AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Allgeier SE

Annual Report Apr 29, 2022

28_10-k_2022-04-29_cffdb5a0-4150-4068-ae9b-b3098e2dcc4a.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Driving Technology

Geschäftsbericht 2021

Unternehmen und Kennziffern im Überblick 4
Das Allgeier Jahr 2021 im Überblick 6
Allgeier am Kapitalmarkt 12
A. Konzernlagebericht 16
1. Grundlagen des Konzerns 17
2. Wirtschaftsbericht 22
3. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage 46
4. Prognosen-, Chancen- und Risikobericht 49
5. Übernahmerelevante Angaben 66
6. Erklärung zur Unternehmensführung 69
B. Corporate Governance 70
Konzernabschluss 76
Konzernanhang 86
A. Allgemeine Angaben 87
B. Erläuterungen zur Konzernbilanz 113
C. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn
und Verlustrechnung 142
D. Segmentberichterstattung 152
E. Kapitalflussrechnung 156
F. Sonstige Angaben 160
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögen 172
Aufstellung der Konzerngesellschaften 176
Glossar 178
Versicherung des Vorstands 180
Bestätigungsvermerk 181
Nichtfinanzielle Konzernerklärung 190
Bericht des Aufsichtsrats 212
Finanzkalender • Impressum 215

Inhaltsverzeichnis

und IT-Services-Projekte, um agile und intelligente Organisationen für das digitale Zeitalter zu gestalten.

In den beiden Konzernsegmenten Enterprise IT und mgm technology partners sind über 2.900 angestellte Mitarbeiter* und mehr als 700 freiberufliche Experten an weltweit insgesamt 42 Standorten in der DACH-Region, in Frankreich und der Tschechischen Republik sowie in Indien, Vietnam und den USA tätig. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Allgeier im fortgeführten Geschäft einen Umsatz von 403 Mio. Euro. Gemäß Lünendonk®-Liste 2021 zählt Allgeier zu den führenden IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland. Allgeier SE ist am Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im General Standard gelistet (WKN A2GS63, ISIN DE000A2GS633). Weitere Informationen unter: www.allgeier.com

Allgeier SE unterstützt mit vollumfänglichen Software und IT Services die digitale Transformation

Allgeier SE ist eines der führenden deutschen Technologie-Unternehmen für digitale Transformation: Die stark wachsende Gruppe führt ihre Kunden durch die Herausforderungen des digitalen Wandels, um deren zukünftigen Erfolg sicherzustellen. Allgeier verfügt über eine breite und stabile Kundenbasis aus global agierenden Konzernen, leistungsstarken mittelständischen Unternehmen sowie Auftraggebern des öffentlichen Sektors. Den über 2.000 Kunden bietet Allgeier ein vollumfängliches IT- und Software-Services-Portfolio, das von High-End-Softwareentwicklung bis hin zu Business Efficiency Solutions zur Unterstützung der Digitalisierung und Transformation geschäftskritischer Prozesse reicht. Allgeier erzielt dabei Durchbrüche hin zu neuen digitalen Geschäftsmodellen, definiert strategische Prioritäten und realisiert mit hoher Flexibilität und Skalierbarkeit bahnbrechende Software-

*Um den Lesefluss zu erleichtern, beschränken wir uns in den Formulierungen in diesem Bericht in der Regel auf das generische Maskulinum, das sich gleichermaßen auf männliche und nicht-männliche Personen bezieht.

Alle Angaben beziehen sich auf das fortgeführte Geschäft (in Mio. Euro) *EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden

1 Fortgeführtes Geschäft nach IFRS, Angaben in Mio. EUR (soweit nicht anders vermerkt) 2 EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden 3 ohne Ergebnis aus Veräußerung

4 Angaben 2017-2019 für den Gesamtkonzern (inkl. aufgegebene Geschäftsbereiche)

5 Compound Annual Growth Rate (durchschnittliche jährliche Wachstumsrate)

Unternehmen und Kennziffern im Überblick

Konzernkennzahlen1 31.12.17 31.12.18 31.12.19 31.12.20 31.12.21 CAGR5
Umsatzerlöse 359,6 397,0 378,5 351,7 403,3 2,9 %
EBITDA 10,5 11,9 9,0 23,4 38,3 38,2 %
Bereinigtes EBITDA2 12,1 21,0 18,2 30,3 45,1 38,9 %
EBIT 3,3 0,1 -4,0 7,1 19,8 56,3 %
EBT 1,8 -1,3 -5,4 8,2 20,2 82,2 %
Ergebnis der Periode3 0,2 -1,4 -10,1 1,1 12,5 180,2 %
Ergebnis je Aktie (in EUR) 0,26 0,59 -0,83 0,00 1,04 41,4 %
Bilanzsumme4 337,9 535,9 587,0 243,9 485,0 9,5 %
Eigenkapital4 122,8 128,7 165,9 105,5 162,9 7,3 %
Anzahl feste Mitarbeiter4 7.077 9.437 10.589 2.366 2.937 -19,7 %
Anzahl freiberufliche Experten4 1.393 1.080 1.227 831 753 -14,3 %
Gesamtzahl Mitarbeiter4 8.470 10.517 11.816 3.197 3.690 -18,8 %

Weitere Informationen und aktuelle Nachrichten zum Unternehmen finden Sie unter www.allgeier.com.

Akquisition: Erwerb der publicplan GmbH

Mit Geschäftsanteilskaufvertrag vom 01. Dezember 2020 hat die heutige Allgeier publicplan Holding GmbH, München, sämtliche Anteile der publicplan GmbH, Düsseldorf ("publicplan"), übernommen. Im Zusammenhang mit dem Erwerb vereinbarte der Allgeier Konzern mit dem Gründer und Veräußerer der publicplan GmbH eine Rückbeteiligung zum indirekten Erwerb von 20 Prozent der Geschäftsanteile. publicplan beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und bietet insbesondere öffentlichen Verwaltungen E-Government-Lösungen an. Der Fokus liegt dabei auf Open-Source-basierten Softwarelösungen, von IT-Beratung über Entwicklung bis hin zur Pflege und Wartung von verschiedenen Softwarelösungen. Mit dem Erwerb baut Allgeier das Leistungsangebot für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung im Bereich E-Government weiter aus. Die Erstkonsolidierung der publicplan erfolgte zum 01. Januar 2021.

1. Quartal 2021

Allgeier startet mit Umsatzund Ergebniswachstum ins Jahr 2021

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2021 (01. Januar 2021 – 31. März 2021) erzielte Allgeier im fortgeführten Geschäft einen Umsatz von 94,6 Mio. Euro (Vorjahr: 91,8 Mio. Euro). Zum Umsatzwachstum trugen beide Konzernsegmente bei. Die Wertschöpfung (definiert als Gesamtleistung abzüglich der den Umsätzen direkt zurechenbaren Umsatz- und Personalkosten) betrug 29,1 Mio. Euro (Vorjahr: 23,5 Mio. Euro). Damit konnte die Wertschöpfungsmarge auf 30,7 Prozent gesteigert werden (Vorjahr: 25,6 Prozent). Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) betrug 7,7 Mio. Euro (Vorjahr: 4,1 Mio. Euro), entsprechend einer Marge von 8,1 Prozent. Das EBITDA lag bei 7,7 Mio. Euro (Vorjahr: 3,3 Mio. Euro), was einer Marge von 8,1 Prozent entspricht. Das EBIT belief sich auf 3,6 Mio. Euro (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro). Das bereinigte EBIT lag bei 3,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro).

1 außerordentlichen Positionen aus der Bewertung der Aktienoptionen 4,3 Mio. Euro (Vorjahr: 4,7 Mio. Euro), was einer Marge von 4,4 Prozent entspricht. Das EBIT belief sich auf 0,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,6 Mio. Euro). Bereinigt um die außerordentliche Position der Bewertung der Aktienoptionen hätte das EBIT im zweiten Quartal 2021

2. Quartal 2021

Allgeier verzeichnet weitere Steigerung des Umsatzes und des bereinigten EBITDA

6,3 Mio. Euro betragen. Dividende In der am 08. Juni 2021 abgehaltenen ordentlichen Hauptversammlung wurde beschlossen, dass die Allgeier SE aus ihrem Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2020 in Höhe von 48.839.595,53 Euro eine Dividende von 0,50 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie ausbezahlt. Es waren 11.382.513 Stück Aktien dividendenberechtigt. Insgesamt wurde eine Dividende in Höhe von 5.691.256,50 Euro ausgeschüttet, die im Juni 2021 zur Auszahlung an die Aktionäre kam. Akquisition: Erwerb von Geschäftsanteilen der Cloudical Deutschland GmbH Zur Erweiterung der Geschäftsfelder der publicplan-Gruppe hat die Allgeier publicplan Holding GmbH, München, am 18. Juni 2021 einen Kaufvertrag zum Erwerb Der Allgeier Konzern erzielte im zweiten Quartal 2021 (01. April 2021 bis 30. Juni 2021) im fortgeführten Geschäft einen Umsatz von 97,8 Mio. Euro (Vorjahr: 86,6 Mio. Euro). Die Wertschöpfung betrug 28,5 Mio. Euro (Vorjahr: 23,2 Mio. Euro). Damit konnte die Wertschöpfungsmarge auf 29,2 Prozent gesteigert werden (Vorjahr: 26,8 Prozent). Das bereinigte EBITDA betrug 10,3 Mio. Euro (Vorjahr: 6,1 Mio. Euro), entsprechend einer Marge von 10,5 Prozent. Die Bereinigungen umfassen insbesondere eine außerordentliche Position mit einem Gesamtbetrag von 6,1 Mio. Euro, die aus der Bewertung von 900.000 im Juni 2021 ausgegebenen Aktienoptionen mit einer Laufzeit von zehn Jahren resultiert. Dieser Betrag wird den Personalkosten zugeordnet und reduziert damit die Ergebnispositionen im zweiten Quartal 2021, ist aber nicht cash-relevant, da für die spätere Ausübung der Optionsrechte ein entsprechendes bedingtes Kapital besteht. Das EBITDA des zweiten Quartals betrug aufgrund der

2

Das Allgeier Jahr 2021 im Überblick

von sämtlichen Geschäftsanteilen der Cloudical Deutschland GmbH, Berlin ("Cloudical"), unterzeichnet. Mit Cloudical wird die Positionierung im bedeutsamen Wachstumsumfeld der Cloud- und Container-basierten Services nachhaltig ausgebaut und gefestigt. Cloudical ist einer der führenden Cloud- und Container-Spezialisten in Deutschland. Das Unternehmen hat sich auf Open-Source-Lösungen und Beratungsleistungen zur Konzeption, Erstellung und Nutzung von Container- und Kubernetesbasierten Betriebsumgebungen spezialisiert. Die Gesellschaft profitiert dabei vom starken und anhaltenden globalen Trend zur Verlagerung von Lösungen und Infrastrukturen in die öffentliche und private Cloud. Zu den Kunden zählen zahlreiche namhafte Unternehmen sowie öffentliche Auftraggeber, welche die Vorteile einer modernen Cloud-Umgebungen erschließen wollen. Für die Kunden werden dadurch das kontinuierliche Ausrollen von Funktionalitäten, die Skalierbarkeit, eine erhöhte Betriebssicherheit sowie erhebliche Kostenvorteile im Betrieb erzielt. Die Cloudical

wurde zum 17. Juni 2021 im Konzern konsolidiert.

Akquisition: Erwerb der it-novum GmbH

Am 29. Juni 2021 hat die Allgeier SE über ihre Tochtergesellschaft Allgeier CORE Group GmbH, Bremen, einen Kaufvertrag zum Erwerb der Geschäftsanteile der it-novum GmbH, Fulda ("it-novum"), unterzeichnet. Veräußerin ist eine Tochtergesellschaft der KAP AG, Fulda, eine börsennotierte, mittelständische Industrieholding. Nach den Übernahmen der publicplan und der Cloudical stärkt Allgeier mit dieser Akquisition die Kompetenz im Feld Open Source-basierter Softwarelösungen sowie das Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern weiter. it-novum ist ein Spezialist für Open Source-Softwarelösungen in den Bereichen Enterprise Information Management und Big Data Analytics mit Niederlassungen in Deutschland, Österreich und einer Tochtergesellschaft in der Schweiz. Der Digitalisierungs- und Big Data-Experte verfügt über 20 Jahre Projekterfahrung im Business Open Source-Umfeld und ist einer der führenden Beratungs- und Integrationspartner für Open Source-Produkte und -Technologien für die öffentliche Hand sowie namhafte Konzerne und Unternehmen des gehobenen Mittelstands. Die Erstkonsolidierung der Gesellschaft erfolgte zum 30. Juni 2021.

3

3. Quartal 2021

Allgeier erzielt weiteres Umsatzwachstum im dritten Quartal 2021 und steigert die Ergebnismarge auf über 10 Prozent

Im dritten Quartal 2021 (01. Juli 2021 – 30. September 2021) steigerte der Allgeier Konzern im fortgeführten Geschäft den Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 17 Prozent auf 98,8 Mio. Euro (Vorjahr: 84,6 Mio. Euro). Im selben Zeitraum stieg die Wertschöpfung um 12 Prozent auf 31,8 Mio. Euro (Vorjahr: 28,3 Mio. Euro), entsprechend einer Wertschöpfungsmarge von 32,1 Prozent (Vorjahr: 33,3 Prozent). Das bereinigte EBITDA betrug 10,7 Mio. Euro (Vorjahr: 10,1 Mio. Euro), entsprechend einer bereinigten EBITDA-Marge von 10,8 Prozent. Das EBITDA lag bei 10,4 Mio. Euro (Vorjahr: 6,6 Mio. Euro), was einer EBITDA-Marge von 10,5 Prozent entspricht. Das EBIT belief sich auf 5,7 Mio. Euro (Vorjahr: 2,7 Mio. Euro). Das bereinigte EBIT betrug 6,7 Mio. Euro (Vorjahr: 6,5 Mio. Euro).

Personalie: Carl Georg Dürschmidt scheidet aus dem Vorstand aus

Wie von der Gesellschaft per Insiderinformation gemäß Art. 17 MAR am 02. September 2021 gemeldet, haben sich der Aufsichtsrat der Allgeier SE und der langjährige Vorstandsvorsitzende Carl Georg Dürschmidt einvernehmlich darauf verständigt, dem Wunsch von Georg Dürschmidt zu entsprechen, aus dem Vorstand des Unternehmens auszuscheiden. Das Ausscheiden erfolgte mit Wirkung zum 30. September 2021.

Akquisition: Erwerb der MySign AG

Am 26. Juli 2021 hat sich die Allgeier SE mit den Gründern und Gesellschaftern der MySign AG mit Sitz in Olten, Schweiz ("MySign"), über den Erwerb von 80 Prozent der Aktien der MySign geeinigt und einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet. Die Beteiligung erfolgt durch die Allgeier IT Solutions GmbH, Bremen. Die drei Gründer der MySign bleiben als Unternehmer mit 20 Prozent an der MySign beteiligt. Das Kerngeschäft der MySign liegt in der Digitalisierung von Geschäftsmodellen mit Schwerpunkt im Bereich eCommerce. MySign hat eine moderne, auf modularen Microservices beruhende proprietäre Online-Shop-Lösung entwickelt und passt diese individuell auf die komplexen Bedürfnisse der Kunden an. Gemeinsam mit MySign bietet Allgeier seinen Kunden eine moderne und umfassendere Technologie im Bereich E-Commerce an. Die Konsolidierung der MySign erfolgte zum 31. August 2021.

Akquisition: Übernahme der Clientis AG

Mit Kauf- und Übertragungsvertrag vom 25. August 2021 hat die mgm process partners GmbH, München, 100 Prozent der Aktien der Clientis AG, Moosburg (Bayern) ("Clientis") übernommen. Mit dieser Transaktion stärkt das Segment mgm technology partners seine ERP-Kompetenz im SAP-Umfeld. Clientis ist Lösungsspezialist für die Optimierung von SAP-Business-Prozessen und beschäftigt rund 60 Mitarbeitende an den Standorten in Moosburg bei München und Hamburg. Das Kerngeschäft der Clientis AG sind branchen- und kundenindividuelle Entwicklungsaufträge innerhalb der SAP-Systemfamilie jenseits reiner Einführungsprojekte. Als langjähriger Partner arbeitet die Clientis AG für namhafte Kunden aus dem Handel, dem Maschinenbau, der Bekleidungsindustrie sowie der Nahrungsmittelindustrie und Chemiewirtschaft. Die Konsolidierung der Clientis erfolgte zum 31. August 2021.

4. Quartal 2021

Allgeier verzeichnet im vierten Quartal 2021 eine deutliche Steigerung in Umsatz und Ergebnis

Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2021 (01. Oktober 2021 – 31. Dezember 2021) verzeichnete Allgeier im fortgeführten Geschäft wiederum eine deutliche Ausweitung der Konzernergebnisse. Der Umsatz stieg im vierten Quartal um 27 Prozent auf 112,1 Mio. Euro (Vorjahr: 88,6 Mio. Euro). Die Wertschöpfung stieg um 47 Prozent auf 39,8 Mio. Euro (Vorjahr: 27,0 Mio. Euro), was einer Wertschöpfungsmarge von 35,5 Prozent entsprach (Vorjahr: 30,5 Prozent). Das bereinigte EBITDA lag bei 16,4 Mio. Euro und damit 64 Prozent über dem entsprechenden Ergebnis der Vorjahresperiode (Vorjahr: 10,0 Mio. Euro). Damit betrug die bereinigte EBITDA-Marge im vierten Quartal 14,6 Prozent. Das EBITDA betrug 15,9 Mio. Euro (Vorjahr: 8,8 Mio. Euro), was einer Steigerung um 81 Prozent entspricht. Allgeier steigerte im vierten Quartal das EBIT um 2675 Prozent auf 10,3 Mio. Euro (Vorjahr: -0,4 Mio. Euro). Das bereinigte EBIT belief sich auf 10,8 Mio. Euro (Vorjahr: 0,8 Mio. Euro).

Akquisition: Allgeier verstärkt sich mit SAP-Consulting- und Software-Spezialist Evora

Am 12. November 2021 hat sich die Allgeier SE mit den Gründern und Gesellschaftern der Evora Gruppe, bestehend aus den Gesellschaften Evora IT Solutions Group GmbH, Walldorf, Evora IT Solutions GmbH, Walldorf, Evora IT Solutions GmbH, Wien, Österreich, Evora IT Solutions Inc., New York City, USA, und Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore, Indien (insgesamt "Evora"), über den Erwerb einer Mehrheit der Anteile der Evora geeinigt und einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet. Die vier Gründer der Evora sind als Unternehmer weiterhin mit 40 Prozent an Evora beteiligt. Evora ist ein stark wachsendes, auf SAP- und ServiceNow-Beratung und Softwareentwicklung spezialisiertes Unternehmen, das seine Kunden bei der durchgängigen Digitalisierung von Geschäftsprozessen unterstützt. Das Unternehmen verfügt über eine tiefgreifende Expertise in der Implementierung und dem Betrieb umfassender Asset- und Fieldservice-Management-Lösungen und langjährige enge Partnerschaften mit SAP und ServiceNow sowie weiteren führenden Softwareherstellern wie Salesforce. Evora arbeitet agil aus einer globalen Organisation und verfügt über ein eigenes Entwicklungs- und Servicezentrum in Bangalore, Indien. In den vergangenen Jahren haben die Evora-Spezialisten für zum Teil multinationale Kunden in Branchen wie Life Sciences, Pharma, Chemie, Energieversorgung und Bildung in Europa, Nordamerika und Australien eine Vielzahl von Projekten erfolgreich durchgeführt. Mit der EvoSuite verfügt Evora zudem über eine eigene Software-Produktfamilie. Die Anwendungen ergänzen die Kundenservice- und Instandhaltungslösungen von SAP und ermöglichen es den Kunden, zusätzliche Geschäftsprozesse zu digitalisieren und zu optimieren. Mit der Akquisition gewinnt Allgeier ein erfolgreiches Unternehmer-Team, stärkt maßgeblich die Kompetenz in der SAP-Beratung und -Implementierung und erhält bedeutsame Zugänge zu attraktiven Kunden, insbesondere in Europa und den USA. Zugleich gewinnt die Gruppe ca. 200 hochqualifizierte Kollegen an internationalen Standorten, insbesondere in Indien, hinzu und baut ihre Kapazitäten und Skalierbarkeit in der High End-Softwareentwicklung signifikant aus. Die Konsolidierung der Evora in den Allgeier Konzern erfolgte zum 31. Dezember 2021.

Zum Jahresauftakt überwog an den Finanzmärkten die Zuversicht, insbesondere durch den Start der Impfkampagnen in vielen Ländern, mit dem sich die Hoffnung auf Normalisierung verband. Die gute Stimmung wich aber rasch neuer Verunsicherung und die Börsen gerieten mehr und mehr unter Druck. Die Ausbreitung der Covid-19-Mutationen und der Mangel an Impfstoffen, die anhaltend hohe Zahl an neuen Corona-Infektionen und -Todesfällen, die weltweite Ausweitung der wirtschaftlichen Lockdowns, schwache Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten und beginnende US-Inflationserwartungen waren für den Beginn des neuen Börsenjahrs bestimmend und sorgten für fallende Kurse. Doch schon im Februar hellte sich die Stimmung merklich auf: Weltweit gingen die täglichen Covid-Neuinfektionen zurück und Frühindikatoren sowie Konjunkturindizes in Deutschland und der Eurozone zeichneten ein überraschend positives Bild. Ein schwacher Euro und höhere Ölpreise, verbunden mit positiven Unternehmenszahlen und dem Comeback der Automobilaktien führten zum Ende des ersten Quartals zu neuen Indexhöchstständen in Deutschland und an den US-Aktienmärkten. Für den DAX ging es nach einem holprigen Start mit spürbaren Abschlägen ab März mit einem Plus von mehr als 1000 Punkten deutlich nach oben. Auch im zweiten Quartal wurden die Aktienmärkte weiter beflügelt: Wichtige Konjunkturindizes stiegen weiter an, Unternehmen berichteten starke Zahlen und der US-Arbeitsmarkt sowie das große Infrastrukturpaket der Biden-Administration trugen ebenso positiv zu den Entwicklungen an den Aktienmärkten bei wie das schnelle Voranschreiten des Impfprozesses in den USA sowie vielen europäischen Ländern und die unveränderte quantitative Lockerung durch die EZB und die Fed.

In der Folge stiegen die Kurse weiter und weiter – und das trotz Rohstoff- und Halbleiterknappheit, Teuerungen und damit verbundenen Schwierigkeiten in Lieferketten und Produktion. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die Europäische Zentralbank und die Fed, die trotz zusehends höheren Inflationszahlen auch weiterhin an ihrer Niedrigzinspolitik festhielten. Im Niedrigzinsumfeld sehen Investoren nach wie vor wenig Alternativen zum Aktienmarkt, um ihr Geld in Anbetracht hoher Inflation vor einem Werteverfall zu schützen. Die gute Börsenstimmung wurde aber auch gestützt durch starke Unternehmenszahlen: Gesellschaften schrieben Rekordgewinne – darunter nicht nur Firmen aus Branchen, die direkt von der Pandemie profitieren, sondern beispielsweise auch Unternehmen der Automobilwirtschaft, die eine hohe Nachfrage verzeichneten. Zugleich bereiteten die Ausbreitung neuer gefährlicher Virusmutanten und die weltweit ansteigende Inflation neue Sorgen. Dennoch schloss der DAX das erste Halbjahr auf einem Allzeit-Ultimohoch ab.

S chon das Vorjahr 2020 war zu jeder Zeit geprägt von der weltweiten COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen und Folgen auf Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Gesundheit. Und trotz der Coronakrise trieb die weltweit expansive Geld- und Fiskalpolitik die Aktienmärkte auf neue Allzeithochs.

2021 war wiederum ein sehr bewegtes Börsenjahr. Trotz weltweiter Liefer- und Logistikprobleme, neuer Pandemiewellen mit hohen Infektionszahlen und weitreichender Kontaktbeschränkungen zeigten sich die Aktienkurse im Jahresverlauf wiederholt unbeeindruckt. Zwischenzeitlich erreichten DAX und andere Indizes Rekordstände – der DAX schloss während des Börsenjahres an 39 Handelstagen auf einem Rekordhoch. Und auch sonst war 2021 kein typisches Börsenjahr: Viele und häufig junge Privatanleger entdeckten die Börse und schlossen sich im Internet zusammen, um gegen institutionelle Anleger und große Fonds zu wetten. Soziale Medien verzeichneten eine zunehmende Bedeutung für die Geldanlage.

Börsenjahr 2021: Turbulentes Rekord-Jahr trotz Pandemie

Allgeier Aktie
Index General Standard
ISIN DE000A2GS633
WKN A2GS63
Aktienanzahl 11.408.513
Aktienkurs (am 01.04.2022) 45,35 Euro
Marktkapitalisierung (am 01.04.2022) 517,4 Mio. Euro

Allgeier am Kapitalmarkt Allgeier am Kapitalmarkt

Im Spätsommer geriet der DAX dann nochmals unter Druck, als die Lieferengpässe deutlicher wurden und die Inflation immer weiter anstieg. Im September verzeichnete der deutsche Leitindex ein Minus von 1.500 Punkten, um sich im Oktober wieder zu erholen und schließlich Mitte November mit 16.290 Punkten ein Allzeithoch zu erreichen. Mit der Entdeckung der Omikron-Variante und ihrer zunehmenden Verbreitung kehrte zum Jahresende aber die Verunsicherung an die Aktienmärkte zurück und der Höhenflug an den Börsen nahm sein Ende.

Für die Anleger war das Börsenjahr trotz der Eintrübung am Jahresschluss ein sehr erfolgreiches. Der im Laufe des Jahres auf 40 Werte vergrößerte DAX ging zum Jahresende am 30. Dezember mit 15.885 Punkten aus dem Handel, entsprechend einem Plus von 15,7 Prozent. Dabei profitierten auf Jahressicht insbesondere Industriewerte und Aktien mit einem höheren Aufholpotenzial. Der MDAX verzeichnete über das Gesamtjahr einen Wertzuwachs um 14,1 Prozent, der TecDAX steigerte seinen Wert sogar um 30,0 Prozent und der SDAX schloss letztlich 11,2 Prozent fester.

Auch die europäischen Aktienmärkte erfreuten im Börsenjahr 2021 die Anleger nach dem enttäuschenden Vorjahr. So steigerte der Euro Stoxx 50 seinen Wert um 21,0 Prozent. Die internationalen Aktienindizes erreichten im Jahr 2021 ebenfalls vielfach Rekordniveaus: In den USA gewannen der Dow Jones 18,7 Prozent, der S&P 500, der die 500 wichtigsten US-Unternehmen umfasst, 27,6 Prozent und der Nasdaq 100 26,6 Prozent. Der weltweite Kursindex MSCI World stieg über das Gesamtjahr um 29,3 Prozent. Einzig der japanische Nikkei 225 wies eine schwächere Performance auf und legte binnen Jahresfrist lediglich um 4,9 Prozent zu.

Für das laufende Börsenjahr 2022 überwog zum Jahresende die Zuversicht, dass die Kursgewinne andauern und die Indizes im Jahresverlauf neue Höchststände erreichen würden. Allerdings wurden kritische Stimmen lauter, die ein Ende der Rally prophezeiten und – neben der Entwicklung der Corona-Pandemie und den fortbestehenden Lieferproblemen – auf einige weitere maßgebliche Herausforderungen verwiesen: Dazu zählen insbesondere die historisch einmalig hohe Verschuldung, die hohe Inflation, welche den Druck auf die Notenbanken erhöht, aber auch der neue politische Kurs in China sowie die Bewältigung der sog. Klimakrise.

Die Allgeier Aktie: Enormer Wertzuwachs

Für die Allgeier-Aktionäre hatte bereits das Jahr 2020 deutliche Kurssteigerungen gebracht, welche die bereits sehr positive Renditeentwicklung aus dem vorherigen Jahr noch einmal deutlich übertroffen hatten.

Die Allgeier Aktie startete dynamisch ins Börsenjahr 2021. Ihr Intraday-Jahrestief hatte sie bereits am ersten Handelstag, dem 04. Januar, mit 18,75 Euro. Danach stabilisierte sie sich rasch über der 20-Euro-Marke und steigerte ihren Wert bis Mitte des ersten Quartals auf ihr Intraday-Halbjahreshoch von 28,60 EUR am 15. Februar. Im Anschluss pendelte die Aktie um die 24-Euro-Marke und vollzog nach einigen volatileren Phasen ab Mitte April eine stabile Seitwärtsbewegung. Das erste Halbjahr schloss die Aktie dann am 30. Juni auch exakt auf der Marke von 24,00 Euro (XETRA), entsprechend einer Marktkapitalisierung von 273,8 Mio. Euro. Das zweite Halbjahr begann etwas schwächer und so fiel die Aktie bis zum 20. Juli auf ein Intraday-Tagestief von 21,00 Euro. Im Anschluss erholte sich der Wert aber rasch wieder auf das vorherige Niveau und pendelte bis ins vierte Quartal hinein wiederum um die 24-Euro-Marke. Ab der zweiten Oktoberhälfte setzte die Allgeier-Aktie dann zu einem Höhenflug an und verzeichnete deutliche Kurssteigerungen. Am 01. November überschritt sie ihr bisheriges Jahreshoch, um fortan stetig neue Höchststände zu erreichen. Am 12. November knackte die Aktie Intraday die 30-Euro-Marke, bereits am 22. November die 35-Euro-

Marke und schließlich am 13. Dezember die 40-Euro-Marke. Die äußerst dynamische Entwicklung setzte sich fort auf einen Kurs von 45 Euro im Verlaufe des 16. Dezember und schließlich auf über 50 Euro am 21. Dezember. In den darauffolgenden Tagen kratzte die Aktie sogar an der 60-Euro-Marke und erreichte ihr Intraday-Jahreshoch am 23. Dezember mit 59,80 Euro. Zum Jahresende 2021 ging der Wert am 30. Dezember schließlich mit 55,80 Euro aus dem XETRA-Handel.

Gegenüber dem Schlusskurs des Vorjahres von 18,65 Euro erzielte die Allgeier-Aktie damit binnen Jahresfrist eine Wertsteigerung von 199,2 Prozent und konnte ihren Kurs nahezu verdreifachen. Inklusive der Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie erzielte der Wert somit im Jahr 2021 eine Aktienrendite von 201,9 Prozent.

Zum Jahresende 2021 verfügte die Allgeier SE über eine Marktkapitalisierung von 635,1 Mio. Euro (Vorjahr: 212,3 Mio. Euro), entsprechend einer Steigerung von 199,9 Prozent.

Die durchschnittliche täglich gehandelte Anzahl Allgeier-Aktien im XETRA-Handel verringerte sich im Jahr 2021 leicht auf 27.530 Stücke (Vorjahr: 30.166 Stücke).

Dividendenzahlung (in Euro) 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Je Aktie 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50
Kennzahlen je Aktie 2021 vs. 2020 2020 2021 Veränderung in %
Ergebnis je Aktie* (in Euro) 0,00 1,04 104,0
Dividende je Aktie (in Euro) 0,50 0,50 0,0
Jahreshöchstkurs XETRA (in Euro) 89,60 59,80 -33,3
Jahrestiefstkurs XETRA (in Euro) 18,70 18,75 0,3
Ultimokurs XETRA (in Euro) 18,65 55,80 199,2
Aktienanzahl (in Stück) 11.382.513 11.408.513 0,2
Ultimo-Marktkapitalisierung (in Mio. Euro) 212,3 635,1 199,9
Durchschnittlicher Börsenumsatz XETRA
(in Stück pro Tag)
30.166 27.530 -8,7

*fortgeführtes Geschäft nach IFRS

A. Konzernlagebericht 1. Grundlagen des Konzerns

Allgemeine Hinweise

Angaben für das Geschäftsjahr 2022

Sämtliche Angaben für das Geschäftsjahr 2022 stellen auf Annahmen und Schätzungen beruhende Erwartungen des Vorstands dar. Auch wenn der Vorstand der Ansicht ist, dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind, können die künftigen tatsächlichen Entwicklungen und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen. Die Allgeier SE übernimmt keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftigen Entwicklungen und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den in diesem Bericht geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden.

Für das Eintreten der Annahmen und Schätzungen spielen insbesondere die weiteren Folgen der sog. Coronakrise im Zuge der COVID-19-Pandemie und die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erholung eine wesentliche Rolle: Die Ausbreitung des sog. Coronavirus und neuer Mutanten des Virus und die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sowie der Konflikt in der Ukraine wirken sich weiterhin teils signifikant auf die Weltwirtschaft, einzelne Märkte, Branchen und Unternehmen aus. Auch wenn sich das Geschäft der Allgeier Gruppe bisher als weitgehend resilient gegenüber den Folgen der Corona-Krise wie auch des Ukraine-Konflikts gezeigt hat, ist auch weiterhin nicht auszuschließen, dass krisenbedingte Entwicklungen in einzelnen Märkten, Branchen oder Unternehmen, die sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts vom Vorstand noch nicht genau vorhersagen ließen, Einfluss auf die Umsätze und die finan-

zielle Performance der Allgeier SE haben könnten.

Alternative Leistungskennzahlen

Dieses Dokument enthält – in einschlägigen Rechnungslegungsrahmen nicht als solche enthaltene – ergänzende Finanzkennzahlen, die sogenannte alternative Leistungskennzahlen sind oder sein können. Diese ergänzenden Finanzkennzahlen können als Analyseinstrument nur eingeschränkt tauglich sein und sollten für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Allgeier SE nicht isoliert oder als Alternative zu den im Konzernabschluss dargestellten und im Einklang mit einschlägigen Rechnungslegungsrahmen ermittelten Finanzkennzahlen herangezogen werden. Andere Unternehmen, die alternative Leistungskennzahlen mit einer ähnlichen Bezeichnung darstellen oder berichten, können diese anders berechnen, so dass sie deshalb möglicherweise nicht vergleichbar sind.

1.1 Geschäftsmodell der Allgeier Gruppe

Organigramm

Das nachstehende Organigramm gibt einen Überblick über die beiden Segmente des fortgeführten Geschäfts.

1.1.1 Geschäft und Struktur der Allgeier Gruppe

Der Allgeier Konzern umfasst zum Ende des Berichtzeitraums 52 vollkonsolidierte Gesellschaften und zwei At-Equitykonsolidierte Gesellschaften (Vorjahr: 36 vollkonsolidierte Gesellschaften und zwei At-Equity-konsolidierte Gesellschaften). Davon wird eine vollkonsolidierte Gesellschaft und eine At-Equity-konsolidierte Gesellschaft als aufgegebenes Geschäft gezeigt (Vorjahr: zwei vollkonsolidierte Gesellschaften und eine At-Equity-konsolidierte Gesellschaft).

Das operative Geschäft des fortgeführten Geschäfts des Konzerns ist in die beiden operativen Segmente "Enterprise IT" und "mgm technology partners" mit jeweils eigenem operativen Geschäft strukturiert.

1.1.2 Aufgaben der Allgeier SE

Der Allgeier SE obliegt die Führung und Strategieentwicklung der Segmente des Konzerns:

  • Strategische Ausrichtung und laufende Überprüfung der Strategie des Konzerns und der operativen Segmente unter der Maßgabe einer wertorientierten und nachhaltigen Unternehmensentwicklung,
  • Koordination und organisatorische Strukturierung der Gruppe,
  • Organisation der Finanzen und Finanzierung der weiteren Konzernentwicklung,
  • Identifikation, Ansprache und Prüfung von potenziell geeigneten weiteren Beteiligungen im In- und Ausland basierend auf der Konzernstrategie,
  • Verhandlung und Durchführung der Erwerbe sowie Veräußerungen von Unternehmen und Beteiligungen,
  • Controlling, Risikomanagement und Compliance,
  • Aufstellung von Bewertungs- und Bilanzierungsrichtlinien sowie Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS,
  • Konzernplanung,

Enterprise IT mgm technology partners Organigramm Allgeier SE

Funktionen metasonic® Doc Suite werden für Kunden dokumentenintensive Geschäftsprozesse unterstützt und hocheffizient abgewickelt. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette der Bearbeitungsprozesse vom Erkennen, Herauslesen und Bearbeiten von Inhalten in professionellen Workflow-Abläufen bis zur revisionssicheren Archivierung unterstützt. Die Lösungen werden auf Kundenwunsch in die IT-Infrastruktur des Kunden integriert oder als vollständige Cloud-Lösungen mit Hosting in eigenen, deutschen Rechenzentren angeboten. Die Vorteile für Unternehmen, die eine ECM-Lösung wie die metasonic® Doc Suite nutzen, liegen auf der Hand: Sie können durch effizientere Prozesse jede Menge Geld und Zeit sparen. Die oftmals noch ausgeprägte analoge Büroarbeit wird auf diese Weise im hohen Maße automatisiert und die Mitarbeiter werden entlastet.

  • Cyber-Security: Das Thema Datensicherheit wird für Organisationen aller Branchen und Größen immer entscheidender. Das Segment vereint erfahrene Experten aus den Bereichen IT- und Cyber-Security sowie IT-Forensik und deckt mit einem umfassenden Portfolio aus Cyberund IT-Security Consulting, Operations sowie (Incident) Response & Emergency die steigenden Ansprüche des IT-Security-Marktes vollumfänglich ab. Das Segment bietet zudem eigene Softwarelösungen, zum Beispiel für die Verschlüsselung von Sharepoint-Plattformen oder die Verschlüsselung des E-Mail-Verkehrs an. Die eigene IT-Security Softwarelösung julia mailoffice kommt bereits bei zahlreichen Ministerien, Behörden und Großunternehmen zum Einsatz. EMILY und EMILY SP (SharePoint) sorgen für eine sichere Kollaboration.
  • SAP: Das Segment Enterprise IT bietet seinen Kunden Full-Stack-SAP Services, die von der Projektberatung bis zu Managed Services für den gehobenen Mittelstand reicht.
  • Business-Process-Management (BPM): In sämtlichen Business-Software-Solutions geht es im Kern um die ITunterstützte Durchführung und Optimierung von Geschäftsprozessen. Im Zusammenspiel mit einer Vielzahl von Softwareprodukten und bei immer schneller werdenden Änderungszyklen für Software und Geschäftsabläufe müssen Prozess-Tools besonders flexibel sein. Mit der Software metasonic® Process Suite, einer BPM-Software modernster Generation und Plattform für dynamische Prozess-Applikationen, kann Allgeier Kunden dabei unterstützen, in erheblich kürzeren Zyklen maßgeschneiderte Softwarelösungen herzustellen. Mit interaktiven Touchscreens wird es sogar besonders einfach: An ihnen können Teams spielerisch ihre Geschäftsabläufe zusammenstellen und im Handumdrehen funktionsfähige Applikationen bauen – ganz ohne Programmieraufwand.
  • Cloud-Lösungen: Das Segment Enterprise IT baut und betreibt für seine Kunden eine Vielzahl von Cloud-

mit Anbietern wie Microsoft, SAP, IBM und Oracle. Ein Schwerpunkt bildet die Entwicklung von Softwarelösungen auf der Basis von Open Source-Komponenten. Das Segment profitiert dabei gleichermaßen von der guten Positionierung der Allgeier Gruppe als langjähriger Digitalisierungspartner für die öffentliche Hand einerseits, die auf einem breiten Erfahrungs- und spezifischen Know-how-Schatz und hervorragenden Referenzen beruht, sowie andererseits von dem hohen Bedarf einer weiteren und rascheren Digitalisierung des Öffentlichen Sektors und dessen Angeboten für Bürger und Unternehmen. Das Segment Enterprise IT kann auf einen großen Ressourcenpool von hochqualifizierten Software- und IT-Experten zugreifen und somit ein hohes Maß an Skalierbarkeit und Flexibilität bei der Projektimplementierung und -betreuung gewährleisten. Die Mitarbeiter vereinen sowohl tiefgreifendes technisches Fachwissen als auch umfassendes Prozess- und Branchen-Know-how und Beratungsexpertise in den Bereichen Open-Source-Softwareentwicklung, Business Efficiency Solutions, Cyber- und IT-Security, Business-Process-Management, Enterprise-Content Management, Cloud/Containerisierung und Mobile Anwendungen. Die Unternehmen des Segments schaffen mit ihren Beratungs-, Entwicklungs-, Projektierungs-, Implementierungsund Betreuungsleistungen IT-Lösungen in den wesentlichen Kernbereichen für Business-Software wie:

  • Open-Source-Softwareentwicklung, insbesondere im Umfeld öffentlicher Auftraggeber: Durch politische Themen wie die Digitale Souveränität, den europäischen Datenschutz oder die Initiative "Public Money, Public Code" gewinnen Open-Source-Lösungen besonders im Umfeld öffentlicher Auftraggeber stetig an Relevanz. Beginnend mit der Beratung rund um dieses Thema, über die Open-Source-konforme Softwareentwicklung und die Entwicklung von Branchenlösungen als Open-Source-Software bis hin zur langfristigen Betreuung entsprechender Lösungen aber auch ganzer Communities entsteht gerade ein vollkommen neuer Markt in Deutschland und Europa. Die Allgeier Enterprise IT positioniert sich im Wachstumsmarkt der Open-Source-Softwareentwicklung als Innovationsführer für die öffentliche Verwaltung.
  • BDP Business Digitalization Platform: In diesem Bereich liegen die ursprünglichen Wurzeln des Allgeier Konzerns. Mit der Eigenentwicklung syntona logic®, sowie führenden Softwarelösungen internationaler Hersteller wie Microsoft und SAP und branchenspezifischen Ergänzungen aus der itrade-Serie, werden Business Efficiency-Lösungen zur Digitalisierung der Geschäftsprozesse für Mittelstandsund Enterprise-Kunden umgesetzt.
  • Dokumentenmanagement (DMS)/Enterprise-Content Management (ECM): Mit dem eigenen digitalen Informationsmanagement mit integrierten DMS- und ECM-
  • Lösungen in den oben genannten Bereichen. Die Softwarelösungen können sowohl in privaten Cloud-Umgebungen (Unternehmens-Cloud) als auch in Allgeier Rechenzentren oder öffentlichen Cloud-Umgebungen (Public Cloud) betrieben werden. An erster Stelle stehen höchste Daten- und Ausfallsicherheit wie auch Zuverlässigkeit und Belastbarkeit bei hohem Datenaufkommen. Die Angebote des Segments nutzen neben vielen mittelständischen Unternehmen auch große international tätige Konzerne und die öffentliche Hand.
  • Mobile: Für den Zugang zu den verarbeiteten Daten werden Benutzeroberflächen für verschiedenste mobile Endgeräte (Mobile Devices) zum Standard moderner Business-Software. Das Segment Enterprise IT setzt für viele Anwendungen individuelle Lösungen im Bereich Mobile Applications um.

Die Unternehmen des Segments Enterprise IT waren im vergangenen Geschäftsjahr für mehr als 2.000 Kunden in Deutschland und international tätig. Dazu zählen Großunternehmen wie beispielsweise 15 der 40 DAX-Unternehmen (Vorjahr: acht der damals 30 DAX-Unternehmen) ebenso wie eine Vielzahl öffentlicher Auftraggeber auf den verschiedenen föderalen Ebenen und zahlreiche mittelständische Unternehmen. Die Kunden verteilen sich breit auf eine Reihe unterschiedlicher Branchen. Besonderes Branchen-Know-how weisen die Unternehmen des Segments im Bereich Public/Öffentliche Auftraggeber sowie Versicherungen, Chemie/Pharma und Industrie auf.

Die Gesellschaften im Segment Enterprise IT verfügten zum Stichtag 31. Dezember 2021 über 26 Standorte, davon 19 in Deutschland, fünf im übrigen Europa, einen in Nordamerika und einen in Asien.

Segment mgm technology partners

Das Segment mgm technology partners ("mgm") ist ein IT-Haus für Digitalisierungsprojekte und einer der führenden Anbieter für E-Government-Portale in Deutschland. mgm steht für Plattform-Lösungen, die einen nachhaltigen Wertbeitrag für die IT, das Business und die Organisation schaffen. mgm technology partners hat höchste Expertise für Enterprise-Geschäftsanwendungen, bietet den Kunden eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und garantiert eine langfristige Verantwortungsübernahme bei der integrierten Beratung und den Plattformlösungen.

Als High End-Software- und Technologieunternehmen definiert mgm technology partners den eigenen Erfolg am Beitrag, den die in Produktion gebrachten Systeme zum Geschäftserfolg der Kunden leisten. Auf Basis aktueller Technologien und eigener Plattformlösungen entwickelt

  • Führung und Unterstützung des Managements der operativen Segmente sowie der einzelnen Gruppengesellschaften,
  • Integration der einzelnen Beteiligungen in den Konzernverbund,
  • Organisation und Koordination gruppenübergreifender Gremien und Prozesse,
  • Koordination von gruppenübergreifenden Projekt- und Vertriebsaktivitäten,
  • Steuerung der gruppenübergreifenden Kommunikation (Public Relations, Investor Relations, Interne Kommuniktion) und übergeordnete Teile des Marketings.

1.1.3 Geschäft der Segmente

Lösungs- und Leistungsportfolio
Enterprise IT mgm technology partners
Open-Source-Software
entwicklung
Enterprise Low Code-Plattform
mgm A12
BDP – Business Digitalization
Platform & Business
Industrieversicherungs-Plattform
mgm Cosmo
Efficiency-Lösungen Public-Sector-Lösungen
Dokumentenmanagement (DMS)/
Enterprise-Content Management
E-Commerce-Lösungen
Retail-SAP-Lösungen
(ECM) Enterprise Softwareentwicklung
Software-Architektur
Web & Application Security
Design & Usability (UI/UX)
Cyber-Security und Compliance
SAP
Business-Process-Management
(BPM)
Data Science
Big Data-Analyse und -
Aufbereitung
Datenmigration/Massen
Cloud-Lösungen
Mobile datenverarbeitung
Full Service-Personal- und
Projektdienstleistungen
Digitale Strategieberatung
Managementberatung
SAP-Prozessoptimierung

Segment Enterprise IT

Das Segment Enterprise IT ist ein Komplettanbieter von IT-Lösungen und -Services für geschäftskritische Prozesse mit einer tiefgreifenden Expertise im deutschsprachigen Raum. Das Segment Enterprise IT unterstützt globale Konzerne, mittelständische Unternehmen sowie Auftraggeber des öffentlichen Sektors bei der digitalen Transformation und der Optimierung ihrer digitalen Geschäftsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Segment bietet den Kunden ein vollumfängliches IT-Services- und Projektportfolio für große Softwareprojekte und langfristige Managed-Services- und Wartungsverträge. Dabei entwerfen, realisieren und betreiben die Gesellschaften des Segments komplette IT-Lösungen für die Umsetzung und Unterstützung von unternehmenskritischen Geschäftsprozessen der Kunden auf der Basis von Business-Software-Produkten. Dazu verwenden die Unternehmen des Segments eigene IP-basierte Softwarearchitektur und -lösungen sowie marktführende Softwareprodukte und Plattformen für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen in Zusammenarbeit mgm Enterprise-Applikationen hauptsächlich für die Branchen Commerce, Insurance und Public Sector. Zusammen mit den spezialisierten Tochterunternehmen mgm consulting partners (Managementberatung für Digitalisierung, Experten für CIO Advisory, Organisationsentwicklung und Change-Management), mgm security partners (Web Application Security) und mgm integration partners (SAP-Prozessoptimierung) deckt mgm die volle Bandbreite der aktuellen und zukünftigen Digitalisierungsthemen ab.

mgm folgt dem Ansatz der Digitalen Souveränität, nach der Organisationen die Hoheit und das Wissen über die eigenen IT-Systeme behalten. Als langjähriger Partner öffentlicher Verwaltungen teilt mgm die Werte seiner Auftraggeber für einen selbstbestimmten Umgang mit Daten und Software. Kunden und Partner aus der Privatwirtschaft unterstützt mgm dabei, ihre strategischen Ziele zu erreichen – die im Kontext der aufstrebenden Plattformökonomie immer häufiger mit digitaler Souveränität zusammenhängen. Als Spezialist im Bereich modellbasierter Entwicklung baut mgm Softwarelösungen, die Fachexperten dazu befähigen, auch hochkomplexe, integrierte Anwendungen eigenständig anzupassen. Die mgm-eigene Produktentwicklung rund um die Low Code-Plattform A12 kommt dafür in allen Branchen als Basis zum Einsatz. Diese modellbasierte Low Code-Plattform ist die zukunftssichere Grundlage, um Komplexität im digitalen Geschäft dauerhaft zu beherrschen und das Geschäft der Kunden nachhaltig effizient zu gestalten. Ein zentraler Arbeitsschwerpunkt bleiben weiterhin Individualentwicklungen für die Integration in geschäftskritische IT-Landschaften der Unternehmen.

mgm ist auf die Branchen Commerce, Insurance und Public Sector spezialisiert, die besonders krisenstabil bzw. krisenunanfällig sind. Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie ist der Online-Handel auf Wachstumskurs und der hohe Digitalisierungsbedarf in der öffentlichen Verwaltung weiterhin deutlich ausgeprägt.

Public Sector

• mgm steht als Technologiepartner und Entwickler hinter der elektronischen Steuererklärung in Deutschland. Heute werden Einkommensteuererklärungen von mehr als 30 Mio. Bürgern über von mgm entwickelte Software an die Finanzverwaltungen übertragen, die Unternehmen in Deutschland reichten 2021 unter anderem 37,8 Mio. Umsatzsteuervoranmeldungen ein. Sämtliche kommerziellen Steuersparprogramme verwenden die ELSTER-Authentifizierung. Die vollständige Datenvalidierung, Datenverschlüsselung und Übermittlung erfolgen mittels ERiC (ELSTER Rich Client). 2021 feierte das E-Government-Erfolgsprojekt ELSTER den 25. Geburtstag.

Einen weiteren Branchenschwerpunkt bilden bei der Managementberatung die Branche der Energieversorger, hier insbesondere mit den Leistungen CIO Advisory und Sourcing.

Das Segment mgm technology partners arbeitete im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021 für über 200 Kunden, davon acht der 40 DAX-Unternehmen (Vorjahr: zwei der damals 30 DAX-Unternehmen) sowie zahlreiche öffentliche Auftraggeber und Institutionen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.

Die Gesellschaften des Segments verfügten zum Stichtag 31. Dezember 2021 über 16 Standorte, davon 10 in Deutschland, jeweils einen Standort in Frankreich, Österreich, der Schweiz und den USA sowie Entwicklungszentren in Vietnam und in der Tschechischen Republik.

1.2 Steuerungssystem

Das Geschäft der Allgeier Gruppe wird in einer abgestuften Organisation gesteuert. Dabei existieren die folgenden Ebenen, auf denen jeweils die Unternehmenssteuerung erfolgt:

  • Group Level: Steuerung durch den Vorstand der Allgeier SE
  • Segment Level: Steuerung durch die Führungen der operativen Segmente
  • Company Level: Steuerung durch die Geschäftsleitungen der Einzelgesellschaften

Auf jeder Ebene findet die Steuerung des operativen Geschäfts anhand von Kennzahlen wie Deckungsbeitrag, Profitabilität und Bilanzrelationen statt, die für jedes Geschäftsjahr in einer Unternehmensplanung festgelegt werden. Diese Unternehmensplanung wird im Laufe des Jahres in der Regel quartalsweise durch weitere Forecasts ergänzt. Die Unternehmensplanung ist Maßstab für die Steuerung der Geschäftsaktivitäten auf Ebene der Einzelgesellschaften sowie für das monatliche Reporting zwischen Einzelgesellschaft und Segment sowie Allgeier SE. Das Reporting sieht einen monatlichen Plan/Ist-Vergleich vor. Quartalsweise finden zwischen dem Vorstand der Allgeier SE und den Führungen der einzelnen Segmente Quarterly Business Review Meetings statt, in denen der Geschäftsverlauf, die Entwicklung des Geschäftsumfelds und des Marktes, die Strategie und eventuell erforderliche Maßnahmen besprochen werden. Im Fall von Abweichungen werden in den Quarterly Business Review Meetings – sowie bei Bedarf in zusätzlichen Meetings und Telefonaten in höherer Frequenz – auf den verschiedenen Ebenen entsprechende Maßnahmen zur Rückkoppelung auf das operative Geschäft beschlossen und ergriffen. Das Reporting des

• Die A12-Plattform ist im Public Sector eine erprobte Lösung für die gesetzlich verankerte OZG-Umsetzung bis Ende 2022 und weitere Digitalisierungsprojekte auf Bundes- und Länderebene in Behörden und Verwaltungen. Modulare Teile aus dem ELSTER-Ökosystem spielen beispielsweise auch eine große Rolle bei weiteren E-Government-Lösungen wie dem Aufbau einer Infrastruktur für ein einheitliches Unternehmenskonto in Deutschland. Die strukturelle Digitalisierung und volldigitale Erreichbarkeit durch Bürger und Unternehmen der Register aller Art in Deutschland ist zudem ein attraktives Feld für künftige Geschäftstätigkeit.

Commerce

  • mgm versteht Commerce als individuelles High Speed-Geschäft. Das Unternehmen ist hier sowohl im B2B als auch im B2C tätig. Zwei Produkte stehen dabei im Mittelpunkt: SAP Commerce Cloud (ehemals SAP Hybris) und mgm Commerce ERP. mgm ist seit 2009 Gold Partner von SAP.
  • Mit der mgm eGrocery-Software auf Basis der SAP Commerce Cloud existiert eine erprobte Lösung für moderne Online-Shops speziell für den Lebensmittelhandel inklusive angebundener Picking App für Click & Collect-Angebote.
  • Die 2021 akquirierte Clientis AG (seit 21.12.2021: mgm integration partners GmbH) hat eine SAP Gold Partner-Zertifizierung. Das Unternehmen mit Beratern und Entwicklern in Moosburg (Bayern) und Hamburg ist Spezialist für SAP-Prozessoptimierung besonders entlang von Supply Chains. Durch die Kombination dieser besonderen Expertise mit den Erfahrungen anderer mgm-Bereiche etwa rund um die Beratung inERP-Migrationsprojekten (S/4HANA) und Umsetzungen mittels SAP Commerce Cloud entsteht ein vielschichtiges SAP-Lösungsangebot.

Insurance

  • Seit 2006 liegt der Fokus der mgm auf der Digitalisierung im Industrieversicherungsgeschäft. Die Eigenentwicklung "mgm Cosmo" auf Basis von A12 bietet als digitale Plattform im hochkomplexen und individuellen Industrieversicherungsgeschäft integrierte Produktkonfiguration, Underwriting, digitale Kollaboration, Deckungs-, Schadens- und Prozessmodellierung.
  • Dabei fungiert mgm nicht immer nur als Dienstleister, der ein beauftragtes Projekt nach vereinbarter Zeit abschließt und final übergibt. Teil der Plattform-Strategie ist vielmehr der Aufbau langfristiger Partnerschaften mit Versicherern und Maklern, durch die mgm unmittelbar am Erfolg von Digitalisierungsinitiativen partizipieren will.
  • Im Consulting für die Versicherungsbranche liegt der Fokus auf Business Intelligence- und Data Warehouse-Projekten, u.a. im Kontext von Solvency II.

Vorstands an den Aufsichtsrat basiert ausgehend von der Unternehmensplanung auf den vorgenannten finanziellen und qualitativen Parametern.

1.3 Forschung und Entwicklung

Der Allgeier Konzern betreibt laufend die Fortentwicklung der bestehenden eigenen Produkte, auch in Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Segmenten. Teilweise erfolgt die Weiterentwicklung der Softwareprodukte des Segments Enterprise IT in enger Kooperation mit den ehemaligen Kollegen der Nagarro SE an deren Standorten in Asien und Osteuropa. Zugleich hat das Segment eine enge Entwicklungskooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie zu IT-Security im IoT-Umfeld aufgebaut. Im Rahmen der Zusammenarbeit entwickeln die Projektpartner u. a. auch eine Software, die produzierende Unternehmen bei der gesicherten Vernetzung ihrer Datensysteme entscheidend unterstützen kann. Die Erkenntnisse und Entwicklungen aus der Forschungszusammenarbeit fließen auch in die eigenen Softwarelösungen des Segments Enterprise IT ein.

Wir wenden keine hohen Beträge für die klassische Forschung und Entwicklung auf und aktivieren in diesem Zusammenhang lediglich vereinzelte kleinere Vermögenswerte: Insgesamt wurden im fortgeführten Geschäft während des Berichtszeitraums Leistungen für die Entwicklung von Produkten in Höhe von 1,0 Mio. Euro (Vorjahr: 0,9 Mio. Euro) aktiviert. Die Abschreibungen für die aktivierten Entwicklungen betrugen 1,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro). Die Abschreibungsquote als der Quotient zwischen Abschreibungen und Aktivierungen lag im Geschäftsjahr 2021 entsprechend bei 139 Prozent (Vorjahr: 157 Prozent).

Darüber hinaus ist der Allgeier Konzern insbesondere im Segment mgm technology partners in zahlreichen Kundenprojekten an Forschungs- und Entwicklungsleistungen beteiligt. Daraus resultiert unter anderem der Aufbau der Plattform A12 durch mgm technology partners. Bei A12 handelt es sich um eine hochinnovative erweiterbare Entwicklungsplattform für web-basierte Geschäftsanwendungen mit zugehörigen Tools. Die Plattform bietet Entwicklern ein umfangreiches Set robuster, sicherer, und skalierbarer Komponenten sowie eine Client/Server-Anwendungsinfrastruktur. Durch diese Aufgaben erlangen wir ein fachliches und branchenspezifisches Know-how, das in den Zahlenangaben für Forschung und Entwicklung nicht dezidiert ausgewiesen ist. Die als solche ausgewiesenen Forschungs- und Entwicklungsleistungen werden im Wesentlichen im Segment Enterprise IT erbracht.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen: Deutsche Wirtschaft auf solidem Erholungskurs nach Krisenjahr

Nach der Rezession des Jahres 2020 im Zuge der sog. Corona-Krise mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 4,6 Prozent (laut Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts aus dem Januar 2022) geht aus den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zum Bruttoinlandsprodukt von Ende Februar 2022 hervor, dass die deutsche Wirtschaft ihre Leistung im Jahr 2021 wieder um 2,7 Prozent steigern konnte. Damit liegt das BIP noch knapp zwei Prozent unter dem Wert des Vorkrisenjahres 2019. Denn nach wie vor wird die Wirtschaft stark von den Einschränkungen und den Folgen der Pandemiebekämpfung beeinträchtigt. Dennoch lässt sich ein vorsichtiger Optimismus ableiten, dass die Wirtschaft, ähnlich wie in den Folgejahren der Krise im Jahr 2009, den Weg zu einer konjunkturellen Erholung eingeschlagen hat.

So steht das Jahr 2021 unter den Vorzeichen einer moderaten wirtschaftlichen Erholung nach den historischen Einbrüchen von 2020. Nahezu sämtliche Wirtschaftszweige können laut Statistischem Bundesamt mäßige Umsatzzuwächse zwischen 3 und 5,4 Prozent aufweisen. Sogar der im Krisenjahr am schwersten getroffene zusammengefasste Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe, der noch immer stark unter den Coronamaßnahmen leidet, ist um 3 Prozent gewachsen. Dennoch bleiben viele Wirtschaftszweige teilweise deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Eine Ausnahme bildet u. a. der Bereich Information und Kommunikation, dessen Wirtschaftsleistung markant über dem Niveau von 2019 liegt.

Der private Konsum stagniert zu Beginn des Jahres 2022 noch auf dem niedrigen Stand vom Vorjahr, wird allerdings als der Hauptwachstumsmotor für die erwartete weitere wirtschaftliche Erholung im laufenden Jahr 2022 gesehen, wie u. a. die Bundesregierung in ihrem aktuellen Jahreswirtschaftsbericht aus dem Januar 2022 herausstellt. Konstant gestiegen sind im Jahr 2021 abermals die staatlichen Konsumausgaben (3,4 Prozent) und zeigten sich so einmal mehr als Wachstumsstütze.

Der Außenhandel konnte im Umsatz bei Im- und Export wieder an das Jahr 2019 anknüpfen und bewegt sich mit einem Plus von 9,4 Prozent (Export) und 8,6 Prozent (Import) nur leicht unter dem Niveau vor der Krise.

Export wohl noch weit in das laufende Jahr hinein durch Lieferengpässe gebremst werden dürfte. Dieser Effekt dürfte sich durch den Konflikt in der Ukraine nochmals verstärken, der Lieferketten für verschiedene Güter weltweit negativ beeinträchtigt und auch zahlreiche deutsche Unternehmen direkt betrifft. Zudem kam es im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt und seinen Auswirkungen auch zu einem weiteren Anstieg der Inflation in Deutschland: Laut vorläufiger Berechnung des Statistischen Bundesamts von Ende März 2022 sind die Preise im März Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,3 Prozent angestiegen – was den höchsten Wert seit 40 Jahren markiert.

Die OECD betont in ihrem Economic Outlook, dass für die weitere Erholung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland vor allem die Überwindung der Lieferengpässe und auch die fortsetzende Entspannung der pandemischen Lage essenziell sei. Mit der Überwindung der Lieferschwierigkeiten wäre auch für den deutschen Export noch einmal ein kräftiger Schub zu erwarten. Durch die hervorragende Auftragslage und einen Rückgang der Produktion im Zuge von fehlenden Rohstoffen und Vorprodukten bestehe derzeit einer der größten Auftragsstaus in der deutschen Industriegeschichte.

Die Weltwirtschaft ist nach den Einbrüchen im Jahr 2020 im zurückliegenden Jahr zu deutlichem Wachstum zurückgekehrt, das allerdings nach einem signifikanten Rebound in Folge der Krise an Schwung verliert. So hat die Produktion in den meisten OECD-Staaten im Dezember 2021 das Niveau vom Jahresende 2019 bereits übertroffen, wie die OECD in ihrem Economic Outlook aus dem Dezember 2021 ausführt. Allerdings ist dieses Wachstum unausgewogen. Während die OECD davon ausgeht, dass die Advanced Economies den vorpandemisch prognostizierten Pfad bereits 2023 wieder erreichen, erwartet sie für die Low Income Economies, dass diese deutlich hinter den ursprünglichen Annahmen zurückbleiben. Dennoch werden sich die Bedingungen am Arbeitsmarkt über die kommenden zwei Jahre stabilisieren und die Beschäftigungsquote wird voraussichtlich gegen Ende 2022 wieder das vorpandemische Niveau erreicht haben. Die Konsolidierung der deutschen Wirtschaft steht im Kontext dieser weltweiten wirtschaftlichen Erholung.

Nach Schätzungen des IWF in ihrem World Economic Outlook aus dem Januar 2022 hat das Wachstum der Advanced Economies im zurückliegenden Jahr 2021 5,0 Prozent erreicht. Zwar liegt Deutschland mit einem Wachstum von 2,7 Prozent (gemäß Angaben des Statistischen Bundesamts) deutlich unter diesen Werten. Die Prognosen des IWF gehen jedoch für 2022 (3,9 Prozent in den Advanced Economies, 3,8 Prozent in Deutschland) und 2023 (2,6 Prozent in den

Auch der Arbeitsmarkt kann einen leichten Aufwärtstrend ausweisen. So stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im 4. Quartal 2021 um 0,3 Prozent zum Vorquartal und um 1,0 Prozent zum Vorjahresquartal. Allerdings liegt der Wert noch 0,4 Prozent unterhalb des Vorkrisenniveaus. Im gleichen Kontext ist die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent rückläufig. Das der BfA zugeordnete Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet für 2022 in seinem Kurzbericht vom Oktober 2021 mit einem weiteren Rückgang um 0,6 Prozentpunkte.

Mit einer Inflation von 3,1 Prozent lag 2021 für Deutschland die höchste Teuerungsrate seit knapp 30 Jahren vor (1993: 4,5 Prozent) und erhöhte sich damit signifikant gegenüber dem Vorjahr (0,5 Prozent), wie das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung vom Januar 2022 darlegt. Ausschlaggebend sind vor allem die stark gestiegenen Energiepreise, Preiserhöhungen im Zuge von Lieferengpässen, aber auch der Preisverfall von Mineralölprodukten und die Mehrwertsteuersenkung während des Vorjahres.

Das Statistische Bundesamt weist nach vorsichtigen ersten Schätzungen für das Jahr 2021 ein gesamtstaatliches Finanzierungsdefizit von 153,9 Mrd. Euro aus, das somit ca. 8,7 Mrd. Euro über dem Defizit von 2020 liegt und das zweithöchste seit der Wiedervereinigung ist. Mit einer Defizitquote von 4,3 Prozent werden abermals die für 2020 und 2021 ausgesetzten Stabilitätskriterien des Euro-Raumes nicht eingehalten.

Konnte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2021, dem zweiten Jahr der Pandemie, bereits ein solides Wachstum erzielen, so fielen die ursprünglichen Einschätzungen von Ökonomen für das Jahr 2022 noch einmal optimistischer aus. Allerdings wurden die Prognosen aufgrund des erwarteten Einflusses des Russland-Ukraine-Konflikts auf die deutsche Wirtschaft deutlich nach unten korrigiert. Der Tenor der Wirtschaftsforscher ist, dass der Russland-Ukraine-Konflikt die Erholung nach der Pandemie erschwere.

So rechnet der Sachverständigenrat der Bundesregierung in seiner aktualisierten Konjunkturprognose vom 30. März 2022 für das laufende Jahr 2022 nur noch mit 1,8 Prozent Wachstum, das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (Basisszenario vom 25. März 2022) mit einer Steigerung der Wirtschaftsleistung um 2,1 Prozent und das ifo-Institut (Basisszenario vom 23. März 2022) immerhin noch mit 3,1 Prozent. Die Wirtschaftsforscher sehen vor allem den privaten Konsum und höhere Investitionen ab dem Frühjahr als Gründe für das erwartete Wachstum, wohingegen der Advanced Economies, 2,5 Prozent in Deutschland) von einem Gleichschritt der deutschen Zahlen mit denen der übrigen Advanced Economies aus. Noch positiver sehen die Erwartungen der OECD (Economic Outlook aus dem Dezember 2021) für die Entwicklung des weltweiten Wachstums mit 4,5 Prozent für 2022 und 3,2 Prozent für 2023 aus.

Allerdings korrigiert der IWF in seinem Bericht aus dem Januar 2022 die Prognosen vom Oktober 2021 für das Wachstum der Weltwirtschaft von ursprünglich 4,9 Prozent auf 4,4 Prozent deutlich nach unten. Gründe hierfür sind die weltweit anhaltende Omikron-Welle, markant höhere Energiepreise, Lieferengpässe von Rohstoffen und Industrieprodukten sowie eine über den Erwartungen liegende anhaltend hohe Inflation. Erschwerend hinzu kommen die restriktive Non-Covid-Politik Chinas und Probleme im chinesischen Immobiliensektor. Dies führte wiederum zu Verlangsamungen des Wachstums in den beiden größten Volkswirtschaften, China und USA. Für die USA hat der IWF die Erwartungen um 1,2 auf 4,0 Prozent gesenkt, für China um 0,8 auf 4,8 Prozent.

Die globale wirtschaftliche Situation ist weiterhin in hohem Maße außergewöhnlich. Zu bedenken bleibt, dass IWF, OECD und Weltbank für ihre Prognosen von einer sich weiter stabilisierenden pandemischen, wirtschafts-, zins-, fiskal- und geopolitischen Entwicklung ausgehen. Daher wird explizit auf eine Reihe nicht unerheblicher Risiken hingewiesen, die eine negative Anpassung der Vorhersagen zur Folge haben können.

Vor allem eine Verschlechterung der pandemischen Situation und eine weiterhin anhaltend hohe Inflation stellen Risiken für die positive Entwicklung der wirtschaftlichen Gesamtsituation dar, wobei die Inflation laut Meinung der Wirtschaftsforscher zu einem erheblichen Teil durch die Folgen der Pandemie bedingt ist. Sodann besteht die Möglichkeit anhaltender Lieferengpässe besonders bei Industrieprodukten – hervorgerufen durch ein Missverhältnis von Nachfrage und Angebot und weiterhin sehr hohe Energiepreise. In diesem Zusammenhang kommt derzeit politischen Entscheidungen ein erhöhtes Maß an Bedeutung zu, wie etwa zins- und fiskalpolitischen Weichenstellungen, aber auch der (Nicht-)Fortführung von Konjunkturprogrammen, bzw. eine einseitig zu sehr auf Verschuldung ausgerichtete Wirtschafts- und Fiskalpolitik vieler Staaten.

Große Unsicherheit besteht derzeit nicht zuletzt durch den Konflikt in der Ukraine und die damit verbundenen geopolitischen Spannungen zwischen der NATO und Russland und die dadurch hervorgerufene hohe Volatilität der Märkte sowie weitere kaum absehbare Folgen dieses Konflikts für die Weltwirtschaft. Laut Interim Economic Outlook der OECD aus dem März 2022 wird der Konflikt in der Ukraine das globale Wachstum behindern und den Inflationsdruck verschärfen. Der Russland-Ukraine-Konflikt habe einen neuen negativen Angebotsschock für die Weltwirtschaft ausgelöst, und das gerade zu einem Zeitpunkt, an dem einige der seit Beginn der Pandemie aufgetretenen Probleme in der Versorgungskette zu verschwinden schienen. Die Auswirkungen des Konflikts werden nach Meinung der OECD über viele verschiedene Kanäle wirken und sich wahrscheinlich noch verstärken, wenn sich der Konflikt weiter verschärft.

Das Defizit der Schweiz, nach Deutschland für Allgeier der zweitwichtigste Markt, fiel laut OECD gemäß "Nominal GDP forecast" von Anfang März 2022 im Jahr 2020 mit 3,0 Prozent deutlich geringer aus als jenes der Advanced Economies insgesamt mit einem Rückgang um 4,5 Prozent und des Euroraums mit einem Rückgang von 6,3 Prozent gemäß IWF World Economic Outlook vom Oktober 2021. Die von der OECD erwarteten 4,2 Prozent Wirtschaftswachstum im zurückliegenden Jahr brachten die Schweiz somit bereits über das Vorkrisenniveau. Für die Folgejahre wird mit einem vergleichbar robusten Wachstum von 4,4 Prozent (2022) bzw. 3,1 Prozent (2023) gerechnet.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Kernmärkte der Allgeier Gruppe einen soliden Weg zur wirtschaftlichen Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie eingeschlagen haben. Das Vorkrisenniveau dürfte in Deutschland im laufenden Jahr 2022 erreicht werden. In der Schweiz liegen zentrale Konjunkturparameter bereits wieder oberhalb des Standes vor der Krise. Ähnlich ist die Situation in weiteren entwickelten Ökonomien inner- und außerhalb Europas.

Dies spiegelt sich auch in der Lage der Weltwirtschaft wider. Diese hat noch während der Pandemie auf den Weg zur Erholung zurückgefunden. Einige Risiken bedrohen allerdings die Kontinuität dieser Entwicklung, unter anderem die jüngsten Entwicklungen um den Konflikt in der Ukraine. Zuvor wurde das Wiedererstarken der Weltwirtschaft vor allem daran festgemacht, inwieweit es gelingen würde, die weltweite Pandemie in den Griff zu bekommen. Dies bleibt auch weiterhin neuralgisch für den Fortgang des Aufschwungs. Daneben haben in der jetzigen Situation politische Entscheidungen extrem hohes Gewicht. Je besser es nach Darstellung der OECD der Politik gelingt, die Balance zwischen Weitsicht und strategischen Impulsen zu gestalten sowie Sicherheit und Verlässlichkeit in geopolitischen Spannungen herzustellen, desto stabilisierender die Auswirkungen auf die weltwirtschaftliche Lage.

auch in Krisenzeiten die Digitalisierung als ein wichtiger Teil zur Lösung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen angesehen wird. So wollen Staat, Unternehmen, aber auch die Zivilgesellschaft die digitale Transformation weiter vorantreiben und investieren in Infrastruktur, Geräte, Software und Services. Die Pandemie hat eine katalysatorische Wirkung auf die Digitalisierung. Die Investitionen von Unternehmen und öffentlichen Auftraggebern in die digitale Transformation ihrer Organisationsprozesse und Geschäftsmodelle dürften dementsprechend weiter steigen. Grundsätzlich sorgt der weltweite Megatrend der Digitalisierung dafür, dass sich nahezu alle Geschäftsmodelle wandeln und erheblich durch IT und Software beeinflusst sind. Dies wirkt sich tendenziell erhöhend auf die Ausgaben und Investitionen in IT und Softwarelösungen aus. So zeigten sich die Investitionen in IT und Software bereits in den zurückliegenden Jahren weitestgehend losgelöst von Schwankungen in der Konjunktur der Gesamtwirtschaft. Treiber sind Markttrends und Technologien wie Cyber/Information Security, Cloud, Big Data Analytics, IoT (Internet der Dinge) sowie

2.1.2 Branchenbezogene Rahmenbedingungen: Erholung schreitet weiter gut voran –

Vorkrisenniveaus teilweise bereits überschritten Die ITK-Gesamtbranche (Informationstechnik, Telekommunikation und Consumer Electronics) steht im Vergleich zu nahezu allen anderen Branchen gut da. Sogar im Krisenjahr 2020 konnte die IT-Industrie ein Umsatzplus von 0,6 Prozent erzielen, wie der Branchenverband BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Consumer Electronics) in seiner jüngsten Pressemitteilung vom Januar 2022 mitteilt. Das Wachstum für die Folgejahre 2021 und 2022 wird mit moderaten 3,9 bzw. 3,6 Prozent erwartet – mit Jahresumsätzen von 178,4 Mrd. Euro und 184,9 Mrd. Euro. Tragende Säulen des Wachstums im Jahr 2021 waren die Segmente IT-Hardware und Software.

Die positive Entwicklung des IT-Wirtschaftszweigs spiegelt sich ebenfalls in den Arbeitsplatzzahlen wider. So wird für 2021 ein Zuwachs von 34.000 und für das Jahr 2022 von 39.000 neuen Stellen angenommen.

Die Erwartungen für den IT-Markt insgesamt, aber auch in den für Allgeier im besonderen Maßen relevanten Segmenten für Software und IT Services, sind mittlerweile besser als noch vor Jahresfrist prognostiziert. Die Wachstumsannahmen für das Jahr 2021 (2,7 Prozent auf 174,4 Mrd. Euro) vom Anfang des Jahres wurden angehoben. Der zunächst erwartete Umsatzrückgang für das Jahr 2020 in den Subsegmenten Software (-1,0 Prozent) und IT-Services (-3,2 Prozent) hat sich in ein Wachstum von 5,1 Prozent (auf 27,5 Mrd. Euro) für Software und in einen geringeren Rückgang auf -2,4 Prozent (39,9 Mrd. Euro) im Bereich IT Services gewandelt. Entsprechend positiv sind die Erwartungen für diese Segmente in den kommenden beiden Jahren. Für den Bereich Software wird ein Wachstum von 8,0 Prozent in 2021 (auf 29,8 Mrd. Euro) und von weiteren 9,0 Prozent (auf 32,4 Mrd. Euro) für das Jahr 2022 angenommen – angetrieben vor allem durch das Cloud-Geschäft. Für IT-Services geht BITKOM von 3,7 Prozent Wachstum auf 41,4 Mrd. Euro in 2021 bzw. 3,9 Prozent auf 43,0 Mrd. Euro in 2022 aus. Für den Markt der Informationstechnik insgesamt wird für die Jahre 2021 und 2022 ein überproportional hohes Wachstum angenommen. Die 100-Milliarden-Euro-Marke hat der Gesamtmarkt bereits im Jahr 2021 überschritten und für 2022 wird ein Umsatz von 108,6 Mrd. Euro erwartet.

Das Geschäftsklima der Branche ist ausgesprochen positiv und bewegt sich auf einem ähnlich hohen Niveau wie vor dem Ausbruch der Pandemie. Es lag im Dezember 2021 mit 24 Punkten deutlich über demjenigen der Gesamtwirtschaft mit 7 Punkten. Dies liegt zu einem großen Teil daran, dass digitale Plattformen und mobile Applikationen, wie auch – in immer stärkererem Maße – Machine Learning, Künstliche Intelligenz, Blockchain und Augmented/Virtual Reality. Allgeier besetzt seit vielen Jahren diese Technologien und High Tech-Trends und baut das Portfolio und Know-how stetig weiter aus. Auch der Trend zu neuen Arbeitsplatzkonzepten wie Homeoffice und hybridem Arbeiten wurde durch Corona vorangebracht und wird über die Pandemie hinaus Bestand haben.

Vor Herausforderungen steht die Branche ähnlich der Gesamtwirtschaft aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe und durch die gestiegene Inflation. Der Fachkräftemangel trifft die Branche in besonderem Maße: Branchenübergreifend sind derzeit etwa 96.000 IT-Fachstellen nicht besetzt.

Wachstum im deutschen Informationstechnikmarkt

2.2 Geschäftsverlauf 2021

Hinter uns liegt ein besonderes Jahr in der Historie unseres Unternehmens. Ins Vorjahr waren wir bereits mit einer Rekordplanung gestartet und alle Unternehmen der Gruppe waren hervorragend aufgestellt. Mit dieser starken Basis haben wir die schwierige Phase der Corona-Krise im Großen und Ganzen als Unternehmen unbeschadet überstanden. Stärkere temporäre Einbrüche unseres Geschäfts blieben aus und wir konnten eher deutlich von den steigenden Investitionen im Rahmen der digitalen Transformation profitieren.

Für uns bei Allgeier war es das erste Jahr nach der Abspaltung der Nagarro SE. Wir sind mit weniger als der halben Größe, großen internen und externen Erwartungen und einer Reihe von Fragen in das Jahr gestartet. Wofür steht Allgeier in dieser neuen Form künftig? Welche Unternehmenseinheiten prägen sich aus dem zum Jahresanfang vorhandenen Geschäft heraus? Was bedeutet das für unsere Arbeitsweisen, Teams und die einzelnen Kolleginnen und Kollegen?

Die Antworten darauf haben wir als Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr gemeinsam gegeben: Allgeier steht im Markt für die Digitalisierung von Geschäftsmodellen, für umfassende IT-Services und moderne Softwarelösungen. Der Fokus auf den heimischen Markt hat uns dabei geholfen, unsere Sichtbarkeit und Reputation deutlich zu erhöhen. Wir haben unsere Dienstleistungen weiter spezialisiert und unser Softwareprodukt-Portfolio erweitert. Es prägen sich Bereiche heraus, in denen wir führende Positionen erreichen, wie zum Beispiel im stark wachsenden Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern zur Digitalisierung der Verwaltungen unter Einsatz von Open-Source-Technologien und -Lösungen, im mehr denn je gefragten Thema Cyber-Security, im Bereich E-Commerce und in vielen weiteren Wachstums- und Zukunftsthemen. Bestehende Stärken wie unsere große Kompetenz und Leistungsfähigkeit in der Realisierung großer umzugehen und diese zu nutzen, die Teams weiter auszubauen und den jungen Kolleginnen und Kollegen die Chance zu geben, beruflich voll durchzustarten, unsere Kultur bei aller Arbeit nicht zu verlieren, sondern weiter zu pflegen und auszuprägen und die tägliche Intensität der Arbeit durch Menschlichkeit und Kollegialität auszugleichen.

Abschließend möchten wir festhalten, dass der Aktienkurs und unsere Marktkapitalisierung infolge unserer erfolgreichen Arbeit und des nachhaltigen Wachstums im Verlauf des zurückliegenden Jahres deutlich gestiegen sind. Auf diese Weise konnten wir für unsere Aktionäre im vergangenen Jahr wiederum eine erhebliche Wertsteigerung erzielen.

Geschäftsverlauf des fortgeführten Geschäfts des Allgeier Konzerns

Mit dem fortgeführten Geschäft der Allgeier Gruppe fokussieren wir uns auf unsere starke Marktstellung und unsere Kraft, die wir in den beiden Segmenten Enterprise IT und mgm technology partners konzentrieren. Dabei sehen wir große Entwicklungsmöglichkeiten für uns als Gruppe in dem attraktiven und nachhaltig wachsenden Software- und IT-Dienstleistungsmarkt in der DACH-Region und darüber hinaus. Wir verfügen über einen großen und vielfältigen Kundenstamm und eine stabile finanzielle Basis. Mit Allgeier und mgm technology partners verfügen wir über zwei starke und etablierte Marken, erfahrene Management-Teams und eine breite Basis hervorragend qualifizierter Software- und IT-Spezialisten. Unsere Kompetenzen bauen wir kontinuierlich aus und erweitern diese um neue Softwareprodukte und nachgefragte Services in Zukunfts- und Wachstumsfeldern. Wir verfügen dabei über einen ausreichenden finanziellen Spielraum, das organische Wachstum durch wertschaffende Akquisitionen auch künftig zu beschleunigen.

IT-Projekte mit unserem umfassenden Expertenpool haben wir weiter ausgebaut und stärker mit den fachlichen Kompetenzen gebündelt. Durch eine deutlich verbesserte Zusammenarbeit konnten wir in erheblichem Umfang neue Projekte gewinnen. Wir haben begonnen, die fachlichen Bereiche mit neuen Strukturen und die Teams mit mehr Verantwortung bei den jüngeren Führungskolleginnen und -kollegen auszubauen. Für eine Reihe von zukunftsträchtigen Themen haben wir die Grundsteine für eine starke Entwicklung in den kommenden Jahren gelegt.

Die Akquisitionen von sechs neuen Gruppenunternehmen mit publicplan zu Beginn des Jahres, it-novum, MySign, Cloudical und Clientis in der Jahresmitte sowie Evora zum Ende des Jahres haben uns noch einmal ganz erheblich bereichert. Mit den Akquisitionen der publicplan und der it-novum haben wir unsere Expertise und Ressourcen im Bereich der Entwicklung von Open Source-Softwarelösungen deutlich ausgebaut. Davon konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits signifikant wirtschaftlich profitieren, da wir zusätzliche Projekte angehen und zudem weitere für die Zukunft gewinnen konnten. Mit MySign, Cloudical und Clientis haben wir in unsere technologische Weiterentwicklung in den Bereichen E-Commerce, Container-Cloud und SAP investiert. Die Akquisition der Evora schließlich schafft einen Kern für neues Wachstum im SAP- und ServiceNow-Umfeld und bedeutet zudem einen wichtigen Schritt zur erneuten Internationalisierung unseres Geschäfts. Mit den Akquisitionen haben wir über 500 neue Kolleginnen und Kollegen sowie – neben Deutschland – wertvolle Standorte in der Schweiz, Österreich, Indien und den USA dazugewonnen, die wir in den kommenden Jahren massiv ausbauen wollen.

Insgesamt sehen wir uns als Gruppe sehr gut aufgestellt: Neue Kompetenzen und Softwareprodukte bereichern uns und geben uns Schwung für die kommenden Jahre. Es gelingt uns, die Marktchancen und den Bedarf unserer Kunden in Wachstum umzusetzen. Wir schaffen für unsere Kunden erheblichen Mehrwert und für uns selbst spannende berufliche Aufgaben und neue Möglichkeiten. Das nachhaltige Wachstum schafft nicht nur Sicherheit, sondern eröffnet große Zukunfts- und Karrierechancen. Wir können in das Recruiting und die kontinuierliche Weiterbildung der Kolleginnen und Kollegen sowie auch in unsere eigenen Softwarelösungen investieren. Diese positiven Aussichten schaffen auch Verantwortung, mit den Chancen sorgsam

Der Allgeier Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2021 (01. Januar 2021 – 31. Dezember 2021) im fortgeführten Geschäft eine Gesamtleistung von 404,3 Mio. Euro (Vorjahr: 352,6 Mio. Euro). Die Wertschöpfung des fortgeführten Geschäfts (definiert als Gesamtleistung abzüglich der den Umsätzen direkt zurechenbaren Umsatz- und Personalkosten) konnte auf 129,2 Mio. Euro gesteigert werden (Vorjahr: 101,9 Mio. Euro). Das entspricht einer Wertschöpfungsmarge von 31,9 Prozent (Vorjahr: 28,9 Prozent). Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) Wir verfügen über eine stabile und breite Kundenbasis: Unsere Konzerngesellschaften erzielen bei 57 nationalen und internationalen Kunden einen Jahresumsatz von jeweils über 1 Mio. Euro. Mit 20 Kunden erzielten die Konzerngesellschaften insgesamt mehr als jeweils 3 Mio. Euro Umsatz, mit acht Kunden mehr als jeweils 5 Mio. Euro Umsatz. Die Kunden umfassen große Konzerne, zahlreiche Markt- und Branchenführer und leistungsstarke mittelständische Unternehmen aus nahezu allen Branchen sowie eine Vielzahl öffentlicher Auftraggeber auf Bundes-, Länder- sowie regionaler und kommunaler Ebene gleichermaßen.

betrug 45,1 Mio. Euro (Vorjahr: 30,3 Mio. Euro), entsprechend einer Steigerung um 49 Prozent und einer Marge von 11,1 Prozent (Vorjahr: 8,6 Prozent). Bereinigt wurden hierbei insbesondere Personalkosten im Zusammenhang mit der Ausgabe von Aktienoptionen, Aufwendungen im Rahmen der Akquisitionstätigkeit sowie früheren Perioden zuzurechnende Erträge und Aufwendungen. Das EBITDA betrug 38,3 Mio. Euro (Vorjahr: 23,4 Mio. Euro), entsprechend einer Steigerung um 64 Prozent. Die EBITDA-Marge erhöhte sich somit auf 9,5 Prozent (Vorjahr: 6,6 Prozent). Das EBIT belief sich auf 19,8 Mio. Euro (Vorjahr: 7,1 Mio. Euro).

Der Allgeier Konzern hatte sich für das Jahr 2021 für die einzelnen Leistungsindikatoren zur Steuerung des Unternehmens auf Gruppenebene (Umsatzwachstum, Profitabilität, Nettoverschuldung) spezifische Ziele gesetzt. Die jeweiligen Ziele und unsere Zielerreichung sind unten unter 2.4 Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren ausführlich beschrieben.

Unsere Kapitalmarktaktivitäten hatten wir im Vorjahr bereits deutlich ausgebaut. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr befanden wir uns im intensiven Austausch mit bestehenden und potenziellen Investoren sowie den Analysten auf der Sell und Buy Side. Wir haben an einer Reihe virtueller und teilweise auch wieder physischer Kapitalmarktkonferenzen teilgenommen sowie eine Vielzahl bilateraler Investorengespräche geführt und uns zahlreichen nationalen und internationalen Investoren und Analysten präsentiert. So konnten wir im vergangenen Jahr wiederum neue institutionelle Anleger für unsere Aktie interessieren und gewinnen. Wir haben im zurückliegenden Jahr in unserer Aktie eine signifikante Wertsteigerung erreicht und die Marktkapitalisierung deutlich erhöht.

Besonders freuen wir uns, dass auch im Laufe dieses besonderen Jahres wieder viele neue Kolleginnen und Kollegen zu unserer Gruppe gestoßen sind und dass wir in turbulenten und herausfordernden Zeiten unseren Mitarbeitern gute und sichere Arbeitsplätze bieten können. Viele unserer Einheiten haben neue Stellen geschaffen und beschäftigen zum Jahresende 2021 in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Tschechien, Indien, Vietnam und den USA über 3.600 Kolleginnen und Kollegen. Das Segment Enterprise IT hat die Anzahl der Software- und IT-Experten um rund 400 Mitarbeiter gesteigert. Auch das Segment mgm technology partners hat die Zahl der hochqualifizierten Softwareentwickler und Consultants weiter ausgebaut. Durch die sechs Akquisitionen des vergangenen Jahres haben wir zahlreiche neue hochqualifizierte Experten gewonnen – davon im Zuge des mehrheitlichen Erwerbs der Evora rund 200 Spezialisten an internationalen Standorten, insbesondere in Indien. Unsere Gruppe hat somit ihre Kapazitäten und Skalierbarkeit in der High End-Softwareentwicklung signifikant ausgebaut und zugleich zusätzliche Möglichkeiten geschaffen, hochqualifiziertes Personal in höherer Zahl zu rekrutieren. In einem Markt, der insbesondere in unseren Kernmärkten über einen anhaltenden gravierenden Mangel an hervorragenden Fachkräften und enormen Wettbewerb klagt, ist der Zugewinn spezialisierter IT-Fachkräfte ein echter Erfolg.

Wir haben im zurückliegenden Jahr wiederum eine Reihe von Auszeichnungen erringen können: Unter anderem zählen wir laut Lünendonk® wieder zu den führenden "IT-Beratungsund Systemintegrations-Unternehmen" in Deutschland. Die mgm technology partners konnten sich im Berichtsjahr 2021 über einige Auszeichnungen freuen: Bei den Readers' Choice Awards der Fachzeitschrift eGovernment Computing (Vogel IT-Medien) schaffte es mgm technology partners auf Anhieb ganz oben auf das Treppchen. Erstmals in der Kategorie "Berater" nominiert, gewann mgm den Platin-Award. Für das von mgm mitentwickelte digitale Schiffsregister erhielt die federführende Hamburger Behörde für Justiz und Verbraucherschutz beim bundesweiten 20. eGovernment-Wettbewerb die Silber-Auszeichnung in der Kategorie "Bestes Digitalisierungsprojekt – Bund/Länder/Kommunen" von der Fachjury. Bei der Publikumswahl, bei der alle 17 Finalprojekte zur Wahl standen, gab es außerdem "Bronze" für das Vorzeigeprojekt der Registermodernisierung. Seit Ende unsere große Kompetenz und Leistungsfähigkeit in der Realisierung großer IT-Projekte mit unserem umfassenden Expertenpool, haben wir weiter ausgebaut und stärker mit den fachlichen Kompetenzen gebündelt. Mit unserer starken Aufstellung arbeiten wir heute auf eine führende Positionierung des Segments im Markt hin, so zum Beispiel im stark wachsenden Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern zur Digitalisierung der Verwaltungen unter Einsatz von Open-Source-Technologien und -Lösungen, im Thema Cyber-Security, im Bereich E-Commerce und in vielen weiteren Wachstums- und Zukunftsthemen. So konnten wir in erheblichem Umfang neue Projekte gewinnen. Auch haben wir begonnen, die fachlichen Bereiche mit neuen Strukturen und die Teams mit mehr Verantwortung bei den jüngeren Führungskolleginnen und -kollegen auszubauen. Für eine Reihe von zukunftsträchtigen Themen haben wir somit die Grundsteine für eine starke Entwicklung in den kommenden Jahren gelegt.

• Das Segment mgm technology partners hat auch im Jahr 2021 wieder ein starkes organisches Wachstum bei einer erneuten Steigerung der Ergebnismarge erreicht. Hinzu kommt das Wachstum durch die Akquisition des SAP-Prozessspezialisten Clientis mit rund 60 Mitarbeitern an zwei Standorten in Moosburg (Bayern) und Hamburg, die gezielt den SAP-Bereich insbesondere im Retail- und Fashionbereich ausbauen werden: Zum Ende des Geschäftsjahrs erfolgte die Umfirmierung innerhalb der mgm-Markenfamilie zur mgm integration partners GmbH. Durch die starke Verbreitung von SAP-Produkten in den Zielbranchen des Segments gibt es in bestehenden und zukünftigen Kundenprojekten steigende Bedarfe an SAP-Expertise. Die Optionen für breit gefächerte Enterprise-Softwarelösungen aus einer Hand mit Entwicklern, Consultants und Security-Spezialisten sind somit vielfältig. Das neu aufgesetzte Partnermanagement ist ein nächster Schritt für das Skalieren der Entwicklung von Geschäftsanwendungen auf Basis der mgm Low Code-Plattform A12. Im Geschäftsjahr 2021 wurde die technische, rechtliche und organisatorische Basis ausgebaut, um in Zukunft Geschäftspartner für Vertrieb, Entwicklung und Modellierung zu gewinnen und gemeinsam mehr A12-Kundenprojekte umzusetzen. Diese Ausbaustufe sichert zum einen die Ressourcen für die stetige Weiterentwicklung von A12 hin zu einer international eingesetzten Low Code-

Oktober führt das bekannte B2B-Marktforschungsunternehmen Lünendonk & Hossenfelder mgm erstmals in der Liste "Führende Anbieter von Digital Experience Services in Deutschland" (DXS). Während auf den vorderen Plätzen teils weltweit operierende Beratungshäuser und IT-Dienstleister die Reihenfolge unter sich ausmachen, kommt mgm in der zweiten Ausgabe der Marktaufstellung allein nach DXS-Umsatz auf Platz 21 und 25. Mit dem 8. Platz gehört mgm abermals zu den Top-10 beim Internetagentur-Ranking, das der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., HighText iBusiness, Horizont und werben & verkaufen jährlich auf Umsatzbasis erheben. Seit 2001 gibt die Liste mit zuletzt über 170 Branchenunternehmen einen Überblick über den Markt der Full-Service-Digitalagenturen. Im Subranking "Plattformen, E-Commerce und Services" schaffte mgm sogar den 4. Platz. Außerdem nimmt unsere Einheit Allgeier Experts gemäß der Lünendonk®- Marktsegmentstudie 2021 "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland" eine Top-Platzierung unter den deutschen IT-Personaldienstleistern in Deutschland ein.

In den beiden Geschäftsbereichen haben wir in diesem Jahr intensiv an einer Vielzahl unterschiedlicher Themen gearbeitet und mit großem Einsatz bedeutsame Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen:

• Das Segment Enterprise IT hat seine internen Strukturen und Prozesse weiter optimiert und dank seines integrierten Angebotsportfolios die Ertragskraft weiter deutlich gesteigert. Mit den Akquisitionen der publicplan, it-novum, MySign, Cloudical und Evora haben wir unsere Spezialisierung im Segment deutlich vertieft und unser Softwareproduktportfolio signifikant erweitert. publicplan und it-novum bedeuteten einen deutlichen Ausbau unserer Expertise und Ressourcen im Bereich der Entwicklung von Open Source-Softwarelösungen, wovon wir im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits wirtschaftlich profitieren konnten. MySign und Cloudical unterstützen unsere technologische Weiterentwicklung in den Bereichen E-Commerce und Container-Cloud. Mit der Akquisition der Evora haben wir schließlich einen Kern für neues Wachstum im SAP- und ServiceNow-Umfeld geschaffen und einen wichtigen Schritt zur erneuten Internationalisierung unseres Geschäfts getan. Die bestehenden Stärken, wie

Plattform, zum anderen bietet sie den Kunden den flexiblen Zugriff auf A12-Know-how. Parallel erfolgten verschiedene interne Reorganisations- und Strukturierungsmaßnahmen, um komplexe Enterprise-Kundenprojekte noch effizienter umzusetzen und die stetige Weiterentwicklung von A12 zu optimieren. Das Ziel ist die Industrialisierung des Softwareentwicklungsprozesses – sowohl intern als auch extern für Enterprise-Kunden.

In Summe blicken wir auf ein außergewöhnliches wie erfolgreiches Jahr als Gruppe zurück. Durch Akquisitionen haben wir das Portfolio gezielt erweitert, um zukunftsweisende Angebote und Lösungen ergänzt und weitere Meilensteine beim Ausbau des Geschäfts hin zu einem internationalen Digitalisierungs- und IT-Lösungsprovider erreicht. Gemeinsam haben wir in einem für alle herausfordernden Pandemie-Jahr Außerordentliches für unsere Kunden geleistet, die operative EBITDA-Marge auf über 11 Prozent gesteigert und einen operativen Cashflow von rund 29 Mio. Euro erzielt.

Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung in den beiden Konzernsegmenten legt die Basis für eine positive Planung für 2022 mit organischem Wachstum und einer weiteren Ausweitung unserer Profitabilität. Die Allgeier SE steht für eine seit mehr als 15 Jahren erfolgreiche Buy-and-Build-Strategie, die nachhaltig Werte entwickelt und schafft. Mit unseren Konzernsegmenten etablieren wir uns als einer der leistungsfähigsten deutschen IT- und Software-Services-Player – mit der vollen Kraft, Lösungsstärke und Exzellenz, die wir als Team vereinen: Mit umfassender Digitalisierungskompetenz, dem ausgeprägten Software- und IT-Services-Know-how und unseren eigenen Softwarelösungen und -produkten, der hohen Skalierbarkeit über unseren breiten Mitarbeiterstamm, regionaler Abdeckung sowie neuen internationalen Standorten mit großen Wachstumschancen.

Wir gehen mit einem starken Wachstumsmomentum und auf einer soliden finanziellen Basis ins Geschäftsjahr 2022, verfügen über ein attraktives Angebotsportfolio in einem sich dynamisch entwickenden Marktumfeld und eine breite und solide Kundenbasis. Auf dieser starken Grundlage wollen wir sowohl organisch als auch durch wertschaffende Akquisitionen weiterwachsen und unsere Ertragskraft ebenfalls weiter steigern.

Geschäftszahlen

Der Umsatz im fortgeführten Geschäft des Allgeier Konzerns nach IFRS lag im Geschäftsjahr 2021 bei 403,3 Mio. Euro (Vorjahr: 351,7 Mio. Euro), was einer Steigerung von 14,7 Prozent entspricht. Die Wertschöpfung (definiert als Gesamtleistung abzüglich der den Umsätzen direkt zurechenbaren Umsatz- und Personalkosten) haben wir weiter gesteigert. Sie erhöhte sich um 26,7 Prozent auf 129,2 Mio. Euro (Vorjahr: 101,9 Mio. Euro), was zu weiteren Ausweitung der Rohmarge (definiert als Wertschöpfungsmarge) auf 31,9 Prozent führte (Vorjahr: 28,9 Prozent). Der Konzern steigerte das bereinigte EBITDA des fortgeführten Geschäfts im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr um 48,7 Prozent auf 45,1 Mio. Euro (Vorjahr: 30,3 Mio. Euro). Unternehmensintern wird das bereinigte EBITDA als EBITDA vor Effekten definiert, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden. Dabei werden solche Einflüsse auf das Ergebnis als außerordentlich oder periodenfremd definiert, die in dem betreffenden Geschäftsjahr als Sondereffekt aufgetreten sind oder bei tatsächlicher Betrachtung nicht dem operativen Geschäftsverlauf des Geschäftsjahres zuzuordnen sind. Im Geschäftsjahr 2021 wurden insgesamt Aufwendungen von 11,7 Mio. Euro (Vorjahr: 7,0 Mio. Euro) und Erträge von 4,9 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio. Euro) und somit im Saldo ein Überschuss an als außerordentlich oder periodenfremd klassifizierten Aufwendungen von 6,8 Mio. Euro (Vorjahr: 6,9 Mio. Euro) bereinigt.

Das EBITDA des fortgeführten Geschäfts des Konzerns (Ergebnis vor Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, Zinsen und Steuern) lag im Berichtsjahr bei 38,3 Mio. Euro und damit um 63,9 Prozent über dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 (Vorjahr: 23,4 Mio. Euro). Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) der Periode betrug 19,8 Mio. Euro (Vorjahr: 7,1 Mio. Euro), was einer Steigerung von 180,1 Prozent entspricht. Der Konzern erzielte ein EBT (Ergebnis vor Steuern) in Höhe von 20,2 Mio. Euro (Vorjahr: 8,2 Mio. Euro) – entsprechend einer absoluten Steigerung um 12,0 Mio. Euro bzw. 146,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Ergebnis der Periode stieg um 1.086 Prozent auf 12,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro). Das fortgeführte Geschäft des Konzerns erzielte in der Berichtsperiode ein Ergebnis je Aktie von 1,04 Euro (Vorjahr: 0,00 Euro). Das um die Abschreibungen aus Akquisitionstätigkeit bereinigte und mit einer normalisierten Steuerquote von 30 Prozent gerechnete Ergebnis je

Profitabilität

Hinsichtlich der Profitabilität gemessen am Konzern-EBITDA hatten wir ein überproportionales Wachstum auf ein Ergebnis zwischen 31 und 35 Mio. Euro als Ziel formuliert. Der Konzern erreichte im Geschäftsjahr 2021 ein EBITDA von 38,3 Mio. Euro entsprechend einer EBITDA-Marge von 9,5 Prozent. Wir konnten unser Ergebnis um 63,9 Prozent und somit stark überproportional steigern. Wir haben unsere Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Konzern-Profitabilität damit deutlich übertroffen.

Auf Ebene der Segmente haben wir uns die folgenden Ergebnisziele gesetzt:

  • Das Segment Enterprise IT plante ein EBITDA von 24 bis 28 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge zwischen 8,5 und 9,5 Prozent erreichen. Das Segment erzielte 2021 tatsächlich ein EBITDA in Höhe von 30,2 Mio. Euro, was einer Marge von 9,8 Prozent entspricht, und hat somit das Profitabilitätsziel übertroffen.
  • Das Segment mgm technology partners hatte für das Geschäftsjahr 2021 ein EBITDA von 16 bis 18 Mio. Euro geplant. Die EBITDA-Marge sollte bei 18 bis 19 Prozent liegen. Tatsächlich hat das Segment ein EBITDA von 22,3 Mio. Euro erreicht – entsprechend einer EBITDA-Marge von 22,7 Prozent – und damit sein Ergebnisziel ebenfalls deutlich übertroffen.

Somit haben wir auf Ebene der Konzernsegmente unsere im Geschäftsbericht 2020 geäußerten Profitabilitätserwartungen jeweils übertroffen.

Nettoverschuldung

Bezüglich des Leistungsindikators Nettoverschuldung, definiert als Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Mietund Leasingverträgen abzüglich der Zahlungsmittel, hatten wir die Erwartung geäußert, dass wir im Geschäftsjahr 2021 ohne Berücksichtigung möglicher Akquisitionen keine Nettofinanzverbindlichkeiten aufbauen würden. Ohne die im Jahr 2021 getätigten Akquisitionen hätte Allgeier im Geschäftsjahr die Nettofinanzverbindlichkeiten um 12 Mio. gesteigert. Dies ist auch auf die Umsatzsteigerung im Jahr 2021 zurückzuführen, die über der ursprünglichen Umsatzprognose lag. Insofern haben wir unser im Geschäftsbericht des Vorjahres formuliertes Ziel nicht erreicht. In Folge der umfassenden Akquisitionstätigkeit im Jahr 2021 liegt das Net Debt des Konzerns zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 indes bei 113,5 Mio. Euro, davon 44,5 Mio. Euro Verbindlichkeiten aus Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen (Finance Lease), nachdem der Konzern im Vorjahr noch keine Nettofinanzschulden verzeichnet hatte.

Aktie des fortgeführten Geschäfts beträgt für das Berichtsjahr 2021 1,80 Euro (Vorjahr: 0,94 Euro) und lag damit 91,5 Prozent über dem Vorjahr.

Leistungsindikatoren

Der Allgeier Konzern hatte sich für das Jahr 2021 für die einzelnen Leistungsindikatoren zur Steuerung des Unternehmens auf Gruppenebene (Umsatzwachstum, Profitabilität, Nettoverschuldung, vgl. dazu auch unten 2.4 Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren) die nachfolgenden spezifischen Ziele gesetzt:

Umsatzwachstum

Für das Geschäftsjahr 2021 hatten wir insgesamt einen Konzernumsatz in der Größenordnung von 360 bis 400 Mio. Euro prognostiziert. Dabei sollten zu dem geplanten Wachstum beide Konzernsegmente beitragen. Das prognostizierte Umsatzziel haben wir mit einem tatsächlichen Umsatz in Höhe von 403 Mio. Euro übertroffen. Wie geplant haben beide Segmente zum Wachstum beigetragen.

Dabei hatten wir für die einzelnen Segmente die folgende Umsatzentwicklung geplant:

  • Das Segment Enterprise IT wollte seinen Umsatz auf 270 bis 305 Mio. Euro steigern. Das Segment erreichte 2021 einen Umsatz in Höhe von 308,4 Mio. Euro, was einem Umsatzwachstum von 11 Prozent entspricht. Das Segment hat somit das Umsatzziel übertroffen.
  • Das Segment mgm technology partners hatte eine weitere Umsatzsteigerung auf 90 bis 95 Mio. Euro geplant. Tatsächlich hat das Segment im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz 98,0 Mio. Euro erreicht – entsprechend einem Wachstum von 18 Prozent – und damit seine Umsatzprognose ebenfalls übertroffen.

In Summe haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021 die im Geschäftsbericht des Vorjahres formulierten Umsatzziele sowohl für den Gesamtkonzern als auch in den beiden Segmenten übertroffen.

Kapitalmarkt und Finanzierung

An die Aktionäre der Allgeier SE wurde im Juni 2021 eine Dividende in Höhe von insgesamt 5,7 Mio. Euro (Vorjahr: 5,6 Mio. Euro) ausgezahlt (in beiden Jahren entspricht dies 0,50 EUR je dividendenberechtigter Aktie). An nicht kontrollierende Gesellschafter bei Tochtergesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2021 Gewinne in Höhe von 1,3 Mio. Euro (Vorjahr: 1,3 Mio. Euro) ausgeschüttet.

Im Dezember 2020 hat die Allgeier ihre zentrale Kreditfazilität neu abgeschlossen. Damit wurde die langfristige Finanzierung der Allgeier Gruppe für weitere Jahre auf eine stabile Basis gestellt. Zugleich wurde der Freiraum für Akquisitionen und Investitionen an die Finanzkraft der Allgeier SE angepasst. Die revolvierende Kreditlinie weist eine Höhe von bis zu 140 Mio. Euro auf. Sie verfügt über eine initiale Laufzeit von fünf Jahren. Die Laufzeit kann einmalig um ein Jahr und ein weiteres Mal um ein bzw. zwei Jahre verlängert werden. Mit der flexibel nutzbaren Kreditlinie verfügt Allgeier über ein hinreichendes Volumen von bedarfsgenau nutzbaren Finanzierungsmitteln zu attraktiven Konditionen, das in Korrelation mit dem künftigen Wachstum der Gruppe abgerufen werden kann. Finanzierungspartner sind die Kreditinstitute Commerzbank, ING Bank, Landesbank Baden-Württemberg, Landesbank Hessen-Thüringen sowie Norddeutsche Landesbank.

Aktuell werden Verhandlungen über eine Aufstockung des Konsortialkreditrahmenvertrags geführt. Zusätzlich wird die Emission eines Schuldscheindarlehens geprüft. Mit der Erhöhung der Kreditlinie des Konsortialkredits und der eventuellen Neuemission des Schuldscheindarlehens schafft Allgeier zu nachhaltig günstigen Konditionen mittel- und langfristige Finanzierungssicherheit für die gesamte Gruppe. Das zusätzliche Kreditvolumen wird weiteren Spielraum zur Finanzierung des Unternehmenswachstums und für gezielte Akquisitionen in Zukunftsmärkten eröffnen.

Im Geschäftsjahr 2021 hat die Allgeier SE keine eigenen Aktien erworben. Entsprechend entfielen zum Stichtag 31. Dezember 2021 weiterhin 0 Prozent (Vorjahr: 0 Prozent) des Grundkapitals auf eigene Aktien.

Akquisitionen

Allgeier hat im zurückliegenden Geschäftsjahr im Rahmen der Akquisitionstätigkeit die folgenden Transaktion durchgeführt:

  • Mit Geschäftsanteilskaufvertrag vom 01. Dezember 2020 hat die heutige Allgeier publicplan Holding GmbH, München, im Januar 2021 sämtliche Anteile der publicplan GmbH, Düsseldorf ("publicplan"), übernommen. Im Zusammenhang mit dem Erwerb vereinbarte der Allgeier Konzern mit dem Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter der publicplan GmbH eine Rückbeteiligung zum indirekten Erwerb von 20 Prozent der Geschäftsanteile. publicplan beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und bietet insbesondere öffentlichen Verwaltungen E-Government-Lösungen an. Der Fokus liegt dabei auf Open-Source-basierten Softwarelösungen, von IT-Beratung über Entwicklung bis hin zur Pflege und Wartung von verschiedenen Softwarelösungen. Mit dem Erwerb baut Allgeier die Expertise in der Open-Source-Softwareentwicklung und das Leistungsangebot für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung im Bereich E-Government weiter aus. Die Erstkonsolidierung der publicplan erfolgte zum 01. Januar 2021.
  • Zur Erweiterung der Geschäftsfelder der publicplan-Gruppe hat die Allgeier publicplan Holding GmbH, München, am 18. Juni 2021 einen Kaufvertrag zum Erwerb von sämtlichen Geschäftsanteilen der Cloudical Deutschland GmbH, Berlin ("Cloudical"), unterzeichnet. Mit Cloudical wird die Positionierung im bedeutsamen Wachstumsumfeld der Cloud- und Container-basierten Services nachhaltig ausgebaut und gefestigt. Cloudical ist einer der führenden Cloud- und Container-Spezialisten in Deutschland. Das Unternehmen hat sich auf Open-Source-Lösungen und Beratungsleistungen zur Konzeption, Erstellung und Nutzung von Container- und Kubernetes-basierten Betriebsumgebungen spezialisiert. Die Gesellschaft profitiert dabei vom starken und anhaltenden globalen Trend zur Verlagerung von Lösungen und Infrastrukturen in die öffentliche und private Cloud. Die Cloudical wurde zum 17. Juni 2021 im Konzern konsolidiert.

• Am 29. Juni 2021 hat die Allgeier SE über ihre Tochtergesellschaft Allgeier CORE Group GmbH, Bremen, einen Kaufvertrag zum Erwerb der Geschäftsanteile der it-novum GmbH, Fulda ("it-novum"), unterzeichnet. Veräußerin ist eine Tochtergesellschaft der KAP AG, Fulda, eine börsennotierte, mittelständische Industrieholding. Nach den Übernahmen der publicplan und der Cloudical stärkt Allgeier mit der Akquisition die Kompetenz im Feld Open Source-basierter Softwarelösungen sowie das Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern weiter. it-novum ist ein Spezialist für Open Source-Softwareentwicklung in den Bereichen Enterprise Information Management und Big Data Analytics mit Niederlassungen in Deutschland, Österreich und einer Tochtergesellschaft in der Schweiz. Der Digitalisierungs- und Big Data-Experte verfügt über 20 Jahre Projekterfahrung im Business Open Source-Umfeld und ist einer der führenden Beratungs- und Integrationspartner für Open Source-Produkte und -Technologien für die öffentliche-Hand sowie namhafte Konzerne und Unternehmen des gehobenen Mittelstands. Die Erstkonsolidierung der Gesellschaft erfolgte zum 30. Juni 2021.

  • Am 26. Juli 2021 hat sich die Allgeier SE mit den Gründern und Gesellschaftern der MySign AG mit Sitz in Olten, Schweiz ("MySign"), über den Erwerb von 80 Prozent der Aktien der MySign geeinigt und einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet. Die Beteiligung erfolgt durch die Allgeier IT Solutions GmbH, Bremen. Die drei Gründer der MySign bleiben als Unternehmer mit 20 Prozent an der MySign beteiligt. Das Kerngeschäft der MySign liegt in der Digitalisierung von Geschäftsmodellen mit Schwerpunkt im Bereich E-Commerce. MySign hat eine moderne, auf modularen Microservices beruhende proprietäre Online-Shop-Lösung entwickelt und passt diese individuell auf die komplexen Bedürfnisse der Kunden an. Die Erstkonsolidierung der Gesellschaft erfolgte zum 31. August 2021.
  • Mit Kauf- und Übertragungsvertrag vom 25. August 2021 hat die mgm process partners GmbH, München, 100 Prozent der Aktien der Clientis AG, Moosburg (Bayern) ("Clientis") übernommen. Mit dieser Transaktion stärkt das Segment mgm technology partners die ERP-Kompetenz im SAP-Umfeld. Clientis ist Lösungsspezialist für die Optimierung von SAP-Business-Prozessen und beschäftigt rund 60 Mitarbeitende an den Standorten in Moosburg bei München und Hamburg. Das Kerngeschäft der Clientis AG sind branchen- und kundenindividuelle Entwicklungsaufträge innerhalb der SAP-Systemfamilie jenseits reiner Einführungsprojekte. Die Erstkonsolidierung der Gesellschaft erfolgte zum 31. August 2021.

• Am 12. November 2021 hat sich Allgeier mit den Gründern und Gesellschaftern der Evora Gruppe, bestehend aus den Gesellschaften Evora IT Solutions Group GmbH, Walldorf, Evora IT Solutions GmbH, Walldorf, Evora IT Solutions GmbH, Wien, Österreich, Evora IT Solutions Inc., New York City, USA, und Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore, Indien (insgesamt "Evora"), über den Erwerb einer Mehrheit der Anteile der Evora geeinigt und einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet. Die vier Gründer der Evora beteiligen sich als Unternehmer weiterhin mit 40 Prozent an Evora. Evora ist ein stark wachsendes, auf SAP- und ServiceNow-Beratung und -Softwareentwicklung spezialisiertes Unternehmen, das seine Kunden bei der durchgängigen Digitalisierung von Geschäftsprozessen unterstützt. Evora arbeitet agil aus einer globalen Organisation und verfügt über ein eigenes Entwicklungs- und Servicezentrum in Bangalore, Indien. In den vergangenen Jahren haben die Evora-Spezialisten für zum Teil multinationale Kunden in Branchen wie Life Sciences, Pharma, Chemie, Energieversorgung und Bildung in Europa, Nordamerika und Australien eine Vielzahl von Projekten erfolgreich durchgeführt. Mit der EvoSuite verfügt Evora zudem über eine eigene Software-Produktfamilie. Die Anwendungen ergänzen die Kundenservice- und Instandhaltungslösungen von SAP und ermöglichen es den Kunden, zusätzliche Geschäftsprozesse zu digitalisieren und zu optimieren. Mit der Akquisition baut Allgeier die Kapazitäten und Skalierbarkeit in der High End-Softwareentwicklung signifikant aus. Zugleich stärkt die Gruppe maßgeblich die Kompetenz in der SAP-Beratung und -Implementierung und erhält bedeutsame Zugänge zu attraktiven Kunden, insbesondere in Europa und den USA. Zugleich gewinnt die Gruppe ein erfolgreiches Unternehmerteam und rund 200 weitere hochqualifizierte Kollegen an internationalen Standorten, insbesondere in Indien, aber auch in den USA und Österreich hinzu, die künftig deutlich ausgebaut werden und als Kern weiteren Wachstums fungieren sollen.

Kunden

Die Allgeier Gruppengesellschaften haben auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Kundenbasis weiter ausgebaut und bestehende Kundenbeziehungen gefestigt. Allgeier ist sowohl für eine Vielzahl global agierender Konzerne – z. B. für 16 der derzeitigen 40 DAX-Unternehmen (Vorjahr: acht der damals 30 DAX-Unternehmen) – wie auch für eine Vielzahl an Markt- und Branchenführern, viele leistungsstarke mittelständische Unternehmen sowie für Auftraggeber aus dem Öffentlichen Sektor tätig. Allgeier erzielt bei über 57 Einzelkunden einen Jahresumsatz von jeweils über 1 Mio. Euro (Vorjahr: 58 Einzelkunden). Mit 20 Einzelkunden erzielten die Konzerngesellschaften im Geschäftsjahr 2021 jeweils mehr als 3 Mio. Euro Umsatz (Vorjahr: 16 Einzelkunden), mit acht Einzelkunden jeweils mehr als 5 Mio. Euro Umsatz (Vorjahr: acht Einzelkunden). Beim größten Einzelkunden erwirtschafteten die Gruppenunternehmen 2021 einen Umsatz von 54,4 Mio. Euro (Vorjahr: 40,1 Mio. Euro), entsprechend 13,5 Prozent des Gesamtumsatzes des fortgeführten Geschäft des Konzerns (Vorjahr: 11,2 Prozent). Das durchschnittliche Umsatzvolumen der Konzerngesellschaften mit den zehn größten Kunden der Gruppe betrug im Geschäftsjahr 2021 19,5 Mio. Euro (Vorjahr: 16,2 Mio. Euro). Aus diesen zehn Kunden resultierte ein Umsatz von insgesamt 195,1 Mio. Euro im Jahr 2021 (Vorjahr: 162,2 Mio. Euro), entsprechend 48 Prozent der Gesamtumsätze des fortgeführten Geschäfts der Gruppe (Vorjahr: 45 Prozent).

Allgeier zählt einen breiten Stamm an Unternehmen und Einrichtungen aus einer Reihe unterschiedlicher Branchen zu seinen Kunden. Die Branchen, in denen die Gesellschaften der Allgeier Gruppe im Jahr 2021 im fortgeführten Geschäft die höchsten Umsätze erzielt haben, sind:

• Öffentlicher Sektor: Für öffentliche Unternehmen und Körperschaften ist die Allgeier Gruppe auf allen Ebenen in Deutschland und der Schweiz tätig und konnte ihre Marktposition im zurückliegenden Jahr weiter ausbauen. Allgeier profitiert dabei gleichermaßen von der guten Positionierung als langjähriger Digitalisierungspartner für die öffentliche Hand einerseits, die auf einem breiten Erfahrungs- und Know-how-Schatz und hervorragenden Referenzen beruht, sowie andererseits von dem hohen Bedarf einer weiteren und rascheren Digitalisierung des Öffentlichen Sektors und dessen Angeboten für Bürger und Unternehmen. Auf allen Ebenen des Bundes, der Länder und der Kommunen bestehen riesige Herausforderungen, mit den bereit gestellten Milliarden-Budgets die

angestrebten Effekte der Digitalisierung nachhaltig zu erzielen. Bereits gültige Gesetze wie das Onlinezugangsgesetz (OZG) verstärken den zeitlichen Druck. Dabei gilt es die besonderen Anforderungen der öffentlichen Auftraggeber zu berücksichtigen. Mit dem Ziel einer weitgehenden digitalen Souveränität werden große Teile der zu erstellenden Softwarelösungen auf der Basis von Open Source-Komponenten entwickelt. Hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit im Betrieb schaffen komplexe Herausforderungen, für die jahrelange spezifische Expertise gefragt ist. Allgeier ist als eines der größeren deutschen IT- und Software-Unternehmen in diesem Bereich hervorragend aufgestellt und stärkt die Leistungsfähigkeit für den öffentlichen Sektor laufend weiter. Die hohe Nachfrage nach den Leistungen der Gruppe spiegeln sich auch in den Umsatzzahlen wider: 30 Prozent der Konzernumsätze im Geschäftsjahr 2021 resultierten aus Leistungen für öffentliche Auftraggeber (Vorjahr: 25 Prozent), wodurch der Öffentliche Sektor mit Abstand das größte Branchensegment innerhalb der Allgeier Gruppe darstellt. Allgeier konnte die Umsätze mit dem Öffentlichen Sektor in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich steigern. In der Berichtsperiode erhöhte der Konzern die Umsätze in diesem Branchensegment um rund 38 Prozent.

geschäftskritischer Prozesse wie beispielsweise Business-Efficiency-Lösungen, aber auch für leistungsstarke, sichere Portale ist vielen Industrieunternehmen hoch. Die Allgeier Gesellschaften verzeichneten 2021 einen Umsatzrückgang um rund 8 Prozent mit Unternehmen der Branche. Zu den wichtigen Kunden der Gruppe zählen führende Unternehmen aus unterschiedlichen Industriezweigen wie Chemie und Pharma, Metall und Elektro, Luft- und Raumfahrt, Automotive, Bau, Holz und Konsumgüter. Ebenfalls zu den langjährigen Industriekunden zählen Unternehmen der Energieversorgungsbranche, darunter international agierende Energieproduzenten wie auch eine Reihe regionaler Versorger.

  • Informationstechnologie: Die IT-Branche bildet mit einem Umsatzanteil von rund 13 Prozent (Vorjahr: 10 Prozent) das viertgrößte Branchensegment innerhalb der Allgeier Gruppe. Die Tätigkeit der Gruppe für große internationale IT-Unternehmen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 45 Prozent gestiegen. Dies ist vor allem auf die gestiegene Nachfrage nach hochqualifizierten IT-Experten zurückzuführen.
  • Handel: Handelsunternehmen als fünftgrößte Kundengruppe des Konzerns kommt ebenfalls eine wichtige Bedeutung innerhalb des Geschäfts der Gruppe zu. Allgeier realisiert für Handelsunternehmen u. a. Business Efficiency-Lösungen und bietet insbesondere Digitalisierungs-Lösungen für E-Commerce an. Mit den Akquisitionen im Geschäftsjahr 2021 hat Allgeier die Kompetenz und Leistungsfähigkeit im E-Commerce weiter ausgebaut. Mit der Handelsbranche erwirtschaftet der Konzern 13 Prozent des Konzernumsatzes (Vorjahr: 12 Prozent). Dies entspricht in absoluten Zahlen einem Anstieg der Umsätze um 20 Prozent.
  • Gesundheit: Diese Branche stellt gemessen am Umsatz im Geschäftsjahr 2021 das nun sechstgrößte Branchensegment dar. Hier erwirtschaftet der Konzern 3 Prozent des Umsatzes (Vorjahr: 1 Prozent). In absoluten Zahlen wuchsen die Umsätze mit Unternehmen aus dem Bereich Gesundheit im abgelaufenen Geschäftsjahr um 129 Prozent. Dieser deutliche Anstieg geht vor allem auf ein deutliches Wachstum mit einem neuen Großkunden zurück.
  • Sonstige Branchen: Innerhalb der sonstigen Branchen sind wesentliche Branchen wie u. a. Dienstleistungen, Telekommunikation, Logistik sowie Medien und Unterhaltung zusammengefasst. In diesen Branchen erzielte Allgeier einen Anteil von rund 10 Prozent des Konzernumsatzes (Vorjahr: 14 Prozent). In absoluten Zahlen verringerte der Allgeier Konzern die Umsätze mit den übrigen Branchen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 14 Prozent.

  • Banken und Versicherungen: Die Unternehmen der Finanz- und Versicherungswirtschaft bilden mit 16 Prozent der Umsatzerlöse das zweitgrößte Umsatzsegment im fortgeführten Geschäft des Konzerns (Vorjahr: 21 Prozent). Auch diese Branche weist seit Jahren einen konstant hohen Digitalisierungsbedarf auf. Mit unseren Softwarelösungen sowie unseren IT- und Consulting-Services zur Digitalisierung wesentlicher Geschäftsprozesse helfen wir dabei, die digitale Transformation der Branche und ihrer Angebote und Leistungen voranzutreiben. Die Konzernumsätze mit Banken und Versicherungsgesellschaften sanken im abgelaufenen Geschäftsjahr um 9 Prozent. In der Branchengruppe Banken und Versicherungen zählt Allgeier eine Reihe der größten deutschen Versicherungskonzerne sowie bedeutende nationale und internationale Banken und Finanzdienstleister zu seinen Kunden.
  • Industrie: Unternehmen aus der Industrie bilden mit rund 15 Prozent (Vorjahr: 18 Prozent) das nach Umsatz drittgrößte Branchensegment des Konzerns. Obwohl insbesondere Industrieunternehmen im Zuge der Corona-Pandemie von Beeinträchtigungen in den weltweiten Lieferketten betroffen sind, konnte Allgeier die Umsätze mit Industrieunternehmen im zurückliegenden Geschäftsjahr weiter steigern. Der Bedarf für Lösungen zur Digitalisierung

2.3 Lage

Alle Zahlenangaben beziehen sich auf das fortgeführte Geschäft der Gruppe.

2.3.1 Ertragslage

Der Allgeier Konzern erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 (01. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021) im fortgeführten Geschäft einen Umsatz von 403,3 Mio. Euro (Vorjahr: 351,7 Mio. Euro), entsprechend einem Zuwachs um 14,7 Prozent. Organisch wuchs der Konzernumsatz im Berichtszeitraum um 7,4 Prozent. Zum Umsatzwachstum im Geschäftsjahr trugen beide Konzernsegmente bei. Das Segment Enterprise IT kehrte nach der planmäßigen Reduzierung niedrigmargiger Umsätze im Jahr 2020 auf den Wachstumspfad zurück und steigerte seine Erlöse im Geschäftsjahr 2021 um 11,1 Prozent auf 308,4 Mio. Euro (Vorjahr: 278,1 Mio. Euro). Das Segment mgm technology partners erhöhte seine Umsätze im Berichtsjahr um 17,7 Prozent auf 98,0 Mio. Euro (Vorjahr: 83,3 Mio. Euro).

Die Konzern-Wertschöpfung erhöhte sich auf 129,2 Mio. Euro (Vorjahr: 101,9 Mio. Euro), was zu einer weiteren Ausweitung der Rohmarge auf 31,9 Prozent führte (Vorjahr: 28,9 Prozent). Der Konzern steigerte das bereinigte EBITDA des fortgeführten Geschäfts (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr um 48,7 Prozent auf 45,1 Mio. Euro (Vorjahr: 30,3 Mio. Euro).

Das EBITDA des fortgeführten Geschäfts des Konzerns lag im Berichtsjahr bei 38,3 Mio. Euro und damit um 63,9 Prozent über dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 (Vorjahr: 23,4 Mio. Euro). Dabei verzeichnete das Segment Enterprise IT eine Steigerung des EBITDA um 11,8 Mio. Euro und das Segment mgm technology partners eine Steigerung des EBITDA um 4,3 Mio. Euro. Aus dem übrigen Geschäft (Allgeier SE und Konsolidierung) ergab sich ein Rückgang des EBITDA um 1,2 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis des Konzerns war durch Einmaleffekte und aus früheren Perioden herrührende Einflüsse in einer Höhe von insgesamt -6,8 Mio. Euro (Vorjahr: -6,9 Mio. Euro) beeinflusst. Als wesentliche Sondereffekte sind insbesondere die Aufwendungen aus der Bewertung der im Jahr 2021 ausgegebenen Aktienoptionen mit 6,1 Mio. Euro zu nennen. Dieser Effekt betraf das übrige Geschäft.

Umsatzerlöse

Die Abschreibungen stiegen von 16,3 Mio. Euro im Vorjahr auf 18,5 Mio. Euro im Berichtsjahr an. Ein großer Teil der Abschreibungen in Höhe von 9,2 Mio. Euro (Vorjahr: 7,6 Mio. Euro) betrifft die Abschreibung der Nutzwerte aus aktivierten Mietund Leasingverträgen. Weitere Abschreibungen in Höhe von 3,3 Mio. Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro) umfassen die planmäßige Abschreibung von Kundenbeziehungen und Produkten, die im Rahmen der Akquisition von Tochtergesellschaften aktiviert wurden. Die Abschreibungen auf Sachanlagen belaufen sich auf 3,0 Mio. Euro (Vorjahr: 2,9 Mio. Euro). Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögensgegenstände wurden in Höhe von 3,0 Mio. Euro (Vorjahr: 2,5 Mio. Euro) vorgenommen. Damit erzielte der Konzern ein EBIT von 19,8 Mio. Euro (Vorjahr: 7,1 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 180,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Saldiert erzielte der Konzern einen Finanzertrag von 0,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro). Entsprechend erzielte der Konzern ein Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 20,2 Mio. Euro (Vorjahr: 8,2 Mio. Euro) – entsprechend einer absoluten Steigerung um 12,0 Mio. Euro bzw. 146,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Ertragsteueraufwand des fortgeführten Geschäfts betrug im Berichtszeitraum 7,7 Mio. Euro (Vorjahr: 7,1 Mio. Euro). Der Ertragsteueraufwand im Verhältnis zum Ergebnis lag entsprechend bei 38 Prozent (Vorjahr: 87 Prozent). Nach Steuern erzielte der Konzern ein Ergebnis der Periode des fortgeführten Geschäfts in Höhe von 12,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro), was einer Steigerung um 1.087 Prozent entspricht.

Aus dem Gesamtergebnis der Periode entfielen 11,9 Mio. Euro (Vorjahr: 0,0 Mio. Euro) auf die Gesellschafter der Allgeier SE sowie 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro) auf nicht kontrollierende Gesellschafter bei Tochtergesellschaften. Daraus ergibt sich im Berichtsjahr ein Ergebnis je Aktie des fortgeführten Geschäfts des Allgeier Konzerns von 1,04 Euro (Vorjahr: 0,00 Euro). Das um die Abschreibungen aus Akquisitionstätigkeit bereinigte und mit einer normalisierten Steuerquote von 30 Prozent gerechnete Ergebnis je Aktie betrug im Geschäftsjahr 2021 1,80 Euro (Vorjahr: 0,94 Euro) und damit um 91,5 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert.

2.3.2 Finanzlage

Der Allgeier Konzern kann unverändert eine solide und ausgewogene finanzielle Lage vorweisen. Infolge der Akquisitionstätigkeit hat sich die Nettoverschuldung des Konzerns im Laufe des Geschäftsjahres 2021 erhöht. Aus der im Vorjahr neu abgeschlossenen Finanzierung stehen weiterhin ausreichende Mittel zur Finanzierung der Allgeier Gruppe und zur Fortsetzung des Wachstums zur Verfügung. In den vergangenen Jahren konnten konstant Finanzmittel für die Ausschüttung von Dividenden an die Aktionäre erwirtschaftet werden. Die verzinslichen Finanzschulden (ohne Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen) sind zum 31. Dezember 2021 auf 138,4 Mio. Euro (Vorjahr: 28,6 Mio. Euro) gestiegen. Der wesentliche Grund für den Anstieg ist die Finanzierung der im Jahr 2021 getätigten Akquisitionen. Die Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen (Finance Lease) stiegen im selben Zeitraum um 13,5 Mio. Euro auf 44,5 Mio. Euro (Vorjahr: 31,0 Mio. Euro). Zugleich lagen zum Bilanzstichtag die liquiden Mittel bei 69,4 Mio. Euro (Vorjahr: 60,8 Mio. Euro).

*historische Werte ohne Berücksichtigung des IFRS 16

EBITDA Konzern (fortgeführtes Geschäft in Mio. Euro)

Im gesamten Konzernlagebericht und in den Grafiken sind Neuerwerbe gemäß IFRS ab dem Zeitpunkt ihres Erwerbs konsolidiert. Alle Angaben beziehen sich auf das fortgeführte Geschäft des Konzerns.

(in Mio. Euro) 2021 2020
Aufwand aus ausgegebenen Aktienoptionsrechten -6,2 -0,5
"Sunk Costs" und nicht aktivierte Nebenkosten aus Unternehmenserwerben -1,6 -0,1
Lohnfortzahlung und Abfindungen für ausgeschiedene Mitarbeiter -0,6 -2,3
Verluste aus Wertberichtigungen auf Forderungen und Forderungsausfällen -0,1 -0,7
Finanzierungskosten -0,0 -2,0
Als Personalaufwand zu verbuchende Kaufpreisteile aus Unternehmenserwerben -0,0 -0,4
Sonstige Aufwendungen für Restrukturierung und Sanierung -0,0 -0,2
Erträge aus der Anpassung von Kaufpreisen aus Unternehmenserwerben 1,1 0,1
Sonstige außerordentliche und periodenfremde Erträge und Aufwendungen (netto) 0,6 -0,9
-6,8 -6,9

(fortgeführtes Geschäft in Mio. Euro)
2021
2020
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT wie berichtet)
19,8
7,1
Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte aus Unternehmenserwerben
3,2
1,5
Sonstige einmalige und periodenfremde Effekte
6,8
6,9
Finanzergebnis
0,4
1,1
Bereinigtes Ergebnis vor Steuern
30,2
16,6
Steuersatz
30 %
30 %
Steuern
-9,1
-5,0
Bereinigtes Periodenergebnis
21,1
11,6
Anteile nicht kontrollierender Gesellschafter
-0,6
-1,1
Ergebnis zur Ermittlung des bereinigten Ergebnisses je Aktie
20,5
10,5
Anzahl ausstehender Aktien in Stück
11.397.258
11.229.719
Bereinigtes Ergebnis je Aktie in Euro (unverwässert)
1,80
0,94

Zur Darstellung des bereinigten Ergebnisses je Aktie korrigiert der Allgeier Konzern das berichtete Konzernergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) des fortgeführten Geschäfts um die Abschreibungen auf die im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben aktivierten immateriellen Vermögenswerte (Effekte aus Kaufpreisallokationen), Erträge und Aufwendungen aus ergebniswirksamen Anpassungen von Kaufpreisen sowie um sonstige einmalige und periodenfremde Effekte. Unter Berücksichtigung der Bereinigungen und Annahme eines einheitlichen Steuersatzes von 30 Prozent erreichte der Konzern ein Ergebnis je Aktie von 1,80 Euro im Geschäftsjahr 2021 (Vorjahr: 0,94 Euro).

Die sonstigen einmaligen und periodenfremden Effekte und die ergebniswirksamen Kaufpreisanpassungen beinhalten folgende Positionen:

10,5 11,9 9,0 23,4 38,3 In der Entwicklung der liquiden Mittel spiegeln sich im Saldo die Zahlungsströme aus dem operativen Geschäft, aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit einschließlich der Zahlungen aus Kapitalerhöhungen und Dividenden. Neben den liquiden Mitteln stehen dem Allgeier Konzern Ende 2021 aus dem Ende 2020 abgeschlossenen Finanzierungsrahmen und weiteren bestehenden Kreditlinien freie Finanzmittel von 17,0 Mio. Euro zur Verfügung (Vorjahr: 129,6 Mio. Euro). Darüber hinaus besteht ein Rahmen zum Factoring von Kundenforderungen in Höhe von 40,0 Mio. Euro (Vorjahr: 30,0 Mio. Euro). Das Factoring war zum 31. Dezember 2021 mit 35,9 Mio. Euro in Anspruch genommen (Vorjahr: 24,2 Mio. Euro).

Der Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit und vor Veränderung des Working Capitals im fortgeführten Geschäft Mittelzuflüsse in Höhe von 39,2 Mio. Euro (Vorjahr: 22,2 Mio. Euro). Aus Working Capital-Veränderungen erzielte Allgeier zum Bilanzstichtag einen negativen Cashflow in Höhe von 10,5 Mio. Euro (Vorjahr: positiver Cashflow in Höhe von 11,6 Mio. Euro). Die Veränderung resultiert wesentlich aus dem Geschäftswachstum und damit einhergehenden höheren operativen Forderungen und Verbindlichkeiten. Einschließlich der Cashflows aus Working Capital-Veränderungen resultierte daraus ein Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit des fortgeführten Geschäfts von 28,7 Mio. Euro (Vorjahr: 33,8 Mio. Euro).

Der Allgeier Konzern gab im Geschäftsjahr 2021 im fortgeführten Geschäft im Rahmen der Investitionstätigkeit 149,9 Mio. Euro (Vorjahr: 34,4 Mio. Euro) aus. In diesem Betrag enthalten sind Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 5,2 Mio. Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro), Auszahlungen aus Unternehmenserwerben in Höhe von 133,6 Mio. Euro (Vorjahr: 17,9 Mio. Euro) sowie Auszahlungen von Darlehen an At-Equity-Beteiligungen in Höhe von 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro). Darüber hinaus flossen im Berichtsjahr Auszahlungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 10,7 Mio. Euro ab (Vorjahr: 9,2 Mio. Euro). Aus dem Verkauf von Tochterunternehmen flossen im Berichtsjahr Kosten in Höhe von netto 0,0 Mio. Euro ab (Vorjahr: Abfluss aus der Abspaltung der Nagarro in Höhe von netto 4,8 Mio. Euro). Gegenläufig flossen aus Einzahlungen aus Sale-and-Leaseback-Transaktionen 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 2,4 Mio. Euro) zu.

Für Finanzierungszwecke und Ausschüttungen gingen dem fortgeführten Geschäft des Allgeier Konzerns im Geschäftsjahr 2021 in Summe Zahlungsmittel in Höhe von 120,5 Mio. Euro zu (Vorjahr: Zugang von 12,9 Mio. Euro). Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 wurden Darlehen in Höhe von netto 98,2 Mio. Euro aufgenommen (Vorjahr: Tilgung von netto 127,5 Mio. Euro). An die Aktionäre der Allgeier SE wurden Dividenden in Höhe von insgesamt 5,7 Mio. Euro ausgeschüttet (Vorjahr: 5,6 Mio. Euro). Der Allgeier Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 Zinsen in Höhe von netto 1,9 Mio. Euro bezahlt (Vorjahr: netto 3,0 Mio. Euro). Der Zahlungszufluss von nicht kontrollierenden Gesellschaftern betrug saldiert 27,0 Mio. Euro (Vorjahr: Zahlungsabfluss in Höhe von 15,6 Mio. Euro).

Als Saldo aus den Cash-Flows aus der betrieblichen Tätigkeit, der Investitionstätigkeit sowie der Finanzierungstätigkeit und dem Posten zur Korrektur der Währungsdifferenzen im Finanzmittelfonds ergab sich im fortgeführten Geschäft des Konzern im Geschäftsjahr 2021 ein Zahlungsmittelabfluss von insgesamt 0,8 Mio. Euro (Vorjahr: Zufluss von 12,2 Mio. Euro). Aufgrund der Kapitalabflüsse verringerte sich der Finanzmittelfonds von 55,2 Mio. Euro am 31. Dezember 2020 auf 54,5 Mio. Euro zum Ende des Geschäftsjahres 2021.

Die Liquidität 1. Grades (Zahlungsmittel/kurzfristige Schulden) sank zum 31. Dezember 2021 aufgrund des unterproportionalen Anstiegs der Zahlungsmittel bei einem gleichzeitigen überproportionalen Anstieg der kurzfristigen Schulden auf 62 Prozent (Vorjahr: 73 Prozent). Die Liquiditätskennziffer 2. Grades (Zahlungsmittel und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/kurzfristige Schulden) zeigt eine Überdeckung von 118 Prozent (Vorjahr: 131 Prozent).

2.3.3 Vermögenslage

Die Entwicklung der Vermögenslage des Allgeier Konzerns ist grundsätzlich geprägt von der Akquisitionstätigkeit und dem damit einhergehenden Zugang neuer Gruppengesellschaften sowie von getroffenen Maßnahmen hinsichtlich der Finanzierung des Allgeier Konzerns. Darüber hinaus wirken sich die operative Geschäftstätigkeit und das Zahlungsverhalten der Kunden sowie die Zahlungen an Lieferanten auf die Vermögenslage aus.

Dem Allgeier Konzern gingen im zurückliegenden Geschäftsjahr aus Unternehmenserwerben Vermögenswerte (ohne erworbenen Geschäfts- oder Firmenwert) in Höhe von 37,1 Mio. Euro (Vorjahr: 18,0 Mio. Euro) und Schulden in Höhe von 28,3 Mio. Euro (Vorjahr: 5,7 Mio. Euro) zu. Im Gegenzug flossen für den Erwerb dieser Gesellschaften und Geschäftseinheiten 143,4 Mio. Euro ab (Vorjahr: 8,6 Mio. Euro). Darüber hinaus gab der Allgeier Konzern im Zusammenhang mit in früheren Jahren erworbenen Gesellschaften für nachträgliche Kaufpreiszahlungen 1,2 Mio. Euro aus (Vorjahr: 17,1 Mio. Euro). Die Finanzierung der Akquisitionen erfolgte in Höhe von 106 Mio. Euro aus Ziehungen aus dem Rahmenkreditvertrag mit den Konsortialbanken und aus den Rückbeteiligungen der Minderheitengesellschaften in Höhe von 30 Mio. Euro.

Die Bilanzsumme betrug zum Jahresende 2021 485,0 Mio. Euro (Vorjahr: 243,9 Mio. Euro). Auf der Aktivseite stiegen die langfristigen Vermögenswerte auf 340,2 Mio. Euro an (Vorjahr: 126,5 Mio. Euro). Innerhalb des langfristigen Vermögens erhöhten sich insbesondere die immateriellen Vermögenswerte auf 281,1 Mio. Euro (Vorjahr: 85,1 Mio. Euro) sowie die Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen auf 41,3 Mio. Euro (Vorjahr: 27,6 Mio. Euro). Das Sachanlagevermögen wuchs auf 7,6 Mio. Euro (Vorjahr: 6,0 Mio. Euro). Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte erhöhten sich auf 8,4 Mio. Euro (Vorjahr: 4,9 Mio. Euro). Die aktiven latenten Steuern stiegen auf 1,3 Mio. Euro am Jahresende 2021 gegenüber 2,5 Mio. Euro am Bilanzstichtag des Vorjahres. Innerhalb der immateriellen Vermögenswerte erhöhten sich die Geschäfts- oder Firmenwerte auf 251,5 Mio. Euro zum Jahresende 2021 (Vorjahr: 72,6 Mio. Euro). Die übrigen immateriellen Vermögenswerte wuchsen um 17,1 Mio. Euro auf 29,6 Mio. Euro (Vorjahr: 12,5 Mio. Euro).

Die Anlagenquote als Quotient aus den langfristigen Vermögenswerten und der Bilanzsumme beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 70,1 Prozent und liegt aufgrund der überproportionalen Ausweitung der langfristigen Vermögenswerte über dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres (Vorjahr: 51,9 Prozent).

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen auf 144,8 Mio. Euro zum Bilanzstichtag 2021 (Vorjahr: 117,4 Mio. Euro). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich dabei auf 62,3 Mio. Euro (Vorjahr: 48,0 Mio. Euro). Die liquiden Mittel standen zum 31. Dezember 2021 bei 69,4 Mio. Euro (Vorjahr: 60,8 Mio. Euro).

Auf der Passivseite belief sich das Konzerneigenkapital auf 162,9 Mio. Euro (Vorjahr: 105,5 Mio. Euro). Die Schulden stiegen insbesondere infolge der Akquisitionstätigkeit zum Bilanzstichtag um 183,7 Mio. Euro auf 322,1 Mio. Euro (Vorjahr: 138,4 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote sank im selben Zeitraum aufgrund des unterproportionalen Anstiegs des Eigenkapitals gegenüber der Erhöhung der Bilanzsumme leicht auf 33,6 Prozent am Bilanzstichtag 2021 (Vorjahr: 43,3 Prozent).

Die langfristigen Schulden stiegen während des abgelaufenen Geschäftsjahres um 159,9 Mio. Euro auf 210,2 Mio. Euro zum Jahresende 2021 (Vorjahr: 50,4 Mio. Euro). Wesentlich für den Anstieg ist die Finanzierung der im Jahr 2021 getätigten Akquisitionen. Innerhalb der langfristigen Schulden erhöhten sich die langfristigen Finanzschulden auf 123,5 Mio. Euro (Vorjahr: 17,5 Mio. Euro) sowie die langfristigen Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen auf 35,7 Mio. Euro (Vorjahr: 24,4 Mio. Euro). Der im Jahr 2020 neu abgeschlossene Kreditrahmen von 140 Mio. Euro war zum Ende des Jahres 2021 in Höhe von 123,9 Mio. Euro mit Finanzverbindlichkeiten beansprucht (Vorjahr: 17,5 Mio. Euro). Die übrigen langfristigen Schulden habe Änderungen GB/Konzernlagebericht n sich im Geschäftsjahr 2021 um 42,6 Mio. Euro auf 51,0 Mio. Euro erhöht (Vorjahr: 8,4 Mio. Euro). Innerhalb dieser Posten stiegen insbesondere die sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben um 39,2 Mio. Euro auf 41,8 Mio. Euro (Vorjahr: 2,6 Mio. Euro).

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich zum Stichtag 31. Dezember 2021 auf 111,8 Mio. Euro (Vorjahr: 88,0 Mio. Euro). Innerhalb der kurzfristigen Schulden stiegen die Finanzschulden zum Jahresende 2021 um 3,8 Mio. Euro auf

*Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 ab dem Geschäftsjahr 2018 ist die Bilanzsumme des Jahres 2017 nur eingeschränkt mit den Bilanzsummen der Jahre 2018 bis 2021 vergleichbar. Aufgrund der aktivierten Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen verlängerte sich die Bilanz im Geschäftsjahr 2018 um 56,5 Mio. Euro. **Aufgrund der Abspaltung der Nagarro im Geschäftsjahr 2020 ist die Bilanzsumme der Jahre 2017 bis 2019 nur eingeschränkt mit der Bilanzsumme 2020 bis 2021 vergleichbar. Im Geschäftsjahr 2019 hätte sich ohne Nagarro eine Bilanzsumme von 245 Mio. Euro ergeben.

*Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 ab dem Geschäftsjahr 2018 ist das Eigenkapital des Jahres 2017 nur eingeschränkt mit dem Eigenkapital der Jahre 2018 bis 2021 vergleichbar. Unter Anwendung des IFRS 16 reduzierte sich das Eigenkapital 2018 um 4,5 Mio. Euro. **Aufgrund der Abspaltung der Nagarro im Geschäftsjahr 2020 ist das Eigenkapital der Jahre 2017 bis 2019 nur eingeschränkt mit dem Eigenkapital 2020 bis 2021 vergleichbar. Mit der Abspaltung der Nagarro ging im Jahr 2020 ein Eigenkapital in Höhe von 44,8 Mio. Euro ab.

14,9 Mio. Euro (Vorjahr: 11,1 Mio. Euro), die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen um 2,2 Mio. Euro auf 8,8 Mio. Euro (Vorjahr: 6,6 Mio. Euro). Die innerhalb der kurzfristigen Schulden verbliebene Summe der offenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 5,5 Mio. Euro wurde 2021 abgelöst. Die übrigen kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 17,8 Mio. Euro auf 88,1 Mio. Euro (Vorjahr: 70,3 Mio. Euro). Aufgrund des überproportionalen Anstiegs der Schulden im Verhältnis zur Ausweitung der Bilanzsumme stieg der Verschuldungsgrad des Konzerns als Quotient aus Verbindlichkeiten und Bilanzsumme zum Ende des Geschäftsjahres 2021 auf 66,4 Prozent (Vorjahr: 56,7 Prozent).

2.3.4 Segmente

In den nachfolgenden Darstellungen und Erläuterungen sind Umsatz- und Ergebnisanteile aus Geschäften, die die Segmente untereinander abschließen, enthalten.

2.3.4.1 Segment Enterprise IT

Das Segment Enterprise IT trug im Berichtszeitraum gemessen an den externen Umsatzerlösen mit 76 Prozent (Vorjahr: 77 Prozent) zum Umsatz des fortgeführten Geschäfts des Allgeier Konzerns bei.

Nach der planmäßigen Reduzierung von Umsätzen mit niedrigen Margen im Vorjahr, ist das Segment Enterprise IT im Geschäftsjahr 2021 auf seinen Wachstumskurs zurückgekehrt und hat die Umsatzerlöse insbesondere im zweiten Halbjahr 2021 deutlich gesteigert. Die Ergebnisse stiegen überproportional an. Das Segment verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von 10,9 Prozent auf 308,4 Mio. Euro (Vorjahr: 278,1 Mio. Euro). Die Wertschöpfung des Segments Enterprise IT (Gesamtleistung abzüglich der den Umsätzen direkt zurechenbaren Umsatz- und Personalkosten) erhöhte sich dabei um 27,1 Prozent auf 89,5 Mio. Euro (Vorjahr: 70,4 Mio. Euro), wodurch die Rohmarge auf 28,9 Prozent stieg (Vorjahr: 25,3 Prozent).

Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) stieg gegenüber dem Vorjahr um 32,5 Prozent auf 30,9 Mio. Euro (Vorjahr: 23,3 Mio. Euro). Dies entspricht einer bereinigten EBITDA-Marge von 10,0 Prozent.

Das EBITDA des Segments Enterprise IT betrug im Berichtsjahr 30,2 Mio. Euro (Vorjahr: 18,3 Mio. Euro), entsprechend einer Steigerung um 64,6 Prozent. Die bereinigten Effekte, die im Wesentlichen Kosten für Personalmaßnahmen und Wertberichtigungen auf Forderungen umfassen, betrugen im Geschäftsjahr 2021 im Saldo -0,8 Mio. Euro (Vorjahr: saldiert -5,0 Mio. Euro).

2.3.4.2 Segment mgm technology partners

Das Segment mgm technology partners erzielte im Berichtsjahr ein deutliches Umsatzwachstum bei einer überproportionalen Steigerung der Ergebnismarge. Das Segment wies im Geschäftsjahr 2021 einen Anteil von 24 Prozent an den externen Umsatzerlösen des fortgeführten Geschäfts des Allgeier Konzerns auf (Vorjahr: 22 Prozent).

Das Segment mgm technology partners verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 ein Umsatzwachstum von 17,6 Prozent auf 98,0 Mio. Euro (Vorjahr: 83,3 Mio. Euro). Die Wertschöpfung des Segments erhöhte sich um 23,3 Prozent auf 39,9 Mio. Euro (Vorjahr: 32,3 Mio. Euro). Damit steigerte das Segment seine Rohmarge auf 40,7 Prozent (Vorjahr: 38,8 Prozent).

Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) lag im Berichtsjahr bei 22,1 Mio. Euro (Vorjahr: 17,9 Mio. Euro), was einer Steigerung von 23,4 Prozent entspricht. Dies entspricht einer bereinigten EBITDA-Marge von 22,6 Prozent (Vorjahr: 21,6 Prozent).

Das Segment mgm technology partners verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 analog zum Vorjahr ein positives außerordentliches und periodenfremdes Ergebnis in Höhe von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio. Euro). Das EBITDA des Segments stieg um 23,7 Prozent auf 22,3 Mio. Euro im Berichtsjahr (Vorjahr: 18,0 Mio. Euro). Die Segmentabschreibungen erhöhten sich im Berichtsjahr auf 5,0 Mio. Euro (Vorjahr: 4,1 Mio. Euro). Damit erreichte das Segment ein EBIT von 17,3 Mio. Euro (Vorjahr: 13,9 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 24,1 Prozent. Das Periodenergebnis des Segments vor Ertragsteuern erhöhte sich um 23,0 Prozent auf 17,1 Mio. Euro (Vorjahr: 13,9 Mio. Euro).

2.4 Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

2.4.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Auf Gruppenebene stehen die folgenden finanziellen Leistungsindikatoren zur Steuerung des Unternehmens im Vordergrund:

Umsatzwachstum

Allgeier ist im wachsenden Markt der Informationstechnologie tätig. Dieser Markt wächst weltweit insgesamt seit Jahren stärker als die Gesamtwirtschaft und in einigen Bereichen sogar signifikant überdurchschnittlich. Dies zeigte sich auch im zweiten Corona-Jahr 2021, als die IT-Branche deutlich schneller auf den Erholungspfad zurückkehrte und mit 6,3 Prozent stärker wuchs als die Gesamtwirtschaft. Auch für die Zukunft wird erwartet, dass insbesondere Unternehmen der Informationstechnologie vom anhaltenden Trend zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen profitieren werden. Die Digitalisierungserfordernisse in der Privatwirtschaft wie im Öffentlichen Sektor sind durch die Krise und ihre Folgen vielfach nochmals verstärkt worden.

Generell befindet sich der Markt für Informationstechnologie seit Jahren in einem Konsolidierungsprozess, der von Innovation und Kundenanforderungen getrieben wird. Daher halten wir es für entscheidend, mit einem überdurchschnittlichen Wachstum mit dem Markt Schritt zu halten und diesen zumindest in Teilbereichen auch zu übertreffen sowie die richtigen Schritte zur Beschleunigung für die künftigen Jahre zu setzen. Wachstum ist somit für den Allgeier Konzern ein zentrales Thema.

*historischer Wert ohne Berücksichtigung des IFRS 16

*historischer Wert ohne Berücksichtigung des IFRS 16

Die Abschreibungen des Segments beliefen sich im Berichtsjahr auf 12,0 Mio. Euro (Vorjahr: 9,7 Mio. Euro). Das EBIT des Segments stieg um 110,1 Prozent von 8,6 Mio. Euro im Jahr 2020 auf 18,2 Mio. Euro im Berichtsjahr. Das Periodenergebnis des Segments Enterprise IT betrug vor Steuern 14,0 Mio. Euro (Vorjahr: 6,6 Mio. Euro), was einer Steigerung um 112,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis entspricht.

Das Umsatzwachstum des fortgeführten Geschäfts der Gruppe stellt sich über die vergangenen Jahre wie folgt dar:

Profitabilität

Das Ziel, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern, setzt neben Wachstum Profitabilität voraus. Die zu erzielenden EBITDA-Margen spielen bei der Planung auf allen Ebenen der Gruppe eine entscheidende Rolle.

Die Entwicklung des EBITDA und der EBITDA-Marge für die Gruppe sowie die einzelnen Segmente ist wie folgt:

Nettoverschuldung

Die Nettoverschuldung ist von hoher Relevanz für die Bewertung der Allgeier SE am Kapitalmarkt und die weitere Finanzierungsfähigkeit unserer Gruppe. Einzelne Finanzierungsverträge sehen die Einhaltung bestimmter Schwellen der Nettoverschuldung vor. Daher spielt die Planung und Steuerung der Nettoverschuldung im Gesamtgefüge der Unternehmensplanung und bei Finanzierungsentscheidungen eine herausgehobene Rolle. Die Nettoverschuldung setzt sich zusammen aus Finanzschulden und den Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen abzüglich der Zahlungsmittel. Allgeier verfügt zum Ende des Geschäftsjahres 2021 über ein Net Debt in Höhe von 113,5 Mio. Euro (Vorjahr: Net Cash in Höhe von 1,2 Mio. Euro). Die Zahlungsmittel beliefen sich zum Bilanzstichtag 2021 auf 69,4 Mio. Euro (Vorjahr: 60,8 Mio. Euro), gegenläufig betrugen die Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen (Finance Lease) zum 31. Dezember 2021 44,5 Mio. Euro (Vorjahr: 31,0 Mio. Euro) und die Finanzschulden 138,4 Mio. Euro (Vorjahr: 28,6 Mio. Euro). In den Finanzverbindlichkeiten spiegelt sich wesentlich die Finanzierung der im Jahr 2021 getätigten Akquisitionen wider. Der Verschuldungsgrad des Allgeier Konzerns, gemessen aus Nettoverschuldung des Konzerns im Verhältnis zu dem Pro Forma-EBITDA, lag dementsprechend bei 2,3 (Vorjahr: 0,0). Das Pro Forma-Ergebnis berücksichtigt die Ganzjahresergebnisse der im Geschäftsjahr unterjährig erworbenen Gesellschaften.

*historischer Wert ohne Berücksichtigung des IFRS 16

*die mit der Abspaltung der Nagarro aus dem Konzern abgegangenen Akquisitionen werden nicht mehr aufgeführt

EBITDA-Marge

Akquisitorisches Wachstum

Ein weiterer Indikator unserer Konzernentwicklung ist die Fähigkeit, die Konsolidierung des Marktes durch Akquisitionen zu nutzen. Dies beschleunigt einerseits das Wachstum und andererseits die mögliche Ausrichtung oder Fokussierung der Geschäftstätigkeit. Allgeier verfügt mittlerweile über rund 20 Jahre fundierte Erfahrung in der Umsetzung von Akquisitionsvorhaben. Wir sind im Markt als potenzieller Erwerber von mittelständischen Unternehmen im In- und Ausland bekannt, der unter Beweis gestellt hat, Unternehmen in einem nachhaltigen Prozess erfolgreich zu integrieren und zu mehr Wachstum zu entwickeln. Den Prozess von der Erfassung aller an uns herangetragenen oder aktiv identifizierten Akquisitionskandidaten über die Auswahl bis hin zur konkreten Umsetzung der einzelnen Transaktionen haben wir über die Jahre stetig verbessert. Dieser Prozess wird durch Softwaretools unterstützt und ist mittlerweile nicht nur Aufgabe der Allgeier SE allein, sondern erfolgt unter Einbindung der operativen Segmente der Gruppe.

Es ist unser Ziel, auch in Zukunft aktiv durch Akquisitionen zu wachsen. Die Transaktionen des Allgeier Konzerns innerhalb der vergangenen Jahre umfassten im Einzelnen:

Transaktionen (Erwerbe)*
2018 consectra GmbH, Offenburg
secion GmbH, Hamburg
GRC Partner GmbH, Kiel
2020 Software SCUDOS von der IFASEC GmbH, Dortmund und
der SCUDOS SYSTEMS GmbH, Dortmund (Asset Deal)
eForce21 GmbH, München
AURELO GmbH, Kiel
2021 Publicplan GmbH, Düsseldorf
Cloudical Deutschland GmbH, Berlin
it-novum GmbH, Fulda
MySign AG, Olten, Schweiz
Clientis AG, Moosburg (Bayern)
Evora Gruppe, Walldorf

2.4.2 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiterzufriedenheit

Unsere Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital unserer Gruppe. Mit ihrem Know-how, ihrer Motivation, aber auch ihrem großen Zusammenhalt und ihrem Engagement treiben sie unser Geschäft jeden Tag voran. Die Beschäftigten in den verschiedenen Einheiten unserer Gruppe sind diejenigen, die das Vertrauen unserer Kunden genießen und für diese Innovationen entwickeln und umsetzen. Im Wettbewerb um qualifizierte, neue Mitarbeiter gilt es heute mehr denn je, für die besten Kandidaten ein attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber zu sein. Um unterschiedliche individuelle Bedürfnisse, Ausbildungsniveaus und Erwartungen zu vereinen, ist ein zunehmendes Maß an intelligenter und flexibler Organisation und Diversifikation erforderlich. Dabei spielen auch die verschiedenen Modelle der Einbindung der Mitarbeiter in die Kundenprojekte eine wichtige Rolle: Hierzu zählen Dienstund Werkverträge, Arbeitnehmerüberlassung, Projekt-Outsourcing, Onshore-, Nearshore-, Offshore-Modelle u. v. m. Die fortwährende Entwicklung der bestehenden Mitarbeiter und der Gewinn neuer hochqualifizierter Kollegen sind wesentliche Faktoren für die Entwicklung der gesamten Gruppe. Entsprechend stellt die Zufriedenheit der Mitarbeiter innerhalb unseres Konzerns einen wesentlichen Leistungsindikator dar.

2.5 Human Resources

Allgeier setzt auf engagierte und loyale Mitarbeiter

Hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Entwicklung unserer Gruppe. Jedes Unternehmen der Allgeier Gruppe lebt entscheidend vom Fachwissen, den Kompetenzen sowie dem loyalen Engagement seiner Beschäftigten. Unsere Mitarbeiter stehen im laufenden Kontakt mit den Kunden, erbringen die vereinbarten Beratungs- und Dienstleistungen und entwickeln innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen. Die Strategie unserer Gruppe lebt auch in Zukunft von der hohen Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter einerseits sowie unserer Fähigkeit andererseits, im Wettbewerb der Märkte neue leistungsstarke Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig an die Gruppe zu binden.

Die Leistungsbereitschaft und die Fähigkeiten unserer Beschäftigten kontinuierlich zu fördern und weiterzuentwickeln, ist daher ein zentrales Ziel unserer Personalpolitik. Gute Fortschritte erzielte Allgeier im Berichtsjahr durch die weitere Harmonisierung von Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung und -bindung innerhalb der operativen Segmente. In den zurückliegenden Jahren haben wir unsere Präsenz stetig weiter ausgebaut und uns den Zugang zu mehr als 2.200 hervorragend ausgebildeten Softwareentwicklern und -experten erschlossen, insbesondere in Deutschland, aber auch an unseren Entwicklungsstandorten in der Tschechischen Republik, in Vietnam sowie in Indien. In unserem Kernmarkt DACH erkennen wir an den zentralen Standorten zunehmend Engpässe im Hinblick auf hochqualifizierte Experten. Auch aus diesem Grund investieren wir beständig in unsere Mitarbeiter, um das nachhaltige Wachstum unserer Gruppe zu sichern und wertvolles Wissen im Unternehmen zu halten. Damit verbunden sind in der Zukunft weiter steigende Investitionen in die laufende Schulung und Weiterqualifizierung von Mitarbeitern.

Die Attraktivität eines Unternehmens – sowohl für die bestehende Belegschaft als auch für gute Bewerber – ist ein immer wichtigerer Wettbewerbsfaktor. Angesichts der hohen Dynamik der IT-Branche ist die kontinuierliche fachliche Ausund Weiterbildung der Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter. Fachlich immer am Ball zu bleiben, ist zugleich die entscheidende Voraussetzung, um den steigenden Anforderungen der Kunden gerecht zu werden und wichtige Innovationsschritte innerhalb der Branche mitgestalten zu können. Umgekehrt profitieren die Mitarbeiter der einzelnen Gruppenunternehmen vom stetigen Ausbau unseres Portfolios sowie von kontinuierlichem Wachstum, Größe und Stabilität der Gruppe. Die bestehenden Arbeitsplätze in der Gruppe werden damit sicherer und zugleich werden neue Arbeitsplätze geschaffen. Neue herausfordernde Aufträge bei interessanten Kunden schaffen spannende fachliche Perspektiven und gute individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.

Mitarbeiter-Zahlen: Allgeier verfügt über einen breiten Stamm hochqualifizierter IT- und Software-Experten und schafft Basis für weiteres Mitarbeiterwachstum an internationalen Standorten

Insgesamt beschäftigte die Allgeier Gruppe zum Ende des Geschäftsjahres 2021 im fortgeführten Geschäft in Summe 3.690 angestellte Mitarbeiter und freiberuflich tätige Experten (Vorjahr: 3.197) – darunter befanden sich 2.937 angestellte Mitarbeiter und 753 freiberufliche Experten (Vorjahr: 2.366 angestellte Mitarbeiter und 831 freiberufliche Experten). Im Inland beschäftigte Allgeier zum Ende des Geschäftsjahres 3.196 angestellte Mitarbeiter und freiberuflich tätige Experten (Vorjahr: 2.924), im Ausland waren es zum Ende des Jahres 494 angestellte Mitarbeiter und freiberuflich tätige Experten (Vorjahr: 273). Innerhalb Deutschlands waren zum Ende des Geschäftsjahres 2021 83,4 Prozent aller angestellten Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 88,5 Prozent).

Insgesamt hat sich die Gesamtzahl der Mitarbeiter und freiberuflichen Experten im Vergleich zum Vorjahr um netto 493 Beschäftigte erhöht (Vorjahr: Verringerung um netto 173 Beschäftigte). Die Zahl der angestellten Mitarbeiter stieg dabei um netto 571 Beschäftigte (Vorjahr: Verringerung um 118 Beschäftigte), die Zahl der durchschnittlich beschäftigten freiberuflichen Experten sank. Der Mitarbeiterzuwachs resultiert dabei aus beiden Konzernsegmenten. Aus den im Geschäftsjahr 2021 getätigten Akquisitionen konnten 510 Beschäftigte für die Gruppe gewonnen werden (Vorjahr: 43 Beschäftigte), darunter 200 Beschäftigte an Standorten im Ausland. So hat die Internationalität unserer Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr weiter zugenommen: Wir beschäftigten zum Jahresende 2021 an unseren Standorten im In- und Ausland Kolleginnen und Kollegen aus mehr als 20 unterschiedlichen Nationen. Insbesondere durch die Akquisition der Evora konnten wir neben den neuen Kolleginnen und Kollegen im Inland auch wertvolle Marktzugänge und zahlreiche hochqualifizierte Spezialisten u. a. an neuen Standorten in Indien, den USA und Österreich dazugewinnen, die wir in den kommenden Jahren deutlich ausbauen wollen.

Erfreulicherweise erhöhte sich auch im Geschäftsjahr 2021 der Anteil weiblicher Beschäftigter in unserer Gruppe: Der Anteil weiblicher Mitarbeiter stieg bis zum Jahresende auf 28,3 Prozent (Vorjahr: 26,6 Prozent). Eurostat bzw. der Bundesverband BITKOM gehen – je nach Erhebung – im Durchschnitt über alle Unternehmen von lediglich 15 bis 17 Prozent weiblicher Beschäftigter innerhalb der deutschen IT-Branche aus. Ebenso verfügen wir auch weiterhin über einen hohen Anteil von Mitarbeitern mit Hochschulabschluss, der im vergangenen Jahr konstant blieb: Der Akademiker-Anteil betrug zum Stichtag 59,1 Prozent (Vorjahr: 59,2 Prozent). Insgesamt verfügen 92,2 Prozent unserer Mitarbeiter über Studium/Promotion, Techniker-/Meister-Abschluss oder eine andere qualifizierte Berufsausbildung (Vorjahr: 92,9 Prozent). Es ist unser Anspruch, unseren Mitarbeitenden neben permanenten Fort- und Weiterbildungsangeboten durch eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf langfristige Perspektiven und attraktive individuelle Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Gruppe zu eröffnen. Der hohe Anteil weiblicher Beschäftigter sowie von Mitarbeitenden mit hoher Qualifikation bestärken uns in diesem Bestreben.

Die Mitarbeiterzahl des Allgeier Konzerns entwickelte sich in den zurückliegenden fünf Jahren wie folgt:

Mitarbeiter am 31.12. (nach Köpfen)* 2017 2018 2019 2020 2021
Anzahl angestellte Mitarbeiter 2.778 2.920 2.484 2.366 2.937
Anzahl freiberufliche Mitarbeiter 1.196 821 886 831 753
Gesamtzahl Mitarbeiter 3.974 3.741 3.370 3.197 3.690

*fortgeführtes Geschäft des Allgeier Konzerns

3. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Das Geschäftsjahr 2021 war ein besonderes Jahr in der Historie unseres Unternehmens. Unsere Gruppenunternehmen waren hervorragend aufgestellt und so haben wir die schwierige Phase der Corona-Krise als Unternehmen im Wesentlichen unbeschadet überstanden. Stärkere temporäre Einbrüche unseres Geschäfts blieben aus und wir konnten eher deutlich von den steigenden Investitionen im Rahmen der digitalen Transformation profitieren. Unsere Mitarbeitenden haben in herausfordernden Zeiten wiederum eine außerordentliche Leistung vollbracht, so dass wir unseren Kunden praktisch ohne Einschränkung bei deren Projekten und Herausforderungen zur Seite stehen konnten. So können wir zum jetzigen Zeitpunkt feststellen, dass für uns die im Zusammenhang mit der Pandemie insbesondere auch durch die weitere Beschleunigung des weltweiten Trends zur Digitalisierung entstandenen Opportunitäten die mit der Pandemie verbundenen Herausforderungen überwiegen.

Für uns war es das erste Jahr nach der Abspaltung der Nagarro SE. Damit verknüpften sich zu Jahresbeginn viele Fragen – wofür steht Allgeier künftig am Markt? Welche Unternehmenseinheiten prägen sich aus dem vorhandenen Geschäft heraus und welche strategischen Schwerpunkte setzen wir für weiteres Wachstum? Was bedeutet das für unsere Arbeitsweisen, Teams und die einzelnen Kolleginnen und Kollegen in unserer Gruppe? Die Antworten darauf haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr gemeinsam gegeben: Allgeier steht im Markt für die Digitalisierung von Geschäftsmodellen, für moderne Softwarelösungen und umfassende IT-Services. Mit Fokus auf den heimischen Markt haben wir unsere Sichtbarkeit und Reputation deutlich erhöht, unsere Dienstleistungen weiter spezialisiert und unser Softwareprodukt-Portfolio zielgerichtet erweitert. Mehr und mehr erreichen wir in Bereichen führende Positionen, wie zum Beispiel im stark wachsenden Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern zur Digitalisierung der Verwaltungen unter Einsatz von Open-Source-Technologien und -Lösungen, im mehr denn je gefragten Thema Cyber-Security, im Bereich E-Commerce und in vielen weiteren Wachstums- und Zukunftsthemen. Bestehende Stärken wie unsere große Kompetenz und Leistungsfähigkeit in der Realisierung großer IT-Projekte mit unserem umfassenden Expertenpool haben wir weiter ausgebaut und stärker mit den fachlichen Kompetenzen gebündelt. Durch eine deutlich verbesserte Zusammenarbeit konnten wir in erheblichem Umfang neue Projekte gewinnen. Wir haben begonnen, die direkt zurechenbaren Umsatz- und Personalkosten) konnten wir um 27 Prozent auf 129,2 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 101,9 Mio. Euro), wodurch sich unsere Wertschöpfungsmarge auf 31,9 Prozent wiederum deutlich erhöhte (Vorjahr: 28,9 Prozent). Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) stieg um 49 Prozent auf 45,1 Mio. Euro (Vorjahr: 30,3 Mio. Euro) und auf eine zweistellige Marge von 11,1 Prozent (Vorjahr: 8,6 Prozent). Das EBITDA wuchs signifikant auf 38,3 Mio. Euro (Vorjahr: 23,4 Mio. Euro), entsprechend einer Steigerung um 64 Prozent. Damit erzielten wir ein EBIT von 19,8 Mio. Euro (Vorjahr: 7,1 Mio. Euro), entsprechend einer Steigerung von 180 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und ein EBT von 20,2 Mio. Euro (Vorjahr: 8,2 Mio. Euro), was einer Ausweitung um 147 Prozent entspricht.

Wir verfügen über eine stabile und breite Kundenbasis, die von Konzernen über Markt- und Branchenführern aus dem Mittelstand bis zu zahlreichen öffentlichen Auftraggebern auf allen föderalen Ebenen reicht. Alle Wirtschaftssektoren und Kunden eint der hohe gemeinsame Bedarf an digitalen Technologien, Lösungen und Leistungen zur Digitalisierung der kritischen Organisationsprozesse. Diese Software- und IT-Services sind sehr gefragt und versprechen überdurchschnittliches Wachstum, von dem unsere Konzerngesellschaften profitieren. Unsere operativen Einheiten erzielten im Geschäftsjahr 2021 bei 57 nationalen und internationalen Kunden einen Jahresumsatz von jeweils über 1 Mio. Euro. Darunter befanden sich 20 Kunden mit einem Jahresumsatz von jeweils mehr als 3 Mio. Euro Umsatz sowie acht Kunden mit jeweils mehr als 5 Mio. Euro Umsatz.

Im Laufe dieses besonderen Jahres sind wieder neue Kolleginnen und Kollegen zu uns gestoßen, denen wir in unserem hochkompetitiven Marktumfeld attraktive und sichere Arbeitsplätze mit guten individuellen Entwicklungsperspektiven bieten können. In vielen Einheiten konnten wir unsere Mitarbeiterzahl in einem hochkompetitiven Umfeld weiter steigern: Das Segment mgm technology partners freut sich über eine Vielzahl neuer Softwareentwickler und Consultants. Und durch Akquisitionen haben wir zahlreiche Spezialisten in sehr gefragten Feldern wie Softwareentwicklung, E-Commerce, Container-Cloud und SAP gewinnen können und uns mit wichtigen neuen internationalen Standorten zusätzliche Möglichkeiten für weiteres Wachstum eröffnet. An unseren mehreren Dutzend Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Tschechien, Vietnam, Indien sowie den USA sind in Summe rund 3.700 hochqualifizierte IT-Experten für unsere Kunden tätig, darunter mehr als 2.200 Softwareentwickler und -experten. Unseren im Branchenvergleich überdurchschnittlich hohen

fachlichen Bereiche mit neuen Strukturen und die Teams mit mehr Verantwortung bei den jüngeren Führungskolleginnen und -kollegen auszubauen. Für eine Reihe von zukunftsträchtigen Themen haben wir die Grundsteine für eine starke Entwicklung in den kommenden Jahren gelegt. Dazu hat insbesondere die Akquisition von sechs neuen Gruppenunternehmen einen erheblich Beitrag geleistet. Mit den Akquisitionen der publicplan und der it-novum haben wir unsere Expertise und Ressourcen im Bereich der Entwicklung von Open Source-Softwarelösungen deutlich ausgebaut, wovon wir im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits signifikant wirtschaftlich profitieren konnten. Mit MySign, Cloudical und Clientis haben wir in unsere technologische Weiterentwicklung in den Bereichen E-Commerce, Container-Cloud und SAP investiert. Am Jahresende haben wir mit der Akquisition der Evora schließlich einen Kern für neues Wachstum im SAP- und ServiceNow-Umfeld geschaffen und zudem einen wichtigen Schritt zur erneuten Internationalisierung unseres Geschäfts unternommen. Mit den Akquisitionen haben wir über 400 neue Kolleginnen und Kollegen dazugewonnen und wertvolle Marktzugänge unter anderem in der Schweiz, Österreich, Indien und den USA geschaffen. Insbesondere die internationalen Standorte bieten uns neue Möglichkeiten zur Rekrutierung hochqualifizierter Fachkräfte und wir wollen diese in den kommenden Jahren massiv ausbauen.

So sehen wir uns insgesamt als Gruppe sehr gut aufgestellt: Neue Kompetenzen und Softwareprodukte bereichern uns und geben uns Schwung für die kommenden Jahre. Es gelingt uns, die Marktchancen und den Bedarf unserer Kunden in Wachstum umzusetzen. Wir schaffen für unsere Kunden erheblichen Mehrwert und für uns selbst spannende berufliche Aufgaben und neue Möglichkeiten. Das nachhaltige Wachstum schafft nicht nur Sicherheit, sondern eröffnet große Zukunfts- und Karrierechancen. Wir können in das Recruiting und die kontinuierliche Weiterbildung der Kolleginnen und Kollegen sowie auch in unsere eigenen Softwarelösungen investieren.

Im Laufe des zurückliegenden Jahres ist es uns ebenfalls gelungen, unseren Aktienkurs und damit unsere Marktkapitalisierung deutlich zu steigern. Wir haben die Investorenarbeit weiter intensiviert und für unsere Aktionäre im vergangenen Jahr wiederum viel Wert geschaffen.

Unsere wirtschaftlichen Ziele und Prognosen haben wir im Geschäftsjahr 2021 übertroffen: So erzielten wir im fortgeführten Geschäft eine Gesamtleistung von 404,3 Mio. Euro (Vorjahr: 352,6 Mio. Euro), was einer Steigerung von 15 Prozent entspricht. Die Wertschöpfung des fortgeführten Geschäfts (definiert als Gesamtleistung abzüglich der den Umsätzen Anteil weiblicher Beschäftigter konnten wir im vergangenen Jahr wiederum steigern. Und auch die Internationalität unserer Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr weiter zugenommen: So beschäftigten wir zum Jahresende 2021 an unseren Standorten im In- und Ausland Kolleginnen und Kollegen aus über 20 unterschiedlichen Nationen. Im konstanten Aufbau hochqualifizierter Mitarbeiter und in der kontinuierlichen Weiterentwicklung unseres Personals drückt sich eine Investition in die Zukunft aus, die auch im Jahr 2021 mit entsprechenden Kosten verbunden war. Auf der Grundlage der tiefgreifenden fachlichen Expertise unserer Mitarbeiter und unseres hohen Branchen- und Projekt-Know-hows können wir mit disruptiven Technologien die Kunden bei der Lösung der komplexen strategischen Herausforderungen im Zuge der digitalen Transformation auch künftig erfolgreich unterstützen.

Dafür gilt es, die Zusammenarbeit in der Gruppe weiter zu intensivieren und den Fokus auf wachstumsstarke Felder mit überdurchschnittlichem Entwicklungspotential zu legen. Dabei werden wir auch zukünftig die in den zurückliegenden 15 Jahren kontinuierlich weiterentwickelte Fähigkeit einsetzen, die Konsolidierung des Marktes durch wertschaffende Akquisitionen zum gezielten Ausbau sowie zur Beschleunigung der Entwicklung unserer beiden Konzernsegmente zu nutzen. Beide Segmente sind in ihren Märkten gut aufgestellt und attraktiv positioniert:

Unser Segment Enterprise IT ist ein Komplettanbieter von IT-Lösungen und -Services für geschäftskritische Prozesse mit einer tiefgreifenden Expertise im deutschsprachigen Raum. Das Segment bietet den Kunden ein vollumfängliches Software- und IT-Servicesportfolio für große Projekte und langfristige Managed-Services- und Wartungsverträge. Die Mitarbeiter vereinen sowohl tiefgreifendes technisches Fachwissen, als auch umfassendes Prozess- und Branchen-Know-how und Beratungsexpertise in den Bereichen Open-Source-Softwareentwicklung, Business Efficiency Solutions, IT-Sicherheit, Business-Process-Management, Enterprise Content Management, Cloud und mobile Applikationen sowie Open-Source-Softwareentwicklung. Das Segment Enterprise IT unterstützt globale Konzerne, mittelständische Unternehmen sowie eine Vielzahl an Auftraggebern des Öffentlichen Sektors auf den unterschiedlichen föderalen Ebenen bei der digitalen Transformation und der Optimierung ihrer digitalen Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im wichtigen Wachstumsmarkt für die öffentliche Verwaltung ist das Segment als Innovationsführer positioniert. Durch einen großen Ressourcenpool hochqualifizierter Software- und IT-Experten gewährleistet das Segment ein hohes Maß an Skalierbarkeit und Flexibilität bei der Projektimplementierung und -betreuung. Durch den Zugewinn neuer Gruppengesellschaften haben wir im vergangenen Geschäftsjahr die Marktstellung und Fachexpertise in wichtigen Wachstumsmärkten und -feldern ausgebaut: So hat das Segment seine Kompetenz in Open-Source-basierten Softwarelösungen weiter gestärkt und zugleich das Leistungsangebot für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung im Bereich E-Government erweitert. Auch in den Bereichen E-Commerce und Containerisierung haben wir unsere Fähigkeiten und das Angebots- und Lösungsportfolio stark erweitert. Überdies hat das Segment seine Expertise im SAP-Umfeld deutlich vertieft und sich mit neuen internationalen Standorten wichtige Marktzugänge erschlossen. Das Segment will auch künftig seinen umfangreichen, langjährigen Kundenstamm nutzen und vom durchgängig hohen Digitalisierungsbedarf in unseren Kundenbranchen – und dabei insbesondere im Öffentlichen Sektor – profitieren. Besondere Chancen bestehen dabei neben der Open-Source-Softwareentwicklung in Feldern wie Cyber-Security, E-Commerce, Container-Cloud und SAP, in denen wir erheblich in die technologische Weiterentwicklung investiert haben, unsere Portfoliostruktur gezielt angepasst haben und unsere Expertise und Ressourcen kontinuierlich ausbauen. Als Basis für weiteres Wachstum sollen auch die neuen internationalen Standorte dienen.

Unser Segment mgm technology partners ist ein Beratungs- und Lösungsanbieter für Digitalisierungsprojekte und einer der führenden Dienstleister für E-Government in Deutschland. Das Segment ist im Wettbewerb als High-End-Spezialist für Digitalisierung und disruptive Technology und Consulting Services positioniert. Zusammen mit den spezialisierten Tochterunternehmen mgm consulting partners (Managementberatung für Digitalisierung, Experten für CIO Advisory, Organisationsentwicklung und Change-Management), mgm security partners (Web Application Security) und mgm integration partners (SAP-Prozessoptimierung) deckt mgm die volle Bandbreite der aktuellen und zukünftigen Digitalisierungsthemen ab, die im Kontext der aufstrebenden Plattformökonomie häufig mit dem Ansatz digitaler Souveränität zusammenhängen. mgm wird im Zuge der massiv voranschreitenden Digitalisierung vieler Wirtschaftszweige für viele Kunden vom IT-Partner immer stärker zum strategischen Partner, der unmittelbar an der Innovation im Kerngeschäft des Kunden mitarbeitet. Das Segment ist auf Handel/E-Commerce, Versicherungen und den Öffentlichen Sektor spezialisiert und bedient damit insbesondere Branchen, die besonders krisenstabil bzw. krisenunanfällig sind. Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie ist der Online-Handel auf Wachstumskurs und der hohe Digitalisierungsbedarf in der öffentlichen Verwaltung weiterhin deutlich ausgeprägt. So blickt das Segment mgm technology partners auf ein erfolgreiches

4.1 Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Erwartung

Das organische Wachstum der Konzerngesellschaften ist maßgeblich abhängig von dem konjunkturellen Umfeld und insbesondere von der Entwicklung des Software- und IT-Services-Marktes in Deutschland sowie in einigen weiteren relevanten Märkten.

Nach der pandemiebedingten Rezession im Jahr 2020, ist die deutsche Wirtschaft 2021 wieder auf einen stabilen Erholungskurs zurückgekehrt. Für das Jahr 2021 geht die Bundesregierung von einem Wachstum des BIP in Höhe von 2,7 Prozent und für das laufende Jahr von 3,6 Prozent aus, während die OECD in ihrem Economic Outlook sogar 4,1 Prozent Wachstum für 2022 prognostiziert - wobei in beiden Vorhersagen die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts noch nicht berücksichtigt waren (s. dazu unten).

War die erste Jahreshälfte 2021 noch stark von den pandemiebedingten Einschränkungen geprägt, setzte in der zweiten Jahreshälfte eine kräftige wirtschaftliche Erholung ein, bedingt vor allem durch das Voranschreiten der Impfkampagne aber auch durch den saisonal bedingten Rückgang des Infektionsgeschehens. Allerdings traten bereits in der zweiten Jahreshälfte Liefer- und Materialengpässe deutlicher zutage, welche die Wertschöpfung besonders des Produzierenden Gewerbes beeinträchtigten. Hinzu kam, dass das Infektionsgeschehen zum Herbst hin wieder an Fahrt aufnahm und der Aufschwung abgebremst wurde.

Dennoch bleibt die positive Entwicklung des Jahres 2021 maßgeblich für das Gesamtbild der Deutschen Wirtschaft. So konnte vor allem der Außenhandel mit einem Zuwachs von 9,4 Prozent im Export und 8,6 Prozent im Import stark aufholen. Auch die Prognose für das Folgejahr 2022 mit Werten von 5,5 Prozent (Ausfuhr) und 6,3 Prozent (Einfuhr) Wachstum stimmen optimistisch. Eine mögliche

unserer Kundenbranchen und unserer guten Positionierung in wesentlichen Wachstums- und Zukunftsfeldern profitieren wir. Die operative Ertragskraft des Geschäfts und die stabile finanzielle Basis verleihen uns weiteren Spielraum für wertschaffende Akquisitionen. Auf dieser starken Basis wollen wir sowohl organisch als auch anorganisch weiter wachsen und durch kluge Innovationen und zielgerichtete Investitionen unsere Ertragskraft weiter steigern. 4. Prognosen-, Chancen- und Risikobericht Entspannung der weltweiten Lieferkettendisruptionen könnte zu einem weiteren positiven Effekt besonders hinsichtlich des Exports führen. Hieran knüpfen sich laut Bundesregierung Erwartungen an hohe Investitionen besonders der kapitalintensiven und exportorientierten Industrie und teilweise auch Hoffnungen auf Nachholeffekte von aufgeschobenen Vorhaben der Jahre 2020 und 2021. Ein ähnliches Bild zeichnet der Arbeitsmarkt. Die Bundesregierung rechnet mit einem Wiedererreichen des Erwerbstätigenniveaus bereits Mitte des Jahres 2022 und sieht für dasselbe Jahr einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit von 0,6 Prozent auf 5,1 Prozent voraus.

Jahr 2021 zurück und hat in einem hochkompetitiven Marktumfeld wieder ein starkes organisches Wachstum bei einer erneuten Steigerung der Ergebnismarge erreicht. Mit der Akquisition des SAP-Prozessspezialisten Clientis AG wurde die Grundlage geschaffen, um das SAP-Geschäft insbesondere im Retail- und Fashionbereich weiter auszubauen. Das neu aufgesetzte Partnermanagement ist ein nächster Schritt für das Skalieren der Entwicklung von Geschäftsanwendungen auf Basis der eigenentwickelten mgm Low Code-Plattform A12. Im Geschäftsjahr 2021 wurde die technische, rechtliche und organisatorische Basis ausgebaut, um in Zukunft Geschäftspartner für Vertrieb, Entwicklung und Modellierung zu gewinnen und gemeinsam mehr A12-Kundenprojekte umzusetzen. Mit dieser Ausbaustufe wurden einerseits die Ressourcen für die stetige Weiterentwicklung von A12 hin zu einer international eingesetzten Low Code-Plattform gesichert und bietet Kunden andererseits den flexiblen Zugriff auf A12-Knowhow. Parallel erfolgten verschiedene interne Reorganisations- und Strukturierungsmaßnahmen, um komplexe Enterprise Kundenprojekte noch effizienter umzusetzen und die stetige Weiterentwicklung von A12 zu optimieren. Das Ziel ist die Industrialisierung des Softwareentwicklungsprozesses – sowohl intern als auch extern für Enterprise-Kunden. mgm will auch künftig vom hohen Digitalisierungsbedarf in den Schlüsselbranchen profitieren – dafür bieten insbesondere Lösungen für den boomenden Onlinehandel und große, leistungsstarke, hochskalierbare Portale zur Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung besondere Chancen.

Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung in den beiden Konzernsegmenten legt die Basis für eine positive Planung für 2022 mit starkem organischem Wachstum und einer weiteren deutlichen Ausweitung unserer Profitabilität. Die Allgeier SE steht als IT-Holding für eine seit mehr als 15 Jahren erfolgreiche Buy-and-Build-Strategie, die nachhaltig Werte entwickelt und schafft. Mit unseren Konzernsegmenten etablieren wir uns als einer der leistungsfähigsten deutschen IT- und Software-Services-Player – mit der vollen Kraft, Lösungsstärke und Exzellenz, die wir als Team vereinen: Mit umfassender Digitalisierungskompetenz, dem ausgeprägten Software- und IT-Services-Know-how und unseren eigenen Softwarelösungen und -produkten, der hohen Skalierbarkeit über unseren breiten Mitarbeiterstamm, regionaler Abdeckung sowie neuen internationalen Standorten mit großen Wachstumschancen.

Für unseren großen und vielfältigen Kundenstamm, der sich über zahlreiche Branchen und den Öffentlichen Sektor erstreckt, sind wir ein seit vielen Jahren geschätzter und verlässlicher Partner. Von dem hohen Digitalisierungsbedarf Für das laufende Jahr geht die Bundesregierung nach einem pandemiebedingt verhaltenen ersten Quartal von einem kräftigen wirtschaftlichen Aufschwung aus, besonders im Zuge der weiterhin abflachenden Pandemie, aber auch durch eine sich verbessernde Lage bei Lieferengpässen. Derzeit erwartet sie gemäß Jahreswirtschaftsbericht aus dem Januar für 2022 ein Wachstum von 3,6 Prozent. Einigkeit besteht zwischen Bundesregierung und Sachverständigenrat darin, dass der private Konsum als Wachstumstreiber für das Jahr 2022 fungieren wird. Infolge des Russland-Ukraine-Konflikts senkten allerdings viele Wirtschaftsforscher ihre Wachstumsprognosen für 2022. In seiner aktualisierten Konjunkturprognose vom 30. März 2022 rechnet der Sachverständigenrats (SVR) der Bundesregierung zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung lediglich noch mit einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent im Jahr 2022 und um 3,6 Prozent in 2023. So erhöhe der russische Angriff die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung, dämpfe das Wachstum und trage zum Anstieg der Energie- und Verbraucherpreise bei.

Auch die Bundesregierung betonte in ihrem Jahreswirtschaftsbericht bereits die hohe Unsicherheit der vorgenommenen Prognosen, besonders hinsichtlich möglicher Verschlechterungen. Gründe hierfür liegen vor allem in dem nicht vorhersagbaren Pandemieverlauf, in den fortbestehenden Lieferengpässen, in der Inflation, die eine repressivere Politik der Notenbaken zeitigen könnte, in einer hohen Verschuldung im Unternehmenssektor aber auch bei vielen Staaten und in einer möglichen Überhitzung des Finanzund Immobilienmarktes. Dabei mehren sich die Anzeichen, dass die erhöhte Inflation länger anhalten könnte als ursprünglich von den meisten Ökonomen sowie den Mitgliedern der Zentralbanken erwartet. Darauf verweist das ifo-Institut in seinem Ökonomenpanel von ifo und FAZ aus dem März 2022. Die am 38. Ökonomenpanel teilnehmenden Ökonomen erwarten für Deutschland für 2022 eine durchschnittliche Inflationsrate von 4,4 Prozent. Die für Deutschland erwartete durchschnittliche Inflationsrate soll 2023 auf 3,4 Prozent sinken. Dennoch liegt auch dieser Wert noch deutlich über dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank. Folge man den Inflationserwartungen der teilnehmenden Ökonominnen und Ökonomen, sei mit einer länger andauernden erhöhten Inflationsrate für Deutschland zu rechnen. Hauptverantwortlich dafür seien – neben Lieferengpässen und Pandemiefolgen – die steigenden Energie- und Rohstoffpreise. Die Verteuerung hat im Zuge des Ukraine-Konflikts deutlich zugenommen. Rohstoffe erreichten an den internationalen Börsen vielfach historische Höchstpreise.

Im März 2022 kristallisierte sich immer deutlicher heraus, dass der Russland-Ukraine-Konflikt und die mit dem Konflikt einhergehenden Störungen von Lieferketten wie auch schwerwiegenden Sanktionen der internationalen Gemeinschaft gegen Russland negative Auswirkungen auf die fortgesetzte wirtschaftliche Erholung haben würden.

Auch europa- und weltweit wird neben dem Ukraine-Konflikt die Eindämmung der Corona-Pandemie als der entscheidende Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung gesehen. Die erfolgreiche Bekämpfung der Pandemie bleibt die Voraussetzung für die Rücknahme weitreichender Beschränkungen mit erheblichen Folgen für viele wirtschaftliche Prozesse, nicht zuletzt für den Rückgang von regionalen Produktionsstopps und den damit verbundenen Lieferengpässen, aber auch für eine Wiederbelebung der Dienstleistungsbereiche Tourismus, Luftfahrt, Hotel- und Gastgewerbe sowie Handel. So geht die Bundesregierung im starken Reboundjahr 2021 von 5,9 Prozent weltweitem Wachstum aus und rechnet für das Jahr 2022 mit einem Wachstum von 4,9 Prozent. Für den Euroraum erkennt die Bundesregierung nach einem verhaltenen ersten Quartal 2022 aufgrund der Folgen der Ausbreitung der Omikron-Variante nach deren Abflachen einen wirtschaftlichen Expansionsprozess ab dem Frühjahr im Zuge der wiederholten Eindämmung der Pandemie. Unterstützend wirken die europaweit offensiv fortgesetzten fiskalischen Maßnahmen zum Abfedern der Pandemiefolgen. Dies führte (noch ohne einen zu erwartenden Einfluss des Russland-Ukraine-Konflikts) insgesamt zu einem erwarteten Wachstum von 4,2 Prozent für den Euroraum für das Jahr 2022.

Die OECD erwartete (ebenso noch vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts) in ihrem Economic Outlook vom Dezember 2021 ebenfalls eine leichte Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums nach dem starken Jahr 2021 von 5,6 Prozent auf 4,5 Prozent für das aktuelle Jahr 2022. Während die OECD für den Großteil ihrer Mitglieder durch die unerwartet gute Erholung bereits Mitte des Jahres 2021 ein Aufschließen bzw. ein Überholen der Produktivität schwächerer Dynamik im IT Services-Umfeld wachsen wichtige Trend- und Zukunftsfelder deutlich schneller. Wesentlicher Treiber des Wachstums ist dabei auch weiterhin – wie für den IT-Markt insgesamt – der anhaltend enorm hohe Digitalisierungsbedarf in der Privatwirtschaft sowie im öffentlichen Sektor, der durch die Corona-Pandemie teilweise noch weiter verstärkt wurde: "Wirtschaft, Staat und große Teile der Gesellschaft wollen die Digitalisierung beschleunigen und investieren in digitale Infrastrukturen, Geräte, Software und Services", sagt BITKOM-Präsident Achim Berg. "Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung Schwung gegeben und das belebt den Markt." Weiter betont Berg: "Das Wachstum in der Informationstechnik spiegelt den Trend zu neuen Arbeitsplatzkonzepten wie Homeoffice und hybrides Arbeiten, die sich in der Pandemie durchgesetzt haben und auch darüber hinaus bestehen werden. Besonders hochwertige Technik steht weit oben auf der Einkaufsliste. Dabei verhindern Lieferengpässe eine noch bessere Bilanz".

Die aktuelle Studie "IT-Trends 2022" des Beratungsunternehmens Capgemini für die DACH-Region hebt analog den Trend zu weiterem deutlichem Wachstum und steigenden Investitionen der befragten CIOs und Behörden für den IT-Bereich hervor. So geben mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen an, im Jahr 2022 weiter wachsen zu wollen und knapp drei Viertel der Unternehmen würden ihre IT-Budgets erhöhen. Ähnlich sei die Lage bei Behörden. Mehr als 30 Prozent der Unternehmen planen eine IT-Budgetsteigerung um mehr als 10 Prozent. Dabei werden die höheren Ausgaben eher für die Modernisierung von Altsystemen als für die Neuentwicklung von IT-Lösungen genutzt. Auch künftig gilt es aus unserer Sicht, die vielfach weiterhin bestehenden internen Silostrukturen aus den Altsystemen zu überwinden, da diese teilweise Neuerungen und Innovationen im Weg stehen.

Das herausgehobene Ziel bleibt laut Capgemini wie bereits im Vorjahr die Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden. Daneben steht Effizienzsteigerung weit oben auf der Agenda, während – bemerkenswerterweise – die Kostensenkung als Ziel der Befragten in den Hintergrund tritt.

Der akute und zu erwartende Fachkräftemangel bleibt das herausragende Problem im Zusammenhang mit IT-Dienstleistungen und -Anwendungen, so die Autoren der Studie. Mit 23 Prozent wird der altersbedingte Rückgang von Arbeitskräften im IT-Bereich in der kommenden Dekade beziffert. Unternehmen fürchten durch diesen Trend in erster Linie einen Know-how-Verlust für ihre Organisation.

Unternehmen und Behörden bekunden ambitionierte Ziele beim Erreichen von Nachhaltigkeitszielen wie etwa bei der

des Vorkrisenniveaus erkennt, reicht diese Entwicklung bei weitem nicht aus, die pandemiebedingten globalen wirtschaftlichen Einbußen wieder wettzumachen. So blieb das globale Wachstum Mitte des Jahres 2021 noch 3,5 Prozent hinter den vorpandemischen Erwartungen zurück. Besonders die Developing Markets und Low Income Economies sind merklich und nachhaltig von der Pandemie betroffen.

Vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts ging die OECD davon aus, dass sich die weltweite Erholung von der Pandemie in den Jahren 2022 und 2023 fortsetzen würde, unterstützt durch weitere Fortschritte bei den weltweiten Impfbemühungen, eine unterstützende makroökonomische Politik in den wichtigsten Volkswirtschaften und günstige finanzielle Bedingungen. In ihrem Interim Economic Outlook von Ende März 2022 hält die OECD fest, dass der Konflikt in der Ukraine einen neuen negativen Versorgungsschock für die Weltwirtschaft darstelle, der sich über unterschiedliche Kanäle auswirken und sich vermutlich noch weiter verstärken werde. Sollten die seit Beginn des Konflikts beobachteten Rohstoffpreis- und Finanzmarktentwicklungen von Dauer sein, so könnten sie laut OECD das globale BIP-Wachstum im ersten Jahr um über einen Prozentpunkt verringern und den globalen Verbraucherpreisauftrieb um etwa 2½ Prozentpunkte erhöhen.

Erwartungen für die IT-Branche

Der deutsche ITK-Markt soll laut aktuellen Marktzahlen des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) nach dem starken Erholungsjahr 2021 im laufenden Jahr 2022 weiter auf einem ausgesprochen guten Wachstumspfad bleiben. Dabei soll der ITK-Gesamtmarkt um 3,6 Prozent auf 184,9 Mrd. Euro wachsen (Vorjahr: Wachstum um 3,9 Prozent auf 178,4 Mrd. Euro). Das Geschäftsklima der Branche bewege sich bereits auf einem ähnlich hohen Niveau wie vor der Krise Anfang 2020. Der für Allgeier relevante Teilmarkt für Informationstechnik wird demnach mit voraussichtlich 5,9 Prozent (Vorjahr: 6,3 Prozent) wiederum ein überdurchschnittlich hohes Wachstum (6,3 Prozent) auf 108,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 102,5 Mrd. Euro) verzeichnen und damit seine Bedeutung als größtes Branchensegment weiter ausbauen. Damit hat sich die IT-Branche von den Krisenfolgen deutlich rascher als die Gesamtwirtschaft erholt und übertrifft diese auch in ihrer Wachstumsdynamik. Getragen wird diese Entwicklung auch im laufenden Jahr wie bereits im Jahr 2021 in erster Linie von der Dynamik in den Märkten für Soft- und Hardware, die mit prognostizierten 9,0 bzw. 5,7 Prozent (Vorjahr: 8,0 bzw. 8,3 Prozent) wachsen sollen. Etwas weniger kraftvoll, aber dennoch sehr robust entwickelt sich der Markt für IT Services, für den der Branchenverband im laufenden Jahr ein Wachstum von 3,9 Prozent erwartet (Vorjahr: 3,7 Prozent). Trotz insgesamt etwas Einsparung von Treibhausgasen, wobei die Vorhaben der Unternehmen um knapp ein Viertel diejenigen der öffentlichen Hand übersteigen. Unternehmen erkennen dabei vielfach in IT-Anwendungen ein Mittel zum Erreichen dieser Ziele, wobei in diesem Zusammenhang intelligenten Systemen eine gewisse Bedeutung zukomme. Diese sind nach zwei Jahren Stagnation in diesem Jahr wieder gefragter. Das liegt vor allem an technologischen Fortschritten und an neuen Prozessen für Entwicklung und Betrieb. Wachstumshinderlich sei die Zunahme regulatorischer Maßnahmen in einigen Bereichen.

Datenverfügbarkeit bildet noch häufig den Bottleneck in vielen Organisationen, um intelligente Systeme nutzbringend anwenden zu können. Im Durchschnitt seien lediglich etwas mehr als die Hälfte aller Daten in Unternehmen verfügbar. Die andere Hälfte liege in Datensilos oder die Nutzung sei intern bzw. gesetzlich beschränkt. Datenaustausch werde hauptsächlich auf Supply Chains oder Behörden begrenzt, so dass für Analysen nur Daten aus dem engeren eigenen Umfeld zur Verfügung stehen.

Weiter hebt die Studie hervor, dass die Nutzung von cloudbasierten IT Services wiederum gestiegen sei, so dass Cloud-Infrastrukturen derzeit mit 59 Prozent den größten Teil der IT Services stellen. Der Trend weg von außereuropäischen hin zu europäischen Providern werde sich wahrscheinlich in diesem Jahr fortsetzen. Automatisierungen fänden eher in der Cloud als im eigenen Rechenzentrum statt, wobei die regelbasierte Automatisierung vor allem im deutschsprachigen Raum die wichtigste Methode bliebe.

Die wichtigsten IT-Trends erkennt Capgemini nach Auswertung ihrer Befragung in diesem Jahr in Container-Technologien, dem Sicherheitskonzept Zero Trust, Machine Learning, dem Schutz vor Bedrohungen durch Internet-der-Dinge-(IoT-)fähige Geräte sowie Open APIs. Demgegenüber stehen am unteren Ende der Liste von 30 abgefragten Technologien Virtual & Augmented Reality, Distributed-Ledger-Technologie, Graphdatenbanken, dezentrale Anwendungen und Quanten-Computing. Mobile Wallets für Bezahlung, Ticketing und Zugangskontrolle, Natural Language Processing, AIOps, Robotic Process Automation mit intelligenten Entscheidungen sowie Event Stream Processing konnten stark an Bedeutung zulegen. In diese Kategorie gehöre auch der Bereich Virtual & Augmented Reality, der sich trotz dessen am unteren Ende der Wichtigkeitsskala befinde. Weiter erkennen die Autoren der Studie im aktuellen Jahr einen breiten Markt für Projekte in den Bereichen Machine Learning, Robotic Process Automation mit intelligenten Entscheidungen, Preventive und Predictive Maintenance, Open APIs, Low-Code-App-Plattformen sowie Zero Trust.

Die Allgeier Gruppenunternehmen nehmen in vielen der vorgenannten Trend- und Wachstumsthemen bereits seit Längerem eine starke Marktposition ein. Viele Bereiche wie etwa Container-Cloud als einer der wichtigsten Wachstumstrends wurden zudem – auch mit den jüngeren Akquisitionen – gezielt weiter gestärkt. Neben Cyber-Security, Open-Source-Softwareentwicklung und Low-Code-Plattformen können insbesondere der anhaltende Trend zur Verlagerung von Lösungen für Enterprise Resource Planning (ERP) in die Cloud und damit verbundene E-Commerce-Lösungen als zusätzliche Wachstumstreiber fungieren. ERP etwa optimiert als zentrales Softwaresystem Geschäftsprozesse, indem es einzelne Glieder der Produktionskette miteinander verknüpft. Die Megatrends der Branche kurbeln auch die ERP-Umsätze an, da ERP-Softwarelösungen die Steuerungs- und Planungsprozesse in Unternehmen maßgeblich vereinfachen. Laut Synergy Research Group sind Cloud-Dienste im ERP-Bereich, der eines der größten Segmente im Enterprise-Software-Markt darstellt, aktuell weiterhin noch eher unterrepräsentiert. Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung von Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft, nehmen auch die Gefahren von Hackerangriffen stetig zu. Im Zuge des Ukraine-Konflikts warnte auch der Branchenverband BITKOM noch einmal eindringlich vor Cyberangriffen, da der Konflikt in der Ukraine auch im digitalen Raum geführt werde und so unmittelbare Konsequenzen auch für die deutsche Wirtschaft haben könne. Mit dem Angriff Russlands sei auch im deutschen Cyberraum volle Aufmerksamkeit und größtmögliche Wachsamkeit aller Unternehmen, Organisationen und staatlichen Stellen geboten. Um der stetig wachsenden Nachfrage optimal zu begegnen, hat Allgeier das Geschäft mit eigenentwickelten IT-Security-Lösungen und Cyber-Security-Services in einer neuen leistungsstarken Einheit gebündelt, die ab März 2022 als Allgeier CyRis am Markt auftritt. Mit den Sicherheitslösungen für IT und OT, umfassenden Serviceleistungen und mehr als 15 Jahren Erfahrung im IT-Security-Umfeld verfügt Allgeier über das Potenzial, sich in diesem Bereich an der Spitze zu etablieren. Das Dienstleistungsportfolio reicht vom Schwachstellenmanagement, über Pentesting bis hin zur Etablierung von sicheren Kommunikationskanälen, etwa mit der Lösung julia mailoffice. Hinzu kommen Consultingleistungen und die Durchführung von Audits oder Security Awareness Trainings.

Zusammengefasst profitiert Allgeier vom übergreifenden Megatrend der Digitalisierung gleichermaßen wie von den wesentlichen Hightech-Trends. Allgeier besetzt mit seinen Softwarelösungen und IT Services erfolgreich wichtige Wachstumsfelder und Zukunftstechnologien und baut sie entsprechend der steigenden Marktnachfrage zielgerichtet weiter aus. Zugleich hat die Corona-Pandemie den Digitalisierungsbedarf und -druck sowohl in den Unternehmen als auch diesem Jahr auswirken könnte. Davon jedoch unabhängig ist die anhaltend hohe, fundamentale Bedeutung von hochwertigen und belastbaren Software- und IT-Lösungen für nahezu alle Wirtschaftsunternehmen und für die Institutionen der öffentlichen Hand ein entscheidender Faktor für deren künftige Wettbewerbsfähigkeit und effizientes Wirtschaften. Der wohl größte Treiber unseres Geschäfts und unseres künftigen Wachstums ist der ungebrochene, sich in hohem Tempo verstärkende weltweite Trend zur Digitalisierung der Geschäfts- und Verwaltungsprozesse und damit verbunden eine massive und sich tendenziell weiter erhöhende Nachfrage nach IT- und Software-Expertise und entsprechenden Produkten. Insbesondere im Bereich der öffentlichen Verwaltungen auf allen Ebenen des Bundes, der Länder und der Kommunen bestehen riesige Herausforderungen, mit den bereit gestellten Milliarden-Budgets die angestrebten Effekte der Digitalisierung nachhaltig zu erzielen. Bereits gültige Gesetze wie das Onlinezugangsgesetz (OZG) verstärken den zeitlichen Druck. Dabei gilt es die besonderen Anforderungen der öffentlichen Auftraggeber zu berücksichtigen. Mit dem Ziel einer weitgehenden digitalen Souveränität werden große Teile der zu erstellenden Softwarelösungen auf der Basis von Open Source-Komponenten entwickelt. Hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit im Betrieb schaffen komplexe Herausforderungen, für die tiefgreifendes Knowhow gefragt ist. Allgeier ist als eines der größeren deutschen IT- und Software-Unternehmen in diesem Bereich hervorragend aufgestellt und verstärkt sich laufend weiter. Mit unseren Kunden gehen wir in sehr vielen Fällen langfristige Partnerschaften ein, um gemeinsam die Herausforderungen der digitalen Transformation zu leisten. Damit ist IT für unsere Kunden überwiegend kein Kostenfaktor mehr, sondern vor allem eine Grundvoraussetzung für funktionierende Geschäftsmodelle und ein Mittel zur erfolgreichen Differenzierung im Markt. Wir sehen hier für die kommenden Jahre erhebliche zusätzliche Chancen zur Ausweitung unseres Geschäfts.

Stetig eröffnen sich neue Geschäftsfelder im Bereich der Informationstechnologie, ob dies die Entwicklung von Open-Source-Softwarelösungen und leistungsstarken Portalen, Cyber-Security, das Nutzen und Auswerten großer Datenmengen oder die als Industrie 4.0 bezeichnete Digitalisierung der Industriewelt betrifft. Dies wird gemeinsam mit wichtigen Zukunftsfeldern wie Container-Cloud, Künstliche Intelligenz, Machine Learning oder Virtual & Augmented Reality nach unserer Einschätzung weiterhin eine überdurchschnittliche Entwicklung der entsprechenden Teile der Branche unterstützen. So erwarten wir für breit aufgestellte Dienstleister als Treiber der technologischen Entwicklung viele neue Wachstumsimpulse und -chancen. Hinzu kommen die Knappheit an hochqualifizierten

im Öffentlichen Sektor nochmals gesteigert. Insbesondere in der öffentlichen Verwaltung, in der Allgeier seine Marktposition seit vielen Jahren ausbaut, ist mit einem weiteren Nachfrageschub zu rechnen: Das Onlinezugangsgesetz (OZG) schreibt vor, dass Bund, Länder und Kommunen bis Ende Dezember des laufenden Jahres rund 575 Dienstleistungen digital zugänglich machen. Die Bundesregierung gibt zudem an, dass der Bund bis 2025 die Beschaffung seiner Verwaltungs-IT bündeln und die Informationstechnik konsolidieren möchte, um Sicherheit und Effizienz zu erhöhen und den Anforderungen einer digitalen Verwaltung gewachsen zu sein.

Der Konzernvorstand erwartet, dass die IT-Abhängigkeit in einer stetig stärker globalisierten Welt auch in Zukunft weiter zunehmen wird. So fällt das prognostizierte Wachstum in den ausgewiesenen Zukunftsbereichen deutlich stärker aus als im Branchenschnitt. Dabei ist auch die IT selbst einem raschen Wandel unterworfen, woraus ein laufender Innovations- und Investitionsbedarf resultiert – Bereiche, die bis heute noch aktuell waren, werden von anderen Themen überholt und abgelöst. Aufgrund der guten Positionierung der Gruppe in wesentlichen, wachstumsstarken Innovations- und Zukunftsfeldern einerseits und der breiten, branchenübergreifenden Kundenbasis aus vielen Hundert Großunternehmen sowie mittelständischen Markt- und Branchenführern und Auftraggebern des Öffentlichen Sektors andererseits, ist Allgeier von den strukturellen Wachstumsmöglichkeiten im Software- und IT Services-Sektor überzeugt.

Erwartungen der Allgeier Gruppe

Insgesamt wird die Entwicklung der Allgeier Gruppe von den genannten Einschätzungen für das gesamtwirtschaftliche Umfeld und den IT-Markt sowohl in Deutschland als auch in den weiteren relevanten Märkten, insbesondere in der Schweiz und in der EU geprägt. Trotz des Einbruchs der Wirtschaft in Deutschland und weltweit im vergangenen Geschäftsjahr und verbleibender Unsicherheiten angesichts der Folgen der weltweiten Corona-Pandemie und des Konflikts in der Ukraine in Folge des russischen Überfalls sehen wir uns für eine Fortsetzung unseres organischen Wachstums mittel- und langfristig sehr gut aufgestellt. Zwar kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass es zu weiteren Rückschlägen oder neuerlichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommen wird – etwa durch die Ausbreitung von neuen Virusvarianten. Dies könnte – ebenso wie der Konflikt in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland – negative Folgen für die Gesamtwirtschaft und weltweite Handelsströme oder aber auf einzelne Branchen oder Unternehmen nach sich ziehen, was sich auch auf unsere kurz- und mittelfristige Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr und das weitere Wachstum unserer Gruppe in IT-Fachkräften in den wirtschaftlich starken Märkten und der Preisdruck durch global agierende Akteure auf die lokale Wirtschaft. Das erfordert für uns und unsere Kunden bei der weiteren Digitalisierung ein Zusammenspiel von breitem Know-how und umfassenden Kapazitäten mit lokaler Präsenz nahe am Kunden. Allgeier wird seine Kräfte dafür einsetzen, den eingeschlagenen Weg der weiteren Fokussierung der Geschäftsmodelle, des stetigen Wachstums unseres Geschäfts bei einer Ausweitung der Profitabilität sowie der Optimierung unseres Portfolios und der internen Organisation auch im Geschäftsjahr 2022 fortzusetzen.

Für die einzelnen Leistungsindikatoren geben wir basierend auf der bisherigen Planung des Konzerns die nachfolgende Prognose für das fortgeführte Geschäft:

Die derzeitige Planung für das Geschäftsjahr 2022 zeigt eine Entwicklung, die den positiven Trend des zurückliegenden Geschäftsjahres 2021 fortsetzt. So planen wir für das Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz in der Größenordnung von 480 bis 520 Mio. Euro. Zu dem geplanten Umsatzwachstum sollen beide Konzernsegmente beitragen. Das erwartete bereinigte EBITDA der Allgeier SE für 2022 soll gemäß der Konzernplanung zwischen 63 und 69 Mio. Euro betragen. Die entsprechende bereinigte EBITDA-Marge soll signifikant auf 13 bis 14 Prozent steigen.

Mittelfristig strebt der Vorstand für die kommenden drei Jahre eine jährliche organische Wachstumsrate von 10 bis 15 Prozent und eine bereinigte EBITDA-Marge von 15 Prozent an.

Alle Planzahlen beziehen sich dabei ausschließlich auf die organische Entwicklung der aktuell bestehenden Gruppe ohne weitere Veränderungen des Portfolios. Zukünftige Akquisitionen in den einzelnen Segmenten können einen zusätzlichen Beitrag zum Wachstum leisten.

Für die einzelnen Segmente planen wir die folgende Umsatzund Ergebnisentwicklung:

  • Das Segment Enterprise IT plant eine Umsatzentwicklung auf 370 bis 405 Mio. Euro bei einem EBITDA von 50 bis 54 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge soll bei 12 bis 14 Prozent liegen.
  • Das Segment mgm technology partners plant eine weitere Umsatzsteigerung auf 110 bis 115 Mio. Euro bei einem EBITDA von 24 bis 26 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge soll bei 21 bis 23 Prozent liegen.

Der Allgeier Konzern beabsichtigt im Geschäftsjahr 2022 – ohne Berücksichtigung möglicher Akquisitionen – keine weiteren Netto-finanzverbindlichkeiten aufzubauen.

Etablierung als einer der besten IT- und Software-Services-Player in der DACH Region durch intelligente Integration und Fokussierung auf Wachstumsmärkte

Für 2022 gilt auch weiterhin: Unser oberstes Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung unserer Gruppe, unserer Geschäftsbereiche und des Unternehmenswertes. Dabei soll die Gruppe für Mitarbeiter und Kunden attraktiver und leistungsfähiger werden. Als großer mittelständischer Spieler sehen wir uns als etablierter und verlässlicher Partner mit großer Nähe zum Kunden, aber mit dem Potential, diese Qualitäten ebenso in großen und langlaufenden Projekten als auch auf internationaler Ebene anbieten zu können. Breite, auch zunehmend internationale Leistungsfähigkeit und technologische Augenhöhe werden vorausgesetzt, lokale Nähe wird gewünscht.

Für 2022 sind unsere Ziele konkret, die Fokussierung innerhalb der Segmente fortzuführen und deren organisatorische Weiterentwicklung fortzusetzen. Damit wollen wir uns weiter als einer der besten deutschen IT-Services- und Software-Player etablieren – mit der vollen Kraft, Lösungsstärke und Exzellenz, die wir als Team quer über die Geschäftsbereiche vereinen: mit breitem Human Capital, Skalierbarkeit und regionaler Abdeckung sowie umfassendem T-Know-how und hoher Digitalisierungs-Kompetenz.

Für die Segmente verfolgen wir derzeit die folgenden strategischen Ziele:

Im Segment Enterprise IT bieten wir den Kunden ein vollumfängliches Software- und IT Services-Portfolio für große Projekte und langfristige Managed-Services- und Wartungsverträge. Das Segment verfügt über eine tiefgreifende Expertise im deutschsprachigen Raum und eine ausgeprägte Branchenkompetenz und tiefgreifende Expertise im Bereich Public/Öffentliche Auftraggeber. Wir unterstützen mit sicheren, zuverlässigen und hochverfügbaren Lösungen die öffentlichen Verwaltungen auf allen föderalen Ebenen dabei, die Digitalisierung ihrer Leistungen und Angebote für Bürger und Unternehmen voranzutreiben. Das Segment Enterprise IT möchte die Entwicklung hin zu einem Komplettanbieter von IT-Lösungen und -Services fortsetzen, der den Kunden als End-to-End-Service Provider ein ganzheitliches Leistungs- und Produktspektrum zur Digitalisierung geschäftskritischer Prozesse anbietet: Die Angebote mgm technology partners will vom hohen Digitalisierungsbedarf dieser Branchen auch weiterhin profitieren – so etwa mit Lösungen für den boomenden Online-Handel ebenso wie mit großen, leistungsstarken Portalen zur Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung. Ein zentraler Arbeitsschwerpunkt bleiben auch weiterhin Individualentwicklungen für die Integration in geschäftskritische IT-Landschaften der Unternehmen. Verstärkt wird hierfür die eigenentwickelte Low Code-Plattform A12 genutzt, die in allen Branchen als Basis für modellbasierte Entwicklung zum Einsatz kommt. A12 ermöglicht es Fachexperten, auch hochkomplexe, integrierte Anwendungen eigenständig anzupassen. So bildet die modellbasierte Low Code-Plattform die zukunftssichere Grundlage, um Komplexität im digitalen Geschäft dauerhaft zu beherrschen und das Geschäft der Kunden nachhaltig effizient zu gestalten.

Im Jahr 2022 gehören gezielte weitere Akquisitionen ebenfalls ausdrücklich zu den Bestandteilen der Wachstumsstrategie. Wir nutzen dabei die durch Technologieentwicklung und steigende Intensität der Zusammenarbeit mit den Kunden getriebene, fortschreitende Konsolidierung des Marktes.

4.2 Risikomanagement

4.2.1 Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem

Die Allgeier Gruppe ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit verschiedenen Risiken ausgesetzt. Wir definieren Risiken im weitesten Sinne als die Gefahr, unsere finanziellen, operativen oder strategischen Ziele nicht wie geplant erreichen zu können. Unser Risikomanagementsystem unterstützt uns dabei, nachhaltige Unternehmenswerte zu schaffen und diese zu bewahren. Dadurch erzeugen wir sowohl innerhalb der Gruppengesellschaften als auch insgesamt als Gruppe eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber sich auf uns negativ auswirkenden Ereignissen.

Für die Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs ist es unerlässlich, die relevanten Risiken frühzeitig zu identifizieren, ihnen mit geeigneten Steuerungsmaßnahmen zubegegnen und sie laufend zu überwachen. Voraussetzung für ein frühzeitiges Erkennen negativer Entwicklungen ist ein wirksames Risikomanagementsystem mit funktionierenden Risikomanagement-Prozessen, die die frühzeitige und regelmäßige Betrachtung und Bewertung aller Risiken unterstützen. Hierfür haben wir Prozesse etabliert, die dazu beitragen, dass regelmäßig alle relevanten Risiken identifiziert und strukturiert und auf Basis der besten verfügbaren Informationen analysiert, bewertet und aktiv gesteuert werden. Der gezielte Einsatz eines in die Geschäftsabläufe integrierten Risikomanagements unterstützt uns dabei, den

reichen von Beratung und Managed Services, Business-Efficiency-Solutions, Business-Process-Management, Enterprise Content Management über Cloud, mobile Anwendungen bis hin zu IT-Security und Open-Source-Softwarelösungen, insbesondere im wichtigen Wachstumsmarkt für die öffentliche Verwaltung, wo das Segment als Innovationsführer positioniert ist. Mit dem umfassenden Portfolio unterstützt das Segment Enterprise IT private und öffentliche Kunden bei der digitalen Transformation und der Optimierung ihrer digitalen Geschäftsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Segment greift auf einen großen Ressourcenpool von hochqualifizierten IT- und Engineering-Experten zu und stellt so ein hohes Maß an Skalierbarkeit und Flexibilität bei der Projektimplementierung und -betreuung sicher. Mit seinem Full-Service-Leistungsund Lösungsportfolio will Allgeier Enterprise IT weiter über dem Branchendurchschnitt wachsen und die Marktposition in der DACH-Region weiter ausbauen. Dabei will das Segment seinen umfangreichen, langjährigen Kundenstamm von rund 500 Großunternehmen, leistungsstarken mittelständischen Unternehmen sowie Auftraggebern des Öffentlichen Sektors nutzen und vom durchgängig hohen Digitalisierungsbedarf in unseren Kundenbranchen – und dabei insbesondere im Öffentlichen Sektor – profitieren. Besondere Chancen bestehen dabei neben der Open-Source-Softwareentwicklung in Feldern wie Cyber-Security, E-Commerce, Container-Cloud und SAP, in denen wir erheblich in die technologische Weiterentwicklung investiert haben und unsere Expertise und Ressourcen kontinuierlich ausbauen. Als Basis für weiteres Wachstum sollen auch die neuen internationalen Standorte dienen.

Das Segment mgm technology partners ist ein Beratungsund Lösungsanbieter für Digitalisierungsprojekte und einer der führenden Dienstleister für E-Government in Deutschland. Im Segment mgm technology partners entwickeln wir für unsere Kunden geschäftskritische Software- und IT-Lösungen und unterstützen sie damit beim Wandel ihrer Geschäftsmodelle im Zuge der Digitalisierung. Von uns geschaffene Softwarelösungen betreuen wir zum Teil über viele Jahre, was insbesondere die Weiterentwicklung und weitere Anpassung an neue Kundenerfordernisse umfasst. Innovation in Bezug auf die eingesetzten IT- und Softwarelösungen ist für die Kunden ein entscheidender Wettbewerbsfaktor geworden. Im Zuge der massiv voranschreitenden Digitalisierung vieler Wirtschaftszweige werden wir für viele Kunden vom IT-Partner zum strategischen Partner, der unmittelbar an der Innovation im Kerngeschäft des Kunden mitarbeitet. Das Segment ist auf Handel/E-Commerce, Versicherungen und den Öffentlichen Sektor spezialisiert und bedient damit insbesondere Branchen, die besonders krisenstabil bzw. krisenunanfällig sind.

Fortbestand einzelner Gruppengesellschaften und der Gruppe als Ganzes zu sichern, indem es uns dazu befähigt, nachhaltige Ergebnisse zu erzielen und kostspielige Fehler zu vermeiden. Wir sehen Risikomanagement als wesentlichen Bestandteil unserer werthaltigen Unternehmensführung an. Risikomanagement in diesem Sinne stellt weder eine alleinstehende Aktivität dar noch kann es losgelöst von unternehmerischen Handlungen und Prozessen betrachtet werden, sondern muss zu jeder Zeit die Gegebenheiten, Bedürfnisse und Ressourcen der einzelnen Gruppengesellschaften und der Gruppe als Ganzes berücksichtigen. Dazu haben wir die Elemente eines Top-Down- und Bottom-Up-Ansatzes kombiniert und bedienen uns abgestufter Risikomanagement- und Kontrollsysteme auf Ebene des Vorstands und des Konzerncontrollings der Allgeier SE einerseits sowie auf Ebene der operativen Segmente und einzelnen Gruppenunternehmen andererseits. Zudem stellen wir sicher, dass getroffene Maßnahmen zur Risikobehandlung einer regelmäßigen Überprüfung unterliegen.

Unsere Risikomanagement- und Kontrollsysteme entwickeln wir laufend weiter und passen sie an die geänderten Anforderungen der Gruppe und deren Umfeld an. Im Jahr 2021 erfolgte eine Überarbeitung des Risikomanagementsystems der Allgeier Gruppe. Das überarbeitete Risikomanagementsystem ermöglicht eine verbesserte Risikoaggregation und verkürzte Reaktionszeiten im Ernstfall. Neben den realisierten Effizienzgewinnen entsprechen wir mit dem überarbeiteten System auch den neuen Anforderungen des Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG). Das Risikomanagementsystem wurde durch unseren Abschlussprüfer im Rahmen seiner Prüfung auf Angemessenheit und Geeignetheit hin beurteilt. Darüber hinaus beurteilt der Aufsichtsrat der Allgeier SE die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems regelmäßig.

Auf Ebene der operativen Gruppenunternehmen agieren jeweils die unternehmerisch verantwortlich handelnden, organrechtlichen Geschäftsleitungsmitglieder auf der Basis ihres spezifischen Geschäfts. Die einzelnen Unternehmen setzen Controlling-Systeme ein und verfügen über eine Führungsorganisation, womit wir in den Unternehmen eine hohe Transparenz gewährleisten und sehr zeitnah Informationen über die Entwicklung der Unternehmen erhalten. Die Führungen der operativen Segmente und die Konzernleitung begleiten und kontrollieren die Arbeit der einzelnen Vorstände und Geschäftsführer zusätzlich über die entsprechenden Kontrollgremien wie Aufsichtsräte und Gesellschafterversammlungen. In den Geschäftsordnungen für die Geschäftsführungen von Gruppenunternehmen sind dezidierte Informationspflichten und Zustimmungserfordernisse geregelt. Darüber hinaus besteht ein regelmäßiger Austausch zwischen den Geschäftsführungen der einzelnen Gruppenunternehmen untereinander sowie mit den Business Unit-Führungen und der Konzernleitung. Neben dem monatlichen Reporting und Controlling der Finanzzahlen finden vierteljährliche "Quarterly Business Review"-Meetings zwischen dem Vorstand der Allgeier SE und den einzelnen Business Unit-Führungen statt, in denen die Geschäftsentwicklung einschließlich festgelegter Key Performance Indicators (KPI), die Marktentwicklung und aktuelle Chancen und Risiken sowie die Strategie und Maßnahmen zur Planeinhaltung intensiv besprochen werden. Konzernweite, regelmäßig zusammentretende Gremien wie das Management Committee und ein jährliches Finanzmeeting ergänzen den regelmäßigen Informationsaustausch.

Auf Ebene der Allgeier SE existiert ein Konzerncontrolling und Risikomanagement, dessen Funktion und Effizienz wir regelmäßig überprüfen und an veränderte Gegebenheiten anpassen. Systemisch basiert dies auf integrierten Planungs-, Controlling- und Reporting-Instrumenten, die die laufende betriebswirtschaftliche Analyse der operativen Segmente und der Einzelgesellschaften bis hin zum Konzern sicherstellen. In das System fließen auf Ebene der Allgeier SE monatlich sämtliche Zahlen (insbesondere Bilanz und GuV) aller Gruppengesellschaften ein. Wir erfassen und kontrollieren die Konzernliquidität und die Liquiditätsplanung aller Gruppenunternehmen monatlich. Während der Corona-Krise ist dies zum Teil wöchentlich erfolgt. Zudem fragen wir leistungswirtschaftliche Daten sowie deren Entwicklung wie Deckungsbeiträge, Auftragsbestand, Auftragseingang oder Mitarbeiterzahlen sowie weitere Daten, teilweise bis auf Projektebene aufgeschlüsselt, bei den Einzelgesellschaften im Rahmen festgelegter Routinen ab und erfassen diese in einem Business Intelligence-System, mit dessen Hilfe wir die Daten auswerten.

Die jährliche Geschäftsplanung im Sinne eines vom Aufsichtsrat der Allgeier SE zu genehmigenden Budgets für das folgende Geschäftsjahr – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Planbilanz sowie Finanzplan – nehmen wir auf der Grundlage einer Bottom-Up-Planung der Business Units und Einzelgesellschaften vor, die für jede Business Unit in Planungsgesprächen mit der Konzernleitung vorgestellt und umfassend diskutiert wird. Das geplante Budget des Folgejahres wird durch eine Zweijahresplanung für die nachfolgenden Jahre zu einer Dreijahresplanung ergänzt. Wir führen monatlich eine Soll-Ist-Analyse sowie einen Vergleich mit der jeweiligen Vorjahresperiode durch, was es uns ermöglicht, die operativen Business Units und Einzelgesellschaften als auch den Konzern adäquat zu steuern. Die Ergebnisse der Analysen werden in den vierteljährlichen (im Bedarfsfall auch häufigeren) Sitzungen mit dem Management der einzelnen

Leadership

Die Führungskräfte, allen voran die Geschäftsleitung, sind für eine regelkonforme, gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Leadership) verantwortlich. Vorstand und Aufsichtsrat sowie die weiteren Führungskräfte der Gruppe sind daher gefordert, unsere Werte vorzuleben.

Risk Assessment

Die Identifizierung, Bewertung und Dokumentation von Compliance-Risiken des Unternehmens ist das Kernelement unseres Compliance-Management-Systems. Die unternehmensspezifischen Compliance-Risiken beeinflussen zum einen die unternehmensabhängige Ausrichtung des Compliance Management Systems und zum anderen den effektiven Einsatz der Unternehmensressourcen. Alle Gruppenunternehmen ermitteln und bewerten ihre jeweiligen Compliance-Risiken halbjährlich und berichten diese an die jeweilige Business Unit-Führung und an die Konzernleitung.

Standards & Controls

Diese Säule enthält die sich aus dem Risk Assessment abgeleiteten Bausteine zur Einrichtung der Compliance-Organisation und deren schriftliche Fixierung. Für die gesamte Allgeier Gruppe gelten ein umfassender Verhaltenskodex (Code of Conduct) und die Allgeier Compliance-Guideline. Diese Guideline setzt Mindeststandards, von denen die einzelnen Business Units und Gruppengesellschaften nur nach oben im Sinne einer strengeren individuellen Regelung und Ausgestaltung abweichen dürfen. Die Umsetzung der Compliance-Guideline und ihre Beachtung werden insbesondere durch eine halbjährliche Berichtspflicht und Überprüfung durch den benannten Compliance-Ansprechpartner der Allgeier SE sichergestellt.

Training & Communication

Ein primäres Ziel einer effektiven Compliance-Schulung und Compliance-Kommunikation ist es, die Mitarbeiter für bestehende Risiken zu sensibilisieren. Dies führt in einem zweiten Schritt im Optimalfall zu einer Minimierung dieser Risiken, da Gefahren erkannt und Verstöße und Schäden vermieden werden können. So erleichtert die Kommunikation auch das erforderliche Risiko-Monitoring, da die Compliance-Präsenz im Unternehmen die Wahrscheinlichkeit steigert, dass den zuständigen Compliance-Verantwortlichen relevante Vorfälle bekannt gemacht werden. Die Sensibilisierung der Mitarbeiter erfolgt in Präsenz- und E-Schulungen. Die geschulten Themen sind dabei in der Regel von den Aufgaben des jeweiligen Mitarbeiters abhängig. Darüber hinaus werden die Führungskräfte und Mitarbeiter zu aktuellen Compliance-Themen und -entwicklungen durch einen regelmäßigen Legal & Compliance-Newsletter sowie bei Sonderthemen durch einen Sonder-Newsletter informiert.

Business Units diskutiert, mögliche Abweichungen erörtert und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen beschlossen. Für wesentliche Abweichungen von der Planung haben wir einen Eskalationsprozess definiert, der verschiedene Maßnahmen wie die sofortige, tiefergehende Prüfung bis hin zur Einleitung von Sanierungsschritten vorsieht. Gleichzeitig überprüfen wir nach Ablauf eines jeden Quartals die Planung und ermitteln eventuellen Anpassungsbedarf der Planung für die Folgequartale im Sinne eines Forecasts.

Für den weiteren Ausbau und die kontinuierliche Verbesserung des Risikomanagements hat die Allgeier SE einen Group Risk Officer bestellt. Der Risk Officer arbeitet laufend mit den für das Risikomanagement verantwortlichen Personen in den Konzerngesellschaften zusammen. Eine Risikobewertung durch ihn und den Vorstand erfolgt anhand einer softwarebasierten, konzernweiten Risikoauswertung. In dieser Auswertung werten wir unter Verwendung eines professionellen Software-Tools die laufend von den verantwortlichen Vorständen und Geschäftsführern der Konzerngesellschaften gepflegten Einzelrisikomeldungen auf der Grundlage eines standardisierten Katalogs von Risiken sowie individueller Risiken nach den verschiedenen Risikobereichen einschließlich Eintrittswahrscheinlichkeit, Schadenshöhe und Wechselwirkungen zu anderen Risiken aus. Dabei werden Methoden eingesetzt, die unternehmensweit einheitlich gestaltet sind und damit eine Vergleichbarkeit der Risikobewertung über alle Segmente hinweg ermöglichen.

Der Vorstand der Allgeier SE wertet mit Unterstützung des Risk Officers und des Konzerncontrollings zudem regelmäßig die vorhandenen Informationen aus allen eingesetzten Risikomanagementinstrumenten aus und leitet bei Bedarf frühzeitig geeignete Maßnahmen zur Gegensteuerung ein. Der Vorstand berichtet ferner regelmäßig über die aktuelle Entwicklung der Gruppe sowie über einzelne Ereignisse und Entscheidungen an den Aufsichtsrat der Allgeier SE und bindet diesen, wie in der Geschäftsordnung für den Vorstand festgelegt, in alle Entscheidungen von besonderer Bedeutung für die Gruppe ein.

Compliance

Mit dem Thema Risikomanagement eng verbunden ist das Thema Compliance. Unternehmen sind mit komplexen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen konfrontiert. Deren Einhaltung stellt ein Fundament des nachhaltigen Wirtschaftens dar. Entsprechend der hohen Bedeutung dieses Themas sowohl in Deutschland als auch international, steht die Compliance in der Allgeier Gruppe im Fokus des Vorstands und Aufsichtsrats. Das Compliance-Management-System der Allgeier Gruppe folgt dem 5-Säulen-Modell:

Monitoring, Auditing & Response

Diese Säule richtet den Fokus auf die relevanten Aktivitäten zur Überwachung, Prüfung und Beurteilung des Compliance Management Systems sowie auf die Berichterstattung über das Compliance Management System selbst. Festgelegte anlassabhängige und anlassunabhängige Spot Checks sowie Audits in der Gruppe helfen, mögliche Schwächen des Compliance-Systems und damit auch Compliance-Verstöße frühzeitig zu erkennen. Im Falle der Aufdeckung eines Compliance-Verstoßes werden entsprechende Maßnahmen ergriffen, die gegebenenfalls arbeitsrechtliche Maßnahme miteinschließen können. Das Compliance-Management-System wird regelmäßig auf eine mögliche Verbesserungswürdigkeit hin geprüft. Im Konzern gibt es eine zentrale Meldestelle zur Anzeige von Compliance-Verstößen oder von entsprechenden Verdachtsmomenten, die allen Mitarbeitern bekannt gemacht ist. Solche Mitteilungen können auch anonym abgegeben werden.

Datenschutz

Teil einer funktionierenden Compliance ist die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorschriften. Dies gilt in besonderem Maße seit Einführung der Datenschutzgrundverordnung. Allgeier hat ein effizientes Datenschutzmanagement etabliert und auf Ebene der Allgeier SE zur übergreifenden Koordination einen Datenschutzkoordinator ernannt. Alle Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung wurden in einer gruppenübergreifenden verpflichtenden Policy umgesetzt. Allgeier harmonisiert und verbessert zudem den Datenschutz gruppenweit stetig. Dazu wurde ein gruppenweites Datenschutzmanagement eingeführt, bei dem Allgeier besonderen Wert auf folgende Punkte legt:

  • die Reduktion von Compliance-Risiken durch die Sicherstellung von gruppenweiter Konformität mit den jeweils geltenden datenschutzrechtlichen Standards
  • die Erbringung von Nachweisen über die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Standards
  • die Identifizierung von Vorteilen eines gruppenweiten Datenschutzmanagements – besonders in Bezug auf die operative und strategische Ausrichtung der Allgeier Gruppe
  • die Definition und Umsetzung eines gruppenweiten datenschutzrechtlichen Mindeststandards und dadurch die Ermöglichung des intensiven und produktiven Austauschs zwischen den Verantwortlichkeiten bei der Allgeier SE und auf Ebene der Gruppengesellschaften

Informationssicherheit

Darüber hinaus gehört die Berücksichtigung von Anforderungen der Informationssicherheit zu einer umfassenden Compliance. Zur übergreifenden Koordination der Informationssicherheit wurde auf der Ebene der Allgeier SE für die gesamte Gruppe ein Chief Information Security Officer (CI-SO) ernannt. Eine wesentliche Maßnahme ist die Einführung einer Allgeier Security-Guideline. Diese stellt einen gruppenweiten Mindeststandard für Informationssicherheit dar. Ziel ist die Sicherstellung eines adäquaten Sicherheitsniveaus bei größtmöglicher operativer Eigenständigkeit der einzelnen Unternehmenseinheiten. Zur Schaffung einer durchgehenden Sicherheits- und Regelungsstruktur sind die Regelungen für Informationssicherheit eng mit den bestehenden Regelungen für Compliance und Datenschutz verzahnt. Der Kern der an der ISO 27001 angelehnten Security Guideline ist ein Managementprozess mit den Bestandteilen des PDCA-Zyklus. Das Risikomanagement identifiziert und behandelt insbesondere auch Informationssicherheitsrisiken und aggregiert diese für den Vorstand der Allgeier SE. Zur schnellen Reaktion auf potenzielle Vorfälle wurde ein gruppenweiter Warnmeldeservice und ein Vorfall-Managementprozess eingeführt. Dieser gewährleistet insbesondere eine nachhaltige Behandlung potenzieller Sicherheitsvorfälle. Zur Umsetzung der Allgeier Information Security Guideline haben die Unternehmen der Allgeier Gruppe jeweils einen Information Security Officer (ISO) ernannt.

4.2.2 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den Konzernrechnungslegungsprozess

Die Allgeier SE stellt bei allen Konzerngesellschaften durch die nachfolgenden Merkmale ihres internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sicher, dass im Rechnungslegungsprozess relevante Sachverhalte bilanziell vollständig und richtig erfasst, aufbereitet und gewürdigt werden und die Rechnungslegung den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Ferner wird damit gewährleistet, dass durch das Rechnungswesen jederzeit die zum Zwecke des Controllings und zur Erfüllung der internen und externen Berichtspflichten benötigten Informationen zeitnah und verlässlich zur Verfügung gestellt werden können und die vorhandenen Vermögenswerte nicht zweckentfremdet genutzt werden. Die wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sind:

  • Wesentliche rechnungslegungsrelevante Prozesse unterliegen regelmäßigen analytischen Prüfungen
  • Es besteht eine klare Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstruktur

4.3.1 Marktrisiken und strategische Risiken

4.3.1.1 Wirtschaftliches Umfeld

Unser Marktumfeld wird stark von den globalen und lokalen makroökonomischen Faktoren sowie der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in unseren Kernmärkten in Deutschland und Mitteleuropa beeinflusst. Insbesondere beeinflusst die wirtschaftliche Situation unserer Kunden, die größtenteils ebenfalls von der Wirtschaftsentwicklung in den für sie relevanten Märkten abhängig sind, deren Ausgabeverhalten in Hinblick auf Ausgaben für IT und Digitalisierung und damit indirekt unser Geschäft. Gleiches gilt auch für die öffentlichen Haushalte, die zudem von Themen wie Staatsverschuldung und Verschuldung der öffentlichen Haushalte beeinflusst sind. Unser Geschäft, das im Wesentlichen in der Erbringung von Dienstleistungen für Industrie- und Handelsunternehmen, aber auch für öffentliche Auftraggeber besteht, wird damit direkt und indirekt durch die allgemeine, konjunkturelle Entwicklung beeinflusst, der unsere Kunden ausgesetzt sind und die auf unsere Kunden unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Eine zurückhaltende, volatile oder gar rezessive Entwicklung der Märkte kann dazu führen, dass einzelne Kunden keine Aufträge mehr erteilen oder über geringere Budgets für Software- und IT-Dienstleistungen verfügen. Dies kann einen negativen Einfluss auf unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Beeinflusst wird das Marktumfeld für Allgeier sehr wesentlich durch den weltweiten Megatrend der digitalen Transformation. Dieser Trend sorgt dafür, dass sich nahezu alle Geschäftsmodelle wandeln und erheblich durch IT und Software beeinflusst sind. Dies wirkt sich eher erhöhend auf die Ausgaben und Investitionen unserer Kunden in IT und Softwarelösungen aus. Allerdings führt es auch zu stärkerer Differenzierung im Markt und kann Unternehmen mit geringerem Digitalisierungstempo in unserem Kundenkreis unter Druck bringen.

Die COVID-19-Pandemie stellt grundsätzlich immer noch einen Risikofaktor für die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Kundenumfeld dar. Auch wenn einzelne Branchen keine erheblichen Auswirkungen mehr spüren, sind andere Branchen nach wie vor durch die Störung von Lieferketten, reduzierte Nachfrage oder den verstärkten Mangel an Arbeitskräften betroffen. Inwieweit einige Wirtschaftszweige durch die sog. Corona-Krise nachhaltigen Schaden genommen haben, ließ sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch nicht absehen. Ebenso wenig war absehbar, inwieweit der Konflikt in der Ukraine und die damit verbundenen Wirtschaftssanktionen sowie weitere Faktoren wie möglicherweise ein verstärktes Auftreten von Cyberangriffen Probleme auf Markt- bzw. Kundenseite eventuell verstärken bzw. für

  • Es existiert eine eindeutige Zuordnung von Verantwortlichkeiten und Aufgaben im Bereich des Rechnungslegungsprozesses
  • Die im Rechnungswesen verwendeten EDV-Systeme sind gegen unberechtigte Zugriffe geschützt
  • Es werden im Bereich der rechnungslegungsrelevanten EDV-Systeme marktübliche Standardsoftwareprodukte eingesetzt
  • Alle am Rechnungslegungsprozess beteiligten Personen entsprechen hohen qualitativen Anforderungen und werden regelmäßig geschult
  • Die Vollständigkeit und Richtigkeit der Rechnungswesensdaten werden regelmäßig anhand von Stichproben und Plausibilitätschecks durch manuelle Kontrollen überprüft
  • Bei besonderen rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird durchgängig das Vier- oder Mehr-Augen-Prinzip angewendet
  • Die relevanten Risiken werden erfasst
  • Der Aufsichtsrat befasst sich mit den wesentlichen Fragen der Rechnungslegung und des Risikomanagements
  • Durch die im Konzern verwendeten Planungs-, Reporting-, Controlling- sowie Frühwarnsysteme erfolgt eine systematische Analyse und Steuerung von Risikofaktoren und bestandsgefährdenden Risiken
  • Eine hinreichende Dokumentation wird gewährleistet
  • Die konzerninternen Salden sowie gegebenenfalls vorhandene Zwischengewinne in Vermögenswerten werden im Konzernabschluss eliminiert. Eine vollständige Erfassung dieser Positionen ist durch die Kontenstruktur der Gesellschaften und zusätzlich durch ein Meldeverfahren gewährleistet

4.3 Risiken

Im Folgenden werden wesentliche Risiken genannt, die eine erhebliche, nachteilige Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Allgeier Gruppe und damit auch auf den Aktienkurs haben können. Die Aufzählung der Risiken ist nicht abschließend. Neben den genannten kann es weitere Risiken geben, denen unsere Gruppe ausgesetzt sein kann und die das Geschäft unserer Gruppenunternehmen beeinträchtigen können. Daneben existieren potenzielle weitere Risiken, die wir im Folgenden nicht ausdrücklich einbeziehen, da wir sie als nicht gleichermaßen wesentlich identifiziert haben.

zusätzliche Schwierigkeiten sorgen könnten, etwa durch negative Auswirkungen auf die weltweiten Lieferketten oder die globale Wirtschaft als Ganzes, auf die nationalen Märkte oder unmittelbar bzw. mittelbar auf bestimmte Industrien oder Kundenunternehmen. Nach unserer Erwartung wird die kurz- und mindestens mittelfristige Entwicklung der Wirtschaft sowohl global als auch auf nationaler Ebene weiterhin wesentlich davon abhängen, wie schnell und umfassend es gelingt, die Nachwirkungen der Pandemie vollständig in den Griff zu bekommen und in welcher Geschwindigkeit sich die wirtschaftliche Erholung nachhaltig materialisiert. Auch kann von bestehenden und ggf. neuen Virusvarianten noch immer ein beträchtliches Risiko ausgehen, ebenso wie durch Folgen des Russland-Ukraine-Konflikts wie zuvor beschrieben. Sollten für Allgeier relevante Märkte von einer Rezession betroffen sein, bestimmte Wirtschaftszeige einen starken Nachfrageeinbruch verzeichnen oder etwa wichtige Einzelkunden in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, so würde dies wahrscheinlich Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die weitere Entwicklung des Allgeier Konzerns haben. Stand heute können wir erfreulicherweise feststellen, dass für uns die im Zusammenhang mit der Pandemie insbesondere auch durch die Beschleunigung des weltweiten Trends zur Digitalisierung entstandenen Chancen die Risiken der Pandemie überwiegen.

4.3.1.2 Marktentwicklung im Branchenumfeld

In der IT- und Software-Branche gibt es darüber hinaus weitere Faktoren, die erheblichen Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung haben, wie die dynamische Entwicklung von Technologietrends, hoher Wettbewerbs- und Preisdruck sowie Personalknappheit. Der Technologiewandel ist im IT- und Software-Sektor sehr groß und schreitet rasch voran, was Chance und Risiko zugleich bedeutet. Unternehmen, die zu langsam und passiv sind, um auf diesen rasanten Wandel mit angemessener Agilität reagieren zu können oder die zu lange auf Technologien oder Marktsegmente setzten, die durch neue Trends überholt werden, können dadurch erhebliche, zum Teil sogar existenzielle, Nachteile erleiden. Der weltweite wie auch der deutsche IT-Markt befinden sich in stetiger Veränderung und sind einer damit einhergehenden Konsolidierung unterworfen. Insbesondere große Kunden mit hohen Anforderungen und großen Auftragsvolumina streben danach, ihre Lieferanten zu konsolidieren, um einerseits die Leistungsfähigkeit und Qualität zu verbessern, aber andererseits auch Kosten zu senken. Dies erhöht den Wettbewerb in der Branche und stellt uns vor die Herausforderung, dem Kostendruck und Wettbewerb standzuhalten und gegebenenfalls sogar davon zu profitieren. Einige unserer Wettbewerber sind deutlich größer und umsatzstärker als wir und verfügen über umfangreichere Ressourcen, auch für Investitionen in neue Technologien und damit verbundene Dienstleistungen. Kleinere Wettbewerber sind zum Teil spezialisierter als wir. Es ist möglich, dass Wettbewerber im Einzelfall effektiver und schneller auf neue Marktchancen reagieren könnten. Die vorgenannten Szenarien können für uns sinkende Umsätze, sinkende Margen oder einen negativen Einfluss auf unsere Marktanteile zur Folge haben. Der Eintritt der genannten Risiken kann dementsprechend einen negativen Einfluss auf unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

4.3.2 Informationssicherheitsrisiken

Geschäftskritische Systeme bilden die Geschäftsgrundlage jeder Organisation. Ein Ausfall dieser Systeme kann zu einer Beeinträchtigung unseres Geschäftsbetrieb führen bis zu einem völligen Stillstand. Infolge eines Hackerangriffs könnten die IT-Systeme der Allgeier SE oder von deren Tochterunternehmen durch eine Schadsoftware infiziert werden. Die Folgen wären eine kosten- und zeitintensive Wiederherstellung der Daten und das Neuinstallieren betroffener IT-Systeme. Dies könnte operative Ausfälle und Liquiditätsausfälle nach sich ziehen. Zur Verbesserung unserer Abwehr gegenüber diesen Gefahren haben wir eine gruppenweit gültige Informationssicherheitsrichtlinie mit Mindeststandards implementiert, die regelmäßig verbessert wird. Wir schulen unsere Mitarbeiter regelmäßig, führen Penetrationstests durch und haben eine Working Group aller Informationssicherheitsbeauftragten der Gruppe implementiert. Ferner haben wir Experten aus dem Feld Informationssicherheit eingebunden und nutzen unsere selbst entwickelten Softwaretools zur Erhöhung der IT-Sicherheit, insbesondere zur Aufdeckung von Schwachstellen und zur Abwehr von Angriffen, die wir unseren Kunden anbieten, auch für eigene Zwecke. Ein Warnsystem für BSI-Sicherheitswarnungen und Systeme zur Früherkennung einer möglichen Bedrohung komplettieren die Sicherheitsmaßnahmen, mit denen die Wahrscheinlichkeit eines Risikoeintritts so gering wie möglich gehalten werden soll.

4.3.3 Operative Risiken

4.3.3.1 Personal

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für unsere Unternehmen sind unsere engagierten und verantwortlich handelnden Mitarbeiter. Dies betrifft sowohl die Mitglieder der Geschäftsleitungen und weitere Führungspersonen als auch sämtliche Mitarbeiter und Know-how-Träger unserer Gruppengesellschaften. Im Managementbereich sind wir mit der Herausforderung konfrontiert, für das weitere Wachstum eigenen Führungsnachwuchs zu fördern oder im Einzelfall von außen Verstärkung zu rekrutieren. Bei Generationswechseln sind rechtzeitig Nachfolgelösungen zu entwickeln. Im Mitarbeiterbereich allgemein angemessen darauf reagieren zu können, sieht unser Risikomanagement-System unter anderem vor, die wirtschaftliche Situation unserer Großkunden kontinuierlich zu beobachten und zu bewerten. Für Teile der Gruppe bestehen Warenkreditversicherungen, die das Risiko von Forderungsausfällen reduzieren. In den letzten Jahren hatten wir keine nennenswerten Forderungsausfälle zu verzeichnen. Wir arbeiten für viele Mittelstandskunden sowie für internationale Konzerne und öffentliche Auftraggeber in großen Projekten. Bei 57 Kunden verzeichneten wir im Geschäftsjahr 2021 einen Jahresumsatz von jeweils über 1 Mio. Euro (Vorjahr: 58 Kunden). Mit den zehn größten Kunden der Gruppe erwirtschafteten die Konzerngesellschaften im Geschäftsjahr 2021 gemeinsam einen Umsatz von 195,1 Mio. Euro (Vorjahr: 162,2 Mio. Euro), entsprechend 48 Prozent des Gesamtumsatzes des fortgeführten Geschäfts der Allgeier Gruppe (Vorjahr: 45 Prozent). Mit dem größten Einzelkunden haben wir 13 Prozent des Umsatzes im fortgeführten Geschäft erzielt (Vorjahr: 11 Prozent). In zurückliegenden Jahren hat sich gezeigt, dass der Wegfall von Teilen solcher Großprojekte erhebliche Auswirkungen auf die jeweils betroffene Gruppengesellschaft haben kann. Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Allgeier Gruppe als Ganzes mit einem solchen Szenario umgehen und den Wegfall zeitnah durch neues Geschäft kompensieren kann. Sollte uns dies nicht oder nicht rasch genug gelingen, kann das negative Auswirkungen auf unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

4.3.3.3 Produkte, Technologie und Know-how

Weiterhin stellen IT-Trends und technologischer Vorsprung sowohl Chance als auch Risiko dar. Das rechtzeitige Erkennen und Anwenden dieser Trends sind von immenser Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Technologischer Wandel und sich ändernde Anforderungen, z. B. an IT-Sicherheit und Datenschutz, erfordern stetige Innovationen und Investitionen in der entsprechenden Schnelligkeit. Dies gilt auch für die Weiterentwicklung der eigenen Softwareprodukte. Für diese kommt das Risiko hinzu, dass bei nicht ordnungs- oder vertragsgemäßer Funktion Haftungs- und Gewährleistungsrisiken bestehen können. Um diesem Risiko zu entgegnen, schult Allgeier seine Mitarbeiter regelmäßig und setzt auf deren Knowhow. Zudem wenden wir viel Sorgfalt für die Produkt- und Lösungsentwicklung auf und haben diverse Qualitätsmanagementschleifen vor einer Produktauslieferung etabliert. An einigen Stellen müssen sich unsere Gruppenunternehmen jedoch auch auf Partnerunternehmen oder Subunternehmer verlassen. Auch wenn wir unsere Geschäftspartner regelmäßigen Prüfungen und Qualitätskontrollen unterziehen, besteht durch den Einsatz von Drittunternehmen eine gewisse Abhängigkeit und ein Restrisiko der Schlechtleistung durch

herrscht in Deutschland, aber auch in anderen Ländern, ein deutlicher Mangel an qualifiziertem Personal. Für uns gilt es fortwährend, IT-Fachkräfte und Mitarbeiter mit sonstigen Ausrichtungen wie z. B. Vertrieb in ausreichender Zahl und hoher Qualifikation zu finden und diese nachhaltig an unser Unternehmen zu binden. Dies ist insbesondere in den Boom-Regionen, in denen wir aktiv sind, entscheidend für unseren Erfolg. Wir begegnen diesem Risiko mit verstärkten und verbesserten Recruitment-Aktivitäten, bieten sehr attraktive Arbeitsbedingungen und haben diverse Arbeitnehmer-Bindungsprogramme implementiert. Eine moderne Kultur mit der Möglichkeit der Tätigkeit in spannenden Projekten und ständiger Fortbildung sind essenzielle Faktoren. Fehlende Management- und IT-Fachkräfte können unsere Geschäftsentwicklung bremsen und damit auch die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinträchtigen. Um auf die Dynamik und Nachfrage der Märkte flexibel reagieren zu können, hat Allgeier als einen operativen Schwerpunkt die Suche von Fachpersonal zur Umsetzung von IT-Projekten über die Jahre weiter intensiviert und bietet diese Dienstleistung nicht nur für Kunden an, sondern nutzt diese Leistung zunehmend auch selbst. Bei der Vermittlung von Arbeitnehmern oder dem Einsatz von freiberuflichen Experten entsteht ein rechtliches und finanzielles Risiko, falls die Vertragsgestaltung, die Auftragsdurchführung oder das Einsatzmanagement des Fachpersonals Rückschlüsse auf eine verdeckte oder unerlaubte Arbeitnehmerüberlassung oder eine Scheinselbständigkeit zulässt. Diesem Risiko begegnen wir mit etablierten Prozessen und Kontrollen, die sich über den gesamten Projektzyklus erstrecken. Dennoch kann durch dieses Risiko die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinträchtigt werden.

4.3.3.2 Kunden

Ein weiterer, entscheidender Erfolgsfaktor für Allgeier ist die Pflege der Beziehungen zu unseren Kunden durch exzellente Arbeit und eine kontinuierlich gute und kompetente Betreuung sowie die Gewinnung von neuen Kundenaufträgen. Als Unternehmensgruppe haben wir die Möglichkeit, neben der Kompetenz und langjährigen Verlässlichkeit der einzelnen Unternehmen, unseren Kunden eine größtmögliche fachliche und regionale Abdeckung durch die Zusammenarbeit mehrerer Gruppenunternehmen zu bieten. Gleichwohl besteht das Risiko, dass wir im Einzelfall wesentliche Kunden verlieren, oder Projekte nur in einem geringeren Umfang weitergeführt werden können. Dies kann zum Beispiel aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten auf Kundenseite, personeller Änderungen, insbesondere in der Führungsebene des Kunden, sowie damit verbundener Veränderungen in den Geschäftsstrategien, oder aufgrund von Konkurrenzangeboten geschehen. Um derartige, für uns negative Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und unsere Geschäftspartner. Falls wir die sich wandelnden Anforderungen nicht ausreichend erfüllen können, kann unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinträchtigt werden.

4.3.3.4 Verträge und Projekte

Die Allgeier Gruppenunternehmen übernehmen im Rahmen des operativen Geschäfts in den Verträgen mit ihren Kunden zum Teil vertragliche Haftungen und Gewährleistungen, z. B. im Rahmen von Festpreiskalkulationen für Projektaufträge oder zur Einhaltung von bestimmten Service Levels. Entscheidend ist diesbezüglich eine gute Unternehmensorganisation und Projektsteuerung einschließlich eines effizienten Risikomanagements. Konkrete rechtliche Risiken werden teilweise durch Versicherungen oder gegebenenfalls durch die Geltendmachung von Ansprüchen gegen Dritte abgedeckt. Eine Steuerung und Begrenzung von Risiken durch den Abschluss von Versicherungen erfolgt immer dann, wenn wir dies im Hinblick auf den wirtschaftlichen Nutzen als erforderlich und sinnvoll erachten. In der Allgeier Gruppe bestehen für die wesentlichen Geschäftsrisiken Versicherungsverträge, wie insbesondere eine gruppenweite Betriebshaftpflicht- und Cyber-Versicherung. Trotz der ergriffenen Maßnahmen kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass im Einzelfall Nacharbeiten oder erhöhte Aufwendungen erforderlich werden, die das finanzielle Ergebnis aus dem betreffenden Auftrag negativ beeinflussen oder Verlustbeiträge bedeuten können. Auch Haftungsrisiken aus Projekten können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Sollten sich aus vertraglichen Haftungen konkrete Risiken ergeben, werden bei den betreffenden Gesellschaften entsprechende Rückstellungen gebildet. Der Eintritt solcher Vertrags- und Projektrisiken kann sich auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ auswirken.

4.3.3.5 Unternehmenstransaktionen

Unsere Strategie beinhaltet neben der organischen Weiterentwicklung der Gruppengesellschaften auch die Verstärkung der Gruppe durch weitere Akquisitionen. Diese Transaktionen sind in der Regel mit erheblichen Investitionen und Kosten verbunden und bergen das Risiko, dass sich das erworbene Unternehmen nicht wie geplant entwickelt oder trotz aller Sorgfalt negative Folgen aus der Vergangenheit mit übernommen werden. Es besteht das Risiko, dass in so einem Fall aufgrund der Transaktion zu bilanzierende Vermögenswerte, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerte, aufgrund unvorhergesehener Entwicklungen abgeschrieben werden müssen, was die Jahresergebnisse erheblich belasten kann. Daneben besteht das Risiko, dass die neu erworbene Gesellschaft Verluste zum Konzernergebnis beisteuert und eine in solch einem Fall erforderlich werdende Restrukturierung Ressourcen und Mittel bindet, die dann nicht für die Weiterentwicklung der Gruppe eingesetzt werden können. Ferner bestehen Finanzierungsrisiken, wenn eine Transaktion teilweise mit Fremdmitteln finanziert wird. Dies kann unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinträchtigen. Entsprechendes gilt auch für die Entscheidung zur Veräußerung von Teilen des Geschäfts. In der Regel werden diese Entscheidungen getroffen, um für die Gruppe eine geänderte strategische Richtung einzuschlagen oder Geschäft abzugeben, das zur künftigen Entwicklung der Gruppe nicht ausreichend beiträgt. Auch aus solchen Transaktionen können vertragliche Risiken entstehen. Daneben ist auch die Entscheidung, ein Unternehmen oder einen Teil davon zu veräußern, mit strategischen Risiken belegt – die Entscheidung kann z. B. zu spät getroffen werden oder die Wahrnehmung der Gruppe im Markt und bei Kunden negativ beeinflussen. Schließlich bergen auch unternehmensinterne Strukturmaßnahmen wie Zusammenschlüsse und Integrationsprojekte Risiken, die sich auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ auswirken können, insbesondere wenn der geplante Erfolg nicht oder nicht in der erwarteten Weise eintritt oder dadurch das Wachstum verlangsamt wird oder Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.

Bei der Prüfung und Durchführung von Unternehmenserwerben oder anderen Transaktionen agiert der Vorstand der Allgeier SE unter Beachtung der hohen Sorgfaltsanforderungen für Entscheidungen mit besonderer Tragweite für die Allgeier Gruppe. Dabei greift der Vorstand regelmäßig auch auf die Expertise und Erfahrung interner Berater, wie der Mitglieder des Aufsichtsrats oder ausgewählter Personen aus der Gruppe, sowie externer Berater wie Banken, Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Rechtsanwälte zurück. Vor der Durchführung von Transaktionen nehmen wir im angemessenen Umfang Due-Diligence-Prüfungen vor. Zur Absicherung gegen spezielle Risiken treffen wir im Vorfeld der Transaktion entsprechende vertragliche Regelungen. Ferner wird vor jeder Transaktion die Entwicklung der Gruppe durch die Akquisition anhand von Simulationen projiziert und bewertet. Akquisitionen oder Verkäufe von Unternehmen bedürfen der Zustimmung durch den Aufsichtsrat.

der Gruppe und die erzielbaren Konditionen erheblich beeinflussen. Zu weiteren Einzelheiten verweisen wir auf die näher im Anhang des Konzernabschlusses dargestellten Liquiditätsrisiken. Der Konzern überwacht mit seinem Berichtswesen Ertrags-, Vermögens-, und Finanzlage aller Tochterunternehmen auf monatlicher Basis und steuert seine Finanzrisiken mit Hilfe von Bilanzkennzahlen und laufenden Ergebnis- und Bilanz-Forecasts, die den Fokus insbesondere auf die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Liquidität setzen. Geplante Akquisitionen von Konzerngesellschaften werden nur durchgeführt, wenn die Finanzierung dieser Gesellschaften zu keinen nennenswert erhöhten Liquiditäts- und Kreditrisiken führt. Die Auswirkungen geplanter Akquisitionen auf die Liquiditäts- und Kreditsituation werden in integrierten Finanzplanungen simuliert und die Machbarkeit getestet, um die Liquiditäts- und Kreditrisiken neuer Akquisitionen besser abschätzen zu können. Gleichwohl kann eine nicht vorhergesehene schlechtere Entwicklung einer akquirierten Gesellschaft, die wirtschaftlich für den Allgeier Konzern wesentlich ist, problematisch im Hinblick auf die Finanzierungen und Einhaltung vertraglicher Finanzkennzahlen sein.

Wir führen fortlaufend Gespräche und Verhandlungen zur Evaluierung und Prüfung der Finanzierungen für das Gruppenwachstum und Akquisitionen. Sofern für unser künftiges Wachstum neues Eigen- oder Fremdkapital benötigt wird, sind wir abhängig von der Entwicklung der Finanz- und Kapitalmärkte und der Möglichkeit des Zugangs zu neuem Fremd- oder Eigenkapital.

Die künftigen Cashflows und die Liquiditätssituation der Gruppe können auch durch ein geändertes Zahlungsverhalten der Kunden, z. B. längere Zahlungsziele oder Zahlungsausfälle, negativ beeinflusst werden. Dieses Risiko ist im Zuge der COVID-19-Pandemie und den daraus resultierenden Folgen für die Wirtschaft bedeutender geworden. Bei einzelnen Tochtergesellschaften werden Forderungsausfallrisiken durch Versicherungen abgedeckt. Der Eintritt eines oder mehrerer der genannten Risiken können die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erheblich negativ beeinflussen.

4.3.4.2 Sicherungspolitik und Finanzinstrumente

Die Allgeier Gruppe ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Preis- und Zinsschwankungen ausgesetzt. Währungsrisiken kommen aufgrund der geringen internationalen Geschäftstätigkeit des Konzerns nur in geringem Umfang zum Tragen. Der Allgeier Konzern steuert und überwacht Marktpreisrisiken und -chancen vorwiegend im Rahmen seiner operativen Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten. Bei Bedarf setzt der Allgeier Konzern derivative Finanzinstrumente ein. Diese Risiken beobachten und bewerten wir laufend.

4.3.4 Finanzrisiken

4.3.4.1 Liquiditäts- und Kreditrisiken

Die Allgeier Gruppe verfügt auf der einen Seite zum Stichtag 31. Dezember 2021 nach wie vor über ein hohes Maß an liquiden Mitteln in Höhe von 69,4 Mio. Euro (31. Dezember 2020: 60,8 Mio. Euro). Auf der anderen Seite bestehen zum Bilanzstichtag verzinsliche Bankverbindlichkeiten in Höhe von 138,4 Mio. Euro (31. Dezember 2020: 28,6 Mio. Euro), die im Wesentlichen aus der Ende 2020 abgeschlossenen, revolvierenden Kreditlinie sowie aus den Verbindlichkeiten aus dem Factoring von Kundenforderungen bestehen. Tilgungen auf diese Darlehen sind zur Fälligkeit entweder aus einer noch abzuschließenden Refinanzierung oder aus Gesellschaftsmitteln zu leisten. Es besteht das Risiko, dass bei Fälligkeit eine Tilgung aus eigenen Mitteln nicht vollumfänglich möglich ist und eine Refinanzierung nicht im ausreichenden Maß und fristgemäß gelingt.

Aus den bestehenden finanziellen Verpflichtungen der Allgeier SE und der Gruppenunternehmen resultieren Verbindlichkeiten, deren Tilgung kurzfristige Liquiditätsengpässe verursachen könnte. Diesem Risiko wird durch ein liquiditätsorientiertes Management, die laufende monatliche Liquiditätsplanung, ein ausreichendes Maß an liquiden Mitteln sowie Möglichkeiten zur Erhöhung der Fremdfinanzierung begegnet.

Aus den Finanzschulden resultieren ferner Zinsrisiken und vertragliche Risiken im Falle des Eintritts von Kriterien, die möglicherweise zu vorzeitigen Rückzahlungen verpflichten. So bestehen Risiken aus der Einhaltung von Bilanz- und GuV-Kennzahlen und Relationen sowie weiteren Auflagen, die im Falle von Nichteinhalten zur Kündigung von Darlehen und zur sofortigen Fälligkeit der Kredite führen können. Auch die Verschlechterung des Ratings der Gruppe aufgrund negativer Geschäftsentwicklungen kann die Finanzierungsfähigkeit Durch eine Liquiditätsplanung und -steuerung sowie Cash-Management-Systeme werden mögliche Liquiditätsengpässe rechtzeitig erkannt und angemessene Schritte ausgelöst. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 stehen dem Allgeier Konzern neben den liquiden Mitteln die freie Kreditlinie aus dem Konsortialkredit im Umfang von 16,5 Mio. Euro sowie zusätzliche Kreditlinien in Höhe von 10,4 Mio. Euro zur Verfügung. Darüber hinaus steht verschiedenen Allgeier Gesellschaften ein Volumen zum Factoring von Kundenforderungen in Höhe von bis zu 40,0 Mio. Euro zur Verfügung. Am Stichtag 31. Dezember 2021 war das Factoring in Höhe von 35,9 Mio. Euro genutzt. Allgeier hat am 29. September 2021 einen neuen Vertrag zum Factoring von Kundenforderungen abgeschlossen, der über attraktive Konditionen und eine Laufzeit bis zum 28. September 2023 verfügt.

4.3.5 Rechtliche und regulatorische Risiken

4.3.5.1 Rechtliche Risiken

Im Rahmen des operativen Geschäfts bestehen rechtliche Risiken in den Verträgen mit Kunden. Dies können sowohl Haftungs- und Gewährleistungsrisiken als auch Risiken der Kostenüberschreitung in einzelnen Projekten sein (siehe oben Ziffer 5.3.3.4). Je nach Art des Projekts können sich Risiken aus Themen wie Datenschutzverletzungen oder Datenverlusten sowie Betriebsausfallschäden auf Kundenseite ergeben. Bei Verletzung von vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Unternehmen oder aus Unternehmenstransaktionen können sich am Ende Rechtsstreitigkeiten ergeben. Abhängig von dem Rechtsraum, in dem Streitigkeiten entstehen, kann das Risiko durch die lokalen Bedingungen erhöht sein. Themen der Vertragsgestaltung, z. B. für Outsourcing oder Werkverträge, können im Einzelfall unabhängig von den dahinterstehenden regulatorischen Fragen rechtliche Risiken auslösen, wenn die Anforderungen an solche Verträge nicht ausreichend berücksichtigt und umgesetzt werden. Sollten wir den rechtlichen Risiken nicht in angemessener Form begegnen können, kann sich das auf unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ auswirken.

4.3.5.2 Regulatorische und Compliance-Risiken

Änderungen der Gesetzgebung oder der Auslegung von Gesetzen können die Umsätze und Profitabilität der Unternehmen der Gruppe beeinträchtigen. Sollten sich die gesetzlichen Voraussetzungen in Deutschland, z. B. im Bereich der Steuern und Sozialabgaben, des Arbeitsrechts, des Dienst- oder Werkvertragsrechts, ändern, so kann dies zu einem höheren Aufwand oder zu höheren Haftungsrisiken der Unternehmen führen. Die zeitliche Beschränkung der Überlassung von Arbeitnehmern ist im Hinblick auf IT-Projekte kritisch zu beurteilen, da diese Projekte in vielen Fällen langfristig angesetzt werden. Im Einzelfall werden hierzu mit Kunden individuelle Lösungen abgestimmt. Mittelfristige Auswirkungen auf die gesamte Branche sind heute noch nicht ausreichend absehbar. Auch die regulatorischen Voraussetzungen für die Beschäftigung von selbstständigen IT-Experten als Subunternehmer unterliegen Diskussionen und Wandlungen, die im Einzelfall schwer abzusehen sind. An dieser Stelle besteht aufgrund von neueren gesetzlichen Regelungen, zu denen es noch keine hinreichend gesicherte Rechtsprechung gibt, zum Teil keine ausreichende Rechtssicherheit. Die betreffenden Gruppengesellschaften, prüfen die jeweiligen Anforderungen zwar sehr sorgfältig, verfolgen jede angekündigte Änderung und berücksichtigen neue gesetzliche Anforderungen, aber es können auch durch sehr weitgehende Maßnahmen und Vorkehrungen nicht alle sich daraus ergebenden regulatorischen und Compliance-Risiken vollständig und sicher ausgeschlossen werden.

Durch den kontinuierlichen Ausbau unserer Geschäftstätigkeit werden auch regulatorische Risiken in anderen Staaten stärker relevant und finden entsprechend erhöhte Beachtung in der künftigen Geschäftstätigkeit. In konkreten Fällen ergeben sich steuerliche Fragen im Zusammenhang mit dem Leistungsaustausch von Gütern und Dienstleistungen und der Verrechnung dieser Leistungen im Rahmen des "Transfer-Pricing". Zu nennen sind darüber hinaus Risiken aus der Finanzierung von Gruppengesellschaften und damit in Verbindung stehenden Regelungen zur Deklaration der Darlehen und Abzugsfähigkeit von Zinsen auf solche Finanzierungsinstrumente. Falls wir diese Anforderungen nicht ausreichend erfüllen, können die Folgen unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinträchtigen.

4.3.6 Gesamtbild der Risikolage des Konzerns

Die für den Allgeier Konzern relevantesten Risiken wurden in den fünf vorgenannten Kapiteln "5.3.1 Marktrisiken und strategische Risiken", "5.3.2 Informationssicherheitsrisiken", "5.3.3 Operative Risiken", "5.3.4 Finanzrisiken" sowie "5.3.5 Rechtliche und regulatorische Risiken" dargestellt. Im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit ihres Eintritts und ihrer möglichen Auswirkung schätzen wir die Risiken, die aus dem wirtschaftlichen Umfeld und der Entwicklung des Marktes sowie der Personalbeschaffung resultieren, derzeit als am wesentlichsten ein.

Die COVID-19-Pandemie und die von der Politik in den einzelnen Ländern ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus sowie der verschiedenen Virusvarianten führten zu einem Einbruch der weltweiten Konjunktur und wirkten sich wesentlich auf die einzelnen für Allgeier relevanten Märkte sowie Branchen und Kundenunternehmen aus. Mit den von uns im vergangenen Geschäftsjahr ergriffenen Maßnahmen konnten wir den Service für unsere Kunden und die Arbeit in den Projekten in sicherer und produktiver Weise ohne größere Einschränkungen fortsetzen. Auf Seite der Kunden bestehen aufgrund der hohen Diversifikation des Kundenspektrums unserer Gruppe in Bezug auf Größe, Region, Branchen und Geschäftsmodelle keine relevanten Klumpenrisiken. So erwies sich unser Geschäft in den vergangenen beiden Geschäftsjahren als weitgehend resilient gegenüber den Folgen der COVID-19-Pandemie. Stärkere temporäre Einbrüche unseres Geschäfts blieben aus und wir konnten eher deutlich von den steigenden Investitionen im Rahmen der digitalen Transformation profitieren. Aufgrund der anhaltenden weltweiten Verbreitung der SARS-CoV-2-Virusvarianten und der durch die Eindämmung der Pandemie verursachten wirtschaftlichen Folgen herrscht allerdings nach wie vor Unsicherheit über das Ausmaß der Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die nachhaltige Stabilisierung und Erholung der internationalen Märkte. Auch wenn wir nicht mit einem Rückgang der Ausgaben für Digitalisierung und IT rechnen, können die negativen Auswirkungen auf einzelne Kunden oder Branchen auch unser Geschäft punktuell negativ beeinflussen. Daher überwacht der Vorstand weiterhin jene Risiken, deren Eintrittswahrscheinlichkeit sich aufgrund der COVID-19-Pandemie und bestehender sowie ggf. zukünftig auftretender Virusvarianten erhöht hat, und diejenigen Risiken, die sich auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Allgeier Gruppe auswirken.

Dazu dienen unsere Risiko- und Kontrollsysteme, die laufend überprüft und angepasst werden, und mit denen wir der Risikolage des Konzerns aus unserer Sicht angemessen Rechnung tragen. Durch die vorgenannten Risiken hat sich die Risikolandschaft für Allgeier im Laufe des vergangenen Jahres wesentlich verändert. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir dennoch keine Risiken identifiziert, die einzeln oder bei gesammeltem Auftreten den Fortbestand unseres Konzerns gefährden könnten. Daher ist der Vorstand der Überzeugung, dass Allgeier die aus den vorgenannten Risiken resultierenden Herausforderungen auch in Zukunft erfolgreich meistern kann.

4.4 Chancen

Neben den vorstehend beschriebenen Risiken gibt es für die Allgeier Gruppe über die bereits in den konkreten Planungen erfasste Geschäftsentwicklung hinaus auch weitere erhebliche Chancen zur Verbesserung des Leistungsangebots und der Stellung im Wettbewerb. Diese sieht der Vorstand vor allem in folgenden Aspekten:

4.4.1 Akquisitionen

In der Unternehmensplanung für das laufende Geschäftsjahr 2022 sind keine konkreten Akquisitionsvorhaben enthalten, da diese im Einzelfall in der Regel hinsichtlich ihres Volumens und ihres zeitlichen Eintritts nicht planbar sind. Gleichwohl sollen Akquisitionen ein integraler Bestandteil der weiteren Unternehmensentwicklung sein. Korrespondierend zu den beschriebenen Risiken aus Akquisitionen stellen diese aber auch eine erhebliche Chance zur Beschleunigung des Wachstums und für den weiteren gezielten und strategischen Ausbau der Gruppe dar. Ebenso korrespondierend können auch andere Portfolioumschichtungen, wie die Veräußerung einzelner Geschäftsteile, grundsätzlich Chancen für eine Neuausrichtung der Gruppe bedeuten. Im vergangenen Jahr haben wir mit den Akquisitionen der publicplan GmbH und der it-novum GmbH unsere Expertise und Ressourcen im Bereich der Entwicklung von Open Source-Softwarelösungen erheblich ausgebaut. Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten wir davon signifikant wirtschaftlich profitieren, da wir zusätzliche Projekte angehen und weitere für die Zukunft gewinnen konnten. Mit MySign, Cloudical und Clientis haben wir in unsere technologische Weiterentwicklung in den Bereichen E-Commerce, Container-Cloud und SAP investiert. Die Akquisition Evora schafft einen Kern für neues Wachstum im SAP- und ServiceNow-Umfeld sowie auch einen wichtigen Schritt zur erneuten Internationalisierung unseres Geschäfts.

4.4.2 Mitarbeiter

Im Zuge des Wachstums der Gruppe erhöhen sich auch die Faktoren für die Attraktivität unserer Unternehmen für neue Mitarbeiter. Eine Bearbeitung von komplexen und herausfordernden Projekten und das damit verbundene größere Know-how bilden für neue Mitarbeiter einen steigenden Anreiz, für Allgeier zu arbeiten. Die Aussicht, die künftige Wertsteigerung und den künftigen Erfolg aktiv mitgestalten zu können, zieht insbesondere Führungskräfte an, die unsere Teams entscheidend bereichern und die Gruppe stärken. Dies gilt auch für die durch Akquisitionen hinzugewonnenen Kollegen. Wesentlich wird in diesem Zusammenhang auch sein, die richtigen Incentive-Systeme in der Gruppe zu etablieren bzw. weiterzuentwickeln. Mit der Akquisition der Evora haben wir neben den neuen Kolleginnen und Kollegen im Inland auch wertvolle Standorte in Indien, den USA und Österreich dazugewonnen, die wir in den kommenden Jahren massiv ausbauen wollen.

4.4.3 Technologien und Märkte

Der wohl größte Treiber unseres Geschäfts und unseres künftigen Wachstums ist der sich in hohem Tempo verstärkende Trend zur Digitalisierung der Geschäfts- und Verwaltungsprozesse und damit verbunden eine massive Nachfrage nach ITund Software-Expertise und -Produkten. Insbesondere im Bereich der öffentlichen Verwaltungen auf allen Ebenen des Bundes, der Länder und der Kommunen bestehen riesige Herausforderungen, mit den bereit gestellten Milliarden-Budgets die angestrebten Effekte der Digitalisierung nachhaltig zu erzielen. Bereits gültige Gesetze wie das Onlinezugangsgesetz (OZG) verstärken den zeitlichen Druck. Dabei gilt es, die besonderen Anforderungen der öffentlichen Auftraggeber zu berücksichtigen. Mit dem Ziel einer weitgehenden digitalen Souveränität werden große Teile der zu erstellenden Softwarelösungen auf der Basis von Open Source-Komponenten entwickelt. Hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit im Betrieb schaffen komplexe Herausforderungen, für die jahrelanges Know-how gefragt ist. Allgeier ist als eines der größeren deutschen IT- und Software-Unternehmen in diesem Bereich hervorragend aufgestellt und verstärkt sich laufend weiter. Mit unseren Kunden gehen wir in sehr vielen Fällen langfristige Partnerschaften ein, um gemeinsam die Herausforderungen der digitalen Transformation zu leisten. Damit ist IT für unsere Kunden überwiegend kein Kostenfaktor mehr, sondern vor allem eine Grundvoraussetzung für funktionierende Geschäftsmodelle und ein Mittel zur erfolgreichen Differenzierung im Markt. Wir sehen hier für die kommenden Jahre erhebliche Chancen zur Ausweitung unseres Geschäfts.

Eine weitere Chance stellen die mit der fortschreitenden Gruppenentwicklung größer werdenden Möglichkeiten des Eintritts oder der Vertiefung von technologischem Knowhow insbesondere für Trendtechnologien dar. Die IT-Branche ist erheblichen Wandlungen unterworfen, die neben den beschriebenen Risiken auch enorme Zukunftschancen bedeuten. Es werden vollkommen neue Geschäftsfelder mit großen Wachstumsmöglichkeiten und Chancen zur Differenzierung im Wettbewerb entstehen. Auch hier können Akquisitionen neben der organischen Entwicklung eine entscheidende Rolle zur dynamischen Weiterentwicklung spielen. Gleiches gilt auch für den Eintritt in neue Marktsegmente und deren Erschließung – regional wie auch in Bezug auf Branchen. Auch hierfür schaffen Wachstum und Akquisitionen neue Möglichkeiten. Ein Beispiel ist die Akquisition der Cloudical GmbH, die uns mit ihrer wertvollen Expertise in Bezug auf die nächste Generation der Cloud entscheidend verstärkt. Die Transformation der bestehenden Cloud-Umgebungen wird für viele Jahre neue Projekte hervorrufen und bei allen Kunden entsprechende Anpassungen der bestehenden Softwarelösungen erforderlich machen.

4.4.4 Prozesse und Systeme

Schließlich sehen wir auch in der stetigen Verbesserung unserer internen Organisation und Zusammenarbeit durch die Verbesserung der verwendeten Systeme und definierten Prozesse gute Chancen für unsere künftige Entwicklung. Kommend aus einem sehr stark mittelständisch geprägten Umfeld, werden Investitionen in einheitliche Systeme erst mit zunehmender Größe sinnvoll und rentabel. Dadurch kann das Nutzen von Synergien und gemeinsamem Potential unterstützt oder erst sinnvoll ermöglicht werden. Eng damit verbunden ist die stetige Verbesserung von internen Unternehmensprozessen. Dies gilt sowohl für die interne Zusammenarbeit in der Gruppe, zum Beispiel im Teilen von Know-how oder verfügbaren Ressourcen oder im Verhältnis zum Kunden, als auch für die effizientere Durchführung von Kundenprojekten und die Qualität unserer Arbeit.

5. Übernahmerelevante Angaben (nach § 289a und § 315a HGB) und erläuternder Bericht (Bestandteil des Konzernlageberichts)

5.1 Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital der Allgeier SE belief sich zum Stichtag 31. Dezember 2021 auf 11.408.513,00 Euro (Vorjahr: 11.382.513,00 Euro) und war eingeteilt in 11.408.513 auf den Namen lautende Stückaktien. Auf jede Stückaktie entfällt anteilig ein rechnerischer Betrag des Grundkapitals von 1,00 Euro. Sämtliche Stückaktien der Gesellschaft gehören der gleichen Aktiengattung an. Die Aktien sind voll eingezahlt.

Im Geschäftsjahr 2021 erhöhte sich das gezeichnete Kapital der Allgeier SE durch Zuteilung von 26.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien aus dem Bedingten Kapital 2010 (Bezugsaktien).

Die Aktie der Allgeier SE wurde am 30. Dezember 2021 mit einem Schlusskurs im Xetra-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse von 55,80 Euro bewertet. Im Vorjahr notierte die Aktie am 30. Dezember 2020 mit einem Schlusskurs von 18,65 Euro.

Es besteht nur eine Aktiengattung. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden, insbesondere gewährt jede Aktie eine Stimme in der Hauptversammlung. Hiervon ausgenommen sind eigene Aktien, die keine Rechte vermitteln. Die Aktien der Gesellschaft sind im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (General Standard) notiert (ISIN DE000A2GS633; WKN A2GS63). Die mit den Aktien der Gesellschaft verbundenen Rechte und Pflichten ergeben sich aus der Satzung der Gesellschaft und ergänzend aus der SE-Verordnung (SE-VO) und dem SE-Ausführungsgesetz sowie dem Aktiengesetz.

5.2 Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Dem Vorstand sind keine Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, bekannt.

5.3 Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Folgende Personen haben uns mitgeteilt (Stand: 31. Dezember 2021), dass ihre direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital 10 Prozent der Stimmrechte der Allgeier SE – gemessen an der Gesamtstimmrechtszahl von 11.408.513 – überschreiten:

  • Der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Detlef Dinsel, Deutschland, hält direkt und indirekt eine Beteiligung in Höhe von 13,65 Prozent.
  • Die Lantano Beteiligungen GmbH, München, Deutschland, hält direkt eine Beteiligung in Höhe von 25,77 Prozent.
  • Frau Dr. Christa Kleine-Dürschmidt, Deutschland, hält direkt sowie indirekt über die Lantano Beteiligungen GmbH, München, eine Beteiligung in Höhe von insgesamt 27,73 Prozent.
  • Herr Carl Georg Dürschmidt, Deutschland, hält indirekt über die Lantano Beteiligungen GmbH, München, eine Beteiligung in Höhe von 25,77 Prozent.
  • Frau Linda Dürschmidt, Deutschland, hält direkt sowie indirekt über die Lantano Beteiligungen GmbH, München, eine Beteiligung in Höhe von insgesamt 25,77 Prozent.
  • Frau Laura Pirkl-Dürschmidt, Deutschland, hält indirekt über die Lantano Beteiligungen GmbH, München, eine Beteiligung in Höhe von 25,77 Prozent.

Sonstige direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind der Gesellschaft nicht gemeldet worden und auch sonst nicht bekannt.

5.4 Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Es bestehen keine Aktien der Gesellschaft, die ihren Inhabern im Vergleich zu den übrigen Aktionären Sonderrechte, insbesondere Kontrollbefugnisse über die Gesellschaft verleihen.

5.5 Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Dem Vorstand sind keine Beteiligungen von Arbeitnehmern am Kapital der Gesellschaft bekannt, bei denen Arbeitnehmer die Kontrollrechte aus ihrer Beteiligung nicht unmittelbar ausüben.

5.6 Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung

Die Voraussetzungen für die Ernennung und Abberufung des Vorstands sowie die Änderung der Satzung richten sich nach den Regelungen der Satzung, der SE-VO und des SE-Ausführungsgesetzes sowie des Aktiengesetzes. Gemäß Ziffer 9.1 unserer Satzung und Art. 39 SE-VO besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen; die Zahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt der Aufsichtsrat.

Der Aufsichtsrat kann gemäß Ziffer 9.3 unserer Satzung und § 84 AktG einen Vorsitzenden des Vorstands bestellen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat das Gericht gemäß § 85 AktG in dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen. Gemäß Art. 39 SE-VO und § 84 AktG kann der Aufsichtsrat die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Gemäß Art. 46 SE-VO und Ziffer 9.2 unserer Satzung werden die Mitglieder des Vorstands für höchstens sechs Jahre bestellt. Wiederbestellungen sind gemäß Art. 46 SE-VO und Ziffer 9.2 unserer Satzung zulässig. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands durch Beschluss mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

Änderungen der Satzung bedürfen eines Beschlusses der Hauptversammlung. Gemäß Art. 59 SE-VO, § 51 SE-Ausführungsgesetz und Ziffer 23.2 der Satzung bedarf ein satzungsändernder Beschluss, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen bzw. der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sofern mindestens die Hälfte des Grundkapitals vertreten ist. Damit macht die Satzung vom Wahlrecht des § 51 SE-Ausführungsgesetz Gebrauch. Eine höhere Mehrheit ist beispielsweise für die Änderung des Unternehmensgegenstands oder für eine Sitzverlegung in einen anderen Mitgliedsstaat in § 51 SE-Ausführungsgesetz vorgeschrieben. Der Aufsichtsrat ist gemäß Ziffer 18.2 unserer Satzung und § 179 AktG befugt, Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, zu beschließen.

5.7 Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen

5.7.1 Genehmigte Kapitalia

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 24. September 2020 ermächtigt, das Grundkapital der Allgeier SE mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 23. September 2025 gegen Bar- oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 5.644.500,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 5.644.500 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020). Dabei ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre für folgende Fälle auszuschließen:

  • Bei einer Bezugsrechtsemission für aufgrund des Bezugsverhältnisses entstehende Spitzenbeträge.
  • Für eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zum (auch mittelbaren) Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen, von Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen, wenn der Erwerb im Interesse der Gesellschaft liegt.
  • Für eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen für einen Anteil am genehmigten Kapital in Höhe von bis zu insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder, sofern niedriger, im Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals, sofern der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese 10 Prozent-Begrenzung sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausnutzung in direkter oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden sowie auch Aktien, die aufgrund einer während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts entsprechend § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG begebenen Wandel- beziehungsweise Optionsschuldverschreibung auszugeben oder zu gewähren sind.
  • Für die Gewährung von Bezugsrechten an Inhaber von Wandel- oder Optionsrechten bezogen auf Schuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einem Unternehmen, an dem die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, ausgegeben werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.

5.7.2 Bedingte Kapitalia

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juni 2010, abgeändert durch Beschlüsse der Hauptversammlung vom 17. Juni 2014 und 28. Juni 2017, nach Ausgabe von insgesamt 432.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien aus dem Bedingten Kapital 2010 (Bezugsaktien) zum 31. Dezember 2021 um bis zu 28.000,00 Euro bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2010). Das Bedingte Kapital 2010 dient der Bedienung von den noch offenen 28.000 Optionsrechten zur Ausgabe von bis zu 28.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juni 2014 um bis zu 140.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 140.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2014). Das Bedingte Kapital 2014 dient der Bedienung von sämtlichen 140.000 Optionsrechten zur Ausgabe von bis zu 140.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2017 um bis zu 3.500.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 3.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2017). Das Bedingte Kapital 2017 dient der Bedienung von Wandel-, Options- und/oder Gewinnschuldverschreibungen oder Genussrechten mit Wandlungs- oder Optionsrechten, die von der Gesellschaft oder einem Unternehmen, an dem die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 27. Juni 2022 ausgegeben werden können. Der Konzern hat bislang keine entsprechenden Wandlungs- oder Optionsrechte ausgegeben.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 08. Juni 2021 um bis zu 940.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 940.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021). Das Bedingte Kapital 2021 dient der Bedienung von 940.000 Optionsrechten gemäß dem Aktienoptionsplan 2021, die von der Gesellschaft bis zum 07. Juni 2026 ausgegeben werden können.

5.7.3 Erwerb eigener Aktien

Die am 24. September 2020 abgehaltene Hauptversammlung der Allgeier SE hat den Vorstand ermächtigt, bis zum 23. September 2025 eigene Aktien der Gesellschaft in einem Umfang von 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals mit der Maßgabe zu erwerben, dass auf diese zusammen mit anderen eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt, nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen.

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2020 alle bis dahin gehaltenen eigenen Aktien veräußert. Seither hält die Allgeier SE keine eigenen Aktien mehr.

Darüber hinaus hat die Hauptversammlung vom 24. September 2020 den Vorstand ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund der vorstehenden oder früher erteilten Ermächtigungen erworben werden bzw. wurden, mit Zustimmung des Aufsichtsrats zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken zu verwenden, insbesondere zu folgenden:

  • Weiterveräußerung an Dritte gegen Barzahlung auch anders als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre;
  • Verwendung als Gegenleistung für eine direkte oder indirekte Sacheinlage Dritter in die Gesellschaft, insbesondere beim Zusammenschluss mit Unternehmen oder beim Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen oder anderen Wirtschaftsgütern;
  • Verwendung zur Erfüllung von Wandel- oder Optionsrechten, welche die Gesellschaft oder ihr nachgeordnete Konzernunternehmen ausgeben, gegenüber den Inhabern dieser Rechte;
  • Verwendung zur Ausgabe als Mitarbeiteraktien an Arbeitnehmer oder Organmitglieder der Gesellschaft oder der mit der Gesellschaft im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen.

Erfolgt die Veräußerung in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebot an alle Aktionäre, insbesondere in den vorstehend genannten vier Fällen, darf der Veräußerungspreis den Börsenkurs der Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung um nicht mehr als 5 Prozent unterschreiten. Maßgeblicher Börsenkurs im Sinne dieser Regelung ist der rechnerische Mittelwert der Schlusskurse der Aktien der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) während der letzten drei Börsentage vor der Veräußerung der Aktien. Das Bezugsrecht der Aktionäre wird insoweit ausgeschlossen. Diese Ermächtigung beschränkt sich auf höchstens 10 Prozent des bei Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft. Auf den Fall der Veräußerung eigener Aktien an Dritte gegen Barzahlung auch anders als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre werden Aktien angerechnet, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung in entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts bis zu diesem Zeitpunkt ausgegeben oder veräußert werden, oder auf die Umtausch- bzw. Bezugsrechte von Options- oder Wandelschuldverschreibungen entfallen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausnutzung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden.

Der Vorstand wird ferner ermächtigt, die aufgrund der Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen.

Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien sowie zu ihrer Verwendung kann ganz oder auch in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, durch die Gesellschaft oder durch ihre Konzerngesellschaften ausgeübt werden.

5.8 Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen

Es gibt in einzelnen Kreditvereinbarungen übliche Regelungen, die Rechtsfolgen an eine mehrheitliche Übernahme oder Beherrschung größer 50 Prozent oder eine Veräußerung der wesentlichen Vermögensgegenstände der Gesellschaft knüpfen.

5.9 Entschädigungsvereinbarung der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind

Für den Fall eines Kontrollwechsels, das heißt wenn ein Dritter die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2, § 30 WpÜG über die Gesellschaft erlangt, hat ein Mitglied des Vorstands das Recht zur Kündigung des Anstellungsvertrages. Bei Ausübung des Rechts entsteht ein Abfindungsanspruch, der auf eine Jahresvergütung begrenzt ist. Darüber hinaus hat die Allgeier SE keine Entschädigungsvereinbarungen mit Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots getroffen.

6. Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB ist Bestandteil des Lageberichts; die darin gemachten Angaben sind jedoch gemäß § 317 Abs. 2 Satz 3 HGB nicht in die Prüfung mit einzubeziehen. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB findet sich unten im Corporate-Governance-Bericht (Ziffer B.1.9).

München, 13. April 2022

Dr. Marcus Goedsche Vorstand

Hubert Rohrer Vorstand

Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit wir dessen Empfehlungen folgen.

1.1 Unternehmensverfassung der Societas Europaea (SE)

Allgeier ist eine Europäische Gesellschaft, die Societas Europaea (SE). Als Europäische Gesellschaft unterliegt die Allgeier SE neben den Vorschriften des deutschen Aktienrechts den speziellen europäischen und deutschen Regelungen zur Europäischen Gesellschaft. Die wesentlichen Grundzüge einer deutschen Aktiengesellschaft, insbesondere das dualistische Führungssystem, bestehend aus einem Vorstand und einem Aufsichtsrat, wurden beibehalten. Die gemeinsame Arbeit von Vorstand und Aufsichtsrat ist an dem Interesse des Unternehmens und der Aktionäre ausgerichtet, sowohl das bestehende Geschäft der Allgeier Gruppe erfolgreich weiterzuentwickeln als auch den Wert der Gruppe durch weitere Akquisitionen nachhaltig zu steigern. Dabei unterliegt auch die strategische Ausrichtung der Gruppe regelmäßiger Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten im Unternehmensinteresse eng zusammen.

1. Corporate-Governance-Bericht

Nachfolgend berichten wir über die Corporate Governance und die wesentlichen Grundzüge der Unternehmensführung der Allgeier Gruppe einschließlich der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex und weiterer Angaben nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches. Für einen nachhaltigen unternehmerischen Erfolg ist eine gute Corporate Governance unerlässlich. Vorstand und Aufsichtsrat handeln daher im Einklang mit den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft unter Berücksichtigung der Belange der Aktionäre, der Belegschaft und der sonstigen mit dem Unternehmen verbundenen Gruppen (Stakeholder), um für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen (Unternehmensinteresse). Diese Prinzipien verlangen nicht nur Legalität, sondern auch ethisch fundiertes, eigenverantwortliches Verhalten (Leitbild des ehrbaren Kaufmanns). Die wesentlichen Maßstäbe für die Unternehmensführung der Allgeier SE sind die Vorschriften der Verordnung (EG) Nr. 2157/2001 des Rates vom 08. Oktober 2001 über das Statut der Europäischen Gesellschaft (SE) (SE-Verordnung oder SE-VO), das SE-Ausführungsgesetz und das SE-Beteiligungsgesetz, das Aktiengesetz, die Bestimmungen der Satzung der Gesellschaft und der Geschäftsordnungen für fragen. Hierzu besteht ein regelmäßiger Austausch zwischen dem Vorstand und den Mitgliedern des Aufsichtsrats, insbesondere dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Einzelheiten der Zusammenarbeit der Aufsichtsratsmitglieder sind in einer Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat festgelegt. Der Aufsichtsrat hat sich verschiedene Ziele gegeben: Oberstes Ziel ist sicherzustellen, dass der Aufsichtsrat seinen gesetzlichen Beratungs- und Überwachungspflichten in der vorgeschlagenen Zusammensetzung umfassend gerecht wird und die Mitglieder über die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen, um ihre Aufgaben optimal und verantwortlich erfüllen zu können. Für die Allgeier SE, deren Satzung die Besetzung des Aufsichtsrats mit drei Mitgliedern vorsieht, bedeutet dies konkret, dass nach Möglichkeit insbesondere folgende Qualifikationen im Aufsichtsrat vorhanden sein sollen (Kompetenzprofil): die im Gesetz ausdrücklich geforderte Qualifikation als unabhängiger Finanzexperte, die Fähigkeit zur Beurteilung von Unternehmen im Dienstleistungssektor (nicht nur beschränkt auf das IT-Geschäft), die Fähigkeit zur Beurteilung von Akquisitionsmöglichkeiten im In- und Ausland und entsprechende Transaktionserfahrung sowie die Erfahrung mit der Organisation und Arbeitsweise einer stark wachsenden Gruppe in einer Holdingstruktur. Die Besetzung des Aufsichtsrats muss ferner ermöglichen, dass der Aufsichtsrat effizient arbeitet und seine Mitglieder ausreichend Kapazität für diese verantwortliche Tätigkeit mitbringen.

Zudem soll dem Aufsichtsrat eine angemessene Anzahl an unabhängigen Mitgliedern angehören. Der Aufsichtsrat stuft ein Mitglied als nicht unabhängig ein, wenn es beispielsweise in einer persönlichen oder einer geschäftlichen Beziehung zur Allgeier SE steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Aufgrund der Anzahl von derzeit drei Mitgliedern im Aufsichtsrat soll dem Aufsichtsrat mindestens ein Mitglied angehören, das unabhängig ist. Außerdem sollen dem Aufsichtsrat nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands angehören.

Ein weiteres Ziel des Aufsichtsrats ist es, dass bei der künftigen Besetzung im Vergleich mehrerer, fachlich ähnlich geeigneter Kandidaten im Sinne der angestrebten Diversität Kandidaten bevorzugt werden sollen, die im Hinblick auf ihr Geschlecht, ihre Nationalität oder andere Eigenschaften die Besetzung entsprechend bereichern. Starre Quoten sieht der Aufsichtsrat dabei aber grundsätzlich nicht als angemessenes Mittel an. Hinsichtlich der Vorgabe einer Altersgrenze weicht die Gesellschaft von der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex ab, da eine fixe Altersgrenze ein ungewolltes Ausschlusskriterium darstellen kann.

1.2 Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Allgeier SE besteht aus drei Mitgliedern. Der aktuelle Aufsichtsrat wurde in der Hauptversammlung am 29. Juni 2018 gewählt. Die Amtsperiode der Mitglieder des Aufsichtsrats der Allgeier SE endet mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2022 beschließt.

Der Aufsichtsrat berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und überwacht dessen Tätigkeit. Ausschüsse des Aufsichtsrats wurden aufgrund der Mitgliederanzahl nicht gebildet. Neben den gesetzlich festgelegten Aufgaben, wie der Bestellung der Vorstandsmitglieder und der Festlegung des Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder, der Kontrolle der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft einschließlich der Planung für die folgenden Geschäftsjahre, der Prüfung des Risikomanagements und des internen Kontrollsystems sowie der Prüfung und Billigung des Jahresabschlusses und des Vorschlags für die Verwendung des Bilanzgewinns, beschäftigt sich der Aufsichtsrat wesentlich mit den Themen, die gemäß der Satzung der Gesellschaft und der Geschäftsordnung für den Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen. Einen Schwerpunkt der Tätigkeit des Aufsichtsrats bilden dabei die Beratungen und Entscheidungen über Akquisitions-

vorhaben. Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat in alle Entscheidungen eingebunden, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung sind, wie zum Beispiel die strategische Weiterentwicklung oder bedeutende Einzel-

B. Corporate Governance

Teil des abgelaufenen Geschäftsjahres nicht mehr dem Vorstand der Allgeier SE an, so dass der Vorstand ab diesem Zeitpunkt aus den zwei Mitgliedern Dr. Marcus Goedsche und Hubert Rohrer bestand.

Herr Dr. Marcus Goedsche und Herr Hubert Rohrer sind jeweils einzeln zeichnungsberechtigt. Herr Carl Georg Dürschmidt war einzeln zeichnungsberechtigt. In seiner Funktion als Leitungsorgan der Allgeier Gruppe gibt der Vorstand insbesondere die Strategie für die weitere Entwicklung der Gruppe vor und arbeitet an dem Ziel der nachhaltigen Wertschöpfung und Wertsteigerung der Gruppe. Es gilt dabei der Grundsatz der Gesamtverantwortung, d. h. die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Unternehmensführung. Aufgrund der Konzernstruktur der Allgeier Gruppe und der spezifischen Stellung der Allgeier SE als Holdinggesellschaft und den damit verbundenen Aufgaben, bestand im abgelaufenen Geschäftsjahr im Vorstand keine strenge Ressortverteilung, wie sie bei Unternehmen mit einer klassischen Führungsstruktur üblich ist. Gleichwohl sind die Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb des Vorstands nach entsprechenden Arbeitsschwerpunkten und fachlichen Qualifikationen verteilt. Ausschüsse hat der Vorstand aufgrund seiner Größe nicht gebildet.

Die wesentlichen Entscheidungen, zum Beispiel über Akquisitionsvorhaben, werden vom Gesamtvorstand unter Einbeziehung des Aufsichtsrats getroffen.

Einzelheiten zur Zusammenarbeit im Vorstand und zur Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat sind in der Geschäftsordnung für den Vorstand festgelegt. Neben Ziffer 9 der Satzung der Allgeier SE enthält auch die Geschäftsordnung für den Vorstand einen Katalog von Geschäften, für die der

Der Aufsichtsrat hat die selbstgesetzten Ziele, wie nachfolgend dargelegt, umgesetzt:

Bei seinem Beschluss über die Wahlvorschläge hat der Aufsichtsrat neben den gesetzlichen Anforderungen sowie den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats insbesondere seine beschlossenen Ziele berücksichtigt. Der Aufsichtsrat setzt sich aus Herrn Detlef Dinsel, Herrn Thies Eggers und Herrn Christian Eggenberger zusammen. Die Herren Dinsel und Eggers sind deutsche und Herr Eggenberger ist schweizerischer Staatsbürger. Sie gehören verschiedenen Berufsgruppen an und sind seit vielen Jahren international, insbesondere im Dienstleistungssektor und im M & A-Geschäft, tätig.

Beachtet wurde außerdem die Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex, dass dem Aufsichtsrat nicht mehr als zwei ehemalige Vorstandsmitglieder angehören sollen; im Aufsichtsrat befindet sich derzeit nur ein ehemaliges Vorstandsmitglied. Alle drei Aufsichtsratsmitglieder sind nach der Einschätzung des Aufsichtsrats unabhängig im obigen Sinn.

Weitere Einzelheiten zur Besetzung des Aufsichtsrats finden Sie im Konzernanhang unter G. Sonstige Angaben IV. Organe der Muttergesellschaft. Informationen zur konkreten Tätigkeit sind dem Bericht des Aufsichtsrats zu entnehmen.

1.3 Vorstand

Die Führung und Leitung des Unternehmens obliegt dem Vorstand. Er leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung. Bis zum 30. September 2021 bestand der Vorstand der Allgeier SE aus drei Mitgliedern, Herrn Carl Georg Dürschmidt (Vorstandsvorsitzender), Herrn Dr. Marcus Goedsche und Herrn Hubert Rohrer. Carl Georg Dürschmidt gehörte für den übrigen

1.5 Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Vorstands hielten am 31. Dezember 2021 insgesamt unmittelbar 247.541 (Vorjahr: 3.089.155) Aktien der Allgeier SE. Die Mitglieder des Aufsichtsrats hielten am 31. Dezember 2021 insgesamt unmittelbar und mittelbar 1.952.064 (Vorjahr: 1.728.298) Aktien der Allgeier SE.

1.6 Directors' Dealings

Gemäß Art. 19 der Marktmissbrauchsverordnung meldepflichtige Transaktionen von Aktien oder damit verbundenen Finanzinstrumenten der Allgeier SE durch ein Vorstandsoder Aufsichtsratsmitglied sowie dem Mitglied eng verbundene Personen haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr ordnungsgemäß veröffentlicht.

1.7 Umfassende und transparente Kommunikation

Wir informieren Aktionäre, Aktionärsvertreter, Analysten, Medien sowie die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig und zeitnah über die aktuelle Geschäftsentwicklung und die Lage des Unternehmens. Wir behandeln die unterschiedlichen Personen- und Anspruchsgruppen dabei gleich. Mit dem Geschäftsbericht, dem Halbjahresfinanzbericht und zwei freiwilligen Zwischenmitteilungen haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere unseren Aktionären vier Mal im Jahr über die aktuelle Geschäftsentwicklung sowie über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage berichtet.

Darüber hinaus nutzen wir zur Information unserer Aktionäre und aller anderen, dem Unternehmen nahestehenden Personen unsere Internetseite umfassend, auf der wir beispielsweise neben unseren Finanzberichten einen Finanzkalender, Ad-hoc-Mitteilungen (Insiderinformationen gemäß Art. 17 MAR), Investorenpräsentationen und Pressemitteilungen veröffentlichen.

1.8 Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Der Einzelabschluss der Allgeier SE wird nach dem Handelsgesetzbuch aufgestellt, der Konzernabschluss der Allgeier SE nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Der Einzelabschluss und der Konzernabschluss wurden von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft LOHR + COMPANY GmbH, Düsseldorf, geprüft.

1.9 Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB (Bestandteil des Konzernlageberichts)

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB ist Bestandteil des Lageberichts; die darin gemachten Angaben sind jedoch gemäß § 317 Abs. 2 Satz 3 HGB nicht in die Prüfung mit einzubeziehen.

Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf. Der Vorstand der Allgeier SE übt im Rahmen der Gesellschafterstellung oder in der Funktion von Aufsichtsgremien bei den Gruppengesellschaften eine Steuerungs-, Koordinierungsund Kontrollfunktion aus, soweit dies gesetzlich zulässig ist. Weitere Einzelheiten zur Besetzung des Vorstands finden Sie im Konzernanhang unter G. Sonstige Angaben IV. Organe der Muttergesellschaft.

1.4 Hauptversammlung

Unsere Aktionäre üben in der Hauptversammlung ihre Rechte aus. Die jährliche ordentliche Hauptversammlung, in der Vorstand und Aufsichtsrat den Aktionären Rechenschaft über das abgelaufene Geschäftsjahr ablegen, findet innerhalb der ersten sechs Monate des folgenden Geschäftsjahres statt. Bei der Beschlussfassung in der Hauptversammlung gewährt jede Aktie eine Stimme. Wir unterstützen unsere Aktionäre bei der Stimmabgabe durch den Einsatz eines Stimmrechtsvertreters, der das Stimmrecht ausschließlich nach den vom Aktionär erteilten Weisungen ausübt. Die Hauptversammlung wählt die Mitglieder des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat der Allgeier SE besteht aus drei Mitgliedern. Der aktuelle Aufsichtsrat wurde in der Hauptversammlung am 29. Juni 2018 gewählt. Die Amtsperiode der Mitglieder des Aufsichtsrats der Allgeier SE endet mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2022 beschließt. Sie beschließt über die Verwendung

des Bilanzgewinns, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Bestellung des Abschlussprüfers. Die Hauptversammlung ist ferner für die Beschlussfassung über Satzungsänderungen, Kapitalmaßnahmen, Unternehmensverträge und die Vergütung des Aufsichtsrats zuständig.

Für die Gesellschaft steht die Richtigkeit und Vollständigkeit der jeweiligen Abschlüsse und Berichte im Vordergrund. Es ist das Bestreben der Gesellschaft, die jeweiligen Abschlüsse und Berichte so früh wie möglich den Aktionären bekannt zu geben. Gleichwohl behält sich die Gesellschaft vor, die gesetzlichen Fristen für die Veröffentlichung jeweils in Anspruch zu nehmen, falls dies zur ordnungsgemäßen Fertigstellung und Prüfung der Abschlüsse und Berichte erforderlich ist.

Kodex Ziffern G 1 – G 14

Die laufenden Vorstandsverträge wurden vor Wirksamkeit der in 2020 in Kraft getretenen Regelungen vereinbart. Die aktuelle Vergütung entspricht allerdings in weiten Teilen den Anforderungen des Kodex. Die Hauptversammlung 2021 hat ein neues Vergütungssystem für künftige Vorstandsverträge beschlossen. Die darin getroffenen Regelungen entsprechen im Wesentlichen den Vorgaben des Kodex. Nicht vollständig entsprochen wird Ziffer G 3 des Kodex im Hinblick auf die Offenlegung der Peer-Group:

G 3 "Zur Beurteilung der Üblichkeit der konkreten Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Vergleich zu anderen Unternehmen soll der Aufsichtsrat eine geeignete Vergleichsgruppe anderer Unternehmen heranziehen, deren Zusammensetzung er offenlegt. Der Peer Group-Vergleich ist mit Bedacht zu nutzen, damit es nicht zu einer automatischen Aufwärtsentwicklung kommt."

Das neue Vergütungssystem sieht zur Beurteilung der Üblichkeit der Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder unter anderem einen Peer-Group-Vergleich vor. Dabei verzichtet das neue Vergütungssystem auf Offenlegung der Zusammen-

1.9.1 Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der Allgeier SE erklären gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, dass den vom Bundesministerium der Justiz veröffentlichten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 16. Dezember 2019 mit den nachfolgenden Ausnahmen entsprochen wurde und wird:

Entsprechenserklärung für den Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019

Kodex Ziffer B 5 und Ziffer C 2

"Für Vorstandsmitglieder soll eine Altersgrenze festgelegt und in der Erklärung zur Unternehmensführung angegeben werden." und Kodex Ziffer C 2 "Für Aufsichtsratsmitglieder soll eine Altersgrenze festgelegt und in der Erklärung zur Unternehmensführung angegeben werden."

Bei der Entscheidung über die Besetzung von Vorstandspositionen und Vorschläge zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern kommt es entscheidend auf die Beurteilung der persönlichen und fachlichen Eignung eines Kandidaten für das Unternehmen an. Diese Beurteilung ist jeweils im Einzelfall nach umfassender Prüfung der Angemessenheit und unter Einbeziehung aller in Betracht kommender Personen vorzunehmen. Anlass zur Festlegung einer generellen Altersgrenze, die nur ein herausgegriffenes Kriterium darstellt, besteht dabei nicht. Vielmehr könnte eine starre Altersgrenze ein nicht gewolltes Ausschlusskriterium für qualifizierte Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder sein.

Kodex Ziffer C 5

"Wer dem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehört, soll insgesamt nicht mehr als zwei Aufsichtsratsmandate in konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder vergleichbare Funktionen und keinen Aufsichtsratsvorsitz in einer konzernexternen börsennotierten Gesellschaft wahrnehmen."

Der Vorsitzende des Vorstands, Herr Carl Georg Dürschmidt, ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Nagarro SE, München, die nach der Abspaltung aus dem Allgeier Konzern seit dem 16. Dezember 2020 eine eigenständige Börsennotierung hat. Der Aufsichtsrat geht davon aus, dass Herr Dürschmidt seine volle Arbeitskraft seiner Tätigkeit bei der Allgeier SE widmet und sich sein Aufsichtsratsmandat bei der Nagarro SE nicht negativ auf die Erfüllung seiner Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft auswirkt.

Kodex Ziffer F 2

"Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sollen binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die verpflichtenden unterjährigen Finanzinformationen sollen binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums öffentlich zugänglich sein."

2. Übernahmerelevante Angaben (nach § 289a und § 315a HGB) und erläuternder Bericht (Bestandteil des Konzernlageberichts)

bewerb um begehrte Spezialisten Vorteile zu sichern. Die Internationalität unserer Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr weiter zugenommen und wir beschäftigten zum Jahresende 2021 an unseren Standorten im In- und Ausland Kolleginnen und Kollegen aus mehr als 20 unterschiedlichen Nationen. Unsere Unternehmensgruppe hat zudem – gemessen am Branchendurchschnitt – einen hohen Anteil weiblicher Beschäftigter, die wir in den vergangenen Jahren weiter steigern konnten, auf mittlerweile 28,3 Prozent. Grundsätzlich ist unser Ziel bei der Besetzung von Managementpositionen im Vergleich mehrerer, fachlich ähnlich geeigneter Kandidaten im Sinne der angestrebten Diversität Kandidaten zu bevorzugen, die im Hinblick auf ihr Geschlecht, ihre Nationalität oder andere Eigenschaften die Besetzung entsprechend bereichern, dies gilt insbesondere auch hinsichtlich der Beteiligung von Frauen im Management. Entsprechend wird das Unternehmen auch künftig laufend prüfen, ob der Frauenanteil im Management mit geeigneten Kandidatinnen erhöht werden kann. Starre Quoten sieht das Unternehmen dabei aber grundsätzlich nicht als angemessenes Mittel an. Grundsätzlich ist bei der Besetzung von Managementpositionen die Qualifikation das entscheidende Kriterium. setzung der Peer-Group, da die Gesellschaft nicht in einem Index gelistet ist. Aufgrund des dynamischen Geschäftsmodells der Unternehmensentwicklung im Sinne einer Buyand-Build-Strategie ist der Vergleich mit anderen in- und ausländischen börsennotierten Unternehmen im Sinne einer statisch festgelegten Peer-Group nicht zielführend. 1.10 Diversität und Angaben zu der Beteiligung von Frauen im Management Diversität ist für unsere Gruppe eine Bereicherung. In den Allgeier Konzerngesellschaften arbeiten in verschiedenen Ländern Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Religionen. Wir legen Wert auf die Wahrung und Umsetzung der Werte zur Förderung von Diversität und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz und pflegen Vielfalt überall, wo es als Unternehmen möglich ist. Wir glauben als Allgeier Gruppe an das Recht auf Gleichheit und die Würde aller Menschen. Jeder unserer Mitarbeiter erhält die gleichen Arbeitsmöglichkeiten und Perspektiven, und niemand wird aufgrund von Gruppenzugehörigkeit, Hautfarbe, Familienstand und familiärer Situation, Elternstatus und Herkunft, Einkommensquelle, Religion, Geschlecht, Alter, nationaler Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung, Gesundheitszustand oder

Die übernahmerelevanten Angaben (nach § 289a und § 315a HGB) und der erläuternde Bericht finden sich im Konzernlagebericht (Ziffer A.7)

Veteranenstatus diskriminiert. Unsere Unternehmenskultur ist geprägt von der interkulturellen, teamübergreifenden Zusammenarbeit in gemischten, vielfach länderübergreifenden Teams an unseren Standorten. Die Förderung der Geschlechtervielfalt ist uns besonders wichtig. Wir sind davon überzeugt, damit zudem einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels innerhalb unserer Branche zu leisten und uns als attraktiver Arbeitgeber im Wett-

Konzernabschluss der Allgeier SE

nach IFRS für das Geschäftsjahr 2021

Konzernbilanz der Allgeier SE, München, zum 31. Dezember 2021

Konzernbilanz (in Tsd. Euro)
Passiva Anhang 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Gezeichnetes Kapital 12. 11.409 11.383
Kapitalrücklagen 13. 71.249 65.074
Gewinnrücklagen 14. 102 102
Gewinnvortrag 16. 19.888 25.936
Periodenergebnis 11.801 -356
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen 17. 487 -78
Eigenkapitalanteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens 114.936 102.060
Eigenkapitalanteil nicht kontrollierender Gesellschafter 18. 47.969 3.461
Eigenkapital 162.905 105.521
Langfristige Finanzschulden 19. 123.500 17.500
Langfristige Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 20. 35.734 24.376
Langfristige Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses
21. 1.133 1.000
Andere langfristige Rückstellungen 23. 331 308
Langfristige vertragliche Verbindlichkeiten 9. 88 127
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 22. 41.802 2.627
Passive latente Steuern 7. 7.652 4.413
Langfristige Schulden 210.240 50.352
Kurzfristige Finanzschulden 19. 14.885 11.104
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 20. 8.810 6.638
Kurzfristige Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses
21. 125 18
Andere kurzfristige Rückstellungen 23. 17.948 14.669
Kurzfristige vertragliche Verbindlichkeiten 9. 6.762 4.098
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25.073 22.066
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 22. 18.025 15.474
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 24. 4.688 6.419
Ertragsteuerverbindlichkeiten 15.419 7.451
Zur Veräußerung gehaltene Schulden 111 95
Kurzfristige Schulden 111.846 88.031
Passiva 484.990 243.903
Konzernbilanz (in Tsd. Euro)
Aktiva Anhang 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Immaterielle Vermögenswerte 1. 281.124 85.106
Sachanlagen 2. 7.630 6.024
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 3. 41.308 27.611
At-Equity-Beteiligungen 4. 0 15
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 5. 8.399 4.902
Andere langfristige Vermögenswerte 6. 419 421
Aktive latente Steuern 7. 1.330 2.452
Langfristiges Vermögen 340.211 126.531
Vorräte 8. 1.230 695
Vertragliche Vermögenswerte 9. 2.476 1.828
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10. 62.346 48.029
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 5. 1.946 1.184
Andere kurzfristige Vermögenswerte 6. 5.765 3.464
Ertragsteuerforderungen 1.496 1.275
Zahlungsmittel 11. 69.409 60.803
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 111 95
Kurzfristiges Vermögen 144.779 117.372
Aktiva 484.990 243.903
nhang 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
12. 11.409 11.383
13. 71.249 65.074
14. 102 102
16. 19.888 25.936
11.801 -356
17. 487 -78
114.936 102.060
18. 47.969 3.461
162.905 105.521
19. 123.500 17.500
20. 35.734 24.376
21. 1.133 1.000
23. 331 308
ഗ് 88 127
22. 41.802 2.627
7. 7.652 4.413
210.240 50.352
19. 14.885 11.104
20. 8.810 6.638
21. 125 18
23. 17.948 14.669
9. 6.762 4.098
25.073 22.066
22. 18.025 15.474
24. 4.688 6.419
15.419 7.451
111 ರಿ5
111.846 88.031
484 990 243 903

Konzern-Gesamtergebnisrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021

Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
Gewinn- und Verlustrechnung Anhang 01. Januar 2021 -
31. Dezember 2021
01. Januar 2020 -
31. Dezember 2020
01. Januar 2021 -
31. Dezember 2021
01. Januar 2020 -
31. Dezember 2020
01. Januar 2021 -
31. Dezember 2021
01. Januar 2020 -
31. Dezember 2020
Umsatzerlöse 26. 403.606 763.847 281 412.159 403.325 351.688
Andere aktivierte Eigenleistungen 997 1.260 0 323 997 937
Sonstige betriebliche Erträge 27. 5.885 15.053 257 11.541 5.628 3.511
Materialaufwand 28. 156.592 194.614 14 47.613 156.578 147.001
Personalaufwand 29. 188.233 420.785 266 261.508 187.967 159.277
Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten
1.382 3.568 -1 2.021 1.383 1.547
Sonstige betriebliche Aufwendungen 30. 26.013 83.355 269 58.401 25.743 24.955
Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern 38.266 77.837 -11 54.480 38.277 23.357
Abschreibungen und Wertminderungen 31. 18.511 37.244 10 20.947 18.501 16.297
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 19.756 40.593 -20 33.533 19.776 7.060
Finanzerträge 32. 3.780 1.046 0 478 3.780 568
Finanzaufwendungen 33. 3.441 6.651 63 7.196 3.378 -545
Ergebnis aus At-Equity-Beteiligungen 34. -15 -3.106 0 -3.106 -15 0
Ergebnis vor Steuern 20.080 31.882 -83 23.709 20.163 8.173
Ertragsteuerergebnis 35. -7.687 -19.347 -18 -12.227 -7.670 -7.119
Ergebnis der Periode vor Ergebnis
aus Abspaltung und Veräußerungen
12.393 12.535 -101 11.482 12.494 1.053
Abgespaltenes und veräußertes Geschäft:
Ergebnis aus abgespaltenem und veräußertem
Geschäft vor Steuern
0 -6.205 0 -6.205 0 0
Ergebnis aus abgespaltenem und veräußertem Geschäft 0 -6.205 0 -6.205 0 0
Gesamtes Geschäft:
Ergebnis vor Steuern 20.080 25.676 -83 17.504 20.163 8.173
Ertragsteuerergebnis -7.687 -19.347 -18 -12.227 -7.670 -7.119
Ergebnis der Periode nach Ergebnis aus
Abspaltung und Veräußerungen
12.393 6.330 -101 5.276 12.494 1.053
Zurechnung des Ergebnisses der Periode nach Ergebnis
aus Abspaltung und Veräußerungen
an Gesellschafter des Mutterunternehmens 11.801 -356 -101 -349 11.902 -7
an nicht kontrollierende Gesellschafter 592 6.686 0 5.626 592 1.060
Unverwässertes Ergebnis je Aktie:
Durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien
nach zeitanteiliger Gewichtung
11.397.258 11.229.719 11.397.258 11.229.719 11.397.258 11.229.719
Ergebnis der Periode je Aktie in Euro 36. 1,04 -0,03 -0,01 -0,03 1,04 0,00
Verwässertes Ergebnis je Aktie:
Durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien
nach zeitanteiliger Gewichtung
11.546.417 11.331.927 11.546.417 11.331.927 11.546.417 11.331.927
Ergebnis der Periode je Aktie in Euro 36. 1,02 -0,03 -0,01 -0,03 1,03 0,00

Fortsetzung auf der nächsten Seite

Konzern-Gesamtergebnisrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021

Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
Sonstiges Ergebnis
Anhang
01. Januar 2021 -
31. Dezember 2021
01. Januar 2020 -
31. Dezember 2020
01. Januar 2021 -
31. Dezember 2021
01. Januar 2020 -
31. Dezember 2020
01. Januar 2021 -
31. Dezember 2021
01. Januar 2020 -
31. Dezember 2020
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden:
Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) -27 1.001 0 1.099 -27 -98
Umklassifizierte versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) 0 -1.603 0 -1.603 0 0
Steuereffekte 8 -246 0 -276 8 30
Umklassifizierte Steuereffekte 0 379 0 379 0 0
-19 -470 0 -402 -19 -67
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden können:
Währungsdifferenzen 614 -7.386 0 -7.263 614 -123
Umklassifizierte Währungsdifferenzen 0 -5.636 0 -5.636 0 0
614 -13.022 0 -12.899 614 -123
Sonstiges Ergebnis der Periode 596 -13.492 0 -13.301 596 -190
Gesamtergebnis der Periode 12.989 -7.162 -101 -8.025 13.089 863
Zurechnung des Gesamtergebnisses der Periode:
an Gesellschafter des Mutterunternehmens 12.361 -14.999 -101 -12.594 12.462 -2.406
an nicht kontrollierende Gesellschafter 628 7.837 0 4.569 628 3.269

Konzern-Eigenkapitalüberleitungsrechnung der Allgeier SE, München, zum 31. Dezember 2021

Konzern-Eigenkapitalüberleitungsrechnung (in Tsd. Euro)
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Eigene Anteile Gewinnvortrag Periodenergebnis Ergebnisneutrale
Eigenkapital
veränderungen
Eigenkapital
anteil der
Gesellschafter des
Mutterunternehmens
Eigenkapital
anteil nicht
kontrollierender
Gesellschafter
Eigenkapital
Stand am 01. Januar 2020 11.289 58.006 102 -786 51.597 15.133 7.705 143.046 22.888 165.934
Übertragung des Periodenergebnisses des Vorjahres
in den Gewinnvortrag
0 0 0 0 15.133 -15.133 0 0 0 0
Anpassung des Ausübungspreises der
Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2010
0 102 0 0 0 0 0 102 0 102
Anpassung des Ausübungspreises der
Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2014
0 1.797 0 0 0 0 0 1.797 0 1.797
Ausübung der Aktienoptionen aus dem
Aktienoptionsprogramm 2010
94 791 0 0 0 0 0 885 0 885
Veräußerung von eigenen Anteilen 0 4.378 0 786 0 0 0 5.164 0 5.164
Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) 0 0 0 0 0 0 636 636 118 755
Erwerb von Minderheitenanteilen der iQuest Gruppe 0 0 0 0 -7.299 0 0 -7.299 -5.041 -12.340
Erwerb von Minderheitenanteilen der SAP-Gruppe 0 0 0 0 -3.639 0 0 -3.639 -374 -4.013
Abspaltung der Nagarro 0 0 0 0 -36.325 0 0 -36.325 -8.451 -44.776
Vorgelagerte Effekte aus Transaktionen mit Nagarro 0 0 0 0 12.071 0 0 12.071 -12.071 0
Dividenden 0 0 0 0 -5.603 0 0 -5.603 -1.327 -6.930
Ergebnis der Periode 0 0 0 0 0 -356 0 -356 6.686 6.330
Währungsdifferenzen 0 0 0 0 0 0 -8.419 -8.419 1.033 -7.386
Stand am 31. Dezember 2020 11.383 65.074 102 0 25.936 -356 -78 102.060 3.461 105.521
Übertragung des Periodenergebnisses des Vorjahres
in den Gewinnvortrag
0 0 0 0 -356 356 0 0 0 0
Anpassung des Ausübungspreises der
Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2014
0 47 0 0 0 0 0 47 0 47
Ausgabe von Aktienoptionen aus dem
Aktienoptionsprogramm 2021
0 6.106 0 0 0 0 0 6.106 0 6.106
Ausübung der Aktienoptionen aus dem
Aktienoptionsprogramm 2010
26 22 0 0 0 0 0 48 0 48
Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) 0 0 0 0 0 0 -13 -13 -5 -19
Veräußerung von Anteilen an der
Allgeier Publicplan Holding GmbH
0 0 0 0 0 0 0 0 1.356 1.356
Veräußerung von Anteilen an der Allgeier Evora Holding GmbH 0 0 0 0 0 0 0 0 44.250 44.250
Anteile nicht kontrollierender Gesellschafter am
Eigenkapital der MySign-Gruppe zum Erwerbszeitpinkt
0 0 0 0 0 0 0 0 341 341
Dividenden 0 0 0 0 -5.691 0 0 -5.691 -2.062 -7.753
Ergebnis der Periode 0 0 0 0 0 11.801 0 11.801 592 12.393
Währungsdifferenzen 0 0 0 0 0 0 578 578 36 614
Stand am 31. Dezember 2021 11.409 71.249 102 0 19.888 11.801 487 114.936 47.969 162.905

Konzern-Kapitalflussrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021

Konzern-Kapitalflussrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
01. Januar 2021 -
31. Dezember 2021
01. Januar 2020 -
31. Dezember 2020
01. Januar 2021 -
31. Dezember 2021
01. Januar 2020 -
31. Dezember 2020
01. Januar 2021 -
31. Dezember 2021
01. Januar 2020 -
31. Dezember 2020
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 19.756 40.593 -20 33.533 19.776 7.060
Abschreibungen auf das Anlagevermögen 18.511 37.244 10 20.947 18.501 16.297
Aufwendungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 253 228 83 48 170 180
Veränderung langfristige Rückstellungen 38 2.424 0 2.414 38 10
Nicht zahlungswirksame Auflösungen von Rückstellungen -1.488 -952 0 -125 -1.488 -827
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge 4.351 204 -22 -340 4.373 543
Gezahlte Ertragsteuern -2.218 -13.812 -36 -12.765 -2.181 -1.047
Cash Flows aus der betrieblichen Tätigkeit vor Working Capital Veränderungen 39.202 65.929 14 43.712 39.188 22.217
Cash Flows aus Working Capital Veränderungen -10.101 29.778 436 18.201 -10.537 11.577
Cash Flows aus der betrieblichen Tätigkeit 29.101 95.707 450 61.913 28.651 33.794
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -5.219 -6.382 -9 -2.035 -5.210 -4.347
Auszahlungen aus Finance Lease -10.695 -26.850 -2 -17.689 -10.693 -9.161
Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 183 144 1 105 182 39
Einzahlung aus Sale-and-Leaseback-Transaktionen 305 2.357 0 0 305 2.357
Auszahlungen aus dem Erwerb von Tochterunternehmen -132.381 -3.182 0 -127 -132.381 -3.055
Auszahlungen aus von Kaufpreisanteilen nicht im Geschäftsjahr
erworbener Gesellschaften
-1.242 -17.075 0 -3.987 -1.242 -13.088
Auszahlungen aus dem Erwerb von Vermögensgegenständen und Rechten 0 -5.380 0 -3.580 0 -1.800
Auszahlungen von Darlehen an At-Equity-Beteiligungen -886 -415 0 0 -886 -415
Auszahlungen von direkten Kosten aus der Abspaltung der Nagarro 0 -4.769 0 0 0 -4.769
Abgehender Finanzmittelfonds aus der Abspaltung der Nagarro 0 -103.604 0 -103.604 0 0
Zugehender Finanzmittelfonds aus der Klassifizierung
der Allgeier Education als fortgeführt
0 0 -2 0 2 0
Auszahlungen in langfristige finanzielle Vermögenswerte 0 -200 0 0 0 -200
Cash Flows aus der Investitionstätigkeit -149.934 -165.355 -12 -130.916 -149.923 -34.439
Einzahlung aus Kapitalerhöhung 48 6.048 0 0 48 6.048
Tilgung von Schuldscheindarlehen -5.500 0 0 0 -5.500 0
Aufnahme von Bankdarlehen 106.000 197.245 0 179.745 106.000 17.500
Tilgung von Bankdarlehen -2.312 -145.272 0 -272 -2.312 -145.000
Cash Flows aus konzerninterner Finanzierung 0 0 42 -155.700 -42 155.700
Cash Flow aus Factoring 2.799 5.669 0 2.920 2.799 2.749
Erhaltene Zinsen 419 462 0 384 419 77
Gezahlte Zinsen -2.280 -3.302 -1 -254 -2.280 -3.049
Ausschüttungen -5.691 -5.603 0 0 -5.691 -5.603
Zahlungssaldo mit nicht kontrollierenden Gesellschaftern 27.045 -15.551 0 0 27.045 -15.551
Cash Flows aus der Finanzierungstätigkeit 120.529 39.695 42 26.824 120.487 12.871
Summe der Cash Flows -305 -29.953 480 -42.180 -785 12.226
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds -61 2.992 -182 2.922 121 70
Veränderungen des Finanzmittelfonds gesamt -366 -26.962 298 -39.258 -664 12.296
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 55.188 82.150 0 39.258 55.188 42.892
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 54.822 55.188 298 0 54.524 55.188

Konzernanhang der Allgeier SE

nach IFRS für das Geschäftsjahr 2021

A. ALLGEMEINE ANGABEN

I. Informationen zum Konzern und zur Allgeier SE

Der Allgeier Konzern ist eine der führenden deutschen Technologiegruppen für digitale Transformation. Die Konzerngesellschaften bieten den Kunden ein umfassendes IT- und Software-Services-Portfolio, das von High-End-Softwareentwicklung bis zu Business-Efficiency-Lösungen zur Digitalisierung und Transformation von geschäftskritischen Prozessen reicht. Das Mutterunternehmen des Konzerns ist die Allgeier SE. Sie hat ihren Sitz in der Einsteinstraße 172, 81677 München, Deutschland, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 198543 eingetragen. Die Allgeier SE ist eine Holdinggesellschaft, die Unternehmen im Umfeld der Informationstechnologie und des Dienstleistungsbereichs sowie verwandter Bereiche erwirbt, hält und veräußert . Darüber hinaus berät die Allgeier SE Unternehmen und nimmt sonstige betriebswirtschaftliche Aufgaben für Unternehmen wahr.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Konzernabschluss der Allgeier SE wurde in Übereinstimmung mit den in der Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) und den nach § 315e HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Dieser nach den Grundsätzen des IFRS aufgestellte Konzernabschluss erfüllt die Voraussetzungen zur Befreiung der Aufstellung eines Konzernabschlusses nach § 290 HGB. Er besteht aus Konzernbilanz, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Eigenkapitalüberleitungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und Anhang. Der Konzernabschluss der Allgeier SE unterstellt grundsätzlich, dass der Konzern fortgeführt wird.

In der Gesamtergebnisrechnung stellt der Allgeier Konzern die Geschäftsbereiche, die aufgegeben oder veräußert werden sollen, im aufgegebenen Bereich dar. In der Bilanz werden die Vermögenswerte und Schulden dieser Einheiten in jeweils den Zeilen "zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" und "zur Veräußerung gehaltene Schulden" zusammengefasst. Die Bewertung der Nettovermögenswerte der aufgegebenen Bereiche erfolgt mit beizulegenden Zeitwerten. Die in den finanziellen Vermögenswerten und Schulden bilanzierten Anteile an einer Venture Capital-Gesellschaft und die Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben wurden ebenfalls mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Die Bewertung aller anderen Vermögenswerte und Schulden erfolgte mit fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten.

Alle Betragsangaben im Konzernabschluss wurden, soweit nicht anders angegeben, in Tsd. Euro dargestellt. In den Tabellen kann es aufgrund von Rundungen zu Abweichungen von +/- 1 Tsd. Euro kommen. Den im Konzernabschluss angegebenen Zahlen für das Geschäftsjahr wurden die Vergleichszahlen des Vorjahres gegenübergestellt.

III. Erstmals im laufenden Geschäftsjahr anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften

Im Geschäftsjahr 2021 waren folgende durch das IASB überarbeitete bzw. neu herausgegebene Standards und Interpretationen erstmalig verpflichtend anzuwenden:

Standard/Interpretation Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments
Amendments to IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 and IFRS 16 Interest Rate Benchmark Reform (Phase 2) / Reform der Referenzzinssätze (Phase 2)
Amendments to IFRS 16 Covid-19-Related Rent Concessions / COVID-19 bezogene Mieterleichterungen
Amendments to IFRS 4 Insurance Contracts - Deferral of IFRS 9 / Versicherungsverträge -
Vorübergehende Befreiung von der Anwendung des IFRS 9

Die potentiellen Auswirkungen der erstmaligen Anwendung der geänderten Standards bzw. Interpretationen für den Allgeier Konzern werden nachfolgend erläutert:

Amendments to IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 and IFRS 16

Die Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 sollen die Auswirkungen abmildern, die sich im Zeitpunkt der Ablösung eines bestehenden Referenzzinssatzes durch einen alternativen Zinssatz auf die Finanzberichterstattung ergeben. Insbesondere räumen die Änderungen eine praktische Erleichterung in Bezug auf Modifikationen ein, die durch die IBOR-Reform erforderlich sind. Daneben sollen bilanzielle Sicherungsbeziehungen trotz einer Ablösung des Referenzzinssatzes unter einer angepassten Dokumentation fortbestehen können. Die Änderungen hatten keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Amendment to IFRS 16 (COVID-19)

Die Änderungen von IFRS 16 im Zusammenhang mit COVID-19 gewähren Leasingnehmern Erleichterungen bei der Bilanzierung von Änderungen des Leasingvertrags (lease modifications) aufgrund von Mietzugeständnissen infolge der Corona-Pandemie. Als praktischen Behelf kann sich ein Leasingnehmer dafür entscheiden, die Beurteilung, ob ein pandemiebedingtes Mietzugeständnis eines Leasinggebers eine Änderung des Leasingvertrags darstellt, auszusetzen. Ein Leasingnehmer, der diese Wahl trifft, bilanziert jede qualifizierte Änderung der Leasingzahlungen, die sich aus dem Mietzugeständnis im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ergibt, auf dieselbe Weise, wie er die Änderung nach IFRS 16 bilanzieren würde, wenn sie keine lease modification wäre. Die Änderungen gelten für Mietkonzessionen, die die Mietzahlungen reduzieren, die am oder vor dem 30. Juni 2021 fällig sind. Diese Änderung hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

IV. Noch nicht vorzeitig angewandte Standards und Interpretationen

Das IASB und das IFRIC haben nachfolgende Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards und Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung gemäß den Bestimmungen der EU für das Geschäftsjahr 2021 noch nicht verpflichtend war:

Der Allgeier Konzern hat keine Standards, Interpretationen oder Änderungen, die zwar veröffentlicht, aber noch nicht in Kraft getreten sind, vorzeitig angewandt. Soweit die Änderungen für den Allgeier Konzern zukünftig von Bedeutung sein können, werden die Änderungen nachfolgend erläutert:

Standard/Interpretation Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments Erstmalige Anwendung
EU Endorsement ist bereits erfolgt
Amendments to IAS 16 Property, Plant and Equipment - Proceeds before Intended Use /
Sachanlagen - Erträge vor der geplanten Nutzung
01.01.2022
Annual Improvements to IFRS Standards
(2018-2020 Cycle)
Amendments to IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 and IAS 41 /
Änderung von IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 and IAS 41
01.01.2022
Amendments to IFRS 3 Reference to the Conceptual Framework / Verweis auf das Rahmenkonzept 01.01.2022
Amendments to IAS 37 Onerous Contracts - Cost of Fulfilling a Contract / Belastende Verträge -
Kosten der Vertragserfüllung
01.01.2022
IFRS 17 Insurance Contracts / Versicherungsverträge 01.01.2023
Amendments to IAS 1 Presentation of Financial Statements and IFRS Practice Statement 2:
Disclosure of Accounting Policies / Angabe von Rechnungslegungsmethoden
(Änderungen IAS 1 und IFRS Practice Statement 2)
01.01.2023
Amendments to IAS 8 Accounting policies, Changes in Accounting Estimates and Errors:
Definition of Accounting Estimates / Rechnungslegungsmethoden, Änderung
von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler -
Definition von Schätzungen
01.01.2023
EU Endorsement noch ausstehend
Amendments to IAS 1 Classification of Liabilities as Current or Non-current /
Einstufung von Verbindlichkeiten als kurz- bzw. langfristig
01.01.2023
Amendments to IAS 12 Deferred Tax related to Assets and Liabilities arising from a Single
Transaction / Latente Steuern in Zusammenhang mit Vermögenswerten und
Schulden aus einer einzigen Transaktion
01.01.2023
Amendments to IFRS 10 und IAS 28 Sales or Contributions of Assets between an Investor and its Associate or Joint
Venture / Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger
und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen
unbestimmt

Annual Improvements to IFRS Standards (2018-2020 Cycle)

Die für den Allgeier Konzern ggf. relevanten Änderungen stellen sich wie folgt dar:

Die Änderungen sind wirksam für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2022 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Der Konzern geht davon aus, dass die Änderungen keine signifikanten Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.

Amendments to IAS 16 (Proceeds before Intended Use)

Nach den Änderungen an IAS 16 "Erzielung von Erlösen, bevor sich ein Vermögenswert in seinem betriebsbereiten Zustand befindet" wird es Unternehmen künftig nicht mehr gestattet sein, Erlöse aus dem Verkauf von Gütern, die produziert werden, von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieser Sachanlage abzuziehen, während eine Sachanlage zu dem Standort und in den vom Management beabsichtigten betriebsbereiten Zustand gebracht wird. Stattdessen sind diese Erlöse zusammen mit den Herstellungskosten der Sachanlagen in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2022 beginnen, und sind rückwirkend auf Sachanlagen anzuwenden, die am oder nach dem Beginn der frühesten in dem Abschluss, in dem die Änderungen erstmals angewendet werden, dargestellten Berichtsperiode in einen betriebsbereiten Zustand gebracht wurden. Der Konzern geht davon aus, dass die Änderungen keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.

Amendments to IFRS 3

Es wurde eine Ausnahmeregelung in Bezug auf die Grundsätze für den Ansatz in IFRS 3 eingeführt, um zu vermeiden, dass bei separat erfassten Schulden und Eventualschulden im Anwendungsbereich von IAS 37 oder IFRIC 21 (Abgaben) sog. Day-2-Gewinne oder Verluste entstehen. Gleichzeitig wurde der Standard um eine klarstellende Aussage ergänzt, dass die bestehenden Regelungen für Eventualforderungen in IFRS 3 durch den Ersatz des Verweises auf das Rahmenkonzept für die Aufstellung und Darstellung von Abschlüssen nicht berührt werden.

Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2022 beginnen und sind prospektiv anzuwenden. Wesentliche Auswirkungen für den Allgeier Konzernabschluss werden nicht erwartet.

Amendments to IAS 37

Die Änderung von IAS 37 "Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrags" konkretisiert, welche Kosten ein Unternehmen bei der Beurteilung, ob ein Vertrag belastend oder verlustbringend ist, zu berücksichtigen hat. Die Änderung stellt auf Kosten ab, die sich direkt auf den Vertrag beziehen (directly related cost approach). Die Kosten im Zusammenhang mit der Erfüllung von Verträgen über die Lieferung von Gütern oder die Erbringung von Dienstleistungen umfassen sowohl die direkt zurechenbaren (inkrementellen) Kosten der Vertragserfüllung als auch Gemeinkosten, die sich unmittelbar auf Tätigkeiten zur Vertragserfüllung beziehen. Allgemeine Verwaltungskosten stehen in keinem direkten Zusammenhang mit dem Vertrag und fallen somit nicht unter die Vertragserfüllungskosten, es sei denn eine Weiterbelastung an den Kunden ist im Vertrag ausdrücklich vorgesehen.

Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2022 beginnen. Der Konzern wird diese Änderungen auf Verträge anwenden, bei denen zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 noch nicht alle Verpflichtungen erfüllt sind. Es werden jedoch keine wesentlichen Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung erwartet.

Standard/Interpretation
IFRS 9
IFRS 16

Die Änderung stellt klar, welche Gebühren ein Unternehmen einbezieht, wenn es den 10%-Test von IFRS 9 B3.3.6 bei der Beurteilung, ob eine finanzielle Verbindlichkeit ausgebucht werden soll, anwendet. Ein Unternehmen berücksichtigt nur Gebühren, die zwischen dem Unternehmen als Kreditnehmer und dem Kreditgeber gezahlt oder erhalten wurden. Mit der Änderung eines erläuternden Beispiels zu IFRS 16 wird die Darstellung der Erstattung von Mietereinbauten durch den Leasinggeber aus dem Beispiel entfernt, um jede potenzielle Verwirrung in Bezug auf die Behandlung von Leasinganreizen zu beseitigen, die sich aus der Darstellung in diesem Beispiel ergeben könnte.

IAS 1 Presentation of Financial Statements and IFRS Practice Statement 2: Disclosure of Accounting Policies

Die Änderungen an IAS 1 und am IFRS-Leitliniendokument 2 sollen die Ersteller bei der Entscheidung unterstützen, welche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sie im Abschluss angeben müssen. Einem Unternehmen wird jetzt vorgeschrieben, wesentliche Informationen in Bezug auf Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und nicht mehr seine bedeutenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzugeben. Informationen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind wesentlich, wenn sie zusammen mit anderen, im Abschluss eines Unternehmens enthaltenen Informationen nach vernünftigem Ermessen Entscheidungen der primären Abschlussadressaten beeinflussen können.

Die Änderungen gelten prospektiv für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2023 beginnen. Wesentliche Auswirkungen für den Allgeier Konzernabschluss werden nicht erwartet.

IAS 8 Accounting policies, Changes in Accounting Estimates and Errors: Definition of Accounting Estimates

Die Änderungen an IAS 8 konkretisieren die Unterschiede zwischen Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen. Dabei wird die Definition einer Änderung von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen durch eine neue Definition ersetzt. Nach der neuen Definition sind rechnungslegungsbezogene Schätzungen "monetäre Beträge im Abschluss, die mit Bewertungsunsicherheiten behaftet sind". Unternehmen entwickeln rechnungslegungsbezogene Schätzungen, wenn die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erfordern, dass Posten im Abschluss auf eine Art und Weise bewertet werden, die eine Bewertungsunsicherheit beinhaltet. Die Änderung einer rechnungslegungsbezogenen Schätzung, die aus neuen Informationen oder neuen Entwicklungen resultiert, stellt keine Korrektur eines Fehlers dar.

Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2023 beginnen. Wesentliche Auswirkungen für den Allgeier Konzernabschluss werden nicht erwartet.

Amendments to IAS 1

Die Änderungen des IAS 1 zur Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig stellen Folgendes klar:

  • Es wird das Recht, die Erfüllung einer Schuld zu verschieben, erläutert
  • Das Recht auf Verschiebung der Erfüllung einer Schuld muss zum Abschlussstichtag bestehen
  • Für die Klassifizierung ist es unerheblich, ob das Unternehmen erwartet, dass es dieses Recht auch tatsächlich ausüben wird
  • Nur wenn es sich bei einem Derivat, das in ein wandelbares Schuldinstrument eingebettet ist, um ein separatzu bilanzierendes Eigenkapitalinstrument handelt, müssen die Bedingungen des Schuldinstruments bei dessen Klassifizierung nicht berücksichtigt werden.

Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2023 beginnen, und sind rückwirkend anzuwenden. Der Allgeier Konzern geht nicht davon aus, dass die Änderungen wesentliche Auswirkungen auf die aktuelle Bilanzierungspraxis haben werden. Der Konzern wird prüfen, ob bestehende Kreditvereinbarungen gegebenenfalls angepasst werden müssen.

IAS 12 Deferred tax related to Assets and Liabilities arising from a Single Transaction

Die Änderung an IAS 12 engt den Anwendungsbereich der Ausnahmeregelung (sog. initial recognition exemption), nach der im Zeitpunkt des Zugangs eines Vermögenswerts oder einer Schuld keine aktiven oder passiven latenten Steuern anzusetzen sind, ein. Entstehen bei einer Transaktion gleichzeitig abzugsfähige und zu versteuernde temporäre Differenzen in gleicher Höhe, fallen diese nicht mehr unter die Ausnahmeregelung, so dass aktive und passive latente Steuern zu bilden sind. Die Regelung hat bei der Allgeier im Wesentlichen Auswirkungen auf die Bilanzierung von latenten Steuern bei Leasingverträgen nach IFRS 16 als Leasingnehmer.

Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2023 beginnen. Der Konzern wird diese Änderungen auf entsprechende Transaktionen voraussichtlich ab dem Geschäftsjahr 2023 anwenden. Aus der erstmaligen Anwendung des geänderten Standards wird eine Erhöhung der aktiven latenten Steuern erwartet.

Amendments to IFRS 10 und IAS 28

Die Änderungen adressieren einen Konflikt zwischen IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures" und IFRS 10 "Konzernabschlüsse". Es wird dabei klargestellt, dass bei Transaktionen mit einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture das Ausmaß der Erfolgserfassung davon abhängt, ob die veräußerten oder eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb nach IFRS 3 darstellen. Der Erstanwendungszeitpunkt wurde vom IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.

V. Konsolidierungsgrundsätze

In den Konzernabschluss der Allgeier SE werden die Allgeier SE und alle Gesellschaften, die von der Allgeier SE unmittelbar oder mittelbar kontrolliert werden oder an denen die Allgeier SE direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält, einbezogen und vollkonsolidiert. Bei allen vollkonsolidierten Gesellschaften kann die Allgeier SE die Finanz- und Geschäftspolitik bestimmen und den wirtschaftlichen Nutzen aus den Tochtergesellschaften ziehen. Assoziierte Gesellschaften, auf die die Allgeier SE lediglich maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden im Konzernabschluss nach der Equity-Methode bilanziert.

Mit Ausnahme der Evora IT Solutions Inc, New York, USA und der Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore, Indien erstellen alle Unternehmen des Allgeier Konzerns ihre Einzelabschlüsse auf den 31. Dezember. Die beiden Evora-Gesellschaften, die den 31. März als abweichenden Abschlussstichtag haben, stellen für Zwecke des Konzernabschlusses Zwischenabschlüsse zum 31. Dezember auf.

Der Allgeier Konzern konsolidiert die neu erworbenen Gesellschaften nach der Erwerbsmethode. Zu den Erwerbszeitpunkten werden die Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden der erworbenen Unternehmen identifiziert und unter Aufdeckung von stillen Reserven und Lasten mit ihren beizulegenden Zeitwerten und darauf anzusetzenden erforderlichen latenten Steuern im Konzern bilanziert. Anteile von nicht kontrollierenden Gesellschaftern werden in Höhe ihres Anteils an den beizulegenden Zeitwerten der Vermögenswerte und Schulden angesetzt. Ein gegebenenfalls verbleibender Überschuss zwischen den Anschaffungskosten der erworbenen Unternehmen und den Zeitwerten der Vermögenswerte, Schulden und Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Anschaffungsnebenkosten für Rechts- und Beratungsleistungen und Vermittlerprovisionen werden ergebniswirksam als sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst. Die Konsolidierung der vom Konzern neu erworbenen Gesellschaften erfolgt ab dem Monat der Kontrollausübung. Ab diesem Zeitpunkt fließen die Aufwendungen und Erträge der erworbenen Gesellschaften in den Konzernabschluss ein.

Forderungen und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen zwischen den Konzerngesellschaften werden herausgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus konzerninternen Veräußerungen von Vermögenswerten stammen, werden ebenfalls eliminiert. Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern gebildet.

Die Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften erfolgt, sobald die Mutter-Tochter-Beziehung erlischt und die Kontrolle über die Gesellschaften nicht mehr gegeben ist. Die Vermögenswerte und Schulden der Tochterunternehmen werden zum Stichtag der Entkonsolidierung ausgebucht. In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung und in der Konzern-Kapitalflussrechnung werden die veräußerten Gesellschaften und Geschäftsbereiche im aufgegebenen Geschäft dargestellt. Bei den Transaktionen zwischen den fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen wird unterstellt, dass sich die Beziehung nicht mehr in dem bisherigen Maße fortsetzen wird, und diese somit im aufgegebenen Geschäftsbereich eliminiert.

VI. Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis der Allgeier SE besteht zum 31. Dezember 2021 aus 52 (Vorjahr: 36) vollkonsolidierten Gesellschaften und zwei nach der At-Equity-Methode bilanzierten Gesellschaften (Vorjahr: 2 Gesellschaften). Im Einzelnen hat sich die Anzahl der von der Allgeier SE konsolidierten Gesellschaften im Geschäftsjahr 2021 wie folgt entwickelt:

Die Veränderungen im Konsolidierungskreis haben wesentlichen Einfluss auf die Aussagekraft der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Allgeier Konzerns. Bei Vergleichen und Analysen des Geschäftsjahres 2021 mit dem Vorjahr sind diese Veränderungen entsprechend zu berücksichtigen.

Voll konsolidiert At-Equity konsolidiert Gesamt
Anzahl am 01. Januar 2021 36 2 38
Erwerbe:
publicplan GmbH, Düsseldorf 1 0 1
Cloudical Deutschland GmbH, Berlin 1 0 1
it-novum GmbH, Fulda 2 0 2
MySign AG, Olten, Schweiz 2 0 2
mgm process partners GmbH, München 1 0 1
mgm integration partners GmbH, München 1 0 1
Clientis AG, Moosburg (Bayern) 1 0 1
Allgeier Evora Holding GmbH, München 1 0 1
Evora IT Solutions Group GmbH, Walldorf 4 0 4
Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore, Indien 1 0 1
Allgeier Security Holding GmbH, Bremen 2 0 2
Allgeier Experts Holding GmbH, München 2 0 2
Verschmelzungen:
AURELO GmbH, Kiel -1 0 -1
it-novum GmbH, Fulda -1 0 -1
Clientis AG, Moosburg (Bayern) -1 0 -1
Anzahl am 31. Dezember 2021 52 2 54

Erwerb der publicplan GmbH

Mit Geschäftsanteilskaufvertrag vom 01. Dezember 2020 übernahm die Allgeier publicplan Holding GmbH, München, sämtliche Anteile der publicplan GmbH, Düsseldorf ("publicplan"). publicplan bietet E-Government-Lösungen an, die insbesondere bei öffentlichen Verwaltungen eingesetzt werden. Der Fokus liegt dabei auf Open-Source-basierten Softwarelösungen, von IT-Beratung über Entwicklung bis hin zur Pflege und Wartung von verschiedenen Softwarelösungen. Der Kaufpreis für die Anteile der publicplan betrug 12.949 Tsd. Euro. Hinzu kamen Erwerbsnebenkosten von 147 Tsd. Euro, die in der Gewinnund Verlustrechnung als sonstige betriebliche Aufwendungen verbucht wurden. Der Kaufpreis wurde im Geschäftsjahr 2021 vollständig bezahlt. Mit dem Erwerb der publicplan GmbH vereinbarte der Allgeier Konzern mit dem Gründer und Geschäftsführer der publicplan GmbH eine Rückbeteiligung zum Erwerb von 20 Prozent der Geschäftsanteile der Allgeier publicplan Holding GmbH. Aus diesem Rückerwerb flossen dem Allgeier Konzern 1.356 Tsd. Euro zu.

Die Erstkonsolidierung der publicplan erfolgte mit Eintritt aller Vollzugsvoraussetzungen am 01. Januar 2021. Aus dem Erwerb ging dem Allgeier Konzern ein Nettovermögen von 2.993 Tsd. Euro zu. Dies setzt sich zusammen aus nach handelsrechtlichen Vorschriften bilanzierten Vermögenswerten und Schulden in Höhe von netto 1.560 Tsd. Euro sowie aus im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten stillen Reserven in Höhe von netto 1.433 Tsd. Euro. Weiter wurden die Nutzwerte und Verbindlichkeiten der bestehenden Miet- und Leasingverträge der Gesellschaft bewertet und in die Bilanz übernommen. Aus dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem Nettovermögen verblieb ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 9.956 Tsd. Euro.

Die Buch- und Zeitwerte des Nettovermögens der publicplan waren am 01. Januar 2021 im Einzelnen:

Die erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden im Geschäftsjahr 2021 vollständig bezahlt.

Die publicplan erzielte im Jahr 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 14.179 Tsd. Euro und ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von 2.932 Tsd. Euro. Die publicplan ist Teil des Segments Enterprise IT.

(in Tsd. Euro)
Buchwerte Allokation Zeitwerte
Immaterielle Vermögenswerte 0 1.985 1.985
Sachanlagen 256 0 256
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 0 2.958 2.958
Vertragliche Vermögenswerte 706 -346 360
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 665 0 665
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 86 0 86
Sonstige Vermögenswerte 105 0 105
Ertragsteuerforderungen 19 0 19
Zahlungsmittel 1.499 0 1.499
Erworbene Vermögenswerte 3.336 4.597 7.933
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 0 2.958 2.958
Rückstellungen 68 0 68
Vertragliche Verbindlichkeiten 0 28 28
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 291 0 291
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 696 -466 230
Sonstige Verbindlichkeiten 647 0 647
Ertragsteuerverbindlichkeiten 74 0 74
Passive latente Steuern 0 644 644
Erworbene Schulden 1.776 3.164 4.940

Erwerb der Cloudical Deutschland GmbH

Am 17. Juni 2021 erwarb die Allgeier publicplan Holding GmbH, München, sämtliche Anteile der Cloudical Deutschland GmbH, Berlin ("Cloudical"). Die Allgeier SE hält an der Allgeier publicplan Holding GmbH 80 % der Geschäftsanteile und damit indirekt auch 80 % der Anteile der Cloudical. Cloudical ist ein sich in der Start-Up-Phase befindlicher Spezialist für Open-Source-Lösungen und Beratungsleistungen zur Konzeption, Erstellung und Nutzung von Container- und Kubernetesbasierten Betriebsumgebungen. Der Kaufpreis für die Gesellschaft betrug 50 Tsd. Euro. Neben dem Kaufpreis fielen im Zusammenhang mit dem Erwerb in den sonstigen betrieblichen Aufwand gebuchte Beratungskosten in Höhe 17 Tsd. Euro an. Der Kaufpreis wurde im zweiten Halbjahr 2021 vollständig bezahlt.

Mit der Erstkonsolidierung der Cloudical übernahm der Allgeier Konzern ein Nettovermögen von -378 Tsd. Euro. Der Unterschiedsbetrag aus dem Kaufpreis und den Schulden in Höhe von 428 Tsd. Euro wurde als Geschäfts- oder Firmenwert gebucht.

Die Buch- und Zeitwerte des Nettovermögens der Cloudical waren am 17. Juni 2021 im Einzelnen:

Die weiteren erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden in Höhe ihres Zeitwertes vollständig beglichen. Im Zuge der Kaufpreisallokation wurde in Höhe von 213 Tsd. Euro eine Wertberichtung auf Forderungen gegenüber ehemals mit der Cloudical verbundene Unternehmen gebildet. Am 31. Dezember 2021 bestand diese Wertberichtigung unverändert.

Die Cloudical erzielte im Zeitraum vom 18. Juni 2021 bis 31. Dezember 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 412 Tsd. Euro und ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von -116 Tsd. Euro. Die Cloudical wurde dem Segment Enterprise IT zugeordnet.

(in Tsd. Euro)
Buchwerte Allokation Zeitwerte
Immaterielle Vermögenswerte 204 0 204
Sachanlagen 4 0 4
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 0 10 10
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 263 -213 50
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 39 0 39
Sonstige Vermögenswerte 5 0 5
Zahlungsmittel 6 0 6
Aktive latente Steuern 0 107 107
Erworbene Vermögenswerte 521 -96 425
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 0 10 10
Rückstellungen 63 0 63
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 165 0 165
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 483 0 483
Sonstige Verbindlichkeiten 69 0 69
Ertragsteuerverbindlichkeiten 13 0 13
Erworbene Schulden 793 10 803
Nettovermögen -272 -106 -378

Erwerb der it-novum GmbH

Am 29. Juni 2021 hat die Allgeier SE über ihre Tochtergesellschaft Allgeier CORE Group GmbH, Bremen, einen Kaufvertrag zum Erwerb der Geschäftsanteile der it-novum GmbH, Fulda, unterzeichnet. Die it-novum ist ein Spezialist für Open Source-Softwarelösungen in den Bereichen Enterprise Information Management und Big Data Analytics mit Niederlassungen in Deutschland, Österreich und einer Tochtergesellschaft in der Schweiz (zusammen "it-novum-Gruppe"), Für die Geschäftsanteile der it-novum GmbH wurde ein Kaufpreis in Höhe von 18.477 Tsd. Euro vereinbart. Darüber hinaus fielen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Gesellschaft im sonstigen betrieblichen Aufwand gebuchte Beratungskosten in Höhe 206 Tsd. Euro an. Der Kaufpreis wurde im zweiten Halbjahr 2021 vollständig bezahlt.

Mit dem Erwerb der it-novum-Gruppe ging dem Allgeier Konzern ein Nettovermögen von 1.563 Tsd. Euro zu. Dieses setzt sich zusammen aus handelsrechtlich bilanzierten Nettoschulden von 1.585 Tsd. Euro sowie identifizierten stillen Reserven und Lasten von 3.148 Tsd. Euro. Im Wesentlichen enthalten die stillen Reserven immaterielle Vermögenswerte aus Stammkundenbeziehungen und Kundenaufträgen. Aus dem Kaufpreis und dem Nettovermögen verbleibt ein Unterschiedsbetrag von 16.913 Tsd. Euro, der innerhalb der immateriellen Vermögenswerte als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen wird. Vom Geschäfts- oder Firmenwert sind steuerlich 1.140 Tsd. Euro abzugsfähig. Die Erstkonsolidierung der Gesellschaft erfolgte am 30. Juni 2021.

Die Buch- und Zeitwerte des Nettovermögens der it-novum-Gruppe waren am 30. Juni 2021 im Einzelnen:

Die erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren am 31. Dezember 2021 vollständig bezahlt.

Die it-novum-Gruppe erzielte im zweiten Halbjahr 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 6.594 Tsd. Euro und ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von 1.105 Tsd. Euro. Die it-novum-Gruppe ist Teil des Segments Enterprise IT.

(in Tsd. Euro)
Buchwerte Allokation Zeitwerte
Immaterielle Vermögenswerte 716 4.135 4.851
Sachanlagen 587 0 587
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 0 487 487
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.007 0 1.007
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 45 0 45
Sonstige Vermögenswerte 103 0 103
Zahlungsmittel 1.210 0 1.210
Erworbene Vermögenswerte 3.668 4.622 8.290
Finanzschulden 2.292 0 2.292
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 0 487 487
Pensionsverpflichtungen 74 13 87
Rückstellungen 681 86 767
Vertragliche Verbindlichkeiten 597 0 597
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 129 0 129
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.132 0 1.132
Sonstige Verbindlichkeiten 330 0 330
Ertragsteuerverbindlichkeiten 18 0 18
Passive latente Steuern 0 888 888
Erworbene Schulden 5.253 1.474 6.727
Nettovermögen -1.585 3.148 1.563

Erwerb der MySign AG

Am 26. Juli 2021 unterzeichnete die Allgeier IT Solutions GmbH, Bremen, einen Aktienkaufvertrag zum Erwerb von 80 % der Aktien der MySign AG mit Sitz in Olten, Schweiz. Die MySign AG hält wiederum sämtliche Aktien der VJii Productions AG, Olten, Schweiz (zusammen "MySign-Gruppe"). Als Kaufpreis für die Aktien der MySign AG vereinbarten die Parteien einen Festkaufpreis von 5,0 Mio. CHF und einen variablen Kaufpreis von bis zu 3,0 Mio. CHF. Der variable Kaufpreis ist an das Erreichen eines kumulierten Ziel-EBIT's der Jahre 2021 bis 2023 gebunden. Sollte das Ziel-EBIT unterschritten werden, schmilzt der Earn-Out ab bzw. entfällt bei Unterschreiten des Ziel-EBITs um 50 % oder mehr vollständig. Falls das Ziel-EBIT übertroffen wird, kommt ein weiterer Earn-Out von bis zu maximal 0,8 Mio. CHF zur Auszahlung. Der Allgeier Konzern geht davon aus, dass der Earn-Out in Höhe eines Betrags von 3,0 Mio. CHF erreicht wird. Der im Allgeier Konzern aktivierte Barwert des in Euro umgerechneten Kaufpreises beläuft sich entsprechend auf 7.461 Tsd. Euro. Mit dem Erwerb der MySign-Gruppe gingen dem Allgeier Konzern nach Schweizer Recht gebuchte Netto-Vermögenswerte von 1.171 Tsd. Euro zu. Darüber hinaus wurden in der Kaufpreisallokation stille Reserven aus Kundenbeziehungen und in den Einzelabschlüssen steuerlich veranlassten Bilanzansätzen identifiziert und erfasst. Weiter wurden die Nutzwerte und Schulden aus den bestehenden Miet- und Leasingverträgen bilanziert. Letztlich belief sich das erworbene Nettovermögen für 100 % der Aktien auf 1.706 Tsd. Euro. Nach Verrechnung des Kaufpreises mit dem Nettovermögen und dem auf die nicht kontrollierenden Gesellschafter entfallenden Teil des Nettovermögens, verblieb ein Geschäfts- oder Firmenwert von 6.096 Tsd. Die Erstkonsolidierung der MySign-Gruppe erfolgte mit Erfüllung der Closing-Bedingungen zum 31. August 2021.

Die Buch- und Zeitwerte des Nettovermögens der MySign-Gruppe waren am 31. August 2021 im Einzelnen:

Die MySign-Gruppe erzielte im Zeitraum September bis Dezember 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 1.961 Tsd. Euro und ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von -31 Tsd. Euro. Die MySign-Gruppe ist Teil des Segments Enterprise IT.

(in Tsd. Euro)
Buchwerte Allokation Zeitwerte
Immaterielle Vermögenswerte 0 141 141
Sachanlagen 185 0 185
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 0 874 874
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 716 79 795
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 11 0 11
Sonstige Vermögenswerte 87 326 413
Ertragsteuerforderungen 0 0 0
Zahlungsmittel 1.080 0 1.080
Erworbene Vermögenswerte 2.079 1.420 3.499
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 0 864 864
Rückstellungen 119 -119 0
Vertragliche Verbindlichkeiten 488 98 586
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 39 0 39
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 192 -98 94
Sonstige Verbindlichkeiten 57 0 57
Ertragsteuerverbindlichkeiten 13 0 13
Passive latente Steuern 0 140 140
Erworbene Schulden 908 885 1.793
Nettovermögen 1.171 535 1.706

Erwerb der Clientis AG

Die mgm technology partners GmbH, München, eine 80-prozentige Tochtergesellschaft der Allgeier SE, erwarb mit Kaufund Abtretungsvertrag vom 30. Juli 2021 alle Anteile der Blitz 21-208 GmbH, München, und mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 28. Oktober 2021 alle Anteile der Blitz 21-282 GmbH, München. Beide Gesellschaften wurden für Zwecke des weiteren Ausbaus der mgm-Gruppe sowie des Erwerbs der Clientis AG, Moosburg (Bayern), erworben. Die Gesellschaften haben keinen operativen Geschäftsbetrieb. Der Kaufpreis für die Gesellschaften betrug insgesamt 58 Tsd. Euro. Mit den Gesellschaften erwarb der Allgeier Konzern liquide Mittel in Höhe von 50 Tsd. Euro. Der Unterschied aus dem Kaufpreis und den Vermögenswerten von insgesamt 8 Tsd. Euro wurde als sonstiger betrieblicher Aufwand erfasst. Die erworbenen Gesellschaften wurden im Zuge des Erwerbs in mgm process partners GmbH und mgm integration partners GmbH umbenannt.

Die mgm process partners GmbH, erwarb mit Kaufvertrag vom 25. August 2021 sämtliche Aktien der Clientis AG, Moosburg (Bayern) ("Clientis"). Die Clientis ist fokussiert auf die Optimierung der SAP-Prozesse in den Systemlandschaften von Großunternehmen und Mittelständlern. Daneben gehören individuelle Entwicklungen, Mobile App Development und auch Systemaktualisierungen zum Leistungsangebot. Als Kaufpreis für die Aktien vereinbarten die Parteien einen festen Kaufpreis von 3,0 Mio. Euro und zusätzlich einen variablen Kaufpreis von maximal ebenfalls 3,0 Mio. Euro. Der variable Kaufpreis ist abhängig von der Erreichung eines kumulierten Ziel-EBIT's in den Jahren 2021 und 2022. Sollten die EBIT's der Jahre niedriger ausfallen als geplant, reduziert sich der variable Kaufpreis entsprechend bzw. entfällt ganz, sofern ein definiertes Mindest-EBIT nicht erreicht wird. Neben dem Kaufpreis fielen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Gesellschaft Beratungskosten in Höhe 13 Tsd. Euro an, die in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger betrieblicher Aufwand gebucht wurden. Der feste Kaufpreis wurde im August 2021 bezahlt.

Mit dem Erwerb der Clientis gingen dem Allgeier Konzern Nettovermögenswerte von insgesamt 2.790 Tsd. Euro zu. Das Nettovermögen enthielt in Höhe von netto 1.505 Tsd. Euro die nach handelsrechtlichen Vorschriften bilanzierten Vermögenswerte und Schulden aus dem auf den 31. August 2021 erstellten Zwischenabschluss der Gesellschaft sowie in Höhe von 1.863 Tsd. Euro im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierte Stammkundenbeziehungen sowie darauf entfallende passive latente Steuern in Höhe von 578 Tsd. Euro. Aus dem bilanzierten Kaufpreis von 5.994 Tsd. Euro und dem gesamten Nettovermögen verblieb ein Unterschiedsbetrag von 3.204 Tsd. Euro, der innerhalb der immateriellen Vermögenswerte als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert wurde. Die Erstkonsolidierung der Gesellschaft erfolgte am 31. August 2021.

Die Buch- und Zeitwerte des Nettovermögens der Clientis waren am 31. August 2021 im Einzelnen:

(in Tsd. Euro)
Buchwerte Allokation Zeitwerte
Immaterielle Vermögenswerte 0 1.863 1.863
Sachanlagen 84 0 84
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 0 150 150
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.412 0 1.412
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 74 0 74
Sonstige Vermögenswerte 43 0 43
Ertragsteuerforderungen 70 0 70
Zahlungsmittel 3.241 0 3.241
Erworbene Vermögenswerte 4.924 2.013 6.937
Finanzschulden 2.259 0 2.259
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 0 150 150
Rückstellungen 367 0 367
Vertragliche Verbindlichkeiten 1 0 1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 238 0 238
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 201 0 201
Sonstige Verbindlichkeiten 128 0 128
Ertragsteuerverbindlichkeiten 225 0 225
Passive latente Steuern 0 578 578
Erworbene Schulden 3.419 728 4.147
Nettovermögen 1.505 1.285 2.790

Die erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden im verbliebenen Geschäftsjahr 2021 vollständig bezahlt.

Die Clientis erzielte im Zeitraum September bis Dezember 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 2.391 Tsd. Euro und ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von 243 Tsd. Euro. Die Clientis wurde am 21. Dezember 2021 auf die mgm integration partners GmbH, München, verschmolzen. Die mgm process partners und die mgm integration partners GmbH gehören dem Segment mgm technology partners an.

Erwerb der Evora-Gruppe

Die Allgeier SE, München, erwarb mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 29. Oktober 2021 die Blitz 21-276 GmbH, München. Als Kaufpreis für die Gesellschaft wurden 29 Tsd. Euro vereinbart. Mit der Gesellschaft erwarb die Allgeier SE liquide Mittel von 25 Tsd. Euro. Der Differenzbetrag zwischen dem Kaufpreis und den liquiden Mitteln in Höhe von 4 Tsd. Euro wurde als sonstiger betrieblicher Aufwand verbucht. Die Gesellschaft übt ihre Geschäftstätigkeit als Holdinggesellschaft aus. Sie wurde zum Zweck des Erwerbs der Evora-Gruppe und der Rückbeteiligung der Verkäuferin der Evora-Gruppe erworben. Die Blitz 21-276 wurde am 17. Februar 2022 umbenannt in Allgeier Evora Holding GmbH, 40 % der Anteile wurden am 12. November 2021 an die Verkäuferin der Evora-Gruppe veräußert.

Die Allgeier Evora Holding GmbH, München, erwarb mit Kauf- und Übertragungsvertrag vom 12. November 2021 die Evora-Gruppe, bestehend aus den Gesellschaften Evora IT Solutions Group GmbH, Walldorf, Evora IT Solutions GmbH, Walldorf, Evora IT Solutions GmbH, Wien, Österreich, Evora IT Solutions Inc., New York City, USA, und Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore, Indien ("Evora-Gruppe"). Die Allgeier SE hält somit indirekt entsprechend 60 % an der Evora-Gruppe.

Evora ist ein auf SAP und ServiceNow-Beratung und -Softwareentwicklung spezialisiertes Unternehmen, das seine Kunden bei der durchgängigen Digitalisierung von Geschäftsprozessen unterstützt. Das Unternehmen verfügt über eine tiefgreifende Expertise in der Implementierung und dem Betrieb umfassender Asset- und Fieldservice-Management-Lösungen und langjährige Partnerschaften mit SAP und ServiceNow sowie weiteren führenden Softwareherstellern wie Salesforce. Evora arbeitet aus einer globalen Organisation und verfügt über ein eigenes Entwicklungs- und Servicezentrum in Bangalore, Indien. In den vergangenen Jahren haben die Evora-Spezialisten für zum Teil multinationale Kunden in Branchen wie Life Sciences, Pharma, Chemie, Energieversorgung und Bildung in Europa, Nordamerika und Australien eine Vielzahl von Projekten durchgeführt. Mit der EvoSuite verfügt Evora zudem über eine eigene Software-Produktfamilie. Die Anwendungen ergänzen die Kundenservice- und Instandhaltungslösungen von SAP und ermöglichen es den Kunden, zusätzliche Geschäftsprozesse zu digitalisieren und zu optimieren.

Als Kaufpreis für 100 % der Anteile an der Evora-Gruppe einigten sich die Parteien auf einen festen Kaufpreis von 134,0 Mio. Euro. Zusätzlich vereinbarten die Parteien einen variablen Kaufpreis in Höhe von bis zu maximal 24,0 Mio. Euro. Ein erster Teil des Festkaufpreises in Höhe von 104,0 Mio. Euro wurde im Dezember 2021 bezahlt. Der verbleibende Festkaufpreis wird in Tranchen mit 5,0 Mio. Euro Ende 2022, jeweils 10,0 Mio. Euro Ende 2023 und Ende 2024 sowie 5,0 Mio. Euro Ende 2025 fällig. Die Höhe des Earn Out bemisst sich an einem definierten Ziel-EBITDA, das voraussichtlich im Jahr 2023 erreicht werden wird. Der variable Kaufpreis wäre entsprechend im Jahr 2024 zur Auszahlung fällig. An der Finanzierung der Kaufpreise beteiligt sich der Allgeier Konzern mit bis zu 113,8 Mio. Euro und die Minderheitsgesellschafter mit bis zu 44,2 Mio. Euro. Neben dem Kaufpreis fielen Anschaffungsnebenkosten in Höhe von 785 Tsd. Euro an. Diese Kosten wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Aufwand gebucht. Die Vertragsparteien erfüllten die Closingbedingungen am 14. Dezember 2021. Die Evora-Gruppe gehört dem Allgeier Segment Enterprise IT an.

Mit dem Erwerb der Evora-Gruppe gingen Nettovermögenswerte von insgesamt 26.565 Tsd. Euro zu. Das Nettovermögen setzt sich zusammen aus den konsolidierten Vermögenswerten und Schulden aus den Einzelabschlüssen der Gesellschaften von netto 7.922 Tsd. Euro sowie im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten stillen Reserven von netto 7.710 Tsd. Euro. Die stillen Reserven betreffen im Wesentlichen die Bewertung der Kundenbeziehungen und der EvoSuite. Aus dem bilanzierten Gesamtkaufpreis von 157.663 Tsd. Euro und dem gesamten Nettovermögen verblieb ein Unterschiedsbetrag von 142.031 Tsd. Euro, der innerhalb der immateriellen Vermögenswerte als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert wurde. Der bilanzierte Gesamtkaufpreis berücksichtigt eine Abzinsung von 337 Tsd. Euro. Die aus der Rückbeteiligungsvereinbarung von den Minderheitengesellschaftern zu leistenden Zahlungen in Höhe von 44.250 Tsd. Euro sind in dem Eigenkapital der nicht kontrollierenden Gesellschafter enthalten. Die Verbindlichen aus den noch nicht bezahlten Kaufpreisen wurden entsprechend um den Anteil der Minderheitengesellschafter reduziert. Der Allgeier Konzern nahm die Erstkonsolidierung entsprechend auf der Basis der vorliegenden Jahresabschlusszahlen zum 31. Dezember 2021 vor.

Die Buch- und Zeitwerte des Nettovermögens der Evora-Gruppe waren am 31. Dezember 2021 im Einzelnen:

Erwerb der Allgeier Security Holding GmbH

Die Allgeier SE, München erwarb mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 29. Oktober 2021 die Blitz 21-213 GmbH, München, samt ihrer Tochtergesellschaft, der Blitz 21-214 GmbH, München. Die Blitz 21-213 GmbH wurde im Zuge des Erwerbs umbenannt in Allgeier Security Holding GmbH und der Sitz der Gesellschaft nach Bremen verlegt. Die Blitz 21-214 GmbH wurde umbenannt in Allgeier Security GmbH und ihr Sitz ebenfalls nach Bremen verlegt. Seit dem 11. Februar 2022 firmiert die Gesellschaft als Allgeier CyRis GmbH. Als Kaufpreis für die beiden Gesellschaften wurden 59 Tsd. Euro vereinbart. Mit den beiden Gesellschaften erwarb die Allgeier SE liquide Mittel in Höhe von 50 Tsd. Euro. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem erworbenen Nettovermögen wurde als sonstiger betrieblicher Aufwand verbucht.

Die Allgeier Security Holding GmbH übt ihre Geschäftstätigkeit als Holdinggesellschaft für den im Geschäftsjahr 2021 gesellschaftsrechtlich innerhalb des Segments "Enterprise IT" neu geschaffenen Geschäftsbereich Cyber Security aus. Die Security Holding GmbH hält seit Dezember 2021 die Anteile der secion GmbH, Hamburg, und der Allgeier GRC GmbH, Kiel, die beide im Security-Bereich tätig sind.

(in Tsd. Euro)
Buchwerte Allokation Zeitwerte
Immaterielle Vermögenswerte 186 11.024 11.210
Sachanlagen 531 0 531
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 0 506 506
Vertragliche Vermögenswerte 787 184 971
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.410 0 6.410
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 242 0 242
Sonstige Vermögenswerte 220 0 220
Ertragsteuerforderungen 264 0 264
Zahlungsmittel 6.075 0 6.075
Aktive latente Steuern 136 0 136
Erworbene Vermögenswerte 14.851 11.714 26.565
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 0 534 534
Pensionsrückstellungen 106 0 106
Rückstellungen 2.304 0 2.304
Vertragliche Verbindlichkeiten 537 0 537
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.434 0 1.434
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 749 0 749
Sonstige Verbindlichkeiten 644 0 644
Ertragsteuerverbindlichkeiten 1.155 0 1.155
Passive latente Steuern 1 3.470 3.471
Erworbene Schulden 6.929 4.004 10.933
Nettovermögen 7.922 7.710 15.632

Erwerb der Allgeier Experts Holding GmbH

Die Allgeier SE, München erwarb mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 18. November 2021 die Blitz 21-323 GmbH, München, samt ihrer Tochtergesellschaft, der Blitz 21-324 GmbH, München. Die Blitz 21-323 wurde im Zuge des Erwerbs umbenannt in Allgeier Experts Holding GmbH. Die Blitz 21-324 wurde umbenannt in Allgeier Experts Consulting GmbH. Als Kaufpreis für die Gesellschaften wurden 59 Tsd. Euro vereinbart. Mit den beiden Gesellschaften erwarb die Allgeier SE liquide Mittel in Höhe von 50 Tsd. Euro. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem erworbenen Nettovermögen wurde als sonstiger betrieblicher Aufwand verbucht.

Die Allgeier Experts Holding GmbH übt ihre Geschäftstätigkeit als Holdinggesellschaft für einen im Geschäftsjahr 2021 gesellschaftsrechtlich innerhalb des Segments "Enterprise IT" neu geschaffenen Geschäftsbereich aus, in das das Experts-Geschäft des Allgeier-Konzerns zusammengeführt wird.

Aufgegebene Geschäftsbereiche

Der Allgeier Konzern beabsichtigt weiterhin, seine Anteile an der Oxygen Consultancy, Istanbul, Türkei ("Oxygen") und der Talentry GmbH, München ("Talentry") zu veräußern. Trotz Aktivitäten zur Veräußerung der Oxygen konnte der Vertrag zur Veräußerung zum Stichtag 31. Dezember 2021 nicht umgesetzt werden. Die Gesellschaften werden entsprechend im aufgegebenen Geschäft dargestellt. Die aufgegebenen Gesellschaften erwirtschafteten die folgenden Umsatzerlöse und Ergebnisse:

Umsatz und Ergebnisse (in Tsd. Euro)
Umsatzerlöse Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern
2021 2020 2021 2020
Oxygen 252 280 20 -430
Talentry 2.689 2.287 103 -1.004
2.941 2.567 123 -1.434

Das Nettovermögen der Oxygen und der Talentry bleibt unverändert zum Vorjahr in voller Höhe wertberichtigt. Von der bestehenden Wertminderung der Oxygen konnten 36 Tsd. Euro aufgelöst werden (Vorjahr: Wertminderungsaufwand 512 Tsd. Euro). Bei der Talentry beträgt der Wertminderungsaufwand 0 Tsd. Euro (Vorjahr: 2.710 Tsd. Euro). Die im Allgeier Konzern für die aufgegebenen Unternehmen enthaltenen Vermögenswerte und Schulden stellen sich zum 31. Dezember 2021 wie folgt dar:

Im sonstigen Ergebnis sind kumulative Aufwendungen in Höhe von 1.154 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.154 Tsd. Euro) enthalten, die den aufgegebenen Geschäftsbereich betreffen.

Das Geschäft der im Vorjahr ebenfalls im aufgegebenen Bereich gezeigten Allgeier Education GmbH, Düsseldorf, wurde im Berichtsjahr für einen Kaufpreis von einem Euro veräußert. Das nicht veräußerte Nettovermögen der Allgeier Education GmbH wurde in das fortgeführte Geschäft umgebucht. Daraus entstand ein Ertrag aus der Rücknahme der Wertberichtigung in Höhe von 20 Tsd. Euro.

(in Tsd. Euro)
Oxygen Talentry Gesamt
Immaterielle Vermögenswerte 2 0 2
Sachanlagen 7 0 7
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 4 0 4
Aktive latente Steuern 1 0 1
Langfristiges Vermögen 14 0 14
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 41 0 41
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 2 0 2
Andere kurzfristige Vermögenswerte 8 0 8
Zahlungsmittel 298 0 298
Kurzfristiges Vermögen 348 0 348
Gesamtes Vermögen 362 0 362
Passive latente Steuern 1 0 1
Langfristige Schulden 1 0 1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8 0 8
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 99 0 99
Ertragsteuerverbindlichkeiten 3 0 3
Kurzfristige Schulden 111 0 111
Gesamte Schulden 111 0 111
Nettovermögen 250 0 250
Wertminderungsaufwand 250 0 250
Beizulegender Zeitwert 0 0 0

Pro Forma Ergebnis der zusammengeschlossenen Unternehmen

Wenn die im Geschäftsjahr 2021 erworbenen Unternehmen bereits am 01. Januar 2021 und die im Geschäftsjahr 2020 erworbenen Unternehmen bereits am 01. Januar 2020 im Allgeier Konzern konsolidierte Gesellschaften gewesen wären, wären die Umsatzerlöse und Ergebnisse des Allgeier Konzerns wie folgt gewesen:

In den Vorjahreswerten sind die Ergebnisse der abgespaltenen Nagarro SE enthalten.

Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Finanzzahlen der Tochtergesellschaften des Allgeier Konzerns, an denen die Allgeier SE nicht sämtliche Anteile hält.

Zwischen der mgm technology partners GmbH und der Allgeier SE besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. Die in der Tabelle gezeigten Ergebnisse vor Steuern und der Periode der mgm technology partners GmbH beinhalten entsprechend die Aufwendungen aus der Ergebnisabführung.

Umsatz und Ergebnisse (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Umsatzerlöse 445.907 766.652 281 412.159 445.626 354.493
Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern 49.493 78.190 -11 54.480 49.504 23.710
Ergebnis vor Steuern 29.258 32.011 -83 23.709 29.341 8.302
Finanzzahlen der Tochtergesellschaften (in Tsd. Euro)
mgm technology partners-Gruppe Allgeier Publicplan Holding GmbH MySign AG Allgeier Evora Holding GmbH Allgeier Experts Select GmbH Oxygen
2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020
Prozentsatz nicht beherrschender Anteile (durchgerechnet) 20,00%* 20,00%* 20,00% 20,00% 20,00% 20,00% 40,00% 40,00% 20,00% 20,00% 10,00% 10,00%
Langfristiges Vermögen 34.980 19.339 15.147 0 1.178 0 154.530 0 83 533 14 32
Kurzfristiges Vermögen 46.432 38.509 8.290 72 2.413 47 37.747 0 433 429 98 32
Langfristige Schulden 19.871 7.518 2.775 0 799 0 38.851 0 0 290 1 5
Kurzfristige Schulden 30.260 21.299 13.174 49 1.188 46 43.633 0 3.972 3.770 111 59
Nettovermögen 31.281 29.031 7.488 22 1.604 0 109.793 0 -3.456 -3.097 0 0
Buchwert der nicht beherrschenden Anteile 3.355 4.513 1.498 0 321 0 43.917 0 -1.123 -1.051 0 0
Umsatzerlöse 98.022 83.273 14.564 0 1.961 0 0 0 0 11 253 280
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 17.268 13.920 1.650 -3 -151 0 -787 0 -272 -237 18 -491
Ergebnis vor Steuern 4.054 5.309 1.375 -3 -163 0 -831 0 -359 -331 18 -492
Ergebnis der Periode 2.429 4.287 711 -3 -167 0 -831 0 -359 -335 0 -500
Sonstiges Ergebnis 90 -90 0 0 65 0 0 0 0 0 0 -111
Gesamtergebnis 2.518 4.197 711 -3 -102 0 -831 0 -359 -335 0 -611
Cash Flows aus der betrieblichen Tätigkeit 21.616 21.821 2.688 1 -5 1 192 0 -135 -189 508 131
Cash Flows aus der Investitionstätigkeit -8.428 -6.280 -12.071 25 998 0 -113.020 0 -63 -184 -4 -48
Cash Flows aus der Finanzierungstätigkeit -13.726 -9.233 13.213 -1 0 -1 119.905 0 183 315 -1 0
davon aus Dividenden an nicht beherrschende Anteile -268 -298 0 0 0 0 0 0 0 -645 0 0
davon aus Einzahlungen von nicht beherrschenden Anteilen 0 0 1.356 0 0 0 29.130 0 0 0 0 0
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds -69 64 0 0 45 0 0 0 0 0 -182 -131
Nettoerhöhung (Nettoabnahme) des Finanzmittelfonds -607 6.372 3.830 25 1.039 0 7.077 0 -15 -57 321 -48

*Die mgm technology partners GmbH ist mit 70 % an zwei ihrer Tochtergesellschaten, der mgm security partners GmbH und der MGM Consulting Partners GmbH, beteiligt. Entsprechend stehen dem Allgeier Konzern aus diesen Gesellschaften nur 56 % der Beträge zu.

VII. Währungsumrechnung

Die funktionale Währung der Allgeier SE und der im Euro-Raum ansässigen Tochtergesellschaften ist der Euro. Die funktionale Währung aller anderen Tochtergesellschaften ist deren jeweilige Landeswährung. Im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses werden die Jahresabschlüsse der Tochtergesellschaften, die in einer fremden Währung erstellt wurden, in Euro umgerechnet. Dabei kamen für die Umrechnung der Vermögensgegenstände und Schulden die Stichtagskurse zum 31. Dezember 2021 und für die Erträge und Aufwendungen die Jahresdurchschnittskurse aus den Mittelwerten der Schlusskurse der Monate Januar 2021 bis Dezember 2021 zur Anwendung.

Aus der Umrechnung entstandene Differenzen aus den Stichtagskursen des Berichtsjahres und des Vorjahres sowie aus den mit historischen Kursen im Eigenkapital enthaltenen Bestandteilen, wurden in die ergebnisneutralen Eigenkapitalveränderungen eingestellt.

Bei der Umrechnung der in fremder Währung erstellten Jahresabschlüsse galten die folgenden Wechselkurse:

Für das Vorjahr sind auch Kurse der abgespaltenen Einheiten der Nagarro-Gruppe aufgeführt.

Im Konzern-Anlagevermögen werden die Anschaffungskosten und die kumulierten Abschreibungen und Wertberichtigungen mit historischen Wechselkursen umgerechnet. Differenzen aus der Umrechnung der historischen Kurse auf die Stichtagskurse am 31. Dezember 2021 werden in separaten Spalten dargestellt. Im Rückstellungsspiegel sind die Umrechnungsdifferenzen, die sich aus den abweichenden Stichtagskursen zwischen dem 31. Dezember 2021 und dem 31. Dezember des Vorjahres ergeben, ebenfalls in einer eigenen Spalte sichtbar.

Die im laufenden Geschäft in fremder Währung anfallenden Transaktionen werden mit dem Tageskurs verbucht. Falls aus diesen Buchungen aufgrund von Zahlungen oder Bewertungen zu späteren Zeitpunkten Kursgewinne oder Kursverluste entstehen, werden diese in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam behandelt. Währungsdifferenzen aus der Aufwands- und Ertragskonsolidierung werden ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Wechselkurse
Durchschnittskurse je 1 Euro Stichtagskurse je 1 Euro
2021 2020 2021 2020
US Dollar USD 1,180 1,146 1,134 1,120
Schweizer Franken CHF 1,079 1,070 1,035 1,087
Tschechische Krone CZK 25,637 26,487 24,866 25,431
Türkische Lira TRY 10,789 8,140 15,067 6,657
Indische Rupie INR 87,200 84,651 84,355 79,823
Vietnamesischer Dong VND 27.048,800 26.586,121 25.894,050 25.901,400
Australischer Dollar AUD - 1,655 - 1,601
Britisches Pfund GBP - 0,890 - 0,854
Chinesischer Yuan Renminbi CNY - 7,903 - 7,823
Dänische Krone DKK - 7,452 - 7,469
Japanischer Yen JPY - 121,717 - 122,160
Kanadischer Dollar CAD - 1,537 - 1,463
Malaysischer Ringgit MYR - 4,814 - 4,600
Mauritius Rupie MUR - 44,063 - 39,499
Mexikanischer Peso MXN - 24,717 - 21,115
Norwegische Krone NOK - 10,792 - 9,858
Polnischer Zloty PLN - 4,468 - 4,258
Rumänischer Leu RON - 4,837 - 4,781
Schwedische Krone SEK - 10,471 - 10,445
Singapur-Dollar SGD - 1,578 - 1,511
Südafrikanischer Rand ZAR - 18,881 - 15,733
Thailändischer Baht THB - 35,857 - 33,574
VAE Dirham AED - 4,211 - 4,113

VIII. Bilanz

Immaterielle Vermögenswerte

Auftragsbestände, Kundenlisten, Websites, Markenrechte und Produkte, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben wurden, aktiviert der Allgeier Konzern mit den beizulegenden Werten. Die Abschreibung der Auftragsbestände erfolgt zeitgleich mit der Umsatzrealisierung der Aufträge. Die erworbenen Produkte werden über vier Jahre linear abgeschrieben. Die Abschreibung der Kundenlisten erfolgt über eine Laufzeit von fünf Jahren linear.

Selbst geschaffene Entwicklungen werden als immaterielle Vermögenswerte bilanziert, sofern die Entwicklungskosten verlässlich bewertet werden können und aus einem in der Zukunft erwartendem Verkauf der Leistungen ein wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist. Die aktivierten Kosten für die selbst geschaffenen Entwicklungen werden mit Anschaffungsoder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen bewertet. Die selbst geschaffenen Entwicklungen werden erstmalig ab dem Monat der Fertigstellung mit einer Laufzeit von 4 Jahren linear abgeschrieben. Sofern erforderlich, werden außerordentliche Wertminderungen auf die selbst geschaffenen Entwicklungen vorgenommen.

Erworbene Software, Lizenzen und Rechte werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Marken und Domains werden über eine Laufzeit von 15 Jahren linear abgeschrieben. Ansonsten werden Software, Lizenzen und Rechte planmäßig über 3 bis 6 Jahre linear abgeschrieben. Software, Lizenzen und Rechte werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen aus dem Vermögenswert zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Vermögenswerte zutreffend bewertet werden können.

An jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern, ob auf die Vermögenswerte außerplanmäßige Wertminderungen vorzunehmen sind. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen entstanden sind, werden als nicht abnutzbare immaterielle Vermögenswerte bilanziert. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlichen Werthaltigkeitstests unterzogen. Falls die Werthaltigkeit nicht mehr gegeben ist, werden auf die Geschäfts- oder Firmenwerte außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Außerdem werden anlassbezogen Werthaltigkeitstests durchgeführt, sofern bestimmte Erkenntnisse auf notwendige Wertberichtigungen hinweisen sollten.

Sachanlagen

Das Anlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert. In die Herstellungskosten der selbst geschaffenen Anlagen werden direkt zurechenbare Kosten, anteilige Gemeinkosten und Abschreibungen einbezogen. Bei Bauten werden auch die Zinsen für Fremdkapital in die Herstellungskosten eingerechnet. Reparatur- und Instandhaltungskosten werden sofort als Aufwand verbucht. Die Abschreibungen werden linear auf die voraussichtliche geschätzte Nutzungsdauer der Vermögenswerte vorgenommen. Die Buchwerte des Sachanlagevermögens werden auf außerordentliche Wertminderungen geprüft, sobald Indikatoren hierfür vorliegen. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken werden nach dem Anschaffungskostenmodell bewertet. Die lineare Abschreibung bei Gebäuden erfolgt über eine maximale Nutzungsdauer von 50 Jahren. Andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung werden linear über einen Zeitraum von 3 bis 15 Jahren abgeschrieben.

Leasingverhältnisse als Leasingnehmer

Der Konzern als Leasingnehmer beurteilt jeden einzelnen Miet- oder Leasingvertrag, inwieweit dieser Vertrag ein Leasingverhältnis nach IFRS 16 darstellt.

Am Tag des Leasingbeginns erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das Nutzungsrecht an diesem Vertrag sowie eine Leasingverbindlichkeit über den Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen. Der Nutzungswert entspricht am Beginn der Leasinglaufzeit dem Barwert, angepasst um vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen, zuzüglich in Verbindung mit dem Leasingobjekt stehender direkter Kosten und Kosten zur Wiederherstellung des Vermögenswertes. Das Nutzungsrecht wird über die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswertes linear abgeschrieben und bei Bedarf um weitere notwendige Wertminderungen berichtigt. Die Nutzungsdauer des Nutzungsrechts wird bestimmt von der voraussichtlichen Nutzung des einzelnen Vermögenswerts unter Berücksichtigung der Laufzeit der Miet- und Leasingverträge. Falls in den Verträgen Verlängerungsoptionen vereinbart wurden, die einseitig vom Allgeier Konzern ausgeübt werden können, wird die Option bei der Berechnung des Nutzungsrechts berücksichtigt, sofern die Ausübung der Option wahrscheinlich ist.

Die Leasingverbindlichkeit wird auf den Barwert der noch nicht geleisteten Leasingzahlungen abgezinst. Als Zinssatz wird der dem Leasingvertrag zugrunde liegende Zinssatz, oder falls dieser nicht vorliegt, der Grenzkapitalzinssatz des Konzerns verwendet. Der Grenzkapitalzinssatz berücksichtigt den Zinssatz auf Basis der aktuellen Fremdfinanzierungskosten des Konzerns.

Die Leasingverbindlichkeit wird neu bewertet, wenn sich die zukünftigen Leasingzahlungen ändern oder der Allgeier Konzern seine Einschätzung zu den Restlaufzeiten oder der Ausübung von Verlängerungsoptionen ändert. Bei solchen Neubewertungen werden die Leasingverbindlichkeiten und der Buchwert des Nutzungsrechts angepasst.

Für Leasingverträge mit einer Nutzungsdauer von unter 12 Monaten und Leasingverträge, deren Anschaffungskosten jeweils 5 Tsd. Euro nicht übersteigen, wird kein Vermögenswert ermittelt. Die Aufwendungen für diese Verträge werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Leasingverhältnisse als Leasinggeber

Der Konzern als Leasinggeber stuft jedes Leasingverhältnis entweder als Finanzierungleasing oder Operating-Leasing ein. Sofern bei einem Leasingverhältnis alle wesentlichen Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übergehen, bilanziert der Konzern das Leasingverhältnis als Finanzierungsleasing und im anderen Fall als Operating-Leasingverhältnis. Leasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen werden vom Konzern in den Umsatzerlösen erfasst. Erträge aus Untermietverhältnissen werden als sonstige betriebliche Erträge verbucht.

At-Equity-Beteiligungen

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden nach der At-Equity-Methode bilanziert. Nach der At-Equity-Methode führt das anteilige Jahresergebnis zu einer entsprechenden Erhöhung bzw. entsprechender Verringerung des Beteiligungsbuchwerts im Konzernabschluss. Anteilige Verluste werden mit dem Buchwert der Beteiligung und darüber hinaus gehende Beträge mit den an die At-Equity-Beteiligung gewährten Darlehen verrechnet. Mit den assoziierten Unternehmen verbundene Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern sind Teil der Buchwerte der At-Equity-Beteiligungen.

Latente Steuern

Aktive und passive latente Steuern werden für temporäre Unterschiede zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen sowie auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Wahrscheinlichkeit gewährleistet ist.

Die latenten Steuern werden mit Steuersätzen ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den betroffenen Ländern zum erwarteten Realisierungszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Auf die aktiven und passiven Unterschiedsbeträge von temporären Differenzen zwischen den IFRS-Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen sowie die gemäß Planung realisierbaren Verlustvorträge werden latente Steuern mit landesspezifischen Steuersätzen ggf. unter Berücksichtigung von unternehmensindividuellen Besonderheiten (z.B. gemeindeabhängige Gewerbesteuersätze in Deutschland, steuerermäßigte Start-Up Phasen) berechnet. Die landesspezifischen Steuersätze stellen sich wie folgt dar:

Die Tabelle beinhaltet die Steuersätze sowohl für Gesellschaften des fortgeführten als auch des aufgegebenen Geschäfts. Für das Vorjahr sind auch Steuersätze der abgespaltenen Einheiten der Nagarro-Gruppe aufgeführt.

Eine Saldierung von aktiven und passiven Steuerabgrenzungen wird vorgenommen, soweit sie im Verhältnis zu einer Steuerbehörde verrechenbar sind. Der Ausweis der latenten Steueransprüche und -schulden erfolgt innerhalb des langfristigen Vermögens und der langfristigen Schulden.

Vorräte

Die Vorräte bestehen im Wesentlichen aus fremdbezogener Hardware und aus Software, die zum Weiterverkauf an Kunden bestimmt sind. Die Bewertung der Vorräte erfolgt mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert. Die Ermittlung der Anschaffungskosten erfolgt nach dem gewichteten Durchschnitt. Bei gesunkenen Anschaffungskosten oder Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag werden Abwertungen vorgenommen.

Vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Hat bei Verträgen zwischen Allgeier und einem Kunden eine der Vertragsparteien ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, so wird – abhängig vom Verhältnis zwischen der Leistungserbringung von Allgeier und der Zahlung des Kunden – ein vertraglicher Vermögenswert oder eine vertragliche Verbindlichkeit in der Bilanz gezeigt. Vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden im Wesentlichen als kurzfristig ausgewiesen, da sie im Regelfall innerhalb des gewöhnlichen Geschäftszyklus von unter einem Jahr anfallen.

Vertragliche Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten beinhalten kundenspezifische Fertigungsaufträge, die gemäß IFRS 15 bilanziert werden. Dabei werden die Umsatzerlöse entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag realisiert. Der Fertigstellungsgrad entspricht dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen auftragsbezogenen Kosten zu den insgesamt kalkulierten Kosten des Auftrags. Der Bilanzausweis erfolgt nach Abzug der erhaltenen Teilzahlungen bei positivem Vertragssaldo unter den vertraglichen Vermögenswerten und Leistungen und bei negativen Vertragssalden unter vertraglichen Verbindlichkeiten. Fremdkapitalkosten werden in den kundenspezifischen Aufträgen nicht aktiviert.

Land Steuersatz
2021 2020
Deutschland 31,00% 31,00%
Österreich 25,00% 25,00%
USA 25,70% 27,00%
Indien 25,17% 25,17%
Schweiz (Olten) 21,30% -
Türkei 22,00% 22,00%
Schweden - 21,40%
Norwegen - 22,00%
Dänemark - 22,00%
Rumänien - 16,00%
Australien - 30,00%
Malaysia - 24,00%

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgewiesen, wenn der Anspruch auf den Erhalt der Gegenleistung keiner Bedingung mehr unterliegt. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Ermittlung dieser Anschaffungskosten erfolgt mittels der Effektivzinsmethode. Der Buchwert entspricht den Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Rahmen eines vereinfachten Ansatzes die erwarteten Kreditverluste auf Basis kalkulierter Verlustraten ermittelt, die aus historischen Daten abgeleitet sind, sowie dem jeweiligen Kunden und dem ökonomischen Umfeld der Region Rechnung tragen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn mit Zahlungen nicht mehr zu rechnen ist.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind mit ihren Nennbeträgen abzüglich Wertberichtigungen angesetzt. Für sonstige finanzielle Forderungen erfolgt die Bestimmung der erwarteten Kreditverluste in Abhängigkeit von Ausfallrisiken entweder auf Basis der Ausfälle, die in den nächsten zwölf Monaten oder in der verbleibenden Restlaufzeit erwartet werden. Signifikante Veränderungen der Ausfallrisiken werden dabei berücksichtigt. Forderungen werden im Rahmen des Factorings ausgebucht, wenn im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken übertragen werden.

Andere Vermögenswerte und Ertragsteuerforderungen

Die anderen Vermögenswerte und Ertragsteuerforderungen werden mit ihren Nennbeträgen bilanziert.

Zahlungsmittel

Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit ursprünglichen Fälligkeiten von weniger als drei Monaten. Die Bewertung erfolgt mit Nennwerten, bei Fremdwährungen zu den Kursen am Bilanzstichtag.

Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Rückstellungen für Pensionen

Die Rückstellungen für Pensionen werden für Verpflichtungen aus Leistungszusagen zur betrieblichen Altersversorgung von aktiven oder ehemaligen Mitarbeitern des Konzerns gebildet. Die Bewertung der Zusagen erfolgt durch einen anerkannten Versicherungsmathematiker nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) unter Berücksichtigung von zukünftigen Lohn-, Gehalts- und Rententrends. Bei der Berechnung nach versicherungsmathematischen Grundsätzen werden die "Richttafeln 2018 G" nach Heubeck, die individuellen Versorgungszusagen und in der Regel die folgenden allgemeinen Parameter zugrunde gelegt:

Zur Abdeckung der Pensionsverpflichtungen wurden zum Teil Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen. Der Zeitwert der Versicherungen wird, soweit die Rückdeckungsversicherung an den Versorgungsempfänger verpfändet ist, innerhalb der Pensionsrückstellungen verrechnet.

In der Gewinn- und Verlustrechnung werden der Dienstzeitaufwand (laufender und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, Gewinne bzw. Verluste aus Planänderung oder -kürzung) und der Zinsaufwand bzw. der Zinsertrag auf die Nettoverpflichtung (Pensionsverpflichtung abzüglich des Zeitwertes des Planvermögens) erfasst. Für die Ermittlung der Zinserträge des Planvermögens – unabhängig davon, ob eine spätere Saldierung mit dem Zinsaufwand aus der Pensionsverpflichtung oder der Ausweis offen bei den Zinserträgen erfolgt – ist nur noch eine typisierende Verzinsung des Planvermögens mit dem Diskontierungssatz des Anwartschaftsbarwertes zu Jahresbeginn zulässig.

31.12.2021 31.12.2020
Rechnungszinsfuß Anwärter 1,25% 0,80%
Rechnungszinsfuß Rentner 1,10% 0,65%
Anhebung der laufenden Renten 1,50% - 1,75% 1,50%
Fluktuation 0,00% 0,00%

Neubewertungen aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten sowie Erträge aus dem Planvermögen (ohne Zinsen auf die Nettoverpflichtung) werden unmittelbar im sonstigen Ergebnis direkt im Eigenkapital erfasst und werden später nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste enthalten die Unterschiede zwischen dem planmäßigen und tatsächlichen Anwartschaftsbarwert am Jahresende sowie die Effekte aus der Änderung der Bewertungsparameter.

Verpflichtungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden unmittelbar dann als Aufwand erfasst, wenn die Arbeitnehmer die entsprechende Arbeitsleistung erbracht haben.

Rückstellungen für Gratuities

Bei der Allgeier bestehen Verpflichtungen für zukünftige Abfindungszahlungen an Mitarbeiter (Gratuity Verpflichtungen), die bei Ausscheiden unabhängig von einer Kündigung durch Arbeitgeber bzw. Arbeitnehmer fällig werden. Diese Abfindungszahlungen stellen einen leistungsorientierten Versorgungsplan nach IAS 19 dar und werden durch ein versicherungsmathematisches Gutachten bewertet. Der Zugang im Geschäftsjahr 2021 betrifft die Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore, Indien. Die Veränderung im Geschäftsjahr 2020 betrifft die im Rahmen der Abspaltung der Nagarro abgegangenen Tochtergesellschaften in Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).

Bei der Berechnung des Anwartschaftsbarwertes wurden die landesspezifischen Sterbetafeln und die folgenden allgemeinen Parameter zugrunde gelegt:

Andere Rückstellungen

Andere Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende gesetzliche oder faktische Verpflichtung gegenüber einem Dritten besteht, die künftig mit Wahrscheinlichkeit zu einem Vermögensabfluss führt und sich diese Vermögensbelastung zuverlässig schätzen lässt. Die Rückstellungen werden für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt. Die Rückstellungen werden nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Rückstellungen für Gewährleistungsansprüche werden unter Zugrundelegung des bisherigen bzw. geschätzten zukünftigen Schadensverlaufs gebildet. Der Aufwand zur Bildung von Rückstellungen wird in der Gewinn- und Verlustrechnung nach Abzug von erwarteten Erstattungen ausgewiesen. Die langfristigen Anteile der Rückstellungen werden abgezinst.

Finanzschulden

Die verzinslichen Darlehen werden im Zugangszeitpunkt mit dem vereinnahmten Betrag angesetzt. Transaktionskosten, die in Abhängigkeit von der Laufzeit der Darlehen stehen und bei vorzeitiger Rückzahlung erstattet werden, werden bei den Finanzschulden abgesetzt. In der Folge werden die Finanzschulden mit fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wobei Transaktionskosten nach der Effektivzinsmethode auf die Laufzeit verteilt werden. Fremdkapitalkosten werden direkt in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.

31.12.2021
31.12.2020
Rechnungszinsfuß
6,45%
5,37%
Gehaltssteigerung p.a.
13,40%
10,00%
Fluktuation p.a.
12,50%
20,00%
Mittlere erwartete Betriebszugehörigkeit
7,2 Jahre
5,0 Jahre
Vereinigte Arabische Emirate
31.12.2021
31.12.2020

Rechnungszinsfuß
-
2,40%
Indien
Gehaltssteigerung p.a.
-
3,50%
Fluktuation p.a.
-
5,00%

* Bilanzwerte zum 31. Dezember 2020 nicht mehr enthalten, jedoch haben die Parameter Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung bis zum Abgang der Nagarro-Gruppe im Dezember 2020.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten bedingte Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben, die zum Zeitpunkt der Erstverbuchung und in der Folgebewertung mit dem Fair Value bewertet werden. Die langfristigen Anteile der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden mit dem Barwert ihrer voraussichtlichen zukünftigen Auszahlungen angesetzt. Als Zinssätze kommen laufzeitabhängige Marktzinsen zum Tragen.

Andere Verbindlichkeiten

Die anderen Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit den Anschaffungskosten angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte

Die finanziellen Vermögenswerte beinhalten Finanzinvestitionen, Kredite und Forderungen, Barmittel sowie sonstige finanzielle Vermögenswerte. Die finanziellen Vermögenswerte werden aufgrund ihrer Beschaffenheit und dem Zweck, für den sie erworben wurden, in die Kategorien "zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" und "nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" eingeordnet.

Finanzielle Vermögenswerte werden für die Folgebewertung gemäß IFRS 9 in die Kategorien "zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)", "zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FVOCI)" sowie "zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust (FVTPL)" eingeteilt. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine dieser Kategorien hängt vom Geschäftsmodell des Unternehmens unter Berücksichtigung der Risiken der finanziellen Vermögenswerte und von den Konditionen des jeweiligen Instruments ab. Die Untersuchung der Konditionen umfasst die Einschätzung, ob vertraglich vereinbarte Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den Kapitalbetrag sind.

Eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfolgt, sofern ein finanzieller Vermögenswert im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten wird, dessen Zielsetzung die Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme ist und die Vertragsbedingungen ausschließlich zu festgelegten Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag führen. Wertänderungen werden ergebniswirksam erfasst.

Die Kategorie FVOCI enthält finanzielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung sowohl die Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch der Verkauf dieser Vermögenswerte ist, sofern die Vertragsbedingungen ausschließlich zu festgelegten Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag führen. Die Folgebewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Wertänderungen werden erfolgsneutral über das sonstige Ergebnis (OCI) erfasst.

Eigenkapitalinstrumente sowie derivative Finanzinstrumente werden der Kategorie FVTPL zugeordnet und dabei Nettogewinne oder -verluste sowie Dividenden ergebniswirksam erfasst.

Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" sowie auf Vertragsvermögenswerte werden in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, sofern das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant gestiegen ist. Dazu wird für Forderungen und Vertragsvermögenswerte zu jedem Abschlussstichtag überprüft, ob eine Beeinträchtigung der Bonität vorliegt und damit das Ausfallrisiko signifikant gestiegen ist. Sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen wie die Dauer der Überfälligkeit, die Art und Dauer finanzieller Schwierigkeiten oder die geografische Lage werden berücksichtigt, und auf Basis der Erfahrungen in der Vergangenheit werden zukunftsgerichtete Einschätzungen vorgenommen. Eine Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen wird als objektiver Hinweis betrachtet, dass ein Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt ist. Ist ein Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt oder ausgefallen, dann werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts als Wertberichtigung erfasst. Sofern das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant gestiegen ist, aber keine Beeinträchtigung der Bonität oder ein Ausfall vorliegt, werden die möglichen Zahlungsausfälle über die gesamte Laufzeit als Wertberichtigung berücksichtigt. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und bei Vertragsvermögenswerten erfolgt die Bewertung der erwarteten Kreditverluste mit historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten auf Basis einer Wertminderungsmatrix nach Fälligkeitsklassen. Bei allen anderen finanziellen Vermögenswerten werden Wertberichtigungen in Höhe des Anteils der erwarteten Kreditverluste ermittelt, die innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag möglich sind oder in der verbleibenden Restlaufzeit erwartet werden. Das Wertberichtigungsmodell des IFRS 9 erfordert Ermessensentscheidungen bei der Prognose der Entwicklung der zukünftigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die dabei getroffenen Annahmen sind jedoch mit Unsicherheiten verbunden.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Die finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.

Die finanziellen Verbindlichkeiten werden aufgrund ihrer Beschaffenheit in die Kategorien "zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden" und "nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden" unterteilt.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten sind nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten mit festen oder bestimmbaren Zahlungen. Ihre erstmalige Erfassung und die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Im Falle einer Ausbuchung von Verbindlichkeiten werden die resultierenden Gewinne daraus als sonstiger betrieblicher Ertrag erfasst. Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten umfassen bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben, die bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert werden. Die Folgebewertung dieser finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt entsprechend der Zuordnung in dieser Kategorie. Effekte aus der Neubewertung der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden erfolgswirksam erfasst.

IX. Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Umsatzerlöse mit Produkten werden realisiert, sobald die Verfügungsmacht an den verkauften Produkten mit den verbundenen Chancen und Risiken auf den Käufer übergeht. Dies tritt in der Regel mit Lieferung des Produkts ein. Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden in Abhängigkeit von den vertraglichen Vereinbarungen und unter Berücksichtigung der erbrachten Leistungen erfasst. Dies geschieht in der Regel auf Basis der geleisteten Tage und Stunden. Bei Fixpreisverträgen werden Umsatzerlöse aus Dienstleistungen nach Maßgabe des Auftragsfortschritts und unter Berücksichtigung realisierter Teilleistungen erfasst. Ferner werden Umsatzerlöse aus Nutzungsentgelten auf der Basis des zugrunde liegenden Vertrages periodengerecht erfasst. Umfasst ein Vertrag mehrere abgrenzbare Güter oder Dienstleistungen, wird der Transaktionspreis auf Grundlage der relativen Kosten auf die Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Für jede Leistungsverpflichtung werden Umsatzerlöse entweder zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen bestimmten Zeitraum realisiert.

Der Allgeier Konzern gewährt Führungskräften als Gegenleistung für die erbrachten Dienste anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (Aktienoptionen). Die Aufwendungen aus der Arbeitsleistung der Mitarbeiter, denen im Austausch die Optionen zum Bezug von Aktien der Allgeier SE zugesagt wurden, werden mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) der Optionen am Tag der Gewährung einschließlich marktbezogener Leistungsbedingungen ermittelt. Übrige leistungs- und marktneutrale Ausübungsbedingungen und Konditionen, die zur Nichtausübung führen, werden bei der Berechnung des Fair Value nicht mit einbezogen. Mit Ausnahme von späteren Anpassungen des Ausübungspreises werden marktneutrale Ausübungsbedingungen in der Annahme der zu erwarteten Anzahl der ausübbaren Optionen berücksichtigt. Der errechnete Gesamtwert einer jeweils ausgegebenen Optionstranche wird ergebniswirksam entsprechend der vereinbarten Erdienung über einen festgelegten Wartezeitraum ratierlich zugeführt bzw. bei Unverfallbarkeit des Anspruchs sofort als Personalaufwand erfasst. Die Gegenbuchung erfolgt direkt im Eigenkapital (Kapitalrücklage). Am Ende jeder Berichtsperiode ist die erwartete Anzahl von Optionen, die aufgrund marktneutraler Ausübungsbedingungen ausübbar sind, zu überprüfen. Spätere Abweichungen von der erstmaligen Bewertung werden angepasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung und im Eigenkapital erfasst.

Wenn sich durch eine Modifikation der Aktienoptionsprogramme im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen unmittelbar vor und nach dem Tag dieser Änderung der ermittelte beizulegende Zeitwert der gewährten Optionsrechte erhöht (z. B. durch Änderung des Ausübungspreises oder anderer Optionsparameter), so ist ein zusätzlicher Personalaufwand zu erfassen.

Bei Ausübung der Optionen werden neue Aktien emittiert. Die erhaltenen Barmittel werden im gezeichneten Kapital (Nominalbetrag) und der Kapitalrücklage abzüglich direkt zuordenbarer Transaktionskosten erfasst.

Betriebliche Aufwendungen werden im Zeitpunkt der Inanspruchnahme der Leistung erfasst.

Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.

Ertragsteuern werden gemäß den steuerrechtlichen Bestimmungen der Länder, in denen die jeweilige Konzerngesellschaft tätig ist, ermittelt.

X. Schätzungen und Annahmen

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurden Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie den Ausweis der Erträge und Aufwendungen haben. Obwohl diese Schätzungen und Annahmen nach bestem Wissen getroffen wurden, können die sich tatsächlich ergebenden Werte davon abweichen. Die Schätzungen und die Annahmen werden laufend auf ihre Aktualität überprüft. Notwendige Anpassungen werden prospektiv erfasst. Die Schätzungen und Annahmen betreffen im Wesentlichen:

  • die Bewertung der von Bedingungen abhängigen Kaufpreisanteile für Unternehmenserwerbe
  • die Dotierung der Wertberichtigungen auf die kurzfristigen Vermögenswerte
  • die Berechnung der Ertragsteuerverbindlichkeiten
  • die Bewertung der Rückstellungen
  • die Bestimmung der Laufzeit von Leasingverträgen und inwieweit ausübbare Verlängerungsoptionen in der Zukunft voraussichtlich in Anspruch genommen werden
  • die Annahmen zur Ermittlung von Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte und der selbst geschaffenen Entwicklungen
  • die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der zur Veräußerung vorgesehenen Geschäftsbereiche

Sofern die Schätzungen und Annahmen bedeutend sind und im Geschäftsjahr 2021 eine wesentliche Anpassung erforderlich sein könnte, wird darauf in den erläuternden Angaben zur Bilanz eingegangen. Aus heutiger Sicht ist nicht von einer wesentlichen Anpassung der in der Konzernbilanz ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden im folgenden Geschäftsjahr auszugehen.

B. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

1. Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:

Die in fremder Währung in den Konsolidierungskreis zugegangenen immateriellen Vermögenswerte wurden mit Ausnahme der Geschäfts- oder Firmenwerte mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Mit Ausnahme der "Selbst geschaffenen Entwicklungen" wurden sämtliche immateriellen Vermögenswerte käuflich erworben.

Die immateriellen Vermögenswerte enthalten die für den operativen Geschäftsbetrieb benötigte Software, Lizenzen und Rechte sowie die bei den erworbenen Gesellschaften identifizierten Auftragsbestände, Kundenlisten, Produkte, Websites und Geschäfts- oder Firmenwerte.

Im Geschäftsjahr 2021 gingen im Rahmen von Unternehmenserwerben Auftragsbestände von 5.959 Tsd. Euro (Vorjahr: 210 Tsd. Euro) zu. Die Auftragsbestände wurden mit ihrem voraussichtlichen Ergebnis, ermittelt aus dem Auftragswert der Aufträge abzüglich der Vollkosten, bewertet. Die Abschreibung der Auftragsbestände erfolgt bei Realisierung und Fakturierung der zugrundeliegenden Aufträge.

Im Geschäftsjahr 2021 gingen im Rahmen von Unternehmenserwerben Kundenlisten von 11.774 Tsd. Euro (Vorjahr: 3.550 Tsd. Euro) zu. Zur Bewertung der Kundenlisten wurden die historischen Umsätze nach Stammkunden und anderen Kunden untersucht und analysiert, welcher Umsatz mit Stammkunden voraussichtlich auch in den nächsten fünf Jahren erzielt werden kann. Diese Umsätze wurden mit ihren voraussichtlichen Ergebnissen auf Vollkostenbasis und abzüglich Abschläge für mögliche Ergebnisrückgänge, Risiken aufgrund Zeitablaufs und Kundenabhängigkeiten sowie abzüglich bereits als Auftragsbestände enthaltener Teile als Kundenlisten bilanziert. Die Kundenlisten werden linear über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben.

Immaterielle Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Auftrags
bestände
Kunden
listen
erworbene
Software
produkte
Website Software,
Lizenzen
und Rechte
Selbst
geschaffene
Entwicklungen
Geschäfts
oder Firmen
werte
Gesamt
Buchwert 1. Januar 2020 0 7.247 1.035 24 3.287 7.695 171.046 190.334
Veränderungen 2020:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 210 3.550 6.512 75 456 0 3.944 14.747
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 0 11 68 0 1.576 1.355 0 3.010
Abgänge zu Buchwerten 0 0 0 0 -27 -2 0 -29
Währungsdifferenzen -4 -159 -22 0 -59 3 -6.506 -6.747
Planmäßige Abschreibungen
des fortgeführten Geschäfts
-206 -783 -329 -7 -686 -1.762 0 -3.773
Planmäßige Abschreibungen
des aufgegebenen Geschäfts
0 -2.422 -916 0 -881 -388 0 -4.607
Wertminderungen 0 0 0 0 0 -667 -19 -686
Abgänge in aufgegebenes Geschäft 0 0 0 0 -86 0 0 -86
Abgänge Abspaltung Nagarro 0 -4.231 -4.780 0 -678 -1.490 -95.878 -107.057
Buchwert 31. Dezember 2020 0 3.213 1.568 92 2.902 4.744 72.587 85.106
Veränderungen 2021:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 5.959 11.774 1.669 0 648 204 178.627 198.882
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 0 221 672 0 969 1.284 0 3.146
Währungsdifferenzen 13 6 0 0 0 0 281 300
Planmäßige Abschreibungen
des fortgeführten Geschäfts
-992 -1.763 -600 -8 -1.240 -1.705 0 -6.309
Buchwert 31. Dezember 2021 4.980 13.451 3.308 84 3.279 4.526 251.496 281.124

Die Bewertung der erworbenen Produkte erfolgt auf der Basis von Absatzplanungen und aus den Produkten zu erwartenden Ergebnissen unter Berücksichtigung von Risikoabschlägen für Alterung und technische Überholung. Für die Bewertung der Produkte wird ein Planungszeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt. Die Produkte werden über eine Laufzeit von vier Jahren abgeschrieben. Im Geschäftsjahr 2021 gingen mit den neu erworbenen Tochtergesellschaften Produkte in Höhe von insgesamt 1.669 Tsd. Euro (Vorjahr: 6.512 Tsd. Euro) zu.

Die Bewertung der erworbenen Softwareprodukte erfolgte auf Basis von Absatzplanungen und dem aus den Produkten zu erwartendem Ergebnis abzüglich Risikoabschlägen aufgrund von Alterung und technischer Überholung. Für die Bewertung wurde ein Planungszeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt. Die Produkte werden über eine Laufzeit von vier Jahren linear abgeschrieben.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte entstanden im Rahmen von Unternehmenserwerben aus dem Unterschied zwischen den Anschaffungskosten der Anteile der erworbenen Gesellschaften und den mit ihren jeweiligen Fair Values am Erwerbsstichtag übernommenen Vermögenswerten, Schulden und Eventualschulden. Mit den im Geschäftsjahr 2021 getätigten Unternehmenserwerben gingen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 178.627 Tsd. Euro (Vorjahr: 3.944 Tsd. Euro) zu. Aus der Umrechnung der nicht in Euro erworbenen Gesellschaften erhöhten sich die Geschäfts- oder Firmenwerte um insgesamt 281 Tsd. Euro (Vorjahr: Verminderung von 6.506 Tsd. Euro). Die Währungsdifferenzen wurden in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Einzelnen haben sich die Geschäfts- oder Firmenwerte wie folgt entwickelt:

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden regelmäßigen jährlichen Werthaltigkeitstests und bei Indikationen für eine Wertminderung auch fallbezogenen Überprüfungen unterzogen. Bei der Bewertung der Werthaltigkeit wendet der Allgeier Konzern das Value-in-Use-Verfahren auf Basis der Planungsrechnungen an. Sollten in Einzelfällen Marktpreise vorliegen, werden diese zur Bewertung herangezogen. Bei der Bewertung der Nutzungswerte greift das Value-in-Use-Verfahren auf die Dreijahresplanung der Cash Generating Unit ("CGU") zu. Für die nachfolgenden Jahre schreibt das Verfahren die Cash-Flows des dritten Detailplanungsjahres für alle in der weiteren Zukunft liegenden Jahre fort. Die Abzinsung der Zahlungsströme erfolgte in dem unendlichen Zeitraum mit den nachfolgenden Parametern und Kapitalisierungszinssätzen. In der Planungsphase nach dem dritten Planungsjahr werden die Zinssätze jeweils um einen Wachstumsabschlag von 1 %-Punkt reduziert. Der Zinssatz berücksichtigt Fremd- und Eigenkapitalquoten, die sich aus einer Gruppe von Vergleichsunternehmen ableiten.

Geschäfts- oder Firmenwerte (in Tsd. Euro)
Enterprise IT mgm technology
partners
Nagarro Sonstige Gesamt
Buchwert 1. Januar 2020 64.584 4.067 102.395 0 171.046
Veränderungen 2020:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 395 3.530 0 19 3.944
Währungsdifferenzen 11 0 -6.517 0 -6.506
Wertminderungen 0 0 0 -19 -19
Abgänge Abspaltung Nagarro 0 0 -95.878 0 -95.878
Buchwert 31. Dezember 2020 64.990 7.597 0 0 72.587
Veränderungen 2021:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 175.424 3.204 0 0 178.627
Währungsdifferenzen 281 0 0 0 281
Buchwert 31. Dezember 2021 240.695 10.801 0 0 251.496

Zur Ermittlung der Kapitalisierungszinssätze ("WACC") für die Cash Generating Units werden vergleichbare Unternehmen herangezogen und diese zu Vergleichsgruppen zusammengestellt. Aufgrund des Abgangs der Nagarro und der geänderten Segmentierung wurde die Zusammensetzung der Vergleichsgruppen modifiziert. Aus den Vergleichsgruppen ermitteln sich die Eigen- und Fremdkapitalquoten sowie der in die Berechnung des WACC eingeflossene 5-Jahres Betafaktor. Als Zinssatz für Fremdkapital wird der Zinssatz der aktuellen Konditionen für die Fremdfinanzierung der Allgeier Gruppe herangezogen. Die Risikoprämie für Eigenkapital wurde gegenüber dem Vorjahr unverändert mit 7,5 % angenommen. Die Länderrisikoprämie berücksichtigt länderspezifische Risiken und basiert auf der Grundlage von Länderratings durch Ratingagenturen und am Markt beobachtbarer Kreditausfallrisiken. Der WACC errechnet sich für die beiden Cash Generating Units wie folgt:

Sämtliche Geschäfts- oder Firmenwerte erwiesen sich als werthaltig.

Die Nutzungswerte der Cash Generating Units sind im Einzelnen wie folgt:

Enterprise IT mgm technology partners
2021 2020 2021 2020
Zinssatz für 10-jährige Pfandbriefe 0,35% -0,13% 0,35% -0,13%
Eigenkapitalquote Vergleichsgruppe 90,09% 83,99% 74,32% 74,88%
Fremdkapitalquote Vergleichsgruppe 9,91% 16,01% 25,68% 25,12%
5-Jahres Betafaktor 0,7450 0,8864 1,0167 1,1931
Länderrisikoprämie 0,00% 0,00% 0,84% 0,71%
Steuersatz 29,72% 29,72% 29,72% 29,72%
Zinssatz für Fremdkapital 2,20% 2,00% 2,20% 2,00%
Risikoprämie für Eigenkapital 7,50% 7,50% 7,50% 7,50%
WACC vor Steuern 5,57% 5,80% 7,12% 7,63%
WACC nach Steuern 5,50% 5,70% 6,95% 7,49%
Enterprise IT mgm technology partners
Wachstumsraten und Nutzungswert 2020
Durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum 5,6% 10,2%
Durchschnittliches jährliches Wachstum
des zugrunde gelegten Cash-Flow
31,7% -8,3%
Nutzungswert in Mio. Euro 239 112
Wachstumsraten und Nutzungswert 2021
Durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum 11,0% 13,3%
Durchschnittliches jährliches Wachstum
des zugrunde gelegten Cash-Flow
46,4% 13,4%
Nutzungswert in Mio. Euro 805 226

2. Sachanlagen

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Die in fremder Währung in den Konsolidierungskreis zugegangenen Sachanlagen wurden mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet.

Sachanlagen (in Tsd. Euro)
Grundstücke,
grundstücksgleiche
Rechte und Bauten
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattungen
Gesamt
Buchwert 01. Januar 2020 2.817 12.687 15.504
Veränderungen 2020:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 0 169 169
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 3 2.272 2.275
Abgänge zu Buchwerten -11 -186 -197
Währungsdifferenzen -247 -168 -415
Planmäßige Abschreibungen des fortgeführten Geschäfts -41 -2.860 -2.901
Planmäßige Abschreibungen des aufgegebenen Geschäfts -84 -1.880 -1.964
Abgänge in aufgegebenes Geschäft 0 -10 -10
Abgänge Abspaltung Nagarro -1.989 -4.448 -6.437
Buchwert 31. Dezember 2020 448 5.576 6.024
Veränderungen 2021:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 0 1.646 1.646
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 0 3.067 3.067
Abgänge zu Buchwerten 0 -170 -170
Währungsdifferenzen 0 55 55
Planmäßige Abschreibungen des fortgeführten Geschäfts -41 -2.951 -2.992
Buchwert 31. Dezember 2021 407 7.223 7.630

3. Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen

Mit Ausnahme eines im Eigentum befindlichen Grundstückes in Bremen mietet der Allgeier Konzern die im Konzern genutzten Immobilien. Weiter finanziert der Allgeier Konzern einen Teil seiner Fahrzeuge und einen Teil seiner IT-Ausstattung über Operating- und Finanzierungs-Leasingverträge. Die Laufzeit der Mietverträge für Immobilien beträgt bis zu 15 Jahre. Bei den Fahrzeugen und der IT-Ausstattung beträgt die Laufzeit der Leasingverträge typischerweise 3 bis 5 Jahre. Für sämtliche Leasingverträge, die nicht über einen kurzfristigen Zeitraum von bis zu einem Jahr abgeschlossen wurden oder von geringem Wert sind, bilanziert der Konzern das Nutzungsrecht aus diesen Verträgen als Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen zum jeweiligen Barwert. Diese Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen haben sich wie folgt entwickelt:

Der Aufwand für Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert und kurzfristige Leasingverhältnisse war im Geschäftsjahr 2021 wie folgt:

Aus Operating-Unterleasingverhältnissen erzielte der Allgeier Konzern im fortgeführten Geschäft einen Ertrag von 87 Tsd. Euro (Vorjahr: 1 Tsd. Euro) und im aufgegebenen Geschäft einen Ertrag von 0 Tsd. Euro (Vorjahr: 67 Tsd. Euro). Aus den Operating-Unterleasingverhältnissen rechnet der Konzern im fortgeführten Geschäft im Geschäftsjahr 2022 mit Erträgen in Höhe von 87 Tsd. Euro.

Zur Finanzierung eines Rechenzentrums und einer neuen IT-Umgebung im Geschäftssegment Enterprise IT hat der Allgeier Konzern einen Sale-and-Lease-Back Vertrag im Umfang von 305 Tsd. Euro (Vorjahr: 2.357 Tsd. Euro) abgeschlossen. Aus den Sale-and-Lease-Back Transaktionen wurden weder Gewinne noch Verluste generiert.

Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen (in Tsd. Euro)
Immobilien
Fahrzeuge
BGA/IT-Ausstattung Gesamt
Buchwert 01. Januar 2020 73.542 3.545 13.098 90.185
Veränderungen 2020:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 582 19 15 616
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 10.238 3.040 11.081 24.359
Abgänge zu Buchwerten 0 0 -1 -1
Vertragsmodifikationen -8.812 -64 -805 -9.681
Währungsdifferenzen -1.768 -1 -435 -2.204
Planmäßige Abschreibungen des fortgeführten Geschäfts -5.778 -1.330 -501 -7.609
Planmäßige Abschreibungen des aufgegebenen Geschäfts -8.213 -1.410 -4.753 -14.376
Wertminderungen -1.329 0 0 -1.329
Abgänge in aufgegebenes Geschäft 0 -1 -2 -3
Abgänge Abspaltung Nagarro -34.077 -2.435 -15.834 -52.346
Buchwert 31. Dezember 2020 24.385 1.363 1.863 27.611
Veränderungen 2021:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 4.723 261 0 4.984
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 13.103 1.925 571 15.599
Vertragsmodifikationen 2.144 31 0 2.175
Währungsdifferenzen 138 2 0 140
Planmäßige Abschreibungen des fortgeführten Geschäfts -7.162 -1.333 -706 -9.201
Buchwert 31. Dezember 2021 37.331 2.249 1.728 41.308
Aufwand für Leasingverhältnisse (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Leasingverhältnisse über Vermögenswerte
von geringem Wert
99 51 0 47 99 4
Kurzfristige Leasingverhältnisse 297 593 10 303 287 290

4. At-Equity-Beteiligungen

Der Allgeier Konzern hält 50,00 % der Anteile der IPP northport InsurancePartner Platform GmbH, Hamburg ("northport"). Northport eröffnet Industriemaklern und Versicherern die Möglichkeit, ihr Geschäft digital zu betreiben und Innovationen zu teilen. Die Gesellschaft wurde im Jahr 2020 gegründet. Der At-Equity-Buchwert der Gesellschaft wurde aufgrund der aufgelaufenen anteiligen Verluste im Geschäftsjahr mit Null bewertet (Vorjahr: 15 Tsd. Euro).

Weiter hält der Allgeier Konzern 33,34 % der Geschäftsanteile der Talentry GmbH, München ("Talentry"). Die Talentry entwickelt und vertreibt eine cloudbasierte Unternehmenssoftware für das Recruiting von Mitarbeitern unter Nutzung der Kontakte und sozialen Netzwerke der bestehenden und teilnehmenden Mitarbeiter (Mitarbeiter werben Mitarbeiter). Der Allgeier Konzern beabsichtigt, ihre Anteile an der Talentry zu veräußern und führt die Talentry im aufgegebenen Geschäft. Aufgrund der bereits im Jahr 2020 erfolgten vollständigen Wertberichtigung des At-Equity-Buchwerts haben die Ergebnisse der Talentry im Geschäftsjahr 2021 keine Auswirkungen auf die Bilanz und die Gesamtergebnisrechnung des Allgeier Konzerns.

Die in einer Nebenrechnung festgehaltenen At-Equity-Buchwerte der Beteiligungen setzen sich wie folgt zusammen:

Das Ergebnis der At-Equity-Gesellschaften ist wie folgt zuzuordnen:

Beteiligungen (in Tsd. Euro)
northport Talentry
31.12.2021 31.12.2020 31.12.2021 31.12.2020
Langfristige Vermögenswerte 22 22 41 43
Kurzfristige Vermögenswerte ohne Zahlungsmittel 17 8 458 528
Zahlungsmittel 206 9 619 741
Sonstige Kurzfristige Schulden -1.783 -42 -3.295 -3.525
Nettovermögen -1.538 -3 -2.177 -2.213
Anteil des Konzerns am Nettovermögen in % 50,00% 50,00% 33,34% 33,34%
Anteil des Konzerns am Nettovermögen -769 -2 -726 -738
Geschäfts- oder Firmenwert 769 16 726 738
At-Equity Buchwert 0 15 0 0
At-Equity-Gesellschaften (in Tsd. Euro)
northport Talentry
2021 2020 2021 2020
Umsatzerlöse 1.120 0 2.689 2.287
Planmäßige Abschreibungen -19 0 -20 -55
Ergebnis der Periode -1.535 0 -51 -1.188
Gesamtergebnis der Periode -1.535 0 -51 -1.188
Anteil des Allgeier Konzerns am Periodenergebnis in % 50,00% 50,00% 33,34% 33,34%
Anteil des Allgeier Konzerns am Periodenergebnis -768 0 -17 -396
Über den Beteiligungsansatz hinausgehende Verluste 768 0 17 0
Anteiliges angesetztes Jahresergebnis 0 0 0 -396

5. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt:

Die Anteile an "Speedinvest" betreffen eine Beteiligung an der nicht börsennotierten Venture Capital Gesellschaft Speedinvest II EuVECA GmbH & Co. KG, Wien, Österreich. Der beizulegende Zeitwert der Beteiligung belief sich Ende 2021 auf 6.550 Tsd. Euro (Vorjahr: 3.241 Tsd. Euro). Aus dieser Bewertung errechnete sich für das Geschäftsjahr 2021 ein Ertrag von 3.309 Tsd. Euro (Vorjahr: 546 Tsd. Euro), der in der Gewinn- und Verlustrechnung innerhalb der Finanzerträge ausgewiesen wird.

Bei dem Darlehen an die At-Equity-Beteiligung northport handelt es sich um ein im Rahmen des Joint-Ventures vereinbartes Darlehen sowie ursprüngliche Forderungen aus Lieferungen an die northport, die in Darlehen umgewandelt wurden. Die laufenden Verhandlungen zur Rückzahlung des Darlehens sehen einen Verzicht in Höhe von 200 Tsd. Euro vor, der zum 31. Dezember 2021 als Wertberichtigung auf das Darlehen gebucht wurde. Für das Darlehen wurde ein Zinssatz von 3 % p.a. vereinbart.

Die Forderungen aus Darlehen an Mitarbeiter und die Forderungen aus Darlehen sind verzinslich. Im Wesentlichen wurden für diese Darlehen feste Zinssätze zwischen 3 % und 5 % p.a. vereinbart.

6. Andere Vermögenswerte

Die anderen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt:

Sonstige finanzielle Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Anteile an "Speedinvest" 6.550 6.550 0 3.241 3.241 0
Kautionen 1.860 1.699 161 1.621 1.461 160
Darlehen an die At-Equity Beteiligung northport 898 0 898 0 0 0
Wertberichtigung auf das Darlehen
an die northport
-200 0 -200 0 0 0
Forderungen aus Lohn und Gehalt an Mitarbeiter 311 0 311 435 0 435
Debitorische Kreditoren 72 0 72 14 0 14
Sicherheitsleistungen 60 60 0 61 60 1
Forderungen aus Darlehen 72 0 72 231 0 231
Forderungen aus Überzahlung der Kaufpreises
aus dem Erwerb der publicplan GmbH
13 0 13 0 0 0
Sonstige 709 90 619 483 140 343
10.345 8.399 1.946 6.086 4.902 1.184
Andere Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Rechnungsabgrenzungsposten 4.680 419 4.261 3.002 421 2.581
Umsatzsteuerforderungen 1.504 0 1.504 883 0 883
6.184 419 5.765 3.885 421 3.464

7. Latente Steuern

Die aus temporären Unterschieden zwischen den steuerlichen und bilanziellen Wertansätzen, aus ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen und aus steuerlichen Verlustvorträgen gebildeten aktiven und passiven latenten Steuern sind den folgenden Bilanzpositionen und den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung wie folgt zuzuordnen:

Im Allgeier Konzern bestanden am 31. Dezember 2021 körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von 17.703 Tsd. Euro (Vorjahr: 14.459 Tsd. Euro) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge von 14.564 Tsd. Euro (Vorjahr: 13.513 Tsd. Euro). Der Konzern hat daraus latente Steueransprüche in Höhe von insgesamt 4.549 Tsd. Euro (Vorjahr: 4.330 Tsd. Euro). Von den latenten Steueransprüchen wurden 856 Tsd. Euro (Vorjahr: 934 Tsd. Euro) als aktive latente Steuern bilanziert und 3.693 Tsd. Euro (Vorjahr: 3.396 Tsd. Euro) aufgrund ungewisser Nutzungsmöglichkeit nicht als Vermögenswert angesetzt. Der Ansatz der latenten Steueransprüche aus Verlustvorträgen resultiert aus erwarteten zukünftigen Ergebniszuweisungen aufgrund Reorganisation von steuerlichen Organkreisen sowie aus der späteren steuerlichen Nutzung von Anlaufverlusten neu erworbener oder gegründeter Tochtergesellschaften.

Von den aktiven latenten Steuern sind 1.029 Tsd. Euro (Vorjahr: 2.214 Tsd. Euro) und von den passiven latenten Steuern sind 3.018 Tsd. Euro (Vorjahr: 2.074 Tsd. Euro) kurzfristig. Die kurzfristigen latenten Steuern werden innerhalb des langfristigen Vermögens bzw. innerhalb der langfristigen Schulden ausgewiesen.

Latente Steuern (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Aktive
latente
Steuern
Passive
latente
Steuern
GuV Aktive
latente
Steuern
Passive
latente
Steuern
GuV
Immaterielle Vermögenswerte 481 8.383 962 884 4.200 727
Sachanlagen 613 0 5 574 0 458
Vertragskosten 0 0 0 0 0 75
Vertragliche Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten 0 234 150 0 313 62
Übrige finanzielle Vermögenswerte 123 223 62 14 13 43
Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung
von Arbeitsverhältnissen
105 0 -4 97 0 1.229
Sonstige Rückstellungen 1.010 664 45 702 640 -69
Finanzschulden 0 0 0 0 0 -532
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 22 28 -2 0 0 -77
Temporäre Unterschiede einschließlich
ergebniswirksame Konsolidierungen
2.354 9.532 1.218 2.271 5.166 1.916
Verlustvorträge 856 0 -119 934 0 -2.344
Saldierungen -1.880 -1.880 0 -753 -753 0
1.330 7.652 1.099 2.452 4.413 -428

8. Vorräte

Die Vorräte gliedern sich wie folgt:

Auf die Vorräte wurden keine Wertminderungen gebildet. Im Geschäftsjahr 2021 betrug der Betrag der Vorräte, die als Aufwand in der Berichtsperiode erfasst wurden 15.048 Tsd. Euro (Vorjahr: 12.695 Tsd. Euro).

9. Vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Die vertraglichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten setzen sich an den Bilanzstichtagen wie folgt zusammen:

Die vertraglichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten entwickelten sich wie folgt:

Die Umsatzerlöse enthalten 4.103 Tsd. Euro (Vorjahr: 11.084 Tsd. Euro), die zu Geschäftsjahresbeginn in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen waren.

Vorräte (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 89 41
Handelswaren 1.119 627
Übrige 22 27
1.230 695
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Nach IFRS 15 bewertete Kundenprojekte 2.476 0 2.476 1.828 0 1.828
Vertragliche Vermögenswerte 2.476 0 2.476 1.828 0 1.828
Nach IFRS 15 bewertete Kundenprojekte 1.223 0 1.223 567 0 567
Passive Rechnungsabgrenzung 5.627 88 5.539 3.658 127 3.531
Vertragliche Verbindlichkeiten 6.850 88 6.762 4.225 127 4.098
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (in Tsd. Euro)
Vertragliche
Vermögenswerte
Vertragliche
Verbindlichkeiten
Stand am 01. Januar 2020 14.030 11.496
Währungseffekt -1.108 -255
Zugang durch Unternehmenserwerbe 0 168
Erfassung von Umsatzerlösen 13.305 -10.995
Umgliederung zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -13.476 0
Erhaltene Anzahlungen von Kunden 0 13.331
Abgang durch Unternehmensverkäufe -10.923 -9.520
Stand am 31. Dezember 2020 1.828 4.225
Währungseffekt 38 25
Zugang durch Unternehmenserwerbe 1.331 1.749
Erfassung von Umsatzerlösen 1.226 -4.210
Umgliederung zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -1.947 0
Erhaltene Anzahlungen von Kunden 0 5.061
Stand am 31. Dezember 2021 2.476 6.850

10. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gliedern sich wie folgt:

Dem Allgeier Konzern hat zur Finanzierung von Kundenforderungen ein Factoring-Programm in Höhe von bis zu 40 Mio. Euro (Vorjahr: 30 Mio. Euro) abgeschlossen. Allgeier bilanziert das Factoring "off-balance", nachdem das gesamte Ausfallrisiko der verkauften Forderungen auf den Factor bzw. den Warenkreditversicherer übergeht.

Am 31. Dezember 2021 waren von dem Factoring-Volumen 35.873 Tsd. Euro (Vorjahr: 24.198 Tsd. Euro) in Anspruch genommen. Davon wurden 21.385 Tsd. Euro (Vorjahr: 18.586 Tsd. Euro) mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen saldiert und 14.488 Tsd. Euro (Vorjahr: 5.612 Tsd. Euro) innerhalb der Finanzschulden ausgewiesen. Da die Bezahlung der abgetretenen Forderungen durch die Kunden nicht zeitgleich mit den Factor abgerechnet wird, entstehen kurzfristige Verpflichtungen gegenüber dem Factor, die in den Finanzschulden passiviert werden.

11. Zahlungsmittel

Die Zahlungsmittel gliedern sich wie folgt:

Die Bankguthaben bei Kreditinstituten beinhalten Festgelder und laufende Kontokorrentguthaben. Sie sind äußerst liquide und stehen kurzfristig als Zahlungsmittel zur Verfügung. Die Sichtguthaben unterliegen keinen oder nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken. Die Zahlungsmittel sind Teil des Finanzmittelfonds des Allgeier Konzerns.

12. Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Allgeier SE belief sich zum Stichtag 31. Dezember 2021 auf 11.408.513,00 Euro (Vorjahr: 11.382.513,00 Euro) und war eingeteilt in 11.408.513 auf den Namen lautende Stückaktien (Vorjahr: 11.382.513 Stückaktien). Auf jede Stückaktie entfällt anteilig ein rechnerischer Betrag des Grundkapitals von 1,00 Euro. Sämtliche Stückaktien der Gesellschaft gehören der gleichen Aktiengattung an. Die Aktien sind voll eingezahlt.

Im Geschäftsjahr 2021 erhöhte sich das gezeichnete Kapital der Allgeier SE durch Zuteilung von 26.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien aus dem Bedingten Kapital 2010 (Bezugsaktien).

Die Aktie der Allgeier SE wurde am 30. Dezember 2021 mit einem Schlusskurs im Xetra-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse von 55,80 Euro bewertet. Im Vorjahr notierte die Aktie am 30. Dezember 2020 mit einem Schlusskurs von 18,65 Euro.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Forderungen an Kunden 85.395 69.227
Factoring -21.385 -18.586
Wertminderung auf Forderungen an Kunden -1.664 -2.612
62.346 48.029
Zahlungsmittel (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Bankguthaben 69.396 60.789
Kassenbestände 13 14
69.409 60.803

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 24. September 2020 ermächtigt, das Grundkapital der Allgeier SE mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 23. September 2025 gegen Bar- oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 5.644.500,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 5.644.500 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020). Dabei ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre für folgende Fälle auszuschließen:

  • Bei einer Bezugsrechtsemission für aufgrund des Bezugsverhältnisses entstehende Spitzenbeträge.
  • Für eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zum (auch mittelbaren) Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen, von Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen, wenn der Erwerb im Interesse der Gesellschaft liegt.
  • Für eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen für einen Anteil am genehmigten Kapital in Höhe von bis zu insgesamt 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder, sofern niedriger, im Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals, sofern der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese 10 %-Begrenzung sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausnutzung in direkter oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden, sowie auch Aktien, die aufgrund einer während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts entsprechend § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG begebenen Wandel- beziehungsweise Optionsschuldverschreibung auszugeben oder zu gewähren sind.
  • Für die Gewährung von Bezugsrechten an Inhaber von Wandel- oder Optionsrechten bezogen auf Schuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einem Unternehmen, an dem die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, ausgegeben werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.

Bedingtes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juni 2010, abgeändert durch Beschlüsse der Hauptversammlung vom 17. Juni 2014 und 28. Juni 2017, nach Ausgabe von insgesamt 432.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien aus dem Bedingten Kapital 2010 (Bezugsaktien) zum 31. Dezember 2021 um bis zu 28.000,00 Euro bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2010). Das Bedingte Kapital 2010 dient der Bedienung von den noch offenen 28.000 Optionsrechten zur Ausgabe von bis zu 28.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juni 2014 um bis zu 140.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 140.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2014). Das Bedingte Kapital 2014 dient der Bedienung von sämtlichen 140.000 Optionsrechten zur Ausgabe von bis zu 140.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2017 um bis zu 3.500.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 3.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2017). Das Bedingte Kapital 2017 dient der Bedienung von Wandel-, Options- und/oder Gewinnschuldverschreibungen oder Genussrechten mit Wandlungs- oder Optionsrechten, die von der Gesellschaft oder einem Unternehmen, an dem die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 27. Juni 2022 ausgegeben werden können.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 08. Juni 2021 um bis zu 940.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 940.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021). Das Bedingte Kapital 2021 dient der Bedienung von bis zu 940.000 Optionsrechten gemäß dem Aktienoptionsplan 2021, die von der Gesellschaft bis zum 07. Juni 2026 ausgegeben werden können.

17. Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen

Die erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen gliedern sich wie folgt:

18. Eigenkapitalanteil nicht kontrollierender Gesellschafter

Der Eigenkapitalanteil nicht kontrollierender Gesellschafter besteht aus auf andere Gesellschafter entfallenden Anteile am Eigenkapital von Tochtergesellschaften. Er hat sich wie folgt entwickelt:

Im Geschäftsjahr 2021 wurden, aus dem Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2020, Ausschüttungen an nicht kontrollierende Gesellschafter der mgm cp Hamburg und der mgm sp München in Höhe von 268 Tsd. Euro (Vorjahr: 298 Tsd. Euro) vorgenommen. Aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags zwischen der mgm tp München und der Allgeier SE wurde das auf die nicht kontrollierenden Gesellschafter der mgm tp München zuzurechnende Ergebnis in Höhe von 1.793 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.029 Tsd. Euro) als Dividende erfasst.

Ein Verkäufer der publicplan GmbH, Düsseldorf, hat sich im Zuge des Erwerbs der Gesellschaft an der Käuferin, der Allgeier publicplan Holding GmbH, München, beteiligt. Für die Beteiligung über 20 % der Geschäftsanteile der Allgeier publicplan Holding GmbH, flossen dem Allgeier Konzern 1.356 Tsd. Euro zu.

Die Verkäuferin der Evora-Gruppe hat sich im Zuge des Erwerbs der Evora an der Käuferin, der Allgeier Evora Holding GmbH, München, beteiligt. Für die Beteiligung über 40 % der Geschäftsanteile der Allgeier Evora Holding GmbH vereinbarten die Parteien Kapitaleinzahlungen von 44.250 Tsd. Euro. Davon entfiel ein Anteil von 29.130 Tsd. Euro auf den bereits im Jahr 2021 bezahlten Festkaufpreis und ein Anteil von 15.120 Tsd. Euro auf in Folgejahren fällige Kaufpreisteile.

Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Versicherungsmathematische Gewinne am 01.Januar -371 -1.007
Veränderung -13 -391
Umklassifizierung aufgrund Abspaltung Nagarro 0 1.027
Versicherungsmathematische Gewinne am 31. Dezember -384 -371
Wechselkursänderungen am 01. Januar 293 8.712
Veränderung 578 -3.696
Umklassifizierung aufgrund Abspaltung Nagarro 0 -4.723
Wechselkursänderungen am 31. Dezember 871 293
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen am 01. Januar -78 7.705
Veränderung 565 -4.087
Umklassifizierung aufgrund Abspaltung Nagarro 0 -3.696
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen am 31. Dezember 487 -78
Eigenkapitalanteil nicht kontrollierbarer Gesellschafter (in Tsd. Euro)
2021 2020
Stand am 01. Januar 3.461 22.888
Auf nicht kontrollierende Gesellschafter entfallendes Periodenergebnis 592 6.686
Anteil an erfolgsneutralen Wechselkursveränderungen 36 1.033
Anteil an erfolgsneutralen versicherungsmathematischen Gewinnen -5 118
Ausschüttungen an nicht kontrollierende Gesellschafter -2.062 -1.327
Rückbeteiligung an der Allgeier publicplan Holding GmbH 1.356 0
Rückbeteiligung an der Allgeier Evora Holding GmbH 44.250 0
Erwerb von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter der MySign-Gruppe 341 0
Erwerb von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter der iQuest-Gruppe 0 -5.041
Erwerb von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter der SAP-Gruppe 0 -374
Vorgelagerte Effekte aus Transaktionen mit Nagarro 0 -12.071
Abspaltung der Nagarro 0 -8.451
Stand am 31. Dezember 47.969 3.461

13. Kapitalrücklagen

Die Kapitalrücklage des Konzerns hat sich wie folgt entwickelt:

14. Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen sind unverändert zum Vorjahr. Sie beinhalten die gesetzliche Rücklage der Allgeier SE.

15. Eigene Anteile

Die am 24. September 2020 abgehaltene Hauptversammlung der Allgeier SE hat den Vorstand ermächtigt, bis zum 23. September 2025 eigene Aktien der Gesellschaft in einem Umfang von 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals mit der Maßgabe zu erwerben, dass auf diese zusammen mit anderen eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt, nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen.

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2020 alle bis dahin gehaltenen eigenen Aktien veräußert. Seither hält die Allgeier SE keine eigenen Aktien mehr.

16. Gewinnvortrag

Der Gewinnvortrag des Konzerns hat sich wie folgt entwickelt:

Das auf die Anteilseigner der Allgeier SE entfallende Periodenergebnis des Vorjahres in Höhe von -356 Tsd. Euro (Vorjahr: 15.133 Tsd. Euro) wurde entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 08. Juni 2021 in den Gewinnvortrag übertragen.

Die Hauptversammlung der Allgeier SE hat am 08. Juni 2021 eine Gewinnausschüttung von 0,50 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,50 Euro je Aktie) beschlossen. Die Ausschüttung betrug insgesamt 5.691.256,50 Euro (Vorjahr: 5.603.196,00 Euro). Es waren 11.382.513 Stück Aktien (Vorjahr: 11.206.392 Stück Aktien) dividendenberechtigt.

Entwicklung der Kapitalrücklagen (in Tsd. Euro)
2021 2020
Kapitalrücklage am 01. Januar 65.074 58.006
Ausgabe von Aktienoptionen 6.106 0
Bewertungsanpassung Aktienoptionen 47 1.899
Ausübung von Aktienoptionen 22 791
Veräußerung von eigenen Aktien 0 4.378
Kapitalrücklage am 31. Dezember 71.249 65.074
Gewinnvortrag (in Tsd. Euro)
2021 2020
Gewinnvortrag am 01. Januar 25.936 51.597
Periodenergebnis des Vorjahres -356 15.133
Ausschüttung an Aktionäre der Allgeier SE -5.691 -5.603
Erwerb von Minderheitenanteilen der iQuest-Gruppe 0 -7.299
Erwerb von Minderheitenanteilen der SAP-Gruppe 0 -3.639
Vorgelagerte Effekte aus Transaktionen mit Nagarro 0 12.071
Abspaltung der Nagarro 0 -36.325
Gewinnvortrag am 31. Dezember 19.888 25.936

20. Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen

Die Mindestleasingzahlungen und die passivierten Barwerte aus den Miet- und Leasingverträgen sind wie folgt:

Aus den Miet- und Leasingverträgen wurden im Geschäftsjahr 2021 Zahlungen in Höhe von 10.694 Tsd. Euro (Vorjahr: 26.850 Tsd. Euro) getätigt. Von den Zahlungen entfielen 10.692 Tsd. Euro (Vorjahr: 9.161 Tsd. Euro) auf das fortgeführte Geschäft und 2 Tsd. Euro (Vorjahr: 17.689 Tsd. Euro) auf das aufgegebene Geschäft.

Sofern die noch nicht in den Nutzungsrechten berücksichtigten Verlängerungsoptionen ausgeübt werden, entstehen daraus weitere künftige potenzielle Zahlungsmittelabflüsse von 12.269 Tsd. Euro (Vorjahr: 14.386 Tsd. Euro). Der Allgeier Konzern geht zum heutigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass die Verlängerungsoptionen ausgeübt werden.

19. Finanzschulden

Die Finanzschulden gliedern sich wie folgt:

Die Allgeier SE hat im Dezember 2020 einen Konsortialkreditvertrag über einen Kreditrahmen in Höhe von 140 Mio. Euro abgeschlossen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 5 Jahren mit einer Verlängerungsmöglichkeit von bis zu zwei weiteren Jahren. Am 31. Dezember 2021 war der Kreditrahmen mit 123,9 Mio. Euro (Vorjahr: 17,5 Mio. Euro) mit Finanzverbindlichkeiten in Anspruch genommen. Die Verzinsung erfolgt auf Basis des Euribor (Floor bei 0,0 %) zuzüglich einer Marge, die von Finanzkennzahlen abhängig ist. Ende 2021 kam ein Zinssatz von 2,2 % p.a. (Vorjahr: 2,0 %) zur Anwendung.

Einige Tochtergesellschaften der Allgeier SE nutzen ein stilles Factoring zur Finanzierung von Kundenforderungen. Im Rahmen des Programms werden die Forderungen mehrmals pro Monat auf Listenbasis an die Factoringgesellschaft verkauft. In den Fällen, in denen im Zeitraum zwischen der Listeneinreichung und dem Monatsende Zahlungen von Kunden für die eingereichten Forderungen eingehen, werden die von der Factoringgesellschaft erhaltenen Zahlungen als Finanzschulden gebucht. Am 31. Dezember 2021 beliefen sich diese Zahlungen auf 14.488 Tsd. Euro (Vorjahr: 5.612 Tsd. Euro). Die Verbindlichkeiten werden mit einem variablen Zinssatz verzinst. Ende 2021 betrug der Zinssatz 0,83 % p.a. (Vorjahr: 1,25 % p.a.).

Im Rahmen des Konsortialvertrags der Allgeier SE nutzt die mgm technology partners GmbH einen an sie abgespaltenen Teil des Konsortialkreditvertrags. Am 31. Dezember 2021 war diese Facilität mit 397 Tsd. Euro in Anspruch genommen. Für den Kredit galt am 31. Dezember 2021 ein Zinssatz von 2,2 %.

Zahlungsstörungen während des Berichtszeitraums sowie nach Ende des Geschäftsjahres sind nicht aufgetreten. Sämtliche Finanzkennzahlen, zu denen sich die die Allgeier SE oder Gesellschaften des Allgeier Konzerns im Rahmen der Darlehen und Kreditverträge verpflichtet haben, wurden eingehalten.

Finanzschulden (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Konsortialkredit der Allgeier SE 123.500 123.500 0 17.500 17.500 0
Finanzverbindlichkeiten aus dem
Factoring von Kundenforderungen
14.488 0 14.488 5.612 0 5.612
An die mgm technology partners GmbH
abgespaltener Teil des Konsortial
kreditvertrags
397 0 397 0 0 0
Schuldscheindarlehen 0 0 0 5.500 0 5.500
Auf das Schuldscheindarlehen
abgegrenzte Einmalkosten
0 0 0 -10 0 -10
Sonstige 0 0 0 2 0 2
138.385 123.500 14.885 28.604 17.500 11.104
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Immobilien Kraftfahr
zeuge
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Gesamt Immobilien Kraftfahr
zeuge
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Gesamt
Mindestleasingzahlungen:
innerhalb von einem Jahr fällig 7.932 1.161 513 9.606 6.187 817 390 7.394
zwischen einem und fünf Jahren fällig 21.916 1.108 1.334 24.358 16.039 587 1.654 18.280
später als in fünf Jahren fällig 13.851 0 0 13.851 8.406 0 0 8.406
43.699 2.269 1.847 47.815 30.632 1.404 2.044 34.080
Abzinsung auf den Barwert:
innerhalb von einem Jahr fällig -771 -6 -20 -797 -719 -17 -20 -756
zwischen einem und fünf Jahren fällig -1.826 -11 -16 -1.853 -1.751 -10 -44 -1.805
später als in fünf Jahren fällig -623 0 0 -623 -505 0 0 -505
-3.220 -17 -36 -3.273 -2.975 -27 -64 -3.066
Barwert der Mindestleasingzahlungen:
innerhalb von einem Jahr fällig 7.161 1.155 493 8.810 5.468 800 370 6.638
zwischen einem und fünf Jahren fällig 20.090 1.097 1.318 22.506 14.288 577 1.610 16.475
später als in fünf Jahren fällig 13.228 0 0 13.228 7.901 0 0 7.901
40.480 2.252 1.812 44.544 27.657 1.377 1.980 31.014

21. Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Zur Abdeckung der Leistungsverpflichtungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses hat der Allgeier Konzern zum 31. Dezember 2021 Rückstellungen in Höhe von 1.258 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.019 Tsd. Euro) gebildet. Die Beträge lassen sich wie folgt überleiten:

Rückstellungen für Pensionen (in Tsd. Euro)
2021 2020
Deutschland Indien Summe Deutschland Indien/VAE Summe
Überleitung Anwartschaftsbarwert:
Anwartschaftsbarwert am 01. Januar 1.329 0 1.329 1.203 4.394 5.597
Veränderung Konsolidierungskreis 87 162 249 0 -5.991 -5.991
Umgliederung von sonst. finanz. Verb. 0 0 0 0 316 316
Dienstzeitaufwand 40 0 40 36 1.190 1.226
Zinsaufwand 11 0 11 14 271 285
Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste 29 0 29 100 505 605
Gezahlte Versorgungsleistungen -26 0 -26 -24 -231 -255
Währung 0 0 0 0 -454 -454
Anwartschaftsbarwert am 31. Dezember 1.470 162 1.632 1.329 0 1.329
Überleitung Planvermögen:
Planvermögen zum Zeitwert am 01. Januar 311 0 311 301 0 301
Veränderung Konsolidierungskreis 0 56 56 0 0 0
Erträge des Fondsvermögens 2 0 2 3 0 3
Beiträge durch Arbeitgeber 9 0 9 10 0 10
Gezahlte Versorgungsleistungen -6 0 -6 -6 0 -6
Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste 2 0 2 3 0 3
Planvermögen zum Zeitwert am 31. Dezember 318 56 374 311 0 311
Nettoverpflichtung zum 31. Dezember 1.152 106 1.258 1.018 0 1.018
davon langfristig 1.133 0 1.133 1.000 0 1.000
davon kurzfristig 18 106 125 18 0 18

Die Erträge und Aufwendungen aus der Veränderung der Nettoleistungsverpflichtung (Leistungsverpflichtungen abzüglich Rückdeckungsversicherungen) flossen in die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wie folgt ein:

Verpflichtungen in Deutschland sind voll dem fortgeführten Geschäft und solche in Indien und den VAE voll dem aufgegebenen Geschäft zuzuordnen.

Pensionsverpflichtungen (Deutschland)

Zum 31. Dezember 2021 bestanden im Allgeier Konzern für zehn (Vorjahr: drei) Personen Leistungszusagen zur betrieblichen Altersversorgung in Form von unmittelbaren Direktzusagen. Von den berechtigten Personen ist ein Mitarbeiter aktiv im Allgeier Konzern tätig und neun (Vorjahr: zwei) Personen sind Rentner. Die Zusagen sehen in einem Fall die Zahlung eines fest vereinbarten Einmalbetrags vor. In den übrigen Fällen wurden dynamische Renten mit einem jährlichen Steigerungsbetrag von mindestens 1 % vereinbart. Die Rentenzahlungen werden ab dem zugesagten Rentenalter bzw. bei Invalidität geleistet. Bei acht (Vorjahr: einem) Versorgungsberechtigten ist eine Witwenrente vereinbart. Sämtliche Zusagen sind unverfallbar.

Bei größeren Einzelverpflichtungen wurden die Risiken aus Langlebigkeit der Versorgungsberechtigten vollständig bzw. teilweise über Rückdeckungsversicherungen abgedeckt. Das Planvermögen besteht ausschließlich aus Barwerten von Rückdeckungsversicherungen.

Die Einzahlungen in den leistungsorientierten Versorgungsplan werden 2022 voraussichtlich 9 Tsd. Euro (Vorjahr: 9 Tsd. Euro) betragen.

Die gewichtete, durchschnittlich erwartete Laufzeit der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen beträgt zum 31. Dezember 2021 wie folgt:

Erträge und Aufwendungen aus der Veränderung der Nettopensionsverpflichtung (in Tsd. Euro)
2021 2020
Deutschland Indien Summe Deutschland Indien/VAE Summe
Personalaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand 40 0 40 36 1.190 1.226
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 0 0 0 0
Personalaufwand 40 0 40 36 1.190 1.226
Finanzaufwendungen
Zinsaufwand 11 0 11 14 271 285
Erträge des Planvermögens (saldierbar) -2 0 -2 -3 0 -3
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 9 0 9 11 271 282
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst 49 0 49 47 1.461 1.508
Gewinn/Verlust aus Neubewertung
der Pensionsverpflichtung
aufgrund Änderung finanzieller Annahmen -46 0 -46 38 258 296
aufgrund von erfahrungsbedingten Berichtigungen 75 0 75 62 247 309
Ertrag/Aufwand aus Planvermögen ohne Zinserträge -2 0 -2 -2 0 -2
Im sonstigen Ergebnis erfasst 27 0 27 98 505 603
Anzahl der Versorgungsempfänger
aktive Mitarbeiter Rentner Gesamt
Stand am 31. Dezember 2020 7,5 9,2 7,9
Stand am 31. Dezember 2021 6,6 9,6 7,4

Gratuity Verpflichtungen

Bei Tochterunternehmen der Allgeier SE bestehen Verpflichtungen für zukünftige Abfindungszahlungen an Mitarbeiter (Gratuity Verpflichtungen), die bei Ausscheiden unabhängig von einer Kündigung durch Arbeitgeber bzw. Arbeitnehmer fällig werden. Diese Abfindungszahlungen stellen einen leistungsorientierten Versorgungsplan nach IAS 19 dar. Der Zugang im Geschäftsjahr 2021 betrifft die Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore, in Indien.

Der Abgang im Geschäftsjahr 2020 betrifft die Tochtergesellschaften der abgespaltenen Nagarro-Gruppe in Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).

Sensitivitätsanalyse

Durch die bestehenden Leistungszusagen ist der Konzern folgenden versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt:

Die versicherungsmathematischen Parameter, die zur Berechnung des Anwartschaftsbarwertes verwendet wurden und für die Änderungsrisiken bestehen, sind der Rechnungszinsfuß sowie für die Pensionszusagen die jährliche Anhebung der Gehälter (Gehaltsdynamik) und laufenden Renten (Rentendynamik). Unter der Annahme, dass die übrigen Parameter konstant gehalten werden, verändert sich der Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 31. Dezember 2021 gemäß nachfolgender Sensitivitätsanalyse:

Die vorstehenden Sensitivitätsanalysen wurden mittels eines Verfahrens durchgeführt, das die Auswirkung realistischer Änderungen der wichtigsten Annahmen zum Ende des Berichtszeitraums auf die leistungsorientierte Verpflichtung extrapoliert.

Beitragsorientierte Pläne

Beiträge für Rückdeckungsversicherungen von Leistungszusagen für Altersversorgung, die auf die Höhe der Rückdeckungsversicherungen begrenzt sind, betragen im Geschäftsjahr 0 Tsd. Euro (Vorjahr: 21 Tsd. Euro). Darüber hinaus wurden Arbeitgeberbeiträge für weitere beitragsorientierte Versorgungszusagen im Geschäftsjahr in Höhe von 251 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.490 Tsd. Euro) geleistet. Der Gesamtbetrag von 251 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.511 Tsd. Euro) betrifft mit 251 Tsd. Euro (Vorjahr: 237 Tsd. Euro) das fortgeführte und mit 0 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.274 Tsd. Euro) das aufgegebene Geschäft.

Langlebigkeitsrisiko Die höhere Lebenserwartung ist höher als die bestmögliche Schätzung durch
Sterbetafeln. Dadurch erhöht sich eine spätere tatsächliche Pensionsverpflichtung
Investitionsrisiko Der Rechnungszinsfuß zur Ermittlung des Barwerts der Leistungsverpflichtung
wird aus Renditen erstrangiger festverzinslicher Unternehmensanleihen abgeleitet.
Liegen die Erträge des Planvermögens unter diesem Zinssatz, führt dies zu einer
Unterdeckung des Versorgungsplans
Zinsänderungsrisiko Ein Rückgang der Zinsen von Unternehmensanleihen führt zu einer Erhöhung der
Leistungsverpflichtung, was jedoch teilweise durch ein höheres Planvermögen
ausgeglichen werden kann
Gehaltsrisiko Spätere unerwartete Gehaltserhöhungen führen zu einer Erhöhung der von den
Bezügen abhängigen Versorgungsleistungen
Veränderung des Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 31.12.2021 (in Tsd. Euro)
Deutschland Indien Gesamt
Erhöhung Minderung Erhöhung Minderung Erhöhung Minderung
Rechnungszinsfuß (1,00% Veränderung) -102 113 -15 17 -117 130
Gehaltsdynamik (1,00% Veränderung) - - 11 -11 11 -11
Rentendynamik (0,25% Veränderung) 3 -3 - - 3 -3

22. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

Die Verpflichtungen aus am Bilanzstichtag noch nicht verbrauchten und für das Geschäftsjahr den Mitarbeitern der Allgeier Gesellschaften gewährten Urlaubstagen werden als Urlaubsverpflichtungen passiviert. Die Aufwendungen pro Urlaubstag werden aus dem individuellen Durchschnittsgehalt (ohne Einmalzahlungen) der Mitarbeiter des Geschäftsjahres einschließlich Sozialkosten errechnet. Ansprüche aus vorweg genommenen Urlaubstagen des Folgejahres werden weder aktiviert noch in den Rückstellungen saldiert.

Die variablen Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben, bei denen die tatsächliche Höhe noch nicht feststeht, sind von der Erreichung von Bedingungen in der Zukunft abhängig. Die Bewertung dieser Verbindlichkeiten erfolgte auf Basis der voraussichtlichen zukünftigen Zahlungen und der Planungsrechnungen der Gesellschaften sowie der zwischen den Parteien geschlossenen Vereinbarungen. Sollte sich in der Zukunft herausstellen, dass die bedingten Kaufpreisanteile höher oder niedriger ausfallen oder vollständig entfallen, werden die aus den Anpassungen der Kaufpreisverbindlichkeiten resultierenden Unterschiede als Aufwendungen oder Erträge in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung verbucht. Die langfristigen Kaufpreisverbindlichkeiten wurden mit dem Barwert ihrer voraussichtlichen zukünftigen Auszahlungen angesetzt. Als Zinssätze wurden von der Bundesbank veröffentlichte Marktzinssätze verwendet. Für die Bewertung der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2021 wurde in Abhängigkeit der Laufzeiten mit Zinssätzen zwischen 0,30 % (Vorjahr: 0,44 %) und 0,49 % (Vorjahr: 0,55 %) gerechnet. Den langfristigen Kaufpreisverbindlichkeiten in Höhe von 41.802 Tsd. Euro (Vorjahr: 2.427 Tsd. Euro) liegt ein nominaler Wert von insgesamt 42.177 Tsd. Euro (Vorjahr: 2.650 Tsd. Euro) zugrunde. Die sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten haben Laufzeiten von zwischen einem und bis zu fünf Jahren.

In den ausstehenden Eingangsrechnungen sind, die bis Buchungsschluss noch nicht eingegangenen Rechnungen für im Geschäftsjahr empfangene Lieferungen und Leistungen passiviert.

Die Arbeitszeitkonten zeigen die Verpflichtungen aus Zeitsalden der Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter der Konzerngesellschaften. Die Bewertung der Zeitkonten erfolgt mit den individuellen Durchschnittsgehältern der Mitarbeiter einschließlich Sozialkosten ohne Berücksichtigung von Urlaubs-, Krankheitszeiten und Feiertagen sowie Einmalzahlungen.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Variable Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmens
erwerben, deren tatsächliche Höhe noch nicht feststeht
24.003 24.003 0 2.577 2.427 150
Restlicher Festkaufpreis der im Dezember 2021
erworbenen Evora-Gruppe
21.399 17.799 3.600 0 0 0
Urlaubsverpflichtungen 3.574 0 3.574 3.492 0 3.492
Ausstehende Eingangsrechnungen 3.287 0 3.287 2.873 0 2.873
Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt 3.103 0 3.103 3.152 0 3.152
Ergebnisabführung von Gewinnanteilen der nicht
kontrollierenden Gesellschafter der mgm tp München
1.793 0 1.793 1.029 0 1.029
Arbeitszeitkonten 992 0 992 862 0 862
Ursprünglich variable Kaufpreisverbindlichkeiten aus
Unternehmenserwerben, deren tatsächliche Höhe
inzwischen feststeht
493 0 493 3.185 0 3.185
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 351 0 351 123 0 123
Kreditorische Debitoren 140 0 140 170 0 170
Darlehensverbindlichkeiten 124 0 124 0 0 0
Festkaufpreis der im Juni 2020 erworbenen SCUDOS 0 0 0 200 200 0
Übrige 568 0 568 438 0 438
59.827 41.802 18.025 18.101 2.627 15.474

Die Rückstellungen für Jahresabschlusskosten beinhalten die erwarteten externen und internen Kosten, die im Rahmen der Erstellung und Prüfung der Jahresabschlüsse und des Konzernabschlusses sowie der Anfertigung von Steuererklärungen anfallen. Die internen Aufwendungen umfassen die direkten Kosten für das eigene Personal zuzüglich der Sozialkosten. Darüber hinaus beinhaltet diese Rückstellung zeitanteilige Rechts- und Beratungskosten, die im Rahmen von zukünftigen Betriebsprüfungen voraussichtlich anfallen.

Die Rückstellung für Aufbewahrung deckt die Kosten für die gesetzliche Aufbewahrungsverpflichtung ab. Die Berechnung orientiert sich an einer Lagermiete für eine 10-jährige Aufbewahrungszeit mit einer Abzinsung auf Basis eines durchschnittlichen Marktzinssatzes der letzten sieben Jahre.

In der Rückstellung für Abfindungen werden Abfindungen und Gehaltsfortzahlungen für ausgeschiedene Mitarbeiter passiviert.

In den Gewährleistungen sind Rückstellungen für einzeln erfasste Gewährleistungsansprüche erfasst.

Die in fremder Währung in den Konsolidierungskreis zugegangenen Rückstellungen wurden im Rückstellungsspiegel mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet.

24. Andere Verbindlichkeiten

Die anderen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

23. Andere Rückstellungen

Die anderen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Die anderen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2021 wie folgt entwickelt:

Die Rückstellungen für Tantiemen und Gratifikationen werden für vereinbarte leistungsabhängige Vergütungsbestandteile an das Management und an Mitarbeiter der Allgeier Gesellschaften gebildet.

Andere Rückstellungen (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Tantiemen und Gratifikationen 13.308 0 13.308 9.341 0 9.341
Jahresabschlusserstellung und -prüfung 1.086 0 1.086 936 0 936
Restrukturierung, Abfindungen 240 0 240 695 0 695
Berufsgenossenschaft 681 0 681 608 0 608
Aufbewahrung 397 331 66 370 308 62
Gewährleistungen 325 0 325 261 0 261
Schwerbehindertenabgabe 206 0 206 136 0 136
Sonstige 2.036 0 2.036 2.630 0 2.630
18.279 331 17.948 14.977 308 14.669
Andere Verbindlichkeiten (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer 3.802 6.419
Sonstige 886 0
4.688 6.419
Andere Rückstellungen (in Tsd. Euro)
Stand
31.12.2020
Zugang zum
Konsoli
dierungkreis
Verbrauch Auflösung Zuführung Aufzinsung Währungs effekte Stand
31.12.2021
Tantiemen und Gratifikationen 9.341 3.269 -13.253 -631 14.561 0 21 13.308
Jahresabschlusserstellung und -prüfung 936 85 -624 -191 879 0 1 1.086
Restrukturierung, Abfindungen 695 0 -348 -246 139 0 0 240
Berufsgenossenschaft 608 35 -499 -2 539 0 0 681
Aufbewahrung 370 18 -24 0 32 1 0 397
Gewährleistungen 261 10 -50 0 104 0 0 325
Schwerbehindertenabgabe 136 0 -71 -63 204 0 0 206
Sonstige 2.630 152 -3.063 -355 2.670 0 2 2.036
14.977 3.569 -17.932 -1.488 19.128 1 24 18.279

25. Finanzinstrumente

Beizulegende Zeitwerte

Die Buch- und Marktwerte der Finanzinstrumente gliedern sich nach Bilanzpositionen, Bewertungskategorien, Klassen und Hierarchiestufen wie folgt:

Buch- und Marktwerte der Finanzinstrumente (in Tsd. Euro)
Buchwerte
31. Dezember 2021 Zum beizulegenden
Zeitwert bestimmt
Kredite und
Forderungen
Sonstige
finanzielle Schulden
Gesamt Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.550 0 0 6.550 0 6.550 0 6.550
6.550 0 0 6.550 0 6.550 0 6.550
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 62.346 0 62.346 62.346
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 3.795 0 3.795 3.795
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 69.409 0 69.409 69.409
0 135.550 0 135.550 135.550
Finanzielle Vermögenswerte 6.550 135.550 0 142.100 142.100
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden:
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten 24.496 0 0 24.496 0 24.496 24.496
24.496 0 0 24.496 0 24.496 24.496
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden:
Finanzschulden 0 0 138.385 138.385 138.385
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 25.073 25.073 25.073
Leasingverhältnisse 0 0 44.543 44.543 44.543
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 35.331 35.331 35.331
0 0 243.332 243.332 243.332
Finanzielle Schulden 24.496 0 243.332 267.828 267.828

Bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden verwendet der Allgeier Konzern nach Möglichkeit am Markt beobachtbare Preise. In Abhängigkeit von den Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen der Bewertungshierarchie eingeordnet:

Stufe 1: Es werden Preise für identische Vermögenswerte und Schulden verwendet, die auf aktiven Märkten verfügbar sind

Stufe 2: Es werden andere Bewertungsfaktoren herangezogen, die für die Vermögenswerte oder Schulden direkt oder indirekt beobachtbar sind oder sich aus Preisen auf einem Markt ableiten lassen

Stufe 3: Es werden Bewertungsfaktoren verwendet, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren

Es wurden im Vergleich zum Vorjahr keine Umgruppierungen zwischen den Bewertungskategorien und den Hierarchiestufen vorgenommen.

Buch- und Marktwerte der Finanzinstrumente (in Tsd. Euro)
Beizulegende Zeitwerte
31. Dezember 2020 Zum beizulegenden
Zeitwert bestimmt
Kredite und
Forderungen
Sonstige
finanzielle Schulden
Gesamt Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 3.241 0 0 3.241 0 3.241 0 3.241
3.241 0 0 3.241 0 3.241 0 3.241
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 48.029 0 48.029 48.029
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 2.845 0 2.845 2.845
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 60.803 0 60.803 60.803
0 111.677 0 111.677 111.677
Finanzielle Vermögenswerte 3.241 111.677 0 114.918 114.918
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden:
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten 5.762 0 0 5.762 0 0 5.762 5.762
5.762 0 0 5.762 0 0 5.762 5.762
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden:
Finanzschulden 0 0 28.604 28.604 28.604
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 22.066 22.066 22.066
Leasingverhältnisse 0 0 31.014 31.014 31.014
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 12.339 12.339 12.339
0 0 94.023 94.023 94.023
Finanzielle Schulden 5.762 0 94.023 99.785 99.785

Die in Stufe 3 kategorisierten Finanzinstrumente leiten sich wie folgt über:

Die Bewertung der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten erfolgt auf Grundlage der Planungen der Gesellschaften. Die in den Kaufverträgen vereinbarten Kriterien zur Erreichung der bedingten Kaufpreise werden den Planungen gegenübergestellt und daraus der Fair Value der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten bestimmt. Der Allgeier Konzern geht davon aus, dass die Planungen erreicht werden, und hat deshalb die, auf der Basis der Planungen ermittelten, Kaufpreise angesetzt.

Entwicklung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten (in Tsd. Euro)
Stand am 01. Januar 2020 24.721
Zugänge 7.079
Erfolgswirksam als Aufwand erfasste Kaufpreisanpassungen aus dem Erwerb der Objectiva 458
Erfolgswirksam als Ertrag erfasste Kaufpreisanpassungen aus dem Erwerb der secion -67
Erfolgswirksam als Aufwand erfasste Earn Outs, deren Erfüllung von Human Resource-Kriterien abhing 554
Abgänge durch Zahlung -18.992
Zinseffekt 64
Wechselkursänderungen, erfolgswirksam -978
Wechselkursänderungen, erfolgsneutral -124
Abgänge durch Abspaltung der Nagarro -6.953
Stand am 31. Dezember 2020 5.762
Zugänge 22.883
Erfolgswirksam als Ertrag erfasste Kaufpreisanpassungen -1.107
Abgänge durch Zahlung -3.186
Zinseffekt 23
Wechselkursänderungen, erfolgswirksam 121
Stand am 31. Dezember 2021 24.496

Für die beizulegenden Zeitwerte der bedingten Gegenleistungen hat eine Änderung der Inputfaktoren, unter Beibehaltung der anderen Inputfaktoren, die nachstehenden Auswirkungen:

Auswirkungen einer Änderung der Inputfaktoren auf beizulegende Zeitwerte (in Tsd. Euro) Ergebniseffekt aus dem Earn Out der eForce21 GmbH bei Nichterreichen der Ziel-Umsätze um 10% 0 833 Ergebniseffekt aus dem Earn Out der MySign AG bei Nichterreichen des Ziel-EBIT's um 10% -157 600 Ergebniseffekt aus dem Earn Out der Clientis AG bei Nichterreichen des Ziel-EBIT's um 10% 0 245

Auswirkungen einer Änderung der Inputfaktoren auf beizulegende Zeitwerte (in Tsd. Euro)
Gewinn oder Verlust
Erhöhung Minderung
Ergebniseffekt aus dem Earn Out der eForce21 GmbH bei Nichterreichen der Ziel-Umsätze um 10% 0 833
Ergebniseffekt aus dem Earn Out der MySign AG bei Nichterreichen des Ziel-EBIT's um 10% -157 600
Ergebniseffekt aus dem Earn Out der Clientis AG bei Nichterreichen des Ziel-EBIT's um 10% 0 245
Änderung des Abzinsungssatzes um 1% 420 -173

Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten

Die Nettogewinne und -verluste aus den Finanzinstrumenten setzen sich wie folgt zusammen:

Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten (in Tsd. Euro)
2021 2020
Sonstige
betriebliche
Erträge
Sonstige
betriebliche
Aufwendungen*
Finanzerträge Finanz
aufwendungen
Gesamt betriebliche Sonstige
Sonstige
betriebliche
Erträge
Aufwendungen*
Finanzerträge Finanz
aufwendungen
Gesamt
Gesamt
Barmittel 0 0 8 0 8 0 0
262
0 262
Kredite und Forderungen 1.304 -1.382 0 0 -78 1.570
-3.568
0 0 -1.998
davon aus Wertminderungen 0 -288 0 0 -288 0
-1.094
0 0 -1.094
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 0 3.715 0 3.715 0 0
546
0 546
Factoring 0 0 0 -106 -106 0 0
0
-200 -200
Derivative Finanzinstrumente 0 0 0 0 0 0
-312
0 0 -312
Leasingverhältnisse 0 0 0 -981 -981 0 0
0
-3.052 -3.052
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert 1.107 -121 0 -23 963 67
-458
0 -64 -455
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 0 -2.148 -2.148 0
-1.979
0 -2.956 -4.935
Summe Nettogewinn-/verlust aus Finanzinstrumenten 2.411 -1.503 3.723 -3.258 1.373 1.637
-6.317
808 -6.272 -10.144
Aufgegebenes Geschäft:
Barmittel 0 0 0 0 0 0 0
246
0 246
Kredite und Forderungen 0 0 0 0 0 853
-2.021
0 0 -1.168
davon aus Wertminderungen 0 0 0 0 0 0
-38
0 0 -38
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 0 0 0 0
0
0 0
Factoring 0 0 0 0 0 0 0
0
-118 -118
Derivative Finanzinstrumente 0 0 0 0 0 0
-312
0 0 -312
Wertpapiere 0 0 0 0 0 0 0
0
0 0
Leasingverhältnisse 0 0 0 0 0 0 0
0
-2.121 -2.121
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert 0 0 0 0 0 0
-383
0 21 -362
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 0 -1 -1 0 0
0
-113 -113
Summe Nettogewinn-/verlust aus Finanzinstrumenten 0 0 0 -1 -1 853
-2.716
246 -2.331 -3.948
Fortgeführtes Geschäft:
Barmittel 0 0 8 0 8 0 0
16
0 16
Kredite und Forderungen 1.304 -1.382 0 0 -78 717
-1.547
0 0 -830
davon aus Wertminderungen 0 -288 0 0 -288 0
-1.056
0 0 -1.056
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 0 3.715 0 3.715 0 0
546
0 546
Factoring 0 0 0 -106 -106 0 0
0
-82 -82
Derivative Finanzinstrumente 0 0 0 0 0 0 0
0
0 0
Wertpapiere 0 0 0 0 0 0 0
0
0 0
Leasingverhältnisse 0 0 0 -981 -981 0 0
0
-931 -931
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert 1.107 -121 0 -23 963 67
-75
0 -85 -93
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 0 -2.147 -2.147 0
-1.979
0 -2.843 -4.822
Summe Nettogewinn-/verlust aus Finanzinstrumenten 2.411 -1.503 3.723 -3.257 1.374 784
-3.601
562 -3.941 -6.196

* einschließlich Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

C. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sind die Ergebnisse der neu erworbenen Tochtergesellschaften zeitanteilig ab dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung enthalten.

26. Umsatzerlöse

Für Kundenverträge, deren ursprüngliche Gesamtlaufzeit mindestens ein Jahr beträgt, werden bzw. wurden Umsatzerlöse aus noch zu erfüllenden Leistungsverpflichtungen gemäß nachfolgender Tabelle erwartet:

Die Umsätze betreffen zeitraumbezogene Dienstleistungen, deren jährlich festgelegte Höhe sich eindeutig aus den vertraglichen Vereinbarungen ableiten lässt, sowie planmäßig im Folgejahr fertigzustellende kundenspezifische Aufträge (Werkverträge), deren Höhe sich aus den noch offenen, fest vereinbarten Auftragswerten gemäß aktualisierter Auftragsplanung ergibt.

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

27. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:

Erwartete Umsätze aus offenen Leistungsverpflichtungen mit einer usprünglichen Vertragslaufzeit > 1 Jahr (in Tsd. Euro)
zum Gesamt 2021 2022 2023 2024 2025
31. Dezember 2021 10.958 - 8.938 1.686 284 50
31. Dezember 2020 12.472 7.982 3.360 1.130 0 0
Umsatzerlöse (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Umsatzerlöse mit Dritten 403.485 763.780 276 406.476 403.209 357.304
Konsolidierung der IC-Umsatzerlöse 0 0 5 5.684 -5 -5.684
Erlöse aus Operating-Leasingverhältnisse 121 67 0 0 121 67
403.606 763.847 281 412.159 403.325 351.688

28. Materialaufwand

Der Materialaufwand gliedert sich wie folgt:

Die bezogenen Leistungen umfassen im Wesentlichen externe Mitarbeiter und Subunternehmer, welche projektbezogen engagiert werden.

29. Personalaufwand

Der Personalaufwand gliedert sich wie folgt:

Die Anzahl der im Allgeier Konzern beschäftigten Mitarbeiter nach Tätigkeitsbereichen ist wie folgt:

Die Ermittlung der Durchschnittswerte erfolgte auf Basis der Mitarbeiterzahlen am 31. März, 30. Juni, 30. September und 31. Dezember. In der Anzahl der angestellten Mitarbeiter sind Vorstände, Geschäftsführer und Auszubildende enthalten.

Materialaufwand (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 15.048 22.106 0 9.175 15.048 12.931
Konsolidierung der IC-Materialaufwendungen 0 0 0 1.321 0 -1.321
Bezogene Leistungen 141.544 172.508 14 37.117 141.530 135.391
156.592 194.614 14 47.613 156.578 147.001
Personalaufwand (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Löhne und Gehälter 148.570 350.226 236 225.188 148.334 125.038
Sozialaufwendungen 26.343 44.788 30 21.794 26.313 22.994
Tantiemen und Gratifikationen 14.682 29.042 0 16.085 14.682 12.957
Versteuerung Sachbezüge Mitarbeiter -1.362 -3.271 0 -1.559 -1.362 -1.712
188.233 420.785 266 261.508 187.967 159.277
Anzahl der im Allgeier Konzern beschäftigten Mitarbeiter (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Durchschnitt:
Tätig für Kundenaufträge 2.002 9.475 0 7.681 2.002 1.794
Tätig in anderen Bereichen 675 1.467 13 857 662 610
2.678 10.942 13 8.538 2.665 2.404
Stichtag:
Tätig für Kundenaufträge 2.210 9.536 0 7.759 2.210 1.777
Tätig in anderen Bereichen 739 1.450 12 861 727 589
2.949 10.986 12 8.620 2.937 2.366
Sonstige betriebliche Erträge (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Auflösung von Rückstellungen 1.488 952 0 135 1.488 817
Verbrauch und Auflösung von Wertberichtigungen
auf Forderungen
1.249 1.387 0 707 1.249 680
Auflösung von Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben 1.107 67 0 0 1.107 67
Erträge aus Währungsumrechnung 425 6.371 212 5.935 213 436
Eingang ausgebuchter Forderungen 55 183 0 7 55 176
Badwill 0 1.581 0 1.581 0 0
Sonstige 1.561 4.512 45 3.176 1.516 1.335
5.885 15.053 257 11.541 5.628 3.511

Für die zum 19. November 2012 ausgegebenen Aktienoptionen (Aktienoptionsplan 2010) wurden neben einem Aktienkurs von 9,78 Euro am Tag der Optionsgewährung die folgenden Bewertungsparameter zugrunde gelegt:

Die auf den ordentlichen Hauptversammlungen beschlossenen Ausschüttungen in den Geschäftsjahren 2013 bis 2019 führten jeweils zu Anpassungen des Ausübungspreises. Die aktualisierten Bewertungen der ausgegebenen Optionsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2010 erfolgten jeweils mit dem neuen Ausübungspreis, im Übrigen jedoch mit den bisher zum Ausgabetag verwendeten Parametern. Aus den Ausschüttungen in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 ergaben sich keine Anpassungen des Ausübungspreises. Die Modifikation der Aktienoptionsbedingungen 2010 zum 16. Dezember 2020 aufgrund der Abspaltung der Nagarro-Gruppe führte im Geschäftsjahr 2020 zu einer Erhöhung der Gesamtbewertung des Programms um 102 Tsd. Euro (davon im fortgeführten Geschäft 20 Tsd. Euro). Nach Wirksamkeit der Abspaltung, die zu einer deutlichen Verkleinerung des Allgeier Konzerns führte, reduzierte sich der rechtlich relevante, d.h. der später vom Optionsberechtigten zu zahlende Ausübungspreis für den Allgeier Aktienoptionsplan 2010 auf 1,85 Euro je Aktienoption.

Für die zum 29. November 2017 ausgegebenen Aktienoptionen (Aktienoptionsplan 2014) wurden neben einem Aktienkurs von 22,58 Euro am Tag der Optionsgewährung die folgenden Bewertungsparameter verwendet:

Die auf der ordentlichen Hauptversammlung beschlossenen Ausschüttungen im Geschäftsjahr 2018 und 2019 führten zu einer Anpassung des Ausübungspreises. Die aktualisierte Bewertung erfolgte mit dem neuen Ausübungspreis, im Übrigen jedoch mit den bisher zum Ausgabetag verwendeten Parametern. Aus den Ausschüttungen in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 ergaben sich keine Anpassungen des Ausübungspreises. Die Modifikation der Aktienoptionsbedingungen 2014 zum 16. Dezember 2020 aufgrund der Abspaltung der Nagarro-Gruppe führte zu einer Erhöhung der Gesamtbewertung des Programms um 1.683 Tsd. Euro (davon im fortgeführten Geschäft 348 Tsd. Euro). Die nichtlineare Verteilung des Gesamtaufwands über den Erdienungszeitraum ergibt einen Personalaufwand im Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 47 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.899 Tsd. Euro). Nach Wirksamkeit der Abspaltung reduzierte sich der rechtlich relevante Ausübungspreis für den Allgeier Aktienoptionsplan 2014 auf 4,72 Euro je Aktienoption.

Für die zum 8. Juni bzw. 12. November 2021 ausgegebenen Aktienoptionen (Aktienoptionsplan 2021) wurden neben einem Aktienkurs von 23,10 Euro bzw. 29,95 Euro am Tag der Optionsgewährung die folgenden Bewertungsparameter verwendet:

Parameter des Binominalmodells
31.12.2021 31.12.2020 Ausgabetag
Ausübungskurs je Aktie 1,85 Euro 9,46 Euro 10,89 Euro
Erwartete Volatilität der Aktie 41,16% 41,16% 41,16%
Risikofreier Zins 1,30% 1,30% 1,30%
Parameter des Binominalmodells
31.12.2021 31.12.2020 Ausgabetag
Ausübungskurs je Aktie 4,72 Euro 24,17 Euro 24,42 Euro
Erwartete Volatilität der Aktie 29,12% 29,12% 29,12%
Risikofreier Zins 0,49% 0,49% 0,49%
Parameter des Binominalmodells
31.12.2021 Ausgabetag
Ausgabe vom 08.06.2021
Ausübungskurs je Aktie 25,89 Euro 25,89 Euro
Erwartete Volatilität der Aktie 29,30% 29,30%
Risikofreier Zins -0,11% -0,11%
Ausgabe vom 12.11.2021
Ausübungskurs je Aktie 31,47 Euro 31,47 Euro
Erwartete Volatilität der Aktie 30,30% 30,30%
Risikofreier Zins -0,03% -0,03%

Aktienbasiertes Vergütungsprogramm

Die Aktienoptionsprogramme des Allgeier Konzerns sollen Führungskräfte zusätzlich mit langfristig wirkenden Vergütungsbestandteilen motivieren. Als Unterlegung für die Ermächtigung zur Ausgabe von Optionsrechten an Führungskräfte zum Bezug von jeweils einer Stückaktie der Allgeier SE wurde das Grundkapital um 1,00 Euro je Optionsrecht bedingt erhöht.

Die dem Vorstand und Aufsichtsrat erteilten Ermächtigungen zur Ausgabe von Aktienoptionen und die bis zum 31. Dezember 2021 ausgegebenen Aktienoptionen stellen sich wie folgt dar:

Der Ausübungspreis der bisher ausgegebenen Optionen entspricht gemäß den Bedingungen der Aktienoptionspläne einem Aufschlag von 10 % auf den durchschnittlichen Aktienkurs der letzten fünf Tage vor dem Tag der Gewährung. Die erste Ausübung der gewährten Optionen ist frühestens vier Jahre nach Ausgabe möglich (Ausübungssperre). Danach ist die Ausübung der Optionen im Regelfall beschränkt auf einen Zeitraum von jeweils zwei Wochen nach der ordentlichen Hauptversammlung sowie nach Veröffentlichung von Jahres-, Halbjahres- und Quartalszahlen. Darüber hinaus bestehen zur Vermeidung von Verwässerungseffekten Anpassungen des Ausübungspreises bei Kapitalveränderungen und bei Ausschüttungen, die das Ergebnis je Aktie (ohne Berücksichtigung der Veräußerung von Gesellschaften) übersteigen. Die Optionsrechte verfallen zehn Jahre nach der Ausgabe bzw. Gewährung. Zudem beinhalten die Aktienoptionspläne 2010 und 2014 zum Zeitpunkt der Erklärung des Bezugs von Aktien eine Ausübungsbegrenzung (Cap), der je Bezugsberechtigten die maximale Anzahl der ausgeübten Optionen auf einen Ausübungsgewinn (durchschnittlicher Aktienkurs der letzten fünf Handelstage abzüglich Ausübungspreis) von 1,0 Mio. Euro pro Kalenderjahr beschränkt. Der Aktienoptionsplan 2014 enthält als zusätzliches Erfolgsziel für die Ausübung einen Mindestaktienkurs.

Die Bewertung einer gewährten Optionstranche wurde mit Hilfe eines Optionspreismodells gemäß den Regelungen des IFRS 2 durchgeführt. Die Ermittlung des Aufwands über den gesamten Erdienungszeitraum erfolgte jeweils durch ein mehrstufiges Binomialmodell (Cox-Ross-Rubinstein Modell). Die erwartete Volatilität entspricht der annualisierten historischen Standardabweichung der fortlaufend verzinsten Aktienrenditen. Die Schätzung der Volatilität basiert auf einer statistischen Analyse der Aktienkurse einschließlich Berücksichtigung von Dividendenzahlungen über einen mittleren erwarteten Zeitraum der Optionsausübung von sieben Jahren. Zukünftig zu erwartende Dividendenzahlungen sind ebenfalls in das Bewertungsmodell eingeflossen.

Mit Wirksamkeit der Abspaltung der Nagarro-Gruppe zum 16. Dezember 2020 wurden die ausgegebenen Aktienoptionsprogramme 2010 und 2014 gemäß Vereinbarung im Spaltungsvertrag anteilig auf die Allgeier SE und Nagarro SE übertragen (Modifikation der Aktienoptionsbedingungen). Für die bereits ausgegebenen Programme der Allgeier SE ergab sich bei unveränderter Optionsanzahl als Änderung eine Reduzierung der Optionsparameter Ausübungspreis, Cap und - soweit Optionsprogramm 2014 betreffend - des Mindestaktienkurses in dem Verhältnis, das dem 30-Tage Durchschnitt der Aktienkurse der Allgeier SE zur Summe der 30-Tage Durchschnittskurse von Allgeier SE und Nagarro SE nach Wirksamkeit der Abspaltung entspricht. Ferner bestand analog bei der Nagarro SE gemäß Spaltungsvertrag eine Verpflichtung zur Ausgabe der gleichen Anzahl von Optionen zugunsten derselben Optionsberechtigen (SOP I /2020), das im Mai 2021 umgesetzt wurde. Ein Vergleich der Bewertung der beiden bestehenden Optionsprogramme 2010 bzw. 2014 zum 16. Dezember 2020 über die verbleibende Restlaufzeit, jeweils die alten Allgeier SE Programme unmittelbar vor der Abspaltung bzw. der neuen Optionsprogramme der Allgeier und Nagarro unmittelbar nach der Abspaltung, führte zu einer Erhöhung der Bewertung, der als Personalaufwand zuzuführen war.

Aktienoptionspläne
Bedingtes Kapital (max. Ausgabe) Ausgegebene Optionen Zeitpunkt der Ausgabe
Aktienoptionsplan 2010 460.000 Tsd. Euro 460.000 19. November 2012
Aktienoptionsplan 2014 140.000 Tsd. Euro 140.000 29. November 2017
Aktienoptionsplan 2018 340.000 Tsd. Euro 0 am 8. Juni 2021 aufgehoben
Aktienoptionsplan 2021 950.000 Tsd. Euro 910.000 8. Juni und 12. November 2021,
weitere bis 7. Juni 2026 möglich

Der Gesamtaufwand aus den im Geschäftsjahr 2021 ausgegebenen Aktienoptionsrechten beträgt 6.177 Tsd. Euro. Bei einer teilweisen nichtlinearen Verteilung über den vierjährigen Erdienungszeitraum ergibt sich ein Personalaufwand im Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 6.106 Tsd. Euro.

Die Entwicklung der noch ausstehenden Aktienoptionsrechte und bedingten Kapitalia stellt sich wie folgt dar:

Der gewichtete Durchschnittsaktienkurs am Tag der Ausübung betrug für die im Geschäftsjahr 2021 ausgeübten Aktienoptionen 23,54 Euro (Vorjahr: 55,76 Euro).

Die zum 31. Dezember 2021 noch ausstehenden Aktienoptionsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2010 verfallen am 19. November 2022 und die Aktienoptionsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2014 am 29. November 2027. Aus dem Aktienoptionsplan 2021 verfallen 900.000 Optionsrechte am 8. Juni 2031 und 10.000 Optionsrechte am 12. November 2031.

30. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:

Anzahl Aktienoptionen
Aktienoptionsplan 2010 Aktienoptionsplan 2014 Aktienoptionsplan 2021
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Stand am 1. Januar 54.000 147.513 140.000 140.000 0 0
Gewährte Optionen 0 0 0 0 910.000 0
Ausgeübte Optionen -26.000 -93.513 0 0 0 0
Stand am 31. Dezember 28.000 54.000 140.000 140.000 910.000 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Grundstück- und Gebäudekosten 2.958 5.147 17 2.279 2.941 2.868
Sonstige Personalkosten 2.778 4.461 26 2.717 2.752 1.744
IT Kosten 2.498 6.962 2 5.032 2.496 1.930
Rechts- und Beratungskosten 1.932 3.247 51 1.228 1.881 2.019
Fahrzeugkosten 1.901 4.170 21 2.577 1.880 1.593
Kosten aus Akquisetätigkeiten 1.620 200 0 117 1.620 83
Kommunikationskosten 1.500 3.385 8 1.909 1.492 1.476
Dienstleistungen 1.403 3.015 17 1.798 1.386 1.217
Werbekosten 1.396 2.203 13 1.128 1.383 1.075
Reisekosten 1.215 6.183 3 4.820 1.212 1.363
Versicherungen, Beiträge 1.097 2.657 5 1.532 1.092 1.125
Jahresabschlusskosten 778 1.586 2 818 776 768
Aufsichtsratsvergütung 554 777 0 44 554 733
Vertriebseinzelkosten 545 1.152 0 502 545 650
Kursverluste aus Zahlungsverkehr und
Stichtagsumrechnung
459 4.606 12 4.332 447 274
Bürobedarf 370 864 8 601 362 263
Instandhaltung 187 2.638 3 2.409 184 229
Bewirtungskosten 149 496 0 358 149 138
Kosten der Abspaltung 0 10.288 0 10.288 0 0
Kursverluste aus dem Umbuchen von ergebnisneutral
erfassten Eigenkapitalbestandteilen
0 5.636 0 5.636 0 0
Finanzierungskosten 0 1.979 0 0 0 1.979
Aufwendungen aus Devisentermingeschäften 0 312 0 312 0 0
Konsolidierung der IC-Dienstleistungen 0 0 0 1.219 0 -1.219
Sonstige 2.673 11.391 81 6.745 2.592 4.647
26.013 83.355 269 58.401 25.743 24.955

Die von der Allgeier SE im fortgeführten Geschäft übernommenen Kosten der Abspaltung wurden in das Ergebnis aus dem abgespaltenen Geschäft gebucht und sind entsprechend nicht in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen des fortgeführten Geschäfts enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Honorare für den Abschlussprüfer des vorliegenden Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2021 wie folgt:

Die Steuerberatungsleistungen betrafen im Geschäftsjahr 2021 insbesondere Honorare für allgemeine Steuerberatungsleistungen sowie Leistungen im Zusammenhang mit Betriebsprüfungen in Deutschland. Die sonstigen Leistungen und die sonstigen Bestätigungsleistungen entfielen im Geschäftsjahr 2021 im Wesentlichen auf Leistungen im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben, insbesondere die Durchführung von Financial und Tax Due Diligences, sowie Bestätigungsleistungen zu einer Software und im Zusammenhang mit einer Finanzierung.

31. Abschreibungen und Wertminderungen

Die Abschreibungen und Wertminderungen gliedern sich wie folgt:

Honorare für den Abschlussprüfer (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Abschlussprüfungen 345 567 0 287 345 280
Steuerberatungsleistungen 196 181 0 27 196 154
Sonstige Leistungen 86 97 0 10 86 87
Sonstige Bestätigungsleistungen 18 414 0 407 18 7
646 1.259 0 731 646 528
Abschreibungen und Wertminderungen (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Abschreibungen:
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 9.202 21.985 2 14.376 9.200 7.609
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.953 4.740 2 1.880 2.951 2.860
Erworbene Stammkundenbeziehungen und
Kundenlisten
1.763 3.205 0 2.422 1.763 783
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 1.705 2.150 0 388 1.705 1.762
Erworbene Software, Lizenzen, Rechte 1.246 1.567 6 881 1.240 686
Erworbene vermarktungsfähige Produkte 600 1.245 0 916 600 329
Erworbene Auftragsbestände 992 206 0 0 992 206
Grundstücke und Gebäude 41 125 0 84 41 41
Erworbene Websites 8 7 0 0 8 7
18.511 35.230 10 20.947 18.501 14.283
Wertminderungen:
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 0 1.328 0 0 0 1.328
Selbst geschaffene Entwicklungen 0 667 0 0 0 667
Geschäfts- oder Firmenwert 0 19 0 0 0 19
0 2.014 0 0 0 2.014
18.511 37.244 10 20.947 18.501 16.297

32. Finanzerträge

Die Finanzerträge gliedern sich wie folgt:

33. Finanzaufwendungen

Die Finanzaufwendungen gliedern sich wie folgt:

In der Tabelle wurden die Zinsen für Bankdarlehen und Schuldscheindarlehen zusammengefasst.

Finanzerträge (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Erträge aus der Fair Value-Bewertung
der Speedinvest-Anteile
3.309 546 0 0 3.309 546
Dividenden von Speedinvest 406 0 0 0 406 0
Zinserträge aus Bankguthaben 8 262 0 246 8 16
Zinserträge aus At-Equity-Beteiligungen 52 39 0 0 52 39
Konsolidierung der Zinserträge 0 0 0 94 0 -94
Sonstige Finanzerträge 5 199 0 138 5 61
3.780 1.046 0 478 3.780 568
Finanzaufwendungen (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Zinsen für Bankdarlehen und Schuldscheindarlehen 2.148 2.957 0 129 2.148 2.828
Zinsen aus Finanzierungsleasingverträgen 981 3.052 0 2.242 981 810
Zinsen aus Factoring 106 200 0 126 106 74
Aufzinsung langfristige Verbindlichkeiten
aus Unternehmenserwerben
23 64 0 0 23 64
Zinsanteil aus Zuführung zu Pensionsrückstellungen 8 10 0 0 8 10
Konsolidierung der Zinsaufwendungen 0 0 0 4.460 0 -4.460
Sonstige Zinsaufwendungen 175 368 63 239 112 129
3.441 6.651 63 7.196 3.378 -545

34. Ergebnis aus At-Equity-Beteiligungen

Das Ergebnis aus At-Equity-Beteiligungen gliedert sich wie folgt:

35. Ertragsteuerergebnis

Der Ertragsteueraufwand gliedert sich wie folgt:

Der Berechnung der Ertragsteuern erfolgt auf Grundlage der geltenden oder erwarteten Steuersätze der Länder und Gemeinden, in denen die Konzerngesellschaften ansässig sind. In der nachfolgenden steuerlichen Überleitungsrechnung wird das erwartete Ertragsteuerergebnis auf das tatsächliche Steuerergebnis übergeleitet. Dem erwarteten Steuerergebnis liegt ein Konzernsteuersatz von 30 % zugrunde.

At-Equity-Beteiligungen (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Anteiliges Jahresergebnis der Talentry 0 -396 0 -396 0 0
Anteiliges Jahresergebnis der northport -15 0 0 0 -15 0
Wertberichtigung Geschäfts- oder Firmenwert
aufgrund Wertminderung auf beizulegenden Zeitwert
0 -2.710 0 -2.710 0 0
-15 -3.106 0 -3.106 -15 0
Ertragssteueraufwand (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020
Laufendes Steuerergebnis 8.786 18.919 18 10.547 8.768 8.372
Latentes Steuerergebnis -1.099 428 0 1.680 -1.099 -1.252
7.687 19.347 18 12.227 7.670 7.119

36. Ergebnis je Aktie

Der Allgeier Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2021 ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von 1,04 Euro (Vorjahr: -0,03 Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie für das fortgeführte Geschäft betrug 1,04 Euro (Vorjahr: 0,00 Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie des aufgegebenen Bereichs belief sich entsprechend auf -0,01 Euro (Vorjahr: -0,03 Euro).

Das Ergebnis je Aktie berechnet sich aus dem auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Periodenergebnis geteilt durch die Anzahl der durchschnittlich ausstehenden Aktien von 11.397.258 Stück (Vorjahr: 11.229.719 Stück).

Das verwässerte Ergebnis je Aktie betrug für den Allgeier Konzern 1,02 Euro (Vorjahr: -0,03 Euro). Vom verwässerten Ergebnis je Aktie entfallen auf das fortgeführte Geschäft 1,03 Euro (Vorjahr: 0,00 Euro) und auf das aufgegebene Geschäft -0,01 Euro (Vorjahr: -0,03 Euro). Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird unter der Annahme ermittelt, dass sämtliche im Umlauf befindlichen Optionsrechte ausgeübt und die festgelegte Ausübungspreise einbezahlt werden. Der bei Ausübung der Option zu bezahlende Geldbetrag wird mit dem Wert der dafür gewährten Aktien zum Jahresdurchschnittskurs von 26,13 Euro (Vorjahr: 42,43 Euro) verglichen. Eine Verwässerung liegt vor, wenn der Wert der, noch nicht ausgeübten, Aktien den Ausübungspreis übersteigt. Dazu wurde rechnerisch die Ausgabe von Gratisaktien im Umfang von 149.159 Stück (Vorjahr: 102.208 Stück) unterstellt.

Zum 31. Dezember 2021 waren 11.408.513 Stück Aktien (Vorjahr: 11.382.513 Stück Aktien) in Umlauf.

Aufsichtsrat und Vorstand der Allgeier SE sehen die Kontinuität der Dividendenzahlungen als wesentliches Ziel an. Die Dividende betrug in den Jahren von 2009 bis 2021 in der Regel 0,50 Euro. Für die Zukunft soll an der Zahlung einer Dividende nach Möglichkeit festgehalten werden. Dabei muss die Dividende im Kontext aller Ziele des Unternehmens gesehen werden und insbesondere auch eine nachhaltige Unternehmensentwicklung angemessen berücksichtigen. Rechtlich ist die Ausschüttung an ein ausreichendes handelsrechtliches Ergebnis der Allgeier SE gebunden. Sämtliche Gewinnverwendungsvorschläge des Vorstands und des Aufsichtsrats bedürfen der Zustimmung der Hauptversammlung.

Auf das Ergebnis aus der Abspaltung der Nagarro im Vorjahr entfallen keine Ertragsteuern.

Steuerliche Überleitungsrechnung (in Tsd. Euro) Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft 2021 2020 2021 2020 2021 2020 Ergebnis vor Ertragsteuern 20.080 31.882 -83 23.709 20.163 8.173 Konzernsteuersatz 30,00% 30,00% 30,00% 30,00% 30,00% 30,00% Erwartetes Ertragsteuerergebnis -6.024 -9.565 25 -7.113 -6.049 -2.452 Steuersatzbedingte Abweichungen -206 1.464 -5 1.446 -201 18 Steuereffekt der übrigen nicht abzugsfähigen Aufwendungen -421 -1.843 0 -774 -421 -1.069 Steuerfreie Tochtergesellschaften 0 997 0 997 0 0 Übrige steuerfreie Erträge 1.145 319 0 79 1.145 240 Verluste, auf die keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden -643 -3.641 -75 -3.150 -568 -491 Nutzung von Verlustvorträgen, auf die keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden 14 892 0 885 14 7 Wertberichtigungen von aktiven latenten Steuern -70 -1.738 0 -1.150 -70 -588 Auflösung von Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern 57 1.594 0 1.594 57 0 Konzerninterne Umstrukturierungen 17 -2.724 0 -19 17 -2.705 Steuerlich nicht abzugsfähige Akquisitionsnebenkosten -422 -29 0 -14 -422 -15 Konzerninterne Ausschüttungen -10 -13 0 0 -10 -13 Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte 0 -5 0 0 0 -5 Erträge aus der Auflösung Badwill 0 474 0 474 0 0 Anpassung Earn Out Verbindlichkeiten 289 -21 0 5 289 -26 At-Equity Bewertung -5 -119 0 -119 -5 0 Aufwand aus anteilsbasierter Vergütung (Aktienoptionen) -1.846 -139 0 0 -1.846 -139 Ergebniseffekt IFRS 16 29 164 0 89 29 75 Ergebniseffekt IFRS 5 33 -995 0 -995 33 0 Periodenfremde Steuern 341 -409 4 -409 337 0 Ergebniseffekte aus Abgangsbilanz Nagarro-Gruppe (Umbuchung kumuliertes OCI und Währung in GuV) 0 -1.793 33 -1.793 -33 0 Nicht abziehbare Kosten aus der Abspaltung der Nagarro 0 -2.193 0 -2.193 0 0 Sonstige Abweichungen 35 -24 0 -69 34 44 Tatsächliches Ertragsteuerergebnis -7.687 -19.347 -18 -12.227 -7.670 -7.119 38,3% 60,7% -21,7% 51,6% 38,0% 87,1%

D. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

In der Segmentberichterstattung unterscheidet der Allgeier Konzern das operative Geschäft in die beiden Segmente "Enterprise IT" und "mgm technology partners".

Das Segment Enterprise IT ist ein Komplettanbieter von IT-Lösungen und -Services für geschäftskritische Prozesse mit einer tiefgreifenden Expertise im deutschsprachigen Raum. Das Segment Enterprise IT unterstützt globale Konzerne, mittelständische Unternehmen sowie Auftraggeber des öffentlichen Sektors bei der digitalen Transformation und der Optimierung ihrer digitalen Geschäftsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Segment bietet den Kunden ein vollumfängliches IT-Services- und Projektportfolio für große Softwareprojekte und langfristige Managed-Services- und Wartungsverträge. Dabei entwerfen, realisieren und betreiben die Gesellschaften des Segments komplette IT-Lösungen für die Umsetzung und Unterstützung von unternehmenskritischen Geschäftsprozessen der Kunden auf der Basis von Business-Software-Produkten. Dazu verwenden die Unternehmen des Segments eigene IP-basierte Softwarearchitektur und -lösungen sowie marktführende Softwareprodukte und Plattformen für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen in Zusammenarbeit mit Anbietern wie Microsoft, SAP, IBM und Oracle. Ein Schwerpunkt bildet die Entwicklung von Softwarelösungen auf der Basis von Open Source-Komponenten. Das Segment Enterprise IT kann auf einen großen Ressourcenpool von hochqualifizierten Software- und IT-Experten zugreifen und gewährleistet so ein hohes Maß an Skalierbarkeit und Flexibilität bei der Projektimplementierung und -betreuung. Die Mitarbeiter vereinen tiefgreifendes technisches Fachwissen sowie Prozess- und Branchen-Know-how und Beratungsexpertise in den Bereichen Open-Source-Softwareentwicklung, Business Efficiency Solutions, Cyber- und IT-Security, Business-Process-Management, Enterprise-Content Management, Cloud/Containerisierung und Mobile Anwendungen.

Das Segment mgm technology partners ist ein IT-Haus für Digitalisierungsprojekte und einer der führenden Dienstleister für E-Government in Deutschland. mgm steht für Plattform-Lösungen, die einen nachhaltigen Wertbeitrag für die IT, das Business und die Organisation schaffen. mgm technology partners hat höchste Expertise für Enterprise-Geschäftsanwendungen, bietet den Kunden eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und garantiert eine langfristige Verantwortungsübernahme bei der integrierten Beratung und den Plattformlösungen. Auf Basis aktueller Technologien und eigener Plattformlösungen entwickelt mgm Enterprise-Applikationen hauptsächlich für die Branchen Commerce, Insurance und Public Sector, die besonders krisenstabil bzw. krisenunanfällig sind und gleichzeitig einen hohen Digitalisierungsbedarf aufweisen. Zusammen mit den spezialisierten Tochterunternehmen mgm consulting partners (Managementberatung für Digitalisierung, Experten für CIO Advisory, Organisationsentwicklung und Change-Management), mgm security partners (Web Application Security) und mgm integration partners (SAP-Prozessoptimierung) deckt mgm die volle Bandbreite der aktuellen und zukünftigen Digitalisierungsthemen ab. mgm folgt dem Ansatz der Digitalen Souveränität, nach der Organisationen die Hoheit und das Wissen über die eigenen IT-Systeme behalten. Als langjähriger Partner öffentlicher Verwaltungen teilt mgm die Werte seiner Auftraggeber für einen selbstbestimmten Umgang mit Daten und Software. Kunden und Partner aus der Privatwirtschaft unterstützt mgm dabei, ihre strategischen Ziele zu erreichen – die im Kontext der aufstrebenden Plattformökonomie immer häufiger mit Digitaler Souveränität zusammenhängen. Als Spezialist im Bereich modellbasierter Entwicklung baut mgm Softwarelösungen, die Fachexperten dazu befähigen, auch hochkomplexe, integrierte Anwendungen eigenständig anzupassen. Die mgm-eigene Produktentwicklung rund um die modellbasierte Low Code-Plattform A12 kommt dafür branchenübergreifend als Basis zum Einsatz.

Die nicht an die Segmente weiterbelasteten Aufwendungen der Holding- und Dienstleistungsgesellschaften Allgeier SE und Allgeier Management AG sowie die Konsolidierungseffekte zwischen diesen Gesellschaften und den Segmenten bilden das Segment "Übrige". Die zwischen den einzelnen Segmenten bestehenden Transaktionen wurden zu marktüblichen Preisen verrechnet. Bei Unterlieferantengeschäften zwischen den Segmenten verbleiben die Ergebnisse im Wesentlichen in den Segmenten, in denen die Leistung erbracht wird.

Segmente (in Tsd. Euro)
Segment Enterprise IT Segment mgm technoglogy partners Übrige Fortgeführtes Geschäft Aufgegebenes Geschäft Konzern
2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020
Externe Umsatzerlöse 307.820 275.903 92.838 77.670 2.672 3.798 403.329 357.371 276 406.476 403.606 763.847
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten 627 2.155 5.185 5.603 -5.817 -13.442 -5 -5.684 5 5.684 0 0
Materialaufwand 148.575 145.899 10.943 9.300 -2.939 -8.199 156.578 147.001 14 47.613 156.592 194.614
Personalaufwand 116.056 99.917 59.884 50.857 12.027 8.503 187.967 159.277 266 261.508 188.233 420.785
Planmäßige Abschreibungen 12.001 8.935 5.019 4.100 1.480 1.248 18.501 14.283 10 20.947 18.511 35.230
Außerplanmäßige Abschreibungen 0 740 0 0 0 1.274 0 2.015 0 0 0 2.015
Segmentergebnis der betrieblichen Tätigkeit 18.154 8.641 17.268 13.920 -15.646 -15.501 19.776 7.060 -20 33.533 19.756 40.593
Finanzerträge 2.506 2.387 256 210 1.019 -2.029 3.780 568 0 478 3.780 1.046
Finanzaufwendungen 6.674 4.363 425 247 -3.722 -5.155 3.378 -545 63 7.196 3.441 6.651
Ergebnis aus At-Equity-Beteiligungen 0 0 -15 0 0 0 -15 0 0 -3.106 -15 -3.106
Segmentergebnis vor Ertragsteuern 13.985 6.665 17.083 13.883 -10.905 -12.375 20.163 8.173 -83 23.709 20.080 31.882
Ertragsteuerergebnis 1.176 13 -1.625 -1.022 -7.221 -6.110 -7.670 -7.119 -18 -12.227 -7.687 -19.347
Segmentergebnis vor Ergebnisabführung 15.161 6.677 15.458 12.861 -18.126 -18.485 12.494 1.053 -101 11.482 12.393 12.535
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen(+)/ Erträge(-) -6.543 -1.394 -292 -25 12.169 5.409 5.334 3.991 -5.980 -4.850 -645 -860
Segmentvermögen 426.127 248.681 81.412 57.848 -22.681 -62.626 484.858 243.903 0 0 484.858 243.903
Segmentschulden 282.366 251.669 50.131 28.817 -10.412 -142.103 322.085 138.383 0 0 322.085 138.383
Zugänge Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 207.583 10.523 19.478 7.013 131 -52 227.191 17.483 9 27.693 227.200 45.176
Cash Flows aus der betrieblichen Tätigkeit 21.230 18.630 21.616 21.821 -14.195 -6.657 28.651 33.794 450 61.913 29.101 95.707
Cash Flows aus der Investitionstätigkeit -154.774 -11.709 -8.428 -6.280 13.280 -16.450 -149.923 -34.439 -12 -27.313 -149.934 -61.752
Cash Flows aus der Finanzierungstätigkeit 140.472 -3.524 -13.726 -9.233 -6.259 25.629 120.487 12.871 42 26.824 120.529 39.695

Die Außenumsätze der Segmente nach Ländern und Produkten sowie die Auftragsbestände der Segmente sind wie folgt:

Die Zuordnung der Außenumsätze erfolgt nach dem Sitz des empfangenden Unternehmens. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte der Allgeier Konzern mit dem größten Einzelkunden des fortgeführten Geschäfts Umsatzerlöse von 54,4 Mio. Euro (Vorjahr: 40,1 Mio. Euro). Der Umsatzanteil des größten Kunden beträgt somit 13,5 % des Gesamtumsatzes des fortgeführten Geschäfts (Vorjahr: 11,2 %). Der größte Kunde ist ausschließlich Kunde des Segments Enterprise IT. Der Auftragsbestand des Allgeier Konzerns zum 31. Dezember 2021 beträgt 141,5 Mio. Euro (Vorjahr: 181,7 Mio. Euro). Die Erfüllung des Auftragsbestands wird voraussichtlich in den nächsten 12 Monaten erfolgen. Auf Basis der Umsätze des fortgeführten Geschäfts des Jahres 2021 hat der Auftragsbestand rechnerisch eine Reichweite von 4,2 Monaten (Vorjahr: 6,1 Monate).

Das langfristige Vermögen der Segmente gliedert sich nach Inland und Ausland wie folgt:

Im dargestellten langfristigen Vermögen der Segmente sind aktive latente Steuern enthalten.

Außenumsatz der Segmente (in Tsd. Euro)
Segment Enterprise IT Segment mgm technology partners Übrige Fortgeführtes Geschäft
2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020
Umsatz nach Ländern:
Deutschland 285.948 259.221 89.983 75.150 2.672 3.798 378.603 338.168
Schweiz 16.294 12.622 186 96 0 0 16.480 12.717
Spanien 203 317 1.371 1.598 0 0 1.574 1.915
Frankreich 807 1.202 164 61 0 0 970 1.263
Niederlande 642 770 290 158 0 0 932 928
USA 225 348 240 438 0 0 466 786
Österreich 2.487 679 442 91 0 0 2.928 770
UK 292 153 13 25 0 0 305 178
Sonstige 923 593 148 53 0 0 1.071 645
Ausland Gesamt 21.872 16.683 2.854 2.520 0 0 24.726 19.203
Gesamt 307.820 275.903 92.838 77.670 2.672 3.798 403.329 357.371
Umsatz nach Produkten:
Dienstleistungen 284.326 255.413 90.281 76.750 2.672 3.798 377.279 335.961
Produkte 4.526 5.559 0 0 0 0 4.526 5.559
Lizenzen 18.967 14.931 2.557 920 0 0 21.524 15.851
Gesamt 307.820 275.903 92.838 77.670 2.672 3.798 403.329 357.371
Auftragsbestand 123.380 158.168 18.112 23.543 0 0 141.492 181.711
Langfristiges Vermögen der Segmente (in Tsd. Euro)
Segment Enterprise IT Segment mgm technology partners Übrige Fortgeführtes Geschäft
31.12.2021 31.12.2020 31.12.2021 31.12.2020 31.12.2021 31.12.2020 31.12.2021 31.12.2020
Deutschland 284.034 89.844 31.927 16.597 18.366 16.538 334.327 122.979
Vietnam 0 0 1.518 1.003 0 0 1.518 1.003
Schweiz 1.850 810 0 1 0 0 1.850 811
Frankreich 0 0 545 642 0 0 545 642
Tschechien 0 0 456 583 0 0 456 583
USA 44 0 437 420 0 0 481 420
Österreich 5 0 96 94 0 0 101 94
Indien 932 0 0 0 0 0 932 0
Ausland Gesamt 2.831 810 3.052 2.742 0 0 5.883 3.552
286.865 90.655 34.980 19.339 18.366 16.538 340.211 126.531

E. KAPITALFLUSSRECHNUNG

Der Allgeier Konzern berichtet in der Konzern-Kapitalflussrechnung die Cash-Flows aus der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten Methode und alle übrigen Zahlungsströme nach der direkten Methode. Erhaltene und gezahlte Zinsen werden innerhalb des Cash-Flows aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2021 erwarb der Allgeier Konzern Anteile an der Publicplan GmbH, der Cloudical GmbH, der it-novum GmbH, der MySign AG, der Clientis AG, der Evora-Gruppe und sieben weiteren zum Erwerbszeitpunkt inaktiven Gesellschaften. Für den Erwerb dieser Gesellschaften flossen im Geschäftsjahr 2021 Zahlungsmittel in Höhe von 143.408 Tsd. Euro ab. Mit den im Geschäftsjahr 2021 erworbenen Gesellschaften erhielt der Allgeier Konzern einen Finanzmittelfonds in Höhe von 11.028 Tsd. Euro.

Die Kaufpreise und die Zahlungsströme aus den Unternehmenserwerben sind wie folgt:

Aus den Rückbeteiligungen von Verkäufern der publicplan GmbH und der Evora-Gruppe erhielt der Allgeier Konzern 30.486 Tsd. Euro. Diese Zahlungseingänge sind im Zahlungssaldo mit nicht kontrollierenden Gesellschaftern enthalten, der sich wie folgt darstellt:

Kaufpreise und Zalungsströme aus Unternehmenserwerben (in Tsd. Euro)
publicplan Cloudical it-novum-Gruppe MySign-Gruppe Clientis Evora-Gruppe Sonstige Gesamt
Anschaffungskosten 12.949 50 18.477 7.461 5.994 157.663 204 202.798
In 2021 nicht zahlungs
wirksamer Anteil
0 0 0 2.746 2.994 53.663 0 59.403
In 2021 bezahlter Kaufpreis 12.961 50 18.477 4.715 3.000 104.000 204 143.408
Erworbener Finanzmittelfonds 1.499 6 1.210 1.080 982 6.075 175 11.028
Abfluss von Zahlungsmitteln 11.462 44 17.267 3.635 2.018 97.925 29 132.380
Zahlungssaldo (in Tsd. Euro)
Zufluss aus der Rückbeteiligung an der Evora-Gruppe 29.130
Zufluss aus der Rückbeteiligung an der publicplan GmbH 1.356
Gewinnausschüttung an die Minderheitsgesellschafter der mgm technology partners GmbH -1.029
Gewinnausschüttung an die Minderheitsgesellschafter der mgm consulting partners -153
Gewinnausschüttung an die Minderheitsgesellschafter der mgm security partners -115
Restzahlung aus im Vorjahr erworbenen Minderheitenanteilen -2.144
27.045

Das im Geschäftsjahr 2021 erworbene Nettovermögen stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:

Nettovermögen (in Tsd. Euro)
publicplan Cloudical it-novum-Gruppe MySign-Gruppe Clientis Evora-Gruppe Sonstige Gesamt
Immaterielle Vermögenswerte 1.985 204 4.851 141 1.863 11.210 0 20.254
Sachanlagen 256 4 587 185 84 531 0 1.646
Nutzwerte aus Miet
und Leasingverträgen
2.958 10 487 873 150 506 0 4.984
Vertragliche Vermögenswerte 360 0 0 0 0 971 0 1.332
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
665 50 1.007 795 1.412 6.410 0 10.339
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte
86 39 45 11 74 242 0 497
Sonstige Vermögenswerte 105 5 103 413 43 220 0 890
Ertragsteuerforderungen 19 0 0 0 70 264 0 353
Zahlungsmittel 1.499 6 1.210 1.080 3.241 6.075 175 13.287
Aktive latente Steuern 0 107 0 0 0 136 0 243
Erworbene Vermögenswerte 7.933 425 8.289 3.499 6.937 26.565 176 53.824
Finanzschulden 0 0 2.292 0 2.259 0 0 4.551
Verbindlichkeiten aus Miet
und Leasingverträgen
2.958 10 487 864 150 534 0 5.003
Pensionsrückstellungen 0 0 87 0 0 106 0 193
Rückstellungen 68 63 767 0 367 2.304 0 3.569
Vertragliche Verbindlichkeiten 28 0 597 586 1 537 0 1.749
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
291 165 129 39 238 1.434 0 2.295
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
229 483 1.132 94 200 749 1 2.889
Sonstige Verbindlichkeiten 648 69 330 57 129 644 0 1.876
Ertragsteuerverbindlichkeiten 74 13 18 13 225 1.155 0 1.498
Passive latente Steuern 644 0 888 140 578 3.471 0 5.720
Erworbene Schulden 4.940 803 6.726 1.793 4.147 10.933 1 29.343
Nettovermögen 2.993 -378 1.564 1.706 2.790 15.632 174 24.481

Die Finanzschulden und die Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverhältnissen haben sich wie folgt entwickelt:

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

Die Zahlungsmittel beinhalten zugunsten Dritter gesperrte Guthaben in Höhe von 948 Tsd. Euro (Vorjahr: 25 Tsd. Euro).

Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverhältnissen (in Tsd. Euro)

nicht zahlungswirksam
Stand
01.01.2020
zahlungswirksam
2020
Zugänge aus
Unternehmenserwerben 2020
Zugänge
2020
Abgänge/
Neubewertungen
2020
Währungs
differenz 2020
Fair Value
Bewertungen
2020
Zinsaufwand
2020
Umbuchugen
2020
Umbuchung in
aufgegebenes
Geschäft 2020
Abspaltung
Nagarro 2020
Stand
31.12.2020
Langfristige Finanzschulden 149.764 41.580 0 0 0 -3 -135 0 -5.548 0 -168.158 17.500
Kurzfristige Finanzschulden -68 5.728 0 0 0 -4 -265 0 5.548 0 -5.449 5.490
Kurzfristige Finanzschulden, Zahlungsmittelfonds 15.237 -1.205 817 0 0 -256 0 0 0 0 -8.979 5.615
164.933 46.102 817 0 0 -263 -400 0 0 0 -182.586 28.604
Verbindlichkeiten aus Finance Lease 96.966 -26.786 617 24.359 -9.683 -2.471 0 3.051 0 -3 -55.035 31.014
261.899 19.316 1.434 24.359 -9.683 -2.734 -400 3.051 0 -3 -237.621 59.618
Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverhältnissen (in Tsd. Euro)
nicht zahlungswirksam
Stand
01.01.2021
zahlungswirksam
2021
Zugänge aus
Unternehmenserwerben 2021
Zugänge 2021 Abgänge/
Neubewertungen 2021
Währungsdifferenz
2021
Fair Value
Bewertungen 2021
Zinsaufwand
2021
Stand
31.12.2021
Langfristige Finanzschulden 17.500 106.000 0 0 0 0 0 0 123.500
Kurzfristige Finanzschulden 5.490 -5.500 0 0 0 0 10 0 0
Kurzfristige Finanzschulden, Zahlungsmittelfonds 5.615 6.958 2.292 0 0 20 0 0 14.885
28.604 107.458 2.292 0 0 20 10 0 138.385
Verbindlichkeiten aus Finance Lease 31.014 -10.695 4.984 15.598 2.176 486 0 981 44.544
59.618 96.763 7.276 15.598 2.176 506 10 981 182.929
Finanzmittelfonds (in Tsd. Euro)
31.12.2021 31.12.2020
Liquide Mittel 69.409 60.803
Zahlungsüberhang aus Factoring -14.885 -5.612
Nutzung von Kontokorrentlinien 0 -3
54.524 55.188

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass der Allgeier Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß zu erfüllen. Um sicherzustellen, dass zu jeder Zeit ausreichend Liquidität zur Verfügung steht, setzt der Konzern Instrumentarien zur Steuerung der Zahlungsströme ein und nutzt Fremd- und Eigenkapitalinstrumente zur Finanzierung des operativen Geschäfts und seiner Investitionstätigkeit. Am 31. Dezember 2021 beliefen sich die finanziellen Schulden des Allgeier Konzerns auf 267,8 Mio. Euro (Vorjahr: 99,8 Mio. Euro), wovon 66,8 Mio. Euro (Vorjahr: 55,3 Mio. Euro) innerhalb eines Jahres fällig sind. Sämtliche kurzfristige finanzielle Schulden waren durch kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 133,7 Mio. Euro (Vorjahr: 110,0 Mio. Euro) gedeckt.

Die Allgeier SE hat im Dezember 2020 mit Konsortialbanken einen neuen Kreditvertrag über einen Kreditrahmen in Höhe von 140,0 Mio. Euro abgeschlossen. Dieser Kreditrahmen war zum Stichtag 31. Dezember 2021 mit 123,9 Mio. Euro (Vorjahr: 17,5 Mio. Euro) mit Finanzverbindlichkeiten in Anspruch genommen. Der Kreditvertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren mit einer Verlängerungsoption um bis zu weitere zwei Jahre. Neben dem Konsortialkredit stehen dem Allgeier Konzern weitere Kreditlinien in Höhe von bis zu 3,4 Mio. Euro (Vorjahr: 10,3 Mio. Euro) zur Verfügung, die am 31. Dezember 2021 in Höhe von 0,8 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro) beansprucht waren. Aus allen nicht genutzten Kreditlinien steht dem Allgeier Konzern ein Liquiditätsspielraum in Höhe von 17,0 Mio. Euro (Vorjahr: 129,6 Mio. Euro) zur Verfügung.

Im Kreditvertrag mit den Konsortialbanken hat sich der Allgeier Konzern verpflichtet, bestimmte Auflagen einzuhalten. Ein Verstoß gegen die Auflagen birgt die Gefahr, dass die Darlehen möglicherweise vorzeitig zurückbezahlt werden müssen. Insbesondere hat sich der Allgeier Konzern verpflichtet, ein Mindesteigenkapital in Höhe von 80,0 Mio. Euro zu gewährleisten und einen Schuldendeckungsgrad von 3,5 nicht zu überschreiten. Der Schuldendeckungsgrad berechnet sich aus den Finanzschulden einschließlich Verbindlichkeiten aus bilanzierten Miet- und Leasingverträgen und abzüglich der Zahlungsmittel geteilt durch ein um außerordentliche Aufwendungen und Erträge bereinigtes EBITDA. Sollten die Kredite aufgrund eines Verletzens der Auflagen außerplanmäßig zurückbezahlt werden müssen, besteht das Risiko, dass nicht genügend freie liquide Mittel zur Rückzahlung der Darlehen zur Verfügung stehen. Der Konsortialkredit fordert darüber hinaus ein Mindestergebnis und einen Mindestumsatz eines Kreises bestimmter Konzerngesellschaften. Sollte dieser Haftungskreis die Umsatz- und Ergebniskriterien nicht erfüllen, ist die Allgeier SE verpflichtet, die Zahl der in diesem Kreis mithaftenden Gesellschaften so zu erhöhen, dass die Kriterien wieder eingehalten werden. Bei einem Verstoß gegen diese Verpflichtung steht den Darlehensgebern ebenfalls ein außerordentliches Kündigungsrecht zu. Im Geschäftsjahr 2021 wurden in allen Darlehensverträgen die geforderten Kennzahlen eingehalten.

F. SONSTIGE ANGABEN

I. Sonstige Haftungsverhältnisse

Die Allgeier SE haftet in Höhe von bis zu maximal 1,4 Mio. Euro für Darlehen, die von einer Bank an die Teilnehmer des Ausbildungsprogramms der Allgeier Experts Medical GmbH ausgegeben wurden. Falls die Bank die Garantien geltend macht oder eine Inanspruchnahme mit einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit erkennbar ist, werden Rückstellungen in Höhe der erwarteten Inanspruchnahme gebildet. Die Allgeier SE rechnet aufgrund der Tilgungen der Verbindlichkeiten durch die Schuldner nicht mit einer Inanspruchnahme der Haftungserklärung.

II. Kapitalmanagement

Die Allgeier SE achtet darauf, dass der Allgeier Konzern jederzeit über eine ausreichende Liquidität verfügt und sich die Kapitalstruktur in ausgewogenen Verhältnissen bewegt. Diese Ziele erreichen die Allgeier SE und die Konzerngesellschaften mit der Fokussierung auf ein solides operatives Geschäft, einer vorausschauenden Dividendenpolitik und gegebenenfalls Eigenkapitalmaßnahmen zur Erhöhung des Eigenkapitals. Entscheidungen über Akquisitionen und Veräußerungen von Tochtergesellschaften erfolgen unter Berücksichtigung der Einflüsse auf die Kapitalstruktur und der Auswirkungen der Transaktionen auf zukünftige Jahre. Zur Finanzierung von Akquisitionen nutzt der Konzern auch die Möglichkeiten zur Fremdfinanzierung. Die Finanzierungskonditionen sind in der Regel variabel ausgestaltet und unter anderem auch abhängig von der Eigenkapitalstruktur und weiteren Kennzahlen. Das Kapitalmanagement des Allgeier Konzerns hat als weiteres Ziel die Kapitalkosten niedrig zu halten und bestehende Schulden planmäßig zu reduzieren. Dazu gehört auch, die von Banken erhobenen Verwahrgebühren für Guthaben möglichst zu vermeiden bzw. niedrig zu halten. Das Kapitalmanagement ist Aufgabe der Allgeier SE. Die Ziele, Prozesse und Methoden des Kapitalmanagements wurden gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

III. Risiken aus Finanzinstrumenten

Die Finanzinstrumente des Allgeier Konzerns unterliegen verschiedenen Risiken wie Liquiditätsrisiken, Ausfallrisiken und Marktrisiken aus der Änderung von Marktpreisen und Wechselkursen. Zur Identifizierung, Bewertung und Begrenzung der Risiken setzt Allgeier abgestufte Risikomanagement- und Kontrollsysteme bei den Tochtergesellschaften und im Konzern ein und trifft Vorkehrungen und Sicherungsmaßnahmen zur Vermeidung, frühzeitiger Erkennung und Minimierung von Risiken aus Finanzinstrumenten.

Bei der Bewertung der Anteile an dem Venture Capital Fonds "Speedinvest" wurde die Bewertung der Anteile auf der Basis des Reportings des Fonds-Managements vorgenommen. Der Fonds besteht aus rund 150 Einzelinvestments, von denen aber nur einige wenige maßgeblich zur Bewertung des Finanzinstruments beitragen. Sollte sich die wirtschaftliche Entwicklung dieser Gesellschaften abschwächen oder sich das Wachstum verstärken, ist mit größeren Schwankungen des Fair Values des Finanzinstruments zu rechnen. Am 31. Dezember 2021 wurde die Kapitaleinzahlung der Allgeier SE von 2,0 Mio. Euro mit 6,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro) bewertet. Der Wertzuwachs im Geschäftsjahr 2021 betrug entsprechend 3,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,5 Mio. Euro). Der Ausweis des Wertzuwachses erfolgt in der Gesamtergebnisrechnung innerhalb des Finanzergebnisses.

Zum Factoring von Kundenforderungen steht dem Allgeier Konzern ein Rahmen von bis zu 40,0 Mio. Euro (Vorjahr: 30,0 Mio. Euro) zur Verfügung. Der Factoringrahmen war am 31. Dezember 2021 mit 35,9 Mio. Euro (Vorjahr: 24,2 Mio. Euro) beansprucht.

In den finanziellen Verbindlichkeiten sind verzinsliche Finanzschulden in Höhe von insgesamt 138,4 Mio. Euro (Vorjahr: 28,6 Mio. Euro) enthalten. Davon sind 14,9 Mio. Euro (Vorjahr: 11,1 Mio. Euro) im Geschäftsjahr 2022 und 123,5 Mio. Euro (Vorjahr: 17,5 Mio. Euro) in den darauffolgenden Jahren zu tilgen. Die mit den verzinslichen Finanzschulden verbundenen zukünftigen Zahlungsströme sind wie folgt:

Ausfallrisiken

Bei den finanziellen Vermögenswerten besteht generell das Risiko, dass Kunden oder Vertragsparteien ihren Verpflichtungen nicht nachkommen und Kredite und Forderungen ausfallen. Ausfallrisiken ergeben sich im Allgeier Konzern aus dem operativen Geschäft sowie aus Finanzierungsaktivitäten. Das Management der Kredite und Forderungen sowie die Verfolgung der Zahlungseingänge erfolgt dezentral in den Tochtergesellschaften.

Cash Flows (in Tsd. Euro)
31.12.2021
Cash-Flows 2022
Cash-Flows 2023 Cash-Flows 2024 Cash-Flows > 2025
Buchwert Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung Zins
Konsortialkredit der Allgeier SE 123.500 0 2.717 0 2.717 0 2.717 123.500 2.717
Finanzverbindlichkeiten aus dem
Factoring von Kundenforderungen
14.488 14.488 0 0 0 0 0 0 0
An die mgm technology partners GmbH
abgespaltener Teil des
Konsortialkreditvertrags
397 397 9 0 0 0 0 0 0
138.385 14.885 2.726 0 0 0 2.717 123.500 2.717

Das theoretisch maximale Ausfallrisiko entspricht der Höhe des Buchwerts der Kredite und Forderungen von insgesamt 135,6 Mio. Euro (Vorjahr: 111,7 Mio. Euro). Auf den Bruttobetrag der gesamten Kredite und Forderungen wurden zum 31. Dezember 2021 Wertberichtigungen in Höhe von 1.905 Tsd. Euro (Vorjahr: 2.822 Tsd. Euro) gebildet. Die Wertberichtigungsquote auf den Bruttobetrag der Kredite und Forderungen betrug 1,4 % (Vorjahr: 2,5 %).

Im Einzelnen stellen sich die Ausfallrisiken wie folgt dar:

Vertragliche Vermögenswerte sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Allgeier Konzern hat eine breite Kundenstruktur, wodurch größere Einzelrisiken minimiert werden. Mit dem größten Einzelkunden wurden im Geschäftsjahr 2021 rund 13,5 % der Umsatzerlöse des Allgeier Konzerns getätigt (Vorjahr: 11,2 %). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben in der Regel Fälligkeiten zwischen 30 bis 90 Tagen. Bei Kunden, mit denen der Allgeier Konzern in laufender Geschäftsbeziehung steht, erfolgen regelmäßig Bonitätsprüfungen. Die Kreditwürdigkeit der Neukunden wird vor dem Abschluss von Aufträgen überprüft und in Einzelfällen werden Auskünfte eingeholt. Sofern Kunden mit Zahlungen in Verzug geraten, werden zeitnah notwendige Schritte zur Einbringung der Forderungen eingeleitet. Einzelne Tochtergesellschaften haben für den Fall von unerwarteten Forderungsausfällen Kreditversicherungen abgeschlossen. Wo möglich, stehen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unter Eigentumsvorbehalt, der erst bei Zahlung der jeweiligen Forderungen erlischt. Der Allgeier Konzern hat derzeit keine Anhaltspunkte, dass finanzielle Vermögenswerte über den bereits wertberichtigten Buchwert hinaus ausfallen könnten.

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Rahmen des vereinfachten Ansatzes nach IFRS 9 erwartete Kreditverluste auf Basis kalkulierter Verlustraten (Expected Credit Loss) ermittelt. Die Kreditverluste werden aus historischen und prognostizierten Daten abgeleitet und tragen dem jeweiligen Kunden und dem ökonomischen Umfeld der Region Rechnung.

Forderungen, die durch eine Ausfallversicherung abgedeckt sind, werden maximal mit dem Eigenanteil wertberichtigt. Die Ausbuchung der wertberichtigten Forderung und der darauf gebildeten Wertberichtigung erfolgen, wenn keine Aussicht mehr auf einen Zahlungseingang besteht. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich.

Die Verzugsstruktur der vertraglichen Vermögenswerte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist wie folgt:

Die Wertminderung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hat sich wie folgt entwickelt:

Das theoretisch maximale Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem bilanzierten Wert der Forderungen an Kunden nach Factoring von 62,3 Mio. Euro (Vorjahr: 48,0 Mio. Euro). Das Risiko reduziert sich durch Sicherheiten, Kreditversicherungen und andere Bonitätsverbesserungen. Über die Kreditversicherung sind 19 % (Vorjahr: 17 %) der Bruttoforderungen an Kunden abgedeckt.

Verzugsstruktur der vertraglichen Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Stand
31.12.2021
nicht
überfällig
überfällig in Tagen
<30 30-60 61-90 91-180 181-360 >360
Vertragliche Vermögenswerte 2.476 2.476 0 0 0 0 0 0
Nicht wertgeminderte
Kundenforderungen
62.036 46.409 10.717 1.901 624 1.689 315 381
Bruttobetrag der wertgeminderten
Kundenforderungen
1.974 0 0 0 0 0 293 1.681
Wertminderungen -1.664 0 0 0 0 0 -168 -1.496
Buchwert 64.822 48.885 10.717 1.901 624 1.689 440 566
Erwartete
Kreditausfallwahrscheinlichkeit
0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% -27,63% -72,55%
Verzugsstruktur der vertraglichen Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Stand
31.12.2020
nicht
überfällig
überfällig in Tagen
<30 30-60 61-90 91-180 181-360 >360
Vertragliche Vermögenswerte 1.828 1.828 0 0 0 0 0 0
Nicht wertgeminderte
Kundenforderungen
49.706 36.966 8.373 473 262 603 829 2.200
Bruttobetrag der wertgeminderten
Kundenforderungen
935 147 0 0 0 0 144 644
Wertminderungen -2.612 -301 0 0 -2 0 -169 -2.141
Buchwert 49.857 38.640 8.373 473 260 603 805 703
Erwartete
Kreditausfallwahrscheinlichkeit
-0,81% 0,00% 0,00% -0,67% 0,00% -17,36% -75,28%
Wertminderung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (in Tsd. Euro)
2021 2020
Stand am 01. Januar 2.612 4.565
Zugänge zum Konsolidierungskreis 32 1
Aufwandswirksame Zuführungen 290 1.056
Verbrauch und Auflösung -1.270 -820
Abgänge aus Konsolidierungskreis 0 -2.190
Stand am 31. Dezember 1.664 2.612

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die Bruttobuchwerte vor Wertberichtigungen und Nettobuchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte stellen sich gemäß nachfolgenden Tabellen dar:

Die Wertberichtigungen der sonstigen finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten lassen sich wie folgt überleiten:

Bruttobuchwerte vor Wertberichtigung und Nettobuchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
31.12.2021 FVTPL Erwarteter
12-Monats
Kreditverlust
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
keine beeinträchtigte Bonität
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
beeinträchtigte Bonität
Summe
Bruttowert vor Wertberichtigungen 3.097 0 939 4.036
Wertberichtigungen 0 0 241 241
Restbuchwert 6.550 3.097 0 698 3.795
Wertberichtigungen der sonstigen finanziellen Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
Erwarteter
12-Monats
Kreditverlust
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
keine beeinträchtigte Bonität
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
beeinträchtigte Bonität
Summe
Stand am 01. Januar 2020 0 -399 0 -399
Nettoneubewertung der Wertberichtigungen 0 0 -210 -210
Ausbuchung wertberichtigte Forderung 0 379 0 379
Abgang aus dem Konsolidierungskreis 0 20 0 20
Stand am 31. Dezember 2020 0 0 -210 -210
Nettoneubewertung der Wertberichtigungen 0 0 -31 -31
Stand am 31. Dezember 2021 0 0 -241 -241
Bruttobuchwerte vor Wertberichtigung und Nettobuchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
31.12.2020 FVTPL Erwarteter
12-Monats
Kreditverlust
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
keine beeinträchtigte Bonität
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
beeinträchtigte Bonität
Summe
Bruttowert vor Wertberichtigungen 2.845 0 210 3.055
Wertberichtigungen 0 0 210 210
Restbuchwert 3.241 2.845 0 0 2.845

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2021 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 69,4 Mio. Euro (Vorjahr: 60,1 Mio. Euro). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden bei Banken und Finanzinstituten hinterlegt, die ein erstklassiges Rating aufweisen. Zur Diversifizierung des Risikos bestehen zu verschiedenen Kreditinstituten Geschäftsbeziehungen. Der Konzern nimmt an, dass seine Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ein sehr geringes Ausfallrisiko aufweisen.

Zinsrisiken

Die finanziellen Schulden und die finanziellen Vermögenswerte sind zum Teil variabel verzinslich und unterliegen dem Risiko, dass sich Zinssätze ändern können und dadurch die Ergebnisse des Allgeier Konzerns beeinflusst werden.

Die variabel verzinslichen finanziellen Schulden des Allgeier Konzerns betrugen am 31. Dezember 2021 insgesamt 138,4 Mio. Euro (Vorjahr: 23,1 Mio. Euro). Auf der Basis der Verschuldung zum 31. Dezember 2021 hätte eine Veränderung der Zinssätze um 100 Basispunkte p.a. eine Erhöhung bzw. Reduzierung des Finanzergebnisses um 1.239 Tsd. Euro p.a. (Vorjahr: 175 Tsd. Euro) zur Folge. Das Eigenkapital hätte sich in diesem Fall und bei Anwendung eines Steuersatzes von 30 % um 867 Tsd. Euro (Vorjahr: 123 Tsd. Euro) reduziert bzw. erhöht. Zu berücksichtigen ist hier jedoch, dass in der Kreditfazilität bei der Mindestverzinsung ein Leitzins der Europäischen Zentralbank von mindestens 0,0 % ("Floor") vereinbart wurde, so dass sich eine Zinsveränderung um 100 Basispunkte nicht in voller Höhe auswirken würde.

Trotz der Tendenz des Marktes zu leicht steigenden Zinsen erwarten wir für das Jahr 2022 keine wesentlichen Auswirkungen hieraus. Aufgrund der Zinsvereinbarungen in den Kreditverträgen führen Zinserhöhungen erst zu einer Erhöhung der Zinsaufwendungen, sobald der Leitzins der Europäischen Zentralbank wieder positiv wird. Unser zentraler Finanzbereich verfolgt die Entwicklung an den Zins- und Kapitalmärkten sehr genau und wird dem Vorstand der Allgeier SE bei Bedarf rechtzeitig Vorschläge zur Zinsabsicherung unterbreiten.

Währungsrisiken

Der Allgeier Konzern ist im Wesentlichen im Euro-Raum tätig. Bei den Tochtergesellschaften des Allgeier Konzerns in Indien, Vietnam, USA und der Schweiz, die nicht den Euro als funktionale Währung haben, bestehen aufgrund der Höhe der Transaktionen geringe Risiken aus der Schwankung der Währungen in diesen Ländern. Sofern im Jahr 2021 der Euro gegenüber den Währungen dieser Tochtergesellschaften um 10 Prozent höher gewesen wäre, wären die Umsatzerlöse um 2.351 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.845 Tsd. Euro), der Jahresüberschuss um 110 Tsd. Euro (Vorjahr: 73 Tsd. Euro) und das Eigenkapital um 841 Tsd. Euro (Vorjahr: 415 Tsd. Euro) niedriger gewesen.

Steuerrisiken

Die Allgeier SE und die Tochtergesellschaften des Allgeier Konzerns sind zur Entrichtung von Steuern verpflichtet. Zur Ermittlung der Steuerverpflichtung müssen Annahmen getroffen werden, nachdem in vielen Fällen die endgültige Besteuerung nicht abschließend ermittelt werden kann. Sich später herausstellende Abweichungen zwischen den angenommenen voraussichtlichen Steuerverpflichtungen und der endgültigen Besteuerung haben in der Periode Auswirkungen auf den Steueraufwand, in der die Besteuerung abschließend festgestellt wird. Sollten die endgültigen Ertragsteuern um 10 % zu Lasten der in der Gewinn- und Verlustrechnung berechneten Werte abweichen, müsste der Allgeier Konzern die Steuerverbindlichkeit für laufende Ertragsteuern um 879 Tsd. Euro (Vorjahr: 677 Tsd. Euro) und einschließlich der latenten Steuern um 769 Tsd. Euro (Vorjahr angepasst: 712 Tsd. Euro) erhöhen. Das Eigenkapital des Allgeier Konzerns würde sich in diesem Fall in der gleichen Höhe reduzieren.

IV. Organe der Allgeier SE

Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat der Allgeier SE gehörten im Jahr 2021 an:

Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 554 Tsd. Euro (Vorjahr: 724 Tsd. Euro). In den Bezügen ist eine Rückstellung für eine variable Vergütung in Höhe von 179 Tsd. Euro (Vorjahr: 600 Tsd. Euro) enthalten, die im Geschäftsjahr 2022 nach Billigung des Konzernabschlusses zur Auszahlung kommen wird. Die weiteren Einzelheiten der Vergütung sind dem Vergütungsbericht zu entnehmen.

Aufsichtsrat der Allgeier SE
Name Ausgeübter Beruf Wohnort Mitgliedschaft in gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten
Mitgliedschaft in vergleichbaren in
oder ausländischen Kontrollgremien
in Wirtschaftsunternehmen
Herr Dipl.-Ing.
Detlef Dinsel MBA
(Vorsitzender)
Managing Partner der
IK Investment Partners GmbH
und IK Investment Partners Ltd.
Hamburg Aufsichtsratsmitglied:
• Nagarro SE, München
(stellvertretender Vorsitzender)
• Klingel Medical Group, Pforzheim
Verwaltungsratsmitglied:
• Alanta Health Group, Hamburg
(Beiratsvorsitzender)
• Winkelmann Group, Ahlen
(Beiratsvorsitzender)
Herr Thies Eggers
(stellvertretender
Vorsitzender)
Selbstständiger
Wirtschaftsprüfer
Pullach
im Isartal
Aufsichtsratsmitglied:
• Bayerische Gewerbebau AG,
München (Vorsitzender)
• Plenum AG, Frankfurt am Main
• SBF AG, Leipzig
• Foodhub e.G, München
Herr Dipl.-Kfm.
Christian Eggenberger
Geschäftsführender
Gesellschafter der
CHE Consulting GmbH
Binningen,
Schweiz
Präsident des Verwaltungsrates:
• Focus Discount AG, Basel, Schweiz
• Focus Beteiligungen AG, Basel,
Schweiz
Mitglied des Verwaltungsrates:
• doc.coach AG, Basel, Schweiz
• Truvis AG, Basel, Schweiz
• Arvis Solution AG, Ried, Schweiz
• wininvest AG, Gurmels, Schweiz

Im Geschäftsjahr 2021 wird die Nagarro aufgrund der Abspaltung im Dezember 2020 nicht mehr als nahestehendes Unternehmen klassifiziert.

Die mgm tp, München, hat eine Vereinbarung mit der northport über die Gewährung eines Darlehens in Höhe von 886 Tsd. Euro geschlossen. Bei dem Darlehen an die At-Equity-Beteiligung northport handelt es sich um ein im Rahmen des Joint-Ventures vereinbartes Darlehen sowie ursprüngliche Forderungen aus Lieferungen an die northport, die in Darlehen umgewandelt wurden. Die laufenden Verhandlungen zur Rückzahlung des Darlehens sehen einen Verzicht in Höhe von 200 Tsd. Euro vor, der zum 31. Dezember 2021 als Wertberichtigung auf das Darlehen gebucht wurde. Für das Darlehen wurde ein Zinssatz von 3 % p.a. vereinbart.

Die Erträge und Aufwendungen mit der Nagarro im Zeitraum ihrer Konzernzugehörigkeit vom 01. Januar 2020 bis zum 15. Dezember 2020 wurden vollständig im Rahmen der Konsolidierung im Jahr 2020 eliminiert, lediglich der Zeitraum vom 16. Dezember 2020 bis zum 31. Dezember 2021 ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Die in der Tabelle gezeigten Werte für das Geschäftsjahr 2020 sind vor deren Konsolidierung.

VI. Veröffentlichung

Die Billigung des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat und die Freigabe zur Veröffentlichung sind am 25. April 2022 vorgesehen.

Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses erfolgt im Bundesanzeiger und auf der Website der Allgeier SE. Nachfolgende in den Konzernabschluss der Allgeier SE einbezogene Gesellschaften machen gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Befreiung teilweise oder vollständig Gebrauch:

U.N.P.-Software GmbH, Düsseldorf

U.N.P.-HRSolutions GmbH, Düsseldorf

Allgeier IT SE, Wiesbaden (bis 14.12.2021: Allgeier Experts SE) Allgeier IT GmbH, München (bis 07.12.2021: Allgeier Experts Pro GmbH) Allgeier IT Projects GmbH, Wiesbaden (bis 14.12.2021: Allgeier Experts Go GmbH) Allgeier Experts Services GmbH, Wiesbaden (ab 06.03.2022: Allgeier IT Business Services GmbH) Allgeier IT Services GmbH, Bremen (bis 29.12.2021: BSH IT Solutions GmbH) Allgeier Engineering GmbH, München Allgeier Experts GmbH, München (bis 22.12.2021: Allgeier Fünfte Beteiligungs GmbH) Allgeier Enterprise Services AG, München

Allgeier Inovar GmbH, Bremen (bis 22.12.2021: Allgeier IT Solutions GmbH) Allgeier Project MBO GmbH, München

Allgeier CORE Group GmbH, Bremen (ab 20.01.2022: it-novum GmbH, Fulda) Allgeier Security Holding GmbH, Bremen

Allgeier Security GmbH, Bremen (ab 11.02.2022: Allgeier CyRis GmbH)

Vorstand

Dem Vorstand der Allgeier SE gehörten im Jahr 2021 an:

Herr Carl Georg Dürschmidt (Vorsitzender bis 30. September 2021) Herr Dr. Marcus Goedsche (Vorsitzender ab 01. Oktober 2021) Herr Hubert Rohrer

Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 3.697 Tsd. Euro (Vorjahr: 5.196 Tsd. Euro). Die Bezüge beinhalten eine vom Ergebnis des Allgeier Konzerns abhängige variable Vergütung, die als Rückstellung bilanziert wurde und nach Billigung des Konzernabschlusses der Allgeier SE im Jahr 2022 zur Auszahlung kommt. Die Mitglieder des Vorstands sind am Aktienoptionsprogramm der Allgeier SE beteiligt. Die weiteren Einzelheiten der Vergütung sind dem Vergütungsbericht zu entnehmen.

V. Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen

Als nahestehende Personen werden Personen oder Unternehmen definiert, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können bzw. die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können. Geschäftsbeziehungen zwischen allen in den Konzernabschluss im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogenen Unternehmen wurden im Konzernabschluss vollständig eliminiert.

Der Allgeier Konzern unterhält im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auch Leistungen mit nahestehende Personen. Sämtliche Geschäftsbeziehungen zwischen dem Allgeier Konzern und nahestehenden Personen entsprechen marktüblichen Transaktionen wie mit fremden Dritten.

Die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen stellen sich gemäß nachfolgender Tabelle dar:

(in Tsd. Euro)
Leistungen an nahe
stehende Unternehmen
Leistungen von nahe
stehenden Unternehmen
Forderungen zum
31.12.2021
Verbindlichkeiten zum
31.12.2021
2021 2020 2021 2020 2021 2020 2021 2020
Assoziierte Unternehmen 702 39 0 19 738 0 0 0
davon Talentry GmbH 40 39 0 19 40 0 0 0
davon northport 662 0 0 0 698 0 0 0
Nahestehende Personen (Nagarro) - 9.934 - 5.631 - 2.576 - 2.100
702 9.973 0 5.650 738 2.576 0 2.100

ANGABEPFLICHTEN NACH DEUTSCHER RECHNUNGSLEGUNG (HGB)

In Übereinstimmung mit § 315e HGB muss die Allgeier SE, die zur Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards verpflichtet ist, ihren Konzernabschluss um die folgenden Anhangsangaben erweitern:

§ 313 Abs. 2 Nr. 1 und Nr. 2 HGB:

Name und Sitz der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Der Anteil am Kapital der Tochterunternehmen, der dem Mutterunternehmen und den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen gehört. Siehe hierzu Aufstellung der Konzerngesellschaften im Anhang.

§ 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB:

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen während des Geschäftsjahres sowie der im Geschäftsjahr verursachte Personalaufwand. Siehe hierzu die Ausführungen zu Punkt 29. Personalaufwand im Abschnitt C. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung.

§ 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB:

Für die Mitglieder des Geschäftsführungsorgans, eines Aufsichtsrats, eines Beirats oder einer ähnlichen Einrichtung des Mutterunternehmens, jeweils für jede Personengruppe, die für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und den Tochterunternehmen im Geschäftsjahr gewährten Gesamtbezüge. Außer den Bezügen für das Geschäftsjahr sind die weiteren Bezüge anzugeben, die im Geschäftsjahr gewährt, bisher aber in keinem Konzernabschluss angegeben worden sind. Siehe hierzu die Angaben zu VII. Organe der Allgeier SE im Abschnitt F. Sonstige Angaben.

§ 314 Abs. 1 Nr. 8 HGB:

Für jedes in den Konzernabschluss einbezogene börsennotierte Unternehmen, dass die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht worden ist. Siehe hierzu die Angaben zu X. Corporate Governance Kodex im Abschnitt F. Sonstige Angaben.

§ 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB:

Das von dem Abschlussprüfer des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2021 berechnete Gesamthonorar, aufgeschlüsselt in die Honorare für

a. die Abschlussprüfungen,

  • b. sonstige Bestätigungsleistungen,
  • c. Steuerberatungsleistungen,
  • d. sonstige Leistungen,

ist anzugeben. Die geforderten Angaben sind unter Punkt 30. Sonstige betriebliche Aufwendungen im Abschnitt C. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

VII. Corporate Governance Kodex

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Corporate Governance Kodex wurde abgegeben und den Aktionären auf der Homepage der Allgeier SE zugänglich gemacht.

VIII. Nachtragsbericht

Mit Datum vom 12. April 2022 hat sich die Allgeier SE mit dem Bankenkonsortium auf die Erhöhung des Kreditrahmens des Konsortialkreditvertrags von bisher 140 Mio. Euro auf zukünftig 200 Mio. Euro geeinigt.

Das Gesamtvolumen wurde über eine Vertragslaufzeit von vier Jahren sowie eine Verlängerungsmöglichkeit von bis zu zwei Jahren abgeschlossen. Die Verzinsung erfolgt unverändert auf Basis des EURIBOR zuzüglich einer Marge, deren Höhe von Finanzkennzahlen abhängig ist.

Zusätzlich bereitet Allgeier die Emission eines Schuldscheindarlehens mit einem Zielvolumen von 60 Mio. Euro vor.

Bis zum heutigen Zeitpunkt hatte der Russland-Ukraine-Konflikt keine nennenswerten Auswirkungen auf das Geschäft des Allgeier Konzerns.

Dr. Marcus Goedsche Vorstand

Hubert Rohrer

Vorstand

München, 13. April 2022 Allgeier SE

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021

Konzern-Anlagevermögen (in Tsd. Euro)
Anschaffungs- und Herstellungskosten Anschaffungs- und Herstellungskosten
Anhang 01.01.2021 Währungs
differenzen
Zugänge zum
Konsolidierungskreis
Zugänge Abgänge Neubewertung
Nutzwerte
31.12.2021
Immaterielle Vermögenswerte
1
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
32.603 30 20.254 3.146 -1.892 0 54.142
Immaterielle Vermögenswerte, erworben 22.723 27 20.051 1.862 -1.892 0 42.772
Immaterielle Vermögenswerte, selbst geschaffen 9.880 3 204 1.284 0 0 11.370
Geschäfts- oder Firmenwerte 80.793 281 178.627 0 0 0 259.702
Immaterielle Vermögenswerte 113.396 311 198.882 3.146 -1.892 0 313.843
Sachanlagen
2
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten
auf fremden Grundstücken
1.991 0 0 0 0 0 1.991
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 21.014 125 1.646 3.067 -2.306 0 23.546
Sachanlagen 23.005 125 1.646 3.067 -2.306 0 25.537
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen
3
Nutzwerte Immobilien 36.864 216 4.723 13.103 -1.354 2.144 55.695
Nutzwerte Kraftfahrzeuge 3.332 2 261 1.925 -1.607 31 3.942
Nutzwerte Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.400 0 0 571 0 0 2.971
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 42.595 218 4.984 15.598 -2.962 2.175 62.608
Summe 178.997 654 205.512 21.811 -7.159 2.175 401.989
Konzern-Anlagevermögen (in Tsd. Euro)
Abschreibungen und Wertberichtigungen Abschreibungen und Wertberichtigungen Buchwerte
Anhang 01.01.2021 Währungs
differenzen
Abschreibungen
fortgeführtes Geschäft
Abgänge 31.12.2021 31.12.2021 01.01.2021
Immaterielle Vermögenswerte
1
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
-20.085 -12 -6.309 1.892 -24.513 29.628 12.519
Immaterielle Vermögenswerte, erworben -14.948 -9 -4.604 1.892 -17.669 25.103 7.775
Immaterielle Vermögenswerte, selbst geschaffen -5.136 -3 -1.705 0 -6.844 4.526 4.744
Geschäfts- oder Firmenwerte -8.206 0 0 0 -8.206 251.496 72.587
Immaterielle Vermögenswerte -28.290 -12 -6.309 1.892 -32.719 281.124 85.106
Sachanlagen
2
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten
auf fremden Grundstücken
-1.543 0 -41 0 -1.584 407 448
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -15.438 -70 -2.951 2.136 -16.323 7.223 5.576
Sachanlagen -16.981 -70 -2.992 2.136 -17.907 7.630 6.024
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen
3
Nutzwerte Immobilien -12.478 -78 -7.163 1.354 -18.364 37.331 24.386
Nutzwerte Kraftfahrzeuge -1.968 0 -1.332 1.607 -1.693 2.249 1.363
Nutzwerte Betriebs- und Geschäftsausstattung -537 0 -705 0 -1.243 1.728 1.862
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen -14.984 -78 -9.200 2.962 -21.300 41.308 27.611
Summe -60.255 -159 -18.501 6.989 -71.926 330.063 118.742

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

Konzern-Anlagevermögen (in Tsd. Euro)
Anschaffungs- und Herstellungskosten Anschaffungs- und Herstellungskosten
Anhang 01.01.2020 Währungs
differenzen
Zugänge
zum Konsoli
dierungskreis
Zugänge Abgänge Neubewertung
Nutzwerte
Abgänge in aufgegebenes
Geschäft
Abgänge
Abspaltung Nagarro
31.12.2020
Immaterielle Vermögenswerte
1
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
45.808 -851 10.803 3.010 126 0 -278 -26.015 32.603
Immaterielle Vermögenswerte, erworben 34.447 -855 10.803 1.654 224 0 -278 -23.272 22.723
Immaterielle Vermögenswerte, selbst geschaffen 11.361 4 0 1.355 -98 0 0 -2.742 9.880
Geschäfts- oder Firmenwerte 179.252 -6.506 3.944 0 -19 0 0 -95.878 80.793
Immaterielle Vermögenswerte 225.060 -7.357 14.747 3.010 108 0 -278 -121.893 113.396
Sachanlagen
2
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken
5.095 -334 0 3 -42 0 0 -2.731 1.991
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 32.192 -719 169 2.272 -2.190 0 -74 -10.636 21.014
Sachanlagen 37.287 -1.053 169 2.275 -2.231 0 -74 -13.367 23.005
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen
3
Nutzwerte Immobilien 93.182 -2.781 582 10.238 -4.475 -8.812 0 -51.072 36.864
Nutzwerte Kraftfahrzeuge 7.965 -2 19 3.040 -3.315 -64 -9 -4.303 3.332
Nutzwerte Betriebs- und Geschäftsausstattung 18.215 -781 15 11.081 -1.881 -805 -13 -23.431 2.400
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 119.362 -3.563 617 24.359 -9.670 -9.681 -22 -78.806 42.595
Summe 381.709 -11.974 15.533 29.644 -11.794 -9.681 -374 -214.066 178.997
Konzern-Anlagevermögen (in Tsd. Euro)
Abschreibungen und Wertberichtigungen Abschreibungen und Wertberichtigungen Buchwerte
Anhang 01.01.2020 Währungs
differenzen
Abschrei
bungen
fortgeführtes
Geschäft
Abschrei
bungen
aufgegebenes
Geschäft
Wert
berichtigungen
fortgeführtes
Geschäft
Abgänge Abgänge in
aufgegebenes
Geschäft
Abgänge
Abspaltung
Nagarro
31.12.2020 31.12.2020 01.01.2020
Immaterielle Vermögenswerte 1
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
-26.520 610 -3.773 -4.607 -667 -156 192 14.837 -20.085 12.519 19.288
Immaterielle Vermögenswerte, erworben -22.855 611 -2.011 -4.219 0 -252 192 13.584 -14.948 7.775 11.592
Immaterielle Vermögenswerte, selbst geschaffen -3.665 -1 -1.762 -388 -667 95 0 1.253 -5.136 4.744 7.696
Geschäfts- oder Firmenwerte -8.206 0 0 0 -19 19 0 0 -8.206 72.587 171.046
Immaterielle Vermögenswerte -34.725 610 -3.773 -4.607 -686 -138 192 14.837 -28.290 85.106 190.334
Sachanlagen 2
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken
-2.278 87 -41 -84 0 31 0 742 -1.543 448 2.817
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung -19.505 552 -2.860 -1.879 0 2.004 64 6.187 -15.438 5.576 12.687
Sachanlagen -21.783 639 -2.901 -1.963 0 2.034 64 6.929 -16.981 6.024 15.504
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 3
Nutzwerte Immobilien -19.640 1.013 -5.778 -8.213 -1.329 4.475 0 16.995 -12.478 24.386 73.542
Nutzwerte Kraftfahrzeuge -4.420 1 -1.330 -1.410 0 3.315 7 1.868 -1.968 1.363 3.545
Nutzwerte Betriebs- und Geschäftsausstattung -5.117 346 -501 -4.753 0 1.879 11 7.598 -537 1.862 13.098
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen -29.177 1.360 -7.609 -14.376 -1.329 9.669 19 26.460 -14.984 27.611 90.185
Summe -85.686 2.609 -14.283 -20.947 -2.015 11.565 274 48.226 -60.255 118.742 296.023

Aufstellung der Konzerngesellschaften

Aufstellung der Konzerngesellschaften
Beteiligung
zur Allgeier SE
IFRS-Anteil am
Kapital 31.12.2021
Eigenkapital 31.12.2021 Jahresergebnis 01.01.2021 - 31.12.2021 Ergebnisabfüh
rungsvertrag mit
Segment Offenlegung
Nr. Gesellschaft Landeswährung Euro Landeswährung Euro
1. Allgeier SE, München 121.355.706 121.355.706 3.693.634 3.693.634 Übrige Jahresabschluss und Konzern
abschluss im Bundesanzeiger
2. Allgeier Management AG, München unmittelbar 100,00% 4.447.447 4.447.447 7.335 7.335 Übrige Bundesanzeiger
3. Allgeier Experts Holding GmbH, München (bis 28.11.2021: Blitz 21-323 GmbH) unmittelbar 100,00% 38.416 38.416 -11.584 -11.584 Enterprise IT Bundesanzeiger
4. U.N.P.-Software GmbH, Düsseldorf mittelbar 100,00% 3.056.391 3.056.391 0 0 (1) 7. Enterprise IT
5. U.N.P.-HRSolutions GmbH, Düsseldorf mittelbar 100,00% 25.000 25.000 0 0 (1) 4. Enterprise IT
6. Allgeier Experts Consulting GmbH, München (bis 28.11.2021: Blitz 21-324 GmbH) mittelbar 100,00% 24.549 24.549 -451 -451 Enterprise IT Bundesanzeiger
7. Allgeier IT SE, Wiesbaden (bis 14.12.2021: Allgeier Experts SE) unmittelbar 100,00% 35.898.079 35.898.079 0 0 (1) 1. Enterprise IT
8. Allgeier publicplan Holding GmbH, München (bis 26.01.2021: Allgeier Project Humboldt GmbH) mittelbar 80,00% 6.587.284 6.587.284 -190.569 -190.569 Enterprise IT Bundesanzeiger
9. publicplan GmbH, Düsseldorf mittelbar 80,00% 3.273.488 3.273.488 1.714.074 1.714.074 Enterprise IT Bundesanzeiger
10. Cloudical Deutschland GmbH, Berlin mittelbar 80,00% -447.027 -447.027 -243.747 -243.747 Enterprise IT Bundesanzeiger
11. Allgeier IT GmbH, München (bis 07.12.2021: Allgeier Experts Pro GmbH) mittelbar 100,00% 11.764.009 11.764.009 0 0 (1) 7. Enterprise IT
12. Allgeier IT Projects GmbH, Wiesbaden (bis 14.12.2021: Allgeier Experts Go GmbH) mittelbar 100,00% 13.701.398 13.701.398 0 0 (1) 7. Enterprise IT
13. Allgeier Experts Services GmbH, Wiesbaden (ab 06.03.2022: Allgeier IT Business Services GmbH) mittelbar 100,00% 5.272.589 5.272.589 0 0 (1) 7. Enterprise IT
14. Allgeier IT Services GmbH, Bremen (bis 29.12.2021: BSH IT Solutions GmbH) mittelbar 100,00% 121.590 121.590 0 0 (1) 20. Enterprise IT
15. Allgeier Engineering GmbH, München mittelbar 100,00% 3.303.901 3.303.901 0 0 (1) 7. Enterprise IT
16. Allgeier Experts Select GmbH, Düsseldorf mittelbar 80,00% -3.456.398 -3.456.398 -367.405 -367.405 Enterprise IT Bundesanzeiger
17. Allgeier Experts GmbH, München (bis 22.12.2021: Allgeier Fünfte Beteiligungs GmbH) mittelbar 100,00% 25.000 25.000 0 0 (1) 7. Enterprise IT
18. Allgeier Enterprise Services AG, Bremen unmittelbar 100,00% 11.145.441 11.145.441 0 0 (1) 1. Enterprise IT
19. Allgeier (Schweiz) AG, Thalwil, Schweiz mittelbar 100,00% 4.218.003 CHF 4.073.555 546.672 CHF 506.482 Enterprise IT
20. Allgeier Inovar GmbH, Bremen (bis 22.12.2021: Allgeier IT Solutions GmbH) mittelbar 100,00% 6.122.591 6.122.591 0 0 (1) 18. Enterprise IT
21. MySign AG, Olten, Schweiz mittelbar 80,00% 1.048.776 CHF 1.012.860 -165.278 CHF -149.447 Enterprise IT
22. VJii Productions AG, Olten, Schweiz mittelbar 80,00% 199.192 CHF 192.371 8.437 CHF 7.061 Enterprise IT
23. it-novum GmbH, Fulda (bis 20.01.2022: Allgeier CORE Group GmbH, Bremen) unmittelbar 100,00% 1.296.931 1.296.931 -17.797.076 -17.797.076 (2) Enterprise IT
24. it-novum Schweiz GmbH, Zürich, Schweiz mittelbar 100,00% -1.071.207 CHF -999.089 -291.305 CHF -267.272 Enterprise IT
25. Allgeier Security Holding GmbH, Bremen (bis 02.01.2022: Blitz 21-213 GmbH, München) unmittelbar 100,00% 11.784.264 11.784.264 -736 -736 Enterprise IT
26. Allgeier Security GmbH, Bremen (bis 28.11.2021: Blitz 21-214 GmbH, München; ab 11.02.2022: Allgeier CyRis GmbH) mittelbar 100,00% 23.933 23.933 -1.067 -1.067 Enterprise IT
27. Allgeier GRC GmbH, Kiel (bis 24.02.2021: Allgeier CORE GmbH, Kronberg im Taunus) mittelbar 100,00% 417.667 417.667 223.981 223.981 Enterprise IT Bundesanzeiger
28. secion GmbH, Hamburg mittelbar 100,00% 403.319 403.319 149.952 149.952 Enterprise IT Bundesanzeiger
29. Allgeier Evora Holding GmbH, München (bis 17.02.2022: Blitz 21-276 GmbH) unmittelbar 60,00% 72.778.594 72.778.594 -46.406 -46.406 Enterprise IT Bundesanzeiger
30. Evora IT Solutions Group GmbH, Walldorf mittelbar 60,00% 1.134.127 1.134.127 -10.519 -10.519 Enterprise IT Bundesanzeiger
31. Evora IT Solutions GmbH, Walldorf mittelbar 60,00% 4.664.229 4.664.229 4.639.229 4.639.229 Enterprise IT Bundesanzeiger
32. Evora IT Solutions GmbH, Wien, Österreich mittelbar 60,00% 516.772 516.772 481.772 481.772 Enterprise IT
33. Evora IT Solutions Inc., New York, USA mittelbar 60,00% 1.080.212 USD 952.308 1.387.945 USD 1.182.982 Enterprise IT
34. Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore, Indien mittelbar 60,00% 151.511.079 INR 1.796.118 14.810.014 INR 199.731 Enterprise IT
35. Allgeier Beteiligungen GmbH, München unmittelbar 100,00% -5.903.545 -5.903.545 -218.056 -218.056 Enterprise IT Bundesanzeiger
36. Allgeier Dritte Beteiligungs GmbH, München mittelbar 100,00% -389.112 -389.112 -113.134 -113.134 Enterprise IT Bundesanzeiger
37. Oxygen Consultancy, Istanbul, Türkei mittelbar 90,00% 4.749.289 TRY 315.203 563.125 TRY 52.196 Enterprise IT
38. Allgeier Education GmbH, Düsseldorf mittelbar 100,00% -2.156.484 -2.156.484 -194.804 -194.804 Enterprise IT Bundesanzeiger
39. Allgeier Project MBO GmbH, München unmittelbar 100,00% 23.348 23.348 0 0 (1) 1. Enterprise IT
40. Allgeier Experts Medical GmbH, Düsseldorf unmittelbar 100,00% -12.793.694 -12.793.694 -601.471 -601.471 Enterprise IT Bundesanzeiger
41. Allgeier Middle East Ltd., Dubai, Vereinigte Arabische Emirate unmittelbar 100,00% 10.000 AED 2.220 0 AED 0 Enterprise IT
42. mgm technology partners GmbH, München unmittelbar 80,00% 17.979.208 17.979.208 0 0 (1) 1. mgm technology partners Bundesanzeiger
43. mgm technology partners eurl, Grenoble, Frankreich mittelbar 80,00% 2.759.465 2.759.465 294.922 294.922 mgm technology partners
44. mgm technology partners s.r.o., Prag, Tschechien mittelbar 80,00% 38.856.945 CZK 1.562.666 9.132.639 CZK 356.226 mgm technology partners
45. mgm technology partners Vietnam Co. Ltd., Đà Nẵng, Vietnam mittelbar 80,00% 19.633.795.693 VND 758.236 7.284.891.660 VND 269.324 mgm technology partners
46. mgm technology partners schweiz AG, Zug, Schweiz mittelbar 80,00% 783.154 783.154 -22.166 -22.166 mgm technology partners
47. mgm technology partners USA Corp., Arlington, USA mittelbar 80,00% -97.621 USD -86.062 126.083 USD 106.850 mgm technology partners
48. mgm security partners GmbH, München mittelbar 56,00% 655.734 655.734 630.168 630.168 mgm technology partners Bundesanzeiger
49. MGM Consulting Partners GmbH, Hamburg mittelbar 55,997% 1.813.893 1.813.893 1.054.026 1.054.026 mgm technology partners Bundesanzeiger
50. MGM Consulting Partners GmbH, Salzburg, Österreich mittelbar 55,997% -53.334 -53.334 -28.931 -28.931 mgm technology partners
51. mgm process partners GmbH, München (bis 11.08.2021: Blitz 21-208 GmbH) mittelbar 80,00% 3.020.730 3.020.730 -4.270 -4.270 mgm technology partners Bundesanzeiger
52. mgm integration partners GmbH, München (bis 02.11.2021: Blitz 21-282 GmbH; bis 20.12.2021: mgm service partners GmbH ) mittelbar 80,00% 1.665.631 1.665.631 812.883 812.883 mgm technology partners Bundesanzeiger
Nach der At-Equity-Methode konsolidiertes Unternehmen:
53. Talentry GmbH, München 33,34% -2.176.442 -2.176.442 -50.647 -50.647 Enterprise IT Bundesanzeiger
54. IPP northport InsurancePartner Platform GmbH, Hamburg 50,00% -1.538.096 -1.538.096 -1.535.361 -1.535.361 mgm technology partners Bundesanzeiger
Clientis Clientis AG, Moosburg (Bayern) mgm technology partners GmbH, München, einschl. aller ihrer Tochtergesellschaften mgm tp München
Gruppe
Cloudical Cloudical Deutschland GmbH, Berlin
Allgeier Education Allgeier Education GmbH, Düsseldorf MySign AG, Olten, Schweiz
VJii Productions AG, Olten, Schweiz
MySign-Gruppe
Evora-Gruppe Evora IT Solutions Group GmbH, Walldorf Nagarro SE, München, einschl. aller ihrer Tochtergesellschaften Nagarro
Evora IT Solutions GmbH, Walldorf
Evora IT Solutions GmbH, Wien, Österreich IPP northport InsurancePartner Platform GmbH, Hamburg northport
Evora IT Solutions Inc., New York City, USA
Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore, Indien
Oksijen İnsan Kaynakları Seçme ve Değerlendirme Hizmetleri Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei
(kurz: Oxygen Consultancy, Istanbul, Türkei)
Oxygen
it-novum-Gruppe it-novum GmbH, Fulda
it-novum Schweiz GmbH, Zürich, Schweiz publicplan GmbH, Düsseldorf publicplan
mgm cp Hamburg mgm consulting partners GmbH, Hamburg Speedinvest II EuVECA GmbH & Co. KG, Wien, Österreich Speedinvest
mgm cp Hamburg-Gruppe mgm consulting partners GmbH, Hamburg, einschl. ihrer Tochtergesellschaft Talentry GmbH, München Talentry
mgm sp München mgm security partners GmbH, München
mgm tp München mgm technology partners GmbH, München
mgm tp München
Gruppe
mgm technology partners GmbH, München, einschl. aller ihrer Tochtergesellschaften
MySign-Gruppe MySign AG, Olten, Schweiz
VJii Productions AG, Olten, Schweiz
Nagarro Nagarro SE, München, einschl. aller ihrer Tochtergesellschaften
northport IPP northport InsurancePartner Platform GmbH, Hamburg
Oxygen Oksijen İnsan Kaynakları Seçme ve Değerlendirme Hizmetleri Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei
(kurz: Oxygen Consultancy, Istanbul, Türkei)
publicplan publicplan GmbH, Düsseldorf
Speedinvest Speedinvest II EuVECA GmbH & Co. KG, Wien, Österreich
Talentry Talentry GmbH, München

Versicherung des Vorstands der Allgeier SE

Bestätigungsvermerk

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und
  • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der unter dem Abschnitt "Sonstige Informationen" des Bestätigungsvermerkes genannten Bestandteile des Konzernlageberichtes.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Allgeier SE, München:

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlagerbeichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Allgeier SE, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Allgeier SE, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die unter dem Abschnitt "Sonstige Informationen" des Bestätigungsvermerkes genannten Bestandteile des Konzernlageberichtes haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Dr. Marcus Goedsche Vorstand

Hubert Rohrer Vorstand

Der Vorstand der Allgeier SE versichert nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht

der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

München, 13. April 2022

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:

Umsatzerlösrealisierung

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Allgeier erzielt überwiegend Umsatzerlöse aus der Erbringung von IT Dienstleistungen, aus IT-Projektverträgen, aus dem Verkauf von Softwareprodukten und der Einräumung von Lizenzen an Softwareprodukten. Umsatzerlöse mit Produkten werden realisiert, sobald die mit dem Eigentum an den verkauften Produkten verbundenen Chancen und Risiken auf den Käufer übergegangen sind. Dies tritt in der Regel mit Lieferung des Produkts ein. Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden in Abhängigkeit von den vertraglichen Vereinbarungen und unter Berücksichtigung der erbrachten Leistungen erfasst. Dies geschieht in der Regel auf Basis der geleisteten Tage und Stunden. Bei Fixpreisverträgen werden Umsatzerlöse aus Dienstleistungen nach Maßgabe des Auftragsfortschritts und unter Berücksichtigung realisierter Teilleistungen erfasst. Ferner werden Umsatzerlöse aus der Überlassung von Lizenzen in Einklang mit den vertraglichen Regelungen periodengerecht erfasst.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Prüfungsansatz gestützt und mit den zugrundeliegenden Unternehmensprozessen und Kontrollen befasst. Unsere Prüfungshandlungen haben wir darüber hinaus auf die Durchsicht zugrundeliegender Geschäftsunterlagen, z.B. Ausgangsrechnungen, Leistungsnachweise, wesentliche Verträge, Kundenbestätigungen in Form von Abnahmeprotokollen und die Durchsicht der nach dem Bilanzstichtag eingetretenen Fortentwicklungen (z.B. Zahlungseingänge, erteilte Gutschriften, Reklamationen) erstreckt. Darüber hinaus haben wir Datenanalysen der unterjährigen Transaktionen auf ggf. bestehende Auffälligkeiten vorgenommen.

Hinsichtlich der Anwendung von IFRS 15 haben wir uns mit den von der Allgeier eingerichteten Prozessen zu diesem Standard befasst. Dabei haben wir insbesondere die sachgerechte Identifikation der Schätzung der Gesamtkosten des Auftrags und den Übergang der wesentlichen Chancen und Risiken auf den Käufer geprüft.

Darüber hinaus haben wir die von der Allgeier vorgenommenen Angaben zur Umsatzrealisation im Konzernanhang gewürdigt.

Unsere Schlussfolgerungen

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der Umsatzrealisierung keine Einwendungen ergeben. Allgeier hat angemessene Regelungen für die Realisierung von Umsatzerlösen implementiert und bei der Erstellung des Konzernabschlusses berücksichtigt. Von der Angemessenheit der konzernweit eingerichteten Prozesse und Kontrollen zur Umsatzerlösrealisation konnten wir uns überzeugen.

Verweis auf zugehörige Angaben

Die Angaben der Gesellschaft zu den Grundsätzen der Umsatzrealisierung sind im Abschnitt A.VIII. "Bilanz" insbesondere unter den Angaben zu vertraglichen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie den Angaben zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, im Abschnitt A.IX. "Gewinn- und Verlustrechnung" und in den Angaben zu den Umsatzerlösen im Abschnitt C.26. des Konzernanhangs enthalten.

Bei der Umsatzerlösrealisierung besteht ein Risiko des Vorliegens von Unrichtigkeiten und Verstößen im Zusammenhang mit der Erreichung von Leistungszielen und Prognosen, was als Anreiz dienen könnte, dass einerseits Umsätze realisiert werden, bevor die jeweiligen Chancen und Risiken auf den Käufer übergehen, sowie andererseits, dass fiktive Umsätze erfasst werden. Bei der Allgeier SE werden mit Kunden zum Teil umfangreiche Vereinbarungen abgeschlossen. Die bilanzielle Abbildung und erfolgswirksame Erfassung dieser Vereinbarungen und der hierauf entfallenden Transaktionen erfordert z.B. bei Festpreisprojekten die Schätzung der Gesamtkosten des Auftrags und eine Einschätzung, ob und wann die wesentlichen Chancen und Risiken auf den Käufer übertragen wurden.

Aufgrund der hohen Verkaufsvolumina und der Wesentlichkeit der Umsatzerlöse für den Konzernabschluss sowie im Zusammenhang mit der Tatsache, dass Umsatzerlöse für die Allgeier einen Leistungsindikator für die Unternehmenssteuerung und Prognose darstellen, haben wir die Umsatzrealisierung als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns mit den unternehmensintern festgelegten Methoden, Verfahren und Kontrollmechanismen in der Angebots- und Abwicklungsphase des Verkaufsprozesses auseinandergesetzt. Dabei haben wir die Ausgestaltung und Wirksamkeit der rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollen durch Nachvollziehen von Geschäftsvorfällen von deren Entstehung bis zur Abbildung im Konzernabschluss sowie durch Testen von Kontrollen beurteilt. In Bezug auf die Bemessung der Umsatzerlöse einschließlich der Umsatzkürzungen und der korrekten Periodenabgrenzung haben wir uns zum einen im Rahmen der Prüfung auf den kontrollbasierten

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem die Angemessenheit und Wirksamkeit der vom Konzern eingerichteten Prozesse und Kontrollen bei Unternehmenserwerben gewürdigt. Insbesondere haben wir Durchsichten und Würdigungen von Due Diligence Berichten, der abgeschlossenen Kaufverträge unter besonderer Berücksichtigung der fixen und insbesondere der variablen Kaufpreisbestandteile sowie in späteren Jahren zu zahlender Kaufpreisraten vorgenommen. Darauf basierend haben wir Erörterungen zu Geschäftsmöglichkeiten und Kaufpreisen durch Vorstand und Aufsichtsrat gewürdigt, gefolgt von Durchsichten und Prüfungen der Ermittlung und Neubewertung von identifizierbaren Vermögenswerten und Schulden sowie gegebenenfalls hieraus resultierender latenter Steuern und der Berechnung der Geschäfts- oder Firmenwerte inklusive der Prüfung der rechnerischen Richtigkeit dieser Berechnungen.

Unsere Schlussfolgerungen

Wir konnten uns davon überzeugen, dass die eingerichteten Prozesse sowie die eingerichteten Kontrollen zur Erfassung von Unternehmenserwerben angemessen sind. Ferner konnten wir nachvollziehen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen hinreichend dokumentiert und begründet sind, um die sachgerechte Bilanzierung und die Vornahme der Angaben in Konzernanhang und Konzernlagebericht zu den Unternehmenserwerben und insbesondere der Zugänge von Geschäfts- und Firmenwerten zu ermöglichen. Die Darstellungen der Unternehmenserwerbe und die Ermittlung der daraus resultierenden Zugänge bei den Geschäfts- oder Firmenwerten sind nicht zu beanstanden.

Verweis auf zugehörige Angaben

Allgemeine Angaben der Gesellschaft zu den Unternehmenserwerben sind im Konzernanhang in den Erläuterungen in Abschnitt "A.II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" und "A.V. Konsolidierungsgrundsätze" enthalten. Detaillierte Angaben zu den einzelnen Unternehmenserwerben erfolgen in Abschnitt "A.VI. Konsolidierungskreis", zusammenfassenden Angaben zur Entwicklung der im Rahmen von Unternehmenserwerben entstandenen Geschäfts- oder Firmenwerte in Abschnitt "B.1. Immaterielle Vermögenswerte".

Zugänge von Geschäfts- oder Firmenwerten

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Der Erwerb von Unternehmen und deren Integration und Ausbau gehört seit Jahren zum Geschäftsmodell der Allgeier SE. In 2021 hat die Gesellschaft neben einigen Vorratsgesellschaften insgesamt sechs Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen erworben und diese als Unternehmenszusammenschlüsse nach IFRS 3 bilanziert.

IFRS 3 erfordert neben der Identifizierung des Erwerbers und der Bestimmung des Erwerbszeitpunktes den Ansatz und die Bewertung der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, der übernommenen Schulden, der gegebenenfalls vorhandenen nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen sowie die Bilanzierung und Bestimmung des Geschäfts- und Firmenwertes oder eines Gewinns aus einem Erwerb zu einem Preis unter Marktwert.

Bei der Kaufpreisbestimmung auf Grundlage der vertraglichen Vereinbarungen unterliegen insbesondere die Bewertung der variablen Kaufpreisbestandteile aufgrund der teilweise vereinbarten earn-out-Regelungen sowie in späteren Jahren zu zahlenden Kaufpreisraten unterschiedlichen Annahmen und Einschätzungen. Bei Ansatz und Neubewertung der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden zu ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt sind weitere Überlegungen zu Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Bedingungen, der Geschäftspolitik und den Rechnungslegungsmethoden zu berücksichtigen. Der sich aus der Differenz der Summe des Kaufpreises und der nicht beherrschenden Anteile sowie dem Zeitwert zum Saldo der neubewerteten erworbenen Vermögenswerte und übernommen Schulden ergebende Geschäfts- oder Firmenwert ist daher von den vorgenannten Faktoren abhängig.

Aus den Erstkonsolidierungen ergaben sich in 2021 neue Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von EUR 178,6 Mio., womit diese 71 % der zum 31. Dezember 2021 ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte und ca. 37 % der Bilanzsumme ausmachten. Aufgrund der Höhe der neuen Geschäfts- oder Firmenwerte erachten wir deren Ermittlung und Bilanzierung als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen

  • die Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f, 315d HGB (Hinweis im Konzernlagebericht auf die im Corporate Governance Bericht enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung),
  • den Corporate Governance Bericht nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex,
  • die gesonderte Nicht-Finanzielle Berichterstattung nach § 315b HGB,
  • den Vergütungsbericht nach § 162 AktG,
  • die Versicherung nach § 297 Abs. 2 Satz 4 HGB zum Konzernabschluss und die Versicherung nach § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum Konzernlagebericht.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts – ohne weitergehende Querverweise und externe Informationen –, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex zur Unternehmensführung sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der bereitgestellten Datei "allgeier-2021-12-31.zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 8. Juni 2021 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 7. Dezember 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2001 als Konzernabschlussprüfer der Allgeier SE, München, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht – auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Uwe Höschler.

Düsseldorf, den 25. April 2022 LOHR + COMPANY GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Niyazi Kanbur ppa. Uwe Höschler Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
  • gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.
  • beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende bereitgestellte Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
  • beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen.
  • beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Marktstellung der unternehmerischen Kraft unserer Gruppengesellschaften, die auf Innovationskraft, Flexibilität und Menschlichkeit aufbaut. Als Corporate Citizen, der in unterschiedlichen Märkten und Geographien tätig ist, verstehen wir uns als aktiven und verantwortungsvollen Teil der Gesellschaft.

Unternehmerische Verantwortung und nachhaltiges Handeln für unser Unternehmen und unsere Aktionäre, für Umwelt und Gesellschaft beginnt bei unseren Mitarbeitern. Sie bilden die Basis für unseren unternehmerischen Erfolg heute und in Zukunft. Wir leben gemeinsame Werte und handeln im Gesamtinteresse der Allgeier Gruppe unter Berücksichtigung nachhaltiger Prinzipien. Verantwortungsbewusstsein, Respekt und gegenseitige Wertschätzung prägen unser Miteinander. Wir haben dafür die folgenden Kernwerte für uns definiert:

Innovationskraft:

Innovationskraft bedeutet für uns das permanente Streben nach Verbesserung und den Einsatz von intelligenten und nachhaltigen Lösungen und Technologien für die Geschäftsmodelle unserer Kunden.

Situationen und Sachverhalte im beruflichen Umfeld sind durch entsprechende Gruppenleit- und -richtlinien sowie spezifische Gruppenvereinbarungen eindeutig formuliert und kommuniziert. Diese sind bei unseren Handlungen gültig und bindend.

1.2 Führungsgrundsätze und Compliance Management System

1.1 Managementansatz, Werte und Leitlinien

Allgeier SE ist eines der führenden deutschen Technologie-Unternehmen für digitale Transformation: Allgeier begleitet die Kunden durch die Herausforderungen des digitalen Wandels, um deren zukünftigen Erfolg sicherzustellen. Allgeier verfügt über eine breite und stabile Kundenbasis aus global agierenden Konzernen, leistungsstarken mittelständischen Unternehmen sowie einer Vielzahl an Auftraggebern des öffentlichen Sektors auf unterschiedlichen föderalen Ebenen. Den über 2.000 Kunden bietet Allgeier ein vollumfängliches IT- und Software-Services-Portfolio, das von High-End-Softwareentwicklung bis hin zu Business Efficiency Solutions zur Unterstützung der Digitalisierung und Transformation geschäftskritischer Prozesse reicht. In den beiden Konzernsegmenten Enterprise IT und mgm technology partners sind über 2.900 angestellte Mitarbeiter und mehr als 700 freiberufliche Experten an weltweit insgesamt 42 Standorten in der DACH-Region, in Frankreich und der Tschechischen Republik sowie in Indien, Vietnam und den USA tätig. Gemeinsam schaffen wir Mehrwert für unsere Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre.

Die Allgeier Gruppe steht für integres und ethisches Handeln ebenso wie für die unbedingte Einhaltung von Recht und Gesetz. Unsere Werte empfinden wir als essenziell in der Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Kunden, aber besonders auch in der Innenbeziehung gegenüber unseren Mitarbeitern und zur Bewahrung unseres ausgezeichneten Rufs am Markt. Mit den Führungsgrundsätzen und unserem Compliance Management System gewährleisten wir innerhalb der Allgeier Gruppe die Umsetzung nachhaltigen und verantwortlichen unternehmerischen Handelns in unserer täglichen Arbeit, die Einhaltung allgemeiner Grundsätze sowie nationaler rechtlicher Normen einander pflegen und unser Miteinander auf Toleranz und Weltoffenheit aufbaut. Jede Form der Diskriminierung lehnen wir ab und lassen diese nicht zu. Integrität: Es ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeitskultur, dass wir füreinander einstehen. Das gilt für Fehler im Arbeitsalltag wie für gegenseitige Unterstützung in Notlagen. Vertrauen ist die Basis unserer Arbeit im Team. Dabei sind die Achtung von Recht und Gesetz sowie die Einhaltung einer durchgängigen Compliance für uns selbstverständlich. Konkrete Regeln und Vorschriften für einzelne

Die Struktur unserer Gruppe und der Managementansatz basieren auf dem Prinzip des nachhaltigen und verantwortungsvollen unternehmerischen Handelns auf allen Organisationsebenen – von der Konzernholding über unsere Konzernsegmente bis zu den einzelnen operativen Unternehmenseinheiten. Allgeier verdankt seine heutige

Unternehmertum:

Unternehmertum heißt für uns, dass wir für unser Tun auf allen Ebenen des Unternehmens die volle Verantwortung übernehmen, unseren Kunden, aber auch Mitarbeitern gegenüber ein verlässlicher Partner sind und dabei die Bereitschaft haben, auch die erforderliche Extra-Meile zu gehen.

Menschlichkeit:

Menschlich sein bedeutet für uns, dass wir im intensiven Wettbewerb einen kollegialen und fairen Umgang mit-

Nichtfinanzielle Konzernerklärung gemäß § 315b HGB

Vermeidung von Interessenkonflikten

Bei Allgeier SE werden Geschäftsentscheidungen ausschließlich im besten Interesse des Unternehmens getroffen. Interessenkonflikte mit privaten Belangen oder anderweitigen wirtschaftlichen oder sonstigen Aktivitäten, auch von Angehörigen oder sonst nahestehenden Personen oder Organisationen, sollen so schon im Ansatz vermieden werden. Sollten sie dennoch auftreten, sind sie unter Beachtung von Recht und Gesetz sowie der geltenden Gruppenrichtlinien zu lösen. Wesentliche Voraussetzung hierfür ist die transparente Offenlegung des Konflikts, die über unsere Systeme gewährleistet werden soll.

in allen unseren Märkten. Diese Vorgaben, die sich konsequent an unseren gemeinsamen Werten Innovationskraft und Unternehmertum sowie Menschlichkeit und Integrität orientieren, bilden so eine wesentliche Grundlage für unsere heutige und zukünftige Leistungsstärke und weiteres Wachstum.

Menschenrechte

Wir respektieren die international anerkannten Menschenrechte und unterstützen deren Einhaltung. Wir stellen sicher, dass wir uns an Menschenrechtsverletzungen nicht mitschuldig machen. Über den Code of Conduct für Business Partner und durch regelmäßige Business Partner Checks stellen wir die durchgängige Einhaltung unserer Compliance-Standards in allen Lieferantenbeziehungen und über die Lieferkette hinweg sicher. Unser ausdrückliches Ziel ist dabei der Schutz der natürlichen Umwelt und der Menschen- und Kinderrechte entlang unserer gesamten Lieferketten.

Arbeitsnormen

Jegliche Form der Zwangs- und Kinderarbeit lehnen wir strikt ab und schließen wir aus. Das Recht auf eine angemessene Vergütung erkennen wir für alle unsere Beschäftigten an. Die Entlohnung und die sonstigen Leistungen entsprechen dabei mindestens den jeweiligen nationalen und lokalen gesetzlichen Normen bzw. dem Niveau der nationalen Wirtschaftsbereiche, Branchen und Regionen. Wir wahren die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen.

Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung

Eine Kultur der Chancengleichheit, des Vertrauens und gegenseitiger Achtung ist für uns von großer Bedeutung. Wir fördern Chancengleichheit und unterbinden Diskriminierung bei der Einstellung von Arbeitnehmern sowie bei der Beförderung, der Gewährung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und in der täglichen Zusammenarbeit. Wir behandeln alle Mitarbeiter gleich. Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Kultur, ethnische Herkunft, politische Überzeugung, sexuelle Identität/Orientierung, Behinderungen, Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung spielen hierbei keine Rolle. Um auch potenzielles verdecktes Fehlverhalten von Allgeier-Mitarbeitern aufzudecken und unterbinden zu können, haben wir einen unabhängigen externen Ombudsmann für Whistleblowing benannt, bei dem auch anonyme Hinweise über Fehlverhalten von Allgeier-Mitarbeitern gemeldet werden können.

Anti-Korruption und fairer Wettbewerb

Wir bekennen uns als Konzern zu einem fairen und transparenten Wettbewerb. Entsprechend bildet das vom Vorstand der Allgeier SE abgegebene Compliance Commitment die Maßgabe für alle unsere Handlungen. Die konsequente Einhaltung unserer hohen Compliance-Standards ist für unsere Geschäftstätigkeit und unser sonstiges Handeln auf Bei privaten Meinungsäußerungen achten wir darauf, die jeweilige Funktion bzw. Tätigkeit in der Allgeier Gruppe nicht in einen Zusammenhang mit der privaten Äußerung zu stellen.

1.3 Normen und Systeme

Für Allgeier ist es essenziell, als Unternehmen in unserer Geschäftstätigkeit Verantwortung zu übernehmen und für die Einhaltung von Gesetzen und internationalen Konventionen einzutreten. Mit zunehmender Unternehmensgröße, einer stetig wachsenden Anzahl von Zielmärkten und Niederlassungen mit mehr als 2.900 angestellten Mitarbeitenden und über 2.000 Kunden aus zahlreichen Regionen der Welt müssen wir uns mit einer Vielzahl unterschiedlicher Stakeholder und deren individuellen und spezifischen Erwartungen auseinandersetzen. Eng damit verbunden ist eine Fülle unterschiedlicher rechtlicher Vorschriften, die es zu beachten gilt.

Einhaltung von Recht und Gesetz

Das Befolgen von Gesetzen und Vorschriften ist für uns wesentliches Grundprinzip wirtschaftlich verantwortlichen Handelns. Geltende rechtliche Verbote und Pflichten halten wir zu jeder Zeit ein, auch wenn damit kurzfristige wirtschaftliche Nachteile oder Schwierigkeiten für das Unternehmen oder einzelne Personen verbunden sind. Weisen nationale Gesetze restriktivere Regelungen auf als die bei Allgeier SE geltenden Vorschriften, so geht das nationale Recht vor.

Die Allgeier SE kommt ihren gesetzlichen Verpflichtungen zur Geldwäscheprävention nach und beteiligt sich nicht an Geldwäscheaktivitäten. Jeder Mitarbeiter unserer Gruppe ist aufgefordert, ungewöhnliche finanzielle Transaktionen, die einen Geldwäscheverdacht begründen können, im Zweifel durch die zuständige Finanz- bzw. Rechts- oder Compliance-Abteilung prüfen zu lassen. Dies gilt in besonderer Weise für ungewöhnliche finanzielle Transaktionen, die Barmittel einschließen. Um Mitarbeitern auch im Falle eines Interessenskonflikts eine reibungsfreie Meldung zu ermöglichen, haben wir einen externen Ombudsmann für Whistleblowing benannt (s. o.).

Politische Interessensvertretung

Wir betreiben politische Interessenvertretung zentral, offen und transparent. Dabei befolgen wir die gesetzlichen Vorgaben zum Lobbying und vermeiden unter allen Umständen eine unlautere Einflussnahme auf Politik und Gesetzgebung.

Auftreten und Kommunikation in der Öffentlichkeit

Wir respektieren weltweit das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie den Schutz der Persönlichkeitsrechte und der Privatsphäre. Zudem bemühen wir uns mit unseren Vorgaben und Leitlinien darum, bei allen unseren Mitarbeitern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sie auch im privaten Bereich als Teile und Repräsentanten der Allgeier Gruppe wahrgenommen werden können. Daher fordern wir jeden Mitarbeiter auf, durch sein Verhalten und Auftreten in der Öffentlichkeit, vor allem gegenüber Medien, das Ansehen und die Reputation des Unternehmens zu wahren.

unseren langfristigen ökonomischen Erfolg sind. Auf diese Weise können wir den Kunden die Flexibilität und Innovationskraft bieten, die sie benötigen und erwarten. Zugleich können wir ihnen wegweisende Produkte und disruptive Technology Services stets auf dem neuesten Stand der Entwicklung anbieten. Wir möchten den digitalen Wandel für unsere Kunden als leistungsstarker und verlässlicher Partner mitgestalten. Unsere Mitarbeiter arbeiten an geschäftskritischen Prozessen und entscheidenden Schnittstellen, die über den künftigen Erfolg unserer Kunden entscheiden. In diesen verantwortungsvollen Positionen ist ein festes Wertefundament unerlässlich: Unsere gemeinsamen Werte Innovationskraft und Unternehmertum sowie Menschlichkeit und Integrität bilden die Grundlage für die Leistungsstärke unserer Mitarbeiter. Und unser gruppenweites Engagement für unser Personal bildet die Basis, um essenzielle Eigenschaften wie Eigeninitiative, Verantwortung und Flexibilität fortwährend zu fördern. Mit Programmen und einer Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen sorgen wir dafür, dass Allgeier für seine Mitarbeitenden ein attraktiver und spannender Arbeitgeber ist und bleibt, der nicht nur laufend eine Reihe von abwechslungsreichen Aufgaben und interessanten Kundenprojekten, sondern auch hervorragende individuelle Chancen und Perspektiven bietet. Zugleich wirken wir so aktiv dem Fachkräftemangel entgegen und stärken unsere Arbeitgebermarke in einem umkämpften Fachkräftemarkt.

Im Rahmen des Personalmanagements ergreifen die Segmente und Unternehmen der Allgeier Gruppe eine Reihe von Maßnahmen mit dem Ziel der Weiterentwicklung, Motivation und Bindung des Personals. Elemente des Personalmanagements sind u. a. die strategische Personalentwicklung, das Aus- und Weiterbildungsmanagement, Recruiting, Information und Transparenz sowie soziale Aspekte.

Corporate Governance

Die Grundsätze unserer Corporate Governance finden sich im obenstehenden Konzernlagebericht im Abschnitt Corporate Governance.

Strategisches Chancen- und Risikomanagement

Details zu unserem strategischen Chancen- und Risikomanagement, zur Risikofrüherkennung und Überwachung sowie zum operativen Chancen- und Risikomanagement finden sich oben im Konzernlagebericht unter Ziffer 5.2.1.

2. Mitarbeitende

2.1 Strategisches Personalmanagement

Unsere Mitarbeiter sind unser wesentlicher Wettbewerbsvorsprung. Aktuell beschäftigt der Allgeier Konzern über 2.900 angestellte Mitarbeiter in Europa, Asien und Nordamerika. Während der zurückliegenden Jahre ist die Allgeier Gruppe kontinuierlich internationaler geworden und wir vereinen in unseren Gruppengesellschaften eine Vielzahl unterschiedlicher Nationalitäten. Wir beschäftigen innerhalb unserer Gruppe über 2.200 hochqualifizierte Softwareentwickler und IT-Experten. 28,3 Prozent unserer Mitarbeitenden sind weiblichen Geschlechts – verglichen mit anderen Unternehmen unserer Branche stellt dies einen hohen Wert dar, den wir in den vergangenen Jahren weiter steigern konnten. Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten jeden Tag hart dafür, hervorragende Fachkräfte und die besten Talente zu identifizieren, zu gewinnen und langfristig an unsere Gruppe zu binden. Als schnell wachsendes Unternehmen in einem anspruchsvollen und hochagilen Wettbewerbsumfeld sind wir davon überzeugt, dass die Qualifizierung und kontinuierliche

Weiterbildung und -entwicklung, die Zufriedenheit und das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeiter entscheidend für Mentoren. Weitere Maßnahmen innerhalb der Gruppe umfassen beispielsweise die Förderung von nebenberuflichen Studiengängen für Mitarbeiter.

2.2.2 Übernahme und Berufsstart

Mit durchdachten und praxiserprobten Programmen ermöglichen wir Studierenden und Berufsstartern eine gute Vorbereitung auf ihre professionelle Laufbahn und einen reibungslosen Einstieg in den Beruf. Damit sorgen wir in einem umkämpften Fachkräftemarkt nicht nur für qualifizierten Nachwuchs, zugleich wirken wir damit dem zunehmenden Fachkräftemangel, der in allen Geographien unsere Branche betrifft, aktiv entgegen. Neben eigener Ausbildung in verschiedenen Berufsbildern und dem Angebot der Nutzung von dualen Studiengängen bieten wir Weiterbildungen, u. a. zum Fachinformatiker, mit anschließender Übernahme in den Beruf an und verbinden diese Qualifizierungen mit Praktikumsphasen. Dabei haben wir stets Interesse daran, Mitarbeitende nach Ausbildung oder Dualem Studium zu übernehmen und weiter zu beschäftigen. Neben der engen Zusammenarbeit mit Hochschulen und unserem sonstigen Hochschulengagement bieten wir in vielen Gesellschaften Werkstudentenstellen, Bachelor- und Masteranden-Stellen und eine enge Betreuung durch Mentoren an. In Einheiten unseres Segments mgm technology partners bieten wir darüber hinaus Praktika für Informatikumschüler aus Berufsförderungswerken bzw. aus Weiterbildungsinstituten an mit dem Ziel, diese in Beschäftigungen zu übernehmen.

2.2.3 Traineeprogramm

Innerhalb der Konzerngesellschaften existieren unterschiedliche Traineeprogramme, die eine planmäßige und umfassende Einarbeitung, ein effizientes Learning-on-the-Job sowie in weiteren relevanten Situationen einen reibungslosen Einstieg in die neuen Aufgaben und Positionen sicherstellen sollen. So verfügen wir beispielsweise in der Einheit Allgeier Experts über ein sechsmonatiges Onboarding-Programm mit strukturierten Einarbeitungsplänen, fest vereinbarten Meilensteinen und Feedbackgesprächen sowie anschließendem Übernahmegespräch, um einen professionellen Start in die Organisation zu gewährleisten. Weitere Maßnahmen zur Unterstützung des Traineeships innerhalb der einzelnen Segmente sind u. a.:

  • Patenmodell für neue Kollegen, um den Einstieg zu erleichtern
  • Mentorenmodell: Wir legen sehr viel Wert auf eine langfristige Zusammenarbeit und die Entwicklung jedes einzelnen Mitarbeiters; durch ein gezieltes und vertrauliches Mentoring-Programm bieten wir neuen Kollegen die Chance, sich persönlich und fachlich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln

2.2 Personalentwicklung, Aus- und Weiterbildung

Im Rahmen unserer Personalentwicklung gestalten wir mitarbeiterfreundliche Richtlinien und Programme, die Mitarbeitern Freiheit und Flexibilität bei ihren individuellen Entwicklungsprozessen verleihen. Wir legen Wert auf eine Kultur der Lernfähigkeit, die auf einer selbstgesteuerten Lernkultur basiert, die einerseits auf Geschäftsziele ausgerichtet ist, sich aber andererseits an den individuellen Möglichkeiten, Anforderungen und Wünschen der Beschäftigten orientiert. Wir sind grundsätzlich bestrebt, alle Mitarbeiter in unserem Team entsprechend ihren individuellen Potenzialen weiterzuentwickeln. Teile der strategischen Personalentwicklung in den Gruppengesellschaften sind u. a. ein klarer Onboarding-Prozess mit Feedbackgesprächen sowie einem Probezeitendgespräch sowie ein kontinuierlicher Leistungs- und Entwicklungsdialog mit der jeweiligen Führungskraft in Quartals- und Jahresgesprächen. Auf Basis dieser Gespräche werden persönliche Trainings- und Entwicklungsmaßnahmen gezielt abgestimmt und festgelegt. Weitere Maßnahmen im Rahmen der Personalentwicklung innerhalb unserer Gruppengesellschaften sind u. a.:

  • Weiterbildungsmanagement bspw. über Skill-Portale
  • Trainingskatalog mit internen und externen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und individuellen Trainingsoptionen
  • Führungskräfteschulungen
  • Trainee- und Einarbeitungsprogramme sowie Onboarding- und Trainingskonzept für verschiedene Unternehmensbereiche
  • Paten- und Mentorenmodelle, sog. "Welcome-Buddy" zur Begleitung der ersten Monate
  • Förderung von nebenberuflichen Studiengängen und Duales Studienprogramm
  • Identifizierung von Top-Talenten und Talentpflege/-bindung
  • Belohnungs- und Anerkennungsprogramm
  • Rollenflexibilität: Individuelle Möglichkeit, unterschiedliche Karrierewege und Entwicklungsmöglichkeiten auszuwählen

2.2.1 Berufsausbildung und Duales Studium

Allgeier bildet an vielen Standorten in unterschiedlichsten Berufsfeldern und Berufen aus und unterstützt eine Reihe dualer Studiengänge an verschiedenen Hochschulen, teilweise auch durch das Stellen von Dozenten für Lehrveranstaltungen und Prüfungen. Mit entsprechenden Programmen werden Schüler über Studienmöglichkeiten und Berufsperspektiven informiert und adressiert. Zudem existiert ein umfassendes Ausbildungsmanagement zur Qualifizierung und Betreuung sowie für einen optimalen Berufseinstieg. Ferner durchlaufen Praktikanten, Bachelor-/ Master-Werkstudenten genauso wie Berufseinsteiger ein umfassendes Eingliederungsprogramm mit zugewiesenen

2.2.5 Leistung und Auszeichnung

Eine Kultur der Wertschätzung und der Anerkennung von Leistungen, Engagement und Ideen ist für uns von großer Bedeutung. Belohnungen und Auszeichnungen für besonderen Einsatz und exzellente Leistungen in der täglichen Arbeit und auch darüber hinaus sowie für verdiente Teammitglieder spielen dabei eine wichtige Rolle. Zudem existieren Belohnungsprogramme für die Empfehlung neuer Kollegen. Im Sinne der Pflege und Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur und um gezielt positive Anreize zu setzen, haben wir in verschiedenen Konzerneinheiten strategische Performance Management-Prozesse etabliert. Generell bieten wir in vielen Bereichen unserer Gruppe variable Vergütungsmodelle (teilweise inkl. smarter Zielkategorien) an, die u. a. an Geschäftsergebnis, Marge oder Dienstleistungsumsatz geknüpft sind. Darüber hinaus werden in den Gesellschaften über spezielle Boni (etwa bei Betriebsjubiläen, bei Erreichung bestimmter Entwicklungs- und Fortbildungsziele oder Zertifizierungen, bei außergewöhnlichen Leistungen oder Auslandseinsätzen), Optionen, Überstundenmodelle und Zulagen wie beispielswiese Nachtzuschlag oder Offsite-Zulagen zusätzliche Anreize geschaffen sowie besonderer Einsatz honoriert. Außerdem werden beispielsweise die besten Ideen für eine Verbesserung des Unternehmens (z. B. Optimierung von Prozessen, Arbeitsabläufen, Kostensenkungen, neue Mitarbeitervorteile, neue geschäftliche Opportunitäten etc.) mit einem Bonus belohnt.

2.2.6 Mitarbeiterbindung

Die wirkungsvolle langfristige Bindung von Mitarbeitenden und eine niedrige Fluktuation sind wichtige Komponenten einer nachhaltig erfolgreichen Geschäftstätigkeit. Neben den oben beschriebenen Programmen und Maßnahmen zur Personalentwicklung und Weiterqualifizierung unserer Mitarbeitenden ergreifen wir in unseren Gruppengesellschaften weitere Maßnahmen, die insbesondere zur Bindung und Motivation von Fach- und Führungskräften sowie zur Sicherung wertvollen Know-hows beitragen sollen, wie bspw.:

  • Karriereplanung und attraktive Entwicklungsmöglichkeiten: Über Gehaltsmodelle, Gratifikationen und individuelle Karrieremöglichkeiten belohnen wir Engagement und Exzellenz, motivieren Mitarbeiter und binden sie langfristig an unsere Gruppe
  • Regelmäßige Personal- und Feedbackgespräche
  • Training, laufende Weiterqualifizierung und Entwicklung: Wir bieten unseren Mitarbeitern eine Vielzahl individueller Entwicklungsprogramme und persönlicher Beratungsangebote und ermöglichen es ihnen so, ihren eigenen Lernund Entwicklungspfad zu entwerfen und zu verfolgen
  • Work-Life-Balance: Mit mitarbeiterfreundlichen Programmen, flexiblen Arbeitszeitmodellen sowie einer Vielzahl

  • Angebot der Betreuung von Bachelor- oder Masterarbeiten sowie nach Möglichkeit Übernahme und Weiterentwicklung von Werkstudenten nach Beendigung des Studiums
  • gezieltes Einstellen von Quereinsteigern und deren Ausbildung "on the job"
  • Kommunikationstraining für Berufseinsteiger: Durch begleitende Soft Skill-Trainings wie Kommunikationskurse unterstützen wir speziell Neueinsteiger und tragen zudem zu deren Persönlichkeitsentwicklung bei
  • Budget für externe Weiterbildungsmaßnahmen

2.2.4 Weiterbildung

Permanente Weiterbildung und die Unterstützung von lebenslangem Lernen ist als Teil unserer Unternehmenskultur für uns von essenzieller Bedeutung. Kompetenzen zu erweitern und das eigene Wissen zu mehren, bereitet Menschen Freude und kann einen wesentlichen Beitrag zu einem glücklichen Leben leisten. Entsprechend möchten wir unsere Mitarbeiter dabei unterstützen, jeden Tag etwas dazu zu lernen und ein bisschen besser zu werden. Dabei berücksichtigen wir nach Möglichkeit immer die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen, aber auch die persönlichen Wünsche, Ziele und Möglichkeiten unserer Mitarbeiter. Wir sind überzeugt, dass wir durch unser Weiterbildungsmanagement und eine Reihe konzertierter Einzelmaßnahmen einerseits Motivation, Engagement und Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter steigern und dauerhaft erhalten und andererseits das Wissen, Know-how und die Leistungsfähigkeit erweitern, die unabdingbar sind, um unseren Kunden exzellente Services und Produkte bieten zu können. Zusätzlich engagieren wir uns als Gruppe an vielen Stellen außerhalb unseres Unternehmens dafür, den Zugang für Menschen zu Bildung zu verbessern und die Bildungsqualität zu steigern, insbesondere um dem Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken und jungen Menschen eine optimale Vorbereitung auf eine Karriere in der IT zu ermöglichen. Im Rahmen unseres Weiterbildungsmanagements ergreifen die Konzerngesellschaften u. a. die folgenden Maßnahmen:

  • internes Weiterbildungsangebot in Form von Präsenzveranstaltungen und eLearning-Modulen zum Selbststudium
  • Akademie, interne University und E-Learning-Plattform für Mitarbeiter
  • themenspezifische Online-Communities zum fachlichen Austausch mit Kollegen
  • Schulungsangebot durch interne und externe Trainer sowie Ermöglichung der Teilnahme an externen Seminaren und Besuch von Messen/Symposien/Diskussionsveranstaltungen zur fachlichen Weiterbildung
  • Internes Bootcamp für die Ausbildung von Frontend-Entwicklern

Produkte für unsere Kunden gutes Management erfordern. Für Führungskräfte halten wir spezielle Förderprogramme, Entwicklungsprogramme, Karrieremodelle sowie Incentivierungen, Boni und Beteiligungsmodelle vor. Mit Weiterbildungen, Qualifizierungen und Coachings sorgen wir in unseren Gruppengesellschaften für die kontinuierliche Weiterentwicklung von Führungskräften und bereiten zudem Mitarbeiter auf Führungsrollen und -verantwortung vor.

2.3 Recruiting und Wissenschaftsförderung

weiterer Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf (s. u.) wollen wir die Bedürfnisse der Mitarbeitenden verstehen und ihnen dabei helfen, eine für sie optimale Work-Life-Balance zu erreichen

Forschung und Entwicklung und die Unterstützung und Förderung von Hochschulen, Wissenschaft und jungen Talenten sind für unsere Gruppe von großer Bedeutung. Wir wissen, dass wir heute und in Zukunft überall an unseren nationalen und internationalen Standorten auf die klügsten Köpfe angewiesen sind, um unseren Kunden die besten Lösungen bieten zu können und unser starkes Unternehmenswachstum fortzusetzen. Allgeier unterhält daher zahlreiche Kooperationen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen, unterstützt Partner-Hochschulen und Projekte finanziell und ist zudem an vielen Hochschulen mit regelmäßigen Recruiting- und Hiring-Events vertreten. In Zusammenarbeit mit Universitäten führen wir Workshops und Trainings durch und organisieren unterschiedlichste Veranstaltungen, um Studierenden nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Erfahrungen zu vermitteln. Im Rahmen des Deutschland-Stipendiums werden an mehreren Hochschulen und in unterschiedlichen Studiengängen • Versorgungsordnung zur betrieblichen Altersvorsorge • Mitarbeitervorteilsprogramm durch externen Dienstleister Neustarter zum Kennenlernen und Netzwerken, regionale 2.2.7 Führungskräfteentwicklung Die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Führungskräfte spielt für uns nicht nur im Rahmen von Personalentwicklung und Weiterbildungsmanagement eine bedeutende Rolle. Zudem sind wir der Überzeugung, dass eine gute Performance unserer Gruppe und wegweisende Leistungen und

- Durchführung von regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen und -Reportings, um Engagement und Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden messen zu können und darauf basierend Personalentwicklungs-, Personalmarketing- und Kommunikationsstrategien anpassen zu können. Zugleich werden so Optimierungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen der Organisation identifiziert und die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung gesteigert

  • Regelmäßige physische bzw. in Pandemiezeiten virtuelle
  • Teammeetings, Feiern und gemeinsame Aktivitäten und Events, Einführungs- und Willkommenstage für alle Expertenstammtische, Auszeichnungen, Ehrungen, Bonus-Urlaubstage und Geschenke zu Firmenjubiläen, Geburtstagen, Hochzeiten etc.

Kommunikationskanäle (u. a. über das Intranet), um das Personal an den Informationen aus sowie den Entscheidungsprozessen innerhalb der Mitarbeitervertretungen teilhaben zu lassen. Weitere Maßnahmen zur Interessensvertretung und zum Informationsaustausch innerhalb der Gruppengesellschaften sind unter anderem Standort- und/oder Bereichs-Meetings, Webinare, Town Hall-Meetings und Infotage, Intranet, Blogs, Wikis und regelmäßige Newsletter. Die Einheit Allgeier Experts führt zu diesem Zweck zudem regelmäßige Zufriedenheitsbefragungen und -Reportings durch. Auf Gruppenebene besteht mit dem Compliance-Ansprechpartner die Möglichkeit des Whistleblowings, zudem haben einzelne Einheiten im Zuge der neuen gesetzlichen Vorgaben einen Prozess mit unabhängigen, externen Ansprechpartnern geschaffen.

2.5 Soziales

2.5.1 Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Sinne einer positiven Work-Life-Balance ist für unsere Unternehmensgruppe bereits seit langer Zeit von großer Bedeutung. Dafür sorgen unter anderem flexible Job- und Arbeitszeitmodelle. Wir sind der Überzeugung, dass dies einen wichtigen Beitrag zu Engagement, Motivation und Lernbereitschaft unserer Mitarbeiter leistet und so letztlich auch im Sinne ökonomischer Nachhaltigkeit zu höherer Produktivität, Effizienz und besseren Produkten und Services für unsere Kunden führt. Maßnahmen innerhalb unserer Gruppengesellschaften, die zu einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie beitragen, sind u. a.:

gezielt Studierende gefördert. Zudem kommen wir unserer Verantwortung für die Förderung von Wissenschaft und Forschung in unseren Gruppengesellschaften u. a. durch folgende Maßnahmen nach:

  • Durchführung von Ringvorlesungen, von Technology Trainings, Workshops, Webinaren und Studentenprojekten an mehreren Hochschulen in verschiedenen Ländern
  • Durchführung von Exkursionen für Studenten an Standorte der Gruppengesellschaften
  • Förderung des Deutschland-Stipendiums an mehreren Hochschulen (sowohl zentral über die Allgeier SE als auch dezentral über die Konzernunternehmen)
  • Regelmäßige Teilnahme an wissenschaftlichen Umfragen und Studien, insbes. für Bachelor- und Masterarbeiten sowie im Rahmen von Dissertationsprojekten
  • Regelmäßige Hackathons für Studierende
  • Unterstützung von Hochschulpflichtveranstaltungen (Seminare)
  • Anstellung von Studierenden als Werkstudenten, um sie in die Festanstellung zu übernehmen

2.4 Information und Transparenz

Um einen regelmäßigen Interessensaustausch sowie durchgängige Informations- und Kommunikationsflüsse sowohl "top-down" als auch "bottom-up" zu gewährleisten, hat die Allgeier SE in Zusammenarbeit mit einem von allen Mitarbeitern gewählten Gremium als zentrale Interessensvertretung einen Mitarbeiterrat eingerichtet, der sich aus zehn gewählten Mitarbeitervertretern aus allen Konzerneinheiten sowie dem Konzernvorstand zusammensetzt. Innerhalb der Segmente und einzelnen Unternehmenseinheiten existieren schriften sind einzuhalten. Führungskräfte sind dazu verpflichtet, ihre Mitarbeiter in der Wahrnehmung dieser Verantwortung zu unterweisen und zu unterstützen. Zudem wollen wir an unseren Standorten durch eine Vielzahl an Maßnahmen die Sicherheit und Unversehrtheit unserer Mitarbeiter gewährleisten. Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz innerhalb unserer Konzernsegmente umfassen beispielsweise:

  • Schulung von Sicherheitsbeauftragten
  • Sicherheitsunterweisung für neue Mitarbeiter sowie jährliche Unterweisung aller Mitarbeiter, inklusive Zusatzunterweisung zum Coronavirus
  • Durchführung von Evakuierungsübungen
  • Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung bzw. Vorbeugung arbeitsbedingter Erkrankungen oder Berufskrankheiten
  • Regelmäßige Prüfung der ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmittel
  • Regelmäßige Durchführung der DGUV-3-Prüfung
  • Gefährdungsbeurteilungen zur psychischen Belastung und zur Arbeit im Homeoffice
  • Einsatz ergonomisch geprüfter Büromöbel wie elektrisch höhenverstellbare Schreibtische und DIN-genormte Bürostühle sowie individuelle Arbeitsplatzprüfung und ergonomische Beratung durch Betriebsärzte
  • Ergonomische Büromöbel für das Home Office
  • Unterstützung und Sponsoring von Sportveranstaltungen wie Firmenläufen und Unterstützung der Sportaktivitäten unserer Mitarbeiter (u. a. organisatorische und/oder finanzielle Unterstützung von Fußball-, Tennis-, Badminton-, Schach-, Tischtennis-, Radsport- oder Laufevents und -turnieren)
  • Fitnessangebote und Personal Training sowie teilweise eigene Fitnessräume mit Instruktoren, Zumba- und Yoga-Klassen sowie Angebote zu mentalem Training, Stressmanagement
  • Angebot von Bike-Leasing mit Teilübernahme der Leasingrate inkl. diverser Versicherungen
  • Angebot von Duschen, Umkleiden und Fahrradstellplätzen
  • Angebot von Gesundheitsgesprächsrunden, -Workshops und -Seminaren
  • Einrichtung von Gemeinschafts- und Ruheräumen
  • Unterstützung des Gesundheitsschutzes am Arbeits-
  • platz durch einen Zuschuss für Arbeitsplatzbrillen
  • Programme zu Stressmanagement und Stressbewältigung
  • Mobile Massagen
  • Bereitstellung von Firmenfahrrädern

Wie oben beschrieben wurden während der Corona-Pandemie die flexiblen Homeoffice- bzw. Work-from-Home-Regelungen in unserer Gruppe gezielt ausgebaut. So wurde neben dem positiven Einfluss auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch ein aktiver Beitrag zum Gesundheitsschutz geleistet, in dem auf diese Weise Kontakte reduziert

  • Flexible Regelungen zu mobilem Arbeiten (Mobile Work-, Home Office- bzw. Work-from-Home-Regelungen), ggf. auch projektspezifisch
  • flexible (Eltern-)Teilzeitregelungen sowie Brückenteilzeitregelungen nach individuellem Mitarbeiterwunsch
  • stetige Information und Einbindung von Mitarbeitern in Elternzeit (z. B. durch Teilnahme an Teamevents) und gezielte Wiedereingliederungsmaßnahmen nach Familienphasen
  • familienfreundliche Urlaubsregelungen
  • spezielle Unterstützungsmaßnahmen für Eltern/Familien (z. B. durch Kinderbetreuungsangebote)
  • Arbeitszeitregelungen mit empfohlener Kernarbeitszeit und eingeschränkte Gleitzeitmodelle bzw. Vertrauensarbeitszeit
  • lokale Firmenfeste mit den Familien der Mitarbeitenden
  • Angebot von familienfreundlichen, ressourceneffizienten Firmenwagen für große Familien

Im Zuge der Corona-Pandemie haben viele der genannten Punkte eine neue Bedeutung und neue Ausformungen erfahren. So wurden die flexiblen Homeoffice- bzw. Workfrom-Home-Regelungen gezielt ausgebaut, um einerseits auch beim Ausfall von Kinderbetreuung ein Miteinander der Erfordernisse von Kinderbetreuung und Arbeit zu ermöglichen, andererseits um auch in den Zeiten von Lockdowns die bestmögliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten.

2.5.2 Betriebliches Gesundheitsmanagement, Arbeits- und Gesundheitsschutz

Der Erhalt und die Förderung der Gesundheit unserer Mitarbeiter spielt für uns eine wichtige Rolle. Deswegen schaffen wir für unsere Mitarbeiter ein menschliches und gesundes Arbeitsumfeld. Diese Maßnahmen sind nicht nur sozial, sondern auch unter ökonomischen Aspekten nachhaltig: Durch betriebliches Gesundheitsmanagement sorgen wir in unseren Unternehmenseinheiten nicht nur für mehr Wohlbefinden, Zufriedenheit und Motivation, wir erhalten auch langfristig die Leistungsstärke unserer Mitarbeiter, erhöhen die Mitarbeiterbindung und sorgen für einen niedrigeren Krankenstand und eine niedrigere Fluktuation. Zudem sind Arbeits- und Gesundheitsschutz für uns von großer Bedeutung. Wir wollen gesundheitliche Beeinträchtigungen und Arbeitsunfälle wann und wo immer möglich vermeiden. Entsprechend ergreifen wir die erforderlichen Maßnahmen und verfügen über entsprechende Institutionalisierungen (Ersthelfer, Brandschutz- und Evakuierungshelfer, Betriebsärzte, Arbeitssicherheitsfachkräfte etc.), um einen optimalen Arbeits- und Gesundheitsschutz sicherzustellen. Innerhalb der Gruppe arbeiten wir an einer kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes. Die Mitarbeiter sind für den Schutz von Mensch und Umwelt in seinem Arbeitsumfeld mitverantwortlich. Alle entsprechenden Gesetze und Vor-

2.5.4 Diversity und Vielfalt

Vielfalt ist für unsere Gruppe eine Bereicherung. In den Allgeier Konzerngesellschaften arbeiten in verschiedenen Ländern Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Religionen. Wir legen Wert auf die Wahrung und Umsetzung der Werte zur Förderung von Diversität und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz und pflegen Vielfalt überall, wo es als Unternehmen möglich ist. Wir glauben als Allgeier Gruppe an das Recht auf Gleichheit und die Würde aller Menschen. Jeder unserer Mitarbeiter erhält die gleichen Arbeitsmöglichkeiten und Perspektiven, und niemand wird aufgrund von Gruppenzugehörigkeit, Hautfarbe, Familienstand und familiärer Situation, Elternstatus und Herkunft, Einkommensquelle, Religion, Geschlecht, Alter, nationaler Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung, Gesundheitszustand oder Veteranenstatus diskriminiert. Unsere Unternehmenskultur ist geprägt von der interkulturellen, teamübergreifenden Zusammenarbeit in gemischten, länderübergreifenden Teams an unseren Standorten. Die Förderung der Geschlechtervielfalt ist uns besonders wichtig. Wir sind davon überzeugt, auch damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels zu leisten. Unsere Unternehmensgruppe hat – gemessen am Branchendurchschnitt – einen hohen Anteil weiblicher Beschäftigter.

2.5.5 Interkulturelle Verständigung

Die interkulturelle Verständigung und Zusammenarbeit nehmen für uns aufgrund der Internationalität unseres Geschäfts laufend an Bedeutung zu. Neben der länderübergreifenden Kooperation in gemischten Teams und dem gruppeninternen Austausch mit den Unternehmenseinheiten in den verschiedenen Ländern ergreifen die einzelnen Konzernsegmente zahlreiche weitere Maßnahmen zur Steigerung der interkulturellen Verständigung innerhalb unserer Gruppe, so z. B.: • Entsendung von Kollegen zur Einarbeitung in Projektteams anderer Standorte

wurden. Sehr gezielt wurde dabei unsere vorhandene technische Kompetenz eingesetzt, um die Digitalisierung auch innerhalb der Allgeier Gruppe voranzutreiben. So finden zahlreiche Meetings und Kundenbesprechungen auf verschiedenen digitalen Plattformen statt. Damit leisten die Unternehmen der Allgeier Gruppe einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von direkten Kontakten und damit zur Reduktion des Infektionsrisikos.

Selbstverständlich stellten und stellen alle Konzernunternehmen an ihren Standorten Desinfektionsmittel und Mund-Nasen-Schutzbedeckungen zur Verfügung. Zusätzlich wurden durch unsere Einheiten zentral für die einzelnen Unternehmensbereiche FFP2-Masken beschafft, die allen Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt wurden. Das Segment mgm technology partners hat für die Mitarbeitenden Selbsttests eingekauft, anfangs nach Hause geliefert, hält diese fortlaufend an den Standorten für individuellen Bedarf bereit und setzt auf morgendliche Selbsttests für Bürotage. Die Einheit Allgeier Inovar (bis 23.12.2021: Allgeier IT Solutions) bietet zudem an ihrem Hauptstandort in Bremen ein von medizinischem Fachpersonal durchgeführtes Programm mit Corona-Schnelltests an, um so den Mitarbeitenden, deren Anwesenheit am Standort unabdingbar war, zusätzliche Sicherheit zu geben. Ebenso werden regelmäßige Schnelltests für die Belegschaft wie für externe Besucher angeboten, um einen zusätzlichen Beitrag zur Infektionsbekämpfung und damit zum Gesundheitsschutz zu leisten. Im Rahmen einer Impfkampagne hat die Allgeier Inovar einheitsübergreifend den Mitarbeitenden und ihren Familien Impfangebote vermittelt. Die Einheit Allgeier IT Services organisierte ebenfalls eine regelmäßige Impfaktion. Zur aktiven Sicherstellung von 3G am Arbeitsplatz setzt die Einheit ferner die folgenden Maßnahmen um: Selbsttests an allen Standorten, Ausgabe von Masken, Desinfektionsmittel, Prüfung des Impfstatus.

2.5.3 Vergütung

Durch intelligente und zukunftsgerichtete Evaluierungs- und variable Vergütungs- und Anreizmodelle möchten wir die Leistungsbereitschaft und das Engagement unserer Mitarbeiter hochhalten, diese laufend motivieren und Exzellenz belohnen. Die Grundlage dafür sind innerhalb der Gruppengesellschaften u. a. regelmäßige Feedback- und Zielgespräche, smarte Zielvereinbarungen, die sich an den Kompetenzstufen und Aufgaben orientieren sowie ein mehrkanaliges Leistungsbewertungssystem. Hinzu kommen Maßnahmen wie ein rückmeldeorientiertes Gesprächssystem, das sich auf die berufliche Entwicklung und den persönlichen Fortschritt konzentriert sowie ein zielorientiertes Bonus-System. Zudem erhalten Mitarbeiter (je nach Aufgabenbereich und Position) zusätzliche Gratifikationen. Die Einheit Evora zahlte Mitarbeitenden zudem einen Corona-Bonus aus.

  • Durchführung standortübergreifender Informationsveranstaltungen sowie tlw. Mehrsprachigkeit in der internen Kommunikation
  • Interne länderübergreifende Social Media-Plattformen zur Kommunikation, zum Wissensaustausch und zum Know-how-Transfer
  • Regelmäßige Webinare in Bezug auf Unternehmenskultur, Managementpolitik und zukünftiges Wachstum
  • Angebot interkultureller Trainings für Mitarbeiter vor Entsendung
  • Angebot kostenloser Sprachtrainings zur Unterstützung unserer Kunden in deren jeweiliger Landessprache sowie zur Verbesserung der gruppeninternen Kommunikation

2.5.6 Unterstützung von Mitarbeitenden und Familien

Wir engagieren uns als Gruppe umfassend für unsere Mitarbeiter, da wir von der Bedeutung eines kollegialen und menschlichen Umgangs miteinander und eines guten Arbeitsklimas für unseren gemeinsamen Erfolg überzeugt sind. Insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird entsprechend durch eine Vielzahl von Maßnahmen unterstützt (s. o.). Gerade auch an unseren internationalen Standorten ist es uns wichtig, auch weit über das gesetzlich geforderte Maß Verantwortung für unsere Mitarbeiter und deren Familien zu übernehmen. Dies ist besonders dort wichtig, wo gesetzliche Krankenversicherungen und andere soziale Sicherungssysteme weniger stark ausgeprägt sind als beispielsweise in Deutschland. Entsprechend stellen wir für unsere Mitarbeiter beispielsweise Versicherungen gegen medizinische Risiken, andere spezielle Risiken und Gruppenlebensversicherungen zur Verfügung. Aber auch in Deutschland ergreifen wir über die gesetzlichen Anforderungen deutlich hinausgehende Maßnahmen zur Unterstützung unserer Mitarbeiten, so wie etwa die Einrichtung einer Unfallversicherung. Wir bieten teilweise auch finanzielle Unterstützung, um eine unmittelbare finanzielle Krise zu bewältigen, die sich aus einem unvorhergesehenen Ereignis im Leben des Mitarbeiters oder der Familie ergibt. Neben den in den obenstehenden Punkten angeführten Maßnahmen unseres sonstigen Mitarbeiterengagements halten wir innerhalb unseres Konzerns eine Vielzahl spezieller Programme und Angebote für Mitarbeiter und deren Familien bereit, insbesondere auch um diese in außergewöhnlichen Lebenssituationen als Arbeitgeber wirkungsvoll zu unterstützen wie bspw.:

  • Sonderurlaub bzw. Geschenk, persönliche Kontaktaufnahme des/der Vorgesetzten bei Geburt/Hochzeit/Todesfall
  • Sonderurlaub und/oder finanzielle Unterstützung in Notfällen, Notlagen oder finanziellen Krisen
  • Kinderbetreuungskostenzuschuss
  • Umsetzung von Pflegezeit für Angehörige
  • teilweise Übernahme von Kosten bei außergewöhnlicher Belastung im Krankheitsfall
  • Möglichkeit von unbezahltem Urlaub

3. Umwelt

Der Schutz der natürlichen Umwelt, der verantwortungsbewusste Umgang mit den natürlichen Ressourcen und das Verantwortungsbewusstsein gegenüber künftigen Generationen im Sinne intergenerativer Gerechtigkeit sind wesentliche Grundlagen unserer unternehmerischen Tätigkeit und unseres Handelns. Nachhaltiges Umweltbewusstsein bedeutet für uns, den Verbrauch von Energie und Ressourcen laufend zu verringern und einen aktiven, umfassenden Beitrag zum Schutz der natürlichen Umwelt zu leisten. Mit betrieblichen Umweltmanagementsystemen schaffen wir Rahmenbedingungen, um umweltrelevante Tätigkeiten zu erfassen, umweltpolitischen Zielen zu folgen und unsere Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern.

3.1 Umweltstrategie und Umweltmanagement

Der Schutz unserer Umwelt und ein verantwortungsvoller, nachhaltiger Umgang mit Ressourcen werden sowohl bei der Erfüllung unserer Aufgaben für das eigene Unternehmen als auch im Rahmen unserer Dienstleistungen für unsere Kunden berücksichtigt. Deshalb fordern und fördern wir den Umweltschutz. Die Einhaltung der geltenden gesetzlichen Vorgaben in den verschiedenen Ländern ist für uns dabei selbstverständlich. Darüber hinaus verfügen die Gesellschaften unserer Gruppe in den jeweiligen Märkten über spezifische Umweltstrategien und Umweltmanagementsysteme, teilweise nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert bzw. daran orientiert. In der Einheit Allgeier Inovar (bis 23.12.2021: Allgeier IT Solutions) wurde ein im Herbst 2020 neu eingestellter Geschäftsführer zusätzlich mit dem Aufgabenfeld Umweltstrategie und Umweltmanagement betraut. Der neue Kollege, der zuvor zehn Jahre lang in verschiedenen leitenden Positionen in der Erneuerbare-Energien-Branche tätig war, soll die Standards weiter verbessern und vereinheitlichen und zudem diesbezüglich neue Akzente in der Beschaffung und weiteren einschlägigen Bereichen setzen.

3.2 Inanspruchnahme und Verbrauch natürlicher Ressourcen, von Wärme und Energie sowie Erneuerbare Energien

Wir sind uns innerhalb der Allgeier Gruppe unseres Fußabdrucks bewusst und identifizieren im Rahmen unseres ökologischen Nachhaltigkeitsengagements regelmäßig Möglichkeiten, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und von Energie zu verringern und unser weiteres Wachstum ressourceneffizient zu gestalten. Eine wichtige Rolle spielt dabei neben der Nutzung regenerativen Energien auch das Umweltmanagement bei der Produktauswahl (Hardware und Büroausstattung): Allein hierbei haben wir in bestimmten Unternehmensbereichen ein Einsparpotential von bis zu 60 Prozent ermittelt, das wir durch fortwährende Verbesserungen heben wollen. Die neue Zentrale unseres Segreduzieren, können Mitarbeitende, die sich stattdessen für eine Fahrt mit der Bahn entscheiden, auf Wunsch in der Ersten Klasse reisen. Die Einheit Allgeier Inovar (bis 23.12.2021: Allgeier IT Solutions) hat im Oktober 2020 einen Feldversuch im Bremer Hauptstandort gestartet, um die sinnvolle Nutzung von reinen Elektroautos für den Außendienst zu testen. Während für künftige Firmenwagen generell mindestens Hybridantriebe vorgesehen sind, ergab der Test die prinzipielle Eignung der Nutzung zu 100 Prozent elektrisch angetriebener Fahrzeuge auch für den Außendienst, weitere Elektrofahrzeuge wurden daher beschafft. Die zukünftige Nutzung elektrisch betriebener Fahrzeuge wurde durch weitere Ladesäulen an den Unternehmensstandorten und durch die Zurverfügungstellung von Pool-Hybridfahrzeugen für einzelne Fahrten mit höheren Anforderungen an die Reichweite zusätzlich erleichtert. So sind beispielsweise in Bremen mittlerweile acht Ladepunkte und ein Lademanagementsystem installiert. Die angestrebte 100-prozentige Versorgung mit "Grünstrom" wird dementsprechend zu einer weiter verbesserten CO2-Bilanz führen. Auch die Einheit Allgeier IT Services bietet Elektroautos als Firmenfahrzeuge an. Die Fahrzeuge können an mehreren Standorten geladen werden. In der Einheit Evora wurde ebenfalls eine Firmenwagenregel für Elektrofahrzeuge eingeführt. Diese ist für die Mitarbeitenden attraktiv, da so ein zusätzlicher Anreiz geschaffen wird, E-Mobilität Verbrennungsfahrzeugen vorzuziehen.

Für die Allgeier-eigenen Immobilien wird geprüft, eigene Stromproduktionskapazitäten mit Photovoltaikanlagen aufzubauen, um so regional erzeugten grünen Strom zu bekommen. Eine Verbindung mit sinnvoller Speichertechnik wird dabei angestrebt.

Die 2020 erfolgte Akquisition der AURELO GmbH, dem führenden ERP-Anbieter für Unternehmen der Erneuerbaren-Energien-Branche, bedeutete die Zuwendung zu Kunden dieser für den Klimaschutz zentrale Branche. Mittlerweile wurde die Firma in die Allgeier Inovar integriert, um noch gezielter durch gute ERP- und sonstige Softwarelösungen die Erneuerbare Energien-Branche zu unterstützen und auch so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. In der Einheit Evora wird auf eigene Initiative ein CO2-Audit mit einem externen Prüfer durchgeführt, um weitere Potentiale zur Reduzierung von CO2- und Schadstoffemissionen zu identifizieren.

3.5 Wertstoffe und Recycling

Recycling und ein sorgsamer Umgang mit Wertstoffen und Abfällen sind für uns wichtig. An fast allen unseren Standorten praktizieren wir entsprechend Mülltrennung und es stehen Entsorgungssysteme für unterschiedliche Wert- und Schadstoffe zur Verfügung. Bei Drucker-Tonern achten wir bereits bei der Geräteauswahl auf Umweltaspekte. Leere Kartuschen werden in der Regel vom Hersteller abgeholt und

ments mgm technology partners in München hat im Geschäftsjahr 2021 eine LEED Gold Zertifizierung erhalten, die zweithöchste Stufe des internationalen Standards zur Bewertung nachhaltiger Bauten. Die Rechenzentren und Standorte der mgm werden vollständig mit Ökostrom betrieben. Der Strom für die Standorte wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen, die Herkunft ist mit dem Qualitätslabel RenewablePLUS zertifiziert. Der Ökostrom ist klimaneutral und Investitionen erfolgen in ökologische Anlagen und Maßnahmen.

3.3 Wasser

Ein besonderes Augenmerk legen wir innerhalb des Konzerns auf die Reduktion des Wasserverbrauchs sowie der Entstehung von Abwasser. Auch für das Geschäftsjahr 2022 sind in einigen unserer Einheiten u. a. Aktionen zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden für einen achtsamen Umgang mit der Ressource Wasser vorgesehen. Auch leisten wir mit Maßnahmen wie der Verwendung von automatisch abschließenden Wasserhähnen einen aktiven Beitrag zur Ressourcenschonung.

3.4 CO2- und Schadstoffemissionen und Mobilitätsverhalten

Als Dienstleistungsunternehmen ist der Ausstoß von CO2 und Schadstoffen im Rahmen unserer Tätigkeit naturgemäß geringer als bei vielen produzierenden Unternehmen. Dennoch sind wir innerhalb der Gruppe darum bemüht, unseren CO2-Fußabdruck und die Emission von Schadstoffen laufend zu reduzieren. Durch ein intelligentes Mobilitätsverhalten können einerseits wir als Unternehmen und andererseits unsere Mitarbeiter einen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen und zu einer Verringerung des Emissionsausstoßes leisten. Im Rahmen unseres ökologischen Nachhaltigkeitsengagements bemühen wir uns insbesondere um eine Verringerung der dienstlich veranlassten Reisen und Fahrten durch entsprechende Prozesse und technische Ausstattung sowie um eine Reduktion des Ressourcenverbrauchs bei Fahrten von, zu und zwischen unseren Dienststellen. Zudem regen wir zur Bildung von Mitfahrgelegenheiten und Fahrgemeinschaften (Car Pools/Car Sharing) an und schaffen Anreize für die Nutzung alternativer Mobilitätsformen: Der Parkplatz in der Münchner Allgeier-Zentrale ist mit Ladestationen für Elektroantriebe ausgestattet. Im Segment mgm technology partners sowie in den Einheiten Allgeier Experts und it-novum findet bei den Firmenfahrzeugen weiterhin ein Umstieg auf Hybridund Elektrofahrzeuge statt. Darüber hinaus haben die Einheiten des Segments mgm technology partners die im Jahr 2020 gestarteten Bemühungen weiter ausgebaut, an weiteren Standorten in Deutschland Jobtickets einzuführen. Dies soll die Mitarbeitenden zur Nutzung Öffentlicher Verkehrsmittel motivieren. Um dienstliche Flugreisen zu

recycelt. Als Pilotprojekt kommen in neuen Niederlassungen teilweise spezielle Soda-Armaturen zum Einsatz, um unsere Mitarbeiter mit Trinkwasser zu versorgen. So können wir die Nutzung von Getränkeflaschen reduzieren und die Emissionen beim Transport von Getränkegebinden verringern. Dazu hat das Segment mgm technology partners bereits die Trinkwasserqualität an den deutschen Standorten prüfen und im April 2021 personalisierte Glasflaschen für alle Mitarbeitenden fertigen lassen. Diese werden in regelmäßigen Abständen nachbestellt, tragen so zur Minimierung der Getränkebestellungen bei und wirken sich positiv auf den CO2-Fußabdruck aus. Weitere Maßnahmen sind für 2022 avisiert. Zudem verzichtet mgm vollständig auf Kunststoffflaschen und hat bei den Getränken auf umweltfreundliche Mehrweg-Glasflaschen umgestellt. In der Einheit Evora werden Snacks nur noch verpackungsfrei in entsprechenden Spendern zur Verfügung gestellt.

3.6 Sensibilisierung der Mitarbeitenden

Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsengagements sensibilisieren wir innerhalb unserer Konzerngesellschaften die Mitarbeiter für unsere strategischen Maßnahmen einerseits und regen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlicher Umwelt und Ressourcen andererseits an. Hierfür werden Kanäle der internen Kommunikation genutzt. Zudem gibt es vor Ort an vielen Standorten einen regelmäßigen Austausch zu weiteren sinnvollen Maßnahmen. Es ist uns wichtig, dass die Mitarbeiter dabei ihre eigenen Ideen und Vorschläge einbringen können. Wir sind überzeugt, dass auf diese Weise ökologische Nachhaltigkeit am besten nach innen und nach außen umgesetzt und gelebt werden kann. Anregungen und Maßnahmen innerhalb der Gruppe sind etwa, bei allen elektronischen Geräten über Nacht den Stand-by-Betrieb auszuschalten, Lichter zu löschen, Klima und Temperatur von Räumen in Zeiten der Nichtnutzung anzupassen, Treppen statt des Aufzugs zu benutzen, Papier zu sparen und auf nachhaltige Verpackungen für das Mittagessen zu setzen. Außerdem werden größtenteils nachhaltige Büromaterialien und umweltverträgliche Putzmittel bestellt. Weitere Maßnahmen zur Sensibilisierung für diese Themen sind in Planung.

3.7 Green IT

Die Unternehmen unseres Konzerns verfolgen die Debatte zur Green IT seit ihrer Entstehung mit dem Ziel, einen proaktiven Beitrag zu nachhaltigen IT-Lösungsangeboten zu leisten. Wir sind der Überzeugung, dass der Informationsund Kommunikationstechnik (IKT) eine erhebliche Rolle bei der Aufgabe zukommt, den Energieverbrauch zu reduzieren und die Energieeffizienz in der Wirtschaft zu erhöhen.

4. Gesellschaft

Als eine in vielen Ländern und Regionen tätige Unternehmensgruppe verstehen wir uns als aktiver und verantwortlich handelnder Teil der Gesellschaft. Mit der fortschreitenden Internationalisierung unseres Konzerns und unserer Unternehmensentwicklung wächst auch die Anzahl unserer Anspruchsgruppen. Damit richten sich an uns als Unternehmen eine steigende Anzahl unterschiedlicher Erwartungen. Wir sind der Überzeugung, dass wir durch die aktive Übernahme von Verantwortung einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, die Umwelt zu schützen, das Leben von Menschen auf der Welt zu verbessern und Bildungschancen zu erhöhen. Sich aktiv einzubringen und für Gemeinwohl und Gesellschaft zu engagieren, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenskultur und unseres werteorientierten unternehmerischen Selbstverständnisses. Um sowohl unserem eigenen Anspruch als auch den Erwartungen und Ansprüchen unserer Stakeholder gerecht zu werden, existieren neben zentralen Maßnahmen daher auch eine große Vielzahl von Initiativen auf Ebene unserer Konzernsegmente, der einzelnen Gesellschaften und Einheiten oder an einzelnen Standorten. In einer Welt der stetigen Veränderung und angesichts der großen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen wollen wir mit unserem Nachhaltigkeitsengagement im Großen und im Kleinen einen sinnvollen Nutzen stiften und unsere Maßnahmen und deren Wirksamkeit kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern.

4.1 Corporate Citizenship

Als guter Corporate Citizen engagiert sich der Allgeier Konzern in vielfältiger Form für die Gesellschaft und ihre Bürger. In unseren Gruppengesellschaften ergreifen wir an vielen Stellen bürgerschaftliches Engagement. Unsere Divisionen sensibilisieren die Mitarbeiter für verantwortliches Handeln, regen zu Initiativen und Aktionen an und unterstützen diese an vielen Stellen aktiv. Neben dem Engagement unseres Konzerns sowie unserer Segmente und Unternehmenseinheiten übernehmen viele Mitarbeiter vor Ort an den einzelnen Standorten ebenfalls Verantwortung und bringen sich aktiv in die lokalen Gemeinschaften ein – etwa durch soziales oder ökologisches Engagement. Durch die freiwillige Mitarbeit unserer Mitarbeiter und Teams konnten wir so schon zahlreiche Initiativen ergreifen. Unsere Vision ist es, unsere interne Politik und Budgetierung so auszurichten, dass zahlreiche Anliegen durch Initiativen in Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Umwelt usw. angegangen werden.

Im Sinne ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit verfolgen wir die Absicht, einerseits Emissionen zu reduzieren und Ressourcen zu schonen und andererseits die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Unternehmen und Organisationen benötigen IKT-unterstützte Verfahren, um die Energieerzeugung, die Energieverteilung und den Energieverbrauch zu kontrollieren, zu steuern und das gesamte Energiesystem effizienter zu gestalten. Gleichzeitig muss die IKT ihren eigenen Energieverbrauch kontrollieren und Effizienz realisieren. Wo im Kundenumfeld, in Rechenzentren, beim Aufbau der IT-Infrastruktur, im Projekteinsatz unserer Mitarbeiter und bei unserer eigenen IT der "Green-IT-Ansatz" verfolgt, vorangetrieben oder realisiert werden kann, unterstützen wir dessen Umsetzung und legen Wert auf Nachhaltigkeit, die Realisierung von Einsparungspotenzialen und Wirtschaftlichkeit. Maßnahmen hierzu sind u. a. die Ausrichtung der IT-Infrastruktur nach Energieeffizienzgesichtspunkten, die Ausrichtung der Kühlungssysteme und der Energieversorgung nach Green-IT-Ansätzen sowie die Konsolidierung von Rechenzentren. Darüber hinaus setzen wir in unseren bestehenden Rechenzentren auf einen höchstmöglichen Grad an Systemvirtualisierung zur Reduktion der in den Rechenzentren erforderlichen Hardware. Dies schont Ressourcen und Strom in der direkten Versorgung der Systeme, aber auch im Bereich der Klimatisierung.

Gemeinsam mit der Nicht-Regierungsorganisation AfB (Arbeit für Menschen mit Behinderung) sorgen wir dafür, dass Hardware wiederaufbereitet wird. So wurden – wie in den Jahren zuvor – im Jahr 2020 von unserer Einheit Allgeier Experts insgesamt 1,6 Tonnen IT- und Mobilgeräte ausgemustert. AfB beschäftigt Menschen mit Behinderungen, um die Hardware wiederaufzubereiten. 2020 wurden dazu Monitore, Notebooks, PCs und Drucker aus den Allgeier Experts-Niederlassungen in einen LKW mit der Aufschrift "AfB – social & green IT" verladen. Durch die Partnerschaft hat Allgeier Experts im zurückliegenden Jahr 13.585 kg Eisenäquivalente, 82.616 kWh Energie und 21.748 kg CO2- Äquivalente eingespart. Zudem konnte so die Partnerschaft für einen Arbeitsplatz für einen Menschen mit Behinderung übernommen werden. Um mit der Digitalisierung Schritt zu halten und Arbeitsprozesse zu optimieren, erneuert Allgeier Experts regelmäßig die Hardware. Die ausgemusterten Geräte erhalten durch die Partnerschaft mit AfB einen sozialen und ökologischen Verwendungszweck. Insbesondere pandemiebedingt konnte 2021 keine Abholung stattfinden, die Zusammenarbeit mit AfB besteht aber fort.

3.8 Rechtliche Verpflichtungen

Die rechtlichen Verpflichtungen zum Umweltschutz halten wir gruppenweit ein und übertreffen dabei zum Teil auch die nationalen Regelungen. Seit 05. Dezember 2015 ist beispielsweise ein Energieaudit entsprechend der DIN EN 16247-1 durchzuführen (mit entsprechenden regelmäßigen Folgeaudits). Dies haben wir in der Gruppe umgesetzt.

Segment Enterprise IT:

  • Beteiligung an der Sammelaktion "Deckel gegen Polio", dem ersten Schwerpunktprojekt des Vereins "Deckel drauf". Durch die Sammlung von Deckeln aus hochwertigen Kunststoffen (HDPE und PP) und die anschließenden Verkaufserlöse wird das Programm "End Polio Now" mit dem weltweiten Vorhaben unterstützt, dass kein Kind mehr an Kinderlähmung erkranken soll
  • Aufnahme von EU-Bürgern in den Expertenpool durch aktive Unterstützung von Deutschkursen und Coachings mit dem Ziel den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen
  • Sachspenden an die Tafel e.V. und Kinderbetreuungseinrichtungen
  • Aktive Beteiligung an der Initiative Stadtradeln mit einem Mitarbeiterteam, um CO2 einzusparen; dabei sind die Mitarbeitenden insgesamt 2841,3 km geradelt und haben damit 417,9 kg CO2 eingespart
  • Teilnahme an der Earth Hour
  • Weihnachtsspendenaktion "Spenden statt Schenken" an regionale Vereine und Organisationen unter Einbeziehung der Mitarbeiter
  • Weihnachtskartenaktion "Charitree" zur Unterstützung von Plant for the Planet, 2.000 Bäume konnten so gepflanzt werden
  • Lokaler Umweltschutz, Ressourcenschonung und Reduktion von Emissionen durch vielfältige Mobilitätsmaßnahmen und Aktionen zum Umweltschutz wie die Einsetzung von alternativen Antriebstechnologien für unsere Pool-Fahrzeuge, Bike Leasing-Angebote u. a.
  • Spendenaktion von Monitoren an Schulen
  • Spende an UNICEF, mit der 12.000 Seifen organisiert wurden für den Schutz vor Corona in Flüchtlingslagern

Segment mgm technology partners:

  • Teilnahme am virtuellen TERIBEAR Moves Prague Firmenlauf, wodurch benachteiligte Kinder, Mütter und Familien unterstützt werden
  • Teilnahme am Do práce na kole mit dem Fahrrad zur Arbeit, zur Förderung der Nachhaltigkeit, Aktivität und einer autofreien Stadt
  • Standort- und gruppenweite mgm Charity Challenge Mitte Juni bis Mitte Juli, bei der knapp 40.000 km per Fahrrad, zu Fuß oder per Kanu zurückgelegt wurden und anschließend von den Mitarbeitern gewählte, nachhaltige Projekte We Forest, Ocean Care und die Flutopfer in Deutschland über Aktion Deutschland Hilft unterstützt wurden
  • Lokaler Umweltschutz zur Ressourcenschonung und Reduktion von Emissionen durch Mobilitätsmaßnahmen wie die Einführung von Jobtickets zur Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder die Vermeidung von innerdeutschen Flügen durch Nutzung der Bahn

4.2 Stakeholderdialog

Im Sinne eines regelmäßigen und wahrhaftigen Stakeholderdialogs und einer offenen und transparenten Kommunikation setzen wir auf konsequente und breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (inkl. Social Media) zu allen für die verschiedenen Stakeholder relevanten Themen. Auf Segmentebene ist ein laufender Austausch mit relevanten Stakeholder-Gruppen vielfach auf Top-Managementebene implementiert. Hinzu kommt die gezielte Direktansprache von Stakeholdergruppen in Form von Mailings, Newslettern, Informationsschreiben etc. Darüber hinaus nehmen wir an Fachveranstaltungen und Messen zum persönlichen Dialog und Austausch teil, organisieren bzw. beteiligen uns aktiv an Stammtischen für Mitarbeiter im Außeneinsatz und veranstalten eigene Themen-Events.

4.3 Engagement für Bildung, Jugend, Umwelt, Kultur und Sport

Wir leben Corporate Citizenship auf vielfältige Weise. Als verantwortlich und nachhaltig handelndes Unternehmen ergreifen wir auf Konzernebene, auf Ebene unserer Konzernsegmente, Tochtergesellschaften und lokalen Einheiten vielfältige Maßnahmen zur Förderung der Gesellschaft, von Bildung, Jugend, Umwelt, Kultur und Sport. Daneben engagieren wir uns als Förderer und Spender für Bildung, soziale und karitative Projekte – auf Ebene des Konzerns einerseits, besonders aber auf Ebene unserer Segmente, Gesellschaften sowie lokal an unseren Standorten. Zudem unterstützen wir Spendenaktionen unserer Mitarbeiter.

Dabei gehen unsere Initiativen häufig auf Anregungen und Ideen unserer Mitarbeitenden zurück. Viele Mitarbeitende engagieren sich freiwillig auf unterschiedlichste Art und agieren als Vorbilder für andere. Als Unternehmen honorieren wir dieses Engagement und fördern und unterstützen es in mannigfacher Weise.

Einige weitere Beispiele aus unseren Unternehmenseinheiten zeigen die Breite und Vielfalt der von uns und unseren engagierten Mitarbeitern ergriffenen Aktivitäten und Maßnahmen:

5. Kunden und Lieferanten

Die Allgeier Gruppe verfügt über ein breit diversifiziertes Kundenportfolio mit zahlreichen großen und kleineren Kunden in nahezu allen Branchen. In vielen unterschiedlichen Märkten sind wir für globale Konzerne, markt- und branchenführende Unternehmen, eine große Anzahl anspruchsvoller mittelständischer Kunden sowie für öffentliche Auftraggeber tätig. Für unsere Kunden wollen wir ein agiler und tatkräftiger, vor allem aber auch verlässlicher und langfristiger Partner sein, der die vielfältigen Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden versteht und die Herausforderungen erkennt, anpackt und erfolgreich löst. Ein verantwortungsvoller und durch Fairness und Aufrichtigkeit geprägter Umgang mit Kunden und Lieferanten ist daher von elementarer Bedeutung für unser Geschäft und unseren nachhaltigen ökonomischen Erfolg. Die Kunden- und Lieferantenbeziehungen sind daher von unseren Kernwerten geprägt. Über den Code of Conduct für Business Partner und durch regelmäßige Business Partner Checks stellen wir die durchgängige Einhaltung unserer Compliance-Standards in allen Lieferantenbeziehungen und über die gesamten Lieferketten hinweg sicher. Die durchgängig hohe Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen und die Orientierung an wichtigen Zukunftstrends bilden im Sinne ökonomischer Nachhaltigkeit die Voraussetzung für unsere Zukunftsfähigkeit und die Fortsetzung unseres Wachstumskurses.

5.1 Qualitätsmanagementsystem

Die Sicherstellung der gleichbleibend hohen Qualität unserer Leistungen und Produkte ist für unseren ökonomischen Erfolg von großer Bedeutung. Es ist unser Anspruch, unsere Kunden umfassend zufrieden zu stellen und ihnen stets bestmögliche Lösungen auf dem neuesten Stand der Technik zu bieten. Ein durchgängiges Qualitätsmanagement bildet dafür eine wesentliche Basis. Entsprechend haben wir in unseren Konzerngesellschaften Qualitätsmanagementsysteme implementiert und sind in einzelnen Gesellschaften nach ISO 9001 bzw. 27001 zertifiziert. Zudem orientieren wir uns auch bei der Prozessreife unserer Technology Services und Softwareentwicklung an den CMMI-Referenzmodellen und sind teilweise ebenfalls entsprechend zertifiziert. Die ISO 9001 ist eine Norm für Qualitätsmanagementsysteme und legt die Anforderungen an solche fest. Am Beispiel unserer Einheiten Allgeier IT und Allgeier Experts Services lässt sich die Umsetzung des Qualitätsmanagements gemäß ISO 9001-Norm veranschaulichen: Die Qualitätspolitik ist dabei in Übereinstimmung mit den Unternehmensgrundsätzen und den kundenorientierten Qualitätsprinzipien festgelegt. Sie unterstützt die daraus abgeleiteten Ziele und Initiativen. Gleichzeitig schließt sie die Einhaltung externer Qualitätsnormen ein, die die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Kunden bildet. Zudem ist eine Zertifizierung nach ISO 9001 bei der Teilnahme an Ausschreibungen im öffentlichen Dienst gefordert. Eine Verbesserung der Prozessqualität und der

  • Weihnachtsspendenaktion der Tochterfirma mgm consulting partners für Xoco Unlimited, ein gemeinnütziges soziales Unternehmen, das sich für heranwachsende Mädchen in Lateinamerika, Afrika und Asien einsetzt, der sexuellen Ausbeutung zu entkommen
  • Spende des Unternehmens und Sammelaktion von mgm-Mitarbeitenden weltweit für die Opfer der Flut in Vietnam im Oktober 2020, die in 2021 für den Wiederaufbau von Kindergärten, Schulen, Brücken und Häusern in Vietnam eingesetzt werden konnten
  • Ausstattung einer lokalen Grundschule mit einem Stromgenerator durch die mgm-Tochtergesellschaft in Vietnam.
  • Am Standort Leipzig Unterstützung der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig für ein Stipendium und der Vereinigung von Förderern Uni Leipzig für eine Preisverleihung
  • Im Rahmen der UNICEF-Aktion "Spenden statt Schenken" wurden 2.500 Päckchen hochwirksame Erdnusspaste für schwer mangelernährte Kinder finanziert
  • Spende und Weihnachtspakete an Kinder u.a. in Bulgarien, Lettland und der Slowakei für die Spendenaktion "Weihnachten im Schuhkarton"
  • Teilnahme und Spendenaktion zum November, um für das Thema Männergesundheit zu sensibilisieren

4.4 Sponsoring-Engagement

Neben unserem o. g. gesellschaftlichen Engagement engagieren wir uns als Sponsoren – sowohl auf Konzernebene als auch auf Ebene unserer Konzernsegmente, Unternehmenseinheiten sowie lokal an unseren Standorten. Einige ausgesuchte Beispiele für unser Sponsoringengagement sind:

  • Sponsoring zweier Volleyballteams (München und Wiesbaden)
  • Sponsoring im Regional- und Breitensport: z. B. Sponsoring von Fußballtrikots für die F-Jugend des Dresdner Sportclubs 1898, des Bentstreeker SV, des 1. FC Ohmstede und des 1. FC Victoria Berlin sowie Sponsoring von Fußballturnieren
  • Umwandlung von Mitarbeitergeburtstagsgeschenken in Spenden
  • Teilnahme an verschiedenen Benefiz-Läufen sowie finanzielle Unterstützung der Läufer
  • Sponsoring einer App-Entwicklung an der Uni Bremen zur "Frühwarnerkennung von Dengue-Fieber" (Bachelorprojekt)
  • Sponsoring einer LAN-Party mit über 140 Jugendlichen am Schulzentrum Utbremen
  • Sportsponsoring beim regionalen Eishockeyclub EHC Olten sowie beim nationalen Eishockeyclub SC Bern (beide Schweiz)
  • Kultursponsoring beim Stadttheater Olten (Schweiz) • Organisation und Sponsoring eines lokalen Businessnetzwerks in Olten (Schweiz), das Unternehmer aus der Region zusammenbringt, insbesondere auch Frauen und Jungunternehmer

In unserer Unternehmenseinheit Allgeier Experts erfordern die steigenden Anforderungen der Kunden eine fortwährende Optimierung der Prozesse und Weiterentwicklung unseres Know-hows. Der enge Kundenkontakt liefert Aussagen zur Kundenzufriedenheit mittels persönlicher Kundenbefragungen, die anhand eines standardisierten Gesprächsleitfadens durchgeführt werden. Diese Gespräche sind neben anderen Daten eine wichtige Informationsquelle zur Verbesserung unserer Leistungen. Auch sonst werden wichtige, qualitätsrelevante Inhalte von Kundengesprächen und -feedbacks durchgängig dokumentiert. Dieser Prozess wird systematisch verfolgt. Im Rahmen des internen Prozess-Audits werden die Änderungsvorschläge aus der Organisation betrachtet und zwecks Umsetzung bewertet. Zudem ist jeder Mitarbeitende angehalten, Verbesserungsvorschläge einzubringen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei der ständige Ausbau des Serviceportfolios und die Optimierung der Leistungsprozesse unter Beachtung des gesamten Qualitätsmanagementsystems. Die Daten aus der Zufriedenheitsanalyse und ggf. eingegangenen Kundenreklamationen werden ausgewertet und führen bei erkannten Problemen oder Verbesserungspotenzialen zu entsprechenden Maßnahmen. Die Resultate gehen in das Managementreview ein. Im Jahr 2021 schnitt Allgeier Experts bei der Kundenzufriedenheitsumfrage mit einer Gesamtdurchschnittsnote von 1,7 ab.

Bei der Einheit Allgeier IT Services wird die Kundenzufriedenheit am Ende jedes Serviceauftrags digital erfasst und ausgewertet.

Die Einheit Evora führt regelmäßige Termine mit ihren Kunden zur Steigerung der Zufriedenheiten durch. Ziel dieser Termine ist, Potentiale zu identifizieren, wie Evora den Kun-

Arbeitsqualität resultiert in einer Verbesserung der Dienstleistungsqualität. Gemessen wird der Erfolg an der Zufriedenheit unserer Kunden. Hinter den Dienstleistungen stehen Mitarbeiter, die zur sorgfältigen und verantwortungsvollen Anwendung der festgesetzten Richtlinien und deren Weiterentwicklung verpflichtet sind. Jeder einzelne ist gefordert, sich um fehlerfreie Qualität zu bemühen und damit die Erwartungen der Kunden zu erfüllen. Denn nur zufriedene Kunden sind die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg. Das gesamte Unternehmen verpflichtet sich, das QM- und ISM-System aufrecht zu erhalten und ständig zu verbessern.

5.2 Kundenzufriedenheit

Wir wollen für unsere Kunden ein verlässlicher, leistungsstarker, flexibler und dauerhafter Partner sein. An vielen Stellen gestalten wir an geschäftskritischen Stellen den digitalen Wandel direkt und aktiv mit und leisten somit einen maßgeblichen Beitrag, unsere Kunden in die digitale Zukunft zu begleiten. Entsprechend unseres hohen Qualitätsanspruchs definieren wir den Erfolg unserer Arbeit wesentlich über die Zufriedenheit unserer Kunden sowie über unseren Beitrag zu deren Geschäftserfolg. Innerhalb der Gruppe haben wir an verschiedenen Stellen verbindliche Evaluierungssysteme und -prozesse etabliert: Sie verfolgen den Zweck, die Erfolge unserer Arbeit zu messen, die Zufriedenheit unserer Kunden regelmäßig zu erfassen und auszuwerten und daraus kontinuierliche Verbesserungen unserer Produkte und Services abzuleiten. Je nach Art der Leistungen und Produkte sind diese Prozesse in unseren Divisionen unterschiedlich ausgestaltet.

nehmenskultur durchgängig verstanden und gelebt wird. Entsprechend vermitteln wir unsere Kultur in den Konzerngesellschaften über Einführungstage und Willkommenstage, bei denen sich die wichtigsten Aufgabenträger und Ansprechpartner vorstellen und gemeinsame Werte und praktisches Wissen für die Arbeit in unserer Gruppe vermitteln. Wir möchten, dass jeder Mitarbeiter für seine Kunden, Partner und Kollegen ansprechbar und unsere Kommunikation inhaltsgetrieben ist.

5.4 Fairer Wettbewerb und Korruptionsverbot

Wir bekennen uns als Konzern zu einem fairen und transparenten Wettbewerb. Entsprechend bildet das vom Vorstand der Allgeier SE abgegebene Compliance Commitment die Maßgabe für alle unsere Handlungen. Die hohe Reputation, die wir bei Kunden, Lieferanten und weiteren Stakeholdern genießen, und unser wirtschaftlicher Erfolg fußen auf der strikten Einhaltung unserer Werte und Vorgaben. Korruption bedroht unsere Erfolgsgaranten und unseren guten Ruf. Bestechungsgelder oder wettbewerbswidrige Absprachen sind keine Mittel, um einen Auftrag zu erlangen oder interne Ziele zu erreichen. Mit unserem auf fünf Säulen fußenden Compliance Management System haben wir weitreichende Maßnahmen ergriffen, damit die Anti-Korruptionsvorschriften sowie die darauf beruhenden Gruppenrichtlinien eingehalten werden. Vorfälle werden untersucht und entsprechende Maßnahmen eingeleitet, die gegebenenfalls auch arbeitsrechtliche Folgen miteinschließen. Alle Führungskräfte und Mitarbeiter müssen sich über die außerordentlichen Risiken im Klaren sein, die ein Korruptionsfall für die Allgeier Gruppe, aber auch für sie persönlich bedeuten kann. Entsprechend hat jeder Mitarbeiter in seinem Verantwortungsbereich aktiv

den noch besser in der Umsetzung ihrer Digitalisierung unterstützen kann. Evora-Geschäftsführer Gregor Bender ist Sprecher der Arbeitsgruppe "Mobile Instandhaltung" der deutschsprachigen SAP Anwender Gruppe (DSAG). Die DSAG ist einer der einflussreichsten Anwenderverbände der Welt. Mehr als 60.000 Mitglieder aus über 3.700 Unternehmen bilden ein starkes Netzwerk, das sich vom Mittelstand bis zum DAX-Konzern und über alle wirtschaftlichen Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) erstreckt. Darüber hinaus wird mit dem Evora Mobile Summit eine Community mit dem Fokus auf Kundenservice und Instandhaltung organisiert. Mit einem Net Promoter Score von 69 hat Evora eine überdurchschnittlich hohe Kundenzufriedenheit.

5.3 UN Global Compact und Unternehmenskultur

Partnerschaftliche und langfristige Lieferantenbeziehungen, die durch Offenheit, Vertrauen und wechselseitige Verlässlichkeit geprägt sind, sind ein elementarer Bestandteil unserer Geschäftspolitik. In den vielfältigen Beziehungen zu unseren Lieferanten und Geschäftspartnern rund um den Globus orientieren wir uns strikt an unseren unternehmensweiten Werten. Dazu gehört, dass wir unsere Mitarbeiter informieren und sensibilisieren und die durchgängige Einhaltung unserer Vorgaben eng kontrollieren. Wir vermeiden geschäftliche Beziehungen zu Lieferanten, von denen öffentlich bekannt ist, dass sie die dem UN Global Compact zugrundeliegenden Prinzipien verletzen. Wir setzen uns zudem in unseren Geschäftsbeziehungen für die weitere Durchsetzung des UN Global Compact ein.

Uns ist es wichtig, dass unsere an Kriterien der Verantwortung und der Nachhaltigkeit orientierte UnterDritten sowie datenschutzrechtliche Bestimmungen. Im Konzern sind EU-DSGVO-konforme Datenschutzrichtlinien vorhanden, die unsere Geschäftspartner und Mitarbeitenden schützen, und deren durchgängige Umsetzung durch entsprechende TOM (technische und organisatorische Maßnahmen) sowie laufend weiterentwickelte Richtlinien gewährleistet wird. Die Beachtung der Datenschutz- und Vertraulichkeitsverpflichtungen ist auf Ebene der einzelnen Tochtergesellschaften ausführlich geregelt. In Arbeitsverträgen ist neben der Verpflichtung zur Geheimhaltung auch eine Verpflichtung zur Kenntnis der Datenschutzregeln und der Wahrung des Datenschutzes enthalten. Zur Überwachung der Einhaltung sowie Umsetzung und Klärung aller damit zusammenhängenden Fragen sind in unseren Gesellschaften zudem Datenschutzkoordinatoren und Datenschutzbeauftragte bestellt, die sich regelmäßig austauschen. Zum Datenschutz tragen zudem zahlreiche Einzelmaßnahmen in unseren Gesellschaften bei: So stellen wir etwa in Büros Möglichkeiten zum Vernichten von Dokumenten und Datenträgern zur Verfügung, technisch via Shredder und über spezielle Vernichtungsboxen.

6.2 ISO 27001

Im Rahmen unserer nachhaltigen Lösungsstrategie sind für uns die Informationssicherheit und die Einrichtung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und fortlaufende Verbesserung eines dokumentierten Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) mit prozessorientiertem Ansatz von großer Bedeutung. Die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität sind wesentliche Voraussetzungen für die Einhaltung und Sicherstellung der Sicherheit in allen Prozessen der Informationsverarbeitung. Wir orientieren uns dabei

an der Umsetzung der gruppenweiten Regelungen mitzuwirken. Alle unsere Compliance-Vorgaben stellen wir den Mitarbeitern auf internen Plattformen, digitalen Trainings etc. bereit. Zudem informieren und schulen wir unsere Führungskräfte regelmäßig zu unseren Anforderungen sowie zu allen relevanten Veränderungen und Neuerungen.

6. Nachhaltige Produkte und Lösungen

In unserem operativen Geschäft setzen wir auf den Einsatz zeitgemäßer Technologie unter den Grundsätzen der Nachhaltigkeit. Datenschutz, Vertraulichkeit, Integrität und Kundennähe sind dabei wesentliche Grundpfeiler – genauso ist es uns aber wichtig, den IT-Lebenszyklus so umwelt- und ressourcenschonend wie möglich zu gestalten. Mit unseren nachhaltigen Produkten und Lösungen wollen wir die Energiebilanz in unseren internen Systemen sowie beim Kunden optimieren, den Verbrauch natürlicher Ressourcen minimieren und so die initialen und laufenden Kosten senken.

6.1 Datenschutz und -sicherheit

Höchster Datenschutz und die Wahrung von Vertraulichkeit sind für uns essenziell. Entsprechend stellen wir in unseren internen Prozessen und Strukturen und in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern höchste Ansprüche an die IT-Sicherheit und den Datenschutz. Wir sind der Überzeugung, dass höchste Datensicherheit die Grundlage für vertrauensvolle und verlässliche Geschäftsbeziehungen darstellt. Entsprechend beachten wir die Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse unserer Kunden und Partner, vertraglich eingegangene Vertraulichkeitsverpflichtungen mit Softwarelösungen führender Hersteller, die in unterschiedlichen Branchen und Unternehmensbereichen zum Einsatz kommen. Alle Produkte decken zentrale Funktionalitäten für ihren jeweiligen Anwendungsbereich ab und lassen sich individuell an die Anforderungen unserer Kunden anpassen. Im Rahmen der Individualsoftwareentwicklung entwickeln wir hochskalierbare, integrierbare und sichere Online-Anwendungen für geschäftskritische Unternehmensprozesse. Interdisziplinäre Teams sorgen innerhalb unserer Organisation dafür, dass im Rahmen der Produkt- und Lösungsentwicklung relevante Themen der IT-Sicherheit wie Web- und Applikationssicherheit von Beginn an umfassend berücksichtigt und in die Projektumsetzung integriert werden. Auch projektübergreifend setzen wir auf abgestimmte und bewährte Vorgehensweisen, die kontinuierlich geprüft, abgeglichen und weiterentwickelt werden. Im Sinne unseres Nachhaltigkeitskonzepts berücksichtigen die von uns für unsere Kunden entwickelten Anwendungen dabei wesentliche Faktoren wie Zugänglichkeit, papierlose Systeme sowie eine Reihe weiterer Aspekte, die Auswirkungen auf die Umwelt und den Verbrauch natürlicher Ressourcen haben können.

6.4 Ökologische Aspekte der Produktion und Dienstleistung

Der Schutz der natürlichen Umwelt und von Ressourcen wird sowohl bei der Erfüllung unserer Aufgaben für das eigene Unternehmen als auch im Rahmen unserer Dienstleistungen für unsere Kunden umfassend berücksichtigt. Ein verantwortungsbewusster und nachhaltiger Einsatz der Ressourcen ist hierfür notwendig. Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsengagements diskutieren wir innerhalb

gruppenweit an den Vorgaben der ISO/IEC 27001 und verfügen innerhalb unserer Gruppe über zahlreiche Zertiizierungen, die sicherstellen, dass unser Informationssicherheitsmanagementsystem den geltenden Dateschutz-Standards sowie unseren internen Richtlinien und Vorgaben zu Vertraulichkeit und Informationssicherheit entspricht wie bspw.:

  • Dokumentiertes und institutionalisiertes ISMS (Informationssicherheits-Managementsystem); die Einhaltung der ISO 27001-Standards und deren Wirksamkeit wird jährlich von einem zertifizierten Auditor überprüft
  • Etabliertes Security Council, in dem alle Funktionen des Unternehmens repräsentiert sind (Delivery, HR, Administration, Legal, Management, IT etc.)
  • NDAs oder entsprechende Verschwiegenheitspflichten in den Mitarbeiterverträgen
  • Regelmäßige Schulungsprogramme des Security Council zur Sensibilisierung der Mitarbeiter für die geltenden externen und internen Richtlinien und Vorgaben
  • Sicheres Netzwerk mit High-End-Firewall, IPS und End Point Protection
  • Einsatz von anerkannten Werkzeugen für das Content Management und Collaboration-Werkzeugen wie Microsoft Office 365, Atlassian Confluence und WebEx
  • Initiierung von Projekten zur durchgängigen Einhaltung und operativen Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) auch an unseren Standorten außerhalb der Europäischen Union
  • Zur Überwachung der Einhaltung sowie zur Umsetzung und Klärung aller damit zusammenhängenden Fragen sind in unseren Gesellschaften Beauftragte für Informationssicherheit bestellt, die sich regelmäßig austauschen.

6.3 Produktverantwortung

Mit unseren eigenen Softwarelösungen wie beispielsweise julia mailoffice und DocSetMinder® und unseren forensischen Services stehen wir für IT-Security Made in Germany. Unsere E-Mail-Security-Lösung julia mailoffice wird beispielsweise von zahlreichen Bundes- und Landesbehörden und namhaften Unternehmen eingesetzt. julia mailoffice ist zudem die virtuelle Poststelle des Bundes. Zu unserem IT-Sicherheitsportfolio zählen weiterhin IT Security Services, Security Consulting, Security Schulungen, darunter die Begleitung der ISO 27001-Zertifizierung und Beratung im Datenschutz, Security Due Diligence sowie kundenspezifische, maßgeschneiderte Security-Konzepte und umfassende Dienstleistungen zur IT-Forensik wie die Ermittlung, der Nachweis und die Aufklärung von digitalen Sicherheitsvorfällen und Cyber Security. Unser Produktportfolio bietet zudem eine Reihe bewährter und sicherer

Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht der Allgeier SE für das Geschäftsjahr 2021 findet sich auf der Webseite der Gesellschaft unter https://www.allgeier.com/de/investor-relations/reports

  • Schadstoff- und lärmreduzierter Fuhrpark (überwiegend Fahrzeuge mit geringerem CO2- Ausstoß sowie Anschaffung von CNG- und Elektro-Fahrzeugen) (siehe dazu insbesondere die oben im Punkt 3.4 genannten Maßnahmen)
  • Reduzierung des Stromverbrauchs durch Servervirtualisierung
  • Reduzierung von Strom- und Ressourcenverbrauch durch Maßnahmen wie LED-Beleuchtung, Anwesenheitssensoren und IoT-Sensoren und -Systemen zur zentralen Überwachung und Steuerung des Stromverbrauchs
  • Einrichtung der Stromsparfunktion bei allen elektronischen Geräten
  • Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien (Ökostrom)
  • Einrichtung von Sonnenkollektoren an einzelnen Standorten
  • Recyclingprogramme für elektronische bzw. IT-Verbrauchsmaterialien
  • Reduzierung des Wasserverbrauchs und der Entstehung von Abwasser durch intelligente Systeme zum Wassersparen, Sammeln und Nutzen von Regenwasser sowie Recycling von Abwasser an einzelnen Standorten
  • Reduzierung des Papierverbrauchs z. B. über Ersatz von Pappbechern durch Keramikbecher, interne Anwendungen mit papierlosen Transaktionen, Überwachung des Papierverbrauchs für den Druck von Dokumenten

unserer Unternehmenseinheiten mit den Mitarbeitern Möglichkeiten zur Umweltschonung und Ressourceneffizienz und realisieren neben eigenen Vorgaben vielfach deren Ideen und Anregungen. Die Gesellschaften unserer Gruppe fordern und fördern so den Umweltschutz bei Produktion und Dienstleistung durch eine Vielzahl individueller Maßnahmen und Innovationen wie z. B.:

  • Die Rechenzentren unserer Einheit Allgeier IT Services sind wie folgt zertifiziert: ISO 14001, Environmental Management (ISO 50001), Energy Management Systems, Mainova AG (Stromerzeugung aus 100 % erneuerbaren Energien)
  • Umwelt- und ressourcenschonende Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie über deren gesamten Lebenszyklus hinweg
  • Ressourcenverbrauch wird während der Herstellung, des Betriebs und der Entsorgung der Geräte so gering wie möglich gehalten
  • Dienstreisen werden durch interne Prozessvorgaben und den Einsatz von Kollaborationstools und Videokonferenzlösungen verringert und die Bildung von Fahrgemeinschaften wird gefördert
  • Durchführung einer optimierten Routenplanung bei der Festlegung von Terminen und Car-Pooling

  • Diskussion und Prüfung verschiedener Akquisitionsprojekte; Durchführung mehrerer Akquisitionen zur Verstärkung der Geschäftsbereiche: it-novum GmbH, publicplan GmbH und Cloudical GmbH für den Geschäftsbereich Allgeier IT, MySign AG für den Geschäftsbereich Allgeier Inovar sowie Clientis AG für das Segment mgm technology partners;

  • Akquisition der Evora Gruppe;
  • Finanz- und Liquiditätslage der Gruppe; Abschluss einer neuen Factoringlinie für die Allgeier Gruppe mit verbesserten Konditionen und Erhöhung des Rahmens auf EUR 40 Mio.;
  • Enge Zusammenarbeit mit dem Vorstand im Zusammenhang mit getroffenen Controlling- und Vorsorgemaßnahmen als Reaktion auf die Corona-Pandemie.

Im Geschäftsjahr 2021 ist der Aufsichtsrat zu acht Sitzungen zusammengekommen. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie, fanden die Sitzungen mit Ausnahme der Sitzung im Dezember 2021 als virtuelle Sitzung per Videokonferenz oder Telefonkonferenz statt. Dabei waren stets sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats anWesentliche Themen, mit denen sich der Aufsichtsrat bei seiner Arbeit innerhalb und außerhalb der Sitzungen im Zusammenspiel mit dem Vorstand beschäftigt hat, waren insbesondere:

  • der laufende aktuelle Geschäftsverlauf und die Performance der Gruppe jeweils im Vergleich zu der genehmigten Konzernplanung;
  • die laufende Finanz- und Liquiditätslage;
  • die Finanzierung und Kapitalstruktur des Konzerns;
  • diverse Akquisitionsvorhaben;
  • strategische Fragen und Strukturierung der Gruppe, Führung der operativen Geschäftseinheiten;
  • die Genehmigung der Konzernplanung;
  • die Corporate Governance und Integration innerhalb der Gruppe;
  • das Risikomanagement und Compliance;
  • Themen im Zusammenhang mit der Abschlussprüfung und den NichtPrüfungsleistungen.

Über seine Tätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 erstattet der Aufsichtsrat folgenden Bericht:

Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben umfassend wahrgenommen und die Geschäftsführung durch den Vorstand regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Dabei standen im Jahr 2021 aus Sicht des Aufsichtsrats neben den kontinuierlich behandelten Themen wie aktueller Geschäftsverlauf, Finanz- und Liquiditätslage, Akquisitionspipeline, Risikomanagement und Compliance vor allem folgende Aktivitäten im Vordergrund:

  • Verarbeitung der Abspaltung der Nagarro SE im Jahresund Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020;
  • Strategische Ausrichtung der Allgeier Gruppe, insbesondere des Segments Enterprise IT durch Neugliederung in vier Geschäftsbereiche Allgeier IT, Allgeier Experts, Allgeier Inovar und Allgeier Security; damit im Zusammenhang stehende Anpassung der Führungsstruktur der vier Geschäftsbereiche Allgeier IT, Allgeier Experts, Allgeier Inovar und Allgeier Security;

wesend. Darüber hinaus gab es mehrere weitere Besprechungen und Abstimmungen im Wege der Telefon- oder Videokonferenz. In allen Sitzungen des Aufsichtsrats waren die Mitglieder des Vorstands anwesend. Bei der Besprechung und Beschlussfassung über einzelne Themen, insbesondere den Vorstand und seine Vergütung betreffende Themen, hat der Aufsichtsrat ohne den Vorstand getagt und beschlossen. Zwischen den Sitzungen hat der Vorstand den Aufsichtsrat oder seinen Vorsitzenden regelmäßig über wesentliche Entwicklungen informiert und wesentliche Entscheidungen vorab mit dem Aufsichtsrat, insbesondere dem Vorsitzenden, abgestimmt.

Aus Sicht des Aufsichtsrats hat der Vorstand damit seine Berichts- und Informationspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr umfassend erfüllt und den Aufsichtsrat sowohl in den Aufsichtsratssitzungen als auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen laufend und umfassend über die Geschäftsentwicklung, die Lage der Gesellschaft und der Konzerngesellschaften und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. Ausschüsse hat der Aufsichtsrat aufgrund seiner Größe nicht gebildet.

Bericht des Aufsichtsrats der Allgeier SE für das Geschäftsjahr 2021

Impressum

Herausgeber

Allgeier SE Einsteinstraße 172 81677 München Bundesrepublik Deutschland Tel.: +49 (0)89 998421-0 Fax: +49 (0)89 998421-11 E-Mail: [email protected] www.allgeier.com

Registereintragung

Amtsgericht München, HRB 198543

Kontakt

Allgeier SE Corporate Communications & Investor Relations Tel.: +49 (0)89 998421-41 E-Mail: [email protected]

Die Allgeier Finanzberichte in deutscher und englischer Sprache können im Internet unter www.allgeier.com/de > Investor Relations > Finanzberichte und Publikationen geladen oder unter den oben genannten Kontaktdaten angefordert werden. Aktuelle Finanzinformationen finden Sie auf der Allgeier Website in der Sektion Investor Relations unter: www.allgeier.com/de/investor-relations

Bildnachweise: Cover: Philipp Buhl © GST/Wehrmann

Finanzkalender 2022

Wichtige Termine und Veranstaltungen
Veröffentlichung Konzern-/Jahresabschluss 2021 29. April 2022
Veröffentlichung freiwillige Zwischeninformation
zum 31. März 2022
13. Mai 2022
Ordentliche Jahreshauptversammlung (virtuell) 30. Juni 2022
Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht 2022 12. August 2022
Veröffentlichung freiwillige Zwischeninformation
zum 30. September 2022
14. November 2022

Der Aufsichtsrat konnte sich im Geschäftsjahr 2021 bei den Beratungen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat und aufgrund der laufenden Information durch den Vorstand von der Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit sowie der Sinnhaftigkeit der Geschäftsführung durch den Vorstand überzeugen. Neben dominierenden Arbeitsthemen wie insbesondere in Bezug auf die Akquisitionstätigkeiten hat der Vorstand im abgelaufenen Geschäftsjahr auch die Organisation der Allgeier Gruppe weiterentwickelt. Der Aufsichtrat hat das in der Gesellschaft eingesetzte Risikomanagementsystem mit dem Vorstand und den Wirtschaftsprüfern erörtert und für ordnungsgemäß befunden. Soweit für einzelne Maßnahmen der Geschäftsführung die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, wurden diese nach jeweils rechtzeitiger Information und Vorlage durch den Vorstand vom Aufsichtsrat geprüft und die erforderliche Zustimmung erteilt. Der Aufsichtsrat kann damit feststellen, dass der Vorstand ihn umfassend in die Lage versetzt hat, die Arbeit des Vorstands laufend zu verfolgen. Dabei ist der Aufsichtsrat zu der Überzeugung gelangt, dass die Geschäftsführung durch den Vorstand in jeder Hinsicht die gesetzlichen Anforderungen erfüllt und keinen Anlass zu Beanstandungen durch den Aufsichtsrat gibt.

Daneben hat der Aufsichtsrat wie jedes Jahr auch die Effizienz seiner eigenen Arbeit evaluiert. Im Aufsichtsrat gab es im Berichtsjahr keine Veränderungen.

Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Allgeier SE und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 sowie die Lageberichte für die Allgeier SE und den Konzern hat die LOHR + COMPANY GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die genannten Unterlagen und die Prüfungsberichte der LOHR + COMPANY GmbH lagen dem Aufsichtsrat zur Prüfung vor. Der Aufsichtsrat hat die vorgenannten Unterlagen und den Bericht der Abschlussprüfer in Vorbereitung auf die Sitzung vom 25. April 2022 durchgesehen und geprüft. Den Nachhaltigkeitsbericht hat der Aufsichtsrat eingesehen. In der Sitzung am 25. April 2022 wurden der Jahres- und der Konzernabschluss sowie die Prüfungsberichte in Gegenwart des Abschlussprüfers ausführlich erörtert. Der Abschlussprüfer hat in der Sitzung über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet sowie festgestellt, dass keine wesentlichen Schwächen des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems vorlägen. Der Aufsichtsrat kommt danach zu dem Ergebnis, dass der Jahresabschluss und der Konzernabschluss sowie die entsprechenden Lageberichte ordnungsgemäß entsprechend der für den jeweiligen Abschluss geltenden Regeln aufgestellt wurden und ein zutreffendes Bild der Finanz- und Ertragslage der Allgeier SE und des Konzerns darstellen. Auch die Durchsicht der Prüfungsberichte und die Erörterung mit den Abschlussprüfern führten zu keinen Beanstandungen oder Einwendungen des Aufsichtsrats. Nach eingehender Behandlung stimmt der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 25. April 2022 dem Ergebnis der Abschlussprüfer nach eingehender Behandlung zu und billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021. Der Jahresabschluss ist damit zugleich festgestellt.

Der Aufsichtsrat hat ferner den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns der Allgeier SE für das Geschäftsjahr 2021 geprüft. Dieser sieht den Vorschlag an die Hauptversammlung vor, vom Bilanzgewinn der Allgeier SE per 31. Dezember 2021 in Höhe von 46.840.573,23 EUR eine Dividende von 0,50 EUR je dividendenberechtigter Aktie an die Aktionäre der Allgeier SE auszuschütten. Das Geschäftsjahr 2021 war für die Allgeier Gruppe sehr erfolgreich, so dass der Vorstand im Sinne einer Kontinuität der Dividendenzahlungen den Vorschlag einer Dividende in der Höhe wie im letzten Jahr für möglich und vertretbar erachtet.

Der Aufsichtsrat stimmt nach eingehender Abwägung der Interessen, insbesondere der Interessen der Gesellschaft zur Finanzierung ihres Geschäftsbetriebs und des künftigen Wachstums sowie Sicherung der Liquidität einerseits und der Interessen der Aktionäre an einer Dividendenauszahlung andererseits, dem Beschlussvorschlag zu und schließt sich diesem an.

Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und allen Mitarbeitern der Allgeier Gruppe für die erbrachten Leistungen im Geschäftsjahr 2021, das in mehrfacher Hinsicht als für die Allgeier Gruppe außerordentlich und herausragend einzustufen ist.

München, 25. April 2022 Der Aufsichtsrat der Allgeier SE

Detlef Dinsel Vorsitzender des Aufsichtsrats

Allgeier SE Einsteinstraße 172 | D - 81677 München

Tel.: +49 (0)89 998421-0 Fax: +49 (0)89 998421-11 E-Mail: [email protected] www.allgeier.com

Geschäftsbericht 2021

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.