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SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA

Interim / Quarterly Report Nov 4, 2022

5461_10-q_2022-11-04_5bf52a23-ed65-4016-bb3b-a36eb1916efd.pdf

Interim / Quarterly Report

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ZWISCHENBERICHT ZUM 30. JUNI 2022

KENNZAHLEN ERSTES HALBJAHR 2022 IFRS [KONZERN]

Bilanzsumme 139.474 TEUR
Eigenkapital 116.950 TEUR
Eigenkapitalquote 84%
Anzahl Aktien ohne eigene Aktien 49.801.800 [IFRS per 30.06.2022 und Halbjahresdurchschnitt 2022]
60.854.000 [de jure] inkl. 11.052.200 eigenen Aktien
Gewinn nach Steuern 16.453 TEUR oder 34 Cent pro Aktie

AKTIE

WKN A1MMEV
ISIN DE000A1MMEV4
Kürzel SGF
Börsenplatz / Frankfurter Wertpapierbörse /
Marktsegment Scale [Open Market]
Index / Sektor Scale All Share / Finanzdienstleistungen
Designated Sponsor mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG

INHALT

KENNZAHLEN ERSTES HALBJAHR 2022 IFRS [KONZERN] 1
VORWORT DES MANAGEMENTS 4
HINWEISE BETREFFEND RECHTSAUSEINANDERSETZUNGEN 8
ÜBERBLICK ÜBER DIE FOKUSBETEILIGUNGEN UNSERES HERITAGE VC PORTFOLIOS 10
FINANZTEIL 14
IFRS-Konzernbilanz zum 30. Juni 2022 15
IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum
30. Juni 2022
16
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1.
Januar bis zum
30. Juni 2022
17
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1.
Januar bis
zum 30. Juni 2022
18
Notes zum verkürzten Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1.
Januar bis
zum 30. Juni 2022
20
Zwischenlagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1.
Januar
bis zum 30. Juni 2022
33
KONTAKT UND IMPRESSUM 42

VORWORT DES MANAGEMENTS

SGT | German Private Equity Zwischenbericht 2022 Seite 3

VORWORT DES MANAGEMENTS

Christoph Gerlinger | MD Carsten Geyer | MD

Liebe Aktionäre, Liebe Freunde der SGT German Private Equity,

wir legen Ihnen heute unseren Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2022 vor. In der ersten Hälfte des Jahres 2022 hat unsere 100%ige Tochter SGT Capital Pte. Ltd. (SGTPTE) Umsatzerlöse von 9 Mio. EUR (1H21: Null EUR) erzielt. Mit einem Nettogewinn von 16 Mio. EUR oder 34 Cent pro Aktie im ersten Halbjahr 2022 übertrifft die SGF die Markterwartungen und ihre eigenen Prognosen und Schätzungen deutlich (IFRS Konzern; 1H21 -2 Cent). Von den 34 Cent stammen 24 Cent aus Einmaleffekten, der Neubewertung einer Kaufpreisverbindlichkeit. Von den übrigen 10 Cent stammen 11 Cent aus dem Segment Asset Management und -1 Cent aus dem Segment Investment.

Geschäftsbereich "Asset Management"

Unsere hundertprozentige Tochtergesellschaft SGTPTE gab am 1. Juni 2022 das Closing ihrer ersten Private Equity Transaktion bekannt, der Akquisition von Utimaco. Die hierfür noch ausstehenden Genehmigungen des britischen Wirtschafts- und Energieministeriums wurden im Februar und die des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz Anfang Mai 2022 erteilt, nach Genehmigung durch das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) Ende letzten Jahres. Unter den Investoren sind namhafte Adressen wie EQT, Bain Capital Credit, Tyrus Capital und SGT Capital (Fund II) sowie institutionelle Anleger wie Capital Dynamics, Commonfund, Flandrin Capital, University of Wisconsin Foundation und UBS Global Wealth Management. Wie geplant fand gleichzeitig das First Close des SGT Capital Fund II statt. Die SGTPTE verwaltet damit von ihr aufgelegte Private Equity-Fonds und ein Joint Venture mit einem internationalen Finanzdienstleister mit Hauptsitz in Asien in einem Gesamtvolumen von mehr als 800 Mio. USD.

Die von unseren Fonds nunmehr erworbene Utimaco-Gruppe ist ein stark wachsender, hochprofitabler globaler Marktführer bei High-End-Cyber Security-Software mit Sitz in Aachen, Deutschland, und Campbell, Kalifornien, USA. Utimaco beschäftigt mehr als 470 Mitarbeitern und erzielt einen dreistelligen Millionenumsatz.

Die SGF hatte die SGTPTE Anfang 2021 übernommen, um ihr vorheriges Geschäftsmodell des Investierens aus der eigenen Bilanz in das Asset Management von Investorenkapital zu transformieren. Damit verfolgt sie die Strategie, insbesondere aus Asset Management Fees nachhaltige, planbare Profitabilität zu erzeugen und auf einen Wachstumspfad zurückzukehren. Die von der Asset Management-Tochter erzielten Umsätze markieren den Beginn der aus dem transformierten Geschäftsmodell der SGT German Private Equity erwarteten Erlösströme. Diese prägen die Ertragslage der SGT German Private Equity.

Seit dem Erwerb der SGTPTE in Singapur sind wir ein in Deutschland beheimateter, börsennotierter Private Equity-Asset Manager.

Das Führungsteam der SGT Capital – einschließlich des Management-Teams der 2019 gegründeten SGTPTE – besteht aus der nahezu gesamten Führungsebene eines Vorläufer-Private Equity-Unternehmens, das zwischen 2015 und Anfang 2020 mit sehr erfolgreichen Private Equity-Investments von über einer Milliarde USD signifikanten Wert für seine Investoren geschaffen hat. Für ihren neuen Private Equity-Fonds SGT Capital Fund II mit geografischem Fokus auf Europa und Nordamerika und Branchenfokus auf Healthcare &

Medizintechnik, Business Services & Data Analytics sowie Advanced Industrials, strebt SGT Capital ein Fundraising-Zielvolumen von 2 Mrd. USD an. Die Führungskräfte von SGT Capital sind erfahrene Experten aus marktführenden Private Equity-Häusern, Investmentbanken und Managementberatungen und bringen in Summe über 100 Jahre Investmenterfahrung mit. Zusammen hat das Führungsteam der SGT Capital eine herausragende Erfolgsbilanz auf globaler Ebene, nachdem es in den letzten fünf Jahren gemeinsam an großen Transaktionen in Europa, Israel und USA gearbeitet hat.

Geschäftsbereich "Investment"

Zum 30. Juni 2022 hält die Gesellschaft drei Fokusbeteiligungen. Diese drei Beteiligungen machen zusammen 78% des Werts aller 13 aktiven Minderheitsbeteiligungen aus. Diese sind -

  • AuctionTech
  • remerge
  • Mister Spex

Die SGF hat sich zudem mit 1,3 Mio. EUR längerfristig an einem der Ko-Investment-Fonds beteiligt, der von der SGTPTE gemanagt wird und seinerseits an Utimaco beteiligt ist.

Bzgl. unseres Heritage VC-Portfolios, also unseren Minderheitsbeteiligungen an deutschen Wachstumsunternehmen, stellen wir bis auf Weiteres Anteilsverkäufe in den Vordergrund.

Am 30. September 2022 hat die SGF unter Ausnutzung der Ermächtigung durch die Hauptversammlung vom 23. Juni 2021 beschlossen, bis zu 3.500.000 Aktien der Gesellschaft (bis zu 7% des Grundkapitals der Gesellschaft) im Rahmen eines öffentlichen Aktienrückkaufangebots gegen Zahlung eines Angebotspreises in Höhe von 2,00 EUR je Aktie zurück zu erwerben. Den Aktienrückkauf haben wir am 25. Oktober 2022 abgeschlossen.

Zusammen mit der im August bereits ausgezahlten Dividende für 2021 von 2 Cent pro Aktie (Vorjahr: Null) hat die SGT Germany Private Equity aus dem Gewinn 2021 damit insg. 8 Mio. EUR oder 16 Cent pro Aktie an ihre Aktionäre ausgekehrt. Das entspricht 10% ihres Aktienkurses und ihrer Marktkapitalisierung bei Ankündigung.

Das Segment Asset Management (SGTPTE) birgt für den SGF-Konzern die Chance, eine nachhaltige, planbare und hohe Profitabilität zu erreichen. Darüber hinaus besteht die Chance, bei Erfolg ihres neuen Private Equity-Fonds, in drei bis vier Jahren Folgefonds aufzulegen.

Das Segment Investment, darunter das Fondsinvestment in Utimaco und das bei der GSGVC bestehende "Heritage VC Portfolio" birgt für den SGF-Konzern die Chance, weitere Wertzuwächse, Erträge aus Ausschüttungen und/oder Veräußerungsgewinne zu erzielen.

Wir danken unserem Team für die geleistete Mitarbeit und seinen Beitrag zum gemeinsamen Erfolg und sehen unser Unternehmen in einer sehr aussichtsreichen Lage.

Frankfurt am Main, 31. Oktober 2022

SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA

Christoph Gerlinger Carsten Geyer MD | Geschäftsführer MD | Geschäftsführer SGT German Private Equity Management GmbH SGT German Private Equity Management GmbH

HINWEISE BETREFFEND RECHTSAUSEINANDERSETZUNGEN

Die SGT German Private Equity fordert weiterhin von Nikolas Samios, Geschäftsführer von PropTech1 Ventures und ehemaliger COO/CIO der damaligen German Startups Group (GSG, jetzt SGF) in den Jahren 2014 bis 2017 gerichtlich eine Vergütung von 130.000 EUR zzgl. MwSt. zurück, die seine wiredworld GmbH in 2015 bei dem Anteilsverkäufer eines Unternehmens eingefordert und vereinnahmt hat, an dem sich die damalige GSG im gleichen Jahr mit 1,76 Mio. EUR beteiligte. Wir sind der Auffassung, dass diese drittseitige 7,4%-ige Vergütung zu unseren Lasten erfolgte und zudem marktunüblich hoch war und uns somit zu erstatten ist. Die Gegenseite ist anderer Meinung und verteidigt sich gegen die Klage. Nikolas Samios hatte Christoph Gerlinger zwar in 2015 vorab die Absicht offengelegt, im Falle eines Anteilskaufvertrags bei den Verkäufern einen Provisionsanspruch geltend zu machen. Dies zu tun hatte ihn Christoph Gerlinger sodann aufgefordert zu unterlassen und stattdessen höchstens eine Abfindung für etwaige noch nicht vergütete Leistungen zu vereinbaren, weil es ausgerechnet die von Nikolas Samios damals mitgeleitete GSG selbst war, die die fraglichen Anteile erwarb, und das dem Streubesitz und der Anlegerpresse nicht erklärbar sei, sondern eine Art Skandal und Entrüstung verursachen würde. In 2021 wurde darüberhinaus offenbar, dass Nikolas Samios' wiredworld 2017 während seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der damaligen German Startups Group eine Geheimvereinbarung mit der Hauptgesellschafterin eines Portfoliounternehmens der GSG getroffen hatte, bei der Inhalt und sogar bloße Existenz strenger Vertraulichkeit unterworfen war.

Daneben klagt die SGT German Private Equity gegen den PropTech1 Fund I GmbH & Co. KGaA, die PropTech 1 Management GmbH und Nikolas Samios, auf die Unterlassung von Aussagen in deren Investorenpräsentation, die wir als Wettbewerbsverstöße betrachten. Unserem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung wurde zwar nicht stattgegeben, weil die Gegenseite nicht ausreichend über die Ablehnung ihres Antrags auf Fristverlängerung in Kenntnis gesetzt worden war, jedoch befindet sich die Sache nun im sog. Hauptsacheverfahren. Im Rahmen der Auseinandersetzung hat das LG Berlin bereits geäußert, dass es einige der von uns beanstandeten werblichen Aussagen der PropTech1 als unzulässig ansieht.

Zudem hat die SGT German Private Equity Nikolas Samios mehrfach außergerichtlich zur Herausgabe von Geschäftsunterlagen aufgefordert, die er während seiner Tätigkeit für uns ab dem Jahr 2013 erlangt hat, bis am 19.07.17 die Dienstleistungsverträge mit Nikolas Samios' Cooperativa mit sofortiger Wirkung aufgehoben und ihm die Prokura entzogen wurde. Nach unserer Ansicht sind solche Unterlagen einschließlich Verträge und Korrespondenz üblicherweise mit dem Ausscheiden zurückzugeben und haben wir einen Rechtsanspruch darauf. Nikolas Samios ist jedoch anderer Meinung und verweigert die Herausgabe. Wir sahen uns deshalb gezwungen, auf Herausgabe zu klagen.

Derzeit finden Vergleichsgespräche statt.

HERITAGE VC PORTFOLIO

SGT | German Private Equity Zwischenbericht 2022 Seite 9

ÜBERBLICK ÜBER DIE FOKUSBETEILIGUNGEN UNSERES HERITAGE VC PORTFOLIOS

Zum 30. Juni 2022 bewerten wir drei unserer 13 aktiven Minderheitsbeteiligungen als Fokusbeteiligungen. Diese drei Fokusbeteiligungen machen zusammen 78% des Werts aller 13 aktiven Minderheitsbeteiligungen aus.

UNSERE DREI FOKUSBETEILIGUNGEN ZUM 30. JUNI 2022

AuctionTech wurde 2017 von führenden Mitarbeitern von Auctionata, des ehemals größten und leider an einer US-Übernahme gescheiterten Online-Auktionshauses für Luxusgüter, gegründet, aus deren Insolvenzmasse sie mithilfe der German Startups Group VC die über viele Jahre hinweg mit großem finanziellen Aufwand entwickelteOnline-Livestream-Auktionstechnologie günstig erworben hat. Als reines Softwareunternehmen ist AuctionTech auf die Entwicklung von maßgeschneiderten Lösungen für Online-Auktionen, Bieterverfahren und digitale Preisfindung im Immobilien-und Luxusbereich spezialisiert. Für den Immobilienbereich hat AuctionTech eine eigene Plattform namens PropNow ins Leben gerufen. Seit 2018 steht AuctionTech in einer Partnerschaft mit RE/MAX, dem weltgrößten Maklernetzwerk und hat zusammen mit RE/MAX Austria ein digitales Angebotsverfahren für Immobilienverkäufe entwickelt und in der Folge auch in Deutschland und der Schweiz sehr erfolgreich ausgerollt.

Mit rund 2.000 durchgeführten digitalen Angebotsverfahren ist AuctionTech Markführer bei Online-Bieterverfahren in der DACH-Region und ist aktuell dabei, seine SaaS-Lösungen auch mit anderen führenden europäischen Maklernetzwerken auszurollen. AuctionTech ist in Berlin ansässig und weltweit tätig. Die German Startups Group VC ist als Lead Investor an AuctionTech beteiligt. Bereits im Jahr 2021wurden über die Softwareplattform PropNow Immobilien im Gesamtwert von 475 Millionen EUR verkauft, Tendenz stark steigend. Nach unserer Überzeugung ist AuctionTech eins der erfolgreichsten deutschen PropTech-Startups.

Unser Anteil zum 30. Juni 2022: 26,9%

Die 2007 gegründete Mister Spex ist ein mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen, das sich zum führenden, digital getriebenen Omnichannel-Optiker in Europa entwickelt hat. Mister Spex war an der Spitze des Wandels der Branche und hat sich von einem reinen Online-Player zu einem erfolgreichen Omnichannel-Optiker mit mehr als 5 Millionen Kund*innen, 10 Online-Shops in ganz Europa und stationären Einzelhandelsfilialen entwickelt. Als Digital Native waren Technologie und Innovation schon immer wesentliche Bestandteile der Entwicklung des Unternehmens, von digitalen 2D- zu 3D-Werkzeugen für die Rahmenanpassung bis hin zu intelligenten Browse-Funktionalitäten.

Der Fokus von Mister Spex liegt darin, den Brillenkauf für Kund*innen zu einem Einkaufserlebnis zu machen, da seinfach und transparent ist und gleichzeitig Spaß macht – in einer Kombination aus einem umfassenden und vielfältigen Sortiment an hochwertigen Produkten mit umfangreicher Optik-Expertise und Beratung durch den Kund*innenservice, eigenen Filialen und einem umfangreiches Partnernetzwerk aus Optiker*innen.

Das Unternehmen ist im Juli 2021 mit großem Erfolg an die Börse gegangen, in den Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Mister Spex hat im Jahr 2021 Umsatzerlöse in Höhe von knapp 200 Millionen EUR erzielt.

Unser Anteil zum 30. Juni 2022: 0,4%

Remerge ist eine führende AdTech-Plattform mit Fokus auf App Marketing. Das 2014 in Berlin gegründete Start-up unterstützt Werbetreibende dabei, mit skalierbaren programmatischen App Kampagnen zu wachsen, den Umsatz zu steigern und die Bindung der Kunden zu stärken. Das Ziel von Remerge ist es die bestmögliche Performance zu erreichen mit wissenschaftlichen Ansätzen wie Machine Learning Optimierung und kontinuierlichen Incrementality-Messungen.

Remerge bietet volle Transparenz über die Performance und alle damit verbundenen Daten, etwa die Publisher-Informationen. Die Mobile DSP erreicht mit 33 strategischen Supply-Partner-Integrationen und der Möglichkeit, 5 Millionen Queries pro Sekunde über mehr als eine Million App Publisher zu verarbeiten, eine der höchsten Skalierbarkeitsraten der Industrie. Remerge wird von Pan Katsukis, CEO und Co-Founder, geführt. Das Unternehmen hat über 180 Mitarbeiter an sechs Standorten in Europa, Nordamerika und Asien. Zu den nationalen und internationalen Kunden des App-Marketing-Spezialisten zählen führende Brands wie Delivery Hero, Playtika und Line Music.Remerge konnte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von grob 66 Mio. Euro erzielen.

Unser Anteil zum 30. Juni 2022: 2,1%

FINANZTEIL

SGT | German Private Equity Zwischenbericht 2022 Seite 13

FINANZTEIL

IFRS-Konzernbilanz zum 30. Juni 2022 15
IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum
30. Juni 2022
16
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum
30. Juni 2022
17
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum
30. Juni 2022
18
Notes zum verkürzten Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum
30. Juni 2022
20
Zwischenlagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum
30. Juni 2022
33

UNGEPRÜFTER KONZERNABSCHLUSS [IFRS] DER SGT GERMAN PRIVATE EQUITY GMBH & CO. KGAA ZUM 30. JUNI 2022

IFRS-Konzernbilanz zum 30. Juni 2022

30.06.2022 31.12.2021
Aktivseite Note EUR EUR
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwert 72.243.546,58 72.243.546,62
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 9.771.675,85 10.388.834,14
Finanzanlagen 2.1 16.292.811,06 17.238.705,65
Sonstige langfristige finanzielle 2.2
Vermögenswerte 6.495.056,23 272.689,58
Latente Ertragssteueransprüche 0,00 83.029,21
104.803.089,72 100.226.805,20
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.3 64.960,18 11.008.900,06
Sonstige kurzfristige finanzielle 2.4 34.030.539,75 4.313.721,54
Vermögenswerte
Laufende Ertragssteueransprüche 126.587,40 63.329,60
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 231.306,47 147.628,32
Liquide Mittel 217.940,15 532.032,77
34.671.333,95 16.065.612,29
139.474.423,67 116.292.417,49
Passivseite
Eigenkapital 2.5
Gezeichnetes Kapital 60.854.000,00 10.854.000,00
Eigene Aktien -11.052.200,00 -542.700,00
Kapitalrücklage 30.958.230,78 12.267.376,78
Gewinnrücklage Komplementärin 702.652,55 702.652,55
Bilanzergebnis 35.487.220,78 19.034.367,56
116.949.904,11 42.315.696,89
Langfristige Schulden
Passive latente Steuerverbindlichkeit 1.693.477,87 1.877.263,04
Sonstige langfristige finanzielle 2.000,00 1.976,37
Verbindlichkeiten
1.695.477,87 1.879.239,41
Kurzfristige Schulden
Ertragssteuerverbindlichkeiten
2.347.000,47 1.019.793,12
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.982.808,87 172.585,34
Rückstellungen 47.631,48 47.631,48
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und 2.629.656,67 674.962,27
Leistungen
Sonstige kurzfristige finanzielle 2.6 10.838.481,31 70.182.309,10
Verbindlichkeiten
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 1.983.462,89 199,88
20.829.041,69 72.097.481,19
139.474.423,67 116.292.417,49

IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2022

Konzern Konzern
01.01.2021 bis 01.01.2020 bis
30.06.2022 30.06.2021
Note EUR EUR
Umsatzerlöse 3.1 9.073.176,53 78.713,79
Bezogene Leistungen 3.1 -1.312.144,66 0,00
Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet sind 45.444,82 2.814.265,28
Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet sind -684.559,41 0,00
Sonstige betriebliche Erträge 640.327,95 125.119,25
Personalaufwand -194.304,55 -169.653,06
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte -617.158,29 -1.038.200,14
Sonstige betriebliche Aufwendungen
davon laufende Aufwendungen im Zusammenhang mit der
Notierung der Aktie 0,00 EUR (Vj.: 20 TEUR) -1.253.641,41 -2.213.913,22
Betriebliches Ergebnis (EBIT) 5.697.140,98 -403.668,10
Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit 11.939.698,00 0,00
Zinserträge 6.549,30 78.902,80
Zinsaufwendungen -4.557,99 -998,06
Finanzergebnis 3.2 11.941.689,31 77.904,74
Ergebnis vor Ertragsteuern 17.638.830,29 -325.763,36
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.185.977,07 129.862,26
Ergebnis nach Ertragsteuern = Gesamtergebnis
16.452.853,22 -200.626,11
Unverwässertes/Verwässertes Ergebnis je Aktie 3.3
0,34 -0,02

IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2022

1.01.-30.06.2022 1.01.-30.06.2021
Note TEUR TEUR
Ergebnis nach Ertragsteuern 16.453 -196
Ertragsteuern 1.186 0
Finanzergebnis -11.942 0
Gezahlte Ertragsteuern 0 0
Zahlungsunwirksame Änderung der zu beizulegenden
Zeitwerten bewerteten Finanzanlagen und sonstige
Ausleihungen
568 -2.368
Gewinne/Verluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen 71 -446
Abschreibungen auf Anlagevermögen und langfristigen
Rückstellungen
433 1.107
Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
der Vorräte sowie der sonstigen kurzfristigen
Vermögenswerte, die nicht der Investitions- oder
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
1.444 -517
Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie der sonstigen kurzfristigen sonstigen
finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht der Investitions
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
4.068 746
Sonstige zahlungsunwirksame Veränderungen -13.240 5
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -959 -1.669
Auszahlungen aus dem Erwerb von Finanzanlagen und
Gewährung langfristiger finanzieller Vermögenswerte
-144 -105
Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagen 425 2.129
Auszahlungen für Investitionen im Rahmen der kurzfristigen
Finanzmitteldisposition
-2.441 -1
Einzahlungen aus Investitionen im Rahmen der kurzfristigen
Finanzmitteldisposition
0 11
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -2.160 2.034
Einzahlungen aus der Aufnahme von Bankkrediten 2.983 0
Gezahlte Zinsen -5 0
Auszahlungen für Eigenkapitalbeschaffungskosten 0 -251
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2.978 -251
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -141 114
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 359 546
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 218 660

IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2022

Note 2.5

Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2022 wie folgt dar:

Gezeichnetes
Eigene Anteile
Kapital
Gezeichnetes
Kapital
Kapital nach
rücklage
eigenen Anteilen
Gewinnrücklage
Bilanz
Komplementärin
ergebnis
Den Aktionären und der
Gesamt
Komplementärin
zustehendes Eigenkapital
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Januar 2022 10.854.000,00 -542.700,00 10.311.300,00 12.267.376,78 702.652,55 19.034.367,56 42.315.696,89 42.315.696,89
Kapitalerhöhung 50.000.000,00 0,00 50.000.000,00 18.690.854,00 0,00 0,00 68.690.854,00 68.690.854,00
Eigene Anteile 0,00 -10.509.500,00 -10.509.500,00 0,00 0,00 0,00 -10.509.500,00 -10.509.500,00
Ergebnis nach Ertrag
steuern / Gesamtergebnis
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 16.452.853,22 16.452.853,22 16.452.853,22
30. Juni 2022 60.854.000,00 -11.052.200,00 49.801.800,00 30.958.230,78 702.652,55 35.487.220,78 116.949.904,11 116.949.904,11

Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2021 wie folgt dar:

Gezeichnetes
Kapital
Eigene Anteile Gezeichnetes
Kapital nach
eigenen Anteilen
Kapital
rücklage
Bilanz
ergebnis
Den Aktionären und der
Komplementärin
zustehendes Eigenkapital
Gesamt
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Januar 2021 10.854.000,00 -542.700,00 10.311.300,00 12.267.376,78 5.659.175,87 28.237.852,65 28.237.852,65
Änderung des
Konsolidierungskreises
0,00 0,00 0,00 0,00 -215.762,84 -215.762,84 -215.762,84
Kosten der
Kapitalbeschaffung
0,00 0,00 0,00 -251.088,07 0,00 -251.088,07 -251.088,07
Ergebnis nach Ertrag
steuern / Gesamtergebnis
0,00 0,00 0,00 0,00 -200.626,11 -200.626,11 -200.626,11
30. Juni 2021 10.854.000,00 -542.700,00 10.311.300,00 12.016.288,71 5.242.786,92 27.570.375,63 27.570.375,63

Notes zum verkürzten Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2022

Inhaltsübersicht

1 Grundlagen und Methoden
1.1 Grundlegende Informationen
1.2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
1.3 Grundlagen des verkürzten Konzernabschlusses
1.4 Wesentliche Ereignisse und Geschäftsvorfälle im ersten Halbjahr 2022
1.5 Segmentberichterstattung
2 Ergänzende Erläuterungen zu den Positionen der Bilanz
3 Ergänzende Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

4 Sonstige Angaben

1 Grundlagen und Methoden

1.1 Grundlegende Informationen

Die Muttergesellschaft SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch "SGF", "SGT German Private Equity", "Gesellschaft" oder "Muttergesellschaft") wird seit dem 7. Oktober 2020 unter dieser Firma beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 120 599 geführt. Zuvor war die Gesellschaft zuletzt seit dem 16.06.2017 unter der Firma German Startups Group GmbH & Co. KGaA ("GSG") beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter der Handelsregisternummer HRB 160 736 B geführt. Sie wurde am 3. Mai 2012 gegründet. Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der SGF im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, dem Nachfolge-Qualitätssegment des 2017 geschlossenen Entry Standard der deutschen Börse.

Der Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main, Deutschland.

Mehrheits-Kommanditaktionärin der SGF ist die SGT Capital LLC, Kaymaninseln, mit einem Anteil von 79,3% am eingetragenen Grundkapital zum 30. Juni 2022. Komplementärin der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch "Gesellschaft" oder "SGF" genannt) ist die SGT German Private Equity Management GmbH ("SGFM"), die zur Geschäftsführung berechtigt und verpflichtet ist. Die SGT Capital LLC hält 74,996% der Anteile an der SGFM.

Schwerpunkt der Tätigkeit des SGF-Konzerns ist seit 2021 die Einwerbung von Private-Equity-Fondsvermögen und deren Anlage in Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen zur Generierung von Einnahmen aus dem Fondsmanagement ("Asset Management"). Daneben werden Venture Capital-Minderheitsbeteiligungen mit dem Ziel der Wertsteigerung gehalten.

In den Konzern gehen neben der SGF die hundertprozentigen Tochtergesellschaften SGT Capital Pte. Ltd. (SGTPTE), German Startups VC GmbH (GSGVC) und German Startups AM GmbH (GSAM) ein. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft SGTPTE wurde 2021 aktienrechtlich im Wege einer Sacheinlage gegen Ausgabe von zunächst 50 Mio. neuen SGF-Aktien in den SGF-Konzern eingebracht. Grundlage hierfür ist der Beschluss der Hauptversammlung vom 7. August 2020. Tag der Erstkonsolidierung ist der 26. Januar 2021.

Durch die Konsolidierung der SGTPTE erweiterte die SGF-Gruppe Ihren Tätigkeitsbereich auf das Geschäftsfeld "Asset Management" und schließt die Transformation in einen in Deutschland beheimateten, börsennotierten Private Equity-Asset Manager ab.

Die GSGVC hält das von der German Startups Group einst angeschaffte Heritage-VC-Portfolio von Minderheitsbeteiligungen an deutschen Wachstumsunternehmen, soweit sie diese noch nicht veräußert hat. Diese Tätigkeit wird im Segment "Investment" gebündelt.

Die GSAM ist ein ehemals bei der BaFin als Kapitalverwaltungsgesellschaft registrierter Asset Manager und heute eine Vorratsgesellschaft ohne aktiven Geschäftsbetrieb.

Die Geschäftsführer der SGT German Private Equity Management GmbH ("SGFM"), Frankfurt am Main – der persönlich haftenden Gesellschafterin der SGF – haben den Konzernabschluss am 31. Oktober 2022 aufgestellt sowie zur Weitergabe an den Aufsichtsrat und zur Veröffentlichung freigegeben.

Die Beträge in den Erläuterungen und tabellarischen Übersichten werden im Wesentlichen in Tausend Euro (TEUR) angegeben, sofern nichts anderes vermerkt ist. Sowohl Einzel- als auch Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Addition der dargestellten Einzelwerte können deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen Summen auftreten.

1.2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im vorliegenden verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2022 werden die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021. Eine umfassende Beschreibung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ist im Anhang des IFRS-Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2021 veröffentlicht.

Die vom IASB verabschiedeten und von der EU übernommenen neuen Standards und Interpretationen sowie Änderungen bei bestehenden Standards, die ab dem 1. Januar 2022 verpflichtend anzuwenden sind, wurden bei der Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses angewendet. Die in diesem Zwischenabschluss erstmals anzuwendenden Standards bzw. Änderungen von Standards haben jedoch keine wesentliche Auswirkung auf den Zwischenabschluss.

1.3 Grundlagen des verkürzten Konzernabschlusses

Der vorliegende verkürzte, ungeprüfte Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2022 ist nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS), des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRS IC) erstellt worden. Dementsprechend wurde auch dieser Konzernzwischenabschluss in Übereinstimmung mit IAS 34 erstellt.

Gemäß IAS 34 "Zwischenberichterstattung" enthält der verkürzte Konzernzwischenabschluss nicht sämtliche Informationen und Anhangsangaben, die für einen Konzernabschluss zum Ende des Geschäftszeitraums erforderlich sind. In Übereinstimmung mit IAS 34 werden nachfolgend nur die Ereignisse und Geschäftsvorfälle wiedergegeben, die für ein Verständnis von Veränderungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des SGF-Konzerns seit dem Abschlussstichtag 31. Dezember 2021 wesentlich sind. Aus diesem Grund sollte der vorliegende Konzernzwischenabschluss im Zusammenhang mit dem testierten Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 gelesen werden.

1.4 Wesentliche Ereignisse und Geschäftsvorfälle im ersten Halbjahr 2022

Zwei Ereignisse haben die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns im ersten Halbjahr wesentlich geprägt. Zum einen wurde über den Fonds SGT Capital Fund II sowie SGT Capital Co-Invest I SCSp, SGT Capital Co-Invest I (CY) LP und SGT Capital Co-Invest I (US) LP die Akquisition der Utimaco-Gruppe abgeschlossen. Zum anderen, steht zum 30. Juni 2022 die Anzahl der ausgabepflichtigen Aktien für den Erwerb der SGTPTE erstmals fest.

Im ersten Halbjahr wurde gleichzeitig der Erwerb der Utimaco-Gruppe als auch das "First Close" des SGT Capital Fund II vollzogen. Die SGT hat selbst Fondsanteile im Volumen von 27.537 TEUR gezeichnet. Zum 30. Juni 2022 wurden bereits Fondsanteile im Wert von 18.752 TEUR an Dritte weiterveräußert. Die Ansprüche aus der Weiterveräußerung der Fondsanteile in Höhe von 19.166 TEUR sind maßgeblich für den Anstieg in dem Posten sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte.

Als Kompensation für die verzögerungsbedingte Ertragsminderung im Zeitraum 2020 bis Juni 2022 und für eine Verfehlung des Fundraising-Ziels zu 30. Juni 2022 erhielt die SGF von ihrem Mehrheitsaktionär von den - im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung im Wege der Sacheinlage der SGTPTE zunächst 50.000.000 an die SGT Capital LLC ausgegebenen Aktien - 10.509.500 Aktien in drei Tranchen zurück. Davon waren 2.176.500 in zwei Tranchen am 21. Dezember 2021 und weitere 8.333.000 Aktien zum 30. Juni 2022 rückgabepflichtig. Damit steht der Kaufpreis zum 30. Juni 2022 hinsichtlich der Anzahl der ausgabepflichtigen Aktien mit 39.490.500 Aktien erstmals fest und es sind die Voraussetzungen für die Bilanzierung der Kaufpreisverbindlichkeit als Eigenkapitalinstrument erstmals erfüllt. Bevor die Kaufpreisverbindlichkeit in das Eigenkapital umgegliedert wurde, erfolgte letztmalig zum 30. Juni 2022 eine Neubewertung der 39.490.500 Aktien zum Börsenkurs. Der neue Zeitwert betrug 58.181 TEUR. Die Differenz zum Bilanzwert zum 31.12.2021 von 70.121 TEUR in Höhe von 11.940 TEUR wurde als Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit im Finanzergebnis realisiert. Das Jahresergebnis in Höhe von 16.453 TEUR ist maßgeblich von diesem zahlungsunwirksamen Ertrag geprägt.

Die Umgliederung der neubewerteten Kaufpreisverbindlichkeit wird als Zugang im gezeichneten Kapital in Höhe von 50.000.000 EUR abzüglich 10.509.500 eigene Aktien ausgewiesen. Die Differenz zum Zeitwert von 58.181 TEUR erhöhte die Kapitalrücklage als freie Rücklage in Höhe von 18.691 TEUR.

1.5 Segmentberichterstattung

Die Segmentinformationen des Konzerns erfolgen anhand des sogenannten Managementansatzes. Dementsprechend basieren die Segmentinformationen auf der internen Managementberichterstattung der jeweiligen Segmente.

Der SGF-Konzern ist wie im Geschäftsjahr 2021 in die zwei Berichtssegmente, "Asset Management" und "Investment", gegliedert.

Im Segment "Asset Management" werden alle Dienstleistungen eines Private Equity-Asset Managers

vereint. Die Dienstleistungen beinhalten die Durchführung von Investments, Value Creation-Initiativen und Divestments für potenziell mehrere selbst aufgelegte Private Equity-Fonds, in die vor allem institutionelle Anleger investiert sind, also nicht oder nur zu geringen Anteilen der SGF-Konzern selbst. Die Private Equity-Investments sind auf nicht börsennotierte, etablierte, profitable mittelständische Unternehmen in Europa und Nordamerika ausgerichtet, wobei stets Kontrollpositionen erworben werden.

Die Aktivitäten des in seiner Bedeutung nachgelagerten Segments "Investment" sind auf Startups, also Unternehmen in der frühen Phase ihrer Entwicklung fokussiert. Sie erstrecken sich auf die Gründung von Unternehmen und den Erwerb, das Halten, Verwalten und Fördern von Unternehmensbeteiligungen, auf die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und allgemeinen Organisations- sowie Managementangelegenheiten und auf die Unterstützung bei den Finanzierungen von Portfoliounternehmen sowie darüber hinaus auf das Erbringen von weiteren von Portfoliounternehmen angefragten Leistungen.

Die Segmentdaten wurden grundsätzlich nach den im Konzernabschluss angewendeten IFRS-Rechnungslegungsvorschriften unter Beachtung der nachfolgenden Besonderheiten ermittelt:

• EBIT und EBITDA sind Kennzahlen, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Das EBIT entspricht dem Ergebnis nach Ertragsteuern zuzüglich Finanzergebnis und Ertragsteuern. Das EBITDA entspricht dem EBIT zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen. Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen werden als Beteiligungsgeschäft dem betrieblichen Ergebnis zugerechnet.

Berichtssegmente 2022 Asset Management Investment SGF-Konzern
TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse mit Dritten 9.057 16 9.073
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 0 -639 -639
Segmentergebnis EBITDA 6.896 -582 6.314
Abschreibungen/Wertminderungen -617 0 -617
Segmentergebnis EBIT 6.279 -582 5.697
Finanzergebnis 11.937 5 11.942
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 18.217 -578 17.639
Steuern vom Einkommen und Ertrag -1.182 -4 -1.186
Ergebnis nach Steuern 17.035 -582 16.453
Vermögenswerte 8.172 131.302 139.474
Schulden 6.768 15.757 22.525

Erlöse zwischen den Segmenten sind unwesentlich und werden daher nicht gesondert ausgewiesen.

Erträge aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit wurden dem Segment Asset Management zugeordnet.

2 Ergänzende Erläuterungen zur Bilanz

2.1 Finanzanlagen

Die Finanzanlagen enthalten die Beteiligungen der Gesellschaft. Aufgrund von Abgängen bei den Unternehmensbeteiligungen sowie durch die Neubewertungen zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) sind die Finanzanlagen von 17.239 TEUR zum 31. Dezember 2021 um 946 TEUR auf 16.293 TEUR zum 30. Juni 2022 gesunken.

2.2 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Der Anstieg der sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte auf 6.495 TEUR (31.12.2021: 273 TEUR) resultiert aus der Gewährung eines langfristigen Darlehens in Höhe von 6.278 TEUR an die Mehrheitsaktionärin SGT Capital LLC mit Zustimmung des Aufsichtsrats, welches zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wird.

2.3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Der SGF-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 65 TEUR (31.12.2021: 11.009 TEUR). Der Rückgang resultiert aus den unter 1.4 beschriebenen Geschäftsvorfällen.

2.4 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 34.031 TEUR (31.12.2021: 4.314 TEUR) enthalten im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltene Geldmarktanlagen (Wertpapiere) in Höhe von 3.925 TEUR (31.12.2021: 1.711 TEUR), kurzfristige Kaufpreisforderungen aus der unter Abschnitt 1.4 beschriebenen Transaktion in Höhe von 19.166 TEUR (31.12.2021: 1.258 TEUR) sowie Rückzahlungsansprüche aus kurzfristigen Forderungen in Höhe von 1.875 TEUR (31.12.2021: 997 TEUR). Weiterhin sind zum 30. Juni 2022 Fondsanteile in Höhe von 8.785 TEUR enthalten, die aus der mittelbaren Beteiligung an der Utimaco-Gruppe resultieren.

2.5 Eigenkapital

Das Grundkapital betrug zum 30. Juni 2022 60.854.000 EUR (31.12.2021: 10.854.000 EUR), eingeteilt in 60.854.000 nennwertlose, auf den Namen lautende Stückaktien (31.12.2021: 10.854.000) mit einem rechnerischen Nennwert von einem Euro.

Die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien entwickelte sich im Berichtsjahr dabei wie folgt:

2022 2021
Zum 1. Januar ausstehende Aktien 60.311.300 10.311.300
Ausgabe neuer Aktien 0 50.000.000
Rückübertragung eigener Aktien -10.509.500 0
Ausstehende Aktien zum 30.06./31.12. 49.801.800 60.311.300

Der Anstieg der Kapitalrücklage um 18.691 TEUR auf 30.958 TEUR (31.12.2021: 12.267 TEUR) resultiert aus der Neubewertung einer Kaufpreisverbindlichkeit und deren Umgliederung in das Eigenkapital, siehe hierzu die Ausführungen im Abschnitt 1.4.

2.6 Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen kurzfristigen Verbindlichkeiten betrugen zum Stichtag 10.838 TEUR (31.12.2021: 70.182 TEUR). Der Rückgang entspricht der umgegliederten Kaufpreisverbindlichkeit in das Eigenkapital, siehe hierzu die Ausführungen im Abschnitt 1.4. Gegenläufig wurden Darlehen in Höhe von 10.795 TEUR gegenüber nahestehenden Unternehmen im Zusammenhang mit der Finanzierung der Utimaco-Transaktion aufgenommen.

2.7 Berichterstattung zu Finanzinstrumenten

2.7.1 Informationen zur Bilanzierung und Bewertung von Finanzinstrumente

Die nachfolgenden Tabellen stellen die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach IFRS 9 dar:

Klassen der Finanzinstrumente nach IFRS 7

In den folgenden Tabellen werden die Buchwerte der Finanzinstrumente auf die Bewertungskategorien nach IFRS 9 übergeleitet und die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente mit Bewertungsquelle je Klasse angegeben:

übergeleitet und die beizulegenden Zeitwerte der
Finanzinstrumente mit Bewertungsquelle je Klasse angegeben:
Bilanzposten
30. Juni 2022, in TEUR
(31. Dezember 2021, in TEUR)
Buchwert Bewertungskategorie 1) Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam Beizulegender Zeitwert Bilanzstichtag
Finanzanlagen 16.293 afv 16.293 16.293
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (17.239)
65
(11.009)
AmC (17.239)
0
(0)
(17.239)
65
(11.009)
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 6.495
(273)
AmC 0
(0)
6.495
(273)
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 12.711
(1.711)
afv 12.711
(1.711)
12.711
(1.711)
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 19.444
(2.603)
AmC 0
(0)
19.444
(2.603)
Flüssige Mittel 218
(532)
AmC 0
(0)
218
(532)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.983
(173)
AmC 0
(0)
2.983
(173)
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
2.630
(675)
AmC 0
(0)
2.630
(675)
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2
(2)
AmC 0
(0)
2
(2)
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 0
(70.121)
afv 0
(70.121)
0
(70.121)
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 10.958
(61)
AmC 0
(0)
10.958
(61)
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien 29.004 afv 29.004 29.004
Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (18.950) (18.950) (18.950)
Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 0
(70.182)
afv 0
(70.182)
0
(70.182)
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten
Anschaffungskosten
28.097
(14.417)
AmC 0
(0)
28.097
(14.417)
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
16.572
(911)
AmC 0
(0)
16.572
(911)

1 afv: at fair value (erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte) AmC: Amortised Cost (Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden)

Beizulegende Zeitwerte für Finanzinstrumente werden gemäß IFRS 13 (Fair Value Measurement) auf Basis der nachfolgend beschriebenen Fair-Value-Hierarchie ermittelt und ausgewiesen:

  • Stufe 1 auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierte (unverändert übernommene) Preise
  • Stufe 2 Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten, notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen
  • Stufe 3 nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierende Faktoren für die Bewertung des Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit (nicht beobachtbare Inputfaktoren)

Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten der liquiden Mittel, Ausleihungen und Bankeinlagen, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten weichen die Buchwerte nicht signifikant von den beizulegenden Zeitwerten ab.

Während des 1. Halbjahres 2022 wurden keine Übertragungen zwischen den Stufen der Fair-Value-Hierarchie vorgenommen.

Die SGF hält Aktien der Gesellschaften Mister Spex SE und Ceritech AG. Beide Gesellschaften werden nach der Stufe 1 bewertet. Die SGF bewertet die weiteren von ihr gehaltenen, nicht börsennotierten Unternehmensanteile ausschließlich nach der Stufe 3, überwiegend auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Anteilspreise. Bestehen Qualitätsunterschiede bei den Anteilen, z.B. in Form von einer höheren oder niedrigeren Position in der Hierarchie der Liquidationspräferenzen, adjustiert die SGF die fremdobjektvierten Anteilspreise entsprechend, um die Voroder Nachteile gegenüber den zum Vergleich herangezogenen Anteilen zu berücksichtigen. Liegt der Zeitpunkt der Fremdobjektivierung des Anteilspreises schon länger zurück und sind in der Zwischenzeit wesentliche positive oder negative Entwicklungen eingetreten, bewertet die SGF die Anteile entsprechend höher oder niedriger und bedient sich dabei geeigneter marktüblicher Bewertungsmethoden (z.B. DCF oder Peer-Group-Analyse), wenn es sachgerecht erscheint und keine bloße Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises möglich ist. Liegt kein fremdobjektivierter Anteilspreis vor, bewertet die SGF anhand geeigneter marktüblicher Bewertungsmethoden oder zu Anschaffungskosten.

Unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sind u.a. im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltenen Geldmarktfonds und fest verzinsliche Wertpapiere ausgewiesen. Diese Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses (Stufe 1) ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert 3.926 TEUR (2021: 1.711 TEUR) bewertet.

Umkategorisierungen von Stufe 1 auf Stufe 3 werden dann vorgenommen, wenn keine öffentliche Preisfeststellung mehr verfügbar ist, z.B. wenn ein Portfoliounternehmen an die Börse geht und der Handel in Aktien des Portfoliounternehmens später eingestellt wird, bevor die Gesellschaft diese Aktien veräußert hat.

1.01. bis
30.06.2022
TEUR
1.01. bis
31.12.2021
TEUR
Zeitwert zum 01. Januar 15.524 19.670
Erträge aus Neubewertung 38 3.984
Aufwendungen aus Neubewertung -77 -2.655
Zugang 0 115
Umgliederung in Stufe 1 0 -1.715
Abgang Veräußerung -97 -3.875
Zeitwert zum 30. Juni 2022 15.388 15.524

Die Entwicklung der zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen und sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte, basierend auf Stufe 3, stellt sich wie folgt dar:

Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung unter den Posten Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind und Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, ausgewiesen.

3 Ergänzende Erläuterung zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

3.1 Umsatzerlöse und bezogene Leistungen

Die Umsatzerlöse beziehen sich ausschließlich auf Erlöse aus Asset Management- und ähnlichen Beratungsdienstleistungen und liegen mit 9.073 TEUR (30.06.2021: 79 TEUR) um ein Vielfaches über dem Niveau des Vorjahres.

Für noch nicht realisierte zeitraumbezogene Leistungen wurden Abgrenzungen in Höhe von 1.865 TEUR in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten gebildet.

3.2 Finanzergebnis

Der Ertrag aus dem Teilabgang der Kaufpreisverbindlichkeiten in Höhe von 11.940 TEUR resultiert aus der Neubewertung der kurzfristigen finanziellen Kaufpreisverbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert am Stichtag. Nach Aktienrückgabe von 2.176.500 Aktien in 2021 und weiteren 8.333.000 zum 30. Juni 2022 durch den Mehrheitsaktionär SGTLLC an die SGF wurden 39.490.500 Aktien zum aktuellen Börsenkurs neu bewertet. Weitere Informationen zu diesem Geschäftsvorfall sind im Abschnitt 1.4 enthalten.

3.3 Ergebnis je Aktie

Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie berechnen sich als Quotient aus dem Gewinn, der den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zusteht, und der durchschnittlichen Anzahl von ausgegebenen Aktien während des Berichtszeitraumes wie folgt:

1.01. bis
30.06.2022
1.01. bis
31.12.2021
TEUR TEUR
Den Kommanditaktionären und der Komplementärin der SGT
German Private Equity & GmbH Co. KGaA zustehendes
Ergebnis/Gesamtergebnis 16.453 -201
Korrektur Ergebnisanteil Komplementärin 268 0
Ergebnisanteil Kommanditaktionäre 16.721 -201
Durchschnittliche Anzahl Aktien unverwässert 49.801.800 10.311.300
Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert) 0,34 -0,02

Bei der verwendeten durchschnittlichen Anzahl Aktien wurde berücksichtigt, dass bereits im ersten Halbjahr 2022 die vollständige Rückgabe aller 25,5 Mio. an die Einbringende SGTLLC ausgegebenen Aktien mit Rückgabeverpflichtung als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt wurde. Daher wurden stattdessen für den gesamten Berichtszeitraum die zum 30. Juni 2022 erstmal feststehende Anzahl Aktien, die Differenz der 50 Mio. zunächst ausgegebenen und der 10.509.500 tatsächlich zurückgegebenen Aktien, angesetzt. Eine Berechnung allein auf Basis der dem Mehrheitsaktionär zustehenden Mindestanzahl an Aktien von 24,5 Mio. Stück hätte zu einem deutlich höheren Ergebnis je Aktie von 0,48 Cent je Aktie geführt. Diese Berechnungsmethode hätte weder der rechtlichen, noch der wirtschaftlichen Aktienstruktur im Berichtszeitraum entsprochen.

Die Komplementärin SGFM partizipiert laut Satzung anteilig am Jahresergebnis/-fehlbetrag der SGF abzüglich des Ergebnisanteils der Tochtergesellschaft SGTPTE. Den Aktionären der SGF steht insoweit das Ergebnis des Konzerns nicht zu und wird von dem den Aktionären zustehenden Ergebnis korrigiert. Die Gesellschaften SGF, GSGVC und GSAM erwirtschafteten zusammen einen Verlust in Höhe von 268 TEUR.

4 Sonstige Angaben

4.1 Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Dabei wurde zwischen laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Der Finanzmittelfonds entspricht den in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mitteln aus Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 218 TEUR (30.06.2021: 660 TEUR).

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit weist in Höhe von 959 TEUR einen Zahlungsmittelabfluss aus. Das Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 16.453 TEUR beinhaltet zu einem großen Teil nicht zahlungswirksame Erträge aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Höhe von 11.940 TEUR ohne Einfluss auf den Finanzmittelfonds. Als zweite wesentliche Korrekturzeile mindern "sonstige

zahlungsunwirksame Veränderungen" den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. In dem Posten wird der Erwerbsvorgang an verschiedenen Ko-Investment-Fonds und damit mittelbar an der Utimaco-Gruppe in Höhe von 27.537 TEUR und deren Weiterveräußerung indirekt korrigiert.

4.2 Organe der Gesellschaft

Die Geschäftsführung der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA erfolgt durch deren alleinige persönlich haftende Gesellschafterin, SGT German Private Equity Management GmbH, Frankfurt am Main. Sie ist befugt, die Gesellschaft allein zu vertreten. Geschäftsführer der German Private Equity Management GmbH sind Herr Christoph Gerlinger, Frankfurt am Main, und Herr Carsten Geyer, Wilen bei Wollerau, Schweiz.

Im Berichtszeitraum waren zu Mitgliedern des Aufsichtsrates bestellt:

  • Herr Martin Korbmacher, Diplom-Mathematiker Vorsitzender
  • Herr Gerhard A. Koning, Diplom-Ökonom stv. Vorsitzender
  • Herr Rainer Sachs, Rechtsanwalt
  • Herr Dr. Thomas Borer, Rechtsanwalt

Die satzungsgemäß vereinbarten Bezüge des Aufsichtsrates betrugen für den Berichtszeitraum insgesamt 80 TEUR.

4.3 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Einziehung von Aktien

Die Hauptversammlung hat am 18. August 2022 die Herabsetzung des Grundkapitals durch Einziehung von 11.052.200 Aktien zu einem Nennbetrag von 1 EUR beschlossen. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 25. August 2022.

Aktienrückkauf

Die SGF hatte ihren Aktionären ein öffentliches Aktienrückkaufangebot für bis zu 3.500.000 SGF-Aktien unterbreitet. Die Aktionäre konnten im vorgesehenen Zeitraum vom 7. Oktober 2022 bis zum 25. Oktober 2022 Aktien für einen Kurs von 2 EUR je Aktie andienen. Der SGF wurden insgesamt 32.148.034 Aktien angedient. Die Gesamtzahl der Aktien, die im Rahmen des Angebots angedient wurden, hat 3.500.000 Stück überschritten, sodass alle Annahmeerklärungen für bis zu 100 Aktien voll sowie alle darüber liegenden Annahmeerklärungen pro rata berücksichtigt, also pro 100 angediente Aktien durchschnittlich 10,8 Aktien von der Gesellschaft zum Kurs von 2,00 EUR erworben wurden.

Die SGT German Private Equity ist nach abgeschlossenem Rückkauf im Besitz von 3.500.000 Stück eigener Aktien, was 7% des derzeitigen Grundkapitals der Gesellschaft entspricht.

Frankfurt am Main, den 31. Oktober 2022

Für die geschäftsführende Komplementärin

Christoph Gerlinger Carsten Geyer

Zwischenlagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2022

1. Grundlagen des Konzerns

Überblick, Organisation und Aktivitäten

Die SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch "Gesellschaft" oder "SGF" genannt) firmierte bis zu Ihrer Umfirmierung unter der Firma German Startups Group GmbH & Co. KGaA. Die vormalige German Startups Group GmbH & Co. KGaA (heute SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA) ist mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Mai 2014 durch formwechselnde Umwandlung der 2011 gegründeten German Startups Group Berlin AG entstanden.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 7. August 2020 änderte die Gesellschaft ihre Firma und verlegte ihren Sitz nach Frankfurt am Main. Die Änderungen wurden am 7. Oktober 2020 in das Handelsregister Frankfurt am Main eingetragen, in welchem die Gesellschaft auch zum Stichtag geführt wird.

Die Komplementärin der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA ist die SGT German Private Equity Management GmbH ("SGFM") (vormals: German Startups Group Management GmbH oder GSGM), die zur Geschäftsführung berechtigt und verpflichtet ist. Die Komplementärin wird durch ihre Geschäftsführer, Christoph Gerlinger und Carsten Geyer, vertreten. Mehrheitsaktionärin der SGF ist SGT Capital LLC, Kaymaninseln, per 30. Juni 2022 mit einem Anteil von 79,3% am eingetragenen Grundkapital. Die SGT Capital LLC hält ferner 74,996% an der SGFM.

Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der SGF im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, dem Nachfolge-Qualitätssegment des in 2017 geschlossenen Entry Standards der deutschen Börse, in dem die Aktien vom 11. November 2015 bis zum 28. Februar 2017 gehandelt wurden.

Schwerpunkt der Tätigkeit des SGF-Konzerns ist seit 2021 die Einwerbung von Private-Equity-Fondsvermögen und deren Anlage in Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen zur Generierung von Einnahmen aus dem Fondsmanagement ("Asset Management"). Daneben werden Venture Capital-Minderheitsbeteiligungen mit dem Ziel der Wertsteigerung gehalten.

In den Konzern gehen neben der SGF die hundertprozentigen Tochtergesellschaften SGT Capital Pte. Ltd. (SGTPTE), German Startups VC GmbH (GSGVC) und German Startups AM GmbH (GSAM) ein. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft SGTPTE wurde 2021 aktienrechtlich im Wege einer Sacheinlage gegen Ausgabe von zunächst 50 Mio. neuen SGF-Aktien in den SGF-Konzern eingebracht. Grundlage hierfür ist der Beschluss der Hauptversammlung vom 7. August 2020. Tag der Erstkonsolidierung ist der 26. Januar 2021.

Durch die Konsolidierung der SGTPTE erweiterte die SGF-Gruppe Ihren Tätigkeitsbereich auf das Geschäftsfeld "Asset Management" und schließt die Transformation in einen in Deutschland beheimateten, börsennotierten Private Equity-Asset Manager ab.

Die GSGVC hält das von der Gesellschaft damals firmierend als German Startups Group einst angeschaffte Heritage-VC-Portfolio von Minderheitsbeteiligungen an deutschen Wachstumsunternehmen, soweit sie diese noch nicht veräußert hat. Diese Tätigkeit wird im Segment "Investment" gebündelt.

Die GSAM ist ein ehemals bei der BaFin als Kapitalverwaltungsgesellschaft registrierter Asset Manager und heute eine Vorratsgesellschaft ohne aktiven Geschäftsbetrieb.

2. Wirtschaftsbericht

Wesentliche Ereignisse

Closing Erwerbstransaktion Utimaco-Gruppe und "First Close" des Private Equity Main Fund

Nachdem das neu erworbene Segment Asset Management im zweiten Halbjahr 2021 erstmalig Umsatzerlöse aus Dienstleistungs-Vergütungen (11.098 TEUR) erzielte, wurden im ersten Halbjahr 2022 weitere Umsatzerlöse in Höhe von 9.057 TEUR realisiert. Die Umsätze standen überwiegend im Zusammenhang mit Tätigkeiten für Private Equity Fonds SGT Capital Fund II sowie SGT Capital Co-Invest I SCSp, SGT Capital Co-Invest I (CY) LP und SGT Capital Co-Invest I (US) LP. Der sogenannte "First Close" des SGT Capital Fund II wurde zeitlich mit dem Closing der ersten Private Equity-Transaktion der Fonds, der Akquisition der Utimaco-Gruppe, verknüpft.

Die Akquisition der Utimaco-Gruppe, ein stark wachsender, hochprofitabler globaler Marktführer bei High-End-Cyber Security-Software mit Sitz in Aachen, Deutschland, und Campbell, Kalifornien, USA, konnte bereits im August 2021 vereinbart werden. Das Closing hat wie üblich zeitlich nachgelagert stattgefunden und war im konkreten Fall davon abhängig, dass zuvor alle notwendigen Zustimmungen durch die relevanten Behörden erteilt werden. Im November 2021 hat zunächst das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) seine Genehmigung erteilt. Die noch ausstehenden Genehmigungen des britischen Wirtschafts- und Energieministeriums wurden im Februar und die des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz Anfang Mai diesen Jahres erteilt. Damit konnte im ersten Halbjahr gleichzeitig der Erwerb der Utimaco-Gruppe als auch das First Close des SGT Capital Fund II vollzogen werden.

Die SGF-Gruppe hat sich in Höhe von 27.537 TEUR selbst an Ko-Investment-Fonds beteiligt, die ihrerseits an der Utimaco-Gruppe beteiligt sind. Zweck der Investition ist es, die Anteile kurzfristig für solche externen Investoren zu halten und an diese weiter zu veräußern, die ihre formale Investitionsentscheidung zum Closing-Stichtag nicht zeitgerecht abschließen konnten. Zwischen Closing am 1. Juni 2022 und dem 30. Juni 2022 wurden hiervon bereits Fondsanteile im Wert von 18.752 TEUR an Dritte weiterveräußert.

Rückgabe weiterer 8.333.000 eigener Aktien durch die SGT Capital LLC

Als Kompensation für die verzögerungsbedingte Ertragsminderung im Zeitraum 2020 bis Juni 2022 und für eine Verfehlung des Fundraising-Ziels zu 30. Juni 2022 erhielt die SGF von ihrem Mehrheitsaktionär von den - im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung im Wege der Sacheinlage der SGTPTE zunächst 50.000.000 an die SGT Capital LLC ausgegebenen Aktien - 10.509.500 Aktien in drei Tranchen zurück. Davon waren 2.176.500 in zwei Tranchen am 21. Dezember 2021 und weitere 8.333.000 Aktien zum 30. Juni 2022 rückgabepflichtig. Damit steht der Kaufpreis zum 30. Juni 2022 hinsichtlich der Anzahl der ausgabepflichtigen Aktien mit 39.490.500 Aktien erstmals fest und es sind die Voraussetzungen für die Bilanzierung der Kaufpreisverbindlichkeit als Eigenkapitalinstrument erstmals erfüllt. Bevor die Kaufpreisverbindlichkeit in das Eigenkapital umgegliedert wurde, erfolgte letztmalig zum 30. Juni 2022 eine Neubewertung der 39.490.500 Aktien zum Börsenkurs. Der neue Zeitwert betrug 58.181 TEUR. Die Differenz zum Bilanzwert zum 31.12.2021 von 70.121 TEUR in Höhe von 11.940 TEUR wurde als Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit im Finanzergebnis realisiert. Das Jahresergebnis in Höhe von 16.453 TEUR ist maßgeblich von diesem zahlungsunwirksamen Ertrag geprägt.

Das Jahresergebnis in Höhe von 16.453 TEUR ist maßgeblich von diesem zahlungsunwirksamen Ertrag geprägt.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Die folgende Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage soll Informationen für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2022 bezüglich der Entwicklung der Geschäftstätigkeit im abgelaufenen Berichtszeitraum und stichtagsbezogene Informationen zum 30. Juni 2022 über die wirtschaftliche Lage des Konzerns zum Aufstellungszeitpunkt vermitteln. Für weitere Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung der zwei Segmente verweisen wir auch auf Punkt 1.5 "Segmentberichterstattung" in den Notes.

Ertragslage

Vom Halbjahresergebnis 2022 entfallen 11.940 TEUR oder 72,6% auf den Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit. Der Finanzertrag aus der letztmaligen Neubewertung ist naturgemäß ein nicht wiederkehrender und nicht zahlungswirksamer Ertrag.

Die Umsatzerlöse in Höhe von 9.073 TEUR entfallen nahezu ausschließlich auf das Segment Asset Management und standen überwiegend im Zusammenhang mit der Fortführung der Tätigkeiten für den Fonds SGT Capital Fund II sowie SGT Capital Co-Invest I SCSp, SGT Capital Co-Invest I (CY) LP und SGT Capital Co-Invest I (US) LP und Dienstleistungen im Rahmen der Akquisition der Utimaco-Gruppe. Leistungsverpflichtungen in Höhe von 1.865 TEUR für zeitraumbezogene Dienstleistungen, die den Fondsinvestoren erst in künftigen Perioden "zufließen", wurden in der Halbjahresbilanz abgegrenzt. Im ersten Halbjahr 2021 hatte das Segment Asset Management zwar bereits seine Tätigkeiten aufgenommen, aber noch keine Umsätze realisiert. In den bezogenen Leistungen wurden 1.312 TEUR mit

einem direkten Bezug zu den Umsätzen ausgewiesen (Vorjahr 0 TEUR). Gleichzeitig sind die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 960 TEUR von 2.214 TEUR auf 1.254 TEUR rückläufig. Wesentlich für die Veränderung ist, dass wegen fehlender Umsätze im ersten Halbjahr 2021 alle bezogenen Leistungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bilanziert wurden.

Im Segment "Investment" erwartete die Gesellschaft über ihr gesamtes Beteiligungsportfolio für 2022 Wertsteigerungen und ein positives Ergebnis, mindestens in niedriger siebenstelliger Höhe. Im ersten Halbjahr wurde die Prognose mit einem operativen Verlust in Höhe von 582 TEUR verfehlt. Allein 684 TEUR sind Verlusten aus Finanzanlagen zu zuschreiben, insbesondere aus einem gesunkenen Zeitwert der Beteiligung an der börsennotierten Mister Spex GmbH. In der Vergleichsperiode in 2021 wurde ein um 3.454 TEUR höheres Beteiligungsergebnis erwirtschaftet.

Finanzlage

Der Bestand an liquiden Mitteln hat sich in der Stichtagsbetrachtung im Vergleich zum 31.06.2021 von 660 TEUR um 442 TEUR auf 218 TEUR verringert. Um den Bestand an negativ verzinsten liquiden Mitteln möglichst gering zu halten, hält die SGF neben liquiden Mitteln kurzfristige Wertpapiere in Höhe von 3.926 TEUR (31.12.2021: 1.711 TEUR). Die geldmarktnahen Wertpapiere sind kurzfristig veräußerbar und unterliegen eher geringen Wertschwankungen.

Die Wertpapiere sind in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in der Bilanz erfasst. Da bei den Wertpapieren kurzfristige Kursschwankungen nicht völlig auszuschließen sind, wurden diese in der Cashflow-Rechnung unter dem Cashflow aus Investitionstätigkeit, als Einzahlungen/ Auszahlungen für Investitionen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition dargestellt. Die SGF nutzt die Wertpapiere bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise als Zahlungsmitteläquivalent, um Negativzinsen und Bonitätsrisiken von Bankguthaben zu vermeiden.

Aufgeteilt in Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit hat sich die Finanzlage wie folgt entwickelt:

1.01. bis 1.01. bis
30.06.2022
TEUR
30.06.2021
TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -959 -1.669
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -2.160 2.034
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2.978 -251
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -141 114
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 359 546
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 218 660

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit weist in Höhe von 959 TEUR einen Zahlungsmittelabfluss aus. Das Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 16.453 TEUR beinhaltet zu einem großen Teil nicht zahlungswirksame Erträge aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Höhe von 11.940 TEUR ohne Einfluss auf den Finanzmittelfonds. Als zweite wesentliche Korrekturzeile mindern "sonstige zahlungsunwirksame Veränderungen" den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. In dem Posten wird der Erwerbsvorgang an dem Ko-Investement-Fonds und mittelbar der Utimaco-Gruppe in Höhe von 27.537 TEUR und deren Weiterveräußerung indirekt korrigiert. Die gesamte Transaktion war zum 30. Juni 2022 noch nicht zahlungswirksam.

Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit des Segments Investment, sprich der Erwerb und die Veräußerung von Beteiligungen wie auch deren etwaige Ausschüttungen, wird weiterhin in der Position "Cashflow aus Investitionstätigkeit" erfasst.

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr Einzahlung aus der Aufnahme von Bankkrediten in Höhe von 2.983 TEUR erhalten.

Der Konzern war während der Berichtsperiode stets in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Vermögenslage

Die Bilanzstruktur stellt sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 dabei wie folgt dar:

30.06.2022 31.12.2021
TEUR TEUR
Langfristige Vermögenswerte 104.803 100.227
Kurzfristige Vermögenswerte 34.671 16.065
Summe Aktiva 139.474 116.292
Langfristiges Kapital 118.645 44.195
Kurzfristige Schulden 20.829 72.097
Summe Passiva 139.474 116.292

Die Bilanzsumme ist zum 30. Juni 2022 gewachsen. Maßgeblich für den Anstieg der Bilanzsumme um 23.182 TEUR von 116.292 TEUR auf 139.474 TEUR war die Transaktion zum Erwerb von Anteilen an Ko-Investement-Fonds und damit mittelbar an der Utimaco-Gruppe.

Auf der Aktivseite resultiert die Veränderung im Wesentlichen aus dem Zugang kurzfristiger Kaufpreisforderungen gegenüber Dritten aufgrund der Weiterveräußerung von Fondsanteilen (19.166 TEUR) und der zum Stichtag in der Bilanz verbliebenen Anteile (8.785 TEUR).

Passivisch sind innerhalb der kurzfristigen Schulden Darlehen gegenüber nahestehenden Unternehmen (10.795 TEUR) und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (2.983 TEUR brutto) im Zusammenhang mit der Finanzierung des Erwerbs von Fondsanteilen aufgenommen worden. Die Struktur der Passiva veränderte sich wesentlich durch die erfolgswirksame Neubewertung und Umgliederung der Kaufpreisverbindlichkeit aus den sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten in das Eigenkapital. Insgesamt reduzierte diese Transaktion die kurzfristigen Schulden um 70.121 TEUR und erhöhte entsprechend das Eigenkapital in den Posten gezeichnetes Kapital (39.491 TEUR), Kapitalrücklagen/freie Rücklagen (18.691 TEUR) und Bilanzergebnis (11.940 TEUR).

Ergebnis pro Aktie

Es ergibt sich ein Ergebnis pro Aktie nach Steuern in Höhe von 34 Cent (30.06.2021: -2 Cent). Auf den Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit entfallen davon 24 Cent pro Aktie. Im Berichtszeitraum wurden durchschnittlich 49.801.800 Aktien zu Grunde gelegt.

Bezüglich weiterer Erläuterungen zu diesem Thema verweisen wir auf Abschnitt 3.3 der Notes dieses Abschlusses.

3. Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

Bericht über die wesentlichen Chancen und Risiken

Im folgenden Chancen- und Risikobericht legt die Geschäftsführung der SGF Änderungen bezüglich ihrer Einschätzung zu den Chancen und Risiken im Vergleich zur Lageberichtserstattung im Geschäftsbericht zum 31.12.2021 dar.

Chancen

Die SGTPTE hat im Geschäftsjahr 2021 und im ersten Halbjahr 2022 wesentliche Fortschritte bei dem Aufbau ihres Private Equity-Geschäfts erzielt. Diese Entscheidung birgt für den SGF-Konzern die Chance, eine nachhaltige, planbare, hohe Profitabilität zu erreichen und wieder auf einen Wachstumspfad zurückzukehren. Nach dem Anfangserfolg der verschiedenen Utimaco-spezifischen Parallelfonds und des SGT Capital Fund II bestehend aus drei Unterfonds in verschiedenen Jurisdiktionen besteht die konkrete Aussicht, zeitnah transaktionsspezifische Parallelfonds für eine weitere Private Equity-Transaktionen und in drei bis vier Jahren einen oder mehrere Folgefonds des SGT Capital Fund II aufzulegen.

Risiken

Das wesentliche Risiko des SGF-Konzerns aus der Tätigkeit der SGTPTE also im Segment "Asset Management" ist ausbleibender Erfolg bei der Einwerbung von Fondskapital und/oder dessen Abfluss nach Laufzeitende der jeweiligen Private Equity-Fonds.

Daneben besteht das eher theoretische Risiko, dass der SGT Capital Fund II das ihm von Investoren zugesagte Kapital nicht vollständig zu investieren vermag, weil keine attraktiven Investitionsmöglichkeiten identifiziert oder vertraglich abgeschlossen werden können, und das Risiko, dass eine risikoadäquate positive Rendite ausbleibt und Folgefonds deshalb nur schwer oder gar nicht platziert werden können.

In den letzten Jahren haben langfristig niedrige Zinsen bei einer geringen Inflationserwartung die Anlage in Private Equity Fonds im Vergleich zu zinstragenden alternativen Anlagen wie Staats- und Unternehmensanleihen begünstigt. Zurzeit verstärkt ein hoher Inflationsanstieg den Druck auf die Notenbanken, die Leitzinsen zu erhöhen. Das birgt einerseits die Chance, dass attraktive Private Equity Assets, sprich Unternehmen, zu günstigeren Kaufpreisen angeschafft werden können, weil höhere Diskontierungszinssätze auf künftige Cash-Flows anzusetzen sind, was das Investment für den jeweiligen Fonds attraktiver macht und zu einer Vereinfachung der Kapitaleinwerbung führen dürfte. Gleichzeitig birgt es andererseits das Risiko, dass die Zinsaufwendungen für die bei Private Equity-Transaktionen marktüblich eingesetzten Fremdkapital-Transaktionsfinanzierungen und Zinsaufwendungen der Portfoliounternehmen

selbst steigen und ihre Profitabilität schmälern. Eine anhaltende Konjunkturschwäche aufgrund eines deutlich sprunghaften Zinsanstiegs würde Private Equity-Transaktionen nur insoweit beschädigen, als sich diese nicht in adäquat niedrigeren Unternehmenskaufpreisen niederschlagen.

Eine sprunghafte, deutliche Veränderung der Marktbedingungen begünstigt Private Equity-Asset Manager und -Fonds, die wie die SGTPTE am Anfang stehen, gegenüber solchen, die bereits stark investiert sind, weil hier die Situation eintreten kann, dass Unternehmen noch zu den alten, "teuren" Marktbedingungen erworben wurden, aber nicht mehr zu gleichen oder ähnlichen Umsatz- oder EBITDA-Vervielfachern veräußert werden können, und/oder während der Haltedauer eine deutliche Beeinträchtigung ihrer Profitabilität hinzunehmen haben.

Das im Segment Investment geführte "Heritage VC Portfolio" birgt für den SGF-Konzern das Risiko, einzelne oder gehäufte Wertverluste bzw. Veräußerungsverluste zu erleiden.

Prognosebericht

Das Segment "Asset Management" erzielte im ersten Halbjahr ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 6.279 TEUR. Ein Großteil der Erlöse steht im Zusammenhang mit dem Abschluss der Utimaco-Transaktion und dem "First Close" des SGT Capital Fund II. Wir gehen davon aus, dass für das Geschäftsjahr die prognostizierten Umsätze von 14 Mio. EUR nicht ganz erreicht werden, wohingegen das im Geschäftsbericht 2021 prognostizierte Segmentergebnis von 3 Mio. EUR nach Steuern für das Gesamtjahr übertroffen werden dürfte.

Im Segment "Investment" erwartete die Gesellschaft über ihr gesamtes Beteiligungsportfolio für 2022 Wertsteigerungen und ein positives Ergebnis, mindestens in niedriger siebenstelliger Höhe. Im ersten Halbjahr wurde die Prognose mit einem operativen Verlust in Höhe von 582 TEUR verfehlt. Dem Management ist hierbei bewusst, dass die Entwicklung des Beteiligungsergebnisses schwer prognostizierbar und sehr volatil ist. Für das zweite Halbjahr erwarten wir ein weiter Eintrübung des Börsen- und Finanzierungsumfelds vor allem für junge Unternehmen mit hohem Kapitalbedarf für ihr weiteres Wachstum. Als Folge können die Marktwerte der Unternehmen sinken. Für das Segmentergebnis erwarten wir für das Gesamtjahr 2022 nunmehr einen Verlust in leicht siebenstelliger Höhe.

SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA

Die Mutter- und Holdinggesellschaft prognostiziert auf Basis ihrer laufenden Aufwendungen und beschränkter eigener Umsatzerlöse einen Verlust von monatlich gut 100 TEUR nach Steuern.

SGF Konzern

Die Prognose für den SGF-Konzern ergeben sich aus der Addition der vorstehenden Teilprognosen. Hinzu kommt weiterhin eine Abschreibung des in der Purchase Price Allocation identifizierten immateriellen Vermögenswerts von 11.520 TEUR über 9,3 Jahre, mithin von 1.234 TEUR p.a. und ein Ertrag aus der im ersten Halbjahr realisierten Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit von 11.940 TEUR. Unter dem Strich erwartet die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2022 einen Gewinn von mindestens 15 Mio. EUR, einen operativen Gewinn von mindestens 3 Mio. EUR und für das Geschäftsjahr 2023 unverändert einen deutlich höheren operativen Gewinn nach Steuern.

Frankfurt am Main, den 31. Oktober 2022

Für die geschäftsführende Komplementärin

Christoph Gerlinger Carsten Geyer

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SGT | German Private Equity Zwischenbericht 2022 42

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