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Frauenthal Holding AG

Annual Report (ESEF) Apr 25, 2024

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Mit 163 Ausstellern nahmen so viele Partner wie noch nie teil, und mit knapp 10.200 Besuchern wurde eine spektakuläre Bestmarke aufgestellt. Neuheiten im Rahmenprogramm, wie die EXPO Walks, der EXPO Energiewende Talk und der KPC-Förderstand, kamen bei den Gästen gut an. Die massive Erweiterung in den Bereichen Elektro und Photovoltaik hat sich ausgezahlt, da neben den Installateuren auch sehr viele Elektriker die Frauenthal EXPO besucht haben. Dass sich so viele Fachleute Zeit für die Frauenthal EXPO genommen haben, spiegelt die Strahlkraft des Messeoriginals des Marktführers wider. Man darf gespannt sein, womit Frauenthal für 2026 überrascht. Für weitere Informationen besuchen Sie die Website: www.frauenthal-expo.at INHALTSVERZEICHNIS KONZERNABSCHLUSS FRAUENTHAL-GRUPPE 2023 4 KONZERNLAGEBERICHT 20 KONZERNABSCHLUSS 32 KONZERNANHANG 68 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 71 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER 72 BESTÄTIGUNGSVERMERK JAHRESABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG 2023 78 LAGEBERICHT 95 JAHRESABSCHLUSS 112 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTETER 113 BESTÄTIGUNGSVERMERK KONZERNLAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 2023 A. EINLEITUNG DIE GRUPPE IM ÜBERBLICK Die Daten der Vergleichsperiode beziehen sich auf die fortzuführenden Geschäftsbereiche. Die fortzuführenden Geschäftsbereiche beinhalten die Division Frauenthal Handel sowie die Division Frauenthal Automotive mit den beiden Business Units Frauenthal Gnotec und Frauenthal Airtank. Die Frauenthal-Gruppe weist einen Gesamt-Umsatz in Höhe von MEUR 1.081,0 auf und liegt damit um MEUR 23,9 über dem Vorjahr (+2,3 %). Dieser Umsatzzuwachs ergibt sich in Höhe von MEUR 22,1 aus der Division Frauenthal Handel und mit MEUR 1,8 aus der Division Frauenthal Automotive. Die Division Frauenthal Handel weist einen Jahresumsatz in Höhe von MEUR 845,7 (+2,7 %) auf, die Division Frauenthal Automotive erzielt im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von MEUR 235,2 (+0,8 %). Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2023 ein EBITDA von MEUR 62,2 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR -19,9 unter dem Vorjahr. Die Division Frauenthal Handel weist ein EBITDA von MEUR 47,0 aus und liegt damit um MEUR -19,9 (-29,8 %) unter dem Vorjahresergebnis. Die Division Frauenthal Automotive erzielt ein EBITDA in Höhe von MEUR 17,5 und liegt damit um MEUR 0,1 (+0,1 %) über dem Vorjahr. Das Konzern-Eigenkapital steigt von MEUR 180,9 um MEUR 11,1 auf MEUR 192,0, was vorrangig auf das positive Jahresergebnis zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote von 36,4 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 erhöht sich per 31. Dezember 2023 auf 38,1 %. WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Im Geschäftsjahr 2023 sind beide Divisionen von gegensätzlichen Entwicklungen geprägt. Die Division Frauenthal Handel bietet ein breites Portfolio an Produkten und Lösungen für ihre Kunden im Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel an und ist maßgebend mit der österreichischen Bauwirtschaft verbunden. Stark steigende Baustoffpreise, Personalmangel sowie die hohe Inflation wirken sich negativ auf das Baugewerbe und somit auf die Bauproduktion (-2,7 % 1 gegenüber 2022) aus. Dieser Trend ist im Bereich Neubau zu spüren. Bei Renovierungen außerhalb des Wohnungssektors und Tiefbau hingegen wird für 2024 ein Wachstum prognostiziert; die CO 2 -reduzierenden und energiekostensenkenden Sanierungen und Investitionen wie in Wärmepumpen und Photovoltaik befinden sich ebenfalls nach wie vor im Aufwärtstrend. Insbesondere die umfangreichen Förderaktionen, beispielsweise das Programm „Raus aus Öl und Gas“, wirken sich positiv auf die Division Frauenthal Handel aus. Die Gesamtentwicklung der Wirtschaft liegt um -0,8 % unter dem Vorjahr. Der europäische Automobilmarkt erholt sich von den Folgen der COVID-19-Krise und den Auswirkungen des Ukraine-Russland- Krieges. Allerdings kämpft die Branche Anfang 2023 immer noch mit Engpässen bei kritischen Teilen wie beispielsweise Computerchips, wodurch die Fahrzeugproduktion beeinträchtigt wird. Die Zulassungen im PKW-Markt 2 steigen um 12,6 % (BEV 16,3 % Marktanteil), im Nutzfahrzeugmarkt 3 steigen die Neuregistrierungen im Vergleich zu 2022 um 15,8 %, wobei die schweren Nutzfahrzeuge als wichtigstes Nutzfahrzeugsegment für die Division Frauenthal Automotive mit +14,9 % in Europa zulegen. Deutschland, der größte Markt für schwere Nutzfahrzeuge, verzeichnet ein Wachstum von 25,2 %, während Frankreich als zweitgrößter Markt um 9,9 % zulegt. Das Segment der mittelschweren Nutzfahrzeuge wächst in Europa im Jahr 2023 um 23,2 % im Vergleich zu 2022. Der LKW-Markt befindet sich im Jahr 2023 auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren 4 , obwohl im Laufe des Jahres ein Rückgang der Auftragseingänge zu verzeichnen war und für das Jahr 2024 ein Rückgang bei den Verkäufen neuer LKWs erwartet wird. 1 96 th Euroconstruct Country Report, Winter 2023. 2 PKW-Markt siehe https://www.acea.auto/pc-registrations/new-car-registrations-13-9-in-2023-battery-electric-14-6-market-share/ 3 Nutzfahrzeugmarkt siehe https://www.acea.auto/cv-registrations/new-commercial-vehicle-registrations-vans-14-6-trucks-16-3- buses-19-4-in-2023/ 4 LKW-Markt siehe https://think.ing.com/articles/european-truck-market-slows-while-electric-journey-accelerates/ Der PKW-Markt ist erstmals, nach 16 aufeinanderfolgenden Monaten des Wachstums im Dezember 2023, rückläufig: Das Gesamtjahresvolumen 2023 erreicht 10,5 Millionen Fahrzeuge. Alle EU-Märkte sind im abgelaufenen Geschäftsjahr gewachsen, außer Ungarn (-3,4 %). Die meisten Märkte verzeichnen zweistellige Zuwächse, allen voran Italien (+18,9 %), Spanien (+16,7 %) und Frankreich (+16,1 %). Deutschland kann +7,3 % gegenüber dem Vorjahr 5 zulegen. Volvo PKW, der größte Einzelkunde der Division Frauenthal Automotive, steigert die Anzahl der verkauften Einheiten auf 708.716 Fahrzeuge (615.121 Fahrzeuge im Jahr 2022), was einen neuen Rekord für Volvo PKW darstellt 6 . Das Jahr 2023 ist für die Division Frauenthal Automotive aufgrund der inflationsbedingt steigenden Kosten bei den direkten Material- und Lohnkosten sowie der steigenden Zinsen eine Herausforderung. Diese Kostensteigerungen auf der Konsumentenseite führen in weiterer Folge zu einem Rückgang der Nachfrage. DIVISION FRAUENTHAL AUTOMOTIVE: ERGEBNIS TROTZ GESTIEGENER KOSTEN AUF VORJAHRESNIVEAU Das Geschäftsjahr 2023 ist von einer hohen Nachfrage auf Kundenseite geprägt, die durch die Auftragsrückstände und das Bestreben des Marktes, sich von der Pandemie und der Teileknappheit des Jahres 2022 zu erholen, bedingt ist. Eine weitere Folge der Engpässe sowie des Ukraine-Russland-Krieges ist der Anstieg von Inflation und Zinssätzen. Eine höhere Kostenbasis für Material und Personal hat den Fokus intern nicht nur auf die Einkaufsaktivitäten, sondern auch auf die Kundenvereinbarungen gelegt. Verhandlungen mit den Kunden, welche das Ziel verfolgen, einen Ausgleich für die inflationsbedingten Kostensteigerungen zu erhalten, werden im Laufe des Jahres zu einer wichtigen Aufgabe. Die Umsatzerlöse steigen 2023 dank eines wachsenden Marktes im Vergleich zu 2022. Andererseits erhöhen Inflation und Zinssätze die Kosten, was zu einem Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres führt. Darüber hinaus ist das Jahr 2023 in Hinblick auf die Akquisition neuer Kunden erfolgreich. Die Produktion neuer Teile wurde mit Kunden in Mehrjahresverträgen vereinbart und wird in den Jahren 2024/2025 anlaufen. DIVISION FRAUENTHAL HANDEL WEITERHIN MIT UMSATZWACHSTUM Die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel ist von der Baukonjunktur in Österreich und von der Bereitschaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroeinrichtungen zu investieren, bestimmt. Die steigenden Energiekosten und das nachhaltige Bewusstsein zum Klimaschutz führen zu einer höheren Bereitschaft zu Investitionen in erneuerbare Energieanlagen und auch zur Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungseinrichtungen. Insbesondere die Förderprogramme der Bundesregierung entlasten private Haushalte und Betriebe beim Umstieg von einem fossil betriebenen auf ein nachhaltiges Heizungssystem. Die Sanierungsoffensive, die Preissteigerungen seitens der Industrie und die Verschiebung des Umsatzes hin zu Wärmepumpen, Wärmespeicher und Photovoltaik führen zu einem Umsatzwachstum von 2,7 % bzw. von MEUR 22,1. Nach einem außergewöhnlichen Sonderkonjunkturjahr 2022 im Sektor Baunebengewerbe pendelt sich das Ergebnis in der Division Frauenthal Handel wie zu erwarten auf einem normalen Niveau ein – EBITDA iHv MEUR 47,0 (VJ: MEUR 66,9). Der Ergebnisrückgang resultiert vor allem aus einem Anstieg des Wareneinsatzes und damit einem Rückgang im Deckungsbeitrag in Kombination mit gestiegenen Kosten (vor allem Personal- und Infrastrukturkosten). Der Sanitär- und Heizungsmarkt ist weiterhin einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt, zusätzlich belastet der rückläufige Sanitärmarkt die Branche. Trotz des bestehenden Preiskampfes kann der Marktanteil der Division Frauenthal Handel ausgebaut werden. 5 PKW-Markt siehe https://www.acea.auto/files/Press_release_car_registrations_full_year_2023.pdf 6 Volvo-PKW siehe https://www.media.volvocars.com/global/en-gb/media/pressreleases/322434/volvo-cars-reports-new-global-sales- record-in-2023 https://www.media.volvocars.com/global/en-gb/media/pressreleases/308388/volvo-cars-reports-full-year-2022-sales-share-of-fully- electric-cars-at-109 B. ERGEBNISANALYSE Aufgrund des Verkaufs der Business Unit Frauenthal Powertrain im Jahr 2022 werden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung 2022 die fortzuführenden Geschäftsbereiche getrennt vom aufgegebenen Geschäftsbereich Frauenthal Powertrain ausgewiesen. Die Daten der Vergleichsperiode 2022 beziehen sich in den nachfolgenden Darstellungen auf die fortzuführenden Geschäftsbereiche. UMSATZ Der Konzernumsatz der Frauenthal-Gruppe liegt im Geschäftsjahr 2023 mit MEUR 1.081,0 um MEUR 23,9 bzw. 2,3 % über dem Vorjahr. Der Anstieg stammt mit MEUR 22,1 (2,7 %) aus der Division Frauenthal Handel und mit MEUR 1,8 (0,8 %) aus der Division Frauenthal Automotive. UMSATZ NACH SEGMENTEN in TEUR 2023 2022 Veränderung Frauenthal Automotive 235.220 233.449 1.771 Frauenthal Handel 845.737 823.630 22.107 Holdings und Sonstige 8 7 1 Frauenthal-Gruppe 1.080.966 1.057.086 23.879 Der Umsatz der Division Frauenthal Automotive steigt gegenüber dem Vergleichszeitraum um MEUR 1,8 bzw. um 0,8 %. Dieser Anstieg ist mit MEUR 4,6 auf die Business Unit Frauenthal Gnotec und mit einer Reduktion von MEUR -2,8 auf die Business Unit Frauenthal Airtank zurückzuführen. Der Umsatz der Division Frauenthal Handel steigt um 2,7 % und liegt im Geschäftsjahr 2023 bei MEUR 845,7. Dies ist vor allem auf die Sanierungsoffensive, die Preissteigerungen seitens der Industrie und die Verschiebung des Umsatzes hin zu Wärmepumpen, Wärmespeicher und Photovoltaik zurückzuführen. Die erwirtschafteten Umsätze in Österreich in Höhe von MEUR 830,0 sind zum größten Teil der Division Frauenthal Handel zuzuordnen. Die Umsätze in allen anderen Ländern sind im Wesentlichen auf die Division Frauenthal Automotive zurückzuführen, welche weltweit agiert. Die Details der Umsätze nach Regionen sind der Konzern-Segmentberichterstattung zu entnehmen. ERGEBNIS Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2023 ein EBITDA von MEUR 62,2 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR -19,9 unter dem Vorjahr. Die Division Frauenthal Automotive erzielt ein EBITDA von MEUR 17,5 und liegt damit um MEUR 0,1 über dem Vorjahreswert. Die Division Frauenthal Handel liegt um MEUR -19,9 unter dem Vorjahreswert und kann somit MEUR 47,0 an EBITDA beisteuern. Der Ergebnisrückgang resultiert vor allem aus einem Anstieg des Wareneinsatzes und dem damit einhergehenden Rückgang im Deckungsbeitrag in Kombination mit gestiegenen Kosten. EBITDA NACH SEGMENTEN in TEUR 2023 2022 Veränderung Frauenthal Automotive 17.461 17.321 140 Frauenthal Handel 46.988 66.898 -19.910 Holdings und Sonstige -1.498 -1.486 -12 Frauenthal-Gruppe 62.191 82.044 -19.853 in % vom Umsatz 5,8 % 7,8 % -2,0 % Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erhöhen sich in der Frauenthal-Gruppe gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um MEUR -0,8. Im Geschäftsjahr 2023 gibt es keine außerplanmäßigen Abschreibungen (VJ: keine). Das Finanzergebnis der Frauenthal-Gruppe verschlechtert sich um MEUR -6,3 auf MEUR -11,3 (VJ: MEUR -5,0), was vor allem auf höhere Zinsaufwendungen für Kredite, Factoring, und Leasing sowie zahlungsunwirksame Kursverluste zurückzuführen ist. Der gesamte Steueraufwand der Frauenthal-Gruppe beträgt MEUR -3,0 und liegt damit um MEUR 8,1 unter jenem des Vorjahres – dies ist vor allem auf die Ergebnisentwicklung zurückzuführen. ERGEBNISENTWICKLUNG in TEUR 2023 2022 Veränderung Umsatz 1.080.966 1.057.086 23.880 EBITDA 62.191 82.044 -19.853 EBIT 28.735 49.392 -20.657 Finanzergebnis -11.307 -5.021 -6.286 Ergebnis vor Steuern 17.428 44.370 -26.943 Ergebnis nach Steuern 14.399 33.205 -18.806 VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Bilanzsumme der Frauenthal-Gruppe steigt im Vergleich zum Vorjahr um MEUR 7,5 auf MEUR 504,4. Die langfristigen Vermögenswerte steigen um MEUR 2,3 auf MEUR 203,6 im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022. Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhen sich um MEUR 5,2 gegenüber dem Vorjahr. Bei den Vorräten kommt es zu einem Anstieg von MEUR 15,1 in der Division Frauenthal Handel aufgrund von gezielten Einkäufen in der Produktgruppe Erneuerbare Energie und um das starke Umsatzwachstum bedienen zu können. Während in der Frauenthal-Gruppe die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem Vorjahr um MEUR -8,5 sinken, steigen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie die Termingeldeinlagen um insgesamt MEUR 4,3 an. Auf der Passivseite steigt das Eigenkapital von MEUR 180,9 um MEUR 11,1 auf MEUR 192,0 – vor allem aufgrund des positiven Jahresergebnisses iHv MEUR 14,4. Gegenläufig verringern die versicherungsmathematischen Verluste iHv MEUR -2,4 sowie die ausbezahlte Dividende iHv MEUR -0,5 das Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote von 38,1 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 erhöht sich um 1,7 Prozentpunkte gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2022 iHv 36,4 %. Der Rückgang der langfristigen Schulden um MEUR -5,7 ist in Höhe von MEUR -9,6 auf den Rückgang der Finanz- und Leasingverbindlichkeiten zurückzuführen. Demgegenüber steigen die Personalrückstellungen im Vergleich zum Vorjahr um MEUR 3,9 auf MEUR 34,1 – dieser Anstieg ist in Höhe von MEUR 2,4 auf versicherungsmathematische Verluste aufgrund der gesunkenen Zinssätze zurückzuführen. Die kurzfristigen Schulden steigen um MEUR 2,1, wobei die sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten mit MEUR 8,3 den höchsten Anstieg verzeichnen – dies ist vor allem auf höhere Rückstellungen für Kundenretouren zurückzuführen. Die kurzfristigen Finanz- und Leasingverbindlichkeiten steigen insgesamt um MEUR 3,0. Im Gegenzug reduzieren sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um MEUR -8,6. VERMÖGENS- UND FINANZLAGE in TEUR 2023 2022 Veränderung Langfristige Vermögenswerte 203.585 201.280 2.305 Vorräte 203.961 191.659 12.302 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 96.901 103.986 -7.085 Summe Vermögenswerte 504.447 496.925 7.522 Eigenkapital 192.042 180.900 11.142 Langfristige Schulden 124.097 129.822 -5.725 Kurzfristige Schulden 188.308 186.203 2.105 Summe Eigenkapital und Schulden 504.447 496.925 7.522 INVESTITIONEN (OHNE FINANZINVESTITIONEN) Im Geschäftsjahr 2023 werden MEUR 21,4 (exklusive Investitionen Nutzungsrechte Leasing) in die Umsetzung der Wachstums- und Qualitätsstrategie investiert. Die Division Frauenthal Automotive investiert MEUR 6,5 schwerpunktmäßig in produktivitätsverbessernde Maßnahmen sowie Erweiterungen. Die Division Frauenthal Handel investiert MEUR 14,9 in die Erweiterung und Modernisierung der Logistik- und Verkaufsflächen, in die Immobilie Gerasdorf (MEUR 4,1) sowie in den Fuhrpark und in Digitalisierung. Das Anlagevermögen der Frauenthal-Gruppe steigt um MEUR 2,4 von MEUR 196,6 auf MEUR 199,0. ENTWICKLUNG ANLAGEVERMÖGEN in TEUR Immaterielles Anlagevermögen Sachanlagen Nutzungsrechte Leasing Anlagen gesamt Buchwerte 01.01.2023 20.130 104.118 72.382 196.631 IFRS 16 Modifikationen 0 0 14.893 14.893 Investitionen 1.780 19.651 1.989 23.420 Umbuchungen 18 -18 0 0 Planmäßige Abschreibungen -1.520 -14.782 -17.154 -33.456 Abgänge -20 -253 -1.409 -1.682 Währungsumrechnung und Sonstige -2 -599 -241 -842 Buchwerte 31.12.2023 20.386 108.118 70.460 198.964 KAPITALFLUSS- UND LIQUIDITÄTSENTWICKLUNG Die Ausführungen zur Kapitalfluss- und Liquiditätsentwicklung beziehen sich auf die Gesamt-Werte der Frauenthal-Gruppe. KAPITALFLUSSRECHNUNG in TEUR 2023 2022 Veränderung Kapitalfluss aus dem Ergebnis 49.361 74.374 -25.013 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 1.308 -1.308 Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 50.210 44.208 6.002 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 4.974 -4.974 Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -29.928 -26.427 -3.501 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 -6.138 6.138 Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -25.011 -21.701 -3.310 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 -1.582 1.582 Veränderung der liquiden Mittel -4.729 -3.920 -809 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 -2.747 2.747 Liquide Mittel am Ende der Periode 39.843 44.572 -4.729 Der Kapitalfluss aus dem Ergebnis der Frauenthal-Gruppe sinkt um MEUR -25,0 insbesondere aufgrund des niedrigeren Ergebnisses. Der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit erhöht sich um MEUR 6,0, was auf die Veränderung des Working Capital vor allem bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, den sonstigen Forderungen sowie den sonstigen Verbindlichkeiten zurückzuführen ist. Der Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit beträgt MEUR -29,9. Die enthaltenen Investitionen für immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen belaufen sich im Geschäftsjahr 2023 auf MEUR 21,4. Der Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit beträgt MEUR -25,0 und setzt sich wie folgt zusammen: Tilgung von Krediten iHv MEUR -15,4 und Leasingverbindlichkeiten von MEUR -18,5, Aufnahme von Krediten iHv MEUR 9,4 (wobei in dieser Position der Höchststand an ausgenützten Betriebsmittellinien enthalten ist) sowie eine Gewinnausschüttung iHv MEUR -0,5. Die Nettoverschuldung der Frauenthal-Gruppe sinkt um MEUR 10,9 und beträgt per 31. Dezember 2023 MEUR 78,2 (Nettoverschuldung per 31. Dezember 2022: MEUR 89,1). C. ANGABEN GEM. § 243A UGB Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 8.651.491,00 auf, das sich auf insgesamt 6.751.491 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Der Streubesitz beträgt 1.628.575 Stück Aktien, somit 18,82 % (VJ: 2.728.575 Stück Aktien, 31,54 %), wobei davon 0 % (VJ: 12,71 %) auf die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH entfallen. Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH, der Tridelta GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 7.022.916 Stück Aktien, somit 81,18 % (VJ: 5.922.916 Stück Aktien, 68,46 %). Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehenden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderer mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben. D. RISIKOBERICHT Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagementsystem (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken festgelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmeetings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst. MARKTRISIKO Die Automobilindustrie befindet sich in einem weitreichenden Technologiewandel mit zunehmender Elektrifizierung der neuen Fahrzeuge. Dies gilt sowohl für Personenkraftwagen als auch für Nutzfahrzeuge, obwohl die Entwicklung bei den Personenkraftwagen weiter fortgeschritten ist. Die batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge haben im Jahr 2023 zugenommen, obwohl der Dezember 2023 der erste Monat seit April 2020 war, in dem das Volumen der Elektrofahrzeuge zurückgegangen ist. Die Division Frauenthal Automotive ist erfolgreich bei der Akquisition von Neugeschäften für die Elektrifizierung von PKWs und wird in Zukunft mehr Teile für dieses Segment liefern. Neben dem technologischen Wandel stellen die Inflation und die Verbrauchernachfrage in Verbindung mit der politischen Instabilität, insbesondere in Europa, ein großes Risiko dar, auch wenn sich die Lage im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 stabilisiert hat. Die Folgen des Ukraine-Russland-Krieges sind auf längere Sicht weiterhin schwer abzuschätzen. PKW-Segment (rund 48 % des Umsatzes der Division Frauenthal Automotive): • Die Entwicklung der Elektromobilität ist für Frauenthal Gnotec von großer Bedeutung. Das Gesamtvolumen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) steigt in der EU im Jahr 2023 um 37,0 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Marktanteil von BEV erreicht 2023 14,6 % 7 . Die aktuellen Markt- und Technologietrends in Europa deuten auf einen weiteren Anstieg des Volumens im Jahr 2024 hin, wobei China als Hauptantriebskraft angesehen wird, obwohl auch die EU und die USA steigende BEV-Volumina aufweisen. • Im Berichtsjahr können vor allem im Produktbereich von Frauenthal Gnotec Neuaufträge von bestehenden Kunden gewonnen werden. Der Umsatzanteil dieses Neugeschäfts wird in den nächsten Jahren stark ansteigen. Verzögerungen im Hochfahren neuer Fahrzeugmodelle sind nichts Ungewöhnliches und führen zu steigender Unsicherheit der Umsatzplanungen in den kommenden Jahren, da das Neugeschäft ein wesentlicher Wachstumstreiber ist. • Der US-Markt und der chinesische Markt werden für die Division Frauenthal Automotive immer wichtiger, die Volatilität dieser Märkte ist daher als zusätzlicher Chancen- und Risikofaktor relevant. • Der technologische Wandel in der Automobilindustrie wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft der Automobilzulieferer haben. Zahlreiche Zulieferer, vor allem kleinere, werden durch den Wandel 7 BEV siehe https://www.acea.auto/files/Press_release_car_registrations_full_year_2023.pdf in eine finanzielle Schieflage geraten. Inwieweit es zu einer Marktbereinigung durch Insolvenzen kommt, hängt vom Verhalten der OEM-Kunden ab, die Zulieferer oft finanziell unterstützen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten oder hohe Verlagerungskosten zu vermeiden. • Ein weiterer Trend in der Branche ist das zunehmende Outsourcing von OEM-Kunden, auch im Fahrwerksbereich. Frauenthal Gnotec ist in diesem Bereich besonders aktiv. Zulieferer, die sowohl komplexere Komponenten herstellen als auch Design- und Entwicklungsdienstleistungen anbieten können, haben einen Wettbewerbsvorteil. Auch Frauenthal Automotive ist in diesem Bereich sehr wettbewerbsfähig: Engineering-Kompetenz und Kundennähe sind traditionelle Stärken. Allerdings gibt es Kapazitätsgrenzen für den Aufbau von Systemfähigkeit und Entwicklungskompetenz. Wenn die OEM-Kunden zunehmend Outsourcing-Partner für immer komplexere Strukturen sowohl in der Entwicklung als auch in der Produktion fordern, wird die Division Frauenthal Automotive an seine Grenzen stoßen. Derzeit sind jedoch keine relevanten Markttrends zu erkennen, die für die Division Frauenthal Automotive problematisch wären. NFZ-Bereich (rund 52 % des Umsatzes der Division Frauenthal Automotive): • Das Nutzfahrzeugsegment wächst im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Das Segment für schwere Nutzfahrzeuge zeigt auf dem EU-Markt einen Anstieg von fast 15 %. Der Auftragseingang für die größeren Nutzfahrzeug-OEMs beginnt in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 zu schrumpfen, was auf einen schwächeren Markt im Jahr 2024 hindeutet, der jedoch immer noch auf hohem Niveau liegt. • Im Bereich der schweren NFZ wird kurz- bis mittelfristig keine nennenswerte Substitution von Verbrennungsmotoren durch elektrische Antriebe erwartet. Sowohl der Nutzfahrzeug- als auch der PKW-Markt waren in den letzten Jahren von Unsicherheiten bei Energiepreisen, Transportkosten und Lieferengpässen in Kombination mit steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit geprägt, was zu einer steigenden Nachfrage nach lokalen Lieferanten geführt hat. Die globale Präsenz der Division Frauenthal Automotive ist ein klarer Vorteil bei der Gewinnung neuer Kundenaufträge. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit dem Bereich Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel leicht zeitversetzt substanziell von der Baukonjunktur ab. Wie in den Vorjahren dominiert ein aggressiver Preiswettbewerb. Die Wettbewerbslandschaft ist durch Preissteigerungen seitens der Industrie gekennzeichnet. Ein mögliches Abflauen der Investitionsbereitschaft aufgrund der Teuerungen spielt eine wesentliche Rolle. Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kommunen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert. KUNDENRISIKO Bei den Herstellern von PKWs und Nutzfahrzeugen handelt es sich um sehr große, international tätige Unternehmen. Zum Berichtszeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die Zahlungsausfälle der großen OEM-Kunden oder anderer großer Tier-1- Kunden erwarten lassen. Die Division Frauenthal Automotive beliefert auch einige kleinere Tier-1-Lieferanten, bei denen Zahlungsausfälle auftreten können. Diese Kunden machen einen untergeordneten Anteil des Geschäftsvolumens aus, und es bestehen Maßnahmen zur Begrenzung dieses Risikos. Die regelmäßig auftretenden Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit immer einvernehmlich mit dem Kunden gelöst werden. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei der Division Frauenthal Automotive gering, Schadensfälle im Bereich mehrerer TEUR 100 können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Situation wird aufgrund der Marktentwicklung im Geschäftsjahr mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei der Division Frauenthal Automotive keine relevanten Zahlungsausfälle aufgetreten. Die Division Frauenthal Automotive arbeitet mit einem Großteil der Kunden langjährig zusammen; dies umfasst auch die Mitarbeit an Produkt- und Modelländerungen. Trotzdem erhöhen die Globalisierungsstrategien der OEM-Kunden und die Zollpolitik einiger Exportmärkte (z. B. Brasilien, USA, China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und steigern das Risiko, dass der Wettbewerb durch außereuropäische Lieferanten zunimmt. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie für die Division Frauenthal Automotive zur Kundenforderung einer weltweiten Präsenz führen, um die Stellung als Lieferant bei einzelnen Kunden aufrechtzuerhalten bzw. um neue Kunden zu gewinnen. Mit den Standorten in Kunshan (China) und Fountain Inn (SC; USA) ist die Division Frauenthal Automotive gut aufgestellt, um die Local- Content-Erfordernisse der Kunden abzudecken. Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehälter, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen werden üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, aber keine verbindlichen Liefermengen für den Gesamtzeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten Single-Source-Verträge ab. Dies bedeutet, dass aus vertraglicher Sicht Kunden ihre Bestellungen in bestimmten, begrenzten Bandbreiten zu Wettbewerbern verlagern können. Faktisch ist es jedoch meist so, dass aus ökonomischen und technischen Gründen für einen Großteil der Teilenummern Frauenthal der einzige Lieferant ist und die Kunden kurz- bis mittelfristig keine Alternativlieferanten für einzelne Produkte haben. Der Abschluss und die Verlängerung von solchen Verträgen hängen von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab. Die Kundenentscheidungen werden dabei primär durch die Preise und die Fähigkeit, kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen und auch Kostensenkungen an die Kunden weiterzugeben, bestimmt. Darüber hinaus spielen Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Produktbereich der Business Unit Frauenthal Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyklus der Fahrzeugmodelle bzw. Plattformen des Kunden, sodass die Prognose der Umsatzentwicklung eine höhere Verlässlichkeit aufweist als in den anderen Produktbereichen. Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produktionsanlauf (SOP) kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Form von Werkzeugen, Anlagevermögen oder Sicherheitsbeständen gebunden sein kann. Frauenthal ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Entwicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden und nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch genaues Monitoring der Kunden und durch entsprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschinenlieferanten sowie Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert. Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbeziehungen ergeben sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden erlauben, Preisdruck auszuüben. Obwohl die Kunden kurzfristig nur in Ausnahmefällen Volumen an Wettbewerber verlagern können, kann sich die Division Frauenthal Automotive dem kontinuierlichen Preisdruck der Kunden kaum entziehen, da die Ertragskraft der Fahrzeughersteller maßgeblich von den Einkaufspreisen und somit auch dem Preisdruck, den sie auf die Lieferanten ausüben können, bestimmt ist. Um zu verhindern, dass OEM-Kunden aktiv Alternativlieferanten zur Division Frauenthal Automotive entwickeln, sind kontinuierliche Preissenkungen und damit einhergehend kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen ein Kernelement des Geschäftsmodells. Der Fokus der Investitionen liegt daher auf produktivitätssteigernden Maßnahmen, die meist mit der Automatisierung von Produktionsprozessen erreicht werden. Der Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustellung sowie die Vorfinanzierungsfunktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; allerdings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logistische Verlässlichkeit, Finanzierung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden bevorzugter Lieferant. Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für kleine Unternehmensgrößen charakteristischen Zahlungsrisiken. Eine Analyse von Europas Gläubigerschutzorganisation Creditreform 8 hat gezeigt, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um rund 11,7 % gestiegen ist. Besonders zu beachten ist der weitere Anstieg um rund 6,4 % und damit das anhaltend hohe Niveau bei den abgewiesenen Insolvenzverfahren des gesamten Wirtschaftsjahres 2023. Es ist davon auszugehen, dass ein weiterer Anstieg im Jahr 2024 bevorsteht. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden laufend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallsrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. 8 Creditreform siehe https://www.creditreform.at/wien/aktuelles-wissen/show/insolvenstatistik-1-bis-3-quartal-2023 PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN Der Personalmarkt in Tschechien und der Slowakei ist aufgrund des starken Wachstums der Automobilindustrie in den CEE-Ländern (sowohl an den OEM-Standorten als auch in der Zulieferindustrie) aus Sicht der Arbeitgeber ungünstig. Es ist ein zunehmender Mangel an qualifizierten Arbeitskräften absehbar. Die Folgen dieser Entwicklung sind zum einen Lohnkostensteigerungen, die deutlich über den Produktivitätssteigerungen liegen, und zunehmende Risiken von Produktionsausfällen. Vor diesem Hintergrund werden Gegenmaßnahmen ergriffen, um die Attraktivität der Division Frauenthal Automotive als Arbeitgeber zu erhöhen und den Bedarf an Arbeitskräften durch Investitionen in die Automatisierung zu reduzieren. Diese Maßnahmen haben im Berichtsjahr bereits Wirkung gezeigt. Die Problematik des allgemeinen Fachkräftemangels ist auch im Jahr 2023 das dominierende Arbeitsmarkt-Thema, das weiterhin vor der Division Frauenthal Handel nicht Halt macht. Der Markt ist zu einem sogenannten Bewerbermarkt geworden und wird von der starken Nachfrage an Arbeitskräften und vor allem an Fachkräften geprägt. Bei einem wachstumsbedingt leicht steigenden Personalstand im Ausmaß von 4,9 % - und damit eingehergehend einem Plus an neu zu besetzenden Positionen - ist die Anzahl der Bewerbungen pro offene Stelle im allgemeinen Durchschnitt weiterhin rückläufig. Allerdings setzt sich im Jahr 2023 in einzelnen Berufsfeldern regional erstmals nach mehreren Jahren eine leichte Trendumkehr fort, die bereits 2022 spürbar war. So ist beispielsweise ein deutliches Plus an verfügbaren LKW-Chauffeuren am Arbeitsmarkt zu registrieren, während es an qualifizierten Fachkräften etwa im Bereich der erneuerbaren Energie immer noch massiv mangelt. Die Fluktuationsrate, also der Anteil der dienstnehmerinitiierten Austritte an der Gesamtbelegschaft, sinkt leicht von 8,89 % im Jahr 2022 auf 8,63 % im Jahr 2023. Beide Werte liegen im Quervergleich mit anderen Unternehmen auf einem niedrigen Niveau. Die Unternehmensgruppe begegnet dieser Entwicklung mit einer breiten Offensive an Maßnahmen in den Bereichen „Attraktivität der Arbeitgeber-Marke/n“, „Neue Wege in der Bewerberansprache“, „Aus- und Weiterbildung, Qualifikation, Um- und Aufschulung“ sowie allem voran mit dem sogenannten „Retention Management“, also der Bindung der bestehenden Mitarbeitenden an das Unternehmen. Die Division Frauenthal Handel lebt im Jahr 2023 weiterhin eine sogenannte Mehrmarkenstrategie in Hinblick auf Wiedererkennung und Attraktivität als Arbeitgeber, mit einem Auftritt als Dachmarke Frauenthal Handel Gruppe. Weiters gelingt es der Division Frauenthal Handel, beispielsweise die Auszeichnungen „Top Company“ und „beliebter Lehrbetrieb“ zu behalten. Ebenfalls in das aktuelle Berichtsjahr fällt die erfolgreiche Implementierung des Mitarbeiterempfehlungsmanagements „sag’s weiter“ (Softwareanbieter radancy). Der Start dieses Tools ermöglicht den Mitarbeitenden einen uneingeschränkten Zugang zu allen vakanten Positionen der Division Frauenthal Handel und macht sie zu sogenannten Talent Scouts. Die einfache Handhabung des Programms ermöglicht mit nur wenigen Klicks das Teilen von Jobs in den eigenen beruflichen und privaten Netzwerken und garantiert im Gegenzug attraktive Vergütungen für die tatsächliche Vermittlung von Bewerbenden. Das gruppeneigene Karriereportal „frauenthal- jobs.at“ mit dem implementierten Bewerbermanagement-Tool „Onlyfy“ (www.onlyfy.com) wird in der Division Frauenthal Handel weiterhin eingesetzt. Wie schon in den Vorjahren hat das Management der Division Frauenthal Handel im Jahr 2023 eine ganze Woche investiert und in dieser Zeit sämtliche Standorte der Division Frauenthal Handel besucht. Diese Roadshows haben sich als erfolgreiches Instrument der Mitarbeiterbindung etabliert. Das Format soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden, um den 1.700 Mitarbeitenden wichtige Unternehmensinformationen vor Ort näherzubringen und den persönlichen Kontakt zu pflegen. Der sehr gute Wert von 73 % Weiterempfehlungsquote auf der führenden Bewertungsplattform kununu, welcher sich mehrheitlich aus den Feedbacks von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden speist, liegt weit über allen relevanten Benchmarks und attestiert, dass die Bestrebungen zur Attraktivierung der Arbeitgebermarke Frauenthal Handel Gruppe Früchte tragen. UMWELTRISIKEN Die Unternehmen der Division Frauenthal Automotive erfüllen alle umweltrelevanten Anforderungen, gesetzlichen Vorschriften, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeitenden werden in allen Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsfragen umfassend informiert und geschult. Die Standorte der Division Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die zum Teil auch thermische Verfahren (Härten, Warmumformen, Schweißen) in der Produktion einsetzen. Daraus ergeben sich generell Risiken aus den Abfällen und Abwässern dieser Betriebe. Einige Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die schon seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die daraus resultierende Kontamination von Böden verursacht in der Regel kein Umweltrisiko, solange keine Emissionen auftreten oder die umweltrelevanten Auflagen verändert werden. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt-Due-Diligence vor. Dem Management sind potenzielle Umweltrisiken bekannt und es werden daher die geeigneten Maßnahmen zur Minimierung von Umweltrisiken getroffen. Die Division Frauenthal Handel ist im Handel von Sanitär-, Heizungs- und Installationsprodukten und seit 2020 auch im Handel von Elektromaterial tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur sowie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet rund 50.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind keine gefährlichen Güter mit potenzieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch im Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Artikeln, die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenschonend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisken bekannt. An einigen Logistik-Standorten der Division Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Betriebszeiten führen. Für alle bekannten Risiken sind „Risk Owner“ definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Reportings berichtet. Falls es Vorkommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den „Risk Owners“ an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet. BETRIEBLICHE RISIKEN Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch Erwärmung von Stahl, Umformprozesse (Pressen, Stanzen), teilweise Schweißen und anschließender Oberflächenbehandlung erzeugt. Schweiß-, Stanz- und Umformteile werden meist in hochautomatisierten Produktionsprozessen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr waren diesbezüglich keine signifikanten Vorfälle zu verzeichnen. Der Optimierung der Sicherheit in der Produktion wird über die gesetzlich erforderlichen Standards hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt. Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können Qualitätsmängel in seltenen Fällen zu Materialbrüchen, undichten Bremssystemen oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das laufend intern und extern auditiert wird, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind für mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufmaßnahmen Versicherungen abgeschlossen worden. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt. Nicht versichert sind Gewährleistungskosten (Austausch fehlerhafter Produkte); diese können im Extremfall zu sehr hohen Ergebnisbelastungen führen. Im Berichtsjahr gibt es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle. Nachdem das Pandemiegeschehen 2020 bis 2021 und die Sonderkonjunktur 2022 für das Management und die Belegschaft weitgehend herausforderndes Terrain darstellte, lauteten die Herausforderungen 2023 in der Division Frauenthal Handel schwerpunktmäßig „Absicherung des operativen Betriebs“ und „Flexible Reaktion auf rasch wechselnde Rahmenbedingungen“. Für die Ertragskraft der Division Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Division Frauenthal Handel aufgrund des größten und österreichweiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks der wesentliche Partner in der Branche. Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Category Managements sowie des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist die Division Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position gegenüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab. Im Bereich Category Management wird laufend die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Disposition, Liquiditäts- und Produktmanagement verbessert. Ein stetig weiterentwickeltes Prognosesystem zur Optimierung der Bestellmengen und damit des Lagerbestandes ermöglicht eine zielgerichtete Erhöhung der Warenverfügbarkeit. Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen verstärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prüfungsausschuss berichtet. VERSORGUNGSRISIKO Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormaterialien der Produktion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Es bestehen im Falle möglicher Rohstoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungsrisiken. Preisveränderungen bei Stahl werden durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufspreise abgewälzt, wobei es unterschiedliche Preisanpassungsintervalle gibt, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen. Diese Effekte neutralisieren sich erfahrungsgemäß in einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum. Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien nimmt jede Business Unit selbst wahr. Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage der Division Frauenthal Automotive, da Energiepreisschwankungen nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Teilweise bestehen Sicherungsgeschäfte für den Strombezug. Im energieintensivsten Bereich führen Erhöhungen der Stromtarife und Netzentgelte zu erheblichen Kostensteigerungen, die nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Preisverhandlungen mit den Kunden kann begrenzt gegengesteuert werden. Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind möglich. Für alle relevanten Vormaterialien gibt es mehrere Lieferanten, allerdings kann es beispielsweise im Falle von technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Es bestehen aber keine strategischen Abhängigkeiten. Der technische Großhandel befindet sich in einem ständigen Wandel und muss sich den Herausforderungen der Digitalisierung und den steigenden Ansprüchen bei nachhaltigen Produkten stellen. Den Trends folgend werden in der Division Frauenthal Handel laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Die auf Kundenbedürfnisse und -anforderungen maßgeschneiderte Business-Plattform für die vier Marken mySHT mobil, ÖAG mobil, konti mobil und EMAT mobil ist eine dieser Lösungen. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, smarte Produktsuche, Bestellmöglichkeiten über die App am Smartphone, Track & Trace in Echtzeit auf einer Karte, Lieferaviso mit Push-Nachricht, nachhaltige Verpackungen und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2023. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT, Kontino, ELEKTROMATERIAL.AT) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Die Frauenthal-Gruppe ist mit einer ausgewiesenen Eigenkapitalquote von 38,1 % im Jahr 2023 eigenkapitalmäßig gut aufgestellt. Sowohl in der Division Frauenthal Handel als auch in der Division Frauenthal Automotive ergeben sich jedoch aufgrund der volatilen Geschäftsentwicklungen unterjährig wesentlich höhere Ausnutzungen der Kreditlinien als zum Bilanzstichtag. Die beiden Divisionen sind hinsichtlich der finanzwirtschaftlichen Risiken unterschiedlich zu betrachten. In der Division Frauenthal Handel kommt es zu Jahresende traditionell zu sehr hohen Kundeneingängen, die die Nettofinanzverbindlichkeiten zum Stichtag enorm verringern. Durch die hohen Kundeneingänge kommt es zum 31. Dezember 2023 zu einer Bilanzverkürzung und zu einer Verbesserung der Eigenkapitalquote. In der Division Frauenthal Automotive sind alle Produktionsstandorte mit lokalen Banken finanziert und es stehen nicht ausgenutzte Banklinien zur Verfügung, um Liquiditätsschwankungen ausgleichen zu können. In enger Abstimmung mit der Frauenthal Holding erfolgt ein striktes Working Capital Management und eine laufende Kommunikation mit den Banken. Beide Divisionen sind aufgrund der makroökonomischen Gegebenheiten wie Inflation und der steigenden Zinsniveaus mit höheren Finanzierungskosten konfrontiert. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe erfolgt einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von lokalen Banken auf Business-Unit-Ebene der Division Frauenthal Automotive. Im Juni 2020 wurde die gesamte Division Frauenthal Handel langfristig auf weitere fünf Jahre refinanziert. Die Finanzierung enthält eine endfällige (MEUR 13) und eine tilgende Tranche (MEUR 20) sowie eine Betriebsmittellinie über MEUR 35. Des Weiteren wurde eine COVID-19-Sicherheitslinie in Höhe von MEUR 10 (Reduktion im Juni 2021, davor MEUR 30) bis 30. Juni 2022 abgeschlossen, die bereits im Vorjahr bis 30. Juni 2023 und im Jahr 2023 bis zum 30. Juni 2025 verlängert wurde. Eine führende schwedische Bank finanziert die schwedischen Gesellschaften der Business Unit Frauenthal Gnotec, genauso wie zwei deutsche Banken für die Finanzierung des Produktionsstandorts in Elterlein sorgen. In der Slowakei erfolgt die Finanzierung ebenso mit einer lokalen Bank. Am Standort Hustopeče wurde im Geschäftsjahr 2022 die letzte Finanzierung zur Fertigstellung des Debt Pushdowns durchgeführt, bis dahin war der Standort über die Muttergesellschaft finanziert. Der chinesische Produktionsstandort in China (Kunshan, nahe Shanghai) der Business Unit Frauenthal Gnotec verlängert alle seine Betriebsmittellinien bei lokalen chinesischen Banken um ein weiteres Jahr. Von Frauenthal Gnotec China werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Aufgrund des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbaugruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Die Finanzierung des Standorts wird durch lokale Finanzierungen (Anlageleasing), durch lokale Betriebsmittellinien mit chinesischen Banken und durch Darlehen der schwedischen Muttergesellschaft Frauenthal Gnotec AB gedeckt. Alle Kredite der operativen Gesellschaften in den Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working-Capital-Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding ausreichend freie Finanzierungslinien mit mehreren österreichischen Banken. Der Konzern verfügt über Guthaben bei Kreditinstituten iHv MEUR 48,8 sowie über ausreichend nicht ausgenutzte Banklinien. Das Factoring-Volumen beträgt MEUR 79,1. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fähigkeit, den externen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen. Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2023 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis bzw. in Schweden auf 1-Monats-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Der Einfluss volatiler Währungen (CZK) ist gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen im Jahr 2023 ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Der Einfluss der ebenso volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte (Translationsrisiko) beschränkt. Die Sensitivitätsanalyse von Währungs- und Zinsänderungen finden sich im Anhang unter Punkt 46 „Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung“, Abschnitt „Währungsänderungsrisiko“. Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquiditäts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Die Frauenthal-Gruppe unterhält langjährige Geschäftsbeziehungen mit Banken in den Ländern Österreich, Deutschland, Slowakei, Schweden, Tschechien und China und beobachtet laufend die makroökonomischen Umstände. COMPLIANCE-RISIKEN Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelungen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvorgabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäftsbeziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle großen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von Compliance- relevanten Informationen weiterentwickelt. Eine neue Compliance-Richtlinie trat per 1. Jänner 2021 in Kraft. RECHNUNGSLEGUNG Es gibt klare und strenge Richtlinien betreffend die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge im gesamten Konzern. Der Rechnungslegungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue oder geänderte IFRS-Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den gesamten Konzern eingeführt. In Vorbereitung auf die Nachhaltigkeitskennzahlen werden Workshops mit den lokalen Verantwortlichen abgehalten. Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt. In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt. In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt. Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen. Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesellschaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt. Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow-Statements der einzelnen Business Units bzw. Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision. Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen. Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand. Im mindestens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prüfungsausschuss vorgelegt. E. BERICHT ÜBER DIE FINANZLAGE Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen. Planungen sind für beide Divisionen unterschiedlich, da für die Division Frauenthal Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Division Frauenthal Automotive vor allem der gesamte europäische Automobilmarkt, aber auch China und marginal die USA relevant sind. Wichtig ist die Risikoabschottung, also keine finanzielle Verflechtung zwischen den beiden Divisionen. Alle Gesellschaften bis auf den Standort in den USA sind mit lokalen Banken finanziert. Die durchschnittliche Verzinsung für kurz- und langfristige ausgenützte Kredite sowie für Betriebsmittelfinanzierungen beträgt in der Division Frauenthal Handel 4,34 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2025 sowie einer langfristigen Immobilien-Finanzierung bis 2038), in der Division Frauenthal Automotive 5,08 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2028) und für Finanzierungen auf Ebene der Frauenthal Holding AG 5,96 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2025). F. INNOVATIONSBERICHT In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und die Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Vor allem in der Business Unit Frauenthal Gnotec ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Produktdesigns von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind bei mehreren Kunden Ingenieure von Frauenthal Gnotec (sogenannte „Residential Engineers“) vor Ort tätig. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich von Frauenthal Airtank wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz (Kosten- und Gewichtsersparnis) gearbeitet. Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich. Die Produktinnovation bei Frauenthal Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells: Kreative Engineering-Lösungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Frauenthal Gnotec-Gruppe besteht in der Beherrschung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hochkomplexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwerpunkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung zum Ziel hat. An einem innovativen Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wird gearbeitet. Der technische Großhandel befindet sich in einem ständigen Wandel und muss sich den Herausforderungen der Digitalisierung und den steigenden Ansprüchen bei nachhaltigen Produkten stellen. Den Trends folgend werden in der Division Frauenthal Handel laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Die auf Kundenbedürfnisse und -anforderungen maßgeschneiderte Business-Plattform für die vier Marken mySHT mobil, ÖAG mobil, konti mobil und EMAT mobil ist eine dieser Lösungen. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, smarte Produktsuche, Bestellmöglichkeiten über die App am Smartphone, Track & Trace in Echtzeit auf einer Karte, Lieferaviso mit Push-Nachricht, nachhaltige Verpackungen und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2023. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT, Kontino, ELEKTROMATERIAL.AT) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. G. AUSBLICK Der Fokus des Managements liegt auf der Stärkung der Kundenbeziehungen und der Verbesserung der Kostenstruktur in den beiden Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel. Die Division Frauenthal Automotive ist durch die Optimierung der Standorte in Schweden, den Start der Fertigung für Frauenthal Airtank in den USA und den Ausbau des Standorts in der Slowakei für weiteres profitables Wachstum gerüstet. Schließlich ist die Division Frauenthal Automotive in einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen geprägten Zulieferindustrie als stabiler Partner der Kunden gut positioniert, um Marktanteile zu gewinnen. Die zukünftige Marktentwicklung wird maßgeblich von der Bewältigung und den Folgen des Ukraine-Russland-Krieges sowie der Auseinandersetzung im Nahen Osten und der damit verbundenen Warenverfügbarkeit geprägt sein. Zusätzlich kommt es darauf an, wie in Zukunft mit den Preisanstiegen bei Vor- und Rohmaterial sowie den steigenden Energiekosten umgegangen wird. Die Prognosen für das Jahr 2024 beruhen auf der Annahme, dass die europäische Automobilindustrie die Produktion auf gleichbleibendem Niveau, ohne nennenswerte neuerliche Shutdowns und ohne Unterbrechungen von Lieferketten fortsetzt. Die Volatilität und Prognoseunsicherheit ist nach wie vor groß, sodass eine belastbare Vorschau auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung kaum möglich ist. Mit Engpässen an Materialien und dadurch bedingten Produktionsausfällen in der Automobilindustrie ist daher auch zukünftig zu rechnen. Darüber hinaus bedrohen Preiserhöhungen bei den Energiekosten und Vor- und Rohmaterial sowie damit einhergehende Versorgungsschwierigkeiten die Profitabilität. Hier wird in allen Geschäftsbereichen mit Hochdruck daran gearbeitet, die Effekte zu minimieren und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes leicht zeitversetzt direkt von der Baukonjunktur ab. Die oft unterschiedliche Entwicklung einerseits im Neubau und andererseits in der Renovierung sowohl im Teilbereich Wohnbau als auch im Bereich „übriger Hochbau“ wirkt in Summe stabilisierend. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand sowie das private Konsumverhalten dar, wobei auch hier im Langzeitvergleich jeglicher konjunktureller Auf- bzw. Abschwung die Branche nur zeitversetzt und stark abgeschwächt trifft. Aufgrund der Rohstoffpreise, der teuren Zinslandschaft und der aktuellen Entwicklung der Inflation besteht ein hoher Grad an Prognoseunsicherheit. Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit wird in den Folgejahren durch starken Preiskampf im Wettbewerb und mögliche Lieferengpässe bestimmt werden. Ziel ist es, durch Investitionen, Prozessverbesserungen und Schulungen der Mitarbeitenden den Kundenservice weiter zu verbessern, den Fokus auf den Kundennutzen zu setzen sowie gezielte Lagerzukäufe zu tätigen. Die Frauenthal-Gruppe sieht sich aktuell in beiden Divisionen Handel und Automotive mit einem zunehmend herausfordernden Geschäftsumfeld und einer angespannten Marktsituation konfrontiert. Das Konzern-EBITDA und Konzern-EBIT werden voraussichtlich sowohl im ersten Halbjahr 2024, als auch im Gesamtjahr 2024 deutlich unter den Vergleichswerten 2023 liegen. Sollten sich die für das bisher laufende Geschäftsjahr 2024 zu beobachtende Trends fortsetzen, ist auch eine substanzielle Verschlechterung im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 möglich. Die tatsächlichen Auswirkungen hängen von der weiteren Konjunktur und dem Marktumfeld in den Divisionen ab, insbesondere der weiteren Entwicklung der Baukonjunktur und der Förderungen für erneuerbare Energien, der Rohstoffpreise und des Zinsumfeldes, und sind derzeit nicht zuverlässig prognostizierbar. Viele globale Lieferketten zeigen sich seit mehr als zwei Jahren instabil. Hinzu kommen makroökonomische Gegebenheiten wie Inflation und steigende Zinsniveaus, welche nicht nur die Finanzierungskosten ansteigen lassen, sondern sich zudem auf zukünftige Investitionsentscheidungen auswirken. Die Frauenthal-Gruppe rechnet weiterhin mit einer positiven Ertragslage, wenngleich die derzeitigen makroökonomischen Gegebenheiten und die geopolitischen Spannungen und Konflikte Unsicherheiten mit sich bringen. Aufgrund dieser Gegebenheiten ist eine verlässliche Vorhersage für die Zukunft nicht prognostizierbar. Im Bereich Business Development werden Akquisitionsmöglichkeiten zur Erweiterung des Kundenportfolios in beiden Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive analysiert. Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategische Verkäufe von Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage Optionen, die sorgfältig evaluiert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden. Auf der Website (www.frauenthal.at) sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen auch Berichte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Bericht der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Wien, 25. April 2024 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied KONZERNABSCHLUSS FÜR 2023 DER FRAUENTHAL HOLDING AG INHALTVERZEICHNIS KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG KONZERNBILANZ KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS KONZERN-ANLAGENSPIEGEL KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG A. ALLGEMEINES (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN (2) GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN (4) NACHHALTIGKEIT, UKRAINE-RUSSLAND, NAHER OSTEN UND LIEFERENGPÄSSE B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE (5) KONSOLIDIERUNGSKREIS (6) KAPITALKONSOLIDIERUNG (7) WÄHRUNGSUMRECHNUNG C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN (8) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE (9) LATENTE STEUERN (10) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN (11) VORRÄTE (12) FORDERUNGEN (13) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE (14) RÜCKSTELLUNGEN (15) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN (16) VERBINDLICHKEITEN (17) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE (18) ERTRAGSREALISIERUNG (19) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ (20) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE (21) SACHANLAGEN (22) NUTZUNGSRECHTE (23) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN (24) LATENTE STEUERN (25) VORRÄTE (26) FORDERUNGEN (27) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE (28) EIGENKAPITAL (29) VERBINDLICHKEITEN (30) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGEN (31) RÜCKSTELLUNGEN (32) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND- VERLUST-RECHNUNG (33) UMSATZERLÖSE (34) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE (35) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN (36) PERSONAL (37) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN (38) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN (39) FINANZERFOLG (40) ERTRAGSTEUERN (41) ERGEBNIS JE AKTIE F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT) (42) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS (43) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT (44) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT (45) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT G. SONSTIGE ANGABEN (46) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTATTUNG (47) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG (48) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS (49) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE (50) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN (51) ANGABEN ÜBER EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG Anmerkung in TEUR 2023 2022 (33) UMSATZERLÖSE 1.080.966 1.057.086 Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 1.233 676 Aktivierte Eigenleistungen 7 82 (34) Sonstige betriebliche Erträge 7.256 12.828 (35) Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen -795.210 -767.510 (36) Personalaufwand -163.128 -156.323 (38) Sonstige betriebliche Aufwendungen -68.933 -64.795 EBITDA 62.191 82.044 (20),(21),(22),(37) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -33.456 -32.652 Betriebserfolg (EBIT) 28.735 49.392 (39) Zinserträge 629 1.308 (39) Zinsaufwendungen -12.022 -5.972 (39) Sonstige Finanzerträge 86 0 (39) Sonstige Finanzaufwendungen 0 -358 (39) Finanzerfolg -11.307 -5.022 ERGEBNIS VOR STEUERN 17.428 44.370 (40) Ertragsteuern -3.029 -11.165 Ergebnis nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche 14.399 33.205 Ergebnis nach Steuern aufgegebener Geschäftsbereich 0 15.332 Jahresergebnis 14.399 48.537 davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender Ergebnisanteil (Konzernergebnis) 14.399 48.537 (41) Ergebnis je Aktie unverwässert 1,66 3,84 verwässert 1,66 3,84 KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG Anmerkung in TEUR 2023 2022 Ergebnis nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche 14.399 33.205 Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung -325 -1.351 Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und -325 -1.351 Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden (40) Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste -2.412 3.104 Personalrückstellungen Summe der Posten, die nachträglich nicht in die Gewinn- und -2.412 3.104 Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden Sonstiges Gesamtergebnis fortzuführende Geschäftsbereiche -2.737 1.753 Gesamtergebnis fortzuführende Geschäftsbereiche 11.662 34.958 Gesamtergebnis aufgegebener Geschäftsbereich 0 17.283 Gesamtergebnis 11.662 52.241 davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender 11.662 52.241 Gesamtergebnisanteil KONZERNBILANZ Anmerkung in TEUR 31.12.2023 31.12.2022 VERMÖGENSWERTE Langfristige Vermögenswerte (6),(8),(20) Immaterielle Vermögenswerte 20.386 20.130 (22) Nutzungsrechte Leasing 70.460 72.382 (8)(21) Sachanlagen 108.118 104.119 0,(23) Finanzanlagen 40 40 0,(23) Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.113 2.028 (9),(24) Aktive latente Steuern 2.468 2.581 203.585 201.280 Kurzfristige Vermögenswerte (11),(25) Vorräte 203.961 191.659 (12),(26) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 29.986 38.465 (12),(26) Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 0 1 (12),(26) Steuerforderungen 1.305 703 (12),(26) Termingeldeinlage 9.000 0 (12),(26) Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10.238 14.384 (12),(26) Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 6.529 5.861 (13),(27) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 39.843 44.572 300.862 295.645 Summe Vermögenswerte 504.447 496.925 EIGENKAPITAL UND SCHULDEN Eigenkapital (28) Grundkapital 8.652 8.652 (28) Kapitalrücklagen 22.331 22.331 (28) Einbehaltene Ergebnisse 173.039 159.159 (28) Sonstiges Ergebnis -11.980 -9.243 Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 192.042 180.900 Langfristige Schulden (16),(29) Finanzverbindlichkeiten 31.205 38.387 (16),(29) Leasingverbindlichkeiten 55.167 57.601 (14),(31) Personalrückstellungen 34.061 30.165 (9),(24) Passive latente Steuern 2.952 2.895 (15),(31) Sonstige Rückstellungen 712 775 124.097 129.823 Kurzfristige Schulden (16),(29) Finanzverbindlichkeiten 24.118 22.198 (16),(29) Leasingverbindlichkeiten 16.562 15.505 (16),(29) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 85.018 93.596 (16),(29) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1 0 (16),(29) Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.905 14.510 (16),(29) Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 43.211 34.919 (29) Steuerschulden 3.390 4.523 (15),(31) Sonstige Rückstellungen 1.103 952 188.308 186.203 Summe Eigenkapital und Schulden 504.447 496.925 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG Anmerkung in TEUR 2023 2022 Jahresergebnis 14.399 48.537 Entkonsolidierungsergebnis 0 -15.594 Zinserträge und -aufwendungen 11.393 5.147 Ertragsteuern 3.030 11.483 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 33.456 33.623 Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen -451 -606 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 187 136 Zuschreibungen Wertpapiere des Umlaufvermögens -86 0 Aufwendungen aus Finanzanlagen und Wertpapieren 0 358 Veränderung langfristiger Rückstellungen -445 -2.830 Gezahlte Zinsen -8.303 -3.746 Erhaltene Zinsen 465 362 Gezahlte Ertragsteuern -4.284 -2.496 (42) Kapitalfluss aus dem Ergebnis 49.361 74.374 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 1.308 Veränderung Vorräte -12.302 -14.387 Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.480 -9.773 Veränderung Forderungen verbundene Unternehmen 1 7 Veränderung sonstiger Forderungen 3.477 -3.554 Veränderung kurzfristiger Rückstellungen 151 -35 Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -8.578 2.059 Veränderung Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen 1 0 Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten 9.100 -4.369 Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen 518 -114 (43) Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 50.210 44.208 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 4.974 Auszahlungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten (44) -21.464 -22.228 und Sachanlagen Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten 536 1.886 und Sachanlagen Auszahlungen aus dem Kauf von Wertpapieren 0 -196 Auszahlungen Termingeldeinlagen -9.000 0 Zahlungsmittel Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen abzüglich abgehender 0 -5.889 (5),(44) Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -29.928 -26.427 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 -6.138 Gewinnausschüttungen -519 0 Tilgung Leasing -18.504 -18.610 Aufnahme von Krediten 9.421 10.056 Tilgung von Krediten -15.409 -13.147 (45) Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -25.011 -21.701 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 -1.582 VERÄNDERUNG DER LIQUIDEN MITTEL -4.729 -3.920 davon aufgegebener Geschäftsbereich 0 -2.746 Anfangsbestand der liquiden Mittel 44.572 48.492 (13) Endbestand der liquiden Mittel 39.843 44.572 ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS Versicherungs- EK der Währungs- mathematische Eigentümer Grund- Kapital- Einbehaltene ausgleichs- Gewinne/Verluste Eigene des Mutter- Konzern- Anmerkung in TEUR kapital rücklage Ergebnisse posten gemäß IAS 19 Anteile unternehmens kapital Stand 01.01.2022 9.435 21.548 114.857 -4.479 -6.483 -6.273 128.606 128.606 Jahresergebnis 48.537 48.537 48.537 Sonstiges Gesamtergebnis -1.340 5.044 3.704 3.704 Gesamtergebnis 2022 0 48.537 -1.340 5.044 0 52.241 52.241 Abgang IAS 19 Rücklage iZm Abgang IFRS 5 1.985 -1.985 0 0 Abgang IFRS 9 Änderung iZm Abgang IFRS 5 53 53 53 Einziehung eigener Anteile -783 783 -6.273 6.273 0 0 Transaktionen mit Eigentümern -783 783 -6.273 0 0 6.273 0 0 Stand 31.12.2022 = 01.01.2023 8.652 22.331 159.159 -5.819 -3.424 0 180.900 180.900 Jahresergebnis 14.399 14.399 14.399 Sonstiges Gesamtergebnis -325 -2.412 -2.737 -2.737 Gesamtergebnis 2023 0 14.399 -325 -2.412 0 11.662 11.662 (28) Gewinnausschüttung -519 -519 -519 Transaktionen mit Eigentümern 0 0 -519 0 0 0 -519 -519 STAND 31.12.2023 8.652 22.331 173.039 -6.144 -5.836 0 192.042 192.042 KONZERN-ANLAGENSPIEGEL IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Kunden- Marken- und beziehungen, Kundenbelie- Rechte, Entwicklungs- in TEUR ferungsrechte Lizenzen Firmenwerte aufwendungen Summe Anschaffungskosten / Herstellungskosten Stand 01.01.2022 15.450 29.151 9.503 623 54.727 Abgang IFRS 5 0 -1.189 0 0 -1.189 Kursdifferenzen 0 -871 0 -39 -910 Zugänge 0 1.169 0 0 1.169 Abgänge 0 86 0 0 86 Stand 31.12.2022 15.450 28.174 9.503 584 53.711 Stand 01.01.2023 15.450 28.174 9.503 584 53.711 Kursdifferenzen 0 5 0 1 6 Zugänge 0 1.780 0 0 1.780 Abgänge 0 217 0 0 217 Umbuchungen 0 0 0 21 21 Stand 31.12.2023 15.450 29.742 9.503 602 55.301 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2022 6.769 25.695 1.196 592 34.252 Stand 31.12.2022 6.898 24.904 1.196 584 33.582 Stand 01.01.2023 6.898 24.904 1.196 584 33.582 Stand 31.12.2023 7.001 26.130 1.196 589 34.916 Buchwerte 01.01.2022 8.681 3.456 8.307 31 20.475 Buchwerte 31.12.2022 8.552 3.270 8.307 0 20.129 Buchwerte 01.01.2023 8.552 3.270 8.307 0 20.129 Buchwerte 31.12.2023 8.449 3.612 8.307 18 20.386 Buchwerte 01.01.2022 8.681 3.456 8.307 31 20.475 Abgang IFRS 5 0 -45 0 0 -45 Kursdifferenzen 0 5 0 -1 4 Zugänge 0 1.169 0 0 1.169 Abschreibungen des Geschäftsjahres 129 1.315 0 30 1.474 davon planmäßige Abschreibung 129 1.315 0 30 1.474 Buchwerte 31.12.2022 8.552 3.270 8.307 0 20.129 Buchwerte 01.01.2023 8.552 3.270 8.307 0 20.129 Kursdifferenzen 0 -1 0 0 -1 Zugänge 0 1.780 0 0 1.780 Abgänge 0 20 0 0 20 Umbuchungen 0 0 0 18 18 Abschreibungen des Geschäftsjahres 103 1.417 0 0 1.520 davon planmäßige Abschreibung 103 1.417 0 0 1.520 Buchwerte 31.12.2023 8.449 3.612 8.307 18 20.386 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs . KONZERN-ANLAGENSPIEGEL SACHANLAGEN Andere Anlagen, Geleistete Technische Betriebs- und Anzahlungen Grundstücke Anlagen Geschäfts- und Anlagen im in TEUR und Bauten und Maschinen ausstattung Bau Summe Anschaffungskosten / Herstellungskosten Stand 01.01.2022 76.931 85.202 65.263 15.006 242.402 Abgang IFRS 5 -8.542 -17.078 -1.567 -3.087 -30.274 Kursdifferenzen -236 -1.007 -101 -98 -1.442 Zugänge 4.861 4.239 5.383 6.324 20.807 Abgänge 2.335 2.657 4.529 0 9.521 Umbuchungen 73 3.338 2.748 -6.159 0 Stand 31.12.2022 70.752 72.037 67.197 11.986 221.972 Stand 01.01.2023 70.752 72.037 67.197 11.986 221.972 Kursdifferenzen -158 -792 -104 -79 -1.133 Zugänge 5.573 1.850 6.521 5.706 19.650 Abgänge 304 348 4.507 0 5.159 Umbuchungen 578 4.682 2.357 -7.639 -22 Stand 31.12.2023 76.441 77.429 71.464 9.974 235.308 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2022 34.639 55.424 44.248 -68 134.243 Stand 31.12.2022 30.336 43.087 44.498 -68 117.853 Stand 01.01.2023 30.336 43.087 44.498 -68 117.853 Stand 31.12.2023 32.440 48.311 46.469 -29 127.191 Buchwerte 01.01.2022 42.292 29.778 21.015 15.074 108.159 Buchwerte 31.12.2022 40.416 28.950 22.699 12.054 104.119 Buchwerte 01.01.2023 40.416 28.950 22.699 12.054 104.119 Buchwerte 31.12.2023 44.001 29.118 24.995 10.003 108.117 Buchwerte 01.01.2022 42.292 29.778 21.015 15.074 108.158 Abgang IFRS 5 -3.060 -1.828 -19 -3.087 -7.994 Kursdifferenzen -110 -666 -10 -98 -884 Zugänge 4.861 4.239 5.383 6.324 20.807 Abgänge 1.053 182 176 0 1.411 Umbuchungen 73 3.338 2.748 -6.159 0 Abschreibungen des Geschäftsjahres 2.587 5.729 6.242 0 14.558 davon planmäßige Abschreibung 2.587 5.729 6.242 0 14.558 Buchwerte 31.12.2022 40.416 28.950 22.699 12.054 104.119 Buchwerte 01.01.2023 40.416 28.950 22.699 12.054 104.119 Kursdifferenzen -94 -371 -55 -78 -598 Zugänge 5.573 1.850 6.521 5.706 19.650 Abgänge 12 0 240 0 252 Umbuchungen 578 4.682 2.360 -7.639 -19 Abschreibungen des Geschäftsjahres 2.459 5.993 6.290 40 14.782 davon planmäßige Abschreibung 2.459 5.993 6.290 40 14.782 Buchwerte 31.12.2023 44.001 29.118 24.995 10.003 108.118 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. KONZERN-ANLAGENSPIEGEL NUTZUNGSRECHTE LEASING Andere Anlagen, Technische Betriebs- und Grundstücke Anlagen Geschäfts- in TEUR und Bauten Fahrzeuge und Maschinen ausstattung Summe Anschaffungskosten Stand 01.01.2022 102.254 5.114 5.432 1.531 114.331 IFRS 16 Modifizierungen 17.911 78 -1 62 18.050 Abgang IFRS 5 -391 -1.422 0 -642 -2.455 Kursdifferenzen -487 -44 -181 -1 -713 Zugänge 4.894 1.385 18 28 6.325 Abgänge 3.905 272 0 0 4.177 Stand 31.12.2022 120.276 4.840 5.268 977 131.361 Stand 01.01.2023 120.276 4.840 5.268 977 131.361 IFRS 16 Modifizierungen 14.704 81 0 108 14.893 Kursdifferenzen -331 -10 -176 -2 -519 Zugänge 629 1.360 0 0 1.989 Abgänge 4.691 259 0 33 4.983 Stand 31.12.2023 130.587 6.013 5.092 1.049 142.741 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2022 38.629 3.090 4.574 692 46.985 Stand 31.12.2022 50.999 2.675 4.741 564 58.979 Stand 01.01.2023 50.999 2.675 4.741 564 58.979 Stand 31.12.2023 63.516 3.259 4.750 757 72.282 Buchwerte 01.01.2022 63.625 2.024 858 838 67.346 Buchwerte 31.12.2022 69.277 2.165 527 412 72.382 Buchwerte 01.01.2023 69.277 2.165 527 412 72.382 Buchwerte 31.12.2023 67.071 2.754 342 291 70.459 Buchwerte 01.01.2022 63.625 2.024 858 838 67.346 IFRS 16 Modifizierungen 17.911 78 -1 62 18.050 Abgang IFRS 5 -151 -727 0 -308 -1.186 Kursdifferenzen -299 -15 5 1 -308 Zugänge 4.894 1.385 18 28 6.325 Abgänge 1.223 1 0 0 1.224 Umbuchungen 0 178 -178 0 0 Abschreibungen des Geschäftsjahres 15.480 757 175 209 16.621 davon planmäßige Abschreibung 15.480 757 175 209 16.621 Buchwerte 31.12.2022 69.277 2.165 527 412 72.382 Buchwerte 01.01.2023 69.277 2.165 527 412 72.382 IFRS 16 Modifizierungen 14.704 81 0 108 14.893 Kursdifferenzen -227 -7 -8 0 -242 Zugänge 629 1.360 0 0 1.989 Abgänge 1.409 0 0 0 1.409 Abschreibungen des Geschäftsjahres 15.903 845 177 229 17.154 davon planmäßige Abschreibung 15.903 845 177 229 17.154 Buchwerte 31.12.2023 67.071 2.754 342 291 70.460 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe in TEUR 2023 2022 2023 2022 2023 2022 2023 2022 2023 2022 Fremdkapital 82.537 94.568 226.334 222.746 8.971 10.557 -5.437 -11.846 312.405 316.025 Vermögen 131.719 144.177 346.495 343.027 31.698 21.672 -5.465 -11.951 504.447 496.925 REGIONEN NACH STANDORTEN/GESELLSCHAFTSSITZ Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing Durchschnittliche Beschäftigte und Immaterielles Vermögen in TEUR 2023 2022 2023 2022 Österreich 137.067 132.162 1.686 1.640 Deutschland 12.409 12.314 209 216 Schweden 17.768 18.408 349 374 Sonstige Länder 31.720 33.746 618 607 Frauenthal-Gruppe 198.964 196.631 2.862 2.837 * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs. KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe in TEUR 2023 2022 2023 2022 2023 2022 2023 2022 2023 2022 Außenumsatz 235.220 233.449 845.737 823.630 8 7 0 0 1.080.966 1.057.086 Innenumsatz 0 0 0 0 2.314 2.116 -2.314 -2.116 0 0 Umsatz gesamt 235.220 233.449 845.737 823.630 2.322 2.123 -2.314 -2.116 1.080.966 1.057.086 EBITDA 17.461 17.322 46.988 66.898 -1.498 -1.485 -759 -690 62.191 82.045 Abschreibungen -9.901 -10.000 -23.909 -22.792 -487 -442 842 582 -33.455 -32.652 Betriebserfolg (EBIT) 7.560 7.322 23.079 44.106 -1.985 -1.927 83 -108 28.736 49.392 Zinserträge 218 1.067 255 222 294 56 -138 -36 629 1.307 Zinsaufwendungen -3.648 -1.806 -8.268 -3.949 -261 -256 155 39 -12.022 -5.972 Sonstiges Finanzergebnis 0 0 86 -358 0 0 0 0 86 -358 Ergebnis vor Steuern 4.130 6.584 15.151 40.021 -1.952 -2.127 100 -105 17.428 44.370 Steuern vom Einkommen und Ertrag -951 -1.848 -3.540 -9.823 1.484 482 -23 26 -3.030 -11.165 Ergebnis nach Steuern 3.179 4.734 11.611 30.197 -468 -1.645 77 -81 14.399 33.205 Investitionen 1) 6.530 10.970 14.903 10.934 30 72 0 0 21.463 21.976 Mitarbeiter 1.176 1.200 1.676 1.628 10 9 0 0 2.862 2.837 1) Erhöhungen von Nutzungsrechten aus Miet- und Leasingverträgen werden nicht in das hier ausgewiesene Investitionsvolumen einbezogen. * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs. KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG UMSATZ IN REGIONEN NACH ENDKUNDEN Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Frauenthal-Gruppe in TEUR 2023 2022 2023 2022 2023 2022 2023 2022 Österreich 1.598 1.905 828.357 806.160 8 7 829.963 808.072 Deutschland 27.118 25.813 10.808 12.367 0 0 37.927 38.180 Frankreich 15.545 15.254 24 3 0 0 15.569 15.257 Schweden 64.410 62.049 4 3 0 0 64.415 62.052 Belgien 49.329 46.032 3 84 0 0 49.332 46.116 Sonstige EU 47.765 45.626 5.135 3.741 0 0 52.900 49.367 Sonstiges Europa 1.601 1.083 1.124 1.158 0 0 2.724 2.240 Amerika 5.095 7.419 40 34 0 0 5.135 7.453 Asien 21.850 24.025 2 22 0 0 21.852 24.047 Sonstige 909 4.244 240 57 0 0 1.148 4.301 Summe 235.220 233.449 845.737 823.630 8 7 1.080.966 1.057.087 * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs KONZERNANHANG FÜR 2023 DER FRAUENTHAL HOLDING AG A. ALLGEMEINES (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich. Die Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsennotierter Mischkonzern, umfasst zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel und zum anderen die Division Frauenthal Automotive. (2) GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG Die Aufstellung dieses Konzernabschlusses erfolgt in Anwendung von § 245a UGB nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen. Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG („Frauenthal-Gruppe“, „Frauenthal Konzern“ oder „der Konzernabschluss “) zum 31. Dezember 2023 wurde nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien, des vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Die im Bericht dargelegten Berechnungen sind EDV-technisch ermittelt worden. Die Darstellung der Werte erfolgt mittels kaufmännisch gerundeter Zahlen, weshalb sich Rundungsdifferenzen ergeben können. Aus diesem Grund kann die manuelle Berechnung von Werten zu Abweichungen bei den ausgewiesenen Zwischen- und Gesamtsummen führen. (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN Erstmalig wurden zum 1. Jänner 2023 die folgenden Standards von der Gruppe angewandt, wobei sich ausgenommen der Änderungen von IAS 12 Ertragsteuern: Internationale Steuerreform – Modellregeln für Pillar Two keine wesentlichen Auswirkungen auf die Gruppe ergeben: (3.1) Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen wurden erstmalig im Geschäftsjahr 2023 angewendet Neuer Standard oder Änderung Datum der Datum der Datum der Veröffentlichung Übernahme erstmaligen durch IASB in EU-Recht Anwendung laut EU-Recht Änderungen von IAS 12 Ertragsteuern: Internationale 23.05.2023 08.11.2023 01.01.2023 Steuerreform – Modellregeln für Pillar Two Änderungen von IFRS 17 Versicherungsverträge: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 – Vergleichs- 09.12.2021 08.09.2022 01.01.2023 informationen Änderungen von IAS 12 Ertragsteuern: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus 07.05.2021 11.08.2022 01.01.2023 einer einzigen Transaktion entstehen Änderungen von IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IFRS Practice Statement 2: Offenlegung von Bilanzierungs- und 12.02.2021 02.03.2022 01.01.2023 Bewertungsmethoden Änderungen von IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen 12.02.2021 02.03.2022 01.01.2023 und Fehler: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen IFRS 17 Versicherungsverträge, inkl. Änderungen zu IFRS 17 18.05.2017 25.06.2020 19.11.2021 01.01.2023 ÄNDERUNGEN ZU IAS 12 – INTERNATIONALE STEUERREFORM – PILLAR 2 Mit den Änderungen an IAS 12 wird eine vorübergehende Ausnahme für die Bilanzierung latenter Steuern im Rahmen der Umsetzung der globalen Mindestbesteuerung (BEPS Pillar 2-Regelung der OECD) eingeführt. Dies soll dazu beitragen, die Konsistenz der Abschlüsse zu gewährleisten und gleichzeitig die Umsetzung der Vorschriften zu erleichtern. Außerdem werden gezielte Offenlegungspflichten eingeführt, die den Anlegern helfen sollen, die Auswirkungen hinsichtlich der aus der Reform resultierenden Ergänzungssteuern auf das Unternehmen besser zu verstehen, insbesondere bevor die länderspezifischen Rechtsvorschriften zur Umsetzung der Mindestbesteuerung in Kraft treten. Weitere Angaben zu den Auswirkungen und der Anwendung sind unter Punkt (24) vermerkt. (3.2) Folgende in EU-Recht übernommene IFRS-Standards wurden bis zum Bilanzstichtag herausgegeben, sind aber erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden. Neuer Standard oder Änderung Datum der Veröffentlichung durch IASB Datum der Übernahme in EU-Recht Datum der erstmaligen Anwendung laut EU-Recht Änderungen von IAS 1 Darstellung des Abschlusses: • Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig; • Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig – Verschiebung der erstmaligen Anwendung; und • Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen ( Covenants ); 23.01.2020 15.07.2020 31.10.2022 19.12.2023 01.01.2024 Änderungen von IFRS 16 Leasingverhältnissen: Leasingverbindlichkeit bei Sale and Leaseback 22.09.2022 20.11.2023 01.01.2024 (3.3) Nachfolgende Standards sowie Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die vom IASB herausgegeben wurden, sind im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 noch nicht verpflichtend anzuwenden. Deren Anwendung setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens („Endorsement“) der EU angenommen werden. Neuer Standard oder Änderung Datum der Datum der (Übernahme in EU-Recht ausstehend) Veröffentlichung erstmaligen durch IASB Anwendung laut IASB Änderungen von IAS 21 Wechselkursänderungen: Mangel an Umtauschbarkeit 15.08.2023 01.01.2025 Änderungen von IAS 7 Kapitalflussrechnungen und IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben: 25.05.2023 01.01.2025 Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen (4) NACHHALTIGKEIT, GEOPOLITISCHE KONFLIKTE, INFLATION UND ZINSNIVEAU NACHHALTIGKEIT Umweltorientierung und Ressourcenschonung sind sowohl aus geschäftsstrategischen Gründen als auch aufgrund der Werthaltung des Managements und der Mitarbeitenden der Frauenthal-Gruppe eine wichtige Zielsetzung. In beiden Divisionen bieten sich zahlreiche Ansatzpunkte zur Förderung von umwelt- und ressourcenschonenden Technologien. Beispiele dafür sind im Automobilbereich der Einsatz wasserlöslicher Lackierungsmittel, Investitionen in energiesparende Produktionsprozesse und die Reduktion des Materialeinsatzes durch verbessertes Produktdesign. Ein Beispiel aus der Division Frauenthal Handel ist der Ausbau der Beratungszentren für Heizungsanlagen. Wir beraten unsere Kundschaft beim Verkauf von energieeffizienten Heizungssystemen. Die Forcierung von Produkten im Sanitärbereich, die den Energie- und Wasserverbrauch reduzieren, ist ebenso ein Beitrag zur Förderung des Umweltbewusstseins. Als börsennotiertes Unternehmen ist Frauenthal für interne und externe Stakeholder in hohem Maße transparent. Das Vertrauen unserer Mitarbeitenden und jenes von Kunden/innen, Lieferanten, Geschäftspartnern sowie Aktionären hängt auch von der wahrgenommenen Zukunftsorientierung unseres Handelns ab. Die aktuellen Markt- und Technologietrends in Europa lassen einen starken Anstieg des Volumens an BEV (Battery Electric Vehicles, also reinen E-Fahrzeugen) erwarten. Seit dem Management-Buy-Out der Business Unit Frauenthal Powertrain im November 2022 sieht sich die Division Frauenthal Automotive von dieser Entwicklung in der Industrie nicht unmittelbar betroffen. Unmittelbare Auswirkungen aus Umwelt- und Klimarisiken auf den Konzernabschluss der Frauenthal-Gruppe werden laufend evaluiert. In Summe wurden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss identifiziert. Bei der Prüfung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten oder Firmenwerten wurde auf Auswirkungen aus Umwelt- und Klimarisiken geachtet. Zum Stichtag ergaben sich daraus keine Wertminderungserfordernisse. Weiters ergaben sich aus der Analyse der Risiken in Zusammenhang mit Umwelt- und Klimaschutz zum Stichtag keine wesentlichen bilanzierungspflichtigen Rückstellungen oder Eventualverbindlichkeiten. Weitere Details können dem Nachhaltigkeitsbericht 2023 der Frauenthal-Gruppe unter www.frauenthal.at/de/berichte.html entnommen werden. GEOPOLITISCHE KONFLIKTE, INFLATION UND ZINSNIVEAU Das Geschäftsjahr 2023 ist erneut geprägt von vielen Unsicherheiten und Herausforderungen. Die Frauenthal-Gruppe hat zwar keine Gesellschaften sowie keine wesentlichen wirtschaftlichen Aktivitäten in der Ukraine, Russland oder dem Nahen Osten, allerdings sind diese Konflikte Treiber für die ohnehin anhaltend hohe Inflation im Jahr 2023. Die Kundenabrufe verhalten sich über das gesamte Jahr 2023 volatil und nicht vorhersehbar. Viele globale Lieferketten zeigen sich seit mehr als zwei Jahren instabil. Der weltweite Mangel an Vorprodukten und diversen Rohstoffen zwingt die OEMs, deren Produktionskapazitäten zu reduzieren. Zusätzlich ergeben sich aufgrund der Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer und der damit verbundenen längeren Schiffsroute über das Kap der Guten Hoffnung ein weiteres Lieferkettenproblem sowie höhere Transportkosten. Die makroökonomischen Gegebenheiten (Inflation, ansteigendes Zinsniveau, Lieferkettenprobleme) werden im Zuge der Bilanzerstellung bei der Bewertung von Vermögenswerten und Rückstellungen berücksichtigt. B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE (5) KONSOLIDIERUNGSKREIS Der Konsolidierungskreis wurde gemäß IFRS 10 festgelegt. Gegenüber dem 31. Dezember 2022 verändert sich die Anzahl der einbezogenen Gesellschaften wie folgt: VERSCHMELZUNGEN Im Geschäftsjahr 2023 sind folgende Gesellschaften innerhalb des Konsolidierungskreises durch Verschmelzungen untergegangen: Sitz Anteil am Kapital Abschluss mittelbar unmittelbar stichtag B&E Service GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Automotive Service GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12. Die B&E Service GmbH wurde in die Frauenthal Handel Gruppe AG und die Frauenthal Automotive Service GmbH wurde in die Frauenthal Airtank Elterlein GmbH verschmolzen. Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften hat sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt verändert: Inland Ausland Gesamt Einbezogen zum 31.12.2022 8 13 21 Verschmelzungen -1 -1 -2 Einbezogen zum 31.12.2023 7 12 19 Folgende Unternehmen werden im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen: Sitz Anteil am Kapital mittelbar unmittelbar Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00% FRAUENTHAL HANDEL Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00% Frauenthal Handel Gruppe AG Wien, Österreich 100,00% Frauenthal Handel GmbH Wels, Österreich 100,00% SHT Haustechnik GmbH Perchtoldsdorf, Österreich 100,00% 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH Perchtoldsdorf, Österreich 100,00% OVI Online Vertrieb für Installateurbedarf GmbH i.L. (vormals: OVI Online Vertrieb für Installateurbedarf Dresden, Deutschland 100,00% GmbH) FRAUENTHAL AUTOMOTIVE Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich 100,00% Frauenthal Airtank Elterlein GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o. Hustopeče, Tschechien 100,00% Frauenthal Gnotec AB Göteborg, Schweden 100,00% Gnotec Asia Holding Ltd. Hongkong, Hongkong 100,00% Frauenthal Gnotec China Co. Ltd. Kunshan, Volksrepublik China 100,00% Frauenthal Gnotec Slovakia s.r.o. Čadca, Slowakei 100,00% Frauenthal Gnotec Sweden AB Kinnared, Schweden 100,00% Frauenthal Gnotec Inc. Fountain Inn, USA 100,00% Frauenthal Gnotec Germany GmbH Hamburg, Deutschland 100,00% Frauenthal Gnotec Tool Development AB Göteborg, Schweden 100,00% Frauenthal Gnotec Trade (Kunshan) Co. Ltd. Kunshan, Volksrepublik China 100,00% Abschluss stichtag 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. 31.12. Die G – S Company, s.r.o. mit Sitz in Bánovce nad Bebravou, Slowakei wurde am 23. Dezember 2020 gegründet und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2023 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital gehalten. erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst. Der den beizulegenden Zeitwert dieses Nettovermögens übersteigende Betrag der Anschaffungskosten wird als Firmenwert gehalten. wurden . ausgewiesen. Die Techno Heat GmbH mit Sitz in Wien, Österreich wurde am 7. August 2018 akquiriert und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2023 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital Die Frauenthal Automotive Holding GmbH mit Sitz in Wien, Österreich, welche aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen wird, befindet sich zum Stichtag 31. Dezember 2023 in Liquidation. Außer den zuletzt genannten Gesellschaften gab es im Vorjahr keine weiteren Gesellschaften, die aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung nicht konsolidiert (6) KAPITALKONSOLIDIERUNG Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet die Frauenthal Holding AG die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des Firmenwerte aus dem Erwerb von Gesellschaften werden gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern zumindest zu jedem Bilanzstichtag auf ihren künftigen wirtschaftlichen Nutzen geprüft. In Höhe des Betrags, der nicht mehr durch den erwarteten künftigen Nutzen gedeckt ist, ist eine erfolgswirksame außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen . (7) WÄHRUNGSUMRECHNUNG Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen in Euro erfolgt auf Basis des Konzepts der funktionalen Währung (IAS 21 „The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates“) nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von und -verluste werden erfolgswirksam berücksichtigt. Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Umrechnungsdifferenzen, die aus abweichenden Umrechnungskursen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung resultieren, werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum aktuellen Tageskurs bewertet. Zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne Jahresdurchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Devisenmittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit der Währungsrücklage verrechnet. Die ebenfalls erfolgsneutral in der Währungsrücklage ausgewiesen. wie folgt verändert: In den Einzelabschlüssen der Frauenthal Holding AG und der Tochterunternehmen, welche in den Konzernabschluss einfließen, werden 1 EURO ENTSPRICHT Stichtagskurs Durchschnittskurs 31.12.2023 31.12.2022 2023 2022 Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen haben sich im Verhältnis zu EUR 1,00 Tschechische Republik CZK 24,7250 24,1150 24,0070 24,5650 Schweden SEK 11,0960 10,1218 11,4842 10,6571 Hongkong HKD 8,6314 8,3163 8,4802 8,2223 China CNY 7,8509 7,3582 7,6839 7,0744 USA USD 1,1050 1,0666 1,0829 1,0500 C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die Jahresabschlüsse sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen werden entsprechend IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. (8) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten, sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen werden bei Eintreten von Impairmenttriggern bzw. für Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (Marken) zumindest einmal jährlich im 4. Quartal durchgeführt. Ein Vermögenswert ist gem. IAS 36.8 wertgemindert, wenn sein Buchwert („Carrying amount“) seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist gem. IAS 36.18 der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten („Fair Value less costs to sell/Fair Value“) und dem Nutzungswert („Value in Use“). Sie basieren grundsätzlich auf einer Value in Use Berechnung auf Basis der geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungsströme sowie Änderungen der verwendeten Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen. Die Unsicherheit bezüglich des Eintritts der zugrunde gelegten Parameter steigt an, je weiter die Planung in die Zukunft reicht. Die Bewertungen der Zahlungsmittel generierenden Einheiten basieren auf den erwarteten Zahlungsströmen, die mit durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) nach Unternehmenssteuern abgezinst werden. Für die Frauenthal-Gruppe stellen der Russland-Ukraine Konflikt sowie der Konflikt im Nahen Osten keine Impairmenttrigger dar, da die Frauenthal-Gruppe über keine Vermögenswerte in der Ukraine, in Russland und im Nahen Osten verfügt und keine relevanten Umsätze in diesen Ländern generiert. Für die SHT-Gruppe (SHT Haustechnik GmbH, 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH), die Gesellschaft Frauenthal Handel GmbH und die Gesellschaft Frauenthal Handel Gruppe AG wird ein gemeinsames Reporting erstellt, es gibt eine gemeinsame Steuerung und Planung, und es werden alle wesentlichen Führungsentscheidungen von ein und demselben Personenkreis getroffen. Es ergibt sich somit die CGU Frauenthal Handel. Die Werthaltigkeit von Firmenwerten und Marken (= immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer) wurde mittels DCF-Verfahren getestet. Der Bewertung liegt das im November 2023 erstellte Budget für 2024 sowie eine Mittelfristplanung bis 2028 zugrunde. Die Annahmen zur Marktentwicklung basieren sowohl auf internen Erfahrungswerten als auch renommierten externen Marktstudien. Für die CGU Frauenthal Handel geht man aufgrund der letztgültigen Prognosen für die Entwicklung der Bauwirtschaft in Österreich (Euroconstruct) von einem rückläufigen Markt von -4,1 % (VJ: 0,2 %) und einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 1,6 % bis 3,6 % (VJ: 2,2 % bis 2,4 %) in den Folgejahren aus. Der erzielbare Betrag der CGU wurde anhand des Nutzungswerts ermittelt. Der für die CGU Frauenthal Handel mit einem WACC nach Steuern von 8,35 % (31.12.2022: 7,55 %) durchgeführte Wertminderungstest ergab keinen Wertminderungsbedarf. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Es wurden im Geschäftsjahr 2023 für Forschung und Entwicklung TEUR 10 (VJ: TEUR 26) ausgegeben, welche in den Aufwendungen erfasst wurden. Kundenbeziehungen sind als Ergebnis der Purchase Price Allocation in der Division Frauenthal Automotive bei der Firma Frauenthal Gnotec AB als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, die bereits vollständig abgeschrieben sind. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält einerseits im Zuge des Erwerbs der Division Frauenthal Handel erworbene Marken, bei denen derzeit keine Änderungsabsichten bestehen, die laufend gepflegt werden, deren Nutzungsende nicht absehbar ist und die daher eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen. Weiters sind darin Kundenbelieferungsrechte für Installateure der Division Frauenthal Handel enthalten, die bereits zum Zeitpunkt der Akquisition bestehende Kundenbelieferungsrechte beinhalten, derzeit unbefristet sind und nur durch Kündigung beendet werden können. Die Abschreibung erfolgt entsprechend den Kündigungen dieser Belieferungsrechte. Klicken oder tippen Sie hier, um Text einzugeben.Die übrigen immateriellen Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und – bei bestimmbarer Nutzungsdauer – entsprechend ihrer Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. in Jahren Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer 3 bis 10 SACHANLAGEN Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Geringwertige Vermögenswerte des Anlagevermögens, die aus steuerlichen Gründen in den lokalen Abschlüssen sofort abgeschrieben werden, werden auch im Konzernabschluss aus Wesentlichkeitsgründen im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgänge ausgewiesen. Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis und den direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen, auch die geschätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des Gegenstands sowie die Wiederherstellung des Standorts, an dem er sich befindet. Besteht ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen wesentlichen Bestandteile über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen für das Sachanlagevermögen unterliegen konzerneinheitlich nachfolgenden Nutzungsdauern: in Jahren Betriebs- und Geschäftsgebäude 10 bis 50 Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 20 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Im Zugangsjahr werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens zeitanteilig abgeschrieben. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten. Bei Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nur dann aktiviert, wenn es sich um qualifizierte langfristige Vermögenswerte handelt. Die Finanzierungskosten werden dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Im Jahr 2023 wurden keine Finanzierungskosten für qualifizierte langfristige Vermögenswerte aktiviert. Investitionszuschüsse werden gemäß Konzernrichtlinien direkt mit den Anschaffungskosten saldiert (Nettomethode). Für weitere Informationen wird auf den Punkt (21) Sachanlagen verwiesen. NUTZUNGSRECHTE Gemäß IFRS 16 werden für Verträge aus Miet- und Leasingverhältnissen Nutzungsrechte bzw. Verbindlichkeiten angesetzt, welche über die voraussichtliche Vertragsdauer abgeschrieben bzw. verzinst werden. Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Vertragsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Die Vertragslaufzeiten werden halbjährlich oder bei Vorliegen von Triggering Events überprüft. Bei der Erfassung der Verträge und bei der Kalkulation wird darauf geachtet, Nebenleistungen wie zum Beispiel Betriebskosten getrennt von den Mieten und Leasingaufwendungen auszuweisen. Bei unbefristeten Verträgen wird die Laufzeit jährlich überprüft und abhängig von der Laufzeiteinschätzung entsprechend gewählt. Die Ausnahme für kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu 1 Jahr) wird in Anspruch genommen. Für ähnlich ausgestaltete Leasingverträge werden einheitliche Abzinsungssätze verwendet. Bei der Ansetzung von neuen Leasingverhältnissen hat sich die Frauenthal-Gruppe dazu entschieden, die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse von geringem Wert anzuwenden. (9) LATENTE STEUERN Gemäß IAS 12 werden für alle temporären Differenzen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder eines Schuldpostens und seinem steuerlichen Wert latente Steuern bilanziert. Für alle zu versteuernden temporären Differenzen ist eine latente Steuerschuld anzusetzen, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus dem erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes oder dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, welcher kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis (vor Ertragsteuern) noch das zu versteuernde Ergebnis (den steuerlichen Verlust) beeinflusst. Darüber hinaus werden gemäß IAS 12.34 zukünftige Steuerentlastungen aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen durch einen Abgrenzungsposten berücksichtigt, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass in Zukunft steuerpflichtige Erträge in ausreichender Höhe zur Verrechnung mit den Verlustvorträgen zu erwarten sind. Soweit eine Verrechnung nicht mehr wahrscheinlich ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen, soweit die Voraussetzungen nach IAS 12.74 vorliegen. Bei der Beurteilung der Realisierbarkeit der latenten Steuern überprüft der Vorstand, ob es wahrscheinlich ist, dass alle aktiven latenten Steuern realisiert werden. (10) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN Die in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten und Finanzanlagen ausgewiesenen Wertpapiere sind als „Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ gemäß IFRS 9 einzustufen und werden erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Wertermittlung erfolgt auf Basis der Rechnungskurse der entsprechenden Investmentfondsanteile. Termingeldeinlagen werden als bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen eingestuft. Zinsen aus Wertpapieren und Zinsen auf Guthaben bei Kreditinstituten werden periodengerecht abgegrenzt und im sonstigen Zinsergebnis ausgewiesen. Ergebnisse aus nicht konsolidierten Beteiligungen und übrigen sonstigen Finanzanlagen werden im sonstigen Finanzergebnis dargestellt. Weitere Informationen siehe Punkt (30). (11) VORRÄTE Die Bewertung der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt zu Anschaffungskosten oder zu einem allfälligen niedrigeren Nettoveräußerungswert zum Abschlussstichtag. Die Bewertung des Einsatzes und des Bestandes der Vorräte erfolgt nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder in einzelnen Fällen nach dem FIFO-Verfahren. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert am Abschlussstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Kosten (Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne), anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsnahe Verwaltungsgemeinkosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt. (12) FORDERUNGEN Forderungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen, ausgewiesen. Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Hierfür wird im Rahmen einer Wertberichtigungsmatrix mittels einer Vergangenheitsanalyse und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen der Wertberichtigungsbedarf ermittelt. Erst bei Insolvenz oder erfolgloser rechtlicher Geltendmachung wird die Forderung ausgebucht. Wertminderungen werden erfolgswirksam rückgängig gemacht. (13) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten im Wesentlichen Guthaben bei Banken und Kassenbestände, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Bewertung erfolgt zu Tageswerten am Bilanzstichtag. (14) RÜCKSTELLUNGEN LEISTUNGSORIENTIERTE PLÄNE Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgelder) werden gemäß IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt (Projected Unit Credit Method). Pläne für Pensionen betreffen Leistungszusagen in Österreich, Deutschland und Schweden. Pläne für Abfertigungen betreffen Leistungszusagen in Österreich. Für zwei pensionierte Mitarbeiter österreichischer Firmen bestehen Einzelzusagen für eine Alterspension, welche nach Ablauf von 10 Dienstjahren bei der Gesellschaft gewährt wurden. Angestellte, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen, haben, wenn das betreffende Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen und ununterbrochen mindestens 3 Jahre gedauert hat, Anspruch auf eine Abfertigung bei Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und auch dann, wenn das Dienstverhältnis durch Kündigung seitens des Dienstgebers endet. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher, wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln, wobei Planvermögen zur Deckung dieser Ansprüche nicht vorliegt. In Österreich erhalten Mitarbeitende aufgrund von kollektivvertraglichen Vereinbarungen nach Erreichung eines bestimmten Dienstjahres Jubiläumsgelder. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde gemäß den Bestimmungen des IAS 19 zu anderen langfristig fälligen Leistungen ermittelt. Mitarbeitende von deutschen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Invaliditäts- und Altersrente, die nach Ablauf von 10 Arbeitsjahren im Dienst des Unternehmens gewährt werden. Mitarbeitende von schwedischen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Betriebspension. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste bei Pensions- und Abfertigungsrückstellungen werden sofort erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste von Jubiläumsgeldrückstellungen sofort erfolgswirksam in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand erfasst. Der laufende Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen wird in der Position Zinsaufwendungen erfasst. Die für die versicherungsmathematischen Berechnungen zugrunde gelegten Parameter sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen: Rückstellungen für Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen und Jubiläumsgelder Parameter 2023 2022 2023 2022 SCHWEDEN Abzinsungsfaktor 3,60 % 4,20 % n.a. n.a. Durchschnittliche Bezugs- bzw. 2,10 % 2,10 % n.a. n.a. Pensionserhöhung Duration 14 Jahre 14 Jahre n.a. n.a. ÜBRIGE LÄNDER Abzinsungsfaktor 3,46% - 3,55 % 4,10 % - 4,20 % 4,10 % - 3,46% - 3,60 % 4,20 % Durchschnittliche Bezugs- bzw. 2,00 % - 9,70 % 2,00 % - 5,80 % 3,00 % - 1,50 % - 4,50 % 4,40 % Pensionserhöhung Duration 8 Jahre 8 Jahre 10 Jahre 10 Jahre BEITRAGSORIENTIERTE PLÄNE Von den leistungsorientierten Plänen, für welche Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen gebildet werden müssen, werden beitragsorientierte Pläne unterschieden. Bei Beitragszusagen besteht der Aufwand lediglich aus den zu zahlenden Beiträgen und wird direkt im Personalaufwand erfasst. Weitere Angaben zu Versorgungsplänen für Arbeitnehmer können dem Punkt (31) Rückstellungen entnommen werden. (15) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Diese Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet und dürfen nicht mit Erstattungen verrechnet werden. Der Erfüllungsbetrag wird auf der Basis einer bestmöglichen Schätzung berechnet. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. (16) VERBINDLICHKEITEN Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. (17) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Zum Stichtag 31.12.2023 bestehen keine derivativen Finanzinstrumente mehr. Weitere Informationen siehe Punkt (30). (18) ERTRAGSREALISIERUNG Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten gemäß IFRS 15 werden mit dem Eigentums- bzw. Gefahrenübergang an den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Zinsen sind unter Anwendung der Effektivzinsmethode gemäß IFRS 9 erfasst worden und werden als solche in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesen. Die Frauenthal-Gruppe realisiert Umsatzerlöse in der Division Frauenthal Handel als Großhändler mit eigenem Vertrieb, zudem werden die Produkte von Installateurpartnern an Endkunden veräußert und in der Division Frauenthal Automotive mit der Produktion von Werkzeugen und Bauteilen für die Automotive-Kunden. Division Frauenthal Handel: Die Leistungsverpflichtung beschränkt sich immer nur auf das Handelsgeschäft und es gibt keine zusätzlichen Leistungsverpflichtungen in den Kundenverträgen, bei der Lieferung oder innerhalb der angewendeten gesetzlichen Gewährleistungsfrist. Zusätzliche Serviceangebote zu den Produktlieferungen werden dem Kunden nicht angeboten. Ermessensabhängige Jahresprämien an Vertriebsmitarbeiter sind an den Unternehmenserfolg bzw. an die individuellen Leistungsbeurteilungen gekoppelt, welche nicht als Vertragskosten aktiviert werden, da es sich nicht um zusätzliche Kosten für die Vertragsanbahnung handelt und sie nicht unmittelbar an einzelnen identifizierbaren Verträgen geknüpft sind. Mit den Installateur- Partnerbetrieben bestehen Jahresbonusvereinbarungen, die nicht fix an einzelne Aufträge gekoppelt sind. Den Kunden werden branchenüblich kurze Zahlungsziele ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Variable Gegenleistungen gemäß IFRS 15, die zu einer Reduktion des Transaktionspreises führen, betreffen v.a. Jahresboni. Solche variablen Kaufpreisanpassungen werden periodenrein abgegrenzt und von den Umsatzerlösen absaldiert. Die Erfassung von Jahresboni erfolgt auf Einzelbasis. Sofern gegenüber einem Kunden, dem ein Jahresboni zuzuweisen ist, noch eine offene Forderung besteht, wird der Boni gegen die offene Forderung absaldiert. Im Falle, dass keine offene Forderung besteht, wird künftig eine Vertragsverbindlichkeit gebildet. Den Anforderungen des IFRS 15.50ff im Zusammenhang mit der Berücksichtigung von variablen Gegenleistungen im Transaktionspreis wird damit bereits im Rahmen der Bilanzierung Folge geleistet. Aufgrund der vorherrschenden Einzelbetrachtung sowie der klar definierten Jahresboni sind keine wesentlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Abgrenzung vorhanden. Rückgaberechte sind in der Division Frauenthal Handel nur von untergeordneter Bedeutung. Gemäß IFRS 15 erfolgt die Verbuchung für erwartete Retouren wie folgt: Die Umsatzrealisierung findet grundsätzlich nur in der Höhe statt, in der es hochwahrscheinlich ist, dass keine spätere signifikante Umsatzreversierung stattfinden wird. Der Wert der Retouren zum Stichtag wird auf Basis von Erfahrungswerten ermittelt. Neben der Verbindlichkeit (Vertragsverbindlichkeit) für den abgegrenzten Umsatz wird zusätzlich auch ein Vermögenswert für die erwarteten Retouren aktiviert. Die Kundenverträge enthalten keine Optionen zum vergünstigten Erwerb zusätzlicher Güter, die in der Art ausgestaltet sind, dass sie eine separate Leistungsverpflichtung darstellen könnten. Im Zusammenhang mit der Verbuchung von Retouren in der Division Frauenthal Handel wurden Vertragsverbindlichkeiten von TEUR 3.706 (VJ: TEUR 3.992) und Vertragsvermögenswerte von TEUR 3.047 (VJ: TEUR 1.270) bilanziert. Als Großhändler ohne eigene Produktion erfolgt die Umsatzrealisierung ausschließlich zeitpunktbezogen. Das Verschaffen der Verfügungsmacht und damit der Kontrollübergang erfolgten mit der Auslieferung beim Kunden bzw. bei Abholung durch den Kunden „ab Werk“. Division Frauenthal Automotive: Als Automotive Zulieferer erbringen die Gesellschaften in der Division Frauenthal Automotive sowohl die Produktion von Bauteilen als auch von Werkzeugen für die Kunden. Da die CGUs für die gleichen Kunden die Bauteile und Werkzeuge erzeugen, wird insbesondere untersucht, ob die Produktion als separate Leistungsverpflichtung zu beurteilen ist. Das bedeutet, ob die Werkzeuge als Einzelstück (ohne Bauteil) verkauft werden können und ob der Kunde mit den Werkzeugen die Bauteile bei einem anderen Lieferanten fertigen lassen kann. Bei der Vertragsanalyse wurde festgestellt, dass kein gemeinsames Leistungsbündel aus Werkzeugen und Bauteilen vorliegt. In den Fällen, in denen der Kunde auch das Werkzeug erhält, könnte er die Bauteile mit dem gelieferten Werkzeug von einem anderen Lieferanten fertigen lassen bzw. es besteht die Möglichkeit, dass Werkzeuge ohne Bauteile verkauft werden können. Es liegen somit separate Leistungsverpflichtungen iSd IFRS 15.27 vor, da die im Vertrag enthaltenen Güter bzw. Dienstleistungen einzeln abgrenzbar sind. Die Erlösrealisierungen hat daher wie bisher für separate Leistungsverpflichtungen getrennt zu erfolgen. Den Kunden werden branchenübliche Zahlungsziele zwischen 30 und 90 Tagen ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Negative variable Vergütungen wie z. B. Nomination Fees werden von den CGUs nicht geleistet. Aufgrund der Dauerverträge mit den Automobilherstellern fallen in der Regel auch keine relevanten Vertragskosten an. Wird ein Werkzeug durch eine der CGUs erstellt, so verbleibt dies grundsätzlich so lange im Eigentum der Gesellschaft, solange es nicht an den Kunden übertragen wurde und in dessen Verfügungsmacht gelangt. Weiters besteht auch kein durchsetzbares Recht auf Zahlung der erbrachten Leistung, solange der Kunde nicht über Eigentum bzw. Kontrolle verfügt. Eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung scheidet somit ebenfalls aus und es ist die zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung bei Lieferung des Werkzeugs maßgeblich. Im Rahmen der Bauteilproduktion stellen Lieferabrufe die konkrete Leistungsverpflichtung dar. Der Kunde erlangt die Verfügungsmacht über seine Bauteile erst, nachdem diese geliefert wurden. Gleichzeitig entsteht auch erst zu diesem Zeitpunkt ein Zahlungsanspruch in voller Höhe. Folglich erfolgt die Realisierung von Bauteillieferungen zeitpunktbezogen gemäß IFRS 15 im Zeitpunkt der Verschaffung der Verfügungsmacht. In den Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive bestehen erhaltene Anzahlungen für noch nicht erbrachte Leistungen; die Vertragsverbindlichkeiten daraus betragen TEUR 1.875 (VJ: TEUR 3.258). Zusätzlich bestehen im Konzern Vertragsverbindlichkeiten aus Bonusverpflichtungen von TEUR 22.862 (VJ: TEUR 14.200). (19) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses muss der Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden, der angeführten Eventualforderungen und -verbindlichkeiten am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge während des Berichtszeitraumes beeinflussen können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen. Hinsichtlich Schätzungsunsicherheiten im immateriellen und Sachanlagevermögen wird auf die Ausführungen zu Impairmenttests unter Punkt (8) Langfristige Vermögenswerte verwiesen. Der Bewertung von Nutzungsrechten aus Leasingverträgen sowie der damit verbundenen Leasingverbindlichkeit liegt eine bestmögliche Schätzung hinsichtlich der Ausübung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen zugrunde. Falls sich wesentliche Änderungen der Rahmenbedingungen oder des Vertrages ergeben, wird diese Einschätzung aktualisiert. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt, bei unbefristeten Verträgen wird die Laufzeit jährlich überprüft und abhängig von der Laufzeiteinschätzung entsprechend gewählt. Bei bestimmten unbefristeten Verträgen in der Division Frauenthal Handel wird die Vertragslaufzeit jeweils um maximal 12 Monate verlängert, da nur für diesen Zeitraum eine hinreichende Sicherheit besteht. Das Kündigungsrecht des Vermieters bei korrespondierender Kündigungsoption des Mieters (in den vorliegenden Fällen innerhalb von 12 Monaten) verhindert gemäß IFRS 16.B34 den Ansatz eines durchsetzbaren Nutzungsrechtes über diesen Zeitraum hinaus. Schätzungsunsicherheiten für Personalrückstellungen werden mittels Sensitivitäten unter Punkt (14) Rückstellungen behandelt. Weitere Schätzungsunsicherheiten bestehen in den Vorräten, Forderungen und sonstigen Rückstellungen in betriebsgewöhnlichem Umfang. Hinsichtlich Buchwerten, Wertberichtigungen und weiterer Details siehe Anhang Punkte (25), (26), (31). D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ (20) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Das immaterielle Vermögen beinhaltet Firmenwerte in Höhe von TEUR 8.307 (VJ: TEUR 8.307). in TEUR 31.12.2022 Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2023 Frauenthal Handel 8.307 0 0 0 8.307 Frauenthal-Gruppe 8.307 0 0 0 8.307 Als weitere wesentliche Bestandteile des immateriellen Anlagevermögens sind Kundenbeziehungen, Marken- und Kundenbelieferungsrechte und Lizenzen in den verschiedenen Teilkonzernen aktiviert. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von TEUR 5.950 (VJ: TEUR 5.950). Für weitere Informationen wird auf Punkt (8) Langfristige Vermögenswerte und den Anlagenspiegel – Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte verwiesen. (21) SACHANLAGEN Im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie im Vorjahr kam es zu keinen außerplanmäßigen Abwertungen. Für weitere Informationen wird auf Punkt (8) Langfristige Vermögenswerte verwiesen . Es wurden im Geschäftsjahr TEUR 16 (VJ: TEUR 288) an Investitionszuschüssen im Anlagevermögen erfasst. Zum 31. Dezember 2023 bestehen Verpfändungen von Sachanlagevermögen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 38.356 (VJ: TEUR 34.451). (22) NUTZUNGSRECHTE Die Frauenthal-Gruppe hat diverse Verträge, im Wesentlichen handelt es sich um Mieten von Immobilien in der Division Frauenthal Handel. Durch die Anwendung von IFRS 16 werden für diese Verträge Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten angesetzt, welche über die voraussichtliche Vertragsdauer abgeschrieben sowie verzinst werden. Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Vertragsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Abschreibungen auf Nutzungsrechte werden in der Position „Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen“ der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und betragen TEUR 17.154 (VJ: TEUR 16.621). Der Ausweis der Zinsaufwendungen wird im Posten „Zinsaufwendungen“ dargestellt – diese betragen TEUR 1.762 (VJ: TEUR 1.434). Aus Leasingverhältnissen kam es in der laufenden Periode zu einem Abfluss liquider Mittel in Höhe von TEUR 18.504 (VJ: TEUR 18.610). Die Erlöse aus untervermieteten Grundstücken und Gebäuden betragen TEUR 344 (VJ: TEUR 402). Die Nutzungsrechte werden in der Position Nutzungsrechte Leasing iHv TEUR 70.460 (VJ: TEUR 72.382) und die Verbindlichkeiten aus den Nutzungsrechten werden bei den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten iHv TEUR 71.729 (VJ: TEUR 73.105) dargestellt. Die Veränderung der Nutzungsrechte respektive Verbindlichkeiten sind auf eine Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen sowie neuen Objekten hauptsächlich in der Division Frauenthal Handel sowie in der Business Unit Frauenthal Gnotec zurückzuführen. Zum 31.12.2023 betragen die Aufwendungen für Leasingverhältnisse von geringem Wert TEUR 862 (VJ: TEUR 1.178). Die Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu 1 Jahr) betragen zum 31.12.2023 TEUR 76 (VJ: TEUR 11). Für weitere Informationen wird auf den Anlagenspiegel verwiesen. Die Fälligkeitsanalyse ist unter Punkt (46) Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung dargestellt. (23) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind Wertpapiere und in der Position Finanzanlagen sind mehrere nicht konsolidierte Beteiligungen enthalten. Diese werden gemäß IFRS 9 als „Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ klassifiziert. In der Position Termingeldeinlage sind Einlagen in Höhe von TEUR 9.000 (VJ: TEUR 0) bei österreichischen Kreditinstituten mit einer Fälligkeit von maximal zwölf Monaten. Im Frauenthal Konzern sind Wertpapiere in der Division Frauenthal Handel von TEUR 2.113 (VJ: TEUR 2.027) und Finanzanlagen von TEUR 40 (VJ: TEUR 40) bilanziert. (24) LATENTE STEUERN Der Ermittlung der latenten Steuerabgrenzung liegt der jeweils gültige Steuersatz bzw. bei angekündigten Steuersatzänderungen der künftig gültige Steuersatz zugrunde. Die Zusammensetzung der Steuerabgrenzung ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich: AUFGLIEDERUNG LATENTE STEUERN 2023 2022 in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva Wertunterschiede in Bilanzpositionen 19.584 -22.420 19.984 -22.962 Immaterielle Vermögenswerte 0 -1.948 0 -1.981 Nutzungsrechte 0 -15.948 0 -16.686 Sachanlagen 122 -4.411 124 -4.206 Sonstige Vermögenswerte 98 -48 340 -7 Personalrückstellungen 3.556 0 3.064 0 Sonstige Rückstellungen 1 -65 1 -82 Leasingverbindlichkeiten 15.752 0 16.406 0 Finanzverbindlichkeiten und Sonstige Schulden 56 0 50 0 Steuerliche Verlustvorträge und 3.541 0 4.050 0 Beteiligungsabschreibungen Steuerliche Verlustvorträge und 15.289 0 15.602 0 Beteiligungsabschreibungen Abzüglich Verlustvorträge und Beteiligungsabschreibungen, für welche in der Bilanz kein latenter Steueranspruch -11.747 0 -11.552 0 angesetzt wurde Passive Latente Steuern "Periodiseringsfond" 0 -1.386 0 -1.386 Gnotec Gruppe 0 -1.190 0 -1.386 Aktive/Passive Steuerabgrenzungen 23.125 -23.609 24.034 -24.348 Saldierung von aktiven und passiven Steuerabgrenzungen -20.657 20.657 -21.453 21.453 gegenüber derselben Steuerbehörde Stand der latenten Steuern per 31.12. 2.468 -2.952 2.581 -2.895 VERÄNDERUNG LATENTE STEUERN 2023 2022 in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva Stand der latenten Steuern per 1.1. 2.581 -2.895 11.683 -3.518 Ergebnisneutrale Veränderung 705 5 -1.893 247 der latenten Steuerabgrenzungen davon aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten 723 0 -1.027 0 Personalrückstellungen fortzuführende Geschäftsbereiche davon aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten 0 0 -895 0 Personalrückstellungen aufgegebener Geschäftsbereich davon aus Währungsumrechnung -18 5 29 247 Ergebniswirksame Veränderung -817 -62 -5.758 376 der latenten Steuerabgrenzungen fortzuführende Geschäftsbereiche Ergebniswirksame Veränderung 0 0 -262 0 der latenten Steuerabgrenzungen aufgegebener Geschäftsbereich Abgang IFRS 5 0 0 -1.189 0 Stand der latenten Steuern per 31.12. 2.468 -2.952 2.581 -2.895 Im Geschäftsjahr 2023 lagen im Frauenthal Konzern zwei verschiedene Steuergruppen vor, wobei bei der österreichischen Gruppe als Umlagemethode die Belastungsmethode angewandt wird und bei der deutschen Steuergruppen ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen wurde (die deutsche Steuergruppe bestand bis Juni 2023, da zu diesem Zeitpunkt die beiden Gesellschaften verschmolzen wurden). Unternehmen in Schweden dürfen jährlich eine Steuerrücklage bilden („Periodiseringsfond“) – maximal 25 % des Ergebnisses vor Steuern können in diese Rücklage eingestellt werden. Jede Dotierung bildet eine eigene Rücklage, die innerhalb von 6 Jahren verbraucht und im Einkommen ausgewiesen werden muss. Ziel dieser Regel ist es, den Unternehmen eine Möglichkeit zu bieten, Verluste mit Vorjahresgewinnen zu verrechnen. In den schwedischen Gesellschaften beträgt die Rücklage zum 31. Dezember 2023 MSEK 64,1 (MEUR 5,8) (VJ: MSEK 74,8 (MEUR 6,7)), auf die passive latente Steuern gebildet wurden. Latente Steueransprüche iSd IAS 12.82 wurden aufgrund positiver Ertragsaussichten im Automotive Bereich iHv TEUR 535 (VJ: TEUR 549) aktiviert. Nur für jene Verlustvorträge, die in einem Zeitraum von 5 Jahren verwertet werden können, wurden aktive latente Steuern gebildet. Im Konzern wurden wegen mangelnder zukünftiger Verwertbarkeit auf folgende Verlustvorträge keine aktiven latenten Steuern gebildet, welche einen zusätzlichen Aktivposten in Höhe von TEUR 11.186 (VJ: TEUR 11.552) ergeben würden: in TEUR 2023 2022 Nicht aktivierte Verlustvorträge Körperschaftsteuer 43.173 44.544 Nicht aktivierte Verlustvorträge Gewerbesteuer 29.449 31.405 Fehlender zusätzlicher Aktivposten 11.186 11.552 Die nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträge der Körperschaftsteuer iHv TEUR 43.173 (VJ: TEUR 44.544) und der Gewerbesteuer iHv TEUR 29.449 (VJ: TEUR 31.405) können auf unbegrenzte Dauer verwendet werden. Aufgrund der zukünftigen Wahrscheinlichkeit der Verwertung wurden auf alle vorhandenen temporären Differenzen latente Steuern gebildet. Die Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt entsprechend den Voraussetzungen von IAS 12.74. Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der Steuerabgrenzung sowie des Steuerertrages ist unter Punkt (40) abgebildet. In Umsetzung der EU-Richtlinie zur globalen Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmensgruppen und große inländische Gruppen in der Europäischen Union (BEPS Pillar 2-Regelung der OECD) wurde in Österreich das Mindestbesteuerungsgesetz beschlossen, das mit 1. Jänner 2024 in Kraft getreten ist. Die Regelungen zur Mindeststeuer sollen sicherstellen, dass multinationale Unternehmensgruppen in allen Ländern, in denen sie vertreten sind, zumindest mit einem effektiven Steuersatz von 15 % besteuert werden. Eine zusätzliche Besteuerung ergibt sich somit nur, wenn das Besteuerungsniveau diesen Mindeststeuersatz unterschreitet. Die Frauenthal-Gruppe hat bereits damit begonnen, die erforderlichen Berichtsprozesse aufzubauen und die für die Beurteilung der potenziellen zusätzlichen Steuerbelastung notwendigen Informationen einzuholen. Die Analyse des Umsetzungsstatus der BEPS Pillar 2-Regelung der OECD in nationales Recht zeigt für jene Jurisdiktionen, in denen Frauenthal aktiv ist, per 01.04.2024 folgendes Bild: Umsetzungsstatus Pillar 2-Regelung der OECD Österreich nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Deutschland nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Tschechische Republik nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Slowakei nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Schweden nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Hong Kong nationale Umsetzung angekündigt; Anwendbarkeit voraussichtlich ab 1.1.2025 USA bisher keine nationale Umsetzung erfolgt und auch nicht absehbar China bisher keine nationale Umsetzung erfolgt und auch nicht absehbar Aufgrund der Komplexität der Regelungen sowie der in drei Jurisdiktionen noch nicht endgültig abgeschlossenen Gesetzgebungsverfahren ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, die genaue Höhe der zukünftigen Belastung verlässlich zu ermitteln. Die Frauenthal-Gruppe hat daher die potenzielle künftige Mindeststeuerbelastung basierend auf zum Berichtsstichtag vorliegenden Informationen untersucht. Hierfür wurden historische Daten wie die länderbezogene Berichterstattung (Country-by- Country Reporting) und Jahresabschlüsse herangezogen. Auf dieser Grundlage zeichnet sich für die Frauenthal-Gruppe nach den Regeln des Mindestbesteuerungsgesetzes zwar für China möglicherweise eine Auswirkung ab, insgesamt wird für die Gruppe aber aufgrund der untergeordneten Rolle dieser Jurisdiktion für das Konzernergebnis keine signifikante Erhöhung des effektiven Steuersatzes erwartet. Die Frauenthal-Gruppe hat die vorübergehende, verpflichtende Ausnahmeregelung bezüglich Ansatzes und Angabe latenter Steuern im Zusammenhang mit Pillar 2-Ertragsteuern gemäß IAS 12.4A angewendet. (25) VORRÄTE Der ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen: in TEUR 2023 2022 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 12.771 15.491 Unfertige Erzeugnisse 188.462 174.624 Fertige Erzeugnisse und Waren 2.536 1.105 Geleistete Anzahlungen 192 438 Vorräte Die wertberichtigten Vorräte sind folgender Tabelle zu entnehmen: 203.961 191.659 Abschreibungen auf Artikelbasis für jene Waren erfasst, welche nicht mehr als reguläre Lagerware angesehen werden können (gemessen am letzten Einkauf sowie der Drehung des Artikels bzw. nach Verwendung als Ausstellungsstück in Schauräumen). Zum 31. Dezember 2023 bestehen Verpfändungen von Vorräten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 18.059 In den Zuführungen sind hauptsächlich Lagerwertkorrekturen bei Artikeln mit hoher Reichweite, geringer Drehung und erhöhten Teuerungszuschlägen in der Division Frauenthal Handel enthalten. Zusätzlich wurden in den Aufwendungen für Material (VJ: TEUR 21.227). (26) FORDERUNGEN zusammen: in TEUR 2023 2022 Sämtliche Forderungen sind kurzfristig und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen setzen sich wie folgt Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 29.986 38.465 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 0 1 Steuerforderungen 1.305 703 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10.238 14.384 Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 6.529 5.861 Forderungen 48.058 59.415 Die Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 29.986 (VJ: TEUR 38.465) ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 8.479 gesunken. Dies resultiert im Wesentlichen aus geringeren Volumina der Division Frauenthal Automotive Ende des Jahres 2023. In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind insbesondere Forderungen gegenüber Finanzämtern und diverse sonstige Forderungen in der Division Frauenthal Handel und Division Frauenthal Automotive enthalten. Die Ausfallwahrscheinlichkeit der sonstigen finanziellen Vermögenswerte ist als gering einzustufen und ist aufgrund der betraglichen Unwesentlichkeit nicht angegeben. In der Position Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte sind vor allem Vorauszahlungen enthalten. Zum 31. Dezember 2023 bestehen Verpfändungen von Forderungen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 35.012 (VJ: TEUR 43.622). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich folgendermaßen entwickelt: in TEUR 2023 2022 Stand Wertberichtigungen Vorräte am 1.1. 9.695 11.438 Abgang IFRS 5 0 -2.278 Kursdifferenzen 0 -53 Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 2.234 1.212 Verbrauch -1.811 -473 Auflösungen -9 -151 Stand Wertberichtigungen Vorräte am 31.12. 10.109 9.695 in TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Wertberichtigung 35.642 43.079 Wertberichtigungen -5.656 -4.614 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigung 29.986 38.465 Die dargestellten Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen Wertberichtigungen für erwartete Kreditausfälle iSd IFRS 9 und haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR 2023 2022 Stand Wertberichtigungen Forderungen am 1.1. 4.614 4.628 Abgang IFRS 5 0 -583 Zuführungen 4.688 3.442 Verbrauch -1.693 -778 Auflösungen -1.806 -2.185 Veränderung aufgrund Neubewertung Expected Credit Loss (IFRS 9) -148 90 Stand Wertberichtigungen Forderungen am 31.12. 5.656 4.614 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen, ausgewiesen. Zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste wird der vereinfachte Ansatz nach IFRS 9 angewendet. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Demzufolge werden für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die den Kriterien gemeinsamer Risikoeinstufungen und Überfälligkeitstage entsprechen, Wertberichtigungen in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste gebildet. Die Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2023 wurden wie folgt ermittelt: FÄLLIGKEITEN DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Überfällig 31.12.2023 nicht überfällig 1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Gesamt Werte in TEUR 26.766 4.222 927 244 3.483 35.642 Die Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2022 wurden wie folgt ermittelt. FÄLLIGKEITEN DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Überfällig 31.12.2022 nicht überfällig 1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Gesamt Werte in TEUR 25.490 7.482 4.292 3.925 1.891 43.079 Hinsichtlich des wertberichtigten Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum Abschlussstichtag noch keine Tatsachen bekannt, dass wesentliche Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. (27) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE in TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Guthaben bei Kreditinstituten 39.756 44.486 Schwebende Geldbewegungen 0 3 Kassenbestände 87 83 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 39.843 44.572 Zum Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 408 (VJ: TEUR 2.589). (28) EIGENKAPITAL GRUNDKAPITAL Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2023 ist in der Tabelle „Entwicklung des Eigenkapitals“, Beilage IV dargestellt. Das zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2023 im Firmenbuch eingetragene Grundkapital beträgt EUR 8.651.491,00 (VJ: EUR 8.651.491,00) und ist zur Gänze eingezahlt. Das Grundkapital verteilt sich auf insgesamt 6.751.491 (VJ: 6.751.491) auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 auf Namen lautende Stückaktien, die nicht zum Börsenhandel zugelassen sind. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Jede Stückaktie gewährt das Recht auf eine Stimme in der Hauptversammlung der Gesellschaft. Der auf eine Stückaktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt EUR 1,00. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745,00 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). KAPITALRÜCKLAGE Die Kapitalrücklagen resultieren aus Agios im Zusammenhang mit Bar- und Sachkapitalerhöhungen sowie iHv EUR 783.499 aus der gebundenen Rücklage, die im Rahmen der vereinfachten Herabsetzung des Grundkapitals gemäß § 229 Abs 2 Z5 UGB im Vorjahr eingestellt wurde. EINBEHALTENE ERGEBNISSE In den einbehaltenen Ergebnissen werden die Gewinnrücklage und die kumulierten Ergebnisse ausgewiesen. 31. Dezember 2023 bestehen Verpfändungen von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zugunsten von SONSTIGES ERGEBNIS Das sonstige Ergebnis in Höhe von TEUR -11.980 (VJ: TEUR -9.243) beinhaltet Währungsausgleichsposten in Höhe von TEUR -6.144 (VJ: TEUR -5.819) und versicherungsmathematische Verluste gemäß IAS 19 in Höhe von TEUR -5.836 (VJ: TEUR -3.424). Im sonstigen Ergebnis sind in der Veränderung der Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne und Verluste latente Steuern von TEUR 723 (VJ: TEUR -1.922) berücksichtigt. EIGENE ANTEILE Es sind keine eigenen Aktien zum 31.12.2023 vorhanden – diese wurden laut dem Beschluss der vereinfachten Herabsetzung des Grundkapitals in der 33. ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 30. Juni 2022 eingezogen. NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE Es bestehen im Geschäftsjahr 2023 keine Anteile fremder Gesellschafter (VJ: keine). GEWINNAUSSCHÜTTUNG Es wurde im Geschäftsjahr 2023 eine Dividende an Aktionäre iHv TEUR -519 (VJ: TEUR 0) ausgeschüttet, dies entspricht einer Dividende von EUR 0,06 pro dividendenberechtigte Aktie. ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG in Höhe von TEUR 66 auf neue Rechnung vorzutragen und keine Dividende auszuschütten. (29) VERBINDLICHKEITEN Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 nach ihrer Restlaufzeit stellt sich wie folgt dar: Restlaufzeit bis 1 Jahr 1 - 5 über 5 dinglich in TEUR Gesamtbetrag Jahre Jahre besichert Finanzverbindlichkeiten 55.324 24.118 22.689 8.516 52.670 Leasingverbindlichkeiten 71.729 16.562 33.985 21.182 71.729 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 85.018 85.018 0 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1 1 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.905 14.905 0 0 0 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 43.211 43.211 0 0 0 Verbindlichkeiten gesamt 270.187 183.815 56.675 29.698 124.399 Die Vergleichswerte des Verbindlichkeitenspiegels zum 31. Dezember 2022 stellen sich wie folgt dar: Restlaufzeit in TEUR Gesamt- 1 - 5 über 5 dinglich betrag bis 1 Jahr besichert Jahre Jahre Finanzverbindlichkeiten 60.585 22.198 31.908 6.480 57.645 Leasingverbindlichkeiten 73.105 15.505 30.840 26.761 73.105 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 93.596 93.596 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.510 14.510 0 0 0 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 34.919 34.918 0 0 0 Verbindlichkeiten gesamt 276.715 180.727 62.747 33.241 130.750 Die Finanzverbindlichkeiten enthalten Kredite und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 55.324 (VJ: TEUR 60.585). Die Veränderung beruht im Wesentlichen auf der Optimierung des Working Capital sowie einer höheren Ausnutzung des Factoringrahmens. Die Veränderung der Leasingverbindlichkeiten iHv TEUR -1.376 ist auf eine Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen sowie auf neue Objekte hauptsächlich in der Division Frauenthal Handel sowie in der Business Unit Frauenthal Gnotec zurückzuführen. In den kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 14.889 (VJ: TEUR 14.494) enthalten. Nachfolgend wird eine detaillierte Aufstellung zu den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt: in TEUR 2023 2022 Veränderung Personalverbindlichkeiten aus Abgrenzungen 3.137 2.344 793 Steuerverbindlichkeiten 9.638 11.831 -2.193 Vertragsverbindlichkeiten 22.862 14.200 8.662 Noch nicht erhaltene Rechnungen/passive Rechnungsabgrenzungen 5.177 2.527 2.650 Gewährleistung und Schadensfälle 402 159 243 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.994 3.858 -1.864 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 43.211 34.919 8.292 Die Reduktion in der Position Steuerverbindlichkeiten ist auf Tilgungen in der Division Frauenthal Handel und der Division Frauenthal Automotive zurückzuführen. Die Position Vertragsverbindlichkeiten umfasst im Wesentlichen Bonusverpflichtungen im Zusammenhang mit Verrechnungen von Jahresbonusforderungen mit Kunden in Höhe von TEUR 15.386 (VJ: TEUR 11.130) und in die Verbindlichkeiten aus erwarteten Kundenretouren in Höhe von TEUR 3.706 (in 2022 TEUR 3.992 von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen saldiert). Die Position Steuerverbindlichkeiten enthält im Wesentlichen Lohnsteuern und Umsatzsteuern. Die Bilanzposition Steuerschulden in Höhe von TEUR 3.390 (VJ: TEUR 4.523) enthält Rückstellungen für Steuern aus Einkommen und Ertrag. (30) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGEN Zum 31. Dezember 2023 sowie im Geschäftsjahr 2023 gibt bzw. gab es keine Derivate. (31) RÜCKSTELLUNGEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN Die Personalrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: Rückstellung Rückstellung für Rückstellung Summe in TEUR für Pensionen Abfertigungen für Jubiläumsgelder 2023 2022 2023 2022 2023 2022 2023 2022 Stand 1.1. 11.579 40.266 11.541 13.417 7.044 8.291 30.165 61.975 Abgang IFRS 5 0 -22.496 0 0 0 -301 0 -22.797 Zuweisung 1.711 1.133 1.713 475 1.444 502 4.869 2.111 Verwendung -804 -1.473 -955 -988 -484 -309 -2.243 -2.770 Auflösung 0 -6.020 0 -1.495 0 -1.245 0 -8.760 Zinsaufwand 466 404 483 132 316 106 1.265 642 Kursdifferenzen 5 -235 0 0 0 0 5 -235 Stand 31.12. 12.958 11.579 12.782 11.541 8.321 7.044 34.061 30.165 Der Management-Buy-Out der Business Unit Frauenthal Powertrain im Geschäftsjahr 2022 wurde unter Abgang IFRS 5 dargestellt. Die Rückstellung für Pensionen betreffen mit TEUR 1.645 (VJ: TEUR 1.639) Standorte in Deutschland, mit TEUR 8.802 (VJ: TEUR 7.634) Standorte in Österreich und mit TEUR 2.510 (VJ: TEUR 2.306) Standorte in Schweden. Die Zuweisung der Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus der Anpassung der Zinssätze für die Berechnung. Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 3,46 bis 3,60 % im Geschäftsjahr 2023 wie folgt entwickelt: in TEUR Pension Abfertigung Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2022 11.579 11.542 Laufender Dienstzeitaufwand 0 404 Zinsaufwand 466 483 Zahlungen -919 -956 Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) 1.827 1.309 - aus der Änderung von finanziellen Annahmen 1.105 1.233 - aus der Änderung von demographischen Annahmen 0 9 - aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen 722 67 Währungsdifferenzen 5 0 Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2023 12.958 12.782 Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 4,10 % bis 4,20 % im Geschäftsjahr 2022 wie folgt entwickelt: in TEUR Pension Abfertigung Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2021 40.266 13.417 Abgang IFRS 5 -22.496 0 Laufender Dienstzeitaufwand 20 475 Zinsaufwand 404 132 Zahlungen -875 -988 Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) -5.471 -1.495 - aus der Änderung von finanziellen Annahmen -5.848 -1.953 - aus der Änderung von demographischen Annahmen -106 0 - aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen 482 458 Währungsdifferenzen -269 0 Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2022 11.579 11.542 SENSITIVITÄTSANALYSE ZU DEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN Würden die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2023 verwendeten Zinssatz mit einem um 0,5 %-Punkte geänderten Zinssatz erfolgen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal- Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich verändern: ZINSSATZÄNDERUNG in TEUR 2023 Szenario -0,5 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 12.958 13.721 -763 davon Schweden 2.510 2.685 -175 Rückstellung für Abfertigungen 12.782 13.455 -674 Rückstellung für Jubiläumsgeld 8.321 8.715 -393 Rückstellungen gesamt 34.061 35.891 -1.830 ZINSSATZÄNDERUNG in TEUR 2023 Szenario +0,5 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 12.958 12.267 691 davon Schweden 2.510 2.353 157 Rückstellung für Abfertigungen 12.782 12.154 627 Rückstellung für Jubiläumsgeld 8.321 7.958 363 Rückstellungen gesamt 34.061 32.380 1.681 Würde man die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2023 verwendeten Gehaltstrend mit einem um 0,25 %-Punkte geänderten Gehaltstrend berechnen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal-Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich verändern: GEHALTSTREND in TEUR 2023 Szenario -0,25 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 12.958 12.608 350 davon Schweden 2.510 2.429 82 Rückstellung für Abfertigungen 12.782 12.464 317 Rückstellung für Jubiläumsgeld 8.321 8.155 166 Rückstellungen gesamt 34.061 33.227 834 GEHALTSTREND in TEUR 2023 Szenario +0,25 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 12.958 13.325 -367 davon Schweden 2.510 2.596 -86 Rückstellung für Abfertigungen 12.782 13.109 -327 Rückstellung für Jubiläumsgeld 8.321 8.377 -56 Rückstellungen gesamt 34.061 34.811 -750 SONSTIGE LANGFRISTIGE UND KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die sonstigen lang- und kurzfristigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR Sonstige langfristige Rückstellungen Sonstige kurzfristige Rückstellungen 2023 2022 2023 2022 Stand 1.1. 774 4.737 952 4.024 Abgang IFRS 5 0 -3.488 0 -2.161 Zuweisung 0 39 660 721 Verwendung -39 -221 -428 -1.057 Auflösung -1 -100 -104 -540 Kursdifferenzen -1 -193 0 -35 Umgliederung -23 0 23 0 Stand 31.12. 711 774 1.103 952 (32) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN Der Frauenthal Konzern weist zum 31. Dezember 2023 Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.074 (VJ: TEUR 7.051) aus Haftungsverhältnissen gegenüber Dritten aus. Alle anderen drohenden Risiken wurden im Bereich der Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt. Die Frauenthal Holding AG und ihre Tochtergesellschaften sind zum Abschlussstichtag in keine nennenswerten Rechtsstreitigkeiten involviert, für die nicht durch Rückstellungen vorgesorgt wurde. Außer den angeführten Miet- und Leasingverpflichtungen bestehen keine über den normalen Geschäftsbetrieb hinausgehenden langfristigen Vertragsbeziehungen oder Auflagen aus Umweltschutzgründen, die für den Konzern zu in der Konzernbilanz nicht ausgewiesenen erheblichen finanziellen Verpflichtungen führen könnten. E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG Die Darstellung der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. Die Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung beziehen sich auf die fortzuführenden Geschäftsbereiche. (33) UMSATZERLÖSE Der größte Teil der Umsatzerlöse entfällt auch im Geschäftsjahr 2023 auf die Mitgliedsländer der EU, da die Division Frauenthal Handel zum Großteil Umsätze in Österreich aufweist und diese den größten Umsatzbeitrag liefern. Bei den Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Erlöse aus dem Verkauf von Gütern. in TEUR 2023 2022 Veränderung Österreich 829.963 808.072 21.891 Deutschland 37.927 38.180 -254 Sonstige EU 182.217 172.793 9.424 Amerika 5.135 7.453 -2.318 Asien 21.852 24.047 -2.195 Sonstige Länder 3.873 6.540 -2.669 Umsatzerlöse 1.080.966 1.057.086 23.879 Gemäß IFRS 15 werden nachfolgend die Umsatzerlöse nach Produktgruppen aufgegliedert. Die Umsatzerlöse nach geografischen Regionen befinden sich im Segmentbericht. UMSÄTZE NACH PRODUKTEN Frauenthal Frauenthal Handel Holdings und Frauenthal-Gruppe Automotive Sonstige in TEUR 2023 2022 2023 2022 2023 2022 2023 2022 Frauenthal Airtank 61.747 64.601 - - - - 61.747 64.601 (Druckluftbehälter) Frauenthal Gnotec (Metall- Komponenten) 173.473 168.848 - - - - 173.473 168.848 Handel - - 845.737 823.630 - - 845.737 823.630 Sonstige (Mieterträge) - - 8 7 8 7 Summe 235.220 233.449 845.737 823.630 8 7 1.080.966 1.057.086 (34) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE Es werden die folgenden Beträge ausgewiesen: in TEUR 2023 2022 Veränderung Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 726 2.777 -2.051 Erhaltene Boni und Zuschüsse 2.864 4.096 -1.232 Erträge aus Weiterverrechnungen 985 1.469 -483 Miet- und Betriebskostenerträge 713 606 106 Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 451 606 -155 Kursgewinne 176 946 -771 Übrige sonstige Erträge 1.342 2.328 -986 Sonstige betriebliche Erträge 7.256 12.828 -5.572 Die Veränderung der Boni und Zuschüsse steht in Verbindung mit Lieferantenzuschüssen der Division Frauenthal Handel für getätigte Werbeaufwendungen. Siehe dazu Punkt (38), wo die sonstigen Vertriebskosten eine ähnliche Entwicklung zeigen. In den übrigen sonstigen Erträgen sind keine Zuschüsse der öffentlichen Hand (VJ: TEUR 0) enthalten. Weitere Informationen betreffend die öffentlichen Zuschüsse im Zusammenhang mit der Kurzarbeit und Erstattungen für COVID-19 Erkrankungen sind dem Kapitel (36) Personal zu entnehmen. Weiters sind in den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen diverse Zuschüsse (v.a. aus der Division Frauenthal Handel) betreffend Lehrlingsförderung bzw. Ausbildungen AMS iHv TEUR 297 enthalten. In der Division Frauenthal Automotive konnten hier Energiekompensationen mit Lieferanten iHv TEUR 241 verbucht werden. (35) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN Der Aufwand setzt sich aus den folgenden Beträgen zusammen: In den Materialaufwendungen sind keine Wertminderungen auf den Nettoveräußerungswert von Vorräten (VJ: TEUR 0) enthalten (siehe Punkt (25)). in TEUR 2023 2022 Veränderung Materialaufwendungen 762.795 736.429 26.365 Aufwendungen für bezogene Leistungen 32.416 31.081 1.334 Summe 795.210 767.510 27.700 (36) PERSONAL Die durchschnittliche Zahl der Arbeiter und Angestellten für die fortzuführenden Geschäftsbereiche stellt sich wie folgt dar : 2023 2022 Veränderung Arbeiter 1.481 1.510 -29 Angestellte 1.381 1.327 54 Summe 2.862 2.837 25 Die Veränderung der durchschnittlichen Personalzahl ergibt sich einerseits durch die Reduktion um -24 in der Division Frauenthal Automotive aufgrund von Automatisierungsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2023 und andererseits aufgrund des Anstiegs um +48 in der Division Frauenthal Handel infolge des erhöhten Volumens und aufgrund der Weiterentwicklung der neuen Geschäftszweige Elektromaterial und Montage Services, sowie um den Anstieg um +1 in der Holding. Die Zusammensetzung des Personalaufwands stellt sich in folgender Tabelle dar: in TEUR 2023 2022 Veränderung Löhne und Gehälter 124.522 118.575 5.948 Aufwendungen für Abfertigungen 42 620 -578 Aufwendungen für Altersversorgung 3.218 2.682 536 Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie 33.262 31.632 1.630 vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge Sonstige Sozialaufwendungen 2.084 2.814 -731 Personalaufwand 163.128 156.323 6.805 In den österreichischen Gesellschaften wurden aufgrund des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes (BMVG) sowie vertraglicher Zusagen beitragsorientierte Zahlungen in Höhe von TEUR 1.279 (VJ: TEUR 1.101) geleistet. Gemäß IAS 20 werden die geleisteten Zuschüsse aus öffentlicher Hand (Kurzarbeitsbeihilfen COVID-19) in den Konzerngesellschaften in der Position Löhne und Gehälter saldiert. Im Konzern wurden bis inkl. 2022 in den Ländern Deutschland und Österreich Zuschüsse der öffentlichen Hand in Anspruch genommen. Im Personalaufwand wurden staatliche Zuschüsse in Form von Erstattungen aufgrund von COVID-19-Erkrankungen iHv TEUR 371 (VJ: TEUR 369) saldiert. Es gibt in diesem Zusammenhang keine unerfüllten Bedingungen und sonstigen Eventualverbindlichkeiten mit den staatlichen Unterstützungen. (37) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN Die Aufgliederung der Jahresabschreibungen nach einzelnen Posten ist im Anlagenspiegel ersichtlich. Hinsichtlich außerplanmäßiger Abschreibungen siehe Punkt (8), (20) und (21). (38) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2023 2022 Veränderung Frachtkosten 18.056 18.676 -620 Fremdleistungen 12.829 9.847 2 982 Verwaltungskosten 9.511 7.874 1 637 Rechts- und Beratungsaufwendungen 4.083 5.190 -1 107 Sonstige Vertriebskosten 6.838 8.181 -1 343 Geleastes Personal 852 438 414 Reisekosten 2.495 2.276 219 Versicherungsaufwendungen 2.672 2.034 639 Personalbeschaffung und Ausbildung 1.789 1.419 370 Fremdreparaturen 652 1.080 -428 Forderungswertberichtigungen und -abschreibungen 1.938 1.284 654 Kursverluste 489 324 165 Bankgebühren 468 546 -77 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 187 134 53 Entsorgungskosten 128 176 -48 Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom 261 330 -69 Einkommen und Ertrag fallen Übrige Aufwendungen 5.683 4.986 697 Sonstige betriebliche Aufwendungen 68.933 64.795 4.137 Das Bild der sonstigen betrieblichen Aufwendungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt verändert: Der Anstieg der Fremdleistungen resultiert im Wesentlichen aus der Division Frauenthal Handel und ist auf die Preissteigerungen für Energie und erhöhten Instandhaltungsbedarf zurückzuführen. Der Anstieg der Verwaltungskosten beruht im Wesentlichen auf gestiegenen Kosten für EDV-Leistungen. Die Verringerung der Rechts- und Beratungsaufwendungen ergibt sich vorrangig aus geringeren Consulting- Aufwendungen in der Division Frauenthal Automotive. Die Veränderung der Sonstigen Vertriebskosten resultiert im Wesentlichen aus geringeren Werbungskosten, da die hausintern organisierte Messe „Frauenthal EXPO“ der Division Frauenthal Handel nur jedes zweite Jahr veranstaltet wird. Die übrigen Aufwendungen beinhalten vor allem Reinigungskosten sowie Kosten für Arbeitskleidung. Folgende Leistungen wurden durch den Abschlussprüfer an die Frauenthal-Gruppe erbracht (Wertangaben jeweils netto): in TEUR 2023 2022 Prüfung des Jahres- bzw. Konzernabschlusses 89 89 Andere Bestätigungsleistungen 256 266 Sonstige Leistungen 61 19 Summe 406 374 (39) FINANZERFOLG in TEUR 2023 2022 Veränderung Zinserträge 629 1.308 -680 Zinsaufwendungen -12.022 -5.972 -6.050 Sonstige Finanzerträge 86 0 86 Sonstige Finanzaufwendungen 0 -358 358 Summe -11.307 -5.022 -6.286 Die Veränderung der Zinsaufwendungen ergibt sich aus den gestiegenen Zinsen. Die Veränderung der sonstigen Finanzerträge ergibt sich aus Zuschreibungen zu Wertpapieren des Umlaufvermögens. (40) ERTRAGSTEUERN STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG Der auf die Konzernmuttergesellschaft Frauenthal Holding AG anwendbare Steuersatz beträgt 24 %. Das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 Teil I, welches unter anderem auch eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes in Österreich in 2023 auf 24 % und in 2024 auf 23 % vorsieht, wurde im Jänner 2022 beschlossen. Wäre die Senkung bereits in 2023 wirksam gewesen, wäre der laufende Steueraufwand um rd. TEUR 128 (bei 23 %) geringer entfallen. In der Position Ertragsteuern in Höhe von TEUR -3.030 (VJ: TEUR -11.165) entfallen TEUR -3.843 (VJ: TEUR -5.448) auf den laufenden Steueraufwand. Die Steuern aus Vorperioden iHv TEUR 1.692 (VJ: TEUR -336) sind vor allem auf geänderte ertragssteuerliche Beurteilungen vergangener Sachverhalte zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2023 wurden TEUR 4.284 (VJ: TEUR 2.440) an Steuern bezahlt. Aufgliederung der Brutto- und Nettobeträge der Gesamtergebnisrechnung: in TEUR 2023 2022 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen vor Steuern -3.135 4.131 Steuern 723 -1.026 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen nach Steuern -2.412 3.104 Hinsichtlich der Zusammensetzung der Steuerabgrenzung wird auf Punkt (24) verwiesen. Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar: ÜBERLEITUNG VOM GESETZLICHEN STEUERSATZ ENTSPRECHENDEN STEUERAUFWAND ZUM EFFEKTIVEN STEUERAUFWAND in TEUR 1-12/2023 1-12/2022 Ergebnis vor Steuern 17.428 44.370 Steueraufwand zum entsprechenden Steuersatz von 24 % (VJ: 25 %) -4.183 -11.093 Steuerliche Auswirkungen Steuern aus Vorperioden 1.692 -336 Nutzung bisher nicht aktivierter Verlustvorträge / Beteiligungsabschreibungen 235 250 Nicht aktivierte Verluste des Geschäftsjahres -385 -292 Veränderung Aktivierung von Verlustvorträgen 466 -879 Permanente steuerliche Differenzen und Sonstiges -869 1.151 Unterschiedliche Steuersätze der Tochterunternehmen 80 49 Steuersatzänderungen bei der Bewertung latenter Steuern -66 -15 Gesamte Steuerliche Auswirkungen 1.153 -72 Effektive Steuerbelastung -3.030 -11.165 Laufende Steuern -3.843 -5.448 Steuern aus Vorperioden 1.692 -336 Latente Steuern -879 -5.380 Ertragsteuern laut Gesamtergebnisrechnung -3.030 -11.165 Effektiver Steuersatz 17 % 25 % Das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 Teil I, welches unter anderem auch eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes bis 2024 von 25 % auf 23 % vorsieht, wurde im Jänner 2022 beschlossen. Da die Umkehr der Latenzen überwiegend in Jahren ab 2024 erwartet wird, wurde ab 31.12.2022 ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz für die österreichischen Konzerngesellschaften von 23 % bei der Aktivierung von Ansatzdifferenzen herangezogen . (41) ERGEBNIS JE AKTIE Das unverwässerte sowie das verwässerte Gesamt-Ergebnis je Aktie sind im Geschäftsjahr 2023 ident und liegen bei durchschnittlich gewichteten 8.651.491 Stück (VJ: 8.651.491 Stück) im Umlauf befindlicher Aktien bei EUR 1,66 (VJ: EUR 3,84). Der Berechnung der Ergebnisse je Aktie wurden folgende Aktien und Ergebnisse zugrunde gelegt: Stückaktien 2023 2022 Anzahl der ausgegebenen Aktien 8.651.491 8.651.491 Im Umlauf befindliche Aktien (= Anzahl der Aktien unverwässert / verwässert) 8.651.491 8.651.491 in TEUR 2023 2022 Ergebnis unverwässert/verwässert = den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis nach Steuern 14.399 33.205 F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT) Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Die Nettogeldflüsse (Cashflows) werden nach den Bereichen der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Saldo der Nettogeldflüsse zeigt die Veränderung des Fonds der liquiden Mittel zum Ende des Geschäftsjahres. (42) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS Im Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Jahresüberschuss/-fehlbetrag um nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge, um die Veränderung langfristiger Rückstellungen sowie um das Ergebnis aus den Anlageverkäufen bereinigt. Die Zinserträge enthalten keine aus wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten zugeflossenen Erträge. (43) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT Ausgehend vom Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit um die Veränderung der Mittelbindung im Working Capital bereinigt. (44) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT Im Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit sind unter anderem Investitionen in das immaterielle Vermögen sowie in das Sachanlagevermögen ausgewiesen. Des Weiteren wurden Termingeldeinlagen iHv MEUR 9,0 bis längstens 29.03.2024 veranlagt. (45) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT In diesem Bereich werden sämtliche Zu- und Abflüsse im Rahmen der Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung erfasst. Die bezahlten und erhaltenen Zinsen und Steuern sind in der Kapitalflussrechnung aus dem Ergebnis ausgewiesen. Gemäß IAS 7 wird die Überleitungsrechnung des Kapitalflusses aus Finanzierungstätigkeit nachfolgend dargestellt: FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Zahlungswirksam Bewer- Beizulegender Buchwert Zahlungs- Wechselkurs- Effektiv- Sonstige Beizulegender Buchwert in TEUR tungs- Zeitwert * wirksamer IFRS 16 Veränderungen Zeitwert * 31.12.2022 änderung verzinsung 31.12.2023 kategorie 31.12.2022 Kapitalfluss ** 31.12.2023 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 38.387 38.387 -1.465 13 177 -5.908 31.205 31.205 Leasing FLAC 57.601 57.601 -154 -2.280 55.167 55.167 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 22.198 22.198 -4.523 -143 0 6.586 24.118 24.118 Leasing FLAC 15.505 15.505 -18.504 -37 19.598 16.562 16.562 * Die Finanzverbindlichkeiten sind sowohl variabel als auch fix verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. ** Sonstige Veränderungen umfassen zahlungsunwirksame Bewegungen und unbare Zinsen, die in der Kapitalflussrechnung als Kapitalfluss aus dem Ergebnis dargestellt werden. 2022 handelt es sich einerseits im Wesentlichen um Änderungen in der Darstellung der Fristigkeiten und andererseits um den Abgang der Finanzverbindlichkeiten der Business Unit Powertrain lt. IFRS 5. G. SONSTIGE ANGABEN (46) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTATTUNG Der Frauenthal Konzern hält originäre Finanzinstrumente, wozu insbesondere Finanzinstrumente wie Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Grundgeschäfte), Guthaben bei Kreditinstituten, kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zählen. Der Bestand der originären Finanzinstrumente ist in der Konzernbilanz ausgewiesen. LIQUIDITÄTSRISIKO Das Liquiditätsrisiko ist durch die Kapitalflussstruktur der operativen Bereiche sowie der ausreichend bestehenden Kreditrahmen relativ gering. Der Liquiditätsbedarf für das laufende operative Geschäft im Konzern kann aus dem laufenden Kapitalfluss gedeckt werden und wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Holding gesteuert. Das Liquiditätsrisiko der Gesellschaft ist als gering einzustufen, da die Gesellschaft zum Bilanzstichtag über Guthaben bei Kreditinstituten iHv TEUR 48.843 (VJ: TEUR 44.572) sowie über ausreichend nicht ausgenutzte Banklinien verfügt. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Das ausgenutzte Factoringvolumen in der Frauenthal-Gruppe beträgt TEUR 79.906 (VJ: TEUR 75.470). Die Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von lokalen Banken auf CGU Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene CGU Frauenthal Gnotec von MEUR 13,8 (VJ: MEUR 15,3) finanziert. Der chinesische Standort der CGU Frauenthal Gnotec hat im Berichtsjahr Betriebsmittellinien von MEUR 2,0 (VJ: MEUR 2,8) von vier lokalen chinesischen Banken erhalten. Für die Finanzierungen wurden umfangreiche, jedoch übliche Sicherheiten gewährt. Die Sicherungsverträge betreffen die Vermögenswerte Sachanlagevermögen, Forderungen, Vorräte und Zahlungsmittel und haben eine Laufzeit bis 2028. Die Planannahmen für die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel lassen aus der operativen Geschäftstätigkeit einen positiven Kapitalfluss erwarten, wobei zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses die weiteren Auswirkungen der multiplen makroökonomischen Krisen noch nicht final determiniert werden können. Die Liquiditätssituation auf Gruppenebene wird durch die erwähnten Faktoren zwar belastet und wird zusätzlich saisonal schwanken, es wird aber im Hinblick im Sinne des going concerns kein Liquiditätsengpass erwartet. Für akquisitionsgetriebenes Wachstum ist die Eigenkapital- / Liquiditätsausstattung ein limitierender Faktor und für weiteres Wachstum durch Akquisition sind Kapitalmaßnahmen erforderlich. FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Zahlungswirksam in TEUR Bewer- tungs- kategorie Beizulegender Zeitwert * 31.12.2021 Buchwert 31.12.2021 Zahlungs- wirksamer Kapitalfluss Wechselkurs- änderung Effektiv- verzinsung IFRS 16 Sonstige Veränderungen ** Beizulegender Zeitwert * 31.12.2022 Buchwert 31.12.2022 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 45.374 45.374 8.805 -623 177 -15.345 38.387 38.387 Leasing FLAC 52.792 52.792 0 -445 0 5.254 57.601 57.601 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 25.612 25.612 -11.896 -70 0 8.552 22.198 22.198 Leasing FLAC 15.061 15.061 -18 610 0 0 19.054 15.505 15.505 Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten ersichtlich: Buchwert Cash Flow 2024 Cash Flow 2025 in TEUR 31.12.2023 Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 226.976 3.862 140.603 2.257 29.125 Finanzverbindlichkeiten 55.324 2.113 24.118 868 18.750 Leasingverbindlichkeiten 71.729 1.749 16.562 1.390 10.375 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 85.018 0 85.018 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.905 0 14.905 0 0 Cash Flow 2026-28 Cash Flow 2029ff. in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 1.796 19.063 2.590 38.295 Finanzverbindlichkeiten 464 8.322 71 4.243 Leasingverbindlichkeiten 1.332 10.740 2.519 34.052 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 Einbezogen wurden alle Instrumente, die am Stichtag zum 31. Dezember 2023 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Budgetzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten sind nicht einbezogen worden. Die Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet. Die Vergleichszahlen für 2022 stellen sich wie folgt dar: Buchwert Cash Flow 2023 Cash Flow 2024 in TEUR 31.12.2022 Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 241.796 3.391 145.808 2.598 17.595 Finanzverbindlichkeiten 60.585 1.477 22.198 1.040 8.864 Leasingverbindlichkeiten 73.105 1.914 15.505 1.558 8.732 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 93.596 0 93.596 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.510 0 14.510 0 0 Cash Flow 2025-27 Cash Flow 2028ff. in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 4.041 43.549 2.087 35.021 Finanzverbindlichkeiten 762 21.482 121 8.219 Leasingverbindlichkeiten 3.279 22.067 1.966 26.802 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 ZINSÄNDERUNGSRISIKO Das wichtigste Zinsänderungsrisiko des Konzerns geht auf langfristige Kreditaufnahmen mit variablen Zinsen zurück. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird durch variabel und fix verzinste Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und durch variabel und fix verzinste Finanzierungen von lokalen Banken auf CGU Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene CGU Frauenthal Gnotec gesichert. Die Kredite sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working Capital Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien im Konzern zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2023 betragen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten TEUR 31.205 (VJ: TEUR 38.387) und die kurzfristigen Finanzierungsvereinbarungen TEUR 24.118 (VJ: TEUR 22.198). Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2023 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend variabel auf EURIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Mit 31.12.2023 sind keine derivativen Finanzinstrumente vorhanden. Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Im Sinne von IFRS 7 unterliegen die oben dargestellten, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken. Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinslichen Finanzinstrumenten werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Wenn der Marktzinssatz der variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 um 100 Basispunkte höher gewesen wäre, wäre das Ergebnis um etwa TEUR 311 (VJ: TEUR 470) geringer gewesen. AUSFALLS- UND KREDITRISIKO/ABSICHERUNGEN Dem Ausfalls- und Kreditrisiko von Forderungen und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner wird in beiden Divisionen durch regelmäßige Kreditprüfungen entsprochen Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden laufend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. In der Division Frauenthal Handel wird durch den Einsatz von Kreditversicherungen das Ausfalls- und Kreditrisiko abgefedert. Forderungen mit einem erhöhten Ausfallsrisiko werden einzelwertberichtigt. Durch die multiplen makroökonomischen Krisen gab es im Geschäftsjahr 2023 einen Anstieg der vorgenommenen Wertberichtigungen. In der Division Frauenthal Automotive werden üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum aber nicht verbindlich festlegen. Der Abschluss bzw. die Verlängerung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab, die primär durch die Preise der angebotenen Produkte, aber auch durch die Lieferfähigkeit, logistische und qualitative Verlässlichkeit und durch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Neuentwicklungen bestimmt wird. Deshalb werden Produktqualität, Liefertreue und Kundenzufriedenheit laufend beobachtet, um bei auffallenden Zielabweichungen schnell reagieren zu können. Das Debitorenmanagement wurde deshalb bereits in den Vorjahren verstärkt und zentralisiert. Die Basis hierfür bildet eine detaillierte Überwachung aller Zahlungsverzögerungen. Der Vorstand wird über wesentliche Unregelmäßigkeiten monatlich informiert, gleichzeitig werden entsprechende Maßnahmen auf allen beteiligten Ebenen gesetzt, sodass jede Rechnung vom kaufmännischen Außendienst verfolgt werden kann. Auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Entwicklungen der CDS-Spreads der wichtigsten Kunden monatlich beobachtet. Ein Credit Default Swap ist ein Finanzprodukt, mit dem Ausfallsrisiken gehandelt werden. Die am Markt gehandelte Prämie (CDS-Spread) spiegelt die Einschätzung der Bonität wider. In der Division Frauenthal Automotive wird mit großen internationalen Kunden Factoring betrieben, wobei hier das Risiko des Zahlungsausfalls überwiegend auf die Factoring-Gesellschaften übertragen wurde. In der Division Frauenthal Handel wird im Geschäftsbereich Haustechnik eine Vielzahl von gewerblichen Kunden, wie Installationsunternehmen für Sanitär, Heizungs- und Lüftungstechnik, Unternehmen im Anlagenbau sowie Kunden aus dem Baunebengewerbe bedient. Im Geschäftsbereich Kontinentale sind vorrangig Kunden aus dem Kommunalbereich sowie Industrieunternehmen tätig. Das Unternehmen steht mit über 5.000 Kunden in Österreich in regelmäßiger Geschäftsverbindung, wobei es zu, vor allem für die Installationsbranche und für die kleinen Unternehmensgrößen, charakteristischen Zahlungsausfallsrisiken kommen kann. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind vorteilhafte Einkaufsbedingungen für das Sortiment, die logistische Leistungsfähigkeit wie rasche Warenverfügbarkeit und fehlerfreie Belieferung an die Baustelle sowie die Vorfinanzierung durch den Materiallieferanten. Eine Differenzierung über das Produkt ist mit Ausnahme von Eigenmarken nicht möglich, daher kann der Wettbewerb zwischen den Großhändlern bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem erheblichen Preisverfall führen. Folgende Absicherungen sind in der Division Frauenthal Handel zu nennen: Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum richtigen Umgang mit bestehenden Risiken wird eine spezialisierte Steuerungs- und Kontrollsoftware verwendet. Dem Ausfalls- und Kreditrisiko und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Kunden wird durch regelmäßige Bonitäts- und Kreditlimitüberprüfungen, durch aktives Kreditmanagement, die interne Vergabe von Kreditlimits sowie durch Kreditversicherungen von wesentlichen Teilen der Kundenforderungen entsprochen. Nennenswerte Risiken aus Großprojekten bzw. Klumpenrisiken bestehen aufgrund der großen Anzahl an Kundenbeziehungen nicht. Dieses Risikomanagementsystem ist integrierter Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses. Weiters ist Sicherheit der Informationstechnologie in der Frauenthal Handel Gruppe ein wichtiges Thema. Dem wird durch State-of- the-Art-Technologien, vor allem für Datensicherung und Firewall, einem hochverfügbaren Rechenzentrum in Verbindung mit redundanten Leitungen und Katastrophenplanung Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte. WÄHRUNGSÄNDERUNGSRISIKO Die wesentlichen Kunden der Frauenthal-Gruppe sowie die Hauptproduktionsstätten befinden sich im Euroraum. Folglich wird das Währungsrisiko der Frauenthal-Gruppe aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Die wesentlichsten Risiken betreffen Tätigkeiten und Cashflows in SEK und USD. Die Entwicklung der SEK und des USD wird laufend beobachtet. Auf Basis der Erkenntnisse werden gegebenenfalls Absicherungsgeschäfte getätigt. Diese Währungsrisiken sind daher ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Auf Basis der nachfolgend dargestellten zum Stichtag aushaftenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährung ergeben sich bei Änderung der wesentlichen Fremdwährungen folgende Auswirkungen auf das Ergebnis und entsprechend auf das Eigenkapital: TRANSLATIONSRISIKO 2023 Summe in lokaler Summe Exposure mögliche Gewinne mögliche Verluste Währung (in in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR Tausend) Forderungen 0 0 TCZK -1 0 0 Verbindlichkeiten 29 1 Forderungen 219 198 TUSD 163 18 -15 Verbindlichkeiten 38 35 Forderungen 276 32 THKD 32 35 29 Verbindlichkeiten 0 0 Forderungen 2.057 185 TSEK -67 -7 6 Verbindlichkeiten 2.801 252 Forderungen 620 620 TEUR -792 28 -36 Verbindlichkeiten 1.412 1.412 SUMME -665 75 -16 * Annahme: Kursänderung jeweils um +/- 10 % Die Beträge in der Währung CNY sind unbedeutend. ZEITWERTE In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte, die Zeitwerte und die Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dargestellt. Der Zeitwert der übrigen originären Finanzinstrumente entspricht aufgrund der täglichen beziehungsweise kurzfristigen Fälligkeiten im Wesentlichen dem Buchwert. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE Bewertungs- in TEUR kategorie Beizulegender Beizulegender nach Zeitwert Buchwert Zeitwert Buchwert IFRS 9 ** 31.12.2023 31.12.2023 31.12.2022 31.12.2022 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.113 2.113 2.028 2.028 davon Wertpapiere FVTPL 2.113 2.113 2.028 2.028 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 29.986 38.465 Forderungen gegenüber verbundenen AC 0 1 Unternehmen Termingeldeinlage AC 9.000 0 Sonstige finanzielle Forderungen AC 10.238 14.384 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 39.843 44.572 Beteiligung an anderen Unternehmen FVTPL 40 40 40 40 davon aggregiert nach Bewertungskategorie IFRS 9 At Amortised Cost AC 89.067 97.422 Fair value through Profit and Loss FVTPL 2.153 2.153 2.068 2.068 * * * * * * * * * * * * FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Bewertungs- in TEUR kategorie Beizulegender Beizulegender nach Zeitwert Buchwert Zeitwert Buchwert IFRS 9 ** 31.12.2023 31.12.2023 31.12.2022 31.12.2022 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten AC 31.205 1) 31.205 38.387 1) 38.387 Leasingverbindlichkeiten AC 55.167 55.167 57.601 57.601 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten AC 24.118 1) 24.118 22.198 1) 22.198 Leasingverbindlichkeiten AC 16.562 16.562 15.505 15.505 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und AC 85.018 93.596 Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen AC 1 0 Unternehmen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC 14.905 14.510 davon aggregiert nach Bewertungskategorien IFRS 9 At Amortised Cost AC 0 226.976 0 241.797 * * * * * * 1) Die Finanzverbindlichkeiten sind sowohl variabel als auch fix verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert wie bei den übrigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dieser Finanzinstrumente dar. * Der Buchwert stellt gemäß IFRS 7.29 einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. ** AC (At Amortised Cost): Fortgeführte Anschaffungskosten FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die folgenden Finanzinstrumente wurden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, sie können folgenden Zeitwerthierarchien zugeordnet werden: ZEITWERTHIERARCHIE Bewertungs- kategorie Beizulegender Beizulegender in TEUR nach Zeitwert Buchwert Zeitwert Buchwert IFRS 9 ** 31.12.2023 31.12.2023 31.12.2022 31.12.2022 1. Stufe Wertpapiere FVTPL 2.113 2.113 2.028 2.028 ** FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bewertungs- in TEUR kategorie nach Nettoergebnisse 2022 Nettoergebnisse 2023 IFRS 9 At Amortised Cost – Aktiva AC 2.104 -812 - Wertberichtigungen 13 -1.042 - Kursverluste und -gewinne 622 -314 - Finanzerträge 1.469 544 At Amortised Cost – Passiva AC -5.488 -12.022 - Zinsaufwendungen -5.488 -12.022 at fair value through profit or loss FVTPL -161 85 - Veränderung aus Wertpapieren -161 85 (47) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG In der Frauenthal-Gruppe werden die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel als operative Segmente geführt und über das EBIT gesteuert. Die Klassifizierung in die einzelnen Segmente erfolgt aufgrund des internen Reportings und der Unterschiede zwischen den produzierten und vertriebenen Produkten und Dienstleistungen. Frauenthal Handel vertreibt die führenden Sanitär-, Heizungs-, Installationstechnik- und Elektromaterialmarken sowie die Eigenmarken ALVA und die Exklusivmarke PASSION. Die Division Frauenthal Automotive ist als Zulieferer für Hersteller von Nutzfahrzeugen und PKW tätig. Das Produktionsprogramm umfasst die Herstellung von Press- und Schweißkomponenten und Druckluftbehältern für Bremssysteme. Die Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, Tschechien, Slowakei, Schweden, China und den USA. Im Jahr 2022 wurde die Business Unit Frauenthal Powertrain aufgegeben. Die Intrasegmentumsätze umfassen im Wesentlichen Managementleistungen und Kostenumlagen der Holdinggesellschaften, die nach festen Stundensätzen bzw. nach der Kostenaufschlagsmethode bewertet werden. Die detaillierten Angaben zur Segmentberichterstattung sind in einer gesonderten Übersichtstabelle ersichtlich. In der Tabelle Umsatz in Regionen nach Endkunden erfolgte die Zuweisung der Umsätze nach dem Sitz des Kunden. Die dort angegebenen Umsätze entsprechen den Angaben des IFRS 8.33. (48) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS Ziele des Eigenkapitalmanagements des Konzerns sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung sowie die Erhaltung einer adäquaten Eigenkapitalquote von über 30 % im IFRS-Konzernabschluss. Zum Bilanzstichtag konnte ein Eigenkapital von TEUR 192.042 (VJ: TEUR 180.900) ausgewiesen werden. Die Eigenkapitalquote steigt im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 %-Punkte auf 38,1 %. Frauenthal ist ein auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen, was sich in der Unternehmensstrategie widerspiegelt. Bei der Gestaltung der Dividendenpolitik steht die finanzielle Vorsorge für die Finanzierung der Wachstumsstrategie im Vordergrund. Das Net Gearing – bei dem das Konzerneigenkapital in Verhältnis zum Risiko (der Verschuldung) gesetzt wird – ist 2023 von 49,3 % auf 40,7 % gesunken, da die Finanzleasingverbindlichkeiten gesunken sind und sich das Eigenkapital erhöht hat. Die Nettoverschuldung verringert sich somit von TEUR 89.114 auf TEUR 78.204. Die Nettoverschuldung setzt sich aus lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf der Passivseite sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten auf der Aktivseite zusammen. Die verzinslichen Nettoschulden sind, die um verzinsliche Aktiva saldierten, verzinslichen Schulden. Wirtschaftliches Eigenkapital ist das bilanzielle Eigenkapital. in TEUR 2019 2020 2021 2022 2023 Finanzverbindlichkeiten 95.719 80.077 70.986 60.585 55.324 Leasingverbindlichkeiten 32.086 42.050 67.854 73.105 71.729 Termingeldeinlagen 0 0 0 0 -9.000 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -40.325 -54.027 -48.492 -44.572 -39.843 Gewährte Darlehen -500 -500 -5 -5 -5 Verschuldung 86.979 67.600 90.343 89.114 78.204 Gearing Ratio in % 68,7 % 59,1 % 70,2 % 49,3 % 40,7 % Verschuldung ohne Leasingverbindlichkeiten 54.893 25.550 22.489 16.008 6.475 Gearing Ratio in % ohne Leasingverbindlichkeiten 43,3 % 22,3 % 17,5 % 8,8 % 3,4 % (49) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus vier (VJ: vier) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und zwei (VJ: zwei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2023 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern: Dipl.-Bw Claudia Beermann Vorsitzende seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 19. Juni 2019 Dr. Andreas Staribacher Stellvertreter der Vorsitzenden seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 5. Juni 2018 Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Christian Tassul Mitglied seit 11. Juni 2021 Im Geschäftsjahr 2023 hat der Konzernbetriebsrat Thomas Zwettler und Johann Parcer als Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt: Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015 Johann Parcer Mitglied seit 30. November 2022 Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für das Berichtsjahr TEUR 129 (VJ: TEUR 101). Die Vorstände der Frauenthal Holding AG sind: Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018 Mag. Thomas Stadlhofer Mitglied von 1. Jänner 2023 bis 31. März 2024 Im Geschäftsjahr 2023 betragen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Versicherungsbeiträge für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.680, davon fixe Vergütung TEUR 1.318, davon variable Vergütung TEUR 285, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 71 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 6 (VJ: Insgesamt TEUR 1.353, davon fixe Vergütung TEUR 1.050, davon variable Vergütung TEUR 265, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 31 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 7). In den fixen Vergütungen sind TEUR 483 (VJ: TEUR 403) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten. Für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG betrugen die Zahlungen in die Mitarbeitervorsorgekasse im Geschäftsjahr 2023 TEUR 21 (VJ: TEUR 13). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. Die Vorstandsvergütung besteht aus einem fixen Basisgehalt sowie aus einem variablen erfolgsabhängigen Bestandteil von TEUR 0 bis zu maximal TEUR 210 brutto jährlich, welcher sich nach der persönlichen Leistung jedes Vorstandsmitglieds richtet, sofern ein erfolgsabhängiger Bestandteil vereinbart wurde. Dieser variable Anteil setzt sich aus qualitativen und quantitativen Zielvereinbarungen zusammen. Die quantitativen Ziele umfassen Kriterien der Budgeterreichung und der Liquidität. Die qualitativen Ziele sind für einzelne Geschäftsbereiche, für das Gesamtunternehmen sowie Führungs- und Personalentwicklung vereinbart. Die Frauenthal Holding AG hat für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte im Konzern eine „Directors and Officers“ (D&O)- Versicherung abgeschlossen. Die Kosten dafür belaufen sich im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 71 (VJ: TEUR 67). (50) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN Dr. Hannes Winkler kontrolliert zum 31. Dezember 2023 indirekt über die Ventana Holding GmbH sowie über die TRIGAMMA Vermögensverwaltung GmbH und EPE European Private Equity S.A. und die Tridelta HEAL Beteiligungsgesellschaft S.A. („Tridelta S.A.“), welche wiederum mittelbar (über die FT Holding GmbH und die Tridelta GmbH) eine Beteiligung von 80,97 % des Grundkapitals und der Stimmrechte der Frauenthal Holding AG hält. 0,21 % des Grundkapitals und der Stimmrechte der Frauenthal Holding AG werden direkt von der Ventana Holding GmbH gehalten, die unmittelbar durch Dr. Hannes Winkler kontrolliert wird. 18,82 % der Aktien befinden sich im Streubesitz. Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird durch Beherrschung auf Basis eines Stimmbindungsvertrags in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, zum 31.12.2023 miteinbezogen. Weiterführende Informationen zur Beteiligungsstruktur sind auf der Frauenthal Website unter Investor Relations abrufbar. Zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und nahestehenden Unternehmen sowie Personen bestehen Geschäftsbeziehungen im Miet- und Dienstleistungsbereich, deren Gesamtvolumen im Geschäftsjahr 2023 TEUR 5.595 (VJ: TEUR 5.041) betrug. Gesellschaften der Validus-Gruppe verrechneten Nettomieten in Höhe von TEUR 4.941 (VJ: TEUR 4.583) für Büro-, Gewerbe- und Lagerflächen der SHT Haustechnik GmbH sowie für den Standort am Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, wo sämtliche Konzernbereiche der Frauenthal Holding AG sowie die oberste Leitung der Division Frauenthal Automotive eingemietet sind. Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr ist auf Indexierungen zurückzuführen. Zusätzlich zu den Nettomieten werden die Betriebskosten weiterbelastet. Die Miethöhe orientiert sich überall an marktüblichen Preisen und wurde einem Fremdvergleich unterzogen, der durch externe Gutachten bestätigt ist. Die Validus Immobilienholding GmbH samt den ihr zuzurechnenden Tochtergesellschaften steht Dr. Hannes Winkler nahe. Die Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 483 (VJ: TEUR 403) von Ventana Holding GmbH an Frauenthal Holding AG verrechnet. Es handelt sich um eine fixe Vergütung, Dr. Winkler hat keinen variablen Remunerationbestandteil im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern. Des Weiteren wurden im Jahr 2023 Reisespesen in Höhe von TEUR 91 (VJ: TEUR 0) von Ventana Holding GmbH an Frauenthal Holding AG verrechnet. Im Gegenzug verrechneten Unternehmen der Frauenthal-Gruppe für EDV-Dienstleistungen TEUR 9 (VJ: TEUR 9). Es wurden im Geschäftsjahr 2023 Beratungsleistungen durch Frieders, Tassul & Partner iHv TEUR 78 (VJ: TEUR 55) in Anspruch genommen. Weiters wurden im Geschäftsjahr 2023 Leistungen durch die CENTURION Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH iHv 2 TEUR (VJ: TEUR 0) in Anspruch genommen. Die oben angeführten Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu fremdüblichen Konditionen getätigt worden. (51) ANGABEN ÜBER EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 25. April 2024 haben der Vorstand und der Aufsichtsrat am 20. März 2024 den Rückerwerb eigener Aktien im Wege eines öffentlichen (Teil-)Angebots gemäß §§ 4 ff ÜbG beschlossen. Die Frauenthal Holding AG kann bis zu 865.149 (entspricht höchstens 10 % des Grundkapitals) eigene im Amtlichen Handel der Wiener Börse notierte Inhaberaktien der Gesellschaft zu einem Angebotspreis von je EUR 23,80 im Rahmen des öffentlichen Angebots erwerben. Die Angebotsfrist soll am oder um den 26. April 2024 beginnen und voraussichtlich vier Wochen betragen. Bei einem Rückkauf der maximalen Stückzahl von 865.149 Aktien würde sich das Eigenkapital um MEUR 20,6 reduzieren. Am 18. April 2024 wurde eine Ad-hoc Meldung bezüglich des verhaltenen Ausblicks für das Geschäftsjahr 2024 der Frauenthal- Gruppe veröffentlicht – einer ersten Einschätzung nach werden aus heutiger Sicht keine negativen Auswirkungen auf Vermögenswerte für das Jahr 2024 erwartet. Der Vorstand der Frauenthal Holding AG hat den Konzernabschluss am 25. April 2024 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Wien, 25. April 2024 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied Abkürzungsverzeichnis AC At Amortised Cost Fortgeführte Anschaffungskosten AktG Aktiengesetz BEV Battery Electric Vehicles BMVG Betriebliches Mitarbeitervorsorgegesetz CDS Credit Default Swap CEE-Länder Mittel- und osteuropäische Länder CGU Cash Generating Unit CNY Chinesischer Yuan ct/kWh Cents pro Kilowattstunde CZK Tschechische Krone D&O Directors and Officers DCF-Verfahren Discounted Cash Flow-Methode DSGVO Datenschutzgrundverordnung EBIT Earnings Before Interest and Taxes Betriebsergebnis, operatives Ergebnis vor Hinzurechnung von Finanzergebnis und Steuern EBITDA Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation Betriebsergebnis vor Abschreibungen = Brutto Cash Flow EDV Elektronische Datenverarbeitung EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz ERP Enterprise Resource Planning EU Europäische Union EUR Euro EU-VO Europäische Union Verordnung FIFO First-in-First-out FLAC Financial Liabilities measured at Amortised Costs FN Firmenbuchnummer FVTPL Fair Value Through Profit and Loss Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet GuV Gewinn-und-Verlust-Rechnung HKD Hong-Kong Dollar IAS International Accounting Standards IASB International Accounting Standards Board IFRS International Financial Reporting Standards iHv in Höhe von IKS internes Kontrollsystem iSd im Sinne des LKW Lastkraftwagen MEUR Million(en) Euro MSEK Million(en) schwedische Kronen NFZ Nutzfahrzeug OEM Original Equipment Manufacturer OTIF on-time in-full p.a. per anno PKW Personenkraftwagen RMS Risikomanagementsystem SC South Carolina SEK Schwedische Krone TCZK Tausend Tschechische Krone TEUR Tausend Euro TSEK Tausend Schwedische Krone TUSD Tausend United States Dollar UGB Unternehmensgesetzbuch USD United States Dollar VJ Vorjahr WACC Weighted Average Cost of Capital Durchschnittliche Kapitalkosten, die das Unternehmen für sein Fremd- und Eigenkapital auf den Finanzmärkten zahlen muss ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Der Vorstand erklärt, dass der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss des Frauenthal-Konzerns nach bestem Wissen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesamtheit der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen vermittelt. Ebenso vermittelt der Lagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Frauenthal-Konzerns und gibt Auskunft über den Geschäftsverlauf und die Auswirkung bestehender bzw. künftiger Risiken auf die Geschäftstätigkeit des Frauenthal- Konzerns. Wien, 25. April 2024 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31.12.2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Darstellung der Komponenten des Eigenkapitals und ihrer Entwicklung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31.12.2023 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU- VO) und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: ➢ 1. Impairment CGU Handel 1. Impairment CGU Handel Sachverhalt und Verweis auf weitergehende Informationen Prüferisches Vorgehen Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses wurde für die CGU-Handel, in der die im Konzernabschluss bilanzierten Firmenwerte sowie Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer enthalten sind, eine Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt. Bei dieser wurde für das Geschäftsjahr 2023 kein Wertminderungsbedarf identifiziert. Ein Vermögenswert ist gem. IAS 36.8 wertgemindert, wenn sein Buchwert („Carrying amount“) seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist gem. IAS 36.18 der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten („Fair Value less costs to sell“) und dem Nutzungswert („Value in Use“). Der Value in Use zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögenswerte erfordert wesentliche Schätzungen über die zukünftige Entwicklung der Erlöse und Aufwendungen und den daraus resultierenden Zahlungsmittelüberschüssen sowie Annahmen zur Festlegung des verwendeten Diskontierungszinssatzes (DCF-Methode). Diesen Bewertungen liegen Schätzungen zugrunde, die mit Unsicherheit behaftet sind. Für den Abschluss besteht das Risiko einer falschen Bewertung der betroffenen Vermögenswerte. Die Angaben zum Impairmenttest der CGU Handel finden sich im Abschnitt 8 des Konzernanhangs. Wir haben geprüft, ob das Ergebnis der Berechnung – kein Wertminderungsbedarf zum 31. Dezember 2023 - in allen wesentlichen Belangen mit den Vorschriften des IAS 36 übereinstimmt. Zur Prüfung der Value in Use Berechnung haben wir die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen sowie der herangezogenen Berechnungsmethoden unter Einbeziehung von Bewertungsspezialisten beurteilt. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Ertragserwartungen der CGU. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die Planungssystematik und den Planungsprozess sowie die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt. Wir haben die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber für die Ergebnis- und Cash Flow- Planung der CGU plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzogen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch die alternative Ableitung der für die Bestimmung der Diskontierungszinssätze maßgeblichen Parameter einschließlich der durch-schnittlichen Kapitalkosten („weighted average cost of capital“) auf Basis einer eigenen Peer Group beurteilt. Zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Ergebnis- und Cash Flow-Schätzungen sowie Abweichungen von den abgeleiteten durchschnittlichen Kapitalkosten wurden Sensitivitätsrechnungen vorgenommen. SONSTIGE INFORMATIONEN Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben dazu keine Art der Zusicherung. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: ➢ Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. ➢ Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. ➢ Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. ➢ Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes, der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. ➢ Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. ➢ Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 14.6.2023 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 4.7.2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2000 Abschlussprüfer. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Peter Bartos. Wien, am 25.4.2024 BDO Assurance GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Peter Bartos ppa. Christoph Leutgeb, MSc (WU) Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten. LAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 2023 JAHRESABSCHLUSS A. EINLEITUNG (1) DIE FRAUENTHAL HOLDING AG IM ÜBERBLICK Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990 s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich. Die Frauenthal Holding AG ist die Muttergesellschaft von 22 Gesellschaften (2022: 24 Gesellschaften), welche unter der einheitlichen Leitung dieser stehen. Als Holdinggesellschaft der Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsenno- tierter Mischkonzern, umfasst die Frauenthal Holding AG zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Kon- zerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel, zum anderen die Division Frauenthal Automo- tive. Diese Divisionen werden im Lagebericht beschrieben. (2) WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Im Geschäftsjahr 2023 sind beide Divisionen von gegensätzlichen Entwicklungen geprägt. Die Division Frauenthal Handel bietet ein breites Portfolio an Produkten und Lösungen für ihre Kunden im Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel an und ist maßgebend mit der österreichischen Bauwirtschaft verbunden. Stark stei- gende Baustoffpreise, Personalmangel sowie die hohe Inflation wirken sich negativ auf das Baugewerbe und somit auf die Bauproduktion (-2,7 % 1 gegenüber 2022) aus. Dieser Trend ist im Bereich Neubau zu spüren. Bei Renovierungen außerhalb des Wohnungssektors und Tiefbau hingegen wird für 2024 ein Wachstum prognostiziert; die CO 2 - reduzierenden und energiekostensenkenden Sanierungen und Investitionen wie in Wärmepumpen und Photovoltaik befinden sich ebenfalls nach wie vor im Aufwärtstrend. Insbesondere die umfangreichen Förderaktionen, beispielsweise das Programm „Raus aus Öl und Gas“, wirken sich positiv auf die Division Frauenthal Handel aus. Die Gesamtentwick- lung der Wirtschaft liegt um -0,8 % unter dem Vorjahr. Der europäische Automobilmarkt erholt sich von den Folgen der COVID-19-Krise und den Auswirkungen des Ukraine- Russland-Krieges. Allerdings kämpft die Branche Anfang 2023 immer noch mit Engpässen bei kritischen Teilen wie beispielsweise Computerchips, wodurch die Fahrzeugproduktion beeinträchtigt wird. Die Zulassungen im PKW-Markt 2 steigen um 12,6 % (BEV 16,3 % Marktanteil), im Nutzfahrzeugmarkt 3 steigen die Neuregistrierungen im Vergleich zu 2022 um 15,8 %, wobei die schweren Nutzfahrzeuge als wichtigstes Nutzfahrzeugsegment für die Division Frauenthal Automotive mit +14,9 % in Europa zulegen. Deutschland, der größte Markt für schwere Nutzfahrzeuge, verzeichnet ein Wachstum von 25,2 %, während Frankreich als zweitgrößter Markt um 9,9 % zulegt. Das Segment der mittel- schweren Nutzfahrzeuge wächst in Europa im Jahr 2023 um 23,2 % im Vergleich zu 2022. Der LKW-Markt befindet sich im Jahr 2023 auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren 4 , obwohl im Laufe des Jahres ein Rückgang der Auftragsein- gänge zu verzeichnen war und für das Jahr 2024 ein Rückgang bei den Verkäufen neuer LKWs erwartet wird. Der PKW-Markt ist erstmals, nach 16 aufeinanderfolgenden Monaten des Wachstums im Dezember 2023, rückläufig: Das Gesamtjahresvolumen 2023 erreicht 10,5 Millionen Fahrzeuge. Alle EU-Märkte sind im abgelaufenen Geschäftsjahr gewachsen, außer Ungarn (-3,4 %). Die meisten Märkte verzeichnen zweistellige Zuwächse, allen voran Italien (+18,9 %), Spanien (+16,7 %) und Frankreich (+16,1 %). Deutschland kann +7,3 % gegenüber dem Vorjahr 5 zulegen. 1 96 th Euroconstruct Country Report, Winter 2023. 2 PKW-Markt siehe https://www.acea.auto/pc-registrations/new-car-registrations-13-9-in-2023-battery-electric-14-6- market-share/ 3 Nutzfahrzeugmarkt siehe https://www.acea.auto/cv-registrations/new-commercial-vehicle-registrations-vans-14-6- trucks-16-3-buses-19-4-in-2023/ 4 LKW-Markt siehe https://think.ing.com/articles/european-truck-market-slows-while-electric-journey-accelerates/ 5 PKW-Markt siehe https://www.acea.auto/files/Press_release_car_registrations_full_year_2023.pdf Volvo PKW, der größte Einzelkunde der Division Frauenthal Automotive, steigert die Anzahl der verkauften Einheiten auf 708.716 Fahrzeuge (615.121 Fahrzeuge im Jahr 2022), was einen neuen Rekord für Volvo PKW darstellt 6 . Das Jahr 2023 ist für die Division Frauenthal Automotive aufgrund der inflationsbedingt steigenden Kosten bei den direkten Material- und Lohnkosten sowie der steigenden Zinsen eine Herausforderung. Diese Kostensteigerungen auf der Konsumentenseite führen in weiterer Folge zu einem Rückgang der Nachfrage. (3) DIVISION FRAUENTHAL AUTOMOTIVE: ERGEBNIS TROTZ GESTIEGENER KOSTEN AUF VORJAHRESNIVEAU Das Geschäftsjahr 2023 ist von einer hohen Nachfrage auf Kundenseite geprägt, die durch die Auftragsrückstände und das Bestreben des Marktes, sich von der Pandemie und der Teileknappheit des Jahres 2022 zu erholen, bedingt ist. Eine weitere Folge der Engpässe sowie des Ukraine-Russland-Krieges ist der Anstieg von Inflation und Zinssätzen. Eine höhere Kostenbasis für Material und Personal hat den Fokus intern nicht nur auf die Einkaufsaktivitäten, sondern auch auf die Kundenvereinbarungen gelegt. Verhandlungen mit den Kunden, welche das Ziel verfolgen, einen Ausgleich für die inflationsbedingten Kostensteigerungen zu erhalten, werden im Laufe des Jahres zu einer wichtigen Aufgabe. Die Umsatzerlöse steigen 2023 dank eines wachsenden Marktes im Vergleich zu 2022. Andererseits erhöhen Inflation und Zinssätze die Kosten, was zu einem Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres führt. Darüber hinaus ist das Jahr 2023 in Hinblick auf die Akquisition neuer Kunden erfolgreich. Die Produktion neuer Teile wurde mit Kunden in Mehrjahresverträgen vereinbart und wird in den Jahren 2024/2025 anlaufen. (4) DIVISION FRAUENTHAL HANDEL WEITERHIN MIT UMSATZWACHSTUM Die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel ist von der Baukonjunktur in Österreich und von der Bereit- schaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroeinrichtungen zu investieren, bestimmt. Die steigenden Energiekosten und das nachhaltige Bewusstsein zum Klimaschutz führen zu einer höheren Bereitschaft zu Investitionen in erneuerbare Energieanlagen und auch zur Sanierung und Erneuerung von Sa- nitär- und Heizungseinrichtungen. Insbesondere die Förderprogramme der Bundesregierung entlasten private Haushalte und Betriebe beim Umstieg von einem fossil betriebenen auf ein nachhaltiges Heizungssystem. Die Sanierungsoffensive, die Preissteigerungen seitens der Industrie und die Verschiebung des Umsatzes hin zu Wärme- pumpen, Wärmespeicher und Photovoltaik führen zu einem Umsatzwachstum von 2,7 % bzw. von MEUR 22,1. Nach einem außergewöhnlichen Sonderkonjunkturjahr 2022 im Sektor Baunebengewerbe pendelt sich das Ergebnis in der Division Frauenthal Handel wie zu erwarten auf einem normalen Niveau ein – EBITDA iHv MEUR 47,0 (VJ: MEUR 66,9). Der Ergebnisrückgang resultiert vor allem aus einem Anstieg des Wareneinsatzes und damit einem Rückgang im Deckungsbeitrag in Kombination mit gestiegenen Kosten (vor allem Personal- und Infrastrukturkosten). Der Sanitär- und Heizungsmarkt ist weiterhin einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt, zusätzlich belastet der rückläufige Sanitärmarkt die Branche. Trotz des bestehenden Preiskampfes kann der Marktanteil der Divi- sion Frauenthal Handel ausgebaut werden. 6 Volvo-PKW siehe https://www.media.volvocars.com/global/en-gb/media/pressreleases/322434/volvo-cars-reports- new-global-sales-record-in-2023 https://www.media.volvocars.com/global/en-gb/media/pressreleases/308388/volvo-cars-reports-full-year-2022-sales- share-of-fully-electric-cars-at-109 B. ERGEBNISANALYSE (1) UMSATZ Der Umsatz (samt sonstiger betrieblicher Erträge) der Frauenthal Holding AG nach UGB liegt im Geschäftsjahr 2023 mit TEUR 2.688 (Vorjahr: TEUR 2.101) um insgesamt TEUR 588 über dem Vorjahreswert. Dies resultiert hauptsächlich aus höheren Verrechnungen an Konzerngesellschaften. in TEUR 2023 2022 Veränderung Umsatzerlöse und sonstige Erträge 2.688 2.101 588 Personalaufwand -2.036 -1.807 -230 Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.235 -2.771 -464 EBITDA -2.583 -2.477 -106 Abschreibungen -40 -33 -7 Betriebsergebnis (EBIT) -2.623 -2.510 -113 Erträge aus Beteiligungen an verb. Unternehmen 12.600 0 12.600 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge/Aufwendungen 156 -70 226 Finanzergebnis 12.756 -70 12.826 Ergebnis vor Steuern 10.133 -2.580 12.714 Steuern vom Einkommen 2.497 359 2.139 Ergebnis nach Steuern 12.630 -2.222 14.852 Zuweisung zu Gewinnrücklagen -12.630 0 -12.630 Gewinn- / Verlustvortrag aus dem Vorjahr 66 2.807 -2.741 Bilanzgewinn 66 585 -519 (2) ERGEBNIS Das Betriebsergebnis (EBIT) der Frauenthal Holding AG liegt mit TEUR -2.623 (Vorjahr: TEUR -2.510) um TEUR 113 unter dem Vorjahreswert, was hauptsächlich aus den höheren sonst. betrieblichen Aufwendungen resultiert. Der Personalaufwand ist um TEUR 230 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies resultiert i.W. aus höheren Gehältern. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 464 gestiegen, dies resultiert aus den höheren Betriebs- bzw. Mietkosten sowie gestiegenen Reisekosten im Vergleich zum Vorjahr. Das Finanzergebnis beinhaltet in der Position Erträge aus Beteiligungen eine Dividende der Tochtergesellschaft Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH in Höhe von TEUR 9.600 (Vorjahr: TEUR 0) sowie der Tochtergesellschaft Frauenthal Automotive GmbH in Höhe von TEUR 3.000 (Vorjahr: TEUR 0). Die Steuern vom Einkommen beinhalten Körperschaftssteuern iHv TEUR -3.071 (2022: TEUR -4.112), Steueraufwand aus Vorperioden iHv TEUR 1.773 (2022: TEUR -41), Steuerumlagen der Gesellschaften für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von TEUR 3.336 (2022: TEUR 9.321), die Veränderung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR -423 (2022: TEUR -4.573) sowie die Auflösung einer Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 883 (2022: TEUR -237). Das Jahresergebnis nach Steuern der Frauenthal Holding AG beträgt somit im Jahr 2023 TEUR 12.630 (2022: TEUR - 2.222). Die positive Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von TEUR 14.852 ist im Wesentlichen darauf zurück- zuführen, dass es Gewinnausschüttungen aus den Tochterunternehmen gab, sowie auf die starke Veränderung der Position Steuern vom Einkommen. Es wurden TEUR 12.630 (2022: TEUR 0) zu den freien Rücklagen zugewiesen. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages iHv TEUR 66 (2022: TEUR 2.807) beträgt der Bilanzgewinn der Frauenthal Hol- ding AG daher zum 31.12.2023 TEUR 66 (Vorjahr: TEUR 585). (3) VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Bilanzsumme der Frauenthal Holding AG steigt im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 105.558 auf TEUR 115.676, also um TEUR 10.118. AKTIVA in TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Verände- rung Immaterielle Vermögensgegenstände 5 7 -2 Sachanlagen 65 73 -8 Finanzanlagen 90.812 90.812 0 Anlagevermögen 90.881 90.891 -10 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.702 9.756 -6.054 Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 245 82 163 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 19.360 2.974 16.385 Umlaufvermögen 23.306 12.812 10.494 Rechnungsabgrenzungen 388 331 57 Aktive latente Steuern 1.101 1.524 -423 Summe AKTIVA 115.676 105.558 10.118 Die Aktivposten haben sich im Vergleich zum Vorjahr stark verändert. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus der Veränderung des Guthabens bei Kreditinstituten, sowie den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen. Die aktiven latenten Steuern haben sich um TEUR -423 reduziert. Dazu wird auf Punkt II. 3. des Anhangs verwiesen. PASSIVA in TEUR 31.12.2023 31.12.2022 Veränderung Eingefordertes Grundkapital 8.651 8.651 0 Ausgegebenes Grundkapital 8.651 8.651 0 Kapitalrücklagen 23.349 23.349 0 Gewinnrücklagen 78.993 66.363 12.630 Bilanzgewinn 66 585 -519 Eigenkapital 111.060 98.949 12.111 Eigenkapitalquote (in %) 96,01% 93,74% 2,27% Steuerrückstellungen 3.200 5.173 -1.973 Sonstige Rückstellungen 1.066 1.022 44 Rückstellungen 4.266 6.195 -1.929 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5 5 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30 21 8 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1 49 -48 Sonstige Verbindlichkeiten 315 340 -25 Verbindlichkeiten 350 415 -64 Summe PASSIVA 115.676 105.558 10.118 Die Veränderung des Eigenkapitals ist vorrangig auf die Zuweisung des positiven Jahresergebnisses 2023 zur Ge- winnrücklage im Geschäftsjahr 2023 zurückzuführen. Dadurch steigt die Eigenkapitalquote gegenüber dem Vorjahr um 2,27% von 93,74 % auf 96,01 %. Die Verringerung der Steuerrückstellungen um TEUR -1.973 ist iHv TEUR -883 auf den Verbrauch von internen Verlust- vorträgen der Gruppenmitglieder sowie um TEUR -1.000 auf die rückläufigen Einkünfte aus Gewerbebetrieb der Steu- ergruppe, im Vergleich zu 2022, zurückzuführen. Die sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen aufgrund von Dotierungen für Personalrückstellungen um TEUR 44 gestiegen. (4) GELDFLUSSRECHNUNG in TEUR 2023 2022 Ergebnis vor Steuern 10.133 -2.580 Abschreibungen / Zuschreibungen auf Vermögensgegenstände des Investitionsbereichs 40 33 Beteiligungserträge sowie sonstige Zinsen und ähnliche Erträge / Zinsen und ähnliche Auf- wendungen -12.614 120 Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen 9 -50 Netto-Geldfluss aus dem betrieblichen Ergebnis -2.432 -2.477 Zunahme/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Ak- tiva 9.239 2.923 Zunahme/Abnahme von Rückstellungen 44 72 Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -64 11 Netto-Geldfluss aus der betrieblichen Tätigkeit vor Steuern 6.787 530 Zahlungen von Ertragsteuern -2.466 -300 Netto-Geldfluss aus der betrieblichen Tätigkeit 4.320 229 Auszahlungen für Anlagenzugang -30 -72 Auszahlungen für Finanzanlagenzugänge und sonst. Finanzinvestitionen 0 -1.050 Einzahlungen aus Beteiligungs- und Zinserträgen 12.745 0 Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit 12.715 -1.122 ausbezahlte Ausschüttungen -519 0 Auszahlungen für Zinsen und ähnliche Aufwendungen -130 -120 Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit -649 -120 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmitteläquivalente 16.385 -1.013 Finanzmittelbestand am Beginn der Periode 2.974 3.987 Finanzmittelbestand am Ende der Periode 19.360 2.974 Der Posten Netto-Geldfluss aus dem betrieblichen Ergebnis weist im Geschäftsjahr 2023 einen Betrag in Höhe von TEUR -2.432 (2022: TEUR -2.477) aus, welcher weitergehend auf dem Niveau des Vorjahres liegt. Im Jahr 2023 haben sich im Wesentlichen die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Verrechnungen der Steuerumlagen iHv TEUR 9.439 vermindert bzw. die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände iHv TEUR 163 erhöht, was zu einem Netto- Geldfluss aus der betrieblichen Tätigkeit von TEUR 4.320 führt. Der Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit setzt sich im Wesentlichen aus Dividendenzahlungen der Tochterge- sellschaften iHv MEUR 12,6 zusammen. C. ANGABEN GEM. § 243A UGB Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 8.651.491,00 auf, das sich auf insgesamt 6.751.491 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Der Streubesitz beträgt 1.628.575 Stück Aktien, somit 18,82 % (VJ: 2.728.575 Stück Aktien, 31,54 %), wobei davon 0 % (VJ: 12,71 %) auf die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH entfallen. Der Anteil der Haupt- aktionäre, der FT Holding GmbH, der Tridelta GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 7.022.916 Stück Aktien, somit 81,18 % (VJ: 5.922.916 Stück Aktien, 68,46 %). Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschrif- ten hinausgehenden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimm- recht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grund- kapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht über- steigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderer mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustim- mung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausga- bebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts ge- mäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterblei- ben. D. RISIKOBERICHT Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagement- system (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken festgelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmee- tings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst. (1) MARKTRISIKO Die Automobilindustrie befindet sich in einem weitreichenden Technologiewandel mit zunehmender Elektrifizierung der neuen Fahrzeuge. Dies gilt sowohl für Personenkraftwagen als auch für Nutzfahrzeuge, obwohl die Entwicklung bei den Personenkraftwagen weiter fortgeschritten ist. Die batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge haben im Jahr 2023 zugenommen, obwohl der Dezember 2023 der erste Monat seit April 2020 war, in dem das Volumen der Elektrofahr- zeuge zurückgegangen ist. Die Division Frauenthal Automotive ist erfolgreich bei der Akquisition von Neugeschäften für die Elektrifizierung von PKWs und wird in Zukunft mehr Teile für dieses Segment liefern. Neben dem technologischen Wandel stellen die Inflation und die Verbrauchernachfrage in Verbindung mit der politi- schen Instabilität, insbesondere in Europa, ein großes Risiko dar, auch wenn sich die Lage im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 stabilisiert hat. Die Folgen des Ukraine-Russland-Krieges sind auf längere Sicht weiterhin schwer abzuschätzen. PKW-Segment (rund 48 % des Umsatzes der Division Frauenthal Automotive): • Die Entwicklung der Elektromobilität ist für Frauenthal Gnotec von großer Bedeutung. Das Gesamtvolumen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) steigt in der EU im Jahr 2023 um 37,0 % gegenüber dem Ver- gleichszeitraum des Vorjahres. Der Marktanteil von BEV erreicht 2023 14,6 % 7 . Die aktuellen Markt- und Technologietrends in Europa deuten auf einen weiteren Anstieg des Volumens im Jahr 2024 hin, wobei China als Hauptantriebskraft angesehen wird, obwohl auch die EU und die USA steigende BEV-Volumina aufweisen. • Im Berichtsjahr können vor allem im Produktbereich von Frauenthal Gnotec Neuaufträge von bestehenden Kunden gewonnen werden. Der Umsatzanteil dieses Neugeschäfts wird in den nächsten Jahren stark anstei- gen. Verzögerungen im Hochfahren neuer Fahrzeugmodelle sind nichts Ungewöhnliches und führen zu stei- gender Unsicherheit der Umsatzplanungen in den kommenden Jahren, da das Neugeschäft ein wesentlicher Wachstumstreiber ist. • Der US-Markt und der chinesische Markt werden für die Division Frauenthal Automotive immer wichtiger, die Volatilität dieser Märkte ist daher als zusätzlicher Chancen- und Risikofaktor relevant. • Der technologische Wandel in der Automobilindustrie wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft der Automobilzulieferer haben. Zahlreiche Zulieferer, vor allem kleinere, werden durch den Wandel in eine finanzielle Schieflage geraten. Inwieweit es zu einer Marktbereinigung durch Insol- venzen kommt, hängt vom Verhalten der OEM-Kunden ab, die Zulieferer oft finanziell unterstützen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten oder hohe Verlagerungskosten zu vermeiden. • Ein weiterer Trend in der Branche ist das zunehmende Outsourcing von OEM-Kunden, auch im Fahrwerksbe- reich. Frauenthal Gnotec ist in diesem Bereich besonders aktiv. Zulieferer, die sowohl komplexere Komponen- ten herstellen als auch Design- und Entwicklungsdienstleistungen anbieten können, haben einen Wettbe- werbsvorteil. Auch Frauenthal Automotive ist in diesem Bereich sehr wettbewerbsfähig: Engineering-Kompe- tenz und Kundennähe sind traditionelle Stärken. Allerdings gibt es Kapazitätsgrenzen für den Aufbau von Systemfähigkeit und Entwicklungskompetenz. Wenn die OEM-Kunden zunehmend Outsourcing-Partner für immer komplexere Strukturen sowohl in der Entwicklung als auch in der Produktion fordern, wird die Division Frauenthal Automotive an seine Grenzen stoßen. Derzeit sind jedoch keine relevanten Markttrends zu erken- nen, die für die Division Frauenthal Automotive problematisch wären. NFZ-Bereich (rund 52 % des Umsatzes der Division Frauenthal Automotive): • Das Nutzfahrzeugsegment wächst im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Das Segment für schwere Nutz- fahrzeuge zeigt auf dem EU-Markt einen Anstieg von fast 15 %. Der Auftragseingang für die größeren Nutz- fahrzeug-OEMs beginnt in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 zu schrumpfen, was auf einen schwächeren Markt im Jahr 2024 hindeutet, der jedoch immer noch auf hohem Niveau liegt. • Im Bereich der schweren NFZ wird kurz- bis mittelfristig keine nennenswerte Substitution von Verbrennungs- motoren durch elektrische Antriebe erwartet. 7 BEV siehe https://www.acea.auto/files/Press_release_car_registrations_full_year_2023.pdf Sowohl der Nutzfahrzeug- als auch der PKW-Markt waren in den letzten Jahren von Unsicherheiten bei Energiepreisen, Transportkosten und Lieferengpässen in Kombination mit steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit geprägt, was zu einer steigenden Nachfrage nach lokalen Lieferanten geführt hat. Die globale Präsenz der Division Frauenthal Automotive ist ein klarer Vorteil bei der Gewinnung neuer Kundenaufträge. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit dem Bereich Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel leicht zeitversetzt substanziell von der Baukonjunktur ab. Wie in den Vorjahren dominiert ein ag- gressiver Preiswettbewerb. Die Wettbewerbslandschaft ist durch Preissteigerungen seitens der Industrie gekennzeichnet. Ein mögliches Abflauen der Investitionsbereitschaft aufgrund der Teuerungen spielt eine wesentliche Rolle. Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kommunen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert. (2) KUNDENRISIKO Bei den Herstellern von PKWs und Nutzfahrzeugen handelt es sich um sehr große, international tätige Unternehmen. Zum Berichtszeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die Zahlungsausfälle der großen OEM-Kunden oder ande- rer großer Tier-1-Kunden erwarten lassen. Die Division Frauenthal Automotive beliefert auch einige kleinere Tier-1- Lieferanten, bei denen Zahlungsausfälle auftreten können. Diese Kunden machen einen untergeordneten Anteil des Geschäftsvolumens aus, und es bestehen Maßnahmen zur Begrenzung dieses Risikos. Die regelmäßig auftretenden Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit immer einvernehmlich mit dem Kunden gelöst werden. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kredit- ausfallversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei der Division Frauenthal Automotive gering, Schadensfälle im Bereich mehrerer TEUR 100 können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Situation wird auf- grund der Marktentwicklung im Geschäftsjahr mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei der Division Frauenthal Automotive keine relevanten Zahlungsausfälle aufgetreten. Die Division Frauenthal Automotive arbeitet mit einem Großteil der Kunden langjährig zusammen; dies umfasst auch die Mitarbeit an Produkt- und Modelländerungen. Trotzdem erhöhen die Globalisierungsstrategien der OEM-Kunden und die Zollpolitik einiger Exportmärkte (z. B. Brasilien, USA, China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und steigern das Risiko, dass der Wettbewerb durch außereuropäische Lieferanten zunimmt. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie für die Division Frauenthal Automotive zur Kundenforderung einer weltweiten Präsenz führen, um die Stellung als Lieferant bei einzelnen Kunden aufrechtzuerhalten bzw. um neue Kun- den zu gewinnen. Mit den Standorten in Kunshan (China) und Fountain Inn (SC; USA) ist die Division Frauenthal Auto- motive gut aufgestellt, um die Local-Content-Erfordernisse der Kunden abzudecken. Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehälter, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen wer- den üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, aber keine verbindlichen Liefermengen für den Gesamtzeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten Single-Source-Verträge ab. Dies bedeutet, dass aus vertraglicher Sicht Kunden ihre Bestellungen in bestimmten, begrenzten Bandbreiten zu Wettbewerbern verlagern können. Faktisch ist es jedoch meist so, dass aus ökonomischen und technischen Gründen für einen Großteil der Teilenummern Frauent- hal der einzige Lieferant ist und die Kunden kurz- bis mittelfristig keine Alternativlieferanten für einzelne Produkte haben. Der Abschluss und die Verlängerung von solchen Verträgen hängen von der Wettbewerbsfähigkeit des Zuliefe- rers ab. Die Kundenentscheidungen werden dabei primär durch die Preise und die Fähigkeit, kontinuierliche Produkti- vitätsverbesserungen und auch Kostensenkungen an die Kunden weiterzugeben, bestimmt. Darüber hinaus spielen Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Pro- duktbereich der Business Unit Frauenthal Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyk- lus der Fahrzeugmodelle bzw. Plattformen des Kunden, sodass die Prognose der Umsatzentwicklung eine höhere Ver- lässlichkeit aufweist als in den anderen Produktbereichen. Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produk- tionsanlauf (SOP) kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Form von Werkzeugen, Anlagever- mögen oder Sicherheitsbeständen gebunden sein kann. Frauenthal ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Ent- wicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden und nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch genaues Monitoring der Kunden und durch entsprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschi- nenlieferanten sowie Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert. Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbeziehungen ergeben sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden erlauben, Preisdruck auszuüben. Obwohl die Kunden kurzfristig nur in Ausnahmefällen Volumen an Wett- bewerber verlagern können, kann sich die Division Frauenthal Automotive dem kontinuierlichen Preisdruck der Kunden kaum entziehen, da die Ertragskraft der Fahrzeughersteller maßgeblich von den Einkaufspreisen und somit auch dem Preisdruck, den sie auf die Lieferanten ausüben können, bestimmt ist. Um zu verhindern, dass OEM-Kunden aktiv Al- ternativlieferanten zur Division Frauenthal Automotive entwickeln, sind kontinuierliche Preissenkungen und damit ein- hergehend kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen ein Kernelement des Geschäftsmodells. Der Fokus der Investi- tionen liegt daher auf produktivitätssteigernden Maßnahmen, die meist mit der Automatisierung von Produktionspro- zessen erreicht werden. Der Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustel- lung sowie die Vorfinanzierungsfunktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; allerdings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logisti- sche Verlässlichkeit, Finanzierung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der lo- gistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kun- den bevorzugter Lieferant. Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für kleine Unternehmens- größen charakteristischen Zahlungsrisiken. Eine Analyse von Europas Gläubigerschutzorganisation Creditreform 8 hat gezeigt, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um rund 11,7 % gestiegen ist. Besonders zu beachten ist der weitere Anstieg um rund 6,4 % und damit das anhaltend hohe Niveau bei den abgewie- senen Insolvenzverfahren des gesamten Wirtschaftsjahres 2023. Es ist davon auszugehen, dass ein weiterer Anstieg im Jahr 2024 bevorsteht. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditli- mits werden laufend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallsrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Wa- renkreditversicherungen deutlich gemindert. (3) PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN Der Personalmarkt in Tschechien und der Slowakei ist aufgrund des starken Wachstums der Automobilindustrie in den CEE-Ländern (sowohl an den OEM-Standorten als auch in der Zulieferindustrie) aus Sicht der Arbeitgeber ungünstig. Es ist ein zunehmender Mangel an qualifizierten Arbeitskräften absehbar. Die Folgen dieser Entwicklung sind zum einen Lohnkostensteigerungen, die deutlich über den Produktivitätssteigerungen liegen, und zunehmende Risiken von Pro- duktionsausfällen. Vor diesem Hintergrund werden Gegenmaßnahmen ergriffen, um die Attraktivität der Division Frau- enthal Automotive als Arbeitgeber zu erhöhen und den Bedarf an Arbeitskräften durch Investitionen in die Automati- sierung zu reduzieren. Diese Maßnahmen haben im Berichtsjahr bereits Wirkung gezeigt. 8 Creditreform siehe https://www.creditreform.at/wien/aktuelles-wissen/show/insolvenstatistik-1-bis-3-quartal-2023 Die Problematik des allgemeinen Fachkräftemangels ist auch im Jahr 2023 das dominierende Arbeitsmarkt-Thema, das weiterhin vor der Division Frauenthal Handel nicht Halt macht. Der Markt ist zu einem sogenannten Bewerbermarkt geworden und wird von der starken Nachfrage an Arbeitskräften und vor allem an Fachkräften geprägt. Bei einem wachstumsbedingt leicht steigenden Personalstand im Ausmaß von 4,9 % - und damit eingehergehend ei- nem Plus an neu zu besetzenden Positionen - ist die Anzahl der Bewerbungen pro offene Stelle im allgemeinen Durch- schnitt weiterhin rückläufig. Allerdings setzt sich im Jahr 2023 in einzelnen Berufsfeldern regional erstmals nach meh- reren Jahren eine leichte Trendumkehr fort, die bereits 2022 spürbar war. So ist beispielsweise ein deutliches Plus an verfügbaren LKW-Chauffeuren am Arbeitsmarkt zu registrieren, während es an qualifizierten Fachkräften etwa im Be- reich der erneuerbaren Energie immer noch massiv mangelt. Die Fluktuationsrate, also der Anteil der dienstnehmerinitiierten Austritte an der Gesamtbelegschaft, sinkt leicht von 8,89 % im Jahr 2022 auf 8,63 % im Jahr 2023. Beide Werte liegen im Quervergleich mit anderen Unternehmen auf einem niedrigen Niveau. Die Unternehmensgruppe begegnet dieser Entwicklung mit einer breiten Offensive an Maßnahmen in den Bereichen „Attraktivität der Arbeitgeber-Marke/n“, „Neue Wege in der Bewerberansprache“, „Aus- und Weiterbildung, Qualifi- kation, Um- und Aufschulung“ sowie allem voran mit dem sogenannten „Retention Management“, also der Bindung der bestehenden Mitarbeitenden an das Unternehmen. Die Division Frauenthal Handel lebt im Jahr 2023 weiterhin eine sogenannte Mehrmarkenstrategie in Hinblick auf Wie- dererkennung und Attraktivität als Arbeitgeber, mit einem Auftritt als Dachmarke Frauenthal Handel Gruppe. Weiters gelingt es der Division Frauenthal Handel, beispielsweise die Auszeichnungen „Top Company“ und „beliebter Lehrbe- trieb“ zu behalten. Ebenfalls in das aktuelle Berichtsjahr fällt die erfolgreiche Implementierung des Mitarbeiterempfehlungsmanagements „sag’s weiter“ (Softwareanbieter radancy). Der Start dieses Tools ermöglicht den Mitarbeitenden einen uneingeschränk- ten Zugang zu allen vakanten Positionen der Division Frauenthal Handel und macht sie zu sogenannten Talent Scouts. Die einfache Handhabung des Programms ermöglicht mit nur wenigen Klicks das Teilen von Jobs in den eigenen beruf- lichen und privaten Netzwerken und garantiert im Gegenzug attraktive Vergütungen für die tatsächliche Vermittlung von Bewerbenden. Das gruppeneigene Karriereportal „frauenthal-jobs.at“ mit dem implementierten Bewerbermanage- ment-Tool „Onlyfy“ (www.onlyfy.com) wird in der Division Frauenthal Handel weiterhin eingesetzt. Wie schon in den Vorjahren hat das Management der Division Frauenthal Handel im Jahr 2023 eine ganze Woche investiert und in dieser Zeit sämtliche Standorte der Division Frauenthal Handel besucht. Diese Roadshows haben sich als erfolgreiches Instrument der Mitarbeiterbindung etabliert. Das Format soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden, um den 1.700 Mitarbeitenden wichtige Unternehmensinformationen vor Ort näherzubringen und den persön- lichen Kontakt zu pflegen. Der sehr gute Wert von 73 % Weiterempfehlungsquote auf der führenden Bewertungsplattform kununu, welcher sich mehrheitlich aus den Feedbacks von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden speist, liegt weit über allen relevanten Benchmarks und attestiert, dass die Bestrebungen zur Attraktivierung der Arbeitgebermarke Frauenthal Handel Gruppe Früchte tragen. (4) UMWELTRISIKEN Die Unternehmen der Division Frauenthal Automotive erfüllen alle umweltrelevanten Anforderungen, gesetzlichen Vor- schriften, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeitenden werden in allen Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheits- fragen umfassend informiert und geschult. Die Standorte der Division Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die zum Teil auch thermische Verfahren (Härten, Warmumformen, Schweißen) in der Produktion einsetzen. Daraus ergeben sich generell Risiken aus den Abfällen und Abwässern dieser Betriebe. Einige Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die schon seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die daraus resultierende Kontamination von Böden verursacht in der Regel kein Umweltrisiko, solange keine Emissionen auftreten oder die umweltrelevanten Auflagen verändert werden. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt-Due-Diligence vor. Dem Management sind potenzielle Umweltrisiken bekannt und es werden daher die geeigneten Maßnahmen zur Minimierung von Umweltrisiken getroffen. Die Division Frauenthal Handel ist im Handel von Sanitär-, Heizungs- und Installationsprodukten und seit 2020 auch im Handel von Elektromaterial tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur so- wie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet rund 50.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind keine gefährlichen Güter mit potenzieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch im Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Artikeln, die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenscho- nend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisken bekannt. An einigen Logistik-Standorten der Division Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Betriebszeiten führen. Für alle bekannten Risiken sind „Risk Owner“ definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Repor- tings berichtet. Falls es Vorkommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den „Risk Owners“ an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet. (5) BETRIEBLICHE RISIKEN Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch Erwärmung von Stahl, Umformprozesse (Pressen, Stanzen), teil- weise Schweißen und anschließender Oberflächenbehandlung erzeugt. Schweiß-, Stanz- und Umformteile werden meist in hochautomatisierten Produktionsprozessen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisi- ken und Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr waren diesbezüglich keine signifikanten Vorfälle zu verzeichnen. Der Opti- mierung der Sicherheit in der Produktion wird über die gesetzlich erforderlichen Standards hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt. Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können Qualitätsmängel in seltenen Fällen zu Materialbrüchen, undich- ten Bremssystemen oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das laufend intern und extern auditiert wird, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind für mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufmaßnahmen Versicherungen abgeschlossen worden. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt. Nicht versichert sind Gewährleistungskosten (Austausch fehlerhafter Produkte); diese können im Extremfall zu sehr hohen Ergebnisbelastungen führen. Im Berichtsjahr gibt es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle. Nachdem das Pandemiegeschehen 2020 bis 2021 und die Sonderkonjunktur 2022 für das Management und die Be- legschaft weitgehend herausforderndes Terrain darstellte, lauteten die Herausforderungen 2023 in der Division Frau- enthal Handel schwerpunktmäßig „Absicherung des operativen Betriebs“ und „Flexible Reaktion auf rasch wechselnde Rahmenbedingungen“. Für die Ertragskraft der Division Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lie- feranten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Division Frauenthal Handel aufgrund des größten und österreich- weiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks der wesentliche Partner in der Branche. Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Category Managements sowie des Top-Managements. Auf- grund der Marktstruktur ist die Division Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position gegenüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätz- lich ab. Im Bereich Category Management wird laufend die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Dis- position, Liquiditäts- und Produktmanagement verbessert. Ein stetig weiterentwickeltes Prognosesystem zur Optimie- rung der Bestellmengen und damit des Lagerbestandes ermöglicht eine zielgerichtete Erhöhung der Warenverfügbar- keit. Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen ver- stärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prüfungsausschuss berichtet. (6) VERSORGUNGSRISIKO Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormateria- lien der Produktion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Es beste- hen im Falle möglicher Rohstoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungs- risiken. Preisveränderungen bei Stahl werden durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufs- preise abgewälzt, wobei es unterschiedliche Preisanpassungsintervalle gibt, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen. Diese Effekte neutra- lisieren sich erfahrungsgemäß in einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum. Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien nimmt jede Business Unit selbst wahr. Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage der Division Frauenthal Automotive, da Energiepreisschwankungen nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden kön- nen. Teilweise bestehen Sicherungsgeschäfte für den Strombezug. Im energieintensivsten Bereich führen Erhöhungen der Stromtarife und Netzentgelte zu erheblichen Kostensteigerungen, die nicht automatisch an die Kunden weiterge- geben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Preisverhandlungen mit den Kunden kann begrenzt gegengesteuert werden. Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind möglich. Für alle relevanten Vormaterialien gibt es mehrere Lieferanten, allerdings kann es beispielsweise im Falle von technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Es bestehen aber keine strategischen Abhängigkeiten. Der technische Großhandel befindet sich in einem ständigen Wandel und muss sich den Herausforderungen der Digi- talisierung und den steigenden Ansprüchen bei nachhaltigen Produkten stellen. Den Trends folgend werden in der Division Frauenthal Handel laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Die auf Kundenbedürf- nisse und -anforderungen maßgeschneiderte Business-Plattform für die vier Marken mySHT mobil, ÖAG mobil, konti mobil und EMAT mobil ist eine dieser Lösungen. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, smarte Produktsu- che, Bestellmöglichkeiten über die App am Smartphone, Track & Trace in Echtzeit auf einer Karte, Lieferaviso mit Push- Nachricht, nachhaltige Verpackungen und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2023. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT, Kontino, ELEKTROMATERIAL.AT) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. (7) FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Die Frauenthal-Gruppe ist mit einer ausgewiesenen Eigenkapitalquote von 38,1 % im Jahr 2023 eigenkapitalmäßig gut aufgestellt. Sowohl in der Division Frauenthal Handel als auch in der Division Frauenthal Automotive ergeben sich jedoch aufgrund der volatilen Geschäftsentwicklungen unterjährig wesentlich höhere Ausnutzungen der Kreditlinien als zum Bilanzstichtag. Die beiden Divisionen sind hinsichtlich der finanzwirtschaftlichen Risiken unterschiedlich zu betrachten. In der Division Frauenthal Handel kommt es zu Jahresende traditionell zu sehr hohen Kundeneingängen, die die Netto- finanzverbindlichkeiten zum Stichtag enorm verringern. Durch die hohen Kundeneingänge kommt es zum 31. Dezem- ber 2023 zu einer Bilanzverkürzung und zu einer Verbesserung der Eigenkapitalquote. In der Division Frauenthal Auto- motive sind alle Produktionsstandorte mit lokalen Banken finanziert und es stehen nicht ausgenutzte Banklinien zur Verfügung, um Liquiditätsschwankungen ausgleichen zu können. In enger Abstimmung mit der Frauenthal Holding erfolgt ein striktes Working Capital Management und eine laufende Kommunikation mit den Banken. Beide Divisionen sind aufgrund der makroökonomischen Gegebenheiten wie Inflation und der steigenden Zinsniveaus mit höheren Fi- nanzierungskosten konfrontiert. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe erfolgt einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österrei- chischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von lokalen Banken auf Business-Unit-Ebene der Division Frauenthal Automotive. Im Juni 2020 wurde die gesamte Division Frauenthal Handel langfristig auf weitere fünf Jahre refinanziert. Die Finan- zierung enthält eine endfällige (MEUR 13) und eine tilgende Tranche (MEUR 20) sowie eine Betriebsmittellinie über MEUR 35. Des Weiteren wurde eine COVID-19-Sicherheitslinie in Höhe von MEUR 10 (Reduktion im Juni 2021, davor MEUR 30) bis 30. Juni 2022 abgeschlossen, die bereits im Vorjahr bis 30. Juni 2023 und im Jahr 2023 bis zum 30. Juni 2025 verlängert wurde. Eine führende schwedische Bank finanziert die schwedischen Gesellschaften der Business Unit Frauenthal Gnotec, ge- nauso wie zwei deutsche Banken für die Finanzierung des Produktionsstandorts in Elterlein sorgen. In der Slowakei erfolgt die Finanzierung ebenso mit einer lokalen Bank. Am Standort Hustopeče wurde im Geschäftsjahr 2022 die letzte Finanzierung zur Fertigstellung des Debt Pushdowns durchgeführt, bis dahin war der Standort über die Muttergesell- schaft finanziert. Der chinesische Produktionsstandort in China (Kunshan, nahe Shanghai) der Business Unit Frauenthal Gnotec verlängert alle seine Betriebsmittellinien bei lokalen chinesischen Banken um ein weiteres Jahr. Von Frauenthal Gnotec China werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein gro- ßer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Aufgrund des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbaugruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Die Finanzierung des Standorts wird durch lokale Finanzierungen (Anlageleasing), durch lokale Betriebsmittellinien mit chinesischen Banken und durch Darlehen der schwedischen Muttergesellschaft Frauenthal Gnotec AB gedeckt. Alle Kredite der operativen Gesellschaften in den Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working-Capital- Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding ausreichend freie Finanzierungslinien mit mehreren österreichi- schen Banken. Der Konzern verfügt über Guthaben bei Kreditinstituten iHv MEUR 48,8 sowie über ausreichend nicht ausgenutzte Banklinien. Das Factoring-Volumen beträgt MEUR 79,1. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fä- higkeit, den externen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen. Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2023 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis bzw. in Schweden auf 1-Monats-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Der Einfluss volatiler Währungen (CZK) ist gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen im Jahr 2023 ungesi- chert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Der Einfluss der ebenso volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte (Translationsrisiko) beschränkt. Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquiditäts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Die Frauenthal-Gruppe unterhält langjährige Geschäftsbeziehungen mit Banken in den Ländern Österreich, Deutsch- land, Slowakei, Schweden, Tschechien und China und beobachtet laufend die makroökonomischen Umstände. (8) COMPLIANCE-RISIKEN Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corpo- rate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelungen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvor- gabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gege- benenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäftsbeziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle großen europä- ischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Com- pliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von Compli- ance-relevanten Informationen weiterentwickelt. Eine neue Compliance-Richtlinie trat per 1. Jänner 2021 in Kraft. (9) RECHNUNGSLEGUNG Es gibt klare und strenge Richtlinien betreffend die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge im gesamten Konzern. Der Rechnungslegungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rück- sprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernwei- tes Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue oder geänderte IFRS-Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den gesamten Konzern eingeführt. In Vorbereitung auf die Nachhaltigkeitskennzahlen werden Workshops mit den lokalen Verantwortlichen abgehalten. Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buch- mäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkei- ten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechti- gungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT- Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich oder monat- lich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbe- wahrt. In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchge- führt. In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche bu- chungspflichtigen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen rou- tinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Be- trägen eingeholt. Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das mo- natliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen. Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesellschaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt. Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow- Statements der einzelnen Business Units bzw. Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Auf- merksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Ab- stimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision. Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vor- stand wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefi- nierten Berichts- und Genehmigungsprozessen. Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vor- stand. Im mindestens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prü- fungsausschuss vorgelegt. E. BERICHT ÜBER DIE FINANZLAGE Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen. Planungen sind für beide Divisionen unterschiedlich, da für die Division Frauenthal Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Division Frauenthal Automotive vor allem der gesamte europäische Automobilmarkt, aber auch China und marginal die USA relevant sind. Wichtig ist die Risikoabschottung, also keine finanzielle Verflechtung zwischen den beiden Divisionen. Alle Gesellschaf- ten bis auf den Standort in den USA sind mit lokalen Banken finanziert. Die durchschnittliche Verzinsung für kurz- und langfristige ausgenützte Kredite sowie für Betriebsmittelfinanzierungen beträgt in der Division Frauenthal Handel 4,34 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2025 sowie einer langfristigen Immobilien-Finanzierung bis 2038), in der Division Frauenthal Automotive 5,08% p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2028) und für Finanzierungen auf Ebene der Frauenthal Holding AG 5,96 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2025). F. INNOVATIONSBERICHT In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produkti- onsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und die Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Pro- dukte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produk- tionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Pro- duktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Vor allem in der Business Unit Frauenthal Gnotec ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Produkt- designs von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind bei mehreren Kunden Ingenieure von Frauenthal Gnotec (sogenannte „Residential Engineers“) vor Ort tätig. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich von Frauenthal Airtank wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz (Kosten- und Ge- wichtsersparnis) gearbeitet. Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich. Die Produktinnovation bei Frauenthal Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells: Kreative Engineering-Lö- sungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Frauenthal Gnotec-Gruppe besteht in der Beherr- schung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hochkomplexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwer- punkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung zum Ziel hat. An einem innovativen Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wird gearbeitet. Der technische Großhandel befindet sich in einem ständigen Wandel und muss sich den Herausforderungen der Digi- talisierung und den steigenden Ansprüchen bei nachhaltigen Produkten stellen. Den Trends folgend werden in der Division Frauenthal Handel laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Die auf Kundenbedürfnisse und -anforderungen maßgeschneiderte Business-Plattform für die vier Marken mySHT mo- bil, ÖAG mobil, konti mobil und EMAT mobil ist eine dieser Lösungen. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, smarte Produktsuche, Bestellmöglichkeiten über die App am Smartphone, Track & Trace in Echtzeit auf einer Karte, Lieferaviso mit Push-Nachricht, nachhaltige Verpackungen und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2023. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT, Kontino, ELEKTROMATERIAL.AT) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. G. AUSBLICK Der Fokus des Managements liegt auf der Stärkung der Kundenbeziehungen und der Verbesserung der Kostenstruktur in den beiden Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel. Die Division Frauenthal Automotive ist durch die Optimierung der Standorte in Schweden, den Start der Fertigung für Frauenthal Airtank in den USA und den Ausbau des Standorts in der Slowakei für weiteres profitables Wachstum ge- rüstet. Schließlich ist die Division Frauenthal Automotive in einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen geprägten Zulieferindustrie als stabiler Partner der Kunden gut positioniert, um Marktanteile zu gewinnen. Die zukünftige Marktentwicklung wird maßgeblich von der Bewältigung und den Folgen des Ukraine-Russland-Krieges sowie der Auseinandersetzung im Nahen Osten und der damit verbundenen Warenverfügbarkeit geprägt sein. Zusätz- lich kommt es darauf an, wie in Zukunft mit den Preisanstiegen bei Vor- und Rohmaterial sowie den steigenden Ener- giekosten umgegangen wird. Die Prognosen für das Jahr 2024 beruhen auf der Annahme, dass die europäische Auto- mobilindustrie die Produktion auf gleichbleibendem Niveau, ohne nennenswerte neuerliche Shutdowns und ohne Un- terbrechungen von Lieferketten fortsetzt. Die Volatilität und Prognoseunsicherheit ist nach wie vor groß, sodass eine belastbare Vorschau auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung kaum möglich ist. Mit Engpässen an Materialien und dadurch bedingten Produktionsausfällen in der Automobilindustrie ist daher auch zukünftig zu rechnen. Darüber hinaus bedrohen Preiserhöhungen bei den Energiekosten und Vor- und Rohmaterial sowie damit einhergehende Versorgungs- schwierigkeiten die Profitabilität. Hier wird in allen Geschäftsbereichen mit Hochdruck daran gearbeitet, die Effekte zu minimieren und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes leicht zeitversetzt direkt von der Baukon- junktur ab. Die oft unterschiedliche Entwicklung einerseits im Neubau und andererseits in der Renovierung sowohl im Teilbereich Wohnbau als auch im Bereich „übriger Hochbau“ wirkt in Summe stabilisierend. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand sowie das private Konsumverhalten dar, wobei auch hier im Lang- zeitvergleich jeglicher konjunktureller Auf- bzw. Abschwung die Branche nur zeitversetzt und stark abgeschwächt trifft. Aufgrund der Rohstoffpreise, der teuren Zinslandschaft und der aktuellen Entwicklung der Inflation besteht ein hoher Grad an Prognoseunsicherheit. Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit wird in den Folgejahren durch starken Preiskampf im Wettbewerb und mögliche Lieferengpässe bestimmt werden. Ziel ist es, durch Investitionen, Prozessverbesserungen und Schulungen der Mitarbei- tenden den Kundenservice weiter zu verbessern, den Fokus auf den Kundennutzen zu setzen sowie gezielte Lagerzu- käufe zu tätigen. Die Frauenthal-Gruppe sieht sich aktuell in beiden Divisionen Handel und Automotive mit einem zunehmend heraus- fordernden Geschäftsumfeld und einer angespannten Marktsituation konfrontiert. Das Konzern-EBITDA und Konzern- EBIT werden voraussichtlich sowohl im ersten Halbjahr 2024, als auch im Gesamtjahr 2024 deutlich unter den Ver- gleichswerten 2023 liegen. Sollten sich die für das bisher laufende Geschäftsjahr 2024 zu beobachtende Trends fort- setzen, ist auch eine substanzielle Verschlechterung im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 möglich. Die tatsächlichen Auswirkungen hängen von der weiteren Konjunktur und dem Marktumfeld in den Divisionen ab, insbesondere der weiteren Entwicklung der Baukonjunktur und der Förderungen für erneuerbare Energien, der Rohstoffpreise und des Zinsumfeldes, und sind derzeit nicht zuverlässig prognostizierbar. Viele globale Lieferketten zeigen sich seit mehr als zwei Jahren instabil. Hinzu kommen makroökonomische Gegeben- heiten wie Inflation und steigende Zinsniveaus, welche nicht nur die Finanzierungskosten ansteigen lassen, sondern sich zudem auf zukünftige Investitionsentscheidungen auswirken. Die Frauenthal-Gruppe rechnet weiterhin mit einer posi- tiven Ertragslage, wenngleich die derzeitigen makroökonomischen Gegebenheiten und die geopolitischen Spannungen und Konflikte Unsicherheiten mit sich bringen. Aufgrund dieser Gegebenheiten ist eine verlässliche Vorhersage für die Zukunft nicht prognostizierbar. Im Bereich Business Development werden Akquisitionsmöglichkeiten zur Erweiterung des Kundenportfolios in beiden Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive analysiert. Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategi- sche Verkäufe von Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage Optionen, die sorgfältig evalu- iert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unter- nehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden. Auf der Website (www.frauenthal.at) sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen auch Berichte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Be- richt der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Wien, 25. April 2024 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG in EUR 2023 2022 UMSATZERLÖSE 2 688 328 2 093 843 Sonstige betriebliche Erträge 0 6 929 Personalaufwand -2 036 319 -1 806 572 Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagever- mögens und Sachanlagen -39 900 - 33 204 Sonstige betriebliche Aufwendungen -3 234 946 - 2.771 201 BETRIEBSERGEBNIS (EBIT) -2 622 837 -2 510 205 Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 12 600 000 0 Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen/Erträge 156 048 -70 249 Finanzergebnis 12 756 048 -70 249 Ergebnis vor Steuern 10 133 210 - 2 580 454 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2 497 129 358 505 Ergebnis nach Steuern 12 630 340 -2 221 948 Jahresfehlbetrag / Jahresüberschuss 12 630 340 - 2 221 948 Zuweisung zu Gewinnrücklagen -12 630 340 0 Jahresverlust / Jahresgewinn 0 0 Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 65 661 2 806 699 BILANZGEWINN 65 661 584 751 BILANZ EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG AKTIVA in EUR 31.12.2023 31.12.2022 Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände 4 740 6 635 Sachanlagen 65 124 73 151 Finanzanlagen 90 811 506 90 811 506 90 881 370 90 891 291 Umlaufvermögen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3 701 794 9 756 191 Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 244 864 81 793 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 19 359 649 2 974 245 23 306 307 12 812 229 Rechnungsabgrenzungen 387 585 330 641 Aktive latente Steuern 1 100 600 1 523 900 Summe AKTIVA 115 675 862 105 558 061 PASSIVA in EUR 31.12.2023 31.12.2022 Eigenkapital Einbezahltes Grundkapital 8.651.491 8.641.491 Kapitalrücklagen 23 349 310 23 349 310 Gewinnrücklagen 78 993 420 66 363 080 Bilanzgewinn/-verlust 65 661 584 751 111 059 881 98 948 631 Rückstellungen Steuerrückstellungen 3 199 616 5 172 700 Sonstige Rückstellungen 1 065 950 1 021 900 4 265 566 6 194 600 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4 740 4 938 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 29 639 21 355 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 959 48 857 Sonstige Verbindlichkeiten 315 077 339 681 350 415 414 830 Summe PASSIVA 115 675 862 105 558 061 ANLAGESPIEGEL Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten Entwicklung der Abschreibungen Buchwerte Stand 01.01.2023 EUR Zugang EUR Abgang EUR Stand 31.12.2023 EUR Stand 01.01.2023 EUR Zugang EUR Abgang EUR Stand 31.12.2023 EUR Stand 31.12.2022 EUR Stand 31.12.2023 EUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Lizenzen und Datenverarbeitungsprogramme 230 931,62 5 687,50 197 543,22 39 075,90 224 297,03 7 581,20 197 542,28 34 335,95 6 634,59 4 739,95 II. Sachanlagen 1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 615 188,39 24 553,63 26 083,52 613 658,50 542 037,70 32 319,28 25 822,35 548 534,64 73 150,69 65 123,86 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 96 561 796,76 0,00 0,00 96 561 796,76 5 750 290,78 0,00 0,00 5 750 290,78 90 811 505,98 90 811 505,98 SUMME ANLAGENSPIEGEL 97 407 916,77 30 241,13 223 626,74 97 214 531,16 6 516 625,51 39 900,48 223 364,63 6 333 161,37 90 891 291,26 90 881 369,79 ANHANG zur Bilanz zum 31.12.2023 und Gewinn- und Verlustrechnung für 1-12/2023 der FRAUENTHAL HOLDING AG I. ERLÄUTERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN (1) ALLGEMEINES Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 189 ff des Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung des Grundsatzes der Vollständigkeit. Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt. Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten. Auf den Jahresabschluss werden die Rechnungslegungsbestimmungen in der geltenden Fassung angewendet. (2) ANLAGEVERMÖGEN a) IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen. Folgende Nutzungsdauer wird den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt: Lizenzen und Datenverarbeitungsprogramme 3 Jahre b) SACHANLAGEN Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Einzelanschaffungswert von EUR 1.000,00 (2022: EUR 800,00) werden im Jahr des Zuganges voll abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer vorgenommen. Folgende Nutzungsdauern werden den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt: Fuhrpark 5 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 - 10 Jahre EDV 3 Jahre Außerplanmäßige Abschreibungen werden zusätzlich vorgenommen, wenn voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, eintreten. c) FINANZANLAGEN Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten, bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Wesentlichen dauerhaften Wertminderungen wird durch die Vornahme außerplanmäßiger Abschreibungen Rechnung getragen. (3) UMLAUFVERMÖGEN a) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Wert ermittelt und angesetzt. b) KASSENBESTAND, GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN Der Posten beinhaltet den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten. (4) AKTIVE LATENTE STEUERN Für Unterschiede zwischen den unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, wird bei einer sich ergebenden Steuerbelastung eine Rückstellung für passive latente Steuern und bei einer sich ergebenden Steuerentlastung ein Posten für aktive latente Steuern in der Bilanz angesetzt. Die Frauenthal Holding AG hat aufgrund ausreichender zukünftiger Ergebnisse in der Steuergruppe gemäß Rz 51 iVm Erläuterungen zu Rz 55 Pkt. 2.a) der AFRAC-Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss“ teilweise auch für latente Steuerguthaben aus Ansatzdifferenzen von Gruppenmitgliedern eine Steuerabgrenzung erfasst, sofern diese mangels eigener positiver Ergebnisse nicht bereits in den Jahresabschlüssen aktiviert wurden (weitere Erläuterungen dazu siehe Abschnitt II.3.). Das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 Teil I, welches unter anderem auch eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes bis 2024 von 25 % auf 23 % vorsieht, wurde im Jänner 2022 beschlossen. Da die Umkehr der Latenzen überwiegend in Jahren ab 2024 erwartet wird, wurde ab 31.12.2022 ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 23 % bei der Aktivierung von Ansatzdifferenzen herangezogen. Anwendbarkeit des Mindeststeuergesetzes Das am 30. Dezember 2023 veröffentlichte Mindestbesteuerungsreformgesetz beinhaltet im Wesentlichen Bestimmungen zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung („Pillar Two“) für Unternehmensgruppen (Mindestbesteuerungsgesetz – MinBestG) und ist für Geschäftsjahre, die ab dem 31. Dezember 2023 beginnen, anwendbar. Demzufolge muss künftig die Differenz zwischen dem Effektivsteuersatz und dem Mindestsatz von 15% als Ergänzungssteuer entrichtet werden. Die Gesellschaft fällt grundsätzlich in den Anwendungsbereich des MinBestG daher wurde damit begonnen die erforderlichen Berichtsprozesse aufzubauen. Eine quantitative Abschätzung der Auswirkungen auf den effektiven Steuersatz kann zum aktuellen Zeitpunkt aufgrund der Komplexität der anwendbaren Regelungen noch nicht verlässlich abgegeben werden. Die Analyse des Umsetzungsstatus der BEPS Pillar 2-Regelung der OECD in nationales Recht zeigt für jene Jurisdiktionen, in denen Frauenthal aktiv ist, per 01.04.2024 folgendes Bild: Umsetzungsstatus Pillar 2 Österreich nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Deutschland nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Tschechische Republik nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Slowakei nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Schweden nationale Umsetzung erfolgt; Anwendbarkeit ab 1.1.2024 Hong Kong nationale Umsetzung angekündigt; Anwendbarkeit voraussichtlich ab 1.1.2025 USA bisher keine nationale Umsetzung erfolgt und auch nicht absehbar China bisher keine nationale Umsetzung erfolgt und auch nicht absehbar Auf Grund der Komplexität der Regelungen sowie der in drei Jurisdiktionen noch nicht endgültig abgeschlossenen Gesetzgebungsverfahren ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, die genaue Höhe der zukünftigen Belastung verlässlich zu ermitteln. Die Frauenthal Holding AG hat daher die potenzielle künftige Mindeststeuerbelastung basierend auf zum Berichtsstichtag vorliegenden Informationen untersucht. Hierfür wurden historische Daten wie die länderbezogene Berichterstattung (Country-by-Country Reporting) und Jahresabschlüsse herangezogen. Auf dieser Grundlage zeichnet sich für die Frauenthal Gruppe nach den Regeln des Mindestbesteuerungsgesetzes zwar für China möglicherweise eine Auswirkung ab, insgesamt wird für die Gruppe aber aufgrund der untergeordneten Rolle dieser Jurisdiktion für das Konzernergebnis keine signifikante Erhöhung des effektiven Steuersatzes erwartet. Gemäß § 198 Abs. 10 Satz 3 Z 4 UGB wurden keine latenten Steuern, die aus der Anwendung des MinBestG oder eines vergleichbaren ausländischen Gesetzes entstehen, angesetzt. Laufende Steuern aus der Umsetzung der österreichischen bzw. vergleichbaren ausländischen Steuergesetze waren mangels Anwendbarkeit zum 31.12.2023 nicht zu erfassen. (5) RÜCKSTELLUNGEN Der Posten Steuerrückstellungen enthält die Vorsorge für noch nicht veranlagte Körperschaftsteuer sowie bereits zugewiesene, aber nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern. Die Steuerumlagevereinbarung sieht vor, dass der Gruppenträger dem Gruppenmitglied für übernommene steuerliche Verluste keine negative Umlage gutschreibt, sofern diese auf Gruppenebene nicht verwendet werden. Jedoch muss das Gruppenmitglied in späteren Jahren bei steuerlichen Gewinnen so lange keine positive Steuerumlage abführen, bis diese Verluste verbraucht sind („interner Verlustvortrag“). Für diese künftige Verpflichtung wurde seitens des Gruppenträgers eine Rückstellung für künftige Steuerbelastung gebildet, wobei hierbei die Fähigkeit der Gruppenmitglieder, in den nächsten fünf Jahren steuerliche Gewinne zu erzielen, berücksichtigt wurde. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde nach anerkannten finanzmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 3,57 % (VJ: 4,21 %), einer durchschnittlichen Bezugserhöhung von 8,99 % (VJ: 9,34 %), eines Fluktuationsabschlags welcher sich in Abhängigkeit der Zugehörigkeitsdauer zum Unternehmen zwischen 7 und 24 % ausmacht (VJ: zw. 7 und 25 %) sowie des gesetzlichen Pensionsantrittsalters ermittelt. Der Zinssatz entspricht dem stichtagsbezogenen Marktzinssatz für Anleihen von Unternehmen mit hochklassiger Bonitätseinstufung, die mit der durchschnittlichen Restlaufzeit der Verpflichtung sowie der Währung, in der das Unternehmen die Leistungen zu erbringen hat, übereinstimmen. Als durchschnittliche Restlaufzeit wurde vereinfachend eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommenen. Die übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. (6) VERBINDLICHKEITEN Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. II. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ (1) ANLAGEVERMÖGEN Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im angeschlossenen Anlagenspiegel ersichtlich. Finanzanlagen Die Finanzanlagen weisen per 31.12.2023 die folgende Zusammensetzung auf: Zusammensetzung: Anteil Anschaffungs- Buchwert in kosten % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien 100,00 5.750.290,78 0,00 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 100,00 71.916.480,92 71.916.480,92 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 100,00 18.777.638,64 18.777.638,64 Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 100,00 117.386,42 117.386,42 96.561.796,76 90.881.505,98 Zu- / Abgänge: Im Geschäftsjahr 2023 liegen weder Zugänge noch Abgänge im Finanzanlagevermögen vor. (2) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf: Forderungsspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten 31.12.2023 bis 1 Jahr über 1 Jahr EUR EUR EUR 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.701.793,55 3.578.801,55 122.992,00 2. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 244.864,48 244.864,48 0,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.946.658,03 3.823.666,03 122.992,00 Forderungsspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten 31.12.2022 bis 1 Jahr über 1 Jahr EUR EUR EUR 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 9.756.191,07 9.756.191,07 0,00 2. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 81.792,74 81.792,74 0,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 9.837.983,81 9.837.983,81 0,00 Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt: 31.12.2023 31.12.2022 EUR EUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 258.465,03 281.927,70 Sonstige Forderungen davon Steuerumlagen 3.443.328,52 3.443.328,52 9.474.263,37 9.474.263,37 3.701.793,55 9.756.191,07 Zusammensetzung 31.12.2023 31.12.2022 EUR EUR Forderungen aus Verrechnungen und Steuerumlagen Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o., Hustopeče 26.471,19 24.655,33 Frauenthal Handel Gruppe AG, Wien 14.482,87 33.215,00 Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 230.196,00 262.671,00 1a Installateur Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien 17.506,97 19.200,00 SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf 1.283.736,54 4.179.196,25 Frauenthal Handel GmbH, Wien 1.911.889,01 5.011.996,34 Frauenthal Airtank Elterlein GmbH, Elterlein 40.873,40 14.811,63 Frauenthal Gnotec AB, Göteborg 176.637,57 166.149,74 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 0,00 43.095,78 Techno Heat GmbH, Wien 0,00 1.200,00 3.701.793,55 9.756.191,07 (3) AKTIVE LATENTE STEUERN Per 31.12.2023 beträgt der Posten aktive latenten Steuern EUR 1.100.600,00 (31.12.2022: EUR 1.523.900,00). Es besteht eine Ausschüttungssperre gemäß § 235 Abs 2 UGB in Höhe der bilanzierten aktiven latenten Steuern. Die aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für steuerliche Verlustvorträge, Beteiligungsabschreibungen der Vorjahre und temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten bzw. Vermögensgegenstände und Schulden gebildet (Erläuterungen zum Ansatz siehe Punkt I(4)): in EUR 31.12.2022 31.12.2023 eigene Ansatz- differenzen und Verlustvorträge Ansatz- differenzen Tochter- unternehmen Summe eigene Ansatz- differenzen und Verlustvortr äge Ansatz- differenzen Tochter- unternehmen Summe Erfolg- wirksame Änderung Anlagevermögen 2.368,80 0,00 2.368,80 1.993,08 0,00 1.993,08 -375,72 Siebtelabschreibungen 14.376,64 1.490.362,57 1.504.739,21 10.173,89 1.065.542,29 1.075.716,18 -429.023,03 Geldbeschaffungskosten 806,99 0,00 806,99 1.638,74 0,00 1.638,74 831,75 Jubiläumsgeldrückstellung 15.985,00 0,00 15.985,00 21.252,00 0,00 21.252,00 5.267,00 Verlustvorträge 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 33.537,43 1.490.362,57 1.523.900,00 35.057,71 1.065.542,29 1.100.600,00 -423.300,00 (4) EIGENKAPITAL In der 33. ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 30. Juni 2022 wurde die vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals um EUR 783.499,00 gemäß § 192 Abs 3 Z 2 und § 192 Abs 4 AktG durch Einziehung von 783.499 Stück eigener Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 783.499,00 und die entsprechende Änderung der Satzung beschlossen. Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 8.651.491,00 (VJ: 8.651.491,00) auf, das sich auf insgesamt 6.751.491 (VJ: 6.751.491) auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Der Streubesitz beträgt 1.628.575 Stück Aktien, somit 18,82 % (VJ: 2.728.575 Stück Aktien, 31,54 %), wobei davon 0,00 % (VJ: 12,71 %) auf die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH entfallen. Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 5.972.916 Stück Aktien, somit 87,17 % (VJ: 5.922.916 Stück Aktien, 68,46 %). Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Anteile wurde dem Vorstand durch Beschlussfassung in der 12. Hauptversammlung erteilt. In der 13. Hauptversammlung wurde diese Ermächtigung erneuert. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745,00 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). (5) RÜCKSTELLUNGEN Die Steuerrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: 31.12.2023 31.12.2022 EUR EUR Rückstellung für Körperschaftsteuer 3.074.916,00 4.165.500,00 Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern 124.700,00 1.007.200,00 3.199.616,00 5.172.700,00 Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt: 31.12.2023 31.12.2022 EUR EUR Jubiläumsgelder 114.600,00 86.600,00 nicht konsumierte Urlaubstage 168.200,00 135.400,00 Veröffentlichungskosten 90.000,00 90.000,00 Prüfungs- und Beratungskosten Prämien 63.350,00 429.800,00 106.800,00 403.100,00 übrige kurzfristig 200.000,00 200.000,00 1.065.950,00 1.021.900,00 Die übrigen kurzfristigen Rückstellungen sind vor allem für vertragliche Ansprüche aus dem Verkauf einer ehemaligen Tochtergesellschaft gebildet worden, deren Inanspruchnahme auf TEUR 200 begrenzt sind. (6) VERBINDLICHKEITEN Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf: Verbindlichkeitenspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten dinglich 31.12.2023 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre besichert EUR EUR EUR EUR EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.739,58 4.739,58 0,00 0,00 0,00 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 29.639,23 29.639,23 0,00 0,00 0,00 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 959,00 959,00 0,00 0,00 0,00 4. sonstige Verbindlichkeiten, 315.076,80 315.076,80 0,00 0,00 0,00 davon aus Steuern 3.706,35 3.706,35 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 23.307,42 23.307,42 davon aus Abgrenzungen 288.063,03 288.063,03 Verbindlichkeiten gesamt 350.414,61 350.414,61 0,00 0,00 0,00 Verbindlichkeitenspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten dinglich 31.12.2022 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre besichert EUR EUR EUR EUR EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.937,50 4.937,50 0,00 0,00 0,00 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21.354,64 21.354,64 0,00 0,00 0,00 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 48.857,38 48.857,38 0,00 0,00 0,00 4. sonstige Verbindlichkeiten, 339.680,55 339.680,55 0,00 0,00 0,00 davon aus Steuern 3.867,83 3.867,83 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 19.990,95 19.990,95 davon aus Abgrenzungen 315.821,77 315.821,77 Verbindlichkeiten gesamt 414.830,07 414.830,07 0,00 0,00 0,00 In den sonstigen Verbindlichkeiten zum 31.12.2023 sind Aufwendungen in Höhe von EUR 85.567,89 (VJ: EUR 113.326,63) enthalten, die erst nach dem 31. Dezember 2023 zahlungswirksam werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt: Zusammensetzung: 31.12.2023 31.12.2022 EUR EUR Verbindlichkeiten aus Lieferung & Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Techno Heat GmbH, Wien 959,00 0,00 Frauenthal Handel Gruppe AG, Wien 0,00 6.257,38 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 0,00 42.600,00 959,00 48.857,38 (7) SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen Wir prognostizieren die künftigen Miet- und Leasingverpflichtungen wie folgt: 2023 2022 TEUR TEUR für das folgende Geschäftsjahr 339 325 für die fünf folgenden Geschäftsjahre 339 325 (8) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Die Gesellschaft weist Verbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen mit folgender Zusammensetzung auf: 31.12.2023 31.12.2022 EUR EUR Garantien 3.836.248,16 4.301.248,16 Summe 3.836.248,16 4.301.248,16 Es besteht seit dem Jahr 2015 eine Globalgarantie der Frauenthal Holding AG gegenüber der Raiffeisen-Landesbank- Steiermark AG für die Kreditverbindlichkeiten der Frauenthal Immobilien GmbH, welche im Jahr 2015 einen Liegenschaftsankauf finanzierte. Der aushaftende Kreditbetrag beläuft sich per 31.12.2023 auf TEUR 3.836 (31.12.2022: TEUR 4.301). (9) ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN Die Gesellschaft verfügt zum Bilanzstichtag über keine derivativen Finanzinstrumente. III. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. (1) UMSATZERLÖSE Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt: - nach geographisch bestimmten Märkten 2023 2022 EUR EUR Inlandsumsätze 1.020.766,15 1.017.723,53 Auslandsumsätze 1.667.562,21 1.076.119,62 2.688.328,36 2.093.843,15 Bei den Umsatzerlösen handelt es sich vorrangig um Leistungen im Bereich Werbung, Treasury, rechtlichen & steuerlichen Fragestellungen, Unterstützung bei Versicherungsthemen sowie IT. Darüber hinaus bestehen Erlöse aus der Untervermietung von Gebäuden und Weiterverrechnungen an Konzerngesellschaften für besorgte Versicherungs- und Beratungsleistungen. (2) PERSONALAUFWAND Im Personalaufwand sind für das Geschäftsjahr 2023 Erstattungen im Zusammenhang mit COVID-19 in Höhe von EUR 3.235,17 (VJ: EUR 0,00) enthalten. Es gibt in diesem Zusammenhang keine unerfüllten Bedingungen und sonstigen Eventualverbindlichkeiten mit staatlichen Unterstützungen. Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen Der Posten Gehälter enthält eine Dotierung iHv EUR 21.000,00 (VJ: EUR 48.400,00) der Rückstellung für Jubiläumsgelder. Die auf die Änderung des Zinsniveaus entfallenden Änderungen in Höhe von EUR 7.000,00 (VJ: EUR -28.600,00) wurde im Finanzergebnis erfasst. (3) LEISTUNGEN AN BETRIEBLICHE MITARBEITERVORSORGEKASSEN Die Aufwendungen für Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen: 2023 2022 EUR EUR Mitglieder des Vorstandes Leitende Angestellte Sonstige Mitarbeiter 10.611,54 1.680,22 11.895,59 12.625,50 1.280,30 8.164,13 24.187,35 22.069,93 (4) AUFWENDUNGEN FÜR ALTERSVERSORGUNG Die Aufwendungen für Altersversorgung setzen sich wie folgt zusammen: 2023 2022 EUR EUR Mitglieder des Vorstandes 29.075,22 30.623,76 29.075,22 30.623,76 Es handelt sich hier um Zusagen, für die ausschließlich Beiträge zu leisten sind. (5) ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN 2023 2022 EUR EUR Dividendenerträge Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien Frauenthal Automotive GmbH, Wien 9.600.000,00 3.000.000,00 0,00 0,00 12.600.000,00 0,00 (6) AUFWENDUNGEN AUS FINANZANLAGEN Im Jahr 2023 sowie im Vorjahr fielen keine Aufwendungen aus Finanzanlagen an. (7) STEUERN VOM EINKOMMEN Im Geschäftsjahr 2005 wurde zwischen der Frauenthal Holding AG als Gruppenträger und Gesellschaften der Frauenthal Gruppe als Gruppenmitglieder ein Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag abgeschlossen. Per 31.12.2023 werden folgende Gesellschaften als Gruppenmitglieder in die Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG einbezogen: - Frauenthal Holding AG, Wien - Frauenthal Immobilien GmbH, Wien - Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien - Frauenthal Automotive GmbH, Wien - Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien - Frauenthal Handel Gruppe AG, Wien - SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf - 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien - Frauenthal Handel GmbH, Wien - Techno Heat GmbH, Wien Als Umlagemethode wird die Belastungsmethode angewendet. Der Posten Steuern vom Einkommen setzt sich wie folgt zusammen: 2023 2022 EUR EUR Körperschaftsteuer -3.070.750,00 -4.112.000,00 Steueraufwand Vorperioden 1.772.751,43 -41.000,00 Gruppenumlagen 3.335.928,00 9.321.405,49 Veränderung Rückstellung für die Abgeltung von Verlusten von Gruppenmitgliedern 882.500,00 -237.100,00 Veränderung aktiver latenter Steuern -423.300,00 -4.572.800,00 2.497.129,43 358.505,49 Per 31. Dezember 2023 existieren steuerliche Verlustvorträge von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 17.035 (VJ: TEUR 18.519), für die noch keine Vergütung vorgenommen wurde. Grundsätzlich ist für diese künftige Steuerbelastung gegenüber dem verlustzuweisenden Gruppenmitglied eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB zu bilden. Diese Verpflichtung entfällt allerdings sofern auf Basis der Steuerplanungsrechnung des Gruppenmitglieds ein steuerpflichtiger Gewinn im Planungszeitraum nicht erwartet wird und es daher an der für die Passivierung einer Rückstellung erforderlichen Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme fehlt. Auf Basis der Steuerplanungen der Gruppenmitglieder wurde per 31. Dezember 2023 somit für bereits zugewiesene Verluste in Höhe von TEUR 542 (VJ: TEUR 4.379), die im Planungszeitraum bzw. in absehbarer Zeit verwertet werden, eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB, die im Posten Steuerrückstellungen ausgewiesen wird, erfasst. Für die restlichen bereits zugewiesenen Verluste wurde mangels ausreichender Ertragskraft des jeweiligen Gruppenmitgliedes keine Rückstellung erfasst. Per 31. Dezember 2023 sind keine steuerlichen Verlustvorträge vorhanden (VJ: TEUR 0,00), für die aktive latente Steuern erfasst wurden. Innerhalb der Steuergruppe der Frauenthal Holding AG bestehen per 31.12.2023 TEUR 8.408 (31.12.2022 TEUR 8.408) quasi permanente Differenzen iZm einer Firmenwertabschreibung auf einen Beteiligungsansatz, für welche gemäß AFRAC Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahresabschluss“ (Rz 62) mangels Veräußerungsabsicht keine Rückstellung für latente Steuern gebildet wurde. (8) AUFWENDUNGEN FÜR ABSCHLUSSPRÜFER Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen für den Abschlussprüfer erfasst: 2023 EUR 2022 EUR Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 89.120,00 89.000,00 andere Bestätigungsleistungen 7.000,00 27.900,00 sonstige Leistungen 61.280,00 17.733,63 Summe 157.400,00 134.633,63 IV. SONSTIGE ANGABEN (1) BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN Neben der Ausübung der Holdingfunktionen für alle Konzernunternehmen, bestehen zu folgenden Konzernunternehmen regelmäßige geschäftliche Beziehungen in Form von Leistungsbeziehungen oder im Rahmen der Steuergruppe. • Frauenthal Handel Gruppe AG, Wien • Frauenthal Immobilien GmbH, Wien • Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien • Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien • Frauenthal Automotive GmbH, Wien • SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf • Frauenthal Handel GmbH, Wien • Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o., Hustopeče • Frauenthal Airtank Elterlein GmbH, Elterlein • Frauenthal Gnotec AB, Göteborg • B&E Service GmbH, Wien • Techno Heat GmbH, Wien Die fixe Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 483 (VJ: TEUR 403) von der Ventana Holding GmbH an die Frauenthal Holding AG verrechnet. Dr. Winkler hat - im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern - keinen variablen Remunerationbestandteil. Der Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird zum 31.12.2023 in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, miteinbezogen. Der Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH wird beim zuständigen Firmenbuchgericht Wien unter der Nummer FN 187931w offengelegt. (2) ANGABEN ZU BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN Das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen 2023 stellen sich wie folgt dar: Beteiligung Sitz Anteil Eigenkapital 31.12.2023 Jahresergebnis 2023 % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich Wien, Österreich 100,00 100,00 7.302,45 62.552.886,48 119.853,42 386.363,78 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 81.988.049,31 4.817.321,74 Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 2.352.597,71 383.545,02 Im Vorjahr stellten sich das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen wie folgt dar: Beteiligung Sitz Anteil Eigenkapital 31.12.2022 Jahresergebnis 2022 % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich Wien, Österreich 100,00 100,00 -192.417,38 65.170.910,70 -280,00 3.782.492,91 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 86.770.727,57 4.800.623,28 Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 1.969.052,69 330.712,50 (3) DURCHSCHNITTLICHE ZAHL DER MITARBEITER Die Anzahl der Beschäftigten betrug im Jahresdurchschnitt: 2023 2022 Angestellte 10 9 Gesamt 10 9 (4) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE Die Vorstände der Frauenthal Holding AG sind: Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018 Mag. Thomas Stadlhofer Mitglied von 1. Jänner 2023 bis 31.März 2024 Im Geschäftsjahr 2023 betrugen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Versicherungsbeiträge sowie Auszahlungen von verbundenen Unternehmen für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.680 (VJ: TEUR 1.353). In den Vergütungen sind TEUR 483 (fixe Vergütung, kein variabler Bestandteil) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten (VJ: TEUR 403). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus vier (VJ: vier) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und zwei (VJ: zwei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2023 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern: Dipl.- Bw. Claudia Beermann Vorsitzende seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 19. Juni 2019 Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Andreas Staribacher Stellvertreter der Vorsitzenden seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 5. Juni 2018 Dr. Christian Tassul Mitglied seit 11. Juni 2021 Der Konzernbetriebsrat hat folgende Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt: Johann Parcer Mitglied seit 30. November 2022 Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015 Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betragen für das Berichtsjahr TEUR 129 (VJ: TEUR 101). Vorschüsse bzw. Kredite gem. § 237 Abs. 1 Z 3 UGB für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden nicht gewährt. Es wurden auch keine Haftungsverhältnisse für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats eingegangen. (5) VORSCHLAG ZUR VERWENDUNG DES ERGEBNISSES Der Vorstand schlägt vor den Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG in Höhe von TEUR 66 auf neue Rechnung vorzutragen und keine Dividende auszuschütten. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 25. April 2024 haben der Vorstand und der Aufsichtsrat am 20. März 2024 den Rückerwerb eigener Aktien im Wege eines öffentlichen (Teil-)Angebots gemäß §§ 4 ff ÜbG beschlossen. Die Frauenthal Holding AG kann bis zu 865.149 (entspricht höchstens 10 % des Grundkapitals) eigene im Amtlichen Handel der Wiener Börse notierte Inhaberaktien der Gesellschaft zu einem Angebotspreis von je EUR 23,80 im Rahmen des öffentlichen Angebots erwerben. Die Angebotsfrist soll am oder um den 26. April 2024 beginnen und voraussichtlich vier Wochen betragen. Bei einem Rückkauf der maximalen Stückzahl von 865.149 Aktien würde sich das Eigenkapital um MEUR 20,6 reduzieren. Am 18. April 2024 wurde eine Ad-hoc Meldung bezüglich des verhaltenen Ausblicks für das Geschäftsjahr 2024 der Frauenthal-Gruppe veröffentlicht – einer ersten Einschätzung nach werden aus heutiger Sicht keine negativen Auswirkungen auf Vermögenswerte für das Jahr 2024 erwartet. Wien, am 25. April 2024 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Wien, 25. April 2024 Frauenthal Holding AG Dr. Hannes Winkler Mag. Erika Hochrieser Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2023, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31.12.2023 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU- VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: ➢ 1. Bewertung des Finanzanlagevermögens 1. Bewertung des Finanzanlagevermögens Sachverhalt und Verweis auf weitergehende Informationen Prüferisches Vorgehen Die Frauenthal Holding AG ist oberste operative Konzernmutter einer multinational tätigen Unternehmensgruppe. Das Finanzanlagever- mögen stellt im Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG mit rd. 79 % der Bilanzsumme den wesentlichsten Posten dar. Die Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze der wesentlichen Beteiligungen wird im Frauenthal Konzern zumindest einmal pro Jahr mittels eines Bewertungsmodells nach dem Discounted Cashflow-Verfahren getestet. Das Ergebnis dieser Bewertung ist von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie des Diskontierungszinssatzes abhängig und daher mit Schätzunsicherheit behaftet. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse. In Abschnitt I. 2. c) des Anhangs sind die Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und unter Abschnitt II. 1. des Anhangs die Zusammensetzung des Postens Finanzanlagen erläutert. Wir haben die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen sowie der herangezogenen Berechnungsmethoden unter Einbeziehung von Bewertungsspezialisten beurteilt. Dabei haben wir uns mit den in der von der Unternehmensleitung freigegebenen und dem Aufsichtsrat gebilligten Planungsrechnung angesetzten Prämissen und wesentlichen Werttreibern befasst, um die Angemessenheit dieser Planungen zu verifizieren. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Ertragserwartungen der Tochtergesellschaften und Teilkonzerneinheiten. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die Planungssystematik und den Planungsprozess sowie die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt. Wir haben die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber für die Ergebnis- und Cash Flow- Planung der einzelnen Tochtergesellschaften plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzogen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch die alternative Ableitung der für die Bestimmung der Diskontierungszinssätze maßgeblichen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten („weighted average cost of capital“) auf Basis einer eigenen Peer Group beurteilt. Zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Ergebnis- und Cash Flow-Schätzungen sowie Abweichungen von den abgeleiteten durchschnittlichen Kapitalkosten wurden Sensitivitätsrechnungen vorgenommen. VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft. VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: ➢ Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. ➢ Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. ➢ Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. ➢ Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. ➢ Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN BERICHT ZUM LAGEBERICHT Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt. ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 14.6.2023 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 4.7.2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2000 Abschlussprüfer. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Peter Bartos. Wien, am 25.4.2024 BDO Assurance GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Peter Bartos ppa. Christoph Leutgeb, MSc (WU) Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

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