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Volksbank Vorarlberg e. Gen.

Annual Report Apr 24, 2024

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Annual Report

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VERTRAUEN, REGIONALITÄT, KUNDENFOKUS GESCHÄFTSBERICHT 2023 VOLKSBANK VORARLBERG e. Gen. Herausgeber: VOLKSBANK VORARLBERG e. Gen. Ringstraße 27 6830 Rankweil Telefon +43 (0)50 882 8000 E-Mail: [email protected] www.volksbank-vorarlberg.at Finanzkennzahlen, Entwicklung der Volksbank Vorarlberg 5 Vorwort des Vorstandes 6 Bericht des Aufsichtsrates 8 Vorstand 10 Organe 12 Genossenschaftsrät:innen 14 Genossenschaft und ihre Mitglieder 16 Partizipationsschein 17 Mitarbeitende und Führungskräfte 18 Wirtschaftsbericht 19 Volksbank Vorarlberg Immobilien GmbH & Co OG 20 Volksbank Vorarlberg Leasing GmbH 21 Sponsorings | Spenden 22 Volksbank Vorarlberg Gruppe 23 Adressen Volksbank Vorarlberg Gruppe 24 Abschluss und Lagebericht der Volksbank Vorarlberg e. Gen. (UGB) 25 Bilanz 25 Gewinn- und Verlustrechnung 28 Anhang zum Jahresabschluss 30 Lagebericht 46 Bestätigungsvermerk 65 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter 70 INHALTSVERZEICHNIS Geschäftsbericht 2023 4 Die Geschäftsleitung der Volksbank Vorarlberg Links: Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel, Vorstandsvorsitzender Rechts: Dir. Dr. Helmut Winkler, Vorstandsdirektor Geschäftsbericht 2023 5 in Mio. € 2023 2022 Bilanz Bilanzsumme 1.964,79 1.970,79 Forderungen an Kunden 1.704,46 1.712,17 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 1.197,79 1.090,10 Verbriefte Verbindlichkeiten 2,47 3,01 Ergebnisse Nettozinsertrag 34,06 25,99 Provisionssaldo 18,80 18,98 Betriebserträge 57,48 51,06 Betriebsaufwendungen 43,73 38,67 Betriebsergebnis 13,75 12,39 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 17,30 8,52 Cost-Income-Ratio 76,08 % 75,73 % Eigenmittel Kernkapital 176,27 172,90 Anrechenbare Eigenmittel 190,64 188,25 Kernkapitalquote 17,76 % 17,55 % Eigenmittelquote 19,21 % 19,11 % Die wichtigsten Kennzahlen der Volksbank Vorarlberg e. Gen. Entwicklung der Volksbank Vorarlberg e. Gen. Bilanzentwicklung Die Bilanzsumme verringerte sich geringfügig im Vergleich zu 2022 um 0,3 % oder 6,00 Mio. Euro auf 1.964,79 Mio. Euro. Die „Forderungen an Kunden“ betragen 1.704,46 Mio. Euro (- 0,45 %). Für erkennbare Risiken aus dem Kredit- geschäft sind ausreichend Wertberichtigungen gebildet worden. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Spar, Sicht- und Termineinlagen) erhöhten sich um 9,88 % auf 1.197,79 Mio. Euro, die verbrieften Verbindlichkeiten sanken um 18,02 % auf 2,47 Mio. Euro. Ertragslage Der Nettozinsertrag erhöhte sich im Berichtszeitraum um 8,07 Mio. Euro (+ 31,06 %) und beträgt 34,06 Mio. Euro. Der Provisionssaldo verringerte sich geringfügig um 0,18 Mio. Euro (- 0,95 %) und ist mit 18,80 Mio. Euro ausgewiesen. Die Betriebsaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 5,06 Mio. Euro und sind mit 43,73 Mio. Euro ausgewiesen. Unter Berücksichtigung der erforderlichen Wertberichtigungen, sowohl auf Forderungen als auch auf Wertpapiere, ergibt sich ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern von 17,30 Mio. Euro. Eigenmittel Das Kernkapital der Volksbank Vorarlberg e. Gen. beträgt zum Bilanzstichtag 176,27 Mio. Euro und die anrechenba- ren Eigenmittel sind mit 190,64 Mio. Euro ausgewiesen. Die Kernkapitalquote beträgt 17,76 % und die anrechenbaren Eigenmittel der Volksbank Vorarlberg e. Gen. liegen bei 19,21 % der Bemessungsgrundlage. FINANZKENNZAHLEN 2023 Geschäftsbericht 2023 6 Sehr geehrte Damen und Herren, sowohl die Volksbank Vorarlberg wie auch der gesamte österreichische Volksbanken-Verbund können auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2023 zurückblicken. Die Volksbank Vorarlberg steigerte ihr Ergebnis nach Steu- ern von 5,57 Mio. Euro (2022) auf 13,38 Mio. Euro (2023). Auch im Jahr nach der vorzeitigen Rückzahlung der finalen Tranche des Staatsgeldes durch den Volksbanken-Verbund konnte die Volksbank Vorarlberg die in den letzten Jahren kontinuierlich aufgebaute solide Kapitalbasis mit einem harten Kernkapital (CET 1) von nunmehr über 176 Mio. Euro weiter stärken. Damit ist der Grundstein für weiteres Wachstum gelegt: Für die effektive Wahrnehmung unserer volkswirt- schaftlichen Aufgaben des Zahlungsverkehrs und der Risiko- und Fristentransformation sowie für die kon- tinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Kundenbetreuung. Als regionale Hausbank legen wir unseren Fokus auf klein- und mittelständische Unternehmen sowie auf Privatkunden. Die Konzentration auf unser Kerngeschäft, verbunden mit breiter Risikostreuung sowie einem stringenten Kostenmanagement sind die Eckpfeiler unserer Strategie. Unser sehr gutes Ergebnis ist ein gemeinsamer Erfolg aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Anerkennung dieser besonderen Leistung haben wir uns im Gleichklang mit den anderen Banken des Volksbanken-Verbun- des für eine Erfolgsbeteiligung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entschieden. Getreu unserem genos- senschaftlichen Gedanken und in dem Wissen, dass Teams nur gemeinsam stark sind, wurde ein einheitlicher Prämienbetrag, unabhängig vom Gehaltsniveau jedes Einzelnen, ausbezahlt. Doch was wäre eine Genossenschaft ohne ihre Mitglieder? Selbstverständlich verdanken wir unseren Erfolg auch der Treue und dem Vertrauen unserer Mitglieder und unserer Kundinnen und Kunden, bei welchen wir uns an dieser Stelle ebenfalls herzlich bedanken möchten. Sie alle schätzen das vertrauensvolle Miteinander und die regionale Nähe der Volksbank Vorarlberg. Regionale Verantwortung und Selbstverwaltung sind die Gründungsprinzipien unserer Genossenschaft. Seit über 135 Jahren unterstützt die Volksbank das wirtschaftliche Fortkommen ihrer Mitglieder und Kunden, bietet nachhaltige Sparmöglichkeiten und begleitet heimische Unternehmen wie auch Private in deren finan- ziellen Projekten. Nachhaltigkeit war stets ein Leitbild unseres Handelns. In den letzten Jahren rückte diese in Form der sogenannten ESG-Kriterien auch in den Fokus der Regulatorik. Die sukzessive verschärften Trans- parenz-und Veröffentlichungspflichten, die auch die Lieferketten vieler Unternehmen betreffen, finden ihren Niederschlag in den Kreditprozessen und im Risikomanagement der Volksbank. Das Thema Nachhaltigkeit und insbesondere der CO 2 -Fußabdruck sind aus einer qualitativ hochwertigen Beratung nicht mehr wegzu- denken. Unterstützend können wir in Kooperation mit dem Österreichischen Genossenschaftsverband (ÖGV) auch eine hervorragende Gründungsberatung für Energiegenossenschaften anbieten. Unsere genossenschaftlichen Wurzeln sind dafür verantwortlich, dass Nachhaltigkeit für uns von Anfang an ein Auftrag war, der seinen Niederschlag in unseren Werten findet. VORWORT DES VORSTANDES Geschäftsbericht 2023 7 Um die Entwicklung von Klein- und Mittelbetrieben in Österreich aktiv zu unterstützen, haben die Volksbanken auch in diesem Jahr wieder ein Finanzierungsvolumen von einer Milliarde Euro reserviert. Mit der „Unterneh- mer:innen-Milliarde“ finanzieren wir Investitionen in eine nachhaltige Zukunft dieser Firmen. Durch die Wahrnehmung unserer unternehmerischen Verpflichtungen fördern wir das Wohl der Menschen in unserer Region und deren wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit. Gemeinsam mit unseren spezialisierten Pro- duktpartnern, die unseren Ansatz der Nachhaltigkeit teilen, haben wir ein Geschäftsmodell entwickelt, mit dem wir unseren Kundinnen und Kunden in allen Finanzbereichen als kompetente und persönliche Ansprech- partnerin zur Verfügung stehen. Wie immer spielt hier unser nachhaltiger Ansatz eine zentrale Rolle – sei es beim Klimaschutz, der regionalen Wertschöpfungskette oder der nachhaltigen Geldanlage. „Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt.“ Im Sinne dieses weisen chinesischen Sprichworts freuen wir uns, gemeinsam mit Ihnen einen Beitrag für eine prosperierende Region Vorarlberg zu leisten und somit unseren genossenschaftlichen Auftrag mit Leben zu füllen. Für uns – und für die nachfolgenden Generationen. Rankweil, im März 2024 Die Geschäftsleitung der Volksbank Vorarlberg Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel Dir. Dr. Helmut Winkler Vorstandsvorsitzender Vorstandsdirektor Geschäftsbericht 2023 8 BERICHT DES AUFSICHTSRATES Dem Aufsichtsrat der Volksbank Vorarlberg gehören sechs Mitglieder an. Im Geschäftsjahr 2023 kam der Aufsichtsrat zu acht Sitzungen zusammen, um die nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung vorgese- henen Aufgaben zu erfüllen. Bei allen acht Sitzungen hatte der Aufsichtsratsvorsitzende KommR Dietmar Längle den Vorsitz inne. In diesen Sitzungen berichtete der Vorstand über die Entwicklung und Ertragslage der Volksbank Vorarlberg. Weiters wurden die vorgetragenen, nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung für den Vorstand zustimmungspflichtigen Geschäfte vom Aufsichtsrat nach Prüfung und Erörterung einer Entscheidung zugeführt. Der Aufsichtsrat hat derzeit folgende Ausschüsse gebildet: Prüfungsausschuss (§ 63a BWG), Risikoausschuss (§ 39d) und Vergütungsausschuss (§ 39c). Sowohl dem Prüfungs-, dem Risiko- als auch dem Vergütungsaus- schuss gehören alle Mitglieder des Aufsichtsrates an. Die Sitzungen des Aufsichtsrates und seiner Ausschüs- se waren von einem hohen Anwesenheitsquorum der Mitglieder geprägt. Der Prüfungsausschuss kam im Vorjahr zu insgesamt zwei Sitzungen zusammen. Am 29.03.2023 und am 19.12.2023 fand die Sitzung unter dem Vorsitz von Dr. Herbert Loos statt. Am 24.03.2023 nahm der Bankprüfer Dr. Michael Groth persönlich teil. Am 19.12.2023 wurde er via Telefonkonferenz dazugeschaltet. Der Risikoausschuss fand als eigene Sitzung am 28.09.2023 unter dem Vorsitz von Heinz Egle statt. Der Vergütungsausschuss wurde im vergangenen Jahr insgesamt vier Mal abgehalten. Am 29.03.2023, 26.04.2023, 18.09.2023 und am 19.12.2023 fanden die Sitzungen unter dem Vorsitz von Mag. (FH) Sabine Loacker, LL.M. statt. Die Prüfung des Jahresabschlusses 2023 der Bank, des Lageberichts sowie des Gewinnverteilungsvorschlags erfolgte durch die Bankprüfer des Österreichischen Genossenschaftsverbandes. Diese haben die Prüfungser- gebnisse dem Prüfungsausschuss vorgetragen und erläutert. Sehr erfreulich ist das außerordentlich gute Gesamtergebnis der Volksbank Vorarlberg und die starke Eigenmittelausstattung zum 31.12.2023. Nur mit diesen positiven Kennzahlen können wir uns weiterhin als eigenständige, regionale Genossenschaftsbank behaupten und diese auf einer soliden Basis erfolgreich in die Zukunft führen. Vorsitzender des Aufsichtsrates KommR Dietmar Längle Geschäftsbericht 2023 9 Des Weiteren konnte ich im Berichtsjahr 2023 als Aufsichtsratsvorsitzender beobachten, dass die Volksbank Vorarlberg ihre nachhaltigen Themenschwerpunkte nicht nur aus einer genossenschaftlichen Verpflichtung heraus lebt, sondern dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit viel persönlichem Engagement zahlreiche Projekte der Nachhaltigkeit umgesetzt haben. Genauso wie die Volksbank Vorarlberg im Jahre 2016 als erste Bank Vorarlbergs die „Principles for Respon- sible Investment (PRI)“ der Vereinten Nationen (UN) unterschrieben hat, trägt sie heute stark zur Wahrneh- mung und Entwicklung von Nachhaltigkeit im Österreichischen Volksbanken-Verbund bei. In der Aufstellung der Verbundbanken zum Dekarbonisierungspfad nimmt sie einen der Spitzenplätze ein, nicht zuletzt deshalb, weil sie seit Jahren intensiv damit beschäftigt ist, ihren CO 2 -Fußabdruck zu reduzieren – und dies mit Erfolg: Seit 2017 konnte sie laut Ökoprofit-Modell ihre Kohlenstoffemissionen um knapp 80 % senken. Ein besonderer Dank gebührt an dieser Stelle allen Genossenschaftsrätinnen und Genossenschaftsräten für ihr Engagement im vergangenen Jahr. Ohne ihren Beitrag wäre das genossenschaftliche Modell nicht umsetzbar, da sie von den Mitgliedern der Volksbank Vorarlberg als deren Vertreterinnen und Vertreter in der Mitgliederversammlung gewählt werden. Sie fungieren als Ideengeber und Sprecher innerhalb unserer Wirtschafts- und Wertegemeinschaft und wir freuen uns auf zahlreiche erneut Kandidierende bzw. auf Neuzu- gänge im Wahljahr 2024. Ein herzliches Dankeschön im Namen des gesamten Aufsichtsrates gebührt auch den Vorstandsdirektoren und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Volksbank Vorarlberg sowie deren Tochterunternehmen für ihr unermüdliches Engagement sowie ihren starken Zusammenhalt. Die ausgezeichneten Erfolge im vergan- genen Geschäftsjahr hätten ohne diese hervorragende Teamarbeit nicht realisiert werden können. Rankweil, im März 2024 Für den Aufsichtsrat der Volksbank Vorarlberg e. Gen. KommR Dietmar Längle, Vorsitzender des Aufsichtsrates Geschäftsbericht 2023 10 VORSTAND Kundengeschäft und Kommunikation Zuständigkeitsbereich: • Privatkund:innen • Firmenkund:innen • Private Banking • Kunden Service Center • Vertriebsmanagement Vorstandsvorsitzender Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel • Marketing und Kommunikation • Personalmanagement • Vorstandssekretariat und Gremialbetreuung • Volksbank Vorarlberg Leasing GmbH • Volksbank Vorarlberg Immobilien GmbH & Co OG Geschäftsbericht 2023 11 Vorstandsdirektor Dir. Dr. Helmut Winkler Marktfolge und Betrieb Zuständigkeitsbereich: • Vermögensverwaltung • Kreditrisikomanagement • Sanierung und Betreibung • Abwicklung • Banksteuerung • Betriebsorganisation • Revision (fachliche Zuständigkeit) Geschäftsbericht 2023 12 ORGANE Vorsitzender Heinz Egle Vorsitzender-Stellvertreterin Mag. (FH) Sabine Loacker LL.M. MSc. Mitglieder KommR Dietmar Längle Mag. jur. Christa Kramer Dr. Herbert Loos Mag. Sanjay Doshi Risikoausschuss Vorsitzende Mag. (FH) Sabine Loacker LL.M. MSc. Vorsitzende-Stellvertreterin Mag. jur. Christa Kramer Mitglieder KommR Dietmar Längle Heinz Egle Dr. Herbert Loos Mag. Sanjay Doshi Vergütungsausschuss Vorstand Vorsitzender Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel, Göfis Vorstandsmitglied Dir. Dr. Helmut Winkler, Schlins Staatskommissärin Hofrätin Dr. Brigitte Metzler – bis 31.10.2023 Mag. Andreas Pink – seit 01.03.2024 Staatskommissärin-Stellvertreterin Amtsdirektorin Gabriele Hermann – bis 30.06.2023 Mag. Andreas Eipeldauer – seit 01.08.2023 Staatskommissärin Vorsitzender KommR Dietmar Längle, Unternehmer, Götzis Vorsitzender-Stellvertreter Heinz Egle, Vorstandsdirektor i.R., Feldkirch Mitglieder Mag. (FH) Sabine Loacker LL.M. MSc., Finanzleiterin und Lehrbeauftragte, Koblach Mag. jur. Christa Kramer, Steuerjuristin, Lochau Dr. Herbert Loos, Unternehmensberater, Warth Mag. Sanjay Doshi, Rechtsanwalt, Satteins - seit 26.04.2023 Aufsichtsrat Vorsitzender Dr. Herbert Loos Vorsitzender-Stellvertreter Heinz Egle Mitglieder KommR Dietmar Längle Mag. (FH) Sabine Loacker LL.M. MSc. Mag. jur. Christa Kramer Mag. Sanjay Doshi Prüfungsausschuss Geschäftsbericht 2023 13 „Jeder Einzelne ist ein Tropfen, gemeinsam sind wir ein Meer.“ (Ryunosuke Satoro, japanischer Autor) Geschäftsbericht 2023 14 GENOSSENSCHAFTSRÄT:INNEN Bezirk Bregenz Ing. Philipp Dünser Geschäftsführer, Bregenz Werner Hagen Prokurist, Lauterach Ing. Michael Mathis, MBA Unternehmer, Lauterach Dr. Alwin Pfanner Zahnarzt, Hard Ing. Walter Pfanner Unternehmer, Lauterach Johann Pirker Gastwirt i. R., Hörbranz Mag. Jürgen Rehak Apotheker, Höchst Karl-Heinz Rhomberg Leitender Angestellter, Bregenz Martin Sagmeister Unternehmer, Bregenz Peter Stemberger Unternehmer i. R., Bregenz Bezirk Feldkirch Alfons Abbrederis Angestellter i. R., Rankweil Jürgen Albrecht Unternehmer, Feldkirch Dr. Gerhart Bachmann Zahnarzt, Feldkirch Mag. Walter Barbisch Apotheker, Altenstadt Peter Bernatzik Geschäftsführer, Götzis Markus Berthold Unternehmer, Rankweil Dr. Richard Bickel Rechtsanwalt, Feldkirch Hugo Brugger Unternehmer, Rankweil Mag. Sanjay Doshi Rechtsanwalt, Satteins Valentin Ehmer Unternehmer, GB-Englefield Green Dr. Christine Entner-Knoblechner Ärztin, Rankweil Gerhard Fechtig Notar, D-Opfenbach Ing. Christoph Fink Unternehmer, Koblach Mag. Andrea Gächter Apothekerin, Rankweil Fabio Hartmann Unternehmer, Koblach Peter Konrad Landesschätzer, FL-Schaan Eckart Latzer Unternehmer, Rankweil Christoph Lenz Geschäftsführer, Klaus Helmut Lenz Unternehmer, Weiler DI Norbert Mähr Bürgermeister, Röthis Judith Mäser Geschäftsführerin, Schnifis DI Johannes Monz Unternehmer, Feldkirch Mag. Alexander Muxel Unternehmensberater, Rankweil Univ.-Prof. Dr. Dr. Oliver Ploder Arzt, Feldkirch Alexander Richter Unternehmer, Klaus-Weiler Mag. (FH) Markus Schaub CFO, D-Lindau Ing. Wolfram Sommer Geschäftsführer, Koblach Christian Speckle (zurückgetreten) Unternehmer, Rankweil Dr. MMag. Bünyamin Taskapan, LL.M. Rechtsanwalt, FL-Eschen Dr. Rainer Welte Rechtsanwalt, Zwischenwasser Michael Zimmermann Unternehmer, Rankweil Geschäftsbericht 2023 15 Bezirk Dornbirn Norbert Bell Prokurist i. R., Hohenems Dipl. oec. Mag. Christoph Erath Geschäftsführer, Dornbirn Manfred Garzon Unternehmer i. R., Dornbirn Hofrat DI Hans Halbgebauer Landesbeamter i. R., Dornbirn Anton Marte Unternehmer, Hohenems Dr. Herwig Mayrhofer Rechtsanwalt, Dornbirn Alexandra Meusburger Prokuristin, Dornbirn Dipl.-VW Johann Friedrich Michelon Immobilienberater, Dornbirn DI Thomas Moosbrugger Zivilingenieur, Dornbirn Prim. Univ.-Doz. Dr. Walter Neunteufel Primar, Dornbirn Anton Pfanner Unternehmer, Hohenems Dir. Mag. Kurt Riedmann Vorstand i. R., Lustenau DI Markus Schadenbauer Unternehmer, Hohenems Elmar Scheffknecht Unternehmer i. R., Lustenau Mag. (FH) Thomas Singer Geschäftsführer, Lustenau Bezirk Bludenz Wilfried Begle Unternehmer, Bludenz Siegfried Fritz Unternehmer, Bartholomäberg DI Guntram Jäger Unternehmer, Tschagguns Dr. Herbert Kessler Notar, Bludenz Rudolf Lerch Bürgermeister i. R., St. Anton i. M. Mag. Michaela Remm-Hepberger Steuerberaterin, Schruns Dr. Andreas Schierle Leitender Angestellter, Nüziders Dipl.-VW Dieter Schierle WIFI-Außenstellenleiter i. R., Bludenz Mag. Rainer Stemmer Rechtsanwalt, Thüringerberg DI Philipp Tomaselli Unternehmer, Nenzing Herwig Vögel Unternehmer, Thüringen Geschäftsbericht 2023 16 Genossenschaften sind eine faszinierende Form der wirtschaftlichen Organisation, die auf den Prinzipien der Solidarität, Selbsthilfe und Selbstverwaltung beruht. Die Wurzeln der Genossenschaftsidee reichen weit zu- rück. In den 1840er Jahren entstand die erste moderne Genossenschaft in Rochdale, England, als eine Gruppe von Webern beschloss, sich gemeinsam gegen die widrigen Bedingungen des industriellen Zeitalters zu stel- len. Ihr Erfolg diente als Inspiration für die Verbreitung von Genossenschaften weltweit. Ein lebendiges kulturelles Erbe Vor allem in der Landwirtschaft, im Wohnungsbau oder im Bankwesen haben Genossenschaften Tradition. Galten sie zeitweise als verstaubt, sind sie heute moderner denn je. Die weltumspannende Idee ist sogar von derartiger Bedeutung, dass sie im November 2016 von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe aner- kannt wurde. Genossenschaften sind nicht nur wirtschaftliche Organisationen, sondern auch Träger von so- zialen Werten und kulturellen Praktiken. Sie fördern Solidarität, Gemeinschaftssinn und die Beteiligung der Mitglieder an Entscheidungsprozessen. UNESCO Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation) ist die Organisation der Verein- ten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie ist eine der 15 rechtlich eigenständigen Organisationen der Vereinten Nationen und hat ihren Sitz in Paris. Sie verfügt als einzige UN-Organisation über ein weltweites Netzwerk von Nationalkommissionen, derzeit genau 200 weltweit. Mitgestalter:in werden – Zukunft gestalten Das Erfolgsprinzip der Kooperation wird auch innerhalb der Volksbank Vorarlberg gelebt und bewährt sich jeden Tag aufs Neue. Als regionale Genossenschaftsbank bietet sie ihren Mitgliedern die Chance, zu Mitgestal- ter:innen zu werden und direkt oder indirekt die Lebensqualität der Gemeinschaft zu prägen. Die Mitgliedschaft bei der Volksbank Vorarlberg beginnt bereits ab einem Beitrag von 15,00 Euro pro Anteil. Ab einer Anzahl von zehn oder mehr Anteilen qualifizieren Sie sich für die exklusive Premium-Mitgliedschaft. Diese bietet Ihnen Zugang zu vielfältigen attraktiven Angeboten sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an ausge- wählten Veranstaltungen. Zum 31. Dezember 2023 hatten die insgesamt 18.414 Mitglieder der Volksbank Vorarlberg 120.567 Ge- schäftsanteile à 15,00 Euro gezeichnet. 12.000 14.000 10.000 6.000 8.000 2.000 4.000 0 18.000 16.000 Jahr Anzahl Mitglieder 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Entwicklung der Mitglieder der Volksbank Vorarlberg von 2013 - 2023: GENOSSENSCHAFT UND IHRE MITGLIEDER Geschäftsbericht 2023 17 Der Partizipationsschein (PS) der Volksbank Vorarlberg notierte bis 31.05.2023 an der Wiener Börse (Segment Standard Market Auction). Durch Einziehung eigener Partizipationsscheine im Rahmen eines Rückkaufprogramms (siehe Ad-hoc- Meldungen vom 20.02. und 31.03.2023) reduzierte sich das im Umlauf befindliche Gesamtnominale von Parti- zipationsscheinen per 14.04.2023 auf unter eine Million Euro. Da damit ein gesetzliches Zulassungserfordernis gemäß § 38 Abs. 3 BörseG nachträglich wegfiel, wurde von der Wiener Börse unter Anwendung von § 38 Abs. 4 BörseG die Zulassung des PS zum Amtlichen Handel mit Ablauf 31.05.2023 widerrufen. Der letztgültige Bör- senkurs des PS notierte bei 38,20 Euro. Insgesamt erfolgten im Geschäftsjahr 2023 Rückkäufe von Partizipationskapital im Ausmaß von 126.210 Stück. Verkäufe wurden keine getätigt. Die rückgekauften Stücke sowie der Eigenbestand wurden im Rahmen einer vereinfachten Herabsetzung eingezogen. Am 31.12.2023 verfügte die Volksbank Vorarlberg über ein Partizipa- tionskapital im Nennbetrag von rund 645.000 Euro. Für das Geschäftsjahr 2023 wird der Generalversammlung eine Dividendenzahlung in Höhe von 7 % (das sind 0,51 Euro pro Partizipationsschein) vorgeschlagen. Rendite 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Kursentwicklung -9,25 % -28,30 % 39,47 % -30,19 % -37,84 % -39,13 % 78,57 % 27,2 % 20,13 % Dividende pro PS 0,51 € - € 0,51 € 0,51 € 0,51 € 0,51 € 0,51 € 0,87 € 0,87 € * ohne Berücksichtigung allfälliger Steuern ** Performance bis 31.05.2023 PARTIZIPATIONSSCHEIN Geschäftsbericht 2023 18 MITARBEITENDE UND FÜHRUNGSKRÄFTE Marktbereiche Privatkunden: Dir. Prok. Wolfgang Walter Bregenz: Dipl. Kff. (FH) Grit Delavier Lauterach: Adrian Plaickner Dornbirn-Schoren: Manuel Ulmer Lustenau: Daniel Forster Rankweil: Susanna Süß Vorderland, Röthis: Jochen Auer Feldkirch: Peter Peham Am Garnmarkt, Götzis: Daniela Langridge Bludenz: Michael Ganahl Montafon, Schruns: Derya Dursun Lech: Dir. Prok. Wolfgang Walter Kunden Service Center: Gina Pallhuber Firmenkunden: Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel Bregenz: Marco Längle Dornbirn: Prok. Gilbert Fink-Tömördy Rankweil: Prok. Stefan Bauer Bludenz: Prok. Dipl. Betr.oec. (FH) Alexander Schallert Private Banking: Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel Private Banking Dornbirn-Marktplatz: Mag. (FH) Ralph Braun Private Banking Kleinwalsertal: Mag. (FH) Ralph Braun Fachbereiche Vertriebsmanagement, Vertriebssupport und Marketing, PR & Kommunikation: Hubert Entner Vertriebsmanagement, Vertriebssupport: Hubert Entner Marketing, PR & Kommunikation: Mirjam Pfundt-Kempkes Personalmanagement: Mag. Cornelia Lins Vorstandssekretariat/Gremialbetreuung: Mag. Cornelia Lins Banksteuerung und Betriebsorganisation: Dir. Dr. Helmut Winkler Banksteuerung: Mag. Wolfgang Hinterholzer Betriebsorganisation: Mark-Simon Fenkart Organisation und IT: Mark-Simon Fenkart Facility Management: Ulrich Hartmann Kreditrisikomanagement, Sanierung und Betreibung: Prok. Werner Dingler Kreditrisikomanagement: Mag. Harald Muther Sanierung und Betreibung: Prok. Mag. Kurt Frick Abwicklung: Dir. Dr. Helmut Winkler Markt Service Center Aktiv: Louisa Auer Markt Service Center Passiv: Ralf Patrik Gunz MSc. Kreditsachbearbeitung: Nicole Ganahl Vermögensverwaltung: Prok. Clemens Lengauer BBA Tochtergesellschaften Volksbank Vorarlberg Immobilien GmbH & Co OG: Martin Zgubic Volksbank Vorarlberg Leasing GmbH: Gerhard Reiner Stand: März 2024 Geschäftsbericht 2023 19 WIRTSCHAFTSBERICHT Wirtschaftliches Umfeld 2023 Das Jahr 2023 war geprägt von geopolitischen Krisen, wie dem Ukraine-Krieg, den Ter- roranschlägen der radikalen Hamas gegen Israel und der angespannten politischen Lage rund um Taiwan. Zudem wurde in den USA und Europa mit einer Rezession gerechnet, die jedoch in beiden Wirtschaftsräumen vorerst ausblieb. Die globale Wirtschaft konnte gemäß Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2023 um 3,1 % zule- gen. Dabei schätzt der IWF das Wirtschaftswachstum der USA auf 2,5 %, das der Eurozone auf 0,5 % und das der Schwellenländer auf 4,1 %. In Österreich schrumpfte die Wirtschaft 2023 gemäß Einschätzungen des Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) um 0,8 %. Ausblick auf das Jahr 2024 Für das Jahr 2024 erwartet der IWF in seiner Prognose vom Jänner 2024 ein globales Wirtschaftswachstum in Höhe von 3,1 %, das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im Oktober 2023. Trotzdem liegt das prognostizierte globale Wirtschaftswachstum weiterhin unter dem historischen Jahresdurchschnitt von 3,8 %. Der IWF geht davon aus, dass die globale Infl ationsrate im Jahr 2024 auf 5,8 % fallen wird. Für die USA prognostiziert der IWF ein Wachstum von 2,1 % im Jahr 2024, für die Eurozone ein Wachstum von 0,9 % und für die Schwellenländer ein Wachstum von 4,1 %. Österreich sollte gemäß WIFO-Progno- sen im Jahr 2024 um 0,9 % wachsen. 2023 2024 Geschäftsbericht 2023 20 Der Beginn des Jahres 2023 spiegelte die Gegebenheiten des vorangegangenen Jahres wider: Auf dem regio- nalen Immobilienmarkt stand eine Fülle von Verkaufsobjekten zur Verfügung. Die Dynamik auf dem Immobi- lienmarkt verstärkte sich im weiteren Verlauf, als sich die Auswirkungen der Kreditimmobilienmaßnahmen-Ver- ordnung (KIM-V) und der Zinserhöhungen vertieften. Die Unsicherheiten aufgrund dieser regulatorischen Ver- änderungen führten zu einer anhaltenden Zurückhaltung von potenziellen Käufern, was zu einer weiteren Ab- schwächung der Nachfrage nach Wohnimmobilien führte. Trotz Angebotsüberhang sanken die Preise nicht oder nur minimal. Weiters wurde ein massiver Einbruch bei den Baubewilligungen registriert. Laut Statistik Austria stiegen die Preise für Häuser und Wohnungen im 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 0,7 %. Preise von Bestandsimmobilien erreichten im 3. Quartal 2022 einen Höhepunkt, gingen seither jedoch zurück. Im 2. Quartal 2023 lagen sie 4,3 % unter dem Wert des Vorjahres. Die Preisdynamik bei neuem Wohnraum nahm ab dem 3. Quartal 2022 deutlich ab, lag im 2. Quartal 2023 aber noch um 8,9 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt hat sich im Laufe des letzten Jahres vollständig gedreht: 2023 standen im Vergleich zum Jahr 2021 um etwa 800 mehr Wohnobjekte in Vorarlberg zum Kauf zur Verfügung, die Nachfrage blieb jedoch stark gedrückt. Die wirtschaftliche Situation veranlasste die Menschen dazu, auch im Bereich des Immobilienmarktes mit erhöhter Vorsicht zu agieren. „Die gegenwärtige Lage auf dem Mietmarkt spiegelt sich auch in einem Anstieg der Mietpreise wider, parallel dazu verzeichnen wir eine Zunahme des Baukostenindex“, betont Martin Zgubic, Leiter der Volksbank Vorarlberg Immobilien GmbH & Co OG. „Diese Entwicklung hat zur Konsequenz, dass auch die Versicherungsgesellschaf- ten ihre Prämien erhöht haben, was wiederum zu einer Verteuerung des Mietens von Immobilien geführt hat“, führt Zgubic fort. Trotz des angespannten Wohnungsmarktes kann die Immobilientochter der Volksbank Vorarlberg auf ein be- achtliches Abwicklungsvolumen im Geschäftsjahr 2023 verweisen: Konkret wurden Ein- und Zweifamilienhäu- ser, Wohnungen, Grundstücke und Betriebsgebäude im Wert von rund 16,3 Mio. Euro vermittelt. Dieses Ergebnis lässt sich unter anderem auf die gute Zusammenarbeit mit den verschiedenen Geschäftsbereichen der Volks- bank Vorarlberg zurückführen. Die kurzen Wege zu Finanzierungen, Förderungen, Versicherungen und Leasing bieten den Kund:innen der Volksbank Vorarlberg Immobilien GmbH & Co OG einen klaren Mehrwert. Ebenfalls hervorzuheben ist die starke Vernetzung in ganz Vorarlberg: Die Mitarbeiter:innen in sämtlichen Filialen des Landes stehen neben der Beratung in finanziellen Belangen auch für die erste Kontaktaufnahme in Immobi- lienangelegenheiten zur Verfügung. Umsatz 2023: 610.403,00 Euro * Quelle: https://www.statistik.at/fileadmin/announcement/2023/09/20230921HaeuserpreisindexQ22023.pdf TOCHTERGESELLSCHAFT Volksbank Vorarlberg Immobilien GmbH & Co OG Geschäftsbericht 2023 21 TOCHTERGESELLSCHAFT Im Jahr 2023 befanden sich Leasingunternehmen weltweit in einer Phase der Anpassung und Transformation, geprägt durch die globalen Wirtschaftsentwicklungen, den technologischen Wandel und nachhaltige Geschäfts- praktiken. „Der Automarkt, der eine tragende Säule der Leasingbranche darstellt, hat im Jahr 2023 wieder spürbar an Fahrt gewonnen: Bis September 2023 sind österreichweit 12 % mehr Neuwagen zugelassen worden als in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Den höchsten Zuwachs gab es mit 34,8 % bei alternativ betriebenen Pkw, die im Zeitraum Jänner bis September 2023 mit 47,2 % fast die Hälfte aller Pkw-Neuzulassungen ausmachten. Die Neuzulassungen von Verbrennern gehen hingegen seit mehreren Monaten zurück“, so Statistik Austria-Ge- neraldirektor Tobias Thomas. Die Anschaffung von nachhaltigen Technologien ist vor allem für Leasingunternehmen eine große Chance. „Un- serer Erfahrung nach setzen immer mehr Unternehmen auf umweltfreundliche Technologien, sei es bei Kfz, Im- mobilien oder Energieanlagen. Die Finanzierung über Leasing bietet dabei einen großen Vorteil: Die modernsten und gleichzeitig umweltfreundlichsten Produkte können genutzt werden, ohne diese kaufen zu müssen. Das ist für viele Unternehmen gerade in Zeiten stetigen Wandels sehr interessant“, so Gerhard Reiner, Leiter der Volksbank Vorarlberg Leasing GmbH. Die Vorteile des Leasings liegen in seiner Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Grundsätzlich können nahezu alle Objekte geleast werden, die eine längere Lebensdauer und eine bestimmte Marktgängigkeit haben und an denen Eigentum erworben werden kann. Vor allem die Nachfrage nach geleasten Photovoltaikanlagen hat bei der Volksbank Vorarlberg Leasing GmbH im Jahr 2023 stark zugenommen und einige größere Projekte konnten umgesetzt werden. „Es freut uns besonders, wenn das Interesse an nachhaltigen Produkten von Seiten der Un- ternehmen so stark zunimmt, das fördern wir natürlich gerne“, so Reiner. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Volksbank Vorarlberg Leasing GmbH im Jahr 2023 eine leichte Zunahme beim Leasing von Mobilien verzeichnen. Die Anzahl an abgeschlossenen Leasingverträgen für Mobilien hat sich beinahe verdoppelt, das Volumen blieb konstant. Eine Steigerung konnte auch beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) erzielt werden. Dieses liegt bei 795.480,20 Euro und damit über dem Niveau des Vor- jahres. Die Leasingbranche befindet sich weiterhin in einem dynamischen Umfeld. Leasingunternehmen, die flexibel auf diese Veränderungen reagieren, innovative Technologien integrieren und nachhaltige Lösungen anbieten, werden sich besser positionieren. Die Volksbank Vorarlberg Leasing GmbH blickt zuversichtlich in die Zukunft und wird auch in den nächsten Jahren verstärkt auf nachhaltige Investitionen, z. B. im Bereich des „Green Fi- nancing“, setzen. Leasing-Nettovolumen 2023 (gesamt kumuliert): 91.896,746,30 Euro Volksbank Vorarlberg Leasing GmbH Geschäftsbericht 2023 22 SPONSORINGS | SPENDEN Förderauftrag in Zahlen: Von der Region für die Region Die Volksbank Vorarlberg feierte 2023 ihr 135-jähriges Jubiläum. Im Gegenzug für das große Vertrauen, das ihr seitens ihrer Mitglieder bzw. Kundinnen und Kunden entgegengebracht wird, engagiert sie sich für das nachhaltige Wachstum und die Stärkung der Wirtschaft in Vorarlberg. Dadurch werden in der Folge das Ge- meinwohl und die Lebensqualität der hier ansässigen Menschen gefördert. Denn die Volksbank Vorarlberg sieht sich der Region und ihrer Bevölkerung verpflichtet. Für eine transparente Darstellung der vielen Engagements, wurden die Sponsorings und Spenden in die Kate- gorien Bildung, Kultur und Brauchtum, Kinder und Jugend, Soziales, Leistungssport, Sport-Nachwuchsförde- rung sowie Breitensport eingeteilt. Insgesamt leistete die Volksbank Vorarlberg einen Beitrag von 260.194,00 Euro. Bildung (46.069,00 Euro) Kultur und Brauchtum (87.321,00 Euro) Kinder und Jugend (16.906,00 Euro) Soziales (12.325,00 Euro) Leistungssport (69.353,00 Euro) Sport-Nachwuchsförderung (7.130,00 Euro) Breitensport (21.090,00 Euro) Geschäftsbericht 2023 23 VOLKSBANK VORARLBERG GRUPPE Zentrale der Volksbank Vorarlberg Ringstraße 27, 6830 Rankweil Filialen Filiale Am Garnmarkt Im Buch 1, 6840 Götzis Filiale Bludenz Werdenbergerstraße 40, 6700 Bludenz Filiale Bregenz Bahnhofstraße 12, 6900 Bregenz Filiale Dornbirn-Schoren Lustenauer Straße 49, 6850 Dornbirn Filiale Feldkirch Churerstraße 1, 6800 Feldkirch Filiale Lauterach Bundesstraße 81, 6923 Lauterach Filiale Lech Dorf 199, 6764 Lech am Arlberg Filiale Lustenau Maria-Theresien-Straße 17a, 6890 Lustenau Filiale Montafon Bahnhofstraße 32, 6780 Schruns Filiale Vorderland Rautenastraße 24, 6832 Röthis Firmenkundenteams Bregenz Bahnhofstraße 12, 6900 Bregenz Dornbirn Lustenauer Straße 49, 6850 Dornbirn Rankweil Ringstraße 27, 6830 Rankweil Bludenz Werdenbergerstraße 40, 6700 Bludenz Kunden Service Center Ringstraße 27, 6830 Rankweil Private Banking Dornbirn-Marktplatz Marktplatz 5, 6850 Dornbirn Kleinwalsertal Walserstraße 37, 6991 Riezlern SB-Filialen Bludesch (Bankomat), Frastanz, Hohenems-Herrenried, Hohenems-Stadt, Mellau, Nüziders (Bankomat) Volksbank Vorarlberg Immobilien GmbH & Co OG Lustenauer Straße 49, 6850 Dornbirn Volksbank Vorarlberg Leasing GmbH Ringstraße 27, 6830 Rankweil Der Gesamtpersonalstand der Volksbank Vorarlberg Gruppe betrug per Stichtag 31. Dezember 2023 nach Köpfen 246 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (inkl. 94 Teilzeitbeschäftigte, 9 Lehrlinge, 13 karenzierte Mitarbeitende, 1 Rei- nigungskraft). Geschäftsbericht 2023 24 Volksbank Vorarlberg Telefon Fax Zentrale Ringstraße 27, 6830 Rankweil [email protected], www.volksbank-vorarlberg.at 0043 (0)50 882 8000 DW 8009 Tochtergesellschaften Telefon Fax Volksbank Vorarlberg Leasing GmbH Ringstraße 27, 6830 Rankweil [email protected], www.volksbank-vorarlberg.at/leasing Volksbank Vorarlberg Immobilien GmbH & Co OG Lustenauerstraße 49, 6850 Dornbirn [email protected], www.volksbank-immo.at 0043 (0) 50 882 4950 DW 4959 0043 (0) 50 882 3932 DW 3939 ADRESSEN Geschäftsbericht 2023 25 ABSCHLUSS UND LAGEBERICHT DER VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. (UGB) Bilanz zum 31. Dezember 2023 AKTIVA 2023 in € Vorjahr in T€ 1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnoten- banken und Postgiroämtern 13.435.140,33 11.971 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnoten - bank zugelassen sind: a) Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 1.596.723,18 5.504 b) zur Refinanzierung bei Zentralnoten- banken zugelassene Wechsel --,-- 1.596.723,18 -- 5.504 3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig 157.014.740,94 162.151 b) sonstige Forderungen 8.996.759,12 166.011.500,06 7.980 170.132 4. Forderungen an Kunden 1.704.459.269,46 1.712.166 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) von öffentlichen Emittenten --,-- -- b) von anderen Emittenten 7.086.507,75 7.086.507,75 4.113 4.113 darunter: eigene Schuldverschreibungen --,-- -- 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere --,-- -- 7. Beteiligungen 35.067.237,50 27.507 darunter: an Kreditinstituten 27.633.972,36 22.177 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.362.507,50 3.362 darunter: an Kreditinstituten --,-- -- 9. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens --,-- 15 10. Sachanlagen 13.091.012,12 13.945 darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden 11.854.433,20 12.624 11. Anteile an einer herrschenden oder an mit Mehrheit beteiligten Gesellschaft --,-- -- darunter: Nennwert --,-- -- 12. Sonstige Vermögensgegenstände 16.021.425,67 16.485 13. Gezeichnetes Kapital, das eingefordert, aber noch nicht eingezahlt ist --,-- -- 14. Rechnungsabgrenzungsposten 243.651,81 194 15. Aktive latente Steuern 4.418.778,88 5.391 Summe der Aktiva 1.964.793.754,26 1.970.790 Posten unter der Bilanz 1. Auslandsaktiva 68.860.440,88 85.189 Geschäftsbericht 2023 26 PASSIVA 2023 in € Vorjahr in T€ 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig 2.535.486,10 209.656 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 539.407.363,30 541.942.849,40 451.326 660.982 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen 144.711.371,85 222.605 darunter: aa) täglich fällig 88.594.756,33 141.784 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 56.116.615,52 80.821 b) Sonstige Verbindlichkeiten 1.053.077.370,43 1.197.788.742,28 867.493 1.090.099 darunter: aa) täglich fällig 621.659.513,35 773.399 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 431.417.857,08 94.094 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen 1.613.129,54 1.613 b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 858.500,00 2.471.629,54 1.401 3.014 4. Sonstige Verbindlichkeiten 8.892.002,09 6.233 5. Rechnungsabgrenzungsposten 1.089.171,88 898 6. Rückstellungen a) Rückstellungen für Abfertigungen 2.673.008,00 2.674 b) Rückstellungen für Pensionen --,-- -- c) Steuerrückstellungen --,-- -- d) sonstige 5.786.352,54 8.459.360,54 5.516 8.190 6a. Fonds für allgemeine Bankrisiken 32.100.000,00 32.100 7. Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 15.606.848,03 21.524 8. Zusätzliches Kernkapital gemäß Teil 2 Titel 1 Kapitel 3 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 --,-- -- darunter: Pflichtwandelschuld- verschreibungen gemäß § 26 BWG --,-- -- 8b. Instrumente ohne Stimmrechte gemäß § 26a BWG --,-- -- 9. Gezeichnetes Kapital 2.028.720,00 1.962 10. Kapitalrücklagen a) gebundene 16.867.746,04 16.867 b) nicht gebundene --,-- 16.867.746,04 -- 16.867 11. Gewinnrücklagen a) gesetzliche Rücklagen --,-- -- b) satzungsmäßige Rücklagen 14.140.773,77 13.303 c) andere Rücklagen 84.409.870,60 98.550.644,37 84.429 97.732 12. Haftrücklage gemäß § 57 Abs. 5 BWG 25.617.853,10 25.617 13. Bilanzgewinn 13.378.186,99 5.567 Summe der Passiva 1.964.793.754,26 1.970.790 Geschäftsbericht 2023 27 2023 in € Vorjahr in T€ Posten unter der Bilanz 1. Eventualverbindlichkeiten 713.629.584,99 785.031 darunter: a) Akzepte und Indossamentverbindlich- keiten aus weitergegebenen Wechseln --,-- -- b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicher- heiten 713.629.584,99 785.031 2. Kreditrisiken 197.368.230,81 246.351 darunter: Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften --,-- -- 3. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften --,-- -- 4. Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 190.644.495,12 188.248 darunter: Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 14.379.102,60 15.349 5. Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 --,-- -- darunter: Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 Abs. 1 lit a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (harte Kernkapitalquote in %) --,-- -- Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 Abs. 1 lit b der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (Kernkapitalquote in %) --,-- -- Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 Abs. 1 lit c der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (Gesamtkapitalquote in %) --,-- -- 6. Auslandspassiva 119.639.602,66 114.341 Geschäftsbericht 2023 28 Gewinn- und Verlustrechnung 2023 2023 in € Vorjahr in T€ 1. Zinsen und ähnliche Erträge 70.725.934,96 31.137 darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 281.101,52 122 2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -36.663.393,70 -5.147 I. NETTOZINSERTRAG 34.062.541,26 25.989 3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten und nicht festverzinslichen Wertpapieren --,-- -- b) Erträge aus Beteiligungen 148.520,91 119 c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 616.633,36 765.154,27 577 697 4. Provisionserträge 20.354.763,55 20.781 5. Provisionsaufwendungen -1.558.058,70 -1.804 6. Erträge / Aufwendungen aus Finanzgeschäften --,-- -- 7. Sonstige betriebliche Erträge 3.853.166,37 5.399 II. BETRIEBSERTRÄGE 57.477.566,75 51.064 8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand -16.275.648,19 -14.730 darunter: aa) Löhne und Gehälter -12.452.250,71 -11.096 bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -3.155.419,49 -2.958 cc) sonstiger Sozialaufwand -101.837,53 -96 dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung -183.561,62 -152 ee) Dotierung der Pensionsrückstellung --,-- -- ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -382.578,84 -426 b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) -23.018.352,30 -39.294.000,49 -21.305 -36.036 9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände -1.160.658,79 -1.297 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.273.915,18 -1.336 III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN -43.728.574,46 -38.670 IV. BETRIEBSERGEBNIS 13.748.992,29 12.394 11.+12.Saldo aus Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Eventual- verbindlichkeiten sowie Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und aus Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten -3.957.207,71 -3.869 13.+14.Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen sowie Erträge aus Wertberichti- gungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen 7.509.814,82 -7 V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 17.301.599,40 8.517 Geschäftsbericht 2023 29 2023 in € Vorjahr in T€ 15. Außerordentliche Erträge --,-- -- darunter: Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken --,-- -- 16. Außerordentliche Aufwendungen --,-- -- darunter: Zuweisungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken --,-- -- 17. Außerordentliches Ergebnis (Zwischensumme aus Posten 15 und 16) --,-- -- 18. Steuern vom Einkommen und Ertrag -3.620.525,70 -2.642 19. Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18 auszuweisen -301.476,71 -304 VI. JAHRESÜBERSCHUSS 13.379.596,99 5.570 Dotierung (-) Auflösung (+) Dotierung (-) Auflösung (+) 20. Rücklagenbewegung -1.410,00 --,-- -1.410,00 -2 -- -2 davon: Haftrücklage --,-- --,-- -- -- VII. JAHRESGEWINN 13.378.186,99 5.567 21. Gewinnvortrag --,-- -- VIII. BILANZGEWINN 13.378.186,99 5.567 Rankweil, am 19. März 2024 VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. Geschäftsleiter: Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel Dir. Dr. Helmut Winkler Geschäftsbericht 2023 30 VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2023 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte nach den Bestimmungen des Bankwesengesetzes und des Unter- nehmensgesetzbuches. Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Gene- ralnorm, die die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Un- ternehmens fordert, aufgestellt. Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung sowie des Stetigkeitsgrundsatzes in der Bewertung beachtet und von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen. Dem Vorsichtsprinzip wurde unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Bankgeschäftes Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohende Verluste, die im Geschäftsjahr oder einem vorhergehenden Geschäftsjahr entstanden sind, wurden berücksichtigt. Die Vergleichswerte des Vorjahres wurden auf volle Tausend Euro (TEUR) gerundet und sind im Anhang in Klam- mern angemerkt, in der Summenbildung sind daher Rundungsdifferenzen nicht auszuschließen. Die Form der Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in ausländischen Währungen wurden mit dem entsprechenden Mit- telkurs bewertet. Devisentermingeschäfte wurden mit den zum Bilanzstichtag veröffentlichten Referenzkursen der EZB bewertet. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die durch Devisentermingeschäfte oder sonstige Sicherungsgeschäfte ge- deckt waren, wurden unter Berücksichtigung dieser Geschäfte bewertet. Bewertung von Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert gemäß § 207 UGB iVm § 189a Z4 UGB. Die Ermittlung der Risikovorsorgen/Wertberichtigungen erfolgt gemäß IFRS 9 unter Beachtung der Empfehlungen „Gemeinsames Positionspapier des AFRAC und FMA - Fragen der Folgebewertung bei Kreditinstituten“. Für finanzielle Verträge, die Schuldinstrumente sind, kommt folgender Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsatz (unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Wesentlichkeit) zur Anwendung: Sofern im Ursprungsvertrag keine entsprechende Möglichkeit zu einer Vertragsanpassung bestand, wird im Falle einer späteren - nicht erheblichen - Vertragsanpassung eine Wertminderung des Schuldinstruments erfasst. Im Falle einer erheblichen Vertragsan- passung wird der Buchwert des (alten) Schuldinstruments vor Vertragsanpassung ausgebucht und der beizulegen- de Zeitwert des (neuen) Schuldinstrumentes nach Vertragsanpassung eingebucht. Grundsatz der Ermittlung der Risikovorsorgen/Wertberichtigungen auf Kreditforderungen Für die Entwicklung der Modelle zur Bestimmung des ECL sowie für die regelmäßige Rekalibrierung der Risikopa- rameter sind Daten auf Verbundebene ausschlaggebend. Darunter fallen z.B. Ausfallszeitreihen oder Portfolio-Zu- sammensetzungen. Daten externer Herkunft, wie z.B. makroökonomische Prognosen der EZB, haben ebenfalls für den gesamten Verbund Gültigkeit. Somit besteht grundsätzlich methodische Einheitlichkeit für sämtliche Aspekte in der Ermittlung der Wertminderung in allen Verbundbanken. Verbundbank-individuelle Methoden bzw. Vorge- hensweisen bilden die absolute Ausnahme und unterliegen einer strengen Governance im Verbund. Geschäftsbericht 2023 31 Erwartete Verluste werden entweder auf der Basis des 12-M-ECL oder des Gesamtlaufzeit-ECL erfasst. Dies rich- tet sich danach, ob sich das Kreditrisiko für das Finanzinstrument seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat. Monatlich findet ein Prozess für die Bewertung der Kreditforderungen statt. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos wird in erster Linie anhand einer Ratingverschlechterung gemessen. Zusätzlich wird ein Leistungsverzug von mindestens 30 Tagen, die Einstufung als „forborne“ oder der Wechsel des Kunden in die Intensivbetreuung als eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos interpretiert. Angaben zur Berechnungslogik: • Zeithorizont: Die erwarteten Verluste werden entweder für einen 12-Monatszeitraum oder für die gesamte Restlaufzeit berechnet. • Einzelgeschäfts- bzw. Portfoliobetrachtung: Die Berechnung der Wertminderung auf Einzelgeschäftsebene erfolgt in der Regel für Kunden in Stufe 3 ab einer bestimmten Obligogröße von TEUR 750 (Einzelwertberichti- gungen und -rückstellungen). Für alle anderen Obligos wird die Berechnung zwar ebenfalls für jedes Geschäft einzeln durchgeführt, die dazu verwendeten Parameter (PD, LGD, etc.) werden allerdings aus Portfolien mit denselben Risikocharakteristika abgeleitet. • Szenarioanalyse: Die Wertminderung wird anhand von mindestens zwei wahrscheinlichkeitsgewichteten Sze- narien ermittelt. • Erwartete Cash-flows: Für die Ermittlung der erwarteten Verluste gibt es Vorgaben für die Schätzung der er- warteten Cash-flows (Ermittlung Sicherheiten Cash-flows, Cash-flows aus dem laufenden Betrieb, etc.). • Zeitwert des Geldes: Der erwartete Verlust beinhaltet den Zeitwert des Geldes und stellt damit einen diskon- tierten Wert dar. • Berücksichtigung von verfügbaren Informationen: Für die Berechnung der Wertminderung werden schuldner- spezifische, geschäftsspezifische und makroökonomische Informationen über vergangene Ereignisse, aktuelle Bedingungen und Prognosen über die Zukunft im Rahmen der angewendeten PD-, LGD- und Cash-flow Mo- delle berücksichtigt. Für unwiderrufliche Kreditzusagen und Finanzgarantien werden Wertminderungen unter Anwendung des für Kre- ditforderungen verwendeten Verfahrens ermittelt und als Rückstellungen ausgewiesen. Zukunftsgerichtete Informationen und Post Model Adjustments Für die Bewertung des ECL werden zukunftsorientierte Informationen verwendet. Die makroökonomischen Pro- gnosen der EZB vom Juni 2023 dienen dabei als Ankerpunkt. Bei der Gewichtung der Szenarien wird die Risikosi- tuation und Zusammensetzung des Kreditportfolios auf Verbundebene berücksichtigt. Die Ausgangsbasis bilden grundsätzlich 3 Szenarien: Ein Baseline Szenario, mit einer Gewichtung von 60 %, sowie 2 vom Baseline Szenario abweichende Szenarien - optimistisch und pessimistisch - mit einer Gewichtung von jeweils 20 %. Die seitens EZB veröffentlichten Szenarien beinhalteten keine optimistische Sicht. Es wurde daher angenommen, dass das Base- line Szenario die optimistische Sicht subsummiert. Aufgrund der aktuellen Ereignisse am österreichischen Immo- bilienmarkt und der weiterhin bestehenden geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten wurde eine angemessene Vorgehensweise gewählt, und wie im Vorjahr eine Gewichtung von 25 % des Baseline Szenarios und 75 % des pessimistischen Szenarios vorgenommen. Risiken, die noch nicht vollständig in den vorhandenen Daten abgebildet sind bzw. mögliche makroökonomi- sche Entwicklungen, die nicht vollständig in den Modellen, Szenarien und Annahmen reflektiert sind, werden als Post-Model-Adjustments erfasst. Da aus heutiger Sicht ein Potential für eine weitere Verschlechterung der Immo- bilienmarktlage besteht, wurden Post Model Adjustments für folgende Kreditportfolien gebildet: • Bei spekulativen Immobilienfinanzierungen gemäß Definition CRR. • Bei Spezialfinanzierungen (IPRE), die sich noch in der Grundstücksbevorratungs- oder Bauphase befinden. • Bei Privatkunden mit unterdurchschnittlichen Bonitäten und Krediten mit variablen Zinsen. Vom Wahlrecht des § 57 Abs. 1 BWG wurde Gebrauch gemacht. Geschäftsbericht 2023 32 Bewertung von Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden (Finanzanlagevermögen iSd UGB) Wertpapiere, Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen, die dazu bestimmt sind, dem Geschäftsbe- trieb dauernd zu dienen (Finanzanlagevermögen iSd UGB), werden, unabhängig vom Postenausweis in der Bilanz, zu Anschaffungskosten angesetzt und in Folge nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Der Ansatz von Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und sonstigen Anteilsrechten erfolgte zu Anschaffungskosten unter Beachtung des gemilderten Niederstwertprinzips. Der Ansatz der in anderen Aktivposten enthaltenen Wertpapieren des Anlagevermögens erfolgte zum gemilderten Niederstwertprinzip. Vom Wahlrecht der zeitanteiligen Ab- bzw. Zuschreibung gemäß § 56 Abs. 2 bzw. 3 BWG wurde Gebrauch gemacht. Für alle wesentlichen Beteiligungen erfolgt jährlich eine Beurteilung des Wertansatzes. Bei Auftreten negativer Entwicklungen bei einer Gesellschaft wird diese Beurteilung auch anlassbezogen durchgeführt. Der Wert einer Beteiligung wird dabei auf Basis der Planungszahlen der Beteiligung mittels Discounted-Cash-Flow-Methode bzw. Discounted-Earnings-Methode ermittelt und dem Buchwert gegenübergestellt. Der Diskontierungszinssatz wird auf Basis aktueller Vergleichsdaten festgelegt. Sollten keine ausreichenden Informationen für eine Dis- counted-Cash-Flow Bewertung verfügbar sein, werden auch andere Verfahren zur Überprüfung der Wertansätze herangezogen. Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewer- tet, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear vorgenommen. Die Abschreibungsdauer beträgt für Gebäude zwischen 25 und 66 Jahren, für die Betriebs- und Geschäftsausstat- tung zwischen 3 und 20 Jahren und für die immateriellen Vermögensgegenstände zwischen 3 und 5 Jahren. Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Abfertigungsrückstellungen sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfah- ren angesetzt. Es wurde ein Rechnungszinssatz von 1,43 % (Vorjahr 1,19 %) zugrunde gelegt. Es handelt sich um einen 7-Jahres Durchschnittssatz mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren, der von der Deutschen Bundesbank nach Maßgabe einer Rechtsverordnung ermittelt und monatlich bekannt gegeben wird. Es wurde eine zukünftige Gehaltssteigerung wurde in Höhe von 3,7 % (Vorjahr: 3,8 %) berücksichtigt. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Teil- wertverfahren ermittelt. Es wurde ein Rechnungszinssatz von 1,43 % (Vorjahr 1,19 %) zugrunde gelegt. Es handelt sich um einen 7-Jahres Durchschnittssatz mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren, der von der Deutschen Bundesbank nach Maßgabe einer Rechtsverordnung ermittelt und monatlich bekannt gegeben wird. Die zukünftige Gehaltssteigerung wurde in Höhe von 3,7 % (Vorjahr: 3,8 %) angesetzt. In den sonstigen Rückstellungen wurden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der Bilanzerstel- lung erkennbaren Risiken und, der Höhe oder dem Grunde nach, ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Geschäftsbericht 2023 33 ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ Aufgliederung der Fristigkeiten der Forderungen an Kreditinstitute Aufgliederung der Fristigkeiten der Forderungen an Kunden Im Folgejahr fällige Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere der Aktivposten 2, 3, 4 und 5 gem. § 64 Abs. 1 Z 7 BWG Im auf den Bilanzstichtag folgendem Geschäftsjahr werden Forderungen aus Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von EUR 1.119.931,25 (Vorjahr: TEUR 3.884) fällig. Aufgliederung der zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere nach Bilanzposten gem. § 64 Abs. 1 Z 10 BWG Als Kriterium zur Unterscheidung ob die Bewertung gemäß § 56 Abs. 1 BWG wie Anlagevermögen erfolgt, ergibt sich aus der beim Vermögensgegenstand dokumentierten Behalteabsicht und der daraus folgenden Widmung. Restlaufzeiten der Forderungen an Kreditinstitute 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ täglich fällig 157.014.740,94 162.151 bis drei Monate 3.601.196,52 3.979 mehr als drei Monate bis ein Jahr 1.443.562,59 0 mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 0,00 0 mehr als fünf Jahre 3.952.000,01 4.002 nicht täglich fällig 8.996.759,12 7.981 Forderungen an Kreditinstitute gesamt 166.011.500,06 170.132 Restlaufzeiten der Forderungen an Kunden 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ täglich fällig 14.700.733,72 17.637 bis drei Monate 28.327.877,43 34.736 mehr als drei Monate bis ein Jahr 86.179.084,49 95.465 mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 389.697.448,57 377.306 mehr als fünf Jahre 1.185.554.125,25 1.187.022 nicht täglich fällig 1.689.758.535,74 1.694.530 Forderungen an Kunden gesamt 1.704.459.269,46 1.712.166 Börsennotierte Wertpapiere 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 7.020.170,81 4.101 Geschäftsbericht 2023 34 Hinweis zur Führung des Handelsbuchs gem. § 64 Abs. 1 Z 15 BWG Im Geschäftsjahr wurde, so wie im Vorjahr, kein Handelsbuch geführt. Bewertung von Wertpapieren des Anlagevermögens Der Unterschiedsbetrag bei festverzinslichen Wertpapieren des Anlagevermögens zwischen den Anschaffungs- kosten und den niedrigeren Rückzahlungsbeträgen, der gemäß § 56 Abs. 2 BWG zeitanteilig abgeschrieben wird, beträgt EUR 161.020,44 (Vorjahr: TEUR 143). Der Unterschiedsbetrag bei festverzinslichen Wertpapieren des Anlagevermögens zwischen den Anschaffungskos- ten und den höheren Rückzahlungsbeträgen, der gemäß § 56 Abs. 3 BWG zeitanteilig abgeschrieben wird, beträgt EUR 101.643,00 (Vorjahr: TEUR 253). Verbriefte und unverbriefte Forderungen gegenüber Beteiligungen Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Zum Abschlussstichtag bestanden die verbundenen Unternehmen aus: Verbriefte und unverbriefte Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ Forderungen an Kreditinstitute 165.974.298,35 169.925 Gesamt 165.974.298,35 169.925 Verbriefte und unverbriefte Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 540.934.104,78 658.905 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 5.529.368,73 0 Gesamt 546.463.473,51 658.905 Firmenname/Sitz Anteil am Kapital in % Geschäftsjahr Eigenkapital des letzten Geschäfts - jahres Ergebnis des letzten Geschäfts - jahres Volksbank Vorarlberg Marketing- und Beteiligungs GmbH, 6830 Rankweil 100 2023 3.908.447,02 604.652,24 Volksbank Vorarlberg Immobilien GmbH & Co OG, 6850 Dornbirn 99,93 2023 125.754,24 16.744,99 Geschäftsbericht 2023 35 Verbriefte und unverbriefte Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Verbriefte und unverbriefte Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Erläuterungen zu den Posten immaterielles Anlagevermögen, Sachanlagevermögen und sonstige Vermögensgegenstände Der Anlagenspiegel gemäß § 226 Abs. 1 UGB iVm § 43 Abs. 1 BWG liegt als Anlage bei. Die Buchwerte bebauter und unbebauter Grundstücke betrugen zum Abschlussstichtag EUR 2.481.573,37 (Vorjahr: TEUR 2.482). Die Entwicklung der COVID-19-Investitionsprämie war im Geschäftsjahr wie folgt: Im Posten sonstige Vermögensgegenstände sind Depotzahlungen in Höhe von EUR 8.752.960,08 (Vorjahr: TEUR 8.753) bemerkenswert. Im Posten sonstige Vermögensgegenstände sind Erträge in Höhe von EUR 4.676.038,98 (Vorjahr: TEUR 2.444) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden. Im Posten sonstige Vermögensgegenstände ist Leasingvermögen in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 870) ent- halten. Verbriefte und unverbriefte Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 941.552,36 949 Gesamt 941.552,36 949 Verbriefte und unverbriefte Forderungen an verbundene Unternehmen 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ Forderungen an Kunden 53.346.636,43 55.200 Gesamt 53.346.636,43 55.200 COVID-19 Investitionsprämie Immaterielle Vermögensgegenstände in EUR Gebäude in EUR Sonstige Sachanlagen in EUR Stand Vorjahr 0,00 0,00 2.498,01 Zugang 0,00 4.075,14 11.689,78 Verbrauch 0,00 271,67 1.723,08 Stand 2023 0,00 3.803,47 12.464,71 Geschäftsbericht 2023 36 Entwicklung der latenten Steuern in € Stand Vorjahr 5.391.295,21 Auflösung 972.516,33 Stand 2023 4.418.778,88 Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ täglich fällig 2.535.486,10 209.656 bis drei Monate 43.407.363,30 24.016 mehr als drei Monate bis ein Jahr 130.000.000,00 136.311 mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 366.000.000,00 291.000 mehr als fünf Jahre 0,00 0 nicht täglich fällig 539.407.363,30 451.326 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gesamt 541.942.849,40 660.982 Latente Steuern Zum Abschlussstichtag wurden aktive latente Steuern gemäß § 198 Abs. 9 UGB angesetzt. Den latenten Steuern liegt der im erwarteten Realisierungszeitpunkt gültige Steuersatz zugrunde. Dieser beträgt für die Folgejahre 23 %. Der im Geschäftsjahr gültige Körperschaftsteuersatz betrug 24 %. Die latenten Steuern resultieren aus temporären Differenzen zwischen den unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen folgender Bilanzposten: Forderungen an Kunden, Schuldverschreibungen und an- dere festverzinsliche Wertpapiere, Beteiligungen, Sachanlagen, Rückstellungen für Abfertigungen, sonstige Rück- stellungen. Die erfolgswirksame Veränderung der latenten Steuern beträgt im Geschäftsjahr EUR 972.516,33 (Vorjahr: TEUR 2.671) und wird im Posten „Steuern vom Einkommen und Ertrag“ ausgewiesen. Erläuterungen zu auf fremde Währung lautende Aktiva und Passiva In den Aktivposten sind auf Fremdwährung lautende Aktiva im Gesamtbetrag von EUR 166.907.123,50 (Vorjahr: TEUR 175.154) enthalten. Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Passiva beträgt EUR 42.916.083,66 (Vorjahr: TEUR 42.949). Aufgliederung der Fristigkeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Geschäftsbericht 2023 37 Vermögensgegenstände als Sicherheit im Posten 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 2.984 Forderungen an Kunden 664.187.582,11 709.235 Summe der Sicherheiten 664.187.582,11 712.219 Besicherte Verbindlichkeiten unter Position 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ Eventualverbindlichkeiten 664.187.582,11 712.219 Summe der Sicherstellungen 664.187.582,11 712.219 Aufgliederung der Fristigkeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Die Mündelgeldspareinlagen betragen zum Abschlussstichtag EUR 3.236.646,68 (Vorjahr: TEUR 2.860). Der dafür gewidmete Deckungsstock besteht aus mündelsicheren Wertpapieren und beläuft sich auf EUR 3.952.000,00 (Vor- jahr: TEUR 4.002). Erläuterungen zum Posten sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen umfassen insbesondere Remunerationen, nicht konsumierte Urlaube, sowie Prü- fungs- und Prozessaufwand. Im Folgejahr fällige begebene Schuldverschreibungen Von den, vom Kreditinstitut, selbst begebenen Schuldverschreibungen stehen im nächsten Geschäftsjahr EUR 5.149.286,49 (Vorjahr: TEUR 5.543) zur Tilgung an. Sicherstellung von Verbindlichkeiten Der Gesamtbetrag der Sicherungsgegenstände zur Sicherstellung von unter den Passivposten bzw. Passivposten unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Verpflichtungen stellt sich wie folgt dar: Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ täglich fällig 710.254.269,68 915.184 bis drei Monate 166.812.708,27 93.563 mehr als drei Monate bis ein Jahr 280.442.286,44 59.151 mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 38.770.512,70 19.454 mehr als fünf Jahre 1.508.965,19 2.747 nicht täglich fällig 487.534.472,60 174.915 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden gesamt 1.197.788.742,28 1.090.099 Geschäftsbericht 2023 38 Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen Es bestehen Verpflichtungen aus Mietverträgen in Höhe von jährlich rund EUR 223.384,94 (Vorjahr: TEUR 367). Die Gesamtverpflichtung für die nächsten fünf Jahre beträgt rund EUR 1.116.924,70 (Vorjahr: TEUR 1.837). Es bestehen Verpflichtungen aus Leasingverträgen in Höhe von jährlich rund EUR 852.423,46 (Vorjahr: TEUR 716). Die Gesamtverpflichtung für die nächsten fünf Jahre beträgt rund EUR 3.010.332,69 (Vorjahr: TEUR 3.165). Haftungen gegenüber verbundener Unternehmen Es bestehen keine (Vorjahr: TEUR 0) Haftungen gegenüber verbundenen Unternehmen. Derivative Finanzinstrumente und noch nicht abgewickelte Termingeschäfte Zum Abschlussstichtag bestanden folgende Termingeschäfte: Die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts (Marktwerts) bei den derivativen Finanzinstrumenten erfolgte nach der „Mark-to-Model“ Methode unter Zugrundelegung der zum Abschlussstichtag aktuellen EZB-Währungskurse, soweit es sich um Geschäfte in Fremdwährung handelt, sowie den aktuellen Zinskurven für Zinsinstrumente und Volatilitätskurven für Optionsgeschäfte. Die abgeschlossenen Zinsswaps dienen zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos. Diese Zinsswaps wirken sich mit einem Betrag von EUR 563.310,55 positiv auf das Zinsergebnis aus. Zur Messung der retrospektiven Effektivität der Bewertungseinheiten wird die Dollar Offset-Methode angewandt. Bei der Dollar-Offset-Methode werden die auf das gesicherte Risiko zurückzuführenden Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft zueinander ins Verhältnis gesetzt. Devisenswaps werden zur Absicherung von Währungsrisiken eingesetzt. Nachrangige Verbindlichkeiten Im Geschäftsjahr wurden für nachrangige Verbindlichkeiten Aufwendungen in Höhe von EUR 659.726,76 (Vorjahr: TEUR 950) geleistet und im Posten Zinsaufwand erfolgswirksam erfasst. Die Unterstrich ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten beinhalten Credit Claims und Covered Bonds in Höhe von EUR 664.187.582,11 (Vorjahr: TEUR 712.219). Die Unterstrich ausgewiesenen Kreditrisiken beinhalten Kreditzusagen in Höhe von EUR 197.368.230,81 (Vorjahr: TEUR 246.352). 31.12.2023 in € Volumen 31.12.2023 in € Marktwert Vorjahr in T€ Volumen Vorjahr in T€ Marktwert Zinsswaps 153.761.567,90 -4.154.809,74 11.768 2.201 Zinssatzoptionen 605.520,00 0,00 870 0 Währungsswaps 120.943.146,20 -3.338.260,47 133.291 480 ZVE Derivate 1.888.888,89 -223.077,77 2.814 -378 Geschäftsbericht 2023 39 ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Nettozinsertrag Die Position Zinsen und ähnliche Erträge in Höhe von EUR 70.725.934,96 (Vorjahr: TEUR 31.137) setzt sich im Wesentlichen aus Zinserträgen aus dem Kreditgeschäft, aus Einlagen bei Kreditinstituten, sowie Gebühren und Provisionen mit Zinsencharakter zusammen. Unter Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von EUR 36.663.393,70 (Vorjahr: TEUR 5.148) sind überwiegend Zinsen aus dem Refinanzierungsgeschäft und auf Kundeneinlagen enthalten. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen Im Posten Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen sind Erträge aus der Schüttung der Dividende in Höhe von EUR 765.154,27 (Vorjahr: TEUR 698) enthalten. Provisionserträge und Provisionsaufwendungen Die Provisionserträge in Höhe von EUR 20.354.763,55 (Vorjahr: TEUR 20.782) und Provisionsaufwendungen in Höhe von EUR 1.558.058,70 (Vorjahr: TEUR 1.804) ergeben sich aus Provisionen aus dem Kreditgeschäft, Zahlungsver- kehr, Wertpapiergeschäft und sonstigen Dienstleistungen. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 3.853.166,37 (Vorjahr: TEUR 5.400) umfassen im Wesentlichen Mieterträge, Erträge aus dem Leasinggeschäft, Verkaufserlöse, sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellun- gen. Personalaufwand Im Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sind Auf- wendungen für Abfertigungen in Höhe von EUR 256.267,26 (Vorjahr: TEUR 309) enthalten. Sachaufwand Im Posten Sachaufwand sind Aufwendungen in Höhe von EUR 23.018.352,30 (Vorjahr: TEUR 21.305) enthalten, dies umfasst im Wesentlichen Sachkosten für Geschäftsräume, Mieten, Leasingaufwand, EDV Aufwand, Werbung, Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten, sowie sonstigen Verwaltungsaufwand. Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanla- gen Im Posten Wertberichtigung auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sind im Wesentlichen Wertberichtigungen auf Sachanlagen in Höhe von EUR 1.160.658,79 (Vorjahr: TEUR 1.298) enthalten. Sonstige betriebliche Aufwendungen Der Posten sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von EUR 3.273.915,18 (Vorjahr: TEUR 1.336), umfasst im Wesentlichen Aufwendungen aus dem Leasinggeschäft, sowie für die Dotierung von Rückstellungen für Schaden- fälle und für Garantiekosten ZVE (Zukunftsvorsorgeeinrichtung). Geschäftsbericht 2023 40 Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte eine Umgliederung der aufsichtsrechtlichen Kosten in Höhe von EUR 740.744,54 (Vorjahr: TEUR 1.382) von den sonstigen Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) in die sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Abschlussprüfer betrugen für die Prüfung des Jah- resabschlusses EUR 341.347,18 (Vorjahr: TEUR 405), für andere Bestätigungsleistungen EUR 13.364,40 (Vorjahr: TEUR 1) und für sonstige Leistungen EUR 4.116,60 (Vorjahr: TEUR 0). Zuführungen und Auflösungen von Wertberichtigungen auf Forderungen, Rückstelllungen für Even- tualverbindlichkeiten und Kreditrisiken Im Posten Wertberichtigung auf Forderungen und Zuführung zu Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisiken sind Wertberichtigungen von Forderungen an Kunden im Wesentlichen in Höhe von EUR 11.929.545,54 (Vorjahr: TEUR 11.805) und Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten in Höhe von EUR 694.255,48 (Vorjahr: TEUR 593) enthalten. Im Posten Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und aus Rückstellungen für Even- tualverbindlichkeiten und für Kreditrisken sind Erträge aus der Bewertung von Forderungen Eventualverbindlich- keiten und Kreditrisiken im Wesentlichen in Höhe von EUR 8.528.704,83 (Vorjahr: TEUR 8.084) enthalten. SONSTIGE ANGABEN Die Gesellschaft ist Mitglied im Kreditinstitute-Verbund der Volksbanken gemäß § 30a BWG. Die VOLKSBANK WIEN AG, Wien ist die Zentralorganisation dieses Kreditinstitute-Verbundes und erstellt daher als übergeordnetes Kreditinstitut den Konzernabschluss („Verbundabschluss“) gemäß § 59a BWG. Für die hier berichtende Gesellschaft entfällt daher, als zugeordnetes Kreditinstitut, die Verpflichtung einen eige- nen Konzernabschluss gemäß § 59 BWG aufzustellen. Der Kreditinstitute-Verbund dient sowohl dem geregelten Transfer von Liquidität zwischen den Mitgliedern (Liqui- ditätsverbund) als auch der Erbringung sonstiger Leistungen zwischen den Mitgliedern (Haftungsverbund), ver- bunden mit Weisungsrechten der Zentralorganisation. Damit ist auch eine indirekte Absicherung der Gläubiger aller Mitglieder gegeben. Direkte Forderungsrechte Dritter gegen die Vertragsparteien werden durch den Vertrag nicht begründet. Die Zentralorganisation ist verpflichtet, die Liquiditätsversorgung der zugeordneten Kreditinstitu- te sowie die Einhaltung der regulatorischen Eigenmittelerfordernisse durch den Verbund sicherzustellen. Die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen der Teile 2 bis 8 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) sind vom Kre- ditinstitute-Verbund auf konsolidierter Basis einzuhalten. Die im Rahmen des aufsichtsrechtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses der Eigenmittel-, Liquiditäts- und qualitativen Anforderungen des „Supervisory Review and Evaluation Process“ (SREP) von der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgeschriebenen zusätzlichen Eigenmittelanforderungen sind ebenfalls nur von der Zentralor- ganisation auf konsolidierter Basis einzuhalten. Die berichtende Gesellschaft leistet, als zugeordnetes Kreditinstitut des Kreditinstitute-Verbundes gemäß 30a BWG, den erteilten Weisungen der ZO zur Erfüllung der zugewiesenen Aufgaben unverzüglich Folge. Die Veröffentlichung des Verbundabschlusses der VOLKSBANK WIEN AG, mit Sitz in Wien, erfolgt im digitalen Amtsblatt des Bundes (https://www.evi.gv.at/). Die Offenlegung gemäß Art. 431 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 („CRR“) erfolgt auf der Website der VOLKSBANK WIEN AG, Wien, als Zentralorganisation des Kreditinstitute-Verbundes unter www.volksbankwien.at. Die berichtende Gesellschaft ist unter der Firma VOLKSBANK Vorarlberg e. Gen, mit Sitz in Rankweil beim Landesgericht als Handelsgericht Feldkirch unter der Firmenbuchnummer FN 58848t eingetragen. Geschäftsbericht 2023 41 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ Gezeichnetes Kapital 1.902.579,75 1.850 Gebundene Kapitalrücklagen 14.683.984,77 14.655 Ungebundene Kapitalrücklagen 2.183.761,27 2.184 Gewinnrücklagen 98.550.644,37 97.762 Haftrücklage 25.617.853,10 25.618 Fonds für allgemeine Bankrisiken 32.100.000,00 32.100 Abzüglich sonstige immaterielle Vermögenswerte (Art 36 Abs. 1 lit b CRR) 0,00 16 Abzüglich Abzugsposten gemäß Art 47c CRR (NPL-Backstopp) 44.509,44 56 Abzüglich zusätzliche, aufgrund von Artikel 3 der CRR vorzunehmende Abzüge vom harten Kernkapital 0,00 5.207 Übergangsanpassung aufgrund der IFRS 9 Übergangsbestimmungen des Art 473a CRR 1.271.078,70 4.009 Hartes Kernkapital 176.265.392,52 172.899 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ Als Ergänzungskapital anrechenbare Kapitalinstrumente 3.279.102,60 6.299 Allgemeine Kreditrisikoanpassung (§ 57 BWG ua) 11.100.000,00 9.050 Ergänzungskapital nach Anpassungen (Tier 2) 14.379.102,60 15.349 31.12.2023 in € Vorjahr in T€ Hartes Kernkapital (Common Equity Tier 1, CET 1) 176.265.392,52 172.899 Kernkapital (Tier 1) 176.265.392,52 172.899 Ergänzungskapital nach Anpassung (Tier 2) 14.379.102,60 15.349 Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) 190.644.495,12 188.248 Aufgliederung des Kernkapitals und der ergänzenden Eigenmittel der Gesellschaft Die Gesamtkapitalrentabilität gemäß § 64 Abs. 1 Z 19 BWG beträgt 0,68 % (Vorjahr: 0,28 %). Mitgliederbewegung Die Entwicklung der Anzahl der Mitglieder, der Geschäftsanteile, der darauf geleisteten Beträge und Haftsummen stellt sich im Geschäftsjahr wie folgt dar: Anzahl der Mitglieder Anzahl der Geschäftsanteile darauf geleistete Beträge Haftsummen Stand Vorjahr 18.344 117.721 1.765.815 2.010.375 Zugänge 2023 425 5.232 78.480 0 Abgänge 2023 187 886 13.290 17.100 Stand 2023 18.582 122.067 1.831.005 1.993.275 Geschäftsbericht 2023 42 Rückkauf Partizipationskapital Im Jahr 2023 erfolgten weitere Rückkäufe von insgesamt 126.210 Stücke (im Nominale von EUR 917.546,70) der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. Partizipationsscheine (ISIN AT0000824701). Nach erfolgtem Rückkauf wurde das Partizipationskapital im Rahmen einer vereinfachten Herabsetzung reduziert. Die nicht zurückgekauften Anteile von Partizipationskapital in Höhe von EUR 645.348,03 werden weiterhin in der Position Ergänzungskapital ausgewiesen. Aufgrund der Genehmigung der EZB über den Rückkauf von Partizipa- tionskapital erfüllen diese nicht mehr die Voraussetzungen für die Anrechenbarkeit als aufsichtsrechtliche Eigen- mittel. Aufgrund des Einzugs von Partizipationskapital wurde in analoger Anwendung von § 192 Abs 5 AktG ein Betrag in Höhe von EUR 917.189,05 einer gebundenen Rücklage innerhalb der Gewinnrücklagen zugeführt. Angaben über Arbeitnehmer Während des Geschäftsjahres waren umgerechnet nach Vollzeitäquivalenten durchschnittlich 177,37 (Vorjahr: 168) Angestellte und 1,13 (Vorjahr: 1) Arbeiter beschäftigt. Bezüge von Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder Da der Geschäftsführung weniger als drei Personen angehörten, unterbleibt gem. § 242 Abs. 4 UGB die Angabe zu den Bezügen. Die Gesamtbezüge der im Geschäftsjahr tätigen Aufsichtsratsmitglieder beliefen sich auf EUR 100.480,72 (Vorjahr: TEUR 58). Angaben zu Krediten an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder An Vorstandsmitglieder gewährte Kredite betrugen im Geschäftsjahr EUR 40.000,00 (Vorjahr: TEUR 0). An Aufsichtsratsmitglieder gewährte Kredite betrugen im Geschäftsjahr EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 70). Die Kredittilgungen von an Vorstandsmitgliedern gewährten Krediten betrugen im Geschäftsjahr EUR 43.225,05 (Vorjahr: TEUR 47) und bei an Aufsichtsratsmitgliedern gewährten Krediten EUR 33.135,31 (Vorjahr: TEUR 23). Da- rin enthalten sind auch Kredite und Tilgungen naher Angehöriger. Die Kreditbedingungen und Konditionen, wie insbesondere Laufzeit, Zinssatz und Besicherung sind marktkonform. Aufwand für Abfertigungen und Pensionen Der Aufwand für Abfertigungen und Pensionen für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte betrug im Ge- schäftsjahr EUR 60.426,20 (Vorjahr: TEUR 32). Für sonstige Arbeitnehmer betrug der Aufwand für Abfertigungen und Pensionen im Geschäftsjahr EUR 505.417,88 (Vorjahr: TEUR 547). Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen Gemäß § 238 Abs. 1 Z 12 UGB werden nachstehend Angaben über wesentliche und marktunübliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen gemacht: Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr, konform der verbundweitenweiten Richtlinien, keine marktunüblichen Ge- schäfte mit nahestehenden Unternehmen oder Personen iSd Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 abgeschlossen. Geschäftsbericht 2023 43 ORGANE Der Vorstand setzte sich im Geschäftsjahr aus folgenden Personen, die auch als Geschäftsleiter gemäß § 2 Z 1 BWG tätig waren, zusammen: • Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel (Vorsitzender) • Dir. Dr. Helmut Winkler Aufsichtsrat: • KommR Dietmar Längle (Vorsitzender) • Heinz Egle (Vorsitzender-Stellvertreter) • Mag. Christa Kramer • Mag. (FH) Sabine Loacker LL.M. MSc. • Dr. Herbert Loos • Mag. Sanjay Doshi seit 26.04.2023 Rankweil, am 19. März 2024 VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. Geschäftsleiter: Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel Dir. Dr. Helmut Winkler Wesentliche Ereignisse nach dem Abschlussstichtag Nach Abschluss des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die auf den vor- liegenden Jahresabschluss wesentliche Auswirkungen haben. Erfüllung des genossenschaftlichen Förderauftrags Die Erfüllung des genossenschaftlichen Förderauftrages erfolgt durch entsprechende Aktivitäten zur Mitglie- derförderung und Mitgliederbindung. Darüber hinaus werden für die Mitglieder umfassende Beratungs- und Infor- mationsdienstleistungen erbracht. Vorschlag zur Ergebnisverwendung Folgende Gewinnverteilung soll den Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden, vorbehaltlich, dass die be- stehenden Auflagen für die Dividendenzahlung erfüllt werden: Vom Bilanzgewinn in Höhe von EUR 13.378.186,99 per 31.12.2023 erfolgt eine Ausschüttung in Höhe von EUR 0,51 pro Stück auf 88.800 gewinnberechtigte Partizipationsscheine und somit insgesamt in Höhe von EUR 45.288,00 an die Inhaber der Partizipationsscheine. Es erfolgt eine Zuweisung an die satzungsmäßige Rücklage in Höhe von EUR 2.007.000,00. Der Restbetrag in Höhe von EUR 11.325.898,99 wird der freien Gewinnrücklage zugewiesen. Geschäftsbericht 2023 44 Anlage 1: Anlagenspiegel (§ 226 Abs. 1 UGB in Verbindung mit § 43 Abs. 1 BWG) 2023 in € Anschaffungskosten 01.01.2023 Zugänge Zugänge aus Disagio Abgänge Um- buchungen 31.12.2023 Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 5.480.125,77 0,00 17.095,25 3.900.000,00 0,00 1.597.221,02 Forderungen an Kreditinsitute (Wertpapiere) 4.134.030,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4.134.030,00 Forderungen an Kunden (Wert- papiere) 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Schuldverschreibungen und ande - re festverzinsliche Wertpapiere 4.095.060,50 2.907.883,00 23.042,18 0,00 0,00 7.025.985,68 Aktien und andere nicht festver- zinsliche Wertpapiere 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Beteiligungen 83.208.541,44 0,00 0,00 0,00 1.125,00 83.209.666,44 Anteile an verbundenen Unter - nehmen 3.362.507,50 0,00 0,00 0,00 0,00 3.362.507,50 Immaterielle Vermögensgegen - stände des Anlagevermögens 688.289,74 0,00 0,00 38.586,10 0,00 649.703,64 Sachanlagen 44.090.804,16 289.930,43 0,00 311.019,60 0,00 44.069.714,99 Sonstige Vermögensgegenstände 2.318.360,06 0,00 0,00 2.317.235,06 -1.125,00 0,00 Gesamtsumme 147.377.719,17 3.197.813,43 40.137,43 6.566.840,76 0,00 144.048.829,27 2023 in € Abschreibungen kumulierte Abschrei - bungen 01.01.2023 Abschrei - bungen des GJ Zugänge durch Um - gründung Zuschrei - bungen Abgänge Umbu - chungen kumulierte Abschrei- bungen 31.12.2023 Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 829,36 463,43 0,00 0,00 0,00 0,00 1.292,79 Forderungen an Kreditinstitute (Wertpapiere) 132.430,00 49.600,00 0,00 0,00 0,00 0,00 182.030,00 Forderungen an Kunden (Wert- papiere) 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Schuldverschreibungen und ande - re festverzinsliche Wertpapiere -6.342,52 12.157,31 0,00 0,00 0,00 0,00 5.814,79 Aktien und andere nicht festver- zinsliche Wertpapiere 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Beteiligungen 55.701.428,94 0,00 0,00 7.559.000,00 0,00 0,00 48.142.428,94 Anteile an verbundenen Unter - nehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Immaterielle Vermögensgegen - stände des Anlagevermögens 672.531,46 15.758,28 0,00 0,00 38.586,10 0,00 649.703,64 Sachanlagen 30.144.821,96 1.144.900,51 0,00 0,00 311.019,60 0,00 30.978.702,87 Sonstige Vermögensgegenstände 1.446.807,56 29.014,29 0,00 0,00 1.475.821,85 0,00 0,00 Gesamtsumme 88.092.506,76 1.251.893,82 0,00 7.559.000,00 1.825.427,55 0,00 79.959.973,03 Geschäftsbericht 2023 45 2023 in € Buchwerte 31.12.2023 VJ Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 1.595.928,23 5.479.296,41 Forderungen an Kreditinstitute (Wertpapiere) 3.952.000,00 4.001.600,00 Forderungen an Kunden (Wert- papiere) 0,00 0,00 Schuldverschreibungen und ande - re festverzinsliche Wertpapiere 7.020.170,89 4.101.403,02 Aktien und andere nicht festver- zinsliche Wertpapiere 0,00 0,00 Beteiligungen 35.067.237,50 27.507.112,50 Anteile an verbundenen Unter - nehmen 3.362.507,50 3.362.507,50 Immaterielle Vermögensgegen - stände des Anlagevermögens 0,00 15.758,28 Sachanlagen 13.091.012,12 13.945.982,20 Sonstige Vermögensgegenstände 0,00 871.552,50 Gesamtsumme 64.088.856,24 59.285.212,41 Geschäftsbericht 2023 46 LAGEBERICHT DER VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit sind die im Lagebericht angegebenen Werte auf Tausend oder Millionen gerundet dargestellt. In der Summenbildung und Abweichungsdarstellung sind daher Rundungsdifferenzen nicht ausgeschlossen. 1. Wirtschaftliche Lage und Geschäftsverlauf Wirtschaftliches Umfeld 2023 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 2023 Quelle: WIFO, AMS, Statistik Austria Mit dem Auslaufen der Nachholeffekte aus der COVID-19 Krise setzte schon im Jahr 2022 ein Konjunkturab- schwung ein, der sich im Jahr 2023 beschleunigte und in Österreich in einer Rezession mündete. Die Teuerung belastete über den Kaufkraftverlust der privaten Haushalte die Konsumausgaben und die Industrie wurde mit einem Nachfragerückgang nach Waren konfrontiert, was zum Teil auch dem Abbau der Lagerbestände an Vorpro- dukten geschuldet war. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte waren auch vermehrt Investitionsgüter von einer Nachfrageschwäche betroffen. Anders als in der Bauwirtschaft zeichnete sich in der Sachgütererzeugung gegen Jahresende laut WIFO aber eine Bodenbildung ab. In der Bauwirtschaft breiteten sich die anfangs vor allem im zinssensiblen Hochbau beobachteten Effekte zunehmend auch auf die anderen Segmente der Branche aus. Die Verbraucherpreisinflation nahm im Jahresverlauf 2023 deutlich ab, vor allem bei den Dienstleistungen, wie auch der 2023 noch von Wertschöpfungszuwächsen geprägten Beherbergung und Gastronomie, blieb diese aber in der zweiten Jahreshälfte weiterhin hoch. Der Konjunktureinbruch macht sich langsam auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar, das WIFO sieht aufgrund erhöhter Suchkosten dennoch oft die Bereitschaft der Unternehmen, ihre Be- schäftigten zu halten. Die Zahl der arbeitslosen Personen und Schulungsteilnehmer:innen nahm seit dem Sommer stetig zu und die Arbeitslosenrate laut nationaler Berechnung war im Dezember mit 7,8 % um 0,4 %-Punkte höher als im Vorjahresmonat. Zu einem kräftigen Anstieg kam es 2023 bei den Unternehmensinsolvenzen, die zudem auch wesentlich über dem Vorpandemie-Jahr 2019 lagen. Vergleichsweise hoch waren die Insolvenzen im Handel, sowie in der Bauwirtschaft und im Bereich Beherbergung/Gastronomie. Zahlreiche Indikatoren – wie auch der WIFO-Index zur wöchentlichen Wirtschaftsaktivität (WWWI) und der WI- FO-Konjunkturtest vom Dezember – deuten auf eine Stabilisierung der Konjunktur auf niedrigem Niveau. Der WWWI schätzt auf Basis hochfrequenter Daten das BIP und seine Teilkomponenten für einzelne Kalenderwochen. Der private Konsum, noch stärker aber die Bruttoanlageinvestitionen lieferten im Dezember gegenüber dem Vor- jahresmonat einen negativen Beitrag. Aus Branchensicht wird mit Wertschöpfungsrückgängen vor allem im güter- produzierenden Bereich (-4 % J/J) und im Handel (-3 % J/J) gerechnet. Trotz einer Aufhellung der unternehmeri- schen Erwartungen im vierten Quartal, bleiben diese laut WIFO-Konjunkturtest im negativen Bereich. Im gesamten vierten Quartal dürfte das BIP gegenüber den drei Monaten zuvor laut Schnellschätzung des WIFO wieder leicht zugenommen haben (+0,2 %), für das Gesamtjahr wurde damit eine negative Jahresrate von 0,7 % errechnet. Reales BIP Wachstum Inflationsrate laut HVPI Arbeitslosenrate gemäß nationaler Definition (AMS) 31. Jänner 2024 - 0,7 % 7,7 % 6,4 % Geschäftsbericht 2023 47 Die Geldmarktzinsen haben in der ersten Jahreshälfte stark zugenommen und der 3-Monats-Euribor hat zwi- schenzeitlich auch den Einlagensatz erreicht. Nachdem sie den Hauptrefi nanzierungssatz 2022 von 0 % auf 2,5 % gesteigert hatte, legte die EZB in den ersten drei Quartalen 2023 noch einmal insgesamt 200 Basispunkte nach, sodass das Jahr mit Leitzinsen von 4,0 % (Einlagen), 4,5 % (Haupt-) und 4,75 % (Spitzenrefi nanzierung) endete. Die Kapitalmarktzinsen sind 2023 zunächst gestiegen und haben bei langfristigen Benchmarkanleihen im Oktober teils 16-Jahres-Hochs erreicht, mit der Erwartung einer fortgesetzten Disinfl ation ist seither aber ein deutlicher Gegentrend eingetreten, der an manchen Stellen der Renditekurven eine Inversion zur Folge hatte. Die Rendite der 10-jährigen österreichischen Bundesanleihe lag zum Jahresende 2023 etwas unter dem Niveau vom Jahresbeginn bei rund 2,8 %, nachdem sie unterjährig auf rund 3,6 % gestiegen war. Dank einer kräftigen Jahresendrallye vor dem Hintergrund der erwarteten Trendwende im Straffungszyklus verzeichneten die europäischen Aktienindizes kräftige Zugewinne (ATX rund +10 %), denen die teils eskalierten geopolitischen Konfl ikte keinen Abbruch taten. Energiemarkt Der Krieg in der Ukraine hält an und die Sanktionen gegen Russland bleiben bestehen, der Energiepreisschock aus dem Vorjahr ist im Jahr 2023 aber dennoch abgeebbt. Im Laufe des Jahres sind die europäischen Gaspreise auf ihr Niveau von Mitte 2021 zurückgefallen und lieferten mit dem ebenfalls gefallenen Strompreis einen negativen Infl ationsbeitrag. Damit liegen die Energiepreise – mit ihren Folgen für den Konsum und die Industrie – aber noch wesentlich über dem Niveau vor der Pandemie. Abgesehen von der bestehenden Schwäche der österreichischen Industrie wird durch den Energiepreisschock auch die Gefahr eines dauerhaften Wegfalls bestimmter Teile der Produktion sowie eines Verlusts der Wettbewerbsfähigkeit im globalen Vergleich gesehen. Staatliche Unterstüt- zungsmaßnahmen für private Haushalte und Unternehmen wie insbesondere die bis Ende 2024 laufende Strom- preisbremse schwächen die konjunkturellen Auswirkungen weiterhin ab. Die Teuerung der Energie hat sich auch auf andere Bereiche wie jenem der Industriegüter, der Nahrungsmittel und der Dienstleistungen ausgewirkt und hält sich dadurch hartnäckig. Die harmonisierten Verbraucherpreise erhöhten sich im Gesamtjahr 2023 mit 7,7 % J/J wesentlich stärker als in der Eurozone und nur etwas weniger als im Vorjahr (8,6 %). Infl ationstreibend wirkten neben der Kategorie Wohnung, Wasser, Energie vor allem die für die österreichische Wirtschaft wichtigen Restaurants und Hotels. Kreditmarkt Der mit den hohen Finanzierungskosten, dem Realeinkommensverlust und der schwachen Auftragslage einherge- gangene Einbruch der Investitionsnachfrage schlug sich auch auf das Kreditgeschäft nieder. Hinzu kam die schon im Vorjahr eingetretene strengere Regulierung von Wohnungsfi nanzierungen durch die FMA. Zur Transmission der geld- politischen Straffung bemerkte Christine Lagarde Mitte Dezember: „Proper Transmission is part of the mission“. Im Geschäftsbericht 2023 48 Jahresdurchschnitt 2023 nahmen die Kredite an private Haushalte in Österreich minimal um rund -0,1 % ab und jene an nicht-finanzielle Unternehmen noch um 6,0 % zu. Damit unterscheiden sie sich von der Entwicklung in der gesamten Eurozone, die sich durch ein noch klar positives Plus bei den Krediten an private Haushalte (+1,7 %), aber ein weniger als halb so starkes Wachstum bei den Krediten nicht-finanzieller Unternehmen (+2,7 %) auszeichnete. Die Zuwächse gegenüber den Vorjahresperioden nahmen in Österreich von Monat zu Monat ab, bei den privaten Haushalten wurde seit Juni eine negative Jahreswachstumsrate gemessen. Bei den nicht-finanziellen Unternehmen wurde zwar bis zum Jahreswechsel ein Kreditwachstum beobachtet, gegenüber den hohen Ausgangswerten vom Jahresanfang war das Plus zuletzt aber verhalten. Von einer fallenden Kreditnachfrage in allen Quartalen 2023 und der Erwartung eines wei- teren Rückgangs bei Unternehmenskrediten im ersten Quartal 2024 wurde auch im Bericht zur Bank Lending Survey für Österreich berichtet. Immobilienmarkt Am österreichischen Wohnimmobilienmarkt endete im vierten Quartal 2022 ein langer und kräftiger Preisaufschwung. In der Gesamtjahresbetrachtung hatte sich die Serie an hohen Preissteigerungen 2022 mit +10,4 % noch fortgesetzt, der Immobilienpreisindex der OeNB ging vom dritten zum vierten Quartal allerdings schon spürbar (um fast -2 % Q/Q) zu- rück und ab dem zweiten Quartal 2023 waren dann erstmals seit Q2-2008 auch die Jahresraten negativ. Im Gesamtjahr 2023 ging der Immobilienpreisindex der OeNB um 1,6 % J/J zurück, im vierten Quartal lag die Jahresrate bei -2,3 % J/J. Positiv blieb das jährliche Plus nur bei neuen Eigentumswohnungen, die Indexwerte erreichten in diesem Segment zudem neue Höchstwerte. In den Bereichen Einfamilienhäuser und gebrauchte Eigentumswohnungen waren die Rück- gänge – vor allem in Wien – umso deutlicher. Auch im Gesamtjahr 2023 ist mit einer negativen Rate zu rechnen, der durchschnittliche Indexwert Q1-Q3 2023 lag rund 1,4 % unter dem mittleren Wert der Vorjahresperiode. Gegenwind erfahren die Immobilienmärkte insbesondere durch die hohen Finanzierungskosten und strengeren Kre- ditvergabestandards. Die geringere Leistbarkeit dämpft die Nachfrage, während das Angebot noch von den Vorjahren profitiert. Erstmals seit 2007 wurden im Jahr 2022 aber weniger Wohnungen bewilligt als fertiggestellt. Auch innerhalb der schwächelnden Bauwirtschaft ist es das Segment des Wohnungsbaus, das im Vorjahr deutlich an Wertschöpfung einbüßte. Die Baukosten im Siedlungs- und Wohnungsbau verteuerten sich im Jahr 2023 nur noch wenig, kräftige Lohn- anstiege und Rückgänge der sonstigen Kosten hielten sich in etwa die Waage. Regionale und sektorale Entwicklung Quelle: WIFO, AMS, Statistik Austria Bei den regionalen Konjunkturdaten aus dem ersten Halbjahr 2023 gibt es teils deutliche Unterschiede. Die im Ver- gleich zu den Produktionswerten bessere Entwicklung von Tourismus und Beschäftigung bleibt über die Bundes- länder hinweg tendenziell vorhanden. In Wien entwickelten sich die Bauproduktion und die Sachgütererzeugung insbesondere im ersten Quartal 2023 schlechter als im Österreich-Schnitt. Gegenüber den beiden Bundesländern Steiermark und Oberösterreich nimmt die Sachgüterproduktion in Wien aber eine kleinere Rolle ein. In Oberöster- reich konnte sich der Sektor trotz einer Abschwächung gegenüber dem österreichischen Durchschnitt behaupten, in der Steiermark hingegen kam es im zweiten Quartal zu einem überdurchschnittlichen Rückgang. Umgekehrt war die Bauproduktion in der Steiermark gegenüber der Entwicklung in Oberösterreich stabiler. Mit einer relativ schwachen Entwicklung in beiden Sektoren fiel im ersten Halbjahr Vorarlberg auf. Das Beschäftigungs-Plus war in Wien höher als in Gesamtösterreich, ebenso der Zuwachs bei den Arbeitslosen. Ö BGLD KNT NÖ OÖ SBG STMK T VBG W Q2-2023-Produktionswert J/J % Sachgütererzeugung -2,1 3,0 -1,0 -4,9 0,7 0,7 -4,8 -1,5 -5,7 -2,2 Bauwesen -1,4 10,4 -4,7 1,5 -5,3 -0,4 0,9 -4,4 -6,7 1,0 Arbeitslosenrate 2023 % 6,4 6,4 7,1 5,9 4,2 3,8 5,5 3,9 5,2 10,6 Tourismus 2023 Nächtigungen J/J % 10,4 7,2 2,6 11,2 9,1 11,5 5,4 8,0 8,7 30,7 Inland 2,6 4,8 -4,0 6,6 5,0 1,9 -0,6 1,8 5,0 15,1 Ausland 13,5 15,9 7,8 21,0 14,6 14,6 14,1 8,6 9,2 34,8 Geschäftsbericht 2023 49 Die Branchenentwicklung schlägt sich auch auf die Arbeitsmarktsituation nieder. In Oberösterreich und der Stei- ermark gab es im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat relativ starke Arbeitslosenanstiege, der insgesamt beobachtete Beschäftigungszuwachs fußte weitgehend auf dem Tourismussektor. Die Zahl der Beherbergungs- betriebe bzw. Betten nahm im Tourismusjahr 2022/23 (November 2022 bis Oktober 2023) um 2,4 % J/J bzw. 1,9 % J/J zu. Die prozentual größten Zuwächse gab es in Wien, mit Ausnahme von Kärnten und Niederösterreich wurden aber durchwegs Anstiege beobachtet. Noch nicht an das Vor-Pandemie-Niveau konnte die Auslastung der Betriebe anschließen, was allerdings mitunter dem Anstieg des Bettenangebots geschuldet war. Die Zunahme von Betten und Betrieben war im Tourismusjahr bei den gewerblichen Beherbergungsbetrieben höher als bei den privaten. Die Anzahl der Nächtigungen belief sich im Gesamtjahr auf rund 151 Millionen und lag damit knapp unter dem Wert aus dem Rekordjahr 2019 (inländische Gäste +2,6 %, ausländische Gäste +13,5 % gegenüber 2022). Das Jahr 2018, das mit Blick auf die Nächtigungen nun den dritten Platz unter den von der Statistik Austria erfassten Ka- lenderjahren einnimmt, zählte rund 150 Millionen Übernachtungen. Der größte prozentuale Anstieg wurde 2023 in Wien gemessen, der Aufholbedarf war in der Bundeshauptstadt aber auch am größten. Während der Tourismus trotz der schwächelnden Haushaltseinkommen wohl noch von Aufholeffekten nach der Pandemie profitierte, brachen die Umsätze im Einzelhandel durch die gesunkene Konsumnachfrage weg. Im Groß- handel machte sich zudem die erlahmte Industrie bemerkbar. Laut WIFO (Dezember 2023) dürfte die Bruttowert- schöpfung im Handel im Gesamtjahr um 5,5 % geschrumpft sein. Erfreulicher war allerdings die Entwicklung bei den Neuzulassungen von Personenkraftwagen, die nach dem deutlichen Rückgang im Vorjahr wieder das Niveau von 2021 erreichten, die Lücke zum Jahr 2019 blieb mit rund 27 % dennoch groß. Zum zehnten Mal in Folge waren im Dezember 2023 die Umsätze in der Industrie und im Bau im Jahresvergleich rückläufig, in der Industrie laut vorläufiger Schätzung noch stärker (-11,6 % J/J) als im Bau (-4,1 % J/J). Die Auftragslage gestaltet sich in den beiden Sektoren schwierig, im Bau löste ein Mangel an Aufträgen beim WIFO-Konjunkturtest vom Jänner 2024 den Arbeitskräftemangel als wichtigstes Produktionshemmnis ab. Mitte des Jahres waren die Bau-Auftragsbestände in fast allen Bundesländern (ausgenommen Burgenland und Kärnten) teilweise deutlich niedriger als im Vorjahr. Das Gesundheitswesen zählte auch 2023 zu den im Vergleich ausgeglichenen Sektoren mit niedrigen Insolvenz- zahlen. Die ärztlichen Leistungen profitieren weiterhin von einem teilweise verknappten Angebot und der tenden- ziell stabilen Konsumentwicklung im Sektor. Faktoren wie die gesunkenen verfügbaren Realeinkommen und damit verbundene Änderungen im Konsumverhalten sowie andere Herausforderungen des Einzelhandels, wie auch die wachsenden Online-Angebote, beeinflussen zum Teil aber auch für das Umfeld der Apotheken. In Vorarlberg entwickelten sich die Sachgütererzeugung und die Bauproduktion im ersten Halbjahr 2023 schwä- cher als in den übrigen österreichischen Bundesländern, in beiden Sektoren zeigte sich eine rezessive Dynamik. Auch im Tourismus war der Zuwachs bei den Nächtigungen weniger stark als im österreichischen Durchschnitt, allerdings war das Plus mit 8,7 % dennoch groß und im Jahr 2022 zudem überdurchschnittlich gewesen. Positiv fiel auch die WIFO-Investitionsbefragung vom Herbst 2023 aus, in der die vorarlberger Unternehmen der Sachgüterer- zeugung und der Dienstleistungsbranchen unterm Strich von steigenden Investitionen im Jahr 2024 ausgingen. Die Arbeitslosenrate (AMS-Definition) war im Jahr 2023 wiederum niedriger als in Österreich insgesamt, der Anstieg fiel gegenüber 2022 aber größer aus. Die makroökonomischen Prognosen der EZB werden als Ankerpunkt für die Festlegung der realwirtschaftlichen Szenarien eingesetzt. Basierend auf der Analyse der Wirtschaftsexperten der Researchabteilung der VOLKSBANK WIEN AG und unter Berücksichtigung weiterer Marktdaten werden zwei oder mehrere Szenarien definiert. Jeden- falls wird ein "Base Case"-Szenario auf die zukünftige Entwicklung der relevanten wirtschaftlichen Variablen de- finiert. Das "Base Case"-Szenario stellt das wahrscheinlichste Ergebnis dar und entspricht im Wesentlichen dem Baseline Szenario der EZB. Das Szenario ist ebenfalls mit den Informationen abgestimmt, die von der VOLKSBANK WIEN AG für andere Zwecke wie strategische Planung und Budgetierung verwendet werden. Es werden darüber hinaus weitere mögliche Prognoseszenarien definiert, die ein vom “Base Case“ abweichendes Ergebnis der rele- vanten wirtschaftlichen Variablen darstellen. Die Anzahl und Ausgestaltung der weiteren Szenarien richten sich nach den Vorgaben der EZB. Geschäftsbericht 2023 50 Die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. im Jahr 2023 Die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN . ist eine eingetragene, selbständige, regionale Genossenschaftsbank und Teil des Volksbanken-Verbundes gemäß § 30a BWG. Sie konzentriert ihre Geschäftstätigkeit auf den Raum Vorarlberg und versteht sich vor allem als Anlage- und Finanzierungspartner von Klein- und Mittelbetrieben sowie von Privatkunden. Damit sie ihren Förderauftrag als kundenpartnerschaftlich geführte regionale Universalbank erfüllen kann, nehmen Leistungsfähigkeit, Rentabilität und eine solide Eigenmittelausstattung einen hohen Stellenwert ein. Im Sinne der Strategie der „Kundenpartnerschaft“ ist es ein wesentliches Ziel der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN., ihren genossenschaftlichen Förderauftrag zu erfüllen, indem sie ihr Produktportfolio und ihre Vertriebsorganisation nach den aktuellen Kundenbedürfnissen ausrichtet, Kosten und Erträge optimiert, um ihre Leistungsfähigkeit als Regi- onalbank, ihre Rentabilität und Eigenmittelausstattung weiter zu verbessern. Die Geschäftsbereiche der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. umfassen das Kredit-, Einlagen- und Wertpapierdepot- geschäft. Trotz des hohen Zinsniveaus lag auch im Jahr 2023 der Fokus auf Kreditwachstum und Wertpapiergeschäft sowie Wachstum beim Einlagengeschäft. Erläuterungen zur Bilanz Zum Stichtag 31.12.2023 beträgt die Bilanzsumme € 1.964,8 Mio. und liegt um € 5,9 Mio. oder 0,3 % unter dem letzten Bilanzstichtag 31.12.2022. Die Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind, sind gegenüber dem Vergleichsstichtag 31.12.2022 aufgrund von zwei planmäßigen Tilgungen von gesamt T€ 3.900 von T€ 5.504,0 um rund 71 % auf T€ 1.596,7 gesunken. Gegenüber Vorjahr sind die Forderungen an Kreditinstitute um € 4,1 Mio. oder 2,4 % auf € 166,0 Mio. gesunken. Ver- briefte und unverbriefte Forderungen an Kreditinstitute, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betragen zum Berichtsstichtag 31.12.2023 T€ 165.974,3 (T€ 169.925,1). Die Forderungen an Kunden betragen per 31.12.2023 € 1.704,5 Mio. (€ 1.712,2 Mio.), was einem Rückgang von 0,5 % entspricht. Verbriefte und unverbriefte Forderungen an verbundene Unternehmen betragen zum Berichtsstichtag 31.12.2023 T€ 53.346,6 (T€ 55.200,5). Die Beteiligungen betrugen zum Stichtag 31.12.2023 T€ 35.067,2 und erhöhten sich gegenüber Vorjahr um T€ 7.559,0 bzw. 27,5 %. Die Erhöhung betrifft zum einen eine Zuschreibung der Beteiligung an der VOLKSBANK WIEN AG in Höhe von T€ 5.456,0 und zum anderen eine Zuschreibung der Beteiligung an der Volksbanken Holding eGen in Höhe von T€ 2.103,0. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen per 31.12.2023 € 541,9 Mio. (€ 660,9 Mio.). Verbriefte und unverbriefte Verbindlichkeiten an Kreditinstitute, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betragen zum Berichts- stichtag 31.12.2023 € 540,9 Mio. (€ 658,9 Mio.). Zum Berichtsstichtag 31.12.2023 betragen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden € 1.197,8 Mio. (€ 1.090,1 Mio.). Verbriefte und unverbriefte Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen belaufen sich zum 31.12.2023 auf T€ 941,5 (T€ 949,0). Im Geschäftsjahr 2023 sind die verbrieften Verbindlichkeiten um € 0,5 Mio. bzw. 18,0 % gegenüber 31.12.2022 auf € 2,5 Mio. zurückgegangen. Hauptgrund dafür war die planmäßige Tilgung von Anleihen in Höhe von T€ 543. Die gesamten Rückstellungen erhöhten sich zum 31.12.2023 gegenüber 31.12.2022 um T€ 269,4 bzw. 3,3 %. Die Erhö- hung betrifft die sonstigen Rückstellungen mit T€ 269,4 auf T€ 5.786,3 (T€ 5.516,4). Die Rückstellungen für Abfertigun- gen verringerten sich um 0,10 % auf T€ 2.673,0 (T€ 2.674,1). Im Geschäftsjahr 2023 kam es zu planmäßigen Tilgungen von Ergänzungskapital in Höhe von € 5 Mio. Durch Einziehung weiterer eigener Partizipationsscheine in Höhe von T€ 917,2 reduzierte sich das Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 um insgesamt T€ 5.917,2 und beträgt zum Stichtag T€ 15.606,8 (T€ 21.524,1) Da das noch im Umlauf befindliche Gesamtnominale von Partizipationsscheinen nunmehr unter einer Million Euro liegt, wurde von der Wiener Börse die Zulassung der Partizipationsscheine zum Amtlichen Handel mit Ablauf 31. Mai 2023 widerrufen. Geschäftsbericht 2023 51 Gegenüber Vorjahr haben sich die Gewinnrücklagen geringfügig um T€ 818,6 oder 0,84 % erhöht und betragen zum Stichtag 31.12.2023 T€ 98.550,6 (T€ 97.732,9). Das bilanzielle Eigenkapital inklusive des Bilanzgewinnes in Höhe von € 13,4 Mio. Euro beträgt per 31.12.2023 € 188,5 Mio. (€ 179,8 Mio.) und setzt sich aus den Positionen Gezeichnetes Kapital, Kapitalrücklagen, Gewinnrücklagen, Haft- rücklage, Fonds für allgemeine Bankrisiken sowie dem Bilanzgewinn zusammen. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Der Nettozinsertrag für 2023 ist mit T€ 34.062,5 (Vorjahr T€ 25.989,7) ausgewiesen und ist damit um 31,1 % höher als im Vorjahr. Einerseits war diese Entwicklung geprägt durch das stark gestiegene Zinsniveau im Jahr 2023 und der stabilen Entwicklung der Kundenforderungen. Andererseits brachten die hohen Zinsen auch eine Dynamik in das Einlagenge- schäft. Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen beinhalten Erträge aus Beteiligungen in Höhe von T€ 148,5 (Vorjahr T€ 119,8) sowie Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 616,6 (Vorjahr T€ 577,8). Die Provisionserträge sind gegenüber Vorjahr um T€ 426 oder 2,0 % auf T€ 20.354,7 gesunken und die Provisions- aufwendungen sind zum Vorjahr um T€ 245,9 bzw. 13,6 % auf T€ 1.558,1 gesunken. Der Provisionssaldo verringerte sich somit leicht gegenüber Vorjahr um T€ 180,3 bzw. -0,9 % und beträgt zum 31.12.2023 T€ 18.797,7. Dem durch das schwierige Marktumfeld verursachten geringeren Provisionssaldo aus dem Kreditgeschäft standen Zuwächse aus dem Zahlungsverkehr gegenüber. Die sonstigen betrieblichen Erträge werden mit T€ 3.853,1 (T€ 5.399,5) ausgewiesen und sind somit um T€ 1.545,8 nied- riger als im Vorjahr. Der Rückgang gegenüber Vorjahr ergibt sich im Wesentlichen aus den im Vorjahr beschriebenen Einmaleffekten (höhere Auflösung von Rückstellungen, Buchgewinn aus dem Verkauf einer Liegenschaft sowie aus dem Verkauf eines Versicherungsportfolios). Insgesamt belaufen sich die Betriebserträge auf € 57,5 Mio., was einen Anstieg von € 6,4 Mio. oder 12,6 % bedeutet. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen haben sich gegenüber Vorjahr um T€ 3.258 auf € 39,3 Mio. bzw. 9,0 % er- höht. Die Personalaufwendungen liegen mit € 16,3 Mio. um 10,5 % über dem Vorjahresvergleichswert. Gründe für die Erhöhung des Personalaufwandes sind die deutlichen Kollektivvertragserhöhungen und ein durchschnittlich höherer Mitarbeiterstand während des Geschäftsjahres gegenüber dem Vergleichszeitraum. Die Sachaufwendungen liegen mit € 23,0 Mio. um 8,0 % über dem Vorjahreswert. Die größten Positionen betreffen den EDV-Aufwand mit T€ 5.332 (Vorjahr T€ 5.162) und den sonstigen Sachaufwand (größtenteils weiterverrechnete Aufwendungen der VOLKSBANK WIEN AG in ihrer Funktion als Zentralorganisation des Volksbanken-Verbundes) mit T€ 10.699 (Vorjahr T€ 9.702). Die Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände beinhalten die Ab- schreibungen des Anlagevermögens und belaufen sich im Geschäftsjahr inkl. der sofortigen Abschreibung geringwerti- ger Wirtschaftsgüter auf T€ 1.160,6 (Vorjahr T€ 1.297,6). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind mit T€ 3.273,9 um T€ 1.937,9 höher als in der Vergleichsperiode. Die Erhöhung resultiert aus Zuführungen zu sonstigen Rückstellungen und der Ausbuchung eines Restbuchwertes eines Leasingobjektes. Die Betriebsaufwendungen sind im Jahresvergleich um T€ 5.058,6 bzw. 13,1 % auf € 43,7 Mio. gestiegen. Aufgrund der deutlich höheren Betriebserträge ergibt sich eine Steigerung des Betriebsergebnisses. Dieses beträgt für 2023 € 13,7 Mio. und liegt um € 1,3 Mio. oder 10,9 % über dem Vorjahresergebnis. Der Saldo aus Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten sowie Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und aus Rückstellungen für Eventualverbind- lichkeiten beträgt zum 31.12.2023 € -3,9 Mio. (Vorjahr € -3,9 Mio.). Dieser saldierte Betrag setzt sich zusammen aus Auflösungen/Dotierungen von Wertberichtigungen zu Kundenforderungen, Eingängen bereits abgeschriebener Forde- rungen, Auflösung von Post-Model-Adjustments sowie Aufwendungen für Direktabschreibungen von Kundenforderun- gen. Geschäftsbericht 2023 52 Der Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen sowie Erträgen aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlage bewertet sind, sowie auf Beteiligungen beträgt zum Stichtag T€ 7.509,8 (T€ -7,0). Dieser Saldo setzt sich zusammen aus Aufwendungen aus der Bewertung von Wert- papieren des Anlagevermögens, Beteiligungen und Anteilsrechten an verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ -49,6 (Vorjahr T€ -355,7) und Erträgen aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet werden, sowie auf Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 7.559,4 (Vorjahr T€ 348,7). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegt somit bei T€ 17.301,6 und verbesserte sich gegenüber Vorjahr um T€ 8.784,6. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betragen im Jahr 2023 T€ -3.620,5 (Vorjahr -T€ 2.642,8) und beinhalten Körper- schaftsteuer und Kapitalertragsteuer, sonstige Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die Veränderung der latenten Steuern. Die sonstigen Steuern betreffen vor allem die Stabilitätsabgabe in Höhe von T€ 208,8 (Vorjahr T€ 197,8). Der Jahresüberschuss nach Steuern beträgt zum 31.12.2023 T€ 13,379,6 Mio. (T€ 5.570,0 Mio.). Davon wurden T€ 1,4 in die satzungsgemäße Rücklage dotiert. Der Bilanzgewinn nach Rücklagenbewegung beträgt demnach T€ 13.378,2 (Vorjahr T€ 5.567,6). Zweigstellenbericht Es bestehen keine Zweigstellen. Finanzielle Leistungsindikatoren Zum 31.12.2023 betragen die anrechenbaren Eigenmittel der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. T€ 190.644 (Vorjahr T€ 188.248). Zur Berechnung der Eigenmittel wird auf die entsprechende Angabe im Anhang verwiesen. Aufgrund der Zugehörigkeit zum Volksbanken-Verbund sind die Bestimmungen über das Mindesteigenmittelerfordernis nicht mehr von den einzelnen Volksbanken, sondern von der Zentralorganisation für den Verbund auf konsolidierter Basis einzu- halten. Die anrechenbare harte Kernkapitalquote, ausgedrückt als Prozentsatz vom Gesamtrisikobetrages, beträgt für die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. zum Stichtag 17,76 % (Vorjahr 17,55 %). Im Jahresabschluss 2023 beträgt das harte Kernkapital T€ 176.265 (Vorjahr T€ 172.899). Zur Zusammensetzung des harten Kernkapitals wird auf die Darstellung der Eigenmittel im Anhang verwiesen. Die anrechenbare Kernkapitalquote, ebenfalls ausgedrückt als Prozentsatz vom Gesamtrisikobetrag, beträgt für die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. zum Stichtag 17,76 % (Vorjahr 17,55 %). Im Jahresabschluss 2023 beträgt das Kernkapital T€ 176.265 (Vorjahr T€ 172.899) und der Gesamtrisikobeitrag T€ 992.418 (Vorjahr T€ 985.091). Zur Zusam- mensetzung des Kernkapitals wird auf die Darstellung der Eigenmittel im Anhang verwiesen. Die Gesamtkapitalquote ergibt sich aus den anrechenbaren Eigenmitteln, ausgedrückt als Prozentsatz vom Gesamtrisi- kobetrag und beträgt für die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. zum Stichtag 19,21 % (Vorjahr 19,11 %). Zur Zusammensetzung des Gesamtkapitals wird auf die Darstellung der Eigenmittel im Anhang verwiesen. Der Ausleihungsgrad I beträgt im Berichtsjahr 1.177,83 % (Vorjahr 769,15 %) und errechnet sich als Quotient zwischen Kundenforderungen und Spareinlagen. Der Ausleihungsgrad II beträgt im Berichtsjahr 140,50 % (Vorjahr 153,98 %) und errechnet sich als Quotient zwischen Kundenforderungen und der Summe von Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und verbrieften Verbindlichkeiten. Die Zinsspanne beträgt im Geschäftsjahr 1,73 % (Vorjahr 1,32 %) und errechnet sich als Quotient aus dem Nettozinser- trag und der Bilanzsumme. Geschäftsbericht 2023 53 Die Provisionsspanne beträgt im Geschäftsjahr unverändert zum Vorjahr 0,96 % und errechnet sich als Quotient aus dem Saldo von Provisionserträgen und Provisionsaufwendungen und der Bilanzsumme. Die Betriebsertragsspanne beträgt im Geschäftsjahr 2,93 % (Vorjahr 2,59 %) und errechnet sich als Quotient aus Be- triebserträgen und Bilanzsumme. Die Betriebsaufwandsspanne beträgt im Geschäftsjahr 2,23 % (Vorjahr 1,96 %) und errechnet sich als Quotient aus Be- triebsaufwendungen und Bilanzsumme. Die EGT-Spanne beträgt im Geschäftsjahr 0,88 % (Vorjahr 0,43 %) und errechnet sich als Quotient zwischen dem Ergeb- nis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) laut Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanzsumme. Die Cost-Income-Ratio (Verhältnis der Betriebsaufwendungen zu den Betriebserträgen laut Gewinn- und Verlustrech- nung) beträgt 76,08 % (Vorjahr 75,73 %). Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Kunden und Mitarbeiter der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. Persönliche Beratungsgespräche, auch in der Videoberatung, stellen einen Grundbaustein einer vertrauensvollen Kun- denbeziehung dar. Um einen Mehrwert für sowohl Privat- als auch Firmenkunden zu schaffen, werden im Rahmen des Unternehmensprojektes „BaM – Bank als Marktplatz“ unterschiedliche Veranstaltungen über diese Kommunikations- plattform organisiert. Der Bereich Vermögensverwaltung der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. verfolgt für den Volksbanken-Verbund die Strategie des „Achtsamen Investmentansatzes“. Die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. konnte sich 2023 wieder er- folgreich für die von den Vereinten Nationen gestartete Initiative „PRI – Principles for Responsible Investment“ rezer- tifizieren. Der von der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. aufgelegte Aktienfonds „Premium Selection Sustainable Equity“ wurde mit dem FNG-Siegel (Qualitätsstandard für nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum) zum wiederholten Male mit zwei Sternen ausgezeichnet. Da im genossenschaftlichen Gedanken die Wissensbildung einen wichtigen Platz einnimmt, wird im „(8) achtsam Blog" regelmäßig über nachhaltige Geldanlagen, Pioniere im Nachhaltigkeitsbereich und innovative, nachhaltige Projekte in- formiert. Zur Stärkung der Partnerschaft mit ihren Firmenkundinnen und Firmenkunden und als Serviceleistung, Unternehmen bzw. Dienstleister der Region mit Kunden zu verknüpfen, stellt die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. ihren Partnern digitale Schaufenster-Screens zur Verfügung. Die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. schafft, unter anderem durch Mentoringprogramme und den Talente-Lehrgang, ein Klima, in dem sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich und fachlich, ihren Fähigkeiten und Zielen entspre- chend, weiterentwickeln können. Für neu eintretende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde der Onboarding-Prozess weiterentwickelt. Ziel ist es, sich als attraktive Arbeitgeberin in der Region zu positionieren. Die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. nimmt ihre soziale Verantwortung sehr ernst und setzt diese in ihrer Personal- politik sowie im sozialen Engagement konsequent um. Dieses Engagement wurde wiederum durch die Verleihung des Gütesiegels „familienfreundlicher Betrieb“ für die Jahre 2023/24 bestätigt. Die Ausbildung von Lehrlingen ist wichtiger Bestandteil der Unternehmensphilosophie der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. Die Lehrlinge lernen ihr Handwerk von der Pike auf und haben somit nach Lehrabschluss ausgezeichnete Karrie- rechancen. Derzeit werden in der Zentrale und den Filialen 9 Lehrlinge zur/zum Bankkauffrau/-mann ausgebildet. Auch 2023 durfte die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. das Zertifikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ der Landesregierung, der Wirtschaftskammer sowie der Arbeiterkammer Vorarlberg führen. Der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. ist es besonders wichtig, gut qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben. Deswegen werden in deren Schulungsplänen individuelle Karrierewünsche und Lebensplanungen berücksichtigt. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 2.236 Seminare der Volksbankakademie sowie 631 interne bzw. externe Schulungen gebucht. Geschäftsbericht 2023 54 Zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen zahlreiche Angebote und Präventivmaßnah- men zur Verfügung. Es gibt eine Kooperation mit dem österreichischen Hilfswerk „Keep Balance“, Mitarbeiterangebote für Fitness-Center und Sport-Workshops, Erste-Hilfe-Kurse, Feuerlöschübungen und regelmäßige Gesundheitstage. Mit der Aktion „Jobbike“ soll nicht nur der tägliche Weg zur Arbeitsstätte mehr Spaß machen, sie fördert zusätzlich die Gesundheit und ermöglicht es, im Sinne der Nachhaltigkeit, einen Beitrag zur CO 2 -Reduktion zu leisten. Im Januar 2023 wurde eine Teuerungsprämie an alle Mitarbeitenden ausbezahlt. Der Gesamtpersonalstand der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. betrug per Stichtag 31. Dezember 2023 nach Köpfen 236 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (inkl. 90 Teilzeitbeschäftigte, 9 Lehrlinge, 12 karenzierte Mitarbeitende, 1 Reini- gungskraft). Umwelt und Gesellschaft Im Bereich Umwelt konnten auch im Berichtsjahr wieder Akzente gesetzt werden. Fast alle Kunden- und Mitarbeiter- veranstaltungen der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. wurden mit dem Gütesiegel „ghörig feschta“ zertifiziert, einer Initiative des Vorarlberger Gemeindeverbandes, mit dem Ziel, eine nachhaltige Veranstaltungskultur in Vorarlberg zu fördern. Das Konzert des Symphonieorchester Vorarlberg im Festspielhaus Bregenz wurde als „Green Event“ zertifi- ziert, der höchsten nachhaltigen Zertifizierung Österreichs in diesem Bereich. Der Ausbau der unternehmensweiten E-Mobilität und der laufende Umstieg auf LED-Beleuchtung fördern eine Verringerung des CO 2 -Fußabdruckes, jedoch ist dieser nach vielen Jahren der Reduktion im letzten Jahr wieder leicht angestiegen. Gründe hierfür sind teils nicht be- einflussbare Energieaufwendungen gewesen sowie ein gestiegenes Reiseaufkommen, um den Wachstumsambitionen des Unternehmens gerecht zu werden. Gesellschaftlich konnte die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. im vergangenen Jahr wieder viele Aktionen und Projek- te realisieren. So wurden für Premium-Mitglieder erneut Veranstaltungen durchgeführt (z. B. Besuch eines SCR Altach Spiels und ein Kinoabend im Cineplexx Hohenems), auch ein exklusiver Online-Adventskalender mit hochwertigen re- gionalen Preisen fand großen Anklang. Filialräumlichkeiten wurden zur Vermittlung von Finanz- und Wirtschaftswissen an Schülerinnen und Schüler genutzt. Das gesellschaftliche Engagement im sozialen Bereich zeigte sich durch die Unterstützung verschiedener sozialer Pro- jekte und Hilfsorganisationen wie die ifs FrauennotWohnung, den Verein „Stunde des Herzens“ und die VN-Sozialaktion „Ma hilft“. Kooperationen mit dem Symphonieorchester Vorarlberg, dem Vorarlberger Wirtschaftsforum und dem Szene Openair Lustenau sowie diverse regionale und nationale Sportförderungen wurden fortgeführt. 2. Bericht über die voraussichtliche Entwicklung und die Risiken des Unternehmens Prognosebericht Ausblick der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung 2024 Zum Jahresauftakt ist die Verbraucherpreisinflation weiter zurückgegangen. Die im Vorjahresmonat stark gestiegenen administrierten Preise wie insbesondere die Netznutzungsgebühren hatten im Jänner sinkende Haushaltsenergieprei- se zur Folge. Im laufenden Jahr dürfte die Teuerung noch etwas mehr als halb so hoch sein wie im Jahr 2023, die Entschleunigung der Kerninflationsrate wird dabei voraussichtlich langsamer erfolgen. Ein inflationstreibender Effekt durch das Auslaufen der Anti-Teuerungsmaßnahmen dürfte sich insofern in Grenzen halten, als die Strompreisbremse bis Ende 2024 verlängert wurde. Als stützend für das BIP-Wachstum soll sich 2024 allen voran der private Konsum erweisen. Nach dem erneuten Rückgang der real verfügbaren Einkommen im Jahr 2023 dürften diese 2024 aufgrund der erwarteten kräftigen Kollektivvertragserhöhungen, verstärkt durch die Abschaffung der kalten Progression und der Preisindexierung von Sozialleistungen, deutlich zunehmen. Auch wenn die Konjunktur schon 2023 den Tiefpunkt er- reicht haben dürfte, bleibt der prognostizierte BIP-Zuwachs 2024 verhalten, da die Industrie im Gegensatz zum Dienst- leistungssektor nur langsam an Dynamik gewinnen wird und vor allem die Wohnbauinvestitionen weiter schwächeln. Höher als die Jahreswachstumsrate wird die vom WIFO geschätzte Jahresverlaufsrate ausfallen, welche den Konjunk- turverlauf innerhalb eines Jahres betrachtet. Für das internationale Umfeld und die Absatzmärkte Österreichs werden die zahlreichen für 2024 angesetzten Wahlen relevant sein, in über 70 Ländern wird zur Wahl aufgerufen. Der IWF hat seine globalen Wachstumserwartungen im World Economic Outlook Update vom 30.01.2024 gegenüber seinem Oktober-Bericht vor allem wegen Anpassungen Geschäftsbericht 2023 55 bei den USA und China etwas nach oben revidiert. Das Welthandelswachstum wird laut Währungsfonds weiterhin vom fortgesetzten Trend zunehmender Handelsbeschränkungen belastet. Die geringe Wohnbauaktivität könnte über eine höhere Nachfrage den im Jahr 2023 stockenden Immobilienmarkt mit- telfristig stützen, ebenso der erwartete Anstieg bei den verfügbaren Einkommen und die stagnierenden Baukosten. Zudem besteht insbesondere im Hinblick auf Renovierungen, Umrüstungen und den Ausbau erneuerbarer Energien Finanzierungsbedarf. Die Finanzierung im Immobiliensektor gestaltet sich aber auch Anfang des Jahres schwierig. Die Nachfrage nach Wertpapierveranlagungen könnte ebenfalls von den verbesserten Einkommensaussichten profitieren, darüber hinaus wird das Sparen durch ein sinkendes Renditeniveau zugunsten der Aktienmärkte weniger attraktiv. Konjunkturprognosen für 2024 Als Risikofaktoren für die österreichische Konjunktur bleiben der Krieg in der Ukraine und damit verbunden mög- liche neue Inflationsschübe relevant, hinzu kommt der Konflikt im Gaza-Streifen, der auch durch die Ausweitung in andere Regionen, die gerade wieder hergestellten internationalen Lieferketten gefährdet. Eine länger andauernde Hochinflationsphase oder Industrieschwäche bergen zudem Risiken für den Export- und Arbeitsmarkt. Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens Die regional agierenden Volksbanken betreuen die Kundinnen und Kunden vor Ort sowie die Österreichische Ärzte- und Apothekerbank Ärzte und Apotheken im gesamten Bundesgebiet. Um als Hausbank der Österreicherinnen und Österreicher noch besser auf deren Bedürfnisse eingehen zu können, setzen die Volksbanken das Betreuungskonzept „Hausbank der Zukunft“ konsequent im Verbund um. Die Kunden in den Regionen werden in den Mittelpunkt gestellt. Die strukturellen, wie kulturellen Veränderungen in den letzten Geschäftsjahren haben dazu beigetragen, die Volksban- ken und die Österreichische Ärzte- und Apothekerbank AG als modernsten Banken-Verbund in Österreich zu etablieren. Die Ausrichtung als Hausbank der Zukunft steht auf zwei Säulen: Einerseits auf einer hohen Betreuungsqualität für die regionale Kundenarbeit und andererseits auf der zentralisierten Steuerung und Abwicklung. Für 2024 stehen die Kunden und das Wachstum mit den Kunden verbundweit im Mittelpunkt. Zu diesem Zweck wird weiterhin an einer Verbesserung der Prozesse und an der Forcierung der Digitalisierung gearbeitet. Der Volksbanken-Verbund hat sich im Zuge der Mittelfristplanung eine Reihe strategischer Ziele gesetzt, deren Errei- chung, Einhaltung bzw. Unter- oder Überschreitung über die nächsten Jahre im Fokus des Managements stehen wird. Dazu zählen unter anderem eine Cost-Income-Ratio von unter 65 %, eine Kernkapitalquote (CET 1) von mindestens 16 % auf Ebene des Volksbanken-Verbundes, eine NPL Quote (Non-performing loans) von unter 3,0 %, sowie einen Return on Equity (RoE) nach Steuern von über 5,5 %. Darüber hinaus sind höchste Zufriedenheitswerte bei unseren Kunden durch ein genossenschaftlich nachhaltiges Geschäftsmodell sowie die erfolgreiche Umsetzung der gemeinsam mit dem neu- en IT-Partner Accenture begonnenen Projekte zur Modernisierung der IT-Infrastruktur wesentliche Zielsetzungen für die nächsten Jahre. Der Volksbanken-Verbund hat Nachhaltigkeitsziele definiert, nach denen das Nachhaltigkeitsmanagement des Volks- banken-Verbundes auch weiterhin gesteuert wird. Diese Ziele beziehen sich auf alle ESG-Aspekte wie Ausbau nach- haltiger Produkte, Dekarbonisierung des Betriebes oder Ziele zu Mitarbeiterentwicklung und werden kontinuierlich quantifiziert, in die Planung der einzelnen Bereiche mit aufgenommen und über das Nachhaltigkeitskomitee und die Verbundbanken überwacht. Die für das nächste Jahr weiterhin zu erwartende hohe Inflation erfordert eine fortlaufende Straffung der Kostenstruk- tur sowie eine Erhöhung der Produktivität. Dezember 2023 Reales BIP-Wachstum Inflationsrate laut HVPI Arbeitslosenrate gemäß nationaler Definition (AMS) WIFO 0,9 % 4,0 % 6,4 % OeNB 0,6 % 4,0 % 6,8 % Geschäftsbericht 2023 56 31. Dezember 2023 31. Dezember 2022 Säule 1 CET 1 Mindestanforderung 4,50 % 4,50 % Tier 1 Mindestanforderung 6,00 % 6,00 % Gesamtmittel Mindestanforderung 8,00 % 8,00 % Kombinierte Pufferanforderung (KPA) 3,79 % 3,50 % Kapitalerhaltungspuffer (KEP) 2,50 % 2,50 % Systemrisikopuffer (SRP) 0,50 % 0,50 % O-SII Puffer (O-SIIP) 0,75 % 0,50 % Antizyklischer Kapitalpuffer (AzKP) 0,04 % 0,00 % Säule 2 2,50 % 2,50 % CET 1 Mindestanforderung 1,41 % 1,41 % Tier 1 Mindestanforderung 1,88 % 1,88 % Gesamteigenmittel Mindestanforderung 2,50 % 2,50 % CET 1 Gesamtkapitalanforderung 9,70 % 9,41 % Tier 1 Gesamtkapitalanforderung 11,67 % 11,38 % Gesamtkapitalanforderung 14,29 % 14,00 % Säule 2 Kapitalempfehlung 1,25 % 1,25 % CET 1 Mindestempfehlung 10,95 % 10,66 % Tier 1 Mindestempfehlung 12,92 % 12,63 % Gesamteigenmittel Mindestempfehlung 15,54 % 15,25 % Wesentliche Risiken und Ungewissheiten Übersicht, generelle Entwicklung, Grundsätze und Organisation Im Volksbanken-Verbund ist ein Risikomanagementsystem eingerichtet, das alle wesentlichen bankgeschäftlichen und bankbetrieblichen Risiken umfasst und limitiert. Die VOLKSBANK WIEN AG übt dabei als Zentralorganisation (ZO) gem. § 30a BWG des Volksbanken-Verbundes wesentliche Risikosteuerungsfunktionen aus und ist für die Einhaltung von re- gulatorischen Vorgaben verantwortlich. Die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. als Mitglied im Kreditinstitute-Verbund hält sich bei der Steuerung ihrer Risiken an die risikopolitischen Leitlinien der ZO. Die Umsetzung der Steuerung im Volksbanken-Verbund erfolgt durch Generelle und im Bedarfsfall durch Individuelle Weisungen und korrespondierende Arbeitsrichtlinien in den zugeordneten Kreditinstituten (ZKs). Folgende Risiken werden im Volksbanken-Verbund im Zuge der Risikoinventur als wesentlich eingestuft: • Kreditrisiken • Marktrisiken • Liquiditätsrisiken • Operationelle Risiken • Sonstige wesentliche Risiken (z. B. Beteiligungsrisiko, Strategisches Risiko, Reputationsrisiko, Eigenkapitalrisiko und Geschäftsmodell-Risiko) Aktuelle Entwicklungen der Eigenmittelanforderungen des Verbundes Die konsolidierten Eigenmittel gemäß CRR setzen sich aus dem Harten Kernkapital (Common Equity Tier 1, CET 1), dem Zusätzlichen Kernkapital (Additional Tier 1, AT1) und dem Ergänzungskapital (Tier 2, T2) zusammen. Ergänzend sind die im BWG und in der Kapitalpufferverordnung (KP-V) geregelten Kapitalpuffer (Kapitalerhaltungs- puffer (KEP), Systemrisikopuffer (SRP), Kapitalpuffer für systemrelevante Institute (O-SIIP) sowie antizyklischer Puf- fer (AzKP) einzuhalten und vollständig mit hartem Kernkapital (CET 1) zu erfüllen. Für den Volksbanken-Verbund er- gibt sich per 31. Dezember 2023 eine kombinierten Pufferanforderung (KPA) iHv 3,79 % (Kapitalerhaltungspuffer von 2,50 %, Systemrisikopuffer von 0,50 %, Puffer für systemrelevante Institute von 0,75 %, antizyklischer Puffer (AzKP) von 0,04 %). Die Kapitalpuffer sind dabei vollständig mit CET 1 zu erfüllen und beziehen sich, mit Ausnahme des antizykli- schen Puffers, auf das Gesamtrisiko. Geschäftsbericht 2023 57 Während des Geschäftsjahres 2023 hat der Volksbanken-Verbund die sich aus dem SREP ergebenden Mindestkapitalan- forderungen bzw. Mindestkapitalempfehlungen durchgehend erfüllt. Mit dem SREP-Bescheid aus November 2023 wurde der VBW als ZO des Volksbanken-Verbundes das Ergebnis des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (SREP) aus 2023 übermittelt. Die SREP-Anforderung (P2R) sinkt ab 01.01.2024 um 0,25 Prozentpunkte von 2,50 % auf 2,25 %. Die SREP-Empfehlung (P2G) bleibt im Vergleich zum Berichtsjahr unverändert bei 1,25 %. Der systemrelevante Institute Puffer (O-SIIP) wird sich auf konsolidierter Ebene in 2024 von 0,75 % auf 0,90 % erhöhen. Risikopolitische Grundsätze Die risikopolitischen Grundsätze der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. umfassen die innerhalb des Volksbanken-Ver- bundes gültigen Normen im Umgang mit Risiken und werden zusammen mit dem Risikoappetit vom ZO-Vorstand fest- gelegt. Ein verbundweit einheitliches Verständnis zum Risikomanagement ist die Basis für die Entwicklung eines Ri- sikobewusstseins und einer Risikokultur im Unternehmen. Der Volksbanken-Verbund lässt sich in seinen Aktivitäten vom Grundsatz leiten, Risiken nur in dem Maße einzugehen, wie dies zur Erreichung der geschäftspolitischen Ziele erforderlich ist. Die damit verbundenen Risiken werden gesamthaft unter Anwendung von Grundsätzen für das Risiko- management durch die Gestaltung der Organisationsstruktur und der Geschäftsprozesse gesteuert. Organisation des Risikomanagements Die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. hat alle erforderlichen organisatorischen Vorkehrungen getroffen, um dem Anspruch eines modernen Risikomanagements zu entsprechen. Es gibt eine klare Trennung zwischen Markt und Marktfolge. Die Funktion eines zentralen und unabhängigen Risikocontrollings ist eingerichtet. An der Spitze des Risikocontrollings steht auf Vorstandsebene der Chief Risk Officer (CRO). Die Risikobeurteilung, -messung und -kontrolle erfolgt nach dem 4-Augen-Prinzip. Diese Aufgaben werden zur Vermeidung von Interessenskonflikten von unterschiedlichen Organisationseinheiten wahrgenommen. Das Geschäftsmodell erfordert es, Risiken effektiv zu identifizieren, zu bewerten, zu messen, zu aggregieren und zu steuern. Risiken und Kapital werden mithilfe eines Rahmenwerks von Grundsätzen, Organisationsstrukturen sowie Mess- und Überwachungsprozessen gesteuert, die eng an den Tätigkeiten der Unternehmens- und Ge- schäftsbereiche ausgerichtet sind. Als Voraussetzung und Basis für ein solides Risikomanagement wird das Risk Appetite Framework (RAF) für den Volksbanken-Verbund auch in der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. laufend weiterentwickelt, um den Risikoappetit bzw. den Grad der Risikotoleranz zu definieren (insbesondere durch die Festlegung und Überprüfung von geeigneten Limits und Kontrollen), den die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. bereit ist zu akzeptieren, um seine festgelegten Ziele zu erreichen. Das Rahmenwerk wird von der VOLKSBANK WIEN AG als Zentralorganisation regelmäßig auf regulatorische Änderungen, Änderungen im Marktumfeld oder des Geschäftsmodells überprüft und angepasst. Das Ziel der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. ist es, durch die- ses Rahmenwerk ein diszipliniertes und konstruktives Kontrollumfeld zu entwickeln, in dem alle Mitarbeiter ihre Rolle und Verantwortung verstehen. Verbundweites Risikomanagement Das Risikocontrolling der VOLKSBANK WIEN AG als ZO verantwortet die Risiko-Governance, Methoden und Modelle für die verbundweit strategischen Risikomanagementthemen sowie die Vorgaben zur Steuerung auf Portfolioebene. Die ZO hat zur Erfüllung ihrer Steuerungsfunktion Generelle Weisungen (GW) gegenüber den ZKs zu erlassen. Die GW RAF (Risk Appetite Framework), GW ICAAP, GW ILAAP, GW-Grundsätze des Kreditrisikomanagements (GKRM) und die nachgelagerten Verbundhandbücher und die damit verbundenen Arbeitsrichtlinien regeln verbindlich und ein- heitlich das Risikomanagement. Die Risikostrategie für den Volksbanken-Verbund wird ebenfalls in Form einer GW inkl. eines dazugehörigen Verbundhandbuchs erlassen. Ziel ist es, allgemeine und verbundweit konsistente Rahmen- bedingungen und Grundsätze für die Messung und den Umgang mit Risiken sowie die Ausgestaltung von Prozessen und organisatorischen Strukturen verständlich und nachvollziehbar zu dokumentieren bzw. festzulegen. Die Vorstände und Geschäftsführer der ZKs haben im Rahmen ihrer allgemeinen Sorgfaltspflicht im Interesse der Gesellschaften ausnahmslos und uneingeschränkt dafür Sorge zu tragen, dass die Generellen Weisungen im jeweiligen Unternehmen formal und faktisch Geltung erlangen. Jegliche Abweichungen und Sonderregelungen zu den Generellen Weisungen sind nur in Ausnahmefällen erlaubt und vorab mit der VOLKSBANK WIEN AG als ZO abzustimmen und von dieser zu genehmigen. Geschäftsbericht 2023 58 Die Risiko-Governance sowie die Methoden und Modelle werden vom Risikocontrolling der VOLKSBANK WIEN AG als ZO tourlich an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst bzw. weiterentwickelt. Neben der regelmäßigen Re-Modellie- rung, Re-Kalibrierung sowie Validierung der Risikomodelle werden die Methoden im ICAAP & ILAAP laufend verbessert und neue aufsichtsrechtliche Anforderungen überwacht und zeitgerecht umgesetzt. Interner Kapitaladäquanzprozess Zur Sicherstellung einer nachhaltigen, risikoadäquaten Kapitalausstattung hat die VOLKSBANK WIEN AG in ihrer Funk- tion als ZO des Volksbanken-Verbundes internationaler Best Practice folgend einen internen Kapitaladäquanzprozess (ICAAP) als revolvierenden Steuerungskreislauf aufgesetzt, dem sowohl die VOLKSBANK WIEN AG als auch alle ZKs unterliegen. Der ICAAP startet mit der Identifikation der wesentlichen Risiken, durchläuft den Prozess der Risikoquan- tifizierung und -aggregation, der Ermittlung der Risikotragfähigkeit, der Limitierung und schließt mit der laufenden Risikoüberwachung und daraus abgeleiteten Maßnahmen. Erläuterungen zum ILAAP sind unter dem Punkt d) Liquidi- tätsrisiko angeführt. Die einzelnen Elemente des Kreislaufes werden mit unterschiedlicher Frequenz durchlaufen (z.B. täglich für die Risi- komessung Marktrisiko Handelsbuch, quartalsweise für die Erstellung der Risikotragfähigkeitsrechnung, jährlich für Risikoinventur und Festlegung der Risikostrategie). Alle im Kreislauf beschriebenen Prozessschritte werden zumindest jährlich auf ihre Aktualität und ihre Angemessenheit hin geprüft, bei Bedarf an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst und vom Vorstand der ZO abgenommen. Eine Erweiterung hat im Jahr 2021 aufgrund der Integration von ESG-Risiken in den internen Kapitaladäquanzprozess begonnen, indem ESG-Risiken in alle Elemente des internen Ka- pitaladäquanzprozesses integriert wurden. ESG-Risiken wurden hierbei nicht als eigenständige Risikoart aufgenom- men, sondern in den bestehenden Risikoarten abgebildet. Die für ESG-Risiken angewandten Methoden, Modelle und Strategien werden kontinuierlich weiterentwickelt und sollen dazu beitragen, inhärente ESG-Risiken sukzessive genau- er zu messen. Risikoreporting Das in der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. implementierte Reporting-Rahmenwerk zielt darauf ab, sicherzustellen, dass alle wesentlichen Risiken vollständig identifiziert, überwacht und effizient sowie zeitnah gesteuert werden. Das Reporting-Rahmenwerk bietet eine ganzheitliche und detaillierte Darstellung der Risiken und eine spezifische Analyse der einzelnen Risikoarten. Das Reporting-Rahmenwerk der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. liefert dem Vorstand monatlich steuerungsrele- vante Informationen und ergeht quartalsweise an den Aufsichtsrat. Sanierungs- und Abwicklungsplanung Da die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. dem Volksbanken-Verbund angehört, welcher als ein bedeutendes Institut eingestuft wurde, hat die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. einen Sanierungsplan entwickelt und bei den Aufsichts- behörden (z.B. EZB) eingereicht. Dieser Sanierungsplan wird mindestens einmal jährlich aktualisiert und berücksichtigt sowohl Änderungen in den Geschäftsaktivitäten der Bank als auch veränderte aufsichtsrechtliche Anforderungen. Risikoarten a) Kreditrisiko Unter dem Kreditrisiko werden mögliche Verluste verstanden, die dadurch entstehen, dass ein Vertragspartner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. aa) Operatives Kreditrisikomanagement Organisation Kreditrisikomanagement Die mit dem Kreditrisiko im Zusammenhang stehenden operativen Aufgaben werden in der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. vom Bereich Kreditrisikomanagement (Marktfolge, etc.) wahrgenommen. Das Risikocontrolling ist auf Portfoli- oebene für die Risikobeurteilung, -messung und -kontrolle sowie das Kreditrisikoberichtswesen zuständig. Geschäftsbericht 2023 59 Grundsätze Kreditvergabe • Kreditgeschäfte setzen zwingend Entscheidungen mit kreditnehmerbezogenen Limits voraus. Die Festlegung und Überwachung bestimmter Limits wird einheitlich auf Verbundebene geregelt. • Die Ratingverpflichtung gilt für jeden Kreditnehmer mit einem Obligo über der definierten Mindesthöhe. Der Ra- tingprozess basiert auf einem 4-Augen-Prinzip und gilt verbundweit. • Bei der Auswahl von Kreditsicherheiten wird auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis geachtet und somit auf vornehm- lich werthaltige, wenig bearbeitungs- und kostenintensive sowie auf tatsächlich verwertbare Kreditsicherheiten zurückgegriffen. Kreditzusagen berücksichtigen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Kreditnehmer, Finanzie- rungsbedarf und Investitionsvolumen. Die Rückzahlungsfähigkeit ist Voraussetzung für eine Kreditgewährung. Im Vorfeld werden Finanzierungsbedarf und Investitionsvolumen abgestimmt. Die Kreditlaufzeiten übersteigen nicht die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der finanzierten Objekte. Auf die Hereinnahme angemessener Eigenmittel wird geachtet. Grundsätze für das Management von Sicherheiten bzw. einheitliche Regeln für die Auswahl, Bestel- lung, Verwaltung und Bewertung von Kreditsicherheiten gelten auf Verbundebene. • Das Thema Nachhaltigkeit/ESG Faktoren sowie mögliche klimabedingte transitorische und physische Risken fin- den im Kreditvergabeprozess Berücksichtigung. • Fremdwährungs- und Tilgungsträgerkredite werden grundsätzlich nicht mehr angeboten bzw. vergeben. Beste- hende Fremdwährungs- und Tilgungsträgerkredite unterliegen einer besonderen Beobachtung. Für Fremdwäh- rungs- und Tilgungsträgerkredite berechnet die ZO regelmäßig das spezifische Risiko aus diesen Krediten im Hin- blick auf Wechselkurs-, Zinssatz- und Sicherheiten-Veränderungen. Bei Tilgungsträgerkrediten erfolgt darüber hinaus eine laufende Überwachung der Entwicklung der Tilgungsträger. • Der Hauptmarkt des Kreditgeschäftes ist der österreichische Markt. • Konsortialkredite werden grundsätzlich gemeinsam mit der ZO eingegangen. Entscheidungsprozess In allen Einheiten der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN., die Kreditrisiko generieren, ist eine strenge Trennung von Vertriebs- und Risikomanagementeinheiten gegeben. Sämtliche Einzelfallentscheidungen werden unter strenger Be- achtung des 4-Augen-Prinzips getroffen, für welche eindeutige Abläufe festgelegt wurden. Eine wesentliche Rolle spie- len dabei Limitsysteme, welche die Entscheidungskompetenzen der einzelnen Einheiten in einen Rahmen fassen. Engagement- und Sicherheitenüberwachung Die Prozesse zur Überprüfung der Engagements und Sicherheiten sind verbundweit geregelt und von allen ZKs einzu- halten. Limitierung Die Überwachung, Steuerung und Begrenzung des Risikos von Einzelengagements und von Klumpenrisiken erfolgt anhand differenzierter Limitkategorien. Im Volksbanken-Verbund wird die Gruppe verbundener Kunden (GvK) als Basis für Limits bei Neukreditvergaben und die laufende Überwachung herangezogen. Hinsichtlich der Limits wird zwischen den Vorgaben auf Ebene des Volksban- ken-Verbundes und für die Einzelinstitute unterschieden. Die Überprüfung der Limitierungen auf Einzelgeschäftsebene erfolgt kontinuierlich im Kreditrisikomanagement der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. und wird anhand zentraler Auswertungen durch das Kreditrisikomanagement der VOLKSBANK WIEN AG in ihrer Rolle als ZO überwacht. Intensiviertes Kreditrisikomanagement Unter intensiviertem Kreditrisikomanagement wird im Volksbanken-Verbund und damit auch in der VOLKSBANK VOR- ARLBERG E. GEN. die gesonderte Beobachtung von Kunden mit Zahlungsschwierigkeiten und/oder ausfallsgefährdeter Kunden verstanden. Das intensivierte Kreditrisikomanagement umfasst unter anderem Prozesse rund um die Früher- kennung von ausfallsgefährdeten Kunden, das Mahnwesen, Forbearance-Prozesse sowie die Ausfallserkennung. Geschäftsbericht 2023 60 Problem Loan Management Im Rahmen des verbundweiten Problem Loan Management-Systems (PLM) erfolgt die Zuordnung der Kunden anhand eindeutig definierter Indikatoren, die verbundweit einheitlich zur Anwendung kommen. Es wird in weiterer Folge zwi- schen Kunden in • Intensivbetreuung (negative Änderung der Risikoeinschätzung, aber noch nicht ausgefallen), • Sanierung (akute Ausfallsgefährdung bzw. bereits ausgefallen, Kunde jedoch sanierungswürdig) und • Betreibung (ausgefallene und nicht sanierungswürdige Kunden) unterschieden und entsprechend differenzierte Bearbeitungsprozesse sind im Volksbanken-Verbund einheitlich aufge- setzt. bb) Quantitatives Kreditrisikomanagement bzw. Kreditrisikocontrolling Messung und Steuerung des Kreditrisikos Zur Messung und Steuerung des Kreditrisikos ist auch die Entwicklung von ausgereiften Modellen sowie von Systemen und Prozessen, die auf das bankindividuelle Portfolio zugeschnitten sind, notwendig. Dadurch soll einerseits die Kre- ditentscheidung strukturiert und verbessert werden, andererseits bilden diese Instrumente bzw. deren Ergebnisse auch die Grundlage für die Portfoliosteuerung. Wichtigstes Ziel für den Einsatz der Kreditrisiko-Modelle und Instrumente ist die Verlustvermeidung durch Früherken- nung von Risiken. Ratingsysteme Verbundweit werden standardisierte Modelle zur Bonitätsbestimmung und zur Bestimmung der Verlusthöhe im Ausfall angewandt. Die erwartete Ausfallswahrscheinlichkeit jedes Kunden wird über die Ratingmodelle geschätzt und über eine Masterskala ausgedrückt, die insgesamt 25 Ratingstufen umfasst. Das verwendete PD-Band ermöglicht nicht nur den Vergleich interner Ratings mit den Klassifizierungen externer Ratingagenturen, sondern auch den Vergleich der Bonitätseinstufung über Kundensegmente hinweg. Die Ratingklassen der Ratingstufe 5 decken die verbundweit zur Anwendung kommenden Ausfallsgründe für einen Kredit ab und werden auch zum Reporting nicht-performender Kredite (NPL) herangezogen. Einflussfaktoren zur Schätzung der erwarteten Verluste (Expected Credit Losses „ECL“) und Wertminderungen Zur Messung eines wesentlichen Anstiegs des Kreditrisikos werden verschiedene Einflussfaktoren, Annahmen und Techniken herangezogen. Ratingsysteme Jedes Exposure wird bei der erstmaligen Erfassung auf Basis der verfügbaren Informationen über den Kreditnehmer einem Kreditrisiko-Rating zugeordnet. Die Engagements unterliegen einer laufenden Überwachung, und die Risikoma- nagementrichtlinien der Bank erfordern eine mindestens jährliche Erneuerung der Bonität. Alle Ratingsysteme werden regelmäßig von einer unabhängigen Einheit innerhalb des ZO-Risikocontrollings nach quali- tativen und quantitativen Kriterien validiert, einschließlich Backtesting auf tatsächliche Ratingmigrationen und Ausfälle. Lifetime Probability of Default Ratings sind ein wesentlicher Input für die Bestimmung der Lifetime PD für die ECL-Berechnung. Es wird zu jedem Bilanzstichtag beurteilt, ob sich das Ausfallrisiko bei einem Finanzinstrument seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat. Zur Erkennung signifikanter Erhöhungen des Ausfallrisikos kann ein Unternehmen Finanzinstrumente an- hand von gemeinsamen Ausfallrisikoeigenschaften in Gruppen zusammenfassen und auf diese Weise eine Analyse vornehmen, die darauf ausgerichtet ist, signifikante Erhöhungen des Ausfallrisikos zeitnah feststellen zu können. Geschäftsbericht 2023 61 Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos wird in erster Linie anhand einer Ratingverschlechterung gemessen. Zu- sätzlich wird ein Leistungsverzug von mindestens 30 Tagen, die Einstufung als „forborne“ oder der Wechsel des Kunden in die Intensivbetreuung als eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos interpretiert. Zukunftsgerichtete Informationen Für die Bewertung des ECL werden zukunftsorientierte Informationen verwendet. Die makroökonomischen Prognosen der EZB vom Juni 2023 dienen dabei als Ankerpunkt. Bei der Gewichtung der Szenarien wird die Risikosituation und Zu- sammensetzung des Kreditportfolios auf Verbundebene berücksichtigt. Die Ausgangsbasis bilden grundsätzlich 3 Sze- narien: Ein Baseline Szenario, mit einer Gewichtung von 60 %, sowie 2 vom Baseline Szenario abweichende Szenarien - optimistisch und pessimistisch - mit einer Gewichtung von jeweils 20 %. Die seitens EZB veröffentlichen Szenarien be- inhalteten keine optimistische Sicht. Es wurde daher angenommen, dass das Baseline Szenario die optimistische Sicht subsummiert. Aufgrund der aktuellen Ereignisse am österreichischen Immobilienmarkt und der weiterhin bestehenden geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten wurde eine angemessene Vorgehensweise gewählt, und wie im Vorjahr eine Gewichtung von 25 % des Baseline Szenarios und 75 % des pessimistischen Szenarios vorgenommen. Risiken, die noch nicht vollständig in den vorhandenen Daten abgebildet sind bzw. mögliche makroökonomische Ent- wicklungen, die nicht vollständig in den Modellen, Szenarien und Annahmen reflektiert sind, werden als Post-Model-Ad- justments erfasst. Da aus heutiger Sich ein Potential für eine weitere Verschlechterung der Immobilienmarktlage be- steht, wurden Post-Model-Adjustments für folgende Kreditportfolien gebildet: • Bei spekulativen Immobilienfinanzierungen gemäß Definition CRR • Bei Spezialfinanzierungen (IPRE) die sich noch in die Grundstücksbevorratungs- oder Bauphase befinden. • Bei Privatkunden mit unterdurchschnittlichen Bonitäten und Krediten mit variablen Zinsen. Einzelgeschäfts- bzw. Portfoliobetrachtung: Die Berechnung der Wertminderung auf Einzelgeschäftsebene erfolgt in der Regel für Kunden in Stufe 3 ab einer bestimmten Obligogröße von TEUR 750 (Einzelwertberichtigungen und -rück- stellungen). Für alle anderen Obligos wird die Berechnung zwar ebenfalls für jedes Geschäft einzeln durchgeführt, die dazu verwendeten Parameter (PD, LGD, etc.) werden allerdings aus Portfolien mit denselben Risikocharakteristika abgeleitet. Kreditrisikoberichtswesen Zusätzlich zur Berichterstattung wird monatlich unmittelbar nach Ultimo basierend auf tagesaktuellen Rohdaten aus dem Kernbanksystem ein Fast Close Risk Report auf Verbundebene erstellt. Der Bericht gibt eine erste Indikation zur aktuellen Entwicklung des Kundenportfolios, der Krisenindikatoren sowie In- und Outflows im NPL (Non Performing Loans) und Forbearance Portfolio und Informationen zur Entwicklung des Überziehungsportfolios. Weiters ist eine Kurz- übersicht zur Entwicklung der Risikovorsorgen beinhaltet, um Entwicklungen laufend verfolgen und Maßnahmen zeit- nah umsetzen zu können. b) Marktrisiko Marktrisiko ist das Risiko sich verändernder Preise bzw. Kurse wertbestimmender Marktrisikofaktoren (z.B. Zinssätze, Fremdwährungs-Kurse, Zins- und Fremdwährungs-Volatilitäten). Zum Marktrisiko zählen das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch und das Credit Spread Risiko. Die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. führt kein Handelsbuch. Zinsänderungsrisiko im Bankbuch Zinsänderungsrisiken entstehen hauptsächlich durch das Eingehen von Fristentransformation, welche durch eine abweichende Zinsbindung zwischen Aktiva und Passiva entstehen. Die VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. verfolgt die Strategie einer positiven Fristentransformation. Diese stellt im Zinsergebnis eine Einkommensquelle in Form des Strukturbeitrags dar, da die Zinsbindung der Aktiva im Durchschnitt länger und damit die Verzinsung höher ist als jene der Passiva. Das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch umfasst sämtliche zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Geschäfte. Die mit dem Kundengeschäft einhergehende Zinsrisikoposition der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. besteht aus variablem indexgebundenem und fix verzinstem Kreditgeschäft und Einlagen ohne Zinsbindung (in Form von Sicht- und Spareinlagen) sowie impliziten Zinsuntergrenzen sowohl im aktivseitigen als auch passivseitigen Kundengeschäft. Geschäftsbericht 2023 62 Credit Spread Risiko Der Credit Spread definiert sich als Aufschlag auf den risikolosen Zins. Das Credit Spread Risiko entsteht aus den Schwankungen der Vermögensbarwerte aufgrund sich im Zeitablauf verändernder Credit Spreads. Bei den für das Credit Spread Risiko relevanten Geschäften handelt es sich um Veranlagungen im A-Depot und nicht um Forderungen an Kunden. Das A-Depot der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. umfasst im Wesentlichen Anleihen. c) Liquiditätsrisiko Die VOLKSBANK WIEN AG ist als ZO des Volksbanken-Verbundes für das verbundweite Liquiditätsmanagement zustän- dig und fungiert als „lender of last resort“ für die ZKs. Über die VOLKSBANK WIEN AG deckt die VOLKSBANK VORARL- BERG E. GEN. ihren Refinanzierungsbedarf ab und legt ihre Überschussliquidität an. Die wichtigste Refinanzierungsquelle besteht aus Kundeneinlagen, welche sich in der Vergangenheit als stabiles Fun- ding erwiesen haben. Naturgemäß entsteht daraus der überwiegende Teil des Liquiditätsrisikos. Im Jahr 2023 waren von der Bank aktiv gesteuerte Umschichtungen von Sicht-/Spareinlagen in Termineinlagen zu beobachten. In der VOLKSBANK WIEN AG wird für den Verbund sowohl die operative, kurzfristige Liquiditätssteuerung als auch das mittel- bis langfristige Liquiditätsmanagement zentralisiert im Bereich Treasury durch die Abteilung Liquiditäts- management durchgeführt. Die verbundweite Überwachung und Limitierung des Liquiditätsrisikos sowie die metho- dischen Vorgaben betreffend Risikomessung werden von der Abteilung Markt- und Liquiditätsrisikocontrolling in der VOLKSBANK WIEN AG wahrgenommen. d) Operationelles Risiko Der Volksbanken-Verbund definiert das Operationelle Risiko als Gefahr von Verlusten infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren (Prozessen), Menschen, Systemen oder externen Ereignissen sowie die damit in Verbindung stehenden Rechtsrisiken. Die Themen Reputations-, Verhaltens-, Modell-, IT- und Sicherheitsrisiko sind mit dem Operationellen Risiko eng verbunden und werden aktiv mitberücksichtigt. Organisation In der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. ist das Linienmanagement für das Management der operationellen Risiken (OpRisk Management) verantwortlich. Dieses wird dabei durch zentral und dezentral angesiedelte Experten für das operationelle Risiko unterstützt. Ziel ist die Optimierung von Prozessen, um die Eintrittswahrscheinlichkeit von operati- onellen Risiken zu verringern und/oder die Auswirkung operationeller Schäden zu reduzieren. Methoden im Management operationeller Risiken Im Rahmen des Managements operationeller Risiken werden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden ver- wendet. Quantitative Elemente umfassen beispielsweise die Durchführung von Risikoanalysen, die Festlegung und Überwachung eines Risikoappetits sowie der Risikoindikatoren und die Erstellung der Ereignisdatensammlung. Quali- tative Steuerungsmaßnahmen spiegeln sich in der Durchführung von Schulungen, Bewusstseinsbildungsmaßnahmen, Risikoanalysen und Ursachenanalysen, der Implementierung einheitlicher IKS-Kontrollen sowie in der Analyse der Ri- sikoberichte wider. Operatives Risikomanagement und Risikocontrollingfunktion Abgeleitet aus der Risikostrategie des Volksbanken-Verbunds gelten folgende Grundsätze und Prinzipien im OpRisk Management in der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN.: Als oberstes Ziel für den gesamten OpRisk Managementprozess wird die Optimierung von Prozessen zur Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit und/oder der Auswirkung operationeller Schäden festgeschrieben. Die Ereignisdokumentation erfolgt vollständig und angemessen verständlich in einer elektronischen Plattform, um sachverständigen Dritten die Möglichkeit zu geben, Nutzen daraus zu ziehen. Operationelle Ereignisse werden verbund- weit in einheitlicher Form erfasst. Die daraus resultierende Transparenz über eingetretene Ereignisse ermöglicht eine aus der Historie abgeleitete Risikobewertung. Geschäftsbericht 2023 63 Die Methoden, Systeme und Prozesse im OpRisk Management werden von der ZO vorgegeben und sind von den ZKs einzuhalten. Die Angemessenheit der Risikosteuerungs- und Überwachungsmaßnahmen sowie weiterer risikominimierender Maß- nahmen wird laufend, zumindest jedoch jährlich, bewertet und an den Vorstand berichtet. Maßnahmen zur Risikosteu- erung umfassen beispielsweise Bewusstseinsbildungsmaßnahmen/Schulungen, die Überwachung der OpRisk Risiko- kennzahlen, die Sicherstellung von Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität der Kunden- und Unternehmensdaten sowie die betriebliche Notfallplanung, aber auch insbesondere die angemessene Trennung von Verantwortlichkeiten sowie die Beachtung des 4-Augen-Prinzips als Steuerungsmaßnahmen. Operationelle (Rest-) Risiken, die nicht ver- mieden, vermindert oder transferiert werden, müssen formal und nachweislich durch die Geschäftsleitung akzeptiert werden. Die Effizienz des OpRisk Managements wird durch periodische und unabhängige Revisionsprüfungen bestätigt. Internes Kontrollsystem In der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. ist ein internes Kontrollsystem (IKS) mit detaillierten Beschreibungen der Beschreibungen der IKS-Abläufe und der Kontrollmaßnahmen installiert. Die Verantwortlichkeiten und Rollen in Bezug auf das IKS sind klar definiert. Für das IKS erfolgt ein regelmäßiges Reporting. Die Revision prüft in ihrer Funktion als unabhängige Überwachungsinstanz das IKS. Geprüft werden die Wirksamkeit und Angemessenheit des IKS sowie die Einhaltung der Arbeitsanweisungen. Das OpRisk und IKS-Rahmenwerk stellt die einzelnen untereinander in Zusam- menhang stehenden Komponenten dar, die im Volksbanken-Verbund zur Identifikation, Messung, Überwachung und Steuerung des operationellen Risikos implementiert sind. Verwendung von Finanzinstrumenten In der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. sind zinssatz- und währungsbezogene Finanzinstrumente im Einsatz. Im Bankbuch werden Finanzinstrumente ausschließlich zu Hedgingzwecken verwendet, d. h. zur Absicherung von Liqui- ditäts-, Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken. Die Vorschriften gemäß AFRAC Stellungnahme „Derivate und Si- cherungsinstrumente (UGB)“ zur unternehmensrechtlichen Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten werden angewendet. Andere im Geschäftsjahr 2023 entstandene Risiken und drohende Verluste aus derivativen Finan- zinstrumenten wurden in der Höhe der negativen Marktwerte durch Dotierung von Rückstellungen berücksichtigt, wo- bei bei Währungsderivaten als Drohverlustrückstellung lediglich die Zinsdifferenz herangezogen wird. Effektivitätsmes- sungen werden für Bewertungseinheiten laufend vorgenommen. Weitere Ausführungen zu Finanzinstrumenten finden sich im Anhang. 3. Forschungs- und Entwicklungsbericht Im Bereich Forschung und Entwicklung wurden keine Aktivitäten gesetzt. 4. Bericht über den Bestand sowie den Erwerb und die Veräußerung eigener Anteile Im Geschäftsjahr 2023 erfolgten Rückkäufe von Partizipationskapital im Ausmaß von insgesamt 126.210 Stück Partizi- pationsscheinen (ISIN AT0000824701) zu einer Stück-Nominale von ATS 100 (€ 7,27). Verkäufe dazu wurden keine getä- tigt. Diese rückgekauften Stücke sowie der Eigenbestand (in Summe 126.910) wurden im Rahmen einer vereinfachten Herabsetzung eingezogen. Der Bestand an eigenen Partizipationsscheinen zum Bilanzstichtag beträgt 0 Stück (Vorjahr 700 Stück). Weitere Ausführungen dazu finden sich im Anhang unter dem Punkt „Rückkauf Partizipationskapital“ sowie im Lagebericht bei den Erläuterungen zur Bilanz. 5. Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsys- tems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess Die Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Vorschriften ist oberstes Ziel der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. im Rahmen der Finanzberichterstattung. Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung ei- nes entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess, während der Aufsichtsrat die Überwachung der Wirksamkeit des IKS vornimmt. Geschäftsbericht 2023 64 Kontrollumfeld Die Erstellung des Jahresabschlusses nach UGB und BWG erfolgt in der Abteilung Finanzen. Zusätzlich wird ein Lage- bericht erstellt, in dem Erläuterungen zum Jahresergebnis gemäß den gesetzlichen Vorgaben erfolgen. Der Vorstand, der den Jahresabschluss aufstellt, legt den geprüften Jahresabschluss dem Prüfungsausschuss vor. Die Öffentlichkeit wird durch die pflichtgemäße Veröffentlichung des Halbjahresfinanzbericht und den Jahresfinanzbericht informiert. Kontrollmaßnahmen werden im laufenden Geschäftsprozess angewandt, um sicherzustellen, dass potenziellen Fehlern vorgebeugt wird bzw. Abweichungen in der Finanzberichterstattung entdeckt und korrigiert werden. Die Kontrollmaß- nahmen reichen von der Durchsicht der verschiedenen Periodenergebnisse durch das Management bis hin zur spezi- fischen Überleitung von Konten und Positionen, Kontrolle von Kundenkalkulationen und der Analyse der fortlaufenden Prozesse im Rechnungswesen und Controlling. Dabei werden zwei Arten von Kontrollen unterschieden. Operative Kontrollen beinhalten manuelle Kontrollen durch bestimmte Arbeitsschritte von Mitarbeitern, automatische Kontrollen durch den Einsatz von EDV-Systemen, sowie präventive Kontrollen, die zum Ziel haben, durch Funktionstren- nungen, Kompetenzregelungen und Zugriffsberechtigungen Fehler und Risiken im Vorhinein zu vermeiden. Management Kontrollen dienen dazu, stichprobenartig die Einhaltung von operativen Kontrollen durch Führungskräfte sicherzustellen. Die Periodizität der Überprüfungen wird in Abhängigkeit des Risikogehaltes von der jeweiligen Füh- rungskraft festgelegt. Die Stichproben werden für Dritte nachvollziehbar im Kontrollplan dokumentiert und die Ergeb- nisse halbjährlich im Zuge des Managementreports berichtet. Zusätzlich überprüft die interne Revision (ausgelagert an die VOLKSBANK WIEN AG ) unabhängig und regelmäßig auch im Bereich des Rechnungswesens die Einhaltung interner Vorschriften. Risikobeurteilung Risiken in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess werden mit dem Fokus auf Wesentlichkeit durch die Prozessver- antwortlichen erhoben und überwacht. Für die Erstellung des Abschlusses müssen regelmäßige Schätzungen vorgenommen werden, bei denen das immanen- te Risiko besteht, dass die zukünftige Entwicklung von diesen Schätzungen abweicht. Dies trifft insbesondere auf die folgenden Posten und Sachverhalte des Jahresabschlusses zu: Werthaltigkeit der finanziellen Vermögenswerte, Risi- ken des Bankgeschäfts, Sozialkapital sowie Ausgang von Rechtsstreitigkeiten. Teilweise wird auf öffentlich zugängliche Quellen abgestellt oder es werden Experten zugezogen, um das Risiko einer Fehleinschätzung zu minimieren. Information und Kommunikation Richtlinien und Vorschriften hinsichtlich Finanzberichterstattung werden vom Management regelmäßig aktualisiert und an alle betroffenen Mitarbeiter kommuniziert. Die Mitarbeiter des Rechnungswesens werden laufend auf Neuerungen in der Rechnungslegung geschult, um Risiken einer unbeabsichtigten Fehlberichterstattung frühzeitig zu erkennen. Weiters geben die Mitarbeiter des Rechnungswe- sens die erworbenen Informationen an die Mitarbeiter der Töchter weiter. Zweimal jährlich wird ein Managementreport erstellt, der Aussagen über Vollständigkeit, Nachvollziehbarkeit, aktive Durchführung und Effektivität des Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess beinhaltet. Zusätz- lich wird einmal jährlich ein Managementreport erstellt, der Aussagen über Vollständigkeit, Nachvollziehbarkeit, aktive Durchführung und Effektivität des Kontrollsystems im Hinblick auf das interne Kontrollsystem beinhaltet. Überwachung Das Topmanagement erhält regelmäßig zusammengefasste Finanzreportings wie z.B. monatliche Berichte über die Entwicklung der jeweiligen Segmente und der wichtigsten Finanzkennzahlen. Zu veröffentlichende Abschlüsse werden von leitenden Mitarbeitern des Rechnungswesens, der Bereichsleitung und des Vorstandes vor Weiterleitung an die zu- ständigen Gremien einer abschließenden Kontrolle unterzogen. Das Ergebnis der Überwachungstätigkeit in Bezug auf Geschäftsbericht 2023 65 Rankweil, am 19. März 2024 VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. Geschäftsleiter: Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel Dir. Dr. Helmut Winkler BESTÄTIGUNGSVERMERK Bericht zum Jahresabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Jahresabschluss der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN., Rankweil, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft. Nach meiner Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage der Genossenschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften. Grundlage für das Prüfungsurteil Ich habe meine Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Meine Verantwortlichkeit nach diesen Vor- schriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahres- abschlusses“ meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von der Genossenschaft unabhän- gig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und ich habe meine sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir bis zum 19. März 2024 erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für mein Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. die Rechnungslegungsprozesse wird im Rahmen des Managementreports berichtet, welcher eine Risikoeinschätzung der Prozesse auf qualitativer Basis, sowie Aufzeichnungen über die Anzahl der durchgeführten Kontrollen im Verhältnis zu den Kontrollvorgaben, enthält. Geschäftsbericht 2023 66 Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach meinem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für meine Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit meiner Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung meines Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und ich gebe kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden Das Risiko für den Abschluss Die Forderungen an Kunden stellen einen wesentlichen Posten der Bilanz dar. Der Buchwert der Forderungen an Kunden beträgt zum 31. Dezember 2023 € 1.704,46 Mio., d.s. 86,75 % der Aktiva von € 1.964,79 Mio. Der Vorstand der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. beschreibt die Vorgehensweise für die Bildung von Risiko- vorsorgen im Anhang im Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und im Lagebericht im Abschnitt Wesentliche Risiken und Ungewissheiten. Im Rahmen der Überwachung der Forderungen an Kunden wird überprüft, ob Wertberichtigungen für Forderungs- ausfälle zu bilden sind. Dies beinhaltet auch die Einschätzung, ob Kunden die vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe leisten können. Die Berechnung der Wertberichtigungen für ausgefallene, individuell bedeutsame Forderungen an Kunden basiert in der Regel auf einer Analyse der erwarteten und Szenario-gewichteten zukünftigen Rückflüsse. Diese Analyse ist von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des jeweiligen Kunden, der Bewertung von Sicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des Zeitpunkts der daraus abgeleiteten Rückflüsse abhängig. Für ausgefallene, individuell nicht bedeutsame Forderungen an Kunden wird eine Berechnung der Wertberich- tigungen auf Basis statistisch ermittelter, gemeinsamer Risikomerkmale durchgeführt. Die Berechnung dieser Wertberichtigungen erfolgt in Abhängigkeit der Default-Stufe und der vorhandenen Sicherheiten mit statistischen Verlustquoten. Diese Verlustquoten werden aus intern berechneten und extern bezogenen Ausfallsinformationen ermittelt. Bei nicht ausgefallenen Forderungen an Kunden wird für den erwarteten Kreditverlust („expected credit loss“, „ECL“) ebenfalls eine Wertberichtigung gemäß IFRS 9 gebildet, wobei die Anwendung der Wertberichtigungsme- thodik nach IFRS 9 gemäß generellen Weisung der Zentralorganisation erfolgt. Bei der Ermittlung des ECL sind Schätzungen und Annahmen erforderlich. Diese umfassen ratingbasierte Ausfallswahrscheinlichkeiten und Ver- lustquoten, die gegenwartsbezogene und zukunftsgerichtete Informationen sowie Stufentransfers berücksichti- gen. Zur angemessenen Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen am Immobilienmarkt und der weiterhin bestehenden geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten wurden die im Vorjahr vorgenommenen und im Anhang beschriebenen ECL Modelanpassungen beibehalten. Zusätzlich wurden für das Risiko einer wei- teren Verschlechterung der Immobilienmarktlage Post Model Adjustments für die Bereiche spekulative Immobili- enfinanzierungen, Spezialfinanzierungen, die sich noch in der Grundstücksbevorratungs- oder Bauphase befinden und Privatkunden mit unterdurchschnittlichen Bonitäten und Krediten mit variabler Verzinsung gebildet. Das Risiko für den Abschluss ergibt sich daraus, dass die Ermittlung der Wertberichtigungen in bedeutendem Aus- maß auf Annahmen und Schätzungen basiert, aus denen sich Ermessensspielräume und Schätzunsicherheiten in Bezug auf den Zeitpunkt der Identifizierung und auf die Höhe der Wertberichtigungen ergeben. Meine Vorgehensweise in der Prüfung Bei der Prüfung der Werthaltigkeit der Forderungen an Kunden habe ich folgende wesentliche Prüfungshandlun- gen durchgeführt: Ich habe die Dokumentation der Prozesse zur Überwachung und Bildung von Wertberichtigungen für Forderungen an Kunden analysiert und beurteilt, ob diese Prozesse geeignet sind, Ausfälle zu identifizieren und die Werthal- tigkeit dieser Forderungen angemessen abzubilden. Ich habe die relevanten Schlüsselkontrollen erhoben, deren Ausgestaltung und Umsetzung beurteilt und in Stichproben auf ihre Wirksamkeit getestet. In diesem Zusammen- hang wurden auch die Prozesse und implementierten Kontrollen zur Bewertung von Immobiliensicherheiten und zur Identifizierung von Kreditausfällen berücksichtigt. Geschäftsbericht 2023 67 In bewusst und zufällig ausgewählten Stichproben von Forderungen an Kunden habe ich untersucht, ob Indikatoren für Ausfälle vorliegen. Im Bereich der Einzelwertberichtigungen bei signifikanten Forderungen habe ich Stichproben von Krediten unter- sucht, ob Ausfallsereignisse vorliegen und ob in angemessener Höhe Einzelwertberichtigungen gebildet wurden. Bei den pauschalen Einzelrisikovorsorgen, den Portfoliorisikovorsorgen sowie den gegenüber dem vorhergehen- den Jahresabschluss angepassten Risikomodellen habe ich die Zuverlässigkeit der Verfahren und Modelle sowie der darin verwendeten Parameter kritisch dahingehend gewürdigt, ob diese geeignet sind, Vorsorgen in angemes- sener Höhe zu ermitteln. Abschließend wurde beurteilt, ob die Angaben im Anhang und Lagebericht zum Jahresabschluss zur Ermittlung von Wertberichtigungen für Kundenforderungen angemessen sind. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen um- fassen alle Informationen Gesamtbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestäti- gungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird mir voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Mein Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und ich werde dazu keine Art der Zusicherung geben. Im Zusammenhang mit meiner Prüfung des Jahresabschlusses habe ich die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesent- liche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft vermittelt. Ferner sind die gesetz- lichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben sowie dafür, den Rechnungsle- gungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Genossenschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder ha- ben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Genossen- schaft. Verantwortlichkeiten des Bankprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses Meine Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von we- sentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungs- vermerk zu erteilen, der mein Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Geschäftsbericht 2023 68 Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, übe ich während der gesamten Ab- schlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: • Ich identifiziere und beurteile die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlun- gen oder Irrtümern im Abschluss, plane Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führe sie durch und erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für mein Prüfungs- urteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Au- ßerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. • Ich gewinne ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prü- fungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Genossenschaft abzugeben. • Ich beurteile die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsme- thoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängenden Angaben. • Ich ziehe Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Ge- gebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Unter- nehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich die Schlussfolgerung ziehe, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, in meinem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresab- schluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein Prüfungsurteil zu mo- difizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungs- vermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Genossenschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. • Ich beurteile die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der An- gaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. • Ich tausche mich mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich et- waiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Abschlussprüfung erkenne, aus. • Ich gebe dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass ich die relevanten beruflichen Verhaltensan- forderungen zur Unabhängigkeit eingehalten habe, und tausche mich mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf meine Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – auf vorgenommene Handlungen zur Beseitigung von Gefährdungen oder angewandte Schutzmaßnahmen auswirken. • Ich bestimme von den Sachverhalten, über die ich mich mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht habe, dieje- nigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Ich beschreibe diese Sachverhalte in meinem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder ich bestimme in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in meinem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. Geschäftsbericht 2023 69 Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Bericht zum Lagebericht Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Ich habe meine Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchge- führt. Urteil Nach meiner Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständ- nisses über die Genossenschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO Der Österreichische Genossenschaftsverband // Schulze-Delitzsch als gesetzlich zuständige Prüfungseinrichtung hat mich als auftragsverantwortlichen Revisor mit der Durchführung der nach § 60 BWG und § 1 GenRevG gesetz- lich vorgeschriebenen Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2023 sowie des Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2023 mit Beschluss vom 10. Juli 2023 beauftragt. Ich bin seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 auftragsverantwortlicher Revisor. Ich erkläre, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Ich erkläre, dass ich keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen erbracht habe und dass ich bei der Durchführung der Abschlussprüfung meine Unabhängigkeit von der geprüften Genossenschaft gewahrt habe. Wien, am 19. März 2024 Dr. Michael Groth Eingetragener Revisor Geschäftsbericht 2023 70 ÖSTERREICHISCHER GENOSSENSCHAFTSVERBAND (SCHULZE-DELITZSCH) Beschluss des Verbandsvorstandes Der Vorstand des Österreichischen Genossenschaftsverbandes // Schulze-Delitzsch hat den vorliegenden Bericht des Prüfers über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2023 einschließlich Lagebericht der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN., Rankweil, zur Kenntnis genommen. Wien, am 19. März 2024 Österreichischer Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch) ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards auf- gestellte Jahresabschluss der VOLKSBANK VORARLBERG E. GEN. ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Fi- nanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäfts- ergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Rankweil, am 19. März 2024 Dir. KommR Betr.oec. Gerhard Hamel Dir. Dr. Helmut Winkler Vorstandsvorsitzender Vorstandsdirektor Kundengeschäft und Kommunikation Marktfolge und Betrieb DURCH VERTRAUEN VERBUNDEN Geschäftsbericht 2023 72 Impressum Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: VOLKSBANK VORARLBERG e. Gen., Ringstraße 27, 6830 Rankweil Für den Inhalt verantwortlich: VOLKSBANK VORARLBERG e. Gen. Fotos: © Adobe Stock, Marcel Hagen (Studio 22) Druck: Thurnher Druckerei GmbH, Grundweg 4, 6830 Rankweil Stand: April 2024 Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Daten und Informationen kann trotz sorgfältiger Recherche und Erfassung keine Haftung übernommen werden. Alle Bezeichnungen in diesem Bericht, die der besseren Lesbarkeit wegen ausschließlich in der männlichen Form verwendet werden, gelten sinngemäß auch in der weiblichen Form.

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