedeutung. Dies ist einerseits bedingt durch rechtliche sowie regulatorische Vorgaben; andererseits befinden sich mittlerweile viele Technologien in einem Stadium, in dem eine wirtschaftliche Nutzung attraktiv ist. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Photovoltaik- und Windkraftanlagen an. So erhöhte sich die global installierte Leistung von Wind- und Solarenergieanlagen von rund 130 GW im Jahr 2008 auf rund 905 GW im Jahr 2017.58 Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von ca. 24 %. Es wird erwartet, dass sich dieser Wachstumstrend auch zukünftig fortsetzt. AlzChem sieht sich gut positioniert, um an dieser Entwicklung zu partizipieren.
55 UN-Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung (https://esa.un.org/unpd/wpp/Publications/Files/WPP2017_Wallchart.pdf)
56 WHO-Homepage: http://www.who.int/gho/mortality_burden_disease/life_tables/situation_trends/en/ (02.07.2018)
57 Lancet Medical Journal-Homepage: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(16)32381-9/abstract (02.07.2018)
58 International Renewable Energy Agency (IRENA): Renewable Capacity Statistics 2018
Wesentliches Merkmal der AlzChem-Gruppe ist die vertikale Integration entlang der Calciumcarbid-/Calciumcyanamid-Kette (NCN-Kette). Das bedeutet, dass die meisten Erzeugnisse des Unternehmens auf denselben Ausgangsstoffen basieren, nämlich Kalk, Kohle und Strom. Viele Schritte der Verarbeitung und zunehmenden Veredelung dieser Ausgangsstoffe werden von AlzChem selbst übernommen.
Der Betrieb dieses integrierten Fertigungssystems ist nur möglich, da sich die vier historisch gewachsenen Standorte im bayerischen Chemiedreieck durch eine große räumliche Nähe auszeichnen. Die Verbundproduktion erlaubt es AlzChem, auf Nachfrageänderungen flexibel zu reagieren, da viele Produkte aus dem Segment Basics & Intermediates gleichzeitig auch Rohstoffe für Erzeugnisse im Segment Specialty Chemicals sind. Zudem ergeben sich Synergien im Produktionsprozess sowie im Bereich Forschung und Entwicklung. Durch die Verbundproduktion ist das Unternehmen außerdem weniger abhängig von externen Zulieferern.
Zusätzlich erlaubt uns das integrierte Fertigungssystem, das während der Verbundproduktion entstehende Kohlenmonoxid zu sammeln und als Ausgangsmaterial für weitere chemische Reaktionen zu verwenden. Dadurch werden klimaschädliche Emissionen während der Verbundproduktion auf das Nötigste reduziert.
Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility, kurz "CSR") wird in der weltweiten Lieferkette zunehmend gefordert. Daher hat sich AlzChem 2017 dem unabhängigen CSR-Rating durch die weltweit tätige Bewertungsplattform EcoVadis unterzogen. Bei dieser Bewertung wurden die Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Schutz der Umwelt, Arbeitsbedingungen und Menschenrechte, faire Geschäftspraktiken und nachhaltige Beschaffung auf den Prüfstand gestellt. Mit 63 von 100 in der Bewertung erreichbaren Punkten liegt AlzChem deutlich über dem Industriedurchschnitt von 42,5 Punkten und gehört weltweit zu den besten 5 % der bisher durch EcoVadis geprüften Unternehmen.
Unsere Kunden führen regelmäßig Audits unseres Managementsystems durch und attestieren uns hohe Kompetenz und ein sehr gut funktionierendes System. Dies wurde uns auch in einem mehrtägigen Audit der TfS-Initiative (Together for Sustainability) bestätigt, in denen die Schwerpunkte Umwelt, Sicherheit, Gesundheit (USG) überprüft wurden. Die TfS-Initiative ist ein Zusammenschluss der großen europäischen Chemie- und Pharmaproduzenten (AkzoNobel, Arkema, BASF, Bayer Clariant, DSM, Evonik, Henkel, Lanxess, Merck, Solvay, Wacker, AlzChem). Die für die Beurteilung relevanten Dokumente sind auf der Plattform EcoVadis einsehbar.
Im Rumpfgeschäftsjahr 2018 wurden erneut zahlreiche Kundenaudits durchgeführt. Neben einzelnen Abweichungen gab es auch viel Lob von unseren Kunden. Unter anderem wurden der hohe Standard in den Analyselabors, die hohe Mitarbeitermotivation, die stabilen Preise und die Six Sigma-Methodik besonders hervorgehoben. Es bleibt festzuhalten, dass trotz der Zunahme der Anzahl und Intensität der Kundenaudits die relative Anzahl der Abweichungen und Empfehlungen zurückgeht.
Die Anzahl der Kundenreklamationen lag im Rumpfgeschäftsjahr 2018 leicht unter dem Vorjahr, wobei die Anzahl der berechtigten Reklamationen sogar deutlich unter den Vorjahreswerten blieb. Deutliche Verbesserungen gab es bei der Anzahl der Transportschäden, was auf entsprechende Anstrengungen im Bereich Transportlogistik zurückzuführen ist.
Im Bereich Einkauf/Lieferantenfreigabe stellen wir sicher, dass unternehmensweite Standards bei der Beschaffung unserer Rohstoffe eingehalten werden. Der Verfahrensablauf für den Einkauf und für die Rohstoffqualifizierung ist in einer Verfahrensanweisung festgelegt und die Verantwortlichkeiten sind klar definiert. Lieferanten werden basierend auf festgelegten Kriterien auditiert; die Häufigkeit der Audits hängt von der Bedeutung des Rohstoffes für die Beschaffungskette ab. Auch haben wir uns als Mitglied der BME59-Compliance-Initiative verpflichtet, von allen unseren Lieferanten die Einhaltung des von dieser Initiative festgelegten Verhaltenskodex zu fordern.
Die deutschen Produktionsstätten von AlzChem sind in Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg angesiedelt und werden damit durch ein sehr detailliertes Gesetzeswerk reguliert, dessen Umsetzung wir gemeinsam mit den lokalen Überwachungsbehörden regelmäßig überprüfen. Ein analoges Vorgehen erfolgt auch für unseren schwedischen Produktionsstandort Sundsvall.
Sicherheit gehört zu den obersten Unternehmenszielen. Entsprechend wird vor der Inbetriebnahme von Anlagen oder neuen Prozessen eine detaillierte Sicherheitsbetrachtung durchgeführt, deren Ergebnis bei überwachungspflichtigen Anlagen von externen Experten bewertet und bezüglich der Implementierung nachverfolgt wird.
Ein sicherer Anlagenbetrieb erfordert eine Bewertung der Risiken und kontinuierliche Weiterbildung des Personals. Ergebnisse von Risikobewertungen werden dokumentiert und die kontinuierliche Weiterbildung des Personals wird nachverfolgt und ebenfalls dokumentiert. Unterstützt wird dies durch die Software LeManSys, in der auch die Überprüfung der Lerninhalte stattfindet.
Alle Produktionsbetriebe unterliegen einem vorbeugenden Instandhaltungsprogramm, das auch die Kalibrierung aller relevanten Messstellen beinhaltet. Die Produktion verschiedener Stoffe in Mehrzweckanlagen birgt das Risiko einer Kreuzkontamination. Wir haben daher ein systematisches Vorgehen zur Verhinderung von Kreuzkontamination etabliert.
Eine Abteilung im Bereich Produktsicherheit/-zulassung kümmert sich um alle Aspekte im Zusammenhang mit der Produktsicherheit. Sie erstellt und aktualisiert unsere Sicherheitsdatenblätter sowie die entsprechenden Produktetiketten zur Kennzeichnung unserer Produkte, so dass wir allen nationalen und internationalen Anforderungen nachkommen. Wir stellen über die Registrierung unserer Produkte sicher, dass diese den REACH-Erfordernissen entsprechen.
AlzChem besitzt eigene Prüflabore. Der Bereich ist unabhängig von der Produktion. Die Freigabe unserer Produkte erfolgt durch hierzu autorisierte Laborleiter des Bereichs Analytik. Die Labore in Trostberg sind zudem nach DIN EN ISO 17025 akkreditiert und GLP zertifiziert. Wir nehmen Rückstellmuster von allen Produktionschargen und lagern diese unter geeigneten Bedingungen. Die Aufbewahrungsdauer dieser Muster wird durch deren Stabilität beeinflusst und beträgt aufgrund interner Regelungen normalerweise zwei Jahre. Das nach ISO 9001 zertifizierte Qualitätsmanagementsystem stellt sicher, dass Kundenanforderungen systematisch ermittelt, bewertet und umgesetzt werden, mit dem Ziel, diese vollständig zu erfüllen.
Unsere deutschen Standorte sind nach den Normen ISO 9001, ISO 14001; EMAS, ISO 50001, ISO 27001 und OHRIS zertifiziert. Letzteres entspricht den Anforderungen der OHSAS 18001/ISO 45001. Unser Prüflabor in Trostberg ist nach ISO 17025 akkreditiert.
59 Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) ist der Fachverband für Einkäufer, Supply Chain Manager und Logistiker. Durch den Beitritt zum Verhaltenskodex des BME verpflichten sich die Gesellschaften der AlzChem Group AG, Bestechung zu unterbinden und ethische Grundsätze gegenüber Kunden, Mitbewerbern und Geschäftspartnern einzuhalten. Alle geschäftlichen Handlungen und Entscheidungen sind an geltenden Gesetzen auszurichten.
| Standorte60 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Trostberg | Schalchen | Hart | Waldkraiburg | Sundsvall | |||
| ISO 9001:2008/ISO 14001:2004 | |||||||
| (Qualitäts- und Umweltmanagement) | X | X | X | X | |||
| ISO 9001:2015/ISO 14001:2015 | |||||||
| (Qualitäts- und Umweltmanagement) | X | ||||||
| ISO 17025 (Prüflaboratorien) | X | ||||||
| ISO 50001:2011/Energiemanagement | X | X | X | X | |||
| ISO/IEC 27001:2013/Informations | |||||||
| sicherheitsmanagement | X | X | X | X | |||
| ISO/IEC TR 27019 IT-Sicherheitskatalog | |||||||
| (SiKat) | X | X | X | ||||
| EMAS III/Umweltmanagement | X | X | X | X | |||
| Umweltpakt Bayern | X | X | X | X | |||
| OHRIS/Arbeitsschutzmanagement | X | X | X | X | |||
| OHSAS 18001:2007/Arbeitsschutz | |||||||
| management | X | ||||||
| Qualitätsmanagement im Nahrungs | X | ||||||
| mittelproduktionsbereich | |||||||
| BfR XXXVI Empfehlung: | X | ||||||
| ISEGA Zertifikat | |||||||
| GLP (Analytik) | X | ||||||
| EFB/Entsorgungsfachbetrieb | X | ||||||
| AEO-F (Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter) | X | X | X | X | |||
| BME Verhaltensrichtlinie/Zertifikat | X | ||||||
| ECM/Bescheinigung über die | |||||||
| Instandhaltungsfunktionen | X | ||||||
| ECM/Bescheinigung über die | X | ||||||
| Instandhaltungsstelle | |||||||
| ECM/Fachtechnische Begutachtung | X | ||||||
| nach VPI | |||||||
| ECM/Qualifizierter Lieferant der | |||||||
| Deutschen Bahn für Güterwageninstand | X | ||||||
| haltung Risikoklasse hoch |
Es ist ein Anliegen der AlzChem-Gruppe, den Umweltschutz stets weiter zu verbessern. Das aktuelle Umweltprogramm mit den definierten Zielen und zugehörigen Maßnahmen finden sich standortbezogen in der jährlich zu veröffentlichenden Umwelterklärung.61
Wesentliche Ziele beim Umweltschutz sind die
Um diese Ziele umzusetzen, haben die deutschen Produktionsgesellschaften der AlzChem-Gruppe folgende Managementsysteme eingeführt:
Diese Managementsysteme sind Teil des oben geschilderten Integrierten Managementsystems (IMS), dessen Vorteil darin besteht, durch Nutzung von Synergien im Vergleich zu mehreren isolierten Managementsystemen ein schlankeres, effizienteres Management zu ermöglichen. Das Integrierte Managementsystem der AlzChem-Gruppe ist unter anderem im sogenannten IMS-Handbuch beschrieben. Es enthält relevante Abläufe und Regelungen sowie Verantwortlichkeiten und Aufgaben.
Die Gesamtverantwortung für das Integrierte Managementsystem liegt beim Vorstand, wobei innerhalb des Vorstands Herr Englmaier als COO die Ressortzuständigkeit innehat. Dieser legt in Abstimmung mit den Abteilungen die Umwelt-, Sicherheits-, Gesundheits- und Qualitätsprogramme fest und gibt die dazu erforderlichen Mittel frei. Jährlich bewertet der Vorstand die erreichten Ergebnisse und leitet gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen ein. Zur Umsetzung der Umweltpolitik und aufgrund der Ergebnisse der durchgeführten Umweltbetriebsprüfung haben die Standorte ihr neues Programm mit konkreten technischen, organisatorischen und mitarbeiterbezogenen Zielen und Maßnahmen festgelegt.
Bei der Erstellung der Konzepte zur Verbesserung des Umweltschutzes stehen wir im Dialog mit unseren Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Behörden, Nachbarn und der breiten Öffentlichkeit.
Wir überwachen, dokumentieren und bewerten regelmäßig die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt, indem wir umweltbezogene Kennzahlen ermitteln. Durch die systematische Erhebung von Daten aus den Bereichen Wasser, Energie, Abfall, Emissionen oder Verkehr und deren Abbildung und Bewertung mittels Kennzahlen versuchen wir, Veränderungen, Umweltbelastungen und Maßnahmen zu veranschaulichen, um sie so transparent zu machen. Denn was messbar ist, kann auch bearbeitet und verbessert werden.
Durch die Darstellung der Umweltleistung im Rahmen der Nachhaltigkeitskennzahlen soll eine quantitative Übersicht der für AlzChem wichtigsten Trends geliefert werden. Durch den Einsatz von Rauchgas (CO2 ) in verschiedenen Prozessen reduziert sich die emittierte CO2 -Menge um ca. 45.000 Tonnen pro Jahr. Des Weiteren konnten in den vergangenen Jahren die Energiemengen aus der Wärmerückgewinnung gesteigert werden und tragen so, neben den eingesetzten CO2 - Mengen, positiv zum Klimaschutz bei. In den letzten Jahren konnten die Staubemissionen in die Luft insgesamt auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden. Ebenso sind die NOX-Emissionen in den letzten drei Jahren durch verschieden Verbesserungen im Bereich der Brennstoffqualität deutlich gesunken. Wo es uns möglich ist, werden produktionsspezifische Abfälle in den Produktionsprozess zurückgeführt oder intern verwertet.
Grundsätzlich legen wir zur Bewertung der Umweltleistung die Anforderungen von EMAS und der ISO 14001 zugrunde. Für weiterführende Informationen verweisen wir auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung.
AlzChem kann aufgrund des hoch diversifizierten Produktspektrums flexibel auf Nachfrageänderungen des Marktes reagieren. Aufgrund der sich dadurch ergebenden Produktionsänderungen können die in der Umwelterklärung sowie im Nachhaltigkeitsbericht genannten Kennzahlen von Jahr zu Jahr erheblich variieren. Außerhalb der produktionsbezogenen Schwankungen werden für das Kalenderjahr 2018 keine gegenüber dem Vorjahr signifikanten Abweichungen erwartet.
Die AlzChem-Gruppe führt jährlich zahlreiche interne Audits durch (inkl. Umweltbetriebsprüfungen), bei denen geprüft wird, ob die Anforderungen aus dem Integrierten Managementsystem sowie rechtliche Vorgaben in den verschiedenen Abteilungen und Betrieben eingehalten werden. Als Auditoren fungieren AlzChem-Mitarbeiter, die dafür ausgebildet wurden. Werden durch die Audits Abweichungen oder Verbesserungsmöglichkeiten ermittelt, werden Korrektur- oder Vorbeugemaßnahmen definiert. Deren Wirksamkeit wird in Folgeaudits bewertet. So ergibt sich ein Regelkreis, der einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterstützt.
Neben internen Audits nehmen auch externe Überwachungsaudits im Rahmen des Rezertifizierungs- bzw. Revalidierungsprozesses durch eine externe Überwachungsgesellschaft eine wichtige Rolle ein. Die Unternehmen der AlzChem-Gruppe führen außerdem Lieferanten- und Kundenaudits durch. Hier werden neben Qualitätsthemen auch Umweltaspekte betrachtet.
Auch die Behörden überprüfen regelmäßig die Einhaltung der Anforderungen aus Genehmigungsbescheiden und des Umweltrechts beim Betrieb unserer Anlagen. Um diese Überprüfungen sowohl für die Überwachungsbehörde als auch für die AlzChem-Gruppe möglichst effizient durchführen zu können, wurde ein Projekt in Zusammenarbeit mit den Behörden und mit anderen Firmen im Chemiedreieck, das Modell der kooperativen Anlagenüberwachung, entwickelt.
Durch die Vorarbeit des Unternehmens kann das Überwachungsaudit deutlich effizienter abgearbeitet werden. Für diese Pilotarbeit wurde die AlzChem Trostberg GmbH durch den Bayerischen Umweltminister ausgezeichnet.
Unsere Tochtergesellschaft Nordic Carbide AB mit Sitz in Sundsvall (Schweden) unterliegt der schwedischen Umweltgesetzgebung. Die Nordic Carbide AB erstellt auch eine jährliche Umwelterklärung, welche den lokalen Behörden vorgelegt wurde.
In 2017 konnte der Produktionsstandort in Sundsvall die Staubemissionen aufgrund diverser Maßnahmen deutlich zurückzuführen. Durch die Schulung der Anwender/Anlagenbediener konnten Leistungsausschläge weitgehend vermieden und ein stetigerer Betrieb des Carbidofens sichergestellt werden, was wiederum einen positiven Einfluss auf die benötigten Fackelstunden hatte. Ein erfolgtes Filterupgrade sowie die Überprüfung der Wartungsintervalle trugen ebenfalls zum Rückgang der Staubemissionen bei.
Aufgrund der derzeitigen Entwicklung gehen wir in Sundsvall davon aus, für das Jahr 2018 keine zusätzlichen CO2 -Zertifikate am Markt erwerben zu müssen.
Wir engagieren uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser, wollen Wasser möglichst sparsam verwenden und unseren Wasserverbrauch weiter verringern. Eine gute Wasserversorgung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen reibungslosen Produktionsablauf, denn Wasser ist einer der wichtigsten Hilfsstoffe für die chemische Industrie.63
Unsere Standorte Trostberg, Hart, Schalchen und Waldkraiburg liegen nördlich der Alpen. Diese Gegend zeichnet sich durch dicke, sehr poröse Kiesschichten aus, welche erhebliche Grundwasservorkommen enthalten. Diese geologische Besonderheit erlaubt uns das Fördern des gesamten benötigten Kühl-, Brauch- und Trinkwassers aus eigenen Grundwasserbrunnen.
Das implementierte Wassermanagement der deutschen Alz-Chem-Standorte ermöglicht eine Überwachung der Abwässer, welche überwiegend aus Kühl- und Regenwasser bestehen. Nur ein kleiner Bruchteil der Abwässer (ca. 0,5 %) muss in einer Kläranlage gereinigt werden.
Der Brauchwassereinsatz in den verschiedenen Herstellungsprozessen führt notwendigerweise zum Entstehen von verunreinigten Prozessabwässern. Verunreinigtes Prozessabwasser wird zum einen intern anstelle von Frischwasser verwertet (falls qualitäts- und umweltunschädlich möglich) oder extern als Abfall entsorgt. Zum anderen erfolgt eine Reinigung der Abwässer in der werkseigenen zentralen Abwasserbehandlungsanlage (ZABA).
Die Kühlwasserversorgung der Nordic Carbide AB wird durch den dortigen Standortbetreiber an der Mündung des Ljungan mit einer durchschnittlichen Wasserführung von 200 m3 /s sichergestellt. Für die Carbidherstellung werden maximal 0,5 m3 /s benötigt, so dass der Umwelteingriff als sehr gering bezeichnet werden kann.
Die Gesamtmenge an Abfällen unserer Standorte variiert gegenüber dem Vorjahr im Rahmen der normalen Produktionsschwankungen. Die produktionsspezifischen Abfälle stellen den größten Anteil dar, während die nicht produktionsspezifischen Abfälle alle sonstigen Abfälle betreffen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um bei Bau- und Abbruchmaßnahmen anfallende Abfälle. Das Verhältnis entspricht in etwa dem der Vorjahre. Soweit möglich, werden produktionsspezifische Abfälle in internen Produktionsprozessen verwertet. Umweltziele im Bereich Abfall helfen, Abfall zu vermeiden bzw. die Menge an Abfall zu vermindern. Für weiterführende und standortbezogene Angaben sowie die entsprechenden Ziele verweisen wir hier auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung.
Die AlzChem Group AG ist ständig bestrebt, die Recyclingquote sowie den Wiederverwertungsanteil zu verbessern. Als Beispiel kann hier die Carbidproduktion am Standort Hart angeführt werden. Im Rahmen des Herstellungsprozesses entstehen das als Nebenprodukt anfallende Carbidofengas und KOKA-Granulat. Das Gas wird aufwändig in mehreren Stufen gereinigt, anschließend verdichtet und über eine Ferngasleitung an die Standorte Trostberg und Schalchen gefördert, wo es als Heizund Synthesegas verwendet wird. Das KOKA-Granulat wird vermarktet.
Die AlzChem Trostberg GmbH als energieintensives Unternehmen ist bestrebt, ihren Umgang mit der Ressource Energie weiter zu optimieren. Mit einer erfolgreichen Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 in 2014 wurde die Einführung des Energiemanagementsystems bei der AlzChem Trostberg GmbH abgeschlossen. Eine stetige Weiterentwicklung und Optimierung des Systems sollen die Grundlage für eine kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung der Unternehmensbereiche gewährleisten.
Das Energiemanagement beinhaltet eine systematische Durchführung der energetischen Bewertung der Betriebsbereiche, der Energieleistungskennzahlen, der Energieziele und der Aktionspläne zur kontinuierlichen Verbesserung der energiebezogenen Leistung. Für weiterführende und standortbezogene Angaben sowie die entsprechenden Ziele verweisen wir hier auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung.
Wir setzen auf unsere Kolleginnen und Kollegen und bieten neben einem attraktiven Entgeltsystem auch Arbeitsplatzsicherheit, kollegiales Handeln und die Möglichkeit, berufliche Entwicklungen selbst zu gestalten. Unsere Verhaltensprinzipien Verlässlichkeit, Fairness, Vertrauen, Verantwortung und Qualität sind Maßstab für die Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch im Kontakt mit Kunden und Lieferanten.
Wir verfolgen das Ziel, die richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit mit der richtigen Qualifikation an der richtigen Stelle bei der AlzChem-Gruppe zu haben. Wir möchten für unsere Mitarbeiter ein nachhaltig stabiles Umfeld schaffen – ohne die Notwendigkeit von Restrukturierungen oder betriebsbedingten Kündigungen.
Besonderes Augenmerk richten wir dabei auf die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter sowie auf die Höhe der Fluktuation und die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit. Die Höhe der Fluktuation sowie die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit geben uns Hinweise, wie zufrieden unsere Mitarbeiter tatsächlich sind. Diese Messgrößen betrugen im Sechsmonatsberichtszeitraum 1,6 % (12 Monate 2017: 3,2 %) und 19,4 Jahre (12 Monate 2017: 19,4 Jahre). Mit diesen beiden Messgrößen hebt sich AlzChem von den in Deutschland herrschenden Durchschnittswerten für Betriebszugehörigkeit (11,2 Jahre64) und Fluktuation (13 %65) deutlich ab. Die Abweichung der Fluktuationsrate gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Betrachtung des Berichtszeitraums vom 1. Januar bis 30. Juni 2018; auf Jahressicht 2018 wird eine Fluktuationsrate auf Vorjahresniveau erwartet.
Zur Erreichung unserer Ziele haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen, auf welche wir nachfolgend kurz eingehen wollen. Die Gesamtverantwortung hierfür liegt beim Vorstand, wobei innerhalb des Vorstands Herr Niedermaier als CFO die Ressortzuständigkeit innehat.
64 IWD – Institut der deutschen Wirtschaft: https://www.iwd.de/artikel/lange-im-betrieb-355822/ (18.07.2018)
65 Statistisches Bundesamt-Homepage: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetige/BroeschuereArbeitsmarktBlick0010022169004.pdf?__ blob=publicationFile (18.07.2018)
Innerhalb einer festgelegten Rahmenzeit können unsere Mitarbeiter Arbeitsbeginn und Arbeitsende selbst festlegen sowie ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten.
Durch unsere Mitgliedschaft im Verein der Bayerischen Chemischen Industrie e.V. (VBCI) wollen wir unserer gesellschaftsund sozialpolitischen Verantwortung gerecht werden. Der VBCI setzt sich als Arbeitgeberverband für Chemiestandorte und Arbeitsplätze ein. Er schließt für Bayern Tarifverträge ab und gestaltet die Bundestarife mit. Er berät die Mitgliedsfirmen in sämtlichen tarif-, sozial- und arbeitsrechtlichen Angelegenheiten und informiert aktuell über neue sozialpolitische Entwicklungen und rechtliche Neuerungen.
Ebenso sind wir auch an unserem Standort Sundsvall Mitglied eines Arbeitgeberverbandes. Der Arbeitgeberverband IKEM66 vertritt ca. 1.400 Unternehmen, für welche er Tarifverträge verhandelt sowie mit dem VBCI vergleichbare Dienstleistungen erbringt.
Das von AlzChem in Deutschland bezahlte Entgelt richtet sich nach einem Tarifvertrag der chemischen Industrie. Darüber hinaus bieten wir eine der persönlichen Leistung und der jeweiligen Position bzw. Verantwortung entsprechende Vergütung an. Zudem erhalten unsere Mitarbeiter/-innen eine vom Unternehmenserfolg abhängige Erfolgsbeteiligung. Betriebliche und soziale Zusatzleistungen sind feste Bestandteile unseres Vergütungssystems. Jeder Mitarbeiter unserer deutschen Standorte wird in die Gruppen-Unfallversicherung eingeschlossen, welche im Leistungsfall sowohl den betrieblichen als auch den privaten Bereich abdeckt.
Die Gesundheit unserer Mitarbeiter ist ausschlaggebend für unseren gemeinsamen Erfolg und die damit verbesserte Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens. Die Gesundheit ist neben ihrer fachlichen, intellektuellen und sozialen Kompetenz das wertvollste Gut, welches unsere Mitarbeiter in das Unternehmen einbringen. Deshalb gibt es vielfältige Angebote, die von der Ernährung über maßvolle Bewegung bis hin zur Gesundheitsvorsorge die Möglichkeit geben, sich sein Gesundheitsprogramm individuell zusammen zu stellen.
Mit unserer Aktion "gesund punkten" können sich unsere Mitarbeiter gesund halten und werden zudem mit Sachpreisen belohnt. Das gesamte Programm der Aktion besteht aus drei Bausteinen: Ernährung, Bewegung und Vorsorge. Zu den jeweiligen Bausteinen werden entsprechende Einzelmaßnahmen (z. B. Spinning-, Lauf-, Rückenfitkurse etc.) angeboten, die wiederum mit Gesundheitspunkten belohnt werden.
In unserem Betriebsrestaurant und in unseren Kiosk-Verkaufsstellen werden Mahlzeiten/Snacks angeboten, welche nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zubereitet und durch AlzChem mit bis zu EUR 2 am Tag gefördert werden.
An unseren Standorten Trostberg und Hart bieten wir unseren Mitarbeitern eine umfassende medizinische Betreuung an. Die Arbeits- und Notfallmedizin umfasst hierbei alle Maßnahmen zur Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen oder Berufskrankheiten, zur Gesunderhaltung am Arbeitsplatz sowie zur Diagnostik und Therapie von Unfällen sowie akuten Erkrankungen.
66 IKEM – Innovations- och kemiindustrierna i Sverige (Industrie- und Arbeitgeberorganisation für Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Kunststoffe, Pharma, Biotechnologie und Biochemie)
| Qualifizierung | Beratung | Prävention | Therapie |
|---|---|---|---|
| Ersthelferschulung | Allgemeine Sprechstunde | Biomonitoring | Versorgung bei Arbeitsunfällen |
| Elektronische | Beratung bei | Einstellungs- und | |
| Gesundheitsschulungen | Arbeitsplatzproblemen | Übernahmeuntersuchungen | Versorgung bei Erkrankungen |
| Reisemedizin | Arbeitsmedizinische Vorsorgen | Rettungsdienst | |
| Impfungen |
Oftmals bereitet die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach Erkrankungen keine Schwierigkeiten. In einigen Fällen ist jedoch eine Weiterbeschäftigung im bisherigen Sinne nicht ohne weiteres möglich. Hier werden in Zusammenarbeit mit dem Eingliederungsteam Maßnahmen erarbeitet, die eine Beschäftigung mit der Krankheit bzw. einer Beeinträchtigung weiterhin ermöglichen. Die Maßnahmen sind vielfältig und können zum Beispiel inhaltliche Änderungen der Tätigkeit, personelle Unterstützung oder technische Veränderung des Arbeitsplatzes umfassen. Bei der Suche nach der jeweils "richtigen" Maßnahme werden sowohl die Interessen des betroffenen Arbeitnehmers als auch die betrieblichen Belange berücksichtigt. Das Eingliederungsteam unterstützt unsere Mitarbeiter jedoch nicht nur im Akutfall, sondern erarbeitet auch präventive Angebote, damit Krankheiten gar nicht erst entstehen.
Ideen, die durch Mitarbeiter generiert werden, sind von uns ausdrücklich erwünscht. Wir möchten unsere Mitarbeiter motivieren, an kontinuierlicher Verbesserung aktiv mit ihren Ideen teilzunehmen. Somit fördern sie die Zusammenarbeit und helfen, Unfälle zu vermeiden, den Umweltschutz zu verbessern, den technischen Fortschritt umzusetzen und schlussendlich die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu steigern.
In Abhängigkeit der persönlichen Vergütung können bei Verbesserungsvorschlägen, für die ein nachweislicher Jahresnutzen entsteht, bis zu 20 % des geschätzten Jahresnutzens als Prämie vergütet werden.
Unsere betriebliche Altersversorgung wird im Zuge eines Bausteinsystems durchgeführt. In den diversen Bausteinen werden sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer monatliche Beträge eingezahlt. Des Weiteren bieten wir unseren Mitarbeitern ein Langzeitkonto an, in das sowohl Entgelt als auch Urlaub oder Altersfreizeiten eingebracht werden können.
Durch den Abschluss des Tarifvertrags "Lebensarbeitszeit und Demografie" haben Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und Chemie-Arbeitgeber tarifpolitisches Neuland betreten. Als erste Branche haben die Chemie-Sozialpartner einen Tarifvertrag entwickelt, der die Herausforderungen des demografischen Wandels annimmt. Ein zentrales Element dieses Tarifvertrages ist der Demografiefonds. Dies ist kein Geldfonds im klassischen Sinne, der von einem Finanzdienstleister verwaltet wird. Vielmehr ist der Demografiefonds ein betrieblich geschaffener Topf. In ihm werden die vom Arbeitgeber geleisteten Demografiebeiträge für die Tarifmitarbeiter gesammelt. Die Mittel aus diesem Topf werden dazu verwendet, Instrumente für die Gestaltung des demografischen Wandels zu finanzieren. Anders als bei Tariferhöhungen besteht kein individueller Anspruch des Arbeitnehmers, sondern nur ein kollektiver Gestaltungsspielraum für die Betriebsparteien.
AlzChem und der Betriebsrat haben auf dem Wege einer freiwilligen Betriebsvereinbarung festgelegt, wie der Demografiefonds zu verwenden ist. Der Demografiefonds soll primär die Altersteilzeit für gewerbliche Mitarbeiter im Schichtdienst ermöglichen – zusätzlich können die Mittel des Fonds auch für Langzeitkonten verwendet werden.
Mit dem Tarifabschluss 2015 in der chemischen Industrie stellten Arbeitgeber ab 2016 pro Tarifarbeitnehmer und Jahr EUR 550 in einem betrieblichen Demografiefonds zur Verfügung. Ab 2017 stieg der Demografiebetrag noch einmal auf EUR 750. Dieser im Jahr 2010 erstmalig gewährte Betrag belief sich auf EUR 300 und wurde seitdem stetig erweitert.
Um uns auf dem Gebiet der Spezialchemie auch in Zukunft behaupten zu können, benötigen wir eine zukunftsorientierte qualifizierte Belegschaft. Wir bieten unseren Mitarbeitern in jeder Berufssparte eine fachorientierte Aus- und Weiterbildung am Arbeitsplatz oder in Fachinstitutionen. Zahlreiche Weiterbildungsangebote im sprachlichen Bereich der Bürokommunikation, der Persönlichkeitsbildung etc. ermöglichen eine konsequente berufliche Weiterentwicklung.
Unsere Personalentwicklung ist darauf ausgerichtet, Potenziale und Talente im Unternehmen frühzeitig zu erkennen und zu entwickeln. Ein auf mehreren Säulen ruhendes Personalentwicklungskonzept, gekoppelt mit vielfältigen Trainingsprogrammen und Schulungsmöglichkeiten, gewährleistet, dass unsere Mitarbeiter gut für ihre jeweiligen Aufgaben gerüstet sind und ihre Fähigkeiten fortlaufend erweitern. Ein breites Angebot an persönlichen und fachlichen Bausteinen in den Bereichen Führungskräfteentwicklung, Qualifizierung, Wissensmanagement, Gesundheitsmanagement und Unternehmenskultur rundet unser Personalentwicklungskonzept ab. Auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter gehen wir individuell ein. Damit legen wir den Grundstein für die Besetzung von Schlüsselpositionen aus den eigenen Reihen.
AlzChem ist einer der größten Ausbilder in der Region. Im Rahmen einer praxisnahen Ausbildung in den entsprechenden Fachabteilungen bieten wir unseren Auszubildenden ein hochmodernes Ausbildungslabor und ideale Lehrwerkstätten sowie eine abwechslungsreiche kaufmännische Ausbildung. Die hohe Qualität unserer Ausbildung wird auch von weltweiten Konzernen anerkannt – so sehr, dass diese von uns ausbilden lassen.
Um potenziellen Nachwuchs für die Chemie und AlzChem zu begeistern, fand im Mai 2018 der jährliche Tag der Ausbildung statt. Den vielen interessierten Besuchern wurden unter anderem Technik-Stationen, eine bunte Versuchswelt im Labor, eine Azubi-Bar, Bewerbertraining und vieles mehr geboten. Ausbilder und Auszubildende zeigten die Ausbildungsstätten und informierten die "kleinen" und "großen" Besucher über die verschiedenen Berufe und über ihren Alltag während der Ausbildung.
Jährlich starten ca. 40 Azubis ihre Ausbildung in kaufmännischen, metall- und elektrotechnischen sowie chemischen Bereichen bei AlzChem. Die Ausbildungsquote68 von AlzChem für das Rumpfgeschäftsjahr 2018 liegt mit 7,0 % deutlich über der deutschlandweiten Ausbildungsquote von 5,1 %69 liegt.
Für das Rumpfgeschäftsjahr zum 30. Juni 2018 liegt die Ausbildungsquote bei 7,0 % und damit unter dem Mittelwert der letzten drei Jahre. Ausschlaggebend dafür ist die Stichtagsbetrachtung, welche die Anzahl der Auszubildenden sowie die Anzahl der Beschäftigten zum Stichtag ins Verhältnis setzt. Im ersten Halbjahr eines jeden Jahres werden viele Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen und neue Ausbildungsverhältnisse beginnen erst im September des jeweiligen Jahres. Für das Kalenderjahr 2018 erwarten wir eine Ausbildungsquote auf dem Niveau des Vorjahres.
Im November 2006 haben die AlzChem-Gesellschaften an den Standorten Trostberg, Schalchen und Hart eine Betriebsvereinbarung geschlossen, mit der die Vertragsparteien das gemeinsame Ziel verfolgten, der NCN-Chemie in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld an den Standorten Trostberg, Schalchen und Hart eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Perspektive zu verschaffen. Dieser Anspruch galt für AlzChem und die Arbeitnehmer in gleicher Weise; partnerschaftlich wurde über Maßnahmen gesprochen, bei denen jede Partei deutliche Beiträge leisten sollte, die insgesamt in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen. Zur Zielerreichung gehörten deshalb Maßnahmen zur Kostensenkung und Produktivitätssteigerung ebenso wie Maßnahmen zur langfristigen Erhaltung von Arbeitsplätzen.
Parallel zu den erforderlichen gesellschaftsrechtlichen und organisatorischen Veränderungen haben beide Vertragsparteien im Rahmen der Vereinbarung deutliche Beiträge zur Kostenreduzierung und Produktivitätssteigerung geleistet. Durch die gemeinsamen Anstrengungen haben sich die Rahmenbedingungen für AlzChem zunehmend verbessert.
Die in der aktuellen Fassung gültige Betriebsvereinbarung hat eine Laufzeit bis 31. Dezember 2020 und enthält im Wesentlichen Vereinbarungen zur Anpassung der Arbeitszeit und der betrieblichen Altersvorsorge, Investitionszusagen an den deutschen Standorten sowie den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.
Ein politisches und staatsbürgerliches Engagement von Unternehmen und deren Arbeitnehmern im demokratischen Umfeld ist für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft unentbehrlich. Die AlzChem Group AG begrüßt das soziale Engagement ihrer Mitarbeiter bei der Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung, im Sport sowie im karitativen und im kulturellen Bereich und hat sich zum Ziel gesetzt, das gesellschaftliche Leben an ihren Standorten aktiv mit zu verbessern.
Die AlzChem-Gruppe engagiert sich, fördert Kinder- und Jugendprojekte, unterstützt Schulprojekte und ist Mitglied in dem gemeinnützigen Verein zur Förderung von Bildung und Unternehmertum in Deutschland, der Wissensfabrik70.
Über Ziele und Rahmenbedingungen von Spenden und Sponsoring-Maßnahmen der AlzChem-Gruppe entscheidet der Vorstand, wobei innerhalb des Vorstands Herr Seibel als CEO die Ressortzuständigkeit innehat. Als regional verwurzeltes Unternehmen übernehmen wir Verantwortung, vor allem im regionalen Umfeld unserer Standorte. Auch 2017 engagierte sich die AlzChem-Gruppe mit zahlreichen Spenden- und Sponsoringprojekten. Aus den bereitgestellten Mitteln wurden zahlreiche Projekte und Maßnahmen mit den Schwerpunkten Soziales, Sport, Kultur und Bildung gefördert.
AlzChem ist Mitglied des Trostberger Förderkreises der Wirtschaft, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bildung, Kunst, Heimatpflege, Musik und andere kulturelle Zwecke sowie den Sport und soziale Einrichtungen in Trostberg zu fördern. Er ist bemüht, dass der Stadt Trostberg Zuwendungen mit der vorgenannten Zweckbestimmung zukommen. Des Weiteren obliegen dem Trostberger Förderkreis die Koordinierung der Spenden und das Setzen von Prioritäten. Als aktives Mitglied gewährt AlzChem dem Trostberger Förderkreis der Wirtschaft eine jährliche Unterstützung von EUR 10.000.
Es ist uns ein Anliegen, jungen Menschen schon frühzeitig die Faszination der Chemie/Naturwissenschaften zu vermitteln und ihnen auf diese Weise auch die vielfältigen beruflichen Perspektiven der AlzChem-Gruppe aufzuzeigen. Die AlzChem-Bildungsinitiative umfasst nicht nur finanzielle Zuwendungen an Schulen im Einzugsbereich unserer Standorte, sondern auch Kooperationen im Bereich naturwissenschaftlicher Lerninhalte.
Die Chemieunternehmen AlzChem und BASF schließen mit Kindergärten und Grundschulen in der Region Kooperationsvereinbarungen über eine Bildungspartnerschaft ab. Diese erhalten Experimentierkisten und Lehrerskripte mit Anleitungen und fachlichen Hintergrundinformationen.
Unsere NaWi-Team-Mitglieder geben ihr Wissen an die Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schule weiter. Diese lernen die Experimente kennen und gewinnen Sicherheit im Umgang mit den Materialien.
Die Veranstaltung ist als Lehrerfortbildung anerkannt. Die Lehrkräfte übernehmen die Umsetzung. Die NaWi-Versuche werden zum festen Bestandteil des Sachunterrichts an den Grundschulen. Nach etwa sechs Monaten treffen sich die Na-Wi-Team-Mitglieder und die Lehrkräfte, um Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt auszutauschen. Zusätzlich erfolgt eine wissenschaftliche Evaluation.
Naturwissenschaften machen Spaß und sie helfen uns, die Welt zu verstehen – das ist die Botschaft von NaWi 4 Minis. Das Programm wurde eigens für Kindergärten entwickelt und spricht die Neugier und den Forschergeist der Kleinen an: Mit Teelicht, Löffel oder Eiswürfel – und immer unter Anleitung eines Erziehers oder einer Erzieherin – dürfen die Kinder selbst ausprobieren, beobachten und staunen. Die Experimente zu den Themen Wasser und Luft sind ungefährlich, gelingen praktisch immer und geben den Kindern Antworten auf spannende Fragen des Alltags. Alle nötigen Materialien, Hilfsmittel und Anleitungen liefert eine eigens für das Projekt entwickelte Experimentierkiste, bereitgestellt von den Kooperationspartnern AlzChem und BASF.
Die NaWi-Experimente liefern Grundschülern auf kindgerechte Weise Antworten auf Fragen aus der Welt der Naturwissenschaften. Der Ansatz ist praxisnah und handlungsorientiert. Die Kinder dürfen zu zweit oder in Gruppen ausprobieren, beobachten und schlussfolgern. Auf diese Weise entwickeln sie ein natürliches Interesse am Experimentieren. Die Versuche mit vertrauten Gegenständen, wie zum Beispiel Teelicht, Löffel, Eiswürfel oder Magnet, Schere und Lupe, sind ungefährlich, gelingen praktisch immer und beziehen sich auf die alltägliche Lebenswelt von Kindern. Alle nötigen Materialien und Hilfsmittel im Klassensatz liefert eine Experimentierkiste, die eigens für das Projekt entwickelt wurde.
In "NaWi – geht das?" stehen die Themen Wasser, Luft und Lebensmittel im Zentrum. Durch den großen Erfolg dieses Leuchtturmprojekts gibt es inzwischen eine Fortsetzung: "NaWi plus" zielt auf die Themen "Stoffe und ihre Eigenschaften", "Umweltschutz und Recycling" sowie "Feuer und Brandschutz".
Beide Projekte, welche in 2017 ihr 10-jähriges Jubiläum feierten, sind eine erfolgreiche und bereits bewährte Aktion und Kooperation der AlzChem Group AG, der BASF in Trostberg und der Wissensfabrik. Die "Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland" ist eine offene Plattform für alle Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Initiativen, die Wissen als Schlüssel für mehr Wirtschaftswachstum fördern und teilen. Die Wissensfabrik und wir haben ein wichtiges Ziel: Die nächste Generation und somit den Standort Deutschland fit für die Zukunft zu machen. Wir sehen uns in der Verantwortung, Impulse zu geben und Schulen, Universitäten sowie die Politik in ihrem Bildungsauftrag zu unterstützen.
Sich Zeit nehmen für junge Menschen, das hat bei AlzChem Tradition und einen hohen Stellenwert. Der "Dies Academicus" ist nur eine unserer vielen Aktivitäten als Corporate Citizen. Bei uns fängt die Nachwuchsförderung bereits im Kindergarten an. Mit Projekten wie "NaWi – Naturwissenschaft, wie geht das?" wecken wir schon bei den ganz Kleinen die Neugier. Als Chemieunternehmen aus Leidenschaft geben wir unsere Begeisterung gerne weiter. Die etwas älteren Schüler können bei AlzChem Praktika, Schnupperlehren oder Workshops im Ausbildungslabor absolvieren. Mit Aktionen wie dem "Dies Academicus" engagiert sich die AlzChem Group AG für die Fachkräfte von morgen. Raus aus dem Schul- und rein in den Arbeitsalltag – diese besondere Erfahrung durften Schüler des König-Karlmann-Gymnasiums Altötting beim jährlichen "Dies Academicus" in unserem Hause machen. Bereits zum fünften Mal hatte der Standort Trostberg seine Türen geöffnet, um Jugendlichen einen Tag lang Einblicke in die Arbeitswelt zu geben. Am "Dies Academicus" nehmen Akademiker der Alz-Chem-Gruppe, wie Chemiker, oder Produktmanager ihre jungen Begleiter morgens in Empfang und führen diese durch das Unternehmen. Die AlzChem Group AG sieht das Engagement für den Nachwuchs als eine Investition sowohl in die eigene als auch die regionale Zukunft. Wir führen uns der Region sehr verbunden und möchten ganz im Sinne guter Nachbarschaft Kindern und Jugendlichen berufliche Perspektiven bieten.
Die AlzChem-Gruppe steht für offenen Dialog, sei es im Umgang mit eigenen Mitarbeitern und Arbeitnehmervertretungen oder im Verhältnis zu Geschäftspartnern, Nachbarn und Behörden. Bei behördlichen oder internen Prüfungen sind alle Mitarbeiter verpflichtet, kooperativ zur Aufklärung beizutragen und alle von den Dritten benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen.
Der Begriff Compliance bezeichnet die Gesamtheit aller einzuhaltenden Maßnahmen, die das regelkonforme Verhalten eines Unternehmens und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf alle gesetzlichen Ge- und Verbote begründen. Darüber hinaus soll die Übereinstimmung des unternehmerischen Geschäftsgebarens auch mit allen gesellschaftlichen Richtlinien und zentralen Wertvorstellungen gewährleistet werden. Hierzu zählen insbesondere die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung.
Erklärtes Ziel der AlzChem-Gruppe ist es, stets sämtliche geltenden Gesetze und die zentralen gesellschaftlichen Wertvorstellungen, insbesondere die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung, zu gewähren. Kein Mitarbeiter, Stellenbewerber oder Geschäftspartner darf aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden. Jegliche Art von Belästigung ist untersagt.
Zur Erreichung dieser Ziele hat die AlzChem-Gruppe ein Compliance-System etabliert, das der Vorbeugung von Schäden bzw. deren Begrenzung, der Aufdeckung und Beendigung von Verstößen und der Erfüllung der gesetzlichen Pflichten dient.
Die AlzChem Group AG ist dem Verhaltenskodex des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) beigetreten. Das Unternehmen verpflichtet sich damit, Bestechung zu unterbinden und ethische Grundsätze gegenüber Kunden, Mitbewerbern und Geschäftspartnern einzuhalten. Alle geschäftlichen Handlungen und Entscheidungen sind an geltenden Gesetzen auszurichten. Die in den BME-Verhaltensrichtlinien beschriebenen ethischen Leitlinien beruhen insbesondere auf den Grundsätzen des UN Global Compact, den ILO-Konventionen, auf der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen über die Rechte der Kinder und zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung von Frauen sowie auf den OECD-Richtlinien für internationale Unternehmen. Die festgelegten Richtlinien bilden Mindeststandards und sollen Situationen vorbeugen, welche die Integrität der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter in Frage stellen können.
Als Erweiterung des BME-Verhaltenskodex hat die AlzChem Group AG eigene Leitlinien implementiert, welche die wichtigsten unternehmenspolitischen Grundsätze und Normen von AlzChem zusammenfassen, mit denen alle Mitarbeiter vertraut sein müssen. Sie geben Orientierung zu grundlegenden rechtlichen und ethischen Pflichten von AlzChem-Mitarbeitern und verleihen ihnen die Sicherheit für ihr richtiges Verhalten im Beruf. Die Unternehmensleitlinien bestimmen unser Verhalten, intern im Umgang miteinander und extern im Kontakt mit Geschäftspartnern oder der Öffentlichkeit sowie Behörden und Regierungsstellen.
In Bekenntnis zum Themenbereich Governance & Compliance hat AlzChem im November 2017 ein Hinweisgebersystem ("Whistleblower Hotline")72 mit einer externen Meldestelle eingerichtet. Als externe Meldestelle für die Mitarbeiter der Alz-Chem-Gruppe sowie Dritte, z. B. Geschäftspartner und Kunden, fungiert die Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, eine unabhängige Rechtsanwaltskanzlei. Daneben steht nach wie vor der Compliance Manager als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Rechtsanwälte der Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH unterliegen nach den für Rechtsanwälte geltenden berufsrechtlichen Vorschriften der Schweigepflicht. Sie werden, soweit von dem Mitarbeiter gewünscht und rechtlich möglich, die Identität des Mitarbeiters und die erteilten Hinweise auch im Verhältnis zu Unternehmen der AlzChem-Gruppe vertraulich behandeln. In Betriebsversammlungen und im Intranet wurden die Mitarbeiter über das Hinweisgebersystem bzw. die Möglichkeit der Kontaktaufnahme informiert. AlzChem toleriert keine Benachteiligung von Mitarbeitern, die mögliche oder tatsächliche Verstöße melden oder Ermittlungen in diesem Zusammenhang unterstützen – es sei denn, die Hinweise wurden missbräuchlich gegeben oder die Mitarbeiter haben selbst gegen Gesetze oder die Unternehmensleitlinie verstoßen.
Spenden erfolgen in Form von Geld- und Sachzuwendungen zur Förderung kultureller, sozialer, religiöser, wissenschaftlicher, politischer sowie gemeinnütziger Zwecke. Spenden im Namen von AlzChem bedürfen der Genehmigung durch den Vorstand. Die Abwicklung erfolgt ausschließlich durch die Kommunikationsabteilung.
Für die Umsetzung unserer Unternehmensleitlinien sind der Vorstand der AlzChem Group AG, der Compliance Manager und alle Mitarbeiter zuständig. Der Compliance Manager gewährleistet als Ansprechpartner eine unabhängige und objektive Bearbeitung aller an ihn gerichteten Anliegen. Er ist dem Vorstand unterstellt, jedoch fachlich weisungsunabhängig. Der Compliance Manager steht allen Beschäftigten als Ansprechpartner sowohl zur Beantwortung von Fragen als auch als Berater im Zusammenhang mit den Unternehmensleitlinien zur Verfügung. Er nimmt alle eingehenden Hinweise auf und geht ihnen mit der notwendigen Sorgfalt nach.
Durch die Kontaktaufnahme zum Compliance Managers werden den betroffenen Mitarbeitern keine Nachteile entstehen, sofern diese nicht selbst gegen Gesetze oder die Unternehmensleitlinien verstoßen haben. Vorgesetzte sind verpflichtet, durch vorbildliches Verhalten aktiv unsere Unternehmensleitlinien und deren Verhaltensprinzipien zu unterstützen. Ferner haben sie dafür Sorge zu tragen und zu überwachen, dass ihre Beschäftigten regelmäßig auf die Inhalte der Unternehmensleitlinien hingewiesen werden und diese Vorgaben einhalten. Unsere Mitarbeiter werden mit der Schulung "Richtig Handeln" mit den AlzChem-Unternehmensleitlinien weiter vertraut gemacht. Diese wird den Mitarbeitern als Pflichtschulung zugewiesen und deren erfolgreiche Abarbeitung dokumentiert. Zudem werden zu relevanten Themen (z. B. Export- und Terrorismuskontrolle, Kartellrecht sowie Umwelt, Sicherheit und Gesundheit) für definierte Personenkreise spezielle Schulungen angeboten, an denen die Teilnahme verpflichtend sein kann. Die Teilnahme an diesen Schulungen wird ebenfalls dokumentiert.
Die Integrität sämtlicher Handlungen ist eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltig erfolgreiches Wirtschaftsleben. Als weltweit tätiger Konzern unterliegt AlzChem zahlreichen nationalen und überstaatlichen Rechtsvorschriften (z. B. Verordnungen der EU), aber auch Rechtsvorschriften anderer Länder. Sämtliche Geschäftsangelegenheiten und -prozesse müssen deshalb so geführt werden, dass sie allen anzuwendenden Gesetzen und anderen bindenden Vorschriften entsprechen, in deren Geltungsbereich AlzChem seine Geschäftstätigkeit ausübt. Unseren Mitarbeitern ist es untersagt, eine hiervon abweichende Anweisung zu erteilen, die zu einer Verletzung der in unseren Leitlinien geregelten Verhaltensweisen in der Ausübung der Geschäftstätigkeit führt.
Demzufolge ist auch jegliche aktive und passive Bestechung oder Vorteilsannahme entsprechend den Vorschriften der §§ 299 ff. Strafgesetzbuch sowie der Versuch derselben untersagt. Wir wollen durch unser Handeln vermeiden, dass der Anschein entsteht, unsere Mitarbeiter wollten durch sachfremde Mittel Einfluss nehmen. In der AlzChem-Gruppe dürfen Geschenke, Gefälligkeiten, Bewirtungen oder sonstige Vergünstigungen nur gewährt oder angenommen werden, wenn sie nicht den Rahmen der geschäftlichen Gepflogenheiten in der betroffenen Region überschreiten, zugleich keinen unangemessen hohen Wert besitzen und im Rahmen des gesetzlich bzw. arbeitsrechtlich Erlaubten liegen. Die AlzChem-Gruppe bekennt sich zu einem fairen Wettbewerb zum Nutzen der eigenen Kunden und weiterer Stakeholder – zudem respektieren wir die Unabhängigkeit von Amtsträgern. Deshalb ist bei der AlzChem-Gruppe jede Form von Korruption, einschließlich sogenannter Beschleunigungszahlungen, verboten. Grundlage der Regelungen zur Korruptionsbekämpfung bilden unsere Unternehmensleitlinien.
Wir behandeln alle Geschäftspartner in einer rechtlich einwandfreien und fairen Art und Weise. Die Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern erfolgt durch die Einkaufsorganisation in einem geordneten Verfahren nach objektiven und nachvollziehbaren Kriterien. Aufträge werden, soweit möglich und sinnvoll, auf der Basis von Wettbewerbsangeboten vergeben. Wir achten bei der Auswahl unserer Lieferanten darauf, dass diese entsprechend den Grundsätzen unserer Unternehmerleitlinien handeln. Anreize, wie leistungsbezogene Provisionen, Rabatte, Preisnachlässe oder kostenlose Warenlieferungen, bedürfen in ihrer Anwendung großer Umsicht, um die Beachtung der unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen zu gewährleisten. Daher sind in der AlzChem-Gruppe die geschäftlichen Anreize umfassend und zutreffend zu dokumentieren. Um dolosen Handlungen vorzubeugen, erfolgt die Bezahlung von Lieferungen und Leistungen unmittelbar an den jeweiligen Vertragspartner. Zusätzlich ist die gesamte oder teilweise Bezahlung durch Barmittel, außer in Bagatellfällen, untersagt.
AlzChem begrüßt und fördert das politische und staatsbürgerliche Engagement seiner Mitarbeiter. Gleichfalls respektieren wir als AlzChem die Entscheidungsfreiheit unserer Mitarbeiter zur politischen Selbstbestimmung. Insbesondere dürfen Mitarbeiter in keiner Weise direkt oder indirekt angehalten werden, Parteispenden zu leisten oder eine politische Partei oder die Kandidatur einer Person für ein politisches Amt zu unterstützen. AlzChem-Mitarbeiter sollen ihre politischen Mandate ihrem Vorgesetzten oder dem Compliance Manager melden.
Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit und berichtet darüber im Bericht des Aufsichtsrats als Bestandteil des Geschäftsberichts. Um den zunehmenden Anforderungen an den Aufsichtsrat gerecht zu werden, erfolgten in 2017 eine Neuaufstellung des Aufsichtsrats sowie die Erhöhung der Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder auf vier. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat beträgt 25 % und erfüllt damit nahezu die vom Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männer in Führungspositionen geforderte Quote.
Im Übrigen wird auf den gemeinsamen Corporate-Governance-Bericht des Vorstands und Aufsichtsrats als Bestandteil des Geschäftsberichts verwiesen.
Der Schutz der Menschen vor Beeinträchtigung der Sicherheit und Gesundheit durch Produkte, Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen sind für die AlzChem Group AG elementare Bestandteile verantwortlichen unternehmerischen Handelns. Von der Einhaltung von Gesetzen und Vereinbarungen als Basis ausgehend, arbeiten wir daran, die Leistungen und ihr Managementsystem auf diesem Gebiet stetig weiter zu verbessern.
Als Unternehmen im Chemiepark Trostberg wollen nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern auch ein guter Partner, Arbeitgeber, Ausbilder und Nachbar sein. Aus diesem Selbstverständnis heraus übernehmen wir Verantwortung auch für die Sicherheit und den Schutz unserer Umwelt. Seit über 100 Jahren betreiben wir an den Standorten Trostberg, Schalchen und Hart Anlagen, die der sogenannten Störfall-Verordnung unterliegen. Diese Verordnung regelt den Schutz von Mensch und Umwelt vor den Folgen von möglichen Störfällen bei technischen Anlagen, bei denen ggf. gefährliche Stoffe austreten könnten. Vielfältige eigene Sicherheitsinitiativen, eine bestens geschulte Werkfeuerwehr und die in Zusammenarbeit mit den Behörden optimierten umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen in unseren Betrieben und Anlagen tragen dazu bei, Gefahren für unsere Mitarbeiter und die Menschen in unserer Nachbarschaft zu minimieren. Mit einer aktuellen Broschüre informieren wir als Unternehmen des ChemDelta Bavaria über Sicherheitsmaßnahmen und das richtige Verhalten bei Störfällen. Die in der Broschüre enthaltenen Informationen können jederzeit auf der Homepage der AlzChem Group AG eingesehen werden.
Das Carbidwerk in Schweden fällt ebenfalls in den Anwendungsbereich der europäischen SEVESO-III-Richtlinie und unterliegt damit den entsprechenden schwedischen Gesetzen, die mit der deutschen Störfallverordnung vergleichbar sind.
Die Feuerwehrübung 2018 im Chemiepark Trostberg stand unter dem Schwerpunkt der Melde- und Kommunikationswege, da die Abarbeitung von Ereignissen nur dann gelingt, wenn auch die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften funktioniert. An der Übung nahmen rund 100 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Polizei und internen Einsatzkräften teil. Koordiniert wurde die Übung von der Werkfeuerwehr Chemiepark Trostberg in enger Zusammenarbeit mi den Bereitschaftsdiensten von AlzChem und BASF. Geprobt wird der Ernstfall einmal jährlich mit der Unterstützung von externen, freiwilligen Einsatzkräften. Ziel ist es, die Melde- und Kommunikationswege zwischen den beteiligten Organisationen, wie Feuerwehr, Landratsamt und der Integrierten Leitstelle Traunstein (ILS), der Polizei und den Unternehmen, zu üben. Zusätzlich finden interne Ereignisübungen über das ganze Jahr verteilt an verschiedenen AlzChem-Standorten statt.
AlzChem hat ein Arbeitsschutzmanagement nach OHRIS (Occupational Health and Risk Managementsystem) eingeführt. Die langjährig bestehende Zertifizierung wurde 2015 durch die Regierung von Oberbayern um drei Jahre verlängert.
Alle Gesellschaften, die an den von der AlzChem betriebenen Standorten ansässig sind, beteiligen sich an einer gemeinsamen Sicherheitsarbeit in sieben Arbeitsausschüssen: A1 (Ereignisanalysen), A2 (Sicherheitsaudits), A3 (Regeln und Unterweisung), A4 (Ordnung), A5 (Persönliche Schutzausrüstung), B1 (Gesundheit) und B2 (Aktionen). Der Steuerungskreis Sicherheit ist die maßgebliche Instanz in der Sicherheits- und Gesundheitsarbeit an den deutschen Standorten der AlzChem Group AG. Der in der Regel monatlich tagende Steuerungskreis Sicherheit wird vom Vorstandsvorsitzenden geführt; dieser steuert und koordiniert so die Aktivitäten des Sicherheits- und Gesundheitsprogramms.
Verletzungen und unerwünschte Ereignisse sind oftmals Folge von unsicheren Handlungen. Sicherheitsaudits sind ein wichtiges Instrument unseres Sicherheitsmanagementsystems zur Vermeidung unsicherer Handlungen. Sie haben das Ziel, alle Mitarbeiter regelmäßig zu sicherem Handeln zu motivieren und Fehlverhalten sowie Sicherheitsmängel zu erkennen und abzustellen. Da kein Zusammenhang zwischen der Anzahl der Sicherheitsaudits sowie der Sicherheitsleistung festgestellt werden konnte, wurde 2017 die Anzahl der Audits an den deutschen Standorten verringert. Einen signifikanten Anstieg der KSUND-Kennzahl konnte über diesen Zeitraum nicht festgestellt werden.
Des Weiteren halten wir unsere Mitarbeiter an, auch Beinaheunfälle zu melden. Ein Beinaheunfall ist ein Ereignis, das keine Konsequenzen hatte (Personen- oder Sachschaden, Versorgungsunterbrechungen etc.), jedoch schwerwiegende Folgen hätte haben können. Der Fachbegriff für einen Beinaheunfall lautet "Near Miss". In den Near-Miss-Fällen liegt großes Potenzial, da daraus viel gelernt werden kann, bevor etwas passiert. Beinaheunfälle geben uns die Möglichkeit, uns aktiv mit Fehlern und Gefahren auseinanderzusetzen.
Als weitere wichtige Säule im Arbeitsschutz sind verschiedene Arten von Gefährdungsbeurteilungen zu nennen. Dieser Aufwand hat sich gelohnt und spiegelt sich in entsprechenden Kennzahlen zum Arbeitsschutz wider: Die 1.000-Mann-Quote – also die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle bezogen auf 1.000 Vollzeitmitarbeiter – lag 2016 weit unter dem Branchenmittelwert. Der Branchenmittelwert liegt laut DGUV73 bei 18,3674 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je 1.000 Vollzeitmitarbeiter – im Vergleich dazu ereigneten sich 2017 an unseren deutschen Standorten nur 6,2 und im Rumpfgeschäftsjahr 2018 nur 2,8 vergleichbare meldepflichtige Arbeitsunfälle.
Neben der 1.000-Mann-Quote ermittelt die AlzChem-Gruppe die eigene Sicherheitsleistung anhand der Kennzahl KSUND75. KSUND ist eine Kennzahl für Sicherheit und Unfälle mit externer medizinischer Betreuung und berücksichtigt neben eigenen Mitarbeitern auch Mitarbeiter nach AÜG76 sowie Kontraktoren-Mitarbeiter. Für das Rumpfgeschäftsjahr liegt die KSUND-Rate bei 14,1 und damit unter dem vorgegebenen Ziel von 15,3. Dies zeigt, dass das Bewusstsein für das Thema Sicherheit durch die zahlreich ergriffenen Maßnahmen geschärft werden konnte.
2018 fanden turnusgemäße Überprüfungen durch die Aufsichtsbehörden, wie die Störfallinspektion im Werk Trostberg, statt. Weiterhin werden neue Verfahren sowie Verfahrensund Anlagenänderungen auf ihr Gefahrenpotenzial hin untersucht. Im Notfall- und Ereignismanagement wurde eine systematische Vorgehensweise im Alarmfall entwickelt. Es ist gute Praxis, dass in den letzten Jahren wieder zahlreiche Übungen durchgeführt wurden, um im Falle eines Falles vorbereitet und handlungsfähig zu sein.
73 DGUV – Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
74 DGUV-Homepage; http://www.dguv.de/de/zahlen-fakten/au-wu-geschehen/au-1000-vollarbeiter/index.jsp (02.07.2018) 75 Berechnung: Anzahl externer Arztbehandlungen * 1 Mio. Arbeitsstunden/Gesamtarbeitsstunden im Betrachtungszeitraum
76 Arbeitsüberlassungsgesetz
Der Forderung der Bundesnetzagentur für öffentliche Verteilnetzbetreiber nach Umsetzung der Auflagen gemäß § 11 Absatz 1a EnWG77 in Bezug auf Informationssicherheit wurde durch Einführung und Aufbau eines ISMS78 gemäß ISO 27001 unter Berücksichtigung der ISO/IEC 27019 SiKat79 mit der Zertifizierung 2017 erfüllt. Über die TÜV Süd-Audits zum Erhalt der Zertifizierung hinaus wird jährlich ein externer Dienstleister zur Durchführung unabhängiger Systemaudits beauftragt.
Die konsequente Umsetzung der Anforderungen zur Informationssicherheit wird anhand der Plan-Do-Check-Act-Methode durchgeführt. Zur Maßnahmenverfolgung und Überprüfung der Wirksamkeit verwenden wir die Werkzeuge analog dem Qualitätsmanagement nach ISO 9001.
Unser asset-basiertes Risikomanagement der Informationssicherheit berücksichtigt nicht nur die technische Infrastruktur, sondern bezieht die gesamte Organisation, auch in Bezug auf menschliches Verhalten und immateriellen Schadensklassen, wirksam mit ein.
Um das für die AlzChem-Gruppe optimale Sicherheitsniveau zu erreichen, wurden beispielsweise für die physische Sicherheit Schutzzonen definiert, Informationen anhand einer sogenannten "Vertraulichkeitsmatrix" klassifiziert und mit Verfahrensanweisungen ein gleiches Verständnis des gelebten Sicherheitsprozesses erreicht.
Regelmäßige, anlassbezogene Informationen und verpflichtende Schulungen sorgen dafür, dass das Thema Informationssicherheit im Bewusstsein der Mitarbeiter präsent bleibt.
AlzChem hält die Rechtsvorschriften im Hinblick auf die Umweltauswirkungen ein. Neben den Genehmigungsbescheiden sind das Bundesimmissionsschutzgesetz mit seinen Verordnungen (z. B. Störfall-Verordnung, 17. BImSchV), das Wasserhaushaltsgesetz, die Abwasser-Verordnung, die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) sowie diverse Gesetze und Verordnungen zum Abfallrecht und Naturschutzrecht wesentlich. Zur Umsetzung der Einhaltung der Rechtsvorschriften sowie zur Regelwerksverfolgung nutzt AlzChem das sogenannte Dialogsystem "Recht im Betrieb", welches regelmäßig aktualisiert wird. In dieser wurden alle Vorschriften auf Einschlägigkeit geprüft und den jeweiligen Abteilungen zugeordnet. In monatlichen Updates werden Änderungen in die Datenbank eingestellt und den betroffenen Bereichen zur Information zur Verfügung gestellt.
78 ISMS – Informationssicherheitsmanagementsystem
79 SiKat – Sicherheitskatalog
Corporate Governance umfasst alle Grundsätze für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. In diesem Sinne ist Corporate Governance als Ausdruck von guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung ein wesentlicher Bestandteil der Führungsphilosophie der AlzChem-Gruppe. Die Grundsätze von Corporate Governance betreffen vor allem die Zusammenarbeit im Vorstand, im Aufsichtsrat und zwischen beiden Gremien sowie zwischen den Organen und den Aktionären, insbesondere in der Hauptversammlung. Sie betreffen auch das Verhältnis unserer Gesellschaft zu anderen Personen und Einrichtungen, die in einer wirtschaftlichen Beziehung zu uns stehen.
Den Ausgangspunkt für die Sicherstellung einer verantwortungsbewussten, auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichteten Leitung und Kontrolle des Unternehmens bildet für AlzChem daher – neben der Befolgung der einschlägigen gesetzlichen Normen – die Anerkennung des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK), auf Grundlage der aktuellen Fassung vom 7. Februar 2017.
Vorstand und Aufsichtsrat der AlzChem Group AG (die "Gesellschaft") erklären gemäß § 161 AktG:
Den vom Bundesministerium der Justiz im Amtlichen Teil des Bundesanzeigers veröffentlichten Empfehlungen der Regierungskommission "Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 7. Februar 2017 wurde seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im November 2017 mit den nachstehend erläuterten Abweichungen entsprochen. Die Gesellschaft beabsichtigt, diesen Empfehlungen auch künftig mit den nachstehend erläuterten Abweichungen zu entsprechen.
Die von der Gesellschaft abgeschlossene D&O-Versicherung sieht keinen Selbstbehalt für Aufsichtsratsmitglieder vor, insbesondere keinen Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis zu mindestens dem eineinhalbfachen der fixen jährlichen Vergütung. Für Aufsichtsratsmitglieder ist ein solcher Selbstbehalt nicht gesetzlich vorgeschrieben, vielmehr sind die Mitglieder des Aufsichtsrats von den obligatorischen Selbstbehalten befreit. Angesichts der Rolle des Aufsichtsrats, die sich auch in der unterschiedlichen Vergütungsstruktur gegenüber dem Vorstand widerspiegelt, erscheint diese Unterscheidung in der Behandlung von Vorstand und Aufsichtsrat angemessen. Weder Vorstand noch Aufsichtsrat sehen einen Selbstbehalt als effektiven Weg zur Steigerung der Motivation und des Verantwortungsbewusstseins der Mitglieder des Aufsichtsrats.
Der Kodex empfiehlt, dass der Aufsichtsrat das angestrebte Versorgungsniveau für Versorgungszusagen zugunsten der Mitglieder des Vorstands – auch nach der Dauer der Vorstandszugehörigkeit – festlegen und dabei die daraus abgeleiteten jährlichen und langfristigen Aufwendungen für das Unternehmen berücksichtigen sollte. Der Aufsichtsrat hat kein solches Versorgungsniveau definiert. Stattdessen hat jedes Vorstandsmitglied Anspruch auf ein beitragsgestütztes Pensionsmodul, dessen Höhe sich als Prozentsatz des jährlichen Grundgehaltes und ggf. eines Teils der variablen Vergütung des einzelnen Vorstandsmitglieds bestimmt. Hierdurch erhält der Aufsichtsrat eine Vorstellung von den jährlichen und langfristigen Aufwendungen für die Gesellschaft, die ebenfalls von versicherungsmathematischen Effekten aufgrund der Rücklagenbildung abhängen. Es ist zunehmend üblich, eine beabsichtigte Rentenpraxis nicht zu definieren, sondern ein beitrags- und leistungsorientiertes System zu verwenden.
(Ziffer 5.4.1 Absätze 2 und 3 des Kodex)
Mit Ausnahme der Festlegung einer Altersgrenze hat der Aufsichtsrat noch keine konkreten Zielvorgaben hinsichtlich seiner Zusammensetzung, insbesondere nicht solche, die die unternehmensspezifische Situation, die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle Interessenkonflikte sowie Vielfalt (Diversity) berücksichtigen. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass bei der Auswahl der Mitglieder des Aufsichtsrats vor allem die Kenntnisse und Fertigkeiten der künftigen Mitglieder sowie die fachliche Kompetenz im Vordergrund stehen sollten. Der Aufsichtsrat begrüßt zwar die Absicht des Kodex, die vorgenannten Kriterien bei der Zusammensetzung eines Aufsichtsrats stärker zu berücksichtigen, ist jedoch der Auffassung, dass die Festlegung spezifischer Ziele zu diesem Zeitpunkt nicht angemessen wäre.
(Ziffer 5.4.6 Absätze 1 und 3 des Kodex)
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine feste Vergütung und Erstattung ihrer Auslagen. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird keine erfolgsorientierte Vergütung gewährt, da die Gesellschaft nicht der Ansicht ist, dass dies zu einer Verbesserung der Arbeit des Aufsichtsrats beitragen würde.
Trostberg, März 2018
Vorstand und Aufsichtsrat der AlzChem Group AG
Die Gesellschaft beachtet sämtliche gesetzlichen Anforderungen und entspricht – mit den vorstehend erläuterten Abweichungen – den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK).
Maßgeblich für die Unternehmensführung sind darüber hinaus insbesondere die internen Unternehmensleitlinien für unternehmerisches Verhalten ("Unternehmensleitlinien der AlzChem").
Die Mitglieder des Vorstands haben die Geschäfte der Gesellschaft in eigener Verantwortung im Unternehmensinteresse nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung, der Geschäftsordnung für den Vorstand und des Geschäftsverteilungsplans zu führen. Er beachtet die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und berichtet über Abweichungen. Der Vorstand hat die unternehmerischen Ziele, die grundlegende strategische Ausrichtung, die Geschäftspolitik sowie die Konzernorganisation der Gesellschaft festzulegen, stimmt diese mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für ihre Umsetzung. Er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen und wirkt auf deren Beachtung durch die Konzernunternehmen hin (Compliance). Zudem ist es seine Aufgabe, für ein angemessenes Risikomanagement und -controlling im Unternehmen zu sorgen.
Dem Vorstand gehören derzeit drei Mitglieder an. Ein Mitglied ist zum Vorsitzenden ernannt. Der Aufsichtsrat hat mit Beschlussfassung vom 24. August 2017 eine neue Geschäftsordnung für den Vorstand einschließlich eines Geschäftsverteilungsplans verabschiedet.
Der bestellte Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit des Vorstands und die Information des Aufsichtsrats und hält mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßigen Kontakt. Er hat darauf hinzuwirken, dass die Führung der Vorstandsbereiche einheitlich auf die durch die Beschlüsse des Vorstands festgelegten Ziele ausgerichtet wird. Von den Mitgliedern des Vorstands kann er jederzeit Auskünfte über einzelne Angelegenheiten ihrer Bereiche verlangen und bestimmen, dass er über bestimmte Arten von Geschäften im Vorhinein unterrichtet wird. Der Vorstandsvorsitzende repräsentiert den Vorstand und die Gesellschaft gegenüber
der Öffentlichkeit in Angelegenheiten, die das gesamte Unternehmen betreffen. Er kann diese Aufgaben für bestimmte Arten von Angelegenheiten oder im Einzelfall auf ein anderes Mitglied des Vorstands übertragen.
Die Zuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder ergeben sich aus dem Geschäftsverteilungsplan, der – auch im Falle zukünftiger Änderungen – von den Mitgliedern des Vorstands vorgeschlagen wird und der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf. Der aktuelle Geschäftsverteilungsplan sieht folgende Verantwortungsverteilung vor.
| Ulli Seibel CEO |
Andreas Niedermaier CFO |
Klaus Englmaier COO |
|
|---|---|---|---|
| Kommunikation | Controlling, Finanzen, Steuern | Produktion | |
| Marketing | Versicherung | Technik | |
| Umwelt, Sicherheit, | |||
| Vertrieb | Recht | Gesundheit, Qualität | |
| Wesentliche Funktionen | Innovations-Management | Personal | |
| Strategie | Supply Chain Management | ||
| Investor Relations | IT | ||
| Risikomanagement |
Innerhalb seines Geschäftsbereiches trifft jeder Vorstand seine Entscheidungen selbstständig, wobei die Gesamtverantwortung und Kollegialität der Vorstände besonders zu beachten ist. Soweit die Geschäftsbereiche mehrerer Vorstände berührt werden, entscheiden diese gemeinsam. Wenn eine Einigung nicht zustande kommt, ist jedes beteiligte Mitglied des Vorstands verpflichtet, eine Beschlussfassung des Vorstands herbeizuführen. In diesem Fall hat die Maßnahme bis zur Entscheidung des Vorstands zu unterbleiben, es sei denn, die Maßnahme ist nach pflichtgemäßen Ermessen zur Vermeidung unmittelbar drohender schwerer Nachteile für die Gesellschaft erforderlich. Über einen solchen Vorgang ist der Vorstand unverzüglich zu unterrichten.
Der Vorstand erfüllt seine in § 90 AktG sowie sonstigen gesetzlichen Vorschriften, der Satzung der Gesellschaft und dieser Geschäftsordnung genannten Berichtspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat, wobei der Vorstand gemäß § 90 AktG an den Aufsichtsrat und aus wichtigen Anlässen gemäß § 90 Absatz 1 Satz 3 AktG an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats berichtet. Berichte des Vorstands an den Aufsichtsrat sind in der Regel in Textform zu erstatten, soweit nicht das Gesetz eine anderweitige Form vorsieht. Sofern im Einzelfall wegen besonderer Dringlichkeit erforderlich, ist dem Aufsichtsrat mündlich zu berichten.
Im Rahmen seiner Berichterstattung informiert der Vorstand den Aufsichtsrat, vor allem im Zuge von dessen Sitzungen, regelmäßig, zeitnah und umfassend insbesondere über grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, der Rentabilität und die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Der Vorstand hat auf Abweichungen von den früher aufgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen einzugehen. Die Berichterstattung des Vorstands hat auch Angaben zur Risikolage, zum Risikomanagement und zur Compliance zu enthalten.
Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat in der letzten Sitzung des Aufsichtsrats eines Geschäftsjahres über die beabsichtigte Geschäftspolitik und andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung und legt dem Aufsichtsrat das Budget für das folgende Geschäftsjahr (einschließlich der Finanz-, Investitions- und Personalplanung) vor.
Dabei geht er insbesondere auf Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsverlaufs von den früher vorgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen ein. Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, informiert und unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsrat in der Sitzung des Aufsichtsrats, in der über den Jahresabschluss verhandelt wird, über die Rentabilität der Gesellschaft, insbesondere die Rentabilität des Eigenkapitals.
Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig im Rahmen der ordentlichen Aufsichtsratssitzungen über den Gang der Geschäfte, insbesondere den Umsatz, und die Lage der Gesellschaft sowie alle für die Gesellschaft relevanten Fragen der Geschäftspolitik, der Rentabilität, den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft, insbesondere die Risikolage und das Risikomanagement.
Darüber hinaus berichtet der Vorstandsvorsitzende dem Aufsichtsratsvorsitzenden rechtzeitig über Geschäfte, die für die Rentabilität oder Liquidität der Gesellschaft von erheblicher Bedeutung sein können. Unbeschadet bestehender Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrats und der insbesondere in § 90 AktG festgelegten Berichtspflichten unterrichtet der Vorstand den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zeitnah und umfassend über alle geschäftlichen Angelegenheiten, denen aufgrund ihrer finanziellen Auswirkungen und/oder ihrer Bedeutung für die allgemeine Unternehmenspolitik besondere Bedeutung zukommt, insbesondere auch der Risikolage und des Risikomanagements.
Der Aufsichtsrat berät den Vorstand bei der Leitung der Gesellschaft und überwacht dessen Geschäftsführung (vgl. zur Tätigkeit des Aufsichtsrats auch den Bericht des Aufsichtsrats in diesem Geschäftsbericht). Der Aufsichtsrat achtet darauf, dass der Vorstand seine in § 90 Aktiengesetz genannten Berichtspflichten erfüllt. Der Aufsichtsrat übt seine Tätigkeit nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung der Gesellschaft und der Geschäftsordnung aus. Die den Aufsichtsrat betreffenden Empfehlungen des Deutsche Corporate Governance Kodex werden beachtet, soweit sich aus der nach § 161 Aktiengesetzes auf der Webseite der Gesellschaft zu veröffentlichenden Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat nichts Abweichendes ergibt. Seine Mitglieder haben gleiche Rechte und Pflichten und sind an Weisungen nicht gebunden. Der Aufsichtsrat arbeitet bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben vertrauensvoll und eng mit dem Vorstand zum Wohle der Gesellschaft zusammen. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit.
Der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG (Konzernobergesellschaft) Gesellschaft besteht derzeit aus vier Mitgliedern. Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Der Aufsichtsrat benennt unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Deutsche Corporate Governance Kodex konkrete Ziele für seine Zusammensetzung. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Mandats genügend Zeit zur Verfügung steht. Die Amtsperiode eines Aufsichtsratsmitglieds soll in der Regel mit dem Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, die auf die Vollendung des 75. Lebensjahres des Aufsichtsratsmitglieds folgt, enden.
Dem Aufsichtsrat muss eine nach seiner Einschätzung ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder angehören. Ein Aufsichtsratsmitglied ist insbesondere dann nicht als unabhängig anzusehen, wenn es in einer persönlichen oder einer geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Mindestens ein unabhängiges Mitglied des Aufsichtsrats muss über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügen (§ 100 Abs. 5 AktG).
Dem Aufsichtsrat dürfen nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands angehören. Vorstandsmitglieder dürfen vor Ablauf von zwei Jahren nach dem Ende ihrer Bestellung nicht Mitglied des Aufsichtsrats werden, es sei denn, ihre Wahl erfolgt auf Vorschlag von Aktionären, die mehr als 25 % der Stimmrechte an der Gesellschaft halten. Im letzteren Fall soll der Wechsel in den Aufsichtsratsvorsitz eine der Hauptversammlung zu begründende Ausnahme sein. Die Mitglieder des Aufsichtsrats dürfen keine Organfunktionen oder Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern der Gesellschaft ausüben.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats dürfen, soweit sie gleichzeitig als Vorstandsmitglieder einer börsennotierten Gesellschaft tätig sind, neben dem Aufsichtsratsmandat für die Gesellschaft nicht mehr als zwei weitere Aufsichtsratsmandate in konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder von Gesellschaften mit vergleichbaren Anforderung ausüben. Die vorstehenden Regeln sind bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern zu berücksichtigen. Der Aufsichtsrat wählt zu Beginn seiner Amtszeit in einer ohne besondere Einberufung stattfindenden Sitzung aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden. Es können zwei weitere stellvertretende Vorsitzende gewählt werden.
Die Wahl erfolgt – soweit bei der Wahl nicht eine kürzere Amtszeit bestimmt wird – jeweils für die Amtszeit des gewählten Aufsichtsratsmitgliedes. Wenn der Vorsitzende oder ein stellvertretender Vorsitzender während seiner Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheidet, ist unverzüglich eine Neuwahl für den Ausgeschiedenen vorzunehmen. Die Wahl leitet das an Lebensjahren älteste anwesende Aufsichtsratsmitglied.
Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsratsvorsitzende und der erste stellvertretende Vorsitzende unterrichten sich laufend gegenseitig, insbesondere bei Maßnahmen aus Anlass dringender zustimmungsbedürftiger Geschäfte. Willenserklärungen des Aufsichtsrats werden namens des Aufsichtsrats durch den Vorsitzenden – im Fall seiner Verhinderung durch seinen Stellvertreter – abgegeben. Der Vorsitzende – im Fall seiner Verhinderung sein Stellvertreter – sind ermächtigt, Erklärungen für den Aufsichtsrat entgegenzunehmen. Der Stellvertreter hat nur dann die Rechte und Pflichten des Vorsitzenden, wenn zwingendes Gesetz oder die Satzung ihm diese Rechte und Pflichten ausdrücklich übertragen. Dem Stellvertreter steht die Zweitstimme nicht zu.
Der Aufsichtsrat setzte sich im Berichtszeitraum 2018 wie folgt zusammen:
| Mitglied | Seit |
|---|---|
| Markus Zöllner | 04.08.2017 |
| Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer | 04.08.2017 |
| Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein | 04.08.2017 |
| Steve Röper | 02.10.2017 |
Im Einklang mit Ziff. 5.4.2. ist bei der der Zusammensetzung des Aufsichtsrats die Eigentümerstruktur berücksichtigt. Mit Frau Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer gehört dem Aufsichtsrat ein unabhängiges Mitglied i. S. d. Ziff. 5.4.2. DCGK an. Den Vorsitz des Aufsichtsrats hat Herr Markus Zöllner inne.
Der Prüfungsausschuss besteht aus Frau Prof. Dr. Heigl-Murauer (Vorsitz), Herrn Dr. Freiherr von Schnurbein und Herrn Markus Zöllner. Dem Nominierungsausschuss gehören Herr Markus Zöllner (Vorsitz), Herr Dr. Freiherr von Schnurbein und Herr Steve Röper an.
Im Übrigen wird zur Vermeidung von Wiederholungen für die Tätigkeit des Aufsichtsrats und der Ausschüsse auf den Bericht des Aufsichtsrats verwiesen.
Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats legen etwaige Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat unverzüglich offen. In der Berichtsperiode sind bei den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats keine Interessenkonflikte aufgetreten.
Der Vorstand der AlzChem Group AG ist ausgewogen und unternehmensadäquat zusammenzusetzen, so dass seine Mitglieder insgesamt über die zur Geschäftsführung eines international tätigen Chemiekonzerns erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen. Grundlegende Eignungskriterien für eine Vorstandsposition sind insbesondere Persönlichkeit, Integrität, überzeugende Führungsqualitäten, die fachliche Qualifikation für das zu übernehmende Ressort, die bisherigen Leistungen sowie die Fähigkeit zur Anpassung von Geschäftsmodellen und Prozessen in einer sich verändernden Welt.
Bei der Zusammensetzung des Vorstands ist das Unternehmensinteresse entscheidend und auf sich gegenseitig ergänzende Profile zu achten. Dabei werden insbesondere auch folgende Diversitätsaspekte berücksichtigt:
Mit welcher Persönlichkeit eine konkrete Vorstandsposition gegebenenfalls besetzt werden soll, ist unter Würdigung aller Umstände des Einzelfalls zu entscheiden.
Am 24. April 2015 ist das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst in Kraft getreten. Die AlzChem-Gruppe hat sich mit den neuen Anforderungen auf den verschiedenen Ebenen und in den zuständigen Gremien befasst und dazu die erforderlichen Beschlüsse gefasst.
Die AlzChem Group AG als börsennotierte Muttergesellschaft und die Tochtergesellschaften der AlzChem Group AG, die dem Drittelbeteiligungsgesetz unterliegen, haben die Festlegungen nach § 76 Absatz 4 und § 111 Absatz 5 des Aktiengesetzes zu erfüllen. Daneben hat der Vorstand der AlzChem Group AG den Zielwert für den Frauenanteil für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 0 % bis zum 30. Juni 2022 festgelegt, wobei auch nur sehr wenige Mitarbeiter bei der AlzChem Group AG beschäftigt sind.
Der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG (zu diesem Zeitpunkt noch Softmatic AG) legte am 3. August 2017 die Zielgrößen für den Frauenanteil, der im Aufsichtsrat und im Vorstand bis zum 31. Dezember 2018 erreicht werden soll, jeweils mit 0 % fest. Per 30. Juni 2018 lag der Frauenanteil im Aufsichtsrat bei 25 % und im Vorstand bei 0 %.
Der Aufsichtsrat legte die Zielgrößen am 29. September 2017 für den Frauenanteil, der im Aufsichtsrat und im Vorstand bis zum 30. Juni 2022 erreicht werden soll, wie folgt fest: (i) Aufsichtsrat 16,66 % sowie (ii) 0 % im Vorstand. Daneben hat die Geschäftsleitung mit Beschluss vom 29. Juni 2017 die Zielgrößen des Vorjahres bekräftigt und den Zielwert im Zeitraum bis zum 30. Juni 2022 für den Frauenanteil für die erste Führungsebene auf 0 % sowie auf 8 % für die zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung festgelegt.
Dies entspricht jeweils dem Stand bei Beschlussfassung und berücksichtigt die Nachfolgeplanung innerhalb der Frist für beide Führungsebenen. Per 30. Juni 2018 wurden die Zielgrößen für die erste und zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung mit 11,7 % erreicht. Aufgrund der spezifischen Gegebenheiten in der chemischen Industrie sehen wir Zielgrößen, die dem gesetzlichen Mindestanteil entsprächen, aktuell als nicht erreichbar an.
Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben.
Nachrichtlich sei erwähnt, dass die AlzChem Trostberg GmbH ab dem 1. Januar 2019 mit der weltweiten Vermarktung von Creamino® im Eigenvertrieb beginnt. Die bisherige exklusive Zusammenarbeit mit Evonik endet zum 31. Dezember 2018. Dem Kunden bietet die AlzChem damit zukünftig alle Leistungen von der Herstellung bis zum Verkauf aus einer Hand. Die Neustrukturierung der weltweiten Vermarktung erfolgt parallel zum aktuell vorangetriebenen, deutlichen Kapazitätsausbau für Creamino® am Standort Trostberg. Ziel ist, durch den Eigenvertrieb die Wertschöpfung im Unternehmen weiter zu erhöhen sowie dieses stark wachsende Produkt strategisch weiterzuentwickeln. AlzChem wird künftig mit eigener Vertriebsmannschaft sowie ausgewählten Vertriebspartnern die Zusammenarbeit mit den Kunden weiter intensivieren sowie weitere Anwendungsfelder in der Tierernährung erschließen.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Trostberg, 24. August 2018
AlzChem Group AG Der Vorstand
Ulli Seibel (CEO) Klaus Englmaier (COO) Andreas Niedermaier (CFO)
Das Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz zwischen Frauen und Männern ist am 6. Juli 2017 in Kraft getreten. Im Mittelpunkt des Gesetzes steht ein Auskunftsanspruch des einzelnen Beschäftigten zum Entgelt des jeweils anderen Geschlechts in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten. Darüber hinaus enthält das Gesetz eine Aufforderung an den Arbeitgeber zur Durchführung von Prüfverfahren hinsichtlich der Einhaltung des Entgeltgleichheitsgebots sowie eine Berichtspflicht des Arbeitgebers mit mehr als 500 Beschäftigten zu statistischen Angaben und den im Unternehmen durchgeführten Gleichstellungsmaßnahmen. Der Auskunftsanspruch konnte erstmals ab Februar 2018 geltend gemacht werden. Der Gleichstellungsbericht ist erstmals im Jahr 2018 für das Jahr 2016 zu erstellen. Der Bericht ist dem Lagebericht als Anlage beizufügen und im Bundesanzeiger offenzulegen, § 22 Abs. 4. Entgelttransparenzgesetz. Er gehört nicht zu den Jahresabschlussunterlagen und zum Lagebericht.
AlzChem sichert seinen Beschäftigten Vergütungsgerechtigkeit und Entgelttransparenz zu. Dies wird im Einzelnen wie folgt erreicht:
AlzChem führt mit seinem Betriebspartner aufgrund einer Betriebsvereinbarung für den Bereich der gewerblich Beschäftigten regelmäßig analytische Arbeitsplatzbewertungen durch. Diese gemeinsame, analytische Bewertung führt verbindlich zu einer fairen und geschlechtsneutralen Eingruppierung und Entgeltfindung.
AlzChem führt mit seinem Betriebspartner für den Bereich der Angestellten eine summarische Überprüfung von vergleichbaren Arbeitsplätzen durch. Die Bildung von sog. Jobfamilien führt zu fairen, transparenten und geschlechtsneutralen "Entgeltkorridoren".
Die AlzChem-Gruppe beschäftigte zum Stichtag 30. Juni 2018 1.227 Männer und 146 Frauen in Vollzeit sowie 50 Männer und 111 Frauen in Teilzeit.
KONZERNABSCHLUSS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2018
DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG, FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2018
| 01.01. – | ||||
|---|---|---|---|---|
| Anhang | 30.06.2017 | 01.01. - | 01.01. – | |
| Nr. | Nachrichtlich | 31.12.2017 | 30.06.2018 | |
| in TEUR | Ungeprüft* | |||
| Umsatzerlöse | 1 | 182.814 | 353.920 | 195.241 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 1.537 | 1.768 | 4.790 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 2 | 5.234 | 11.594 | 6.599 |
| Materialaufwand | 3 | -68.923 | -137.870 | -80.180 |
| Personalaufwand | 4 | -56.198 | -109.248 | -58.625 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 5 | -36.540 | -74.496 | -36.867 |
| EBITDA | 27.924 | 45.668 | 30.958 | |
| Abschreibungen | 6 | -6.824 | -13.990 | -7.498 |
| EBIT | 21.100 | 31.678 | 23.460 | |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 7 | 316 | 662 | 315 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 7 | -1.356 | -3.004 | -1.422 |
| Finanzergebnis | 7 | -1.040 | -2.342 | -1.107 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 20.060 | 29.336 | 22.353 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 8 | -5.412 | -8.764 | -6.291 |
| Konzernjahresergebnis | 14.647 | 20.572 | 16.062 | |
| nicht beherrschende Anteile am Konzernjahresergebnis | 9 | 144 | 179 | 57 |
| Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG am Konzernjahresergebnis | 14.503 | 20.393 | 16.005 | |
| Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert) | IV | 0,14 | 0,20 | 0,16 |
* Die Halbjahreszahlen zum 30.06.2017 des neuen AlzChem Group AG Konzerns wurden im Zuge der Vorbereitung auf den Börsengang durch PwC einer prüferischen Durchsicht unterzogen.
DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG, FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2018
| 01.01. – | ||||
|---|---|---|---|---|
| Anhang | 30.06.2017 | 01.01. - | 01.01. – | |
| Nr. | Nachrichtlich | 31.12.2017 | 30.06.2018 | |
| in TEUR | Ungeprüft | |||
| Konzernjahresergebnis | 19 | 14.647 | 20.572 | 16.062 |
| Sonstiges Ergebnis | ||||
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung | ||||
| umgegliedert werden | ||||
| Ergebnis aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen | 5.697 | 89 | 1.152 | |
| Latente Steuern | -1.595 | -26 | -321 | |
| Summe der Posten, die nicht in die Gewinn | ||||
| und Verlustrechnung umgegliedert werden | 4.102 | 63 | 831 | |
| Posten, die später in die Gewinn- und Verlustrechnung | ||||
| umgegliedert werden | ||||
| Ergebnis aus der Marktbewertung von finanziellen | 0 | 0 | 4 | |
| Vermögenswerten | ||||
| Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung | -614 | -1.090 | 125 | |
| Latente Steuern | 0 | 0 | -1 | |
| Summe der Posten, die später in die Gewinn- und | ||||
| Verlustrechnung umgegliedert werden | -614 | -1.090 | 128 | |
| Sonstiges Ergebnis | 19 | 3.487 | -1.027 | 959 |
| Nicht beherrschende Anteile am sonstigen Ergebnis | -12 | -17 | 2 | |
| Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG am sonstigen Ergebnis | 3.499 | -1.010 | 957 | |
| Konzerngesamtergebnis | 19 | 18.135 | 19.545 | 17.021 |
| Nicht beherrschende Anteile am sonstigen Konzerngesamtergebnis | 132 | 162 | 59 | |
| Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG am Konzerngesamtergebnis | 18.003 | 19.383 | 16.962 |
DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG, ZUM 30. JUNI 2018
| Anhang | |||
|---|---|---|---|
| Vermögenswerte in TEUR | Nr. | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | 10 | 1.009 | 991 |
| Sachanlagen | 11 | 115.131 | 123.161 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 12 | 20 | 20 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 13 | 1.071 | 1.067 |
| Latente Steueransprüche | 14 | 25.433 | 24.625 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 142.664 | 149.864 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Vorräte | 15 | 71.382 | 75.579 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 16 | 35.035 | 52.336 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 13 | 16.308 | 14.515 |
| Ertragsteueransprüche | 17 | 1.990 | 2.321 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 18 | 12.802 | 9.844 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 137.517 | 154.595 | |
| Summe Vermögenswerte | 280.181 | 304.459 |
| Anhang | |||
|---|---|---|---|
| Eigenkapital und Schulden in TEUR | Nr. | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
| Eigenkapital | |||
| Kapital und Rücklagen | |||
| Gezeichnetes Kapital | 19 | 101.763 | 101.763 |
| Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition | 19 | -88.128 | -88.128 |
| Kapitalrücklage | 19 | 24.981 | 24.981 |
| Übriges kumuliertes Eigenkapital | 19 | -31.993 | -31.033 |
| Bilanzgewinn | 19 | 49.047 | 65.032 |
| 55.670 | 72.615 | ||
| Nicht beherrschende Anteile | 19 | 2.224 | 1.429 |
| Summe Eigenkapital | 57.894 | 74.044 | |
| Schulden | |||
| Langfristige Schulden | |||
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 20 | 107.234 | 107.218 |
| Sonstige Rückstellungen | 21 | 17.443 | 18.295 |
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 22 | 19.203 | 16.403 |
| Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing | 23 | 223 | 223 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 25 | 10 | 684 |
| Latente Steuerschulden | 14 | 2.165 | 2.184 |
| Summe langfristige Schulden | 146.278 | 145.007 | |
| Kurzfristige Schulden | |||
| Sonstige Rückstellungen | 21 | 1.209 | 3.491 |
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 22 | 22.122 | 22.268 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 28 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 24 | 28.199 | 30.617 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 25 | 23.421 | 26.022 |
| Ertragssteuerschulden | 26 | 1.058 | 3.010 |
| Summe kurzfristige Schulden | 76.009 | 85.408 | |
| Summe Schulden | 222.287 | 230.415 | |
| Summe Eigenkapital und Schulden | 280.181 | 304.459 |
DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG, FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2018
| in TEUR | Anhang Nr. |
Gezeichnetes Kapital |
Kapitalrücklage-Ausgleichs posten Rev. Acquisition |
Kapitalrücklage | |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 01.01.2017 | 310 | 10.690 | 24.981 | ||
| Bardividende | 19 | 0 | 0 | 0 | |
| Sachdividende | 19 | 0 | 0 | 0 | |
| Sachkapitalerhöhung | 19/II | 100.323 | -100.323 | 0 | |
| Barkapitalerhöhung | 19/II | 1.130 | 1.469 | 0 | |
| Effekt aus Gegenleistung Reverse Acquisition | 19/II | 0 | 775 | 0 | |
| Transaktionskosten der Kapitalerhöhungen | 19/II | 0 | -740 | 0 | |
| Summe Transaktionen mit Anteilseignern | 101.453 | -98.818 | 0 | ||
| Konzernjahresergebnis | 19 | 0 | 0 | 0 | |
| Sonstiges Ergebnis | 19 | 0 | 0 | 0 | |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand am 31.12.2017 | 101.763 | -88.128 | 24.981 | ||
| Stand am 01.01.2018 | 101.763 | -88.128 | 24.981 | ||
| Effekt aus Änderung der Rechnungs legungsvorschriften |
IV | 0 | 0 | 0 | |
| Ausgleichsanspruch nicht beherrschende Anteile | 9 | 0 | 0 | 0 | |
| Summe Transaktionen mit Anteilseignern | 0 | 0 | 0 | ||
| Konzernjahresergebnis | 19 | 0 | 0 | 0 | |
| Sonstiges Ergebnis | 19 | 0 | 0 | 0 | |
| Konzerngesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand am 30.06.2018 | 101.763 | -88.128 | 24.981 |
| Eigenkapital gesamt |
Nicht beherrschende Anteile | Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG |
Bilanzgewinn | Übriges kumuliertes Eigenkapital |
|---|---|---|---|---|
| 53.487 | 137 | 53.350 | 48.353 | -30.984 |
| -17.775 | 0 | -17.775 | -17.775 | 0 |
| 0 | 1.925 | -1.925 | -1.925 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 2.599 | 0 | 2.599 | 0 | 0 |
| 775 | 0 | 775 | 0 | 0 |
| -740 | 0 | -740 | 0 | 0 |
| -15.140 | 1.925 | -17.065 | -19.700 | 0 |
| 20.572 | 179 | 20.393 | 20.393 | 0 |
| -1.027 | -17 | -1.010 | 0 | -1.010 |
| 19.545 | 162 | 19.383 | 20.393 | -1.010 |
| 57.894 | 2.224 | 55.670 | 49.047 | -31.993 |
| 57.894 | 2.224 | 55.670 | 49.047 | -31.993 |
| -17 | 0 | -17 | -21 | 4 |
| -855 | -855 | 0 | 0 | 0 |
| -855 | -855 | 0 | 0 | 0 |
| 16.062 | 57 | 16.005 | 16.005 | 0 |
| 959 | 2 | 957 | 0 | 957 |
| 17.021 | 59 | 16.962 | 16.005 | 957 |
| 74.044 | 1.429 | 72.615 | 65.032 | -31.033 |
DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG, FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2018
| in TEUR | Anhang Nr. |
01.01. - 31.12.2017 |
01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|---|
| 27 | |||
| Konzernjahresergebnis vor Steuern | 29.336 | 22.353 | |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 13.990 | 7.498 | |
| Abnahme der Pensionsrückstellungen | -641 | -340 | |
| Verlust (+)/Gewinn (-) aus dem Verkauf von langfristigen Vermögenswerten | -62 | -3 | |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge (-) und Aufwendungen (+) | 5.991 | 4.716 | |
| Finanzergebnis | 2.342 | 1.107 | |
| Erhaltene Zinsen | 395 | 128 | |
| Gezahlte Zinsen | -702 | -332 | |
| Gezahlte Ertragssteuern | -9.920 | -4.186 | |
| Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte | -8.190 | -3.840 | |
| Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 1.066 | -15.921 | |
| Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, | |||
| sonstigen Verbindlichkeiten sowie sonstigen Rückstellungen | -2.019 | 4.026 | |
| Zunahme der sonstigen Bilanzpositionen | -922 | 230 | |
| Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | 30.664 | 15.436 | |
| Auszahlungen für Investitionen des Anlagevermögens | -24.878 | -15.961 | |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen | 69 | 237 | |
| Zahlungsmittelzufluss aus dem Unternehmenserwerb/Reverse Acquisition | 25 | 0 | |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit | -24.784 | -15.724 | |
| Free Cashflow | 5.880 | -288 | |
| Einzahlungen (+)/Auszahlungen aus kurzfristigen Finanzierungslinien | 15.700 | -119 | |
| Auszahlungen aus der Rückführung von Darlehensverbindlichkeiten | -4.844 | -2.623 | |
| Dividendenzahlungen | -17.775 | 0 | |
| Einzahlung aus Barkapitalerhöhung | 2.599 | 0 | |
| Auszahlung Transaktionskosten der Kapitalerhöhungen | -740 | 0 | |
| Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit | -5.060 | -2.742 | |
| Nettoabnahme (-)/-zunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten |
820 | -3.030 | |
| Finanzmittelfonds am Beginn der Periode (zum Stichtagskurs des Vorjahres) | 12.089 | 12.802 | |
| Veränderungen durch Wechselkursänderungen | -107 | 72 | |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 12.802 | 9.844 | |
| Nettoabnahme (-)/-zunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten |
820 | -3.030 |
Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2018:
| in TEUR | Specialty Chemicals |
Basics & Intermediates |
Other & Holding |
Konsolidierung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|
| Außenumsätze | 110.734 | 71.081 | 13.421 | 5 | 195.241 |
| EBITDA | 28.776 | 1.248 | 497 | 437 | 30.958 |
| Abschreibungen | -2.623 | -2.407 | -2.614 | 146 | -7.498 |
| EBIT | 26.153 | -1.159 | -2.117 | 583 | 23.460 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 315 | ||||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.422 | ||||
| Finanzergebnis | -1.107 | ||||
| Vorräte zum 30.06.2018 | 47.403 | 26.327 | 3.761 | -1.912 | 75.579 |
Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2017:
| in TEUR | Specialty Chemicals |
Basics & Intermediates |
Other & Holding |
Konsolidierung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|
| Außenumsätze | 96.511 | 72.691 | 13.595 | 17 | 182.814 |
| EBITDA | 22.951 | 4.754 | -878 | 1.097 | 27.924 |
| Abschreibungen | -2.496 | -2.073 | -2.193 | -62 | -6.824 |
| EBIT | 20.455 | 2.681 | -3.071 | 1.035 | 21.100 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 316 | ||||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.356 | ||||
| Finanzergebnis | -1.040 | ||||
| Vorräte zum 30.06.2017 | 41.597 | 24.508 | 3.118 | -913 | 68.310 |
Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017:
| in TEUR | Specialty Chemicals |
Basics & Intermediates |
Other & Holding |
Konsolidierung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|
| Außenumsätze | 185.681 | 140.869 | 27.374 | -4 | 353.920 |
| EBITDA | 42.709 | 5.592 | -2.640 | 7 | 45.668 |
| Abschreibungen | -5.061 | -4.334 | -4.516 | -79 | -13.990 |
| EBIT | 37.648 | 1.258 | -7.157 | -71 | 31.678 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 662 | ||||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -3.004 | ||||
| Finanzergebnis | -2.342 | ||||
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit |
29.336 | ||||
| Vorräte zum 31.12.2017 | 44.315 | 26.091 | 3.142 | -2.166 | 71.382 |
| in TEUR | Inland | Ausland | Konzern |
|---|---|---|---|
| Außenumsätze 01.01. – 30.06.2018 | 80.385 | 114.856 | 195.241 |
| Außenumsätze 01.01. – 30.06.2017 (Nachrichtlich/ungeprüft) |
76.784 | 106.030 | 182.814 |
| Außenumsätze 01.01. – 31.12.2017 | 152.643 | 201.277 | 353.920 |
| Langfristige Vermögenswerte zum 30.06.2018 | 121.505 | 2.646 | 124.151 |
| Langfristige Vermögenswerte zum 31.12.2017 | 113.637 | 2.504 | 116.141 |
Segmentberichterstattung nach Regionen:
In den dargestellten Berichtsperioden trug ein Kunde zu mindestens je 10 % des gesamten Konzernumsatzes im Berichtszeitraum bei. Der Umsatz des Kunden betrug TEUR 31.548 (Vorjahr: TEUR 57.927) und ist in allen Berichtsperioden in den Segmenten Specialty Chemicals, Basics & Intermediates und Other & Holding enthalten.
Die Hauptversammlung vom 4. August 2017 hat beschlossen, dass zukünftige Geschäftsjahre der AlzChem Group AG zum 30.06. enden sollen und nicht mehr zum Kalenderjahresende. Die Gesellschaft beantragte im Oktober 2017 die Umstellung des Wirtschaftsjahres auf den 30. Juni beim Finanzamt Traunstein; die Genehmigung wurde im November 2017 erteilt. Aus der Umstellung des Geschäftsjahres ergibt sich ein Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis 30. Juni 2018 (Rumpfgeschäftsjahr 2018).
Nach dem Ablauf des Rumpfgeschäftsjahres 2018 beginnt das Geschäftsjahr der Konzernmutter AlzChem Group AG jeweils am 1. Juli und endet am 30. Juni des darauf folgenden Kalenderjahres. Die Änderung des Geschäftsjahres betrifft nur die Konzernmutter AlzChem Group AG. Für alle anderen in diesen IFRS-Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften entspricht das Wirtschaftsjahr weiterhin dem Kalenderjahr.
Zur Umstellung des Geschäftsjahres hat die AlzChem Group AG für die Zeit vom 1. Januar 2018 bis 30. Juni 2018 ein Rumpfgeschäftsjahr gebildet und einen vollumfänglichen IFRS-Konzernabschluss zum Rumpfgeschäftsjahr 2018 erstellt. Die angegebene aktuelle Berichtsperiode umfasst den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2018 bzw. den Stichtag 30. Juni 2018. Die angegebenen geprüften Vorjahreswerte beziehen sich auf das volle Kalenderjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 bzw. auf den Stichtag 31. Dezember 2017. Vor diesem Hintergrund hat ein zeitraumbezogener Vorjahresvergleich mit den geprüften Vorjahreswerten im vorliegenden IFRS-Konzernabschluss für das Rumpfgeschäftsjahr 2018 lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft.
Zu Vergleichszwecken wurden nachrichtlich die Informationen zur Gesamtergebnisrechnung und für die Segmentberichterstattung für den vergleichbaren Vorjahreszeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2017 aufgenommen. Diese nachrichtlich freiweillig aufgenommenen Informationen sind ungeprüft.
Gegenstand des Konzernabschlusses sind die AlzChem Group AG, eine Kapitalgesellschaft nach deutschem Recht mit Sitz in der Dr.-Albert-Frank-Str. 32, Trostberg, Deutschland, und deren Tochterunternehmen. Das zuständige Registergericht befindet sich seit dem 29.12.2017 in Traunstein (HRB 28592). Die AlzChem Group AG ist das Mutterunternehmen der Alz-Chem-Gruppe und stellt diesen IFRS-Konzernabschluss auf.
Der Konzernabschluss wurde durch den Vorstand am 24. August 2018 aufgestellt.
Die Unternehmen der AlzChem-Gruppe entwickeln, produzieren und handeln mit chemischen Erzeugnissen aller Art und erbringen Dienstleistungen u. a. als Chemieparkbetreiber. Aus den Basisrohstoffen Kohle, Kalk und Strom werden in weiteren Produktionsschritten an den Standorten Trostberg, Schalchen, Hart, Waldkraiburg und Sundsvall (Schweden) vielseitig einsetzbare Produkte mit typischer Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindung in sehr hoher Qualität hergestellt. Des Weiteren sind kleinere Vertriebseinheiten in Atlanta (USA) und Shanghai (China) angesiedelt.
Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 5. Oktober 2017 im Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt (WKN A0AHT4). Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Aktien im regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen. Die Aktionärsstruktur setzt sich zum 30.06.2018 wie folgt zusammen:
| Aktionär | Anteil am Kapital in % |
|---|---|
| LIVIA Corporate Development SE | 47,70 |
| HDI Vier CE GmbH | 26,38 |
| four two na GmbH | 19,79 |
| Ulli Seibel | 4,93 |
| Free Float | 1,20 |
| Gesamt | 100 |
Mit Gesellschafterbeschluss vom 8. Januar 2018 wurden die NIGU Chemie GmbH, die AlzChem Nutrition GmbH und die AlzChem Trostberg GmbH gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Verpflichtung zur Offenlegung des Jahresabschlusses und Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2017 befreit. Die Befreiungsbeschlüsse für das Geschäftsjahr 2017 wurden durch die Tochterunternehmen im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Der Konzernabschluss der AlzChem Group AG wurde nach den Vorschriften des International Accounting Standards Board (IASB), London, in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Die Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (vormals IFRIC und SIC) wurden dabei angewendet. Der Konzernabschluss steht im Einklang mit den Richtlinien der Europäischen Union zur Konzernrechnungslegung (Richtlinie 83/349/EWG). Zur Erzielung der Gleichwertigkeit mit einem nach dem Handelsgesetzbuch aufgestellten Konzernabschluss sind sämtliche über die Vorschriften des IASB hinausgehenden Angaben und Erläuterungen nach § 315e Handelsgesetzbuch (HGB) gemacht worden. Der Konzernabschluss entspricht in der vorliegenden Fassung der Vorschrift des § 315e HGB; diese Vorschrift bildet die Rechtsgrundlage für die Konzernrechnungslegung nach internationalen Standards in Deutschland zusammen mit der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002, betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards.
Es wurden diejenigen Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, angewendet, die bis zum Bilanzstichtag 30.06.2018 zwingend anzuwenden waren. Von einer vorzeitigen Anwendung noch nicht verpflichtend per 30.06.2018 anzuwendender Standards wurde abgesehen. Diese Vorgehensweise führt zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe.
Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) dargestellt, der funktionalen Währung der Muttergesellschaft AlzChem Group AG. Aus Gründen der Übersichtlichkeit erfolgen die Zahlenangaben im Konzernabschluss, sofern nicht anders angegeben, in Tausend Euro (TEUR). Sämtliche Werte wurden entsprechend kaufmännischer Rundung auf TEUR auf- oder abgerundet, so dass sich einzelne Zahlen nicht genau zur angegebenen Summe addieren.
Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2018 waren folgende durch das IASB überarbeitete bzw. neu herausgegebene Standards und Interpretationen verpflichtend neu anzuwenden:
Im Juli 2014 hat der IASB IFRS 9, Finanzinstrumente, veröffentlicht und im November 2016 wurde IFRS 9 von der EU in europäisches Recht übernommen. IFRS 9 enthält eine umfassende Neuregelung von Ansatz, Ausweis und Bewertung von Finanzinstrumenten sowie der zugehörigen Anhangsangaben und hat insbesondere den bis dahin geltenden IAS 39 ab dem 1. Januar 2018 ersetzt.
IFRS 9 hat neue Vorschriften hinsichtlich der Vorgehensweise bei der Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten eingeführt. Darüber hinaus wurde das bisherige Wertminderungsmodell finanzieller Vermögenswerte vom Incurred-Loss-Model auf das Expected-Loss-Model umgestellt und neue Vorschriften zum Hedge Accounting eingeführt.
Die erstmalige Anwendung dieses Standards hatte geringe Auswirkungen auf den IFRS-Konzernabschluss der Alz-Chem-Gruppe hinsichtlich der Bilanzierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Da die AlzChem-Gruppe aktuell kein Hedge Accounting anwendet, hatten die neuen Regelungen hierzu keine Auswirkung. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die im Rahmen des Factorings zur Veräußerung zur Verfügung stehen, wurden bei den jeweiligen Gesellschaften der Bewertungskategorie erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (Fair Value trough OCI) zugeordnet und werden ebenso bewertet. Bei diesen Gesellschaften liegt ein gemischtes Geschäftsmodell zugrunde, bei dem die Erträge sowohl aus der vertraglichen Erfüllung der Forderungen realisiert werden als auch aus dem Verkauf im Rahmen des Factorings realisiert werden. Aufgrund der Kurzfristigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren keine Finanzierungskomponenten zu beachten. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von Gesellschaften ohne Factoring–Aktivitäten werden weiterhin zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, da bei diesen grundsätzlich nur Erträge aus der vertraglichen Erfüllung realisiert werden.
Die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden unter Anwendung des vereinfachten Ansatzes anhand eines Wertminderungsmodells, das erwartete Verluste aus zukünftigen Forderungsausfällen antizipiert, ermittelt. Durch das neue Modell werden künftig erwartete Verluste teilweise früher aufwandswirksam.
Für die liquiden Mittel und kurzfristigen liquiden Anlagen wurde ein unwesentlicher Betrag aus der Erstanwendung der Wertminderungsvorschriften ermittelt. Aufgrund der guten Bonität der involvierten Kreditinstitute befinden sich diese Vermögenswerte alle in der Stufe 1. Folglich kam es hierbei zu keinen Anpassungen.
Die Änderungen des IFRS 9 hinsichtlich der Bewertung der unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen übrigen Beteiligungen der AlzChem-Gruppe führten unter Berücksichtigung von Wesentlichkeitsaspekten ebenfalls zu keiner Anpassung.
Auswirkungen auf die Darstellung und Bewertung von finanziellen Verbindlichkeiten ergaben sich durch die erstmalige Anwendung von IFRS 9 nicht.
Die AlzChem-Gruppe hat das Wahlrecht zur vereinfachten Erstanwendung von IFRS 9 angewendet und den kumulierten Effekt aus der erstmaligen Anpassung erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Vergleichszahlen der Vorperioden werden bei dieser Vorgehensweise nicht angepasst. Stattdessen werden die Veränderungen von Posten der Bilanz und der Gewinnund Verlustrechnung der aktuellen Periode erläutert.
Die erstmalige Anwendung des "Expected-Loss-Model" und die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der AlzChem-Gruppe hatte zum 1. Januar 2018 die folgenden Effekte:
| Minderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 24 |
|---|---|
| davon Erhöhung der Wertminderung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 30 |
| davon Anpassung der Forderungen, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | |
| über das sonstige Ergebnis bewertet werden | 6 |
| Erhöhung latenter Steueransprüche | 7 |
| Minderung Bilanzgewinn | 21 |
| Erhöhung Übriges kumuliertes Eigenkapital | 4 |
Die folgende Tabelle zeigt die Umgliederung der unter IAS 39 bestehenden Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Darlehen und Forderungen) auf die neuen Kategorien des IFRS 9:
| IFRS 9 | ||||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte |
Gesamt IFRS 9 | |
| IAS 39 | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Buchwert |
| Darlehen und Forderungen | 611 | 120 | 491 | 611 |
| IFRS 9 Anpassung Expected Loss | 24 | 6 | 30 | |
| Werte nach IFRS 9 (01.01.2018) | 144 | 497 | 641 |
Die folgende Tabelle zeigt die Umgliederungen im Buchwert der bilanzierten finanziellen Vermögenswerte von den Bewertungskategorien des IAS 39 zu den neuen Kategorien im Rahmen der Erstanwendung des IFRS 9:
| IFRS 9 | ||||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermö genswerte |
|
| IAS 39 | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Buchwert |
| Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte |
20 | - | - | 20 |
| Darlehen und Forderungen | 61.724 | 39.911 | 21.813 | - |
| Werte nach IFRS 9 (01.01.2018) | 39.911 | 21.813 | 20 | |
| Nettobuchwerte inkl. IFRS 9 Erstanwendungseffekt (01.01.2018) |
39.887 | 21.813 | 20 |
Aus der Zuordnung von finanziellen Verbindlichkeiten von den Bewertungskategorien des IAS 39 zu den neuen Kategorien des IFRS 9 ergaben sich keine Umgliederungen. Es wurde lediglich die Bezeichnung der Bewertungskategorie an den Wortlaut des neuen Standards angepasst.
Im Mai 2014 wurde IFRS 15, Umsatzerlöse aus Kundenverträgen, verabschiedet. Dieser Standard stellt die Regelungen für die Umsatzrealisierung komplett neu auf und vereint sämtliche bislang geltenden Standards und Interpretationen, die Regelungen hinsichtlich der Umsatzrealisierung enthielten. IFRS 15 ersetzt zum 1. Januar 2018 die Standards IAS 11 und IAS 18 sowie die Interpretationen IFRIC 13, 15 und 18 und SIC-31.
Die Umsatzrealisierung ist im neuen Standard anhand eines einheitlichen 5-stufigen Modells abzuprüfen, welches die folgenden Schritte enthält:
Des Weiteren enthält IFRS 15 explizite Regelungen zur Umsatzrealisierung bei Mehrkomponentenverträgen. Die Umsatzrealisierung knüpft in Zukunft mehr an den Übergang der Kontrolle an den zu liefernden Produkten oder Dienstleistungen an und stellt auf den Übergang von Chancen und Risiken lediglich nur noch als einen Indikator ab. Dazu enthält IFRS 15 neue Leitlinien zur Umsatzrealisierung über einen Zeitraum oder zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Die AlzChem-Gruppe hat die Auswirkungen des neuen Standards im Wege einer Vertragsanalyse aufbereitet. Hierbei lag die Bedeutung im ersten Schritt darauf, ob aus den einzelnen Verträgen eventuell zusätzliche Leistungsverpflichtungen zu identifizieren waren und ob sich aus einzelnen Verträgen, bei welchen bisher die Umsatzrealisierung zu einem Zeitpunkt erfolgte, eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung ergeben könnte. Des Weiteren wurden variable Preisgestaltungen auf ihre Auswirkungen unter Beachtung der neuen Regelungen analysiert.
In einigen Fällen wurde in Verträgen mit Kunden eine zusätzliche separate Leistungskomponente identifiziert. Dies betrifft Transportleistungen der AlzChem in den Fällen, bei denen die Leistungsverpflichtung zur Lieferung der Ware vor Beendigung der Transportleistung erfüllt wurde. Die Analyse der sich hieraus ergebenden potentiellen Erlösabgrenzung führte lediglich zu unwesentlichen Beträgen, so dass eine Anpassung zum 1. Januar 2018 unterbleiben konnte.
Einige Verträge mit Kunden der AlzChem sehen Skonto-Vereinbarungen unter Berücksichtigung vorgezogener Zahlungsziele vor. Nach den Regelungen des IFRS 15 ist der Umsatz bereits bei Realisierung um diesen erwarteten Skonto-Betrag zu mindern, wenn davon auszugehen ist, dass der Kunde den Skonto ziehen wird. Eine Analyse des Erlösminderungspotentials unter Beachtung dieser Kriterien führte lediglich zu unwesentlichen Beträgen, so dass eine Anpassung zum 1. Januar 2018 unterbleiben konnte.
Die Analyse der Auswirkungen aus der Erstanwendung von IFRS 15 hat ergeben, dass es keine Vereinbarungen mit Kunden gibt, die eine Anpassung der bisherigen Bilanzierung zum 1. Januar 2018 erfordern. Bei weiterer Anwendung der bis zum 31. Dezember 2017 geltenden Regelungen zur Umsatzrealisierung hätten sich im Berichtszeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2018 keine wesentlichen Abweichungen zu den berichteten Umsatzerlösen ergeben. Aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 ergeben sich jedoch wesentliche Erweiterungen der Anhangsangaben zu Umsatzerlösen. Die AlzChem-Gruppe macht von der vereinfachten Erstanwendung nach IFRS 15 C3(b) Gebrauch.
Die ab 1. Januar 2018 anzuwendende Änderung an IAS 40 enthält Klarstellungen zu den Übertragungen in den oder aus dem Bestand der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien. Die erstmalige Anwendung dieser Änderungen hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Die ab 1. Januar 2018 anzuwendende Änderung an IFRS 2 enthält Klarstellungen zur Klassifizierung und Bewertung von Geschäftsvorfällen mit anteilsbasierter Vergütung. Die erstmalige Anwendung dieser Änderungen hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Die ab 1. Januar 2018 anzuwendende Änderung an IFRS 4 enthält Regelungen zur Erstanwendung von IFRS 9 für Unternehmen, die aufgrund ihres Geschäftsmodells unter die Anwendungspflicht des IFRS 4 fallen. Die erstmalige Anwendung dieser Änderungen hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Die ab 1. Januar 2018 anzuwendende Interpretation IFRIC 22 enthält Vorgaben zur Anwendung des Wechselkurses bei der erstmaligen Erfassung einer Fremdwährungstransaktion in der funktionalen Währung eines Unternehmens, wenn das Unternehmen Vorauszahlungen leistet oder erhält, bevor der zugehörige Vermögenswert, der Aufwand oder der Ertrag erfasst wird. Maßgeblich für die Ermittlung des Umrechnungskurses für den zugrunde liegenden Vermögenswert, Ertrag oder Aufwand ist der Zeitpunkt, zu dem der aus der Vorauszahlung resultierende nicht monetäre Vermögenswert bzw. die nicht monetäre Schuld erstmals erfasst wird. Die erstmalige Anwendung von IFRC 22 hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Die ab 1. Januar 2018 anzuwendenden Änderungen durch den jährlichen Verbesserungszyklus der IFRS aus dem Zyklus 2014 bis 2016 umfassen lediglich Änderungen an IFRS 1, Erstmalige Anwendung der IFRS, und IAS 28, Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die erstmalige Anwendung dieser Änderungen hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Folgende Standards, Änderungen zu Standards und Interpretationen wurden bereits verabschiedet, sind jedoch verpflichtend erst in Berichtsperioden, die am oder nach dem 01.01.2019 beginnen, anzuwenden. Die AlzChem-Gruppe wird diese ab dem 01.01.2019 oder einem eventuell später vorgeschriebenen Datum anwenden und hat die voraussichtlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der einzelnen Standards, Änderungen zu Standards und Interpretationen eingeschätzt, sofern diese Abschätzung bereits möglich war.
| Standards | Änderung betrifft | Anwendungspflicht ab | Übernahme durch EU-Kommission |
|---|---|---|---|
| IAS 19 | Planänderungen, -kürzungen oder -abgeltungen | 01.01.2019 | Nein |
| Div. | Jährlicher Verbesserungszyklus der International Financial Reporting Standards (Zyklus 2015 - 2017) (Änderungen an IFRS 3, Unterneh menszusammenschlüsse, IFRS 11, Gemeinsame Vereinbarungen, IAS 12, Ertragsteuern, und IAS 23, Fremdkapitalkosten) |
01.01.2019 | Nein |
| IFRS 16 | Leasing | 01.01.2019 | Ja |
| IFRS 9 | Finanzinstrumente betreffend vorzeitige Rückzahlungsoptionen mit negativer Vorfälligkeitsentschädigung |
01.01.2019 | Ja |
| IAS 28 | Langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen |
01.01.2019 | Nein |
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | 01.01.2021 | Nein |
| IFRS 10/IAS 28 | Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in ein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen |
unbestimmt | Nein |
| Interpretationen | |||
| IFRIC 23 | Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung | 01.01.2019 | Nein |
Auf Grund eines laufenden Forschungsprojektes wurde die verpflichtende Erstanwendung der Änderungen von IFRS 10 und IAS 28 hinsichtlich der Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in ein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen durch den Standardsetter auf unbestimmte Zeit verschoben. Daher wurde auch die Übernahme in Europäisches Recht auf unbestimmte Zeit verschoben.
IFRS 16 wird den bisherigen Standard IAS 17 ersetzen. Damit sind künftig grundsätzlich in der Bilanz des Leasingnehmers für alle Leasingverhältnisse Vermögenswerte für die erlangten Nutzungsrechte zu aktivieren und Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen zu passivieren. Bisher werden künftige Zahlungsverpflichtungen aus Operate Leases nur im Anhang als Teil der Anhangsangabe Nr. 30 sonstige finanzielle Verpflichtungen angegeben. Diese betreffen im Wesentlichen Miet-, Pacht-, Leasing- und Serviceverträge. Für kurzfristige Leasingverhältnisse und Verträge mit geringem Wert bestehen Erleichterungsvorschriften.
In Vorbereitung auf die erstmalige Anwendung des IFRS 16 läuft in der AlzChem-Gruppe aktuell ein Projekt, welches mit der Vertragsanalyse sämtlicher Leasingverträge begonnen hat. Das Projekt soll in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres 2018 abgeschlossen werden. Daher kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau angegeben werden, in welchem Umfang aus den sonstigen finanziellen Verpflichtungen Vermögenswerte bzw. Schulden resultieren bzw. inwiefern sich hieraus Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung bzw. Kapitalflussrechnung ergeben werden. Aufgrund der bisherigen Analysen erwarten wir jedoch die folgenden Auswirkungen:
Die AlzChem-Gruppe wird IFRS 16 nicht vollumfänglich retrospektiv anwenden, sondern vom Erleichterungswahlrecht für Leasingnehmer Gebrauch machen. Danach werden zur erstmaligen Ermittlung der entsprechenden Leasing-Verbindlichkeiten die zum 1. Januar 2019 ausstehenden langfristigen Leasingzahlungen mit dem aktuellen Grenzkapitalzinssatz diskontiert und passiviert. Die zugehörigen Nutzungsrechte werden in gleicher Höhe, allerdings gemindert um bereits vorausbezahlte oder passivisch abgegrenzte Leasing-Zahlungen, aktiviert.
Aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 auf Verträge, bei denen die AlzChem Leasinggeber ist, erwarten wir keine wesentlichen Effekte.
Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung der sonstigen überarbeiteten bzw. neu erlassenen Standards und Interpretationen, die erst ab dem Geschäftsjahr 2020 oder danach anzuwenden sind, sind derzeit nicht verlässlich abzuschätzen.
Die Gesellschaft geht bei den Änderungen resultierend aus IAS 19, IAS 28, IFRS 9, IFRS 17 und IFRIC 23 sowie den ab 2019 anzuwendenden Änderungen aus dem jährlichen Verbesserungszyklus der International Financial Reporting Standards (Zyklus 2015 - 2017) davon aus, dass diese keine wesentlichen Auswirkungen haben werden.
Die im Folgenden dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden kamen bei der Erstellung des Konzernabschlusses zur Anwendung.
In den Konzernabschluss sind neben der AlzChem Group AG die folgenden sechs inländischen und vier ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen der AlzChem Group AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht:
| Name, Sitz | Anteil am Kapital in % | Währung | Gezeichnetes Kapital in Landeswährung |
|---|---|---|---|
| AlzChem Trostberg GmbH, Trostberg, Deutschland (vormals AlzChem AG) |
100 | EUR | 11.000 TEUR |
| Nigu Chemie GmbH, Waldkraiburg, Deutschland | 100 | EUR | 1.410 TEUR |
| AlzChem International GmbH, Trostberg, Deutschland | 94 | EUR | 1.000 TEUR |
| AlzChem Stahltechnik GmbH, Trostberg, Deutschland | 100 | EUR | 25 TEUR |
| AlzChem Nutrition GmbH, Trostberg, Deutschland | 100 | EUR | 25 TEUR |
| AlzChem Netz GmbH, Trostberg, Deutschland | 100 | EUR | 25 TEUR |
| AlzChem LLC, Atlanta, USA | 100 | USD | 0 TUSD |
| Dormex Company LLC, Atlanta, USA | 51 | USD | 100 TUSD |
| AlzChem Shanghai Co. Ltd., Shanghai, China | 100 | CNY | 3.670 TCNY |
| Nordic Carbide AB, Sundsvall, Schweden | 100 | SEK | 50 TSEK |
Im Mai 2017 wurde an die Gesellschafter der AlzChem Trostberg GmbH eine Sachdividende in Höhe von 6 % der Anteile an der AlzChem International GmbH ausgeschüttet. Infolge der Sachdividende verringerte sich der Besitzanteil der Alz-Chem Trostberg GmbH an der AlzChem International GmbH auf 94 %.
Mit Wirkung zum 28.11.2017 wurde die AlzChem Netz GmbH gegründet, welche ab dem 01.01.2018 alle Aktivitäten in Verbindung mit dem Betrieb des Stromnetzes in der AlzChem-Gruppe wahrnimmt.
Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, welche die Alz-Chem Group AG mittelbar oder unmittelbar beherrscht. Die AlzChem Group AG beherrscht ein Unternehmen dann, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Unternehmen beeinflussen kann. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen, zu welchem die Beherrschung auf den Konzern übergegangen ist (Vollkonsolidierung). Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Beherrschung endet.
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden gemäß IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
Konzerninterne Gewinne und Verluste, Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie zwischen konsolidierten Tochterunternehmen bestehende Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert. Sofern die Voraussetzungen für eine Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen vorliegen, wird hiervon Gebrauch gemacht. Zwischengewinne werden eliminiert. Auf temporäre Unterschiede aus Konsolidierungsmaßnahmen werden die nach IAS 12 (Ertragsteuern) erforderlichen Steuerabgrenzungen vorgenommen.
Die Kapitalkonsolidierung der Tochterunternehmen erfolgt nach IFRS 10 (Konzernabschlüsse) in Verbindung mit IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse) durch Verrechnung des Beteiligungsbuchwertes mit dem neu bewerteten Eigenkapital des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbes (Erwerbsmethode) bzw. mit dem satzungsmäßigen Eigenkapital bei Neugründungen.
Die AlzChem-Gruppe wendet die Erwerbsmethode zur Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen an. Die übertragene Gegenleistung entspricht dem beizulegenden Zeitwert der übertragenen Vermögenswerte, der übernommenen Schulden und den ausgegebenen Eigenkapitalanteilen im Erwerbszeitpunkt. Anschaffungsnebenkosten werden als Aufwand erfasst. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet. Der Überschuss der übertragenen Gegenleistung über den Saldo der zum Erwerbszeitpunkt bestehenden zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Ist die übertragene Gegenleistung geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Überprüfung direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die Einbringung der AlzChem Trostberg GmbH inklusive ihrer Tochtergesellschaften in die AlzChem Group AG im Vorjahr wurde gemäß IFRIC Agenda Decision March 2013 als eine Eigenkapitaltransaktion der AlzChem Trostberg GmbH identifiziert, welche nach den Vorschriften des IFRS 2 als eine anteilsbasierte Vergütung zu bilanzieren ist. Die Bilanzierung dieser Transaktion erfolgte danach nach den Bilanzierungsvorgaben für einen umgekehrten Unternehmenszusammenschluss aus IFRS 3 B19 – B27 mit der einzigen Ausnahme, dass durch die Transaktion kein Geschäfts- oder Firmenwert entstehen durfte, sondern eine solche Differenz nach IFRS 2.8 sofort als Aufwand zu erfassen war. Folglich stellt der IFRS-Konzernabschluss der AlzChem Group AG seit dem Tag der Einbringung im Oktober 2017 eine Fortführung des IFRS-Konzernabschlusses der AlzChem Trostberg GmbH dar.
Die Aufstellungswährung und gleichzeitig die funktionale Währung der AlzChem-Gruppe ist der Euro (EUR).
In den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen, die in Euro geführt werden, werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung bewertet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und Kursverluste aus der Umrechnung von monetären Vermögenswerten bzw. Schulden wird Rechnung getragen; Gewinne und Verluste aus Kursänderungen werden erfolgswirksam im sonstigen betrieblichen Ertrag bzw. Aufwand berücksichtigt.
Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften werden in die Berichtswährung der AlzChem-Gruppe umgerechnet. Ihre funktionale Währung ist die jeweilige Landeswährung. Funktionale Währung und Berichtswährung der Muttergesellschaft und damit des Konzernabschlusses ist der Euro. Vermögenswerte und Schulden ausländischer Konzerngesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, rechnet AlzChem zum Stichtagskurs (Devisenkassamittelkurs) am Periodenende um. Aufwendungen, Erträge und das Ergebnis werden hingegen zu Durchschnittskursen umgerechnet. Alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen wurden als eigener Posten im Eigenkapital erfasst. Die Posten der Konzern-Kapitalflussrechnung werden zu Durchschnittskursen, die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente hingegen zum Stichtagskurs (Devisenkassamittelkurs) am Ende der Periode umgerechnet.
Die für die Währungsumrechnung zu Grunde gelegten Wechselkurse wesentlicher Währungen sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
| Stichtagskurs* | Durchschnittskurs* | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2017 | 30.06.2018 | 2017 | 01.01. – 30.06.2018 | ||
| USA | USD | 1,1993 | 1,1658 | 1,1293 | 1,2108 |
| China | CNY | 7,8044 | 7,7170 | 7,6264 | 7,7100 |
| Schweden | SEK | 9,8438 | 10,4530 | 9,6369 | 10,1519 |
* Gegenwert für EUR 1
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden grundsätzlich stetig angewendet.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt.
Alle erworbenen immateriellen Vermögenswerte mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer werden planmäßig linear abgeschrieben. Den planmäßigen Abschreibungen liegen konzerneinheitlich folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern zugrunde:
Kosten, die mit dem Betrieb oder der Aufrechterhaltung von Software verbunden sind, werden im Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte liegen im Berichtszeitraum jedoch nicht vor. Finanzierungskosten werden als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert, wenn die Voraussetzungen für eine Aktivierung erfüllt sind.
Wird eine Wertminderung erkannt, die über die regelmäßige Abschreibung hinausgeht, wird auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben.
In der Berichtsperiode gab es keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.
Vermögenswerte des Sachanlagevermögens, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, sind mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Wesentliche Komponenten einer Sachanlage werden einzeln angesetzt und abgeschrieben. Nachträgliche Anschaffungskosten werden nur dann als Teil der Anschaffungskosten des Vermögenswertes berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig ermittelt werden können. Alle anderen Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind. Finanzierungskosten werden als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert, wenn die Voraussetzungen für eine Aktivierung erfüllt sind.
Grundstücke werden nicht abgeschrieben. Bei allen weiteren Vermögenswerten erfolgt die Abschreibung linear, wobei die Anschaffungskosten über die erwartete Nutzungsdauer der Vermögenswerte wie folgt abgeschrieben werden:
| • | Gebäude: | 25 bis 40 Jahre |
|---|---|---|
| • | Betriebseinrichtungen, technische Anlagen und Maschinen: |
5 bis 25 Jahre |
| • | Betriebs- und Geschäftsausstattung: |
3 bis 10 Jahre |
| • | Fahrzeuge: | 4 bis 6 Jahre. |
Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswertes seinen geschätzten erzielbaren Betrag, so wird er sofort auf letzteren abgeschrieben. Gewinne und Verluste aus den Abgängen von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und dem Restbuchwert ermittelt und erfolgswirksam erfasst.
Bei Vermögenswerten, die mit einem konzernfremden Unternehmen gemeinschaftlich geführt werden, bilanziert die AlzChem-Gruppe ihren Anteil an diesen Vermögenswerten innerhalb des Sachanlagevermögens, auch wenn die Alz-Chem-Gruppe nicht der rechtliche Eigentümer des gemeinschaftlich geführten Vermögenswertes ist.
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, sind als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts zu aktivieren. Andere Fremdkapitalkosten sind in der Periode ihres Anfalls als Aufwand zu erfassen. Bei der Bestimmung der zu aktivierenden Fremdkapitalkosten werden etwaige Anlageerträge aus der vorübergehenden Zwischenanlage dieser Mittel abgezogen. Im Betrachtungszeitraum kam es zu keiner zusätzlichen Aktivierung von Fremdkapitalkosten als Anschaffungskosten von Sachanlagen. Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfalls als Aufwand erfasst.
Die AlzChem-Gruppe ist in diverse Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten involviert mit dem primären Ziel, neue Produkte oder Verfahren zu entwickeln oder bereits bestehende Produkte oder Verfahren zu verbessern. Ausgaben für Forschungsaktivitäten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in welcher sie angefallen sind. Eine Überprüfung der in IAS 38 genannten 6 Kriterien zum Vorliegen einer Aktivierungspflicht für Entwicklungskosten hat ergeben, dass zum Bilanzstichtag nicht alle Kriterien erfüllt sind. Demzufolge werden auch die Entwicklungskosten in der Periode als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in welcher sie angefallen sind. Die AlzChem-Gruppe überprüft das Vorliegen der Kriterien jedoch laufend bei neuen Projekten. Sofern erkannt wird, dass bei einzelnen Projekten die Voraussetzungen zur Aktivierung der Entwicklungskosten vorliegen, werden die anfallenden Kosten aktiviert.
Leasingverhältnisse werden als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn durch die Leasingbedingungen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Konzern als Leasingnehmer übertragen werden. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating-Leasing klassifiziert.
Anlagevermögen, das gemietet bzw. geleast wurde und dessen wirtschaftliches Eigentum bei der jeweiligen Konzerngesellschaft liegt (Finanzierungsleasing), wird gemäß den Vorschriften des IAS 17 (Leasingverhältnisse) mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert aktiviert und entsprechend seiner Nutzungsdauer abgeschrieben. Ist zu Beginn des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sicher, dass das Eigentum auf den Konzern als Leasingnehmer übergeht, so ist der Vermögenswert über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit des Leasingverhältnisses oder Nutzungsdauer abzuschreiben.
Die entsprechende Verbindlichkeit in Höhe des Barwertes der Mindestleasingzahlungen gegenüber dem Leasinggeber wird in der Bilanz als Verpflichtung aus Finanzierungsleasing unter den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing ausgewiesen. Die Leasingzahlungen werden so auf Zinsaufwendungen und Tilgung der Leasingverpflichtung aufgeteilt, dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird.
Leasingzahlungen innerhalb eines Operating-Leasingverhältnisses werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfasst.
Soweit die AlzChem-Gruppe als Leasinggeber auftritt, wird bei einem Finanzierungsleasing statt Anlagevermögen eine Leasingforderung gegenüber dem Leasingnehmer bilanziert. Die Höhe der Leasingforderung entspricht im Zugangszeitpunkt dem Nettoinvestitionswert des Leasingobjekts. Die Erträge aus Finanzierungsleasing werden in der Weise auf die Perioden verteilt, dass eine konstante periodische Verzinsung des ausstehenden Nettoinvestitionswertes aus den Leasingverhältnissen gezeigt wird. Mieteinnahmen aus Operating-Leasing werden linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst. Im Berichtszeitraum wurden keine Leasingverträge als Finanzierungsleasing klassifiziert, bei denen die AlzChem-Gruppe als Leasinggeber auftritt.
Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungsbedarf überprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert gegebenenfalls nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwertes erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswertes abzüglich der Veräußerungskosten und des Nutzungswerts. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat identifiziert werden können (zahlungsmittelgenerierende Einheiten).
Bei anschließender Umkehrung einer Wertminderung wird der Buchwert des Vermögenswertes (der zahlungsmittelgenerierenden Einheit) auf den neu geschätzten erzielbaren Betrag erhöht. Die Erhöhung des Buchwertes ist dabei auf den fortgeführten Wert beschränkt, der bestimmt worden wäre, wenn für den Vermögenswert (der zahlungsmittelgenerierenden Einheit) in Vorjahren kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Eine Umkehrung des Wertminderungsaufwandes wird sofort erfolgswirksam erfasst. .
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und die AlzChem-Gruppe die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendungen erfüllt. Öffentliche Zuschüsse für Kosten werden über den Zeitraum erfasst, in dem die entsprechenden Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen.
Der anzuwendende Ertragsteuersatz berechnet sich auf Basis der Steuergesetze, die am Bilanzstichtag für die Länder gelten, in denen die Tochterunternehmen der Gesellschaft operieren.
Für die Ermittlung der laufenden Steuern in Deutschland wird auf ausgeschüttete und einbehaltene Gewinne ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 15,0 % und darauf ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % zu Grunde gelegt. Neben der Körperschaftsteuer wird für in Deutschland erzielte Gewinne Gewerbesteuer erhoben, die Gewerbesteuerbelastung liegt zwischen 12,0 % und 13,0 %.
Der von ausländischen Tochtergesellschaften erwirtschaftete Gewinn wird auf der Grundlage des jeweiligen nationalen Steuerrechts ermittelt und mit dem regionalen maßgeblichen Steuersatz versteuert. Der anzuwendende landesspezifische Ertragsteuersatz liegt zwischen 21 % und 25 %.
Auf Grundlage dieser Steuervorschriften wird erwarteten Steuerzahlungen durch angemessene und sachgerechte Bildung von Ertragsteuerschulden Rechnung getragen. Das Management der AlzChem-Gruppe überprüft regelmäßig Steuerdeklarationen vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte und bildet, wenn angemessen, Ertragsteuerschulden basierend auf den Beträgen, die erwartungsgemäß an die jeweiligen Finanzbehörden abzuführen sind.
Latente Steuern werden gem. IAS 12 für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten (tax base) und ihren Buchwerten im IFRS-Konzernabschluss angesetzt (sog. Verbindlichkeiten-Methode). Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze und Steuervorschriften bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird. Latente Steuerforderungen werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann. Ist der zukünftige steuerliche Vorteil aus Verlustvorträgen mit hinreichender Sicherheit in künftigen Perioden nutzbar, wird hierfür eine latente Steuer aktiviert.
Nach IAS 12.39 sind latente Steuern auf temporäre Unterschiede in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen ("outside basis differences") im Konzernabschluss nur dann anzusetzen, wenn die folgenden Kriterien nicht erfüllt sind:
Die temporäre Differenz löst sich in aller Regel erst bei Verkauf der Gesellschaft auf. Zum aktuellen Zeitpunkt plant die AlzChem-Gruppe keine Unternehmensverkäufe, wäre aber auch in der Lage, den Zeitpunkt des Verkaufs zu steuern. Im Konzernabschluss der AlzChem-Gruppe werden keine latenten Steuern auf temporäre Unterschiede in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen gebildet.
Latente Steuern, die sich auf direkt im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst. Die Veränderungen aller anderen latenten Steueransprüche und Steuerschulden werden erfolgswirksam erfasst. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht besteht, die laufenden Steueransprüche gegen die laufenden Steuerschulden aufzurechnen, und wenn die latenten Steuern gegen dieselbe Steuerbehörde bestehen.
Die Vorräte umfassen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und Waren, fertige Erzeugnisse und Waren und geleistete Anzahlungen auf Vorräte. Die Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsverlauf erzielbare Verkaufserlös abzüglich der notwendigen variablen Veräußerungskosten. Die Herstellungskosten beinhalten neben Material- und Fertigungseinzelkosten auch alle direkt zurechenbaren Kosten und angemessene Teile der notwendigen Gemeinkosten und Abschreibungen. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden auf Basis der Durchschnittsmethode bestimmt. Sofern notwendig, werden Abwertungen für Überreichweiten, Überalterung sowie für verminderte Gängigkeit vorgenommen. Fremdkapitalkosten wurden nicht in den Anschaffungs- oder Herstellungskosten berücksichtigt, da keine qualifizierten Vermögenswerte vorlagen.
Innerhalb der AlzChem-Gruppe sind die folgenden Kategorien finanzieller Vermögenswerte zum Ansatz gekommen:
Innerhalb der finanziellen Verbindlichkeiten sind die folgenden Kategorien enthalten:
• Bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten.
Die unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Anteile an übrigen Beteiligungen gehören ausnahmslos der Bewertungskategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" an. Von der Möglichkeit, Beteiligungen erfolgsneutral zum Marktwert ohne späteres Recycling zu bilanzieren, wurde kein Gebrauch gemacht. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wird bei öffentlich notierten finanziellen Vermögenswerten der jeweilige Marktpreis herangezogen. Liegt kein aktiver Markt vor, wird der beizulegende Zeitwert mithilfe der Verwendung der jüngsten Marktgeschäfte oder mittels einer Bewertungsmethode (wie beispielsweise der Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt. Sollten die Inputparameter für eine derartige Bewertung nicht mit einem für die Wesentlichkeit der Beteiligung angemessenen Aufwand verlässlich ermittelt werden können, geht die AlzChem-Gruppe davon aus, dass die Anschaffungskosten die bestmögliche Schätzung für den aktuellen beizulegenden Zeitwert darstellen.
Zu beiden Berichtsstichtagen bestanden keine derivativen Finanzinstrumente.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Folgebewertung hängt von der Bewertungskategorie ab. Bei der AlzChem-Gruppe ist ein Teil der Forderungen aufgrund von regelmäßigen Forderungsverkäufen im Rahmen des Factorings einem gemischten Geschäftsmodell zuzuordnen und daher als "verpflichtend über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewertet" einzustufen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von Gesellschaften ohne Factoring-Aktivitäten werden als "zu fortgeführten Anschaffungskosten" klassifiziert.
In beiden Fällen werden Wertberichtigungen auf Basis des erwarteten Verlustes innerhalb der Gesamtlaufzeit der Forderung erfolgswirksam erfasst. Soweit keine objektiven Hinweise auf einen tatsächlichen Ausfall des Schuldners vorliegen, wird für die "verpflichtend über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewerteten" Forderungen diese Wertanpassung über das sonstige Ergebnis wieder korrigiert, da davon ausgegangen wird, dass diese erwarteten Verluste keinen zusätzlichen Einfluss auf den zum beizulegenden Zeitwert der Forderungen haben und bereits beim Eingehen der Forderungen "eingepreist" waren.
Die Ermittlung der erwarteten Verluste beruht auf historischen Daten der AlzChem-Gruppe, bei denen in Abhängigkeit vom Alter der Forderungen die erwarteten Ausfallquoten und Wiedergewinnungsquoten ermittelt werden. Soweit der aktuelle ökonomische Ausblick oder sonstige makroökonomische Parameter dies rechtfertigen, erfolgt eine entsprechende Anpassung der historisch ermittelten Ausfallquoten. Zum Berichtsstichtag hat die AlzChem-Gruppe keine Faktoren identifiziert, die eine Anpassung der historischen Quoten rechtfertigen. Die entsprechenden Quoten werden dann auf den nicht über eine Warenkreditversicherung abgesicherten Forderungsbestand ohne individuell identifizierte Ausfälle angewendet. In Übereinstimmung mit den vertraglichen Regelungen im Rahmen des Factorings stuft die Gruppe Forderungen als ausgefallen ein, soweit sie 120 Tage nach Fälligkeit nicht bedient wurden.
Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sind anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode – bei langfristigen Forderungen - sowie unter Abzug von Wertminderungen bewertet. Sofern Risiken bestehen, sind diese durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte sind als finanzielle Vermögenswerte der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet.
Für die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte wird bei Zugang eine Risikovorsorge in Höhe des erwarteten Verlustes innerhalb eines Jahres ermittelt (Risikovorsorgestufe 1). Soweit sich eine signifikante Verschlechterung der Bonität des Schuldners seit Zugang der Forderungen ergeben hat, wird der Ermittlungshorizont auf die Gesamtlaufzeit der Forderung ausgedehnt (Risikovorsorgestufe 2). Soweit ein tatsächlicher Ausfall des Schuldners festgestellt wird, erfolgt eine Umgliederung in die Risikovorsorgestufe 3. Auch hier wird die Risikovorsorge auf Basis der erwarteten Verluste über die Lebenszeit ermittelt. Abweichend von den vorherigen Stufen werden eventuelle Zinserträge jedoch nicht mehr auf den Bruttobuchwert, sondern auf Basis des Nettobuchwerts nach Wertberichtigung mit dem Effektivzins ermittelt.
Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos liegt spätestens bei einem Zahlungsverzug von 30 Tagen vor. Eine frühere Umgliederung auf Basis von Erkenntnissen aus dem Kreditmanagement-Prozess ist grundsätzlich möglich, jedoch bei der AlzChem-Gruppe von geringer praktischer Relevanz. Von einem Ausfall im Bereich der übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte wird bei einem Zahlungsverzug von 90 Tagen oder mehr ausgegangen oder wenn aufgrund anderer Ereignisse (z. B. Eröffnung eines Insolvenzverfahrens) die Zahlung als nicht mehr wahrscheinlich angesehen wird. Aufgrund des geringen Umfangs und der mangelnden historischen Daten für Ausfälle von übrigen finanziellen Forderungen bei der AlzChem-Gruppe erfolgt die Ermittlung der tatsächlichen erwarteten Verluste basierend auf gewichteten Expertenschätzungen. Bei einer veränderten Wesentlichkeit der Positionen würden zusätzliche externe Daten herangezogen werden.
Finanzielle Vermögenswerte werden generell zum Handelstag bilanziert. Im Darstellungszeitraum wurden keine finanziellen Vermögenswerte mit finanziellen Verbindlichkeiten verrechnet und bilanziell nicht aufrechenbare Nettoerfüllungsvereinbarungen bestehen nicht.
Zwei Unternehmen der AlzChem-Gruppe treten ihre Kundenforderungen teilweise an finanzierende Unternehmen (Forderungskäufer) ab. Entsprechend IFRS 9 werden verkaufte Forderungen dann vollständig ausgebucht, wenn im Wesentlichen alle damit verbundenen Chancen und Risiken vom veräußernden Unternehmen auf den Forderungskäufer übertragen wurden oder, sofern die Chancen und Risiken im Wesentlichen weder übertragen noch zurückbehalten wurden, die Kontrolle über die Forderungen übergegangen ist. Sofern die Chancen und Risiken im Wesentlichen weder übertragen noch zurückbehalten wurden, jedoch die Verfügungsmacht über die Forderungen beim veräußernden Unternehmen verbleibt, bilanziert dieses ein anhaltendes Engagement. Durch vertragliche Vereinbarungen wird das Risiko der Zahlungsunfähigkeit des Kunden (Delkredere) auf den Forderungskäufer übertragen.
Zum Bilanzstichtag wird jeweils eine Analyse durchgeführt, ob bei dem verkauften Forderungsbestand von einem vollen oder nur teilweisen Abgang und damit Übergang der Chancen und Risiken aus den verkauften Forderungen auszugehen ist. Ergibt die Analyse, dass AlzChem jeweils noch einen Teil des Spätzahlungsrisikos aus diesen Forderungen trägt, erfolgt zum Bilanzstichtag gemäß den Vorgaben des IFRS 9 lediglich eine Teilausbuchung der verkauften Forderungen, wobei der Anteil, der als "Continuing Involvement" verbleibt, verglichen mit dem Gesamtbetrag der veräußerten Forderungen gering ist. In diesen Fällen wird das verbleibende Spätzahlungsrisiko unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als "Continuing Involvement" bilanziert. Diesem verbleibenden Engagement steht eine korrespondierende Verbindlichkeit gegenüber, welche unter den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen wird. Zu beiden Berichtsstichtagen ergab die Analyse, dass es sich um einen vollständigen Abgang handelt und somit kein "Continuing Involvement" zu erfassen war.
Die vom finanzierenden Unternehmen zunächst als Sicherheit einbehaltenen Kaufpreiseinbehalte aus Factoring werden separat unter den sonstigen Vermögenswerten bilanziert. Sie werden fällig, sobald die Zahlung des Kunden eingegangen ist. Zusätzlich werden mit dem Forderungskäufer Sperreinbehalte für das Risiko von Erlösschmälerungen vereinbart, die ebenfalls unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen werden. Die Sperreinbehalte werden nach einer Sperrfrist vollständig fällig, sofern keine Friktion in den Zahlungsflüssen aufgetreten ist.
Die Zahlung des restlichen Kaufpreises durch den Forderungskäufer erfolgt entweder bei Zahlungseingang bei dem Forderungskäufer oder gegen Verzinsung auf Anforderung des abtretenden Unternehmens. Der noch ausstehende Teil der Kaufpreisforderung ist unter den kurzfristigen sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.
Zinsaufwendungen, die aus dem Verkauf der Forderungen resultieren, werden im Finanzergebnis erfasst. Verwaltungsgebühren werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten sowie Kontokorrentguthaben. In Anspruch genommene Kontokorrentkredite werden als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanzschulden gezeigt.
Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente gelten grundsätzlich die gleichen Prinzipien zur Ermittlung von Wertberichtigungen, wie sie bereits für die übrigen finanziellen Forderungen beschrieben wurden. Da die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente per Definition nur hochwertige und kurzfristige Anlagen umfassen, kommt darüber hinaus die Low-Credit-Risk-Ausnahme zur Anwendung, welche die Prüfung eines Transfers von Risikovorsorgestufe 1 nach Risikovorsorgestufe 2 obsolet macht. Aufgrund der kurzen ursprünglichen Laufzeit von unter 3 Monaten könnte dies lediglich in einem geänderten Ausweis, nicht jedoch zu einer geänderten Höhe der Wertberichtigung führen. Aufgrund der kurzen Laufzeiten und der hohen Bonitäten der betroffenen Kreditinstitute ist der rechnerische Wertberichtigungsbedarf zu vernachlässigen und von untergeordneter Bedeutung für die AlzChem-Gruppe.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, die in der Bilanz mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst wurden, erfolgte auf Grundlage der für die Bewertung verwendeten Daten bzw. Eingangsparameter nach einer dreistufigen Hierarchie gem. den Vorgaben des IFRS 13:
Das Eigenkapital besteht aus Gezeichnetem Kapital, Kapitalrücklage, dem übrigen kumulierten Eigenkapital und dem Bilanzgewinn. Das Gezeichnete Kapital stellt das nominelle Kapital der Muttergesellschaft dar. In der Kapitalrücklage sind alle der Gesellschaft von außen zugeführten Beträge des Eigenkapitals, die nicht Gezeichnetes Kapital sind, dargestellt. Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der Gesellschaft werden als nicht beherrschende Anteile ausgewiesen.
Rückstellungen werden gebildet, wenn die AlzChem-Gruppe eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die aus einem vergangenen Ereignis resultiert, es wahrscheinlich ist, dass die Begleichung der Verpflichtung zu einer Vermögensbelastung führen wird, und die Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden kann. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Wahrscheinlichkeit einer Vermögensbelastung auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen ermittelt. Die Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum Barwert der erwarteten Ausgaben angesetzt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet.
Langfristige Rückstellungen sind mit ihren auf den Bilanzstichtag abgezinsten erwarteten Ausgaben angesetzt, soweit der Zinsanteil wesentlich ist. Der dabei zum Ansatz kommende Zinssatz ist ein Zinssatz vor Steuern, welcher der momentanen wirtschaftlichen Situation des Marktumfeldes entspricht und das Risiko der Verpflichtung berücksichtigt.
In der AlzChem-Gruppe liegen unterschiedliche Versorgungspläne vor. Dies beinhaltet sowohl leistungsorientierte als auch beitragsorientierte Pläne. Beitragsorientierte Pläne sind Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, bei denen das Unternehmen festgelegte Beiträge an eine eigenständige Einheit (etwa einen Fonds oder eine Versicherung) entrichtet und weder rechtlich noch faktisch zur Zahlung darüber hinausgehender Beiträge verpflichtet ist, auch wenn der Fonds oder die Ansprüche aus dem abgeschlossenen Versicherungsvertrag nicht über ausreichende Vermögenswerte verfügt, um alle Leistungen in Bezug auf Arbeitsleistungen der Arbeitnehmer in der Berichtsperiode und früheren Perioden zu erbringen. Ein leistungsorientierter Plan ist ein Plan, der kein beitragsorientierter Plan ist.
Die den leistungsorientierten Plänen zu Grunde liegenden Vereinbarungen sehen in der Gruppe, abhängig von der Tochtergesellschaft, unterschiedliche Leistungen vor. Diese umfassen im Wesentlichen
Die Rückstellung, die aus leistungsorientierten Plänen in der Konzernbilanz angesetzt wird, ergibt sich aus dem Barwert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag abzüglich des beizulegenden Zeitwerts eventuell vorhandenen Planvermögens.
Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen für die betriebliche Altersversorgung erfolgt gemäß der in IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) vorgeschriebenen Methode der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode), wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durch unabhängige versicherungsmathematische Gutachter durchgeführt wird. Im Rahmen dieses Anwartschaftsbarwertverfahrens werden die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften und die künftig zu erwartenden Steigerungen der Gehälter und Renten berücksichtigt. Grundlage der Bewertungen sind die rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes.
Die ausschließlich im Inland bestehenden Verpflichtungen werden mit den folgenden Parametern ermittelt:
| 31.12.2017 | 30.06.2018 | |
|---|---|---|
| Diskontierungssatz in % | 1,75 | 1,80 |
| Lohn- und Gehaltstrend in % | 2,75 | 2,75 |
| Rententrend in % | 1,75 | 1,75 |
In der aktuellen Berichtsperiode ist die AlzChem dazu übergegangen, Änderungen im Diskontierungssatz bereits bei einer Änderung gegenüber dem Diskontierungssatz des vorherigen Stichtages in gerundeten 0,1 %-Schritten zu berücksichtigen. Bisher wurden diese Änderungen lediglich bei Veränderungen von gerundeten 0,25 %-Schritten gegenüber dem Vorjahr in die Bewertung übernommen. Diese Änderung soll zu einer verbesserten Genauigkeit in der Bewertung der leistungsorientierten Verpflichtung führen.
Die Mitarbeiterfluktuation ist betriebsspezifisch ermittelt und alters-/dienstzeitabhängig berücksichtigt. Den versicherungsmathematischen Bewertungen liegen die biometrischen Grundlagen der "Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck zugrunde. Die Rückstellung setzt sich aus dem Anwartschaftsbarwert abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens zusammen.
Die sich bei den leistungsorientierten Plänen ergebenden versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus nicht erwarteten Änderungen der Pensionsverpflichtungen sowie aus Änderungen der versicherungsmathematischen Annahmen werden im sonstigen Ergebnis und in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung in den Perioden ausgewiesen, in denen sie angefallen sind. Die nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen sowie Gewinne bzw. Verluste aus Planabgeltungen werden unmittelbar mit der Plananpassung, -kürzung oder -abgeltung erfolgswirksam erfasst. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil der Rückstellungszuführung (Zinskosten für Pensionsverpflichtungen und erwarteter Ertrag aus Planvermögen) wird als Zinsaufwand innerhalb des Finanzergebnisses gezeigt. Der Dienstzeitaufwand wird innerhalb des operativen Personalaufwands ausgewiesen.
Zahlungen aus einem beitragsorientierten Versorgungsplan werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und innerhalb der operativen Personalaufwendungen ausgewiesen.
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden gewährt, wenn ein Mitarbeiter vor dem regulären Renteneintritt entlassen wird, oder wenn ein Mitarbeiter gegen eine Abfindungsleistung freiwillig aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet. Der Konzern erfasst Abfindungsleistungen sofort, wenn er nachweislich und unausweichlich verpflichtet ist, das Arbeitsverhältnis von gegenwärtigen Mitarbeitern entsprechend einem detaillierten formalen Plan, der nicht rückgängig gemacht werden kann, zu beenden, oder wenn er nachweislich Abfindungen bei freiwilliger Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch Mitarbeiter zu leisten hat. Leistungen, die nach mehr als zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig werden, werden auf ihren Barwert abgezinst. Die Ansprüche auf Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden unter den Personalrückstellungen ausgewiesen.
In der AlzChem-Gruppe wird eine Rückstellung in den Fällen passiviert, in denen eine vertragliche Verpflichtung auf Gewinnbeteiligung oder sonstige ergebnisabhängige Mitarbeiterboni besteht oder sich für den Konzern auf Grund der Geschäftspraxis der Vergangenheit eine faktische Verpflichtung ergibt.
Den Vorständen der AlzChem Group AG wurden als "Long Term Incentive" (LTI) sog. Stock Appreciation Rights (SAR) gewährt. Die gewährten Stock Appreciation Rights wurden als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich gem. IFRS 2.30 ff. klassifiziert und bewertet. Der beizulegende Zeitwert der von den Vorständen erbrachten Arbeitsleistungen als Gegenleistung für die Gewährung der Optionen wird gemäß IFRS 2 als Aufwand über den Erdienungszeitraum verteilt erfasst und anhand einer Monte-Carlo-Simulation zu jedem Bilanzstichtag neu ermittelt. Weitere Erläuterungen werden in Anhangsangabe 33 gegeben. Die Rückstellung wird innerhalb der sonstigen langfristigen Rückstellungen und der Aufwand innerhalb des operativen Personalaufwands ausgewiesen.
Die Darlehensverbindlichkeiten werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Soweit bei langfristigen Verbindlichkeiten Differenzen zwischen historischen Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag vorliegen, werden diese entsprechend der Effektivzinsmethode berücksichtigt. Der Erstansatz der Finanzschulden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, erfolgt zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung der Transaktionskosten.
Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, sofern die Rückzahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erfolgen hat.
Die Darlehensverbindlichkeiten sind der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet.
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen werden passiviert, sofern das wirtschaftliche Eigentum hinsichtlich der geleasten bzw. gemieteten Leasinggegenstände den Unternehmen der AlzChem-Gruppe zuzurechnen ist und diese unter den Sachanlagen aktiviert sind (Finanzierungs-Leasing). Beim erstmaligen Ansatz der Leasingverpflichtungen wird der beizulegende Zeitwert des Leasinggegenstandes oder der niedrigere Barwert der Summe der zukünftig zu leistenden Leasingraten angesetzt.
Die Finanzierungskosten sind hierbei so über die Laufzeit des Leasingverhältnisses verteilt, dass sich im Zeitablauf ein konstanter Zinssatz auf die verbleibende Finanzierungs-Leasing-Verbindlichkeit ergibt.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrigen Verbindlichkeiten sind anfänglich zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten und in weiterer Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten sind der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, sofern die vertragsmäßige Zahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erfolgen hat.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder bestehende Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, bei denen ein Ressourcenabfluss jedoch als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wird. Solche Verpflichtungen sind nach IAS 37 nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern im Anhang zu nennen.
Die Umsatzerlöse umfassen den beizulegenden Zeitwert der für den Verkauf von Waren und Dienstleistungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhaltenen bzw. zu erhaltenden Gegenleistung. Umsatzerlöse werden ohne Umsatzsteuer abzüglich Rabatte und Preisnachlässe ausgewiesen.
Allgemeine Voraussetzungen für die Erfassung von Erlösen sind, dass die Höhe der Erlöse und die Höhe der hiermit im Zusammenhang stehenden Kosten verlässlich bestimmt werden können. Des Weiteren ist der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen.
Die Erfassung von Umsatzerlösen und sonstigen Erträgen erfolgt grundsätzlich erst dann, wenn die Leistungen erbracht bzw. die Waren oder Erzeugnisse geliefert worden sind und der Gefahrenübergang auf den Kunden erfolgt ist. Der Zeitpunkt des Gefahrenübergangs wird anhand der vereinbarten Incoterms bestimmt. Vereinbarte Jahresboni werden bei der Umsatzrealisierung berücksichtigt.
AlzChem erzielt Umsatzerlöse durch den Verkauf von chemischen Produkten an Kunden und durch die Erbringung von Dienstleistungen im Rahmen von Standortservices. Die Ermittlung der Höhe des Umsatzes und des Zeitpunktes der Umsatzrealisierung stellt sich für diese Erlöskategorien unterschiedlich dar.
Im Produktbereich besteht die Leistungsverpflichtung der AlzChem in der Lieferung von chemischen Erzeugnissen an den vom Kunden zu bestimmenden Lieferort. Aus den Verträgen mit Kunden ergibt sich in der Regel nur eine Leistungsverpflichtung. Übernimmt und organisiert die AlzChem auch die Transportleistung zum Kunden, so gehört diese in der Regel zu den Kosten zur Erfüllung der Leistungsverpflichtung gegenüber dem Kunden (sog. "Fulfilment Costs"). Die Transportleistung ist jedoch dann eine separate Leistungsverpflichtung, wenn die Leistungsverpflichtung zur Lieferung der chemischen Produkte vor Beendigung der Transportleistung erfüllt wurde.
Der Transaktionspreis ist pro Einheit des gelieferten Produktes festgelegt. Beträge, die im Namen Dritter eingezogen werden (lediglich Umsatzsteuer), sind nicht Bestandteil des Transaktionspreises. Variable Gegenleistungen bestehen im Rahmen von Bonusabsprachen mit Kunden basierend auf vertraglich festgelegten Volumina und zum Teil aus gewährten Skonti unter Einhaltung bestimmter verkürzter Zahlungsfristen. In diesen Fällen ermittelt die AlzChem den Transaktionspreis unter Berücksichtigung des wahrscheinlichsten Betrages und bezieht die variablen Preisbestandteile bereits bei der Realisierung des Umsatzes ein, wenn es wahrscheinlich ist, dass der Kunde die vereinbarten Ziele erreicht oder basierend auf dem Zahlungsverhalten des Kunden in der Vergangenheit davon auszugehen ist, dass der Kunde den gewährten Skonto-Betrag in Abzug bringen wird. Kommt es durch die finale Abrechnung mit Kunden nachträglich zu Änderungen im Transaktionspreis, so wird diese Änderung als Umsatzminderung oder -erhöhung in der Periode erfasst, in der die finale Abrechnung mit dem Kunden erfolgt. Diese Periode kann von der Periode, in der die Leistungsverpflichtung erfüllt wurde, abweichen. Weitere Ermessensentscheidungen als diese Einschätzung zu den variablen Preisbestandteilen sind nicht notwendig. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen mit Kunden mit variabler Preisgestaltung erachtet die AlzChem diese Vorgehensweise als bestmögliche Schätzung der variablen Preiskomponente und geht nicht davon aus, dass es bei der finalen Abrechnung mit den Kunden zu wesentlichen Umsatzänderungen kommt. Diese Annahme wird jährlich durch das Verhältnis von nachträglich erfassten Umsatzerlösen zu den im Vorjahr realisierten Umsatzerlösen überprüft – im aktuellen Berichtszeitraum betraf dies 0,05 % der im Vorjahr erfassten Umsatzerlöse. Finanzierungskomponenten sind aufgrund der vertraglich vereinbarten kurzfristigen Zahlungsziele nicht zu berücksichtigen. Die AlzChem erhält im Produktbereich keine nicht zahlungswirksamen Gegenleistungen von ihren Kunden.
Die Aufteilung des Transaktionspreises auf mehrere Leistungsverpflichtungen ist in aller Regel nicht nötig. Wenn die Transportleistung als separate Leistungsverpflichtung identifiziert wurde, wird der eigenständige Verkaufspreis anhand der erwarteten Kosten zuzüglich einer angemessenen Marge ermittelt.
Bei Produktlieferungen erfolgt die Leistungserbringung und somit die Umsatzrealisierung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Eine Umsatzrealisierung über einen Zeitraum erfolgt nicht. Bei der Bestimmung des Zeitpunktes der Leistungserbringung werden die folgenden Indikatoren herangezogen:
Die Gesamtwürdigung dieser Indikatoren führt bei Produktlieferungen der AlzChem zu einer Umsatzrealisierung zu dem Zeitpunkt des Gefahrenübergangs anhand der mit dem Kunden vereinbarten Incoterms.
Die AlzChem verkauft den Kunden ihre Produkte unter der Zusicherung, dass das Produkt den genauen Spezifikationen der chemischen Zusammensetzung entspricht. Darüber hinaus werden keine weiteren Garantien gegeben. In den sehr seltenen Fällen, in denen die Produktspezifikation nicht erzielt wurde, wird einzelfallbezogen eine Rückstellung für eine Garantieverpflichtung nach den Vorgaben des IAS 27 angesetzt und unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Eine Berücksichtigung im Transaktionspreis bei der Bestimmung der Höhe der Umsatzerlöse erfolgt basierend auf den Erfahrungen der Vergangenheit und der Qualitätskontrolle der Produkte vor der Auslieferung nicht.
Die Leistungen als Standortbetreiber können permanente Dienstleistungen oder variable Dienstleistungen sein, welche der Kunde immer erst einzeln abrufen muss. Die von der Alz-Chem zu erfüllende Leistungsverpflichtung ist pro Dienstleistung über ein Term Sheet genau definiert. Weitere separate Leistungsverpflichtungen pro Term Sheet liegen im Dienstleistungsbereich nicht vor.
Der Transaktionspreis wird als Preis pro Einheit ermittelt. Weitere Preiskomponenten existieren im Dienstleistungsbereich nicht. Finanzierungskomponenten sind aufgrund der vertraglich vereinbarten kurzfristigen Zahlungsziele nicht zu berücksichtigen. Die AlzChem erhält im Dienstleistungsbereich keine nicht zahlungswirksamen Gegenleistungen von ihren Kunden.
Da pro Vertrag nur eine Leistungsverpflichtung vorliegt, ist eine Verteilung des Transaktionspreises auf mehr als eine Leistungsverpflichtung nicht notwendig.
Dem Kunden fließt der Nutzen während der Leistungserbringung durch die AlzChem zu und er konsumiert diesen zufließenden Nutzen auch sofort. Somit wird die Leistungsverpflichtung aus den einzelnen Standortservices über einen Zeitraum erfüllt. Die Methode, die den Nutzenübergang und somit die Erfüllung der Leistungsverpflichtung auf den Kunden am besten darstellt, ist für die variablen Dienstleistungen die output-orientierte Methode, welche sich an der Erbringung der Dienstleistungen orientiert. Diese variablen Dienstleistungen werden dem Kunden immer dann in Rechnung gestellt, wenn die Dienstleistung erbracht, also vom Kunden in Anspruch genommen wurde und der Zahlungsanspruch entstanden ist. Zum gleichen Zeitpunkt erfolgt die Umsatzrealisierung. Bei den permanenten Standortservices erfolgt die Erbringung der Leistungsverpflichtung jeweils über einen Zeitraum von 12 Monaten. Die Abrechnung darüber erfolgt monatlich in Höhe von 1/12 des Jahresbetrages. Hierbei kommt es nicht darauf an, ob der Kunde den Service auch tatsächlich in Anspruch genommen hat. Die AlzChem muss hier den Dienst lediglich 12 Monate bereitstellen (wie z. B. Feuerwehr und Betriebsarzt) und nach 1 Monat ist jeweils 1/12 der Leistungsverpflichtung erbracht. In diesen Fällen liegt eine sog. "Stand-Ready-Leistungsverpflichtung" vor, da AlzChem den permanenten Standortservice lediglich bereitstellen muss und der Kunde bereits aus der Bereitstellung einen Nutzen zieht. Die Umsatzrealisierung erfolgt für diese Standortservices linear über den 12-Monatszeitraum des Vertrages, da diese Vorgehensweise die beste Schätzung für eine output-orientierte Ermittlung des Leistungsfortschrittes für diese Leistungsverpflichtungen darstellt.
Bei der Bestimmung der Höhe und des Zeitpunktes der Umsatzerlöse aus Dienstleistungen wurden keine signifikanten Ermessensentscheidungen getroffen.
Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden führen zu Forderungen, die vollumfänglich in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten sind. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die zugehörigen Umsatzerlöse werden in der Regel direkt nach Erfüllung der Leistungsverpflichtung erfasst.
Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung als Aufwand erfasst. Mieterträge und Mietaufwendungen werden periodengerecht als Aufwand oder Ertrag erfasst.
Mieterträge und Mietaufwendungen werden periodengerecht als Aufwand oder Ertrag erfasst.
Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht unter Berücksichtigung der ausstehenden Darlehenssumme und des anzuwendenden Zinssatzes nach der Effektivzinsmethode abgegrenzt. Der anzuwendende Zinssatz entspricht dem Zinssatz, der die geschätzten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes auf den Nettobuchwert des Vermögenswertes abzinst.
Beim Vorliegen eines Finanzierungsleasingvertrages werden die Zahlungen mit finanzmathematischen Methoden in einen Zins- und Tilgungsanteil aufgeteilt.
Fremdkapitalkosten werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie anfallen, sofern es sich nicht um aktivierungspflichtige Fremdkapitalkosten für qualifizierte Vermögenswerte handelt.
In der aktuellen Berichtsperiode wurden keine Kapitalerhöhungen durchgeführt. Im Vorjahr wurden zwei Kapitalerhöhungen in der AlzChem Group AG durchgeführt.
Gemäß IAS 32 sind die direkt zurechenbaren Kosten der Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten unter Berücksichtigung von Steuervorteilen im Moment der Ausgabe als Abzug vom Eigenkapital zu bilanzieren. Im Zeitpunkt der Kapitalerhöhung wird der Betrag in das Eigenkapital umgegliedert. Wird die Transaktion nicht durchgeführt, werden die abgegrenzten Kosten aufwandswirksam aufgelöst.
Die direkt den beiden Kapitalerhöhungen der AlzChem Group AG des Vorjahres zurechenbaren Kosten wurden im Zeitpunkt der Durchführung der Kapitalerhöhungen als Abzug vom Eigenkapital dargestellt. Unter Berücksichtigung von Steuervorteilen wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 740 direkt vom Eigenkapitalposten "Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition" in Abzug gebracht.
Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in derjenigen Periode erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt ist.
IFRS 8 verlangt die Segmentierung in operative Teilbereiche gemäß der internen Organisations- und Berichtsstruktur. Ein operatives Segment wird als "Unternehmensbestandteil" definiert, der aus seiner Geschäftstätigkeit Erträge und Aufwendungen generiert, dessen Ertragslage durch die verantwortliche Unternehmensinstanz im Rahmen der Ressourcenallokation sowie der Performancebeurteilung regelmäßig analysiert wird und für den eigenständige Finanzdaten vorliegen. Die verantwortliche Unternehmensinstanz ist der Vorstand der AlzChem Group AG.
Die berichtspflichtigen Segmente innerhalb der AlzChem-Gruppe sind die Segmente
Das Segment "Specialty Chemicals" erwirtschaftet Umsätze hauptsächlich aus dem Verkauf von Produkten der Spezialchemie. Das Segment ist geprägt durch innovative Produkte, welche in der chemischen Industrie, der Ernährungs- und Futtermittelindustrie und im Bereich der Erneuerbaren Energien Anwendung finden. Die Produkte für Kunden in der Ernährungsindustrie basieren im Wesentlichen auf Verbindungen der NCN-Chemie (Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff) und werden als körpereigenes Nahrungsergänzungsmittel Creapure® in der Pharmazie und in der Kosmetik angewendet. Im Bereich der Futtermittelindustrie wird hauptsächlich Guanidinessigsäure unter dem Produktnamen Creamino® zum Einsatz als Futtermittelzusatzstoff hergestellt. Die Produkte, die AlzChem an Kunden der Erneuerbaren Energien veräußert, finden Einsatz bei der Herstellung von Verbundwerkstoffen und Klebstoffen als Siliziumnitrid für Hochleistungskeramik und für die Herstellung von Photovoltaikmodulen in der Solarindustrie. Des Weiteren ist diesem Segment die Produktion von Nitroguanidin zur Anwendung in Agro- und Pharmawirkstoffen und als Gasgenerator in Treibmitteln zugeordnet.
Das Segment "Basics & Intermediates" bündelt im Wesentlichen die Tätigkeiten der Verbundchemie auf Basis der primären Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung (NCN-Kette). In diesem Segment werden auf Basis von Kalk, Kohle und Strom Rohstoffe für Specialty Chemicals, Produkte für Kunden im Bereich der Landwirtschaft und der Metallurgie sowie Zwischenprodukte für die weitere Verwendung in der chemischen Industrie hergestellt. Kunden im Bereich der Landwirtschaft setzen Kalkstickstoff-Produkte z. B. als Düngemittel oder als Hygienemittel ein. Für Kunden der Metallurgie werden in diesem Segment kalk- und carbidbasierte Hilfsmittel zur Roheisenentschwefelung sowie Produkte zur Desoxidation, zur Entschwefelung und zum Aufsticken von Stahl im Bereich der Sekundärmetallurgie hergestellt. Des Weiteren sind diesem Segment die Produktion und der Verkauf von Guanidinsalzen als Rohstoff für Agrochemikalien und Pharmawirkstoffe sowie die Herstellung von Nitrilen und Guanaminen als Zwischenprodukte für die weiterverarbeitende chemische Industrie zugeordnet.
Im Segment "Other & Holding" sind alle übrigen Tätigkeiten des Konzerns und nicht auf die anderen Segmente umgelegte Holding-Tätigkeiten zusammengefasst. Die hier erzielten Umsätze umfassen zum überwiegenden Teil Dienstleistungsumsätze.
Bei der Erstellung der Segmentberichterstattung nach dem internen Management-Ansatz werden die selben Rechnungslegungsvorschriften angewandt, die auch bei der Erstellung des IFRS-Konzernabschlusses angewandt werden.
Der Außenumsatz stellt den Segmentumsatz mit externen Kunden dar. Die dargestellten Umsatzerlöse nach Regionen beziehen sich auf die Rechnungsadresse der Kunden. Das EBITDA stellt die wesentliche Ergebnisgröße dar, die vom Management regelmäßig zur Bewertung der Ertragskraft der Segmente herangezogen wird. Zusätzlich werden die Abschreibungen und das EBIT regelmäßig an das Management berichtet. Die bei der Ermittlung von EBITDA und EBIT zu berücksichtigenden Aufwendungen werden in den einzelnen Segmenten verursachungsgerecht über eine Kalkulation verrechnet.
Das Vorratsvermögen stellt die wesentliche Vermögensgröße dar, welche dem Management regelmäßig berichtet wird. Die langfristigen Vermögenswerte, die gemäß IFRS 8 nach bestimmten Regionen zu berichten sind, setzen sich aus den immateriellen Vermögenswerten und dem Sachanlagevermögen zusammen.
In der Spalte Konsolidierung werden Konzerneliminierungen und Konzernbuchungen ausgewiesen, die lediglich für Zwecke der Konzernabschlusserstellung vorgenommen werden. Die in dieser Spalte ausgewiesenen Umsatzerlöse enthalten Währungseffekte, die nicht auf die anderen Segmente verteilt werden konnten.
Der Mitarbeiterbonus für einen erfolgreichen Börsengang wurde im Vorjahr in Höhe von TEUR 6.256 im Segment "Other & Holding" ausgewiesen.
Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2018 besteht das Eigenkapital der AlzChem Group AG aus 101.763.355 (31.12.2017: 101.763.355) Stückaktien. Für den aktuellen Berichtszeitraum wird für die Ermittlung des Ergebnis je Aktie somit auf eine Aktienanzahl von 101.763.355 abgestellt.
Im Vorjahr hat die AlzChem Group AG zwei Kapitalerhöhungen durchgeführt. Durch die Sachkapitalerhöhung erhöhte sich die Anzahl der Stückaktien auf 100.633.339 Stück. Durch die gleich darauffolgende Barkapitalerhöhung erhöhte sich die Anzahl der Stückaktien auf 101.763.355 Stück.
Für die Ermittlung der Anzahl der Aktien bei einem umgekehrten Unternehmenszusammenschluss sieht IFRS 3 spezifische Regelungen vor. Für die Ermittlung der durchschnittlich gewichteten Anzahl der während der Periode, in der der umgekehrte Unternehmenserwerb erfolgt, ausstehenden Stammaktien ist die Anzahl der ausstehenden Stammaktien vom Beginn dieser Periode bis zum Erwerbszeitpunkt auf der Grundlage der durchschnittlich gewichteten Anzahl der in dieser Periode ausstehenden Stammaktien des rechtlich erworbenen Unternehmens (des bilanziellen Erwerbers), die mit dem im Fusionsvertrag angegebenen Tauschverhältnis multipliziert werden, zu berechnen. Zudem ist die Anzahl der ausstehenden Stammaktien vom Erwerbszeitpunkt bis zum Ende dieser Periode gleich der tatsächlichen Anzahl der ausstehenden Stammaktien des formalrechtlichen Erwerbers (des bilanziell erworbenen Unternehmens) während dieser Periode. Die Anwendung dieser Vorschrift führte zu einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 100.700.203 Stück für das Geschäftsjahr 2017.
Nach diesen Vorgaben ermittelte sich das Ergebnis je Aktie wie folgt:
| 2017 | 01.01. – 30.06.2018 | |
|---|---|---|
| Konzernjahresergebnis in TEUR (beherrschende Anteile) | 20.393 | 16.005 |
| Anzahl Aktien in Stück | 100.700.203 | 101.763.355 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 0,20 | 0,16 |
Zur besseren Vergleichbarkeit geben wir zusätzlich noch das Ergebnis je Aktie auf den letzten Stand, also bezogen auf 101.763.355 Aktien an. Würde die Berechnung mit der Anzahl der Stückaktien in beiden Berichtsperioden mit der Aktienanzahl zum 30.06.2018 erfolgen, ergäbe sich folgendes Ergebnis je Aktie:
| 2017 | 01.01. – 30.06.2018 | |
|---|---|---|
| Konzernjahresergebnis in TEUR (beherrschende Anteile) | 20.393 | 16.005 |
| Anzahl Aktien in Stück | 101.763.355 | 101.763.355 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 0,20 | 0,16 |
Verwässerungseffekte bestehen zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Die Ermittlung erfolgt durch Division des den Aktionären der AlzChem Group AG zustehenden Konzernergebnisses durch die Anzahl der ausstehenden Aktien.
Die Gesellschaften der AlzChem-Gruppe sind im Rahmen des allgemeinen Geschäftsbetriebs an verschiedenen Prozessen und behördlichen Verfahren beteiligt oder es könnten in der Zukunft solche eingeleitet oder geltend gemacht werden. Auch wenn der Ausgang der einzelnen Verfahren im Hinblick auf die Unwägbarkeiten, mit denen Rechtsstreitigkeiten behaftet sind, nicht mit Bestimmtheit vorhergesagt werden kann, wird sich nach derzeitiger Einschätzung über die im Abschluss als Verbindlichkeiten oder Rückstellungen berücksichtigten Risiken hinaus kein erheblich nachteiliger Einfluss auf die Ertragslage des Konzerns ergeben.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet worden, die sich auf Ausweis und Höhe der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge, Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Beurteilung der Werthaltigkeit der Warenvorräte, die Bewertung von Rückstellungen, Pensionen oder standortbezogenen Risiken sowie die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen insbesondere aus Verlustvorträgen. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt.
Unsere Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als zutreffend erachtet werden. Die tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen. Die Einschätzungen und Annahmen werden laufend überprüft.
Die AlzChem-Gruppe ist in verschiedenen Ländern zur Entrichtung von Ertragsteuern nach jeweils unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen verpflichtet. Die weltweite Steuerrückstellung wird auf Basis einer nach den lokalen Steuervorschriften vorgenommenen Gewinnermittlung und der anwendbaren lokalen Steuersätzen gebildet.
Die Höhe der Steuerrückstellungen und –schulden basiert auf Schätzungen, ob und in welcher Höhe Ertragsteuern fällig werden. Etwaige Risiken aus einer abweichenden steuerlichen Behandlung werden, wenn nötig, in angemessener Höhe zurückgestellt.
Daneben sind Schätzungen vorzunehmen, um die Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern beurteilen zu können. Ausschlaggebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, ob künftig steuerliche Gewinne (zu versteuerndes Einkommen) zur Verfügung stehen.
Im Übrigen bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung komplexer Steuervorschriften und der Höhe und des Zeitpunkts künftiger, zu versteuernder Einkünfte. Insbesondere vor dem Hintergrund der internationalen Verflechtungen können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und unseren Annahmen oder künftige Änderungen dieser Annahmen Änderungen des Steuerergebnisses in künftigen Perioden zur Folge haben.
Bei der Ermittlung des Ansatzes von Rückstellungen sind Annahmen über die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Ressourcenabflusses zu treffen. Diese Annahmen stellen die bestmögliche Einschätzung der dem Sachverhalt zu Grunde liegenden Situation dar, unterliegen jedoch durch die notwendige Verwendung von Annahmen einer gewissen Unsicherheit. Bei der Bemessung der Rückstellungen sind ebenfalls Annahmen über die Höhe des möglichen Ressourcenabflusses zu treffen. Eine Änderung der Annahmen kann somit zu einer abweichenden Höhe der Rückstellung führen. Demnach ergeben sich durch die Verwendung von Annahmen auch hier gewisse Unsicherheiten.
Die Ermittlung des Barwertes von Pensionsverpflichtungen ist maßgeblich abhängig von der Auswahl des Diskontierungszinssatzes und der weiteren versicherungsmathematischen Annahmen, welche zum Ende eines jeden Geschäftsjahres neu ermittelt werden. Der zu Grunde liegende Diskontierungszinssatz ist dabei der Zinssatz von Industrieanleihen mit hoher Bonität, welche auf die Währung lauten, in der auch die Leistungen bezahlt werden, und welche laufzeitkongruent zu den Pensionsverpflichtungen sind. Änderungen dieser Zinssätze können zu wesentlichen Änderungen der Höhe der Pensionsverpflichtung führen.
Den versicherungsmathematischen Bewertungen liegen die biometrischen Grundlagen der "Richttafeln 2005 G" von Klaus Heubeck zugrunde. Am 20.07.2018 hat die Heubeck AG die neuen Heubeck-Richttafeln 2018 G veröffentlicht. Hierbei wurde der Anstieg in der durchschnittlichen Lebenserwartung in Deutschland berücksichtigt. Die Auswirkungen dieser neuen Richttafeln sind in der aktuellen Bewertung der Pensionsverpflichtung noch nicht abgebildet. Die Berechnung der Pensionsverpflichtungen zum 31.12.2018 wird unter Berücksichtigung der neuen Richttafeln 2018 G erfolgen, sofern das Bundesministerium der Finanzen diese Richttafeln bis dahin veröffentlicht und diese dadurch als allgemein anerkannt gelten. Eine quantitative Abschätzung der Auswirkungen kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gegeben werden. Es ist jedoch mit einem leichten Anstieg der Pensionsverpflichtungen durch die gestiegene Lebenserwartung zu rechnen. Da es sich hierbei um eine Änderung demographischer Annahmen handelt, wird der Anpassungseffekt im sonstigen Ergebnis erfasst.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden im Rahmen der zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.
Die AlzChem erzielt Umsatzerlöse durch den Verkauf von chemischen Produkten an Kunden und durch die Erbringung von Dienstleistungen im Rahmen von Standortservices. Die Umsatzerlöse des Konzerns stellen sich aufgeteilt auf diese beiden Kategorien wie folgt dar:
| in TEUR | 01.01. – 30.06.2017 Nachrichtlich/ungeprüft |
2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|---|
| Umsätze aus Produktverkäufen | 172.654 | 333.375 | 182.997 |
| Umsätze aus Dienstleistungen | 10.160 | 20.545 | 12.244 |
| 182.814 | 353.920 | 195.241 |
Die Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt auf die in der Segmentberichterstattung dargestellten Segmente:
| in TEUR | 01.01. – 30.06.2017 Nachrichtlich/ungeprüft |
2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|---|
| Produkterlöse im Segment Specialty Chemicals | 96.511 | 185.681 | 110.734 |
| Produkterlöse im Segment Basics & Intermediates | 72.691 | 140.869 | 71.081 |
| Produkterlöse im Segment Other & Holding | 3.452 | 6.825 | 1.182 |
| Dienstleistungsumsätze im Segment Other & Holding | 10.160 | 20.545 | 12.244 |
| 182.814 | 353.920 | 195.241 |
Die gesamten Umsatzerlöse verteilen sich geographisch wie folgt:
| in TEUR | 01.01. – 30.06.2017 Nachrichtlich/ungeprüft |
2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|---|
| Deutschland | 76.784 | 152.643 | 80.385 |
| Europäische Union | 52.914 | 100.536 | 54.450 |
| Restliches Europa | 7.180 | 12.447 | 13.343 |
| NAFTA | 18.091 | 34.626 | 17.312 |
| Asien | 16.587 | 36.341 | 17.319 |
| Rest der Welt | 11.258 | 17.327 | 12.432 |
| 182.814 | 353.920 | 195.241 |
Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden führen zu Forderungen, die vollumfänglich in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten sind. Die Eröffnungs- und Schlusssalden dieser Forderungen können zum jeweiligen Stichtag der Bilanzposition Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entnommen werden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben beim erstmaligen Ansatz eine heterogene Fälligkeitsstruktur, welche im Durchschnitt zwischen 30 – 60 Tagen liegt. Die in der aktuellen Berichtsperiode erfassten Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen können der Anhangsangabe 16 entnommen werden. Zu beiden Stichtagen bestehen weder Vertragsvermögenswerte noch Vertragsverbindlichkeiten.
Im aktuellen Berichtszeitraum wurden TEUR 167 (Vorjahr: TEUR 632) Erlöse erfasst, bei welchen die Leistungsverpflichtung bereits in der Vorperiode erfüllt wurde. Diese resultieren aus der Endabrechnung von volumenbasierten Preisgestaltungen mit einzelnen Kunden.
Auf die Angabe zur Gesamthöhe der verbleibenden Leistungsverpflichtungen wird verzichtet, da es keine über 1 Jahr laufenden Verträge mit Kunden gibt.
| in TEUR | 01.01. – 30.06.2017 Nachrichtlich/ungeprüft |
2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|---|
| Aktivierte Eigenleistungen | 2.615 | 6.158 | 3.376 |
| Erträge aus Währungsumrechnung | 833 | 1.655 | 1.799 |
| Ertrag aus Leistungen an Dritte | 58 | 907 | 619 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten |
592 | 1.048 | 294 |
| Erträge aus Zuschüssen | 243 | 503 | 149 |
| Erträge aus Energiesteuererstattungen | 80 | 260 | 79 |
| Erträge aus der Bewertung von Derivaten | 147 | 142 | 0 |
| Übrige sonstige Erträge | 666 | 921 | 283 |
| 5.234 | 11.594 | 6.599 |
Die aktivierten Eigenleistungen resultieren aus der Aktivierung von selbst erstellten Posten des Sachanlagevermögens. Die Zuschüsse enthalten im Wesentlichen Forschungszuschüsse. Die Erträge aus Leistungen an Dritte enthalten Aufwandsentschädigungen im Zusammenhang mit der europäischen Chemikalienverordnung (REACH). In den Erträgen aus der Bewertung von Derivaten waren im Vorjahr in Höhe von TEUR 142 die positiven Wertänderungen der derivativen Währungsabsicherungsgeschäfte erfasst, die nicht im Rahmen des Hedge Accounting über das sonstige Ergebnis erfasst wurden. Im Berichtszeitraum 2018 bestanden im Konzern keine derivativen Finanzinstrumente.
| in TEUR | 01.01. – 30.06.2017 Nachrichtlich/ungeprüft |
2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|---|
| Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, produktionsbezogenen Strom und bezogene Waren |
67.797 | 135.655 | 78.578 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 1.126 | 2.215 | 1.602 |
| 68.923 | 137.870 | 80.180 |
| in TEUR | 01.01. – 30.06.2017 Nachrichtlich/ungeprüft |
2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 46.856 | 90.044 | 48.791 |
| Sozialabgaben und Altersversorgung | 9.342 | 19.204 | 9.834 |
| 56.198 | 109.248 | 58.625 |
Im Posten Sozialabgaben und Altersversorgung wurden laufende Beitragszahlungen für Arbeitgeberbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung in Höhe von TEUR 3.138 (Vorjahr: TEUR 6.381) erfasst.
Die folgenden Tabelle zeigt die in der Berichtsperiode durchschnittlich in der AlzChem-Gruppe beschäftigten Mitarbeiter:
| in TEUR | 2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 766 | 781 |
| Angestellte (inkl. Leitende und Ferienbeschäftigte) | 610 | 624 |
| Auszubildende | 115 | 119 |
| 1.491 | 1.524 |
| in TEUR | 01.01. – 30.06.2017 Nachrichtlich/ungeprüft |
2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|---|
| Vertriebskosten | 7.641 | 15.213 | 10.083 |
| Instandhaltung | 4.296 | 11.362 | 4.475 |
| Sonstige Fremdleistungen | 5.329 | 11.243 | 4.185 |
| Umwelt-/Entsorgungskosten | 3.490 | 7.573 | 4.717 |
| Aufwand aus Währungsumrechnung | 2.382 | 3.953 | 1.810 |
| Beratungs-, Forschungs- und Entwicklungskosten | 2.214 | 3.793 | 1.568 |
| Versicherungen | 1.827 | 2.351 | 1.239 |
| IT-Kosten | 1.186 | 2.123 | 1.235 |
| Sonstige Steuern | 827 | 2.009 | 856 |
| Miete, Pacht und Leasing | 1.005 | 1.960 | 1.078 |
| Sonstige Gebühren und Beiträge | 993 | 1.590 | 920 |
| Gutachten- und Prüfungskosten | 932 | 1.543 | 775 |
| Marketing | 681 | 1.284 | 787 |
| Reisekosten | 543 | 1.137 | 553 |
| Aufwendungen aus der Bewertung von Derivaten | 0 | 0 | 0 |
| Übriger sonstiger Aufwand | 3.194 | 7.362 | 2.586 |
| 36.540 | 74.496 | 36.867 |
Die Aufwendungen für Operating-Leasingverträge betrugen im Geschäftsjahr TEUR 1.078 (Vorjahr: TEUR 1.960). In den Geschäftsjahren 2018 und 2017 sind keine bedingten Mietzahlungen angefallen.
In den oben aufgeführten Forschungs- und Entwicklungskosten sind lediglich die externen Forschungs- und Entwicklungskosten aufgeführt. Insgesamt wurden in der Periode TEUR 3.950 (Vorjahr: TEUR 9.015) Forschungs- und Entwicklungskosten als Aufwand erfasst.
Die Details zu den planmäßigen Abschreibungen können dem Konzernanlagespiegel entnommen werden. In der aktuellen Berichtsperiode wurden wie im Vorjahr keine Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte vorgenommen.
Das Finanzergebnis setzt sich aus den folgenden Posten, unterteilt nach der Entstehung, wie folgt zusammen:
| in TEUR | 01.01. – 30.06.2017 Nachrichtlich/ungeprüft |
2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|---|
| Zinsertrag | |||
| Forderungen gegenüber Kreditinstituten | 227 | 377 | 118 |
| Übriges | 89 | 285 | 197 |
| 316 | 662 | 315 | |
| Zinsaufwand | |||
| Zinsaufwand aus der Zuführung zu Pensionsrückstellungen | 915 | 1.842 | 935 |
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 326 | 652 | 302 |
| Zinsaufwand aus Forderungsverkauf | 45 | 105 | 51 |
| Zinsaufwand aus der Zuführung zu sonstigen lfr. Rückstellungen | 56 | 384 | 2 |
| Finanzierungsleasing | 6 | 12 | 6 |
| Übriges | 8 | 9 | 126 |
| 1.356 | 3.004 | 1.422 | |
| Finanzergebnis | -1.040 | -2.342 | -1.107 |
Die Zinserträge gegenüber Kreditinstituten resultieren aus laufenden Kontokorrentguthaben und kurzfristigen Geldanlagen. In den übrigen Zinserträgen sind Zinsen aus Steuerguthaben in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 18) enthalten. In diesem Posten sind auch TEUR 142 (Vorjahr TEUR 224) Zinsänderungseffekte der für die Bewertung der Deponierückstellungen, sonstigen langfristigen Rückstellungen und übrigen Verbindlichkeiten anzuwendenden Abzinsungssätze enthalten. In den übrigen Zinsaufwendungen sind Zinsaufwendungen aus Steuernachzahlungen in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 6) enthalten.
Der Gesamtzinsertrag für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, oder finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betrug im Geschäftsjahr TEUR 121 (Vorjahr: TEUR 379). Der Gesamtzinsaufwand für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, oder finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betrug im Geschäftsjahr TEUR 428 (Vorjahr: TEUR 652). Für finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet werden, wurden in der aktuellen Berichtsperiode keine Zinserträge oder Zinsaufwendungen erfasst.
Alle Zinserträge und Zinsaufwendungen, die aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten resultieren, wurden nach der Effektivzinsmethode errechnet.
Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 01.01. – 30.06.2017 Nachrichtlich/ungeprüft |
2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|---|
| Tatsächlicher Steueraufwand | -4.808 | -5.791 | -5.807 |
| Latente Steuern | -604 | -2.973 | -484 |
| -5.412 | -8.764 | -6.291 |
Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurden TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) periodenfremde tatsächliche Steuererträge und TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 251) periodenfremde tatsächliche Steueraufwendungen erfasst.
Der Ermittlung der latenten Steuern liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde; diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen.
In der nachfolgenden Überleitungsrechnung werden die Unterschiede zwischen dem tatsächlich gebuchten Ertragsteueraufwand und dem erwarteten Ertragsteueraufwand ausgewiesen. Der erwartete Ertragsteueraufwand ergibt sich aus dem Ergebnis vor Ertragsteuern multipliziert mit dem anzuwendenden Ertragsteuersatz. Der anzuwendende Ertragsteuersatz ist nach IAS 12.85 derjenige, der für die Informationsdarstellung am geeignetsten ist. Obwohl der Steuersatz der AlzChem Group AG 29 % beträgt, wurde für die steuerliche Überleitungsrechnung mit dem Steuersatz der AlzChem Trostberg GmbH gerechnet, da dieser den wesentlichsten Einfluss auf die Konzernsteuerquote hat.
| in TEUR | 2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Konzernjahresüberschuss vor Ertragsteuern | 29.336 | 22.353 |
| Anzuwendender Ertragsteuersatz | 28,00 % | 28,00 % |
| Erwarteter Ertragsteueraufwand | 8.214 | 6.259 |
| Effekte aus abweichenden ausländischen Steuersätzen | -90 | -27 |
| Effekte aus abweichenden inländischen Steuersätzen | 55 | 17 |
| Steuerwirkungen | ||
| Steuerliche Hinzurechnungen | 483 | 217 |
| Steuerfreie Erträge | -80 | -60 |
| Periodenfremde Steuererträge | -278 | -157 |
| Periodenfremder Steueraufwand | 403 | 16 |
| Nichtansatz latenter Steuern auf permanente Differenzen | 60 | 0 |
| Sonstige Abweichungen | -3 | 26 |
| Summe Steuerauswirkungen | 585 | 42 |
| Summe Steueraufwand | 8.764 | 6.291 |
| Effektive Steuerquote | 29,88 % | 28,14 % |
Die nicht beherrschenden Anteile am Konzernjahresergebnis betreffen die 49 % Fremdanteile an der Dormex Company LLC und die 6 % Fremdanteile an der AlzChem International GmbH, die von den vier Hauptanteilseignern der AlzChem Group AG gehalten werden. Die Entwicklung der nicht beherrschenden Anteile ist der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen.
Die folgenden Finanzinformationen betreffen die nicht beherrschenden Anteile (prozentual) an den Tochterunternehmen:
| in TEUR | 31.12.2017 bzw. 2017 | 30.06.2018 bzw. 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 4.805 | 4.907 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 180 | 196 |
| Langfristige Schulden | 0 | 0 |
| Kurzfristige Schulden | 2.760 | 2.786 |
| Cashflow | 85 | -9 |
| Entnahmen | 0 | 0 |
| Jahresergebnis | 179 | 90 |
| Sonstiges Ergebnis | -17 | 2 |
| Gesamtergebnis | 162 | 93 |
Zwischen der AlzChem Trostberg GmbH und der AlzChem International GmbH wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2018 ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Demzufolge führt die AlzChem International GmbH ihre zukünftigen Gewinne vollumfänglich an die AlzChem Trostberg GmbH ab und diese übernimmt auch vollumfänglich eventuell auftretende Verluste der AlzChem International GmbH. Der Vertrag wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren geschlossen und kann währenddessen nicht ordentlich gekündigt werden.
Aufgrund des Vertrags fließen dem Konzern seit dem 1. Januar 2018 das gesamte Jahresergebnis und Gesamtergebnis der AlzChem International GmbH zu. Folglich fließen den nicht beherrschenden Anteilen für den Zeitraum des Gewinnabführungsvertrages keine weiteren Jahresergebnisse zu. Den Minderheitsgesellschaftern der AlzChem International GmbH (6 % am Kapital der Gesellschaft) wurde für den Verlust ihres variablen Ergebnisanspruches eine Ausgleichszahlung in Höhe von EUR 2,85 (brutto) pro Geschäftsanteil und Jahr für die Dauer des Gewinnabführungsvertrages gewährt.
In der Konzernbilanz wurde der Barwert der zukünftig zu leistenden Ausgleichszahlungen bereits in voller Höhe (TEUR 855) in den kurzfristigen und langfristigen übrigen Verbindlichkeiten erfasst. In gleicher Höhe wurde der nicht beherrschende Anteil im Konzerneigenkapital gemindert. Die jährlich an die nicht beherrschenden Anteile zu leistenden Ausgleichszahlungen werden jeweils (anteilig) dem Konzernjahresergebnis der nicht beherrschenden Anteile zugewiesen und entsprechen somit nicht dem tatsächlichen Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile, da dies in den Jahren des Gewinnabführungsvertrages null ist. Die oben in der Übersicht berichtete Zahl entspricht 6 % des tatsächlichen Jahresergebnisses der AlzChem International GmbH. Bilanziell wurden dem Konzernjahresergebnis der nicht beherrschenden Anteile jedoch TEUR 85 aus der AlzChem International GmbH zugewiesen. Die erstmalige zahlungswirksame Abrechnung erfolgt im Januar 2019.
Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten erworbene Software, Rechte und Lizenzen. In der AlzChem-Gruppe existieren keine selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte zu den abgebildeten Stichtagen.
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im Geschäftsjahr 2017 stellt sich wie folgt dar:
| Software | Konzessionen, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte |
Gesamt | |
|---|---|---|---|
| in TEUR | |||
| Anschaffungskosten 01.01.2017 | 3.203 | 1.811 | 5.014 |
| Zugänge | 655 | 0 | 655 |
| Abgänge | -24 | 0 | -24 |
| Umgliederung | -114 | 119 | 5 |
| Währungsumrechnung | -2 | -2 | -4 |
| Stand am 31.12.2017 | 3.718 | 1.928 | 5.646 |
| Abschreibungen 01.01.2017 | 2.829 | 1.378 | 4.207 |
| Zugänge | 260 | 191 | 451 |
| Abgänge | -18 | 0 | -18 |
| Umgliederung | 0 | 0 | 0 |
| Währungsumrechnung | -1 | -2 | -3 |
| Stand am 31.12.2017 | 3.070 | 1.567 | 4.637 |
| Nettobuchwert 31.12.2016 | 374 | 433 | 807 |
| Nettobuchwert 31.12.2017 | 648 | 361 | 1.009 |
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im Zeitraum vom 01.01. bis 30.06.2018 stellt sich wie folgt dar:
| Software | Konzessionen, Patente, Lizenzen | Gesamt | |
|---|---|---|---|
| in TEUR | und ähnliche Rechte | ||
| Anschaffungskosten 01.01.2018 | 3.718 | 1.928 | 5.646 |
| Zugänge | 231 | 0 | 231 |
| Abgänge | -92 | -6 | -98 |
| Umgliederung | -78 | 78 | 0 |
| Währungsumrechnung | 1 | -4 | -3 |
| Stand am 30.06.2018 | 3.780 | 1.996 | 5.776 |
| Abschreibungen 01.01.2018 | 3.070 | 1.567 | 4.637 |
| Zugänge | 171 | 79 | 250 |
| Abgänge | -92 | -6 | -98 |
| Umgliederung | 0 | 0 | 0 |
| Währungsumrechnung | 0 | -4 | -4 |
| Stand am 30.06.2018 | 3.149 | 1.636 | 4.785 |
| Nettobuchwert 31.12.2017 | 648 | 361 | 1.009 |
| Nettobuchwert 30.06.2018 | 631 | 360 | 991 |
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte wurden wie im Vorjahr nicht erfasst. In der Berichtsperiode gab es keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer und keine immateriellen Vermögenswerte, die zum Stichtag noch nicht nutzungsbereit waren.
| in TEUR | Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude |
Anlagen und Maschinen |
Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungskosten 01.01.2017 |
45.453 | 168.030 | 15.698 | 8.455 | 237.636 |
| Zugänge | 1.169 | 5.806 | 2.207 | 15.041 | 24.223 |
| Abgänge | -1 | -327 | -273 | -250 | -852 |
| Umgliederung | 1.030 | 4.600 | 658 | -6.293 | -5 |
| Währungsumrechnung | 41 | 237 | -11 | -382 | -115 |
| Stand am 31.12.2017 | 47.691 | 178.345 | 18.279 | 16.571 | 260.886 |
| Abschreibungen 01.01.2017 |
18.679 | 102.731 | 11.400 | 0 | 132.810 |
| Zugänge | 1.364 | 9.938 | 2.237 | 0 | 13.539 |
| Abgänge | -1 | -292 | -262 | 0 | -555 |
| Umgliederung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsumrechnung | 0 | -26 | -12 | 0 | -38 |
| Stand am 31.12.2017 | 20.041 | 112.350 | 13.364 | 0 | 145.755 |
| Nettobuchwert 31.12.2016 |
26.774 | 65.299 | 4.298 | 8.455 | 104.827 |
| Nettobuchwert 31.12.2017 |
27.649 | 65.995 | 4.915 | 16.571 | 115.131 |
Die Entwicklung des Sachanlagevermögens im Geschäftsjahr 2017 stellt sich wie folgt dar:
Die Entwicklung des Sachanlagevermögens im Zeitraum vom 01.01. bis 30.06.2018 stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude |
Anlagen und Maschinen |
Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungskosten 01.01.2018 |
47.691 | 178.345 | 18.279 | 16.571 | 260.886 |
| Zugänge | 129 | 1.801 | 657 | 13.143 | 15.730 |
| Abgänge | -29 | -163 | -2.283 | -228 | -2.703 |
| Umgliederung | 269 | 4.692 | 716 | -5.677 | 0 |
| Währungsumrechnung | -22 | -158 | 11 | -38 | -207 |
| Stand am 30.06.2018 | 48.038 | 184.517 | 17.380 | 23.771 | 273.706 |
| Abschreibungen 01.01.2018 |
20.041 | 112.350 | 13.364 | 0 | 145.755 |
| Zugänge | 685 | 5.366 | 1.197 | 0 | 7.248 |
| Abgänge | -7 | -148 | -2.246 | 0 | -2.401 |
| Umgliederung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsumrechnung | -1 | -57 | 1 | 0 | -57 |
| Stand am 30.06.2018 | 20.718 | 117.511 | 12.316 | 0 | 150.545 |
| Nettobuchwert 31.12.2017 |
27.649 | 65.995 | 4.915 | 16.571 | 115.131 |
| Nettobuchwert 30.06.2018 |
27.320 | 67.006 | 5.064 | 23.771 | 123.161 |
Wertminderungen auf Sachanlagen wurden wie im Vorjahr nicht erfasst. Die Sachanlagen enthalten mit TEUR 223 (Vorjahr: TEUR 223) Vermögenswerte, die im Rahmen eines Finanzierungsleasings gehalten werden. Hierbei handelt es sich um ein Grundstück mit einer günstigen Kaufoption zum Ende des Leasingvertrages. Hieraus fielen keine bedingten Leasingzahlungen an. Der Leasingvertrag hat zum Bilanzstichtag eine Restlaufzeit von 2,5 Jahren.
Innerhalb der Anlagen und Maschinen sind zum Bilanzstichtag TEUR 362 (Vorjahr: TEUR 414) gemeinschaftlich geführte Vermögenswerte enthalten. Hierbei handelt es sich um einen Dampfkessel, welchen die Nigu Chemie GmbH am Standort Waldkraiburg zusammen mit einem benachbarten Unternehmen auf dessen Grundstück betreibt. Der Anteil der AlzChem-Gruppe an dieser gemeinschaftlichen Vereinbarung beträgt 50 %. Die beiden Gesellschaften nehmen jeweils 50 % des vom Dampfkessel produzierten Volumens für eigene Produktionsprozesse ab. Der Anteil der Aufwendungen aus diesem gemeinschaftlich geführten Vermögenswert betrug im Geschäftsjahr TEUR 643 (Vorjahr: TEUR 1.140). Erlöse aus diesem gemeinschaftlich geführten Vermögenswert sind wie im Vorjahr nicht angefallen.
In beiden Berichtsperioden wurden keine Fremdkapitalkosten als Bestandteil der Herstellungskosten aktiviert.
Das Sachanlagevermögen dient in Höhe von TEUR 16.536 (Vorjahr: TEUR 16.804) als Sicherheit für Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte umfassen in vollem Umfang Anteile an übrigen Beteiligungen und werden der Bewertungskategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Da für diese Beteiligungen keine beobachtbaren Marktwerte vorliegen und unter Berücksichtigung der insgesamt untergeordneten Bedeutung für die AlzChem-Gruppe auch keine verlässlichen Parameter für eine Modellbewertung mit angemessenem Aufwand ermittelt werden können, werden die Anschaffungskosten als beste verfügbare Indikation für den beizulegenden Zeitwert herangezogen. Zum aktuellen Zeitpunkt plant die AlzChem-Gruppe keine Veräußerung der Beteiligungen.
Die langfristigen und kurzfristigen übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten setzen sich aus den folgenden finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerten zusammen:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | ||
| Darin finanzielle Vermögenswerte | ||
| Erstattungsansprüche an Lieferanten | 6 | 0 |
| Gesamte langfristige finanzielle Vermögenswerte | 6 | 0 |
| Darin nicht finanzielle Vermögenswerte | ||
| Aktive Rechnungsabgrenzungsposten | 1.065 | 1.041 |
| Sonstiges | 0 | 26 |
| Gesamte langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte | 1.065 | 1.067 |
| Gesamte langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 1.071 | 1.067 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | ||
| Darin finanzielle Vermögenswerte | ||
| Forderungen aus Kaufpreiseinbehalt, Sondersperrkonto und Abrechnungskonto |
7.480 | 4.911 |
| Kurzfristige verfügungsbeschränkte Geldanlagen | 5.902 | 5.902 |
| Sonstiges | 499 | 1.032 |
| Gesamte kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 13.881 | 11.845 |
| Darin nicht finanzielle Vermögenswerte | ||
| Steuerforderungen | 1.490 | 270 |
| Aktive Rechnungsabgrenzungsposten | 916 | 2.375 |
| Sonstiges | 21 | 25 |
| Gesamte kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte | 2.427 | 2.670 |
| Gesamte kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 16.308 | 14.515 |
Die Forderungen aus Kaufpreiseinbehalt, Sondersperrkonto und Abrechnungskonto resultieren aus Factoring-Transaktionen und stellen Forderungen gegen den Factorer dar. Die kurzfristigen Geldanlagen betreffen liquide Mittel, die mit einer Zinsbindungsfrist von maximal 12 Monaten bei Kreditinstituten angelegt sind. Diese Geldanlage in Höhe von TEUR 5.902 (Vorjahr: TEUR 5.902) dient in voller Höhe als Sicherheit gemäß den gesetzlichen Auflagen zur Nachsorge und Rekultivierung von Deponieflächen.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden im Wesentlichen für Vorausbezahlungen von Versicherungen und Wartungsverträgen gebildet. Im langfristigen Bereich werden auch Versicherungen im Zusammenhang mit der laufenden Börsennotierung in Höhe von TEUR 270 (Vorjahr: TEUR 223) ausgewiesen.
Auf die oben aufgeführten langfristigen und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte wurden weder Wertberichtigungen gebildet noch sind hierin überfällige Beträge enthalten. Zum Bilanzstichtag liegen keine Anhaltspunkte vor, dass die Zahlungen bei Fälligkeit dieser Posten nicht geleistet werden.
In den hier abgebildeten kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind folgende Forderungen in Fremdwährung enthalten:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Gesamt | 457 | 114 |
| USD | 290 | 7 |
| SEK | 51 | 53 |
| CNY | 116 | 54 |
Latente Steueransprüche und -schulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht besteht, die laufenden Steueransprüche gegen die laufenden Steuerschulden aufzurechnen, und wenn die latenten Steuern gegen dieselbe Steuerbehörde bestehen.
Die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden beziehen sich auf folgende Positionen:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Latente Steueransprüche | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 121 | 106 |
| Sachanlagen | 1.057 | 916 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 54 | 56 |
| Vorräte | 644 | 594 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 749 | 947 |
| Rückstellungen | 22.291 | 21.630 |
| Verbindlichkeiten | 54 | 51 |
| Steuerliche Verlustvorträge | 463 | 325 |
| Summe latente Steueransprüche | 25.433 | 24.625 |
| davon kurzfristig | 1.502 | 1.648 |
| davon langfristig | 23.931 | 22.977 |
| Latente Steuerschulden | ||
| Sachanlagen | 328 | 345 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 1.792 | 1.792 |
| Verbindlichkeiten | 45 | 47 |
| Summe latente Steuerschulden | 2.165 | 2.184 |
| davon kurzfristig | 1.792 | 1.792 |
| davon langfristig | 373 | 392 |
| Saldierung aktiver und passiver latenter Steuern | 0 | 0 |
| Bilanzansatz latente Steueransprüche | 25.433 | 24.625 |
| Bilanzansatz latente Steuerschulden | 2.165 | 2.184 |
Von den latenten Steueransprüchen auf Rückstellungen entfallen TEUR 19.234 (Vorjahr: TEUR 19.554) latente Steueransprüche auf die Pensionsverpflichtungen.
Die Veränderungen der latenten Steuern zum Vorjahr wurden in Höhe von TEUR -484 (Vorjahr: TEUR -2.973) aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In Höhe von TEUR -321 (Vorjahr: TEUR -26) wurde die Veränderung der latenten Steuern auf Pensionsrückstellungen im sonstigen Ergebnis erfasst.
Die hier aufgeführten aktiven latenten Steueransprüche auf ertragsteuerliche Verlustvorträge entfallen in Höhe von TEUR 6 (Vorjahr: TEUR 14) auf inländische Gesellschaften. Auf Gewerbesteuer entfallen hiervon TEUR 3 (Vorjahr: TEUR 10) und auf Körperschaftsteuer TEUR 3 (Vorjahr: TEUR 4). Im Berichtsjahr wurden auf sämtliche ertragsteuerlichen Verlustvorträge aktive latente Steuern angesetzt. Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge sind unverfallbar.
Die Ermittlung der latenten Steuern führte zu einem Überhang an latenten Steueransprüchen. Aufgrund der verabschiedeten Unternehmensplanung ist davon auszugehen, dass in Zukunft genügend steuerliche Ergebnisse vorliegen werden, welche die Realisierung der aktiven latenten Steueransprüche wahrscheinlich macht.
Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 8.979 (Vorjahr: TEUR 8.979) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt.
Im Übrigen verweisen wir auf die Ausführungen bei den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen und die Erläuterungen unter Abschnitt IV.
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 23.663 | 23.347 |
| Unfertige Erzeugnisse | 13.753 | 17.242 |
| Unfertige Leistungen | 196 | 295 |
| Fertige Erzeugnisse | 33.237 | 34.439 |
| Handelswaren | 456 | 215 |
| Geleistete Anzahlungen | 77 | 41 |
| 71.382 | 75.579 |
Im Zeitraum vom 01.01. bis 30.06.2018 wurden ergebniswirksame Wertminderungen auf Vorräte in Höhe von TEUR 477 (Vorjahr: TEUR 1.268) und Wertaufholungen in Höhe von TEUR 834 (Vorjahr: TEUR 408) in den Materialaufwendungen erfasst. Die Wertminderungen wurden im Wesentlichen für Überreichweiten, mangelnde Gängigkeiten und für Abwertungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen. Der Gesamtbetrag der Vorräte, die im Geschäftsjahr als Aufwand erfasst wurden, beträgt TEUR 81.180 (Vorjahr: TEUR 137.870).
Die auf dem Wertberichtigungskonto erfassten Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
| in TEUR | 01.01.2017 | Zuführung | Verbrauch | Auflösung | 31.12.2017 |
|---|---|---|---|---|---|
| Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
507 | 252 | 0 | -148 | 611 |
Unter Berücksichtigung der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 ergibt sich in der aktuellen Periode folgende Veränderung der Wertberichtigungen:
| in TEUR | 01.01.2018 | Zuführung | Verbrauch | Auflösung | Währungs umrechnung |
30.06.2018 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC) |
144 | 9 | -18 | 0 | -3 | 132 |
| Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (FVOCI) |
497 | 4 | 0 | 0 | 0 | 501 |
| Gesamt | 641 | 13 | -18 | 0 | -3 | 633 |
Im Rahmen der Erstanwendung des IFRS 9 sind die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 30 erhöht worden. Davon entfielen TEUR 6 auf erfolgsneutral über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI) zu bewertende Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und TEUR 24 auf die zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bewerteten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. In Höhe von TEUR 491 (FVOCI) bzw.
TEUR 121 (AC) wurden die bestehenden Wertberichtigungen nach IAS 39 übernommen. Die Wertberichtigungen zum Berichtsstichtag beziehen sich auf ein Bruttoforderungsvolumen vor Sicherheiten und Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 38.183 (FVOCI) (Vorjahr: TEUR 21.813) bzw. TEUR 14.781 (AC) (Vorjahr: TEUR 13.222).
Die Quote des erwarteten Verlusts gemessen an dem gesamten Forderungsbestand beträgt zum Stichtag 1,83 %, wobei die auf historischen Werten basierenden Einzelraten je nach Überfälligkeit der Forderungen zwischen 0,05 % und 6,56 % schwanken. Für Forderungen, die den Status "ausgefallen" erreicht haben, konnten historisch betrachtet rund 74 % des ausstehenden Betrags durch Sicherheitenverwertung oder sonstige Beitreibungsmaßnahmen realisiert werden.
Die AlzChem-Gruppe hat per 30. Juni 2018 Sicherheiten aus Warenkreditversicherungen für die Besicherung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 28.121 (Vorjahr: TEUR 12.101) erhalten. Davon entfallen auf überfällige Forderungen Sicherheiten in Höhe von TEUR 1.973 (Vorjahr: TEUR 773).
Bei den weder wertgeminderten noch überfälligen Forderungen liegen zum Bilanzstichtag keine Anhaltspunkte vor, dass die Zahlungen bei Fälligkeit nicht geleistet werden.
Auf Grund der internationalen Tätigkeit des Konzerns sind zu den Stichtagen in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen folgende in Konzernwährung Euro umgerechnete Fremdwährungsforderungen enthalten:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Gesamt | 12.538 | 15.977 |
| USD | 7.772 | 9.194 |
| CNY | 1.999 | 894 |
| JPY | 1.421 | 2.443 |
| SEK | 1.332 | 3.308 |
| Sonstige | 14 | 138 |
Die im Rahmen des Factorings veräußerten Forderungen belaufen sich auf TEUR 8.846 (Vorjahr: TEUR 12.660). Die Analyse zum Übergang oder Verbleib der Chancen und Risiken aus den verkauften Forderungen zum 30. Juni 2018 und zum Vorjahresstichtag hat einen vollständigen Übergang ergeben, so dass innerhalb der AlzChem-Gruppe kein verbleibendes Engagement ausgewiesen wird. Sowohl im laufenden Jahr als auch im Vorjahr gab es keine Zahlungsmittelrückflüsse aus den Kaufpreiseinbehalten im Rahmen des Factorings an die Factoring-Gesellschaft.
Die Steuerforderungen umfassen in voller Höhe Ertragsteuerforderungen inländischer Gesellschaften. Diese resultieren aus Überzahlungen des aktuellen als auch des vorangegangenen Geschäftsjahres.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Guthaben bei Kreditinstituten | 12.796 | 9.837 |
| Kassenbestand | 6 | 7 |
| 12.802 | 9.844 |
Das Gezeichnete Kapital entspricht dem der AlzChem Group AG. Zum 30. Juni 2018 beträgt das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG wie im Vorjahr EUR 101.763.355,00 und ist ebenso unverändert gegenüber dem Vorjahr in 101.763.355 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von je EUR 1 eingeteilt. Im Berichtszeitraum vom 01.01. bis 30.06.2018 gab es keine Veränderungen des Gezeichneten Kapitals. Im Geschäftsjahr 2017 wurde das Gezeichnete Kapital im Wege einer Sachkapitalerhöhung gegen Einbringung sämtlicher Aktien der AlzChem Trostberg GmbH von EUR 310.000,00 um EUR 100.323.339,00 auf EUR 100.633.339,00 erhöht. Ebenfalls im Geschäftsjahr 2017 wurde im Rahmen einer Barkapitalerhöhung das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG um weitere EUR 1.130.016,00 auf EUR 101.763.355,00 erhöht.
Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 31. Juli 2022 das Grundkapital der AlzChem Group AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 10.063.333,00 (in Worten: Euro zehn Millionen dreiundsechzigtausend dreihundertdreiunddreißig) durch Ausgabe von bis zu 10.063.333 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen; das gesetzliche Bezugsrecht kann auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien von einem durch den Vorstand bestimmten Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären der Gesellschaft zum Bezug anzubieten.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
• Bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen, insbesondere zum Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen;
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, einschließlich einer von § 60 Abs. 2 AktG abweichenden Gewinnbeteiligung, festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Satzung der Gesellschaft nach vollständiger oder teilweiser Ausnutzung oder dem zeitlichen Ablauf des genehmigten Kapitals entsprechend anzupassen, insbesondere in Bezug auf die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der bestehenden Stückaktien.
Die Hauptversammlung hat dem Vorstand keine Rechte hinsichtlich einer bedingten Kapitalerhöhung eingeräumt.
Zu beiden Berichtsstichtagen hält die Gesellschaft keine eigenen Aktien.
Die Hauptversammlung hat die AlzChem Group AG gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum Ablauf des 31. Juli 2022 eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die AlzChem Group AG zum Zeitpunkt des Erwerbs erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß den §§ 71d oder 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf von der AlzChem Group AG nicht zum Zwecke des Handelns in eigenen Aktien genutzt werden. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals durch die AlzChem Group AG oder durch abhängige oder in Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehende Unternehmen oder durch Dritte, die auf Rechnung der AlzChem Group AG oder von abhängigen oder in Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehende Unternehmen handeln, ausgenutzt werden. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen.
Im Falle des Erwerbs über die Börse darf der Erwerbspreis (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Kurs der Aktie im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.
Im Falle des Erwerbs über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der Kaufpreisspanne je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den Schlusskurs im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) am dritten Börsenhandelstag vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Ergeben sich nach der Veröffentlichung des öffentlichen Kaufangebots nicht unerhebliche Abweichungen des maßgeblichen Kurses, kann das Angebot angepasst werden. In diesem Fall wird auf den Kurs am dritten Börsenhandelstag vor der öffentlichen Ankündigung einer etwaigen Anpassung abgestellt. Das Volumen des Angebots kann begrenzt werden. Sofern die gesamte Zeichnung des Angebots das festgesetzte Volumen überschreitet, muss die Annahme nach Quote erfolgen. Eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen bis 100 angedienter Aktien je Aktionär kann vorgesehen werden.
Im Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition werden die Anpassung des Gezeichneten Kapitals der AlzChem Trostberg GmbH an das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG und die Geschäftsvorfälle aus den Kapitalerhöhungen im Geschäftsjahr 2017 dargestellt, welche nicht das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG betreffen. Diese Anpassungen waren erforderlich, um die Anforderungen zur Bilanzierung und zum Ausweis eines umgekehrten Unternehmenszusammenschlusses im Geschäftsjahr 2017 darzustellen (siehe hierzu die Erläuterungen in II. Geschäftsjahreswechsel und daraus folgende Darstellung im IFRS-Konzernabschluss zum 31.12.2017). Der Posten hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.
Das Gezeichnete Kapital der AlzChem Trostberg GmbH beträgt zum Berichtsstichtag TEUR 11.000 (Vorjahr: TEUR 11.000).
Aus der Barkapitalerhöhung der AlzChem Group AG sind im Geschäftsjahr 2017 TEUR 1.469 in die Kapitalrücklage der Alz-Chem Group AG geflossen.
Der auf die Gegenleistung für den bilanziellen Erwerb der Alz-Chem Group AG entfallende Betrag wurde im Geschäftsjahr 2017 in Höhe von TEUR 775 ebenfalls in diesem Posten erfasst.
Die direkt den beiden Kapitalerhöhungen der AlzChem Group AG des Geschäftsjahres 2017 zurechenbaren Kosten wurden im Zeitpunkt der Durchführung der Kapitalerhöhungen als Abzug vom Eigenkapital dargestellt. Unter Berücksichtigung von Steuervorteilen wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 740 direkt vom Eigenkapitalposten "Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition" in Abzug gebracht.
Die Kapitalrücklage stellt diejenige der AlzChem Trostberg GmbH dar und beträgt im gesamten Berichtszeitraum unverändert TEUR 24.981.
Im übrigen kumulierten Eigenkapital werden solche Gewinne und Verluste ausgewiesen, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im sonstigen Ergebnis erfasst werden. In der AlzChem-Gruppe umfasst dies im Betrachtungszeitraum den Unterschiedsbetrag aus den Umrechnungsdifferenzen von ausländischen Abschlüssen in die Berichtswährung, Effekte aus der Neubewertung der leistungsorientierten Verpflichtungen, die Änderungen aus der Marktbewertung von finanziellen Vermögenswerten im sonstigen Ergebnis und darauf entfallende latente Steuerabgrenzungen. Die Entwicklung der einzelnen Posten im Betrachtungszeitraum stellt sich wie folgt dar:
| in TEUR | Bewertung von zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten |
Unterschiedsbetrag aus der Währungs umrechnung |
Bewertung Pensions rückstellungen |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Stand am 01.01.2017 | 0 | 1.691 | -32.671 | -30.983 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+) oder Verluste (-) |
0 | 0 | 89 | 89 |
| Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung |
0 | -1.090 | 0 | -1.090 |
| Latente Steuern | 0 | 0 | -26 | -26 |
| Stand am 31.12.2017 | 0 | 600 | -32.610 | -32.010 |
| Stand am 01.01.2018 | 0 | 600 | -32.610 | -32.010 |
| Effekt aus der Änderung der Rechnungslegungsvorschriften |
4 | 0 | 0 | 4 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+) oder Verluste (-) |
4 | 0 | 1.152 | 1.156 |
| Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung |
0 | 125 | 0 | 125 |
| Latente Steuern | -1 | 0 | -321 | -322 |
| Stand am 30.06.2018 | 7 | 725 | -31.779 | -31.047 |
Die hier dargestellten Effekte umfassen das gesamte übrige kumulierte Eigenkapital inklusive der nicht beherrschenden Anteile. In Höhe von TEUR 2 (Vorjahr: TEUR -17) hat sich der Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung verändert, der den nicht beherrschenden Anteilen am Konzern-Gesamtergebnis zuzurechnen ist.
Der Posten "Bewertung von zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten" wurde durch die erstmalige Anwendung von IFRS 9 zum 1. Januar 2018 hinzugefügt (weitere Erläuterungen dazu sind in IV. Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses aufgeführt).
Der Bilanzgewinn enthält die in laufenden und vorherigen Geschäftsjahren angesammelten Ergebnisse vermindert um Dividendenzahlungen an die Aktionäre. Gemäß den Anforderungen zur Bilanzierung und zum Ausweis eines umgekehrten Unternehmenszusammenschlusses ist der Bilanzgewinn eine Fortführung des IFRS-Konzernbilanzgewinns der AlzChem Trostberg GmbH zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses im Geschäftsjahr 2017. Der Ergebnisbeitrag der AlzChem Group AG wurde erst ab dem Akquisitionsstichtag im Geschäftsjahr 2017 in den Konzernbilanzgewinn einbezogen. Im Berichtszeitraum vom 01.01. bis 30.06.2018 wurde von der AlzChem Group AG keine Dividende ausgeschüttet. Im Vorjahresberichtszeitraum wurde an die Gesellschafter der AlzChem Trostberg GmbH eine Dividende in Höhe von TEUR 19.122 ausgeschüttet. Bezogen auf die zum Bilanzstichtag 31.12.2017 ausstehenden Anteile der AlzChem Group AG in Höhe von 101.763.355,00 Stück ergab dies eine Dividende pro Anteil von EUR 0,19. Die Dividende im Geschäftsjahr 2017 wurde in Höhe von TEUR 17.775 als Bardividende und der Rest als Sachdividende ausgeschüttet. Die Sachdividende bestand aus 6 % der Anteile an der AlzChem International GmbH. Durch die dadurch zugegangenen nicht beherrschenden Anteile wurden die bis dahin unter den beherrschenden Anteilen des Konzernbilanzgewinns ausgewiesenen Posten des Eigenkapitals der AlzChem International GmbH anteilig in Höhe von TEUR 1.925 in die nicht beherrschenden Anteile umgegliedert.
Im Konzernbilanzgewinn wurde zum 1. Januar 2018 der Effekt aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 erfasst (weitere Erläuterungen dazu sind in IV. Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses aufgeführt).
Unter den nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von TEUR 1.429 (Vorjahr: TEUR 2.224) werden die Anteile am Kapital der AlzChem International GmbH und der Dormex Company LLC ausgewiesen, die nicht den Anteilseignern der AlzChem Trostberg GmbH zuzurechnen sind. Die Veränderungen sind in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Zwischen der AlzChem Trostberg GmbH und der AlzChem International GmbH wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2018 ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Demzufolge führt die AlzChem International GmbH ihre zukünftigen Gewinne vollumfänglich an die AlzChem Trostberg GmbH ab und diese übernimmt auch vollumfänglich eventuell auftretende Verluste der AlzChem International GmbH. Der Vertrag wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren geschlossen und kann währenddessen nicht ordentlich gekündigt werden.
Aufgrund des Vertrags fließen dem Konzern seit dem 1. Januar 2018 das gesamte Jahresergebnis und Gesamtergebnis der AlzChem International GmbH zu. Folglich fließen den nicht beherrschenden Anteilen für den Zeitraum des Gewinnabführungsvertrages keine weiteren Jahresergebnisse zu. Den Minderheitsgesellschaftern der AlzChem International GmbH (6 % am Kapital der Gesellschaft) wurde für den Verlust ihres variablen Ergebnisanspruches eine Ausgleichszahlung in Höhe von EUR 2,85 (brutto) pro Geschäftsanteil und Jahr für die Dauer des Gewinnabführungsvertrages gewährt. Die Ausgleichszahlung erfolgt über die AlzChem Trostberg GmbH.
In der Konzernbilanz wurde der Barwert der zukünftig zu leistenden Ausgleichszahlungen bereits in voller Höhe (TEUR 855) in den kurzfristigen und langfristigen übrigen Verbindlichkeiten erfasst. In gleicher Höhe wurde der nicht beherrschende Anteil im Konzerneigenkapital gemindert. Die jährlich an die nicht beherrschenden Anteile zu leistenden Ausgleichszahlungen werden jeweils (anteilig) dem Konzernjahresergebnis der nicht beherrschenden Anteile zugewiesen.
Weitere Finanzinformationen zu den nicht beherrschenden Anteilen befinden sich in Anhangsangabe 9.
Die Ziele der AlzChem-Gruppe im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der langfristigen Sicherstellung der Unternehmensfortführung und der Erwirtschaftung angemessener Renditen für die Gesellschafter, zum anderen in der Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren.
Die Kapitalstruktur wird dahingehend gesteuert, dass sie den Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie Risiken aus den zugrundeliegenden Vermögenswerten Rechnung trägt. Durch den starken operativen Cashflow befindet sich die Gesellschaft in der Lage, die eigenen Finanzmittel optimal einsetzen zu können. Dabei wird bei generell nur unter starker Abwägung von Kosten-/Nutzenpotentialen getätigten Investitionen regelmäßig überprüft, ob die zur Verfügung stehenden eigenen Finanzmittel durch langfristige Finanzierungen zugunsten verbesserter Rohstoffbezugspreise ersetzt werden können. Grundsätzlich steht die AlzChem-Gruppe in permanentem Kontakt mit Banken und anderen Finanzierungsgesellschaften, um den Einsatz von Bankkrediten und anderen Finanzierungsmöglichkeiten zur Optimierung der Eigenkapitalrendite zu prüfen.
Im Rahmen dessen wird die Fremdkapitalbeschaffung anhand einer Ziel-Fremdkapitalstruktur gesteuert, die sich an Unternehmen der gleichen Branche und mit ähnlichen Größenmerkmalen der AlzChem-Gruppe orientiert. Bei der Auswahl der Finanzinstrumente steht eine fristenkongruente Finanzierung im Vordergrund, die über die Steuerung der Laufzeiten erreicht wird. Bei der Überwachung der Kapitalstruktur und weiteren daraus resultieren Kennzahlen stehen die Berücksichtigung und Einhaltung von vertraglich geregelten Abreden in Finanzierungsverträgen (Covenants) im Vordergrund.
Das Kapital wird auf Basis des Verschuldungsgrades überwacht, berechnet aus dem Verhältnis von Nettofremdkapital zu Gesamtkapital. Das Nettofremdkapital ist definiert als Summe sämtlicher Schulden abzüglich bestehender Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Gesamtkapital | 280.181 | 304.459 |
| Netto-Fremdkapital | 209.487 | 220.571 |
| Verschuldungsgrad | 0,75 | 0,72 |
Zusätzlich enthalten einige Darlehensverträge bestimmte Covenants im Hinblick auf die Eigenkapitalquote, weshalb auch diese auf Konzerngesamtebene regelmäßig überwacht wird.
Bei den Rückstellungen für Pensionen handelt es sich um Leistungszusagen für ehemalige und aktuell beschäftigte Mitarbeiter der AlzChem-Gruppe. Die Rückstellungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Höhe der individuellen Versorgungsleistungen aus den Zusagen bemisst sich nach dem Lohn- beziehungsweise Gehaltsniveau und/ oder der Position in der Unternehmenshierarchie sowie der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Die Dauer der Leistungszulage ist während der Lebenszeit des Bezugsberechtigten nicht begrenzt. Somit ist die AlzChem-Gruppe den Risiken aus zukünftigen Gehaltssteigerungen und Langlebigkeit ausgesetzt. Dem Gehaltssteigerungsrisiko begegnet die Gesellschaft regelmäßig bei Tarifverhandlungen und versucht hier, das Risiko gering zu halten. Durch den relativ geringen Anteil an Planvermögen werden die Risiken allerdings nicht wesentlich begrenzt. Der Betrag der ausschließlich im Inland bilanzierten Rückstellung stellt sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 107.234 | 107.218 |
Der bei den Gesellschaften der AlzChem-Gruppe auf Grund von Leistungszusagen (Defined Benefit Obligations) bestehende Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen entwickelte sich wie folgt:
| in TEUR | DBO | Planvermögen | Rückstellung |
|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2017 | 105.097 | 191 | 104.904 |
| Effekte aus der Neubewertung | -89 | 0 | -89 |
| - davon Änderung demographischer Annahmen | 0 | 0 | |
| - davon Änderung finanzieller Annahmen | 0 | 0 | |
| - davon erfahrungsbedingte Anpassungen | -89 | -89 | |
| Zinsaufwand | 1.842 | 1.842 | |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 1.222 | 1.222 | |
| Gezahlte Renten | -674 | -674 | |
| Erwartete Erträge aus Planvermögen | 0 | 5 | -5 |
| Auszahlungen aus Planvermögen | 0 | -33 | 33 |
| Stand zum 31.12.2017 | 107.399 | 163 | 107.234 |
| in TEUR | DBO | Planvermögen | Rückstellung |
|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2018 | 107.399 | 163 | 107.234 |
| Effekte aus der Neubewertung | -1.152 | 0 | -1.152 |
| - davon Änderung demographischer Annahmen | 0 | 0 | 0 |
| - davon Änderung finanzieller Annahmen | -1.162 | 0 | -1.162 |
| - davon erfahrungsbedingte Anpassungen | 10 | 0 | 10 |
| Zinsaufwand | 935 | 0 | 935 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 540 | 0 | 541 |
| Gezahlte Renten | -340 | 0 | -340 |
| Erwartete Erträge aus Planvermögen | 0 | 0 | 0 |
| Auszahlungen aus Planvermögen | 0 | 0 | 0 |
| Stand zum 30.06.2018 | 107.383 | 163 | 107.218 |
Überleitung der Verpflichtungen zum Rückstellungswert:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Defined Benefit Obligation nicht fondsfinanziert | 107.234 | 107.218 |
| Defined Benefit Obligation fondsfinanziert | 164 | 164 |
| Zwischensumme | 107.399 | 107.382 |
| Abzüglich Marktwert des Planvermögens | -164 | -164 |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 107.234 | 107.218 |
Die im Geschäftsjahr im übrigen kumulierten Eigenkapital erfassten Effekte aus der Neubewertung der leistungsorien-
tierten Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Änderung demographischer Annahmen | 0 | 0 |
| Änderung finanzieller Annahmen | 0 | -1.162 |
| Erfahrungsbedingte Anpassungen | -89 | 10 |
| -89 | -1.152 |
Die in der Berichtsperiode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge setzen sich wie folgt zusammen:
| in TEUR | 2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Zinsaufwand | 1.842 | 935 |
| Dienstzeitaufwand | 1.222 | 541 |
| Erwarteter Ertrag aus Planvermögen | -5 | 0 |
| 3.059 | 1.476 |
Die erwarteten Liquiditätsabflüsse aus den Pensionsverpflichtungen im nächsten Jahr betragen insgesamt TEUR 1.022 (Vorjahr: TEUR 870).
jeweiligen Jahres im operativen Ergebnis ausgewiesen und beliefen sich im Geschäftsjahr im Konzern insgesamt auf TEUR 3.138 (Vorjahr: TEUR 6.381).
Die laufenden Beitragszahlungen für Arbeitgeberbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung sind als Aufwand des Das Planvermögen entwickelte sich wie folgt:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 191 | 163 |
| Erwarteter Ertrag aus Planvermögen | 5 | 0 |
| Auszahlungen aus Planvermögen | -33 | 0 |
| Stand zum 30.06 | 163 | 163 |
Das Planvermögen besteht in voller Höhe aus einer Rückdeckungsversicherung, für welche es keinen auf einem aktiven Markt notierten Marktpreis gibt.
Eine Veränderung der drei wesentlichen Einflussgrößen auf den Barwert der Pensionsverpflichtung unter sonst unveränderten Annahmen würde sich auf den Barwert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag wie folgt auswirken:
| Rechnungszins | |
|---|---|
| Zum 30.06.2018: 1,80 % | 107.383 |
| Anstieg auf 1,90 % | 104.952 |
| Absinken auf 1,70 % | 109.559 |
| Lohn- und Gehaltstrend | |
| Zum 30.06.2018: 2,75 % | 107.383 |
| Anstieg auf 3,75 % | 112.514 |
| Absinken auf 1,75 % | 99.936 |
| Rententrend | |
| Zum 30.06.2018: 1,75 % | 107.383 |
| Anstieg auf 2,75 % | 119.020 |
| Absinken auf 0,75 % | 93.517 |
Bei einem Absinken der Rentnersterblichkeit um 20 % wäre der Barwert der Pensionsverpflichtung TEUR 111.851.
Bei der Berechnung der Sensitivität der DBO für die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen wurde die gleiche Methode angewandt (Ermittlung des Barwerts nach der Methode der laufenden Einmalprämien) wie für die Berechnung der Rückstellungen für Pensionen, die in der Konzernbilanz erfasst sind. Bei der Ermittlung der Sensitivitäten wurde lediglich der eine Parameter geändert und alle anderen Annahmen wurden beibehalten.
Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung bezogen auf den Barwert der Pensionsverpflichtung stellt sich zum Stichtag wie folgt dar:
| Barwert der Pensionsverpflichtung in TEUR |
Durchschnittliche Laufzeit in Jahren |
Verpflichtetes Unternehmen |
|---|---|---|
| 107.190 | 22 | AlzChem Trostberg GmbH/AlzChem Group AG |
| 193 | 35 | Nigu Chemie GmbH |
Auf die im Konzern angesetzten Pensionsrückstellungen wurden TEUR 19.234 (Vorjahr: TEUR 19.554) latente Steueransprüche angesetzt.
| Rückstellungen für Deponien |
Rückstellungen für Personal |
Rückstellungen für Garantien aus Produktverkäufen |
Rückstellungen für nachträgliche Kundenvergütungen/ |
Übrige Rück stellungen |
Gesamt | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Provisionen | |||||
| Stand 01.01.2017 | 7.387 | 15.698 | 202 | 148 | 799 | 24.235 |
| Inanspruchnahme | 0 | -7.455 | -9 | -72 | -21 | -7.558 |
| Zuführung | 80 | 2.521 | 39 | 47 | 242 | 2.929 |
| Auflösung | 0 | -232 | -2 | -57 | -49 | -340 |
| Umgliederung | 0 | -816 | 0 | 0 | 0 | -816 |
| Aufzinsung/ Zinsänderung |
-170 | 386 | 0 | 0 | -4 | 212 |
| Währungsumrechnung | 0 | -4 | -2 | -2 | -1 | -10 |
| Stand 31.12.2017 | 7.297 | 10.098 | 228 | 64 | 965 | 18.652 |
| Langfristig | 7.297 | 9.908 | 0 | 0 | 236 | 17.443 |
| Kurzfristig | 0 | 189 | 228 | 64 | 729 | 1.209 |
| Stand 31.12.2017 | 7.297 | 10.098 | 228 | 64 | 965 | 18.652 |
| Stand 01.01.2018 | 7.297 | 10.098 | 228 | 64 | 965 | 18.652 |
| Inanspruchnahme | 0 | -677 | 0 | -15 | -115 | -807 |
| Zuführung | 455 | 1.643 | 0 | 2.373 | 29 | 4.500 |
| Auflösung | 0 | 0 | 0 | -32 | 0 | -32 |
| Umgliederung | 0 | -405 | 0 | 0 | 0 | -405 |
| Aufzinsung/ Zinsänderung |
-44 | -77 | 0 | 0 | 2 | -119 |
| Währungsumrechnung | 0 | -5 | 0 | 0 | 2 | -4 |
| Stand 30.06.2018 | 7.708 | 10.577 | 228 | 2.390 | 883 | 21.786 |
| Langfristig | 7.708 | 10.175 | 0 | 0 | 412 | 18.295 |
| Kurzfristig | 0 | 402 | 228 | 2.390 | 471 | 3.491 |
| Stand 30.06.2018 | 7.708 | 10.577 | 228 | 2.390 | 883 | 21.786 |
Die Rückstellungen für Deponien stehen in Zusammenhang mit gesetzlichen Auflagen zur Nachsorge und Rekultivierung von Deponieflächen. Die Rückstellungen wurden basierend auf internen und teilweise externen (durch Gutachter) Kosteneinschätzungen und unter Berücksichtigung einer laufzeitadäquaten Abzinsung gebildet. Die Veränderungen im Geschäftsjahr resultierten aus Parameteränderungen und Aufzinsung.
Die Rückstellungen für Personal betreffen Rückstellungen für Dienstzeitprämien, Rückstellungen für Jahresurlaub im Versorgungsfall sowie sonstige soziale Leistungen an Arbeitnehmer. Der Ansatz erfolgt unter Berücksichtigung von versicherungsmathematischen Annahmen und einer laufzeitadäquaten Abzinsung.
Die Rückstellungen für Garantien aus Produktverkäufen werden basierend auf Erfahrungswerten gebildet. Der Ansatz wird jährlich geprüft und an die aktuelle Entwicklung angepasst.
Die Rückstellungen für nachträgliche Kundenvergütungen und Provisionen stehen in Zusammenhang mit über den Bilanzstichtag laufenden Lieferverträgen mit Kunden, denen
bei Überscheiten von bestimmten Mindestabnahmemengen nachträgliche Preisnachlässe gewährt werden.
Die übrigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für sonstige noch nicht abgerechnete Gebühren. Diese betreffen Beiträge zur Sozial- und Unfallversicherung für Arbeitnehmerüberlassung sowie IHK-Beiträge.
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Restlaufzeit zum Bilanzstichtag von unter einem Jahr | 22.122 | 22.268 |
| davon kurzfristiger Anteil der Darlehensverbindlichkeiten | 6.422 | 6.686 |
| Restlaufzeit zum Bilanzstichtag von über einem Jahr | 19.203 | 16.403 |
| 41.325 | 38.671 |
Die langfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit einem Zinssatz zwischen 1,15 % und 2,65 % fest verzinslich und wurden in den Geschäftsjahren 2013 und 2015 gewährt. Die Darlehen werden vierteljährlich mit einer letzten Tilgung zum 31.12.2023 getilgt. Zum Bilanzstichtag wurden zur Abdeckung von Liquiditätsspitzen bei Kreditinstituten kurzfristige Geldmarktkredite in Höhe von TEUR 15.581 (Vorjahr: TEUR 15.700) aufgenommen. Die in voller Höhe auf EUR lautenden Geldmarktkredite werden innerhalb eines Monats zurückgeführt und sind mit einem festen Zinssatz zwischen 0,52 % und 0,75 % (Vorjahr: 0,53 % und 0,70 %) verzinst.
Basierend auf den üblichen Zahlungsvereinbarungen mit den Kreditinstituten stellen sich die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss aus den kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wie folgt dar:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Buchwert | 22.122 | 22.268 |
| in den folgenden Zeitbändern fällig: | ||
| <30 Tage | 16.521 | 16.667 |
| 30 – 90 Tage | 1.400 | 1.400 |
| 90 – 180 Tage | 1.400 | 1.400 |
| 180 Tage –1 Jahr | 2.801 | 2.801 |
Die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zum 30.06.2018 durch Sachanlagevermögen mit einem Buchwert von TEUR 16.536 (Vorjahr: TEUR 16.804) besichert. Sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Euro zurückzuführen.
Die Darlehensverbindlichkeiten haben sich im Berichtszeitraum wie folgt entwickelt:
| in TEUR | Kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten |
Langfristige Darlehens verbindlichkeiten |
|---|---|---|
| Stand 01.01.2017 | 5.601 | 24.805 |
| Zahlungswirksame Veränderung | ||
| Tilgung | -4.844 | 0 |
| Aufnahme | 15.700 | 0 |
| Zahlungsunwirksame Veränderung | ||
| Zinsabgrenzung | 64 | 0 |
| Umgliederung | 5.601 | -5.601 |
| Stand 31.12.2017 | 22.122 | 19.203 |
| Stand 01.01.2018 | 22.122 | 19.203 |
| Zahlungswirksame Veränderung | ||
| Tilgung | -2.741 | 0 |
| Aufnahme | 0 | 0 |
| Zahlungsunwirksame Veränderung | ||
| Zinsabgrenzung | 87 | 0 |
| Umgliederung | 2.800 | -2.800 |
| Stand 30.06.2018 | 22.268 | 16.403 |
Im Sachanlagevermögen des Konzerns ist in der Position Grundstücke ein Vermögenswert enthalten, der wegen der Gestaltung des ihm zu Grunde liegenden Leasingvertrages dem Konzern als wirtschaftlichem Eigentümer zuzurechnen ist. Die Verpflichtungen des Konzerns aus diesem Finanzierungsleasing-Vertrag werden aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Finanzierungs-Leasingverträge | ||
| Zukünftig zu leistende Mindestzahlungen | ||
| bis zu 1 Jahr | 10 | 10 |
| 1 bis 5 Jahre | 245 | 239 |
| über 5 Jahre | 0 | 0 |
| 255 | 249 | |
| Abzinsungen | ||
| bis zu 1 Jahr | 10 | 10 |
| 1 bis 5 Jahre | 22 | 16 |
| über 5 Jahre | 0 | 0 |
| 32 | 26 | |
| Barwert | ||
| bis zu 1 Jahr | 0 | 0 |
| 1 bis 5 Jahre | 223 | 223 |
| über 5 Jahre | 0 | 0 |
| 223 | 223 |
Hierbei handelt es sich um ein Grundstück mit einer günstigen Kaufoption zum Ende des Leasingvertrages. Der Leasingvertrag hat zum Bilanzstichtag eine Restlaufzeit von 2,5 Jahren und ist in voller Höhe in Euro zurückzuführen.
Die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing "bis 1 Jahr" stellen sich wie folgt dar:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Gesamt innerhalb eines Jahres fällig | 10 | 10 |
| davon in den folgenden Zeitbändern fällig: | ||
| < 30 Tage | 0 | 0 |
| 30 – 90 Tage | 2 | 2 |
| 90 – 180 Tage | 3 | 3 |
| 180 Tage –1 Jahr | 5 | 5 |
Basierend auf den üblichen Zahlungsvereinbarungen mit Lieferanten und sonstigen Geschäftspartnern stellen sich die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wie folgt dar:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Buchwert | 28.199 | 30.617 |
| davon in den folgenden Zeitbändern fällig: | ||
| <30 Tage | 24.881 | 27.749 |
| 30 – 90 Tage | 3.040 | 2.412 |
| 90 – 180 Tage | 79 | 57 |
| 180 Tage –1 Jahr | 199 | 399 |
Auf Grund der internationalen Tätigkeit des Konzerns sind zu den Stichtagen in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen folgende in Konzernwährung EUR umgerechnete Fremdwährungsverbindlichkeiten enthalten:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Gesamt | 4.766 | 2.680 |
| USD | 3.091 | 1.034 |
| SEK | 1.173 | 1.166 |
| CNY | 493 | 444 |
| JPY | 0 | 9 |
| Sonstige | 9 | 27 |
Für die ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind bis auf den üblichen länderspezifischen Eigentumsvorbehalt keinerlei Sicherheiten hinterlegt. Zu den Bilanzstichtagen sind keine Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen überfällig.
Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten stellen sich im Detail wie folgt dar:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Personalverbindlichkeiten | 13.122 | 14.013 |
| Verbindlichkeiten aus Bonusabrechnungen an Kunden | 2.958 | 1.725 |
| Verbindlichkeiten aus Energieabgaben | 4.006 | 6.842 |
| Sonstige Steuerverbindlichkeiten | 1.727 | 1.958 |
| Verbindlichkeit ggü. Berufsgenossenschaft | 407 | 38 |
| Übrige | 1.201 | 1.446 |
| 23.421 | 26.022 |
In den Verbindlichkeiten aus Energieabgaben ist zum 30.06.2018 die Rückforderung von Netzentgeltbefreiungen der Geschäftsjahre 2012 und 2013 infolge der Entscheidung der EU-Kommission vom Mai 2018 in Höhe von TEUR 1.463 enthalten. Detaillierte Ausführungen hierzu können den Erläuterungen zu regulatorischen Risiken im Konzernlagebericht entnommen werden. In den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 9.035 (Vorjahr: TEUR 7.671) enthalten. Darin sind folgende in Euro umgerechnete Beträge in Fremdwährung enthalten:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Gesamt | 186 | 561 |
| USD | 147 | 460 |
| CNY | 39 | 34 |
| JPY | 0 | 65 |
| Sonstige | 0 | 2 |
Die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
| in TEUR | 31.12.2017 | 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Buchwert | 7.671 | 9.035 |
| davon in den folgenden Zeitbändern fällig: | ||
| <30 Tage | 259 | 955 |
| 30 – 90 Tage | 1.046 | 1.949 |
| 90 – 180 Tage | 4.806 | 2.865 |
| 180 Tage –1 Jahr | 1.560 | 3.266 |
Zum Bilanzstichtag betrugen die langfristigen übrigen Verbindlichkeiten TEUR 684 (Vorjahr: TEUR 10). Hierin sind TEUR 684 (Vorjahr: TEUR 0) finanzielle Verbindlichkeiten, alle rückzahlbar in Euro, enthalten.
Die Ertragsteuerschulden beinhalten in Höhe von TEUR 2.943 (Vorjahr: TEUR 1.045) inländische und TEUR 67 (Vorjahr: TEUR 12) ausländische Ertragsteuerschulden.
Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Finanzmittelfonds der AlzChem-Gruppe im Berichtsjahr und Vorjahr verändert hat. Der Finanzmittelfonds ist dabei als Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten abzüglich der Zahlungsmittel mit eingeschränkter Verfügbarkeit definiert.
Entsprechend IAS 7 werden die Zahlungsströme nach dem Mittelzufluss/-abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert.
| in TEUR | 2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | 30.664 | 15.436 |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit | -24.784 | -15.724 |
| Free Cashflow | 5.880 | -288 |
| Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit | -5.060 | -2.742 |
| Nettoabnahme (–)/Zunahme (+) von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten |
820 | -3.030 |
Die Kapitalflussrechnung wird nach der indirekten Methode erstellt.
Der Finanzmittelfonds zum 30. Juni 2018 beträgt TEUR 9.844 (Vorjahr: TEUR 12.802) und umfasst sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks sowie Kassenbestände.
Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.716 (Vorjahr: TEUR 5.991) enthalten im Wesentlichen Wertberichtigungen auf Vorräte und Zuführungen zu bzw. Auflösungen aus Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen. Darüber hinaus haben keine weiteren wesentlichen zahlungsunwirksamen Geschäftsvorfälle stattgefunden.
Im Vorjahr sind der AlzChem-Gruppe durch den bilanziellen Erwerb der AlzChem Group AG TEUR 25 Zahlungsmittel zugeflossen. Da die Gegenleistung aus Unternehmensanteilen bestand, ist kein liquiditätswirksamer Kaufpreis geflossen. In der aktuellen Berichtsperiode hat kein Unternehmenserwerb stattgefunden.
Der Finanzbereich der AlzChem Trostberg GmbH überwacht und steuert die finanzwirtschaftlichen Risiken der gesamten AlzChem Gruppe. Diese sind speziell:
Aufgrund ihrer Tätigkeit ist die AlzChem-Gruppe einer Vielzahl von finanziellen Risiken ausgesetzt. Unter Risiko verstehen wir unerwartete Ereignisse und mögliche Entwicklungen, die sich negativ auf das Erreichen gesetzter Ziele und Erwartungen auswirken. Relevant sind Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Das Risikomanagementsystem der AlzChem-Gruppe analysiert unterschiedliche Risiken und versucht negative Effekte auf die finanzielle Lage der Gesellschaft zu minimieren. Das Risikomanagement wird im Bereich Finanzen unter Berücksichtigung bestehender Richtlinien durchgeführt.
Für die Messung und Steuerung wesentlicher Einzelrisiken unterscheidet der Konzern zwischen Liquiditäts-, Kredit- und Marktrisiken.
Unter Liquiditätsrisiko im engeren Sinn verstehen wir das Risiko, gegenwärtigen oder künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur zu ungünstigen Bedingungen nachkommen zu können. Die Gesellschaft generiert finanzielle Mittel überwiegend durch das operative Geschäft.
Die AlzChem Trostberg GmbH fungiert für die Gesellschaften der AlzChem-Gruppe als finanzwirtschaftlicher Koordinator, um eine möglichst kostengünstige und betragsmäßig stets ausreichende Deckung des Finanzbedarfs für das operative Geschäft und für Investitionen sicherzustellen. Die erforderlichen Informationen werden über eine Konzernfinanzplanung mit zusätzlicher wöchentlich rollierender 14-Tages-Liquiditätsplanung bereitgestellt und laufend analysiert.
Die langfristige Unternehmensfinanzierung der AlzChem-Gruppe wird durch den laufenden Zahlungsstrom aus dem operativen Geschäft und ausreichend zur Verfügung stehende kurz- und langfristige Fremdfinanzierungen sichergestellt.
Durch den konzerninternen Finanzverrechnungsverkehr werden kurzfristige Liquiditätsüberschüsse einzelner Konzerngesellschaften zur internen Finanzierung der Geldbedarfe anderer Konzerngesellschaften genutzt. Dies trägt zu einer Reduzierung des externen Fremdmittelfinanzierungsvolumens und einer Optimierung der Geld- und Kapitalanlagen bei und hat somit positive Auswirkungen auf das Zinsergebnis des Konzerns.
Auf Ebene der AlzChem-Gruppe wird eine konsolidierte und integrierte Liquiditätsplanung auf dem jeweils letzten Stand der Unternehmensplanung/-hochrechnung samt zusätzlich kurzfristig erkennbaren Sondereffekten erstellt.
Die Finanzierung der AlzChem-Gruppe erfolgt im Wesentlichen durch die im operativen Geschäft erwirtschafteten liquiden Mittel des Konzerns. Darüber hinaus bestehen Kreditlinien bei den Hausbanken in Höhe von TEUR 32.500 (Vorjahr: TEUR 27.500), welche in Höhe von TEUR 16.919 (Vorjahr: TEUR 11.800) nicht ausgenutzt waren. Zur Finanzierung von Investitionen wurden in den Geschäftsjahren 2011, 2013 und 2015 langfristige Darlehen aufgenommen, welche zur Ausnutzung einer besseren Zinsstruktur im Geschäftsjahr 2015 teilweise vorzeitig zurückgeführt wurden. Zum Bilanzstichtag beträgt der offene Darlehensstand bezogen auf diese langfristigen Finanzierungen TEUR 23.089 (Vorjahr: TEUR 25.625). Der kurzfristige Anteil dieser Darlehensverbindlichkeiten beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 6.686 (Vorjahr: TEUR 6.422). Darüber hinaus waren kurzfristige Geldmarktkredite bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 15.581 (Vorjahr: TEUR 15.700) in Anspruch genommen. Die anderen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten aus originären Finanzinstrumenten betragen zum Bilanzstichtag TEUR 39.652 (Vorjahr: TEUR 35.870).
Als weiteres kurzfristiges Finanzierungsinstrument wird der Verkauf von Kundenforderungen an einen Factorer genutzt. Das maximale Factoring-Volumen betrug im gesamten Betrachtungszeitraum EUR 30 Mio. Zum Bilanzstichtag waren Forderungen in Höhe TEUR 8.846 (Vorjahr: TEUR 12.660) an den Factorer verkauft.
Im Geschäftsjahr 2017 hat die AlzChem Trostberg GmbH eine weitere Finanzierungszusage über insgesamt TEUR 50.730 erhalten. Die Finanzierung steht im Zusammenhang mit der beschlossenen Investition in eine neue Produktionsanlage und ist zum Bilanzstichtag noch nicht in Anspruch genommen.
Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der vertraglichen, undiskontierten Zahlungsströme aus Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten:
| 31.12.2017 in TEUR | Bis 1 Jahr | 1 – 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
22.598 | 18.773 | 1.242 | 42.613 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
28.199 | 0 | 0 | 28.199 |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | 7.671 | 0 | 0 | 7.671 |
| Gesamt | 58.468 | 18.773 | 1.242 | 78.483 |
| 30.06.2018 in TEUR | Bis 1 Jahr | 1 – 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
22.686 | 16.402 | 617 | 39.705 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
30.617 | 0 | 0 | 30.617 |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | 9.035 | 684 | 0 | 9.719 |
| Gesamt | 62.338 | 17.086 | 617 | 80.041 |
Die AlzChem-Gruppe hat in Bezug auf ihre finanziellen Verbindlichkeiten nicht gegen Zahlungsvereinbarungen verstoßen.
Die undiskontierten Zahlungsabflüsse unterliegen der Bedingung, dass die Tilgung von Verbindlichkeiten auf den frühesten Fälligkeitstermin bezogen ist.
Eine detailliertere Darstellung des Laufzeitbands "bis 1 Jahr" erfolgt für die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in der Anhangsangabe 22, zu den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing in Anhangsangabe 23, zu den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in der Anhangsangabe 24 sowie zu den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten in der Anhangsangabe 25.
Vom Bestand der im Konzern ausgewiesenen originären finanziellen Verbindlichkeiten zum 30. Juni 2018 in Höhe von TEUR 79.007 (Vorjahr: TEUR 77.195) sind TEUR 16.536 (Vorjahr: TEUR 16.804) oder 21 % (Vorjahr: 22 %) besichert.
Die Sicherheiten setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2017 | Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in TEUR |
|---|---|
| Grundstücke und Gebäude | 11.000 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 5.804 |
| Gesamt | 16.804 |
| Grundstücke und Gebäude | 11.000 |
|---|---|
| Technische Anlagen und Maschinen | 5.536 |
| Gesamt | 16.536 |
Zusätzlich wird der überwiegende Teil der Gesellschaften unter länderspezifischem Eigentumsvorbehalt beliefert.
Verteilt man die originären finanziellen Verbindlichkeiten nach Regionen, ergeben sich folgende Risikokonzentrationen:
| 31.12.2017 | 30.06.2018 | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | in % | in TEUR | in % | |
| Gesamt | 77.195 | 100 | 79.007 | 100 |
| Deutschland | 65.677 | 85 | 72.559 | 92 |
| Europa – EU (ohne Deutschland) | 5.649 | 7 | 4.540 | 6 |
| Europa – Sonstige | 2.332 | 3 | 62 | 0 |
| Rest der Welt | 3.537 | 5 | 1.846 | 2 |
Bonitätsrisiken entstehen durch den vollständigen oder teilweisen Ausfall eines Kunden, beispielsweise durch Insolvenz, und im Rahmen von Geldanlagen. Das Ausfallrisiko beläuft sich maximal in Höhe der Buchwerte aller finanziellen Vermögenswerte. Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf übrige Forderungen und Vermögenswerte werden nach konzerneinheitlichen Regeln gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken ab.
Im Zuge des Risikomanagements sind für alle Geschäftspartner der AlzChem-Gruppe Mindestanforderungen an die Bonität und zudem individuelle Höchstgrenzen für das Engagement festgelegt. Die Höhe der Kreditobergrenze spiegelt die Kreditwürdigkeit einer Vertragspartei und die typische Größe des Transaktionsvolumens mit dieser Vertragspartei wider. Grundlage ist dabei eine in den Treasury-Richtlinien festgeschriebene Limitsystematik, die zum einen auf den Einstufungen internationaler Rating-Agenturen und auf internen Bonitätsprüfungen basiert, zum anderen auf intern gewonnenen Erfahrungswerten mit den jeweiligen Vertragsparteien basiert. Darüber hinaus werden für jeden Kunden die speziellen Limite der Warenkreditversicherung berücksichtigt. Die AlzChem-Gruppe ist somit Bonitätsrisiken nur in sehr geringem Maße ausgesetzt.
Die folgende Tabelle zeigt das maximale Ausfallrisiko und die gehaltenen Sicherheiten der AlzChem-Gruppe aufgeteilt nach Bilanzposten und Bewertungskategorie zum 30.06.2018:
| 30.06.2018 | Maximales Ausfallrisiko |
Gehaltene Sicherheiten | Rechnerisches Risiko | |
|---|---|---|---|---|
| Bilanzposten/Bewertungskategorie | in TEUR | in TEUR | in % | in TEUR |
| Finanzielle Vermögenswerte | - | - | - | - |
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam | 20 | 0 | 0 | 20 |
| Übrige Forderungen und sonstige | ||||
| Vermögenswerte | ||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 11.845 | 0 | 0 | 11.845 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 14.644 | 71 | 0 | 14.573 |
| Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis |
37.692 | 28.050 | 74 | 9.642 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | ||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 9.844 | 0 | 0 | 9.844 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte | 74.045 | 28.121 | 38 | 45.924 |
Die gesamten Besicherungen bestehen in voller Höhe durch Warenkreditversicherungen.
Im Vorjahr waren vom Bestand der im Konzern ausgewiesenen Darlehen und Forderungen in Höhe von TEUR 61.724 insgesamt TEUR 12.101 besichert. Dies entspricht einer besicherten Quote von 20 %. Die gesamten Besicherungen bestanden ebenfalls in voller Höhe durch Warenkreditversicherungen. Das maximale Ausfallrisiko der ausgewiesenen Darlehen und Forderungen verringerte sich damit auf TEUR 49.632.
Wie unter IV. Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses erläutert, werden erkennbare Ausfallrisiken im Forderungsbestand grundsätzlich durch Bildung von Wertberichtigungen in ausreichender Höhe berücksichtigt. Die Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in der Anhangsangabe 16 dargestellt.
Die folgende Tabelle zeigt die Ausfallrisiko-Konzentration in den von der AlzChem überwachten Ausfallrisiko-Klassen der finanziellen Vermögenswerte aufgeteilt nach Bilanzposten und Bewertungskategorie:
| 30.06.2018 | Bruttobuchwert | Nicht fällig | Überfällig in den folgenden Zeitbändern | ||
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzposten/Bewertungskategorien in TEUR | 1 - 30 | 31 - 120 | >120 | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | - | - | - | ||
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam | 20 | 20 | 0 | 0 | 0 |
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte |
|||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 11.845 | 11.845 | 0 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | |||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 14.782 | 12.267 | 1.313 | 1.098 | 104 |
| Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis |
38.183 | 35.190 | 2.069 | 433 | 491 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | |||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 9.844 | 9.844 | 0 | 0 | 0 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte | 74.674 | 69.166 | 3.382 | 1.531 | 595 |
Verteilt man die gesamten finanziellen Vermögenswerte des Konzerns zum 30.06.2018 auf Regionen, ergeben sich folgende Risikokonzentrationen:
| 30.06.2018 | in TEUR | % |
|---|---|---|
| Gesamt | 74.046 | 100 |
| Deutschland | 37.912 | 51 |
| Europa – EU (ohne Deutschland) | 12.464 | 17 |
| Europa – Sonstige | 1.965 | 3 |
| Rest der Welt | 21.705 | 29 |
Verteilt man die gesamten finanziellen Vermögenswerte der Kategorie Darlehen und Forderungen des Vorjahres nach Regionen, ergeben sich folgende Risikokonzentrationen:
| 31.12.2017 | in TEUR | % |
|---|---|---|
| Gesamt | 61.724 | 100 |
| Deutschland | 38.651 | 63 |
| Europa – EU (ohne Deutschland) | 5.050 | 8 |
| Europa – Sonstige | 202 | 0 |
| Rest der Welt | 17.821 | 29 |
Unter Marktrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge einer Veränderung bewertungsrelevanter Marktparameter (Währung, Zins, Preis) entstehen kann.
Der Konzern ist international tätig und in Folge dessen einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das auf den Wechselkursänderungen verschiedener Fremdwährungen basiert. Fremdwährungsrisiken entstehen aus erwarteten zukünftigen Transaktionen, bilanzierten Vermögenswerten und Schulden sowie Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe.
Die AlzChem-Gruppe setzt zur Absicherung der Währungsrisiken aus zukünftigen Transaktionen teilweise Sicherungsgeschäfte ein. Im Berichtszeitraum vom 01.01. – 30.06.2018 kamen jedoch keine Absicherungsgeschäfte zum Einsatz. Im Vorjahr kamen Devisentermingeschäfte auf JPY zum Einsatz. Zu beiden Bilanzstichtagen bestanden daraus keine offenen Verpflichtungen mehr.
Von den im Konzern ausgewiesenen originären Finanzinstrumenten entfallen TEUR 24.223 (Vorjahr: TEUR 24.763) auf finanzielle Vermögenswerte in Fremdwährung und TEUR 3.240 (Vorjahr: TEUR 4.952) auf in Fremdwährung lautende finanzielle Verbindlichkeiten. Die auf Fremdwährung bezogene Risikokonzentration stellt sich wie folgt dar:
| Finanzielle | 31.12.2017 | 30.06.2018 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Vermögenswerte | in TEUR | % | in TEUR | % | |
| Gesamt | 24.763 | 100 | 24.233 | 100 | |
| USD | 10.464 | 42 | 12.660 | 52 | |
| JPY | 8.414 | 34 | 2.471 | 10 | |
| SEK | 3.560 | 14 | 5.109 | 21 | |
| CNY | 2.307 | 10 | 3.845 | 16 | |
| Sonstige | 18 | 0 | 138 | 1 |
| Finanzielle | 31.12.2017 | 30.06.2018 | ||
|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten | in TEUR | % | in TEUR | % |
| Gesamt | 4.952 | 100 | 3.240 | 100 |
| USD | 3.238 | 65 | 1.494 | 46 |
| SEK | 1.173 | 24 | 74 | 2 |
| JPY | 532 | 11 | 478 | 15 |
| CNY | 0 | 0 | 1.166 | 36 |
| Sonstige | 9 | 0 | 29 | 1 |
Zur Darstellung von Währungsrisiken wurden zu den Stichtagen Sensitivitätsanalysen durchgeführt, welche Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist. Zur Analyse der Währungssensitivitäten wurde lediglich auf die für die AlzChem-Gruppe wesentlichen Währungen USD, JPY, CNY und SEK abgestellt.
Zum Bilanzstichtag unterliegt die AlzChem-Gruppe Währungsrisiken, die im Wesentlichen in den Bilanzpositionen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente reflektiert werden.
Wäre der Euro zum 30.06.2018 gegenüber den wesentlichen Fremdwährungen, in denen die AlzChem-Gruppe tätig ist, um 10 % aufgewertet bzw. abgewertet gewesen, hätte sich das ausgewiesene Eigenkapital in funktionaler Währung um TEUR -1.898 (Vorjahr: TEUR -1.800) bzw. TEUR 2.319 (Vorjahr: TEUR 2.200) verändert.
Die hypothetische Ergebnisauswirkung (vor Steuern) von TEUR -1.898 (Vorjahr: TEUR -1.800) bzw. TEUR 2.319 (Vorjahr: TEUR 2.200) ergibt sich im Einzelnen aus den folgenden Währungssensitivitäten:
| 31.12.2017 | 30.06.2018 | |||
|---|---|---|---|---|
| +10 % | -10 % | +10 % | -10 % | |
| GuV gesamt | -1.800 | 2.200 | -1.898 | 2.319 |
| EUR/USD | -657 | 803 | -1.015 | 1.241 |
| EUR/SEK | -217 | 265 | -244 | 298 |
| EUR/JPY | -716 | 876 | -218 | 266 |
| EUR/CNY | -210 | 256 | -421 | 514 |
| Sonstiges Ergebnis gesamt | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Effekt EK gesamt | -1.800 | 2.200 | -1.898 | 2.319 |
Zinsänderungsrisiken können vorwiegend durch Änderungen der Marktzinssätze entstehen, die zu Veränderungen der erwarteten Zahlungsströme führen. Um Zinsänderungsrisiken zu minimieren, werden, wenn notwendig, Kredite nur langfristig und zu Festzinssätzen aufgenommen bzw. abgeschlossen. Die lang- und kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit fester Verzinsung abgeschlossen und unterliegen daher keinen Zinsänderungsrisiken.
Preisrisiken entstehen im Wesentlichen im Einkaufsbereich durch Marktpreisänderungen von Rohstoffen, Strom und Gas. Preisvolatilitäten wird hier insbesondere durch Termingeschäfte und Preisgleitklauseln entgegengewirkt. Die Termingeschäfte beziehen sich auf den Einkauf von Strom ausschließlich für den eigenen Bedarf.
Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments ist der und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ein Vernachstehende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte je Bewertungskategorie nach IFRS 9 (Vorjahr IAS 39) dar:
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | Zum beizulegenden Zeitwert | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2017 in TEUR |
Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte |
Darlehen und Forderungen |
Zu Handels zwecken gehaltene Vermögenswerte |
Derivate im Hedge Accounting |
Gesamtsumme | |
| Bilanzposten | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
| Finanzielle Vermögenswerte | 20 | - | - | - | 20 | 20 |
| Übrige Forderungen und sons tige Vermögenswerte |
- | 13.887 | - | - | 13.887 | 13.887 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
- | 35.035 | - | - | 35.035 | 35.035 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
- | 12.802 | - | - | 12.802 | 12.802 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte |
20 | 61.724 | - | - | 61.744 | 61.744 |
Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen mögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen wird. Die
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Zum beizulegenden Zeitwert | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 in TEUR |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermö genswerte mit nachträglicher Umklassifizierung in die Ge winn- und Verlustrechnung |
Zum beizule genden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finan zielle Vermö genswerte |
Gesamtsumme | |
| Bilanzposten | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
| Finanzielle Vermögenswerte | - | - | 20 | 20 | 20 |
| Übrige Forderungen und sons tige Vermögenswerte |
11.845 | - | - | 11.845 | 11.845 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
14.644 | 37.692 | - | 52.336 | 52.336 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
9.844 | - | - | 9.844 | 9.844 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte |
36.333 | 37.692 | 20 | 74.045 | 74.045 |
Die nachstehende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Verbindlichkeiten je Bewertungskategorie nach IFRS 9 (Vorjahr IAS 39):
| Zu fortgeführten Zum beizulegenden Zeitwert Anschaffungskosten |
Wertansatz | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2017 in TEUR |
Sonstige Verbindlichkeiten |
Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten |
nach IAS 17 |
Gesamtsumme | |
| Bilanzposten | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
41.325 | - | - | 41.325 | 43.403 |
| Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing |
- | - | 223 | 223 | 255 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
28.199 | - | - | 28.199 | 28.199 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten |
- | - | - | - | - |
| Übrige Verbindlichkeiten | 7.671 | - | - | 7.671 | 7.671 |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten |
77.195 | - | 223 | 77.418 | 79.528 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten | Wertansatz | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 in TEUR |
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten |
nach IAS 17 | Gesamtsumme | ||
| Bilanzposten | Buchwert | Buchwert | Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
|
| Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
38.671 | - | 38.671 | 39.709 | |
| Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing |
- | 223 | 223 | 255 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
30.617 | - | 30.617 | 30.617 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten |
- | - | - | - | |
| Übrige Verbindlichkeiten | 9.719 | - | 9.719 | 9.719 | |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten |
79.007 | 223 | 79.230 | 80.300 |
Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und anhand der nachfolgend dargestellten Methoden und Prämissen ermittelt.
Aufgrund der kurzfristigen Laufzeiten der finanziellen Vermögenswerte wird unterstellt, dass die beizulegenden Zeitwerte näherungsweise den Buchwerten entsprechen.
Die Bilanzpositionen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten enthalten grundsätzlich Verbindlichkeiten mit regelmäßig kurzen Restlaufzeiten, so dass annahmegemäß die beizulegenden Zeitwerte näherungsweise den ausgewiesenen Buchwerten entsprechen.
Die Posten Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing enthalten kurzfristige und langfristige finanzielle Verbindlichkeiten. Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten größer als 1 Jahr ermitteln sich durch Diskontierung der mit den Verbindlichkeiten verbundenen Zahlungsströme unter Berücksichtigung der aktuellen am Markt beobachtbaren Zinsparameter. Dabei werden die individuellen Bonitäten der Gruppe in Form von marktüblichen Bonitäts- bzw. Liquiditätsspreads bei der barwertigen Ermittlung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise entspricht in der Hierarchiestufe des IFRS 13 der Stufe 2.
Unter Anwendung von IAS 39 wurden zum 31.12.2017 keine Finanzinstrumente auf wiederkehrender Basis zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.
Durch die erstmalige Anwendung von IFRS 9 waren bestimmte finanzielle Vermögenswerte erstmalig und in weiterer Folge wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten und den entsprechenden Kategorien des IFRS 9 zuzuordnen. Die folgende Tabelle zeigt diese finanziellen Vermögenswerte und deren Bewertungslevel nach IFRS 13:
| Summe | ||||
|---|---|---|---|---|
| Vermögenswerte | Stufe 2 | Stufe 3 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertet |
37.692 | 0 | 37.692 | |
| Finanzielle Vermögenswerte - Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertet |
0 | 20 | 20 | |
| Summe Vermögenswerte | 37.692 | 20 | 37.712 |
Finanzielle Verbindlichkeiten wurden im Berichtszeitraum nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.
Im Berichtszeitraum haben keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Hierarchien zur Bestimmung von beizulegenden Zeitwerten stattgefunden.
Der Marktwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist der Stufe 2 zugeordnet. Die Marktwerte der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden unter Bezugnahme auf Transaktionen in vergleichbaren Instrumenten hergeleitet. Speziell werden die Transaktionspreise im Rahmen der Forderungsverkäufe, bei denen der Ankäufer regelmäßig auf den Nominalwert abstellt, herangezogen. Im Fall eines Ausfallereignisses werden diese Werte um den Wertberichtigungsbedarf korrigiert.
Die AlzChem-Gruppe hält in der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" eine Beteiligung, deren Marktwert der Stufe 3 zuzurechnen ist. Veränderungen durch Zu- oder Abgänge haben sich in der Berichtsperiode nicht ergeben. Mangels verlässlicher Inputparameter für ein komplexeres Modell und der untergeordneten Bedeutung dieser Beteiligungen für die AlzChem-Gruppe wurde der Marktwert auf Basis der Anschaffungskosten geschätzt. Eine Abweichung des tatsächlichen Marktwertes von diesem Schätzwert im Rahmen einer realistischen Bandbreite hätte keinen wesentlichen Einfluss auf die Bedeutung des Postens für die AlzChem-Gruppe oder auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe. In der Berichtsperiode wurden TEUR 37 Erträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten erfasst, die innerhalb des Finanzergebnis ausgewiesen wurden.
Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung und im sonstigen Ergebnis berücksichtigten Nettogewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien dar:
| 2017 (IAS 39) in TEUR |
Zinsen | Währungs umrechnungen |
Bewertung von Derivaten |
Wertminde rungen/Wert aufholungen |
Beteiligungs erträge |
Nettoergebnis |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte |
0 | 0 | 0 | 0 | 37 | 37 |
| Darlehen und Forderungen | 379 | 1.655 | 0 | -118 | 0 | 1.916 |
| Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten |
0 | 0 | 142 | 0 | 0 | 142 |
| Verbindlichkeiten zu fort geführten Anschaffungskosten |
-652 | -3.953 | 0 | 0 | 0 | -4.605 |
| -273 | -2.298 | 142 | -118 | 37 | -2.510 |
| 01.01. – 30.06.2018 in TEUR |
Zinsen | Währungs umrechnungen |
Wertminderungen/ Wertaufholungen |
Beteiligungs erträge |
Nettoergebnis Gewinn und Verlust rechnung |
Sonstiges Ergebnis |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
121 | -304 | -9 | 0 | -192 | 0 |
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finanzielle Vermögenswerte |
0 | 0 | 0 | 37 | 37 | 0 |
| Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte |
0 | -236 | -4 | 0 | -240 | 4 |
| Zu fortgeführten Anschaffung skosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
-428 | 551 | 0 | 0 | 123 | 0 |
| -307 | 11 | -13 | 37 | -272 | 4 |
Im Berichtszeitraum wurden keine Zinserträge aus wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vereinnahmt.
Zu beiden Bilanzstichtagen bestanden keine offenen Derivate. Im Berichtszeitraum vom 01.01. bis 30.06.2018 kam es nicht zum Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Im Geschäftsjahr 2017 waren die Voraussetzungen für eine Bilanzierung im Rahmen des Hedge Accounting nicht erfüllt. Die Wertänderungen im beizulegenden Zeitwert der offenen Devisentermingeschäfte wurden ergebniswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet.
Im aktuellen Berichtszeitraum waren keine Unternehmenserwerbe abzubilden.
Im Vorjahr war die Einbringung der Anteile an der AlzChem Trostberg GmbH in die AlzChem Group AG gemäß den Vorgaben des IFRS 2 i. V. m. IFRS 3 wie ein umgekehrter Unternehmenszusammenschluss zu bilanzieren. Dadurch ergab sich die Abbildung im Konzernabschluss des Vorjahres so, als die AlzChem Group AG das bilanziell erworbene Unternehmen ist.
Der erstmalige Einbezug der AlzChem Group AG in diesen IFRS-Konzernabschluss erfolgte zum 2. Oktober 2017. Die AlzChem Group AG hatte keine eigene operative Geschäftstätigkeit und stellt seit der Unternehmenstransaktion die Konzernobergesellschaft der AlzChem-Gruppe dar. Die Geschäftstätigkeit der AlzChem Trostberg GmbH und ihrer Tochtergesellschaften wurde somit zur Geschäftstätigkeit der AlzChem Group AG
Die Gegenleistung für den umgekehrten Unternehmenserwerb der AlzChem Group AG wurde nach den Vorschriften des IFRS 2 Aktienbasierte Vergütung bestimmt und betrug TEUR 775. Er wurde in Anteilen an der AlzChem Trostberg GmbH geleistet und unterliegt keinen weiteren bedingten Zahlungen.
Die erworbenen Netto-Vermögenswerte (Gesamtaktiva abzüglich Gesamtschulden) der AlzChem Group AG zum Akquisitionsstichtag betrugen TEUR -67.
Der Unterschiedsbetrag aus der Gegenleistung für den umgekehrten Unternehmenserwerb der AlzChem Group AG und den im Rahmen des umgekehrten Unternehmenserwerbs zugegangenen Netto-Vermögenswerten (Gesamtaktiva abzüglich Gesamtschulden) der AlzChem Group AG wurde in Höhe von TEUR 842 erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Ein Goodwill nach den Vorschriften des IFRS 3 entstand nicht.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden stellten sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar:
| Kurzfristige Vermögenswerte | |
|---|---|
| Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 865 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 25 |
| Schulden | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -882 |
| Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten | -75 |
| Nettovermögenswerte | -67 |
Unter Berücksichtigung der Gegenleistung für die erworbenen Vermögenswerte und Schulden in Höhe von TEUR 775 ergab sich aus dem Unternehmenszusammenschluss ein Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 842, der sofort aufwandswirksam erfasst wurde.
Die beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden wurden grundsätzlich anhand von beobachtbaren Marktpreisen bestimmt. Konnten keine Marktpreise festgestellt werden, kamen einkommensorientierte Ansätze oder kostenorientierte Verfahren für die Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden zur Anwendung.
Die Bruttobeträge der erworbenen Forderungen entsprechen den oben aufgeführten beizulegenden Zeitwerten. Zum Erwerbszeitpunkt lagen keine Erkenntnisse vor, dass Forderungen uneinbringlich sein könnten.
Die Angaben zum Konzernumsatz und zum Konzernjahresüberschuss bis zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung und ab dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung bis zum Bilanzstichtag konnten nicht gemacht werden, da die Gesellschaft bis zum Tag der Einbringung keine operative Tätigkeit ausgeführt hatte und danach lediglich eine Holdingfunktion übernommen hat.
Der Unternehmenszusammenschluss führte zu einem Netto-Zufluss von Zahlungsmitteln in Höhe von TEUR 25. Die angefallenen Transaktionskosten sind hierin nicht berücksichtigt.
In der Vorjahresberichtsperiode gab es keine weiteren Erwerbe.
Zum Bilanzstichtag 30.06.2018 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus bis zum Laufzeitende unkündbaren Miet-, Pacht-, Leasing- und Serviceverträgen, die der Konzern im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eingegangen ist. Die Summe der künftigen Zahlungen aus den Verträgen setzt sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen:
| 31.12.2017 in TEUR | bis 1 Jahr | 1 - 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Miet- und Leasingverpflichtungen | 2.688 | 3.483 | 0 | 6.171 |
| Übrige Verpflichtungen | 1.315 | 536 | 8 | 1.859 |
| Gesamt | 4.003 | 4.019 | 8 | 8.030 |
| 30.06.2018 in TEUR | bis 1 Jahr | 1 - 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
| Miet- und Leasingverpflichtungen | 2.691 | 3.893 | 0 | 6.584 |
| Übrige Verpflichtungen | 812 | 380 | 3 | 1.195 |
Der Gesamtbetrag der Miet- und Leasingverpflichtungen aus Operating-Lease-Verträgen in Höhe von TEUR 6.584 (Vorjahr: TEUR 6.171) verteilt sich auf Miet- und Leasingverträge für Grundstücke, Gebäude und Büroräume in Höhe von TEUR 397 (Vorjahr: TEUR 20) sowie auf Operating-Lease-Vereinbarungen für technische Anlagen und Maschinen in Höhe von TEUR 6.187 (Vorjahr: TEUR 6.151).
Die übrigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von TEUR 1.195 (Vorjahr: TEUR 1.859) beinhalten Instandhaltungsund Serviceverträge für Maschinen und Anlagen, Software
und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Zum Bilanzstichtag 30.06.2018 bestehen zudem Bestellobligo in Höhe von TEUR 83.228 (Vorjahr: TEUR 57.868). Diese bestehen im Wesentlichen aus langfristigen Abnahmeverpflichtungen für Kalk- und Stromlieferungen und für die im Bau befindliche neue Produktionsanlage.
Die Summe der künftigen Zuflüsse aus Mindestleasingzahlungen aus vermieteten Objekten beläuft sich zum 30.06.2018 auf TEUR 5.311 (Vorjahr: TEUR 5.976).
| 31.12.2017 in TEUR | bis 1 Jahr | 1 - 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Mindestleasingzahlungen aus Operate-Lease-Vereinbarungen |
1.281 | 2.297 | 2.398 | 5.976 |
| Gesamt | 1.281 | 2.297 | 2.398 | 5.976 |
| 30.06.2018 in TEUR | bis 1 Jahr | 1 - 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt |
| Mindestleasingzahlungen aus Operate-Lease-Vereinbarungen |
1.082 | 1.881 | 2.348 | 5.311 |
|---|---|---|---|---|
| Gesamt | 1.082 | 1.881 | 2.348 | 5.311 |
Für mögliche Umweltverpflichtungen aus dem Verkauf des Legierungsbetriebes im Jahr 2008 bestehen bis 2038 Haftungen in Höhe von EUR 2,1 Mio. Aufgrund der industriellen Struktur am Standort schließt die Gesellschaft jedoch ein solches Risiko aus.
Als Vorstände der AlzChem Group AG waren im Berichtszeitraum bestellt:
Die Vorstände Ulli Seibel, Klaus Englmaier und Andreas Niedermaier waren im Vorjahr auch als Vorstände der AlzChem Trostberg GmbH berufen und wurden nach der Unternehmenstransaktion im Oktober 2017 auch zu Vorständen der AlzChem Group AG bestellt.
Die Vorstände sind die Personen in Schlüsselpositionen der AlzChem-Gruppe gem. IAS 24. Die Bezüge der Vorstände beliefen sich im Berichtszeitraum vom 01.01. bis 30.06.2018 auf insgesamt TEUR 997 (Vorjahr: TEUR 1.701). Zur Ermittlung der Vorstandsbezüge im Vorjahr wurde auf einen Ganzjahreszeitraum abgestellt. Hierbei wurden die Bezüge der Vorstände Ulli Seibel, Klaus Englmaier und Andreas Niedermaier aus den Bezügen der AlzChem Trostberg GmbH (bis September 2017) und aus der AlzChem Group AG (seit Bestellung zum Vorstand) in das Geschäftsjahr 2017 einbezogen. Die Bezüge können wie folgt untergliedert werden:
| 01.01 - 31.12.2017 | 01.01. - 30.06.2018 | |
|---|---|---|
| Fixbezüge | 680 | 340 |
| Tantieme | 801 | 499 |
| Sachbezüge | 47 | 23 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 148 | 93 |
| Anteilsbasierte Vergütung (Long Term Incentive) | 25 | 42 |
| 1.701 | 997 |
Die daraus ausstehenden Salden zum 30.06.2018 belaufen sich auf TEUR 499 (Vorjahr: TEUR 801) und werden innerhalb der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses belaufen sich für die Vorstände auf TEUR 972 (Vorjahr: TEUR 995) und werden innerhalb der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ausgewiesen. Die Rückstellung für die anteilsbasierte Vergütung in Höhe von TEUR 67 (Vorjahr: TEUR 25) wird innerhalb der langfristigen sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.
Der Aufsichtsrat der Konzernobergesellschaft AlzChem Group AG, bestehend aus vier Mitgliedern, tritt gemäß Satzung mindestens einmal halbjährlich zu einer Sitzung zusammen.
Im Berichtsjahr gehörten dem Aufsichtsrat folgende Personen an:
Die Mitglieder des Aufsichtsrates Markus Zöllner, Steve Röper, Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein sind im gesamten Berichtszeitraum auch zu Aufsichtsräten der AlzChem Trostberg GmbH bestellt. Darüber hinaus waren die Arbeitnehmervertreter Karl Held und Otto Wolf im gesamten Berichtszeitraum zu Aufsichtsräten der Alz-Chem Trostberg GmbH bestellt. Die genannten Aufsichtsratsmitglieder sind ebenfalls Personen in Schlüsselpositionen der AlzChem-Gruppe gem. IAS 24. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten im Berichtszeitraum vom 01.01. bis 30.06.2018 Bezüge in Höhe von TEUR 83 (Vorjahr: TEUR 150), welche zu ausstehenden Salden zum Stichtag in gleicher Höhe führten. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der AlzChem Trostberg GmbH erhielten für ihre Tätigkeiten eine marktübliche Entlohnung.
Die Vorstände Ulli Seibel, Klaus Englmaier und Andreas Niedermaier haben Vorstandsverträge geschlossen, in welchen als "Long Term Incentive" sog. "Stock Appreciation Rights" (SAR) gewährt werden. Die Gewährung der SAR hing dabei von der Einbringung der Anteile an der AlzChem Trostberg GmbH in die AlzChem Group AG ab. Ein SAR gewährt einen Anspruch auf Barzahlung in Abhängigkeit von der Entwicklung des Börsenkurses der AlzChem Group AG. Insgesamt wurden den Vorständen im Geschäftsjahr 2017 2.250.000 SAR gewährt. Weitere SAR wurden seitdem nicht gewährt.
Die Ausübung der SAR kann nur bei Vorliegen der folgenden Ausübungsbedingungen erfolgen:
Ab dem 01.01.2020 können die SAR nur ausgeübt werden, wenn der Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der Gesellschaft in den letzten 30 Handelstagen vor dem 01.01.2020 EUR 0,75 oder mehr über dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 auf den Tag der Einbringung folgenden Handelstage liegt, wobei dieser Durchschnittskurs bei mindestens EUR 2,50 liegen muss. Für die Begünstigten wurde eine Auszahlungsobergrenze in Bezug auf die gesamten LTI der Vorstände in Höhe von TEUR 2.950 definiert.
Der Auszahlungsbetrag bei Ausübung der SAR ermittelt sich als Produkt zwischen der Anzahl der ausgeübten SAR und dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktien der Gesellschaft während der letzten 30 Handelstage vor dem 01.01.2020 abzüglich des Durchschnittes der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 Handelstagetagen ab dem 09.10.2017 (einschließlich).
Zu beiden Berichtsstichtagen beträgt die Anzahl der gewährten SAR 2.250.000 Stück. Der beizulegende Zeitwert wurde auf Basis eines Monte-Carlo-Modells ermittelt und der im Personalaufwand ausgewiesene Aufwand wird linear vom Tag der Gewährung bis zum Beginn des Ausübungszeitraumes verteilt. Zum 30. Juni 2018 wurde aus diesem Plan ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 42 (Vorjahr: TEUR 25) erfasst, der zu einer Rückstellung in Höhe von TEUR 67 (Vorjahr: TEUR 25) führte. Der Bewertung wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt:
| 31.12.2017 | 30.06.2018 | |
|---|---|---|
| Restlaufzeit (in Jahren) | 2,13 | 1,63 |
| Erwartete Volatilität | 21,61 % | 20,01 % |
| Risikoloser Zinssatz | -0,62 % | -0,71 % |
| Dividendenrendite | 2,00 % | 2,00 % |
| Ausübungskurs | EUR 4,17 | EUR 3,39 |
| Aktienkurs zum Bewertungszeitpunkt | EUR 2,89 | EUR 3,10 |
Die erwartete Volatilität der AlzChem-Aktie wurde auf Basis der laufzeitadäquaten historischen Volatilität vergleichbarer Unternehmen ermittelt. Da es sich bei den vorliegenden Bezugsrechten (SAR) um keine Optionen handelt und die Bezugsrechte eine Zahlung in Höhe des bei Ausübung gültigen Aktienkurses verbriefen, beträgt der Ausübungspreis für die SAR EUR 0,00.
Zu den nahe stehenden Personen zählen die Personen in Schlüsselpositionen der AlzChem Gruppe. Diese sind namentlich und mit ihren Bezügen in Anhangsangabe 33 aufgeführt.
Die von den Aktionären LIVIA Corporate Development SE, HDI Vier CE GmbH (beide mit Sitz in München) und four two na GmbH, Bichl, kontrollierten Unternehmen und von deren Gesellschaftern oder gesetzlichen Vertretern kontrollierten Unternehmen gelten als nahestehende Unternehmen der Alz-Chem-Gruppe.
Die AlzChem Group AG hatte zum Zeitpunkt der Sachkapitalerhöhung im Oktober 2017 eine Verbindlichkeit gegenüber der Livia Corporate Development S.E. in Höhe von TEUR 74, welche nach Durchführung der Unternehmenstransaktion im Geschäftsjahr 2017 bezahlt wurde.
Die AlzChem-Gruppe ist nicht an Gerichts- oder Schiedsverfahren mit erheblichem Einfluss auf die Lage des Konzerns beteiligt. Die bestehenden, insgesamt unwesentlichen Verfahren sind noch nicht abgeschlossen bzw. erwartet das Management hieraus keine wesentlichen Verpflichtungen. Generell lässt sich die genaue Höhe einer möglichen Verpflichtung bzw. der Ansprüche auf Grund der mit solchen Verfahren verbundenen hohen Unsicherheiten nicht verlässlich bestimmen.
Für Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers im Sinne von § 318 HGB sind im Geschäftsjahr 2017 Honorare in einer Gesamthöhe von TEUR 769 (Vorjahr: TEUR 858) angefallen. Hierin sind TEUR 178 (Vorjahr: TEUR 0) enthalten, die auf das Vorjahr entfallen.
| in TEUR | 2017 | 01.01. – 30.06.2018 |
|---|---|---|
| Andere Prüfungs- und Bestätigungsleistungen | 481 | 8 |
| Abschlussprüfungsleistungen | 288 | 206 |
| Steuerberatungsleistungen | 0 | 7 |
| Sonstige Leistungen | 0 | 11 |
| Gesamt | 769 | 232 |
Die Honorare für andere Prüfungs- und Bestätigungsleistungen sind in der aktuellen Periode für regulatorische Bestätigungsleistungen im Energiesektor angefallen. Im Vorjahr waren hier im Wesentlichen Bestätigungsleistungen im Rahmen der Kapitalerhöhungen, wie Comfort Letter und prüferischen Durchsichten der im Wertpapierprospekt veröffentlichten Zwischenberichte und anderer Finanzinformationen, enthalten. Die Steuerberatungsleistungen sind für die steuerliche Würdigung der erstmalig gebildeten steuerlichen Organschaft angefallen. In den sonstigen Leistungen sind regulatorische Beratungsleistungen im Energiesektor enthalten.
Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben.
Trostberg, 24. August 2018
AlzChem Group AG
Der Vorstand
(CEO) (COO) (CFO)
Ulli Seibel Klaus Englmaier Andreas Niedermaier
Wir haben den Konzernabschluss der AlzChem Group AG, Trostberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. Juni 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2018 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der AlzChem Group AG für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2018 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
• entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. Juni 2018 sowie seiner Ertragslage für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2018 und
• vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht war folgender Sachverhalt am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
Pensionsrückstellungen
Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt strukturiert: Sachverhalt
Problemstellung 1
Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse 2
Verweis auf weitergehende Informationen 3
Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar
In dem Konzernabschluss der AlzChem Group AG werden "Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen" von insgesamt € 107,2 Mio. (35,2 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen. Die Pensionsrückstellungen setzen sich zusammen aus den Verpflichtungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen für Zusagen für Alters-, Invaliden und Hinterbliebenenleistungen in Höhe von € 107,4 Mio. abzüglich des Planvermögens in Höhe von € 0,2 Mio. Die Bewertung der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen erfolgt nach der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method). Dabei sind insbesondere Annahmen über 1
die langfristigen Gehalts- und Rententrends, die durchschnittliche Lebenserwartung und die Fluktuation zu treffen. Der Abzinsungssatz zum Bilanzstichtag ist aus der Rendite hochwertiger, währungskongruenter Unternehmensanleihen mit Laufzeiten, die mit den voraussichtlichen Fristigkeiten der Verpflichtungen vergleichbar sind, abzuleiten. Dabei müssen regelmäßig Extrapolationen vorgenommen werden, da keine ausreichenden langfristigen Unternehmensanleihen existieren. Die Bewertung des Planvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der wiederum mit Schätzungsunsicherheiten verbunden ist. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung, da der Ansatz und die Bewertung dieses betragsmäßig bedeutsamen Postens in einem wesentlichen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft basieren.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem die von den jeweiligen Konzerngesellschaften eingeholten versicherungsmathematischen Gutachten und die fachliche Qualifikation der externen Gutachter gewürdigt. Angesichts der spezifischen Besonderheiten der versicherungsmathematischen Berechnungen haben uns dabei unsere internen Spezialisten für Pensionsbewertungen unterstützt. Wir haben unter anderem das den Bewertungen zugrundeliegende Bewertungsverfahren, das Mengengerüst sowie die angewandten versicherungsmathematischen Bewertungsparameter auf Standardkonformität und Angemessenheit überprüft. Zudem wurde die Entwicklung der Verpflichtung und der Aufwandskomponenten gemäß der versicherungsmathematischen Gutachten vor dem Hintergrund der eingetretenen Änderungen in den Bewertungsparametern und im Mengengerüst analysiert und plausibilisiert. Für die Prüfung des Zeitwertes des Planvermögens haben wir einen Nachweis eines Versicherungsinstituts gewürdigt. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen begründet und hinreichend dokumentiert sind. 2
Die Angaben der Gesellschaft zu den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind in den Abschnitten IV und VI (Nr. 20) des Konzernanhangs enthalten. 3
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:
Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts – ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen –, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht, den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO
Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. Mai 2018 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 19. Juni 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2017 als Konzernabschlussprüfer der AlzChem Group AG, Trostberg, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Anita Botzenhardt.
München, den 24. August 2018
PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Anita Botzenhardt ppa. Marcel Hohbein
| AB | Aktiebolag |
|---|---|
| €/EUR | Euro |
| AG | Aktiengesellschaft |
| CEO | Chief Executive Officer (Vorstandsvorsitzender) |
| CFO | Chief Financial Officer (Finanzvorstand) |
| COO | Chief Operating Officer (Produktionsvorstand) |
| CNY | Renminbi Yuan |
| DBO | Defined Benefit Obligation |
| EBIT | Earnings before interest and taxes (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) |
| EBITDA | Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) |
| EFRAG | European Financial Reporting Advisory Group |
| EU | Europäische Union |
| GmbH | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
| HGB | Handelsgesetzbuch |
| IAS | International Accounting Standard |
| IASB | International Accounting Standards Board |
| IFRIC | International Financial Reporting Standards |
| IPO | Initial Public Offering |
| JPY | Yen |
| LLC | Limited Liability Company |
| Ltd. | Limited |
| LTI | Long Term Incentive |
| Mio. | Millionen |
| Nr. | Nummer |
| OCI | Other Comprehensive Income |
| p.a. | per anno |
| SAR | Stock Appreciation Rights |
| S.à.r.l. | société à responsabilité limitée |
| SEK | Schwedische Krone |
| SIC | Standing Interpretations Committee |
| TEUR | Tausend Euro |
| USA | United States of America (Vereinigte Staaten von Amerika) |
| USD | United States Dollar |
AlzChem Group AG Chemiepark Trostberg Dr.-Albert-Frank-Str. 32 83308 Trostberg T +49 86 21 86 – 0 F +49 86 21 86 – 2911 [email protected] www.alzchem.com
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Sabine Sieber T +49 86 21 86 – 2888 F +49 86 21 86 – 502888 [email protected]
| 12. November 2018 | Q1 Finanzbericht 2018 (7–9)) |
|---|---|
| 22. November 2018 | 2. Hauptversammlung 2018 |
Dieser Bericht kann in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der AlzChem Group AG beruhen. Solche Aussagen sind Risiken und Ungewissheiten unterworfen. Diese und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an künftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
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