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Allgeier SE

Interim / Quarterly Report Aug 15, 2022

28_10-q_2022-08-15_8377ec3d-2310-4ac2-9d51-02651b4bab8c.pdf

Interim / Quarterly Report

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Driving Technology

Inhaltsverzeichnis

Allgeier SE unterstützt mit Software, Beratung und IT-Services die digitale Transformation

Allgeier SE ist eines der führenden deutschen Technologie-Unternehmen für digitale Transformation: Die stark wachsende Gruppe begleitet ihre Kunden durch die Herausforderungen des digitalen Wandels, um deren zukünftigen Erfolg sicherzustellen. Allgeier verfügt über eine breite und stabile Kundenbasis aus global agierenden Konzernen, leistungsstarken mittelständischen Unternehmen sowie Auftraggebern des öffentlichen Sektors. Den über 2.000 Kunden bietet Allgeier ein umfängliches IT- und Software-Services-Portfolio, das von High-End-Softwareentwicklung bis hin zu Business Efficiency Solutions zur Unterstützung der Digitalisierung und Transformation geschäftskritischer Prozesse reicht. Allgeier erzielt dabei Durchbrüche hin zu neuen digitalen Geschäftsmodellen, definiert strategische Prioritäten und realisiert mit hoher Flexibilität und Skalierbarkeit bahnbrechende

Zwischenlagebericht
zum 1. Halbjahr 2022
Gesamtwirtschaftliche und
branchenbezogene Rahmenbedingungen
Entwicklung der Segmente
Bericht zur Finanz- und Vermögenslage
Chancen und Risiken der
künftigen Geschäftsentwicklung
Risiken
Chancen
Forschung und Entwicklung
Human Resources
Die Allgeier Aktie
Ausblick
Ungeprüfter Halbjahresfinanzbericht 2022
gemäß § 115 WpHG
Konzernbilanz
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Eigenkapitalüberleitungsrechnung
Segmentberichterstattung
Sonstige erläuternde Angaben
6
11
16
22
23
23
30
32
32
34
36
38
38
40
48
50
52
54
Nachtragsbericht
Versicherung des gesetzlichen Vertreters 56
Rechtliche Hinweise 58

Finanzkalender • Impressum 59

Software- und IT-Services-Projekte, um agile und intelligente Organisationen für das digitale Zeitalter zu gestalten.

In den beiden Konzernsegmenten Enterprise IT und mgm technology partners sind über 3.100 angestellte Mitarbeiter* und mehr als 1.000 freiberufliche Experten an insgesamt 45 Standorten in der DACH-Region, in Frankreich und der Tschechischen Republik sowie in Indien, Vietnam und den USA tätig. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Allgeier im fortgeführten Geschäft einen Umsatz von 403 Mio. Euro. Gemäß Lünendonk®-Liste 2022 zählt Allgeier zu den führenden IT-Service-Unternehmen in Deutschland. Allgeier SE ist am Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im General Standard gelistet (WKN A2GS63, ISIN DE000A2GS633). Weitere Informationen unter: www.allgeier.com

*Um den Lesefluss zu erleichtern, beschränken wir uns in den Formulierungen in diesem Bericht in der Regel auf das generische Maskulinum, das sich gleichermaßen auf männliche und nicht-männliche Personen bezieht

Alle Angaben beziehen sich auf das fortgeführte Geschäft des Konzerns (in Mio. Euro) *EBITDA des fortgeführten Geschäfts vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden

*Fortgeführtes Geschäft nach IFRS, Angaben in Mio. EUR (soweit nicht anders vermerkt) **EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden

***Prozentwerte mit nicht gerundeten Werten errechnet

****nach Ergebnis aus Abspaltung und Veräußerungen

Unternehmen und Kennziffern im Überblick

Weitere Informationen und aktuelle Nachrichten zum Unternehmen finden Sie unter www.allgeier.com.

Konzernkennzahlen* 1. HJ 2022 1. HJ 2021 Veränderung in Prozent***
Umsatzerlöse 228,8 192,4 18,9 %
Wertschöpfung 70,3 57,6 22,1 %
EBITDA 25,9 11,9 116,5 %
Bereinigtes EBITDA** 24,9 18,0 38,7 %
EBIT 12,9 3,8 241,9 %
EBT 9,9 2,8 252,1 %
Ergebnis der Periode**** 10,5 0,2 4.494,5 %
Ergebnis je Aktie (in EUR) 0,72 -0,14 614,3 %
Bereinigtes Ergebnis je Aktie (in EUR) 0,99 0,45 120,0 %
30.06.2022 31.12.2021 Veränderung in Prozent
Bilanzsumme 492,6 485,0 1,6 %
Eigenkapital 168,3 162,9 3,3 %
Anzahl angestellte Mitarbeiter 3.152 2.937 7,3 %

Umsatz in Mio. Euro

Die Wertschöpfung (definiert als Gesamtleistung abzüglich der den Umsätzen direkt zurechenbaren Umsatz- und Personalkosten) stieg im zweiten Quartal 2022 um 16 Prozent auf 33,1 Mio. Euro (Vorjahr: 28,5 Mio. Euro). Die Wertschöpfungsmarge lag bei 28,4 Prozent (Vorjahr: 29,2 Prozent). Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) stieg überproportional um 32 Prozent auf 13,6 Mio. Euro (Vorjahr: 10,3 Mio. Euro), entsprechend einer Marge von 11,7 Prozent. Das EBITDA des zweiten Quartals lag um 237 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres und betrug 14,4 Mio. Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro), was einer Marge von 12,3 Prozent entspricht. Das EBIT belief sich auf 7,8 Mio. Euro (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro).

Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2022

In Summe steigerte der Konzern im ersten Halbjahr 2022 (01. Januar 2022 bis 30. Juni 2022) den Umsatz gegenüber den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 um 19 Prozent auf 228,8 Mio. Euro (Vorjahr: 192,4 Mio. Euro). Zum Umsatzwachstum trugen beide Konzernsegmente bei.

Allgeier setzt deutliches Umsatzund Ergebniswachstum im ersten Halbjahr 2022 fort

Im ersten Halbjahr 2022 (01. Januar 2022 – 30. Juni 2022) erreicht Allgeier SE mit einem Umsatz von 228,8 Mio. Euro und einem EBITDA von 25,9 Mio. Euro die der Guidance für das Geschäftsjahr 2022 zugrundeliegende Planung und steigert das Ergebnis überproportional. Die bereinigte EBIT-DA-Marge betrug 11 Prozent.

Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2022

Der Allgeier Konzern erzielte im zweiten Quartal 2022 (01. April 2022 bis 30. Juni 2022) im fortgeführten Geschäft einen Umsatz von 116,7 Mio. Euro (Vorjahr: 97,8 Mio. Euro), was einer Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Zwischenlagebericht zum 1. Halbjahr 2022

Angaben in Mio. Euro (soweit nicht anders vermerkt) 1. HJ 2022 1. HJ 2021
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT wie berichtet) 12,9 3,8
Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte aus Unternehmenserwerben 4,5 1,0
Sonstige einmalige und periodenfremde Effekte -0,9 6,0
Finanzergebnis -3,0 -0,9
Bereinigtes Ergebnis vor Steuern 13,5 9,9
Steuersatz 30 % 30 %
Steuern -4,0 -3,0
Bereinigtes Ergebnis vor Gewinn aus Veräußerung der Periode 9,4 6,9
Gewinn aus Veräußerung 4,2 0
Bereinigtes Ergebnis der Periode 13,6 6,9
Anteile nicht kontrollierender Gesellschafter -2,3 -1,8
Bereinigtes Ergebnis der Periode der Gesellschafter des Mutterunternehmens 11,3 5,1
Durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien nach zeitanteiliger Gewichtung 11.408.513 11.385.817
Bereinigtes Ergebnis der Periode je Aktie in Euro 0,99 0,45

Zur Darstellung des bereinigten Ergebnisses je Aktie korrigiert der Allgeier Konzern das berichtete Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit im fortgeführten Geschäft (EBIT) um die Abschreibungen auf die im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben aktivierten immateriellen Vermögenswerte (Effekte aus Kaufpreisallokationen), Erträge und Aufwendungen aus ergebniswirksamen Anpassungen von Kaufpreisen sowie um sonstige einmalige und periodenfremde Effekte. Unter Berücksichtigung der Bereinigungen und Annahme eines einheitlichen Steuersatzes von 30 Prozent erreichte der Konzern im ersten Halbjahr 2022 ein Ergebnis je Aktie von 0,99 Euro (1. Halbjahr 2021: 0,45 Euro).

Der Konzern steigerte seine Wertschöpfung (definiert als Gesamtleistung abzüglich der den Umsätzen direkt zurechenbaren Umsatz- und Personalkosten) um 22 Prozent auf 70,3 Mio. Euro (Vorjahr: 57,6 Mio. Euro). Damit stieg die Wertschöpfungsmarge im ersten Halbjahr 2022 auf 30,4 Prozent (Vorjahr: 29,8 Prozent). Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder

Im Vorjahr beinhalten die sonstigen einmaligen und periodenfremde Effekte im Wesentlichen den einmaligen, cash-neutralen Aufwand in Höhe von 6,1 Mio. Euro aus der Ausgabe von Aktienoptionen.

periodenfremd qualifiziert werden) lag bei 24,9 Mio. Euro (Vorjahr: 18,0 Mio. Euro), entsprechend einer Steigerung von 39 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode und einer Marge von 10,8 Prozent. Das EBITDA stieg um 117 Prozent auf 25,9 Mio. Euro (Vorjahr: 11,9 Mio. Euro), entsprechend einer Marge von 11,2 Prozent. Der Konzern weitete sein EBIT um 242 Prozent auf 12,9 Mio. Euro aus (Vorjahr: 3,8 Mio. Euro).

Das EBT des Konzerns belief sich nach dem Finanzergebnis auf 9,9 Mio. Euro (Vorjahr: 2,8 Mio. Euro), was einer Steigerung um 252 Prozent entspricht. Nach Abzug eines Ertragsteueraufwands von 3,7 Mio. Euro (Vorjahr: 2,6 Mio. Euro) und dem Ergebnis aus Abspaltung und Veräußerung von 4,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,0 Mio. Euro) erreichte Allgeier im ersten Halbjahr 2022 ein Periodenergebnis von 10,5 Mio. Euro (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro).

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie des fortgeführten Geschäfts, gerechnet auf das um die Ergebnisanteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter verminderte Sechs-Monats-Ergebnis, lag im ersten Halbjahr 2022 bei 0,72 Euro (Vorjahr: -0,14 Euro).

Das um die Abschreibungen aus Akquisitionstätigkeit bereinigte und mit einer normalisierten Steuerquote von 30 Prozent gerechnete Konzern-Ergebnis je Aktie betrug für das Berichtshalbjahr 0,99 Euro (Vorjahr: 0,45 Euro), entsprechend einer Steigerung von 120 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Entwicklung der Cashflows im ersten Halbjahr 2022

Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit vor Working Capital-Veränderungen des fortgeführten Geschäfts lag in den ersten sechs Monaten 2022 bei 20,9 Mio. Euro (Vorjahr: 16,3 Mio. Euro). Der Cashflow aus den Working Capital-Veränderungen belief sich im ersten Halbjahr 2022 auf -18,1 Mio. Euro (Vorjahr: -15,9 Mio. Euro). Einschließlich des Cashflows aus den Working Capital-Veränderungen betrug der Cashflow aus der operativen Tätigkeit insgesamt 2,8 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro).

Der Cashflow im Rahmen der Investitionstätigkeit belief sich innerhalb der Periode auf -4,6 Mio. Euro (Vorjahr: -21,7 Mio. Euro). Hierin enthalten sind Auszahlungen im Rahmen der Investitionen in das Anlagevermögen einschließlich Auszahlungen im Rahmen von Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 9,0 Mio. Euro (Vorjahr: 8,4 Mio. Euro) und Auszahlungen aus Akquisitionstätigkeiten in Höhe von 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 13,0 Mio. Euro) sowie gegenläufig Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen in Höhe von 4,5 Mio. Euro (Vorjahr 0,0 Mio. Euro). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit weist in den ersten sechs Monaten 2022 einen Nettozufluss von 9,7 Mio. Euro auf (Vorjahr: 30,9 Mio. Euro). Es wurden Zinszahlungen in Höhe von netto 2,4 Mio. Euro geleistet (Vorjahr: netto 1,0 Mio. Euro) und Bankdarlehen in Höhe von netto 4,0 Mio. Euro aufgenommen (Vorjahr: netto 39,5 Mio. Euro). Mit der Platzierung des Schuldscheindarlehens in Höhe von 60 Mio. Euro wurden dabei in gleicher Höhe Bankdarlehen zurückgeführt. Aus dem Zahlungssaldo aus dem Factoring von Kundenforderungen resultierte ein Zufluss von 10,2 Mio. Euro (Vorjahr: Abfluss von 4,0 Mio. Euro). Im ersten Halbjahr 2022 wurden Gewinne an nicht kontrollierende Gesellschafter in Höhe von 2,0 Mio. Euro ausgeschüttet.

Aus den Zahlungsströmen der betrieblichen Tätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit veränderte sich der Finanzmittelfonds von 54,5 Mio. Euro am 31. Dezember 2021 auf 62,5 Mio. Euro am 30. Juni 2022.

Akquisitionen und Veräußerungen

Erwerb der pooliestudios GmbH

Zur Erweiterung der Geschäftsfelder der publicplan-Gruppe ("publicplan") hat die publicplan GmbH, Düsseldorf, am 03. Juni 2022 einen Kaufvertrag zum Erwerb von sämtlichen Geschäftsanteilen der Digitalagentur pooliestudios GmbH, Köln ("pooliestudios"), unterzeichnet. Nach den Übernahmen der publicplan, der Cloudical sowie der it-novum im vergangenen Geschäftsjahr stärkt Allgeier mit der Akquisition die Kompetenz im Feld Open Source-basierter Software- und Digitalisierungslösungen für öffentliche Auftraggeber weiter.

Das rund 30-köpfige Team der pooliestudios, bestehend aus Entwicklern, UX/UI-Designern, Projektmanagern und Content-Redakteuren, ist auf unterschiedlichste Disziplinen und Technologien, wie etwa Webentwicklung, Suchmaschinenoptimierung oder Content-Management-Systeme spezialisiert. Mit der Akquisition geht publicplan einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung eines 360 Grad-Full-Service-Digital-Dienstleisters für zukunftsfähiges E-Government. Der Open-Source und E-Government-Spezialist publicplan wächst mit dem Zukauf auf insgesamt über 200 Mitarbeiter. Die pooliestudios wurde zum 31. Mai 2022 im Konzern konsolidiert.

Veräußerung der Oxygen

Im April 2022 veräußerte die Allgeier Dritte Beteiligungs GmbH, München, ihre Beteiligung von 90 Prozent an der Oxygen Consulting, Istanbul (Türkei). Die Gesellschaft war im Konzernabschluss 2021 im aufgegebenen Geschäft dargestellt. Aus der Umbuchung der Währungsdifferenzen entstand in der Gewinn- und Verlustrechnung des aufgegebenen Geschäfts ein Aufwand von 1.814 Tsd. Euro. Die Buchung hat keine Auswirkungen auf das Eigenkapital des Allgeier Konzerns und ist cash-neutral.

Veräußerung der northport InsurancePartner Platform GmbH

Im Mai 2022 veräußerte die mgm technology partners GmbH, München, ihre At-Equity-Beteiligung von 50 Prozent an der IPP northport InsurancePartner Platform GmbH, Hamburg.

Veräußerung der Talentry GmbH

Im Juni 2022 veräußerte die Allgeier Beteiligungen GmbH, München, ihre At-Equity-Beteiligung von 33,34 Prozent an der Talentry GmbH, München. Die Gesellschaft war im Konzernabschluss 2021 im aufgegebenen Geschäft dargestellt.

Liquidation der Allgeier Middle East Holding Ltd.

Im Juni 2022 wurde die Allgeier Middle East Holding Ltd., Dubai (Vereinigte Arabische Emirate), an der die Allgeier SE zu 100 Prozent beteiligt war, liquidiert.

Finanzierung

Zusätzlicher Spielraum zur Finanzierung des Unternehmenswachstums und für gezielte Zukunftsakquisitionen geschaffen

Allgeier hat sich im zweiten Quartal 2022, wie in der Ad-hoc-Mitteilung vom 12. April 2022 gemeldet, mit einem Bankenkonsortium auf die Anpassung des Konsortialkreditrahmenvertrags der Gruppe von zuvor 140 Mio. Euro auf nun 200 Mio. Euro bei gleichbleibend attraktiven Konditionen geeinigt. Das Kreditvolumen kann in Korrelation mit dem weiteren künftigen Wachstum der Gruppe abgerufen werden. Mit der Erhöhung der Kreditlinie des Konsortialkredits schafft Allgeier mittel- und langfristige Finanzierungssicherheit für die gesamte Gruppe. Das zusätzliche flexible Kreditvolumen eröffnet weiteren bedarfsgerecht nutzbaren Spielraum zur Finanzierung des Unternehmenswachstums und für gezielte Akquisitionen in Zukunftsmärkten. Finanzierungspartner sind auch weiterhin die Kreditinstitute Commerzbank, Landesbank Baden-Württemberg, Landesbank Hessen-Thüringen sowie Norddeutsche Landesbank. Darüber hinaus hat Allgeier, wie in der Ad-hoc-Mitteilung vom 25. Mai 2022 gemeldet, ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 60 Mio. Euro mit einer Laufzeit von fünf und sieben Jahren platziert - davon 31 Mio. Euro mit fester Verzinsung. Die Platzierung erfolgte bei Investoren aus dem Kreis der Landesbanken, Sparkassen, Förderbanken sowie Volks- und Raiffeisenbanken aus Deutschland und Österreich. Mit dem Schuldscheindarlehen schafft Allgeier zusätzlichen finanziellen Spielraum für weitere Akquisitionen und Investitionen. Die Transaktion wurde von den Arrangeuren finpair GmbH und der Landesbank Baden-Württemberg begleitet. Mit den zufließenden Mitteln aus dem Schuldscheindarlehen hat die Allgeier SE in gleicher Höhe den Konsortialkredit getilgt. Überdies hat sich Allgeier mit einem im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossenen Zinsswap in Höhe von 50 Mio. Euro gegen die aktuelle Entwicklung steigender Zinsen abgesichert und damit das Zinsänderungsrisiko reduziert.

Ukraine-Krieg und COVID-19-Pandemie

Der Krieg in der Ukraine wie auch die COVID-19-Pandemie und die politischen Maßnahmen zu deren Eindämmung wirken sich weiterhin teils signifikant auf die Weltwirtschaft und globalen Lieferketten, einzelne Märkte, Branchen und Unternehmen aus. Nach Auffassung führender Wirtschaftsforscher wird der Konflikt in der Ukraine die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie und das globale Wachstum behindern sowie den Inflationsdruck weiter verschärfen. Lieferketten sind weltweit von den Folgen des Kriegs wie auch weiterhin von der COVID-19-Pandemie – etwa durch die restriktive Maßnahmen in China – negativ beeinflusst. Auch wenn sich das Geschäft der Allgeier Gruppe bisher als weitgehend resilient gegenüber den Folgen sowohl der Corona-Krise als auch des Ukraine-Kriegs gezeigt hat, ist auch weiterhin nicht auszuschließen, dass krisenbedingte Entwicklungen in einzelnen Märkten, Branchen oder Unternehmen, die sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Halbjahresfinanzberichts vom Vorstand noch nicht genau vorhersagen ließen, Einfluss auf die Umsätze und die finanzielle Performance der Allgeier SE haben könnten. Sollten für Allgeier relevante Märkte von einer Rezession betroffen sein, so würde dies wahrscheinlich Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die weitere Entwicklung des Allgeier Konzerns haben. Stand heute können wir erfreulicherweise feststellen, dass für uns die im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie insbesondere auch durch die Beschleunigung des weltweiten Trends zur Digitalisierung entstandenen Chancen die Risiken der Pandemie überwiegen. Die Nachfrage nach Digitalisierungsleistungen ist ungebrochen, der Digitalisierungsdruck für öffentliche Auftraggeber aber auch privatwirtschaftliche Kunden hoch. Der Russland-Ukraine-Krieg hatte bis zum heutigen Zeitpunkt keine nennenswerten Auswirkungen auf das Geschäft des Allgeier Konzerns.

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Erwartung: Deutsche Wirtschaft steuert nach Corona aufgrund der Folgen des Ukraine-Krieges möglicherweise auf erneute Rezession zu

Nach der Corona-bedingten Rezession im Jahr 2020 konnte die deutsche Wirtschaft ihre Leistung im vergangenen Jahr 2021 laut Angaben des Statistischen Bundesamts aus dem Mai 2022 um 2,9 Prozent steigern. Die Erwartungen wie u. a. von der OECD in ihrem Economic Outlook zum Jahresbeginn prognostiziert, dass dieser Trend einer schnellen Erholung und eines weiteren starken Anstiegs der Wirtschaftsleistung sich in der ersten Hälfte des Jahres 2022 fortsetzen würde, haben sich indessen zerschlagen.

In ihrem aktuellen Economic Outlook vom Juni 2022 hebt die OECD den Krieg in der Ukraine als Hauptfaktor für die mittlerweile verhaltenen Prognosen für die deutsche Wirtschaft hervor. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig: Wesentlich sind insbesondere die Folgen des russischen Angriffskrieges und des Ölembargos für russisches Öl wie extrem gestiegene Energiepreise, eine der höchsten Inflationsraten in der Geschichte der Bundesrepublik von erwarteten 6,1 Prozent (Frühjahrsprojektion der Bundesregierung) bis 6,8 Prozent (ifo-Konjunkturprognose Sommer 2022) für das Jahr 2022 – auch aufgrund der Preisentwicklung im Zusammenhang mit Lieferengpässen, ein infolgedessen einbrechender privater Konsum, ungewöhnliche Unsicherheit bezüglich der Energieversorgung durch einen möglichen Lieferstopp von russischem Gas und die damit einhergehende Verunsicherung der Märkte, das Einbrechen von Geschäftssowie Privatinvestitionen und -konsum.

Auch unabhängig vom Ukraine-Krieg belasten die weiterhin bestehenden bzw. zugespitzten Lieferengpässe wichtiger Waren infolge der Corona-Pandemie die deutsche Wirtschaft. Besonders die Non-Covid-Politik Chinas verlängert und verschärft das Fortbestehen der Lieferengpässe, welche den erwarteten Aufschwung der Industrieproduktion mit derzeit signifikant gut gefüllten Auftragsbüchern mit einer Reichweite über mehrere Monate (ifo-Konjunkturprognose Sommer 2022) ausbremsen. Das hierdurch entstehende Angebotsdefizit bei hoher Nachfrage treibt wiederum die Inflation nach oben.

Ging die OECD in ihrem Economic Outlook vom Januar 2022 noch davon aus, dass Deutschland binnen Jahresfrist zurück auf den vorpandemischen Pfad der wirtschaftlichen Entwicklung finden würde, wurde diese Prognose nun deutlich revidiert. So wuchs die deutsche Wirtschaft laut Statistischem Bundesamt im ersten Quartal 2022 um lediglich 0,2 Prozent. Entsprechend erwartet die OECD gemäß Economic Outlook vom Juni im laufenden Jahr für Deutschland ein Wirtschaftswachstum von nur noch 1,9 Prozent und für 2023 von 1,7 Prozent. Damit hat die Organisation ihre Prognose vom Dezember 2021 (4,1 Prozent) um mehr als die Hälfte nach unten korrigiert.

Etwas optimistischer sind die Einschätzungen des IWF in seinem World Economic Outlook mit 2,1 Prozent (2022) und 2,7 Prozent (2023) Wachstum, der Bundesregierung in ihrer Frühjahresprojektion (2,2 Prozent und 2,5 Prozent) – beide aus dem April dieses Jahres – und des ifo-Instituts (2,5 Prozent und 3,7 Prozent; ifo-Konjunkturprognose Sommer 2022). ifo-Institut und IWF legen ihren Prognosen eine Normalisierung der Energiepreise wie auch eine Lockerung der Lieferengpässe im weiteren Verlauf des Jahres 2022

Trotz der ungebrochen positiven Zahlen des ITK-Marktes hat sich die Stimmung bei Branchenvertretern getrübt. Die hohe Inflation, anhaltende Lieferengpässe – bedingt und verschärft u.a. durch die Null-Covid-Politik Chinas sowie der Krieg in der Ukraine – hätten die Erwartungen an die nahe Zukunft gesenkt, so der BITKOM in seiner Pressemitteilung zur Branchenlage von Anfang Juli dieses Jahres. Demgegenüber bewegt sich der BITKOM-ifo-Digitalindex auf deutlich höherem Niveau als der ifo-Geschäftsklimaindex für die Gesamtwirtschaft. Dennoch zeigt der Teilindex für die Digitalwirtschaft bezogen auf die Erwartungen der kommenden sechs Monate eine gewisse Verunsicherung auch innerhalb der IT-Branche, bedingt durch die aktuelle gesamtökonomische Lage. Gegenläufig zu dieser Einschätzung ist indes die derzeitige sehr positive Geschäftslage der IT-Unternehmen: So liegt der entsprechende Index sogar noch einmal deutlich über dem Digitalindex.

Dies entspricht dem Bewusstsein, dass der Digitalisierung in Öffentlichkeit und Wirtschaft weiterhin und zunehmend eine zentrale Rolle beigemessen wird, die Gesellschaft zukunftsfähig und krisenresilient aufzustellen. Das zeigt sich auch an der Zunahme Unternehmensinvestitionen für die IT-Branche. Die Unternehmen seien der Treiber der derzeitigen starken Entwicklung und hätten laut BITKOM-Präsident Achim Berg erkannt, "wie herausragend wichtig eine resiliente IT in diesen Zeiten ist." Analog zum Branchenverband betont ebenso die OECD in ihrem aktuellen Economic Outlook für Deutschland vom Juni 2022 mehrfach die zentrale Bedeutung einer beschleunigten Digitalisierung in Verwaltung und Wirtschaft, um Deutschland gut aus den bestehenden Krisen zu führen.

Die aktuelle Studie "IT-Trends 2022" des Beratungsunternehmens Capgemini für die DACH-Region hebt analog den Trend zu weiterem deutlichem Wachstum und steigenden Investitionen der befragten CIOs und Behörden für den IT-Bereich hervor. So geben mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen an, im Jahr 2022 weiter wachsen zu wollen und knapp drei Viertel der Unternehmen würden ihre IT-Budgets erhöhen. Ähnlich sei die Lage bei Behörden. Mehr als 30 Prozent der Unternehmen planen eine IT-Budgetsteigerung um mehr als 10 Prozent. Das herausgehobene Ziel bleibt laut Capgemini wie bereits im Vorjahr die Ausrichtung der IT an den Bedürfnissen der Kunden. Daneben steht

zugrunde. Die zahlreichen Anhaltspunkte, dass diese Annahmen nicht eintreten können und sich somit die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands verschlechtern würde, sollten dabei im Blick bleiben. So geht bspw. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei einem sofortigen Lieferstopp von Gas aus Russland von einer Rezession noch in diesem Jahr aus, wie das Bundeswirtschaftsministerium in einer Mitteilung vom 27. April 2022 bekannt gibt.

Auch die Weltwirtschaft wird laut aktuellem Economic Outlook der OECD empfindlich durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine getroffen. Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise seien weltweit deutlich gestiegen, die hohe Inflation dämpfe den Konsum, Produktionsausfälle auf ukrainischer und russischer Seite müssten anderweitig kompensiert werden und bei Investitionen herrsche Verunsicherung. Europa stehe vor der großen Herausforderung, Unabhängigkeit vom russischen Energiemarkt zu erlangen. Die Kosten hierfür zeigen sich direkt in Preissteigerungen auf dem Energiesektor. Insofern bedeute ein längeres Anhalten des Konflikts ein deutliches Risiko für sich entwickelnde Volkswirtschaften und für die europäische Wirtschaft gleichermaßen. Zudem dämpfe die Non-Covid-Politik Chinas das weltweite Wachstum merklich, da Lieferengpässe von wichtigen Industrieund Vorprodukten verschärft würden.

Aus diesen Gründen nimmt die OECD eine deutliche Negativkorrektur ihrer Vorhersagen aus dem Dezember 2021 vor. Für die Jahre 2022 und 2023 senkt sie die Prognosen für das weltweite Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent auf 3 Prozent, bzw. von 3,2 auf 2,75 Prozent. Ihre Vorhersage zur Inflationsrate in den OECD-Ländern für das aktuelle Jahr hat sie von 4,5 Prozent auf 9 Prozent verdoppelt.

Ähnlich schätzt der IWF in seinem aktuellen World Economic Outlook aus dem April 2022 die Lage zur Inflation ein. Mit 5,7 Prozent für die Advanced Economies und 8,7 Prozent bei den Emerging Markets und Developing Economies wird ein deutlich nach oben korrigierter Wert vorgestellt. Auch die Erwartungen des IWF für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft sind laut World Economic Outlook vom April rückläufig. Der IWF geht nun noch von jeweils 3,6 Prozent Wachstum für die Jahre 2022 und 2023 aus.

Effizienzsteigerung weit oben auf der Agenda, während – bemerkenswerterweise – die Kostensenkung als Ziel der Befragten in den Hintergrund tritt. Der bereits heute akute sowie zukünftig zu erwartende weitere Fachkräftemangel bleibt das herausragende Problem im Zusammenhang mit IT-Dienstleistungen und -Anwendungen, so die Autoren der Studie. Mit 23 Prozent wird der altersbedingte Rückgang von Arbeitskräften im IT-Bereich in der kommenden Dekade beziffert. Unternehmen fürchten durch diesen Trend in erster Linie einen Know-how-Verlust für ihre Organisation.

Unternehmen und Behörden bekunden ambitionierte Ziele beim Erreichen von Nachhaltigkeitszielen wie etwa bei der Einsparung von Treibhausgasen, wobei die Vorhaben der Unternehmen um knapp ein Viertel diejenigen der öffentlichen Hand übersteigen. Unternehmen erkennen dabei vielfach in IT-Anwendungen ein Mittel zum Erreichen dieser Ziele, wobei in diesem Zusammenhang intelligenten Systemen eine gewisse Bedeutung zukomme. Diese sind nach zwei Jahren Stagnation in diesem Jahr wieder gefragter. Das liegt vor allem an technologischen Fortschritten und an neuen Prozessen für Entwicklung und Betrieb. Wachstumshinderlich sei die Zunahme regulatorischer Maßnahmen in einigen Bereichen. Datenverfügbarkeit bildet noch häufig den Bottleneck in vielen Organisationen, um intelligente Systeme nutzbringend anwenden zu können. Im Durchschnitt seien lediglich etwas mehr als die Hälfte aller Daten in Unternehmen verfügbar. Die andere Hälfte liege in Datensilos oder die Nutzung sei intern bzw. gesetzlich beschränkt. Datenaustausch werde hauptsächlich auf Supply Chains oder Behörden begrenzt, so dass für Analysen nur Daten aus dem engeren eigenen Umfeld zur Verfügung stehen.

Sowohl der IWF als auch die OECD betonen, dass die Risiken für einen noch deutlicheren wirtschaftlichen Abschwung markant höher seien als die Chancen für eine positivere Entwicklung. Gründe sind vor allem die unvorhersehbare Entwicklung im Krieg zwischen Russland und der Ukraine, aber auch weitere mögliche einschränkende Maßnahmen der chinesischen Regierung als Reaktion auf denkbare Ausbrüche von Varianten des Corona-Virus.

Erwartungen für die IT-Branche

Der deutsche ITK-Markt soll laut aktuellen Marktzahlen des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) aus dem Juli 2022 nach der soliden Erholung im Vorjahr im laufenden Jahr 2022 sein Wachstum noch einmal beschleunigen – entgegen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung weltweit, aber insbesondere auch in Deutschland. Dabei soll der ITK-Gesamtmarkt um 4,3 Prozent auf 189,4 Mrd. Euro und im Jahr 2023 um weitere 4,2 Prozent wachsen (Vorjahr: 4,0 Prozent auf 181,5 Mrd. Euro). Für den für Allgeier relevanten Teilmarkt für Informationstechnologie prognostiziert der BITKOM ebenfalls ein stärkeres Wachstum als im Vorjahr um 6,7 Prozent auf 113,0 Mrd. Euro (2021: 6,6 Prozent; 105,9 Mrd. Euro). Damit behält der Informationstechnologie-Markt seine Rolle als Wachstumsmotor der Brache und zeigt sich resilient gegenüber gesamtwirtschaftlichen Einflüssen.

Die Tendenz des vergangenen Jahres, in dem die IT-Branche sich deutlich schneller als die Gesamtwirtschaft von der Corona-Krise erholt hat und ihr Wachstum gegenüber dem vorpandemischen Zeitraum sogar noch ausbauen konnte, setzt sich auch im laufenden Jahr fort. Innerhalb der Branche sorgen vor allem die Software – nach wie vor angetrieben durch das starke Cloud-Geschäft – mit einer erwarteten Steigerung um 8,8 Prozent auf 32,4 Mrd. Euro und das Hardware-Segment (6,7 Prozent, 37,0 Mrd. Euro) für überproportionale Zuwächse. Auch der IT-Services-Markt soll im laufenden Jahr um 3,7 Prozent auf 43,6 Mrd. Euro wachsen und damit ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr (2,4 Prozent; 41,4 Mrd. Euro) verzeichnen. Laut Branchenverband sei das Geschäft mit IT-Services als Projektgeschäft eher langfristig angelegt und daher auch weniger möglichen Konjunkturschwankungen unterworfen.

rund 575 Dienstleistungen digital zugänglich machen. Die Bundesregierung gibt zudem an, dass der Bund bis 2025 die Beschaffung seiner Verwaltungs-IT bündeln und die Informationstechnik konsolidieren möchte, um Sicherheit und Effizienz zu erhöhen und den Anforderungen einer digitalen Verwaltung gewachsen zu sein.

Der Konzernvorstand erwartet, dass die IT-Abhängigkeit in einer stetig stärker globalisierten Welt auch in Zukunft weiter zunehmen wird. So fällt das prognostizierte Wachstum in den ausgewiesenen Zukunftsbereichen deutlich stärker aus als im Branchenschnitt. Dabei ist auch die IT selbst

Weiter hebt die Studie hervor, dass die Nutzung von Cloudbasierten IT-Services wiederum gestiegen sei, so dass Cloud-Infrastrukturen derzeit mit 59 Prozent den größten Teil der IT-Services stellen. Der Trend weg von außereuropäischen hin zu europäischen Providern werde sich wahrscheinlich in diesem Jahr fortsetzen. Automatisierungen fänden eher in der Cloud als im eigenen Rechenzentrum statt, wobei die regelbasierte Automatisierung vor allem im deutschsprachigen Raum die wichtigste Methode bliebe.

Die wichtigsten IT-Trends erkennt Capgemini nach Auswertung ihrer Befragung in diesem Jahr in Container-Technologien, dem Sicherheitskonzept Zero Trust, Machine Learning, dem Schutz vor Bedrohungen durch Internet der Dinge- (IoT-)fähige Geräte sowie Open APIs. Mobile Wallets für Bezahlung, Ticketing und Zugangskontrolle, Natural Language Processing, AIOps, Robotic Process Automation mit intelligenten Entscheidungen sowie Event Stream Processing konnten stark an Bedeutung zulegen. In diese Kategorie gehöre auch der Bereich Virtual & Augmented Reality, der sich trotz dessen am unteren Ende der Wichtigkeitsskala befinde. Weiter erkennen die Autoren der Studie im aktuellen Jahr einen breiten Markt für Projekte in den Bereichen Machine Learning, Robotic Process Automation mit intelligenten Entscheidungen, Preventive und Predictive Maintenance, Open APIs, Low-Code-App-Plattformen sowie Zero Trust.

Die Allgeier Gruppenunternehmen nehmen in vielen der vorgenannten Trend- und Wachstumsthemen bereits seit Längerem eine starke Marktposition ein. Viele Bereiche wie etwa Container-Cloud als einer der wichtigsten Wachstumstrends wurden zudem – auch mit den jüngeren Akquisitionen – gezielt weiter gestärkt. Neben Cyber-Security, Open-Source-Softwareentwicklung und Low-Code-Plattform können insbesondere der anhaltende Trend zur Verlagerung von Lösungen für Enterprise Resource Planning (ERP) in die Cloud und damit verbundene E-Commerce-Lösungen als zusätzliche Wachstumstreiber fungieren. ERP etwa optimiert als zentrales Softwaresystem Geschäftsprozesse, indem es einzelne Glieder der Produktionskette miteinander verknüpft. Die Megatrends der Branche kurbeln auch die ERP-Umsätze an, da ERP-Softwarelösungen die Steuerungs- und Planungsprozesse in einem raschen Wandel unterworfen, woraus ein laufender Innovations- und Investitionsbedarf resultiert – Bereiche, die bis heute noch aktuell waren, werden von anderen Themen überholt und abgelöst. Aufgrund der guten Positionierung der Gruppe in wesentlichen, wachstumsstarken Innovations- und Zukunftsfeldern einerseits und der breiten, branchenübergreifenden Kundenbasis aus vielen Hundert Großunternehmen sowie mittelständischen Markt- und Branchenführern und Auftraggebern des öffentlichen Sektors andererseits, ist Allgeier von den strukturellen Wachstumsmöglichkeiten im IT- und Software-Services-Sektor überzeugt.

Unternehmen maßgeblich vereinfachen. Laut Synergy Research Group sind Cloud-Dienste im ERP-Bereich, der eines der größten Segmente im Enterprise-Software-Markt darstellt, aktuell weiterhin noch eher unterrepräsentiert. Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung von Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft, nehmen auch die Gefahren von Hackerangriffen stetig zu. Im Zuge des Ukraine-Kriegs warnte auch der Branchenverband BITKOM noch einmal eindringlich vor Cyberangriffen, da der Konflikt in der Ukraine auch im digitalen Raum geführt werde und so unmittelbare Konsequenzen auch für die deutsche Wirtschaft haben könne. Mit dem Angriff Russlands sei auch im deutschen Cyberraum volle Aufmerksamkeit und größtmögliche Wachsamkeit aller Unternehmen, Organisationen und staatlichen Stellen geboten. Um der stetig wachsenden Nachfrage optimal zu begegnen, hat Allgeier das Geschäft mit eigenentwickelten IT-Security-Lösungen und Cyber-Security-Services in einer neuen leistungsstarken Einheit gebündelt, die seit März 2022 als Allgeier CyRis am Markt auftritt. Mit den Sicherheitslösungen für IT und OT, umfassenden Serviceleistungen und mehr als 15 Jahren Erfahrung im IT-Security-Umfeld verfügt Allgeier über das Potenzial, sich in diesem Bereich an der Spitze zu etablieren. Das Dienstleistungsportfolio reicht vom Schwachstellenmanagement, über Pentesting bis hin zur Etablierung von sicheren Kommunikationskanälen, etwa mit der Lösung julia mailoffice. Hinzu kommen Consultingleistungen und die Durchführung von Audits oder Security Awareness Trainings.

Zusammengefasst profitiert Allgeier von den wesentlichen Hightech-Trends und deren überproportionalem Wachstum ebenso wie vom übergreifenden Megatrend der Digitalisierung. Allgeier besetzt mit seinen IT- und Software-Services erfolgreich wichtige Wachstumsfelder und Zukunftstechnologien und baut sie entsprechend der steigenden Marktnachfrage zielgerichtet weiter aus. Zugleich hat die Corona-Pandemie den Digitalisierungsbedarf und -druck sowohl in den Unternehmen als auch im öffentlichen Sektor nochmals gesteigert. Insbesondere in der öffentlichen Verwaltung, in der Allgeier seine Marktposition seit vielen Jahren ausbaut, ist mit einem weiteren Nachfrageschub zu rechnen: Das Onlinezugangsgesetz (OZG) schreibt vor, dass Bund, Länder und Kommunen bis Ende Dezember 2022

Wachstum im deutschen Informationstechnikmarkt

Entwicklung der Segmente

Ressourcenpool von hochqualifizierten Software und IT-Experten zugreifen und somit ein hohes Maß an Skalierbarkeit und Flexibilität bei der Projektimplementierung und -betreuung gewährleisten. Die Mitarbeiter vereinen sowohl tiefgreifendes technisches Fachwissen als auch umfassendes Prozess- und Branchen-Know-how und Beratungsexpertise in den Bereichen Open-Source-Softwareentwicklung, Business Efficiency Solutions, Cyber- und IT-Security, Business-Process-Management, Enterprise-Content Management, Cloud/Containerisierung und Mobile Anwendungen. Die Unternehmen des Segments schaffen mit ihren Beratungs-, Entwicklungs-, Projektierungs-, Implementierungs- und Betreuungsleistungen IT-Lösungen in den wesentlichen Kernbereichen für Business-Software wie:

• Open-Source-Softwareentwicklung, insbesondere im Umfeld öffentlicher Auftraggeber: Durch politische Themen wie die Digitale Souveränität, den europäischen Datenschutz oder die Initiative "Public Money, Public Code" gewinnen Open-Source-Lösungen besonders im Umfeld öffentlicher Auftraggeber stetig an Relevanz. Beginnend mit der Beratung rund um dieses Thema, über die Open-Source-konforme Softwareentwicklung und die Entwicklung von Branchenlösungen als Open-Source-Software bis hin zur langfristigen Betreuung entsprechender Lösungen aber auch ganzer Communities entsteht gerade ein vollkommen neuer Markt in Deutschland und Europa. Die Allgeier Enterprise IT positioniert sich im Wachstumsmarkt der Open-Source-Softwareentwicklung als Innovationsführer für die öffentliche Verwaltung.

In den nachfolgenden Darstellungen und Erläuterungen sind Umsatz- und Ergebnisanteile aus Geschäften, welche die Segmente untereinander abschließen, enthalten.

Segment Enterprise IT

Geschäft des Segments

Das Segment Enterprise IT ist ein Komplettanbieter von IT-Lösungen und -Services für geschäftskritische Prozesse mit einer tiefgreifenden Expertise im deutschsprachigen Raum. Das Segment Enterprise IT unterstützt globale Konzerne, mittelständische Unternehmen sowie Auftraggeber des öffentlichen Sektors bei der digitalen Transformation und der Optimierung ihrer digitalen Geschäftsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Segment bietet den Kunden ein vollumfängliches IT-Services- und Projektportfolio für große Softwareprojekte und langfristige Managed-Services- und Wartungsverträge. Dabei entwerfen, realisieren und betreiben die Gesellschaften des Segments komplette IT-Lösungen für die Umsetzung und Unterstützung von unternehmenskritischen Geschäftsprozessen der Kunden auf der Basis von Business-Software-Produkten. Dazu verwenden die Unternehmen des Segments eigene IP-basierte Softwarearchitektur und -lösungen sowie marktführende Softwareprodukte und Plattformen für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen in Zusammenarbeit mit Anbietern wie Microsoft, SAP, IBM und Oracle. Ein Schwerpunkt bildet die Entwicklung von Softwarelösungen auf der Basis von Open Source-Komponenten. Das Segment profitiert dabei gleichermaßen von der guten Positionierung der Allgeier Gruppe als langjähriger Digitalisierungspartner für die öffentliche Hand einerseits, die auf einem breiten Erfahrungs- und spezifischen Know-how-Schatz und hervorragenden Referenzen beruht, sowie andererseits von dem hohen Bedarf einer weiteren und rascheren Digitalisierung des Öffentlichen Sektors und dessen Angeboten für Bürger und Unternehmen. Das Segment Enterprise IT kann auf einen großen

  • BDP Business Digitalization Platform: In diesem Bereich liegen die ursprünglichen Wurzeln des Allgeier Konzerns. Mit der Eigenentwicklung syntona logic®, sowie führenden Softwarelösungen internationaler Hersteller wie Microsoft und SAP und branchenspezifischen Ergänzungen aus der itrade-Serie, werden Business Efficiency-Lösungen zur Digitalisierung der Geschäftsprozesse für Mittelstandsund Enterprise-Kunden umgesetzt.
  • Dokumentenmanagement (DMS)/Enterprise-Content Management (ECM): Mit dem eigenen digitalen Informationsmanagement mit integrierten DMS- und ECM-Funktionen metasonic® Doc Suite werden für Kunden dokumentenintensive Geschäftsprozesse unterstützt und hocheffizient abgewickelt. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette der Bearbeitungsprozesse vom Erkennen, Herauslesen und Bearbeiten von Inhalten in professionellen Workflow-Abläufen bis zur revisionssicheren Archivierung unterstützt. Die Lösungen werden auf Kundenwunsch in die IT-Infrastruktur des Kunden integriert oder als vollständige Cloud-Lösungen mit Hosting in eigenen, deutschen Rechenzentren angeboten. Die Vorteile für Unternehmen, die eine ECM-Lösung wie die metasonic® Doc Suite nutzen, liegen auf der Hand: Sie können durch effizientere Prozesse jede Menge Geld und Zeit sparen. Die oftmals noch ausgeprägte analoge Büroarbeit wird auf diese Weise im hohen Maße automatisiert und die Mitarbeiter werden entlastet.
  • Cyber-Security: Das Thema Datensicherheit wird für Organisationen aller Branchen und Größen immer entscheidender. Das Segment vereint erfahrene Experten aus den Bereichen IT und Cyber-Security sowie IT-Forensik und deckt mit einem umfassenden Portfolio aus Cyber und IT-Security Consulting, Operations sowie (Incident) Response & Emergency die steigenden Ansprüche des IT-Security-Marktes vollumfänglich ab. Das Segment bietet zudem eigene Softwarelösungen, zum Beispiel für die Verschlüsselung von Sharepoint-Plattformen oder die Verschlüsselung des E-Mail-Verkehrs an. Die eigene IT-Security-Softwarelösung julia mailoffice kommt bereits bei zahlreichen Ministerien, Behörden und Großunternehmen zum Einsatz. EMILY und EMILY SP (SharePoint) sorgen für eine sichere Kollaboration.

  • SAP: Das Segment Enterprise IT bietet seinen Kunden Full-Stack-SAP Services, die von der Projektberatung bis zu Managed Services für den gehobenen Mittelstand reicht.

  • Business-Process-Management (BPM): In sämtlichen Business-Software-Solutions geht es im Kern um die IT-gestützte Durchführung und Optimierung von Geschäftsprozessen. Im Zusammenspiel mit einer Vielzahl von Softwareprodukten und bei immer schneller werdenden Änderungszyklen für Software und Geschäftsabläufe müssen Prozess-Tools besonders flexibel sein. Mit der Software metasonic® Process Suite, einer BPM-Software modernster Generation und Plattform für dynamische Prozess-Applikationen, kann Allgeier Kunden dabei unterstützen, in erheblich kürzeren Zyklen maßgeschneiderte Softwarelösungen herzustellen. Mit interaktiven Touchscreens wird es sogar besonders einfach: An ihnen können Teams spielerisch ihre Geschäftsabläufe zusammenstellen und im Handumdrehen funktionsfähige Applikationen bauen – ganz ohne Programmieraufwand.
  • Cloud-Lösungen: Das Segment Enterprise IT baut und betreibt für seine Kunden eine Vielzahl von Cloud-Lösungen in den oben genannten Bereichen. Die Softwarelösungen können sowohl in privaten Cloud-Umgebungen (Unternehmens-Cloud) als auch in Allgeier-Rechenzentren oder öffentlichen Cloud-Umgebungen (Public Cloud) betrieben werden. An erster Stelle stehen höchste Daten- und Ausfallsicherheit wie auch Zuverlässigkeit und Belastbarkeit bei hohem Datenaufkommen. Die Angebote des Segments nutzen neben vielen mittelständischen Unternehmen auch große international tätige Konzerne und die öffentliche Hand.
  • Mobile: Für den Zugang zu den verarbeiteten Daten werden Benutzeroberflächen für verschiedenste mobile Endgeräte (Mobile Devices) zum Standard moderner Business-Software. Das Segment Enterprise IT setzt für viele Anwendungen individuelle Lösungen im Bereich Mobile Applications um.

Die Unternehmen des Segments Enterprise IT waren im vergangenen Geschäftsjahr 2021 für mehr als 2.000 Kunden in Deutschland und international tätig. Dazu zählen Großunternehmen wie beispielsweise 15 der 40 DAX-Unternehmen ebenso wie eine Vielzahl öffentlicher Auftraggeber auf den verschiedenen föderalen Ebenen und zahlreiche mittelständische Unternehmen. Die Kunden verteilen sich breit auf eine Reihe unterschiedlicher Branchen. Besonderes Branchen-Know-how weisen die Unternehmen des Segments im Bereich Public/Öffentliche Auftraggeber sowie Versicherungen, Chemie/Pharma und Industrie auf.

Die Gesellschaften im Segment Enterprise IT verfügten zum Stichtag 30. Juni 2022 über 26 Standorte, davon 19 in Deutschland, fünf im übrigen Europa, einen in Nordamerika und einen in Asien.

Geschäftsentwicklung

Das Segment Enterprise IT trug im Berichtszeitraum gemessen an den externen Umsatzerlösen mit 78 Prozent (Vorjahr: 75 Prozent) zum Umsatz des fortgeführten Geschäfts des Allgeier Konzerns bei.

Das Segment Enterprise IT konnte seine dynamische Entwicklung aus dem zweiten Halbjahr 2021 fortsetzen und verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 eine signifikante Umsatzsteigerung um 24 Prozent auf 179,7 Mio. Euro (Vorjahr: 145,4 Mio. Euro). Zugleich konnte das Segment seine Wertschöpfung (Gesamtleistung abzüglich der den Umsätzen direkt zurechenbaren Umsatz- und Personalkosten) um 28 Prozent auf 50,8 Mio. Euro (Vorjahr: 39,6 Mio. Euro) steigern, wodurch sich die Rohmarge weiter auf 28,1 Prozent erhöhte (Vorjahr: 27,2 Prozent).

Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) stieg gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 60 Prozent auf 18,4 Mio. Euro (Vorjahr: 11,5 Mio. Euro). Das EBITDA des Segments Enterprise IT betrug im Berichtshalbjahr 18,5 Mio. Euro (Vorjahr: 11,7 Mio. Euro), entsprechend einer Steigerung um 59 Prozent. Die Abschreibungen des Segments beliefen sich in der Periode auf 5,2 Mio. Euro (Vorjahr: 4,2 Mio. Euro). Das EBIT des Segments erhöhte sich deutlich von 6,5 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2021 auf 9,1 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2022. Das Periodenergebnis des Segments Enterprise IT betrug vor Steuern 7,1 Mio. Euro (Vorjahr: 4,8 Mio. Euro), was einer Steigerung um 50 Prozent entspricht.

Segment mgm technology partners

Geschäft des Segments

Das Segment mgm technology partners ("mgm") ist ein IT-Haus für Digitalisierungsprojekte und einer der führenden Anbieter für E-Government-Portale in Deutschland. mgm steht für Plattform-Lösungen, die einen nachhaltigen Wertbeitrag für die IT, das Business und die Organisation schaffen. mgm technology partners hat höchste Expertise für Enterprise-Geschäftsanwendungen, bietet den Kunden eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und garantiert eine langfristige Verantwortungsübernahme bei der integrierten Beratung und den Plattformlösungen.

Als High End-Software und Technologieunternehmen definiert mgm technology partners den eigenen Erfolg am Beitrag, den die in Produktion gebrachten Systeme zum Geschäftserfolg der Kunden leisten. Auf Basis aktueller Technologien und eigener Plattformlösungen entwickelt mgm Enterprise-Applikationen hauptsächlich für die Branchen Commerce, Insurance und Public Sector. Zusammen mit den spezialisierten Tochterunternehmen mgm consulting partners (Managementberatung für Digitalisierung, Experten für CIO Advisory, Organisationsentwicklung und Change-Management), mgm security partners (Web Application Security) und mgm integration partners (SAP-Prozessoptimierung) deckt mgm die volle Bandbreite der aktuellen und zukünftigen Digitalisierungsthemen ab. als Basis zum Einsatz. Diese modellbasierte Low Code Plattdigitalen Geschäft dauerhaft zu beherrschen und das Geschäft der Kunden nachhaltig effizient zu gestalten. Ein zentraler Arbeitsschwerpunkt bleiben weiterhin Individualentwicklungen für die Integration in geschäftskritische IT-Landschaften der Unternehmen. mgm ist auf die Branchen Commerce, Insurance und Public Sector spezialisiert, die besonders krisenstabil bzw. krisenunanfällig sind. Auch im dritten Jahr der Corona-Pandemie ist der Online-Handel auf Wachstumskurs und der hohe Digitalisierungsbedarf in der öffentlichen Verwaltung weiterhin deutlich ausgeprägt.

mgm folgt dem Ansatz der Digitalen Souveränität, nach der Organisationen die Hoheit und das Wissen über die eigenen IT-Systeme behalten. Als langjähriger Partner öffentlicher Verwaltungen teilt mgm die Werte seiner Auftraggeber für einen selbstbestimmten Umgang mit Daten und Software. Kunden und Partner aus der Privatwirtschaft unterstützt mgm dabei, ihre strategischen Ziele zu erreichen – die im Kontext der aufstrebenden Plattformökonomie immer häufiger mit digitaler Souveränität zusammenhängen. Als Spezialist im Bereich modellbasierter Entwicklung baut mgm Softwarelösungen, die Fachexperten dazu befähigen, auch hochkomplexe, integrierte Anwendungen eigenständig anzupassen. Die mgm-eigene Produktentwicklung rund um die Low Code-Plattform A12 kommt dafür in allen Branchen form ist die zukunftssichere Grundlage, um Komplexität im

Ergebniszahlen Segment Enterprise IT (in Mio. Euro)*
Enterprise IT 1. HJ 2022 1. HJ 2021 1. HJ 2022 vs.
1. HJ 2021
Umsatzerlöse* 179,7 145,4 23,6 %
Wertschöpfung* 50,8 39,6 28,3 %
Bereinigtes EBITDA* 18,4 11,5 59,8 %
Marge** 10,2 % 7,9 %
EBITDA* 18,5 11,7 58,6 %
Marge** 10,2 % 8,0 %
EBIT* 9,1 6,5 38,5 %
Marge** 5,0 % 4,5 %

*inkl. Umsatzerlöse mit anderen Segmenten **in % des Umsatzes

Public Sector

  • mgm steht als Technologiepartner und Entwickler hinter der elektronischen Steuererklärung in Deutschland. Heute werden Einkommensteuererklärungen von mehr als 30 Mio. Bürgern über von mgm entwickelte Software an die Finanzverwaltungen übertragen. Die Unternehmen in Deutschland reichten 2021 unter anderem 37,8 Mio. Umsatzsteuervoranmeldungen ein. Sämtliche kommerziellen Steuersparprogramme verwenden die ELSTER-Authentifizierung. Die vollständige Datenvalidierung, Datenverschlüsselung und Übermittlung erfolgen mittels ERiC (ELSTER Rich Client). Im Jahr 2021 feierte das E-Government-Erfolgsprojekt ELSTER seinen 25. Geburtstag.
  • Die A12-Plattform ist im Public Sector eine erprobte Lösung für die gesetzlich verankerte Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes bis Ende 2022 sowie weitere Digitalisierungsprojekte auf Bundes- und Länderebene in Behörden und Verwaltungen. Modulare Teile aus dem ELSTER-Ökosystem spielen beispielsweise auch eine große Rolle bei weiteren E-Government-Lösungen wie dem Aufbau einer Infrastruktur für ein einheitliches Unternehmenskonto in Deutschland. Die strukturelle Digitalisierung und volldigitale Erreichbarkeit durch Bürger und Unternehmen der Register aller Art in Deutschland ist zudem ein attraktives Feld für künftige Geschäftstätigkeit.

Commerce

  • mgm versteht Commerce als individuelles High Speed-Geschäft. Das Unternehmen ist hier sowohl im B2B als auch im B2C tätig. Zwei Produkte stehen dabei im Mittelpunkt: SAP Commerce Cloud (ehemals SAP-Hybris) und mgm Commerce ERP. mgm ist seit 2009 Gold Partner von SAP.
  • Mit der mgm eGrocery-Software auf Basis der SAP Commerce Cloud existiert eine erprobte Lösung für moderne Online-Shops speziell für den Lebensmittelhandel inklusive angebundener Picking App für Click & Collect-Angebote.
  • Die 2021 akquirierte mgm integration partners GmbH (zuvor: Clientis AG) verfügt über eine SAP Gold Partner-Zertifizierung. Das Unternehmen mit Beratern und Entwicklern in Moosburg (Bayern) und Hamburg ist Spezialist für SAP-Prozessoptimierung, besonders entlang von Supply Chains. Durch die Kombination dieser besonderen Expertise mit den Erfahrungen anderer mgm-Bereiche, etwa rund um die Beratung in ERP-Migrationsprojekten (S/4HANA) und Umsetzungen mittels SAP Commerce Cloud, entsteht ein vielschichtiges SAP-Lösungsangebot.

Insurance

  • Seit 2006 liegt der Fokus der mgm auf der Digitalisierung im Industrieversicherungsgeschäft. Die Eigenentwicklung "mgm Cosmo" auf Basis von A12 bietet als digitale Plattform im hochkomplexen und individuellen Industrieversicherungsgeschäft integrierte Produktkonfiguration, Underwriting, digitale Kollaboration, Deckungs-, Schadens- und Prozessmodellierung.
  • Dabei fungiert mgm nicht immer nur als Dienstleister, der ein beauftragtes Projekt nach vereinbarter Zeit abschließt und final übergibt. Teil der Plattform-Strategie ist vielmehr der Aufbau langfristiger Partnerschaften mit Versicherern und Maklern, durch die mgm unmittelbar am Erfolg von Digitalisierungsinitiativen partizipieren will.
  • Im Consulting für die Versicherungsbranche liegt der Fokus auf Business Intelligence und Data Warehouse-Projekten, u.a. im Kontext von Solvency II. Einen weiteren Branchenschwerpunkt bilden bei der Managementberatung die Branche der Energieversorger, hier insbesondere mit den Leistungen CIO Advisory und Sourcing.

Das Segment mgm technology partners arbeitete im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021 für über 200 Kunden, davon acht der 40 DAX-Unternehmen sowie zahlreiche öffentliche Auftraggeber und Institutionen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.

Die Gesellschaften des Segments verfügten zum Stichtag 30. Juni 2022 über 19 Standorte, davon 12 in Deutschland, jeweils einen Standort in Frankreich, Österreich, der Schweiz und den USA sowie zwei Entwicklungszentren in Vietnam und eines in der Tschechischen Republik.

Geschäftsentwicklung

Das Segment mgm technology partners erzielte im Berichtshalbjahr weiteres Umsatzwachstum bei einer Ergebnismarge von stabil über 20 Prozent. Das Segment wies im ersten Halbjahr 2022 einen Anteil von 21 Prozent an den externen Umsatzerlösen des fortgeführten Geschäfts des Allgeier Konzerns auf (Vorjahr: 24 Prozent).

Das Segment mgm technology partners verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2022 ein Umsatzwachstum von 7 Prozent auf 51,6 Mio. Euro (Vorjahr: 48,3 Mio. Euro). Die Wertschöpfung des Segments erhöhte sich um 8 Prozent auf 20,5 Mio. Euro (Vorjahr: 19,0 Mio. Euro). Damit erreichte das Segment eine Rohmarge von 38,7 Prozent (Vorjahr: 39,2 Prozent).

Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) belief sich im Berichtshalbjahr auf 10,8 Mio. Euro (Vorjahr: 10,5 Mio. Euro), was einer Steigerung von 4 Prozent und einer bereinigten EBITDA-Marge von 20,4 Prozent (Vorjahr 21,7 Prozent) entspricht. Der unterproportionale Anstieg des Ergebnisses gegenüber der Steigerung der Umsatzerlöse ist bedingt durch Investitionen in die A12-Plattform, in Vertrieb und Marketing sowie den Aufbau des Partnernetzwerks für die A12-Plattform und darüber hinaus hohe Pre-Sales-Aufwendungen für die zwischenzeitlich gewonnenen Ausschreibungen im Public Sektor. Diese werden im zweiten Halbjahr und in den folgenden Jahren einen erheblichen Ergebnisbeitrag leisten.

Das EBITDA des Segments stieg im Berichtszeitraum um 4 Prozent auf 11,0 Mio. Euro (Vorjahr: 10,6 Mio. Euro). Die Abschreibungen erhöhten sich in der Periode auf 2,5 Mio. Euro (Vorjahr: 2,2 Mio. Euro). Damit erreichte das Segment in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 ein EBIT von 8,3 Mio. Euro (Vorjahr: 8,3 Mio. Euro) bei einer EBIT-Marge von 15,6 Prozent (Vorjahr 17,2 Prozent). Das Periodenergebnis des Segments vor Ertragsteuern lag bei 8,2 Mio. Euro (Vorjahr: 8,2 Mio. Euro).

Ergebniszahlen Segment mgm technology partners (in Mio. Euro)
mgm technology partners 1. HJ 2022 1. HJ 2021 1. HJ 2022 vs.
1. HJ 2021
Umsatzerlöse* 51,6 48,3 6,7 %
Wertschöpfung* 20,5 19,0 8,3 %
Bereinigtes EBITDA* 10,8 10,5 3,6 %
Marge** 20,4 % 21,7 %
EBITDA* 11,0 10,6 4,1 %
Marge** 20,8 % 22,0 %
EBIT* 8,3 8,3 -0,4 %
Marge** 15,6 % 17,2 %

*inkl. Umsatzerlöse mit anderen Segmenten **in % des Umsatzes

Im Mai 2022 wurde ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 60 Mio. Euro mit einer Laufzeit von fünf und sieben Jahren platziert. Zudem war der im April 2022 auf ein Volumen von 200 Mio. Euro erweiterte Kreditrahmen der Gruppe zum 30. Juni 2022 mit Ziehung von 67,5 Mio. Euro beansprucht (31. Dezember 2021: 123,5 Mio. Euro). Die übrigen langfristigen Schulden sind im ersten Halbjahr 2022 um 4,0 Mio. Euro auf 47,0 Mio. Euro gesunken (31. Dezember 2021: 51,0 Mio. Euro).

Die kurzfristigen Schulden beliefen sich zum Ende der Berichtsperiode auf 116,0 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 111,8 Mio. Euro). Innerhalb der kurzfristigen Schulden sanken die Finanzschulden zum Stichtag 30. Juni 2022 um 8,5 Mio. Euro auf 6,4 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 14,9 Mio. Euro) und die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen um 0,1 Mio. Euro auf 8,7 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 8,8 Mio. Euro). Die übrigen kurzfristigen Schulden stiegen um 12,8 Mio. Euro auf 100,9 Mio. Euro an (31. Dezember 2021: 88,1 Mio. Euro). Aufgrund des unterproportionalen Anstiegs der Schulden im Verhältnis zum Anstieg der Bilanzsumme verringerte sich der Verschuldungsgrad des Konzerns als Quotient aus Verbindlichkeiten und Bilanzsumme zum Bilanzstichtag 30. Juni 2022 leicht auf 65,8 Prozent (Vorjahr: 66,4 Prozent).

Die Nettofinanzverbindlichkeiten des Konzerns betragen zum Stichtag 30. Juni 2022 107,5 Mio. Euro, davon 42,8 Mio. Euro Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen (Finance Lease) (31. Dezember 2021: Net Debt in Höhe von 113,5 Mio. Euro, davon 44,5 Mio. Euro Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen).

Im ersten Halbjahr 2022 stieg die Bilanzsumme zum Stichtag 30. Juni 2022 auf 492,6 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 485,0 Mio. Euro). Die Gründe für die Erhöhung liegen im Wesentlichen im operativen Geschäftsbetrieb.

Auf der Aktivseite verringerten sich die langfristigen Vermögenswerte des Konzerns leicht von 340,2 Mio. Euro am 31. Dezember 2021 auf 337,3 Mio. Euro zum Bilanzstichtag. Innerhalb des langfristigen Vermögens sanken die immateriellen Vermögenswerte leicht auf 278,6 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 281,1 Mio. Euro) sowie die Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen auf 39,5 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 41,3 Mio. Euro). Das Sachanlagevermögen erhöhte sich auf 9,0 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 7,6 Mio. Euro). Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte fielen leicht auf 8,7 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 8,8 Mio. Euro). Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich auf 155,3 Mio. Euro zum Stichtag 30. Juni 2022 (31. Dezember 2021: 144,8 Mio. Euro). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich zusammen mit den vertraglichen Vermögenswerten auf 73,7 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 64,8 Mio. Euro). Die liquiden Mittel sanken zum Bilanzstichtag leicht auf 68,8 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 69,4 Mio. Euro).

Auf der Passivseite erhöhte sich das Konzerneigenkapital auf 168,3 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 162,9 Mio. Euro). Das Fremdkapital stieg leicht auf 324,3 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 322,1 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote stieg auf 34,2 Prozent am Stichtag 30. Juni 2022 (31. Dezember 2021: 33,6 Prozent).

Die langfristigen Schulden verringerten sich zum Ende des ersten Halbjahres 2022 um 2,0 Mio. Euro auf 208,2 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 210,2 Mio. Euro). Innerhalb der langfristigen Schulden stiegen die langfristigen Finanzschulden auf 127,2 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 123,5 Mio. Euro). Die langfristigen Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen sanken auf 34,1 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 35,7 Mio. Euro).

Bericht zur Finanz- und Vermögenslage

Chancen und Risiken der künftigen Geschäftsentwicklung

1 Risiken

Im Folgenden werden wesentliche Risiken genannt, die eine erhebliche, nachteilige Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe und damit auch auf den Aktienkurs haben können. Die Aufzählung der Risiken ist nicht abschließend. Neben den genannten kann es weitere Risiken geben, denen unsere Gruppe ausgesetzt sein kann und die das Geschäft unserer Gruppenunternehmen beeinträchtigen können. Daneben existieren potenzielle weitere Risiken, die wir im Folgenden nicht ausdrücklich einbeziehen, da wir sie als nicht gleichermaßen wesentlich identifiziert haben. Das Risikomanagementsystem der Gruppe sowie das Interne Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den Konzernrechnungslegungsprozess sind im Allgeier SE Geschäftsbericht 2021 unter Punkt 4.2 Risikomanagementsystem beschrieben.

1.1 Marktrisiken und strategische Risiken

oder gar rezessive Entwicklung der Märkte kann dazu führen, dass einzelne Kunden keine Aufträge mehr erteilen oder über geringere Budgets für Software- und IT-Dienstleistungen verfügen. Dies kann einen negativen Einfluss auf unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

1.1.1 Wirtschaftliches Umfeld Unser Marktumfeld wird stark von den globalen und lokalen makroökonomischen Faktoren sowie der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in unseren Kernmärkten in Deutschland und Mitteleuropa beeinflusst. Insbesondere beeinflusst die wirtschaftliche Situation unserer Kunden, die größtenteils ebenfalls von der Wirtschaftsentwicklung in den für sie relevanten Märkten abhängig sind, deren Ausgabeverhalten in Hinblick auf Ausgaben für IT und Digitalisierung und damit indirekt unser Geschäft. Gleiches gilt auch für die öffentlichen Haushalte, die zudem von Themen wie Staatsverschuldung und Verschuldung der öffentlichen Haushalte beeinflusst sind. Unser Geschäft, das im Wesentlichen in der Erbringung von Dienstleistungen für Industrie- und Handelsunternehmen, aber auch für öffentliche Auftraggeber besteht, wird damit direkt und indirekt durch die allgemeine, konjunkturelle Entwicklung beeinflusst, der unsere Kunden ausgesetzt sind und die auf unsere Kunden unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Eine zurückhaltende, volatile Der Russland-Ukraine-Krieg sowie auch weiterhin die CO-VID-19-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung stellen grundsätzlich einen Risikofaktor für die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Kundenumfeld dar. Viele Branchen sind durch die Störung von Lieferketten, reduzierte Nachfrage oder den verstärkten Mangel an Arbeitskräften betroffen. Inwieweit einige Wirtschaftszweige durch die sog. Corona-Krise nachhaltigen Schaden genommen haben, ließ sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch nicht vollständig absehen. Ebenso wenig war absehbar, inwieweit der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Wirtschaftssanktionen sowie weitere Faktoren wie möglicherweise ein plötzlicher Gas-Lieferstopp von Seiten Russlands oder ein verstärktes Auftreten von Cyberangriffen Probleme auf Markt- bzw. Kundenseite eventuell verstärken bzw. für zusätzliche Schwierigkeiten sorgen könnten, etwa durch negative Auswirkungen auf die weltweiten Lieferketten oder die globale Wirtschaft als Ganzes, auf die nationalen Märkte, auf Energiepreise, die Inflationsrate, höhere Produktionskosten oder unmittelbar bzw. mittelbar auf bestimmte Industrien

Beeinflusst wird das Marktumfeld für Allgeier sehr wesentlich durch den weltweiten Megatrend der digitalen Transformation. Dieser Trend sorgt dafür, dass sich nahezu alle Geschäftsmodelle wandeln und erheblich durch IT und Software beeinflusst sind. Dies wirkt sich eher erhöhend auf die Ausgaben und Investitionen unserer Kunden in IT und Softwarelösungen aus. Allerdings führt es auch zu stärkerer Differenzierung im Markt und kann Unternehmen mit geringerem Digitalisierungstempo in unserem Kundenkreis unter Druck bringen.

oder Kundenunternehmen. Nach unserer Erwartung wird die kurz- und mindestens mittelfristige Entwicklung der Wirtschaft sowohl global als auch auf nationaler Ebene weiterhin wesentlich davon abhängen, wie schnell und umfassend es gelingt, die Nachwirkungen der Pandemie vollständig in den Griff zu bekommen, wie gravierend und langwierig sich die Belastungen durch die Folgen des russischen Angriffskrieges insbesondere auf die europäische und die deutsche Wirtschaft erweisen und ob und in welcher Geschwindigkeit sich eine wirtschaftliche Erholung nachhaltig materialisiert. Auch kann von bestehenden und ggf. neuen Virusvarianten ebenso wie durch Folgen des Russland-Ukraine-Konflikts noch immer ein beträchtliches Risiko ausgehen, wie zuvor beschrieben. Sollten für Allgeier relevante Märkte von einer Rezession betroffen sein, bestimmte Wirtschaftszweige einen starken Nachfrageeinbruch verzeichnen oder etwa wichtige Einzelkunden in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, so würde dies wahrscheinlich Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die weitere Entwicklung des Allgeier Konzerns haben. Stand heute können wir feststellen, dass für uns die im Zusammenhang mit der Pandemie insbesondere auch durch die Beschleunigung des weltweiten Trends zur Digitalisierung entstandenen Chancen die Risiken der Pandemie überwiegen. Ebenso zeigt sich bislang, dass die Folgen des Ukraine-Kriegs bislang keine nennenswerten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns hatten.

1.1.2 Marktentwicklung im Branchenumfeld

In der IT- und Software-Branche gibt es darüber hinaus weitere Faktoren, die erheblichen Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung haben, wie die dynamische Entwicklung von Technologietrends, hoher Wettbewerbs- und Preisdruck sowie Personalknappheit. Der Technologiewandel ist im ITund Software-Sektor sehr groß und schreitet rasch voran, was Chance und Risiko zugleich bedeutet. Unternehmen, die zu langsam und passiv sind, um auf diesen rasanten Wandel mit angemessener Agilität reagieren zu können oder die zu lange auf Technologien oder Marktsegmente setzten, die durch neue Trends überholt werden, können dadurch erhebliche, zum Teil sogar existenzielle Nachteile erleiden. Der weltweite wie auch der deutsche IT-Markt befinden sich in stetiger Veränderung und sind einer damit einhergehenden Konsolidierung unterworfen. Insbesondere große Kunden mit hohen Anforderungen und großen Auftragsvolumina streben danach, ihre Lieferanten zu konsolidieren, um einerseits die Leistungsfähigkeit und Qualität zu verbessern, aber andererseits auch Kosten zu senken. Dies erhöht den Wettbewerb in der Branche und stellt uns vor die Herausforderung, dem Kostendruck und Wettbewerb standzuhalten und gegebenenfalls sogar davon zu profitieren. Einige unserer Wettbewerber sind deutlich größer und umsatzstärker als wir und verfügen über umfangreichere Ressourcen, auch für Investitionen in neue Technologien und damit verbundene Dienstleistungen. Kleinere Wettbewerber sind zum Teil spezialisierter als wir. Es ist möglich, dass Wettbewerber im Einzelfall effektiver und schneller auf neue Marktchancen reagieren könnten. Die vorgenannten Szenarien können für uns sinkende Umsätze, sinkende Margen oder einen negativen Einfluss auf unsere Marktanteile zur Folge haben. Der Eintritt der genannten Risiken kann dementsprechend einen negativen Einfluss auf unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

1.2 Informationssicherheitsrisiken

Geschäftskritische Systeme bilden die Geschäftsgrundlage jeder Organisation. Ein Ausfall dieser Systeme kann zu einer Beeinträchtigung unseres Geschäftsbetriebs führen bis zu einem völligen Stillstand. Infolge eines Hackerangriffs könnten die IT-Systeme der Allgeier SE oder von deren Tochterunternehmen durch eine Schadsoftware infiziert werden. Die Folgen wären eine kosten- und zeitintensive Wiederherstellung der Daten und das Neuinstallieren betroffener IT-Systeme. Dies könnte operative Ausfälle und Liquiditätsausfälle nach sich ziehen. Zur Verbesserung unserer Abwehr gegenüber diesen Gefahren haben wir eine gruppenweit gültige Informationssicherheitsrichtlinie mit Mindeststandards implementiert, die regelmäßig verbessert und überprüft wird. Wir schulen unsere Mitarbeiter regelmäßig, führen Penetrationstests durch und haben eine Working Group aller Informationssicherheitsbeauftragten der Gruppe implementiert. Ferner haben wir Experten aus dem Feld Informationssicherheit eingebunden und nutzen unsere selbst entwickelten Softwaretools zur Erhöhung der IT-Sicherheit, insbesondere zur Aufdeckung von Schwachstellen und zur Abwehr von Angriffen, die wir unseren Kunden anbieten, auch für eigene Zwecke. Ein Warnsystem für BSI-Sicherheitswarnungen und Systeme zur Früherkennung einer möglichen Bedrohung komplettieren die Sicherheitsmaßnahmen, mit denen die Wahrscheinlichkeit eines Risikoeintritts so gering wie möglich gehalten werden soll.

1.3 Operative Risiken

1.3.1 Personal

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für unsere Unternehmen sind unsere engagierten und verantwortlich handelnden Mitarbeiter. Dies betrifft sowohl die Mitglieder der Geschäftsleitungen und weitere Führungspersonen als auch sämtliche Mitarbeiter und Know-how-Träger unserer Gruppengesellschaften. Im Managementbereich sind wir mit der Herausforderung konfrontiert, für das weitere Wachstum eigenen Führungsnachwuchs zu fördern oder im Einzelfall von außen Verstärkung zu rekrutieren. Bei Generationswechseln sind rechtzeitig Nachfolgelösungen zu entwickeln. Im Mitarbeiterbereich allgemein herrscht in Deutschland, aber auch in anderen Ländern, ein deutlicher Mangel an qualifiziertem Personal. Für uns gilt es fortwährend, IT-Fachkräfte und Mitarbeiter mit sonstigen Ausrichtungen wie z. B. Vertrieb in ausreichender Zahl und hoher Qualifikation zu finden und diese nachhaltig an unser Unternehmen zu binden. Dies ist insbesondere in den Boom-Regionen, in denen wir aktiv sind, entscheidend für unseren Erfolg. Wir begegnen diesem Risiko mit verstärkten und verbesserten Recruitment-Aktivitäten, bieten sehr attraktive Arbeitsbedingungen und haben diverse Arbeitnehmer-Bindungsprogramme implementiert. Eine moderne Kultur mit der Möglichkeit der Tätigkeit in spannenden Projekten und ständiger Fortbildung sind essenzielle Faktoren. Fehlende Management- und IT-Fachkräfte können unsere Geschäftsentwicklung bremsen und damit auch die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinträchtigen. Aktuell verstärken der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Sanktionen das Risiko eines Mangels an qualifizierten Fachkräften, da dadurch der Zugang zu, sowie der Einsatz von russischen Freiberuflern eingeschränkt wird – auch wenn diese in Deutschland leben und ansässig sind. Gleichzeitig könnten bei einer entsprechenden erleichterten Einwanderung, wie sie etwa der Digitalverband BITKOM fordert, auch Chancen bestehen, qualifizierte abwanderungswillige Fachkräfte aus den von der Krise betroffenen Regionen nach entsprechender Sicherheitsüberprüfung als Festangestellte für den Konzern zu gewinnen. Um auf die generelle Dynamik und Nachfrage der Märkte flexibel reagieren zu können, hat Allgeier als einen operativen Schwerpunkt die Suche von Fachpersonal zur Umsetzung von IT-Projekten über die Jahre weiter intensiviert und bietet diese Dienstleistung nicht nur für Kunden an, sondern nutzt diese Leistung zunehmend auch selbst. Bei der Vermittlung von Arbeitnehmern oder dem Einsatz von freiberuflichen Experten entsteht ein rechtliches und finanzielles Risiko, falls die Vertragsgestaltung, die Auftragsdurchführung oder das Einsatzmanagement des Fachpersonals Rückschlüsse auf eine verdeckte oder unerlaubte Arbeitnehmerüberlassung oder eine Scheinselbständigkeit zulässt. Diesem Risiko begegnen wir mit etablierten Prozessen und Kontrollen, die sich über den gesamten Projektzyklus erstrecken. Dennoch kann durch dieses Risiko die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinträchtigt werden. 1.3.2 Kunden Ein weiterer, entscheidender Erfolgsfaktor für Allgeier ist die Pflege der Beziehungen zu unseren Kunden durch exzellente Arbeit und eine kontinuierlich gute und kompetente Betreuung sowie die Gewinnung von neuen Kundenaufträgen. Als Unternehmensgruppe haben wir die Möglichkeit, neben der Kompetenz und langjährigen Verlässlichkeit der einzelnen Unternehmen, unseren Kunden eine größtmögliche fachliche und regionale Abdeckung durch die Zusammenarbeit mehrerer Gruppenunternehmen zu bieten. Gleichwohl besteht das Risiko, dass wir im Einzelfall wesentliche Kunden verlieren, oder Projekte nur in einem geringeren Umfang weitergeführt werden können. Dies kann zum Beispiel aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten auf Kundenseite, personeller Änderungen, insbesondere in der Führungsebene des Kunden, sowie damit verbundener Veränderungen in den Geschäftsstrategien, oder aufgrund von Konkurrenzangeboten geschehen. Um derartige, für uns negative Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf reagieren zu können, sieht unser Risikomanagement-System unter anderem vor, die wirtschaftliche Situation unserer Großkunden kontinuierlich zu beobachten und zu bewerten. Für Teile der Gruppe bestehen Warenkreditversicherungen, die das Risiko von Forderungsausfällen reduzieren. In den letzten Jahren hatten wir keine nennenswerten Forderungsausfälle zu verzeichnen. Wir arbeiten für viele Mittelstandskunden sowie für internationale Konzerne und öffentliche Auftraggeber in großen Projekten. Bei 57 Kunden verzeichneten wir im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021 einen Jahresumsatz von jeweils über 1 Mio. Euro. Mit den zehn größten Kunden der Gruppe erwirtschafteten die Konzerngesellschaften im vergangenen Geschäftsjahr 2021 gemeinsam einen Umsatz von 195,1 Mio. Euro, entsprechend 48 Prozent des Gesamtumsatzes des fortgeführten Geschäfts der Allgeier Gruppe. Mit dem größten Einzelkunden haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr 13 Prozent des Umsatzes im fortgeführten Geschäft erzielt. In zurückliegenden Jahren hat sich gezeigt,

dass der Wegfall von Teilen solcher Großprojekte erhebliche Auswirkungen auf die jeweils betroffene Gruppengesellschaft haben kann. Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Allgeier Gruppe als Ganzes mit einem solchen Szenario umgehen und den Wegfall zeitnah durch neues Geschäft kompensieren kann. Sollte uns dies nicht oder nicht rasch genug gelingen, kann das negative Auswirkungen auf unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

1.3.3 Produkte, Technologie und Know-how

Weiterhin stellen IT-Trends und technologischer Vorsprung sowohl Chance als auch Risiko dar. Das rechtzeitige Erkennen und Anwenden dieser Trends sind von immenser Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Technologischer Wandel und sich ändernde Anforderungen, z. B. an IT-Sicherheit und Datenschutz, erfordern stetige Innovationen und Investitionen in der entsprechenden Schnelligkeit. Dies gilt auch für die Weiterentwicklung der eigenen Softwareprodukte. Für diese kommt das Risiko hinzu, dass bei nicht ordnungs- oder vertragsgemäßer Funktion Haftungs- und Gewährleistungsrisiken bestehen können. Um diesem Risiko zu entgegnen, schult Allgeier seine Mitarbeiter regelmäßig und setzt auf deren Knowhow. Zudem kommt bei der Produkt- und Lösungsentwicklung ein besonders hohes Maß an Sorgfalt zum Tragen, in dessen Zusammenhang wir diverse Qualitätsmanagementschleifen vor einer Produktauslieferung etabliert haben. An einigen Stellen müssen sich unsere Gruppenunternehmen jedoch auch auf Partnerunternehmen oder Subunternehmer verlassen. Auch wenn wir unsere Geschäftspartner regelmäßigen Prüfungen und Qualitätskontrollen unterziehen, besteht durch den Einsatz von Drittunternehmen eine gewisse Abhängigkeit und ein Restrisiko der Schlechtleistung durch unsere Geschäftspartner. Falls wir die sich wandelnden Anforderungen nicht ausreichend erfüllen können, kann unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinträchtigt werden.

1.3.4 Verträge und Projekte

Die Allgeier Gruppenunternehmen übernehmen im Rahmen des operativen Geschäfts in den Verträgen mit ihren Kunden zum Teil vertragliche Haftungen und Gewährleistungen, z. B. im Rahmen von Festpreiskalkulationen für Projektaufträge oder zur Einhaltung von bestimmten Service-Levels. Entscheidend ist diesbezüglich eine gute Unternehmensorganisation und Projektsteuerung einschließlich eines effizienten Risikomanagements. Konkrete rechtliche Risiken werden teilweise durch Versicherungen oder gegebenenfalls durch die Geltendmachung von Ansprüchen gegen Dritte abgedeckt. Eine Steuerung und Begrenzung von Risiken durch den Abschluss von Versicherungen erfolgt immer dann, wenn wir dies im Hinblick auf den wirtschaftlichen Nutzen als erforderlich und sinnvoll erachten. In der Allgeier Gruppe bestehen für die wesentlichen Geschäftsrisiken Versicherungsverträge, wie insbesondere eine gruppenweite Betriebshaftpflicht- und Cyber-Versicherung. Trotz der ergriffenen Maßnahmen kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass im Einzelfall Nacharbeiten oder erhöhte Aufwendungen erforderlich werden, die das finanzielle Ergebnis aus dem betreffenden Auftrag negativ beeinflussen oder Verlustbeiträge bedeuten können. Auch Haftungsrisiken aus Projekten können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Sollten sich aus vertraglichen Haftungen konkrete Risiken ergeben, werden bei den betreffenden Gesellschaften entsprechende Rückstellungen gebildet. Zudem besteht aufgrund der gegenwärtigen Russland-Sanktionen das Risiko, dass bereits begonnene Projekte nicht wie geplant weiterbearbeitet oder beendet werden können, wenn etwa in Deutschland ansässige Freiberufler mit russischer Staatsangehörigkeit maßgeblich an den Projekten beteiligt waren. Um Projektrisiken zu mindern, existiert eine gruppenweite Project Report Guideline, die ein standardisiertes Projektreporting sicherstellt. Unter anderem wird darin auch geregelt, dass für bestimmte Projekte ab einer gewissen Größenordnung ein detaillierteres Projektcontrolling erfolgen muss, welches das Projektrisiko für größere Projekte zusätzlich senkt. Der Eintritt von Vertragsund Projektrisiken kann sich auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ auswirken.

1.3.5 Unternehmenstransaktionen

Unsere Strategie beinhaltet neben der organischen Weiterentwicklung der Gruppengesellschaften auch die Verstärkung der Gruppe durch weitere Akquisitionen. Diese Transaktionen sind in der Regel mit erheblichen Investitionen und Kosten verbunden und bergen das Risiko, dass sich das erworbene Unternehmen nicht wie geplant entwickelt oder trotz aller Sorgfalt negative Folgen aus der Vergangenheit mit übernommen werden. Es besteht das Risiko, dass in so einem Fall aufgrund der Transaktion zu bilanzierende Vermögenswerte, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerte, aufgrund unvorhergesehener Entwicklungen abgeschrieben werden müssen, was die Jahresergebnisse erheblich belasten kann. Daneben besteht das Risiko, dass die neu erworbene Gesellschaft Verluste zum Konzernergebnis beisteuert und eine in solch einem Fall erforderlich werdende Restrukturierung Ressourcen und Mittel bindet, die dann nicht für die Weiterentwicklung der Gruppe eingesetzt werden können. Ferner bestehen Finanzierungsrisiken, wenn eine Transaktion teilweise mit Fremdmitteln finanziert wird. Dies kann unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinträchtigen. Entsprechendes gilt auch für die Entscheidung zur Veräußerung von Teilen des Geschäfts. In der Regel werden diese Entscheidungen getroffen, um für die Gruppe eine geänderte strategische Richtung einzuschlagen oder Geschäft abzugeben, das zur künftigen Entwicklung der Gruppe nicht ausreichend beiträgt. Auch aus solchen Transaktionen können vertragliche Risiken entstehen. Überdies besteht das Risiko, dass bei einem Unternehmensverkauf oder einer Abspaltung trotz größter Sorgfalt aufgrund der komplexen rechtlichen Vorgänge Fehler in der Rechnungslegung entstehen können, was sich auch negativ auf die Entwicklung der Allgeier-Aktie auswirken kann. Daneben ist auch die Entscheidung, ein Unternehmen oder einen Teil davon zu veräußern, mit strategischen Risiken belegt – die Entscheidung kann z. B. zu spät getroffen werden oder die Wahrnehmung der Gruppe im Markt und bei Kunden negativ beeinflussen. Schließlich bergen auch unternehmensinterne Strukturmaßnahmen wie Zusammenschlüsse und Integrationsprojekte Risiken, die sich auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ auswirken können, insbesondere wenn der geplante Erfolg nicht oder nicht in der erwarteten Weise eintritt oder dadurch das Wachstum verlangsamt wird oder Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.

Bei der Prüfung und Durchführung von Unternehmenserwerben oder anderen Transaktionen agiert der Vorstand der Allgeier SE unter Beachtung der hohen Sorgfaltsanforderungen für Entscheidungen mit besonderer Tragweite für die Allgeier Gruppe. Dabei greift der Vorstand regelmäßig auch auf die Expertise und Erfahrung interner Berater, wie der Mitglieder des Aufsichtsrats oder ausgewählter Personen aus der Gruppe, sowie externer Berater wie Banken, Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Rechtsanwälte zurück. Vor der Durchführung von Transaktionen nehmen wir im angemessenen Umfang Due-Diligence-Prüfungen vor. Zur Absicherung gegen spezielle Risiken treffen wir im Vorfeld der Transaktion entsprechende vertragliche Regelungen. Ferner wird vor jeder Transaktion die Entwicklung der Gruppe durch die Akquisition anhand von Simulationen projiziert und bewertet. Akquisitionen oder Verkäufe von Unternehmen bedürfen der Zustimmung durch den Aufsichtsrat.

1.4 Finanzrisiken

1.4.1 Liquiditäts- und Kreditrisiken

Die Allgeier Gruppe verfügt auf der einen Seite zum Stichtag 30. Juni 2022 auch weiterhin über ein hohes Maß an liquiden Mitteln in Höhe von 68,8 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 69,4 Mio. Euro). Auf der anderen Seite bestehen zum Bilanzstichtag verzinsliche Bankverbindlichkeiten in Höhe von 133,6 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 138,4 Mio. Euro), die im Wesentlichen aus der im ersten Halbjahr 2022 ausgeweiteten revolvierenden Kreditlinie und dem neu aufgenommenen Schuldscheindarlehen sowie aus den Verbindlichkeiten aus dem Factoring von Kundenforderungen bestehen. Tilgungen auf diese Darlehen sind zur Fälligkeit entweder aus einer noch abzuschließenden Refinanzierung oder aus Gesellschaftsmitteln zu leisten. Es besteht das Risiko, dass bei Fälligkeit eine Tilgung aus eigenen Mitteln nicht vollumfänglich möglich ist und eine Refinanzierung nicht im ausreichenden Maß und fristgemäß gelingt.

Aus den bestehenden finanziellen Verpflichtungen der Allgeier SE und der Gruppenunternehmen resultieren Verbindlichkeiten, deren Tilgung kurzfristige Liquiditätsengpässe verursachen könnte. Diesem Risiko wird durch ein liquiditätsorientiertes Management, die laufende monatliche Liquiditätsplanung, ein ausreichendes Maß an liquiden Mitteln sowie Möglichkeiten zur Erhöhung der Fremdfinanzierung begegnet.

Aus den Finanzschulden resultieren ferner Zinsrisiken und vertragliche Risiken im Falle des Eintritts von Kriterien, die möglicherweise zu vorzeitigen Rückzahlungen verpflichten. So bestehen Risiken aus der Einhaltung von Bilanz- und GuV-Kennzahlen und Relationen sowie weiteren Auflagen, die im Falle von Nichteinhalten zur Kündigung von Darlehen und zur sofortigen Fälligkeit der Kredite führen können. Auch die Verschlechterung des Ratings der Gruppe aufgrund negativer Geschäftsentwicklungen kann die Finanzierungsfähigkeit der Gruppe und die erzielbaren Konditionen erheblich beeinflussen. Zu weiteren Einzelheiten verweisen wir auf die näher im Anhang des Konzernabschlusses dargestellten Liquiditätsrisiken. Der Konzern überwacht mit seinem Berichtswesen Ertrags-, Vermögens-, und Finanzlage aller Tochterunternehmen auf monatlicher Basis und steuert seine Finanzrisiken mit Hilfe von Bilanzkennzahlen und laufenden Ergebnis- und Bilanz-Forecasts, die den Fokus insbesondere auf die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Liquidität setzen. Geplante Akquisitionen von Konzerngesellschaften werden nur durchgeführt, wenn die Finanzierung dieser Gesellschaften zu keinen nennenswert erhöhten Liquiditäts- und Kreditrisiken führt. Die Auswirkungen geplanter Akquisitionen auf die Liquiditäts- und Kreditsituation werden in integrierten Finanzplanungen simuliert und die Machbarkeit getestet, um die Liquiditäts- und Kreditrisiken neuer Akquisitionen besser abschätzen zu können. Gleichwohl kann eine nicht vorhergesehene schlechtere Entwicklung einer akquirierten Gesellschaft, die wirtschaftlich für den Allgeier Konzern wesentlich ist, problematisch im Hinblick auf die Finanzierungen und Einhaltung vertraglicher Finanzkennzahlen sein.

Wir führen fortlaufend Gespräche und Verhandlungen zur Evaluierung und Prüfung der Finanzierungen für das Gruppenwachstum und Akquisitionen. Sofern für unser künftiges Wachstum neues Eigen- oder Fremdkapital benötigt wird, sind wir abhängig von der Entwicklung der Finanz- und Kapitalmärkte und der Möglichkeit des Zugangs zu neuem Fremd- oder Eigenkapital.

Die künftigen Cashflows und die Liquiditätssituation der Gruppe können auch durch ein geändertes Zahlungsverhalten der Kunden, z. B. längere Zahlungsziele oder Zahlungsausfälle, negativ beeinflusst werden. Dieses Risiko ist im Zuge der COVID-19-Pandemie und den daraus resultierenden Folgen für die Wirtschaft bedeutender geworden. Bei einzelnen Tochtergesellschaften werden Forderungsausfallrisiken durch Versicherungen abgedeckt. Der Eintritt eines oder mehrerer der genannten Risiken können die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erheblich negativ beeinflussen.

1.4.2 Sicherungspolitik und Finanzinstrumente

Die Allgeier Gruppe ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Preis- und Zinsschwankungen ausgesetzt. Währungsrisiken kommen aufgrund der geringen internationalen Geschäftstätigkeit des Konzerns nur in geringem Umfang zum Tragen. Der Allgeier Konzern steuert und überwacht Marktpreisrisiken und -chancen vorwiegend im Rahmen seiner operativen Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten. Bei Bedarf setzt der Allgeier Konzern derivative Finanzinstrumente ein. Diese Risiken beobachten und bewerten wir laufend.

Durch eine Liquiditätsplanung und -steuerung sowie Cash-Management-Systeme werden mögliche Liquiditätsengpässe rechtzeitig erkannt und angemessene Schritte ausgelöst. Mit dem im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossenen Zinsswap in Höhe von 50 Mio. Euro sichert sich die Allgeier Gruppe überdies gegen die aktuelle Entwicklung steigender Zinsen ab und reduziert damit das Zinsänderungsrisiko. Zusätzlichen finanziellen Spielraum für weitere Akquisitionen und Investitionen hat Allgeier durch das ebenfalls im ersten Halbjahr 2022 platzierte Schuldscheindarlehen in Höhe von 60 Mio. Euro mit einer Laufzeit von 5 und 7 Jahren geschaffen. Die Platzierung des Schuldscheins erfolgte bei einem Kreis aus Landesbanken, Sparkassen, Förderbanken sowie Volks- und Raiffeisenbanken aus Deutschland und Österreich.

Zum Stichtag 30. Juni 2022 stehen dem Allgeier Konzern neben den liquiden Mitteln die freie Kreditlinie aus dem Konsortialkredit im Umfang von 132,5 Mio. Euro sowie zusätzliche Kreditlinien in Höhe von 2,6 Mio. Euro zur Verfügung. Darüber hinaus steht verschiedenen Allgeier Gesellschaften ein Volumen zum Factoring von Kundenforderungen in Höhe von bis zu 40,0 Mio. Euro zur Verfügung. Am Stichtag 30. Juni 2022 war das Factoring in Höhe von 37,5 Mio. Euro genutzt.

1.5 Rechtliche und regulatorische Risiken

1.5.1 Rechtliche Risiken

Im Rahmen des operativen Geschäfts bestehen rechtliche Risiken in den Verträgen mit Kunden. Dies können sowohl Haftungs- und Gewährleistungsrisiken als auch Risiken der Kostenüberschreitung in einzelnen Projekten sein (siehe oben Ziffer 1.3.4). Je nach Art des Projekts können sich Risiken aus Themen wie Datenschutzverletzungen oder Datenverlusten sowie Betriebsausfallschäden auf Kundenseite ergeben. Bei Verletzung von vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Unternehmen oder aus Unternehmenstransaktionen können sich am Ende Rechtsstreitigkeiten ergeben. Abhängig von dem Rechtsraum, in dem Streitigkeiten entstehen, kann das Risiko durch die lokalen Bedingungen erhöht sein. Themen der Vertragsgestaltung, z. B. für Outsourcing oder Werkverträge, können im Einzelfall unabhängig von den dahinterstehenden regulatorischen Fragen rechtliche Risiken auslösen, wenn die Anforderungen an solche Verträge nicht ausreichend berücksichtigt und umgesetzt werden. Sollten wir den rechtlichen Risiken nicht in angemessener Form begegnen können, kann sich das auf unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ auswirken.

1.5.2 Regulatorische und Compliance-Risiken

Änderungen der Gesetzgebung oder der Auslegung von Gesetzen können die Umsätze und Profitabilität der Unternehmen der Gruppe beeinträchtigen oder im Falle von politischen Sanktionen auch den Fortschritt von Projekten beeinträchtigen – etwa, wenn russische Freiberufler, die in Deutschland ansässig sind, in bestimmten Projekten nicht mehr eingesetzt werden können. Sollten sich die gesetzlichen Voraussetzungen in Deutschland, z. B. im Bereich der Steuern und Sozialabgaben, des Arbeitsrechts, des Dienstoder Werkvertragsrechts, ändern, so kann dies zu einem höheren Aufwand oder zu höheren Haftungsrisiken der Unternehmen führen. Die zeitliche Beschränkung der Überlassung von Arbeitnehmern ist im Hinblick auf IT-Projekte kritisch zu beurteilen, da diese Projekte in vielen Fällen langfristig angesetzt werden. Im Einzelfall werden hierzu mit Kunden individuelle Lösungen abgestimmt. Mittelfristige Auswirkungen auf die gesamte Branche sind heute noch nicht ausreichend absehbar. Auch die regulatorischen Voraussetzungen für die Beschäftigung von selbstständigen IT-Experten als Subunternehmer unterliegen Diskussionen und Wandlungen, die im Einzelfall schwer abzusehen sind. An dieser Stelle besteht aufgrund von neueren gesetzlichen Regelungen, zu denen es noch keine hinreichend gesicherte Rechtsprechung gibt, zum Teil keine ausreichende Rechtssicherheit. Die betreffenden Gruppengesellschaften prüfen die jeweiligen Anforderungen zwar sehr sorgfältig, verfolgen jede angekündigte Änderung und berücksichtigen neue gesetzliche Anforderungen, aber es können auch durch sehr weitgehende Maßnahmen und Vorkehrungen nicht alle sich daraus ergebenden regulatorischen und Compliance-Risiken vollständig und sicher ausgeschlossen werden.

Durch den kontinuierlichen Ausbau unserer Geschäftstätigkeit werden auch regulatorische Risiken in anderen Staaten stärker relevant und finden entsprechend erhöhte Beachtung in der künftigen Geschäftstätigkeit. In konkreten Fällen ergeben sich steuerliche Fragen im Zusammenhang mit dem Leistungsaustausch von Gütern und Dienstleistungen und der Verrechnung dieser Leistungen im Rahmen des "Transfer-Pricing". Zu nennen sind darüber hinaus Risiken aus der Finanzierung von Gruppengesellschaften und damit in Verbindung stehenden Regelungen zur Deklaration der Darlehen und Abzugsfähigkeit von Zinsen auf solche Finanzierungsinstrumente. Falls wir diese Anforderungen nicht ausreichend erfüllen, können die Folgen unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinträchtigen.

1.6 Gesamtbild der Risikolage des Konzerns

Die für den Allgeier Konzern relevantesten Risiken wurden in den fünf vorgenannten Kapiteln "1.1 Marktrisiken und strategische Risiken", "1.2 Informationssicherheitsrisiken", "1.3 Operative Risiken", "1.4 Finanzrisiken" sowie "1.5 Rechtliche und regulatorische Risiken" dargestellt. Im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit ihres Eintritts und ihrer möglichen Auswirkung schätzen wir die Risiken, die aus dem wirtschaftlichen Umfeld und der Entwicklung des Marktes sowie der Personalbeschaffung resultieren, derzeit als am wesentlichsten ein.

Die COVID-19-Pandemie und die von der Politik in den einzelnen Ländern ergriffenen Maßnahmen zu deren Eindämmung führten zu einem Einbruch der weltweiten Konjunktur und wirkten sich wesentlich auf die einzelnen für Allgeier relevanten Märkte sowie Branchen und Kundenunternehmen aus. Auch der Ukraine-Krieg und dessen Folgen, insbesondere die Störung von Lieferketten und die Preisentwicklung im Energiesektor, hatten im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres teils drastische Auswirkungen auf bestimmte Märkte und Branchen. Mit den von uns in den vergangenen beiden Geschäftsjahren während der Pandemie ergriffenen Maßnahmen konnten wir den Service für unsere Kunden und die Arbeit in den Projekten in sicherer und produktiver Weise ohne größere Einschränkungen fortsetzen. Auf Seite der Kunden bestehen aufgrund der hohen Diversifikation des Kundenspektrums unserer Gruppe in Bezug auf Größe, Region, Branchen und Geschäftsmodelle keine relevanten Klumpenrisiken. So erwies sich unser Geschäft als weitgehend resilient gegenüber den Folgen der COVID-19-Pandemie und zeigt sich bislang auch widerstandsfähig gegenüber den aktuellen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Stärkere temporäre Einbrüche unseres Geschäfts blieben aus und wir konnten eher deutlich von den steigenden Investitionen im Rahmen der digitalen Transformation profitieren. Aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Märkte, Lieferketten und Unternehmen und der durch die Eindämmung der Corona-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Folgen herrscht allerdings nach wie vor große Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Wirtschaft – sowohl national als auch international. Auch wenn wir nicht mit einem Rückgang der Ausgaben für Digitalisierung und IT rechnen, können die negativen Auswirkungen auf einzelne Kunden oder Branchen auch unser Geschäft punktuell negativ beeinflussen. Daher überwacht der Vorstand weiterhin jene Risiken, deren Eintrittswahrscheinlichkeit sich aufgrund des Ukraine-Kriegs sowie der COVID-19-Pandemie und bestehender sowie ggf. zukünftig auftretender Virusvarianten erhöht hat, und diejenigen Risiken, die sich auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Allgeier Gruppe auswirken.

Dazu dienen unsere Risiko- und Kontrollsysteme, die laufend überprüft und verbessert werden, und mit denen wir der Risikolage des Konzerns aus unserer Sicht angemessen Rechnung tragen. Durch die vorgenannten Risiken hat sich die Risikolandschaft für Allgeier im Laufe der vergangenen beiden Jahre wesentlich verändert. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir dennoch keine Risiken identifiziert, die einzeln oder bei gesammeltem Auftreten den Fortbestand unseres Konzerns gefährden könnten. Daher ist der Vorstand der Überzeugung, dass Allgeier die aus den vorgenannten Risiken resultierenden Herausforderungen auch in Zukunft erfolgreich meistern kann.

2 Chancen

Neben den vorstehend beschriebenen Risiken gibt es für die Allgeier Gruppe über die bereits in den konkreten Planungen erfasste Geschäftsentwicklung hinaus auch weitere erhebliche Chancen zur Verbesserung des Leistungsangebots und der Stellung im Wettbewerb. Diese sieht der Vorstand vor allem in folgenden Aspekten:

2.1 Akquisitionen

In der Unternehmensplanung für das laufende Geschäftsjahr 2022 sind keine konkreten Akquisitionsvorhaben enthalten, da diese im Einzelfall in der Regel hinsichtlich ihres Volumens und ihres zeitlichen Eintritts nicht planbar sind. Gleichwohl sollen Akquisitionen ein integraler Bestandteil der weiteren Unternehmensentwicklung sein. Korrespondierend zu den beschriebenen Risiken aus Akquisitionen stellen diese aber auch eine erhebliche Chance zur Beschleunigung des Wachstums und für den weiteren gezielten und strategischen Ausbau der Gruppe dar. Ebenso korrespondierend können auch andere Portfolioumschichtungen, wie die Veräußerung einzelner Geschäftsteile, grundsätzlich Chancen für eine Neuausrichtung der Gruppe bedeuten. Im vergangenen Jahr haben wir mit den Akquisitionen der publicplan GmbH und der it-novum GmbH unsere Expertise und Ressourcen im Bereich der Entwicklung von Open Source-Softwarelösungen erheblich ausgebaut. Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten wir davon signifikant wirtschaftlich profitieren, da wir zusätzliche Projekte angehen und weitere für die Zukunft gewinnen konnten. Mit MySign, Cloudical und mgm integration partners (zuvor: Clientis) haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr zudem in unsere technologische Weiterentwicklung in den Bereichen E-Commerce, Container-Cloud und SAP investiert. Die Akquisition der Evora Ende 2021 schließlich hat einen Kern für neues Wachstum im SAP- und ServiceNow-Umfeld sowie auch einen wichtigen Schritt zur erneuten Internationalisierung unseres Geschäfts geschaffen. Und mit der Akquisition der pooliestudios im zweiten Quartal 2022 hat Allgeier die Kompetenz im Feld Open Source-basierter Software- und Digitalisierungslösungen für öffentliche Auftraggeber weiter gestärkt.

2.2 Mitarbeiter

Im Zuge des Wachstums der Gruppe erhöhen sich auch die Faktoren für die Attraktivität unserer Unternehmen für neue Mitarbeiter. Eine Bearbeitung von komplexen und herausfordernden Projekten und das damit verbundene größere Know-how bilden für neue Mitarbeiter einen steigenden Anreiz, für Allgeier zu arbeiten. Die Aussicht, die künftige Wertsteigerung und den künftigen Erfolg aktiv mitgestalten zu können, zieht insbesondere Führungskräfte an, die unsere Teams entscheidend bereichern und die Gruppe stärken. Dies gilt auch für die durch Akquisitionen hinzugewonnenen Kollegen. Wesentlich wird in diesem Zusammenhang auch sein, die richtigen Incentive-Systeme in der Gruppe zu etablieren bzw. weiterzuentwickeln. Mit der Akquisition der Evora Ende 2021 haben wir neben den neuen Kolleginnen und Kollegen im Inland auch wertvolle Standorte in Indien, den USA und Österreich dazugewonnen. Im ersten Halbjahr 2022 haben wir die Mitarbeiterzahl an den internationalen Standorten bereits deutlich erhöht. In den kommenden Jahren wollen wir die Standorte weiter massiv ausbauen.

2.3 Technologien und Märkte

Der wohl größte Treiber unseres Geschäfts und unseres künftigen Wachstums ist der sich in hohem Tempo verstärkende Trend zur Digitalisierung der Geschäfts- und Verwaltungsprozesse und damit verbunden eine massive Nachfrage nach IT- und Software-Expertise und -Produkten. Insbesondere im Bereich der öffentlichen Verwaltungen auf allen Ebenen des Bundes, der Länder und der Kommunen bestehen riesige Herausforderungen, mit den bereit gestellten Milliarden-Budgets die angestrebten Effekte der Digitalisierung nachhaltig zu erzielen. Bereits gültige Gesetze wie das Onlinezugangsgesetz (OZG) verstärken den zeitlichen Druck. Dabei gilt es, die besonderen Anforderungen der öffentlichen Auftraggeber zu berücksichtigen. Mit dem Ziel einer weitgehenden digitalen Souveränität werden große Teile der zu erstellenden Softwarelösungen auf der Basis von Open Source-Komponenten entwickelt. Hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit im Betrieb schaffen komplexe Herausforderungen, für die jahrelanges Know-how gefragt ist. Allgeier ist als eines der größeren deutschen IT- und Software-Unternehmen in diesem Bereich hervorragend aufgestellt und verstärkt sich laufend weiter. Mit unseren Kunden gehen wir in sehr vielen Fällen langfristige Partnerschaften ein, um gemeinsam die Herausforderungen der digitalen Transformation zu leisten. Damit ist IT für unsere Kunden überwiegend kein Kostenfaktor mehr, sondern vor allem eine Grundvoraussetzung für funktionierende Geschäftsmodelle und ein Mittel zur erfolgreichen Differenzierung im Markt. Wir sehen hier für die kommenden Jahre erhebliche Chancen zur Ausweitung unseres Geschäfts.

Eine weitere Chance stellen die mit der fortschreitenden Gruppenentwicklung größer werdenden Möglichkeiten des Eintritts oder der Vertiefung von technologischem Knowhow insbesondere für Trendtechnologien dar. Die IT-Branche ist erheblichen Wandlungen unterworfen, die neben den beschriebenen Risiken auch enorme Zukunftschancen bedeuten. Es werden vollkommen neue Geschäftsfelder mit großen Wachstumsmöglichkeiten und Chancen zur Differenzierung im Wettbewerb entstehen. Auch hier können Akquisitionen neben der organischen Entwicklung eine entscheidende Rolle zur dynamischen Weiterentwicklung spielen. Gleiches gilt auch für den Eintritt in neue Marktsegmente und deren Erschließung – regional wie auch in Bezug auf Branchen. Auch hierfür schaffen Wachstum und Akquisitionen neue Möglichkeiten. Ein Beispiel ist die Akquisition der Cloudical GmbH im vergangenen Geschäftsjahr, die uns mit ihrer wertvollen Expertise in Bezug auf die nächste Generation der Cloud entscheidend verstärkt. Die Transformation der bestehenden Cloud-Umgebungen wird für viele Jahre neue Projekte hervorrufen und bei allen Kunden entsprechende Anpassungen der bestehenden Softwarelösungen erforderlich machen.

2.4 Prozesse und Systeme

Schließlich sehen wir auch in der stetigen Verbesserung unserer internen Organisation und Zusammenarbeit durch die Verbesserung der verwendeten Systeme und definierten Prozesse gute Chancen für unsere künftige Entwicklung. Kommend aus einem sehr stark mittelständisch geprägten Umfeld, werden Investitionen in einheitliche Systeme erst mit zunehmender Größe sinnvoll und rentabel. Dadurch kann das Nutzen von Synergien und gemeinsamem Potential unterstützt oder erst sinnvoll ermöglicht werden. Eng damit verbunden ist die stetige Verbesserung von internen Unternehmensprozessen. Dies gilt sowohl für die interne Zusammenarbeit in der Gruppe, zum Beispiel im Teilen von Know-how oder verfügbaren Ressourcen oder im Verhältnis zum Kunden, als auch für die effizientere Durchführung von Kundenprojekten und die Qualität unserer Arbeit.

Allgeier setzt auf engagierte und loyale Mitarbeiter

Hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Entwicklung unserer Gruppe. Jedes Unternehmen der Allgeier Gruppe lebt entscheidend vom Fachwissen, den Kompetenzen sowie dem loyalen Engagement seiner Beschäftigten. Unsere Mitarbeiter stehen im laufenden Kontakt mit den Kunden, erbringen die vereinbarten Beratungs- und Dienstleistungen und entwickeln innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen. Die Strategie unserer Gruppe lebt auch in Zukunft von der hohen Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter einerseits sowie unserer Fähigkeit andererseits, im Wettbewerb der Märkte neue leistungsstarke Mitarbeiter zu Gewinnen und langfristig an die Gruppe zu binden.

Die Leistungsbereitschaft und die Fähigkeiten unserer Beschäftigten kontinuierlich zu fördern und weiterzuentwickeln, ist daher ein zentrales Ziel unserer Personalpolitik. Gute Fortschritte erzielte Allgeier im Berichtsjahr durch die weitere Harmonisierung von Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung und -bindung innerhalb der operativen Segmente. In den zurückliegenden Jahren haben wir unseren Präsenz stetig weiter ausgebaut und können rund 3.000 hervorragend ausgebildete Softwareentwickler und -experten zu unseren Mitarbeitern zählen, insbesondere in Deutschland, aber auch an unseren Entwicklungsstandorten in der Tschechischen Republik, in Vietnam sowie in Indien. In unserem Kernmarkt DACH erkennen wir an den zentralen Standorten zunehmend Engpässe im Hinblick auf hochqualifizierte Experten. Auch aus diesem Grund investieren wir beständig in unsere Mitarbeiter, um das nachhaltige Wachstum unserer Gruppe zu sichern und wertvolles Wissen im Unternehmen zu halten. Damit verbunden sind in der Zukunft weiter steigende Investitionen in die laufende Schulung und Weiterqualifizierung von Mitarbeitern.

Die Attraktivität eines Unternehmens – sowohl für die bestehende Belegschaft als auch für gute Bewerber – ist ein immer wichtigerer Wettbewerbsfaktor. Angesichts der hohen Dynamik der IT-Branche ist die kontinuierliche fachliche Ausund Weiterbildung der Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter. Fachlich immer am Ball zu bleiben, ist zugleich die entscheidende Voraussetzung, um den steigenden Anforderungen der Kunden gerecht zu werden und wichtige Innovationsschritte innerhalb der Branche mitgestalten zu können. Umgekehrt profitieren die Mitarbeiter der einzelnen Gruppenunternehmen vom stetigen Ausbau unseres Portfolios sowie von kontinuierlichem Wachstum, Größe und Stabilität der Gruppe. Die bestehenden Arbeitsplätze in der Gruppe werden damit sicherer und zugleich werden neue Arbeitsplätze geschaffen. Neue herausfordernde Aufträge bei interessanten Kunden schaffen spannende fachliche Perspektiven und gute individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.

Mitarbeiter-Wachstum: Zahl der Angestellten wächst weiter

Insgesamt beschäftigte die Allgeier Gruppe zum Ende des ersten Halbjahres 2022 im fortgeführten Geschäft in Summe 4.317 angestellte Mitarbeiter und freiberuflich tätige Experten (31. Dezember 2021: 3.690) – darunter befanden sich 3.152 angestellte Mitarbeiter und 1.165 freiberufliche Experten (31. Dezember 2021: 2.937 angestellte Mitarbeiter und 753 freiberufliche Experten). Im Inland beschäftigte Allgeier zum Stichtag 30. Juni 2022 3.742 angestellte Mitarbeiter und freiberuflich tätige Experten (31. Dezember 2021: 3.196), außerhalb Deutschlands waren es zum Ende des Berichtshalbjahres 575 angestellte Mitarbeiter und freiberuflich tätige Experten (31. Dezember 2021: 494). Von den angestellten Mitarbeitern waren zum Ende des ersten Halbjahres 2022 82,0 Prozent innerhalb Deutschlands beschäftigt (31. Dezember 2021: 83,4 Prozent).

Insgesamt hat sich die Gesamtzahl der Mitarbeiter und freiberuflichen Experten gegenüber dem Jahresende 2021 um netto 627 Beschäftigte erhöht. Die Zahl der angestellten Mitarbeiter stieg dabei bis zum Stichtag 30. Juni 2022 um netto 215 Beschäftigte, die Anzahl der zum Stichtag beschäftigten freiberuflichen Experten erhöhte sich um 412. Der Mitarbeiterzuwachs resultiert dabei aus beiden Konzernsegmenten. Aus der im ersten Halbjahr 2022 getätigten Akquisition konnten 29 Beschäftigte für die Gruppe gewonnen werden. Die Internationalität unserer Gruppe hat auch im ersten Halbjahr 2022 weiter zugenommen: Wir beschäftigten zum Stichtag 30. Juni 2022 an unseren Standorten im In- und Ausland Kolleginnen und Kollegen aus rund 20 unterschiedlichen Nationen.

Erfreulicherweise erhöhte sich im ersten Halbjahr 2022 der Anteil weiblicher Beschäftigter in unserer Gruppe weiter: Der Anteil weiblicher Mitarbeiter stieg bis zum Ende des Berichtszeitraums auf 28,8 Prozent (31. Dezember 2021: 28,3 Prozent). Eurostat bzw. der Bundesverband BITKOM gehen – je nach Erhebung – im Durchschnitt über alle Unternehmen von lediglich 15 bis 17 Prozent weiblicher Beschäftigter innerhalb der deutschen IT-Branche aus. Ebenso verfügen wir auch weiterhin über einen hohen Anteil von Mitarbeitern mit Hochschulabschluss, der im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Jahresende 2021 konstant blieb: Der Akademiker-Anteil betrug zum Stichtag 59,9 Prozent (31. Dezember 2021: 59,1 Prozent). Insgesamt verfügen 91,9 Prozent unserer Mitarbeiter über Studium/Promotion, Techniker-/Meister-Abschluss oder eine andere qualifizierte Berufsausbildung (31. Dezember 2021: 92,2 Prozent). Es ist unser Anspruch, unseren Mitarbeitenden neben permanenten Fort- und Weiterbildungsangeboten durch eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf langfristige Perspektiven und attraktive individuelle Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Gruppe zu eröffnen. Der hohe Anteil weiblicher Beschäftigter sowie von Mitarbeitenden mit hoher Qualifikation bestärken uns in diesem Bestreben.

Der Allgeier Konzern betreibt die kontinuierliche Fortentwicklung der bestehenden eigenen Produkte schwerpunktmäßig zur Besetzung der wesentlichen Technologie- und Markttrends. Zudem ist der Allgeier Konzern in zahlreichen Kundenprojekten an Forschungs- und Entwicklungsleistungen beteiligt. Da wir dabei keine hohen Beträge für die klassische Forschung und Entwicklung aufwenden, haben wir in diesem Zusammenhang lediglich kleinere Vermögenswerte aktiviert. Im ersten Halbjahr 2022 verzeichneten wir steigende Investitionen in die Weiterentwicklung eigener Softwarelösungen wie etwa die Low Code-Plattform A12, die E-Commerce-Lösungen der MySign sowie die EvoSuite der Evora. Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen des Konzerns sind im Allgeier Geschäftsbericht 2021 ausführlich erläutert und belegt.

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Forschung und Entwicklung

Human Resources

Die Allgeier Aktie

chinesische Wirtschaft sogar um 2,6 Prozent. Das Wachstum lag unter den Erwartungen der Experten und stellte den niedrigsten Wert seit dem starken Einbruch Anfang 2020 im Zuge des Ausbruchs der Corona-Pandemie dar.

Der Einfluss des Ukraine-Kriegs zeigte sich deutlich im Kurssturz wichtiger Indizes wie DAX, Dow Jones und Euro STOXX 50 Anfang März. Zudem hat die Angst vor einer Rezession in Deutschland, ausgelöst durch einen möglichen russischen Gas-Lieferstopp sowie durch zu erwartende Erhöhungen des Leitzinses durch die EZB, um der Inflation entgegenzuwirken, die deutschen Indizes zusätzlich belastet. Auch die Ängste bezüglich einer möglichen Rezession in den USA werden größer. Marktbeobachter machen hierfür das lange Zeit zu zögerliche Handeln der US-Notenbank Fed verantwortlich, das nun zu einem überzogenen Gegensteuern mit einem deutlich erhöhten Leitzins und damit zu einer Rezession führen könne. Von einer zügigen Rückkehr zu einer moderaten Inflationsrate – wie noch in den ersten Monaten des Jahres erwartet – gehen die Wirtschaftsinstitute derzeit nicht aus. Vielmehr rechnen diese für das Jahr 2022 teilweise mit den höchsten Werten seit über 45 Jahren. Das ifo-Institut etwa erwartet in seinen Konjunkturperspektiven aus dem Juni 2022 für Deutschland eine Inflationsrate von 6,8 Prozent. Laut Economic Experts Survey des ifo-Instituts von Mitte Juli 2022 liegt die erwartete Inflationsrate für 2022 im weltweiten Durchschnitt bei 7,7 Prozent und damit um fünf Prozentpunkte höher als die von der Weltbank angegebene durchschnittliche Inflationsrate im vergangenen Jahrzehnt 2010 bis 2019. Und auch für

Für die Allgeier-Aktionäre hatte das zurückliegende Börsenjahr 2021 enorme Kurssteigerungen gebracht, welche die bereits sehr positive Renditeentwicklung aus dem Jahr 2020 noch einmal deutlich übertrafen. Das erste Halbjahr 2022 zeigte indes eine drastische Kursumkehr ins Negative, sowohl in Deutschland als auch an den internationalen Handelsplätzen. Am ersten Handelstag des Jahres (03. Januar) stand der Dax noch bei 16.020 Punkten, um zwei Tage später (05. Januar) seinen Intraday-Höchststand von 16.271 Punkten zu verzeichnen. Ab diesem Zeitpunkt ging es teilweise deutlich abwärts: Insgesamt fiel der DAX binnen sechs Monaten auf 12.783 Punkte am 30. Juni. Dieser Wert kennzeichnet gleichzeitig den Tiefststand des ersten Halbjahres 2022. Der DAX fuhr somit in den ersten sechs Monaten des Börsenjahres einen Verlust von 20,2 Prozent ein, das ist der höchste Wert seit der Finanzkrise 2008. Allein im Juni rutschte der Kurs um mehr als 2.000 Punkte ab, was ebenfalls einen historischen Negativrekord darstellt. Ähnliche Verläufe wiesen der Dow Jones mit einem Abschlag um 15,8 Prozent und der Euro STOXX 50 mit 20,3 Prozent Verlust im selben Zeitraum auf. Ursächlich für die sehr schwache Börsenperformance in der ersten Jahreshälfte waren insbesondere die weltweit deutlich gestiegene Inflation und die damit verbundene Erwartung höherer Zinsen sowie der Krieg in der Ukraine, die thematisch das Handelsgeschehen dominierten. Hinzu kamen anhaltende Lieferkettenprobleme, die durch neuerliche Corona-Lockdowns in China verstärkt wurden. So wuchs die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft im zweiten Quartal 2022 nur noch um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – verglichen mit dem Vorquartal schrumpfte die Und anders als in der Vergangenheit, als bei den Rücksetzern 2018 wegen steigender Zinsen und 2020 wegen der Corona-Krise die Zuversicht überwog, dass die Branche bald wieder zu den alten Kursständen zurückfinden würde, fehlte den Anlegern angesichts der aktuellen Gemengelage der Mut, wieder massiv in Tech-Werte zu investieren.

Die Allgeier-Aktie vollzog im ersten Halbjahr die wesentlichen Entwicklungen an den Börsen mit und konnte sich dem Druck, der weltweit auf Technologie-Aktien lastete, nicht entziehen. Sie nahm am 03. Januar 2022 mit 55,70 Euro den XETRA-Handel auf und hatte am selben sowie am darauffolgenden Tag ihr Intraday-Halbjahreshoch mit jeweils 59,10 Euro. Binnen einer Woche sank der Kurs signifikant um rund 14 Euro und pendelte sich anschließend für etwa einen Monat um die 45-Euro-Marke ein. Ab Mitte Februar vollzog die Aktie eine weitere Abwärtsbewegung, die am 07. März mit 31,40 Euro ihren vorläufigen Tiefpunkt (zugleich ihr Intraday-Halbjahrestief) erreichte – analog zu den Entwicklungen im DAX und anderen nationalen wie internationalen Indizes. Darauf folgte bis Ende März eine rasche und deutliche Erholung zurück auf 45 Euro. Für einen Monat blieb der Kurs stabil mit leichten Ausschlägen nach oben. Zum Ende April geriet die Aktie neuerlich unter Druck und fiel auf rund 35 Euro. Um diese Marke pendelte die Aktie ab Mitte Mai bis zum Ende des Halbjahres. Die Aktie beschloss die erste Jahreshälfte am 30. Juni mit 33,70 Euro, entsprechend einer Marktkapitalisierung von 384,5 Mio. Euro. Damit verzeichnete die Aktie verglichen mit dem Ultimokurs des Vorjahres in der ersten Jahreshälfte einen Wertverlust von 39,6 Prozent.

die kommenden Jahre rechnen die Wirtschaftsexperten mit weltweit erhöhten Inflationsraten: für 2023 von durchschnittlich 6,2 Prozent und selbst für 2026 noch immer mit einer stark erhöhten Inflationsrate von 4,5 Prozent. Die Inflation sei also "gekommen […], um zu bleiben", so die deutliche Botschaft der ifo-Untersuchung.

Noch stärker als der Gesamtmarkt gerieten seit Jahresanfang weltweit Technologie-Werte unter Druck. Vor allem die angesprungenen Bond-Renditen sorgten bei den Aktien mit den höchsten Wachstumsperspektiven und damit auch den höchsten Bewertungen für Kursdruck. Die gestiegenen Inflationserwartungen haben jedoch die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen seit Jahresbeginn deutlich nach oben getrieben – in den USA war der Anstieg sogar noch deutlicher. Da der Barwert zukünftiger Gewinne, insbesondere wenn diese mit überdurchschnittlichen Erwartungen versehen sind, mit dem Anstieg der Diskontierungssätze fällt, mussten die Tech-Aktien die spürbarsten Kurseinbußen hinnehmen, nachdem die IT-Branche in den vergangenen vier Jahren eine beispiellose Outperformance an den internationalen Börsen vorgelegt hatte. Während die Anleger in der langen Phase des billigen Geldes immer stärker auf wachstumsstarke Tech-Unternehmen gesetzt hatten, sorgte die Aussicht auf steigende Zinsen für einen Ausverkauf, da die Anleger nun befürchteten, dass sich die bisherige Bewertung der Technologie-Aktien in Zeiten steigender Zinsen als zu hoch erweisen könnte. Das Zusammenspiel der Risikofaktoren Inflation, Zinsanstieg, Corona-Lockdowns in China und Ukraine-Krieg sorgte somit bei den Anlegern für einen extremen Stimmungswechsel.

Erwartungen der Allgeier Gruppe

Insgesamt wird die Entwicklung der Allgeier Gruppe von den genannten Einschätzungen für das gesamtwirtschaftliche Umfeld und den IT-Markt sowohl in Deutschland als auch in den weiteren relevanten Märkten, insbesondere in der Schweiz und in der EU geprägt. Trotz des Einbruchs der Wirtschaft in Deutschland und weltweit im Zuge der Corona-Krise und verbleibender großer Unsicherheiten angesichts der Folgen der weltweiten Corona-Pandemie sowie des Kriegs in der Ukraine, mit denen die Rezessionssorgen im ersten Halbjahr 2022 deutlich gewachsen sind, sehen wir uns für eine Fortsetzung unseres organischen Wachstums mittel- und langfristig sehr gut aufgestellt. Neuerliche Corona-bedingte Einschränkungen könnten – ebenso wie die weiteren Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Sanktionen gegen Russland und ein mögliches Gas-Embargo seitens Russlands – zusätzliche negative Folgen für die Gesamtwirtschaft und weltweite Handelsströme und Lieferketten oder aber auf einzelne Branchen oder Unternehmen nach sich ziehen, was sich auch auf unsere kurz- und mittelfristige Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr und das weitere Wachstum unserer Gruppe auswirken könnte. Davon jedoch unabhängig ist die anhaltend hohe, fundamentale Bedeutung und der Mehrwert von hochwertigen und belastbaren Software- und IT-Lösungen für nahezu alle

Ausblick

Wirtschaftsunternehmen und für die Institutionen der öffentlichen Hand ein entscheidender Faktor für deren künftige Wettbewerbsfähigkeit und effizientes Wirtschaften. Der wohl größte Treiber unseres Geschäfts und unseres künftigen Wachstums ist der ungebrochene, sich in hohem Tempo verstärkende weltweite Trend zur Digitalisierung der Geschäfts- und Verwaltungsprozesse und damit verbunden eine massive und sich tendenziell weiter erhöhende Nachfrage nach IT- und Software-Expertise und entsprechenden Produkten. Insbesondere im Bereich der öffentlichen Verwaltungen auf allen Ebenen des Bundes, der Länder und der Kommunen bestehen riesige Herausforderungen, mit den bereit gestellten Milliarden-Budgets die angestrebten Effekte der Digitalisierung nachhaltig zu erzielen. Bereits gültige Gesetze wie das Onlinezugangsgesetz (OZG) verstärken den zeitlichen Druck. Dabei gilt es die besonderen Anforderungen der öffentlichen Auftraggeber zu berücksichtigen. Mit dem Ziel einer weitgehenden digitalen Souveränität werden große Teile der zu erstellenden Softwarelösungen auf der Basis von Open Source-Komponenten sowie Plattform-basiert entwickelt. Hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit im Betrieb schaffen komplexe Herausforderungen, für die tiefgreifendes Know-how gefragt ist. Allgeier ist als eines der größeren deutschen IT- und Software-Unternehmen in diesem Bereich hervorragend aufgestellt und verstärkt sich laufend weiter. Mit unseren Kunden gehen wir in sehr vielen Fällen langfristige Partnerschaften ein, um gemeinsam die Herausforderungen der digitalen Transformation zu leisten. Damit ist IT für unsere Kunden überwiegend kein Kostenfaktor mehr, sondern vor allem eine zwingende Grundvoraussetzung für funktionierende Geschäftsmodelle und ein Mittel zur erfolgreichen Differenzierung im Markt. Wir sehen hier für die kommenden Jahre erhebliche zusätzliche Chancen zur Ausweitung unseres Geschäfts.

Stetig eröffnen sich neue Geschäftsfelder im Bereich der Informationstechnologie, ob dies die Entwicklung von Open-Source-Softwarelösungen und leistungsstarken Portalen, Cyber-Security, das Nutzen und Auswerten großer Datenmengen oder die als Industrie 4.0 bezeichnete Digitalisierung der Industriewelt betrifft. Dies wird gemeinsam mit wichtigen Zukunftsfeldern wie Container-Cloud, Künstliche Intelligenz, Machine Learning oder Virtual & Augmented Reality nach unserer Einschätzung weiterhin eine überdurchschnittliche Entwicklung der entsprechenden Teile der Branche unterstützen. So erwarten wir für breit aufgestellte Dienstleister als Treiber der technologischen Entwicklung viele neue Wachstumsimpulse und -chancen. Hinzu kommen die Knappheit an hochqualifizierten IT-Fachkräften in den wirtschaftlich starken Märkten und der Preisdruck durch global agierende Akteure auf die lokale Wirtschaft. Das erfordert für uns und unsere Kunden bei der weiteren Digitalisierung ein Zusammenspiel von breitem Know-how und umfassenden Kapazitäten mit lokaler Präsenz nahe am Kunden. Allgeier wird seine Kräfte dafür einsetzen, den eingeschlagenen Weg der weiteren Fokussierung der Geschäftsmodelle, des stetigen Wachstums unseres Geschäfts bei einer Ausweitung der Profitabilität sowie der Optimierung unseres Portfolios und der internen Organisation auch im weiteren Geschäftsjahr 2022 fortzusetzen.

Die Allgeier SE bestätigt Stand heute die Guidance für das Geschäftsjahr 2022, die in der Ad-hoc-Mitteilung vom 17. Dezember 2021 sowie im Allgeier SE Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht wurde.

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Konzernbilanz der Allgeier SE, München, zum 30. Juni 2022 (ungeprüft)

Konzernbilanz (in Tsd. Euro)
Langfristige Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung
Kurzfristige Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung
Konzernbilanz (in Tsd. Euro)
Passiva 30. Juni 2022 31. Dezember 2021
Gezeichnetes Kapital 11.409 11.409
Kapitalrücklagen 71.249 71.249
Gewinnrücklagen 102 102
Gewinnvortrag 25.985 19.888
Periodenergebnis 6.528 11.801
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen 2.785 487
Eigenkapitalanteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens 118.058 114.936
Eigenkapitalanteil nicht kontrollierender Gesellschafter 50.232 47.969
Eigenkapital 168.290 162.905
Langfristige Finanzschulden 127.162 123.500
Langfristige Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 34.060 35.734
Langfristige Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses
1.205 1.133
Andere langfristige Rückstellungen 331 331
Langfristige vertragliche Verbindlichkeiten 39 88
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 38.461 41.802
Passive latente Steuern 6.979 7.652
Langfristige Schulden 208.237 210.240
Kurzfristige Finanzschulden 6.402 14.885
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 8.708 8.810
Kurzfristige Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses
18 125
Andere kurzfristige Rückstellungen 14.042 17.948
Kurzfristige vertragliche Verbindlichkeiten 7.436 6.762
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25.973 25.073
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 29.460 18.025
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 5.853 4.688
Ertragsteuerverbindlichkeiten 18.147 15.419
Zur Veräußerung gehaltene Schulden 0 111
Kurzfristige Schulden 116.040 111.846
Passiva 492.566 484.990
Konzernbilanz (in Tsd. Euro)
Aktiva 30. Juni 2022 31. Dezember 2021
Immaterielle Vermögenswerte 278.558 281.124
Sachanlagen 9.035 7.630
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 39.498 41.308
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 8.547 8.399
Andere langfristige Vermögenswerte 185 419
Aktive latente Steuern 1.465 1.330
Langfristiges Vermögen 337.288 340.211
Vorräte 957 1.230
Vertragliche Vermögenswerte 11.078 2.476
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 62.617 62.346
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 1.130 1.946
Andere kurzfristige Vermögenswerte 9.260 5.765
Ertragsteuerforderungen 1.421 1.496
Zahlungsmittel 68.816 69.409
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 0 111
Kurzfristiges Vermögen 155.278 144.779
Aktiva 492.566 484.990

Ungeprüfter Halbjahresfinanzbericht 2022

gemäß § 115 WpHG der Allgeier SE

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Konzern-Gesamtergebnisrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2022 bis 30. Juni 2022 (ungeprüft)

01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro) Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
Gewinn- und Verlustrechnung 01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
Umsatzerlöse 228.832 192.568 42 151 228.790 192.416
Andere aktivierte Eigenleistungen 2.586 439 0 0 2.586 439
Sonstige betriebliche Erträge 2.511 1.055 168 62 2.343 992
Materialaufwand 87.764 77.998 0 14 87.764 77.984
Personalaufwand 108.321 93.786 14 78 108.307 93.708
Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie Vertragsvermögenswerten
0 41 0 0 0 41
Sonstige betriebliche Aufwendungen 13.630 10.316 1.842 147 11.787 10.168
Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern 24.215 11.922 -1.646 -25 25.861 11.947
Abschreibungen und Wertminderungen 12.994 8.203 1 19 12.993 8.184
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 11.221 3.719 -1.647 -44 12.868 3.763
Finanzerträge 63 543 0 0 63 543
Finanzaufwendungen 3.002 1.521 0 31 3.002 1.490
Ergebnis aus At-Equity-Beteiligungen -12 0 0 0 -12 0
Ergebnis vor Steuern 8.270 2.741 -1.647 -75 9.917 2.816
Ertragsteuerergebnis -3.667 -2.588 -7 0 -3.660 -2.588
Ergebnis der Periode vor Ergebnis aus Abspaltung und Veräußerungen 4.602 152 -1.654 -75 6.257 228
Abgespaltenes und veräußertes Geschäft:
Ergebnis aus abgespaltenem und veräußertem Geschäft vor Steuern 4.210 0 0 0 4.210 0
Ertragsteuerergebnis 0 0 0 0 0 0
Ergebnis aus abgespaltenem und veräußertem Geschäft 4.210 0 0 0 4.210 0
Gesamtes Geschäft:
Ergebnis vor Steuern 12.480 2.741 -1.647 -75 14.127 2.816
Ertragsteuerergebnis -3.667 -2.588 -7 0 -3.660 -2.588
Ergebnis der Periode nach Ergebnis aus
Abspaltung und Veräußerungen
8.812 152 -1.654 -75 10.467 228
Zurechnung des Ergebnisses der Periode:
an Gesellschafter des Mutterunternehmens 6.528 -1.656 -1.654 -76 8.183 -1.581
an nicht kontrollierende Gesellschafter 2.284 1.809 0 0 2.284 1.809
Unverwässertes Ergebnis je Aktie:
Durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien
nach zeitanteiliger Gewichtung
11.408.513 11.385.817 11.408.513 11.385.817 11.408.513 11.385.817
Ergebnis der Periode je Aktie in Euro 0,57 -0,15 -0,15 -0,01 0,72 -0,14
Verwässertes Ergebnis je Aktie:
Durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien
nach zeitanteiliger Gewichtung
11.898.308 11.523.626 11.898.308 11.523.626 11.898.308 11.523.626
Ergebnis der Periode je Aktie in Euro 0,55 -0,14 -0,14 -0,01 0,69 -0,14
Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro) Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
Sonstiges Ergebnis 01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden:
Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) 3 0 0 0 3 0
3 0 0 0 3 0
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden können:
Währungsdifferenzen 2.511 -53 1.814 0 697 -53
In die GuV umklassifizierte Währungsdifferenzen 0 0 -1.814 0 1.814 0
2.511 -53 0 0 2.511 -53
Sonstiges Ergebnis der Periode 2.514 -53 0 0 2.514 -53
Gesamtergebnis der Periode 11.327 99 -1.654 -75 12.981 175
Zurechnung des Gesamtergebnisses der Periode:
an Gesellschafter des Mutterunternehmens 8.827 -1.718 -1.770 -76 10.596 -1.642
an nicht kontrollierende Gesellschafter 2.500 1.817 115 0 2.384 1.817

Konzern-Gesamtergebnisrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2022 bis 30. Juni 2022 (ungeprüft)

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Konzern-Gesamtergebnisrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. April 2022 bis 30. Juni 2022 (ungeprüft)

01. April 2021 -
30. Juni 2021
01. April 2022 -
30. Juni 2022
Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro) Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
Gewinn- und Verlustrechnung 01. April 2022 -
30. Juni 2022
01. April 2021 -
30. Juni 2021
01. April 2022 -
30. Juni 2022
01. April 2021 -
30. Juni 2021
01. April 2022 -
30. Juni 2022
01. April 2021 -
30. Juni 2021
Umsatzerlöse 116.679 97.826 0 54 116.679 97.772
Andere aktivierte Eigenleistungen 1.745 163 0 0 1.745 163
Sonstige betriebliche Erträge 1.659 480 137 18 1.522 462
Materialaufwand 44.221 39.087 0 4 44.221 39.082
Personalaufwand 55.041 49.989 0 21 55.041 49.968
Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten
-36 40 0 0 -36 40
Sonstige betriebliche Aufwendungen 8.132 5.082 1.792 46 6.340 5.036
Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern 12.726 4.270 -1.654 1 14.381 4.269
Abschreibungen und Wertminderungen 6.532 4.101 0 11 6.532 4.090
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 6.195 170 -1.654 -10 7.849 179
Finanzerträge 14 526 0 0 14 526
Finanzaufwendungen 1.720 1.017 0 16 1.720 1.001
Ergebnis aus At-Equity-Beteiligungen -12 0 0 0 -12 0
Ergebnis vor Steuern 4.477 -321 -1.654 -26 6.132 -296
Ertragsteuerergebnis -2.372 -1.377 0 0 -2.372 -1.377
Ergebnis der Periode vor Ergebnis
aus Abspaltung und Veräußerungen
2.106 -1.699 -1.654 -26 3.760 -1.673
Abgespaltenes und veräußertes Geschäft:
Ergebnis aus abgespaltenem und veräußertem Geschäft vor Steuern 4.210 0 0 0 4.210 0
Ergebnis aus abgespaltenem und veräußertem Geschäft 4.210 0 0 0 4.210 0
Gesamtes Geschäft:
Ergebnis vor Steuern 8.687 -321 -1.654 -26 10.342 -296
Ertragsteuerergebnis -2.372 -1.377 0 0 -2.372 -1.377
Ergebnis der Periode nach Ergebnis
aus Abspaltung und Veräußerungen
6.316 -1.699 -1.654 -26 7.970 -1.673
Zurechnung des Ergebnisses der Periode:
an Gesellschafter des Mutterunternehmens 5.090 -2.417 -1.654 -26 6.744 -2.392
an nicht kontrollierende Gesellschafter 1.226 719 0 0 1.226 719
Unverwässertes Ergebnis je Aktie:
Durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien
nach zeitanteiliger Gewichtung
11.408.513 11.389.084 11.408.513 11.389.084 11.408.513 11.389.084
Ergebnis der Periode je Aktie in Euro 0,45 -0,21 -0,15 0,00 0,59 -0,21
Verwässertes Ergebnis je Aktie:
Durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien
nach zeitanteiliger Gewichtung
11.898.308 11.524.039 11.898.308 11.524.039 11.898.308 11.524.039
Ergebnis der Periode je Aktie in Euro 0,43 -0,21 -0,14 0,00 0,57 -0,21

Konzern-Gesamtergebnisrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. April 2022 bis 30. Juni 2022 (ungeprüft)

Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro) 43,429 mm Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
Sonstiges Ergebnis 01. April 2022 -
30. Juni 2022
01. April 2021 -
30. Juni 2021
01. April 2022 -
30. Juni 2022
01. April 2021 -
30. Juni 2021
01. April 2022 -
30. Juni 2022
01. April 2021 -
30. Juni 2021
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden:
Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) 3 0 0 0 3 0
3 0 0 0 3 0
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden können:
Währungsdifferenzen 2.404 67 1.814 0 590 67
In die GuV umklassifizierte Währungsdifferenzen 0 0 -1.814 0 1.814 0
2.404 67 0 0 2.404 67
Sonstiges Ergebnis der Periode 2.408 67 0 0 2.408 67
Gesamtergebnis der Periode 8.723 -1.632 -1.654 -26 10.378 -1.606
Zurechnung des Gesamtergebnisses der Periode:
an Gesellschafter des Mutterunternehmens 7.300 -2.356 -1.770 -26 9.070 -2.331
an nicht kontrollierende Gesellschafter 1.423 725 115 0 1.308 725

Konzern-Kapitalflussrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2022 bis 30. Juni 2022 (ungeprüft)

01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
Konzern-Kapitalflussrechnung (in Tsd. Euro) Konzern-Kapitalflussrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
01. Januar 2022 -
30. Juni 2022
01. Januar 2021 -
30. Juni 2021
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 11.221 3.719 -1.647 -44 12.868 3.763
Abschreibungen auf das Anlagevermögen 12.994 8.203 1 19 12.993 8.184
Aufwendungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 13 131 0 0 13 131
Veränderung langfristige Rückstellungen 75 71 0 0 75 71
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge -1.386 5.015 1.814 -1 -3.201 5.015
Gezahlte Ertragsteuern -1.845 -893 -14 -18 -1.831 -874
Cash Flows aus der betrieblichen Tätigkeit
vor Working Capital Veränderungen
21.070 16.247 154 -44 20.916 16.290
Cash Flows aus Working Capital Veränderungen -18.340 -15.869 -220 10 -18.120 -15.879
Cash Flows aus der betrieblichen Tätigkeit 2.731 377 -66 -34 2.796 411
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -3.393 -3.365 0 -5 -3.393 -3.361
Auszahlungen aus Finance Lease -5.587 -5.105 0 -3 -5.587 -5.102
Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 33 143 0 1 33 143
Einzahlungen aus Sale-and-Leaseback-Transaktionen 48 0 0 0 48 0
Zahlungen aus dem Erwerb von Tochterunternehmen -402 -10.334 0 0 -402 -10.334
Auszahlungen aus von Kaufpreisanteilen nicht im Geschäftsjahr
erworbener Gesellschaften
-480 -2.715 0 0 -480 -2.715
Auszahlungen aus dem Erwerb von Vermögensgegenständen und Rechten 0 0 0 0 0 0
Zahlungssaldo aus Darlehen an At-Equity-Beteiligungen 686 -350 0 0 686 -350
Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen 4.501 0 0 0 4.501 0
Abgehender Finanzmittelfonds aus dem Verkauf von Tochterunternehmen
mit Kontrollverlust
-221 0 -221 0 0 0
Cash Flows aus der Investitionstätigkeit -4.816 -21.726 -221 -7 -4.595 -21.719
Einzahlung aus Kapitalerhöhung 0 48 0 0 0 48
Aufnahme von Schuldscheindarlehen 60.000 0 0 0 60.000 0
Aufnahme von Bankdarlehen 4.000 39.500 0 0 4.000 39.500
Tilgung von Bankdarlehen -60.010 0 0 0 -60.010 0
Cash Flows aus konzerninterner Finanzierung 0 0 0 44 0 -44
Cash Flow aus Factoring 10.164 -2.000 0 0 10.164 -2.000
Erhaltene Zinsen 43 9 0 0 43 9
Gezahlte Zinsen -2.488 -1.001 0 0 -2.488 -1.000
Ausschüttungen 0 -5.691 0 0 0 -5.691
Zahlungssaldo mit nicht kontrollierenden Gesellschaftern -2.031 59 0 0 -2.031 59
Cash Flows aus der Finanzierungstätigkeit 9.678 30.924 0 44 9.678 30.880
Summe der Cash Flows 7.593 9.576 -287 3 7.880 9.573
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 35 -103 -11 -51 45 -52
Veränderungen des Finanzmittelfonds gesamt 7.628 9.473 -298 -47 7.925 9.520
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 54.822 55.619 298 431 54.524 55.188
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 62.454 65.092 0 383 62.454 64.708

Konzern-Eigenkapitalüberleitungsrechnung der Allgeier SE, München, zum 30. Juni 2022 (ungeprüft)

Konzern-Eigenkapitalüberleitungsrechnung (in Tsd. Euro)
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Eigene Anteile Gewinnvortrag Periodenergebnis Ergebnisneutrale
Eigenkapital
veränderungen
Eigenkapital
anteil der
Gesellschafter des
Mutterunternehmens
Eigenkapital
anteil nicht
kontrollierender
Gesellschafter
Eigenkapital
Stand am 01. Januar 2021 11.383 65.074 102 0 25.936 -356 -78 102.060 3.461 105.521
Übertragung des Periodenergebnisses des Vorjahres
in den Gewinnvortrag
0 0 0 0 -356 356 0 0 0 0
Ausübung der Aktienoptionen aus dem
Aktienoptionsprogramm 2010
26 22 0 0 0 0 0 48 0 48
Ausgabe von Aktienoptionen aus dem
Aktienoptionsprogramm 2021
0 6.100 0 0 0 0 0 6.100 0 6.100
Erwerb von Anteilen nicht kontrollierender
Gesellschafter der Allgeier publicplan Holding GmbH
0 0 0 0 0 0 0 0 1.356 1.356
Dividenden 0 0 0 0 -5.691 0 0 -5.691 -268 -5.960
Ergebnis der Periode 0 0 0 0 0 -1.656 0 -1.656 1.809 152
Währungsdifferenzen 0 0 0 0 0 0 -61 -61 9 -53
Stand am 30. Juni 2021 11.409 71.196 102 0 19.888 -1.656 -139 100.799 6.366 107.165
Stand am 01. Januar 2022 11.409 71.249 102 0 19.888 11.801 487 114.936 47.969 162.905
Übertragung des Periodenergebnisses des Vorjahres
in den Gewinnvortrag
0 0 0 0 11.801 -11.801 0 0 0 0
Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) 0 0 0 0 0 0 3 3 0 3
Dividenden 0 0 0 0 -5.704 0 0 -5.704 -237 -5.941
Ergebnis der Periode 0 0 0 0 0 6.528 0 6.528 2.284 8.812
Währungsdifferenzen 0 0 0 0 0 0 2.295 2.295 216 2.511
Stand am 30. Juni 2022 11.409 71.249 102 0 25.985 6.528 2.785 118.058 50.232 168.290
Segmente (in Tsd. Euro)
Enterprise IT mgm technology partners Übrige Fortgeführtes Geschäft
1. HJ 2022 1. HJ 2021 1. HJ 2022 1. HJ 2021 1. HJ 2022 1. HJ 2021 1. HJ 2022 1. HJ 2021
Externe Umsatzerlöse 179.454 145.154 48.744 45.691 592 1.577 228.790 192.421
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten 261 270 2.811 2.605 -3.072 -2.880 0
-5
Umsatzerlöse 179.715 145.424 51.555 48.296 -2.480 -1.304 228.790 192.416
Gesamtleistung 180.802 145.863 53.055 48.296 -2.480 -1.304 231.376 192.856
Wertschöpfung 50.837 39.624 20.521 18.954 -1.078 -1.021 70.281 57.558
EBITDA vor AO+PFR Ergebnis 18.434 11.535 10.839 10.465 -4.355 -4.030 24.918 17.970
Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) 18.529 11.686 11.042 10.602 -3.711 -10.341 25.861 11.947
Segmentergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 9.059 6.539 8.269 8.304 -4.460 -11.080 12.868 3.763
Segmentergebnis vor Ertragsteuern 7.121 4.754 8.224 8.193 -5.428 -10.131 9.917 2.816
Segmentergebnis vor Ergebnisabführung 7.121 4.754 8.224 8.193 -5.428 -10.131 9.917 2.816
Segmentvermögen 422.380 294.181 75.082 70.398 -4.895 -43.984 492.566 320.595
Wertschöpfung in % der Gesamtleistung 28,1% 27,2% 38,7% 39,2% 43,4% 78,3% 30,4% 29,8%
Op. EBITDA in % der Gesamtleistung 10,2% 7,9% 20,4% 21,7% 175,6% 309,1% 10,8% 9,3%
EBITDA in % der Gesamtleistung 10,2% 8,0% 20,8% 22,0% 149,6% 793,3% 11,2% 6,2%
EBIT in % der Gesamtleistung 5,0% 4,5% 15,6% 17,2% 179,8% 850,0% 5,6% 2,0%

Segmentberichterstattung der Allgeier SE, München, nach IFRS für die Zeit vom 01. Januar 2022 bis 30. Juni 2022 (ungeprüft)

Dividende

In der am 30. Juni 2022 abgehaltenen ordentlichen Hauptversammlung wurde beschlossen, dass die Allgeier SE aus ihrem Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 46.840.573,23 Euro eine Dividende von 0,50 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie ausbezahlt. Es waren 11.408.513 Stück Aktien dividendenberechtigt. Insgesamt wurde eine Dividende in Höhe von 5.704.256,50 Euro ausgeschüttet, die im Juli 2022 zur Auszahlung an die Aktionäre kam.

Eigene Aktien

In den ersten sechs Monaten 2022 hat die Allgeier SE keine eigenen Aktien erworben. Der Bestand eigener Aktien liegt somit zum Stichtag 30. Juni 2022 weiterhin bei null (31. Dezember 2021: null eigene Aktien).

Wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Personen

Als nahestehende Personen werden Personen oder Unternehmen definiert, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können bzw. die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können. Geschäftsbeziehungen zwischen allen in den Konzernabschluss im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogenen Unternehmen wurden im Konzernabschluss vollständig eliminiert. Die beiden nach der At-Equity-Methode konsolidierten Unternehmen Talentry GmbH, München, und IPP northport InsurancePartner Platform GmbH, Hamburg, wurden im zweiten Quartal 2022 veräußert.

Veränderung im Aufsichtsrat

Am 30. Juni 2022 hat die Hauptversammlung der Allgeier SE beschlossen, Ziffer 14.1 der Satzung der Gesellschaft hinsichtlich der Vergrößerung des Aufsichtsrats auf vier Mitglieder zu ändern. Ziffer 14.1 der Satzung der Gesellschaft wurde wie folgt neu gefasst: "Der Aufsichtsrat besteht aus vier Mitgliedern." Damit war die Wahl eines weiteren Aufsichtsratsmitglieds erforderlich. Die Hauptversammlung hat Herrn Carl Georg Dürschmidt, Deutschland, zum weiteren Mitglied des Aufsichtsrats gewählt.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethode

Der Allgeier SE Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2022 wurde gemäß den Anforderungen des Paragraphen 115 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) sowie den für die Zwischenberichterstattung gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften haben sich gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 nicht verändert.

Der Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2022 wurde weder einer prüferischen Durchsicht nach Paragraph 115 WpHG unterzogen noch wurde er gemäß Paragraph 317 HGB geprüft.

  • Im April 2022 veräußerte die Allgeier Dritte Beteiligungs GmbH, München, ihre Beteiligung von 90 Prozent an der Oxygen Consultancy, Istanbul (Türkei). Als Kaufpreis für die Beteiligung an der Gesellschaft wurden 160 Tsd. Euro vereinbart. Der Buchwert der im aufgegebenen Geschäft dargestellten Gesellschaft betrug zum Zeitpunkt der Veräußerung ebenfalls 160 Tsd. Euro, sodass das Ergebnis aus der Veräußerung der Gesellschaft null beträgt. Aus der Umbuchung der Währungsdifferenzen entstand in der Gewinn- und Verlustrechnung des aufgegebenen Geschäfts ein Aufwand von 1.814 Tsd. Euro. Die Buchung hat keine Auswirkungen auf das Eigenkapital des Allgeier Konzerns und ist cash-neutral.
  • Im Mai 2022 veräußerte die mgm technology partners GmbH, München, Ihre At-Equity-Beteiligung von 50 Prozent an der IPP northport InsurancePartner Platform GmbH, Hamburg. Als Kaufpreis für die Beteiligung an der Gesellschaft wurden 800 Tsd. Euro vereinbart. Dieser Kaufpreis entspricht den im Zuge der Transaktion eingebrachten Darlehensforderungen an die Gesellschaft. Aufgrund des Verzichts von Zinsforderungen entstand aus der Veräußerung ein Verlust von 12 Tsd. Euro vor Ertragsteuern.
  • Im Juni 2022 veräußerte die Allgeier Beteiligungen GmbH, München, ihre At-Equity-Beteiligung von 33,34 Prozent an der Talentry GmbH, München. Der Gewinn aus der Veräußerung der Anteile belief sich nach Abzug eines Besserungsscheins auf 4.210 Tsd. Euro vor Steuern. Die Gesellschaft war im Konzernabschluss 2021 im aufgegebenen Geschäft dargestellt. Die Bezahlung des Kaufpreises erfolgte im Juni 2022.
  • Im Juni 2022 liquidierte die Allgeier SE ihre Beteiligung von 100 Prozent an der Allgeier Middle East Holding Ltd., Dubai (Vereinigte Arabische Emirate).

Konsolidierungskreis

Zum Stichtag 30. Juni 2022 bestand der Konsolidierungskreis der Allgeier SE aus 50 (31. Dezember 2021: 52) vollkonsolidierten Gesellschaften und null (31. Dezember 2021: zwei) nach der At-Equity-Methode bilanzierten Gesellschaften.

Neu hinzugegangen ist in der Berichtsperiode die pooliestudios GmbH, Köln. Veräußert wurden die Oxygen Consultancy, Istanbul (Türkei), sowie die beiden At-Equity-Beteiligungen an der Talentry GmbH, München, und der IPP northport InsurancePartner Platform GmbH, Hamburg. Beide veräußerten Gesellschaften wurden bereits im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 im aufgegebenen Geschäft dargestellt. Zudem wurde die it-novum Schweiz GmbH, Zürich (Schweiz), auf die Allgeier (Schweiz) AG, Thalwil (Schweiz), verschmolzen und die Allgeier Middle East Holding Ltd., Dubai (Vereinigte Arabische Emirate), liquidiert.

• Die Erstkonsolidierung der pooliestudios GmbH, Köln, erfolgte mit Wirkung zum 31. Mai 2022 auf der Basis eines festen Kaufpreises von 409 Tsd. Euro. Neben dem festen Kaufpreis wurde ein variabler Kaufpreis von bis zu 260 Tsd. Euro vereinbart. Aufgrund der vereinbarten Kriterien wird der variable Kaufpreis als sonstiger betrieblicher Aufwand verbucht. Dem Kaufpreis steht nach der vorläufigen Identifizierung und Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden ein Nettovermögen von ebenfalls 409 Tsd. Euro gegenüber. Der feste Kaufpreisanteil von 409 Tsd. Euro wurde im Juni 2022 bezahlt. Neben dem Kaufpreis fielen im Juni 2022 im Rahmen der Transaktion weitere Kosten in Höhe von 13 Tsd. Euro an, die direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger betrieblicher Aufwand erfasst wurden.

Sonstige erläuternde Angaben

Wie per Ad-hoc-Mitteilung vom 13. Juli 2022 vermeldet, beziehen sich die von der BaFin aufgeworfenen Prüfungsfragen ausschließlich auf die Darstellung der Abspaltungstransaktion im Konzernabschluss der Allgeier SE zum 31. Dezember 2020 und haben darüber hinaus keine Auswirkungen auf die beteiligten Unternehmen Allgeier SE und Nagarro SE.

Die Wirksamkeit der Abspaltung an sich ist von den Prüfungshinweisen der BaFin nicht berührt. Die Abspaltung ist ohne jeden Zweifel wirksam durchgeführt und es wird sich an dieser nichts mehr ändern.

Auch das fortgeführte Geschäft des Allgeier Konzerns, also das gesamte heutige Allgeier Geschäft, ist nicht von den Prüfungspunkten berührt. Ebenso wenig sind der Jahres- und Konzernabschluss der Allgeier SE zum 31. Dezember 2021 und spätere Abschlüsse in materieller Weise berührt. Die Ausweisfragen haben außerdem keine steuerliche Relevanz und keine Auswirkung auf die Liquidität des Konzerns.

Veröffentlichung einer Prüfungsanordnung

der BaFin vom 12. Juli 2022

Am 12. Juli 2022 hat die BaFin eine Veröffentlichung über eine Prüfung der Rechnungslegung betreffend die Darstellung der Abspaltung der Nagarro SE im Konzernabschluss der Allgeier SE zum 31. Dezember 2020 vorgenommen. Bei den aufgeworfenen Prüfungsfragen handelt es sich um Fragen des Ausweises einzelner Positionen in der Gewinnund Verlustrechnung sowie der Bilanz hinsichtlich der bilanziellen Darstellung der erfolgten Abspaltung im Rahmen des

aufgegebenen Geschäfts.

Rückerwerb von Anteilen an der Allgeier publicplan Holding GmbH

Im Juli 2022 erwarb die Allgeier IT SE, Wiesbaden, weitere 10 Prozent der Anteile der Allgeier publicplan Holding GmbH, München. Mit dem Erwerb erhöhte die Allgeier IT SE ihre Anteile an der Gesellschaft von bisher 80 Prozent der Anteile auf nunmehr 90 Prozent der Anteile.

Erhöhung des Factoring-Volumens

Die Allgeier SE hat im August 2022 mit einer Änderungsvereinbarung zum bestehenden Factoring-Vertrag ihren Factoring-Rahmen von 40,0 Mio. Euro auf 60,0 Mio. Euro erhöht.

Nachtragsbericht

Impressum

Herausgeber

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Allgeier SE Einsteinstraße 172 81677 München Bundesrepublik Deutschland Tel.: +49 (0)89 998421-0 Fax: +49 (0)89 998421-11 E-Mail: [email protected] www.allgeier.com

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Alternative Leistungskennzahlen

Dieses Dokument enthält – in einschlägigen Rechnungsle-

gungsrahmen nicht genau bestimmte – ergänzende Finanzkennzahlen, die sogenannte alternative Leistungskennzahlen sind oder sein können. Diese ergänzenden Finanzkennzahlen können als Analyseinstrument nur eingeschränkt tauglich sein und sollten für die Beurteilung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Allgeier SE nicht isoliert oder als Alternative zu den im Konzernabschluss dargestellten und im Einklang mit einschlägigen Rechnungslegungsrahmen ermittelten Finanzkennzahlen herangezogen werden. Andere Unternehmen, die alternative Leistungskennzahlen mit einer ähnlichen Bezeichnung darstellen oder berichten, können diese anders berechnen, so dass sie deshalb möglicherweise nicht vergleichbar sind. Weitere Informationen zu den von der Allgeier SE verwendeten alternativen Leistungskennzahlen finden Sie im Allgeier SE Geschäftsbericht 2021.

Angaben für das Geschäftsjahr 2022

Sämtliche Angaben für Zeiträume nach dem 31. Dezember 2021 stellen auf Annahmen und Schätzungen beruhende Erwartungen des Vorstands dar. Die künftigen tatsächlichen Entwicklungen und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen. Die Allgeier SE übernimmt keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftigen Entwicklungen und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den in diesem Halbjahresfinanzbericht geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden.

Rechtliche Hinweise

Der Vorstand der Allgeier SE versichert nach bestem Wissen, dass der vorliegende Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2022 der Allgeier SE einschließlich des Zwischenlageberichts des Allgeier Konzerns unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätze aufgestellt ist und ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Die wesentlichen Chancen und Risiken aus der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns in den verbleibenden Monaten des Geschäftsjahres 2022 sind beschrieben.

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Finanzkalender 2022

Wichtige Termine und Veranstaltungen
Veröffentlichung Konzern-/Jahresabschluss 2021 29. April 2022
Veröffentlichung freiwillige Zwischeninformation
zum 31. März 2022
13. Mai 2022
Ordentliche Jahreshauptversammlung (virtuell) 30. Juni 2022
Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht 2022 15. August 2022
Veröffentlichung freiwillige Zwischeninformation
zum 30. September 2022
14. November 2022

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Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2022

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