Annual Report • Jan 18, 2023
Annual Report
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Der Vorstand im Gespräch
Metalle/Innovationen Wie wir die Zukunft mitgestalten
Unsere Zahlen im Überblick




Das Geschäftsjahr in 120 Sekunden aurubis.cdn.picturepark.com/v/E8wB9zXz/
Die Umgestaltung der Energieversorgung, die Mobilitätswende, knappe Ressourcen. Unsere Zeit steht vor gewaltigen Herausforderungen. Immer im Fokus: Metalle. Die Welt braucht sie – mit rasant steigendem Bedarf. Sie sind der Schlüssel, um viele drängende Probleme zu bewältigen.
Wir schaffen verantwortungsvoll aus Rohstoffen Metalle – für eine innovative und nachhaltige Welt. Das seit über 150 Jahren. Wir arbeiten heute an Technologien, die es uns ermöglichen, zukünftig deutlich nachhaltiger Metalle zu gewinnen. Unsere Metalle sind die Basis für eine innovative, eine klimaschonende Welt. Unsere Metalle schaffen Handlungsfähigkeit, um die Zukunft zu gestalten – Empowering Tomorrow.
Viel Spaß beim Lesen!
Mit einem Klick finden Sie weitere, spannende Informationen online unter: geschaeftsbericht2021-22.aurubis.com


V. l. n. r.: Dr. Heiko Arnold (COO), Roland Harings (CEO), Inge Hofkens (COO), Rainer Verhoeven (CFO)

Empowering Tomorrow. Wie Aurubis die Zukunft mitgestaltet, wie der Fahrplan hierfür aussieht und warum das Multimetall-Unternehmen auch in Krisenzeiten stark bleibt, darüber sprechen Vorstandsvorsitzender Roland Harings, Finanzvorstand Rainer Verhoeven, Produktionsvorstand Heiko Arnold und Inge Hofkens, ab Januar 2023 Produktionsvorständin für den Bereich Multimetall-Recycling, im gemeinsamen Interview.
ROLAND HARINGS Das letzte Geschäftsjahr war in allen Aspekten für Aurubis ausgesprochen erfolgreich und unterstreicht die Bedeutung unseres Unternehmens für die Zukunft, denn ohne Metalle keine Energie- und Mobilitätswende, keine Digitalisierung, keine Innovationen. Aurubis spielt eine Schlüsselrolle bei der Rohstoffversorgung von Zukunftsindustrien mit Metallen. Ein Offshore-Windrad benötigt beispielsweise rund 30 t Kupfer und auch in Batterien für Elektroautos stecken wichtige Industriemetalle wie Nickel, die wir produzieren. Nicht ohne Grund heißt es bei uns "Metals for Progress" – Metalle für den Fortschritt.
ROLAND HARINGS Mit dem Angriff haben sich die globalen energiepolitischen Vorzeichen deutlich geändert. Energie wird von Russland als "Waffe" eingesetzt. Als energieintensives Unternehmen spüren wir die Auswirkungen besonders: Erdgas und Strom sind so teuer wie nie. Wir sind deshalb dabei, unsere Energieversorgung weiter zu diversifizieren und, wo möglich, noch weiter fossile Energie einzusparen. Da wir damit frühzeitig begonnen haben, sehe ich heute deutlich optimistischer in die Zukunft als noch im Frühjahr 2022. Zudem sehe ich auch eine Chance in dieser Krise.
Aurubis
spielt eine
Schlüsselrolle
"Aurubis spielt eine Schlüsselrolle bei der Rohstoffversorgung von Zukunftsindustrien mit Metallen."
– Roland Harings, CEO

ROLAND HARINGS Die Chance, den Ausbau der grünen und CO2-armen Energieerzeugung maximal zu beschleunigen und neue Lieferketten von insbesondere blauen und grünen Wasserstoffderivaten, wie z.B. Ammoniak, aus energiereichen Regionen der Welt aufzubauen. Außerdem besteht die große Chance, dass durch die Politik nun pragmatisch und wissenschaftsbasiert wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die Industrie geschaffen werden, die eine schnellere Dekarbonisierung ermöglichen. Hierbei spielt Aurubis eine Vorreiterrolle. Wir haben erfolgreich gezeigt: Der direkte Einsatz von Wasserstoff Seite 18 in der Kupferproduktion ist möglich. Mit der Erprobung von kohlenstoffarmem Ammoniak als Energieträger gehen wir den nächsten Schritt. Wir werden weiterhin große Anstrengungen unternehmen und nicht auf die Politik oder auf Förderprogramme warten, um diese Entwicklungen voranzutreiben. Jedoch ist auch die Politik gefragt: Wir müssen die Versorgungssicherheit mit Rohstoffen und die Verfügbarkeit von bezahlbarer Energie zur Top-Priorität machen. Denn erste, besonders energieintensive, Unternehmen in Europa mussten ihre Produktion einschränken oder sogar stilllegen. Dies führt zu weiteren Störungen der Lieferketten. Für Aurubis sehe
ich kein Risiko einer Produktionsdrosselung. Die Versorgung mit Energie ist diversifiziert und für die absehbare Zukunft gesichert.
ROLAND HARINGS Nicht wirklich. Entscheidend ist doch umgehend zu starten, Know-how aufzubauen und nicht auf die perfekte Lösung zu warten. Unser CO2-Fußabdruck bei der Produktion von Kupferkathoden ist heute schon um die Hälfte geringer als der weltweite Durchschnitt unserer Industrie. Wir werden deutlich vor 2050 klimaneutral produzieren. Deshalb werden wir sicher in Zukunft grünen Wasserstoff bzw. grünen Ammoniak als Ersatz für Erdgas einsetzen. Beides gibt es derzeit noch nicht in ausreichendem Maße. Trotzdem fangen wir jetzt schon damit an, alternative Energieträger anstelle von Erdgas in unserer Produktion im industriellen Maßstab zu testen. Wir brauchen den Vorlauf, um die technische Machbarkeit zu prüfen. Wir werden diesen Zeitvorsprung nutzen, damit wir startklar
sind, wenn ausreichende Mengen an grünen Wasserstoffderivaten in der Zukunft verfügbar sind. Und wir setzen mit den Testreihen auch ein Zeichen in der Grundstoffindustrie.
ROLAND HARINGS Mehr denn je! Alles, was wir heute entscheiden, ist an unseren langfristigen strategischen Zielen ausgerichtet. Wir wachsen weiter, wir sichern unser Kerngeschäft und bauen es aus – und dies alles auf der Grundlage unserer hohen Ansprüche hinsichtlich Nachhaltigkeit. Wir haben hierfür die richtigen Projekte auf Basis umfangreicher Marktanalysen identifiziert und großartige hochqualifizierte Kolleginnen und Kollegen, die mit unglaublich viel Einsatz und Motivation unser Unternehmen voranbringen. Und wir haben uns auch im Vorstand breiter aufgestellt. Inge Hofkens wird als vierte Vorständin ab Januar 2023 den Bereich Multimetall-Recycling verantworten, für uns eine exzellente Wahl in einem wichtigen Zukunfts- und Wachstumsmarkt.
RAINER VERHOEVEN 2022 war ein sehr erfolgreiches Jahr für uns, trotz der unterschiedlichen
Einflüsse von außen. Wir konnten zweimal unsere Prognose anheben und haben diese für das Gesamtjahr auch erfüllt. Wir haben bewiesen, dass wir Ausnahmesituationen wie die Corona-Pandemie, die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf unser Geschäft und die Cyber-Attacke auf unsere IT-Systeme Ende Oktober gemeinsam meistern. Trotz Cyber-Attacke konnten wir die Produktion an fast allen Standorten des Konzerns unvermindert aufrechterhalten. Die infizierten Bereiche konnten wir schnell isolieren und unsere Systeme und Datenbanken nach Prioritäten schrittweise wiederherstellen. Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hier hervorragende Arbeit geleistet haben und es geschafft haben, innerhalb kürzester Zeit wieder in eine stabile Arbeitsumgebung zu gelangen.
RAINER VERHOEVEN Mit einem operativen EBT von 532 Mio. € haben wir in der Tat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 das beste Jahresergebnis in der Unternehmensgeschichte von Aurubis erzielt. Natürlich profitierten wir über weite Teile des Jahres von einem sehr starken Marktumfeld mit hohen Metallpreisen. Gleichzeitig haben wir mehr Metalle ausgebracht und somit das Metallergebnis, die wichtigste Ergebnisgröße
"Wir haben bewiesen, dass wir Ausnahmesituationen wie die Corona-Pandemie, die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf unsere Energieversorgung und die Cyber-Attacke gemeinsam meistern."
– Rainer Verhoeven, CFO

im Konzern, weiter verbessert. Eine sehr hohe Nachfrage nach unseren Kupferprodukten und nach Schwefelsäure wirkten ebenfalls positiv. Das sehr gute Metallergebnis konnte die deutlich gestiegenen Preise für Energie im Gesamtjahr überkompensieren. Darüber hinaus haben wir eine solide operative Performance an unseren Produktionsstandorten verzeichnen können.
RAINER VERHOEVEN In der Tat haben die steigenden Energiekosten auch einen Einfluss auf das Ergebnis im kommenden Jahr. Wir müssen jetzt die Weichen stellen, damit unser Geschäft auch in Zukunft ein Erfolgsmodell bleibt. Wir stehen im internationalen Wettbewerb und sind – gerade in Deutschland – mit Rahmenbedingungen konfrontiert, die es so in anderen Ländern nicht gibt. Was die Energiekosten angeht, so sind diese in den USA beispielsweise erheblich niedriger als in Europa – übrigens nicht nur für uns, sondern auch für unsere Wettbewerber.
RAINER VERHOEVEN Aurubis ist ein Unternehmen mit einer ausgezeichneten Zukunftsprognose.
Unser Geschäftsmodell ist äußerst robust und krisenfest. Wir sind schuldenfrei und können unsere Zukunftsprojekte überwiegend aus dem operativen Cashflow finanzieren. Auch für das nächste Geschäftsjahr sind wir zuversichtlich und erwarten ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) zwischen 400 und 500 Mio. €. Aufgrund der anhaltend guten Marktsituation und der starken Nachfrage nach Metallen und unseren Kupferprodukten konnten wir die Kostensteigerungen großenteils an unsere Kunden weitergeben. Wir haben die Aurubis-Kupferprämie für das Kalenderjahr 2023 von 123 \$/t auf 228 \$/t, also um 85% erhöht.
DR. HEIKO ARNOLD Die enorme Stärke von Aurubis liegt in unserem internationalen Hüttennetzwerk, das wir durch gezielte Projekte kontinuierlich weiter optimieren und ausbauen. Dies bildet die Basis für unseren Wachstumsprozess. Neben der Anlagensicherheit und einer Produktion, welche die Umweltanforderungen mehr als erfüllt, ist die Dekarbonisierung entlang der Kupfer-Wertschöpfungskette ein Kernziel von Aurubis. Beides setzen wir in vielen wichtigen und strategisch durchdachten Projekten und Innovationen an unseren Standorten um – von


– Inge Hofkens, COO

unserem Projekt Batterierecycling in Hamburg über BOB, dem Bau einer Recyclinganlage für Nickel und Kupfer an unserem Standort in Olen, bis hin zu ASPA, einer neuen hochmodernen Recyclinganlage in Beerse. Mit unserem neuen Standort Aurubis Richmond, Georgia, in den USA zeigen wir, dass wir es ernst meinen – und dass wir es können: Wir bauen ein ganz neues Werk auf und werden in den USA zum Vorreiter auf dem Recyclingmarkt, indem wir unsere Expertise, unsere exzellenten metallurgischen Prozesse und unser Know-how dort einbringen.
DR. HEIKO ARNOLD Zunächst einmal freue ich mich, dass wir mit Inge Hofkens eine ausgewiesene Expertin für Multimetall-Recycling im Vorstand haben werden. In dieser starken Wachstumsphase ist es durchaus sinnvoll, den Produktionsbereich auf mehrere Schultern zu verteilen. Denn: Wachstum benötigt Fokus und Ressourcen. Nur so werden wir unsere Strategie mit voller Kraft umsetzen können. Ich konzentriere mich auf die Stärkung unseres wichtigen Kerngeschäfts, der Primärkupfererzeugung und
unseres Produktgeschäftes. Effizienz, Anlagenverfügbarkeit und kontinuierliche Verbesserung sind unsere Leitplanken. Wir haben viele technische Projekte angestoßen, nutzen konsequent die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Produktion und verbessern unsere Nachhaltigkeitsleistungen – getreu unserer Devise: Driving Sustainable Growth.
INGE HOFKENS Ich freue mich über das mir entgegengebrachte Vertrauen und auf die Zusammenarbeit mit den Vorstandskollegen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Aurubis ist heute schon ein führender Multimetall-Recycler in Europa. Der Bereich bietet für uns riesiges Potenzial für weiteres Wachstum. Mit all meiner Erfahrung werde ich dazu beitragen, das strategisch wichtige Recyclinggeschäft weiterzuentwickeln. Wir haben uns ambitionierte Wachstumsziele gesetzt – und diese werden wir auch erreichen!
Lesen Sie auch das weiterführende Interview mit Inge Hofkens im Kapitel "Empowering Recycling" auf Seite 23.
Unsere Strategie gibt eine klare Antwort darauf, wie wir unser Geschäft gezielt weiterentwickeln, um Zukunft zu gestalten und nachhaltig profitabel zu wachsen.
Aurubis Strategy

Metals for Progress: Driving Sustainable Growth

Aurubis verfügt über ein gesundes, leistungsfähiges Kerngeschäft: die Verarbeitung metallhaltiger Rohstoffe – Konzentrate und Recyclingmaterialien. Durch die gezielte Vernetzung unserer Standorte und eine Optimierung der Materialflüsse können wir Synergien im Konzern optimal ausnutzen. Dadurch schaffen wir die Voraussetzungen für weiteres Wachstum.
"Nach unserem Projekt ASPA ist das im Februar 2022 veröffentlichte Projekt BOB der nächste konkrete Schritt, noch effizienter sämtliche Metalle aus den eingesetzten Ressourcen auszubringen." – Dr. Heiko Arnold, COO
INSGESAMT rd.22Mio. €
OPERATIVER EBITDA-BEITRAG AB 2025/26
Weitere Informationen www.aurubis.com
Aurubis
Metals for Progress: Driving Sustainable Growth

Wir nutzen unsere langjährige Prozessexpertise in der Verarbeitung komplexer Recyclingmaterialien sowie modernste Hüttentechnologie, um skalierbare Recyclingkapazitäten aus- und aufzubauen. Perspektivisch wollen wir unser Angebot auch um die Bereiche Batteriematerialien und -recycling erweitern.
Wir kombinieren Kapazitätsaufbau mit Flexibilität. So haben wir ein System entwickelt, um neue Recyclingwerke bedarfsgerecht und modular zu skalieren. Die zusätzlich entstehenden Produktionsvolumina integrieren wir passgenau in das erweiterte Aurubis-Hüttennetzwerk. Aurubis Richmond, USA, ist das erste Werk, das Aurubis nach dem modularen System baut.
Baubeginn für Aurubis Richmond im Juni 2022 erfolgt. Seite 24
Aurubis Richmond eröffnet perspektivisch weiteres Wachstum in den USA. www.aurubis.com/richmond
Wachstumsfeld Batterierecycling: Versuche in der Pilotanlage zur Skalierung unseres Verfahrens in den technischen Maßstab erfolgreich abgeschlossen. Seite 30
rd. 80 Mio. €


Metals for Progress: Driving Sustainable Growth
» Die deutlich ausgeweitete Organisationseinheit Group Engineering Organization (GEO) unterstützt die Wachstumsprojekte durch Beistellung von Ingenieursdienstleistungen. Seite 35

Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften sind integrale Bestandteile der Strategie von Aurubis. Wir haben uns Ziele gesetzt und mit konkreten Maßnahmen zur Senkung von CO2-Emissionen hinterlegt, um deutlich vor 2050 klimaneutral zu produzieren. Unsere Produktionstechniken und Anlagen tragen bereits heute maßgeblich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei und leisten damit, neben unseren Produkten, einen Beitrag zur Energiewende.

Berechnung in Übereinstimmung mit den ISO-Normen 14040 und 14044 für die Lebenszyklusanalyse.
Nach Aurubis Bulgaria sind seit Juli 2022 auch die Werke in Hamburg und Lünen zertifiziert. Aurubis Olen folgt 2023. Seite 44

Weitere Informationen www.aurubis.com/verantwortung
Weitere Informationen im Geschäftsbericht 2021/22 ab Seite 53 (NfB)
Aurubis
» Digital Factory: kontinuierliche Produktionsverbesserung durch den Einsatz neuer Technologien sowie Unterstützung bei der Identifizierung von Energieeinsparpotenzial Seite 32
Metals for Progress: Driving Sustainable Growth
Ob Kupfer, Nickel, Zink oder Tellur – unsere Metalle sind unentbehrlich für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Unsere Produkte sind die Basis für viele Industrieanwendungen und das Fundament für die Lösung vieler Herausforderungen wie der Energiewende. Weltweit sind wir heute das nachhaltigste und effizienteste Hüttennetzwerk. Dabei ist Aurubis auf eine sichere Versorgung mit Energie zu konkurrenzfähigen Preisen angewiesen. Der derzeitigen Energiekrise begegnen wir pragmatisch und lösungsorientiert – und gehen dabei auch neue Wege.


Die sichere Versorgung der Standorte mit Energie, die Diversifizierung des Energiemixes und die Identifizierung von zusätzlichen Einsparpotenzialen, verbunden mit der weiteren Dekarbonisierung und Digitalisierung unserer Produktion, stellen Aurubis vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Durch die weltweiten Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die sich verändernden Rahmenbedingungen haben zudem
die Preise für unsere beiden wichtigsten Energiequellen Strom und Erdgas ein Niveau erreicht, das Auswirkungen auf unsere Wettbewerbsfähigkeit haben kann. Metalle und insbesondere Kupfer werden zu Weltmarktpreisen gehandelt. Wir stehen hier im internationalen Wettbewerb mit Unternehmen, die mit deutlich niedrigeren Energiekosten arbeiten.

Wir sorgen für eine sichere und diversifizierte Energieversorgung zur Produktion unserer Zukunftsmetalle.
In den vergangenen Monaten wurde mit Hochdruck daran gearbeitet, an unseren deutschen Standorten alternative Energiequellen wie Öl und Propangas einzusetzen, um damit den Erdgasverbrauch deutlich zu reduzieren und unsere Produktion unabhängiger von diesem Energieträger zu machen. Unser Standort in Bulgarien ist nicht von Erdgas abhängig, sondern wird über Öl und Liquefied Petroleum Gas (LPG), welche ausreichend vorhanden sind, mit Energie versorgt. Unsere belgischen Standorte Olen und Beerse haben hohe Gasverbräuche, sind aber durch verschiedene Energieverträge und andere Gasressourcen gut versorgt.
Die hohen Gaspreise treiben in Europa durch den existierenden Marktmechanismus – die sogenannte Merit-Order – auch die Kosten für Strom nach oben. Gemäß der "Merit-Order" wird der Strompreis an den Börsen immer durch das zuletzt einspeisende (und damit teuerste) Kraftwerk bestimmt. So wird auch Strom aus erneuerbaren Energiequellen und Kohlekraftwerken zu
dem Preis abgerechnet, den Gaskraftwerke aufgrund der hohen Erdgaskosten für ihren Strom erhalten. Unsere deutschen Standorte sind hiervon nicht betroffen, da sie durch einen sehr langfristigen Liefervertrag mit Strom versorgt werden. Die Preissteigerungen sind hier im Vergleich zur Marktentwicklung moderat, da der Vertrag nicht vom Merit-Order-Mechanismus abhängt. An den übrigen europäischen Standorten steigen die Preise ebenfalls, da das Angebot knapp und die Nachfrage groß ist. In Bulgarien ist die energieintensive Industrie durch eine staatlich garantierte Strompreisdeckelung gesichert. Wir gehen davon aus, dass diese Regelung auch für das Jahr 2023 weiterhin Bestand haben wird.
Als energieintensives Unternehmen stellen wir uns diesen Herausforderungen. Wir arbeiten pragmatisch an Lösungen und setzen diese konsequent um, ohne unsere Ziele und unsere Strategie aus dem Blick zu verlieren. Wir sind von der Flexibilität und der Stärke unseres Geschäftsmodells überzeugt und schätzen das Expertenwissen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir
sind ein kerngesundes und robustes Unternehmen, das krisenfest ist und schon so manche Herausforderung in seiner langjährigen Geschichte gemeistert hat. Dennoch müssen wir die Entwicklungen des Energiesektors fortlaufend beobachten – und kontinuierlich neu bewerten, bis zu welchen Preisen eine wirtschaftliche Aufrechterhaltung unserer Produktion möglich ist.
Unabhängig davon treiben wir die Transformation hin zum Einsatz alternativer Energiequellen im gesamten Konzern voran – vom Ausbau der Solarenergie
in Bulgarien bis zur Windkraft in Olen. Um unsere indirekten CO2-Emissionen zu senken, forcieren wir vermehrt die Nutzung grünen, zertifizierten Stroms durch die Optimierung des Elektrizitätsportfolios in Deutschland und den Abschluss langfristiger Lieferverträge, sogenannte Power Purchase Agreements. Für unser Werk im belgischen Olen haben wir z. B. einen Grünstromliefervertrag über zehn Jahre abgeschlossen. Ab Januar 2023 stammen damit über 90 % des gesamten Strombedarfs für das Werk aus erneuerbaren Energien.

An unserem Standort in Olen wird durch die Nutzung von Windenergie und langfristigen Grünstromlieferverträgen unsere Energieversorgung grüner.
Unsere direkten Emissionen wollen wir senken, indem wir CO2-neutrale Energieträger wie Wasserstoff oder Ammoniak nutzen. Am Standort Hamburg wurde 2021 der Einsatz von Wasserstoff im Anodenofen zum ersten Mal erfolgreich im industriellen Maßstab getestet – mit einem Einsparpotenzial von bis zu 5.000 t CO2 pro Jahr. 2022 erhielt Aurubis in Deutschland die erste Lieferung von blauem Ammoniak aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). In der Kupferdrahtproduktion lassen sich damit rund 20% des üblicherweise verwendeten Erdgases einsparen – und damit bis zu 4.000 t CO2 pro Jahr siehe Kapitel "Empowering Innovations".
Parallel zu diesen Anstrengungen halten wir an unserem Ziel fest, unseren CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren, um deutlich vor 2050 klimaneutral zu produzieren.
Neben diesen zukunftsweisenden Ansätzen verfügen wir seit vielen Jahren über ein Energiemanagement, um unseren Energiebedarf effizienter zu steuern und Einsparpotenziale zu identifizieren: Unsere Anlagen und Prozesse sind stetig – bis zur Grenze des technisch Möglichen – effizienter geworden. Und wir gehen
-freier Industrie-
der Aurubis AG
Kunden Lieferung von CO2 wärme mit Einsparung von bis zu 100.000 t CO2 pro Jahr Lieferung von CO2 freier Industriewärme mit Einsparung von bis zu 100.000 t CO2 pro Jahr

Spaldingstraße
Spaldingstraße Einspeisung der Industrie-
finden Sie online unter www.aurubis.com/verantwortung/ umwelt-energie-und-klima/ projekt-spotlights/industriewaerme
neue Wege. Am Standort Hamburg haben wir mit der Nutzung von Industriewärme aus der Produktion ein Leuchtturmprojekt umgesetzt. Seit Ende 2018 werden rund 8.000 Haushalte in der HafenCity mit nahezu CO2-freier Wärme versorgt. An der nächsten Ausbaustufe für die Belieferung weiterer 20.000 Haushalte ab 2024/25 arbeiten wir bereits. Mit dem Projekt haben wir nachhaltig einen weiteren Energiekreislauf geschlossen.
Aurubis ist damit zum Industriewärmelieferanten geworden. Das Projekt findet sehr große Anerkennung und wurde bereits vielfach ausgezeichnet.
Mit unseren Bemühungen werden wir unserem Führungsanspruch als weltweit nachhaltigstes Multimetall-Unternehmen und Vorreiter einer innovativen künftigen Energieversorgung in unserer Industrie gerecht.

Warum wir das sind, wird insbesondere mit Blick auf die Energiewende deutlich, die wir als Beschleuniger für unsere Transformation verstehen. Für die Herstellung und Verteilung erneuerbarer Energien oder den Umstieg auf die E-Mobilität werden Metalle gebraucht, die wir produzieren.

Für einen Solarpark mit einer Leistung von 1 MW sind durchschnittlich 7 t Kupfer notwendig. Daneben sind viele weitere Metalle in den Solarpanelen verbaut: z.B. Cadmium, Tellur, Silber, Silizium, Molybdän, Germanium, Gallium, Indium, Beryllium. Hinzu kommen Aluminium, Zink, Mangan und Titan für den Rahmen.

Windanlage
Für eine 3-MW-Windanlage werden etwa 4,7 t Kupfer, 3 t Aluminium und rund 1,5 t seltene Erden benötigt. Hinzu kommen weitere Metalle: z.B. Lithium, Nickel, Mangan, Kobalt, Carbon und Vanadium für die Speicherung sowie Zink und Molybdän für den Korrosionsschutz. Für eine Offshore-Windkraftanlage steigt der Kupferbedarf auf rund 30 t durch die notwendige Anbindung der Anlage an das Festland.

Allein für die Batterieproduktion sind Kobalt, Lithium, Nickel und weitere Metalle essenziell. Und auch der Kupferbedarf steigt durch die Umstellung auf die E-Mobilität: In einem Elektroauto ist bis zu viermal so viel Kupfer verbaut wie in einem Auto mit Verbrennungsmotor.

Grüner Strom entsteht längst nicht immer dort, wo er benötigt wird. Zur Bewältigung der Energiewende gehört auch, dass er transportiert werden kann. In Deutschland entstehen dazu drei große Stromtrassen: A-Nord, Sued-Link und SuedOstLink. Hinter den Namen verbergen sich beindicke Hochspannungskabel aus Kupfer, die unser Kunde Prysmian, der Weltmarktführer im Bereich Energie- und Telekommunikationskabel, im Auftrag dreier Kunden baut und unter der Erde verlegt. Die Trassen leiten die Windenergie aus den Offshore-Parks im Norden bis in den Süden Deutschlands, wo ihn Privathaushalte und Unternehmen künftig nutzen können. Diese Stromautobahnen sind mehrere Hundert Kilometer lang. Die längste Trasse, SuedLink, misst allein 580 km und ist weltweit eines der größten Projekte dieser Art. Prysmian ist im Rahmen der drei Trassenprojekte für rund 2.300 km Kabel verantwortlich. Rund 10.000 t Kupferdraht werden hierfür benötigt – entscheidend ist dabei die Qualität. Deshalb setzt das Unternehmen auf den Gießwalzdraht von Aurubis. "Das Kupfer muss besonders leitfähig sein und sich gut verarbeiten lassen", sagt Projekt- und Vertragsmanager Heiko Dirks.
Die Erdkabel bestehen aus einem Kern mit Kupferdrähten, der mit einer speziellen Isolation ummantelt wird – zum Schutz vor Umwelteinflüssen und für eine optimale und verlustarme Stromübertragung. Die Kabel werden von Prysmian in Frankreich hergestellt und für den Transport nach Deutschland zu rund 80 t schweren riesigen Trommeln aufgewickelt; jede trägt rund 2 km Kabel. Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit für eine reibungslose Produktion sind weitere Faktoren, die Prysmian an Aurubis schätzt. "Aurubis ist einer der weltweit führenden Kupferhersteller und unser wichtigster Lieferant. Uns verbinden eine 25-jährige Zusammenarbeit und viele gemeinsame Erfolge", so Heiko Dirks. Deshalb arbeiten beide Unternehmen erfolgreich am gleichen Ziel: mit ihren Produkten die Energiewende ermöglichen.
"Aurubis ist einer der weltweit führenden Kupferhersteller und unser wichtigster Lieferant. Uns verbinden eine 25-jährige Zusammenarbeit und viele gemeinsame Erfolge."
– Heiko Dirks, Projekt- und Vertragsmanager Prysmian
Recycling ist für uns eine Antwort auf den steigenden Rohstoffbedarf der Industrie. Deshalb bauen wir unsere führende Position als einer der weltweit größten Recycler von Kupfer und anderen Metallen weiter aus. Wir errichten in den USA ein neues Recyclingwerk und setzen in Belgien zwei weitere Strategieprojekte um, damit wir noch mehr wertvolle Metalle in den Wertstoffkreislauf zurückbringen können.

Die wachsende Bedeutung von Recycling zeigt sich auch in der Erweiterung der Unternehmensführung und der Berufung von Inge Hofkens als neue Produktionsvorständin Multimetal Recycling ab Januar 2023.
Wir benötigen faire internationale Wettbewerbsbedingungen, v. a. bei den Energiepreisen. Gleichzeitig haben wir in Europa die weltweit höchsten Nachhaltigkeitsund Effizienzstandards. Um die Metallproduktion am Standort Europa zu erhalten und den Green Deal zum Erfolg zu führen, benötigen wir einen wettbewerbsfähigen Transformationsstrompreis für die energieintensive Industrie.
Zudem müssen die Recyclingmaterialien verfügbar sein. In der EU fallen pro Jahr rund 12 Mio. t E-Schrott an. Die Verfügbarkeit ausgedienter Unterhaltungselektronik, Küchen- und Haushaltsgeräte wächst weltweit rasant, aber die europäische Sammelquote ist noch zu gering – trotz gesetzlicher Vorgaben. Wir müssen dafür sorgen, dass sich Recycling innerhalb der EU lohnt. 2021 wurden zudem fast 2 Mio. t E-Schrott ins Ausland exportiert; Wertstoffe, die unserem Kreislauf verloren gehen.
Auch die Genehmigungsverfahren in Europa müssen beschleunigt werden. Nehmen wir das Beispiel USA, wo wir unsere hochmoderne Multimetall-Recyclinganlage bauen. Dort ist das Marktpotenzial enorm und die Rahmenbedingungen von Planungs- und Genehmigungsprozess bis zum Strompreis ideal. Wir müssen jetzt das Tempo erhöhen hin zu einem nachhaltigen, zirkularen System. Wir bei Aurubis sind bereit voranzugehen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Denn wir sind von den enormen Chancen der Kreislaufwirtschaft überzeugt.
Ich bringe meine langjährige und umfangreiche Erfahrung in der Branche ein, um das wachsende Recyclinggeschäft im internationalen Hüttennetzwerk von Aurubis voranzutreiben. Recycling ist ein Eckpfeiler unserer Strategie und wesentlicher Treiber für nachhaltiges und profitables Wachstum. Schon heute verarbeitet Aurubis mehr als 1 Mio. t Recyclingmaterialien. Mehr als 45% unserer Kupferkathoden werden aus Recyclingmaterialien produziert.
Ganz sicher die Entscheidende. Denn durch den steigenden Bedarf an Rohstoffen für die Energiewende und die digitale Transformation spielt Recycling eine wichtige Rolle. Metalle haben einen bleibenden Wert. Sie lassen sich theoretisch unbegrenzt oft aufbereiten – und das ohne Qualitätsverluste. Mit unseren Strategieprojekten stellen wir hier die Weichen für weiteres Wachstum siehe Folgeseiten.
Aurubis Magazin 2021/22|Empowering Tomorrow 23

Mit dem Bau eines neuen hochmodernen Recyclingwerks in Richmond County, im US-Bundesstaat Georgia, erschließen wir uns Wachstumsbereiche und werden zum Vorreiter auf dem amerikanischen Recyclingmarkt.
V. l. n. r.: Rainer Verhoeven, CFO, Roland Harings, CEO, Dr. Heiko Arnold, COO
Aktuell fallen auf dem US-Recyclingmarkt pro Jahr rund 6 Mio. t metallhaltige Wertstoffe an, die nur in geringem Umfang vor Ort verarbeitet werden können. Aufgrund steigender Sammelraten und sinkender Exporte von Recyclingmaterialien sowie eines generellen Industriewachstums bietet uns dieser Markt enormes Potenzial für nachhaltiges Wachstum. Mit Aurubis Richmond entsteht nun die
erste Sekundärhütte für Multimetall-Recycling in den USA. Unsere Investition in Höhe von rund 300 Mio. € zählt zu den größten internationalen Investitionen im US-Bundesstaat Georgia. Wir schaffen dort mehr als 120 Arbeitsplätze, bauen mit dem neuen Werk unsere Position als nachhaltigstes und effizientestes Hüttennetzwerk der Welt weiter aus und leisten einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.
Nach der Inbetriebnahme des neuen Werks in 2024 werden wir hier jährlich rund 90.000 t metallhaltige komplexe Recyclingmaterialien wie Leiterplatten, Kupferkabel oder anderen Elektronikschrott zu Blisterkupfer verarbeiten. Material, das andernfalls exportiert oder auf einer Deponie entsorgt würde. Einen Teil der Zwischenprodukte werden wir direkt im US-amerikanischen Markt verkaufen. Den Großteil werden wir in unseren europäischen Hüttenstandorten weiterverarbeiten. Die wertvollen Metalle wie Kupfer, Nickel oder Zinn liefern wir an die Industrie, z.B. für Solar- und Windkraftanlagen, oder an Hersteller von Elektrofahrzeugen und Batterien. Die Umwelttechnik unseres neuen Standortes entspricht den höchsten Standards und geht teilweise sogar darüber hinaus. Wir erwarten, dass Aurubis Richmond bei voller Produktionsleistung ab dem Geschäftsjahr 2025/26 einen jährlichen Ergebnisbeitrag in Höhe von 80 Mio. € EBITDA erzielt.
"Mit dem neuen Standort in den USA setzen wir unsere strategische Agenda um und entwickeln unsere Erfahrungen und unsere Technologien weiter, um zum Vorreiter beim Recycling von wertvollen Materialien zu werden, die Kupfer, Nickel, Zinn sowie andere Industrie- und Edelmetalle enthalten."
– Roland Harings, CEO, beim Spatenstich in Augusta am 17. Juni 2022
Investition ~300 Mio. €
EBITDA ~80 Mio. € p.a. (ab 2025/26)
Produktionsstart KJ 2024
Einsatzmaterial ~90.000 t Blisterproduktion ~35.000 t
Seit der Grundsteinlegung in Juni, geht der Baufortschritt von Aurubis Richmond zügig voran.

Schon heute zählt Aurubis zu den führenden Multimetall-Recyclern der Welt. Doch das genügt uns nicht: Mit zwei weiteren wegweisenden Projekten in Europa bauen wir auch hier unsere Recyclingkompetenz Schritt für Schritt aus – und stärken damit unser Kerngeschäft.
Das Recyceln ausrangierter elektronischer Konsumgüter wie Smartphones oder Laptops wird immer komplexer. Die Anzahl der darin verbauten Metalle ist stark gestiegen und auch das Produktdesign wird immer vielschichtiger. Deshalb erfordert die nachhaltige Wiedergewinnung der Metalle besondere Recyclingfähigkeiten. Mit der Investition von 27 Mio. € in den Bau einer hochmodernen hydrometallurgischen Recyclinganlage am Standort Beerse in Belgien werden wir diesen Anforderungen gerecht: Advanced Sludge Processing by Aurubis (ASPA) steht für das innovative Recycling von Metallen aus Reststoffen. Mit dem neuen Verfahren können mehr Edelmetalle wie Gold und Silber, aber auch Zinn in noch kürzerer Zeit aus den Anodenschlämmen – einem wertvollen Zwischenprodukt der Kupferelektrolyse – der Recyclingstandorte (im Wesentlichen Beerse und Lünen) zurückgewonnen werden. Die Entwicklung von ASPA stellt die Innovationskraft von Aurubis unter Beweis und ist ein Paradebeispiel für Synergien aus der Übernahme von Metallo. Der erste Spatenstich erfolgte am 15.12.2022, die Inbetriebnahme der Anlage ist für die zweite Hälfte 2024 geplant.
"ASPA hebt Metallrecycling auf das nächste Level. Wir kombinieren Effizienz und Geschwindigkeit, um noch mehr herauszuholen."
– Inge Hofkens, COO
ca. 7 Mio. € p.a. EBITDA bei voller Produktion
GJ 2024/25 Produktionsstart

ca. 33 Mio. € Investition ca. 2.500 t p.a. Einsatzmaterial in Form von Anodenschlämmen
Mehr Informationen zu ASPA finden Sie hier: www.aurubis.com/aspa


Mehr Informationen zu BOB finden Sie hier: www.aurubis.com/olen

ca. 70 Mio. € Investition Sommer 2024 Produktionsstart
"Mit BOB ergänzen wir einen energieeffizienten und effektiven Prozessschritt zur Gewinnung von Nickel – ein unverzichtbares Metall für Lithium-Ionen-Batterien und damit ein wichtiger Baustein für den Megatrend E-Mobilität."
– Dr. Heiko Arnold, COO
Am Standort Olen in Belgien investieren wir rund 70 Mio. € in den Bau einer innovativen und energieeffizienten Anlage zur Verarbeitung von Bleed1 . Bleed Treatment Olen Beerse (BOB) ist ein hydrometallurgischer Prozess, mit dem wir wertvolle Metalle wie Nickel und Kupfer aus den Elektrolytströmen zurückgewinnen, die bei der Metallproduktion in der Elektrolyse an unseren belgischen Standorten in Beerse und Olen entstehen. Die Anlage umfasst ein komplettes Elektrolyse-Reinigungssystem, das als "bleed treatment" bezeichnet wird und die Unreinheiten aus dem Elektrolyt (Bleed) zieht. Das Projekt ist in der Umsetzung, die Inbetriebnahme ist für den Sommer 2024 geplant. Mit der neuen Anlage in Olen werden wir unsere Materialflüsse zukünftig noch weiter optimieren und effizienter gestalten. Aurubis erwartet einen EBITDA-Beitrag von etwa 15 Mio. € bei Vollbetrieb der neuen Anlage ab dem Geschäftsjahr 2025/26.
1 Bleed: Der Begriff bezieht sich auf den Teil des Elektrolyts, der ständig gereinigt wird, da sich einige Metalle bei der Elektrolyse darin auflösen. Mit BOB können Kupfer, Nickel und weitere Bestandteile aus dem Bleed zurückgewonnen bzw. ihm entzogen werden.

Seit mehr als 150 Jahren stehen wir für Innovation. Wir optimieren kontinuierlich unsere Anlagen und metallurgischen Prozesse. Heute sind wir in unserer Branche Vorreiter der grünen Transformation und treiben diese aktiv voran. Wir leisten Pionierarbeit bei der Erprobung alternativer Energieträger wie Wasserstoff und Ammoniak, betreiben eine Pilotanlage zum Recyceln von Lithium-Ionen-Batterien und nutzen die Chancen der Digitalisierung in allen Bereichen. Gemeinsam bauen wir die Digital Factory der Zukunft.
Wie zu den Anfängen des Unternehmens geht es auch heute bei Aurubis im Kern darum, aus unterschiedlichen Rohstoffen Metalle in bester Qualität zu gewinnen. Wir arbeiten daran, die immer komplexeren Primär- und Sekundärrohstoffe der Gegenwart noch besser zu nutzen und schneller mehr Metalle auszubringen. Die Basis unserer Forschungsund Entwicklungsarbeit (F&E-Arbeit) ist deshalb die Optimierung bestehender metallurgischer Prozesse und die Entwicklung neuer Verarbeitungswege. Dabei steht nicht nur Kupfer im Fokus, sondern nahezu alle Elemente des Periodensystems – denn wir denken in Multimetall. Neben dem Labor oder einer Pilotanlage ist das wichtigste Instrument unserer F&E-Arbeit der Computer. Wir nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung, um unsere metallurgischen Prozesse nachzubilden, zu verstehen, zu verbessern und damit zu beschleunigen. Hierbei arbeiten unsere Forscher und Metallurgen eng mit den Ingenieuren der Produktion sowie unseren Mathematikern und Datenanalysten zusammen.
So auch bei einem unserer aktuellen Zukunftsprojekte: Seit März 2022 betreibt Aurubis auf dem Hamburger Werksgelände eine Pilotanlage für Batterierecycling. Unser Ziel ist es, den Kreislauf der Batterieproduktion zu schließen, indem wir aus der "Black Mass" ausgedienter Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen und Abfällen der Batterieproduktion die wertvollen Rohstoffe zurückgewinnen und die Metalle der Batterieproduktion erneut zur Verfügung stellen.
Die Black Mass, ein Gemisch aus der mechanischen Vorverarbeitung von Lithium-Ionen-Batterien, wird dazu in ihre Bestandteile zerlegt und nach und nach werden Lithium, Kobalt, Mangan und Nickel herausgelöst. Mit Lithium würde sich die Anzahl der bei Aurubis produzierten Metalle auf insgesamt 21 erhöhen. Nach der Erprobung unseres neuen, hydrometallurgischen Prozesses in einer Laborphase und der erfolgreichen Patentierung geht es nun in der Pilotanlage siehe Bild darum, das Verfahren in einem größeren Maßstab zu testen, weiterzuentwickeln und wichtige Daten für den späteren Bau der Anlage in einem industriellen Maßstab zu sammeln.
Neben der Wirtschaftlichkeit und der späteren Materialverfügbarkeit ist die Integration der Anlage in das Aurubis-Hüttennetzwerk ein weiterer zentraler Punkt. Zur Wahl eines geeigneten Standortes gehören neben Platzbedarf und Kosten auch Faktoren wie die mögliche Nutzung vorhandener Infrastrukturen und die optimale Verbindung von Metallströmen.

Aurubis gewinnt wertvolle Metalle aus der Schwarzmasse recycelter Batterien aus Elektrofahrzeugen.


Video und Factsheet zum Event: www.aurubis.com/ ammoniak-event
2021 zeigte Aurubis als erstes Unternehmen der Metallproduktion, dass der Einsatz von Wasserstoff im industriellen Maßstab bei der Herstellung von Kupferanoden möglich ist siehe Kapitel "Empowering Energy".
Nun gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Dekarbonisierung unserer Multimetall-Produktion und beweisen erneut unsere Vorreiterrolle für die grüne Transformation in unserer Branche: Im Oktober 2022 erhielt Aurubis die erste Lieferung von 13 t blauem (kohlenstoffarmem) Ammoniak aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zum Einsatz in der Kupferdrahtanlage im Werk Hamburg. Langfristig planen wir, das aktuell verfügbare blaue Ammoniak vollständig mit grünem Ammoniak zu ersetzen. Dieses wird unter Verwendung erneuerbarer Energien produziert. Damit diversifizieren wir weiter unsere Energieversorgung und senken unseren CO2-Fußabdruck. Unser Ziel ist es, deutlich vor 2050 klimaneutral zu produzieren. Gleichzeitig leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer Wasserstofflieferkette zwischen den VAE und Deutschland. Die Lieferung ist Teil der Anfang 2022 vertieften Wasserstoffkooperation zwischen den VAE und Deutschland. Den Abnahmevertrag schlossen Aurubis und Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) im Rahmen einer Delegationsreise von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck im Frühjahr 2022.

Die Testreihe wurde am 21.10.2022 im Beisein von Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck, Dr. Sultan Al Jaber, Minister für Industrie und Hochtechnologie VAE und CEO der ADNOC, Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Torben Seebold, Vorstand der HHLA, und Roland Harings symbolisch in Betrieb genommen.
"Der Aufbau einer blauen und in Zukunft grünen Ammoniak-Wertschöpfungskette ist nicht nur theoretisch möglich, sondern funktioniert auch praktisch."
– Roland Harings, CEO Aurubis
Grauer Wasserstoff
Mithilfe fossiler Energieträger gewonnen. Dabei entsteht CO₂.
Blauer Wasserstoff
Mithilfe fossiler Energieträger gewonnen, aber das CO₂ wird abgefangen, gelagert (CCS = Carbon Capture Storage) oder als Rohstoff weiterverarbeitet.
Grüner Wasserstoff


Wir verstehen die Digitalisierung als Innovationstreiber für einen dauerhaften Veränderungsprozess, der alle Bereiche unseres Unternehmens – Prozesse, Produktion und Kundenbeziehungen – erfasst und deshalb die Grundlage unserer Unternehmensstrategie bildet.
Die Digital Factory ist Vision und Weg zugleich, denn wir nutzen die Digitalisierung als Mittel zur kontinuierlichen Verbesserung unserer Produktion durch den Einsatz neuer Technologien. Mithilfe digitaler Werkzeuge gestalten wir unsere Produktion effizienter, transparenter, nachhaltiger und sicherer – und sorgen beispielsweise für eine verbesserte Fahrweise von Anlagen, eine frühere Fehleranalyse oder genauere Vorhersage von Prozessverläufen. Das Programm Digital Factory wird gemeinsam mit den Hüttenstandorten, Data Engineering und Data Science vorangetrieben. Im Kernteam arbeiten etwa 15 Kolleginnen und Kollegen je nach Anwendungsfall interdisziplinär an der Umsetzung.
Für eine erfolgreiche Digitalisierung von Prozessen, Produktion und Kundenbeziehungen setzt Aurubis verschiedene Programme und Projekte parallel um. Unter dem Projektnamen "Fusion" führen wir die neuste Software-Generation S/4HANA von SAP ein und sorgen für eine Standardisierung der Geschäftsprozesse an den Hüttenstandorten. Prozesse und IT-Systeme außerhalb von SAP werden in weiteren Projekten harmonisiert und an SAP angebunden.

Film zur Digital Factory: aurubis.cdn.picturepark.com/v/ llhuX3Lg/
Unser Digital Innovation Lab ist ein wichtiger Baustein beim Übergang des Unternehmens in eine digitale Zukunft. Hier werden digitale Services für Kunden und Lieferanten entwickelt, wie das Business Partner Portal, welches mit ersten Services im August 2022 unseren Kunden und Lieferanten zur Verfügung stand. Derzeit ist es für bestehende Lieferanten aus dem Recyclingbereich verfügbar, weitere Produktbereiche und Standorte folgen kontinuierlich. Im Rahmen existierender Geschäftsbeziehungen bietet das Portal digitale Vertragsinformationen, Einsicht und Verwaltung von Lieferungen sowie Erstellung von, Übersicht über und Einblicke in Metallpreisfixierungen.

Weitere Informationen: www.aurubis.com/produkte/ business-partner-portal
Mithilfe von Digital Factory wurde in den Bleibetrieben Hamburg ein Dashboard eingerichtet für die tägliche Analyse und Nutzung der Produktionsdaten.
Seit 2020 gehört die azeti GmbH in Berlin zur Aurubis. Mit seiner Internet-of-Things-Plattform unterstützt das Software-Start-up-Unternehmen unsere Digitalisierung – wie ein jüngstes Beispiel aus Aurubis Olen zeigt: Hier wird die Plattform genutzt, um den Zustand des Induktors, das Kernstück im Schmelzofen, zu überwachen. Darüber hinaus entwickelt azeti das neue Manufacturing Execution System (MES), welches u. a. unser Bestandsmanagement umfasst und konzernweit ausgerollt wird. MES ist nach SAP die zweitwichtigste Software bei Aurubis.
Neben strukturellen, übergeordneten Themen nimmt die Digitalisierung auch in der Logistik Fahrt auf. Unsere Standorte nutzen bei der Materialanlieferung oder der Auslieferung von Produkten per Schiff, Lkw oder Container digitale Tools zur Nachverfolgung. Für die letzten Meter bis zum Werk wird mit Unterstützung von Group Logistics nun auch ein digitales Timeslot-System für Lkw-Spediteure zum Be- und Entladen eingeführt.
Mithilfe des neuen digitalen Timeslot-Systems bei der Deutschen Giessdraht (Emmerich) erfolgt eine schnellere Abwicklung der Transporte.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Zukunft und die Basis des Erfolges von Aurubis. Zur Umsetzung unserer Unternehmensstrategie benötigen wir die Expertise und das Engagement von jeder und jedem Einzelnen. Die Entwicklung und Förderung von Talenten und der Ausbau von internen Netzwerken sind deshalb zentral. Wir sind ein attraktiver und sicherer Arbeitgeber und investieren kontinuierlich in Ausbildung und Qualifizierung. In Krisenzeiten stehen wir geschlossen zusammen und unsere interdisziplinäre, standortübergreifende Zusammenarbeit macht uns stark.

Das neue Ingenieurbüro in Sofia (Bulgarien) wurde durch GEO-Leiter Christian Reibe (M.) eröffnet.
Zur Umsetzung unserer strategisch wichtigen Zukunftsprojekte wurde im Oktober 2021 die neue Organisationseinheit Group Engineering Organization (GEO) gegründet – ein zentrales und konzernweit agierendes Team aus international erfahrenen Projektingenieuren, die direkt an den Standorten eingesetzt werden können und mit ihrer Fachexpertise für die Harmonisierung von Ingenieursprozessen sorgen. GEO ist also ein internes Ingenieurbüro. Die Vielzahl strategisch und technisch anspruchsvoller Projekte erfordert es, Aktivitäten zu bündeln, Ingenieursfähigkeiten und -kapazitäten zu verbessern und weltweit zur Verfügung zu stellen sowie auf lokaler Ebene zu unterstützen. GEO ist damit ein wesentlicher Baustein der Aurubis-Strategieumsetzung.
GEO besteht aus drei Haupteinheiten: dem Center of Excellence (CoE), den Large Capital Project-Managern (LCP-Manager) und dem Project Engineering. Letzteres unterstützt unmittelbar bei der Realisierung von Projekten vor Ort. Das CoE ist für übergreifende Themen wie Standardisierungen von Prozessen, Wissensmanagement und technische Freigaben zuständig und die LCP-Manager sind die Leiter unserer großen Investitionsprojekte. GEO ermöglicht – zusammen mit den Kollegen der Standorte – einen flexiblen Personaleinsatz zur Deckung von Bedarfsspitzen und den direkten Zugang zu erfahrenen Ingenieursleistungen bei Aurubis.
Die Leitung von GEO und das CoE sind am Standort Hamburg angesiedelt. Je nach Bedarf werden die LCP-Manager und ihre Projektingenieure im gesamten Aurubis-Hüttennetzwerk eingesetzt – wie beispielsweise beim Aufbau von Aurubis Richmond in den USA siehe Kapitel "Empowering Innovations". Ein Teil der Einheit agiert von einem neuen Ingenieursbüro im bulgarischen Sofia aus, einem für uns geografisch attraktiven Ausgangspunkt für internationale Einsätze durch die Nähe zu unserem bulgarischen Werk in Pirdop. Für den Aufbau der Organisation wurde 2022 der Großteil der mehr als 30 neuen Vollzeitstellen bereits besetzt.
Wir investieren seit Jahren in unseren Nachwuchs und die Talente von morgen. Wir bieten jungen Menschen mit einer Ausbildung bei Aurubis Zukunftsperspektiven und die Chance, ein wachsendes und zukunftsträchtiges Unternehmen mitzugestalten. Im September 2022 haben 77 junge Menschen in Hamburg und 17 junge Menschen in Lünen ihre Berufsausbildung begonnen. Die Karrierewege sind dabei vielfältig: In Hamburg werden 14, in Lünen sieben verschiedene Ausbildungsberufe angeboten. Wir sind stolz darauf, dass auch in diesem Jahr alle Ausbildungsplätze besetzt sind, 100% der Auszubildenden ihre Ausbildung erfolgreich beendeten und über 85% davon ihre Zukunft bei Aurubis sehen. Mit dualen Ausbildungsgängen bieten wir Studierenden die Verbindung von Theorie und Praxis.
Mit der Eröffnung unseres Informations- und Ausbildungszentrums (IAZ) in Hamburg und einem neuen Zentrum in Lünen im Jahr 2019 haben wir einen wichtigen Grundstein für die Aurubis der Zukunft gelegt. Unser Ausbildungskonzept entwickeln wir kontinuierlich weiter und sind uns der Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung in der beruflichen Ausbildung bewusst. Den Ausbildungsjahrgang 2022 haben wir erstmalig komplett mit digitalisierten Lernmitteln ausgestattet.
Unsere Anstrengungen werden honoriert: In Hamburg sind wir der zweitgrößte industrielle Ausbilder, deutschlandweit gehört Aurubis zu den "Top-Ausbildern" und erhält regelmäßige Auszeichnungen von Verbänden und Medien.


Interesse geweckt? www.aurubis.com/ karriere
der Auszubildenden sehen ihre Zukunft auch nach der Ausbildung bei Aurubis und werden übernommen (Angabe für deutsche Standorte).


Weitere Informationen zu W4M finden Sie hier aurubis.com/ women4metals
Karriere bei Aurubis ist so vielschichtig wie unsere Produktpalette. Um die individuelle Entwicklung unserer Talente zu begleiten und zu fördern, hat Aurubis im November 2022 ein neues Talent-Mentoring-Programm aufgesetzt. Die geförderten Personen werden darin zwölf Monate lang durch einen internen Mentor begleitet und gezielt gefördert. Ab dem Jahr 2023 haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem die Möglichkeit, an einem Mentoring über das Aurubis-Netzwerk Women4Metals teilzunehmen – einer Begleitung auf kollegialer Ebene mit kürzeren Intervallen –, das sich an alle Geschlechter richtet.
Woman4Metals (W4M) ist ein internationales Netzwerk, um Frauen in der Metallbranche sichtbarer zu machen, zu stärken und für Karrierewege – insbesondere für die Produktion und die technischen Bereiche – bei Aurubis zu begeistern. Was vor drei Jahren als Idee engagierter Kolleginnen begann, hat heute ein klares Profil: W4M verbindet externe Kooperationsarbeit mit internen Programmen.
"Wir stehen für Vielfalt und laden deshalb Menschen jeden Geschlechts ein, bei Woman4Metals dabei zu sein. Denn nur so können wir die Förderung weiblicher Personen aus allen Perspektiven und vorurteilsfrei angehen."
– Tanja Winter, Head of Sales Rod, Mitbegründerin von W4M

Begleitend zum großen Wartungsstillstand "Future Smelter Hamburg 2022" entstand eine mehrteilige Videoserie mit Experten aus der Produktion. Ziel war es, allen internen und externen Stakeholdern die Dimensionen und Herausforderungen eines solchen Großprojektes transparent und verständlich näherzubringen, Hintergrundwissen zu vermitteln, die Leistung der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu würdigen und die Begeisterung für unsere Produktion zu stärken. Die Kurzfilme zeigen beeindruckende, teilweise noch nie gesehene Einblicke in die Primärhütte von Aurubis Hamburg und wurden wöchentlich konzernweit im Intranet und auf Viva Engage, unserer konzerninternen Kommunikationsplattform, ausgespielt sowie extern in den sozialen Netzwerken, wo sie zu den reichweitenstärksten Videos von Aurubis zählten.

Die Videoreihe zum Stillstand in Hamburg: aurubis.cdn.picturepark. com/s/b37TJB9K

Ob Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg oder die Cyber-Attacke Ende Oktober auf unser Unternehmen – den Umgang mit Krisen managen wir gemeinsam im Team. Wir bewahren in Ausnahmesituationen einen kühlen Kopf, um die richtigen Entscheidungen für Aurubis und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorausschauend zu treffen. Wie die international besetzten und vom Vorstand begleiteten Krisenstäbe arbeiten, erklärt Christoph Riesch, Corporate Risk Manager bei Aurubis.
Jeder bei Aurubis ist Risikomanager in seinem Verantwortungsbereich. Meine Aufgabe ist es, dabei zu unterstützen, dass für die rechtzeitige Risikoerkennung Augen und Ohren offen gehalten werden und dass für eine notwendige Risiko-Berichterstattung einheitliche Kriterien angelegt werden.
Krisenstäbe oder sogenannte Task Forces werden gebildet, wenn ein Ereignis so schwerwiegend zu werden droht, dass eine intensive und schnelle Koordination über mehrere Abteilungen und Standorte hinweg nötig ist, um es zu bewältigen, und die Lage fortlaufend neu analysiert werden muss. Gerade zu Beginn einer Krise ist es wichtig, schnell die richtigen Abwehrmaßnahmen oder Antworten zu finden und umzusetzen, um das Unternehmen und die Belegschaft zu schützen.
Unsere Krisenstäbe tagen in regelmäßigen Abständen virtuell. Neben dem Vorstand und dem Risikomanagement sind die großen Standorte vertreten sowie die Leiter von Funktionen, die direkt mit der Krise zu tun

haben. Im Rahmen einer einheitlichen Agenda wird aus den unterschiedlichen Perspektiven über die jeweilige Lage berichtet. So schaffen wir für alle sofort Transparenz. Die direkte Ansprache des Vorstands ist essenziell, um schnell und pragmatisch bindende Entscheidungen herbeizuführen.
Je nach Krisenlage und Sachstand wird in der jeweiligen Sitzung direkt entschieden. Muss etwas aufbereitet oder müssen Fakten zusammengetragen werden, wird per Umlaufbeschluss oder im Rahmen einer Vorstandssitzung entschieden. Wichtig ist eine kontinuierliche Kommunikation an und mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – wechselseitig und unmittelbar über interne Kanäle oder ausführlicher im Rahmen von Vorstandsbriefen.
Krisenstäbe werden bei Aurubis sehr bewusst in außergewöhnlichen Situationen eingesetzt. Aber: Sie sind gelebtes, aktives und agiles Risikomanagement. Sehr schnelle Entscheidungen, die geeignete Gegenmaßnahmen einleiten, haben Aurubis bislang gut und robust durch die jüngsten Krisen kommen lassen. Und ganz wichtig: Durch auf die Situation und die Zielgruppe abgestimmte Kommunikationswege haben die getroffenen Maßnahmen eine hohe Akzeptanz bei der Belegschaft erfahren und damit zum Erfolg beigetragen.
Ein interdisziplinäres Team, das eine Situation immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und bewertet, sich kollegial, vertrauensvoll und mit hoher Motivation dieser zusätzlichen Aufgabe widmet, kann in kurzer Zeit eine Menge bewegen.

Die CO₂-Bilanz unserer Kupferproduktion beträgt schon heute weniger als die Hälfte des Durchschnitts unserer Wettbewerber weltweit. Dieser Vorsprung spornt uns weiter an: Nachhaltigkeit ist das Fundament unserer Unternehmensstrategie. Unser Handeln ist stets an unserem Anspruch ausgerichtet, verantwortungsvoll aus Rohstoffen Werte zu schaffen. Wir werden deutlich vor 2050 klimaneutral produzieren. Dazu übernehmen wir Verantwortung und investieren gezielt in nachhaltige Projekte, lassen unsere Prozesse und Lieferketten zertifizieren und halten mit Tomorrow Metals das Nachhaltigkeitsversprechen für unsere Kunden ein.
"Die Dekarbonisierung, das Lieferkettenmanagement, die Kreislaufwirtschaft und die Berichterstattung zur Nachhaltigkeitsperformance sind die zentralen Trends der Nachhaltigkeit. Hierzu sind wir bereits sehr gut aufgestellt!"
Wir haben den Anspruch, mit Mitarbeitern, Zulieferern, Kunden und Nachbarn verantwortungsbewusst umzugehen, ob nun im unmittelbaren Geschäftsverkehr oder im Umfeld unserer Werke. Gleiches gilt für Themen der Umwelt, denn wir sind uns der begrenzten natürlichen Ressourcen bewusst. Mit verantwortungsvollen Geschäftspraktiken und solidem Wachstum werden wir den langfristigen unternehmerischen Erfolg sichern.
Verantwortungsvolle Unternehmensführung ist für Aurubis ein integraler Beitrag zur Sicherung der unternehmerischen Zukunft. Den Rahmen hierfür setzen die Nachhaltigkeitsziele 2030. Sie sind integraler Bestandteil der Aurubis-Konzernstrategie und gliedern sich in die Schwerpunkte Mensch, Umwelt und Wirtschaft.
Die Nachhaltigkeitsziele 2030 legen die wesentlichen Handlungsfelder, Ziele und Aktionspläne für die kommenden Jahre fest. So ist es beispielsweise im Handlungsfeld Energie und Klima unsere Ambition, deutlich vor 2050 klimaneutral zu sein. Im Handlungsfeld Recyclinglösungen nehmen wir uns vor, der gesamten Wertschöpfungskette Lösungen für die Kreislaufwirtschaft zu bieten.
Unser Fahrplan steht: Wir werden unsere Position als effizientester und nachhaltigster Multimetall-Produzent der Welt weiter festigen.
Die Aurubis-Produkte sind wichtig für viele gesellschaftliche Transformationsprozesse unserer Zeit – von der Energiewende über die Digitalisierung bis hin zur E-Mobilität. Wir sehen uns als verantwortungsvollen Akteur und Teil der Lösung für eine nachhaltigere Zukunft.
Wir folgen der Unternehmensmission: Verantwortungsvoll aus Rohstoffen Werte schaffen, mit Metallen für eine innovative und nachhaltige Welt. Mit der Konzernstrategie "Metals for Progress: Driving Sustainable Growth" wird unser Nachhaltigkeitsanspruch stärker in alle Unternehmensbereiche und Tätigkeiten integriert und unsere industrielle Führungsposition im Bereich Nachhaltigkeit ausgebaut.
Nachhaltigkeit erfordert Transparenz. Wir nehmen diese Verantwortung ernst und analysieren die potenziellen Umweltauswirkungen und die Energiebilanz von Produkten während ihres gesamten Lebensweges in Life Cycle Assessments (LCA). Neben der Aktualisierung der Lebenszyklusanalyse für Kupferkathoden wurde dies erstmals auch für Kupfergießwalzdraht, Kupferformate und Zinn sowie Gold und Silber durchgeführt.
Durch den ganzheitlichen Ansatz eines LCA wurden alle Schritte bei der Produktion dieser Produkte berücksichtigt – von den vorgelagerten Prozessen zur Gewinnung der Rohstoffe bis zur Herstellung der reinen Metalle. Die Bewertung umfasst die Auswirkungen aller Aktivitäten in der Rohstoffbehandlung, direkte Emissionen, Transport, Energieverbrauch sowie eingesetzte Hilfsstoffe. Die Studie wurde in Übereinstimmung mit den ISO-Normen 14.040 und 14.044 für Lebenszyklusanalysen durchgeführt.


Berechnung in Übereinstimmung mit den ISO-Normen 14040 und 14044 für die Lebenszyklusanalyse.
Die Ergebnisse belegen die Wirksamkeit unseres Engagements für eine nachhaltige Metallproduktion. Aurubis ist auf dem richtigen Weg, die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. So haben wir den CO2-Fussabdruck bei Kupferkathoden in den letzten acht Jahren um mehr als 35% reduziert. Damit liegt er bei weniger als 50% des weltweit durchschnittlichen CO2-Fußabdrucks für Kupferkathoden. Die Ergebnisse für Gold und Silber zeigen dasselbe, bei Zinn liegt er sogar 75% unter dem globalen Durchschnitt. Für Gießwalzdraht und Stranggussformate gibt es noch keine Vergleichswerte. Hier setzen wir mit unseren Ergebnissen internationale Maßstäbe.

Alle aktuellen Factsheets finden Sie hier: www.aurubis.com/ tomorrowmetals


Unsere Metalle sind führend im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Diese klare Botschaft transportieren wir mit dem Label Tomorrow Metals. Es ist unser Versprechen an unsere Kunden, dass wir – bei allem, was wir tun – mehr Wert mit einem geringeren CO2-Fußabdruck liefern und dabei höchste Standards bei Energieeffizienz und Umweltschutz anlegen. Tomorrow Metals fußt auf den vier Säulen Umweltschutz, CO2-Fußabdruck, Recycling und Verantwortung.
Anfang Februar 2022 haben wir eine Konsortialkreditlinie von 350 Mio. € über fünf Jahre abgeschlossen, die an ESG-Kriterien gebunden ist. ESG (Environmental and Social Governance) beschreibt die nachhaltig-soziale Unternehmensführung. Die Kreditkonditionen sind dabei an das EcoVadis-Rating des Unternehmens gekoppelt: Unser Nachhaltigkeitsengagement beeinflusst damit direkt die Kosten für unsere Konzernfinanzierung. Bereits im Juni 2020 hatte Aurubis sehr erfolgreich ein Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitsbezug über 400 Mio. € platziert. Wir unterstreichen mit der jüngsten Finanzierung erneut, dass Nachhaltigkeit bis in die Finanzierungsstrukturen des Unternehmens gelebt wird.


Den aktuellen nichtfinanziellen Bericht 2021/22 finden Sie unter: aurubis.com/verantwortung/ kennzahlen-und-berichterstattung
Nach Aurubis Bulgaria sind auch die Werke in Hamburg und Lünen seit diesem Jahr mit der Copper Mark – dem international anerkannten Gütesiegel für Nachhaltigkeit in der Kupferbranche – ausgezeichnet. Mit Aurubis Olen steht das vierte Werk im Hüttenverbund in den Startlöchern für seinen Zertifizierungsprozess. Die Auszeichnungen bestätigen den Kurs, unsere branchenführende Position in der Nachhaltigkeit weiter auszubauen.
Die Copper Mark überprüft in ihrem Zertifizierungsprozess 32 international anerkannte Nachhaltigkeitskriterien wie Umweltschutz, Klimaschutz und Energieeffizienz, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Compliance und Menschenrechte. Ein neues, wichtiges Kriterium ist die Due Diligence, also die Sorgfaltspflicht in der Lieferkette hinsichtlich der Einhaltung der Menschenrechte. Um das Gütesiegel tragen zu können, müssen Unternehmen deshalb nun den Joint Due Diligence Standard für Kupfer, Nickel, Zink und Blei erfüllen. Alle drei Aurubis-Hütten wurden erfolgreich auf die Einhaltung dieses Standards überprüft und entsprechen damit auch den neuen Anforderungen der London Metal Exchange (LME) für verantwortungsvolle Beschaffung. Weitere Informationen zur



Nachhaltigkeit bei Aurubis unter: aurubis.com/verantwortung
Europas größte Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement wurde 2022 bereits zum 15. Mal vergeben. Aurubis war in der Kategorie "Ressourcen" einer von zwölf Finalisten – eine hohe Anerkennung unserer Nachhaltigkeitsleistung. Insgesamt wurden 71 Unternehmen in fünf Kategorien für den Wettbewerb nominiert. Die Bekanntgabe der Sieger erfolgte am 2. Dezember 2022 im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz in feierlichem Rahmen in Düsseldorf.

Weitere Informationen www.nachhaltigkeitspreis.de

Marie-Christine von Hahn auf dem 7. BDI-Rohstoffkongress im Austausch mit Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck und BDI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm
Wir interagieren und kommunizieren intensiv mit Partnern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. Das international besetzte, fünfköpfige Team unserer Abteilung External Affairs hat insbesondere die Aufgabe, mit Politik und Verwaltung darüber im Dialog zu bleiben, wie sich gesetzliche Regelungen auf unser komplexes Geschäftsmodell auswirken. Die Kolleginnen und Kollegen in Brüssel und Berlin stehen hierfür im Austausch mit Parlamentsabgeordneten, Ministerialbeamten, Staatssekretären, Ministern und Kommissaren auf nationaler sowie auf europäischer und internationaler Ebene. Zudem arbeiten sie eng mit Verbänden zusammen, die für unsere Branche gemeinsame Positionen z.B. zu politischen Vorhaben formulieren. Wesentliche Themen sind Energie und Klima, Recycling, die Rohstoffversorgung und der gesamte Bereich Nachhaltigkeit. Hierbei stehen sie im engen Austausch mit den Standorten und den entsprechenden Fachabteilungen.
Gute, praxisfähige Lösungen entstehen im gemeinsamen Dialog zwischen allen beteiligten Interessensgruppen. Zwei Beispiele:
Rohstoffstrategie: Gemeinsam mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) und dem Bundesverband der Industrie (BDI) haben wir – insbesondere über unsere Vorstandsarbeit im BDI-Rohstoffausschuss – darauf hinwirken können, dass sich in der aktuellen
Rohstoffstrategie der Bundesregierung Deutschland drei Säulen einer sinnvollen Rohstoffpolitik wiederfinden: Rohstoffimporte, heimische Rohstoffe und Recycling.
Rohstoffmärkte: In regelmäßigen Gesprächen mit Parlamentariern, Regierungsvertretern und ihren Teams in der EU und den Mitgliedstaaten sensibilisieren wir dafür, welch große Mengen an insbesondere metallischen Rohstoffen für eine erfolgreiche Transformation erforderlich sein werden und dass sie für eine möglichst CO2-arme Produktion von europäischen Hütten produziert werden müssen.
"Die Ausgestaltung der Gesetzgebung hat entscheidenden Einfluss darauf, ob wir auch in Zukunft in der Lage sein werden, mit unseren Metallen und Nebenprodukten die großen Transformationsprozesse unserer Zeit zu ermöglichen."
– Marie-Christine von Hahn, Vice President Corporate External Affairs


19,0%
OPERATIVER ROCE (RETURN ON CAPITAL EMPLOYED)

NETTO-CASHFLOW

OPERATIVES ERGEBNIS VOR STEUERN (EBT)

BESCHÄFTIGTE 6.913
Aurubis AG Hovestraße 50, 20539 Hamburg [email protected] www.aurubis.com
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form gewählt. Damit meinen wir selbstverständlich alle Personen jeglichen Geschlechts (m/w/d).
Aurubis AG, Andreas Schmidt-Wiethoff, Christian Kruppa, David Goltz, Getty Images, Johannes Arlt, Rick Rothenberg, Scott Webb, Thomas Panzau, Prysmian Konzeption, Design und Gestaltung Kirchhoff Consult AG, Hamburg Druck
Beisner Druck GmbH & Co. KG, Buchholz in der Nordheide



362 Mio. €
INVESTITIONEN
LTIFR (LOST TIME INJURY FREQUENCY RATE) 3,2

2,4 Mio. t
KONZENTRAT-DURCHSATZ

44%
RECYCLINGQUOTE PRO KUPFERKATHODE

ENERGIEKOSTEN INKL. KOMPENSATIONEN
Gedruckt auf FSC-Recycled-zertifiziertem Papier. Durch die Verwendung des FSC-Papiers unterstützen wir aktiv den Erhalt unserer Wälder sowie den Schutz von Tieren und Pflanzen und setzen uns gegen die Ausbeutung von Menschen im Zuge der Waldwirtschaft ein.
Die Produktion wird CO₂-neutral gestellt mit einem Gold-Standard-Zertifikat. www.klima-druck.de/klimainitiative

Das Papier und die Druckerei sind gemäß den aktuell geltenden Vorgaben "Blauer Engel" DE-UZ 195 zertifiziert.

Sie finden unser Magazin und den vollständigen Geschäftsbericht online unter: geschaeftsbericht2021-22.aurubis.com
Metals for Progress
Aurubis AG Hovestraße 50 20539 Hamburg Telefon +49 40 7883-0 [email protected]
Empowering Tomorrow
Geschäftsbericht 2021/22

Sie finden unser Magazin und den vollständigen Geschäftsbericht online unter: geschaeftsbericht2021-22.aurubis.com

Geschäftsbericht
2021/22
Als ein weltweit führender Kupferrecycler und Anbieter von Nichteisenmetallen verarbeiten wir komplexe Metallkonzentrate, Altmetalle, organische und anorganisch metallhaltige Recyclingstoffe und industrielle Rückstände zu Metallen höchster Reinheit. Wir produzieren jährlich mehr als 1 Mio. t Kupferkathoden und daraus diverse Kupferprodukte wie Gießwalzdraht, Stranggussformate sowie Flachwalzprodukte.
Neben unserem Kernmetall Kupfer umfasst unser Metallportfolio Gold, Silber, Blei, Nickel, Zinn, Zink, Nebenmetalle wie Tellur oder Selen und Metalle der Platingruppe. Schwefelsäure, Eisensilikat und synthetische Mineralien runden das Produktportfolio ab. Wir schaffen verantwortungsvoll aus Rohstoffen Metalle für eine innovative und nachhaltige Welt – dieser Maxime folgend sind nachhaltiges Handeln und Wirtschaften integrale Bestandteile unserer Unternehmensstrategie.

Zukunft wird aus Metallen gemacht. Dieses Wissen treibt uns seit mehr als 150 Jahren an. Wir wollen jetzt und in Zukunft verantwortungsvoll aus Rohstoffen Metalle schaffen – für eine innovative und nachhaltige Welt.
| Brief des Vorstands | S. 02 |
|---|---|
| Bericht des Aufsichtsrats | S. 09 |
| Corporate Governance | S. 17 |
| Nachhaltigkeit | S. 53 |
| Die Aurubis-Aktie am Kapitalmarkt | S. 90 |
| Zusammengefasster Lagebericht | S. 94 |
| Konzernabschluss | S. 155 |
| Konzernanhang | S. 162 |
| Versicherung der gesetzlichen Vertreter | S. 222 |
| Bestätigungsvermerk | S. 223 |
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form gewählt. Damit meinen wir selbstverständlich alle Personen jeglichen Geschlechts (m/w/d).
Liebe Aktionärinnen, liebe Aktionäre, liebe Freunde des Unternehmens,
es gibt Geschäftsjahre, in denen Optimismus und Pessimismus nah beieinander liegen. Zunächst gewannen wir den Eindruck, die Covid-19 Pandemie sei überstanden, da folgte der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine. Dieser Krieg in Europa verschärfte Probleme in den durch die Covid-19 Pandemie bereits angespannten Lieferketten und war der Auslöser für die bestehende Energiekrise. Aurubis stellte sich diesen Herausforderungen und nahm im letzten Geschäftsjahr wesentliche strategische Weichenstellungen für die kommenden Jahre vor. In diesem ausgesprochen schwierigen Umfeld können wir durchaus stolz sein auf die operative Performance unserer Hüttenwerke, auf deutliche Verbesserungen in der Arbeitssicherheit sowie auf ein außerordentlich gutes finanzielles Ergebnis.
Mit der überarbeiteten Strategie hat Aurubis vor einem Jahr einen längerfristigen Wachstumspfad festgelegt. Im Fokus stehen: das Kerngeschäft sichern und stärken, Wachstumsoptionen im Bereich Recycling verfolgen sowie unsere Industrieführerschaft in der Nachhaltigkeit ausbauen.
Konsequenterweise haben wir 2021 und 2022 erheblich in unser Kerngeschäft investiert. Über 120 Mio. € flossen allein in die Modernisierung unserer beiden Primärhüttenstandorte in Hamburg und Pirdop. Sie sichern auch künftig eine hohe Produktivität und Anlagenverfügbarkeit. Allein in Hamburg wurden mehr als 480 Instandhaltungs-, Umweltschutz- und Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt. Investitionen, die sich unmittelbar auszahlen: Unsere Hüttenstandorte wiesen 2021/22 eine sehr gute operative Performance auf – zum Beispiel arbeitete Pirdop 365 Tage ohne jedwede Produktionsunterbrechungen.
Die Investitionen in die Primärhütten trugen dazu bei, Kupferkonzentrate mit unterschiedlichen Komplexitäten zu verarbeiten. Die starke Nachfrage nach Industriemetallen wie z.B. Kupfer, Nickel oder Zinn, die Aurubis produziert, wird sich nicht durch das Recycling decken lassen. Unsere Gesellschaft wird langfristig auf den steigenden Zufluss von Konzentraten aus verantwortungsvoller Minenproduktion angewiesen sein. Wir brauchen daher in Europa mehr Engagement für die Erschließung vorhandener lokaler Vorkommen und einen offenen, ideologiefreien Diskurs über den globalen Bezug von Kupferkonzentraten.


Brief des
Vorstands
Der größte Wachstumstreiber für Aurubis heißt: Multimetall-Recycling. Wir nehmen hier bereits eine Vorreiterrolle in Europa ein, die wir global weiter ausbauen wollen. Damit leisten wir einen direkten Beitrag zum europäischen Green Deal, halten strategisch wichtige Mineralien in lokalen Kreisläufen, schützen wertvolle Bodenschätze und stillen den Bedarf der Gesellschaft nach Industriemetallen. Wir stehen für offene Märkte, erwarten jedoch von der Politik, dass gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer geschaffen werden, damit Recyclingmaterialien nicht in Regionen abfließen, in denen es unzureichende Umwelt-, Sozial- oder Entsorgungsbestimmungen gibt.
Ein wichtiger Meilenstein im abgelaufenen Geschäftsjahr war der Spatenstich für unsere neue Multimetall-Recyclinghütte im US-Bundesstaat Georgia. Wir werden als erstes Unternehmen umfangreiche Verarbeitungskapazitäten für komplexe Recyclingmaterialien im US-amerikanischen Markt aufbauen und sichere Arbeitsplätze in der Region schaffen. Aufgrund unserer Recyclingtechnologie und -expertise werden wir oberhalb der höchsten in den USA geltenden Umweltstandards produzieren und so auf nachhaltige Weise strategisch notwendige Metalle für die Kreislaufwirtschaft zurückgewinnen.
Wir haben zudem unsere Pläne vorangetrieben, in das attraktive Geschäftsfeld Batterierecycling einzusteigen. 2021/22 wurde hierfür am Standort Hamburg eine Pilotanlage in Betrieb genommen. Dort wird sogenannte Schwarze Masse aus Lithium-Ionen-Batterien mittels eines innovativen hydrometallurgischen Prozesses verarbeitet. Die Ergebnisse sind positiv: Wir konnten bei einer hohen Rückgewinnungsrate erfolgreich Metalle wie Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan aber auch Grafit extrahieren. Das Batterierecycling gewinnt durch den Ausbau der Elektromobilität und den rasant steigenden Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien und den dafür benötigten Rohstoffen stark an Bedeutung. Als effizientestes und nachhaltigstes Hüttennetzwerk der Welt besitzen wir die erforderliche metallurgische Expertise. Wir haben beste Voraussetzungen, um mit unseren Prozesslösungen ein wesentlicher Wegbereiter für die Mobilitätswende zu werden.
Den Fokus auf Nickel und Kupfer legen wir mit dem strategischen Projekt BOB, der Elektrolytaufbereitung an unserem belgischen Standort in Olen. Mit einem innovativen hydrometallurgischen Verfahren gewinnen wir Nickel noch schneller und effizienter aus unseren Elektrolysen zurück. Die Anlage in Olen wird im Geschäftsjahr 2025/26 vollständig betriebsbereit sein.

Video zur Strategie: aurubis.picturepark.com/ v/Z1cyClWD/
"Mit der Umsetzung unserer Strategie werden wir einen wachsenden Beitrag zum verantwortungs- vollen und nachhaltigen Einsatz kritischer Metalle der Energie- und Mobilitätswende leisten."
– Roland Harings, CEO
Unsere Nachhaltigkeitsagenda ist wesentlicher Teil der Aurubis-Strategie. Wir werden die Emissionen in unserem Unternehmen weiter reduzieren und die Prozesse zunehmend dekarbonisieren. Wichtige Meilensteine im abgelaufenen Geschäftsjahr waren die Inbetriebnahme einer der weltweit größten Anlagen zur Reduzierung von sogenannten diffusen Emissionen an unserem Standort in Hamburg, sowie die Inbetriebnahme der größten Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch in Bulgarien am Standort Pirdop. Darüber hinaus schlossen wir einen großen Stromliefervertrag aus einem Offshore-Windpark für die Versorgung unseres Standorts in Olen ab. Ferner tragen wir mit unserem Industriewärmeprojekt ab der Heizperiode 2024/25 zur Vermeidung von jährlich 100.000 t CO2 Emissionen bei und beliefern weitere 20.000 Haushalte mit CO2-freier Industriewärme.
– Dr. Heiko Arnold, COO
Im Jahr 2021 konnten wir eindrucksvoll demonstrieren, dass der Wasserstoffeinsatz anstelle von Erdgas in der Kupferproduktion am Anodenofen großtechnisch möglich ist. Im Oktober 2022 sind wir den nächsten Schritt gegangen mit dem Start einer Testreihe für kohlenstoffarmes Ammoniak. Wir planen, rund 20% des Erdgases in der Kupferdrahtproduktion durch blauen Ammoniak zu ersetzen. Dies entspricht einer Einsparung von bis zu 4.000 t CO2 pro Jahr pro Anlage. Wir starten heute mit der umfangreichen Erprobung von Ammoniak, dem zuerst verfügbaren Wasserstoffderivat, für die industrielle Anwendung, damit wir – bei Verfügbarkeit von blauem oder später grünem Ammoniak – einsatzbereit sind. Das beweist einmal mehr: Aurubis forciert die Transformation zu einer CO2-armen Industrieproduktion.
Bei der Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsagenda ist Transparenz für uns von zentraler Bedeutung. Wir haben jüngst den CO2-Fußabdruck unserer Produkte aktualisiert. Das Ergebnis: Wir haben bei Kupferkathoden den Fußabdruck in den letzten acht Jahren um mehr als 35% verringert auf heute 1.460 kg CO2 pro Tonne Kupferkathode. Wir liegen damit 50% unter dem weltweiten Durchschnitt – bei Kupferkathoden, Silber und Gold. Ergebnisse, die unseren eingeschlagenen Weg bestätigen. Insgesamt publizieren wir die Umweltauswirkungen von sechs Produktgruppen durch entsprechende Ökobilanzen. Wir sehen dies als wichtigen Beitrag für eine transparente Wertschöpfungskette.
Nach der Zertifizierung unseres bulgarischen Standorts durch die Copper Mark wurden 2022 die Hüttenwerke in Hamburg und Lünen erfolgreich auditiert. Die Copper Mark ist das Qualitätssiegel der weltweiten Kupferindustrie. Für 2023 planen wir, auch unseren Standort im belgischen Olen zu zertifizieren.

Das Geschäftsjahr in 120 Sekunden: aurubis.cdn.picturepark.com/ v/E8wB9zXz/

Das Geschäftsjahr war, insbesondere in der zweiten Hälfte, von einem Thema geprägt: der Energiekrise. Eine Reihe energieintensiver Unternehmen musste die Produktion reduzieren, teilweise gänzlich einstellen. Drei Gründe, warum wir zuversichtlich sind, stabil durch den Winter 2022/23 zu kommen:
Erstens: Wir sind vorbereitetet. Ein Großteil unserer Produktionsprozesse ist bereits elektrifiziert und wir sind somit im Vergleich zu anderen energieintensiven Unternehmen unabhängiger von Erdgas. Darüber hinaus haben wir im Frühjahr 2022 umgehend eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um diese Unabhängigkeit weiter auszubauen und gleichzeitig den Energiebezug zu
"Wir haben die Fähigkeit, unsere Strategie konsequent umzusetzen und selbst in Zeiten der Krise sogar noch zu beschleunigen."
– Rainer Verhoeven, CFO
flexibilisieren. Wenn diese Maßnahmen Anfang 2023 ihre Wirkung voll entfalten, werden wir noch einmal bis zu 40% unseres Erdgasbedarfs in Deutschland durch andere Energieträger ersetzen. Auf der Suche nach weiterem Energieeinsparpotenzial haben wir 2022 verstärkt die Fähigkeiten unserer "Digital Factory" genutzt. Unsere Experten, deren Kernaufgabe die weitere Digitalisierung und Automation unserer Produktion ist, haben mittels höherer Datentransparenz erfolgreich Maßnahmen zur weiteren Energiereduktion identifiziert. Am Standort Hamburg sind wir ferner durch unser Industriewärmeprojekt eng mit der Wärmeversorgung der Stadt verbunden, indem wir rund 8.000 Wohnungen CO2-frei beheizen. Damit sind wir systemrelevanter Baustein in der Energieversorgung der Hansestadt. Zweitens: Wir haben ein starkes Geschäftsjahr abgeschlossen und verfügen über eine grundsolide Bilanz, mit einer Eigenkapitalquote von über 50%. Das gibt Handlungsspielraum. Wir haben die Fähigkeit, unsere Strategie konsequent umzusetzen und selbst in Zeiten der Krise sogar noch zu beschleunigen. Und drittens: Mit unseren fünf Elektrolysen und vier Drahtanlagen über mehrere europäischen Länder verteilt sind wir breit diversifiziert. So werden wir größere Marktunsicherheiten kompensieren können.
wir haben das Geschäftsjahr 2021/22 außerordentlich erfolgreich abgeschlossen und erzielten 532 Mio. € operatives EBT. Das Ergebnis lag damit noch einmal 40% über dem bereits sehr guten Vorjahr. Wir profitieren vom deutlich höheren Metallergebnis bei gestiegenen Metallpreisen, insbesondere bei Industriemetallen wie Kupfer, Zinn und Nickel. Darüber hinaus lagen die Absatzpreise für Schwefelsäure über weite Teile des Geschäftsjahres signifikant höher als im Vorjahr, was zu deutlich höheren Schwefelsäureerlösen führte, und auch die Nachfrage nach Kupferprodukten ist erheblich gestiegen. Zusätzlich sorgten höhere Raffinierlöhne für sonstige Recyclingmaterialien für ein starkes Gesamtergebnis. Der verlängerte Wartungsstillstand in Hamburg, deutlich niedrigere Raffinierlöhne für Altkupfer und wesentlich höhere Energiekosten wirkten gegenläufig, konnten jedoch durch die positiven Ergebnistreiber überkompensiert werden. Aufgrund des sehr guten operativen Konzernergebnisses schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine Dividende von 1,80 € je Aktie vor (Vj. 1,60 €). Dies ist der höchste Dividendendenvorschlag der Unternehmensgeschichte.
Ein Highlight im letzten Geschäftsjahr, welches wir als Vorstand, an dieser Stelle erneut hervorheben möchten, ist die signifikante Verbesserung der Arbeitssicherheit im Konzern. Die hierfür relevante Kennzahl LTIFR lag 2021/22 um 37% besser als im Vorjahr. Ein großartiger Erfolg auf unserem Weg, unsere Vision von null Unfällen zu erreichen. Für den hohen persönlichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr danken wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Aurubis AG.
Wir blicken heute deutlich optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr 2022/23 als noch vor ein paar Monaten. Vor dem Hintergrund einer Konjunkturabschwächung, steigender Zinsen und der Belastung durch hohe Energiepreise mag das überraschen. Doch es scheint, als könnten die schlimmsten Szenarien abgewendet werden. Unsere Metalle sind weiter gefragt und knapp, wir erwarten insbesondere eine steigende Nachfrage nach Metallen für die Energiewende. Daher rechnen wir aktuell für 2022/23 mit einem soliden operativen EBT zwischen 400 und 500 Mio. €.
Optimistisch stimmt uns auch, wie wir die Cyber Attacke auf unsere IT-Systeme Ende Oktober gemeistert haben. Dank unserer exzellent aufgestellten IT, sicherer Datenspeicherung und des kompetenten Einsatzes unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstand kein relevanter Schaden. Die Produktion lief an allen großen Standorten unvermindert weiter. Gleichzeitig wurden die administrativen Prozesse zeitweise ohne IT-Systemunterstützung fortgeführt. Parallel arbeitete die IT daran, die Systeme und Daten zügig wieder zur Verfügung zu stellen. Innerhalb kürzester Zeit konnten wir so die Funktionsfähigkeit sämtlicher Systeme im Konzern wiederherstellen. Ein weiteres Beispiel für die Krisenresilienz von Aurubis.
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, das Geschäftsmodell von Aurubis, mit seinen verschiedenen Ergebnistreibern, wird sich auch im laufenden Geschäftsjahr als robust erweisen. Unser strategischer Fahrplan ist klar: Wir stärken das Kerngeschäft, wachsen im Multimetall-Recycling und verbessern unsere Fähigkeiten, auf nachhaltige Weise Zukunftsmetalle zu produzieren. Wir sind systemrelevant. Heute werden mehr denn je Aurubis-Produkte benötigt – als Basis für die Zukunft von morgen. Für die beschleunigte Transformation zu grünen, bezahlbaren Energien und Technologien sowie zu einer dekarbonisierten Gesellschaft.
Wir freuen uns, wenn Sie uns auf diesem Weg weiter begleiten!
Roland Harings Dr. Heiko Arnold Rainer Verhoeven
Geschäftsbericht 2021/22 Aurubis
Geb.: 28.06.1963, deutscher Staatsbürger Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor Bestellt seit dem 20.05.2019 bis zum 30.06.2027
Geb.: 07.05.1966, deutscher Staatsbürger Produktionsvorstand Bestellt seit dem 15.08.2020 bis zum 14.08.2028
Geb.: 02.12.1968, deutscher Staatsbürger Finanzvorstand
Bestellt seit dem 01.01.2018 bis zum 31.12.2025
» Aurubis Olen NV/SA, Brüssel, Belgien1 Chairman of the Board of Directors
1 Konzerngesellschaft der Aurubis AG.

PROF. DR. FRITZ VAHRENHOLT Aufsichtsratsvorsitzender der Aurubis AG
im Geschäftsjahr 2021/22 hat der Aurubis-Konzern sein bestes operatives Ergebnis vor Steuern Glossar, Seite 235 von 532 Mio. € erzielt. Eine beachtliche Leistung, für die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Führungspersonal sowie der Vorstand in dem durch die Folgen des Ukraine-Krieges von besonderen Unsicherheiten geprägten Geschäftsjahr unsere besondere Anerkennung verdienen.
Wichtige Einflussfaktoren für das operative Ergebnis im Berichtszeitraum waren insbesondere ein deutlich höheres Metallergebnis bei gestiegenen Metallpreisen, signifikant gestiegene Schwefelsäureerlöse aufgrund wesentlich höherer Absatzpreise sowie eine sehr gute Nachfrage nach Kupferprodukten. Zusätzlich beeinflussten höhere Raffinierlöhne für sonstige Recyclingmaterialien das operative Ergebnis positiv. Der verlängerte Wartungsstillstand in Hamburg sowie deutlich niedrigere Raffinierlöhne für Altkupfer wirkten gegenläufig. Gleichwohl belasteten hohe Kosten für Energie das Ergebnis. Sowohl mit Kupferkonzentraten als auch mit Recyclingmaterialien konnte sich Aurubis im Geschäftsjahr
anhaltend gut versorgen. Während der Konzentratdurchsatz des Aurubis Konzerns trotz des Wartungsstillstandes in Hamburg, auf hohem Niveau lag, bewegte sich der Durchsatz an Altkupfer und sonstigen Recyclingmaterialien auf Vorjahresniveau.
Gemeinsames Ziel von Vorstand und Aufsichtsrat ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts der Aurubis AG und ihrer Konzerngesellschaften.
In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse haben den Vorstand auch im Geschäftsjahr 2021/22 bei der Leitung des Unternehmens eng begleitet, sorgfältig überwacht, ihm beratend zur Seite gestanden sowie die ihnen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben umfassend wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat sich von der Recht- und Zweckmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.
Der Aufsichtsrat wurde fortlaufend und detailliert über die Ergebnis- und Geschäftsentwicklung des Konzerns und der einzelnen Segmente sowie über die Finanzlage des Unternehmens unterrichtet. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen hat der Vorstand ausführlich erläutert und mit dem Aufsichtsrat diskutiert.
Der Vorstand hat den Aufsichtsrat mittels eines schriftlichen Monatsberichts über die Unternehmensstrategie, die Planung sowie wichtige Geschäftsvorfälle der Gesellschaft und des Konzerns, die damit verbundenen Chancen und Risiken sowie Fragen der Compliance Glossar, Seite 232 informiert.
Die für Aurubis bedeutenden Geschäftsvorgänge hat der Aufsichtsrat auf Basis der Berichte des Vorstands ausführlich erörtert.
Den Beschlussvorschlägen des Vorstands hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung zugestimmt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt zum Vorstand, v. a. zum Vorstandsvorsitzenden, und hat sich mit ihm über aktuelle Entwicklungen ausgetauscht.
Im Geschäftsjahr 2021/22 fanden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen und eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung statt. Im schriftlichen Umlaufverfahren wurden drei Beschlüsse gefasst. Die Teilnahmequote der Aufsichtsratsmitglieder bei Aufsichtsratssitzungen lag bei 100%. Der Aufsichtsrat tagte in einer Sitzung zeitweise ohne die Anwesenheit des Vorstands. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie fanden Sitzungen des Aufsichtsrats auch virtuell über Videokonferenzen statt.
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Teilnahmequote der Mitglieder für die Aufsichtsratssitzungen und die Sitzungen der jeweiligen Ausschüsse.
| Sitzungs anwesenheit |
Anwesenheit | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Aufsichtsratsplenum | 4 ordentliche Sitzungen und 1 außerordentliche Sitzung |
|||||
| Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender) |
5/5 | 100% | ||||
| Stefan Schmidt (stellvertretender Vorsitzender) |
5/5 | 100% | ||||
| Deniz Filiz Acar | 5/5 | 100% | ||||
| Andrea Bauer | 5/5 | 100% | ||||
| Christian Ehrentraut | 5/5 | 100% | ||||
| Gunnar Groebler | 5/5 | 100% | ||||
| Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob | 5/5 | 100% | ||||
| Jan Koltze | 5/5 | 100% | ||||
| Dr. Stephan Krümmer | 5/5 | 100% | ||||
| Dr. Elke Lossin | 5/5 | 100% | ||||
| Dr. Sandra Reich | 5/5 | 100% | ||||
| Melf Singer | 5/5 | 100% |
| Sitzungs | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| anwesenheit | Anwesenheit | ||||
| Personal-/Vergütungsausschuss | 2 Sitzungen | ||||
| Prof. Dr. Fritz Vahrenholt | |||||
| (Vorsitzender) | 2/2 | 100% | |||
| Deniz Filiz Acar | 2/2 | 100% | |||
| Andrea Bauer | 1/2 | 50% | |||
| Christian Ehrentraut | 2/2 | 100% | |||
| Gunnar Groebler | 2/2 | 100% | |||
| Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob | 2/2 | 100% | |||
| Jan Koltze | 2/2 | 100% | |||
| Stefan Schmidt | 2/2 | 100% | |||
| Prüfungsausschuss (Audit Committee) |
5 Sitzungen | ||||
| Dr. Stephan Krümmer (Vorsitzender) |
5/5 | 100% | |||
| Gunnar Groebler | 3/5 | 60% | |||
| Jan Koltze | 4/5 | 80% | |||
| Dr. Elke Lossin | 5/5 | 100% | |||
| Dr. Sandra Reich | 5/5 | 100% | |||
| Melf Singer | 5/5 | 100% | |||
| Technikausschuss | 4 Sitzungen | ||||
| Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob (Vorsitzender) |
4/4 | 100% | |||
| Christian Ehrentraut | 4/4 | 100% | |||
| Dr. Stephan Krümmer | 4/4 | 100% | |||
| Stefan Schmidt | 4/4 | 100% | |||
| Vermittlungs- und Nominierungsausschuss tagten im Geschäftsjahr nicht |
Gegenstand regelmäßiger Beratung im Plenum des Aufsichtsrats waren der Geschäftsverlauf, die Beschäftigung im Konzern und die Entwicklungen des Ergebnisses sowie der Rohstoff- und Devisenmärkte. Der Aufsichtsrat befasste sich ebenfalls mit der Finanzlage und dem Stand der Investitionen. Insbesondere begleitete der Aufsichtsrat die Umsetzung der Konzernstrategie sowie das Performance Improvement Program und diverse IT-Projekte. In den Sitzungen wurde von den Vorsitzenden des Personal-/ Vergütungs-, des Prüfungs- und des Technikausschusses über deren Arbeit, die beschlossenen Vorschläge sowie die erzielten Ergebnisse berichtet.
In der außerordentlichen Sitzung am 10.11.2021 hat der Aufsichtsrat die Vergütung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2020/21 auf Basis der ermittelten Zielerreichung festgelegt und dem Bau eines Recyclingwerks in den USA zugestimmt.
In der Sitzung vom 01.12.2021 standen die Prüfung des Konzernund Jahresabschlusses 2020/21 mit dem darin enthaltenen Corporate-Governance-Bericht sowie die Vorbereitung der Hauptversammlung 2022 im Mittelpunkt der Beratung. Der Aufsichtsrat befasste sich mit dem Status des Performance Improvement Program und der Digitalstrategie.
In der Sitzung am 16.02.2022 berichtete der Vorstand zum laufenden Geschäft. Der Aufsichtsrat stimmte der Investition zur Behandlung nickelhaltiger Elektrolyte am Standort Olen zu. Darüber hinaus begleitete der Aufsichtsrat den Verkauf der Flat-Rolled-Products-Standorte in Zutphen (Niederlande), Smethwik (England), Mortara (Italien) sowie Dolný Kubín (Slowakei). Vor der Sitzung am 09.06.2022 besuchte der Aufsichtsrat den Standort in Beerse. Coronabedingt war dieser Besuch mehrmals verschoben worden. In der Sitzung genehmigte der Aufsichtsrat einen weiteren Investitionsantrag für den Stillstand 2023 sowie den Bau einer neuen Abwasserreinigungsanlage und den Erwerb von rund 150 Eisenbahnwaggons für den Standort Pirdop.
In der Sitzung vom 13.09.2022 beschloss der Aufsichtsrat, Frau Inge Hofkens beginnend ab 01.01.2023 für drei Jahre bis zum 31.12.2025 und Herrn Dr. Heiko Arnold für fünf Jahre im Anschluss an seine jetzige Bestellung bis zum 14.08.2028 als Vorstände zu bestellen. Frau Inge Hofkens wird das Segment Multimetal Recycling und Herr Dr. Arnold das Segment Custom Smelting & Products verantworten. Der Aufsichtsrat genehmigte das Budget und die Investitionsplanung 2022/23. Des Weiteren stand die Überarbeitung der Corporate Governance im Mittelpunkt der Sitzung. Der Aufsichtsrat beschloss die Zielerreichung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021/22 und legte die individuellen Ziele für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2022/23 und die Zielwerte für den Performance Cash Plan fest. Darüber hinaus wurde das
Kompetenzprofil des Aufsichtsrats verfeinert. Der Aufsichtsrat führte eine Selbstbeurteilung durch. Er beschloss die Einführung eines überarbeiteten Vergütungssystems für den Vorstand mit Wirkung zum 01.10.2023 nach Billigung durch die Hauptversammlung im Februar 2023.
Im Umlaufverfahren stimmte der Aufsichtsrat der Entsprechenserklärung, der Erweiterung des Personal-/Vergütungsausschusses sowie der Getrennterfüllung der Geschlechterquote für die Wahl des Aufsichtsrats zu.
Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt fünf Ausschüsse gebildet, um die Arbeit im Plenum effektiv zu unterstützen. Die Ausschüsse bereiteten die Beschlüsse des Aufsichtsrats sowie die Themen vor, die im Plenum zu behandeln waren. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz hat im Berichtsjahr nicht getagt.
Ausführungen zur Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse finden sich ebenso in der diesjährigen Erklärung zur Unternehmensführung.
Der Personal-/Vergütungsausschuss trat im Berichtszeitraum zweimal zusammen. Er befasste sich sowohl mit der Erarbeitung eines Vorschlags zur Festlegung der individuellen Vorstandsvergütungsziele als auch mit dem Vorschlag für das Erreichen der Ziele. In der Sitzung am 25.04.2022 befasste er sich mit dem Talent-Management für bestimmte Management-Funktionen und der Förderung von Diversität im Aurubis-Konzern sowie mit dem Vorschlag zum neuen Vergütungssystem für den Vorstand. In der Sitzung vom 09.09.2022 empfahl der Ausschuss dem Aufsichtsrat die erstmalige Bestellung von Frau Inge Hofkens (für drei Jahre) und die Verlängerung der Bestellung von Herrn Heiko Arnold (um weitere fünf Jahre) zu Vorständen. Erneut stand das angepasste Vergütungssystem für den Vorstand mit Wirkung ab 01.10.2023 auf der Tagesordnung.
Der Technikausschuss trat im Berichtszeitraum viermal zusammen. Neben der Begleitung diverser Optimierungs- und Entwicklungsprojekte, u. a. zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit, beschäftigte sich der Ausschuss mit der Nachschau der Stillstände in Pirdop 2021 und Hamburg 2022 und den Vorbereitungen für die Stillstandsplanung 2023 am Standort in Pirdop. Der Vorstand berichtete über den Status des Projekts zur Emissionsminderung im Bereich der Primärhütte (RWO) im Werk Hamburg und über den Neubau der Abwasseranlage sowie den Kauf von Eisenbahnwaggons für den Transport der Konzentrate nach Pirdop. Ebenso befasste sich der Ausschuss mit dem hydrometallurgischen Prozess zur Verarbeitung von nickelhaltigem Elektrolyt. Ein weiterer wesentlicher Aspekt war die Befassung mit konzernweiten Maßnahmen, um auf eine mögliche Gasknappheit angemessen zu reagieren.
Der Prüfungsausschuss trat im Berichtszeitraum fünfmal zusammen. In vier Sitzungen prüfte er die Quartalsberichte bzw. den Konzern- und Jahresabschluss des abgelaufenen Geschäftsjahres und erörterte diese mit dem Vorstand. Er befasste sich außerdem mit der Prüfung der Rechnungslegung, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems. Des Weiteren wurden Themen im Bereich der Nachhaltigkeit inklusive Prüfung des Nichtfinanziellen Berichts und der Compliance innerhalb des Aurubis-Konzerns behandelt. In der fünften Sitzung befasste sich der Ausschuss mit dem Budget und der Mittelfristplanung für das Geschäftsjahr 2022/23. Ferner stand im Mittelpunkt der Diskussion die Begleitung des Performance Improvement Program. Der Prüfungsausschuss empfahl dem Aufsichtsrat die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021/22.
Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Berichtsjahr, Herr Dr. Stephan Krümmer, verfügt entsprechend § 107 Abs. 4 i.V.m. § 100 Abs. 5 AktG und dem Grundsatz 15 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28.04.2022 (DCGK 2022) aus seiner beruflichen Praxis über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen, internen Kontrollverfahren und Abschlussprüfung. Er ist kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft. Weitere Expertin gemäß § 100 Abs. 5 AktG im Prüfungsausschuss ist Frau Dr. Sandra Reich, die ebenso über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen, internen Kontrollverfahren und Abschlussprüfung verfügt.
Neben der Erteilung des Prüfungsauftrags und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer legte der Ausschuss seine Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung 2021/22 fest. Diese sind:
Der Aufsichtsrat hat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags die Erklärung der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zu deren Unabhängigkeit eingeholt. Die Prüfungen erfolgten nach deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. festgelegten Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung; ergänzend wurden die International Standards on Auditing beachtet. Sie umfassten auch das Risikomanagement und die Einhaltung der Berichtspflichten zur Corporate Governance nach § 161 AktG.
Vertreter des Abschlussprüfers haben an zwei Sitzungen des Prüfungsausschusses teilgenommen und berichteten über die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses.
Die regelmäßige Selbstbeurteilung, wie wirksam der Aufsichtsrat insgesamt und sämtliche seiner Ausschüsse ihre Aufgaben erfüllen, wurde vom Aufsichtsrat in der Sitzung am 13.09.2022 durchgeführt. Bei der Selbstbeurteilung wurden zunächst anhand eines ausführlichen Fragebogens, der mithilfe externer Berater entwickelt wurde, u. a. die Aufgaben, die Besetzung, die Zusammenarbeit im Aufsichtsrat, die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und die Informationsversorgung sowie die Arbeit in den Sitzungen und Ausschüssen untersucht. In der Aufsichtsratssitzung wurden die Ergebnisse vorgestellt und ausführlich diskutiert. Es wurde insbesondere festgestellt, dass die interne Nachfolgeentwicklung von Vorständen weiter ausgebaut werden soll. Nach ausführlicher Diskussion und im freien Diskurs stellte der Aufsichtsrat seine Effizienz und die seiner Ausschüsse fest.
Über die Corporate Governance bei der Aurubis AG berichteten Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Grundsatz 23 DCGK 2022 in der Erklärung zur Unternehmensführung und im Bericht zur Corporate Governance.
Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG haben am 01.11.2022 die aktualisierte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und unter www.aurubis.com dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht. Die Aurubis AG entspricht den Kodexempfehlungen mit zwei Ausnahmen. Nähere Informationen hierzu können der Entsprechenserklärung entnommen werden.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden bei der Amtseinführung u. a. von der Rechtsabteilung geschult und durch den Vorstand über die Besonderheiten des Geschäftsmodells der Gesellschaft unterrichtet. Ferner sind Werksführungen vorgesehen. Bei Bedarf, z.B. durch neue regulatorische Anforderungen, werden die Mitglieder des Aufsichtsrats weitergehend informiert und bilden sich entsprechend fort.
Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren ist, traten nicht auf. Wesentliche Geschäfte mit einem Vorstandsmitglied bzw. nahestehenden Personen oder Unternehmen gab es keine.
Der vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellte Jahresabschluss der Gesellschaft und der nach internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022 sowie der zusammengefasste Lagebericht für die Gesellschaft und den Konzern wurden gemäß Beschluss der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 17.02.2022 und der anschließenden Auftragserteilung durch den Aufsichtsrat von der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, geprüft. Der verantwortliche Wirtschaftsprüfer für die Prüfung des Konzerns und der Gesellschaft ist Herr Christian Dinter. Der Abschlussprüfer erteilte jeweils uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, ist seit dem Geschäftsjahr 2018/19 als Abschlussprüfer bestellt und hat Aurubis zum vierten Mal geprüft.
Am 20.12.2022 fand die Bilanzaufsichtsratssitzung statt. Alle Aufsichtsratsmitglieder erhielten rechtzeitig vor dieser Sitzung die Jahresabschlussunterlagen, die Prüfungsberichte sowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns und alle sonstigen Vorlagen. Diese Unterlagen wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats ausführlich besprochen. Der Abschlussprüfer nahm an dieser Sitzung teil, berichtete ausführlich über den Prüfungsverlauf sowie die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte und Diskussionen der Unterlagen sowie seiner ergänzenden Ausführungen zur Verfügung.
Nach ausführlicher Besprechung der Prüfungsergebnisse und nach eingehender Auseinandersetzung mit dem Bericht des Abschlussprüfers sowie dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns und auf Basis seiner eigenen Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts für die Gesellschaft und den Konzern stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu. Der Aufsichtsrat stellte fest, dass keine Einwendungen zu erheben sind, und billigte in der Bilanzsitzung gemäß den Empfehlungen des Prüfungsausschusses den Jahresabschluss, der damit festgestellt ist, sowie den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns an.
Der Aufsichtsrat hat die nichtfinanzielle Berichterstattung geprüft und keine Bedenken erhoben.
Der Aufsichtsrat hat die KPMG Wirtschaftsprüfung AG, Hamburg, zur Prüfung mit Ausnahme des sich in Überarbeitung befindlichen Business Partner Screening hinzugezogen. Die KPMG kam zu dem Ergebnis, dass auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise keine Sachverhalte bekannt geworden sind, die KPMG zu der Auffassung gelangen lassen, dass die geprüften Bestandteile des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts der Aurubis AG für den Zeitraum 01.10.2021 bis zum 30.09.2022 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§315b, 315c i.V.m. 289b bis 289e HGB und mit der EU-Taxonomieverordnung und weiterer Rechtsakte bzw. Auslegungen aufgestellt worden ist.
Die Hauptversammlung hat im Februar 2022 Herrn Gunnar Groebler, der auf Vorschlag des Nominierungsausschusses und auf Antrag des Vorstands durch das Amtsgericht Hamburg mit Wirkung ab dem 01.10.2021 zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt worden war, als Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt bzw. bestätigt.
Hamburg, den 20.12.2022
Der Aufsichtsrat
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Vorsitzender
Detaillierte Lebensläufe der Mitglieder des Aufsichtsrats finden Sie auf unserer Konzernseite www.aurubis.com/ueber-uns/management/aufsichtsrat.
Vorsitzender des Aufsichtsrats Keine ausgeübte Berufstätigkeit
» Encavis AG, Hamburg1 Mitglied des Aufsichtsrats
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats Leiter Operations Recyclingzentrum der Aurubis AG, Lünen » Keine weiteren Mandate
Ausbilderin für kaufmännische Auszubildende Stellv. Ausbildungsleiterin im Bereich HR Ausbildung, Hamburg Freigestelltes Betriebsratsmitglied und stellv. Betriebsratsvorsitzende
» Keine weiteren Mandate
Chief Financial Officer der Nobian B.V., Amersfoort, Niederlande
» technotrans SE, Sassenberg1 Mitglied des Aufsichtsrats
Stellv. Schichtleiter in der Abteilung Schmelzbetriebe Bereich KRS/MZO Freigestelltes Betriebsratsmitglied in Lünen Betriebsratsvorsitzender in Lünen seit Mai 2022 Stellv. Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats seit Juni 2022
Vorsitzender des Vorstands der Salzgitter AG, Salzgitter1
Keine ausgeübte Berufstätigkeit
1 Börsennotiertes Unternehmen.
2 Von der Belegschaft gewählt.
3 Konzerngesellschaften der Salzgitter AG.
Bezirksleiter IG BCE Hamburg-Harburg
Keine ausgeübte Berufstätigkeit
» Keine weiteren Mandate
Betriebsleiterin im Analytischen Labor der Aurubis AG, Hamburg
» Keine weiteren Mandate
Tagschichtmeister Produktion Säurebetriebe der Aurubis AG, Hamburg
» Keine weiteren Mandate
§ 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender) Stefan Schmidt (stellvertretender Vorsitzender) Andrea Bauer Christian Ehrentraut
Dr. Stephan Krümmer (Vorsitzender) Gunnar Groebler Jan Koltze Dr. Elke Lossin Dr. Sandra Reich Melf Singer
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender) Deniz Filiz Acar Andrea Bauer Christian Ehrentraut seit dem 01.02.2022 Gunnar Groebler Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob seit dem 01.02.2022 Jan Koltze Stefan Schmidt
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Vorsitzender) Gunnar Groebler Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob Dr. Stephan Krümmer
Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob (Vorsitzender) Christian Ehrentraut Dr. Stephan Krümmer Stefan Schmidt
1 Börsennotiertes Unternehmen.
2 Von der Belegschaft gewählt.
Die Prinzipien verantwortungsbewusster und nachhaltiger Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Leitungs- und Kontrollgremien der Aurubis AG. Der Vorstand berichtet in dieser Erklärung – zugleich auch für den Aufsichtsrat – gemäß Grundsatz Nummer 23 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28.04.2022 und gemäß §§ 289f, 315d HGB über die Unternehmensführung.
§ 161 Aktiengesetz (AktG) verpflichtet Vorstand und Aufsichtsrat einer in Deutschland börsennotierten Aktiengesellschaft, einmal jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und aus welchem Grund nicht.
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im Geschäftsjahr 2021/22 mehrfach mit Themen der Corporate Governance beschäftigt und am 01.11.2022 gemeinsam die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben. Die Erklärung wurde der Öffentlichkeit unter www.aurubis.com/ueber-uns/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht. Dort sind auch die Entsprechenserklärungen der letzten fünf Jahre sowie die Erfüllung der Kodexvorgaben im Detail permanent öffentlich zugänglich.
"Die Aurubis AG hat seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung am 02.11.2021 sämtlichen Empfehlungen der vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers am 27.06.2022 bekannt gemachten Fassung des Kodex vom 22.04.2022 ("DCGK 2022") entsprochen, mit folgender Ausnahme:
» G.10 (überwiegender Aktienkursbezug der variablen Vergütung)
Gemäß Empfehlung G.10 sollen die dem Vorstandsmitglied gewährten variablen Vergütungsbeträge überwiegend in Aktien der Gesellschaft angelegt oder entsprechend
aktienbasiert gewährt werden. Das neue Vergütungssystem beinhaltet als variable Vergütungsbestandteile einen Jahresbonus, ein Aktien-Deferral und einen Performance Cash Plan, wobei nur das Aktien-Deferral entsprechend aktienbasiert gewährt wird. Der Zielbetrag des Aktien-Deferral beträgt dabei 20% der variablen Vergütung, womit keine überwiegende Aktienkursbasierung der variablen Vergütung gegeben ist. Um zukünftig einen stärkeren Aktienkursbezug herzustellen und der Empfehlung G.10 des DCGK zu entsprechen, wird der Hauptversammlung am 16.02.2023 ein geändertes Vergütungssystem mit Gültigkeit ab dem 01.10.2023 vorgestellt. Der Performance Cash Plan wird dabei durch einen Performance Share Plan ersetzt werden.
Außerdem weicht die Aurubis AG in folgendem Punkt von den Empfehlungen des DCGK 2022 ab:
» C.10 (Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder) Der Aufsichtsratsvorsitzende sowie der Vorsitzende des mit der Vorstandsvergütung befassten Ausschusses sollen unabhängig von der Gesellschaft und vom Vorstand sein. Prof. Vahrenholt gehört dem Aufsichtsrat länger als 12 Jahre an und gilt damit nach C.7 DCGK 2022 als nicht unabhängig. Der Aufsichtsrat stellt bei der Auswahl seiner Mitglieder bzw. der Unterbreitung entsprechender Wahlvorschläge an die Hauptversammlung die fachliche und persönliche Qualifikation der Kandidaten in den Vordergrund. Dies gilt auch für die Bestellung von Prof. Vahrenholt.
Hamburg, den 01.11.2022
Für den Vorstand
Roland Harings Rainer Verhoeven
Vorsitzender Mitglied
Für den Aufsichtsrat
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Vorsitzender"
Auf der Internetseite der Aurubis AG unter www.aurubis.com/ ueber-uns/management werden der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021/22 und der Vermerk des Abschlussprüfers gemäß § 162 des Aktiengesetzes, das geltende Vergütungssystem gemäß § 87a Absatz 1 und 2 Satz 1 und § 113 Absatz 1 des Aktiengesetzes sowie der letzte Vergütungsbeschluss gemäß § 120a Absatz 2 und § 113a Absatz 3 des Aktiengesetzes öffentlich zugänglich gemacht.
Für die Aurubis AG bilden die einschlägigen Rechtsvorschriften, v. a. das Aktien-, Mitbestimmungs- und Kapitalmarktrecht, die Satzung, der Deutsche Corporate Governance Kodex sowie die Geschäftsordnungen des Aufsichtsrats und des Vorstands die Grundlagen für die Ausgestaltung von Führung und Kontrolle im Unternehmen. Über die gesetzlichen Pflichten hinaus hat Aurubis Werte und daraus abgeleitete Verhaltensgrundsätze definiert, die den Rahmen für das Verhalten und die Entscheidungen verbindlich vorgeben und Orientierung für das unternehmerische Handeln bieten. Die Werte und die Verhaltensgrundsätze sind auf der Website des Unternehmens im Bereich "Verantwortung" veröffentlicht. Jeder Mitarbeiter wird mit diesen konzernweit geltenden Werten und Verhaltensgrundsätzen (Code of Conduct) sowie den sich daraus ableitenden Unternehmensrichtlinien vertraut gemacht. Zu speziellen Themen finden Pflichtschulungen für (potenziell) betroffene Mitarbeiter statt (z.B. Kartellrecht, Antikorruption, Menschenrechte, Umweltschutz und Arbeitssicherheit).
Die Aurubis AG ist eine Gesellschaft deutschen Rechts, auf dem auch der Deutsche Corporate Governance Kodex beruht. Ein Grundprinzip des deutschen Aktienrechts ist das duale Führungssystem mit den Organen Vorstand und Aufsichtsrat, die durch eine strikte personelle Trennung zwischen dem Vorstand als Leitungsorgan und dem Aufsichtsrat als Überwachungsorgan gekennzeichnet und mit jeweils eigenständigen Kompetenzen ausgestattet sind. Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG arbeiten bei der Steuerung und Überwachung des Unternehmens eng und vertrauensvoll zum Wohle des Unternehmens zusammen.
Der Vorstand leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung frei von Weisungen Dritter nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung und seiner Geschäftsordnung sowie unter Berücksichtigung der Beschlüsse der Hauptversammlung. Der Vorstand vertritt die Gesellschaft gegenüber Dritten.
Der Vorstand als Leitungsorgan führt die Geschäfte der Gesellschaft mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse unter Berücksichtigung der Belange aller Stakeholder.
Der Vorstand identifiziert und bewertet die mit den Sozial- und Umweltfaktoren verbundenen Risiken und Chancen für das Unternehmen sowie die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit.
Es gilt der Grundsatz der Gesamtverantwortung, d.h., die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Sie arbeiten kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Ressorts. Ungeachtet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands die ihnen zugewiesenen Ressorts im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener Verantwortung. Die nähere Ausgestaltung der Zusammenarbeit des Vorstands der Aurubis AG ist in einer vom Aufsichtsrat erlassenen Geschäftsordnung für den Vorstand zusammengefasst. Diese regelt u. a. die Ressortzuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder, die dem Gesamtvorstand vorbehaltenen Angelegenheiten, die Beschlussfassung, namentlich erforderliche Beschlussmehrheiten sowie die Rechte und Pflichten des Vorsitzenden des Vorstands.
Bestimmte Vorstandsentscheidungen von besonderem Gewicht bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Neben gesetzlichen Zustimmungsvorbehalten (insbesondere § 111b AktG) sind diese in einem vom Aufsichtsrat beschlossenen Katalog festgelegt.
So entscheidet der Aufsichtsrat beispielsweise über Beteiligungen an anderen Unternehmen – soweit die Maßnahme für den Konzern von wesentlicher Bedeutung ist – und über wesentliche Investitionen.
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat zeitnah und umfassend schriftlich sowie in den turnusmäßigen Sitzungen über die Strategie, die Planung, die Geschäftsentwicklung, bedeutende Geschäftsvorfälle und die Risikolage des Konzerns einschließlich des Risikomanagements sowie über die Compliance, also die Maßnahmen zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von früher aufgestellten Planungen und Zielen sind vom Vorstand ausführlich zu erläutern und zu begründen.
Die Erstbestellung von Vorstandsmitgliedern erfolgt grundsätzlich für längstens drei Jahre.
Der Vorstand der Aurubis AG bestand im Geschäftsjahr 2021/22 aus drei Mitgliedern: Herr Roland Harings als Vorsitzender, Herr Dr. Heiko Arnold und Herr Rainer Verhoeven.
Der Vorstand hat im Geschäftsjahr 2021/22 keine Ausschüsse gebildet.
Bei der Zusammensetzung des Vorstands orientiert sich der Aufsichtsrat in erster Linie an fachlichen Kenntnissen und persönlicher Eignung. Der Vorstand soll aufgrund seiner Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen in der Lage sein, seine Aufgaben in einem Unternehmen der Kupfer-/Metallbranche zu erfüllen und das Ansehen des Aurubis-Konzerns in der Öffentlichkeit zu wahren und zu fördern.
Des Weiteren hat der Aufsichtsrat für die Zusammensetzung des Vorstands ein Diversitätskonzept verabschiedet. Dieses berücksichtigt Aspekte wie beispielsweise Alter, Geschlecht, Bildungsoder Berufshintergrund. So soll bei der Auswahl von Vorstandsmitgliedern neben deren Eignung nach persönlicher und fachlicher Kompetenz möglichst ein breites Spektrum von Kenntnissen und Erfahrungen sowie Bildungs- und Berufshintergründen abgedeckt werden. Als weiteres Kriterium seines Diversitätskonzepts soll der Vorstand in seiner Gesamtheit eine ausgewogene Altersstruktur aufweisen und damit sowohl jüngere
Persönlichkeiten, die neueren Fachkenntnissen und Führungsmethoden näherstehen, als auch ältere Persönlichkeiten, die über größere Berufs-, Lebens- und Führungserfahrung verfügen, vorsehen. Bei gleicher Eignung nach persönlicher und fachlicher Kompetenz sollen möglichst sowohl weibliche als auch männliche Persönlichkeiten im Vorstand vertreten sein. Mit diesem Diversitätskonzept für die Zusammensetzung des Vorstands verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel, eine größtmögliche Vielfalt hinsichtlich Alter, Geschlecht, Bildungs- oder Berufshintergrund zu erreichen. Neben der höchstmöglichen individuellen Eignung der einzelnen Mitglieder sollen dadurch möglichst vielfältige Perspektiven in die Leitung des Unternehmens einfließen.
Der Aufsichtsrat hatte gemäß § 111 Abs. 5 AktG bis zum 30.09.2026 eine Mindestzielquote für den Frauenanteil im Vorstand von 33,3% (bzw. eine Frau bei einem dreiköpfigen Vorstand) beschlossen. Mit Wirkung zum 01.01.2023 hat der Aufsichtsrat Frau Inge Hofkens zum vierten Vorstandsmitglied ernannt. Damit wird die gesetzliche Quote für die Bildung eines vierköpfigen Vorstands nach §76 Abs. 3a AktG erfüllt. Zukünftig entfällt die Pflicht zur Zielgrößensetzung für den Vorstand.
Vorstandsbestellungen sollen grundsätzlich bis zum Erreichen des 65. Lebensjahres begrenzt werden.
Der Aufsichtsrat hat sich allgemein und bei personellen Veränderungen im Vorstand sehr intensiv mit Vielfalt im Vorstand beschäftigt und berücksichtigt bei personellen Veränderungen das beschlossene Diversitätskonzept. Das Diversitätskonzept wurde dabei so weit wie möglich umgesetzt. Als positives Ergebnis dieser Bemühungen ist insbesondere die Bestellung von Frau Inge Hofkens zum 01.01.2023 hervorzuheben, so dass künftig gemäß dem gesetzten Ziel sowohl Männer wie Frauen im Vorstand vertreten sein werden. Die Vorstandsmitglieder verfügen über ein breites Spektrum von Kenntnissen und Erfahrungen sowie Bildungs- und Berufshintergründen: Ein Vorstandsmitglied hat eine wirtschaftsbezogene Ausbildung und ein wirtschaftswissenschaftliches Studium, die weiteren beiden Vorstandsmitglieder haben technisch-naturwissenschaftliche Studien abgeschlossen. Alle Vorstandsmitglieder weisen persönliche Erfahrungen in internationalen Konzernen außerhalb von Deutschland auf und besitzen ein gutes Verständnis der Kunden- und Investorenlandschaft in internationalen Märkten. Die Regelaltersgrenze wird von keinem Vorstandsmitglied
überschritten. Mit der Neubestellung von Frau Hofkens zum 01.01.2023 wird die wirtschaftswissenschaftliche Kompetenz erweitert. Mit knapp 30 Jahren Erfahrung im Bereich des Multimetall-Recyclings und in den verantwortungsvollen Management-Positionen bringt Frau Hofkens eine hervorragende Expertise mit, um das wachsende Recyclinggeschäft im integrierten, internationalen Hüttennetzwerk von Aurubis weiter voranzubringen.
Der Aufsichtsrat sorgt gemeinsam mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung zur Besetzung des Vorstands. Die langfristige Nachfolgeplanung orientiert sich an der Unternehmensstrategie. Grundlage ist eine systematische Führungskräfteentwicklung mit den folgenden wesentlichen Elementen:
Mit welcher Persönlichkeit eine konkrete Vorstandsposition besetzt werden soll, entscheidet der Aufsichtsrat im Unternehmensinteresse und unter Würdigung aller Umstände des Einzelfalls.
Darüber hinaus bestehen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben gemäß § 76 Abs. 4 AktG auch Zielgrößen für den Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands. Die Zielgrößen müssen den angestrebten Frauenanteil an der jeweiligen Führungsebene beschreiben und bei Angaben in Prozent vollen Personenzahlen entsprechen.
Der Vorstand hat sich mit Beschluss vom 30.08.2021 das gesteigerte Ziel gesetzt, für die erste Führungsebene einen Frauenanteil von 30% (bzw. acht Frauen) und für die zweite Führungsebene eine Zielgröße von 25% (bzw. 32 Frauen) zu erreichen. Die genannten Ziele sollen vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2026 erreicht werden.
Der Frauenanteil in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands betrug zum Berichtsstichtag (30.09.2022) rund 24% (Vj. rund 28%), in der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands rund 22% (Vj. rund 19%). Der Frauenanteil in der ersten Führungsebene hat zum Berichtsstichtag abgenommen, die Quote in der zweiten Ebene hat dagegen zugenommen.
Die für das abgelaufene Geschäftsjahr relevanten Zielgrößen wurden nicht erreicht. Die Abnahme in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands ist v. a. auf eine Änderung des Geschäftsverteilungsplans sowie damit einhergehende Strukturänderungen zurückzuführen.
Trotz intensiver Bemühungen ist es nicht gelungen, offene Positionen mit Frauen zu besetzen. Insbesondere auf viele technisch basierte Positionen haben sich keine Frauen beworben. Der Vorstand strebt weiterhin eine angemessene Berücksichtigung von Frauen in der ersten und zweiten Führungsebene an. Für den Konzern ist es ein wichtiges Ziel, die Anzahl der Frauen in Führungspositionen weiter zu steigern – unabhängig von gesetzlichen Regelungen.
Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Überwachung und Beratung umfassen insbesondere auch Nachhaltigkeitsfragen. Er bestellt und entlässt die Mitglieder des Vorstands, beschließt das Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder und setzt deren jeweilige Gesamtvergütung fest. Ebenso definiert er bei Versorgungszusagen für die Vorstände das angestrebte Versorgungsniveau. Der Personal-/ Vergütungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsratsplenum entsprechende Vorschläge.
Der Aufsichtsrat wird in Strategie und Planung sowie in alle Fragen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung, besonders solche, die die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens grundlegend verändern, hat der Aufsichtsrat Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats festgelegt. Bei wesentlichen Ereignissen wird ggf. eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und
nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr. Er hält auch zwischen den Sitzungen mit dem Vorstand, insbesondere mit dem Vorsitzenden, regelmäßig Kontakt und berät mit ihm aufkommende Fragen der Strategie, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Unternehmens. Der Aufsichtsrat tagt regelmäßig im Rahmen der Sitzungen ohne den Vorstand. In einer regulären Sitzung des Aufsichtsrats wird dazu Zeit für den Austausch der Aufsichtsratsmitglieder ohne Vorstand reserviert.
Für seine Arbeit hat sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung gegeben. Diese ist auf www.aurubis.com/ueber-uns/management/ aufsichtsrat zugänglich. Zur Vorbereitung der Sitzungen tagen die Vertreter der Aktionäre und der Arbeitnehmer in der Regel getrennt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden bei ihrer Amtseinführung sowie bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen angemessen unterstützt. So erfolgen grundsätzlich ausführliche Einweisungen in die Besonderheiten der Kupferbranche und des Geschäftsmodells. Bei besonderen, den Aufsichtsrat oder die Gesellschaft betreffenden Änderungen des regulativen Umfelds erfolgen Schulungen durch interne und externe Experten.
Dem mitbestimmten Aufsichtsrat der Aurubis AG gehören gemäß Satzung zwölf Mitglieder an, von denen nach Maßgabe des Mitbestimmungsgesetzes jeweils sechs von den Aktionären und den Arbeitnehmern gewählt werden. Die Amtsperioden sind derzeit identisch. Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wurden die Vertreter der Aktionäre bei der letzten Wahl zum Aufsichtsrat in der Hauptversammlung am 01.03.2018 und im Rahmen der Nachwahl am 28.02.2019 und 17.02.2022 einzeln gewählt. Die Amtsperiode des Aufsichtsrats beträgt derzeit fünf Jahre, die laufende Amtsperiode endet mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2023, die über die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2021/22 beschließen wird. Neuwahlen der Anteilseigner des Aufsichtsrats finden in der ordentlichen Hauptversammlung 2023 statt. Hierbei wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, die Amtszeit der in der ordentlichen Hauptversammlung 2023 zu wählenden Aufsichtsratsmitglieder auf vier Jahre zu begrenzen.
Der Aufsichtsrat hat am 13.09.2022 ein überarbeitetes Konzept zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats beschlossen, die die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex berücksichtigt. Das Konzept enthält konkrete Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, das Kompetenzprofil (einschließlich Expertisen zu den für das Unternehmen bedeutsamen Nachhaltigkeitsfragen) sowie ein Diversitätskonzept. Das nachfolgende Konzept wurde auf www.aurubis.com/ueber-uns/management/ aufsichtsrat dauerhaft zugänglich gemacht.
Der Aufsichtsrat strebt eine Zusammensetzung an, die eine qualifizierte Kontrolle und Beratung des Vorstands durch den Aufsichtsrat sicherstellt.
Für die Wahl in den Aufsichtsrat sollen Kandidaten vorgeschlagen werden, die aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen, ihrer Integrität und Persönlichkeit die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem börsennotierten, international tätigen Unternehmen der Kupfer-/Metallindustrie wahrnehmen können.
Diese Ziele berücksichtigen die gesetzlichen Anforderungen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats sowie – soweit keine Abweichung erklärt wird – die entsprechenden Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK).
Neben den individuellen Anforderungen, die für jedes einzelne Mitglied gelten, gibt es für das Gesamtgremium ein Kompetenzprofil sowie ein Diversitätskonzept. Der Aufsichtsrat wirkt darauf hin, das Diversitätskonzept für seine Zusammensetzung als auch das Kompetenzprofil umzusetzen, indem er bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner die in seinem Konzept enthaltenen Aspekte berücksichtigt. Die letztendliche Entscheidung über die Zusammensetzung des Aufsichtsrats obliegt den Aktionären der Aurubis AG in der Hauptversammlung.
Auch die unternehmerische Mitbestimmung in der Aurubis AG trägt zur Vielfalt hinsichtlich beruflicher Erfahrungen und kultureller Herkunft bei. Eine Auswahlmöglichkeit in Bezug auf die Kandidaten der Arbeitnehmervertreter hat der Aufsichtsrat jedoch nicht.
Folgende Anforderungen und Zielsetzungen sollen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Aurubis AG gelten.
Aufsichtsratsmitglieder sollen über unternehmerische bzw. betriebliche Erfahrung und eine allgemeine Kenntnis der Kupfer-/ Metallbranche oder verwandter Branchen verfügen. Sie sollen aufgrund ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen in der Lage sein, die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem international tätigen Unternehmen zu erfüllen und das Ansehen des Aurubis-Konzerns in der Öffentlichkeit zu wahren.
Im Rahmen von Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung soll insbesondere auf Persönlichkeit, Integrität, Leistungsbereitschaft und Professionalität der Kandidaten geachtet werden.
Ein Aufsichtsratsmitglied ist im Sinne des DCGK als unabhängig anzusehen, wenn es unabhängig von der Aurubis AG und deren Vorstand und unabhängig von einem kontrollierenden Aktionär der Aurubis AG ist. Bei der Bewertung der Unabhängigkeit wird sich der Aufsichtsrat an den Empfehlungen des DCGK orientieren.
Nach den Regeln des DCGK sollen mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig von der Aurubis AG und vom Vorstand sein.
Der Aufsichtsrat stellt die Unabhängigkeit der Arbeitnehmervertreter aufgrund einer Arbeitnehmervertretung oder eines Beschäftigungsverhältnisses mit einer Konzerngesellschaft grundsätzlich nicht infrage.
Jedes Aufsichtsratsmitglied stellt sicher, dass es den zu erwartenden Zeitaufwand zur ordnungsgemäßen Ausübung des Aufsichtsratsmandats aufbringen kann. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass jährlich mindestens vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen abgehalten werden, die jeweils angemessener Vorbereitung bedürfen, ausreichend Zeit für die Prüfung der Jahres- und Konzernabschlussunterlagen vorzusehen ist und bei Mitgliedschaft in einem oder mehreren Aufsichtsratsausschüssen weiterer zeitlicher Aufwand entsteht. Darüber hinaus können zusätzlich außerordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats oder eines Ausschusses zur Behandlung von Sonderthemen notwendig werden.
Neben den gesetzlichen Mandatsbeschränkungen sollen die empfohlenen Obergrenzen des DCGK für Aufsichtsratsmandate berücksichtigt werden.
In den Aufsichtsrat kann nicht gewählt werden, wer zum Zeitpunkt der Bestellung das 75. Lebensjahr vollendet hat.
Für ehemalige Vorstandsmitglieder der Aurubis AG gilt die aktienrechtliche Cooling-off-Periode von zwei Jahren. Zudem sollen dem Aufsichtsrat nicht mehr als zwei ehemalige Vorstandsmitglieder angehören.
Der Aufsichtsrat soll insgesamt über die Kompetenzen verfügen, die angesichts der Aktivitäten des Aurubis-Konzerns als wesentlich erachtet werden. Hierzu gehören insbesondere vertiefte Erfahrungen und Kenntnisse in folgenden Kompetenzfeldern:
| Kompetenzfeld | Kompetenzbeschreibung | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Management & HR |
Erfahrung und Kenntnisse in der Führung von Indus trieunternehmen bei strukturellen Änderungen in der Branche, bei sonstigen Veränderungsprozessen und Effizienzprogrammen |
||||
| Erfahrung und Kenntnisse im internationalen Personalmanagement, einschließlich Rekrutierung und Entwicklung von Führungskräften |
|||||
| Technik | Verständnis der Metallurgie und der Lieferkette für ressourcen- und energieintensive Industrieunter nehmen |
||||
| Digitalisierung | Erfahrung mit der Digitalisierung von Industrie prozessen und Unternehmen |
||||
| Internationale Erfahrung |
Persönliche Erfahrung in der Führung von Unter nehmen in internationalen Schlüsselmärkten außer halb von Deutschland |
||||
| Gutes Verständnis der Kunden-, Investoren- oder Regulierungslandschaft an wichtigen internationalen Standorten |
|||||
| Risiko management |
Erfahrung im Umgang mit operativen, marktspezifi schen, geopolitischen, finanziellen, rechtlichen und Compliance-Risiken mithilfe interner Kontrollsysteme |
||||
| Finanzen | Vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwen dung internationaler Rechnungslegungsgrundsätze und interner Kontrollverfahren |
||||
| Gute Kenntnisse der Unternehmensfinanzierung und der Kapitalmärkte |
|||||
| Abschluss prüfung |
Fachwissen und persönliche Erfahrung in der Rechnungslegung und Abschlussprüfung, einschließ lich der Nachhaltigkeitsberichterstattung |
||||
| Environment, Social and Corporate |
Kenntnisse der ESG-Faktoren und deren Bedeutung für Aurubis, insbesondere als energieintensives Unternehmen |
||||
| Governance (ESG) |
Erfahrung im Bereich Nachhaltigkeit, nachhaltige Technologien und Unternehmensverantwortung |
||||
| Kenntnisse der gesetzlichen Bestimmungen und Standards zur Corporate Governance und Compliance für ein börsennotiertes Unternehmen (Deutscher Corporate Governance Kodex, Marktmissbrauchs verordnung etc.) |
|||||
| Strategie | Erfahrung mit Strategieentwicklungs- und -umsetzungsprozessen |
||||
| Erfahrung mit M&A-Prozessen |
In Übereinstimmung mit dem Kompetenzprofil muss gemäß § 100 Abs. 5 AktG mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats über Sachverstand auf dem Gebiet Rechnungslegung und mindestens ein weiteres Mitglied des Aufsichtsrats über Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung verfügen; die Mitglieder müssen in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor, in dem die Gesellschaft tätig ist, vertraut sein.
Das soeben beschriebene Kompetenzprofil bildet zugleich einen wesentlichen Bestandteil des verfolgten Diversitätskonzepts. Insofern wird zunächst auf die vorstehenden Ausführungen zu den Zielen der Zusammensetzungen und der Zielerreichung verwiesen. Ergänzend und insbesondere wird hervorgehoben, dass der Aufsichtsrat für seine Zusammensetzung im Hinblick auf Vielfalt (Diversity) insbesondere die Berücksichtigung einer ausgewogenen Altersstruktur, unterschiedlicher beruflicher und internationaler Erfahrungen, eine angemessene Beteiligung beider Geschlechter sowie unterschiedliche Ausbildungs- und Berufshintergründe anstrebt:
Auf Basis der Ziele für seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat der Aurubis AG die folgende Übersicht über seine Qualifikationen ("Skill Matrix") erstellt:
| Zugehörigkeits | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| dauer | Persönliche Eignung Unabhängigkeit 2 ( ) |
Diversität | |||||
| Mitglied seit | Mandats beschränkungen |
Geschlecht | Geburtsjahr | Ausbildung | Staats angehörigkeit |
||
| Prof. Dr. Fritz Vahrenholt |
1999 | männlich | 1949 | Chemie | deutsch | ||
| Stefan Schmidt1 |
2018 | männlich | 1967 | Metallurgie | deutsch | ||
| Deniz Filiz Acar1 |
2019 | weiblich | 1978 | Industriekauffrau | deutsch | ||
| Andrea Bauer |
2018 | weiblich | 1966 | Wirtschafts prüfung |
deutsch | ||
| Christian Ehrentraut1 |
2019 | männlich | 1965 | Bergmechaniker | deutsch | ||
| Gunnar Groebler |
2021 | männlich | 1972 | Maschinenbau | deutsch | ||
| Prof. Dr. Karl Friedrich |
|||||||
| Jakob | 2018 | männlich | 1951 | Bergbau | deutsch | ||
| Jan Koltze1 |
2011 | männlich | 1963 | Energieanlagen elektroniker |
deutsch | ||
| Dr. Stephan Krümmer |
2018 | männlich | 1956 | Wirtschafts wissenschaften |
deutsch | ||
| Dr. Elke Lossin1 |
2018 | weiblich | 1965 | Chemie | deutsch | ||
| Dr. Sandra Reich |
2013 | weiblich | 1977 | Wirtschaftsrecht | deutsch | ||
| Melf Singer1 | 2018 | männlich | 1973 | Chemikant | deutsch | ||
Management Finanzen
Abschluss-
prüfung ESG Strategie
basierend auf jährlicher Selbsteinschätzung des Aufsichtsrats.
Ein Haken bedeutet zumindest gute Kenntnisse (2) auf einer Skala von 1 (sehr gute Kenntnisse) bis 6 (keine Kenntnisse).
1 von der Belegschaft gewählt.
2 CEO des Mehrheitsaktionärs Salzgitter AG, unabhängig im Sinne von C7 DCGK 2022.
Die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ist unter www.aurubis.com/ueber-uns/management/ aufsichtsrat abrufbar.
| Kompetenzen | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Management & HR |
Technik | Digitalisierung | Internationale Erfahrung |
Risiko Management |
Finanzen | Abschluss prüfung |
ESG | Strategie |
Stand der Umsetzung des Kompetenzprofils
Qualifikationen ("Skill Matrix") erstellt:
Prof. Dr. Fritz
Stefan
Deniz Filiz
Andrea
Christian
Gunnar
Jan
Dr. Stephan
1
2
Dr. Elke
Dr. Sandra
von der Belegschaft gewählt.
aufsichtsrat abrufbar.
Prof. Dr. Karl Friedrich
Zugehörigkeits-
Groebler 2021 ( )
basierend auf jährlicher Selbsteinschätzung des Aufsichtsrats.
CEO des Mehrheitsaktionärs Salzgitter AG, unabhängig im Sinne von C7 DCGK 2022.
Die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ist unter www.aurubis.com/ueber-uns/management/
Auf Basis der Ziele für seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat der Aurubis AG die folgende Übersicht über seine
Bauer 2018 weiblich 1966
Koltze1 2011 männlich 1963
Krümmer 2018 männlich 1956
Ein Haken bedeutet zumindest gute Kenntnisse (2) auf einer Skala von 1 (sehr gute Kenntnisse) bis 6 (keine Kenntnisse).
Vahrenholt 1999 männlich 1949 Chemie deutsch
Schmidt1 2018 männlich 1967 Metallurgie deutsch
Acar1 2019 weiblich 1978 Industriekauffrau deutsch
Ehrentraut1 2019 männlich 1965 Bergmechaniker deutsch
Jakob 2018 männlich 1951 Bergbau deutsch
Lossin1 2018 weiblich 1965 Chemie deutsch
Reich 2013 weiblich 1977 Wirtschaftsrecht deutsch Melf Singer1 2018 männlich 1973 Chemikant deutsch
Das Konzept wurde so weit wie möglich umgesetzt. Auch insoweit ist zunächst auf die vorstehende Skill Matrix zu verweisen. Im Übrigen weist die Seite der Anteilseigner nach Ansicht des Aufsichtsrats eine ausgewogene Altersstruktur mit jüngeren und älteren Persönlichkeiten auf. Dies wird auch durch die festgelegte Altersgrenze (siehe oben) abgesichert. Der Aufsichtsrat setzt sich nach der gesetzlichen Vorgabe zu mindestens 30% aus Frauen bzw. Männern zusammen. Dem Aufsichtsrat gehören Mitglieder mit unterschiedlichen Ausbildungen und Berufshintergründen an. Weitere Informationen zu den persönlichen und fachlichen Kompetenzen können der vorstehend dargestellten Skill Matrix sowie den Lebensläufen der Aufsichtsratsmitglieder entnommen werden, die auf www.aurubis.com/ueber-uns/management/aufsichtsrat dauerhaft zugänglich sind.
Gemäß Punkt C.7 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28.04.2022 waren im Geschäftsjahr 2021/22 nach Einschätzung des Aufsichtsrats Herr Gunnar Groebler, Herr Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob, Herr Dr. Stephan Krümmer, Frau Dr. Sandra Reich sowie Frau Andrea Bauer als unabhängige Mitglieder der Anteilseigner anzusehen.
Somit gehören dem Gremium fünf unabhängige Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner und damit eine angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder an.
Der Aufsichtsrat hat aus dem Kreis seiner Mitglieder mit dem Personal-/Vergütungsausschuss, dem Prüfungsausschuss (Audit Committee), dem Nominierungsausschuss, dem Technikausschuss und dem Vermittlungsausschuss fünf Ausschüsse gebildet, die seine Arbeit vorbereiten und ergänzen. Die Aufgaben der Ausschüsse sowie ihre Zusammensetzung und Arbeit sind teilweise in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats festgelegt. Die Zusammensetzung der Ausschüsse ist in diesem Geschäftsbericht dargestellt. Die Mandate der Aufsichtsratsmitglieder in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien werden ebenfalls im Geschäftsbericht genannt.
Der achtköpfige Personal-/Vergütungsausschuss ist paritätisch besetzt. Er befasst sich in Vorbereitung der erforderlichen Aufsichtsratsbeschlüsse mit der Struktur und Höhe der Vergütung für den gesamten Vorstand, der Auswahl von geeigneten Kandidaten für die Besetzung von Vorstandspositionen und den zugehörigen Verträgen.
Ausschussvorsitzender des Personal-/Vergütungsausschusses ist der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Prof. Dr. Fritz Vahrenholt. Weitere Mitglieder des Ausschusses im Geschäftsjahr 2021/22 waren Frau Deniz Filiz Acar, Frau Andrea Bauer, Herr Gunnar Groebler, Herr Jan Koltze und Herr Stefan Schmidt, ab dem 01.02.2022 zusätzlich Herr Christian Ehrentraut und Herr Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob.
Aufgabe des sechsköpfigen, paritätisch besetzten Prüfungsausschusses ist hauptsächlich die Prüfung der Rechnungslegung, die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems sowie die Abschlussprüfung und die Compliance. Die Rechnungslegung umfasst insbesondere den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht (einschließlich CSR-Berichterstattung), unterjährige Finanzinformationen und den Einzelabschluss nach HGB.
Der Prüfungsausschuss legt dem Aufsichtsrat eine Präferenz und eine begründete Empfehlung für die Wahl des Abschlussprüfers vor, die in den Fällen der Ausschreibung des Prüfungsmandats mindestens zwei Kandidaten umfasst. Der Prüfungsausschuss überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und befasst sich darüber hinaus mit den von ihm zusätzlich erbrachten Leistungen, mit der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung. Der Prüfungsausschuss diskutiert mit dem Abschlussprüfer die Einschätzung des Prüfungsrisikos, die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung sowie die Prüfungsergebnisse. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses tauscht sich regelmäßig mit dem Abschlussprüfer über den Fortgang der Prüfung aus und berichtet hierüber dem Ausschuss. Der Prüfungsausschuss berät bei Bedarf mit dem Abschlussprüfer auch ohne den Vorstand.
Gemäß § 107 Abs. 4 i.V.m. § 100 Abs. 5 AktG und dem Grundsatz 15 des DCGK 2022 muss mindestens ein Mitglied des Prüfungsausschusses über Sachverstand auf dem Gebiet Rechnungslegung und mindestens ein weiteres Mitglied des Prüfungsausschusses über Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung verfügen.
Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Berichtsjahr, Herr Dr. Stephan Krümmer, verfügt (i) auf dem Gebiet der Rechnungslegung über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontroll- und Risikomanagementsystemen und (ii) auf dem Gebiet der Abschlussprüfung über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Abschlussprüfung. Zur Rechnungslegung und Abschlussprüfung gehören dabei auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung.
Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit als Chairman Corporate Finance Deutschland, Bereich M&A, bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, als Group Partner und Managing Director des deutschsprachigen Bereichs beim internationalen Private-Equity-Unternehmen 3i plc und als Geschäftsführer und Deutschlandchef der Investmentbank Rothschild hat Herr Dr. Krümmer umfassende Kenntnisse in den beiden oben genannten Bereichen erlangt. Durch Weiterbildung hat er sich auch die Kenntnisse zur Nachhaltigkeitsberichterstattung angeeignet.
Herr Dr. Krümmer ist kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft.
Weitere Expertin gemäß § 100 Abs. 5 AktG im Prüfungsausschuss ist Frau Dr. Sandra Reich. Durch ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin der Börse Hamburg und der Börse Hannover sowie durch umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen verfügt sie ebenso über Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung und Abschlussprüfung.
Neben dem Ausschussvorsitzenden Herrn Dr. Stephan Krümmer gehörte dem Prüfungsausschuss im Geschäftsjahr 2021/22 Herr Gunnar Groebler, Herr Jan Koltze, Frau Dr. Elke Lossin, Frau Dr. Sandra Reich und Herr Melf Singer an.
Der Nominierungsausschuss ist gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt. Seine Aufgabe ist es, dem Aufsichtsrat geeignete Kandidaten für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern zu benennen.
Ausschussvorsitzender ist Herr Prof. Dr. Fritz Vahrenholt. Weitere Ausschussmitglieder im Geschäftsjahr 2021/22 waren Herr Gunnar Groebler, Herr Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob und Herr Dr. Stephan Krümmer.
Der gesetzlich zu bildende Vermittlungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung bzw. den Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Aufsichtsratsmitglieder nicht erreicht wird. Dem Vermittlungsausschuss gehören der Aufsichtsratsvorsitzende, sein Stellvertreter und je ein Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an.
Ausschussvorsitzender ist Herr Prof. Dr. Fritz Vahrenholt. Weitere Ausschussmitglieder sind Herr Stefan Schmidt (stellvertretender Vorsitzender), Frau Andrea Bauer und Herr Christian Ehrentraut.
Der vierköpfige Ausschuss ist paritätisch besetzt. Aufgabe des Technikausschusses ist u. a. die technische Unterstützung und Überwachung des Vorstands bei der Umsetzung wesentlicher Investitionsprojekte.
Ausschussvorsitzender ist Herr Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob. Weitere Ausschussmitglieder sind Herr Christian Ehrentraut, Herr Dr. Stephan Krümmer und Herr Stefan Schmidt.
Die Aurubis AG hat für alle Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) mit einem angemessenen Selbstbehalt abgeschlossen. Es ist ein Selbstbehalt von 10% des Schadens bzw. das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergütung vereinbart worden.
Die regelmäßige Selbstbeurteilung, wie wirksam der Aufsichtsrat insgesamt und sämtliche seiner Ausschüsse ihre Aufgaben erfüllen, wurde vom Aufsichtsrat in der Sitzung am 13.09.2022 durchgeführt. Bei der Selbstbeurteilung wurden zunächst anhand eines ausführlichen Fragebogens, der mithilfe externer Berater entwickelt wurde, u. a. die Aufgaben, die Besetzung, die Zusammenarbeit im Aufsichtsrat, die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und die Informationsversorgung sowie die Arbeit in den Sitzungen und Ausschüssen untersucht. In der Aufsichtsratssitzung wurden die Ergebnisse vorgestellt und ausführlich diskutiert. Es wurde insbesondere festgestellt, dass die interne Nachfolgeentwicklung von Vorständen weiter ausgebaut werden soll. Nach ausführlicher Diskussion und im freien Diskurs stellte der Aufsichtsrat seine Effizienz und die seiner Ausschüsse fest.
Die Aktionäre der Aurubis AG üben ihre Mitbestimmungs- und Kontrollrechte auf der mindestens einmal jährlich stattfindenden Hauptversammlung aus. Diese beschließt über alle durch das Gesetz bestimmten Angelegenheiten mit verbindlicher Wirkung für alle Aktionäre und die Gesellschaft. Bei den Abstimmungen gewährt jede Aktie eine Stimme. Es gibt keine unterschiedlichen Gattungen von Aktien.
Die Hauptversammlung wählt die von den Anteilseignern ohne Bindung an Wahlvorschläge zu wählenden Mitglieder des Aufsichtsrats und beschließt über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Sie entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, über Kapitalmaßnahmen und die Zustimmung zu Unternehmensverträgen, ferner über die Billigung des vom Aufsichtsrat vorgelegten Vergütungssystems für Mitglieder des Vorstands. Sie fasst mindestens alle vier Jahre den Beschluss über die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder und – erstmals in der Hauptversammlung Anfang 2023 – über die Billigung des Vergütungsberichts nach § 162 AktG. Die Hauptversammlung entscheidet über Satzungsänderungen der Gesellschaft. In besonderen Fällen sieht das Aktiengesetz die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung vor bzw. regt der Deutsche Corporate Governance Kodex an, eine solche einzuberufen.
Die Einladung zur Hauptversammlung und die für die Beschlussfassungen erforderlichen Berichte und Informationen werden den aktien- bzw. kapitalmarktrechtlichen Vorschriften entsprechend veröffentlicht und auf der Internetseite der Aurubis AG in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung gestellt.
Zu einer guten Corporate Governance gehört auch der verantwortungsbewusste Umgang des Unternehmens mit Risiken. Im Rahmen unseres werteorientierten Konzernmanagements sorgt ein angemessenes Risikomanagement dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt und Risikopositionen minimiert werden.
Das interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem decken auch nachhaltigkeitsbezogene Ziele ab und schließen die Prozesse und Systeme zur Erfassung und Verarbeitung nachhaltigkeitsbezogener Daten mit ein.
Das Risikomanagement berichtet regelmäßig dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Einzelheiten zum Risikomanagement der Aurubis AG sind im Risikobericht dargestellt. Darin ist der gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB geforderte Bericht zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystem enthalten.
Der Vorstand sorgt für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien und wirkt auf die Beachtung durch die Konzernunternehmen hin. Das interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem umfassen auch ein an der Risikolage des Unternehmens ausgerichtetes Compliance-Management-System. Das Compliance-Management-System umfasst die Festlegung der Compliance-Ziele, die Risikoanalyse und die Einführung von Grundsätzen und Maßnahmen zur Begrenzung von Risiken und zur Vermeidung von Verstößen. Der Chief Compliance Officer berichtet regelmäßig und anlassbezogen über die Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems sowie über Verstöße und getroffene Maßnahmen an den Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Er arbeitet eng mit den Verantwortlichen für das Risikomanagement und mit der Internen Revision zusammen. An den einzelnen Standorten des Konzerns stehen den Mitarbeitern auch lokale Compliance-Verantwortliche als Ansprechpartner zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Vorstand fördern die Compliance-Verantwortlichen eine Compliance-Kultur und setzen sich aktiv dafür ein, das Bewusstsein für Rechts- und Regeltreue im Konzern weiter zu stärken. Die Compliance-Maßnahmen schließen Prävention, Kontrolle und Sanktion mit ein. Präventive Maßnahmen umfassen die genannten Risikoanalysen, interne Richtlinien, die Beratung und besonders die Schulung von Mitarbeitern. Mitarbeiter und Geschäftspartner können Hinweise auf Rechtsverstöße und Verstöße gegen unsere Codes und Standards über unser Compliance-Portal, die Whistleblower-Hotline, vertraulich und anonym melden. In der Konzernrichtlinie "Compliance" ist festgehalten, dass dem Hinweisgeber durch eine Meldung keinerlei Nachteile entstehen. Die Hotline ist auf Englisch, Deutsch und weiteren Sprachen verfügbar und steht auch allen anderen externen Stakeholdern offen. Sie wird von externen und unparteiischen Rechtsanwälten betrieben. Jeglichen Hinweisen, etwa zu möglichen Fällen von Korruption und Diskriminierung oder zu Vorfällen in der Lieferkette, wird konsequent nachgegangen. Sollten tatsächlich Vergehen nachweisbar sein, kann dies zu Abmahnungen, Kündigungen und/oder Schadenersatzforderungen führen.
Gemäß Art. 19 der Marktmissbrauchsverordnung (EU 596/2014) müssen die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Aurubis AG und bestimmte Mitarbeiter in Führungspositionen sowie die mit ihnen in enger Beziehung stehenden Personen den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der Gesellschaft und sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten offenlegen. Dies gilt nicht, sofern die Gesamtsumme der Geschäfte je Person den Betrag von 20.000 € pro Kalenderjahr nicht erreicht.
Im Geschäftsjahr 2021/22 wurden keine meldepflichtigen Wertpapiergeschäfte nach Art. 19 der Marktmissbrauchsverordnung gemeldet.
Die Aurubis AG stellt ihren Konzernabschluss, ihren zusammengefassten Lagebericht und die Konzernzwischenabschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) auf, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Der Jahresabschluss und der zusammengefasste Lagebericht der Aurubis AG werden nach deutschem Handelsrecht (HGB) und nach Aktiengesetz (AktG) aufgestellt. Jahres- und Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht werden vom Vorstand aufgestellt und vom Abschlussprüfer sowie vom Aufsichtsrat geprüft. Die Aurubis AG veröffentlicht für das Geschäftsjahr 2021/22 einen
zusammengefassten Lagebericht für die Aurubis AG und den Konzern. Der Zwischenbericht und die Quartalsmitteilungen werden vor der Veröffentlichung vom Prüfungsausschuss mit dem Vorstand erörtert.
Die Wahl des Abschlussprüfers der Gesellschaft erfolgte gemäß den aktienrechtlichen Bestimmungen durch die Hauptversammlung. Prüfer des Konzernabschlusses 2021/22 und des zusammengefassten Lageberichts sowie des HGB-Abschlusses 2021/22 der Aurubis AG war die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg. Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, ist seit dem Geschäftsjahr 2018/19 als Abschlussprüfer bestellt und hat Aurubis mit Prüfung des Geschäftsjahres 2021/22 das vierte Mal geprüft. Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer für die Prüfung des Konzerns und der Gesellschaft war zum ersten Mal Herr Christian Dinter.
Der Aufsichtsrat hat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags die Erklärung der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zu deren Unabhängigkeit eingeholt. Die Prüfungen erfolgten nach deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. festgelegten Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung; ergänzend wurden die International Standards on Auditing beachtet. Sie umfassten auch das Risikomanagement und die Einhaltung der Berichtspflichten zur Corporate Governance nach § 161 AktG.
Mit dem Abschlussprüfer wurde zudem vertraglich vereinbart, dass er den Aufsichtsrat umgehend über auftretende mögliche Ausschluss- und Befangenheitsgründe sowie über wesentliche Feststellungen und Vorkommnisse während der Prüfung unterrichtet.
Hamburg, im Dezember 2022
Für den Vorstand
Roland Harings Rainer Verhoeven
Vorsitzender Mitglied
Der nachfolgende Vergütungsbericht erläutert die Struktur und Höhe der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung der Aurubis AG.
Der Vergütungsbericht gibt detailliert und individualisiert Auskunft über die im Berichtsjahr 2021/22 den aktiven und früheren Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Aurubis AG gewährte und geschuldete Vergütung sowie über die für das Berichtsjahr zugesagten Zuwendungen. Der Vergütungsbericht wurde im Einklang mit den Anforderungen des § 162 Aktiengesetz (AktG) gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat erstellt. Zudem entspricht er den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCKG) in seiner aktuellen Fassung vom 28.04.2022.
Der Vergütungsbericht wurde durch die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gemäß Anforderungen des § 162 Abs. 3 AktG geprüft. Der Vergütungsbericht sowie der Vermerk über die Prüfung des Vergütungsberichts sind auf der Internetseite der Aurubis AG zu finden. Weitere detaillierte Informationen zu den Vergütungssystemen für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Aurubis AG sind ebenfalls auf der Internetseite der Gesellschaft dargestellt.
www.aurubis.com/ueber-uns/management/aufsichtsrat
Im Geschäftsjahr 2021/22 hat der Aurubis-Konzern ein hervorragendes operatives Ergebnis vor Steuern von 532 Mio. € erzielt. Wichtige Einflussfaktoren für das operative Ergebnis im Berichtszeitraum waren insbesondere ein deutlich höheres Metallergebnis bei gestiegenen Metallpreisen, signifikant gestiegene Schwefelsäureerlöse aufgrund wesentlich höherer Absatzpreise sowie eine sehr gute Nachfrage nach Kupferprodukten. Zusätzlich wirkten höhere Raffinierlöhne für sonstige Recyclingmaterialien positiv auf das operative Ergebnis. Der verlängerte Wartungsstillstand in Hamburg sowie deutlich niedrigere Raffinierlöhne für Altkupfer wirkten gegenläufig. Gleichwohl wirkten hohe Kosten für Energie belastend. Sowohl mit Kupferkonzentraten als auch mit Recyclingmaterialien konnte sich Aurubis im Geschäftsjahr anhaltend gut versorgen. Während der Konzentratdurchsatz des Aurubis-Konzerns, trotz des Wartungsstillstandes in Hamburg, auf hohem
Niveau lag, bewegte sich der Durchsatz an Altkupfer und sonstigen Recyclingmaterialien auf Vorjahresniveau.
Mit Wirkung zum 01.10.2021 hat der Aufsichtsrat für die Vorstandsmitglieder eine Erhöhung der Zielvergütung beschlossen. Die Zielvergütung wurde über die letzten vier Jahre nicht angepasst. In diesem Zeitraum sind die Gehälter der außertariflichen und tariflichen Mitarbeiter um mehr als 10% gestiegen. Entsprechend dieser Entwicklung wurde die Zielvergütung der Vorstandsmitglieder um rund 9% angehoben. Die Anpassung erfolgte gleichmäßig über die Grundvergütung sowie die variablen Vergütungsbestandteile, um die vorgesehene Vergütungsstruktur sowie die damit einhergehende Ausrichtung auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung von Aurubis beizubehalten. Die Pensionszusagen der Vorstandsmitglieder wurden nicht erhöht. Durch die Anpassung der Zielvergütung wird auch die Wettbewerbsfähigkeit des Vergütungspakets der Vorstandsmitglieder gewährleistet. Der Aufsichtsrat hat die Angemessenheit der neuen Zielvergütung sowohl durch einen Marktvergleich mit den Unternehmen des SDAX und MDAX als auch hinsichtlich der internen Vergütungsstruktur und Vergütungsentwicklung sichergestellt.
Sofern operative EBT- und ROCE-Werte aus dem Geschäftsjahr 2020/21 in diesem Vergütungsbericht genannt werden, handelt es sich um die ursprünglich veröffentlichten Vorjahreswerte aus dem Geschäftsbericht 2020/21 und nicht um die in diesem Geschäftsbericht angepassten Werte.
Das für das Geschäftsjahr 2021/22 gültige Vergütungssystem wurde vom Aufsichtsrat der Aurubis AG in seiner Sitzung vom 29.07.2020 gemäß § 87a AktG beschlossen. Die Hauptversammlung hat das Vergütungssystem am 11.02.2021 gemäß § 120a Abs. 1 AktG mit 96,04% gebilligt. Es gilt für alle amtierenden Vorstandsmitglieder seit dem 01.10.2020 ("Vergütungssystem 2021").
Das Vergütungssystem für den Vorstand berücksichtigt die Anforderungen des Aktiengesetzes und den Großteil der Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom 28.04.2022. Das Vergütungssystem leistet in seiner Gesamtheit einen wesentlichen Beitrag zur Förderung und Umsetzung der Unternehmensstrategie, indem die Auszahlung an relevante und anspruchsvolle Leistungskriterien geknüpft wird. Ein wesentliches Ziel der Unternehmensstrategie ist der finanzielle Wertzuwachs auf Konzernebene. Wesentliche Treiber für den finanziellen Wertzuwachs sind die berücksichtigten Leistungsindikatoren in der Unternehmenssteuerung von Aurubis. Die Steuerung im Aurubis-Konzern erfolgt gesellschaftsübergreifend auf Konzernebene nach Segmenten mit den finanziellen Leistungsindikatoren "operatives EBT" sowie "operativer ROCE". Für die Definition verweisen wir auf den zusammengefassten Lagebericht, Seite 111. Insofern repräsentieren die beiden Leistungsindikatoren operatives EBT und operativer ROCE die finanzielle Wertentwicklung des Aurubis-Konzerns und sind daher als wesentliche Leistungskriterien in der variablen Vergütung berücksichtigt. Zudem verfügt Aurubis über eine stabile und gut diversifizierte Aktionärsstruktur.
Um auch die Interessen unserer weiteren Aktionäre im Vergütungssystem zu berücksichtigen, ist ein Teil der variablen Vergütung von der Entwicklung der Aurubis-Aktie abhängig. Die Vorstandsmitglieder werden damit incentiviert, den Unternehmenswert für unsere Aktionäre sowie die Attraktivität der Gesellschaft am Kapitalmarkt zu steigern. Im Rahmen der Förderung einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung wird auch der ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung Rechnung getragen und dies wird auch in den jährlichen Leistungskriterien abgebildet.
Der Aufsichtsrat ist als Gesamtgremium zuständig für die Struktur des Vergütungssystems der Mitglieder des Vorstands und die Festsetzung der individuellen Bezüge. Der Personalausschuss unterstützt den Aufsichtsrat dabei, überwacht die angemessene Ausgestaltung des Vergütungssystems und bereitet die Beschlüsse des Aufsichtsrats vor. Bei Bedarf empfiehlt der Personalausschuss dem Aufsichtsrat, Änderungen vorzunehmen. Im Falle wesentlicher Änderungen am Vergütungssystem, mindestens jedoch alle vier Jahre, wird das Vergütungssystem der Hauptversammlung zur Billigung vorgelegt.
Das Vergütungssystem 2021 gilt für alle amtierenden Vorstandsmitglieder seit dem 01.10.2020. Für das ehemalige Vorstandsmitglied Dr. Thomas Bünger, der nach Ablauf seines Vertrags am 30.09.2021 aus dem Vorstand ausgeschieden ist, galt auch im
Geschäftsjahr 2020/21 das bisherige Vergütungssystem, welches die Hauptversammlung am 01.03.2018 gebilligt hat und erstmals im Geschäftsjahr 2017/18 angewendet wurde ("Vergütungssystem 2017"). Dieses wird ausführlich im Geschäftsbericht 2016/17 erläutert. Diesbezügliche Abweichungen zum aktuellen Vergütungssystem werden transparent dargestellt.
Bei der Festsetzung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder sorgt der Aufsichtsrat dafür, dass diese in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des Vorstandsmitglieds sowie zur Lage der Gesellschaft stehen und die übliche Vergütung nicht ohne besondere Gründe übersteigen. Die Angemessenheit der Vergütung der Vorstandsmitglieder überprüft der Aufsichtsrat zum einen im Benchmark mit vergleichbaren Unternehmen (horizontal). Als Vergleichsgruppe zur horizontalen Beurteilung der Üblichkeit der Vergütung des Vorstands werden die Unternehmen des MDAX und SDAX gewählt, da diese Unternehmen insbesondere in Größe und Komplexität vergleichbar sind. Dabei berücksichtigt der Aufsichtsrat regelmäßig, wie sich die wirtschaftliche Lage des Aurubis-Konzerns im Vergleich zu den Unternehmen des MDAX und SDAX entwickelt hat. Zum anderen überprüft der Aufsichtsrat die Üblichkeit der Vergütung des Vorstands hinsichtlich der internen Vergütungsstruktur (vertikal). Hierbei wird das Verhältnis der Vorstandsvergütung zur Vergütung des oberen Führungskreises und der Belegschaft, auch in der zeitlichen Entwicklung, betrachtet. Zum oberen Führungskreis zählen nach Definition des Aufsichtsrats die Senior Vice Presidents der Aurubis AG. Zur Belegschaft zählen sämtliche Mitarbeiter der Aurubis AG (tariflich und außertariflich).
Das Vergütungssystem 2021 besteht sowohl aus festen (Grundbezügen, Pensionszusagen und Nebenleistungen) als auch variablen Vergütungsbestandteilen (Jahresbonus, Aktien-Deferral und Performance Cash Plan). Darüber hinaus beinhaltet das Vergütungssystem auch weitere vergütungsbezogene Rechtsgeschäfte (z.B. Malus- und Clawback-Regelungen und Regelungen bezüglich Zusagen bei Beendigung der Vorstandstätigkeit). Die nachfolgende Tabelle gibt einen Gesamtüberblick über die Bestandteile des geltenden Vergütungssystems:
| Festvergütung | Grundbezüge (30–35%) |
Feste jährliche Grundbezüge, welche monatlich in gleichen Raten ausgezahlt werden | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Pensionszusagen (10–15%) |
» Versorgungszusage zur betrieblichen Altersversorgung in Form einer Ruhegeldzusage, finanziert über eine Rückdeckungsversicherung » Beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Form einer Kapitalzusage, finanziert über eine Rückdeckungsversicherung |
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| Nebenleistungen (2–5%) |
» Versicherungsprämien » Dienstwagennutzung |
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| Variable Vergütung |
Einjährige variable Vergütung (20–25%) |
» Typ: Jahresbonus » Leistungskriterien: › Operatives EBT (60%) › Individuelle Leistung des Vorstandsmitglieds (40%) » Auszahlung: › 2/3 nach Ablauf des Geschäftsjahres in bar › 1/3 Überführung in Aktien-Deferral » Caps: › Vorstandsvorsitzender › Cap für die 2/3 Barauszahlung bei 125% des Zielbetrags › Cap für die 1/3 Überführung ins Aktien-Deferral bei 125% des Zielbetrags › Ordentliches Vorstandsmitglied › Cap für die 2/3 Barauszahlung bei 125% des Zielbetrags › Cap für die 1/3 Überführung ins Aktien-Deferral bei 125% des Zielbetrags » Ein diskretionärer Sonderbonus ist nicht vereinbart |
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| Mehrjährige variable Vergütung (30–35%) |
» Typ: Aktien-Deferral » Sperrfrist: 3 Jahre (Vergütungssystem 2017: 2 Jahre) » Cap: 150% des Ausgangswerts » Auszahlung: am Ende der 3-jährigen Sperrfrist in bar |
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| » Typ: Performance Cash Plan » Performance-Periode: 4 Jahre (Vergütungssystem 2017: 3 Jahre) » Leistungskriterium: Operativer ROCE (100%) » Cap: 125% des Zielbetrags » Auszahlung: am Ende der 4-jährigen Performance-Periode in bar |
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| Malus & Clawback | Möglichkeit zur teilweisen oder vollständigen Reduzierung (Malus) oder Rückforderung (Clawback) der variablen Vergütung (einjährige und mehrjährige variable Vergütung) im Falle eines Compliance-Vergehens oder bei fehlerhaftem Konzernabschluss |
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| Vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit |
Im Falle einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund wird im Rahmen des Vergütungssystems eine Abfindung gezahlt, die auf zwei Jahresgesamtvergütungen begrenzt ist und keinen längeren Zeitraum als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergütet |
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| Nachvertragliches Wettbewerbsverbot | In den Anstellungsverträgen sind keine nachvertraglichen Wettbewerbsverbote enthalten | ||||
| Change of Control | Zusagen für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung des Anstellungsvertrags durch das Vorstandsmitglied infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control) werden nicht vereinbart |
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| Maximalvergütung | Kürzung der variablen Bezüge bei Überschreiten der Höchstgrenze für ein Geschäftsjahr: › Vorstandsvorsitzender: 2.600.000 € › Ordentliches Vorstandsmitglied: 1.800.000 € |
In der Zielvergütung übersteigt hierbei der Anteil der variablen Vergütungsbestandteile jenen der Festvergütung. Im Sinne der Ausrichtung auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung von Aurubis übersteigt der Anteil der langfristigen variablen Vergütung (Aktien-Deferral und Performance Cash Plan) stets jenen Anteil der kurzfristigen variablen Vergütung (Jahresbonus).

Die fixen Bestandteile der Vergütung bestehen aus den Festbezügen, den Pensionszusagen und Nebenleistungen. Die fixen Komponenten des Vergütungssystems 2021 sind mit dem Vergütungssystem 2017 identisch.
Die jährlichen Festbezüge werden monatlich in gleichen Raten ausgezahlt.
Alle Vorstandsmitglieder erhalten eine Versorgungszusage zur betrieblichen Altersversorgung in Form einer Ruhegeldzusage. Der Versorgungsbeitrag der Aurubis AG beträgt für den Vorstandsvorsitzenden 140.000 € pro Jahr und für ordentliche Vorstandsmitglieder 100.000 € pro Jahr. Die Beträge werden in Rückdeckungsversicherungen eingezahlt.
Zusätzlich erhalten alle Vorstandsmitglieder eine beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Form einer Kapitalzusage. Der Versorgungsbeitrag der Aurubis AG beträgt für den Vorstandsvorsitzenden 120.000 € pro Jahr und für ordentliche Vorstandsmitglieder 80.000 € pro Jahr. Die Beträge werden in Rückdeckungsversicherungen eingezahlt. Der jeweilige Vorstand kann frühestens nach Vollendung des 62. Lebensjahres, jedoch nicht vor Ausscheiden aus den Diensten der Gesellschaft, über den angesammelten Kapitalbetrag verfügen.
Zusätzlich erhalten Vorstandsmitglieder Nebenleistungen in Form von Sachbezügen aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert für Versicherungsprämien und der Dienstwagennutzung.
Das System der variablen Vergütung umfasst entsprechend den Vorgaben des Vergütungssystems 2021 sowohl eine einjährige variable Vergütung ("Jahresbonus") als auch eine mehrjährige, in die Zukunft gerichtete variable Vergütung. Die mehrjährige, in die Zukunft gerichtete variable Vergütung setzt sich aus einem Performance Cash Plan über vier Geschäftsjahre sowie einem Aktien-Deferral (virtuelle Aktien) über drei Geschäftsjahre zusammen. Die Vergütungsstruktur ist auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung von Aurubis ausgerichtet.
Die mehrjährigen variablen Vergütungselemente, deren Laufzeit im Geschäftsjahr 2021/22 endete, umfassen noch laufende Programme aus dem Vergütungssystem 2017. Dieses unterscheidet sich vom aktuellen Vergütungssystem nur unwesentlich. Insbesondere sah das Vergütungssystem 2017 beim Aktien-Deferral eine zweijährige (heute dreijährige) Bemessungsgrundlage sowie beim Performance Cash Plan eine dreijährige (heute vierjährige) Bemessungsgrundlage vor. Im Übrigen sind die Komponenten des Vergütungssystems identisch.
Die einjährige variable Vergütung (der Jahresbonus) wird zu zwei Dritteln nach Ablauf des Geschäftsjahres ausbezahlt. Das verbleibende Drittel des Jahresbonus wird in ein virtuelles Aktien-Deferral mit dreijähriger Sperrfrist überführt.

Der Jahresbonus unterliegt einer Performance-Periode von einem Jahr und berechnet sich mit einer Gewichtung von 60% nach der für das Geschäftsjahr festgestellten Zielerreichung für die operative EBT-Komponente sowie mit einer Gewichtung von 40% nach der für das jeweilige Geschäftsjahr vorgenommenen Beurteilung der individuellen Leistung jedes Vorstandsmitglieds. Die gewichtete Zielerreichung der beiden Komponenten wird anschließend mit dem im Vorstandsvertrag festgelegten Zielbetrag multipliziert. Hierdurch wird sowohl die finanzielle als auch die nichtfinanzielle Unternehmensentwicklung innerhalb des Geschäftsjahres abgebildet. Der Jahresbonus sieht für Vorstandsmitglieder einen Cap bei 125% des Zielbetrags vor.
Das operative EBT ist eine maßgebliche Messkennzahl für den Erfolg der Geschäftsstrategie und eine langfristig erfolgreiche Entwicklung der Gesellschaft. Es zeigt die Ertragskraft eines Unternehmens und spiegelt somit den operativen Erfolg von Aurubis wider. Zudem trägt eine positive Entwicklung des operativen EBT dazu bei, ein maßgebliches Ziel von Aurubis, die Steigerung des Unternehmenswerts, zu erreichen. Deshalb wurde als hauptsächliches Leistungskriterium für den Jahresbonus das Erreichen eines im Vergleich zum Vorjahr stabil positiven oder besseren operativen EBT gewählt.
Die Zielerreichung für das operative EBT ermittelt sich auf Basis eines Ist-Ist-Vergleichs. Der Ist-Wert des operativen EBT im jeweiligen Geschäftsjahr wird mit dem Ist-Wert des operativen EBT des diesem Geschäftsjahr vorausgehenden Geschäftsjahres ("Vorjahr") verglichen. Bei einem gleichbleibenden operativen EBT gegenüber dem Vorjahr beträgt die Zielerreichung 100%. Wird das operative EBT um 20% gesteigert, so wird der Maximalwert von 125% Zielerreichung erreicht. Bei einem operativen EBT von -40% gegenüber dem Vorjahr wird der Mindestwert von 62,5% Zielerreichung erreicht. Zielerreichungen zwischen den festgelegten Zielerreichungspunkten (62,5%; 100%; 125%) werden linear interpoliert. Wird der Maximalwert erreicht, so führen weitere Steigerungen des operativen EBT zu keinem Anstieg der Zielerreichung. Wird der Mindestwert unterschritten, beträgt die Zielerreichung 0%. Ist das operative EBT sowohl im Vorjahr als auch im jeweiligen Geschäftsjahr negativ, ist der Aufsichtsrat berechtigt, die Zielerreichung nach billigem Ermessen sachgerecht festzusetzen. Wird im Vorjahr ein positives operatives EBT erzielt und im jeweiligen Geschäftsjahr ein negatives EBT, so beträgt die Zielerreichung 0%
Im Geschäftsjahr 2021/22 betrug das operative EBT 532 Mio. €, im Vorjahr 353 Mio. €. Das operative EBT wurde somit um mehr als 50% gesteigert. Die Zielerreichung beträgt für alle Vorstandsmitglieder 125%.
| Mindest wert |
Zielwert | Maximal wert |
Ist-Wert | |
|---|---|---|---|---|
| EBT in Mio. € | 212 | 353 | 424 | 532 |
| Zielerreichung in % | 62,5 | 100,0 | 125,0 | 125,0 |
Der Jahresbonus des Vorjahres 2020/21 kann der folgenden Tabelle entnommen werden.
| Mindest wert |
Zielwert | Maximal wert |
Ist-Wert | |
|---|---|---|---|---|
| EBT in Mio. € | 133 | 221 | 265 | 353 |
| Zielerreichung in % | 62,5 | 100,0 | 125,0 | 125,0 |
Daneben haben auch nichtfinanzielle Kriterien maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg der Geschäftsstrategie und die langfristige Entwicklung der Gesellschaft. Deshalb legt der Aufsichtsrat für die Gewährung des Jahresbonus zusätzlich jährlich konkrete Leistungskriterien fest, die individuell oder für alle Vorstandsmitglieder zusammen maßgebend sein können.
Die Leistungsbeurteilung des Vorstandsmitglieds erfolgt anhand zuvor festgelegter Kriterien durch den Aufsichtsrat: Neben einer Gewichtung der Ziele werden Zielwerte, die einer Zielerreichung von 100% entsprechen, festgelegt. Der Grad der Zielerreichung kann vom Aufsichtsrat linear oder abgestuft zwischen 0% und maximal 125% festgestellt werden.
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2021/22 hat der Aufsichtsrat im Einklang mit dem Vergütungssystem übergreifende Ziele mit folgender Gewichtung für den Gesamtvorstand festgelegt. Der Aufsichtsrat hat dabei darauf geachtet, dass die Zielsetzungen anspruchsvoll und ambitioniert sind.
Die konkreten Zielerreichungen für das Geschäftsjahr 2021/22 können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:
| Beschreibung | Gewich tung |
Zielerrei chung |
|---|---|---|
| Strategische Unternehmensentwicklung | ||
| PIP-Programm | 30% | 125% |
| Erfolgreiche Umsetzung der Strategie | 30% | 125% |
| Mitarbeiter | ||
| Reduzierung der Unfälle | 15% | 125% |
| Bedarfsorientierte Mitarbeiter entwicklung |
7,5% | 125% |
| Digitalisierung | ||
| Umsetzung Digitalstragegie | 10% | 100% |
| Corporate Social Responsibility | ||
| Copper Mark Roll-out | 7,5% | 125% |
| Zielwertmessung (Gesamt) | 122,5% |
Beim Kriterium Strategische Unternehmensentwicklung stellte der Aufsichtsrat aufgrund erfolgreicher Umsetzung des Ergebnisverbesserungsprogramms "PIP" sowie der erfolgreichen Umsetzung der Strategie zur Sicherung und Stärkung des Kerngeschäfts und Verfolgung von Wachstumsoptionen eine Zielerreichung von 125% fest. Für den letzten Punkt war insbesondere die Genehmigung des Baus einer Recyclinganlage in Richmond/USA hervorzuheben. Beim Kriterium Mitarbeiter wurden die Ziele "Reduzierung der Unfälle" sowie "Entwicklung eines Konzepts zur bedarfsorientierten Mitarbeiterentwicklung", innerhalb dessen qualifizierte Konzernmitarbeiter mindestens einmal pro Jahr eine Weiterbildungsmaßnahme durchlaufen, mit 125% bewertet, da beide Ziele übererfüllt wurden (Reduzierung von Unfällen um mehr als 25%; Teilnahmequote von ca. 80% aller qualifizierten Mitarbeiter). Beim Kriterium Digitalisierung stellte der Aufsichtsrat eine Zielerreichung von 100% fest, da die Umsetzung der Digitalstrategie (S/4HANA, Digital Factory sowie Digitale Kundenplattform)
entsprechend den Vorgaben vorangeschritten ist. Beim Kriterium Corporate Social Responsibility hat der Aufsichtsrat aufgrund des erfolgreichen Copper-Mark-Roll-out zeitgleich in mehreren Werken ebenso eine Zielerreichung von 125% festgestellt.
Auf der Grundlage der Zielerreichung für die beiden Komponenten (125% bezüglich des operativen EBT und 122,5% bezüglich der individuellen Leistung) errechnete sich nach dem Vergütungssystem der Jahresbonus für das Geschäftsjahr 2021/22 für jedes Vorstandsmitglied. Der erreichte Jahresbonus 2021/22 eines jeden Vorstandsmitglieds wird entsprechend den Vorgaben des Vergütungssystems zu zwei Dritteln in bar ausgezahlt und zu einem Drittel virtuell in Aktien der Gesellschaft angelegt (Aktien-Deferral).
| Operatives EBT | Individuelle Leistung | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Vorstands mitglied |
Zielbetrag in € |
Gewichtung | Ziel erreichung |
Gewichtung | Ziel erreichung |
Ziel erreichung (Gesamt) |
Jahresbonus in € |
davon Überführung ins Aktien Deferral in € |
| Roland Harings |
660.000 | 818.400 | 272.800 | |||||
| Dr. Heiko Arnold |
444.000 | 60,0% | 125,0% | 40,0% | 122,5% | 124,0% | 550.560 | 183.520 |
| Rainer Verhoeven |
444.000 | 550.560 | 183.520 |
Die Überführung eines Teils der variablen Vergütung in ein Aktien-Deferral fördert die Geschäftsstrategie und die langfristige Entwicklung der Gesellschaft, indem es die Vorstandsmitglieder dazu anreizt, den Unternehmenswert zu steigern, die Interessen von Vorstand und Aktionären in direkten Einklang zu bringen sowie die Attraktivität der Gesellschaft am Kapitalmarkt zu steigern.
Ein Drittel des Jahresbonus eines jeden Vorstandsmitglieds wird entsprechend den Vorgaben des Vergütungssystems virtuell in Aktien der Gesellschaft angelegt (Aktien-Deferral).
Die Anzahl der virtuellen Aktien zu Beginn der dreijährigen Sperrfrist berechnet sich durch Division eines Drittels des erreichten Jahresbonus durch den Startaktienkurs. Der Startaktienkurs bezeichnet dabei das arithmetische Mittel des Xetra-Schlusskurses der Aurubis-Aktie an der Frankfurter Börse über die letzten 30 Handelstage vor Beginn der dreijährigen Sperrfrist des Aktien-Deferral.

1 Arithmetisches Mittel des Xetra-Schlusskurses der Aurubis-Aktie an der Frankfurter Börse über die letzten 30 Handelstage vor Beginn der Sperrfrist.
2 Im Vergütungssystem 2017 beträgt die Sperrfrist 2 Jahre.
3 Arithmetisches Mittel des Xetra-Schlusskurses der Aurubis-Aktie an
der Frankfurter Börse über die letzten 30 Handelstage vor Ende der Sperrfrist.
Nach Ablauf der dreijährigen Sperrfrist (unter dem Vergütungssystem 2017 nach Ablauf von zwei Jahren) wird die Anzahl an virtuellen Aktien mit dem Endaktienkurs multipliziert. Der Endaktienkurs ergibt sich ebenfalls aus dem arithmetischen Mittel des XetraSchlusskurses der Aurubis-Aktie an der Frankfurter Börse über die letzten 30 Handelstage, diesmal vor Ende der Sperrfrist. Der resultierende Betrag wird in bar an die Vorstandsmitglieder ausbezahlt. Die Auszahlungshöhe ist jedoch auf 150% des Ausgangswerts begrenzt.
Für das Aktien-Deferral 2021/22 lag der Startaktienkurs bei 59,15 €. Die Anzahl der den einzelnen Vorstandsmitgliedern im Berichtsjahr nach dem Vergütungssystem 2021 zugeteilten virtuellen Aktien ist in der folgenden Tabelle dargestellt.
| in € | in € | virtueller Aktien |
|---|---|---|
| 272.800 | 4.612,00 | |
| 183.520 | 3.102,62 | |
| 183.520 | 3.102,62 | |
| Deferral aktienkurs 59,15 |
Gerundete Zahlen.
Das Aktien-Deferral 2019/20 kommt nach den Vorgaben des Vergütungssystems 2017 nach Ablauf der zweijährigen Sperrfrist zur Auszahlung und ist für das Geschäftsjahr 2021/22 als gewährte Vergütung zu betrachten.
| in € | Aktien Deferral in € |
Start aktienkurs in € |
Anzahl virtueller Aktien |
End aktien kurs in € |
Auszah lungs betrag in € |
|---|---|---|---|---|---|
| Roland | |||||
| Harings | 194.556 | 3.268,75 | 193.347 | ||
| Dr. Thomas Bünger |
119.652 | 59,52 | 2.010,28 | 59,15 | 118.908 |
| Rainer Verhoeven |
132.298 | 2.222,75 | 131.476 |
Gerundete Zahlen.
Das Aktien-Deferral 2018/19 unterliegt demselben Mechanismus wie das Aktien-Deferral 2019/20. Die Sperrfrist lief mit Ablauf des Geschäftsjahres 2020/21 ab. Das Aktien-Deferral ist entsprechend als gewährte Vergütung für das Geschäftsjahr 2020/21 zu werten. Ein Ausweis erfolgt an dieser Stelle zusätzlich, um aufgrund der veränderten Ausweislogik im Zuge des § 162 AktG eine Ausweislücke zu vermeiden. Dies gewährleistet ein hohes Maß an Transparenz und einen kontinuierlichen Vergütungsausweis.
| in € | Aktien Deferral in € |
Start aktienkurs in € |
Anzahl virtueller Aktien |
End aktien kurs in € |
Auszah lungs betrag in € |
|---|---|---|---|---|---|
| Roland | |||||
| Harings | 61.658 | 1.515,68 | 104.476 | ||
| Dr. Thomas | 40,68 | 68,93 | |||
| Bünger | 72.571 | 1.783,96 | 122.969 | ||
| Rainer | |||||
| Verhoeven | 111.485 | 2.740,53 | 188.905 |
Gerundete Zahlen.
Der Performance Cash Plan sieht eine, den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprechende, vierjährige, zukunftsbezogene Performance-Periode vor (unter dem Vergütungssystem 2017 und für den ehemaligen Vorstand Dr. Thomas Bünger beträgt die Performance-Periode drei Jahre). Maßgebliches Erfolgsziel ist der durchschnittliche operative Return on Capital Employed (ROCE) des Aurubis-Konzerns während der Performance-Periode. Mit dem operativen ROCE als Leistungskriterium und dem ambitionierten Zielkorridor für die variable Vergütung wird die mehrjährige variable Vergütung direkt mit dem operativen Unternehmenserfolg verbunden und an der finanzwirtschaftlichen Zielsetzung der Gesellschaft, eine signifikante Prämie auf die Kapitalkosten zu erwirtschaften, ausgerichtet. Diese Zielsetzung reflektiert das kommunizierte Ziel, jährlich einen operativen ROCE zu erwirtschaften, der deutlich über dem Kapitalkostensatz liegt.

Zur Feststellung der endgültigen Zielerreichung des Performance Cash Plan wird am Ende der Performance-Periode der Durchschnitt des jährlich nach Ende der jeweiligen Geschäftsjahre erreichten operativen ROCE während der Performance-Periode bestimmt. Der Aufsichtsrat legt bei der Gewährung jeder Tranche einen Wert bei 100% Zielerreichung ("Zielwert") für den durchschnittlichen operativen ROCE sowie Werte für 50% Zielerreichung ("Mindestwert") und 125% Zielerreichung ("Maximalwert") fest.
Die Auszahlung findet nach Ende der jeweiligen vierjährigen Periode in bar statt.
Der Zielwert des durchschnittlichen operativen ROCE für die vierjährige Tranche 2021/22–2024/25 beträgt 12%, der Mindestwert 6% und der Maximalwert 15%. Zielerreichungen zwischen den festgelegten Zielerreichungspunkten (50%, 100%, 125%) werden linear interpoliert. Wird der Mindestwert unterschritten, findet keine Auszahlung aus dem Performance Cash Plan statt. Wird der Maximalwert erreicht, so führen weitere Steigungen des durchschnittlichen operativen ROCE zu keinem Anstieg der Zielerreichung.
Die Auszahlung des Performance Cash Plan 2021/22 erfolgt entsprechend nach Ablauf der Performance-Periode 2021/22 bis 2024/25 in bar.
Gemäß den Vorgaben des Vergütungssystems 2017 lief mit Ende des Geschäftsjahres 2021/22 die dreijährige Performance-Periode des Performance Cash Plan 2019/20 ab. Damit wurde der Performance Cash Plan 2019/20 mit Ablauf des Geschäftsjahres 2021/22 vollständig erdient und ist für dieses als gewährte oder geschuldete Vergütung zu verstehen.
Der Zielwert sowie die Zielerreichung des durchschnittlichen operativen ROCE für die dreijährige Tranche des Performance Cash Plan 2019/20 stellt sich wie folgt dar:
| in % | Mindest wert |
Zielwert | Maximal wert |
Ist-Wert |
|---|---|---|---|---|
| Operativer ROCE | 6,0 | 12,0 | 15,0 | 14,6 |
| Zielerreichung | 50,0 | 100,0 | 125,0 | 121,8 |
Entsprechend den Vorgaben des Vergütungssystems 2017 resultieren für das Geschäftsjahr 2021/22 folgende Auszahlungen aus dem Performance Cash Plan 2019/20:
| Operativer ROCE | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vorstands mitglied |
Ziel betrag in € |
Gewich tung |
Zieler reichung |
Zieler reichung (Gesamt) |
Auszah lungs betrag in € |
|
| Roland Harings |
400.000 | 487.040 | ||||
| Dr. Thomas Bünger |
272.000 | 100,0% | 121,8% | 121,8% | 331.187 | |
| Rainer Verhoeven |
272.000 | 331.187 |
Auszahlung des Performance Cash Plan 2018/19
Gemäß den Vorgaben des Vergütungssystems 2017 lief mit Ende des Geschäftsjahres 2020/21 die dreijährige Performance-Periode des Performance Cash Plan 2018/19 ab. Damit wurde der Performance Cash Plan 2018/19 mit Ablauf des Geschäftsjahres 2020/21 vollständig erdient und ist für dieses als gewährte oder geschuldete Vergütung zu verstehen. Ein Ausweis erfolgt an dieser Stelle zusätzlich, um aufgrund der veränderten Ausweislogik im Zuge des § 162 AktG eine Ausweislücke zu vermeiden. Dies gewährleistet ein hohes Maß an Transparenz und einen kontinuierlichen Vergütungsausweis.
Der Zielwert sowie die Zielerreichung des durchschnittlichen operativen ROCE für die dreijährige Tranche des Performance Cash Plan 2018/19 stellt sich wie folgt dar:
| in % | Mindest wert |
Maximal Zielwert wert |
Ist-Wert | |
|---|---|---|---|---|
| Operativer ROCE | 6,0 | 12,0 | 15,0 | 11,15 |
| Zielerreichung | 50,0 | 100,0 | 125,0 | 92,9 |
Entsprechend den Vorgaben des Vergütungssystems 2017 resultieren für das Geschäftsjahr 2020/21 folgende Auszahlungen aus dem Performance Cash Plan 2018/19:
| Operativer ROCE | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vorstands mitglied |
Ziel betrag in € |
Gewich tung |
Zieler reichung |
Zieler reichung (Gesamt) |
Auszah lungs betrag in € |
|
| Roland Harings |
400.000 | 136.4231 | ||||
| Dr. Thomas Bünger |
272.000 | 100,0% | 92,9% | 92,9% | 252.688 | |
| Rainer Verhoeven |
272.000 | 252.688 |
1 pro rata aufgrund unterjährigen Eintritts.
Des Weiteren sehen die Vorstandsverträge eine Malus- sowie eine Clawback-Regelung vor. Falls sich herausstellt, dass das Vorstandsmitglied vorsätzlich gegen eine wesentliche Sorgfaltspflicht nach § 93 AktG, eine wesentliche dienstvertragliche Pflicht oder sonstige wesentliche Handlungsgrundsätze der Gesellschaft, z.B. aus dem Verhaltenskodex oder den Compliance-Richtlinien, verstoßen hat und dieser Verstoß die Voraussetzungen einer groben Pflichtverletzung erfüllt, die einen Widerruf der Bestellung zum Mitglied des Vorstands gemäß § 84 Abs. 3 AktG rechtfertigen, so kann der Aufsichtsrat die noch nicht ausbezahlte variable Vergütung
teilweise oder vollständig auf null reduzieren ("Malus") oder auch den Nettobetrag einer bereits ausbezahlten variablen Vergütung teilweise oder vollständig zurückfordern ("Clawback").
Zudem haben die Vorstandsmitglieder eine bereits ausbezahlte variable Vergütung zurückzubezahlen, falls und soweit sich nach der Auszahlung herausstellt, dass der der Berechnung des Auszahlungsbetrags zugrunde liegende testierte und festgestellte Konzernabschluss fehlerhaft war und daher nach den maßgeblichen Rechnungslegungsvorschriften korrigiert werden muss und unter Zugrundelegung des korrigierten testierten Konzernabschlusses sowie des jeweils maßgeblichen Vergütungssystems ein geringerer oder kein Auszahlungsbetrag aus der variablen Vergütung geschuldet worden wäre.
Im Geschäftsjahr 2021/22 hat der Aufsichtsrat von der Möglichkeit, variable Vergütungsbestandteile einzubehalten bzw. zurückzufordern, keinen Gebrauch gemacht.
Im Falle einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund wird im Rahmen des Vergütungssystems eine Abfindung gezahlt, die auf zwei Jahresgesamtvergütungen begrenzt ist und keinen längeren Zeitraum als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergütet. Die Auszahlung noch offener variabler Vergütungsbestandteile, die auf die Zeit bis zur Vertragsbeendigung entfallen, erfolgt regulär nach Ablauf der ursprünglich festgelegten Fälligkeitszeitpunkte – es erfolgt keine vorzeitige Auszahlung. Wird der Anstellungsvertrag aus einem zu vertretenden wichtigen Grund beendet, erfolgen keine Zahlungen.
Im Geschäftsjahr 2021/22 wurden keine Abfindungszahlungen geleistet.
Zusagen für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung des Anstellungsvertrags durch das Vorstandsmitglied infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control) werden nicht vereinbart.
Zudem sind in den Anstellungsverträgen keine nachvertraglichen Wettbewerbsverbote enthalten. Daher ist die Zahlung einer Karenzentschädigung im Vergütungssystem nicht vorgesehen.
Der Aufsichtsrat kann gemäß § 87a Abs. 2 AktG vorübergehend von dem Vergütungssystem des Vorstands abweichen, wenn dies im Interesse des langfristigen Wohlergehens der Gesellschaft notwendig ist. Die Festsetzung der festen und variablen Vergütung im Geschäftsjahr 2021/22 entspricht den Vorgaben des Vergütungssystems; Abweichungen gab es keine.
In der nachfolgenden Tabelle sind die jedem einzelnen Mitglied des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021/22 zugesagten vertraglichen Zuwendungen individuell dargestellt. Als "vertragliche Zuwendung" wird die variable Vergütung jeweils mit dem Wert zum Zeitpunkt der Zusage für das jeweilige Geschäftsjahr ausgewiesen (Zielvergütung). Dies entspricht für den Jahresbonus dem Zuteilungswert bei der Zusage abzüglich des in das Aktien-Deferral zu überführenden Betrags, für das Aktien-Deferral dem anteiligen Zuteilungswert des Jahresbonus bei Zusage und für den Performance Cash Plan dem Zielwert bei Zusage.
Mit Wirkung zum 01.10.2021 hat der Aufsichtsrat für die Vorstandsmitglieder eine Erhöhung der Zielvergütung beschlossen. Die Zielvergütung wurde über die letzten vier Jahre nicht angepasst. In diesem Zeitraum sind die Gehälter der außertariflichen und tariflichen Mitarbeiter um mehr als 10% gestiegen. Entsprechend dieser Entwicklung wurde die Zielvergütung der Vorstandsmitglieder um rund 9% angehoben. Die Anpassung erfolgte gleichmäßig über die Grundvergütung sowie die variablen Vergütungsbestandteile, um die vorgesehene Vergütungsstruktur sowie die damit einhergehende Ausrichtung auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung von Aurubis beizubehalten. Die Pensionszusagen der Vorstandsmitglieder wurden nicht erhöht. Durch die Anpassung der Zielvergütung wird auch die Wettbewerbsfähigkeit des Vergütungspakets der Vorstandsmitglieder gewährleistet. Der Aufsichtsrat hat die Angemessenheit der neuen Zielvergütung sowohl durch einen Marktvergleich mit den Unternehmen des SDAX und MDAX als auch hinsichtlich der internen Vergütungsstruktur und Vergütungsentwicklung sichergestellt.
| Roland Harings Chief Executive Officer |
Dr. Heiko Arnold | Rainer Verhoeven | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| (Vorstandsvorsitzender) Vorstand seit 20.05.2019, Vorstandsvorsitzender seit 01.07.2019 |
Chief Operations Officer (Vorstand Produktion) seit 15.08.2020 |
Chief Financial Officer (Vorstand Finanzen) seit 01.01.2018 |
|||||||
| 2021/22 2020/21 |
2021/22 2020/21 |
2021/22 | 2020/21 | ||||||
| in € | in % | in € | in € | in % | in € | in € | in % | in € | |
| Feste Vergütung | 650.000 | 32 | 600.000 | 460.000 | 33 | 420.000 | 460.000 | 33 | 420.000 |
| Nebenleistungen | 12.009 | 1 | 13.398 | 13.357 | 1 | 24.939 | 11.889 | 1 | 17.536 |
| Versorgungsbeitrag | 260.000 | 13 | 260.000 | 180.000 | 13 | 180.000 | 180.000 | 13 | 180.000 |
| Einjährige variable Vergütung | |||||||||
| Jahresbonus 2021/22 | 440.000 | - | 296.000 | - | 296.000 | - | |||
| Jahresbonus 2020/21 | - | 22 | 400.000 | - | 21 | 272.000 | - | 21 | 272.000 |
| Mehrjährige variable Vergütung | |||||||||
| Aktien-Deferral 2021/22 | 220.000 | 148.000 | 148.000 | ||||||
| Aktien-Deferral 2020/21 | 11 | 200.000 | 11 | 136.000 | 11 | 136.000 | |||
| Performance Cash Plan 2021/22 | 440.000 | 296.000 | 296.000 | 21 | |||||
| Performance Cash Plan 2020/21 | 22 | 400.000 | 21 | 272.000 | 272.000 | ||||
| Gesamtvergütung | 2.022.009 | 100 | 1.873.398 | 1.393.357 | 100 | 1.304.939 | 1.391.889 | 100 | 1.297.536 |
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die nach § 162 AktG für das Geschäftsjahr 2021/22 gewährte und geschuldete Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie die jeweiligen relativen Anteile an der Gesamtvergütung. Die gewährte und geschuldete Vergütung eines Geschäftsjahres umfasst die Vergütungsbestandteile, die mit Ablauf des Geschäftsjahres vollständig erdient worden sind. Dies betrifft alle Vergütungsbestandteile, deren zugrunde liegende Leistung mit Ablauf des Geschäftsjahres erbracht wurde bzw. deren Performance-Messung mit Ablauf des Geschäftsjahres endete, auch wenn die tatsächliche Auszahlung erst im nachfolgenden Geschäftsjahr erfolgt. Auf diese Weise kann der Zusammenhang zwischen der Geschäftsentwicklung und der daraus resultierenden Vergütung transparent nachvollzogen werden.
Für das Geschäftsjahr 2021/22 umfasst die gewährte und geschuldete Vergütung die folgenden Bestandteile:
| Roland Harings Chief Executive Officer (Vorstandsvorsitzender) Vorstand seit 20.05.2019, Vorstandsvorsitzender seit 01.07.2019 |
Dr. Heiko Arnold Chief Operations Officer (Vorstand Produktion) seit 15.08.2020 |
Rainer Verhoeven Chief Financial Officer (Vorstand Finanzen) seit 01.01.2018 |
||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2021/22 | 2020/21 | ||||||
| in € | in % | in € | in € | in % | in € | in € | in % | in € | ||
| Feste Vergütung | 650.000 | 30 | 600.000 | 460.000 | 45 | 420.000 | 460.000 | 31 | 420.000 | |
| Nebenleistungen | 12.009 | 1 | 13.398 | 13.357 | 1 | 24.939 | 11.889 | 1 | 17.536 | |
| Versorgungsbeitrag | 260.000 | 12 | 260.000 | 180.000 | 18 | 180.000 | 180.000 | 12 | 180.000 | |
| Einjährige variable Vergütung | ||||||||||
| Jahresbonus 2021/22 | 545.600 | - | 367.040 | - | 367.040 | - | ||||
| Jahresbonus 2020/21 | - | 25 | 470.240 | - | 36 | 319.763 - |
25 | 319.763 | ||
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||||||
| Aktien-Deferral 2019/20 | 193.347 | - | 0 | - | 131.476 | - | ||||
| Aktien-Deferral 2018/19 | 9 | 104.476 | - | 0 | 0 | - | 9 | 188.905 | ||
| Performance Cash Plan 2019/20 | 487.040 | - | 0 | 35.0251 | 331.187 | - | ||||
| Performance Cash Plan 2018/19 | - | 23 | 136.423 | - | 0 | 0 | - | 22 | 252.688 | |
| Gesamtvergütung | 2.147.996 | 100 | 1.584.537 | 1.020.397 | 100 | 979.727 | 1.481.592 | 100 | 1.378.892 |
1 Aufgrund des unterjährigen Eintritts in GJ 2019/20 wurde bei Herrn Dr. Heiko Arnold der Performance Cash Plan aus dem GJ 2019/20 als Einmalzahlung ausbezahlt.
Für das Geschäftsjahr 2021/22 ist zusätzlich neben den betragsmäßigen Höchstgrenzen für die einjährige und mehrjährige variable Vergütung entsprechend § 87a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 AktG eine betragsmäßige Höchstgrenze für die Vergütung des Geschäftsjahres insgesamt (inklusive Nebenleistungen und Versorgungszusage) vorgesehen. Diese Maximalvergütung liegt für den Vorstandsvorsitzenden bei 2.600.000 € und für ein ordentliches Vorstandsmitglied bei 1.800.000 €. Sollte die Vergütung für das Geschäftsjahr 2021/22 die genannte Höchstgrenze überschreiten, erfolgt eine entsprechende Kürzung der zuletzt zur Auszahlung anstehenden Vergütungsbestandteile (in der Regel Aktien-Deferral oder Performance Cash Plan).
Die Summe aller Auszahlungen bzw. Aufwendungen, die aus Zusagen für das Geschäftsjahr 2021/22 resultieren, kann erst nach Ablauf des dreijährigen Aktien-Deferral sowie des vierjährigen Performance Cash Plan ermittelt werden. Bereits heute kann die Einhaltung der Maximalvergütung gemäß § 87a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 AktG sichergestellt werden, da selbst im Fall einer Auszahlung des Aktien-Deferral in Höhe von 150% des maximalen Ausgangsbetrags (Cap) und des Performance Cash Plan in Höhe von 125% des Zielbetrags (Cap) die Summe aller Vergütungsbestandteile unterhalb der Maximalvergütung liegen würde.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten die für das Geschäftsjahr 2021/22 jedem einzelnen früheren Mitglied des Vorstands der Aurubis AG, das innerhalb der letzten zehn Jahre aus dem Vorstand ausschied, gewährte und geschuldete Vergütung gemäß § 162 AktG. Dies umfasst für das Geschäftsjahr 2021/22 für Dr. Thomas Bünger Zuflüsse aus dem Aktien-Deferral und dem Performance Cash Plan. Weiteren früheren Vorstandsmitgliedern fließen lediglich Rentenzahlungen zu.
Dr. Thomas Bünger
Technologievorstand vom 01.10.2018 bis 30.09.2021
| 2021/22 | 2020/21 | ||
|---|---|---|---|
| in € | in % | in € | |
| Feste Vergütung | - | - | 420.000 |
| Nebenleistungen | - | - | 37.894 |
| Versorgungsbeitrag | - | - | 180.000 |
| Einjährige variable Vergütung | |||
| Jahresbonus 2021/22 | - | - | |
| Jahresbonus 2020/21 | - | - | 319.763 |
| Mehrjährige variable Vergütung | |||
| Aktien-Deferral 2019/20 | 118.908 | 26 | - |
| Aktien-Deferral 2018/19 | - | - | 122.969 |
| Performance Cash Plan 2019/20 |
331.187 | 74 | - |
| Performance Cash Plan 2018/19 |
- | - | 252.688 |
| Gesamtvergütung | 450.095 | 100 | 1.333.314 |
| Rentenzahlung | ||||
|---|---|---|---|---|
| in € | 2021/22 | 2020/21 | ||
| Erwin Faust bis 30.06.2017 |
861.064 | 89.775 | ||
| Dr. Bernd Drouven bis 01.10.2015 |
99.600 | 578.159 | ||
| Dr. Michael Landau bis 31. Mai 2013 |
284.931 | 257.928 |
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 2 der Satzung der Aurubis AG geregelt. Sie orientiert sich an der unterschiedlichen Beanspruchung im Aufsichtsrat und in seinen Ausschüssen. Die Hauptversammlung hat gemäß § 113 Abs. 3 AktG am 11.02.2021 über das Vergütungssystem der Aufsichtsratsmitglieder Beschluss gefasst und dieses mit 99,78% Zustimmung gebilligt.
Das System entspricht insgesamt den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28.04.2022. Der Aufsichtsrat ist in erster Linie für die Beratung und Überwachung des Vorstands zuständig, weshalb entsprechend der Anregung in G.18 des Deutschen Corporate Governance Kodex ausschließlich, also zu 100%, fixe Vergütungsbestandteile nebst Auslagenersatz, nicht aber variable Vergütungselemente vorgesehen sind. Die Fixvergütung stärkt die Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder bei Wahrnehmung ihrer Überwachungsaufgabe und leistet so einen mittelbaren Beitrag zur langfristigen Entwicklung der Gesellschaft. Das Vergütungssystem incentiviert Aufsichtsratsmitglieder zugleich, sich proaktiv für die Förderung der Geschäftsstrategie einzusetzen, indem entsprechend G.17 des Deutschen Corporate Governance
Kodex der höhere zeitliche Aufwand des Vorsitzenden, der besonders eng an der Besprechung strategischer Fragen beteiligt ist (gemäß D.5 des Deutschen Corporate Governance Kodex), und des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie des Vorsitzenden und der Mitglieder von Ausschüssen angemessen berücksichtigt wird.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben dem Ersatz der bei der Ausübung seines Amtes entstandenen Auslagen eine feste Vergütung von 75.000 €/Geschäftsjahr. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Doppelte dieses Betrags.
Aufsichtsratsmitglieder, die dem Personal- und/oder Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats angehören, erhalten zusätzlich eine feste Vergütung in Höhe von 15.000 €/Geschäftsjahr pro Ausschuss. Aufsichtsratsmitglieder, die den weiteren Ausschüssen des Aufsichtsrats angehören, erhalten zusätzlich eine feste Vergütung in Höhe von 7.500 €/Geschäftsjahr pro Ausschuss. Aufsichtsratsmitglieder, die in einem Ausschuss des Aufsichtsrats den Vorsitz innehaben, erhalten pro Vorsitz in einem Ausschuss das Doppelte des Betrags/Geschäftsjahr.
Die feste Vergütung für die Ausschusstätigkeiten wird gemäß § 12 Abs. 2 der Satzung für jedes Mitglied des Aufsichtsrats auf 25.000 €/Geschäftsjahr begrenzt. Die Begrenzung für jeden Vorsitzenden eines Ausschusses beträgt 50.000 €/Geschäftsjahr.
Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat oder einem seiner Ausschüsse nicht während des vollen Geschäftsjahres angehören, erhalten die Vergütung entsprechend der Dauer ihres Amtes. Des Weiteren erhalten die Aufsichtsratsmitglieder für jede Teilnahme an einer Sitzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 €.
| Vergütungskomponente | Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats des Aufsichtsrats |
Ordentliches Mitglied des Aufsichtsrats |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Festvergütung | 225.000 € 150.000 € |
75.000 € | ||||
| Sitzungsgeld | 1.000 € | |||||
| Vorsitzender des Ausschusses |
Mitglied des Ausschusses |
|||||
| Ausschusstätigkeit – Prüfungsausschuss |
30.000 € | 15.000 € | ||||
| Ausschusstätigkeit – Personalausschuss |
30.000 € | 15.000 € | ||||
| Ausschusstätigkeit – weitere Ausschüsse |
15.000 € | 7.500 € | ||||
| Begrenzung der Vergütung für Ausschusstätigkeiten |
50.000 € | 25.000 € |
Die Aufsichtsratsmitglieder wurden in Übereinstimmung mit dem in der Satzung niedergelegten und vorstehend dargestellten Vergütungssystem vergütet. Sie erhielten im Geschäftsjahr 2021/22 insgesamt 1.564.890 €.
Die individuelle Vergütung kann folgender Tabelle entnommen werden:
| Vergütung für Feste Vergütung Ausschusstätigkeit |
Sitzungsgeld | Gesamt vergütung |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäftsjahr 2021/22 | in € | in % | in € | in % | in € | in % | in € |
| Vertreter der Anteilseigner | |||||||
| Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 01.03.2018 |
225.000 | 79,5 | 50.000 | 17,7 | 8.000 | 2,8 | 283.000 |
| Andrea Bauer seit 22.06.2018 |
75.000 | 71,8 | 22.500 | 21,5 | 7.000 | 6,7 | 104.500 |
| Gunnar Groebler seit 01.10.2021 |
75.000 | 67,6 | 25.000 | 22,5 | 11.000 | 9,9 | 111.000 |
| Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob seit 01.03.2018 |
75.000 | 62,8 | 32.445 | 27,2 | 12.000 | 10,0 | 119.445 |
| Dr. Stephan Krümmer seit 01.03.2018 |
75.000 | 55,6 | 45.000 | 33,3 | 15.000 | 11,1 | 135.000 |
| Dr. Sandra Reich seit 28.02.2013 |
75.000 | 74,3 | 15.000 | 14,8 | 11.000 | 10,9 | 101.000 |
| Vertreter der Arbeitnehmer | |||||||
| Stefan Schmidt stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 01.03.2018 |
150.000 | 80,2 | 25.000 | 13,4 | 12.000 | 6,4 | 187.000 |
| Deniz Filiz Acar seit 03.05.2019 |
75.000 | 76,5 | 15.000 | 15,3 | 8.000 | 8,2 | 98.000 |
| Christian Ehrentraut seit 03.05.2019 |
75.000 | 67,0 | 24.945 | 22,3 | 12.000 | 10,7 | 111.945 |
| Jan Koltze seit 03.03.2011 |
75.000 | 67,0 | 25.000 | 22,3 | 12.000 | 10,7 | 112.000 |
| Dr. Elke Lossin seit 01.03.2018 |
75.000 | 74,3 | 15.000 | 14,8 | 11.000 | 10,9 | 101.000 |
| Melf Singer seit 01.03.2018 |
75.000 | 74,3 | 15.000 | 14,8 | 11.000 | 10,9 | 101.000 |
| Feste Vergütung | Vergütung für Ausschusstätigkeit |
Sitzungsgeld | Gesamt vergütung |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäftsjahr 2020/21 | in € | in % | in € | in % | in € | in % | in € |
| Vertreter der Anteilseigner | |||||||
| Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 01.03.2018 |
225.000 | 79 | 50.000 | 18 | 9.000 | 3 | 284.000 |
| Andrea Bauer seit 22.06.2018 |
75.000 | 71 | 22.500 | 21 | 8.000 | 8 | 105.500 |
| Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann bis 30.09.2021 |
75.000 | 66 | 25.000 | 22 | 14.000 | 12 | 114.000 |
| Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob seit 01.03.2018 |
75.000 | 69 | 22.500 | 21 | 11.000 | 10 | 108.500 |
| Dr. Stephan Krümmer seit 01.03.2018 |
75.000 | 55 | 45.000 | 33 | 16.000 | 12 | 136.000 |
| Dr. Sandra Reich seit 28.02.2013 |
75.000 | 74 | 15.000 | 15 | 11.000 | 11 | 101.000 |
| Vertreter der Arbeitnehmer | |||||||
| Stefan Schmidt stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 01.03.2018 |
150.000 | 80 | 25.000 | 13 | 12.000 | 7 | 187.000 |
| Deniz Filiz Acar seit 03.05.2019 |
75.000 | 77 | 15.000 | 15 | 8.000 | 8 | 98.000 |
| Christian Ehrentraut seit 03.05.2019 |
75.000 | 75 | 15.000 | 15 | 10.000 | 10 | 100.000 |
| Jan Koltze seit 03.03.2011 |
75.000 | 66 | 25.000 | 22 | 13.000 | 12 | 113.000 |
| Dr. Elke Lossin seit 01.03.2018 |
75.000 | 74 | 15.000 | 15 | 11.000 | 11 | 101.000 |
| Melf Singer seit 01.03.2018 |
75.000 | 74 | 15.000 | 15 | 11.000 | 11 | 101.000 |
In Übereinstimmung mit § 162 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 AktG ist nachfolgend die jährliche Veränderung der Vergütung der Vorstandsund Aufsichtsratsmitglieder, die Ertragsentwicklung der Gesellschaft sowie die Vergütungsentwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dargestellt. Die Darstellung der jährlichen Veränderung wird in den folgenden Jahren kontinuierlich aufgebaut und erfolgt vollständig über den Fünfjahreszeitraum mit dem Vergütungsbericht 2025/26.
Die Entwicklung der Vorstandsvergütung sowie der Aufsichtsratsvergütung bezieht sich auf die im Vergütungsbericht ausgewiesene gewährte und geschuldete Vergütung der Geschäftsjahre 2021/22 und 2020/21 gemäß § 162 AktG. Da die Arbeitnehmerund Vergütungsstrukturen in den Tochtergesellschaften und bei Beschäftigten im Ausland variieren können, wurde für die Darstellung der durchschnittlichen Vergütung der Arbeitnehmer auf die durchschnittliche Vergütung der Belegschaft der Aurubis AG auf Vollzeitäquivalenzbasis abgestellt. Dabei wurde die Vergütung aller Arbeitnehmer, einschließlich der leitenden Angestellten, berücksichtigt. Als Ertragsgröße wird das operative EBT des Aurubis-Konzerns herangezogen.
| Vergütung | Vergütung | Veränderung 2021/22 ggü. |
|
|---|---|---|---|
| 2021/22 | 2020/21 | 2020/21 | |
| in € | in € | in % | |
| Ertragsentwicklung | |||
| Jahresüberschuss der Aurubis AG (HGB) in Mio. € | 126 | 231 | -46 |
| Operatives EBT des Aurubis-Konzerns in Mio. € | 532 | 353 | 54 |
| Arbeitnehmervergütung | |||
| Durchschnittliche Vergütung der Arbeitnehmer der Gesellschaft | 81.231 | 78.432 | 4 |
| Vorstandsmitglieder | |||
| Im Geschäftsjahr 2021/22 aktive Vorstandsmitglieder | |||
| Roland Harings | |||
| Vorstand seit 20.05.2019, Vorstandsvorsitzender seit 01.07.2019 | 2.148.007 | 1.584.537 | 36 |
| Dr. Heiko Arnold seit 15.08.2020 | 1.020.397 | 944.702 | 8 |
| Rainer Verhoeven seit 01.01.2018 | 1.481.599 | 1.378.892 | 7 |
| Ehemalige Vorstandsmitglieder | |||
| Dr. Thomas Bünger bis 30.09.2021 | 450.102 | 1.333.314 | -66 |
| Erwin Faust bis 30.06.2017 | 861.064 | 89.775 | 859 |
| Dr. Bernd Drouven bis 01.10.2015 | 99.600 | 578.159 | -83 |
| Dr. Michael Landau bis 31.05.2013 | 284.931 | 257.928 | 10 |
| Aufsichtsratsmitglieder | |||
| Vertreter der Anteilseigner | |||
| Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 01.03.2018 |
283.000 | 284.000 | 0 |
| Andrea Bauer seit 22.06.2018 | 104.500 | 105.500 | -1 |
| Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann bis 20.09.2021 | 0 | 114.000 | -100 |
| Gunnar Groebler seit 01.10.2021 | 111.000 | 0 | - |
| Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob seit 01.03.2018 | 119.445 | 108.500 | 10 |
| Dr. Stephan Krümmer seit 01.03.2018 | 135.000 | 136.000 | -1 |
| Dr. Sandra Reich seit 28.02.2013 | 101.000 | 101.000 | 0 |
| Vertreter der Arbeitnehmer | |||
| Stefan Schmidt stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 01.03.2018 |
187.000 | 187.000 | 0 |
| Deniz Filiz Acar seit 03.05.2019 | 98.000 | 98.000 | 0 |
| Christian Ehrentraut seit 03.05.2019 | 111.945 | 100.000 | 12 |
| Jan Koltze seit 03.03.2011 | 112.000 | 113.000 | -1 |
| Dr. Elke Lossin seit 01.03.2018 | 101.000 | 101.000 | 0 |
| Melf Singer seit 01.03.2018 | 101.000 | 101.000 | 0 |
Die Strategie der Gesellschaft wurde seit dem Geschäftsjahr 2020/21 umfassend überarbeitet und damit ein Fahrplan für das nächste Jahrzehnt aufgestellt. Vor dem Hintergrund der weiterentwickelten Strategie der Aurubis AG hat der Personalausschuss auch das Vergütungssystem 2021, das noch im Einklang mit der 2017 ausgearbeiteten Vision 2025 entwickelt wurde, einer Überprüfung unterzogen. Kernaspekte waren die Sicherstellung eines optimalen Strategiebezugs sowie die Verbesserung der Anreizwirkung hinsichtlich der Förderung der langfristigen und nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft. Zudem wurden auch die Anmerkungen unserer Aktionäre bezüglich des Vergütungssystems 2021 sowie die generellen Erwartungen von institutionellen Investoren und Stimmrechtsberatern an die Ausgestaltung eines Vorstandsvergütungssystems einbezogen. Die Überprüfung erfolgte mit Unterstützung eines unabhängigen Vergütungsberaters. Auf Basis der Ergebnisse der Überprüfung hat der Personalausschuss konkrete Anpassungen des Vergütungssystems 2021 erarbeitet. Das überarbeitete Vergütungssystem (Vergütungssystem 2023) wurde auf Vorschlag des Personalausschusses vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 13.09.2022 beschlossen. Das überarbeitete Vergütungssystem wird der ordentlichen Hauptversammlung der Aurubis AG am 16.02.2023 gemäß § 120a Abs. 1 AktG zur Abstimmung vorgelegt. Es soll nach dem Beschluss der Hauptversammlung zum 01.10.2023 für das Geschäftsjahr 2023/24 in Kraft treten.
Die folgende Übersicht fasst die Bestandteile des Vergütungssystems 2023/24 zusammen und stellt zur besseren Vergleichbarkeit insbesondere auch die wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Vergütungssystem 2021 heraus:
| Vergütungssystem 2021 | Vergütungssystem 2023 | |||
|---|---|---|---|---|
| Festvergütung | Grundbezüge | Feste jährliche Grundbezüge, welche monatlich in gleichen Raten ausgezahlt werden | ||
| Pensionszusagen | » Versorgungszusage zur betrieblichen Altersversorgung in Form einer Ruhegeldzusage, finanziert über eine Rückdeckungsversicherung » Beitragsorientierte betriebliche Altersversorgung in Form einer Kapitalzusage |
|||
| Nebenleistungen | anzusetzenden Wert für Versicherungsprämien und Dienstwagennutzung bestehen | Nebenleistungen in Form von Sachbezügen, die im Wesentlichen aus dem nach steuerlichen Richtlinien | ||
| Variable Vergütung |
Einjährige variable Vergütung (20–25%) |
» Typ: Jahresbonus » Leistungskriterien: › Operatives EBT (60%) › Individuelle Leistung des Vorstands mitglieds (40%) » Auszahlung: › 2/3 nach Ablauf des Geschäftsjahres in bar › 1/3 Überführung in Aktien-Deferral » Caps: 125% des Zielbetrags » Ein diskretionärer Sonderbonus ist nicht vereinbart |
» Typ: Jahresbonus » Leistungskriterien: › Operatives EBT (70%) › Individuelle Leistung des Vorstands mitglieds (20%) › ESG-Ziele (10%) » Auszahlung: › Vollständig nach Ablauf des Geschäftsjahres in bar » Caps: 150% des Zielbetrags » Ein diskretionärer Sonderbonus ist nicht vereinbart |
|
| Mehrjährige variable Vergütung (30–35%) |
» Typ: Aktien-Deferral » Sperrfrist: 3 Jahre » Cap: 150% des Ausgangswerts » Auszahlung: am Ende der 3-jährigen Sperrfrist in bar |
– | ||
| » Typ: Performance Cash Plan » Performance-Periode: 4 Jahre » Leistungskriterium: › Operativer ROCE (100%) » Cap: 125% des Zielbetrags |
» Typ: Performance Share Plan » Performance-Periode: 4 Jahre » Leistungskriterium: › Operativer ROCE (50%) › Relativer Total Shareholder Return (TSR) vs. MDAX (50%) » Cap: 200% des Zielbetrags |
|||
| » Auszahlung: am Ende der 4-jährigen Performance-Periode in bar |
» Auszahlung: am Ende der 4-jährigen Performance-Periode in bar |
|||
| Maximalvergütung gemäß § 87a AktG |
» Vorsitzender: 2.600.000 € » Ordentliches Mitglied: 1.800.000 € |
» Vorsitzender: 3.300.000 € » Ordentliches Mitglied: 2.300.000 € |
||
| Malus & Clawback | Möglichkeit zur teilweisen oder vollständigen Reduzierung (Malus) oder Rückforderung (Clawback) der variablen Vergütung (einjährige und mehrjährige variable Vergütung) im Falle eines Compliance Vergehens oder bei fehlerhaftem Konzernabschluss |
|||
| Vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit |
und keinen längeren Zeitraum als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergütet | Im Falle einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund wird im Rahmen des Vergütungssystems eine Abfindung gezahlt, die auf zwei Jahresgesamtvergütungen begrenzt ist |
Hamburg, den 20.12.2022
Für den Vorstand
Vorsitzender Mitglied

Für den Aufsichtsrat
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Vorsitzender
Nichtfinanzieller Bericht
Nachhaltigkeit
Mit den Nachhaltigkeitszielen 2030 wird Aurubis die industrielle Vorreiterrolle im Nachhaltigkeitsbereich ausbauen.

Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil des Handelns im Aurubis-Konzern, verankert in unserer Unternehmensstrategie, und spielt daher bei unseren Geschäftsaktivitäten eine wichtige Rolle. Wir folgen der Unternehmensmission, verantwortungsvoll aus Rohstoffen Metalle für eine innovative und nachhaltige Welt zu schaffen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Zulieferern, Kunden und Nachbarn ist für uns selbstverständlich, ob nun im unmittelbaren Geschäftsverkehr oder im Umfeld unserer Werke. Gleiches gilt für die Umwelt, denn wir sind uns der begrenzten natürlichen Ressourcen unseres Planeten bewusst.
Aurubis kommt mit dem vorliegenden nichtfinanziellen Bericht (nfB) der Pflicht zur Offenlegung nichtfinanzieller Informationen für das Geschäftsjahr 2021/22 gemäß §§ 315b und 315c Handelsgesetzbuch (HGB) i.V.m. §§ 289b bis 289e HGB nach. Wir orientieren uns bei der Beschreibung der Konzepte und den ausgewählten Kennzahlen an den Vorgaben der Universal Standards der Global Reporting Initiative (GRI) Glossar, Seite 232.
Der nfB enthält zudem die Inhalte gemäß EU-Taxonomie-Verordnung (EU) 2020/852 Glossar, Seite 232. Aurubis begleitet auf europäischer Ebene die Arbeit am EU-Aktionsplan Sustainable Finance Glossar, Seite 234 und die entsprechenden Ausgestaltungen und Maßnahmen. Dabei geht es uns z.B. bei der Taxonomie-Verordnung EU-Taxonomie, Seite 59 um die Umsetzung der zunehmenden Berichtsanforderungen und politische Fragestellungen wie die Bewertung des Nichteisenmetallsektors in Bezug auf eine Klassifizierung von nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten bzw. Produkten.
Die wesentlichen externen Einflussfaktoren für die Geschäftsentwicklung werden im Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts, Seite 133 beschrieben. Dort werden auch die Risiken für die nichtfinanziellen Aspekte außerhalb der Unternehmensgrenzen benannt. Die Risikobewertung wurde gemäß § 289c Abs. 3 HGB vorgenommen. Dabei wurden keine nichtfinanziellen Risiken identifiziert, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf Arbeitnehmer- und Umweltbelange, die Achtung der Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie Sozialbelange haben werden.
Im Geschäftsjahr 2020/21 wurde unsere Unternehmensstrategie "Metals for Progress: Driving Sustainable Growth" aktualisiert und verabschiedet. Mit dieser Strategie möchten wir unser Kerngeschäft sichern und stärken, Wachstumsoptionen verfolgen und unsere industrielle Führerschaft im Nachhaltigkeitsbereich ausbauen.
Damit wurde unser Nachhaltigkeitsanspruch noch stärker in alle Unternehmensbereiche und Tätigkeiten integriert. Das im Anschluss entwickelte und implementierte Aurubis-Management-System (AMS) soll sicherstellen, dass Aurubis die Unternehmensstrategie erfolgreich umsetzt. Der Nachhaltigkeitsbereich ist Bestandteil der AMS-Organisation und wirkt in den strategischen Gremien mit.
Unter "industrielle Führerschaft im Nachhaltigkeitsbereich ausbauen" in der Strategie finden sich die Schwerpunkte Mensch, Umwelt und Wirtschaft mit unseren neun Handlungsfeldern zum Thema Nachhaltigkeit. Pro Handlungsfeld haben wir Ziele bis 2030 definiert. Die bisherige Nachhaltigkeitsstrategie mit ihren Zielen 2018–2023 fügt sich dabei als Meilenstein in die Konzernstrategie bis 2030 ein Aurubis-Nachhaltigkeitsziele 2030, Seite 55. Die aktualisierte Strategie samt Nachhaltigkeitszielen wurde von Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedet. Der Bereich Nachhaltigkeit hat im Berichtszeitraum die weitere Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele, das Herunterbrechen der Ziele auf Funktionen und Standorte sowie weitere Schritte zur Umsetzung der Ziele vorangetrieben. Die Nachhaltigkeitsziele 2030 finden Sie jeweils am Anfang jedes Kapitels in diesem Bericht, ihr Umsetzungsstatus ist im Kapitel beschrieben.
Des Weiteren fördern wir die Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette. Wir belegen unsere eigene Nachhaltigkeitsleistung durch die externe Zertifizierung einer unabhängigen Stelle und erhalten so Anregungen für eine weitere Verbesserung, die wir mit konkreten Maßnahmenplänen verfolgen. Deshalb sind wir Teil der Branchenlösung "The Copper Mark". Die Copper Mark ist eine Initiative, die eine Überprüfung der Nachhaltigkeitsstandards von Kupferproduktionsstandorten einschließlich Minen, Schmelzbetrieben und Raffinerien beinhaltet. Die Copper Mark deckt die 32 Nachhaltigkeitskriterien des Risk Readiness Assessment der
| Handlungsfeld | Ambition | Zielsetzung 2030 | Meilensteine 2022/23 |
|---|---|---|---|
| Wirtschaft | |||
| Governance & Ethik |
Wir halten uns an die Prinzipien verantwortungsvoller Unter nehmensführung. |
||
| Recyclinglösungen | Wir bieten der gesamten Wertschöpfungskette Lösungen für die Kreislaufwirtschaft. |
50% Recyclinganteil in der Kupferkathode |
|
| Verantwortung in der Lieferkette |
Wir minimieren negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt in unseren Lieferketten. |
Keine Lieferanten mit sehr hohem Risiko |
» Menschenrechts-, Umwelt schutz- und Sicherheitsklauseln in 100% der langfristigen Primärrohstoffverträge » Weiteres Roll-out des Aurubis Business Partner Screening |
| Umwelt | |||
| Energie & Klima | Wir sind deutlich vor 2050 klimaneutral. |
-50%absolute Scope-1- und Scope-2- Emissionen (Basisjahr 2018) |
» ISO 50001 an allen Produktionsstandorten |
| -24%Scope-3-Emissionen pro Tonne Kupferkathode1 (Basisjahr 2018) |
|||
| Umweltschutz | Wir produzieren mit dem geringsten Umweltfußabdruck unserer Branche. |
-15% spezifische Staubemissionen in g/t Multimetall-Kupferäquivalent (Basisjahr 2018) |
» ISO 14001 an allen Produktionsstandorten » Reduzierung der spezifischen |
| -25% spezifische Metallemissionen in Gewässer in g/t Multimetall Kupferäquivalent (Basisjahr 2018) |
Metallemissionen in Gewässer um 50% in g/t erzeugtem Kupfer (Cu) (Basisjahr 2012) » Reduzierung der spezifischen Staubemissionen um 15% in g/t erzeugtem Cu (Basisjahr 2012) |
||
| Mensch | |||
| Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz |
Wir vermeiden arbeitsbedingte Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen (Vision Zero). |
LTIFR ≤1,0 | » ISO-45001-Zertifizierungen an allen Produktionsstandorten |
| Zukunftsorientierter Arbeitgeber |
Wir schaffen eine Arbeitsumgebung für eine vertrauensvolle Zusammen arbeit und fördern Vielfalt und |
100% der relevanten Mitarbeiter sind zu unbewusster Voreingenommenheit (Unconscious Bias) geschult |
|
| Engagement. Wir setzen uns mit Leidenschaft für den Fortschritt des Unternehmens und der Gesell |
>40%2 der Beschäftigten nehmen an Job-Rotation oder Job-Shadowing teil, bei gleichzeitiger Förderung der Vielfalt |
||
| schaft ein. | Mind. 75%2 der befragten Mitarbeiter beteiligen sich an Pulse Checks und Feedbackformaten |
||
| Aus- und Weiterbildung |
Wir bieten eine hochwertige Ausbildung und investieren |
100% Erfüllung des Weiterbildungs » 18 Schulungsstunden durch kontingents in Stunden (Weiter schnittlich pro Mitarbeiter im Jahr |
in die zukunftsgerichtete Qualifikation der Belegschaft. bildungskontingent: 18 Stunden pro Jahr und Mitarbeiter) Soziales Engagement Wir sind lokal und international ein zuverlässiger Partner, der langfristig einen Beitrag zu einer lebenswerten Umwelt leistet. 90% langfristige Partner (Anteil am Gesamtbudget) » Aufbau eines Impact-Monitorings zur Evaluierung unterstützter Projekte 0,8% des operativen EBT (5-Jahres-Durchschnitt) als jährliches Budget für soziales Engagement,
mindestens jedoch 2 Mio. €
1 Bezieht sich auf die Kupferkathode aus Eigenproduktion.
2 Über den Zeitraum Geschäftsjahr 2021/22 bis 2029/30.
Responsible Minerals Initiative (RMI) ab, darunter Themen wie Compliance, Kinderarbeit, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Die Copper Mark steht außerdem im Einklang mit den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen Glossar, Seite 234. Stand August 2022 stammen 20% des weltweit produzierten Kupfers von Standorten, die mit der Copper Mark ausgezeichnet sind. Aurubis Bulgaria hat 2021 und die beiden Standorte der Aurubis AG Hamburg und Lünen (Deutschland) haben 2022 die Copper Mark erhalten. Der belgische Standort in Olen hat sich im Juli zur Copper Mark bekannt und den Zertifizierungsprozess gestartet.
Wir haben uns bei der Auswahl der Aspekte für den nfB sowohl an den wesentlichen Nachhaltigkeitshandlungsfeldern des Unternehmens als auch an den nichtfinanziellen Themen orientiert, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage des Unternehmens sowie der Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf die Aspekte erforderlich sind.
Zur Ermittlung der relevanten Berichtsinhalte haben wir im Berichtsjahr unter Beteiligung interner Expertinnen und Experten unsere Wesentlichkeitsanalyse Glossar, Seite 234 aktualisiert. Basis hierfür war eine überarbeitete Liste mit potenziell wesentlichen Themen, für die wir die bestehende Liste der wesentlichen Themen um neue und relevanter werdende Nachhaltigkeitsaspekte in unserer Branche ergänzt haben.
In der Wesentlichkeitsanalyse haben wir drei neue wesentliche Themen identifiziert: "Flexibilität am Arbeitsplatz und zukunftsfähige Arbeitsverhältnisse" und "Wassereinsatz und -entnahme" für die eigene Geschäftstätigkeit sowie "Landnutzung, Schutz der biologischen Vielfalt und Naturgebiete" in der Lieferkette. Im Gegenzug hat die Wesentlichkeitsanalyse in der Nachhaltigkeit auch ergeben, dass einige wenige Themen nicht mehr als wesentlich klassifiziert werden, so beispielsweise "Datenschutz und IT-Sicherheit". Die Bewertung des Kriteriums "Auswirkungen unserer Tätigkeit auf das Thema" lag hier unter dem Schwellenwert der Wesentlichkeit, da Aurubis hauptsächlich die Daten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verarbeitet und das Gesetz für diese Daten strenge Regeln formuliert. Ebenso wurden mögliche negative Auswirkungen unseres Geschäftsmodells auf die IT-Sicherheit von Dritten als gering bewertet. Die Ergebnisse wurden vom Vorstand bestätigt.
Die in diesem Prozess als wesentlich identifizierten Themen werden im nfB den entsprechenden Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit zugeordnet. Themen mit dem gleichen Managementansatz stellen wir zusammengefasst dar Übersicht wesentlicher Themen im nfB, Seite 57.
Die Wesentlichkeitsanalyse ergab erneut, dass das Thema soziales Engagement unseren Geschäftsverlauf nicht direkt beeinflusst, aber von großer Bedeutung für uns und unsere Stakeholder ist. Es ist daher unter dem Thema Sozialbelange Teil dieses Berichts und entsprechend gekennzeichnet.
| Belange nach HGB | Wesentliches Thema | Handlungsfeld(er) der Nachhaltigkeit | Seite im nfB |
|---|---|---|---|
| Arbeitnehmerbelange | Diversity und Chancengleichheit | Zukunftsorientierter Arbeitgeber | 64 |
| Flexibilität am Arbeitsplatz und zukunftsfähige Arbeitsverhältnisse |
Zukunftsorientierter Arbeitgeber | 65 | |
| Aus- und Weiterbildung | Aus- und Weiterbildung | 66 | |
| Gesundheit und Arbeitssicherheit | Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Verantwortung in der Lieferkette |
68, 82 | |
| Umweltbelange | Energienutzung und CO2-Emissionen | Energie und Klima, Verantwortung in der Lieferkette |
71, 82 |
| Erneuerbare Energien | Energie und Klima, Verantwortung in der Lieferkette |
72, 82 | |
| Erhalt der Luft-, Wasser- und Bodenqualität | Umweltschutz, Verantwortung in der Lieferkette | 74, 82 | |
| Umgang mit Abfall | Umweltschutz, Verantwortung in der Lieferkette | 74, 82 | |
| Wassereinsatz und -entnahme | Umweltschutz, Verantwortung in der Lieferkette | 74, 82 | |
| Landnutzung, Schutz der biologischen Vielfalt und Naturgebiete |
Verantwortung in der Lieferkette | 82 | |
| Effiziente Verwendung von Einsatzmaterialien in der Produktion |
Recyclinglösungen | 77 | |
| Produkte für eine nachhaltige Transformation | Recyclinglösungen | 77 | |
| Sozialbelange | Verbandsarbeit und politische Interessenvertretung |
Governance und Ethik | 79 |
| Soziales Engagement1 | Soziales Engagement | 80 | |
| Menschenrechte | Menschenrechte und Arbeits- und Sozialstandards | Governance und Ethik, Verantwortung in der Lieferkette |
80, 82 |
| Antikorruption | Korruption und wettbewerbswidriges Verhalten | Governance und Ethik, Verantwortung in der Lieferkette |
84, 82 |
| Weiterer wesentlicher Aspekt | Produktsicherheit | - | 85 |
1 Nicht wesentlich im Sinne des HGB, aber für Aurubis.
Um den eigenen Nachhaltigkeitsambitionen und der steigenden Bedeutung von nachhaltigem Wirtschaften in der Gesetzgebung und im Markt besser Rechnung zu tragen, wurde im Strategieprozess 2020/21 die Neuausrichtung der Aurubis-Nachhaltigkeitsorganisation beschlossen. In der Folge wurde zum Januar 2022 ein eigenständiger Nachhaltigkeitsbereich geschaffen und dieser personell verstärkt. Die neue Leitung des Bereichs Nachhaltigkeit berichtet direkt an den CEO, der im Aurubis-Konzern die Gesamtverantwortung für das Thema Nachhaltigkeit innehat.
Der Bereich Nachhaltigkeit bildet die Schnittstelle zwischen den für das Thema relevanten Fachbereichen und koordiniert alle diesbezüglichen Prozesse im Konzern. Gleichzeitig ist es Aufgabe des Bereichs Nachhaltigkeit, die Nachhaltigkeitsziele weiterzuentwickeln, sie laufend zu überprüfen und gemeinsam mit den Fachbereichen und Standorten die operative Umsetzung der Maßnahmen zu begleiten. Dafür wurden an den Standorten und für die relevanten Konzernfunktionen Ansprechpartner benannt. Der Bereich Nachhaltigkeit berichtet aktuelle Entwicklungen an den Aufsichtsrat (im Audit Committee). Außerdem führt er die kontinuierliche Bewertung nach ESG-Kriterien Glossar, Seite 232 und fachliche Begleitung von strategischen Projekten sowie die Lieferantenbewertung nach Nachhaltigkeitskriterien durch. Auch für die Steuerung der Nachhaltigkeitsberichterstattung und -kommunikation ist der Bereich in Abstimmung mit der Konzernkommunikation zuständig. Er ist Ansprechpartner für ESG-Ratingagenturen und vertritt die Interessen von Aurubis in Nachhaltigkeitsfragen.
Um dem Einfluss von Nachhaltigkeit auf den Unternehmenserfolg Rechnung zu tragen, berücksichtigt die variable Vergütung des Aurubis-Vorstands – im Speziellen der Jahresbonus – verschiedene Kriterien der ESG-Leistung Vergütungsbericht im Corporate-Governance-Bericht, Seite 30.
Unsere Nachhaltigkeitsleistungen machen wir seit vielen Jahren durch verschiedene Maßnahmen transparent. Dazu zählen die freiwillige Berichterstattung und die Teilnahme an Nachhaltigkeitsrankings und -ratings wie dem des CDP (eine Non-Profit-Organisation, die sich u.a. für Klimaberichterstattung einsetzt Glossar, Seite 232) und beispielsweise EcoVadis. Außerdem werden wir von Ratingagenturen wie MSCI, Sustainalytics oder ISS ESG bewertet www.aurubis.com/nachhaltigkeitsberichterstattung. Unsere Nachhaltigkeitsberichte orientieren sich an den Standards der GRI und erscheinen alle zwei Jahre – der nächste Bericht erscheint Anfang 2023 für das Geschäftsjahr 2021/22 und stellt eine Erweiterung dieses nfB dar. Die neue Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Kommission greift für Aurubis erstmals ab dem Jahr 2024 bzw. für den Bericht über das Geschäftsjahr 2024/25. Die Nachhaltigkeitskennzahlen werden in den Jahren ohne Nachhaltigkeitsbericht separat aktualisiert und in einem Kennzahlen-Update gebündelt veröffentlicht.
Zu nachhaltigkeitsrelevanten Themen stehen wir mit unseren wesentlichen Stakeholdern in regelmäßigem Austausch. Für uns ist es wichtig, mit unserer Belegschaft, mit Kunden, Lieferanten, Politik und Gesellschaft, Kapitalmarktteilnehmern, Medien, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaft im offenen und transparenten Dialog zu bleiben.
Als integrierter Konzern verarbeitet Aurubis komplexe Metallkonzentrate, Altmetalle, organische und anorganische metallhaltige Recyclingrohstoffe und industrielle Rückstände zu Metallen höchster Reinheit. Neben unserem Kernmetall Kupfer umfasst unser Metallportfolio Gold, Silber, Blei, Nickel, Zinn und Zink, Nebenmetalle wie Tellur und Selen sowie Metalle der Platingruppe. Schwefelsäure, Eisensilikat Glossar, Seite 232 und synthetische Mineralien runden das Produktportfolio ab. Die benötigten Einsatzmaterialien werden global eingekauft, eigene Minen oder Beteiligungen an Minen besitzt Aurubis nicht Geschäftsmodell des Konzerns, Seiten 96.
Die Aurubis AG ist das Mutterunternehmen des Aurubis-Konzerns mit Sitz in Hamburg sowie Produktionsstandorten in Hamburg und Lünen. Nachhaltigkeit samt ihren Handlungsfeldern und Maßnahmen bezieht sich für uns auf alle Konzerngesellschaften. Die in diesem Bericht genannten Kennzahlen werden bei Aurubis in den jeweiligen Fachabteilungen, Gesellschaften und Standorten erfasst und auf Konzernebene konsolidiert. Der Konsolidierungskreis umfasst neben der Aurubis AG alle vollkonsolidierten Tochterunternehmen (zum Stichtag 30.09.2022). Die im Laufe des Berichtsjahrs verkauften Standorte der Aurubis-Flachwalzsparte gehen bis zum 29.07.2022 in die Kennzahlen ein Geschäftsmodell des Konzerns, Seite 96. Alle Umwelt- und Energiekennzahlen werden für das Kalenderjahr 2021, nicht für das Geschäftsjahr 2021/22 berichtet.1 In den Umweltkennzahlen ab 2020 sind die ab Juni 2020 vollkonsolidierten Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) vollständig enthalten. Wird im folgenden Bericht im Zusammenhang mit Umweltkennzahlen von der Kupfererzeugung gesprochen, handelt es sich um die primäre und sekundäre Kupferproduktion an den Standorten Hamburg, Lünen, Olen, Pirdop, Beerse und Berango. Signifikante Unterschiede zwischen Kennzahlen der Aurubis AG und des Konzerns werden erläutert.
Die Europäische Union will bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Ein zentraler Bestandteil des Aktionsplans zur Zielerreichung ist die EU-Taxonomie (EUT) Glossar, Seite 232 (Verordnung (EU) 2020/852 inkl. der zugehörigen erlassenen delegierten Rechtsakte als rechtsverbindliche Ergänzungen zur Verordnung). Mit ihrer Hilfe sollen Finanzströme stärker in nachhaltige Bereiche gelenkt werden, sodass die Nachhaltigkeitsziele der EU erreicht werden. Durch das Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Aktivitäten soll dabei mehr Transparenz für Investoren und Stakeholder geschaffen und Greenwashing verhindert werden.
Die EUT ist ein Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten und umfasst insgesamt sechs Umweltziele:

Im Juni 2021 wurden zu den ersten beiden Umweltzielen technische Bewertungskriterien für ausgewählte Wirtschaftsaktivitäten veröffentlicht. Diese Aktivitäten werden in den separat veröffentlichten delegierten Rechtsakten beschrieben und als taxonomiefähig ("eligible") bezeichnet, unabhängig davon, ob die ergänzenden qualitativen und quantitativen Kriterien erfüllt werden.
1 Die Kennzahlen werden in erster Linie für die interne Steuerung und die behördliche Berichterstattung genutzt. Dabei ist das Kalenderjahr als Betrachtungszeitraum vorgeschrieben. Eine parallele Berichterstattung von Kalender- und Geschäftsjahreszahlen könnte zu Verwechslungen und Unklarheiten führen.
Eine in den delegierten Rechtsakten aufgeführte Wirtschaftsaktivität ist gemäß EUT dann als ökologisch nachhaltig bzw. taxonomiekonform ("aligned") einzustufen, sofern nachfolgende Bedingungen kumulativ erfüllt sind:
» Die technischen Bewertungskriterien werden eingehalten:
Mit der Veröffentlichung der Kriterien für die ersten beiden Umweltziele lässt die Taxonomie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts noch viele Aktivitäten außer Acht. Hintergrund ist, dass die Taxonomie derzeit ausschließlich Tätigkeiten von Unternehmen aus Sektoren umfasst, auf die mehr als 90% der direkten Treibhausgasemissionen in Europa entfallen. Eine Fehlinterpretation der EUT wäre zum aktuellen Stand daher, nicht taxonomiefähige Wirtschaftsaktivitäten per se als nicht nachhaltig im Gesamtkontext anzusehen. Die Ausweitung der Taxonomie auf die weiteren vier Umweltziele inklusive der Ergänzung weiterer Wirtschaftsaktivitäten wirkt einer möglichen Fehlinterpretation in Zukunft vermehrt entgegen. Die Veröffentlichung der Kriterien der vier weiteren Umweltziele durch den Gesetzgeber wird Ende 2022 erwartet.
Da von der EU bisher nur Bewertungskriterien für die ersten beiden Umweltziele veröffentlicht wurden, sind für das Berichtsjahr 2021/22 nur die Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" relevant.
Aurubis hat gemäß EUT erstmalig die eigenen Wirtschaftsaktivitäten hinsichtlich ihrer "Taxonomiefähigkeit" zu prüfen und die drei Leistungskennzahlen Umsatz, Investitionsausgaben (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx) gemäß den Vorgaben der EUT zu veröffentlichen.
Unter Berücksichtigung der gewährten Erleichterungen für das Jahr der Erstanwendung umfasst die reduzierte Berichtspflicht für das Geschäftsjahr 2021/22 die Veröffentlichung des Anteils der taxonomiefähigen konzernweiten Umsätze, Investitionen und Betriebsausgaben. Eine Prüfung und Veröffentlichung der Taxonomiekonformität sowie ein Ausweis der Leistungskennzahlen auf Aktivitätsebene erfolgen für das aktuelle Berichtsjahr nicht, ebenso wenig deren Veröffentlichung.
Für die Ermittlung der Taxonomiefähigkeit wurden gemäß EUT-Verordnung und den ergänzenden delegierten Rechtsakten die gelisteten Wirtschaftsaktivitäten mit den Aktivitäten von Aurubis verglichen. Die Kernaktivitäten von Aurubis sind:
Wirtschaftsaktivitäten, die aktuell nicht durch die EUT abgedeckt sind, werden gemäß den delegierten Rechtsakten als nicht taxonomiefähig ausgewiesen. Darunter fällt das Aurubis-Kerngeschäft. Aus Sicht der Taxonomie wird die Erzeugung von Kupfer aufgrund der geringeren Größenordnung im Vergleich zu anderen industriellen Wirtschaftsaktivitäten nicht als wesentliche Emissionsquelle gesehen bzw. als nicht relevanter Hebel in Bezug auf die Erreichung der Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel". Da sich die Taxonomie bislang auf die Herstellung von Technologien und Vorprodukten fokussiert, die nicht Teil des Produktportfolios von Aurubis sind, werden daher lediglich unterstützende und nicht dem Kerngeschäft zuzuordnende Wirtschaftsaktivitäten als taxonomiefähig klassifiziert. Wichtige Vorprodukte für viele Lösungen in Bezug auf den Einsatz von erneuerbaren Energien, Energieeffizienzanwendungen oder CO2 armer Mobilität sind somit zwar nicht taxonomiefähig, sie sind jedoch ein wichtiger Treiber der Energiewende und zur Erreichung europäischer Klimaziele notwendig. Sie nehmen eine zentrale Rolle im Produktportfolio von Aurubis ein.
Bis zur Veröffentlichung der Bewertungskriterien für die weiteren vier Umweltziele (voraussichtlich relevant für das Geschäftsjahr 2023/24) werden daher lediglich unterstützende und nicht dem Kerngeschäft von Aurubis zuzuordnende Wirtschaftsaktivitäten als taxonomiefähig klassifiziert.
In der weiteren Analyse wurden für das Geschäftsjahr 2021/22 folgende Wirtschaftsaktivitäten von Aurubis identifiziert, die laut der EUT als taxonomiefähig klassifiziert werden können. Hierbei lag der Fokus auf den jeweils zehn größten Projekten pro relevanter Gesellschaft mit wesentlichem CapEx-Anteil:
| Wirtschaftsaktivität | Beschreibung | |
|---|---|---|
| 4.1 | Stromerzeugung mittels Photovoltaik Technologie |
Bau oder Betrieb von Stromerzeugungs anlagen, die Strom mittels Photovoltaik Technologie erzeugen |
| 4.25 Erzeugung von Wärme/Kälte aus Abwärme |
Bau und Betrieb von Anlagen für die Wärme-/Kältegewinnung aus Abwärme |
|
| 5.1 | Bau, Erweiterung und Betrieb von Systemen der Wassergewinnung, -behandlung und -versorgung |
Bau, Erweiterung und Betrieb von Systemen der Wassergewinnung, -behandlung und -versorgung |
| 6.3 | Personenbeför derung im Orts- und Nahverkehr, Perso nenkraftverkehr |
Erwerb, Finanzierung, Leasing, Vermietung und Betrieb von Fahrzeugen für die Perso nenbeförderung im Orts- und Nahverkehr und für den Personenkraftverkehr (betrifft Firmenwagen) |
| 7.2 | Renovierung bestehender Gebäude |
Hoch- und Tiefbauarbeiten oder deren Vorbereitung (Übergangsaktivität): Aurubis hat das FAQ zu Artikel 8 der EU-Taxonomie Verordnung vom 02.02.2022 betreffend "enabling and transitional economic activities" zur Kenntnis genommen und legt Abschnitt 4 als freiwillige Guideline aus. Für das aktuelle Geschäftsjahr erfolgt daher ohne vollständige Prüfung der technischen Bewertungskriterien der Ausweis als taxo nomiefähige Aktivität. |
| 7.7 | Erwerb von und Eigentum an Gebäuden |
Erwerb von Immobilien und Ausübung des Eigentums an diesen Immobilien |
Basierend auf den Aktivitätsbeschreibungen sowie den technischen Bewertungskriterien ordnet Aurubis alle o. g. Aktivitäten dem ersten Umweltziel "Klimaschutz" zu, da der Fokus der identifizierten Aktivitäten beispielsweise nicht auf der Bereitstellung von Anpassungslösungen zur Reduktion von Klimarisiken liegt.
Da das Kerngeschäft und die umsatzwirksamen Aktivitäten von Aurubis derzeit nicht durch die Taxonomie abgebildet werden, führen die o. g. Aktivitäten im Wesentlichen zu dem Ausweis von taxonomiefähigem CapEx. Leuchtturmprojekte, die maßgeblich Einfluss auf die Höhe des ausgewiesenen CapEx haben, waren:
Das Projekt ASPA (Recyclinganlage am Standort Beerse) lässt sich im aktuellen Geschäftsjahr im Gesamtverhältnis nur in einem geringen Umfang einzelnen EU-Taxonomie-Aktivitäten zuordnen (z.B. Stromerzeugung mittels Photovoltaik-Technologie) und wird daher nicht separat ausgewiesen. Das strategische Projekt BOB am Standort Olen (Belgien), bei dem die Recyclingkapazität für Nickel und Kupfer erhöht wird, kann unter der aktuellen Taxonomie nicht in Gänze als taxonomiefähig ausgewiesen werden. Im aktuellen Geschäftsjahr erfolgt daher nur der Ausweis von Gebäudeinvestitionen als taxonomiefähig. Investitionen in das Wachstumsfeld Batterierecycling stellen unter den aktuellen Umweltzielen "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" keine taxonomiefähige Aktivität dar und sind somit nicht Bestandteil der ausgewiesenen KPI Glossar, Seite 233 Recyclinglösungen, Seite 77. Entsprechende Aufwendungen für Forschung und Entwicklung spiegeln sich daher im aktuellen Geschäftsjahr in keiner der drei Leistungskennzahlen wider.
Die im Rahmen der EUT veröffentlichten Leistungskennzahlen werden analog dem Finanzbericht der Aurubis-Gruppe nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt und umfassen ausschließlich vollkonsolidierte Gesellschaften der Aurubis AG. Nicht in den Konsolidierungskreis einbezogene Unternehmen, assoziierte Unternehmen sowie Gesellschaften, die gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung klassifiziert wurden, sind nicht Bestandteil der Berichterstattung gemäß EUT. Doppelzählungen wurden dadurch vermieden, dass die Zuordnung zu einer ermöglichenden Tätigkeit
nur dann erfolgte, wenn ein taxonomiefähiges Projekt nicht bereits unter einer anderen Aktivität berücksichtigt wurde.
Der Umsatz-KPI stellt das Verhältnis der Umsatzerlöse aus taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten zu den Gesamtumsatzerlösen dar. Der nach EUT ausgewiesene Umsatz basiert auf den im Konzernabschluss des Aurubis-Konzerns definierten und ausgewiesenen Umsatzerlösen Anhang 1, Seite 173. Der Anteil der taxonomiefähigen Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2021/22 betrug 0% der gesamten Umsatzerlöse.
Der CapEx-KPI stellt den Anteil der Investitionsausgaben dar, der mit taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten verbunden ist oder sich auf den Erwerb von Produkten oder Leistungen aus taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten bezieht. Die nach EUT veröffentlichten Investitionsausgaben umfassen Zugänge zum Anlagevermögen Anhang 16, Seite 181, exklusive Goodwill, Zugänge zu den Finanzanlagen und At Equity bewerteter Anteile. Aktivierte Investitionsausgaben von CapEx-Projekten, die taxonomiefähigen Aktivitäten zugeordnet werden können, werden bei der Ermittlung des taxonomiefähigen Anteils im Zähler berücksichtigt. Die Investitionen unter der Taxonomie-Verordnung weichen aufgrund der Definition, der durchzuführenden Taxonomiefähigkeitsprüfung sowie des im Jahr der Erstberichterstattung gewählten vereinfachten Ansatzes zur Identifizierung relevanter Investitionen deutlich von den im Geschäftsbericht ausgewiesenen Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen ab. Hintergrund ist u. a., dass das Kerngeschäft von Aurubis sowie die dazugehörigen Produktionsanlagen gemäß Taxonomie-Verordnung derzeit nicht anrechenbar sind. Eine Überleitung zu den Umweltinvestitionen ist im aktuellen Geschäftsjahr daher nicht möglich.
Der Anteil der taxonomiefähigen Investitionen gemäß EUT an den im Konzernabschluss ausgewiesenen Gesamtinvestitionen betrug demnach 35.121 T€ bzw. 10%. Der größte Anteil an dem ausgewiesenen CapEx ist dem Industriewärmeprojekt in Hamburg zuzurechnen.
Der OpEx-KPI gibt den Anteil der Betriebsausgaben gem. EU Taxonomie an, der mit einer taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivität verbunden ist oder sich auf den Erwerb von Produkten oder Leistungen aus taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten bezieht. Die nach EUT ausgewiesenen Betriebsausgaben umfassen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, Aufwendungen für kurzfristiges Leasing sowie Instandhaltungs- und Reparaturkosten.
Die taxonomiefähigen Betriebsausgaben sind im aktuellen Geschäftsjahr von untergeordneter Bedeutung und betragen 0%.
| EUT-Umsatz | EUT-CapEx | EUT-OpEx | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | in % | in T€ | in % | in T€ | in % | |
| Taxonomie fähige Wirtschafts aktivitäten |
0 | 0 | 35.121 | 10 | 0 | 0 |
| Nicht taxonomie fähige Wirtschafts - aktivitäten |
18.211.969 | 100 | 325.149 | 90 | 252.872 | 100 |
| Gesamt | 18.211.969 | 100 | 360.270 | 100 | 252.872 | 100 |
Wichtige Vorprodukte für viele Lösungen in Bezug auf den Einsatz von erneuerbaren Energien, Energieeffizienzanwendungen oder CO2-armer Mobilität sind somit zwar nicht taxonomiefähig, sie sind jedoch ein wichtiger Treiber der Energiewende und zur Erreichung europäischer Klimaziele notwendig. Sie nehmen eine zentrale Rolle im Produktportfolio von Aurubis ein. Seite 60
Bei der erstmaligen Umsetzung der neuen Anforderungen lagen noch Unsicherheiten bei der Auslegung der EUT beispielsweise bezüglich der Möglichkeit der Anwendung von Wesentlichkeitsgrenzen, bei der Analyse und bei der Datenerhebung vor. Konkretisierungen und Ergänzungen zum bestehenden regulatorischen Rahmenwerk können in künftigen Berichtsperioden zu abweichenden Ergebnissen und Entscheidungen führen und sich ebenso quantitativ auf die Höhe der drei Leistungskennzahlen auswirken.
Ab dem Geschäftsjahr 2022/23 muss Aurubis erstmalig die vollständigen Berichtsanforderungen der EUT umsetzen. Dies bedeutet, dass die Wirtschaftsaktivitäten in taxonomiefähige und nicht taxonomiefähige sowie in taxonomiekonforme Wirtschaftsaktivitäten gemäß Meldebogen für Nichtfinanzunternehmen zu unterteilen sind. Der Ausweis der drei Leistungskennzahlen ist dann auf Aktivitätsebene verpflichtend vorzunehmen. Erstmalig für das Geschäftsjahr 2023/24 ist Aurubis verpflichtet, die weiteren vier Umweltziele zu analysieren und zu berichten. Insgesamt besteht weiterhin Unsicherheit bei der Implementierung der Taxonomieanforderungen – sich ändernde Rahmenbedingungen und Konkretisierungen werden daher laufend beobachtet und evaluiert.
Wir schaffen eine Arbeitsumgebung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und fördern Vielfalt und Engagement. Wir setzen uns mit Leidenschaft für den Fortschritt des Unternehmens und der Gesellschaft ein.
» Entwicklung eines Handlungsrahmens für Vielfalt
Unseren Stand der Zielerreichung sowie die Konzepte und Maßnahmen, mit denen wir den Fortschritt im Berichtsjahr vorangetrieben haben, beschreiben wir im Folgenden.
Eine kompetente, leistungsfähige und engagierte Belegschaft ist für Aurubis die Basis für den Geschäftserfolg und die Weiterentwicklung des Konzerns. Unsere Ambition ist: Wir schaffen eine Arbeitsumgebung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und fördern Vielfalt und Engagement. Wir setzen uns mit Leidenschaft für den Fortschritt des Unternehmens und der Gesellschaft ein.
Alle übergreifenden Aktivitäten in Bezug auf unsere Beschäftigten werden konzernweit über den Bereich Corporate Human Resources (HR) gesteuert, dessen Leitung direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet, der auch der Arbeitsdirektor ist. HR befasst sich u. a. mit der Personalstrategie für den Gesamtkonzern sowie mit der Implementierung und dem Monitoring der daraus abgeleiteten Personalinstrumente. Dies geschieht insbesondere im Hinblick auf die Themen Organisations- und Personalentwicklung, Employer Branding, Vergütung und Zusatzleistungen, Ressourcenmanagement sowie in der Begleitung von Veränderungsinitiativen. Die Arbeit der regionalen Personalabteilungen orientiert sich in erster Linie an den lokalen Erfordernissen. Bei konzernübergreifenden Fragestellungen findet eine enge Abstimmung mit dem zentralen Personalbereich statt.
Unsere Personalstrategie ist von der Konzernstrategie abgeleitet und beruht auf unseren Unternehmenswerten. Wir entwickeln sie kontinuierlich weiter und berücksichtigen dabei insbesondere die Veränderungen auf den Arbeitsmärkten, den gesellschaftlichen Wandel und Trends in der Personalarbeit – u. a. den durch den demografischen Wandel bedingten Fachkräftemangel und die erschwerte Suche nach Nachwuchskräften und Auszubildenden.
Im Berichtsjahr starteten wir eine umfassende Transformation des HR-Bereichs. Der erste Schritt dieser Neuausrichtung war 2021 eine Überarbeitung der HR-Strategie mit einem Zeithorizont bis 2025, die auch organisatorische Änderungen im HR-Bereich mit sich bringen wird. Fokus waren hier im Berichtsjahr die HR-Bereiche in Deutschland und die Konzernfunktionen. Durch gezielte Anpassungen soll in Zukunft ein noch besseres Zusammenspiel zwischen der zentralen und den lokalen Personalabteilungen sichergestellt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der HR-Transformation war außerdem die Digitalisierung des HR-Bereichs. Im Berichtsjahr haben wir dafür eine Digitalisierungsstrategie für HR fortgesetzt und schnell umsetzbare Maßnahmen sowie langfristige Initiativen wie die elektronische Personalakte angestoßen.
Zur erfolgreichen Umsetzung künftiger strategischer Projekte haben wir die interne Initiative "Fit4Projects" im Einsatz. Sie bietet unseren Projektleiterinnen und -leitern eine Orientierungshilfe zu allen HR-bezogenen Themen, z.B. Ressourcenplanung und Personalbesetzung. Auch unsere Group-Engineering-Organisation wurde im Rahmen der Überarbeitung der Konzernstrategie geschaffen, um standortbezogene und übergeordnete Projektvorhaben schneller zu realisieren und Synergien über den Konzern hinaus zu schaffen. Im Fokus lagen in diesem Berichtsjahr v. a. die Themen Personalbesetzung und Recruiting für unsere strategischen Wachstumsprojekte wie Aurubis Richmond, Georgia (USA) (s.u.), sowie die Identifizierung und Entwicklung von internen und externen Talenten. Wir streben an, unseren internen Talenten und Experten attraktive Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten im Projektumfeld zu ermöglichen.
Für den Standortaufbau in Georgia (USA) unterstützte HR mit einem Personal- und Trainingskonzept, einer Recruiting-Strategie und einem Plan bezüglich Vergütung und Zusatzleistungen. Wir begleiteten außerdem weiterhin die Organisationsveränderungen durch das Performance Improvement Program (PIP) mit Fokus auf Kosteneinsparungen, in dessen Zuge wir im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018/19 bis 2022/23 300 Vollzeitäquivalente (FTE) in Konzernfunktionen und im Werk Hamburg abbauen werden. Wir handeln dabei auch weiterhin nach sozialverantwortlichen Grundsätzen und schaffen Maßnahmen zur Abmilderung der Folgen für entlassene Beschäftigte. Betriebsbedingte Kündigungen werden beispielsweise durch die Nichtnachbesetzung von frei werdenden Stellen, ein verbessertes Altersteilzeitangebot und interne Wechsel mit entsprechenden Qualifizierungsangeboten nach Bedarf möglichst vermieden. Die Arbeitnehmervertretung war und ist in den Prozess eingebunden.
Im Berichtsjahr verkaufte Aurubis einen Teil seiner Flachwalzspartenstandorte (Flat Rolled Products, FRP) an die KME SE. Der Verkauf wurde nach Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden im Mai mit Wirkung zum 29.07.2022 abgeschlossen. Damit gehen der Standort in Zutphen (Niederlande) sowie die Schneidcenter in Birmingham (Großbritannien), Dolný Kubín (Slowakei) und Mortara (Italien) mit insgesamt rund 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an die KME SE über. Der Erwerber sieht vor, sämtliche übernommene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Die FRP-Werke in Stolberg (Deutschland), Pori (Finnland) und Buffalo (USA) verbleiben im Aurubis-Konzern.
Im Juli 2021 wurde der Aurubis-Standort Stolberg im Zusammenhang mit dem Starkregenereignis überflutet und musste Force Majeure erklären. Das Werk wurde im Jahr nach der Flut wieder vollständig aufgebaut und im Juni 2022 ging die letzte noch abgestellte Produktionslinie wieder in Betrieb. Im Anschluss werden im Laufe des Geschäftsjahres 2022/23 die Sanierung der Verwaltungs- und Sozialräume fertiggestellt. Während der Betriebsunterbrechung haben wir sämtliche Mitarbeiter weiterbeschäftigt und keine Kurzarbeit benötigt.
Eine vielfältig aufgestellte Belegschaft gehört zu einem unserer zentralen Anliegen in der Personalarbeit. Als Grundlage für ein respektvolles Miteinander dienen unser im Berichtsjahr umfassend neu erstellter Verhaltenskodex und die darin festgehaltenen Unternehmenswerte Antikorruption, Seite 84. Wir haben den Anspruch, dass rassistische Motive, die ethnische oder soziale Herkunft, das Geschlecht, die Religion oder Weltanschauung, eine Behinderung, das Alter, der Familienstand oder die sexuelle Identität weder bei der Einstellung, der Vergütung, im weiteren Karriereverlauf noch im Umgang miteinander eine Rolle spielen. Wir lehnen jede Form der Diskriminierung ab. Aus unserer Sicht fördert eine diverse Belegschaft den Wissensaustausch, das Einbringen unterschiedlicher Sichtweisen und eine offene sowie vertrauensvolle Zusammenarbeit – eine zu homogene oder diskriminierende Belegschaft bewirkt das Gegenteil und kann dem Arbeitsumfeld und damit auch der wirtschaftlichen Entwicklung von Aurubis langfristig schaden. Ziel im Geschäftsjahr war es, das Vielfaltsverständnis zu definieren. Dafür hat eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe u. a. einen Aktivitätenplan aufgesetzt und ein Vielfaltsbekenntnis entworfen. Um die Belegschaft im Zuge der Aktualisierung des Verhaltenskodex tiefergehend für
Menschenrechte und Antidiskriminierung zu sensibilisieren, wurde im Berichtsjahr eine konzernweite Schulungsinitiative gestartet Menschenrechte, Seite 80. Sollte es zu begründeten Verdachtsfällen von Diskriminierung bzw. Benachteiligung kommen, können sich die Menschen bei Aurubis jederzeit an die Arbeitnehmervertretungen, die Personalabteilung, Konzernrechtsabteilung oder an unsere Führungskräfte wenden. Zusätzlich können die Betroffenen auf Wunsch vertraulich unseren Chief Compliance Officer oder die lokalen Compliance-Verantwortlichen der verschiedenen Standorte kontaktieren. Zudem gibt es ein konzernweites Hinweisgeberportal (die Whistleblower-Hotline), bei dem ebenfalls vertrauliche und anonyme Hinweise möglich sind Antikorruption, Seite 84.
Ein wichtiges Ziel von Aurubis ist es, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern – auch unabhängig von gesetzlichen Regelungen. Hierfür haben wir konkrete Zielgrößen für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands definiert und messen ihren Fortschritt regelmäßig Corporate-Governance-Bericht, Seite 17. Um diese Ziele zu erreichen, setzen wir verschiedene Maßnahmen um. Unter anderem haben wir in diesem Berichtsjahr die Initiative Women4Metals weiter gestärkt und ausgebaut. Bei dieser Maßnahme organisieren wir "Lunch Breaks" zum Austausch und zur Vernetzung.
Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld und unterstützen sie mit Angeboten zur guten Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Dies geschieht u. a. durch die Flexibilisierung und Modernisierung von Arbeitszeitmodellen. So wollen wir die Zufriedenheit unserer Belegschaft steigern und auch im Vergleich zu anderen Unternehmen attraktiv bleiben. Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern u. a. die Möglichkeit, in Gleit- und Teilzeit zu arbeiten. Die Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten bauten wir ebenfalls weiter aus. Zuletzt wurde in einer Betriebsvereinbarung für die Aurubis AG beschlossen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Bürotätigkeit nach Absprache mit ihrer Führungskraft bis zu Dreifünftel der monatlichen Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen. Des Weiteren besteht bei Aurubis in Deutschland die Möglichkeit, in Brückenteilzeit zu arbeiten und ein Lebensarbeitszeitkonto zu führen.
Wir bieten eine attraktive und marktkonforme Vergütung. Die Vergütung und die Nebenleistungen sind in den Kollektivvereinbarungen und Tarifverträgen geregelt. An unserem Produktionsstandort in Buffalo (USA) ist die soziale Absicherung nicht umfassend gesetzlich geregelt. Dort übernehmen wir 86% der Krankenversicherungsbeiträge unserer Beschäftigten und gehen damit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.
Mit dem konzernweiten Employer-Branding-Projekt optimieren wir unseren Bewerbungsprozess. Es verfolgt das Ziel, eine globale Arbeitgebermarke für die Aurubis Group zu entwickeln und die Wahrnehmung von Aurubis als internationalem Top-Arbeitgeber zu stärken. Gleichzeitig dient das Aurubis-Botschafter-Programm dazu, das interne und externe Employer Branding zu stärken. Hier erfolgte die Schulung der ersten Pilotgruppe, die nun gezielt über Aurubis als Arbeitgeber und ihre Arbeit auf den Aurubis-Social-Media-Kanälen berichtet. Uns ist es wichtig, den Bewerbungsprozess bei Aurubis transparent darzustellen. Ein Beispiel hierfür ist die neu aufgesetzte Karriereseite von Aurubis IT.
Die Art der Mobilität auf dem Arbeitsweg ist für jede Person individuell verschieden und kann einen Beitrag zur Zufriedenheit, zur Gesundheit und zum Umweltschutz leisten. Um die umweltfreundliche Mobilität unserer Belegschaft zu fördern, haben wir 2021 die Mobilitäts- und Firmenflottenrichtlinie überarbeitet und Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen in der Firmenflotte und Anreize für die Wahl emissionsärmerer Fahrzeuge aufgenommen. Im Werk Hamburg wurde einer der größten zusammenhängenden Ladeparks Norddeutschlands für E-Fahrzeuge gebaut Energie und Klima, Seite 71. Weiterhin werden beispielsweise den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland Fahrrad-Leasing und Zuschüsse zum öffentlichen Nahverkehr angeboten.
zum Stichtag 30.09.
| Mitarbeiter | davon weiblich | davon männlich | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021/22 | 2020/21 | 2019/20 2021/22 | 2020/21 | 2019/20 2021/22 | 2020/21 | 2019/20 | |||
| Aurubis-Konzern | 6.913 | 7.135 | 7.236 | 13% | 13% | 13% | 87% | 87% | 87% |
| davon gewerbliche Mitarbeiter | 4.018 | 4.285 | 4.356 | 4% | 4% | 3% | 96% | 96% | 97% |
| davon angestellte Mitarbeiter | 2.567 | 2.519 | 2.561 | 28% | 28% | 29% | 72% | 72% | 71% |
| davon Auszubildende | 328 | 331 | 319 | 13% | 14% | 12% | 87% | 86% | 88% |
zum Stichtag 30.09.
| 2021/22 | 2020/21 | 2019/20 | |
|---|---|---|---|
| Fluktuationsrate1,2 | 9,5% | 9,5% | 8,6% |
| Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (in Jahren)2 |
14,0 | 14,4 | 14,5 |
1 Ohne Auszubildende.
2 Vorjahreswerte angepasst.
zum Stichtag 30.09.1
| 2021/22 | 2020/21 | 2019/20 | |
|---|---|---|---|
| <30 Jahre | 955 | 946 | 998 |
| 30–50 Jahre | 3.381 | 3.412 | 3.385 |
| >50 Jahre | 2.249 | 2.446 | 2.534 |
1 Ohne Auszubildende.
Wir bieten eine hochwertige Ausbildung und investieren in die zukunftsgerichtete Qualifikation der Belegschaft.
» 100% Erfüllung des Weiterbildungskontingents in Stunden (Weiterbildungskontingent: 18 Stunden pro Jahr und Mitarbeiter)
» 18 Schulungsstunden durchschnittlich pro Mitarbeiter im Jahr
Unseren Stand der Zielerreichung sowie die Konzepte und Maßnahmen, mit denen wir den Fortschritt im Berichtsjahr vorangetrieben haben, beschreiben wir im Folgenden.
Um unsere Unternehmensvision zu erreichen und unsere Strategie voranzubringen, setzen wir auf eine lernende Organisation. Wir bieten eine hochwertige Ausbildung und investieren in die zukunftsgerichtete Qualifikation und Entwicklung der Belegschaft.
Die verantwortliche Steuerung der Personalentwicklung erfolgt durch HR. Die Abteilung unterstützt die Fachbereiche in enger Abstimmung mit den lokalen Personalverantwortlichen bei der ziel- und bedarfsorientierten Befähigung unserer Beschäftigten. Dies hilft uns, aktuellen und zukünftigen Anforderungen und Herausforderungen im Personalbereich gerecht zu werden.
Um langfristig einen qualifizierten und ausreichenden Personalstand zu sichern, ermitteln wir regelmäßig den Bedarf an Fachkräften und bieten entsprechende Ausbildungsplätze an. Durch Jahresgespräche und den jährlichen Personalplanungsprozess ermitteln wir Qualifizierungs- und Nachfolgebedarfe, um Fachund Führungskompetenzen zielorientiert entwickeln zu können.
Die Entwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten wir mithilfe eines Qualifizierungsprogramms. Beispielsweise bieten wir den Führungskräften auf der Vorarbeiter- und Meisterebene zahlreiche technisch-fachliche Trainings sowie Maßnahmen zur persönlichen Entwicklung an. Ein Trainingsschwerpunkt in Hamburg und Lünen (Deutschland) war im Berichtsjahr das Thema "gesundes Führen". Dabei wurden einige Trainings auch konzernweit in englischer Sprache angeboten. Am Standort Hamburg konnten wir zusätzlich ein Pilot-Workshopangebot zum Thema "New Leadership" starten.
Auch unsere digitalen Lernangebote konnten wir in den letzten Jahren weiter ausbauen und so noch besser auf die Bedürfnisse unserer Belegschaft eingehen. Darüber hinaus stärken wir das selbstgesteuerte Lernen sowie den Einsatz von innovativen Lernmethoden im Konzern weiter. Seit Mitte 2021 können Beschäftigte konzernweit auf unsere digitale "Corporate Learning Academy" zugreifen. Dort können sie interne und externe Kurse zu fachlichen, persönlichen oder Führungskompetenzen absolvieren und Lehrfilme und Präsentationen zum Selbststudium und digitalen Lernen ansehen.
Neben Qualifizierungs- und Entwicklungsprogrammen zur Förderung der erforderlichen Kompetenzen, beispielsweise zum Aurubis Operating System (AOS Glossar, Seite 232) und im Projektmanagement, setzen wir auf Dialogformate und Lernplattformen zur Vernetzung und zum Austausch von Best Practices (z.B. Expertengruppen und Online-Lerngruppen). Ergänzt wird das Angebot durch ein- bis zweistündige Mikro-Lerneinheiten ("Learning Nuggets"), in denen wir methodische Kompetenzen vermitteln und ausprobieren. In den Kurzseminaren "Aurubis Essentials" bringen sich die Kolleginnen und Kollegen gegenseitig bereichsübergreifende Themen näher und fördern so ein unternehmensweit
einheitliches Verständnis von Aurubis-relevantem Wissen. In Zeiten der Corona-Pandemie fanden viele Aurubis Essentials und Learning Nuggets online statt. Die Erkenntnisse aus der Anwendung dieser digitalen Lernformate sind wertvoll für die Weiterentwicklung unserer lernenden Organisation.
Aurubis gehört zu den großen Ausbildungsbetrieben der chemischen Industrie in Deutschland. Wir sind stolz auf unsere Ausbildungs- und Übernahmequote, die ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Bedarfs an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist.
In den Ausbildungsbetrieben in Hamburg und Lünen betreiben wir zwei moderne Ausbildungszentren, die die Grundlage für die Erhöhung der Zahl an Ausbildungsplätzen bilden. An diesen Standorten führen wir außerdem Kooperationsausbildungen mit ansässigen Betrieben durch, deren Verbundauszubildende bei uns Kurse der Grundausbildung absolvieren. Eine Bestätigung unserer Bemühungen als Ausbildungsstätte in Hamburg ist, in der Capital-Studie "Deutschlands beste Ausbilder 2021" mit der höchsten Bewertung 5 von 5 Sternen als Top-Ausbilder abgeschnitten zu haben www.capital.de/karriere/das-sind-deutschlands-beste-ausbilder-2021.
An unserem bulgarischen Standort in Pirdop setzten wir auch im Berichtsjahr unser duales Ausbildungsprogramm mit einer lokalen Berufsschule in Slatiza und in Kooperation mit zwei großen benachbarten Bergwerken und lokalen Subunternehmern fort. Die ersten dualen Studenten und Studentinnen schlossen 2022 ihre praktische Ausbildung vor Ort ab. Der zweite Jahrgang wird aktuell ausgebildet.
Seit 2007 nimmt der Standort Hamburg am Praktikumsmodell AV 10+ teil, bei dem Jugendliche in verschiedenen Berufsbereichen an die Ausbildungsreife herangeführt werden. Im Berichtsjahr haben wir fünf der zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ein Ausbildungsverhältnis übernommen, die übrigen konnten in externe Ausbildungsverhältnisse eintreten oder besuchen weiterführende Schulen. Auch in Lünen hat Aurubis einen Teilnehmer nach dem vergleichbaren Modell der "Einstiegsqualifizierung" in ein Ausbildungsverhältnis übernommen.
Auch während der Corona-Pandemie konnten wir unsere Berufsausbildung aufrechterhalten und eine geplante Erhöhung der Ausbildungsplätze durchführen. Dies gelang uns durch die Nutzung digitaler Lernmittel und Kommunikationsformate und durch die Einhaltung der nötigen Schutzvorkehrungen. Wo es sinnvoll war, ermöglichte Aurubis das mobile Arbeiten auch während der Ausbildung, was wir auch mit der neuen Arbeitsregelung zum mobilen Arbeiten beibehalten haben.
Ein im Vorjahr entwickeltes, digitaleres Ausbildungsmarketingkonzept unterstützte im Berichtsjahr die Besetzung der angebotenen Ausbildungsplätze. Aurubis war zudem auf digitalen Messen und Schulveranstaltungen präsent, kooperiert mit Partneruniversitäten, bietet Studierenden in Deutschland Praktikumsplätze an und vergibt Abschlussarbeiten.
| 2021/22 | 2020/21 | 2019/20 | |
|---|---|---|---|
| Ausbildungsquote in Deutschland | 8,1% | 8,4% | 7,7% |
| Übernahmequote Auszubildende in Deutschland |
79,1% | 71,6% | 71,2% |
| Durchschnittliche Anzahl Schulungsstunden pro Mitarbeiter |
|||
| Aurubis-Konzern | -1 | 13,9 | 12,0 |
| gewerbliche Mitarbeiter | -1 | 13,7 | 10,2 |
| angestellte Mitarbeiter | -1 | 14,2 | 15,2 |
| Prozentsatz der geschulten Mitarbeiter | |||
| Aurubis-Konzern | -1 | 61,2% | 67,0% |
| gewerbliche Mitarbeiter | -1 | 58,6% | 66,0% |
| angestellte Mitarbeiter | -1 | 65,5% | 68,8% |
1 Aufgrund der Cyber-Attacke auf unsere IT-Systeme Ende Oktober konnte die Dokumentation der Zahlen im Rahmen der Prüfung nicht vollständig abgeschlossen werden.
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Wir vermeiden arbeitsbedingte Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen (Vision Zero).
» LTIFR ≤1,0
» ISO-45001-Zertifizierungen an allen Produktionsstandorten
Unseren Stand der Zielerreichung sowie die Konzepte und Maßnahmen, mit denen wir den Fortschritt im Berichtsjahr vorangetrieben haben, beschreiben wir im Folgenden.
Als verantwortungsbewusster Betrieb ist es für Aurubis selbstverständlich, Maßnahmen zu ergreifen, die die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Menschen auf den Firmengeländen erhalten und sie vor Unfällen und Krankheiten schützen.
Der Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (Health and Safety, H&S) im Konzern schafft im Auftrag und im Interesse der Produktionseinheiten Rahmenbedingungen, um arbeitsbedingte Unfälle und Erkrankungen zu vermeiden. Ambition ist, unsere Vision Zero zu verwirklichen, also keine arbeitsbedingten Verletzungen oder Erkrankungen zu verursachen. Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Anzahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einer ausgefallenen Schicht bzw. eines Arbeitstags pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden (Lost Time Injury Frequency Rate, LTIFR Glossar, Seite 234) bis 2030 auf ≤1,0 zu senken.
Die Steuerung von H&S liegt im Bereich Group Health & Safety and Behavioral Management (G-OHS). Dieser legt neben der Konzernrichtlinie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz konzernweite Mindeststandards für Arbeitssicherheit in Form von Verfahrensanweisungen fest. G-OHS ist Teil der Konzernabteilung Continuous Improvement | H&S, deren Leitung direkt an den Produktionsvorstand (COO) berichtet. Entsprechend unserer Zielsetzung für das Geschäftsjahr waren zu dessen Ende konzernweit alle Standorte nach dem international gültigen Standard für Arbeitssicherheitsmanagementsysteme ISO 45001 Glossar, Seite 233 zertifiziert Zertifizierungen nach Standorten, Seite 86.
Die Geschäftsführungen an den Standorten spielen bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Arbeitssicherheit eine zentrale Rolle. Sie sind dafür verantwortlich, dass geltende Gesetze und Verordnungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, die entsprechende Konzernrichtlinie und die geltenden Verfahrensanweisungen eingehalten werden. Damit wollen wir dafür Sorge tragen, gesundheitliche Gefährdungen zu identifizieren und zu bewerten sowie passende Maßnahmen zum Schutz aller Personen in unserem Verantwortungsbereich umzusetzen, also z.B. eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Leiharbeitskräfte und externe Dienstleister. Die Arbeitnehmervertreter sind ebenfalls in das Thema H&S eingebunden: Über die Berichtslinie an den Vorstand berichtet G-OHS an den Gesamtbetriebsratsausschuss und den Europäischen Betriebsrat im Rahmen der Ausschusssitzungen.
Personen in unserem Verantwortungsbereich wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Leiharbeitskräfte und externe Dienstleister werden über die Risiken am Arbeitsplatz informiert, bezüglich der erforderlichen Vorsorge- und Schutzmaßnahmen unterwiesen und sensibilisiert. Aktuelle H&S-Themen werden in Sicherheitsgesprächen erörtert.
Die Gefährdungsbeurteilungen beziehen sowohl bestehende als auch zukünftige Arbeitsabläufe im Unternehmen mit ein. Dazu gehören neben Tätigkeiten im operativen Betrieb auch Abläufe für Wartung, Instandhaltung und Reparatur. Die Gefährdungsbeurteilungen umfassen Gefährdungen im Regelbetrieb, bei Sonderarbeiten und im Ereignisfall. Die Gesundheitsgefahren und individuellen Anforderungen am Arbeitsplatz werden systematisch erfasst, beurteilt und dokumentiert.
Die lokalen Einheiten untersuchen Unfälle systematisch nach technischen, organisatorischen und verhaltensbezogenen Ursachen. Die in diesen Untersuchungen ermittelten Ursachen und daraus abgeleitete Maßnahmen werden konzernweit kommuniziert. Unfälle und sonstige relevante Vorfälle sind Teil des monatlichen Reportings an den Gesamtvorstand. Jeder Unfall mit Zeitausfall wird unmittelbar an G-OHS und den Vorstand des Bereichs Operations gemeldet. Dies umfasst auch Leiharbeitskräfte und Fremdfirmen. Industrietypische Unfälle eines Hüttenbetriebs, wie z.B. Unfälle mit flüssigen Metallen, Gefahrstoffen und schweren Lasten, sind dank unserer Präventionsmaßnahmen die Ausnahme. Hauptursachen für Verletzungen sind – vergleichbar mit anderen Industrien – Stolpern, Rutschen und Stürzen.
Neben technischen und organisatorischen Schutzmöglichkeiten ist das Arbeitssicherheitsverhalten jedes Einzelnen essenziell. Um das Bewusstsein für das eigene Sicherheitsverhalten zu schärfen, wurde bis April 2022 die konzernweite H&S-Kampagne "10 Goldene Regeln" (10forZero) fortgeführt. Die Kampagne förderte den gezielten Dialog zwischen Führungskräften und der Belegschaft zu wesentlichen Regeln und Schutzmaßnahmen. Zusätzlich existieren an einigen Standorten gezielte Initiativen zum verhaltensbasierten Arbeitsschutz (Behavior Based Safety, BBS) sowie zu Führung und Kommunikation im Arbeitsschutz. Zu dem Thema "gesundes Führen" hatten im Berichtsjahr alle Führungskräfte bis zum Vorarbeiter in Hamburg und Lünen (beides Deutschland) die Möglichkeit, an entsprechenden Schulungen teilzunehmen. Um die Relevanz des Themas Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz konzernweit hervorzuheben und innovativen Ideen dazu eine Plattform der Anerkennung zu bieten, haben wir einen "Health & Safety Award" etabliert, der im Zuge des Leadership Summit vergeben werden wird. Regelmäßig werden Legal-Compliance-Audits zur Sicherstellung der Rechtskonformität an den Standorten durchgeführt. G-OHS auditiert zudem pro Jahr die Umsetzung von zwei ausgewählten Konzernverfahrensanweisungen an jedem Standort. Außerdem trägt die Integration der Säule Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in das Aurubis Operating System (AOS) zu unserer Vision Zero bei: Im Auftrag der Produktionseinheiten werden hierdurch konzernweite Arbeitssicherheitsprozesse strukturiert, standardisiert umgesetzt und mit den Werkzeugen der kontinuierlichen Verbesserung weiterentwickelt.
An allen Standorten bieten wir regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitschecks an. An den Standorten Hamburg und Pirdop gibt es eigene Werksärzte und Werksärztinnen. An allen anderen Standorten beauftragen wir freie Arbeitsmediziner und -medizinerinnen mit der Durchführung der Pflicht- und Angebotsuntersuchungen. Das zusätzliche Angebot der werksärztlichen Stellen reicht von Grippeschutzimpfungen über Vorsorgeuntersuchungen und Suchtprävention bis hin zu Unterstützungsmaßnahmen für das Herz-Kreislauf-System. An den Standorten Hamburg, Pirdop, Olen, Beerse und Berango gab es im Berichtsjahr zudem unterschiedliche Initiativen zu den Themen "gesundes Führen" und "psychisches Wohlbefinden" zur Stärkung und Erhaltung der Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Bulgarien wurde z.B. ein Mental-Health-Programm gestartet, das in Kollaboration mit iMatter.bg Online Sessions
zum Thema psychische Gesundheit anbietet. Seit Januar 2022 bietet die Aurubis AG allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Führungskräften eine kostenlose Beratung durch das Fürstenberg-Institut an. Das Angebot umfasst v. a. die Bereiche "Berufliche und arbeitsplatzbezogene Fragestellungen", "Familie und Partnerschaft", "Psyche und Gesundheit" und "Persönlichkeit".
Unser Arbeitssicherheitsansatz gilt auch für unsere Leiharbeitskräfte und externen Dienstleister. Die H&S-Richtlinien und Verfahrensanweisungen gelten für alle am Standort tätigen Personen. Jede Person, die unsere Standorte betritt, wird registriert. Leiharbeitskräfte und externe Dienstleister werden vor Arbeitsaufnahme in Hinblick auf Risiken und Schutzmaßnahmen, Verhaltensregeln sowie das Verhalten im Notfall am jeweiligen Standort eingewiesen. Außerdem bieten wir ihnen die Einbeziehung in das Biomonitoring an und stellen ihnen unsere industriespezifische persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung. Unfälle von Leiharbeitskräften und externen Dienstleistern werden erfasst und ausgewertet. Sie unterliegen somit dem Berichtswesen. Hieraus leiten wir auch konzernweite und standortspezifische Ziele bezogen auf Fremdfirmen und Leiharbeitskräfte ab.
Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es einen Konzern-Krisenstab, dem die größeren Standorte angehören. Er tagt situationsangepasst unter Beteiligung des gesamten Vorstands in Online-Sitzungen. Auf diese Weise können Pläne erstellt und Maßnahmen schnell und gezielt ergriffen werden, um die Gesundheit der Belegschaft zu schützen und gleichzeitig den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Maßnahmen wurden und werden stetig an den weiteren Verlauf der Pandemie angepasst. Hierzu gehören Angebote zu Testungen und Impfungen in hauseigenen Impfzentren oder externen Einrichtungen in Kooperation mit anderen Unternehmen.
Als bleiverarbeitendes Unternehmen analysieren wir regelmäßig die Bleiwerte im Blut der relevanten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Mitglied der ILA (International Lead Association) sind wir bereits in der Vergangenheit Selbstverpflichtungen zur Begrenzung von Blutbleiwerten eingegangen. 2021 ist in Deutschland die neue Technische Regel für Gefahrstoffe "Blei" (TRGS 505) in Kraft getreten, die einen niedrigeren Grenzwert für Blei im Blut festlegt. Wir haben die bestehenden Gefährdungsbeurteilungen
überarbeitet und wo nötig entsprechende technische, organisatorische bzw. persönliche Schutzmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt. Am Standort Lünen haben wir in diesem Zuge im Berichtsjahr das Hygienekonzept überarbeitet und eine verbesserte Trennung zwischen exponierten und nicht exponierten Risikobereichen geschaffen. Darüber hinaus richteten wir feste Raucherbereiche mit nahegelegenen Möglichkeiten zur Handhygiene ein. Am Standort Beerse erneuerten wir zudem die Kontrollräume in bleiexponierten Bereichen und Sanitäreinrichtungen nach bewährten Praktiken. Für Neueinsteiger führten wir ein spezielles Sensibilisierungsprogramm für die Arbeit mit Blei ein. Am Standort Hamburg bewerteten wir darüber hinaus die Expositionsbereiche neu und initiierten Maßnahmen zur Verbesserung der Ergonomie, z.B. beim durchgängigen Tragen von Gebläse-Atemschutz. Neben einer Sensibilisierung zum richtigen An- und Ablegen von Arbeitskleidung und Atemschutzmasken verschärften wir auch die Vorgaben für Einzelgespräche zwischen Führungskräften und Mitarbeiterin oder Mitarbeiter mit dem Ziel, die Einhaltung von Schutzmaßnahmen zu stärken sowie weitere Verbesserungsmöglichkeiten bei individuellen Tätigkeiten zu erörtern.
Bei anstehenden Neubauprojekten werden sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen nach modernen Standards berücksichtigt, um den Kontakt mit oder die Verschleppung von Gefahrstoffen zu minimieren.
| 2021/22 | 2020/21 | 2019/20 |
|---|---|---|
| 34 | 55³ | 51 |
| 3,2 | 5,1³ | 5,4 |
| 0 | 0 | 0 |
| 0 | ||
| 0 | 0 |
1 Absolute Anzahl der Unfälle: ab 01.06.2020 inkl. der Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien). Ab 01.06.2021 ohne CABLO Metall-Recycling und Handel GmbH, Fehrbellin (seit 01.06.2021 dem Joint Venture Cablo GmbH mit dem Recyclingunternehmen TSR Recycling GmbH & Co. KG zugehörig, an dem Aurubis einen 40%igen Anteil hält). Ab 01.08.2022 ohne die verkauften Standorte Zutphen (Niederlande), Birmingham (Großbritannien), Dolný Kubín (Slowakei) und Mortara (Italien).
2 LTIFR Glossar, Seite 234: Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) ab GJ 2020/21 für das gesamte GJ für die Vergleichbarkeit der Kennzahl miteinbezogen.
3 Vorjahresdaten angepasst aufgrund einer Nachmeldung.
Wir sind deutlich vor 2050 klimaneutral.
» ISO 50001 an allen Produktionsstandorten
Unseren Stand der Zielerreichung sowie die Konzepte und Maßnahmen, mit denen wir den Fortschritt im Berichtsjahr vorangetrieben haben, beschreiben wir im Folgenden.
Als energieintensives Unternehmen tragen wir Verantwortung für den Klimaschutz. Die einzelnen Fertigungsschritte in unserer Wertschöpfungskette erfordern viel Energie, die die Hauptquelle von direkten und indirekten CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) im Konzern sind. Auf die gesamte Wertschöpfungskette bezogen entsteht der überwiegende Teil der CO2-Emissionen jedoch im vor- und nachgelagerten Teil unserer Wertschöpfungskette (Scope 3), also bei unseren Lieferanten, Kunden und Dienstleistern. Von den Scope-3-Emissionen entsteht der überwiegende Teil bei Tätigkeiten der Minengesellschaften, von denen wir Kupferkonzentrate Glossar, Seite 233 beziehen.
Die von uns hergestellten Produkte tragen zur Reduzierung von CO2-Emissionen in Wirtschaft und Gesellschaft bei, da sie u. a. für die Übertragung erneuerbarer Energien, in Energieeffizienzanwendungen und für die Elektromobilität eine zentrale Rolle spielen: Elektroautos enthalten fast viermal mehr Kupfer als Fahrzeuge mit herkömmlichem Verbrennungsmotor; für die Errichtung und den Anschluss eines Offshore-Windrads an das Stromnetz werden bis zu 30 t Kupfer benötigt. Für die Gesamtbilanz über alle Wertschöpfungsstufen hinweg ist es damit umso wichtiger, dass wir uns für eine emissionsarme Produktion und Lieferkette einsetzen.
1 Bezieht sich auf die Kupferkathode aus Eigenproduktion. Unsere konzernweit gültige Richtlinie "Corporate Energy & Climate Policy" hält fest, wie Energieversorgung und -nutzung sowie CO2-Vermeidung bei Aurubis sichergestellt und optimiert werden. Die Policy trägt zur Erreichung unserer strategischen Ziele im Bereich Klima und Energie bei. In diesem Zusammenhang sind auch Rollen, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten der Standorte und Konzernabteilungen definiert. Die Entwicklung und die Implementierung der konzernweiten Energiestrategie liegen in der zentralen Verantwortung der Leitung der Konzernabteilung Corporate Energy & Climate Affairs, die direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet. Die Konzernabteilung koordiniert darüber hinaus konzernweit die Weiterentwicklung der Energiemanagement- und Energiemonitoringsysteme. Energiemanagementsysteme (EMS) leisten einen Beitrag dazu, den Energieverbrauch effizient zu steuern und Energieeinsparpotenziale zu identifizieren. Ein Großteil unserer Produktionsstandorte verfügt über ein EMS Zertifizierungen nach Standorten, Seite 86.
Klimabezogene Chancen und Risiken sowie die daraus abgeleiteten Maßnahmen ermitteln wir durch die Verknüpfung von Risikomanagement mit Energie- und Umweltstrategie. Beide sind unter dem Dach der Unternehmensstrategie verortet, in der auch die Nachhaltigkeitsziele zu finden sind. Bei der Chancen- und Risikoanalyse berücksichtigen wir u. a. aufkommende gesetzliche Anforderungen und technologische Entwicklungen sowie Compliance-, Reputations- und physische Risiken. Mehr Informationen finden sich im Risiko- und Chancenbericht des Geschäftsberichts 2021/22 unter "Energie und Klima", Seite 136 sowie in unserem unter www.aurubis.com/nachhaltigkeitsberichterstattung öffentlich zugänglichen CDP-Bericht Glossar, Seite 232. Dieser wurde 2021 im Programm Climate Change für das Kalenderjahr 2020 mit B bewertet.
Das Risikomanagement bildet auch die Grundlage für die Erreichung unseres Ziels, in den kommenden Jahren gemäß den Empfehlungen der TCFD (Task Force on Climate-Related Financial Disclosures Glossar, Seite 234) zu berichten. Die Berichterstattung nach TCFD verfolgt das Ziel, dass Unternehmen ihre Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel offenlegen. Dies soll Investoren und Kreditgeber dabei unterstützen, diese Risiken finanziell zu bewerten. Die Empfehlungen der TCFD beziehen sich auf vier Aspekte: Governance, Strategie, Risikomanagement und Messgrößen. Nach der Durchführung einer Lückenanalyse haben wir bei Aurubis Schwachstellen in der Komponente "Strategie" festgestellt. Daher lag unser Fokus in diesem Berichtsjahr darauf, uns in
diesen Punkten zu verbessern. Zusätzlich identifizieren wir mit externer Unterstützung unsere physischen Risiken an allen Aurubis-Standorten und führen eine Szenarioanalyse für ein Bestund ein Worst-Case-Szenario des Klimawandels durch. In den folgenden Jahren werden wir die weiteren TCFD-Empfehlungen aufgreifen, um unser Ziel einer TCFD-konformen Berichterstattung zu erreichen. Weitere Informationen und erste Ergebnisse unserer Analyse werden wir in unserem Nachhaltigkeitsbericht 2021/22 veröffentlichen.
Aurubis hat sich bereits Ende 2019 der Initiative Business Ambition for 1.5 °C des UN Global Compact angeschlossen. Damit haben wir uns verpflichtet, wissenschaftsbasierte CO2-Reduktionsziele zu erarbeiten. Auch unser Engagement für die Stiftung KlimaWirtschaft (ehemals Stiftung 2°), zu deren Förderunternehmen Aurubis seit 2021 gehört, unterstreicht unser Bekenntnis zum Klimaschutz.
Im Juni 2021 hat die Science Based Targets Initiative (SBTi Glossar, Seite 234) die CO2-Reduktionsziele der Aurubis AG validiert und damit bestätigt, dass unsere Ziele gemäß des Pariser Klimaabkommens zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 °C beitragen. Wir haben uns vorgenommen, bis 2030 die absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen, also die durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugten sowie die mit eingekaufter Energie verbundenen CO2-Emissionen, gegenüber dem Basisjahr 2018 um 50% zu senken. Auch die Scope-3-Emissionen, die in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen entstehen, wollen wir im gleichen Zeitraum um 24% pro Tonne Kupferkathode Glossar, Seite 233 verringern. Um sicherzustellen, dass in Projekten unsere Reduktionsziele berücksichtigt werden, prüft Aurubis im Rahmen der Projektbewertung auch die Erfüllung der konzernweiten Nachhaltigkeitsziele, zu denen die CO2-Reduktionsziele gehören.
Um unsere Klimaziele zu erreichen, setzen wir eine detaillierte Roadmap weiter um. Bezüglich der Scope-1- und Scope-2-Emissionen umfasst sie technische Maßnahmen wie z.B. die Dekarbonisierung unserer Anlagen durch den Einsatz von grünem Wasserstoff Glossar, Seite 232 anstelle fossiler Energieträger oder die Elektrifizierung unserer Produktion. Auch die Nutzung von industrieller Abwärme aus unserem Produktionsprozess sowie der Ausbau des Grünstromeinkaufs sind als Maßnahmen enthalten. Ansätze für die Reduktion der Scope-3-Emissionen liegen u. a. in der Kooperation mit Akteuren unserer Lieferkette und verstärkten Recyclingaktivitäten. Wir haben den Anspruch, deutlich vor 2050 klimaneutral zu produzieren.
Da in der Vergangenheit bereits viele Maßnahmen zur Energieeffizienz umgesetzt wurden, ist die Implementierung weiterer effizienzsteigernder Maßnahmen herausfordernd. Heute lassen sich bei mindestens gleichbleibend hohen Investitionen nur geringe Verbesserungen innerhalb der Werksgrenzen erzielen, da der Reduktion des Energieverbrauchs und der Emissionsminderung technologische Grenzen gesetzt sind. So erfordert der Einsatz von komplexen Recyclingrohstoffen mit vergleichsweise geringem Metallgehalt und von komplexen Kupferkonzentraten einen spezifisch höheren Energieeinsatz für die Verarbeitung. Daher setzen wir neben der weiteren Effizienzsteigerung auch auf Lösungen, die außerhalb unseres Werks Energie und damit CO2 einsparen – z.B. das Industriewärmeprojekt Hamburg, mit dessen Erweiterung 2022 begonnen wurde www.aurubis.com/industrie waerme. Durch den Umbau eines Nebenprozesses der Kupferproduktion im Aurubis-Werk Hamburg werden in Kooperation mit den städtischen Hamburger Energiewerken ab 2025 jedes Jahr bis zu 20.000 Wohnungen beheizt und so bis zu 100.000 t CO2- Emissionen in der Hansestadt eingespart. Die angestrebte Wärmelieferung stellt die größte Nutzung von industrieller Wärme in Deutschland dar.
Darüber hinaus ziehen wir Maßnahmen in Betracht, um fossile durch erneuerbare Energieträger zu ersetzen. Dazu gehört z.B. die 10-MW-Power-to-Steam-Anlage, ein Elektrodendampfkessel. Eine 100%ige Stromversorgung durch erneuerbare Energien vorausgesetzt, könnten allein durch diese Anlage bis zu 4.000 t CO2 jährlich eingespart werden. Bei Investitionsentscheidungen bewerten und berücksichtigen wir zudem den Einfluss auf die Senkung der Klimagasemissionen.
Grüner Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie für die Dekarbonisierung der Industrie. Aurubis sieht das größte Potenzial für den effizienten und wirtschaftlichen Einsatz von Wasserstoff in den Anodenöfen. Im Jahr 2021 wurde eine Testreihe im Werk Hamburg durchgeführt, deren prozesstechnische Ergebnisse den Grundstein für weitere Aktivitäten im Wasserstoffbereich legen. Im Prozessschritt der Anodenöfen wird Wasserstoff anstelle von Erdgas als Reduktionsmittel eingesetzt. Dabei wird der Kupferschmelze im Anodenkupfer der Sauerstoff mit Wasserstoff entzogen. Es entsteht nur Wasserdampf und kein CO2, wie beim Einsatz
von Erdgas als Reduktionsmittel. Das Einsparpotenzial allein für die Hamburger Hütte liegt bei 6.200 t CO2 pro Jahr. Das Pilotprojekt wurde mit dem ersten Platz beim Responsible-Care-Wettbewerb 2021 des VCI auf Bundes- und Landesebene ausgezeichnet.
Da die Erzeugung erneuerbarer Energien noch mit Schwankungen in der Energieversorgung verbunden ist, stellt die Nutzung erneuerbarer Energien in großem Maß eine Herausforderung für uns dar. Unsere Produktionsprozesse erfordern eine konstante Energieversorgung. Wir arbeiten daher an Maßnahmen, die unsere Stromabnahme flexibler gestalten. Dies soll ermöglichen, auf schwankende Stromverfügbarkeiten zu reagieren und somit einen größeren Anteil erneuerbarer Energien einzusetzen. Ein Anwendungsbeispiel ist der 2017 in Beerse (Belgien) in Betrieb genommene weltweit größte Plasmaofen. Im Reaktor des Ofens werden Metalle aus den Schlacken anderer Prozesse des Betriebs verdampft. Es entstehen ein nutzbares synthetisches Mineral und Metalle. Der Ofen wird im Gegensatz zu anderen Öfen in der Industrie elektrisch betrieben, was die Möglichkeit eröffnet, erneuerbare Energien zu nutzen und ihn auch diskontinuierlich dann zu betreiben, wenn Strom aus diesen Quellen überschüssig vorhanden ist.
Einen Teil unseres Energiebedarfs decken wir durch Eigenstromerzeugung. Dazu nutzen wir unsere Prozessabwärme. In Hamburg, Lünen (beide Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) haben wir zu diesem Zweck Dampfturbinen zur Stromerzeugung installiert. Das errechnete Einsparpotenzial liegt bei 30.000 t CO2 pro Jahr im Vergleich zum herkömmlichen Strombezug. Die Einsparung lag im Berichtsjahr mit 12.270 t CO2 noch darunter, was hauptsächlich an temporären Ausfällen bzw. Instandsetzungsmaßnahmen an den Dampfturbinen und deren Peripherie lag. Darüber hinaus nutzen wir die Prozessabwärme dazu, die Heiz- und Prozessdampfversorgung der Standorte Pirdop, Lünen und Hamburg sicherzustellen, wo der Bedarf bereits größtenteils aus Abwärme gedeckt wird.
Am Aurubis-Standort in Pirdop (Bulgarien) errichteten wir außerdem die unternehmenseigene 10-MW-Photovoltaik(PV)-Anlage "Aurubis-1". Sie ging Ende 2021 in Betrieb. Nach aktuellem Stand ist sie die größte PV-Anlage zur Eigenstromerzeugung eines Unternehmens in Bulgarien und umfasst über 20.000 PV-Paneele auf einer sanierten und rekultivierten Deponie von 100.000 m² Größe. Die PV-Anlage "Aurubis-1" hat im Berichtsjahr für das Werk Pirdop ca. 13.500 MWh Strom produziert und den externen
Stromverbrauch dadurch erheblich senken können. Der erzeugte Strom entspricht dem jährlichen Bedarf von etwa 4.200 Haushalten. Das Ziel des Standorts ist es, bis 2030 20% des Gesamtenergiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.
Als Multimetall-Unternehmen möchte Aurubis auch einen Beitrag zur Verkehrswende leisten und setzt deshalb beim Thema Mitarbeitermobilität ebenfalls auf Nachhaltigkeit. Im Berichtsjahr wurde mit 150 Ladepunkten einer der größten zusammenhängenden Ladeparks Norddeutschlands in Betrieb genommen. So ermöglichen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihre E-Autos bei uns zu laden, und wollen gleichzeitig diejenigen ermutigen, die noch nicht auf E-Mobilität umgestellt haben, E-Autos zu nutzen.
Unser Ziel ist es, die Datenqualität und -granularität der Scope-3-Emissionen stetig zu verbessern, da sie eine wichtige Grundlage für die Reduktion dieser Emissionen sind. Für die Berechnung der Scope-3-Emissionen für das Kalenderjahr 2021 wurden deshalb präzisere Emissionsfaktoren verwendet, die sich aus neuen Durchschnittswerten der Kupferindustrie und aus Primärdaten von Lieferanten zusammensetzen. Dieser höhere Detailgrad hat dazu geführt, dass die Scope-3-Emissionen insbesondere im Bereich des Rohstoffeinkaufs stark nach oben korrigiert werden mussten. Zudem sind genauere Daten aus dem Bereich Logistik eingeflossen. Um eine Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten, haben wir mit derselben Grundlage die Vorjahre seit 2018 neu berechnet. Wir halten unverändert an unserem Reduktionsziel fest und können dies mit der erhöhten Transparenz jetzt deutlich besser adressieren und umsetzen.
| in Mio. MWh | 2021 | 20201 | 2019 |
|---|---|---|---|
| Primärenergieverbrauch2 | 1,85 | 1,72 | 1,69 |
| Sekundärenergieverbrauch3 | 1,94 | 2,00 | 1,78 |
| Gesamtenergieverbrauch innerhalb der Organisation |
3,79 | 3,72 | 3,47 |
1 Ab 2020 sind die Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) für das gesamte Kalenderjahr miteinbezogen, der Anstieg des Energieverbrauchs ist dadurch zu erklären.
2 Energieverbrauch für innerbetrieblichen Fahrzeugverkehr einbezogen. 3 Strom zur Erzeugung von Sauerstoff einbezogen.
| in 1.000 t CO2 | 2021² | 20203 | 2019 |
|---|---|---|---|
| Scope 1 (direkt durch Verbrennung in eige nen Anlagen erzeugte Emissionen) |
559 | 540 | 503 |
| Scope 2 (mit eingekaufter Energie, z.B. Strom, verbundene Emissionen) |
1.047 | 1.023 | 941 |
| Gesamt (Scope 1 + 2) | 1.605 | 1.563 | 1.444 |
| Scope 3 (sonstige indirekte Emissionen) |
6.181 | 5.9404 | 6.2194 |
1 Aurubis berichtet die CO2-Emissionen nach der Methodik des "European Union Emission Trading System (EU-ETS): The Monitoring and Reporting Regulation (MRR) – General guidance for installations" und "The Greenhouse Gas Protocol: A Corporate Accounting and Reporting Standard (Revised Edition)". Entsprechend der Systematik des Emissionshandelssystems sind die Emissionen aus Diesel für Fahrzeuge nicht enthalten. Dieser Anteil ist vergleichsweise sehr gering. Die Scope-2-Emissionen werden hier "market-based" Glossar, Seite 234 berichtet. In unserer Berichterstattung an CDP Glossar, Seite 232 berichten wir die Scope-2-Emissionen sowohl "market-" als auch "locationbased" Glossar, Seite 233.
in 1.000 t CO2

Wir produzieren mit dem geringsten Umweltfußabdruck unserer Branche.
Unseren Stand der Zielerreichung sowie die Konzepte und Maßnahmen, mit denen wir den Fortschritt im Berichtsjahr vorangetrieben haben, beschreiben wir im Folgenden.
Unser Ziel ist es, so zu produzieren, dass wir die Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeiten auf ein Minimum begrenzen und so eine möglichst umweltfreundliche und sichere Herstellung unserer Produkte ermöglichen. Dies bedeutet, dass wir anstreben, den effizientesten und daher geringsten Umweltfußabdruck unserer Branche weiter zu verbessern. Dieser Fußabdruck umfasst den Erhalt der Luft-, Wasser- und Bodenqualität und der Biodiversität in unseren Werken und deren Umgebung sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit Abfällen, Gefahrstoffen und dem Einsatz von Wasser. Diese Aspekte des Umweltschutzes werden in unserem Umweltmanagementsystem ganzheitlich betrachtet und gesteuert. Die vor- und nachgelagerten Risiken unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt werden in unserem Business Partner Screening analysiert Verantwortung in der Lieferkette, Seite 82.
Die Leitung Konzernumweltschutz berichtet an den Produktionsvorstand (COO) und ist gemeinsam mit dem COO für die strategische Ausrichtung verantwortlich. Die Umweltschutzaufgaben an den jeweiligen Produktionsstandorten werden von Umweltschutzbeauftragten wahrgenommen. Die Grundsätze unserer "Unternehmensleitlinien Umweltschutz" setzen den Rahmen für die Sicherung unserer konzernweit einheitlichen Umweltschutzstandards. Sie sind in der Konzernrichtlinie "Umweltschutz" verankert www.aurubis.com/verantwortung/umwelt-energie-und-klima/umweltschutzim-konzern/leitlinien. Wir haben konzernübergreifende Ziele im Umweltschutz festgelegt. Um diese zu erreichen, setzen die Produktionsstandorte lokale Maßnahmen um. Überwacht und gesteuert wird die Umweltleistung anhand von Umweltkennzahlen, die regelmäßig an den Produktionsstandorten erfasst und durch externe Prüfungen verifiziert werden.
Die wesentlichen Vorschriften für unsere Produktion sind in den behördlichen Genehmigungen festgelegt. Die Basis bilden z.B. die europäischen Regelwerke zu Immissionen, Emissionen, Wasser, Abfall und Störfällen und deren Umsetzungen in nationales Recht sowie die europäische Chemikalienverordnung REACH Glossar, Seite 234.
Neben der Erfüllung der rechtlichen Anforderungen überwachen und verbessern wir unsere Umweltleistung mithilfe von Umweltmanagementsystemen nach ISO 14001 bzw. EMAS Zertifizierungen nach Standorten, Seite 86. Sie helfen uns, Verbesserungspotenziale zu erkennen und bei Abweichungen von Zielvorgaben Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Um eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung beispielsweise im Bereich Wasser zu gewährleisten, gibt es einen "Roundtable Watermanagement", bei dem der Konzernumweltschutz gemeinsam mit den Standorten und mithilfe eines externen Beraters potenzielle wasserbezogene Verbesserungsmaßnahmen ermittelt. An allen Standorten werden – wo dies möglich ist – Maßnahmen zur Wiederverwendung oder Wiederaufbereitung von Wasser durchgeführt, um den Eintrag von Frischwasser oder die Menge des Abwassers zu verringern.
An jedem Hüttenstandort lassen wir außerdem jährlich erweiterte Umweltrisikobewertungen durch einen externen Gutachter durchführen. Im Rahmen unseres eigenen Risikomanagements analysieren und bewerten wir regelmäßig die Umweltrisiken für alle Produktionsstandorte im Konzern. Anschließend entwickeln wir Maßnahmen und legen diese fest, um den möglichen identifizierten Risiken zu begegnen. 2021 erweiterten wir diese Risikoanalysen um die Bereiche Biodiversität, Naturschutz und Wasserverfügbarkeit und führten eine spezielle Betrachtung für Überflutungsrisiken durch Energie und Klima, Seite 71, Risiko- und Chancenbericht, Seite 133. Die durchgeführten Risikoanalysen ergaben, dass unsere Geschäftstätigkeiten die oben genannten Umweltaspekte nicht wesentlich beeinträchtigen. Im Zuge der Teilnahme an der Water-Security-Umfrage von CDP Glossar, Seite 232 konnten wir für unsere Standorte in den von WRI Aqueduct als "Wasserstressgebiete" definierten Bereichen keine relevanten Auswirkungen feststellen – weder in Bezug auf Wasserverfügbarkeit noch auf Wasserqualität. Zusätzlich analysierten wir im Zuge des Risk-Assessments systematisch individuelle Chancen, die mit den an den Standorten identifizierten Risiken verbunden sind.
Wir informieren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich über umwelt- und energierelevante Themen und schulen sie entsprechend den standortspezifischen Umweltbelangen. Außerdem führen wir regelmäßig Störfall- und Notfallübungen durch, deren Ablauf wir dokumentieren und auswerten. An den einzelnen Standorten haben wir Notfall- bzw. Alarm- und Gefahrenabwehrpläne festgelegt, um Umweltauswirkungen zu vermeiden und unsere Belegschaft sowie die Bevölkerung zu schützen.
Ein Meilenstein für eine umweltfreundliche Primärkupfererzeugung Glossar, Seite 234 im Werk Hamburg war unser Projekt RDE ("Reduzierung diffuser Emissionen"), das im Oktober 2021 in Betrieb genommen wurde. Aurubis hat darin rund 85 Mio. € in Maßnahmen zur weiteren Emissionsminderung in der Primärhütte investiert. Die Maßnahmen reichen von optimierten Quellenabsaugungen über ein neu installiertes Verfahren zur Aufbereitung von Zwischenprodukten bis hin zum Einsatz modernster Absaugund Filtertechnik zur Erfassung von staubförmigen Restemissionen. Die Filtereffizienz erfüllt nach der ersten Betriebsphase die ambitionierten Erwartungen. Die immissionsbezogene Wirksamkeit wird nun über einen längeren Zeitraum untersucht.
Bei der Verarbeitung von Recycling- und anderen Rohstoffen gehört das Abfallmanagement zu den zentralen Pfeilern im betrieblichen Umweltschutz. Eine Besonderheit unseres zirkulären Geschäftsmodells ist, dass Prozessrückstände so weit wie möglich intern in den metallurgischen Prozessen weiterverwertet und somit direkt recycelt werden. Die verarbeiteten Rohstoffe und Zwischenprodukte werden möglichst vollständig dem Wirtschaftskreislauf zugeführt. Nicht vermeidbare Abfälle werden verwertet oder ordnungsgemäß entsorgt Recyclinglösungen, Seite 77.
Das New York State Department of Environmental Conservation (NYSDEC) hat am Aurubis-Standort in Buffalo (USA) Mängel bei den Umweltschutzmaßnahmen festgestellt und 2018 ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Die Mängel betrafen den Umgang mit Gefahrstoffen und die Abwasserbehandlung. Um diese Mängel zu beheben, hat der Standort einen Aktionsplan mit rund 20 Einzelmaßnahmen entwickelt und diese umgesetzt. Insgesamt wurden mehr als 1 Mio. US\$ in technische Modernisierungen am Standort investiert. Zusätzlich wurde die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umweltbereich erhöht und die Organisationsstrukturen angepasst. Darüber hinaus etablierten wir eine engmaschige Überwachung mithilfe externer Fachberater. Dies soll zu einer weiteren Risikominimierung beitragen. Das Bußgeld in Höhe von 240.000 US\$ wurde im März 2021 bezahlt. Im September 2022 konnte die Einführung eines Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 erfolgreich abgeschlossen werden.
Für das Berichtsjahr haben wir uns das Ziel gesetzt, die Lebenszyklusanalyse Glossar, Seite 233 für Aurubis-Kathodenkupfer zu aktualisieren. Das Ergebnis zeigt, dass sich der Umweltfußabdruck erheblich verringert hat. Die Gründe für die Verbesserungen liegen u. a. in dem gestiegenen Einsatz von Recyclingmaterial Glossar, Seite 234, verringerten Emissionen, einer höheren Energieeffizienz und einem vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien in der Produktion1 . Unser Umweltfußabdruck liegt weiterhin deutlich unter den von der International Copper Association (ICA)
1 Die Berechnung der Emissionswerte zu Scope 1 bis 3 im Kapitel Energie und Klima, Seite 71 folgt einer anderen Methodologie als die Lebenszyklusanalyse. Daher sind die Ergebnisse der beiden Ansätze zu den CO2-Emissionen nicht vergleichbar.
im September 2022 aktualisierten Durchschnittswerten für Kathodenkupfer weltweit. Zusätzlich wurden erstmals Lebenszyklusanalysen für die Aurubis-Produkte Gold, Silber, Zinn sowie unsere Strangguss- und Drahtprodukte Glossar, Seite 234 durchgeführt, den auf Kathodenkupfer folgenden Schritt in der Wertschöpfungskette. Diese Lebenszyklusanalysen wurden im Oktober 2022 veröffentlicht www.aurubis.com/verantwortung/umwelt-energieund-klima/oekologischer-fussabdruck-unserer-produkte.
Im Rahmen der Überarbeitung der Nachhaltigkeitsziele im Bereich Umweltschutz tragen wir dem Wandel des Konzerns von einem Kupfer- zu einen Multimetall-Produzenten Rechnung. Unsere neuen spezifischen, d.h. auf die Produktionsmenge bezogenen Reduktionsziele und die damit verbundene Berichterstattung von spezifischen Emissionen werden zukünftig nicht mehr auf Basis der produzierten Menge Kupfer, sondern auf Basis einer Multimetall-Kennzahl – dem sogenannten Kupferäquivalent – erfolgen.1
| in g/t Multimetall-Kupferäquivalent | 2021 | 2018 |
|---|---|---|
| Staubemissionen | 42 | 56 |
| Metallemissionen in Gewässer | 0,78 | 0,87 |
Basisjahr ist 2018.
| in g/t erzeugtem Kupfer | 2021 | 20201 | 2018 |
|---|---|---|---|
| Staubemissionen | 46 | 57 | 60 |
| Metallemissionen in Gewässer2 | 0,9 | 0,8 | 1,0 |
1 Die neuen Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) sind ab Kalenderjahr 2020 mit enthalten.
2 Wir beziehen uns hier auf die direkt in Gewässer einleitenden Standorte. In Lünen (Deutschland) und Berango (Spanien) wird das Abwasser nach Behandlung auf dem Werksgelände in die öffentliche Kanalisation abgeleitet und ist deshalb nicht enthalten.
Wir bieten der gesamten Wertschöpfungskette Lösungen für die Kreislaufwirtschaft.
» 50% durchschnittlicher Kupferrecyclinganteil in Kupferkathoden
Im Folgenden beschreiben wir, wie wir bei unseren Zielen vorangekommen sind und auf welche Konzepte und Maßnahmen wir gesetzt haben, um im Berichtsjahr Fortschritte zu erzielen.
Aurubis ist weltweit eines der führenden Unternehmen für das effiziente und umweltschonende Recycling von Kupfer, Edelmetallen und anderen Nichteisenmetallen. Wir leisten mit unserem Multimetall-Recycling einen wichtigen Beitrag zur modernen Kreislaufwirtschaft, fördern den effizienten und umweltfreundlichen Einsatz werthaltiger Ressourcen und tragen zur Rohstoffsicherheit bei. Zudem verringert jedes recycelbare Metall die negativen Auswirkungen, die mit dem Abbau und der Verarbeitung von Rohmetallen verbunden sind, z.B. durch kürzere Transportwege und einen niedrigeren Verbrauch von Versorgungsgütern wie Wasser.
Der Anteil recycelten Kupfers in unseren Kupferkathoden betrug im konzernweiten Durchschnitt 44% (Geschäftsjahr 2021/22). Wir planen, den Recyclinganteil in den nächsten Jahren sowohl dem Umfang als auch der Komplexität nach weiter zu erhöhen.
Das Recycling von Altkupfer und komplexen Recyclingrohstoffen wie z.B. Computerplatinen ist neben der Verarbeitung von Kupferkonzentraten eines der zentralen Geschäftsfelder bei Aurubis. Nichteisenmetalle wie Kupfer sind beliebig häufig ohne jegliche Qualitätsverluste recycelbar. Darüber hinaus beinhalten die komplexen Recyclingrohstoffe neben Kupfer verschiedene weitere begleitende Elemente wie Gold, Silber, Nickel, Zinn, Blei oder Zink, die zurückgewonnen werden können. Dank unseres integrierten Hüttennetzwerks können wir die vielfältigsten Materialien verarbeiten – vom direkt anfallenden Industrieabfall aus unserer Produktion oder der unserer Kunden bis hin zu komplexen Materialien aus Produkten am Ende ihres Lebenszyklus (End of
Life). Daraus stellen wir wieder Metalle her, die direkt in neuen Produkten verwendet werden können.
Komplexe Recyclingrohstoffe umfassen Industrierückstände, Schlämme oder Schreddermaterialien sowie kupfer-, edelmetallund bleihaltige Materialien und Abfälle zur Verwertung. Auch End-of-Life-Materialien aus elektronischen Geräten, Fahrzeugen oder anderen Gebrauchsgegenständen stufen wir als komplexe Recyclingrohstoffe ein. Diese bestehen aus zunehmend komplexen Materialverbünden, zu denen Kunststoffe, Keramik oder Glas gehören. Sie in sortenreine Material- und Produktströme zur Wiederverwendung zu verwandeln ist eine große Herausforderung für die gesamte Recyclingbranche. Wir setzen dafür hoch entwickelte mechanische und metallurgische Trenn- und Raffinationsverfahren in unterschiedlichen Kombinationen im Rahmen unserer Multimetall-Kompetenz ein, arbeiten an neuen Technologien zur optimalen Metallgewinnung und investieren in Anlagen nach dem neuesten Stand der Technik.
Der Bereich Commercial ist von den einzelnen Werken u. a. mit der Beschaffung von Recyclingmaterialien beauftragt. Darunter gliedern sich u. a. die Abteilungen Recycling Raw Materials (Versorgung der Hütten mit Recyclingrohstoffen) und Metal Management (Versorgung der Produktionsanlagen mit Kathoden sowie sortenreinen und direkt wiedereinsetzbaren Rohstoffen "direct melt"), zu der auch die Funktion Customer Scrap Solutions (Versorgung der Hütten und Produktionsanlagen mit Produktionsabfällen unserer Kunden von Kupferprodukten) gehört. Diese Organisation wird unserem Recyclingansatz gerecht: Wir setzen Sekundärmaterialien aus der Produktion sowie vom Ende des Produktlebens als Rohstoffe ein und verstehen dies als Kreislauf.
Der Kreislauf lässt sich nur schließen, wenn die Metalle nach ihrer Verwendung zurückgeliefert werden. Daher wird die Rücknahme der Metalle in Kundenbeziehungen und bei der Produktvermarktung mitgedacht. So bieten die Produktionseinheiten individualisierte Lösungen für die Rücknahme von Recyclingmaterialien an, die bei der Verarbeitung der Kupferprodukte und weiterer Metalle entstehen. Dies geschieht auf den unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen mit Produktkunden sowie deren Kunden. Der gesamte Prozess eröffnet Kunden beispielsweise Möglichkeiten, Produktionsrückstände oder Altkupfer an Aurubis zu verkaufen und dafür raffiniertes Kupfer zurückzuerhalten. Durch unser integriertes Hüttennetzwerk finden wir auch für metallurgische
Herausforderungen eine Lösung und können so Kunden unterschiedlichster Industriezweige bedienen. Im Rahmen der Closingthe-Loop-Aktivitäten haben wir insbesondere im Produktvertrieb gezielt Partnerschaften aufgebaut, die neben dem Verkauf unserer Produkte auch die Rücknahme der anfallenden Recyclingrohstoffe sowie weitere Serviceangebote beinhalten. So schließt sich der Rohstoffkreislauf.
Aurubis verarbeitet Recyclingmaterialien an verschiedenen Standorten, deren Leitungen an den Produktionsvorstand berichten. Besonders spezialisiert auf die Verarbeitung von Recyclingrohstoffen sind unsere Standorte in Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie Berango (Spanien). Der Recyclingstandort Lünen ist unser größter Recyclingbetrieb, in dem nahezu ausschließlich Recyclingrohstoffe eingesetzt werden. Das Werk ist als Entsorgungsfachbetrieb nach EfbV und der EU-Normenreihe EN 50625 durch WEEELABEX Zertifizierungen nach Standorten, Seite 86 zertifiziert. Letztere Zertifizierung bestätigt eine effiziente Behandlung und Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten bei gleichzeitiger Minimierung der Umweltauswirkungen und des Schadstoffausstoßes. An den Standorten Beerse und Berango werden aus komplexen Recyclingmaterialien neben Kupfer auch Zinn und Blei sowie Metallzwischenprodukte wie Nickelsulfatlösung und Zinkoxid gewonnen.
Unser Tochterunternehmen E.R.N. ist auf das Recycling von elektrischen und elektronischen Geräten aller Art spezialisiert. Aurubis hält zudem einen 40%igen Anteil an der auf Kabelzerlegung spezialisierten Cablo GmbH – einem Joint Venture mit dem Recyclingunternehmen TSR Recycling GmbH & Co. KG, in das das ehemalige Aurubis-Tochterunternehmen CABLO einging. Das Ziel des Gemeinschaftsunternehmens ist es, Kupfergranulate und Kunststoffe effizient zurückzugewinnen und dadurch die Kreislaufwirtschaft zu stärken.
An den Standorten Hamburg und Pirdop werden ebenfalls recycelte Rohstoffe verarbeitet. Auch die Primärhütten, deren Haupteinsatzmaterial das Kupferkonzentrat ist, setzen in gewissem Umfang Altkupfer ein, da es sich für die Prozesskühlung eignet und somit eine besonders energieeffiziente Verarbeitung ermöglicht.
Mit der Investition von 27 Mio. € in den Bau einer neuen Recyclinganlage am Standort Beerse (Belgien) beabsichtigt Aurubis, Metalle wie Gold, Silber und Zinn noch schneller, effizienter und mit einer höheren Ausbeute zurückzugewinnen. Möglich wird dies durch einen neu entwickelten hydrometallurgischen Prozess, der die Verwertung von Metallen erhöht. In der sogenannten ASPA-Anlage (Advanced Sludge Processing by Aurubis) werden zukünftig Anodenschlämme, ein Zwischenprodukt der Kupferelektrolyse Glossar, Seite 232, aus den Recyclingstandorten in Beerse und Lünen verarbeitet. Das Vorhaben unterstreicht die Synergien mit dem Standort Beerse und stärkt ihn zugleich. Der Bau der Anlage begann im zweiten Quartal 2022 und die Inbetriebnahme ist für Anfang 2024 vorgesehen.
Ein weiteres im Berichtsjahr beschlossenes Projekt ist eine Investition in Höhe von 70 Mio. € in den Bau einer Anlage zur Behandlung von Bleed (Elektrolyt) an unserem Standort Olen in Belgien. In einem hydrometallurgischen Prozess werden in dem Werk wertvolle Metalle wie Nickel und Kupfer aus Elektrolytströmen zurückgewonnen, die bei der Metallproduktion in der Elektrolyse Glossar, Seite 232 an den Aurubis-Standorten in Beerse und Olen (beide Belgien) anfallen. Die Anlage umfasst ein komplettes Elektrolyse-Reinigungssystem, das als "bleed treatment" bezeichnet wird. Die neue Anlage wird voraussichtlich 2024 in Betrieb genommen.
Für einen weiteren Ausbau unserer Recyclingkapazitäten untersucht unser Bereich Forschung und Entwicklung verschiedene Wege, um Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt aus Lithium-Ionen-Batterien, die in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden, zurückzugewinnen. Aurubis hat in den vergangenen Jahren an der Entwicklung eines neuen hydrometallurgischen Prozesses für die Verarbeitung von sogenannter Schwarzmasse (Black Mass) – das auf Folien aufgetragene Kathoden- und Anodenmaterial in Lithium-Ionen-Batterien – gearbeitet. Diese Metalle sollen zukünftig zurückgewonnen und in die Batterieproduktion zurückgeliefert werden. Auch das in der Black Mass enthaltene Graphit soll als Zwischenprodukt ausgebracht werden. Im März 2022 haben wir mit der Erprobung des Prozesses im Pilotmaßstab begonnen: Am Standort Hamburg werden derzeit in einer Pilotanlage u. a. die Rückgewinnung der Metalle, der Einfluss von Verunreinigungen sowie die Wirtschaftlichkeit des Prozesses untersucht.
Außerdem haben wir in eine neue auf Multimetall-Recycling spezialisierte Sekundärhütte in Augusta, Georgia (USA) investiert. Die Anlage wird zukünftig bis zu 90.000 t Computerplatinen, Kupferkabel und andere metallhaltige Recyclingmaterialien zu Blisterkupfer Glossar, Seite 232 verarbeiten. Die Zwischenprodukte wollen wir zu großen Teilen an unseren europäischen Hüttenstandorten zu verschiedenen Industrie- und Edelmetallen weiterverarbeiten und zu kleineren Mengen im US-amerikanischen Markt verkaufen. Die Anlage wird auch derzeitige Exporte von Recyclingmaterialien nach Asien und Europa ersetzen können, wodurch sich Transportwege verkürzen und sich zugleich der generierte CO2-Fußabdruck verringert. Baubeginn war im Sommer 2022 (Spatenstich), die Inbetriebnahme der Anlage wird voraussichtlich in 2024 erfolgen.
Mit Wirkung zum 01.01.2023 stärkt das neue Vorstandsressort Operations (COO) Multimetal Recycling den Fokus auf das Recyclinggeschäft. Darunter fallen zukünftig die Standorte in Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide in Belgien), Berango (Spanien) und der neue Standort Aurubis Richmond, Georgia (USA).
Die angemessene und transparente Interessenvertretung von Aurubis gegenüber politischen und gesellschaftlichen Institutionen ist ein wichtiger Teil verantwortungsvoller Unternehmensführung. Es ist unser Selbstverständnis, ein zuverlässiger, faktenbezogener und transparenter Gesprächspartner gegenüber Regierungen, Parteien, Mandatsträgern und Nichtregierungsorganisationen zu sein.
Corporate External Affairs ist im Aurubis-Konzern die zentrale Schnittstelle für politische und regulatorische Themen. Der Bereich koordiniert die politischen Maßnahmen auf Unternehmensebene und vertritt das Unternehmen gegenüber politischen Entscheidungsträgern. Die Leitung von Corporate External Affairs berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden. Expertinnen und Experten in unseren Fachabteilungen und Produktionsstandorten unterstützen die Arbeit themenspezifisch.
Die politische Arbeit von Aurubis erfolgt auf Grundlage der Konzernrichtlinie "Corporate External Affairs Policy", die die diesbezüglichen Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Prozesse definiert. Ergänzt wird die Konzernrichtlinie um die Richtlinie für die Verbandsarbeit "Corporate Policy on Management of Associations".
Über die eigenständige Interessenvertretung hinaus engagiert sich Aurubis als aktives Mitglied in nationalen und internationalen Wirtschafts-, Branchen- und Fachverbänden. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den anderen Mitgliedern politische Vorhaben konstruktiv und kritisch zu begleiten und im argumentativen Austausch mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft unsere Positionen aktiv zu vertreten.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Konzernrepräsentanzen in Brüssel (Belgien) und Berlin (Deutschland) sind Ansprechpersonen für Akteure in der Europäischen Kommission, im Europäischen Parlament, im Bundestag, in den Bundesministerien und in den Landesvertretungen. Darüber hinaus steht Aurubis im kontinuierlichen Austausch mit lokalen Amtsträgerinnen und Amtsträgern und Interessengruppen im Umfeld unserer Standorte. Für uns ist es entscheidend zu vermitteln, welche politischen Rahmenbedingungen für Aurubis erforderlich sind, um nachhaltig und verantwortungsvoll zu arbeiten. Wir gestalten den politischen Austausch transparent und offen.
Corporate External Affairs verfolgte im Berichtsjahr in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen u. a. das Ziel, auf politische Rahmenbedingungen hinzuwirken, die die stabile Energieversorgung von Aurubis gewährleisten. Ein Ergebnis unseres Transparenzansatzes in der politischen Interessenarbeit sind unsere Beiträge zu öffentlichen Konsultationen, die auf der Internetpräsenz der Europäischen Kommission einsehbar sind. Im Berichtsjahr haben wir beispielsweise über Industrieverbände Rückmeldung zur Entwicklung technischer Screeningkriterien für die EU-Taxonomie oder zur Aktualisierung des EU-ETS gegeben. Des Weiteren findet sich unsere Einstellung zu einzelnen Themen beispielsweise in den unter www.aurubis.com verfügbaren Factsheets oder in den online verfügbaren Positionspapieren der Verbände.
Aurubis ist im Transparenzregister der Europäischen Union gelistet, in dem Ausgaben und Aufwand für Lobbying-Aktivitäten auf europäischer Ebene veröffentlicht sind. Seit Inkrafttreten des deutschen Lobbyregistergesetzes, für das wir uns gemeinsam mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) eingesetzt haben, ist Aurubis außerdem im deutschen Transparenzregister beim Bundestag aufgeführt www.lobbyregister.bundestag.de. Dort sind die von Aurubis gemeldeten Beträge zu finden: für die Interessenvertretung in Deutschland 920.000 bis 930.000 € (2020/21), für die europäische Interessenvertretung 500.000 bis 599.999 €. Aurubis leistet keine Parteispenden oder Spenden an politische Kandidatinnen und Kandidaten.
Wir sind lokal und international ein zuverlässiger Partner, der langfristig einen Beitrag zu einer lebenswerten Umwelt leistet.
» Aufbau eines Impact-Monitorings zur Evaluierung unterstützter Projekte
Unseren Stand der Zielerreichung sowie die Konzepte und Maßnahmen, mit denen wir den Fortschritt im Berichtsjahr vorangetrieben haben, beschreiben wir im Folgenden.
Soziales Engagement ist für uns fester Bestandteil des unternehmerischen Selbstverständnisses. Wir wollen Menschen für unser Unternehmen und für unsere Arbeit begeistern und lokal und international ein zuverlässiger Partner sein. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zu einer lebenswerten Umwelt zu leisten. Dabei konzentrieren wir uns auf Handlungsfelder, die an die Kernkompetenzen von Aurubis gekoppelt sind.
Mit der Strategie "together we care" für soziales Engagement konzentrieren wir unser Engagement auf die Bereiche Wissen, Umwelt und Teilhabe. Sie bündelt unser soziales Engagement national und international rund um unsere Standorte sowie in unseren Lieferländern. Die Auswahl von Projekten und Partnern erfolgt anhand festgelegter Kriterien. Diese finden sich in unserer Richtlinie für soziales Engagement, die auch die Verantwortlichkeiten in unserem Konzern definiert. Für unser Ziel der 90% langfristigen Partnerschaften haben wir im Berichtsjahr begonnen, eine Definition für langfristige Kooperationen zu erarbeiten.
Zuständig für das soziale Engagement ist der Bereich Event Management & Social Engagement, der an die Leitung Communications & Investor Relations berichtet. Durch deren direkte Berichtslinie an den Vorstandsvorsitzenden ist dieser in die Aktivitäten zum sozialen Engagement eingebunden. Der Gesamtvorstand entscheidet über das Budget und die entsprechenden Projekte. Im Berichtsjahr wurde das Budget auf 2.230.000 € angehoben, was dem Zielwert von 0,8% des operativen EBT im Fünfjahresdurchschnitt entspricht. Ab einem intern festgesetzten Betrag entscheidet ein Komitee über die Unterstützung eines Projekts. Das Komitee besteht aus fest benannten Mitgliedern der Bereiche Event Management & Social Engagement, Communications, Sustainability und Corporate Compliance.
Im Berichtsjahr bauten wir die bestehenden Kooperationen unseres internationalen sozialen Engagements weiter aus. Mit mittlerweile fünf Projekten in Südamerika und einem Projekt in Südafrika wollen wir einen gesellschaftlichen Beitrag in unseren Lieferländern und in Ländern leisten, zu denen wir in Geschäftsbeziehungen stehen. Einen Eindruck von unseren Förderprojekten bietet unsere Webseite www.aurubis.com/de/togetherwecare.
Durch die weltweiten Geschäftsaktivitäten trägt Aurubis gemeinsam mit den anderen Akteuren in der Wertschöpfungskette zu Beschäftigung, Ausbildung und Weiterentwicklung sowie Wohlstand bei. Gleichzeitig existieren auch Risiken für potenziell negative Auswirkungen auf die Achtung der Menschenrechte. Beispiele von Umweltschäden, von risikoreichen Arbeitsbedingungen oder Sozialkonflikten finden sich etwa beim Abbau von primären Rohstoffen oder in den weiteren Verarbeitungsstufen.
Wir achten die Menschenrechte und setzen uns für ihre Wahrung ein. Dabei richten wir uns an den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte Glossar, Seite 233 nach "Schutz, Achtung und Abhilfe" aus und verstehen die menschenrechtliche Sorgfalt als gemeinsame Verantwortung aller in der jeweiligen Wertschöpfungskette Beteiligten wie den Nationalstaaten und den Akteuren der Wirtschaft.
Die Achtung der Menschenrechte spiegelt sich in unseren Unternehmenswerten wider und ist in unserem Verhaltenskodex festgehalten. Dort bekennen wir uns dazu, jede Form der Diskriminierung abzulehnen und sensibel mit der menschlichen und kulturellen Vielfalt in unserem Unternehmen umzugehen. Wir tolerieren keine Zwangs- und Kinderarbeit und respektieren die Rechte von indigenen Bevölkerungen. Wir bekennen uns zur betrieblichen Mitbestimmung und messen einem guten Austausch zwischen unserer Belegschaft und der Unternehmensführung hohen Wert bei. Von grundsätzlicher Bedeutung sind für uns die Einhaltung der international anerkannten Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO Glossar, Seite 232) und die arbeitsrechtlichen Bestimmungen, die gültigen Arbeitsnormen und Arbeitsgesetze hinsichtlich Vergütung, Arbeitszeit und allgemeinen Arbeitnehmerrechten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Das Aurubis-Menschenrechtsbekenntnis fasst das Verständnis und die wichtigsten Elemente der menschenrechtlichen Sorgfalt von Aurubis zusammen und richtet sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Geschäfts- und weiteren Partner des Aurubis-Konzerns. Für unsere Geschäftspartner gilt im Besonderen der Aurubis-Verhaltenskodex für Geschäftspartner www.aurubis.com/ verantwortung/mensch/menschenrechte-und-arbeitsstandards.
Seit 2014 sind wir Teilnehmer des Global Compact der Vereinten Nationen und haben uns damit dazu verpflichtet, an der Umsetzung seiner zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu arbeiten. Zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten haben wir uns den Due-Diligence-Leitsätzen zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht der OECD verpflichtet.
Die Verantwortung für die Achtung der Menschenrechte bei der Ausübung unserer Geschäftstätigkeit tragen der Vorstand und die lokalen Geschäftsführungen. Grundsätzlich verpflichten wir alle Aurubis-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter über den Verhaltenskodex, die Menschenrechte in ihrer täglichen Arbeit und in allen Geschäftsentscheidungen zu achten. Die Führungskräfte haben hierbei eine Vorbildfunktion. Unser Ziel im Geschäftsjahr war es, die Sensibilität und Handlungsfähigkeit hinsichtlich der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht weiter zu stärken. Deshalb konzipierten wir im Berichtsjahr ein konzernweites Schulungskonzept zu Menschenrechten und Antidiskriminierung. Für die Verwaltung und Produktion wurden separate, digitale Schulungsformate entwickelt. Die Schulung für Angestellte und Führungskräfte wurde im Berichtsjahr gestartet und es konnten über 90% der Zielgruppe geschult werden. Ergänzend wurden erste vertiefende Workshops mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Bereichen Personal und Einkauf durchgeführt, da diese bei Menschenrechtsbelangen eine Schlüsselrolle innehaben. Für die eigenen Standorte haben wir im Geschäftsjahr eine systematische menschenrechtliche Lücken- und Risikoanalyse angestoßen. Die Ergebnisse sollen Hinweise auf mögliche weitergehende Maßnahmen für die eigenen Geschäftsbereiche geben.
Wir fordern alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, begründete Verdachtsfälle von Diskriminierung, Benachteiligung oder anderen Menschenrechtsverletzungen über unser Compliance-Portal, die Whistleblower-Hotline Antikorruption, Seite 84, zu melden www.aurubis.com/whistleblower-hotline. Auch von unseren Geschäftspartnern erwarten wir dies. Jeder Meldung wird nachgegangen.
Mit der Copper-Mark-Zertifizierung an unseren Standorten Hamburg, Lünen (beide Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) Zertifizierungen nach Standorten, Seite 86 haben wir uns auch nach den Copper-Mark-Kriterien zu Menschenrechten sowie Arbeits- und Sozialstandards auditieren lassen. Die Auditierung bestätigte unseren menschenrechtlichen Ansatz für die eigene Geschäftstätigkeit und die Lieferkette. Die Rückmeldung aus dem Audit hilft uns, unseren Ansatz weiter zu verbessern.
Wir minimieren negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt in unseren Lieferketten.
» Keine Lieferanten mit sehr hohem Risiko
Unseren Stand der Zielerreichung sowie die Konzepte und Maßnahmen, mit denen wir den Fortschritt im Berichtsjahr vorangetrieben haben, beschreiben wir im Folgenden.
Wir sehen unsere Verantwortung für Nachhaltigkeitsstandards nicht nur in unserer eigenen Produktion und bei unserem eigenen Handeln, sondern auch in unserer Lieferkette. Das gilt umso mehr, da wir für unser Geschäft Rohstoffe aus aller Welt beziehen. Unter den Herkunftsländern sind auch Regionen, die Risiken hinsichtlich der Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards bergen können.
Wir setzen natürliche Ressourcen ein, deren Gewinnung einen direkten oder indirekten Einfluss auf soziale und ökologische Aspekte haben kann. Die Rohstoffgewinnung unserer Zulieferer und deren Produktionsprozesse können beispielsweise Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, das Klima oder den Erhalt der Luft-, Wasser- und Bodenqualität haben. Auch andere Umweltaspekte wie der Umgang mit Abraum sowie die Nutzung von Energie und Wasser sind relevant. Hinzu kommen soziale Aspekte wie die Einhaltung der Menschenrechte, von Arbeits- und Sozialstandards sowie das Thema Gesundheit und Arbeitssicherheit bei unseren Zulieferern.
Wir haben uns das verantwortungsvolle Management unserer Lieferkette zum Ziel gesetzt. Den Zielerreichungsgrad prüfen wir mindestens einmal jährlich. Sollte sich eine Abweichung vom angestrebten Pfad abzeichnen, leiten wir Maßnahmen ein, um gegenzusteuern. Im Geschäftsjahr 2021/22 lag der prozentuale Anteil der Verträge mit Primärrohstofflieferanten mit Menschenrechts-, Umweltschutz- und Sicherheitsklauseln bei 81%. Unser Ziel ist es,
im neuen Geschäftsjahr 2022/23 100% aller langfristigen Primärrohstoffverträge mit entsprechenden Klauseln zu versehen.
Wir haben uns mit den Due-Diligence-Leitsätzen zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht der OECD zu einer wichtigen Leitlinie zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten für Mineralien aus Konflikt- und Hochrisikogebieten verpflichtet. Unsere Konzernrichtlinie "Business Partner Screening" und die Richtlinie zur Verarbeitung konfliktfreier Edelmetall-Rohstoffe legen Zuständigkeiten und Vorgehen im Konzern fest. Der Aurubis-Verhaltenskodex für Geschäftspartner formuliert unsere Anforderungen bezüglich Arbeitsnormen und der Achtung von Menschenrechten, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Umwelt- und Klimaschutz, geschäftlicher Integrität und verantwortungsbewusster Beschaffung von Rohstoffen sowie Meldeverfahren und Überwachung der Sorgfaltspflicht des Geschäftspartners.
Zur Wahrnehmung der Sorgfaltspflicht hinsichtlich all unserer wesentlichen Themen im Bereich Lieferkette haben wir ein Business-Partner-Screening-System implementiert, das auf den Leitsätzen der OECD basiert2.
Die Verantwortung für die Durchführung dieses Screenings liegt bei den Produktionseinheiten, die die Bereiche Commercial und Procurement mit der Durchführung beauftragt haben. Zusätzlich werden die Abteilungen Compliance und Nachhaltigkeit eingebunden. Bei der Risikoanalyse betrachten wir sowohl regionale Risiken als auch die tatsächlich mit der Geschäftstätigkeit der Geschäftspartner verbundenen Risiken. Der Fokus liegt dabei auf den Themen Antikorruption, Einhaltung der Menschenrechte, Arbeitssicherheit, Umwelt- und Klimaschutz sowie OECD-Verpflichtung und Zertifizierung durch Dritte. Ergänzend fließen Ergebnisse einer Medienrecherche in das Screening ein.
1 Der Business-Partner-Screening Prozess war nicht Gegenstand einer Prüfung für Im Falle substantiierter Kenntnis identifizierter Risiken werden Schritte eingeleitet, um die Nachhaltigkeitsleistung der Partner zu verbessern. Diese können u. a. von einem Austausch zum Sachverhalt, einer Stellungnahme des Lieferanten zur Situation vor Ort, einer Vereinbarung über eine Entwicklungs-Roadmap bei tatsächlichen negativen Vorfällen und einem lokalen Stakeholder-Dialog
den Berichtszeitraum.
2 Die Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) arbeiten aktuell mit einem separaten, aber vergleichbaren System und werden im Zuge der Überarbeitung des gesamten Screening-Systems integriert.
über eine externe Bewertung durch Dritte bis hin zu einer Nichtaufnahme oder dem Beenden einer Geschäftsbeziehung reichen, sollten die vorherigen Maßnahmen nicht greifen.
Wir prüfen sowohl unsere Rohstofflieferanten als auch die wesentlichen Lieferanten von Anlagegütern, Dienstleistungen, Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen sowie unsere Kunden. Im Ergebnis entsteht ein Profil, das im Falle erhöhter Risiken zu weiterer Recherche führt. Auf Basis der daraus resultierenden Bewertung entscheidet das Management über Vertragsschlüsse und mögliche damit verbundene Auflagen. Abhängig von der Entwicklung des jeweiligen Risikos und vom durchgeführten Dialog wiederholen wir bei bestehenden Geschäftspartnerschaften die Analyse regelmäßig.
Kurz nach Ende des Berichtsjahres nahmen wir von einem Medienbeitrag Kenntnis, in dem gegen einen großen chilenischen Kupferproduzenten Vorwürfe wegen angeblicher Umweltverschmutzung und Verstößen gegen den Arbeitsschutz erhoben wurden. Wir nehmen solche Vorwürfe stets sehr ernst und setzen unseren intensiven Dialog auch mit diesem Lieferanten über Nachhaltigkeitsstandards, ergriffene Maßnahmen und erzielte Fortschritte fort. Der Lieferant zeigte einen stetigen Fortschritt in Bezug auf viele kritische Aspekte und betonte seinen kontinuierlichen Einsatz für eine Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung. Dies wird u.a. durch sein Bekenntnis zur Brancheninitiative "The Copper Mark" unterstrichen. In dem Beitrag wurde auch behauptet, dass die Inanspruchnahme der Aurubis-Hotline für Whistleblower schwierig oder sogar unmöglich sei. Dies ist nicht richtig: Die Hotline ist weltweit leicht über die Aurubis-Website mit wenigen Klicks zu erreichen und stellt verschiedene Beschwerdewege wie Telefon, E-Mail oder Formular zur Verfügung – in mehreren Sprachen.
Wir haben im Berichtsjahr 2019/20 schwerwiegende Vorfälle von Umweltverschmutzung bei einem unserer Lieferanten festgestellt, die jedoch nicht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit unseren Lieferprodukten standen. Seitdem stehen wir im Austausch mit dem Lieferanten über ergriffene Maßnahmen und erzielte Fortschritte.
Es war im Geschäftsjahr unser Ziel, den Ansatz verantwortungsvoller Beschaffung weiter in der Organisation zu verankern. Im Berichtszeitraum hat daher ein bereichsübergreifendes
Projektteam mit der umfassenden Überarbeitung des Business Partner Screenings begonnen, um die laufenden Verbesserungsüberlegungen zu berücksichtigen. Die damit einhergehenden optimierten Prozesse werden in 2023 neu implementiert. Der Business-Partner-Screening-Prozess ist daher in diesem Jahr nicht Gegenstand einer Prüfung.
Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden mithilfe von Trainings auf das neue System vorbereitet. Mit dem neuen Screening untermauern wir unseren Anspruch, die Anforderungen des am 01.01.2023 in Kraft tretenden Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) umzusetzen. Beim LkSG werden Unternehmen verpflichtet, der Sorgfaltspflicht in ihrer Lieferkette in Bezug auf die Achtung international anerkannter Menschenrechte nachzukommen und Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt zu identifizieren und zu beheben.
Für die Goldproduktion wird Aurubis bereits seit 2013 nach den Standards der London Bullion Market Association (LBMA Glossar, Seite 233) jährlich als konfliktfrei zertifiziert. Das Zertifikat belegt, dass wir unsere Due-Diligence-Prozesse nach den Standards der OECD durchführen. Seit 2019 gibt es diese Zertifizierungsmöglichkeit auch für Silber – die Silberproduktion von Aurubis ist seitdem ebenfalls als konfliktfrei zertifiziert. Die Zinnproduktion an unseren Standorten Beerse und Berango ist nach dem Responsible Minerals Assurance Process Standard (RMAP) der Responsible Minerals Initiative (RMI) seit 2015 als konfliktfrei zertifiziert. Dieser Standard basiert ebenfalls auf dem OECD-Standard für Konfliktmineralien.
Die behördliche Prüfung der deutschen und des bulgarischen Standorts hinsichtlich der Erfüllung der Sorgfaltspflichten nach der EU-Verordnung über Konfliktmineralien hat im Berichtsjahr begonnen. Diese verpflichtet EU-Importeure von Zinn, Tantal, Wolfram und deren Erzen sowie Gold zu verbindlichen Sorgfaltsbzw. Prüfpflichten entlang der Lieferkette. Der Screening-Prozess ist bereits Bestandteil dieser Prüfung.
Im Berichtsjahr wurden die Aurubis-Werke in Hamburg, Lünen, Pirdop und Olen erfolgreich nach dem Due-Diligence-Standard für die verantwortungsvolle Beschaffung von Kupfer, Blei, Nickel und Zink der Copper Mark auditiert. Der Standard wurde Anfang 2022 als Detaillierung der bisherigen Anforderungen der Copper Mark veröffentlicht. Er dient auch dazu, die diesbezüglichen Standards
der London Metal Exchange (LME Glossar, Seite 233) zu erfüllen. Derzeit wird dieser Standard von der OECD auf Konformität mit ihren Due-Diligence-Anforderungen geprüft – Voraussetzung für eine Anerkennung durch die LME.
Von unseren Geschäftspartnern erwarten wir, begründete Verdachtsfälle von Menschenrechtsverletzungen zu melden, beispielsweise über unser Compliance-Portal, die Whistleblower-Hotline Antikorruption, Seite 84. Beschwerden über Standorte, die am Copper-Mark-Prozess teilnehmen, können auch im Beschwerdeportal der Copper Mark eingereicht werden https://secure.ethicspoint.eu/domain/media/en/gui/107757/index.html sowie www.aurubis.com/verantwortung/whistleblower-hotline.
Ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensverantwortung und eines der zentralen Themen unserer Compliance-Aktivitäten ist die Bekämpfung von Korruption und wettbewerbswidrigem Verhalten bei unserer Geschäftstätigkeit. Korruption und wettbewerbswidriges Verhalten verursachen nicht nur materielle Schäden, sondern untergraben auch den fairen und freien Wettbewerb.
Die Antikorruptionsmaßnahmen sind in unser Compliance-Management eingebettet. Compliance bedeutet für uns, dass wir uns an gesetzliche Regelungen halten und unser Handeln an ethischen Prinzipien sowie unseren Werten und Unternehmensrichtlinien ausrichten. Dabei ist die Einhaltung aller gesetzlichen und betrieblichen Vorgaben und Richtlinien unser Anspruch. Ein potenzieller Verstoß gegen Gesetze kann schwere Folgen haben – für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für Aurubis als Konzern und für die Geschäftspartner der Einheiten der Aurubis AG.
Der Chief Compliance Officer des Unternehmens ist die zentrale Ansprechperson für alle Compliance-relevanten Fragen und berichtet direkt an den Gesamtvorstand. An den einzelnen Standorten des Konzerns stehen den Beschäftigten auch lokale Compliance-Verantwortliche als Ansprechpersonen zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Vorstand fördern unsere Compliance-Verantwortlichen eine Compliance-Kultur und setzen sich aktiv
dafür ein, das Bewusstsein für Rechts- und Regeltreue im Konzern weiter zu stärken.
Im Rahmen des Compliance-Managements legen wir die für Compliance relevanten Ziele fest, entwickeln die Compliance-Organisation weiter und identifizieren, analysieren und kommunizieren wesentliche Aurubis-Richtlinien und -Commitments. Unser Compliance-Programm umfasst die Einführung von Grundsätzen und Maßnahmen zur Begrenzung von Risiken und zur Vermeidung von Verstößen. Der Chief Compliance Officer berichtet regelmäßig und anlassbezogen über die Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems sowie über Verstöße und getroffene Maßnahmen an den Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats (Audit Committee). Er arbeitet eng mit den Verantwortlichen für das Risikomanagement und mit der Internen Revision zusammen. Innerhalb unseres internen Kontrollsystems überprüft der Chief Compliance Officer gemeinsam mit dem Vorstand, der Werksleitung und der Leitung der Corporate- und Zentralfunktionen mögliche Compliance-Risiken. So werden im Rahmen des Compliance-Managements an unseren Standorten auch die Korruptionsrisiken identifiziert und im Risikomanagement dokumentiert. Die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen und internen Richtlinien (z.B. der Antikorruptionsrichtlinie) im geschäftlichen Verkehr wird von der Abteilung Internal Audit überprüft.
Die Compliance-Maßnahmen schließen Prävention, Kontrolle und Sanktion mit ein. Präventive Maßnahmen umfassen bei uns die genannten Risikoanalysen, interne Richtlinien, die Beratung und insbesondere die Schulung unserer Belegschaft. Unsere Richtlinien und Schulungsunterlagen werden dabei regelmäßig an neue Erkenntnisse angepasst. Den Kern der Korruptionsbekämpfung bilden die konzernweite Antikorruptionsrichtlinie und der Verhaltenskodex für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der in diesem Geschäftsjahr umfangreich neu erstellt und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern postalisch überreicht wurde. Zudem erhalten neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Verhaltenskodex mit dem Arbeitsvertrag.
Der Fokus im Berichtsjahr lag auf der erfolgreichen Harmonisierung der Aurubis-Richtlinien und -Commitments mit den bisherigen Compliance-Ansätzen unserer 2020 akquirierten Standorte in Beerse (Belgien) und Berango (Spanien). Den Führungskräften vor Ort stellten wir das Compliance-Management-System vor. Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absolvierten im Berichtsjahr zudem Antikorruptions- und Kartellrechtsschulungen.
Auch konzernweit werden unsere Voll- und Teilzeitmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstände regelmäßig zu Antikorruption und Kartellrecht geschult. Um die Wirksamkeit unserer Schulungsmaßnahme festzuhalten, müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende der Schulung einen Test absolvieren.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Geschäftspartner und sonstige Dritte können Hinweise auf Rechtsverstöße und Verstöße gegen den Verhaltenskodex über unser Compliance-Portal, die Whistleblower-Hotline, vertraulich und anonym melden www.aurubis. com/verantwortung/whistleblower-hotline. In der Konzernrichtlinie "Compliance" ist festgehalten, dass der Hinweis gebenden Person durch eine Meldung keinerlei Nachteile entstehen und diese bei Wunsch vertraulich und anonym erfolgen kann. Die Whistleblower-Hotline ist in allen Konzernsprachen verfügbar und steht auch allen externen Stakeholdern offen. Sie wird von externen und unparteiischen Rechtsanwälten betrieben. Jeglichen Hinweisen, etwa zu möglichen Fällen von Korruption und Diskriminierung oder zu Vorfällen in der Lieferkette, wird konsequent nachgegangen. Sollten tatsächlich Vergehen nachweisbar sein, kann dies zu Abmahnungen, Kündigungen und/oder Schadenersatzforderungen führen.
| in Mitarbeiter | 2019/20–2021/22 |
|---|---|
| Antikorruption | 1.422 |
| Kartellrecht | 585 |
Die Sicherheit unserer Produkte ist für uns ein wesentliches Thema unserer Unternehmensverantwortung. Zentral sind dabei die Sicherheit in der Produktion, die Einhaltung von Umweltstandards und der Gesundheitsschutz für Beschäftigte und grundsätzlich jeden, der im Herstellungsprozess, während des Transports oder als Kunde mit den Produkten in Berührung kommt.
Während der Produktionsschritte an unseren Standorten minimieren wir mit unseren Managementansätzen in den Bereichen Umwelt Umweltschutz, Seite 74, Arbeitssicherheit Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Seite 68 und Qualitätsmanagement mögliche negative Umweltauswirkungen bzw. Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit. Unsere Managementsysteme werden durch externe Zertifizierungsgesellschaften bestätigt Zertifizierungen nach Standorten, Seite 86. In unserer Konzernrichtlinie Umweltschutz ist festgeschrieben, dass unsere Kunden über die Eigenschaften unserer Produkte und notwendige Sicherheitsmaßnahmen auf geeignete Weise informiert sowie bei Fragen bezüglich der Entsorgung der Produkte beraten werden.
Die europäische Chemikalienverordnung REACH Glossar, Seite 234 setzt einen wichtigen Rahmen für das Chemikalienmanagement. Ziel der Verordnung ist es, ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sicherzustellen sowie gleichzeitig den freien Verkehr von Chemikalien auf dem Binnenmarkt zu gewährleisten. REACH beruht auf dem Grundsatz, dass Hersteller, Importeure und nachgeschaltete Anwender die Verantwortung für ihre Chemikalien übernehmen. Sie müssen sicherstellen, dass Chemikalien, die sie herstellen und in Verkehr bringen, sicher verwendet werden. Dadurch sollen Informationen zu allen in der EU auf dem Markt befindlichen Stoffen, insbesondere für Gefahrstoffe, verfügbar gemacht werden, um sie zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen Mensch und Umwelt zu schützen.
Auch unsere Produkte sind gemäß REACH jeweils in Dossiers registriert. Die bestehenden Registrierungsdossiers werden regelmäßig aktualisiert, um sie den aktuellen Anforderungen und bewährten Herangehensweisen anzupassen und neue Ergebnisse zu berücksichtigen. Für die Stoffe, die durch REACH als gefährlich eingestuft sind, wie z.B. Blei, Nickelsulfat oder Schwefelsäure, informieren wir unsere Kunden mit Sicherheitsdatenblättern. Das Sicherheitsdatenblatt spiegelt die Informationen aus den REACH-Registrierungsdossiers wider und gibt dabei Informationen zur Gefährlichkeit und zu Schutzmaßnahmen bei der Verwendung der Stoffe innerhalb der Wertschöpfungskette weiter. Zum sicheren Umgang mit Stoffen, die nicht als gefährlich eingestuft sind, wie z.B. Kupfer und Eisensilikat, informieren wir unsere Kunden mittels Sicherheitsinformationsblättern, die formal und inhaltlich an das Sicherheitsdatenblatt angelehnt sind.
Aurubis ist, gemeinsam mit anderen Unternehmen, in zahlreichen Konsortien auf europäischer Ebene organisiert und ist u. a. Teil des Metals and Inorganics Sectoral Approach (MISA). MISA ist ein freiwilliges, sektorspezifisches Kooperationsprogramm für Metalle und anorganische Stoffe, das von der Europäischen Chemikalienagentur ECHA und dem europäischen Verband für Nichteisenmetalle Eurometaux ins Leben gerufen wurde. Die teilnehmenden Organisationen im Programm verfolgen das Ziel, technische und wissenschaftliche Fragen beispielsweise zu Expositions- und Risikobewertung von Metallen und anorganischen Stoffen zu beantworten und Registrierungsdossiers zu verbessern.
Im Berichtsjahr sind uns keine wesentlichen Vorfälle bezüglich der Sicherheit unserer Produkte bekannt geworden.
| The Copper |
|||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Standort | Mark | EMAS | ISO 14001 | ISO 50001 | ISO 9001 | IATF 16949 | EfbV | ISO 45001 | |
| Produktionsstandorte | |||||||||
| Hamburg, Zentrale (DE) | √ | √ | √ | √ | √ | √ | |||
| Lünen (DE) 1 | √ | √ | √ | √ | √ | √ | √ | ||
| Olen (BE) | √ | √ | √ | √ | |||||
| Pirdop (BG) | √ | √ | √ | √ | √ | ||||
| Avellino (IT) | √ | √ | √ | √ | √ | ||||
| Beerse (BE) | √ | √ | √ | √ | |||||
| Berango (ES) | √ | √ | √ | √ | |||||
| Buffalo (USA) | √ | √ | √ | √ | |||||
| Emmerich, Deutsche Giessdraht (DE) | √ | √ | √ | √ | |||||
| Hamburg, E.R.N. (DE) | √ | √ | √ | √ | √ | ||||
| Hamburg, Peute Baustoff (DE) | √ | √ | √2 | √ | |||||
| Pori (FI) | √ | √ | √ | √ | |||||
| Röthenbach, RETORTE (DE) | √ | √ | √ | ||||||
| Stolberg (DE) | √ | √ | √ | √ | √ | ||||
| Stolberg, Schwermetall Halbzeugwerk (DE) 3 |
√ | √ | √ | √ | √ |
1 Das Werk ist außerdem nach der EU-Normenreihe EN 50625 durch WEEELABEX zertifiziert. Die Zertifizierung bestätigt eine effiziente Behandlung und
Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten bei gleichzeitiger Minimierung der Umweltauswirkungen.
2 Für den Vertrieb von Eisensilikat-Granulat zur Herstellung von Strahlmittel.
3 Nicht im Mehrheitsbesitz von Aurubis (Beteiligung 50%).
Erläuterung:
EMAS: System mit Vorgaben an Umweltmanagementsysteme und Umweltbetriebsprüfungen
ISO 14001: Norm über Vorgaben an Umweltmanagementsysteme
ISO 50001: Norm über Vorgaben an Energiemanagementsysteme
ISO 9001: Norm über Vorgaben an Qualitätsmanagementsysteme
IATF 16949: Norm über Vorgaben an Qualitätsmanagementsysteme der Automobilindustrie, basiert auf ISO 9001
EfbV: Verordnung über Entsorgungsfachbetriebe (Zertifikat in DE)
Wir haben den gesonderten nichtfinanziellen Bericht der Aurubis AG, Hamburg (im Folgenden "Gesellschaft" oder "Aurubis"), nach §§ 315b, 315c i.V.m. 289b bis 289e HGB, (im Folgenden "zusammengefasster gesonderter nichtfinanzieller Bericht") für den Zeitraum vom 01.10.2021 bis 30.09.2022 einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.
Wir weisen auf die Ausführungen des Vorstands auf Seite 82 des Geschäftsberichts hin, dass aufgrund der laufenden Überarbeitung des Business Partner Screening Prozesses, der Verbesserung der damit einhergehenden Prozesse und deren Neuimplementierung in 2023 die Angaben zum Business Partner Screening Prozess nicht Gegenstand der Prüfung sind. Die Angaben zum Business Partner Screening Prozess sind als ungeprüft gekennzeichnet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315b, 315c i.V.m. 289b bis 289e HGB und mit Artikel 8 der VERORDNUNG (EU) 2020/852 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden "EU-Taxonomieverordnung") und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie mit deren in Abschnitt "EU-Taxonomie" des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten eigenen Auslegung der in der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten enthaltenen Formulierungen und Begriffe.
Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur Aufstellung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (Manipulation der nichtfinanziellen Konzernerklärung) oder Irrtümern ist..
Die EU-Taxonomieverordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte enthalten Formulierungen und Begriffe, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Daher haben die gesetzlichen Vertreter ihre Auslegung der EU-Taxonomieverordnung und der hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte im Abschnitt "EU-Taxonomie" des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts niedergelegt. Sie sind verantwortlich für die Vertretbarkeit dieser Auslegung. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, ist die Rechtskonformität der Auslegung mit Unsicherheiten behaftet.
Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die geprüften Bestandteile des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts abzugeben.
Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung in Übereinstimmung mit dem International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, als Limited Assurance Engagement durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit einer begrenzten Sicherheit beurteilen können, dass uns keine Sachverhalte bekannt geworden sind,
die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die geprüften Bestandteile des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts der Gesellschaft im Berichtszeitraum vom 01.10.2021 bis 30.09.2022 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b, 315c i.V.m. 289b bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "EU-Taxonomie" des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist. Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:
Die gesetzlichen Vertreter haben bei der Ermittlung der Angaben gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung unbestimmte Rechtsbegriffe auszulegen. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, sind die Rechtskonformität der Auslegung und dementsprechend unsere diesbezügliche Prüfung mit Unsicherheiten behaftet.
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise hinreichend und angemessen sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
Bei der Durchführung des Auftrags haben wir die Anforderungen an Unabhängigkeit und Qualitätssicherung aus den nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen, insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer sowie des IDW-Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1), beachtet.
Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die geprüften Bestandteile des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts der Aurubis AG für den Zeitraum vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b, 315c i.V.m. 289b bis 289e HGB und mit der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "EU-Taxonomie" des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung aufgestellt worden ist.
Wir geben kein Prüfungsurteil zu den Angaben zum Business Partner Screening Prozess ab, die als ungeprüft gekennzeichnet sind.
Dieser Vermerk ist an den Aufsichtsrat der Aurubis AG, Hamburg, gerichtet und ausschließlich für diesen bestimmt. Gegenüber Dritten übernehmen wir insoweit keine Verantwortung.
Dem Auftrag, in dessen Erfüllung wir vorstehend benannte Leistungen für den Aufsichtsrat der Aurubis AG, Hamburg, erbracht haben, lagen die Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 01.01.2017 zugrunde https://eforms.idw.de/e-formulare/findform?short name=50261&formtecid=2&areashortname=5218980. Durch Kenntnisnahme und Nutzung der in diesem Vermerk enthaltenen Informationen bestätigt jeder Empfänger, die dort getroffenen Regelungen (einschließlich der Haftungsregelung unter Nr. 9 der Allgemeinen Auftragsbedingungen) zur Kenntnis genommen zu haben, und erkennt deren Geltung im Verhältnis zu uns an.
Frankfurt am Main, den 20. Dezember 2022
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Gnändiger ppa. Baumann Wirtschaftsprüfer
Die Aktienmärkte entwickelten sich zu Beginn des Geschäftsjahres 2021/22 noch weiterhin robust. Der positive Verlauf zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres setzte sich trotz der anhaltenden Covid-19-Pandemie sowie einer zunehmenden Inflation zunächst fort. Massive Konjunkturprogramme und eine expansive Geldpolitik der Notenbanken führten zu neuen Höchstständen bei den führenden Aktienindizes weltweit. Der DAX notierte am 05.01.2022 mit 16.272 Punkten auf einem neuen Allzeithoch.
Im weiteren Verlauf des Jahres gab der Index jedoch spürbar nach. Die Gründe hierfür waren vielfältig und sind in dem fortdauernden Krieg in der Ukraine und den drohenden Energieengpässen sowie dem anhaltenden und deutlichen Anstieg der Inflation zu finden. Belastend wirkten zudem die restriktivere Geldpolitik der Notenbanken sowie der Konflikt zwischen Taiwan und China. Alle Faktoren gemeinsam erhöhten den Druck auf die globalen Aktienmärkte, die in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 signifikante Einbußen verzeichneten. Der DAX schloss zum Ende des Geschäftsjahres mit einem Kurs von 12.114 Punkten – das entspricht einem Minus von 20,1% gegenüber dem Geschäftsjahresbeginn. Der MDAX verzeichnete mit einem Schlusskurs von 22.166 Punkten gar einen Rückgang von 35,3%.
Der Kurs der Aurubis-Aktie entwickelte sich zunächst parallel zu den Marktindizes DAX und MDAX. Im ersten Quartal 2022 konnte sich die Aurubis-Aktie dann jedoch deutlich davon lösen und setzte ihren Aufwärtstrend fort, der die Aktie bis auf ein Allzeithoch von 116,30 € am 23.03.2022 führte. Trotz Anhebung der Gesamtjahresprognose infolge sehr guter Quartalsergebnisse geriet Anfang Mai auch die Aurubis-Aktie unter Druck und konnte sich der trüben Stimmung des Börsenumfeldes nicht länger entziehen. Am 26.09.2022 – kurz vor Geschäftsjahresende – erreichte die Aktie mit 53,00 € (Schlusskurs) den Tiefstwert des Geschäftsjahres. Die Aurubis-Aktie schloss am letzten Handelstag des Geschäftsjahres mit einem Kurs von 53,98 € (Schlusskurs), ein Minus von 15,7%, blieb damit aber hinter den Wertverlusten von DAX (20,1%) und MDAX (35,3%) zurück.
Langfristig betrachtet bleibt die Aurubis-Aktie eine attraktive Anlage. Aktionäre, die am 30.09.2012 beispielsweise rund 1.000 € investierten und die ihnen zugeflossenen Dividenden (ohne Steuerabzug) wieder in die Aurubis-Aktien angelegt haben, verfügten am 30.09.2022 über einen Depotwert von 1.491 €. Dies entspricht einer Wertsteigerung von 49,44% oder einem jährlichen Gesamtertrag von 4,09%.

indiziert auf 100%
Das tägliche durchschnittliche Xetra-Handelsvolumen der Aurubis-Aktie lag mit 134.939 Stück (Vj. 124.455) oberhalb des Vorjahresniveaus.
Aurubis führte im August/September 2022 eine Analyse der Aktionärsstruktur durch. Im Geschäftsjahr 2021/22 verfügte Aurubis, wie in vorangegangenen Jahren, über eine stabile und gut diversifizierte Aktionärsstruktur.
Die Salzgitter AG hält an der Aurubis AG gemäß der Unternehmenspräsentation der Salzgitter AG (Stand November 2022) einen Anteil von 29,99%. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung liegen uns keine Kenntnisse über eine Veränderung der Position vor.
Der Anteil institutioneller Anleger liegt mit rund 44% leicht über dem Vorjahresniveau (Vj. 43%). Der Anteil institutioneller Investoren mit Sitz in Nordamerika verzeichnete in absoluten Zahlen einen leichten Zuwachs, ebenso wie die Investoren aus dem kontinentalen europäischen Raum. Deutschland und UK/Irland blieben gegenüber dem Vorjahr weitestgehend stabil. Der überwiegende Teil der institutionellen Investoren verfügt, wie im Vorjahr, über einen Sitz im Ausland. Der Anteil der privaten Anleger reduzierte sich leicht auf rund 23% (Vj. 24%).
in % (Vorjahreswerte)

Die Aurubis AG hält seit dem Abschluss des Aktienrückkaufprogramms am 17.09.2021 weiter insgesamt 1.297.693 eigene Aktien (rund 2,89% des Grundkapitals der Aurubis AG). Diese wurden unter Ausnutzung der Ermächtigung der Hauptversammlung 2018 erworben mit dem Ziel, einen Bestand eigener Aktien für mögliche Akquisitionen oder zukünftige Finanzierungsbedürfnisse zu schaffen. Weitere Informationen zum Rückkaufprogramm finden Sie hier: www.aurubis.com/aktienrueckkauf.
Unsere Dividendenpolitik ist darauf ausgerichtet, unsere Aktionäre angemessen und kontinuierlich am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 16.02.2023 eine Dividende in Höhe von 1,80 € vorschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 18% des operativen Konzernergebnisses (Vj. 26%). Die Dividendenrendite, bezogen auf den Schlusskurs vom 30.09.2022, beträgt 3,3% (Vj. 2,5%). Die leicht reduzierte Dividendenrendite resultiert aus der deutlichen Verbesserung des Konzernergebnisses bei einem niedrigeren Aktienkurs (-17%) im Vergleich zum Vorjahr.
Im Geschäftsjahr 2021/22 war unsere Kapitalmarktkommunikation wesentlich geprägt durch eine intensive Kommunikation zu der weiterentwickelten Aurubis-Strategie und den Fortschritten bei der Implementierung der Strategie. Insbesondere berichteten wir über den Fortschritt und Spatenstich des neuen Recyclingwerks in den USA, den Ausbau der Industriewärmelieferung an die Stadt Hamburg sowie den Bau einer energieeffizienten Anlage zur Aufbereitung von Bleed in Olen. Außerdem berichteten wir über den Abschluss (sog. Closing) des Teilverkaufs der ehemaligen Flachwalzsparte an die KME SE, die Zertifizierung der Standorte Hamburg, Lünen und Olen durch die Copper Mark, den Abschluss eines langfristigen Energieliefervertrags aus erneuerbaren Energien in Olen, den Testbetrieb in der Pilotanlage für Batterierecycling in Hamburg und die Testreihe zur Nutzung von Ammoniak im industriellen Maßstab. Ferner wurde auch die Benennung eines
| 2021/222 | 2020/212 | 2019/202 | 2018/192 | 2017/182 | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Schlusskurs am Geschäftsjahresende1 | in € | 53,98 | 65,38 | 58,14 | 40,89 | 60,24 |
| Jahreshöchstkurs (Schlusskurs)1 | in € | 116,30 | 87,30 | 62,22 | 61,02 | 86,12 |
| Jahrestiefstkurs (Schlusskurs)1 | in € | 53,00 | 54,94 | 32,31 | 35,60 | 55,44 |
| Marktkapitalisierung am Geschäftsjahresende1 | in Mio. € | 2.427 | 2.939 | 2.614 | 1.838 | 2.708 |
| Anzahl der Aktien am Geschäftsjahresende | in Tsd. Stück | 44.956,70 | 44.956,70 | 44.956,70 | 44.956,70 | 44.956,70 |
| Dividende bzw. Dividendenvorschlag | in € | 1,80 | 1,60 | 1,30 | 1,25 | 1,55 |
| Ausschüttungsquote | in % | 18 | 26 | 35 | 41 | 26 |
| Dividendenrendite | in % | 3,3 | 2,5 | 2,2 | 3,1 | 2,6 |
| Ergebnis je Aktie operativ | in € | 9,91 | 6,51 | 3,73 | 3,08 | 5,87 |
| KGV am Geschäftsjahresende operativ | 5,45 | 10,04 | 15,59 | 13,28 | 10,26 |
Vorjahreswerte angepasst.
1 Xetra-Angaben.
2 Erläuterungen zur Herleitung der Werte "operativ" finden sich unter Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Aurubis-Konzerns, Seiten 111–119.
Der Austausch mit institutionellen Investoren stellte auch in diesem Geschäftsjahr einen wesentlichen Anteil der Kapitalmarktkommunikation dar. Im gesamten Geschäftsjahr 2021/22 wurden Investorenkonferenzen und Roadshows von den bedeutenden Bankhäusern digital und teilweise in Präsenz durchgeführt. Bei einer Vielzahl von Präsentationen und Einzelgesprächen standen der Vorstand und Investor Relations Rede und Antwort zur aktuellen Geschäftslage, zum Ausblick und zum Fortschritt der Strategie des Aurubis-Konzerns sowie zur Versorgungssicherheit in Bezug auf Energie. Der digitale Austausch über Telefon- und Videokonferenzen ermöglichte dabei eine noch größere Reichweite im Austausch mit in- und ausländischen sowie aktuellen und potenziellen Investoren.
Telefonkonferenzen zur Veröffentlichung der Quartalsberichte ermöglichten Investoren und Analysten die Kommunikation mit dem Vorstand und Vertretern des Managementteams.
Über besondere Entwicklungen haben wir die Kapitalmärkte in Form von Ad-hoc-Mitteilungen informiert. Am 19.01.2022 gaben wir die Erhöhung der Prognose für das laufende Geschäftsjahr bekannt. Am 21.04.2022 haben wir eine erneute Erhöhung der Gesamtjahresprognose für den Aurubis Konzern veröffentlicht. Nach Abschluss des Geschäftsjahres informierten wir am 28.10.2022 über einen Cyber-Angriff auf die IT-Systeme der Aurubis.
Aktuell veröffentlichen elf Finanzanalysten nationaler und internationaler Research-Häuser regelmäßig Empfehlungen und Analysen zur Aktie. Bankhaus Metzler und Oddo BHF haben im Geschäftsjahr 2021/22 die Coverage aufgenommen. Am Geschäftsjahresende lauteten die Einschätzungen/Ratings der Analysten wie folgt:
Anzahl per 30.09.2022

Ein weiterer Schwerpunkt der Investor-Relations-Arbeit stellt die Betreuung unserer Privataktionäre dar. Für unsere Privataktionäre haben wir im Berichtsjahr verschiedene Vorträge auf digitalen Veranstaltungen von Privatanlegervereinigungen gehalten.
Die diesjährige Hauptversammlung am 17.02.2022 fand, zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter sowie Besucher, ohne die physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten statt (mit Ausnahme der von der Gesellschaft benannten Stimmrechtsvertreter). Die Aktionäre konnten die Hauptversammlung vollständig live über das Internet verfolgen und ihr Stimmrecht vorab per Briefwahl ausüben, wie gewohnt die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft bevollmächtigen oder online ihre Stimme abgeben. Die Rede des Vorstandsvorsitzenden wurde bereits vor der Hauptversammlung auf der Website zur Verfügung gestellt und konnte zeitgleich im Internet verfolgt werden.
Informationen zur Entwicklung unseres Unternehmens sind zeitnah auf www.aurubis.com/de abrufbar. Finanzberichte, Analystenpräsentationen sowie weitere Publikationen stehen im Downloadbereich zur Verfügung.
| Wertpapierkennnummer | 676650 |
|---|---|
| International Securities Identification Number (ISIN) |
DE 000 67 66 504 |
| Börsensegment | MDAX |
| Handelsplätze | regulierter Markt: Frankfurt am Main und Hamburg; Freiverkehr: Berlin, Düsseldorf, Hannover, München, Stuttgart, Tradegate |
| Marktsegment | Prime Standard |
| Emissionskurs | 12,78 € |
| Durchschnittlicher Umsatz pro Tag |
134.939 Aktien im Xetra-Handel |
| Börsenkürzel | NDA |
| Reuters-Kürzel | NAFG |
| Bloomberg-Kürzel | NDA_GR |
| Baader Bank | Christian Obst |
|---|---|
| Bankhaus Metzler (seit Juni 2022) | David Varga |
| Bank of America | Jason Fairclough |
| Deutsche Bank | Bastian Synagowitz |
| DZ Bank | Dirk Schlamp |
| Exane BNP Paribas | Sylvain Brunet |
| Kepler Cheuvreux | Rochus Brauneiser |
| LBBW | Jens Münstermann |
| M.M. Warburg | Stefan Augustin |
| Morgan Stanley | Ioannis Masvoulas |
| Oddo BHF (seit Oktober 2022) | Maxime Kogge |
Zusammen-
Lagebericht
gefasster
Die Aurubis AG ist ein weltweit tätiges Unternehmen der Grundstoffindustrie. Als integrierter Konzern verarbeiten wir komplexe Metallkonzentrate, Altmetalle, organische und anorganische metallhaltige Recyclingrohstoffe und industrielle Rückstände zu Metallen höchster Reinheit.
Neben unserem Kernmetall Kupfer umfasst unser Metallportfolio Gold, Silber, Blei, Nickel, Zinn und Zink, Nebenmetalle wie Tellur und Selen sowie Metalle der Platingruppe. Schwefelsäure, Eisensilikat Glossar, Seite 232 und synthetische Mineralien runden das Produktportfolio ab.
Der Sitz des Unternehmens, an dem gleichzeitig eine unserer zwei Primärkupferhütten steht, ist Hamburg. Unsere Standorte liegen überwiegend in Europa mit größeren Produktionszentren in Deutschland, Belgien, Bulgarien und Spanien sowie Kaltwalzwerken für Flachprodukte und Drahtanlagen in Deutschland und im europäischen Ausland. Außerhalb Europas verfügt Aurubis über einen Produktionsstandort in den USA und über ein weltweites Vertriebs- und Servicenetz. Seit Juni 2022 baut Aurubis in Augusta, Richmond County in Georgia, die erste Sekundärhütte für Multimetall-Recycling in den USA. Die Inbetriebnahme der hochmodernen Anlage wird im Jahr 2024 erwartet.
Die Aurubis AG hat mit Wirkung vom 29.07.2022 vier Standorte der ehemaligen Aurubis-Flachwalzsparte an die KME SE, Osnabrück, verkauft. Entsprechend wurden der Standort in Zutphen (Niederlande) sowie die Schneidcenter in Birmingham (Großbritannien), Dolný Kubín (Slowakei) und Mortara (Italien) bis zum 29.07.2022, für zehn Monate, in das Konzernergebnis 2021/22 der Aurubis AG einbezogen.
Metalle spielen in zahlreichen zukunftsrelevanten Anwendungen eine wichtige Rolle. Nach Industrialisierung, Automatisierung und Digitalisierung bringt aktuell die Transformation in eine nachhaltigere, klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft große Herausforderungen mit sich. Viele Lösungsansätze aus diesem Bereich basieren auf der Nutzung von Metallen – darunter beispielsweise Elektromobile oder Windkraftanlagen.
Das Geschäft des Aurubis-Konzerns fußt auf drei tragenden Säulen: der Verarbeitung von Rohstoffen aus der Minenindustrie, der Verarbeitung von Recyclingmaterial sowie dem Produktgeschäft. Damit verfügt Aurubis über ein hohes Potenzial an Effizienz und Flexibilität in der Steuerung von Rohstoffbeschaffung, Produktion und Absatz. Zusätzlich beeinflussen verschiedene Marktzyklen jede der drei tragenden Säulen, welche mit Ablauf des vergangenen Geschäftsjahres vorgestellt wurden.

| USA | ||||
|---|---|---|---|---|
| USA | Buffalo | Aurubis Buffalo Inc. | 529 | |
| Augusta | Aurubis Richmond LLP | 2 | ||
| Mitarbeiter USA | 531 | |||
Die Kennzahlen beziehen sich auf Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse auf den Stichtag 30.09.2022. Ohne At-Equity konsolidierte Gesellschaften. Standorte ohne Mitarbeiter werden nicht aufgeführt.
Mitarbeiter gesamt 6.913
| Europa | ||||
|---|---|---|---|---|
| DE | Berlin | azeti GmbH | 31 | |
| RU | St. Peters burg |
Aurubis Rus LLC. | 2 | |
| SE | Malmö | Aurubis Product Sales GmbH |
1 | |
| Västerås | Aurubis Product Sales GmbH |
1 | ||
| TR | Istanbul | Aurubis Turkey Kimya Anonim Sirketi |
1 | |
| Mitarbeiter Europa | 36 | |||
| Asien | ||||
| CN | Shanghai | Aurubis Metal Products (Shanghai) Co., Ltd. |
4 | |
| Peking1 | 1 | |||
| SG | Singapur1 | 2 | ||
| TH | Bangkok1 | 1 | ||
| JP | Tokio1 | 1 | ||
| KR | Seoul1 | 1 | ||
| Mitarbeiter Asien | 10 | |||
1 Agentur/Selbstständige Vertriebsmitarbeiter.
Konzentrate und Recyclingmaterialien sind die Rohstoffe, aus denen Kupfer erzeugt wird.
Konzentrate
Recyclingmaterialien
Das Kupfer wird zu Produkten weiterverarbeitet. Einige Produkte gehen bereits aus der Kupfererzeugung hervor.
| Kathoden | Schwefelsäure |
|---|---|
| Gießwalzdraht | Eisensilikat |
| Stranggussformate | Bänder/Folien |
| Spezialprofile | Spezialdraht |
| Edelmetalle | Synthetische |
| Nebenmetalle | Mineralien |
Vertriebsnetzwerk Ein internationales Vertriebsnetzwerk sorgt für die Vermarktung unserer Produkte.
Wir verarbeiten Kupferkonzentrate, die aus Erzen gewonnen und am Weltmarkt von Minen- und Handelsgesellschaften angeboten werden. Die benötigten Einsatzmaterialien für unsere beiden Primarhütten in Hamburg und Pirdop werden global eingekauft. Aurubis hält keine Anteile an Minen und verfügt über ein global diversifiziertes Lieferantenportfolio. Einen wesentlichen Teil unserer Kupferkonzentrate beziehen wir aus den Ländern Südamerikas, wie Peru, Chile oder Brasilien. Darüber hinaus erwerben wir Rohstoffe aus Regionen wie beispielsweise Bulgarien, Georgien und Kanada. Als Käufer steht Aurubis hier im Wettbewerb mit anderen internationalen Primärhütten, v. a. in China und Japan. Die Kupferkonzentrate für den Hamburger Standort erreichen uns vornehmlich auf dem Seeweg und werden über das Hafenterminal in Brunsbüttel umgeschlagen. Dort findet, entsprechend den Anforderungen unserer Produktion, eine Vormischung der verschiedenen Kupferkonzentrate statt. Am Standort Pirdop in Bulgarien erreichen uns die Konzentrate sowohl auf dem Landals auch auf dem Seeweg über den Hafen Burgas.
Neben Kupferkonzentraten setzen wir Altkupfer und verschiedenste Formen von organischen und anorganischen metallhaltigen Recyclingrohstoffen, industrielle Rückstände sowie zugekaufte metallurgische Zwischenprodukte ein. Wir beschaffen Altkupfer und metallhaltige Recyclingrohstoffe für unsere vier Sekundärhütten in Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie Berango (Spanien) überwiegend im europäischen und nordamerikanischen Markt. Altkupfer mit hohen Kupfergehalten setzen wir zudem zur Prozesssteuerung in unseren beiden Primärhütten in Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) ein. Auf der Anbieterseite für Recyclingmaterialien sind v.a. die Unternehmen des Metallhandels vertreten. Ein Teil der Recyclingrohstoffe erreicht uns über unseren Closing-the-Loop-Ansatz auf dem direkten Weg aus der Industrie.
Bei Einsatzmaterialien konkurrieren wir nachfrageseitig weltweit v. a. mit anderen Kupfer- und Metallhütten sowie Metallaufbereitern, die ebenfalls Recyclingmaterialien einsetzen. Altkupferschrotte erreichen uns überwiegend auf dem Landweg.
Im Rahmen unserer Produktionsprozesse verarbeiten wir Kupferkonzentrate und Recyclingmaterialien zu Kupferkathoden. Sie sind das standardisierte Produktformat des weltweiten Kupferhandels an den internationalen Metallbörsen. Kupferkathoden sind das Ausgangsprodukt für die Herstellung weiterer Kupferprodukte, sie können aber auch direkt verkauft werden.
Unser Produktangebot beinhaltet im Wesentlichen Standardund Spezialprodukte aus Kupfer und Kupferlegierungen. In der Weiterverarbeitung verfügen wir über Herstellungskapazitäten für Kupfergießwalzdraht, Stranggussformate, Walzprodukte, Bänder sowie Spezialdrähte und Profile.
Weitere Produkte resultieren aus der Verarbeitung, der in den Einsatzstoffen enthaltenen Begleitelemente. Im Multimetall-Bereich werden diese teilweise gezielt eingekauft. Dazu zählen insbesondere verschiedene Metalle wie Gold, Silber, Blei, Nickel, Zinn und Zink, sowie Nebenmetalle wie Tellur oder Selen sowie Metalle der Platingruppe.
Darüber hinaus produzieren wir Eisensilikat und synthetische Mineralien.
Schwefelsäure entsteht als Kuppelprodukt bei der Verarbeitung von Kupferkonzentrat. Der Kreis der Abnehmer von Schwefelsäure ist breit gefächert. Zu den Kunden zählen internationale Unternehmen der chemischen Industrie, sowie der Düngemittel- und der metallverarbeitenden Industrie.
Die Absatzmärkte für unsere Produkte sind vielfältig und international. Zum direkten Kundenkreis von Aurubis gehören Unternehmen der Kupferhalbzeugindustrie, der Kabel- und der Drahtindustrie, der Elektro-, Elektronik- und der Chemieindustrie. Zulieferer aus den Bereichen der erneuerbaren Energie, Bau- und Automobilindustrie gehören ebenfalls dazu.
Um den Wertstoffkreislauf für Kupfer und andere Metalle zu schließen, messen wir dem Closing-the-Loop-Ansatz einen hohen Stellenwert bei. Im Zentrum des Interesses stehen u.a. Produktionsabfälle und Reststoffe, die entlang der Kupferwertschöpfungskette in der Produktion anfallen, beispielsweise bei unseren Kunden. Die Materialien reichen von Altkupfer mit sehr hohen Kupfergehalten, das bei uns direkt wieder in der Kupferherstellung eingesetzt werden kann, über Materialien von hochkupfer- und auch edelmetallhaltigen Stanzabfällen bis zu legierten Schrotten und Schlacken aus Gießereien und anderen industriellen Rückständen.
Schwankungen der Metall- und Energiepreise, sowie des US\$- Wechselkurses, sichern wir im Wesentlichen im Rahmen unserer Hedging-Strategie ab.
Die Organisationsstruktur des Aurubis-Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2021/22 an dem zugrunde liegenden Geschäftsmodell orientiert. Im Zuge der Weiterentwicklung der Strategie des Aurubis-Konzerns wurde die Segmentierung zum 01.10.2021 angepasst. Seit dem 01.10.2021 bilden die beiden Segmente Multimetal Recycling sowie Custom Smelting & Products das organisatorische Grundgerüst, auf dessen Basis auch die Segmentberichterstattung gemäß IFRS 8 für das Geschäftsjahr 2021/22 erfolgt.
Der Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 HGB zum 30.09.2022 ist im Konzernanhang aufgelistet.
Die wesentlichen Ergebnistreiber sind die Schmelz- und Raffinierlöhne Glossar, Seite 234 für Kupferkonzentrate, die Raffinierlöhne für Recyclingmaterialien, die Metallpreise, die Aurubis-Kupferprämie Glossar, Seite 233 und Formataufpreise Glossar, Seite 232 für Kupferprodukte sowie Verkaufserlöse für Schwefelsäure. Zudem entsteht durch effizientes Metallmehrausbringen in unseren Anlagen ein Ergebniseffekt. Teile des Metallmehrausbringens sichern wir gegen Metallpreisschwankungen ab.
Die Preise für Kupfer, Silber und Gold sowie für weitere wesentliche Edel- und Industriemetalle bilden sich an den Metallbörsen, v. a. an der London Metal Exchange (LME www.lme.com) Glossar, Seite 233, die physische Geschäfte sowie Kurssicherungs- und Anlegergeschäfte ermöglichen. Sie sind über den Börsenhandel hinaus Richtwerte und bilden die Basis für die Preisermittlung im Rohstoff- und Produktgeschäft.
Schematische Darstellung

Beim Einkauf kupferhaltiger Rohstoffe werden mit den Lieferanten Schmelz- und Raffinierlöhne verhandelt. Ihre Entwicklung hängt von der jeweiligen Angebots- und Nachfragestruktur auf den Weltmärkten ab. Im Kern handelt es sich um Abschläge vom Metalleinkaufspreis für die Umwandlung von Rohstoffen in das börsenfähige Produkt Kupferkathode sowie in weitere Metalle und Metallverbindungen.
Die Börsen- und Marktnotierung für Kupfer dient als Preisbasis für den Verkauf unserer Kupferprodukte. Der Prämienaufschlag sowie Formataufpreise, die für die Umwandlung von Kathoden in Kupferprodukte erhoben werden, sind weitere Bestandteile des Verkaufspreises.
Als energieintensives Unternehmen wirken sich Preisschwankungen bei Strom, Erdgas und CO2-Zertifikaten auf die Energiekosten des Aurubis-Konzerns aus. Durch frühzeitigen Einkauf sichern wir uns zu gewissen Teilen gegen kurzfristige Marktpreisschwankungen bei Strom und Erdgas ab. Für die im Strompreis enthaltenen CO2-Kosten der Energielieferanten (sog. indirekte Emissionen) erhalten wir bisher im Rahmen der Beihilfeleitlinien eine teilweise Kompensation.
Unsere Geschäftsentwicklung wird zudem von externen Faktoren beeinflusst. Dazu zählen u. a. der Konjunkturverlauf in Schlüsselländern und das Geschehen an den internationalen Finanzmärkten, des Weiteren die politischen, gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, Veränderungen im Wechselkurs- und Zinsniveau sowie die Lage an unseren relevanten Märkten.
Wir haben im Geschäftsjahr 2020/21 unsere Strategie weiterentwickelt und in einem detaillierten Plan festgelegt, wie Aurubis seine Position als einer der effizientesten und nachhaltigsten Multimetall-Produzenten der Welt weiter festigen und ausbauen kann.
Der Konzern richtet sich strategisch an drei Säulen aus: Sicherung und Stärkung des Kerngeschäfts, Verfolgung von Wachstumsoptionen und Ausbau der industriellen Führungsposition im Bereich Nachhaltigkeit. Als notwendige Erfolgsfaktoren für die Implementierung der Strategie wurden die Digitalisierung und Automatisierung in der Produktion, eine strategische Ressourcenplanung und ein strategisches Personalmanagement, was die Gewinnung und Entwicklung von Mitarbeitern beinhaltet, festgelegt.
Die weiterentwickelte Aurubis-Strategie beinhaltet einen präzise definierten Fahrplan für weiteres nachhaltiges, profitables Wachstum. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir weitere, wichtige Fortschritte bei der Implementierung der Strategie entlang dieses Fahrplans gemacht. Die Umsetzung treiben wir nach wie vor stetig und mit großer Sorgfalt voran, natürlich immer unter Berücksichtigung der geopolitischen und weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Selbstverständlich werden alle neuen Investitionsprojekte einer gründlichen Nachhaltigkeitsprüfung unterzogen. Jede Neuinvestition zahlt auf unsere Nachhaltigkeitsziele ein. Die Finanzierung der Projekte erfolgt im Wesentlichen aus dem laufenden Cashflow und den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln. Die Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung besteht auf absehbare Zeit nicht.
Das Kerngeschäft des Aurubis-Konzerns ist die Verarbeitung von metallhaltigen Rohstoffen, sowohl von Konzentraten als auch von Recyclingmaterialien. Aurubis wird in Recyclingprojekte an verschiedenen Standorten investieren. Dadurch werden die Verarbeitungskapazitäten erweitert und die Multimetall-Ausbringung innerhalb des konzernweiten Hüttennetzwerks weiter gesteigert. Durch die gezielte Vernetzung von Standorten und mittels optimierter Materialflüsse zwischen den Werken können Synergien stärker genutzt werden. Nach unserem Projekt ASPA (Advanced Sludge Processing by Aurubis), das den Aufbau einer hochmodernen hydrometallurgischen Recyclinganlage am Standort Beerse in Belgien umfasst, ist das im Februar 2022 genehmigte Projekt BOB (Bleed Treatment Olen Beerse) der nächste konkrete Schritt zum Ausbau unserer Fähigkeiten zur optimierten, internen Wertschöpfung. Aurubis investiert 70 Mio. € in den Bau einer hochmodernen und energieeffizienten Anlage zur Behandlung von Elektrolyt, sogenanntem Bleed, am Standort Olen. In einem hydrometallurgischen Prozess werden wertvolle Metalle wie Nickel und Kupfer aus Elektrolytströmen zurückgewonnen, die bei der Metallproduktion in der Elektrolyse an den Aurubis-Standorten in Beerse und Olen anfallen. Die Anlage umfasst ein komplettes Elektrolyse-Reinigungssystem, das als Bleed Treatment bezeichnet wird. Aurubis erwartet einen jährlichen EBITDA-Beitrag von etwa 15 Mio. € bei Vollbetrieb der neuen Anlage im Geschäftsjahr 2025/26.
Im Zuge unseres Strategieprozesses haben wir das Recyclinggeschäft als für uns zentralen Wachstumstreiber definiert. Die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit in Europa und den USA wird zu höheren Recyclingquoten und damit zu einem wachsenden Angebot an komplexen Recyclingmaterialien führen. Mit dem Aurubis Modular Recycling System haben wir ein skalierbares System für neue Recyclingwerke entwickelt, das es uns ermöglicht, neue Kapazitäten modular – und damit flexibel und bedarfsgerecht – zu bauen und in das erweiterte Aurubis-Hüttennetzwerk zu integrieren. Das erste Werk, das Aurubis nach dem modularen System konzipiert hat, bauen wir gegenwärtig in Augusta (Richmond County) im US-Bundesstaat Georgia. Aurubis Richmond wird jährlich rund 90.000 t komplexes Recyclingmaterial zu 35.000 t Blisterkupfer verarbeiten. Die Inbetriebnahme soll in 2024 erfolgen. Der Spatenstich erfolgte am 17.06.2022 in Anwesenheit des Gouverneurs von Georgia, Brian Kemp, und weiterer hochrangiger Wirtschaftsvertreter. Dies machte einmal mehr die besondere Bedeutung dieser Investition für nachhaltige und zukunftsgerichtete Wirtschaftsentwicklung in den USA deutlich. Mit der Technologie und den Verarbeitungsmöglichkeiten unseres Recyclingsystems sehen wir uns als Vorreiter für nachhaltiges Multimetall-Recycling in den USA. Gleichzeitig eröffnen wir mit unserem Werk auch die Perspektive auf weiteres Wachstum in den USA. Der wachsende Markt mit aktuell rund 6 Mio. t an relevantem Recyclingmaterial pro Jahr bietet attraktive Chancen, auch im Hinblick auf eine Diversifizierung unseres Geschäfts- und Projektportfolios über Europa hinaus.
Der Ausbau der Elektromobilität hat im letzten Jahr erneut stark an Dynamik gewonnen, was den Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien stark antreibt – ebenso wie die Nachfrage nach Rohstoffen für deren Produktion. Perspektivisch sehen wir große Wachstumsoptionen im Bereich Batteriematerialien und Batterierecycling. Das Batterierecycling ist ein definiertes Wachstumsfeld in unserer Strategie. Im Verlauf des Geschäftsjahres 2021/22 haben wir in unserer Pilotanlage die Versuche zur Skalierung des Verfahrens in den technischen Maßstab durchgeführt und damit die Basis für die nächsten Schritte entlang unseres Projektmanagementprozesses geschaffen.
In unserer überarbeiteten Strategie haben wir nachhaltiges Handeln und Wirtschaften als zentrales Element über alle Unternehmensbereiche hinweg definiert. Anhand verbindlicher Ziele und passender Maßnahmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung verankern wir Nachhaltigkeit
noch stärker im gesamten Unternehmen, in all unseren Arbeitsabläufen, Prozessen und insbesondere auch unseren neuen strategischen Projekten. Entsprechend haben wir auch unsere Organisation angepasst: Seit Jahresbeginn 2022 ist die Nachhaltigkeitsfunktion auf höchster Ebene direkt im Geschäftsbereich des Vorstandsvorsitzenden angesiedelt. Wir haben uns verbindliche Ziele für das Thema Nachhaltigkeit gesetzt, die wir nun regelmäßig nachfassen und mit konkreten Maßnahmen hinterlegen. Zur Senkung von Emissionen haben wir z.B. gezielte Maßnahmen definiert, um bis 2030 die CO2-Emissionen aus Scope 1 und 2 um 50% zu reduzieren.
Unsere Produktionstechniken tragen bereits heute maßgeblich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei und leisten damit neben unseren Produkten einen Beitrag zur Energiewende. Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung ist die Reduzierung unserer CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) um 50% bis 2030. Auch die Scope-3-Emissionen, die in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen entstehen, wollen wir im gleichen Zeitraum um 24% pro Tonne Kupferkathode verringern. Die Ziele wurden im Juni 2021 von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert. Das bedeutet, dass unsere Ziele zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 °C gemäß dem Pariser Klimaabkommen beitragen. Um unsere Klimaziele zu erreichen, wird unsere detaillierte Roadmap weiterentwickelt und umgesetzt.
Bezüglich der Scope-1- und Scope-2-Emissionen setzen wir zukünftig auf technische Maßnahmen wie z.B. die Dekarbonisierung von Anlagen durch den Einsatz grünen Wasserstoffs anstelle fossiler Energieträger oder die Elektrifizierung in unserer Produktion, die Nutzung von Abwärme sowie den Ausbau des Grünstromeinkaufs und der Stromeigenerzeugung aus erneuerbaren Energien. Ansätze für die Reduktion von Scope-3-Emissionen liegen u. a. in der Kooperation in der Lieferkette und verstärkten Recyclingaktivitäten. 2022 haben wir die Erweiterung unseres Industriewärmeprojektes in Hamburg gestartet, welches nach Fertigstellung im Jahr 2024 jährlich bis zu 100.000 t CO2-Emissionen in Hamburg vermeiden wird.
Die Unternehmenssteuerung verfolgt das maßgebliche Ziel, den Unternehmenswert des Aurubis-Konzerns zu steigern. Zu diesem Zweck soll über die Kapitalkosten hinaus ein positiver Gesamtwertbeitrag des Konzerns erwirtschaftet werden. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Element der Konzernstrategie. Wir richten unsere Investitionsprojekte grundsätzlich an den Kriterien der Nachhaltigkeit aus.
Um im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung den mittel- und langfristigen finanziellen Erfolg zu messen, verwendet Aurubis die folgenden zentralen Steuerungsgrößen:
Diese Kennzahlen werden dem Vorstand regelmäßig zur Verfügung gestellt und zur internen Steuerung eingesetzt. Auch die variable Vergütung des Vorstands und des Managements orientiert sich an diesen Kennzahlen.
Die interne Berichterstattung und die Steuerung des Konzerns erfolgen auf Grundlage eines operativen Ergebnisses, um den Erfolg des Aurubis-Konzerns zur internen Steuerung unabhängig von den unten aufgelisteten Bewertungseinflüssen abbilden zu können.
Die Herleitung des operativen Ergebnisses aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch:
Der Aurubis-Konzern berichtet nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Die im IAS 2 geforderte Anwendung der FIFO- oder Durchschnittsmethode wird vom Aurubis-Konzern für interne Steuerungszwecke nicht umgesetzt, um die aus der Bewertung nach der Durchschnittsmethode resultierenden Ergebnisvolatilitäten durch Metallpreisschwankungen zu vermeiden. Dabei handelt es sich um Bewertungseffekte, die unseres Erachtens für das Verständnis der Geschäftstätigkeit sowie des Ergebnisses des Aurubis-Konzerns aus operativer Perspektive zu eliminieren sind. Zudem bleiben nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von Metallderivategeschäften, bezogen auf die Hauptmetallbestände, unberücksichtigt, während operativ bereits realisierte Bewertungseffekte berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden Einmaleffekte aus Kaufpreisallokationen eliminiert, die ansonsten zu einer Verzerrung in der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Aurubis-Konzerns führen würden. Des Weiteren werden die bilanziellen Auswirkungen aus IFRS 5 rückgängig gemacht.
Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Herleitung insofern verändert, dass identisch zu den Metallderivatgeschäften nun ebenfalls nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften unberücksichtigt bleiben. Die Bereinigungseffekte bei den Metallderivategeschäften umfassen nunmehr alle Konzerngesellschaften und nicht mehr nur die Hüttenstandorte.
Diese Anpassungen der Herleitung führten zum Bilanzstichtag zu einer Anpassung des operativen EBT von 677 Mio. € um insgesamt -145 Mio. € auf 532 Mio. €. Davon resultieren -142 Mio. € aus der Nichtberücksichtigung Energie bezogener Derivategeschäfte.
Eine entsprechende Anwendung im Vorjahr hätte das operative EBT von 353 Mio. € um insgesamt 28 Mio. € auf 381 Mio. € verbessert. Davon resultieren 28 Mio. € aus der Nichtberücksichtigung Energie bezogener Derivategeschäfte.
Der operative ROCE bezeichnet das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen zuzüglich des operativen Ergebnisses aus At Equity bewerteten Anteilen im Verhältnis zum eingesetzten Kapital am Bilanzstichtag (operatives Capital Employed) und stellt die Rendite auf das eingesetzte Kapital dar.
Korrespondierend zur Ermittlung des operativen Ergebnisses erfolgt die Herleitung des operativen Capital Employed durch die Bereinigung der Bilanzposten nach IFRS um die vorgenannten Effekte.
| in Mio. € | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Anlagevermögen ohne Finanzanlagen | 2.019 | 1.877 |
| Vorräte | 2.202 | 1.770 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
623 | 550 |
| Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände |
361 | 242 |
| – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
-1.583 | -1.406 |
| – Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten |
-755 | -593 |
| Eingesetztes Kapital (Capital Employed) zum Stichtag |
2.866 | 2.441 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 532 | 381 |
| Finanzergebnis | 1 | 13 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) |
533 | 394 |
| Beteiligungsergebnis At Equity | 10 | 10 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) – adjusted |
543 | 405 |
| Rendite auf das eingesetzte Kapital (operativer ROCE) |
19,0% | 16,6% |
Vorjahreswerte angepasst.
Überleitungen der Bilanz und der Gewinn-und-Verlust-Rechnung von IFRS auf "operativ" werden im Wirtschaftsbericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt.
Die Forschung und Entwicklung (F&E) ist Teil der erfolgreichen Aurubis-Wachstumsstrategie. Mit der Optimierung der bestehenden Produktionsprozesse wird das Kerngeschäft der Aurubis gestärkt. Die Entwicklung von neuen metallurgischen Prozessen und Produkten unterstützt weiteres Wachstum der Aurubis. Kern der F&E ist die Weiterentwicklung der metallurgischen Kompetenz mit dem Ziel, eine große Zahl von Metallen aus immer komplexeren Rohstoffen und Recyclingmaterialien effizient und nachhaltig zu gewinnen. Daran arbeitet ein F&E-Team in eigenen Laboren und Pilotanlagen sowie in Projekten in enger Zusammenarbeit mit anderen Aurubis-Bereichen. Die Projekte sind Teil der strategischen Roadmap bzw. orientieren sich an den Zielen der Produktionsbereiche.
Die Forschung und Entwicklung unterhält ein Netzwerk mit internationalen Universitäten und Forschungsinstituten. Dies dient der wissenschaftlichen Unterstützung der F&E-Arbeiten, der Erkundung neuer Technologien, aber auch der Förderung von jüngeren Mitarbeitern. Auch innerhalb von Aurubis leistet die F&E einen wichtigen Beitrag zur Personalentwicklung im metallurgischen sowie technischen Bereich.
Das umfangreichste F&E-Projekt war in diesem Geschäftsjahr die Inbetriebnahme der Schwarzmasse-Recycling-Pilotanlage im F&E-Technikum. Schwarzmasse stammt aus der mechanischen Zerlegung von Lithium-Ionen-Batterien, wie sie z.B. in Elektroautos verwendet werden. Die Schwarzmasse enthält u. a. die wertvollen Metalle Nickel, Kobalt, Mangan und Lithium. Aurubis hat ein hydrometallurgisches Verfahren entwickelt mit dem Ziel, möglichst hohe Lithium-Recyclingraten zu erzielen. Dieser Prozess soll die bisherigen Recyclingmöglichkeiten für Material aus Lithium-Ionen-Batterien im Aurubis-Produktionsnetzwerk unterstützen und erweitern. Die Pilotversuche starteten im Frühjahr 2022. Versuchsreihen mit Schwarzmasse wurden durchgeführt, bei denen bereits sehr gute metallurgische Ergebnisse erzielt werden konnten. Die Skalierung des Prozesses vom Labor in den Pilotmaßstab ist erfolgreich umgesetzt worden. Weitere Versuchsreihen sind geplant, um eine noch bessere Datenbasis für die Planung einer Produktionsanlage zu erarbeiten.
Ein Metall, welches durch das Thema Elektromobilität immer wichtiger wird, ist Nickel. Bereits heute produziert Aurubis Nickel aus primären und sekundären Rohstoffen. Es wird bei der Kupferproduktion angereichert und in den Kupferelektrolysen aus dem Elektrolyt gewonnen. F&E hat die Kupferproduktion weiterentwickelt, um die Nickelverarbeitungskapazität zu erhöhen. Nach einer umfangreichen Entwicklungsphase wurden die vorgeschlagenen Prozessveränderungen im Großversuch in den Hamburger Produktionsanlagen überprüft. Die erzielten Ergebnisse haben die metallurgische Machbarkeit voll bestätigt.
Parallel dazu hat das F&E-Team in Olen ebenfalls daran gearbeitet, die dortige Nickelverarbeitungskapazität der Kupferelektrolyse auszubauen.
Die Optimierung der metallurgischen Produktionsprozesse ist ein wichtiger Baustein der F&E-Teams an allen Standorten. Ein Fokuspunkt am Standort Hamburg war beispielsweise die Optimierung des Kupferkonverters. Dort wurde der Verschleiß an der feuerfesten Ofenausmauerung untersucht, um ein besseres Verständnis der Abnutzung des Materials zu erhalten. Durch diese Erkenntnisse konnte ein alternatives Feuerfestmaterial gefunden werden, welches die Lebenszeit der Ofenausmauerung verlängern kann. Dieses Material wird im nächsten Schritt im Betrieb ausgetestet. Ein weiterer Baustein der Konverteroptimierung war die Prozesssteuerung. Mithilfe von Sensoren wird die Reaktionszeit überwacht und genau bestimmt.
Am Standort Lünen lag der F&E-Fokus auf der Elektrolyse. So wurden der Gieß- und Abkühlprozess der Kupferanoden untersucht, spezielle Gießformen entwickelt und patentiert. Weitere Verbesserungsansätze in der Kupferelektrolyse wurden zusammen mit der Abteilung Continuous Improvement vorangetrieben. Hierbei wurden hauptsächlich Methoden der Digitalisierung und Datenauswertung mittels künstlicher Intelligenz eingesetzt.
Ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Produktion ist die Edelmetallproduktion. Dort wird Silber in einer Elektrolyse zu Feinsilber raffiniert. F&E konnte in Pilotversuchen zeigen, dass die Produktivität der Silberelektrolyse deutlich erhöht werden kann. Dies gilt auch bei der Verarbeitung von Silberanoden mit merklichen Verunreinigungen, wie sie in der Produktion heute üblich bzw. zukünftig zu erwarten sind. Für die Erhöhung der Kapazität erforderliche technische Anpassungen der Silberelektrolyse sind bereits in Planung.
Aurubis F&E arbeitet an wichtigen Projekten zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Multimetall-Produktion. Dazu zählt z.B. die Weiterentwicklung der Eisensilikatanwendung. Schwerpunkt ist die Anwendung des Aurubis-Eisensilikats als nachhaltiger Baustoff mit geringem CO2-Fußabdruck. Dazu arbeitet F&E in verschiedenen Projekten zusammen mit der Baustoffbranche sowie mit Forschungsinstituten und Universitäten.
Wasserstoff ist zukünftig eine wichtige Energiequelle. Aurubis hat den Einsatz von Wasserstoff im Großversuch in der Kupferproduktion in Hamburg erfolgreich getestet. Dabei wurde der Wasserstoff als hocheffizientes Reduktionsmittel im sogenannten Anodenofen verwendet. Auf Basis dieser Versuche wurde der zukünftige Bedarf für die Umstellung des Anodenofens ermittelt und die technische Planung angestoßen. Weitere Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff werden intensiv untersucht. Da insbesondere grüner Wasserstoff noch nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung steht, hat sich F&E intensiv mit Nutzungsmöglichkeiten von Ammoniak als Alternative zu Wasserstoff in der Kupferherstellung befasst. Hierbei wurde insbesondere die Frage der Ammoniakspaltung versus einem direkten Einsatz analysiert und eine Testinstallation aufgestellt. Als Erstes wird ein Großversuch mit Ammoniak im Hamburger Drahtwerk durchgeführt.
Die weltweiten Dekarbonisierungsbestrebungen (z.B. mittels regenerativer Energien oder Elektromobilität), die Automatisierung von Prozessen sowie die Digitalisierung geben wichtige Impulse für weitere Entwicklungen auf dem Gebiet der Kupferprodukte.
Für den Bereich der Elektromobilität arbeiten wir an neuen Kupferbandprodukten für Steckverbinder und die Leistungselektronik. Hierzu wurden Lösungen für die Anforderungen elektrischer Fahrzeuge hinsichtlich der Effizienz und Lebensdauer der Komponenten entwickelt. Weiter wurden Projekte zu neuen Herstellungsverfahren für Leistungsleiterplatten mit namhaften industriellen Partnern vorangetrieben. Die Forschungsaktivitäten im Bereich Leistungselektronik für die Elektromobilität wurden gemeinsam mit universitären und industriellen Partnern fortgeführt.
Im Drahtbereich wurden die F&E-Aktivitäten für E-Mobilitäts-Anwendungen fortgesetzt und weiter an der Realisierung komplexer Querschnitte und der Erweiterung des Legierungsportfolios gearbeitet. Mit der Marke "BlueBrass" haben wir in den Vorjahren eine bleifreie Legierungsfamilie für unsere Vorprodukte wie beispielsweise Drähte oder Bänder entwickelt, die in der Elektro-, Automobil- und Erneuerbare-Energien-Branche eingesetzt werden. Hier arbeiten wir kontinuierlich an der Erweiterung des Produktportfolios und der Optimierung der Legierungsfamilie.
Für weitere Informationen zu unseren F&E-Aktivitäten verweisen wir auf die Erläuterungen in unserem Magazin 2021/22.
Im Geschäftsjahr 2021/22 betrugen die F&E-Aufwendungen im gesamten Aurubis-Konzern 12 Mio. € (Vj. 12 Mio. €). Wir beschäftigten in diesem Bereich insgesamt 75 Mitarbeiter (Vj. 77) an unseren Standorten in Beerse, Buffalo, Hamburg, Lünen, Olen, Pirdop, Pori und Stolberg.

Am 30.09.2022 waren bei Aurubis konzernweit 6.913 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj. 7.135) beschäftigt. Im Ausland waren 44% und an deutschen Standorten 56% tätig. Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl ergibt sich aufgrund des Verkaufs der Flat Rolled Products-Standorte Niederlande, Italien, UK und Slowakei. Im Wesentlichen verteilen sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf folgende Länder: Deutschland (3.876), Belgien (1.105), Bulgarien (926), USA (531), Finnland (281), Spanien (102) und Italien (89). Standorte und Mitarbeiter, Seite 97
Anzahl am 30.09.2022

Anzahl am 30.09.2022

Wir übernehmen Verantwortung für unsere Umwelt und den Schutz des Klimas. Für unsere Produktion setzen wir daher auf eine moderne und energieeffiziente Anlagentechnik, die hohen Umweltschutzstandards gerecht wird. Auf diese Weise schonen wir die natürlichen Ressourcen und wollen eine saubere Umwelt für zukünftige Generationen erhalten. Konzernweit haben wir uns Ziele für den Umweltschutz gesetzt, entsprechende Kennzahlen definiert und Maßnahmen zur Zielerreichung festgelegt. Die Wirksamkeit dieser Ziele und Maßnahmen wird kontinuierlich überprüft.

1 Umweltinvestitionen aller Produktionsstandorte, die im Mehrheitsbesitz (>50%) von Aurubis stehen; Angaben von einigen kleineren Standorten erst ab 2013 erfasst. 2 Ab Gj. 2019/20 inkl. ehemalige Metallo-Standorte in Beerse und Berango.
3 Ab Gj. 2021/22 exkl. ehemalige Aurubis-Standorte in Zutphen sowie Cablo; Angabe vorläufig.
Die kontinuierliche Verbesserung des Gewässerschutzes, des Bodenschutzes, des Klimaschutzes und des Immissionsschutzes ist Voraussetzung für einen nachhaltigen Umweltschutz. Dies ist nur durch kontinuierliche Investitionen möglich. Aurubis hat seit dem Jahr 2000 konzernweit mehr als 780 Mio. € in Umweltschutzmaßnahmen investiert. Darunter in Projekte wie die Nutzung von Prozesswärme zur teilweisen Beheizung des Hamburger Stadtteils HafenCity und in ein Projekt zur Reduzierung diffuser Emissionen (RDE).
Die Aufgabe der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes im Konzern ist es, technische, organisatorische und personenbezogene Rahmenbedingungen zu schaffen, um arbeitsbedingte Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen zu vermeiden.
Die Unfallhäufigkeit wird mit der Kennzahl LTIFR (Lost Time Injury Frequency Rate) ausgedrückt. Diese Kennzahl beschreibt die Anzahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einer ausgefallenen Schicht pro 1 Mio. Arbeitsstunden (bezogen auf Aurubis-Mitarbeiter).
Die Unfallhäufigkeit konnten wir über einen langen Zeitraum kontinuierlich senken. Nachdem der Wert in den Geschäftsjahren 2017/18 und 2018/19 angestiegen war, sank die Kennzahl LTIFR in den vergangen drei Jahren kontinuierlich. Im Geschäftsjahr 2021/22 betrug die LTIFR 3,2 (Vj. 5,1). Die absolute Anzahl der Unfälle (LTI) ist deutlich gefallen auf 34 (Vj. 55).
| 2021/22 | 2020/21 | 2019/20 | 2018/19 | 2017/18 |
|---|---|---|---|---|
| 34 | 553 | 51 | 61 | 60 |
| 3,2 | 5,13 | 5,4 | 6,0 | 5,9 |
1 Ab 01.06.2020 inkl. der Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien). Ab 01.06.2021 ohne Cablo Metall-Recycling und Handel GmbH, Fehrbellin (seit 01.06.2021 dem Joint Venture Cablo GmbH mit dem Recyclingunternehmen TSR Recycling GmbH & Co. KG zugehörig, an dem Aurubis einen 40%igen Anteil hält) sowie ohne Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG. Ab 01.08.2022 ohne die verkauften Standorte Zutphen (Niederlande),
Birmingham (Großbritannien), Dolný Kubín (Slowakei) und Mortara (Italien). 2 Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) ab 2020/21 für das gesamte Geschäftsjahr für die Vergleichbarkeit der KPIs miteinbezogen.
3 Vorjahresdaten angepasst aufgrund einer Nachmeldung.
Die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben einen hohen Stellenwert. Dementsprechend tragen hierfür das Management und die Führungskräfte, jedoch auch jeder Einzelne im Unternehmen die Verantwortung.
Langfristig wollen wir unsere "Vision Zero" realisieren – d.h. null arbeitsbedingte Verletzungen und Erkrankungen. Präventive Maßnahmen zur Unfallvermeidung sollen zur Verwirklichung der Vision beitragen. Es gelten die "10 Goldenen Regeln" zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Zudem erfolgen detaillierte Gefährdungsbeurteilungen zur Ableitung geeigneter Schutzmaßnahmen, Unterweisungen und Trainingsmaßnahmen sowie regelmäßige Audits. Wir setzen auf ein stringentes Monitoring unserer Arbeitssicherheits-Performance und leiten daraus entsprechende Maßnahmen ab.
Alle Standorte sind nach ISO 45001 zertifiziert. Das Arbeitsschutzmanagement an den Standorten entwickeln wir entsprechend den Anforderungen der Norm kontinuierlich weiter.
Arbeitssicherheitsprozesse wie die Erstellung der Gefährdungsbeurteilungen, die Zuordnung von Rechtspflichten, die Meldung und Aufarbeitung von Unfällen und Beinaheunfällen sowie das standortspezifische und gruppenweite Reporting werden durch eine im Konzern kontinuierlich weiter ausgerollte Software unterstützt.
Seit Beginn der Covid-19-Pandemie betreiben wir einen Konzern-Krisenstab mit Beteiligung der größten Standorte, der situationsangepasst regelmäßig unter Beteiligung des Gesamtvorstands tagt. So konnten und können wir schnell und zielgerichtet Pläne aufstellen und Maßnahmen ergreifen, um mit oberster Priorität die Gesundheit der Belegschaft zu schützen und gleichzeitig den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Maßnahmen wurden und werden stetig an den weiteren Verlauf der Pandemie angepasst. Hierzu gehören Angebote zu Testungen und Impfungen in hauseigenen Impfzentren oder externen Einrichtungen in Kooperation mit anderen Unternehmen.
Weiterführende Informationen zu den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Energie und Klima sowie Gesundheitsschutz sind dem Abschnitt Nachhaltigkeit, Seiten 53–93 des Geschäftsberichts zu entnehmen und werden auch im Rahmen der gesetzlichen Fristen auf unserer Internetseite www.aurubis.com veröffentlicht. Die Aurubis AG berichtet über den Aurubis-Konzern sowie über die Aurubis AG in Form eines zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts, dessen Inhalte ebenfalls an den zuvor genannten Stellen zu finden sind.
Die durch die Covid-19-Pandemie bereits geschwächte Weltwirtschaft erholte sich im Geschäftsjahr 2021/22 im Vergleich deutlich langsamer als im Vorjahr. Die Gründe dafür waren vielfältige. Neben einer unerwartet hohen Inflation weltweit – insbesondere in den Vereinigten Staaten und den großen europäischen Volkswirtschaften –, die durch Leitzinserhöhungen zu einer Verschärfung der Finanzierungskonditionen führte, verlangsamte sich auch das Wirtschaftswachstum in China stärker als erwartet. Insbesondere der seit Februar 2022 fortdauernde Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Energiepreissteigerungen wirken dämpfend auf die Weltwirtschaft und trieben die Inflation weiter an. Der Internationale Währungsfonds (IWF, www.imf.org) geht in seiner Prognose vom Oktober davon aus, dass sich das globale Wachstum voraussichtlich von 6,0% im Jahr 2021 auf 3,2% im Jahr 2022 deutlich abschwächt. Ein wachsender Anteil von Volkswirtschaften befindet sich in einer Wachstumsverlangsamung. Die pandemische Lage bleibt, trotz einer weltweit hohen Impfquote, in einigen Volkswirtschaften weiter angespannt und führt in einigen Regionen zu erneuten Lockdowns.

Für den Euroraum prognostiziert der IWF für das Gesamtjahr 2022 ein Wachstum von 3,1% (Vj. 5,2%). Deutschland verzeichnete im Kalenderjahr 2021, wie bereits im Jahr 2020, mit 2,6% ein weniger starkes Wachstum als Frankreich, Spanien oder Italien. Für 2022 wird ein gegenüber dem Vorjahr abgeschwächtes Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5% erwartet. Das verlangsamte Wirtschaftswachstum in Europa spiegelt die strafferen fiskalpolitischen Maßnahmen und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine wider. Insbesondere die damit einhergehenden Energiepreissteigerungen beeinträchtigen ab dem zweiten Halbjahr 2022 die Produktion in Europa.
Auch das BIP-Wachstum der USA wird sich 2022 erheblich verlangsamen. Der IWF prognostiziert ein Wachstum des BIP von 1,6% für 2022 (Vj. 5,7%). Die Abschwächung des Wachstums ist u. a. auf das geringere Wachstum zu Beginn dieses Jahres, die geringere Kaufkraft der privaten Haushalte und die straffere Geldpolitik zurückzuführen.
Hatte sich die konjunkturelle Erholung in China im Kalenderjahr 2021 noch dynamisch fortgesetzt, schwächte sie sich 2022 spürbar ab. Mit 3,2% geht der IWF von einem gegenüber dem Vorjahr (8,1%) deutlich geringeren Wirtschaftswachstum aus. Grund dafür sind anhaltende Covid-19-Ausbrüche und damit einhergehende Mobilitätsrestriktionen in einzelnen Regionen sowie die Verschärfung der Immobilienkrise.
Die Entwicklungen an den globalen Finanzmärkten waren im Jahr 2022 geprägt von den fiskalpolitischen Maßnahmen zur Eindämmung der Inflationsentwicklung und den abgeschwächten Wachstumsaussichten infolge des Krieges in der Ukraine. Weltweit haben die Zentralbanken den Leitzins angehoben, die Europäische Zentralbank (EZB) hob den Leitzins auf 2,00% und schränkte ihre Ankäufe von Anleihen ein. Das Pandemie-Notfallankaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme, PEPP) lief im März 2022 aus. Die Zentralbank in den USA (Fed) hat den Leitzins im laufenden Kalenderjahr mehrmals stark angehoben. Zuletzt erhöhte sich der Leitzins im September 2022 um 0,75 Prozentpunkte auf einen Korridor von nun 3,75 bis 4,00%. Hintergrund ist die historisch hohe Inflation in den USA.
Aurubis ist überwiegend am internationalen Kupfermarkt und in seinen Teilmärkten aktiv, die sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 sehr differenziert entwickelten. Im Folgenden erläutern wir die Entwicklungen der wesentlichen kupferbezogenen Teilmärkte:
Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2022 profitierte der internationale Markt für Kupferkonzentrate von einer gegenüber dem Vorjahr verbesserten Minenproduktion und somit einem höheren Angebot an Kupferkonzentraten. Die Quote der Minenproduktionsausfälle weltweit, bedingt durch Witterung, Covid-19, Streiks oder anderweitige Gründe, blieb erneut unter dem Vorjahresniveau. Unterstützt wurde das Angebot durch die Wiederaufnahme der Produktion und Erweiterungen in bestehenden Minen sowie den Start neuer Minenprojekte in beispielsweise Peru oder Chile. In Summe geht das Research-Unternehmen Wood Mackenzie für das Jahr 2022 von einer um 3,7% über dem Vorjahr liegenden weltweiten Kupferkonzentratproduktion aus.
Die weltweite Hüttenindustrie wurde während des Geschäftsjahres insbesondere im asiatischen Raum von zahlreichen geplanten und ungeplanten Wartungsarbeiten und Stillständen beeinträchtigt, etwa durch regionale Begrenzungen des Energieverbrauchs in China Anfang August 2022. Ferner hielten chinesische Hütten an ihrem Beschluss fest, ihre Einkäufe an den internationalen Konzentratmärkten zur Stützung der TC/RCs zu beschränken. Diese Effekte wirkten sich dämpfend auf die weltweite Konzentratnachfrage aus. Demgegenüber gingen von den Produktionsaufnahmen neuer Hütten im asiatischen Raum Wachstumsimpulse aus. So erwartet Wood Mackenzie für das Jahr 2022 Kapazitätserweiterungen auf Hüttenseite in Höhe von rund 2,1%. China ist weiterhin für den größten Anteil des weltweiten Wachstums der Hüttenindustrie verantwortlich. In Summe soll der globale Konzentratmarkt im Jahr 2022 ein Plus von rund 300.000 t Konzentrat aufweisen.
Bei den Recyclingrohstoffen entwickelte sich der für Aurubis im Wesentlichen relevante europäische Markt im Geschäftsjahr 2021/22 stabil. Allgemein hohe Metallpreise führten zu einem stabilen Mengenangebot an Altkupfer in Europa über das
Geschäftsjahr. Das Einfuhr-Quotensystem in China, das strengere Importrestriktionen auf Altkupfer und weitere Recyclingmaterialgruppen legte, führte zu einem guten Angebot in Europa. Steigende Energiepreise wirkten sich u. a. zur Jahresmitte 2022 dämpfend auf das Schrottangebot in Europa aus. Die Verarbeitungsentgelte für Altkupfer bewegten sich im Geschäftsjahr 2021/22 weiterhin auf einem zufriedenstellenden, jedoch gegenüber dem Vorjahr reduzierten Niveau. Für komplexe Recyclingmaterialien wie Elektronikschrotte und industrielle Rückstände herrschte im Berichtszeitraum ein stabiles Mengenangebot. Die Verarbeitungsentgelte für komplexe Recyclingmaterialien verblieben entsprechend auch im Geschäftsjahr 2021/22 auf einem weiterhin hohen Niveau.
Die weltweite Produktion von raffiniertem Kupfer war im Geschäftsjahr 2021/22 im Wesentlichen geprägt durch folgende Effekte: die Auswirkungen der Pandemie, die zu logistischen Problemen wie einem Mangel an Containern führten, zudem die geplanten und ungeplanten Stillstände auf Hüttenseite, insbesondere in China, sowie die Kapazitätserweiterung auf Minenseite durch den Ausbau existierender Projekte und den Start neuer Minenprojekte in Chile und Peru. Die Auslastung der internationalen Hüttenindustrie lag im ersten Halbjahr 2022 mit 82,7% laut der International Copper Study Group (ICSG) über der Auslastung des Vorjahres von 82,2%. Insgesamt geht Wood Mackenzie davon aus, dass die Weltproduktion von raffiniertem Kupfer im Jahr 2022 bei 24,8 Mio. t und somit 0,2% über dem Vorjahreswert liegen wird.
Trotz eines sich eintrübenden makroökonomischen Umfelds verzeichnet die Nachfrage nach raffiniertem Kupfer im Kalenderjahr 2022 einen leichten Anstieg und zeigte sich in den USA und Europa stabil auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Der Purchasing Managers Index (PMI) weist seit Beginn des zweiten Halbjahres 2022 und vornehmlich in Europa eine Verlangsamung der Produktionstätigkeiten aus. Die kontraktive Entwicklung ist u. a. auf die Verknappung von Vorprodukten aufgrund von Unterbrechungen der Versorgungskette und hohe Energiepreise zurückzuführen. In Summe rechnet Wood Mackenzie für das Kalenderjahr 2022 mit einer globalen Nachfrage nach raffiniertem Kupfer in Höhe von 25,0 Mio. t (Vj. 24,8 Mio. t).
Die globalen Börsenbestände an Kupferkathoden blieben 2022 erneut auf historisch niedrigem Niveau. Zu Beginn des Kalenderjahres führten LME und COMEX mit 86.500 t bzw. 81.066 t historisch niedrige Bestände. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres erholten sich die Gesamtbestände der Metallbörsen LME, COMEX und SHFE leicht, blieben jedoch auf niedrigem Niveau. Zum Geschäftsjahresende 2021/22 waren insgesamt rund 217.000 t eingelagert, gegenüber 317.000 t zu Geschäftsjahresbeginn.
Wood Mackenzie erwartet im Jahr 2022 einen Überschuss des weltweiten Marktes für raffiniertes Kupfer in Höhe von rund 80.000 t.
Der internationale Markt für Gießwalzdraht bleibt der dominierende Abnehmer von raffiniertem Kupfer. Der Researchanbieter CRU prognostiziert, dass weltweit rund 73% der globalen Kathodenproduktion von diesem Markt abgenommen werden. Dieser soll im Kalenderjahr 2022 um rund 2% wachsen, nach einem Wachstum von rund 6% im Jahr 2021. Aurubis beliefert vornehmlich den europäischen Markt mit Gießwalzdraht. Das Geschäftsjahr war geprägt durch eine anhaltend hohe Nachfrage über alle Kundensegmente, den Bau- und Energiesektor sowie die Automobilindustrie hinweg.
Der globale Markt für Schwefelsäure war im Geschäftsjahr 2021/22 von einer hohen Nachfrage gekennzeichnet. Temporär geringere Produktionskapazitäten europäischer Zinkhütten, logistische Engpässe, temporäre Lock-downs in China, hohe Frachtkosten, sowie höhere Inputkosten für Schwefelbrenner im Verlauf des Geschäftsjahres führten zu einem reduzierten Mengenangebot bei einer hohen Nachfrage über weite Teile des Geschäftsjahres 2021/22. Entsprechend der Verknappung des Schwefelsäureangebots ergaben sich sehr hohe Schwefelsäurepreise bis in das 3. Quartal 2021/22 hinein. Weiter steigende Energiekosten, insbesondere für Erdgas, sorgten für stark steigende Produktionskosten in der chemischen und Düngemittelindustrie, was zum Ende des Geschäftsjahres 2021/22 zu einer stark reduzierten Nachfrage und niedrigeren Schwefelsäurepreisen führte. Aurubis ist aufgrund seiner Kunden- und Vertragsstruktur den Entwicklungen am Spotmarkt nicht in vollem Umfang und mit zeitlichem Verzug ausgesetzt.
Der LME-Kupferpreis bewegte sich auf hohem Niveau insbesondere im 1. Halbjahr 2021/22 und schwächte im 2. Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22 als Reaktion auf makroökonomische Ereignisse ab. Von 9.135 US\$/t (Schlusskurs) zu Beginn des Geschäftsjahres bewegte er sich bis April 2022 auf sehr hohem Niveau zwischen der 9.000-US\$/t und der 10.000-US\$/t-Marke. Den Jahreshöchstwert erreichte er bereits zu Beginn des Geschäftsjahres am 18.10.2021 bei 11.299 US\$/t. Bis in den Juni zeigte sich der Kupferpreis noch robust, bevor er Mitte Juli, beeinflusst von makroökonomischen Faktoren, den Tiefststand von 7.160 US\$/t erreichte. Einflüsse wie geopolitische Risiken, vereinzelte Ausbrüche von Covid-19-Infektionen und die Eintrübung der Nachfrage, u. a. bedingt durch die Lage am chinesischen Immobilienmarkt, hielten den Kupferpreis zuletzt volatil im Korridor zwischen der 7.000-US\$/t- und der 8.200-US\$/t-Marke. Das Geschäftsjahr schloss mit einem LME-Kupferpreis Glossar, Seite 233 von 7.683 US\$/t (Schlusskurs). Im Geschäftsjahresdurchschnitt ergab sich ein Wert von 9.229 US\$/t (Vj. 8.681 US\$/t).


Die interne Berichterstattung und Steuerung des Konzerns erfolgen auf Grundlage eines operativen Ergebnisses, um den Erfolg des Aurubis-Konzerns unabhängig von den unten aufgelisteten Bewertungseinflüssen zur internen Steuerung abbilden zu können. Daher erfolgt die Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage auf Basis operativer Werte.
Die Herleitung des operativen Ergebnisses aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch:
Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Herleitung insofern verändert, dass identisch zu den Metallderivatgeschäften nun ebenfalls nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften unberücksichtigt bleiben.
Die Bereinigungseffekte bei den Metallderivategeschäften umfassen nunmehr alle Konzerngesellschaften und nicht mehr nur die Hüttenstandorte.
Diese Anpassungen der Herleitung führten zum Bilanzstichtag zu einer Anpassung des operativen EBT von 677 Mio. € um insgesamt -145 Mio. € auf 532 Mio. €. Davon resultieren -142 Mio. € aus der Nichtberücksichtigung Energie bezogener Derivategeschäfte.
Eine entsprechende Anwendung im Vorjahr hätte das operative EBT von 353 Mio. € um insgesamt 28 Mio. € auf 381 Mio. € verbessert. Davon resultieren 28 Mio. € aus der Nichtberücksichtigung Energie bezogener Derivategeschäfte.
Der Aurubis-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein gegenüber dem Vorjahr deutlich höheres operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 532 Mio. € erzielt (Vj. 381 Mio. €). Der operative Return on Capital Employed (ROCE) betrug 19,0% (Vj. 16,6%). Damit haben wir unsere im April 2022 erhöhte Prognose, ein operatives EBT zwischen 500 Mio. € und 600 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 17% und 21% zu erzielen, erfüllt. Das IFRS-Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 935 Mio. € (Vj. 825 Mio. €).
Die nachfolgende Tabelle gibt die Ermittlung des operativen Ergebnisses des Geschäftsjahres 2021/22 und des Vorjahresvergleichszeitraums wieder.
| 12 Monate 2021/22 | 12 Monate 2020/21 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | IFRS | Bereinigungs effekte |
operativ | IFRS | Bereinigungs effekte |
operativ |
| Umsatzerlöse | 18.521 | 0 | 18.521 | 16.300 | 0 | 16.300 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
321 | -91 | 230 | 146 | -222 | -76 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 27 | 0 | 27 | 32 | 0 | 32 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 235 | 11 | 246 | 73 | 0 | 73 |
| Materialaufwand | -17.063 | -314 | -17.377 | -14.637 | -234 | -14.871 |
| Rohergebnis | 2.041 | -394 | 1.647 | 1.914 | -456 | 1.458 |
| Personalaufwand | -571 | 0 | -571 | -554 | 0 | -554 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
-220 | 0 | -220 | -219 | 20 | -199 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -323 | 0 | -323 | -311 | 0 | -311 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 927 | -394 | 533 | 830 | -436 | 394 |
| Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen | 19 | -9 | 10 | 18 | -8 | 10 |
| Zinserträge | 7 | 0 | 7 | 4 | 0 | 4 |
| Zinsaufwendungen | -17 | 0 | -17 | -18 | 0 | -18 |
| Übrige finanzielle Aufwendungen | -1 | 0 | -1 | -9 | 0 | -9 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 935 | -403 | 532 | 825 | -444 | 381 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -220 | 121 | -99 | -212 | 115 | -97 |
| Konzernergebnis | 715 | -282 | 433 | 613 | -329 | 284 |
Vorjahreswerte angepasst.
Erläuterungen zur Darstellung und zu den Bereinigungseffekten finden sich unter Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Aurubis-Konzerns, Seiten 111–119.
Das operative EBT des Geschäftsjahres 2021/22 betrug 532 Mio. € (Vj. 381 Mio. €) und war im Vergleich zum Vorjahr positiv beeinflusst durch:
Gegenläufig wirkten:
Die Umsatzerlöse im Konzern erhöhten sich im Berichtszeitraum um 2.221 Mio. € auf 18.521 Mio. € (Vj. 16.300 Mio. €). Diese positive Entwicklung war im Wesentlichen auf die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gestiegenen Kupferpreise zurückzuführen. Zusätzlich wirkte u. a. die stärkere Nachfrage nach Kupferprodukten.
| in % | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Inland | 35 | 35 |
| Europäische Union | 36 | 34 |
| Übriges Europa | 8 | 8 |
| Sonstige | 21 | 23 |
| Konzern gesamt | 100 | 100 |
Die Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen in Höhe von 230 Mio. € (Vj. -76 Mio. €) betrifft im Wesentlichen unsere beiden Hüttenstandorte des Segments Custom Smelting & Products, Hamburg und Pirdop, und resultiert aus dem Aufbau von Zwischen- und Fertigprodukten. Das Vorjahr hingegen war geprägt durch verminderte Zwischenproduktbestände im Zusammenhang mit dem Wartungsstillstand an unserem Standort in Pirdop.
Die Materialaufwandsquote stieg leicht von 91,8% im Vorjahr auf 92,7%. Der Materialaufwand aus Metalleinkäufen erhöhte sich aufgrund gestiegener Metallpreise korrespondierend zu Umsatzerlösen und Bestandsveränderungen. Darüber hinausgehend machten sich deutlich höhere Energiekosten, insbesondere durch gestiegene Strompreise, bemerkbar. Die Energiekosten beliefen sich ohne Berücksichtigung von Kostenerstattungen und Kompensationen im Berichtszeitraum auf 499 Mio. € (Vj. 232 Mio. €).
Die anderen aktivierten Eigenleistungen im Geschäftsjahr beliefen sich auf 27 Mio. € (Vj. 32 Mio. €) und resultierten aus Aktivitäten im Zusammenhang mit dem geplanten Wartungsstillstand am Standort Hamburg sowie dem Ausbau der Industriewärme Stufe 2. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich deutlich um 173 Mio. € auf 246 Mio. € und beinhalten u. a. Erträge aus Kostenerstattungen in Höhe von 68 Mio. € (Vj. 27 Mio. €), deren Anstieg im Wesentlichen aus gestiegenen Preisen für weiterbelastete Energieträger resultiert. Ebenfalls im Zusammenhang mit gestiegenen Energiekosten erfolgte im Geschäftsjahr die Realisierung öffentlicher Zuwendungen in Höhe von 41 Mio. € an unserem Standort in Bulgarien. Darüber hinaus beinhalten die sonstigen betrieblichen Erträge im Geschäftsjahr Versicherungserstattungen im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe am Standort Stolberg im Juli 2021 in Höhe von 61 Mio. € (Vj. 15 Mio. €). Diesen Kompensationszahlungen stehen Aufwendungen für Instandhaltung, Ersatzinvestitionen sowie entgangene Rohmargen gegenüber. Erhöhend wirkten zudem Erträge aus der Veräußerung von Emissionsrechten (26 Mio. €) sowie der Entkonsolidierungserfolg aus der Veräußerung der vier Tochterunternehmen der ehemaligen Flachwalzsparte (FRP) in Höhe von 18 Mio. €.
Insgesamt betrachtet lag das operative Rohergebnis in Höhe von 1.647 Mio. € (Vj. 1.458 Mio. €) deutlich über dem Vorjahresniveau.
Der Personalaufwand stieg von 554 Mio. € im Vorjahr auf 571 Mio. €. Im Vorjahr wirkte die vorjährige Auflösung einer Rückstellung für personalbezogene Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 14 Mio. € mindernd. Gegenläufig wirkte im Geschäftsjahr die Verminderung der langfristigen Personalrückstellungen um 10 Mio. € aufgrund angepasster versicherungsmathematischer Zinssätze.
Darüber hinaus beinhaltet das Geschäftsjahr höhere Aufwendungen für erfolgswirksame Vergütungen, Tarifsteigerungen und Einmalzahlungen.
in Mio. €

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen lagen mit 220 Mio. € über dem Vorjahresniveau (Vj. 199 Mio. €). Enthalten sind außerplanmäßige Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens (14 Mio. €) sowie auf Sachanlagen (15 Mio. €). Die Wertberichtigungen entfallen im Wesentlichen in Höhe von 27 Mio. € auf langfristige Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Beerse/Berango im Segment MMR. Im Vorjahr beinhaltet waren dagegen Wertminderungen auf das Anlagevermögen in Höhe von 8 Mio. €.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf nunmehr insgesamt 323 Mio. € (Vj. 311 Mio. €) resultiert aus höheren Vertriebsaufwendungen, im Wesentlichen Frachtkosten, in Höhe von rd. 20 Mio. € sowie gestiegenen Verwaltungskosten.
Somit belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf insgesamt 533 Mio. € (Vj. 394 Mio. €).
Das Finanzergebnis lag mit -1 Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau (-13 Mio. €). Neben im Vergleich zum aktuellen Geschäftsjahr niedrigeren Zinserträgen war das Vorjahr durch Verluste in Höhe von insgesamt 8 Mio. € aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert von zwei nicht konsolidierten Tochterunternehmen der Aurubis AG geprägt.
Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein deutlich verbessertes operatives Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) in Höhe von 532 Mio. € (Vj. 381 Mio. €).
Unter Berücksichtigung von Ertragsteuern verblieb ein operatives Konzernergebnis in Höhe von 433 Mio. € (Vj. 284 Mio. €). Das operative Ergebnis je Aktie lag bei 9,91 € (Vj. 6,51 €).
Das IFRS EBT in Höhe von 935 Mio. € (Vj. 825 Mio. €) hat das Vorjahr deutlich übertroffen. Die Veränderung des IFRS-Rohergebnisses war, neben den bereits in der Erläuterung zur operativen Ertragslage beschriebenen Ergebniseffekten, auch durch die Metallpreisentwicklung begründet. Die Anwendung der Durchschnittsmethode führt zu Metallpreisbewertungen, die nah an den Marktpreisen liegen. Metallpreisvolatilitäten haben daher direkte Auswirkungen auf Bestandsveränderungen/Materialaufwendungen und damit auf das IFRS-Rohergebnis. Das IFRS Rohergebnis beinhaltet im Geschäftsjahr 2021/22 Bewertungseffekte im Vorratsvermögen in Höhe von 249 Mio. € (Vj. 505 Mio. €). Maßgeblich war der starke Anstieg des durchschnittlichen Kupferpreises im Vorjahresvergleich. Darüber hinausgehend wirkten stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von Metall- und energiebezogenen Derivategeschäften nach IFRS in Höhe von 156 Mio. € (Vj. -49 Mio. €).
Die Abbildung dieser Volatilitäten ist nicht Cashflow-relevant und spiegelt auch nicht die operative Performance von Aurubis wider.
Das IFRS-Konzernergebnis lag bei 715 Mio. € (Vj. 613 Mio. €). Dies entspricht einem IFRS-Ergebnis je Aktie in Höhe von 16,37 € (Vj. 14,03 €).
Die Tabelle Überleitung der Konzernbilanz, Seite 117 gibt die Ermittlung der operativen Bilanz zum 30.09.2022 und zum 30.09.2021 wieder.
Die operative Bilanzsumme erhöhte sich von 5.470 Mio. € zum 30.09.2021 auf 5.926 Mio. € zum 30.09.2022.
Ursächlich hierfür waren insbesondere die um 432 Mio. € gestiegenen Vorratsbestände in Höhe von 2.202 Mio. € zum 30.09.2022 gegenüber 1.770 Mio. € zum 30.09.2021. Aufgrund des verlängerten Wartungsstillstands erfolgte der Aufbau insbesondere bei Einsatzmaterialien in der Primärhütte in Hamburg. Darüber hinausgehend wurden Zwischenprodukte (Anoden) und Fertigprodukte (Kathoden, Strangguss, Gießwalzdraht) im Segment CSP in den Werken Hamburg und Pirdop aufgebaut.
Auch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bauten sich bei einem hohen Absatz von Kupferprodukten maßgeblich auf. Zusätzlich wurden im Vergleich zum Vorjahr weniger Forderungen an Factoring-Gesellschaften verkauft, so dass der Gesamtsaldo zum Ende des Geschäftsjahres mit 623 Mio. € über dem Vorjahr (Vj. 550 Mio. €) lag.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich einhergehend mit den gestiegenen Beständen im Umlaufvermögen um 177 Mio. € von 1.406 Mio. € auf 1.583 Mio. €.
Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 528 Mio. € von 2.674 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf 3.202 Mio. € zum 30.09.2022. Der Anstieg beruht auf einem operativen Konzerngesamtergebnis in Höhe von 598 Mio. €. Gegenläufig wirkte die Dividendenzahlung in Höhe von -70 Mio. €.
Die Finanzverbindlichkeiten lagen mit 327 Mio. € zum 30.09.2022 deutlich unter dem Niveau zum Ende des letzten Geschäftsjahres (582 Mio. €). Im Dezember 2021 wurden alle variabel verzinslichen Tranchen des Schuldscheindarlehens mit einer Gesamtsumme von 152,5 Mio. € aus freier Liquidität vorzeitig zurückgezahlt. Diese Schuldscheindarlehen wurden in der Bilanz per 30.09.2021 aufgrund ihrer rechtlichen Vertragslaufzeit als langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen. Darüber hinausgehend verringerten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten infolge der Rückzahlung eines im Februar 2022 planmäßig fälligen Schuldscheindarlehens in Höhe von nominal 103 Mio. €.
Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten dar.
| in Mio. € | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
167 | 400 |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus | ||
| Leasing | 42 | 45 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 209 | 445 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | ||
| gegenüber Kreditinstituten | 106 | 127 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus | ||
| Leasing | 12 | 11 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 118 | 138 |
| Finanzverbindlichkeiten | 327 | 582 |
Insgesamt lag die operative Eigenkapitalquote (Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) somit bei 54,0% gegenüber 48,9% zum Ende des letzten Geschäftsjahres.
Die IFRS-Bilanzsumme erhöhte sich von 6.613 Mio. € zum 30.09.2021 auf 7.447 Mio. € zum 30.09.2022. Ursächlich für den sehr deutlichen Anstieg war der im Vergleich zur operativen Bilanz höhere Anstieg der Vorratsbestände um insgesamt 749 Mio. € von 2.804 Mio. € zum 30.09.2021 gegenüber 3.553 Mio. € zum 30.09.2022. Maßgeblich für die deutlich höhere IFRS-Bewertung
waren die über das gesamte Geschäftsjahr vorherrschenden hohen Kupfer- und Edelmetallpreise. Darüber hinausgehend wirkten Marktbewertungen vor allem von Energie bezogenen Derivategeschäften nach IFRS positiv auf die Bilanz. Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 815 Mio. € von 3.443 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf 4.258 Mio. € zum 30.09.2022. Die Erhöhung resultierte insbesondere aus dem im Vergleich zur operativen Ertragslage höheren Konzerngesamtergebnis in Höhe von 886 Mio. €. Insgesamt lag die IFRS-Eigenkapitalquote am 30.09.2022 bei 57,2% gegenüber 52,1% zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres.
| in % | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Anlagevermögen | 28 | 30 |
| Vorräte | 48 | 42 |
| Forderungen etc. | 15 | 14 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
9 | 14 |
| 100 | 100 | |
| Eigenkapital | 57 | 52 |
| Rückstellungen | 11 | 12 |
| Verbindlichkeiten | 32 | 36 |
| 100 | 100 |
| 30.09.2022 | 30.09.2021 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | IFRS | Bereinigungs effekte |
operativ | IFRS | IFRS 5 | Bereinigungs effekte |
operativ |
| AKTIVA | |||||||
| Anlagevermögen | 2.069 | -34 | 2.035 | 1.958 | 9 | -24 | 1.943 |
| Latente Steuern | 18 | 1 | 19 | 18 | 0 | 1 | 19 |
| Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte |
172 | -114 | 58 | 37 | 0 | -13 | 24 |
| Vorräte | 3.553 | -1.351 | 2.202 | 2.804 | 62 | -1.096 | 1.770 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte |
929 | -23 | 906 | 716 | 44 | -11 | 749 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 706 | 0 | 706 | 942 | 23 | 0 | 965 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 0 | 0 | 0 | 138 | -138 | 0 | 0 |
| Summe Aktiva | 7.447 | -1.521 | 5.926 | 6.613 | 0 | -1.143 | 5.470 |
| PASSIVA | |||||||
| Eigenkapital | 4.258 | -1.056 | 3.202 | 3.443 | 0 | -769 | 2.674 |
| Latente Steuern | 638 | -431 | 207 | 443 | 0 | -310 | 133 |
| Langfristige Rückstellungen | 121 | 0 | 121 | 291 | 2 | 0 | 293 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 225 | -5 | 220 | 503 | 1 | -57 | 447 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 68 | 0 | 68 | 67 | 2 | 0 | 69 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 2.137 | -29 | 2.108 | 1.828 | 33 | -7 | 1.854 |
| Verbindlichkeiten aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten |
0 | 0 | 0 | 38 | -38 | 0 | 0 |
| Summe Passiva | 7.447 | -1.521 | 5.926 | 6.613 | 0 | -1.143 | 5.470 |
Vorjahreswerte angepasst.
Erläuterungen zur Darstellung und zu den Bereinigungseffekten finden sich unter Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Aurubis-Konzerns, Seite 111–119.
Der Return on Capital Employed (ROCE) stellt die Verzinsung des im operativen Geschäft oder für eine Investition eingesetzten Kapitals dar. Er wird unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten vier Quartale ermittelt.
Der operative ROCE erreichte zum Ende des Berichtsjahres einen Wert von 19,0% (Vj. 16,6%) und lag somit oberhalb unserer Zielgröße von 15% und innerhalb des Prognoseintervalls von 17% und 21%.
| in Mio. € | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Anlagevermögen ohne | ||
| Finanzanlagen | 2.019 | 1.877 |
| Vorräte | 2.202 | 1.770 |
| Forderungen aus | ||
| Lieferungen und Leistungen | 623 | 550 |
| Sonstige Forderungen und | ||
| Vermögensgegenstände | 361 | 242 |
| – Verbindlichkeiten aus | ||
| Lieferungen und Leistungen | -1.583 | -1.406 |
| – Rückstellungen und | ||
| sonstige Verbindlichkeiten | -755 | -593 |
| Eingesetztes Kapital | ||
| (Capital Employed) zum Stichtag | 2.866 | 2.441 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 532 | 381 |
| Finanzergebnis | 1 | 13 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | ||
| und Zinsen (EBIT) | 533 | 394 |
| Beteiligungsergebnis At Equity | 10 | 10 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern und | ||
| Zinsen (EBIT) – adjusted | 543 | 405 |
| Rendite auf das eingesetzte Kapital | ||
| (operativer ROCE) | 19,0% | 16,6% |
Vorjahreswerte angepasst.
Die Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist durch das Zusammenspiel des Cashflows des Konzerns mit den kurz- und langfristigen Fremdfinanzierungen und den verfügbaren Kreditlinien unserer Banken gewährleistet. Durch vorhandene Kreditmittel und Kreditlinien können Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung jederzeit überbrückt werden. Diese Schwankungen resultieren insbesondere aus dem operativen Geschäft und dienen im Wesentlichen der Finanzierung des Net Working Capital.
Die Entwicklung der Liquiditätsposition des Aurubis-Konzerns verfolgen wir zeitnah und regelmäßig. Die Steuerung und die Kontrolle erfolgen anhand definierter Kennzahlen.
Die wesentliche Kennzahl für die Steuerung der Verschuldung bildet die Schuldendeckung, die die Netto-Finanzposition (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, vermindert um Finanzverbindlichkeiten) ins Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen (EBITDA Glossar, Seite 235) setzt und darstellt, wie viele Perioden für eine Tilgung der bestehenden Finanzverbindlichkeiten aus den Erträgen des Unternehmens bei unveränderter Ertragslage benötigt würden.
Die Kennzahl "Zinsdeckung" gibt Auskunft über die Abdeckungdes Zinsergebnisses durch das EBITDA. Langfristig soll eine ausgewogene Verschuldungsstruktur erreicht werden. Hierbei erachten wir eine Schuldendeckung von <3 und eine Zinsdeckung von >5 als ausgewogen.
| 30.09.2022 | 30.09.2021 | |
|---|---|---|
| Schuldendeckung = Netto-Finanzposition1/EBITDA |
-0,5 | -0,6 |
| Zinsdeckung = EBITDA/Zinsergebnis | 75,7 | 39,9 |
1 (-) Guthaben/ (+) Verschuldung
Vorjahreswerte angepasst.
Weitere Steuerungsmaßnahmen im Rahmen der Liquiditätsrisiken werden im Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt Seiten 133–144.
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zahlungsströme im Konzern. Sie macht deutlich, wodurch Zahlungsmittel generiert wurden und wofür sie verwendet worden sind.
Die sehr gute Ertragslage des Geschäftsjahres resultierte in einem guten, aber gegenüber Vorjahr deutlich verminderten Netto-Cashflow in Höhe von 288 Mio. €. (Vj. 812 Mio. €). Insbesondere der Vorratsaufbau bei Einsatzmaterialien infolge des verlängerten Wartungsstillstands am Standort Hamburg wirkte im Geschäftsjahr negativ auf den Netto-Cashflow.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf -201 Mio. € (Vj. -232 Mio. €) und beinhaltet v. a. Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 334 Mio. € (Vj. 232 Mio. €). Im Geschäftsjahr erfolgten u. a. Auszahlungen für Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Wartungsstillstand am Standort Hamburg (59 Mio. €) sowie Auszahlungen für den Bau des Recyclingwerks Aurubis Richmond, Georgia, USA (26 Mio. €).
Positiv wirkten Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Verkauf von Wertpapieren des Finanzanlagevermögens in Höhe von 66 Mio. € sowie aus dem Verkauf von Tochterunternehmen in Höhe von ebenfalls 66 Mio. €.
Unter Berücksichtigung von Zinsauszahlungen in Höhe von insgesamt 15 Mio. € und der Dividendenzahlung in Höhe von 70 Mio. € ergibt sich ein leicht positiver Free Cashflow in Höhe von 3 Mio. € (Vj. 488 Mio. €).
| in Mio. € | 12 Monate 2021/22 |
12 Monate 2020/21 |
|---|---|---|
| Mittelzufluss aus betrieblicher | ||
| Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | 288 | 812 |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit | -201 | -232 |
| Erwerb eigener Anteile | 0 | -19 |
| Zinsauszahlung | -15 | -16 |
| Dividendenzahlung | -70 | -57 |
| Free Cashflow | 3 | 488 |
| Ein- und Auszahlungen aus Finanzverbindlichkeiten |
-262 | -3 |
| Veränderung der Zahlungsmittel | -260 | 485 |
| Zahlungsmittel zum Stichtag | 706 | 965 |
Zum 30.09.2022 standen dem Konzern Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 706 Mio. € (30.09.2021 965 Mio. €) zur Verfügung. Die Netto-Finanzposition zum 30.09.2022 betrug 379 Mio. € (Vj. 383 Mio. €).
| in Mio. € | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
706 | 965 |
| Finanzverbindlichkeiten | 327 | 582 |
| Netto-Finanzposition | 379 | 383 |
Neben den liquiden Mitteln verfügt der Aurubis-Konzern über ungenutzte Kreditlinien und besitzt damit ausreichende Liquiditätsreserven. Parallel dazu setzt der Konzern auch den regresslosen Verkauf von Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen als außerbilanzielles Finanzierungsinstrument ein.
Im Zuge der Weiterentwicklung der Strategie des Aurubis-Konzerns wurde die Segmentierung zum 01.10.2021 angepasst. Seit dem 01.10.2021 bilden die beiden Segmente Multimetal Recycling sowie Custom Smelting & Products das organisatorische Grundgerüst, auf dessen Basis auch die Segmentberichterstattung gemäß IFRS 8 für das Geschäftsjahr 2021/22 erfolgt. Grundlagen des Konzerns, Seite 96.
| in Mio. € | 2021/22 operativ |
2020/21 operativ |
|---|---|---|
| Gesamtumsätze | 5.960 | 5.128 |
| Operatives EBITDA | 287 | 323 |
| Abschreibungen | -81 | -63 |
| Operatives EBIT | 206 | 260 |
| Operatives EBT | 205 | 256 |
| Investitionen | 153 | 60 |
| Operativer ROCE | 25,7% | 35,4% |
| Capital Employed | 796 | 728 |
| Mitarbeiterzahl (Durchschnitt) | 1.660 | 1.686 |
Vorjahreswerte angepasst.
Das Segment Multimetal Recycling (MMR) fasst die Recyclingaktivitäten im Konzern und damit die Verarbeitung von Altkupfer, organischen und anorganischen metallhaltigen Recyclingrohstoffen sowie industriellen Rückständen zusammen. Zum Segment zählen die Standorte Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie Berango (Spanien).
Wesentliche Ergebnistreiber des Segments Multimetal Recycling sind Raffinierlöhne (RCs), die als Abschläge vom Metalleinkaufspreis für die Umwandlung von den unterschiedlichen Recyclingmaterialien in das Börsenprodukt Kupferkathode und andere Metalle verhandelt werden. Weitere Ergebnisbestandteile des Segments sind das Metallmehrausbringen sowie die Aurubis-Kupferprämie.
Das Segment MMR erzielte im Berichtszeitraum Gesamtumsatzerlöse in Höhe von 5.960 Mio. € (Vj. 5.128 Mio. €). Diese Entwicklung war hauptsächlich auf im Vergleich zum Vorjahreszeitraum höhere Kupferpreise und hohe Preise für Edel- und Industriemetalle zurückzuführen.
Höhere Raffinierlöhne für sonstige Recyclingmaterialien sowie ein deutlich höheres Metallergebnis bei hohen Metallpreisen beeinflussten das operative Ergebnis positiv.
Negativ auf das operative EBT wirkte ein niedrigerer Durchsatz an Altkupfer bei marktbedingt geringeren Raffinierlöhnen im Vergleich zum hohen Vorjahresniveau. Gestiegene Kosten insgesamt, insbesondere für Strom und Gas, wirkten ebenfalls ergebnismindernd im Berichtszeitraum.
Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Herleitung des operativen Ergebnisses insofern verändert, als dass identisch zu den Metallderivategeschäften nun ebenfalls nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften unberücksichtigt bleiben. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Weitere Erläuterungen zur Herleitung des operativen Ergebnisses finden Sie in Grundlagen des Konzerns, Seite 96.
Insgesamt lag das operative EBT des Segments MMR im Berichtsjahr bei 205 Mio. € und damit deutlich unter dem hohen Vorjahresniveau (256 Mio. €). Der operative ROCE des Segments lag bei 25,7% (Vj. 35,4%) und übertraf damit die Zielgröße des Konzerns von 15,0% deutlich.
Nachfrage aus Asien. Zur Jahresmitte wirkten steigende
Energiepreise dämpfend auf das Schrottangebot in Europa. Insgesamt entwickelten sich die Raffinierlöhne für Altkupfer im Verlauf des Geschäftsjahres 2021/22 stabil, lagen jedoch deutlich unter dem hohen Niveau des Vorjahres.
Komplexe Recyclingmaterialien standen am Markt über den gesamten Verlauf des Geschäftsjahres zu sehr guten Raffinierlöhnen zur Verfügung. Hierbei wirkten sich logistische Herausforderungen negativ auf das Angebot vereinzelter Produktgruppen, wie Schreddermaterialien, aus. Insgesamt bot sich aufgrund hoher Metallpreise jedoch ein stabiles Angebot mit Raffinierlöhnen oberhalb des Vorjahresniveaus.
Alt- und Blisterkupfereinsatz im Konzern
Im Berichtsjahr profitierten unsere Produktionsstandorte von einem guten Angebot an Altkupfer und Blisterkupfer Glossar, Seite 232 sowie von einem sehr guten Angebot an sonstigen Recyclingmaterialien. In Summe lag der konzernweite Einsatz von Altund Blisterkupfer im Geschäftsjahr 2021/22 mit 540.000 t leicht unterhalb des Niveaus des Vorjahres (Vj. 547.000 t). Auf das Segment MMR entfielen 325.000 t (Vj. 332.000 t) und auf das Segment CSP 215.000 t (Vj. 215.000 t).

Der Einsatz sonstiger Recyclingmaterialien wie Industrierückstände, Schlämme, Schreddermaterialien oder Elektro- und Elektronikschrotte im Konzern verringerte sich im Berichtszeitraum leicht gegenüber dem Vorjahr auf 524.000 t (Vj. 540.000 t).
in Tsd. t

Die Kupferkathodenproduktion im Segment MMR lag 2021/22 mit 513.000 t aufgrund einer guten Produktion und stabiler Auslastung der Elektrolysen leicht über dem Vorjahresniveau (Vj. 507.000 t). Die Kathodenproduktion an unserem Standort in Lünen ist im Zuge der andauernden Sanierung und Kapazitätserweiterung der Elektrolyse bis zur geplanten Inbetriebnahme im 1. Halbjahr 2024 weiter auf reduziertem Niveau.
Die internationalen Kathodenmärkte verzeichneten im Geschäftsjahr 2021/22 eine grundsätzlich stabile Nachfrage. Zur Mitte des Geschäftsjahres entwickelten sich die Prämien in Europa und den USA erkennbar positiv aufgrund einer Verknappung der Angebotssituation. Die Notierungen der Kathodenprämien in Shanghai hingegen zeigten einen volatilen Verlauf. Während die Prämien in Asien zu Beginn des Jahres auf sehr hohem Niveau lagen, gaben sie zur Mitte des Geschäftsjahres aufgrund der Covid-bedingten Reduzierung der Nachfrage deutlich nach. Im weiteren Verlauf erholten sich die Prämien aufgrund eines verengten Angebots wieder und erreichten zum Ende des Geschäftsjahres erneut das hohe Vorjahresniveau. Die Aurubis-Kupferprämie lag mit 123 US\$/t für das Kalenderjahr 2022 oberhalb der Kupferprämie des Vorjahres (96 US\$/t).

in Tsd. t

Aurubis Beerse und Berango 2019/20 für vier Monate berücksichtigt.
in Tsd. t

Im Segment MMR wurden Investitionen in Höhe von 153 Mio. € (Vj. 60 Mio. €) getätigt. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Investitionen für das neue Recyclingwerk Aurubis Richmond, Georgia, Investitionen in die Sanierung der Elektrolyse in Lünen und Investitionen für die neue Bleed-Treatment-Anlage (BOB) in Olen.
| in Mio. € | 2021/22 operativ |
2020/21 operativ1 |
|---|---|---|
| Gesamtumsätze | 18.570 | 16.273 |
| Operatives EBITDA | 524 | 316 |
| Abschreibungen | -136 | -132 |
| Operatives EBIT | 388 | 184 |
| Operatives EBT | 390 | 185 |
| Investitionen | 208 | 182 |
| Operativer ROCE | 18,7% | 11,2% |
| Capital Employed | 2.128 | 1.759 |
| Mitarbeiterzahl (Durchschnitt) | 5.080 | 5.166 |
1 Vorjahreswerte angepasst.
Das Segment Custom Smelting & Products (CSP) vereint die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von Kupferkonzentraten sowie zur Herstellung und Vermarktung von Standard- und Spezialprodukten wie Kathoden, Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Bandprodukten, Schwefelsäure und Eisensilikat. Das Segment Custom Smelting & Products ist auch für die Produktion von Edelmetallen verantwortlich. An den Standorten Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) werden Kupferkathoden hergestellt, die an den Standorten Hamburg (Deutschland), Olen (Belgien), Emmerich (Deutschland) und Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. An den Standorten Buffalo (USA), Stolberg (Deutschland) und Pori (Finnland) werden Flachwalzprodukte und Spezialdrahtprodukte produziert. Mit Wirkung vom 29.07.2022 hat die Aurubis AG vier Standorte der ehemaligen Aurubis-Flachwalzsparte an die KME SE, Osnabrück, verkauft. Entsprechend trugen der Standort in Zutphen (Niederlande) sowie die Schneidcenter in Birmingham (Großbritannien), Dolný Kubín (Slowakei) und Mortara (Italien) bis zum 29.07.2021 für zehn Monate zum Ergebnis des Segments CSP bei.
Wesentliche Ergebnistreiber des Segments Custom Smelting & Products sind Schmelz- und Raffinierlöhne von Kupferkonzentraten (TC/RCs), Raffinierlöhne von Recyclingmaterialien (RCs), die Metallpreise, die Aurubis-Kupferprämie, Formataufpreise für Kupferprodukte und Verkaufserlöse für Schwefelsäure. Weiterer wesentlicher Ergebnistreiber ist das Metallmehrausbringen.
Das Segment CSP erzielte im Berichtszeitraum Gesamtumsatzerlöse in Höhe von 18.570 Mio. € (Vj. 16.273 Mio. €). Nach hohen Absatzmengen im Vorjahr hat sich die Nachfrage nach Gießwalzdraht und Bandprodukten im Laufe des Geschäftsjahres 2021/22 erneut auf hohem Niveau gezeigt. Der Absatz von Stranggussprodukten zeigte sich gegenüber dem Vorjahr nachfragebedingt deutlich erhöht. Bei höheren Metallpreisen und hohen Absatzmengen konnte der Umsatz des Segments gesteigert werden.
Das Segment CSP erzielte im Berichtsjahr ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 390 Mio. € (Vj. 185 Mio. €). Dieses gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserte Ergebnis beruht auf einem deutlich erhöhten Konzentratdurchsatz, signifikant gestiegenen Schwefelsäureerlösen durch höhere Absatzpreise, einem deutlich höheren Metallmehrausbringen bei gestiegenen Metallpreisen sowie auf einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach Kupferprodukten bei erhöhten Formataufschlägen.
Negativ auf das operative EBT wirkten im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigere Raffinierlöhne für Altkupfer sowie ein aufgrund des geplanten Wartungsstillstands an unserem Standort Hamburg niedrigerer Konzentratdurchsatz bei marktbedingt geringeren Schmelz- und Raffinierlöhnen. Signifikant gestiegene Kosten für Strom und Gas wirkten im Berichtszeitraum, neben weiteren Kostensteigerungen, ebenfalls ergebnismindernd.
Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Herleitung des operativen Ergebnisses insofern verändert, als dass identisch zu den Metallderivategeschäften nun ebenfalls nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften unberücksichtigt bleiben. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Weitere Erläuterungen zur Herleitung des operativen Ergebnisses finden Sie in Grundlagen des Konzerns, Seite 96.
Auch der operative ROCE (unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten vier Quartale) hat sich mit 18,7% gegenüber dem Vorjahr (11,2%) deutlich verbessert.
Der globale Markt für Kupferkonzentrate zeigte im Berichtszeitraum eine über dem Vorjahresniveau liegende Produktion auf der Minenseite. Die Quote der Minenproduktionsausfälle weltweit, bedingt durch Witterung, Covid-19 oder Streiks, blieb unter dem Vorjahresniveau. Ebenfalls positiv auf das Konzentratangebot wirkten außerdem Erweiterungen existierender Minen sowie neue Minenprojekte, insbesondere in Südamerika.
Aufseiten der weltweiten Hüttenindustrie dämpften geplante und ungeplante Stillstände die Nachfrage nach Kupferkonzentrat. Ebenso wirkten regionale Begrenzungen des Energieverbrauchs in China Anfang August 2022 auf die Konzentratnachfrage. Entsprechend entwickelten sich die Verarbeitungsentgelte für Standard-Kupferkonzentrate (TC/RCs) am Spotmarkt über den Berichtszeitraum durchweg positiv. Infolge der verbesserten Angebotssituation und einer gezügelten Nachfrage vonseiten der chinesischen Hütten lagen die TC/RCs am Spotmarkt zum Ende des Geschäftsjahres bei 82 US\$/t bzw. 8,2 cts/lb.
Der Benchmark für Jahresverträge lag 2022 für Schmelz- und Raffinierlöhne (TC/RCs) für die Verarbeitung von Standard-Kupferkonzentraten bei 65,0 US\$/t bzw. 6,5 cts/lb (Vj. 2021: 59,5 US\$/t bzw. 5,95 cts/lb). Zu Beginn des Geschäftsjahres bewegte sich der Spotmarkt leicht unterhalb des Benchmarks. Aufgrund des verbesserten Konzentratangebots sowie der Kaufzurückhaltung chinesischer Hütten am Markt zeigten sich die Spotpreise ab Mitte des Geschäftsjahres konstant oberhalb des Benchmark-Niveaus.
Aurubis besitzt ein diversifiziertes Lieferantenportfolio und langfristige Lieferverträge. Somit konnten wir durch ein aktives Rohstoffmanagement die kontinuierliche Versorgung unserer Produktionsanlagen über das gesamte Geschäftsjahr sicherstellen und waren nur in geringem Maße am Spotmarkt aktiv.
Bezüglich der Entwicklungen der Raffinierlöhne für Recyclingmaterialien verweisen wir auf unsere Erläuterungen zum Segment MMR.
Unsere Hüttenstandorte produzierten im Geschäftsjahr sehr konstant und auf gutem Niveau. Insbesondere der Standort in Pirdop zeigte eine sehr gute Performance. Der Konzentratdurchsatz stieg im Geschäftsjahr 2021/22 um 8% auf 2.429.000 t (Vj. 2.250.000 t), trotz des Wartungsstillstands in Hamburg. Dieser dauerte aufgrund von ungünstigen Wetterbedingungen und notwendigen Zusatzarbeiten, die erst nach Außerbetriebsetzung festgestellt werden konnten, elf Tage länger als geplant. Auch im Vorjahr wirkten sich Stillstände auf den Durchsatz aus.

Der Einsatz von Alt-/Blisterkupfer lag im Segment CSP im Berichtszeitraum mit 215.000 t auf Vorjahresniveau (Vj. 215.000 t). Bezüglich der Entwicklungen der Raffinierlöhne für Recyclingmaterialien verweisen wir auf unsere Erläuterungen zum Segment MMR.
Die Kupferkathodenproduktion im Segment CSP lag 2021/22 mit 598.000 t bei stabiler Auslastung der Elektrolysen und konstanter Produktion leicht unter dem Vorjahresniveau (Vj. 606.000 t). Bezüglich der Entwicklungen der internationalen Kathodenmärkte verweisen wir auf unsere Erläuterungen zum Segment MMR.
Die Verkaufsmengen der von Aurubis produzierten Metalle lagen im Geschäftsjahr 2021/22 bei:
| 2021/22 | 2020/21 | ||
|---|---|---|---|
| Gold | t | 47 | 51 |
| Silber | t | 911 | 949 |
| Blei | t | 44.016 | 40.717 |
| Nickel | t | 3.863 | 3.900 |
| Zinn | t | 9.340 | 10.043 |
| Zink | t | 13.917 | 18.243 |
| Nebenmetalle | t | 867 | 977 |
| Platingruppe (PGM) | kg | 9.514 | 8.722 |
Vorjahreswerte angepasst.
Das Ausbringen unserer Metalle ist abhängig von den Inhalten in den verarbeiteten Kupferkonzentraten sowie diversen Recyclingmaterialien. Niedrigere Konzentrat- und Recyclingdurchsätze wirken sich somit auch auf die Ausbringungsmengen der verschiedenen Metalle aus. Ein Teil der Metalle wird als Zwischenprodukte veräußert.
Gießwalzdraht wird als Vorprodukt zur Weiterverarbeitung bevorzugt in der Kabel- und Drahtindustrie sowie für spezielle Halbzeuge eingesetzt. Die Nachfrage nach Gießwalzdraht zeigte sich im Geschäftsjahr 2021/22 auf sehr hohem Niveau. Die sehr hohe Nachfrage des Vorjahres setzte sich in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021/22 fort. Im 4. Quartal 2021/22 reduzierte sich die Nachfrage leicht. Die Nachfrage aus dem Energiesektor und der Infrastruktur war über das gesamte Geschäftsjahr gut.
Im Bereich hochreiner Stranggussformate zeigte sich die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Die Auftragslage zeigte sich über das Geschäftsjahr stabil auf hohem Niveau.
in Tsd. t

in Tsd. t

Die Schwefelsäureproduktion lag analog zum Konzentratdurchsatz mit 2.296.000 t deutlich über dem Vorjahresniveau (2.107.000 t). Der globale Markt für Schwefelsäure war im Geschäftsjahr 2021/22 von einer hohen Nachfrage gekennzeichnet. Temporär geringere Produktionskapazitäten durch europäische Zinkhütten, logistische Engpässe sowie höhere Inputkosten für Schwefelbrenner im Verlauf des Geschäftsjahres führten zu einem reduzierten Mengenangebot bei einer hohen Nachfrage über weite Teile des Geschäftsjahres 2021/22. Als Folge ergaben sich sehr hohe Preise bis in das 3. Quartal 2021/22 hinein. Weiter steigende Energiekosten, insbesondere für Erdgas, sorgten für stark steigende Produktionskosten in der chemischen und Düngemittelindustrie, was zum
Ende des Geschäftsjahres 2021/22 zu einer stark reduzierten Nachfrage und niedrigeren Schwefelsäurepreisen an den Märkten führte. Aurubis ist aufgrund seiner Kunden- und Vertragsstruktur den Entwicklungen am Spotmarkt nicht in vollem Umfang und mit zeitlichem Verzug ausgesetzt.
Der Markt für Flachwalzprodukte war, wie im Vorjahr, von einer hohen Nachfrage geprägt. Die Nachfrage nach Tiefseekabeln, Material für Leistungselektronik, Steckverbindern und Kühlsystemen zeigte sich weiter auf hohem Niveau. Der Automobilsektor verzeichnete eine stabile Entwicklung.
Die Produktion von Flachwalzprodukten und Spezialdrähten reduzierte sich auf 176.000 t (Vj. 191.000 t). Mit dem Teilverkauf der ehemaligen Flachwalzsparte entfallen die Produktionsmengen des Standorts in Zutphen seit dem Closing des Verkaufs mit Wirkung zum 29.07.2022. Ferner hat Aurubis Stolberg Anfang November 2021 die Produktion nach den Unwetterauswirkungen wieder aufgenommen. Im Laufe des Berichtszeitraums konnte die Produktion schrittweise wieder hochgefahren werden.

in Tsd. t

Im Segment CSP wurden Investitionen in Höhe von 208 Mio. € (Vj. 182 Mio. €) getätigt, hauptsächlich für den Wartungsstillstand in Hamburg, den Start des Baus der Industriewärme Stufe 2 sowie vorbereitende Maßnahmen für den Wartungsstillstand in Pirdop im Jahr 2023.
Der Aurubis-Konzern konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr das beste Jahresergebnis der Unternehmensgeschichte erzielen, trotz eines äußerst herausfordernden Geschäftsumfeldes. Die durch die anhaltende Covid-19-Pandemie bereits angespannten Lieferketten wurden durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges weiter belastet. Als energieintensives Unternehmen ist Aurubis von der auf den Angriffskrieg folgenden Energiekrise und drohenden Gasmangellage in Deutschland besonders betroffen. Um die Abhängigkeit von Erdgas als Energieträger an allen Konzernstandorten in Europa zu reduzieren und einen Beitrag zum Energiesparen als Unternehmen zu leisten, haben wir im Frühling eine Reihe von Maßnahmen insbesondere in Deutschland in Gang gesetzt, um den Bezug von Erdgas zu reduzieren und die notwendigen Energieträger zu flexibilisieren. Sobald diese Maßnahmen Anfang 2023 ihre volle Wirkung entfalten, werden wir bis zu 40% der installierten Bezugskapazität an Erdgas in den deutschen Konzernunternehmen reduzieren und durch alternative Energiequellen decken können.
Durch Einsatz, Flexibilität und Disziplin unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen mit einem strukturierten Krisenmanagement konnten wir an den Standorten über das gesamte Geschäftsjahr unbeeinträchtigt produzieren. Gleichzeitig waren wir in der Lage, gute Marktbedingungen gewinnbringend zu nutzen, obwohl stark gestiegene Energiekosten das Ergebnis belasteten.
Mit einem operativen EBT von 532 Mio. € (Vj. 381 Mio. €) hat der Aurubis-Konzern seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22, die ursprünglich bei einem operativen EBT zwischen 320 Mio. € und 380 Mio. € lag und die der Konzern zum zweiten Mal am 21.04.2022 auf ein operatives EBT zwischen 500 und 600 Mio. € angehoben hat, voll erfüllt. Der operative ROCE erreichte zum Ende des Berichtsjahres einen Wert von 19,0% (Vj. 16,6%) und lag somit oberhalb unserer Zielgröße von 15% und innerhalb des Prognoseintervalls von 17% und 21%.
Die sehr gute Ertragslage des Geschäftsjahres bei einem bis zum Jahresende höheren Net Working Capital infolge des verlängerten Stillstands in Hamburg resultierte in einem guten, aber gegenüber dem Vorjahr deutlich verminderten Netto-Cashflow in Höhe von 288 Mio. € (Vj. 812 Mio. €).
Die Eigenkapitalquote (operativ) lag zum 30.09.2022 bei 54,0% (Vj. 48,9%). Die Netto-Finanzposition zum 30.09.2022 betrug 379 Mio. € (Vj. 383 Mio. €). Damit ist die Bilanzstruktur des Aurubis-Konzerns weiterhin sehr robust.
Im Geschäftsjahresverlauf war die operative Performance und damit der Konzentratdurchsatz unserer Hüttenstandorte auf gutem Niveau und trug maßgeblich zum sehr guten Ergebnis des Geschäftsjahres bei.
Geplante Stillstände im Konzern beeinflussten im Berichtszeitraum das Ergebnis. Verzögerungen beim Anfahren nach dem geplanten Stillstand an unserem Standort in Hamburg wirkten sich v. a. im 3. Quartal 2021/22 belastend aus.
Die Schmelz- und Raffinierlöhne auf den Spotmärkten für Kupferkonzentrat entwickelten sich im Geschäftsjahr 2021/22 durchweg positiv. Während die Minenseite das Angebot gegenüber dem Vorjahr steigern konnte, dämpften geplante und ungeplante Stillstände der weltweiten Hüttenindustrie die Nachfrage nach Standard-Kupferkonzentraten. Ebenso reduzierten regionale Begrenzungen des Energieverbrauchs in China Anfang August 2022 die Konzentratnachfrage. Ab Mitte des Geschäftsjahres zeigten sich die Spotpreise aufgrund des verbesserten Konzentratangebots sowie der Kaufzurückhaltung chinesischer Hütten am Markt konstant oberhalb des Benchmark-Niveaus. Durch unser diversifiziertes Lieferantenportfolio, langfristige Lieferverträge und aktives Rohstoffmanagement konnten wir die Versorgung unserer Produktionsanlagen über das gesamte Geschäftsjahr hinweg sicherstellen und waren nur in geringem Maße am Spotmarkt aktiv.
Im Geschäftsjahr 2021/22 war der Markt für Altkupfer von einer dynamischen Wirtschaftslage, hohen Metallpreisen sowie reduzierten Exporten von Altkupfer nach Asien geprägt. Gestiegene Energiekosten wirkten sich im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres dämpfend auf das Angebot von Altkupfer aus. Das Angebot an sonstigen Recyclingmaterialien zeigte sich, mit Ausnahme einzelner Produktgruppen aufgrund logistischer Herausforderungen, auf gutem Niveau. Die Raffinierlöhne für Altkupfer entwickelten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr stabil, lagen jedoch unter dem Level des Vorjahres. Die Raffinierlöhne für sonstige Recyclingmaterialien entwickelten sich im Berichtszeitraum sehr positiv und lagen oberhalb des Vorjahresniveaus. Im Geschäftsjahr 2021/22 hat Aurubis mehr als 1 Mio. t Recyclingmaterialien verarbeitet und trägt somit maßgeblich zur Kreislaufwirtschaft von Metallen bei.
Der globale Markt für Schwefelsäure war über weite Teile des Geschäftsjahres 2021/22 von einer hohen Nachfrage bei einem reduzierten Mengenangebot gekennzeichnet. Bis in das 3. Quartal 2021/22 zeigten sich am Spotmarkt für Schwefelsäure signifikant steigende Absatzpreise. Produktionskürzungen in der chemischen und Düngemittelindustrie aufgrund höherer Energiekosten führten zum Ende des Geschäftsjahres 2021/22 zu einer stark reduzierten Nachfrage und niedrigeren Schwefelsäurepreisen an den Spotmärkten.
Positiv auf das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2021/22 wirkte sich ein sehr gutes Metallmehrausbringen bei gestiegenen Metallpreisen, insbesondere bei Industriemetallen (Kupfer, Zinn und Nickel), aus.
Auf der Produktseite entwickelte sich die Nachfrage nach Gießwalzdraht im Zuge der anhaltenden wirtschaftlichen Entwicklung zu Beginn des Geschäftsjahres sehr positiv und zeigte sich im Verlauf des Geschäftsjahres weiter auf hohem Niveau. Die Nachfrage nach hochreinen Stranggussformaten lag deutlich über dem Vorjahresniveau, getragen durch eine hohe Nachfrage aus dem Energiesektor und der weiterverarbeitenden Industrie.
Das operative EBT des Segments Multimetal Recycling (MMR) lag im Berichtszeitraum mit 205 Mio. € deutlich unter dem des Vorjahres (Vj. 256 Mio. €). Höhere Raffinierlöhne für sonstige Recyclingmaterialien sowie ein deutlich höheres Metallergebnis bei hohen Metallpreisen beeinflussten das operative Ergebnis positiv. Gegenläufig wirkten ein niedrigerer Durchsatz an Altkupfer bei marktbedingt geringeren Raffinierlöhnen im Vergleich zum hohen Vorjahresniveau sowie gestiegene Kosten insgesamt, insbesondere für Strom und Gas.
Das operative EBT des Segments Custom Smelting & Products (CSP) lag im Berichtszeitraum mit 390 Mio. € signifikant über dem des Vorjahres (Vj. 185 Mio. €). Die deutliche Ergebnisverbesserung beruht insbesondere auf einem wesentlich höheren Durchsatz von Konzentraten, der starken Nachfrage nach Schwefelsäure bei erheblich gestiegenen Absatzpreisen, einem gestiegenen Metallmehrausbringen sowie hoher Nachfrage nach Kupferprodukten bei gestiegenen Formataufschlägen.
Die Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG konnte Anfang November 2021 ihre Produktion nach dem Hochwasserschaden wieder aufnehmen und im Verlauf des Geschäftsjahres schrittweise hochfahren.
Im Februar 2022 hat Aurubis einen Kaufvertrag mit der KME SE zum Teilverkauf der ehemaligen Flachwalzsparte unterzeichnet. Der Verkauf wurde nach Zustimmung der Aufsichtsbehörden mit Wirkung zum 29.07.2022 (sogenanntes Closing) abgeschlossen. Damit sind die Standorte in Zutphen (Niederlande) sowie die Schneidcenter in Birmingham (Großbritannien), Dolný Kubín (Slowakei) und Mortara (Italien) an die KME SE übergegangen.
Am 14.09.2022 hat der Aufsichtsrat die bisherige Geschäftsführerin des belgischen Standorts Olen, Inge Hofkens, als viertes Vorstandsmitglied mit Wirkung zum 01.01.2023 bestellt. Inge Hofkens wird ein neues Vorstandsressort besetzen und als Vorständin Operations (COO) Multimetal Recycling für die Produktionsstandorte des Segments verantwortlich sein. Dr. Heiko Arnold wird als COO Custom Smelting & Products das Primär- und Produktgeschäft verantworten.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir wichtige Projekte innerhalb der drei Säulen der Konzernstrategie vorangebracht und weitere Investitionsentscheidungen getroffen.
Aurubis hat den Bau einer hochmodernen und energieeffizienten Anlage zur Behandlung von Elektrolyt, sogenanntem Bleed, am Standort Olen beschlossen. In einem hydrometallurgischen Prozess werden wertvolle Metalle wie Nickel und Kupfer extrahiert, die bei der Metallproduktion in der Elektrolyse an den Aurubis-Standorten in Beerse und Olen anfallen. Aurubis plant eine Investitionssumme von 70 Mio. € und einen jährlichen EBITDA-Beitrag von etwa 15 Mio. € bei Vollbetrieb der neuen Anlage im Geschäftsjahr 2025/26.
Am 17.06.2022 erfolgte der Spatenstich für eine hochmoderne Multimetall-Recyclinganlage in Augusta (Richmond County) im US-Bundesstaat Georgia. Aurubis Richmond wird jährlich rund 90.000 t komplexes Recyclingmaterial zu 35.000 t Blisterkupfer verarbeiten. 2024 soll die Inbetriebnahme erfolgen. Mit der Technologie und den Verarbeitungsmöglichkeiten unseres Recyclingsystems sind wir Vorreiter für nachhaltiges Multimetall-Recycling in den USA. Gleichzeitig eröffnen wir mit unserem Werk auch die Perspektive auf weiteres Wachstum in den USA.
Auch im Bereich der Nachhaltigkeit, einer Säule unserer Konzernstrategie, haben wir wichtige Maßnahmen und Projekte zur Erreichung unserer Nachhaltigkeits-KPIs beschlossen.
Um die anspruchsvollen und dynamischen Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit in Zukunft noch besser in die Geschäftsaktivitäten integrieren zu können, wurde im Berichtszeitraum, gültig ab 01.01.2022, die Aurubis-Nachhaltigkeitsorganisation gestärkt. Damit wurde das zentrale Thema Nachhaltigkeit unserer Konzernstrategie "Driving Sustainable Growth" auch organisatorisch entsprechend umgesetzt, um die industrielle Vorreiterrolle, die Aurubis hier innehat, weiter auszubauen.
Der Bereich Nachhaltigkeit wurde aus dem Bereich Communications, Investor Relations und Eventmanagement & Social Engagement herausgelöst und berichtet als eigenständige Organisationseinheit mit einer neuen Bereichsleitung direkt an den CEO. Der Bereich ist u. a. verantwortlich für die konzernweite Koordinierung der Umsetzung unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsziele 2030 und für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie. Hier fließen auch die Europäischen Klimaschutzziele ein, die sich beispielsweise in dem Sustainable Finance Action Plan widerspiegeln, sowie die aktive Teilnahme an Initiativen wie der Copper Mark.
Im Rahmen der Erweiterung unseres Industriewärmeprojektes in Hamburg, durch das nach der Fertigstellung jährlich bis zu 100.000 t CO2-Emissionen vermieden werden, startete im April 2022 der Bau einer neuen Fernwärmeleitung, durch die ab Ende 2024 rund 20.000 Haushalte mit CO2-freier industrieller Abwärme von Aurubis beliefert werden.
Der Standort Aurubis Olen hat im Juli 2022 einen langfristigen Stromliefervertrag mit Eneco abgeschlossen, um erneuerbare Energie aus dem belgischen Offshore-Windpark "SeaMade" zu beziehen. Dieser Vertrag sieht die Lieferung von 12 MW Strom ab Januar 2023 vor. Der Standort wird somit zukünftig über 90% des externen Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen.
Nach Aurubis Bulgaria haben nun auch die deutschen Aurubis-Standorte Hamburg und Lünen den Zertifizierungsprozess durch die Copper Mark im Juli 2022 erfolgreich abgeschlossen und tragen nun das Gütesiegel für Nachhaltigkeit in der Kupferbranche. Der belgische Standort in Olen plant, den Zertifizierungsprozess im Jahr 2023 zu durchlaufen.
Anfang Februar 2022 haben wir eine Konsortialkreditlinie von 350 Mio. € über fünf Jahre abgeschlossen, die an ESG-Kriterien gebunden ist. ESG (Environmental and Social Governance) beschreibt die nachhaltig-soziale Unternehmensführung. Die Kreditkonditionen sind dabei an das EcoVadis-Rating des Unternehmens gekoppelt: Unser Nachhaltigkeitsengagement beeinflusst damit direkt die Kosten für unsere Konzernfinanzierung. Bereits im Juni 2020 hatte Aurubis sehr erfolgreich ein Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitsbezug über 400 Mio. €
platziert. Wir unterstreichen mit der jüngsten Finanzierung erneut, dass Nachhaltigkeit bis in die Finanzierungsstrukturen des Unternehmens gelebt wird.
Unsere Fortschritte in allen Bereichen der Nachhaltigkeit werden von Ratingagenturen bestätigt. Unsere ESG-Rating-Ergebnisse haben wir auf unseren Internetseiten veröffentlicht, darunter beispielsweise das aktualisierte und verbesserte ESG-Rating von Sustainalytics www.aurubis.com/verantwortung/kennzahlen-undberichterstattung.
Schon mit den Maßnahmen der vergangenen Jahre konnten wir den CO2-Fußabdruck unserer Kupferkathoden deutlich senken: Das Life-Cycle-Assessment (Lebenszyklusanalyse) für die Aurubis-Kupferkathode wurde nun aktualisiert, und die neuesten Berechnungen ergeben, dass nur 1.460 kg CO2 pro t Kupfer ausgestoßen werden. Im Vergleich zu den Zahlen von 2013 entspricht das einer Reduktion von ca. 35%.
Das vergangene Geschäftsjahr mit seinen vielfältigen Herausforderungen hat erneut gezeigt: Aurubis verfügt über ein robustes Geschäftsmodell und ist damit sehr gut aufgestellt – finanziell wie operativ. Darüber hinaus konnten durch die Umsetzung unserer weiterentwickelten Strategie wesentliche Weichen für die kommenden Jahre gestellt werden. Mit der Stärkung des Kerngeschäfts und der Verfolgung von Wachstumsoptionen im Recycling setzen wir wichtige Akzente für den künftigen Erfolg des Konzerns. Aurubis steht für erfolgreiches Wachstum und Nachhaltigkeit.
Ergänzend zur Berichterstattung für den Aurubis-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der Aurubis AG. Die Aurubis AG ist das Mutterunternehmen des Aurubis-Konzerns mit Sitz in Hamburg sowie Produktionsstandorten in Hamburg und Lünen. Die Geschäftstätigkeit umfasst neben der Steuerung des Aurubis-Konzerns insbesondere auch die Primärkupfererzeugung und das Recycling sowie die Produktion von Kupferprodukten und Edelmetallen. Der Einzelabschluss der Aurubis AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die wesentlichen Unterschiede zu dem nach IFRS-Grundsätzen aufgestellten Konzernabschluss liegen in der Bilanzierung des Anlagevermögens, der Bewertung des Vorratsvermögens, der Bewertung der Finanzinstrumente sowie der Bilanzierung von Pensionsrückstellungen.
Die Steuerung im Aurubis-Konzern erfolgt gesellschaftsübergreifend auf Konzernebene nach Segmenten mit den finanziellen Leistungsindikatoren "operatives EBT" sowie "operativer ROCE". Dies trifft auch auf die operativen Aktivitäten der Aurubis AG zu, die ein wesentlicher Bestandteil des Konzerns sind. Insofern repräsentieren die Entwicklung und die Prognose der finanziellen Leistungsindikatoren auf Ebene der Segmente und des Gesamtkonzerns gleichzeitig die Entwicklung und die Prognose der Aurubis AG als Einzelgesellschaft.
Die Analyse der Entwicklung der genannten finanziellen Leistungsindikatoren im Geschäftsjahr sowie deren Prognose für das Folgejahr sind im Wirtschaftsbericht sowie im Prognosebericht für den Gesamtkonzern dargestellt. Aussagen zur Risikosituation und zu den Chancen finden sich im Risiko- und Chancenbericht des Konzerns Seiten 133–144.
| in Mio. € | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 13.164 | 11.612 |
| Bestandsveränderungen/ aktivierte Eigenleistungen |
71 | 40 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 93 | 124 |
| Materialaufwand | -12.748 | -11.129 |
| Rohertrag | 580 | 647 |
| Personalaufwand Abschreibungen auf immaterielle |
-347 | -297 |
| Vermögensgegenstände und Sachanlagen |
-68 | -66 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -210 | -155 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | -45 | 129 |
| Finanzergebnis | 174 | 135 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) |
129 | 264 |
| Steuern | -3 | -33 |
| Jahresüberschuss | 126 | 231 |
Der Geschäftsverlauf der Aurubis AG im Geschäftsjahr 2021/22 war gegenüber dem Vorjahr durch ein verbessertes Metallmehrausbringen bei gestiegenen Metallpreisen, insbesondere bei den Industriemetallen (Kupfer, Zinn, Nickel), geprägt. Darüber hinaus profitierte Aurubis von deutlich höheren Schwefelsäureerlösen durch signifikant gestiegene Absatzpreise sowie von einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach Kupferprodukten. Gegenläufig wirkten sich dagegen deutlich niedrigere Raffinierlöhne für Altkupfer, Ergebnisbelastungen durch den Wartungsstillstand am Standort Hamburg sowie deutlich höhere Energiekosten, insbesondere für Strom und Gas, negativ auf das Ergebnis aus.
Die Umsatzerlöse erhöhten sich im Berichtsjahr um 1.552 Mio. € auf 13.164 Mio. € (Vj. 11.612 Mio. €). Zurückzuführen ist diese Entwicklung v. a. auf erhöhte Absatzmengen als auch auf gestiegene Metallpreise von Kupferprodukten sowie Schwefelsäure.
Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand / (Umsatzerlöse + Bestandsveränderungen)) stieg v. a. aufgrund deutlich gestiegener Energiekosten von 95,6% im Vorjahr um 0,8% auf 96,4%.
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Geschäftsjahr positive Währungsdifferenzen in Höhe von 74 Mio. € (Vj. 37 Mio. €). Den gestiegenen positiven Währungsdifferenzen aus der Bewertung und Realisierung von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten v. a. in US\$ stehen negative Währungsdifferenzen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen entgegen. Daneben enthalten die sonstigen betrieblichen Erträge periodenfremde Erträge in Höhe von 13 Mio. € (Vj. 83 Mio. €). Diese betreffen neben Strompreiskompensationszahlungen in Höhe von 8 Mio. € Erträge aus der Auflösung nicht benötigter Rückstellungen aus dem Performance Improvement Program in Höhe von 2 Mio. € sowie Erträge aus Schadenersatz in Höhe von 3 Mio. €. Im Vorjahr wurden hier Forderungsaufwertungen in Höhe von 63 Mio. € ausgewiesen. Unter Berücksichtigung der aktivierten Eigenleistungen verminderte sich der Rohertrag insgesamt um 67 Mio. € auf 580 Mio. € (Vj. 647 Mio. €).
Der Personalaufwand erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 50 Mio. € auf 347 Mio. €, v. a. aufgrund gestiegener Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 40 Mio. € sowie gestiegener Rückstellungen für Bonuszahlungen. Die gestiegenen Aufwendungen für Altersversorgung stehen in Zusammenhang mit den notwendigen Anpassungen der versicherungsmathematischen Parameter zur künftigen Rentenentwicklung auf 2,4% p. a. (Vj. 1,6% p. a.) sowie zur Gehaltsentwicklung auf 3,0% p. a. (Vj. 2,75% p. a.).
Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen erhöhten sich um 2 Mio. € auf 68 Mio. € (Vj. 66 Mio. €). Dies betrifft v. a. die Bereiche der technischen Anlagen und Maschinen sowie der Gebäude.
Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Aufwendungen aus negativen Währungsdifferenzen in Höhe von 86 Mio. € (Vj. 38 Mio. €). Den negativen Währungsdifferenzen aus der Bewertung und Realisierung von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten stehen positive Währungsdifferenzen in den sonstigen betrieblichen Erträgen gegenüber.
Unter Berücksichtigung der Personalaufwendungen, der Abschreibungen und der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergab sich ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von -45 Mio. € (Vj. 129 Mio. €).
Das Finanzergebnis betrug im Berichtsjahr 174 Mio. € (Vj. 135 Mio. €). Hierin enthalten sind neben Dividenden von Tochterunternehmen in Höhe von 155 Mio. € (Vj. 137 Mio. €) Abschreibungen auf die Beteiligungsbuchwerte der Aurubis Italia Srl in Höhe von 2 Mio. € sowie der azeti GmbH in Höhe von 1 Mio. €. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden darüber hinaus Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Erlös von 66 Mio. € sowie einem daraus resultierenden Ertrag in Höhe von 32 Mio. € veräußert.
Nach Berücksichtigung eines Steueraufwands von 3 Mio. € (Vj. 33 Mio. €) ergibt sich ein Jahresüberschuss von 126 Mio. € (Vj. 231 Mio. €). Der im Verhältnis deutlich gesunkene Steueraufwand resultiert im Wesentlichen aus dem Gewinnunterschied zwischen Handels- und Steuerbilanz in den Positionen Rückstellungen und Beteiligungsergebnis.
Das Anlagevermögen erhöhte sich im Geschäftsjahr um 34 Mio. € auf 2.523 Mio. € (Vj. 2.489 Mio. €).
Die Zugänge zu immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen betrugen im Berichtsjahr 148 Mio. €. Sie umfassen v. a. Investitionen im Zusammenhang mit dem Stillstand der Primärkupfererzeugung am Standort Hamburg, in die Sanierung der Elektrolyse am Standort Lünen und in das Projekt der Dachreiterabsaugung in der Rohhütte Werk Ost Hamburg sowie Investitionen in das Projekt Industriewärmeversorgung Hamburg.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr übertrug die E.R.N. Elektro-Recycling Nord GmbH, Hamburg, ihr Vermögen als Ganzes auf die CABLO Metall-Recycling & Handel GmbH, Fehrbellin, im Wege der Verschmelzung durch Aufnahme gemäß §§ 2 Nr. 1, 46 ff. UmwG. In diesem Zusammenhang führte die Aurubis AG eine Kapitalerhöhung bei E.R.N. Elektro-Recycling Nord GmbH, Hamburg, in Höhe von 0,9 Mio. € durch.
Weiterhin entstand aus der Werthaltigkeitsprüfung der Finanzanlagen ein Abschreibungsbedarf zu den Beteiligungsbuchwerten der Aurubis Italia Srl in Höhe von 2 Mio. € sowie der azeti GmbH in Höhe von 1 Mio. €.
Das Vorratsvermögen stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 235 Mio. € auf 1.185 Mio. € (Vj. 950 Mio. €). Die Zunahme resultiert im Wesentlichen aus einem Aufbau der Rohstoffe in Höhe von 172 Mio. €. Maßgeblich dafür ist die Erhöhung von Beständen an gekauften Anoden zur Sicherstellung der Versorgung der Elektrolyse in Hamburg sowie die Erhöhung von Beständen an gekauften Kathoden zur Versorgung der Stranggussanlage in Hamburg im Zusammenhang mit dem Wartungsstillstands am Standort Hamburg. Darüber hinaus erhöhten sich die Bestände an unfertigen Erzeugnissen in Höhe von 44 Mio. €. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf edelmetallreichere Anoden- und Anodenschlammbestände zurückzuführen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr um 77 Mio. € gestiegen. Dabei erhöhten sich die Forderungen im Bereich der Kupferprodukte sowohl mengen- als auch metallpreisbedingt. Zusätzlich reduzierten sich die Forderungen, die im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen verkauft wurden.
Bei den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungen verminderten sich insbesondere die Forderungen aus dem Finanzverkehr um 182 Mio. €, während die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 17 Mio. € stiegen.
Die sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund gestiegener Forderungen aus Margin Calls in Höhe von 21 Mio. €.
Insgesamt sank die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr leicht um 11 Mio. € auf 5.105 Mio. €. Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt unverändert 49% (Vj. 49%). Während dagegen der Anteil der Vorräte von 19% im Vorjahr auf 23% im abgeschlossenen Geschäftsjahr anstieg, verminderten sich die Anteile der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände auf 14% (Vj. 15%) und die Anteile der flüssigen Mittel an der Bilanzsumme auf 14% (Vj. 17%).
Die Höhe des Eigenkapitals beträgt zum 30.09.2022 1.856 Mio. € (Vj. 1.800 Mio. €). Die Veränderung des Eigenkapitals ergibt sich zum einen aus dem Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres von 126 Mio. €. Zum anderen wurde eine Dividende in Höhe von 70 Mio. € ausgezahlt. Die Eigenkapitalquote beträgt 36% (Vj. 35%).
Die Rückstellungen erhöhten sich insgesamt um 79 Mio. € auf 489 Mio. €. Ursächlich hierfür waren gestiegene Pensionsrückstellungen, die sich um 57 Mio. € auf 225 Mio. € erhöhten. Darüber hinaus erhöhten sich die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen um 15 Mio. €, insbesondere aufgrund ausstehender Endabrechnungen aus dem Wartungsstillstand am Standort Hamburg, sowie die Personalrückstellungen um 5 Mio. €, v. a. aufgrund erhöhter Rückstellungen für erfolgsbezogene Vergütungen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind gegenüber dem Vorjahr um 253 Mio. € gesunken. Der Rückgang entfällt mit 104 Mio. € auf die Tilgung eines Schuldscheindarlehens sowie weitere geplante Tilgungen sonstiger Darlehensvereinbarungen.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 892 Mio. € (Vj. 888 Mio. €) liegen auf Vorjahresniveau.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von 1.543 Mio. € (Vj. 1.469 Mio. €) enthalten neben Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 278 Mio. € (Vj. 141 Mio. €) Verbindlichkeiten aus dem Finanzverkehr mit den Tochtergesellschaften in Höhe von 1.265 Mio. € (Vj. 1.328 Mio. €).
| in % | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Anlagevermögen | 49 | 49 |
| Vorräte | 23 | 19 |
| Forderungen etc. | 14 | 15 |
| Flüssige Mittel | 14 | 17 |
| 100 | 100 | |
| Eigenkapital | 36 | 35 |
| Rückstellungen | 10 | 8 |
| Verbindlichkeiten | 54 | 57 |
| 100 | 100 |
Aurubis setzt Anlagengegenstände ein, die im Rahmen von Leasingverträgen genutzt und nicht bilanziert werden. Die künftigen finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen betragen 8 Mio. €.
Die Netto-Finanzverbindlichkeiten betrugen zum 30.09.2022 654 Mio. € (Vj. 547 Mio. €). Sie setzen sich aus den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 275 Mio. € (Vj. 527 Mio. €) sowie dem Saldo der Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung der Tochterunternehmen in Höhe von 1.060 Mio. € (Vj. 941 Mio. €) und unter Abzug der liquiden Mittel in Höhe von 681 Mio. € (Vj. 921 Mio. €) zusammen.
Zwischen der Aurubis AG und ihren Tochtergesellschaften bestehen Cash-Pool-Vereinbarungen. Für eine weitere Analyse der Liquiditätslage der Aurubis AG wird auf die Erläuterungen zur Finanzlage des Aurubis-Konzerns verwiesen. Die Finanzierung der Aurubis AG war jederzeit sichergestellt.
Neben den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten verfügte die Aurubis AG über ungenutzte Kreditlinien und damit über ausreichende Liquiditätsreserven. Darüber hinaus nutzte die Aurubis AG den regresslosen Verkauf von Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen als Finanzierungsinstrument.
An den Standorten Hamburg und Lünen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 148 Mio. € (Vj. 113 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen investiert. Die Investitionen betreffen v. a. Investitionen im Zusammenhang mit dem Stillstand der Primärkupfererzeugung in Hamburg, in die Sanierung der Elektrolyse am Standort Lünen und in das Projekt der Dachreiterabsaugung der Rohhütte Werk Ost Hamburg sowie Investitionen in das Projekt Industriewärmeversorgung Hamburg. Daneben wurden Investitionen in diverse Infrastruktur- und Verbesserungsmaßnahmen in den Werken Hamburg und Lünen vorgenommen.
Risiken und Chancen sind Bestandteile unserer wirtschaftlichen Aktivitäten, ohne die unternehmerischer Erfolg nicht möglich ist. Im Rahmen unserer operativen Geschäftstätigkeit sowie der strategischen Steuerung wägen wir Chancen und Risiken ab und achten darauf, dass sie insgesamt in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Unser Ziel ist, Chancen und Risiken möglichst frühzeitig zu identifizieren, zu evaluieren und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen.
Die Risiko- und Chancensituation der Aurubis AG ist wesentlich durch die Risiko- und Chancensituation des Aurubis-Konzerns geprägt. Insoweit gelten die Aussagen zur Gesamtbewertung der Risiko- und Chancensituation durch die Unternehmensleitung auch als Zusammenfassung der Risiko- und Chancensituation der Aurubis AG.
Unser Risikomanagement hat zum Ziel, die mit unserem Geschäft verbundenen Risiken mithilfe eines auf unsere Aktivitäten zugeschnittenen Risikomanagementsystems (RMS) zu steuern und zu überwachen. Das frühzeitige Erkennen und die Beobachtung der Entwicklung sind dabei von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus streben wir danach, negative Ergebniseinflüsse aus dem Eintreten dieser Risiken grundsätzlich durch geeignete und betriebswirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zu begrenzen.
Das Risikomanagement ist Bestandteil der zentralen sowie dezentralen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse und umfasst alle wesentlichen Standorte, Geschäftsbereiche und Zentralfunktionen des Aurubis-Konzerns. Das Planungs- und Steuerungssystem, die Risikoberichterstattung, eine offene Kommunikationskultur sowie Risikoreviews an den Standorten schaffen Risikobewusstsein und Transparenz bezüglich unserer Risikosituation und fördern unsere Risikokultur.
Für die Standorte, Geschäftsbereiche und Zentralfunktionen sind Risikomanagementbeauftragte benannt, die miteinander vernetzt sind. Die Steuerung des Netzwerks erfolgt über die Konzernzentrale. Neben den Risikomanagementbeauftragten ist im AurubisKonzern eine Konzern-Risikomanagementfunktion etabliert. Das RMS ist in einer Konzernrichtlinie dokumentiert.
Die standardmäßige Risikoberichterstattung erfolgt quartalsweise "bottom-up" anhand eines konzernweit einheitlichen Berichtsformats. In dem Format sind die identifizierten und über einem definierten Schwellenwert liegenden Risiken erläutert. Ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und die Höhe ihres Schadensausmaßes werden beurteilt, sowie eingesetzte Instrumente und Maßnahmen zu deren Steuerung benannt. Die an die Konzernzentrale gemeldeten Risiken werden durch die Konzern-Risikomanagementfunktion evaluiert, qualitativ zu wesentlichen Risikoclustern aggregiert und an den Gesamtvorstand berichtet. Der Bericht stellt gleichzeitig die Grundlage für den Bericht an das Audit Committee sowie die externe Risikoberichterstattung dar.
| in Mio. € | >1 | >5 | >20 | >50 |
|---|---|---|---|---|
| Wahrscheinlichkeit | ||||
| hoch | mittel | mittel | hoch | hoch |
| mittel | gering | mittel | mittel | hoch |
| gering | gering | gering | mittel | mittel |
unwahrscheinlich gering gering gering mittel
Im Bericht an den Vorstand und das Audit Committee werden die qualitativ aggregierten Risikocluster unter Berücksichtigung der risikosteuernden Maßnahmen (Nettobetrachtung) anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und des potenziellen Ergebniseffekts gemäß den in der Tabelle skizzierten Bandbreiten beurteilt und als "gering", "mittel" oder "hoch" klassifiziert.
Das RMS unterliegt einer regelmäßigen Überwachung und Prüfung. So überwacht die interne Revision durch systematische Prüfungen das Risikomanagement und die Einhaltung des internen Kontrollsystems. Als prozessunabhängige Instanz trägt sie zur Ordnungsmäßigkeit sowie Verbesserung der Geschäftsprozesse und Wirksamkeit der installierten Systeme und Kontrollen bei.
Daneben prüft der Abschlussprüfer unser Risikofrüherkennungssystem auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Er berichtet das Prüfungsergebnis an den Vorstand sowie den Aufsichtsrat (Audit Committee).
Darüber hinaus befasst sich das Audit Committee intensiv mit Fragen des Risikomanagements. Zusammen mit dem Vorstand informiert die Konzern-Risikomanagementfunktion das Gremium regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen.
Im Folgenden werden die mit unserem Geschäft verbundenen Risiken gemäß unseren Risikoclustern erläutert. Zudem werden wesentliche Maßnahmen und Instrumente dargestellt, mit denen wir diesen Risiken entgegentreten. Auf Risiken sowie risikorelevante Sachverhalte, die wir nach heutiger Einschätzung potenziell als "mittel" bis "hoch" klassifizieren, wird gesondert hingewiesen.
Die Versorgung unserer Produktionsanlagen mit Rohstoffen und die Verfügbarkeit der Anlagen sind für den Aurubis-Konzern von zentraler Bedeutung. Die damit verbundenen Risiken begrenzen wir mit folgenden Maßnahmen:
Um die Versorgung unserer Anlagen mit Kupferkonzentraten abzusichern, haben wir langfristige Verträge mit einer Vielzahl von Konzentratlieferanten aus unterschiedlichen Ländern abgeschlossen. Auf diese Weise gelingt es uns, das Risiko von Produktionsbeeinträchtigungen durch mögliche Lieferausfälle zu reduzieren. Wir konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz der pandemiebedingten Belastung der Produktionsabläufe bei vielen Kupferminen und in der Logistik, welche zudem auch erheblich durch den Ukraine-Krieg beeinträchtigt wurden, eine vollständige Versorgung unserer Primärhütten mit Konzentraten sicherstellen. Die langfristige Ausrichtung unserer Lieferverträge begrenzt zudem das Risiko volatiler Schmelz- und Raffinierlöhne auf den Spotmärkten.
Bei der Rohstoffverfügbarkeit für unsere Recyclinganlagen sehen wir trotz unseres umfangreichen internationalen Lieferantennetzwerks ein gestiegenes Versorgungsrisiko für das Geschäftsjahr 2022/23. Insbesondere wenn die Energiekrise mit weiterhin
hohen Preisen und möglichen Abschaltungen bei Aluminium und Stahl einhergeht, können die in diesen Bereichen zurückgefahrenen Schrottsammelaktivitäten negative Auswirkungen auch für den Kupferbereich bedeuten. Insgesamt ist festzuhalten, dass die Vorhersagemöglichkeit bezüglich der Verfügbarkeit von Recyclingmaterialien aufgrund der Kurzfristigkeit von Vereinbarungen an diesen Märkten weiterhin eingeschränkt bleibt. Mögliche Volatilitäten in den Raffinierlöhnen für Altkupfer resultieren weiterhin insbesondere aus der Entwicklung der Metallpreise, dem Sammelverhalten und dem Bestandsmanagement des Metallhandels, der internationalen Konjunkturentwicklung sowie dem Wettbewerbsverhalten, besonders der asiatischen Konkurrenz.
Die Materialversorgung der Anlagen zur Herstellung von Kupferprodukten erfolgt hauptsächlich mit den im eigenen Konzern hergestellten Kupferkathoden. Dies ermöglicht uns, eine höhere Wertschöpfung zu generieren und gleichzeitig die Qualität der Kupferprodukte während des gesamten Prozesses zu steuern.
Produktionsrisiken begegnen wir mit dem Asset Life Cycle Management und vorausschauenden Wartungsarbeiten, welche das Auftreten ungeplanter Produktionsstillstände reduzieren. Außerdem begegnen wir dem Risiko von Betriebsstörungen mit regelmäßigen Wartungsarbeiten und dem Vorhalten kritischer Ersatzteile. Im Geschäftsjahr 2021/22 konnten wir die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf unser Geschäft, v. a. durch Impfkampagnen der einzelnen Standorte und eine etablierte Arbeitshygiene, vollständig mitigieren. Auch im neuen Geschäftsjahr 2022/23 können wir Risiken für die Produktion durch Covid-19- Infektionen nicht vollständig ausschließen. Gegen diese Risiken helfen jedoch die in den letzten Pandemie-Jahren erprobten vielfältigen Maßnahmen.
Wir haben zudem organisatorische Maßnahmen ergriffen, die der Bewältigung potenzieller Betriebsstörungen dienen, welche beispielsweise durch Ereignisse wie Hochwasser oder Feuer entstehen können. Wir untersuchen regelmäßig alle Standorte hinsichtlich möglicher Risiken in Bezug auf Starkregenereignisse und Überschwemmungen. So liegt unser Stammwerk in Hamburg im Gebiet des Hamburger Hafens und ist durch umfangreiche Flutschutzmaßnahmen (sog. Polder) gegen Hochwasserstände geschützt. Darüber hinaus existieren u. a. Alarmpläne und durch regelmäßig durchgeführte Übungen schulen wir unsere Mitarbeiter.
Hinsichtlich eines potenziellen Produktionsausfalls aufgrund einer möglichen Gasmangellage, hervorgerufen durch reduzierte Liefermengen Russlands, arbeiten wir intensiv daran, den Energieträger Erdgas an den deutschen Standorten in Teilen durch Heizöl bzw. Liquefied Petrolium Gas (LPG) zu ersetzen. Wir betrachten diese Umbaumaßnahmen als einen notwendigen Schritt, um die Produktion weiterhin aufrechterhalten zu können. Gleichzeitig tragen wir dazu bei, dass der industrielle Gasverbrauch in Deutschland sinkt und so die Wahrscheinlichkeit steigt, die Versorgung mit Erdgas auch im kommenden Winter sicherstellen zu können. Wir weisen in diesem Zusammenhang auf unsere Ausführungen im Abschnitt "Energie und Klima" hin. Das Risiko potenzieller Stromausfälle infolge von Instabilität des Netzes hat sich durch die aktuelle Situation am Energiemarkt deutlich erhöht. Die aktuelle Situation infolge des Ukraine-Krieges kann zu Ausfällen des Stromnetzes führen. Wir arbeiten an Maßnahmen, die die Auswirkungen eines solchen "Blackouts" auf unsere Produktionsanlagen minimieren und uns in die Lage versetzen, unsere Anlagen zügig wieder in Betrieb nehmen zu können, sobald das Stromnetz wieder stabil ist.
Außerhalb Deutschlands beobachten wir die Versorgungssituation ebenfalls sehr genau, sehen jedoch aufgrund diversifizierter Versorgungsquellen mit Erdgas in unseren weiteren Produktionsländern, wie Belgien, Spanien, Bulgarien oder den USA, keinen Handlungsbedarf einer Umstellung der Produktion auf alternative Energiequellen.
Unter Berücksichtigung der beschriebenen Maßnahmen stufen wir aus heutiger Sicht das Risiko einer unzureichenden Rohstoffversorgung als "mittel" ein. Auch das Risiko einer stark eingeschränkten Verfügbarkeit unserer Produktionsanlagen stufen wir weiterhin als "mittel" ein.
Logistikrisiken begegnen wir durch ein sorgfältiges, mehrstufiges Auswahl- und Bewertungsverfahren für Dienstleister, durch weitestgehende Vermeidung von Single Sourcing und dem präventiven Aufbau von Back-up-Lösungen. Insbesondere für unseren Standort in Pirdop haben wir alternative Versorgungskonzepte erarbeitet, um, sollten Verschiffungen durch den Bosporus und das Schwarze Meer, bedingt durch den Angriffskrieg auf die Ukraine, temporär nicht zur Verfügung stehen, auf andere Transportwege auszuweichen. Die Auswirkungen weltweiter Lieferengpässe sind weiterhin spürbar, wir arbeiten kontinuierlich daran, durch eine beschleunigte Informationsverarbeitung in der Lieferkette
alternative Szenarien vorzuhalten, die jeweils eine optimierte Versorgung ermöglichen. Die für uns relevanten Schiffsbewegungen von Schüttgut- und Containerfrachtern überwachen wir kontinuierlich, um Ankunftsverschiebungen frühzeitig zu erkennen und deren Auswirkung gering zu halten. Wir greifen auf ein internationales Netzwerk an qualifizierten Dienstleistern zurück und beugen z.B. wetter- bzw. kapazitätsbedingten Risiken in der Transportkette vor, indem wir Ausfallrisiken durch vertragliche Regelungen zum Vorhalten entsprechender Alternativen minimieren. Die zum Teil niedrigen Pegelstände im Rhein, hervorgerufen durch den trockenen Sommer, werden von uns ebenfalls kontinuierlich beobachtet. Dem Risiko eines Ausfalls der Kühlwasserversorgung beugen wir durch Vorhalten entsprechender Pumpensysteme vor. Die Rohstoffversorgung unserer Anlagen in Emmerich ist insofern gesichert, als bei niedrigen Pegelständen alternative Transportwege genutzt werden können.
Neben Versorgungs- und Produktionsrisiken bestehen für den Aurubis-Konzern Absatzrisiken, die wir als "mittel" klassifizieren.
Grundsätzlich können sich Risiken aus negativen Abweichungen von unseren Einschätzungen der konjunkturellen Entwicklung der Märkte ergeben, welche wir im Abschnitt "Prognosebericht" dargestellt haben. Die Auftragslage bei Gießwalzdraht, Stranggussprodukten und Flachwalzprodukten ist nach wie vor auf hohem Niveau. Hier bestehen jedoch im erwarteten Rezessionsumfeld, insbesondere bei energieintensiven Abnahmeindustrien, Risiken eines Nachfragerückgangs. Hinzu kommen weiter anhaltende Risiken durch Lieferketten- und Logistikunterbrechungen. Die hohen Energiekosten führten in der chemischen Industrie, einem wichtigen Abnehmer für Schwefelsäure, zu Produktionsreduzierungen und temporären Produktionsstopps in Europa. Hieraus ergibt sich für Aurubis ein erhöhtes Absatzrisiko, so dass wir im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 frühzeitig begonnen haben, unser Kundenportfolio in der Schwefelsäure über den europäischen Markt hinaus zu diversifizieren, sodass wir das Risiko einer weiter sinkenden europäischen Nachfrage vermutlich kompensieren können. Das Risiko der durch den Nachfragerückgang deutlich sinkenden Preise für Schwefelsäure können wir jedoch nur begrenzt durch bereits geschlossene längerfristige Verträge mit entsprechenden Preisfixierungen auffangen.
Mithilfe von Analysen des wirtschaftlichen Umfelds und Einschätzungen der konjunkturellen Entwicklung sind wir in der Lage,
unsere jeweilige Absatzstrategie ggf. rechtzeitig an sich ändernde Rahmenbedingungen anzupassen und auf diese Weise den Risiken zu begegnen.
Kathoden, die Aurubis nicht intern weiterverarbeitet, setzen wir auf internationalen Kathodenmärkten ab.
Risiken in der Lieferkette (z.B. Umweltverschmutzung oder Menschenrechtsverletzungen bei Lieferanten) können Imageund Reputationsschäden für Aurubis bedeuten – verknüpft mit einem möglichen negativen Einfluss auf unseren Aktienkurs sowie auf den Absatz unserer Produkte. Wir begegnen diesem Risiko insbesondere mit unserem Business Partner Screening, das im Berichtszeitraum überarbeitet und neu aufgesetzt wurde. Mit diesem Instrument analysieren wir bestehende und potenzielle Geschäftspartner regelmäßig wiederkehrend auf ihre Integrität in Bezug auf soziale und ökologische Kriterien. Im Mittelpunkt unseres Interesses stehen Themenbereiche wie Compliance, Korruption, Menschenrechts-und Umweltaspekte. Geschäftspartner auf der Absatzseite beurteilen wir ebenfalls mithilfe des Business Partner Screening. Aufgrund der weiterhin hohen Bedeutung des Themas Verantwortung in der Lieferkette als Teil unseres Nachhaltigkeitsansatzes stufen wir das Risiko von Nachhaltigkeitsaspekten in der Lieferkette als "mittel" ein.
Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir arbeiten – unserer Nachhaltigkeitsstrategie folgend – kontinuierlich daran, unsere Leistung weiter zu steigern. Dazu haben wir mit der Überarbeitung der Konzernstrategie ambitionierte Nachhaltigkeitsziele 2030 verabschiedet, für die erste strategische Projekte entwickelt wurden, die beispielsweise auf die Erhöhung unserer Recyclingquote und die Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks abzielen. Dem Risiko, dass wir diese Ziele nicht erreichen könnten, begegnen wir mit konkreten Maßnahmen und entsprechenden Kennzahlen zur konzernübergreifenden Steuerung dieser Nachhaltigkeitsziele. Daneben engagieren wir uns in Initiativen zu Nachhaltigkeitsthemen wie Klima- und Umweltschutz oder verantwortungsvolle Wertschöpfungsketten. Dazu zählt u. a. das Bekenntnis von Aurubis zu "The Copper Mark". The Copper Mark ist eine Initiative, die seit 2020 eine Überprüfung der Nachhaltigkeitsstandards von Kupferproduktionsstandorten, einschließlich Minen, Schmelzbetrieben und Raffinerien, beinhaltet. Damit wollen wir die Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette fördern und durch eine externe Zertifizierung von
unabhängiger Stelle die eigene Nachhaltigkeitsleistung steigern und belegen. Es gelten die 32 Nachhaltigkeitskriterien des Risk Readiness Assessment von der Responsible Minerals Initiative (RMI) zu Themen wie Compliance, Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Auch das Kriterium der verantwortungsvollen Beschaffung von Kupfer, Blei, Nickel und Zink wird im Zuge der Zertifizierung überprüft. Die Copper Mark hat dazu einen Due-Diligence-Standard entwickelt, der seit 2021 greift und auch dazu dient, die Standards der London Metal Exchange (LME), eine der weltweit wichtigsten Metallbörsen, für verantwortungsvolle Beschaffung von Metallen zu erfüllen.
The Copper Mark orientiert sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals (SDGs). Aurubis Bulgaria wurde im April 2021 mit dem Siegel "The Copper Mark" ausgezeichnet; die Aurubis-Standorte in Hamburg und Lünen im Juli 2022. Weitere Aurubis-Standorte werden sukzessive folgen. Der Nächste ist der Standort im belgischen Olen, der den Prozess ebenfalls gestartet hat.
Des Weiteren hat Aurubis im Oktober 2021 das Label "Tomorrow Metals by Aurubis" eingeführt. Mit dem Label fassen wir für unsere Metallkunden die Maßnahmen des Konzerns zusammen, mit denen die Nachhaltigkeitsleistung, insbesondere der Umweltfußabdruck, weiter verbessert werden soll.
Aurubis nimmt den Schutz des Klimas sehr ernst. Unseren Anspruch machen wir auch durch die Veröffentlichung der Kennzahlen der Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen (CO2) im Rahmen des gesonderten nichtfinanziellen Berichts deutlich. Aurubis begegnet den Risiken aus dem Klimawandel u. a. mit einem Energiemanagementsystem an allen wesentlichen Standorten.
Im Rahmen der weiterentwickelten Unternehmensstrategie sind Nachhaltigkeitsziele bis 2030 definiert. Dazu gehören unsere CO2-Reduktionsziele, die von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert wurden und zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 °C gemäß dem Pariser Klimaabkommen beitragen. Demnach wollen wir bis 2030 unsere absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 50% sowie unsere Scope-3-Emissionen (CO2) um 24% pro Tonne Kupferkathode im Vergleich zu 2018 senken. Darüber hinaus streben wir an, bis deutlich vor 2050 klimaneutral zu sein.
Wir kategorisieren Klimarisiken entsprechend der Definition der TCFD (Task Force on Climate-Related Financial Disclosures) in physische und transitorische Risiken und werden im kommenden Nachhaltigkeitsbericht einen separaten TCFD-Bericht inkl. Klimarisiken erstellen. Zu den physischen Risiken gehören die im Abschnitt "Versorgung und Produktion" beschriebenen Risiken durch Extremwetterereignisse, sowohl in unseren Betrieben als auch in der Transportkette. Den Risiken in der Transportkette begegnen wir u. a. durch die geografische Diversifikation in der Lieferkette, durch die Bevorratung von Sicherheitsbeständen zur Aufrechterhaltung der Produktion und das Vorhalten alternativer Logistikdienstleister. Darüber hinaus beobachten wir die Pegelstände (Hoch-/Niedrigwasser) auf wichtigen Wasserstraßen, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zur Aufrechterhaltung unserer Logistikwege bzw. unserer Kühlprozesse einleiten zu können. Wie die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 an unserem Standort in Stolberg gezeigt hat, stellen Überschwemmungen bzw. Überflutungen wesentliche physische Klimarisiken dar. Wir haben begonnen, die langfristigen Auswirkungen physischer Klimarisiken unter Anwendung von Erderwärmungsszenarien (+1,5 °C und +4 °C Erderwärmung) an unseren wesentlichen Produktionsstandorten zu untersuchen, mit dem Ziel, daraus gewonnene Informationen in unsere (Investitions-)Planungen aufzunehmen.
Zu den transitorischen Risiken gehören v. a. technologische und politische Risiken. Wir begrüßen einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien, jedoch muss hierbei die Versorgungssicherheit gewährleistet sein (technologische Risiken). Dazu befassen wir uns mit der grundsätzlichen Versorgungssicherheit der jeweiligen Standorte, um ggf. frühzeitige Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Dazu gehören aktuell insbesondere Maßnahmen zur alternativen Energieversorgung, um an unseren deutschen Standorten Hamburg, Lünen, Emmerich und Stolberg nicht oder nur in geringem Ausmaß von einer Abschaltung der Gaszufuhr bei einem möglichen Eintreten einer Gasmangellage betroffen zu sein. Für diese Maßnahme arbeiten wir intensiv daran, den Energieträger Erdgas durch Heizöl bzw. LPG in den Prozessen zu ersetzen, wo es technisch machbar ist. Wir betrachten diese Umbaumaßnahmen als einen notwendigen Schritt, um die Produktion im Krisenfall aufrechterhalten zu können. An unseren europäischen Standorten Pirdop und Pori wird kein Erdgas zur Produktion verwendet. Unsere belgischen Standorte Beerse und Olen, sowie der Standort in Berango profitieren von einem diversifizierteren Versorgungskonzept als Deutschland. Um unsere Dekarbonisierungsziele weiter voranzutreiben, bereiten wir die
Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff vor. Dazu haben wir an unserem Hamburger Anodenofen in 2021 eine Versuchsreihe zum Einsatz von Wasserstoff erfolgreich durchgeführt und beteiligen uns am BMWi-Forschungsvorhaben "Norddeutsches Reallabor". Maßnahmen zur Steigerung der Flexibilität sind z.B. die vergütete Teil-Abschaltung bei Stromengpässen oder der Einsatz unserer Power-to-Heat-Anlage, um bei Stromüberschuss Dampf durch Strom zu erzeugen. Darüber hinaus haben wir einen seit 2010 gültigen Stromliefervertrag, der den wesentlichen Anteil des Strombedarfs unserer wichtigsten deutschen Standorte langfristig sichert.
Aufgrund der sich stetig ändernden politischen Rahmenbedingungen haben die politischen Risiken einen wesentlichen Einfluss auf unser Geschäft:
etwaige notwendige Käufe von CO2-Zertifikaten. Der CO2-Preis ist im vergangenen Jahr abermals stark angestiegen und wir erwarten durch die sinkenden Zuteilungen weiter steigende Preise. Der politische Entscheidungsprozess zur Umsetzung der Strompreiskompensation von indirekten CO2-Kosten ab 2021 ist in den EU-Mitgliedstaaten teilweise abgeschlossen, z.B. für Deutschland bereits von der EU genehmigt. Die Höhe der Strompreiskompensation beträgt weiterhin mindestens 50% der Belastung. Bei Umsetzung einer Deckelung des Beitrags auf 1,5% der Bruttowertschöpfung, wie es die EU-Leitlinie vorsieht, würde die Entlastung weiter ansteigen.
Emissionen p. a. führen. Bei Aurubis jedoch fallen diese zusätzlichen Emissionen wegen unserer energieeffizienten Prozesse auch aufgrund der Vorteile des Hüttennetzwerks eben nicht an, wodurch die bei uns produzierten Metalle, inklusive Kupfer, einen sehr geringen CO2-Fußabdruck aufweisen.
Marktrisiken bestehen für uns v. a. in weiter steigenden Preisen für Strom, Erdgas und CO2. Wir sichern uns zwar grundsätzlich gegen kurzfristige Marktpreisschwankungen durch frühzeitigen Einkauf zu gewissen Teilen ab, jedoch haben die aktuellen Preisniveaus beim Strom und beim Gas eine Höhe erreicht, dass Absicherungsmaßnahmen auf diesem Preisniveau wirtschaftlich keinen Sinn mehr ergeben. Für die im Strompreis enthaltenen CO2-Kosten der Energieunternehmen (sog. indirekte Emissionen) erhalten wir bisher im Rahmen der Beihilfeleitlinien lediglich eine Kompensation von der Hälfte, bzw. in Bulgarien noch keine, sodass der verbleibende Teil den Risiken von CO2-Preisanstiegen ausgesetzt ist.
Darüber hinaus bestehen kundenseitig steigende Anforderungen an die Transparenz über die Zielsetzung und die Strategie bezüglich effektiver Produktionsprozesse, Energie- und CO2-Effizienz. Die Kundenanforderungen können zukünftig einen Einfluss auf den Absatz von Kupferprodukten nehmen, insbesondere hinsichtlich Kundenakquisition und Kundenbindung. Diesen Risiken begegnen wir u. a. mit der jährlichen Teilnahme am Klimareporting und der Bewertung dieses Reportings durch das CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) und mit der oben beschriebenen Verpflichtung zur Umsetzung der Science Based Targets.
Das Thema Energie und Klima und die damit einhergehenden Risiken stufen wir v. a. aufgrund der sehr stark gestiegenen Energiebezugskosten verbunden mit dem Risiko weiter steigender Preise (hohe Volatilitäten) und der Unsicherheit bezüglich der Gasversorgung weiter mit "hoch" ein.
Metallpreis- und Währungskursschwankungen stellen ein potenzielles Risiko beim Metallein- und -verkauf dar. Durch Devisen- und Metallpreisabsicherungen (Hedging) reduzieren wir dieses Risiko maßgeblich. Metallüberhänge sichern wir täglich durch Finanzinstrumente wie Spot- und Forward-Kontrakte ab. Gleiches geschieht durch den Abschluss von Kassa- und Devisentermingeschäften zur Fremdwährungsabsicherung. Devisenrisiken aus
Wechselkursschwankungen für Metallgeschäfte in Fremdwährung minimieren wir auf diese Weise. Um das Ausfallrisiko zu minimieren, wählen wir nur Gegenparteien mit guter Bonität für Sicherungsgeschäfte aus.
Wir sichern erwartete Mittelzuflüsse aus Fremdwährungen, insbesondere US-Dollar, teilweise durch Optionen und Devisentermingeschäfte ab. Wir setzen dies zukünftig fort und gehen davon aus, die Risiken aus Metallpreis- und Währungskursschwankungen mit diesen Maßnahmen auf ein vertretbares Niveau reduzieren zu können.
Ausfallrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sichern wir weitgehend durch Warenkreditversicherungen ab. Eigenrisiken lassen wir nur sehr begrenzt und nach Prüfung zu. Die Entwicklung der ausstehenden Forderungen verfolgen wir eng. Im Berichtszeitraum kam es zu keinen wesentlichen Forderungsausfällen. Die wirtschaftliche Entwicklung im Rahmen der Corona-Pandemie belastete zwischenzeitlich die Bonität unserer Kunden und damit die Bereitschaft der Kreditversicherungen, Kreditlinien zu zeichnen. Infolge der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise hat sich die Bonität unserer Abnehmer stabilisiert – ebenso wie die Bereitschaft der Kreditversicherer, Kreditlinien zu zeichnen. Die Ukraine-Krise und ihre Folgen insbesondere für den Energiesektor hatten bisher keine spürbaren Auswirkungen auf das Forderungsmanagement. Wir sehen daher auch zukünftig keine erhöhten Risiken.
Die Versorgung mit Liquidität ist für den Aurubis-Konzern von hoher Bedeutung und war im abgelaufenen Geschäftsjahr sichergestellt. Die Versorgung mit Kreditlinien durch unsere Banken war ebenfalls ausreichend. Auch im neuen Geschäftsjahr verfügt der Aurubis-Konzern über eine stabile Finanzlage und kann die Finanzierung möglicher Liquiditätsschwankungen aus dem operativen Geschäft durch bestehende Zahlungsmittel und verfügbare Kreditlinien abdecken.
Risiken, die aus einem Wiederaufleben der Staatsschuldenkrise im Euroraum resultieren können, haben das Potenzial, die in diesem Abschnitt beschriebenen Einzelrisiken wie z.B. Forderungsausfall oder Liquidität kumulativ wirken zu lassen. Vor allem aus diesem Grund stufen wir die Risiken aus Finanzen und Finanzierung als "mittel" ein.
Aurubis unterliegt IT-Risiken hinsichtlich der Vertraulichkeit, der Verfügbarkeit und der Integrität von Informationen. Diese können sich z.B. in den Bereichen Versorgung, Produktion und Absatz sowie Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und Standorten niederschlagen und wurden dort in ihrer Risikoeinschätzung entsprechend berücksichtigt.
Verfügbarkeitsrisiken unserer IT-Systeme begegnen wir durch kontinuierliches Monitoring, redundante Auslegung und stetige Anpassung an den Stand moderner IT-Architekturen. Wir begegnen Risiken aus möglichen Störungs- oder Katastrophenfällen durch die redundante Auslegung besonders kritischer IT-Infrastrukturen, sowie mittels Datenwiederherstellungs- und Kontinuitätsplänen sowie dazugehöriger Tests und Übungen. Risiken, die aus unbefugten Zugriffen auf Unternehmensdaten sowie Cyber-Risiken entstehen können, begrenzen wir durch eine restriktive Vergabe von Zugriffsberechtigungen, durch Sicherheitsüberprüfungen und durch den Einsatz moderner Sicherheitstechnologien. Um den gestiegenen Sicherheitsrisiken durch die starke Homeoffice-Nutzung entgegenzuwirken, haben wir den Bereich Endpoint Protection, die Absicherung der Cloud-Services und unserer E-Mail-Architektur sowie den VPN-Zugriff mithilfe neuester Security-Schutzmaßnahmen optimiert. Zudem lassen wir die umgesetzten Maßnahmen regelmäßig durch Dritte prüfen und bewerten und nutzen die Erkenntnisse für eine Verbesserung dieser Maßnahmen. Wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Vollzeit-Position eines Informationssicherheitsbeauftragten geschaffen, in dessen Verantwortung der Ausbau unseres Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) liegt. Wir streben die Zertifizierung nach ISO 27001 für das Jahr 2023 an. Bei der Bewertung der IT-Risiken bleiben wir bei einer Einschätzung von "mittel", weil der jüngste Cyber-Angriff gezeigt hat, wie wirksam unsere oben beschriebenen Maßnahmen bei diesem Vorfall waren, indem wir vergleichsweise schnell wesentliche IT-Systeme wieder hochfahren konnten.
In einem Betrieb mit komplexen Prozessen ist das Fachwissen der Mitarbeiter ein wichtiger Faktor, um die Leistungsqualität sicherzustellen. Damit Aurubis auch weiterhin auf dieses Knowhow zählen kann, haben wir verschiedene ineinandergreifende Maßnahmen im Hinblick auf die Rekrutierung und Entwicklung unserer Mitarbeiter etabliert. Dazu zählen u. a. der Ausbau der Employer-Branding-, Personalmarketing- und Recruiting-Maßnahmen in den sozialen Medien und Online-Business-Netzwerken (LinkedIn, XING etc.), zielgerichtetes Active Sourcing (speziell via LinkedIn und XING), die Zusammenarbeit mit ausgewählten Personalberatern sowie Kooperationen mit Hochschulen, durch die wir Verbindungen zu qualifizierten Nachwuchskräften aufbauen. Außerdem werden interne Qualifizierungsmaßnahmen, mittels derer wir die Entwicklung von Fach- und Führungskräften innerhalb des Unternehmens fördern, durchgeführt. So haben wir einen Projektmanagement-Lernpfad etabliert, um die konzernweit geltenden Projektmanagement-Standards zu trainieren, ein Potenzialentwicklungsprogramm aufgebaut, um die persönliche und fachliche Kompetenz unserer Potenzialträger zu fördern. Ferner haben wir Führungskräfteentwicklungsprogramme mit verschiedenen Schwerpunkten entwickelt, wie z.B. das gesunde Führen. Über unsere Learning Academy steht jedem Mitarbeiter ein umfangreiches Angebot an fachlichen und methodischen Lernsitzungen zur Verfügung. Zur Sicherstellung eines konzernweiten Wissensmanagements haben wir den Wissenstransfer als Wissensmanagementmethode im Rahmen der Nachfolgeplanung erfolgreich in der Aurubis AG pilotiert und etabliert.
Neben den aufgeführten Maßnahmen ist die Ausbildung an den Standorten Hamburg und Lünen ein zentraler Punkt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und den benötigten Personalbedarf sicherzustellen. An beiden Standorten werden insgesamt 280 Auszubildende in 14 verschiedenen Berufen bedarfsorientiert ausgebildet. Hierzu sind in Hamburg und Lünen hochmoderne Ausbildungswerkstätten vorhanden, die die Grundlage für eine zielgerichtete, hochwertige und mehrfach ausgezeichnete Ausbildung darstellen.
Wir stufen die Risiken im Bereich Personal mit "mittel" ein.
Unsere Produktion geht grundsätzlich mit einem ökologischen Fußabdruck einher, den wir durch geeignete Maßnahmen so gering wie möglich halten. Unser Ziel ist, den Fußabdruck kontinuierlich weiter zu verringern. Grundsätzlich besteht das Risiko, dass sich umweltrechtliche oder regulatorische Bestimmungen weiter verschärfen, wodurch die zusätzliche Umweltschutzmaßnahmen notwendig werden die zu entsprechenden Mehraufwendungen führen. Daneben kann es zu Einschränkungen bei der
Produktion und Vermarktung von Produkten kommen. Die Risiken bei der Vermarktung von Eisensilikat in Deutschland bleiben unverändert gegenüber dem letzten Geschäftsjahr.
Außerdem können Umweltrisiken, die beispielsweise aus der möglichen Nichteinhaltung von Grenzwerten resultieren, ebenso wie Verstöße gegen Auflagen rechtliche Konsequenzen haben. Um dem zu begegnen, sorgen wir für einen möglichst umweltfreundlichen Betrieb unserer Produktionsanlagen. Hier sei als Beispiel unsere Investition in die Reduzierung diffuser Emissionen am Standort Hamburg mit einem Investitionsvolumen von 85 Mio. € zu nennen. Im Umweltschutz sind wir international führend. Dies belegen z.B. die jährlichen Zertifizierungen nach ISO 14001 und EMAS sowie der Gold-Status im EcoVadis-Rating. Wir sehen uns hier auch für die Zukunft gut aufgestellt. Gleichwohl können betriebliche Störungen, die zu Beeinträchtigungen der Umwelt führen könnten, nicht vollständig ausgeschlossen werden. Insgesamt belassen wir die Gesamtrisikoeinschätzung für den Bereich Umweltschutz auf "mittel".
Die Bereiche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben bei uns einen hohen Stellenwert. Die Verantwortung hierfür tragen das Management und die Führungskräfte sowie jeder Einzelne im Unternehmen. Alle Standorte sind nach ISO 45001 zertifiziert. Detaillierte Gefährdungsbeurteilungen, Auditierungen, Cross Site Checks, Weiterbildungen sowie Kampagnen zur Stärkung des Sicherheits- und Gesundheitsbewusstseins unterstützen unser Ziel: Vision Zero – also null arbeitsbedingte Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen. Ein stringentes Monitoring unserer Arbeitssicherheits-Performance sowie die entsprechende Ableitung von Maßnahmen bleiben weitere Bausteine zur Erreichung unserer Vision.
Soweit es nach den jeweiligen nationalen Regelungen bzw. den organisatorischen Kapazitäten vor Ort möglich ist, führen unsere arbeitsmedizinischen Abteilungen bzw. von uns beauftragte Dienstleister auch in diesem Winter Covid-19-Schutzimpfungen unserer Belegschaft durch. Grundsätzlich fließen die Erfahrungen aus unseren erfolgreichen Covid-19-Maßnahmen in unsere präventive Gefahrenabwehr ein.
Für die erfolgreiche Umsetzung unserer strategischen Wachstumsprojekte ist eine Vielzahl von Faktoren erforderlich. Demgegenüber stehen Risiken wie z.B. die hohen Energiepreise oder die Verfügbarkeit von geeignetem Personal, die eine regelmäßige Überarbeitung der Priorisierungen, des jeweiligen Projektumfangs und Zeitplans erforderlich machen können. Wir begegnen dem mit einer engen Steuerung unserer Projekte, z.B. mit der Überwachung kritischer Kennzahlen, einem aktiven Personal- und Talentmanagement sowie einem entsprechenden strategischen Frühwarnsystem für eine frühzeitige Erfassung strategischer Veränderungen und Marktentwicklungen. Insgesamt betrachten wir die strategische Projektpipeline als sehr robust aufgestellt, weil die jeweiligen Projekte auch einzeln und großenteils voneinander umgesetzt werden können. Wir stufen dieses Risiko mit "mittel" ein.
Der Verstoß gegen Gesetze kann sowohl für Aurubis als Konzern als auch für seine Mitarbeiter und Geschäftspartner schwere Folgen haben. Wesentliche Compliance-Risiken identifiziert, analysiert und adressiert das Compliance-Management bzw. die für das jeweilige Rechtsgebiet verantwortliche Konzernfunktion (z.B. die Umweltschutz-Abteilung). Rechts- und Steuerrisiken begegnen wir mit organisatorischen Maßnahmen und klaren Führungsstrukturen.
Zudem decken wir ausgesuchte Risiken weitgehend über Versicherungen ab. Hierbei bedienen wir uns der Expertise eines externen Versicherungsmaklers.
Die Risikobewertung haben wir gemäß § 289c Abs. 3 HGB vorgenommen.
Dabei wurden von dem damit beauftragten Prüfungsunternehmen keine nichtfinanziellen Risiken identifiziert, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf Arbeitnehmer- und Umweltbelange, die Achtung der Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption und Bestechung und Sozialbelange haben werden.
Uns ist es jedoch wichtig, nichtfinanziellen Risiken zu begegnen, auch wenn sie nach der strengen Definition des HGB als nicht wesentlich eingestuft wurden. Daher haben wir entsprechende Managementansätze entwickelt und implementiert.
Unser internes Kontrollsystem (IKS) umschließt alle Grundsätze, Richtlinien, Verfahren und Maßnahmen, die ausgerichtet sind auf die Umsetzung der Entscheidungen der Konzernführung
Das IKS ist als fester Bestandteil unserer zentralen und dezentralen internen Steuerungs- und Überwachungsprozesse mit entsprechenden Verantwortlichkeiten etabliert und in einer Konzernrichtlinie dokumentiert.
Das IKS umfasst auch ein an der Risikolage des Unternehmens ausgerichtetetes Compliance-Management-System.
Die interne Überwachung beinhaltet prozessintegrierte sowie prozessunabhängige Maßnahmen. Zur prozessintegrierten Überwachung zählen die in die Aufbau- und Ablauforganisation integrierten Sicherungsmaßnahmen und Kontrollen. Hierzu zählen u. a. Berechtigungskonzepte, Zugriffs- und Zugangsbeschränkungen, Funktionstrennungen, Vollständigkeits- und Plausibilitätsprüfungen sowie die Überwachung von Limits.
Die Maßnahmen und Kontrollen werden regelmäßig in der Organisation beurteilt. Zudem überwacht und prüft die interne Revision prozessunabhängig die Strukturen und Aktivitäten (wie z.B. das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem). Darüber hinaus beschäftigt sich auch das Audit Committee mit dem IKS.
(Bericht gemäß §§ 289 Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB)
Ziel des IKS für den Rechnungslegungsprozess ist, zu gewährleisten, dass
Die Aurubis AG stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss des Aurubis-Konzerns auf. Diesem Prozess vorgelagert ist die Finanzberichterstattung der in den Konzernabschluss einbezogenen Konzerngesellschaften, die ihre Abschlüsse lokal erstellen und über ein konzerneinheitlich definiertes Datenmodell an die Abteilung Corporate Accounting übermitteln. Die Verantwortung für die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien und Verfahren sowie den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf der rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme liegt bei den Konzerngesellschaften.
Das auf den Konzern-Rechnungslegungsprozess bezogene IKS beinhaltet folgende wesentliche Grundlagen:
Berichterstattung im Rahmen von zentral stattfindenden Ergebnisdurchsprachen
Neben dem Risikomanagement ist auch die Beurteilung von Chancen ein wichtiger Bestandteil der Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse des Aurubis-Konzerns. Das Ziel besteht darin, interne und externe Chancen, die sich positiv auf unseren wirtschaftlichen Erfolg auswirken können, frühzeitig zu identifizieren. Diese Chancen werden beurteilt und gegen die mit ihnen einhergehenden Risiken abgewogen. Dabei gleichen wir die Ergebnisse dieser Beurteilung mit unserer Unternehmensstrategie und dem Portfolio strategischer Projekte und Projektideen ab, um mögliche Lücken oder weitergehende Potenziale zu identifizieren. Im nächsten Schritt definieren wir dann Anpassungen oder neue Initiativen und Maßnahmen, um auch die neuen Chancen zu adressieren. Der Prozess der Identifizierung und Beurteilung von Chancen ist in dieser Hinsicht ein Teil unseres jährlichen integrierten Strategie- und Planungsprozesses.
Für eine zeitnahe Erkennung möglicher Chancen beobachten und analysieren wir kontinuierlich unsere Märkte auf der Angebotsund Nachfrageseite, das Wettbewerbsumfeld sowie die relevanten regionalen und globalen Trends. Darüber hinaus ist die Identifizierung von potenziellen Chancen auch tägliche Managementaufgabe – sowohl auf Ebene der operativen Bereiche als auch auf Ebene des Konzerns.
Kupfer ist eines der wichtigsten Industriemetalle und für den Infrastrukturaus- und -aufbau genauso von zentraler Bedeutung wie für wesentliche Industriebereiche. Die Nachfrage nach Kupfer folgt dem weltweiten Wirtschaftswachstum, insbesondere in der Elektro-, Elektronik-, Energie-, Bau- und Automobilindustrie. Anhaltende globale Trends wie Urbanisierung, das Wachstum der globalen Mittelschicht, Digitalisierung und Elektromobilität werden nicht nur den Kupferbedarf langfristig weiter erhöhen, sondern auch die Nachfrage nach anderen Metallen wie beispielsweise Nickel, Platin, Palladium, Selen und Tellur. Dies gilt umso mehr, da der Ausbau erneuerbarer Energien und dezentraler Energieversorgung sowie der entsprechenden Infrastruktur durch die jüngsten energiepolitischen Entwicklungen noch an Bedeutung gewonnen hat. Sollten sich die Konjunktur und die Nachfrage nach unseren Produkten in den für uns relevanten Märkten günstiger entwickeln als derzeit erwartet, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.
Die Ergebnislage des Aurubis-Konzerns wird wesentlich bestimmt von der Entwicklung der Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate, Altkupfer und sonstige Recyclingmaterialien sowie durch die Marktpreise für unsere Produkte wie Gießwalzdraht, Kupferkathoden, Schwefelsäure, Edel- und Nebenmetalle. Sollten sich die Schmelz- und Raffinierlöhne sowie die Marktpreise der Produkte positiver entwickeln als derzeit prognostiziert, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.
Aurubis ist weltweit eines der führenden Unternehmen für das Recycling von Kupfer und komplexen Recyclingrohstoffen. Das gilt auch im Hinblick auf die eigene Nachhaltigkeit unter ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien. Angesichts der weiter steigenden Bedeutung von Ressourceneffizienz gehen wir von einem wachsenden Bedarf an Recyclinglösungen und verlustarmer Metallerzeugung und -wiedergewinnung aus. Dies wird zunehmend durch eine strengere nationale und internationale
Gesetzgebung und Initiativen wie den European Green Deal unterstützt und gefordert. Gleichzeitig werden von Kunden und Lieferanten auch zunehmend höhere Nachhaltigkeitsanforderungen gestellt, wovon Aurubis ebenfalls profitieren kann.
Dank unserer Multimetall-Recyclingaktivitäten und des Zugangs zu unseren Kupferproduktkunden sehen wir uns in der Lage, erweiterte Lösungen für geschlossene Kreislaufsysteme anzubieten. Nach der vollständigen und erfolgreichen Integration der Metallo-Gruppe hat Aurubis sein Recyclingportfolio weiter ausbauen können. Mit unserer Investitionsentscheidung für ein neues Recyclingwerk in den USA erweitern wir nun auch unser regionales Leistungsangebot in Nordamerika deutlich. Sollten sich die nationalen und internationalen Vorschriften für Recycling ausweiten und die Nachfrage nach Recyclinglösungen, insgesamt oder mit steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen, in unseren Märkten stärker als erwartet wachsen, könnte sich dies positiv auf die Beschaffungs- und damit Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns auswirken.
Sowohl primäre als auch sekundäre Rohstoffe werden komplexer, da die Gehalte an Kupfer abnehmen und die Konzentrationen an Begleitelementen und Verunreinigungen zunehmen. Eine besondere Stärke von Aurubis liegt darin, komplexe Primär- und Sekundärrohstoffe zu verarbeiten. Aurubis plant, die Verarbeitungsfähigkeiten und -kapazitäten in diesem Bereich weiter auszubauen, die Effizienz seiner Produktionsprozesse weiter zu steigern und damit werthaltige Metalle noch besser und schneller auszubringen. Die im Geschäftsjahr 2020/21 beschlossenen Projekte Advanced Sludge Processing Aurubis (ASPA) und Bleed Treatment Olen Beerse (BOB) sind hier beispielhaft. Gleiches gilt für unser modulares Recyclingkonzept, das in unserem neuen Werk in den USA zum Einsatz kommen wird. Sollte sich aus diesen Kompetenzerweiterungen noch weitergehendes Synergiepotenzial entwickeln oder wir darüber hinaus zusätzliche Fähigkeiten aufbauen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Beschaffungs- und Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.
In unseren Märkten stehen wir in einem globalen Wettbewerb. Operative Exzellenz ist daher für uns von hoher Bedeutung. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Prozesse zu optimieren und unsere Kostenposition zu verbessern. Dabei nutzen wir zunehmend auch Möglichkeiten der Digitalisierung in Produktions- und Servicebereichen, entsprechende Initiativen und Projekte haben wir im letzten Geschäftsjahr noch einmal verstärkt. Außerdem identifizieren und realisieren wir kontinuierlich neue Möglichkeiten, um Synergiepotenziale innerhalb des Netzwerks von Aurubis-Produktionsstätten zu steigern. Sollten wir die mit den eingeleiteten Verbesserungsmaßnahmen verbundenen Ziele übertreffen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.
Gerade angesichts global wachsenden Bedarfs an nachhaltiger Metallerzeugung und -recycling sehen wir Wachstumspotenzial durch Expansion unserer Verarbeitungskapazitäten in Regionen mit attraktiven Märkten und vorteilhaften Rahmenbedingungen. Ganz konkret nutzen wir diese Chancen in Nordamerika durch den Aufbau eines neuen Werks für das Recycling komplexer Sekundärrohstoffe in den USA. Zudem investieren wir in Kapazitätserweiterungen an bestehenden Standorten und streben den Ausbau unseres Lieferantennetzwerks an, um die Versorgung des erweiterten Produktionsnetzwerks sicherzustellen. Sollten wir in der Lage sein, unsere Kapazitäten stärker und ggf. sogar mit geringerem Kapitaleinsatz als erwartet auszubauen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.
Auf allen Stufen unserer Wertschöpfungskette arbeiten wir eng mit unseren Lieferanten und Kunden zusammen. Dies beinhaltet beispielsweise kundenindividuelle Produktentwicklungen, zusätzliche Dienstleistungen, die Verarbeitung spezifischer Rohstoffe und ein erweitertes Angebot geschlossener Kreislauflösungen sowie besonders nachhaltiger oder zertifizierter Produkte; einschließlich der Digitalisierung von Geschäftsbeziehungen und -prozessen zur Steigerung von Effizienz, Mehrwert und Kundenbindung. Sollte die Nachfrage unserer Kunden und Lieferanten nach unseren Lösungen über der prognostizierten Nachfrage liegen, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.
Im Rahmen unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten arbeiten wir an Innovationen, um uns in Zukunft weiter vom Wettbewerb zu differenzieren und Wettbewerbsvorteile auszubauen. So arbeiten wir z.B. daran, unsere Verarbeitungsprozesse für komplexe Einsatzmaterialien in unseren Hütten und Betrieben noch ressourcenschonender zu gestalten. Darüber hinaus arbeiten wir konkret an der Neu- oder Weiterentwicklung von Prozessen, um zukünftige Materialströme verarbeiten zu können. Ein Beispiel hierfür ist unser neuer Prozess zur Verarbeitung von Schwarzmasse aus Batterien. Sollten die Wettbewerbsvorteile durch die F&E-Aktivitäten größer ausfallen als erwartet, könnte dies einen positiven Einfluss auf die Ergebnissituation des Aurubis-Konzerns haben.
Im Berichtszeitraum sind keine bestandsgefährdenden Risiken eingetreten. Es haben sich keine besonderen strukturellen Veränderungen bei den Risiken des Konzerns ergeben. Nach unserer heutigen Einschätzung ergeben sich keine den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken.
Sowohl das Audit Committee (Aufsichtsrat) als auch der Abschlussprüfer haben festgestellt, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen in geeigneter Form getroffen hat und das gesetzlich geforderte Risikofrüherkennungssystem alle Anforderungen erfüllt.
Für ein ganzheitliches Bild der unternehmerischen Tätigkeiten sind neben den Risiken auch die Chancen des Konzerns zu betrachten. Wir sind davon überzeugt, dass wir aufgrund unseres Geschäftsportfolios, unserer Kompetenzen und unserer Innovationsfähigkeit die sich ergebenden Chancen realisieren können.
Der Vorstand hat sich gemäß den Empfehlungen des DCGK 2022 ausführlich mit der Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und des internen Kontrollsystems auseinandergesetzt und keine wesentlichen Beanstandungen festgestellt.
Die im Kapitel "Prognosebericht" getroffenen Aussagen basieren auf unserer Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Entwicklung am globalen Kupfermarkt sowie der Rohstoff- und Produktmärkte von Aurubis. Grundlage dafür sind Analysen von Wirtschaftsforschungsinstituten, Organisationen und Branchenverbänden sowie interne Marktanalysen. Die dargestellten Einschätzungen für den zukünftigen Geschäftsverlauf orientieren sich an den Zielsetzungen der Segmente sowie an den Chancen und Risiken, die die erwarteten Marktbedingungen und Wettbewerbssituationen im Prognosezeitraum 01.10.2022 bis 30.09.2023 bieten. Die Chancen und Risiken, die den Aurubis-Konzern betreffen, sind im Risiko- und Chancenbericht detailliert erläutert. Unsere Prognosen werden regelmäßig angepasst. Die im Nachfolgenden getroffenen Aussagen basieren auf unserem Kenntnisstand von Dezember 2022.
Für den Aurubis-Konzern ergeben sich aus heutiger Sicht mehrere besondere Faktoren, die Einfluss auf unsere Märkte nehmen könnten. Dazu zählen insbesondere der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit einhergehende Energiekrise und -kosten in Europa. Fiskalische Maßnahmen, wie das Energiekostendämpfungsprogramm der Bundesregierung können hier abfedernde Wirkungen zeigen. Ferner kann die andauernde weltweite Covid-19-Pandemie und damit verbundene Lockdowns im asiatischen Raum einen Einfluss auf das Weltwirtschaftswachstum nehmen. Insbesondere die Maßnahmen zur Stärkung von Infrastruktur und sozialer Sicherheit in den USA könnten sich wesentlich auf das Wirtschaftswachstum auswirken – national, aber auch weltweit. Schließlich können geldpolitische Reaktionen, wie das Erhöhen des Leitzinses, als Reaktion auf die Inflation und Preissteigerungen eine hemmende Wirkung auf die Wirtschaft ausüben, etwa in der EU oder den USA.
Der IWF rechnet damit, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2023 um 2,7% wachsen wird, weist aber auch auf eine Reduzierung vorangegangener Wachstumsprognosen hin. Die Reduzierung der Wachstumsprognosen ist u. a. durch die Risiken für die Weltwirtschaft durch eine straffere Finanzpolitik der Zentralbanken, einen Rückgang des chinesischen Bausektors sowie Auswirkungen des Krieges in der Ukraine mit reduzierten Energielieferungen für die Europäische Union begründet.
Für die Wirtschaft der Schwellen- und Entwicklungsländer sagt der IWF für 2023 ein Wachstum von 3,7% voraus. Die Wachstumsprognose des IWF weist regional große Unterschiede aus. Die asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländer China und Indien weisen mit einem prognostizierten Wachstum von 4,4% und 6,1% den größten Anteil dieser Ländergruppe aus. Die Prognoseerwartungen des IWF zeigen somit für das für den Kupfermarkt relevante China weiter einen Konjunkturanstieg an.
Das BIP der Industrienationen soll laut IWF im Jahr 2023 um 1,1% wachsen. Für die USA wird ein Wachstum von 1,0% erwartet, für die Eurozone ein Zuwachs von 0,5%. In Deutschland sinkt das BIP gemäß der Prognose im Jahr 2023 um 0,3%.
Einzelne Branchen, wie die elektrotechnische Industrie, die Automobilindustrie und der Bausektor, sind wichtige Abnehmer von Kupferprodukten. Für die einzelnen Branchenkonjunkturen zeichnen sich folgende Entwicklungen ab:
Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) sieht in seinem Ausblick vom Juli 2022 auf den Weltelektromarkt ein Wachstum von rund 5% für 2023 – nach einem zweistelligen Wachstum der Branche von 11% im Jahr 2022. Berücksichtigt werden hierbei 53 Länder, die rund 95% des globalen Marktes umfassen. Für Europa, das 16% des Weltmarktes ausmacht, erwartet der ZVEI nach einem Wachstum von 8% im Jahr 2022 ein Wachstum von 3% im Jahr 2023. Das Volumen des deutschen Marktes soll 2022 um 10%, 2023 dann um 7% ansteigen.
Laut dem europäischen Automobilherstellerverband (ACEA) soll die Nachfrage nach Pkw in der EU im Jahr 2022 marginal abflachen und dafür im Jahr 2023 wieder stärker wachsen. Nach rund 9,7 Mio. zugelassenen Fahrzeugen im Jahr 2021 rechnet der Verband für 2022 mit der Zulassung von rund 9,6 Mio., für 2023 mit rund 10,7 Mio. Pkw. Wachstumsimpulse kommen u. a. aus dem Übergang zur E-Mobilität, dem Netto-Null-Emissionsziel bis 2050 des Europäischen Klimagesetzes und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.
Die Baukonjunktur gehört zu den Branchen, die auch während der Pandemie eine ungebrochene Nachfrage aufweisen. Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) soll das Bauvolumen 2023 nominal um gut 6% wachsen – nach fast 13% Wachstum im Jahr 2022.
Der Aurubis-Konzern erwartet, basierend auf diesen Prognosen, in den drei wichtigsten Branchen für den Einsatz von Kupferprodukten im Jahr 2023 eine weiterhin positive Entwicklung, die an die gute Entwicklung im Vorjahr anknüpft. Politische und konjunkturelle Entwicklungen können die jeweilige Marktlage allerdings entscheidend beeinflussen.
Im Einzelnen sind die für uns wichtigen Einflüsse aus dem Bereich der europäischen und deutschen Energie- und Umweltschutzpolitik schwer prognostizierbar.
Der Kupferpreis bewegte sich zu Beginn des Geschäftsjahres 2021/22 auf historisch hohem Niveau oberhalb der 11.000-US\$/t-Marke, ließ in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres deutlich nach und stabilisierte sich zum Ende des Geschäftsjahres auf dem Niveau um die 7.800 US\$/t. Laut den Experten der UBS-Bank im Juni 2022 soll der Kupferpreis im Kalenderjahr 2023 im Durchschnitt bei 8.818 US\$/t liegen.
Ein wichtiger Faktor für die Beurteilung des Kupfermarktes bleibt die Entwicklung der globalen Kupferhütten. China steht mit seinen Produktionskapazitäten im Jahr 2022 für rund 45% der globalen Raffinationskapazität und weist in den kommenden Jahren weiter den signifikantesten Anteil des Wachstums der Hüttenindustrie aus. Global rechnet Wood Mackenzie für die folgende Dekade mit einer jährlichen Wachstumsrate der Hüttenkapazitäten von 1,9%. Das Research-Institut prognostiziert eine globale Produktion von raffiniertem Kupfer im Jahr 2023 von 26,0 Mio. t, was einer Steigerung von 3,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Auch im kommenden Kalenderjahr kann von einer hohen Nachfrage nach raffiniertem Kupfer ausgegangen werden. Das Metall bleibt weiterhin essenzieller Werkstoff für die Wirtschaftsentwicklung in Kernbranchen wie der Elektro- und der Autoindustrie oder dem Bauwesen.
Für Europa geht Wood Mackenzie mit rund 3,7 Mio. t im Jahr 2023 von einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Nachfrage nach raffiniertem Kupfer aus. In China wird die Nachfrage im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr leicht steigen und bei rund 13,7 Mio. t liegen. Damit macht China weiter rund die Hälfte der globalen
Nachfrage aus, welche im Jahr 2023 mit einer Steigerung um ca. 2,8% gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich 25,7 Mio. t betragen wird.
Auf dem globalen Markt für raffiniertes Kupfer ergibt sich gemäß Wood Mackenzie für 2023 daraus insgesamt ein geringer Produktionsüberschuss von rund 279.000 t – nach einem ebenfalls geringen Überschuss im Jahr 2022. Der Research-Anbieter CRU geht ebenfalls von einem niedrigen Produktionsüberschuss für 2023 aus – nach einem niedrigen Defizit im Jahr 2022.
Kupfer bleibt weiterhin essenzieller Werkstoff für die Wirtschaftsentwicklung in Kernbranchen wie der Elektro- und der Autoindustrie oder dem Bauwesen. Hinzu kommt, dass etwa seitens der EU die Regulierung mit Blick auf das Klima verschärft wird und dass sowohl die EU, due USA als auch China klimafreundliche Technologien in erheblichem Maße öffentlich fördern. Da in diesen Technologien großes Potenzial für Kupferanwendungen steckt, dürfte die Nachfrage weiter steigern.
Die weiterhin hohe antizipierte Nachfrage nach raffiniertem Kupfer und das zu erwartende Preisniveau an den Metallbörsen stellen für Aurubis gute Rahmenbedingungen für das folgende Geschäftsjahr dar.
Der globale Markt für Kupferkonzentrate befindet sich weiter sowohl nachfrageseitig als auch angebotsseitig im Wachstum. In verschiedenen Ländern Südamerikas und weltweit werden Erweiterungsprojekte in bestehenden Minen sowie das Hochfahren neuer Projekte wesentlich zu Produktionserhöhungen gegenüber dem Vorjahr beitragen. Wood Mackenzie antizipiert, dass die globale Minenproduktion (vor Störungszulage und Anpassungen, auf Basis enthaltener Mengen) in den Jahren 2022 und 2023 um 5,4% bzw. 9,4% wachsen wird. Das Wachstum der Minenproduktion im Jahr 2022 entspricht dem größten Wachstum seit 2013.
Der Benchmark für Jahresverträge für die Schmelz- und Raffinierlöhne (TC/RCs) zur Verarbeitung von Standard-Kupferkonzentraten lag im Jahr 2022 bei 65,0 US\$/t bzw. 6,5 cts/lb. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres lagen die Spotpreise um den Benchmark und schwankten um die 60-US\$/t-Marke. Mit der
Ausweitung des Kupferkonzentratangebots stiegen die Schmelzund Raffinierlöhne im weiteren Verlauf deutlich an und lagen zum Ende des Geschäftsjahres signifikant oberhalb des Benchmarks für 2022. Vorbehaltlich unvorhergesehener Ausfälle in der Minenversorgung ist von höheren bzw. steigenden TC/RCs im Geschäftsjahr 2022/23 auszugehen. Wood Mackenzie erwartet für 2023 auf Basis eines verbesserten Angebots des Konzentratmarktes gegenüber dem Vorjahr einen signifikant erhöhten Benchmark.
Im November 2022 wurde ein Benchmarkabschluss für Jahresverträge in 2023 zwischen einer großen Minengesellschaft und dem Chinese Smelter Purchase Team zu 88 US\$/t und 8,8 cents/lb abgeschlossen, somit 35% höher als im Jahr 2022. Dies bestätigte unsere Erwartungen eines Überschusses des Kupferkonzentratmarktes, verbunden mit einer positiven Entwicklung der Schmelzund Raffinierlöhne.
Das wachsende Angebot an Kupferkonzentraten und prognostizierte steigende TC/RCs als Abschläge auf den Einkaufspreis stärken die potenzielle Ertragslage von Aurubis durch die Verarbeitung von Konzentraten. Aufgrund unserer Positionierung im Markt, unserer langfristigen Vertragsstruktur und unserer Lieferantendiversifizierung sind wir zuversichtlich, erneut eine gute Versorgung mit Kupferkonzentraten sicherzustellen. Wir sind bereits bis weit in das 2. Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 hinein mit Konzentraten zu guten Schmelz- und Raffinierlöhnen versorgt.
Im Jahresverlauf zeigte sich der für Aurubis im Wesentlichen relevante Markt für Recyclingmaterialien auf einem stabilen Niveau. Mit der Implementierung neuer Importregeln im asiatischen Raum mit dem Fokus auf höheren Umweltstandards kam es zu reduzierten Importen in China und Malaysia im Kalenderjahr 2022. Auf Basis der Perspektiven der Weltwirtschaft und des aktuell reduzierten Kupferpreisniveaus prognostiziert Wood Mackenzie eine begrenzte Sammelaktivität der Recyclingindustrie. Langfristig zeichnet Wood Mackenzie ein steigendes Angebot an Recyclingmaterialien über die kommende Dekade.
Das Geschäft ist insbesondere bei Altkupfer von kurzfristiger Natur und damit von vielfältigen Einflüssen wie Metallpreisen und Sammelaktivitäten der Recyclingindustrie abhängig, die nur schwer prognostizierbar sind.
Hingegen sind die komplexen Recyclingmaterialien durch weniger Volatilität in der Verfügbarkeit gekennzeichnet. Hier ist ein stabiles Marktumfeld zu erwarten.
Aurubis geht insgesamt von einer stabilen Versorgungslage für Recyclingmaterial mit guten Raffinierlöhnen aus. Über das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 hinaus sind wir bereits mit Recyclingmaterial zu guten Raffinierlöhnen versorgt. Unsere breite Marktaufstellung federt Versorgungsrisiken ab.
Zum Zeitpunkt der Berichterstellung zeichnet sich für das 1. Quartal 2022/23 eine stabile Nachfrage nach Kupferprodukten ab. In der noch laufenden Verhandlungssaison über Jahresverkaufs verträge 2023 konnten wir bereits wesentliche Teile des Verkaufsbudget vertraglich fixieren.
Ein bereits bekannter Faktor ist die von Aurubis für das kommende Kalenderjahr 2023 festgesetzte Aurubis-Kupferprämie für europäische Gießwalzdraht- und Stranggussformatkunden. Aurubis hat diese auf 228 US\$/t für seine europäischen Kunden gegenüber dem Vorjahr erhöht (2022: 123 US\$/t). Der Anstieg der Kupferprämie ist Ausdruck der prognostizierten stabilen Marktnachfrage in Europa im Jahr 2023 und kompensiert in Teilen die Fracht-, Finanzierungs- und die signifikant gestiegenen Energiekosten.
Trotz der sich eintrübenden globalen Wirtschaft gehen wir im Jahr 2023 von einer in Summe stabilen Branchenentwicklung aus. Vor dem Hintergrund steigender Investitionen in Infrastruktur für erneuerbare Energien und den Netzausbau rechnen wir damit, die Verhandlungssaison für Kupferprodukte auf stabilem Niveau beenden zu können. Die gute Kundenbindung und die starke Positionierung in unseren Kernmärkten unterstützen dies.
Der Absatz freier Kathodenmengen am Markt orientiert sich an der geplanten Weiterverarbeitung unserer Kathodenproduktion im Konzern.
Die Nachfrage nach Kupfergießwalzdraht wird u. a. von der weiteren Konjunkturentwicklung in den wichtigen Abnehmerindustrien abhängen. Die Abnahme der Automobilindustrie und für die Infrastruktur von Kabelleitungen, für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien, antizipieren wir auf hohem Niveau. Die Abnahme des Bausektors als Abnehmerindustrie erwarten wir aufgrund der verschärften Finanzpolitik auf einem gegenüber dem Vorjahr reduzierten Niveau.
Trotz der diversen Aussichten in den Abnehmerindustrien für den Prognosezeitraum erwartet Aurubis eine Nachfrage- und Absatzentwicklung für Kupfergießwalzdraht auf einem hohen Niveau.
Die Nachfrage nach Kupferstranggussformaten zeigte sich im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr auf sehr hohem Niveau. Für das kommende Geschäftsjahr gehen wir von einer leichten Reduzierung der Nachfrage nach Stranggussformaten aus.
Für den Absatz von Flachwalzprodukten sind insbesondere die Entwicklungen in den USA und im europäischen Raum von Bedeutung. Für 2023 antizipiert CRU in den USA eine unverändert starke Nachfrage nach Flachwalzprodukten, während in den westeuropäischen Staaten ein Wachstum von rund 3% erwartet wird. In Europa zeigt sich darüber hinaus mittelfristig für die kommenden Jahre bis 2026 eine jährliche Wachstumsrate von rund 4,8% p. a..
Die antizipierte Entwicklung der US-Wirtschaft wie auch das Wachstum der europäischen Wirtschaft zeichnet ein positives Bild für Aurubis im Hinblick auf den Absatz von Flachwalzprodukten.
Der Absatz von Schwefelsäure ist von kurzfristigen Entwicklungen abhängig, was sich in der Laufzeit der Verträge widerspiegelt. Zusätzlich sind die Absatzmöglichkeiten regional sehr unterschiedlich – mit entsprechend variierenden Konditionen. Aurubis beliefert den globalen Schwefelsäuremarkt mit den Schwerpunkten Europa, Nordamerika und Türkei. Das Verhältnis von lokalem Absatz und Exporten schwankt entsprechend den Marktgegebenheiten.
Die im abgelaufenen Geschäftsjahr beobachteten sehr hohen Preisniveaus angesichts der hohen Nachfrage werden sich gemäß des Independent Chemical Information Services (ICIS) nicht
fortsetzen. Insbesondere aus der in Europa ansässigen chemischen und Düngemittelindustrie wird eine reduzierte Nachfrage aufgrund von Produktionskürzungen durch sehr hohe Energiekosten erwartet. Auch in den Exportmärkten USA und Südamerika wird von einem niedrigeren Preisniveau aufgrund erhöhter Exportaktivitäten aus Europa und China ausgegangen. Die chinesischen Märkte sind von großen regionalen Unterschieden gekennzeichnet.
Auf Basis der sich abschwächenden Nachfrage auf dem Markt für Schwefelsäure und der Entwicklungen bei den Absatzpreisen gehen wir von einer deutlich negativen Entwicklung der Erlössituation auf diesen Märkten aus.
Im Geschäftsjahr 2020/21 haben wir unsere Strategie weiterentwickelt. Wir wollen bis zum Ende dieser Dekade unsere Position als einer der effizientesten und nachhaltigsten Multimetall-Produzenten weltweit weiter festigen und ausbauen – als leistungsfähiges Hüttennetzwerk mit einem starken Kerngeschäft und neuen Wachstumstreibern beim Recycling.
Die weiterentwickelte Aurubis-Strategie beinhaltet einen präzise definierten Fahrplan für weiteres, nachhaltiges, profitables Wachstum. Die Umsetzung treiben wir nach wie vor stetig mit großer Sorgfalt voran. Strategische Ausrichtung, Seite 100
Zu unserem Geschäftsmodell gehört, dass unser Ergebnis quartalsweisen Schwankungen unterliegt. Dies hat saisonale und marktbezogene Gründe, kann aber auch durch Störungen bei Aggregaten oder in den Betriebsabläufen verursacht sein. Risiken für die Erreichung der Gesamtjahresprognose können sich aus Herausforderungen im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von Energie und den weltwirtschaftlichen Entwicklungen ergeben.
Die künftige Entwicklung und die Prognose der Aurubis AG decken sich mit der für den Aurubis-Konzern getroffenen Gesamtaussage.
Aurubis hat am 28.10.2022 veröffentlicht, dass es einen Cyberangriff auf die IT-Systeme gegeben hat. Die Systeme wurden präventiv heruntergefahren und vom Internet getrennt. Für den Geschäftsbetrieb wesentliche Systeme konnten innerhalb von 2 Wochen systematisch wieder hochgefahren werden. Die Produktion an unseren Hüttenstandorten war nicht betroffen. Aktuell gehen wir, im Wesentlichen aufgrund von Beratungskosten, von einer Belastung des operativen EBT in Höhe eines niedrigen einstelligen Mio. € Betrages aus.
Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022/23 erfolgt auf Basis von Markteinschätzungen und folgenden Prämissen:
Insgesamt erwarten wir für den Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2022/23 ein operatives EBT zwischen 400 Mio. € und 500 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 11% und 15%.
Im Segment Multimetal Recycling erwarten wir für das Geschäftsjahr 2022/23 ein operatives EBT zwischen 100 Mio. € und 160 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 11% und 15%. Der im Vergleich zum Vorjahr geringere ROCE ergibt sich u. a. durch die deutlich gestiegene Investitionstätigkeit.
Im Segment Custom Smelting & Products planen wir für das Geschäftsjahr 2022/23 mit einem operativen EBT zwischen 350 Mio. € und 410 Mio. € und einem operativen ROCE zwischen 15% und 19%.
Aurubis hielt zum Ende des Geschäftsjahres 2021/22 Barmittelbestände in Höhe von 706 Mio. € (30.09.2021: 965 Mio. €). Zusätzlich stehen dem Unternehmen als weitere Liquidität ungenutzte Kreditlinien aus einem Konsortialkreditvertrag über 350 Mio. € zur Verfügung, der eine Laufzeit bis 2027 hat. Somit verfügt Aurubis über eine sehr gute Liquiditätsposition.
Für das kommende Geschäftsjahr erwarten wir aus dem operativen Geschäft trotz der durch die Ukraine-Krise getriebenen Energiepreisentwicklung und der damit verbundenen Konjunktursorgen weiterhin einen positiven operativen Cashflow. Die im Geschäftsjahr 2022/23 planmäßigen Tilgungen von Schuldscheindarlehen in Höhe von rund 80 Mio. € beabsichtigen wir aus vorhandener Liquidität zu bestreiten.
Mit dem herausragenden Ergebnis im Geschäftsjahr 2021/22 haben wir gezeigt, dass wir die sich uns bietenden Opportunitäten an unseren Beschaffungs- wie Produktmärkten genutzt haben und den Herausforderungen durch die anhaltende Pandemie, den Ukraine-Krieg und der sich anschließenden Energiekrise durch aktives Krisenmanagement gut begegnet sind.
Im Geschäftsjahr 2022/23 werden wir die in unserer Strategie "Metals for Progress – Driving Sustainable Growth" festgelegten Ziele weiter verfolgen und im Geschäftsjahr die geplanten Investitionen umsetzen.
Um die Abhängigkeit von Erdgas als Energieträger zu reduzieren, werden wir insbesondere in Deutschland bis Anfang 2023 Investitionsmaßnahmen umsetzen, um den Bezug von Erdgas zu reduzieren und die notwendigen Energieträger zu flexibilisieren
Wir werden weiterhin flexibel die Entwicklungen auf unseren Beschaffungs- und Produktmärkten managen. Wir gehen davon aus, dass sich das Geschäftsmodell der Aurubis mit seinen unterschiedlichen Ergebnistreibern auch im Geschäftsjahr 2022/23 als robust erweisen wird. Wesentliche Faktoren wie die deutliche Erhöhung des Benchmarks für Standard-Kupferkonzentrate sowie der Aurubis-Kupferprämie für das Kalenderjahr 2023 deuten bereits auf eine positive Entwicklung wesentlicher Ergebnistreiber in 2022/23 hin, jedoch werden gegebenenfalls deutlich niedriger zu erwartende Ergebnisbeiträge aus Schwefelsäure sowie weiter hohe Energiekosten das operative Ergebnis beeinflussen. Wir gehen optimistisch mit einem angepassten Prognosekorridor für das operative EBT sowie den ROCE in das Geschäftsjahr 2022/23.
Dieses Dokument enthält vorausschauende Aussagen zu unserer aktuellen Einschätzung künftiger Vorgänge. Wörter wie "antizipieren", "annehmen", "glauben", "einschätzen", "erwarten", "beabsichtigen", "können/könnten", "planen", "projizieren", "sollten" und ähnliche Begriffe kennzeichnen solche vorausschauenden Aussagen. Diese Aussagen sind einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten unterworfen. Einige Beispiele hierfür sind eine ungünstige Entwicklung der weltwirtschaftlichen Situation, insbesondere Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die politische Entwicklung in den USA, Europa und China, eine Verengung des Rohstoffangebots und ein Rückgang der Nachfrage in den wichtigen Kupferabsatzmärkten. Des Weiteren zählen dazu eine Verschlechterung unserer Refinanzierungsmöglichkeiten an den Kredit- und Finanzmärkten, unabwendbare Ereignisse höherer Gewalt wie beispielsweise Naturkatastrophen, Terrorakte, politische Unruhen, Industrieunfälle und deren Folgewirkungen auf unsere Verkaufs-, Einkaufs-, Produktions- oder Finanzierungsaktivitäten, Veränderungen der Wechselkurse, ein Verlust der Akzeptanz unserer Produkte mit der Folge einer Beeinträchtigung bei der Durchsetzung von Preisen und bei der Auslastung von Verarbeitungs- und Produktionskapazitäten, Preiserhöhungen bei Energie und Rohstoffen, Unterbrechungen der Produktion aufgrund von Materialengpässen, Belegschaftsstreiks oder Lieferanteninsolvenzen, die erfolgreiche Umsetzung von Kostenreduzierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen, die Geschäftsaussichten der Gesellschaften, an denen wir bedeutende Beteiligungen halten, die erfolgreiche Umsetzung strategischer Kooperationen und Joint Ventures, die Änderung von Gesetzen, Bestimmungen und behördlichen Richtlinien sowie der Ausgang rechtlicher Verfahren und weitere Risiken und Unwägbarkeiten, von denen einige in diesem Bericht unter der Überschrift "Risiko- und Chancenbericht" beschrieben sind. Sollte einer dieser Unsicherheitsfaktoren oder eine dieser Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die den vorausschauenden Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen genannten oder implizit zum Ausdruck gebrachten Ergebnissen abweichen. Wir haben weder die Absicht noch übernehmen wir eine Verpflichtung, vorausschauende Aussagen laufend zu aktualisieren, da diese ausschließlich auf den Umständen am Tag der Veröffentlichung basieren.
Die Erklärung ist im Geschäftsbericht abgedruckt und auf der Internetseite der Gesellschaft im Bereich "Über Aurubis" unter dem Punkt "Corporate Governance" abrufbar.
www.aurubis.com/ueber-uns/corporate-governance
Erläuternder Bericht des Vorstands der Aurubis AG, Hamburg, gemäß § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG zu den übernahmerechtlichen Angaben nach den §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB zum Bilanzstichtag 30.09.2022.
Im Folgenden sind die nach den §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) geforderten übernahmerechtlichen Angaben zum 30.09.2022 dargestellt.
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Aurubis AG betrug zum Bilanzstichtag 115.089.210,88 € und war in 44.956.723 auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 € eingeteilt.
Jede Aktie gewährt gleiche Rechte und in der Hauptversammlung je eine Stimme. Es bestehen keine unterschiedlichen Aktiengattungen.
Bei Ausgabe neuer Aktien kann für diese eine von § 60 AktG abweichende Gewinnberechtigung festgesetzt werden.
Wir verweisen auf die Angaben gem. § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG im Anhang der Aurubis AG.
Das Stimmrecht der Aktionäre unterliegt nach Kenntnis des Vorstands mit Ausnahme eventueller gesetzlicher Stimmverbote (insbesondere im Einzelfall gemäß § 136 AktG) keinen Beschränkungen. Aus von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien steht dieser gemäß § 71b AktG kein Stimmrecht zu.
Es besteht zum Bilanzstichtag (30.09.2022) eine indirekte Beteiligung am Kapital der Aurubis AG, die 10% der Stimmrechte überschritten hat: Die Salzgitter AG, Salzgitter, hat der Gesellschaft gemäß § 33 Abs. 1 WpHG am 12.12.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Aurubis AG am 12.12.2018 die Schwelle von 25% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 25,0000006% der Stimmrechte (entsprechend 11.239.181 Stimmen) beträgt. Davon sind der Salzgitter AG 25,0000006% der Stimmrechte (entsprechend 11.239.181 Stimmen) von der Salzgitter Mannesmann GmbH, Salzgitter, zuzurechnen.
Dementsprechend besteht zum Bilanzstichtag (30.09.2022) eine direkte Beteiligung am Kapital der Aurubis AG, die 10% der Stimmrechte überschritten hat: Die Salzgitter Mannesmann GmbH, Salzgitter, hielt gemäß Mitteilung der Salzgitter AG, Salzgitter, vom 12.12.2018 am 12.12.2018 25,0000006% der Stimmrechte (entsprechend 11.239.181 Stimmen). Gemäß der Unternehmenspräsentation der Salzgitter AG (Stand November 2022) liegt der Anteil an der Aurubis AG bei 29,99%.
Es gibt zum Bilanzstichtag (30.09.2022) keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.
Es gibt zum Bilanzstichtag (30.09.2022) keine Arbeitnehmer, die am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben.
Die Ernennung und die Abberufung der Mitglieder des Vorstands der Aurubis AG ergeben sich aus den §§ 84, 85 Aktiengesetz (AktG) und § 31 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) in Verbindung mit § 6 Abs. 1 der Satzung. Die Änderung der Satzung wird von der Hauptversammlung beschlossen. Der Beschluss der Hauptversammlung bedarf neben der einfachen Stimmenmehrheit einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals umfasst; die §§ 119 Abs. 1 Nr. 6, 133 Abs. 1, 179 ff. AktG sind anwendbar. Nach § 11 Abs. 9 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen, die nur die Fassung betreffen, zu beschließen. Der Aufsichtsrat ist ferner ermächtigt, § 4 der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des genehmigten Kapitals und nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen. Er ist auch ermächtigt, die Fassung von § 4 Abs. 1 und 3 der Satzung entsprechend der jeweiligen Ausgabe der neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien im Rahmen des bedingten Kapitals 2022 anzupassen sowie alle sonstigen damit in Zusammenhang stehenden Anpassungen der Satzung vorzunehmen, die nur die Fassung betreffen. Entsprechendes gilt im Falle der Nichtausnutzung der Ermächtigung zur Ausgabe von Options- oder Wandelschuldverschreibungen nach Ablauf des Ermächtigungszeitraums sowie im Falle der Nichtausnutzung des bedingten Kapitals nach Ablauf der Fristen für die Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten bzw. für die Erfüllung von Wandlungs- bzw. Optionspflichten.
Derzeit besteht keine Ermächtigung des Vorstands zur Aktienausgabe aus einem genehmigten Kapital gemäß § 202 Abs. 2 Satz 1 AktG.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 01.03.2018 wurde die Gesellschaft bis zum 28.02.2023 ermächtigt, eigene Aktien bis zu insgesamt 10% des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich jeweils im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, dürfen die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien zu keinem Zeitpunkt 10% des derzeitigen Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Der Erwerb zum Zwecke des Handels mit eigenen Aktien ist ausgeschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken, zu verwenden:
a) Die erworbenen eigenen Aktien können auch in anderer Weise als über die Börse oder mittels eines Angebots an sämtliche Aktionäre veräußert werden, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenkurs von Aktien gleicher Ausstattung der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Als maßgeblicher Börsenkurs im Sinne der vorstehenden Regelung gilt der Mittelwert der Schlusskurse für Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an den letzten fünf Handelstagen der Frankfurter Wertpapierbörse vor der Eingehung der Verpflichtung zur Veräußerung der Aktien. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Diese Ermächtigung gilt jedoch nur mit der Maßgabe, dass die unter Ausschluss des Bezugsrechts entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußerten Aktien insgesamt 10% des Grundkapitals nicht überschreiten dürfen, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung (die "Höchstgrenze"). Auf diese Höchstgrenze sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aus genehmigtem Kapital gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden. Ferner sind auf diese Höchstgrenze diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungsrecht, Optionsrecht oder Wandlungspflicht oder Andienungsrecht der Gesellschaft) ausgegeben werden bzw. auszugeben sind, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund einer Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder
Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungsrecht, Optionsrecht oder Wandlungspflicht oder Andienungsrecht der Gesellschaft) in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden. Eine erfolgte Anrechnung entfällt, soweit Ermächtigungen zur Ausgabe neuer Aktien aus genehmigtem Kapital gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG oder zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungsrecht, Optionsrecht oder Wandlungspflicht oder Andienungsrecht der Gesellschaft) in entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG nach einer Ausübung solcher Ermächtigungen, die zur Anrechnung geführt haben, von der Hauptversammlung erneut erteilt werden.
Die insgesamt unter den vorstehenden Ermächtigungen gemäß lit. a) und b) unter Ausschluss des Bezugsrechts veräußerten eigenen Aktien dürfen 20% des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung noch im Zeitpunkt ihrer Ausnutzung. Auf die vorgenannte 20-%-Grenze sind anzurechnen: (i) neue Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zur bezugsrechtsfreien Veräußerung der eigenen Aktien aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden, und (ii) diejenigen Aktien, die zur Bedienung von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungsrecht, Optionsrecht oder Wandlungspflicht oder Andienungsrecht der Gesellschaft) auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zur bezugsrechtsfreien Veräußerung der eigenen Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben worden sind. Sofern und soweit die Hauptversammlung nach Ausübung einer Ermächtigung, die zur Anrechnung auf die vorgenannte 20-%-Grenze geführt hat, die betreffende Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss neu erteilt, entfällt die bereits erfolgte Anrechnung.
Der vollständige Wortlaut des Ermächtigungsbeschlusses vom 01.03.2018 ist unter Tagesordnungspunkt 8 in der im Bundesanzeiger vom 22.01.2018 veröffentlichten Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung 2018 wiedergegeben.
Der Vorstand wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 17.02.2022 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 16.02.2027 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf den Namen lautende Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechte und/oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente) (zusammen "Schuldverschreibungen") mit oder ohne Laufzeitbegrenzung im Gesamtnennbetrag von bis zu 500.000.000,00 € zu begeben und den Inhabern bzw. Gläubigern von solchen Schuldverschreibungen Wandlungsbzw. Optionsrechte für auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 11.508.920,32 € nach näherer Maßgabe der Anleihebedingungen der Schuldverschreibungen zu gewähren. Der Wortlaut der Ermächtigung des Vorstands zur Begebung von Schuldverschreibungen entspricht dem zu Tagesordnungspunkt 6 der ordentlichen Hauptversammlung am 17.02.2022 veröffentlichten Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, der am 28.09.2022 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde.
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 11.508.920,32 € durch die Ausgabe von bis zu 4.495.672 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 € bedingt erhöht (bedingtes Kapital 2022). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungs- und/oder Optionsrechten aus Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. von Kombinationen dieser Instrumente), die von der Gesellschaft oder von ihren Konzerngesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 17.02.2022 bis zum 16.02.2027 nur gegen bar ausgegeben werden, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger der von der Gesellschaft oder von ihren Konzerngesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 17.02.2022 bis zum 16.02.2027 ausgegebenen
Wandelschuldverschreibungen (bzw. Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungspflicht) ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen oder Andienungen von Aktien erfolgen und soweit nicht eigene Aktien oder andere Erfüllungsformen zur Bedienung eingesetzt werden. Die Neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten, durch die Erfüllung von Wandlungs- oder Optionspflichten oder durch die Ausübung von Andienungsrechten entstehen, am Gewinn teil. Soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien abweichend von § 60 Abs. 2 AktG festlegen.
Der vollständige Wortlaut des Ermächtigungsbeschlusses vom 17.02.2022 ist unter Tagesordnungspunkt 6 in der im Bundesanzeiger vom 20.12.2021 veröffentlichten Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung 2022 wiedergegeben.
Für den Fall, dass eine Einzelperson oder eine gemeinsam handelnde Gruppe von Personen die Kontrolle über mehr als 50% der Aktien oder der Stimmrechte an der Aurubis AG erwirbt, hat jeder Kreditgeber aus dem mit einem Bankenkonsortium geschlossenen Vertrag über eine Kreditlinie von 350 Mio. € (der "Konsortialkredit"), der im Wesentlichen der Finanzierung des Umlaufvermögens des Konzerns dient, jeweils einzeln das Recht, seine Beteiligung an dem Konsortialkredit zu kündigen und sofortige Rückzahlung der ihm darunter geschuldeten Beträge zu fordern. Im Rahmen diverser Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 247,5 Mio. € steht den Darlehensgebern jeweils ein außerordentliches Kündigungsrecht im Falle eines Wechsels der Kontrolle über die Darlehensnehmerin zu.
Es wurden keine Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit den Mitgliedern des Vorstands oder mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots getroffen.
| 156 | Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
|---|---|
| 157 | Konzern-Gesamtergebnisrechnung |
| 158 | Konzernbilanz |
vom 01.10. bis 30.09. nach IFRS
| in T€ | Anhang-Nr. | 12 Monate 2021/22 |
12 Monate 2020/21 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1 | 18.520.522 | 16.299.837 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 2 | 321.377 | 146.354 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 3 | 27.042 | 31.898 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 4 | 235.410 | 72.845 |
| Materialaufwand | 5 | -17.063.419 | -14.637.048 |
| Rohergebnis | 2.040.932 | 1.913.886 | |
| Personalaufwand | 6 | -570.889 | -554.162 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 7 | -220.306 | -218.962 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 8 | -322.084 | -310.860 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 927.653 | 829.902 | |
| Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen | 9 | 18.444 | 18.705 |
| Zinserträge | 10 | 7.191 | 3.613 |
| Zinsaufwendungen | 10 | -17.146 | -18.478 |
| Übrige finanzielle Erträge | 11 | 250 | 7 |
| Übrige finanzielle Aufwendungen | 11 | -1.137 | -8.454 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 935.255 | 825.295 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 12 | -220.263 | -212.314 |
| Konzernergebnis | 714.992 | 612.981 | |
| Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis | 13 | 714.669 | 612.796 |
| Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis | 13 | 323 | 185 |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 14 | 16,37 | 14,03 |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 14 | 16,37 | 14,03 |
vom 01.10. bis 30.09. nach IFRS
| in T€ | 12 Monate 2021/22 |
12 Monate 2020/21 |
|---|---|---|
| Konzernergebnis | 714.992 | 612.981 |
| Positionen, die zukünftig in den Gewinn/Verlust reklassifizierbar sind | ||
| Marktbewertung von Cashflow-Sicherungen | 18.160 | -13.336 |
| Kosten der Absicherung | -674 | -1.411 |
| Veränderungen aus der Währungsumrechnung | 23.321 | 1.690 |
| Ertragsteuern | -7.231 | 2.511 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen – Anteil am sonstigen Ergebnis, nach Steuern | 7.018 | 3.652 |
| Positionen, die nicht in den Gewinn/Verlust reklassifizierbar sind | ||
| Marktbewertung von Finanzinvestitionen | 17.847 | 27.224 |
| Neubewertung der Nettoschuld von leistungsorientierten Verpflichtungen | 161.754 | 49.566 |
| Ertragsteuern | -50.497 | -15.255 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen – Neubewertung der Nettoschuld von leistungsorientierten Verpflichtungen, nach Steuern |
841 | 7 |
| Sonstiges Ergebnis | 170.539 | 54.648 |
| Konzern-Gesamtergebnis | 885.531 | 667.629 |
| Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzerngesamtergebnis | 885.206 | 667.442 |
| Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzerngesamtergebnis | 325 | 187 |
nach IFRS
| in T€ | Anhang-Nr. | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 15 | 143.415 | 158.733 |
| Sachanlagen | 16 | 1.813.611 | 1.656.927 |
| Finanzanlagen | 17 | 15.980 | 65.405 |
| At Equity bewertete Anteile | 18 | 96.007 | 76.644 |
| Latente Steuern | 24 | 18.446 | 18.076 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | 21 | 168.079 | 33.878 |
| Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte | 21 | 3.579 | 2.937 |
| Langfristige Vermögenswerte | 2.259.117 | 2.012.600 | |
| Vorräte | 19 | 3.552.922 | 2.804.209 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 20 | 622.621 | 512.966 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 21 | 210.561 | 152.078 |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte | 21 | 96.061 | 51.250 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 22 | 706.048 | 942.435 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 0 | 137.811 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 5.188.213 | 4.600.749 | |
| Summe Aktiva | 7.447.330 | 6.613.349 |
| in T€ | Anhang-Nr. | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | 23 | 115.089 | 115.089 |
| Kapitalrücklage | 23 | 343.032 | 343.032 |
| Eigene Anteile | -60.248 | -60.248 | |
| Erwirtschaftetes Konzern-Eigenkapital | 23 | 3.794.071 | 3.025.019 |
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis | 23 | 65.588 | 19.288 |
| Eigenkapital der Aktionäre der Aurubis AG | 4.257.532 | 3.442.180 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 23 | 653 | 537 |
| Eigenkapital | 4.258.185 | 3.442.717 | |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 25 | 57.605 | 213.727 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 26 | 63.347 | 77.509 |
| Latente Steuern | 24 | 638.087 | 443.568 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 27 | 209.107 | 444.269 |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 27 | 11.475 | 57.079 |
| Langfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 27 | 5.131 | 1.698 |
| Langfristige Schulden | 984.752 | 1.237.850 | |
| Kurzfristige Rückstellungen | 26 | 67.605 | 67.068 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 27 | 1.582.695 | 1.386.525 |
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 27 | 32.331 | 24.004 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 27 | 118.398 | 137.045 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 27 | 295.634 | 220.981 |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 27 | 107.730 | 59.555 |
| Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten | 0 | 37.604 | |
| Kurzfristige Schulden | 2.204.393 | 1.932.782 | |
| Summe Passiva | 7.447.330 | 6.613.349 |
vom 01.10. bis 30.09. nach IFRS
| in T€ | 12 Monate 2021/22 |
12 Monate 2020/21 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 935.255 | 825.295 |
| Zu-/Abschreibungen auf Vermögenswerte des Anlagevermögens | 220.212 | 212.574 |
| Veränderung der Wertberichtigungen auf Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 206 | 646 |
| Veränderung langfristiger Rückstellungen | -11.056 | 8.432 |
| Ergebnis im Zusammenhang mit der Investitionstätigkeit | -3.499 | -700 |
| Bewertung von Derivaten | -176.494 | 49.762 |
| Sonstiges nicht zahlungswirksames Ergebnis | 4.984 | 2.082 |
| Aufwendungen und Erträge aus dem Finanzergebnis | -7.602 | 4.607 |
| Ein-/Auszahlungen für Ertragsteuern | -103.752 | -88.081 |
| Brutto-Cashflow | 858.253 | 1.014.617 |
| Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte | -147.757 | -90.764 |
| Veränderung der Vorräte (inkl. Bewertungseffekte) | -729.968 | -397.417 |
| Veränderung kurzfristiger Rückstellungen | 827 | -8.558 |
| Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) | 306.461 | 294.206 |
| Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | 287.816 | 812.084 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen | -347.048 | -252.444 |
| Auszahlungen aus der Gewährung von Krediten und Darlehen an nahestehende Unternehmen | -3.469 | -10.855 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen | 494 | 1.845 |
| Einzahlungen aus der Veräußerung von Eigenkapitalinstrumenten aus den Finanzanlagen | 65.525 | 0 |
| Einzahlung aus dem Verkauf von Tochterunternehmen und anderen Geschäftseinheiten (abzgl. abgegebener Zahlungsmittel) |
66.484 | 12.329 |
| Einzahlungen aus der Tilgung von nahestehenden Unternehmen gewährten Krediten und Darlehen | 506 | 8.200 |
| Zinseinzahlungen | 7.192 | 3.613 |
| Erhaltene Dividenden | 9.050 | 5.257 |
| Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit | -201.265 | -232.055 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 40.180 | 26.275 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Finanzverbindlichkeiten | -302.507 | -30.524 |
| Erwerb eigener Aktien | 0 | -18.944 |
| Zinsauszahlungen | -14.778 | -15.812 |
| Dividendenzahlungen | -70.063 | -56.946 |
| Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit | -347.168 | -95.951 |
| Veränderung der Zahlungsmittel | -260.617 | 484.077 |
| Veränderungen aus Wechselkursänderungen | 1.379 | 146 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 965.287 | 481.064 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 706.048 | 965.287 |
| Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte am Ende der Periode |
0 | -22.852 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode (Konzernbilanz) | 706.048 | 942.435 |
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis | ||
|---|---|---|
| -------------------------------- | -- | -- |
| in T€ | Gezeich netes Kapital |
Kapital rücklage |
Eigene Anteile |
Erwirt schaftetes Konzern Eigen kapital |
Markt bewer tung von Cash flow Siche rungen |
Kosten der Absi cherung |
Markt bewertung von Finanz investi tionen |
Währungs ände rungen |
Ertrag steuern |
Anteile der Aktionäre der Aurubis AG |
Nicht beherr schende Anteile |
Summe Eigen kapital |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 01.10.2020 |
115.089 | 343.032 | -41.304 2.434.664 | 26.198 | 1.572 | -31.744 | 11.022 | -8.089 | 2.850.439 | 539 2.850.978 | ||
| Erwerb eigener Anteile |
0 | 0 | -18.944 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -18.944 | 0 | -18.944 |
| Dividenden zahlung |
0 | 0 | 0 | -56.757 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -56.757 | -189 | -56.946 |
| Konzern Gesamt ergebnis |
0 | 0 | 0 | 647.112 | -7.872 | -1.411 | 27.224 | 1.690 | 699 | 667.442 | 187 | 667.629 |
| davon Konzern ergebnis |
0 | 0 | 0 | 612.796 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 612.796 | 185 | 612.981 |
| davon sonstiges Ergebnis |
0 | 0 | 0 | 34.317 | -7.872 | -1.411 | 27.224 | 1.690 | 699 | 54.646 | 2 | 54.648 |
| Stand am 30.09.2021 |
115.089 | 343.032 | -60.248 3.025.019 | 18.326 | 161 | -4.520 | 12.712 | -7.390 | 3.442.180 | 537 3.442.717 | ||
| Stand am 01.10.2021 |
115.089 | 343.032 | -60.248 3.025.019 | 18.326 | 161 | -4.520 | 12.712 | -7.390 | 3.442.180 | 537 3.442.717 | ||
| Verkauf von Finanz investitionen |
0 | 0 | 0 | 12.141 | 0 | 0 | -12.141 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Dividenden zahlung |
0 | 0 | 0 | -69.854 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -69.854 | -209 | -70.063 |
| Konzern Gesamt ergebnis |
0 | 0 | 0 | 826.766 | 28.657 | -674 | 17.847 | 23.321 | -10.711 | 885.206 | 325 | 885.531 |
| davon Konzern ergebnis |
0 | 0 | 0 | 714.669 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 714.669 | 323 | 714.992 |
| davon sonstiges Ergebnis |
0 | 0 | 0 | 112.097 | 28.657 | -674 | 17.847 | 23.321 | -10.711 | 170.537 | 2 | 170.539 |
| Stand am 30.09.2022 |
115.089 | 343.032 | -60.248 3.794.071 | 46.983 | -513 | 1.186 | 36.033 | -18.101 | 4.257.532 | 653 4.258.185 |
Konzernanhang
Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung
Allgemeine Erläuterungen
Die Aurubis AG ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in Hamburg, Deutschland, und wird beim Amtsgericht Hamburg unter der Handelsregisternummer HR B 1775 geführt. Die Anschrift lautet Aurubis AG, Hovestraße 50, 20539 Hamburg.
Der vorliegende Konzernabschluss zum 30.09.2022 ist in Anwendung der Regelungen der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19.07.2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in Verbindung mit § 315e Abs. 1 HGB nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Auslegungen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS-IC) wurden berücksichtigt.
Die Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung erfolgte am 20.12.2022.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden sämtliche Beträge in Währungseinheiten von Tausend ausgewiesen.
Die Bilanz wurde nach kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Dabei sind kurzfristige Vermögenswerte und Schulden jene, von denen erwartet wird, dass sie innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden, oder die primär zu Handelszwecken gehalten werden.
Bei der Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS ist es ferner nötig, dass der Vorstand und die von ihm beauftragten Mitarbeiter in wesentlichen Teilbereichen Schätzungen und Annahmen vornehmen. Diese haben Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie der hiermit verbundenen Erträge und Aufwendungen.
Bereiche, die im besonderen Maße die Anwendung von Schätzungen und Annahmen erfordern, sind unter Wesentliche Schätzungen und Annahmen, Seiten 170–171 dargestellt.
Im vorliegenden Bericht können sich aufgrund von Rundungen geringfügige Abweichungen bei Summenangaben ergeben.
In den Konzernabschluss wurden zum Bilanzstichtag neben der Muttergesellschaft Aurubis AG, Hamburg, 19 weitere Gesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen, bei denen die Aurubis AG, Hamburg, direkt oder indirekt über die Mehrheit der Stimmrechte und somit über die Beherrschung verfügt. Die Aurubis Richmond LLC, Richmond wurde im Geschäftsjahr 2021/22 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen. Der Konzernabschlussstichtag entspricht dem Stichtag des Jahresabschlusses der Aurubis AG, Hamburg, und aller einbezogenen Tochtergesellschaften mit Ausnahme von drei einbezogenen Unternehmen. Der Abschlussstichtag dieser Tochterunternehmen ist der 31.12. Für den Konzernabschluss wurden von diesen Unternehmen Zwischenabschlüsse zum Konzernabschlussstichtag erstellt.
Damit sind die Abschlüsse aller wesentlichen Tochterunternehmen, die die Aurubis AG beherrscht, Teil dieses Konzernabschlusses.
Gemäß IFRS 11.24 in Verbindung mit IAS 28 werden die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, Hersteller von Vorwalzbändern, an der eine Beteiligung von 50% besteht, sowie die Cablo GmbH, Gelsenkirchen, an der eine Beteiligung von 40% besteht, unter Verwendung der Equity-Methode bilanziert. Beide Gesellschaften werden mit einem weiteren Partner aufgrund des jeweiligen Vertragsverhältnisses gemeinschaftlich und hinsichtlich maßgeblicher Tätigkeiten einvernehmlich geführt (Gemeinschaftsunternehmen).
Für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Einzelabschlüsse der Gesellschaften werden einheitliche für den Aurubis-Konzern geltende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde gelegt. Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen wesentlichen Unternehmen sind von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft worden.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode zum Erwerbszeitpunkt. Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Ein sich aus der Verrechnung ergebender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und einer mindestens jährlichen Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Entsprechend IAS 36 werden keine planmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird nach erneuter Prüfung der Zeitwerte sofort ergebniswirksam erfasst.
Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse sowie Umsätze, andere Erträge und Aufwendungen zwischen Konzerngesellschaften werden eliminiert. Durch Transaktionen innerhalb des Konzerns entstandene Zwischengewinne werden, falls nicht unwesentlich, bereinigt.
In den Konzernabschluss werden neben acht inländischen Gesellschaften zwölf ausländische Gesellschaften einbezogen. Der Jahresabschluss von Tochterunternehmen in Fremdwährung wurde nach
dem Prinzip der funktionalen Währung in Euro umgerechnet, welcher die Berichtswährung der Aurubis AG darstellt. Fremdwährungstransaktionen werden mit den Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt oder Bewertungszeitpunkt bei Neubewertungen in die funktionale Währung umgerechnet. Fremdwährungstransaktionen erfolgen insbesondere in US-Dollar. Der durchschnittliche US-Dollar-Kurs des Geschäftsjahres 2021/22 betrug 1,08413 US\$/€, der Kurs zum 30.09.2022 betrug 0,97480 US\$/€. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung von Fremdwährungstransaktionen sowie aus der Umrechnung zum Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Materialaufwand erfasst, es sei denn, sie sind im Eigenkapital als qualifizierte Cashflow Hedges oder Nettoinvestition in einem ausländischen Geschäftsbetrieb zu berücksichtigen. Im Geschäftsjahr 2021/22 wurden Umrechnungsdifferenzen aus Fremdwährung von insgesamt 2,3 Mio. € (Vj. 3,2 Mio. €) ergebniswirksam erfasst. Vermögenswerte und Schulden der Bilanz von in Fremdwährung berichtenden Tochtergesellschaften werden in Ausübung der Regelung des IAS 21 mit den Mittelkursen zum Bilanzstichtag, die Gewinn- und Verlustrechnung mit den Durchschnittskursen des Geschäftsjahres umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen hieraus werden bis zu einem möglichen Abgang des Tochterunternehmens ergebnisneutral im Eigenkapital ausgewiesen.
Die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen erfolgt nach IFRS 11 unter Verwendung der Equity-Methode. Zwischenergebnisse aus Up-/Downstream-Transaktionen mit Konzernunternehmen werden anteilig eliminiert.
Konzernanhang
Allgemeine Erläuterungen
tee (IFRS-IC) wurden berücksichtigt.
bundenen Erträge und Aufwendungen.
am 20.12.2022.
werden.
Tausend ausgewiesen.
162
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
KONSOLIDIERUNGSKREIS
Allgemeine Erläuterungen | Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung
Die Aurubis AG ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in Hamburg, Deutschland, und wird beim Amtsgericht Hamburg unter der Handelsregisternummer HR B 1775 geführt. Die Anschrift Hamburg, direkt oder indirekt über die Mehrheit der Stimmrechte und somit über die Beherrschung verfügt. Die Aurubis Richmond LLC, Richmond wurde im Geschäftsjahr 2021/22 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen. Der Konzernabschlussstichtag entspricht dem Stichtag des Jahresabschlusses der Aurubis AG, Hamburg, und aller einbezogenen Tochtergesellschaften mit Ausnahme von drei einbezogenen Unternehmen. Der Abschlussstichtag dieser Tochterunternehmen ist der 31.12. Für den Konzernabschluss wurden von diesen Unternehmen Zwischenabschlüsse zum Konzernab-
Damit sind die Abschlüsse aller wesentlichen Tochterunternehmen, die die Aurubis AG beherrscht, Teil dieses Konzernabschlusses.
Für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Einzelabschlüsse der Gesellschaften werden einheitliche für den Aurubis-Konzern geltende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde gelegt. Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen wesentlichen Unternehmen sind von unabhängigen Wirtschaftsprüfern
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode zum Erwerbszeitpunkt. Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Ein sich aus der Verrechnung ergebender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und einer mindestens jährlichen Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Entsprechend IAS 36 werden keine planmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird nach erneuter Prüfung der Zeitwerte sofort
Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse sowie Umsätze, andere Erträge und Aufwendungen zwischen Konzerngesellschaften werden eliminiert. Durch Transaktionen innerhalb des Konzerns entstandene Zwischengewinne
In den Konzernabschluss werden neben acht inländischen Gesellschaften zwölf ausländische Gesellschaften einbezogen. Der Jahresabschluss von Tochterunternehmen in Fremdwährung wurde nach
werden, falls nicht unwesentlich, bereinigt.
Gemäß IFRS 11.24 in Verbindung mit IAS 28 werden die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, Hersteller von Vorwalzbändern, an der eine Beteiligung von 50% besteht, sowie die Cablo GmbH, Gelsenkirchen, an der eine Beteiligung von 40% besteht, unter Verwendung der Equity-Methode bilanziert. Beide Gesellschaften werden mit einem weiteren Partner aufgrund des jeweiligen Vertragsverhältnisses gemeinschaftlich und hinsichtlich maßgeblicher Tätigkeiten einvernehmlich geführt (Gemeinschafts-
schlussstichtag erstellt.
unternehmen).
geprüft worden.
ergebniswirksam erfasst.
KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
Der vorliegende Konzernabschluss zum 30.09.2022 ist in Anwendung der Regelungen der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19.07.2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in Verbindung mit § 315e Abs. 1 HGB nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Auslegungen des International Financial Reporting Standards Interpretations Commit-
Die Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung erfolgte
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden sämtliche Beträge in Währungseinheiten von
Die Bilanz wurde nach kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Dabei sind kurzfristige Vermögenswerte und Schulden jene, von denen erwartet wird, dass sie innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden, oder die primär zu Handelszwecken gehalten
Bei der Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS ist es ferner nötig, dass der Vorstand und die von ihm beauftragten Mitarbeiter in wesentlichen Teilbereichen Schätzungen und Annahmen vornehmen. Diese haben Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie der hiermit ver-
Bereiche, die im besonderen Maße die Anwendung von Schätzungen und Annahmen erfordern, sind unter
Wesentliche Schätzungen und Annahmen, Seiten 170–171 dargestellt.
Im vorliegenden Bericht können sich aufgrund von Rundungen geringfügige Abweichungen bei Summenangaben ergeben.
Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung
In den Konzernabschluss wurden zum Bilanzstichtag neben der Muttergesellschaft Aurubis AG, Hamburg, 19 weitere Gesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen, bei denen die Aurubis AG,
lautet Aurubis AG, Hovestraße 50, 20539 Hamburg.
Konzernanhang
Umsatzerlöse werden im Wesentlichen aus dem Verkauf von Metallen und Kupferprodukten erzielt. Dabei werden die Umsatzerlöse in der Gegenleistung bemessen, die der Konzern aus einem Vertrag mit einem Kunden voraussichtlich erhalten wird. Der Konzern erfasst Umsatzerlöse, wenn die Verfügungsmacht über ein Produkt oder eine Dienstleistung auf den Kunden übertragen worden ist. Im Geschäftsjahr gewährte Boni werden umsatzmindernd erfasst. Im Falle von Transportdienstleistungen, welche grundsätzlich zeitraumbezogen sind und eine separate Leistungsverpflichtung darstellen, wird aus Wesentlichkeitsgründen auf eine Separierung verzichtet. Manche Verträge beinhalten Rabatte und Preisnachlässe, welche bei der Ermittlung des Transaktionspreises berücksichtigt werden.
Auf diese Vergütungskomponente sind die Ansatz- und Bewertungsvorschriften des IFRS 2 anzuwenden. Es handelt sich um ein virtuelles Aktien-Deferral mit einer dreijährigen zukunftsbezogenen Bemessungsgrundlage, wobei die Bemessungsgrundlage in Abhängigkeit von der Zielerreichung der operativen EBT-Komponente und der individuellen Leistung festgelegt wird. Das virtuelle Aktien-Deferral beinhaltet keine Dividendenzahlungen und der Auszahlungsbetrag ist auf 150% des Ausgangswerts beschränkt. Zur Ermittlung
des Zeitwerts der Beschränkung der Aktienkursentwicklung wird der Wert einer europäischen Call-Option mithilfe der Black-Scholes-Formel berechnet.
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt.
Finanzielle Vermögenswerte umfassen in diesem Zusammenhang insbesondere die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, an anderen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalinstrumente (z.B. Beteiligungen, Aktienbestände), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige ausgereichte Kredite und Forderungen sowie zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative Finanzinstrumente. Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten. Darunter fallen insbesondere Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen und derivative Finanzinstrumente. Im Konzern werden marktübliche Käufe und Verkäufe von originären Finanzinstrumenten grundsätzlich mit Erfüllung, d. h. zum Zeitpunkt der Lieferung und des Kontrollübergangs erfasst. Derivative Finanzinstrumente werden ab dem Handelstag bilanziert. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Regel unsaldiert ausgewiesen.
Nach IFRS 9 werden Finanzinstrumente in die Bewertungskategorien "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" (AC), "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet" (FV OCI) und "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" (FV P&L) unterteilt.
Ein Schuldinstrument wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
Ein Schuldinstrument wird erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
Sofern die oben genannten Kriterien für die Klassifizierung als AC bzw. FV OCI nicht erfüllt sind, werden die Schuldinstrumente erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FV P&L).
Ungeachtet der oben beschriebenen Kriterien zur Klassifizierung von Schuldinstrumenten in die Kategorien AC oder FV OCI kann ein Unternehmen seine finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" einstufen, wenn dadurch eine Rechnungslegungsanomalie vermieden oder erheblich verringert wird (FV-Option). Die FV-Option wird für Forderungen aus nicht-preisfixierten Lieferverträgen (hybriden Verträgen) im Aurubis Konzern ausgeübt.
Die Klassifizierung und Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten erfolgt grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Davon abweichend besteht für originäre Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, beim erstmaligen Ansatz die unwiderrufliche Möglichkeit, die Fair-Value-Änderungen im sonstigen Ergebnis zu erfassen (OCI-Option). Aurubis macht von der OCI-Option Gebrauch und klassifiziert Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, in die Kategorie "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" (FV OCI).
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet oder ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Sie sind ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn sie zu Handelszwecken gehalten werden oder beim erstmaligen Ansatz – unter bestimmten Voraussetzungen – als "ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert" designiert wurden (FV-Option). Aurubis macht von der FV-Option Gebrauch und designiert unwiderruflich Verbindlichkeiten aus nicht-preisfixierten Lieferverträgen (hybriden Verträgen) als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert".
Umwidmungen von Finanzinstrumenten in andere Bewertungskategorien lagen weder im Geschäftsjahr 2021/22 noch im Geschäftsjahr 2020/21 vor.
Finanzielle Vermögenswerte werden angesetzt, wenn Aurubis ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente oder andere finanzielle Vermögenswerte von einem anderen Unternehmen zu erhalten. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dabei sind bei finanziellen Vermögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten zu berücksichtigen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne signifikante Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet. Dieser entspricht im Regelfall dem beizulegenden Zeitwert. Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte, sofern diese unmittelbar durch Rückgriff auf einen aktiven Markt verfügbar sind. Ansonsten erfolgt eine Bewertung unter Anwendung marktüblicher Verfahren (Bewertungsmodelle) unter Zugrundelegung instrumentenspezifischer Marktparameter. Unverzinsliche finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden abgezinst. Für finanzielle Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr wird davon ausgegangen, dass der Zeitwert dem Nominalwert entspricht. Finanzielle Vermögenswerte in Fremdwährung sind zum Zeitpunkt der Erstbewertung mit dem gültigen Tageskurs und zum Bilanzstichtag mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken übertragen werden. Veräußerte finanzielle Vermögenswerte, für die kein Regressanspruch besteht, werden ausgebucht.
Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich mit dem aus dem Börsenkurs abgeleiteten beizulegenden Zeitwert, sofern ein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt. Die aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert in der Folge resultierenden Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im übrigen Finanzergebnis erfasst.
Aurubis macht von der für Eigenkapitalinstrumente OCI-Option Gebrauch und bilanziert die Wertpapiere des Anlagevermögens erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert. Wenn diese Eigenkapitalinstrumente veräußert werden, dann werden die bis zu diesem Zeitpunkt im sonstigen Ergebnis unrealisierten Gewinne und Verluste in die Gewinnrücklagen umgebucht und nicht in der Gewinnund Verlustrechnung gezeigt.
Die in den "übrigen Finanzanlagen" ausgewiesenen langfristigen Forderungen werden im Rahmen der Folgebewertung, falls wesentlich, unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Im Aurubis Konzern werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die aus nicht-preisfixierten Lieferverträgen resultierten, im Rahmen der Folgebewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Forderungen, die im Rahmen des Factoring zum Verkauf stehen, werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die verbleibenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden aufgrund ihrer kurzen Laufzeit mit dem Nominalwert abzüglich erwarteter Kreditverluste bewertet.
Konzernanhang
Bedingungen erfüllt sind:
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Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
jahr 2020/21 vor.
wirksam zum beizulegenden Zeitwert".
Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung
als auch Veräußerungen getätigt werden.
Ein Schuldinstrument wird erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet, wenn beide der folgenden
äquivalente oder andere finanzielle Vermögenswerte von einem anderen Unternehmen zu erhalten. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dabei sind bei finanziellen Vermögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten zu berücksichtigen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne signifikante Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet. Dieser entspricht im Regelfall dem beizulegenden Zeitwert. Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte, sofern diese unmittelbar durch Rückgriff auf einen aktiven Markt verfügbar sind. Ansonsten erfolgt eine Bewertung unter Anwendung marktüblicher Verfahren (Bewertungsmodelle) unter Zugrundelegung instrumentenspezifischer Marktparameter. Unverzinsliche finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden abgezinst. Für finanzielle Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr wird davon ausgegangen, dass der Zeitwert dem Nominalwert entspricht. Finanzielle Vermögenswerte in Fremdwährung sind zum Zeitpunkt der Erstbewertung mit dem gültigen Tageskurs und zum Bilanzstichtag mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken übertragen werden. Veräußerte finanzielle Vermögenswerte, für die kein Regressanspruch besteht, werden aus-
Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich mit dem aus dem Börsenkurs abgeleiteten beizulegenden Zeitwert, sofern ein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt. Die aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert in der Folge resultierenden Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und
Aurubis macht von der für Eigenkapitalinstrumente OCI-Option Gebrauch und bilanziert die Wertpapiere des Anlagevermögens erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert. Wenn diese Eigenkapitalinstrumente veräußert werden, dann werden die bis zu diesem Zeitpunkt im sonstigen Ergebnis unrealisierten Gewinne und Verluste in die Gewinnrücklagen umgebucht und nicht in der Gewinn-
Die in den "übrigen Finanzanlagen" ausgewiesenen langfristigen Forderungen werden im Rahmen der Folgebewertung, falls wesentlich, unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführ-
Im Aurubis Konzern werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die aus nicht-preisfixierten Lieferverträgen resultierten, im Rahmen der Folgebewertung erfolgswirksam zum beizulegenden
Verlustrechnung im übrigen Finanzergebnis erfasst.
und Verlustrechnung gezeigt.
ten Anschaffungskosten bewertet.
» Es wird im Rahmen eines gemischten Geschäftsmodells gehalten, bei dem sowohl vertragliche Zahlungsströme vereinnahmt
» Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die lediglich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen (Zahlungsstromkriterium).
Sofern die oben genannten Kriterien für die Klassifizierung als AC bzw. FV OCI nicht erfüllt sind, werden die Schuldinstrumente erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FV P&L).
Ungeachtet der oben beschriebenen Kriterien zur Klassifizierung von Schuldinstrumenten in die Kategorien AC oder FV OCI kann ein Unternehmen seine finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" einstufen, wenn dadurch eine Rechnungslegungsanomalie vermieden oder erheblich verringert wird (FV-Option). Die FV-Option wird für Forderungen aus nicht-preisfixierten Lieferverträgen (hybriden Verträgen) im Aurubis Konzern ausgeübt.
Die Klassifizierung und Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten erfolgt grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Davon abweichend besteht für originäre Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, beim erstmaligen Ansatz die unwiderrufliche Möglichkeit, die Fair-Value-Änderungen im sonstigen Ergebnis zu erfassen (OCI-Option). Aurubis macht von der OCI-Option Gebrauch und klassifiziert Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, in die Kategorie "er-
gebucht.
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet oder ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Sie sind ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn sie zu Handelszwecken gehalten wer-
Voraussetzungen – als "ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert" designiert wurden (FV-Option). Aurubis macht von der FV-Option Gebrauch und designiert unwiderruflich Verbindlichkeiten aus nicht-preisfixierten Lieferverträgen (hybriden Verträgen) als "erfolgs-
Umwidmungen von Finanzinstrumenten in andere Bewertungskategorien lagen weder im Geschäftsjahr 2021/22 noch im Geschäfts-
Finanzielle Vermögenswerte werden angesetzt, wenn Aurubis ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-
folgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" (FV OCI).
den oder beim erstmaligen Ansatz – unter bestimmten
Aurubis setzt den Verkauf von Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen als Finanzierungsinstrument ein.
Erwartete Kreditverluste bei zu fortgeführten Anschaffungskosten und erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden als Wertberichtigung erfasst, d.h. als Teil der Bewertung dieser Vermögenswerte in der Bilanz. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird der vereinfachte Ansatz (Simplified Approach) zur Erfassung von Wertminderungen angewendet. Hierbei werden die erwarteten Kreditverluste über ein sogenanntes Kohortenmodell berechnet, das auf Daten der letzten drei Geschäftsjahre basiert. Die tatsächlichen historischen Forderungsausfälle werden unter Beachtung von zukunftsgerichteten Informationen (Forward Looking Information) auf die offenen Forderungsbestände angewendet.
Konkrete Ausfälle führen zur Ausbuchung der betreffenden Forderungen. Ein Ausfall bei einem finanziellen Vermögenswert gilt als eingetreten, wenn die vertraglichen Zahlungen nicht eingetrieben werden konnten und von einer Uneinbringlichkeit ausgegangen wird. Sämtliche Anpassungen des Saldos der Wertberichtigungen aufgrund einer Erhöhung oder Verringerung des Betrags von erwarteten Kreditverlusten werden auf einem Wertberichtigungskonto erfasst. Das Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird insbesondere durch im Aurubis Konzern vorhandene Warenkreditversicherungsprogramme begrenzt.
Derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine effektive Sicherungsbeziehung gemäß IFRS 9 (Hedge Accounting) eingebunden sind und damit "zu Handelszwecken gehalten" werden, sind der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" zuzuordnen.
Daneben werden im Aurubis Konzern Lieferverträge über Nichteisenmetalle (NE-Metalle) sowohl zur Deckung des erwarteten Bedarfs an Rohstoffen als auch für den Verkauf von Fertigprodukten abgeschlossen. Dabei kann es aufgrund von Bedarfsänderungen auch zu Schließungen der physischen Lieferverträge durch Vornahme von Ausgleichszahlungen kommen. Daher sind auch preisfixierte Metalllieferverträge als derivative Finanzinstrumente bilanziert. Da diese nicht in eine effektive Sicherungsbeziehung nach IFRS 9 eingebunden sind, sind sie ebenfalls der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" zuzuordnen.
Ein Großteil der sonstigen finanziellen Vermögenswerte wird im Rahmen der Folgebewertung – sofern langfristig – unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente haben beim Zugang eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten und sind mit dem Nominalwert bewertet.
Für finanzielle Vermögenswerte, die nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, sind grundsätzlich Wertminderungen auf Basis der erwarteten Verluste vorzunehmen. Zur Ermittlung dieser Wertminderungen sieht IFRS 9 ein dreistufiges Modell (General Approach) vor. In Abhängigkeit des Kreditausfallrisikos des Kontrahenten erfordert das Modell ein unterschiedliches Ausmaß an Wertberichtigung in den unterschiedlichen Stufen.
Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und sonstige finanzielle Vermögenswerte, die in den Anwendungsbereich für Wertminderungen nach IFRS 9 fallen, erfolgt die Ermittlung der erwarteten Kreditverluste bei deren Zugang primär auf Basis von Credit Default Swaps, für die Verluste berechnet werden, die aus Ausfällen in den nächsten 12 Monaten erwartet werden. Im Falle einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos werden die über die jeweilige Laufzeit des Vermögenswerts erwarteten Kreditverluste berücksichtigt. Am Abschlussstichtag besteht aufgrund der Kurzfristigkeit und der hohen Bonität der Kontrahenten ein niedriges Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte.
Rückkäufe von eigenen Aktien werden direkt vom Eigenkapital abgezogen. Weder Kauf noch Verkauf von eigenen Aktien werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden angesetzt, wenn eine vertragliche Verpflichtung vorliegt, einem anderen Unternehmen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente oder andere finanzielle Vermögenswerte zu übertragen. Der erstmalige Ansatz erfolgt immer zum beizulegenden Zeitwert. Davon werden bei allen finanziellen Verbindlichkeiten, die in der Folge nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Abzug gebracht und unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit amortisiert. Finanzielle Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Zeitpunkt der Erstbewertung mit dem gültigen Tageskurs und zum Bilanzstichtag mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten, darunter fallen Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige originäre finanzielle Verbindlichkeiten, werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sofern der Zinseffekt nicht unwesentlich ist, werden unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr abgezinst. Bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit
unter einem Jahr wird unterstellt, dass der Zeitwert dem Rückzahlungsbetrag entspricht. Eine Ausnahme bilden die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die aus nicht-preisfixierten Lieferverträgen resultieren. Diese werden im Rahmen der Folgebewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FV-Option). Die aus dem eigenen Kreditrisiko resultierenden Zeitwertänderungen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.
Der Aurubis Konzern setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie zur Absicherung von Warenpreisrisiken ein.
Die derivativen Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser entspricht dem Marktwert und kann sowohl positiv als auch negativ sein. Wenn ein Marktwert nicht vorliegt, wird dieser mit Barwert- und Optionspreismodellen errechnet. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden, soweit wie möglich, die am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet, die aus anerkannten Quellen bezogen werden.
Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten werden entweder erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung oder erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Dabei ist entscheidend, ob das derivative Finanzinstrument in eine effektive Sicherungsbeziehung eingebunden ist oder nicht. Liegt kein Cashflow Hedge Accounting vor, sind die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte sofort erfolgswirksam zu erfassen. Besteht hingegen eine wirksame Cashflow-Sicherungsbeziehung, werden diese erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis bilanziert.
Um Schwankungen in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund der unterschiedlichen Bewertung von abgesicherten Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten zu vermeiden, enthält IFRS 9 spezielle Vorschriften zum Hedge Accounting. Ziel dieser Hedge Accounting Vorschriften ist es, die Wertänderungen der Sicherungsinstrumente und der abgesicherten Geschäfte weitgehend kompensierend zu erfassen.
Neben der Dokumentation verlangt IFRS 9 für die Anwendung der Regelungen des Hedge Accounting den Nachweis eines effektiven Sicherungszusammenhangs. Hedge-Effektivität bedeutet, dass die Fair Value Änderungen (für Fair Value Hedges) oder die Cashflow-Änderungen (für Cashflow Hedges) des abgesicherten Grundgeschäfts durch die gegenläufigen Fair Value-Änderungen oder Cashflow Änderungen des Sicherungsinstruments ausgeglichen werden – jeweils bezogen auf das gesicherte Risiko.
Derivate, die im Rahmen eines Cashflow Hedge als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden, dienen der Absicherung zukünftiger Zahlungsströme. Ein Risiko hinsichtlich der Höhe zukünftiger Cashflows besteht insbesondere für mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende geplante Transaktionen. Im Rahmen des Cashflow Hedge-Accounting eingesetzte derivative Finanzinstrumente werden zum
beizulegenden Zeitwert bilanziert. Das Bewertungsergebnis wird in einen effektiven und einen ineffektiven Teil zerlegt. Der effektive Teil ist der Teil des Bewertungsergebnisses, der eine wirksame Sicherung gegen das Cashflow-Risiko darstellt. Dieser wird erfolgsneutral nach Berücksichtigung latenter Steuern in einer gesonderten Position im Eigenkapital (Cashflow Hedge-Rücklage) erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses wird hingegen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der nicht designierte Teil des Derivats wird in einer separaten Rücklage für Absicherungskosten im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Aurubis Konzern werden die Veränderungen der Zeitwerte der Devisenoptionen von der Sicherungsbeziehung ausgeschlossen. Für die den gesicherten Zahlungsströmen zugrunde liegenden Geschäfte ist die bilanzielle Behandlung unverändert. Nach Beendigung der Sicherungsbeziehung werden die in der Rücklage erfassten Beträge immer dann in die Gewinn- und Verlustrechnung überführt, wenn Ergebnisse im Zusammenhang mit dem Grundgeschäft erfolgswirksam werden oder mit dem tatsächlichen Eintritt des Grundgeschäfts nicht mehr gerechnet wird.
Der Aurubis-Konzern geht darüber hinaus Sicherungsbeziehungen ein, die nicht den strengen Anforderungen des IFRS 9 genügen und somit nicht nach den Regeln des Hedge Accounting bilanziert werden können. Nichtsdestotrotz entsprechen diese Sicherungsbeziehungen aus ökonomischer Sicht den Grundsätzen des Risikomanagements. Weiterhin wird bei der Fremdwährungsabsicherung bilanzierter monetärer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ebenfalls kein Hedge Accounting angewendet, da die aus der Währungsumrechnung gemäß IAS 21 erfolgswirksam zu realisierenden Gewinne und Verluste der Grundgeschäfte mit den Gewinnen und Verlusten der derivativen Sicherungsinstrumente einhergehen und sich entsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung näherungsweise ausgleichen.
Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten erfolgt gemäß den Regelungen des IFRS 13 zur Fair Value-Bewertung. Der beizulegende Zeitwert von in aktiven Märkten notierten Finanzinstrumenten wird auf Grundlage der Preisnotierung ermittelt, sofern diese im Rahmen von regelmäßigen und aktuellen Transaktionen verwendete Preise darstellen. Der Aurubis-Konzern verwendet Bewertungsverfahren für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten, sofern keine in aktiven Märkten notierten Preise verfügbar sind. Folglich basieren in Bewertungsverfahren verwendete Eingangsparameter, wenn möglich, auf beobachtbaren Daten, die von Preisen relevanter, in aktiven Märkten gehandelter Finanzinstrumente abgeleitet werden. Die Anwendung dieser Bewertungsverfahren erfordert Schätzungen und Annahmen seitens des Aurubis-Konzerns, deren Umfang von der Preistransparenz in Bezug auf das Finanzinstrument und dessen Markt. Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten Methoden und Einflussfaktoren werden regelmäßig durch das Management hinsichtlich ihrer Eignung analysiert. Weitere Informationen zu den bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts
verwendeten wesentlichen Schätzungen und Annahmen finden sich im Abschnitt Finanzinstrumente, Seiten 197-210.
Konzernanhang
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– jeweils bezogen auf das gesicherte Risiko.
sierend zu erfassen.
Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung
gen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.
Warenpreisrisiken ein.
unter einem Jahr wird unterstellt, dass der Zeitwert dem Rückzahlungsbetrag entspricht. Eine Ausnahme bilden die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die aus nicht-preisfixierten Lieferverträgen resultieren. Diese werden im Rahmen der Folgebewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FV-Option). Die aus dem eigenen Kreditrisiko resultierenden Zeitwertänderunbeizulegenden Zeitwert bilanziert. Das Bewertungsergebnis wird in einen effektiven und einen ineffektiven Teil zerlegt. Der effektive Teil ist der Teil des Bewertungsergebnisses, der eine wirksame Sicherung gegen das Cashflow-Risiko darstellt. Dieser wird erfolgsneutral nach Berücksichtigung latenter Steuern in einer gesonderten Position im Eigenkapital (Cashflow Hedge-Rücklage) erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses wird hingegen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der nicht designierte Teil des Derivats wird in einer separaten Rücklage für Absicherungskosten im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Aurubis Konzern werden die Veränderungen der Zeitwerte der Devisenoptionen von der Sicherungsbeziehung ausgeschlossen. Für die den gesicherten Zahlungsströmen zugrunde liegenden Geschäfte ist die bilanzielle Behandlung unverändert. Nach Beendigung der Sicherungsbeziehung werden die in der Rücklage erfassten Beträge immer dann in die Gewinn- und Verlustrechnung überführt, wenn Ergebnisse im Zusammenhang mit dem Grundgeschäft erfolgswirksam werden oder mit dem tatsächlichen Eintritt des Grundgeschäfts nicht mehr
Der Aurubis-Konzern geht darüber hinaus Sicherungsbeziehungen ein, die nicht den strengen Anforderungen des IFRS 9 genügen und somit nicht nach den Regeln des Hedge Accounting bilanziert werden können. Nichtsdestotrotz entsprechen diese Sicherungsbeziehungen aus ökonomischer Sicht den Grundsätzen des Risikomanagements. Weiterhin wird bei der Fremdwährungsabsicherung bilanzierter monetärer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ebenfalls kein Hedge Accounting angewendet, da die aus der Währungsumrechnung gemäß IAS 21 erfolgswirksam zu realisierenden Gewinne und Verluste der Grundgeschäfte mit den Gewinnen und Verlusten der derivativen Sicherungsinstrumente einhergehen und sich entsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung näherungs-
Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten erfolgt gemäß den Regelungen des IFRS 13 zur Fair Value-Bewertung. Der beizulegende Zeitwert von in aktiven Märkten notierten Finanzinstrumenten wird auf Grundlage der Preisnotierung ermittelt, sofern diese im Rahmen von regelmäßigen und aktuellen Transaktionen verwendete Preise darstellen. Der Aurubis-Konzern verwendet Bewertungsverfahren für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten, sofern keine in aktiven Märkten notierten Preise verfügbar sind. Folglich basieren in Bewertungsverfahren verwendete Eingangsparameter, wenn möglich, auf beobachtbaren Daten, die von Preisen relevanter, in aktiven Märkten gehandelter Finanzinstrumente abgeleitet werden. Die Anwendung dieser Bewertungsverfahren erfordert Schätzungen und Annahmen seitens des Aurubis-Konzerns, deren Umfang von der Preistransparenz in Bezug auf das Finanzinstrument und dessen Markt. Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten Methoden und Einflussfaktoren werden regelmäßig durch das Management hinsichtlich ihrer Eignung analysiert. Weitere Informationen zu den bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts
gerechnet wird.
weise ausgleichen.
Der Aurubis Konzern setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie zur Absicherung von
Die derivativen Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser entspricht dem Marktwert und kann sowohl positiv als auch negativ sein. Wenn ein Marktwert nicht vorliegt, wird dieser mit Barwert- und Optionspreismodellen errechnet. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden, soweit wie möglich, die am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet, die aus anerkannten Quellen bezogen werden.
Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten werden entweder erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung oder erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Dabei ist entscheidend, ob das derivative Finanzinstrument in eine effektive Sicherungsbeziehung eingebunden ist oder nicht. Liegt kein Cashflow Hedge Accounting vor, sind die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte sofort erfolgswirksam zu erfassen. Besteht hingegen eine wirksame Cashflow-Sicherungsbeziehung, werden
Um Schwankungen in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund der unterschiedlichen Bewertung von abgesicherten Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten zu vermeiden, enthält IFRS 9 spezi-
Neben der Dokumentation verlangt IFRS 9 für die Anwendung der Regelungen des Hedge Accounting den Nachweis eines effektiven Sicherungszusammenhangs. Hedge-Effektivität bedeutet, dass die Fair Value Änderungen (für Fair Value Hedges) oder die Cashflow-Änderungen (für Cashflow Hedges) des abgesicherten Grundgeschäfts durch die gegenläufigen Fair Value-Änderungen oder Cashflow Änderungen des Sicherungsinstruments ausgeglichen werden
Derivate, die im Rahmen eines Cashflow Hedge als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden, dienen der Absicherung zukünftiger Zahlungsströme. Ein Risiko hinsichtlich der Höhe zukünftiger Cashflows besteht insbesondere für mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende geplante Transaktionen. Im Rahmen des Cashflow Hedge-Accounting eingesetzte derivative Finanzinstrumente werden zum
elle Vorschriften zum Hedge Accounting. Ziel dieser Hedge Accounting Vorschriften ist es, die Wertänderungen der Sicherungsinstrumente und der abgesicherten Geschäfte weitgehend kompen-
diese erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis bilanziert.
Soweit immaterielle Vermögenswerte erworben wurden, werden diese zu Anschaffungskosten aktiviert. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, die wirtschaftlich nutzbar sind, werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert, wenn die Kriterien für die Aktivierung erfüllt sind. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer. Diese beträgt in der Regel zwischen drei und acht Jahre. Davon abweichend werden Abschreibungen auf Investitionen im Zusammenhang mit einem langfristig abgeschlossenen Stromliefervertrag planmäßig über die Vertragslaufzeit erfasst und unter den Materialaufwendungen ausgewiesen. Zudem existiert ein weiteres entgeltlich erworbenes Nutzungsrecht, das erst in Zukunft planmäßig abgeschrieben wird. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation infolge des Erwerbs der Gesellschaften der ehemaligen Metallo-Gruppe im Geschäftsjahr 2019/20 immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Diese werden linear über die voraussichtlichen Nutzungsdauern von neun und 18 Jahren planmäßig abgeschrieben. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer bestehen mit Ausnahme der Geschäfts- oder Firmenwerte im Konzernabschluss nicht.
Rechte zur Emission von CO2 werden unter den immateriellen Vermögenswerten bilanziert, da sowohl kostenfreie Zuteilungen als auch Käufe am Markt für die Produktion vorgesehen sind. Erstausstattungen an Emissionsrechten, die unentgeltlich erworben worden sind, werden mit Anschaffungskosten von 0 € erfasst. Entgeltlich erworbene Emissionsrechte werden zu Anschaffungskosten erfasst. Der im Zusammenhang mit dem Abgang von entgeltlich erworbener Emissionsrechten stehende Aufwand, wird in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Erträge aus dem Verkauf von Emissionsrechten werden im sonstigen betrieblichen Ertrag ausgewiesen.
Der Ausweis von Gegenständen des Sachanlagevermögens erfolgt, sofern sie länger als ein Jahr dem Geschäftsbetrieb dienen. Diese Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich der planmäßigen Abschreibungen bewertet. Hierzu zählen auch Ersatzteile und Wartungsgeräte, die länger als eine Periode genutzt werden. Technische Sockelbestände sind als Komponenten der jeweiligen technischen Anlagen und Maschinen bilanziert. Hierbei handelt es sich um Materialmengen, die Metalle enthalten und notwendig sind, um die bestimmungsgemäße Funktionsfähigkeit der Produktionsanlagen herzustellen und diese in der Folge zu gewährleisten. Sockelbestände werden nicht planmäßig abgeschrieben, da sie keiner Abnutzung und keinem Alterungsprozess unterliegen.
Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Anlagengegenstand zurechenbaren Kosten. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden aktiviert. Im aktuellen Geschäftsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 935 T€ (Vj. 904 T€) bei einem Finanzierungskostensatz von 1,6% (Vj. 1,6%) aktiviert. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear. Hierbei entsprechen die zugrunde gelegten Abschreibungsdauern den erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauern der jeweiligen Vermögenswerte im Konzern. Im Wesentlichen wurden folgende Nutzungsdauern angesetzt:
| Gebäude | 25 bis 40 Jahre |
|---|---|
| Grundstückseinrichtungen | 10 bis 25 Jahre |
| Technische Anlagen und Maschinen | 5 bis 20 Jahre |
| Technische Sockelbestände | unbegrenzte Nutzungsdauer |
| Andere Anlagen, Betriebs- und | |
| Geschäftsausstattung | 3 bis 20 Jahre |
Generalüberholungen oder Instandhaltungsmaßnahmen, die zum Ersatz von Komponenten führen, werden aktiviert, sofern es wahrscheinlich ist, dass der künftige wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließt und die Kosten verlässlich ermittelt werden können.
Aurubis beurteilt zu Beginn eines Vertrags, ob dieser ein Leasingverhältnis darstellt oder beinhaltet. Grundsätzlich werden beim Leasingnehmer sämtliche Leasingverhältnisse in Form eines Nutzungsrechts und einer Leasingverbindlichkeit bilanziert.
Die unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen Leasingverbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Barwert der künftigen festen Leasingzahlungen angesetzt. Darüber hinaus werden variable Zahlungen, welche an einen Index gekoppelt sind, und erwartete Restwertgarantien berücksichtigt. Wenn eine vorliegende Kauf- oder Verlängerungsoption mit hinreichender Sicherheit ausgeübt wird, wird der Kaufpreis bzw. werden die entsprechenden Leasingzahlungen in die Ermittlung der Leasingverbindlichkeit mit einbezogen. Entschädigungen für eine vorzeitige Kündigung des Leasingverhältnisses werden bei hinreichender Sicherheit der Inanspruchnahme berücksichtigt. Die Diskontierung der Leasingzahlungen erfolgt mit dem im Leasingvertrag festgelegten Zinssatz oder, wenn nicht ermittelbar, mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes werden die risikofreien Interbanken-Zinssätze für entsprechende Laufzeiten in unterschiedlichen Währungen herangezogen und um Kredit- und Länderrisikoaufschläge erhöht. Die Folgebewertung erfolgt durch die Erhöhung des Buchwerts um die Verzinsung der Leasingverbindlichkeit sowie durch Reduzierung um die geleisteten Leasingzahlungen. Die Aufzinsung der Leasingverbindlichkeit wird im Zinsaufwand des Finanzergebnisses erfasst. Bei Eintritt einer Änderung bei den Leasingzahlungen werden die Leasingverbindlichkeiten neu bewertet. Die Neubewertung der Leasingverbindlichkeit führt grundsätzlich zu einer
Anpassung des Nutzungsrechts. Änderungen bei den Leasingzahlungen entstehen beispielsweise im Zusammenhang mit Laufzeitanpassungen oder der Neueinschätzung von Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen.
Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen und ggf.nach IAS 36 erforderlicher Wertminderungen bewertet. Die Anschaffungskosten beinhalten hierbei den Barwert der künftigen Leasingzahlungen zuzüglich der geleisteten Leasingvorauszahlungen sowie anfänglichen direkten Kosten und Rückbauverpflichtungen. Zum Abzug kommen sämtliche erhaltene Leasinganreize. Die Abschreibung der Nutzungsrechte erfolgt grundsätzlich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses. Wird mit ausreichender Sicherheit von der Ausübung einer vorliegenden Kaufoption ausgegangen und ist der Kaufpreis in die Ermittlung der künftigen Leasingzahlungen einbezogen, erfolgt die Abschreibung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes.
Leasingzahlungen in Verbindung mit kurzfristigen Leasingverhältnissen, Aufwendungen für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte sowie variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index gekoppelt sind, werden als laufender Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Des Weiteren werden die Leasingvorschriften nicht auf Leasingverträge über immaterielle Vermögenswerte angewendet. Eine Trennung in Leasing- und Nichtleasingkomponenten wird grundsätzlich vorgenommen, sofern diese eindeutig identifizierbar und abgrenzbar sind.
Vermietete Mietleasinggegenstände werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter den Sachanlagen aktiviert. Die daraus resultierenden Erträge werden in den Umsatzerlösen erfasst. Im Falle einer Finanzierungsleasingvereinbarung wird der vermietete Vermögenswert ausgebucht und eine Leasingforderung unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Aurubis trat weder im Geschäftsjahr 2021/22 noch im Vorjahr in Geschäftsbeziehungen als Leasinggeber auf.
Immaterielle Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, wie die Geschäfts- oder Firmenwerte, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen. Darüber hinaus wird an jedem Abschlussstichtag eingeschätzt, ob Anhaltspunkte vorliegen, dass der Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Ebenso werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen könnten, einem Werthaltigkeitstest unterzogen.
Da für die im Sockelbestand enthaltenen Metalle die Möglichkeit der Rückgewinnung gegeben ist und das Nutzungspotenzial des Sockelbestands mangels Verbrauchs im Produktionsprozess keiner
Abnutzung unterliegt, wird von einer unbegrenzten Nutzungsdauer ausgegangen. Demgemäß erfolgt keine planmäßige Abschreibung der Sockelbestände, sondern bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen könnten, eine Überprüfung der Werthaltigkeit im Zusammenhang mit den jeweiligen Produktionsanlagen.
Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert ggf. nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat identifiziert werden können (sogenannte zahlungsmittelgenerierende Einheiten, ZGE). Mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts wird für nicht monetäre Vermögenswerte, für die in der Vergangenheit eine Wertminderung gebucht wurde, zu jedem Bilanzstichtag überprüft, ob ggf. eine Wertaufholung zu erfolgen hat.
Das Vorratsvermögen wird bei Zugang zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Dabei umfassen die Herstellungskosten sämtliche direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie systematisch zugeordnete Anteile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten.
Die Ermittlung der Anschaffungskosten von Kupferkonzentraten und Recyclingrohstoffen erfolgt, indem vom Metalleinkaufspreis die mit dem Lieferanten verhandelten Schmelz- und Raffinierlöhne abgezogen werden. Bei den Schmelz- und Raffinierlöhnen handelt es sich um Abschläge, die aufgrund der Verarbeitung von Erzkonzentraten und Recyclingrohstoffen zu Kupfer und Edelmetallen vorgenommen werden. In den Hüttenbetrieben erfolgt die Bewertung der unfertigen Erzeugnisse, indem zunächst die Metallgehalte bewertet werden. Hiervon wird der Gegenwert der bis zur Ausbringung des Feinmetalls noch anfallenden Verarbeitung abgesetzt. Es kommt damit über den Zeitraum des Produktionsprozesses zu einer sukzessiven Berücksichtigung der Produktionskosten als Bestandteil der Herstellungskosten. Hiervon betroffen ist die Produktion von Kupfer, Edelund Nebenmetallen.
Bei der Herstellung von Kupferprodukten werden zur Bewertung der fertigen Erzeugnisse neben der Metallkomponente die angefallenen Kosten der Weiterverarbeitung in besondere Formate wie z.B. in Gießwalzdraht, Stranggussformate und Walzprodukte im Wege der Zuschlagskalkulation berücksichtigt.
Die Vorratsbewertung erfolgt nach der Durchschnittsmethode nach IAS 2. Dabei erfolgt der Ansatz zum Bilanzstichtag zu dem jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und
realisierbarem Nettoveräußerungswert. Die Bestimmung des Nettoveräußerungswerts geschieht auf Basis der Börsen- oder Marktpreise zum Bilanzstichtag.
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Soweit Risiken bestehen, wird diesen durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Konzernanhang
Kündigungsoptionen.
zungsdauer des Leasinggegenstandes.
eindeutig identifizierbar und abgrenzbar sind.
168
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
test unterzogen.
als Leasinggeber auf.
VERMÖGENSWERTEN
Wesentliche Grundsätze der Rechnungslegung
Anpassung des Nutzungsrechts. Änderungen bei den Leasingzahlungen entstehen beispielsweise im Zusammenhang mit Laufzeitanpassungen oder der Neueinschätzung von Verlängerungs- oder
Abnutzung unterliegt, wird von einer unbegrenzten Nutzungsdauer ausgegangen. Demgemäß erfolgt keine planmäßige Abschreibung der Sockelbestände, sondern bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen könnten, eine Überprüfung der Werthaltigkeit im Zusammenhang mit den jeweiligen Produktionsanlagen.
Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen geprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert ggf. nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat identifiziert werden können (sogenannte zahlungsmittelgenerierende Einheiten, ZGE). Mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts wird für nicht monetäre Vermögenswerte, für die in der Vergangenheit eine Wertminderung gebucht wurde, zu jedem Bilanzstichtag überprüft, ob ggf. eine Wertaufholung zu erfolgen
Das Vorratsvermögen wird bei Zugang zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Dabei umfassen die Herstellungskosten sämtliche direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie systematisch zugeordnete Anteile der fertigungsbezogenen
Die Ermittlung der Anschaffungskosten von Kupferkonzentraten und Recyclingrohstoffen erfolgt, indem vom Metalleinkaufspreis die mit dem Lieferanten verhandelten Schmelz- und Raffinierlöhne abgezogen werden. Bei den Schmelz- und Raffinierlöhnen handelt es sich um Abschläge, die aufgrund der Verarbeitung von Erzkonzentraten und Recyclingrohstoffen zu Kupfer und Edelmetallen vorgenommen werden. In den Hüttenbetrieben erfolgt die Bewertung der unfertigen Erzeugnisse, indem zunächst die Metallgehalte bewertet werden. Hiervon wird der Gegenwert der bis zur Ausbringung des Feinmetalls noch anfallenden Verarbeitung abgesetzt. Es kommt damit über den Zeitraum des Produktionsprozesses zu einer sukzessiven Berücksichtigung der Produktionskosten als Bestandteil der Herstellungskosten. Hiervon betroffen ist die Produktion von Kupfer, Edel-
Bei der Herstellung von Kupferprodukten werden zur Bewertung der fertigen Erzeugnisse neben der Metallkomponente die angefallenen Kosten der Weiterverarbeitung in besondere Formate wie z.B. in Gießwalzdraht, Stranggussformate und Walzprodukte im Wege der
Die Vorratsbewertung erfolgt nach der Durchschnittsmethode nach IAS 2. Dabei erfolgt der Ansatz zum Bilanzstichtag zu dem jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und
Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen und ggf.nach IAS 36 erforderlicher Wertminderungen bewertet. Die Anschaffungskosten beinhalten hierbei den Barwert der künftigen Leasingzahlungen zuzüglich der geleisteten Leasingvorauszahlungen sowie anfänglichen direkten Kosten und Rückbauverpflichtungen. Zum Abzug kommen sämtliche erhaltene Leasinganreize. Die Abschreibung der Nutzungsrechte erfolgt grundsätzlich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses. Wird mit ausreichender Sicherheit von der Ausübung einer vorliegenden Kaufoption ausgegangen und ist der Kaufpreis in die Ermittlung der künftigen Leasingzahlungen einbezogen, erfolgt die Abschreibung über die wirtschaftliche Nut-
Leasingzahlungen in Verbindung mit kurzfristigen Leasingverhältnissen, Aufwendungen für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte sowie variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index gekoppelt sind, werden als laufender Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Des Weiteren werden die Leasingvorschriften nicht auf Leasingverträge über immaterielle Vermögenswerte angewendet. Eine Trennung in Leasing- und Nichtleasingkomponenten wird grundsätzlich vorgenommen, sofern diese
hat.
VORRÄTE
Gemeinkosten.
und Nebenmetallen.
Zuschlagskalkulation berücksichtigt.
Vermietete Mietleasinggegenstände werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter den Sachanlagen aktiviert. Die daraus resultierenden Erträge werden in den Umsatzerlösen erfasst. Im Falle einer Finanzierungsleasingvereinbarung wird der vermietete Vermögenswert ausgebucht und eine Leasingforderung unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Aurubis trat weder im Geschäftsjahr 2021/22 noch im Vorjahr in Geschäftsbeziehungen
WERTMINDERUNG VON NICHT FINANZIELLEN
Immaterielle Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, wie die Geschäfts- oder Firmenwerte, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen. Darüber hinaus wird an jedem Abschlussstichtag eingeschätzt, ob Anhaltspunkte vorliegen, dass der Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Ebenso werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens bei Vorliegen von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen könnten, einem Werthaltigkeits-
Da für die im Sockelbestand enthaltenen Metalle die Möglichkeit der Rückgewinnung gegeben ist und das Nutzungspotenzial des Sockelbestands mangels Verbrauchs im Produktionsprozess keiner
Ertragsteuern setzen sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Der Steueraufwand bzw. Steuerertrag wird ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Soweit Sachverhalte direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst werden, werden auch die darauf entfallenden Ertragsteuern direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis berücksichtigt.
Die Gesellschaften des Aurubis-Konzerns sind in einer Vielzahl von Ländern weltweit ertragsteuerpflichtig. Der Steueraufwand bzw. Steuerertrag wird unter Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der einzelnen Länder berechnet.
Aktive und passive latente Steuern resultieren aus temporären Differenzen zwischen den steuerbilanziellen und den im IFRS-Abschluss berücksichtigten Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden oder aus noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen und Steuergutschriften. Der Ermittlung der latenten Steuern liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese Steuersätze basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen.
Latente Steueransprüche auf temporäre Differenzen, Verlustvorträge und Steuergutschriften werden in dem Umfang bei den Unternehmenseinheiten aktiviert, in dem latente Steuerverbindlichkeiten vorhanden sind. Übersteigen latente Steueransprüche latente Steuerschulden, erfolgt der Ansatz in dem Umfang, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen zur Nutzung dieser Steueransprüche verfügbar sein wird. Die aktivierten latenten Steuern werden individuell jährlich auf ihre Realisierbarkeit überprüft.
Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.
Aktive und passive latente Steuern werden saldiert, wenn ein Recht zur Aufrechnung besteht und wenn es sich bei den aktiven und passiven latenten Steuern um Ertragsteuern handelt, die von derselben Steuerbehörde gegenüber derselben Gesellschaft erhoben werden.
Nicht fortgeführte Aktivitäten werden ausgewiesen, sobald ein Unternehmensbestandteil als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird und der Geschäftsbereich einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig darstellt sowie Teil eines abgestimmten Gesamtplans zur Veräußerung ist.
Die Bewertung erfolgt gemäß IFRS 5 zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.
Über das Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von den Aufwendungen und Erträgen aus fortgeführten Aktivitäten berichtet; Vorjahresangaben werden auf vergleichbarer Basis dargestellt. In der Konzern-Kapitalflussrechnung sind nicht fortgeführte Aktivitäten in den Mittelzuflüssen/-abflüssen aus der betrieblichen, der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit enthalten. Die Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit, aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit für den aufgegebenen Geschäftsbereich werden gesondert im Anhang dargestellt. Darüber hinaus wird in der Konzernbilanz über zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden in Form eines aggregierten Ausweises berichtet.
Liegen dagegen die Voraussetzungen des IFRS 5.32 für einen aufgegebenen Geschäftsbereich nicht vor, wird in der Konzernbilanz über die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden in Form eines aggregierten Ausweises berichtet. Für die Vorjahreswerte erfolgt keine Anpassung. Die in der Bilanz aggregiert ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden werden im Anhang nach Hauptgruppen getrennt näher erläutert. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt in diesem Fall kein gesonderter Ausweis.
Im Geschäftsjahr 2021/22 erfolgte kein Ausweis nicht fortgeführter Aktivitäten und zur Veräußerung gehaltener Vermögenswerte, während im Geschäftsjahr 2020/21 zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden bilanziert wurden.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage des nach IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahrens auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln 2018 G ermittelt. Dabei werden die verwendeten demografischen Annahmen sowie die erwarteten Einkommens- und Rententrends und der anzuwendende Zinssatz auf der Grundlage aktueller Schätzungen zum Bilanzstichtag bestimmt. Hierdurch können sich versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Abweichungen der tatsächlichen Parameter zum Bilanzstichtag gegenüber den Rechnungsannahmen ergeben. Diese versicherungsmathematischen Ergebnisse sowie Erträge aus Planvermögen, die nicht in den Nettozinsen enthalten sind, werden sofort und vollständig bei ihrer Entstehung erfolgsneutral erfasst und innerhalb des erwirtschafteten Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort aufwandswirksam erfasst.
Zur Ermittlung der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Altersversorgungsplänen wird der beizulegende Zeitwert des Planvermögens vom Barwert der Pensionsverpflichtungen abgezogen.
Für alle übrigen ungewissen Verpflichtungen und Risiken des Aurubis-Konzerns werden sonstige Rückstellungen gebildet. Voraussetzung ist dabei, dass eine Verpflichtung gegenüber Dritten aus einem in der Vergangenheit liegenden Ereignis besteht, ein Mittelabfluss hieraus wahrscheinlich ist und dieser zuverlässig geschätzt werden kann. Langfristige Rückstellungen werden hierbei mit ihrem Barwert angesetzt, sofern der Zinseffekt nicht unwesentlich ist.
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.
Vertragsverbindlichkeiten werden erfasst, wenn eine der Parteien ihre vertragliche Verpflichtung erfüllt hat. Dies betrifft im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen auf Kundenbestellungen, die unter den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden.
Die Bilanzierung und Bewertung im Konzernabschluss werden von zahlreichen Schätzungen und Annahmen beeinflusst. Diese basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit sowie auf weiteren Faktoren einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen unterliegen einer kontinuierlichen Überprüfung und Neubewertung. Die Verwendung von Schätzungen und Annahmen ist insbesondere in folgenden Bereichen notwendig:
In Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird mindestens jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Der erzielbare Betrag wird dabei auf der Basis des Nutzungswerts ermittelt Immaterielle Vermögenswerte, Seiten 179-181. Die Ermittlung des Nutzungswerts erfordert insbesondere Schätzungen der zukünftigen Cashflows auf der Grundlage von Planungsrechnungen.
Hinsichtlich der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der entgeltlich erworbenen Nutzungsrechte ergab sich im Geschäftsjahr kein Wertminderungsbedarf.
Bei der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen werden die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dabei kommen häufig Discounted-Cashflow(DCF)-basierte Verfahren zur Anwendung, deren Ergebnisse von den angenommenen künftigen Cashflows und anderen Annahmen abhängen. Die Bewertung von Eventualschulden hängt wesentlich von den Annahmen hinsichtlich der künftigen Ressourcenabflüsse und der Eintrittswahrscheinlichkeiten ab.
Die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, für die keine in einem aktiven Markt quotierten Preise vorliegen, werden auf der Grundlage finanzmathematischer Verfahren ermittelt und sind von instrumentenspezifischen Annahmen beeinflusst. Schätzungen haben insbesondere dann einen wesentlichen Einfluss, wenn der Zeitwert für Finanzinstrumente bestimmt werden soll, für die zumindest ein wesentlicher Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert (Level 3 der Fair-Value-Hierarchie). Die Auswahl und die Anwendung angemessener Parameter und Annahmen bedürfen einer Beurteilung durch das Management. Insbesondere wenn Daten aus selten vorkommenden Markttransaktionen stammen, müssen Extra- und Interpolationsverfahren angewendet werden. Detailinformationen hierzu finden sich im Abschnitt Finanzinstrumente, Seiten 197-210.
Im Zusammenhang mit der Bilanzierung des Vorratsvermögens werden verschiedene Schätzungen angewendet. So kommen sowohl bei der Bestandserhebung des Vorratsvermögens durch Inventur als auch bei der Bestimmung der ausbringbaren Metallinhalte Schätzverfahren zur Anwendung.
Für die betriebliche Altersversorgung der beschäftigten Mitarbeiter bestehen im Aurubis-Konzern sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Zusagen.
Die Bewertung von Verpflichtungen aus leistungsorientierten Altersversorgungsplänen erfolgt nach versicherungsmathematischen Verfahren. Diese Verfahren basieren auf einer Reihe versicherungsmathematischer Annahmen, wie beispielsweise dem Rechnungszinsfuß, der erwarteten Einkommens- und Rentenentwicklung, der Mitarbeiterfluktuation sowie der Lebenserwartung. Bei der Ermittlung des Rechnungszinsfußes werden hochwertige,
laufzeit- und währungsadäquate Unternehmensanleihen herangezogen. Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von den zu Beginn der Berichtsperiode getroffenen Annahmen führen zur Neubewertung der Nettoschuld.
Konzernanhang
170
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
chen notwendig:
NUTZUNGSRECHTS
Wesentliche Schätzungen und Annahmen
mathematische Gewinne und Verluste aus Abweichungen der tatsächlichen Parameter zum Bilanzstichtag gegenüber den Rechnungsannahmen ergeben. Diese versicherungsmathematischen Ergebnisse sowie Erträge aus Planvermögen, die nicht in den Nettozinsen enthalten sind, werden sofort und vollständig bei ihrer Entstehung erfolgsneutral erfasst und innerhalb des erwirtschafteten Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen. Nachzuverrechnender DienstHinsichtlich der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der entgeltlich erworbenen Nutzungsrechte ergab sich im Geschäftsjahr kein Wert-
Bei der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen werden die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dabei kommen häufig Discounted-Cashflow(DCF)-basierte Verfahren zur Anwendung, deren Ergebnisse von den angenommenen künftigen Cashflows und anderen Annahmen abhängen. Die Bewertung von Eventualschulden hängt wesentlich von den Annahmen hinsichtlich der künftigen Ressourcenabflüsse und der Eintrittswahrscheinlich-
BEIZULEGENDER ZEITWERT VON DERIVATEN UND
Detailinformationen hierzu finden sich im Abschnitt
BILANZIERUNG VON VORRATSVERMÖGEN
Im Zusammenhang mit der Bilanzierung des Vorratsvermögens werden verschiedene Schätzungen angewendet. So kommen sowohl bei der Bestandserhebung des Vorratsvermögens durch Inventur als auch bei der Bestimmung der ausbringbaren Metallinhalte Schätz-
RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND SONSTIGE
Die Bewertung von Verpflichtungen aus leistungsorientierten Altersversorgungsplänen erfolgt nach versicherungsmathematischen Verfahren. Diese Verfahren basieren auf einer Reihe versicherungsmathematischer Annahmen, wie beispielsweise dem Rechnungszinsfuß, der erwarteten Einkommens- und Rentenentwicklung, der Mitarbeiterfluktuation sowie der Lebenserwartung. Bei der Ermittlung des Rechnungszinsfußes werden hochwertige,
Für die betriebliche Altersversorgung der beschäftigten Mitarbeiter bestehen im Aurubis-Konzern sowohl leistungs- als auch beitragsori-
Finanzinstrumente, Seiten 197-210.
verfahren zur Anwendung.
RÜCKSTELLUNGEN
entierte Zusagen.
Die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, für die keine in einem aktiven Markt quotierten Preise vorliegen, werden auf der Grundlage finanzmathematischer Verfahren ermittelt und sind von instrumentenspezifischen Annahmen beeinflusst. Schätzungen haben insbesondere dann einen wesentlichen Einfluss, wenn der Zeitwert für Finanzinstrumente bestimmt werden soll, für die zumindest ein wesentlicher Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert (Level 3 der Fair-Value-Hierarchie). Die Auswahl und die Anwendung angemessener Parameter und Annahmen bedürfen einer Beurteilung durch das Management. Insbesondere wenn Daten aus selten vorkommenden Markttransaktionen stammen, müssen Extra- und Interpolationsverfahren angewendet werden.
ANDEREN FINANZINSTRUMENTEN
minderungsbedarf.
keiten ab.
BEIZULEGENDE ZEITWERTE BEI
UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSEN
Zur Ermittlung der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Altersversorgungsplänen wird der beizulegende Zeitwert des Planvermögens vom Barwert der Pensionsverpflichtungen abgezogen.
Für alle übrigen ungewissen Verpflichtungen und Risiken des Aurubis-Konzerns werden sonstige Rückstellungen gebildet. Voraussetzung ist dabei, dass eine Verpflichtung gegenüber Dritten aus einem in der Vergangenheit liegenden Ereignis besteht, ein Mittelabfluss hieraus wahrscheinlich ist und dieser zuverlässig geschätzt werden kann. Langfristige Rückstellungen werden hierbei mit ihrem Barwert angesetzt, sofern der Zinseffekt nicht unwesentlich ist.
SONSTIGE NICHT FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten
Vertragsverbindlichkeiten werden erfasst, wenn eine der Parteien ihre vertragliche Verpflichtung erfüllt hat. Dies betrifft im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen auf Kundenbestellungen, die unter den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen
Die Bilanzierung und Bewertung im Konzernabschluss werden von zahlreichen Schätzungen und Annahmen beeinflusst. Diese basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit sowie auf weiteren Faktoren einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen unterliegen einer kontinuierlichen Überprüfung und Neubewertung. Die Verwendung von Schätzungen und Annahmen ist insbesondere in folgenden Berei-
WERTHALTIGKEIT DES GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTS
In Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird mindestens jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Der erzielbare Betrag wird dabei auf der Basis des Nutzungswerts ermittelt Immaterielle Vermögenswerte, Seiten 179-181. Die Ermittlung des Nutzungswerts erfordert insbesondere Schätzungen der zukünftigen Cashflows auf der Grundlage von Planungsrechnungen.
SOWIE EINES ENTGELTLICH ERWORBENEN
Anschaffungskosten bilanziert.
zeitaufwand wird sofort aufwandswirksam erfasst.
Bei der Bilanzierung von sonstigen Rückstellungen werden Annahmen hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit, der Höhe und des Zeitpunktes des Ressourcenabflusses getroffen, die naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet sind.
Die Bewertung der nicht fortgeführten Aktivitäten erfolgt gemäß IFRS 5 zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.
Weitere wesentliche Schätzungen betreffen die Bestimmung von Nutzungsdauern von immateriellen Vermögenswerten und Gegenständen des Sachanlagevermögens, die Einbringlichkeit von Forderungen sowie die Bewertung von Bestandsrisiken im Vorratsvermögen.
Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund neuer Standards und
Interpretationen
Folgende Standards wurden im Geschäftsjahr 2021/22 erstmals angewendet:
| Standard/Interpretation | Anwendungs pflicht in der EU |
Übernahme durch EU-Kommission |
Auswirkungen | |
|---|---|---|---|---|
| IFRS 3 | Änderungen: Verweis auf das Rahmenkonzept |
01.01.2022 | 28.06.2021 | keine Auswirkungen |
| IAS 37 | Änderungen: belastende Verträge – Kosten der Vertragserfüllung |
01.01.2022 | 28.06.2021 | keine Auswirkungen |
| IAS 16 | Änderungen: Erlöse vor der beabsichtigten Nutzung einer Sachanlage |
01.01.2022 | 28.06.2021 | keine Auswirkungen |
| Diverse | Verbesserungen an den IFRS (2018–20) | 01.01.2022 | 28.06.2021 | keine Auswirkungen |
| Standard/Interpretation | Anwendungs pflicht in der EU |
Übernahme durch EU-Kommission |
Auswirkungen | |
|---|---|---|---|---|
| IFRS 17 | Anwendungszeitpunkt auf 01.01.2023 verschoben |
01.01.2023 | 19.11.2021 | keine Auswirkungen |
| IAS 1 | Änderungen: Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden |
01.01.2023 | 02.03.2022 | Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse keine wesentlichen Auswirkungen. |
| IAS 8 | Änderungen von Schätzungen und Fehlern | 01.01.2023 | 02.03.2022 | Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse keine wesentlichen Auswirkungen. |
| IAS 12 | Änderungen: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen |
01.01.2023 | 11.08.2022 | Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse keine wesentlichen Auswirkungen. |
| IFRS 17 | Änderungen: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen |
01.01.2023 | 08.09.2022 | keine Auswirkungen |
| IAS 1 | Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig |
01.01.2024 | offen | Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse keine wesentlichen Auswirkungen. |
| IFRS 16 | Leasingverbindlichkeit in einer Sales-and leaseback-Transaktion |
01.01.2024 | offen | Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse keine wesentlichen Auswirkungen. |
| IAS 1 | Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen: Anwendungszeitpunkt auf 01.01.2024 verschoben |
01.01.2024 | offen | Aurubis erwartet auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse keine wesentlichen Auswirkungen. |
Akquisitionen und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
Nach Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden im Mai 2022 wurde der Verkauf von vier Gesellschaften der ehemaligen Aurubis-Flachwalzsparte an die KME SE, Osnabrück, mit Wirkung zum 29.07.2022 (sogenanntes Closing) abgeschlossen. Damit gehen die Gesellschaften Aurubis Netherlands BV, Zutphen, Aurubis Mortara S.p.A., Mortara, Aurubis UK Ltd., Smethwick, und Aurubis Slovakia s.r.o., Dolný Kubín, mit rund 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an die KME SE über. Es handelt sich dabei um einen Produktionsstandort der ehemaligen Flachwalzsparte (seit Beginn des Geschäftsjahres Bestandteil des Segments CSP) in Zutphen (Niederlande) sowie Schneidcenter in Birmingham (UK), Dolný Kubín (Slowakei) und Mortara (Italien). Der Kaufpreis für die veräußerten Vermögenswerte und Schulden beträgt rund 73 Mio. €.
Die Buchwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Veräußerung (29.07.2022) stellten sich wie folgt dar:
| in Mio. € | 29. Juli 2022 |
|---|---|
| Anlagevermögen | 10 |
| Vorräte | 59 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 52 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 9 |
| Latente Steuern | 0 |
| Langfristige Rückstellungen | 1 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 1 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 2 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 65 |
| Abgegangenes Nettovermögen | 61 |
Aus dem Verkauf der Gesellschaften ergab sich ein Gewinn von 12 Mio. €, der sich aus der Differenz zwischen dem Veräußerungserlös einerseits und dem Buchwert des Nettovermögens der Tochtergesellschaften andererseits ergibt. Der Gewinn ist in der Gewinnund Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst worden.
| in Mio. € | 2021/22 |
|---|---|
| Erhaltene bzw. noch ausstehende Gegenleistung: | |
| Zahlungsmittel | 73 |
| Summe Entgelt | 73 |
| Buchwert des veräußerten Nettovermögens | 61 |
| Veräußerungsgewinn vor Ertragsteuern und Umgliederung der Währungsumrechnungsrücklage |
12 |
| Umgliederung der Währungsumrechnungsrücklage | 0 |
| Ertragsteueraufwand auf den Gewinn | 0 |
| Veräußerungsgewinn nach Ertragsteuern | 12 |
Im Vorjahr wurden keine Tochtergesellschaften veräußert.
Zum 30.09.2021 wurden die folgenden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in die Kategorie "zur Veräußerung gehalten" umgegliedert:
| in Mio. € | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Aktiva | ||
| Anlagevermögen | 0 | 9 |
| Vorräte | 0 | 62 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte |
0 | 43 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
0 | 23 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte |
0 | 138 |
| Passiva | ||
| Latente Steuern | 0 | 0 |
| Langfristige Rückstellungen | 0 | 2 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 0 | 1 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 0 | 2 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 0 | 33 |
| Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten |
0 | 38 |
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio. € 2021/22
Zahlungsmittel 73 Summe Entgelt 73 Buchwert des veräußerten Nettovermögens 61
Umgliederung der Währungsumrechnungsrücklage 12 Umgliederung der Währungsumrechnungsrücklage 0 Ertragsteueraufwand auf den Gewinn 0 Veräußerungsgewinn nach Ertragsteuern 12
Im Vorjahr wurden keine Tochtergesellschaften veräußert.
ZUR VERÄUßERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE Zum 30.09.2021 wurden die folgenden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in die Kategorie "zur Veräußerung gehalten"
in Mio. € 30.09.2022 30.09.2021
Anlagevermögen 0 9 Vorräte 0 62
sonstige Vermögenswerte 0 43
Zahlungsmitteläquivalente 0 23
Vermögenswerte 0 138
Latente Steuern 0 0 Langfristige Rückstellungen 0 2 Langfristige Verbindlichkeiten 0 1 Kurzfristige Rückstellungen 0 2 Kurzfristige Verbindlichkeiten 0 33
gehaltenen Vermögenswerten 0 38
Erhaltene bzw. noch ausstehende Gegenleistung:
Veräußerungsgewinn vor Ertragsteuern und
umgegliedert:
Kurzfristige Forderungen und
Zur Veräußerung gehaltene
Schulden aus zur Veräußerung
Zahlungsmittel und
Aktiva
Passiva
Konzernanhang
Vermögenswerte
172
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
erfasst worden.
Akquisitionen und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
VERÄUßERUNG VON TOCHTERUNTERNEHMEN
Akquisitionen und zur Veräußerung gehaltene
Nach Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden im Mai 2022 wurde der Verkauf von vier Gesellschaften der ehemaligen Aurubis-Flachwalzsparte an die KME SE, Osnabrück, mit Wirkung zum 29.07.2022 (sogenanntes Closing) abgeschlossen. Damit gehen die Gesellschaften Aurubis Netherlands BV, Zutphen, Aurubis Mortara S.p.A., Mortara, Aurubis UK Ltd., Smethwick, und Aurubis Slovakia s.r.o., Dolný Kubín, mit rund 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an die KME SE über. Es handelt sich dabei um einen Produktionsstandort der ehemaligen Flachwalzsparte (seit Beginn des Geschäftsjahres Bestandteil des Segments CSP) in Zutphen
(Niederlande) sowie Schneidcenter in Birmingham (UK), Dolný Kubín (Slowakei) und Mortara (Italien). Der Kaufpreis für die veräußerten Vermögenswerte und Schulden beträgt rund 73 Mio. €.
Die Buchwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Veräußerung (29.07.2022) stellten sich wie folgt dar:
in Mio. € 29. Juli 2022 Anlagevermögen 10 Vorräte 59 Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 52 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9 Latente Steuern 0 Langfristige Rückstellungen 1 Langfristige Verbindlichkeiten 1 Kurzfristige Rückstellungen 2 Kurzfristige Verbindlichkeiten 65 Abgegangenes Nettovermögen 61
Aus dem Verkauf der Gesellschaften ergab sich ein Gewinn von 12 Mio. €, der sich aus der Differenz zwischen dem Veräußerungserlös einerseits und dem Buchwert des Nettovermögens der Tochtergesellschaften andererseits ergibt. Der Gewinn ist in der Gewinnund Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen
| Aufgliederung nach Produktgruppen | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| in T€ | ||
| Gießwalzdraht | 7.439.630 | 6.208.810 |
| Edelmetalle | 3.528.910 | 3.524.965 |
| Kupferkathoden | 2.868.443 | 2.902.533 |
| Strangguss | 1.741.202 | 1.211.104 |
| Bänder, Profile und Formate | 1.669.685 | 1.457.561 |
| Sonstige | 1.272.652 | 994.864 |
| 18.520.522 | 16.299.837 |
Eine weitere Untergliederung der Umsatzerlöse des Aurubis-Konzerns nach Konzernsegmenten findet sich in der Segmentberichterstattung, Seiten 212-216.
Zum 30.09.2022 beträgt der Gegenwert, welcher den (teilweise) nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zugeordnet war, 1.268.132 T€ (Vj. 425.340 T€). Es wird erwartet, dass dieser Betrag innerhalb der nächsten zwei Geschäftsjahre erfasst wird.
Aus nicht preisfixierten Lieferverträgen ergibt sich im Geschäftsjahr 2021/22 ein Umbewertungseffekt in Höhe von -67.438 T€ (Vj. -15.641 T€).
Im Hinblick auf die Leistungsverpflichtungen im Aurubis-Konzern gibt es keine signifikanten Finanzierungskomponenten, da in den jeweiligen Märkten überwiegend kurzfristige Zahlungsziele vereinbart werden.
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Fertige Erzeugnisse | 93.782 | 136.002 |
| Unfertige Erzeugnisse | 227.595 | 10.352 |
| 321.377 | 146.354 |
Die Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen resultiert im Wesentlichen aus dem Aufbau von Zwischen- und Fertigprodukten. Darüber hinaus wirkten die hohen durchschnittlichen Kupfer- und Edelmetallpreise erhöhend auf die Bestandsveränderung des Geschäftsjahres.
Das Vorjahr war geprägt durch eine Reduktion von Zwischenprodukten im Zusammenhang mit dem Wartungsstillstand am Standort Pirdop bei einem ebenfalls hohen Kupferpreisniveau.
Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 27.042 T€ (Vj. 31.898 T€) umfassen im Wesentlichen Fertigungskosten sowie bezogene Materialien und Dienstleistungen. Die aktivierten Eigenleistungen resultieren im Geschäftsjahr in großem Maße aus Aktivitäten im Zusammenhang mit dem geplanten Wartungsstillstand am Standort Hamburg sowie dem Ausbau der Industriewärme Stufe 2.
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Erträge aus Kostenerstattungen | 67.990 | 27.494 |
| Schadenersatz und Entschädigungen | 63.084 | 15.701 |
| Erträge aus Beihilfen und sonstigen öffentlichen Zuwendungen für |
||
| Energiekosten | 46.066 | 4.563 |
| Erträge aus dem Verkauf von Emissionsrechten |
26.085 | 0 |
| Erträge aus dem Verkauf von Tochterunternehmen |
12.315 | 0 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen |
5.379 | 1.382 |
| Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen |
159 | 8.584 |
| Erträge aus Wertaufholungen | 94 | 6.388 |
| Übrige Erträge | 14.238 | 8.733 |
| 235.410 | 72.845 |
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 162.565 T€ auf 235.410 T€ und beinhalten u. a. Erträge aus Kostenerstattungen, deren Anstieg im Wesentlichen aus gestiegenen Preisen für weiterbelastete Energieträger resultiert. Darüber hinaus beinhalten die sonstigen betrieblichen Erträge Versicherungserstattungen im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe am Standort Stolberg im Juli 2021 in Höhe von 61.220 T€ (Vj. 15.030 T€). Weiterhin wurden im Geschäftsjahr öffentliche Zuwendungen einhergehend mit gestiegenen Energiekosten in Höhe von 46.066 T€ (Vj. 4.563 T€) realisiert. Dabei profitiert Aurubis im Wesentlichen von einer staatlichen Regelung in Bulgarien nach der die Stromkosten für gewerbliche Verbraucher oberhalb eines bestimmten Schwellenwerts vom Staat übernommen werden. Die Erträge aus dem Verkauf der vier Tochterunternehmen der ehemaligen Flachwalzsparte (FRP) trugen ebenfalls zur Erhöhung der sonstigen betrieblichen Erträge des Geschäftsjahres bei Veräußerung von Tochterunternehmen, Seite 172.
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren |
16.332.058 | 14.230.396 |
| Bezogene Leistungen | 731.361 | 406.652 |
| 17.063.419 | 14.637.048 |
Die Materialaufwandsquote, als Verhältnis des Materialaufwands zu Umsatzerlösen und Bestandsveränderungen, lag bei 90,6% (Vj. 89,0%). Der Anstieg der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogenen Waren ist auf die hohen durchschnittlichen Metallpreise des Geschäftsjahres zurückzuführen. Die Entwicklung der bezogenen Leistungen resultiert im Wesentlichen aus höheren Energiepreisen und einem einhergehenden Anstieg der Energiekosten von 231.579 T€ im Vorjahr auf 499.033 T€ im Geschäftsjahr.
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 446.718 | 433.266 |
| Soziale Ausgaben, Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung |
124.171 | 120.896 |
| 570.889 | 554.162 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen.
Die Anzahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter betrug im Jahresdurchschnitt:
| 2021/22 | 2020/21 | |
|---|---|---|
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 4.233 | 4.352 |
| Angestellte | 2.553 | 2.544 |
| Auszubildende | 303 | 288 |
| 7.089 | 7.184 |
Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl steht v. a. im Zusammenhang mit dem Verkauf von vier Gesellschaften der ehemaligen Aurubis-Flachwalzsparte an die KME SE. Da der Verkauf mit Wirkung zum 29.07.2022 erfolgte, sind die Mitarbeiter dieser Gesellschaften im aktuellen Jahr nur noch anteilig enthalten.
Die Gesamtvergütung der ab dem Geschäftsjahr 2017/18 neu bestellten Vorstandsmitglieder der Aurubis AG enthält u. a. eine anteilsbasierte Vergütungskomponente mit Barausgleich.
Die folgenden Parameter wurden bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts des virtuellen Aktien-Deferrals zugrunde gelegt:
| 30.09.2022 | |
|---|---|
| Aktienkurs (in €) | 53,98 |
| Max. Ausübungspreis (in €) | 88,73 |
| Erwartete Volatilität (gewichteter Durchschnitt, in %) | 44,00 |
| Erwartete Laufzeit (gewichteter Durchschnitt, in Jahren) | 2,00 |
| Erwartete Dividende (in %) | 2,41 |
| Risikoloser Zinssatz (basierend auf Staatsanleihen, in %) | 1,20 |
| Beizulegender Zeitwert (in T€) | 1.322 |
Die erwartete Volatilität basiert auf einer Beurteilung der historischen Volatilität des Aktienkurses des Unternehmens, insbesondere in dem Zeitraum, der der erwarteten Laufzeit entspricht.
Die Personalaufwendungen für das Aktien-Deferral beliefen sich im Geschäftsjahr auf 259 T€ (Vj. 685 T€), die in gleicher Höhe in den Rückstellungen zum Bilanzstichtag enthalten sind.
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 23.238 | 13.361 |
| davon Wertminderungen auf Geschäfts oder Firmenwert |
8.656 | 0 |
| davon sonstige Wertminderungen | 5.036 | 4.136 |
| Sachanlagen | 197.068 | 205.601 |
| davon Wertminderungen | 14.597 | 22.611 |
| davon Wertminderungen auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte |
0 | 19.602 |
| 220.306 | 218.962 |
In den Wertminderungen auf Sachanlagen sind Wertminderungen in Höhe von 0 T€ (Vj. 19.602 T€) auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte enthalten.
Die im Anlagenspiegel ausgewiesenen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 225.291 T€ (Vj. 223.946 T€) enthalten planmäßige Abschreibungen auf Investitionen im Zusammenhang mit einem Stromliefervertrag in Höhe von 4.984 T€ (Vj. 4.984 T€), die unter den Materialaufwendungen ausgewiesen werden.
Eine genaue Darstellung der Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erfolgt in der Übersicht zur Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen im Konzern Immaterielle Vermögenswerte, Seiten 179-181 und Sachanlagen, Seiten 181-184.
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Vertriebsaufwendungen | 144.624 | 127.611 |
| Verwaltungsaufwendungen | 112.940 | 95.588 |
| Zuführungen zu Rückstellungen | 1.573 | 10.162 |
| Sonstige betriebliche Steuern | 3.851 | 3.632 |
| Übrige Betriebsaufwendungen | 59.096 | 73.867 |
| 322.084 | 310.860 |
Bei den Vertriebsaufwendungen handelt es sich hauptsächlich um Frachtkosten. Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung der Versicherungskosten sowie der Reise- und Repräsentationskosten.
Die Zuführungen zu Rückstellungen beinhalten im Vorjahr im Wesentlichen Umweltrisiken in Höhe von 10.032 T€.
In den übrigen Betriebsaufwendungen sind u. a. Aufwendungen für Zeitarbeit, Forschung & Entwicklung sowie für den Betrieb der IT-Systeme enthalten.
Das Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen in Höhe von 18.444 T€ (Vj. 18.705 T€) umfasst die Beteiligungen an der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG sowie an der Cablo GmbH.
30.09.2022
Aktienkurs (in €) 53,98 Max. Ausübungspreis (in €) 88,73 Erwartete Volatilität (gewichteter Durchschnitt, in %) 44,00 Erwartete Laufzeit (gewichteter Durchschnitt, in Jahren) 2,00 Erwartete Dividende (in %) 2,41 Risikoloser Zinssatz (basierend auf Staatsanleihen, in %) 1,20 Beizulegender Zeitwert (in T€) 1.322
Die erwartete Volatilität basiert auf einer Beurteilung der historischen Volatilität des Aktienkurses des Unternehmens, insbesondere
Die Personalaufwendungen für das Aktien-Deferral beliefen sich im Geschäftsjahr auf 259 T€ (Vj. 685 T€), die in gleicher Höhe in den
in T€ 2021/22 2020/21 Immaterielle Vermögenswerte 23.238 13.361
oder Firmenwert 8.656 0 davon sonstige Wertminderungen 5.036 4.136 Sachanlagen 197.068 205.601 davon Wertminderungen 14.597 22.611
Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 0 19.602
In den Wertminderungen auf Sachanlagen sind Wertminderungen in Höhe von 0 T€ (Vj. 19.602 T€) auf zur Veräußerung gehaltene Ver-
Die im Anlagenspiegel ausgewiesenen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 225.291 T€ (Vj. 223.946 T€) enthalten planmäßige Abschreibungen auf Investitionen im Zusammenhang mit einem Stromliefervertrag in Höhe von 4.984 T€ (Vj. 4.984 T€), die unter den Materialaufwendungen ausge-
Eine genaue Darstellung der Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erfolgt in der Übersicht zur Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen im Konzern Immaterielle Vermögenswerte, Seiten 179-181 und Sachanlagen,
220.306 218.962
in dem Zeitraum, der der erwarteten Laufzeit entspricht.
Rückstellungen zum Bilanzstichtag enthalten sind.
davon Wertminderungen auf Geschäfts-
davon Wertminderungen auf zur
mögenswerte enthalten.
wiesen werden.
Seiten 181-184.
7. ABSCHREIBUNGEN
Konzernanhang
499.033 T€ im Geschäftsjahr.
Soziale Ausgaben, Aufwendungen für
den Pensionsrückstellungen.
Jahresdurchschnitt:
174
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Die Materialaufwandsquote, als Verhältnis des Materialaufwands zu Umsatzerlösen und Bestandsveränderungen, lag bei 90,6% (Vj. 89,0%). Der Anstieg der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogenen Waren ist auf die hohen durchschnittlichen Metallpreise des Geschäftsjahres zurückzuführen. Die Entwicklung der bezogenen Leistungen resultiert im Wesentlichen aus höheren Energiepreisen und einem einhergehen-
in T€ 2021/22 2020/21
Löhne und Gehälter 446.718 433.266
Altersversorgung und Unterstützung 124.171 120.896
Die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten Zuführungen zu
Gewerbliche Arbeitnehmer 4.233 4.352 Angestellte 2.553 2.544 Auszubildende 303 288
Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl steht v. a. im Zusammenhang mit dem Verkauf von vier Gesellschaften der ehemaligen Aurubis-Flachwalzsparte an die KME SE. Da der Verkauf mit Wirkung zum 29.07.2022 erfolgte, sind die Mitarbeiter dieser Gesellschaften im
Die Gesamtvergütung der ab dem Geschäftsjahr 2017/18 neu bestellten Vorstandsmitglieder der Aurubis AG enthält u. a. eine anteilsbasierte Vergütungskomponente mit Barausgleich.
Die folgenden Parameter wurden bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts des virtuellen Aktien-Deferrals zugrunde gelegt:
aktuellen Jahr nur noch anteilig enthalten.
Die Anzahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter betrug im
570.889 554.162
2021/22 2020/21
7.089 7.184
den Anstieg der Energiekosten von 231.579 T€ im Vorjahr auf
6. PERSONALAUFWAND UND MITARBEITER
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Zinserträge | 7.191 | 3.613 |
| Zinsaufwendungen | -17.146 | -18.478 |
| -9.955 | -14.865 |
Die Zinserträge des Geschäftsjahres resultieren im Wesentlichen aus Ertrag- und Gewerbesteuerzinsen sowie aus verzinslichen Kundenforderungen in Höhe von 4.072 T€ (Vj. 2.798 T€).
Die Zinsaufwendungen resultieren im Wesentlichen aus den Finanzverbindlichkeiten. In den Zinsaufwendungen sind u. a. auch die Nettozinsen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von 2.441 T€ (Vj. 2.513 T€) enthalten.
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Übrige finanzielle Erträge | 250 | 7 |
| Übrige finanzielle Aufwendungen | -1.137 | -8.454 |
| -887 | -8.447 |
Die übrigen finanziellen Erträge des Geschäftsjahres beinhalten im Wesentlichen Wertpapiererträge.
Die übrigen finanziellen Aufwendungen des Geschäftsjahres resultieren aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts einer nicht konsolidierten Tochtergesellschaft sowie aus dem Abgang der Beteiligung an der Aurubis Middle East, FZE, Dubai.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag umfassen sowohl die laufenden Ertragsteuern als auch die latenten Steuern. Die Steuerverbindlichkeiten und -forderungen enthalten Verpflichtungen bzw. Ansprüche aus in- und ausländischen Ertragsteuern aus den Vorjahren und aus dem laufenden Jahr. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
| in T€ | 2021/2022 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Laufender Steueraufwand/-ertrag | 85.052 | 94.049 |
| Latenter Steueraufwand/-ertrag | 135.211 | 118.265 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 220.263 | 212.314 |
Aus früheren Geschäftsperioden entfallen 2.660 T€ Steueraufwand (Vj. 895 T€) auf die laufenden Steuern sowie 6.199 T€ Steuerertrag (Vj. 574 T€) auf die latenten Steuern.
Das im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 anzuwendende deutsche Steuerrecht sieht einen Körperschaftsteuersatz von 15% zuzüglich eines Solidaritätszuschlags von 5,5% vor. Der Gewerbesteuersatz beträgt bei der Aurubis AG 16,59%. Die Steuersätze sind gegenüber dem Vorjahr unverändert. Bei den anderen deutschen Konzerngesellschaften kommen Gewerbesteuersätze zwischen 12,25% und 17,33% (Vj. 11,03% und 17,33%) zur Anwendung. Die für die ausländischen Gesellschaften zugrunde gelegten jeweiligen landesspezifischen Ertragsteuersätze liegen zwischen 10% und 28,97% (Vj. 10% und 28,97%).
Die Konzernsteuern beinhalten in nennenswertem Umfang Steuereffekte aus ausländischen Gesellschaften. Dem wird dadurch Rechnung getragen, dass als rechnerischer Konzernsteuersatz nicht der Steuersatz der deutschen Muttergesellschaft mit 32,41 % (Vj. 32,41 %), sondern ein konzernweiter Mischsteuersatz in Höhe von 24,35% (Vj. 25,60 %) zur Anwendung kommt.
Die wesentlichen Ergebnisbeiträge verteilen sich auf Aurubis AG, Aurubis Bulgaria, Aurubis Olen und Aurubis Beerse.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 220.263 T€ (Vj. 212.314 T€) sind um 7.431 T€ niedriger (Vj. 1.053 T€ höher) als der erwartete Ertragsteueraufwand in Höhe von 227.694 T€ (Vj. 211.261 T€). Der Unterschied zwischen dem erwarteten und dem tatsächlichen Steueraufwand ist auf Ursachen zurückzuführen, die folgender steuerlicher Überleitungsrechnung zu entnehmen sind:
| in T€ | 2021/22 2020/21 |
|||
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | 935.255 | 825.295 | ||
| Erwarteter Steueraufwand mit 24,35% (Vj. 25,60%) |
227.723 | 211.261 | ||
| Überleitungseffekte auf den tatsächlichen Steueraufwand |
||||
| – Steuersatzänderungen | 124 | 35 | ||
| – Wertberichtigung und Nichtansatz von latenten Steuern |
-536 | -2.868 | ||
| – Steuern aus Vorjahren | -3.539 | 1.640 | ||
| – nicht abzugsfähige Aufwendungen | 5.550 | 4.529 | ||
| – steuerfreie Erträge/gewerbesteuerliche Kürzungen |
-10.192 | -3.817 | ||
| – Outside Basis Differences | 601 | 559 | ||
| – Permanente Differenzen | -938 | 2.956 | ||
| – At-Equity-Bewertung | -1.382 | -2.001 | ||
| – Wertminderung Firmenwert | 2.806 | 0 | ||
| – Sonstige | 46 | 20 | ||
| Steuern vom Einkommen und Ertrag | 220.263 | 212.314 |
Im Geschäftsjahr 2021/22 gibt es keine wesentlichen Effekte aus Steuersatzänderungen.
Die Effekte aus der Wertberichtigung und dem Nichtansatz von latenten Steuern resultieren im Wesentlichen daraus, dass aktive latente Steuern auf Verlustvorträge partiell gebildet werden konnten. Insgesamt ergibt sich ein Überleitungseffekt in Höhe von -536 T€ (Vj. -2.868 T€).
Der Effekt aus den Steuern aus Vorjahren in Höhe von -3.539 T€ (Vj. 1.640 T€) resultiert aus Anpassungen in den Vorjahressteuererklärungen.
Die nicht abzugsfähigen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen den nicht abzugsfähigen Teil der Dividendeneinkünfte.
Effekte aus permanenten Differenzen resultieren aus unterschiedlichen Bewertungsansätzen von nicht konsolidierten Tochterunternehmen und der Abbildung von Personengesellschaften.
Die bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern entfallen auf folgende Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen, auf steuerliche Verlustvorträge sowie auf Outside Basis Differences (OBD):
| 30.09.2022 | 30.09.2021 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | Aktive latente Steuern |
Passive latente Steuern |
latenter Steuer ertrag (+)/ -aufwand (-) |
Aktive latente Steuern |
Passive latente Steuern |
|
| Immaterielle Vermögenswerte | 3.765 | 13.132 | 4.698 | 11 | 14.077 | |
| Sachanlagen | 8.196 | 163.141 | -14.598 | 4.156 | 143.498 | |
| At Equity | 0 | 6.741 | -2.826 | 0 | 3.915 | |
| Vorräte | 12.502 | 429.908 | -76.086 | 13.779 | 354.204 | |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 17.891 | 117.794 | -31.211 | 23.422 | 71.122 | |
| Pensionsrückstellungen | 6.147 | 12.688 | 5.768 | 40.933 | 2 | |
| Sonstige Rückstellungen | 4.637 | 10.751 | -9.953 | 11.595 | 8.073 | |
| Verbindlichkeiten | 86.176 | 11.149 | -11.607 | 93.391 | 22.907 | |
| Steuerliche Verlustvorträge | 8.278 | 0 | 1.391 | 6.151 | 0 | |
| Steuergutschriften | 26 | 0 | -196 | 222 | 0 | |
| Outside Basis Differences | 0 | 1.955 | -601 | 0 | 1.354 | |
| Latenter Steuerertrag (+) /-aufwand (-) Abgangsgruppe | - | - | 10 | - | - | |
| Gesamt | 147.618 | 767.259 | -135.211 | 193.660 | 619.152 | |
| Saldierung | -129.172 | -129.172 | -175.584 | -175.584 | ||
| Konzernbilanz | 18.446 | 638.087 | 18.076 | 443.568 |
Von den aktiven latenten Steuern realisieren sich 110.093 T€ (Vj. 112.264 T€) und von den passiven latenten Steuern 524.045 T€ (Vj. 450.870 T€) innerhalb der nächsten zwölf Monate. Nach mehr als zwölf Monaten realisieren sich aktive latente Steuern in Höhe von 37.525 T€ (Vj. 81.396 T€) und passive latente Steuern in Höhe von
Konzernanhang
176
nehmen sind:
Überleitungsrechnung
Erwarteter Steueraufwand mit 24,35%
– Wertberichtigung und Nichtansatz von
– steuerfreie Erträge/gewerbesteuerliche
Überleitungseffekte auf den tatsächlichen Steueraufwand
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
in T€
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
ten und dem tatsächlichen Steueraufwand ist auf Ursachen zurückzuführen, die folgender steuerlicher Überleitungsrechnung zu entIm Geschäftsjahr 2021/22 gibt es keine wesentlichen Effekte aus
Die Effekte aus der Wertberichtigung und dem Nichtansatz von latenten Steuern resultieren im Wesentlichen daraus, dass aktive latente Steuern auf Verlustvorträge partiell gebildet werden konnten. Insgesamt ergibt sich ein Überleitungseffekt in Höhe von
Der Effekt aus den Steuern aus Vorjahren in Höhe von -3.539 T€ (Vj. 1.640 T€) resultiert aus Anpassungen in den Vorjahressteuererklä-
Die nicht abzugsfähigen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen den nicht abzugsfähigen Teil der Dividendeneinkünfte.
Effekte aus permanenten Differenzen resultieren aus unterschiedlichen Bewertungsansätzen von nicht konsolidierten Tochterunter-
Die bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern entfallen auf folgende Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen, auf steuerliche Verlustvorträge sowie auf Outside
30.09.2022 30.09.2021
latenter Steuerertrag (+)/ -aufwand (-)
Aktive latente Steuern
Passive latente Steuern
Passive latente Steuern
nehmen und der Abbildung von Personengesellschaften.
Steuersatzänderungen.
-536 T€ (Vj. -2.868 T€).
Basis Differences (OBD):
Aktive latente Steuern
Immaterielle Vermögenswerte 3.765 13.132 4.698 11 14.077 Sachanlagen 8.196 163.141 -14.598 4.156 143.498 At Equity 0 6.741 -2.826 0 3.915 Vorräte 12.502 429.908 -76.086 13.779 354.204 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 17.891 117.794 -31.211 23.422 71.122 Pensionsrückstellungen 6.147 12.688 5.768 40.933 2 Sonstige Rückstellungen 4.637 10.751 -9.953 11.595 8.073 Verbindlichkeiten 86.176 11.149 -11.607 93.391 22.907 Steuerliche Verlustvorträge 8.278 0 1.391 6.151 0 Steuergutschriften 26 0 -196 222 0 Outside Basis Differences 0 1.955 -601 0 1.354 Latenter Steuerertrag (+) /-aufwand (-) Abgangsgruppe - - 10 - - Gesamt 147.618 767.259 -135.211 193.660 619.152 Saldierung -129.172 -129.172 -175.584 -175.584
Konzernbilanz 18.446 638.087 18.076 443.568
rungen.
in T€ 2021/22 2020/21
Ergebnis vor Steuern 935.255 825.295
(Vj. 25,60%) 227.723 211.261
– Steuersatzänderungen 124 35
latenten Steuern -536 -2.868 – Steuern aus Vorjahren -3.539 1.640 – nicht abzugsfähige Aufwendungen 5.550 4.529
Kürzungen -10.192 -3.817 – Outside Basis Differences 601 559 – Permanente Differenzen -938 2.956 – At-Equity-Bewertung -1.382 -2.001 – Wertminderung Firmenwert 2.806 0 – Sonstige 46 20
Steuern vom Einkommen und Ertrag 220.263 212.314
243.214 T€ (Vj. 168.282 T€). Bei diesen Angaben handelt es sich um die Werte vor Saldierung.
Die im sonstigen Ergebnis (Other Comprehensive Income, OCI) zu berücksichtigenden Ertragsteuern verteilen sich auf die folgenden Bereiche:
| 30.09.2022 | 30.09.2021 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | Bestand | Veränderung | Bestand | Veränderung | |
| Latente Steuern | |||||
| Derivate | -13.460 | -7.929 | -5.531 | 777 | |
| Pensionsrückstellungen | -53.989 | -52.376 | -1.613 | -14.996 | |
| Summe | -67.449 | -60.305 | -7.144 | -14.219 | |
| Laufende Steuern | -3.179 | -1.320 | -1.859 | -77 |
Hinsichtlich der Veränderung im OCI in den Pensionsrückstellungen verweisen wir auf die Erläuterungen zur Bilanzangabe 25 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, Seiten 189–192.
Unter Berücksichtigung der prognostizierten Unternehmensplanung bzw. der Gewinnerwartungen der Tochtergesellschaften ist eine Realisierung der latenten Steueransprüche als hinreichend wahrscheinlich anzusehen. Eine Bilanzierung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfolgt, soweit passive latente Steuern oder eine positive Ergebnisplanung vorliegen.
Es bestehen Verlustvorträge von insgesamt 56.287 T€ (Vj. 45.607 T€). Für ertragsteuerliche Verluste in Höhe von 44.407 T€ (Vj. 30.678 T€) wurden aktive latente Steuern in Höhe von 8.278 T€ (Vj. 6.151 T€) gebildet. Aktive latente Steuern auf Steuergutschriften wurden im laufenden Jahr in Höhe von 26 T€ (Vj. 222 T€) gebildet.
Auf Verlustvorträge in Höhe von 11.880 T€ (Vj. 14.929 T€) ist keine aktive latente Steuer gebildet worden, da aus heutiger Sicht die Möglichkeit der Nutzung als unwahrscheinlich einzuschätzen ist. Von den nicht werthaltigen Verlustvorträgen ist ein Betrag von 11.880 T€ (Vj. 14.929 T€) unbeschränkt vortragsfähig.
Auf Unterschiedsbeträge zwischen dem in der Konzernbilanz erfassten anteiligen Eigenkapital von Tochtergesellschaften und dem
Beteiligungsbuchwert für diese Tochtergesellschaften in der Steuerbilanz der jeweiligen Muttergesellschaft (sogenannte Outside Basis Differences) wurden zum Stichtag passive latente Steuern von 1.955 T€ (Vj. 1.354 T€) gebildet. Für Outside Basis Differences aus thesaurierten Gewinnen der Tochtergesellschaften in Höhe von 20.509 T€ (Vj. 20.508 T€) wurden keine passiven latenten Steuern gebildet, da die Umkehr dieser Differenzen in absehbarer Zukunft nicht wahrscheinlich ist.
Von dem ausgewiesenen Konzernüberschuss des Geschäftsjahres 2021/22 in Höhe von 714.992 T€ (Vj. 612.981 T€) steht ein Überschussanteil in Höhe von 323 T€ (Vj. 185 T€) anderen Gesellschaftern als den Aktionären der Aurubis AG, Hamburg, zu. Dieser betrifft den auf die nicht beherrschenden Anteile entfallenden Konzernüberschuss an der Aurubis Bulgaria AD, Pirdop.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division des Konzernergebnisses ohne nicht beherrschende Anteile durch den gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktienanzahl.
| in Tsd. Stück | Ausgegebene Aktien |
Eigene Aktien |
Aktien im Umlauf |
|---|---|---|---|
| Geschäftsjahresanfang | 44.957 | 1.298 | 43.659 |
| Aktienanzahl zum 30.09.2022 | 44.957 | 1.298 | 43.659 |
| Gewichtete Aktienanzahl | 44.957 | 1.298 | 43.659 |
| 2021/22 | 2020/21 | |
|---|---|---|
| Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis in T€ | 714.669 | 612.796 |
| Gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl (in Tsd. Stück) | 43.659 | 43.674 |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € | 16,37 | 14,03 |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie in € | 16,37 | 14,03 |
Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird der Durchschnitt, der im Geschäftsjahr in Umlauf befindlichen Aktien um die Anzahl der potenziellen Aktien erhöht. Potenzielle Aktien sind Aktienoptionen sowie Aktien, die bei Ausübung aller Wandlungsrechte aus Wandelanleihen maximal ausgegeben werden könnten, oder andere Vertragsrechte, die dem Inhaber das Recht geben, Aktien zu erwerben. Soweit vorhanden, werden gleichzeitig dem Konzernergebnis die für Wandelanleihen angefallenen Zinsaufwendungen abzüglich der entsprechenden Steuern hinzugerechnet.
Da weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr solche Finanzinstrumente oder sonstige Rechte bestanden, entspricht für den Aurubis-Konzern das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.
Erläuterungen zur Bilanz
2021/22 2020/21
Konzernanhang
178
Aktie.
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird der Durchschnitt, der im Geschäftsjahr in Umlauf befindlichen Aktien um die Anzahl der potenziellen Aktien erhöht. Potenzielle Aktien sind Aktienoptionen sowie Aktien, die bei Ausübung aller Wandlungsrechte aus Wandelanleihen maximal ausgegeben werden könnten, oder andere Vertragsrechte, die dem Inhaber das Recht geben, Aktien zu erwerben. Soweit vorhanden, werden gleichzeitig dem Konzernergebnis die für Wandelanleihen angefallenen Zinsaufwendungen abzüglich der entsprechenden Steuern hinzugerechnet.
Da weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr solche Finanzinstrumente oder sonstige Rechte bestanden, entspricht für den Aurubis-Konzern das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je
Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis in T€ 714.669 612.796 Gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl (in Tsd. Stück) 43.659 43.674 Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € 16,37 14,03 Verwässertes Ergebnis je Aktie in € 16,37 14,03
Die Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten und der kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen der immateriellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| Geleistete | ||||
|---|---|---|---|---|
| Anzahlungen | ||||
| auf | ||||
| Konzessionen, | Geschäfts | immaterielle | ||
| Schutzrechte, | oder | Vermögens | ||
| in T€ | Lizenzen | Firmenwerte | werte | Gesamt |
| 01.10.2021 | 233.665 | 51.826 | 1.848 | 287.339 |
| Zugänge | 6.707 | 0 | 6.201 | 12.908 |
| Abgänge | -402 | 0 | 0 | -402 |
| Umbuchungen | 1.677 | 0 | -1.677 | 0 |
| 30.09.2022 | 241.647 | 51.826 | 6.372 | 299.845 |
| Konzessionen, Schutzrechte, |
Geschäfts oder |
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögens |
||
|---|---|---|---|---|
| in T€ | Lizenzen | Firmenwerte | werte | Gesamt |
| 01.10.2021 | -86.645 | -41.961 | 0 | -128.606 |
| Abschreibungen des Geschäftsjahres | -19.568 | -8.656 | 0 | -28.223 |
| Abgänge | 399 | 0 | 0 | 399 |
| 30.09.2022 | -105.814 | -50.617 | 0 | -156.430 |
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | ||
| Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen | 135.833 | 147.020 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 1.209 | 9.865 |
| Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte | 6.373 | 1.848 |
| 143.415 | 158.733 |
| Konzessionen, | Geschäfts | Geleistete Anzahlungen auf immaterielle |
||
|---|---|---|---|---|
| Schutzrechte, | oder | Vermögens | ||
| in T€ | Lizenzen | Firmenwerte | werte | Gesamt |
| 01.10.2020 | 228.698 | 51.826 | 4.931 | 285.455 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | -2.070 | 0 | 0 | -2.070 |
| Zugänge | 4.772 | 0 | 1.346 | 6.118 |
| Abgänge | -1.749 | 0 | -658 | -2.407 |
| Umbuchungen | 4.014 | 0 | -3.771 | 243 |
| 30.09.2021 | 233.665 | 51.826 | 1.848 | 287.339 |
| 30.09.2021 | -86.645 | -41.961 | 0 | -128.606 |
|---|---|---|---|---|
| Abgänge | 832 | 0 | 649 | 1.482 |
| Abschreibungen des Geschäftsjahres | -17.696 | 0 | -649 | -18.345 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 1.767 | 0 | 0 | 1.767 |
| 01.10.2020 | -71.549 | -41.961 | 0 | -113.510 |
| in T€ | Lizenzen | Firmenwerte | werte | Gesamt |
| Konzessionen, Schutzrechte, |
Geschäfts oder |
auf immaterielle Vermögens |
||
| Geleistete Anzahlungen |
| in T€ | 30.09.2021 | 30.09.2020 |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | ||
| Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen | 147.020 | 157.149 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 9.865 | 9.865 |
| Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte | 1.848 | 4.931 |
| 158.733 | 171.945 |
Bei den immateriellen Vermögenswerten handelt es sich um entgeltlich erworbene Nutzungsrechte, im Wesentlichen im Zusammenhang mit einem langfristigen Stromliefervertrag, sowie um im Rahmen der Konsolidierung im Aurubis-Konzern entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte.
Zum 30.09.2022 erfolgte aus der Werthaltigkeitsprüfung eine Abwertung des Geschäfts- oder Firmenwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) Beerse/Berango in voller Höhe von 8.655 T€. Die betroffene ZGE besteht aus zwei über Lieferbeziehungen miteinander verbundenen Standorten des Segments MMR.
Der erzielbare Betrag lag bei 286 Mio € und um 29 Mio € unter dem Buchwert der ZGE Beerse/Berango. Die Höhe der erfassten Wertminderung wurde durch die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen Vermögenswerte als Wertuntergrenze begrenzt. Insbesondere die Entwicklung der makroökonomischen Faktoren führte zu einer Reduzierung des Nutzungswerts gegenüber dem Vorjahr.
Im Vorjahr bestand kein Wertberichtigungsbedarf auf Geschäftsoder Firmenwerte.
Aurubis führt mindestens jährlich einen Werthaltigkeitstest der Geschäfts- oder Firmenwerte durch. Für die Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert der ZGE zugeordnet, die erwartungsgemäß von den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses profitiert. Übersteigt der Buchwert der ZGE, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, deren erzielbaren Betrag, wird der zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert aufgrund der Wertminderung entsprechend wertberichtigt.
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen
01.10.2020 228.698 51.826 4.931 285.455 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte -2.070 0 0 -2.070 Zugänge 4.772 0 1.346 6.118 Abgänge -1.749 0 -658 -2.407 Umbuchungen 4.014 0 -3.771 243 30.09.2021 233.665 51.826 1.848 287.339
01.10.2020 -71.549 -41.961 0 -113.510 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1.767 0 0 1.767 Abschreibungen des Geschäftsjahres -17.696 0 -649 -18.345 Abgänge 832 0 649 1.482 30.09.2021 -86.645 -41.961 0 -128.606
in T€ 30.09.2021 30.09.2020
Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen 147.020 157.149 Geschäfts- oder Firmenwerte 9.865 9.865 Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.848 4.931
Geschäftsoder Firmenwerte
Geschäftsoder Firmenwerte
Der erzielbare Betrag lag bei 286 Mio € und um 29 Mio € unter dem Buchwert der ZGE Beerse/Berango. Die Höhe der erfassten Wertminderung wurde durch die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen Vermögenswerte als Wertuntergrenze begrenzt. Insbesondere die Entwicklung der makroökonomischen Faktoren führte zu einer Re-
duzierung des Nutzungswerts gegenüber dem Vorjahr.
oder Firmenwerte.
Im Vorjahr bestand kein Wertberichtigungsbedarf auf Geschäfts-
Aurubis führt mindestens jährlich einen Werthaltigkeitstest der Geschäfts- oder Firmenwerte durch. Für die Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts wird der im Rahmen eines Unter-
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögens-
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögens-
werte Gesamt
werte Gesamt
158.733 171.945
180
in T€
in T€
Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte
Bei den immateriellen Vermögenswerten handelt es sich um entgeltlich erworbene Nutzungsrechte, im Wesentlichen im Zusammenhang mit einem langfristigen Stromliefervertrag, sowie um im Rahmen der Konsolidierung im Aurubis-Konzern entstandene
Zum 30.09.2022 erfolgte aus der Werthaltigkeitsprüfung eine Abwertung des Geschäfts- oder Firmenwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) Beerse/Berango in voller Höhe von 8.655 T€. Die betroffene ZGE besteht aus zwei über Lieferbeziehungen miteinander verbundenen Standorten des Segments MMR.
Wertberichtigungen
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Geschäfts- oder Firmenwerte.
Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Der Nutzungswert wird mittels Abzinsung zukünftiger Cashflows nach Steuern mit einem risikoangepassten Diskontierungszinssatz (WACC) nach Steuern ermittelt (Discounted-Cashflow-Methode). Aufgrund der ermittelten Cashflows nach Steuern wird auch ein Kapitalkostensatz nach Steuern verwendet.
Die Cashflow-Schätzungen umfassen einen Planungshorizont von vier Jahren, bevor in die ewige Rente übergegangen wird. Die Cashflows wurden im Rahmen eines qualifizierten Planungsprozesses unter Heranziehung unternehmensinterner Erfahrungswerte und umfangreicher Marktkenntnisse aufgestellt und berücksichtigen die Beurteilung und die Einschätzungen des Managements zur zukünftigen Entwicklung des regionalen Marktes.
Die wesentlichen Annahmen, die bei der Berechnung des Nutzungswerts verwendet wurden, sind neben den gewichteten Kapitalkosten die prognostizierte Ergebnisentwicklung sowie die nachhaltige Wachstumsrate des Endwerts (Terminal Value) mit 1%. Die Wachs-
Die WACC für die vorgenommene Diskontierung betrugen:
| Deutschland | Belgien | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 30.09.2022 | 30.09.2021 | 30.09.2022 | 30.09.2021 | ||
| WACC vor Steuern in % |
13,0 | 10,4 | 13,2 | 10,7 | |
| WACC nach Steuern in % |
9,1 | 7,3 | 9,9 | 8,0 |
Bei den immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer ergab sich aus der Werthaltigkeitsprüfung der ZGE Beerse/ Berango ein Abwertungsbedarf in Höhe von 5.036 T€. Im Vorjahr ergab sich bei den immateriellen Vermögenswerten ein Wertberichtigungsbedarf in Höhe von insgesamt 4.136 T€.
Im Geschäftsjahr wurden 280 T€ (Vj. 726 T€) Entwicklungskosten aktiviert. Forschungsaufwendungen werden im Ergebnis der jeweiligen Periode erfasst Forschung und Entwicklung, Seite 210.
Die Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen des Sachanlagevermögens setzen sich wie folgt zusammen:
| in T€ | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| 01.10.2021 | 826.146 | 2.584.513 | 137.289 | 153.161 | 3.701.109 |
| Währungsdifferenzen | 2.765 | 14.757 | 2.078 | 4.226 | 23.825 |
| Zugänge | 24.758 | 113.153 | 17.211 | 192.240 | 347.362 |
| Abgänge | -5.265 | -65.691 | -6.370 | -8 | -77.334 |
| Umbuchungen | 18.524 | 85.434 | 2.407 | -106.367 | 0 |
| 30.09.2022 | 866.928 | 2.732.166 | 152.633 | 243.252 | 3.994.979 |
| Grundstücke | Technische Anlagen und |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts |
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen |
||
|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | und Bauten | Maschinen | ausstattung | im Bau | Gesamt |
| 01.10.2021 | -432.664 | -1.522.560 | -85.346 | -3.613 | -2.044.183 |
| Währungsdifferenzen | -572 | -10.249 | -1.629 | -621 | -13.071 |
| Zuschreibungen des Geschäftsjahres | 0 | 0 | 94 | 0 | 94 |
| Abschreibungen des Geschäftsjahres | -32.203 | -147.634 | -16.243 | -987 | -197.068 |
| Abgänge | 3.985 | 62.827 | 6.048 | 0 | 72.860 |
| 30.09.2022 | -461.454 | -1.617.617 | -97.076 | -5.220 | -2.181.367 |
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Sachanlagen | ||
| Grundstücke und Bauten | 405.475 | 393.481 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 1.114.549 | 1.061.954 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 55.556 | 51.942 |
| Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau | 238.032 | 149.549 |
| 1.813.611 | 1.656.927 |
| in T€ | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| 01.10.2020 | 808.683 | 2.550.187 | 134.592 | 142.674 | 3.636.136 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | -22.485 | -52.212 | -2.073 | -761 | -77.531 |
| Währungsdifferenzen | 225 | 865 | 155 | 118 | 1.363 |
| Zugänge | 10.847 | 48.825 | 11.109 | 164.897 | 235.678 |
| Abgänge | -6.115 | -78.373 | -9.215 | -591 | -94.294 |
| Umbuchungen | 34.991 | 115.221 | 2.721 | -153.176 | -243 |
| 30.09.2021 | 826.146 | 2.584.513 | 137.289 | 153.161 | 3.701.109 |
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Wertberichtigungen
Grundstücke und Bauten
01.10.2021 -432.664 -1.522.560 -85.346 -3.613 -2.044.183 Währungsdifferenzen -572 -10.249 -1.629 -621 -13.071 Zuschreibungen des Geschäftsjahres 0 0 94 0 94 Abschreibungen des Geschäftsjahres -32.203 -147.634 -16.243 -987 -197.068 Abgänge 3.985 62.827 6.048 0 72.860 30.09.2022 -461.454 -1.617.617 -97.076 -5.220 -2.181.367
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Grundstücke und Bauten 405.475 393.481 Technische Anlagen und Maschinen 1.114.549 1.061.954 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 55.556 51.942 Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau 238.032 149.549
Grundstücke und Bauten
01.10.2020 808.683 2.550.187 134.592 142.674 3.636.136 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte -22.485 -52.212 -2.073 -761 -77.531 Währungsdifferenzen 225 865 155 118 1.363 Zugänge 10.847 48.825 11.109 164.897 235.678 Abgänge -6.115 -78.373 -9.215 -591 -94.294 Umbuchungen 34.991 115.221 2.721 -153.176 -243 30.09.2021 826.146 2.584.513 137.289 153.161 3.701.109
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen
im Bau Gesamt
1.813.611 1.656.927
im Bau Gesamt
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen
182
in T€
Buchwert
Sachanlagen
in T€
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
| Andere | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Anlagen, | Geleistete | ||||
| Technische | Betriebs- und | Anzahlungen | |||
| Grundstücke | Anlagen und | Geschäfts | auf Anlagen | ||
| in T€ | und Bauten | Maschinen | ausstattung | im Bau | Gesamt |
| 01.10.2020 | -418.655 | -1.493.408 | -78.253 | -5.020 | -1.995.336 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 17.214 | 48.790 | 1.886 | 599 | 68.489 |
| Währungsdifferenzen | -74 | -651 | -134 | -13 | -872 |
| Zuschreibungen des Geschäftsjahres | 2.509 | 1.107 | 72 | 0 | 3.688 |
| Abschreibungen des Geschäftsjahres | -39.258 | -150.565 | -16.189 | 410 | -205.601 |
| Abgänge | 5.598 | 72.167 | 7.272 | 413 | 85.450 |
| 30.09.2021 | -432.666 | -1.522.560 | -85.346 | -3.611 | -2.044.183 |
| in T€ | 30.09.2021 | 30.09.2020 |
|---|---|---|
| Sachanlagen | ||
| Grundstücke und Bauten | 393.481 | 390.028 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 1.061.954 | 1.056.779 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 51.942 | 56.339 |
| Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau | 149.549 | 137.654 |
| 1.656.927 | 1.640.800 |
In den Abschreibungen des aktuellen Geschäftsjahres sind neben planmäßigen Abschreibungen auch Wertminderungen in Höhe von 14.597 T€ (Vj. 22.611 T€) enthalten, die im Konzernergebnis unter der Position "Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen" erfasst sind. Aus einem anlassbezogenen Werthaltigkeitstest, der aufgrund der am Bilanzstichtag unter das Nettovermögen gesunkenen Marktkapitalisierung des Aurubis-Konzerns durchgeführt wurde, resultierte ein Wertberichtigungsbedarf der ZGE Beerse/Berango in Höhe von 12.988 T€. Die Wertberichtigungen entfallen im Wesentlichen auf technische Anlagen und Maschinen (5.668 T€), Grundstücke und Bauten (5.739 T€) sowie Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung (528 T€).
Bei der Prüfung der Werthaltigkeit wird die Summe der Buchwerte der ZGE dem erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wurde der erzielbare Betrag anhand des Nutzungswerts ermittelt.
Die Berechnung des Nutzungswerts erfolgte durch Ermittlung des Barwerts der erwarteten Cashflows (Discounted Cashflow). Die Planung der erwarteten Cashflows umfasst einen Planungszeitraum von vier Jahren. Die Cashflows wurden im Rahmen eines qualifizierten Planungsprozesses unter Heranziehung unternehmensinterner Erfahrungswerte und umfangreicher Marktkenntnisse aufgestellt
und berücksichtigen die Beurteilung und die Einschätzungen des Managements zur zukünftigen Entwicklung des regionalen Marktes.
Die wesentlichen Annahmen, die bei der Berechnung des Value in Use verwendet wurden, sind, neben den gewichteten Kapitalkosten, die prognostizierte Ergebnisentwicklung sowie die nachhaltige Wachstumsrate des Endwerts (Terminal Value) mit 1 %. Die Wachstumsrate wurde aus Zukunftserwartungen abgeleitet und überschreitet die langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten der jeweiligen Märkte nicht. Zum 30.09.2022 beträgt der verwendete Diskontierungszinssatz für die ZGE Beerse/Berango 9,9 %.
Die Verteilung des Wertminderungsbedarfs erfolgte unter Berücksichtigung des IAS 36.105, wobei für die Ableitung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der wesentlichen Vermögenswerte des Sachanlagevermögens auf externe Gutachten abgestellt wurde. Die Bewertung von Grund und Boden basiert auf dem Vergleichswertverfahren. Für die Bewertung der Gebäude kam das Ertragswertverfahren zur Anwendung, wobei zu Plausibilisierungszwecken das Sachwertverfahren hinzugezogen wurde. Die Bewertung von Maschinen und Anlagen basiert auf dem Sachwertverfahren. Der für die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens der ZGE Beerse/Berango insgesamt ermittelte beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten beträgt 192.507 T€.
Die Angaben zu Leasingverhältnissen erfolgen im Abschnitt "Leasingverhältnisse" Bilanzangabe 28 Leasingverhältnisse, Seite 196. Zum 30.09.2022 und zum 30.09.2021 war im Konzern kein Sachanlagevermögen als Kreditsicherheit begeben. Das Bestellobligo für Gegenstände des Anlagevermögens betrug zum 30.09.2022 315.505 T€ (Vj. 111.530 T€).
In den technischen Anlagen und Maschinen werden Sockelbestände als Komponenten der jeweiligen technischen Anlagen und Maschinen bilanziert. Bei Sockelbeständen handelt es sich um Materialmengen, die notwendig sind, um die bestimmungsgemäße Funktionsfähigkeit der Produktionsanlagen herzustellen und diese in der Folge zu gewährleisten. Zum 30.09.2022 entfielen auf den technischen Sockelbestand 311.211 T€ (Vj. 313.507 T€).
Seit dem 31.05.2021 wird als weiteres Gemeinschaftsunternehmen die Cablo GmbH in den Konzernabschluss einbezogen. An der Cablo GmbH ist Aurubis zu 40 % beteiligt. Es wird mit einem weiteren Partner als Gemeinschaftsunternehmen betrieben und ist dem Segment MMR zugeordnet. Geschäftszweck ist die Rückgewinnung von Kupfergranulaten und Kunststoffen aus Kabelschrotten.
Gemäß IFRS 11.24 in Verbindung mit IAS 28 werden die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG sowie die Cablo GmbH unter Verwendung der Equity-Methode bilanziert.
| 15.980 | 65.405 | |
|---|---|---|
| Übrige Finanzanlagen | 5.402 | 52.745 |
| Beteiligungen | 116 | 116 |
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 10.462 | 12.544 |
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
Die in den Finanzanlagen enthaltenen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von 10.462 T€ (Vj. 12.660 T€) sind gemäß IFRS 9 als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert. Die Anteile sind nicht börsennotiert und es besteht kein aktiver Markt. Eine Veräußerung der Anteile ist zurzeit nicht vorgesehen.
Eine Übersicht über den bei der Aurubis AG, Hamburg, unter den Finanzanlagen bilanzierten Anteilsbesitz befindet sich unter Anteilsbesitzliste, Seite 221.
In den übrigen Finanzanlagen sind insbesondere Wertpapiere des Anlagevermögens enthalten, bei denen es sich im Wesentlichen um Anteile an der Salzgitter AG, Salzgitter, handelt. Für diese Anteile nimmt Aurubis das Wahlrecht des IFRS 9 in Anspruch, Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu klassifizieren, da eine langfristige Halteabsicht bestand. Der Erlös aus der Veräußerung von Anteilen im Geschäftsjahr betrug 65.525 T€. Die einhergehende Umgliederung der kumulierten Gewinne in das Erwirtschaftete Konzern-Eigenkapital betrug 12.141 T€.
Bei der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem Aurubis zu 50 % beteiligt ist. Es wird mit einem weiteren Partner als Gemeinschaftsunternehmen betrieben und ist dem Segment CSP zugeordnet. Der Geschäftszweck der Gesellschaft sind die Herstellung und der Vertrieb von Vorwalzbändern aus Kupfer und Kupferlegierungen.
Die beiden nachstehenden Tabellen fassen die nach den IFRS aufgestellten Finanzinformationen zusammen und leiten auf den Beteiligungswert über. Die Angabe der Finanzinformationen erfolgt zu 100 %.
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
315.505 T€ (Vj. 111.530 T€).
17. FINANZANLAGEN
sehen.
Anteilsbesitzliste, Seite 221.
Zum 30.09.2022 und zum 30.09.2021 war im Konzern kein Sachanlagevermögen als Kreditsicherheit begeben. Das Bestellobligo für Gegenstände des Anlagevermögens betrug zum 30.09.2022
In den technischen Anlagen und Maschinen werden Sockelbestände als Komponenten der jeweiligen technischen Anlagen und Maschinen bilanziert. Bei Sockelbeständen handelt es sich um Materialmengen, die notwendig sind, um die bestimmungsgemäße Funktionsfähigkeit der Produktionsanlagen herzustellen und diese in der Folge zu gewährleisten. Zum 30.09.2022 entfielen auf den
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Anteile an verbundenen Unternehmen 10.462 12.544 Beteiligungen 116 116 Übrige Finanzanlagen 5.402 52.745
Die in den Finanzanlagen enthaltenen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von 10.462 T€ (Vj. 12.660 T€) sind gemäß IFRS 9 als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert. Die Anteile sind nicht börsennotiert und es besteht kein aktiver Markt. Eine Veräußerung der Anteile ist zurzeit nicht vorge-
Eine Übersicht über den bei der Aurubis AG, Hamburg, unter den Finanzanlagen bilanzierten Anteilsbesitz befindet sich unter
In den übrigen Finanzanlagen sind insbesondere Wertpapiere des Anlagevermögens enthalten, bei denen es sich im Wesentlichen um Anteile an der Salzgitter AG, Salzgitter, handelt. Für diese Anteile nimmt Aurubis das Wahlrecht des IFRS 9 in Anspruch, Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu klassifizieren, da eine langfristige Halteabsicht bestand. Der Erlös aus der Veräußerung von Anteilen im Geschäftsjahr betrug 65.525 T€. Die einhergehende Umgliederung der kumulierten Gewinne in das Erwirtschaftete Konzern-Eigenkapital betrug 12.141 T€.
Bei der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem Aurubis zu 50 % beteiligt ist. Es wird mit einem weiteren Partner als Gemeinschaftsunternehmen betrieben und ist dem Segment CSP zugeordnet. Der Geschäftszweck der Gesellschaft sind die Herstellung und der Vertrieb von Vorwalzbändern aus Kupfer und Kupferle-
15.980 65.405
Seit dem 31.05.2021 wird als weiteres Gemeinschaftsunternehmen die Cablo GmbH in den Konzernabschluss einbezogen. An der Cablo GmbH ist Aurubis zu 40 % beteiligt. Es wird mit einem weiteren Partner als Gemeinschaftsunternehmen betrieben und ist dem Segment MMR zugeordnet. Geschäftszweck ist die Rückgewinnung von Kupfergranulaten und Kunststoffen aus Kabelschrotten.
Gemäß IFRS 11.24 in Verbindung mit IAS 28 werden die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG sowie die Cablo GmbH unter
Verwendung der Equity-Methode bilanziert.
technischen Sockelbestand 311.211 T€ (Vj. 313.507 T€).
184
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
gierungen.
18. AT EQUITY BEWERTETE ANTEILE
| Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg |
Cablo GmbH, Gelsenkirchen |
Summe | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 |
| Aktiva | 289.746 | 237.495 | 55.239 | 51.343 | 344.985 | 288.838 |
| Anlagevermögen | 49.321 | 45.801 | 20.262 | 21.226 | 69.583 | 67.027 |
| Latente Steuern | 0 | 0 | 664 | 855 | 664 | 855 |
| Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 0 | 10 | 0 | 0 | 0 | 10 |
| Vorräte | 154.211 | 124.676 | 10.022 | 12.844 | 164.234 | 137.520 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 85.883 | 66.974 | 20.107 | 14.009 | 105.990 | 80.982 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 331 | 34 | 4.183 | 2.409 | 4.514 | 2.443 |
| Passiva | 289.746 | 237.495 | 55.239 | 51.343 | 344.985 | 288.838 |
| Nettovermögen | 188.972 | 150.727 | 8.474 | 7.872 | 197.446 | 158.599 |
| Latente Steuern | 15.098 | 8.910 | 0 | 0 | 15.098 | 8.910 |
| Langfristige Rückstellungen | 5.175 | 7.409 | 251 | 223 | 5.426 | 7.632 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 22.738 | 12.948 | 32.000 | 27.000 | 54.738 | 39.948 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 10.612 | 9.417 | 112 | 5 | 10.724 | 9.422 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 47.151 | 48.083 | 14.402 | 16.244 | 61.553 | 64.326 |
| Gesamtergebnisrechnung | ||||||
| Umsatzerlöse | 673.545 | 516.184 | 136.833 | 38.730 | 810.378 | 554.914 |
| Rohergebnis | 91.847 | 92.100 | 13.361 | 2.275 | 105.207 | 94.375 |
| Abschreibungen auf IAV und SAV | 4.798 | 4.694 | 1.720 | 559 | 6.517 | 5.253 |
| Zinserträge | 0 | 78 | 0 | 0 | 0 | 78 |
| Zinsaufwendungen | 451 | 476 | 425 | 133 | 876 | 609 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 43.216 | 50.629 | 793 | -1.008 | 44.009 | 49.621 |
| abzgl. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 10.882 | 10.960 | 191 | -855 | 11.073 | 10.105 |
| Gewinn/Verlust der Periode | 32.333 | 39.669 | 602 | -153 | 32.936 | 39.516 |
| Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg |
Cablo GmbH, Gelsenkirchen |
Summe | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 |
| Nettovermögen 01.10. | 150.727 | 110.609 | 7.872 | 0 | 158.599 | 110.609 |
| Zugang Nettovermögen Cablo 31.05.2021 | 0 | 0 | 8.025 | 0 | 8.025 | |
| Gewinn/Verlust der Periode | 32.333 | 39.669 | 602 | -153 | 32.936 | 39.516 |
| Sonstiges Ergebnis | 23.511 | 10.949 | 0 | 0 | 23.511 | 10.949 |
| Ausschüttung | -17.600 | -10.500 | 0 | 0 | -17.600 | -10.500 |
| Nettovermögen 30.09. | 188.972 | 150.727 | 8.474 | 7.872 | 197.446 | 158.599 |
| Anteil an Gemeinschaftsunternehmen | 94.486 | 75.364 | 3.390 | 3.149 | 97.876 | 78.512 |
| Eliminierung Zwischenergebnisse | 149 | 149 | -2.018 | -2.018 | -1.869 | -1.869 |
| Effekte aus Ertragsteuern | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Buchwert | 94.635 | 75.513 | 1.372 | 1.131 | 96.007 | 76.644 |
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 1.705.892 | 1.292.918 |
| Unfertige Erzeugnisse | 1.094.854 | 857.525 |
| Fertige Erzeugnisse, Waren | 752.176 | 653.766 |
| 3.552.922 | 2.804.209 |
Zum Stichtag wurden Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 116.358 T€ (Vj. 8.112 T€) vorgenommen. Diese resultieren im Wesentlichen aus Metallpreisschwankungen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 30.09.2022 und zum 30.09.2021 innerhalb eines Jahres fällig.
Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigung stellt sich wie folgt dar:
| in T€ | Buchwert | davon: zum Abschluss stichtag nicht überfällig |
weniger als 30 Tage |
zwischen 30 und 180 Tagen |
mehr als 180 Tage |
|---|---|---|---|---|---|
| Zum 30.09.2022 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
622.621 | 577.936 | 41.595 | 1.223 | 1.867 |
| Zum 30.09.2021 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
512.966 | 473.539 | 30.435 | 6.725 | 2.267 |
Die Wertberichtigungen auf den nicht warenkreditversicherten Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Einzelwertberichtigungen Stand 01.10. |
2.724 | 2.888 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte |
0 | -198 |
| Wertänderung der Periode | 0 | 34 |
| Zuführung | 0 | 34 |
| Stand 30.09. | 2.724 | 2.724 |
Alle Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.
Ausfallrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden weitgehend durch Warenkreditversicherungen abgesichert, dies berücksichtigen wir auch bei der Ermittlung von Wertberichtigungen.
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.705.892 1.292.918 Unfertige Erzeugnisse 1.094.854 857.525 Fertige Erzeugnisse, Waren 752.176 653.766
Zum Stichtag wurden Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 116.358 T€ (Vj. 8.112 T€) vorgenommen. Diese resultie-
20. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 30.09.2022 und zum 30.09.2021 innerhalb eines Jahres fällig.
Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Wertberichtigungen auf den nicht warenkreditversicherten Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Stand 01.10. 2.724 2.888
Vermögenswerte 0 -198 Wertänderung der Periode 0 34 Zuführung 0 34 Stand 30.09. 2.724 2.724
Alle Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. sonstigen
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen
in T€ Buchwert
ren im Wesentlichen aus Metallpreisschwankungen.
nach Wertberichtigung stellt sich wie folgt dar:
3.552.922 2.804.209
davon: zum Abschlussstichtag nicht überfällig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 622.621 577.936 41.595 1.223 1.867
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 512.966 473.539 30.435 6.725 2.267
gungen.
weniger als 30 Tage
Ausfallrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden weitgehend durch Warenkreditversicherungen abgesichert, dies berücksichtigen wir auch bei der Ermittlung von Wertberichti-
zwischen 30 und 180 Tagen
mehr als 180 Tage
19. VORRÄTE
Zum 30.09.2022
Zum 30.09.2021
folgt entwickelt:
Einzelwertberichtigungen
Zur Veräußerung gehaltene
186
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
werden.
betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Die langfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:
Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte unterteilen sich in sonstige finanzielle und sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte.
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr) | ||
| Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" | 113.231 | 12.800 |
| Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting | 27.463 | 6.523 |
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen | 12.800 | 0 |
| Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 14.585 | 14.555 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | 168.079 | 33.878 |
| Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte | 1.964 | 1.631 |
| Langfristige Forderungen aus Ertragsteuern | 1.615 | 1.306 |
| Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte | 3.579 | 2.937 |
Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr) | ||
| Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" | 97.411 | 94.339 |
| Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting | 49.263 | 9.494 |
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen | 3.568 | 16.028 |
| Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 60.319 | 32.217 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 210.561 | 152.078 |
| Forderungen aus Ertragsteuern | 35.636 | 10.058 |
| Übrige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte | 60.425 | 41.192 |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte | 96.061 | 51.250 |
Der Anstieg der derivativen Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" resultiert aus der Bewertung der sonstigen Geschäfte durch gestiegene Energiepreise, im Wesentlichen im Zusammenhang mit einem langfristigen Stromliefervertrag.
Der Anstieg der übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte beruht im Wesentlichen auf Forderungen gegenüber Brokern aus hinterlegten Sicherheiten für offene Derivategeschäfte sowie der Realisierung öffentlicher Zuwendungen für Energiekosten an unserem Standort in Bulgarien.
Bei den übrigen kurzfristigen nicht finanziellen Vermögenswerten handelt es sich wie im Vorjahr im Wesentlichen um Umsatzsteuerforderungen.
In den übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ist ein Continuing Involvement aus Delkredererisiken bei Factoring-Gesellschaften sowie aus Spätzahlungs- und Währungsrisiken von kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 8.310 T€ (Vj. 6.002 T€) enthalten. Die Höhe des Continuing Involvement entspricht dabei dem maximalen Verlustrisiko, dem im Wesentlichen die Annahme zugrunde liegt, dass sämtliche am Bilanzstichtag offenen Forderungen, die verkauft wurden, über den gesamten Zeitraum, für den Aurubis für das Spätzahlungsrisiko in Anspruch genommen werden kann, unbeglichen bleiben. Die Factoring-Unternehmen behalten einen Kaufpreisabschlag in Höhe von 10 % des Kaufpreises ein.
Im Zusammenhang mit dem Continuing Involvement wurde eine Verbindlichkeit in Höhe von 8.287 T€ (Vj. 6.001 T€) erfasst. Sämtliche an Factoring-Gesellschaften verkaufte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit von unter einem Jahr, sodass der Fair Value des Continuing Involvement und der verbundenen Verbindlichkeit jeweils dem Buchwert entspricht.
Forderungen aus fünf Factoring-Verträgen, bei denen die wesentlichen Chancen und Risiken auf den Forderungskäufer übergegangen sind, wurden vollständig ausgebucht.
Insgesamt waren zum Bilanzstichtag Forderungen, exklusive eines Continuing Involvement, in Höhe von 349.253 T€ (Vj. 392.395 T€) an Factoring-Unternehmen verkauft.
Im Berichtsjahr wurden ebenso wie im Vorjahr keine wesentlichen Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste erfasst.
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an sonstigen finanziellen Vermögenswerten deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus laufenden Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbeständen und kurzfristigen Geldanlagen. Bei den Guthaben bei Kreditinstituten handelt es sich v. a. um Euro-Guthaben.
Das Grundkapital beträgt 115.089.210,85 € und ist eingeteilt in 44.956.723 Inhaberstückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von 2,56 € pro Aktie. Jede Aktie trägt ein Stimmrecht und ist dividendenberechtigt. Das Grundkapital ist voll eingezahlt.
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 16.02.2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in mehreren Teilbeträgen um bis zu 23.017.840,64 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2022).
Das Grundkapital ist um bis zu 11.508.920,32 € durch die Ausgabe von bis zu 4.495.672 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 € pro Aktie bedingt erhöht (bedingte Kapitalerhöhung). Es dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelund/oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten und/oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente), die bis zum 16.07.2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats begeben werden können.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 01.03.2018 wurde die Gesellschaft bis zum 28.02.2023 ermächtigt, eigene Aktien mit
einem Anteil am Grundkapital von bis zu 10 % zu erwerben. Der Vorstand der Aurubis AG hat am 18.03.2020 beschlossen, eigene Aktien der Gesellschaft bis zu einem Anteil von 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Das Rückkaufprogramm begann am 19.03.2020 und endete mit Ablauf des 17.09.2021. Ziel des Aktienrückkaufprogramms war, den Bestand an eigenen Aktien für nach der Ermächtigung durch die Hauptversammlung zulässige Zwecke zu verwenden, insbesondere für mögliche Akquisitionen oder zukünftige Finanzierungsbedürfnisse. Zum 30.09.2022 belief sich der Bestand eigener Aktien unverändert auf 1.297.693 Stück.
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 17.02.2022 wurde im Berichtsjahr eine Dividende von 1,60 € je Aktie ausgeschüttet, das sind insgesamt 69.854.448 €.
Das erwirtschaftete Konzern-Eigenkapital setzt sich aus dem Konzernergebnis, den Gewinnrücklagen aller Konzernunternehmen, den kumulierten einbehaltenen Jahresergebnissen der Tochterunternehmen seit deren erstmaliger Einbeziehung sowie den kumulierten Beträgen aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen zusammen. Darüber hinaus enthalten sind die erfolgsneutral abzubildenden Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld leistungsorientierter Verpflichtungen (nach Steuern).
Außerdem enthalten ist die gesetzliche Rücklage der Aurubis AG in Höhe von 6.391 T€, die für eine Ausschüttung nicht zur Verfügung steht. Die Veränderung des erwirtschafteten Konzern-Eigenkapitals von 3.025.019 T€ zum 30.09.2021 auf 3.794.072 T€ zum 30.09.2022 beinhaltet die Dividendenzahlung in Höhe von 69.854.448 €, erfolgsneutral abzubildende Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld leistungsorientierter Verpflichtungen (nach Steuern) von 112.097 T€ und das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2021/22 in Höhe von 714.669 T€. Daneben ergaben sich aufgrund des Verkaufs von Eigenkapitalinstrumenten, die nach IFRS 9 als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert waren, Umgliederungen aus dem kumulierten sonstigen Ergebnis ins erwirtschaftete Konzern-Eigenkapital in Höhe von 12.141 T€. Die Veränderung des kumulierten sonstigen Ergebnisses von insgesamt 58.440 T€ (Vj. 20.330 T€) entfällt darüber hinaus mit 28.657 T€ (Vj. -7.872 T€) im Wesentlichen auf Marktbewertungen von Cashflow-Sicherungen, mit -10.711 T€ (Vj. 699 T€) auf Ertragsteuern sowie mit 17.847 T€ (Vj. 27.224 T€) auf Marktbewertungen von Finanzinvestitionen.
Während der Periode wurde aus dem sonstigen Ergebnis ein Betrag von 21.546 T€ (Vj. 9.923 T€) in die Gewinn- und Verlustrechnung im Rahmen von Cashflow Hedge Accounting überführt, der sich im Wesentlichen im Materialaufwand niederschlägt.
Bei den nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von 653 T€ (Vj. 537 T€) handelt es sich um die Anteile konzernfremder Minderheitsgesellschafter am Eigenkapital bei einer von der Aurubis AG vollkonsolidierten Gesellschaft, der Aurubis Bulgaria AD, Pirdop.
Die Veränderung der nicht beherrschenden Anteile beinhaltet anteilig die Dividendenzahlung in Höhe von 209 T€. Gegenläufig wirkte sich das Konzern-Gesamtergebnis des Geschäftsjahres 2021/22 in Höhe von 325 T€ aus.
Eine vollständige Darstellung der Entwicklung des Eigenkapitals befindet sich in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Eigenkapitalveränderungsrechnung, Seite 161.
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
che an Factoring-Gesellschaften verkaufte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit von unter einem Jahr, sodass der Fair Value des Continuing Involvement und der verbuneinem Anteil am Grundkapital von bis zu 10 % zu erwerben. Der Vorstand der Aurubis AG hat am 18.03.2020 beschlossen, eigene Aktien der Gesellschaft bis zu einem Anteil von 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Das Rückkaufprogramm begann am 19.03.2020 und endete mit Ablauf des 17.09.2021. Ziel des Aktienrückkaufprogramms war, den Bestand an eigenen Aktien für nach der Ermächtigung durch die Hauptversammlung zulässige Zwecke zu verwenden, insbesondere für mögliche Akquisitionen oder zukünftige Finanzierungsbedürfnisse. Zum 30.09.2022 belief sich der Bestand eigener
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 17.02.2022 wurde im Berichtsjahr eine Dividende von 1,60 € je Aktie ausgeschüttet, das
Das erwirtschaftete Konzern-Eigenkapital setzt sich aus dem Konzernergebnis, den Gewinnrücklagen aller Konzernunternehmen, den kumulierten einbehaltenen Jahresergebnissen der Tochterunternehmen seit deren erstmaliger Einbeziehung sowie den kumulierten Beträgen aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen zusammen. Darüber hinaus enthalten sind die erfolgsneutral abzubildenden Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld leistungs-
Außerdem enthalten ist die gesetzliche Rücklage der Aurubis AG in Höhe von 6.391 T€, die für eine Ausschüttung nicht zur Verfügung steht. Die Veränderung des erwirtschafteten Konzern-Eigenkapitals von 3.025.019 T€ zum 30.09.2021 auf 3.794.072 T€ zum 30.09.2022 beinhaltet die Dividendenzahlung in Höhe von 69.854.448 €, erfolgsneutral abzubildende Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld leistungsorientierter Verpflichtungen (nach Steuern) von 112.097 T€ und das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2021/22 in Höhe von 714.669 T€. Daneben ergaben sich aufgrund des Verkaufs von Eigenkapitalinstrumenten, die nach IFRS 9 als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert waren, Umgliederungen aus dem kumulierten sonstigen Ergebnis ins erwirtschaftete Konzern-Eigenkapital in Höhe von 12.141 T€. Die Veränderung des kumulierten sonstigen Ergebnisses von insgesamt 58.440 T€ (Vj. 20.330 T€) entfällt darüber hinaus mit 28.657 T€ (Vj. -7.872 T€) im Wesentlichen auf Marktbewertungen von Cashflow-Sicherungen, mit -10.711 T€ (Vj. 699 T€) auf Ertragsteuern sowie mit 17.847 T€ (Vj. 27.224 T€) auf
Aktien unverändert auf 1.297.693 Stück.
orientierter Verpflichtungen (nach Steuern).
Marktbewertungen von Finanzinvestitionen.
Wesentlichen im Materialaufwand niederschlägt.
Während der Periode wurde aus dem sonstigen Ergebnis ein Betrag von 21.546 T€ (Vj. 9.923 T€) in die Gewinn- und Verlustrechnung im Rahmen von Cashflow Hedge Accounting überführt, der sich im
Bei den nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von 653 T€ (Vj. 537 T€) handelt es sich um die Anteile konzernfremder Minderheitsgesellschafter am Eigenkapital bei einer von der Aurubis AG vollkon-
solidierten Gesellschaft, der Aurubis Bulgaria AD, Pirdop.
sind insgesamt 69.854.448 €.
Forderungen aus fünf Factoring-Verträgen, bei denen die wesentlichen Chancen und Risiken auf den Forderungskäufer übergegangen
Insgesamt waren zum Bilanzstichtag Forderungen, exklusive eines Continuing Involvement, in Höhe von 349.253 T€ (Vj. 392.395 T€) an
Im Berichtsjahr wurden ebenso wie im Vorjahr keine wesentlichen
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an sonstigen finanziellen Vermögenswerten deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus laufenden Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbeständen und kurzfristigen Geldanlagen. Bei den Guthaben bei Kreditinstituten
Das Grundkapital beträgt 115.089.210,85 € und ist eingeteilt in 44.956.723 Inhaberstückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von 2,56 € pro Aktie. Jede Aktie trägt ein Stimmrecht und ist divi-
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 16.02.2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in mehreren Teilbeträgen um bis zu 23.017.840,64 € zu
Das Grundkapital ist um bis zu 11.508.920,32 € durch die Ausgabe von bis zu 4.495.672 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 € pro Aktie bedingt erhöht (bedingte Kapitalerhöhung). Es dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelund/oder Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten und/oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. Kombinationen dieser Instrumente), die bis zum 16.07.2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 01.03.2018 wurde die Gesellschaft bis zum 28.02.2023 ermächtigt, eigene Aktien mit
dendenberechtigt. Das Grundkapital ist voll eingezahlt.
Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste erfasst.
denen Verbindlichkeit jeweils dem Buchwert entspricht.
sind, wurden vollständig ausgebucht.
Factoring-Unternehmen verkauft.
22. ZAHLUNGSMITTEL UND
ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
handelt es sich v. a. um Euro-Guthaben.
erhöhen (Genehmigtes Kapital 2022).
23. EIGENKAPITAL
werden.
188
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
begeben werden können.
Der Einzelabschluss der Aurubis AG, Hamburg, wurde nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB) aufgestellt.
| Jahresüberschuss der AurubisAG | 125.376.510,40€ |
|---|---|
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 148.823.413,05 € |
| Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen | 62.600.000,00 € |
| Bilanzgewinn | 211.599.923,45€ |
Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn der Aurubis AG in Höhe von 211.599.923,45 € zur Zahlung einer Dividende von 1,80 € je dividendenberechtigter Stückaktie zu verwenden und 133.013.669,45 € auf neue Rechnung vorzutragen. Zugrunde gelegt werden dabei die zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung frei verfügbaren Anteile von 43.659.030 Stück (= 78.586.254 €).
Das maßgebliche Ziel der Unternehmenssteuerung liegt in der Steigerung des Unternehmenswerts des Aurubis-Konzerns, indem über die Kapitalkosten hinaus ein positiver Gesamtwertbeitrag des Unternehmens erwirtschaftet wird. Die Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist durch das Zusammenspiel des Cashflows des Konzerns mit den Fremdfinanzierungen und den verfügbaren Kreditlinien unserer Banken gewährleistet. Durch vorhandene Kreditmittel und Kreditlinien können Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung jederzeit überbrückt werden. Eine ausgewogene Verschuldungsstruktur des Konzerns soll langfristig gewährleistet werden. Die Steuerung und die Kontrolle erfolgen anhand definierter Kennzahlen. Mittel- und kurzfristig werden die Nettoverschuldung und die Liquidität anhand von regelmäßigen Cashflow-Forecasts gesteuert.
Eine wesentliche Kennzahl zur Ermittlung und vergleichbaren Darstellung der Rentabilität ist der operative ROCE (Return on Capital Employed), der die Verzinsung des im operativen Geschäft oder für eine Investition eingesetzten Kapitals beschreibt. Der operative ROCE bezeichnet das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen zuzüglich des operativen Ergebnisses aus At Equity bewerteten Anteilen im Verhältnis zum eingesetzten Kapital am Bilanzstichtag (operatives Capital Employed) und stellt die Rendite auf das eingesetzte Kapital dar. Das Capital Employed setzt sich aus dem Eigenkapital und den zinstragenden Verbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zusammen.
Der operative ROCE verbesserte sich im Zuge der sehr guten Ertragslage im Geschäftsjahr auf 19,0 % gegenüber 16,6 % in der Vergleichsperiode.
Alle externen Anforderungen im Rahmen von Financial Covenants wurden im aktuellen Geschäftsjahr erfüllt.
Eine Erläuterung der Zusammensetzung der Rückstellungen für latente Steuern erfolgt unter Ertragsteuern, Seite 169.
Für die betriebliche Altersversorgung der versorgungsberechtigten Mitarbeiter bestehen im Aurubis-Konzern sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Zusagen.
Die Mehrzahl der im Aurubis-Konzern vorhandenen leistungsorientierten Zusagen besteht in Deutschland sowie den USA (Defined Benefit Plans). Zum einen handelt es sich um einzelvertraglich ausgestaltete Direktzusagen. Zum anderen gewährt der Konzern leistungsorientierte Versorgungszusagen innerhalb von Kollektivplänen. Hierbei kommen sowohl rückstellungsfinanzierte als auch externe Versorgungssysteme zur Anwendung.
In Deutschland gewährt der Konzern seinen versorgungsberechtigten Mitarbeitern sowohl Pensionsleistungen als auch Leistungen der Invaliden- und Hinterbliebenenversorgung. Die Durchführung erfolgt zu einem wesentlichen Teil über Pensions- und Unterstützungskassen, deren Vermögen ausschließlich für die Abwicklung der Pensionsverpflichtungen des Aurubis-Konzerns verwendet werden darf.
In der Regel bestimmt sich die Höhe der Rentenleistung pro anrechnungsfähiges Dienstjahr als prozentualer Anteil an einem pensionsfähigen Gehalt. In Deutschland erfolgt alle drei Jahre eine Überprüfung der Renten und ggf. eine Anpassung entsprechend der Preisindexentwicklung.
In Deutschland wurde die betriebliche Altersversorgung für nach dem 29.09.2003 neu eingetretene Mitarbeiter auf beitragsfinanzierte Zusagen umgestellt. Die Durchführung erfolgt über eine externe Pensionskasse sowie eine Versicherung.
Darüber hinaus gewährt eine Tochtergesellschaft in den USA ihren Mitarbeitern unter bestimmten Alters- bzw. Betriebszugehörigkeitsvoraussetzungen sowohl Pensionsleistungen als auch Gesundheitsfürsorge- und Lebensversicherungsleistungen für die Zeit nach der Pensionierung. Diese Altersversorgungsleistungen basieren auf Sammelvereinbarungen, die ausschließlich gewerkschaftlich organisierte
Mitarbeiter umfassen. Es handelt sich um lebenslange Pensionsleistungen, deren Höhe an den Beschäftigungszeitraum gebunden ist. Eine Gehaltsabhängigkeit in Bezug auf die Leistungshöhe besteht nicht. Die Gesundheitsfürsorgeleistungen werden nach dem Ausscheiden der Mitarbeiter bis zu einem festgeschriebenen Mindestalter erbracht. Während die Pensionszusagen im Wesentlichen durch ausgesonderte Vermögenswerte eines Pensionsfonds finanziert werden, besteht für die Gesundheitsfürsorge- und Lebensversicherungsleistungen in den USA kein gesondertes Fondsvermögen.
Für sämtliche Versorgungsverpflichtungen im Konzern wurden versicherungsmathematische Gutachten eingeholt, die unter Berücksichtigung einer konzernweit einheitlichen Bilanzierung den länderspezifischen Besonderheiten Rechnung tragen.
Neben der Zugrundelegung der Heubeck-Richttafeln 2018 G waren folgende Marktzinssätze, Lohn-/Gehalts- und Rententrends Grundlage für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen:
| in % | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Rechnungszinsfuß | 3,6 | 1,0 |
| Erwartete Einkommensentwicklung | 3,0 | 2,8 |
| Erwartete Rentenentwicklung | 2,4 | 1,6 |
Der Anstieg der Bewertungsparameter ist im Wesentlichen auf die Veränderung des makroökonomischen Umfeldes zurückzuführen.
Für die Bewertung der Pensionsrückstellung der Aurubis Buffalo Inc., Buffalo, wurde die Annahme eines Rechnungszinsfußes von 5,2 % (Vj. 2,8 %) zugrunde gelegt. Einkommens- und Rentenentwicklung sind für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen der USamerikanischen Tochtergesellschaft nicht relevant.
Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Nettopensionsrückstellung für leistungsorientierte Pensionszusagen zum 30.09.2022 bzw. zum 30.09.2021 stellt sich wie folgt dar:
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Barwert der Versorgungszusagen | 520.905 | 689.870 |
| davon fondsfinanziert | 436.043 | 555.179 |
| – Zeitwert des Planvermögens | 463.300 | 476.143 |
| Nettobilanzwert am 30.09. | 57.605 | 213.727 |
| davon: bilanziert als Aktiva | 0 | 0 |
| davon: bilanziert als Passiva | 57.605 | 213.727 |
Die Nettoschuld für Leistungszusagen unter Berücksichtigung separater Überleitungen für den Barwert der definierten Leistungsverpflichtung sowie das Planvermögen lässt sich wie folgt herleiten:
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Barwert der rückstellungsfinanzierten Leistungsverpflichtungen | 134.691 | 138.881 |
| Barwert der fondsfinanzierten Leistungsverpflichtungen | 555.179 | 573.290 |
| Barwert der Versorgungszusagen zum 01.10. | 689.870 | 712.171 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte/Schulden | 0 | -3.733 |
| Konsolidierungskreisveränderungen | 0 | 0 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 16.956 | 18.059 |
| Gewinn aus Planabgeltungen | -49 | 0 |
| Zinsaufwand auf die Verpflichtungen | 7.960 | 6.743 |
| Neubewertungen | -163.187 | -20.350 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus demografischen Annahmen | -1.173 | 839 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus finanziellen Annahmen | -165.841 | -18.528 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus erfahrungsbedingter Anpassung | 3.827 | -2.661 |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | -24.731 | -23.730 |
| Auszahlungen für Planabgeltungen | -11.651 | 0 |
| Währungsdifferenz | 5.734 | 710 |
| Barwert der Versorgungszusagen zum 30.09. | 520.905 | 689.870 |
Der Anstieg der Bewertungsparameter ist im Wesentlichen auf die Veränderung des makroökonomischen Umfeldes zurückzuführen.
Für die Bewertung der Pensionsrückstellung der Aurubis Buffalo Inc., Buffalo, wurde die Annahme eines Rechnungszinsfußes von 5,2 % (Vj. 2,8 %) zugrunde gelegt. Einkommens- und Rentenentwicklung sind für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen der US-
Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Nettopensionsrückstellung für leistungsorientierte Pensionszusagen zum 30.09.2022 bzw. zum
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Barwert der Versorgungszusagen 520.905 689.870 davon fondsfinanziert 436.043 555.179 – Zeitwert des Planvermögens 463.300 476.143 Nettobilanzwert am 30.09. 57.605 213.727
davon: bilanziert als Aktiva 0 0 davon: bilanziert als Passiva 57.605 213.727
Die Nettoschuld für Leistungszusagen unter Berücksichtigung separater Überleitungen für den Barwert der definierten Leistungsverpflichtung sowie das Planvermögen lässt sich wie folgt herleiten:
amerikanischen Tochtergesellschaft nicht relevant.
30.09.2021 stellt sich wie folgt dar:
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Barwert der rückstellungsfinanzierten Leistungsverpflichtungen 134.691 138.881 Barwert der fondsfinanzierten Leistungsverpflichtungen 555.179 573.290 Barwert der Versorgungszusagen zum 01.10. 689.870 712.171
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte/Schulden 0 -3.733 Konsolidierungskreisveränderungen 0 0 Laufender Dienstzeitaufwand 16.956 18.059 Gewinn aus Planabgeltungen -49 0 Zinsaufwand auf die Verpflichtungen 7.960 6.743 Neubewertungen -163.187 -20.350 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus demografischen Annahmen -1.173 839 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus finanziellen Annahmen -165.841 -18.528 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus erfahrungsbedingter Anpassung 3.827 -2.661 Gezahlte Versorgungsleistungen -24.731 -23.730 Auszahlungen für Planabgeltungen -11.651 0 Währungsdifferenz 5.734 710 Barwert der Versorgungszusagen zum 30.09. 520.905 689.870
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Mitarbeiter umfassen. Es handelt sich um lebenslange Pensionsleistungen, deren Höhe an den Beschäftigungszeitraum gebunden ist. Eine Gehaltsabhängigkeit in Bezug auf die Leistungshöhe besteht nicht. Die Gesundheitsfürsorgeleistungen werden nach dem Ausscheiden der Mitarbeiter bis zu einem festgeschriebenen Mindestalter erbracht. Während die Pensionszusagen im Wesentlichen durch ausgesonderte Vermögenswerte eines Pensionsfonds finanziert werden, besteht für die Gesundheitsfürsorge- und Lebensversicherungs-
leistungen in den USA kein gesondertes Fondsvermögen.
tigung einer konzernweit einheitlichen Bilanzierung den länderspezifischen Besonderheiten Rechnung tragen.
lage für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen:
Entwicklung Barwert der Versorgungszusagen
Für sämtliche Versorgungsverpflichtungen im Konzern wurden versicherungsmathematische Gutachten eingeholt, die unter Berücksich-
Neben der Zugrundelegung der Heubeck-Richttafeln 2018 G waren folgende Marktzinssätze, Lohn-/Gehalts- und Rententrends Grund-
in % 30.09.2022 30.09.2021
Rechnungszinsfuß 3,6 1,0 Erwartete Einkommensentwicklung 3,0 2,8 Erwartete Rentenentwicklung 2,4 1,6
190
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.10. | 476.143 | 451.775 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte/Schulden | 0 | -2.952 |
| Konsolidierungskreisveränderungen | 0 | 0 |
| Zinserträge | 5.519 | 4.230 |
| Neubewertungseffekte | -1.433 | 29.216 |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | -18.457 | -16.106 |
| Auszahlungen für Planabgeltungen | -11.651 | 0 |
| Beiträge des Arbeitgebers | 8.399 | 9.632 |
| Währungsdifferenz | 4.780 | 348 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 30.09. | 463.300 | 476.143 |
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Nettoschuld zum 01.10. | 213.727 | 260.396 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte/Schulden | 0 | -781 |
| Konsolidierungskreisveränderungen | 0 | 0 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 16.956 | 18.059 |
| Gewinn aus Planabgeltungen | -49 | 0 |
| Nettozinsergebnis | 2.441 | 2.513 |
| Neubewertungseffekte | -161.754 | -49.566 |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | -6.274 | -7.624 |
| Arbeitgeberbeiträge zum Plan | -8.399 | -9.632 |
| Währungsdifferenz | 954 | 362 |
| Nettoschuld zum 30.09. | 57.605 | 213.727 |
Die Neubewertungseffekte werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst und im erwirtschafteten Konzern-Eigenkapital ausgewiesen. Das Nettozinsergebnis wird innerhalb der Zinsaufwendungen ausgewiesen. Die übrigen Komponenten des Pensionsaufwands (laufender und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand sowie der Verlust aus Planabgeltungen) werden dagegen im Personalaufwand erfasst.
In Deutschland werden die leistungsorientierten Pensionspläne im Wesentlichen über die Durchführungswege der Pensionskasse sowie der Unterstützungskasse verwaltet. Die Pensionskasse steht dabei unter der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Richtlinien in Bezug auf das Kapitalanlagenportfolio der Pensionskasse werden durch die Verordnung über die Anlage des gebundenen Vermögens von Versicherungsunternehmen (Anlageverordnung, AnlV) bestimmt. So ergibt sich die zulässige quantitative Streuung und Mischung der Kapitalanlagen für die Pensionskasse aus der Anlageverordnung. Ein Großteil des Vermögens der Pensionskasse ist in einem segmentierten Spezialfonds investiert.
Die Risikokapitalanlagen (Eigenkapitalinstrumente und Schuldinstrumente mit einem geringeren Rating als Investment Grade) dürfen nach Anlageverordnung bei der Pensionskasse maximal 35% des Buchwerts des Sicherungsvermögens betragen. Die Quote von direkt bzw. indirekt über einen Anteil an einer Kommanditgesellschaft gehaltenen Immobilien beträgt aktuell 21,25% des Buchwerts des Sicherungsvermögens. Derivate werden im Wesentlichen nur zum Zwecke der Absicherung eingesetzt. Dem Langlebigkeitsrisiko wird nach Prüfung durch den Aktuar ggf. durch eine Anpassung der biometrischen Parameter Rechnung getragen.
Die Unterstützungskasse orientiert sich hinsichtlich der zulässigen Kapitalanlagen ebenfalls an der Anlageverordnung.
Das Planvermögen im Konzern setzt sich wie folgt zusammen:
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Zahlungsmittel und | ||
| Zahlungsmitteläquivalente | 22.269 | 32.496 |
| Eigenkapitalinstrumente | 54.226 | 57.058 |
| Schuldinstrumente | 128.874 | 148.491 |
| Immobilien | 197.150 | 181.240 |
| Rückdeckungsversicherungen | 55.992 | 5.367 |
| Sonstiges kurzfristiges Nettovermögen | 4.789 | 51.491 |
| Summe Planvermögen | 463.300 | 476.143 |
Die Schuldinstrumente enthalten nicht börsennotierte Anteile an einem von der Aurubis AG begebenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 26.000 T€. Das Planvermögen enthält keine selbst genutzten Immobilien. Die über Wertpapierfonds gehaltenen Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden in der Übersicht den entsprechenden Anlageklassen zugeordnet.
Für die Eigenkapitalinstrumente stehen infolge ihrer jeweiligen Notierung an einem aktiven Markt in der Regel Marktpreise zur Verfügung.
Auch die Schuldinstrumente werden regelmäßig an einem aktiven Markt gehandelt.
Immobilien werden direkt und indirekt gehalten und befinden sich ausschließlich im Inland. Es existieren keine Marktpreise an einem aktiven Markt. Für sämtliche Immobilien im Planvermögen wurden Bewertungsgutachten eingeholt.
Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Gesellschaft verschiedenen Risiken ausgesetzt. Die Gesellschaft ist insbesondere den allgemeinen versicherungstechnischen Risiken wie dem Langlebigkeitsrisiko, dem Zinssatzänderungsrisiko, dem Marktpreisrisiko und im geringeren Maße dem Inflationsrisiko ausgesetzt.
Die nachfolgende Sensitivitätsanalyse zeigt die Auswirkung von Parameteränderungen auf den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen. Jede Änderung einer wesentlichen versicherungsmathematischen Annahme wurde separat analysiert, d. h., bei der Variation eines Parameters wurden die übrigen Parameter konstant gehalten. Mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen Annahmen werden dabei nicht berücksichtigt:
| Auswirkung auf Verpflichtung | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 30.09.2022 | 30.09.2021 | ||||
| in T€ | Parameteränderung | Anstieg | Absenkung | Anstieg | Absenkung |
| Rechnungszins | +/-50 Basispunkte | -30.166 | 33.564 | -52.746 | 59.983 |
| Erwartete Einkommensentwicklung | +/-50 Basispunkte | 5.055 | -4.881 | 9.246 | -9.178 |
| Erwartete Rentenentwicklung | +/-50 Basispunkte | 22.423 | -20.590 | 36.195 | -33.339 |
| Lebenserwartung | +/-1 Jahr | 20.139 | -19.763 | 32.248 | -31.671 |
Zukünftig werden folgende Fälligkeiten der undiskontierten Zahlungen für Pensionen erwartet:
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Weniger als 1 Jahr | 22.914 | 23.167 |
| Zwischen 1 und 5 Jahren | 105.446 | 102.595 |
| Mehr als 5 Jahre | 810.852 | 680.450 |
| Summe | 939.212 | 806.212 |
Die durchschnittliche gewichtete Duration der leistungsorientierten Verpflichtungen beläuft sich zum 30.09.2022 auf 14,1 Jahre (Vj. 17,0 Jahre).
Für beitragsorientierte Zusagen der betrieblichen Altersversorgung wurden im Berichtsjahr 23.465 T€ (Vj. 22.602 T€) aufgewendet. Diese beinhalten sowohl freiwillige Zusagen als auch die durch den Konzern geleisteten Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung.
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Zahlungsmittel und
Verfügung.
Das Planvermögen im Konzern setzt sich wie folgt zusammen:
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Auch die Schuldinstrumente werden regelmäßig an einem aktiven
Immobilien werden direkt und indirekt gehalten und befinden sich ausschließlich im Inland. Es existieren keine Marktpreise an einem aktiven Markt. Für sämtliche Immobilien im Planvermögen wurden
Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Gesellschaft verschiedenen Risiken ausgesetzt. Die Gesellschaft ist insbesondere den allgemeinen versicherungstechnischen Risiken wie dem Langlebigkeitsrisiko, dem Zinssatzänderungsrisiko, dem Marktpreisrisiko und im geringeren Maße dem Inflationsrisiko aus-
Die nachfolgende Sensitivitätsanalyse zeigt die Auswirkung von Parameteränderungen auf den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen. Jede Änderung einer wesentlichen versicherungsmathematischen Annahme wurde separat analysiert, d. h., bei der Variation eines Parameters wurden die übrigen Parameter konstant gehalten. Mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen
Auswirkung auf Verpflichtung 30.09.2022 30.09.2021
Die durchschnittliche gewichtete Duration der leistungsorientierten Verpflichtungen beläuft sich zum 30.09.2022 auf 14,1 Jahre (Vj.
Für beitragsorientierte Zusagen der betrieblichen Altersversorgung wurden im Berichtsjahr 23.465 T€ (Vj. 22.602 T€) aufgewendet. Diese beinhalten sowohl freiwillige Zusagen als auch die durch den Konzern geleisteten Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Renten-
Markt gehandelt.
gesetzt.
in T€ Parameteränderung Anstieg Absenkung Anstieg Absenkung
Rechnungszins +/-50 Basispunkte -30.166 33.564 -52.746 59.983 Erwartete Einkommensentwicklung +/-50 Basispunkte 5.055 -4.881 9.246 -9.178 Erwartete Rentenentwicklung +/-50 Basispunkte 22.423 -20.590 36.195 -33.339 Lebenserwartung +/-1 Jahr 20.139 -19.763 32.248 -31.671
17,0 Jahre).
versicherung.
Bewertungsgutachten eingeholt.
SENSITIVITÄTSBETRACHTUNG
Annahmen werden dabei nicht berücksichtigt:
Zahlungsmitteläquivalente 22.269 32.496 Eigenkapitalinstrumente 54.226 57.058 Schuldinstrumente 128.874 148.491 Immobilien 197.150 181.240 Rückdeckungsversicherungen 55.992 5.367 Sonstiges kurzfristiges Nettovermögen 4.789 51.491
Summe Planvermögen 463.300 476.143
Die Schuldinstrumente enthalten nicht börsennotierte Anteile an einem von der Aurubis AG begebenen Schuldscheindarlehen in Höhe von 26.000 T€. Das Planvermögen enthält keine selbst genutzten Immobilien. Die über Wertpapierfonds gehaltenen Eigenkapital- und Schuldinstrumente werden in der Übersicht den
Für die Eigenkapitalinstrumente stehen infolge ihrer jeweiligen Notierung an einem aktiven Markt in der Regel Marktpreise zur
Zukünftig werden folgende Fälligkeiten der undiskontierten Zahlun-
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Weniger als 1 Jahr 22.914 23.167 Zwischen 1 und 5 Jahren 105.446 102.595 Mehr als 5 Jahre 810.852 680.450
Summe 939.212 806.212
entsprechenden Anlageklassen zugeordnet.
192
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
gen für Pensionen erwartet:
| Langfristig | Kurzfristig | Summe | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 | 30.09.2022 | 30.09.2021 | 30.09.2022 | 30.09.2021 | |
| Personalrückstellungen | 46.654 | 56.285 | 42.811 | 39.957 | 89.465 | 96.242 | |
| Rückstellungen für belastende Verträge | 0 | 0 | 65 | 4.614 | 65 | 4.614 | |
| Umweltrückstellungen | 16.506 | 19.239 | 7.908 | 7.844 | 24.414 | 27.083 | |
| Übrige | 188 | 1.985 | 16.821 | 14.653 | 17.008 | 16.638 | |
| 63.347 | 77.509 | 67.605 | 67.068 | 130.952 | 144.577 |
Im abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelten sich die einzelnen Gruppen von Rückstellungen wie folgt:
| in T€ | Stand am 01.10.2021 |
Inanspruch nahme |
Auflösunge n |
Zuführunge n |
Umbuchung en |
Währungs differenz |
Stand am 30.09.2022 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Personalrückstellungen | 96.242 | -32.337 | -395 | 25.860 | 0 | 96 | 89.465 |
| Rückstellungen für belastende Verträge | 4.614 | -4.053 | -561 | 65 | 0 | 0 | 65 |
| Umweltrückstellungen | 27.083 | -5.567 | -2.777 | 5.114 | 551 | 10 | 24.414 |
| Übrige | 16.638 | -4.662 | -1.646 | 7.229 | -551 | 0 | 17.008 |
| 144.577 | -46.619 | -5.379 | 38.268 | 0 | 106 | 130.952 |
Die langfristigen Personalrückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Überbrückungsgelder und Jubiläumszuwendungen. Die durchschnittliche gewichtete Duration dieser Verpflichtungen beläuft sich zum 30.09.2022 auf 12,5 Jahre. Der erhöhte Rechnungszinssatz von 3,6 % (Vj. 0,4 %) resultierte in einer verminderten Rückstellung für Überbrückungsgelder und Jubiläumszuwendungen in Höhe von 10.871 T€. Darüber hinaus enthalten die Personalrückstellungen Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen.
Die für Umweltrisiken gebildeten Rückstellungen entfallen im Wesentlichen auf Sanierungsmaßnahmen an den Standorten Lünen und Beerse. Die Laufzeiten der Rückstellungen betragen bis zu 30 Jahre. Die Ermittlung der zu erwartenden Kosten erfolgte unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten aus vergleichbaren Fällen, vorhandenen Gutachten sowie Sanierungsmethoden, die nach gegenwärtigem Kenntnisstand eingesetzt werden.
Die finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr) | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 167.221 | 399.726 |
| Leasingverbindlichkeiten | 41.886 | 44.543 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 209.107 | 444.269 |
| Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" | 6.281 | 57.050 |
| Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting | 5.194 | 29 |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 11.475 | 57.079 |
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 220.582 | 501.348 |
| Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr) | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.582.695 | 1.386.525 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.582.695 | 1.386.525 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 105.929 | 126.918 |
| Leasingverbindlichkeiten | 12.469 | 10.127 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 118.398 | 137.045 |
| Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" | 85.113 | 106.634 |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen | 19.199 | 15.007 |
| Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting | 40.416 | 2.097 |
| Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 150.906 | 97.243 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 295.634 | 220.981 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.996.727 | 1.744.551 |
Der Anstieg der übrigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten beruht im Wesentlichen auf Margin Calls für Energiegeschäfte. Daneben enthält die Position Personalverpflichtungen wie Weihnachtsgratifikationen, ausstehende Urlaubsansprüche und Erfolgsvergütungen sowie Verbindlichkeiten aus Abfindungsleistungen an Mitarbeiter.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lagen mit 273.150 T€ zum 30.09.2022 unter dem Niveau zum Ende des letzten Geschäftsjahres (526.644 T€). Im Dezember 2021 wurden alle variabel verzinslichen Tranchen des Schuldscheindarlehens mit einer Gesamtsumme von 152.500 T€ aus freier Liquidität vorzeitig zurückgezahlt. Diese Schuldscheindarlehen wurden in der Bilanz per 30.09.2021 aufgrund ihrer rechtlichen Vertragslaufzeit als langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen. Darüber hinaus verringerten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten infolge der Rückzahlung eines im Februar 2022 planmäßig fälligen Schuldscheindarlehens in Höhe von 102.500 T€.
Aurubis hat keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch Grundpfandrechte und Anlagengegenstände besichert. Finanzielle Vermögenswerte als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden nicht gestellt.
Aus Devisentermingeschäften mit negativem Marktwert stehen zum 30.09.2022 Auszahlungen in Höhe von 531.317 T€ (Vj. 292.173 T€) Einzahlungen in Höhe von 486.727 T€ (Vj. 289.631 T€) gegenüber. Derivate mit positiven Marktwerten stellen Vermögenswerte dar und werden daher hier nicht berücksichtigt.
Der Rückgang der derivativen Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" resultiert aus der Bewertung von Metalltermingeschäften und sonstigen Geschäften bei, im Vergleich zum Vorjahr, gestiegenen Metall- und Energiepreisen zum Bilanzstichtag.
Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie die diskontierten Nettozahlungsströme der derivativen Finanzinstrumente mit negativem beizulegendem Zeitwert des Aurubis-Konzerns ersichtlich. Fremdwährungsbeträge sind mit dem Stichtagskurs umgerechnet worden.
| Zahlungen | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | Buchwert zum 30.09.2022 |
bis zu 1 Jahr |
von 1 bis 5 Jahre |
mehr als 5 Jahre |
|||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 273.150 | 105.929 | 167.221 | 0 | |||
| Leasingverbindlichkeiten | 54.355 | 12.469 | 26.671 | 15.215 | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.582.695 | 1.582.695 | 0 | 0 | |||
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen | 19.199 | 19.199 | 0 | 0 | |||
| Derivate der Kategorie "FV P&L" | 91.394 | 85.113 | 6.281 | 0 | |||
| Derivate, die als Sicherungsinstrument für Hedge Accounting designiert sind | 45.610 | 40.416 | 5.194 | 0 | |||
| Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 150.906 | 150.906 | 0 | 0 | |||
| Gesamt | 2.217.309 | 1.996.727 | 205.367 | 15.215 |
| Zahlungen | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | Buchwert zum 30.09.2021 |
bis zu 1 Jahr |
von 1 bis 5 Jahre |
mehr als 5 Jahre |
||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 526.644 | 126.918 | 326.726 | 73.000 | ||
| Leasingverbindlichkeiten | 54.670 | 10.127 | 26.390 | 18.153 | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.386.525 | 1.386.525 | 0 | 0 | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen | 15.007 | 15.007 | 0 | 0 | ||
| Derivate der Kategorie "FV P&L" | 163.684 | 106.634 | 57.050 | 0 | ||
| Derivate, die als Sicherungsinstrument für Hedge Accounting designiert sind | 2.126 | 2.097 | 29 | 0 | ||
| Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 97.243 | 97.243 | 0 | 0 | ||
| Gesamt | 2.245.899 | 1.744.551 | 410.195 | 91.153 |
Die nicht finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
27. VERBINDLICHKEITEN
Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr)
Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr)
Der Anstieg der übrigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten beruht im Wesentlichen auf Margin Calls für Energiegeschäfte. Daneben enthält die Position Personalverpflichtungen wie Weihnachts-
Erfolgsvergütungen sowie Verbindlichkeiten aus Abfindungsleistun-
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lagen mit 273.150 T€ zum 30.09.2022 unter dem Niveau zum Ende des letzten Geschäftsjahres (526.644 T€). Im Dezember 2021 wurden alle variabel verzinslichen Tranchen des Schuldscheindarlehens mit einer Gesamtsumme von 152.500 T€ aus freier Liquidität vorzeitig zurückgezahlt. Diese Schuldscheindarlehen wurden in der Bilanz per 30.09.2021 aufgrund ihrer rechtlichen Vertragslaufzeit als langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen. Darüber hinaus verringerten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten infolge der Rückzahlung eines im Februar 2022 planmäßig fälligen Schuldscheindarlehens in
gratifikationen, ausstehende Urlaubsansprüche und
gen an Mitarbeiter.
Die finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 167.221 399.726 Leasingverbindlichkeiten 41.886 44.543 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 209.107 444.269
Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" 6.281 57.050 Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting 5.194 29 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 11.475 57.079 Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 220.582 501.348
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.582.695 1.386.525 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.582.695 1.386.525 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 105.929 126.918
Leasingverbindlichkeiten 12.469 10.127 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 118.398 137.045 Derivative Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" 85.113 106.634
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen 19.199 15.007 Derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting 40.416 2.097 Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 150.906 97.243 Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 295.634 220.981 Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1.996.727 1.744.551
Aurubis hat keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch Grundpfandrechte und Anlagengegenstände besichert. Finanzielle Vermögenswerte als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegen-
Aus Devisentermingeschäften mit negativem Marktwert stehen zum 30.09.2022 Auszahlungen in Höhe von 531.317 T€ (Vj. 292.173 T€) Einzahlungen in Höhe von 486.727 T€ (Vj. 289.631 T€) gegenüber. Derivate mit positiven Marktwerten stellen Vermögenswerte dar
Der Rückgang der derivativen Finanzinstrumente der Kategorie "FV P&L" resultiert aus der Bewertung von Metalltermingeschäften und sonstigen Geschäften bei, im Vergleich zum Vorjahr, gestiegenen
Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie die diskontierten Nettozahlungsströme der derivativen Finanzinstrumente mit negativem beizulegendem Zeitwert des Aurubis-Konzerns ersichtlich. Fremdwährungsbeträge sind mit dem Stich-
über Kreditinstituten wurden nicht gestellt.
und werden daher hier nicht berücksichtigt.
Metall- und Energiepreisen zum Bilanzstichtag.
tagskurs umgerechnet worden.
194
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Höhe von 102.500 T€.
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Langfristig (mit Restlaufzeit über 1 Jahr) | ||
| Langfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 5.131 | 1.698 |
| Langfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 5.131 | 1.698 |
| Kurzfristig (mit Restlaufzeit unter 1 Jahr) | ||
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 32.331 | 24.004 |
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 32.331 | 24.004 |
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern | 11.777 | 17.445 |
| Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit | 11.668 | 8.175 |
| Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 75.838 | 22.837 |
| Übrige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 8.447 | 11.098 |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 107.730 | 59.555 |
| Kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 140.061 | 83.559 |
Die erhaltenen Anzahlungen auf Kundenbestellungen des Vorjahres in Höhe von 22.837 T€ wurden im Geschäftsjahr vollständig umsatzwirksam realisiert. Der Anstieg im aktuellen Geschäftsjahr basiert
auf Kundenaufträgen für Kathoden unmittelbar vor dem Bilanzstichtag. Die Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lohn- und Umsatzsteuer.
Aurubis mietet im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit u. a. Anlagen im Zusammenhang mit der Einlagerung und dem Umschlag von Kupferkonzentraten sowie Schiffe und Bahnkesselwagen für den
Transport von Konzentrat und Schwefelsäure. Des Weiteren bestehen Leasingverträge für Bürogebäude, Parkplätze, Container und Fahrzeuge. Die in diesem Zusammenhang im Anlagevermögen bilanzierten Nutzungsrechte haben sich wie folgt entwickelt:
| in T€ | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten 30.09.2021 | 10.389 | 76.701 | 10.597 | 97.687 |
| Zugänge | 2.338 | 5.480 | 3.610 | 11.429 |
| Abgänge | -571 | -1.112 | -600 | -2.283 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 73 | 72 |
| Anschaffungs- und Herstellungskosten 30.09.2022 | 12.156 | 81.069 | 13.680 | 106.905 |
| Abschreibungen 30.09.2021 | -7.143 | -33.465 | -4.417 | -45.025 |
| Abschreibungen des Geschäftsjahres | -984 | -7.776 | -3.278 | -12.038 |
| Abgänge | 570 | 1.113 | 539 | 2.222 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 3 | -32 | -30 |
| Abschreibungen 30.09.2022 | -7.557 | -40.126 | -7.187 | -54.870 |
| Buchwerte 30.09.2022 | 4.599 | 40.943 | 6.493 | 52.035 |
Der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten beträgt im Geschäftsjahr 1.841 T€ (Vj. 1.933 T€). Die erwarteten zukünftigen Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten betragen insgesamt 65.008 T€ (Vj. 66.715 T€).
Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten, undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der Leasingverbindlichkeiten sowie deren Restlaufzeit ersichtlich.
| 30.09.2022 30.09.2021 |
||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | Unter 1 Jahr |
1 bis 5 Jahre |
Mehr als 5 Jahre |
Gesamt | Unter 1 Jahr |
1 bis 5 Jahre |
Mehr als 5 Jahre |
Gesamt |
| Erwartete Leasingzahlungen |
14.177 | 31.563 | 19.268 | 65.008 | 11.888 | 31.668 | 23.158 | 66.714 |
| Zinsanteil | 1.708 | 4.892 | 4.053 | 10.653 | 1.761 | 5.278 | 5.005 | 12.044 |
| Tilgungsanteil | 12.469 | 26.671 | 15.215 | 54.355 | 10.127 | 26.390 | 18.153 | 54.670 |
Im Geschäftsjahr 2021/22 wurden Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen in Höhe von 5.020 T€ (Vj. 5.096 T€) und aus Leasingverhältnissen über geringwertige Vermögenswerte in Höhe von 1.329 T€ (Vj. 705 T€) erfasst. Darüber hinaus wurden Aufwendungen in Höhe von 2.718 T€ (Vj. 3.010 T€) für variable Leasingzahlungen, die nicht in die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten einbezogen wurden, aufwandswirksam erfasst. Die Abschreibungen auf Nutzungsrechte betrugen im Geschäftsjahr 12.038 T€ (Vj. 13.344 T€).
Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse belaufen sich im Geschäftsjahr 2021/22 auf 8.833 T€ (Vj. 12.568 T€). Die Leasingverhältnisse im Aurubis-Konzern können Verlängerungsund Kündigungsoptionen enthalten. Diese werden in die Berechnung der Leasingverbindlichkeit einbezogen, sofern eine Ausübung mit hinreichender Sicherheit angenommen werden kann.
Im Geschäftsjahr 2021/22 bestanden wie im Vorjahr keine Sale-and-Leaseback-Transaktionen.
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
28. LEASINGVERHÄLTNISSE
Aurubis mietet im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit u. a. Anlagen im Zusammenhang mit der Einlagerung und dem Umschlag von Kupferkonzentraten sowie Schiffe und Bahnkesselwagen für den
Der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten beträgt im Geschäftsjahr 1.841 T€
(Vj. 1.933 T€). Die erwarteten zukünftigen Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten betragen insgesamt 65.008 T€ (Vj. 66.715 T€).
Im Geschäftsjahr 2021/22 wurden Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen in Höhe von 5.020 T€ (Vj. 5.096 T€) und aus Leasingverhältnissen über geringwertige Vermögenswerte in Höhe von 1.329 T€ (Vj. 705 T€) erfasst. Darüber hinaus wurden Aufwendungen in Höhe von 2.718 T€ (Vj. 3.010 T€) für variable Leasingzahlungen, die nicht in die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten einbezogen wurden, aufwandswirksam erfasst. Die Abschreibungen
auf Nutzungsrechte betrugen im Geschäftsjahr 12.038 T€
Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse belaufen sich im Geschäftsjahr 2021/22 auf 8.833 T€ (Vj. 12.568 T€).
Unter 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
Mehr als
5 Jahre Gesamt
Leasingzahlungen 14.177 31.563 19.268 65.008 11.888 31.668 23.158 66.714 Zinsanteil 1.708 4.892 4.053 10.653 1.761 5.278 5.005 12.044 Tilgungsanteil 12.469 26.671 15.215 54.355 10.127 26.390 18.153 54.670
Transport von Konzentrat und Schwefelsäure. Des Weiteren bestehen Leasingverträge für Bürogebäude, Parkplätze, Container und Fahrzeuge. Die in diesem Zusammenhang im Anlagevermögen bilanzierten Nutzungsrechte haben sich wie folgt entwickelt:
Technische Anlagen und Maschinen
Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten, undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der Leasingverbindlichkei-
1 bis 5 Jahre
Die Leasingverhältnisse im Aurubis-Konzern können Verlängerungsund Kündigungsoptionen enthalten. Diese werden in die Berechnung der Leasingverbindlichkeit einbezogen, sofern eine Ausübung
Im Geschäftsjahr 2021/22 bestanden wie im Vorjahr keine Sale-and-
mit hinreichender Sicherheit angenommen werden kann.
Mehr als
5 Jahre Gesamt
ten sowie deren Restlaufzeit ersichtlich.
Unter 1 Jahr
30.09.2022 30.09.2021
Leaseback-Transaktionen.
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-
ausstattung Summe
Grundstücke und Bauten
Anschaffungs- und Herstellungskosten 30.09.2021 10.389 76.701 10.597 97.687 Zugänge 2.338 5.480 3.610 11.429 Abgänge -571 -1.112 -600 -2.283 Währungsdifferenzen 0 0 73 72 Anschaffungs- und Herstellungskosten 30.09.2022 12.156 81.069 13.680 106.905
Abschreibungen 30.09.2021 -7.143 -33.465 -4.417 -45.025 Abschreibungen des Geschäftsjahres -984 -7.776 -3.278 -12.038 Abgänge 570 1.113 539 2.222 Währungsdifferenzen 0 3 -32 -30 Abschreibungen 30.09.2022 -7.557 -40.126 -7.187 -54.870 Buchwerte 30.09.2022 4.599 40.943 6.493 52.035
196
in T€
in T€
Erwartete
(Vj. 13.344 T€).
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Bestellobligo aus Investitionsaufträgen | 315.505 | 111.530 |
| Gewährleistungsverpflichtungen | 1.039 | 1.039 |
| Wechselobligo | 1.342 | 1.351 |
| Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen | 2.566 | 8.606 |
Das Bestellobligo aus Investitionsaufträgen betrifft im Wesentlichen Gegenstände des Sachanlagevermögens.
Zudem bestehen Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt blieben, in Höhe von 2.566 T€. Diese Verpflichtungen ergeben sich im Wesentlichen aus variablen Leasingzahlungen sowie Leasingverhältnissen, die Aurubis eingegangen ist, die aber noch nicht begonnen haben.
Neben den genannten Verpflichtungen bestehen zudem Verpflichtungen aus langfristigen Verträgen.
Die Versorgungssicherheit unseres Hüttennetzwerks hinsichtlich Rohstoffen, insbesondere Kupferkonzentraten, ist von hoher Bedeutung. Zur Sicherstellung dieser Versorgungssicherheit haben wir langfristige Verträge mit Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren abgeschlossen. Insbesondere hinsichtlich Kupferkonzentraten orientiert sich die Preissetzung an den Metallinhalten sowie am LME-Börsenpreis im Zeitfenster der tatsächlichen Lieferung. Da sowohl die Metallinhalte als auch die Metallpreise sehr volatil und daher schwer prognostizierbar sind, ist eine tragfähige quantitative Angabe zu den Verpflichtungen aus dem Bezug von Rohstoffen aus unserer Sicht nicht möglich.
Für den Bezug von über 1 Mrd. kWh Strom pro Jahr wurde zudem mit einem Energieversorger ein Vertrag auf Kostenbasis mit einer 30-jährigen Laufzeit, beginnend ab dem Jahr 2010, abgeschlossen. Da die Kosten- und Preiskomponenten ebenfalls einer hohen Volatilität unterliegen, ist eine tragfähige quantitative Angabe ebenfalls nicht möglich.
Darüber hinaus bestehen im Konzern langfristige Verträge zur Versorgung verschiedener Standorte mit Sauerstoff. Die Verpflichtungen hieraus belaufen sich auf 128.005 T€ (Vj. 118.883 T€).
Die Verpflichtungen aus sonstigen langfristigen Verträgen beziehen sich im Wesentlichen auf die Erbringung von Transport- und Umschlagsleistungen verschiedener Dienstleister und beziffern sich auf 145.907 T€ (Vj. 140.344 T€).
Zum 30.09.2022 bestanden darüber hinaus Eventualverbindlichkeiten aus Umweltrisiken in Höhe von 0 T€ (Vj. 1.604 T€).
Aurubis bekommt die im Strompreis enthaltenen CO2-Kosten teilweise erstattet. Diese Kompensation erfolgt mit einem Zeitverzug. Der genaue Zeitpunkt der Kompensationszahlungen sowie die Höhe sind zum Stichtag nicht verlässlich abschätzbar, insofern ist eine quantitative Angabe nicht möglich.
Am 14.07.2021 musste aufgrund von starken Unwetterauswirkungen die Produktion bei der Aurubis Stolberg gestoppt werden. Negativen Effekten aus Wiederaufbaukosten unseres Werks in Stolberg nach der Flutkatastrophe stehen Versicherungszahlungen gegenüber, die teilweise bereits im Geschäftsjahr vereinnahmt werden konnten. Aurubis erwartet weitere Kompensationszahlungen. Der genaue Zeitpunkt sowie die Höhe sind zum Stichtag nicht verlässlich abschätzbar, insofern ist eine quantitative Angabe nicht möglich.
Der Aurubis-Konzern ist durch den Einsatz von Finanzinstrumenten Marktrisiken, Liquiditätsrisiken und Ausfallrisiken ausgesetzt.
Marktrisiken entstehen aus einer möglichen Veränderung von Risikofaktoren, die zu einer Verringerung des Marktwerts der diesen Risikofaktoren unterliegenden Transaktionen führt. Für das Unternehmen sind die folgenden Gruppen von allgemeinen Risikofaktoren von Relevanz: Wechselkursrisiken, Zinsänderungsrisiken sowie sonstige Preisrisiken.
Durch seine operative Geschäftstätigkeit ist der Aurubis-Konzern Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Änderungen von Wechselkursen können zu Wertverlusten bei Finanzinstrumenten führen. Um Währungsrisiken zu begrenzen, werden Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäfte abgeschlossen. Diese betreffen schwerpunktmäßig US-Dollar. Hierbei wird die Fremdwährungsposition aus Grundgeschäften täglich gegeneinander aufgerechnet und verbleibende Spitzenmengen werden durch Devisenderivate glattgestellt. Bei sämtlichen Devisensicherungsgeschäften arbeiten wir ausschließlich mit Partnern guter Bonität zusammen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden darüber hinaus Devisentermingeschäfte und Devisenoptionsgeschäfte zur Sicherung künftiger Einnahmen abgeschlossen. Im vorliegenden Abschluss sind – soweit die Voraussetzungen für Cashflow Hedges erfüllt waren – die Ergebnisse aus diesen Sicherungsgeschäften in Höhe des effektiven Teils des Sicherungsgeschäfts zunächst im sonstigen Ergebnis erfasst.
Die Berücksichtigung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Grundsätzliche Verschiebungen der Devisenrelationen – insbesondere des Verhältnisses des Euro zum US-Dollar – können dabei jedoch nur auf begrenzte Zeit gesichert werden.
Ausführungen zur Steuerung von Wechselkursrisiken finden sich im Risikobericht des Lageberichts, Seiten 133–144.
Das Fremdwährungsrisiko tritt als Cashflow-Risiko auf und stellt die Risikoposition für die folgende Periode dar. Diese entspricht dem Nettobetrag des Nominalvolumens der im Bestand befindlichen originären und derivativen Finanzinstrumente, die Wechselkursrisiken ausgesetzt sind. Außerdem werden geplante Umsatztransaktionen der folgenden Perioden insoweit einbezogen, als diese im Währungsrisikomanagement zur Darstellung der Risikoposition für die folgende Periode berücksichtigt werden.
| €/US\$ | ||||
|---|---|---|---|---|
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 | ||
| Risikoposition aus gebuchten Transaktionen |
-644.499 | -952.780 | ||
| Geplante Umsätze | 555.396 | 398.739 | ||
| Forward-Fx-Transaktionen | 254.573 | 771.848 | ||
| Put-Optionsgeschäfte | -46.676 | -98.886 | ||
| Netto-Exposure | 118.794 | 118.921 |
Der IFRS 7 fordert zur Darstellung von Marktrisiken eine Sensitivitätsanalyse für jede Risikoart. Durch die Anwendung von Sensitivitätsanalysen wird für jede Risikoart ermittelt, welche Auswirkungen eine Änderung der jeweiligen Risikovariablen auf die Gewinne/Verluste sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag nehmen würde. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand zum Bilanzstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand am Bilanzstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.
Für das Wechselkursrisiko wird eine Sensitivitätsanalyse für die Fremdwährung vorgenommen, die ein signifikantes Risiko für das Unternehmen darstellt. Dabei handelt es sich um den US-Dollar. Bei der Sensitivitätsanalyse für die Währungen wurde angenommen, dass sich der Kurs des Euro zum US-Dollar jeweils um +/-10% verändert.
Wenn am 30.09.2022 bzw. 30.09.2021 der Euro gegenüber dem US-Dollar um 10% stärker bzw. schwächer gewesen wäre als der vorherrschende Stichtagskurs, wären das Eigenkapital und das Jahresergebnis bezogen auf das Fremdwährungsrisiko wie auf die in der
folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind alle relevanten Fremdwährungspositionen sowie die im Fremdwährungsrisiko berücksichtigten geplanten Umsätze der folgenden Periode eingegangen.
| €/US\$ | ||||
|---|---|---|---|---|
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 | ||
| Stichtagskurs | 0,9748 | 1,1579 | ||
| Abwertung (€ ggü. US\$) | 0,8773 | 1,0421 | ||
| Ergebniseffekt | 61.438 | 44.282 | ||
| davon entfallen auf geplante Umsätze | 61.711 | 44.304 | ||
| davon entfallen auf originäre Geschäfte | -26.748 | 15.371 | ||
| davon entfallen auf derivative Geschäfte | 26.475 | -15.393 | ||
| Eigenkapitaleffekt | -33.009 | -16.629 | ||
| Aufwertung (€ ggü. US\$) | 1,0723 | 1,2737 | ||
| Ergebniseffekt | -50.516 | -36.248 | ||
| davon entfallen auf geplante Umsätze | -50.491 | -36.249 | ||
| davon entfallen auf originäre Geschäfte | 21.636 | -12.593 | ||
| davon entfallen auf derivative Geschäfte | -21.661 | 12.594 | ||
| Eigenkapitaleffekt | 25.976 | 16.987 |
Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Auftretende Zinsrisiken werden durch Zinsswaps abgesichert. Zinsänderungsrisiken sind im finanzwirtschaftlichen Bereich von wesentlicher Bedeutung. Soweit im Rahmen der Absicherung variabler Zinszahlungen die Voraussetzungen für Cashflow Hedges erfüllt sind, werden die Ergebnisse aus diesen Sicherungsgeschäften in Höhe des effektiven Teils des Sicherungsgeschäfts zunächst im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Berücksichtigung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft im betreffenden Geschäftsjahr erfolgswirksam wird. Im Geschäftsjahr bestanden, wie im Vorjahr, keine Zinssicherungsgeschäfte.
Ausführungen zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken finden sich im Risikobericht des Lageberichts, Seiten 133–144.
Nachfolgend wird das Netto-Exposure für variabel verzinsliche Risikopositionen dargestellt.
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Risikobericht des Lageberichts, Seiten 133–144.
folgende Periode berücksichtigt werden.
Fremdwährungsrisiko
Risikoposition aus gebuchten
Ausführungen zur Steuerung von Wechselkursrisiken finden sich im
Das Fremdwährungsrisiko tritt als Cashflow-Risiko auf und stellt die Risikoposition für die folgende Periode dar. Diese entspricht dem Nettobetrag des Nominalvolumens der im Bestand befindlichen originären und derivativen Finanzinstrumente, die Wechselkursrisiken ausgesetzt sind. Außerdem werden geplante Umsatztransaktionen der folgenden Perioden insoweit einbezogen, als diese im Währungsrisikomanagement zur Darstellung der Risikoposition für die
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Transaktionen -644.499 -952.780 Geplante Umsätze 555.396 398.739 Forward-Fx-Transaktionen 254.573 771.848 Put-Optionsgeschäfte -46.676 -98.886
Netto-Exposure 118.794 118.921
Der IFRS 7 fordert zur Darstellung von Marktrisiken eine Sensitivitätsanalyse für jede Risikoart. Durch die Anwendung von Sensitivitätsanalysen wird für jede Risikoart ermittelt, welche Auswirkungen eine Änderung der jeweiligen Risikovariablen auf die Gewinne/Verluste sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag nehmen würde. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand zum Bilanzstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand am Bilanzstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.
Für das Wechselkursrisiko wird eine Sensitivitätsanalyse für die Fremdwährung vorgenommen, die ein signifikantes Risiko für das Unternehmen darstellt. Dabei handelt es sich um den US-Dollar. Bei der Sensitivitätsanalyse für die Währungen wurde angenommen, dass sich der Kurs des Euro zum US-Dollar jeweils um +/-10% verän-
Wenn am 30.09.2022 bzw. 30.09.2021 der Euro gegenüber dem US-Dollar um 10% stärker bzw. schwächer gewesen wäre als der vorherrschende Stichtagskurs, wären das Eigenkapital und das Jahresergebnis bezogen auf das Fremdwährungsrisiko wie auf die in der
€/US\$
folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind alle relevanten Fremdwährungspositionen sowie die im Fremdwährungsrisiko berücksichtigten geplanten Umsätze der
in T€ 30.09.2022 30.09.2021
Stichtagskurs 0,9748 1,1579 Abwertung (€ ggü. US\$) 0,8773 1,0421
Ergebniseffekt 61.438 44.282 davon entfallen auf geplante Umsätze 61.711 44.304 davon entfallen auf originäre Geschäfte -26.748 15.371 davon entfallen auf derivative Geschäfte 26.475 -15.393 Eigenkapitaleffekt -33.009 -16.629 Aufwertung (€ ggü. US\$) 1,0723 1,2737
Ergebniseffekt -50.516 -36.248 davon entfallen auf geplante Umsätze -50.491 -36.249 davon entfallen auf originäre Geschäfte 21.636 -12.593 davon entfallen auf derivative Geschäfte -21.661 12.594
Eigenkapitaleffekt 25.976 16.987
Zinsänderungsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Auftretende Zinsrisiken werden durch Zinsswaps abgesichert. Zinsänderungsrisiken sind im finanzwirtschaftlichen Bereich von wesentlicher Bedeutung. Soweit im Rahmen der Absicherung variabler Zinszahlungen die Voraussetzungen für Cashflow Hedges erfüllt sind, werden die Ergebnisse aus diesen Sicherungsgeschäften in Höhe des effektiven Teils des Sicherungsgeschäfts zunächst im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Berücksichtigung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, sobald das abgesicherte Grundgeschäft im betreffenden Geschäftsjahr erfolgswirksam wird. Im Geschäftsjahr
bestanden, wie im Vorjahr, keine Zinssicherungsgeschäfte.
im Risikobericht des Lageberichts, Seiten 133–144.
Risikopositionen dargestellt.
Ausführungen zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken finden sich
Nachfolgend wird das Netto-Exposure für variabel verzinsliche
€/US\$
folgenden Periode eingegangen.
Währungssensitivitäten
ZINSÄNDERUNGSRISIKEN
198
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
dert.
| Gesamtbetrag | bis zu 1 Jahr | |||
|---|---|---|---|---|
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
| Ausleihungen/Festgelder | 681.183 | 920.914 | 681.183 | 920.914 |
| Sonstige Risikopositionen | -352.055 | -338.744 | -352.055 | -338.744 |
| davon zinsgesichert | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Netto-Exposure | 329.128 | 582.170 | 329.128 | 582.170 |
Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte einer Änderung der Marktzinssätze auf die Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie das Eigenkapital dar.
Durch einen Anstieg (Rückgang) aller relevanten Zinssätze um 100 Basispunkte (50 Basispunkte) wären das Eigenkapital und das Jahresergebnis zum 30.09.2022 bzw. 30.09.2021 in der in der folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind die gleichen Positionen eingegangen wie bei der Ermittlung des zuvor dargestellten Netto-Exposures.
| 30.09.2022 | 30.09.2021 | |||
|---|---|---|---|---|
| in T€ | +100 BP | -50 BP | +100 BP | -50 BP |
| Ergebniseffekt | 3.077 | -2.175 | 6.779 | -4.014 |
| Eigenkapitaleffekt | 0 | 0 | 0 | 0 |
Durch seine operative Geschäftstätigkeit ist der Aurubis-Konzern Warenpreisrisiken ausgesetzt. Um Preisrisiken zu begrenzen, werden unter anderem NE-Metalltermingeschäfte abgeschlossen. Diese betreffen schwerpunktmäßig die Absicherung des Kupferpreises. Hierfür werden ein- und ausgehende Metallmengen aus Grundgeschäften täglich gegeneinander aufgerechnet und verbleibende Spitzenmengen durch Börsengeschäfte glattgestellt. Bei sämtlichen Metallsicherungsgeschäften arbeiten wir ausschließlich mit Partnern guter Bonität zusammen.
Soweit preisfixierte Metalllieferverträge über NE-Metalle zur Deckung des erwarteten Bedarfs an Rohstoffen bzw. des erwarteten Verkaufs von Fertigprodukten als derivative Finanzinstrumente bilanziert werden, kommt es zu einer ergebniswirksamen Berücksichtigung von Marktwertänderungen. Gewinne und Verluste aus der gegenläufigen Entwicklung der Marktwerte der Grund- und Sicherungsgeschäfte sind folglich unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.
Ausführungen zur Steuerung von Metallpreisrisiken finden sich im Risikobericht des Lageberichts, Seiten 133–144.
Der Aurubis-Konzern hat seine Stromverbräuche an den deutschen Standorten durch einen langfristigen Vertrag mit einem Energieversorger gesichert. Aus der Bewertung eines Teils dieses Vertrags ist Aurubis einem Strompreisrisiko ausgesetzt.
Nachfolgend ist das Nominalvolumen für derivative Finanzinstrumente für Kupfer, Silber, Gold sowie Strom, Kohle, CO2 und Gas dargestellt, das sich aus der unsaldierten Summe der Nominalbeträge der einzelnen Ein- und Verkaufskontrakte ergibt.
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
|---|---|---|
| Kupfer | 2.002.066 | 2.513.093 |
| Silber | 167.186 | 123.628 |
| Gold | 538.435 | 621.927 |
| Energie | 608.924 | 285.468 |
| 3.316.611 | 3.544.116 |
Warenpreisrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte einer Änderung der Warenpreise auf das Eigenkapital und das Periodenergebnis dar.
Durch einen Anstieg (Rückgang) aller relevanten Warenpreise um 10% wäre das Eigenkapital und das Jahresergebnis zum 30.09.2022 bzw. 30.09.2021 in der in der folgenden Tabelle dargestellten Weise verändert worden. In die Berechnung sind sämtliche zum Stichtag vorhandenen Derivate für Kupfer, Silber, Gold sowie Strom, Kohle, CO2 und Gas eingeflossen.
| Kupfer | Silber | Gold | Energie | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | 30.09.2022 | 30.09.2021 | 30.09.2022 | 30.09.2021 | 30.09.2022 | 30.09.2021 | 30.09.2022 | 30.09.2021 |
| Preisanstieg | ||||||||
| Ergebniseffekt | 12.140 | 27.774 | 7.010 | 1.995 | 33.329 | 38.381 | 1.463 | 1.369 |
| Eigenkapitaleffekt | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 5.451 | 1.350 |
| Preisrückgang | ||||||||
| Ergebniseffekt | -12.140 | -27.774 | -7.010 | -1.995 | -33.329 | -38.381 | -1.463 | -1.369 |
| Eigenkapitaleffekt | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -5.451 | -1.350 |
Die bei den Warenpreissensitivitäten ausgewiesenen Ergebniseffekte werden bei den Metallen durch die Bewertung der noch nicht fixierten Kauf- oder Verkaufspartien ganz oder teilweise wieder kompensiert, da diese Positionen provisorisch mit dem jeweiligen Stichtagskurs bewertet werden.
Der Aurubis-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Wechselkurs- und sonstigen Preisrisiken ein. Diese werden entsprechend ihrer Restlaufzeit unter den sonstigen kurz- bzw. langfristigen finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sofern die Voraussetzungen für die Anwendung von Hedge Accounting erfüllt sind, werden diese im Rahmen von Cashflow Hedges abgebildet.
| Aktiva | Passiva | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.09.2022 30.09.2021 |
30.09.2022 | 30.09.2021 | ||||||
| in T€ | Buchwert | Nominal volumen |
Buchwert | Nominal volumen |
Buchwert | Nominal volumen |
Buchwert | Nominal volumen |
| Devisentermingeschäfte | ||||||||
| ohne Hedge-Beziehung | 19.404 | 810.666 | 16.500 | 1.137.664 | 2.311 | 146.994 | 1.842 | 234.011 |
| als Cashflow Hedges | 0 | 0 | 6.492 | 130.318 | 42.279 | 340.323 | 699 | 55.634 |
| Devisenoptionsgeschäfte | ||||||||
| ohne Hedge-Beziehung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| als Cashflow Hedges | 103 | 36.091 | 1.401 | 100.622 | 8 | 3.504 | 0 | 0 |
| Metalltermingeschäfte | ||||||||
| ohne Hedge-Beziehung | 57.553 | 1.436.149 | 66.953 | 1.479.561 | 57.208 | 1.466.450 | 97.509 | 2.054.174 |
| als Cashflow Hedges | 18 | 792 | 21 | 1.559 | 3.323 | 26.783 | 1.427 | 19.954 |
| Sonstige Geschäfte | ||||||||
| ohne Hedge-Beziehung | 133.685 | 492.818 | 23.686 | 16.012 | 31.875 | 103.498 | 64.333 | 259.273 |
| als Cashflow Hedges | 76.605 | 19.790 | 8.103 | 10.184 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Das Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente besteht aus der Summe der Nominalbeträge der einzelnen Ein- und Verkaufskontrakte. Der beizulegende Zeitwert errechnet sich dagegen aus der Bewertung sämtlicher Kontrakte zu den Preisen des Bewertungsstichtags. Er gibt an, wie sich das Ergebnis bei prompter
Glattstellung der Derivatekontrakte – losgelöst von den Grundgeschäften – zum Stichtag verändert hätte.
Die Ergebnisauswirkungen der Marktwertveränderungen von Finanzderivaten, die sich auf einen Cashflow Hedge beziehen, werden in Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis gebucht. Die Kosten der Absicherung dieser Finanzderivate werden in einer separaten Rücklage im sonstigen Ergebnis erfasst. Die im Eigenkapital kumulierten Beträge werden in der Periode, in der sich die abgesicherten Zahlungsströme auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken, als Reklassifizierungsbetrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert und schlagen sich im Wesentlichen in der Position "Materialaufwand" nieder.
Der ineffektive Teil der Marktwertänderung wird dagegen direkt ergebniswirksam gebucht. Ineffektivitäten resultieren insbesondere aus dem Kreditrisiko (CRA) und Fremdwährungsbasisspread (CCBS), die sich nicht im Grundgeschäft widerspiegeln. Im Geschäftsjahr wurden keine zu berücksichtigenden ineffektiven Marktwertänderungen der Sicherungsinstrumente identifiziert (Vj. 55 T€).
| 30.09.2022 | 30.09.2021 | |
|---|---|---|
| Devisentermingeschäfte (USD/EUR) | 1,1169 | 1,1266 |
| Devisenoptionsgeschäfte (USD/EUR) | 1,1751 | 1,1869 |
| Metalltermingeschäfte – Nickel (EUR/t) | 19.343,79 | 14.500,49 |
| Metalltermingeschäfte – Zink (EUR/t) | 2.986,15 | 2.463,28 |
| Kohlederivate (USD/t) | 59,20 | 58,00 |
| Gasderivate (EUR/MWh) | 16,39 | 16,39 |
| Stromderivate (EUR/MWh) | 29,37 | 0,00 |
Die folgende Übersicht stellt eine Überleitung des sonstigen Ergebnisses im Geschäftsjahr dar, das aus der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen resultiert:
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Warenpreissensitivitäten
Preisanstieg
Preisrückgang
Finanzderivate
Stichtagskurs bewertet werden.
in T€ Buchwert
Devisentermingeschäfte
Devisenoptionsgeschäfte
Metalltermingeschäfte
Sonstige Geschäfte
Durch einen Anstieg (Rückgang) aller relevanten Warenpreise um 10% wäre das Eigenkapital und das Jahresergebnis zum 30.09.2022 bzw. 30.09.2021 in der in der folgenden Tabelle dargestellten Weise
Die bei den Warenpreissensitivitäten ausgewiesenen Ergebniseffekte werden bei den Metallen durch die Bewertung der noch nicht fixierten Kauf- oder Verkaufspartien ganz oder teilweise wieder kompensiert, da diese Positionen provisorisch mit dem jeweiligen
Nominal-
volumen Buchwert
verändert worden. In die Berechnung sind sämtliche zum Stichtag vorhandenen Derivate für Kupfer, Silber, Gold sowie Strom, Kohle,
Der Aurubis-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Wechselkurs- und sonstigen Preisrisiken ein. Diese werden entsprechend ihrer Restlaufzeit unter den sonstigen kurz- bzw. langfristigen finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sofern die Voraussetzungen für die Anwendung von Hedge Accounting erfüllt sind, werden diese im Rahmen von Cash-
Nominal-
aus der Bewertung sämtlicher Kontrakte zu den Preisen des Bewertungsstichtags. Er gibt an, wie sich das Ergebnis bei prompter
volumen Buchwert
Nominalvolumen
CO2 und Gas eingeflossen.
Kupfer Silber Gold Energie
DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE
flow Hedges abgebildet.
Aktiva Passiva 30.09.2022 30.09.2021 30.09.2022 30.09.2021
volumen Buchwert
Nominal-
ohne Hedge-Beziehung 19.404 810.666 16.500 1.137.664 2.311 146.994 1.842 234.011 als Cashflow Hedges 0 0 6.492 130.318 42.279 340.323 699 55.634
ohne Hedge-Beziehung 0 0 0 0 0 0 0 0 als Cashflow Hedges 103 36.091 1.401 100.622 8 3.504 0 0
ohne Hedge-Beziehung 57.553 1.436.149 66.953 1.479.561 57.208 1.466.450 97.509 2.054.174 als Cashflow Hedges 18 792 21 1.559 3.323 26.783 1.427 19.954
ohne Hedge-Beziehung 133.685 492.818 23.686 16.012 31.875 103.498 64.333 259.273 als Cashflow Hedges 76.605 19.790 8.103 10.184 0 0 0 0
in T€ 30.09.2022 30.09.2021 30.09.2022 30.09.2021 30.09.2022 30.09.2021 30.09.2022 30.09.2021
Ergebniseffekt 12.140 27.774 7.010 1.995 33.329 38.381 1.463 1.369 Eigenkapitaleffekt 0 0 0 0 0 0 5.451 1.350
Ergebniseffekt -12.140 -27.774 -7.010 -1.995 -33.329 -38.381 -1.463 -1.369 Eigenkapitaleffekt 0 0 0 0 0 0 -5.451 -1.350
200
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Das Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente besteht aus der Summe der Nominalbeträge der einzelnen Ein- und Verkaufskontrakte. Der beizulegende Zeitwert errechnet sich dagegen
| 2021/22 | 2020/21 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | Marktbewertung von Cashflow-Sicherungen |
Kosten der Absicherung |
Marktbewertung von Cashflow-Sicherungen |
Kosten der Absicherung |
|
| Saldo zum 01.10. | 18.326 | 161 | 26.198 | 1.572 | |
| Änderung des beizulegenden Zeitwerts | 50.203 | -1.487 | 2.051 | -2.212 | |
| Umgliederung in den Gewinn (+) oder Verlust (-) | 21.546 | -813 | 9.923 | -801 | |
| Saldo zum 30.09. | 46.983 | -513 | 18.326 | 161 |
Die folgenden beiden Tabellen zeigen, wann die Zahlungsströme aus Cashflow Hedges eintreten und wann sie die GuV beeinflussen:
| GuV-Wirkung und Eintritt, in T€ | Buchwert | Nominal volumen |
bis zu 1 Jahr |
1 bis 5 Jahre |
mehr als 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|---|
| Devisentermingeschäfte | |||||
| Vermögenswerte | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten | 42.279 | 340.323 | 269.223 | 71.100 | 0 |
| Devisenoptionsgeschäfte | |||||
| Vermögenswerte | 103 | 36.091 | 36.091 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten | 8 | 3.504 | 3.504 | 0 | 0 |
| Metalltermingeschäfte | |||||
| Vermögenswerte | 18 | 792 | 792 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten | 3.323 | 26.783 | 25.198 | 1.585 | 0 |
| Sonstige Geschäfte | |||||
| Vermögenswerte | 76.605 | 19.790 | 4.067 | 15.723 | 0 |
| Verbindlichkeiten | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Nominal | bis zu | 1 bis | mehr als | ||
|---|---|---|---|---|---|
| GuV-Wirkung und Eintritt, in T€ | Buchwert | volumen | 1 Jahr | 5 Jahre | 5 Jahre |
| Devisentermingeschäfte | |||||
| Vermögenswerte | 6.492 | 130.318 | 130.318 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten | 699 | 55.634 | 55.634 | 0 | 0 |
| Devisenoptionsgeschäfte | |||||
| Vermögenswerte | 1.401 | 100.622 | 100.622 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Metalltermingeschäfte | |||||
| Vermögenswerte | 21 | 1.559 | 1.429 | 130 | 0 |
| Verbindlichkeiten | 1.427 | 19.954 | 19.284 | 670 | 0 |
| Sonstige Geschäfte | |||||
| Vermögenswerte | 8.103 | 10.184 | 449 | 2.552 | 7.183 |
| Verbindlichkeiten | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass das Unternehmen seinen eigenen Verbindlichkeiten nicht nachkommen kann. Die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten sind in Abschnitt Verbindlichkeiten, Seiten 194–195 dargestellt.
Die ausreichende Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist sowohl durch den Cashflow des Konzerns als auch durch die vorhandenen kurz- und langfristigen Kreditlinien seitens unserer Banken gewährleistet. Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung können somit aufgefangen werden. Ein eigenständiger Führungskreis verfolgt zeitnah und regelmäßig die Entwicklung der Liquiditätsposition von Aurubis und berichtet an den Vorstand. Weitere Steuerungsmaßnahmen im Rahmen der Liquiditätsrisiken werden im Risikobericht, Seiten 133–144 dargestellt.
Ausfallrisiken existieren für alle Klassen von Finanzinstrumenten, insbesondere für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Konzentration des Bonitätsrisikos ist aufgrund des breiten und heterogenen Kundenstamms begrenzt. Die betragsmäßig größten Kundenforderungen werden regelmäßigen Überprüfungen unterzogen. Das Bonitätsrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten ist dadurch begrenzt, dass entsprechende Kontrakte lediglich mit Vertragsparteien bzw. Kreditinstituten mit gutem Bonitätsrating bestehen.
Im Rahmen des Kreditrisikomanagements erfolgte eine Einteilung von Kunden in Bonitätsklassen, wobei jedem Kunden ein bestimmtes Limit eingeräumt wird.
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Devisentermingeschäfte
Devisenoptionsgeschäfte
Metalltermingeschäfte
Sonstige Geschäfte
Devisentermingeschäfte
Devisenoptionsgeschäfte
Metalltermingeschäfte
Sonstige Geschäfte
LIQUIDITÄTSRISIKEN
Seiten 194–195 dargestellt.
Darstellung der Cashflow Hedges zum 30.09.2022
Darstellung der Cashflow Hedges zum 30.09.2021
GuV-Wirkung und Eintritt, in T€ Buchwert
GuV-Wirkung und Eintritt, in T€ Buchwert
Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass das Unternehmen seinen eigenen Verbindlichkeiten nicht nachkommen kann. Die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten sind in Abschnitt Verbindlichkeiten,
Die ausreichende Versorgung des Konzerns mit liquiden Mitteln ist sowohl durch den Cashflow des Konzerns als auch durch die vorhandenen kurz- und langfristigen Kreditlinien seitens unserer Banken gewährleistet. Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung können somit aufgefangen werden. Ein eigenständiger Führungskreis verfolgt zeitnah und regelmäßig die Entwicklung der Liquiditätsposition Nominalvolumen
Nominalvolumen
Vermögenswerte 0 0 0 0 0 Verbindlichkeiten 42.279 340.323 269.223 71.100 0
Vermögenswerte 103 36.091 36.091 0 0 Verbindlichkeiten 8 3.504 3.504 0 0
Vermögenswerte 18 792 792 0 0 Verbindlichkeiten 3.323 26.783 25.198 1.585 0
Vermögenswerte 76.605 19.790 4.067 15.723 0 Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0
Vermögenswerte 6.492 130.318 130.318 0 0 Verbindlichkeiten 699 55.634 55.634 0 0
Vermögenswerte 1.401 100.622 100.622 0 0 Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0
Vermögenswerte 21 1.559 1.429 130 0 Verbindlichkeiten 1.427 19.954 19.284 670 0
Vermögenswerte 8.103 10.184 449 2.552 7.183 Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0
bis zu 1 Jahr
bis zu 1 Jahr
von Aurubis und berichtet an den Vorstand. Weitere Steuerungsmaßnahmen im Rahmen der Liquiditätsrisiken werden im Risikobe-
Ausfallrisiken existieren für alle Klassen von Finanzinstrumenten, insbesondere für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Konzentration des Bonitätsrisikos ist aufgrund des breiten und heterogenen Kundenstamms begrenzt. Die betragsmäßig größten Kundenforderungen werden regelmäßigen Überprüfungen unterzogen. Das Bonitätsrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten ist dadurch begrenzt, dass entsprechende Kontrakte lediglich mit Vertragsparteien bzw. Kreditinstituten mit gutem Bonitätsrating bestehen.
richt, Seiten 133–144 dargestellt.
AUSFALLRISIKEN
1 bis 5 Jahre
1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre
mehr als 5 Jahre
202
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Die Buchwerte der bilanzierten finanziellen Vermögenswerte, abzüglich jeglicher Wertberichtigungen, stellen das höchstmögliche Ausfallrisiko dar, ohne dabei den Wert erhaltener Sicherheiten oder anderer risikomindernder Vereinbarungen einzubeziehen.
Um darüber hinaus Ausfallrisiken so gering wie möglich zu halten, verfolgen wir regelmäßig die bestehenden Forderungen gegenüber unseren Geschäftspartnern. Neben marktüblichen Instrumenten, wie z.B. Akkreditiven und Garantien, nutzen wir insbesondere Warenkreditversicherungen zur Absicherung potenzieller Forderungsausfälle. Soweit Forderungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen veräußert werden, geschieht dies regresslos.
| 2021/2022 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||||||
| Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien in T€ |
Bewertungs kategorie IFRS 9 |
Buchwert 30.09.2022 |
Fortgeführte Anschaffungs kosten |
Fair Value erfolgs neutral |
Fair Value erfolgs wirksam |
Wertansatz Bilanz nach IFRS 16 |
Fair Value 30.09.2022 |
| AKTIVA | |||||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | FV P&L | 10.462 | 10.462 | 10.462 | |||
| Beteiligungen | FV P&L | 116 | 116 | 116 | |||
| Wertpapiere des Anlagevermögens | FV OCI | 5.021 | 5.021 | 5.021 | |||
| Übrige Finanzanlagen | |||||||
| Sonstige Ausleihungen | AC | 381 | 381 | 381 | |||
| Forderungen aus Lieferungen und | |||||||
| Leistungen | AC | 293.010 | 293.010 | 293.010 | |||
| FV P&L FV OCI |
244.855 84.756 |
84.756 | 244.855 | 244.855 84.756 |
|||
| Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte |
|||||||
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen |
AC | 16.368 | 16.368 | 16.368 | |||
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | AC | 49.477 | 49.477 | 49.477 | |||
| FV P&L | 10.927 | 10.927 | 10.927 | ||||
| n/a | 14.500 | 14.500 | n/a | ||||
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | |||||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | FV P&L | 210.642 | 210.642 | 210.642 | |||
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) |
n/a | 76.726 | 76.726 | 76.726 | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
AC | 706.048 | 706.048 | 706.048 | |||
| PASSIVA | |||||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
AC | 273.150 | 273.150 | 261.673 | |||
| Leasingverbindlichkeiten | n/a | 54.355 | 54.355 | 54.355 | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
AC | 349.323 | 349.323 | 349.323 | |||
| FV P&L | 1.233.372 | 1.233.372 | 1.233.372 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen |
AC | 19.199 | 19.199 | 19.199 | |||
| Sonstige originäre finanzielle | |||||||
| Verbindlichkeiten | AC | 142.619 | 142.619 | 142.619 | |||
| n/a | 8.287 | 8.287 | n/a | ||||
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | |||||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | FV P&L | 91.394 | 91.394 | 91.394 | |||
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) |
n/a | 45.610 | 45.610 | 45.610 | |||
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9: |
|||||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (AC) |
1.065.284 | 1.065.284 | 0 | 0 | 1.065.284 | ||
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FV OCI) |
89.777 | 0 | 89.777 | 0 | 89.777 | ||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FV P&L) |
477.002 | 0 | 0 | 477.002 | 477.002 | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (AC) |
784.291 | 784.291 | 0 | 0 | 772.814 | ||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FV P&L) |
1.324.766 | 0 | 0 | 1.324.766 | 1.324.766 |
| Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien in T€ |
Bewertungs kategorie IFRS 9 |
Buchwert 30.09.2021 |
Fortgeführte Anschaffungs kosten |
Fair Value erfolgs neutral |
Fair Value erfolgs wirksam |
Wertansatz Bilanz nach IFRS 16 |
Fair Value 30.09.2021 |
| AKTIVA Anteile an verbundenen Unternehmen |
FV P&L | 12.544 | 12.544 | 12.544 | |||
| Beteiligungen | FV P&L | 116 | 116 | 116 | |||
| Wertpapiere des Anlagevermögens | FV OCI | 52.699 | 52.699 | 52.699 | |||
| Übrige Finanzanlagen | |||||||
| Sonstige Ausleihungen | AC | 46 | 46 | 46 | |||
| Forderungen aus Lieferungen und | |||||||
| Leistungen | AC | 258.068 | 258.068 | 258.068 | |||
| FV P&L | 224.638 | 224.638 | 224.638 | ||||
| FV OCI | 30.260 | 30.260 | 30.260 | ||||
| Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte |
|||||||
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen |
AC | 16.028 | 16.028 | 16.028 | |||
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | AC | 26.522 | 26.522 | 26.522 | |||
| FV P&L | 8.765 | 8.765 | 8.765 | ||||
| n/a | 11.485 | 11.485 | n/a | ||||
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | |||||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | FV P&L | 107.139 | 107.139 | 107.139 | |||
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) |
n/a | 16.017 | 16.017 | 16.017 | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
AC | 942.435 | 942.435 | 942.435 | |||
| PASSIVA | |||||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
AC | 526.644 | 526.644 | 550.103 | |||
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing | n/a | 54.670 | 54.670 | 54.670 | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und | |||||||
| Leistungen | AC | 305.067 | 305.067 | 305.067 | |||
| FV P&L | 1.081.458 | 1.081.458 | 1.081.458 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen |
AC | 15.007 | 15.007 | 15.007 | |||
| Sonstige originäre finanzielle | |||||||
| Verbindlichkeiten | AC | 91.242 | 91.242 | 91.242 | |||
| n/a | 6.001 | 6.001 | n/a | ||||
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | |||||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | FV P&L | 163.684 | 163.684 | 163.684 | |||
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge Accounting) |
n/a | 2.126 | 2.126 | 2.126 | |||
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9: | |||||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (AC) |
1.243.099 | 1.243.099 | 0 | 0 | 1.243.099 | ||
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FV OCI) |
82.959 | 0 | 82.959 | 0 | 82.959 | ||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FV P&L) |
353.202 | 0 | 0 | 353.202 | 353.202 | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (AC) |
937.960 | 937.960 | 0 | 0 | 961.419 | ||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FV P&L) |
1.245.142 | 0 | 0 | 1.245.142 | 1.245.142 |
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten
Bewertungskategorie IFRS 9
Buchwert 30.09.2022
Anteile an verbundenen Unternehmen FV P&L 10.462 10.462 10.462 Beteiligungen FV P&L 116 116 116 Wertpapiere des Anlagevermögens FV OCI 5.021 5.021 5.021
Sonstige Ausleihungen AC 381 381 381
Leistungen AC 293.010 293.010 293.010
Unternehmen und Personen AC 16.368 16.368 16.368 Übrige finanzielle Vermögenswerte AC 49.477 49.477 49.477
Derivate ohne Hedge-Beziehung FV P&L 210.642 210.642 210.642
Accounting) n/a 76.726 76.726 76.726
Zahlungsmitteläquivalente AC 706.048 706.048 706.048
Kreditinstituten AC 273.150 273.150 261.673 Leasingverbindlichkeiten n/a 54.355 54.355 54.355
Leistungen AC 349.323 349.323 349.323
Personen AC 19.199 19.199 19.199
Verbindlichkeiten AC 142.619 142.619 142.619
Derivate ohne Hedge-Beziehung FV P&L 91.394 91.394 91.394
Accounting) n/a 45.610 45.610 45.610
Vermögenswerte (AC) 1.065.284 1.065.284 0 0 1.065.284
finanzielle Vermögenswerte (FV OCI) 89.777 0 89.777 0 89.777
finanzielle Vermögenswerte (FV P&L) 477.002 0 0 477.002 477.002
Verbindlichkeiten (AC) 784.291 784.291 0 0 772.814
finanzielle Verbindlichkeiten (FV P&L) 1.324.766 0 0 1.324.766 1.324.766
Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien
2021/2022
Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
FV P&L 244.855 244.855 244.855 FV OCI 84.756 84.756 84.756
FV P&L 10.927 10.927 10.927 n/a 14.500 14.500 n/a
FV P&L 1.233.372 1.233.372 1.233.372
n/a 8.287 8.287 n/a
Fair Value erfolgsneutral
Fair Value erfolgswirksam
Wertansatz Bilanz nach IFRS 16
Fair Value 30.09.2022
Fortgeführte Anschaffungskosten
204
in T€
AKTIVA
Übrige Finanzanlagen
Vermögenswerte
Zahlungsmittel und
Verbindlichkeiten gegenüber
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und
Sonstige originäre finanzielle
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
PASSIVA
IFRS 9:
Forderungen aus Lieferungen und
Sonstige Forderungen und finanzielle
Forderungen gegen nahestehende
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate mit Hedge-Beziehung (Hedge
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Bei zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzierenden Finanzinstrumenten wird der Marktwert grundsätzlich anhand von Börsenkursen ermittelt. Sofern keine Börsenkurse vorliegen, erfolgt eine Bewertung unter Anwendung der marktüblichen Verfahren (Bewertungsmethoden) unter Zugrundelegung instrumentenspezifischer Marktparameter und Zinssätze, die von anerkannten Quellen bezogen werden.
Wenn beobachtbare Eingangsparameter nicht oder nicht vollständig verfügbar sind, wird der beizulegende Zeitwert auf Basis angemessener Bewertungsmethoden ermittelt. Dies betrifft im Aurubis-Konzern insbesondere die Extrapolation von Marktdaten für Strom, Kohle und CO2 unter Berücksichtigung von Marktinformationen über Preisbildung und Liquiditätsüberlegungen. Falls keine ausreichenden Marktinformationen verfügbar sind, wird die beste Schätzung des Managements für einen bestimmten Eingangsparameter verwendet, um den Wert zu bestimmen. Wenn auf dem Markt beobachtbare Eingangsparameter nicht oder nicht vollständig zur Verfügung stehen, wird die Bewertung somit wesentlich von der Verwendung von Schätzungen und Annahmen beeinflusst.
Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der übrigen finanziellen Vermögenswerte, der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen sowie der sonstigen originären finanziellen Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.
Für Anteile an Personengesellschaften und nicht börsennotierten Kapitalgesellschaften ist angenommen worden, dass der Buchwert dem Marktwert entspricht. Eine verlässliche Ermittlung eines Marktwerts wäre nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen möglich.
Gemäß IFRS 13 zeigen die folgenden Tabellen die Bewertungsmethoden für den beizulegenden Zeitwert nach Level 1, Level 2 und Level 3 sowie die wesentlichen nicht beobachtbaren Parameter, die zur Bewertung verwendet worden sind.
Die einzelnen Level sind dabei gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:
| Art | Bewertungsmethode |
|---|---|
| Wertpapiere des Anlagevermögens | Börsenkurse |
| Art | Bewertungsmethode und verwendete Input-Parameter |
|---|---|
| Devisentermingeschäfte | Par-Methode unter Berücksichtigung von aktiv gehandelten Forward-Rates sowie der aktuell geltenden Zinsen zur Diskontierung auf den Stichtag |
| Devisenoptionen | Black-Scholes-Modell. Ermittlung auf Basis der Devisenkurse zum Bilanzstichtag unter Berücksichtigung erwarteter Volatilität des jeweiligen Devisenkurses während der Optionslaufzeit sowie marktüblicher Zinsen |
| Metalltermingeschäfte | Discounted-Cashflow-Methode unter Berücksichtigung von aktiv gehandelten Metallterminkursen und marktgerechten Zinssätzen zur Diskontierung auf den Stichtag |
| Sonstige Geschäfte | Discounted-Cashflow-Methode. Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme über die Restlaufzeit der Kontrakte auf Basis aktueller Marktzinsen |
| Art | Bewertungsmethode und verwendete Input-Parameter |
|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten | Discounted-Cashflow-Methode. Abzinsung der erwarteten künftigen Zahlungsströme mit aktuell geltenden Zinsen für Finanzverbindlichkeiten, die vergleichbare Konditionen und Restlaufzeiten haben |
| Art | Bewertungsmethode | Wesentliche, nicht beobachtbare Bewertungsparameter |
Interdependenz zwischen wesentlichen, nicht beobachtbaren Bewertungsparametern und beizulegendem Zeitwert |
|---|---|---|---|
| Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen |
Discounted-Cashflow-Methode | Zukünftige erwartete Cashflows | Der beizulegende Zeitwert wird laufend auf mögliche Bewertungsanpassungen durch wesentliche, nicht beobachtbare Bewertungsparameter überprüft |
| Energieversorgungsvertrag | Discounted-Cashflow-Methode | Extrapolation von Marktdaten für Strom, Kohle und CO2 |
Der beizulegende Zeitwert wäre höher (niedriger), wenn: – der Preis für Strom stärker (schwächer) ansteigen würde als erwartet – der Preis für Kohle und CO2 schwächer (stärker) ansteigen würde als erwartet |
Sofern die zur Bewertung herangezogenen Parameter in verschiedene Level der Bewertungshierarchie fallen, erfolgt die Einordnung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit im tiefsten Level, dem ein Input-Parameter zuzuordnen ist, der sich signifikant auf den beizulegenden Zeitwert in seiner Gesamtheit auswirkt.
Soweit Umgliederungen in andere Level der Bewertungshierarchie erfolgen, werden diese vom Aurubis-Konzern zu Beginn des betreffenden Geschäftsjahres ausgewiesen.
Die folgende Übersicht stellt für die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten und im Anhang angegebenen Finanzinstrumente dar, auf welchen wesentlichen Parametern die Bewertung basiert.
Aggregiert nach Klassen
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Bei zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzierenden Finanzinstrumenten wird der Marktwert grundsätzlich anhand von Börsenkursen ermittelt. Sofern keine Börsenkurse vorliegen, erfolgt eine Bewertung unter Anwendung der marktüblichen Verfahren (Bewertungsmethoden) unter Zugrundelegung instrumentenspezifischer Marktparameter und Zinssätze, die von anerkannten Quellen bezoFür Anteile an Personengesellschaften und nicht börsennotierten Kapitalgesellschaften ist angenommen worden, dass der Buchwert dem Marktwert entspricht. Eine verlässliche Ermittlung eines Marktwerts wäre nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen
Gemäß IFRS 13 zeigen die folgenden Tabellen die Bewertungsmethoden für den beizulegenden Zeitwert nach Level 1, Level 2 und Level 3 sowie die wesentlichen nicht beobachtbaren Parameter, die zur
Die einzelnen Level sind dabei gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:
nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren
Art Bewertungsmethode Wertpapiere des Anlagevermögens Börsenkurse
» Level 1: quotierte (nicht angepasste) Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten » Level 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt am Markt beobachtbar sind » Level 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente
Bewertung verwendet worden sind.
möglich.
aus Level 1
Devisentermingeschäfte Par-Methode unter Berücksichtigung von aktiv gehandelten Forward-Rates sowie der aktuell geltenden Zinsen zur
Devisenoptionen Black-Scholes-Modell. Ermittlung auf Basis der Devisenkurse zum Bilanzstichtag unter Berücksichtigung erwarteter
Sonstige Geschäfte Discounted-Cashflow-Methode. Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme über die Restlaufzeit der
Finanzverbindlichkeiten Discounted-Cashflow-Methode. Abzinsung der erwarteten künftigen Zahlungsströme mit aktuell geltenden Zinsen für Finanzverbindlichkeiten, die vergleichbare Konditionen und Restlaufzeiten haben
Metalltermingeschäfte Discounted-Cashflow-Methode unter Berücksichtigung von aktiv gehandelten Metallterminkursen und marktgerechten Zinssätzen zur Diskontierung auf den Stichtag
Volatilität des jeweiligen Devisenkurses während der Optionslaufzeit sowie marktüblicher Zinsen
Wenn beobachtbare Eingangsparameter nicht oder nicht vollständig verfügbar sind, wird der beizulegende Zeitwert auf Basis angemessener Bewertungsmethoden ermittelt. Dies betrifft im Aurubis-Konzern insbesondere die Extrapolation von Marktdaten für Strom, Kohle und CO2 unter Berücksichtigung von Marktinformationen über Preisbildung und Liquiditätsüberlegungen. Falls keine ausreichenden Marktinformationen verfügbar sind, wird die beste Schätzung des Managements für einen bestimmten Eingangsparameter verwendet, um den Wert zu bestimmen. Wenn auf dem Markt beobachtbare Eingangsparameter nicht oder nicht vollständig zur Verfügung stehen, wird die Bewertung somit wesentlich von der Verwendung von Schätzungen und Annahmen beeinflusst.
Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der übrigen finanziellen Vermögenswerte, der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen sowie der sonstigen originären finanziellen Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 2
Art Bewertungsmethode und verwendete Input-Parameter
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente aus Level 2
Art Bewertungsmethode und verwendete Input-Parameter
Diskontierung auf den Stichtag
Kontrakte auf Basis aktueller Marktzinsen
206
gen werden.
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
| in T€ | 30.09.2022 | Level 1 | Level 2 | Level 3 |
|---|---|---|---|---|
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 10.462 | 0 | 0 | 10.462 |
| Beteiligungen | 116 | 0 | 0 | 116 |
| Wertpapiere des Anlagevermögens | 5.021 | 5.021 | 0 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 329.611 | 0 | 329.611 | 0 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 10.927 | 0 | 10.927 | 0 |
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | 210.642 | 0 | 113.393 | 97.249 |
| Derivate mit Hedge-Beziehung | 76.726 | 0 | 76.726 | 0 |
| Vermögenswerte | 643.505 | 5.021 | 530.657 | 107.827 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 261.673 | 0 | 261.673 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.233.372 | 0 | 1.233.372 | 0 |
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | 91.394 | 0 | 91.394 | 0 |
| Derivate mit Hedge-Beziehung | 45.610 | 0 | 45.610 | 0 |
| Verbindlichkeiten | 1.632.049 | 0 | 1.632.049 | 0 |
| Aggregiert nach Klassen | ||||
|---|---|---|---|---|
| in T€ | 30.09.2021 | Level 1 | Level 2 | Level 3 |
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 12.544 | 0 | 0 | 12.544 |
| Beteiligungen | 116 | 0 | 0 | 116 |
| Wertpapiere des Anlagevermögens | 52.699 | 52.699 | 0 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 254.898 | 0 | 254.898 | 0 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 8.765 | 0 | 8.765 | 0 |
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | 107.139 | 0 | 107.139 | 0 |
| Derivate mit Hedge-Beziehung | 16.017 | 0 | 13.749 | 2.268 |
| Vermögenswerte | 452.178 | 52.699 | 384.551 | 14.928 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 550.103 | 0 | 550.103 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.081.458 | 0 | 1.081.458 | 0 |
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | 163.684 | 0 | 106.654 | 57.030 |
| Derivate mit Hedge-Beziehung | 2.126 | 0 | 2.126 | 0 |
| Verbindlichkeiten | 1.797.371 | 0 | 1.740.341 | 57.030 |
Im Geschäftsjahr 2021/22 wurde eine Umgliederung eines beizulegenden Zeitwerts von Level 3 auf Level 2 der Bewertungshierarchie vorgenommen, da dessen Bewertung ausschließlich auf direkt am Markt beobachtbaren Eingangsparametern basiert.
Die folgende Übersicht stellt eine Überleitung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten und in Level 3 klassifizierten Finanzinstrumente dar:
| Aggregiert nach Klassen in T€ |
Stand 01.10.2021 |
Veränderung aus Kapital maßnahmen |
Umgliederungen zwischen den einzelnen Leveln |
in der GuV erfasste Gewinne (+)/ Verluste (-) |
Stand 30.09.2022 |
Gewinne (+)/ Verluste (-) für am Bilanzstichtag gehaltene Finanz instrumente |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 12.544 | -945 | 0 | -1.137 | 10.462 | -1.137 |
| Beteiligungen | 116 | 0 | 0 | 0 | 116 | 0 |
| Derivative Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung | 0 | 0 | 0 | 97.249 | 97.249 | 97.249 |
| Derivative Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung | 2.268 | 0 | -2.268 | 0 | 0 | 0 |
| Derivative Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung | -57.030 | 0 | 0 | 57.030 | 0 | 57.030 |
| im sonstigen Ergebnis |
in der GuV | Gewinne (+)/ Verluste (-) für am Bilanzstichtag |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Aggregiert nach Klassen in T€ |
Stand 01.10.2020 |
Veränderung aus Kapital maßnahmen |
erfasste Gewinne (+)/ Verluste (-) |
erfasste Gewinne (+)/ Verluste (-) |
Stand 30.09.2021 |
gehaltene Finanz instrumente |
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 9.957 | 11.439 | 0 | -8.852 | 12.544 | -8.852 |
| Beteiligungen | 131 | 0 | 0 | -15 | 116 | -15 |
| Derivative Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung | 0 | 0 | 2.268 | 0 | 2.268 | 0 |
| Derivate Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung | -11.856 | 0 | 0 | -45.174 | -57.030 | -43.093 |
| Derivate Verbindlichkeiten mit Hedge-Beziehung | -155 | 0 | 155 | 0 | 0 | 0 |
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Aggregiert nach Klassen
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Im Geschäftsjahr 2021/22 wurde eine Umgliederung eines beizulegenden Zeitwerts von Level 3 auf Level 2 der Bewertungshierarchie vorgenommen, da dessen Bewertung ausschließlich auf direkt am
Überleitung der Finanzinstrumente in Level 3 zum 30.09.2022
Markt beobachtbaren Eingangsparametern basiert.
Hierarchische Einstufung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7 zum 30.09.2021
in T€ 30.09.2021 Level 1 Level 2 Level 3
Anteile an verbundenen Unternehmen 12.544 0 0 12.544 Beteiligungen 116 0 0 116 Wertpapiere des Anlagevermögens 52.699 52.699 0 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 254.898 0 254.898 0 Übrige finanzielle Vermögenswerte 8.765 0 8.765 0
Derivate ohne Hedge-Beziehung 107.139 0 107.139 0 Derivate mit Hedge-Beziehung 16.017 0 13.749 2.268
Vermögenswerte 452.178 52.699 384.551 14.928 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 550.103 0 550.103 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.081.458 0 1.081.458 0
Derivate ohne Hedge-Beziehung 163.684 0 106.654 57.030 Derivate mit Hedge-Beziehung 2.126 0 2.126 0
Verbindlichkeiten 1.797.371 0 1.740.341 57.030
Stand 01.10.2021
Anteile an verbundenen Unternehmen 12.544 -945 0 -1.137 10.462 -1.137 Beteiligungen 116 0 0 0 116 0 Derivative Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung 0 0 0 97.249 97.249 97.249 Derivative Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung 2.268 0 -2.268 0 0 0 Derivative Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung -57.030 0 0 57.030 0 57.030
mente dar:
Veränderung aus Kapitalmaßnahmen
Umgliederungen zwischen den einzelnen Leveln
Die folgende Übersicht stellt eine Überleitung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten und in Level 3 klassifizierten Finanzinstru-
in der GuV erfasste Gewinne (+)/ Verluste (-)
Stand 30.09.2022
Gewinne (+)/ Verluste (-) für am Bilanzstichtag gehaltene Finanzinstrumente
208
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Aggregiert nach Klassen
in T€
Gewinne und Verluste der als Level 3 klassifizierten derivativen Finanzinstrumente ohne Hedge-Beziehung betreffen einen Teil eines Energieversorgungsvertrags und schlagen sich in der GuV-Position "Materialaufwand" nieder. Die positive Entwicklung des beizulegenden Zeitwerts dieser Finanzinstrumente resultierte insbesondere aus dem gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenen beobachtbaren Marktdaten für Strom zum 30.09.2022.
Gewinne und Verluste aus der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert von nicht konsolidierten Gesellschaften und Beteiligungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im übrigen Finanzergebnis erfasst.
Der beizulegende Zeitwert dieser Finanzinstrumente basiert zum Teil auf nicht beobachtbaren Eingangsparametern, die im Wesentlichen den Preis für Strom, Kohle und CO2 betreffen. Hätte der Aurubis-Konzern am 30.09.2022 zur Bewertung der betreffenden Finanzinstrumente angemessene mögliche Alternativen der Bewertungsparameter zugrunde gelegt, hätte sich bei einer Steigerung des Strompreises sowie einer Reduzierung des Kohle- und CO2-Preises um jeweils 20% zum Laufzeitende der ausgewiesene beizulegende Zeitwert um 16.571 T€ (Vj. 18.677 T€) erhöht bzw. bei einer Reduzierung des Strompreises sowie einer Steigerung des Kohle- und CO2- Preises um jeweils 20% zum Laufzeitende um 15.886 T€ (Vj. 12.524 T€) verringert. Um diese maximalen Auswirkungen zu berechnen, die sich aus der relativen Unsicherheit bei der Bestimmung
der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten ergeben können, deren Bewertung auf nicht beobachtbaren Parametern basiert, bewertet der Aurubis-Konzern diese Finanzinstrumente neu. Dabei werden für die nicht beobachtbaren Eingabedaten Parameter herangezogen, die am äußeren Ende der Bandbreite von angemessenen möglichen Alternativen liegen. Da es jedoch unwahrscheinlich ist, dass ein Szenario eintritt, bei dem alle nicht beobachtbaren Parameter gleichzeitig am jeweils äußeren Ende der Bandbreite von angemessenen möglichen Alternativen liegen, sollten die vorgenannten Schätzwerte die tatsächlichen Unsicherheitsfaktoren bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Bilanzstichtag übertreffen. Die vorliegenden Angaben stellen keine Vorhersage oder Indikation für künftige Änderungen des beizulegenden Zeitwerts dar.
Die von Aurubis abgeschlossenen Finanzinstrumente unterliegen Saldierungsvereinbarungen mit Finanzinstitutionen, die ein beidseitiges Recht zur Saldierung beinhalten. Diese Vereinbarungen erfüllen allerdings nicht die Kriterien für eine Aufrechnung in der Bilanz, da das Recht zur Aufrechnung nur bei Ausfall einer Vertragspartei durchsetzbar ist.
In der folgenden Tabelle werden die im Aurubis-Konzern bestehenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gezeigt, die Saldierungsmöglichkeiten unterliegen.
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||
| Bilanzierte Bruttobeträge der finanziellen Vermögenswerte | 287.368 | 123.156 |
| Finanzinstrumente, die zur bilanziellen Verrechnung qualifizieren | 0 | 0 |
| Nettobilanzwerte der finanziellen Vermögenswerte | 287.368 | 123.156 |
| Aufrechenbar aufgrund von Rahmenverträgen | -63.627 | -30.821 |
| Gesamtnettowert der finanziellen Vermögenswerte | 223.741 | 92.335 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Bilanzierte Bruttobeträge der finanziellen Verbindlichkeiten | -137.004 | -165.810 |
| Finanzinstrumente, die zur bilanziellen Verrechnung qualifizieren | 0 | 0 |
| Nettobilanzwerte der finanziellen Verbindlichkeiten | -137.004 | -165.810 |
| Aufrechenbar aufgrund von Rahmenverträgen | 63.627 | 30.821 |
| Gesamtnettowert der finanziellen Verbindlichkeiten | -73.377 | -134.989 |
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (AC) | -15.816 | -33.063 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FV OCI) | 192 | 0 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (FV P&L) | 224.585 | -47.644 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (AC) | 28.229 | 6.877 |
| 237.190 | -73.830 |
Das Nettoergebnis der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte bezieht sich ausschließlich auf Eigenkapitalinstrumente. Im Nettoergebnis der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird im Wesentlichen das Ergebnis der Börsen-Metalltermingeschäfte, der Devisentermingeschäfte sowie der Geschäfte zur Absicherung der Energiepreisrisiken ausgewiesen. Darüber hinaus werden auch die als Derivate behandelten preisfixierten Metallliefergeschäfte berücksichtigt sowie die nicht preisfixierten Kauf- oder Verkaufspartien, aus denen sich aufgrund der Bewertung mit den jeweiligen Stichtagskursen teilweise ein kompensierender Effekt ergibt. In der Berechnung sind Dividenden, jedoch keine Zinsen enthalten. Das im Geschäftsjahr 2021/22 im Nettoergebnis erfasste Fremdwährungsergebnis der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Positionen beläuft sich auf 12.521 T€ (Vj. -25.567 T€).
Für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wurden im Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2021/22 11.756 T€ (Vj. 11.589 T€) erfolgswirksam erfasst. Im Geschäftsjahr wurden darüber hinaus Entwicklungskosten in Höhe von 280 T€ (Vj. 726 T€) aktiviert.
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
Konzernanhang Erläuterungen zur Bilanz
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Verbindlichkeiten
Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien
Das Nettoergebnis der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte bezieht sich ausschließlich auf Eigenkapitalinstrumente. Im Nettoergebnis der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird im Wesentlichen das Ergebnis der Börsen-Metalltermingeschäfte, der Devisentermingeschäfte sowie der Geschäfte zur Absicherung der Energiepreisrisiken ausgewiesen. Darüber hinaus werden auch die als Derivate behandelten preisfixierten Metallliefergeschäfte berücksichtigt sowie die nicht preisfixierten Kauf- oder Verkaufspartien, aus denen sich aufgrund der Bewertung mit den jeweiligen Stichtagskursen teilweise ein kompensierender Effekt ergibt. In der Berechnung sind Dividenden, jedoch keine Zinsen enthalten. Das im Geschäftsjahr 2021/22 im Nettoergebnis erfasste Fremdwährungsergebnis der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Positionen beläuft sich auf
Aufrechnungsmöglichkeiten derivativer finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
in T€ 2021/22 2020/21
Bilanzierte Bruttobeträge der finanziellen Vermögenswerte 287.368 123.156 Finanzinstrumente, die zur bilanziellen Verrechnung qualifizieren 0 0 Nettobilanzwerte der finanziellen Vermögenswerte 287.368 123.156 Aufrechenbar aufgrund von Rahmenverträgen -63.627 -30.821 Gesamtnettowert der finanziellen Vermögenswerte 223.741 92.335
Bilanzierte Bruttobeträge der finanziellen Verbindlichkeiten -137.004 -165.810 Finanzinstrumente, die zur bilanziellen Verrechnung qualifizieren 0 0 Nettobilanzwerte der finanziellen Verbindlichkeiten -137.004 -165.810 Aufrechenbar aufgrund von Rahmenverträgen 63.627 30.821 Gesamtnettowert der finanziellen Verbindlichkeiten -73.377 -134.989
in T€ 2021/22 2020/21
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (AC) -15.816 -33.063 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FV OCI) 192 0 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (FV P&L) 224.585 -47.644 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (AC) 28.229 6.877
31. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wurden im Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2021/22 11.756 T€ (Vj. 11.589 T€) erfolgswirksam erfasst. Im Geschäftsjahr wurden darüber hinaus Entwick-
lungskosten in Höhe von 280 T€ (Vj. 726 T€) aktiviert.
237.190 -73.830
210
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
12.521 T€ (Vj. -25.567 T€).
Die Kapitalflussrechnung stellt die Zahlungsströme des Aurubis-Konzerns im Geschäftsjahr 2021/22 sowie die Zahlungsströme im Vergleichszeitraum des Vorjahres dar. Gemäß IAS 7 wird hierbei zwischen dem Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit, dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit und dem Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit unterschieden.
Ausgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern werden alle nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge, das Finanzergebnis (bestehend aus dem Ergebnis aus At Equity bilanzierten Anteilen, Zinsaufwendungen und -erträgen sowie den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen), Auszahlungen für Ertragsteuern sowie Veränderungen des Working Capital korrigiert, um den Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) herzuleiten.
Der Netto-Cashflow lag zum 30.09.2022 mit 288 Mio. € deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (Vj. 812 Mio. €). Insbesondere der Vorratsaufbau bei Einsatzmaterialien infolge des verlängerten Wartungsstillstands am Standort Hamburg wirkte im Geschäftsjahr negativ auf den Netto-Cashflow.
Wie im Vorjahr nimmt die Gesellschaft an Factoring-Programmen teil. Die Zahlungsströme aus den Factoring-Programmen sind unter dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit dargestellt, da dies dem wirtschaftlichen Gehalt der Transaktionen entspricht. Der Gesamtbetrag der innerhalb der Factoring-Programme veräußerten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kann der Anhangangabe 21 "Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte" entnommen werden.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 201 Mio. € (Vj. 232 Mio. €) und beinhaltet vor allem deutlich höhere Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 334 Mio. € (Vj. 232 Mio. €). Im Geschäftsjahr erfolgten unter anderem Auszahlungen für Investitionen im Zusammenhang mit dem Wartungsstillstand am Standort Hamburg (59 Mio. €) sowie Auszahlungen für den Bau des Recyclingwerks Aurubis Richmond, Georgia, USA (26 Mio. €).
Positiv wirkten Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Verkauf von Wertpapieren des Finanzanlagevermögens in Höhe von 66 Mio. € sowie aus dem Verkauf von Tochterunternehmen in Höhe von ebenfalls 66 Mio. €.
Unter Berücksichtigung von Zinsauszahlungen in Höhe von insgesamt 15 Mio. € und der Dividendenzahlung in Höhe von 70 Mio. € ergibt sich ein leicht positiver Free Cashflow in Höhe von 3 Mio. € (Vj. 488 Mio. €).
Zum 30.09.2022 standen dem Konzern Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 706 Mio. € (zum 30.09.2021 in Höhe von 965 Mio. €) zur Verfügung. Die Nettofinanzposition zum 30.09.2022 betrug 379 Mio. € (Vj. 383 Mio. €).
Die nachfolgende Tabelle stellt die zahlungswirksamen und zahlungsunwirksamen Veränderungen der Finanzverbindlichkeiten dar.
| in Mio. € | Stand per 01.10.2021 |
Zahlungs wirksam |
Zugang Leasing |
Stand per 30.09.2022 |
|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 527 | -254 | 0 | 273 |
| Verbindlichkeiten aus Leasing | 55 | -9 | 8 | 54 |
| 582 | -263 | 8 | 327 |
Segmentberichterstattung
| Segment Segment Multimetal Recycling Custom Smelting & Products |
Sonstige | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 | ||
| in T€ | operativ | operativ | operativ | operativ | operativ | operativ | |
| Umsatzerlöse | |||||||
| Gesamtumsätze | 5.960.094 | 5.128.016 | 18.570.083 | 16.272.904 | 0 | 0 | |
| Intersegmentumsätze | 5.315.462 | 4.565.946 | 694.193 | 535.137 | 0 | 0 | |
| Außenumsätze | 644.632 | 562.070 | 17.875.890 | 15.737.767 | 0 | 0 | |
| EBITDA | 286.808 | 322.704 | 524.287 | 316.255 | -57.101 | -45.886 | |
| Abschreibungen | -80.573 | -62.900 | -136.129 | -132.286 | -3.817 | -3.473 | |
| EBIT | 206.235 | 259.803 | 388.158 | 183.969 | -60.918 | -49.359 | |
| Zinserträge | 1.897 | 1.383 | 15.906 | 13.166 | 1.755 | 1.141 | |
| Zinsaufwendungen | -3.050 | -3.398 | -23.926 | -24.393 | -2.535 | -2.765 | |
| Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen | 241 | -2.079 | 9.553 | 12.178 | 0 | 0 | |
| Übrige finanzielle Erträge | 0 | 0 | 58 | 7 | 192 | 0 | |
| Übrige finanzielle Aufwendungen | 0 | 0 | -73 | -15 | -1.064 | -8.439 | |
| EBT | 205.322 | 255.710 | 389.676 | 184.913 | -62.570 | -59.421 | |
| Konzernjahresüberschuss | |||||||
| Return on Capital Employed (ROCE) in % | 25,7 | 35,4 | 18,7 | 11,2 | |||
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
153.489 | 60.243 | 208.141 | 181.553 | 0 | 0 | |
| Durchschnittliche Mitarbeiterzahl | 1.660 | 1.686 | 5.080 | 5.166 | 349 | 332 |
Bezüglich der grundsätzlichen Herleitung des ROCE verweisen wir auf den zusammengefassten Lagebericht.
Vorjahreszahlen aufgrund der neuen operativen Ergebnisdefinition angepasst.
Ertrags-, Vermögens-, und Finanzlagedes Aurubis-Konzerns, Seiten 111–119
| Überleitung/ Summe Konsolidierung |
Konzern | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 |
| operativ | operativ | IFRS | IFRS | IFRS | IFRS |
| 18.520.522 | 16.299.837 | 0 | 0 | 18.520.522 | 16.299.837 |
| 753.994 | 593.073 | 393.965 | 455.791 | 1.147.959 | 1.048.864 |
| -220.519 | -198.659 | 213 | -20.303 | -220.306 | -218.962 |
| 533.475 | 394.413 | 394.178 | 435.489 | 927.653 | 829.902 |
| 19.558 | 15.690 | -12.366 | -12.077 | 7.191 | 3.613 |
| -29.511 | -30.556 | 12.365 | 12.078 | -17.146 | -18.478 |
| 9.794 | 10.099 | 8.650 | 8.606 | 18.444 | 18.705 |
| 250 | 7 | 0 | 0 | 250 | 7 |
| -1.137 | -8.454 | 0 | 0 | -1.137 | -8.454 |
| 532.428 | 381.202 | 402.827 | 444.093 | 935.255 | 825.295 |
| 714.992 | 612.981 | ||||
| 361.630 | 241.796 | 0 | 0 | 361.630 | 241.796 |
| 7.089 | 7.184 | 0 | 0 | 7.089 | 7.184 |
Konzernanhang Segmentberichterstattung
Segmentberichterstattung
Segment Multimetal Recycling
Return on Capital Employed (ROCE) in % 25,7 35,4 18,7 11,2
Bezüglich der grundsätzlichen Herleitung des ROCE verweisen wir auf den zusammengefassten Lagebericht.
Vorjahreszahlen aufgrund der neuen operativen Ergebnisdefinition angepasst. Ertrags-, Vermögens-, und Finanzlagedes Aurubis-Konzerns, Seiten 111–119
in T€ operativ operativ operativ operativ operativ operativ
Gesamtumsätze 5.960.094 5.128.016 18.570.083 16.272.904 0 0 Intersegmentumsätze 5.315.462 4.565.946 694.193 535.137 0 0 Außenumsätze 644.632 562.070 17.875.890 15.737.767 0 0 EBITDA 286.808 322.704 524.287 316.255 -57.101 -45.886 Abschreibungen -80.573 -62.900 -136.129 -132.286 -3.817 -3.473 EBIT 206.235 259.803 388.158 183.969 -60.918 -49.359 Zinserträge 1.897 1.383 15.906 13.166 1.755 1.141 Zinsaufwendungen -3.050 -3.398 -23.926 -24.393 -2.535 -2.765 Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen 241 -2.079 9.553 12.178 0 0 Übrige finanzielle Erträge 0 0 58 7 192 0 Übrige finanzielle Aufwendungen 0 0 -73 -15 -1.064 -8.439 EBT 205.322 255.710 389.676 184.913 -62.570 -59.421
Vermögenswerte und Sachanlagen 153.489 60.243 208.141 181.553 0 0 Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 1.660 1.686 5.080 5.166 349 332
Segment
2021/22 2020/21 2021/22 2020/21 2021/22 2020/21
Custom Smelting & Products Sonstige
212
Umsatzerlöse
Konzernjahresüberschuss
Investitionen in immaterielle
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Im Zuge der Weiterentwicklung der Strategie des Aurubis-Konzerns wurde die Segmentierung ab dem 01.10.2021 angepasst. Seit dem Geschäftsjahr 2021/22 bilden die beiden Segmente Multimetal Recycling sowie Custom Smelting & Products das Grundgerüst und die Basis für die Segmentberichterstattung nach IFRS 8.
Das Segment Multimetal Recycling (MMR) fasst die Recyclingaktivitäten im Konzern und damit die Verarbeitung von Altkupfer, organischen und anorganischen metallhaltigen Recyclingrohstoffen sowie industriellen Rückständen zusammen. Zum Segment zählen die Recyclingaktivitäten der Standorte Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie der Standort Berango (Spanien).
Das Segment Custom Smelting & Products (CSP) vereint die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von Kupferkonzentraten sowie zur Herstellung und Vermarktung von Standard- und Spezialprodukten wie Kathoden, Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Bandprodukten, Schwefelsäure und Eisensilikat. Das Segment CSP ist auch für die Produktion von Edelmetallen verantwortlich. An den Standorten Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) werden Kupferkathoden hergestellt, die an den Standorten Hamburg (Deutschland), Olen (Belgien), Emmerich (Deutschland) und Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. An den Standorten Buffalo (USA), Stolberg (Deutschland) und Pori (Finnland) werden Flachwalzprodukte und Spezialdrahtprodukte hergestellt.
Die interne Berichterstattung basiert grundsätzlich auf den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Konzernabschlusses nach IFRS. Für die interne Steuerung wird eine Überleitung vom IFRS-Ergebnis auf das operative Ergebnis vorgenommen.
Die Herleitung des operativen Ergebnisses aus der IFRS-Ertragslage erfolgt durch:
» Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2; dabei werden die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen eliminiert; ebenso werden nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Metallvorratsbestände eliminiert
Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Herleitung insofern verändert, dass identisch zu den Metallderivategeschäften nun ebenfalls nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften unberücksichtigt bleiben.
Die Bereinigungseffekte bei den Metallderivategeschäften umfassen nunmehr alle Konzerngesellschaften und nicht mehr nur die Hüttenstandorte.
Diese Anpassungen der Herleitung führten zum Bilanzstichtag zu einer Anpassung des operativen EBT von 677 Mio. € um insgesamt -145 Mio. € auf 532 Mio. €. Davon resultieren -142 Mio. € aus der Nichtberücksichtigung Energie bezogener Derivategeschäfte.
Eine entsprechende Anwendung im Vorjahr hätte das operative EBT von 353 Mio. € um insgesamt 28 Mio. € auf 381 Mio. € verbessert. Davon resultieren 28 Mio. € aus der Nichtberücksichtigung Energie bezogener Derivategeschäfte.
Die Überleitung auf den Konzernabschluss nach IFRS wird in der Spalte "Überleitung/Konsolidierung" dargestellt. Dabei entfallen im Ergebnis vor Steuern (EBT) auf die Konsolidierung 172 T€ (Vj. -1.233 T€) und auf die Überleitung zum EBT nach IFRS 402.655 T€ (Vj. 445.326 T€).
Der Konzern realisiert den größten Teil seiner Umsätze mit Geschäftspartnern in Ländern der Europäischen Union. Die Aufteilung der Außenumsätze auf Regionen erfolgt nach Standort der Kunden und stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| Inland | 6.523.477 | 5.724.249 |
| Übrige Europäische Union | 6.686.161 | 5.616.820 |
| Übriges Europa | 1.572.089 | 1.348.885 |
| Asien | 1.872.532 | 2.000.081 |
| Amerika | 816.058 | 727.685 |
| Sonstige | 1.050.205 | 882.117 |
| Konzern gesamt | 18.520.522 | 16.299.837 |
Im Geschäftsjahr weist kein einzelner Geschäftspartner des Aurubis-Konzerns einen Umsatzanteil von 10 % oder mehr auf.
Die Aufteilung der Investitionen (in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen) sowie langfristigen Vermögenswerte auf Regionen wurde entsprechend den jeweiligen Standorten der Vermögenswerte vorgenommen:
| Investitionen | Anlagevermögen | |||
|---|---|---|---|---|
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 |
| Inland | 230.904 | 134.812 | 1.156.988 | 1.069.033 |
| Bulgarien | 39.603 | 57.694 | 345.512 | 354.251 |
| Belgien | 46.465 | 35.753 | 455.207 | 466.160 |
| Weiteres Europa | 6.608 | 5.597 | 30.907 | 29.388 |
| Nordamerika | 38.050 | 7.940 | 80.399 | 38.877 |
| Konzern gesamt | 361.630 | 241.796 | 2.069.013 | 1.957.709 |
Bei den Standorten im weiteren Europa handelt es sich im Wesentlichen um Betriebsstätten innerhalb der Europäischen Union.
Konzernanhang Segmentberichterstattung
Im Zuge der Weiterentwicklung der Strategie des Aurubis-Konzerns wurde die Segmentierung ab dem 01.10.2021 angepasst. Seit dem Geschäftsjahr 2021/22 bilden die beiden Segmente Multimetal Recycling sowie Custom Smelting & Products das Grundgerüst und die » Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von Metallderivategeschäften,
» Bereinigung um Effekte aus der Anwendung des IFRS 5
» Bereinigung um nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften » Eliminierung von nicht zahlungswirksamen Effekten aus Kauf-
Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Herleitung insofern verändert, dass identisch zu den Metallderivategeschäften nun ebenfalls nicht realisierte stichtagsbedingte Effekte aus Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften unberücksichtigt bleiben.
Die Bereinigungseffekte bei den Metallderivategeschäften umfassen nunmehr alle Konzerngesellschaften und nicht mehr nur die Hütten-
Diese Anpassungen der Herleitung führten zum Bilanzstichtag zu einer Anpassung des operativen EBT von 677 Mio. € um insgesamt -145 Mio. € auf 532 Mio. €. Davon resultieren -142 Mio. € aus der Nichtberücksichtigung Energie bezogener Derivategeschäfte.
Eine entsprechende Anwendung im Vorjahr hätte das operative EBT von 353 Mio. € um insgesamt 28 Mio. € auf 381 Mio. € verbessert. Davon resultieren 28 Mio. € aus der Nichtberücksichtigung Energie
Die Überleitung auf den Konzernabschluss nach IFRS wird in der Spalte "Überleitung/Konsolidierung" dargestellt. Dabei entfallen im Ergebnis vor Steuern (EBT) auf die Konsolidierung 172 T€ (Vj. -1.233 T€)
Der Konzern realisiert den größten Teil seiner Umsätze mit Geschäftspartnern in Ländern der Europäischen Union. Die Aufteilung der Außenumsätze auf Regionen erfolgt nach Standort der Kunden und
und auf die Überleitung zum EBT nach IFRS 402.655 T€ (Vj.
bezogen auf die Hauptmetallbestände
preisallokationen
standorte.
445.326 T€).
bezogener Derivategeschäfte.
stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:
Das Segment Multimetal Recycling (MMR) fasst die Recyclingaktivitäten im Konzern und damit die Verarbeitung von Altkupfer, organischen und anorganischen metallhaltigen Recyclingrohstoffen sowie industriellen Rückständen zusammen. Zum Segment zählen die Recyclingaktivitäten der Standorte Lünen (Deutschland), Olen und Beerse (beide Belgien) sowie der Standort Berango (Spanien).
Das Segment Custom Smelting & Products (CSP) vereint die Produktionsanlagen zur Verarbeitung von Kupferkonzentraten sowie zur Herstellung und Vermarktung von Standard- und Spezialprodukten wie Kathoden, Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Bandprodukten, Schwefelsäure und Eisensilikat. Das Segment CSP ist auch für die Produktion von Edelmetallen verantwortlich. An den Standorten Hamburg (Deutschland) und Pirdop (Bulgarien) werden Kupferkathoden hergestellt, die an den Standorten Hamburg (Deutschland), Olen (Belgien), Emmerich (Deutschland) und Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. An den Standorten Buffalo (USA), Stolberg (Deutschland) und Pori (Finnland) werden Flachwalzprodukte und Spezialdrahtprodukte
Die interne Berichterstattung basiert grundsätzlich auf den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Konzernabschlusses nach IFRS. Für die interne Steuerung wird eine Überleitung vom IFRS-Ergebnis auf das operative Ergebnis vorgenommen.
Die Herleitung des operativen Ergebnisses aus der IFRS-Ertragslage
» Bereinigung um Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2; dabei werden die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen eliminiert; ebenso werden nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Metallvorratsbestände eliminiert
Basis für die Segmentberichterstattung nach IFRS 8.
214
hergestellt.
erfolgt durch:
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Die Umsatzerlöse der einzelnen Segmente setzen sich aus Intersegmentumsätzen und aus Umsätzen mit Kunden außerhalb des Konzerns zusammen. Die Summe der Außenumsätze der einzelnen Segmente ergibt die Umsatzerlöse des Konzerns. Die Preise und Konditionen für die zwischen den Konzerngesellschaften und Segmenten ausgetauschten Produkte und Dienstleistungen entsprechen denen mit fremden Dritten.
| Segment Multimetal Recycling Custom Smelting & Products |
Summe | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 |
| Gießwalzdraht | 0 | 0 | 7.439.630 | 6.208.810 | 7.439.630 | 6.208.810 |
| Kupferkathoden | 167.118 | 179.110 | 2.701.325 | 2.723.423 | 2.868.443 | 2.902.533 |
| Edelmetalle | 0 | 0 | 3.528.910 | 3.524.965 | 3.528.910 | 3.524.965 |
| Strangguss | 0 | 0 | 1.741.202 | 1.211.104 | 1.741.202 | 1.211.104 |
| Bänder, Profile und Formate | 0 | 0 | 1.669.685 | 1.457.566 | 1.669.685 | 1.457.561 |
| Sonstige | 477.514 | 382.960 | 795.138 | 611.899 | 1.272.652 | 994.864 |
| 644.632 | 562.070 | 17.875.890 | 15.737.767 | 18.520.522 | 16.299.837 |
Die sonstigen Umsatzerlöse beinhalten im Wesentlichen den Verkauf von Zinnbarren, Schwefelsäure sowie edelmetallhaltigen Zwischenprodukten.
Das operative EBIT stellt das operative Ergebnis vor Ertragsteuern bereinigt um das dem Segment zuzuordnende Finanzergebnis dar. Darauf aufbauend gibt das operative EBITDA das um die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen des Segments bereinigte operative EBIT wieder.
Im Segment MMR sind neben planmäßigen Abschreibungen auch außerplanmäßige Wertberichtigungen auf langfristige Vermögenswerte im Sinne des IAS 36 auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit (ZGE) Beerse/ Berango in Höhe von 26.680 T€ enthalten. Davon entfallen 8.655 T€ auf Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie 18.024 T€ auf Wertminderungen sonstiger Vermögenswerte des Anlagevermögens. Im Vorjahr erfolgten Wertminderungen auf sonstige Vermögenswerte des Anlagevermögens in Höhe von insgesamt 8.420 T€.
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter der Segmente berücksichtigt alle Mitarbeiter der Unternehmen, die im vorliegenden Konzernabschluss vollkonsolidiert wurden.
Sonstige Angaben
Konzernanhang Segmentberichterstattung
schenprodukten.
Die sonstigen Umsatzerlöse beinhalten im Wesentlichen den Verkauf von Zinnbarren, Schwefelsäure sowie edelmetallhaltigen Zwi-
Das operative EBIT stellt das operative Ergebnis vor Ertragsteuern bereinigt um das dem Segment zuzuordnende Finanzergebnis dar. Darauf aufbauend gibt das operative EBITDA das um die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen des
Im Segment MMR sind neben planmäßigen Abschreibungen auch außerplanmäßige Wertberichtigungen auf langfristige Vermögenswerte im Sinne des IAS 36 auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit (ZGE) Beerse/ Berango in Höhe von 26.680 T€ enthalten. Davon entfallen 8.655 T€ auf Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie 18.024 T€ auf Wertminderungen sonstiger Vermögenswerte des Anlagevermögens. Im Vorjahr erfolgten Wertminderungen auf sonstige Vermögenswerte des Anlagevermögens in
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter der Segmente berücksichtigt alle Mitarbeiter der Unternehmen, die im vorliegenden
Segments bereinigte operative EBIT wieder.
Höhe von insgesamt 8.420 T€.
Konzernabschluss vollkonsolidiert wurden.
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Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Entsprechend IAS 24 gelten als nahestehende Unternehmen und Personen sämtliche Einzelpersonen oder Unternehmen, die vom Unternehmen beeinflusst werden können, oder aber solche, die selbst das Unternehmen beeinflussen können.
Für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat ist für ihr Beschäftigungsverhältnis bei der Aurubis AG eine Vergütung in marktüblicher Höhe gezahlt worden.
Innerhalb des Aurubis-Konzerns beziehen und erbringen verschiedene Konzernunternehmen im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit unterschiedliche Leistungen von bzw. für nahestehende Unternehmen. Solche Liefer- und Leistungsbeziehungen werden zu Marktpreisen abgewickelt. Soweit es sich dabei um Dienstleistungen handelt, werden diese auf Basis bestehender Verträge abgerechnet.
Dabei entfallen auf die nach der Equity-Methode bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen folgende Beträge:
| in T€ | Erträge | Aufwendungen | Forderungen | Verbindlichkeiten |
|---|---|---|---|---|
| Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG | 188.904 | 31.014 | 0 | 986 |
| Cablo GmbH | 10.100 | 37.007 | 12.859 | 9.454 |
| in T€ | Erträge | Aufwendungen | Forderungen | Verbindlichkeiten |
|---|---|---|---|---|
| Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG | 101.299 | 34.899 | 4.355 | 389 |
| Cablo GmbH | 16.463 | 23.837 | 11.228 | 5.170 |
Auf die nicht konsolidierten nahestehenden Unternehmen entfallen folgende Beträge:
| in T€ | Erträge | Aufwendungen | Forderungen | Verbindlichkeiten |
|---|---|---|---|---|
| Gemeinschaftsunternehmen | 0 | 133 | 0 | 36 |
| Tochterunternehmen | 19.742 | 1.739 | 3.502 | 8.722 |
| in T€ | Erträge | Aufwendungen | Forderungen | Verbindlichkeiten |
|---|---|---|---|---|
| Gemeinschaftsunternehmen | 0 | 105 | 0 | 36 |
| Tochterunternehmen | 12.565 | 1.451 | 1.588 | 9.708 |
Einzelne Aktionäre der Aurubis AG, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Aurubis-Konzern ausüben könnten, existieren bis auf die Salzgitter AG nicht.
(Vj. 63 T€). Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten von 49 T€ (Vj. 93 T€) sowie Forderungen von 3 T€ (Vj. 2 T€).
Auf Unternehmen der Salzgitter-Gruppe entfallen im Geschäftsjahr Aufwendungen von 1.087 T€ (Vj. 184 T€) sowie Erträge von 70 T€
Zum Bilanzstichtag bestanden keine Patronatserklärungen gegenüber nahestehenden Unternehmen oder Personen.
In der Nacht auf den 28.10.2022 gab es einen Cyberangriff auf die IT-Systeme von Aurubis. Daraufhin mussten gezielt zahlreiche Systeme an Aurubis-Standorten präventiv heruntergefahren und vom Internet getrennt werden. Die Produktion konnte weitgehend aufrechterhalten werden. Mittlerweile sind alle wesentlichen IT-Systeme wieder ohne Einschränkungen im Einsatz. Der Umfang der ergebniswirksamen Auswirkungen im Konzern auf das (operative) EBT wird derzeit in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionenbetrags erwartet.
Zudem genehmigte der Aufsichtsrat weitere Wachstums- und Investitionsprojekte.
Weitere wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht aufgetreten.
Das Management in Schlüsselpositionen gemäß IAS 24 umfasst die Mitglieder des Vorstands sowie die Mitglieder des Aufsichtsrats.
Auf das Management in Schlüsselpositionen und frühere Vorstandsmitglieder entfallen folgende kurzfristig fällige Leistungen sowie Leistungen für die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses:
| kurzfristig fällige Leistungen an Organe und Arbeitnehmer (Gehalt und sonstige Leistungen) |
Leistungen für die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Zuführung zu Pensionsverpflichtungen) |
|||
|---|---|---|---|---|
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 |
| Frühere Vorstandsmitglieder | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Aktive Vorstandsmitglieder | 2.963 | 3.352 | 620 | 800 |
| Aufsichtsratsmitglieder | 1.565 | 1.549 | 0 | 0 |
| Summe | 4.528 | 4.901 | 620 | 800 |
Die Basis für die kurzfristig fälligen Leistungen an die im Berichtsjahr aktiven Vorstandsmitglieder sind die im Konzernabschluss
erfassten Aufwendungen. Sie umfassen sowohl fixe als auch variable Vergütungsbestandteile.
| kurzfristig fällige Leistungen an Organe und Arbeitnehmer (Gehalt und sonstige Leistungen) |
Leistungen für die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
||||
|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 | |
| Frühere Vorstandsmitglieder | 0 | 0 | 34.113 | 39.715 | |
| Aktive Vorstandsmitglieder | 1.213 | 1.398 | 2.316 | 1.692 | |
| Aufsichtsratsmitglieder | 1.435 | 1.415 | 0 | 0 | |
| Summe | 2.648 | 2.813 | 36.429 | 41.407 |
Die Verpflichtungen aus kurzfristig fälligen Leistungen an Arbeitnehmer beinhalten die voraussichtliche variable jährliche Vergütung, die im Folgejahr ausgezahlt wird.
Konzernanhang Sonstige Angaben
NACHTRAGSBERICHT
trags erwartet.
titionsprojekte.
aufgetreten.
GESAMTVERGÜTUNG
In der Nacht auf den 28.10.2022 gab es einen Cyberangriff auf die IT-Systeme von Aurubis. Daraufhin mussten gezielt zahlreiche Systeme an Aurubis-Standorten präventiv heruntergefahren und vom Internet getrennt werden. Die Produktion konnte weitgehend aufrechterhalten werden. Mittlerweile sind alle wesentlichen IT-Systeme wieder ohne Einschränkungen im Einsatz. Der Umfang der ergebniswirksamen Auswirkungen im Konzern auf das (operative) EBT wird derzeit in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionenbe-
Zudem genehmigte der Aufsichtsrat weitere Wachstums- und Inves-
Weitere wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht
Das Management in Schlüsselpositionen gemäß IAS 24 umfasst die Mitglieder des Vorstands sowie die Mitglieder des Aufsichtsrats.
Die Basis für die kurzfristig fälligen Leistungen an die im Berichtsjahr aktiven Vorstandsmitglieder sind die im Konzernabschluss
Auf das Management in Schlüsselpositionen und frühere Vorstandsmitglieder entfallen folgende kurzfristig fällige Leistungen sowie Leistungen für die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses:
erfassten Aufwendungen. Sie umfassen sowohl fixe als auch variable
Leistungen für die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Zuführung zu Pensionsverpflichtungen)
Leistungen für die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
kurzfristig fällige Leistungen an Organe und Arbeitnehmer (Gehalt und sonstige Leistungen)
kurzfristig fällige Leistungen an Organe und Arbeitnehmer (Gehalt und sonstige Leistungen)
in T€ 2021/22 2020/21 2021/22 2020/21 Frühere Vorstandsmitglieder 0 0 0 0 Aktive Vorstandsmitglieder 2.963 3.352 620 800 Aufsichtsratsmitglieder 1.565 1.549 0 0
Summe 4.528 4.901 620 800
in T€ 2021/22 2020/21 2021/22 2020/21 Frühere Vorstandsmitglieder 0 0 34.113 39.715 Aktive Vorstandsmitglieder 1.213 1.398 2.316 1.692 Aufsichtsratsmitglieder 1.435 1.415 0 0
Summe 2.648 2.813 36.429 41.407
Vergütungsbestandteile.
ANGABEN ZU VORSTAND UND AUFSICHTSRAT
Vergütungen durch den Aurubis-Konzern:
Verpflichtungen des Aurubis-Konzerns:
218
Aurubis Geschäftsbericht 2021/22
Neben den kurzfristig fälligen Leistungen und den Leistungen für die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erhalten die aktiven Mitglieder des Vorstandes eine anteilsbasierte Vergütungskomponente mit Barausgleich sowie einen Performance Cash Plan.
Das System zur variablen Vergütung umfasst sowohl eine einjährige variable Vergütung (zwei Drittel des Jahresbonus kurzfristig fällig) als auch eine mehrjährige, in die Zukunft gerichtete Vergütung
(langfristig fällig). Die mehrjährige Vergütung setzt sich aus einem Performance Cash Plan über vier Geschäftsjahre sowie einem Aktien-Deferral (virtuelle Aktien – überführt aus einem Drittel des Jahresbonus) über drei Geschäftsjahre zusammen. Das Verhältnis von mehrjähriger zu einjähriger variabler Vergütung beträgt 60:40.
Auf die anteilsbasierte Vergütungskomponente mit Barausgleich sind die Ansatz- und Bewertungsvorschriften des IFRS 2 anzuwenden. Es handelt sich hierbei um ein virtuelles Aktien-Deferral. Die sich ergebende Verpflichtung besteht in Höhe des beizulegenden Zeitwerts der virtuellen Aktien.
| anteilsbasierte Vergütungen | andere langfristig fällige Leistungen |
|||
|---|---|---|---|---|
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 |
| Aktive Vorstandsmitglieder | 259 | 685 | 1.559 | 1.436 |
| anteilsbasierte Vergütungen | andere langfristig fällige Leistungen |
|||
|---|---|---|---|---|
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 | 2021/22 | 2020/21 |
| Aktive Vorstandsmitglieder | 1.322 | 1.423 | 3.517 | 2.545 |
Für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben sind somit im Geschäftsjahr für die Mitglieder des Vorstandes Gesamtbezüge in Höhe von 5.401 T€ (Vj. 6.273 T€) und für die Mitglieder des Aufsichtsrats in Höhe von 1.565 T€ (Vj. 1.549 T€) aufgewendet worden. Neben den dargestellten Beträgen erhielten die Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrates, die Arbeitnehmer im Aurubis-Konzern sind, Bezüge im
AKTIENGESCHÄFTE DER ORGANMITGLIEDER
Nach Art. 19 Marktmissbrauchsverordnung (EU Nr. 596/2014) müssen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats den Erwerb und die Veräußerung von Aktien der Gesellschaft offenlegen. Dies gilt nicht, sofern die Gesamtsumme der Geschäfte je Person den Betrag von 20.000 € pro Kalenderjahr nicht erreicht.
Kein Mitglied des Aufsichtsrats oder des Vorstands hat der Gesellschaft mitgeteilt, dass es in der Zeit vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022 Stückaktien der Gesellschaft erworben bzw. veräußert hat.
Rahmen ihres Anstellungsverhältnisses. Deren Höhe entsprach dabei einer ihren Funktionen und Aufgaben im Konzern angemessenen Vergütung.
Weitere Einzelheiten zu den individuellen Vergütungen der Vorstandsmitglieder und der Mitglieder des Aufsichtsrats sind im Vergütungsbericht dargestellt und erläutert.
Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung ist vom Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht worden.
Sie ist zudem unter www.aurubis.com/ueber-uns/corporate-governance verfügbar.
Die bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses der Aurubis AG nach § 33 Abs. 1 WpHG vorliegenden Stimmrechtsmitteilungen von Aktionären bezüglich der Über- und Unterschreitung der relevanten Meldeschwellen sind dem Jahresabschluss der Aurubis AG zu entnehmen. Die bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses der Aurubis AG nach § 33 Abs. 1 WpHG vorliegenden Stimmrechtsmitteilungen von Aktionären bezüglich der Über- und Unterschreitung der relevanten Meldeschwellen sind dem Jahresabschluss der Aurubis AG zu entnehmen.
Sie sind zudem unter www.aurubis.com/ueber-uns/corporate-governance verfügbar. Sie sind zudem unter www.aurubis.com/ueber-uns/corporate-governance verfügbar.
Für das Geschäftsjahr 2021/22 bzw. das Vorjahr wurden folgende Honorare für Dienstleistungen des weltweiten Netzwerks von Deloitte als Aufwand erfasst: Für das Geschäftsjahr 2021/22 bzw. das Vorjahr wurden folgende Honorare für Dienstleistungen des weltweiten Netzwerks von Deloitte als Aufwand erfasst:
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
| Für die Abschlussprüfung | 1.165 | 1.152 |
| Für die Abschlussprüfung | 1.165 | 1.152 |
| Für andere Bestätigungsleistungen | 142 | 12 |
| Für andere Bestätigungsleistungen | 142 | 12 |
| Summe | 1.307 | 1.164 |
| Summe | 1.307 | 1.164 |
Auf die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer entfielen folgende Honorare: Auf die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer entfielen folgende Honorare:
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
|---|---|---|
| in T€ | 2021/22 | 2020/21 |
| Für die Abschlussprüfung | 726 | 711 |
| Für die Abschlussprüfung | 726 | 711 |
| Für andere Bestätigungsleistungen | 62 | 3 |
| Für andere Bestätigungsleistungen | 62 | 3 |
| Summe | 788 | 714 |
| Summe | 788 | 714 |
Anteilsbesitzliste
| Name und Sitz der Gesellschaften Name und Sitz der Gesellschaften |
Unmittelbarer und Unmittelbarer und mittelbarer Anteil in % mittelbarer Anteil in % |
Gehalten über Gehalten über |
||
|---|---|---|---|---|
| 1 | Aurubis AG, Hamburg Aurubis AG, Hamburg |
|||
| Vollkonsolidierte Gesellschaften Vollkonsolidierte Gesellschaften |
||||
| 2 2 |
Aurubis Olen nv, Olen Aurubis Olen nv, Olen |
100 100 |
1 | |
| 3 3 |
Aurubis Finland Oy, Pori Aurubis Finland Oy, Pori |
100 100 |
2 | |
| 4 | Aurubis Holding USA LLC, Buffalo Aurubis Holding USA LLC, Buffalo |
100 100 |
2 | |
| 5 | Aurubis Buffalo Inc., Buffalo Aurubis Buffalo Inc., Buffalo |
100 100 |
4 | |
| 6 6 |
Cumerio Austria GmbH, Wien Cumerio Austria GmbH, Wien |
100 100 |
1 | |
| 7 7 |
Aurubis Bulgaria AD, Pirdop Aurubis Bulgaria AD, Pirdop |
99,86 99,86 |
6 | |
| 8 | Aurubis Engineering EAD, Sofia Aurubis Engineering EAD, Sofia |
100 100 |
6 | |
| 9 | Aurubis Italia Srl, Avellino Aurubis Italia Srl, Avellino |
100 100 |
1 | |
| 10 10 |
Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG, Stolberg Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG, Stolberg |
100 100 |
1 | |
| 11 11 |
Aurubis Stolberg Asset GmbH & Co. KG, Stolberg Aurubis Stolberg Asset GmbH & Co. KG, Stolberg |
100 100 |
10 | |
| 12 12 |
Peute Baustoff GmbH, Hamburg Peute Baustoff GmbH, Hamburg |
100 100 |
1 | |
| 13 13 |
RETORTE GmbH Selenium Chemicals & Metals, Röthenbach RETORTE GmbH Selenium Chemicals & Metals, Röthenbach |
100 100 |
1 | |
| 14 14 |
E.R.N. Elektro-Recycling NORD GmbH, Hamburg E.R.N. Elektro-Recycling NORD GmbH, Hamburg |
100 100 |
1 | |
| 15 15 |
Aurubis Product Sales GmbH, Hamburg Aurubis Product Sales GmbH, Hamburg |
100 100 |
1 | |
| 16 16 |
Deutsche Giessdraht GmbH, Emmerich Deutsche Giessdraht GmbH, Emmerich |
100 100 |
1 | |
| 17 17 |
Metallo Group Holding NV, Beerse Metallo Group Holding NV, Beerse |
100 100 |
1 | |
| 18 18 |
Aurubis Beerse NV, Beerse Aurubis Beerse NV, Beerse |
100 100 |
17 | |
| 19 19 |
Aurubis Berango S.L.U., Berango Aurubis Berango S.L.U., Berango |
100 100 |
18 | |
| 20 20 |
Aurubis Richmond LLC, Richmond Aurubis Richmond LLC, Richmond |
100 100 |
4 | |
| At Equity einbezogene Gesellschaften At Equity einbezogene Gesellschaften |
||||
| 21 21 |
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg |
50 50 |
10 | |
| 22 22 |
CABLO GmbH, Gelsenkirchen CABLO GmbH, Gelsenkirchen |
40 40 |
1 | |
| Nicht konsolidierte Gesellschaften Nicht konsolidierte Gesellschaften |
||||
| 23 23 |
azeti GmbH, Berlin azeti GmbH, Berlin |
100 100 |
1 | |
| 24 24 |
Aurubis Holding Sweden AB, Stockholm Aurubis Holding Sweden AB, Stockholm |
100 100 |
2 | |
| 25 25 |
Aurubis Sweden AB, Finspång Aurubis Sweden AB, Finspång |
100 100 |
24 | |
| 26 26 |
Aurubis Stolberg Verwaltungs-GmbH, Stolberg Aurubis Stolberg Verwaltungs-GmbH, Stolberg |
100 100 |
1 | |
| 27 27 |
Aurubis Stolberg Asset Verwaltungs-GmbH, Stolberg Aurubis Stolberg Asset Verwaltungs-GmbH, Stolberg |
100 100 |
10 | |
| 28 28 |
Aurubis Hong Kong Ltd., Hongkong Aurubis Hong Kong Ltd., Hongkong |
100 100 |
2 | |
| 29 29 |
Aurubis Metal Products (Shanghai) Co., Ltd, Schanghai Aurubis Metal Products (Shanghai) Co., Ltd, Schanghai |
100 100 |
28 | |
| 30 30 |
Aurubis Rus LLC, St. Petersburg Aurubis Rus LLC, St. Petersburg |
100 100 |
2 | |
| 31 31 |
Retorte do Brasil, Joinville Retorte do Brasil, Joinville |
51 51 |
13 | |
| 32 32 |
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH, Stolberg Schwermetall Halbzeugwerk GmbH, Stolberg |
50 50 |
10 | |
| 33 33 |
JoSeCo GmbH, Kirchheim/Schwaben JoSeCo GmbH, Kirchheim/Schwaben |
50 50 |
13 | |
| 34 34 |
Aurubis Turkey Kimya Anonim Sirketi, Istanbul Aurubis Turkey Kimya Anonim Sirketi, Istanbul |
100 100 |
7 | |
| Hamburg, den 20.12.2022 Hamburg, den 20.12.2022 |
||||
| Der Vorstand Der Vorstand |
||||
| Roland Harings | Roland Harings Dr. Heiko Arnold Dr. Heiko Arnold |
Rainer Verhoeven Rainer Verhoeven |
||
| Vorsitzender Vorsitzender |
Mitglied Mitglied |
Mitglied Mitglied |
||
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Hamburg, den 20.12.2022
Der Vorstand
Vorsitzender Mitglied Mitglied
Roland Harings Dr. Heiko Arnold Rainer Verhoeven
An die Aurubis AG, Hamburg
Wir haben den Konzernabschluss der Aurubis AG, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 30.09.2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Lagebericht des Mutterunternehmens zusammengefassten Konzernlagebericht der Aurubis AG, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022 geprüft. Die mit der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB zusammengefasste Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB, auf die im Abschnitt "Rechtliche Angaben" des zusammengefassten Lageberichts Bezug genommen wird, den mit dem gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach §§ 289b Abs. 3 und 289c bis 289e HGB zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht nach §§ 315b Abs. 3 und 315c HGB, auf den im Abschnitt "Gesonderter nichtfinanzieller Bericht" des zusammengefassten Lageberichts Bezug genommen wird, die im Abschnitt "Nicht prüfungspflichtiger Teil des Lageberichts" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Stellungnahme der gesetzlichen Vertreter zur Angemessenheit und Wirksamkeit des gesamten internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems (Empfehlung A.5 des Deutschen Corporate Governance Kodex 2022), den Abschnitt "Industrielle Führungsposition im Bereich Nachhaltigkeit ausbauen" im zusammengefassten Lagebericht sowie die ESG-Rating Ergebnisse, auf die im Abschnitt "Gesamtbewertung des Geschäftsjahres 2021/22 des Aurubis-Konzerns durch den Vorstand" des zusammengefassten Lageberichts Bezug genommen wird, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
a Aus dem Aurubis-Konzern wurden im Geschäftsjahr die vollkonsolidierten Gesellschaften Aurubis Netherlands BV, Zutphen/Niederlande, Aurubis Mortara S.p.A., Mortara/Italien, Aurubis UK Ltd., Smethwick/Großbritannien, sowie Aurubis Slovakia s.r.o., Dolný Kubín/Slowakei, veräußert. Hierzu haben die gesetzlichen Vertreter der an-teilshaltenden Gesellschaften am 16.02.2022 ein Sale and Purchase Agreement mit der KME SE, Osnabrück und deren Muttergesellschaft Intek Group S.p.A., Mailand/Italien abgeschlossen. Der Übergang von Nutzen und Lasten (sog. Closing) erfolgte gemäß eines Nachtrags zum Vertrag zum 29.07.2022. Entsprechend haben die gesetzlichen Vertreter der Aurubis AG aufgrund des Beherrschungsverlustes die Entkonsolidierung zu diesem Datum durchgeführt. Hiermit war der Abgang wesentlicher Vermögenswerte (EUR 130 Mio.) und Schulden (EUR 69 Mio.) sowie ein Entkonsolidierungserfolg in Höhe von EUR 12 Mio. verbunden. Der Sachverhalt war für uns von besonderer Bedeutung, da der Transaktion ein komplexes Vertragswerk zugrunde lag sowie umfangreiche Anhangangaben erforderlich waren.
Die Angaben der gesetzlichen Vertreter sind im Abschnitt "Akquisitionen und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" im Konzernanhang enthalten.
b Zunächst haben wir geprüft, ob das Mutterunternehmen tatsächlich die Beherrschung zum 29.07.2022 über die entkonsolidierten Unternehmen verloren hat. Für diese Beurteilung haben wir insbesondere die vertraglichen Grundlagen der Transaktion eingehend gewürdigt und die Kaufpreiszahlung sowie die weiteren Bedingungen für den Übergang der Tochtergesellschafen an den Käufer nachvollzogen. Die Bewertung der abgehenden Vermögenswerte und Schulden haben wir auch unter Zuhilfenahme von Prüfer*innen aus dem Deloitte-Netzwerk nachvollzogen. Dabei haben wir insbesondere an Inventurbeobachtungen am 29. bzw. 30.07.2022 teilgenommen und die Bewertung des Vorratsvermögens sowie den Nachweis, die Vollständigkeit, die Periodenabgrenzung und die Bewertung anderer Posten des sogenannten Net Working Capitals geprüft. Für weitere Bilanzposten und Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der entkonsolidierten Unternehmen haben wir analytische Beurteilungen vorgenommen. Wir haben darüber hinaus die Ermittlung des Kaufpreises nachvollzogen, die Buchwertabgänge überprüft und auf dieser Basis den Entkonsolidierungserlös überprüft und nachvollzogen. Darüber hinaus haben wir beurteilt, ob etwaige Verbindlichkeiten aus Kaufpreisrückzahlungen zutreffend passiviert sind. Schließlich haben wir die Vollständigkeit und Richtigkeit der zugehörigen Angaben im Konzernanhang geprüft.
a Die Gesellschaften des Aurubis-Konzerns schließen eine Vielzahl unterschiedlicher derivativer Finanzinstrumente zur Absicherung gegen Währungs- und Warenpreisrisiken aus dem gewöhnlichen Geschäftsbetrieb ab. Basis dafür ist die von den gesetzlichen Vertretern vorgegebene Sicherungspolitik, die in entsprechenden internen Richtlinien dokumentiert ist. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist es, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Volatilitäten zu reduzieren, welche auf Veränderungen von Wechselkursen (im Wesentlichen bei Fremdwährungsverkäufen und -einkäufen), und von Kupferpreisen im Metalleinkauf und -verkauf zurückzuführen sind.
Das Nominalvolumen der abgeschlossenen Derivate beläuft sich zum 30.09.2022 auf EUR 4,9 Mrd. Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden mit Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (Marktwerte) ermittelt. Die positiven Marktwerte der insgesamt zur Sicherung eingesetzten derivativen Finanzinstrumente betragen zum 30.09.2022 netto EUR 288 Mio.; die negativen Marktwerte belaufen sich auf EUR 138 Mio. Soweit die im Aurubis-Konzern eingesetzten Finanzinstrumente wirksame Sicherungsgeschäfte künftiger Zahlungsströme im Rahmen von Sicherungsbeziehungen nach den Vorschriften des IFRS 9 sind, werden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes bis zur Fälligkeit des gesicherten Zahlungsstroms (effektiver Teil) über die Dauer der Sicherungsbeziehung erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Zum Bilanzstichtag waren kumuliert EUR 47,0 Mio. als erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge vor Ertragsteuern erfasst. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte aufgrund der hohen Komplexität und Anzahl der Geschäfte sowie der umfangreichen Anforderungen an Bilanzierung und Anhangangaben von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung.
Die Angaben der Gesellschaft zur Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten sind in Abschnitt "30. Finanzinstrumente" des Konzernanhangs sowie im Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts enthalten.
b Im Rahmen unserer Prüfung haben wir mit Unterstützung unserer internen Spezialisten aus dem Bereich Financial Risk unter anderem die vertraglichen und finanztechnischen Grundlagen gewürdigt und die Bilanzierung einschließlich der Eigenkapital- und Ergebniseffekte aus den diversen Sicherungsgeschäften nachvollzogen. Zusammen mit den Spezialisten haben wir das eingerichtete interne Kontrollsystem der Gesellschaft im Bereich der derivativen Finanzinstrumente einschließlich der internen Überwachung der Einhaltung der Sicherungspolitik gewürdigt und die Kontrollen hinsichtlich Gestaltung, Implementierung und Wirksamkeit geprüft. Ferner haben wir bei der Prüfung der Bewertung der Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert auch die Berechnungsmethoden auf Basis von Marktdaten für repräsentativ ausgewählte Stichproben nachvollzogen. Zur Prüfung der Effektivität der Sicherungsbeziehung haben wir die angewendeten Methoden analysiert und deren ordnungsmäßige systemseitige Implementierung nachvollzogen. Weiterhin haben wir uns zur Beurteilung der Vollständigkeit der erfassten Geschäfte und zur Prüfung der beizulegenden Zeitwerte der erfassten Geschäfte auf Bank- und Brokerbestätigungen gestützt. Hinsichtlich der erwarteten Zahlungsströme und der Effektivitätsbeurteilung von Sicherungsgeschäften haben wir im Wesentlichen rückblickend die Sicherungsgrade der Vergangenheit beurteilt. Die Anhangangaben haben wir auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft.
a Für Steuerungs- und Analysezwecke des Aurubis-Konzerns werden das operative EBT (Earnings before Taxes) und der operative ROCE (Return on Capital Employed) herangezogen, die jeweils um besondere Effekte bereinigt werden. In der Segmentberichterstattung des Konzernabschlusses der Aurubis AG werden die Bereinigungen in der Spalte "Überleitung/Konsolidierung" dargestellt. Dabei werden, sofern vorhanden, zunächst die Positionen des nicht fortgeführten Geschäfts eliminiert und anschließend folgende Bewertungseinflüsse herausgerechnet: Bewertungsergebnisse aus der Anwendung des IAS 2, Bewertung von Metallderivatgeschäften bezogen auf die Hauptmetallbestände, nichtzahlungswirksame
Effekte aus Kaufpreisallokationen sowie seit dem Geschäftsjahr 2021/2022 nicht realisierte Bewertungseffekte aus den Marktbewertungen von energiebezogenen Derivategeschäften. Im Konzernabschluss werden Bereinigungen des EBT in Höhe von EUR -249 Mio. aus den Bewertungseffekten der Vorräte, EUR 10 Mio. aus Effekten im Anlagevermögen und EUR 156 Mio. aus Metall- und Energiederivaten dargestellt. Das operative EBT und der operative ROCE werden von den gesetzlichen Vertretern im Rahmen ihrer Kapitalmarktkommunikation als zentrale bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatoren verwendet. Weiterhin werden diese beiden Kennzahlen als Grad der Zielerreichung für die jährliche Erfolgsvergütung der Mitarbeiter des Aurubis-Konzerns herangezogen. Da die Ermittlung der bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren auf Basis der internen Vorgaben des Aurubis-Konzerns vorgenommen werden und hierbei ein Risiko zur einseitigen Ausübung von Ermessensspielräumen durch die gesetzlichen Vertreter besteht, waren die Bereinigungen des operativen EBT und des operativen ROCE im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
Die Angaben der Gesellschaft zur Herleitung und Darstellung finanzieller Messgrößen sind im Abschnitt "Wirtschaftliche Entwicklung des Aurubis-Konzerns" des zusammengefassten Lageberichts sowie in der Segmentberichterstattung im Konzernanhang dargestellt.
b Zunächst haben wir die systematische und stetige Bereinigung der Kennzahlen untersucht. Wir haben unter anderem die Ermittlung des operativen EBT und des operativen ROCE nachvollzogen und die von den gesetzlichen Vertretern identifizierten Bereinigungen auf Übereinstimmung mit den internen Vorgaben gewürdigt. Damit einhergehend haben wir anhand der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse und der uns von Seiten der gesetzlichen Vertreter erteilten Auskünfte untersucht, ob die vorgenommenen Bereinigungen in Einklang mit den diesbezüglichen Angaben im zusammengefassten Lagebericht, denen im Vergütungsbericht und den Erläuterungen in der Segmentberichterstattung stehen.
Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der mit der Erklärung zur Unternehmensführung zusammengefassten Konzernerklärung zur Unternehmensführung ist, sowie für den Vergütungsbericht nach § 162 AktG sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht, den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
» identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
PRÜFUNGSURTEIL
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der bereitgestellten Datei, die den SHA-256-Wert: B09FC659162867FE6FB461238476ED217DC13 EFF4979709DCDC1B7229FE81207 aufweist, enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 01.10.2021 bis zum 30.09.2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 17.02.2022 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 17.02.2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2018/2019 als Konzernabschlussprüfer der Aurubis AG, Hamburg, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Wir haben folgende Leistungen, die nicht im Konzernabschluss oder im zusammengefassten Lagebericht angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für die Konzernunternehmen erbracht:
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und zusammengefasste Lagebericht – auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Christian Dinter."
Hamburg, den 20. Dezember 2022
Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Christian Dinter Maximilian von Perger Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Aurubis Operating System (AOS): Managementsystem zur Erreichung einer kontinuierlichen und nachhaltigen Verbesserung der Prozesse.
Blisterkupfer: (auch "Blasenkupfer") Unraffiniertes, blasiges Kupfer; die Blasen (englisch: Blister) entstehen durch Ausscheiden der Gase beim Erstarrungsprozess; wird auch als Rohstoff eingekauft.
CDP: (Ehemals Carbon Disclosure Project) Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, dass Unternehmen und auch Kommunen ihre Klimaschutzdaten veröffentlichen.
Closing-the-Loop: Für Aurubis bedeutet "Closing-the-Loop" – also den Kreislauf schließen – den Kunden auch zum Lieferanten zu machen. Dabei werden u. a. Altkupfer oder Produktionsabfälle, die entlang der Wertschöpfungskette in der Produktion unserer Kunden anfallen, vom Kunden wieder direkt an uns geliefert. Wir schließen damit Materialkreisläufe.
Compliance: Handeln in Übereinstimmung mit bestimmten Regeln. Bezugspunkte der Compliance sind neben Gesetzen, Verordnungen und anderen staatlichen Normen auch unternehmensinterne Richtlinien (z.B. Verhaltenskodizes).
Eisensilikat: Begleitprodukt der Kupfergewinnung im Verhüttungsprozess; entsteht unter Zugabe von Sand aus dem im Kupferkonzentrat und in den Recyclingrohstoffen chemisch gebundenen Eisen; findet als Granulat/Sand oder in stückiger Form vor allem in der Bauindustrie Verwendung.
Elektrolyse: Elektrochemischer Prozess und bei uns die letzte Raffinationsstufe der Metallgewinnung. Bei Kupfer werden Anode und Kathode in eine schwefelsaure Lösung (Elektrolyt) gehängt und an einen Stromkreis angeschlossen. Kupfer und unedlere Elemente (z.B. Nickel) gehen von der Anode in die Lösung. An der Kathode scheidet sich Kupfer aus der Lösung mit einer Reinheit von 99,99% ab. Edlere Metalle (z.B. Silber und Gold) und unlösliche Bestandteile sinken im sog. Anodenschlamm auf den Boden der Elektrolysezelle.
EMAS: Eco-Management und Audit Scheme (auch: EU-Öko-Audit). EMAS wurde von der EU entwickelt und ist ein Gemeinschaftssystem aus Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen.
ESG: Environment, Social, Governance (Umwelt, Mensch, Unternehmensführung). ESG bezieht sich auf die Verantwortungsdimensionen von Unternehmen und wird meist im Kontext von nachhaltigkeitsorientierten Kapitalanlagen verwendet.
EU-Taxonomie: Verordnung zur Ermittlung von ökologischer Nachhaltigkeit bei Investitionen, inklusive Kriterien zur Bestimmung, inwieweit Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig einzustufen sind.
Formataufpreis: Entgelt für die Verarbeitung von Kupferkathoden zu Kupferprodukten.
Gießwalzdraht: In einem kontinuierlichen Verfahren hergestelltes Vorprodukt für die Produktion von Kupferdrähten.
Global Reporting Initiative (GRI): Veröffentlicht die GRI Standards, die Vorgaben und Indikatoren enthalten für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die GRI Standards sind als Rahmenwerk für die freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung international etabliert.
Grüner Wasserstoff: Wasserstoff, bei dessen Herstellung nur Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt wird. D.h. die Produktion vom Wasserstoff ist in diesem Fall CO2-frei.
ILO-Kernarbeitsnormen: Die Kernarbeitsnormen der int. Arbeitsorganisationen (International Labour Organisation, ILO) der Vereinten Nationen umfassen vier Grundprinzipien: Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen, Beseitigung der Zwangsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit und Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Diese finden sich in acht ILO-Übereinkommen wieder, die sogenannten ILO-Kernarbeitsnormen.
ISO 14001: Weltweit gültige Norm, die Kriterien für den Aufbau und die Überprüfung der Umweltmanagementsysteme von Unternehmen festlegt. Über einen externen Gutachter kann ein Unternehmen den Nachweis über ein funktionierendes Umweltmanagementsystem erhalten (Zertifizierung).
ISO 45001: Weltweit gültige und branchenübergreifende Norm für Anforderungen an und für die Umsetzung von Arbeitssicherheitsund Gesundheitsschutzmanagementsystemen von Unternehmen. Sie löst den OHSAS 18001-Standard ab.
ISO 50001: Weltweit gültige Norm, die Kriterien dafür festlegt, ein Energiemanagementsystem einzuführen, zu betreiben und fortlaufend zu verbessern. Ziel ist es, die energiebezogene Leistung eines Unternehmens stetig zu verbessern. Um Vergünstigungen bei der EEG-Umlage in Anspruch nehmen zu können, müssen energieintensive Unternehmen nach EMAS oder ISO 50001 zertifiziert sein.
Komplexe Materialien: Sowohl primäre als auch sekundäre Rohstoffe werden in dem Sinne komplexer, als die Gehalte an Kupfer abnehmen und die Konzentrationen an Begleitelementen und Verunreinigungen zunehmen.
Konfliktmineralien: Aktuell vier Mineralien: Zinn, Tantal, Wolfram und Gold. Der Handel mit diesen Mineralien kann das Risiko bergen, Konflikte in politisch instabilen Gebieten zu befördern und zu verlängern. Aus diesem Grund werden für Importeure dieser Mineralien besondere Anforderungen an die Sorgfaltspflicht gestellt, u. a. durch die EU-Konfliktmineralienverordnung. Orientierungshilfe für die Sorgfaltspflicht gibt der weltweit anerkannte OECD-Leitfaden zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht und zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten für Minerale aus Konflikt- und Hochrisikogebieten.
Konverterschlacke: Gesteinsschmelze, die während des Verhüttungsprozesses im Konverter entsteht. Sie kann ähnlich zu natürlichem Gestein weiter aufbereitet werden.
KPI: Key Performance Indicator; Kennzahl, mit der die Leistung eines Unternehmens in einem bestimmten Bereich gemessen werden kann.
KRS: Kayser Recycling System, modernes Recyclingsystem zur Verarbeitung einer großen Bandbreite von kupferhaltigen Sekundärrohstoffen am Standort Lünen.
Kupferkathoden: Qualitätsprodukt der Kupferelektrolyse (Kupfergehalt 99,99%) und erstes börsenfähiges Produkt der Kupfererzeugung.
Kupferkonzentrat: Produkt aus der Aufbereitung (Anreicherung) von Kupfererzen, Hauptrohstoff bei Aurubis. Da Kupfer in seinen Erzen fast ausschließlich chemisch gebunden ist und in niedrigen Konzentrationen (zumeist unter 1%) vorliegt, werden die Erze nach Förderung in der Mine in Aufbereitungsanlagen zu Konzentraten angereichert (Kupfergehalt 25% bis 40%).
Kupferprämie: Aufpreis für qualitativ hochwertige Kathoden, die unter anderem in der Produktion von Gießwalzdraht und Stranggussformate zum Einsatz kommen.
Lebenszyklusanalyse: betrachtet und berechnet die ökologischen Auswirkungen eines Produktes entlang des gesamten Lebensweges. Von der Rohstoffquelle bis zur Entsorgung.
Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte: ein globales Instrument für die Vermeidung und Bewältigung des Risikos nachteiliger Auswirkungen auf die Menschenrechte im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Aktivitäten. www.unglobalcompact.org/library/2
Location based: Methode zur Berechnung der indirekten CO2- Emissionen (Scope 2). Dabei werden die CO2-Emissionen, die mit Erzeugung vom eingekauften Strom oder anderen eingekauften Energiearten im Zusammenhang stehen, anhand von durchschnittlichen Emissionsfaktoren für die Region des Unternehmensstandorts berechnet. Siehe auch "market based".
London Bullion Market Association (LBMA): Ein wichtiger außerbörslicher Handelsplatz für Gold und Silber. Die über die LBMA gehandelten Gold- und Silberbarren müssen bestimmten Qualitätsanforderungen entsprechen.
London Metal Exchange (LME): Umsatzstärkste und wichtigste Metallbörse der Welt.
LTIFR: Lost Time Injury Frequency Rate (Unfallhäufigkeit).
Market based: Methode zur Berechnung der indirekten CO2- Emissionen (Scope 2). Dabei werden die CO2-Emissionen, die mit Erzeugung vom eingekauften Strom oder anderen eingekauften Energiearten im Zusammenhang stehen, anhand der Daten des Energielieferanten oder des eingekauften Produktes berechnet. Der Emissionsfaktor steht somit im direkten Zusammenhang mit der Art der Energiequelle. Siehe auch "location based".
Metallmehrausbringen: Menge an Metallen, die eine Hütte über den bezahlten Metallinhalt der eingesetzten Rohstoffe hinaus ausbringen kann.
Primärkupfererzeugung: Produktion von Kupfer aus Kupferkonzentraten.
REACH: Seit 2007 gilt in der Europäischen Union die REACH-Verordnung. REACH steht für "Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals", also für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. Ziel der Verordnung ist die Erfassung sämtlicher Stoffströme in der EU.
Recyclingmaterialien: Materialien aus der Kreislaufführung von Stoffen. Sie entstehen als Reststoffe in Produktionsprozessen oder bei der Aufbereitung von Alt- und Fehlprodukten.
Responsible Minerals Initiative (RMI): Initiative, die Unternehmen dabei unterstützt, sich mit verantwortungsvoller Mineralienbeschaffung in ihren Lieferketten zu beschäftigen.
Risikobereitschaftsbewertung der RMI: Instrument zur Selbstbewertung und Selbstberichterstattung für Mineralien- und Metallproduzenten und -verarbeiter, mit dem sie ihre Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungspraktiken und -leistungen mitteilen können.
Schmelzlöhne (TC/RCs), Raffinierlöhne (RCs): Treatment and Refining Charges (TC/RCs) und Refining Charges (RCs) sind Abschläge vom Metalleinkaufspreis für die Umwandlung von Rohstoffen in das Börsenprodukt Kupferkathode und andere Metalle.
Science Based Targets (SBT): Die Science Based Targets Initiative (SBTi) wurde 2015 von CDP, UN Global Compact, dem World Resources Institute und dem World Wide Fund for Nature (WWF) gegründet. Mit der gemeinsam entwickelten Methodik können Unternehmen wissenschaftlich basierte Zielwerte berechnen, wie schnell und in welchem Umfang sie ihre Treibhausgasemissionen reduzieren müssen, um die Erderwärmung auf 1,5° Grad zu begrenzen – sogenannte Science Based Targets.
Science Based Targets Initiative (SBTi): Siehe "Science Based Targets (SBT)".
Sekundärkupfererzeugung: Produktion von Kupfer aus Recyclingmaterialien.
Settlement: Offizieller Kassa-Brief-Kurs an der LME; Preisgrundlage in Jahresverkaufsverträgen.
Spotmarkt: Tagesgeschäft; Markt für prompte Lieferungen.
Stranggussformate: Entstehen durch ein kontinuierliches Gießverfahren, bei dem endlose Stränge erzeugt werden. Die Stranggussformate werden durch Walzen und Strangpressen zu Blechen, Folien, Profilen und Rohren weiterverarbeitet.
Sustainable Development Goals (SDGs): Agenda für nachhaltige Entwicklung, die 2015 von allen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen angenommen wurden. Sie sind als ein gemeinsames Konzept für Frieden und Wohlstand für die Menschen und den Planeten zu verstehen.
Sustainable Finance: Der Begriff bezeichnet die Einbeziehung von ökologischen, sozialen und Governance-bezogenen Kriterien bei Investmententscheidungen im Finanzsektor. Ziel von Sustainable Finance ist es, langfristigere Investitionen in nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten und Projekte zu fördern.
Initiative des Rats für Finanzstabilität, die empfiehlt, welche Informationen Unternehmen zu Klimarisiken offenlegen sollten. Diese Informationen sollen Investoren, Kreditgeber und Versicherer bei der angemessenen Bewertung und Preisgestaltung unterstützen.
Wesentlichkeitsanalyse: Wesentlichkeitsanalysen dienen der Bestimmung der Berichtsinhalte für nichtfinanzielle Berichte, Nachhaltigkeitsberichte im Allgemeinen oder als Grundlage für die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien. Bei der Analyse werden die Nachhaltigkeitsthemen identifiziert, die für das jeweilige Unternehmen besonders relevant sind.
Brutto-Marge: ist die Summe der Ergebniskomponenten Metallergebnis, Schmelz- und Raffinierlöhne sowie Prämien und Produkte.
EBIT: (Earnings before Interest and Taxes) ist das Ergebnis vor Ertragsteuern und Finanzergebnis. Es zeigt die operative Ertragskraft eines Unternehmens unabhängig von dessen Kapitalstruktur.
EBITDA: (Earnings before Interest and Taxes, Depreciation and Amortisation) ist das Ergebnis vor Ertragsteuern, Finanzergebnis und Abschreibungen. Es zeigt die operative Ertragskraft eines Unternehmens unabhängig von dessen Kapitalstruktur und Investitionsneigung.
EBT: (Earnings before Taxes) ist das Ergebnis vor Ertragsteuern. Es zeigt die Ertragskraft eines Unternehmens.
Eingesetztes Kapital (Capital Employed): Setzt sich zusammen aus Eigenkapital, Pensionsrückstellungen und Finanzverbindlichkeiten, unter Abzug der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
Free Cashflow: Ist der erwirtschaftete Zahlungsmittelüberschuss unter Berücksichtigung zahlungswirksamer Veränderungen des Working Capital, nach Abzug der Auszahlungen für Investitionen, der Zinsauszahlungen sowie der Dividendenzahlungen. Er steht dem Unternehmen zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten zur Verfügung.
Netto-Cashflow: Ist der erwirtschaftete Zahlungsmittelüberschuss nach Berücksichtigung zahlungswirksamer Veränderungen des Working Capital. Er steht dem Unternehmen für Auszahlungen im Rahmen der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zur Verfügung.
Nettofinanzverbindlichkeiten: Setzen sich zusammen aus den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
ROCE: (Return on Capital Employed) bezeichnet das Verhältnis von EBIT zum eingesetzten Kapital am Bilanzstichtag (Capital Employed). Er beschreibt damit die Verzinsung des eingesetzten Kapitals im Berichtszeitraum.
Wenn Sie mehr Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an:
Hovestraße 50 20539 Hamburg [email protected] www.aurubis.com
Angela Seidler Vice President Investor Relations, Corporate Communications & Sustainability Telefon +49 40 7883-3178 [email protected]
Elke Brinkmann Head of Investor Relations Telefon +49 40 7883-2379 [email protected]
Ferdinand von Oertzen Specialist Investor Relations Telefon +49 40 7883-3179 [email protected]
Kirchhoff Consult AG, Hamburg
Der Konzernanhang wurde mit Unterstützung von firesys erstellt.
Aurubis AG
Beisner Druck GmbH & Co. KG, Buchholz in der Nordheide
Diese Information enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf unseren gegenwärtigen Annahmen und Prognosen beruhen. Bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und Einflüsse können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage oder die Entwicklung von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren.

Gedruckt auf FSC-Recycled zertifiziertem Papier. Durch die Verwendung des FSC-Papiers unterstützen wir aktiv den Erhalt unserer Wälder sowie
den Schutz von Tieren und Pflanzen und setzen uns gegen die Ausbeutung von Menschen im Zuge der Waldwirtschaft ein.
Die Produktion wird CO2-neutral gestellt mit einem Gold-Standard-Zertifikat.
www.klima-druck.de/klimainitiative

Dieses Druckerzeugnis ist mit dem
Das Papier und die Druckerei sind gemäß der aktuell geltenden Vorgaben "Blauer Engel" DE-UZ 195 zertifiziert.
| 06.02.2023 | Quartalsmitteilung 3 Monate 2022/23 |
|---|---|
| 16.02.2023 | Hauptversammlung |
| 11.05.2023 | Zwischenbericht 6 Monate 2022/23 |
| 07.08.2023 | Quartalsmitteilung 9 Monate 2022/23 |
| 06.12.2023 | Bericht zum Geschäftsjahr 2022/23 |
Unser Geschäftsjahr beginnt am 01.10. und endet am 30.09.
Aurubis-Konzern (IFRS)
| 2021/22 | 2020/21 | 2019/20 | 2018/19 | 2017/18 | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis | ||||||
| Umsatzerlöse 1 | Mio. € | 18.521 | 16.300 | 12.429 | 11.897 | 11.694 |
| EBITDA1 | Mio. € | 1.148 | 1.049 | 585 | 415 | 502 |
| EBITDA operativ 2 | Mio. € | 753 | 593 | 415 | 359 | 462 |
| EBIT 1 | Mio. € | 928 | 830 | 376 | 275 | 369 |
| EBIT operativ 2 | Mio. € | 533 | 394 | 223 | 208 | 332 |
| EBT1 | Mio. € | 935 | 825 | 367 | 264 | 368 |
| EBT operativ 2, 3 | Mio. € | 532 | 381 | 221 | 192 | 329 |
| Konzernergebnis 1 | Mio. € | 715 | 613 | 265 | 193 | 294 |
| Konzernergebnis operativ 2 | Mio. € | 433 | 284 | 167 | 138 | 265 |
| Netto-Cashflow | Mio. € | 288 | 812 | 459 | 272 | 203 |
| Investitionen | Mio. € | 362 | 256 | 237 | 224 | 182 |
| ROCE operativ3 | % | 19,0 | 16,6 | 9,3 | 8,6 | 15,0 |
| Bilanz | ||||||
| Bilanzsumme | Mio. € | 7.447 | 6.613 | 5.534 | 4.535 | 4.503 |
| Anlagevermögen | Mio. € | 2.069 | 1.958 | 1.904 | 1.560 | 1.528 |
| Abschreibungen | Mio. € | 220 | 219 | 210 | 140 | 133 |
| Eigenkapital | Mio. € | 4.258 | 3.443 | 2.851 | 2.598 | 2.566 |
| Aktie | ||||||
| Marktkapitalisierung | Mio. € | 2.427 | 2.939 | 2.614 | 1.838 | 2.708 |
| Ergebnis je Aktie | € | 16,37 | 14,03 | 5,95 | 4,28 | 6,52 |
| Ergebnis je Aktie operativ 2 | € | 9,91 | 6,51 | 3,73 | 3,08 | 5,87 |
| Dividende je Aktie4 | € | 1,80 | 1,60 | 1,30 | 1,25 | 1,55 |
1 Die Angaben beziehen sich soweit sie Bezug auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nehmen auf fortgeführte Aktivitäten.
2 Erläuterungen zur Herleitung der Werte "operativ" finden sich unter Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Aurubis-Konzerns, Seiten 111–119.
3 Konzernsteuerungskennzahl.
4 Für das Jahr 2021/22 handelt es sich um einen Dividendenvorschlag.
Aurubis AG Hovestraße 50 20539 Hamburg Telefon +49 40 7883-0 [email protected]
Geschäftsbericht 2021/22
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