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MATERNUS-Kliniken AG

Quarterly Report Sep 8, 2022

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Quarterly Report

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KONZERN-FINANZBERICHT ZUM 30. JUNI 2022

der MATERNUS-Kliniken AG

Immer in guten Händen

Zahlen und Daten

Konzernergebnisse im Vorjahres-Vergleich

Veränderung
zum Vorjahr
30.06.2022 30.06.2021 in Prozent
Ergebnis
Umsatzerlöse Mio. € 55,0 56,5 -2,7
davon Segment Pflege Mio. € 41,8 43,4 -3,7
davon Segment Rehabilitation Mio. € 12,4 12,0 3,1
Personalaufwand Mio. € 34,6 35,0 -1,1
Miete/ Leasing Mio. € 0,1 0,1 17,0
EBITDA Mio. € 3,5 7,0 -49,3
EBITDA-Rendite in % vom Umsatz 6,5 12,4 -47,9
Abschreibungen Mio. € 5,4 5,7 -4,5
EBIT Mio. € -1,9 1,3 >-100
EBIT-Rendite in % vom Umsatz -3,5 2,4 >-100
Finanzergebnis Mio. € -2,4 -2,7 -11,6
EBT (vor Ergebnisanteil Dritter) Mio. € -4,3 -1,3 >100
Ergebnisanteil Dritte Mio. € 0,1 0,0 -
EBT (nach Ergebnisanteil Dritte) Mio. € -4,4 -1,3 >100
Jahresüberschuss/ -fehlbetrag Mio. € -4,5 -1,5 >100
EPS € pro Aktie -0,22 -0,07 >100
Bilanz 30.06.2022 30.06.2021
Anlagevermögen Mio. € 139,2 155,2 -10,3
Eigenkapital Mio. € -32,4 -26,9 20,4
Bilanzsumme Mio. € 161,4 179,2 -9,9
Sonstiges 30.06.2022 30.06.2021
Investitionen Mio. € 0,7 0,6 18,0
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 0,7 7,5 -90,1
CPS € pro Aktie 0,29 0,52 -44,2
Vollzeitkräfte Anzahl im Mittel 1.544 1.643 -6,0
Anzahl Einrichtungen Anzahl 19 20 -
Bettenkapazität Anzahl im Mittel 2.823 3.108 -9,2
Auslastung Pflege in % 75,5 76,7 -1,6
Auslastung Rehabilitation in % 62,0 39,0 59,2
Umsatz je Vollzeitkraft Pflege Tsd. €/ pro VK 35,1 34,1 3,0
Umsatz je Vollzeitkraft Rehabilitation Tsd. €/ pro VK 35,1 32,6 7,8

Zahlen und Daten

Inhalt

Über die MATERNUS-Kliniken AG Aktie der MATERNUS-Kliniken AG 5 Konzernlagebericht Wirtschaftsbericht 7 Nachtragsbericht 13 Risiko- und Prognosebericht 13 Konzernabschluss Konzern-Bilanz 16 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 17 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 18 Konzern-Kapitalflussrechnung 19 Konzern-Segmentberichterstattung 20 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 21 Konzernanhang 22 Impressum 24

Wir bitten unsere Leserinnen und Leser um Verständnis, dass wir aus Gründen der Sprachvereinfachung die maskuline grammatische Form verwenden.

Aktie der MATERNUS-Kliniken AG

Aktionärsstruktur

Die CURA Kurkliniken Seniorenwohn- und Pflegeheime GmbH (CURA GmbH), Hamburg, hält über die von ihr kontrollierte CURA 12. Seniorencentrum GmbH, Hamburg, mittelbar 79,45 Prozent sowie unmittelbar 2,25 Prozent des Grundkapitals der Stimmrechte an der MATERNUS-Kliniken AG. Gemäß § 17 AktG besteht damit zum 30. Juni 2022 ein Abhängigkeitsverhältnis zur CURA Kurkliniken Seniorenwohn- und Pflegeheime GmbH.

Mehrheitsgesellschafterin der CURA GmbH ist Frau Sylvia Wohlers de Meie. Ihr sind 17.132.230 Aktien in voller Höhe zuzurechnen, daneben hält Frau Sylvia Wohlers de Meie 30.634 Aktien direkt. Derzeit sind dem Vorstand keine weiteren Unternehmen oder Einzelinvestoren bekannt, die auf sich mehr als 3 Prozent des Aktienkapitals vereinen und somit der gesetzlichen Meldepflicht unterliegen.

Kurs- und Umsatzentwicklung

Das erste Halbjahr 2022 war an den internationalen Finanzmärkten von hohen Kursverlusten geprägt. Nachdem zu Jahresbeginn zunächst die erwartete Zinswende in den USA die internationalen Finanzmärkte belastet hatte, reihten sich im Frühjahr der Ukraine-Krieg, die stark steigende Inflation (speziell die hohe Teuerung im Energieund Lebensmittelbereich) sowie die Furcht vor einer Rezession in die Sorgen ein. Die Zinserhöhungs- und Rezessionsängste schickten die amerikanischen Indizes auf Talfahrt. Der amerikanische Dow Jones verbuchte das schlechteste erste Halbjahr seit 1962 mit einem Minus von 15,3 Prozent, der Technologieindex Nasdaq sogar das schwächste erste Halbjahr aller Zeiten mit -29,5 Prozent. Kräftige Kursverluste musste auch der deutsche Leitindex

Aktienchart der MATERNUS-Kliniken AG (1. Januar bis 30. Juni 2022)

DAX hinnehmen, welcher im ersten Halbjahr 19,5 Prozent an Wert verlor und auf 12.784 Punkte zurückging. Von seinem letzten Allzeithoch im November 2021 mit 16.250 Punkten ist der deutsche Leitindex damit weit entfernt. Besonders stark ausgeprägt war der Wertverlust des DAX im Juni mit -11,6 Prozent – der schwärzeste Juni seiner Geschichte. Zuletzt schockte die drastische Gewinnwarnung von Uniper, des größten deutschen Abnehmers russischen Gases, am 30. Juni die Energiebranche und den Finanzmarkt. Die sich hierzulande verschärfende Gaskrise beunruhigt zunehmend international die Marktteilnehmer und könnte eine tiefere globale Energiekrise zur Folge haben.

Die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten haben auch in der Kursentwicklung der MATERNUS-Aktie deutlich ihre Spuren hinterlassen. Nachdem sich die MATERNUS-Aktie zu Jahresbeginn noch stärker als der Vergleichsindex S-DAX entwickelt hatte und am 2. Februar 2022 auf ihren Höchstwert des ersten Halbjahres 2022 von 5,30 € (XETRA) gestiegen war, setzte ein Abwärtstrend ein, der bis zum Halbjahresende anhielt. Auf Halbjahressicht verlor die MATERNUS-Aktie fast 40 Prozent an Wert und notierte am 30. Juni 2022 bei nur noch 2,90 € und zugleich ihrem Tiefstwert des ersten Halbjahres 2022. Der Vergleichsindex S-DAX brach im ersten Halbjahr 2022 um 29,1 Prozent auf 11.689 Zähler ein.

Das gehandelte Volumen in der MATERNUS-Aktie (XETRA) ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich von 169.135 Aktien auf 62.656 Aktien im ersten Halbjahr 2022 zurück und nahm damit um fast 63 Prozent ab. Aufgrund der schwachen Kursentwicklung reduzierte sich auch die Marktkapitalisierung von 81,8 Mio. € per 30. Juni 2021 (Schlusskurs: 3,90 €) auf 60,8 Mio. € per 30. Juni 2022 (Schlusskurs: 2,90 €; bei unveränderter Aktienanzahl von 20.970.000 Stück).

MATERNUS-Kliniken AG (Schlusskurse XETRA indexiert) SDAX (indexiert)

Konzernlagebericht

Wirtschaftsbericht 7
Nachtragsbericht 13
Risiko- und Prognosebericht 13

Konzernlagebericht zum 30. Juni 2022

Geschäftsentwicklung

Markt- und Wettbewerbsumfeld

a) Allgemeine wirtschaftliche Lage – konjunkturelles Umfeld

Nachdem das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2022 noch um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen war, hemmten die schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit anhaltender Corona-Pandemie, gestörten Lieferketten, der hohen Inflation (die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lagen im Juni 2022 um 32,7 Prozent höher als im Juni 2021) und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs die deutsche Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2022. In Folge stagnierte das deutsche BIP im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal. Während sich vor allem die privaten und staatlichen Konsumausgaben positiv auf die Konjunktur auswirkten, dämpfte der Außenbeitrag das Wirtschaftswachstum. Im Juni 2022 waren in Deutschland 45,4 Mio. Personen erwerbstätig, das sind 1,3 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Die Zahl der Erwerbstätigen nimmt seit dem Scheitelpunkt der dritten deutschen Corona-Welle im Frühjahr 2021 weitgehend unbeeinflusst von weiteren Infektionswellen sowie bisher auch von den Folgen des Kriegs in der Ukraine zu.

Für das Gesamtjahr 2022 hat der Internationale Währungsfonds (IWF) im Rahmen seines "World Economic Outlook" vom Juli 2022 seine Konjunkturprognose sowohl für die Industrienationen als auch die Entwicklungs- und Schwellenländer deutlich revidiert. Für Deutschland geht der IWF in 2022 nur noch von einem BIP-Zuwachs von 1,2 Prozent (-0,9 Prozentpunkte gegenüber dem letzten April Ausblick) aus. Die bedeutendsten Risiken bestehen neben Ansteckungseffekten des russischen Angriffskriegs in der Ukraine (das Risiko der Einstellung der Gaslieferungen nach Europa) vor allem in der globalen Inflation (und damit die Befürchtung, dass Engpässe an den Arbeitsmärkten und daraus resultierende Lohnsteigerungen den Preisauftrieb weiter verstärken).

Im Corona-Jahr 2020 kletterten die Gesundheitsausgaben in Deutschland auf einen neuen Rekordwert von 440,6 Mrd. € – dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs um 6,5 Prozent. Zum ersten Mal seit dem Beginn der Berechnungen im Jahr 1992 überstiegen die Ausgaben je Einwohner die Marke von 5.000 € und legten auf 5.298 € zu. Zugleich nahm der Anteil der Gesundheitsausgaben am deutschen BIP gegenüber 2019 um 1,2 Prozentpunkte auf 13,1 Prozent zu. Eine vergleichbare Wachstumsrate hatte es nur 2009 nach der Finanzmarktkrise gegeben.

Die Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hatten eine starke Ausweitung der Ausgaben der öffentlichen Haushalte um 73,4 Prozent auf 30,7 Mrd. € zur Folge (Anteil an den Gesundheitsausgaben: 7,0 Prozent; 2019: 4,3 Prozent). Größter Ausgabenträger war jedoch unverändert die gesetzliche Krankenversicherung mit 241,5 Mrd. € (+3,6 Prozent gegenüber 2019; Anteil an den Gesundheitsausgaben: 54,8 Prozent).

18,2 Mrd. € stellten laufende Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie dar, wovon wiederum 77,1 Prozent Ausgleichszahlungen für pandemiebedingte Einnahmeausfälle waren. Die zum Jahresende 2020 gestartete Impfkampagne verursachte Ausgaben in Höhe von 2,7 Mio. €. Für das Jahr 2021 rechnet Destatis mit einem weiteren Zuwachs der Gesundheitsausgaben um 5,7 Prozent auf 465,7 Mrd. €, getrieben durch Ausgaben für Corona-Tests und die Impfkampagne.

b) Pflegemarkt

Der deutsche Pflegemarkt ist – geprägt durch die Alterung der Bevölkerung – ein Wachstumsmarkt. Mit der stark altersabhängigen Pflegewahrscheinlichkeit ist künftig weiterhin mit einem Anstieg pflegebedürftiger Menschen in Deutschland zu rechnen: Der BARMER-Pflegereport 2021 geht davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit mehr als 4,5 Mio. Menschen bis zum Jahr 2030 deutlich um mehr als 30 Prozent auf rund 6 Mio. zulegen wird. Die Studie prognostiziert, dass hiervon bis zum Jahr 2030 rund 1 Mio. Menschen vollstationär, etwa 1,2 Mio. Menschen durch ambulante Pflegedienste und knapp 3 Mio. Pflegebedürftige ausschließlich von ihren Angehörigen versorgt werden müssen. Für die Versorgung dieser Menschen werden mehr als 180.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Hiervon entfallen 81.000 auf Pflegefachkräfte und 87.000 auf Pflegehilfskräfte mit Ausbildung. Bei dieser Berechnung ist im stationären Bereich die vollständige Umsetzung des Personalbemessungsverfahrens in Pflegeeinrichtungen noch gar nicht berücksichtigt, wodurch noch mehr Fach- und Hilfskräfte benötigt werden. Entsprechend erwartet die BARMER auch einen wachsenden Finanzbedarf für die Pflege, welcher ohne weitere Leistungsverbesserungen von 49 Mrd. € (per Ende 2020) bis 2030 auf 59 Mrd. € steigen dürfte.

Der Bundesagentur für Arbeit zu Folge waren im zweiten Corona-Jahr 2021 rund 1,7 Mio. Pflegekräfte in Deutschland erwerbstätig. Gegenüber 2020 ergab sich ein Beschäftigtenaufbau um 3,6 Prozent bzw. rund 60.000. Damit hat sich die Beschäftigung von Pflegekräften in der Corona-Pandemie stärker ausgeweitet als die Beschäftigung bundesweit insgesamt. Von den 1,7 Mio. Beschäftigten waren knapp

1,1 Mio. Personen als examinierte Fachkraft (63 Prozent) und rund 0,5 Mio. als Helfer tätig (29 Prozent). 30 Prozent der Beschäftigten arbeiteten in der stationären Pflege, in der ambulanten Pflege 17 Prozent.

Eine aktuelle bundesweite Befragung kam zu dem Ergebnis, dass mindestens 300.000 bis zu 660.000 zusätzliche Vollzeit-Pflegekräfte bei verbesserten Arbeitsbedingungen gewonnen werden könnten. An der Online-Befragung unter dem Titel "Ich pflege wieder, wenn..." hatten rund 12.700 ausgestiegene sowie in Teilzeit beschäftigte Pflegekräfte teilgenommen. Die Hälfte der Teilzeitbeschäftigten und sogar 60 Prozent der Ausgestiegenen könnten sich eine Rückkehr in den Beruf beziehungsweise ein Aufstocken der Stunden vorstellen, wenn vor allem eine ausreichende Personaldecke vorhanden wäre, sie besser bezahlt würden und sie verlässlichere Arbeitszeiten hätten.

Aktuelle Entwicklungen

Seit Mitte März 2022 müssen Beschäftigte in Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen Nachweise über ihren vollen Impfschutz gegen das Coronavirus oder eine Genesung vorlegen. Der Deutsche Bundestag und Bundesrat hatten am 10. Dezember 2021 einer weiteren Änderung des Infektionsschutzgesetzes zugestimmt, zu der auch eine einrichtungsbezogene Impfpflicht für Pflegeberufe zählt. Neue Beschäftigte müssen seit Mitte März diese Nachweise direkt erbringen. Im Mai 2022 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass die Pflege-Impfpflicht wegen Corona rechtens ist und wies Verfassungsbeschwerden von rund 50 Personen zurück. Trotzdem brachte die CDU angesichts der mittlerweile milderen Virusvarianten eine Aussetzung der Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeeinrichtungen ins Gespräch. Während der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste befürchtet, dass Pflegekräfte aus dem Beruf ausscheiden und damit die Versorgungssicherheit in Regionen mit ohnehin bestehender Personalknappheit gefährden könnten, sieht der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe diese Gefahr nicht. Die befürchtete Kündigungswelle angesichts der Impfpflicht sei ausgeblieben. Die Bundesregierung prüft aktuell eine Fortführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht über das Jahresende 2022 hinaus, da es keine problematische Versorgungsengpässe und daher keinen Anlass gebe, die Impfpflicht auszusetzen.

Per Ende April 2022 sind den Gesundheitsämtern der 20 größten Städte Deutschlands bisher mehr als 47.000 Verstöße gegen die Impfpflicht im Gesundheitswesen gemeldet worden. Bei der Handhabe der Verstöße besteht bundesweit Uneinigkeit, sowohl bei den Fristen als auch bei den Konsequenzen. Nachfolgend eine Übersicht, soweit die Informationen zugänglich sind, zum aktuellen Stand in den Bundesländern, in denen MATERNUS Einrichtungen betreibt:

  • Sachsen: Etwa 1.200 der 3.200 ungeimpften Pflegekräfte haben bereits die Erlaubnis erhalten, ihre Tätigkeit weiter auszuüben, begründet mit der Versorgungssicherheit in den rund 570 Pflegeeinrichtungen in dem Bundesland.
  • Mecklenburg-Vorpommern: Bezüglich der rund 7.600 Ungeimpften läuft das vorgesehene Verwaltungsverfahren. Bislang wurden lediglich Anhörungsschreiben an die ungeimpften Beschäftigten versendet.
  • Thüringen: Gegen die rund 11.000 Ungeimpften in Pflege- oder anderen Gesundheitsberufen wurde die Impfpflicht bislang kaum durchgesetzt. Die bislang verteilten Bußgelder bewegten sich in einem Rahmen von 150 und 250 €.
  • Baden-Württemberg: Auch hier lagen die bislang verteilten Bußgelder bei 250 €. Bis Ende Juni gab es mehr als 450 Bußgeldverfahren. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha geht nicht von einer Verlängerung der Impfpflicht für Pflegekräfte über den 31. Dezember 2022 aus.
  • Rheinland-Pfalz: Für rund 870 Beschäftigte der insgesamt mehr als 1.500 gemeldeten Ungeimpften läuft noch das Verwaltungsverfahren. In fast 190 Fällen wurden Bußgelder in Höhe von 500 € verhängt.
  • Nordrhein-Westfalen: Die Verfahren für die rund 20.000 ungeimpften Beschäftigten laufen zum Teil noch. In Düsseldorf machte sich die Impfpflicht jedoch bemerkbar: Von den noch im März 2.913 als ungeimpft gemeldeten Beschäftigten haben sich inzwischen fast 2.000 impfen lassen oder einen Genesenen- oder anderen ärztlichen Nachweis vorgelegt.
  • Niedersachsen: Hier gab es bislang rund 15.600 Meldungen bezüglich ungeimpften Personals, von denen 54 Prozent abschließend bearbeitet wurden. Derzeit befinden sich noch 7.100 offene Fälle in der Prüfung. Bis dato wurden lediglich zwei Betretungsverbote verhängt. Für Niedersachsen lagen zum Zeitpunkt der Berichtserstellung keine Angaben zum Stand der Umsetzung der Impfpflicht vor.

Bei MATERNUS waren zum Stichtag Mitte März 2022 rund 4,4 Prozent der Mitarbeiter ungeimpft. MATERNUS unterstützt(e) die Mitarbeiter beim Verfassen der Stellungnahmen an die Gesundheitsämter. Bislang besteht bei vier Mitarbeitern (0,25 Prozent der Mitarbeiter) ein erhöhtes Risiko eines Beschäftigungsverbotes. In zwei Fällen kam es zu einer befristeten Verfahrensaussetzung bei empfohlenen Hygienemaßnahmen, um einen Mitarbeiterausfall und damit eine Gefährdung des Versorgungsauftrages zu verhindern.

Das im Jahr 2020 geschaffene und mehrfach verlängerte COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz, mit dessen Hilfe Pflegeeinrichtungen ihre Mehrausgaben (z.B. Masken) und Mindereinnahmen (etwa Erlösausfälle wegen der Schaffung von Isolierbereichen) gegenüber der Pflegeversicherung geltend machen können, wurde in mehreren Schritten erneut bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Vor dem Hintergrund der Ende Juni 2022 vorgestellten Pläne der Bundesregierung zum Schutz vor einer erneuten Corona-Welle im Herbst forderte Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V., die Bundesregierung dazu auf, erprobte Maßnahmen wie den Pflege-Rettungsschirm, personelle Unterstützungen und bürokratische Erleichterungen weiter zu sichern.

Anfang Februar 2022 hat die achtköpfige Kommission aus Vertretern von Arbeit- bzw. Dienstgebern und Arbeit- bzw. Dienstnehmern der Pflegebranche (Pflegekommission, ständiges Gremium mit fünf Jahren Amtszeit) eine Anhebung der Pflegemindestlöhne, die bis zum 31. Januar 2024 gilt, wie folgt festgelegt:

In € 01.09.
2022
01.05.
2023
01.12.
2023
Pflegehilfskräfte
(ungelernt)
13,70 13,90 14,15
Pflegekräfte (mind.
einjährige Ausbildung)
14,60 14,90 15,25
Pflegefachkräfte
(Ausübung von
Tätigkeiten gemäß
§ 4 des Pflegeberufe
gesetzes)
17,10 17,65 18,25

Darüber hinaus empfiehlt die Kommission eine Anhebung der Urlaubstage. So sollen Vollzeitbeschäftigte für das Jahr 2022 über den gesetzlichen Anspruch hinaus zusätzlich sieben Tage Urlaub erhalten, für die Jahre 2023 und 2024 jeweils neun Tage extra. Entsprechend würde der Mindesturlaubsanspruch in der Altenpflege ab 2023 für Vollzeitbeschäftigte auf dieser Grundlage auf 29 Tage steigen. Die MATERNUS-Gruppe sieht hierin aufgrund der bereits umgesetzten Regelung an Mindesturlaubstagen von 28 Tagen in der Pflege kein wesentliches Risiko.

Die Pflegekassen legten zeitgleich eine neue Lohntabelle vor, welche auf Basis des noch von der alten Regierung beschlossenen "Pflegelöhneverbesserungsgesetzes" neuartige Mindeststandards für die Vergütungen festlegt. Diese beziffern auf Basis einer Erhebung unter tarifgebundenen Anbietern für jedes Bundesland regional übliche Vergütungen. Betriebe, die sich nicht direkt an einen anerkannten Tarifvertrag binden, müssen diese Mindestbedingungen ab September 2022 an beachten.

Aufgrund des am 11. Juni 2021 vom Deutschen Bundestag beschlossenen Gesetzes zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) werden ab dem 1. September 2022 nur noch die Pflegeeinrichtungen zur Versorgung zugelassen, die ihre Pflege- und Betreuungskräfte (mindestens) nach Tarif oder kirchenarbeitsrechtlichen Regelungen bezahlen (für weitere Details verweist MATERNUS auf die im Geschäftsbericht auf den Seiten 31 und 32 genannten Angaben).

Am 19. Mai 2022 hat der Deutsche Bundestag der Zahlung eines Bonus für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zugestimmt. Insgesamt stehen für den Corona-Pflegebonus 1 Mrd. € bereit. Dieser Betrag soll jeweils hälftig für Prämienzahlungen in Krankenhäusern und in der Langzeitpflege verwendet werden. In der Altenund Langzeitpflege sollen diejenigen Beschäftigten, die im Bemessungszeitraum vom 1. November 2020 bis 30. Juni 2022 für mindestens 3 Monate tätig waren und am 30. Juni 2022 noch beschäftigt sind, den Bonus erhalten. Diese steuer- und beitragsfreie Prämie ist nach Qualifikation, Arbeitszeit und Nähe zur Versorgung gestaffelt und beträgt maximal 550 €. Den höchsten Bonus erhalten Vollzeitbeschäftigte in der direkten Pflege und Betreuung. Die Auszahlung des Bonus in der Alten- und Langzeitpflege soll bis spätestens Ende des Jahres 2022 erfolgen.

c) Rehabilitationsmarkt

Eine Umfrage des Verbands leitender Krankenhausärzte (VLK) im April 2022 ergab, dass 60 Prozent der Krankenhäuser aufgrund des Personalmangels durch die Corona-Pandemie noch immer planbare Eingriffe verschieben müssen und in sechs von zehn Kliniken die Pflegepersonaluntergrenzen unterschritten werden. Während der starken Sommer-Welle 2022 mussten deutschlandweit viele Kliniken erneut planbare Operationen verschieben. Im ersten Corona-Jahr 2020 (aktuellere Daten lagen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Halbjahresfinanzberichts nicht vor) hatten die aufgrund der hohen Anzahl von Corona-Intensivpatienten verschobenen geplanten Operationen einen deutlichen Einbruch der Anträge, Bewilligungen und abgeschlossenen

Leistungen in der medizinischen und beruflichen Rehabilitation zur Folge. Die eingereichten Anträge sanken in 2020 gegenüber dem Vorjahr um 13,3 Prozent auf 1,8 Mio. und damit den tiefsten Wert der letzten 15 Jahre. Entsprechend verringerten sich sichtlich die Bewilligungen um 10,5 Prozent auf 1,3 Mio. sowie noch stärker die abgeschlossenen Leistungen um 17,9 Prozent auf 0,9 Mio.

Vor diesem Hintergrund sind die Gesundheitsausgaben in den deutschen Rehabilitationseinrichtungen im Jahr 2020 erstmals wieder gesunken und von 10,6 Mrd. € in 2019 auf 10,2 Mrd. € zurückgegangen. Auch die Anzahl der Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtungen hat sich in Deutschland im Jahr 2020 auf 1.103 (Vorjahr: 1.112) mit 162.384 (Vorjahr: 163.336) aufgestellten Betten reduziert. Die Corona-Pandemie spiegelte sich in einem kräftigen Rückgang der Fallzahl von 1.993.585 im Vorjahr auf 1.570.800 wider. Demgegenüber legte die durchschnittliche Verweildauer auf 26,0 Tage (Vorjahr: 25,4 Tage) zu.

Zu Beginn des laufenden Jahres 2022 – während der bislang stärksten Corona-Infektionswelle in Deutschland – ging das Institut für Medizinische Immunologie davon aus, dass von den damals 10 Mio. Infizierten etwa 10 Prozent in 6 Monaten relevant an einem Post-COVID-Syndrom erkranken. Mediziner ordnen die Relevanz von Post-COVID für das deutsche Gesundheitssystem als sehr relevant ein. Mittlerweile gibt es etwa 80 COVID-Ambulanzen in Deutschland. Einer Untersuchung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung zu Folge sind mehr als 70 Prozent der Post-COVID-Patienten hausärztlich versorgt worden, etwa 20 Prozent internistisch, davon am häufigsten pneumologisch (13 Prozent). Die MATERNUS-Klinik in Bad Oeynhausen bietet bereits in Einzelfällen Rehabilitationsleistungen für Post-COVID-Patienten an und bringt hierfür ausgezeichnete strukturelle Voraussetzungen mit. So können in Bad Oeynhausen zielgerichtete Maßnahmen, speziell zum Belastungsaufbau, in Kombination von neurologischen mit internistischen / kardiologischen Leistungen angeboten werden. Die MATERNUS-Klinik in Bad Oeynhausen strebt eine Konkretisierung dieses Angebots und die Erstellung eines adaptierten medizinischen Konzepts dazu an. Künftig beabsichtigt MATERNUS den Fokus auf Angebote an Post- und Long-COVID-Patienten mit dem Schwerpunkt neurologische Defizite zu richten. Die Kostenträger signalisieren ein hohes Interesse für dieses Leistungsangebot und der Bedarf am Markt ist sehr hoch.

Gemäß ihres Koalitionsvertrags beabsichtigt die Ampelkoalition die Rehabilitationsbranche stärker in den Blick zu nehmen und den Aktionsplan "Gesunde Arbeit" ins Leben zu rufen, ganz nach dem Grundsatz "Prävention vor Reha

vor Rente". So soll der Zugang zu Maßnahmen der Prävention und Rehabilitation vereinfacht sowie das Reha-Budget bedarfsgerechter ausgestalten werden. Als frühzeitiges Entgegenwirken einer Erwerbsminderung soll der Ü45- Gesundheits-Check gesetzlich verankert und flächendeckend ausgerollt werden.

Kapazitätsauslastung

Der MATERNUS-Konzern verfügt derzeit mit 19 Einrichtungen über eine Gesamtkapazität von insgesamt 2.823 Betten (Vorjahr: 3.108 Betten bei 20 Einrichtungen). Auf das Segment Pflege entfallen davon 17 Einrichtungen durchschnittlich mit 2.213 Betten (Stand 30. Juni 2021: 2.321 Betten). Das Segment Rehabilitation verfügt über eine Kapazität von 610 Betten (Vorjahr: 787 Betten), verteilt auf zwei Kliniken.

Mitte Juli 2021 hatte die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz die Einrichtung in Altenahr (105 Betten) so stark beschädigt, dass der Betrieb eingestellt werden musste. Dies hat direkten Einfluss auf die berichtete Kapazität und Belegung. Durch laufende Renovierungsarbeiten in der Bayerwald-Klinik in Cham sowie die Anpassung der Kapazität in der MATERNUS-Klinik in Bad Oeynhausen in Vorbereitung der Integration einer vollstationären Pflege reduzierte sich Kapazität im MATERNUS-Konzern um 181 Betten (Patienten und Begleitpersonen).

Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2022 erreichte die Kapazitätsauslastung im MATERNUS-Konzern im Durchschnitt 72,6 Prozent nach 67,2 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die Auslastung der Senioren- und Pflegeeinrichtungen hat sich im ersten Halbjahr 2022 um 111 Betten auf durchschnittlich 1.671 Betten bzw. 75,5 Prozent reduziert, nachdem im Vorjahr durchschnittlich 1.780 Betten (76,7 Prozent) belegt werden konnten. Der Belegungsrückgang im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Schließung der Einrichtung in Altenahr zurückzuführen. Diese war bis Mitte Juli 2021 noch belegt. Weitere Rückgänge sind auf Corona-Ausbrüche in vereinzelten Einrichtungen zurückzuführen. Die Rehabilitationskliniken erreichten im ersten Halbjahr 2022 eine durchschnittliche Auslastung von 378 Betten bzw. 62,0 Prozent. Die Auslastung hat sich im Vergleichszeitraum um 72 Betten verbessert. Die Auslastung im Vorjahr war insbesondere durch die Corona-Pandemie geprägt. Es wurden nicht notwendige Operationen verschoben. Dieser Umstand ist deutlich abgemildert und die Rehabilitationskliniken können wieder mehr belegen. Die Klinik in Bad Oeynhausen behandelt Long-COVID-Patienten im Bereich der Neurologie.

Ertragslage

MATERNUS-Konzern

Im Konzern ist der Umsatz im ersten Halbjahr 2022 um 1,5 Mio. € bzw. 2,7 Prozent auf 55,0 Mio. € (Vorjahr: 56,5 Mio. €) gesunken.

Ursächlich für den Rückgang der Umsatzerlöse sind gesunkene Erstattungsanträge für den Rettungsschirm im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sowie der temporäre Wegfall des Betriebes der Einrichtung in Altenahr.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich im Vergleichszeitraum um 1,0 Mio. € erhöht. Grund hierfür sind Erstattungsanträge aus der Flutkatastrophe aus dem vergangenen Jahr sowie höhere Erlöse für die Ausbildungsumlage und Neubewertungen von Forderungen nach IFRS 9.

Der Personalaufwand im Konzern ist im Vergleichszeitraum um 0,4 Mio. € auf 34,6 Mio. € (Vorjahr: 35,0 Mio. €) leicht gesunken. Dies begründet sich mit dem vorübergehenden Wegfall des Betriebes in Altenahr. Bereinigt um diesen Effekt sind die Personalaufwendungen leicht gestiegen.

Der Materialaufwand hat sich im Vergleichszeitraum um 2,7 Mio. € auf insgesamt 9,5 Mio. € (Vorjahr: 6,8 Mio. €) erhöht. Hier sind besonders der Effekt der um 2,2 Mio. € gestiegenen Kosten für Wasser, Energie sowie Brennstoffe und die allgemeinen Kostensteigerungen im Bereich der Lebensmittel zu nennen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 0,6 Mio. € auf 10,8 Mio. € (Vorjahr: 10,2 Mio. €) gestiegen. Hier ist vordergründig der Effekt um 1,2 Mio. € gestiegene Instandhaltungsaufwendungen, die im Vorjahr nicht wie geplant durchgeführt werden konnten, zu nennen. Gegenläufig wirken sich gesunkene Aufwendungen für medizinischpflegerischen Bedarf aus.

Im Berichtszeitraum konnte der MATERNUS-Konzern ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3,5 Mio. € (Vorjahr: 7,0 Mio. €) erzielen. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 6,5 Prozent (Vorjahr: 12,4 Prozent). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) ist im Vorjahresvergleich um 3,0 Mio. € gesunken, so dass der MATERNUS-Konzern im 1. Halbjahr 2022 einen Verlust von 4,4 Mio. € (Vorjahresverlust: 1,3 Mio. €) erwirtschaftet hat.

Segment Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen

Die Auslastungsquote im Segment Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen ist im Berichtszeitraum um 1,2 Prozentpunkte auf 75,5 Prozent gesunken. Die Belegung von 1.671 Betten ist im Jahresvergleich um 111 Betten zurückgegangen (Vorjahr: 1.780 Betten). Dies ist unter anderem auf eine um 108 Betten geringere Kapazität im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen.

Der Umsatz im Segment Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen ist um 1,6 Mio. € auf 41,8 Mio. € gesunken. Bereinigt um den Effekt der um 0,7 Mio. € geringeren Erstattungsanträge in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sowie die um 2,4 Mio. € geringeren Umsatzerlöse aufgrund des temporären Wegfalls der Einrichtung in Altenahr sind die Umsatzerlöse sogar um 1,4 Mio. € gestiegen.

Der sonstige betriebliche Ertrag ist um 1,6 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) auf 3,1 Mio. € gestiegen. Ursächlich dafür sind im Wesentlichen Erstattungsanträge aus Schäden in Folge der Flutkatastrophe aus dem Vorjahr sowie höhere Erlöse aus der Ausbildungsumlage.

Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,9 Mio. € auf 25,4 Mio. € (Vorjahr: 26,3 Mio. €) gesunken. Auch hier trägt die vorübergehende Aufgabe des Betriebes in Altenahr bei. Daneben waren die teilweise bereits vorab verhandelten Gehälter des Pflegepersonals auf regionale, tarifähnliche Niveaus, eine weitere Erhöhung des Pflegemindestlohnes zum 1. April 2022, individuelle Gehaltserhöhungen sowie höhere Personalvorgaben im Rahmen der Neuverhandlungen der Pflegesätze dafür ursächlich.

Die Personalintensität hat sich im Berichtszeitraum um 0,4 Prozentpunkte auf 60,9 Prozent (Vorjahr: 60,5 Prozent) leicht erhöht.

Der Materialaufwand ist im Vergleichszeitraum um 1,4 Mio. € auf 6,1 Mio. € (Vorjahr: 4,7 Mio. €) gestiegen. Ursächlich dafür sind die die durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Bezugskosten für Energie sowie Lebensmittel.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (inkl. Miet-, Pachtund Leasingaufwand) haben sich um 0,1 Mio. € auf insgesamt 8,6 Mio. € nur leicht erhöht (Vorjahr: 8,5 Mio. €). Ursächlich hierfür sind trotz des Ausfalls des Betriebes in Altenahr die um 1,0 Mio. € gestiegenen Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung.

Im Segment Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen wurde im Zeitraum Januar bis Juni 2022 ein EBITDA von 4,7 Mio. € (Vorjahr: 5,6 Mio. €) erzielt, welches einer EBITDA-Marge von 11,3 Prozent (Vorjahr: 12,8 Prozent) entspricht. Das EBT, vor Ergebnisanteilen anderer Gesellschafter im Segment Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen, verschlechterte sich von -0,2 Mio. € im Vorjahr auf -0,8 Mio. € per 30. Juni 2022.

Segment Rehabilitation

Im Segment Rehabilitation erreichte die Auslastung ein durchschnittliches Niveau von 62,0 Prozent (Vorjahr: 39,0 Prozent) inklusive Begleitpersonen. Die Anzahl der Patienten liegt mit durchschnittlich 369 ebenfalls über dem Niveau des Vorjahres. Die Belegung in der MATERNUS-Klinik Bad Oeynhausen hat sich im ersten Halbjahr 2022 um 36 Patienten auf durchschnittlich 257 Patienten erhöht. Die Belegung in der Bayerwald-Klinik in Cham ist um 32 Patienten auf durchschnittlich 112 Patienten im Vorjahresvergleich gestiegen.

Im Segment Rehabilitation sind die Umsatzerlöse, bereinigt um die um 1,6 Mio. € gesunkenen Erstattungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, um 2,0 Mio. € gestiegen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 0,2 Mio. € auf 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) gesunken.

Der Personalaufwand im Segment Rehabilitation hat sich um 0,4 Mio. € auf 9,0 Mio. € (Vorjahr: 8,6 Mio. €) im Vergleichszeitraum erhöht. Die Personalintensität ist im Zeitraum Januar bis Juni 2022 auf 72,9 Prozent nach 71,3 Prozent im Vorjahr angestiegen.

Der Materialaufwand ist um 1,3 Mio. € auf 3,4 Mio. € angestiegen. Hier sind ebenfalls die um 1,2 Mio. € gestiegenen Energiekosten dafür ursächlich.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (inkl. Miet-, Pacht- und Leasingaufwand) sind um 0,7 Mio. € auf insgesamt 1,4 Mio. € gesunken (Vorjahr: 2,1 Mio. €). Ursächlich hierfür sind im Vorjahr gebildete Rückstellungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Im Segment Rehabilitation wurde im Zeitraum Januar bis Juni 2022 ein negatives EBITDA von -1,2 Mio. € erzielt. Das EBT, vor Ergebnisanteilen anderer Gesellschafter, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Mio. auf -2,3 Mio. € verschlechtert.

Die Verluste der Bayerwald-Klinik in Cham sind im Vergleich zum Vorjahr mit 0,7 Mio. € um 0,5 Mio. € geringer. Dagegen hat sich der Verlust in der MATERNUS-Klinik in Bad Oeynhausen um 1,7 Mio. € auf 2,1 Mio. € ausgeweitet.

Vermögenslage

Durch IFRS 16 liegt das Anlagevermögen weiterhin auf einem hohen Niveau von 139,2 Mio. €. Der Rückgang des Anlagevermögens im Vergleich zum Vorjahr resultiert neben dem Abgang der Einrichtung in Altenahr aus der planmäßigen Abschreibung der Sachanlagen, immateriellen Vermögensgegenständen sowie der Nutzungsrechte nach IFRS 16. Die Investitionen ohne Leasingaktivierungen betrugen 0,7 Mio. €. Die Anlagenintensität lag zum 30. Juni 2022 mit 85,7 Prozent genau auf dem Niveau des Bilanzstichtages 31. Dezember 2021.

Das Umlaufvermögen hat sich zum Bilanzstichtag leicht auf 22,3 Mio. € nach 22,7 Mio. € zum 31. Dezember 2021 im Konzern verringert. Die Zahlungsmittel im Konzern sind dabei von 12,5 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 6,1 Mio. € gesunken. Im Wesentlichen resultiert der Rückgang aus dem Konzernfehlbetrag von 4,5 Mio. € sowie den um 4,1 Mio. € gestiegenen kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten.

Finanzlage

Zum 30. Juni 2022 sind die langfristigen Schulden um 2,0 Mio. € gesunken. Ursächlich hierfür sind die planmäßige Tilgung des in 2020 abgeschlossenen Schuldscheindarlehens sowie der Abbau der langfristigen Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16.

Im Vergleich zum 31. Dezember 2021 haben sich die kurzfristigen Schulden im Konzern um 1,5 Mio. € auf 49,8 Mio. € erhöht. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind um 2,9 Mio. € auf 26,0 Mio. € durch Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen im Vergleich zum 31. Dezember 2021 angestiegen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen konnten im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 1,0 Mio. € auf 3,6 Mio. € zum Bilanzstichtag im Konzern abgebaut werden. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind im Vergleich zum Bilanzstichtag aufgrund noch nicht abgerufener Fördermittel von 5,2 Mio. € auf 6,6 Mio. € gestiegen. Sonstige kurzfristige Rückstellungen sind gegenüber dem Stichtag 31. Dezember 2021 mit 5,1 Mio. € auf Vorjahresniveau konstant.

Aufgrund der Zunahme der sonstigen Vermögenswerte, welche noch nicht zahlungswirksam sind, ist der Cashflow aus laufender Tätigkeit auf 0,8 Mio. € gesunken. Darüber

hinaus wirkt sich im Vergleich zum Vorjahr das schlechtere Konzernergebnis negativ auf den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit aus.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr mit -6,5 Mio. € auf einem ähnlichen Niveau (Vorjahr: -6,1 Mio. €). Dies liegt an der gleichbleibenden Tilgung des Darlehens sowie des steigenden Tilgungsanteils der Leasingverbindlichkeiten.

Der direkte Cashflow, welcher sich aus dem Konzernergebnis vor Steuern, vor Abschreibungen sowie vor zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen herleitet, hat sich aufgrund des deutlich schlechteren Ergebnisses per 30. Juni 2022 auf einen Cashflow von -3,6 Mio. € (Vorjahr: -1,0 Mio. €) verschlechtert.

Die Investitionen in Höhe von 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €) betreffen überwiegend die Anschaffung von Anlagen in Bau, technischen Anlagen sowie medizinisch pflegerischer Ausstattung.

Mitarbeiter

Im ersten Halbjahr 2022 beschäftigte die MATERNUS-Kliniken AG durchschnittlich zwei Vollzeitkräfte. Im gesamten MATERNUS-Konzern arbeiteten im Berichtszeitraum durchschnittlich 1.544 Vollzeitkräfte (Vorjahr: 1.643 Vollzeitkräfte).

Aufsichtsrat

Nach den erfolgten turnusmäßigen Aufsichtsratswahlen auf Arbeitnehmerseite und der Wahl im Rahmen der Hauptversammlung auf Anteilseignerseite setzt sich der Aufsichtsrat seit dem 28. Juni 2022 folgendermaßen zusammen: Frau Daniela Rossa-Heise (Vorsitzende), Herr Sven Olschar (Stellvertreter), Herr Jörg Arnold, Frau Sabine Bader, Herr Karl Ehlerding, Herr Dietmar Erdmeier, Herr Helmut Kraft, Frau Marion Leonhardt, Frau Tamara Schwager, Herr Helmuth Spincke, Frau Andrea Traub und Frau Sylvia Wohlers de Meie.

Anzahl der Aktien / Grundkapital

Unverändert beträgt das Grundkapital der Gesellschaft 52.425.000 € und ist eingeteilt in 20.970.000 auf den Inhaber lautende Aktien ohne Nennwert (Stückaktien) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 2,50 € je Aktie.

Die Hauptversammlung am 25. Juni 2020 hat beschlossen, den Vorstand zu ermächtigen, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 24. Juni 2025 um insgesamt bis zu 26.212.500 € durch

ein- oder mehrmalige Ausgabe von neuen, nennbetragslosen, auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bareinlagen und / oder Sacheinlagen bzw. sonstige Vermögensgegenstände zu erhöhen. Hierbei steht den Aktionären das gesetzliche Bezugsrecht zu.

Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten, die das im vorliegenden Zwischenabschluss vermittelte Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns beeinflussen und somit aus heutiger Sicht wesentliche Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf des MATERNUS-Konzerns haben könnten.

Risiko- und Prognosebericht

Gegenüber den im Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 42 bis 44 dargestellten Chancen und Risiken sowie in der gemäß Ad-Hoc Mitteilung vom 25. Juli 2022 angepassten Prognose haben sich keine wesentlichen Veränderungen ergeben.

Dabei wurde in der angepassten Prognose eine weiter andauernd angespannte Lage im Bereich der Energiebezugspreise berücksichtigt. Wir gehen derzeit aufgrund des Status als Pflegeheimbetreiber nicht von einem Gaslieferstopp aus.

Mit Beschluss vom 21. Juli 2022 erhöhte die EZB den Leitzins auf 0,5 Prozent. In einer Szenario-Betrachtung ergeben sich nach aktuellen Erkenntnissen und bei gleichbleibendem Zinsniveau lediglich Auswirkungen im Bereich der Zinszahlungen.

Ausblick

Aufgrund der demographischen Entwicklung ist der Pflegemarkt weitestgehend unabhängig von den allgemeinen konjunkturellen Rahmenbedingungen. Die alternde Gesellschaft in Deutschland sorgt in den stationären und ambulanten Versorgungsbereichen für eine langfristig steigende Nachfrage nach Pflegeleistungen.

Ungeachtet dessen unterliegen Aussagen, die die unmittelbare Zukunft betreffen, aufgrund der Volatilität der Corona-Pandemie sowie den gegenwärtigen weltpolitischen Entwicklungen aufgrund des Ukraine-Konflikts und der sich daraus ergebenden Folgen einer großen Unsicherheit.

Die Pflegegradverteilung und der Anteil der Sozialhilfeempfänger liegen auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Der Anteil der Kurzzeitpflege liegt aktuell knapp über dem Niveau des Jahres 2020. Der Planung wurde der Anteil aus dem Jahr 2020 zugrunde gelegt. Allerdings wurde bei der Planungserstellung von einer schnelleren Verbesserung der Infektionslage ausgegangen, wodurch die Belegung nicht wie erwartet angestiegen ist.

Die Infektionszahlen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben sich nicht wie geplant verbessert. Der Vorstand hat dementsprechend am 25. Juli 2022 eine Ad-hoc Mitteilung über eine Anpassung der Prognose veröffentlicht. Für das Geschäftsjahr 2022 ging der Vorstand im Segment Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen bei den Umsatzerlösen von einer Spanne zwischen 82,0 und 86,0 Mio. € aus. Durch die langsame Erholung der Belegung wird nun von einer Spanne bei den Umsatzerlösen zwischen 81,0 und 85,0 Mio. € ausgegangen.

Der Pachtvertrag für die Einrichtung Dresdner Hof in Leipzig mit 204 Pflegeplätzen endet nach 22 Jahren vertragsgemäß zum 31. Dezember 2022. Der Vermieter möchte die Immobilie einer anderen Nutzung zuführen. Wir stehen aktuell im Austausch mit anderen Trägern, um für die Bewohner des Dresdner Hofes ein neues Zuhause zu finden. Wir bieten unseren Mitarbeitern unter Anerkennung ihrer sozialen Besitzstände an, im Unternehmen zu bleiben, soweit Vakanzen in Schwestereinrichtungen vorhanden sind. Dafür haben wir einen Stellenmarkt für sämtliche Seniorencentren von CURA und MATERNUS eröffnet. Im Fokus stehen hierbei die drei Leipziger Einrichtungen Angelika Stift, Maximilian Stift (beide MATERNUS) und das Altenpflegeheim Geborgenheit (CURA) sowie die beiden Hallenser Einrichtungen Halle Silberhöhe und Halle Lutherbogen (beide CURA).

Im Segment Rehabilitation ging der Vorstand bei den Umsatzerlösen von einer Spanne zwischen 23,0 und 27,0 Mio. € aus. Die Entwicklung der Infektionszahlen hat ebenfalls im Segment Rehabilitation einen maßgeblichen Einfluss und die Belegung mit Patienten ist nicht wie erwartet angestiegen. Aufgrund dieser Umstände wurde die Prognose auf die Spanne 20,0 Mio. € bis 24,0 Mio. € angepasst.

Der Vorstand erwartet weiterhin im Segment Holding für 2022 einen Umsatz von 1,5 Mio. €.

In der ursprünglichen Prognose ging der Vorstand von einem Konzernumsatz zwischen 106,5 und 114,5 Mio. € für das Jahr 2022 aus. Dieses Ziel wurde auf Basis der zuvor genannten Gründe auf 102,5 und 110,5 Mio. € reduziert.

Für 2022 hatte der Vorstand für das EBITDA eine Spanne von 9,5 bis 13,5 Mio. € prognostiziert. Die durch den Ukraine-Krieg negativen inflationsbedingten Auswirkungen auf die Energiebezugs- sowie Lebensmittelkosten führen

ebenfalls zu einer Anpassung der Prognose für das EBITDA. Es wird nun von einer EBITDA-Spanne von -1,5 bis 2,5 Mio. € ausgegangen.

Naturgemäß können Abweichungen zwischen den von uns erwarteten und den tatsächlichen Ergebnissen eintreten. Die angegeben Spannen sind unter Annahmen von Szenario-Betrachtungen berechnet worden. Wir erwarten aufgrund der erstellten Szenarien, dass sich Abweichungen in Grenzen halten. Der Vorstand prüft jedoch aufgrund der gegenwärtigen Situation die Prognosen fortlaufend und behält sich weitere Anpassungen vor.

MATERNUS-Kliniken Aktiengesellschaft Der Vorstand

Mario Ruano-Wohlers Vorstand

Berlin, im September 2022

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichere ich, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss der MATERNUS-Kliniken AG für das erste Halbjahr 2022 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

MATERNUS-Kliniken Aktiengesellschaft Der Vorstand

Mario Ruano-Wohlers Vorstand

Berlin, im September 2022

Konzernabschluss und Konzernanhang

Konzernabschluss

Konzernanhang 22
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 21
Konzern-Segmentberichterstattung 20
Konzern-Kapitalflussrechnung 19
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 18
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 17
Konzern-Bilanz 16

Konzern-Bilanz zum 30. Juni 2022

AKTIVA 30.06.2022 31.12.2021
T€ T€
Langfristige Vermögenswerte 139.163 142.728
Immaterielle Vermögenswerte 13.333 13.367
Sachanlagen 63.177 64.022
Nutzungsrechte 61.737 64.423
Finanzielle Vermögenswerte 542 542
Latente Steueransprüche 374 374
Kurzfristige Vermögenswerte 22.254 22.685
Vorratsvermögen 598 598
Vertragsvermögenswerte 42 42
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.909 4.510
Finanzielle Vermögenswerte 945 521
Steuerforderungen 272 309
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 8.267 4.163
Sonstige Vermögenswerte 136 49
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.085 12.493
Bilanzsumme 161.417 165.413
PASSIVA 30.06.2022
T€
31.12.2021
T€
Eigenkapital -32.378 -27.847
Gezeichnetes Kapital 51.939 51.939
Kapitalrücklagen 3.766 3.766
Gewinnrücklagen -88.083 -83.552
Langfristige Schulden 143.988 145.992
Den anderen Anteilseignern zuzurechnende Nettovermögenswerte 6.572 6.505
Finanzverbindlichkeiten 136.386 138.457
Rückstellungen für Pensionen 1.030 1.030
Kurzfristige Schulden 49.807 47.268
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.620 4.642
Finanzverbindlichkeiten 26.037 23.154
Kurzfristiger Teil von langfristigen Finanzverbindlichkeiten 6.883 7.379
Vertragverbindlichkeiten 691 777
Sonstige Verbindlichkeiten 6.592 5.149
Sonstige Rückstellungen 5.068 5.251
Steuerrückstellungen 916 916
Bilanzsumme 161.417 165.413

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Halbjahr 2. Quartal
01.01.-
01.01.-
01.04.- 01.04.-
30.06.2022 30.06.2021 30.06.2022 30.06.2021
T€ T€ T€ T€
Umsatzerlöse 54.951 56.549 28.847 28.245
Sonstige betriebliche Erträge 3.530 2.451 2.116 1.332
Gesamtleistung 58.481 59.000 30.963 29.577
Materialaufwand -9.527 -6.800 -5.952 -3.351
Personalaufwand -34.605 -34.983 -17.318 -17.707
Sonstige betriebliche Aufwendungen -10.801 -10.201 -6.518 -5.603
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 3.548 7.016 1.175 2.916
Planmäßige Abschreibungen -5.444 -5.667 -2.749 -3.075
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) -1.896 1.349 -1.574 -159
Zinserträge 15 7 6 6
Zinsaufwendungen -2.403 -2.674 -1.182 -1.324
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter -66 -19 -137 -15
Ergebnis vor Steuern (EBT) -4.350 -1.337 -2.887 -1.492
Ertragsteuern -181 -168 -90 -83
Ergebnis nach Steuern -4.531 -1.505 -2.977 -1.575
Konzernüberschuss / -fehlbetrag (-) -4.531 -1.505 -2.977 -1.575
Anteil der Aktionäre der MATERNUS AG -4.531 -1.505 -2.977 -1.575
Verlustvortrag -88.782 -86.297 -88.782 -86.297
Bilanzverlust -93.313 -87.802 -91.759 -87.872
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (€/ Aktie) -0,22 -0,07 -0,14 -0,08

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

1. Halbjahr 2. Quartal
01.01.- 01.01.- 01.04.- 01.04.-
30.06.2022 30.06.2021 30.06.2022 30.06.2021
T€ T€ T€ T€
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag -4.531 -1.506 -2.998 -1.576
Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente
(Cashflow Hedges) 0 0 0 0
Steuern auf ergebnisneutral im Eigenkapital erfasste
Aufwendungen 0 0 0 0
Gesamtergebnis -4.531 -1.506 -2.998 -1.576

Konzern-Kapitalflussrechnung

01.01.-30.06.2022 01.01.-30.06.2021
T€ T€
Konzernjahresergebnis vor Steuern -4.350 -1.337
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 5.444 5.667
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/ Erträge -4.646 -5.317
Cashflow -3.553 -987
Zunahme/ Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
-3.611 -734
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0 0
Zunahme/ Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen -140 1.626
Zunahme/ Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
5.830 5.078
Finanzergebnis 2.387 2.667
Erhaltene Steuern 9 0
Gezahlte Steuern -178 -171
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 745 7.479
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -710 -553
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 0 0
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 2 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -708 -553
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -137 -125
Gezahlte Zinsen und sonstige Finanzierungskosten -2.335 -2.513
Erhaltene Zinsen 0 0
Auszahlung aus Finanzierungsleasing -3.975 -3.427
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -6.446 -6.065
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -6.409 860
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 12.494 9.959
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 6.085 10.820
davon verfügbarer Finanzmittelfonds 6.085 10.820
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.085 10.820
Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten 0 0
Finanzmittelfonds 6.085 10.820

Konzern-Segmentberichterstattung für das 1. Halbjahr 2022

Senioren- u.
Konzern-Segmentberichterstattung
01.01.2022 bis 30.06.2022
T€ Rehabilitation Pflegeeinrichtungen
T€
T€ MATERNUS AG Überleitungen
T€
Gesamt
T€
Umsatzerlöse von Fremden 12.311 41.777 0 0 54.088
Vorjahr (11.936) (43.432) (0) (0) (55.368)
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten 58 0 1.579 -774 864
Vorjahr (77) (2) (2.152) (-1.049) (1.182)
Umsatzerlöse gesamt 12.369 41.777 1.579 -774 54.951
Vorjahr (12.012) (43.434) (2.152) (-1.049) (56.549)
Personalaufwand 9.011 25.453 141 0 34.605
Vorjahr (8.560) (26.275) (148) (0) (34.983)
Materialaufwand 3.437 6.064 45 -19 9.527
Vorjahr (2.114) (4.694) (48) (-56) (6.800)
Miet- und Leasingaufwendungen 33 82 2 0 117
Vorjahr (22) (101) (18) (0) (141)
EBITDA -1.150 4.708 -10 0 3.548
Vorjahr (-229) (5.549) (1.418) (278) (7.016)
Segmentergebnis (EBIT) -2.130 462 -56 -171 -1.896
Vorjahr (-1.163) (1.027) (1.378) (107) (1.349)
Segmentvermögen 54.327 189.038 183.811 -265.759 161.417
Vorjahr (50.697) (185.313) (180.365) (-250.961) (165.414)
Segmentschulden -64.497 -207.431 -124.555 202.688 -193.795
Vorjahr (-58.446) (-202.859) (-124.555) (188.061) (-193.262)
Abschreibungen 980 4.246 46 171 5.444
Vorjahr (934) (4.521) (40) (171) (5.667)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0 415 4 -404 15
Vorjahr (0) (407) (5) (-405) (7)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 224 1.670 913 -404 2.403
Vorjahr (227) (1.662) (912) (-127) (2.674)
Ertragsteuern 0 41 128 0 169
Vorjahr (0) (70) (128) () (198)
Anzahl Vollzeitkräfte (Ø) 352 1.190 2 n.a. 1.544
Vorjahr (368) (1.273) (2) n.a. (1.643)
Auslastung (Ø) 62,0% 75,5% n.a. n.a. 72,6%
Vorjahr (39,0%) (76,7%) n.a. n.a. (67,2%)

Vorjahreswerte in Klammern

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Gezeichnetes
Kaptial
Kapitalrücklage Gewinnrücklage Konzern-
Eigenkapital
31.12.2021/
01.01.2022
T€
51.939
T€
3.766
T€
-83.552
T€
-27.847
(Vorjahr) (51.939) (3.766) (-81.112) (-25.407)
Konzernjahresüberschuss/
-fehlbetrag (-) vor Ergebnisanteil
anderer Gesellschafter
0 0 -4.531 -4.464
(Vorjahr) (0) (0) (-1.487) (-1.488)
Ergebnisanteil anderer
Gesellschafter am
Konzernjahresfehlbetrag
0 0 -67 -67
(Vorjahr) (0) (0) (-18) (-18)
Konzernjahresfehlbetrag nach
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter
0 0 -4.531 -4.531
(Vorjahr) (0) (0) (-1.506) (-1.506)
30.06.2022
(Vorjahr)
51.939
(51.939)
3.766
(3.766)
-88.083
(-82.618)
-32.378
(-26.913)

Konzernanhang

Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen gemäß IAS 24

Geschäftsvorfälle zwischen dem Unternehmen und seinen Tochterunternehmen, die nahestehende Personen sind, wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangangabe nicht erläutert.

Nahestehende Personen

Die nahestehenden Personen der MATERNUS-Gruppe umfassen die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats der MATERNUS-Kliniken Aktiengesellschaft sowie deren nahe Familienangehörige.

Nahestehende Unternehmen

CURA 12. Seniorencentrum GmbH

Zum 30. Juni 2022 valutiert das Darlehen der MATERNUS-Kliniken Aktiengesellschaft unverändert mit 17,3 Mio. €. Daneben bestehen weitere Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 4,4 Mio. €. Der Zinsaufwand betrug im Zwischenabschluss 2022 0,5 Mio. €.

CURA Kurkliniken Seniorenwohn- und Pflegeheime GmbH

Zum 30. Juni 2022 weist die MATERNUS-Kliniken Aktiengesellschaft gegenüber der CURA Kurkliniken Seniorenwohn- und Pflegeheime GmbH Verbindlichkeiten aus dem Cash-Management in Höhe von 12.265 T€ aus.

CURA Seniorenwohn- und Pflegeheime Dienstleistungs GmbH

Zum 30. Juni 2022 weist die MATERNUS-Gruppe gegenüber der CURA Seniorenwohn- und Pflegeheime Dienstleistungs GmbH Forderungen in Höhe von 527 T€ sowie Verbindlichkeiten in Höhe von 2.079 T€ aus. Im Berichtszeitraum wurden der CURA Seniorenwohn- und Pflegeheime Dienstleistungs GmbH 1,5 Mio. € in Rechnung gestellt und in Höhe von 2,6 Mio. € wurde die MATERNUS-Gruppe durch die CURA Seniorenwohn- und Pflegeheime Dienstleistungs GmbH belastet. Die Beziehungen resultieren aus den zentralen Dienstleistungsverträgen.

CURA 22. Seniorencentrum GmbH

Die CURA 22. Seniorencentrum GmbH vermietet das Grundstück und Gebäude der Einrichtung Pflegezentrum Maximilianstift GmbH an die Pflegezentrum Maximilianstift GmbH. Im Berichtszeitraum wurden aus dem Mietvertrag 188 T€ an Miete in Rechnung gestellt.

ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschafts GmbH

Die ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschafts GmbH vermietet das Grundstück und Gebäude der Bayerwald Klinik GmbH & Co. KG, Cham. Im Berichtszeitraum wurden aus dem Pachtvertrag 313 T€ an Miete in Rechnung gestellt.

CURA Energie GmbH

Die CURA Energie GmbH übernimmt die Energieversorgung der MATERNUS Gruppe. Im Berichtszeitraum wurden aus Versorgungsverträgen 4.436 T€ in Rechnung gestellt. Zum 30. Juni 2022 weist die MATERNUS-Gruppe Forderungen in Höhe von 43 T€ sowie Verbindlichkeiten in Höhe von 1.608 T€ gegenüber der CURA Energie GmbH aus.

Anhangangaben

Im vorliegenden Halbjahresbericht werden die gleichen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Berechnungsmethoden wie im Konzern-Abschluss der MATERNUS-Kliniken AG zum 31. Dezember 2020 angewendet. Hierbei kommen alle bis zum 30. Juni 2022 verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB) bzw. seiner Gremien zur Anwendung. Eine vorzeitige Anwendung noch nicht in Kraft getretener IFRS oder deren Interpretationen wurde nicht vorgenommen.

Konsolidierungskreis

In der Berichtsperiode ergaben sich keine Änderungen des Konsolidierungskreises durch den Erwerb oder die Veräußerung von Tochtergesellschaften.

Impressum

Herausgeber

MATERNUS-Kliniken AG Französische Straße 53–55 10117 Berlin Deutschland Telefon: +49 30 65 79 80-0 Telefax: +49 30 65 79 80-500 E-Mail: [email protected] www.maternus.de

Investor Relations

UBJ. GmbH Haus der Wirtschaft Kapstadtring 10 22297 Hamburg Deutschland Telefon: +49 40 6378-5410 Telefax: +49 40 6378-5423 E-Mail: [email protected] www.ubj.de

Konzept, Redaktion, Layout & Satz

www.betriebsart.de

Als digitale Version stehen der vorliegende Halbjahresbericht der MATERNUS-Kliniken AG sowie die Geschäftsberichte jeweils im Internet unter www.maternus.de zur Verfügung.

Fotomaterial

Titelseite: Angelikastift, Hausansicht

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Erfahrungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Zu diesen Risikofaktoren gehören insbesondere die im Risiko- und Prognosebericht auf der Seite 13 genannten Faktoren. Wir übernehmen keine Verpflichtung, die in diesem Bericht getroffenen, zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.

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