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HanseYachts AG

Interim / Quarterly Report Mar 3, 2023

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Interim / Quarterly Report

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Halbjahresbericht 2022/2023

Konzern -
Zwischenlagebericht 3
Konzern -
Bilanz 7
Konzern –
Gesamtergebnisrechnung 8
Konzern -
Kapitalflussrechnung 9
Konzern -
Eigenkapitalveränderungsrechnung 10
Anhang zum verkürzten Zwischenabschluss 11
Versicherung der gesetzlichen Vertreter 18
Impressum 19

KEY FACTS ERSTES HALBJAHR 2022/2023

  • Auftragsbestand 263,5 Mio. Euro weiter auf Rekordniveau (Vorjahr 260,8 Mio. Euro)
  • Umsatz 27,8 % über Vorjahresniveau mit 76,8 Mio. Euro
  • 2,4 Mio. Euro Entkonsolidierungserfolg aus erfolgreich abgeschlossenem Verkauf von Privilège Marine SAS
  • Lieferketten-Störungen beeinträchtigen weiter Ertrag und Liquidität

AUSBLICK GESCHÄFTSJAHR 2022/2023

  • Erfolgreiche Preisanhebung um über 30 Prozent, in viertem Quartal des Geschäftsjahrs nur noch margenstarke Boote in Produktion
  • EBITDA im niedrigen positiven einstelligen Millionenbereich und Konzernergebnis im niedrigen negativen einstelligen Millionenbereich erwartet

1. MARKT UND MARKTUMFELD

Die HanseYachts AG (kurz: "HanseYachts" oder "Konzern") ist weltweit der zweitgrößte Hersteller von Segelyachten mit einer Rumpflänge von ca. 30 bis 74 ft (10-22 m). Im Motorbootsegment mit einer Rumpflänge von ca. 30 bis 55 ft (10-16 m) gehört das Unternehmen zu den Top 10 weltweit. Die meisten Boote werden an Kunden in Europa und den USA ausgeliefert. Die Exportquote liegt bei ca. 80 %. Die wichtigsten Absatzmärkte der HanseYachts AG sind Deutschland, die USA, Frankreich, die Türkei, die Niederlande und Großbritannien.

Das globale maritime Marktumfeld ist für HanseYachts im allgemeinen langfristigen Trend leicht wachsend, nachdem es kurzfristig nach Ausbruch der Corona-Pandemie eine stark steigende Nachfrage nach Freizeitbooten gegeben hatte.

Die HanseYachts AG präsentiert ihre Produktpalette über das weltweite Händlernetz und über digitale Medien. Kontinuierliche Innovationen greifen die Kundenwünsche nach Individualisierung auf und sorgen für einen nachhaltigen Verkaufserfolg. Die von HanseYachts hergestellten Boote entfallen im Bereich Segeln auf die Marken Hanse, Dehler und Moody, bei den Motoryachten sind es Fjord, Sealine und Ryck. Bis zum 17. Oktober 2022 zählten auch die Katamarane der Marke Privilège dazu. Mit aktuell 41 verschiedenen Modellen ist der Konzern in vielen wichtigen Marktsegmenten vertreten.

Einen großen Anteil am Umsatzerfolg des ersten Halbjahres hat unverändert die Kernmarke Hanse. Alle Segelyachten der Marke Hanse konnten ein interessiertes Publikum finden, wobei sich insbesondere die neu eingeführten Modelle 460 und 510 einer hohen Nachfrage erfreuen. Dehler Segelyachten sind vor allem bei sportlich ambitionierten Seglern stark nachgefragt, während die Yachten der Marke Moody insbesondere für Langfahrten konstruiert sind. Im Motoryachtsegment profitiert die Werft vom anhaltenden Erfolg der Fjord-Reihe, der breiten Produktpalette der Marke Sealine sowie dem neuen, ebenfalls stark nachgefragten Motorboot der Marke Ryck.

Diverse Auszeichnungen der Segel- und Motorboote der HanseYachts AG durch die Fachpresse bestätigen die Strategie der Gesellschaft, in die Entwicklung von innovativen, werthaltigen und zuverlässigen Yachten zu investieren. Besonders erfreulich sind die mehrfachen Auszeichnungen der stark nachgefragten Hanse 460 aus der neuen Modelllinie der Marke sowie der Ryck 280.

Der sehr hohe Kunden-Auftragsbestand an bestellten Segel- und Motor-Yachten zum Stichtag 31. Dezember 2022 in Höhe von insgesamt 263,5 Mio. Euro (31. Dezember 2021: 260,8 Mio. Euro) zeigt, dass die Schiffe die hohen Anforderungen und Wünsche von Seglern und Motorbootfahrern erfüllen. Ob es der Wunsch ist, das eigene Boot als sicheren mobilen Rückzugsort zu nutzen, der Wunsch nach Nachhaltigkeit, der ein eigenes Boot im Heimatrevier deutlich attraktiver erscheinen lässt als Fernreisen, Flüge und Kreuzfahrten, oder ob der Trend zum Home Office das Boot zu einem äußerst attraktiven Arbeitsplatz macht: Dies alles hat zum hohen Auftragsbestand der Werft geführt, die so bis ins Jahr 2024 hinein praktisch ausverkauft ist.

2. AUSWIRKUNGEN DER CORONA-PANDEMIE UND DES KRIEGS IN DER UKRAINE

Die unmittelbaren Auswirkungen der weltweiten Covid-19-Pandemie auf die HanseYachts AG klingen inzwischen ab. Fortwährend bestehen jedoch Probleme mit gestörten Lieferketten, die zu verzögerten Anlieferungen von Zulieferteilen führen, was die effiziente Produktion der Yachten behindert und sich negativ auf die Ertragslage auswirkt. Darüber hinaus belasten gestiegene Energie- und Materialpreise in Folge des Ukraine-Kriegs das Ergebnis.

Gleichzeitig liegt der Auftragsbestand ohne Privilège Marine bei HanseYachts unverändert deutlich über den Werten der Vorjahre auf nahezu dem höchsten Niveau der Unternehmensgeschichte. Die Digitalisierung von Vertriebsaktivitäten, die geringere Anzahl an Bootsmessen und reduzierte Reisetätigkeiten haben weiterhin positive Wirkungen auf die Vertriebskostensituation von HanseYachts.

3. ERLÄUTERUNGEN ZUR UMSATZ- UND ERTRAGSENTWICKLUNG

Das Geschäftsjahr der HanseYachts AG beginnt am 1. Juli und endet am 30. Juni des Folgejahres. Der hier zu berichtende Halbjahres-Zwischenabschluss im laufenden Geschäftsjahr 2022/2023 beinhaltet den Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember 2022. Die vergleichbare Vorjahresperiode (kurz "Vj.") betrifft den Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember 2021.

Aufgrund des vollen Auftragsbuchs ist der traditionelle saisonale Effekt in der Fertigstellung der Yachten deutlich geringer als in den Vorjahren. Für einen Teil der bestehenden Aufträge konnten signifikante nachträgliche Preisanpassungen durchgesetzt werden. Diese wirken sich allerdings wegen des hohen Auftragsbestandes zeitlich versetzt aus. Das erste Halbjahr war infolge der Entscheidung, gegenüber Endkunden Preistreue zu wahren, noch stark durch den Absatz von Booten mit alten Listenpreisen geprägt. Die Material- und Personalkosten sind infolgedessen im ersten Halbjahr in Relation zur erzielten Leistung höher. Die Aussagefähigkeit der Material- und Personalaufwandsquote im ersten Halbjahr ist daher eingeschränkt und nicht repräsentativ für das gesamte Geschäftsjahr.

Bis 17. Oktober 2022 gehörte zudem die Privilège Marine SAS, Frankreich, zum Konzern. Die HanseYachts AG hatte im Zuge der Portfoliooptimierung ihre Beteiligung an Privilège Marine mit Wirkung zum 17. Oktober 2022 verkauft. Käufer des französischen Katamaran-Herstellers mit Sitz in Port Olona, Les Sables d'Olonne, Frankreich, ist ein Konsortium um die nahestehende Person und langjährigen CEO Gilles Wagner und eine Gruppe von Kunden der Gesellschaft.

Das erste Halbjahr im Geschäftsjahr 2022/2023 startete mit einem derart hohen Auftragsbestand, dass die Produktion bereits zu diesem Zeitpunkt für das gesamte Geschäftsjahr bis 30. Juni 2023 ausgelastet war.

Das erste Halbjahr 2022/2023 war zusehends weniger von der Corona-Pandemie betroffen, jedoch führte nun in der aktuellen Berichtsperiode Juli 2022 bis Dezember 2022 in erster Linie der fortgesetzte Krieg in der Ukraine zu gestörten Lieferketten und damit Beeinträchtigungen in der Produktion.

Trotz verzögerter Lieferungen von Fertigungsmaterial konnte die HanseYachts AG im ersten Halbjahr 2022/2023 einen Umsatz von 76,8 Mio. Euro erzielen (Vj.: 60,1 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 27,8 % gegenüber dem Vorjahr. Die Betriebsleistung beträgt unter Berücksichtigung des Bestandsabbaus von im vergangenen Geschäftsjahr begonnenen, aber aufgrund der gestörten Lieferketten nicht ausgelieferten Yachten in Höhe von 2,0 Mio. Euro (Vj.: Bestandserhöhung um 5,8 Mio. Euro) und den aktivierten Eigenleistungen 75,8 Mio. Euro (Vj.: 66,9 Mio. Euro, +13,3%).

Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen 1,4 Mio. Euro (Vj. 0,4 Mio Euro) und beinhalten Auflösungen von Rückstellungen, Erlöse aus gewonnen Rechtsverfahren, Versicherungsentschädigungen und Weiterbelastungen für Werbemaßnahmen an Händler.

Der Materialaufwand beträgt 47,7 Mio. Euro (Vj.: 37,6 Mio. Euro). Bezogen auf die Gesamtleistung ist die Materialaufwandsquote um 6,8 Prozentpunkte auf 62,9% gestiegen (Vj.: 56,1%). Infolge gestiegener Energiepreise und einer gestiegenen Inflation haben sich die Materialpreise gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Dies betrifft insbesondere energieintensive Vorprodukte wie GFK, Harze, Kiele und Edelstahl. Diese Entwicklungen belasten das Ergebnis erheblich.

Der Rohertrag (Gesamtleistung abzüglich Materialaufwand zuzüglich sonstiger betrieblicher Erträge) beträgt 28,1 Mio. Euro (Vj.: 29,3 Mio. Euro). Bezogen auf die Gesamtleistung ergibt sich eine Rohmarge von 37,1%, die sich insbesondere wegen Preiserhöhungen bei Lieferanten gegenüber dem Vorjahr um 6,8 Prozentpunkte verringert hat.

Die Personalaufwendungen von 22,8 Mio. Euro liegen absolut um 2,3 Mio. Euro über der vergleichbaren Vorjahresperiode. Die ist zum einen durch die gestiegene Gesamtleistung und zum anderen durch Ineffizienzen in der Produktion durch Fehlteile begründet. Bezogen auf die stark gestiegene Gesamtleistung ist die Personalaufwandsquote um 0,6 Prozentpunkte auf 30,1% gesunken (Vj.: 30,7%). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 2,4 Mio. Euro auf 12,2 Mio. Euro gestiegen (Vj.: 9,8 Mio. Euro). Die Aufwendungen für Beratungsleistungen machen hier mit 2,2 Mio. Euro (Vj. 1,3 Mio. Euro) den größten Anteil aus, gefolgt von Vertrieb und Werbung 2,0 Mio. Euro (Vj.: 2,6 Mio. Euro), Frachtkosten 1,7 Mio. Euro (Vj. 1,3 Mio. Euro), Energiekosten 1,3 Mio. Euro (Vj. 0,7 Mio. Euro) und Instandhaltungskosten 0,6 Mio. Euro (Vj. 0,8 Mio. Euro).

Die Abschreibungen betragen 2,8 Mio. Euro (Vj. 3,0 Mio. Euro) und beinhalten im Wesentlichen die Abschreibungen auf die Produktionsformen der neueren Yachtmodelle.

Das Finanzergebnis von minus 0,5 Mio. Euro (Vj.: minus 0,4 Mio. Euro) enthält den planmäßigen Zinsdienst für die finanziellen Verbindlichkeiten.

Das im abgelaufenen Halbjahr erwirtschaftete Ergebnis von Privilège Marine wird in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung in einer separaten Zeile gesondert als Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich ausgewiesen. Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung des Vorjahres wurde ebenfalls entsprechend angepasst. Die im Zuge der Veräußerung der Privilège Marine SAS durchgeführte Entkonsolidierung führte zu einem Ertrag in Höhe von 2,4 Mio. Euro, der im Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereichs enthalten ist.

Das Halbjahresergebnis vor Ertragsteuern ist aufgrund gestiegener Materialpreise, sowie der gestörten Lieferketten und der damit verbundenen verzögerten Auslieferung von fast fertigen Booten mit -8,8 Mio. Euro negativ (Vj. -4,0 Mio. Euro).

Der Vorstand rechnet für das Geschäftsjahr 2022/2023 mit einem im Vergleich zum Vorjahr besseren Gesamtjahresergebnis.

4. INVESTITIONEN UND FINANZIERUNG

Das erste Halbjahr 2022/2023 weist einen negativen Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit in Höhe von minus 7,2 Mio. Euro (Vj.: plus 4,5 Mio. Euro) aus. Einen Effekt hatte die Bindung von liquiden Mitteln in den Vorräten, die aus einerseits Folge des aus Vorsichtsgründen erfolgten Aufbaus von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen war. Hintergrund ist die deutlich früher als üblich erfolgte Bestellung des für die Produktion benötigten Materials, um durch den Aufbau eines Sicherheitsbestands an Material den Auswirkungen gestörter Lieferketten entgegenzuwirken. Andererseits bewirkten nicht absehbare Lieferungsverzögerungen von Material, dass in Produktion befindliche Yachten nicht fristgerecht fertiggestellt werden konnten und sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 1,7 Mio. Euro erhöht und so temporär Liquidität gebunden haben.

Die Investitionen lagen im ersten Halbjahr mit 2,2 Mio. Euro unter Vorjahresniveau (Vj.: 5,0 Mio. Euro ) und betreffen in der Berichtsperiode im Wesentlichen die Entwicklung neuer Schiffsmodelle, die Herstellung und den Erwerb von Produktionsformen sowie die Anschaffung von Betriebsvorrichtungen. Wesentliche Investitionen in Produktionsanlagen waren nicht erforderlich, da die Fertigungsstraßen zur Herstellung der Yachten in den Fließfertigungen regelmäßig gewartet und instandgehalten werden.

Der positive Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 7,7 Mio. Euro resultierte im Wesentlichen aus der Neuaufnahme von Liquiditätsdarlehen (4,5 Mio. Euro) und einer Barkapitalerhöhung (3,0 Mio. Euro). Im selben Zeitraum wurden langfristige Liquiditätsdarlehen der Hausbanken in Höhe von 1,5 Mio. Euro getilgt.

Zum Abschlussstichtag bestanden Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 8,0 Mio. Euro (Vj.: 11,2 Mio. Euro). Die liquiden Mittel sind bis zu einer Höhe von 0,3 Mio. Euro verfügungsbeschränkt. Die Kontokorrentlinien in Höhe von 9,0 Mio. Euro wurden in Höhe von 7,9 Mio. Euro in Anspruch genommen (Vj.: 3,3 Mio. Euro).

5. CHANCEN UND RISIKEN DER UNTERNEH-MENSENWICKLUNG IM VERBLEIBENDEN BERICHTSZEITRAUM

Die Segel- und Motoryachten der HanseYachts AG konnten in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld sehr gute Verkaufserfolge erzielen. Die Yacht als sicheres Refugium auf dem Wasser hatte in der Zeit der Corona-Pandemie den Kaufanreiz für die Produkte der HanseYachts unterstützt. Mit einer klar positionierten Mehrmarkenstrategie, einer breiten Modellpalette und der industriellen Serienfertigung ist die HanseYachts gegenüber dem Wettbewerb sehr gut aufgestellt.

Dennoch besteht für das restliche Geschäftsjahr das Risiko, dass der sich Materialzufluss länger als geplant oder noch stärker verzögert. Der prognostizierte steigende Umsatz zieht zudem einen erhöhten Personalbedarf nach sich. Sofern dieser nicht über den Arbeitsmarkt gedeckt werden kann, besteht das Risiko, dass hierfür gegebenenfalls verstärkt auf im Vergleich zu festen Mitarbeitern teurere Leiharbeit zurückgegriffen werden muss.

In Vorjahren hatte die Verfehlung der geplanten Geschäftsentwicklung von Privilège Marine zu signifikanten Auswirkungen auf bilanzierte Vermögenswerte und das Konzernergebnis geführt, was durch die Entkonsolidierung dieses Bereichs keine Rolle mehr spielt.

Weitere Informationen zur Chancen- und Risikosituation der HanseYachts enthält der Geschäftsbericht 2021/2022.

6. AUSBLICK

Die Produktion der HanseYachts AG ist angesichts des hohen Auftragsbestands für das gesamte Geschäftsjahr bis 30. Juni 2023 und bis deutlich ins Kalenderjahr 2024 hinein ausgelastet. Dennoch ist der Ausblick aufgrund der allgemeinen weltwirtschaftlichen Entwicklung sowie des Kriegs in der Ukraine weiterhin mit hohen Risiken behaftet. Insbesondere die Probleme in den Versorgungsketten führen zu gravierenden Beeinträchtigungen im Produktionsablauf, in deren Folge die Produktion laufend an die Verfügbarkeit von Zukaufteilen angepasst und gegebenenfalls die Fertigstellung von bereits in Produktion befindlichen Yachten hinausgezögert werden muss, bis die fehlenden Teile von den Zulieferbetrieben angeliefert und von HanseYachts eingebaut werden können.

Unter Berücksichtigung der überwiegend positiven Ausblicke, aber auch unter Beachtung der vorgenannten möglichen negativen Auswirkungen auf das Geschäft von HanseYachts AG, rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022/23 mit einem Umsatz deutlich über dem des Berichtsjahrs. Auch die Anzahl der im Geschäftsjahr 2022/23 fakturierten und produzierten Yachten wird deutlich über der des Vorjahrs liegen. Zugleich führen die infolge der gestiegenen Herstellungskosten umgesetzten Preiserhöhungen von über 30 Prozent sowie das Ende der aus Vertragstreue gegenüber den Endkunden noch bis ins dritte Quartal des Geschäftsjahrs reichenden Produktion von Booten zu alten Preisen zu einer klaren Verbesserung der Margen. Das EBITDA erwartet der Vorstand im Geschäftsjahr 2022/23 im niedrigen positiven einstelligen Millionenbereich. Das Konzernergebnis wird nach Ansicht des Vorstands im niedrigen negativen einstelligen Millionenbereich liegen.

Bei der Prognose ist der Vorstand von den Annahmen ausgegangen, dass die weltweiten Probleme in den Lieferketten im zweiten Geschäftshalbjahr überwiegend gelöst sein werden. Die wirtschaftliche Entwicklung des aufgegebenen Geschäftsbereichs wird mit Ausnahme des erwarteten positiven Entkonsolidierungserfolgs zukünftig keinen Einfluss mehr auf den Geschäftsverlauf des Konzerns haben.

Greifswald, den 3. März 2023

Der Vorstand

Hanjo Runde Stefan Zimmermann

KONZERN - BILANZ (IFRS)

EUR 31. Dezember 2022 30. Juni 2022
AKTIVA 103.749.871,81 125.603.415,20
Langfristige Vermögenswerte 44.668.067,95 39.632.724,17
Immaterielle Vermögenswerte 15.617.702,79 9.718.406,43
Sachanlagevermögen 29.050.365,16 29.061.194,54
Aktive latente Steuern 0,00 853.123,20
Kurzfristige Vermögenswerte 59.081.803,86 85.970.691,03
Vorräte 42.793.939,06 45.030.967,81
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.703.595,99 2.969.595,46
Sonstige Vermögenswerte 3.618.461,82 2.372.308,58
Flüssige Mittel 7.965.806,99 6.501.636,68
Zu Veräußerungszwecken gehaltene
langfristige Vermögenswerte
0,00 29.096.182,50
PASSIVA 103.749.871,81 125.603.415,20
Eigenkapital (10.792.993,60) (9.601.006,53)
Gezeichnetes Kapital 15.691.695,00 15.691.695,00
Kapitalrücklage 6.151.170,28 1.569.170,00
Rücklage für Fremdwährungsumrechnung 172.963,43 (28.743,10)
Bilanzverlust (32.808.822,31) (26.754.210,44)
Anteil nicht beherrschender Gesellschafter 0,00 (78.917,99)
Langfristige Verbindlichkeiten 23.206.594,06 9.145.309,75
Passive latente Steuern 0,92 0,00
Anleihe 0,00 0,00
Langfristige Finanzschulden 20.184.766,84 5.838.955,72
Verbindlichkeiten Finanzierungsleasing 3.021.826,30 3.306.354,03
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden
Unternehmen und Personen
0,00 0,00
Kurzfristige Verbindlichkeiten 91.336.271,35 126.059.111,98
Sonstige Rückstellungen 3.055.093,58 3.178.146,22
Übrige Finanzschulden 10.883.324,53 19.938.796,84
Verbindlichkeiten Finanzierungsleasing 802.733,79 1.101.297,50
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 41.815.532,21 40.372.390,73
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21.486.640,12 19.937.917,70
Verbindlichkeiten Ertragsteuern 144.021,81 350.145,54
Verbindlichkeiten gegenüber
nahe stehenden Unternehmen und Personen
7.677.490,28 2.238.030,50
Sonstige Verbindlichkeiten
Zu Veräußerungszwecken gehaltene
5.471.435,03 7.761.191,54
langfristige Schulden 0,00 31.181.195,41

KONZERN - GESAMTERGEBNISRECHNUNG (IFRS*)

1. Juli 2022 - 1. Juli 2021 -
EUR bis 31. Dezember
2022
bis 31. Dezember
2021
Umsatz 76.793.248,93 60.096.206,33
(Abbau) / +Erhöhung an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
(1.961.078,93) 5.782.775,83
Andere aktivierte Eigenleistungen 936.723,08 1.018.016,88
Sonstige betriebliche Erträge 1.378.139,31 359.150,47
Materialaufwand (47.689.255,03) (37.561.107,65)
Personalaufwand (22.821.168,01) (20.521.903,07)
Sonstige betriebliche Aufwendungen (12.197.879,27) (9.811.807,22)
EBITDA (5.561.269,92) (638.668,43)
Abschreibungen (2.776.269,72) (2.991.804,02)
EBIT (8.337.539,64) (3.630.472,45)
Finanzergebnis (510.017,17) (411.744,31)
Ergebnis vor Ertragsteuern (8.847.556,81) (4.042.216,76)
Ertragsteuern 388.306,82 (62.734,89)
Ergebnis aus fortgeführtem Geschäftsbereich
Gewinn/Verlust aus aufgegebenem
(8.459.249,99) (4.104.951,65)
Geschäftsbereich 1.925.066,79 (2.812.478,51)
Konzernergebnis (6.534.183,20) (6.917.430,16)
Ergebnis je Aktie (0,41) (0,41)
(verwässert / unverwässert)
Konzernergebnis (6.534.183,20) (6.917.430,16)
Übriges Ergebnis
Unterschiedsbetrag aus der
Währungsumrechnung
89.929,81 42.516,70
Gesamtergebnis (6.444.253,39) (6.874.913,46)

* unter Anwendung der Vorschriften des IFRS 5

KONZERN - KAPITALFLUSSRECHNUNG (IFRS)

1. Juli 2022 bis 1. Juli 2021 bis
EUR 31. Dezember 2022 31. Dezember 2021
Operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (8.337.539,64) (3.630.472,45)
Abschreibungen 2.776.269,72 2.991.804,02
Zinszahlungen (saldiert) (294.483,35) (340.853,55)
Gezahlte Ertragsteuern (saldiert) (319.023,64) (87.029,04)
(-) Gewinne (+) Verluste aus Anlagenabgängen (22.338,64) (2.498,08)
Veränderung der Vorräte, Forderungen und
sonstigen Vermögenswerte, die nicht der Investitions-
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
(743.125,02) (8.533.940,66)
Veränderung zu Veräußerungszwecken gehaltener
Vermögenswerte
29.096.182,50 0,00
Veränderung der Schulden, die nicht der Investitions-
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Veränderung zu Veräußerungszwecken gehaltener
1.858.727,41 14.075.408,87
Schulden (31.181.195,41) 0,00
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (7.166.526,07) 4.472.419,11
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen
des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in
18.100,84 0,00
- immaterielle Vermögenswerte (408.416,51) (427.475,98)
- Sachanlagen (1.783.589,87) (4.589.845,16)
- Finanzanlagen 0,00 0,00
Cashflow aus Investitionstätigkeit (2.173.905,54) (5.017.321,14)
Veränderung Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (583.091,44) 5.585,31
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden 4.520.000,00 764.865,45
Einzahlungen aus Barkapitalerhöhungen 3.000.000,00 0,00
Tilgungen von Finanzschulden (1.532.543,96) (1.236.706,74)
Aufnahme von Kontokorrentverbindlichkeiten 2.302.882,77 0,00
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 7.707.247,37 (466.255,98)
Veränderung des Finanzmittelfonds (1.633.184,24) (1.011.158,01)
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds (5.671,00) (34.156,00)
Finanzmittelfonds zu Periodenbeginn 1.673.549,41 12.837.664,65
Finanzmittelfonds zum Periodenende 34.694,17 11.792.350,64
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Bankguthaben 7.962.002,04 11.205.787,79
Kassenbestand 3.804,95 3.125,07
Kontokorrentverbindlichkeiten (7.931.112,82) (3.326.384,40)
34.694,17 7.882.528,46

HANSEYACHTS AG

GREIFSWALD

KONZERN - EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG (IFRS) FÜR DIE BERICHTSPERIODE VOM 1. Juli 2022 BIS 31. DEZEMBER 2022

Gezeichnetes Kapitalrücklage Bilanzgewinn/ Rücklage für
Fremdwährungs-
Anteile der
Aktionäre der
Anteile nicht
beherrschender
Konzern
Kapital -verlust umrechnung HanseYachts AG Gesellschafter eigenkapital *)
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Juli 2021 15.691.695,00 1.569.170,00 (5.857.392,71) 180.051,07 11.583.523,36 (255.025,41) 11.328.497,95
Barkapitalerhöhung 0,00 0,00 0,00 0,00
Sachkapitalerhöhung 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Periodenergebnis
Gewinne/Verluste aus
der Fremdwährungs-
0,00 0,00 (6.875.650,84) 0,00 (6.875.650,84) (63.782,72) (6.939.433,56)
umrechnung 0,00 0,00 0,00 89.731,42 89.731,42 0,00 89.731,42
Gesamtergebnis 0,00 0,00 (6.875.650,84) 89.731,42 (6.785.919,42) (63.782,72) (6.849.702,14)
31. Dezember 2021 15.691.695,00 1.569.170,00 (12.733.043,55) 269.782,49 4.797.603,94 (318.808,13) 4.478.795,81
1. Juli 2021 15.691.695,00 1.569.170,00 (26.754.210,44) (28.743,10) (9.522.088,54) (78.917,99) (9.601.006,53)
Barkapitalerhöhung 0,00 0,00 0,00 0,00
Sachkapitalerhöhung 0,00 4.582.000,28 4.582.000,28 4.582.000,28
0,00 4.582.000,28 0,00 0,00 4.582.000,28 0,00 4.582.000,28
Periodenergebnis
Gewinne/Verluste aus
(6.054.611,87) (6.054.611,87) 78.917,99 (5.975.693,88)
der Fremdwährungs-
umrechnung
201.706,53 201.706,53 201.706,53
Gesamtergebnis 0,00 0,00 (6.054.611,87) 201.706,53 (5.852.905,34) 78.917,99 (5.773.987,35)
31. Dezember 2022 15.691.695,00 6.151.170,28 (32.808.822,31) 172.963,43 (10.792.993,60) 0,00 (10.792.993,60)
10

Anhang zum verkürzten Konzern-Zwischenabschluss 31. Dezember 2022

1. ALLGEMEINE ANGABEN

Die HanseYachts AG mit Sitz in Greifswald, Deutschland, ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft und oberste Muttergesellschaft des HanseYachts-Konzerns. Die Aktien der Gesellschaft werden seit 9. März 2007 am Regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (Aktie ISIN: DE000A0KF6M8 / WKN: A0KF6M).

Die Geschäftstätigkeit der Unternehmen des HanseYachts-Konzerns umfasst im Wesentlichen die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Segelyachten unter den Markennamen Hanse, Moody und Dehler sowie von Motorbooten unter den Markennamen Fjord, Sealine und Ryck. Der Konzern entfaltet seine Geschäftsaktivitäten im Wesentlichen an den Produktionsstandorten in Greifswald und Polen sowie durch zwei operative Vertriebsgesellschaften in Greifswald und in den USA.

Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss der HanseYachts AG wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge gerundet in Tausend Euro (Tsd. Euro) angegeben. Bei Abweichungen von bis zu einer Einheit (Tsd. Euro, %) handelt es sich um rechentechnisch begründete Rundungsdifferenzen. Der Konzern hat ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr: vom 1. Juli bis zum 30. Juni des jeweiligen Folgejahres. Damit wird dem saisonalen Geschäftszyklus Rechnung getragen.

Die HanseYachts AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stralsund unter HRB 7035 eingetragen. Die Anschrift der Gesellschaft ist Ladebower Chaussee 11, 17493 Greifswald.

2. RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung" aufgestellt. Der Konzern-Zwischenabschluss enthält nicht alle für einen vollständigen Konzernabschluss erforderlichen Informationen und ist daher in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 30. Juni 2020 – der in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt wurde – zu lesen. Der Zwischenabschluss enthält nach Auffassung des Vorstands alle erforderlichen Anpassungen, die für eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Darstellung der Ertragslage in der Berichtsperiode erforderlich sind.

Im Rahmen der Erstellung eines Konzern-Zwischenabschlusses in Übereinstimmung mit IAS 34 muss der Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vornehmen sowie Annahmen treffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.

Bis zum 17. Oktober 2022 gehörte die Privilège Marine SAS, Les Sables d'Olonne/Frankreich zum Konsolidierungskreis der HanseYachts AG. Die Privilège Marine SAS stellte in der Vergangenheit eine zahlungsmittelgenerierende Einheit dar und erfüllt somit die Definition eines Unternehmensbestandteils nach IFRS 5.31. Da es sich bei der Privilège Marine SAS um das aufgegebene, nicht fortgeführte Katamaran-Geschäft der HanseYachts AG handelt, liegt ein bedeutender sachlicher Geschäftsbereich vor, der im Rahmen eines einheitlichen Plans als Gesamtheit veräußert wurde. Aufgrund der Veräußerung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Privilège" wurde der Geschäftsbereich entsprechend den Vorschriften des IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen. Der Verkauf der Privilège Marine SAS wurde mit Datum vom 17. Oktober 2022 vollzogen. Das im abgelaufenen Halbjahr erwirtschaftete Ergebnis von Privilège wird in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung in einer separaten Zeile gesondert als Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich ausgewiesen. Die Konzern- Gesamtergebnisrechnung des Vorjahres wurde ebenfalls entsprechend angepasst.

Die im Zwischenabschluss angewandten Rechnungslegungsmethoden entsprechen im Übrigen denjenigen, die auch dem letzten Konzernabschluss zum 30. Juni 2022 zugrunde liegen.

3. ÄNDERUNG DES KONSOLIDIERUNGSKREISES

Oberste Konzerngesellschaft ist die HanseYachts AG. In den Konzernabschluss sind neben der HanseYachts AG elf (Vorjahr 30.06.2022: neun) Gesellschaften mit Sitz im Inland sowie vier (Vorjahr: fünf) Gesellschaften mit Sitz im Ausland einbezogen:

Bezeichnung Anteil
unmittelbar: kurz
1. Dehler Yachts GmbH DY Greifswald 100% (Vj. 100,0%)
2. Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH & Co. KG HVG Greifswald 100% (Vj. 100,0%)
3. Verwaltung Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH VHV Greifswald 100% (Vj. 100,0%)
4. Yachtzentrum Greifswald Beteiligungs-GmbH YZGB Greifswald 100% (Vj. 100,0%)
5. HanseYachts US, LLC HUS Savannah / USA 100% (Vj. 100,0%)
6. HanseYachts Sp. z o.o. HYSZ Goleniów / Polen 100% (Vj. 100,0%)
7. Moody Yachts GmbH MY Greifswald 100% (Vj. 100,0%)
8. Sealine Yachts GmbH S
Y
Greifswald 100% (Vj. 100,0%)
9. Privilège Marine Holding GmbH PMH Grünwald 100% (Vj. 100,0%)
10. HanseYachts Marken Portfolio AG & Co. KG HYMP Greifswald 100% (Vj. 0,0%)
11. Aurelius Active Management Holding GmbH AAMHG Grünwald 100% (Vj. 0,0%)
mittelbar:
über Nr. 4
12. HanseYachts Marken Portfolio AG & Co. KG HYMP Greifswald 0,1% (Vj. 0,0%)
13. Mediterranean Yacht Service Center SARL MYSC Canet en Roussillon /
Frankreich
100% (Vj. 100,0%)
über Nr. 6
14. Balticdesign Institute Sp. z o.o.
BDI Stettin / Polen 100% (Vj. 100,0%)
über Nr. 11
15. Aurelius Active Management GmbH
AAMG Grünwald 100% (Vj. 0,0%)
über Nr. 9, bis 17. Oktober 2022
Privilège Marine SAS
P
M
Les Sables d'Olonne / 99,6% (Vj. 97,4%)

4. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

IFRS 8 schreibt für börsennotierte Aktiengesellschaften die Erstellung einer Segmentberichterstattung vor, um die Ertragskraft und die Erfolgsaussichten sowie die Chancen und Risiken der verschiedenartigen Geschäftsfelder eines Konzerns transparent zu machen. Die Segmentierung soll dabei der internen Berichtsstruktur entsprechen, d.h. die Bewertung der Performance von Segmenten und die Zuordnung von Ressourcen auf die Segmente sollen den Informationen entsprechen, die intern vom Management als Entscheidungsgrundlage verwendet werden.

Der HanseYachts-Konzern nimmt intern eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produktlinien vor. Insgesamt entfallen ca. 49 % (Vorjahr: ca. 75 %) der Umsatzerlöse auf die Herstellung und den Vertrieb von Segelyachten und auf Motorboote ca. 48 % (Vorjahr ca. 21 %). Diese Verschiebung gegenüber dem Vorjahr resultiert primär aus der sich wieder normalisierenden Verfügbarkeit von Motoren.

01.07. - 01.07. -
31.12.2022 31.12.2021
Tsd. Euro Tsd. Euro
Umsatzerlöse
Segelyachten 49,2% 37.798 45.076
Motorboote 48,4% 37.204 12.765
Übrige 2,2% 1.685 2.019
Erlösminderungen 0,1% 106 236
100% 76.793 60.096

Eine Angabe der übrigen nach IFRS 8 erforderlichen Angaben für die definierten Segmente erfolgt mangels direkter Zuordnung und verlässlicher Schlüsselgrößen nicht. So können die Größen Ergebnis, Vermögen, Schulden, Abschreibungen und Investitionen des HanseYachts-Konzerns nicht verlässlich auf die Produktlinien Segelyachten, Motoryachten und Übrige aufgeteilt werden, da Segelyachten und Motorboote in einer Fertigungslinie produziert werden. Eine Schlüsselung auf Basis der Umsatzerlöse oder Anzahl produzierter Boote wäre willkürlich und liefert keine entscheidungsnützlichen Informationen. Eine direkte Zuordnung ist ebenfalls nicht möglich. Eine Aufteilung in die Geschäftssegmente Segelyachten, Motorboote, und Übrige wird auch intern nicht als Steuerungsgröße an das Management kommuniziert bzw. verwendet.

5. LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

Die Bilanzsumme am 31. Dezember 2022 verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 21.854 Tsd. Euro auf 103.750 Tsd. Euro (Vorjahr 125.603 Tsd. Euro). Der Anteil des langfristig gebundenen Vermögens an der Bilanzsumme beträgt zum Bilanzstichtag insgesamt 43,1 % (Vorjahr 41,5 %).

Im ersten Halbjahr 2022/2023 hat der Konzern 2.192 Tsd. Euro in das Anlagevermögen investiert, davon 952 Tsd. Euro in Maschinen und Betriebsvorrichtungen, 547 Tsd. Euro in die Entwicklung von Produktionsformen für neue und laufende Yacht-Modelle.

Die Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte betragen 2.776 Tsd. Euro im ersten Halbjahr.

6. LIQUIDITÄT UND FINANZSCHULDEN

Grundsatz der Geschäftsführung ist es, eine stabile Kapitalbasis aufrecht zu erhalten.

Zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs hat die Hanse Yachts AG im abgelaufenen Halbjahr einen Kredit des Landesförderinstituts Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von 2.000 Tsd. Euro (Laufzeit 12 Monate) und von den Hausbanken in Höhe von insgesamt 2.520 Tsd. Euro (Laufzeit 36 Monate) in Anspruch genommen.

Kapitalerhöhung

Der Vorstand der HanseYachts AG hat am 08. Dezember 2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Durchführung sowohl einer Bar- als auch einer Sachkapitalerhöhung beschlossen. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen. Zur Zeichnung der neu auszugebenden Aktien wurde AURELIUS zugelassen.

Die Barkapitalerhöhung wurde mit Eintragung im Handelsregister am 25.01.2023 durch Ausgabe von 1.048.951 neuen Aktien mit einem Bezugspreis von 2,86 Euro je Aktie durchgeführt. Die bereits am 15.12.2022 voll einbezahlte Kapitalerhöhung (3.000 Tsd. Euro) wurde zum Stichtag als Verbindlichkeiten gegen nahestehende Personen ausgewiesen.

Parallel erfolgte im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung die Einbringung der AURELIUS Active Management Holding GmbH im Nennwert von insgesamt 4.582 Tsd. Euro gegen Gewährung von insgesamt 1.602.098 neuen Aktien. Die rechtliche Wirksamkeit der Sachkapitalerhöhung erfolgte zum Bilanzstichtag. Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 09.02.2023.

Das Grundkapital der HanseYachts AG beträgt zum 31.12.2022 15.691.695 Euro. Am Stichtag ist die Eigenkapitalquote des Konzerns unter Berücksichtigung der vor dem Bilanzstichtag beschlossenen und rechtswirksamen Sachkapitalerhöhung minus 10,4 % (im Vorjahr minus 7,6%).

Liquiditätsplanung

Zur Steuerung und Kontrolle der Liquidität verfügt der HanseYachts-Konzern über eine kurzbis mittelfristige Finanzplanung. Mit Unterstützung dieses Instrumentariums kann die kurzfristige Liquidität auf Basis des operativen Cashflows sowie der durch die Banken zur Verfügung gestellten Kontokorrentlinien und Finanzmittelbestände jederzeit gewährleistet werden.

Die flüssigen Mittel in Höhe von 7.966 Tsd. Euro (im Vorjahr zum 30.06.2022, 6.502 Tsd. Euro) bestehen aus jederzeit fälligen Sichteinlagen. In Höhe von 300 Tsd. Euro (im Vorjahr 300 Tsd. Euro) unterliegen die flüssigen Mittel einer Verfügungsbeschränkung durch Kreditinstitute. Die Bankguthaben bestehen bei bonitätsstarken Banken.

Unter den Finanzschulden werden die zu verzinsenden Verpflichtungen ausgewiesen, die zum Bilanzstichtag bestanden. Sie bestehen im Wesentlichen gegenüber Kreditinstituten aus festund variabel verzinslichen Darlehen.

7. WESENTLICHE GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT NAHE STEHENDEN PERSONEN UND UNTERNEHMEN

Als nahe stehende Personen oder Unternehmen gelten Personen beziehungsweise Unternehmen, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können beziehungsweise die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können.

Als nahe stehende Personen kommen grundsätzlich die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der HanseYachts AG in Betracht. Darüber hinaus kommen als nahe stehende Personen auch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA, Grünwald, in Betracht, in deren Konzernabschluss die HanseYachts AG seit dem Erwerb der Aktienmehrheit am 4. November 2011 einbezogen wird. Nahe stehende Unternehmen sind seit diesem Zeitpunkt insbesondere die Unternehmen des Konzernkreises der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA.

Die Festlegung der Verrechnungspreise für konzerninterne Umsätze und Leistungen erfolgt marktorientiert. Die HanseYachts AG hat nach den Umständen, die im Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, eine angemessene Gegenleistung erhalten.

Folgende wesentliche Leistungsbeziehungen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen im Sinne von IAS 24 bestehen:

Gegenüber den Unternehmen der Aurelius-Unternehmensgruppe entstanden Aufwendungen durch Lizenzgebühren von 91 Tsd. Euro. Aus laufenden Liefer- und Leistungsbeziehungen bestehen zum 31. Dezember 2022 Verbindlichkeiten in Höhe von 669 Tsd. Euro. Darüber hinaus bestehen zum 31. Dezember 2022 Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der Aurelius Gruppe in Höhe von 4.008 Tsd. Euro. Der HanseYachts AG sind im Berichtszeitraum Zinsaufwendungen gegenüber der Aurelius Gruppe in Höhe von 142 Tsd. Euro entstanden.

Die Mitglieder des Vorstands besitzen zum Stichtag keine Aktien der HanseYachts AG.

8. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN, SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN UND RECHTSSTREITIGKEITEN

8.1. Eventualverbindlichkeiten

Mit einer unabhängigen Absatzfinanzierungsgesellschaft besteht ein Finanzierungsprogramm, über das die Händler den Erwerb ihrer Schiffe von der HanseYachts AG finanzieren können. Das Finanzierungsprogramm wurde zum Bilanzstichtag in Höhe von 4 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.414 Tsd. Euro) in Anspruch genommen. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht eine Rückkaufverpflichtung durch die HanseYachts AG für die mittels des Finanzierungsprogramms finanzierten Schiffe, sofern die teilnehmenden Händler ihren Verpflichtungen gegenüber der Absatzfinanzierungsgesellschaft nicht nachkommen. Da der Vertrag mit der Absatzfinanzierungsgesellschaft zunächst eine Verwertungsphase der von den Händlern zur Sicherheit an die Absatzfinanzierungsgesellschaft übereigneten Schiffe vorsieht, wird von einem geringen Risiko der Inanspruchnahme aus möglichen Rückkaufverpflichtungen ausgegangen.

Weitere Haftungsverhältnisse und sonstige Eventualverbindlichkeiten gegenüber Dritten bestehen nicht.

8.2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen finanzielle Verpflichtungen, vornehmlich aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen. Wir verweisen auf unsere Ausführungen im Geschäftsbericht 2021/2022. Wesentliche Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben bestehen zum Stichtag nicht.

8.3. Rechtsstreitigkeiten

Die HanseYachts AG oder eine ihrer Konzerngesellschaften sind nicht an laufenden oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, aus denen über die zurückgestellten Beträge hinausgehende Ergebnisauswirkungen zu erwarten sind. Weitere Informationen enthält hierzu der Geschäftsbericht 2021/2022.

9. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Es haben sich nach dem Bilanzstichtag keine Geschäftsvorfälle mit einem wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ereignet.

Greifswald, 3. März 2023

Der Vorstand

Hanjo Runde Stefan Zimmermann

Versicherung der Gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt ist, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Greifswald, 3. März 2023

Der Vorstand

Hanjo Runde Stefan Zimmermann

Impressum

Herausgeber

HANSEYACHTS AG Ladebower Chaussee 11 17493 Greifswald www.hanseyachtsag.com

Ansprechpartner

Investor Relations Boris Heitmann Telefon: +49 (3834) 5792 200 [email protected]

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