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Josef Manner & Comp. AG

Interim / Quarterly Report Apr 30, 2024

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Interim / Quarterly Report

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HALBJAHRESFINANZBERICHT

JÄNNER BIS JUNI

2021

Vorwort des Vorstands 3
Konzernzwischenlagebericht 4
Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage 4
Bericht über die voraussichtliche Entwicklung und Risiken der Manner-Gruppe 8
Konzernzwischenabschluss 11
Konzerngewinn- und -verlustrechnung 13
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 14
Konzernbilanz 15
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 17
Konzern-Kapitalflussrechnung 18
Konzernanhang 19

Vorwort des Vorstands

Sehr geehrte Aktionär*innen, geschätzte Geschäftspartner*innen und Mitarbeiter*innen,

aufgrund einer Überprüfung und Fehlerfeststellung der FMA wurde seitens der Manner-Gruppe der vorliegende Halbjahresfinanzbericht 2021 nachträglich erstellt.

Rückwirkend können wir festhalten, dass ein herausforderndes erstes Halbjahr 2021 zu Ende gegangen ist. Einschränkungen der COVID-19 Krise wirken sich nach wie vor, insbesondere auf den Geschäftsgang im Zusammenhang mit fehlenden Touristen, negativ aus. So sind Umsätze der Manner-Shops noch immer auf sehr tiefem Niveau, und nicht zu vergleichen mit Zahlen vor der Krise. In nahezu allen Ländern konnten die Umsätze gesteigert werden. Anteilig am stärksten ist der Umsatz im Nachbarland Deutschland erhöht. Hinsichtlich der Marken im Hause Manner konnte man bei Casali den stärksten prozentualen Anstieg verzeichnen. Die Verschiebungen der Markt- und Kundensegmente aber auch erhöhte Einstandspreise bei verschiedenen Rohstoffen und erhöhte Energiekosten führen zu einem zwischenzeitlich negativen Wirtschaftsergebnis. Dennoch erwartet man nach derzeitigem Informationsstand auch das Wirtschaftsjahr 2021 eindeutig positiv abschließen zu können.

Mit dem Verständnis, dass die noch anstehenden Herausforderungen um nichts kleiner sind als jene, die bereits hinter uns liegen und im Wissen, dass Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie weiterhin die Situation erschweren, dürfen wir uns bei allen Bedanken, die auf die eine oder andere Art Manner unterstützen. Insbesondere gilt dieser Dank wie immer ganz besonders den Mitarbeitern, die in dieser so herausfordernden Zeit, in vielen Situationen ihre Loyalität und ihre außergewöhnliche Leistungsbereitschaft beweisen.

Mit freundlichen Grüßen,

Der Vorstand

Konzernzwischenlagebericht

der Josef Manner & Comp. AG, Wien

1 Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage

Die Gruppe im Überblick

Die Josef Manner Manner & Comp. AG (kurz: Manner) ist in den Segmenten "Süßwaren Österreich", "Süßwaren Deutschland", "Süßwaren Rest der Welt", "Mietshäuser" und "Haselnussanbau" tätig. Die wichtigsten Konzerngesellschaften sind die Josef Manner & Comp. AG als Muttergesellschaft, die Geblergasse 116 GmbH & Co KG sowie die Manner Azerbaijan LLC. Untenstehend sind sämtliche Konzernunternehmen der Gruppe dargestellt:

  • Josef Manner & Comp. AG, Wien, Österreich, als Muttergesellschaft
  • Geblergasse 116 GmbH & Co KG, Wien, Österreich, 100%
  • Manner Azerbaijan LLC, Khudat City, Aserbaidschan, 100%
  • Josef Manner s.r.o., Brno, Tschechische Republik, 100%
  • Josef Manner, marketinske storitve, d.o.o., Ljubljana, Slowenien, 100%
  • Unterstützungseinrichtung der Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft, Gesellschaft m.b.H., Wien, Österreich, 100%
  • Compliment Süßwaren Vertriebs Gesellschaft m.b.H., Wien, Österreich, 100%
  • Manner Management GmbH, Wien, Österreich, 100%

Im ersten Halbjahr 2021 hat sich die COVID-19-Pandemie auf die Einstandspreise im Rohstoffbereich sowie auf die Energiepreise weiterhin deutlich ausgewirkt. Nichtsdestotrotz ist es gelungen, die Umsätze im ersten Halbjahr gegenüber der vergleichbaren Periode 2020 zu erhöhen. Insbesondere die gesteigerten Umsätze der Segmente "Süßwaren Deutschland" und "Süßwaren Rest der Welt" tragen zu diesem Erfolg bei.

Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage

Konzernkennzahlen nach IFRS

H1 2021 H1 2020
Umsatzerlöse 96.600 92.163
Exportquote 65,2% 63,4%
Betriebsergebnis -1.749 -75
Betriebsergebnis-Marge (ROS) -1,8% -0,1%
Ergebnis vor Steuern -2.098 -1.468
Jahresfehlbetrag -1.525 -2.213
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -5.798 -1.676
Cashflow aus Investitionstätigkeit -3.675 -5.394
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 10.444 10.515
Mitarbeiter*innen 806,7 808,9

Konzernkennzahlen nach IFRS

30.06.2021 31.12.2020
Eigenkapital 53.893 56.663
Eigenkapitalquote 32,9% 36,7%
Nettoverschuldung 63.687 53.404
Bilanzsumme 164.026 154.226
Nettoverschuldungsgrad (Gearing) 118,2% 94,2%

Umsatzentwicklung

Im ersten Halbjahr konnten die Umsatzerlöse der Manner-Gruppe um T€ 4.437 bzw. 4,8 % gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres gesteigert werden. Maßgeblich dafür waren insbesondere das Segment "Süßwaren Rest der Welt" und in geringerem Ausmaß das Segment "Süßwaren Deutschland".

Ertragslage

Traditionell repräsentiert die zweite Jahreshälfte für Manner die stärkere Jahreshälfte, in der rund 55-60% des Jahresumsatzes realisiert werden. Durch den hohen saisonal bedingten Bestandsaufbau im ersten Halbjahr sowie der enorm hohen Kosten, ergab sich eine Verschlechterung des Betriebsergebnisses von T€ 1.674. Der Materialaufwand inklusive der bezogenen Leistungen stieg von T€ 54.894 im ersten Halbjahr 2020 auf T€ 56.887 im ersten Halbjahr 2021. Insbesondere die Aufwände für Rohstoffe und für Energie sind überproportional zur Betriebsleistung angestiegen. Im Bereich der Personalkosten kam es zu einer Reduktion von T€ 204 auf T€ 23.934. Die Abschreibungen sind nahezu ident zum Vorjahr geblieben. Das Finanzergebnis verbessert sich hauptsächlich aufgrund der Bewertung von Derivaten, gegenläufig waren im ersten Halbjahr die deutlich gestiegenen Zinsen. Der Steueraufwand bzw. -ertrag hat sich wegen der höheren latenten Steuererträge gegenüber 2020 ins Positive gedreht.

Finanzlage

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit des ersten Halbjahres 2021 beläuft sich auf T€ -5.798 (H1 2020: T€ -1.676). Bedingt durch die Abschreibung ist der Cashflow aus dem Ergebnis positiv und beträgt T€ 2.548 (H1 2020: T€ -2.000). Dem entgegen stehen der aus dem laufenden Betrieb saisonal bedingte notwendige Bestandsaufbau, getätigte Investitionen und ebenfalls saisonal bedingte stark gestiegene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der verbleibende Finanzierungsbedarf wurde, wie in den Vorjahren, entsprechend durch Ausnutzung der vorhandenen Kontokorrentlinien bei den finanzierenden Banken gedeckt.

Vermögens- und Kapitalstruktur

Die Indexierung der Shop-Mieten sowie der Neuabschluss eines Mietvertrags resultierten in einer gestiegenen Bewertung der Nutzungsrechte von Immobilien in den Sachanlagen und sind unter anderem dafür verantwortlich, dass das Anlagevermögen im Vergleich zum Vorjahreswert leicht steigt. Das kurzfristige Vermögen ist angestiegen, primär durch deutlich höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie höhere Vorräte. Im Vorjahresvergleich ist die Bilanzsumme von T€ 154.226 zum 31. Dezember 2020 auf T€ 164.026 zum 30. Juni 2021 angestiegen. Bedingt durch das negative Periodenergebnis, das saisonal bedingt ist, sowie die für 2020 im Jahr 2021 ausgezahlte Dividende, hat sich das Eigenkapital um T€ 2.769 / 4,9%-Punkte reduziert. Die Kreditverbindlichkeiten (ohne Leasing) haben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2020 insbesondere saisonal bedingt um T€ 12.060 / 25,2% erhöht. Resultat ist eine veränderte Eigenkapitalquote, die sich von 36,7% zum Jahresende 2020 auf 32,9% reduziert. Zum Stichtag des 30. Juni 2021 ergibt sich ein Gearing von 118,2% (31. Dezember 2020: 94,2%).

Investitionen

Im ersten Halbjahr 2021 wurden T€ 2.582 (31.12.2020: T€ 7.673) in Sachanlagen investiert. Davon entfallen T€ 1.118 auf geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau (31.12.2020: T€ 2.946), T€ 404 auf Geschäftsausstattung (31.12.2020: T€ 757), T€ 250 auf technische Anlagen und Maschinen (31.12.2020: T€ 598), T€ 60 auf Nutzungsrechte (31.12.2020: T€ 674) sowie T€ 717 auf die Haselnussplantage in Aserbaidschan (31.12.2020: T€ 2.626).

Mitarbeiter*innen

Der Personalstand hat sich zum 30. Juni 2021 mit 807 Mitarbeiter*innen (427 Arbeiter*innen, 380 Angestellte) im Vergleich zur Vergleichsperiode um 0,27 % vermindert (Vorjahr: 809 Mitarbeiter*innen, davon 412 Arbeiter*innen und 397 Angestellte). Die Besetzung von offenen Stellen durch qualifiziertes Personal ist aktuell nach wie vor herausfordernd und teilweise nur schwer möglich. Die Manner-Gruppe setzt daher auch weiterhin auf die Ausbildung eigener Lehrlinge und wird dies in nächster Zeit noch intensivieren. Aufwendungen für Schulungen und Personalentwicklungsmaßnahmen wurden verglichen zum Vorjahr wieder leicht erhöht, was auch der strategischen Ausrichtung und Personalpolitik des Unternehmens entspricht. Es bleibt ein wesentliches Ziel, mit gut ausgebildeten Mitarbeiter*innen die nachhaltige Unternehmensentwicklung zu forcieren, was sich in der Reduktion von Leiharbeitskräften widerspiegelt.

Segment Süßwaren Österreich

Süßwarengeschäft Österreich

H1 2021 H1 2020
Abgesetzte Menge in Tonnen 8.339 8.122
Umsatzerlöse in T€ 33.594 33.703
Betriebsergebnis (EBIT) in T€ -2.367 -758
Betriebsergebnis-Marge in % -7,0% -2,3%

Der Bereich "Süßwaren Österreich" umfasst die regional bedingten Aktivitäten in den Bereichen Shops, Lebensmitteleinzelhandel Marke und Lebensmitteleinzelhandel Private Label. Der Umsatz im österreichischen Markt ist im Vergleich zu 2020 leicht gesunken. Während der Verkauf an den Großhandel in Summe geringfügig zugelegt hat, schrumpfte das Shop-Geschäft aufgrund der COVID-19-Pandemie deutlich. Die gestiegenen Rohstoffkosten, Energiepreise und Personalkosten konnten durch Verkaufspreiserhöhungen nicht gänzlich abgedeckt werden, wodurch das Gesamtergebnis schlechter als im ersten Halbjahr 2020 ist.

Segment Süßwaren Deutschland

Süßwarengeschäft Deutschland

H1 2021 H1 2020
Abgesetzte Menge in Tonnen 9.024 8.834
Umsatzerlöse in T€ 32.985 31.485
Betriebsergebnis (EBIT) in T€ 422 1.898
Betriebsergebnis-Marge in % 1,3% 6,0%

Der Bereich "Süßwaren Deutschland" umfasst die regional bedingten Aktivitäten in den Bereichen Shops, Lebensmitteleinzelhandel Marke und Lebensmitteleinzelhandel Private Label. In Deutschland konnte der Vorjahresumsatz übertroffen werden. Hauptgrund dafür sind gestiegene Absätze im Großhandel auf Basis eines höherpreislichen Portfolios. Das EBIT verschlechtert sich aufgrund der gestiegen Kosten auf den Beschaffungsmärkten. Auch in Deutschland ist die zweite Jahreshälfte die wichtigste Periode des Jahres.

Segment Süßwaren Rest der Welt

Süßwarengeschäft Rest der Welt

H1 2021 H1 2020
Abgesetzte Menge in Tonnen 8.397 7.853
Umsatzerlöse in T€ 30.152 27.087
Betriebsergebnis (EBIT) in T€ -169 -929
Betriebsergebnis-Marge in % -0,6% -3,4%

Der Bereich "Süßwaren Rest der Welt" umfasst die Aktivitäten in den Bereichen Shops, Lebensmitteleinzelhandel Marke und Lebensmitteleinzelhandel Private Label außerhalb von Österreich und Deutschland. Die gegen Ende 2020 eingesetzte Verbesserung der Situation hat sich im ersten Halbjahr 2021 fortsetzen können und führte zu einer Verbesserung im Umsatz von 11,3%. Die Umsatzsteigerung hat in der ersten Jahreshälfte ausgereicht, um die deutlich angestiegenen Rohstoff- und Energiepreise am Weltmarkt etwas abfedern zu können, es wird mit einer weiteren Verbesserung in der zweiten Jahreshälfte gerechnet.

Segment Mietshäuser

Mietshäuser Österreich T€
H1 2021 H1 2020
Mieterlöse 222 41
Betriebsergebnis (EBIT) 524 -99

Der Bereich Mietshäuser umfasst die Vermietung von Wohnungen in Mietshäusern in der Umgebung des Stammwerks in Wien Hernals. Die Wohnungen wurden zwischen 2018 und 2020 generalsaniert und aufgestockt. Der Großteil der Wohnungen in der Anlage ist langfristig vermietet.

Segment Haselnussplantage

Haselnussplantage Aserbaidschan T€
H1 2021 H1 2020
Umsatzerlöse 0 0
Betriebsergebnis (EBIT) -158 -103

Die Ertragsstärke von Manner wird stark von den jährlichen Rohstoffkosten beeinflusst. Für Manner sind Haselnüsse und Haselnussprodukte nach Kakaobohnen und Kakaoprodukten der zweitwichtigste Rohstoff. Etwas mehr als 50% des Umsatzes betreffen Produkte mit Haselnüssen. Eine Substitution von Haselnüssen mit anderen Nussprodukten wie zum Beispiel Mandeln ist nicht möglich.

Mit der Entwicklung der Plantage in Aserbaidschan wurde 2019 begonnen und diese ist nach wie vor im Aufbau. Mit einer ersten Ernte wird gegen Ende 2025 gerechnet. Die Plantage zielt langfristig darauf ab, künftig bis zu ca. 20-25% des Eigenbedarfs an Haselnüssen sicherzustellen.

2 Bericht über die voraussichtliche Entwicklung und Risiken der Manner-Gruppe

Voraussichtliche Entwicklung

Zeitgleich mit der Umstellung und der Sichtbarkeit des Fairtrade Logos bei Manner Waffel- und Schnittenprodukten im Regal starten in den nächsten Monaten auch die zahlreichen Aktivitäten rund um das Thema Nachhaltigkeit. Ein neuer TV-Spot, der auf regionale Produkten, veganen Genuss und eben fairen Handel bei Manner aufmerksam macht, wird auf allen Sendern in Österreich ausgestrahlt. Auch eine nationale Citylight Kampagne mit dem Slogan "Schnitte für Schnitte die Welt verbessern" und eine Straßenbahn Werbung weisen auf den fairen Kakao-Einkauf bei Manner Waffel- und Schnittenprodukten hin. Unterstützt werden diese Aktivitäten sowohl am POS, als auch auf allen Manner Online Kanälen.

Die Handelsvorstellung der neuen Manner Winterwaffeln 200g in den Sorten Bratapfel, Spekulatius und gebrannte Mandel lässt eine erfolgreiche Herbst- und Wintersaison erwarten.

Mehrere wichtige Rohstoffe als auch Verpackungsmaterialien haben zuletzt eine Preissteigerung erfahren. Aktuell stellt es sich so dar, als würde dieser Trend auch weiterhin anhalten. Wetterkapriolen und auch logistische Probleme führen dazu, dass unabhängig von Einstandspreisen, zunehmend Versorgungsprobleme bestehen.

Um weiter die Produkt- und Prozessqualität zu verbessern, wurden und werden sowohl administrative als auch die Produktionsprozesse systematisch analysiert und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit bewertet, wodurch die laufende Optimierung vorangetrieben wird. Im ersten Halbjahr wurden, trotz nach wie vor gegebener Schwierigkeiten aus COVID-19, die Aus- und Weiterbildungen der Mitarbeiter wieder intensiviert.

Wesentliche Risiken und Ungewissheiten

Die Geschäftstätigkeit der Manner-Gruppe ist unvermeidlich mit Risiken verbunden, die sich trotz aller Sorgfalt nicht gänzlich ausschließen lassen. Das Handeln der am Risikomanagementprozess beteiligten Personen ist von der festgelegten Risikopolitik bestimmt. Die verfolgte Strategie basiert auf einer nachhaltigen Sicherung von Erfolg und Eigenständigkeit der Manner-Gruppe als börsennotierte, österreichische Familienunternehmensgruppe.

Dabei ist der Unternehmenswert die zentrale Steuerungs- und Messgröße des Unternehmenserfolgs. Dies bedeutet für die Risikopolitik, dass die Gruppe bereit ist, unternehmerische Risiken einzugehen, sofern durch die damit eingeleiteten Geschäftsaktivitäten und die daraus resultierenden zusätzlichen Ertragschancen eine Steigerung des Unternehmenswerts zu erwarten ist. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses werden somit unternehmerische Risiken durch ein Gegenüberstellen von Chancen und Gefahren abgewogen.

Die bewusste Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken ist daher ein essenzieller Teil der Unternehmensführung. Ziel ist es, Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, sie zu bewerten und Maßnahmen einzuleiten. Die regelmäßige Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen resultiert in einer verantwortungsbewussten Risikokultur des Unternehmens.

Die Manner-Gruppe versteht damit Risikomanagement als integrierten Teil aller Prozesse und Abläufe. Für das Risikomanagement besteht daher keine eigene Aufbauorganisation, denn Risiko- & Krisenmanagement ist eine wesentliche Aufgabe aller Führungskräfte. Die Koordination erfolgt durch ein Risiko-Krisen-Management-Team.

Alle nicht zu den Kerntätigkeitsfeldern der Unternehmensgruppe gehörenden Risiken, wie z. B. Zinsänderungs-, Währungs-, Haftpflicht- oder Sachschadenrisiken, werden tendenziell und nach Möglichkeit auf Dritte (z. B. Versicherungsgesellschaften) übertragen.

Absatz- und Nachfragerisiko

Unternehmerische Kernrisiken, insbesondere die Risiken von Seiten des Marktes (z. B. Nachfrageschwankungen) trägt das Unternehmen selbst und werden nicht versichert. Ebenso zu den Kernrisiken gehören die Risiken aus der Entwicklung neuer Produkte oder Märkte. Die Handelskonzentrationen in den jeweiligen Märkten stellen ein systemimmanentes Risiko in der Lebensmittelindustrie dar. Diesem Risiko wird sowohl durch die konsequente Pflege der einzelnen Marken der Gruppe im Süßwarenbereich als auch durch die Verstärkung der Exportaktivitäten gegengesteuert. Die fortgesetzte Konzentration im Bereich des Handels führt zu einem erhöhten Druck auf die Abgabepreise.

Beschaffungsrisiko

Es besteht generell das Risiko von Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Produktionsmaterialien, Verpackungen und Energie, das nicht zeitgerecht oder im vollen Umfang an die Kund*innen weitergegeben werden kann. Diese Kostensteigerungen werden sich immer wieder aufgrund von Währungsschwankungen, Angebotsengpässen (Ernteausfälle oder erhöhte Nachfrage) oder Preisspitzen bei Rohöl und Erdgas ergeben. Die Gruppe ist bestrebt, mit Vorkontrakten und rechtzeitiger Eindeckung gegenzusteuern. Lieferengpässe bei Rohstoffen, Energie, Verpackungen und Produktionsmaterialien können zu Produktionsausfällen führen.

Elementarrisiko

Gegen Elementarrisiken (z. B. Feuer, Wasser) besteht Versicherungsschutz, dasselbe gilt auch für Produktrisiken (Produkthaftpflicht).

Finanz- und Zinsänderungsrisiko

Gegen Finanzrisiken wird laufend Vorsorge getroffen, etwa gegen das Risiko von Zinsänderungen durch entsprechende Vereinbarungen mit den finanzierenden Bankinstituten und durch eine hohe Eigenkapitalquote. Das Risiko einer Zinsänderung besteht für Finanzanlagen und Finanzschulden und wird ständig überwacht. Bei den Wertpapieren der Finanzanlagen handelt es sich überwiegend um Anteile an Investmentfonds, die kurzfristig veräußert werden können. Die langfristigen Bankverbindlichkeiten sind überwiegend fix verzinst. Aufgrund des Saisongeschäfts kommt es unterjährig zu einer Ausnutzung von Kontokorrentlinien, die variabel verzinst sind. Ein Fremdwährungsrisiko besteht derzeit nur in einem sehr geringen Ausmaß.

Kreditrisiko

Die in den Finanzanlagen enthaltenen Wertpapiere, die in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie Guthaben bei Kreditinstituten stellen das maximale Kreditrisiko dar. Das Risiko umfasst insbesondere das Ausfallrisiko. Dieses Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird durch bestehende Kreditversicherungen reduziert, wobei jedoch nur ein Teil der Forderungen versichert ist. Das Ausfallrisiko bei den Forderungen verteilt sich über eine große Anzahl von Kund*innen; aufgrund der Bonität aller großen Handelspartner ist das Risiko insgesamt geringer einzuschätzen. Das Kreditrisiko wird weiter durch ein konsequentes Forderungsmanagement minimiert. Die Wertpapiere unterliegen den Risiken des Kapitalmarkts.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezieht sich auf das Risiko, dass finanzielle Verpflichtungen zur Fälligkeit nicht erfüllt werden können. Dieses Risiko wird als gering eingestuft, aufgrund der zum Bilanzstichtag im ausreichenden Rahmen vorhandenen und nicht ausgenutzten Kreditlinien bei den finanzierenden Banken.

IT- und ERP-Risiko

Durch den Einsatz einer integrierten Unternehmenssoftware (ERP) bestehen für das Unternehmen Risiken in Zusammenhang mit dem Ausfall des Systems (Verfügbarkeit, Datensicherheit), Performance des Systems sowie der Richtigkeit der Daten (Fehleingaben). Um die Verfügbarkeit des Systems und die Datensicherheit zu gewährleisten, sind entsprechende Notfallsysteme implementiert. Das Risiko von Fehleingaben wird durch Schulung von Mitarbeiter*innen und durch Plausibilitätsüberprüfungen eingeschränkt. Hinsichtlich der Performance von Systemen besteht ein permanenter Verbesserungsprozess, der gemeinsam mit externen EDV-Partner*innen betrieben wird.

Personalrisiko

Das Personalrisiko ist durch die lange Firmenzugehörigkeit von Mitarbeiter*innen als relativ gering einzustufen. Augenmerk wird auf das Übertragen von Unternehmenswissen und professionelle Aus- und Weiterbildung gelegt. Nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeiter*innen sind die Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich zu bewältigen.

Qualitätsrisiko

Trotz eines etablierten Wareneingangsprozesses sowie laufender und umfassender Qualitätskontrollen besteht das Risiko,

dass sich nicht erkennbare Mängel bei Rohstoffen auf Produkte auswirken können. Diesem Risiko wird durch eine laufende Weiterentwicklung der Wareneingangsprüfung sowie ein permanentes Monitoring des Rohstoffmarktes (Food Fraud) entgegengewirkt.

Krisenmanagement

In der ersten Hälfte des Jahres 2021 wurde die Manner-Gruppe trotz eines umfassend etablierten Wareneingangsprozesses von einem nicht erkennbaren Mangel in einer Rohware getroffen, der sich in einer sensorischen Geschmacksänderung in einigen Produkten äußerte. Durch eine intensive Ursachenanalyse und mit Unterstützung von externen Expert*innen und aufwändigen analytischen Prüfungen konnte diese Veränderung auf ein Fehlaroma in einer Zutat zurückgeführt werden, welches im Zuge der gängigen Wareneingangsprüfungen nicht erkannt werden konnte. Da die Geschmacksveränderung auch innerhalb des Sensorik-Teams unterschiedlich stark in der Intensität wahrgenommen wurde, gestaltete sich die sensorische Prüfung als äußerst schwierig. Aufgrund der festgestellten Geschmacksabweichung wurden daher vorsorglich bestimmte Chargen von Casali Rum-Kokos sowie Napoli Dragee Keksi nicht ausgeliefert bzw. aus den Vertriebskanälen zurückgeholt. Durch diesen Vorfall werden im 2. Halbjahr in sämtlichen Verarbeitungsstufen der betroffenen Zutat prozessbegleitende Prüfungen aufgestockt bzw. etabliert, bei denen auch speziell auf diese Geschmacksveränderung kontrolliert wird. Diese vorbeugenden Maßnahmen werden in der Organisation verankert.

COVID-19

Als wesentliches Risiko werden neue Varianten des COVID-Virus beurteilt. Erneute Einschränkungen wegen des neuerlichen Aufflammens der Pandemie sowie Produktionsausfälle wegen Ausfall von Produktionspersonal sind wesentliche, vom Unternehmen nicht abwendbare Risiken, die einen negativen Einfluss auf den Geschäftsverlauf 2021 und danach haben können.

Dieser Bericht enthält unter anderem Aussagen über mögliche zukünftige Entwicklungen, die basierend auf derzeit zur Verfügung stehenden Informationen erstellt wurden. Diese Aussagen, welche die gegenwärtigen Einschätzungen des Vorstands hinsichtlich zukünftiger Ereignisse widerspiegeln, sind nicht als Garantien zukünftiger Leistungen zu verstehen und beinhalten schwer vorhersehbare Risiken und Unsicherheiten. Verschiedenste Ursachen könnten dazu führen, dass tatsächliche Ergebnisse oder Umstände grundlegend von den in den Aussagen getroffenen Annahmen abweichen.

Konzernzwischenabschluss 2021

gemäß IAS 34

(International Accounting Standard 34)

Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft

Konzerngewinn- und -verlustrechnung 13
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 14
Konzernbilanz 15
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 17
Konzern-Kapitalflussrechnung 18
Konzernanhang 19
1 Grundlagen 19
2 Änderungen der Rechnungslegungsmethoden 20
3 Umsatzerlöse 20
4 Segmentberichtserstattung 21
5 Materialaufwand und bezogene Leistungen 22
6 Personalaufwand 22
7 Sonstige betriebliche Aufwendungen 22
8 Finanzaufwendungen 23
9 Ertragsteuern 23
10 Sachanlagen 24
11 Vorräte 24
12 Finanzielle Verbindlichkeiten 25
13 Finanzinstrumente 25
14 Liquiditätsrisiko 26
15 Kapitalmanagement 26
16 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen 27
17 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 27
18 Erklärung des Vorstands 29

Konzerngewinn- und -verlustrechnung

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG T€
----------------------------- ----
Note H1 2021 H1 2020
Umsatzerlöse 3 96.600 92.163
Bestandsveränderungen 2.399 5.145
Aktivierte Eigenleistungen 8 34
Sonstige betriebliche Erträge 1.062 1.206
Materialaufwand und bezogene Leistungen 5 -56.887 -54.894
Personalaufwand 6 -23.934 -24.138
Abschreibungen 10 -4.501 -4.405
Bewertungsergebnis aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien -49 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 7 -16.447 -15.186
Betriebsergebnis -1.749 -75
Finanzerträge 193 3
Finanzaufwendungen 8 -542 -1.397
Finanzergebnis -349 -1.394
Ergebnis vor Steuern -2.098 -1.468
Ertragsteuern 9 574 -744
Periodenergebnis -1.525 -2.213
Eigentümer des Mutterunternehmens -1.525 -2.213
Ergebnis je Aktie
Verwässert = unverwässert -0,81 -1,17

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

SONSTIGES ERGEBNIS T€
Note H1 2021 H1 2020
Periodenergebnis -1.525 -2.213
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert
werden
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 0 0
Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 0 0
0 0
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
können
Währungsumrechnungsdifferenzen 267 -15
Sonstiges Ergebnis 267 -15
GESAMTERGEBNIS -1.257 -2.227
Eigentümer des Mutterunternehmens -1.257 -2.227

Konzernbilanz

AKTIVA T€
Note 30.06.2021 31.12.2020
LANGFRISTIGES VERMÖGEN
Sachanlagen
10
77.331 79.253
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 13.710 13.710
Immaterielle Vermögenswerte 1.754 1.397
Finanzanlagen 3.640 3.688
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 845 844
Latente Steueransprüche 1.043 497
Summe langfristiges Vermögen 98.323 99.388
KURZFRISTIGES VERMÖGEN
Vorräte
11
35.164 32.219
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 24.568 17.049
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 485 320
Ertragsteuerforderungen 25 132
Sonstige Forderungen 2.413 3.276
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.048 1.842
Summe kurzfristiges Vermögen 65.703 54.837
SUMME AKTIVA 164.026 154.226

Konzernbilanz

PASSIVA T€
Note 30.06.2021 31.12.2020
EIGENKAPITAL
Eigenkapital (Eigentümer des Mutterunternehmens) 53.893 56.663
LANGFRISTIGE SCHULDEN
Kreditverbindlichkeiten
12
19.759 23.551
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
12
7.433 8.385
Rückstellungen 12.124 12.219
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0
Latente Steuerschulden 0 0
Summe langfristige Schulden 39.316 44.155
KURZFRISTIGE SCHULDEN
Kreditverbindlichkeiten
12
40.125 24.273
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
12
5.435 4.082
Rückstellungen 1.360 1.951
Ertragsteuerverbindlichkeiten 863 987
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 14.950 15.068
Sonstige Verbindlichkeiten 8.082 7.047
Summe kurzfristige Schulden 70.816 53.408
SUMME PASSIVA 164.026 154.226

T€

T€

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

H1 2021 Grundkapital Kapital
rücklagen
Währungs
umrechnungs
differenzen
IAS 19-
Rücklagen
Gewinn
rücklagen
Gesamt
Stand zum 1. Jänner 13.740 1 -223 -1.498 44.643 56.663
Periodenergebnis 0 0 0 0 -1.525 -1.525
Sonstiges Ergebnis 0 0 267 0 - 267
Gesamtergebnis 0 0 267 0 -1.525 -1.257
Dividende 0 0 0 0 -1.512 -1.512
Stand zum 30. Juni 13.740 1 44 -1.498 41.607 53.893
H1 2020 Grundkapital Kapital
rücklagen
Währungs
umrechnungs
differenzen
IAS 19-
Rücklagen
Gewinn
rücklagen
Gesamt
Stand zum 1. Jänner 13.740 1 -7 -891 44.032 56.876
Periodenergebnis 0 0 0 0 -2.213 -2.213
Sonstiges Ergebnis 0 0 -15 0 0 -15
Gesamtergebnis 0 0 -15 0 -2.213 -2.227
Dividende 0 0 0 0 0 0
Stand zum 30. Juni 13.740 1 -22 -891 41.820 54.648

Konzern-Kapitalflussrechnung

T€
Note H1 2021 H1 2020
Cashflow aus dem operativen Bereich
Periodenergebnis -1.525 -2.213
Ertragsteuern
9
-574 744
Finanzaufwendungen
8
542 1.397
Finanzerträge -193 -3
Bewertungsergebnis aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 49 0
Abschreibungen von Sachanlagen (inklusive Nutzungsrechte) und
10
immateriellen Vermögenswerten
4.501 4.405
Abschreibungen und Zuschreibungen von Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
-170 14
Sonstige zahlungsunwirksame Transaktionen -92 -5.190
Gezahlte Ertragsteuern 10 -1.154
Cashflow aus dem Ergebnis 2.548 -2.000
Veränderung von Vorräten -2.945 -1.598
Veränderung von Forderungen und sonstigen Vermögenswerten -6.486 3.663
Veränderung von Verbindlichkeiten 1.768 -1.502
Veränderung von Rückstellungen -682 -240
Veränderung aus der laufenden Geschäftstätigkeit -8.346 324
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit -5.798 -1.676
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Erwerb von Sachanlagen -2.121 -3.937
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen 104 13
Erwerb von Immateriellen Vermögenswerte -836 -515
Investitionen in als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien -768 -719
Erwerb von finanziellen Vermögenswerten -54 -289
Einzahlungen aus dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten 0 51
Erhaltene Zinsen 0 3
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -3.675 -5.394
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Kreditverbindlichkeiten 14.192 14.489
Auszahlungen für die Tilgung von Kreditverbindlichkeiten -2.146 -2.000
Einzahlungen aus der Aufnahme sonstiger finanzieller Verbindlichkeiten 1.846 0
Auszahlungen für die Tilgung sonstiger finanzieller Verbindlichkeiten -793 -875
Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten -615 -555
Gezahlte Zinsen -529 -544
Gezahlte Dividenden -1.512 0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 10.444 10.515
Währungsdifferenzen 234 -22
Cashflow gesamt 1.206 3.423
Stand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1. Jänner 1.842 1.729
Stand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum
30. Juni
3.048 5.152

Konzernanhang

1 Grundlagen

Unternehmen

Die Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft, Wien Hernals, Wilhelminenstraße 6, 1170 Wien ("Mutterunternehmen") und ihre sieben Tochterunternehmen bilden die "Manner Gruppe".

Die Tätigkeit der Manner Gruppe besteht in der Erzeugung von und dem Handel mit Schokolade-, Zucker- und Dauerbackwaren (gemeinsam "Süßwaren"). Die erzeugten Süßwaren werden an den Lebensmitteleinzelhandel in Österreich, Deutschland und im Rest der Welt verkauft.

Grundlagen der Erstellung

Der vorliegenden Halbjahresbericht 2021 stellt einen verkürzten Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021 dar ("Halbjahresbericht" oder "Konzernzwischenabschluss"). Der Halbjahresbericht wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 Zwischenberichterstattung erstellt und steht im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), so wie von der Europäischen Union übernommen.

Die Rechnungslegungsmethoden für den Konzernzwischenabschluss basieren auf den Rechnungslegungsmethoden für den letzten Konzernabschluss eines Geschäftsjahres. Daher ist der vorliegende Halbjahresabschluss 2021 zusammen mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 zu lesen.

Im vorliegenden Halbjahresbericht wurden für den Stichtag zum 30. Juni 2021 Vergleichswerte zum 31. Dezember 2020 und für das erste Halbjahr 2021 ("H1 2021") Vergleichswerte für das erste Halbjahr 2020 ("H1 2020") angegeben. Auf sämtliche Stichtage und Perioden wurde der Rechtsstand der IFRS zum 30. Juni 2021 angewendet.

Alle Beträge wurden auf Tausend Euro (T€) gerundet, soweit nicht anders angegeben. Bei der Summierung gerundeter Beträge und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen Rundungsdifferenzen auftreten.

Der vorliegende Halbjahresabschluss wurde keiner Abschlussprüfung oder prüferischen Durchsicht unterzogen.

Auswirkungen der Covid-19-Krise

Die weiterhin andauernde COVID-19-Pandemie hat die Manner-Gruppe im ersten Halbjahr 2021 in Umsatz und Absatz nicht wesentlich belastet. In den Manner Shops liegen die Umsätze noch nicht auf dem Vor-COVID-19-Level, sind aber bereits höher als in der vergleichbaren Periode 2020. Es fehlen noch zum Großteil die Übersee-Tourist*innen.

Die Krankenstände in der Belegschaft sind unter anderem COVID-19-bedingt nach wie vor erhöht und wurden großteils durch Leiharbeitskräfte aufgefangen. Es ist zu keinen wesentlichen Produktionseinschränkungen aufgrund von Infektionsfällen oder Unterbrechungen in der Lieferkette gekommen. Es wurde keine Kurzarbeit eingeführt.

2 Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Erstmalig angewendete Standards

Folgende geänderte Standards wurden von der Europäischen Union in den Rechtsstand übernommen und waren von der Manner Gruppe im ersten Halbjahr 2021 erstmalig anzuwenden. Diese geänderten Standards hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Erstmalig angewendete Standards Inkrafttreten
Reform der Referenzzinssätze - Phase 2 (Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16) 01.01.2021
Verschiebung der Anwendung von IFRS 9 für Versicherungsunternehmen (Änderungen an IFRS 4) 01.01.2021
Auf die Covid-19-Pandemie bezogene Mietkonzessionen nach dem 30. Juni 2021 (Änderungen an IFRS 16) 01.04.2021

Das Inkrafttreten bezieht sich auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen.

3 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse stellen sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse T€
H1 2021 H1 2020
Bruttoverkaufserlöse 120.677 113.500
Erlösschmälerungen -24.469 -21.510
Übrige Umsatzerlöse 392 173
Summe 96.600 92.163

Die Bruttoverkaufserlöse betreffen den Verkauf von Süßwaren vor Abzug von Erlösschmälerungen. Die Erlösschmälerungen betreffen Boni und Werbekostenzuschüsse.

4 Segmentberichtserstattung

Die Segmentberichterstattung stellt sich wie folgt dar:

Segmentberichterstattung T€

H1 2021 Süßwaren
Österreich
Süßwaren
Deutschland
Süßwaren
Rest der
Welt
Mietshäuser
Österreich
Haselnuss
anbau
Aserbaid
schan
Konsoli
dierung
Konzern
Umsatzerlöse internes Reporting 36.421 40.353 31.081 0 0 0 107.855
IFRS-Anpassungen -2.827 -7.368 -929 0 0 -132 -11.255
Umsatzerlöse 33.594 32.985 30.152 0 0 -132 96.600
davon Außenumsätze 33.594 32.985 30.035 0 0 0 96.615
davon Innenumsätze 0 0 117 0 0 -132 -15
Betriebsergebnis -2.367 422 -169 524 -158 -1 -1.749
Finanzergebnis internes Reporting -124 -115 -110 -44 256 -267 -403
IFRS-Anpassungen 19 19 16 0 0 0 54
Finanzergebnis -105 -96 -93 -44 256 -267 -349
Ergebnis vor Steuern -2.472 325 -262 480 98 -267 -2.098

Segmentberichterstattung T€

H1 2020 Süßwaren
Österreich
Süßwaren
Deutschland
Süßwaren
Rest der
Welt
Mietshäuser
Österreich
Haselnuss
anbau
Aserbaid
schan
Konsoli
dierung
Konzern
Umsatzerlöse internes Reporting 36.367 37.159 28.055 0 0 0 101.580
IFRS-Anpassungen -2.664 -5.674 -968 0 0 -112 -9.417
Umsatzerlöse 33.703 31.485 27.087 0 0 -112 92.163
davon Außenumsätze 33.703 31.485 26.975 0 0 0 92.163
davon Innenumsätze 0 0 112 0 0 -112 0
Betriebsergebnis -758 1.898 -929 -99 -103 -83 -75
Finanzergebnis internes Reporting -138 -130 -115 -23 -20 13 -413
IFRS-Anpassungen -361 -336 -284 0 0 0 -981
Finanzergebnis -498 -466 -399 -23 -20 13 -1.394
Ergebnis vor Steuern -1.257 1.432 -1.328 -123 -123 -70 -1.468

5 Materialaufwand und bezogene Leistungen

Der Materialaufwand und die bezogenen Leistungen stellen sich wie folgt dar:

Materialaufwand und bezogene Leistungen T€
H1 2021 H1 2020
Rohstoffe -36.616 -35.314
Bezogene Leistungen -10.388 -9.271
Verpackungsmaterial -8.396 -8.474
Kontraktrückstellungen -82 -374
Bezogene Rohwaren, Halb- und Fertigfabrikate -1.405 -1.461
Summe -56.887 -54.894

In den bezogenen Leistungen sind unter anderem Aufwendungen für Reparatur und Wartung, Leihpersonal, Gas, Instandhaltung, Strom, Wasser, Werbematerial, Hilfs- und Betriebsstoffe enthalten.

6 Personalaufwand

Der Personalaufwand stellt sich wie folgt dar:

Personalaufwand
-----------------
Personalaufwand T€
H1 2021 H1 2020
Löhne -7.155 -7.021
Gehälter -11.092 -11.291
Abfertigungen, Pensionen und Jubiläumsgelder 39 108
Gesetzliche Sozialabgaben und Pflichtbeiträge -5.179 -5.238
Sonstige Sozialaufwendungen -546 -695
Summe -23.934 -24.138

7 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stellen sich wie folgt dar:

Sonstige betriebliche Aufwendungen T€
H1 2021 H1 2020
Logistik -6.297 -5.825
Marketing -7.156 -6.341
Reparatur, Entsorgung, Reinigung -330 -293
Verwaltungsaufwand -921 -1.023
Beratungsaufwendungen -377 -651
Mietaufwand -475 -317
Versicherungen -315 -296
Sonstige Steuern und Abgaben -176 -147
Bilanzierung und Abschlussprüfung -29 -28
Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 170 -14
Finanzierung 9 -37
Übrige betriebliche Aufwendungen -550 -213
Summe -16.447 -15.186

In den übrigen betrieblichen Aufwendungen sind Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen von T€ 203 (H1 2020: T€ 0) enthalten.

8 Finanzaufwendungen

Die Finanzaufwendungen stellen sich wie folgt dar:

Finanzaufwendungen T€
H1 2021 H1 2020
Zinsaufwendungen Banken -263 -314
Transaktionskosten aus der Finanzierung -142 -152
Zinsaufwendungen Leasing -59 -67
Sonstige Zinsaufwendungen -1 -1
Sonstige Finanzaufwendungen -77 -863
Summe -542 -1.397

Die sonstigen Finanzaufwendungen beinhalten die Bewertung von Finanzanlagen von T€ 15 (H1 2020: T€ 1) sowie die Bewertung von Derivaten von T€ 0 (H1 2020: T€ 839).

9 Ertragsteuern

Die Ertragsteuern stellen sich wie folgt dar:

Ertragsteuern T€ H1 2021 H1 2020 Laufender Steueraufwand / (-ertrag) 27 -1.120 Latenter Steueraufwand / (-ertrag) 546 376 Gesamter Steueraufwand / (-ertrag) 574 -744

Aufgrund der traditionell schwächeren ersten Jahreshälfte, die saisonal bedingt ist, ist das Periodenergebnis in beiden Vergleichszeiträumen negativ. Es wurde im ersten Halbjahr 2021 ein laufender Steuerertrag von T€ 27 (H1 2020: laufender Steueraufwand T€ 1.120) erzielt.

10 Sachanlagen

Die Entwicklung der Sachanlagen stellt sich wie folgt dar:

Sachanlagen T€

H1 2021 Grund
stücke und
Gebäude
Technische
Anlagen
und
Maschinen
Geschäfts
ausstattung
Haselnuss
plantage
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Nutzungs
rechte
Gesamt
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Stand zum 1. Jänner 62.159 158.372 19.014 4.208 656 9.862 254.270
Zugänge 33 250 404 717 1.118 60 2.582
Abgänge 0 -2 -794 0 0 0 -796
Umbuchungen 13 564 0 0 -577 0 0
Wechselkursdifferenzen 1 8 0 136 0 18 164
Stand zum 30. Juni 62.206 159.193 18.623 5.061 1.196 9.940 256.220
Abschreibungen
Stand zum 1. Jänner 25.166 128.274 16.453 10 0 5.113 175.017
Zugänge 708 2.674 557 24 0 432 4.395
Abgänge 0 -2 -530 0 0 0 -531
Umbuchungen 0 0 0 0 0 0 0
Wechselkursdifferenzen 0 6 0 1 0 2 9
Stand zum 30. Juni 25.874 130.953 16.480 35 0 5.547 178.889
Buchwerte
Stand zum 1. Jänner 36.993 30.099 2.561 4.197 656 4.748 79.253
Stand zum 30. Juni 36.332 28.240 2.143 5.026 1.196 4.393 77.331

11 Vorräte

Die Vorräte stellen sich wie folgt dar:

Vorräte T€
30.06.2021 31.12.2020
Rohstoffe 4.734 5.089
Verpackungsmaterial 4.874 4.648
Hilfs- und Betriebsstoffe 1.311 1.041
Unfertige Erzeugnisse 6.311 4.741
Fertige Erzeugnisse und Waren 17.877 16.700
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 58 0
Summe 35.164 32.219

12 Finanzielle Verbindlichkeiten

Die finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

Finanzielle Verbindlichkeiten T€
30.06.2021 31.12.2020
Langfristig
Kreditverbindlichkeiten 19.759 23.551
Leasingverbindlichkeiten 5.515 6.119
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 1.917 2.266
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7.433 8.385
Kurzfristig
Kreditverbindlichkeiten 40.125 24.273
Leasingverbindlichkeiten 1.335 1.303
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 4.075 2.674
Negative Marktwerte von Derivaten 25 105
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 5.435 4.082
Summe 72.752 60.291

13 Finanzinstrumente

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

Die Stufen in der Bemessungshierarchie und die Buchwerte der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar:

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente T€
Stufe Buchwert
30.06.2021 31.12.2020
Übrige Wertpapiere und Anteile 1 2.140 2.188
Negative Marktwerte von Derivaten 2 25 105
Positive Marktwerte von Derivaten 2 204 92

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

Die Manner Gruppe geht davon aus, dass für kurzfristige finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten sowie für variabel verzinste finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

Die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der nicht zum beizulegenden Zeitwert bewerteten langfristigen Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar:

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente T€

30.06.2021 31.12.2020
Buchwert Beizulegender
Zeitwert
Buchwert Beizulegender
Zeitwert
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Anleihen 1.500 1.525 1.500 1.498
Übrige finanzielle Vermögenswerte 819 819 817 817
Langfristige Finanzschulden
Kreditverbindlichkeiten 19.759 20.190 23.551 24.182
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 1.917 1.870 2.266 2.227

14 Liquiditätsrisiko

Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeiten finanzieller Verbindlichkeiten nach Zeitbändern:

Fälligkeitsanalyse
T€
30.06.2021 07.2021-06.2022 07.2022-06.2026 Ab 07.2026
Buchwert Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung
Kreditverbindlichkeiten 59.885 488 40.080 1.779 13.453 651 6.392
Leasingverbindlichkeiten 6.851 103 1.302 226 3.995 36 1.554
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
14.950 0 14.950 0 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 5.992 20 4.075 67 569 60 1.349
Summe 87.678 611 60.407 2.072 18.017 748 9.295

Das Liquiditätsrisiko bezieht sich auf das Risiko, dass die Manner Gruppe ihre finanziellen Verpflichtungen zur Fälligkeit nicht erfüllen kann. Dieses Risiko wird auch im ersten Halbjahr 2021 als gering eingestuft.

15 Kapitalmanagement

Die Manner Gruppe steuert ihr Eigenkapital mit der Zielsetzung einer starken Eigenkapitalstruktur, um eine solide Basis für die zukünftige Geschäftsentwicklung zu gewährleisten. Mittelfristig bleibt eine Eigenkapitalquote von über 40 % ohne Sondereffekte ein strategisches Stabilitätsziel. Der Konzern unterliegt keinen extern auferlegten Kapitalanforderungen.

Im ersten Halbjahr 2021 hat sich die Eigenkapitalquote von 36,7 % zum 31. Dezember 2020 auf 32,9 % reduziert. Dieser Rückgang resultiert einerseits aus der traditionell schwächeren Jahreshälfte mit negativer Geschäftsgebarung und andererseits aus den saisonal bedingten unterjährigen Effekten aus dem Working-Capital-Aufbau.

Die Nettoverschuldung, die sich aus dem Saldo der Kreditverbindlichkeiten zuzüglich Leasingverbindlichkeiten und abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ergibt, hat sich von T€ 53.404 zum 31. Dezember 2020 auf T€ 63.687 zum 30. Juni 2021 erhöht. Dieser Anstieg ist auf die oben angeführten Saisonaleffekte sowie auf die Ausnutzung unterjähriger Kontokorrentlinien zurückzuführen.

16 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Im ersten Halbjahr 2021 sind in der Manner Gruppe Erträge aus Geschäftsvorfällen mit Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen von T€ 4 (H1 2020: Aufwendungen T€ 12) erzielt worden. Zum 30. Juni 2021 bestanden in der Manner Gruppe Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen von T€ 130 (2020: T€ 2). Es bestanden keine weiteren Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen oder Personen.

17 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Zeitraum von 1. Juli 2021 bis zum Datum der Freigabe des Konzernabschlusses gab es folgende wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag:

Ukraine-Krise

Am 24. Februar 2022 hat Russland einen Angriff auf die Ukraine begonnen. Seither befindet sich die Russische Föderation mit der Ukraine im Kriegszustand mit vielfältigen, auch wirtschaftlichen Auswirkungen auf lokale und westliche Unternehmen ("Ukraine-Krise").

Die Ukraine-Krise hat vor allem durch die sich daraus ergebenden erhöhten Energiepreise und Lieferengpässe von Rohstoffen Auswirkungen auf Abschlüsse der Manner Gruppe, die sich auf Perioden nach dem 24. Februar 2022 beziehen. Auf den Halbjahresbericht zum 30. Juni 2021 hat die Ukraine-Krise keine unmittelbare Auswirkung (kein werterhellendes Ereignis).

Die Gruppe hat die Fähigkeit des Unternehmens, den Geschäftsbetrieb fortzuführen, einzuschätzen. Bei der Einschätzung der Unternehmensfortführung sind auch Ereignisse nach dem Abschlussstichtag zu berücksichtigen. Den durch die Ukraine-Krise verursachten höheren Energiepreisen begegnet die Gruppe unter anderem durch die Verhandlung erhöhter Verkaufspreise. Die allgemeine Energieversorgungssicherheit sowie mögliche Lieferengpässe bei Rohstoffen können sich nicht nur auf Unternehmensebene auswirken, sondern sind auf gesamtwirtschaftlicher Ebene zu beurteilen.

Die Manner Gruppe kommt zu dem Schluss, dass der Fortbestand des Unternehmens trotz der Ukraine-Krise gegeben ist. Der vorliegende Konzernabschluss wird auf der Grundlage der Unternehmensfortführung erstellt.

Steuersätze

Am 20. Jänner 2022 wurde in dritter Lesung im Nationalrat eine Senkung des österreichischen Körperschaftsteuersatzes auf 24 % ab 2023 und auf 23 % ab 2024 beschlossen. Dies hat in den Folgejahren voraussichtlich nur geringfügige Auswirkungen auf die Bewertung der latenten Steuern.

Prüfungsfeststellung

Am 9. Mai 2022 hat die Österreichische Prüfgesellschaft für Rechnungslegung (OePR) festgestellt, dass die Manner AG aufgrund einer Tochtergesellschaft in Aserbaidschan zum 31. Dezember 2020 einen IFRS-Konzernabschluss hätte aufstellen müssen. Zur Berichterstattung 2020 hat der Vorstand einen Gutachter bestellt, um die Sachlage für 2020 und ebenfalls 2021 zu überprüfen. Auf Basis dieser Untersuchung ist der Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat zur Erkenntnis gekommen, dass für das Jahr 2021 ein Konzernabschluss zu erstellen ist. Bedingt durch die Börsennotierung muss dieser Konzernabschluss zwingend nach den Regelungen gemäß IFRS erstellt werden. Der IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 wurde mit 14. Oktober 2022 aufgestellt.

Hinsichtlich der Frage, ob auch bereits zum 31. Dezember 2020 ein Konzernabschluss aufgestellt hätte werden müssen, wurde diese Fehlerfeststellung durch die OePR seitens der Manner AG nicht anerkannt und in weiterer Folge wurde ein formales Prüfverfahren nach dem Rechnungslegungs-Kontrollgesetz durch die Finanzmarktaufsicht (FMA) eingeleitet. In diesem Zusammenhang wurde der Manner AG am 25. Juli 2023 ein Bescheid der FMA zugestellt, in welchem die FMA die Fehlerfeststellung der OePR bestätigt und damit – noch nicht rechtskräftig – feststellt, dass der Jahresfinanzbericht zum 31. Dezember 2020 und der Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2021 der Manner AG fehlerhaft sind, da der Verpflichtung gemäß § 244 Abs. 2 UGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nicht nachgekommen wurde.

Der Vorstand der Manner AG hat in der Folge am 10. August 2023 entschieden, dass gegen den Bescheid der FMA vom 25. Juli 2023, mit welchem die Fehlerhaftigkeit des Jahresfinanzberichtes zum 31. Dezember 2020 und des Halbjahresfinanzberichtes zum 30. Juni 2021 festgestellt wurde, Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht erhoben wird. Die Beschwerde wurde am 21. August 2023 eingebracht.

Am 20. Oktober 2023 ist seitens der FMA eine Beschwerdevorentscheidung gemäß § 14 VwGVG ergangen, in der die Beschwerde abgewiesen wird. Ein Vorlageantrag an das BVwG wurde daraufhin am 03. November 2023 eingebracht.

18 Erklärung des Vorstands

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den Regelungen für Zwischenberichte in den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernzwischenabschluss zum 30.06.2021 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns im Sinne der börsenrechtlichen Anforderungen vermittelt und dass der Konzernzwischenlagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkung auf den Konzernzwischenabschluss sowie bezüglich der wesentlichen Risiken und Unsicherheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und der offenzulegenden Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Der Vorstand der Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft

Wien, am 09.04 2024

Dr. Hans Peter Andres Vorstand Einkauf, Materialwirtschaft & Logistik

Thomas Gratzer Vorstand Produktion & Technik

Sabine Brandl MBA, MSc Vorständin Marketing, Verkauf & HR

Scipio Oudkerk, MSc Vorstand Finanzen, Recht, IT & Office Management

Impressum

Informationen zur Josef Manner & Comp. AG

ISIN AT 0000 728 209

Presse und Öffentlichkeitsarbeit Mag. Karin Steinhart Tel.: +43 1 48822 3650 E-Mail: [email protected] Investor Relations Scipio A. Oudkerk, MSc Tel.: +43 1 48822 3200 E-Mail: [email protected]

Halbjahresfinanzbericht 2021

Manner-Gruppe

31

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