Annual Report • Mar 29, 2023
Annual Report
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Kontron AG Geschäftsbericht 2022 1
S&T AG Geschäftsbericht 2019
| IN EUR MIO. | 2022 FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN |
2021 FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.096,1 | 1.002,9 |
| EBITDA (berichtet) | 70,0 | 90,1 |
| EBITDA (angepasst)1) | 109,5 | 90,1 |
| Periodenergebnis nach Minderheitenanteil (angepasst)1) | 55,5 | 29,7 |
| Ergebnis je Aktie (in EUR cent)2)3) | 3 EUR 65 cent | 75 cent |
| Operativer Cash Flow3) | 44,4 | 95,3 |
| Operativer Cash Flow aus fortgeführten Aktivitäten | 58,8 | 64,5 |
1) Angepasst um Sondereffekte im Zusammenhang mit dem Verkauf der IT-Service Gesellschaften und der Neuausrichtung des Konzerns 2) Ergebnis je Aktie unverwässert 3) Inklusive nicht fortgeführter Aktivitäten
| IN EUR MIO. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Liquide Mittel | 437,8 | 296,5 |
| Net Cash (+) / Nettoverschuldung (-)4) | 118,3 | -14,2 |
| Eigenkapital | 635,7 | 423,3 |
| Eigenkapitalquote | 44,1% | 31,3% |
| Auftragsbestand5) | 1.459,6 | 1.159,7 |
| Projekt-Pipeline5) | 3.407,2 | 2.969,5 |
| Mitarbeiteranzahl5)6) | 4.475 | 4.541 |
4) Liquide Mittel abzüglich lang- und kurzfristiger Finanzierungsverbindlichkeiten
5) Vorjahr angepasst, aus fortgeführten Aktivitäten
6) Mitarbeiteranzahl auf Vollzeitäquivalentbasis ohne karenzierte Mitarbeiter, Praktikanten und Lehrlinge
Q4 2022 zeigt bereits eine Normalisierung.
fortgeführten Geschäftsbereichen.
| ÜBERLEITUNG 2022 IN EUR MIO |
2022 FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN OPERATIV - ANGEPASST |
2022 NICHT FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN OPERATIV - ANGEPASST |
2022 AUSSER ORDENTLICHE EFFEKTE |
2022 SUMME |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.096,1 | 387,4 | - | 1.483,5 |
| EBITDA | 109,5 | 40,5 | 189,9 | 339,9 |
| Periodenergebnis nach Minderheitenanteilen |
55,5 | 26,3 | 150,7 | 232,5 |

von 10%.
IoT Solutions Europe
4 Kontron AG Geschäftsbericht 2022
Kontron etablierte erfolgreich eine komplexe K-PORT-Lösung aus ihrem susietec®-Portfolio bei einem international führenden Anbieter industrieller Dichtungstechnik mit Standorten in 86 Ländern.
Mit der K-PORT-Lösung, bestehend aus Hardware und Software, bietet Kontron ihrem Kunden eine sichere Plattform, um den Betrieb von Docker Container-basierten Projekten im Feld zu realisieren. Hierbei werden bereits bestehende Docker Container in das K-PORT überführt und anschließend mit Hilfe einer lokalen Gerätesoftware verwaltet. Der Fokus lag dabei auf der Modifizierung der bereits existierenden Container Build Chain – mit dem Anspruch, die bis dato zu hohe Bandbreitennutzung und die dadurch entstehenden Roamingkosten zu reduzieren.
Die Grundlage bildete eine komplexe Lösung mit 30 Docker Containern pro Gateway – sowohl für Open Thread Border Router als auch für KI-Inferenz. Die Lösung liefert viele Vorteile für den Kunden. Es besteht die Möglichkeit, Updates vor einem automatisierten Massenrollout in kleinen Gruppen zu testen und auf dem entsprechenden Gerät mithilfe der Remotingfunktion in Echtzeit zu überprüfen. Um nicht unnötig exponiert zu sein, enthält das susietec®-SecureOS-Sicherheitskonzept darüber hinaus nur die wirklich notwendigen Komponenten: Im gehärteten Zustand überträgt das Betriebssystem ausschließlich Delta Updates, die sich aus dem Vergleich des Ist-Zustandes im Gerät mit der neuesten Version auf dem Server ergeben. So wird gewährleistet, dass alle Geräte exakt den gleichen Softwarestand enthalten und es keine Systeme mehr gibt, bei denen Teilupdates zu spät oder gar nicht durchgeführt werden. Infolgedessen verringern sich nicht nur die Bandbreite der integrierten LTE-Modems und die anfallenden Roamingkosten, sondern auch Probleme und Ausfälle im Feld, die sich auf unterschiedliche Zustände zurückführen lassen.

Hinter uns liegt das bisher spannendste Jahr der Unternehmensgeschichte. Die heutige "neue" Kontron ist mit der alten S&T AG aus dem Jahr 2021 nicht mehr vergleichbar. Seit Anfang des Geschäftsjahres 2023 ist die Kontron AG voll auf den Bereich Internet of Things (IoT) fokussiert. Dieser Schritt, einhergehend mit der Entscheidung den Geschäftsbereich "IT Services" aufzugeben, wurde von uns langfristig geplant und im Jahr 2022 erfolgreich umgesetzt. Den Bereich "IT Services" – rund 30% unseres Gesamtgeschäftes – haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr für EUR 392 Mio. an die Vinci Gruppe verkauft. Vinci ist ein französischer Konzern mit über 200.000 Mitarbeitern, der seine IT-Service-Aktivitäten in Zentral- und Osteuropa erweitern will.
Mit der Fokussierung auf IoT konzentrieren wir uns auf einen Markt, der mit Wachstumsraten von über 15% pro Jahr wächst. Bis 2025 sollen weltweit bereits 50 Mrd. Geräte vernetzt sein. Kontron hat bereits in den Vorjahren im Bereich Industrial IoT (IIoT) die Mehrheit der Erträge erzielt und gehört in diesem fragmentierten Markt zu den drei größten Anbietern weltweit.
Nach außen präsentiert Kontron den neuen Fokus durch ein Rebranding vor dem Hintergrund des in "Kontron AG" geänderten Firmennamens, welcher in der Hauptversammlung 2022 beschlossen wurde, sowie einem mehrheitlich veränderten Vorstand. Durch die Neuausrichtung erwartet die Kontron AG eine deutliche Verbesserung der Profitabilität, insbesondere des Nettogewinns – vergleichbar mit unseren Wettbewerbern im aktuellen Umfeld.
Operativ war 2022 ein erfolgreiches Jahr für Kontron. Die Umsatzerlöse lagen mit EUR 1.483,5 Mio. um 10,6% höher als im Jahr 2021. Davon entfielen EUR 1.096,1 Mio. auf die fortgeführten Geschäftsbereiche und EUR 387,4 Mio. auf die verkauften IT-Service Gesellschaften. Der Nettogewinn 2022 lag bei EUR 232,5 Mio., wobei operativ vor Sondereffekten EUR 55,5 Mio. in den fortgeführten und rund EUR 26,3 Mio. in den verkauften Gesellschaften erwirtschaftet wurden. Der Gewinn aus dem Verkauf und weiterer Sondereffekte lag bei zusätzlichen EUR 150,7 Mio. Zum Vergleich: im Geschäftsjahr 2021 betrug der Nettogewinn EUR 29,8 Mio. (aus fortgeführten Bereichen) und EUR 18,5 Mio. (aus den veräußerten Aktivitäten); somit in Summe bei EUR 48,3 Mio. Allein im 4. Quartal 2022 konnte ein operativer Cashflow von EUR 109 Mio. erzielt werden. Damit liegt der Cash-Bestand Ende 2022 bei EUR 438 Mio. – weitere EUR 138 Mio. an Kaufpreiszahlungen von Vinci stehen Kontron noch zu. Damit verfügen wir im Vergleich zu vielen Wettbewerbern über einen sehr starken Cash-Bestand – in Zeiten von steigenden Zinsen ein enormer Vorteil.
Das Marktumfeld war 2022 von vielen belastenden Veränderungen geprägt:
2023 erwarten wir für die Kontron ein sehr gutes Jahr. Der Auftragsbestand in den fortgeführten Bereichen stieg 2022 von EUR 1.160 Mio. auf EUR 1.459 Mio., was einem Book-to-bill von 1,28 entspricht. Dies bedeutet ein robustes Wachstum deutlich über Plan – und das bereits sieben Quartale in Folge. Aber Umsatzwachstum allein ist nicht alles. In Zukunft werden wir uns vermehrt auf die Steigerung der Profitabilität fokussieren und Umsätze mit niedrigen Margen reduzieren. Für 2023 gehen wir daher von einem organischen Umsatzwachstum von etwa 10% auf EUR 1.200 Mio. aus. Der Nettogewinn soll deutlich stärker auf EUR 66 Mio. steigen. Wir heben damit die Guidance vom Januar 2023 zum Nettoergebnis um 10% an. Auch anorganisch erwarten wir starkes Wachstum. Wir werden unsere hohe Liquidität nutzen und bereits 2023 wesentliche Akquisitionen aus unserer Pipeline durchführen. Organisch und nicht organisch halten wir an unserem Ziel von EUR 2.000 Mio. Umsatz im Jahr 2025 fest – und dies bei deutlich erhöhter Profitabilität.
Hannes Niederhauser, CEO
IoT Solutions Europe
6 Kontron AG Geschäftsbericht 2022
Die deutsche Firma Fabmatics GmbH ist ein erfahrener Spezialist für die Automatisierung von Materialflüssen und Handhabungsprozessen in der Halbleiterindustrie und anderen High-Tech-Produktionsumgebungen. Für die Inbetriebnahme ihres weltweit eingesetzten mobilen Handlingsystems HERO®FAB, einem fahrerlosen Transportfahrzeug zum Transport von Aufträgen zwischen Prozesswerkzeugen und Handlingaufgaben beim Be- und Entladen von Prozesswerkzeugen ohne manuelle Hilfe, setzt Fabmatics auf die IIoT-Serviceplattform EquipmentCloud® aus dem susietec®-Portfolio von Kontron.
Für die Automatisierung von Materialflüssen und Handhabungsprozessen bedarf es Lösungen, die bis ins kleinste Detail auf die Kundenprozesse abgestimmt sind. Die Transport- und Handlingssysteme müssen exakt in den gesamten Ablauf passen. Die Dokumentation ist zudem aufwendig sowie prädestiniert für Informationsverlust, und die Inbetriebnahmen der Systeme sind entsprechend komplex.
Fabmatics hat Kontron AIS damit beauftragt, folgende Aufgaben zu lösen: Einbeziehung aller Beteiligten und laufende Aktualisierung, rechtzeitige und vollständige Bereitstellung von Anlageninformationen, Standardisierung und Digitalisierung von Checklisten und Arbeitsabläufen, um langfristig eine Systemakte für den gesamten Lebenszyklus der Maschine zu schaffen. Zu diesem Zweck implementierte Kontron AIS mit der EquipmentCloud® eine komplette Maschinendatenbank mit standardisierten Arbeitsprozessen unter Verwendung digitaler Checklisten und einem automatisierten Stammdaten-Upload über eine integrierte Programmierschnittstelle (API). Auf diese Weise erhöht Fabmatics die Prozessgeschwindigkeit um 30%. Zudem erhält das Unternehmen volle Transparenz über den Arbeitsprozess im Team und reduziert den internen Aufwand für Inbetriebnahme und Endabnahme um 50%. Die vollständige Transparenz der Prozesse und die durch die Automatisierung gewonnene Effizienz schafft zudem Vertrauen bei den Kunden.
| 01 NEUE KONTRON IN ZAHLEN | 2 |
|---|---|
| 02 VORWORT | 5 |
| 03 MANAGEMENT IM ÜBERBLICK | 8 |
| 04 LEISTUNGSPORTFOLIO | 11 |
| KONTRON – EIN MULTINATIONALER TECHNOLOGIEKONZERN 11 | |
| UNSERE KUNDEN UND VERTIKALEN ENDMÄRKTE 14 | |
| FULL-SERVICE-IT-DIENSTLEISTUNGEN 20 | |
| DIE ZUKUNFT UNSERES LEISTUNGSPORTFOLIOS 22 | |
| 05 BERICHT DES AUFSICHTSRATS | 24 |
| 06 CORPORATE GOVERNANCE BERICHT | 26 |
| 07 DIE AKTIE | 36 |
| 08 LAGEBERICHT | 42 |
| GRUNDLAGEN DES KONZERNS42 | |
| WIRTSCHAFTSBERICHT48 | |
| PROGNOSE-, CHANCEN-, RISIKOBERICHT59 | |
| INTERNES KONTROLLSYSTEM, KONZERN-RECHNUNGSLEGUNGS-PROZESS UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM 68 | |
| ANGABEN GEM. § 243A UGB70 | |
| 09 KONZERNABSCHLUSS 2022 | 74 |
| KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 74 | |
| KONZERN-GESAMTPERIODENERFOLGSRECHNUNG 75 | |
| KONZERN-BILANZ 76 | |
| KONZERN-GELDFLUSSRECHNUNG 77 | |
| KONZERN-EIGENKAPITALENTWICKLUNG 78 | |
| 10 KONZERNANHANG 2022 | 80 |
| ALLGEMEINE ANGABEN80 | |
| BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE 98 | |
| ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG112 | |
| ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ124 | |
| SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN 158 | |
| 11 BESTÄTIGUNGSVERMERK | 184 |
| 12 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER | 189 |
| 13 NACHHALTIGKEITSBERICHT | 190 |

Hannes Niederhauser startete sein Kontron (ehem. S&T) Engagement 2011. Nach seinem Studium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Graz avancierte der gebürtige Österreicher zum Manager in den Bereichen Mikrochips und Embedded Computing. Vor seinem Wechsel zu S&T war er von 1999 bis 2007 Hauptaktionär und CEO der Kontron AG, die sich zum weltweit größten Anbieter im Bereich Embedded Computing entwickelte. Hannes Niederhauser treibt konsequent die Transformation der Kontron vom IT-Dienstleister zu einem führenden Anbieter von IoT-Lösungen voran.

Als ausgewiesener Experte verantwortet Clemens Billek seit seiner Berufung zum Finanzvorstand im Oktober 2022 die Themen Finance, Recht, Compliance, Internal Audit, Risk Management und Corporate Governance. Nach seinem Karrierestart als Investmentbanker bei einer internationalen Investmentbank und bei der Börsenaufsicht in der österreichischen Übernahmekommission war er hier zuletzt als Leiter der Geschäftsstelle tätig. Er verfügt über langjährige berufliche Erfahrung im Compliance-, Legal- und IR-Bereich sowie im Digitalisierungsbereich als Gründer einer Telemedizin-Plattform.

Michael Riegert arbeitet seit über 25 Jahren als Ingenieur und Manager in der Embedded-Branche. Den Großteil seine Karriere war er in einer Reihe von leitenden Positionen bei Kontron tätig. Seit 2019 leitet er die Kontron Transportation Gruppe und seit 2021 die Kontron Europe GmbH. Mit Wirkung zum 1. Jänner 2022 wurde Michael Riegert in den Vorstand der Kontron AG bestellt.

Peter Sturz ist seit 2007 bei Kontron, seit 2008 ist er Vorstandsmitglied. Davor war er als Manager für die Adriatic Region tätig. Peter Sturz begann seine Berufslaufbahn bei der Allgemeinen Bausparkasse und war dort als Vorstand für Sales, Marketing und EDV zuständig. Bevor er zu Kontron kam, war er bei dem US EDV-Dienstleister CSC Vorstand für Österreich und Zentraleuropa.

Michael Jeske hat nach seinem Studium umfangreiche Erfahrung im Bereich Operations bei der Kontron AG gesammelt. Er verfügt über jahrelange Führungsexpertise in der IT-Industrie mit Schwerpunkt Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung. Bis September 2022 war er als Vorstand der Kontron AG tätig und hat danach operative Aufgaben im Konzern übernommen.

Steven Chen hat Abschlüsse in Internationaler Betriebswirtschaft und Rechnungslegung. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung im IT-Management mit Schwerpunkten in Unternehmensstrategie, Entwicklung, Reorganisation, M&A sowie Unternehmensfinanzierung. Seit 2002 arbeitet Steve Chen in der Geschäftsführung von diversen Kontron Gesellschaften.

Robert Courteau ist seit 2000 bei Kontron tätig. Der diplomierte Maschinenbauingenieur begann seine Karriere in Design- und Managementpositionen in der Luft- und Raumfahrtindustrie, bevor er zu Kontron kam. Er leitet seit 2013 das Kommunikationsgeschäft von Kontron und ist für die Gesellschaft in Kanada verantwortlich.

Bernhard Günthner, Geschäftsführer der Kontron Technologies GmbH, übernahm im Oktober 2019 die Position des VP Smart Factory Solutions. In seinen über 10 Jahren bei Kontron war er unter anderem als VP Customer Programs für kundenspezifische Systemlösungen in den Bereichen Industrieautomatisierung und Medical tätig. Der IoT-Pionier startete nach seinem Abschluss als Diplomingenieur Elektrotechnik Karriere in der Softwareentwicklung.


Bernd Eder ist seit 2019 Chief Operational Officer der Kontron Transportation Gruppe. Er hat ein Studium der Betriebswirtschaftslehre abgeschlos sen und lehrt auch in diesem Bereich an einer Fachhochschule. Er hat mehr als 15 Jahre Erfah rung in Unternehmensführung, speziell in den Bereichen Strategie, Turn-Around-Management, M&A und Finance.

Sašo Berger ist seit mehr als 20 Jahren bei der Kontron Gruppe tätig und kam über die S&T Slovenija als stellv. Vorstandsvorsitzender und Exekutivdirektor für Verteidigungsindustrie, Finan zen, IT und Rechtsangelegenheiten ins Unterneh men. Seit September 2022 ist er geschäftsführen der Direktor von S&T Iskratel.

Robert Kuzmič ist seit 1999 bei Iskratel tätig. Er hat einen Abschluss in Elektrotechnik und begann sei ne Karriere im technischen Vertrieb. Bis 2014 war er in verschiedenen leitenden Positionen in den Unternehmen der Iskratel Gruppe tätig. Seit 2021 ist er Vorstandsvorsitzender der Iskratel Gruppe und seit September 2022 Geschäftsführer des neuen gemeinsamen Unternehmens S&T Iskratel.

Nach ihrer Promotion in Ingenieurwissenschaften arbeitete Olga Sinenko bei einer Vielzahl von führenden Unternehmen in den Bereichen In dustrieautomatisierung, Softwareentwicklung und Embedded Computing. Olga Sinenko ist seit 2014 für die Kontron Gruppe in Managementpositionen tätig und hält den Vorsitz bei dem D2 RNC CIGRE, einer internationalen Initiative zur Zusammenar beit von Energieexperten im Bereich der moder nen Stromversorgung.

Philipp Schulz ist seit Oktober 2022 als EVP Inte rim Management und CEO Kontron USA Inc. in San Diego bei Kontron im Einsatz. Nach seinem Stu dium der Handelswissenschaften, arbeitete er als Berater und machte Karriere bei dem Unterneh men voestalpine, wo er in über 15 Jahren verschie dene Leitungspositionen innehielt.

Nicole Nagy ist seit 2019 bei Kontron tätig. Neben Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien, studierte sie Engineering Management an der Technischen Universität Wien. Vor ihrer Tä tigkeit bei Kontron arbeitete sie 15 Jahre lang im Bereich Corporate Banking einer internationalen Bank. Bei Kontron ist sie für Corporate Finance, Investor Relations, Kommunikation und ESG Ma nagement verantwortlich.

Hannes Griesser ist seit Oktober 2014 bei Kontron für den Bereich Group Accounting zuständig. Vor Kontron war er 13 Jahre bei einem börsennotier ten IT-Dienstleistungsunternehmen als Leiter Kon zernrechnungswesen und für den Finanzbereich verantwortlicher Geschäftsführer der operativen Einheiten in Österreich sowie zuletzt von 2012 bis 2013 als Finanzvorstand tätig.

Christoph Neumann arbeitet seit 15 Jahren bei Kontron. Nach dem Studium der Elektrotechnik war er bei Digitec, dem US-Konzern Diamond Mul timedia und später als VP Engineering bei Giga Stream tätig, die 2004 von Kontron übernommen wurde.Seither hat Christoph bei Kontron neben der Leitung des Design Centers Saarbrücken ver schiedene leitende Positionen bekleidet, z.B. als VP Engineering für die Kontron EMEA Engineering. Teams.
Jochen Gimple ist seit 1997 bei der Kontron Electro nics und hat 25 Jahre Erfahrung im Bereich Embed ded Electronics. Der Schwerpunkt seiner bisherigen beruflichen Laufbahn lag in den Bereichen Einkauf, Logistik und Produktion. Seit 2015 ist er Geschäfts führer der Kontron Electronics.
IoT Solutions Europe
S&T AG Geschäftsbericht 2021
Im Rahmen eines EU-weiten Vergabeverfahrens für das Projekt "Gefo Reinvest" hat die Deutsche Bahn (DB Netz AG) einen Rahmenvertag mit der Kontron Transportation Deutschland GmbH für den Aufbau eines hochmodernen Kommunikationssystems abgeschlossen.
Die DB Netz AG betreibt die bahnbetriebliche Kommunikation und sorgt mit der entsprechenden Infrastruktur für eine sichere und zuverlässige Sprachübertragung zwischen den Fahrdienstleitern, den Betriebszentralen und den Zugführern. Mit "Gefo Reinvest" wird in den nächsten Jahren unter Federführung der Kontron ein neues state-of-the-art Kommunikationssystem eingeführt. Dieses basiert auf der nächsten Generation von Kommunikationssystemen für betriebskritische Netzwerke und wird mit dem bestehenden GSM-R Netz (Global System for Mobile Communication-Railway) zusammenarbeiten. Das technische Kernstück des Systems bildet eine auf IMS (IP Multimedia Subsystem) basierte Vermittlungsplattform sowie die MCx-(Mission Critical Services)-Applikation der Kontron Transportation, welche auf einer von der Kontron Tochter Iskratel stammendem NFVI (Network Function Virtualization Infrastructure) realisiert wird. Hierzu werden Long Live Carrier Grade Server der Kontron eingesetzt. Zudem wird die veraltete TDM (Time-division Multiplexing) basierte Datennetz-Infrastruktur durch ein modernes IP/MPLS-(Internet Protocol / Multiprotocol Label Switching)-Übertragungsnetz zur Vernetzung der Zentralkomponenten und der zum Vertragsumfang gehörenden neuen IP-Gefos (GSM-R stationary telephones), ersetzt.
Die Kontron AG (ehemals S&T AG) ist ein führender österreichischer Technologiekonzern mit Sitz in Linz, Österreich, und bietet ihren Kunden intelligente IoT-Lösungen in einer Vielzahl von vertikalen Märkten an. Im Geschäftsjahr 2022 war Kontron in 24 Ländern weltweit präsent und beschäftigte im Jahresschnitt 6.081 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit Abschluss des Projektes "Focus" und der damit einhergehenden Veräußerung der "Focus" Gesellschaften im IT-Services-Bereich beschäftigte Kontron zum Stichtag 31. Dezember 2022 noch 4.475 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Juni 2022 erfolgte nach Beschlussfassung der Aktionäre in der Hauptversammlung die Änderung des Firmenwortlauts von S&T AG auf Kontron AG. Der Grund für die Namensänderung ist die Fokussierung der Kontron AG und ihrer Tochtergesellschaften auf Technologien rund um das Internet of Things (IoT), die bereits seit vielen Jahren unter der Marke Kontron vertrieben werden. Im Zuge der Refokussierung erfolgte zudem der Verkauf erheblicher Teile des IT-Services-Geschäfts an den französischen Konzern VINCI Energies S.A., eine weltweit operierende Unternehmensgruppe für Informations- und Kommunikationstechnik (Markenname: Axians). Der Verkaufsvertrag wurde im August 2022 unterzeichnet. Der rechtliche Übertrag der verkauften IT-Services-Gesellschaften in Tschechien, Slowakei, Polen, Kroatien, Serbien, Albanien, Montenegro, Nordmazedonien, Deutschland und der Schweiz an die Käuferin erfolgte am 29. Dezember 2022.
Die Kontron AG operierte bis zum Abschluss des Verkaufs ihrer IT-Service-Einheiten am 29. Dezember 2022 in den drei Geschäftssegmenten "IoT Solutions Europe", "IoT Solutions America" und "IT Services". Mit seinen Geschäftssegmenten "IoT Solutions Europe" und "IoT Solutions America" ist Kontron ein international führender Anbieter von Hard- und Software-Produkten und innovativen Dienstleistungen im Umfeld von Industrie 4.0, Internet of Things (IoT) sowie Embedded und Edge Computing Technologien (ECT). Darüber hinaus war die Unternehmensgruppe mit den Geschäftseinheiten unter der Marke S&T ein renommierter Anbieter von IT-Services in der DACH-Region und in Osteuropa. Über das Segment "IT Services" bot das Unternehmen korrespondierend dem Plan-, Build-, Run-Prinzip ein breites Leistungsspektrum in den Bereichen IT-Consulting, Integration und Outsourcing an. Nach Abschluss des Verkaufs der Mehrheit ihrer IT-Service-Einheiten per 29. Dezember 2022, plant die Kontron Gruppe die Zusammensetzung der Geschäftssegmente ab dem Geschäftsjahr 2023 zu ändern. Künftig erfolgt die Berichterstattung in den drei Segmenten "Europe", "Global" und "Software & Solutions". Der vorliegende Bericht wurde noch gemäß der bisherigen Segmentberichterstattung erstellt.
Das Unternehmen bietet mit seinen Geschäftssegmenten ein umfassendes Dienstleistungs- und Produktportfolio sowie eine Vielzahl attraktiver Lösungen für unterschiedlichste Kundensegmente und vertikale Märkte an. Das breite, sich ergänzende Technologie-Portfolio und Know-how sowie die umfangreichen Engineering-Kapazitäten innerhalb des Konzerns ermöglichen es, Projekte in den relevanten Bereichen ganzheitlich zu realisieren und schnell und flexibel auf Markterfordernisse zu reagieren.
So kann das Leistungsangebot der Kontron Gruppe innerhalb der Technologielebenszyklen fortlaufend erweitert und angepasst werden. Das Ziel hierbei ist es, in allen Bereichen jeweils die zukunftsträchtigsten Trends und Kundenbedürfnisse anzusprechen und Kontron als technologieführenden Konzern zu positionieren.
LEISTUNGSPORTFOLIO


Kontron ist seit mehr als 20 Jahren ein namhafter Hersteller von industriellen Technologielösungen. Mit seinem attraktiven Portfolio an Eigentechnologien und Produkten im Industrie-4.0-Umfeld hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren sukzessiv zu einem etablierten IoT-Anbieter entwickelt. Mit der Veräußerung der IT-Service-Gesellschaften im Rahmen des Projektes "Focus" wird Kontron zu einem fokussierten Player von Smart Industrial IoT-Lösungen. Zu dem vielfältigen Portfolio zählen Embedded Industrial Computersysteme, Netzwerk- und Sicherheitslösungen sowie die für den Betrieb solcher Systeme notwendige Software.
Die Kontron AG (Deutschland) wurde Ende 2016 von dem IT-Systemhaus S&T AG übernommen. Die S&T AG, die ihr Geschäft vorrangig mit IT-Dienstleistungen und Software- und Sicherheitslösungen ("Security Appliances") betrieb, übertrug ihren Erfahrungsschatz nach der Übernahme auf ihr neues Tochterunternehmen Kontron. So wurde durch den Zusammenschluss die Verbindung zwischen der Computertechnik, dem Produktionsumfeld und der Unternehmens-IT – und damit die Realisierung einer Vielzahl innovativer IoT- und Industrie-4.0-Lösungen – geschaffen. Mit dem Verkauf des Großteils ihres IT-Services-Geschäfts an die VINCI Energies S.A. im Jahr 2022 folgt die Kontron AG ihrer Fokussierungs- und Wachstumsstrategie im Technologiebereich rund um das Internet der Dinge (IoT). Das Unternehmen behält nur die für das IoT-Geschäft relevanten IT-Service-Einheiten.
Kontron hat in vergangenen Jahren das Portfolio an eigenen Technologien sowohl durch eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte, als auch durch gezielte Akquisitionen laufend ausgebaut. Diesbezüglich erwähnenswert sind beispielsweise der Erwerb der Lucom GmbH, Fürth, Deutschland, eines auf 5G Connectivity-Ausstattung spezialisierten Technologieunternehmens, oder die Übernahme der AIS Automation GmbH, Dresden, Deutschland, zur Erweiterung des Softwareangebotes im Bereich der industriellen Automatisierung, der Erwerb der Kapsch CarrierCom Gruppe zum Einstieg in den Bahnkommunikationsbereich oder der Erwerb der Iskratel Gruppe in Kranj, Slowenien, zum Ausbau des 5G-Know-hows.
In ihren zwei IoT-Solutions-Segmenten fokussierte sich die Kontron auf eine Reihe von vertikalen Märkten, die das gesamte IIoT-Ökosystem abdecken, darunter:
Mit der steigenden Nachfrage der Digitalisierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen steigt auch der Bedarf an ausgefeilter und effizienter Automatisierung. Die Kontron Gruppe konzentriert sich auf den stark wachsenden Markt für Automatisierungslösungen. Mit ihrem umfangreichen Portfolio aus Hardware, Software und Service-Lösungen profitieren Kunden von einer schnelleren Markteinführung der Produkte und Dienstleistungen, niedrigeren Total-Cost-of-Ownership sowie in vielen Fällen von der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Kontron bietet die Tools und das Know-how, um das volle Potenzial der intelligenten Fabriken der Zukunft auszuschöpfen. Vor allem in Produktionsbetrieben, wo intelligente Maschinen für den täglichen Betrieb unerlässlich sind, ist eine sichere Echtzeit-Verbindung zu jeder Zeit erforderlich.
Das eigens von Kontron entwickelte IoT-(Internet of Things)-Toolset susietec® ermöglicht es Kunden, qualitativ hochwertige, maßgeschneiderte Anwendungen zu entwickeln, die unterschiedlichsten Arbeitsumgebungen und Anforderungen entsprechen. Dazu nutzt das Kontron-susietec®-Toolset bewährte Softwarelösungen als Schlüssel zur digitalen Transformation. In Verbindung mit Hardware-Lösungen können vertikal integrierte Digitalisierungsprojekte realisiert werden. Das susietec®-Toolset kommt bereits in Maschinen- und Anlagensteuerungen oder Produktionen im Brownfield und Greenfield erfolgreich zum Einsatz.

Dabei ist das susietec®-Toolset von Kontron so konzipiert, dass es sich schnell und verlässlich in bestehenden Geschäftsprozesse, Geräte sowie Maschinen und Anlagen integrieren lässt. Durch das Zusammenspiel zwischen vorhandenen Softwareprodukten und kundenspezifischen Implementierungen schafft das Toolset die Basis, um Mitarbeiter, Prozesse, Anlagen und Systeme digital miteinander zu verbinden. Durch die Vielfalt an Möglichkeiten erhalten Kunden die Chance, neue Geschäftsmodelle oder Arbeitsmethoden durch den Einsatz von Hardware- und Softwarelösungen zu implementieren.
Susietec® steht für ganzheitliche Lösungsansätze zur Umsetzung der digitalen Transformation. Das Toolset vereint die jahrelange Erfahrung und das Know-how der susietec®-Expertinnen und -Experten mit neuen Technologien. Dabei nutzen wir Software, Hardware und unsere Expertise, um diese Technologie weiterzuentwickeln.

Mit dem Ziel, ihren Kundendienst vollumfänglich zu digitalisieren, suchte die Pfister Waagen Bilanciai (PWB) GmbH nach Unterstützung durch Kontron. Mit der Einführung des Moduls Workforce aus dem Kontron-susietec®-Toolset gelang es, den Kundendienstprozess durch innovative Werkzeuge zu modernisieren und ein digitales Full-Service-Management zu ermöglichen. Dabei wurde das seit zehn Jahren bestehende Windows-basierte Kundendienstmodul abgelöst und alle papierbasierten Abläufe durch digital geführte Prozesse im Serviceumfeld ersetzt. Dies führte beim Kunden zur Reduzierung der Arbeitszeiten und Erhöhung der Effizienz und ermöglicht es ihm, seine Geschäftsprozesse durch rezente Daten und zeitnahe Rückmeldungen transparent darzustellen.
Das Internet of Medical Things (IoMT) ebnet den Weg für die Neuausrichtung der Medizintechnik: Die Digitalisierung gewinnt im Gesundheitswesen an Dynamik – nicht zuletzt aufgrund des Personalmangels. Um ihr volles Potenzial zu entfalten, verlangt die Medizintechnik der Zukunft nach Konnektivität und Sicherheit. Kontron unterstützt seine Kunden, die Potenziale von IoT und IoMT zu bündeln und das Gesundheitswesen mittels medizinischer Innovationen zu verbessern. Die moderne medizinische Versorgung basiert dabei auf Echtzeitanwendungen. Vernetzung, Sicherheit, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit gehören inzwischen zu den Schlüsselbegriffen in Krankenhäusern und weiteren medizinischen Einrichtungen.
Auch im medizinischen Umfeld liefert das Kontron-susietec®-Toolset Lösungen und dient medizinischen Anbietern als Plattform für die Entwicklung und Pflege innovativer IoMT-Anwendungen. Das Toolset verbindet Hardware und Software zu cloudbasierten Anwendungen, die speziell auf die Bedürfnisse der Medizintechnik zugeschnitten sind und führt dadurch zu einer besseren und schnelleren
Serviceerfahrung, was die Gesamtleistung von Geräten und Diensten steigert. Das Gesundheitspersonal gewinnt damit wertvolle Zeit, um sich auf seine Patienten zu konzentrieren und so die Qualität der Pflege in stark frequentierten Krankenhäusern zu verbessern.
Die Kontron-Lösung revolutioniert damit die Netzwerkinfrastruktur in Krankenhäusern: Als Schnittstelle zwischen den medizinischen Geräten, Anwendungen und der Cloud konvertiert das Kontron-susietec®-Toolset Protokolle, filtert Daten und verarbeitet sie bei Bedarf direkt vor Ort. Ein wichtiges Kriterium ist dabei die Sicherheit sensibler Patientendaten. Ausfälle, minimale Fähigkeiten oder Latenzzeiten können Schäden oder gar lebensbedrohliche Konsequenzen für Patienten zur Folge haben. Die Kombination aus On-Premise-Lösungen und hochmoderner Cloud-Infrastruktur ermöglicht es, die ausgewerteten Messwerte und Diagnosedaten kontinuierlich zu überwachen und automatisch einen Servicetechniker anzufordern, wenn ein Defekt droht. Darüber hinaus trennt susietec® einzelne Elemente wie das Betriebssystem von der Kundenanwendung, was eine Rezertifizierung erspart.
Kontron bietet darüber hinaus auch Lösungen für die Patientendiagnostik und Bildgebung, um Ärzten bei der Diagnose von Krankheiten, der Bestimmung des Schweregrads und der Überwachung von Patienten zu helfen. Ein weiterer Bereich ist die klinische und kritische Pflege. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden bei der Entwicklung von Lösungen für innovative und produktive Arbeitsabläufe sowie der Entwicklung hochmoderner Systeme für die Patientenüberwachung, Beatmung und zuverlässiger Analysegeräte. Hohe Zuverlässigkeit ist auch und vor allem beim Einsatz chirurgischer Geräte gefragt. Auch hier unterstützt die Kontron Gruppe ihre Kunden kontinuierlich bei der Entwicklung praktischer Lösungen, wie der Robotertechnologie "Soloassist II". Diese macht es Chirurgen leichter als je zuvor, mit Endoskopen zu arbeiten und zielt darauf ab, Stress und Risiken bei minimalinvasiven Operationen zu reduzieren. Die Technologie ermöglicht auch eine Spracherkennung, die es dem Chirurgen erlaubt, die chirurgische Kamera ohne erhöhtes Risiko für den Patienten zu führen.

Kontron verfügt über eine Vielzahl von Lösungen für viele Arten des öffentlichen Verkehrs und zeigt ihre Kompetenz in diesem Markt durch ihr umfangreiches Portfolio. Das Kerngeschäft konzentriert sich auf Lösungen für Bahnen, öffentliche Verkehrsmittel, Versorger und Telekommunikationsunternehmen sowie andere Branchen mit unternehmenskritischen Anforderungen. Mit dem steigenden Bedarf an intelligenten und zuverlässigen vertikalen IoT-Dienstleistungen hat sich auch das Lösungsportfolio der Kontron für den öffentlichen Transport erweitert, das dabei unterstützt, Verkehrsströme sicherer und effizienter zu machen.
Mit dem IoT-Toolset susietec® hat sich die Kontron Gruppe bei einer Vielzahl von Automatisierungsprojekten im Bahnbereich bereits bewährt. Kontron entwickelt erfolgreich Software- und Hardwarelösungen für die Verkehrs- und Bahntechnik. Dabei werden verschiedene Stakeholder vernetzt und Parameter verwaltet, wie z.B. im Bereich der Rangiertechnik für die Geschwindigkeitsbeeinflussung und Abstandshaltung bei der Zugbildung. Kontrons Angebot umfasst dabei Lösungen in Themenfeldern wie Mobility 4.0, vorbeugende Instandhaltung und Fernwartung für smarte Lösungen rund um die Schiene.

Über die Konzerntochter Kontron Transportation GmbH (KTR), einem weltweit führenden Anbieter von dedizierten End-to-End-Kommunikationslösungen für unternehmenskritische Netzwerke, unterstützt Kontron seine Kunden mit Lösungen bei ihren Kommunikationsherausforderungen. Der Fokus des Unternehmens liegt darauf, Sprach-, Daten- und Videoinformationen zuverlässig und sicher zu produzieren, zu transportieren und zu verarbeiten – und das auf nachhaltige Weise. Das Kernproduktportfolio umfasst GSM-Railways, FRMCS (Future Railway Mobile Communication System), MCx (Mission-Critical über öffentliche Netze), 4G/5G-Lösungen für öffentliche Netze und IIoT-Lösungen mit Fokus auf Datenverarbeitung. Hauptkunden sind Bahnunternehmen und öffentliche Verkehrsbetriebe.
Kontron Transportation treibt die Entwicklung der nächsten Generation von Breitbandlösungen für unternehmenskritische Netzwerke voran, zum Beispiel als assoziiertes Mitglied der europäischen Forschungsinitiative Shift2Rail. KTR entwickelt, baut, implementiert und unterstützt seit mehr als 20 Jahren End-to-End RDN-(Railway Dedicated Network)-Lösungen auf Basis des GSM-R Standards. Allein die sichere und skalierbare Infrastruktur der Kontron Transportation GmbH verbindet mehr als 84.000 Kilometer Bahnstrecke in Europa, Afrika und Asien.
Einige der größten IP-fähigen Bahnkommunikationsnetze der Welt, die auf dem GSM-R Standard basieren, darunter die Netze der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), der Deutschen Bahn, Network Rail, SNCF Réseau/Synerail sowie wichtige Strecken in China, Algerien, Saudi-Arabien, Ägypten und viele andere, werden von KTR betrieben. KTR hat aktiv an der Schaffung neuer Standards in der Zugfunktechnologie mitgewirkt und ist Partner für eine Vielzahl von Bahnbetreiber, die den Wechsel von GSM-R zu einem Standard der nächsten Generation der Funkinfrastruktur (FRMCS) vorbereiten.
Kontron liefert zudem auch Dienstleistungen und Embedded Computing Lösungen für den Bahnbereich, dedizierte Netzwerke für den Zugfunk, eingebettete Systeme für den Fahrzeugbereich und Ticketing-Lösungen. Um sicherzustellen, dass die Bahninfrastruktur optimal funktioniert, bietet das Unternehmen umfangreiche Anpassungen von Commercial Off-The-Shelf (COTS) Computing-Plattformen an, um kritische Sicherheit und Leistung bis zum Safety Integrity Level (SIL) 4 zu gewährleisten und so dazu beizutragen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel sicher genutzt werden können. Die Technologie von Kontron unterstützt nicht nur das Verkehrspersonal mit digitaler Kommunikation während des Betriebs, sondern fördert auch die nahtlose Bedienung der Fahrgäste ohne technische Störungen.
Im Transportbereich bedient Kontron folgende Marktsegmente:

Im Geschäftsjahr 2022 hat die Kontron Transportation an einem EU-weiten Vergabeverfahren für das Projekt "Gefo Reinvest" der Deutschen Bahn (DB Netz AG) teilgenommen und den Auftrag für den Aufbau eines hochmodernen Kommunikationssystems mit einem Vertragsvolumen von über 90 Millionen Euro abgeschlossen. Die DB Netz AG betreibt die Telekommunikation für die bahnbetriebliche Kommunikation und sorgt mit der entsprechenden Infrastruktur für eine sichere und zuverlässige Sprachübertragung zwischen den Fahrdienstleitern, den Betriebszentralen und den Zugführern. Mit "Gefo Reinvest" wird in den nächsten Jahren, unter Federführung der Kontron Transportation Deutschland, das auf einer älteren ISDN-Technologie basierende Kommunikationssystem – samt 3.500 dazu gehöriger Gefos (GSM-R Fernsprecher ortsfest) – durch ein state-of-the-art Kommunikationssystem ersetzt. Das neue System basiert auf der nächsten Generation von Kommunikationssystemen für betriebskritische Netzwerke und wird mit dem bestehenden GSM-R Netz (Global System for Mobile Communication-Railway) zusammenarbeiten. Kontron Transportation arbeitet erfolgreich an verschiedenen Forschungsinitiativen, und treibt damit die Entwicklung einer modernen mobilen Kommunikation für Bahnen weiter voran. Im Dezember 2021 hat die Kontron Transportation beispielsweise gemeinsam mit ihren Partnern AZD und Thales im Rahmen einer Veranstaltung des Europäischen Shift2Rail Programms erfolgreich die Funktionsweise eines fahrerlosen Zugbetriebes demonstriert. Die Technik dazu basiert auf einem von Kontron Transportation entwickelten Prototypen auf Basis von FRMCS.
Die Kontron Gruppe unterstützt eine Vielzahl von Sektoren innerhalb der Telekommunikationsbranche und hilft Service Providern rund um den Globus mit ihren Dienstleistungen, vor allem in den Bereichen Medienbereitstellung, Datenspeicherung und Migration unter Verwendung von Network Functions Virtualization (NFV) sowie Software Defined Networking (SDN)-Technologien. Für Dienstleistungsanbieter eröffnen sich durch die bahnbrechenden Technologien neue Möglichkeiten und Geschäftsmodelle. Infolge der rasanten Entwicklung der Telekommunikationsbranche hat die Einführung neuer Technologien wie 5G und die zunehmende Nutzung der Open-RAN-Technologie erhebliche Auswirkungen auf die Branche.
Kontron ist seit Jahren führend in der Technologie für virtuelle Funkzugangsnetzwerke (vRAN) für öffentliche und private Mobilfunknetze. In Zusammenarbeit mit wichtigen Industriepartnern, die disruptive und disaggregierte Lösungen für die Bereitstellung von LTE- und 5G-Netzen anbieten, stellt Kontron robuste Server bereit, die am Rand von Mobilfunknetzen, entweder am Fuß von Antennentürmen oder direkt auf den Türmen selbst, eingesetzt werden können. Unsere Lösungen verfügen über fortschrittliche Prozessoren, können unter sehr unterschiedlichen Umgebungsbedingungen eingesetzt werden, verbrauchen wenig Strom und integrieren KI-Prozessoren, um die Intelligenz an den Rand der Netze zu bringen. Sie umfassen Netzwerksteuerungshardware und -software, Sicherheits- und Systemmanagementsoftware sowie die vollständige Integration der führenden vRAN-Anwendungen. Die Lösungen von Kontron zielen damit auf abgelegene mobile Netzwerkzugangspunkte, ländliche Bereitstellungen sowie private Industrienetzwerke ab und decken den extremen Randbereich ab, wo Standard-Server nicht einsetzbar sind.
Die Unternehmenstochter S&T Iskratel steht für derartige Projekte an der Spitze der Bereitstellung von Open-Access-Breitbandkonnektivität in unterversorgten und ländlichen Gebieten. In Potosí, Bolivien, der höchstgelegenen Stadt der Welt, die auf mehr als 4.000 Metern über dem Meeresspiegel liegt, hat das Unternehmen für den Potosí-Dienstleister Cotap ein Hochgeschwindigkeits-GPON-Netzwerk eingerichtet. Dies hat Tausenden von Einwohnern und Unternehmen neue Konnektivität eröffnet. In Zeop, auf der Insel La Réunion wurde in nur drei Monaten die GPON-Home-Gateways von Iskratel im gesamten Netzwerk von Zeop, dem wichtigsten Breitbandbetreiber der Insel, installiert. So wurden den Kunden von Zeop neue Dienste bereitgestellt. Zudem konnten in weniger als einem Monat nach der Bereitstellung zusätzliche Einnahmen verzeichnet werden.
Kontron arbeitet eng mit Telekommunikations- und Netzwerkausrüstern zusammen, um eine ideale Mischung aus integrierter Hardware und Softwareplattformen für spezifische Netzwerklösungen auf Systemebene anzubieten. Kontron verfügt zudem eine große Bandbreite von standardisierten applikationsfertigten Hardwarekomponenten und Plattformen, darunter 10G und 40G Carrier Grade AdvancedTCA (ATCA) und MicroTCA Multicore Plattformen, sowie eine Reihe von Carrier Grade and Mission Critical Communications Rack Mount Servern. Hinzu kommt noch eine Auswahl an Services für die Betriebssystemintegration, Middleware und HPI-Software sowie Services zur Validierung von Drittanbieter-Hardware.
Unter dem Stichwort "Smarte Energie" streben Energieversorger durch die Reduzierung ihres CO2 -Fußabdrucks einen nachhaltigen Energiemarkt an. Dafür sind sichere und kostensensitive Lösungen notwendig, die gleichzeitig zuverlässig sind. Kontron entwickelt intelligente Energielösungen für Betreiber von Übertragungs- und Verteilnetzen, unabhängigen Systembetreibern sowie energieerzeugende Industrieunternehmen. Unsere innovativen Produkte und Dienstleistungen gewährleisten einen Mehrwert an Zuverlässigkeit und Effizienz sowohl für Unternehmen der Energiewirtschaft, als auch für Konsumenten und allen, die an der Energiewende mitwirken.
Um Energie, Sicherheit und wirtschaftliche Vorteile effizient bereitstellen zu können, ist es zudem zwingend erforderlich, dass die Computerlösungen den Belastungen durch Stöße und Vibrationen, Temperatur, Staub und anderen Umweltbedingungen standhalten. Außerdem ist es unerlässlich, dass Energieunternehmen Zugang zu Komponenten mit garantierter Langzeitverfügbarkeit sowie zu sicheren und kostengünstigen Energielösungen, die eine erhöhte Zuverlässigkeit bieten, haben. Dies stellt die Kontron Gruppe mit ihren Lösungen sicher.
Kontron bietet Gesamtlösungen im Bereich der Regelung und Optimierung von Energienetzen (Verteilnetzbetreiber) sowie Erzeuger (Kraftwerke) an und ist an der Transformation einfacher Stromnetze zu intelligent gesteuerten "Smart Grids" beteiligt. Für die Transformation zu intelligent gesteuerten Verteilnetzen werden Hard- und Softwareprodukte (Kommunikations-, Ablese- und Lastmanagementprodukte) entwickelt. Dazu gehören etwa Data-Center-Software-Lösungen für Energieversorger oder mit dem OSGP-Standard kompatible Geräte für Smart Metering bzw. die Kontrolle und Verarbeitung von Netzdaten mit dem Grid Management System (GMS).
Das GMS wurde nicht nur für das Management von Elektrizitäts-, Gas-, Wasser- und Wärmezählern entwickelt, sondern bietet auch Zusatzfunktionalitäten wie Lastmanagement und Spannungsqualitätsüberwachung für Verteilnetzbetreiber. Allein in der DACH-Region hat die Kontron bereits über 350.000 OSGP-Endgeräte unter Verwaltung. Zu den Kunden zählen u. a. Energieversorger wie Linz Netz GmbH, Industrielle Werke Basel (IWB), Swiss Billing (SWiBi) und Energie Klagenfurt.
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung und als weltweit führender Anbieter von Inflight-Entertainment- und Passagierkommunikationssystemen ist Kontron einer der gefragtesten Akteure, wenn es um die Bereitstellung hochwertiger IoT-Dienste für die kommerzielle Luftfahrtindustrie geht. Das Unternehmen unterstützt eine Vielzahl von Fluggesellschaften, wie beispielsweise Lufthansa oder easyJet, mit einer breiten Palette von Hardware- und Softwarelösungen für die Konnektivität und Unterhaltung an Board. Die Lösungen ermöglichen es den Fluggesellschaften, ihren Passagieren erweiterte Dienste wie Film- und Medienstreaming und Internetkonnektivität anzubieten. Heute fliegen weltweit mehr als 5.000 Verkehrs- und Geschäftsflugzeuge mit den Technologien von Kontron.
Unternehmen können mit Kontron-Lösungen die Grenzen traditioneller Produktlebenszyklen durchbrechen. Durch "Bring Your Own Device" (BYOD)-Modelle kann zudem eine höhere betriebliche Effizienz erreicht und neue Einnahmequellen erschlossen werden. Zu den Produkten von Kontron in diesem Markt gehören Controller für die Satellitenkommunikation, Media-Streaming-Server und drahtlose Zugangspunkte, die alle für den Betrieb und die Wartung in der stark reglementierten Umgebung von Verkehrsflugzeugen und Business Jets getestet und zertifiziert sind. Zu unseren Lösungen gehört auch Software für die Medienbereitstellung, die es Betreibern ermöglicht, mit minimalen Entwicklungskosten und Zeitaufwand flugspezifische Dienste bereitzustellen.

Die Kontron Gruppe hat sich in den vergangenen Jahren dank ihrer Fokussierung auf den Inlandsverkehr, Business Jets und den asiatischen Markt sowie mit ihrer Position als Hauptlieferantin von modernen Satelliten-Konnektivität-Controllern als führende Anbieterin positioniert. Das Auftreten neuer Anbieter von LEO-Satellitenkonstellationen (Low-Earth-Orbit) schafft für Kontron neue Möglichkeiten für die Bereitstellung von Diensten mit höherer Bandbreite und einer besseren weltweiten Abdeckung. Es erhöht zudem die Chance, unser Know-how im Bereich der Luftfahrt auf andere Anwendungsbereiche, wie den Land- oder Seeverkehr, auszudehnen.
Öffentliche Einrichtungen sind ein Grundpfeiler der Gesellschaft, sei es der öffentliche Verkehr, die Regierung oder die Strafverfolgung. Diese Einrichtungen sind oftmals bereits landes- sowie weltweit vernetzt, was zunehmend auch auf die verwendeten Technologien zutrifft. Das Fachwissen und die Lösungen von Kontron werden von einer Vielzahl verschiedener Branchen des öffentlichen Sektors zur Steigerung der Effizienz und Funktionalität genutzt.
Kontron verfügt über langjährige Erfahrung im Hinblick auf die Anforderungen öffentlicher Auftraggeber sowie von Vergabeverfahren. Kontron hat bereits Dienstleistungen für große nationale Unternehmen wie Infrabel in Belgien und Network Rail in England erbracht.
Aufgrund des bevorstehenden technologischen Wandels im öffentlichen Sektor sowie den zunehmenden Infrastrukturinvestitionen der Staaten zur Unterstützung oder Ankurbelung der Wirtschaft, sieht Kontron gute Zukunftsaussichten im öffentlichen Sektor. Das Unternehmen verfügt über spezifische Lösungen für öffentliche Einrichtungen.
Die ehemalige S&T AG (heute Kontron AG) war ein renommierter Full-Service-Provider für IT-Lösungen in der Region Zentral- und Osteuropa. Sie war über ihr "IT Services" Segment tätig, bis sie einen Großteil ihres IT-Services-Geschäftes veräußerte. Der zum 29. Dezember 2022 abgeschlossene Verkauf inkludierte das IT-Services-Geschäft in Tschechien, Slowakei, Polen, Kroatien, Serbien, Albanien, Montenegro, Nordmazedonien, Deutschland und der Schweiz. Aus strategischen Überlegungen wird das IT-Services-Geschäft in den Ländern Österreich, Rumänien, und Ungarn mit einem Fokus auf IoT-Dienstleistungen weitergeführt. Kontron unterstützt über das Segment "IT Services" als unabhängiger IT-Dienstleister Kunden bei der Entwicklung, Realisierung und dem Betrieb von IT-Projekten im Rahmen des Plan-Build-Run-Prinzips. Dabei liegt der Schwerpunkt neben der Weiterführung bestehender Verträge auf der Implementierung und Erweiterung von IoT-Lösungen des Konzerns.
Das umfassende "Plan-Build-Run"-Angebot beinhaltet nahezu sämtliche Leistungen, die für die Planung, Implementierung und den Betrieb von IT-Lösungen notwendig sind.


Kontron begleitete und gestaltete federführend viele Projekte in den oben gennannten Dienstleistungskategorien und übernimmt hierbei das gesamte Projektmanagement. Gerade bei umfangreichen Großprojekten kann die Kontron Gruppe mit ihrer langjährigen Expertise im Dienstleistungs- und Hardwarebereich sowie der Möglichkeit, maßgeschneiderte Hard- und Software-Lösungen anzubieten, überzeugen. Die nunmehr verbleibenden Services-Gesellschaften in Österreich, Rumänien, und Ungarn werden zukünftig diese Stärken für anspruchsvolle IoT-Projekte und deren Implementierung und Weiterentwicklung aufwenden, bei denen die Anpassung der digitalisierten Infrastruktur im Rahmen komplexer IoT-Projekte eine wesentliche Rolle spielt.
Kontron hat sich in den vergangenen 20 Jahren von einem der weltweit größten Hersteller eingebetteter Rechnertechnologien zu einem etablierten IoT-Unternehmen entwickelt. Durch eigens entwickelte Lösungen, gezielte Akquisitionen im IoT-Bereich sowie die im Geschäftsjahr abgeschlossene Veräußerung des Großteils des IT-Services-Geschäftes hat Kontron die Fokussierungs- und Wachstumsstrategie im Technologiebereich rund um das Internet der Dinge (IoT) sukzessiv realisiert.
Die Transformation zum reinen "IoT-Player" beinhaltet die kontinuierliche Ausweitung des Softwareanteils in den vertikalen Endmärkten und den Aufbau eines "IoT as a Service" Angebotes mit SLA-basierten Dienstleistungen im IoT-Bereich. Kontron wird auch zukünftig das Leistungsportfolio auf den großen, vielfältigen und wachsenden Industrial-IoT-Markt fokussieren und integrierte Lösungen (Software und Hardware) für intelligente Fabriken, Transport, Datenkonnektivität, Medizin und intelligente Energie entwickeln.
Angetrieben vom Erfolg unserer Kunden bieten wir maßgeschneiderte IoT-Konnektivitätslösungen und Technologien an, die auf 5G/6Gsowie Echtzeit-Standards, unserem eigens entwickelten susietec®-Toolset sowie dem Know-how von über 3.200 Software/Hardware-Ingenieuren basieren.

IoT Solutions Europe
Der Internetdatenverkehr ist in den vergangenen Jahren exponentiell angestiegen, da unsere Abhängigkeit von zuverlässiger Konnektivität nach der weltweiten Pandemie noch größer geworden ist. Doch Telekommunikationsbetreiber können neue und aufkommende Technologien wie 5G und das Internet der Dinge (IoT) nur durch den Einsatz von Netzwerken der nächsten Generation nutzen.
Kontrons Tochterunternehmen Iskratel ist ein führender europäischer Anbieter von maßgeschneiderten Glasfaser-Lösungen. Iskratel entwickelt und fertigt hochwertige Breitbandzugangstechnologien in eigenen Innovationsund Produktionszentren und ist in mehr als 50 Ländern weltweit vertreten.
Der Iskratel-Kunde Zzoomm ist ein etablierter und schnell wachsender Betreiber von Glasfasernetzen. Der Internet Service Provider (ISP) Zzoomm hat ehrgeizige Pläne: bis Ende 2025 sollen eine Million britische Haushalte in mehr als 85 Städten mit dem modernsten und zuverlässigsten FTTP-Breitband versorgt werden. Zzoomm setzt hierbei auf Iskratel als Partner, um seine Präsenz auf dem britischen Markt auszubauen und Multi-Gigabit-Konnektivität in einer Reihe von schwierigen Umgebungen bereitzustellen.
Iskratels komplette XGS-PON-Zugangslösung, die Optical Line Terminals (OLTs) und Optical Network Terminals (ONTs) umfasst, hat es Zzoomm bereits ermöglicht, Glasfaser in Hunderten von Gemeinden in ganz Großbritannien einzurichten. Hierfür liefert Iskratel seine kompakten Lumia C16 und Lumia XG8 (XGS-PON OLTs) sowie Innbox X22 ONTs für die Dual-Box-Konfiguration beim Kunden, die Multi-Gigabit-Dienste bereitstellen. Iskratels Flexibilität, Lösungen auf spezifische Kundenbedürfnisse zuzuschneiden, die über Standardlösungen hinausgehen, hat Zzoomm dabei geholfen, die Bereitstellung von ultraschnellen Verbindungen zu beschleunigen und den Kunden in Großbritannien eine deutlich verbesserte Benutzererfahrung zu bieten.

Kontron AG Geschäftsbericht 2022 23
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren!
Als Aufsichtsratsvorsitzende der Kontron AG darf ich in dieser Funktion Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 erstatten:
Nach zwei Jahren Pandemie haben Europa und weite Teile der Welt SARS-CoV-2 bzw. das COVID-19-Virus durch Impfungen gut in den Griff bekommen. Aus einer Pandemie wurde eine Endemie und die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen haben sich abgeflacht. Mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 erleben nicht nur beide Kriegsparteien täglich unendliches menschliches Leid, sondern Europa und die Welt befinden sich erneut auf einer wirtschaftlichen Achterbahnfahrt. Die durch COVID-19 belasteten Lieferketten sind weiter ins Stocken geraten, mögliche Energieengpässe haben die Preise für Strom und Gas in lichte Höhen getrieben und haben nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa, die Inflation zusätzlich angeheizt. Außerdem haben wir das Ende der Nullzinspolitik der Nationalbanken gesehen.
In diesem mehr als schwierigen Marktumfeld konnte die Kontron ihr wichtigstes strategisches Ziel des abgelaufenen Geschäftsjahrs, die Fokussierung auf den IoT-Bereich durch den Verkauf der IT-Service-Sparte, umsetzen. Aus der Transaktion wurde ein Nettoveräußerungserlös von rund EUR 392 Mio. erzielt. Die Umsätze aus der operativen Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten konnten im Vergleich des Vorjahres von EUR 1.002,9 Mio. auf EUR 1.096,1 Mio. gesteigert werden, insgesamt erzielte die Kontron ein Nettoergebnis von EUR 232,5 Mio. Dies zeigt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Der Auftragbestand von rund EUR 1,4 Mrd. ist weiterhin hoch und zeigt die ungebrochene Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen.
Durch den Verkauf der IT-Service-Sparte hat sich die Vermögens- und Schuldenstruktur der Kontron signifikant verändert, die Transaktion hat insgesamt zu einer Verbesserung der Eigenkapitalquote auf 44% geführt. Zwar sind die Vorräte in Höhe von EUR 192,6 Mio. auch weiterhin durch Pufferlager, Halbfertigerzeugnissen auf Grund von mangelnden Komponenten und damit nicht ausgelieferten Aufträgen negativ belastet, doch geht die Kontron durch verbesserte Rahmenbedingungen in den Lieferketten sowie Redesign der Produkte davon aus, dass sich die Lage ab 2023 normalisieren wird.
Die Kontron hat sich für das Jahr 2023 und die Folgejahre entsprechend positioniert. Der Fokus liegt ausschließlich auf dem wachstumsund margenstarken IoT-Markt, in dem die Kontron als Marke mit ihren Technologien bereits vertreten ist. Die Umfirmierung von S&T AG in Kontron AG drückt die zukünftige Ausrichtung aus und soll die Marke weiter stärken. Mit dieser neuen Marke "Kontron" wollen wir zum Global Player in einem billionenschweren, sehr fragmentierten Markt aufsteigen und uns dabei auf die IoT-Bereiche Smart Factories, Smart Energy, Transportation und Medical fokussieren. Unser Ziel ist es, im Jahr 2023 die Profitabilität deutlich zu steigern und mit der vorhandenen Liquidität weitere strategische Zukäufe zu tätigen.
Durch den Verkauf der IT-Service-Sparte hat die Kontron nicht nur am Markt ihr Profil geschärft, sondern auch ihre rechtlich komplexen Strukturen vereinfacht. Darüber hinaus wurde das Exposure in Osteuropa deutlich reduziert und beträgt jetzt nur noch rund 3% vom Umsatz. Die Kontron hat sich zur umfassenden Transparenz am Kapitalmarkt verpflichtet. Dem wurde unter anderem dadurch Rechnung getragen, dass mit Dr. Clemens Billek ein ausgewiesener Compliance- und Finanzmarktexperte in den Vorstand der Gesellschaft berufen wurde. Darüber hinaus sieht sich die Kontron Gruppe in der Pflicht, nicht nur durch ihre effizienzsteigernden Kundenlösungen, sondern auch als Unternehmensgruppe selbst ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten und hat sich daher zum Ziel gesetzt, den CO2 -Verbrauch der Kontron Gruppe bis 2030 zu halbieren. Generell wurden hier im abgelaufenen Geschäftsjahr weitere Fortschritte erzielt, 2023 sollen die Maßnahmen im ESG-Bereich abermals intensiviert werden.
Ferner darf ich Sie in meiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzende informieren, dass der Aufsichtsrat der Kontron AG im Geschäftsjahr 2022 sämtliche gesetzlich vorgesehenen Aufgaben und Kontrollfunktionen in enger Abstimmung mit dem Vorstand der Gesellschaft wahrgenommen hat und in alle strategischen oder wesentlichen Unternehmensentscheidungen frühzeitig und im angemessenen Maße eingebunden wurde. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig, rechtzeitig und umfassend informiert und die relevanten Informationen und Kennzahlen aufbereitet und vorgelegt.
Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2022 zu vier regulären Sitzungen und, auch bedingt durch den Verkauf des IT-Service-Bereichs, zu sechs außerordentlichen Sitzungen sowie zwei Prüfungsausschusssitzungen, zusammen. Darüber hinaus wurden vier Sitzungen des Nominierungs- bzw. zwei Sitzungen des Vergütungsausschusses abgehalten.

Über die regulären Sitzungen hinaus gab es anlassbezogen diverse Besprechungen der Aufsichtsratsvorsitzenden und der Mitglieder des Aufsichtsrats mit dem CEO und dem CFO der Gesellschaft zu Fragen der Strategie, der aktuellen Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Unternehmens. Sofern für Entscheidungen oder Maßnahmen der Geschäftsführung eine Zustimmung oder Genehmigung des Aufsichtsrats notwendig war, sind die an die Mitglieder des Aufsichtsrats zuvor übermittelten Beschlussvorlagen geprüft, und in den Sitzungen über Abstimmungen oder im Umlaufwege beschlossen worden.
Im Geschäftsjahr 2022 ist im Aufsichtsrat kein Interessenkonflikt aufgetreten, sämtliche Beschlüsse wurden, sofern keine Stimmenthaltung erforderlich oder geboten war, von allen Mitgliedern des Aufsichtsrats einstimmig gefällt. Im Berichtsjahr wurde Dr. Clemens Billek, mit Wirkung vom 1. Mai 2022, zum Chief Compliance Officer in den Vorstand der Kontron AG bestellt. MMag. Richard Neuwirth sowie Michael Jeske haben im Zuge des Verkaufs des IT-Service-Bereichs ihre jeweiligen Mandate als Vorstände der Kontron AG niedergelegt. Dr. Clemens Billek hat mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 darüber hinaus die Funktion des CFOs der Kontron AG übernommen. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats änderte sich im Geschäftsjahr 2022 dahingehend, dass Herr Hui-Feng Wu mit Wirkung 6. Mai 2022 aus dem Aufsichtsrat ausschied und Herr Joseph John Fijak als Mitglied in der Aufsichtrat gewählt wurde. Im Einklang mit den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex und zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben wurden der Prüfungsausschuss, der Vergütungsausschuss als auch der Nominierungsausschuss, welche jeweils aus drei Aufsichtsratsmitgliedern bestehen, jeweils mehrheitlich mit unabhängigen Aufsichtsratsmitgliedern besetzt. Ebenso ist entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex die Rolle des Vorsitzes im Aufsichtsrat vom Vorsitz des Prüfungsausschusses getrennt. Hierzu sei auf die detaillierten Ausführungen im Kapitel "Corporate Governance Bericht" verwiesen.
Der Konzernabschluss wurde nach IFRS erstellt. Nach Durchführung einer europaweiten Ausschreibung wurde durch die ordentliche Hauptversammlung am 6. Mai 2022 die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zum neuen Abschlussprüfer 2022 bestellt. Der Konzernabschluss, der Konzernlagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers lag allen Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vor. Die Abschlussunterlagen wurden vom Aufsichtsrat und vom Prüfungsausschuss – in Gegenwart und nach einem Bericht des Abschlussprüfers – ausführlich erörtert. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss gebilligt. Mit dem Konzernlagebericht und insbesondere der Beurteilung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens ist der Aufsichtsrat einverstanden.
Der Aufsichtsrat hat gemeinsam mit dem Vorstand gem. § 243c UGB einen Corporate Governance Bericht entsprechend seiner Verpflichtung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und diesen den Aktionären im Geschäftsbericht der Gesellschaft, im Kapitel "Corporate Governance Bericht" zugänglich gemacht.
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, durch das Closing der "Focus"-Transaktion am 29. Dezember 2022 hat die Kontron einen nächsten Meilenstein für ihre zukünftige Positionierung als IoT-Player gesetzt. "Das Gestern ist nicht das Heute und das Heute ist nicht das Morgen". Wir leben in einer Welt, in der wir mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Ideen und unserer Technologie die Zukunft möglich machen! Dies erfüllt mich mit großem Stolz.
Mit diesen Worten darf ich meine Ausführungen beenden und mich bei Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, für das in uns gesetzte Vertrauen sowie beim Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre Leistungen im Geschäftsjahr 2022 bedanken.
Wien, im März 2023
Für den Aufsichtsrat
Mag. Claudia Badstöber Vorsitzende des Aufsichtsrats
Die Kontron AG ist eine an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) im regulierten Markt (Prime Standard) notierte Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht. Gemäß dem österreichischen Aktiengesetz leitet der Vorstand die Gesellschaft weisungsfrei unter eigener Verantwortung, wie dies das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionärinnen und Aktionäre sowie der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfordert. Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung und unterstützt den Vorstand bei wesentlichen Entscheidungen.
Gemäß § 243c UGB (Österreichisches Unternehmensgesetzbuch) hat eine Aktiengesellschaft, deren Aktien zum Handel auf einem geregelten Markt zugelassen sind, einen Corporate Governance Bericht aufzustellen. In Entsprechung dieser Verpflichtung wird nachstehender Corporate Governance Bericht erstattet:
Als österreichisches Unternehmen und in Deutschland börsennotierte Aktiengesellschaft bekennt sich die Kontron AG freiwillig zum Deutschen Corporate Governance Kodex (§ 243c Abs. 1 Z 1 UGB). Der Deutsche Corporate Governance Kodex ist unter https://www.dcgk.de/ öffentlich in der Fassung vom 28. April 2022 zugänglich.
Vorstand und Aufsichtsrat der Kontron AG erklären gemäß § 243c UGB zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex":
In Bezug auf den DCGK in der Fassung vom 28. April 2022 weicht die Kontron AG von manchen Soll-Grundsätzen ab und erklärt die Gründe für etwaige Abweichungen detailliert im nachstehenden Bericht.
Die Kontron AG verfolgt seit Jahren die Strategie einer nachhaltigen und langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes. Der Vorstand und der Aufsichtsrat bekennen sich zur verantwortungsvollen Leitung und Kontrolle der Kontron AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die wertorientierten Grundsätze guter Unternehmensführung sind ein wesentlicher Teil dieser Politik. Die Gesellschaft und ihre Organe sind sich in ihrem Handeln der Rolle des Unternehmens in der Gesellschaft und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Sozial- und Umweltfaktoren beeinflussen den Unternehmenserfolg und die Tätigkeiten des Unternehmens haben Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Vorstand und Aufsichtsrat berücksichtigen dies bei der Führung und Überwachung im Rahmen des Unternehmensinteresses. Die im Corporate Governance Kodex definierten Grundsätze sind seit vielen Jahren Bestandteil der Unternehmens- und Führungskultur der Kontron AG und tragen zur Vertiefung des Anlegervertrauens bei. Die Grundlage des Deutschen Corporate Governance Kodex sind die Vorschriften des deutschen Aktien-, Börsen- und Kapitalmarktrechts sowie die OECD-Richtlinien für Corporate Governance. Der Kodex erlangt durch die freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen Geltung. Das Bekenntnis zum Kodex hat zur Folge, dass die Nichteinhaltung von Anregungen zu begründen ist ("Comply or Explain").
Die Kontron AG bildet zusammen mit ihren Konzerngesellschaften die Kontron Gruppe. Die Kontron AG ist eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht mit Sitz in Linz. Sie hat drei Organe: Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand. Deren Aufgaben und Befugnisse ergeben sich aus dem österreichischen Aktiengesetz und der Satzung der Kontron AG. Hierzu zählen insbesondere die folgenden Aufgaben und Befugnisse:
Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung. Dies beinhaltet die Berücksichtigung der Interessen und des Wohls der Aktionäre, der Mitarbeitenden, der Kunden und Lieferanten sowie der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen (Stakeholder).
Der Vorstand der Kontron AG besteht gemäß § 7 Absatz 1 der Satzung aus einer bis sieben Personen; im Übrigen wird die Anzahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Zum 31. Dezember 2022 bestand der Vorstand aus nachstehenden vier Mitgliedern:
Der Aufsichtsrat hat mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 Herrn Dr. Clemens Billek, zum Nachfolger von Herrn MMag. Richard Neuwirth als CFO der Kontron AG bestellt. Herr MMag. Richard Neuwirth sowie Herr Michael Jeske haben ihre Vorstandspositionen im Rahmen der "Focus"-Transaktion zum 30. September 2022 niedergelegt.
Der Vorstand entscheidet gemeinsam über die Leitung der Kontron AG, legt die strategische Ausrichtung der Kontron Gruppe fest, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und setzt diese um. Der Vorstand sorgt gemeinsam mit dem Aufsichtsrat für eine langfristige Nachfolgeplanung. Potenzielle Vorstandskandidatinnen und -kandidaten müssen neben der fachlichen Qualifikation für das zu übernehmende Ressort über entsprechende Führungsqualitäten und internationale Erfahrung verfügen. Die erstmalige Bestellung als auch
eine Verlängerung des Vorstandsmandates erfolgt bei der Kontron AG auf maximal drei Jahre, wobei sechs Monate vor Ablauf des Vorstandsmandates über eine Verlängerung durch den Aufsichtsrat zu entscheiden ist. Eine fixe Altersobergrenze wurde nicht implementiert, üblicherweise enden Vorstandsverträge spätestens mit dem Erreichen der Pensionsantrittsmöglichkeit, welche in Österreich bei Frauen aktuell bei 60 Jahren bzw. bei Männern bei 65 Jahren liegt. Der Aufsichtsrat hat für die Zusammensetzung des Vorstands ein Diversitätskonzept verabschiedet, das auch die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex berücksichtigt. Hierbei ist es das Ziel, sowohl im Aufsichtsrat als auch im Vorstand und in Führungspositionen, die Diversität zu erhöhen. Bei der Bestellung eines neuen Vorstandsmitglieds informiert der Compliance Beauftragte der Kontron AG das neue Vorstandsmitglied über wesentliche Rahmenbedingungen der Amtsführung, die zu beachtende Geschäftsordnung, die internen Policies und Richtlinien, die gesetzlichen Rahmenbedingungen und den Corporate Governance Kodex. Die Zusammensetzung des Vorstands der Kontron AG zum 31. Dezember 2022 entspricht mangels eines weiblichen Vorstandsmitglieds noch nicht diesem Diversitätskonzept. Auf Grund der umfassenden Kenntnisse von Herrn Dr. Clemens Billek im Bereich Capital Markets, Corporate Finance und Legal & Compliance wurde Herrn Dr. Billek im Rahmen der Vorstandsbestellung der Vorzug seitens des Nominierungsausschusses und des Aufsichtsrates gegeben. Bei zukünftigen Neubestellungen soll der Diversität im Vorstand seitens des Aufsichtsrates verstärkt Rechnung getragen werden.
Der Vorstand sorgt auch für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und für die Umsetzung der unternehmensinternen Richtlinien gemeinsam mit den Zentralfunktionen. Der Vorstand ist zudem für ein angemessenes Risikomanagement und Risikocontrolling im Unternehmen verantwortlich. Hierzu wurde Ende 2020 auch ein neues internes Kontrollsystem etabliert und dokumentiert, welches auf dem international anerkannten COSO-Modell basiert. Dessen Einhaltung wird, gemeinsam mit den anderen gesetzlichen und internen Vorgaben, durch das interne Audit der Kontron Gruppe überwacht. Die wesentlichen Grundzüge des internen Kontrollsystems, als auch des Risikomanagementsystems werden jährlich im Lagebericht der Kontron AG offengelegt. Das interne Kontrollsystem und die definierten Prozesse decken auch nachhaltigkeitsbezogene Risiken und Ziele ab.
Die mit Sozial- und Umweltfaktoren verbundenen Risiken und Chancen für das Unternehmen sowie die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit werden durch den Vorstand systematisch identifiziert und bewertet. In der Unternehmensstrategie sollen neben den langfristigen wirtschaftlichen Zielen auch ökologische und soziale Ziele angemessen berücksichtigt und verankert werden. Die Unternehmensplanung soll entsprechende finanzielle und nachhaltigkeitsbezogene Ziele umfassen. Im sozialen Bereich setzt sich die Kontron AG im Rahmen der "Vision 2030" eine konzernweite Erhöhung des Anteils weiblicher Mitarbeitenden (aktuell 28,7%) um mindestens 20% bis 2030 zum Ziel, der Anteil von Frauen in Führungspositionen soll bis 2030 auf das gleiche Niveau angehoben werden. Um Schlüsselkräfte zu gewinnen, zu halten und für Führungspositionen auszubilden, sollen die jährlichen Schulungen verstärkt und die Schulungsstunden um mindestens 20% erhöht werden (GJ 2022: 18,37h/FTE). Als übergeordnetes Umweltziel strebt man die Halbierung des CO2 -Verbrauchs der Kontron Gruppe bis 2030 an, drüber hinaus werden standortspezifisch weitere Umweltziele definiert.
Vorstandsmitglieder sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet und dürfen bei ihren Entscheidungen keine persönlichen Interessen verfolgen, die in Konflikt mit den Aktivitäten der Kontron Gruppe stehen, insbesondere keine Geschäftsmöglichkeiten nutzen, welche ihrem Arbeitgeber zustehen würden. Sie dürfen Nebentätigkeiten, beispielsweise Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsmandate außerhalb der Kontron Gruppe oder relevanter Beteiligungen, nur mit Zustimmung des Nominierungsausschusses bzw. des Aufsichtsrats übernehmen. Dies ist auch arbeitsrechtlich in den Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder durch ein umfassendes Wettbewerbsverbot verankert.
Der Vorstand hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Geschäftsordnung und einen Geschäftsverteilungsplan erstellt, der die Ressortaufteilung zwischen den einzelnen Mitgliedern des Vorstands regelt. In der Geschäftsordnung des Vorstands ist auch der Grundsatz der gemeinsamen Verantwortung des Vorstands sowie die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat geregelt. Die Vorstandsmitglieder informieren den Vorstandsvorsitzenden als auch die anderen Vorstandsmitglieder laufend über wesentliche Vorgänge und die Geschäftsentwicklung ihrer Ressorts. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Entwicklungen in den Verantwortungsbereichen der einzelnen Vorstandsmitglieder mit den Gesamtzielen und -plänen der Gesellschaft.
Vorstandssitzungen werden vom Vorsitzenden des Vorstands einberufen und von ihm geleitet. Im Fall der Abwesenheit oder Verhinderung des Vorstandsvorsitzenden wird dieser durch den stellvertretenden Vorsitzenden vertreten. Je nach Thema werden zu den Sitzungen auch assoziierte Vorstandsmitglieder oder Mitglieder des Extended Management Teams hinzugezogen. Beschlüsse des Vorstands werden entweder in den physischen Vorstandssitzungen, in Videokonferenzen oder im Umlaufverfahren, sofern alle Mitglieder diesem Weg zustimmen, gefasst.
Gegenüber dem Aufsichtsrat wird der Vorstand durch den Vorsitzenden des Vorstands bzw. in dessen Abwesenheit durch seinen Stellvertreter vertreten. Dieser steht in regelmäßigem Kontakt mit der Vorsitzenden des Aufsichtsrats und berichtet ihr unverzüglich in allen relevanten Angelegenheiten. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung hat der Aufsichtsrat in der Geschäftsordnung des Vorstands
und des Aufsichtsrats durch Beschluss weitere Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats festgelegt. Bei der Berichterstattung an den Aufsichtsrat folgt der Vorstand dem Prinzip der regelmäßigen, zeitnahen und umfassenden Information, insbesondere im Zusammenhang mit Fragen zur Geschäftsentwicklung oder zu Abweichungen zu den zu Grunde liegenden Planungen, zur Risikolage und zum Risikomanagement sowie zur Compliance.
Der Vorstand als Vertreter der Gesellschaft informiert seine Aktionäre regelmäßig und umfassend – weit über die gesetzlichen Berichtspflichten hinaus. Eine der wichtigsten Grundlagen der Kapitalmarktkommunikation der Kontron AG ist es, institutionelle Investoren, Privataktionäre, Finanzanalysten, Mitarbeitende sowie alle anderen Interessensgruppen durch regelmäßige, offene und aktuelle Kommunikation gleichzeitig und umfassend über die Lage des Unternehmens zu informieren. Hierbei folgt die Kontron AG strikt den anwendbaren Rechtsvorschriften und dem Gebot der Gleichbehandlung aller Aktionäre: Allen diesen Interessensgruppen stehen jeweils unverzüglich sämtliche Informationen oder Präsentationen, die beispielsweise auch Finanzanalysten und Investoren erhalten, in deutscher und/oder englischer Sprache zur Verfügung.
Zentraler Bestandteil der Investor-Relations-Arbeit bei der Kontron AG sind regelmäßige Gespräche und Treffen mit Analysten und Investoren im Rahmen von Konferenzen, Roadshows sowie Einzelgesprächen. Zu den Veröffentlichungen der Quartals- und Jahresergebnisse werden Telefonkonferenzen (Earnings-Calls) durchgeführt, die es Analysten, Investoren oder anderen Interessierten ermöglichen, unmittelbar Fragen zur aktuellen Entwicklung des Unternehmens zu stellen. Unternehmenspräsentationen sind stets auf der Website des Unternehmens für alle Interessensgruppen zugänglich.
Die Unternehmenswebsite der Kontron AG https://www.kontron.com dient als zentrale Plattform für die Bereitstellung von aktuellen Informationen über das Unternehmen und seine Fortschritte. Auf der Investor-Relations-Seite der Kontron AG https://ir.kontron.com sind darüber hinaus die Finanzberichte (Geschäftsberichte, Zwischenberichte bzw. -mitteilungen), aktuelle Präsentationen aus Analysten- und Investorenkonferenzen sowie Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen der Gesellschaft abrufbar. Die Termine der wesentlichen wiederkehrenden Veröffentlichungen und Veranstaltungen (Hauptversammlungen, Presse- und Analystenkonferenzen) werden im Unternehmensfinanzkalender jeweils zu Beginn des Jahres publiziert und laufend aktualisiert. Dazu werden Quartalsfinanzinformationen oder Halbjahresberichte inklusive einer detaillierten Investorenpräsentation nicht nur Analysten, sondern allen Aktionären der Gesellschaft auf der Website https://ir.kontron.com unter der Sektion "Reports" zur Verfügung gestellt.
In Bezug auf die Vergütung des Vorstands wurde seitens des Aufsichtsrats gemeinsam mit dem Vergütungsausschuss eine adaptierte Vergütungspolitik des Vorstands aufgestellt, welche den Aktionären der Gesellschaft auf der Hauptversammlung am 8. Juni 2021 zur Beschlussfassung vorgelegt wurde. Der Aufsichtsrat hat die Inhalte dieser geänderten Vergütungspolitik anschließend umgesetzt. Sie beinhaltet neben den Ziel-Gesamtvergütungen auch entsprechende kurz-, mittel- und langfristige Incentives sowie auch sonstige Leistungen, wie beispielsweise Firmen-KFZ. Mit dieser neuen Vergütungspolitik wurden auf Basis des ESG-Stufenplans der Gesellschaft auch nicht-finanzielle, mittelfristige Ziele verstärkt eingebunden. Details zu den gewährten bzw. erhaltenen Zuwendungen werden jährlich unter Verwendung von Vergütungstabellen im Jahresabschluss der Gesellschaft offengelegt. Für kein Mitglied des Vorstands wurde eine private Pensionsvorsorge abgeschlossen, noch gibt es spezielle Vereinbarungen für Leistungen nach Vertragsbeendigung. Die Übernahme von konzerninternen Mandaten erfolgt ohne zusätzliche Kompensation. Entsprechend der gesetzlichen Vorgaben wird der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2022 der nächsten ordentlichen Hauptversammlung am 22. Mai 2023 zur Beschlussfassung vorgelegt.
Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand bei der Leitung der Kontron AG zu beraten und zu überwachen. Der Aufsichtsrat der Kontron AG besteht gemäß § 9 Absatz 1 der Satzung der Kontron AG aus drei bis fünf von der Hauptversammlung gewählten Vertretern der Aktionäre. Aktuell befinden sich im Aufsichtsrat der Kontron AG keine Belegschaftsvertreter. Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden von der Hauptversammlung auf Basis von Beschlussvorschlägen der Gesellschaftsorgane oder Initiativanträgen der Aktionäre gewählt. Bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern wird darauf geachtet, dass alle Mitglieder des Aufsichtsrats gemeinsam über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Der Aufsichtsrat hat für seine Zusammensetzung konkrete Ziele festgelegt, ein Diversitätskonzept beschlossen und ein Kompetenzprofil festgelegt. In seiner Funktion als Überwachung- und Beratungsorgan legt der Aufsichtsrat insbesondere auf die Behandlung von Nachhaltigkeitsfragen wert und hat den Vorstand angehalten, diese in den Unternehmenszielen zu berücksichtigen. Der Vorstand hat entsprechende ESG-Ziele definiert. Etwaige Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen oder Aktionären der Kontron AG werden im Zuge des Wahlvorschlages an die Hauptversammlung offengelegt. Darüber hinaus wird auch der Diversität und den gesetzten Zielvorgaben Rechnung getragen. Der Aufsichtsrat der Kontron AG besteht zum 31. Dezember 2022 aus nachfolgenden Mitgliedern:
Frau Mag. Claudia Badstöber und Herr Mag. Bernhard Chwatal sind ausgewiesene Finanzexperten, welche in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in internationalen Unternehmen oder auch in CFO-Funktionen in internationalen Unternehmen tätig waren. Auch Frau Yolanda Wu ist als erfahrene Finanzexpertin anzusehen, die als CFO der Ennoconn Corporation und als Direktorin bei der Finanzmarktaufsicht in Taiwan tätig war. Dem Aufsichtsrat gehören aktuell mit Frau Mag. Badstöber (Aufsichtsratsvorsitzende (Dirimierungsrecht lt. Satzung der Kontron AG)) und Herrn Mag. Chwatal (Stellvertreter der Aufsichtsratsvorsitzenden) zwei Aufsichtsratsmitglieder an, die direkt 1.992 Aktien (Mag. Badstöber), 0 Aktien (Mag. Chwatal) bzw. indirekt 416.219 Aktien (Mag. Badstöber als Geschäftsführerin der Austro Holding GmbH sowie grosso holding gesellschaft mbH) an der Kontron AG halten und dementsprechend unabhängige Mitglieder des Aufsichtsrats sind. Die übrigen Aufsichtsratsmitglieder Herr Steve Chu und Herr Joseph John Fijak sowie Frau Yolanda Wu sind anerkannte Branchen- bzw. auch Finanzexperten und verfügen über langjährige Erfahrung im Management in großen Technologiekonzernen. Die Aufsichtsratsmitglieder Herr Steve Chu und Herr Joseph John Fijak sowie Frau Yolanda Wu stehen bzw. standen jeweils in geschäftlicher Beziehung zu dem Kontron AG Aktionär Ennoconn Corporation, der mit 27,64% mehr als 10% der stimmberechtigten Aktien an der Kontron AG hält. Frau Yolanda Wu war bis 31. August 2022 für die Ennoconn Corporation tätig. Mit einem aktuellen Anteil von 40% Frauen im Aufsichtsrat wurde das Ziel der Diversität des Aufsichtsrates in Bezug auf den Frauenanteil in der Kontron Gruppe im Jahr 2022 erreicht. Die Vorsitzende des Aufsichtsrats und auch kein anderes Mitglied des Aufsichtsrats haben je dem Vorstand der Kontron AG angehört.
Die Kompetenzen des Aufsichtsrats der Kontron AG werden in nachstehender Qualitätsmatrix zusammengefasst:
| ORGAN | FRAU MAG. CLAUDIA BADSTÖBER |
HERR MAG. BERNHARD CHWATAL |
HERR FU-CHUAN CHU (STEVE CHU) |
HERR JOSEPH JOHN FIJAK |
FRAU YOU-MEI WU (YOLANDA WU) |
|---|---|---|---|---|---|
| Funktion | Aufsichtsrats vorsitzende |
Stellvertreter der Vorsit zenden |
Mitglied | Mitglied | Mitglied |
| Unabhängigkeit | unabhängig | unabhängig | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| Kontroll- und Risikomanagement | X | X | X | ||
| Rechnungslegung | X | X | X | ||
| Abschlussprüfung (inkl. Nachhaltigkeitsberichterstattung) |
X | X | X | ||
| Industrie Know-how | X | X | X | ||
| Nachhaltigkeitsfragen | X | X | X | X | |
| Compliance | X | X |
X > Kompetenzen und berufliche Erfahrung in diesem Bereich

Der Aufsichtsrat wird in alle für die Kontron AG relevanten Entscheidungen eingebunden. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands und setzt ihre Vergütung fest. Der Aufsichtsrat kann, im Falle des Vorliegens eines wichtigen Grundes gemäß österreichischem Aktiengesetz, die Bestellung zum Vorstandsmitglied widerrufen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Kontron AG sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet und dürfen bei ihren Entscheidungen weder persönliche Interessen verfolgen noch Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind verpflichtet, Interessenkonflikte, insbesondere solche, die sich aufgrund ihrer Organfunktion bei Lieferanten wie beispielsweise Ennoconn Corporation ergeben könnten, dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen. In diesem Fall nimmt das betroffene Mitglied des Aufsichtsrats beispielsweise bei Beschlussfassung zu diesem Thema nicht teil.
Jedes Aufsichtsratsmitglied der Kontron AG achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Mandats bei der Kontron AG genügend Zeit zur Verfügung steht und nimmt daher nicht mehr als drei weitere konzernexterne Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Gesellschaften oder in Aufsichtsgremien mit vergleichbaren Anforderungen wahr. Bei Übernahme eines Aufsichtsratsmandats informiert der Compliance Beauftragte das neue Aufsichtsratsmitglied über wesentliche Rahmenbedingungen der Amtsführung, insbesondere des Kontron Code of Conduct, des Corporate Governance Kodex und klärt über persönliche Mitwirkungspflichten im Fall von Sachverhalten, die Meldepflichten auslösen oder der Zustimmung des Aufsichtsrats unterliegen, auf.
Zur Arbeitsweise des Aufsichtsrats: Die gewählten Aufsichtsratsmitglieder der Kontron AG wählen in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte die/den Vorsitzenden bzw. dessen Stellvertreter. Ferner wird in der konstituierenden Sitzung über die entsprechenden Ausschüsse als auch der Besetzung durch die Aufsichtsratsmitglieder entschieden. Zur effizienten Gestaltung wurden in der Kontron AG folgende Ausschüsse eingerichtet:
Der Aufsichtsrat der Kontron AG hält mindestens vier Sitzungen pro Kalenderjahr ab. Hinzu kommen mindestens zwei Sitzungen des Prüfungsausschusses. Darüber hinaus tritt der Aufsichtsrat anlassbezogen auch ohne Beisein des Vorstandes zusammen. Die Schwerpunkte der Sitzungen des jeweiligen Geschäftsjahres sind im Bericht des Aufsichtsrats zusammengefasst. Die Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, beruft dessen Sitzungen ein und leitet sie. Gleiches gilt für den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses. Die Aufsichtsratsvorsitzende nimmt die Belange des Aufsichtsrats nach außen wahr und vertritt den Aufsichtsrat gegenüber dem Vorstand. Dazu zählen auch Kontakte zu Investoren, sofern es hier nicht um Themen der operativen Geschäftsführung, sondern beispielsweise um Themen der Jahresabschlussprüfung, Corporate Governance oder Compliance geht. Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder mit einer Vorlaufzeit von mindestens einer Woche geladen wurden und mindestens drei Mitglieder an der Beschlussfassung teilnehmen. Beschlüsse des Aufsichtsrats werden grundsätzlich mit einfacher Mehrheit gefasst. Ergibt eine Abstimmung im Aufsichtsrat Stimmengleichheit, entscheidet die Stimme der Aufsichtsratsvorsitzenden ("Dirimierungsrecht").
Die Beschlüsse des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse werden regelmäßig in den Sitzungen gefasst. Diese finden entweder physisch am Sitz der Gesellschaft in Linz oder Wien statt, beziehungsweise im Wege von virtuellen Sitzungen mit einer optischen und akustischen Zwei-Wege-Verbindung. Ein abwesendes Aufsichtsratsmitglied kann seine schriftliche Stimmabgabe durch ein anderes Aufsichtsratsmitglied überreichen lassen oder ein anderes Aufsichtsratsmitglied schriftlich zur Stimmabgabe bevollmächtigen. Dies gilt auch für die Abgabe der zweiten Stimme der Aufsichtsratsvorsitzenden. Darüber hinaus werden zu gewissen Sachverhalten auch Beschlüsse im Wege des Umlaufverfahrens gefasst. Über die Beschlüsse und Sitzungen werden Niederschriften angefertigt, die vom jeweiligen Sitzungsleiter unterzeichnet werden. Zur Beratung über einzelne Gegenstände kann der Aufsichtsrat auch Sachverständige wie Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte oder Auskunftspersonen zu seinen Sitzungen hinzuziehen. Der Aufsichtsrat tagt bei Bedarf auch ohne den Vorstand.
Die Besetzung des Aufsichtsrats und der Ausschüsse erfolgt nach Maßgabe von Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung sowie Corporate-Governance-Grundsätzen, insbesondere unter Berücksichtigung der fachlichen Qualifikation der Mitglieder.
Für die Arbeit des Aufsichtsrats und der Ausschüsse hat der Aufsichtsrat Regelungen zur Geschäftsordnung festgelegt. Die Ausschüsse sind nur beschlussfähig, wenn alle Mitglieder mitwirken. Beschlüsse der Ausschüsse werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefasst, soweit gesetzlich nichts anderes vorgesehen ist.
Der Prüfungsausschuss befasst sich insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Prüfung des Konzernund Einzelabschlusses durch den unabhängigen Wirtschaftsprüfer, der Sicherstellung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems sowie der Empfehlung für den Vorschlag des Abschlussprüfers an die Hauptversammlung. Der Prüfungsausschuss bereitet die Beschlussfassung des Aufsichtsrats über den Jahres- und den Konzernabschluss vor. Darüber hinaus befasst sich der Prüfungsausschuss mit der Überwachung des Revisionssystems und der Compliance sowie mit der Prüfung und Überwachung etwaiger Handlungsnotwendigkeiten im Zusammenhang mit möglichen Pflichtverletzungen von Vorstandsmitgliedern zur Vorbereitung einer Beschlussfassung im Aufsichtsrat. Der Wirtschaftsprüfer informiert den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses gegebenenfalls auch über spezielle Sachverhalte, identifizierte Risiken oder beispielsweise Gesetzesänderungen außerhalb von formellen Sitzungen. In Einklang mit den Regelungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ist der Vorsitzende des Prüfungsausschusses unabhängig und kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft. Herr Mag. Chwatal verfügt aus seiner Tätigkeit in der Wirtschaftsprüfung über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren.
Der Prüfungsausschuss stand im Geschäftsjahr 2022 in regelmäßigem Austausch mit den Abschlussprüfern. Neben der Diskussion der Prüfungsergebnisse wurden insbesondere im Rahmen der Mandatierung des neuen Wirtschaftsprüfers im Zuge der ordentlichen Hauptversammlung vom 6. Mai 2022 die Einschätzung des Prüfungsrisikos, die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung erörtert.
| PRÜFUNGSAUSSCHUSS MITGLIEDER |
FUNKTION | UNABHÄNGIGKEIT |
|---|---|---|
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Vorsitzender | unabhängig |
| Frau Mag. Claudia Badstöber | Stellvertreterin des Vorsitzenden | unabhängig |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) | Mitglied | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
Der Nominierungsausschuss bereitet die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung und gegebenenfalls Abberufung von Vorstandsmitgliedern vor und kümmert sich gemeinsam mit dem Aufsichtsrat und dem Vorstand um die langfristige Nachfolgeplanung. Darüber hinaus bereitet der Nominierungsausschuss in Abstimmung mit dem Vergütungsausschuss die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Vergütung, die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems sowie den Vergütungsbericht an die Hauptversammlung vor. Zur Vergütung von Vorstandsmitgliedern ist der Vergütungsausschuss beauftragt, Anstellungsverträge mit Mitgliedern des Vorstands abzuschließen, abzuändern und aufzuheben sowie gegebenenfalls sonstige Verträge mit Mitgliedern des Vorstands vorzubereiten und abzuschließen. Dazu gehören insbesondere Fälle der Kreditgewährung an Vorstandsmitglieder, welche nur in Ausnahmefällen gewährt werden, bestimmte Vertragsabschlüsse mit Mitgliedern des Aufsichtsrats, jeweils auch unter Berücksichtigung nahestehender Personen / Unternehmen, sowie die Genehmigung von Nebentätigkeiten der Vorstandsmitglieder, insbesondere die Übernahme von Organstellungen außerhalb der Kontron Gruppe.
| NOMINIERUNGSAUSSCHUSS MITGLIEDER |
FUNKTION | UNABHÄNGIGKEIT |
|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber | Vorsitzende | unabhängig |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Stellvertreter der Vorsitzenden | unabhängig |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) | Mitglied | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| REMUNERATIONSAUSSCHUSS MITGLIEDER |
FUNKTION | UNABHÄNGIGKEIT |
| Frau Mag. Claudia Badstöber | Vorsitzende | unabhängig |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Stellvertreter der Vorsitzenden | unabhängig |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) | Mitglied | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit. Zu diesem Zweck finden Diskussionen im Aufsichtsrat und persönliche Gespräche mit der Aufsichtsratsvorsitzenden statt.
Dazu hat der Aufsichtsrat folgende Selbsteinschätzung zum 31. Dezember 2022 getroffen:
| ORGAN | FUNKTION | ERSTERNENNUNG | ENDE DER AMTSZEIT | UNABHÄNGIGKEIT |
|---|---|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber |
Aufsichtsratsvorsitzende | 16.06.2020 | HV 2025 | unabhängig |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal |
Stellvertreter der Vorsitzenden |
17.05.2013 | HV 2023 | unabhängig |
| Herr Hui-Feng Wu (Ed Wu) |
Mitglied | 27.06.2017 | HV 2022 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| Herr Fu-Chuan Chu (Steve Chu) |
Mitglied | 27.06.2017 | HV 2022 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) |
Mitglied | 08.06.2021 | HV 2026 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| ORGAN | FUNKTION | ERSTERNENNUNG | ENDE DER AMTSZEIT | UNABHÄNGIGKEIT |
|---|---|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber |
Aufsichtsratsvorsitzende | 16.06.2020 | HV 2025 | unabhängig |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal |
Stellvertreter der Vorsitzenden |
17.05.2013 | HV 2023 | unabhängig |
| Herr Fu-Chuan Chu (Steve Chu) |
Mitglied | 27.06.2017 | HV 2027 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| Herr Joseph John Fijak | Mitglied | 06.05.2022 | HV 2027 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) |
Mitglied | 08.06.2021 | HV 2026 | Beziehung zum Aktionär Ennoconn Corp. |
| ORGAN | FUNKTION | 10.01. 2022 |
27.01. 2022 |
18.03. 2022 |
06.05. 2022 |
11.07. 2022 |
09.08. 2022 |
10.08. 2022 |
06.09. 2022 |
28.09. 2022 |
07.12. 2022 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber |
Aufsichtsrats vorsitzende |
P | P | P | P | P | P | P | P | P | P |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal |
Stellvertreter der Vorsitzenden |
P | P | P | P | P | P | P | P | P | P |
| Herr Fu-Chuan Chu (Steve Chu) |
Mitglied | V | V | V | V | V | V | V | V | V | V |
| Herr Joseph John Fijak | Mitglied | n/a | n/a | n/a | V | V | V | V | V | V | V |
| Herr Hui-Feng Wu (Ed Wu) | Mitglied | V | V | V | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) |
Mitglied | V | V | V | V | V | V | V | V | V | V |
P > Persönlich anwesend | V > Video-/Telefonkonferenz bzw. Vollmacht (Proxy) | n/a > noch nicht oder nicht mehr Mitglied des Aufsichtsrats
| ORGAN | FUNKTION | 18.03.2022 | 07.12.2022 |
|---|---|---|---|
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Vorsitzender | P | P |
| Frau Mag. Claudia Badstöber | Stellvertreterin des Vorsitzenden | P | P |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) | Mitglied | V | V |
P > Persönlich anwesend | V > Video-/Telefonkonferenz bzw. Vollmacht (Proxy) | n/a > noch nicht oder nicht mehr Mitglied des Aufsichtsrats

| ORGAN | FUNKTION | 17.01.2022 | 07.02.2022 | 09.03.2022 | 02.11.2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber | Vorsitzende | P | P | P | P |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Stellvertreter der Vorsitzenden | P | P | P | P |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) | Mitglied | V | V | V | V |
P > Persönlich anwesend | V > Video-/Telefonkonferenz bzw. Vollmacht (Proxy) | n/a > noch nicht oder nicht mehr Mitglied des Aufsichtsrats
Vorstand und Aufsichtsrat halten zum 31. Dezember 2022 folgende Anzahl an Aktien, Aktienoptionen bzw. Aktienoptionsscheinen. Die gehaltenen Aktien (inklusive indirekt gehaltener Aktien) entsprechen rund 7,15% des Grundkapitals der Gesellschaft.
| ORGAN | FUNKTION | AKTIENANZAHL | ANZAHL AKTIENOPTIONEN |
ANZAHL AKTIENOPTIONS SCHEINE 2020 |
|---|---|---|---|---|
| Frau Mag. Claudia Badstöber* | Aufsichtsratsvorsitzende | 418.211 | 0 | 0 |
| Herr Mag. Bernhard Chwatal | Stellvertreter der Vorsitzenden des Aufsichtsrates |
0 | 0 | 0 |
| Herr Fu-Chuan Chu (Steve Chu) | Aufsichtsrat | 0 | 0 | 0 |
| Herr Joseph John Fijak | Aufsichtsrat | 0 | 0 | 0 |
| Frau You-Mei Wu (Yolanda Wu) |
Aufsichtsrätin | 0 | 0 | 0 |
| Herr Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser** |
CEO | 4.117.533 | 532.000 | 645.294 |
| Herr Dr. Clemens Billek | CFO | 0 | 200.000 | 0 |
| Herr Dipl.-Ing. Michael Riegert | COO | 10.625 | 215.000 | 151.000 |
| Herr Dr. Peter Sturz | COO | 8.833 | 140.000 | 211.000 |
*1.992 direkt gehaltene Aktien; 416.219 Stück indirekt als Geschäftsführerin der Austro Holding GmbH und grosso holding Gesellschaft mbH gehalten
** 1.366.629 direkt gehaltene Aktien; 2.750.904 indirekt als 47,5% Aktionär der grosso tec AG gehalten
Linz, im März 2023
Der Vorstand der Kontron AG
Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser eh Dr. Clemens Billek eh Dr. Peter Sturz eh Dipl.-Ing. Michael Riegert eh
Die Kontron Aktie konnte sich zum Jahresauftakt 2022 vom Kurseinbruch im Dezember 2021 erholen, musste allerdings – so wie der Gesamtmarkt – mit Kriegsbeginn in der Ukraine Ende Februar erneut Einbußen hinnehmen. Am 8. März 2022 wurde bei EUR 11,46 der Jahrestiefkurs verzeichnet. Das Ergebnis einer von Deloitte durchgeführten forensischen Untersuchung zu den in einer Verkaufsempfehlung im Dezember 2021 vorgebrachten Punkten wurde am 15. März 2022 veröffentlicht. Die vorgebrachten Anschuldigungen wurden in allen wesentlichen Punkten widerlegt. Die Ergebnisse der Deloitte-Untersuchung sowie signifikante Aktienerwerbe von Vorstand und Aufsichtsrat in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2022 trugen zur Stärkung des Vertrauens der Aktionäre in die Aktie bei. Nach der einsetzenden leichten Erholung erreichte die Aktie im April mit EUR 18,40 das Jahreshoch und pendelte sich danach bei einem Kurs von rund EUR 16 ein. Die Volatilität im weiteren Jahresverlauf war hoch, die Aktie bewegte sich dabei jedoch stetig um die Marke von EUR 16.
Das Handelsvolumen nahm auf Grund der wahrgenommenen Unsicherheiten am Markt ab Mai deutlich ab. Dies hatte zur Folge, dass die Aktie der Kontron AG aus dem TecDax® im dritten Quartal 2022 ausschied.
Das für Kontron strategisch wichtige Projekt "Focus" – der Verkauf großer Teile des IT-Services Geschäfts – wurde mit dem Closing am 29. Dezember 2022 abgeschlossen. Der Markt reagierte vorerst kaum, die Aktie schloss das Geschäftsjahr 2022 bei einem Kurs von EUR 15,29 – ein Anstieg von 4,3% gegenüber dem Jahresultimo 2021. Der TecDAX® zeigte im gleichen Zeitraum ein Minus von 25,5%, der SDAX® sank um 27,2%. Im Geschäftsjahr 2022 notierte die Kontron Aktie unverändert im SDAX® der Deutschen Börse. Dabei wurden 86,16 Mio. Aktien mit einem Umsatz von rund EUR 1,317 Milliarden, nach 70,83 Mio. Aktien mit einem Umsatz von EUR 1,395 Milliarden im Vorjahr, gehandelt.
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | VERÄNDERUNG IN % | |
|---|---|---|---|
| SDAX® (Punkte) | 11.925 | 16.415 | -27,2% |
| TecDAX® (Punkte) | 2.921 | 3.920 | -25,5% |
| Kontron AG (EUR) | 15,29 | 14,66 | 4,3% |
Die Kontron Aktie startete sehr erfreulich in das Jahr 2023 und verzeichnete in den ersten Jahreswochen einen Kursanstieg. Am 9. Februar 2023 markierte die Aktie das bisherige Hoch des Jahres 2023 bei EUR 20,80 um sich danach auf einem Kurs rund um EUR 18 einzupendeln.
Die Entwicklung der Aktie war auch in den vergangenen Jahren gekennzeichnet von Auf- bzw. Abwärtstrends. Von Anfang 2016 bis September 2018 erlebte die Aktie einen Aufwärtstrend, besonders die Akquisition der Kontron AG im Oktober 2016 wirkte sich damals positiv auf den Kurs aus. Beeinflusst durch den allgemeinen Kursrückgang bei Technologie-Werten geriet die Aktie ab November 2018 in einen Abwärtstrend und beendete das letzte Quartal 2018 mit einem Kurs von EUR 15,81. Im Jahresverlauf 2019 pendelte der Kurs zwischen EUR 17 und EUR 19, beeinflusst durch die volatilen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten. Getrieben durch Verunsicherungen im Zusammenhang mit dem in China erstmals aufgetretenen SARS-CoV-2-Virus, fiel der Kurs ab Ende Februar 2020 langsam und stürzte mit der Verkündung des ersten europaweiten Lockdowns Mitte März 2020, wie die meisten Aktien bzw. Indices, auf einen Jahrestiefstand von EUR 13,20. In den darauffolgenden Monaten erholte sich der Kurs stetig.
Insgesamt ist für den Zeitraum von 2016 bis 2022 zu beobachten, dass trotz positiver Zukunftsaussichten für das Unternehmen die Entwicklung der Aktie der Kontron AG hinter der operativen Entwicklung zurückgeblieben ist. Vergleichsweise verzeichnete die Kontron einen Umsatzanstieg von EUR 503,7 Mio. im Jahr 2016 auf EUR 1.483,5 Mio. (inkl. nicht fortgeführter Geschäftsbereiche) bzw. EUR 1.096,1 Mio. (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) im Jahr 2022, einen Anstieg des EBITDA von EUR 34,4 Mio. auf EUR 109,5 Mio. (aus fortgeführten Bereichen, bereinigt um Sondereffekte) im gleichen Zeitraum, sowie die Steigerung des Gewinns je Aktie von EUR 0,33 in 2016 auf EUR 3,65 (inkl. Erlöse aus dem Projekt "Focus") im Jahr 2022.
| ENTWICKLUNG 2016–2022 |
2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 20221) |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse in EUR Mio. |
503,7 | 882,0 | 990,0 | 1.122,9 | 1.254,8 | 1.342,0 | 1.096,1 |
| EBITDA in EUR Mio. | 34,4 | 68,1 | 90,5 | 111,7 | 130,0 | 126,3 | 109,52) |
| EBITDA-Marge in % | 6,8 | 7,7 | 9,1 | 9,9 | 10,4 | 9,4 | 10,02) |
| EPS in EUR | 0,33 | 0,43 | 0,70 | 0,75 | 0,86 | 0,75 | 3,653) |
| XETRA-Schlusskurs in EUR |
8,70 | 17,99 | 15,81 | 21,28 | 19,30 | 14,66 | 15,29 |
| KGV | 26,36 | 41,83 | 22,58 | 28,37 | 22,44 | 19,55 | 4,19 |
1) Fortgeführte Geschäftsbereiche (exkl. DCO).
2) Angepasstes EBITDA und angepasste EBITDA-Marge bereinigt um Sondereffekte iZm dem Verkauf der IT-Service Gesellschaften und der Neuausrichtung des Konzerns.
3) EPS inkl. Erlösen aus Projekt "Focus".
Der Vorstand und die Investor-Relations-Abteilung standen auch im Geschäftsjahr 2022 im Rahmen von drei Roadshows, sieben Konferenzen sowie verschiedensten On-Site-Besuchen und Video- bzw. Telefonkonferenzen in regelmäßigem Kontakt mit interessierten Investoren. Insgesamt wurden 252 Investorengespräche (Vj.: 456) geführt. Die Reduktion der Anzahl ergab sich aus den zeitintensiveren persönlichen Vor-Ort Gesprächen. Hinzu intensivierte sich im Jahr 2022 der Austausch mit den covernden Analysten der Kontron AG. Ein von Kontron organisierter Capital Market Day am 31. August 2022 wurde von mehr als 100 Investoren virtuell besucht. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die strategische Neupositionierung der Kontron Gruppe als reiner IoT-Player. Nach einer Analyse des Marktumfelds sowie der Mitbewerber stellte CEO Hannes Niederhauser das neue Kontron Geschäftsmodell anhand der sieben neu definierten Divisionen vor: Software Solutions, Transportation, Industrial IoT, Communications, Services, America und Asia. Clemens Billek stellte sich als neuer CFO der Kontron Gruppe den Kontron Aktionären vor und sprach unter anderem über strategische Schlüsselthemen im Finanzbereich sowie Initiativen im Compliance- und ESG-Bereich, wie etwa die Vereinfachung der Konzernstruktur und das Rebranding von Kontron im Lichte der Neupositionierung. Schwerpunkte bei den Roadshows waren im Jahr 2022 Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Schweden und die USA, wobei die Hälfte der Veranstaltungen virtuell abgehalten wurden. Als Konferenzteilnehmer war die Kontron AG in 2022 bei nachstehenden Konferenzen geladen:
Auch im Geschäftsjahr 2023 plant der Vorstand der Kontron AG die Teilnahme an zahlreichen Konferenzen und einen weiterhin intensiven Austausch mit Investoren.
Die Kontron Aktie wurde zum Ablauf des Geschäftsjahres 2022 von sieben Analysten gecovert, die per 31. Dezember 2022 von folgenden Empfehlungen und Kurszielen ausgegangen sind:
| AlsterResearch | Kaufen | EUR 30,00 |
|---|---|---|
| Hauck & Aufhäuser | Kaufen | EUR 27,00 |
| Jefferies | Kaufen | EUR 24,00 |
| Kepler Cheuvreux | Kaufen | EUR 24,00 |
| Pareto Securities | Kaufen | EUR 28,00 |
| Stifel | Kaufen | EUR 25,50 |
| Warburg Research | Kaufen | EUR 24,00 |
Die Coverage der Kontron AG wird 2023 ausgebaut werden. Ein weiterer Analyst wird voraussichtlich die Coverage noch in der ersten Geschäftsjahreshälfte 2023 aufnehmen.
Am 6. Mai 2022 begrüßten Aufsichtsrat und Vorstand der Kontron AG die Aktionäre zur 23. ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft. Die Hauptversammlung fand auf Grundlage des § 1 Abs 2 COVID-19-GesG, BGBl. I Nr. 16/2020 idF BGBl. I Nr. 246/2021 und der COVID-19-GesV (BGBl. II 140/2020 idF BGBl. II Nr. 609/2021), erneut virtuell statt. Die durch Stimmrechtsvertreter repräsentierten Aktionäre vertraten rund 52% des gezeichneten Kapitals der Kontron AG (2021: rund 59% des gezeichneten Kapitals). Alle Beschlussvorschläge des Vorstands wurden mit der erforderlichen Stimmenmehrheit angenommen. Darunter fielen u.a. der Beschluss die Gesellschaft im Zuge der Neufokussierung in Kontron AG umzufirmieren (davor S&T AG) sowie 2.465.535 eigene Aktien, welche seit 2019 im Rahmen von fünf, vom Vorstand beschlossenen, Rückkaufprogrammen erworben wurden, einzuziehen. Die Anzahl der ausgegebenen Kontron Aktien beläuft sich zum 31. Dezember 2022 entsprechend auf 63.630.568 Aktien (31. Dezember 2021: 66.096.103 Aktien).
Der Vorstand der Kontron AG verfolgt als primäres Ziel seiner Geschäftspolitik die erfolgreiche Umsetzung seiner kontinuierlichen Wachstumsstrategie. Die Dividendenpolitik des Unternehmens folgt dieser Zielsetzung: Der Vorstand plant, als eine Maßnahme des TTS-Programms, weiterhin insgesamt 50% des Nettoergebnisses als Dividende auszuschütten und/oder für Aktienrückkäufe zu verwenden. Dieses Ziel soll nur im Falle von Zukäufen im Rahmen von M&A-Aktivitäten, die eine noch höhere Rendite der Investoren ermöglichen sollen, aufgeweicht werden.
Vorstand und Aufsichtsrat der Kontron AG planen auf Basis des den Aktionären zurechenbaren gestiegenen Eigenkapitals von EUR 633,8 Mio. zum 31. Dezember 2022 (Vj.: EUR 418,6 Mio.) den Aktionären der Kontron AG in der ordentlichen Hauptversammlung am 22. Mai 2023 eine Dividende im Ausmaß von EUR 1,00 pro Aktie zur Beschlussfassung vorzuschlagen.
Darüber hinaus soll ein Teil des Gewinnes für Aktienrückkäufe verwendet werden. So wurden seit 2019 im Rahmen von fünf vom Vorstand beschlossenen Rückkaufprogrammen für eigene Aktien ("Aktienrückkaufprogramm 2019", "Aktienrückkaufprogramm II 2019", "Aktienrückkaufprogramm I 2020", "Aktienrückkaufprogramm II 2020", "Aktienrückkaufprogramm I 2021") insgesamt 2.465.535 Kontron Aktien zu einem Gesamtpreis (ohne Nebenkosten) von EUR 47.423.868,04 erworben. Im Geschäftsjahr 2022 wurde kein weiteres Aktienrückkaufprogramm durchgeführt.

Nach dem Bilanzstichtag beschloss der Vorstand der Kontron AG am 3. Februar 2023 auf Grundlage eines Ermächtigungsbeschlusses der ordentlichen Hauptversammlung vom 6. Mai 2022 ein neues Aktienrückkaufprogramm ("Aktienrückkaufprogramm I 2023") durchzuführen. Das Aktienrückkaufprogramm I 2023 sieht entweder ein Volumen von bis zu EUR 10.000.000 bei einem Maximalpreis von EUR 20 oder ein Volumen bis zu 636.305 Aktien (1% des Stammkapitals) vor und läuft bis zum 8. August 2023. Bis zum 24. März 2023 wurden 281.289 eigene Aktien zum Gesamterwerbspreis ohne Nebenkosten von EUR 5.255.074,33 erworben.
Die wesentlichen Eckdaten zur Kontron Aktie für 2022 sind zusammengefasst wie folgt:
| Börse | Frankfurter Börse |
|---|---|
| Börsensegment | Prime Standard |
| Indexmitgliedschaft | TecDAX® bis 3. Quartal 2022 & SDAX® |
| Wertpapierkennnummer | A0X9EJ |
| Börsenkürzel | KTN (bis 1.6.2022: SANT) |
| ISIN | AT0000A0E9W5 |
| Aktienanzahl 31.12.2022 | 63.630.568 |
| Anzahl eigene Aktien per 31.12.2022 | 0 |
| Kursspanne 1.1. – 31.12.2022 | EUR 11,46 – 18,40 |
| XETRA Schlusskurs 30.12.2022 | EUR 15,29 |
| Durchschnittliches XETRA Handelsvolumen pro Tag | 168 Tausend Aktien |
| Marktkapitalisierung 31.12.2022 | EUR 972,91 Millionen |
| Marktkapitalisierung Free Float 31.12.2022 | EUR 592,60 Millionen |
| Streubesitz 31.12.2022 | 60,91% |
| Oddo Seydler Bank AG | |
| Designated Sponsor | Pareto Securities AS |
| AlsterResearch – Thomas Wissler | |
| Hauck & Aufhäuser – Tim Wunderlich | |
| Jefferies – Martin Comtesse | |
| Analysten per 31.12.2022 | Kepler Cheuvreux – Patrick Steiner |
| Pareto Securities – Knud Hinkel | |
| Stifel – Adrian Pehl | |
| Warburg Research – Malte Schaumann |

IoT Solutions Europe
La Société du Grand Paris (SGP) und Kontron Transportation schlossen einen 15-Jahres-Vertrag über die Lieferung, Installation und Wartung des privaten Funksystems für die Linie 18 des Grand Paris Express Netzes ab.
Kontron Transportation ist verantwortlich für die Bereitstellung der 4G LTE-Funksysteme für die öffentliche Sicherheit (PS-LTE), die drahtlose Breitbandnetzinfrastruktur, die Bordgeräte und die mobilen Terminals, welche für den Betrieb und die Sicherheit des öffentlichen Verkehrs auf einem Teil der Bahnstrecke und den dazugehörigen Bahnhöfen von Orly bis Versailles erforderlich sind. Der 15-Jahres-Vertrag ist Teil des bisher größten laufenden Bauprojekts in Europa – mit weiterem deutlichen Ausbaupotential.
Die End-to-End-Lösung von Kontron Transportation, die sich auf unternehmenskritische Netzwerke konzentriert, ermöglicht es Betreibern von professionellem Mobilfunk (PMR), ein zuverlässiges und einsatzfähiges privates Netzwerk aufzubauen. So können analoge Systeme, terrestrische Bündelfunknetze (TETRA) und/oder digitale Mobilfunknetze (DMR) durch eine zuverlässige, standardisierte und erschwingliche PMR-Technologie ersetzt und ein hochsicherer Breitbandzugang für unternehmenskritische digitale Anwendungen bereitgestellt werden.
S&T AG Geschäftsbericht 2019
Die Kontron AG, mit Sitz in Linz, Österreich, ist die oberste Muttergesellschaft der Kontron Gruppe, einem internationalen Anbieter von Industrie 4.0- und Internet-of-Things-Technologien. Die Kontron Gruppe ist im abgelaufenen Geschäftsjahr hauptsächlich in den Kernmärkten der DACH-Region, Osteuropa und Nordamerika sowie Asien aktiv, wobei sich die Präsenz in Osteuropa durch den Verkauf eines wesentlichen Teiles des IT-Services Geschäftes sehr deutlich reduziert hat. Die Kontron AG hat im "IT Services" Segment direkt IT-Dienstleistungen am österreichischen Markt angeboten, wobei der zukünftige Fokus vermehrt auch auf IoT-Projekten und Dienstleistungen liegen wird. Die weiteren 23 Länder, in denen die Kontron AG tätig ist, werden durch Tochtergesellschaften abgedeckt. Die bisherige Strategie der Kontron Gruppe war es, sich als Technologie- und Lösungsanbieter sowie als IT-Systemhaus, den Kunden- und Marktanforderungen sowie Entwicklungsinnovationen folgend, laufend aktuellen Trends anzupassen. Der Fokus liegt nunmehr ausschließlich auf der Entwicklung von Eigentechnologien im Hard- und vor allem im Softwarebereich, um hierdurch im Produkt-, Lösungs- und Serviceportfolio die Wertschöpfung zu erhöhen. Die verbliebenen IT-Service Gesellschaften sollen sich insbesondere stärker an der Schnittstelle zwischen IT- und IoT-Dienstleistungen ausrichten. Ferner sollen zukünftig die eigenen Technologien auch als Servicemodelle (IoTaaS) angeboten werden. Ursprünglich war die Kontron Gruppe als S&T Gruppe schwerpunktmäßig als IT-Systemhaus positioniert. Diese Ausrichtung wurde mit dem Verkauf des Großteils des IT-Service Geschäfts zugunsten einer Fokussierung auf IoT-Lösungen adaptiert.
Entsprechend den Portfolioschwerpunkten der Kontron Gruppe war die Kontron im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 in nachfolgenden Segmenten organisiert, die im Zuge der Fokussierung auf IoT-Lösungen angepasst werden:
Das Geschäftsjahr 2022 war ein herausforderndes und insbesondere geprägt durch
Das Leistungsspektrum der Kontron Gruppe teilte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr im Wesentlichen
Mit dem Verkauf wesentlicher Teile des "IT Services" Segmentes an die Vinci Gruppe, welcher mit dem Closing zum 29. Dezember 2022 erfolgreich abgeschlossen werden konnte, erfolgte eine Konzentration auf die IoT-Segmente, in denen die Zukunft der Kontron Gruppe liegt.
Im Geschäftssegment "IT Services" waren sämtliche Aktivitäten des IT-Dienstleistungsgeschäftes, das sich in die beiden Subsegmente Services DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz) und Services EE (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Nordmazedonien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Weißrussland, Montenegro und Moldawien) gliedert, gebündelt. Im Segment "IT Services" erfolgt die Beratung und der Vertrieb von Hard- und Softwareprodukten von Drittherstellern, wie beispielsweise Microsoft, SAP, Cisco, HP, Dell/EMC², sowie deren Implementierung und Betrieb. Mit dem Abschluss des Projektes "Focus" wurden die dem "IT Services" Segment zugeordneten Gesellschaften in Deutschland, der Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei, Kroatien, Serbien, Nordmazedonien, Albanien und Montenegro veräußert. Ferner zog sich die Kontron Gruppe im Geschäftsjahr 2022 aus strategischen Gründen vom weißrussischen Markt zurück. Der Verkauf der IT-Services Gesellschaften in Moldawien soll zeitnah ebenfalls finalisiert werden und sie sind daher zum Bilanzstichtag unter "Discontinued Operations" ausgewiesen.
Das Dienstleistungsportfolio spiegelte den üblichen Plan-Build-Run Ansatz unserer Kunden wider und gliederte sich im Wesentlichen in nachstehende Bereiche:
Die Strategie im "IT Services" Segment war es, den Serviceanteil organisch und opportunistisch auch anorganisch zu steigern und die niedrigmargigen reinen Hardwareumsätze weiter zu reduzieren. Durch den Verkauf der wesentlichen Teile des "IT Services" Segmentes ändert sich auch die Zielsetzung für die verbleibenden Gesellschaften in Österreich, Ungarn und Rumänien, die vermehrt Dienstleistungen an der Schnittstelle zu IoT-Lösungen und auch als interne Services für die IoT-Gesellschaften erbringen sollen.
Das Geschäftssegment "IT Services" erreichte im Geschäftsjahr 2022 einen Außenumsatz in Höhe von EUR 221,4 Mio. aus fortgeführten Geschäftsbereichen bzw. EUR 608,9 Mio. inklusive nicht fortgeführter Geschäftsbereiche (Vj.: EUR 219,8 Mio. bzw. EUR 558,8 Mio.).
Schwerpunkt des Geschäftssegments "IoT Solutions Europe" sind die selbst entwickelten Produkte (Eigentechnologien) und Lösungen der Kontron Gruppe für die Märkte industrielle Automatisierung, Medizintechnik, Kommunikation, Smart Energy sowie öffentlicher Transport. In diesem Segment wurde auch das Geschäft der integrierten Kontron Gruppe außerhalb von Nordamerika, beispielsweise in Asien, ausgewiesen. Bei den Produkten und Systemen, die durch den Erwerb der Kontron das Portfolio der Kontron Gruppe stärken, handelt es sich um maßgeschneiderte hard- und softwarebasierte Spezialsysteme, die für Nischen in den vorgenannten Märkten entwickelt und an Kundenanforderungen angepasst werden. Dies umfasst aus technologischer Sicht beispielsweise
Als Anwendungsbeispiele seien erwähnt:
Im Geschäftssegment "IoT Solutions Europe" wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Außenumsatz in Höhe von EUR 745,3 Mio. (Vj.: EUR 679,5 Mio.) erzielt, womit dieses Segment auch im abgelaufenen Geschäftsjahr das umsatzstärkste Segment der Kontron Gruppe war.
Das Geschäftssegment "IoT Solutions America" beinhaltete die ehemalige Geschäftstätigkeit der Kontron Gruppe in den vertikalen Märkten Transport und Luftfahrt sowie Kommunikation. 2019 wurde begonnen, das traditionell hardwareorientierte Embedded-Portfolio dieses Segments an das IoT Solutions Geschäft in Europa anzugleichen, wobei durch das Auslaufen von Altverträgen und mangelnde Kompensation durch Neugeschäft dieses Segment in den letzten Jahren umsatz- und ergebnisseitig unter den Erwartungen blieb. Auch

der COVID-19 bedingte Einbruch der Luftfahrtindustrie sowie die Auswirkungen der Chipkrise beeinflussten dieses Segment im Vorjahr negativ. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 konnte allerdings durch die Restrukturierung der in diesem Segment gebündelten Aktivitäten eine Trendumkehr erreicht und ein operatives Umsatzwachstum erzielt werden, nach Umsatzrückgängen in den vorangegangenen Geschäftsjahren.
Exemplarische Einsatzbereiche der Lösungen des "IoT Solutions America" Segments sind
Im Geschäftssegment "IoT Solutions America" konnte im Geschäftsjahr 2022 ein Außenumsatz in Höhe von EUR 129,3 Mio. (Vj.: EUR 103,7 Mio.) erzielt werden und somit im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder ein deutliches Umsatzwachstum in diesem Segment verzeichnet werden.
In den drei Geschäftssegmenten erzielte die Kontron Gruppe im Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe von EUR 1.096,1 Mio. aus fortgeführten Geschäftsbereichen, bzw. EUR 1.483,5 Mio. Umsatzerlöse inklusive nicht fortgeführter Geschäftsbereiche (Vj.: EUR 1.002,9 Mio. bzw. EUR 1.342,0 Mio.). Die Kontron Gruppe zählt damit zu den namhaften Größen der Branche.
Die Kontron Gruppe beschäftigte zum 31. Dezember 2022 insgesamt 4.475 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj.: 6.206 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) auf Vollzeitäquivalenzbasis, wobei sich in Ausbildung oder Karenz befindliche Mitarbeitende bzw. Lehrlinge/ Auszubildende nicht mitgezählt werden. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den Abschluss des Projektes "Focus" und den damit verbundenen Übergang von 1.787 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Vinci Gruppe per 29. Dezember 2022 zurückzuführen. Von den Mitarbeitenden entfielen im Jahresschnitt 42,2% (Vj.: 38,9%) auf das Segment "IT Services", 53,5% (Vj.: 56,6%) auf das Segment "IoT Solutions Europe" und 4,3% (Vj.: 4,5%) auf das Segment "IoT Solutions America". Die Mitarbeitenden der Kontron Gruppe gliederten sich zum Bilanzstichtag des abgelaufenen Geschäftsjahres wie folgt auf die einzelnen Bereiche auf:
Geografisch ist die Kontron AG zum Bilanzstichtag mit 48 (Vj.: 78) aktiven direkten und indirekten vollkonsolidierten Tochtergesellschaften in folgenden 24 (Vj.: 32) Ländern vertreten: Belgien, Bulgarien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Kasachstan, Malaysia, Moldawien, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweiz, Slowenien, Spanien, Taiwan, Tschechien, Ungarn, Usbekistan, sowie den Vereinigte Staaten von Amerika.
In der Unternehmensgruppe übernimmt die Kontron AG neben der operativen Geschäftstätigkeit in Österreich auch die Holdingfunktion für die übrigen Gruppengesellschaften. Während die meisten operativen Geschäftsprozesse der Tochtergesellschaften 2022 lokal definiert und gesteuert wurden, erfolgte die Steuerung und Überwachung der Gruppenprozesse in den Bereichen interne IT, Risikomanagement, Internal Audit, Lizenzmanagement, Konzernrechnungswesen und Konzerncontrolling sowie teilweise der Versicherungen und Finanzierungen zentral. Auf Grund der notwendigen Kundeninteraktion bzw. des steigenden Dienstleistungsanteils sind die wesentlichen Geschäftsprozesse lokal ausgerichtet. Durch die Präsenz über viele europäische Länder hinweg können regionale Kundenbedürfnisse sehr gut und zeitnah abgedeckt werden. Insofern ist die Kontron sowohl als multinationaler Anbieter als auch als lokaler Partner positioniert.
Die wesentlichen externen Einflussfaktoren auf das Geschäft und die Geschäftsentwicklung der Kontron Gruppe sind das Investitionsund Ausgabeverhalten von Unternehmen bzw. öffentlichen Auftraggebern. Diese wiederum sind unmittelbar bedingt durch die finanziellen Budgets und die eigene wirtschaftliche Entwicklung sowie die nicht finanziellen Faktoren wie neue Technologien oder beispielsweise Datensicherheit. Das daraus resultierende Nachfrageverhalten beeinflusst unmittelbar das Geschäftspotential der Kontron Gruppe. Kosteneinsparungen bei Unternehmen oder öffentlichen Auftraggebern können sich für die Kontron Gruppe in zwei Richtungen auswirken: zum einen durch verminderte Nachfrage, da Neuinvestitionen bzw. Ersatzinvestitionen verzögert erfolgen, zum anderen durch
erhöhte Nachfrage aufgrund von Investitionen zur Erzielung von Kostenreduktionen durch Outsourcing bzw. zur Variabilisierung von Kostenstrukturen. Themen wir Investitionen zur Erreichung der Klimaziele, beispielsweise im öffentlichen Personennahverkehr, bieten weiteres Potential für die Kontron Gruppe. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 wirkten sich die globalen Engpässe bei der Fertigung von Mikrochips und elektronischen Komponenten als Logistikprobleme, insbesondere bei Lieferungen aus China auf Grund deren Zero-Covid-Politik, sowie weitere externe Faktoren negativ auf das Geschäft der Kontron Gruppe aus.
Die unveränderte Zielsetzung des Kontron Managements ist es, den Wert der Kontron Gruppe und damit der Kontron AG nachhaltig zu steigern. Zu diesem Zweck plant Kontron, die Wertschöpfung durch die Entwicklung eigener Technologien zu steigern und die Finanzkraft der Gruppe durch profitables Wachstum kontinuierlich zu erhöhen. Um dieses strategische Ziel zu erreichen und Fortschritte messen zu können, wird ein internes Steuerungssystem verwendet.
Bei der Steuerung der Gruppe standen 2022 insbesondere folgende Aspekte im Fokus:
Die dafür relevanten Kennzahlen auf Basis der Rechnungslegung nach IFRS sind in erster Linie Umsatz, Bruttomarge und Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), sowie das Ergebnis pro Aktie (EPS). Die Liquiditätssteuerung erfolgt über die Kennzahlen Nettoverschuldung und operativer Cashflow sowie Free Cashflow. Abgesehen von der Steuerung der Eigenkapitalquote ist der Verschuldungsgrad relevant. Seit dem Geschäftsjahr 2019 wird ein noch stärkerer Fokus auf das Working Capital gelegt, da durch den höheren Umsatzanteil des im Vergleich zum IT-Services Geschäft Working-Capital intensiveren IoT-Solutions Geschäfts und auch der Lieferkettenproblematik das Working Capital sowohl absolut, als auch relativ im Vergleich zum Umsatz der Kontron Gruppe weiter angestiegen ist. Die Chipkrise, die nach Rückgang der Corona-Pandemie nachfragebedingt zunahm, führte auch 2022 zu einem weiteren Anstieg des Lagers, insbesondere auf Grund von Halbfertigerzeugnissen, die wegen fehlender Komponenten nicht ausgeliefert werden konnten. Mittelfristig wird nach dem Ausstieg aus großen Teilen des IT-Services Bereiches und der damit einhergehenden Erhöhung des Anteils der Working-Capital intensiveren IoT-Bereiche am Gesamtgeschäft wieder eine Reduktion des Working Capital angestrebt.
Für alle Bereiche werden Umsatz und Kosten permanent zentral und lokal überwacht. Durch monatliche Scorecards und quartalsmäßige Reportings werden die Entwicklungen auf Managementebene beobachtet, um gegebenenfalls frühzeitig korrigierend eingreifen zu können. Dazu wurde 2021 begonnen, für wesentliche Geschäftsbereiche ein neues Business-Intelligence-Tool einzuführen, um die laufenden Reportings zu verbessern und zu automatisieren. Zudem wird im Rahmen der regionalen Steuerung durch die zuständigen Vorstandsmitglieder das operative Ergebnis jeder Gesellschaft überwacht. Maßgebliche Kennzahlen dafür sind neben der Entwicklung des Umsatzes und des Auftragseingangs insbesondere die Personalkosten, das EBITDA sowie der operative Cashflow. Seit dem Geschäftsjahr 2021 wurde zudem der operative Cashflow als zusätzlicher Key Performance Indikator für die Vergütung des Vorstandes und auch des lokalen Managements eingeführt, um die Cash Conversion zu verbessern. Das zur Überwachung des längerfristigen Projektgeschäfts eingesetzte Projektcontrolling reicht von der Angebotserstellung und Angebotsgenehmigung bis hin zum Projektabschluss. Ein spezielles "Red-Flag-System" überwacht laufend kritische Projekte und Entwicklungen einzelner Tochtergesellschaften, um seitens der Kontron AG als Headquarter der Kontron Gruppe rechtzeitig Maßnahmen ergreifen und gegensteuern zu können.
Alle Kostenpositionen in der Kontron Gruppe unterliegen einer regelmäßigen Budgetkontrolle. Dabei werden monatlich die einzelnen Profit- und Costcenter auf Einhaltung der Budgets bzw. prognostizierten Kosten überprüft. Die Grundlage dafür ist ein dynamisches Budgetmodell, mit dem das Kostenbudget in Relation zur Umsatz- und Margenentwicklung in den wesentlichen Komponenten flexibel bleibt. Um die geplante Profitabilität zu erreichen, wird das Kostenbudget entsprechend der Umsatzentwicklung unterjährig bei Bedarf angepasst.
Als Entwickler und Produzent von eigenen Technologien bilden strategisch und technologisch relevante Zukäufe sowie der Bereich Forschung und Entwicklung mit den daraus resultierenden Innovationen die Basis für den langfristigen Unternehmenserfolg. Deshalb
wird das Produktportfolio kontinuierlich weiterentwickelt. Der notwendige Ressourceneinsatz wird durch eine Kombination von Eigenentwicklungen, Kooperationen und technologisch-strategischen Zukäufen optimiert.
Die Steuerung der Liquidität und des operativen Cashflows wird wesentlich durch das Forderungsmanagement beeinflusst. Dieses wird lokal betrieben und unterliegt internen Kontrollprozessen. Zur Verbesserung der Forderungsstruktur und Liquidität sowie auch zur Reduktion des Kundenausfallsrisikos werden in einzelnen Gesellschaften Factoringfinanzierungen verwendet, wobei das Forderungsmanagement bei der lokalen Kontron Gesellschaft verbleibt. Während das operative Cash-Management im Wesentlichen lokal erfolgt, werden das strategische Cash-Management und größere Finanzierungen überwiegend zentral gesteuert.
Ferner wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein neues ESG-Reporting Tool eingeführt, welches die Erfassung und Überwachung der ESG relevanten Kennzahlen gruppenweit einheitlich regelt. Dadurch soll zukünftig der Fortschritt bei der Erreichung der ESG-Ziele der Kontron Gruppe standardisiert gemessen werden können und die diesbezügliche Berichtserstattung erleichtert werden.
Die Entwicklung und der Vertrieb eigenentwickelter Produkte und Lösungen wurde auch 2022 fortgesetzt und forciert. Beispielhaft seien folgende Forschungsgebiete bzw. -projekte erwähnt:
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie Engineering betrugen im Geschäftsjahr 2022 EUR 225,0 Mio. (Vj.: EUR 211,3 Mio.) inklusive nicht fortgeführter Geschäftsbereiche, für die fortgeführten Geschäftsbereiche (CO) lag der Wert bei EUR 176,4 Mio. Davon wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Entwicklungskosten in Höhe von EUR 23,8 Mio. (Vj.: EUR 21,5 Mio.) aktiviert (inkl. DCO). Damit werden rund 15,2% des Umsatzes inkl. DCO (Vj.: 15,7%) bzw. 16,1% (CO) in Forschungs-, Entwicklungs- und Engineeringleistungen investiert.
Nachdem die Weltwirtschaft im Jahr 2021 aufgrund von Aufholeffekten nach dem Wirtschaftseinbruch im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie hohe Wachstumsraten aufwies, führten im Jahr 2022 verschiedene neue Herausforderungen zu einer Abflachung des Wirtschaftswachstums. Dazu zählen vor allem der Krieg in der Ukraine, die damit einhergehende Energiekrise, sowie die hohen Inflationsraten und Leitzinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation. Im Euroraum bzw. in der gesamten Europäischen Union beläuft sich das Wirtschaftswachstum für 2022 lt. Winterprognose der Europäischen Kommission auf jeweils 3,5% nach einem Anstieg der Wirtschaftsleistung im Vorjahr von 5,3% bzw. 5,4%. In den einzelnen Ländern der EU sind wie bereits im Jahr 2021 auch 2022 regional sehr unterschiedliche Wachstumsraten zu beobachten – vor allem in den südlichen Ländern (bspw. Griechenland, Spanien, Portugal, Malta) liegt die Wirtschaftsleistung mit Wachstumsraten zwischen 5% und 7% im Jahr 2022 deutlich über dem europäischen Durchschnitt.
Im Heimatmarkt der Kontron AG, Österreich, lag das Wirtschaftswachstum 2022 mit 4,8% auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr 2021 (4,6%) und damit auch über dem europäischen Durchschnitt. In Deutschland, dem wichtigsten Absatzmarkt der Kontron Gruppe, ging das Wachstum des Bruttoinlandproduktes im Jahr 2022 mit 1,8% im Vergleich zum Vorjahreswert von 2,6% zurück und blieb somit hinter dem europäischen Durchschnitt. In den Ländern außerhalb der Europäischen Union, in denen die Kontron Gruppe vertreten ist – bspw. die USA oder die Schweiz – kam es ebenso zu einer Abflachung des Wirtschaftswachstums: Die Wirtschaftsleistung der USA lag lt. dem Internationalen Währungsfonds im Jahr 2022 bei 2,0% (Vj.: 5,9%), in der Schweiz belief sich das vorläufige BIP-Wachstum auf 2,2% (Vj.: 4,2%). In Russland kam es aufgrund des Ukraine-Kriegs und der damit einhergehenden internationalen Wirtschaftssanktionen zu einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung in Höhe von -2,2% im Jahr 2022, nach einem Wachstum von 4,7% im Vorjahr.
Als wesentliche Ereignisse des Geschäftsjahres 2022 für die Kontron Gruppe seien hervorgehoben:
Obwohl die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und auch die teilweise noch eingeschränkten Lieferketten Herausforderungen für die Kontron darstellten, konnten die Umsatzerlöse der Kontron Gruppe von EUR 1.342,0 Mio. im Vorjahr auf EUR 1.483,5 Mio. (inkl. Umsätze aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen – "Discontinued Operations" / DCO) im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 gesteigert werden. Die Umsätze aus den fortgeführten Geschäftsbereichen ("Continuing Operations" / CO) beliefen sich auf EUR 1.096,1 Mio. (Vj.: EUR 1.002,9 Mio.). Die Profitabilität des Konzerns lag im Geschäftsjahr 2022 als Folge des Verkaufs der IT-Gesellschaften (Projekt "Focus") deutlich höher, wurde aber auch durch Einmalkosten im Zusammenhang mit dem Projekt "Focus" und dem damit verbundenen Streamlining des Konzerns belastet. Das EBITDA für die fortgeführten Bereiche lag inklusive dieser Einmaleffekten bei EUR 70,0 Mio. (Vj.: EUR 90,1 Mio.). Das Nettoergebnis lag insgesamt bei EUR 232,5 Mio. (inkl. Einmaleffekten und nicht fortgeführten Geschäftsbereichen) nach einem Vorjahreswert von EUR 48,3 Mio. Wesentliche Sondereffekte der fortgeführten Bereiche waren nicht cash-wirksame Sonderabschreibungen auf immaterielles Vermögen in Höhe von EUR 25,4 Mio. sowie Sonderabschreibungen auf Vorräte nach Bereinigung des Portfolios in Höhe von EUR 16,2 Mio. bzw. dem nachfolgenden Streamlining der fortgeführten Bereiche inklusive dem Abbau der

Aktivitäten in Russland. Die EBITDA-Marge im Jahr 2022 lag inklusive dieser negativen Sondereffekte bei 6,4%. Für 2023 geht die Kontron Gruppe von einer EBITDA-Marge von rund 11% aus.
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 war vom Projekt "Focus" und dem damit einhergehenden Verkauf eines Großteils der IT-Services Gesellschaften geprägt. Das Signing der Transaktion mit der Vinci Gruppe fand im August 2022 statt, der Verkauf der Gesellschaften wurde am 29. Dezember 2022 abgeschlossen. Somit wurde im Sinne der "Vision 2030" im Jahr 2022 die Entwicklung der Kontron Gruppe zu einem reinen IoT-Anbieter wesentlich vorangetrieben. Auch die im Geschäftsjahr 2022 neu akquirierten Gesellschaften Lucom Gmbh und Arce Mobility Solutions S.A.U. gehören dem IoT-Bereich an. Durch das Divestment des IT-Service-Geschäfts im Rahmen des "Focus"-Programms sowie durch weitere Verschmelzungen von Tochterunternehmen konnte die Zahl der operativen Gesellschaften in der Kontron Gruppe im Jahr 2022 deutlich verringert werden. Durch die daraus resultierenden schlankeren Strukturen wurden Komplexitätskosten reduziert. Dieses Realignment wird 2023 fortgesetzt werden. Der Fokus der Kontron Gruppe liegt weiterhin auf der Steigerung der Profitabilität durch den zunehmenden Anteil eigener Technologien im IoT-Sektor – vor allem in den Bereichen 5G, Smart Factories und künstliche Intelligenz – sowie die weitere Optimierung des Working Capital und der Cash-Conversion-Rate.
Der Umsatz entwickelte sich in den beiden "IoT Solutions" Segmenten sehr positiv. Dabei konnte auch im "IoT Solutions America" Segment wieder nach Jahren des Umsatzrückganges ein deutliches Umsatzplus erwirtschaftet werden. Im "IT Services" Segment wurde ebenso ein Umsatzwachstum erzielt. In Summe konnte der Umsatz der Kontron Gruppe (inklusive nicht fortgeführter Geschäftsbereiche) für das Geschäftsjahr 2022 von EUR 1.342,0 Mio. weiter auf EUR 1.483,5 Mio. gesteigert werden. Hinsichtlich der fortgeführten Geschäftsbereiche konnte ebenso ein Umsatzwachstum von EUR 1.002,9 Mio. im Vorjahr auf EUR 1.096,1 Mio. erzielt werden. Die Profitabilität des Konzerns war im Geschäftsjahr 2022 durch Sonderkosten im Zusammenhang mit dem Projekt "Focus" und dem damit verbundenen Streamlining des Konzerns belastet. Das EBITDA inklusive dieser Sondereffekte lag bei EUR 70,0 Mio. (Vj.: EUR 90,1 Mio.) für die fortgeführten Geschäftsbereiche. Das Konzernergebnis nach Anteilen ohne beherrschenden Einfluss inklusive des Ergebnisses aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen belief sich im Geschäftsjahr 2022 aufgrund des Verkaufs des Großteils des IT-Service Geschäfts sowie genannten Sonderkosten auf EUR 232,5 Mio. im Vergleich zu EUR 48,3 Mio. im Vorjahr.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden Umsatzerlöse von EUR 1.483,5 Mio. (inkl. DCO) erzielt (Vj.: EUR 1.342,0 Mio.), was einem Umsatzwachstum von mehr als 10% entspricht und somit erneut einen Höchststand für die Kontron Gruppe darstellt. Die Umsatzerlöse aus fortgeführten Geschäftsbereichen beliefen sich auf EUR 1.096,1 Mio. und konnten somit ebenfalls um mehr als 9% im Vergleich zum Vorjahr (Vj.: EUR 1.002,9 Mio.) gesteigert werden. Das EBITDA belief sich vor Verkaufserlösen aber inklusive der Sonderkosten auf EUR 93,6 Mio. (inkl. nicht fortgeführter Geschäftsbereiche) nach einem Vorjahreswert von EUR 126,3 Mio. und es lag bei EUR 70,0 Mio. (Vj.: EUR 90,1 Mio.) für die fortgeführten Geschäftsbereiche. Das Nettoergebnis lag insgesamt bei EUR 232,5 Mio. (inkl. Einmaleffekten und nicht fortgeführten Geschäftsbereichen) nach einem Vorjahreswert von EUR 48,3 Mio. Wesentliche Sondereffekte der fortgeführten Bereiche waren nicht cash-wirksame Sonderabschreibungen auf immaterielles Vermögen in Höhe von EUR 25,4 Mio. sowie Sonderabschreibungen nach Bereinigung des Portfolios auf Vorräte in Höhe von EUR 16,2 Mio. bzw. dem nachfolgenden Streamlining der fortgeführten Bereiche inklusive dem Abbau der Aktivitäten in Russland. Die EBITDA-Marge vor Verkaufserlösen im Jahr 2022 lag inklusive dieser Sondereffekte bei 6,3% (inkl. DCO) bzw. 6,4% (CO). Für 2023 geht die Kontron Gruppe von einer EBITDA-Marge von 11% aus.
Die Maßnahmen des im Sommer 2019 gestarteten "PEC Programms" mit Fokus auf Profitabilität, Effizienz und Cash konnte im Geschäftsjahr 2022 die negativen Auswirkungen der Chipknappheit – höhere Lagerstände im Zusammenhang mit Halbfertigerzeugnissen und der Aufbau von Pufferlagern – auf den operativen Cashflow nicht abfedern. In den letzten Monaten scheint sich jedoch die Chipknappheit leicht zu entspannen, sodass das Management der Kontron Gruppe für 2023 aktuell von einer Entspannung der Situation ausgeht. Die Personalaufwendungen der Kontron Gruppe sind im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr in den fortgeführten sowie nicht fortgeführten Geschäftsbereichen angestiegen. Dies ist vor allem auf die neu in den Konsolidierungskreis aufgenommenen Konzerngesellschaften bzw. die erstmalige ganzjährige Einbeziehung der im Vorjahr erworbenen Tochterunternehmen zurückzuführen. Darüber hinaus wurden Rückstellungen für Gehaltsprämien für Führungskräfte der Kontron gebildet, welche aufgrund des erfolgreichen Verkaufes der IT-Services Sparte im Jahr 2022 (als Voraussetzung für die Gewährung der Prämien) in den kommenden Jahren fällig werden, aber zukünftige Ergebnisse somit nicht belastet werden. Wie bereits in den Vorjahren – seit Beginn der Corona-Pandemie – wurden im Geschäftsjahr 2022 von verschiedenen Tochtergesellschaften in Zeiten von Lockdowns staatliche Unterstützungsleistungen im Rahmen von COVID-Maßnahmen (bspw. Kurzarbeit) in Anspruch genommen. Diese reduzierten sich jedoch im Vergleich zum Vorjahr stark – im abgelaufenen Geschäftsjahr beliefen sich die in Anspruch genommenen Unterstützungsleistungen für Personalaufwendungen auf
EUR 0,3 Mio. (Vj.: EUR 5,9 Mio.). Durch die vorgenannten Effekte beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 die Personalaufwendungen auf EUR 343,4 Mio. (inkl. DCO) bzw. EUR 258,8 Mio. (CO), im Vergleich zu EUR 314,2 Mio. bzw. EUR 237,6 Mio. im Vorjahr.
Die sonstigen betrieblichen Erträge des Geschäftsjahres 2022 beliefen sich für die fortgeführten Geschäftsbereiche auf EUR 19,7 Mio. und lagen somit erneut über dem Vorjahresniveau (EUR 14,6 Mio.). Diese Erhöhung ist auch auf die Auflösung der variablen Kaufpreisverpflichtung für die Iskratel Gruppe zurückzuführen, da hier im Geschäftsjahr 2022 eine Bereinigung mit den Verkäufern erzielt wurde. Die sonstigen betrieblichen Erträge inklusive der nicht fortgeführten Geschäftsbereiche beinhalten den Verkaufserlös aus der Veräußerung der "Focus"-Gesellschaften und belaufen sich somit auf EUR 267,6 Mio. Aufgrund der bereits beschriebenen Sondererträge und -kosten im Zusammenhang mit dem Verkauf des Großteils der IT-Services Gesellschaften kam es bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu einem deutlichen Anstieg von EUR 84,7 Mio. (inkl. DCO) bzw. EUR 66,5 Mio. (CO) im Vorjahr auf EUR 118,5 Mio. bzw. EUR 83,8 Mio. im Geschäftsjahr 2022. In den Abschreibungen auf materielle und immaterielle Vermögensgegenstände führten Sondereffekte in Folge der Neuorientierung der Kontron Gruppe sowie Divestment-Sondereffekte zu außerordentlichen Abschreibungen und somit zu einer Erhöhung auf EUR 84,9 Mio. (inkl. DCO) bzw. EUR 72,0 Mio. (CO), nach Vorjahreswerten von EUR 63,6 Mio. bzw. EUR 50,0 Mio. Unter Einbeziehung der Einmalkosten, wie der Sonderabschreibung auf immaterielles Vermögen in Höhe von EUR 25,4 Mio. sowie Sonderabschreibungen nach Bereinigung des Portfolios auf Vorräte in Höhe von EUR 16,2 Mio. und dem nachfolgenden Streamlining der fortgeführten Bereiche, beläuft sich das EBIT der Kontron Gruppe im Geschäftsjahr 2022 auf EUR 8,7 Mio. (inkl. DCO, ohne Verkaufserlöse) bzw. EUR -2,0 Mio. (CO). Zukünftig bedeuten die im abgelaufenen Geschäftsjahr gebildeten Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter eine Reduktion der zukünftigen Aufwendungen für Amortisationen.
Hinsichtlich der Sicherstellung der langfristigen Finanzierung stehen der Kontron Gruppe die in den Jahren 2019 bzw. 2021 platzierten Schuldscheindarlehen, sowie ein Investitionskredit zur Refinanzierung des Erwerbs der Iskratel Gruppe zur Verfügung. Im Geschäftsjahr 2022 wurde zusätzlich eine neue kurzfristige Unternehmensfinanzierungslinie in Höhe von EUR 50 Mio. aufgenommen, die zum 31. Dezember 2022 zur Gänze gezogen war. Die Finanzaufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf EUR 11,4 Mio. (inkl. DCO) bzw. EUR 10,0 Mio. (CO) und erhöhten sich somit im Vergleich zum Vorjahr (Vj.: EUR 10,0 Mio. bzw. EUR 9,0 Mio.). Das Finanzergebnis betrug dementsprechend EUR -9,9 Mio. (inkl. DCO) bzw. EUR -8,6 Mio. (CO) nach einem Vorjahreswert von EUR -8,5 Mio. bzw. EUR -7,6 Mio. Hierbei ist zu beachten, dass auf Grund von Bilanzierungsvorschriften ebenso Dividenden an Minderheitsgesellschafter von Tochtergesellschaften, mit denen vertragliche Kaufverpflichtungen der Kontron AG eingegangen wurden oder wechselseitige Optionsrechte bestehen, im Finanzergebnis auszuweisen sind. Diese betrugen 2022 TEUR 215 (Vj.: TEUR 152). Ferner sind die nicht cash-wirksamen Abzinsungen variabler Kaufpreisverpflichtungen im Finanzergebnis auszuweisen, welche sich durch die Ausübung der Option auf die CITYCOMP Anteile im Vorjahr und die Einigung über den verbliebenen variablen Kaufpreis bei der Iskratel Gruppe im Geschäftsjahr 2022 signifikant reduziert haben und zukünftig nicht mehr anfallen werden.
Das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen (vor Anteilen ohne beherrschenden Einfluss) lag unter Einbeziehung der negativen Sondereffekte bei EUR -12,8 Mio. Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (Discontinued Operations), welches in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung als separate Zeile unterhalb des Konzernergebnisses aus fortgeführten Geschäftsbereichen berichtet wird, summiert sich auf EUR 244,7 Mio. (Vj.: EUR 18,5 Mio.). Hier ist der Verkaufspreis der veräußerten IT-Services Gesellschaften in Höhe von EUR 392,4 Mio. abzüglich der vereinbarten Markennutzungsgebühr, sowie abzüglich sämtlicher Vermögenswerte und Schulden der verkauften Gesellschaften, außerordentlicher Abschreibungen, Risikoabschlägen und Abzinsungen des Verkaufspreises, enthalten. Das Konzernergebnis vor Anteilen ohne beherrschenden Einfluss erhöhte sich in Summe entsprechend auf EUR 231,9 Mio. (Vj.: EUR 49,0 Mio.). Das Konzernergebnis nach Anteilen ohne beherrschenden Einfluss stieg entsprechend auf EUR 232,5 Mio. (Vj.: EUR 48,3 Mio.). Der Gewinn je Aktie (EPS) konnte dadurch stark gesteigert werden, von 75 Cent im Vorjahr auf EUR 3,65 im Geschäftsjahr 2022.
Der Auftragsbestand der "neuen" Kontron Gruppe belief sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 1.459,6 Mio. (Vj.: EUR 1.334,9 Mio. inkl. DCO), was einen erneuten Höchststand darstellt. Somit konnten bereits zum Jahresende 2022 die veräußerten Auftragsbestände aus dem Divestment "Focus" durch neue Aufträge aus dem IoT-Bereich kompensiert werden. Dieser Auftragsbestand beinhaltet vertraglich fixierte Aufträge und Lieferungen sowie erwartete Lieferungen im Rahmen von bestehenden Rahmenvereinbarungen.
Im Reporting und in der Steuerung der Unternehmensgruppe unterscheidet die Kontron Gruppe wie bereits im Geschäftsjahr 2021 drei strategische Segmente:
Aufgrund des im Dezember 2022 abgeschlossenen Verkaufs des Großteils des "IT Services" Segments werden die strategischen Geschäftssegmente der Kontron Gruppe für das Geschäftsjahr 2023 neu strukturiert. Für das Geschäftsjahr 2022 werden die Geschäftsbereiche in der bisherigen Segmentstruktur berichtet, da die Steuerung der Unternehmensgruppe bis Ende 2022 auf Basis dieser bis dahin bestehenden Segmente erfolgte.
Im Detail umfassen die strategischen Geschäftsbereiche nachfolgende Tätigkeitsbereiche:
Historisch beschäftigte sich dieses Segment stark mit der Vermarktung von IT-Technologie im Client-, Server-, Storage- und Applikationsbereich sowie deren Inbetriebnahme und Wartung. Nach der Reduktion der Eigenhardware im Jahr 2016 fokussiert sich dieser Geschäftsbereich stärker auf die Serviceanforderungen der Kunden, insbesondere im Consulting-, Integration- und Outsourcing-Bereich. Hierzu wurden zahlreiche Lösungen in den Bereichen Arbeitsplatz (Client und Drucker), Rechenzentrum (Netzwerk-, Server-, Storageund Security-Lösungen), Cloud (Private-/Hybrid-/Public-Cloud) und Applikationsbetreuung und Entwicklung (SAP-Implementierungen und Betrieb) angeboten. Im Rahmen des Projekts "Focus" wurde im Dezember 2022 ein Großteil der Gesellschaften in diesem Segment an die Vinci Gruppe verkauft. Der Verkauf umfasst die IT-Services Gesellschaften in den Ländern Deutschland, Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei, Kroatien, Serbien, Nordmazedonien, Albanien und Montenegro. Die Gesellschaften in Moldawien sollen im Jahr 2023 veräußert werden und zählen ebenso zu den nicht fortgeführten Geschäftsbereichen. Bei den verbliebenen Tochterunternehmen im Segment "IT Services" handelt es sich um die IT-Services Gesellschaften in Ungarn, Rumänien und Österreich (welche dem operativen Bereich der Kontron AG entspricht). Die Service-Kapazitäten dieser Gesellschaften werden zukünftig schwerpunktmäßig zur Weiterentwicklung und Servicierung der IoT-Aktivitäten der Kontron Gruppe eingesetzt werden. Im Geschäftsjahr 2022 wurden die im Rahmen eines Asset Deals erworbenen Geschäftsbetriebe der CNT Computer, Netzwerke, Technik GmbH sowie der CNP Computer, Netzwerktechnik Pusse GmbH, Saarwellingen, Deutschland, dem Segment "IT Services" zugeordnet.
Im Geschäftssegment "IoT Solutions Europe" finden sich Eigentechnologien für die vertikalen Märkte industrielle Automatisierung, Medizintechnik, öffentlicher Transport, Telekommunikation und Smart Energy wieder. Im Geschäftsjahr 2022 wurden die erworbenen Gesellschaften Lucom GmbH, Fürth, Deutschland, sowie Arce Mobility Solutions S.A.U., Bilbao, Spanien, dem Segment "IoT Solutions Europe" zugeordnet. In Kombination mit speziellen Softwarelösungen und innovativem Know-how der Kontron Gruppe sollen hier langfristig margenstarke Produktbündel basierend auf IoT-Hard- und Software geschaffen werden. Darüber hinaus soll das Geschäftsfeld Cloud Computing auch entsprechend in Richtung Embedded Cloud weiterentwickelt werden. Der Vertrieb dieser Technologien erfolgt aktuell insbesondere in Europa und Asien.
Das Geschäftssegment "IoT Solutions America" unterscheidet sich vom Geschäftssegment "IoT Solutions Europe" im Wesentlichen durch den geographischen Markt; das in dem Segment angebotene Produktportfolio entspricht seit 2020 größtenteils jenem des Segments "IoT Solutions Europe". Das 2017 neu geschaffene Segment "Embedded Systems" umfasste die Entwicklung und Implementierung von Hard- und Softwarelösungen für die vertikalen Märkte Transport und Luftfahrt sowie Kommunikation. Zu den selbst entwickelten Produkten zählten damals unter anderem In-Flight-Entertainment-Systeme, Digital Signage Lösungen für den öffentlichen Verkehr sowie Carrier-Grade Server für Telekommunikationsunternehmen. Ferner werden seit dem Jahr 2018 auch Lösungen für autonomes Fahren entwickelt. Auf Basis des geänderten Portfolios wurde dieses Segment Anfang 2019 von "Embedded Systems" in "IoT Solutions America" umbenannt. Seit dem Geschäftsjahr 2020 vertreiben die Tochtergesellschaften in Nordamerika auch Lösungen des Bereiches "IoT Solutions Europe", insbesondere im Bereich der industriellen Automatisierung als auch in der Medizintechnik. Nach der angespannten wirtschaftlichen Situation in den vorangegangenen Jahren konnte in diesem Segment im Geschäftsjahr 2022 wieder ein Umsatzwachstum erzielt werden.
Die Geschäftsentwicklung entsprechend den Segmenten stellt sich im Vergleich wie folgt dar:
| (IN EUR MIO.) IT SERVICES |
IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
KONTRON GRUPPE | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2022 DCO* |
2022 CO* |
2021 DCO* |
2021 CO* |
2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2022 CO* |
2021 | 2021 CO* |
|
| Gesamtumsatz | 395,2 | 229,7 | 350,2 | 227,2 | 908,4 | 813,7 | 146,5 | 115,4 | 1.679,9 | 1.284,6 | 1.506,4 | 1.156,3 |
| Innenumsatz | -7,8 | -8,3 | -11,2 | -7,4 | -163,1 | -134,2 | -17,2 | -11,8 | -196,4 | -188,5 | -164,5 | -153,3 |
| Segmentumsatz | 387,4 | 221,4 | 339,0 | 219,8 | 745,3 | 679,5 | 129,3 | 103,7 | 1.483,5 | 1.096,1 | 1.342,0 | 1.002,9 |
| Bruttoergebnis | 141,0 | 58,5 | 131,9 | 49,6 | 278,1 | 278,8 | 32,8 | 29,9 | 510,4 | 369,5 | 490,2 | 358,3 |
| EBITDA | 269,9** | 14,4 | 36,2 | 24,0 | 58,4 | 67,5 | -2,8 | -1,4 | 339,9** | 70,0 | 126,3 | 90,1 |
| Abschreibungen | -84,9 | -72,0 | -63,6 | -50,0 | ||||||||
| Finanzerträge | 1,6 | 1,4 | 1,6 | 1,4 | ||||||||
| Finanzaufwendungen | -11,5 | -10,0 | -10,0 | -9,0 | ||||||||
| Ertragsteuern | -13,2 | -2,2 | -5,3 | -2,0 | ||||||||
| Periodenergebnis | 231,9 | -12,8 | 49,0 | 30,5 |
*) DCO – Discontinued operations (nicht fortgeführte Geschäftsbereiche) / CO – Continuing operations (fortgeführte Geschäftsbereiche) Sämtliche DCO-Zuordnungen betreffen das Segment "IT Services"; die berichteten Zahlen in den Segmenten "IoT Solutions Europe" und "IoT Solutions America" wurden somit nicht in DCO/CO unterteilt.
**) Das hier angeführte EBITDA der nicht fortgeführten Geschäftsbereiche (DCO) sowie das EBITDA der Kontron Gruppe (CO+DCO) im Geschäftsjahr 2022 beinhaltet die Verkaufserlöse aus der "Focus"-Transaktion.
› Im Segment "IT Services" sind sämtliche IT-Services Gesellschaften beinhaltet, welche im Rahmen des Projekts "Focus" im Geschäftsjahr 2022 veräußert wurden. Weiters fallen in dieses Segment auch die beiden moldawischen Gesellschaften, welche als "Discontinued Operations" klassifiziert aber zum Jahresende 2022 noch nicht veräußert wurden. Die angeführten Gesellschaften sind in der oben angeführten Tabelle im Bereich "DCO" inkludiert. Der Bereich "CO" innerhalb des "IT Services" Segments beinhaltet die verbliebenen IT-Services Gesellschaften in Österreich, Ungarn und Rumänien. Die Umsätze aus fortgeführten Geschäftsbereichen (CO) betrugen im Segment "IT Services" im Geschäftsjahr 2022 EUR 221,4 Mio. (Vj.: EUR 219,8 Mio.), die Umsätze aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen (DCO) beliefen sich auf EUR 387,4 Mio. (Vj.: EUR 339,0 Mio.). Der gesamte Segmentumsatz im Segment "IT Services" (CO + DCO) summierte sich auf EUR 608,9 Mio. (Vj.: EUR 558,8 Mio.). Dies entspricht einem Umsatzwachstum des gesamten Segments von knapp 9%. Das Bruttoergebnis entwickelte sich erneut positiv und belief sich auf EUR 58,5 Mio. (CO) bzw. EUR 141,0 Mio. (DCO), was einer Steigerung von rund 18% bzw. 7% im Vergleich zu den Vorjahreswerten von EUR 49,6 Mio. (CO) bzw. EUR 131,9 Mio. (DCO) entspricht. Somit konnte auch die Bruttomarge der fortgeführten Geschäftsbereiche des "IT Services" Segments auf 26,4% (Vj.: 22,6%) gesteigert werden, während sich die Bruttomarge der nicht fortgeführten Geschäftsbereiche auf 36,4% (Vj.: 38,9%) reduzierte. In den operativen Kosten der fortgeführten Geschäftsbereiche des Segments "IT Services" sind einerseits sämtliche Headquarter-Kosten der Kontron Gruppe enthalten, andererseits erfolgt aus diesem Segment auch die Verrechnung von Marken, Lizenzen und HQ-Umlagen an die beiden anderen Segmente "IoT Solutions Europe" und "IoT Solutions America". Das Segment-EBITDA der fortgeführten IT-Services Bereiche war im Geschäftsjahr durch unterschiedliche Einmalkosten aus dem Divestment "Focus" belastet, zumal im Headquarter u.a. zusätzliche Rechts- und Beratungskosten sowie Gehaltsprämien anfielen. Das Segment-EBITDA der aufgegebenen Geschäftsbereiche beinhaltet den Verkaufserlös aus der "Focus"-Transaktion, welcher in den sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt ist, und beläuft sich somit auf EUR 269,9 Mio. Abzüglich des Verkaufserlöses beträgt das Segment-EBITDA der aufgegebenen Geschäftsbereiche EUR 23,6 Mio. (Vj.: EUR 36,2 Mio.). Das Segment-EBITDA der fortgeführten Geschäftsbereiche des "IT Services" Segments belief sich auf EUR 14,4 Mio. im Geschäftsjahr 2022, nach einem Vorjahreswert von EUR 24,0 Mio. Die EBITDA-Marge lag somit bei 6,5% für die
fortgeführten Geschäftsbereiche (Vj.: 10,9%), bzw. bei 6,1% (Vj.: 10,7%) für die nicht fortgeführten Geschäftsbereiche (exkl. Verkaufserlöse) des "IT Services" Segments. Die verbliebenen IT-Services Gesellschaften in diesem Segment werden sich zukünftig verstärkt auf die Erbringung von Services für die IoT-Bereiche der Kontron Gruppe konzentrieren.
| ZUSAMMENGEFASSTE CASHFLOW-RECHNUNG (IN EUR MIO.) |
2022 GESAMT |
2022 CO |
2022 DCO |
2021 GESAMT |
2021 CO |
2021 DCO |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus operativer Tätigkeit | 44,4 | 58,8 | -14,4 | 95,3 | 64,5 | 30,8 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 143,7 | -40,6 | 184,3 | -66,3 | -62,8 | -3,6 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -90,8 | -83,7 | -7,1 | -20,2 | -12,7 | -7,6 |
| Liquide Mittel zum Jahresende1) | 437,8 | 296,5 | ||||
| Finanzierungsverbindlichkeiten1) | 319,5 | 310,7 | ||||
| Net Cash (+)/Nettoverschuldung (-) 1) 2) | 118,3 | -14,2 |
1) Die Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten der verbliebenen als DCO klassifizierten Gesellschaften werden zum 31.12.2022 als "zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte bzw. Schulden" in der Konzernbilanz ausgewiesen und sind somit nicht Teil der hier angeführten Bilanzkennzahlen des Konzerns per 31.12.2022.
2) Lang- und kurzfristige Finanzschulden abzgl. Zahlungsmittel exkl. IFRS 16
Der operative Cashflow litt im Geschäftsjahr 2022 wie bereits im Vorjahr stark unter den Lieferkettenverwerfungen und belief sich auf EUR 44,4 Mio. nach einem Vorjahreswert von EUR 95,3 Mio., wobei der operative Cashflow aus den fortgeführten Bereichen (CO) bei EUR 58,8 Mio. lag. Der operative Cashflow aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen (DCO) belief sich auf EUR -14,4 Mio. Die Reduktion ist vor allem auf den zusätzlichen Aufbau von Lagerbeständen sowie den generellen Anstieg des Lagers von Produkten, die wegen des teilweisen Fehlens von Komponenten nicht ausgeliefert werden konnten, zurückzuführen. Hier konnten allerdings im vierten Quartal 2022 bereits deutliche Verbesserungen erzielt und Lagerbestände teilweise wieder abgebaut werden. Die Normalisierung der Komponentenknappheit sowie zusätzliche Maßnahmen zur Optimierung des Working Capital sollten entsprechend positive Auswirkungen auf den operativen Cashflow im Geschäftsjahr 2023 haben.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit war sehr stark von der Veräußerung des Großteils des IT-Service-Geschäfts geprägt. Er betrug EUR 143,7 Mio. im Geschäftsjahr 2022, nach EUR -66,3 Mio. im Vorjahr. Der anteilige Cashflow aus Investitionstätigkeiten für die fortgeführten Geschäftsbereiche betrug EUR -40,6 Mio. (Vj.: EUR -62,8 Mio.) und besteht hauptsächlich aus Investitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, sowie Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen (Lucom GmbH, Arce Mobility Solutions S.A.U., restliche Kaufpreiszahlung Iskratel). Der anteilige Cashflow aus Investitionstätigkeit für die nicht fortgeführten Bereiche belief sich auf EUR 184,3 Mio. (Vj.: EUR -3,6 Mio.). Hier enthalten ist die erste Einzahlung der Vinci Gruppe für die verkauften "Focus"-Gesellschaften in Höhe von EUR 255,0 Mio., abzüglich der abgegangenen Finanzmittel der verkauften Gesellschaften sowie Veräußerungskosten.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug EUR -90,8 Mio., nach einem Vorjahreswert von EUR -20,2 Mio. Die wesentlichen Finanzierungstätigkeiten fanden in den fortgeführten Geschäftsbereichen statt, der dazugehörige Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug EUR -83,7 Mio. (Vj.: EUR -12,7 Mio.). Dieser beinhaltet neben der Rückführung von langfristigen Finanzierungen im Ausmaß von EUR 33,6 Mio. und der Rückzahlung von Finanzleasing-Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 16,7 Mio. die Ausschüttung der Dividende für 2021 in Höhe von EUR 22,3 Mio. Darüber hinaus sind insbesondere Zinszahlungen von EUR 7,4 Mio. für die Finanzverbindlichkeiten enthalten. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten in den aufgegebenen Geschäftsbereichen betrug EUR -7,1 Mio. (Vj.: EUR -7,6 Mio.) und beinhaltet im Wesentlichen Rückzahlungen von Finanzleasing-Verbindlichkeiten sowie Zinszahlungen.
Dem Ziel der fristenkongruenten Ausrichtung der Finanzierungen folgend und als Vorsorge für das weitere Wachstum im Rahmen der "Agenda 2023" wurde im Geschäftsjahr 2019 durch die erstmalige Platzierung eines Schuldscheindarlehens Rechnung getragen. Mit einem Volumen von EUR 160 Mio. und Laufzeiten von 5 bzw. 7 Jahren konnte zu attraktiven Margen von 110 bzw. 130 Basispunkten die langfristige Finanzierung der Kontron Gruppe sichergestellt werden. Hierbei wurden 53% des Schuldscheindarlehens fix aufgenommen. Im Jahr 2021 wurde eine weitere endfällige Tranche über EUR 7,5 Mio. mit einer Laufzeit bis 2026 und einer fixen Verzinsung begeben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein weiterer Finanzierungsrahmen für allgemeine Betriebsmittelfinanzierungen in Höhe von EUR 50 Mio. vereinbart, welcher zum 31. Dezember 2022 voll ausgenutzt war. Durch die Ziehungen wurden entsprechende Zinssätze für eine Laufzeit von drei Monaten fixiert. Die Kontron AG überwacht auch im Geschäftsjahr 2022 laufend die Entwicklung der Zinsen – in diesem Fall ist der EURIBOR ausschlaggebend – um sich gegen einen etwaigen Anstieg rechtzeitig abzusichern. Auf Grund der Ent-
wicklung der Zinsen bzw. Swap-Sätze wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr von einer Fixierung weiterer variabler Finanzierungen noch Abstand genommen. Auf Grund der Leitzinserhöhungen der US-Notenbank sowie der EZB als Reaktion auf die hohen Inflationsraten evaluiert die Kontron Fixierungen der variabel verzinsten Finanzierungen im Jahr 2023.
Die liquiden Mittel erhöhten sich aufgrund der oben beschriebenen Effekte gegenüber dem 31. Dezember 2021 von EUR 296,5 Mio. (inkl. DCO) auf EUR 437,8 Mio. zum Bilanzstichtag 2022. Aufgrund dieses deutlichen Anstiegs der liquiden Mittel stieg auch der Net Cash entsprechend und belief sich – ohne Berücksichtigung der Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16 – auf EUR 118,3 Mio. nach einer Nettoverschuldung im Vorjahr von EUR -14,2 Mio. Im Rahmen der liquiden Mittel unterlagen EUR 3,5 Mio. (Vj.: EUR 4,4 Mio.) Verfügungsbeschränkungen aufgrund von Sicherheitenstellungen.
| BILANZKENNZAHLEN (IN EUR MIO.) | 2022 | 2021 | 2021 DCO | 2021 CO |
|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 1.440,9 | 1.352,1 | 263,6 | 1.088,5 |
| Eigenkapital | 635,7 | 423,3 | 93,2 | 330,1 |
| Eigenkapitalquote1) | 44% | 31% | 35% | 30% |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 6,3 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 4,8 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Liquide Mittel | 437,8 | 296,5 | 78,5 | 218,0 |
| Net Cash (+)/Nettoverschuldung (-)2) | 118,3 | -14,2 | 62,4 | -76,6 |
1) Anteil des Konzerneigenkapitals (inkl. Anteile ohne beherrschenden Einfluss) am Gesamtkapital (Bilanzsumme)
2) Lang- und kurzfristige Finanzschulden abzgl. Zahlungsmittel exkl. IFRS 16
Hinsichtlich der Konzernbilanz bzw. deren Darstellung im Zusammenhang mit den nicht fortgeführten bzw. aufgegebenen Geschäftsbereichen ("Discontinued Operations" – DCO) ist anzumerken, dass der Verkauf des Großteils der IT-Services Gesellschaften per 29. Dezember 2022 erfolgt ist – somit sind die Bilanzpositionen der veräußerten Gesellschaften nicht mehr Teil der Konzernbilanz per 31. Dezember 2022. Die Vermögenswerte und Schulden der weiteren beiden Gesellschaften in Moldawien, welche ebenso den "Discontinued Operations" zugeordnet wurden aber zum 31. Dezember 2022 noch nicht veräußert wurden, sind in der Konzernbilanz zum Bilanzstichtag 2022 gesammelt unter den Positionen "zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte" bzw. "zur Veräußerung bestimmte Schulden" ausgewiesen. Da zum Bilanzstichtag 2021 die veräußerten Gesellschaften noch Teil der Konzernbilanz waren, weisen die Vorjahresvergleichswerte laut der oben angeführten Tabelle für "2021 DCO" die Werte für die per 31. Dezember 2022 bereits veräußerten Gesellschaften sowie der moldawischen Gesellschaften aus.
Die Bilanzsumme der Kontron Gruppe ist gegenüber dem Vorjahr erneut angewachsen und beträgt zum 31. Dezember 2022 EUR 1.440,9 Mio. (Vj.: EUR 1.352,1 Mio.). Dies ist im Wesentlichen auf den durch den Verkauf der IT-Services Gesellschaften erzielten Gewinn zurückzuführen.
Auch das Eigenkapital erhöhte sich dadurch von EUR 423,3 Mio. per 31. Dezember 2021 auf EUR 635,7 Mio. zum Bilanzstichtag 2022. Dementsprechend erhöhte sich auch die Eigenkapitalquote deutlich und belief sich auf rund 44% per 31. Dezember 2022, im Vergleich zum Vorjahreswert von 31%. Die langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten reduzierten sich von EUR 238,4 Mio. (inkl. DCO) bzw. EUR 235,2 Mio. (CO) im Vorjahr auf EUR 193,8 Mio., während sich die kurzfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten von EUR 72,3 Mio. (inkl. DCO) bzw. EUR 59,5 Mio. (CO) auf EUR 125,7 Mio. zum Bilanzstichtag 2022 erhöhten. Die Reduktion der langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten ist vor allem auf die Umgliederung eines bestehenden Investitionskredits mit Fälligkeit im Jahr 2023 in die kurzfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten zurückzuführen. Neben diesem Effekt erhöhten sich die kurzfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten auch aufgrund einer im Geschäftsjahr 2022 neu aufgenommenen Kreditlinie zur allgemeinen Betriebsmittelfinanzierung in Höhe von EUR 50 Mio. Diese Finanzierungslinie kann über Barvorlagen mit Laufzeiten von drei, sechs und zwölf Monaten gezogen werden. Die vertraglichen Zinsen sind an den 3M-EURIBOR gebunden. Durch die Ziehungen wurden entsprechende Zinssätze für eine Laufzeit von drei Monaten fixiert. Darüber hinaus sind von den bestehenden maßgeblichen Finanzierungen die 2017 aufgenommene OeKB Beteili-
gungsfinanzierung über EUR 45 Mio. für den Erwerb der Kontron Gruppe, die OeKB Beteiligungsfinanzierung für den Erwerb der Exceet Gesellschaften in Höhe von EUR 30 Mio., die langfristige, endfällige Kreditlinie in Höhe von EUR 30 Mio., sowie der 2021 aufgenommene Kredit zur Refinanzierung des Anteilskauf "Iskratel" in Höhe von EUR 37,5 Mio. mit einer fixen Verzinsung über die gesamte Laufzeit abgeschlossen. In Bezug auf das Schuldscheindarlehen wurden EUR 85 Mio. (53% des Gesamtvolumens) fix, der Rest variabel aufgenommen. Im Jahr 2021 wurde hier eine weitere fix verzinste Tranche in Höhe von EUR 7,5 Mio. begeben. Hinsichtlich Kontokorrentlinien wurden eine im Zuge des Erwerbes der Kapsch CarrierCom übernommene Linie in der Höhe von EUR 15 Mio. im Dezember 2019, sowie eine im Geschäftsjahr 2021 aufgenommene Linie in Höhe von EUR 15 Mio., fixiert. Die variablen Finanzierungen sind an die Entwicklung des EURIBOR bzw. entsprechende Referenzzinssätze geknüpft.
Das Eigenkapital und die langfristigen Finanzierungen decken somit per 31. Dezember 2022 knapp 58% (Vj.: 49% inkl. DCO bzw. 52% CO) der Bilanzsumme. Die liquiden Mittel erhöhten sich von EUR 296,5 Mio. (inkl. DCO) bzw. EUR 218,0 Mio. (CO) auf EUR 437,8 Mio. zum Bilanzstichtag 2022 und entsprechen damit rund 30% der Bilanzsumme (Vj.: 22% inkl. DCO bzw. 20% CO). Die Net Cash Position der Kontron Gruppe belief sich zum Bilanzstichtag 2022 auf EUR 118,3 Mio. (31. Dezember 2021: Nettoverschuldung iHv EUR 14,2 Mio. inkl. DCO).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen zum 31. Dezember 2022 bei EUR 148,1 Mio., dies entspricht im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 143,1 Mio. (CO) einer geringfügigen Erhöhung. Der Vorjahreswert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen inkl. DCO belief sich auf EUR 214,1 Mio. Die beiden Vorjahreswerte sind jeweils um EUR 18,5 Mio. angepasst nach einer Reklassifizierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in die kurzfristigen Vertragsvermögenswerte. Dieser leichte Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist vor allem auf einzelne Tochterunternehmen der Kontron AG zurückzuführen, bei welchen zusätzliche Umsätze aus IoT-Großprojekten zu einem entsprechend höheren Stand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Bilanzstichtag 2022 führten. In den übrigen Tochterunternehmen konnte sowohl durch verbessertes Forderungsmanagement als auch den Einsatz der zentralen Factoring-Programme der Stand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Großteils verbessert werden. Zum 31. Dezember 2022 wurden unter den Factoring-Programmen im Vergleich zum Vorjahr (basierend auf den fortgeführten Geschäftsbereichen) um rund EUR 20 Mio. mehr Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verkauft. Die Lieferverbindlichkeiten beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 226,3 Mio. und erhöhten sich somit – auch auf Grund der Chipknappheit als auch des gestiegenen Umsatzes und Wareneinsatzes – ebenso im Vergleich zum Vorjahreswert aus fortgeführten Geschäftsbereichen (Vj.: EUR 200,0 Mio., EUR 270,0 Mio. inkl. DCO).
Die Vorräte erhöhten sich von EUR 174,6 Mio. (CO) bzw. EUR 187,3 Mio. (inkl. DCO) zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf EUR 192,6 Mio. zum 31. Dezember 2022. Während die Lagerbestände bis zum dritten Quartal 2022 u.a. durch den zusätzlichen Einkauf von Komponenten weiter aufgebaut wurden und zum Ende des zweiten Quartals einen Höchststand von EUR 246,2 Mio. (inkl. DCO) erreichten, konnten diese hohen Lagerbestände im dritten Quartal stabilisiert und im vierten Quartal 2022 bis zum Jahresende wieder deutlich reduziert werden. Diese Reduktion ist einerseits teilweise auf Sonderabschreibungen zur Portfoliobereinigung zurückzuführen, aber liegt im Wesentlichen an verstärkten Warenauslieferungen im vierten Quartal 2022. Für das Geschäftsjahr 2023 wird von einer weiteren Reduktion der Vorräte ausgegangen. Durch effizientere Lagerwirtschaft bzw. den Abbau von Pufferlagern und nachträgliche Auslieferungen von fertiggestellten Produkten, optimierte Einkaufsprozesse und Nachverhandlungen auf Lieferanten- und Kundenseite soll das Working Capital 2023 gesenkt werden.
Die langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich zum Bilanzstichtag 2022 auf EUR 412,1 Mio., im Vergleich zu einem Vorjahreswert von EUR 438,4 Mio. (CO) bzw. EUR 519,0 Mio. (inkl. DCO). Diese Reduktion der langfristigen Vermögenswerte in den fortgeführten Bereichen ist vor allem auf die laufenden planmäßigen sowie außerplanmäßigen Abschreibungen in Sachanlagen, Gebäuden, als auch immateriellen Vermögenswerten zurückzuführen. Insgesamt erfolgten im Geschäftsjahr 2022 zahlungswirksame Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte von rund EUR 40,5 Mio. (inkl. nicht fortgeführter Geschäftsbereiche; Vj.: EUR 47,0 Mio.).
Die langfristigen sowie kurzfristigen Rückstellungen beliefen sich zum Bilanzstichtag 2022 auf EUR 46,8 Mio. (Vj.: EUR 50,3 Mio. CO bzw. EUR 56,5 Mio. inkl. DCO). Diese Reduktion ist im Wesentlichen auf Neubewertungen von bestehenden Pensionsrückstellungen aufgrund von geänderten finanziellen Annahmen in einzelnen Tochterunternehmen zurückzuführen. Die sonstigen kurzfristigen Forderungen und Vermögenswerte stiegen mit EUR 189,8 Mio. im Vergleich zum Vorjahr (Vj.: EUR 67,5 Mio. CO bzw. EUR 83,9 Mio. inkl. DCO) stark an. Dieser Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass in dieser Position der noch fällige restliche Kaufpreis für die "Focus"-Gesellschaften, welcher noch nicht im Geschäftsjahr 2022 bezahlt wurde, beinhaltet ist. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich auf EUR 90,3 Mio. im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreswert der fortgeführten Geschäftsbereiche (Vj.: EUR 86,6 Mio. bzw. EUR 122,0 Mio. inkl. DCO). Der Anstieg in dieser Position ist hauptsächlich auf steuerliche Verbindlichkeiten zurückzuführen.
Im Berichtsjahr kam es – aus dem genehmigten und bedingt genehmigten Kapital – zu keinen Kapitalmaßnahmen. Weiters wurden im

Geschäftsjahr 2022 keine Aktienoptionen aus den bestehenden Aktienoptionsprogrammen ausgeübt. Im Geschäftsjahr 2022 wurde eine Kapitalherabsetzung durch die Einziehung von eigenen Aktien in Höhe von EUR 2.465.535,00 beschlossen und durchgeführt. Die Anzahl der von der Kontron Gruppe gehaltenen eigenen Aktien belief sich damit auf 0 Stück zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: 2.465.535 Stück). Somit reduzierte sich das gezeichnete Kapital von EUR 66.096.103,00 im Vorjahr auf EUR 63.630.568,00 zum 31. Dezember 2022. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien beläuft sich entsprechend auf 63.630.568 Aktien zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: 66.096.103 Aktien). Das den Aktionären der Kontron AG zurechenbare Eigenkapital stieg zum 31. Dezember 2022 auf EUR 633,8 Mio. im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 418,6 Mio.
Vorstand und Aufsichtsrat planen, in der Hauptversammlung am 22. Mai 2023 den Aktionären der Kontron AG eine Dividende im Ausmaß von EUR 1 pro Aktie zur Beschlussfassung vorzuschlagen.
Die Kontron AG erstellt für das abgelaufene Geschäftsjahr – in Umsetzung der Anforderungen des österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes – wie bereits in den Vorjahren einen gesonderten Nachhaltigkeitsbericht, der weiterführende Details zu Umwelt- und Arbeitnehmerbelangen enthält. Die Kontron AG ist im Jahr 2021 dem UN Global Compact beigetreten und hat neun Nachhaltigkeitsziele (SDGs – Sustainable Development Goals) für sich identifiziert, die in den nächsten Jahren verbessert werden sollen. Auch in Vorbereitung auf die CSRD-Anforderungen ("Corporate Sustainability Reporting Directive") des Europäischen Rats wurden im Geschäftsjahr 2022 weitere Schritte zum Ausbau des ESG-Reportings unternommen, u.a. durch die Einführung eines konzernweiten ESG-Reporting-Tools.
Die in den Märkten der Kontron in Verkehr gebrachten Mengen an elektronischen Geräten und Elektronikschrott wachsen weiterhin kontinuierlich. Sie enthalten nicht nur teils gefährliche Bestandteile, sondern auch wichtige Rohstoffe, die zur Wiederverwertung eingesetzt werden können. Für die Kontron ist der bewusste Umgang mit zur Verfügung stehenden Ressourcen wichtig. Fachgerechte Entsorgung, entsprechend ressourcenschonende Technologiekonzepte und effiziente Prozesse bei Beschaffung, Vertrieb und Produktion werden deshalb als Beitrag zur Nachhaltigkeit angestrebt. Gleiches gilt für Hilfsstoffe, die zur Verpackung bzw. für den Transport der elektronischen Geräte der Kontron Gruppe verwendet werden: Hier liegt der Fokus insbesondere im möglichst effizienten Einsatz von Verpackungsmaterialien sowie dem besonderen Augenmerk auf die Wiederverwertbarkeit der eingesetzten Stoffe. Durch entsprechende Umwelt-Audits und ISO-Zertifizierungen wird dies auch von externen Parteien überwacht. Ferner ist die Kontron Gruppe bestrebt, die Stromeffizienz in den von ihr betriebenen Rechenzentren laufend zu optimieren und greift hierzu auf die aktuellsten Technologien zurück. Darüber hinaus wird laufend an eigenen Produktionsstandorten der Kontron Gruppe die Herstellung eigener Energie erhöht – beispielsweise wird am Hauptsitz der Kontron AG in Linz mittlerweile ein Viertel des jährlichen Standort-Stromverbrauchs mit Sonnenkraft produziert. Wie bereits in den Vorjahren wurden auch 2022 weitere eigene Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen. Weiters wurden im Jahr 2022 in mehreren Tochterunternehmen die jeweiligen Fuhrparks um zusätzliche Elektro- und Hybridfahrzeuge erweitert, um CO2 -Emissionen zu reduzieren – auch in Zukunft sollen weitere Elektrofahrzeuge in die Fahrzeugflotte integriert werden und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs gefördert werden.
Zum 31. Dezember 2022 zählte die Kontron Gruppe insgesamt 4.475 (Vj.: 6.206) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (auf Vollzeitäquivalentbasis, exklusive Personen in Karenz bzw. in Ausbildungsverhältnissen), für die Kontron soziale Verantwortung trägt und Fürsorge übernimmt. Die starke Reduktion der Mitarbeiteranzahl auf Konzernebene zum Bilanzstichtag ergibt sich aus dem Verkauf der IT-Services Gesellschaften per 29. Dezember 2022. Der gesetzliche und freiwillige Sozialaufwand inkl. Abfertigungen betrug im Geschäftsjahr 2022 EUR 66,9 Mio. inkl. der nicht fortgeführten Geschäftsbereiche (Vj.: EUR 66,8 Mio.). Die Fokussierung der Personalarbeit auf die Integration der erworbenen Gesellschaften, Geschäftsbereiche und Mitarbeitenden wird sich aufgrund der laufend durchgeführten Akquisitionen auch zukünftig fortsetzen. Durch die Einführung einheitlicher Prozesse im Personalbereich, der Vereinheitlichung und Migration auf gemeinsame unterstützende IT-Systeme sowie durch die Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls und der Loyalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber dem Unternehmen wird die Integration laufend vorangetrieben. Dazu wurden die Ergebnisse einer von der Kontron AG Ende 2021 durchgeführten gruppenweiten Mitarbeiterbefragung vom lokalen Management im Jahr 2022 im Detail analysiert. Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen wurden Maßnahmen innerhalb verschiedener Bereiche umgesetzt, um die Mitarbeiterzufriedenheit und die Attraktivität der Kontron Gruppe als Arbeitgeber laufend zu verbessern.
Die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kontron Gruppe ist ebenso ein wichtiges Anliegen: Den unterschiedlichen Aspekten der Arbeitsgesundheit – sowohl zur Vermeidung von körperlichen Beeinträchtigungen durch z.B. monotone Bildschirmarbeiten als auch psychischer Belastungen durch erhöhte Arbeitsanforderungen bzw. auch dem geänderten Umfeld durch erhöhte Home-Office Tätigkeit – wird mittels Schulungen durch externe Experten (Arbeitsmediziner) als auch ergonomischer Büroausstattung Rechnung getragen. Im Jahr 2022 wurden dazu, wie bereits in den Vorjahren, verschiedene Schulungen bzw. Betreuung hinsichtlich Themen wie Arbeitspsychologie, auch im Hinblick auf duales Arbeiten im Home-Office, und ergonomisches Arbeiten angeboten. Für Beschäftigte im Produktionsumfeld werden ferner laufend interne und externe Schulungen abgehalten, um sicherheitstechnische Belange ins Bewusstsein zu rufen und den Arbeitsschutz sicherzustellen.
Auch im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie unternahm die Kontron Gruppe alle notwendigen Schritte, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend zu schützen: Kontron ermöglicht bereits seit langem für viele Funktionen das Arbeiten im Home-Office. Den Mitarbeitenden steht – sofern es ihre Tätigkeit zulässt – auch weiterhin die Nutzung des Home-Office zur Verfügung, es können aber auch je nach Bedarf die Büroräumlichkeiten genutzt werden. In den Büroräumlichkeiten bzw. auch für Arbeitskräfte im Außeneinsatz wurden die Hygienemaßnahmen mit zusätzlichen Desinfektionsspendern und der Zurverfügungstellung von Mund-Nasen-Schutz bzw. FFP2-Masken entsprechend fortgesetzt. Weiters wurden für die einzelnen Standorte "Corona-Beauftragte" bestimmt, welche die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die laufenden Entwicklungen bzw. Maßnahmen und Regeln informierten und unterstützten. Dank dieser Maßnahmen wurden die SARS-CoV-2-Infektionen innerhalb der Kontron Gruppe stark eingedämmt, die Lieferfähigkeit aufrechterhalten und unsere Mitarbeitenden weitestgehend geschützt.
Die langjährige Philosophie der Kontron Gruppe – "hire for attitude, train for skills" – bleibt unverändert aufrecht und wird durch interne Programme zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung unserer Kolleginnen und Kollegen vorangetrieben. Der erste Durchgang der seitens der Kontron AG im Jahr 2021 gestarteten "Leadership Academy" – ein einjähriges Trainingsprogramm, in dem vorrangig weibliche Nachwuchsführungskräfte in unterschiedlichsten Bereichen von externen Trainern und Kontron Managern auf nächste Karriereschritte innerhalb der Kontron Gruppe vorbereitet wurden – wurde Ende 2022 erfolgreich abgeschlossen. Darüber hinaus unterstützt die Kontron Gruppe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch bei der Inanspruchnahme von externen Trainingsprogrammen oder Kursen finanziell. Hierzu wurden im Geschäftsjahr 2022 in der Kontron Gruppe Aufwände für Trainingsmaßnahmen der Mitarbeitenden in der Höhe von EUR 1,8 Mio. inkl. nicht fortgeführter Geschäftsbereiche (Vj.: EUR 1,5 Mio.) getätigt. Zusätzlich nehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kontron laufend an Trainings der Industriepartner der Kontron teil, um den hohen Zertifizierungsstand bei einzelnen Herstellern wie AWS, SAP, Microsoft, HP, VMware, Cisco u.a. aufrecht zu erhalten bzw. auszubauen.
Der Vorstand der Kontron AG dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre erneut hervorragenden Leistungen im Geschäftsjahr 2022 – einem durch das Projekt "Focus" sowie die weiterhin bestehenden Lieferengpässe erneut sehr herausfordernden Jahr.
Trotz des nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Umfelds aufgrund der globalen Lieferkettenstörungen bzw. Rohstoffknappheit konnte die Kontron Gruppe ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2022 im fortgeführten Bereich erneut steigern und die Prognose von rund EUR 1.100 Mio. erreichen. Der erzielte Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen für das Geschäftsjahr 2022 belief sich auf EUR 1.096,1 Mio. Das Nettoergebnis der fortgeführten Geschäftsbereiche lag inklusive Sondereffekten insgesamt bei EUR 232,5 Mio. Das Ergebnis war erheblich durch den Verkauf des Großteils des IT-Service Geschäfts sowie dem nachfolgenden Streamlining der Geschäftsbereiche geprägt. Die "Focus"-Transaktion führte zur Steigerung des Nettoergebnisses auf EUR 3,65 pro Aktie. Das Management der Kontron AG wird bei der nächsten Hauptversammlung am 22. Mai 2023 den Aktionären einen Vorschlag zur Beschlussfassung über eine Dividendenzahlung von EUR 1 pro Aktie unterbreiten.
Während die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie die Entwicklung der Weltwirtschaft in den Vorjahren noch wesentlich beeinflussten, waren die vorherrschenden Themen im Jahr 2022 der Krieg in der Ukraine, die damit einhergehende "Energiekrise", sowie der weltweite Kampf gegen die Inflation. Diese Einflussfaktoren werden voraussichtlich auch im Jahr 2023 für die Entwicklung der europäischen sowie globalen Wirtschaftsleistung prägend sein. Trotz dieser Herausforderungen entwickelte sich das Bruttoinlandsprodukt von zahlreichen Ländern bis zum dritten Quartal 2022 besser als in vorhergehenden Prognosen erwartet. Dies ist neben positiven Faktoren auf der Nachfrageseite auch angebotsseitig auf die Erholung von zuvor wirtschaftlich eingeschränkten Branchen zurückzuführen – diese profitierten von reduzierten Inputpreisen aufgrund von nachlassenden Lieferengpässen und sinkenden Transportkosten. Auch die Energiemärkte haben sich rascher als erwartet auf die Energiepreisverwerfungen aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine eingestellt. Im vierten Quartal 2022 ging dieser Aufwärtstrend allerdings größtenteils wieder zurück – vor allem in China, wo das vierte Quartal von mehreren großen COVID-19 Ausbrüchen und damit einhergehenden Lockdowns in Peking und anderen dicht besiedelten Gebieten, sowie der anschließenden Abkehr von der "Zero-COVID-19"-Politik, geprägt war. Nachdem das Jahr 2021 aufgrund von Aufholeffekten nach dem Wirtschaftseinbruch im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie hohe Wirtschaftswachstumsraten aufwies, flachte sich dieses Wachstum 2022 aufgrund der beschriebenen Effekte ab. In ihrer Winterprognose – veröffentlicht im Februar 2023 – geht die Europäische Kommission von einem Wirtschaftswachstum im Euro-Raum sowie der gesamten Europäischen Union von 3,5% im Jahr 2022 aus, nach 5,3% bzw. 5,4% im Jahr 2021. Der Internationale Währungsfonds gibt für die Vereinigten Staaten von Amerika ein vorläufiges Wirtschaftswachstum von 2,0% für 2022 (2021: 5,9%), sowie für China 3,0% für das Jahr 2022 (2021: 8,4%) an.
› Nachdem das Wachstum in Russland laut den Global Economic Prospects der Weltbank – veröffentlich im Januar 2023 – für 2021 noch bei 4,8% lag, war durch Russlands Invasion der Ukraine und den damit einhergehenden Sanktionen seitens der internationalen Staatengemeinschaft von einem massiven Einbruch der russischen Wirtschaft im Jahr 2022 auszugehen. Der Rückgang des russischen BIP belief sich laut den Daten der Weltbank auf -3,5%, der IWF geht von einer Reduktion von -2,2% für das Jahr 2022 aus. Die zukünftigen Prognosen für Russland hängen stark vom weiteren Verlauf des Ukraine-Kriegs ab. Während der IWF für 2023 bereits von einer Rückkehr zu positiven Wachstumsraten (0,3%) ausgeht, rechnet die Weltbank mit einer weiteren Verschlechterung der Wirtschaftsleistung von -3,3%.
Im Vergleich zu den verschiedenen Wirtschaftsprognosen von vor einem Jahr wurden die aktuellen Einschätzungen hinsichtlich des Wirtschaftswachstums für 2023 und den Folgejahren deutlich nach unten revidiert, vor allem im europäischen Wirtschaftsraum. Die Prognose eines geringen Wirtschaftswachstums im Jahr 2023 spiegelt die Anhebung der Zentralbankzinsen zur Bekämpfung der Inflation – insbesondere in den Industriestaaten – sowie den Krieg in der Ukraine wider. Von einer Rezession im Jahr 2023, die im Herbst 2022 noch befürchtet wurde, geht die Europäische Kommission in ihrer aktuellen Prognose allerdings nicht mehr aus. Nichtsdestotrotz bleiben viele Herausforderungen bestehen – eine weiterhin hohe Inflation sowie hohe Energiekosten führen zu Zinserhöhungen und behindern damit Investitionen. Auch der weitere Verlauf des Ukraine-Krieges sowie weitere geopolitische Spannungen erhöhen die Prognoseunsicherheit.
Die langfristige Zielsetzung für die Kontron Gruppe – profitables Wachstum – bleibt vor diesem Hintergrund unverändert aufrecht, zumal sich durch den zunehmenden Bedarf an digitalen Lösungen auch neue Chancenfelder für die Kontron Gruppe eröffnen. Dennoch wird der Fokus auf die Erhöhung der Profitabilität, die Generierung von positiven Cashflows und die Optimierung des Working Capitals – auch zu Lasten des Umsatzwachstums – unverändert fortbestehen. Durch die Weiterentwicklung der Kontron Gruppe als innovatives Technologieunternehmen bzw. Lösungsanbieter mit steigendem Anteil an Eigenentwicklungen und hochmargigen Dienstleistungen und somit steigender Wertschöpfung, sollen – nicht zuletzt durch den Abschluss des Verkaufes des "IT Services" Segmentes im Dezember 2022 im Rahmen des Projekts "Focus" – die Brutto- und Profitmargen weiter gesteigert werden.
Für das Geschäftsjahr 2023 geht die Kontron Gruppe entsprechend ihrer am 16. Jänner 2023 bekräftigten Guidance von einem Umsatzwachstum des fortgeführten IoT-Bereichs von rund 10% auf rund EUR 1,2 Mrd. bei einem Nettogewinn von über EUR 60 Mio. aus. Diesem organischen Wachstum liegt der hohe Auftragsbestand und attraktive neue Großaufträge zum Jahresanfang 2023 zu Grunde. Mittelfristig sollen durch Akquisitionen im IoT-Bereich die weggefallenen Umsätze aus dem IT-Services Bereich ersetzt und somit bis 2025 ein Umsatzanstieg auf EUR 2,0 Mrd. erreicht werden – bei einer deutlich erhöhten EBITDA-Marge von 13%.
Die Begriffe "Chance" und "Risiko" umfassen alle Einflüsse, Faktoren und Entwicklungen, die das Erreichen der Unternehmensziele der Kontron Gruppe potentiell beeinflussen können. Grundsätzlich gilt die Ausrichtung, dass die inhärenten Chancen die inhärenten Risiken übertreffen sollen. Vor diesem Hintergrund soll die Risikopolitik der Kontron Gruppe dazu beitragen, einerseits sich ergebende Chancen zeitnah in einer den Unternehmenswert entsprechend steigernden Weise zu realisieren, andererseits Risiken aktiv mittels Gegenmaßnahmen zu reduzieren, um insbesondere bestandsgefährdende Risiken zu vermeiden. Daher erfordert eine Vielzahl von Entscheidungen die Abwägung zwischen Chancen und Risiken.
Die Kontron Gruppe ist als international tätiges Technologieunternehmen verschiedenen finanziellen und nicht-finanziellen, branchenspezifischen und unternehmerischen Risiken ausgesetzt. Zugleich bieten die Branche und das Unternehmen eine Vielzahl von Chancen. Ziel des Managements ist es, im Rahmen des konzerninternen Chancen- und Risikomanagements, die Risiken und Chancen des Marktes und des unternehmerischen Handelns zu erfassen und zu bewerten. Zur Erreichung dieser Zielsetzung ist es notwendig, bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und speziell bei den Entscheidungsträgern das Bewusstsein für die im Unternehmen bestehenden und potentiellen Risiken und Chancen zu schaffen. Mittels eines konzernweiten Risikomanagementsystems sind insbesondere Risiken mit ihrer Risikostruktur zu erfassen und fortzuschreiben. Kontron hat Anfang 2021 eine interne Kontrollsystemrichtlinie auf Basis des COSO-Referenz-Modells eingeführt. Lokale Risiko/Control-Self-Assessments dienen der Identifikation von Risiken, um diese frühzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können. Darüber hinaus dienen die Risiko-/Control-Self-Assessments als Basis, um seitens des Headquarters rechtzeitig gegensteuern zu können. Das interne Audit überprüft und überwacht die Umsetzung der identifizierten Maßnahmen laufend und berichtet den Fortschritt turnusmäßig auch an den Aufsichtsrat der Kontron AG.
Durch die regionale und technologische Ausweitung der Geschäftsaktivitäten bei Kontron sind die Systeme laufend zu ergänzen bzw. zu überprüfen. Akquirierte Tochtergesellschaften haben bei der Integration in die Kontron Gruppe die standardisierten Prozesse der

Gruppe zu implementieren. Die Kontrolle der Umsetzung erfolgt über Internal Audit. Risikoerkennung und Risikosteuerung erstrecken sich neben dem IT-, Finanz- und Controllingbereich auch auf die Bereiche Vertrieb, Projektmanagement, Produktion, Einkauf, Entwicklung und Betriebssicherheit. Turnusmäßige oder ad-hoc angesetzte interne und externe Audits, Risikoassessments und Zertifizierungen liefern zudem Erkenntnisse über Verbesserungschancen und zusätzliche Risikofaktoren. Die Überwachung der Risikoparameter erfolgt zweistufig: Zum einen über einen standardisierten Ablauf und regelmäßige Reportings an den Vorstand und Aufsichtsrat der Kontron AG, zum anderen durch "Self-Assessments" und die vorgegebenen "Red-Flag-Kriterien", deren Überschreiten Sofortmaßnahmen durch das lokale Management der Tochtergesellschaften nach sich ziehen.
Es gilt, entsprechende Chancen durch die Geschäftstätigkeit zu nutzen und in wirtschaftlichen Erfolg für die Kontron Gruppe umzuwandeln. Das Segment "IT Services" wurde im Rahmen des Projekts "Focus" größtenteils veräußert, da Kontron höhere Chancen für ein stabiles Umsatz- und Ergebniswachstum in einer Fokussierung auf den IoT-Bereich sieht. Parallel dazu verfolgt die Kontron Gruppe das Ziel, den Softwareanteil in den "IoT" Segmenten in Richtung integrierter Hard- und Softwarelösungen weiterzuentwickeln und neue Geschäftsfelder, wie beispielsweise IoT as a Service (IoTaaS), aufzubauen. Darüber hinaus soll die internationale Struktur der Kontron Gruppe gezielt den Marktgegebenheiten angepasst werden, um mit entsprechenden Maßnahmen Entwicklungs-, Vertriebs- und Kostensynergien zu nutzen und die Märkte noch besser zu erschließen. Die Neuentwicklungen bzw. Weiterentwicklungen der bestehenden eigenen Technologien sieht Kontron als wesentliche Chance, die Wertschöpfungskette, aber auch das Produkt- und Dienstleistungsportfolio der Kontron Gruppe auszubauen. Dazu zählt auch, die Risiken zu minimieren und die inhärenten Chancen konsequent zu nutzen. Zu den wesentlichen Chancen zählt die Kontron Gruppe folgende Themen:
Digitalisierung ist seit Jahren in aller Munde. Die Corona-Krise hat diesen Prozess weiter beschleunigt. Die Kontron AG ist mit ihrem Produktportfolio bestens dafür gerüstet: Dazu bietet Kontron beispielsweise innerhalb des susietec®-Portfolios verschiedene Lösungen für die digitale Transformation an, von Consulting über Hardware-/Software-Bundles, Systemintegration, Software-Entwicklung, Hybrid-Cloud sowie Installation bis hin zu Betrieb und Wartung. Die Kontron Gruppe sieht daher gute Möglichkeiten, die sich aus der digitalen Transformation ergebenden Chancen zu nutzen und zu monetarisieren.
Aktuell stehen bei vielen Kunden Wechsel auf neue Technologiestandards an. Dies betrifft beispielsweise den Mobilfunkstandard 5G, der hohe Bandbreiten, Echtzeitanwendungen auf Grund der geringen Latenzen und trotz großen Teilnehmerzahlen erhöhte Sicherheit ermöglicht. Mit 5G lassen sich beispielsweise private Netzwerke in Smart Factories realisieren. Andererseits steht im Transportbereich durch den Wechsel des 1992 eingeführten Mobilfunkstandards GSM-R auf FRMCS (Future Railway Mobile Communication Standard) ein Upgrade der Zugfunknetze an, wofür Kontron auf Grund ihres Technologieangebots als auch ihrer Marktstellung gut positioniert ist.
Für die gesamte Kontron Gruppe sehen wir gutes Potential in der Umsetzung der Software-Middleware-Strategie im Rahmen unseres Industry 4.0- und IoT-Fokus. Das existierende Hardware-Portfolio wurde durch ergänzende Middleware-Lösungen inklusive nahtloser Integration in Private- bzw. Public Clouds erweitert. Dies versetzt uns in die Lage, innovative Produkte, Lösungen, Plattformen und Neuentwicklungen im Bereich "Internet der Dinge" anzubieten. Durch die verbesserte Integration von hardwarebasierten Sicherheitslösungen sind wir in der Lage, den Marktanforderungen in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit Rechnung zu tragen. Zukünftig soll auch das flexible IoTaaS ("IoT as a Service") Angebot insbesondere im Softwarebereich ausgebaut werden, um neue wiederkehrende Umsatzströme zu erschließen und die Kunden noch stärker und längerfristig an die Kontron Gruppe zu binden.
Der Ausbau unseres Dienstleistungs- und Serviceangebotes birgt ebenfalls Chancen für die Kontron Gruppe. Unser primäres Ziel ist es, den Kundennutzen unserer Produkte und Lösungen durch Dienstleistungen vor allem im operativen Bereich noch weiter zu steigern, sowie neue umfassende Dienstleistungen im Produkt- und Lösungsumfeld zu entwickeln. Dadurch können wir unseren Kunden Komplettlösungen – von der notwendigen Hardware über die Software bis hin zur Integrations- und Betriebsdienstleistung – aus einer Hand anbieten. Wir können unsere Kunden zudem während des gesamten Produktlebenszyklus unterstützen. Darüber hinaus ergibt sich aus der neuen Größe der Kontron Gruppe sowie deren weltweiter Verteilung weiteres Synergie- und Optimierungspotential.

In gezielten Akquisitionen, Beteiligungen und Partnerschaften sieht die Kontron Gruppe Chancen, ihre technologischen Kernkompetenzen zu ergänzen und zu vertiefen. Zudem können wir dadurch unser Produktportfolio weiterentwickeln und unsere Marktabdeckung erhöhen. Daher beobachten wir die Märkte kontinuierlich und loten laufend Möglichkeiten aus, durch strategische Akquisitionen und Partnerschaften über das organische Wachstum hinaus zu expandieren und unser Technologieportfolio in ausgewählten Bereichen zu ergänzen. Aus der 2016 gestarteten strategischen Partnerschaft mit der Ennoconn Corporation ("Ennoconn") als auch deren Hauptgesellschafter, Hon Hai Precision Ltd. ("Foxconn"), können sich zusätzliche Möglichkeiten in der Realisierung von Geschäftschancen ergeben.
Zahlreiche Lösungen der Kontron Gruppe tragen dazu bei, Energie zu sparen bzw. Ressourcen effizienter zu nutzen und somit den CO2 -Ausstoß zu reduzieren. Kontron sieht für die Unternehmensgruppe daher zahlreiche Chancen, die sich durch die gesellschaftliche Notwendigkeit zur Mitigierung der Klimakrise ergeben. Beispielhaft seien folgende Kontron Lösungen erwähnt: Über die Kontron Transportation Gruppe bietet die Kontron Gruppe hard- und softwarebasierte Lösungen im Zugfunkbereich an. Durch den Einsatz moderner Technologien lässt sich einerseits die Sicherheit auf der Schiene erhöhen, andererseits kann damit die bestehenden Schieneninfrastruktur besser genutzt werden und der Durchsatz des Personen- bzw. Gütertransportes auf der Schiene erhöht werden, was sich positiv auf den CO2 -Ausstoß und die Nutzung der Infrastruktur auswirkt. Im Bereich Smart Factory bietet die Kontron Gruppe integrierte Lösungen zur Optimierung der Produktionsprozesse an. Intelligente, lernende Systeme fördern ressourcenschonenden Material- und Energieeinsatz.
Unabhängig von der Corona-Krise, welche in den letzten Jahren zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Rahmenbedingungen für die Weltwirtschaft geführt hat, bleibt es strategischer Fokus von Kontron, weitere Synergien zwischen dem Hard- und Softwareportfolio der Kontron Gruppe zu heben, sowie mit den verbliebenen "IT Services" die bestehenden IoT-Solutions zu servicieren und zu ergänzen.
In Bezug auf IoT-Lösungen der Kontron Gruppe bedeutet dies sowohl die weitere Integration des Produktportfolios als auch die gemeinsame, gruppenübergreifende Entwicklung von neuen Hard- und Softwarelösungen. Die Verfehlung der Umsetzung dieser Strategie könnte sich unmittelbar auf die Risiken des Konzerns auswirken.
Dennoch kann sich die Strategie von Kontron als ganz oder teilweise nicht erfolgreich herausstellen. Beispielsweise kann nicht ausgeschlossen werden, dass die von der Kontron Gruppe in den Eigentechnologie-Segmenten angebotenen Leistungen nicht oder nicht im geplanten Umfang nachgefragt werden, die notwendigen Ressourcen nicht zur Verfügung stehen und sich der Ausbau dieser Geschäftssegmente daher nicht wie erwartet entwickelt.
In jedem der genannten Fälle können im Hinblick auf die Umsetzung der Strategie getätigte Investitionen ganz oder teilweise verloren gehen, insbesondere da die Technologiebranche einem stetigen Wandel unterworfen ist. Der Markt ist durch sich rasch verändernde Technologien, häufige Einführungen verbesserter oder neuer Produkte und Dienstleistungen sowie ständig wechselnde und neue Kundenanforderungen und Änderungen im regulatorischen Bereich, z.B. Datenschutz, geprägt. Der Erfolg der Kontron Gruppe hängt daher entscheidend davon ab, neue Trends und Entwicklungen – beispielhaft bei Anwendungen im Zusammenhang mit Industrie 4.0, 5G- Anwendungen oder Cloud Computing – oder Änderungen beim Datenschutz rechtzeitig vorauszusehen, bestehende Produkte und Dienstleistungen ständig zu adaptieren und zu verbessern und neue Produkte zu entwickeln, um sich den wandelnden Technologien, Regularien, billigen Konkurrenzprodukten und Ansprüchen der Kunden anzupassen. Hierzu ist der Einsatz geeigneter technischer, personeller und finanzieller Ressourcen erforderlich. Jede Verzögerung oder Verhinderung der Einführung verbesserter oder neuer Produkte oder Dienstleistungen bzw. deren mangelnde oder verzögerte Marktakzeptanz kann sich nachteilig auf die Wettbewerbsposition auswirken.

Das starke organische Wachstum der Kontron Gruppe wird durch Unternehmenszukäufe, und damit externes Wachstum ergänzt. Unternehmensakquisitionen bergen eine Reihe von Risiken, daher ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, diese Risiken zu minimieren. Vor allem eine ausführliche Due-Diligence im Akquisitionsprozess sowie jahrelange Branchenerfahrung helfen, Akquisitionsrisiken wie das Risiko der Bezahlung eines zu hohen Kaufpreises, die Überschätzung von Synergieeffekten und rechtliche Risiken, die sich aus der Akquisition ergeben könnten, zu minimieren. Im Nachgang zu einer Akquisition ist eine zügige Konzernintegration unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede sowie eine transparente Kommunikation erforderlich, um Risiken zu reduzieren und Versäumnisse bei der Nutzung von Synergieeffekten zu vermeiden.
Die individuellen Fähigkeiten sowie die fachliche Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg der Kontron Gruppe. Unser Anspruch, einer der führenden Anbieter und Arbeitgeber im Technologiebereich zu sein, schafft die Basis, die besten Talente für die Kontron Gruppe zu begeistern. Dies ist von hoher Relevanz, da in allen Regionen, in denen die Kontron Gruppe aktiv ist, die Verfügbarkeit von hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich unter deren Nachfrage liegt und es daher zunehmend schwieriger wird, alle offenen Positionen kurzfristig besetzen zu können. Dabei ist die Kontron Gruppe durch Kooperationen mit Schulen, Fachhochschulen und Universitäten bestrebt, im Wettstreit um die besten Köpfe frühzeitig anzusetzen und diesen, beispielhaft in Form von Praktika oder Diplomarbeiten, die Werte und Möglichkeiten als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter der Kontron Gruppe aufzuzeigen. Darüber hinaus stellt die Akquisition von Firmen, insbesondere im Software-Bereich, eine Möglichkeit dar, entsprechende Engineering-Kapazitäten in größerem Ausmaß zu erwerben. Der Verlust von Schlüsselpersonal bedeutet für die Kontron ein erhebliches Risiko, ebenso kann die mangelnde Attraktivität als zukünftiger Arbeitgeber die Wachstumspläne der Kontron Gruppe verlangsamen.
Die Kontron Gruppe entwickelt eigene Technologieprodukte, bestehend aus Hardware- und Software-Komponenten, die teilweise auf Standardsystemen beruhen und von der Kontron Gruppe an Kundenerfordernisse angepasst werden. Hinsichtlich der Entwicklung dieser Eigentechnologieprodukte besteht das Risiko, dass diese sich als Fehlentwicklungen oder als nicht wettbewerbsfähig erweisen und damit nicht die gewünschten Umsatz- oder Deckungsbeiträge erzielt werden können. Verzögerungen bei der Entwicklung können zudem dazu führen, dass eine rechtzeitige Markteinführung des jeweiligen Produkts nicht gelingt. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Eigentechnologieprodukte aus sonstigen Gründen nicht vom Markt bzw. den Kunden angenommen werden und damit nicht gewinnbringend realisiert werden können. In sämtlichen Fällen könnten die getätigten Akquisitions- oder Entwicklungskosten sowie die damit in Zusammenhang stehenden geplanten Umsätze und Ergebnisbeiträge ganz oder teilweise verloren gehen.
Bei Standardsystemen mit langjähriger Roadmap und großer Marktakzeptanz können Verzögerungen bei der Entwicklung dazu führen, dass die "on time" Markteinführung des jeweiligen Produktes nicht gelingt. Bei neuen Technologien und Standards gibt es den Risikofaktor, dass die von Analysten angegebenen Einführungszeiträume zu kurzfristig angegeben werden und es zu signifikanten Verzögerungen kommen kann, bis im Markt nennenswerte Umsätze erzielt werden können.
Eine wirtschaftliche Schwäche bzw. Rezession in einigen Ländern, in denen die Kontron ihr Geschäft betreibt, kann insbesondere dazu führen, dass die öffentliche Hand oder der private Sektor aufgrund des Spardrucks als Auftraggeber weniger Aufträge vergibt oder ganz ausfällt oder Forderungen von Kunden in diesen Ländern uneinbringlich werden. Dadurch kann sich die Auftrags- und Ertragslage verschlechtern, was sich nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kontron Gruppe auswirken kann. Für Kontron stellen zudem der hohe Wettbewerbsdruck und Veränderungen in der Konsum- bzw. Investitionsneigung bedeutende Risiken dar. Daher ist es wichtig, durch kontinuierliche Marktbeobachtungen Trends frühzeitig zu erkennen und Produkte an den Bedürfnissen der Kunden schnell und verlässlich auszurichten. Die Kontron versucht laufend, sich andeutende Trends zu nutzen. Kurze Reaktionszeiten, schlanke interne Abläufe und unternehmerisches Denken unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen und fördern dies. Verstärkt wird auch die Formung neuer Kooperationen und eine verstärkte Wettbewerbssituation am Markt beobachtet, denen Kontron durch Aufbau bzw. Intensivierung neuer bzw. bestehende Partnerschaften begegnet.
Aufgrund des Geschäftsmodells von Kontron ist grundsätzlich eine diversifizierte Kundenstruktur gegeben, oftmals mit einer über Jahre oder auch Jahrzehnte hinweg engen Kundenbindung. In der Vergangenheit waren weder unverhältnismäßig hohe Kundenabgänge noch signifikante Forderungsausfälle zu verzeichnen. Durch die breite Streuung von Kunden in verschiedensten Geschäftssegmenten wird die Abhängigkeit von einzelnen Kunden bzw. Großkunden reduziert. In einigen Märkten (beispielsweise im Bereich Transportation), in denen Kontron Konzerngesellschaften tätig sind – speziell dort im langfristigen Projektgeschäft – ist das Thema der langfristigen Geschäftsbeziehung bzw. deren Aufbau maßgebend, da ein komplexer Entscheidungsprozess über geplante Infrastrukturprojekte von öffentlichen Trägern sich teilweise über mehrere Jahre hinwegzieht. Vertriebsaktivitäten müssen dementsprechend langfristig aufgesetzt sein. Andererseits besteht immer das Risiko, dass ein Projekt nicht gewonnen werden kann.
Den Zahlungsausfall eines oder mehrerer Kunden halten wir unter normalen Bedingungen für gut beherrschbar: Kontron verfügt mit einer vierstelligen Anzahl von Kunden über einen sehr breit diversifizierten Kundenstamm.
In Bezug auf mögliche Forderungsausfälle wird bei Kontron zur Risikoreduzierung auch mit Kreditversicherungen und Forderungsfactoring gearbeitet. Dabei handelt es sich um echtes Factoring. Kreditlimits für Kunden werden überwiegend individuell auf Basis von Kundenratings bzw. Kreditlimits von anerkannten Warenkreditversicherungen vergeben. Offene Forderungen werden durch das Management der Konzerngesellschaften überwacht und unterliegen einer standardisierten Bewertung auf Basis der Vorgaben von IFRS 9.
Im Zuge der Corona-Krise wurden auf Grund höherer Risiken in einzelnen Kundensegmenten Maßnahmen zur noch strikteren Überwachung bzw. zur Reduzierung von Kreditlimits getroffen. Während ursprünglich mit Auslaufen der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen im Laufe des Geschäftsjahres 2021 vermehrt mit Zahlungsausfällen bzw. Insolvenzen gerechnet wurde, bestätigte auch das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 diese Annahme nicht und es kam zu keiner "Insolvenzwelle". Nichtsdestotrotz wird Kontron auch in Zukunft ein striktes Forderungsmanagement in Kombination mit Kreditversicherungen und Factoring betreiben, um das Ausfallsrisiko von Forderungen zu minimieren.
Im Bereich der Produktqualität besteht das grundsätzliche Risiko, dass fehlerhafte Produkte zu einem Schaden auf Kundenseite führen und der Kunde Gewährleistungsansprüche geltend macht, oder darüberhinausgehenden Schadensersatz fordert. Diesem Risiko begegnen wir durch zahlreiche Maßnahmen, insbesondere durch eine umfassende technische Qualitätssicherung von der Produktentwicklung bis hin zur Fertigung. Zudem werden über ein professionelles Qualitätsmanagement in den Konzerngesellschaften alle wichtigen Lieferanten regelmäßig auditiert. Ferner stellen wir mit unseren weltweiten Service- und Reparaturzentren sicher, dass fehlerhafte Kontron Produkte schnell und effizient repariert und an unsere Kunden zurückgesandt werden können. Zusätzlich sichern wir unsere Produktrisiken durch entsprechende zentrale und spezifische lokale Versicherungen ab, hinzu kommen branchenspezifische Spezialversicherungen beispielsweise für die Luftfahrtbranche. Ebenso wichtig ist es, dass das Verhältnis zwischen kundenindividuellen Entwicklungsaufträgen und Standardproduktaufträgen so gesteuert wird, dass beides möglichst optimal ausgeglichen ist. Stark kundengetriebene Geschäftsaktivitäten verursachten in der Vergangenheit eine unausgeglichene Verteilung und führten somit zu hohen Komplexitätskosten. Die vorhandene hohe Variantenvielfalt bei den einzelnen Produkten erschwert zudem das Handling im operativen Bereich. Diesem Risiko begegnen wir, indem eine intensivere Abstimmung zwischen den verschiedenen Unternehmensteilen vom Entwicklungs- bis hin zum Fertigungsprozess erfolgt. Beispielsweise wurden hierzu im Geschäftsjahr 2021 die ODM (Original Design Manufacturing) Aktivitäten aus verschiedenen Tochtergesellschaften gebündelt und neu aufgesetzt und unterliegen seit 2022 einer einheitlichen Leitung. Eine laufende Beurteilung des Produktportfolios in den Konzerngesellschaften und die Ausrichtung an innovativen Produkten trägt dazu bei, produktbezogene Risiken zu reduzieren.
Die Kontron Gruppe vertreibt auch Hardwareprodukte wie Embedded Boards, Embedded Server, IPCs, Netzwerk- und Sicherheitskomponenten oder Smart Meters. Der Bezug von Waren und die pünktliche Auslieferung der angebotenen Produkte stellen hohe Anforderungen an die Organisation und Logistik der Gruppe. Teile des Logistikprozesses sind aus der Kontron ausgelagert, so dass sie hierauf nicht direkt oder nur eingeschränkt Einfluss nehmen kann, um Störungen zu vermeiden oder zu beheben. Auch Kriege, Naturgewalten, Epidemien, Pandemien oder Streiks, welche die Produktion oder Beförderung von Rohmaterialien oder fertigen Waren behindern, können zu Verzögerungen bei der Lieferung der Waren führen. Nachdem die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie und insbesondere die Lockdowns 2020 und 2021 die Liefer- und Produktionsketten vor große Herausforderungen stellte, war Kontron auch 2022 mit Verwerfungen in der Lieferkette konfrontiert. Die der "Zero-Covid Strategie" in China folgende Chipkrise führte einerseits dazu,

dass manche Komponenten nur in einem geringen Ausmaß im Vergleich zur bestellten Menge oder mit deutlichen Preis- und/oder Lieferverzögerungen an die Kontron Gruppe geliefert werden konnten. Die Kontron Gruppe begegnete dieser Situation durch den Aufbau von Puffer-Lagern und auch dem Re-Design von Produkten auf Chipsets und Komponenten, bei denen von einer besseren zukünftigen Verfügbarkeit ausgegangen werden kann. Die Preiserhöhungen konnten in vielen Fällen an die Kunden der Kontron Gruppe weitergegeben werden, dennoch besteht das Risiko, dass es – im Zusammenhang mit der weltweiten Inflation – zu weiteren Preisanstiegen kommt, denen sich auch die Kontron Gruppe nicht entziehen kann.
Der mögliche Verlust von Schlüssellieferanten stellt des Weiteren ein Risiko dar. Kontron ist laufend bemüht "second sources" aufzubauen, was einerseits nicht in jedem Bereich umsetzbar ist, beziehungsweise zum Verlust von Skaleneffekten führen kann. Daneben besteht das Risiko, dass einzelne Konzerngesellschaften teilweise von gewissen Lieferanten abhängig sind. Sollte ein Lieferant seine Lieferverpflichtungen nicht mehr erfüllen können oder wollen, kann dies die Geschäftserfolge von Kontron beeinflussen.
Im Bereich der Logistik können sich die Kosten für Logistikdienstleistungen etwa aufgrund der vorstehenden Ausführungen oder zusätzlicher Gebühren oder Zölle erhöhen und damit die Verkaufsmargen reduzieren. Jede Störung, Unterbrechung oder wesentliche Verteuerung dieser Logistikkette innerhalb und/oder außerhalb der Kontron Gruppe kann ihre Geschäftstätigkeit nachteilig beeinflussen. Den Produktionsausfällen auf Grund der staatlichen Lockdowns in Zusammenhang mit SARS-CoV-2-Virus in Asien, wie es speziell in China noch im Jahr 2022 der Fall war, folgen Auswirkungen auf die globalen Logistikprozesse. Geblieben ist jedoch ein mitunter deutlicher Anstieg der Logistikkosten. Auch hier verringert die Verlagerung hin zu Produktionspartnern in Europa bzw. die interne Fertigung in Europa das Risiko von zu großen Abhängigkeiten in Asien auf die Produktions- und Logistikprozesse.
Der Materialeinkauf bei Supply Chain und Lagerhaltung richtet sich an den Bedarfsprognosen aus. Bei schlechter Prognosequalität kann dies zu einem zu hohen oder zu niedrigen Lagerbestand führen. Diesem Risiko begegnet Kontron durch vielfältige Maßnahmen zur Verbesserung der Verkaufs- und Produktionsplanungsprozesse.
Sogenannte seltene Erden werden in Schlüsseltechnologien der Technologiebranche eingesetzt. Die größten Vorkommen von seltenen Erden befinden sich in China. In der Vergangenheit hat China den Markt für seltene Erden teilweise künstlich knappgehalten, was zu einem Anstieg der entsprechenden Rohstoffpreise und des allgemeinen Preisniveaus der Produkte, in denen diese Rohstoffe verwendet wurden, geführt hat. Darüber hinaus erfolgt ein wesentlicher Teil der Produktion der von der Kontron verwendeten Hardwareprodukte in Asien. Steigende Lohnkosten, erhöhte Transportkosten und erhöhte Nachfrage können das Preisniveau beeinflussen.
Generell ist Kontron auch durch die außergewöhnlich hohen Inflationswerte weltweit betroffen. Dies wirkt sich auf die Beschaffungskosten bzw. die allgemeine Kostenstruktur aus, da beispielsweise Kontron Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Inflationsausgleich fordern oder auch die Produktionskosten durch höhere Energiekosten steigen.
Die Kontron Gruppe führt unter anderem auch IT-Projekte durch, bei denen auf einen Kunden zugeschnittene IT-Lösungen geplant und umgesetzt werden. IT-Projekte zeichnen sich regelmäßig durch eine hohe Komplexität und einen erheblichen Zeit- und Kostenaufwand aus. Gleiches gilt für sogenannte "Design Ins" im Embedded Systems Bereich und für die Implementierung bzw. das Deployment von GSM-R-Projekten im Zugfunkbereich, die üblicherweise mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Die Vereinbarung von Anzahlungen ist bei der Mehrzahl der Projekte, insbesondere bei Auftraggebern der öffentlichen Hand, nicht oder nur selten möglich. Die Leistungen der Kontron Gruppe können daher in der Regel erst nach Beendigung im Voraus vereinbarter Projektabschnitte (Milestones) oder gar erst nach Beendigung des Gesamtprojekts (Go-Live) abgerechnet werden, so dass die Kontron Gruppe bei der Durchführung von Projekten teilweise erheblich in Vorleistung treten muss. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich Projekte verzögern, abgebrochen werden oder aus sonstigen Gründen nicht zu dem erhofften Erfolg führen, was möglicherweise auch zur Folge hat, dass Milestones oder das Go-Live und damit die Projektabnahme nicht erreicht werden können. Dies kann zur Folge haben, dass bereits getätigte Investitionen teilweise oder vollständig verloren gehen oder bereits erbrachte Leistungen nicht abgerechnet und etwaige Schadenersatzansprüche gegen Kunden nicht geltend gemacht oder – aus rechtlichen, wirtschaftlichen oder praktischen Gründen – nicht durchgesetzt werden können. Zudem können in diesen Fällen Kundenbeziehungen abbrechen bzw. nachhaltig beeinträchtigt werden. Zur Risikosteuerung werden konzerneinheitliche Methoden und Werkzeuge zum Projektmanagement und Projektcontrolling genutzt. Darüber hinaus wird zentral regelmäßig das Projektcontrolling der Gesellschaften überwacht. Bekannte Projektrisiken werden durch die Bildung entsprechender Risikovorsorgen ausreichend berücksichtigt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 wurde ein Kreditvertrag über TEUR 50.000 mit der Erste Group Bank AG zum Zwecke von allgemeinen Betriebsmittelfinanzierungen (exkl. M&A) geschlossen. Per Stichtag haftet ein Saldo von TEUR 50.000 (Vj.: TEUR 0) aus. Der Aufnahme der oben angeführten Betriebsmittelfinanzierung stehen Tilgungen, insbesondere der OeKB-Darlehen zur Akquisitionsfinanzierung, von TEUR 25.449 (Vj.: TEUR 42.902) gegenüber. Insbesondere aufgrund der im Geschäftsjahr 2022 erfolgten Veräußerung des IT-Service Geschäfts ist die Finanzsituation der Kontron AG und der Kontron Gruppe sehr solide. Von Seiten der Banken stünden darüber hinaus ausreichend Kreditlinien zur Verfügung, um auch kurzfristig einen Finanzierungsspielraum – beispielsweise im Rahmen von M&A Aktivitäten – zu haben. Die gute Eigenkapitaldeckung trägt zur finanziellen Stabilität bei. Bei der Auswahl der Banken wird von Seiten der Kontron AG auch deren Bonität berücksichtigt. Entsprechend werden Finanzierungen und Geldanlagen nur mit Banken abgeschlossen, die sehr geringe Ausfallrisiken erwarten lassen. Zur Diversifizierung bestehen in der Kontron Gruppe mit mehreren Banken Geschäftsbeziehungen, zudem werden Finanzierungen nicht nur zentral, sondern von den Tochtergesellschaften auch lokal abgeschlossen. Schließlich wurde durch das im Geschäftsjahr 2019 begebene Schuldscheindarlehen auch ein neuer Kreis an Geldgebern beispielsweise aus Liechtenstein, Taiwan und China erschlossen. Mit dem Schuldscheindarlehen wurde auch die Fristigkeit wesentlicher Finanzierungen auf 2024 bzw. 2026 erweitert, sodass kurzfristig auch kein Refinanzierungsbedarf besteht. Darüber hinaus wurde durch die Implementierung eines zentralen Factoring-Setups ein Finanzierungsmodell etabliert, das dem Wachstum bzw. auch saisonalen Schwankungen Rechnung trägt und auch das Ausfallsrisiko bei Kunden reduziert. Die gegenüber Anfang 2022 geänderte Zinslandschaft zum Jahresende 2022 führt zu einer erheblichen Verteuerung von Fremdkapital mit variabler Verzinsung. Derzeit ist nicht absehbar, in welchem Umfang allenfalls weitere Zinserhöhungen durch die EZB vorgenommen werden.
Das Zinsänderungsrisiko stellt das Risiko von Wertänderungen verzinslicher Finanzinstrumente, die zur Finanzierung der Gruppe eingesetzt werden, aufgrund der Schwankung von Marktzinssätzen dar. Rund zwei Drittel der aufgenommenen Darlehen und Kontokorrentrahmen der Kontron Gruppe in Höhe von EUR 221,7 Mio. sind fest verzinst, EUR 97,7 Mio. sind variabel verzinst. Die fix verzinsten Finanzierungen betreffen im Wesentlichen das im Geschäftsjahr 2018 aufgenommene Darlehen zur Finanzierung des Erwerbs der Exceet-Gesellschaften in Höhe von EUR 30 Mio., das im März 2021 aufgenommene Darlehen über EUR 37,5 Mio. für den Erwerb der Iskratel-Gruppe, ein langfristiges Darlehen in Höhe von EUR 30 Mio., sowie einen im August 2022 abgeschlossenen Finanzierungsrahmen in Höhe von EUR 50 Mio., welcher zum 31. Dezember 2022 in voller Höhe gezogen war. Vom Schuldscheindarlehen 2019 sind EUR 85 Mio. der EUR 160 Mio. fix abgeschlossen, für den restlichen Teil werden laufend die Zinsentwicklung überwacht und Quotierungen für eine etwaige Konvertierung eingeholt. Auf Basis der bisherigen Entwicklung der Referenz- und Swap-Zinssätze wurde bis dato von einer Fixierung Abstand genommen. Die Finanzierungen der Kontron Tochtergesellschaften sind hingegen zu großen Teilen variabel verzinst. Es besteht hier das Risiko, dass der EURIBOR bzw. der sonstige Referenzzinssatz für die lokale Landeswährung steigen und sich hierdurch die Zinsbelastung der Kontron Gruppe erhöht. Dem soll durch eine verstärkte Innenfinanzierung der Kontron Gruppenmitglieder durch die Kontron AG, die sich zumeist wesentlich günstiger als die lokale Tochtergesellschaft refinanzieren kann, Rechnung getragen werden. Zum 31. Dezember 2022 bestand in der Kontron Gruppe ein Zinsabsicherungsgeschäft (Zinsswap) über EUR 15 Mio. zur Absicherung eines variablen Zinssatzes bei gezogenen Kontokorrentrahmen in Österreich.
Aufgrund der internationalen Ausrichtung der Kontron wird ein hoher Anteil der Geschäfte in anderen Währungen als der Berichtswährung EUR getätigt. Dazu gehören insbesondere der US-Dollar als auch mit untergeordneter Bedeutung der russische Rubel, der ungarische Forint sowie auch der polnische Zloty. Die Volatilität einzelner Währungen kann sich erheblich auf die Umsatzerlöse und Ergebnisse der Kontron AG bzw. ihrer Tochtergesellschaften auswirken. Insbesondere der Rubel hat in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2022 einen signifikanten Verfall erlebt, der nur teilweise kompensiert werden kann und sich insbesondere auf die Umsatzerlöse der russischen Tochtergesellschaften auswirkt. Dem Fremdwährungsrisiko wird durch währungskongruente Finanzierung der Geschäfte, die Beschaffung von Fremdleistungen in der jeweiligen Landeswährung und die Vereinbarung von Währungsschwankungsklauseln begegnet. Im Einzelfall werden zur Absicherung derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Spekulationsgeschäfte, also das Eingehen von Risiken außerhalb der operativen Geschäftstätigkeit, sind innerhalb der Kontron Gruppe nicht zulässig. Zur Absicherung gelangen ausschließlich bestehende Bilanzpositionen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende Cashflows. Zum Bilanzstichtag wurden bei Tochterfirmen der Kontron AG aus Materialitätsgründen keine Devisentermingeschäfte oder Devisenoptionsgeschäfte, die zur Absicherung von Einkaufsvolumina oder sonstiger Positionen dienten, bilanziert, da der Marktwert der bestehenden Sicherheitengeschäfte unter EUR 1.000 lag. Der Personenkreis, der entsprechende Sicherungsgeschäfte abschließen kann, ist sehr begrenzt. Vorhandene Geschäfte werden
laufend gemeldet und in einem gruppenweiten IT-System (TM5) kontinuierlich überwacht. Für weitere Informationen zum Währungsänderungsrisiko wird auf die Erläuterungen zum Risikomanagement im Konzernanhang verwiesen.
Die Kontron AG und ihre Tochtergesellschaften sind wie jede international agierende Unternehmensgruppe rechtlichen Risiken in unterschiedlichem Umfang ausgesetzt. Dabei ist grundsätzlich zwischen gesellschaftsrechtlichen Risiken, Vertragsrisiken, Patentrisiken aber auch Steuer- und Zollrisiken zu unterscheiden. Grundsätzlich wird das Risiko über Standardprozesse und Genehmigungsverfahren sowie die Verwendung von standardisierten Auftrags- und Geschäftsbedingungen minimiert. Sofern notwendig werden neben den internen Rechtsabteilungen externe Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater oder andere Sachverständige zur Risikoeinschätzung, Vermeidung von rechtlichen Risiken bzw. Bearbeitung der Sachverhalte einbezogen. Patente und Marken schützen und überwachen wir durch die Einbindung externer Patent- und Markenanwälte. Zur Sensibilisierung in Bezug auf mögliche Compliance-Themen und zur Vermeidung etwaiger Verstöße verfügt Kontron über ein Compliance Management System, das vom Compliance Management Team im Headquarter der Kontron AG sowie den lokalen Compliance Officers administriert wird. Kontron Compliance-Standards orientieren sich sowohl auf operativer als auch prozessualer Ebene an den marktüblichen Best-Practice Standards. Das Kontron Compliance Programm wird je nach Themenschwerpunkten global oder lokal ausgeführt und unterliegt einem laufenden Monitoring- und Optimierungsprozess. Einen wichtigen Schwerpunkt der Compliance bilden auch laufende Compliance Trainings der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in exponierten Bereichen. Diese erfolgen teils durch einen externen Dienstleister und teils durch interne Experten.
Der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine Ende Februar 2022 und die folgende kriegerische Auseinandersetzung führt einerseits dazu, dass sich lokale Projekte verzögern oder gänzlich undurchführbar werden können. Andererseits bedeuten die seitens der internationalen Staatengemeinschaft gegen Russland verhängten Sanktionen, wie beispielsweise der Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungsverkehr SWIFT oder das Verbot von Exporten von Hochtechnologieprodukten nach Russland, massive Einschränkungen der Finanzsysteme und der Realwirtschaft in der CIS-Region. Die Kontron Gruppe ist hier in mehrfacher Hinsicht betroffen: Einerseits wird die Erfüllung von bestehenden oder neuen Kundenprojekten durch die Sanktionen erschwert oder unmöglich. Andererseits führen die kriegerischen Auseinandersetzungen bzw. Sanktionen zu einem massiven Rückgang der Wirtschaft und Investitionstops. Schlussendlich sind die Zahlungsströme von bzw. nach Russland durch den Ausschluss russischer Banken vom internationalen Zahlungsverkehr unmöglich oder nur erschwert möglich. Kontron hat dementsprechend sein Exposure zu Russland und zur CIS-Region deutlich reduziert.
Mit dem Verkauf von Kontron Konzerngesellschaften im Rahmen des Projekt "Focus" sind auch zentrale IT-Ressourcen und -Kapazitäten mitveräußert worden. Im Zuge eines internen IT-Projektes wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr als auch 2023 IT-Ressourcen und -Kapazitäten sukzessive neu aufgebaut und aus anderen Bereichen neu allokiert. Mit der Trennung von den veräußerten IT-Service Gesellschaften sind daher entsprechende Risiken verbunden.
Die Verletzung von Datenschutzgesetzen kann zu erheblichen Strafen führen. Hierbei ist insbesondere die in der EU gültige Datenschutzgrundverordnung ("DSGVO") zu nennen. Um das Bewusstsein der Mitarbeitenden bei Kontron diesbezüglich zu erhöhen, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für allgemeine IT-Sicherheitsthemen zu sensibilisieren, wurde im Geschäftsjahr 2022 eine Staffel von Online-Trainings zum Thema IT-Security abgehalten.
Opfer von Cyberattacken zu werden ist regelmäßig eines der größten Risiken bei Umfragen hinsichtlich der Risikosituation von Unternehmen (beispielsweise im Allianz Global Risk Barometer). Auch für Kontron stellt dieses Risiko eines der Top Risiken dar, dem neben der vorhin erwähnten laufenden Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beispielsweise durch modernste IPS-Technologie, 2-Faktor-Authentifizierung, End-Point-Protection und eigenem SOC (Security Operations Center) mit hochspezialisiertem Personal begegnet wird.
Für die Kontron Gruppe stellt die Klimakrise keines der wesentlichsten Risiken dar. Physische Risiken als Auswirkungen der Klimakrise, wie beispielsweise durch Dürren, Stürme und Überflutungen, wurden im Zuge des internen Risiko-Assessment als nicht wesentlich für die Kontron bzw. die Geschäftstätigkeit mit ihren Kunden festgestellt. Diese Einschätzung wird laufend – auch im Zuge des Risikoma-
nagementprozesses – überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Nichtsdestotrotz sind für die Kontron Gruppe die gesellschaftlichen Risiken aus der Klimakrise evident und es werden laufend Maßnahmen getroffen, die Auswirkungen der Tätigkeiten der Kontron Gruppe auf die Klimaerwärmung zu reduzieren bzw. einen positiven Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten. Diesbezüglich sei auf die Ausführungen im Nachhaltigkeitsbericht verwiesen.
Unternehmerische Überwachungssysteme (Internes Kontrollsystem – IKS) sind von großer Bedeutung und gewinnen weiter an Relevanz. Die interne Kontrolle ist ein integraler Bestandteil des unternehmensweiten Risikomanagements der Kontron Gruppe.
Unter dem internen Kontrollsystem versteht man die Grundsätze, Vorschriften und Verfahren, die vom Vorstand der Kontron AG und den lokalen Geschäftsführern der Tochterunternehmen eingeführt werden und auf die organisatorische Umsetzung von Managemententscheidungen abzielen. Sicherzustellende Ziele hierbei sind die Sicherung der Vermögenswerte vor Verlust, Missbrauch und Schaden, die Erreichung der Organisationsziele, die Sicherstellung ordnungsgemäßer, wirtschaftlicher, effizienter und wirksamer Abläufe, die Zuverlässigkeit von betrieblichen Informationen, hierbei insbesondere Zuverlässigkeit des Rechnungswesens, sowie die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften. Das IKS hat eine präventive und aufdeckende Funktion und unterstützt den Ablauf der Unternehmensprozesse.
Die interne Kontrolle ist ein in die Arbeits- und Betriebsabläufe einer Organisation eingebetteter Prozess, der von den Führungskräften und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt wird, um Risiken zu erfassen, zu steuern und mit ausreichender Gewähr sicherstellen zu können, dass die betreffende Organisation im Rahmen der Erfüllung ihrer Aufgabenstellung ihre Ziele erreicht. Dabei bezieht sich ein IKS auf alle wesentlichen Geschäftsprozesse. Eine der wichtigen Grundlagen für ein funktionierendes IKS ist die Festlegung der Aufbau- und Ablauforganisation im Unternehmen.
Um das IKS zu optimieren hat die Kontron AG ein eigenständiges IKS-Handbuch im Einsatz. Neben der Bedeutung und Wichtigkeit eines effektiv eingesetzten internen Kontrollsystems sind darüber hinaus spezifische Vorgaben für die Tochtergesellschaften in diesem konzernweit gültigen IKS-Handbuch geregelt. Hierbei zielt das IKS u.a. auch auf die Einhaltung von Kontron-Konzernprozessen und -richtlinien durch die Tochtergesellschaften ab. Ziel dieser Richtlinie ist es, Mindeststandards für interne Kontrollen zu definieren und festzulegen, deren Anwendung sicherzustellen und Maßnahmen abzuleiten, die den IKS-Grundsätzen entsprechen.
Wie bei jeder allgemeinen Aktivität sollte ein Gleichgewicht zwischen Risiko und Kontrolle der Geschäftstätigkeit bestehen, d.h. der Kosten-/Nutzenaspekt ist zu berücksichtigen. Das IKS umfasst Maßnahmen und Kontrollen basierend u.a. auf folgenden Prinzipien: Transparenz, "Vier-Augen-Prinzip", Funktionstrennung und Mindestinformation.
Generell orientiert sich das IKS-Handbuch der Kontron AG am internationalen COSO-Referenz-Modell. Das COSO-Referenz-Modell ist ein Grundlagenmodell für die Bewertung des internen Kontrollsystems von Unternehmen, das vom Committee of Sponsoring Organization (COSO) der US Treadway-Kommission veröffentlicht wurde und als Standard weltweit angesehen ist. Die jeweiligen Ziele und Komponenten (z.B. Kontrollumfeld, Risikobeurteilung, Überwachung) des COSO-Referenz-Modells sind im IKS-Handbuch der Kontron AG entsprechend ausführlich dargestellt.
Hinsichtlich der Rolle des internen Audits sind dessen Aufgaben und Tätigkeiten, wie die Vorgehensweise bei der Prüfungsplanung, der Prüfungsdurchführung und der Kontrollprozess hinsichtlich der in den Audits festgelegten Verbesserungsmaßnahmen, detailliert im Handbuch beschrieben. Zusätzlich umfasst das Handbuch Verweise bezüglich ebenso wichtiger IKS-Themenbereiche, wie Geschäftsethik und Compliance.
Das Management aller Tochtergesellschaften der Kontron AG ist verpflichtet, die Vorgaben des IKS-Handbuchs einzuhalten. Die Überwachung der Einhaltung der Vorgaben des IKS-Handbuchs sowie die Beurteilung des generellen Kontrollumfeldes bei den Tochtergesellschaften erfolgt im Rahmen von turnusmäßig bzw. ad-hoc stattfindenden internen Audits bei den Konzerngesellschaften. Diese werden durch die zentrale Auditabteilung bei der Kontron AG durchgeführt. Darüber hinaus sind die jeweils verantwortlichen Kontron Gruppenfunktionen, wie zum Beispiel die Abteilungen Accounting oder interne IT, angehalten, die Einhaltung der gruppenweiten Vorgaben ihrer Verantwortungsbereiche laufend zu überwachen.
Wesentliche Bausteine des internen Reportingsystems sind die standardisierten Berichte und Scorecards, die grundsätzlich in monatlichem Turnus an das Management und quartalsweise an den Aufsichtsrat der Gesellschaft berichtet werden. Darüber hinaus wurde ein
neues BI- und Analytics-Tool eingeführt, welches durch direkten Zugriff auf die lokalen Finanzsysteme der wesentlichen Tochtergesellschaften dem Management tagesaktuell alle wesentlichen Finanzzahlen zur Verfügung stellt. Durch standardisierte Kernprozesse und Stellenbeschreibungen sind Abläufe definiert und mit internen Kontrollen besetzt. Die Richtlinien für die Tochtergesellschaften sind in einem zentralen Informationssystem der Kontron AG abgelegt.
Das Reporting, Management und Controlling von Risiken ist dabei hierarchisch aufgebaut. Durch den Finanzbereich bei den jeweiligen Gesellschaften werden die Anforderungen des Rechnungslegungsprozesses umgesetzt. Fehlerrisiken bei der Rechnungslegung werden durch folgende Prozesse weitgehend ausgeschlossen bzw. minimiert:
Weitere Informationen zur Risikomanagement-Organisation und zum Ablauf sind im "Prognose/Chancen und Risikobericht" sowie im Nachhaltigkeitsteil dieses Berichts verfügbar.
| IN EUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital zum 01.01 | 66.096.103,00 | 66.096.103,00 |
| - Kapitalherabsetzung durch Einziehung eigener Aktien | -2.465.535,00 | 0,00 |
| Gezeichnetes Kapital zum 31.12. | 63.630.568,00 | 66.096.103,00 |

Zu den eigenen Anteilen:
Von dieser Ermächtigung wurde im Geschäftsjahr 2022 kein Gebrauch gemacht. Nach dem Bilanzstichtag beschloss der Vorstand der Kontron AG am 3. Februar 2023 auf Grundlage der oben angeführten Ermächtigung der ordentlichen Hauptversammlung vom 6. Mai 2022 ein Aktienrückkaufprogramm ("Aktienrückkaufprogramm I 2023") durchzuführen. Das Aktienrückkaufprogramm I 2023 sieht ein Volumen von bis zu EUR 10.000.000 bei einem Maximalpreis von EUR 20 bzw. bis zu 636.305 Aktien (1% des Stammkapitals) vor und hat eine Laufzeit bis zum 6. August 2023. Bis zum 24. März 2023 wurden 281.289 eigene Aktien zum Gesamterwerbspreis ohne Nebenkosten von EUR 5.255.074,33 erworben.
Zum 31. Dezember 2022 verfügte Kontron über keine eigenen Aktien.
Genehmigtes Kapital 2017:
› Die ordentliche Hauptversammlung der Kontron AG beschloss am 21. Mai 2019 ein weiteres genehmigtes Kapital. Darunter ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 25. Juni 2024 um bis zu EUR 6.600.000 in einer oder mehreren Tranchen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen samt teilweisem Bezugsrechtsausschluss sowie der teilweisen Ermächtigung des Vorstands zum Ausschluss des Bezugsrechts zu erhöhen und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzusetzen. ("Genehmigtes Kapital 2019").
› Von der bestehenden Ermächtigung zur Ausgabe neuer Aktien aus dem genehmigten Kapital 2019 wurde bis zum 31. Dezember 2022 kein Gebrauch gemacht.
Genehmigtes bedingtes Kapital 2019:
Zur Ausgabe von Aktienoptionsscheinen / Genehmigtes Kapital 2020:

Es bestehen Kreditverträge, deren Konditionen sich im Falle eines "Change of Control" ändern könnten oder die zu einer Beendigung des Kreditvertrags führen. Kreditverträge der Kontron AG mit den finanzierenden Banken sehen eine Kündigungsoption der Banken vor, wenn ein Kontrollwechsel bei der Kontron AG erfolgt. Als Kontrollwechsel ist grundsätzlich definiert, wenn eine Person oder eine Gruppe von Personen, die gemeinsam handelt, 50% der Anteile und/oder der Stimmrechte erwirbt oder die Möglichkeit erhält, die Mehrheit der Mitglieder im Vorstand und/oder im Aufsichtsrat zu bestimmen. Die genannte Definition wurde unter anderem in folgende Kreditverträge aufgenommen: BAWAG Einmalkredit 2013, OeKB Beteiligungsfinanzierung 2017, OeKB Beteiligungsfinanzierung 2018, OeKB Beteiligungsfinanzierung 2021 und dem mit der Erste Group Bank geschlossenen Facility Agreement vom 08. August 2022. Teilweise ist eine Aufstockung der Anteile der Ennoconn Corporation in den Kreditverträgen von der "Change of Control" ausgenommen. Die zuletzt genannte Ausnahme kommt unter anderem auch bei den im Jahr 2019 abgeschlossenen Schuldscheindarlehensverträgen zum Tragen. Kontrollwechsel ist in den abgeschlossenen Verträgen als Erlangung einer kontrollierenden Beteiligung an der Kontron AG definiert, wobei eine Erhöhung der (direkten oder indirekten) Beteiligung der Ennoconn Corporation (oder ihrer Rechtsnachfolger) an der Kontron AG keinen Kontrollwechsel darstellt.
Entschädigungsvereinbarungen i.S.d. § 243a Abs. 1 Z 9 UGB bestehen nicht.
Linz, am 27. März 2023
Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser eh Dr. Clemens Billek eh Dr. Peter Sturz eh Dipl.-Ing. Michael Riegert eh
Dieser Lagebericht enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Kontron AG sowie auf die wirtschaftliche Entwicklung beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die die Kontron AG auf Basis aller zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen hat. Sollten die zu Grunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder weitere Risiken eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr kann die Kontron AG für diese Angaben daher nicht übernehmen.
| KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
2022 | 2021* |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | (1) | 1.096.095 | 1.002.935 |
| Aktivierte Entwicklungskosten | (2) | 23.393 | 21.223 |
| Sonstige betriebliche Erträge | (3) | 19.651 | 14.612 |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen | (4) | -726.637 | -644.658 |
| Personalaufwand | (5) | -258.755 | -237.569 |
| Abschreibungen | (6) | -72.009 | -50.012 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (7) | -83.754 | -66.469 |
| Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit | -2.016 | 40.062 | |
| Finanzerträge | (8) | 1.411 | 1.379 |
| Finanzaufwendungen | (8) | -10.049 | -9.002 |
| Finanzergebnis | -8.638 | -7.623 | |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | -10.654 | 32.439 | |
| Ertragsteuern | (9) | -2.180 | -1.988 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten | -12.834 | 30.451 | |
| Ergebnis nach Ertragsteuern aus aufgegebenen Aktivitäten | (10) | 244.714 | 18.513 |
| Konzernergebnis | 231.880 | 48.964 | |
| Periodenergebnis zurechenbar den Anteilsinhabern ohne beherrschenden Einfluss |
-576 | 704 | |
| Periodenergebnis zurechenbar den Anteilsinhabern der Muttergesellschaft |
232.456 | 48.260 | |
| Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten (unverwässert) | (11) | -0,19 | 0,47 |
| Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten (verwässert) | (11) | -0,19 | 0,46 |
| Ergebnis je Aktie aus auf Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallenden Periodenergebnis (unverwässert) |
(11) | 3,65 | 0,75 |
| Ergebnis je Aktie aus auf Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallenden Periodenergebnis (verwässert) |
(11) | 3,59 | 0,74 |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien in Tausend (unverwässert) | 63.631 | 63.958 | |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien in Tausend (verwässert) | 64.828 | 64.958 |
*) Anpassung aufgrund der Anwendung von IFRS 5 – siehe Erläuterungen Konzernanhang Abschnitt A

| KONZERN-GESAMTPERIODENERFOLGSRECHNUNG IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| Konzernergebnis | 231.880 | 48.964 | |
| Beträge, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
|||
| Neubewertungen gemäß IAS 19 | |||
| Gewinne(+)/Verluste(-) aus Neubewertung | 4.255 | 150 | |
| Ergebnis aus der Neubewertung von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet werden |
-1 | -1 | |
| Latente Steuern auf Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
-978 | -53 | |
| 3.276 | 96 | ||
| Beträge, die ggf. in künftigen Perioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
|||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Währungsumrechnung | 3.489 | 7.920 | |
| Wertminderung von FK-Instrumenten die zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertet werden |
-43 | -1 | |
| 7.919 | |||
| Sonstiges Ergebnis | 6.722 | 8.015 | |
| Konzern-Gesamtperiodenerfolg | 238.602 | 56.979 | |
| davon entfallen auf | |||
| Anteilsinhaber ohne beherrschenden Einfluss | -265 | 1.533 | |
| Anteilsinhaber der Muttergesellschaft | 238.867 | 55.446 |
| VERMÖGEN IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
31.12.2022 | 31.12.2021 (REKLASS.*) |
|---|---|---|---|
| LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | |||
| Sachanlagen | (12) | 95.477 | 132.536 |
| Immaterielle Vermögenswerte | (13) | 72.424 | 104.207 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | (13) | 189.412 | 208.251 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | (14) | 11.714 | 12.594 |
| Langfristige Vertragsvermögenswerte | (1) | 1.061 | 194 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | (15) | 8.960 | 21.018 |
| Aktive latente Steuern | (16) | 33.050 | 40.179 |
| 412.098 | 518.979 | ||
| KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | |||
| Vorräte | (17) | 192.633 | 187.349 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen* | (18) | 148.085 | 214.085 |
| Kurzfristige Vertragsvermögenswerte* | (1) | 54.227 | 51.295 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | (19) | 134.326 | 19.902 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | (20) | 55.421 | 64.011 |
| Liquide Mittel | (21) | 437.760 | 296.512 |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | (22) | 6.310 | 0 |
| 1.028.762 | 833.154 | ||
| Summe Vermögen | 1.440.860 | 1.352.133 | |
| EIGENKAPITAL UND SCHULDEN IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
31.12.2022 | 31.12.2021 (REKLASS.*) |
| KONZERNEIGENKAPITAL | |||
|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | (23) | 63.631 | 66.096 |
| Kapitalrücklage | (23) | 122.582 | 168.283 |
| Angesammelte Ergebnisse | (23) | 449.616 | 239.431 |
| Sonstige Eigenkapitalbestandteile | (23) | -1.994 | -8.405 |
| Eigene Anteile | (23) | 0 | -46.848 |
| Auf die Anteilsinhaber der Muttergesellschaft entfallendes Eigenkapital | 633.835 | 418.557 | |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss | (23) | 1.831 | 4.706 |
| 635.666 | 423.263 | ||
| LANGFRISTIGE SCHULDEN | |||
| Langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | (24) | 193.768 | 238.376 |
| Sonstige langfristige finanzielle Schulden | (25) | 27.714 | 54.084 |
| Langfristige Vertragsverpflichtungen | (1) | 5.532 | 16.952 |
| Sonstige langfristige Schulden | (26) | 1 | 488 |
| Passive latente Steuern | (16) | 5.725 | 13.206 |
| Langfristige Rückstellungen | (27) | 19.886 | 25.056 |
| 252.626 | 348.162 | ||
| KURZFRISTIGE SCHULDEN | |||
| Kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | (24) | 125.703 | 72.319 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (28) | 226.336 | 269.975 |
| Kurzfristige Vertragsverpflichtungen | (1) | 78.493 | 85.025 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden | (29) | 24.979 | 47.712 |
| Kurzfristige Rückstellungen | (27) | 26.950 | 31.436 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | (30) | 65.348 | 74.241 |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | (22) | 4.759 | 0 |
| 552.568 | 580.708 |
| Summe Eigenkapital und Schulden | 1.440.860 | 1.352.133 |
|---|---|---|
| --------------------------------- | ----------- | ----------- |

| KONZERN-GELDFLUSSRECHNUNG IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| KONZERN-CASHFLOW AUS OPERATIVER TÄTIGKEIT | |||
| Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortgeführten und aufgegebenen Aktivitäten | 245.062 | 54.224 | |
| Abschreibungen | 84.927 | 63.593 | |
| Zinsaufwendungen | 11.477 | 10.039 | |
| Zinserträge und Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen | -1.603 | -1.586 | |
| Zunahme/Abnahme der Rückstellungen | -5.466 | -12.664 | |
| Gewinne/Verluste aus dem Abgang von langfristigen nicht-finanziellen Vermögenswerten | 1.157 | -1.766 | |
| Veränderung von Vorräten | -17.808 | -25.927 | |
| Veränderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten |
-22.802 | -36.419 | |
| Veränderung von sonstigen Forderungen und Vermögenswerten | -13.710 | -4.431 | |
| Veränderung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsverpflichtungen |
23.990 | 69.159 | |
| Veränderung von sonstigen Verbindlichkeiten | -9.203 | -1.508 | |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen | -7.920 | -5.895 | |
| Gewinn aus dem Verkauf der aufgegebenen Aktivitäten | (A) | -234.504 | 0 |
| Aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Zahlungsmittel | 53.597 | 106.819 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | -9.154 | -11.541 | |
| Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit | 44.443 | 95.278 | |
| KONZERN-CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT | |||
| Erwerb von lfr. nicht-finanziellen Vermögenswerten | -40.489 | -46.990 | |
| Erlöse aus dem Verkauf von lfr. nicht-finanziellen Vermögenswerten | 3.057 | 4.087 | |
| Ein-/Auszahlungen für Finanzinstrumente | 12.962 | -8.170 | |
| Ein-/Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich übernommener Zahlungsmittel und zuzüglich übernommener Kontokorrentverbindlichkeiten |
(A) | -20.527 | -13.941 |
| Ein-/Auszahlungen aus dem Abgang/Verkauf von Tochterunternehmen abzüglich abgegangener Zahlungsmittel und zuzüglich abgegangener Kontokorrentverbindlichkeiten |
-1.735 | -2.085 | |
| Einzahlungen aus dem Verkauf der aufgegebenen Aktivitäten abzüglich abgegangener Finanzmittel |
(A) | 189.410 | 0 |
| Zinseinnahmen | 991 | 783 | |
| Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit | 143.669 | -66.316 | |
| KONZERN-CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT | |||
| Aufnahme Finanzierungsverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Schulden | 1.726 | 74.385 | |
| Rückzahlung Finanzierungsverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Schulden | -58.422 | -45.536 | |
| Gezahlte Zinsen | -8.661 | -6.198 | |
| Auszahlungen aus Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen | (A) | -3.155 | -2.771 |
| Dividenden an die Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 0 | -360 | |
| Dividenden an die Anteilsinhaber der Muttergesellschaft | -22.271 | -19.183 | |
| Auszahlungen für den Erwerb eigener Aktien | 0 | -20.586 | |
| Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit | -90.783 | -20.249 | |
| Wechselkursveränderungen | 413 | 4.270 | |
| Veränderung des Finanzmittelbestandes | 97.742 | 12.983 | |
| Finanzmittelbestand zu Beginn der Periode | (31) | 267.934 | 254.951 |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode | (31) | 365.676 | 267.934 |
| Kontokorrentverbindlichkeiten | (31) | 68.542 | 24.181 |
| Guthaben bei Kreditinstituten mit Verfügungsbeschränkung | (31) | 3.542 | 4.397 |
| Liquide Mittel gesamt | (31) | 437.760 | 296.512 |
AUF DIE ANTEILSINHABER DER
ANTEILE OHNE BEHERRSCHENDEN EINFLUSS
EIGENKAPITAL
MUTTERGESELLSCHAFT ENTFALLENDES EIGENKAPITAL
| ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS IN TEUR |
ERLÄUTERUNG NR. |
GEZEICHNETES KAPITAL | KAPITALRÜCKLAGEN |
|---|---|---|---|
| Stand 1. Jänner 2021 | 66.096 | 169.441 | |
| KONZERN-GESAMTPERIODENERFOLG | |||
| Konzernergebnis | 0 | 0 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | ||
| ÜBRIGE VERÄNDERUNGEN | |||
| Aktienoptionen | (38) | 0 | 1.308 |
| 0 | 1.308 | ||
| TRANSAKTIONEN MIT ANTEILSEIGNERN | |||
| Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss | (23) | 0 | -2.466 |
| Dividenden | (23) | 0 | 0 |
| Rückkauf eigener Anteile | (23) | 0 | 0 |
| 0 | -2.466 | ||
| Stand 31. Dezember 2021 | 66.096 | 168.283 | |
| Stand 1. Jänner 2022 | 66.096 | 168.283 | |
| KONZERN-GESAMTPERIODENERFOLG | |||
| Konzernergebnis | 0 | 0 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | ||
| ÜBRIGE VERÄNDERUNGEN | |||
| Aktienoptionen | (38) | 0 | -773 |
| 0 | -773 | ||
| TRANSAKTIONEN MIT ANTEILSEIGNERN | |||
| Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss | (23) | 0 | -545 |
| Dividenden | (23) | 0 | 0 |
| Einziehung eigener Anteile | (23) | -2.465 | -44.383 |
| -2.465 | -44.928 | ||
| Stand 31. Dezember 2022 | 63.631 | 122.582 | |

| EIGENKAPITAL | ANTEILE OHNE BEHERRSCHENDEN EINFLUSS |
AUF DIE ANTEILSINHABER DER MUTTERGESELLSCHAFT ENTFALLENDES EIGENKAPITAL |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| GESAMT | EIGENE ANTEILE |
SONSTIGE EIGENKAPITALBESTANDTEILE |
ANGESAMMELTE ERGEBNISSE |
||
| 409.470 | 5.432 | 404.038 | -26.262 | -15.591 | 210.354 |
| 48.964 | 704 | 48.260 | 0 | 0 | 48.260 |
| 8.015 | 829 | 7.186 | 0 | 7.186 | 0 |
| 56.979 | 1.533 | 55.446 | 0 | 7.186 | 48.260 |
| 1.308 | 0 | 1.308 | 0 | 0 | 0 |
| 1.308 | 0 | 1.308 | 0 | 0 | 0 |
| -3.707 | -1.241 | -2.466 | 0 | 0 | 0 |
| -20.201 | -1.018 | -19.183 | 0 | 0 | -19.183 |
| -20.586 | 0 | -20.586 | -20.586 | 0 | 0 |
| -44.494 | -2.259 | -42.235 | -20.586 | 0 | -19.183 |
| 423.263 | 4.706 | 418.557 | -46.848 | -8.405 | 239.431 |
| 423.263 | 4.706 | 418.557 | -46.848 | -8.405 | 239.431 |
| 231.880 6.722 |
-576 311 |
232.456 6.411 |
0 0 |
0 6.411 |
232.456 0 |
| 238.602 | -265 | 238.867 | 0 | 6.411 | 232.456 |
| -773 | 0 | -773 | 0 | 0 | 0 |
| -773 | 0 | -773 | 0 | 0 | 0 |
| -3.155 | -2.610 | -545 | 0 | 0 | 0 |
| -22.271 | 0 | -22.271 | 0 | 0 | -22.271 |
| 0 | 0 | 0 | 46.848 | 0 | 0 |
| -25.426 | -2.610 | -22.816 | 46.848 | 0 | -22.271 |
| 635.666 | 1.831 | 633.835 | 0 | -1.994 | 449.616 |
Die Kontron AG (bis 1. Juni 2022: S&T AG) ist ein führendes IoT-Technologieunternehmen. Kontron ist im SDAX® der Deutschen Börse gelistet und beschäftigte per 31. Dezember 2022 mehr als 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 24 Ländern weltweit. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt Kontron Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen dabei, mit intelligenten Lösungen wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Von effizienteren industriellen Abläufen, intelligenterem und sicherem Transport bis hin zu fortschrittlichen Kommunikations-, Medizin- und Energielösungen bietet das Unternehmen seinen Kunden wertschöpfende Technologien. Bis Ende 2022 zählte die Kontron AG zudem mit einem umfassenden Lösungsportfolio in ihrem "IT Services" Segment zu den führenden Anbietern von IT-Dienstleistungen und Lösungen in Zentral- und Osteuropa. Mit Verkauf des "klassischen" IT-Service Geschäfts zum 29. Dezember 2022 folgt die Kontron Gruppe der Wachstumsstrategie im Technologiebereich rund um das Internet der Dinge (IoT).
Die Kontron AG ist eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht und hat ihren Sitz in 4020 Linz, Industriezeile 35, Österreich . Sie ist beim Firmenbuchgericht in Linz zu FN 190.272 m eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft notieren im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) in Frankfurt am Main, Deutschland.
Der Konzernabschluss der Kontron AG wurde in Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsstandards des International Accounting Standards Board (IASB), den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des IFRS Interpretation Committee (IFRS IC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 245a Abs 1 UGB zu beachtenden unternehmensrechtlichen Vorschriften erstellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Nachdem die Weltwirtschaft im Jahr 2021, aufgrund von Aufholeffekten nach dem Wirtschaftseinbruch im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, hohe Wachstumsraten aufwies, führten im Jahr 2022 verschiedene neue Herausforderungen zu einer Abflachung des Wirtschaftswachstums. Dazu zählen vor allem der Krieg in der Ukraine, die damit einhergehende "Energiekrise", sowie die hohen Inflationsraten und Leitzinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation. Die globalen Engpässe bei der Fertigung von Mikrochips und elektronischen Komponenten ("Chipkrise") wirkten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 als Logistikprobleme, insbesondere bei Lieferungen aus China auf Grund deren Zero-Covid-Politik, weiterhin zusätzlich negativ auf das Geschäft der Kontron Gruppe aus.
Kontron kann sich als international tätige Unternehmensgruppe den aktuellen Entwicklungen und Diskussionen rund um den Klimawandel und nachhaltiges Wirtschaften nicht verschließen. Das Konzernmanagement bekennt sich zur Erreichung der von der Politik gesetzten Klimaziele (z.B. European Green Deal) und hat sich freiwillig dem UN Global Compact verpflichtet. Vor diesem Hintergrund werden vom Management laufend potenzielle Nachhaltigkeitsrisiken analysiert, vor allem in den Bereichen Klimawandel und Ressourcenknappheit. In beiden Bereichen sieht Kontron gegenwärtig keine wesentlichen Risiken für ihr Geschäftsmodell. Daher werden derzeit auch keine wesentlichen Auswirkungen solcher Risiken auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns erwartet.
Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2022 erstmalig verpflichtend anzuwenden:
| IFRS 3 | Änderungen an IFRS 3 Verweis auf das Rahmenkonzept (Veröffentlichung: Mai 2020) |
|---|---|
| Diverse | Jährliche Verbesserungen (Zyklus 2018-2020) (Veröffentlichung: Mai 2020) |
| IAS 16 | Änderungen an IAS 16 Erzielung von Erlösen, bevor sich ein Vermögenswert in seinem betriebsbereiten Zustand befindet (Veröffentlichung: Mai 2020) |
| IAS 37 | Änderungen an IAS 37 Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrags (Veröffentlichung: Mai 2020) |
Die erstmalige Anwendung dieser neuen bzw. überarbeiteten Standards hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Kontron AG.
Die nachfolgenden Standards und Interpretationen bzw. Änderungen von Standards wurden vom IASB verabschiedet, sind allerdings noch nicht verpflichtend auf das Geschäftsjahr 2022 anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung dieser Standards ist zu diesem Zeitpunkt nicht geplant. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden derzeit evaluiert.
| VOM IASB VERABSCHIEDETE STANDARDS – IM GESCHÄFTSJAHR 2022 NOCH NICHT VERPFLICHTEND ANZUWENDEN |
ZEITLICHER ANWENDUNGS BEREICH |
|
|---|---|---|
| IFRS 17 | Versicherungsverträge (Veröffentlichung: Mai 2017) | 1. Jänner 2023 |
| IAS 1 | Änderungen an IAS 1 Klarstellung Kriterien zur Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig (Veröffentlichung: Jänner 2020) |
1. Jänner 2023 |
| IAS 8 | Änderungen an IAS 8 Definition rechnungslegungsbezogener Schätzungen (Veröffentlichung: Februar 2021) |
1. Jänner 2023 |
| IAS 1 / IFRS PS 2 |
Änderungen an IAS 1 und IFRS PS 2 Angabe der Rechnungslegungsmethode (Veröffentlichung: Februar 2021) |
1. Jänner 2023 |
| IAS 12 | Änderungen an IAS 12 Ansatz latenter Steuern aus einer einzigen Transaktion (Veröffentlichung: Mai 2021) |
1. Jänner 2023 |
In den Konzernabschluss der Kontron AG werden als vollkonsolidierte Unternehmen die Kontron AG (vormals S&T AG) und sämtliche von der Kontron AG direkt oder indirekt beherrschten Konzerngesellschaften (Tochtergesellschaften) einbezogen. Im Rahmen der Festlegung des Konsolidierungskreises analysiert die Kontron AG (Investor), ob sie das potenzielle Tochterunternehmen (Investee) direkt oder indirekt beherrscht. Beherrschung liegt vor, wenn
Das Management der Kontron AG überprüft zu jedem Abschlussstichtag, inwieweit die Voraussetzungen für eine Konsolidierung weiterhin erfüllt werden.
Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt vollkonsolidiert, ab dem die Kontron AG die Beherrschung über diese hat bzw. die Beherrschung jederzeit ausüben kann.
Tochtergesellschaften werden entkonsolidiert, sobald die Kontrolle durch das Mutterunternehmen endet; die Vermögenswerte und Schulden sowie anteilige Eigenkapitalkomponenten werden entsprechend ausgebucht.
Unternehmen, auf die die Kontron AG maßgeblichen Einfluss ausüben kann (assoziierte Unternehmen), werden in den Konzernabschluss nach der Equity-Methode einbezogen.
Anteile an Unternehmen mit einer Beteiligungshöhe unter 20%, auf welche die Kontron AG keinen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden als finanzielle Vermögenswerte bilanziert und entsprechend IFRS 9 der Kategorie "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne Recycling" zugeordnet.
Der einheitliche Abschlussstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften ist der 31. Dezember. Der Konzernabschluss ist in Euro erstellt, der auch die funktionale Währung der Kontron AG darstellt.
Die Vermögenswerte und Schulden der in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen werden nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt.
Alle konzerninternen Salden, Geschäftsvorfälle, unrealisierte Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen und Dividenden werden in voller Höhe eliminiert. Bei den Konsolidierungsvorgängen werden die ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt und gegebenenfalls latente Steuern in Ansatz gebracht.
Verluste eines Tochterunternehmens werden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss auch dann zugeordnet, wenn dies zu einem negativen Saldo führt.
Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert, soweit kein Verlust der Beherrschung damit verbunden ist.
Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet die Kontron AG die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren und zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst und als sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen. Die Ergebnisse der erworbenen Unternehmen werden vom jeweiligen Erwerbszeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen.
Erwirbt der Konzern ein Unternehmen, beurteilt er die geeignete Klassifizierung und Designation der finanziellen Vermögenswerte und übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit den Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und vorherrschenden Bedingungen zum Erwerbszeitpunkt.
Eine vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.
Kündbare oder befristete Eigenkapitalanteile an Tochterunternehmen mit Andienungsrechten, die von Gesellschaftern ohne beherrschenden Einfluss gehalten werden, stellen für den Kontron Konzern finanzielle Verbindlichkeiten dar. Die Ersterfassung solcher Verbindlichkeiten erfolgt gemäß IFRS 9 zum beizulegenden Zeitwert. Unabhängig davon, ob die Gesellschafter ohne beherrschenden Einfluss gegenwärtig wirtschaftliche Eigentümer der Anteile sind oder nicht, erfolgt die Erstkonsolidierung als vorgezogener Erwerb, d.h. die von dem Andienungsrecht umfassten Anteile werden von Beginn an dem Kontron Konzern zugerechnet, als ob das Recht bereits ausgeübt worden wäre. In der Folge wird die Verbindlichkeit aus dem Andienungsrecht zu jedem Stichtag ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags des Anteils ohne beherrschenden Einfluss über die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns bemessen. Übersteigt der beizulegende Zeitwert des erworbenen Reinvermögens die übertragene Gesamtgegenleistung, so beurteilt der Konzern erneut, ob er alle erworbenen Vermögenswerte und alle übernommenen Schulden richtig identifiziert hat, und er überprüft die Verfahren, mit denen die Beträge ermittelt worden sind, die zum Erwerbszeitpunkt ausgewiesen werden müssen. Liegt diese Gegenleistung nach der Neubeurteilung noch immer unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns zugeordnet, die vom Unternehmenszusammenschluss erwartungsgemäß profitieren werden. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen Unternehmens diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden.
Der Konzernabschluss umfasst die Kontron AG und alle Tochtergesellschaften, an denen die Kontron AG unmittelbar oder mittelbar die Kontrolle ausübt. Am 31. Dezember 2022 bestand der Konsolidierungskreis der Kontron AG aus 48 vollkonsolidierten Gesellschaften (Vj.: 78). Davon haben 6 Gesellschaften (Vj.: 7) ihren Sitz im Inland und 42 Gesellschaften (Vj.: 71) sind im Ausland ansässig. Zum 31. Dezember 2022 hält der Konzern ebenso wie im Vorjahr keine Gesellschaft, die nach der Equity-Methode bilanziert wird.
Die Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen hat sich wie folgt entwickelt:
| KONZERNGESELLSCHAFTEN (ANZAHL) | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften 1. Jänner | 78 | 81 |
| Gründungen | 0 | 2 |
| Verschmelzungen von Konzerngesellschaften | -8 | -5 |
| Unternehmenserwerbe | 2 | 4 |
| Abgänge | -24 | -4 |
| Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften 31. Dezember | 48 | 78 |
Nachfolgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2022 verschmolzen:
Der Kontron Konzern hat im Geschäftsjahr 2022 im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen Anteile an folgenden Gesellschaften erworben, die im Konzern vollkonsolidiert werden:

Am 31. August 2022 hat die Kontron AIS GmbH, Dresden, Deutschland, ein 100%iges Tochterunternehmen der Kontron AG, einen notariellen Kaufvertrag über den Erwerb von 100% der Anteile an der Lucom GmbH Elektrokomponenten und Systeme, Fürth, Deutschland, abgeschlossen. Die Lucom GmbH Elektrokomponenten und Systeme ist ein auf 5G-Connectivity-Ausstattung spezialisiertes Technologieunternehmen und bietet ihren Kunden Produkte und Dienstleistungen rund um mobile Kommunikation und Remote-Services (M2M & IIoT) sowie Automatisierungs- und Sicherheitstechnik. In Kombination mit speziellen Softwarelösungen und innovativem Know-how der Kontron Gruppe sollen hier langfristig margenstarke Produktbündel basierend auf IoT-Hard- und -Software geschaffen werden. Darüber hinaus soll das Geschäftsfeld Cloud Computing auch entsprechend in Richtung Embedded Cloud weiterentwickelt werden.
Der Kaufpreis besteht aus einem fixen Barkaufpreis iHv TEUR 5.000. Die neu erworbene Gesellschaft wird ab dem 1. September 2022 in den Konsolidierungskreis der Kontron Gruppe einbezogen.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung im Konzernabschluss mit folgenden vorläufigen beizulegenden Zeitwerten erfasst:
| Liquide Mittel | 75 |
|---|---|
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 985 |
| Aktive latente Steuern | 53 |
| Vorräte | 890 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte (Nominalwert TEUR 223) |
207 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 73 |
| Sonstige langfristige Schulden | -145 |
| Passive latente Steuern | -234 |
| Langfristige und kurzfristige Rückstellungen | -60 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverpflichtungen | -220 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -240 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 1.384 |
| GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT | IN TEUR |
| Übertragene Gegenleistung | 5.000 |
Geschäfts- oder Firmenwert 3.616
Mit dem Erwerb hat die Kontron AIS GmbH ihre Kompetenz und Kundenstruktur hinsichtlich IoT und VPN Industrie Routers, die mit eigener Software ausgestattet werden, erweitert. Die Konnektivität Machine-to-Machine steht hier im Vordergrund und bringt Kontron AIS GmbH im Automatisierungsbereich weitere Kompetenzen. Das sich dadurch eröffnende Potential auf dem Industriemarkt und die zu erwartenden Synergien sind im Geschäfts- oder Firmenwert abgebildet.
Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert -1.384
Der sich aus der Kaufpreisallokation ergebende Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment "IoT Solutions Europe" zugeordnet. Die Analyse des Zahlungsmittelflusses aufgrund des Unternehmenserwerbs stellt sich wie folgt dar:
| NETTOZAHLUNGSMITTELFLUSS | IN TEUR |
|---|---|
| Kaufpreis in bar beglichen | -5.000 |
| Mit dem Tochterunternehmen übernommene Zahlungsmittel | 75 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -4.925 |
| Transaktionskosten des Unternehmenserwerbs | |
| -30 |
Die Gesellschaft hat seit dem Zeitpunkt der Vollkonsolidierung TEUR 1.795 zum Konzernumsatz und TEUR 100 zum Konzernergebnis beigetragen. Wäre die Erstkonsolidierung der Gesellschaft zum 1. Jänner 2022 erfolgt, hätten sich die Umsatzerlöse des Konzerns um TEUR 4.001 und das Konzernergebnis um TEUR 315 erhöht.
Die Kontron Transportation GmbH, Wien, Österreich, hat für ihr direkt 100%iges Tochterunternehmen, die Kontron Transportation España SL, Madrid, Spanien, am 29. August 2022 mit der Kapsch TrafficCom AG, Wien, Österreich, einen notariellen Kaufvertrag über den Erwerb der Arce Mobility Solutions S.A.U., Bilbao, Spanien, unterzeichnet. Die Arce Mobility Solutions S.A.U. bündelte den Geschäftsbereich öffentlicher Verkehr in Spanien der Kapsch TrafficCom Gruppe. Die Kontron Transportation GmbH als führender Anbieter von Endto-End Kommunikationssystemen für Bahnen, bietet zusätzlich Ticketinglösungen für den öffentlichen Verkehr an. Von der Übernahme erwartet sich das Unternehmen Synergien in mehreren Bereichen: Erweiterung des Produktportfolios sowie Zugriff auf zusätzliche interne Ingenieurskapazitäten. Darüber hinaus erhöht die Kontron Transportation GmbH ihre Präsenz im Bereich öffentlicher Verkehr am iberischen Markt und baut das bestehende Geschäft weiter aus.
Der Kaufpreis besteht aus einem fixen Barkaufpreis iHv TEUR 7.600. Der Abschluss der Transaktion erfolgte im Dezember 2022. Die neu erworbene Gesellschaft wird ab dem 31. Dezember 2022 in den Konsolidierungskreis der Kontron Gruppe einbezogen.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung im Konzernabschluss mit folgenden vorläufigen beizulegenden Zeitwerten erfasst:
| ERWORBENES NETTOVERMÖGEN | IN TEUR |
|---|---|
| Liquide Mittel | 985 |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 2.010 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 3 |
| Aktive latente Steuern | 293 |
| Vorräte | 338 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte (Nominalwert TEUR 3.304) |
3.070 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 40 |
| Sonstige langfristige Schulden | -55 |
| Passive latente Steuern | -469 |
| Langfristige und kurzfristige Rückstellungen | -475 |
| Kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | -234 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverpflichtungen | -2.660 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -537 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 2.310 |
| GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT | IN TEUR |
| Übertragene Gegenleistung | 7.600 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | -2.310 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 5.290 |
Ziel der Akquisition war der Ausbau des Geschäfts am iberischen Markt durch Verstärkung der Kompetenz und Gewinnung weiterer Kunden im Bereich Public Transport. Zudem ergänzt dies das vorhandene Produktportfolio als auch die Entwicklungskompetenzen. Diese Synergien und die Kompetenz sowie das Know-how der übernommenen 115 Mitarbeitenden sind im Geschäfts- oder Firmenwert abgebildet.
Der sich aus der Kaufpreisallokation ergebende Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment "IoT Solutions Europe" zugeordnet.
Die Analyse des Zahlungsmittelflusses aufgrund des Unternehmenserwerbs stellt sich wie folgt dar:
| Kaufpreis in bar beglichen | -7.600 |
|---|---|
| Mit dem Tochterunternehmen übernommene Zahlungsmittel | 751 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -6.849 |
| Transaktionskosten des Unternehmenserwerbs | -5 |
| Cashflow aus operativer Tätigkeit | -5 |
Durch die Erstkonsolidierung am 31. Dezember 2022 hat die Gesellschaft weder zum Konzernumsatz noch zum Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2022 beigetragen. Wäre die Erstkonsolidierung der Gesellschaft zum 1. Jänner 2022 erfolgt, hätten sich die Umsatzerlöse des Konzerns um TEUR 9.443 und das Konzernergebnis um TEUR 335 erhöht.
Mit Wirkung 1. Jänner 2022 hat die S&T Deutschland GmbH, Mendig, Deutschland, ein direktes 100%iges Tochterunternehmen der Kontron AG, Assets wie Miet- und Kundenverträge als auch EDV-Ausstattung der CNT Computer, Netzwerke, Technik GmbH, Saarwellingen, Deutschland, und der CNP Computer, Netzwerktechnik Pusse GmbH, Saarwellingen, Deutschland, übernommen. Die CNT Computer, Netzwerke, Technik GmbH sowie die CNP Computer, Netzwerktechnik Pusse GmbH betreuen insbesondere mittelständische Unternehmen im Bereich ERP-Lösungen, die zukünftig aus dem Rechenzentrum der S&T Deutschland GmbH bedient werden sollen und vom erweiterten Dienstleistungsangebot der S&T Deutschland GmbH profitieren werden. Ferner wird durch die Übernahme und die neue Niederlassung die Position der S&T Deutschland GmbH im Süd-Osten Deutschlands weiter gestärkt.
Der ausschließlich fixe Kaufpreis hierfür betrug TEUR 470.
Die übernommenen Assets stellen einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 dar.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung im Konzernabschluss mit folgenden beizulegenden Zeitwerten erfasst:
| ERWORBENES NETTOVERMÖGEN | IN TEUR |
|---|---|
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 648 |
| Sonstige langfristige Schulden | -288 |
| Passive latente Steuern | -80 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -77 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | 203 |
| GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT | IN TEUR |
| Übertragene Gegenleistung | 470 |
| Nettovermögen zum beizulegenden Zeitwert | -203 |
Die S&T Deutschland GmbH hat im Rahmen eines Asset Deals neben Büro- und Geschäftsausstattung vor allem Kundenbeziehungen und Mitarbeitende übernommen. Dadurch hat man das eigene Team verstärkt und die Kundenbasis erweitert, um weitere Dienstleistungen zu verkaufen. Dies ist im Geschäfts- oder Firmenwert abgebildet. Im Rahmen des Projekts "Focus" wurde die S&T Deutschland GmbH und somit auch dieses Geschäft veräußert.
Der sich aus den Kaufpreisallokationen ergebende Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment "IT Services" zugeordnet.
Die Analyse des Zahlungsmittelflusses aufgrund des Unternehmenserwerbs stellt sich wie folgt dar:
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -470 |
|---|---|
| Kaufpreis in bar beglichen | -470 |
| NETTOZAHLUNGSMITTELFLUSS | IN TEUR |
Am 10. August 2022 hat die Kontron AG im Rahmen des Projekts "Focus" mit der VINCI Energies S.A. Verträge über den Verkauf eines wesentlichen Geschäftszweigs innerhalb des IT-Services Geschäfts der Kontron Gruppe abgeschlossen. VINCI Energies S.A. ist über ihre Marke "Axians" eine weltweit operierende Unternehmensgruppe für Informations- und Kommunikationstechnik, welche zum börsennotierten französischen Konzern VINCI gehört. Mit dem Verkauf des "klassischen" IT-Service Geschäfts folgt Kontron der Wachstumsstrategie im Technologiebereich rund um das Internet der Dinge (IoT). Nach Vorlage der kartellrechtlichen Genehmigungen sowie der organisatorischen Abwicklung erfolgte der rechtliche Übertrag der betroffenen Gesellschaften an die Käuferin und die Entkonsolidierung der veräußerten Gesellschaften per 29. Dezember 2022. Der Verkauf umfasst die IT-Services Gesellschaften in den Ländern Deutschland, Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei, Kroatien, Serbien, Nordmazedonien, Albanien und Montenegro. Von dem vorläufigen Kaufpreis und einer vereinbarten Markennutzungsgebühr in Höhe von insgesamt TEUR 392.391 wurden 65% oder TEUR 255.054 im Dezember 2022 in bar beglichen. Weitere 20% des Kaufpreises sind zahlbar bis zum 31. März 2023; diese Tranche beinhaltet Kaufpreisanpassungen basierend auf dem geprüften Abschluss der verkauften Gesellschaften zum Zeitpunkt des Closings der Transaktion (Closing Accounts). Der restliche Kaufpreis ist in Höhe von 10% des Kaufpreises bis zum 29. Dezember 2023 bzw. in Höhe von 5% des Kaufpreises bis spätestens 30. Juni 2024 zahlbar.
Die Gesellschaften in Moldawien sollen im Jahr 2023 veräußert werden und zählen ebenso zu den nicht fortgeführten Geschäftsbereichen. Bei den verbliebenen Tochterunternehmen im Segment "IT Services" handelt es sich um die IT-Services Gesellschaften in Ungarn, Rumänien und Österreich (welche dem operativen Bereich der Kontron AG entspricht).
Für den Kontron Konzern stellt das im Rahmen des Projekts "Focus" abgehende IT-Services Geschäft gemäß IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche dar. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde entsprechend rückwirkend angepasst. Die Beträge der im Rahmen des Projekts "Focus" veräußerten Gesellschaften sind somit nicht mehr in den einzelnen Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten, sondern der Gewinn oder Verlust nach Steuern ist im Posten "Ergebnis nach Ertragsteuern aus aufgegebenen Aktivitäten" ausgewiesen.
Mit Closing zum 29. Dezember 2022 und Verlust der Beherrschung hat Kontron die folgenden Gesellschaften im Rahmen des Projekts "Focus" veräußert, beziehungsweise entkonsolidiert:
In den Monaten April und Juli 2022 hat die Kontron AG in zwei Tranchen die restlichen 51% der Anteile an der hamcos IT Service Gmbh, Hohentengen, Deutschland, zu einem Kaufpreis von TEUR 1.500 erworben und 100% der Anteile an der Gesellschaft im Rahmen der "Focus"-Transaktion veräußert.
Die Veräußerung der Gesellschaften S&T Mold S.R.L., Chisinau, Moldawien, sowie S&T IT Technology S.R.L., Chisinau, Moldawien, wird aus prozesstechnischen Gründen erst im Geschäftsjahr 2023 durchgeführt. Die entsprechenden Vermögenswerte und die in direktem Zusammenhang stehenden Schulden werden in der Konzernbilanz als "zur Veräußerung gehalten" ausgewiesen.
Die abgegangenen Vermögenswerte und Schulden zum Zeitpunkt der Veräußerung sowie die Netto-Zuflüsse an Zahlungsmitteln stellen sich wie folgt dar:
Die auf den aufgegebenen Geschäftsbereich entfallenden Zahlungsströme innerhalb der Kapitalflussrechnung sind in folgender Tabelle angeführt:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit | -14.380 | 30.800 |
| Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit | 184.267 | -3.552 |
| Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit | -7.140 | -7.589 |
Neben den im Rahmen des Projekts "Focus" entkonsolidierten Gesellschaften hat der Kontron Konzern im Geschäftsjahr 2022 folgende Gesellschaften entkonsolidiert:

Die abgegangenen Vermögenswerte und Schulden sowie die Netto-Abflüsse an Zahlungsmitteln stellen sich wie folgt dar:
| ABGEGANGENES NETTOVERMÖGEN | IN TEUR |
|---|---|
| Liquide Mittel | 1.748 |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 5.187 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 224 |
| Aktive latente Steuern | 216 |
| Vorräte | 1.338 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte |
462 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 437 |
| Langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | -42 |
| Sonstige langfristige Schulden | -145 |
| Passive latente Steuern | -17 |
| Langfristige und kurzfristige Rückstellungen | -160 |
| Kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | -550 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverpflichtungen | -1.983 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | -2.604 |
| Abgegangenes Nettovermögen zum Buchwert | 4.111 |
| In Zahlungsmitteln erhaltenes Entgelt | 13 |
| Veräußerter Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten | -1.748 |
| Netto-Abflüsse an Zahlungsmitteln | -1.735 |
Zusätzlich zu dem Erwerb der restlichen 51% der Anteile an der hamcos IT Service GmbH – siehe dazu Erläuterung unter "Projekt "Focus" – Veräußerung erheblicher Teile des IT-Services Geschäfts" – hat die Kontron Gruppe im Geschäftsjahr 2022 im Rahmen von mehreren Erwerbsvorgängen Anteile ohne beherrschenden Einfluss an folgenden Gesellschaften erworben:
| GESELLSCHAFT | ANTEIL VOR ERWERB |
ANTEILSERWERB | GEGENLEISTUNG IN TEUR |
ANTEIL NACH ERWERB |
|---|---|---|---|---|
| BeeIN d.o.o. | 75,00% | 25,00% | 3 | 100,00% |
| Affair OOO | 48,00% | 52,00% | 1.687 | 100,00% |
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 gehören folgende Unternehmen zum Konzern der Kontron AG:
| GESELLSCHAFT | SITZ | DIREKTE BETEILIGUNG |
BETEILIGUNG VORJAHR |
FUNKTIONALE WÄHRUNG |
|---|---|---|---|---|
| Kontron AG | Linz, AT | Mutter gesellschaft |
Mutter gesellschaft |
EUR |
| S&T Austria GmbH | Linz, AT | - | 100% | EUR |
| S&T Deutschland GmbH | Mendig, DE | - | 100% | EUR |
| Axino Solutions GmbH | Aachen, DE | - | 100% | EUR |
| Kontron AIS GmbH | Dresden, DE | 100% | 100% | EUR |
| RTSoft GmbH | Ismaning, DE | 100% | 100% | EUR |
| Lucom GmbH Elektrokomponenten und Systeme |
Aachen, DE | 100% | - | EUR |
| CITYCOMP Service GmbH | Ostfildern, DE | - | 100% | EUR |
| PSB IT-Service GmbH | Ober-Mörlen, DE | - | 100% | EUR |
| Kontron Technologies GmbH | Linz, AT | 100% | 100% | EUR |
| SecureGUARD GmbH | Linz, AT | 69% | 69% | EUR |
| computer betting company gmbh | Linz, AT | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Services Romania SRL (vorm. S&T Romania SRL) |
Bukarest, RO | 100% | 100% | RON |
| Enterprise Concept SRL | Bukarest, RO | - | 100% | RON |
| S&T Slovakia s.r.o. | Bratislava, SK | - | 100% | EUR |
| S&T Plus s.r.o. | Prag, CZ | 100% | 100% | CZK |
| S&T Bulgaria EOOD | Sofia, BG | 100% | 100% | BGN |
| S&T CEE Holding s.r.o. | Bratislava, SK | - | 100% | EUR |
| S&T CZ s.r.o. | Prag, CZ | - | 100% | CZK |
| S&T Services Polska Sp.z.o.o. | Warschau, PL | - | 100% | PLN |
| S&T Crna Gora d.o.o | Podgorica, ME | - | 100% | EUR |
| S&T Hrvatska d.o.o. | Zagreb, HR | - | 100% | HRK |
| S&T Macedonia d.o.o.e.l. | Skopje, MK | - | 100% | EUR |
| S&T Poland Sp.z.o.o. | Warschau, PL | - | 100% | PLN |
| S&T Services Bel LCC | Minsk, BYN | - | 100% | BYR |
| S&T Consulting Hungary Kft. | Budaörs, HU | 100% | 100% | HUF |
| S&T Services Kft | Budaörs, HU | 100% | 100% | HUF |
| S&T Albania Sh.p.k. | Tirana, AL | - | 100% | ALL |
| S&T Serbia d.o.o. | Belgrad, RS | - | 100% | RSD |
| GESELLSCHAFT | SITZ | DIREKTE BETEILIGUNG |
BETEILIGUNG VORJAHR |
FUNKTIONALE WÄHRUNG |
|---|---|---|---|---|
| S&T Mold S.R.L | Chisinau, MD | 51% | 51% | MDL |
| S&T IT Technology S.R.L. | Chisinau, MD | 100% | 100% | MDL |
| S&T MEDTECH SRL | Bukarest, RO | 100% | 100% | RON |
| Amanox Solutions AG | Bern, CH | - | 100% | CHF |
| Kontron Austria GmbH | Engerwitzdorf, AT | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Electronics AG | Rotkreuz, CH | 100% | 100% | CHF |
| hamcos IT Service GmbH | Sigmaringen, DE | - | 49% | EUR |
| Kontron Beteiligungs GmbH | Ismaning, DE | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Europe GmbH | Ismaning, DE | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Modular Computers S.A.S. | Toulon, FR | 100% | 100% | EUR |
| Kontron UK Ltd. | Chichester, GB | 100% | 100% | GBP |
| Kontron Electronics GmbH | Frickenhausen, DE | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Electronics Kft. | Tab, HU | 100% | 100% | HUF |
| Kontron America Inc. | San Diego, US | 100% | 100% | USD |
| Kontron Canada Inc. | Boisbriand, CA | 100% | 100% | USD |
| Kontron Asia Pacific Design Sdn. Bhd. | Penang, MY | 100% | 100% | MYR |
| Kontron Technology Beijing Co. Ltd. | Peking, CN | 100% | 100% | RMB |
| Kontron Hongkong Technology Co. Ltd. | HongKong, CN | 100% | 100% | RMB |
| Kontron Asia Inc. | Taipeh, TW | 100% | 100% | TWD |
| Kontron Asia Technology Inc. | Taipeh, TW | 100% | 100% | TWD |
| Quanmax Malaysia Sdn. Bhd | Penang, MY | 100% | 100% | MYR |
| Kontron Transportation Taiwan Co., Ltd. | Taipeh, TW | - | 100% | TWD |
| Kontron Transportation GmbH | Wien, AT | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Transportation Sp. z o.o. | Warschau, PL | 100% | 100% | PLN |
| Kontron Transportation España SL | Madrid, ES | 100% | 100% | EUR |
| Arce Mobility Solutions S.A.U. | Bilbao, ES | 100% | - | EUR |
| Kontron Transportation Portugal, Unipessoal LDA |
Lissabon, PT | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Transportation s.r.o. | Prag, CZ | 100% | 100% | CZK |
| Kontron Transportation Hungary Kft. | Budaörs, HU | 100% | 100% | HUF |
| GESELLSCHAFT | SITZ | DIREKTE BETEILIGUNG |
BETEILIGUNG VORJAHR |
FUNKTIONALE WÄHRUNG |
|---|---|---|---|---|
| Kontron Transportation Saudi for Construction LLC |
Riad, SA | - | 100% | SAR |
| Kontron Transportation Deutschland GmbH | Immenstaad am Bodensee, DE |
100% | 100% | EUR |
| Kontron Transportation France S.A.S. | Saint Quentin, FR | 100% | 100% | EUR |
| Kontron Transportation UK Ltd. | Harrow, GB | 100% | 100% | GBP |
| Kontron Public Transportation NV | Diegem, BE | 100% | 100% | EUR |
| FinTel Holding d.o.o. & co k.d., holdinška družba | Kranj, SI | - | 100% | EUR |
| FinTel holding d.o.o. | Kranj, SI | - | 100% | EUR |
| Iskratel d.o.o. | Kranj, SI | 100% | 100% | EUR |
| S&T Slovenija d.d. | Ljubljana, SI | - | 100% | EUR |
| BeeIN d.o.o. | Kranj, SI | - | 75% | EUR |
| ITS Skopje | Skopje, MK | - | 100% | MKD |
| ITS Softver d.o.o. | Skopje, MK | 100% | 100% | MKD |
| IskraCom | Almaty, KZ | 100% | 100% | KZT |
| OOO Iskratel Tashkent | Tashkent, UZ | 76% | 76% | UZS |
| Iskratel Ukraine LTD | Kiew, UA | - | 100% | UAH |
| AO IskraUralTel Yekaterinburg*) | Jekaterinburg, RU | 48,40% | 48,40% | RUB |
| Affair OOO | Moskau, RU | 100% | 48% | RUB |
| RTSoft AO | Moskau, RU | 100% | 100% | RUB |
| RTSoft Training Center | Moskau, RU | - | 100% | RUB |
| Interactive Energy Lab OOO | Moskau, RU | - | 100% | RUB |
| RTSoft Project OOO | Moskau, RU | - | 74,50% | RUB |
| Software Development Center RTSoft OOO |
Moskau, RU | - | 100% | RUB |
| RTSoft-ES OOO | Moskau, RU | - | 100% | RUB |
| RTSoft Smart Grid OOO | Moskau, RU | - | 99% | RUB |
*) Beherrschung aufgrund einer jederzeit bis einschließlich 31.12.2023 ausübbaren Call-Option über 51,6% der Anteile ohne beherrschenden Einfluss. Die Option ist zum Stichtag als substanzielles Recht der Kontron AG zu beurteilen.

Zum 31. Dezember 2021 waren die Kaufpreisallokationen im Zusammenhang mit den Anteilserwerben an der PSB IT-Service GmbH, Ober-Mörlen, Deutschland, an der Enterprise Concept SRL, Bukarest, Rumänien, sowie der Erwerb des Geschäftsbetriebs der Ultraschalltechnik Halle GmbH, Halle (Saale), Deutschland, mit vorläufigen beizulegenden Zeitwerten erfasst.
Die im Geschäftsjahr 2022 erfolgte abschließende Ermittlung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden zu Zeitwerten und des daraus resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerts führte zu keiner Veränderung gegenüber der vorläufigen Erfassung zum 31. Dezember 2021.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt, der die funktionale Währung des Mutterunternehmens darstellt. Jede Tochtergesellschaft legt ihre funktionale Währung fest, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds entspricht. Die Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden in weiterer Folge nach dem Konzept der funktionalen Währung anhand der modifizierten Stichtagskursmethode gemäß IAS 21 umgerechnet.
Aufwendungen und Erträge werden zu Durchschnittskursen, Vermögenswerte und Schulden werden zu Stichtagskursen in die Darstellungswährung des Konzernabschlusses umgerechnet. Die am Bilanzstichtag noch nicht realisierten Kursgewinne und -verluste werden erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst. Die Umrechnung des Eigenkapitals der Tochtergesellschaften erfolgt jeweils zu historischen Kursen, wobei Wechselkursänderungen ergebnisneutral mit dem Eigenkapital verrechnet werden und in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung gesondert dargestellt werden.
Die Wechselkurse der für den Kontron Konzern wichtigsten Währungen veränderten sich im Vorjahresvergleich wie folgt:
| WÄHRUNG 1 EURO = |
2022 DURCHSCHNITTSKURS |
2022 STICHTAGSKURS |
2021 DURCHSCHNITTSKURS |
2021 STICHTAGSKURS |
|---|---|---|---|---|
| ALL | 118,95055 | 114,52762 | 122,46546 | 120,82491 |
| BGL | 1,95583 | 1,95583 | 1,95583 | 1,95583 |
| BYN | 3,01073 | 2,70181 | 3,00371 | 2,89671 |
| CAD | 1,36949 | 1,44400 | 1,48257 | 1,43930 |
| CHF | 1,00471 | 0,98470 | 1,08115 | 1,03310 |
| CNY | 7,07880 | 7,35820 | 7,62823 | 7,19470 |
| CZK | 24,56593 | 24,11600 | 25,64049 | 24,85800 |
| DZD | 149,76432 | 147,02031 | 159,65119 | 157,62916 |
| GBP | 0,85276 | 0,88693 | 0,85960 | 0,84028 |
| HRK | 7,53487 | 7,53650 | 7,52841 | 7,51560 |
| HUF | 391,28646 | 400,87000 | 358,51612 | 369,19000 |
| KZT | 486,06617 | 495,42150 | 504,74528 | 494,45462 |
| MDL | 19,88099 | 20,49198 | 20,90006 | 20,16026 |
| MKD | 61,60729 | 61,76473 | 61,59915 | 61,74426 |
| MYR | 4,62787 | 4,69840 | 4,90151 | 4,71840 |
| WÄHRUNG 1 EURO = |
2022 DURCHSCHNITTSKURS |
2022 STICHTAGSKURS |
2021 DURCHSCHNITTSKURS |
2021 STICHTAGSKURS |
|---|---|---|---|---|
| PLN | 4,68611 | 4,68080 | 4,56518 | 4,59690 |
| RON | 4,93131 | 4,94950 | 4,92148 | 4,94900 |
| RUB | 72,64626 | 75,65530 | 87,15272 | 85,30040 |
| SAR | 3,95170 | 4,01407 | 4,43703 | 4,25393 |
| TWD | 31,33854 | 32,85820 | 33,04654 | 31,43593 |
| UAH | 34,25643 | 39,38988 | 32,30321 | 30,98919 |
| USD | 1,05305 | 1,06660 | 1,18274 | 1,13260 |
| UZS | 11.647,13191 | 12.014,69122 | 12.552,58783 | 12.276,04410 |
| RSD | 117,44301 | 117,27068 | 117,57432 | 117,58108 |
Fremdwährungstransaktionen werden zu dem Zeitpunkt, zu dem der Geschäftsvorfall erstmalig ansetzbar ist, mit dem jeweils gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskassakurses in die funktionale Währung umgerechnet. Differenzen aus der Abwicklung oder Umrechnung monetärer Posten werden erfolgswirksam erfasst. Nichtmonetäre Posten, deren Bewertung zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung erfolgt, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert bei einigen Positionen, dass Schätzungen vorgenommen und Ermessensentscheidungen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis von bilanzierten Vermögenswerten, Schulden, Erträgen sowie Aufwendungen haben. Sämtliche Schätzungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf Erfahrungen und Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit können die tatsächlichen Ergebnisse in zukünftigen Perioden zu Anpassungen der betroffenen Vermögenswerte und Schulden führen.
Hauptanwendungsbereiche für Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen liegen in der Bilanzierung von Akquisitionen, der Folgebilanzierung von Geschäfts- oder Firmenwerten und anderen immateriellen Vermögenswerten, dem Ansatz latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge, der Bewertung von Vorräten sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der Bewertung von Rückstellungen, der Bilanzierung von Leasingverhältnissen und der Beurteilung rechtlicher Risiken sowie der Realisierung von Erlösen aus Verträgen mit Kunden. Hinsichtlich der getroffenen Annahmen verweisen wir auf die Erläuterungen zu den einzelnen Posten.
Kontron hat im Jahr 2022 einen wesentlichen Geschäftszweig innerhalb des IT-Service Geschäfts (Projekt "Focus") veräußert. Der Verkauf umfasste mehrere Tochtergesellschaften, die allesamt dem IT-Dienstleistungsgeschäft des Konzerns zuzurechnen sind. Das Management hat die veräußerten Gesellschaften im vorliegenden Konzernabschluss als aufgegebenen Geschäftsbereich klassifiziert (für weitere Einzelheiten zum Verkauf siehe die Erläuterungen in Abschnitt A unter "Projekt "Focus" – Veräußerung erheblicher Teile des IT-Services Geschäfts". Nach Auffassung des Managements handelt es sich bei den veräußerten Gesellschaften um einen Unternehmensbestandteil, der einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig des Konzerns darstellt, da diese jeweils eine eigene zahlungsmittelgenerierende Einheit darstellen und der Konzern mit dem Verkauf gleichzeitig sein gesamtes IT-Dienstleistungsgeschäft aufgegeben hat. Vom IT-Services Geschäft wurde lediglich das IT-Handelsgeschäft zurückbehalten, das künftig stärker in Richtung "Internet of Things" ausgerichtet werden soll.
Bei Kaufpreisallokationen im Rahmen von Unternehmenserwerben werden Annahmen bei der Identifikation und Bewertung von übernommenen Vermögenswerten (vor allem immateriellen Vermögenswerten), Schulden und Eventualschulden getroffen. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte im Zuge der Kaufpreisallokation werden Annahmen, vor allem über die erwarteten Cashflows und den Diskontierungssatz, getroffen. Weitere wesentliche Annahmen stellen die Bestimmungen der beizulegenden Zeitwerte von bedingten Gegenleistungen und Put-Optionen der Anteile ohne beherrschenden Einfluss dar (Details zu den Unternehmenserwerben sind im Abschnitt A unter "Veränderungen des Konsolidierungskreises" ersichtlich).
Im Rahmen des jährlichen Werthaltigkeitstests werden Geschäfts- oder Firmenwerte auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Für diese Werthaltigkeitsüberprüfung erfolgt die Bewertung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf Ebene zahlungsmittelgenerierender Einheiten auf Basis der mittelfristigen Unternehmensplanung zu markt- und unternehmensspezifischen Diskontsätzen sowie erwarteter Wachstumsraten und Wechselkurse (Details zu den Impairment-Tests auf Geschäfts- oder Firmenwerte sind dem Abschnitt D, Note (13) zu entnehmen).
Entwicklungskosten werden entsprechend der dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethode aktiviert. Eine erstmalige Aktivierung der Kosten beruht auf der Einschätzung des Managements, dass die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Für Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus dem Projekt, die anzuwendenden Abzinsungssätze und den Zeitraum des Zuflusses des erwarteten zukünftigen Nutzens (Details zu den aktivierten Entwicklungskosten sind dem Abschnitt D, Note (13) zu entnehmen).
Latente Steueransprüche werden für nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der aktivierungsfähigen Steueransprüche spielt die Beurteilung über Zeitpunkt und Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategie eine wesentliche Rolle. Wird ein bestehender Verlustvortrag auf Basis dieser Prognosen voraussichtlich nicht in einem angemessenen Zeitraum von fünf Jahren verbraucht, erfolgt keine Aktivierung dieses Verlustvortrags (Details zu den aktiven latenten Steuern sind im Abschnitt D, Note (16) ersichtlich).
Zur Berücksichtigung des Obsoletrisikos wurde eine standardisierte Gängigkeitsabwertung implementiert. Bei Fertigprodukten erfolgt zudem eine systematische Überprüfung in Hinblick auf eine verlustfreie Bewertung, die im Wesentlichen von den Absatzpreiserwartungen, Währungsentwicklungen, dem Verkaufszeitpunkt und den noch zu erwartenden Kosten geprägt ist (Details zur Vorratsbewertung sind dem Abschnitt D, Note (17) zu entnehmen).

Der Konzern verwendet eine Wertberichtigungsmatrix, um die erwarteten Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten zu berechnen. Die Wertberichtigungsquoten werden auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer für verschiedene Forderungsportfolios bestimmt.
Die Wertberichtigungsmatrix basiert auf den historischen Ausfallquoten des Konzerns, angepasst um zukunftsbezogene Informationen. Die historischen Ausfallquoten werden zu jedem Abschlussstichtag aktualisiert. Die Beurteilung des Zusammenhangs zwischen historischen Ausfallquoten und erwarteten Kreditausfällen stellt eine wesentliche Schätzung dar. Die historischen Kreditausfälle des Konzerns und die zukünftige Einschätzung sind möglicherweise nicht repräsentativ für die tatsächlichen Ausfälle der Kunden in der Zukunft.
Der Aufwand aus leistungsorientierten Pensionszusagen, Abfertigungen und Jubiläumsgeldern sowie der Barwert dieser Verpflichtungen werden anhand von versicherungsmathematischen Bewertungen ermittelt. Diesen Bewertungen liegen diverse Annahmen wie Diskontsätze, zukünftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, Rentensteigerungen sowie Sterbetafeln zugrunde, die von den tatsächlichen Entwicklungen in der Zukunft abweichen können (Details zu den Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen und Abfertigungen sind dem Abschnitt D, Note (27) zu entnehmen).
Als international agierender Konzern ist die Kontron Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbsrecht, Patentrecht, Steuerrecht und anderen Gesetzen sowie vertraglichen Verpflichtungen ausgesetzt. Für vorhandene Risiken sind im Konzernabschluss ausreichende Rückstellungen gebildet worden. Es kann jedoch nicht mit Bestimmtheit ausgeschlossen werden, dass aus laufenden Verfahren und gerichtlichen Entscheidungen Aufwendungen entstehen, die die gebildeten Vorsorgen übersteigen.
IFRS 16 erfordert Einschätzungen, die die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechten beeinflussen. Diese beinhalten u.a. die Bestimmungen von Verträgen, die unter IFRS 16 fallen, die Laufzeiten der Verträge und den Grenzfremdkapitalzinssatz, der zur Abzinsung der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen herangezogen wird. Der Grenzfremdkapitalzinssatz wird vom risikofreien Zinssatz der zugrundeliegenden Laufzeit, angepasst um das Länder-, Währungs- und Unternehmensrisiko, abgeleitet.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden keine Änderungen von Schätzungen mit wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss vorgenommen.
Mit Abschluss der Verträge über den Verkauf erheblicher Teile des IT-Service Geschäfts der Kontron Gruppe (Projekt "Focus") im August 2022 waren die Kriterien der Klassifizierung als aufgegebener Geschäftsbereich nach IFRS 5 gegeben. Aufgrund der Klassifizierung als aufgegebener Geschäftsbereich erfolgten in der Berichts- und in der Vergleichsperiode entsprechende Umgliederungen von Ergebnisbestandteilen innerhalb der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und in den Segmentinformationen, die den aufgegebenen Aktivitäten zuzuordnen sind. Diese beinhalten die Periodenergebnisse der aufgrund der Transaktion veräußerten Gesellschaften, direkt zurechenbare Veräußerungskosten und den aufgegebenen Aktivitäten direkt zuordenbare Aufwendungen und Erträge, sowie das Entkonsolidierungsergebnis. Für die Vergleichsperiode wurden die Umgliederungen rückwirkend vorgenommen.
Der Konzern verkauft Beratungs-, Installations- und Reparatur-Dienstleistungen. Diese Leistungen werden auf Zeit- oder Materialbasis erbracht und entsprechend dem Aufwand beziehungsweise nach Abnahme der Leistung durch den Kunden als Umsatz realisiert.
Eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung erfolgt in den Fällen, in denen
Sofern Dienstleistungen als Festpreisvertrag erbracht werden, wobei die Vertragsdauer in der Regel weniger als ein Jahr beträgt, erfolgt die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen nach dem Leistungsfortschritt. Bei Zeitverträgen wird der Fertigstellungsgrad anhand der bisher geleisteten Stunden im Verhältnis zu den geplanten Gesamtstunden ermittelt. Bei Materialverträgen wird der Fertigstellungsgrad anhand der bislang angefallenen Kosten im Verhältnis zu den geplanten Gesamtkosten ermittelt.
Wenn Umstände eintreten, die die ursprünglichen Schätzungen von Erlösen, Kosten oder Fertigstellungsgrad verändern, werden diese Schätzungen angepasst. Diese Anpassungen können zu einem Anstieg oder einer Abnahme von den bislang erfassten Umsatzerlösen führen und werden im Ergebnis der Periode gezeigt, in der das Management von diesen Umständen Kenntnis erlangt hat.
Sofern das Auftragsergebnis aus einem Kundenvertrag nicht verlässlich bestimmt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in Höhe der angefallenen Kosten realisiert. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen werden, wird der erwartete Verlust sofort als Aufwand erfasst.
Umsätze aus dem Verkauf von Waren und Erzeugnissen werden erfasst, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die verkauften Waren und Erzeugnisse erlangt hat. Dies tritt in der Regel mit Versand der Waren und Erzeugnisse unter Berücksichtigung der jeweils mit dem Kunden vereinbarten Incoterms ein. Preisnachlässe und Mengenrabatte stellen dabei eine variable Vergütung dar, die bei Vertragsabschluss geschätzt und im Umsatz entsprechend zu korrigieren ist, sodass es in späteren Perioden hochwahrscheinlich zu keiner signifikanten Stornierung kommt, sobald die bei der variablen Vergütung bestehende Unsicherheit nicht mehr besteht.
Verträge, die die Lieferung oder Erbringung von mehreren separierbaren Produkten oder Dienstleistungen enthalten, sind in einzelne Komponenten zu trennen, wobei für jede Komponente ein gesonderter Erlösbeitrag zu bestimmen ist. Dies kann im Kontron Konzern insbesondere die Kombination aus Hardwareinstallationen kombiniert mit Servicegeschäft oder Produktlieferungen mit verlängerten Gewährleistungs- oder Wartungsdienstleistungen betreffen. Der Preis für das gesamte Mehrkomponentengeschäft wird auf der Grundlage der anteiligen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Komponenten aufgeteilt und der Umsatz für jede Komponente gesondert realisiert.
Wenn an der Bereitstellung von Gütern oder Dienstleistungen an einen Kunden mehr als eine Partei beteiligt ist, muss ein Unternehmen unterscheiden, ob es als Prinzipal tätig ist und die Umsatzerlöse folglich auf Bruttobasis erfasst, oder als Agent mit Umsatzerfassung in Höhe des Nettobetrags. Ein Unternehmen handelt als Prinzipal, wenn es die Verfügungsgewalt über ein zugesagtes Produkt oder eine zugesagte Dienstleistung besitzt, bevor es dieses bzw. diese auf den Kunden überträgt. Im Kontron Konzern ist diese Unterscheidung vor allem beim Verkauf von Hard- und Software von Dritten relevant, da Kontron hier in einzelnen Fällen keine Verfügungsgewalt über die an den Kunden gelieferten Produkte hat. Zu näheren Informationen siehe die Erläuterungen zu den Leistungsverpflichtungen des Konzerns in Abschnitt C, Note (1).

Zuwendungen der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit Anlagevermögen werden gemäß dem Wahlrecht in IAS 20 vom Buchwert des Vermögenswerts abgesetzt. Im Wesentlichen handelt es sich bei den Zuwendungen um Forschungs- bzw. Entwicklungsförderungen.
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts aktiviert. Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.
Nach IFRS 2 wird bei der aktienbasierten Vergütung zwischen Transaktionen mit Barausgleich und solchen mit Eigenkapitalabgeltung unterschieden. Für beide Instrumente wird der beizulegende Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt ermittelt. Dieser wird anschließend als Personalaufwand über den Zeitraum verteilt, innerhalb dessen die Begünstigten einen uneingeschränkten Anspruch auf die Instrumente erwerben.
Die derzeit laufenden Vergütungsprogramme der Kontron AG sehen vor, den Bezugsberechtigten wahlweise Aktien gegen Zahlung des Ausübungspreises zu liefern oder einen Barausgleich anzubieten, wobei das Wahlrecht allein bei der Kontron AG liegt. Da eine Erfüllung in Aktien beabsichtigt ist und die Kontron AG auch über ausreichend bedingtes Kapital verfügt, ist die Zusage als Transaktion mit Eigenkapitalabgeltung zu bilanzieren. Die Erfassung der aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente resultierenden Aufwendungen und die korrespondierende Erhöhung des Eigenkapitals erfolgt für die zwei Aktienoptionsprogramme 2018 (Tranche 2018 und Tranche 2019) sowie für die zwei Aktienoptionsprogramme 2024/2025 (Tranche 2024 und Tranche 2025) über den Zeitraum, in dem die Ausübungsbedingungen erfüllt werden müssen (sog. Erdienungszeitraum). Dieser Zeitraum endet am Tag der ersten Ausübungsmöglichkeit, d.h. dem Zeitpunkt an dem der betreffende Mitarbeiter unwiderruflich bezugsberechtigt wird.
Die beizulegenden Zeitwerte wurden mit Hilfe geeigneter Optionspreismodelle ermittelt. Die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Aktienoptionen sind im Personalaufwand und im Eigenkapital erfasst worden.
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Als finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten erfasste Finanzinstrumente werden grundsätzlich getrennt ausgewiesen.
Der erstmalige Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Für die Folgebewertung werden die Finanzinstrumente einer der in IFRS 9 angeführten Bewertungskategorien zugeordnet:
Bei als Eigenkapitalinstrumente klassifizierten finanziellen Vermögenswerten besteht das Wahlrecht, diese erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (ohne Recycling) zu bewerten.
Finanzielle Vermögenswerte beinhalten insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände, derivative finanzielle Vermögenswerte sowie marktgängige Wertpapiere und ähnliche Geldanlagen und Finanzinvestitionen. Die Klassifizierung von Finanzinstrumenten basiert auf dem Geschäftsmodell, in welchem die Instrumente gehalten werden, sowie der Zusammensetzung der vertraglichen Zahlungsströme.
Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit vertraglichen Zahlungen, die ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag bestehen und die mit dem Ziel gehalten werden, die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen, wie z.B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus Finanzierungsleasing oder Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Geschäftsmodell "Halten").
Nach dem erstmaligen Ansatz werden diese finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen für erwartete Ausfälle bewertet. Gewinne und Verluste werden im Konzernergebnis erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird. Die Zinseffekte aus der Anwendung der Effektivzinsmethode sowie Effekte aus der Währungsumrechnung werden ebenfalls erfolgswirksam erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit vertraglichen Zahlungen, die ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag bestehen und die sowohl mit dem Ziel gehalten werden, die vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu vereinnahmen als auch Verkäufe zu tätigen (Geschäftsmodell "Halten und Veräußern"). Bei Finanzinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (mit Recycling) bewertet werden, werden Zinserträge, Neubewertungen von Währungsumrechnungsgewinnen und -verlusten sowie Wertminderungsaufwendungen oder Wertaufholungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und so berechnet, wie bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten. Die verbleibenden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Bei Ausbuchung wird der im sonstigen Ergebnis erfasste kumulierte Gewinn oder Verlust aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Beim erstmaligen Ansatz kann der Konzern unwiderruflich die Wahl treffen, seine Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente zu klassifizieren, wenn sie die Definition von Eigenkapital nach IAS 32 (Finanzinstrumente: Darstellung) erfüllen und nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Die Klassifizierung erfolgt einzeln für jedes Instrument.
Gewinne und Verluste aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden niemals in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Dividenden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger Ertrag erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung besteht, es sei denn, durch die Dividenden wird ein Teil der Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts zurückerlangt. In diesem Fall werden die Gewinne im sonstigen Ergebnis erfasst. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente werden nicht auf Wertminderung überprüft.
Der Konzern hat sich dafür entschieden, seine Eigenkapitalinstrumente in diese Kategorie einzuordnen.
Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, oder finanzielle Vermögenswerte, die zwingend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Finanzielle Vermögenswerte werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung oder des Rückkaufs in der nahen Zukunft erworben wurden.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts saldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.
Der Konzern erfasst bei allen Finanzinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste. Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Cashflows, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Cashflows, deren Erhalt der Konzern erwartet, abgezinst mit einem Näherungswert des ursprünglichen Effektivzinssatzes.
Erwartete Kreditverluste werden in zwei Schritten erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruht (12-Monats-ECL). Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, ist eine Risikovorsorge in Höhe der über die gesamte Restlaufzeit des jeweiligen Instruments erwarteten Kreditverluste zu erfassen, unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt (Gesamtlaufzeit-ECL).

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus Finanzierungsleasing und Vertragsvermögenswerten aus Kundenverträgen wendet die Kontron Gruppe eine vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste in Form eines Gesamtlaufzeit-ECL mittels Wertberichtigungsmatrix an. Daher verfolgt die Kontron Gruppe bei diesen Finanzinstrumenten Änderungen des Kreditrisikos nicht nach, sondern erfasst stattdessen zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge auf Basis der Gesamtlaufzeit-ECL.
Die Wertberichtigungsquoten werden auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer in Tagen bestimmt. Die Berechnung umfasst das wahrscheinlichkeitsgewichtete Ergebnis unter Berücksichtigung des Zinseffekts sowie angemessener und belastbarer Informationen über vergangene Ereignisse, aktuelle Gegebenheiten und künftig zu erwartende wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die zum Abschlussstichtag verfügbar sind.
Wertminderungen werden erfolgswirksam rückgängig gemacht, wenn der Grund für das Impairment entfällt oder eine Verbesserung vorliegt.
Ein vertraglicher Vermögenswert bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert erloschen sind, oder die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenwert an Dritte übertragen wurden.
Wenn der Konzern seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem Vermögenswert überträgt, bewertet er, ob und in welchem Umfang die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken bei ihm verbleiben.
Sämtliche finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet, im Falle von Darlehen und Verbindlichkeiten abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten.
Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten, Darlehen und Kontokorrentkredite sowie Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.
Nach der erstmaligen Erfassung werden die finanziellen Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Die Bankverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben die größte Bedeutung für den Konzernabschluss.
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die ihr zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder erloschen ist. Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Kreditgebers mit substantiell anderen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, so wird ein solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst.
Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte planmäßige, lineare Abschreibungen und Wertminderungen, bewertet. Die Anschaffungskosten umfassen den Anschaffungspreis, die Nebenkosten abzüglich Rabatte, Boni und Skonti sowie aktivierte Fremdkapitalkosten. Sind die Anschaffungskosten von bestimmten Komponenten einer Sachanlage gemessen an den gesamten Anschaffungskosten wesentlich, dann werden diese Komponenten einzeln angesetzt und abgeschrieben.
Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
| NUTZUNGSDAUER | JAHRE |
|---|---|
| Bauten und Bauten auf fremden Grund | 4 – 40 |
| Maschinen und maschinelle Anlagen | 3 – 10 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 – 10 |
| Fuhrpark | 3 – 6 |
| EDV-Ausstattung | 3 – 5 |
Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf prospektiv angepasst.
Bei Anlagenabgängen wird die Differenz zwischen den Buchwerten und dem Nettoveräußerungserlös erfolgswirksam in den übrigen Erträgen (Veräußerungserlös höher als Buchwert) oder in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Veräußerungserlös niedriger als Buchwert) erfasst.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Nebenkosten und Kostenminderungen bilanziert und planmäßig linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.
Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
| NUTZUNGSDAUER | JAHRE |
|---|---|
| Software, Lizenz- und Markenrechte | 2 – 10 |
|---|---|
| Entwicklungskosten und Technologie | 3 – 10 |
| Kundenbeziehungen | 3 – 5 |
Forschungskosten werden als Aufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Entwicklungskosten eines Projekts werden nur dann als immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn der Konzern sowohl die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts, die eine interne Nutzung oder einen Verkauf des Vermögenswerts ermöglicht, als auch die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen, nachweisen kann. Ferner muss der Konzern die Erwirtschaftung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens durch den Vermögenswert, die Verfügbarkeit von Ressourcen für Zwecke der Fertigstellung des Vermögenswerts und die Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zuzurechnenden Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können, belegen. Die Entwicklungskosten werden nach ihrem erstmaligen Ansatz unter Anwendung des Anschaffungskostenmodells, d.h. zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen, bilanziert. Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase und ab dem Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Die Abschreibung erfolgt über den Zeitraum, über den künftiger Nutzen zu erwarten ist. Während der Entwicklungsphase wird jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt.
Aktivierte Entwicklungskosten umfassen alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbare Einzel- und Gemeinkosten. Im Rahmen der Kaufpreisallokation werden für die Erwerbe immaterielle Vermögenswerte aktiviert, sofern die Voraussetzungen für eine bilanzielle Erfassung gem. IFRS 3 iVm. IAS 38 erfüllt sind.
Restbuchwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf prospektiv angepasst.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung, sondern werden mindestens einmal jährlich zum 31. Dezember auf mögliche Wertminderung überprüft. Dabei wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) bzw. Gruppe von CGUs, denen Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet sind, mit ihrem erzielbaren Betrag verglichen. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert eines Vermögenswerts. Der Nutzungswert ermittelt sich aus den diskontierten Zahlungsströmen, die basierend auf den vom Management genehmigten Finanzplänen ermittelt wurden. Diese umfassen einen Zeitraum von vier Jahren. Nach einem Zeitraum von vier Jahren anfallende Cashflows werden unter Verwendung einer Wachstumsrate von 1,0% (Vj.: 1,0%) extrapoliert, wobei eine wachstumsbedingte Thesaurierung berücksichtigt wird. In die Planung fließen die Erfahrungen aus der Vergangenheit sowie aktuelle Einschätzungen des Managements über die zukünftige Marktentwicklung ein. Die prognostizierten Zahlungsströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) vor Steuern diskontiert. Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert der CGU, so wird zunächst der der CGU zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert wertgemindert. Im Falle eines den Geschäfts- oder Firmenwert übersteigenden Wertminderungsbedarfs erfolgt eine Abschreibung der verbleibenden Vermögenswerte der CGU in Relation ihrer Buchwerte, jedoch nicht unter deren jeweils erzielbaren Betrag. Darüber hinaus wird auch unterjährig ein Werthaltigkeitstest durchgeführt, sofern ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt.
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden regelmäßig überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen.
Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor, wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt und, sofern notwendig, eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag vorgenommen. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert eines Vermögenswerts. Der Nutzungswert ist der Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswerts und dem Abgang am Ende seiner Nutzungsdauer erwartet werden.
Für Vermögenswerte, mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts, wird zu jedem Bilanzstichtag eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Wenn solche Anhaltspunkte vorliegen, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrags des Vermögenswerts vor. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung der Annahmen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden. Die Wertaufholung ist dahingehend begrenzt, dass der Buchwert eines Vermögenswerts weder seinen erzielbaren Betrag noch den Buchwert übersteigen darf, der sich nach Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen ergeben hätte, wenn in früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten angesetzt. In den Herstellungskosten werden neben den direkt zurechenbaren Kosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten, sowie Abschreibungen einbezogen. Dabei werden fixe Gemeinkosten auf Grundlage der Normalauslastung der Produktionsanlagen berücksichtigt. Wertberichtigungen auf Vorräte werden vorgenommen, soweit die Anschaffungs- oder Herstellungskosten über den erwarteten Nettoveräußerungserlösen liegen.
Im Gegenzug für die Übertragung zugesagter Güter und Dienstleistungen werden vom Kunden Zahlungen als Vergütung geleistet. Ein Vertragsvermögenswert stellt den bedingten Anspruch auf eine Gegenleistung für die vollständige Erfüllung der vertraglichen Leistungen dar. Wenn der Anspruch auf Erhalt der Gegenleistung unbedingt wird, wird entsprechend eine Forderung erfasst. Die Vertragsverpflichtungen beziehen sich auf Zahlungen, die vorzeitig, also vor der Erfüllung der vertraglichen Leistungen, erhalten wurden. Vertragsverpflichtungen werden als Umsatzerlöse erfasst, sobald die vertraglichen Leistungen erbracht wurden.
Der Bilanzposten "Liquide Mittel" umfasst den Kassenbestand, Bankguthaben sowie kurzfristige Einlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von weniger als drei Monaten. Für Zwecke der Konzerngeldflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente die oben definierten liquiden Mittel abzüglich liquider Mittel mit Verfügungsbeschränkungen sowie Kontokorrentverbindlichkeiten.
Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Diese Vermögenswerte werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Wertminderungen werden für diese Vermögenswerte erfasst, sofern der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten unterhalb des Buchwerts liegt. Im Fall einer späteren Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten ist die zuvor erfasste Wertminderung rückgängig zu machen. Die Zuschreibung ist auf die zuvor für die betreffenden Vermögenswerte erfassten Wertminderungen begrenzt.
Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte und Schulden werden in der Bilanz separat als kurzfristige Posten ausgewiesen.
Sind die Voraussetzungen zur Klassifizierung von Vermögenswerten als zur Veräußerung gehalten nicht mehr erfüllt, sind die Vermögenswerte nicht mehr als zur Veräußerung gehalten auszuweisen. Die Vermögenswerte sind zu bewerten mit dem niedrigeren Wert aus dem Buchwert, der sich ergeben hätte, wenn der Vermögenswert nicht als zur Veräußerung gehalten klassifiziert worden wäre, und dem erzielbaren Betrag zum Zeitpunkt, zu dem die Voraussetzungen zur Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten nicht mehr erfüllt sind.
Aufgegebene Geschäftsbereiche sind nicht im Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen enthalten und werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in einem gesonderten Posten als Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen dargestellt.
Weitere Erläuterungen hierzu sind in Abschnitt D, Note (22) enthalten. Alle anderen Anhangangaben enthalten Beträge von fortgeführten Aktivitäten, sofern nichts anderes angegeben ist.
Als Ertragsteuern werden die in den einzelnen Ländern erhobenen laufenden Steuern auf den steuerpflichtigen Gewinn sowie die erfolgswirksame Veränderung der latenten Steuern ausgewiesen.
Die laufenden ausgewiesenen Ertragsteuern werden auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen in der Höhe erfasst, in der sie voraussichtlich bezahlt werden müssen. Steuerforderungen werden mit Steuerverbindlichkeiten saldiert dargestellt, wenn sie gegenüber derselben Abgabenbehörde bestehen und ein verrechenbarer Anspruch vorhanden ist.
Die Ermittlung latenter Steuern erfolgt gemäß IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode. Hiernach sind für die temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanz und der Konzernbilanz latente Steuern zu bilden (Temporary-Concept). Hiervon ausgenommen sind latente Steuern aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld aus einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst hat. Daneben sind grundsätzlich auch latente Steuern aus Verlustvorträgen zu erfassen.
Latente Steueransprüche für abzugsfähige temporäre Unterschiede, noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und nicht genutzte Steuergutschriften werden nur in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können.
Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag in Kraft waren.

Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt, soweit eine Identität der Steuergläubiger besteht und die Aufrechnung rechtlich zulässig ist.
Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gesellschaft eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund eines vorangegangenen Ereignisses hat, ein Ressourcenabfluss wahrscheinlich und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Schätzungen. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie z. B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung der Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen.
Langfristige Rückstellungen werden, sofern der Abzinsungseffekt wesentlich ist, in Höhe des Barwerts der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme angesetzt.
Rückstellungen für langfristige Personalverpflichtungen beinhalten Pensionszusagen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder, welche auf Basis von versicherungsmathematischen Methoden gemäß IAS 19 unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected Unit Credit Method) berechnet werden.
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation = DBO) wird aufgrund der zurückgelegten Dienstzeit und der erwarteten Gehaltsentwicklung berechnet. Die Neubewertungen, die auf erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen basieren, werden in der Periode ihres Entstehens – mit Ausnahme der Jubiläumsrückstellungen – im sonstigen Ergebnis direkt im Eigenkapital erfasst. Ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird unabhängig von der Verfallbarkeit im Zeitpunkt der Zusage sofort erfolgswirksam erfasst.
Leistungsorientierte Pensionszusagen bestehen gegenüber Mitarbeitern in Deutschland und Frankreich. In Deutschland wird der gesetzliche Rahmen für die betriebliche Altersversorgung durch das Betriebsrentengesetz vorgegeben. In Frankreich bestehen gesetzliche und tarifliche Bestimmungen durch die das Unternehmen verpflichtet ist, bei Pensionierung Einmalzahlungen an seine Mitarbeiter zu leisten. Die Zahlungen sind tariflich geregelt und basieren auf der Dauer der Betriebszugehörigkeit sowie dem Endgehalt vor der Pensionierung.
Abfertigungsrückstellungen betreffen hauptsächlich Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern nach österreichischem Recht, deren Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat. Die Abfertigungen nach österreichischem Recht sind einmalige Abfindungen, die aufgrund arbeitsrechtlicher Vorschriften bei Kündigung der Arbeitnehmer durch den Dienstgeber sowie regelmäßig bei Pensionsantritt bezahlt werden müssen. Die Abfertigungszahlung richtet sich nach der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe der Bezüge. Ähnliche Verpflichtungen bestehen bei den polnischen und slowenischen Tochtergesellschaften.
Leistungen für beitragsorientierte Versorgungspläne aufgrund gesetzlicher oder freiwilliger Verpflichtungen werden im Zeitpunkt des Anfalls als Aufwand erfasst.
Bei Vertragsbeginn beurteilt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Um zu beurteilen, ob ein Vertrag das Recht zur Kontrolle eines identifizierten Vermögenswerts beinhaltet, legt der Konzern die Definition eines Leasingverhältnisses nach IFRS 16 zugrunde.
Zu Nutzungsbeginn werden alle Leasingverhältnisse mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen mit einer Laufzeit von höchstens 12 Monaten und von Leasingverhältnissen über Vermögenswerte von geringem Wert als Nutzungsrecht und als Leasingverbindlichkeit in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen in der Bilanz erfasst. Enthält eine Vereinbarung sowohl Leasingkomponenten als auch Nicht-Leasingkomponenten, erfolgt eine Aufteilung der Leasingzahlungen auf die beiden Komponenten auf Basis ihrer relativen Einzelveräußerungspreise und die Nicht-Leasingzahlungen werden im Aufwand erfasst.
Die Leasingverbindlichkeit wird in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen über die hinreichend sichere Nutzungsperiode erfasst. Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen umfassen:
Die Zahlungsreihe wird mit dem impliziten Zins des Leasingverhältnisses oder, sofern dieser nicht ohne Weiteres bestimmbar ist, dem adäquaten Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingverhältnisses abgezinst. Alle übrigen variablen Zahlungen werden als Aufwand erfasst. Die Leasingverbindlichkeit wird nach der Effektivzinsmethode bewertet und fortgeschrieben. Sie wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Index- oder (Zins-)Satzänderung verändern, wenn der Konzern seine Schätzung zu den voraussichtlichen Zahlungen im Rahmen einer Restwertgarantie anpasst, wenn der Konzern seine Einschätzung über die Ausübung einer Kauf-, Verlängerungs- oder Kündigungsoption ändert oder sich eine de facto feste Leasingzahlung ändert. Bei einer solchen Neubewertung der Leasingverbindlichkeit wird eine entsprechende Anpassung des Buchwerts des Nutzungsrechts vorgenommen bzw. wird diese erfolgswirksam vorgenommen, wenn sich der Buchwert des Nutzungsrechts auf Null verringert hat.
Die Anschaffungskosten des Nutzungsrechts entsprechen grundsätzlich der Höhe der Leasingverbindlichkeit im Zugangszeitpunkt. Diese sind zusätzlich um anfängliche direkte Kosten zu erhöhen. Anreizzahlungen des Leasinggebers, die bereits zugeflossen sind, verringern die Anschaffungskosten. Im Rahmen der Folgebewertung wird das Nutzungsrecht über die Laufzeit des Leasingverhältnisses planmäßig linear abgeschrieben und ggf. um außerplanmäßige Wertminderungen angepasst. Geht der angemietete Vermögenswert am Ende des Leasingverhältnisses in das Eigentum des Konzerns über oder ist eine Kaufoption bzw. ein Andienungsrecht hinreichend sicher, dann wird das Nutzungsrecht über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Vermögenswerts abgeschrieben.
Die Laufzeit des Leasingverhältnisses ist der hinreichend sichere Zeitraum, über den ein Vermögenswert angemietet wird. Neben der nichtkündbaren Grundmietzeit werden zusätzliche Perioden aus Verlängerungsoptionen einbezogen, sofern ihre Inanspruchnahme mit Nutzungsbeginn hinreichend sicher ist, sowie Kündigungszeiträume, sofern ihre Ausübung nicht hinreichend sicher ist. Diese Einschätzung wird überprüft, wenn entweder nicht in der Kontrolle des Leasingnehmers liegende Ereignisse oder wesentliche Änderungen der Umstände eintreten, welche eine Änderung der Laufzeit notwendig machen. Die Laufzeit des Leasingverhältnisses wird angepasst, wenn eine Verlängerungsoption ausgeübt wird bzw. eine Kündigungsoption nicht ausgeübt wird und diese in der ursprünglichen Einschätzung nicht berücksichtigt waren. Die Anpassung der Leasinglaufzeit führt zu einer geänderten künftigen Zahlungsreihe und somit zu einer Neubewertung der Leasingverbindlichkeit unter Verwendung des aktuellen Zinssatzes. Der entstandene Differenzbetrag wird erfolgsneutral im Nutzungsrecht erfasst. Ausbuchungsbeträge, die den Buchwert des Nutzungsrechts übersteigen, werden erfolgswirksam als Aufwand erfasst.
Bei Vorliegen der Voraussetzungen für einen Finanzierungsleasingvertrag wird der Barwert der künftigen Leasingzahlungen (Nettoinvestitionswert) als Forderung gegenüber dem Leasingnehmer bilanziert. Der Unterschiedsbetrag zwischen den Brutto-Leasingforderungen und dem Nettoinvestitionswert ist als noch nicht realisierter Finanzertrag abgegrenzt. Die Finanzerträge werden über die Laufzeit der Verträge durch eine konstante periodische Verzinsung der ausstehenden Nettoinvestitionen verteilt.
Vermögenswerte, die im Rahmen von operativen Leasingverträgen an Kunden vermietet werden, werden unter den Sachanlagen ausgewiesen und über die gewöhnliche Nutzungsdauer entsprechend der Behandlung des Sachanlagevermögens abgeschrieben. Die hieraus resultierenden Mieterträge werden linear während der Dauer des Mietvertrages ertragswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die Kontron AG bewertet Finanzinstrumente, wie beispielsweise Derivate oder bedingte Kaufpreisverpflichtungen, zu jedem Abschlussstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert. Die beizulegenden Zeitwerte von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten sind dem Abschnitt E, Note (33) zu entnehmen.
Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld oder am vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. die Schuld, sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist, erfolgt.
Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht-finanziellen Vermögenswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste Verwendung des Vermögenswerts oder durch dessen Verkauf an einen anderen Marktteilnehmer, der für den Vermögenswert die höchste und beste Verwendung findet, wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen.
Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und die Verwendung nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering zu halten.
Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:
C.
Die Umsatzerlöse teilen sich wie folgt auf:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
|---|---|---|---|
| Verkauf von Eigentechnologieprodukten (Hard- und Software) | 518.169 | 454.158 | 454.158 |
| Verkauf von Produkten Dritter (Hard- und Software) | 234.663 | 246.103 | 384.778 |
| Erbringung von wiederkehrenden Betriebsdienstleistungen | 336.756 | 288.724 | 455.714 |
| Erbringung von einmaligen Projektdienstleistungen | 6.507 | 13.950 | 47.303 |
| Gesamte Erlöse aus Verträgen mit Kunden | 1.096.095 | 1.002.935 | 1.341.953 |
| davon Inland | 102.568 | 105.578 | 108.211 |
| davon Ausland | 993.527 | 897.357 | 1.233.742 |
Die Zuordnung der Umsatzerlöse nach der Kategorie Inland/Ausland erfolgt nach dem jeweiligen Sitz des Kunden.
| 2022 IN TEUR |
IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| Verkauf von Eigentechnologieprodukten (Hard- und Software) |
0 | 408.640 | 109.529 | 518.169 |
| Verkauf von Produkten Dritter (Hard- und Software) | 95.077 | 139.402 | 184 | 234.663 |
| Erbringung von wiederkehrenden Betriebsdienstleistungen |
125.847 | 191.304 | 19.605 | 336.756 |
| Erbringung von einmaligen Projektdienstleistungen | 522 | 5.985 | 0 | 6.507 |
| Gesamte Erlöse aus Verträgen mit Kunden | 221.446 | 745.331 | 129.318 | 1.096.095 |
| 2021 IN TEUR (ANGEPASST) |
IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| Verkauf von Eigentechnologieprodukten (Hard- und Software) |
0 | 361.007 | 93.151 | 454.158 |
| Verkauf von Produkten Dritter (Hard- und Software) | 88.403 | 157.380 | 320 | 246.103 |
| Erbringung von wiederkehrenden Betriebsdienstleistungen |
122.644 | 156.528 | 9.552 | 288.724 |
| Erbringung von einmaligen Projektdienstleistungen | 8.761 | 4.552 | 637 | 13.950 |
| Gesamte Erlöse aus Verträgen mit Kunden | 219.808 | 679.467 | 103.660 | 1.002.935 |
| 2021 IN TEUR (VOR ANPASSUNG) |
IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| Verkauf von Eigentechnologieprodukten (Hard- und Software) |
0 | 361.007 | 93.151 | 454.158 |
| Verkauf von Produkten Dritter (Hard- und Software) | 227.078 | 157.380 | 320 | 384.778 |
| Erbringung von wiederkehrenden Betriebsdienstleistungen |
289.634 | 156.528 | 9.552 | 455.714 |
| Erbringung von einmaligen Projektdienstleistungen | 42.114 | 4.552 | 637 | 47.303 |
| Gesamte Erlöse aus Verträgen mit Kunden | 558.826 | 679.467 | 103.660 | 1.341.953 |
Von den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres 2022 entfallen TEUR 0 (Vj. angepasst: TEUR 0; vor Anpassung: TEUR 2.295) auf Vermittlungsleistungen, die mit ihrem Nettobetrag erfasst sind.
Verkäufe mit Rückgaberecht wurden im Geschäftsjahr 2022 nicht getätigt.
| IN TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 (REKLASS.) |
|---|---|---|
| Vertragsvermögenswerte | 55.288 | 51.489 |
| Vertragsverpflichtungen | 84.025 | 101.977 |
Vertragsvermögenswerte werden zunächst für Umsätze aus Entwicklungs- und IT-Projekten angesetzt, bei denen die Kontron ihren vertraglichen Verpflichtungen (teilweise) nachgekommen ist, bevor der Kunde die Gegenleistung bezahlt hat beziehungsweise diese fällig gestellt wurde. Mit Fälligstellung wird der entsprechende Vertragsvermögenswert in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert.
Die Vertragsvermögenswerte zum 31. Dezember 2021 sind nach Reklassifizierung von TEUR 18.461 aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt, da eine entsprechende Fakturierung noch nicht erfolgt war.
Die Entwicklung der Vertragsvermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| IN TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 (REKLASS.) |
|---|---|---|
| Stand 1.1. | 51.489 | 23.754 |
| Zugänge | 41.958 | 44.193 |
| Teilabrechnungen | -30.838 | -16.537 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | -7.232 | 0 |
| Währungsumrechnung | -89 | 79 |
| Stand 31.12. | 55.288 | 51.489 |
Die Vertragsverpflichtungen beinhalten im Wesentlichen Kundenanzahlungen und erhaltene Vorauszahlungen für Projektdienstleistungen, für die die vertraglich zugesicherten Güter und Dienstleistungen von Kontron noch nicht (vollständig) an den Kunden übertragen beziehungsweise erbracht wurden. Von den Vertragsverbindlichkeiten sind TEUR 5.532 (Vj.: TEUR 16.952) in den langfristigen und TEUR 78.493 (Vj.: TEUR 85.025) in den kurzfristigen Schulden ausgewiesen.
Die Entwicklung der Vertragsverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Stand 1.1. | 101.977 | 85.992 |
| Zugänge | 70.185 | 63.325 |
| Als Umsatz erfasst | -53.885 | -48.374 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Schulden | -31.612 | 0 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -1.443 | 0 |
| Währungsumrechnung | -1.197 | 1.034 |
| Stand 31.12. | 84.025 | 101.977 |

Die Leistungsverpflichtung beim Verkauf von Eigentechnologieprodukten wird zu jenem Zeitpunkt erfüllt, zu dem die Verfügungsgewalt über den Vermögenswert auf den Kunden übergeht. Dies ist im Allgemeinen bei Lieferung der Eigentechnologieprodukte unter Berücksichtigung der jeweils vereinbarten Incoterms der Fall. Das übliche Zahlungsziel liegt in der Regel zwischen 30 und 90 Tagen nach Auslieferung. Preisnachlässe oder Mengenrabatte werden nur in Ausnahmefällen gewährt. Gleiches gilt für Rückgaberechte: vielmehr werden den Kunden in diesen Fällen im Rahmen von Teststellungen oder Proof-of-Concepts die Eigentechnologieprodukte unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Der Konzern gewährt übliche Gewährleistungsrechte für gelieferte eigene Produkte die eine Zusicherung darstellen, dass das betreffende Produkt den vertraglich vereinbarten Spezifikationen entspricht (sog. assurance-type warranty). In wenigen Fällen werden zusätzlich verlängerte Gewährleistungen oder Wartungsdienstleistungen angeboten, die in einem kombinierten Vertrag eine separate Leistungsverpflichtung darstellen. In diesen Fällen wird die Gesamtvergütung zwischen den Leistungsverpflichtungen auf Basis relativer Einzelveräußerungspreise aufgeteilt und Umsatzerlöse werden über den Zeitraum der Gewährleistung oder Wartung realisiert.
Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung bei dem Handel mit Produkten Dritter, beispielsweise HP, IBM, Cisco oder Microsoft, bei denen der Verkauf der Hard- und Software die einzige Leistungsverpflichtung darstellt, erfolgt zu jenem Zeitpunkt, zu dem die Verfügungsgewalt über den Vermögenswert auf den Kunden übergeht. Dies ist im Allgemeinen bei Lieferung der Produkte der Fall. Das übliche Zahlungsziel liegt in der Regel zwischen 14 und 30 Tagen nach Auslieferung. Nachträgliche Preisnachlässe, Mengenrabatte oder Rückgaberechte werden nur in Ausnahmefällen gewährt. Die gesetzliche Gewährleistungsverpflichtung liegt in diesen Fällen beim Hersteller der Produkte. Die Kontron wird hier lediglich, gegen gesonderte Beauftragung und Bezahlung des Herstellers, als Erfüllungsgehilfe für die Abwicklung der Gewährleistungsverpflichtung des Herstellers tätig.
In den überwiegenden Fällen bilden diverse Beratungsleistungen im Umfeld der Produktauswahl oder der Lizenzoptimierung zusammen mit der eigentlichen Übertragung der Softwarelizenz eine einheitliche Leistungsverpflichtung, weshalb davon auszugehen ist, dass die Kontron als Prinzipal tätig wird. Nur in Ausnahmefällen betreibt die Kontron reinen Lizenzhandel (wie beispielsweise ein Value Added Reseller). Hier erlangt der Konzern keine Verfügungsmacht über die gelieferten Produkte beziehungsweise Lizenzen, bevor diese an den Kunden übertragen werden. In diesen Fällen ist die Kontron daher als Agent tätig und erfasst Umsatzerlöse nur in Höhe der Nettobeträge, auf die als Gegenleistung für die Vermittlungstätigkeit ein Anspruch besteht.
Die Leistungsverpflichtung bei wiederkehrenden Betriebsdienstleistungen, wie Wartungs- und Betreuungsverträge für IT-Infrastruktur und Applikationen, wird über den Zeitraum der zugrundeliegenden Verträge erfüllt. Die Rechnungsstellung erfolgt in der Regel monatlich bei einem Zahlungsziel zwischen 14 und 30 Tagen. Preisnachlässe bestehen in diesem Bereich nicht.
Die Leistungsverpflichtung bei Projektdienstleistungen wird über die Laufzeit der Projekte erfüllt. Die Umsatzrealisierung erfolgt in diesem Bereich zeitraumbezogen entsprechend dem Fortschritt der erbrachten Leistungen. Die Zahlung wird in der Regel mit Erreichung vertraglich festgelegter Ecktermine fällig bei einem Zahlungsziel zwischen 14 und 30 Tagen. Einige Verträge sehen zudem Vorauszahlungen der Kunden vor.
Den zum 31. Dezember 2022 nicht oder nur teilweise erfüllten Leistungsverpflichtungen des Konzerns stehen zukünftige Umsatzerlöse (Transaktionspreise) im Geschäftsjahr 2023 sowie den folgenden Geschäftsjahren gegenüber:
| IN TEUR | IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| Geschäftsjahr 2023 | 111.430 | 512.704 | 211.896 | 836.030 |
| Darauffolgende Geschäftsjahre | 10.031 | 556.092 | 57.412 | 623.535 |
| IN TEUR | IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| Geschäftsjahr 2022 | 93.774 | 439.361 | 105.541 | 638.676 |
| Darauffolgende Geschäftsjahre | 43.057 | 439.489 | 38.461 | 521.007 |
Im Geschäftsjahr 2022 wurden Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 23.393 (Vj. angepasst: TEUR 21.223; vor Anpassung: TEUR 21.455) aktiviert.
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich aus folgenden Posten zusammen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
|---|---|---|---|
| Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten | 1.411 | 245 | 251 |
| Erträge aus der Auflösung bedingter Gegenleistungen | 11.223 | 7.613 | 7.613 |
| Kostenweiterbelastungen, Schadensvergütungen | 253 | 131 | 447 |
| Erträge aus Vertragsverletzungen durch Kunden | 16 | 20 | 20 |
| Erträge aus Anlagenverkäufen | 229 | 1.891 | 2.276 |
| Erträge aus Vermietungen | 442 | 494 | 628 |
| Erträge aus abgeschriebenen Forderungen | 48 | 96 | 96 |
| Erträge aus Leistungsverrechnung an aufgegebenen Geschäftsbereich | 4.073 | 3.644 | 0 |
| Sonstige Erträge | 1.956 | 478 | 2.198 |
| Summe sonstige betriebliche Erträge | 19.651 | 14.612 | 13.529 |
Die Erträge aus der Auflösung bedingter Gegenleistungen in Höhe von TEUR 11.223 resultieren aus der Anpassung oder Ausbuchung von Kaufpreisverbindlichkeiten im Zusammenhang mit den in den Vorperioden getätigten Unternehmensakquisitionen. Im Vorjahr resultierten daraus Erträge in Höhe von TEUR 2.047 aus Earn-Out-Anpassungen an erzielte Unternehmensergebnisse, TEUR 468 standen im Zusammenhang mit einer finalen Abschlagszahlung und der darauffolgenden Auflösung der verbliebenen Kaufpreisverbindlichkeit. Weiters standen TEUR 5.099 im Zusammenhang mit der Ausübung einer vertraglich vereinbarten Call-Option, bei welcher der Ausübungspreis unter dem passivierten Betrag für die Put-Option lag. Für weitere Informationen siehe die Erläuterungen in Abschnitt D, Note (25).
Die Erträge aus Anlagenverkäufen im Vorjahr enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Veräußerung von Gebäuden sowie Erträge aus der Übertragung von Mietrechten.
Die Erträge aus Leistungsverrechnung an den aufgegebenen Geschäftsbereich enthalten Erträge aus Verrechnung von Kosten im Zusammenhang mit Management-Leistungen sowie mit Markennutzungsrechten.

Bei den Materialaufwendungen handelt es sich um die Aufwendungen für die Beschaffung und Lohnfertigung der vertriebenen Produkte einschließlich der Anschaffungsnebenkosten.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen setzen sich aus folgenden Posten zusammen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
|---|---|---|---|
| Materialaufwand | 570.521 | 492.337 | 614.115 |
| Bezogene Leistungen | 147.702 | 145.769 | 231.016 |
| Eingangsfrachten und sonstige | 8.414 | 6.552 | 6.599 |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen | 726.637 | 644.658 | 851.730 |
Der Personalaufwand gliedert sich wie folgt:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
|---|---|---|---|
| Gehälter und Löhne | 209.050 | 186.005 | 247.477 |
| Aufwendungen für Abfertigungen, Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen und ähnliche Verpflichtungen |
912 | 2.766 | 2.788 |
| Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
46.796 | 45.275 | 59.764 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 1.997 | 3.523 | 4.205 |
| Personalaufwand | 258.755 | 237.569 | 314.234 |
| ANZAHL DER MITARBEITERINNEN / MITARBEITER | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
| Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter Inland | 625 | 617 | 617 |
| Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter Ausland | 3.850 | 3.924 | 5.589 |
Der durchschnittliche Personalstand der fortgeführten Aktivitäten im Geschäftsjahr 2022 betrug 4.378 (Vj. angepasst: 4.509; vor Anpassung: 6.146).
In unterschiedlichen Tochtergesellschaften der Kontron Gruppe wurden in Zeiten der Lockdowns staatliche Unterstützungsleistungen wie Kurzarbeit in Anspruch genommen. Insgesamt betrugen die im abgelaufenen Geschäftsjahr in Anspruch genommenen Unterstützungsleistungen für Personalaufwendungen TEUR 341 (Vj. angepasst: TEUR 5.649; vor Anpassung: TEUR 5.891). Diese werden im Konzernabschluss mit den Personalaufwendungen saldiert ausgewiesen.
Der Aufwand für Abschreibungen setzt sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
|---|---|---|---|
| Abschreibungen auf Sachanlagen | 23.581 | 24.600 | 34.552 |
| Wertminderungen auf Sachanlagen | 551 | 0 | 0 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte | 22.448 | 25.412 | 29.041 |
| Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte | 25.429 | 0 | 0 |
| Abschreibungen gesamt | 72.009 | 50.012 | 63.593 |
Die Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte entfallen im Wesentlichen auf aktivierte Entwicklungsprojekte, die aufgrund der strategischen Neuausrichtung der Kontron nicht weiter verfolgt werden.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
|---|---|---|---|
| Miete und Leasingaufwand | 1.870 | 2.460 | 3.146 |
| Instandhaltungen und Betriebskosten | 15.893 | 12.091 | 14.269 |
| Versicherungen | 2.254 | 2.116 | 2.789 |
| Transportaufwand | 3.130 | 3.271 | 4.188 |
| Reise- und Fahrtaufwand, PKW | 8.198 | 5.770 | 8.887 |
| Post und Telekommunikation | 1.776 | 1.634 | 2.440 |
| Aufwand für beigestelltes Personal und Consulting | 14.053 | 10.734 | 12.943 |
| Werbeaufwand | 5.731 | 4.429 | 5.368 |
| Rechts- und Beratungsaufwand | 4.518 | 4.084 | 5.169 |
| Ausbildungskosten | 1.064 | 1.038 | 1.543 |
| Garantiefälle und Schadensfälle | 2.423 | 426 | 392 |
| Nicht aktivierungsfähige F&E Aufwendungen | 4.340 | 4.569 | 4.574 |
| Lizenzgebühren | 3.763 | 4.337 | 4.550 |
| Provisionen | 3.102 | 2.443 | 2.443 |
| Spesen des Geldverkehrs | 1.652 | 1.697 | 2.194 |
| Steuern und Abgaben, soweit sie nicht unter die Steuern vom Einkommen und Ertrag fallen |
2.660 | 2.402 | 3.143 |
| Diverse betriebliche Aufwendungen | 7.328 | 2.970 | 6.667 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 83.754 | 66.469 | 84.703 |
Im Posten Miete und Leasingaufwand sind Aufwendungen für Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit bis zu 12 Monaten in Höhe von TEUR 1.651 enthalten (Vj. angepasst: TEUR 2.249; vor Anpassung: TEUR 2.896). Aufwendungen in Höhe von TEUR 204 (Vj. angepasst: TEUR 210; vor Anpassung: TEUR 250) entfallen auf Leasingvereinbarungen mit geringem Wert.
Das Finanzergebnis gliedert sich wie folgt:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
|---|---|---|---|
| Bankzinsenertrag | 851 | 415 | 539 |
| Zinserträge aus Leasing | 515 | 331 | 393 |
| Sonstige Zinsen und Erträge | 45 | 611 | 654 |
| Finanzerträge | 1.411 | 1.357 | 1.586 |
| Bankzinsenaufwand | -6.579 | -4.867 | -5.189 |
| Zinsaufwand aus Leasing | -1.197 | -1.271 | -1.413 |
| Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Kaufpreisschulden | -286 | -2.120 | -2.120 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.987 | -722 | -1.317 |
| Finanzaufwendungen | -10.049 | -8.980 | -10.039 |
| Finanzergebnis | -8.638 | -7.623 | -8.453 |
Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
|---|---|---|---|
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | -498 | 554 | 597 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | -44 | -2 | -2 |
| Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten | -3.946 | -942 | -1.529 |
| Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert | 11.566 | 7.460 | 7.460 |
| Gesamt | 7.078 | 7.070 | 6.526 |
In die Ermittlung des Nettoergebnisses aus Finanzinstrumenten werden Wertberichtigungen und Zuschreibungen, Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung, Abgangsgewinne bzw. -verluste und sonstige erfolgswirksame Änderungen von Zeitwerten von Finanzinstrumenten einbezogen. Im Nettoergebnis der Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert sind Auflösungen aus bedingten Gegenleistungen für Unternehmenserwerbe enthalten, insbesondere aus der Kaufpreisanpassung im Zusammenhang mit dem Erwerb der Iskratel Gruppe in Höhe von TEUR 10.369 (Vj.: TEUR 1.876).

Der Ertragsteueraufwand teilt sich folgendermaßen auf:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
|---|---|---|---|
| Tatsächliche Ertragsteuern | -10.634 | -4.690 | -8.972 |
| Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen | 9.143 | -562 | -1.193 |
| Aufwand/Ertrag aufgrund der Erfassung steuerlicher Verlustvorträge | -689 | 3.264 | 4.905 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesener Steueraufwand |
-2.180 | -1.988 | -5.260 |
Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten Ertragsteueraufwand, der sich theoretisch bei Anwendung des aktuellen inländischen Ertragsteuersatzes von 25% (Vj.: 25%) auf Konzernebene ergeben würde, zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand im Konzern:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | -10.654 | 32.439 | 54.224 |
| Ertragsteueraufwand zum Steuersatz von 25% (Vj.: 25%) | 2.664 | -8.110 | -13.556 |
| Abweichende ausländische Steuersätze | 639 | 250 | 1.341 |
| Steueraufwand/-ertrag aus Vorperioden | -336 | -1.097 | -944 |
| Wertveränderung im Ansatz latenter Steuern | -1.760 | 3.440 | 4.905 |
| Nutzung von zuvor nicht aktivierten Verlustvorträgen | 1.671 | 3.398 | 3.899 |
| Nicht aktivierte Verlustvorträge des laufenden Jahres | -5.425 | -3.102 | -3.191 |
| Nicht steuerwirksame Erträge/Aufwendungen | 588 | 2.981 | 1.956 |
| Sonstige Abweichungen | -221 | 252 | 330 |
| Ausgewiesener Ertragsteueraufwand/-ertrag | -2.180 | -1.988 | -5.260 |
Am 10. August 2022 hat die Kontron AG im Rahmen des Projekts "Focus" mit der VINCI Energies S.A. Verträge über den Verkauf eines wesentlichen Geschäftszweigs innerhalb des IT-Services Geschäfts der Kontron Gruppe abgeschlossen – nähere Erläuterungen siehe Abschnitt A unter "Projekt "Focus" – Veräußerung erheblicher Teile des IT-Services Geschäfts". Als Folge dieser Vereinbarung werden die betroffenen Gesellschaften des IT-Services Geschäfts der Kontron Gruppe als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen. Die Vorjahreswerte wurden rückwirkend angepasst.
Das Ergebnis der aufgegebenen Aktivitäten der Berichts- und der Vergleichsperiode setzt sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 387.418 | 339.018 |
| Aktivierte Entwicklungskosten | 372 | 232 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1.667 | 2.561 |
| Gewinn aus dem Verkauf des aufgegebenen Geschäftsbereichs | 234.503 | 0 |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen | -246.414 | -207.072 |
| Personalaufwand | -79.414 | -76.665 |
| Abschreibungen | -12.919 | -13.581 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -28.260 | -21.878 |
| Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit | 256.953 | 22.615 |
| Finanzerträge | 192 | 231 |
| Finanzaufwendungen | -1.428 | -1.061 |
| Finanzergebnis | -1.236 | -830 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 255.717 | 21.785 |
| Ertragsteuern | -11.003 | -3.272 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern aus aufgegebenen Aktivitäten | 244.714 | 18.513 |
Im Gewinn aus dem Verkauf des aufgegebenen Geschäftsbereichs sind direkt der Veräußerung zurechenbare Aufwendungen in Höhe von TEUR 11.763 enthalten. Aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs sind keine Ertragsteuern angefallen.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division des den Aktionären der Kontron AG zurechenbaren Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Berichtszeitraum ausgegebenen Stammaktien. Von der Gesellschaft gehaltene eigene Anteile werden bei der Berechnung der durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien in Abzug gebracht.
Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird das Periodenergebnis um alle Veränderungen in Aufwendungen und Erträgen bereinigt, die sich aus einer Umwandlung der ausstehenden Aktienoptionen ergeben hätten. Für die Berechnung der Stückzahl der Aktien wurde die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Berichtszeitraum ausgegebenen Stammaktien um die gewichtete durchschnittliche Zahl der Aktien, welche sich aus der Umwandlung aller Aktienoptionen in Stammaktien ergeben würde, erhöht.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 hat die Gesellschaft vier Aktienoptionsprogramme beschlossen. Des Weiteren wurden im Geschäftsjahr 2020 auf Grundlage eines von der österreichischen Finanzmarktaufsicht genehmigten Prospekts 2.000.000 Aktienoptions-
scheine, bestehend aus 1.500.000 zugeteilten und 500.000 öffentlich angebotenen Aktienoptionsscheinen, ausgegeben. Diesbezügliche Erläuterungen sind dem Abschnitt D, Note (23) und dem Abschnitt E, Note (38), zu entnehmen.
Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird unter der Annahme ermittelt, dass sämtliche Optionsrechte aus den vier Aktienoptionsprogrammen ausgeübt werden. Eine Einbeziehung der Aktienoptionsscheine erfolgt nicht, da dies erst mit Erreichung des Ausübungspreises in Höhe von EUR 32,86 zu erfolgen hat.
| 2022 | 2021 | ||
|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten | TEUR | -12.834 | 30.451 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern aus aufgegebenen Aktivitäten | TEUR | 244.714 | 18.513 |
| Periodenergebnis zurechenbar den Anteilsinhabern ohne beherrschenden Einfluss |
TEUR | -576 | 704 |
| Konzernergebnis nach Abzug von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss |
TEUR | 232.456 | 48.260 |
| Durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien (unverwässert) | Stück in Tausend | 63.631 | 63.958 |
| Durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien (verwässert) | Stück in Tausend | 64.828 | 64.958 |
| Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten (unverwässert) | EUR/Stück | -0,19 | 0,47 |
| Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten (verwässert) | EUR/Stück | -0,19 | 0,46 |
Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der durchschnittlich im Umlauf befindlichen Aktien unverwässert und verwässert:
| DURCHSCHNITTLICH IM UMLAUF BEFINDLICHE AKTIEN UNVERWÄSSERT (STÜCK IN TAUSEND) |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Ausgegebene Aktien zum 1. Jänner | 66.096 | 66.096 |
| Auswirkung eigener Aktien sowie aufgrund von Einziehung nach Beschluss der Hauptversammlung |
-2.466 | -2.138 |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien unverwässert zum 31. Dezember | 63.631 | 63.958 |
| DURCHSCHNITTLICH IM UMLAUF BEFINDLICHE AKTIEN VERWÄSSERT (STÜCK IN TAUSEND) |
2022 | 2021 |
| Ausgegebene Aktien zum 1. Jänner | 63.631 | 63.958 |
| Auswirkung der ausgegebenen Aktienoptionen | 1.197 | 1.000 |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien verwässert zum 31. Dezember | 64.828 | 64.958 |
Die Sachanlagen entwickelten sich wie folgt:
| IN TEUR | GRUNDSTÜCKE, GEBÄUDE UND EINBAUTEN IN FREMDGEBÄUDE |
ANDERE ANLAGEN, BETRIEBS- UND GESCHÄFTSAUSSTATTUNG |
NUTZUNGS RECHTE |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | ||||
| Stand zum 1. Jänner 2022 | 64.547 | 65.176 | 95.914 | 225.637 |
| Zugänge | 966 | 9.231 | 13.620 | 23.817 |
| Zugänge Änderung Konsolidierungskreis | 15 | 47 | 681 | 743 |
| Umgliederungen | 7 | 222 | -229 | 0 |
| Abgänge | -2.411 | -7.732 | -13.228 | -23.371 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -11 | -387 | -2.054 | -2.452 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte |
-11.473 | -15.598 | -25.727 | -52.798 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 694 | 2.429 | 416 | 3.539 |
| Stand zum 31. Dezember 2022 | 52.334 | 53.388 | 69.393 | 175.115 |
| KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN | ||||
| Stand zum 1. Jänner 2022 | 9.431 | 34.175 | 49.495 | 93.101 |
| Zugänge | 2.203 | 10.469 | 16.913 | 29.585 |
| Umgliederungen | 8 | 89 | -97 | 0 |
| Abgänge | -2 | -5.200 | -11.401 | -16.603 |
| Abgang Änderung Konsolidierungskreis | -1 | -93 | -1.416 | -1.510 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte |
-2.277 | -11.191 | -14.838 | -28.306 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 621 | 2.427 | 323 | 3.371 |
| Stand zum 31. Dezember 2022 | 9.983 | 30.676 | 38.979 | 79.638 |
| Buchwerte zum 31. Dezember 2022 | 42.351 | 22.712 | 30.414 | 95.477 |

| IN TEUR | GRUNDSTÜCKE, GEBÄUDE UND EINBAUTEN IN FREMDGEBÄUDE |
ANDERE ANLAGEN, BETRIEBS- UND GESCHÄFTSAUSSTATTUNG |
NUTZUNGS RECHTE |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | ||||
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 60.274 | 50.283 | 90.084 | 200.641 |
| Zugänge | 2.882 | 18.498 | 14.001 | 35.381 |
| Zugänge Änderung Konsolidierungskreis | 502 | 304 | 320 | 1.126 |
| Umgliederungen | 1.211 | -1.211 | 0 | 0 |
| Abgänge | -733 | -3.369 | -9.511 | -13.613 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | 0 | -923 | -196 | -1.119 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 411 | 1.594 | 1.216 | 3.221 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 64.547 | 65.176 | 95.914 | 225.637 |
| KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN | ||||
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 6.966 | 23.240 | 35.315 | 65.521 |
| Zugänge | 2.230 | 11.567 | 20.755 | 34.552 |
| Umgliederungen | 18 | -18 | 0 | 0 |
| Abgänge | -55 | -1.574 | -7.080 | -8.709 |
| Abgang Änderung Konsolidierungskreis | 0 | -390 | -132 | -522 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 272 | 1.350 | 637 | 2.259 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 9.431 | 34.175 | 49.495 | 93.101 |
| Buchwerte zum 31. Dezember 2021 | 55.116 | 31.001 | 46.419 | 132.536 |
Der Konzern hat Leasingverträge vor allem für Immobilien und Fahrzeuge abgeschlossen. Leasingverträge für Immobilien haben in der Regel Laufzeiten zwischen 4 und 10 Jahren. Bei Fahrzeugen liegt die Laufzeit üblicherweise zwischen 3 und 5 Jahren.
Die Buchwerte der Nutzungsrechte nach Anlageklassen teilen sich wie folgt auf:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Immobilien | 23.923 | 34.698 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 113 | 1.709 |
| Fahrzeuge | 6.378 | 10.012 |
| Summe Buchwerte Nutzungsrechte | 30.414 | 46.419 |
Der Abschreibungsbetrag der Nutzungsrechte nach Anlagenklassen teilt sich wie folgt auf:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Immobilien | 11.507 | 13.792 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 673 | 1.196 |
| Fahrzeuge | 4.733 | 5.767 |
| Summe Abschreibung Nutzungsrechte | 16.913 | 20.755 |

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| IN TEUR | GEKAUFTE SOFTWARE UND LIZENZRECHTE |
AKTIVIERTE ENTWICKLUNGS KOSTEN |
SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENS WERTE |
GESCHÄFTS ODER FIRMENWERTE |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | |||||
| Stand zum 1. Jänner 2022 | 38.142 | 115.324 | 74.506 | 208.251 | 436.223 |
| Zugänge | 4.215 | 25.206 | 0 | 0 | 29.421 |
| Zugänge Änderung Konsolidierungskreis | 0 | 0 | 2.900 | 9.172 | 12.072 |
| Umgliederungen | -774 | 774 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | -1.444 | -18.758 | -379 | 0 | -20.581 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -1.120 | -2.720 | -194 | -465 | -4.499 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte |
-2.185 | -1.431 | -21.526 | -27.955 | -53.097 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 2.272 | 3.902 | 613 | 409 | 7.196 |
| Stand zum 31. Dezember 2022 | 39.106 | 122.297 | 55.920 | 189.412 | 406.735 |
| Stand zum 1. Jänner 2022 | 19.399 | 48.107 | 56.258 | 0 | 123.764 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zugänge | 3.481 | 42.947 | 8.914 | 0 | 55.342 |
| Umgliederungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | -663 | -18.371 | -233 | 0 | -19.267 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -44 | -57 | -152 | 0 | -253 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte |
-896 | -875 | -17.563 | 0 | -19.334 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 2.131 | 2.204 | 312 | 0 | 4.647 |
| Stand zum 31. Dezember 2022 | 23.408 | 73.955 | 47.536 | 0 | 144.899 |
| Buchwerte zum 31. Dezember 2022 | 15.698 | 48.342 | 8.384 | 189.412 | 261.836 |
Die Abschreibung auf aktivierte Entwicklungskosten beinhaltet im laufenden Geschäftsjahr eine Wertminderung in Höhe von TEUR 25.429. Diese erfolgte aufgrund der strategischen Neuausrichtung der Kontron AG. Vergleiche auch die Erläuterungen in Abschnitt C, Note (6). Die Ermittlung des abgegangenen Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgte basierend auf dem Verhältnis der Nutzungswerte zwischen dem aufgegebenen und fortgeführten Bereich und betrifft die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Services DACH" und "Services EE".
| IN TEUR | GEKAUFTE SOFTWARE UND LIZENZRECHTE |
AKTIVIERTE ENTWICKLUNGS KOSTEN |
SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENS WERTE |
GESCHÄFTS ODER FIRMENWERTE |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|
| ANSCHAFFUNGSKOSTEN | |||||
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 33.665 | 89.981 | 71.542 | 199.481 | 394.669 |
| Zugänge | 4.953 | 20.954 | 0 | 0 | 25.907 |
| Zugänge Änderung Konsolidierungskreis | 43 | 0 | 3.132 | 7.746 | 10.921 |
| Umgliederungen | -557 | 557 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | -1.696 | -773 | -1.031 | 0 | -3.500 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -12 | 0 | 0 | 0 | -12 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 1.745 | 4.605 | 863 | 1.024 | 8.237 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 38.141 | 115.324 | 74.506 | 208.251 | 436.222 |
| KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN |
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 14.850 | 31.283 | 46.257 | 0 | 92.390 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zugänge | 4.569 | 13.974 | 10.498 | 0 | 29.041 |
| Umgliederungen | 13 | -13 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | -1.663 | -291 | -1.031 | 0 | -2.985 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -9 | 0 | 0 | 0 | -9 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 1.639 | 3.154 | 534 | 0 | 5.327 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 19.399 | 48.107 | 56.258 | 0 | 123.764 |
| Buchwerte zum 31. Dezember 2021 | 18.742 | 67.217 | 18.248 | 208.251 | 312.458 |
Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte beinhalten die im Rahmen von Unternehmenserwerben identifizierten Marken mit einem Buchwert zum 31. Dezember 2022 in Höhe von TEUR 2.964 (Vj.: TEUR 5.274), Kundenbeziehungen in Höhe von TEUR 3.599 (Vj.: TEUR 7.224), Auftragsbestand in Höhe von TEUR 1.144 (Vj.: TEUR 1.420) und Technologien in Höhe von TEUR 677 (Vj.: TEUR 4.330).
Zum Abschlussstichtag bestehen im Kontron Konzern, ausgenommen Geschäfts- oder Firmenwerte, keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (Vj.: TEUR 0).
Die Geschäfts- oder Firmenwerte resultieren aus den positiven Unterschiedsbeträgen zwischen den Anschaffungskosten der Unternehmenserwerbe und den Fair Values des übernommenen Nettovermögens am Erwerbsstichtag. Die bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte betreffen folgende zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU):
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services DACH" | 21.268 | 33.861 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services EE" | 9.448 | 24.583 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Solutions" | 6.462 | 6.462 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Industry" | 56.413 | 54.658 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Transportation" | 64.832 | 59.409 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Communications" | 5.316 | 3.951 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Asia" | 6.129 | 6.129 |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT America" | 19.544 | 19.198 |
| Firmenwerte zum 31. Dezember | 189.412 | 208.251 |
Die folgende Tabelle zeigt die im Rahmen der Impairment-Tests für die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verwendeten Diskontierungszinssätze vor Steuern:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services DACH" | 13,2% | 11,4% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services EE" | 15,9% | 13,4% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Solutions" | 14,2% | 10,3% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Industry" | 13,8% | 13,1% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Transportation" | 12,0% | 10,0% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Communications" | 16,0% | 12,0% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Asia" | 12,5% | 12,3% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT America" | 12,4% | 12,3% |
Zur Ermittlung der Diskontierungszinssätze wurden Peer-Groups jeweils für die entsprechende CGU ermittelt.
Das den Finanzplänen der Jahre 2023–2026 zugrunde gelegte durchschnittliche Umsatz- und EBIT-Wachstum beträgt:
| DURCHSCHNITTLICHE WACHSTUMSPLANUNG 2023–2026 | UMSATZ | EBIT |
|---|---|---|
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services DACH" | 4,7% | 5,4% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services EE" | 5,2% | 12,1% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Solutions" | 7,7% | 32,9% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Industry" | 6,9% | 26,0% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Transportation" | 9,8% | 34,2% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Communications" | 10,6% | 41,0% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Asia" | 9,8% | 22,2% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT America" | 13,5% | 86,4% |
Der Anstieg der durchschnittlichen Wachstumsraten der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "IoT Solutions" und "IoT Transportation" resultiert aus einer deutlich positiveren erwarteten Geschäftsentwicklung in den Bereichen Gesundheits- und Transportwesen.
Das den Finanzplänen der Jahre 2022–2025 zugrunde gelegte durchschnittliche Umsatz- und EBIT-Wachstum beträgt:
| DURCHSCHNITTLICHE WACHSTUMSPLANUNG 2022–2025 | UMSATZ | EBIT |
|---|---|---|
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services DACH" | 3,9% | 17,8% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "Services EE" | 5,0% | 24,8% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Solutions" | 3,1% | 18,5% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Industry" | 8,3% | 37,0% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Transportation" | 9,8% | 15,7% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Communications" | 8,2% | 47,3% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT Asia" | 5,5% | 19,9% |
| Zahlungsmittelgenerierende Einheit "IoT America" | 8,8% | 149,8% |
Im Geschäftsjahr 2022 waren, wie im Vorjahr, keine Wertminderungen auf die bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte vorzunehmen.
Weder eine Reduktion der erwarteten Zahlungsströme um 10%, noch eine Erhöhung der durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten vor Steuern um 10%, würde bei einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes führen.
Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Finanzierungsleasing | 6.119 | 8.717 |
| Sonstige Beteiligungen | 866 | 961 |
| Wertpapiere | 241 | 305 |
| Forderungen aus gewährten Darlehen | 840 | 754 |
| Kautionen | 972 | 1.428 |
| Kaufpreisforderung | 2.340 | 0 |
| Sonstige langfristige Forderungen | 336 | 429 |
| Summe langfristige finanzielle Vermögenswerte zum 31. Dezember | 11.714 | 12.594 |
| LEASINGFORDERUNGEN (AUS TÄTIGKEIT DES KONZERNS ALS LEASINGGEBER) | 2022 | 2021 |
| Leasingforderungen (brutto) | ||
| Restlaufzeit bis zu 1 Jahr | 6.307 | 6.675 |
| Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren | 6.550 | 9.249 |
| Restlaufzeit > 5 Jahre | 0 | 0 |
| 12.857 | 15.924 | |
| Nicht realisierte zukünftige Zinserträge aus Leasingforderungen | -521 | -628 |
| Nettoforderungen aus Finanzierungsleasing | 12.336 | 15.296 |
| ZUSAMMENSETZUNG | 2022 | 2021 |
| Kurzfristige Forderungen (bis zu 1 Jahr) | 6.217 | 6.579 |
| Langfristige Forderungen (zwischen 1 und 5 Jahren) | 6.119 | 8.717 |
| Langfristige Forderungen (> 5 Jahre) | 0 | 0 |
| Nettoforderungen aus Finanzierungsleasing | 12.336 | 15.296 |
Das Ausfallrisiko aus Leasingforderungen gegen Kunden wird auf Basis der Richtlinien und Verfahren des Konzerns gesteuert. Aufgrund des vergleichbaren Kundenportfolios wird auf die erwarteten Ausfallsquoten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgestellt. Ein erforderlicher Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Abschlussstichtag anhand der Wertberichtigungsmatrix zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste analysiert. Die Wertberichtigungsquoten werden auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer in Tagen mit ähnlichen Ausfallsmustern bestimmt. Die Analyse ergab zum Abschlussstichtag kein wesentliches Ausfallrisiko.
Der Durchschnittszinssatz der Leasingforderungen (kurzfristig und langfristig) betrug im Geschäftsjahr 2022 3,43% (Vj.: 2,93%).
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Vorauszahlungen an Subunternehmer zur Durchführung von Leistungen im Rahmen von zu erbringenden Leistungen |
3.567 | 12.397 |
| Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | 5.393 | 8.621 |
| Summe sonstige langfristige Vermögenswerte | 8.960 | 21.018 |

Die auf temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und bilanziellen Wertansätzen gebildeten aktiven und passiven latenten Steuern sowie deren Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung und im sonstigen Ergebnis sind folgenden Posten zuzuordnen:
| IN TEUR | AKTIVE LATENTE STEUERN 01.01.2022 |
AKTIVE LATENTE STEUERN 31.12.2022 |
VERÄNDER UNG IN DER PERIODE |
DAVON: ERFASST IN DER GEWINN- UND VERLUST RECHNUNG |
DAVON: ERFASST IM SONSTIGEN ERGEBNIS |
|---|---|---|---|---|---|
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
599 | 1.442 | 843 | 621 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorräte |
7.008 | 6.925 | -83 | 215 | 0 |
| Rückstellungen und abgegrenzte Schulden |
10.505 | 8.952 | -1.553 | 2.807 | -1.006 |
| Verlustvorträge | 35.819 | 28.933 | -6.886 | -689 | 0 |
| Saldierung | -13.752 | -13.202 | 550 | ||
| Bilanzansatz | 40.179 | 33.050 | -7.129 | 2.954 | -1.006 |
| IN TEUR | PASSIVE LATENTE STEUERN 01.01.2022 |
PASSIVE LATENTE STEUERN 31.12.2022 |
VERÄNDER UNG IN DER PERIODE |
DAVON: ERFASST IN DER GEWINN- UND VERLUST RECHNUNG |
DAVON: ERFASST IM SONSTIGEN ERGEBNIS |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
-24.050 | -15.820 | 8.230 | 6.484 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorräte |
-2.000 | -1.740 | 260 | -553 | 0 |
| Rückstellungen und abgegrenzte Schulden |
-908 | -1.367 | -459 | -431 | -23 |
| Saldierung | 13.752 | 13.202 | -550 | ||
| Bilanzansatz | -13.206 | -5.725 | 7.481 | 5.500 | -23 |
| IN TEUR | AKTIVE LATENTE STEUERN 01.01.2021 |
AKTIVE LATENTE STEUERN 31.12.2021 |
VERÄNDER UNG IN DER PERIODE |
DAVON: ERFASST IN DER GEWINN- UND VERLUST RECHNUNG |
DAVON: ERFASST IM SONSTIGEN ERGEBNIS |
|---|---|---|---|---|---|
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
823 | 599 | -224 | -548 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorräte |
7.065 | 7.008 | -57 | -188 | 0 |
| Rückstellungen und abgegrenzte Schulden |
12.157 | 10.505 | -1.652 | -1.091 | -39 |
| Verlustvorträge | 30.944 | 35.819 | 4.875 | 3.264 | 0 |
| Saldierung | -14.373 | -13.752 | 621 | ||
| Bilanzansatz | 36.616 | 40.179 | 3.563 | 1.437 | -39 |
| IN TEUR | PASSIVE LATENTE STEUERN 01.01.2021 |
PASSIVE LATENTE STEUERN 31.12.2021 |
VERÄNDER UNG IN DER PERIODE |
DAVON: ERFASST IN DER GEWINN- UND VERLUST RECHNUNG |
DAVON: ERFASST IM SONSTIGEN ERGEBNIS |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
-24.240 | -24.050 | 190 | 785 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorräte |
-3.124 | -2.000 | 1.124 | 1.082 | 0 |
| Rückstellungen und abgegrenzte Schulden |
-280 | -908 | -628 | -602 | 0 |
| Saldierung | 14.373 | 13.752 | -621 | ||
| Bilanzansatz | -13.271 | -13.206 | 65 | 1.265 | 0 |
Der Zugang der aktiven latenten Steuern aus Unternehmenserwerben beläuft sich auf TEUR 346 (Vj.: TEUR 170), die passiven latenten Steuern erhöhten sich durch Unternehmenserwerbe um TEUR 704 (Vj.: TEUR 366).

Im Geschäftsjahr 2022 wurde auf Basis der steuerlichen Planergebnisse der kommenden fünf Jahre die aktive latente Steuer für Verlustvorträge um TEUR 6.886 reduziert (Vj. angepasst: Erhöhung TEUR 3.264). Ausgehend von den Planungen der Gesellschaften wurden für Verlustvorträge, für die mit einer Nutzung gerechnet wird, eine aktive latente Steuer in Höhe von TEUR 28.933 (Vj.: TEUR 35.819) angesetzt. Der Konzern hat latente Steuern im Zusammenhang mit steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von TEUR 54.964 (Vj. angepasst: TEUR 45.835), die mit zukünftigen steuerbaren Einkünften verrechenbar sind, nicht angesetzt, da die tatsächliche Verrechenbarkeit mit künftigen steuerbaren Gewinnen unsicher ist. Die nicht aktivierten Verlustvorträge sind im Ausmaß von TEUR 44.053 (Vj. angepasst: TEUR 36.757) ohne zeitliche Beschränkung vortragsfähig, für TEUR 10.911 (Vj.: TEUR 9.077) besteht eine zeitliche Beschränkung der Vortragsfähigkeit.
Die aktiven latenten Steuern für Verlustvorträge resultieren insbesondere aus der Kontron AG bzw. deren Steuergruppe. Der Ansatz der Verlustvorträge erfolgte nur so weit, als mit derer Verwendung in den nächsten 5 Jahren gemäß der Steuerplanung gerechnet werden kann.
Wie in den vorangegangenen Jahren erwirtschaftete die Kontron AG auch im Geschäftsjahr 2022 ein positives steuerliches Ergebnis. Für künftige Perioden ist ebenso von positiven Ergebnissen auszugehen. Dabei tragen neben erwarteten Verbesserungen des operativen Geschäftes insbesondere auch die Erträge aus Marken- und Lizenznutzungsverträgen mit Konzerngesellschaften und Erträge aus verrechneten Managementleistungen und Garantieprovisionen an Konzerngesellschaften zu einer weiterhin stabilen Profitabilität der Kontron AG sowie in der Folge der österreichischen Steuergruppe bei.
Im Berichtsjahr wurden latente Steuern in Höhe von TEUR 1.029 direkt im Eigenkapital erfasst (Vj.: TEUR 39).
Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt, soweit eine Identität der Steuergläubiger besteht und die Aufrechnung möglich ist.
Aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 3.721 (Vj.: TEUR 7.836) aus sonstigen abzugsfähigen temporären Differenzen wurden nicht angesetzt, da die Verrechenbarkeit mit künftigen steuerlichen Gewinnen zum heutigen Zeitpunkt unsicher ist. Des Weiteren wurden gemäß IAS 12.39 für temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 42.148 (Vj.: TEUR 108.070) aus Beteiligungen an Tochterunternehmen passive latente Steuern nicht angesetzt, da das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf zu steuern und sich in absehbarer Zeit diese temporären Differenzen nicht umkehren werden.
Der ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 74.261 | 89.711 |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 123.599 | 100.411 |
| Unfertige Erzeugnisse | 43.736 | 31.996 |
| Wertminderungen | -48.963 | -34.769 |
| Summe Vorräte zum 31. Dezember | 192.633 | 187.349 |
Die Wertminderung von Vorräten, die in der Berichtsperiode als Aufwand erfasst worden ist, beläuft sich auf TEUR 18.238 (Vj. angepasst: TEUR 6.377; vor Anpassung: TEUR 7.023). Davon entfallen TEUR 16.278 auf Wertminderungen nach Bereinigung des Portfolios aufgrund der Neuausrichtung des Konzerns. Der Aufwand aus Wertminderung von Vorräten wird in den Materialaufwendungen ausgewiesen. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert bewerteten Vorräte beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 66.147 (Vj.: TEUR 49.337).
Die Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzt sich wie folgt zusammen:
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember | 148.085 | 214.085 |
|---|---|---|
| Wertminderungen | -7.857 | -8.217 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 155.942 | 222.302 |
| IN TEUR | 2022 | 2021 (REKLASS.) |
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2021 sind nach Reklassifizierung in Höhe von TEUR 18.461 in die kurzfristigen Vertragsvermögenswerte dargestellt.
Einige Gesellschaften des Kontron Konzerns praktizieren das Geschäftsmodell "Halten und Verkaufen" im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da die vertraglichen Zahlungsströme sowohl durch Kundenzahlungen als auch durch den Verkauf im Rahmen von Factoringvereinbarungen an diverse Hausbanken vereinnahmt werden. Dies hat zur Folge, dass diese Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in die Kategorie "Bewertung zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis" fallen. Die Zuordnung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu dieser Kategorie hat auf den Konzernabschluss von Kontron keine wesentlichen Auswirkungen, da der Großteil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erwartungsgemäß innerhalb eines Jahres beglichen wird und aus diesem Grund davon ausgegangen wird, dass der beizulegende Zeitwert dem bisherigen Bewertungsmaßstab der fortgeführten Anschaffungskosten annähernd entspricht. Die übrigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet, da der Konzern für diese Forderungen aus Lieferungen und Leistungen das Geschäftsmodell "Halten" anwendet. Die verkauften Forderungen werden in Übereinstimmung mit den Ausbuchungsregeln des IFRS 9 ausgebucht. Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2022 beliefen sich die im Zuge der Factoringprogramme verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf TEUR 97.926.
Der Konzern erfasst bei allen Forderungen, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste (ECL). Für zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen wird die Wertberichtigung in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Die Entwicklung der Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich folgendermaßen dar:
| Wertberichtigung zum 31. Dezember | 7.857 | 8.217 |
|---|---|---|
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 105 | 154 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | -2.457 | 0 |
| Abgänge Änderung Konsolidierungskreis | -253 | -9 |
| Abschreibungen | -190 | -1.933 |
| Wertberichtigung für erwartete Kreditausfälle | 2.435 | 1.671 |
| Wertberichtigung zum 1. Jänner | 8.217 | 8.334 |
| IN TEUR | 2022 | 2021 |

Die Wertberichtigung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ermittelt sich unter Nutzung einer Wertberichtigungsmatrix, die aus historischen Forderungsausfällen ermittelt und um künftig erwartete Abweichungen adaptiert wurde.
Für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird die Wertberichtigung entsprechend IFRS 9 im sonstigen Ergebnis erfasst. Der zum 31. Dezember 2022 im sonstigen Ergebnis erfasste Wertberichtigungsbedarf beläuft sich auf TEUR 48 (Vj.: TEUR 49). Ein Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dient als Besicherung für kurzfristige Finanzierungen. Details hierzu sind dem Abschnitt D, Note (24) zu entnehmen.
Der Buchwert der kurzfristigen Vertragsvermögenswerte beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf TEUR 54.227 (Vj. nach Reklassifizierung: TEUR 51.295).
Das Ausfallrisiko aus Vertragsvermögenswerten wird auf Basis der Richtlinien und Verfahren des Konzerns gesteuert. Aufgrund des vergleichbaren Kundenportfolios wird auf die erwarteten Ausfallquoten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgestellt. Ein erforderlicher Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Abschlussstichtag anhand der Wertberichtigungsmatrix zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste analysiert. Die Analyse ergab zum Abschlussstichtag kein wesentliches Ausfallrisiko.
Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich folgendermaßen zusammen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Finanzierungsleasing *) | 6.217 | 6.579 |
| Kautionen | 12.662 | 3.460 |
| Kurzfristige Anteile von gewährten Darlehen | 468 | 496 |
| Forderungen aus Jahresbonifikationen | 102 | 53 |
| Debitorische Kreditoren | 366 | 813 |
| Depots für Garantien | 497 | 291 |
| Derivative Finanzinstrumente | 0 | 325 |
| Kaufpreisforderung | 114.014 | 0 |
| Übrige finanzielle Forderungen | 0 | 7.885 |
| Summe kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 134.326 | 19.902 |
| *) Forderungen aus Finanzierungsleasing – brutto | 6.307 | 6.675 |
| Nicht realisierte Zinserträge | -90 | -96 |
| Barwert Forderungen aus Finanzierungsleasing | 6.217 | 6.579 |
Die ausgewiesene Kaufpreisforderung besteht gegenüber der VINCI Energies S.A. für den im Rahmen des Projekts "Focus" verkauften IT-Service Geschäftsbereich. Details hierzu sind dem Abschnitt A unter "Projekt "Focus" – Veräußerung erheblicher Teile des IT-Services Geschäfts" zu entnehmen.
Im Geschäftsjahr 2021 war in den übrigen finanziellen Forderungen eine Festgeldveranlagung der Kontron AG in Höhe von TEUR 7.000 enthalten.
Die sonstigen kurzfristigen nicht-finanziellen Vermögenswerte setzen sich folgendermaßen zusammen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Anzahlungen | 3.618 | 5.815 |
| Vorauszahlungen an Subunternehmer zur Durchführung von Leistungen im Rahmen von zu erbringenden Leistungen |
35.323 | 40.440 |
| Forderungen aus EU-Förderungen und Forschungsprämien | 4.717 | 5.096 |
| Forderungen aus Ertrags- und sonstigen Steuervorauszahlungen | 6.755 | 5.169 |
| Vorsteuer | 1.987 | 3.346 |
| Übrige Forderungen | 3.021 | 4.145 |
| Summe kurzfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte zum 31. Dezember | 55.421 | 64.011 |
Bei den liquiden Mitteln in Höhe von TEUR 437.760 (Vj.: TEUR 296.512) handelt es sich um Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten, die innerhalb von drei Monaten verfügbar sind. Diese werden mit den jeweils gültigen Zinssätzen für kurzfristige Einlagen verzinst.
| Liquide Mittel gesamt | 437.760 | 296.512 |
|---|---|---|
| Guthaben bei Kreditinstituten | 437.556 | 296.436 |
| Kassenbestand | 204 | 76 |
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
Zum Abschlussstichtag waren Verfügungsbeschränkungen über die in diesem Posten enthaltenen Beträge vorhanden, die aufgrund von Finanzierungen bei Kreditinstituten bzw. aufgrund von Saldenkompensationen in Höhe von TEUR 3.542 (Vj.: TEUR 4.397) als Sicherheit hinterlegt sind.

Zum 31. Dezember 2022 sind in den kurzfristigen Vermögenswerten der Konzernbilanz TEUR 6.310 (Vj.: TEUR 0) als zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen ausgewiesen. In den kurzfristigen Schulden der Konzernbilanz sind zum 31. Dezember 2022 Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung bestimmten langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen in Höhe von TEUR 4.759 (Vj.: TEUR 0) ausgewiesen. Die Veränderung der Buchwerte stand in Zusammenhang mit dem Verkauf von erheblichen Teilen des IT-Service Geschäfts der Kontron Gruppe. Entsprechend der getroffenen Vereinbarungen sollen die beiden Konzerngesellschaften in Moldawien (S&T Mold S.R.L., Chisinau, Moldawien, sowie S&T IT Technology S.R.L., Chisinau, Moldawien) erst im Laufe des Jahres 2023 veräußert werden (siehe dazu Abschnitt A "Projekt "Focus" – Veräußerung erheblicher Teile des IT-Services Geschäfts"). Aus diesem Grunde waren sie zum 31. Dezember 2022 als "zur Veräußerung gehalten" eingestuft. Die Hauptgruppen der Vermögenswerte und Schulden der beiden Gesellschaften setzen sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt zusammen:
| UMGLIEDERUNG IN ZUR VERÄUSSERUNG BESTIMMTE VERMÖGENSWERTE UND SCHULDEN | IN TEUR |
|---|---|
| Liquide Mittel | 1.394 |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 382 |
| Aktive latente Steuern | 21 |
| Vorräte | 1.146 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte |
2.650 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte | 717 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 6.310 |
| Passive latente Steuern | 19 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverpflichtungen | 874 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | 3.866 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Schulden | 4.759 |
Die Vermögenswerte und Schulden der beiden Einheiten wurden jeweils mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Die beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis des mit dem Vertragspartner geschlossenen Kaufvertrags ermittelt. Es wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt. Die als zur Veräußerung gehalten klassifizierten Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte werden seit August 2022 nicht mehr planmäßig abgeschrieben.
Zum 31. Dezember 2022 betrug das Grundkapital der Kontron AG TEUR 63.631 (Vj.: TEUR 66.096) und ist in 63.630.568 (Vj.: 66.096.103) auf Inhaber lautende Stückaktien ohne Nennbetrag zerlegt.
Mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung der Kontron AG vom 6. Mai 2022 wurde mit der erforderlichen Mehrheit entschieden, das Grundkapital der Gesellschaft um einen Gesamtbetrag von EUR 2.465.535 durch Einziehung von 2.465.535 voll eingezahlten, erworbenen eigenen Aktien gemäß § 192 Abs. 3 Zif. 2 iVm Abs. 4 AktG ohne Befolgung der Vorschriften über die ordentliche Kapitalherabsetzung in einem vereinfachten Prozedere herabzusetzen und die Satzung in § 5 Abs. 1 und 2 zu ändern.
Der Vorstand wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Juni 2017 ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren nach Eintragung der entsprechenden Satzungsänderung und mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital – allenfalls in mehreren Tranchen und unter teilweisen Ausschluss des Bezugsrechtes – um bis zu EUR 10.000.000 durch Ausgabe von bis zu 10.000.000 Stück neuer, auf Inhaber lautender stimmberechtigter Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage, allenfalls im Wege des mittelbaren Bezugsrechts, einmal oder mehrmals zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2017").
Aus dem Genehmigten Kapital 2017 (§ 5 Abs 5 der Satzung) von bis zu EUR 10.000.000 standen aufgrund einer teilweisen Ausnutzung für eine Barkapitalerhöhung im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens im November 2017 – in Höhe von EUR 1.382.623 durch Ausgabe von 1.382.623 neuen Aktien – sowie einer teilweisen Ausnutzung für eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen ("Sachkapitalerhöhung Kontron Kanada") – in Höhe von EUR 1.408.843 durch Ausgabe von 1.408.843 neuen Aktien – noch EUR 7.208.534 zur Verfügung.
Die Ermächtigung ist zum 24. August 2022 ausgelaufen. Es steht kein Genehmigtes Kapital 2017 mehr zur Verfügung.
Auf der ordentlichen Hauptversammlung der Kontron AG am 21. Mai 2019 beschlossen die Aktionäre ein neues, weiteres genehmigtes Kapital, unter dem der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates ermächtigt ist, das Grundkapital bis zum 25. Juni 2024 – auch unter teilweisem oder gänzlichem Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre aufgrund eines teilweisen Direktausschlusses und/oder in Folge der erteilten Ermächtigung des Vorstandes zum Ausschluss in bestimmten Fällen – um bis zu EUR 6.600.000 zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2019"). Von den bestehenden Ermächtigungen zur Ausgabe neuer Aktien aus dem genehmigten Kapital wurde bis zum 31. Dezember 2022 kein Gebrauch gemacht.
Die Hauptversammlung am 21. Mai 2019 beschloss ein genehmigtes bedingtes Kapital, mit welchem der Vorstand ermächtigt wurde, gemäß § 159 Abs 3 AktG das Grundkapital für die Einräumung von Aktienoptionen bis zum 25. Juni 2024, bei Zustimmung des Aufsichtsrates, um bis zu EUR 1.500.000 bedingt zu erhöhen ("Genehmigtes Bedingtes Kapital 2019"), wobei die Kapitalerhöhung zweckgebunden ist und nur so weit durchgeführt werden darf, als Inhaber von Optionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2018 – Tranche 2018 und Tranche 2019 sowie eines potentiellen zukünftigen Programms, welches eine erstmalige Ausübung frühestens drei Jahre nach Einräumung der Option und eine Ausübungshürde von 25% des Börsenkurses der Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse, der über dem Ausübungspreis zu liegen hat, vorzusehen hat. Die Optionen können erstmalig in einem Ausübungsfenster nach Ablauf der Sperrfrist, welche am 18. Dezember 2021 endete, ausgeübt werden.
Die ordentliche Hauptversammlung vom 16. Juni 2020 beschloss einen teilweisen Widerruf der bestehenden Ermächtigung des Vorstands aus dem genehmigten bedingten Kapital 2019, und zwar im nicht mehr ausnützbaren Ausmaß von EUR 500.000, sodass das genehmigte bedingte Kapital eine verbleibende Ermächtigung umfasst, das Grundkapital für die Einräumung von Aktienoptionen bis zum 25. Juni 2024 bei Zustimmung des Aufsichtsrates um bis zu EUR 1.000.000 bedingt zu erhöhen. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte keine Ausnutzung des genehmigten bedingten Kapitals 2019.

Die Hauptversammlung vom 16. Juni 2020 ermächtigte den Vorstand, das Grundkapital gemäß § 169 AktG um bis zu EUR 2.000.000 zur Bedienung von Umtausch- oder Bezugsrechten aus Aktienoptionsscheinen zweckgebunden zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2020").
Dieselbe Hauptversammlung vom 16. Juni 2020 beschloss die Ausgabe von 2.000.000 Aktienoptionsscheinen (Instrumente gemäß § 174 Aktiengesetz). 1.500.000 Aktienoptionsscheine wurden ausgewählten Mitgliedern des Vorstands der Kontron AG (Zuteilungsberechtigte) vom Aufsichtsrat zugeteilt. 500.000 Aktienoptionsscheine wurden ab 13. Juli 2020, auf der Grundlage eines von der österreichischen Finanzmarktaufsicht gebilligten Prospektes, ausgewählten Schlüsselmitarbeitern der Kontron Gruppe öffentlich, zur Zeichnung gegen den Angebotspreis pro Aktienoptionsschein, angeboten. Nach dem Ende des Angebotszeitraums und einer sogenannten Rumpf-Platzierung nicht im öffentlichen Angebot gezeichneter Aktienoptionsscheine, beschloss der Vorstand mit Genehmigung des Aufsichtsrates die endgültige Anzahl der auszugebenden Aktienoptionsscheine sowie die Zuteilung der angebotenen Aktienoptionsscheine auf Basis der erhaltenen Zeichnungserklärungen. Insgesamt wurden 2.000.000 Aktienoptionsscheine, bestehend aus den 1.500.000 den Zuteilungsberechtigten zugeteilten und den 500.000 den ausgewählten Schlüsselmitarbeitern der Kontron Gruppe angebotenen Aktienoptionsscheinen ausgegeben. 112 berechtigte Zeichner, die Zeichnungsscheine für insgesamt 420.665 angebotene Aktienoptionsscheine abgegeben hatten, erhielten die volle Zuteilung entsprechend der Einordnung der jeweiligen Konzerngesellschaft und des jeweiligen Managementlevels des berechtigen Zeichners in Übereinstimmung mit den Parametern laut Prospekt. Die verbleibende Anzahl von 79.335 angebotenen Aktienoptionsscheinen wurde an die Zuteilungsberechtigten auf der Grundlage ihrer für die Rumpf-Platzierung eingegangenen Zeichnungsscheine, gegen Zahlung des Angebotspreises pro Aktienoptionsschein, ausgegeben. Mit 30. Juli 2020 wurden die Aktienoptionsscheine im Amtlichen Handel der Wiener Börse zugelassen und im Anschluss wurden bzw. werden die Aktienoptionsscheine an die jeweiligen Zeichner und Zuteilungsberechtigten ausgeliefert. Eine erstmalige Ausübung des Wandlungs- bzw. Bezugsrechts aus dem Aktienoptionsschein ist frühestens 36 Monate nach Ausgabe des Aktienoptionsscheins und nur bei Überschreitung eines Kurses der Kontron AG Aktie von derzeit mehr als EUR 32,86, gegebenenfalls auf Grundlage der Emissionsbedingungen von Zeit zu Zeit anzupassen, möglich. Aus diesem Grund erfolgte in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 keine Ausnützung aus dem Genehmigten Kapital 2020.
Ansonsten bestehen keine Befugnisse der Mitglieder des Vorstandes, die sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergeben, dies auch insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen.
Der Vorstand wurde mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 6. Mai 2022 ermächtigt, auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Datum dieser Beschlussfassung sowohl über die Börse als auch außerbörslich zu erwerben, wobei der Gegenwert nicht mehr als 10% unter bzw. über dem durchschnittlichen Börsenkurs der letzten fünf Börsentage vor Erwerb der Aktien liegen darf. Im Falle des außerbörslichen Erwerbs (Aufsichtsratszustimmung erforderlich) kann dieser auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Veräußerungsrechts der Aktionäre durchgeführt werden (umgekehrter Bezugsrechtsausschluss).
Ferner ist der Vorstand ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren ab Beschlussfassung, mit Zustimmung des Aufsichtsrates und ohne neuerliche Beschlussfassung der Hauptversammlung für die Veräußerung bzw. Verwendung eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (umgekehrten Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Datum dieser Beschlussfassung mit Zustimmung des Aufsichtsrates erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einziehung dieser eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss herabzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen.
Von diesen Ermächtigungen wurde im Geschäftsjahr 2022 kein Gebrauch gemacht.
Durch die mit 3. Juni 2022 erfolgte Einziehung der eigenen Aktien (2.465.535 Stück) hält die Kontron AG zum 31. Dezember 2022 keine eigenen Aktien.
Nach dem Bilanzstichtag beschloss der Vorstand der Kontron AG am 3. Februar 2023 auf Grundlage der oben angeführten Ermächtigung der ordentlichen Hauptversammlung vom 6. Mai 2022 ein Aktienrückkaufprogramm ("Aktienrückkaufprogramm I 2023") durchzuführen. Das Aktienrückkaufprogramm I 2023 sieht ein Volumen von bis zu EUR 10.000.000 bei einem Maximalpreis von EUR 20 bzw. bis zu 636.305 Aktien (1% des Stammkapitals) vor, und hat eine Laufzeit bis zum 6. August 2023. Bis zum 24. März 2023 wurden 281.289 eigene Aktien zum Gesamterwerbspreis ohne Nebenkosten von TEUR 5.255 erworben.
Die Kapitalrücklage beinhaltet im Wesentlichen die gezahlten Agios aus durchgeführten Kapitalerhöhungen, die Verrechnung von Differenzbeträgen aus dem Erwerb bzw. der Veräußerung von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss sowie die Gegenbuchung des aus der Bewertung der Aktienoptionsprogramme erfassten Personalaufwandes.
Die sonstigen Eigenkapitalbestandteile beinhalten erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen wie Neubewertungen gemäß IAS 19, Währungsumrechnungsdifferenzen und Ergebnisse aus der Folge- und Neubewertung von Finanzinstrumenten.
Die einzelnen Komponenten des sonstigen Ergebnisses gliedern sich folgendermaßen auf die sonstigen Eigenkapitalbestandteile auf:
| IN TEUR | SONSTIGE EIGENKAPITAL BESTANDTEILE |
FREMDKAPITAL INSTRUMENTE ZUM BEIZULEGENDEN ZEITWERT ÜBER DAS SONSTIGE ERGEBNIS |
VERSICHERUNGS MATHEMATISCHE GEWINNE/ VERLUSTE GEM. IAS 19 |
MARKT BEWERTUNGS RÜCKLAGE |
AUSGLEICHS POSTEN AUS WÄHRUNGS UMRECHNUNG |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner 2021 | -15.591 | 50 | -2.596 | 60 | -13.105 |
| Sonstiges Ergebnis | |||||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Währungsumrechnung |
7.091 | 0 | 0 | 0 | 7.091 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste gem. IAS 19 |
97 | 0 | 97 | 0 | 0 |
| Wertminderung von FK-Instrumenten zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis |
-1 | -1 | 0 | 0 | 0 |
| Ergebnis aus der Neubewertung von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet werden |
-1 | 0 | 0 | -1 | 0 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | -8.405 | 49 | -2.499 | 59 | -6.014 |
| Sonstiges Ergebnis | |||||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Währungsumrechnung |
3.178 | 0 | 0 | 0 | 3.178 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste gem. IAS 19 |
3.277 | 0 | 3.277 | 0 | 0 |
| Wertminderung von FK-Instrumenten zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis |
-43 | 0 | 0 | -43 | 0 |
| Ergebnis aus der Neubewertung von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet werden |
-1 | -1 | 0 | 0 | 0 |
| Stand zum 31. Dezember 2022 | -1.994 | 48 | 778 | 16 | -2.836 |

Auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat beschloss die Hauptversammlung der Kontron AG am 6. Mai 2022, aus dem zum 31. Dezember 2021 im Einzelabschluss nach UGB ausgewiesenen Bilanzgewinn der Kontron AG in Höhe von EUR 63.811.339,03 eine Dividende in Höhe von EUR 0,35 pro dividendenberechtigter Aktie auszuschütten und den verbleibenden Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen. Ab Dienstag, den 23. Mai 2022, wurde der Börsenhandel Ex-Dividende durchgeführt. Die Auszahlung der Dividende erfolgte ab 25. Mai 2022.
Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss zeigen die auf andere Gesellschafter entfallenden Anteile am Eigenkapital von Tochtergesellschaften. Die Anteile haben sich wie folgt entwickelt:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss zum 1. Jänner | 4.706 | 5.432 |
| Zugang Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 0 | 2 |
| Auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss entfallendes Periodenergebnis | -576 | 704 |
| Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss | 1.145 | -307 |
| Dividenden / Auszahlungen an Gesellschafter ohne beherrschenden Einfluss | 0 | -1.018 |
| Auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss entfallendes sonstiges Ergebnis | 311 | 829 |
| Abgang Anteile ohne beherrschenden Einfluss aufgrund Entkonsolidierung | -3.755 | -936 |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss zum 31. Dezember | 1.831 | 4.706 |
Der Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss resultiert in Höhe von TEUR 994 aus dem Erwerb der restlichen 52% der Anteile an der Affair OOO, Moskau, Russland, sowie in Höhe von TEUR 151 aus dem Erwerb der restlichen 25% der Anteile an der BeeIN d.o.o., Kranj, Slowenien (siehe dazu Abschnitt A "Veränderungen des Konsolidierungskreises 2022").
Der Abgang von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss aufgrund Entkonsolidierung betrifft den Verkauf der von der Affair OOO, Moskau, Russland, gehaltenen 55%-Beteiligung an der RTSoft Project OOO, Moskau, Russland (siehe dazu Abschnitt A "Veränderungen des Konsolidierungskreises 2022").
Von den in der Bilanz ausgewiesenen Anteilen ohne beherrschenden Einfluss entfallen TEUR 1.678 auf die als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden im Zusammenhang mit den Gesellschaften in Moldawien.
Die Posten langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten und kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten beinhalten Darlehen, Kontokorrentverbindlichkeiten sowie ausgegebene Schuldscheindarlehen.
Die in der Bilanz ausgewiesenen Finanzierungsverbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
| IN TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| GESAMT | DAVON LANGFRISTIG |
DAVON KURZFRISTIG |
GESAMT | DAVON LANGFRISTIG |
DAVON KURZFRISTIG |
|
| Schuldscheindarlehen | 167.500 | 167.500 | 0 | 167.500 | 167.500 | 0 |
| Akquisitionsdarlehen | 25.449 | 15.789 | 9.659 | 42.902 | 25.449 | 17.454 |
| Sonstige Darlehen | 41.981 | 10.478 | 31.503 | 54.452 | 45.428 | 9.024 |
| Kontokorrentkredite | 84.541 | 0 | 84.541 | 45.841 | 0 | 45.841 |
| Summe Finanzierungsverbindlichkeiten | 319.471 | 193.768 | 125.703 | 310.695 | 238.376 | 72.319 |
Die Kontron AG hat im April 2019 ein Schuldscheindarlehen über TEUR 160.000 sowie im März 2021 ein weiteres Schuldscheindarlehen über TEUR 7.500 begeben. Die Ausgaben erfolgten in unterschiedlichen Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten bzw. Zinsvereinbarungen.
| LAUFZEIT | ZINSVEREINBARUNG FIX / VARIABEL | TRANCHE IN TEUR |
|---|---|---|
| Bis 17. April 2024 | fixe Verzinsung / 1,046% | 75.000 |
| Bis 17. April 2026 | fixe Verzinsung / 1,439% | 10.000 |
| Bis 17. April 2024 | variable Verzinsung / 6mE + 100 bps | 49.000 |
| Bis 17. April 2026 | variable Verzinsung / 6mE + 120 bps | 6.000 |
| Bis 30. April 2026 | variable Verzinsung / 6mE + 120 bps | 20.000 |
| Bis 24. März 2026 | fixe Verzinsung / 1,100% | 7.500 |
| Summe Schuldscheindarlehen | 167.500 |
Die bestehenden Schuldscheindarlehensverträge und Kreditvereinbarungen über TEUR 167.500 enthalten vertragliche Vereinbarungen zur Einhaltung von Finanzkennzahlen (Financial Covenants), welche die Einhaltung einer Konzerneigenkapitalquote von größer oder gleich 30% vorsehen. Die Nichteinhaltung dieser Finanzkennzahl berechtigt den Kreditgeber zur Kündigung des jeweiligen Finanzierungsvertrages. Darüber hinaus wurde ein "Margin Step-Up" vereinbart: Sollte das Verhältnis Nettoverschuldung (inkl. der Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16) zum Bilanzstichtag zu EBITDA des vorangegangenen Geschäftsjahres größer 3 betragen, führt dies zu einem Anspruch des Kreditgebers auf eine gegenüber den Basiskonditionen um 50 Basispunkten erhöhten Verzinsung. Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2022 lag die Konzerneigenkapitalquote bei 44,1% und damit oberhalb des vertraglich vorgegebenen Schwellenwerts. Ferner führt das Verhältnis Nettoverschuldung zu EBITDA zum 31. Dezember 2022 zu keiner Erhöhung der Marge der Kreditgeber.

Die zum 31. Dezember bestehenden Akquisitionsdarlehen setzen sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | KREDITSUMME | LAUFZEIT | VERZINSUNG | TILGUNG |
|---|---|---|---|---|
| Erwerb Anteile an Kontron Electronics GmbH / Kontron S&T AG |
30.000 | 31.03.2023 | 0,54% | vierteljährig |
| Erwerb Anteile an Iskratel | 37.500 | 31.12.2025 | 0,44% | vierteljährig |
| IN TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| GESAMT | DAVON LANGFRISTIG |
DAVON KURZFRISTIG |
GESAMT | DAVON LANGFRISTIG |
DAVON KURZFRISTIG |
|
| Erwerb Anteile an Kontron Electronics GmbH / Kontron S&T AG |
1.765 | 0 | 1.765 | 8.823 | 1.764 | 7.059 |
| Erwerb Anteile an Kontron AG (Kontron S&T AG) |
0 | 0 | 0 | 2.500 | 0 | 2.500 |
| Erwerb Anteile an Iskratel | 23.684 | 15.789 | 7.894 | 31.579 | 23.684 | 7.895 |
| Summe Akquisitionsdarlehen | 25.449 | 15.789 | 9.659 | 42.902 | 25.448 | 17.454 |
Im Geschäftsjahr 2018 wurde ein Kreditvertrag über TEUR 30.000 mit der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, der Raiffeisen Bank International AG und der Raiffeisenlandesbank Steiermark AG zum Zwecke der Refinanzierung des Anteilskaufs an der Kontron Electronics GmbH und zur Ausfinanzierung des Aktienkaufprogramms betreffend verbliebener Streubesitzaktionäre der 2016 übernommenen Kontron S&T AG abgeschlossen. Der Kredit ist mit Wechselbürgschaftszusagen der Republik Österreich abgesichert.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Kreditvertrag über TEUR 37.500 mit der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, der Raiffeisen Bank International AG und der Raiffeisenlandesbank Steiermark AG zum Zwecke der Refinanzierung Anteilskauf "Iskratel" geschlossen. Der Kredit ist mit Wechselbürgschaftszusagen der Republik Österreich abgesichert.
Die beiden Beteiligungsfinanzierungen unter Haftungsübernahme der österreichischen Kontrollbank in ursprünglicher Höhe von TEUR 37.500 (Akquisition Iskratel) und TEUR 30.000 (Akquisition Kontron Electronics GmbH) sehen eine Mindesteigenkapitalquote von 30% sowie ein Verhältnis der Nettoverschuldung zu EBITDA von maximal 3,0 vor. Beide Financial Covenants waren zum 31. Dezember 2022 erfüllt.
Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Kreditvertrag über TEUR 50.000 mit der Erste Group Bank AG zum Zwecke von allgemeinen Betriebsmittelfinanzierungen (exkl. M&A) geschlossen. Die Laufzeit für diese Gesamtlinie ist bis 8. August 2027 vereinbart, wobei die Ausnutzungen im Rahmen von Barvorlagen mit Laufzeiten zwischen drei, sechs oder zwölf Monate erfolgen kann. Die Linie ist blanko gewährt. Zum Bilanzstichtag 2022 haftet ein Saldo von TEUR 50.000 aus. Der Kredit sieht eine Mindesteigenkapitalquote von 30% sowie ein Verhältnis der Nettoverschuldung zu EBITDA von maximal 3,0 vor. Beide Covenants waren zum 31. Dezember 2022 erfüllt.
Eine Finanzierungslinie über TEUR 30.000 wurde im Geschäftsjahr 2019 vorzeitig um 2 Jahre bis 30. Juni 2023 verlängert und ist zum Stichtag 31. Dezember 2022 voll ausgenützt. Im Zuge der Verlängerung wurde ein Fixzinssatz von 1,66% (ab 1. Februar 2020: 1,40%) vereinbart.
Der Kreditvertrag sieht als Financial Convenant einerseits eine Mindesteigenkapitalquote von 25% vor. Ferner darf das Verhältnis der adaptierten Nettoverschuldung zum EBITDAR (Earnings before Taxes, Depreciation and Rent & Operating Lease Expenses) 2,5 nicht überschreiten. Beide Financial Covenants wurden zum Bilanzstichtag erfüllt. Zusätzlich ist die Kreditlinie mit Pfandrechten in Höhe von TEUR 3.500 und TEUR 2.000 ob des Baurechtswohnungseigentum Industriezeile 35, 4020 Linz, besichert.
Im Zuge der Unternehmensakquisitionen im Geschäftsjahr 2022 wurden keine Darlehen übernommen.
Die im Zuge der Unternehmensakquisitionen im Geschäftsjahr 2020 übernommenen Darlehen belaufen sich zum Stichtag 31. Dezember 2022 auf TEUR 14.649 (Vj.: TEUR 16.481). Dabei handelt es sich um eine langfristige Finanzierungslinie in Höhe von TEUR 11.434 (Vj.: TEUR 12.910) sowie um einen Investitionskredit in Höhe von TEUR 3.214 (Vj.: TEUR 3.571), wobei der Investitionskredit im Rahmen der "Focus"-Transaktion abgegangen ist.
Beide Darlehen haben eine Laufzeit bis 27. September 2030 bzw. 31. Dezember 2031 und sind mit 3,806% variabel (6M-EURIBOR + 1,35%) bzw. 1,30% fix verzinst.
Beide Finanzierungen sind mit Pfandrechten auf Geschäftsgebäude besichert.
Am 31. Dezember 2022 bestanden kurzfristig ausnutzbare Kontokorrentkreditvereinbarungen bzw. kurzfristige Überziehungskredite von insgesamt TEUR 84.569 (Vj.: TEUR 45.841). Der Zinssatz für Kontokorrentkredite liegt zwischen 0,537% und 19,25% (Vj.: 0,25% und 4,66%).
Zur Sicherstellung von Kontokorrentverbindlichkeiten von Tochterunternehmen wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 3.205 (Vj.: TEUR 1.255) im Rahmen einer Globalzession zur Sicherung dieser kurzfristigen Finanzschulden abgetreten und sonstige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 2.632 (Vj.: TEUR 2.988) verpfändet. Des Weiteren bestehen für ausgenutzte Kontokorrentverbindlichkeiten Pfandrechte auf Gebäude in Höhe von TEUR 1.445 (Vj.: TEUR 405).
Bei den am Bilanzstichtag erfassten Finanzierungsverbindlichkeiten sind im Berichtszeitraum keine Zahlungsstörungen hinsichtlich der Tilgungs- und Zinszahlungen, des Tilgungsfonds oder der Tilgungsbedingungen der Verbindlichkeiten aufgetreten.
Die in der Bilanz ausgewiesenen sonstigen langfristigen finanziellen Schulden gliedern sich wie folgt:
| Summe sonstige langfristige finanzielle Schulden | 27.714 | 54.084 |
|---|---|---|
| Sonstige | 0 | 30 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Forschungsförderungsgesellschaft | 1.808 | 3.996 |
| Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben | 100 | 1.377 |
| Verbindlichkeiten für bedingte Gegenleistungen aus Unternehmenserwerben | 0 | 9.576 |
| Leasingverbindlichkeiten | 25.806 | 39.105 |
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
Die Leasingverbindlichkeiten haben sich wie folgt entwickelt:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner | 61.999 | 68.163 |
| Zugänge | 15.442 | 14.001 |
| Zugänge Änderung Konsolidierungskreis | 681 | 320 |
| Abgänge | -1.135 | -2.860 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Schulden | -12.001 | 0 |
| Zinszuwachs | 1.351 | 1.413 |
| Zahlungen | -23.558 | -19.038 |
| Stand zum 31. Dezember | 42.779 | 61.999 |
| davon kurzfristig | 16.973 | 22.894 |
| davon langfristig | 25.806 | 39.105 |
Mögliche zukünftige Mittelabflüsse in Höhe von TEUR 2.047 (Vj.: TEUR 3.126) wurden nicht in die Leasingverbindlichkeiten einbezogen, da es nicht hinreichend sicher ist, dass die Leasingverträge verlängert werden.
Der Gesamtbetrag an Leasingzahlungen betrug im Geschäftsjahr 2022 TEUR 25.943 (Vj.: TEUR 22.184), wovon TEUR 2.072 (Vj.: TEUR 2.896) auf kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit bis maximal zwölf Monate entfielen; TEUR 313 (Vj.: TEUR 250) wurden für Leasingvereinbarungen für Vermögenswerte von geringem Wert aufgewendet.
Der Ertrag aus dem Unterleasing von Nutzungsrechten belief sich im laufenden Geschäftsjahr auf TEUR 660 (Vj.: TEUR 71).
Die langfristigen Verbindlichkeiten für bedingte Gegenleistungen aus Unternehmenserwerben betragen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 TEUR 0 (Vj.: TEUR 9.576). Der Vorjahreswert betraf im Wesentlichen die im Geschäftsjahr 2020 erfolgten Akquisition der Iskratel Gruppe. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte ein Vergleich über die Höhe der Gegenleistung für den Erwerb der Iskratel Gruppe, demzufolge die verbleibende Verbindlichkeit auszubuchen war.
Die wesentlichen Inputfaktoren bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der bedingten Gegenleistung stellen sich wie folgt dar:
| FINANZINSTRUMENTE | BEWERTUNGSVERFAHREN | INPUTPARAMETER |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Schulden | Discounted-Cashflow-Methode | Umsatzerlöse und Ergebnisse der strategischen Unternehmensplanung, risikoadäquater Zinssatz vor Steuern |
Die Entwicklung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3 stellt sich wie folgt dar:
| IN TEUR | KURZFRISTIGER TEIL | LANGFRISTIGER TEIL | GESAMT |
|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 3.366 | 27.527 | 30.893 |
| Zugang Akquisition | 310 | 301 | 611 |
| Als Ertrag erfasst | -1.876 | -5.567 | -7.443 |
| Als Aufwand erfasst | 153 | 0 | 153 |
| Zinsaufwand | 378 | 1.741 | 2.119 |
| Zahlung | -1.810 | -7.230 | -9.040 |
| Umbuchung | 7.196 | -7.196 | 0 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 7.717 | 9.576 | 17.293 |
| Als Ertrag erfasst | -915 | -9.612 | -10.527 |
| Zinsaufwand | 108 | 179 | 287 |
| Zahlung | -6.910 | -143 | -7.053 |
| Stand zum 31. Dezember 2022 | 0 | 0 | 0 |
Die in der Bilanz ausgewiesenen sonstigen langfristigen Schulden gliedern sich wie folgt:
| Summe Vertragsverpflichtungen und sonstige langfristige Schulden | 5.533 | 17.440 |
|---|---|---|
| Sonstige | 1 | 488 |
| Vertragsverpflichtungen | 5.532 | 16.952 |
| IN TEUR | 2022 | 2021 |

Die in der Bilanz ausgewiesenen Rückstellungen gliedern sich wie folgt:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen | 7.183 | 9.962 |
| Rückstellung für Abfertigungen | 9.769 | 11.504 |
| Rückstellung für Jubiläumsgelder | 1.747 | 2.068 |
| Rückstellungen für Garantien und Gewährleistungen | 1.033 | 1.364 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 155 | 157 |
| Langfristige Rückstellungen zum 31. Dezember | 19.886 | 25.056 |
| Rückstellung für Garantien und Gewährleistungen | 8.259 | 8.918 |
| Rückstellung für drohende Verluste | 8.301 | 8.479 |
| Rückstellung für Rechts- und Prozesskosten | 6.681 | 8.007 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 3.710 | 6.032 |
| Kurzfristige Rückstellungen zum 31. Dezember | 26.950 | 31.436 |
| Rückstellungen gesamt zum 31. Dezember | 46.837 | 56.492 |
Leistungsorientierte Pensionszusagen bestehen gegenüber Mitarbeitern der Kontron Gruppe in Deutschland und Frankreich.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Beschreibung der Zusagen:
In Deutschland wird der gesetzliche Rahmen für die betriebliche Altersversorgung (bAV) durch das Betriebsrentengesetz (BetrAVG) vorgegeben, in dem die gesetzlichen Mindestanforderungen an die bAV verankert sind. Des Weiteren müssen Regelungen und Urteile aus dem Arbeitsrecht befolgt werden. Beim Altersversorgungssystem handelt es sich um Ruhegeld, das als Altersrente, vorgezogene Altersrente, Invalidenrente bei Erwerbsminderung oder Hinterbliebenenrente ausgezahlt wird.
Zum Bilanzstichtag nehmen bei der Kontron Europe GmbH 9 Mitarbeiter und bei der Kontron Transportation Deutschland GmbH 45 Mitarbeiter an Versorgungsplänen teil. Die Pensionsverpflichtungen bei diesen Gesellschaften sind nicht durch Planvermögen gedeckt, was für kleinere Unternehmen marktüblich ist. Die durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen bei der Kontron Europe GmbH beträgt 1,96 Jahre, bei der Kontron Transportation Deutschland GmbH 17,5 Jahre.
Der bei der Kontron AIS GmbH zum Bilanzstichtag bestehende Leistungsplan, an dem 3 Mitarbeiter teilnehmen, ist durch Planvermögen gedeckt. Das Planvermögen besteht aus einem unabhängig verwalteten Pensionsfondsvermögen. Die Laufzeit des Leistungsplans beträgt 11,22 Jahre.
Aufgrund der gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen in Frankreich sind die Kontron Modular Computers S.A.S. sowie die Kontron Transportation France S.A.S. verpflichtet, bei Pensionierung Einmalzahlungen an ihre Mitarbeiter zu leisten. Die Zahlungen sind tariflich geregelt und basieren auf der Dauer der Betriebszugehörigkeit sowie dem Endgehalt vor der Pensionierung. Ein Mitarbeiter, der die Firma vor dem Renteneintritt verlässt, unabhängig davon, ob freiwillig oder durch den Arbeitgeber veranlasst, erhält keine Zahlung. Zum Bilanzstichtag nehmen bei der Kontron Modular Computers S.A.S. 84 Mitarbeiter (Vj.: 95 Mitarbeiter) und bei der Kontron Transportation France S.A.S. 139 Mitarbeiter (Vj.: 128 Mitarbeiter) an den Plänen teil.
Wesentliche Risiken aus den leistungsorientierten Zusagen, die in erster Linie aus Zinsentwicklung und Langlebigkeit resultieren könnten, werden nicht erwartet.
Zusammensetzung und Entwicklung der Rückstellung:
In der folgenden Tabelle werden die Entwicklung der Pensionsverpflichtung sowie das Planvermögen für die leistungsorientierten Pläne dargestellt.
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Pensionsverpflichtung (DBO) zum 1. Jänner | 11.251 | 11.564 |
| Änderung der Berechnungsmethode | 0 | -352 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 409 | 300 |
| Zinsaufwand | 102 | 71 |
| Im Konzernergebnis erfasste Zwischensumme | 512 | 19 |
| Neubewertungen: Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) | ||
| aufgrund demografischer Annahmen | 3 | 6 |
| aufgrund finanzieller Annahmen | -3.162 | -221 |
| aufgrund erfahrungsbedingter Berichtigungen | 87 | 230 |
| Im sonstigen Ergebnis enthaltene Zwischensumme | -3.072 | 16 |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | -553 | -348 |
| Pensionsverpflichtung (DBO) zum 31. Dezember | 8.138 | 11.251 |
| Verkehrswert des Planvermögens zum 31. Dezember | -955 | -1.289 |
| Nettoschuld aus Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember | 7.183 | 9.962 |
Im Jahr 2021 hatte das IFRS IC seine Agendaentscheidung "Attributing Benefit to Periods of Services (IAS 19)" veröffentlicht, in der es sich damit befasst hat, über welchen Zeitraum der Dienstzeitaufwand für einen spezifischen leistungsorientierten Plan zu verteilen ist. Die Entscheidung hatte im Geschäftsjahr 2021 eine Reduzierung der Pensionsverpflichtungen bei den beiden Tochtergesellschaften in Frankreich in Höhe von TEUR 352 zur Folge.
Der Verkehrswert des Planvermögens reduzierte sich im Berichtszeitraum um TEUR 334 auf TEUR 955 (Vj.: TEUR 1.289). Von dieser Wertänderung wurden TEUR 12 (Vj.: TEUR 10) im Zinsergebnis und TEUR -289 (Vj.: TEUR 25) im sonstigen Ergebnis erfasst. Die aus dem Planvermögen gezahlten Versorgungsleistungen betrugen TEUR 57 (Vj.: TEUR 57).
Auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste in der Periode in Höhe von TEUR 2.783 (Vj.: TEUR 38) wurden latente Steuern in Höhe von TEUR -732 (Vj.: TEUR -17) im sonstigen Ergebnis erfasst.

Der Bewertung der Verpflichtung liegen die folgenden versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde:
| VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN 2022 | DEUTSCHLAND | FRANKREICH |
|---|---|---|
| Abzinsungsfaktor | 3,80%-4,21% | 3,75%-3,80% |
| Gehaltstrends | 0,00%-2,50% | 2,00%-2,50% |
| Rententrend | 2,00%-2,50% | n.a. |
| VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN 2021 | DEUTSCHLAND | FRANKREICH |
| Abzinsungsfaktor | 1,00%-1,07% | 0,80% |
| Gehaltstrends | 0,00%-2,00% | 2,00%-2,40% |
| Rententrend | 1,75%-2,00% | n.a. |
Als versicherungsmathematische Bewertungsmethode wird die Projected Unit Credit Method benutzt. Den Berechnungen liegen die INSEE 2016–2018 für Frankreich (31. Dezember 2021: INSEE 2015–2017) sowie die Richttafeln 2018 G von K. Heubeck für Deutschland zugrunde.
Die Sensitivitätsanalyse der Grundannahmen ergibt folgende Beträge:
| VERÄNDERUNG DER ANNAHME |
ERHÖHUNG DER ANNAHME |
VERMINDERUNG DER ANNAHME |
|
|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | |||
| Abzinsungsfaktor | 0,50% | -441 | 478 |
| Zukünftige Gehaltssteigerungen | 0,50% | 197 | -188 |
| Rententrend | 1,00% | 371 | -312 |
| 31.12.2021 | |||
| Abzinsungsfaktor | 0,50% | -786 | 885 |
| Zukünftige Gehaltssteigerungen | 0,50% | 311 | -293 |
| Rententrend | 1,00% | 685 | -561 |
Die Erhöhung der Lebenserwartung um ein Jahr führt zu einer Erhöhung der Gesamtverpflichtung in Höhe von TEUR 110. Die folgenden Beträge werden voraussichtlich in den nächsten 10 Jahren in Zusammenhang mit Pensionsleistungen gezahlt:
| INNERHALB DER NÄCHSTEN 12 MONATE |
ZWISCHEN 2 UND 5 JAHREN | ZWISCHEN 5 UND 10 JAHREN |
GESAMT |
|---|---|---|---|
| 547 | 1.907 | 3.343 | 5.797 |
Verpflichtungen aus Abfertigungen für Mitarbeiter in Österreich, deren Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat, werden durch leistungsorientierte Pläne abgedeckt. Dabei handelt es sich um einmalige Abfindungen, die aufgrund arbeitsrechtlicher Vorschriften bei Kündigung von Arbeitnehmern sowie regelmäßig bei Pensionsantritt an Mitarbeiter bezahlt werden müssen. Die Höhe richtet sich nach der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe der Bezüge.
Verpflichtungen aus Abfertigungen für Mitarbeiter in ausländischen Tochtergesellschaften stellen ebenfalls einmalige Abfindungen aufgrund arbeitsrechtlicher Vorschriften dar, die bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses bezahlt werden müssen. Die Höhe des Anspruchs richtet sich nach der Dienstzeit und der Höhe der Bezüge.
Der Bewertung der Verpflichtung liegen die folgenden versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde:
| VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN 2022 |
ÖSTERREICH | POLEN | SLOWENIEN |
|---|---|---|---|
| Abzinsungsfaktor | 3,95% | 6,80% | 3,80% |
| Biometrische Rechnungsgrundlagen | AVÖ 2018-P für Angestellte | Polish Life Expectancy Tables 2021 |
Mortality Tables Slovenia 2007 |
| Fluktuation | keine Fluktuation berücksichtigt |
altersabhängig: 0,00% - 12,90% |
altersabhängig: 0,00% - 18,00% |
| Gehaltssteigerungen | 3,45% | 10,00% | 3,40% |
| VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN 2021 |
ÖSTERREICH | POLEN | SLOWENIEN |
| Abzinsungsfaktor | 0,95% | 3,40% | 0,80% |
| Biometrische Rechnungsgrundlagen | AVÖ 2018-P für Angestellte | Polish Life Expectancy Tables 2020 |
Mortality Tables Slovenia 2007 |
| Fluktuation | keine Fluktuation berücksichtigt |
altersabhängig: 0,00% - 12,90% |
altersabhängig: 0,00% - 17,00% |
| Gehaltssteigerungen | 2,00% | 4,00% | 2,00% - 2,30% |

Die Entwicklung des Barwerts der leistungsorientierten Abfertigungsverpflichtungen stellt sich wie folgt dar:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Barwert der Abfertigungsverpflichtungen zum 1. Jänner | 11.504 | 11.521 |
| Dienstzeitaufwand | 354 | 423 |
| Zinsaufwand | 104 | 59 |
| Neubewertungen | -1.523 | -152 |
| Gezahlte Leistungen | -499 | -532 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0 | 158 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Schulden | -168 | 0 |
| Veränderungen aus Währungsumrechnung | -3 | 27 |
| Barwert der Abfertigungsverpflichtung zum 31. Dezember | 9.769 | 11.504 |
Der Dienstzeitaufwand wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten Personalaufwand erfasst; der Zinsaufwand wird in den Finanzaufwendungen ausgewiesen.
Die Neubewertungen setzen sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Änderungen demografischer Annahmen | -799 | -158 |
| Änderungen finanzieller Annahmen | -913 | -163 |
| Erfahrungsbedingte Anpassungen | 189 | 169 |
| Erfasste Gewinne (+) / Verluste (-) aus Neubewertungen | -1.523 | -152 |
Die Gewinne/Verluste aus Neubewertungen werden in der Periode ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis (OCI) im Eigenkapital erfasst.
Eine Sensitivitätsanalyse der für die Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche als wesentlich erachteten versicherungsmathematischen Annahmen zeigt die nachfolgend dargestellten Auswirkungen auf den Barwert der Verpflichtung:
| VERÄNDERUNG DER ANNAHME |
ERHÖHUNG DER ANNAHME |
VERMINDERUNG DER ANNAHME |
|
|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | |||
| Abzinsungsfaktor | 0,25% | -213 | 222 |
| Zukünftige Gehaltssteigerungen | 0,25% | 214 | -207 |
| 31.12.2021 | |||
| Abzinsungsfaktor | 0,25% | -269 | 246 |
| Zukünftige Gehaltssteigerungen | 0,25% | 256 | -235 |
Die Sensitivitätsanalyse basiert auf der Änderung einer Annahme, während alle anderen Annahmen konstant gehalten werden. In der Realität ist es jedoch eher unwahrscheinlich, dass diese Einflussgrößen nicht korrelieren.
Für Mitarbeiter in Österreich, deren Dienstverhältnis am oder nach dem 1. Jänner 2003 begonnen hat, werden Beiträge in Höhe von 1,53% der Bezüge an eine externe Mitarbeitervorsorgekasse bezahlt. Die Zahlungen für diesen beitragsorientierten Versorgungsplan betrugen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 461 (Vj.: TEUR 434) und wurden im Personalaufwand erfasst.

Die sonstigen langfristigen Rückstellungen haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:
| IN TEUR | GARANTIEN UND GEWÄHRLEISTUNGEN |
SONSTIGE | GESAMT |
|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 2.852 | 2.220 | 5.072 |
| Zuführung | 449 | 577 | 1.026 |
| Umgliederungen | -1.260 | -14 | -1.274 |
| Verbrauch | -15 | -582 | -597 |
| Auflösung | -700 | -16 | -716 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 38 | 40 | 78 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 1.364 | 2.225 | 3.589 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 60 | 0 | 60 |
| Zuführung | 473 | 460 | 933 |
| Umgliederungen | -415 | 0 | -415 |
| Verbrauch | -13 | -669 | -682 |
| Auflösung | -459 | -21 | -480 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Schulden |
-16 | -86 | -102 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 39 | -9 | 30 |
| Stand zum 31. Dezember 2022 | 1.033 | 1.900 | 2.933 |
Die in obiger Tabelle dargestellten sonstigen langfristigen Rückstellungen beinhalten auch Rückstellungen für Jubiläumsgelder.
Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:
| IN TEUR | GARANTIEN UND GEWÄHR LEISTUNGEN |
RECHTS- UND PROZESS KOSTEN |
DROHENDE VERLUSTE |
SONSTIGE | GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner 2021 | 9.348 | 7.011 | 13.125 | 10.989 | 40.473 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 218 | 0 | 1.590 | 69 | 1.877 |
| Zuführung | 1.685 | 226 | 1.213 | 2.506 | 5.630 |
| Umgliederungen | 1.260 | 1.398 | 14 | -1.398 | 1.274 |
| Verbrauch | -3.243 | -499 | -6.690 | -4.535 | -14.967 |
| Auflösung | -569 | -131 | -910 | -1.629 | -3.239 |
| Währungsumrechnungs differenzen |
219 | 2 | 137 | 30 | 388 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 8.918 | 8.007 | 8.479 | 6.032 | 31.436 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0 | 0 | 475 | -160 | 315 |
| Zuführung | 3.804 | 89 | 2.250 | 3.880 | 10.023 |
| Umgliederungen | 415 | 0 | 54 | -54 | 415 |
| Verbrauch | -2.900 | -10 | -1.043 | -4.228 | -8.181 |
| Auflösung | -860 | -71 | -1.249 | -617 | -2.797 |
| Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Schulden |
-1.234 | -1.293 | -673 | -1.185 | -4.385 |
| Währungsumrechnungs differenzen |
116 | -41 | 8 | 41 | 124 |
| Stand zum 31. Dezember 2022 | 8.259 | 6.681 | 8.301 | 3.709 | 26.950 |
Die Rückstellungen für Produktgarantien decken die erwarteten Garantieansprüche für verkaufte Produkte während der Gewährleistungsfrist ab.
Rückstellungen für Rechts- und Prozesskosten umfassen hauptsächlich Vorsorgen für mögliche Rechtsstreitigkeiten, Settlements und Pönalen für kritische Projekte.
Die Rückstellung für drohende Verluste beinhaltet die Risiken aus der Bewertung der regulären Projekte. Hier sind auch Projektnachlaufkosten für bereits abgenommene Kundenprojekte enthalten.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben alle eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Schulden gliedern sich folgendermaßen:
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 16.973 | 22.894 |
| Kurzfristiger Teil aus bedingten Gegenleistungen | 0 | 7.717 |
| Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben | 0 | 1.027 |
| Kreditorische Debitoren und Gutschriften für Kunden | 1.190 | 530 |
| Abgegrenzte Verbindlichkeiten – Andere | 4.983 | 6.045 |
| Sonstige verzinsliche Darlehen | 472 | 8.523 |
| Sonstige | 1.361 | 976 |
| Summe sonstige kurzfristige finanzielle Schulden | 24.979 | 47.712 |
Die sonstigen kurzfristigen Schulden gliedern sich wie folgt:
| Summe sonstige kurzfristige Schulden | 65.348 | 74.241 |
|---|---|---|
| Sonstige | 4.296 | 8.498 |
| Erhaltene Anzahlungen | 578 | 1.991 |
| Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten | 10.722 | 4.307 |
| Verbindlichkeiten Sozialabgaben | 4.792 | 4.827 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern | 30.096 | 34.813 |
| Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer und Lohnsteuer | 14.864 | 19.805 |
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
E.
Die Konzerngeldflussrechnung zeigt Herkunft und Verwendung der Geldströme unterteilt nach Cashflow aus operativer Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit.
Die Zahlungsmittel der Konzerngeldflussrechnung umfassen alle in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mittel, d.h. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten vom Zeitpunkt der Einlage verfügbar sind, abzüglich Kontokorrentverbindlichkeiten, sofern diese einen integralen Bestandteil des Cash-Managements des Unternehmens darstellen, sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit Verfügungsbeschränkungen.
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Kassenbestand | 204 | 76 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 437.556 | 296.436 |
| Liquide Mittel laut Konzernbilanz | 437.760 | 296.512 |
| Kontokorrentverbindlichkeiten | -68.542 | -24.181 |
| Guthaben bei Kreditinstituten mit Verfügungsbeschränkungen | -3.542 | -4.397 |
| Liquide Mittel gesamt | 365.676 | 267.934 |
Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt, der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit wird demgegenüber ausgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern indirekt abgeleitet. Die Zinseinzahlungen werden der Investitionstätigkeit, die Zinsauszahlungen der Finanzierungstätigkeit zugeordnet. Die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten wird im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Posten "Rückzahlung Finanzierungsverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Schulden" ausgewiesen.
Zu Informationen betreffend der Zahlungswirksamkeit der Unternehmenserwerbe wird auf Abschnitt A verwiesen.
Die folgende Tabelle zeigt die Finanzierungsverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Kontokorrentkrediten, sofern diese keinen integralen Bestandteil des Cash-Managements darstellen, sowie Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen des Konzerns, aufgeteilt in ihren zahlungswirksamen und zahlungsunwirksamen Anteil:
| IN TEUR | ZAHLUNGS WIRKSAME VER ÄNDERUNGEN |
NICHT ZAHLUNGS WIRKSAME VERÄNDERUNGEN |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2022 | neue Leasing verhältnisse |
Sonstige Änderungen |
31.12.2022 | ||
| Schuldscheindarlehen | 167.500 | 0 | 0 | 0 | 167.500 |
| Akquisitions- und sonstige Darle hen sowie Kontokorrentkredite |
119.014 | -32.371 | 0 | -3.214 | 83.429 |
| Leasingverbindlichkeiten | 61.999 | -23.558 | 15.442 | -11.104 | 42.779 |
| Summe der Schulden aus Finanzierungstätigkeit |
348.513 | -55.929 | 15.442 | -14.318 | 293.708 |
| IN TEUR | ZAHLUNGS WIRKSAME VER ÄNDERUNGEN |
NICHT ZAHLUNGS WIRKSAME VERÄNDERUNGEN |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2021 | neue Leasing verhältnisse |
Sonstige Änderungen |
31.12.2021 | ||
| Schuldscheindarlehen | 160.000 | 7.500 | 0 | 0 | 167.500 |
| Akquisitions- und sonstige Darle hen sowie Kontokorrentkredite |
78.526 | 40.562 | 0 | -74 | 119.014 |
| Leasingverbindlichkeiten | 68.163 | -19.038 | 14.001 | -1.127 | 61.999 |
| Summe der Schulden aus Finanzierungstätigkeit |
306.689 | 29.024 | 14.001 | -1.201 | 348.513 |
Die Leasingverbindlichkeiten werden unter den Bilanzposten sonstige kurzfristige und langfristige finanzielle Schulden ausgewiesen.
Die sonstigen Änderungen des Geschäftsjahres 2022 beinhalten nicht zahlungswirksame Änderungen aus Unternehmenserwerben in Höhe von TEUR 681 (Vj.: TEUR 327), eine Reduktion der Leasingverbindlichkeiten aufgrund der vorzeitigen Beendigung von Leasingverhältnissen in Höhe von TEUR 1.135 (Vj.: TEUR 2.431), die Aufzinsung der Leasingverbindlichkeiten von TEUR 1.351 (Vj.: TEUR 1.413) sowie Währungseffekte, insbesondere die Leasingverbindlichkeiten betreffend. Darüber hinaus beinhalten die nicht zahlungswirksamen Änderungen den Abgang von Darlehen in Höhe von TEUR 3.214 sowie Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 12.001 aufgrund der Entkonsolidierungen.
Der Kontron Konzern verfügt zum 31. Dezember 2022 über folgende berichtspflichtige Geschäftssegmente:
Das EBITDA sowie das Bruttoergebnis (Umsatzerlöse abzüglich Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen) der Geschäftssegmente werden jeweils auf Basis der IFRS vom Management getrennt überwacht, um Entscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zu fällen und um die Ertragskraft der Segmente zu bestimmen. Die Entwicklung der Segmente wird anhand des EBITDA und des Bruttoergebnisses beurteilt und in Übereinstimmung mit dem Konzern-EBITDA und dem Bruttoergebnis im Konzernabschluss bewertet.
Die Verrechnungspreise zwischen den Geschäftssegmenten erfolgen zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten auf Basis Normalauslastung zuzüglich eines konzerneinheitlichen Aufschlags.
| 2022 IN TEUR |
IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
KONSOLIDIERUNG/ ÜBERLEITUNG |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse gesamt | 229.742 | 908.415 | 146.484 | 1.284.641 | |
| Innenumsatz | -8.296 | -163.084 | -17.166 | -188.546 | |
| Umsatzerlöse | 221.446 | 745.331 | 129.318 | 1.096.095 | |
| Bruttoergebnis | 58.526 | 278.084 | 32.848 | 369.458 | |
| EBITDA vor HQ-Umlagen | 5.609 | 64.779 | -395 | 69.993 | |
| EBITDA nach HQ-Umlagen | 14.390 | 58.424 | -2.821 | 69.993 | |
| Abschreibungen | -72.009 | -72.009 | |||
| Finanzerträge | 1.411 | 1.411 | |||
| Finanzaufwendungen | -10.049 | -10.049 | |||
| Ertragsteuern | -2.180 | -2.180 | |||
| Periodenergebnis | -12.834 | -12.834 | |||
| Segmentvermögen | 566.322 | 592.973 | 75.997 | 1.235.292 | |
| Segmentschulden | 427.492 | 351.345 | 23.454 | 802.292 | |
| Segmentinvestitionen | 6.999 | 25.468 | 5.260 | 37.728 |

| Umsatzerlöse gesamt 227.185 813.652 115.411 1.156.248 Innenumsatz -7.377 -134.185 -11.751 -153.313 Umsatzerlöse 219.808 679.467 103.660 1.002.935 Bruttoergebnis 49.598 278.786 29.894 358.277 EBITDA vor HQ-Umlagen 15.163 73.719 1.191 90.074 EBITDA nach HQ-Umlagen 24.033 67.449 -1.409 90.074 Abschreibungen -50.012 -50.012 Finanzerträge 1.379 1.379 Finanzaufwendungen -9.002 -9.002 Ertragsteuern -1.988 -1.988 Periodenergebnis 30.451 30.451 Segmentvermögen 460.797 589.268 81.223 1.131.288 Segmentschulden 568.515 338.897 21.458 928.870 Segmentinvestitionen 17.624 24.216 5.448 47.288 2021 (VOR ANPASSUNG) IT SERVICES IOT SOLUTIONS IOT SOLUTIONS KONSOLIDIERUNG/ GESAMT IN TEUR EUROPE AMERICA ÜBERLEITUNG Umsatzerlöse gesamt 577.368 813.652 115.411 1.506.431 Innenumsatz -18.542 -134.185 -11.751 -164.479 Umsatzerlöse 558.826 679.467 103.660 1.341.953 Bruttoergebnis 181.543 278.786 29.894 490.223 EBITDA vor HQ-Umlagen 51.359 73.719 1.191 126.270 EBITDA nach HQ-Umlagen 60.229 67.449 -1.409 126.270 Abschreibungen -63.593 -63.593 Finanzerträge 1.586 1.586 Finanzaufwendungen -10.039 -10.039 Ertragsteuern -5.260 -5.260 Periodenergebnis 48.964 48.964 Segmentvermögen 460.797 589.268 81.223 1.131.288 Segmentschulden 568.515 338.897 21.458 928.870 |
2021 (ANGEPASST) IN TEUR |
IT SERVICES | IOT SOLUTIONS EUROPE |
IOT SOLUTIONS AMERICA |
KONSOLIDIERUNG/ ÜBERLEITUNG |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|---|
Segmentinvestitionen 17.624 24.216 5.448 47.288
Das "EBITDA vor HQ-Umlagen" stellt das EBITDA vor Verrechnung von Headquarterkosten durch die Kontron AG dar, im "EBITDA nach HQ-Umlagen" sind alle Umlagen berücksichtigt. Des Weiteren werden im Segment "IT Services" alle Kosten für die Kontron AG (Headquarterkosten) erfasst, die sich nicht funktional auf die übrigen Segmente verteilen lassen. Auswirkungen auf das Konzernergebnis, welche nicht mit der operativen Geschäftstätigkeit der Segmente in unmittelbarem Zusammenhang stehen, werden folglich auch im Segment "IT Services" ausgewiesen.
Das Segmentvermögen umfasst die kurz- und langfristigen Vermögenswerte ohne Zuordnung von Geschäfts- oder Firmenwerten, Beteiligungen und Wertpapieren.
Die Segmentschulden umfassen die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten.
Informationen über geographische Gebiete:
| IN TEUR | 2022 | 2021 (ANGEPASST) |
2021 (VOR ANPASSUNG) |
||
|---|---|---|---|---|---|
| UMSATZERLÖSE | LANGFRISTIGES VERMÖGEN |
UMSATZERLÖSE | UMSATZERLÖSE | LANGFRISTIGES VERMÖGEN |
|
| Deutschland | 178.594 | 44.758 | 156.454 | 232.520 | 75.671 |
| Nordamerika | 109.819 | 14.869 | 96.498 | 98.276 | 23.236 |
| Österreich | 102.568 | 31.372 | 105.578 | 108.211 | 44.658 |
| Ungarn | 90.479 | 9.193 | 92.058 | 92.155 | 8.905 |
| Rumänien | 77.534 | 9.090 | 68.568 | 68.665 | 10.543 |
| Slowenien | 68.366 | 36.686 | 65.585 | 66.077 | 37.675 |
| China | 66.968 | 2.187 | 53.679 | 54.058 | 2.838 |
| Russland | 56.297 | 4.960 | 68.839 | 68.857 | 9.983 |
| Frankreich | 47.504 | 14.963 | 40.811 | 42.256 | 14.803 |
| Tschechien | 42.414 | 884 | 30.419 | 68.245 | 3.274 |
| Schweiz | 33.579 | 1.250 | 20.575 | 40.242 | 2.469 |
| Großbritannien | 19.528 | 834 | 30.734 | 32.505 | 1.040 |
| Irland | 15.324 | 0 | 15.897 | 17.109 | 0 |
| Schweden | 14.832 | 0 | 14.391 | 14.449 | 0 |
| Malaysia | 13.289 | 166 | 8.690 | 8.710 | 96 |
| Restliches Ausland | 158.999 | 6.963 | 134.157 | 329.617 | 22.764 |
| 1.096.095 | 178.175 | 1.002.935 | 1.341.953 | 257.955 |
Die Darstellung des langfristigen Vermögens umfasst die Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte sowie die langfristigen Vertragsvermögenswerte und die sonstigen langfristigen Vermögenswerte.
Die Darstellung der Umsatzerlöse nach geografischen Gebieten erfolgt nach dem jeweiligen Sitz des Kunden.
Der Konzern hat mit keinem einzelnen externen Kunden 10% oder mehr der berichteten Umsatzerlöse erzielt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt Buchwerte sämtlicher im Konzernabschluss erfasster Finanzinstrumente auf die Kategorien nach IFRS 9:
| BEWERTUNGSKATEGORIE GEM. IFRS 9 | BUCHWERT 31.12.2022 |
FAIR VALUE 31.12.2022 |
|
|---|---|---|---|
| AKTIVA | |||
| Liquide Mittel | fortgeführte Anschaffungskosten | 437.760 | 437.760 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 124.296 | 124.296 |
| davon: | FV über das sonstige Ergebnis (mit Recycling) | 23.789 | 23.789 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | fortgeführte Anschaffungskosten | 134.326 | 134.326 |
| FV Hierarchie | STUFE 2 | ||
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 7.295 | 7.295 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 866 | 866 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| davon: | FV über das sonstige Ergebnis (mit Recycling) | 241 | 241 |
| FV Hierarchie | STUFE 1 | ||
| PASSIVA | |||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden | fortgeführte Anschaffungskosten | 24.507 | 24.507 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
fortgeführte Anschaffungskosten | 226.336 | 226.336 |
| Kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | fortgeführte Anschaffungskosten | 125.703 | 125.703 |
| Langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | fortgeführte Anschaffungskosten | 193.768 | 190.502 |
| Sonstige langfristige finanzielle Schulden | fortgeführte Anschaffungskosten | 27.714 | 27.714 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 |
| BEWERTUNGSKATEGORIE GEM. IFRS 9 | BUCHWERT 31.12.2021 |
FAIR VALUE 31.12.2021 |
|
|---|---|---|---|
| AKTIVA | |||
| Liquide Mittel | fortgeführte Anschaffungskosten | 296.512 | 296.512 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 215.513 | 215.513 |
| davon: | FV über das sonstige Ergebnis (mit Recycling) | 17.033 | 17.033 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 19.577 | 19.577 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 325 | 325 |
| FV Hierarchie | STUFE 2 | ||
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 9.900 | 9.900 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 961 | 961 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| davon: | FV über das sonstige Ergebnis (mit Recycling) | 305 | 305 |
| FV Hierarchie | STUFE 1 | ||
| PASSIVA | |||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 31.472 | 31.472 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 7.717 | 7.717 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
fortgeführte Anschaffungskosten | 269.975 | 269.975 |
| Kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | fortgeführte Anschaffungskosten | 72.319 | 72.319 |
| Langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten | fortgeführte Anschaffungskosten | 238.376 | 227.753 |
| Sonstige langfristige finanzielle Schulden | |||
| davon: | fortgeführte Anschaffungskosten | 44.508 | 44.508 |
| davon: | FV erfolgswirksam | 9.576 | 9.576 |
| FV Hierarchie | STUFE 3 |
Der beizulegende Zeitwert der langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten wurde mit einem DCF-Verfahren unter Anwendung eines marktkonformen Diskontierungszinssatzes ermittelt. Das eigene Kreditrisiko zum 31. Dezember 2022 wurde als unwesentlich beurteilt.

Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des Konzerns ist es sicherzustellen, dass er zur Unterstützung seiner Geschäftstätigkeit und zur Maximierung des Shareholder Value ein Bonitätsrating bei Banken hat, das eine Fremdfinanzierung zu möglichst geringen Finanzierungskosten ermöglicht. Von Seiten des Managements ist eine maßgebliche Kennziffer zur Erreichung des Bonitätsratings die Eigenkapitalquote im Konzern. Zum Abschlussstichtag beträgt die Konzerneigenkapitalquote 44,1% (Vj.: 31,3%). Das Management überwacht das Kapital mit Hilfe des Verschuldungsgrads, der dem Verhältnis von Nettofinanzschulden zur Summe aus Eigenkapital und Nettofinanzschulden entspricht. Die Überwachung erfolgt im Rahmen des monatlichen Reportings der Konzerngesellschaften und wird an den Vorstand berichtet. Zum Bilanzstichtag betragen die Nettofinanzschulden TEUR 367.434 (Vj.: TEUR 632.358) und die Summe aus Eigenkapital und Nettofinanzschulden TEUR 1.003.100 (Vj.: TEUR 1.055.621), so dass sich ein Verschuldungsgrad von 37% (Vj.: 60%) errechnet. Die Nettofinanzschulden umfassen verzinsliche Darlehen, Schulden aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Schulden abzüglich liquider Mittel und kurzfristige Einlagen. Das Eigenkapital umfasst das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital. Gegebenenfalls kann der Konzern die Eigenkapitalquote im Rahmen des genehmigten Kapitals durch Ausgabe neuer Aktien erhöhen. Der Konzern steuert seine Kapitalstruktur und nimmt Anpassungen unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor. Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern Anpassungen der Dividendenzahlungen an die Anteilseigner vornehmen oder neue Anteile ausgeben.
| IN TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Konzerneigenkapital | 635.666 | 423.263 |
| Summe Eigenkapital und Schulden | 1.440.860 | 1.352.133 |
| Konzerneigenkapitalquote | 44,1% | 31,3% |
| Langfristige Schulden | 252.626 | 348.162 |
| Kurzfristige Schulden | 552.568 | 580.708 |
| 805.194 | 928.870 | |
| Liquide Mittel | -437.760 | -296.512 |
| Nettofinanzschulden | 367.434 | 632.358 |
| Konzerneigenkapital | 635.666 | 423.263 |
| Eigenkapital und Nettofinanzschulden | 1.003.100 | 1.055.621 |
| Verschuldungsgrad | 36,6% | 59,9% |
Zum 31. Dezember 2022 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren vorgenommen. Die von den Banken geforderten Finanzkennzahlen für die Gewährung von Rahmenkreditlinien wurden eingehalten.
Die wesentlichen durch den Konzern verwendeten finanziellen Verbindlichkeiten – mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente – umfassen Bankdarlehen, Schuldscheindarlehen und kurzfristige Überziehungsrahmen, Leasingverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten. Der Hauptzweck dieser finanziellen Verbindlichkeiten ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns. Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie z.B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen sowie Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus seiner Geschäftstätigkeit resultieren.
Des Weiteren verfügt der Konzern über derivative Finanzinstrumente, deren Zweck die Absicherung gegen Währungs- bzw. Zinsrisiken ist, die aus der Geschäftstätigkeit des Konzerns und seinen Finanzierungsquellen resultieren. Handel mit Derivaten zu spekulativen Zwecken wird entsprechend den konzerninternen Richtlinien nicht betrieben.
Der Konzern ist Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Die Steuerung dieser Risiken obliegt dem Management des Konzerns. Die Unternehmensleitung beschließt Strategien und Verfahren zur Steuerung einzelner Risikoarten, die im Folgenden dargestellt werden.
Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer Liquiditätsplanung, um einen eventuellen Finanzbedarf frühzeitig zu erkennen und mit den Bankpartnern abzustimmen.
Das Ziel des Konzerns ist es, ein Gleichgewicht zwischen der kontinuierlichen Deckung des Finanzmittelbedarfs und der Sicherstellung der Flexibilität durch die Nutzung von kurzfristigen Überziehungsrahmen und sonstigen Finanzierungsquellen zu wahren.
Zum 31. Dezember 2022 weisen die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben erfolgen auf Basis der vertraglichen, nicht abgezinsten Zahlungen.
| 2022 | BIS ZU 1 JAHR | ZWISCHEN 1 UND 5 JAHREN |
NACH MEHR ALS 5 JAHREN |
GESAMT |
|---|---|---|---|---|
| Finanzierungsverbindlichkeiten | 130.098 | 196.875 | 2.673 | 329.646 |
| Leasingverbindlichkeiten | 17.612 | 29.676 | 1.114 | 48.402 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
226.336 | 0 | 0 | 226.336 |
| Sonstige finanzielle Schulden | 8.005 | 1.908 | 0 | 9.913 |
| 382.051 | 228.459 | 3.787 | 614.297 | |
| 2021 | BIS ZU 1 JAHR | ZWISCHEN 1 UND 5 JAHREN |
NACH MEHR ALS 5 JAHREN |
GESAMT |
| Finanzierungsverbindlichkeiten | 60.672 | 251.319 | 7.526 | 319.517 |
| Leasingverbindlichkeiten | 23.532 | 43.003 | 1.441 | 67.976 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
269.975 | 0 | 0 | 269.975 |
| Sonstige finanzielle Schulden | 24.818 | 16.326 | 0 | 41.144 |
| 378.997 | 310.648 | 8.967 | 698.612 |

Der Buchwert der Finanzierungsverbindlichkeiten beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 319.472 (Vj.: TEUR 310.695) und setzt sich aus langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 193.768 (Vj.: TEUR 238.376) sowie aus kurzfristigen Bankkrediten bzw. Überziehungsrahmen in Höhe von TEUR 125.703 (Vj.: TEUR 72.319) zusammen. Die für die verzinslichen Verbindlichkeiten angefallenen Zinsen betragen TEUR 9.544 (Vj. angepasst: TEUR 8.938).
Die Kontron Gruppe setzt zur Lieferantenfinanzierung in ausgewählten Konzerngesellschaften und für bestimmte Lieferanten ein Reverse Factoring-Programm ein. Mit diesen Vereinbarungen kann es auch zur stärkeren Ausnutzung der bestehenden Zahlungsziele kommen. Die Verbindlichkeiten bleiben Teil des Working Capitals, welches im normalen Geschäftszyklus des Unternehmens verwendet wird. Bilanziell als auch zivilrechtlich ergeben sich jedoch keine Auswirkungen, die eine Umgliederung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten in der Bilanz nach sich ziehen.
Durch die Vereinbarung kommt es zu keiner Ausdehnung der bestehenden Zahlungsziele (diese betragen in der Regel zwischen 60 und 120 Tage) und die umfassten Verbindlichkeiten beziehen sich ausschließlich auf den Erwerb von Vorräten für die Produktion im Zusammenhang mit Kundenverträgen. Kontron muss für diese Verbindlichkeiten keine (zusätzlichen) Sicherheiten bereitstellen.
Zum 31. Dezember 2022 sind Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 40.488 (Vj.: TEUR 22.871) von diesem Programm umfasst. Die Verbindlichkeiten sind in der Konzernbilanz im Posten "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" ausgewiesen.
Marktrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Zum Marktrisiko zählen die drei folgenden Risikotypen: Wechselkursrisiko, Zinsrisiko und sonstige Preisrisiken. Dem Marktrisiko ausgesetzte Finanzinstrumente umfassen unter anderem verzinsliche Darlehen, Einlagen, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und derivative Finanzinstrumente.
Der Konzern unterliegt Währungsrisiken aus einzelnen Transaktionen. Diese Risiken resultieren aus Käufen und Verkäufen einer operativen Einheit in einer anderen Währung als der funktionalen Währung dieser Einheit. Die wesentlichen Währungsrisiken resultieren aus der Änderung des US-Dollar/EUR Wechselkurses. Als globales Unternehmen tätigt die Kontron Umsätze und Materialeinkäufe in US-Dollar und Euro. Die sich daraus ergebenden Währungseffekte werden im Zeitablauf teilweise ausgeglichen. Verbleibende Spitzen werden durch den Einsatz von kurzfristigen Terminkontrakten bzw. Optionsgeschäften abgesichert. Zur Optimierung der Absicherungsstrategie wird das Risiko aus der Differenz aus Fremdwährungseinnahmen und -ausgaben geplanter Transaktionen, die im Rahmen der Konzernplanung mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werden, durch den Einsatz verschiedener Absicherungsinstrumente eliminiert bzw. begrenzt.
Zum Stichtag 31. Dezember 2022 bestehen in einer Tochtergesellschaft Devisentermingeschäfte zur Absicherung von Einkaufsvolumina oder sonstiger Positionen mit einem Marktwert von unter TEUR 1. Der beizulegende Zeitwert der zum Stichtag 31. Dezember 2021 bestandenen Devisentermingeschäfte mit einem Nominalvolumen von TEUR 5.005 betrug TEUR 327. Der Anteil an offenen Devisentermingeschäften betrug TEUR 327 im Geschäftsjahr 2021.
Zur Darstellung der Währungsrisiken verlangt IFRS 7 eine Währungssensitivitätsanalyse, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigt. Als relevante Risikovariablen gelten grundsätzlich alle nicht funktionalen Währungen, in denen Konzerngesellschaften Finanzinstrumente eingehen. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden. Es wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Steuern (aufgrund der Änderung von beizulegenden Zeitwerten der monetären Vermögenswerte und Schulden) gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Wechselkursänderung des US-Dollar. Alle anderen Variablen bleiben konstant. Die untersuchten Wertschwankungen haben keine direkte Auswirkung auf das Eigenkapital.
| Geschäftsjahr 2022 | +10% | -1.936 |
|---|---|---|
| -10% | 1.936 | |
| Geschäftsjahr 2021 | +10% | -622 |
| -10% | 622 |
Nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Ergebnisses aus der Marktbewertung der zum 31. Dezember 2022 bestehenden Devisenterminkontrakte. Dabei wird die Ergebnisauswirkung bei einer fiktiven Veränderung des Euro gegenüber der Fremdwährung um 5% bzw. 10% dargestellt:
| GESCHÄFTSJAHR 2022 | GESCHÄFTSJAHR 2021 | |
|---|---|---|
| +5% | 0 | 223 |
| +10% | 0 | 425 |
| -5% | 0 | -246 |
| -10% | 0 | -520 |
Zinsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktzinssätze schwanken.
Das Risiko des Konzerns aus Zinssatzänderungen ergibt sich im Wesentlichen aus abgeschlossenen variabel verzinsten Finanzierungen sowie veranlagten Festgeldern. Eine Änderung des allgemeinen Zinsniveaus könnte zu einer Erhöhung oder einem Rückgang der Zinsaufwendungen- bzw. des Zinsertrags führen.
Nachstehende Zinssensitivitätsanalyse wurde unter der Annahme erstellt, dass bei variablen Zinssätzen und bei kurzfristigen Fixzinssätzen (Barvorlagen) die Zinsen im Berichtszeitraum in allen Währungen um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen wären. Dies stellt die Einschätzung der Geschäftsführung hinsichtlich einer begründeten, möglichen Änderung der Zinsen dar.
Als Basis wurde das Zinsrisiko-Exposure von Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag bestimmt und unterstellt, dass die ausstehenden Verbindlichkeiten bzw. Forderungen zum Bilanzstichtag für das gesamte Jahr ausstehend waren.

Rund 31% (Vj.: 33%) der Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 319.472 (Vj.: TEUR 310.695) sind variabel verzinst. Darin enthalten sind Tranchen aus dem Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 75.000 (Vj.: TEUR 75.000). Akquisitionsdarlehen im Ausmaß von TEUR 25.449 (Vj.: TEUR 42.902), Tranchen aus dem Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 92.500 (inkl. einer in 2021 neu aufgenommenen Tranche iHv TEUR 7.500), weitere Bankdarlehen in Höhe von TEUR 30.000, sowie der im Geschäftsjahr 2022 geschlossene Finanzierungsrahmen in Höhe von TEUR 50.000, welcher in vollem Umfang im Rahmen von Barvorlagen mit Laufzeiten zu jeweils drei Monaten ausgenutzt war, sind festverzinslich. Darüber hinaus ist eine im Zuge des Erwerbs der Kontron Transportation (vormals Kapsch CarrierCom) übernommene Kontokorrentlinie in Höhe von TEUR 15.000 fixiert.
Falls die Zinsen um 100 Basispunkte höher gewesen wären und alle anderen Variablen konstant gehalten würden, wäre das Zinsergebnis um TEUR 977 (Vj.: TEUR 1.019) schlechter gewesen. Die untersuchten Zinsschwankungen haben keine direkte Auswirkung auf das Eigenkapital. Im Hinblick auf die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten sieht sich der Konzern derzeit keinem wesentlichen Zinsrisiko ausgesetzt.
Zur Absicherung von Zinsänderungen bei bestehenden variabel verzinslichen Darlehen wurde im Geschäftsjahr 2019 ein Zinsswap über einen Betrag von TEUR 15.000 mit fünf-jähriger Laufzeit bis 30. September 2024 abgeschlossen. Der Marktwert des Zinsswaps zum 31. Dezember 2022 beträgt TEUR 842 (Vj.: TEUR -87). Die Voraussetzungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen sind nicht erfüllt.
Nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Ergebnisses aus der Marktbewertung des zum 31. Dezember 2022 bestehenden Zinsswaps. Dabei wird die Ergebnisauswirkung bei einer fiktiven Veränderung des Zinssatzes um 50 bzw. 100 Basispunkte dargestellt:
| GESCHÄFTSJAHR 2022 | GESCHÄFTSJAHR 2021 | |
|---|---|---|
| +50 Basispunkte | 100 | 187 |
| +100 Basispunkte | 199 | 371 |
| -50 Basispunkte | -102 | -191 |
| -100 Basispunkte | -205 | -387 |
Kreditrisiko ist das Risiko, dass ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments oder Kundenrahmenvertrags nicht nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt. Der Konzern ist im Rahmen seiner operativen Geschäftstätigkeit Ausfallrisiken (insbesondere ergeben sich Risiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) sowie Risiken im Rahmen der Finanzierungstätigkeit, einschließlich Einlagen bei Banken und Finanzinstituten, Devisengeschäften und sonstigen Finanzinstrumenten ausgesetzt.
Für alle den originären Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Leistungsbeziehungen gilt, dass zur Minimierung des Ausfallrisikos in Abhängigkeit von Art und Höhe der jeweiligen Leistung Kreditauskünfte eingeholt oder historische Daten aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, insbesondere dem Zahlungsverhalten, zur Vermeidung von Zahlungsausfällen genutzt werden. Dafür hat der Konzern ein Debitorenmanagement installiert, mit dem die Forderungsbestände laufend überwacht werden. Zusätzlich sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen überwiegend kreditversichert. Soweit bei den einzelnen finanziellen Vermögenswerten trotzdem Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst. Eine Konzentration von Ausfallrisiken aus Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Schuldnern bzw. Schuldnergruppen ist nicht erkennbar.
Die bilanzielle Höhe der finanziellen Vermögenswerte gibt, ungeachtet bestehender Sicherheiten, das maximale Ausfallrisiko für den Fall an, dass Geschäftspartner ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Die entsprechenden Angaben können dem Kapitel "Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente" entnommen werden.
Die nachfolgende Übersicht zeigt die mit Hilfe einer Wertberichtigungsmatrix ermittelte Ausfallrisikoposition bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des Konzerns:
| 31.12.2022 | NICHT FÄLLIG | 1 BIS 60 TAGE ÜBERFÄLLIG |
61 BIS 90 TAGE ÜBERFÄLLIG |
91 BIS 180 TAGE ÜBER FÄLLIG |
181 BIS 270 TAGE ÜBERFÄLLIG |
271 BIS 365 TAGE ÜBERFÄLLIG |
ÜBER 365 TAGE ÜBERFÄLLIG |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschätzter Gesamt bruttobuchwert bei Zahlungsverzug |
117.850 | 20.033 | 2.653 | 3.051 | 2.934 | 1.858 | 7.562 |
| Erwarteter Kreditverlust |
241 | 192 | 698 | 408 | 220 | 552 | 5.546 |
| 31.12.2021 | NICHT FÄLLIG | 1 BIS 60 TAGE ÜBERFÄLLIG |
61 BIS 90 TAGE ÜBERFÄLLIG |
91 BIS 180 TAGE ÜBER- FÄLLIG |
181 BIS 270 TAGE ÜBERFÄLLIG |
271 BIS 365 TAGE ÜBERFÄLLIG |
ÜBER 365 TAGE ÜBERFÄLLIG |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschätzter Gesamt bruttobuchwert bei Zahlungsverzug |
195.577 | 22.386 | 4.528 | 3.809 | 1.510 | 3.165 | 9.788 |
| Erwarteter Kreditverlust |
490 | 180 | 132 | 311 | 416 | 776 | 5.913 |
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Dies gilt ebenso für die überfälligen, nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Im Rahmen des operativen Geschäfts der Kontron Gruppe hat die Gruppe Erfüllungs- und Bietungsgarantien im Umfang von TEUR 14.390 (Vj.: TEUR 28.065) abgegeben. Diese Erfüllungs- und Bietungsgarantien resultieren im Wesentlichen aus den Tochterunternehmungen der Kontron in Frankreich iHv TEUR 835 (Vj.: TEUR 799), Slowenien iHv TEUR 5.678 (Vj.: TEUR 8.684), Russland iHv TEUR 2.303 (Vj.: TEUR 2.372), Spanien iHv TEUR 790 (Vj.: TEUR 0), Deutschland iHv TEUR 930 (Vj.: TEUR 989) sowie Belgien iHv TEUR 2.839 (Vj.: TEUR 2.865). Weiters bestehen diverse Garantien iHv TEUR 1.015 (Vj.: TEUR 4.754).
Für im Geschäftsjahr 2022 erbrachte Leistungen des Abschlussprüfers KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfung- und Steuerberatungsgesellschaft wurden TEUR 444 (Vj.: TEUR 661) aufgewendet. Davon entfallen TEUR 325 (Vj.: TEUR 499) auf die Abschlussprüfung und TEUR 119 (Vj.: TEUR 162) auf sonstige Leistungen.
Die Gesellschaft hat Aktienoptionsprogramme für Mitarbeiter, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens beschlossen.
Im November 2022 wurden den Vorstandsmitgliedern der Kontron AG und leitenden Mitarbeitern der Kontron AG sowie den Führungskräften von ausgewählten Konzerngesellschaften auf Grundlage des Aktienoptionsprogramms 2024/2025 insgesamt 1.500.000 Aktienoptionen gewährt, wobei 750.000 Aktienoptionen für eine Tranche 2024 und weitere 750.000 Aktienoptionen für eine Tranche 2025 vorgesehen sind.
Die Laufzeit des Aktienoptionsprogramms begann mit dem Ausgabetag und endet nach Ablauf von 60 Monaten. Die Aktienoptionen können nach Ablauf einer Wartezeit ausgeübt werden. Die Wartezeit beginnt mit dem Ausgabetag und endet nach 36 Monaten. Die im Aktienoptionsprogramm 2024/2025 (Tranche 2024 und Tranche 2025) definierten Ausübungszeiträume betragen jeweils 30 Börsenhandelstage, jeweils beginnend am zweiten Börsenhandelstag nach Veröffentlichung von Quartals-, Halbjahres-, oder Jahresbericht sowie nach dem Tag der Jahresbilanzpressekonferenz. Nicht ausgeübte Aktienoptionen verfallen am Ende der Laufzeit. Die Aktienoptionen sind nur zwischen Optionsberechtigten, nicht an Dritte, übertragbar. Das Aktienoptionsprogramm 2024/2025 (Tranche 2024 und Tranche 2025) sieht das alleinige Recht der Gesellschaft vor, den Bezugsberechtigten Aktien gegen Zahlung des Ausübungspreises zu liefern oder ihren Anspruch bar auszubezahlen.
Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoptionen wurde zum Zeitpunkt der Gewährung unter Anwendung des Optionspreismodells nach der Monte-Carlo-Methode und der Random-Walk-Theorie ermittelt.
Im Dezember 2018 wurden den Vorstandsmitgliedern der Kontron AG und leitenden Mitarbeitern der Kontron AG sowie den Führungskräften von ausgewählten Konzerngesellschaften auf Grundlage des Aktienoptionsprogramms 2018 (Tranche 2018 und Tranche 2019) insgesamt 1.000.000 Aktienoptionen gewährt.
Die Laufzeit des Aktienoptionsprogramms begann mit dem Ausgabetag und endet nach Ablauf von 60 Monaten. Die Aktienoptionen können nach Ablauf einer Wartezeit ausgeübt werden. Die Wartezeit beginnt mit dem Ausgabetag und endet nach 36 Monaten. Die im Aktienoptionsprogramm 2018 (Tranche 2018 und Tranche 2019) definierten Ausübungszeiträume betragen jeweils 30 Börsenhandelstage, jeweils beginnend am zweiten Börsenhandelstag nach Veröffentlichung von Quartals-, Halbjahres-, oder Jahresbericht sowie nach dem Tag der Jahresbilanzpressekonferenz. Nicht ausgeübte Aktienoptionen verfallen am Ende der Laufzeit. Die Aktienoptionen sind nur zwischen Optionsberechtigten, nicht an Dritte, übertragbar. Das Aktienoptionsprogramm 2018 (Tranche 2018 und Tranche 2019) sieht das alleinige Recht der Gesellschaft vor, den Bezugsberechtigten Aktien gegen Zahlung des Ausübungspreises zu liefern oder ihren Anspruch bar auszubezahlen.
Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoptionen wurde zum Zeitpunkt der Gewährung unter Anwendung des Optionspreismodells nach Black/Scholes ermittelt.
Nachfolgende Tabelle zeigt die wesentlichen Parameter zum Zeitpunkt der Gewährung der Aktienoptionsprogramme:
| AKTIENOPTIONS PROGRAMM 2018 (TRANCHE 2018) |
AKTIENOPTIONS PROGRAMM 2018 (TRANCHE 2019) |
AKTIENOPTIONS PROGRAMM 2024/2025 (TRANCHE 2024) |
AKTIENOPTIONS PROGRAMM 2024/2025 (TRANCHE 2025) |
|
|---|---|---|---|---|
| Anzahl der Aktienoptionen | 500.000 | 500.000 | 750.000 | 750.000 |
| Ausgabetag | 21. Dezember 2018 | 21. Dezember 2018 | 14. November 2022 | 14. November 2022 |
| Laufzeit | 5 Jahre | 5 Jahre | 5 Jahre | 5 Jahre |
| Ausübungspreis je Aktienoption | Börsenschlusskurs am Ausgabetag |
Börsenschlusskurs am Ausgabetag |
Börsenschlusskurs am Ausgabetag |
Börsenschlusskurs am Ausgabetag |
| Aktienkurs am Ausgabetag | EUR 15,71 | EUR 15,71 | EUR 15,30 | EUR 15,30 |
| Dividendenrendite | 1,44% | 1,44% | - | - |
| Erwartete Volatilität | 36,80% | 36,80% | 33,29% | 33,29% |
| Zinssatz | 2,59% | 2,59% | 2,47% | 2,47% |
| Erwartete Laufzeit der Optionen | 4,43 Jahre | 4,43 Jahre | 3,93 Jahre | 3,93 Jahre |
| Optionswert | EUR 3,74 | EUR 3,74 | EUR 3,42 | EUR 3,42 |
Zum 31. Dezember 2022 betragen die ausstehenden Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2024/2025 (Tranche 2024) insgesamt 750.000 (Vj.: 0), für das Aktienoptionsprogramm 2024/2025 (Tranche 2025) insgesamt 750.000 (Vj.: 0). Für das Aktienoptionsprogramm 2018 (Tranche 2018) bestehen insgesamt 500.000 (Vj.: 500.000) ausstehende Aktienoptionen und für das Aktienoptionsprogramm 2018 (Tranche 2019) insgesamt 500.000 (Vj.: 500.000) ausstehende Aktienoptionen.
Im Geschäftsjahr 2022 wurde in den Personalkosten ein Ertrag für die Aktienoptionsprogramme in Höhe von TEUR 774 erfasst (Vj.: Aufwand iHv TEUR 1.308).
Die Gesellschaft hat im Jahr 2020 auf Basis eines durch die FMA gebilligten Prospektes Aktienoptionsscheine begeben. Insgesamt wurden 2.000.000 Aktienoptionsscheine ausgegeben, bestehend aus 1.500.000 zugeteilten und 500.000 öffentlich angebotenen Aktienoptionsscheinen. Mit 30. Juli 2020 wurden die Aktienoptionsscheine im Amtlichen Handel der Wiener Börse zugelassen und an die jeweiligen Zeichner und Zuteilungsberechtigten ausgeliefert. Eine erstmalige Ausübung des Wandlungs- bzw. Bezugsrechts ist frühestens 36 Monate nach Ausgabe des Optionsscheins und nur bei Überschreitung eines Kurses der Kontron AG Aktie von mehr als EUR 32,86 möglich.
Im Vergütungsbericht werden die Grundzüge, die Struktur und die Höhe des Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungssystems dargestellt.
Die Struktur der Vorstandsvergütung ist auf eine nachhaltige und ergebnisorientierte Unternehmensführung ausgerichtet. Die Vorstandsvergütung trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der einzelnen Mitglieder Rechnung und richtet sich nach den Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seiner persönlichen Leistung, der Größe und wirtschaftlichen Lage des Unternehmens bzw. des verantworteten Unternehmensbereichs und insbesondere dem Erfolg und den Zukunftsaussichten des Unternehmens. Zusätzlich wird die Üblichkeit der Vergütungsstruktur im Vergleichsumfelds der Gesellschaft berücksichtigt. Seit 2021 fließt die Verbesserung der Performance der Kontron Gruppe im ESG-Bereich in die mittelfristige Incentivierung ein.
Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus mehreren erfolgsunabhängigen fixen sowie erfolgsabhängigen variablen kurz- und langfristigen Komponenten zusammen. Die erfolgsunabhängige Vorstandvergütung besteht aus dem monatlich ausbezahlten fixen Bruttogehalt und fixen Sachbezügen, welche die Nutzung von Firmenwagen, gewährte Car-Allowance-Pauschalen, Essenspauschalen sowie zur Verfügung gestellte Garagenplätze abdecken. Für die Berechnung der erfolgsabhängigen einjährigen variablen Vergütung wird das Ausmaß der Erreichung der vorab vereinbarten Erfolgskennzahlen herangezogen, wobei außerordentliche Effekte, wie insbesondere Akquisitionen, gesondert bewertet werden. Maßgeblich für die Kennzahlenberechnung ist der geprüfte Konzernabschluss der Kontron Gruppe. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Transaktionsprämien für die Durchführung von Projekt "Focus" gewährt, wobei eine vom Verkaufserlös der IT-Service Gesellschaften abhängige Prämienhöhe vereinbart wurde. Die Transaktionsprämien kommen im Geschäftsjahr 2023 zur Auszahlung. Zusätzlich wurden zwei Vorständen Aktienoptionen aus dem Aktienoptionenprogramm 2018 (Tranche 2019) als Vergütung in diesem Zusammenhang gewährt.
Generell wurde durch die Gewährung von Bezugsrechten aus Aktienoptionsprogrammen (Sachbezüge variabel) ein zusätzlicher langfristiger, erfolgsabhängiger, anteilsbasierter Vergütungsanteil geschaffen, welcher das Interesse der Begünstigten an einer nachhaltigen Unternehmens- und Ertragsentwicklung des Unternehmens in der Zukunft fördert. Die unter den verschiedenen Aktienoptionsprogrammen gewährten Aktienoptionen können erst nach in den Programmen definierten mehrjährigen Haltefristen und bei Erreichung gewisser Thresholds ausgeübt werden. Im Geschäftsjahr 2022 wurden drei Vorständen Aktienoptionen in Höhe von insgesamt TEUR 1.026 aus dem im November 2022 beschlossenen Aktienoptionsprogramm 2024/2025 (Tranche 2024 sowie Tranche 2025) als langfristige, erfolgsabhängige Vergütung gewährt. Die gewährte Gesamtvergütung des Vorstandes belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf TEUR 4.583 (Vj.: TEUR 1.353), wobei sich die Differenz zum Vorjahr aus den gewährten Transaktionsprämien sowie zugeteilten Aktienoptionen ergibt.
Im Geschäftsjahr 2022 wurde eine Gesamtvergütung des Vorstandes in Höhe von TEUR 1.166 (Vj.: TEUR 1.112) ausbezahlt.
Versorgungszusagen und Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit, auch in Folge eines Kontrollwechsels ("Change of Control"), wurden nicht vereinbart.
Kredite oder Haftungsübernahmen zu Gunsten von Vorstandsmitgliedern wurden im Berichtsjahr nicht gewährt.
In den nachstehenden Tabellen werden die gewährten Zuwendungen sowie die ausbezahlten Zuflüsse im Geschäftsjahr dargestellt. Bei den gewährten Zuwendungen werden, neben dem tatsächlich gewährten Betrag, auch der mögliche Minimalbetrag sowie der maximal zu erreichende Betrag angegeben. Die gewährten Bezugsrechte für Aktienoptionen aus Aktienoptionsprogrammen werden gemäß Zeitwert (Optionspreis) zum Zeitpunkt der Gewährung berechnet. Beim Zufluss im Geschäftsjahr werden die fixen Vergütungsbestandteile und der Zufluss aus der einjährigen variablen Vergütung angegeben. Sofern im Geschäftsjahr Aktienoptionen aus in Vorjahren gewährten Aktienoptionen ausgeübt wurden, wird der dafür steuerrechtlich maßgebliche Zuflussbetrag angegeben.
| GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
HANNES NIEDERHAUSER CEO 21.05.2012 |
RICHARD NEUWIRTH CFO (BIS 30.09.2022) 01.07.2013 |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2022 (MIN) |
2022 (MAX) |
2021 | 2022 | 2022 (MIN) |
2022 (MAX) |
2021 | |
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | ||||||||
| Bruttogehalt | 7 | 7 | 7 | 7 | 225 | 225 | 225 | 275 |
| Sachbezug fix1) | 12 | 12 | 12 | 12 | 9 | 9 | 9 | 12 |
| Summe Festvergütung | 19 | 19 | 19 | 19 | 234 | 234 | 234 | 287 |
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | ||||||||
| Einjährige variable Vergütung2) | 503 | 908 | 140 | |||||
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||||
| Aktienoptions- und Aktienoptionsscheinprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung3) |
||||||||
| AOP 2018 (Tranche 2018) | ||||||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | 232 | 232 | 232 | 103 | 103 | 103 | ||
| Aktienoptionsscheine 2020 4) | ||||||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2024) | 342 | 342 | 342 | |||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2025) | 342 | 342 | 342 | |||||
| Summe variable Vergütung | 916 | 916 | 916 | 605 | 103 | 1.010 | 140 | |
| Gesamt | 934 | 934 | 934 | 19 | 839 | 336 | 1.244 | 427 |
| GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
CLEMENS BILLEK CFO (AB 01.10.2022) & CCO (AB 02.05.2022) 02.05.2022 |
PETER STURZ COO, SERVICES EE 06.11.2012 |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2022 (MIN) |
2022 (MAX) |
2021 | 2022 | 2022 (MIN) |
2022 (MAX) |
2021 | |
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | ||||||||
| Bruttogehalt | 100 | 100 | 100 | 270 | 270 | 270 | 260 | |
| Sachbezug fix1) | 4 | 4 | 4 | 12 | 12 | 12 | 12 | |
| Summe Festvergütung | 104 | 104 | 104 | 282 | 282 | 282 | 272 | |
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | ||||||||
| Einjährige variable Vergütung2) | 50 | 25 | 50 | 552 | 1.328 | 229 | ||
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||||
| Aktienoptions- und Aktienoptionsscheinprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung3) |
||||||||
| AOP 2018 (Tranche 2018) | ||||||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | ||||||||
| Aktienoptionsscheine 20204) | ||||||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2024) | 342 | 342 | 342 | |||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2025) | 342 | 342 | 342 | |||||
| Summe variable Vergütung | 734 | 709 | 734 | 552 | 1.328 | 229 | ||
| Gesamt | 838 | 813 | 838 | 833 | 282 | 1.610 | 500 |
1) Sachbezug fix enthalten: Kfz-Sachbezüge, gegebenenfalls Car-Allowance, Garagenplätze und Essenspauschalen
2) Bonus basierend auf individuell vereinbarten Erfolgskennzahlen inkl. Transaktionsprämie für Projekt "Focus", Höhe abhängig vom Verkaufserlös IT Services.
3) Zuwendung aus AOP = gewährte AOP Stückzahl x Optionspreis
4) Die zugeteilten Aktienoptionsscheine 2020 stellen die langfristige variable Vergütung des Vorstandes für drei Geschäftsjahre dar. Es besteht eine Wartefrist von drei Jahren und eine Ausübungshürde in Bezug auf die Entwicklung des Aktienkurses. Zusätzlich wurden unter dem Aktienoptionsscheinprogramm 2020 vom Vorstand auf Basis des öffentlichen Prospektes weitere Aktienoptionsscheine entgeltlich erworben (per 31.12.2022 gehaltene Anzahl an Aktienoptionsscheinen 2022 siehe Kapitel "Corporate Governance Bericht").

| ZUFLUSS IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
HANNES NIEDERHAUSER CEO 21.05.2012 |
RICHARD NEUWIRTH CFO (BIS 30.09.2022) 01.07.2013 |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | ||
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | |||||
| Bruttogehalt | 7 | 7 | 225 | 275 | |
| Sachbezug fix1) | 12 | 12 | 9 | 12 | |
| Summe Festvergütung | 19 | 19 | 234 | 287 | |
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | |||||
| Einjährige variable Vergütung2) | 98 | 155 | |||
| Mehrjährige variable Vergütung | |||||
| Aktienoptions- und Aktienoptionsscheinprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung3) |
|||||
| AOP 2018 (Tranche 2018) | |||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | |||||
| Aktienoptionsscheine 20204) | |||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2024) | |||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2025) | |||||
| Summe variable Vergütung | 98 | 155 | |||
| Gesamt | 19 | 19 | 332 | 442 |
| ZUFLUSS IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
CLEMENS BILLEK CFO (AB 01.10.2022) & CCO (AB 02.05.2022) 02.05.2022 |
PETER STURZ COO, SERVICES EE 06.11.2012 |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | |||
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | ||||||
| Bruttogehalt | 100 | 270 | 260 | |||
| Sachbezug fix1) | 4 | 12 | 12 | |||
| Summe Festvergütung | 104 | 282 | 272 | |||
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | ||||||
| Einjährige variable Vergütung2) | 25 | 66 | ||||
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||
| Aktienoptions- und Aktienoptionsscheinprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung3) |
||||||
| AOP 2018 (Tranche 2018) | ||||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | ||||||
| Aktienoptionsscheine 20204) | ||||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2024) | ||||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2025) | ||||||
| Summe variable Vergütung | 25 | 66 | ||||
| Gesamt | 129 | 347 | 272 |
1) Sachbezug fix enthalten: Kfz-Sachbezüge, gegebenenfalls Car-Allowance, Garagenplätze und Essenspauschalen
2) Bonus basierend auf individuell vereinbarten Erfolgskennzahlen
3) Sachbezug variabel: ausgeübte Aktienoptionen (Stückzahl x (Kurs zum Verfügungstag - gewährter Optionspreis)) + gewährte Aktienoptionen und -scheine (Stückzahl x Optionspreis)
4) Die zugeteilten Aktienoptionsscheine 2020 stellen die langfristige variable Vergütung des Vorstandes für drei Geschäftsjahre dar. Es besteht eine Wartefrist von drei Jahren und eine
Ausübungshürde in Bezug auf die Entwicklung des Aktienkurses. Zusätzlich wurden unter dem Aktienoptionsscheinprogramm 2020 vom Vorstand auf Basis des öffentlichen Prospektes weitere Aktienoptionsscheine entgeltlich erworben (per 31.12.2022 gehaltene Anzahl an Aktienoptionsscheinen 2022 siehe Kapitel "Corporate Governance Bericht").
| GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
MICHAEL JESKE COO, SERVICES DACH (BIS 30.09.2022) 28.05.2009 |
MICHAEL RIEGERT COO, IOT EUROPE |
01.01.2022 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2022 (MIN) |
2022 (MAX) |
2021 | 2022 | 2022 (MIN) |
2022 (MAX) |
2021 | |
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | ||||||||
| Bruttogehalt | 116 | 116 | 116 | 150 | 140 | 140 | 140 | |
| Sachbezug fix1) | 8 | 8 | 8 | 11 | 24 | 24 | 24 | |
| Summe Festvergütung | 124 | 124 | 124 | 161 | 164 | 164 | 164 | |
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | ||||||||
| Einjährige variable Vergütung2) | 127 | 370 | 55 | 40 | 40 | 40 | ||
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||||
| Aktienoptions- und Aktienoptionsscheinprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung3) |
||||||||
| AOP 2018 (Tranche 2018) | ||||||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | ||||||||
| Aktienoptionsscheine 20204) | ||||||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2024) | 342 | 342 | 342 | |||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2025) | 342 | 342 | 342 | |||||
| Summe variable Vergütung | 127 | 370 | 55 | 724 | 724 | 724 | ||
| Gesamt | 251 | 124 | 494 | 216 | 888 | 888 | 888 |
| GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
CARLOS QUEIROZ COO, IOT SOLUTIONS EUROPE (BIS 31.12.2021) 21.08.2017 |
GESAMT | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2022 (MIN) |
2022 (MAX) |
2021 | 2022 | 2022 (MIN) |
2022 (MAX) |
2021 | |
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | ||||||||
| Bruttogehalt | 183 | 858 | 858 | 717 | 875 | |||
| Sachbezug fix1) | 9 | 68 | 68 | 68 | 55 | |||
| Summe Festvergütung | 192 | 926 | 926 | 926 | 930 | |||
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | ||||||||
| Einjährige variable Vergütung2) | 1.271 | 65 | 2.695 | 424 | ||||
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||||
| Aktienoptions- und Aktienoptionsscheinprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung3) |
||||||||
| AOP 2018 (Tranche 2018) | ||||||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | 334 | 334 | 334 | |||||
| Aktienoptionsscheine 20204) | ||||||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2024) | 1.026 | 1.026 | 1.026 | |||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2025) | 1.026 | 1.026 | 1.026 | |||||
| Summe variable Vergütung | 3.657 | 2.451 | 5.082 | 424 | ||||
| Gesamt | 192 | 4.583 | 3.377 | 6.008 | 1.353 |
1) Sachbezug fix enthalten: Kfz-Sachbezüge, gegebenenfalls Car-Allowance, Garagenplätze und Essenspauschalen
2) Bonus basierend auf individuell vereinbarten Erfolgskennzahlen inkl. Transaktionsprämie für Projekt "Focus", Höhe abhängig vom Verkaufserlös IT Services.
3) Zuwendung aus AOP = gewährte AOP Stückzahl x Optionspreis
4) Die zugeteilten Aktienoptionsscheine 2020 stellen die langfristige variable Vergütung des Vorstandes für drei Geschäftsjahre dar. Es besteht eine Wartefrist von drei Jahren und eine Ausübungshürde in Bezug auf die Entwicklung des Aktienkurses. Zusätzlich wurden unter dem Aktienoptionsscheinprogramm 2020 vom Vorstand auf Basis des öffentlichen Prospektes weitere Aktienoptionsscheine entgeltlich erworben (per 31.12.2022 gehaltene Anzahl an Aktienoptionsscheinen 2022 siehe Kapitel "Corporate Governance Bericht").

| ZUFLUSS IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
MICHAEL JESKE COO, SERVICES DACH (BIS 30.09.2022) 28.05.2009 |
MICHAEL RIEGERT COO, IOT EUROPE 01.01.2022 |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | ||
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | |||||
| Bruttogehalt | 116 | 150 | 140 | ||
| Sachbezug fix1) | 8 | 11 | 24 | ||
| Summe Festvergütung | 124 | 161 | 164 | ||
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | |||||
| Einjährige variable Vergütung2) | 52 | 28 | |||
| Mehrjährige variable Vergütung | |||||
| Aktienoptions- und Aktienoptionsscheinprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung3) |
|||||
| AOP 2018 (Tranche 2018) | |||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | |||||
| Aktienoptionsscheine 20204) | |||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2024) | |||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2025) | |||||
| Summe variable Vergütung | 52 | 28 | |||
| Gesamt | 176 | 188 | 164 |
| ZUFLUSS IM GESCHÄFTSJAHR IN TEUR |
COO, IOT SOLUTIONS EUROPE (BIS 31.12.2021) | CARLOS QUEIROZ 21.08.2017 |
GESAMT | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | ||
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG | |||||
| Bruttogehalt | 183 | 858 | 875 | ||
| Sachbezug fix1) | 9 | 68 | 54 | ||
| Summe Festvergütung | 192 | 926 | 929 | ||
| ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG | |||||
| Einjährige variable Vergütung2) | 240 | 183 | |||
| Mehrjährige variable Vergütung | |||||
| Aktienoptions- und Aktienoptionsscheinprogramme – mit langfristiger aktienbasierter Anreizwirkung3) |
|||||
| AOP 2018 (Tranche 2018) | |||||
| AOP 2018 (Tranche 2019) | |||||
| Aktienoptionsscheine 20204) | |||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2024) | |||||
| AOP 2024/25 (Tranche 2025) | |||||
| Summe variable Vergütung | 240 | 183 | |||
| Gesamt | 192 | 1.166 | 1.112 |
1) Sachbezug fix enthalten: Kfz-Sachbezüge, gegebenenfalls Car-Allowance, Garagenplätze und Essenspauschalen
2) Bonus basierend auf individuell vereinbarten Erfolgskennzahlen
3) Sachbezug variabel: ausgeübte Aktienoptionen (Stückzahl x (Kurs zum Verfügungstag - gewährter Optionspreis)) + gewährte Aktienoptionen und -scheine (Stückzahl x Optionspreis)
4) Die zugeteilten Aktienoptionsscheine 2020 stellen die langfristige variable Vergütung des Vorstandes für drei Geschäftsjahre dar. Es besteht eine Wartefrist von drei Jahren und eine
Ausübungshürde in Bezug auf die Entwicklung des Aktienkurses. Zusätzlich wurden unter dem Aktienoptionsscheinprogramm 2020 vom Vorstand auf Basis des öffentlichen Prospektes weitere Aktienoptionsscheine entgeltlich erworben (per 31.12.2022 gehaltene Anzahl an Aktienoptionsscheinen 2022 siehe Kapitel "Corporate Governance Bericht").
Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats setzte sich im Geschäftsjahr 2022 aus einer positionsabhängigen, jährlichen festen Vergütung und Sitzungsgeldern für die Teilnahme an Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen zusammen.
Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird so festgelegt, dass sie mit den Aufgaben und der Lage der Gesellschaft im Einklang steht. Die Vergütung für den Aufsichtsrat soll die Geschäftsstrategie und die langfristige Entwicklung der Gesellschaft fördern, indem sie der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder sowie der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens Rechnung trägt. Um eine unbefangene Überwachung der Geschäftsführung durch den Aufsichtsrat zu gewährleisten, werden den Aufsichtsratsmitgliedern keine variablen Vergütungen, Boni oder aktienbezogenen Vergütungen gewährt.
Die Aufsichtsratsvergütung besteht grundsätzlich aus einer jährlichen festen Vergütung sowie einem Anwesenheitsgeld für die Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen. In Anbetracht der größeren Verantwortung und des weiteren Tätigkeitsumfangs werden dem/der Vorsitzenden des Aufsichtsrats, seinem/ihrem Stellvertreter und dem/der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses eine höhere Pauschalvergütung als den einfachen Aufsichtsratsmitgliedern gewährt. Die feste jährliche Vergütung beträgt für den Aufsichtsratsvorsitzenden TEUR 50, seinen Stellvertreter TEUR 40 sowie jedes weitere Mitglied TEUR 30. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält für seine Tätigkeit TEUR 20, die Stellvertretung des Prüfungsausschussvorsitzenden wird mit TEUR 10 entlohnt.
Darüber hinaus erhält jedes Mitglied TEUR 1,5 Sitzungsentgelt für die persönliche bzw. Teilnahme per Video-/Audiokonferenzsystem an Aufsichtsrats- oder Ausschusssitzungen. Finden mehrere Sitzungen an einem Tag statt, wird das Sitzungsentgelt nur einmal für diesen Tag gewährt. Das Entgelt wurde im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.
Übernehmen Aufsichtsratsmitglieder eine besondere Tätigkeit in der Gesellschaft, kann ihnen hierfür durch Beschluss der Hauptversammlung eine Sondervergütung bewilligt werden. Im Geschäftsjahr 2022 war dies nicht gegeben.
| KOMPONENTEN DER AUFSICHTSRATSVERGÜTUNG IN TEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Aufsichtsratsvorsitz | 50 | 50 |
| Vergütung Stellvertreter des Vorsitzenden | 40 | 40 |
| Vergütung Mitglieder | 30 | 30 |
| Prüfungsausschussvorsitz | 20 | 20 |
| Stv. Prüfungsausschussvorsitz | 10 | 10 |
| Sitzungsentgelt pro Aufsichtsratssitzung (Anwesenheit oder qualifizierte Telefon/Video Teilnahme)1) |
2 | 2 |
| Sitzungsentgelt pro Ausschusssitzung (Anwesenheit oder qualifizierte Telefon-/Video-Teilnahme)1)2) |
2 | 2 |
1) Sitzungsentgelt für persönliche Anwesenheit bzw. bei qualifizierter Telefon-/Video-Teilnahme an Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen 2) entfällt, wenn am selben Tag Aufsichtsratssitzung stattfindet
Die Vergütung wird auf Basis der Genehmigung der Hauptversammlung jährlich im Nachhinein ausbezahlt. Im Geschäftsjahr 2022 belief sich die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats auf insgesamt TEUR 299 (Vj.: TEUR 245), wobei sich die Differenz zum Vorjahr aus der erhöhten Anzahl an Aufsichtsratssitzungen und der in diesem Zusammenhang ausbezahlten Sitzungsgeldern ergibt.
Die nach festen Vergütungsbestandteil und Sitzungsentgelten aufgegliederte Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2022 sowie die Vorjahresvergütung 2021 stellt sich wie folgt dar:
| AUFSICHTSRATSVERGÜTUNG NACH MITGLIEDERN IN TEUR |
FESTE VERGÜTUNG | SITZUNGSENTGELTE1) | GESAMTVERGÜTUNG | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | |
| Mag. Claudia Badstöber (Vorsitzende) | 60 | 60 | 21 | 9 | 81 | 69 |
| Mag. Bernhard Chwatal (Stellvertreter der Vorsitzenden) |
60 | 60 | 21 | 9 | 81 | 69 |
| Hui-Feng Wu (Ed Wu)2) | 15 | 30 | 0 | 2 | 15 | 32 |
| Fu-Chuan Chu (Steve Chu) | 30 | 30 | 15 | 8 | 45 | 38 |
| Joseph John Fijak3) | 15 | 0 | 11 | 0 | 0 | 0 |
| Yu-Lung Lee (Max Lee)4) | 0 | 15 | 0 | 2 | 0 | 17 |
| You-Mei Wu (Yolanda Wu)5) | 30 | 15 | 21 | 6 | 51 | 21 |
| Gesamt | 210 | 210 | 89 | 35 | 299 | 245 |
1) Sitzungsentgelte auf Basis der Anzahl der persönlichen bzw. Video-Teilnahmen an Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen
2) Hui-Feng Wu (Ed Wu) hat den Aufsichtsrat zum 6. Mai 2022 verlassen, die feste Vergütung 2022 wurde aliquot berechnet
3) Joseph John Fijak ist dem Aufsichtsrat zum 6. Mai 2022 beigetreten, die feste Vergütung 2022 wurde aliquot berechnet
4) Yu-Lung Lee (Max Lee) hat den Aufsichtsrat zum 8. Juni 2021 verlassen, die feste Vergütung 2021 wurde aliquot berechnet
5) You-Mei Wu (Yolanda Wu) ist dem Aufsichtsrat zum 8. Juni 2021 beigetreten, die feste Vergütung 2021 wurde aliquot berechnet
Die Aufsichtsratsmitglieder haben im Geschäftsjahr 2022 neben den oben genannten Vergütungen keine weiteren Vergütungen bzw. sonstige Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, wie Beratungs- und Vermittlungsdienstleistungen, erhalten.
Kredite oder Haftungsübernahmen zu Gunsten von Aufsichtsratsmitgliedern wurden im Berichtsjahr nicht gewährt.
Die Gesellschaft hat zu Gunsten des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie des Managements der konsolidierten Tochtergesellschaften eine Vermögenschadens-Haftpflichtversicherung (D&O Versicherung) abgeschlossen. Für die D&O Versicherung, welche die gesetzliche Haftpflicht aus der Vorstands-, Aufsichtsrats- und Leitungstätigkeit abdeckt, ist kein Selbstbehalt für die Versicherten vereinbart.
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit bestehen auch Liefer- und Leistungsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen. Es bestehen vertragliche Vereinbarungen. Das Entgelt wird zu Marktpreisen abgerechnet. Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen im Geschäftsjahr 2022 bzw. zum 31. Dezember 2022 können wie folgt dargestellt werden:
| 2022 IN TEUR |
BEZOGENE LIEFE RUNGEN UND LEISTUNGEN |
ERBRACHTE LIE FERUNGEN UND LEISTUNGEN |
FINANZ ERTRÄGE |
FINANZAUF WENDUN GEN |
FORDER UNGEN |
VERBIND LICHKEITEN |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäftsbeziehungen mit Vorstand und Aufsichtsrat |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Geschäftsbeziehungen mit dem Mutterunternehmen oder dieses beherrschen den Unternehmen |
51.643 | 28.993 | 0 | 0 | 14.619 | 22.479 |
| Geschäftsbeziehungen mit Tochterunternehmen |
224 | 769 | 30 | 0 | 0 | 0 |
| Geschäftsbeziehungen mit sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen |
347 | 0 | 0 | 357 | 241 | 3.632 |
| 2021 IN TEUR |
BEZOGENE LIEFE RUNGEN UND LEISTUNGEN |
ERBRACHTE LIE FERUNGEN UND LEISTUNGEN |
FINANZ ERTRÄGE |
FINANZAUF WENDUN GEN |
FORDER UNGEN |
VERBIND LICHKEITEN |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäftsbeziehungen mit Vorstand und Aufsichtsrat |
0 | 8 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Geschäftsbeziehungen mit dem Mutterunternehmen oder dieses beherrschen den Unternehmen |
30.145 | 20.977 | 0 | 0 | 9.873 | 12.609 |
| Geschäftsbeziehungen mit Tochterunternehmen |
642 | 1.482 | 2 | 0 | 461 | 46 |
| Geschäftsbeziehungen mit sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen |
846 | 0 | 0 | 249 | 675 | 8.594 |
Die bezogenen Lieferungen und Leistungen von nahestehenden Unternehmen und Personen betreffen Warenlieferungen sowie Zahlungen für Mietvereinbarungen über die Nutzung von Büroräumlichkeiten einer Konzerngesellschaft an die lokale Geschäftsführerin. Die Laufzeit der Mietvereinbarung beträgt grundsätzlich ein Jahr, es wird jedoch davon ausgegangen, dass für die Folgejahre neue Mietvereinbarungen abgeschlossen werden. Die erbrachten Leistungen an nahestehende Unternehmen und Personen betreffen Warenlieferungen. Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehende Personen und Unternehmen betreffen ein Gesellschafterdarlehen.
Die Geschäftsbeziehungen mit Tochterunternehmen betreffen die erbrachten und bezogenen Lieferungen und Leistungen mit nicht in den Konzernabschluss einbezogenen verbundenen Unternehmen.

Die Geschäftsbeziehungen mit dem Mutterunternehmen oder dieses beherrschenden Unternehmen betreffen die Ennoconn Corporation, Taiwan, die zum 31. Dezember 2022 mit 27,64% an der Kontron AG beteiligt ist und in deren Konsolidierungskreis die Kontron Gruppe auf Basis von de-facto Kontrolle seit 1. Juli 2017 einbezogen ist, bzw. die Hon Hai Precision Industry Co., Ltd., ihrerseits mit 34,66% größter Einzelaktionär der Ennoconn Corporation. Inhaltlich umfassen die bezogenen Lieferungen und Leistungen seitens Ennoconn und Hon Hai Precision Industry Co., Ltd. die auftragsbezogene Fertigung von Elektronikprodukten wie Embedded Boards, Industrial PCs oder Embedded Systeme für die Segmente "IoT Solutions Europe" als auch "IoT Solutions America". Wesentliche Abnehmergesellschaften innerhalb der Kontron Gruppe sind die Kontron Europe GmbH sowie deren Tochtergesellschaften in Nordamerika und Kanada.
Im Geschäftsjahr 2022 ist die Ennoconn Corporation, Taiwan, einem seit 2020 bestehenden Reverse Factoring Programm der Deutschen Bank AG beigetreten. Im Rahmen des Programms diskontiert die Deutsche Bank AG der Ennoconn Corporation Forderungen gegenüber der Kontron Europe GmbH, der Kontron Canada Inc. sowie der Kontron America Inc. Jeweils am Ende des vereinbarten Zahlungsziels (konzernweit 120 Tage) belastet die Deutsche Bank AG, welche als Payment Provider für Kontron agiert, die Konten der genannten Kontron Gesellenschaften mit den ausständigen Rechnungsbeträgen.
Im Dezember 2022 hat die Kontron AG 100% der von ihr gehaltenen Anteile an der S&T Services Bel LLC, Minsk, Weißrussland, an das Management der Gesellschaft veräußert.
Für Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen liegen ebenso wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen vor.
Hinsichtlich der Bezüge der Mitglieder des Vorstands der Kontron AG sowie der Vergütungen für Mitglieder des Aufsichtsrats verweisen wir auf Note (39) Remunerationsbericht.
Der Konzernabschluss der Kontron AG gilt hinsichtlich der konsolidierten Kontron Beteiligungs GmbH, Ismaning, Deutschland, der konsolidierten Kontron Europe GmbH, Ismaning, Deutschland, sowie der konsolidierten Kontron Electronics GmbH, Frickenhausen, Deutschland, als befreiender Konzernabschluss nach den Vorschriften des § 291 HGB. Die konsolidierten, in Deutschland ansässigen Gesellschaften Kontron Beteiligungs GmbH, Ismaning, Kontron Europe GmbH, Ismaning, Kontron Electronics GmbH, Frickenhausen, Kontron Transportation Deutschland GmbH, Immenstaad am Bodensee, Kontron AIS GmbH, Dresden, machen Gebrauch von den Befreiungsvorschriften gemäß § 264 Abs. 3 HGB; gemäß § 264 Abs. 3, Nr. 4 HGB wird dies entsprechend angegeben.
Nachstehende wesentliche Ereignisse traten nach dem Bilanzstichtag auf:
Basis für den Vorschlag für die Gewinnverwendung ist der nach den Vorschriften des österreichischen UGB erstellte Einzelabschluss der Gesellschaft.
Im Einzelabschluss der Kontron AG wird für das Geschäftsjahr 2022 ein vorläufiger Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 303.577 (Vj.: TEUR 63.811) ausgewiesen. Der Vorstand schlägt eine Dividende in Höhe von EUR 1,00 je Aktie vor.
Der Konzernabschluss der Kontron AG wurde am 27. März 2023 durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.
Im Geschäftsjahr 2022 waren folgende Personen als Aufsichtsrat tätig:
Im Geschäftsjahr 2022 waren folgende Personen als Vorstand tätig:
Linz, am 27. März 2023
Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser eh Dr. Clemens Billek eh Dr. Peter Sturz eh Dipl.-Ing. Michael Riegert eh
IoT Solutions America
Für kleine bis mittelgroße Bäckereien ist es üblich, Spezialöfen manuell zu überwachen. Dies kann sich jedoch negativ auf die betriebliche Effizienz und die Produktqualität auswirken. Digitalisierung und Prozessüberwachung in Echtzeit sind in großen Backbetrieben lange Standard, doch kleine und mittlere Betriebe wurden von den Technologieanbietern bisher weitgehend ignoriert. Um diesen unterversorgten Markt zu erschließen, hat sich Kontron-Kunde Ectron aus den USA auf den Weg gemacht, eine effektive Lösung zu entwickeln, um kleine und mittlere Bäckereien zu technologisierten.
Ectrons SmartEYE™ Platform-as-a-Service Lösung nutzt Kontrons COM Express® Industriestandard Computer-on-Module (COM) Formfaktor (genormte Größe und Design) für leistungsstarke CPU- und Grafik-Performance und geringen Stromverbrauch. So kann SmartEYE™ jeden Schritt des Backprozesses auf Effizienz und Konsistenz überwachen und bei Anomalien oder Abweichungen in Echtzeit Warnungen an den Kunden senden - und das zu sehr geringen Kosten. Kontrons vorgefertigte, vollständig vorgetesteten und robusten COMs bieten Ectron eine schnellere, flexiblere und hochskalierbare Lösung, die zukünftige Prozessor-Upgrades vereinfacht.
Die Kontron COM Express® Module helfen Ectron, die Vorteile seiner neuen Reihe von Industrial IoT Edge Computern zu nutzen und in neue, lukrative Märkte zu expandieren. Denn digitalisierte Prozesse sind effizienter und deutlich zuverlässiger als die menschliche Kontrolle allein und sorgen zudem für maximale Effizienz und minimale Verschwendung.
Wir haben den Konzernabschluss der
und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern"), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Geldflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalentwicklung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Siehe Konzernanhang Abschnitt D, Note (13)
IAS 36 verlangt, dass die Gesellschaft ihre Firmenwerte zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zuordnet und diese sowie immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer oder noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte jährlich und wann immer es einen Anhaltspunkt gibt, dass diese immateriellen Vermögenswerte wertgemindert sein könnten, auf Wertminderung überprüft ("Impairment Test"). Am 31. Dezember 2022 betrug der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte 189 Mio EUR.
Die Ermittlung des erzielbaren Betrages erfolgt für den Nutzungswert auf Basis abgezinster künftiger Zahlungsmittelüberschüsse unter Zugrundelegung eines risikoadäquaten Zinssatzes (DCF-Methode).
Die Impairment Tests nach IAS 36 erfordern ein angemessenes Bewertungsverfahren und die Festlegung wesentlicher Annahmen und Bewertungsgrundlagen. Daraus ergibt sich insbesondere das Risiko, dass

und damit eine erforderliche Wertminderung nicht oder nicht zutreffend im Abschluss erfasst wird.
Wir beurteilten die Impairment Tests nach IAS 36 wie folgt:
Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung hat Kontron wesentliche Teile des IT Services Geschäfts verkauft. Die Veräußerung dieses Geschäftsbereichs wurde im Jahr 2022 vollzogen.
Dieses Ereignis ist für unsere Prüfung von Bedeutung, da die Beurteilung der Einstufung als zur Veräußerung gehaltener Vermögenswert und als aufgegebener Geschäftsbereich komplex ist, die Transaktion und ihre Bilanzierung nicht routinemäßig erfolgt und ein gewisses Maß an Ermessensspielraum des Managements beinhaltet. Dazu gehört unter anderem die Bestimmung des Zeitpunkts der Klassifizierung des IT Service Geschäfts als zur Veräußerung gehalten und die separate Darstellung seiner Ergebnisse als aufgegebene Geschäftsbereiche. Dazu gehört auch die Entscheidung, ob die Aufwendungen anderer Unternehmen der Kontron Gruppe für das IT Service Geschäft als Teil der fortgeführten oder der aufgegebenen Geschäftsbereiche ausgewiesen werden sollen.
Wir haben die Darstellung der Transaktion wie folgt beurteilt:
Der Konzernabschluss der Kontron AG für das am 31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 17. März 2022 ein uneingeschränktes Prüfungsurteil zu diesem Abschluss abgegeben hat.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
› Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.
Wir wurden von der ordentlichen Hauptversammlung am 6. Mai 2022 als Abschlussprüfer gewählt und am 16. Mai. 2022 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Wir haben folgende Leistungen, die nicht im Konzernabschluss oder im Konzernlagebericht angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für die geprüfte Gesellschaft und für die von dieser beherrschte Unternehmen erbracht:
› Prüfungsnahe Dienstleistungen
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Yann Georg Hansa.
Linz, 28. März 2023
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Yann Georg Hansa Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Linz, 27. März 2023
Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser eh Dr. Clemens Billek eh Dr. Peter Sturz eh Dipl.-Ing. Michael Riegert eh


| EINFÜHRUNG | 192 |
|---|---|
| VORWORT192 | |
| KENNZAHLEN | 193 |
| DIE KONTRON GRUPPE | 194 |
| KURZPROFIL194 | |
| WERTE UND LEITLINIEN194 | |
| STAKEHOLDER195 | |
| NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT BEI KONTRON 198 | |
| ESG-STUFENPLAN 200 | |
| UMGESETZTE NACHHALTIGKEITSPROJEKTE | 200 |
| WEITERBILDUNG & SCHULUNG 201 | |
| KONTRON SETZT AUF GRÜNEN STROM 201 | |
| PHOTOVOLTAIK 201 | |
| GREEN TRANSPORTATION201 | |
| EU-TAXONOMIE | 202 |
| KENNZAHLEN GEMÄSS EU-TAXONOMIE203 | |
| UMWELT & KLIMA | 214 |
| UMWELTSCHUTZ UND UMWELTMANAGEMENT214 | |
| PRODUKTBEZOGENER UMWELTSCHUTZ 216 | |
| KENNZAHLEN UMWELT 220 | |
| GRÜNE PRODUKTE222 | |
| SOZIALES | 223 |
| MITARBEITERKENNZAHLEN223 | |
| DIVERSITÄT UND VIELFALT 224 | |
| WEITERE MITARBEITER-, GESUNDHEITS- UND SOZIALINDIKATOREN227 | |
| AUS- UND WEITERBILDUNG 230 | |
| MITARBEITERZUFRIEDENHEIT230 | |
| FÜHRUNGSGRUNDSÄTZE 233 | |
| ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ 234 | |
| GESELLSCHAFTLICHES UND SOZIALES ENGAGEMENT 234 | |
| GOVERNANCE | 236 |
| UNTERNEHMENSETHIK236 | |
| RISIKO UND CHANCENMANAGMENT239 | |
| ANHANG | 242 |
| INFORMATIONEN ZUM BERICHT 242 |
Der Kontron Gruppe ist eine nachhaltige Konzernführung wichtig. Bei der Realisierung unserer kurz- und langfristigen Wachstumsziele entscheiden wir zukunftsorientiert und zugleich nachhaltig. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk darauf, ein respektvolles Miteinander im betrieblichen Alltag zu schaffen, einen kontinuierlichen Dialog mit unseren Stakeholdern zu führen und die Auswirkungen unserer geschäftlichen Aktivitäten auf Gesellschaft und Umwelt sorgsam zu reflektieren, um ESG-Chancen frühzeitig zu erkennen und ESG-Risiken rechtzeitig begegnen zu können. Wir leiten die Kontron Gruppe mit dem Ziel einer nachhaltigen Wertschöpfung. Themen aus den Bereichen der Corporate Governance, Corporate Social Responsibility und Compliance sind Teil und Maßgabe aller unternehmerischen Überlegungen und Entscheidungen. Wir unterstreichen dieses Bekenntnis seit Jänner 2022 durch unsere Teilnahme am UN Global Compact, mit der wir uns verpflichtet haben, in unserer Strategie und unserem Handeln den zehn UN Global Compact Grundprinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Anti-Korruption zu entsprechen. Unsere Bestrebung ist es, die Prinzipien als festen Bestandteil im Kontron Wertesystems zu integrieren. Kontron hat sich dementsprechend, auf Basis der im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse identifizierten wesentlichen Themen, konkrete Ziele gesetzt:
E – Environment: Als übergeordnetes Umweltziel streben wir die Halbierung des CO2 -Verbrauchs der Kontron Gruppe bis 2030 an, drüber hinaus werden standortspezifisch weitere Umweltziele definiert.
S – Social: Im sozialen Bereich setzt sich die Kontron AG im Rahmen der "Vision 2030" eine konzernweite Erhöhung des Anteils weiblicher Mitarbeitenden (aktuell 28,7%) um mindestens 20% bis 2030 zum Ziel, der Anteil von Frauen in Führungspositionen soll bis 2030 auf das gleiche Niveau angehoben werden. Um Schlüsselkräfte zu gewinnen, zu halten und für Führungspositionen auszubilden, sollen die jährlichen Schulungen verstärkt und die Schulungsstunden um mindestens 20% erhöht werden (Geschäftsjahr 2022: 18,4 Stunden/FTE).
G – Governance: alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen jährlich eine Schulung zur Einhaltung der Vorschriften, zur Sicherheit und zum Datenschutz absolvieren (derzeit finden Sicherheitsschulungen alle zwei Jahre statt), wobei eine Null-Toleranz-Politik gilt.
Als Einleitung des nachstehenden Berichts folgen Ausführungen zu einigen der im Geschäftsjahr 2022 umgesetzten ESG-Initiativen:
Der Vorstand der Kontron AG
Dipl.-Ing. Hannes Niederhauser eh Dr. Clemens Billek eh Dr. Peter Sturz eh Dipl.-Ing. Michael Riegert eh


Die Kontron AG (bis 1. Juni 2022 S&T AG) ist ein führendes IoT-Technologieunternehmen. Kontron ist im SDAX® der Deutschen Börse gelistet und beschäftigt per 31. Dezember 2022 mehr als 4.400 Mitarbeitende in 24 Ländern weltweit. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt Kontron Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen dabei, mit intelligenten Lösungen wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Von effizienteren industriellen Abläufen, intelligenterem und sicherem Transport bis hin zu fortschrittlichen Kommunikations-, Medizinund Energielösungen bietet das Unternehmen seinen Kunden wertschöpfende Technologien. Bis Ende 2022 zählte die Kontron AG zudem mit einem umfassenden Lösungsportfolio in ihrem "IT Services" Segment zu den führenden Anbietern von IT-Dienstleistungen und Lösungen in Zentral- und Osteuropa. Mit Verkauf des "klassischen" IT-Service-Geschäfts zum 29. Dezember 2022 folgt die Kontron Gruppe der Wachstumsstrategie im Technologiebereich rund um das Internet der Dinge (IoT).
Die Kontron AG ist eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht und hat ihren Sitz in 4020 Linz, Industriezeile 35, Österreich. Sie ist beim Firmenbuchgericht in Linz zu FN 190.272 m eingetragen. Die Aktien der Gesellschaft notieren im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) in Frankfurt am Main, Deutschland. Weitere Informationen zur Kontron Gruppe und dem Portfolio erhalten Sie in den Geschäftsberichtskapiteln "Lagebericht" und "Leistungsportfolio".
Unsere Unternehmenswerte bieten Orientierung für unser tagtägliches Handeln und Wirken für und mit unserem Unternehmen.


Wirtschaftlicher Erfolg Respekt und Anerkennung im Umgang miteinander

Unsere Stärke liegt in der Gemeinschaft

Partnerschaften
Die Verantwortung des Managements gegenüber dem Unternehmen, seinen Mitarbeitenden, der Umwelt und der Gesellschaft hat in der Kontron Gruppe einen hohen Stellenwert. Der Ruf unseres Unternehmens und das Vertrauen unserer Kunden, Investoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit hängen maßgeblich von dem konkreten Verhalten jeder einzelnen Person, die für die Kontron Gruppe arbeitet, ab. Wir sehen unsere Mitarbeitende als Basis für den Erfolg unseres Unternehmens an.
Unseren mehr als 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten wir ein fortschrittliches Arbeitsumfeld, das neue Formen der Zusammenarbeit unterstützt. Wir fördern Eigenverantwortung sowie respektvollen Umgang und schaffen Entwicklungsmöglichkeiten. Wir legen dabei großen Wert auf Dialog, Zusammenarbeit und Fairness. Unser Ziel ist es, den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern. Dieser basiert auf der Leistung und auf der Integrität unserer Mitarbeitenden. Diese Integrität spielt im Unternehmen nicht nur intern eine wichtige Rolle, sondern ganz besonders auch extern gegenüber unseren Partnern, wie Kunden und Lieferanten sowie lokalen Organisationen. Der regelmäßige Austausch mit unseren Stakeholdern ist uns wichtig und wir sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit und das Arbeiten in Netzwerken und Initiativen, auch über Organisationsgrenzen hinweg, das Unternehmen stärkt. Wir leben aus diesem Grund eine Kultur des offenen und konstruktiven Feedbacks und geben und ersuchen um Rückmeldung, um uns und andere zu verbessern.
Die Kontron Gruppe hat die ökologischen Themen der Nachhaltigkeit stets im Blick. Als Anbieter von IoT-Technologien entwickelt die Kontron Gruppe Lösungen, die von unseren Kunden über viele Jahre hinweg eingesetzt und genutzt werden. Durch diese äußerst langen Nutzungsintervalle sind die negativen ökologischen Auswirkungen weitaus geringer als im schnelllebigen Consumer-Bereich. Darüber hinaus tragen unsere Lösungen zu Effizienzsteigerungen und damit zur effektiveren Nutzung von Ressourcen bei. Unseren Kunden und unseren Ingenieuren sind daher die Langlebigkeit und Ressourceneffizienz unserer Hardware und Lösungen besonders wichtig.
Kontron definiert jene Personen oder Personengruppen, die durch die Geschäftstätigkeit der Kontron Gruppe beeinflusst werden und umgekehrt einen Einfluss auf den Konzern haben. Ein laufender transparenter Dialog mit den Stakeholdern ist uns wichtig, gewährleistet dieser doch die rechtzeitige Erkennung von Risiken und Adressierung von Interessen und Ansprüchen der Stakeholder.
Als international renommiertes Unternehmen mit einer Vielzahl von langjährigen und vertrauensvollen als auch laufend neu hinzukommenden Kundenbeziehungen arbeiten wir bei Kontron kontinuierlich daran, unseren Kunden nachhaltige, innovative und sichere Produkte und Dienstleistungen zu bieten. Unser profundes Verständnis der Industrien und der Anforderungen unserer Kunden erweitern wir stetig, um den komplexen Ansprüchen nachhaltig gerecht zu werden. Unser Fachwissen basiert dabei nicht nur auf hervorragend ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch auf herausragenden Partnerschaften mit internationalen Technologielieferanten, mit denen Kontron zusammenarbeitet.
Maßnahmen wie Kundenbefragungen, externe Audits im Rahmen von Normenzertifizierungen, aber auch die Nutzung bzw. Bereitstellung moderner Kommunikations- und Kollaborationsplattformen fördern den gegenseitigen Austausch sowie den Ausbau von Geschäftsbeziehungen zu langjährigen Partnerschaften. So sind wir in der Lage, in einem zunehmend komplexeren Wirtschaftsumfeld auf die Ansprüche unserer Kunden einzugehen und Qualitätsstandards zu setzen.
Die Kontron Gruppe hat eine stark diversifizierte Kundenstruktur von mehreren tausend Kunden in unterschiedlichen vertikalen Märkten. Im Geschäftsjahr 2022 hatte kein Einzelkunde einen Umsatzanteil von über 3%. Der Umsatzanteil von im Wettbereich tätigen Kunden lag 2022 erneut unter 0,5% (Vj.: unter 0,5%) vom Gesamtumsatz der Gruppe.
Das Retourenmanagement ist eine wesentliche Komponente des Kundenmanagements. An unseren Standorten mit Produktfertigungen haben wir das Retourenmanagement als Teil der Rückführungslogistik mit strukturierten Prozessen in unsere Supply-Chain integriert. Hierin werden Waren-, Informations-, und Finanzflüsse zwischen dem retournierenden Kunden, dem Lieferanten und dem jeweiligen Standort geplant und gesteuert. Ziel ist stets eine schnellstmögliche Abarbeitung und Auslieferung an unsere Kunden unter effizienter Weiternutzung der Produkte, um im Sinne unseres nachhaltigen Umweltmanagements möglichst ressourcenschonend und effektiv reparieren zu können.
Fehlerpräventionsmaßnahmen sind ein zentraler Schlüssel zur Erreichung von Kundenzufriedenheit und um Retouren zu vermeiden, bzw. auf ein Minimum zu reduzieren. Unter Berücksichtigung des Lean-Ansatzes wird eine kontinuierliche Verbesserung, beispielsweise durch eine ausgereifte Qualitätsplanung, erheblich erleichtert. Auch regelmäßige Retourenauswertungen und die sorgfältige Auswahl unserer Hersteller und Lieferanten sind entscheidende Maßnahmen zur Prävention von Retouren.
Wir sind stets bestrebt, unsere Beziehungen zu unseren Lieferanten partnerschaftlich zu gestalten. Basis dafür sind faire Betriebs- und Geschäftspraktiken sowie eine enge Zusammenarbeit, die wir vielmals über Jahre mit unseren Lieferanten pflegen. Hierzu gehört auch ein laufender und intensiver Dialog über die steigenden Anforderungen des Marktes bezüglich Qualität, Lieferperformance, Innovation und Kosten. Dem hohen Qualitätsanspruch, den wir an die eigenen Prozesse und Technologielösungen stellen, müssen selbstverständlich auch unsere Lieferanten in vollem Umfang genügen. Bei der Auswahl und Entwicklung unserer Lieferanten ist daher die Einhaltung unserer Anforderungen in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit, Menschenrechte und Arbeitssicherheit sowie Compliance von hoher Relevanz.
Unsere Einkaufsgrundsätze, die im "Supplier Code of Conduct" zusammengefasst sind, stellen die Erwartungen der Kontron Gruppe gegenüber allen Lieferanten dar, mit denen sie Geschäfte macht. Sie basieren auf international anerkannten Richtlinien des UN Global Compact, sowie den Grundsätzen unseres internen Verhaltenskodex (Code of Conduct) und umfassen alle in der untenstehenden Grafik enthaltenen Themenfelder.
Nachstehend unsere nicht-finanziellen Einkaufsgrundsätze:

Bei der Vergabe von Aufträgen durch öffentliche Auftraggeber und Industriekunden ist ein zentrales Kriterium, dass bei der Warenherstellung grundlegende Arbeits- und Sozialstandards eingehalten werden, die durch das Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), den United Nations Global Compact oder das jeweilige im Herstellungsland geltende nationale Recht vorgegeben werden.
Die Kontron Gruppe fühlt sich den Menschenrechten stets verpflichtet, auch wenn eine lückenlose Einhaltung der Arbeits- und Sozialstandards entlang der gesamten Lieferkette und eine entsprechende Nachweisführung im IT- bzw. IoT-Sektor sehr herausfordernd ist und nicht immer gewährleistet werden kann. Die Kontron Gruppe übernimmt daher im Rahmen ihres Einflussbereichs die Verantwortung für den Schutz der Menschenrechte.
Die Kontron Gruppe hat langjährige Erfahrungen als Partner öffentlicher Auftraggeber. Daher verfügt das Unternehmen über umfassende Erfahrung im Hinblick auf die Anforderungen und Erwartungen der öffentlichen Auftraggeber sowie die Steuerung und Überwachung von Lieferanten.
Als zentrale präventive Maßnahme hat die Kontron Gruppe bereits vor über zehn Jahren ein differenziertes Lieferantenmanagement im Rahmen des zertifizierten Qualitätsmanagementsystems eingeführt und beständig weiterentwickelt. Das Lieferantenmanagement besteht aus vier Hauptprozessaktivitäten, die eine lückenlose Verantwortungsmatrix im gesamten Lieferantenmanagement abbildet: Auswahl, Implementierung, kontinuierliche Verbesserung & Wartung und Phase Out.


Vor einer Beauftragung von Lieferanten müssen diese eine Lieferanten-Selbstbewertung bzw. Selbstauskunft abgeben und dem Auswahl- und Qualifizierungsprozess der Kontron Gruppe entsprechen. Dieser wird maßgeblich als Kriterium für eine Beauftragung herangezogen und soll unter anderem sicherstellen, dass die Einhaltung der legalen Vorgaben, Menschenrechte, Arbeits- und Sozialstandards gewährleistet ist. Die Kontron Gruppe beauftragt keine Lieferanten, die im Rahmen des Selektionsprozesses eine disqualifizierende Einstufung erhalten, und somit deren Leistung oder Geschäftspraktiken nicht den hohen Erwartungen des Unternehmens entsprechen. Nach einer Disqualifizierung ist ein Lieferant nicht berechtigt, Aufträge zu erhalten und kann alle bestehenden Verträge verlieren, die den Beschaffungsinitiativen unterliegen.
Gründe für eine Disqualifizierung sind beispielsweise die Nichteinhaltung einschlägiger Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsstandards und -gesetze. Ebenso disqualifizierend sind die Nichteinhaltung der Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation und der Vereinten Nationen oder eine fehlende Ausrichtung an Grundsätzen, Werten und Verhaltensregeln, die die Entscheidungen, Verfahren und Systeme einer Organisation so lenken, dass sie zum Wohlergehen ihrer Arbeitnehmer und wichtigsten Interessengruppen beitragen. Im Zusammenhang mit der Achtung der Menschenrechte wird von Lieferanten auch erwartet, dass sie, falls für ihre jeweilige Geschäftstätigkeit zutreffend, ein Verfahren zur Vermeidung von Konfliktmineralien festlegen. Lieferanten müssen in ihren Produkten somit die Verwendung von Rohstoffen vermeiden, die aus Gebieten mit hohem Risiko oder von Konflikten betroffenen Regionen stammen und möglicherweise Menschenrechtsverletzungen, Korruption, die Finanzierung bewaffneter Gruppen, Terrorismus oder ähnliche Umstände unterstützen. Die Einhaltung wird kontinuierlich durch entsprechende Datenbankabfragen bei spezialisierten externen Partnern überprüft und bei Nichteinhaltung werden Lieferanten zur Anpassung ihrer Lieferkette aufgefordert. Darüber hinaus müssen Lieferanten sicherstellen, dass andere geltende produktbezogene Anforderungen wie REACH und RoHS eingehalten werden, und müssen auf Anfrage den Materialinhalt und die Herkunft der gelieferten Produkte angeben. Disqualifiziert werden ebenso Lieferanten, die Korruptionspraktiken oder andere Verhaltensweisen, die gegen das Gesetz und die Grundsätze des fairen Wettbewerbs verstoßen, fördern oder anwenden.
Zur Überwachung der Einhaltung der genannten Standards und Anforderungen bei Lieferanten konzentriert sich die Kontron Gruppe zudem auf die projektbezogene Einsichtnahme in die durch die Lieferanten zur Verfügung gestellten Prüfungsergebnisse, wie beispielsweise Auditnachweise, Prüfprotokolle und Nachhaltigkeitsberichte. Zudem werden neben den allgemein zugänglichen Informationen auch Werksbesichtigungen oder Lieferantenaudits vorgenommen, um sich vor Ort ein Bild über die Produktionsbedingungen zu machen, sowie ein regelmäßiger Austausch mit Vertretern der Lieferkette aufrechterhalten. Diese Maßnahmen unterstützen die Kontron Gruppe, auf die Einhaltung der oben genannten Standards bei der Herstellung von IT- bzw. IoT-Produkten bestmöglich hinzuwirken.
Der laufende Dialog mit den genannten Stakeholdern sowie mit Investoren, Mitarbeitenden, Gesetzgebern und lokalen Organisationen, Proxy Advisors, Ratingagenturen, sowie weiteren Stakeholdern ist uns sehr wichtig und hilft uns, ESG-Chancen zu erkennen und ESG-Risiken rechtzeitig zu identifizieren. Ein Ausschnitt der 2022 abgehaltenen Gespräche ist im Kapitel "Die Aktie" des Geschäftsberichts angeführt. Gerne beantworten wir die Fragen unserer Stakeholder und freuen uns über Feedback und Anregungen unter [email protected].
Angesiedelt im Bereich des Finanzvorstands, Dr. Clemens Billek, werden ESG-Themen und die Erreichung der definierten Ziele vom Gesamtvorstand, den Country Managern sowie Bereichsleitern gefördert und umgesetzt.
Traditionell werden viele der Nachhaltigkeitsinitiativen auf Ebene der Tochtergesellschaften lokal verfolgt. Dabei wurden in den vergangenen Jahren bereits viele Projekte erfolgreich umgesetzt. Wir haben erkannt, dass es für einen Konzern unserer Größe vorteilhaft und an der Zeit ist, die Bemühungen um ESG-Themen auf Konzernebene zu bündeln. Daher ist 2021 die Stelle des "Group Sustainability Professionals" geschaffen worden. Die Verantwortliche koordiniert aktuelle und langfristige ESG-Themen, das Nachhaltigkeitsreporting, sowie Nachhaltigkeitsinitiativen und langfristige Vorhaben konzernweit und vernetzt die einzelnen Nachhaltigkeitsbeauftragten der Tochtergesellschaften. Zusätzlich wurden Personalressourcen im Controlling und Accounting geschaffen, um das ESG-Reporting im Konzern auszubauen.
Im zweiten Quartal 2021 wurden die externen und internen Stakeholder der Kontron Gruppe zu einer Stakeholder-Befragung eingeladen. Die Einladungen wurden zum einen direkt an enge Stakeholder adressiert und per Mail versandt, zum anderen wurde der Link zur Befragung acht Wochen lang auf der Website der Gruppe (www.kontron.com) veröffentlicht und Social-Media-Kanäle (z.B. LinkedIn) genutzt, um auf die Befragung aufmerksam zu machen und Stakeholder zur Teilnahme zu motivieren. Mit der Unterstützung eines externen Consultants wurden die Antworten nach Abschluss der Befragung ausgewertet. Auf Basis der Umfrageergebnisse und der genannten ESG-Risiken wurden zwölf wesentliche Themen identifiziert, die in den verschiedenen Bereichen auf die Kontron Gruppe wirken. Ein gruppenweites, bereichsübergreifendes Nachhaltigkeitsmanagement soll die adäquate Adressierung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen gewährleisten.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden die wesentlichen Themen in Zusammenarbeit mit einem externen Berater reevaluiert und in Folge geringfügig angepasst.


Der UN Global Compact enthält Grundsätze zu den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Unternehmen, die dem UN Global Compact beitreten, verpflichten sich freiwillig zur Einhaltung dieser Grundsätze und ihrer Kernprinzipien. Nach einem Schreiben an den UN-Generalsekretär, in dem sich die Kontron AG zur Einhaltung der globalen ethischen und ökologisch-wirtschaftlichen Prinzipien verpflichtet, sowie um Aufnahme angesucht hat, ist die Kontron AG seit Jänner 2022 UN Global Compact Mitglied. Die Mitgliedschaft bei UN Global Compact bietet der Kontron AG zum einen eine Plattform, um die eigene Unternehmensverantwortung zu zeigen, und zum anderen ein Netzwerk, welches bei der Entwicklung und Verfolgung von Nachhaltigkeitsstrategien, sowie der Zielerreichung unterstützt. Angebote wie Workshops, Seminare, Peer Learning Groups oder eine Online-Lehrplattform bieten die Möglichkeit der Weiterbildung zu Themen wie Umweltschutz, Menschenrechte oder Geschlechtergleichheit.
Unternehmen sollen den Schutz der internationalen Menschenrechte unterstützen und achten und
sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen.
Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren.
Unternehmen sollen sich für die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit einsetzen.
Unternehmen sollen sich für die Abschaffung von Kinderarbeit einsetzen.
Unternehmen sollen sich für die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Erwerbstätigkeit einsetzen.
Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen dem Vorsorgeprinzip folgen.
Unternehmen sollen Initiativen ergreifen, um größeres Umweltbewusstsein zu fördern.
Unternehmen sollen die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien beschleunigen.
Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung.
Die 17 SDGs der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, https://unric.org/de/17ziele/) geben Leitlinien für nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene vor. Im Zuge der Aktualisierung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen hat Kontron auch die 17 Entwicklungsziele der Vereinten Nationen hinsichtlich der Geschäftstätigkeit des Unternehmens analysiert. Die entsprechenden Ziele, welche Relevanz für die Kontron Gruppe haben und auf die das Unternehmen besonders Einfluss nehmen kann, sind in der nachfolgenden Grafik dargestellt. Kontron hat hier zehn Ziele identifiziert, zu deren Erreichung wir durch unser Handeln, unsere Produkte und Lösungen sowie Initiativen auf verschiedene Weise beitragen.

Der ESG-Stufenplan der Kontron Gruppe wurde Anfang 2021 definiert und sieht für die nächsten Jahre schrittweise Verbesserungen in verschiedenen Bereichen vor. Kontron ist ein ESG-Gesamtkonzept, eingebettet in die Konzernstrategie, wichtig. Der auf Basis einer externen ESG-Analyse erstellte Stufenplan trägt dem Rechnung. Der laufende Dialog mit unseren Stakeholdern wurde auch in 2022 genutzt, um unsere Bestrebungen im ESG-Bereich zu stärken.
Zusätzlich wurde das ESG-Reporting in 2022 weiter ausgeweitet. Konzernweit wurde ein neues ESG-Reportingtool implementiert, welches eine umfänglichere Datenerfassung und -auswertung gemäß anerkannter Nachhaltigkeitsstandards ermöglicht. Neben der verstärkten Kennzahlenerhebung (angelehnt an die GRI-Standards), wurde das Tool für die Berichterstattung gem. EU-Taxonomie Verordnung genutzt (siehe Abschnitt "EU-Taxonomie" dieses Berichts). Für die Folgejahre erwarten wir einen Ausbau der EU-Taxonomie Berichtspflichten und haben uns zusätzlich vorgenommen, den Detailierungsgrad bei der Berichterstattung von Scope 1, 2 und 3 zu erhöhen.
Mit dem Abschluss des Projekts "Focus" hat sich die Anzahl der Gesellschaften und damit die Kennzahlenbasis signifikant geändert. Im Nachhaltigkeitsbericht 2022 werden dementsprechend die Aktivitäten in den fortgeführten Geschäftsbereichen evaluiert. Die erhobenen Daten wurden in Folge vom Vorstand im März 2023 zur Festsetzung von (quantitativen) Zielen genutzt.

In der Kontron Gruppe implementieren wir Ideen und Vorstöße unserer Mitarbeitenden unter dem Motto "Kleine Aktionen, große Effekte", um eine nachhaltigere Arbeitswelt zu schaffen. Wir freuen uns, dass viele initiierte Projekte von weiteren Gesellschaften der Kontron Gruppe aufgegriffen werden. Im Rahmen der ESG-Konzernstrategie gehen wir immer mehr dazu über, auch übergeordnete Ziele zu definieren, die nach und nach von den Töchtern lokal umgesetzt werden, sowie Gesamtgruppenprogramme zu initiieren. 2022 lag der Fokus weiterhin auf den Themen "Ausbildung" sowie auf der Umstellung unserer Stromversorgung hin zu einer vermehrten Nutzung von erneuerbaren Energien.
Das neue Security Awareness Programm stellt sicher, dass jede und jeder in unserer Organisation über ein angemessenes Sicherheits-Know-how und das notwendige Verantwortungsbewusstsein verfügt, um mit Bedrohungen im Bereich Datensicherheit und -schutz richtig umzugehen.
Ein neues Online Compliance-Schulungssystem ermöglicht es, Trainings und Tests bei der gesamten Kontron Belegschaft durchzuführen und zu dokumentieren.
Die Kontron Leadership Academy ist ein einjähriges Trainingsprogramm, in dem vorrangig weibliche Nachwuchsführungskräfte in unterschiedlichsten Bereichen von externen Trainern und Kontron Führungskräften auf nächste Karriereschritte innerhalb der Kontron Gruppe vorbereitet werden. Der erste Durchgang wurde im Herbst 2022 erfolgreich abgeschlossen.
Konzernweite Schulungsangebote werden laufend ausgebaut!
Der von der Kontron AG an den Standorten Innsbruck, Linz, Graz und Wien verwendete Strom stammt zu 100% aus erneuerbaren Energien. Auch an weiteren Standorten wird vermehrt auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen gesetzt – der Anteil an genutzten erneuerbaren Energien soll in der Kontron Konzerngruppe in den kommenden Jahren erheblich gesteigert werden.
Unser Beitrag zu einer nachhaltigen Ressourcennutzung – weiter so!
Auch im Bereich der eigenen Stromversorgung tut sich einiges. Kontron hat an mehreren Standorten Photovoltaikanlagen installiert. Auf den Dächern der slowenischen Iskratel werden beispielsweise gleich drei Photovoltaikanlagen betrieben. Mit einem Anteil von 1,3% vom Gesamtstromverbrauch ist der Eigenstromanteil der Kontron Gruppe noch relativ gering – Kontron plant daher in Zukunft weitere Photovoltaikanlagen in Betrieb zu nehmen und den Anteil zu steigern.
Damit leisten wir als Unternehmen einen Beitrag zu sauberer Stromerzeugung – so geht Nachhaltigkeit!
Neben dem Ziel, die vermehrte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern, dem Einsatz von Dienstfahrrädern an mehreren Standorten, und der Reduktion der Anzahl an Kraftstoff-Dienstfahrzeugen, soll zusätzlich die weiterhin notwendige Fahrzeugflotte laufend auf E-Fahrzeuge umgestellt werden. Von rund 900 Fahrzeugen waren im Jahr 2022 rund 7,9% E-Autos (2021: 6,0%). Dieser Wert soll in den kommenden Jahren deutlich angehoben werden.
Weitere E-Autos sind bereits bestellt und helfen, Fahrten in Zukunft CO2-sparender durchzuführen!




Im Rahmen des EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums ("EU Action Plan on Sustainable Finance") ist die Umlenkung von Kapitalströmen in nachhaltige Investitionen eine wesentliche Zielsetzung. Vor diesem Hintergrund ist Mitte 2020 die Verordnung (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden Taxonomie-VO) in Kraft getreten, die als einheitliches und rechtsverbindliches Klassifizierungssystem festlegt, welche Wirtschaftstätigkeiten in der EU als "ökologisch nachhaltig" gelten. Über die Ergebnisse dieser Klassifikation ist unternehmensspezifisch jährlich zu berichten.
In Artikel 9 der Taxonomie-VO werden die folgenden sechs Umweltziele genannt:
Zur Ergänzung der Anforderungen für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der Taxonomie-VO hat die Kommission delegierte Rechtsakte erlassen. Dabei legt die Delegierte Verordnung (EU) 2021/2139 vom 4. Juni 2021 (Del. VO TB) für die beiden Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" die technischen Bewertungskriterien fest, anhand derer bestimmt wird, unter welchen Bedingungen davon auszugehen ist, dass eine Wirtschaftstätigkeit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel leistet, und anhand derer bestimmt wird, ob diese Wirtschaftstätigkeit erhebliche Beeinträchtigungen eines der übrigen Umweltziele vermeidet. Die Delegierte Verordnung (EU) 2021/2178 zu Inhalt und Darstellung vom 6. Juli 2021 (Del. VO I&D) legt hingegen den Inhalt und die Darstellung von Informationen fest, die in Bezug auf ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten offenzulegen sind, sowie die Methode, anhand deren die Einhaltung der Offenlegungspflicht zu gewährleisten ist.
Im Hinblick auf die Klassifizierung einer Wirtschaftstätigkeit als "ökologisch nachhaltig" im Sinne der Taxonomie-VO ist eine Unterscheidung zwischen Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität erforderlich. Als taxonomiefähig gelten ausschließlich solche Wirtschaftstätigkeiten, die in den Delegierten Rechtsakten zu den technischen Bewertungskriterien beschrieben sind. Finden sich Wirtschaftstätigkeiten der Kontron AG in dem EU-Katalog wieder, so gelten diese als taxonomiefähig. Sofern eine Wirtschaftstätigkeit im ersten Schritt als taxonomiefähig klassifiziert wird, ist im nächsten Schritt zu prüfen, ob die Wirtschaftstätigkeit einen wesentlichen Beitrag zu einem Umweltziel leistet, kein anderes Umweltziel erheblich beeinträchtigt (DNSH-Kriterien – "Do No Significant Harm") und unter Einhaltung des Mindestschutzes entsprechend den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen, den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, den ILO-Kernarbeitsnormen und der Internationalen Menschenrechtscharta ausgeübt wird.
Sofern diese Kriterien kumulativ erfüllt sind, kann die Wirtschaftstätigkeit als taxonomiekonform klassifiziert werden.
Aufgrund von Art 8 Z 1 der VO iVm § 243b bzw. § 267a UGB ist die Kontron AG dazu verpflichtet, die Regulatorik der Taxonomie-VO anzuwenden. Gemäß § 245a Abs 1 UGB wurde der Konzernabschluss der Kontron AG zum Abschlussdatum nach IFRS aufgestellt. Die für die Berechnung der Umsatz-, CapEx- und OpEx-Kennzahlen genutzten Beträge basieren entsprechend auf den im Konzernabschluss berichteten Zahlen. In diese Betrachtung werden grundsätzlich alle vollkonsolidierten Konzerngesellschaften einbezogen. Hierbei ist zu beachten, dass sich diese Zahlen auf die fortgeführten Geschäftsbereiche der Kontron Gruppe beziehen und entsprechend die nicht fortgeführten Geschäftsbereiche (DCO – "Discontinued Operations") im Geschäftsjahr 2022 nicht Teil der Taxonomie-Kennzahlen sind.
Im Berichtsjahr 2021 beschränkte sich die verpflichtende Berichterstattung auf den taxonomiefähigen Anteil der Umsatzerlöse, Investitionsausgaben (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx) gemäß der beiden Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel". Darauf aufbauend ist die Kontron AG dazu verpflichtet, für das Berichtsjahr 2022 zusätzlich Angaben zur Taxonomiekonformität auszuweisen. Da die für das Jahr 2022 geplante Erweiterung der EU-Taxonomie um die Delegierten Rechtsakte für die übrigen vier Umweltziele verschoben wurde, umfasst die obligatorische Berichterstattung weiterhin ausschließlich die ersten beiden Umweltziele.
Zur Erreichung eines einheitlichen Verständnisses bei den Konzerngesellschaften hinsichtlich der Zuordnung der Aktivitäten der Kontron Gruppe zu den jeweiligen Wirtschaftstätigkeiten bzw. vor allem hinsichtlich der spezifischen technischen Kriterien zur Bewertung der Taxonomiekonformität wurden verschiedene Schritte gesetzt. In einem allgemeinen Taxonomie-Leitfaden wurden die Ziele bzw. die

gesetzlichen Grundlagen der EU-Taxonomie sowie der Prozess zur Ermittlung der schlussendlichen Taxonomiekonformität erläutert. Ein weiteres detailliertes Taxonomie-Handbuch übertrug die allgemeinen Ausführungen in eine "Kontron-spezifische" Beschreibung mit verstärktem Praxisbezug inklusive spezifischer Informationen zu den technischen Bewertungskriterien, welche im Rahmen zahlreicher Abstimmungsmeetings mit unternehmensexternen Taxonomie-Experten in Erfahrung gebracht wurden. Weiters wurde im Rahmen der Einführung eines konzernweiten ESG-Reportingtools auch ein Taxonomie-Modul zur Berichterstattung auf Gesellschaftsebene implementiert. Über dieses Reportingtool wurden die jeweiligen Zahlen zu den Umsätzen, Investitions- und Betriebsausgaben eingeholt, die Zuordnung dieser Werte zu den entsprechenden Wirtschaftstätigkeiten vorgenommen, und der wesentliche Beitrag dieser Tätigkeiten zu den Umweltzielen sowie die DNSH-Kriterien / Mindestschutz bewertet. Das abteilungsübergreifende Team auf Headquarter-Ebene befand sich dazu in laufender intensiver Abstimmung mit den verschiedenen Verantwortlichen innerhalb der einzelnen Konzerngesellschaften, sowie auch mit externen Taxonomie-Experten.
Hinsichtlich Taxonomiekonformität wurde die Evaluierung zu den technischen Kriterien der identifizierten Wirtschaftstätigkeiten durchgeführt. Bedingt durch die DNSH-Anforderung des Umweltziels "Anpassung an den Klimawandel", welche ein "Climate Risk Assessment" nach bestimmten Auflagen vorsieht, können für das Geschäftsjahr 2022 nur Angaben zur Taxonomiefähigkeit gemacht werden, da ein solches "Climate Risk Assessment" zur Veröffentlichung des Berichts nicht vorliegt und somit dieses technische Kriterium als nicht-erfüllt betrachtet wird. Im Geschäftsjahr 2023 sollen an relevanten Standorten umfassende "Climate Risk Assessments" durchgeführt werden, um den Ausweis taxonomiekonformer Umsätze, CapEx und OpEx zu ermöglich.
Basierend auf einer vollständigen Analyse der Unternehmensaktivitäten erfolgt die Angabe des Anteils der taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Umsatzerlöse/CapEx/OpEx an den jeweiligen Gesamtsummen des Konzerns für das Geschäftsjahr 2022.
| IN % | TAXONOMIEKONFORM | TAXONOMIEFÄHIG | NICHT TAXONOMIEFÄHIG |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 0,0% | 61,7% | 38,3% |
| CapEx | 0,0% | 56,8% | 43,2% |
| OpEx | 0,0% | 67,5% | 32,5% |
Die Tabellen zu den jeweiligen Taxonomie-Kennzahlen mit den Details zu der Zuordnung der Umsatzerlöse, CapEx sowie OpEx zu den entsprechenden Wirtschaftstätigkeiten sind am Ende dieses Abschnitts des Nachhaltigkeitsberichts dargestellt.
Die Umsatz-Kennzahl ergibt sich aus dem Verhältnis der Umsatzerlöse aus taxonomiefähigen bzw. taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten eines Geschäftsjahres zu den Gesamtumsatzerlösen dieses Geschäftsjahres. Die Basis des Umsatzes ist der Nettoumsatz resultierend aus Waren oder Dienstleistungen, einschließlich immaterieller Güter gem. IAS 1.82(a).
Die Gesamtumsatzerlöse des Geschäftsjahres 2022 von EUR 1.096,1 Mio. (aus fortgeführten Aktivitäten) bilden den Nenner der Umsatz-Kennzahl und können der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns entnommen werden (siehe Konzernabschluss 2022, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung).
Die in der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von EUR 1.096,1 Mio. (siehe Konzernanhang Teil C, Note (1)) der Kontron Gruppe werden über alle Konzerngesellschaften hinweg daraufhin untersucht, ob sie mit taxonomiefähigen bzw. taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten gemäß des Annex I (Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz) und Annex II (Wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel) der Delegierten Verordnung 2021/2139 zur Taxonomie-VO erzielt wurden.
Für die Kontron Gruppe wurden folgende relevante Wirtschaftstätigkeiten identifiziert, denen Umsatzerlöse zugeordnet werden können:
Die Kombination aus Elektromobilität und Strom aus erneuerbaren Energien eröffnet die Möglichkeit, fossile Brennstoffe und damit den CO2-Ausstoß zu verringern. Eine wichtige Voraussetzung für den Umstieg vom Verbrenner auf das Elektrofahrzeug ist die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten.
Die IQ Ladestation des Kontron Kunden dezony bietet Fahrzeughaltern von E-Autos die Möglichkeit, den Stromüberschuss vom eigenen Dach zu tanken. Der Fokus liegt auf Ein- und Zweifamilienhäusern als zukunfts- und investitionssichere Ladelösung. Bereits verfügbare Systeme auf dem Markt setzen auf eine in sich geschlossene Anwendung – bei dezony steht ein offener Lösungsansatz im Vordergrund. Das Startup-Unternehmen aus dem fränkischen Gunzenhausen setzte bei der Partnerschaft mit Kontron insbesondere auf die Synergien. Kontron überzeugt durch industrielle Standards, Kompetenz und Erfahrung in der Entwicklungsabteilung sowie durch seinen modularen Entwicklungsansatz. Dezony bringt das Fachwissen für die speziellen Herausforderungen sowie das Trägerboard als leistungsfähige Plattform ein.
Mithilfe der Linux-Unterstützung des System-on-Module (SoM) von Kontron ist es dem Startup möglich, sich direkt mit den Wechselrichtern zu verbinden, um auf die relevanten Daten zuzugreifen. Schnell, sicher und in Echtzeit werden die Informationen abgefragt und verarbeitet. Bei dem verwendeten SoM SL STM32 MP157 handelt es sich um einen kompletten Rechner mit vorinstalliertem Embedded Linux Betriebssystem sowie allen Treibern für Kommunikations- und LCD/ Touch-Schnittstellen. Der integrierte Arm® Cortex®-A7 Rechenkern übernimmt die rechenintensiven Aufgaben und die Internet Kommunikations-Anwendungen. Seine Hauptaufgabe ist die Umsetzung der "Konnektivität". Der integrierte Mikrocontroller Arm® Cortex®-M4 sorgt dafür, dass Steuerungs- und Regelvorgänge wie beispielsweise die Ladeelektronik in Echtzeit strukturiert ablaufen. Die Verwendung des SoM-Moduls trägt so zur Vereinfachung der dezony-spezifischen, komplexen Boardarchitektur bei.


Als wesentliche Wirtschaftstätigkeiten der Kontron Gruppe im Sinn der Delegierten Rechtsakte (Annex I / Annex II) wurden in Anbetracht des aktuellen Regulierungsstands die Wirtschaftstätigkeiten 8.1 "Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten" sowie 6.14 "Schienenverkehrsinfrastruktur" als taxonomiefähig klassifiziert:
› 8.1 "Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten"
Die Wirtschaftstätigkeit 8.1 umfasst laut Definition der Taxonomie-VO die Speicherung, Manipulation, Verwaltung, Bewegung, Kontrolle, Anzeige, Vermittlung, Austausch, Übertragung oder Verarbeitung von Daten über Rechenzentren, einschließlich Edge-Computing. Dieser Tätigkeit wurden vorrangig Umsätze aus unterschiedlichen vertikalen Endmärkten innerhalb der beiden Segmente "IoT Solutions Europe" sowie "IoT Solutions America" – vor allem im Bereich "industrielle Automatisierung" – zugeordnet. Kontron gehört zu den global führenden Anbietern von Edge-Computern. Unsere Systeme statten Produktionsmaschinen mit Intelligenz aus, um ihre Tätigkeit effizienter zu verrichten. Die Edge-Computer sind dabei über verschiedene Kommunikationssysteme mit Edge-Servern verbunden. Dadurch können ganze Fabriken vernetzt und damit sicherer und effizienter werden. Unsere Systeme beinhalten Edge-Computer, Edge-Server, Kommunikations-Gateways und die Software, um diese Grids zu betreiben.
› 6.14 "Schienenverkehrsinfrastruktur"
Die Wirtschaftstätigkeit 6.14 umfasst laut Definition der Taxonomie-VO den Bau, die Modernisierung, den Betrieb und die Wartung von Bahnverkehrsstrecken und Untergrund-Bahnverkehrsstrecken, Brücken und Tunneln, Bahnhöfen, Terminals, Serviceeinrichtungen sowie Sicherheits- und Verkehrsmanagementsystemen, einschließlich Dienstleistungen von Architekten, Ingenieurdienstleistungen, Dienstleistungen für technisches Zeichnen, Gebäudeinspektion, Vermessungs- und Kartierungsleistungen usw. sowie Durchführung physikalischer, chemischer und sonstiger analytischer Tests aller Arten von Materialien und Produkten. Dieser Tätigkeit wurden vorrangig die Umsätze im Bereich "Transportation" zugeordnet. Hier setzt die Kontron Transportation (KTR) Projekte im Bahn-Infrastrukturbereich um und führt Lieferungen, Inbetriebnahmen und Services entlang von Strecken (Access-Netzwerke) und in Kommunikationszentralen (Core-Netzwerk und Software) durch, wobei Rolling Stock (u.a. Züge, Wagons) nicht im Fokus steht. Die Kontron Transportation liefert in unterschiedlichen Konstellationen: Konsortien werden häufig mit Baumfirmen (Infrastruktur) oder Signalisierungsfirmen (andere Kommunikationstechnik entlang der Strecke) gebildet, bzw. KTR liefert direkt, wenn der Technologieteil im Vordergrund steht.
Zu den weiteren oben angeführten Wirtschaftstätigkeiten 3.1 "Herstellung von Technologien für erneuerbare Energie", 3.5 "Herstellung von energieeffizienten Gebäudeausrüstungen", 8.2 "Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen" (im Rahmen des Umweltziels "Klimaschutz") wurden ebenso Umsätze zugeordnet – diese umfassen nur einen geringen Anteil am Konzernumsatz in Relation zu den beiden oben angeführten Tätigkeiten. Im Vergleich zum Vorjahr kam es zu vereinzelten Umgliederungen innerhalb der Wirtschaftstätigkeiten aufgrund einer Detailanalyse gemäß der aktuellen Konzernstruktur. Diese Analyse hat jedoch erneut ergeben, dass der größte Teil des taxonomiefähigen Umsatzes der Wirtschaftstätigkeit 8.1 zugeordnet werden kann.
Durch eine Detailanalyse der in den Umsatzerlösen enthaltenen Posten erfolgte die Zuordnung des jeweiligen Umsatzes zu taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten. Der Zähler der taxonomiefähigen Umsatz-Kennzahl beträgt somit EUR 676,5 Mio. Daraus ergibt sich im Geschäftsjahr 2022 eine taxonomiefähige Umsatz-Kennzahl von 61,7%. Die taxonomiekonforme Umsatz-Kennzahl beträgt 0% aufgrund des zur Berichtsveröffentlichung nicht vorliegenden "Climate Risk Assessment". Details dazu sind in der Tabelle zur Umsatz-Kennzahl am Ende dieses Abschnitts angeführt.
Die CapEx-Kennzahlen (Capital Expenditures) geben gemäß Unterabschnitt 1.1.2.2 des Annex I der Del. VO I&D den Anteil der Investitionsausgaben an, der
Basis der Investitionsausgaben (CapEx) sind die Zugänge an Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten während des betrachteten Geschäftsjahres vor Abschreibungen und etwaigen Neubewertungen für das betreffende Geschäftsjahr. Außerdem umfassen sie auch Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, die aus Unternehmenszusammenschlüssen resultieren (Anwendung von IFRS [IAS 16, 38, 40, 41, IFRS 16]; sowie von nationalen Rechnungslegungsmethoden). Erworbene Firmenwerte werden dabei nicht berücksichtigt.
Die gesamten Investitionsausgaben gemäß EU-Taxonomie-VO identifiziert das Unternehmen für das Berichtsjahr mit EUR 56,9 Mio. (siehe Konzernanhang Teil D, Note (12) sowie Note (13)). Diese bilden den Nenner der CapEx-Kennzahlen.
Anhand der Beschreibung der Zugänge erfolgt eine Analyse bezüglich der Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität sowie ein Abgleich mit Annex I (Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz) und Annex II (Wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel) der Taxonomie-VO.
Für die Kontron Gruppe wurden folgende relevante Wirtschaftstätigkeiten identifiziert, denen Investitionsausgaben zugeordnet werden können:
Die Investitionsausgaben, welche den Wirtschaftstätigkeiten 3.1 "Herstellung von Technologien für erneuerbare Energie", 3.5 "Herstellung von energieeffizienten Gebäudeausrüstungen", 6.14 "Schienenverkehrsinfrastruktur", 8.1 "Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten" sowie 8.2 "Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie" (im Rahmen des Umweltziels "Klimaanpassung") zugeordnet wurden, beziehen sich auf Vermögenswerte oder Prozesse, die mit den jeweiligen taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten im Rahmen der Umsatzerzielung verbunden sind. Hinsichtlich Wirtschaftstätigkeit 8.2 "Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie" ist festzuhalten, dass diese Wirtschaftstätigkeit laut EU-Taxonomie nicht zu den sogenannten "ermöglichenden" Tätigkeiten zählt und sie somit nicht in die Berechnung der Umsatzkennzahl, sondern nur in die CapEx- bzw. OpEx-Kennzahl, einfließt.
Die Investitionsausgaben, welche den übrigen angeführten Wirtschaftstätigkeiten zugeordnet wurden, beziehen sich auf den Erwerb von Produkten oder Leistungen aus den jeweiligen taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten. Dazu zählen insbesondere Investitionen in den Fuhrpark (Wirtschaftstätigkeiten 6.5 "Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen", 6.6 "Güterbeförderung im Straßenverkehr") sowie Investitionen im Zusammenhang mit Gebäuden und Produktionsstätten (Wirtschaftsaktivitäten 7.2 "Renovierung bestehender Gebäude", 7.6 "Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien", 7.7 "Erwerb von Eigentum an Gebäuden").
Die Summe der Zugänge, die eine taxonomiefähige Investition hinsichtlich der angeführten Wirtschaftstätigkeiten gemäß Taxonomie-VO widerspiegeln, bildet den Zähler der taxonomiefähigen CapEx-Kennzahl in Höhe von EUR 32,3 Mio. Daraus resultiert eine taxonomiefähige CapEx-Kennzahl von 56,8%, während die taxonomiekonforme CapEx-Kennzahl bei 0% liegt. Details dazu sind in der Tabelle zur CapEx-Kennzahl am Ende dieses Abschnitts angeführt.

Die OpEx-Kennzahlen (Operating Expenditures) geben gemäß Unterabschnitt 1.1.3.2 des Annex I der Del. VO I&D den Anteil der Betriebsausgaben an, der
Die Basis für die Betriebsausgaben (OpEx) bilden die direkten, nicht aktivierten Kosten für Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasingverhältnisse (Short-Term-Leasing) bzw. Leasingverhältnisse mit geringem Wert (low value asset leases), Wartung und Instandhaltung sowie für alle anderen direkten Ausgaben für die laufende Instandhaltung von Sachanlagen durch das Unternehmen oder durch Dritte, die notwendig sind, um die fortlaufende und wirksame Funktionsfähigkeit dieser Anlagen zu gewährleisten.
Zur Ermittlung des Nenners wurde die Summe der oben genannten Kosten anhand einer Detailanalyse nach Konten und Kostenstellen gebildet. Die gesamten Betriebsausgaben gemäß Taxonomie-VO Art. 8 Annex I Unterabschnitt 1.1.3.1 des Annex I der Del. VO I&D betragen EUR 30,1 Mio. Diese bilden den Nenner der OpEx-Kennzahlen.
Der Zähler der OpEx-Kennzahl gemäß Unterabschnitt 1.1.3.2. des Annex I der Del. VO I&D entspricht dem Teil der im Nenner enthaltenen Betriebsausgaben, der sich auf Vermögenswerte oder Prozesse bezieht, die laut Annex I (Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz) und Annex II (Wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel) der Taxonomie-VO mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind.
Für die Kontron Gruppe wurden folgende relevante Wirtschaftstätigkeiten identifiziert, denen Betriebsausgaben zugeordnet werden können:
Die taxonomiefähigen Betriebsausgaben in Höhe von EUR 20,3 Mio. bestehen zu einem wesentlichen Anteil aus nicht aktivierten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Insofern kommt der Analyse der Taxonomiefähigkeit bzw. Taxonomiekonformität der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen eine wesentliche Bedeutung bei der Ermittlung der OpEx-Kennzahlen zu. Sofern diese Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in Zusammenhang mit einer Wirtschaftsaktivität, die bereits im Rahmen der Umsatzanalyse als Taxonomie-relevant identifiziert wurde, steht, wurden die damit zusammenhängenden F&E-Aufwendungen ebenso dieser Wirtschaftsaktivität zugeordnet. Zusammen mit taxonomiefähigen Aufwendungen im Bereich Wartung und Reparatur, Leasing, Gebäuden sowie Gebäudesanierung beträgt der Anteil der taxonomiefähigen OpEx 67,5%. Die taxonomiekonforme OpEx-Kennzahl liegt bei 0%. Details dazu sind in der Tabelle zur OpEx-Kennzahl am Ende dieses Abschnitts angeführt.
Bei der Ermittlung der oben genannten Kennzahlen wurde über diverse Prüfschritte, unter anderem die Dokumentation der Datengenerierung sowie Sicherstellung der Abstimmbarkeit zu übrigen Finanzinformationen, jegliche Doppelzählungen über die Wirtschaftstätigkeiten vermieden.
| WIRTSCHAFTSTÄTIGKEITEN | CODES | ABSOLUTER UMSATZ |
UMSATZ ANTEIL |
KLIMA SCHUTZ |
ANPASSUNG AN DEN KLIMA WANDEL |
WASSER UND MEERES RESSOUR CEN |
KREISLAUF WIRTSCHAFT |
UMWELT VER SCHMUTZ UNG |
BIO LOGISCHE VIELFALT UND ÖKO SYSTEME |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| IN TEUR | % | % | % | % | % | % | % | |||
| A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN | ||||||||||
| A.1. ÖKOLOGISCH NACHHALTIGE TÄTIGKEITEN (TAXONOMIEKONFORM) |
||||||||||
| Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1.) |
0 | 0,0% | 0,0% | 0,0% | n.a | n.a | n.a | n.a | ||
| A.2. TAXONOMIEFÄHIGE, ABER NICHT ÖKOLOGISCH NACHHALTIGE TÄTIGKEITEN (NICHT TAXONOMIE KONFORME TÄTIGKEITEN) |
||||||||||
| Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten |
8.1. | 563.893 | 51,4% | |||||||
| Schienenverkehrsinfrastruktur | 6.14. | 104.130 | 9,5% | |||||||
| Herstellung von energieeffizienten Gebäudeausrüstungen |
3.5. | 3.481 | 0,3% | |||||||
| Datenbasierte Lösungen zur Verringe rung der Treibhausgasemissionen |
8.2. | 3.300 | 0,3% | |||||||
| Herstellung von Technologien für erneuerbare Energie |
3.1. | 1.680 | 0,2% | |||||||
| Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätig keiten) (A.2.) |
676.484 | 61,7% | ||||||||
| Total (A.1. + A.2) | 676.484 | 61,7% | ||||||||
| B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN |
||||||||||
| Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) |
419.611 | 38,3% | ||||||||
| Gesamt (A+B) | 1.096.095 | 100,0% |

damit verbundene Tätigkeiten 8.1. 563.893 51,4%
Schienenverkehrsinfrastruktur 6.14. 104.130 9,5%
Gebäudeausrüstungen 3.5. 3.481 0,3%
rung der Treibhausgasemissionen 8.2. 3.300 0,3%
erneuerbare Energie 3.1. 1.680 0,2%
Tätigkeiten (B) 419.611 38,3%
Gesamt (A+B) 1.096.095 100,0%
Herstellung von energieeffizienten
Herstellung von Technologien für
Umsatz nicht taxonomiefähiger
TÄTIGKEITEN
Datenbasierte Lösungen zur Verringe-
| Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten 676.484 61,7% (nicht taxonomiekonforme Tätig keiten) (A.2.) |
- | - | - | |
|---|---|---|---|---|
| Total (A.1. + A.2) 676.484 61,7% |
0,0% | - | - | - |
| B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE |
| WIRTSCHAFTSTÄTIGKEITEN | CODES | ABSOLUTER CAPEX |
ANTEIL CAPEX |
KLIMA SCHUTZ |
ANPASSUNG AN DEN KLIMA WANDEL |
WASSER UND MEERES RESSOUR CEN |
KREISLAUF WIRTSCHAFT |
UMWELT VER SCHMUTZ UNG |
BIO LOGISCHE VIELFALT UND ÖKO SYSTEME |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| IN TEUR | % | % | % | % | % | % | % | |||
| A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN | ||||||||||
| A.1. ÖKOLOGISCH NACHHALTIGE TÄTIGKEITEN (TAXONOMIEKONFORM) |
||||||||||
| CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1.) |
- | 0,0% | 0,0% | 0,0% | n/a | n/a | n/a | n/a | ||
| A.2. TAXONOMIEFÄHIGE, ABER NICHT ÖKOLOGISCH NACHHALTIGE TÄTIGKEITEN (NICHT TAXONOMIE KONFORME TÄTIGKEITEN) |
||||||||||
| Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten |
8.1. | 17.513 | 30,8% | |||||||
| Schienenverkehrsinfrastruktur | 6.14. | 7.018 | 12,3% | |||||||
| Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie, Beratung und damit verbundene Tätigkeiten |
8.2. | 3.094 | 5,4% | |||||||
| Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen |
6.5. | 2.551 | 4,5% | |||||||
| Erwerb von und Eigentum an Gebäuden | 7.7. | 1.742 | 3,1% | |||||||
| Installation, Wartung und Reperatur von Technologien für erneuerbare Energien |
7.6. | 339 | 0,6% | |||||||
| Güterbeförderung im Straßenverkehr | 6.6. | 34 | 0,1% | |||||||
| Herstellung von energieeffizienten Gebäudeausrüstungen |
3.5. | 19 | 0,0% | |||||||
| Renovierung bestehender Gebäude | 7.2. | 12 | 0,0% | |||||||
| Herstellung von Technologien für erneuerbare Energie |
3.1. | 9 | 0,0% | |||||||
| CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätig keiten) (A.2.) |
32.332 | 56,8% | ||||||||
| Total (A.1. + A.2) | 32.332 | 56,8% | ||||||||
| B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN |
||||||||||
| CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) |
24.549 | 43,2% | ||||||||
| Gesamt (A+B) | 56.881 | 100,0% |
Die CapEx-Kennzahl beinhaltet die Investitionsausgaben der fortgeführten Geschäftsbereiche (CO) von 1.1.2022 – 31.12.2022 sowie die Investitionsausgaben der aufgegebenen Geschäftsbereiche (DCO) von 1.1.2022 – 31.07.2022 (bis zur Umgliederung in DCO).

damit verbundene Tätigkeiten 8.1. 17.513 30,8%
Schienenverkehrsinfrastruktur 6.14. 7.018 12,3%
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden 7.7. 1.742 3,1%
Technologien für erneuerbare Energien 7.6. 339 0,6%
Güterbeförderung im Straßenverkehr 6.6. 34 0,1%
Gebäudeausrüstungen 3.5. 19 0,0%
Renovierung bestehender Gebäude 7.2. 12 0,0%
erneuerbare Energie 3.1. 9 0,0%
Tätigkeiten (B) 24.549 43,2%
Gesamt (A+B) 56.881 100,0%
Datenverarbeitung, Hosting und
Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie, Beratung und damit verbundene Tätigkeiten
Installation, Wartung und Reperatur von
Herstellung von energieeffizienten
Herstellung von Technologien für
B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE
CapEx nicht taxonomiefähiger
TÄTIGKEITEN
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
A.2. TAXONOMIEFÄHIGE, ABER NICHT ÖKOLOGISCH NACHHALTIGE TÄTIGKEITEN (NICHT TAXONOMIE-KONFORME TÄTIGKEITEN)
8.2. 3.094 5,4%
6.5. 2.551 4,5%
| CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten 32.332 56,8% (nicht taxonomiekonforme Tätig keiten) (A.2.) |
- | - | - | |
|---|---|---|---|---|
| Total (A.1. + A.2) 32.332 56,8% |
0,0% | - | - | - |
| WIRTSCHAFTSTÄTIGKEITEN | CODES | ABSOLUTER OPEX |
ANTEIL OPEX |
KLIMA SCHUTZ |
ANPASSUNG AN DEN KLIMA WANDEL |
WASSER UND MEERES RESSOUR CEN |
KREISLAUF WIRTSCHAFT |
UMWELT VER SCHMUTZ UNG |
BIO LOGISCHE VIELFALT UND ÖKO SYSTEME |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| IN TEUR | % | % | % | % | % | % | % | |||
| A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN | ||||||||||
| A.1. ÖKOLOGISCH NACHHALTIGE TÄTIGKEITEN (TAXONOMIEKONFORM) |
||||||||||
| OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1.) |
- | 0,0% | 0,0% | 0,0% | n/a | n/a | n/a | n/a | ||
| A.2. TAXONOMIEFÄHIGE, ABER NICHT ÖKOLOGISCH NACHHALTIGE TÄTIGKEITEN (NICHT TAXONOMIE KONFORME TÄTIGKEITEN) |
||||||||||
| Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten |
8.1. | 13.540 | 45,0% | |||||||
| Schienenverkehrsinfrastruktur | 6.14. | 4.626 | 15,4% | |||||||
| Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie, Beratung und damit verbundene Tätigkeiten |
8.2. | 981 | 3,3% | |||||||
| Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen |
6.5. | 636 | 2,1% | |||||||
| Renovierung bestehender Gebäude | 7.2. | 378 | 1,3% | |||||||
| Güterbeförderung im Straßenverkehr | 6.6. | 98 | 0,3% | |||||||
| Herstellung von energieeffizienten Gebäudeausrüstungen |
3.5. | 32 | 0,1% | |||||||
| Herstellung von Technologien für erneuerbare Energie |
3.1. | 15 | 0,1% | |||||||
| OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätig keiten) (A.2.) |
20.306 | 67,5% | ||||||||
| Total (A.1. + A.2) | 20.306 | 67,5% | ||||||||
| B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN |
||||||||||
| OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) |
9.788 | 32,5% | ||||||||
| Gesamt (A+B) | 30.094 | 100,0% |

damit verbundene Tätigkeiten 8.1. 13.540 45,0%
Schienenverkehrsinfrastruktur 6.14. 4.626 15,4%
Renovierung bestehender Gebäude 7.2. 378 1,3% Güterbeförderung im Straßenverkehr 6.6. 98 0,3%
Gebäudeausrüstungen 3.5. 32 0,1%
erneuerbare Energie 3.1. 15 0,1%
Tätigkeiten (B) 9.788 32,5%
Gesamt (A+B) 30.094 100,0%
A.2. TAXONOMIEFÄHIGE, ABER NICHT ÖKOLOGISCH NACHHALTIGE TÄTIGKEITEN (NICHT TAXONOMIE-KONFORME TÄTIGKEITEN)
Datenverarbeitung, Hosting und
Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie, Beratung und damit verbundene Tätigkeiten
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Herstellung von energieeffizienten
Herstellung von Technologien für
B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE
OpEx nicht taxonomiefähiger
TÄTIGKEITEN
8.2. 981 3,3%
6.5. 636 2,1%
| KATEGORIE KATEGORIE (ERMÖG (ÜBERGANGS OPEX LICHENDE TÄTIGKEIT) 2021 TÄTIGKEIT) |
TAXONOMIE KONFORMER |
TAXONOMIE KONFORMER OPEX 2022 |
MINDEST SCHUTZ |
BIO LOGISCHE VIELFALT UND ÖKO SYSTEME |
UMWELT VER SCHMUTZ UNG |
KREISLAUF WIRTSCHAFT |
WASSER UND MEERES RESSOUR CEN |
ANPASSUNG AN DEN KLIMA WANDEL |
KLIMA SCHUTZ |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| % E |
% | J/N | J/N | J/N | J/N | J/N | J/N | J/N | |
| - - |
0,0% | ||||||||
| OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten 20.306 67,5% (nicht taxonomiekonforme Tätig |
- | - | - | |
|---|---|---|---|---|
| 20.306 67,5% |
0,0% | - | - | - |
| B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE |

Unser Management und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt stets bewusst. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Umwelt- und Klimaschutz ist für uns daher ein wichtiges Unternehmensziel – und damit Teil unserer Gesamtstrategie. Unsere Unternehmensführung hat eine dezidierte Umweltpolitik für unser Unternehmen definiert und fördert das Bewusstsein der Mitarbeitenden für Umweltbelange bei der täglichen Arbeit. Zudem wollen wir effektive Lösungen entwickeln, um natürliche Ressourcen, die Umwelt, unsere Mitarbeitenden und Menschen, die mit unseren Produkten arbeiten, zu schützen – beispielsweise indem wir für Menschen und Umwelt unschädliche Stoffe verwenden.
Für unsere produktionsnahen Standorte in Europa und Nordamerika haben wir ein Umweltmanagementsystem entwickelt, um deren Leistungen in puncto Umweltschutz zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern. Das System basiert auf unserer Umweltpolitik, aus der sich übergeordnete und spezifische Umweltziele ableiten und die dafür sorgt, dass im Rahmen des Umweltmanagementsystems unsere Verpflichtungen im Umweltschutz erfüllt werden.
Innerhalb der Kontron Gruppe sind mehrere Gesellschaften in Belgien, China, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Malaysia, Österreich, Rumänien, Spanien, und Ungarn gemäß der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert. Die Kontron Gruppe plant auch stetig, weitere Standorte innerhalb der Gruppe nach ISO 14001 zu zertifizieren: Die Zertifizierungsmaßnahmen nach ISO 14001 werden kontinuierlich überprüft und weitergeführt. Ein wichtiger Teil unseres Umweltmanagements ist es, relevante sowie signifikante Umweltaspekte an den jeweiligen Standorten zu identifizieren und zu analysieren. Die identifizierten Umweltaspekte werden für jeden zertifizierten Standort einzeln bewertet und anschließend klassifiziert, um Verbesserungsmaßnahmen zielgerichtet umsetzen zu können. Gemäß der Norm bewerten wir darüber hinaus die Chancen und Risiken unserer jeweiligen Umweltaktivitäten und können hier gezielt steuern. Die Bewertung wird mindestens einmal pro Jahr überprüft und aktualisiert.
Die Erreichung unserer Umweltziele sowie die kontinuierliche Entwicklung und Verbesserung unseres Umweltmanagementsystems verfolgen wir in mehreren Bereichen:

Unser Umweltmanagementsystem ist so strukturiert, dass es uns dabei unterstützt, alle relevanten Änderungen von Umwelt- und Gesetzesanforderungen des jeweiligen Landes oder Standortes zu identifizieren bzw. zu kontrollieren und die Übereinstimmung mit geltendem Recht zu gewährleisten. Wir lassen uns deshalb durch ein Online-Gesetzesregister über Änderungen von Gesetzen oder

Direktiven, unter anderem aus den Bereichen Kreislaufwirtschafts-, Chemikalien-, Klimaschutz- und Gewässerschutzrecht sowie den Vorschriften zum produktbezogenen Umweltschutz, automatisiert benachrichtigen. Über interne Audits ermitteln wir außerdem Stärken und Schwächen des Umweltmanagements an den jeweiligen Standorten.
Auch von unseren Lieferanten erwarten wir die Einhaltung ökologischer und gesellschaftlicher Standards. Dies überprüfen wir im Rahmen von Audits, die wir bei unseren Lieferanten durchführen. Wir nehmen die Erwartungen aller an unserer Umweltleistung interessierten Parteien systematisiert auf und setzen uns mit diesen auseinander. So können wir aktiv die Anforderungen der relevanten Stakeholder im Umweltschutz erfüllen und mit ihnen entsprechend ihrer Interessen in Kontakt treten.
Unser Anspruch ist es, unsere Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern. Aus unserer unternehmerischen Umweltpolitik leiten wir deshalb jährliche Umweltziele für die jeweiligen Standorte ab. So stellen wir die Wirksamkeit des Programms sicher, leiten bei Bedarf Verbesserungsmaßnahmen ein und legen angemessene neue Ziele fest. Die Umweltziele werden mit Kennzahlen belegt, um sie dadurch transparenter und noch besser messbar zu machen. Beispiele dafür sind der Stromverbrauch pro Mitarbeitenden, Heizbedarf pro Fläche oder aus Geschäftsreisen resultierende CO2 -Emissionen pro Mitarbeitenden.
Unseren Kunden bieten wir zuverlässige, integrierte und ganzheitliche Produkte an, die einzigartige Lösungen darstellen. Unser zentraler Anspruch dabei ist es, innovative Produkte zu entwickeln, die sich durch einen geringen Energieverbrauch auszeichnen und gleichzeitig eine ebenso wirtschaftliche wie ressourcenschonende Herstellung ermöglichen.
Schon jetzt sind energiesparende IoT- und Embedded-Lösungen in unserem Portfolio stark vertreten – und ihr Anteil wird wegen der stetig steigenden Kundennachfrage weiterwachsen. Zudem steht der ökologische Aspekt heute – mehr denn je – im Mittelpunkt innovativer Entwicklungen sowie wirtschaftlicher Überlegungen und Entscheidungen. Daher achten wir stets auf einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen, indem wir beispielsweise Abfälle vermeiden und effiziente Recyclinglösungen nutzen.
Basierend auf dem umfangreichen Abfallartenkatalog der Abfallverzeichnisverordnung und der Gewerbeabfallverordnung überwachen wir unsere Entsorgungsfachbetriebe und verlangen Nachweise für Sortier- und Recyclingquoten sowie für die endgültige Verbringung unserer Abfälle.
Unser Ziel ist die Vermeidung gefährlicher Stoffe in unseren Komponenten sowie eine umweltbewusste Produktgestaltung. Aus diesem Grund lassen wir uns von unseren Zulieferern stets über die Zusammensetzung der Komponenten, die wir in unsere eigenen Produkte einbauen, informieren. Damit sind wir in der Lage, unseren Kunden jederzeit Auskunft über die verbauten Komponenten in ihren Produkten zu erteilen. Zugleich verfolgen wir auf diese Weise unser Ziel einer umweltbewussten Produktgestaltung. Spezifische Kundenanforderungen werden im Rahmen gesetzlicher Vorgaben erfüllt. Die Kontron Gruppe hält sich bereits ab der Phase der Produktentwicklung an die Umweltanforderungen einschlägiger Gesetze und Verordnungen. Darunter fallen unter anderem folgende Verordnungen sowie die jeweiligen nationalen Umsetzungen:
Zur Reduzierung der zunehmenden Menge an Elektronikschrott aus nicht mehr benutzten Elektro- und Elektronikgeräten wurde eine EU-Umweltschutzrichtlinie mit dem Titel WEEE-Richtlinie 2002/96/EG (Waste of Electrical and Electronic Equipment) vom 27. Jänner 2003 erlassen, die durch die WEEE-Richtlinie 2012/19/EU am 4. Juli 2012 ersetzt wurde. Ziel der Richtlinie ist es, die Verursacher an ihre Verantwortlichkeit für die Elektro- und Elektronik-Altgeräte zu erinnern sowie das Vermeiden, Verringern und umweltverträgliche Entsorgen der zunehmenden Mengen an Elektronikschrott durch eine erweiterte Herstellerverantwortung zu fördern. Alle Mitgliedsländer der Europäischen Union müssen die WEEE-Richtlinie in nationales Recht umsetzen.
Die Kontron Gruppe verpflichtet sich, zu einer sicheren und gesunden Umwelt beizutragen und arbeitet gewissenhaft, um alle Anforderungen der WEEE-Richtlinie einzuhalten. Die durch Kontron und ihre Tochtergesellschaften verkauften Produkte, die von der WEEE-Richtlinie betroffen sind, erfüllen deren Anforderungen durch

Die meisten unserer eigenen Hardwareprodukte sind als "Embedded Computer" (Integrierte Computer) eingestuft und fallen als solche nicht in eine der definierten Produktkategorien gemäß der WEEE-Richtlinie. Unsere "Embedded Computer" sind keine unabhängigen Elektro- und Elektroniksysteme und werden nicht unter unserem Firmennamen an den Endnutzer verkauft, sondern in das Kunden-System integriert. Aus diesem Grund richten sich die Hauptverantwortung der Registrierungs- und Berichtspflicht sowie die Regelung des geforderten Recycling-Prozesses gemäß WEEE-Richtlinie an den finalen Hersteller der Produkte – unsere Kunden, die die Produkte unter eigenem Firmennamen an den Endnutzer verkaufen.
Um unsere Kunden dabei zu unterstützen, alle Anforderungen der WEEE-Richtlinie einzuhalten, stellen wir ihnen die notwendigen berichtspflichtigen Daten (Produktdetails, Demontage-Anleitung, etc.) in der technischen Produktspezifikation, Produktübersicht und/oder Installations- und Wartungsanleitung zur Verfügung. Kunden, die von der WEEE-Richtlinie betroffen sind, können eine Rücknahmepflicht vereinbaren.
Neben "Embedded Computer" produzieren wir auch Komplettsysteme wie beispielsweise Rack-Mount-Server, die als unabhängige Systeme betrachtet werden. Hier übernehmen wir beispielsweise die Registrierung gemäß WEEE in den betroffenen Mitgliedsländern der Europäischen Union.
Am 1. Juli 2006 trat die EU-Richtlinie 2002/95/EG zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten in Kraft. Die Richtlinie wird mit RoHS abgekürzt ("Restriction of Hazardous Substances").
Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Richtlinie mussten die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sicherstellen, dass neue Elektround Elektronikgeräte (EEE), die auf den Markt gebracht wurden, gemäß der RoHS-Richtlinie kein Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges Chrom, polybromierte Biphenyle (PBB) oder polybromierte Diphenylether (PBDE) enthielten. Die Richtlinie sieht vor, dass Ausnahmen nur noch unter bestimmten Bedingungen angewandt werden dürfen.
Am 8. Juni 2011 hat die EU die Neufassung der RoHS-Richtlinie (2011/65/EU, RoHS 2) veröffentlicht und diese als CE-Kennzeichnungsrichtlinie eingestuft. Die damals definierten Befreiungen galten ab dem 2. Jänner 2013 als ausgelaufen. Ab dem 2. Jänner 2013 mussten die EU-Mitgliedstaaten die erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften umsetzen und veröffentlichen, um der RoHS-2-Richtlinie nachzukommen.
Die Kontron-Gesellschaften, als produzierende Tochterunternehmen der Kontron AG, erfüllen die Anforderungen der RoHS-2-Richtlinie und halten die Verfügbarkeit von RoHS-konformen Produkten für ihre Kunden aufrecht.
Bis heute werden die wenigen Ausnahmen, die Kontron in seinen RoHS-konformen Produkten verwendet, regelmäßig von der Europäischen Kommission bezüglich ihrer Verlängerung geprüft. Kontron und die Kontron Gruppe nehmen das Auslaufen aktiver RoHS-2-Ausnahmen sehr ernst.
Auch in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden sieht die Kontron AG es als ihre Pflicht und eine Selbstverständlichkeit, immer aktuellste Informationen zu der Beseitigung von gefährlichen Stoffen aus den verwendeten Komponenten zu übermitteln. Dank der breiten Angebotsbasis und des Spektrums von elektronischen und mechanischen Komponenten, Baugruppen und Prozessen kann die Kontron Gruppe Trends frühzeitig erkennen und somit einzigartige Lösungen umsetzen, die die Komponentenhersteller zur Vermeidung von gefährlichen Stoffen umsetzen.
Die REACH-Verordnung (aus dem Englischen: "Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals") wurde von der Europäischen Union erlassen, um Risiken, die durch Chemikalien für die menschliche Gesundheit und die Umwelt entstehen können, zu verringern.
Hersteller und Importeure von chemischen Stoffen im europäischen Wirtschaftsraum (EWR) müssen registrierungspflichtige Stoffe seit 1. Juni 2008 bei der Europäischen Chemikalienagentur registrieren, sofern sie in Mengen von wenigstens 1 Tonne pro Jahr hergestellt oder importiert werden. Ausgenommen sind sog. "Phase-in-Stoffe" oder Stoffe, die im Altstoffverzeichnis EINECS aufgeführt sind.
Die Gesellschaften der Kontron Gruppe berichten im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH, da unsere Produkte in den Geltungsbereich dieser Richtlinien fallen. Jedoch handelt es sich bei den Produkten von Kontron um Erzeugnisse (keine Chemikalien), die unter normalen und vorhersehbaren Verwendungsbedingungen keine Substanzen freisetzen. Bei elektronischen Bauteilen und mechanischen Kleinteilen sowie bei Kleincomputern handelt es sich um Erzeugnisse gemäß der Definition in Artikel 3 Nummer 3 der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH), da die spezifische Form bzw. die Gestalt in größerem Maße die Funktion bestimmt als die chemische Zusammensetzung. Diese Erzeugnisse sind an sich nicht unter REACH registrierungspflichtig.
Die Kontron Gruppe verpflichtet sich, ihre Produkte und Prozesse so zu handhaben, dass das Risiko für die Gesundheit und Sicherheit von Menschen und der Umwelt minimiert wird. Die Kandidatenliste der Europäischen Chemikalienagentur für besonders besorgniserregende Stoffe (SVHCs) wird von Kontron regelmäßig auf neue Substanzen überwacht. Die Offenlegung von SVHCs ist bei Anfragen an unsere zugelassenen Hersteller obligatorisch. Kontron informiert gemäß Artikel 33 REACH-Verordnung die Kunden zeitnah über Änderungen in der Kandidatenliste und die Relevanz für unsere Produkte. Hierzu kann jederzeit eine Anfrage an das Unternehmen gestellt werden.
Der amerikanische "Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act" beinhaltet Offenlegungs- und Berichtspflichten zur Verwendung von sogenannten "Konfliktmineralien", die aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC) oder ihren Nachbarstaaten stammen. Die Einhaltung des Gesetzes ist für US-börsennotierte Unternehmen seit Juli 2010 verpflichtend. Unter Konfliktmineralien fallen die Rohstoffe Tantal, Zinn, Gold und Wolfram, wenn deren Gewinnung und Handel zur Finanzierung oder anderweitigen Unterstützung bewaffneter Gruppen in der DRC oder ihren Nachbarstaaten beitragen. Die Achtung der Menschenrechte und Einhaltung des Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act hat für uns oberste Priorität. Durch die Vermeidung von Konfliktmineralien in der Lieferkette leisten wir einen Beitrag, um Menschenrechtsverletzungen zu verhindern oder zu minimieren (siehe "Kontron Supplier Code of Conduct").
Wir unterstützen Kunden bei der umfassenden Deklaration zur Verwendung von Konfliktmineralien nach den Bestimmungen der "United States Securities and Exchange Commission" (SEC). Unsere Kunden sind verpflichtet, bei der Erfüllung ihrer Berichtspflichten und Sorgfaltsprüfungen innerhalb ihrer Lieferketten entsprechende Informationen vorzuhalten. Die Kontron-Tochtergesellschaften der Kontron AG sind in der Lage, Komponenten und Lieferanten im Rahmen des Reportings und der Deklaration zur Verwendung von Konfliktmineralien zu prüfen und nachzuvollziehen. Die Herkunft der Metalle ermitteln wir in enger Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern und Herstellern, da wir diese Metalle nicht direkt von den Minen oder Schmelzhütten beziehen.
Im Juni 2016 haben sich die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten erstmals auf die Leitlinien einer Verordnung geeinigt, die den Handel mit den sogenannten Konfliktmineralien reguliert. Die neue CMRT-Verordnung der EU trat am 1. Jänner 2021 in Kraft und soll dabei helfen, den Handel mit den vier Mineralien Zinn, Tantal, Wolfram und Gold aus Konfliktregionen einzudämmen. Die neue EU-Verordnung betrifft damit die unternehmerische Sorgfaltspflicht im Rohstoffsektor, um weiter verstärkt Verantwortung für die Rohstofflieferketten zu übernehmen und Maßnahmen, die eine Konfliktfinanzierung oder Menschenrechtsverletzungen unterbinden, zu ergreifen. Zwar betrifft auch die neue EU-Verordnung die Kontron Gruppe nur indirekt, jedoch halten wir in Bezug auf unsere Lieferanten und Kunden unsere Pflichten stets mit großer Sorgfalt ein.
Das Batteriegesetz (BattG) regelt in Deutschland seit 2009 das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren. Dadurch sollen diejenigen Unternehmen, welche Batterien oder Akkumulatoren in Deutschland in Verkehr bringen, in die Produktverantwortung genommen werden. Das BattG gilt auch für Batterien, die in andere Produkte eingebaut oder anderen Produkten beigefügt sind.
Die Unternehmen, die Batterien in Verkehr bringen, müssen demnach bestimmte Pflichten erfüllen: Es gilt zu erfassen, welche Mengen an Batterien jährlich in Deutschland in Verkehr gebracht werden. Dafür muss ein entsprechend dimensioniertes Rücknahmesystem organisiert und finanziert werden. Dazu müssen die betroffenen Unternehmen ihre Batterien in eine von drei Batteriearten (Geräte-, Industrie- oder Fahrzeugbatterie) einteilen, und sie mit der jeweils vertriebenen Batteriemarke unter Nennung des verwendeten Rücknahmesystems in das sogenannte "Batteriemelderegister" eintragen.
Ausnahmen gibt es nur für Batterieanwendungen in den folgenden Anwendungsbereichen: Wahrung der Sicherheitsinteressen, Militärequipment und Ausrüstungsgegenstände für den Einsatz im Weltraum.
Zum 1. Jänner 2021 trat das BattG2 in Kraft, das die gesetzliche Mindestsammelquote der in Verkehr gebrachten Geräte-Batterien durch die Rücknahmesysteme von 45% auf 50% erhöht. Außerdem übernimmt nun die "Stiftung Elektro-Altgeräte Register (Stiftung ear)" die Verwaltung des Batteriemelderegisters. Die Registrierung sowie sämtliche Änderungen unterliegen damit auch der entsprechenden Gebührenverordnung.
Die Übergangsfrist zur Implementierung des BattG2 endete am 31. Dezember 2021. Daher konnten bis dahin durch die Kontron Europe GmbH in Verkehr gebrachte Batteriearten und Marken über das Batteriemelderegister des Umweltbundesamtes eingesehen werden. Ab 2022 sind diese Informationen bei der Stiftung ear abrufbar.

Die Kontron Europe GmbH, als produzierendes Tochterunternehmen der Kontron AG, erfüllt die Anforderungen des BattG2 und übernimmt auch für ausgewählte Lieferanten die Pflicht als Erstinverkehrbringerin.
Wir kümmern uns um die ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen an unseren Produktionsstandorten und in unseren Büroräumen. Die Abfallentsorgung ist dabei klar und verbindlich geregelt. Im Produktionsumfeld werden Stoffe in folgenden Abfallkategorien in den dafür entsprechend gekennzeichneten und ausgewiesenen Abfallbehältern entsorgt: Papier und Kartonagen, Wertstoffe (Styropor, Kunststoffe, Folien etc.), Metallschrott, Elektroschrott (z.B. Kabel, Boards, Tastaturen, Monitore etc.), Akkus und Batterien. Zudem gibt es spezielle Abfallregelungen und Abfalltonnen für ESD-Arbeitsbereiche. Auch an den Büroarbeitsplätzen wird der Müll getrennt. Es existieren spezielle Behälter für Papier und Pappe, Restmülltonnen (Abfalltrennung erfolgt durch Entsorgungsdienstleister) sowie verschlossene Tonnen für vertrauliche Dokumente. Gefährliche Abfälle, die vereinzelt an Produktionsstandorten entstehen, werden an zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe übergeben.
Darüber hinaus versuchen wir innerhalb der Kontron Gruppe Abfall zu vermeiden, indem wir unsere eigenen Produkte sowie zugekaufte Waren mit einem möglichen Minimum an Verpackung produzieren und bestellen. Zudem sind wir bestrebt, auch in Absprache mit unseren Zulieferern, stärker auf umweltfreundlichere Verpackungen zu setzen. Hier ist ein wichtiger Aspekt die Vermeidung von Plastikverpackungen und die Nutzung von verrottenden Stoffen, wie beispielsweise Plastik aus Maismehl, Algen oder Hanf, oder recycelbaren Stoffen wie Papier und Kartonagen.
Die Kontron Gruppe ist dabei, nach und nach alle Unternehmensgebäude mit Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarem Strom, wie z.B. eigenem Solarstrom, auszustatten. Vorbilder sind die Standorte von Kontron AIS, Iskratel und die Kontron-Zentrale in Linz, wo bereits Photovoltaikanlagen installiert wurden.
| INDIKATOR 1) | GRI | EINHEIT | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Verbrauch von Strom aus nicht-erneuerbaren Energien | 302-1 | MWh | 14.876 | 23.8342) |
| Verbrauch von Strom aus erneuerbaren Energien | 302-1 | MWh | 5.299 | n/a |
| Heizwärmeverbrauch | 302-1 | MWh | 9.540 | 12.174 |
| Gesamtenergieverbrauch | 302-1 | MWh | 29.715 | 36.008 |
| Selbst erzeugter Strom | 302-1 | MWh | 256 | n/a |
| Selbst erzeugter Strom % 3) | % | 1,3% | n/a | |
| Verkaufter Strom (Solar) | 302-1 | MWh | 16 | n/a |
1) n/a – Daten wurden erst ab Geschäftsjahr 2022 erhoben
2) Im Vorjahr wurde der gesamte Stromverbrauch unabhängig von erneuerbaren bzw. nicht-erneuerbaren Energieträgern abgefragt
3) Selbst erzeugter Strom in Relation zum Gesamtstromverbrauch (aus erneuerbaren und nicht-erneuerbaren Energien)
| INDIKATOR 1) 2) | GRI | EINHEIT | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Wasserentnahme | 303-3 | m3 | 137.875 | n/a |
| Wasserrückführung | 303-4 | m3 | 137.233 | n/a |
| Wasserverbrauch | 303-5 | m3 | 642 | n/a |
| Gefährlicher Abfall | 306-3 | t | 32.747 | n/a |
| Ungefährlicher Abfall | 306-3 | t | 145.428 | n/a |
| Gesamtabfall | 178.175 | n/a |
1) n/a – Daten wurden erst ab Geschäftsjahr 2022 erhoben
2) Die Daten wurden für jene Gesellschaften der Kontron Gruppe mit eigenen Produktionsstätten erhoben (sechs Gesellschaften im Geschäftsjahr 2022)

| INDIKATOR1) | GRI | EINHEIT | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Gesamtzahl aller Firmenfahrzeuge | 305-1 | Fahrzeuge | 887 | 1.622 |
| Anzahl E-Autos (einschließlich Hybrid) | 305-1 | Fahrzeuge | 70 | 97 |
| Anzahl E-Autos (einschließlich Hybrid) in % | % | 7,9% | 6,0% | |
| Anzahl gefahrene Kilometer | 305-1 | km | 16.521.360 | 29.473.524 |
| Gesamttreibstoffverbrauch innerhalb der Organisation aus nicht erneuerbaren Quellen |
302-1 | MJ | 38.866.815 | n/a |
| Gesamtverbrauch Diesel | 302-1 | MJ | 28.121.875 | n/a |
| Gesamtverbrauch Benzin | 302-1 | MJ | 10.601.020 | n/a |
| Gesamtverbrauch Erdgas | 302-1 | MJ | 22.978 | n/a |
| Nicht-erneuerbarer Strom | 302-1 | MJ | 120.942 | n/a |
| Gesamttreibstoffverbrauch innerhalb der Organisation aus erneuerbaren Quellen |
302-1 | MJ | 237.213 | n/a |
| Gesamtverbrauch Biodiesel | 302-1 | MJ | 106.767 | n/a |
| Gesamtverbrauch Bioethanol | 302-1 | MJ | 0 | n/a |
| Erneuerbarer Strom | 302-1 | MJ | 130.446 | n/a |
| Personengeschäftsreiseverkehr Flugzeug | 305-3 | pkm | 3.531.880 | n/a |
1) n/a – Daten wurden erst ab Geschäftsjahr 2022 erhoben
| INDIKATOR 1)2) BESCHREIBUNG | GRI | EINHEIT | 2022 | 2021 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Scope 1 | Direkte Emissionen nach Scope 1 des GHG Protocol-Standards: Kraftstoffe im Personengeschäftsverkehr firmeneigener und kontrollierter Fahrzeuge, Energieproduktion aus eigenen Photovoltaikanlagen und Heizenergie |
305-1 | t CO2e | 3.126 | n/a |
| Scope 2 | Indirekte Emissionen nach Scope 2 des GHG Protocol-Standards: Bezug von Strom und Fernwärme |
305-2 | t CO2e | 9.702 | n/a |
| Scope 3 | Indirekte Emissionen nach Scope 3 des GHG Protocol-Standards: Personengeschäftsreiseverkehr Flugzeug |
305-3 | t CO2e | 1.505 | n/a |
1) Hochrechnung der angegebenen Werte auf Basis der vorliegenden Informationen zu den genutzten Energiequellen
2) n/a – Daten wurden erst ab Geschäftsjahr 2022 erhoben
Die verschiedenen Softwarelösungen und Produkte der Kontron Gruppe sind vielfältig geeignet zur Ressourcenschonung, nachhaltigen Nutzung von Energie und Erreichung von Umweltzielen im Allgemeinen beizutragen. Kontron Transportation Lösungen unterstützen beispielsweise den umweltfreundlichen Bahnverkehr, unser Smart Energy Geschäftsfeld trägt zur effizienten Energienutzung bei und fördert die Nutzung erneuerbarer Energien. Darüber hinaus forscht und arbeitet Kontron im Bereich von ressourcenschonenden Smart Factory Lösungen. Für weitere Informationen siehe Kapitel "Leistungsportfolio" des Geschäftsberichts.
Machine Vision, Machine Learning und Deep Learning auf Basis neuronaler Netze setzen sich in Fertigungsunternehmen zunehmend durch. Diese können helfen, Fertigungslösungen zu skalieren und ungenutzte Daten schnell zu analysieren, um eine rasche und äußerst präzise Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Kontron hat eine robuste AI-Plattform entwickelt, die den Einstieg in Googles TensorFlow-Welt in der Fabrik vereinfacht.
Industrietauglichkeit und Robustheit standen auf der Entwicklungsagenda ganz oben. So lässt sich die NXP-basierte AI-Plattform für den Betrieb in einem hohen Temperaturbereich von -40 bis +85 Grad Celsius nutzen. Zudem ist sie für eine hohe mechanische Belastbarkeit ausgelegt und trägt als verlustleistungsarme Lösung zur Nachhaltigkeit bei.
Die Plattform eignet sich sehr gut für AI-Machine-Vision-Anwendungen wie z. B. Predictive Maintenance. So können Werkzeugverschleiß und die Leistungstrends von Maschinen über einen längeren Zeitraum überwacht werden. Zudem kann durch die Qualitätsprüfung, einschließlich der Erkennung fehlender Komponenten und von Defekten, sowie durch ein verbessertes Anlagenmanagement und die Erkennung von Hemmnissen in der Produktionslinie die Effizienz gesteigert werden. Durch Einsatz der Plattform werden Fertigung und Produktion

ressourcenschonender, da durch die Visual Inspection und die Echtzeitanalyse der Fertigungsdaten schneller auf Fehler reagiert werden kann. Es entsteht weniger Ausschuss, weniger Teile müssen verschrottet werden und die Umweltbelastung wird reduziert.

Zum 31. Dezember 2022 beschäftigte die Kontron Gruppe weltweit 4.475 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vj.: 6.206), wobei Mitarbeitende in Ausbildungsverhältnissen oder Karenz nicht erfasst sind. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den Abschluss des Projektes "Focus" und den damit verbundenen Übergang von 1.787 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Vinci Gruppe per 29. Dezember 2022 zurückzuführen. Alle nachstehenden Mitarbeiterzahlen beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, jeweils auf Vollzeitäquivalente zum Bilanzstichtag.
Verteilt auf die Unternehmensbereiche waren zum 31. Dezember 2022 545 Mitarbeitende im Bereich Vertrieb und Marketing, 209 Mitarbeitende im Field Engineering (hardwarenahe IT-Dienstleistungen), 529 Mitarbeitende im Bereich Produktion & Logistik sowie 714 Mitarbeitende im Bereich Verwaltung & Administration tätig. Mittlerweile entfallen 2.478 Mitarbeitende auf den Bereich Entwicklung (Forschung & Entwicklung sowie Engineering).

Verteilt auf die Geschäftssegmente waren im Jahresschnitt (inkl. nicht fortgeführter Geschäftsbereiche) 42,2% (Vj.: 38,9%) der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Segment "IT-Services", 53,5% (Vj.: 56,6%) der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Segment "IoT Solutions Europe" und 4,3% (Vj.: 4,5%) der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Segment "IoT Solutions America" tätig. Mit Blick auf die Regionen entfallen 89,4% aller Mitarbeitenden auf Europa, 5,9% auf Nordamerika und 4,7% auf Asien. Im Heimatland Österreich waren zum 31. Dezember 2022 625 Mitarbeitende beschäftigt.
| MITARBEITENDE NACH REGIONEN*: | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Europa | 4.003 | 5.729 |
| Davon Ost-Europa | 2.163 | 3.477 |
| Davon Österreich | 625 | 617 |
| Davon Deutschland | 732 | 1.253 |
| Davon Rest-Europa | 483 | 382 |
| Asien | 210 | 212 |
| Nord-Amerika | 262 | 265 |
| Gesamt | 4.475 | 6.206 |
* Mitarbeiteranzahl auf Vollzeitäquivalentbasis ohne karenzierte Mitarbeiter, Praktikanten, Lehrlinge und Leiharbeiter
Die Anzahl unserer Mitarbeitenden ist zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahr um rund 27,9%, hauptsächlich bedingt durch Gesellschaftsverkäufe, auf insgesamt 4.475 Mitarbeitende gesunken. Eine Vielzahl von Standorten innerhalb der Kontron Gruppe agiert als Ausbildungsbetrieb für technische und kaufmännische Berufe. Bereits seit vielen Jahren setzt die Kontron Gruppe so auf die Ausbildung junger Menschen und deckt hierdurch einen Teil des Bedarfs an qualifizierten Nachwuchskräften intern ab. Die Kontron Gruppe kooperiert mit einer Vielzahl von Universitäten und Fachhochschulen und unterstützt Studenten bei der Realisierung von dualen Studiengängen in verschiedenen technischen und wirtschaftlichen Fachrichtungen oder bietet Plätze für Praktika oder Projektarbeiten an. Insgesamt beschäftigte die Kontron Gruppe im Berichtsjahr 76 Auszubildende und Studenten (Vj.: 115) in berufsbegleitenden Studien. Erneut abgefragt wurde, wie viele der Kontron Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine technische Ausbildung absolviert haben. In 2022 waren dies 52,7% (Vj.: 52,8%) der Mitarbeitenden.
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die höchste abgeschlossene Ausbildung der Mitarbeitenden abgefragt. Ein Doktorat besitzen aktuell 1,5% der Mitarbeitenden (Vj.: 0,9%), 25,1% (Vj.: 29,6%) haben ein Master-Programm, 35,3% (Vj.: 30,2%) ein Bachelor-Programm absolviert und 25,1% (Vj.: 27,5%) der Belegschaft haben eine höhere Schule abgeschlossen.

Verteilung der höchsten abgeschlossenen Ausbildung der Mitarbeitenden der Kontron Gruppe zum 31. Dezember 2022:
Die internationale Ausrichtung des Konzerns fördert die Vielfalt unserer Mitarbeiterschaft, die uns wichtig ist. Die Individualität unserer Mitarbeitenden, unabhängig von Herkunft, Alter, Religion, Geschlecht oder anderen Merkmalen sowie Chancengleichheit formen unsere Unternehmenskultur und sind uns ein besonderes Anliegen. 2021 wurden die Prinzipien zu Diversität und Chancengleichbehandlung in der "Kontron Diversity" Policy festgeschrieben, welche ergänzend zum "Code of Conduct" von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu befolgen ist.
Kontron verfolgt bei der Besetzung von jeglichen Positionen in der Gruppe den Grundsatz der Frauenförderung und Gleichbehandlung. Dabei haben wir uns als Unternehmen im Bereich der Frauenförderung auf die Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt eingestellt. Auch in Führungspositionen will die Kontron AG den Frauenanteil kontinuierlich anheben, um gleichberechtigte Beteiligung an Verantwortung und Entscheidungsfindung zu erreichen. Kontron hat sich daher die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen von aktuell 22,6% (Vj.: 22,1%) auf mindestens 28,7% (Vj.: 26,3%), was der derzeitigen Geschlechterverteilung in der Gruppe entspricht, bis zum Abschluss der dritten Stufe des ESG-Stufenplans zum Ziel gesetzt.
Da Frauen in technischen Berufen nach wie vor weniger stark vertreten sind als Männer, versuchen wir, junge Frauen möglichst früh für technische Berufe zu begeistern. So ist beispielsweise die Teilnahme an den jährlichen Töchtertagen ein Fixpunkt der Kontron AG in Österreich. Bei dieser Initiative haben junge Frauen im Alter von 11 bis 16 Jahren die Möglichkeit, bei lokal ansässigen Firmen in technische Berufe zu schnuppern.
Bernd Eder ist seit mehr als 15 Jahren in der Bahnindustrie tätig, von 2019 – 2022 als Chief Operating Officer der Kontron Transportation GmbH und ab 2023 als Chief Executive Officer derselben. Er ist Mitglied des erweiterten Management Boards der Kontron AG sowie Lehrbeauftragter für Business Development und Management an der Fachhochschule Kärnten.
Kontron Transportation ist ein wachsender Technologiekonzern, der maßgeschneiderte Endto-End-Kommunikationslösungen für unternehmenskritische Netzwerke, wie z.B. für die Bahn und andere vertikale Branchen, anbietet. Als Zulieferer einer emissionsarmen Industrie ist die Gruppe bestrebt, den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte und Lösungen zu verringern.
In seiner Rolle als COO engagiert sich Bernd Eder mit seinem Team in verschiedenen Projekten zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien, wie zum Beispiel dem Bau von Photovoltaikanlagen zur Versorgung von GSM-R-Funkstationen. Darüber hinaus werden die Prinzipien der Green IT, nämlich den Energiebedarf schrittweise zu reduzieren und gleichzeitig die hohen Anforderungen an die Verfügbarkeit der Dienste zu erfüllen, in vielen Elementen des Lösungsportfolios der Kontron Transportation Gruppe angewandt, und es werden noch weitere folgen.
Bernd Eder lebt persönlich einen umweltfreundlichen Lebensstil. Das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel für kurze Strecken zu nutzen und seine Reisepläne auch unter Umweltgesichtspunkten sorgfältig zu bewerten, ist für ihn ebenso selbstverständlich wie die Motivation seiner Kolleginnen und Kollegen, diesem Modell zu folgen. Ein auf Umweltprinzipien aufgebautes betriebliches Benefit-Programm wurde eingeführt. Dazu zählen Firmenfahrräder, gemeinsame Sportaktivitäten, Zuschüsse zu Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr sowie kostenlose Fair Trade Getränke für alle Mitarbeitenden.
Die Unterstützung junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihrem Karriereweg hat bei Kontron Transportation ebenfalls Priorität. Junge Talente werden persönlich, über Social-Media-Kanäle sowie durch Empfehlungen von Kolleginnen und Kollegen rekrutiert. Mit der Mitarbeit in innovativen und zukunftsweisenden Projekten wird Interesse geweckt. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden professionell ins Unternehmen eingeführt, direkt in den Job eingearbeitet, sehr gut in ihren Teams aufgenommen und rasch in Projekte involviert. Zum Beispiel werden sie zu einem Willkommensfrühstück eingeladen, bei dem sie Einblicke ins Unternehmen direkt von der Geschäftsführung erhalten.
Praxisnahe Ausbildung und das Begeistern von Studierenden für Managementthemen, das ist es auch, was Bernd Eder motiviert, an der Fachhochschule Kärnten zu lehren. Kontron Transportation wird sein Team durch die Einstellung von Schul- und Universitätsabsolventen sowie IT-Expertinnen und -Experten weiter ausbauen. Ebenso werden berufsbezogene Aus- und Weiterbildungen unterstützt und allen Mitarbeitenden angeboten.
Kontron Transportation strebt zukünftig für alle Geschäftseinheiten CO2-Neutralität an und legt angemessene Ziele und Maßnahmen zur Emissionsreduktion fest.
"Ich schätze es sehr, ein Unternehmen zu leiten, in dem wir die Möglichkeit haben, mit sinnvollen und nachhaltigen Lösungen zum European Green Deal beizutragen. Es macht mich stolz zu sehen, wie engagiert und motiviert unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unserer gemeinsamen Mission arbeiten, unsere Kunden in ihrem Geschäftserfolg zu unterstützen und dabei immer auch Umweltaspekte im Blick zu haben."
Bernd Eder

Die Geschlechterverteilung hat sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt dargestellt:
Bei der Altersstruktur sind zum 31. Dezember 2022 von den insgesamt 4.475 Mitarbeitenden rund 13,0% (Vj.: 13,7%) unter 30 Jahre, 54,5% (Vj.: 56,1%) in der mittleren Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren und 32,4% (Vj.: 30,2%) über 50 Jahre. Es ist unser Ziel, die Altersvielfalt unserer Belegschaft zu nutzen, um jeden Einzelnen in der Kontron Gruppe optimal einzusetzen und zu fördern. Daher fördern wir, neben der Sicherung und Weitergabe von Wissen, den Austausch zwischen allen Mitarbeitergruppen.
Die Altersstruktur in der Kontron Gruppe zum 31. Dezember 2022 ist wie folgt:

Die Verteilung der Mitarbeitenden zum 31. Dezember 2022 in den Ebenen "Führungskräfte", "Fachkräfte", sowie "Auszubildende" stellt sich wie folgt dar:
| INDIKATOR | GRI | FRAUEN | MÄNNER |
|---|---|---|---|
| Auszubildende | 405-1 | 23,3% | 76,7% |
| Fachkräfte | 405-1 | 30,1% | 69,9% |
| Führungsebene | 405-1 | 22,6% | 77,4% |
| Gesamt | 405-1 | 28,7% | 71,3% |
Die durchschnittliche Firmenzugehörigkeit lag im Geschäftsjahr 2022 bei 11,4 Jahren (Vj.: 10,2), die Fluktuation lag bei 13,0% (Vj.: 14,8%), wobei bei der Berechnung der Fluktuation die Veränderungen bedingt durch Gesellschaftsverkäufe nicht berücksichtigt wurden.
Wir unternehmen an unseren Standorten Anstrengungen, um die Beschäftigung von gesundheitlich eingeschränkten Mitarbeitenden zu fördern und zu ermöglichen. Laut der jährlich durchgeführten ESG-Abfrage sind 1,6% der Konzernmitarbeitenden gehandicapt.
| INDIKATOR 1) | GRI | EINHEIT | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Mitarbeitende Gesamt | FTE | 4.475 | 6.206 | |
| Ausbildungsstunden Auszubildende | 404-1 | Stunden/FTE | 129,79 | n/a |
| Ausbildungsstunden Fachkräfte | 404-1 | Stunden/FTE | 16,04 | n/a |
| Ausbildungsstunden Führungsebene | 404-1 | Stunden/FTE | 16,25 | n/a |
| Ausbildungsstunden Frauen | 404-1 | Stunden/FTE | 17,11 | n/a |
| Ausbildungsstunden Männer | 404-1 | Stunden/FTE | 18,88 | n/a |
| Ø Ausbildungsstunden Gesamtkonzern | 404-1 | Stunden/FTE | 18,37 | n/a |
| Fluktuation | % | 13,0 | 14,8 | |
| Ø Firmenzugehörigkeit | Jahre | 11,4 | 10,2 | |
| Arbeitsbedingte Verletzungen | 403-9 | Fälle | 19 | 23 |
| Schwere arbeitsbedingte Verletzungen | 403-9 | Fälle | 2 | n/a |
| Tödliche arbeitsbedingte Verletzungen | 403-9 | Fälle | 0 | 0 |
| Weibliche beeinträchtigte Mitarbeitende |
405-1 | FTE | 52 | n/a |
| Männliche beeinträchtigte Mitarbeitende |
405-1 | FTE | 21 | n/a |
| Gesamt | 405-1 | FTE | 73 | 89 |
| Mitarbeitende mit Kollektiverträgen | 2-30 | FTE | 2.674 | n/a |
1) n/a – Daten wurden erst ab Geschäftsjahr 2022 erhoben
| INDIKATOR | GRI | < 30 JAHRE | 30–50 JAHRE | > 50 JAHRE | GESAMT |
|---|---|---|---|---|---|
| Weibliche Auszubildende | 405-1 | 0,4% | 0,0% | 0,0% | 0,5% |
| Weibliche Fachkräfte | 405-1 | 3,1% | 14,0% | 7,2% | 24,3% |
| Weibliche Führungskräfte | 405-1 | 0,2% | 2,5% | 1,2% | 3,9% |
| Gesamt Frauen | 405-1 | 3,8% | 16,5% | 8,4% | 28,7% |
| Männliche Auszubildende | 405-1 | 1,5% | 0,1% | 0,0% | 1,5% |
| Männliche Fachkräfte | 405-1 | 7,5% | 30,9% | 18,1% | 56,5% |
| Männliche Führungskräfte | 405-1 | 0,3% | 7,1% | 5,9% | 13,3% |
| Gesamt Männer | 405-1 | 9,2% | 38,0% | 24,1% | 71,3% |
| Auszubildende Gesamt | 405-1 | 1,9% | 0,1% | 0,0% | 2,0% |
| Fachkräfte Gesamt | 405-1 | 10,6% | 44,9% | 25,3% | 80,8% |
| Führungskräfte Gesamt | 405-1 | 0,5% | 9,6% | 7,1% | 17,2% |
| Mitarbeitende Gesamt | 405-1 | 13,0% | 54,5% | 32,4% | 100,0% |
| Ist das Unternehmen in einem Land angesiedelt, in dem es kein Recht auf Kollektivverhandlungen, Betriebsräte und Vereinigungsfreiheit gibt? |
nein |
|---|---|
| Gibt es strenge Verbote hinsichtlich Kollektivverhandlungen und Vereinigungsfreiheit? | nein |
| Gibt es Betriebsstätten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Kinderarbeit? | nein |
| Gibt es Betriebsstätten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Zwangs- oder Pflichtarbeit? | nein |

Im November 2021 startete der erste Durchgang des neuen Kontron-Führungskräftetrainings, der Kontron Group Leadership Academy. In dem einjährigen Programm werden vorrangig weibliche Nachwuchsführungskräfte in unterschiedlichsten Bereichen von externen Trainern und Kontron Managern auf nächste Karriereschritte innerhalb der Kontron Gruppe vorbereitet. Die Akademie hat zum Ziel, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu ermöglichen, umfassende Führungskompetenzen für ihren weiteren beruflichen Weg im Konzern zu entwickeln. Die Teilnehmenden sollen eine professionelle, fachlich-fundierte und praktische Ausbildung zur Führungskraft erhalten, indem sie u. a. alle wichtigen Bereiche des Konzerngeschäftes – von Finanzen über Recht bis hin zu unseren Lösungen – kennenlernen. Neben der fachlichen Qualifikation stehen auch Module zu Soft Skills auf dem Programm. 21 Mitarbeitende der Kontron Gruppe, davon ca. 70 Prozent Frauen und 30 Prozent Männer, haben den ersten Durchgang der Akademie erfolgreich im November 2022 abgeschlossen.

"Besonders der Erfahrungsaustausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus unseren weltweiten Gesellschaften war bei der Kontron Leadership Academy für mich gewinnbringend. Dass auch das Management der Gesellschaften und Divisionen USA, Asien, IoT und M&A sich Zeit genommen hat, sich über ihre Verantwortung und das Geschäft austauschten, schätze ich sehr. Die Sessions mit dem Coach Ulrich Schubert waren sehr agil und haben mir viele Aspekte für den persönlichen und beruflichen Alltag mit auf den Weg gegeben." Doris Winter, Project Manager, Kontron Europe GmbH

"Die Kontron Leadership Academy war für mich eine transformative Erfahrung. Sie hat mir geholfen, wichtige Führungsqualitäten zu entwickeln, Selbstvertrauen aufzubauen und mich mit gleichgesinnten Fachleuten zu vernetzen. Die Teilnahme an einer Führungsakademie war daher eine wertvolle Investition in meine persönliche und berufliche Entwicklung."
Denisa Kelly, Procurement Specialist NPI EMEA, Kontron Europe GmbH


"Vielen Dank an das Kontron Management Team, dass ich an der ersten Ausgabe der Leadership Academy teilnehmen konnte. Es war eine großartige Gelegenheit, mehr über das Unternehmen zu lernen und hochrangige Manager und Kollegen aus verschiedenen Geschäftsbereichen kennenzulernen. Ich hoffe, dass wir uns auch zukünftig austauschen, und die Gelegenheit besteht, die Teilnehmenden und Referenten bald wieder persönlich zu treffen!"
Julia Hecht, Senior Training Coordinator, SharePoint Prime/Manager (HR Admin), Kontron Transportation Deutschland GmbH
"Die Leadership Academy bei Kontron hat mir geholfen, das Wissen unserer Führungskräfte mit dem der Mitarbeitenden im Unternehmen zu verbinden. Die Kontron Leadership Academy hat mir ein Verständnis für die wichtigsten Bereiche unseres Geschäfts, wie M&A, Finanzen, Recht, Operatives und Strategie vermittelt. Als Head of Corporate Marketing verstehe ich nun das Geschäft von Kontron noch besser und kann es "innerhalb und außerhalb" der Marketing-Kommunikation besser einsetzen. Der Wert, den der Arbeitgeber aus solchen Programmen zieht, ist daher ein besseres Verständnis und ein stärkeres Engagement der Mitarbeitenden sowie qualifiziertere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für zukünftige Führungspositionen innerhalb des Unternehmens."
Nika Mohar, Head of Corporate Marketing, Kontron AG
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestimmen den Erfolg der Kontron Gruppe. Daher setzen wir als Unternehmen auf engagierte und kompetente Mitarbeitende. Um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, investieren wir in eine Vielzahl von Weiterbildungs- und Trainingsmaßnahmen und bieten Chancen, sich intern im Unternehmen weiterzuentwickeln.
Die langjährige Philosophie der Kontron
bleibt unverändert aufrecht und wird durch interne Programme zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung unserer Kolleginnen und Kollegen vorangetrieben. Im Geschäftsjahr 2022 investierte die Kontron Gruppe rund EUR 1,1 Mio. (2021: EUR 1,5 Mio.) in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden, wobei sich die Ausbildungsinvestitionen im Vergleich zum Vorjahr bedingt durch den Verkauf mehrerer Gesellschaften reduziert haben. Es wurden Trainings und Weiterbildungen in verschiedensten Bereichen realisiert, allen voran eine Vielzahl technischer Trainings, um Zertifizierungen bei einzelnen Herstellern wie AWS, SAP, Microsoft, HP, VMware, Cisco u.a. aufrecht zu erhalten bzw. auszubauen, Führungskräfte-Trainings und Coachings, Arbeitssicherheitsschulungen, Projektmanagement-Seminare, sowie diverse Sprachkurse.
Neben den verschiedenen Ausbildungsprogrammen setzt die Kontron Gruppe auf "Training on the Job". Mitarbeitende aus den verschiedenen Bereichen erhalten regelmäßig die Möglichkeit zur "Job Rotation" – der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Standorte erleichtert die Weitergabe von Fachwissen im Konzern und sorgt für frische Impulse in den Abteilungen. Neben "Job Enlargement", welches sich auf die Übernahme zusätzlicher Aufgaben im bekannten Tätigkeitsbereich bezieht, werden Mitarbeitende vermehrt durch "Job Enrichment" gefördert, neue verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen und so als zukünftige Führungskräfte aufgebaut. Das etablierte Management Trainee Programm ermöglicht es beispielsweise, mit der Unterstützung eines erfahrenen Executive Managers als Mentor, Erfahrungen im Interims-Management zu sammeln und sich so für Positionen auf einer höheren Führungsebene zu qualifizieren. Bei der Neubesetzung von Führungspositionen werden vorrangig interne Kandidatinnen und Kandidaten ausgewählt, aber auch externe Kandidatinnen und Kandidaten berücksichtigt, sollte es das Aufgabengebiet erfordern.
Innerhalb der Kontron Gruppe gelten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieselben Grundsätze für die Vergütung. Wir sind bestrebt, alle Mitarbeitende unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Konfession, Alter, Behinderung oder sexueller Orientierung zu entlohnen. Dabei orientieren sich die Gesamtvergütungspakete am Durchschnitt des jeweils relevanten Arbeitsmarktes, um sicherzustellen, dass jeder Mitarbeitende in dem für ihn relevanten Arbeitsmarkt eine marktgerechte Vergütung erhält. Die Vergütung setzt sich aus dem monatlichen Festgehalt sowie je nach Position und Verantwortungsbereich aus einer erfolgsabhängigen variablen Vergütung und einer Vielzahl weiterer Zusatzleistungen zusammen. Es ist uns ein Anliegen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch eine faire Vergütung zu motivieren und ihre Leistungen zu honorieren.
Seit mehreren Jahren sind Aktienoptionsprogramme etabliert, welche die Zuteilung von Aktienoptionen als variable Vergütung an leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Kontron AG oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens, ermöglichen. 2020 wurden erstmals einer breiten Mitarbeitergruppe angeboten, Aktienoptionsscheine zu günstigen Konditionen zu erwerben und damit am zukünftigen Erfolg des Unternehmens zu partizipieren. Die Aktienoptionsscheine 2020 notieren im geregelten Markt an der Wiener Börse. Weitere Informationen (einschließlich Börseprospekt) sind unter https://ir.kontron.com/Aktienoptionsscheine_2020.de.html abrufbar. Sowohl die in der Vergangenheit ausgegebenen Aktienoptionen als auch die in 2020 erworbenen Aktienoptionsscheine, können erst nach einer Sperrfrist, und bei Erreichen definierter Barrieren, ausgeübt werden. Dies trägt zum starken Einsatz des Managements und der Mitarbeitenden sowie zu einer nachhaltigen Unternehmensführung bei.
Grundsätzlich können unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch unabhängig von den in einigen Ländern gesetzlich geregelten Arbeitszeitinstrumenten wie etwa Teil-, Eltern-, oder Pflegezeit, ihre Arbeitszeit mitgestalten: Gleitzeit- und verschiedenste Teilzeitarbeitsmodelle sowie Schichttausch oder Zeitabbau sind bei uns etabliert und nach individueller Vereinbarung möglich. Es ist uns ein Anliegen, dem Bedarf an flexiblen Arbeitszeitmodellen nachzukommen und diese weiterzuentwickeln, um die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeitenden, insbesondere jene mit Kinderbetreuungspflichten, möglichst optimal zu gestalten. Dazu gehört auch die Realisierung von anteiliger und/oder ganztägiger Mobilarbeit. Auch 2022 wurde ein hoher Anteil der Arbeit aus dem Home-Office weiter beibehalten.

In regelmäßigen Mitarbeiterumfragen wird das Stimmungsbild in den Gesellschaften abgefragt, um Verbesserungspotentiale zu identifizieren. Bisher erfolgten die Umfragen lokal in den Gesellschaften, wobei darauf geachtet wurde, dass die Mitarbeiterbefragungen von einem externen Dienstleister und anonymisiert durchgeführt wurden. Im 4. Quartal 2021 wurde eine erste konzernweite Mitarbeiterumfrage durchgeführt und gemäß den genannten Anforderungen, ein externer Dienstleitungspartner beauftragt. Mehr als 80% der Kontron Mitarbeitenden wurden zur freiwilligen Teilnahme an der Befragung eingeladen. Mit ca. 50 Fragen wurden sie zu den Themen Arbeitstätigkeit, Zusammenarbeit mit KollegInnen und der Führungskraft, Nachhaltigkeit, Diversität und Arbeitgeberattraktivität, befragt.
Die anonymisierten Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage lagen dem Management Anfang 2022 vor. Nach der Analyse der Ergebnisse, wurden gemeinsam mit dem lokalen Management in den Tochtergesellschaften Maßnahmen definiert, die geeignet sein sollen, die identifizierten Verbesserungspotentiale zu nutzen. Ziel ist es, die Mitarbeiterzufriedenheit und die Attraktivität der Kontron Gruppe als Arbeitgeber weiter bzw. laufend zu verbessern.
| 0% | 10% | 20% | 30% | 40% | 50% | 60% | 70% | 80% | 90% | 100% |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 3 1 3 |
11 | 33 | 53 | |||||||
| Kontron Group | Trit nicht zu | Trit eher nicht zu | Teils / Teils | Trit eher zu | Trit zu |
| 0% | 10% | 20% | 30% | 40% | 50% | 60% | 70% | 80% 90% |
100% |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 1 5 |
19 | 74 | |||||||
| Kontron Group | Trit nicht zu | Trit eher nicht zu | Teils / Teils | Trit eher zu | Trit zu |
| 0% | 10% 20% |
30% | 40% | 50% | 60% | 70% | 80% | 90% | 100% | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 3 3 |
6 | 15 | 29 | 46 | ||||||
| Kontron Group | Trit nicht zu | Trit eher nicht zu | Teils / Teils | Trit eher zu | Trit zu |
| 0% | 10% | 20% | 30% | 40% | 50% | 60% | 70% | 80% | 90% | 100% |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 1 4 3 |
3 7 |
11 18 |
28 | 33 | 44 | 53 | ||||
| Kontron Group | Trit nicht zu | Trit eher nicht zu | Teils / Teils | Trit eher zu | Trit zu |
Quelle: vieconsult Gmbh, Ergebnisbericht Kontron Mitarbeiterbefragung
NACHHALTIGKEITSBERICHT
13
IoT Solutions Europe
S&T AG Geschäftsbericht 2019
Die Anforderungen an die Kommunikationssysteme im Schienenverkehr sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Fahrgäste erwarten heute, dass sie während der gesamten Zugfahrt ihre Smartphones, Tablets oder Laptops online nutzen können. Darüber hinaus gibt es mittlerweile eine Vielzahl weiterer Kommunikationsaufgaben im Zusammenhang mit dem IoT (Internet of Things) im Zug. Dazu gehören z. B. Reiseinformationssysteme oder Fahrgastzählsysteme, aber auch Ortung und Echtzeitdiagnose für Zugsysteme sowie Videosicherheit.
Mit Colibri bietet die Deutsche Bahn AG eine modulare Lösung für Verkehrsunternehmen, die alle Kommunikationsaufgaben inklusive Support abdeckt. Herzstück von Colibri ist ein intelligenter High-Performance-PC von Kontron, der als Zentralrechner im Fahrzeug fungiert und sämtliche Diagnose-, Kommunikations- und Überwachungsfunktionen in allen Bereichen des öffentlichen Verkehrs steuert.
Die Sicherheitsanforderungen an die Hardware in Schienenfahrzeugen sind besonders hoch, vor allem in Bezug auf Brandschutz und Robustheit. Deshalb erfüllen alle Kontron Zentralrechner die Norm EN50155. Die intelligenten High-Performance-PCs bieten Kommunikationsmöglichkeiten wie WiFi, Gigabit Ethernet, 4G/5G-LTE oder GPS und bis zu vier 5G-Modems für die externe Kommunikation sowie eine eSIM-Option für einen schnellen und einfachen Providerwechsel. Der Zentralrechner verwaltet das gesamte Netzwerk und sorgt dafür, dass die Verbindung dauerhaft stabil bleibt.
Das Colibri-System kann auch in anderen Verkehrssystemen wie Bussen oder in Fahrkartenautomaten und Elektroladestationen eingesetzt werden – das Ziel ist die Unterstützung einer durchgängigen Mobilität über den Schienenverkehr hinaus.

Unsere Führungsgrundsätze sind Grundlage für den Umgang mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bindend für alle Führungsverantwortlichen. Es sind Leitlinien, die eine einheitliche Orientierung geben sollen. Damit diese in der Unternehmensgruppe gelebt werden, sind alle Führungskräfte der Kontron dazu aufgerufen, sie in ihr tägliches Handeln und Denken zu integrieren und als Orientierungsrahmen für ihren persönlichen Führungsstil zu betrachten.
Unsere sechs Führungsgrundsätze basieren auf unserer Überzeugung, dass das wichtigste Kapital unseres Unternehmens zufriedene, professionell geführte, gut ausgebildete und effektiv eingesetzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Unser Anspruch ist es, sowohl auf fachlicher als auch auf persönlicher Ebene zu führen

Unsere sechs Führungsgrundsätze dienen auch als Grundlage für die Bewertung der Führungsqualität. Dabei haben wir die Grundsätze bewusst offen formuliert, da jeder Führungsstil individuell und personenbezogen ist. Um die Grundsätze authentisch und glaubwürdig zu vertreten und zu leben, ist die persönliche und regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Thema Führung für uns essentiell. Um dies zu ermöglichen, fördern wir die Teilnahme unserer Manager an lokalen sowie externen Führungstrainingskursen und -programmen.
Die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kontron Gruppe ist uns ein wichtiges Anliegen. Die Planung und Durchführung von Arbeitsschutzmaßnahmen, für eine geeignete Organisation zu sorgen und die erforderlichen Mittel bereitzustellen, ist Teil unseres Arbeitsschutzmanagements. Ebenso werden in regelmäßigen Abständen Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, um dem Management Anhaltspunkte für mögliche Verbesserungen zu geben. Die Befragungen erfolgen auf lokaler Ebene und werden oft anlassfallbezogen durchgeführt, z.B. im Rahmen von größeren Akquisitionen oder bei sonstigen besonderen Anlässen, wie beispielsweise im Jahr 2020 anlässlich der Corona-Pandemie.
Unsere Fachexperten – Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte – beraten uns in allen Fragen der Arbeitssicherheit, inklusive der ergonomischen Gestaltung der Arbeitsplätze sowie psychologischen Aspekte der Arbeit. Dadurch vermeiden wir körperliche Beeinträchtigungen durch z.B. monotone Bildschirmarbeiten, als auch psychische Belastungen durch erhöhte Arbeitsanforderungen. So wird beispielsweise auch einer ergonomischen Büroausstattung Rechnung getragen. Neben der Gestaltung der Arbeitsplätze werden Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt, um Gefahren und Risiken zielgerichtet minimieren zu können. Zudem sind die betriebliche Notfallvorsorge, die arbeitsmedizinische Vorsorge, der Umgang mit Gefahrstoffen und weitere sicherheitsrelevante Abläufe geregelt. Unsere Sicherheitsbeauftragten unterstützen in Fragen des Gesundheitsschutzes, bei der Durchführung des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung und achten – neben den Vorgesetzten – auf ein sicherheitsgerechtes Verhalten aller Beschäftigten. Auch weisen wir unsere Mitarbeitenden durch Schulungen und fachgerechte Unterweisungen darauf hin, wie sie stets für ihre eigene Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sorgen können.
Die Zahl der registrierten Arbeitsunfälle bei der Kontron Gruppe lag im Geschäftsjahr 2022 bei 19 Unfällen (Vj.: 23). Um eine möglichst vollständig unfallfreie Arbeitsumgebung zu schaffen, werden besonders für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Produktionsumfeld laufend interne und externe Schulungen abgehalten, um sicherheitstechnische Belange ins Bewusstsein zu rufen und den Arbeitsschutz sicherzustellen. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden, eine unfallfreie Arbeitsumgebung zu schaffen.
Die Kontron Gruppe ist stets bestrebt, durch die Unterstützung von unterschiedlichsten Initiativen und Projekten im Bildungs-, Wissenschafts-, Kunst-, Sport- und Sozialbereich einen Beitrag zur Verbesserung der gesellschaftlichen Umstände zu bewirken. Daher fördert Kontron in verschiedenen Ländern regionale Projekte und investiert in standortspezifische Kooperationen mit Schulen, Universitäten, Non-Profit-Organisationen oder Stiftungen. An politische Parteien oder Organisationen erfolgen jedoch keinerlei Spenden oder Zuwendungen.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden wie bereits in den Vorjahren Spenden in Form von Geld oder Sachzuwendungen, Partnerschaften mit lokalen Sportvereinen, Schulen und Universitäten sowie eine Vielzahl von Wohltätigkeitsprojekten unterstützt. Ganz konkret umfasste dies Spenden für Kinderhilfsorganisationen, Einrichtungen für Frauen, welche Opfer von häuslicher Gewalt wurden, sowie für medizinische Einrichtungen (beispielsweise Rotes Kreuz in Deutschland oder die Dr. Clown Foundation in Kanada). Zudem wurden Spenden für die Krebshilfe/-forschung organisiert und eine Vielzahl von lokalen Sportvereinen unterstützt. Als ein im IT-Bereich tätiges Unternehmen sponserten wir zudem die Ausstattung von Schulen oder Kinderheimen mit IT-Equipment und unterstützten IT-Projekte bei Bildungseinrichtungen.
Um weltweit Nachwuchskräfte – allen voran IoT-Ingenieure – für die Kontron Gruppe zu begeistern, pflegen wir an einer Vielzahl von Standorten Partnerschaften und Kooperationen mit Schulen und Universitäten. Wir unterstützen zudem Studierende durch die Betreuung von Abschluss-, Diplom- und Forschungsarbeiten und bieten Praktika sowie Trainee- und Ausbildungsprogramme an. Auch 2022 unterstütze Kontron hier beispielsweise die TU Hamburg beim Konstruktionswettbewerb "Formula Student".
In lokalen Initiativen engagieren wir uns zunehmend dafür, Schülerinnen und Schülern einen frühen Einblick in technische Berufe in unserem Unternehmen zu gewähren. An unserem Standort in Augsburg (Deutschland) organisieren wir in Zusammenarbeit mit diversen Weiterbildungsträgern wie der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) oder der BIB Augsburg GmbH Schülerpraktika. Auf Messen, wie beispielhaft den "HTL-Karrieretagen" in Wien, präsentieren wir zudem Schülerinnen und Schülern das Unternehmen.
In 2022 wurde zudem die jahrelange, enge Kooperation mit der HTL Spengergasse, einer in Wien ansässigen berufsbildenden technischen Schule, erfolgreich weiterverfolgt. Kontron kooperiert zudem als österreichisches Unternehmen eng mit der FH Salzburg und

der FH Hagenberg und arbeitet in verschiedensten Forschungsprojekten intensiv mit dem Fraunhofer-Institut in Österreich zusammen. Die Kontron Gruppe kooperiert darüber hinaus europa- und weltweit mit folgenden Universitäten und Fachhochschulen: Fachhochschule Nordwestschweiz und der Universität Luzern in der Schweiz, Technikerschulen Kirchheim/Teck und Reutlingen, dem Berufsförderungswerk Schömberg und der Berufsakademie sowie Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Deutschland, der University of Chichester in England, der Versailles-Saint Quentin Univertsity and École d'ingénieur généraliste en informatique et technologies du numérique in Paris, Frankreich, dem ISEL (Instituto Superior Engenharia Lisboa) in Portugal, der School of Electrical Engineering und University of Belgrade in Serbien, der West Bohemia University und der CVUT (Czech Technical University Prag) in Tschechien, der Technischen Universität Universitatea Tehnica in Moldawien sowie der Polytechnischen Universität in Bukarest, Rumänien.

Im Rahmen einer Kooperation mit AfB – "Arbeit für Menschen mit Behinderung" (https://www.afb-group.at) – bietet die Kontron AG ihren Kunden die Möglichkeit, professionelle IT-Dienstleistungen mit gesellschaftlichem und ökologischem Mehrwert zu verbinden. Mit der Spezialisierung auf IT-Recycling und -Remarketing übernimmt AfB gebrauchte Hardware von Kunden, die nach zertifizierter Datenlöschung für die Weitervermarktung bzw. Wiederverwendung in Österreich aufgearbeitet werden. Nicht mehr vermarktbare Geräte werden in zertifizierten Scheideanstalten in Europa fachgerecht recycelt. Als anerkanntes Inklusionsunternehmen schafft AfB zudem Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.
Durch die Partnerschaft leistet Kontron einen wertvollen Beitrag zu einer sozialen und nachhaltigen Entwicklung: Durch Wiederverwendung und Recycling wird der Produktlebenszyklus der Geräte erweitert, die Umwelt sowie natürliche Ressourcen geschont und Emissionen reduziert. Die Zusammenarbeit ermöglicht Kontron zudem, Menschen mit Behinderung zu unterstützen und ihnen berufliche Perspektiven zu geben.
Der Begriff Corporate Governance, der im Deutschen als "Grundsätze der Unternehmensführung" übersetzt werden kann, bezeichnet den rechtlichen und faktischen Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. Ziel der Corporate Governance ist es, die Transparenz und Kontrolle der Unternehmensführung zu steigern und hierdurch Entscheidungen verantwortungsbewusst zu treffen und auf nachhaltige Wertschöpfung auszurichten.
Die österreichische Kontron AG bekennt sich als in Deutschland börsennotierte Aktiengesellschaft freiwillig zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK). In Bezug auf den DCGK in der Fassung vom 28. April 2022 weicht die Kontron AG von manchen Soll-Grundsätzen ab und erklärt die Gründe für etwaige Abweichungen von Empfehlungen, gemäß dem Prinzip "comply or explain", im jährlichen Jahresfinanzbericht bzw. im Geschäftsbericht im Kapitel "Corporate Governance Bericht". Der Bericht ist zusätzlich auf der Website der Kontron AG unter https://ir.kontron.com/Corporate_Governance.de.html veröffentlicht.
Der Begriff Corporate Governance steht bei der Kontron AG für eine verantwortungsvolle, wertebasierte und an einer nachhaltigen Wertschöpfung ausgerichteten Unternehmensführung und -kontrolle. Wesentliche Aspekte einer guten Corporate Governance sind die effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, eine offene und transparente Unternehmenskommunikation, die Achtung der Aktionärsinteressen, Verantwortung bei allen unternehmerischen Entscheidungen, ein angemessener Umgang mit Risiken sowie die Förderung von Gleichberechtigung und Diversität. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Überzeugung, dass gute Corporate Governance, die unternehmens- und branchenspezifische Aspekte berücksichtigt, eine wichtige Grundlage für den Unternehmenserfolg ist. Die Beachtung nationaler und internationaler Gesetze, einschließlich von Steuergesetzen und ohne Steuervermeidung, von Regelungen und Richtlinien, sowie die Grundsätze des Deutschen Corporate Governance Kodex sind für Kontron selbstverständlich und Teil der Führungsmentalität.
Kontron lebt ein einfaches und deutliches Geschäftskonzept: Wir erwarten Leistung und Integrität. Die Anforderungen an alle unsere Mitarbeitenden und unsere Partner ist in dem Verhaltenskodex der Kontron AG festgelegt. Das Group Compliance Office unterstützt bei der Umsetzung von konzernweiten sowie lokalen Compliance-Maßnahmen und übernimmt eine konzernweite Monitoring-Funktion.
Der Verhaltenskodex von Kontron wurde in der gesamten Gruppe implementiert. Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Richtlinien überarbeitet und die aktualisierte Fassung gruppenweit ausgerollt. Die Inhalte des Kodex werden regelmäßig hinterfragt, aktualisiert und geschult. Der Verhaltenskodex verpflichtet unsere Mitarbeitenden, im Rahmen ihres persönlichen Verhaltens gesetzeskonform zu agieren, ihren persönlichen Verpflichtungen nachzukommen und von Tätigkeiten Abstand zu nehmen, die den Ruf der Kontron Gruppe schädigen könnten. Im Verhaltenskodex beschrieben und geregelt sind die Themenfelder zur Einhaltung von vorherrschenden Gesetzen, wie Korruptionsbekämpfung, Einhaltung von Wettbewerbs- und Kartellrecht, Verhalten gegenüber Dritten, Behandlung von Finanz- und Geschäftsaufzeichnungen, Geldwäschebekämpfung, Einhaltung von Exportkontroll- und Zollgesetzen, Gleichbehandlungsgrundsätze, Datenschutz und Datensicherheit, Interessenkonflikte sowie Umgang mit Geschenken und Einladungen zu Veranstaltungen und Umgang mit Spenden, Sponsoring und Werbung. Der Verhaltenskodex wurde auch um die neuen Regelungen der zweiten Aktionärsrechterichtlinie sowie deren lokale Umsetzung in das für die Kontron AG maßgebliche österreichische Aktiengesetz erweitert. Unser aktueller Verhaltenskodex ist auf der Compliance Website der Kontron AG abrufbar: https://ir.kontron.com/Compliance.de.html.

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten im Rahmen des Onboarding Prozesses Schulungen in Sachen Compliance und akzeptieren die Einhaltung des Kontron Verhaltenskodex. Gruppenweit werden in Folge regelmäßig "Fresh-up"-Schulungen durchgeführt. In 2022 wurde ein neues gruppenweites Online-Schulungsprogramm eingeführt, das es einfacher macht, die Schulungszyklen im gesamten Konzern abzustimmen und konstant zu halten sowie bei Bedarf rasch neue Inhalte gruppenweit auszurollen. Zusätzlich ermöglicht das neue Tool ein besseres Tracking der Testergebnisse und auf diesen basierend die laufende Anpassung des Trainingsprogramms.
Die Kontron Gruppe steht im Wettbewerb um Aufträge von Regierungseinrichtungen oder staatlichen Unternehmen in der ganzen Welt. Insofern ist es für das Unternehmen von essentieller Bedeutung, alle Gesetze und Bestimmungen zum staatlichen Beschaffungswesen einschließlich der Gesetzgebung zur Unterbindung der unbilligen Beeinflussung von Amtsträgern einzuhalten. Viele Länder haben in Übereinstimmung mit international anerkannten Anti-Korruptionsstandards Gesetze erlassen, die Bestechung durch Unternehmen verbieten. Einige dieser Gesetze, wie etwa der UK Bribery Act (britisches Anti-Korruptionsgesetz) und der US Foreign Corrupt Practices Act (US-amerikanisches Gesetz zur Bekämpfung internationaler Bestechung), finden weltweit Anwendung und werden in der Kontron Gruppe mit Nachdruck durchgesetzt. In unserem Verhaltenskodex verpflichten wir uns zur Einhaltung des geltenden Rechts und von Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung. Herauszustellen ist in diesem Zusammenhang, dass wir keine Spenden an Parteien oder politische Organisationen leisten.
Die Einhaltung und Beachtung des geltenden Rechts und des Rechtssystems des jeweiligen Landes, in dem wir geschäftlich aktiv sind, sind in der gesamten Kontron Gruppe verpflichtend. Jeder Mitarbeitende ist verpflichtet, sich sowohl an nationales als auch an international anwendbares Recht zu halten. Um Beschäftigten und Dritten die Möglichkeit zu eröffnen, potentielle Rechtsverstöße im Unternehmen an die Compliance-Abteilung der Kontron Gruppe zu melden, hat das Unternehmen ein elektronisches Hinweisgebersystem implementiert, über das auch anonyme Meldungen möglich sind. Dieses ist auf der Kontron Website unter https://compliance.kontron.com erreichbar.
Potentielle Verstöße können überdies auch jederzeit direkt an den Compliance Officer, die Rechtsabteilung, das Management, die Personalabteilung oder einen Betriebsrat gemeldet werden.
Die Einhaltung von international gültigen Menschenrechtsverordnungen und Arbeitsstandards ist für die Kontron Gruppe selbstverständlich. Unsere Standards entsprechen denen der Internationalen Menschrechtscharta (International Bill of Human Rights), der Europäischen Menschenrechtskonvention sowie den Prinzipien im Global Compact der Vereinten Nationen. Wir tolerieren keine Form von Zwangsarbeit, unfreiwilliger Gefängnisarbeit oder Knechtschaft.
In der Kontron Gruppe arbeitet jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter auf freiwilliger Basis; durch eine angemessene Kündigung kann das Arbeitsverhältnis durch jeden Mitarbeitenden beendet werden. Kinderarbeit wird nicht geduldet. Unsere Lieferanten fordern wir zur Einhaltung aller gültigen Gesetze, einschließlich der Einhaltung von Menschrechten und fairen Geschäftspraktiken, auf (siehe dazu Kapitel "Lieferanten" sowie den Abschnitt "Supplier Code of Conduct" auf der Compliance Website der Kontron AG: https://ir.kontron.com/Compliance.de.html).
Als Technologiekonzern ist für Kontron ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten, insbesondere mit personenbezogenen Daten, von essentieller Bedeutung. Die Gewährleistung von Datensicherheit ist Teil unserer Produktportfolios und hat bei der Implementierung und Instandhaltung von Kunden- und Eigensystemen höchste Priorität. Hierbei gehen Datenschutz und Datensicherheit Hand in Hand. Wir behandeln Daten stets vertraulich. Wir erfassen und verarbeiten Daten stets unter Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Bestimmungen.
Neben den nationalen Vorgaben haben wir auch die Vorgaben der seit Mai 2018 europaweit geltenden Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie der in ihrer Umsetzung erlassenen lokalen Gesetze beachtet. Umsetzungsaktivitäten waren beispielsweise die Anpassung von Konzernrichtlinien und Prozessen bezüglich des Umgangs mit personenbezogenen Daten, die Weiterentwicklung von Prozessdokumentationen, die Erstellung und Überarbeitung von Dokumentvorlagen sowie die regelmäßige Überprüfung und ständige Weiterentwicklung der technisch-organisatorischen Maßnahmen, die wir im Unternehmen einsetzen. Hierdurch können wir ein sehr hohes Maß an Datenschutz und Datensicherheit gewährleisten.
Als schnelllebiger multinationaler Technologieführer werden wir immer wieder von Cyberkriminellen herausgefordert. Die IT-Abteilung der Gruppe hat mehrere Sicherheitskontrollen und -technologien eingeführt, um dies zu verhindern bzw. darauf zu reagieren. Die vorhandenen Datensicherheitspläne und -maßnahmen werden regelmäßig an die neuesten Anforderungen angepasst. Kontron ist in der Lage, schnell auf neue Herausforderungen zu reagieren und neue Kontrollen und Verfahren zu implementieren, um Bedrohungen zu begegnen. Mehrere unserer Unternehmen sind nach ISO 27001 (Informationssicherheit) zertifiziert und alle unsere Anwendungen laufen auf ISO 27001-zertifizierten Systemen. Die Gruppe ist dabei, eine globale ISO 27001- und ISO 27018-Compliance (Datenschutz in der Cloud) mit der ISO 22301-Compliance (Business Continuity Management) zu erlangen: Es werden immer mehr automatisierte Systeme und Prozesse mit erforderlichen externen Dienstleistungen eingesetzt, wie regelmäßige Penetrationstests und unabhängige Analysen der Architekturen. Beispielsweise wurden in 2021 auf allen internen Systemen Penetrationstests durchgeführt. Zusätzlich wurde die EMOTET-Bedrohung mit der obligatorischen Multifaktor-Authentifizierung adressiert und der Übergang in die passwortlose Ära mit Token weiter fortgesetzt. Vor Angriffen z.B. auf Microsoft Exchange-Schwachstellen können wir uns gut schützen, indem wir im Ernstfall die lokale Infrastruktur abschalten. Dies ist möglich, da die Cloud-Anpassung bereits weit fortgeschritten ist und uns fortschrittliche Sicherheitstools für die Cloud-Infrastruktur zur Verfügung stehen, welche alle Dienste und Endgeräte absichern.
Doch die Implementierung von Sicherheitstechnologien allein reicht nicht aus; auch unsere Mitarbeitenden sind ein wichtiger Teil der Verteidigungslinie. Um sicherzustellen, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IT-Sicherheit, potentieller Angriffsmethoden usw. bewusst sind, hat die IT-Abteilung der Kontron Gruppe mit der Umsetzung eines Programms zur Sensibilisierung für Sicherheitsfragen für alle Benutzerinnen und Benutzer begonnen. Als Gruppeninitiative stärkt das Security Awareness Programm für Mitarbeitende – das Simulationen umfasst – das allgemeine Sicherheitsniveau im Konzern. Das Security Awareness Programm stellt sicher, dass jede und jeder in unserer Organisation über ein angemessenes Sicherheits-Know-how und das notwendige Verantwortungsbewusstsein verfügt, um mit Bedrohungen im Bereich Datensicherheit und -schutz gut umzugehen.
Unser Konzern-Datenschutzbeauftragter sowie unsere in den jeweiligen Tochtergesellschaften lokal installierten Datenschutzverantwortlichen wirken nachhaltig auf den gesetzeskonformen Umgang mit Daten in der kompletten Kontron Gruppe hin. Zu den Aufgaben gehören die Weiterentwicklung unternehmensspezifischer Datenschutzmaßnahmen sowie die regelmäßige Beratung der Geschäftsleitung und der Fachabteilungen der Kontron Gruppe. Insbesondere haben wir sichergestellt, dass die Rechte Betroffener auf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Datenübertragbarkeit ordnungsgemäß und zeitnah erfüllt werden. Alle datenschutzrechtlichen Anfragen von Personen oder Aufsichtsbehörden werden ordnungsgemäß dokumentiert, geprüft und bearbeitet. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten ist für uns von höchster Bedeutung. Im Berichtsjahr 2022 kam es zu einigen wenigen Anfragen bezüglich Datenhaltung bzw. Datenlöschung. Es gab bis dato keinerlei Beschwerden oder Verfahren von lokalen Datenschutzbehörden gegen die Kontron AG oder eines ihrer Tochterunternehmen.
Das Risiko- und Chancenmanagement ist für Kontron ein bedeutendes Instrument der Unternehmenssteuerung. Ziel des Managements ist es, im Rahmen des konzerninternen Chancen- und Risikomanagements, die Chancen und Risiken des Marktes und des unternehmerischen Handelns zu erfassen, zu bewerten und aktiv zu beeinflussen. Dies betrifft sowohl interne als auch externe Chancen und Risiken.
Zwar werden bestandsgefährdende Risiken grundsätzlich vermieden, jedoch ist Kontron im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Risiken ausgesetzt, die unmittelbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Um Risiken frühzeitig zu erkennen, sie angemessen zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen zu begrenzen bzw. zu beseitigen, haben wir ein konzernweites Risikomanagementsystem etabliert. Das Risikomanagementsystem unterstützt uns dabei, unsere Unternehmensziele zu erreichen. Es stärkt das Risikobewusstsein, erhöht das Vertrauen unserer Stakeholder in das Unternehmen und verbessert unsere Planungs- und Entscheidungsgrundlagen.
Durch die enge Verzahnung mit den Finanzprozessen sowie anhand der stetigen Steuerung und Berichterstattung von Risiken stellen wir sicher, dass Vorstand und Aufsichtsrat immer zeitnah und vollständig über die jeweils aktuelle Risikolage des Unternehmens informiert sind.
Ebenso besteht unternehmerisches Handeln darin, Chancen zu erkennen, zu erschließen und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern und auszubauen. Dies ist für uns ein grundlegender Bestandteil unserer Strategie. Unser systematisches Risiko- und Chancenmanagement ermöglicht es uns, neben den Risiken auch Chancen zu erfassen und zu nutzen.
Unser internes Risikomanagementsystem entspricht den mit Aufsichtsrat und Vorstand abgestimmten Richtlinien zum Umgang mit Risiken und ist organisatorisch dem internen Audit, das an den Gesamtvorstand als Kollegialorgan berichtet, zugeordnet. Der Konzernrisikomanager berichtet regelmäßig an den Vorstand und den Aufsichtsrat und überwacht die Einhaltung des implementierten Risikomanagementprozesses sowie der Berichtsroutinen.
Der gruppenweite Risikomanagementprozess ist in einem Konzern-Risikomanagementhandbuch abgebildet und erläutert. Darin sind die einzelnen Schritte des Risikomanagementprozesses, von der Risikoidentifikation bis hin zum Risiko-Reporting, detailliert beschrieben:
| 1. RISIKOIDENTIFIKATION | 2. RISIKOANALYSE | 3. RISIKOBEWERTUNG | ||
|---|---|---|---|---|
| Risikobereiche ermitteln Identifikation aller Risiken, Ursachen, Konsequenzen |
Je nach Eintrittswahrscheinlichkeit, Risikoeinfluss und Kontrollgrad festlegen |
Vergleich mit Risikoklassen Ermittlung der Gesamtrisikoposition Priorisierung von Risiken |
||
| 4. RISIKOSTEUERUNG | 5. RISIKOREPORTING/ MONITORING |
|||
| Definition von Maßnahmen Umsetzung genehmigter Maßnahmen |
Dokumentation, Reporting Maßnahmen steuern Überwachung der Effizienz von Maßnahmen |
Des Weiteren sind im Konzern-Risikohandbuch die Verantwortlichkeiten und Vorgehensweisen innerhalb des Risikomanagementsystems festgelegt. Es handelt sich hierbei um klar definierte Vorgaben, wie z. B. die Definition der Risikomanagementgrundsätze, an die sich alle Beteiligten verbindlich halten müssen.
Das Risikomanagementhandbuch ist an alle Konzerngesellschaften zur Anwendung übermittelt und jederzeit im zentralen Ablagesystem der Kontron AG für alle Gesellschaften einsehbar. Neue erworbene Gesellschaften werden durch den Konzernrisikomanager in die Risikomethodik eingeführt, u. a. durch eine Schulung des Risikomanagementprozesses.
Zweimal pro Jahr identifizieren, analysieren, bewerten und berichten alle wesentlichen Gesellschaften der Kontron Gruppe sowie definierte Konzernabteilungen ihre Risiken und benennen für die gemeldeten Risiken einen verantwortlichen "Risk Owner". Daraus wird ein Risikobericht für die Kontron Gruppe erstellt und an den Vorstand verteilt. Die bisherige Vorgehensweise, dass sehr kleine Gesellschaften einmal jährlich ihre Risiken an den Konzernrisikomanager berichten, wurde mit dem zweiten Risikoreporting für das Kalenderjahr 2022 auf den 2x jährlichen Ansatz abgeändert.
Neben dem regulären Standard-Reporting sind die Gesellschaften aufgefordert, Risiken ad-hoc zu melden, wenn diese vordefinierte Limits überschreiten.

Die Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Auswirkungen erfolgt anhand vordefinierter Kriterien. Mit Hilfe eines implementierten Rating-Systems lässt sich die Relevanz von Risiken umfassend darstellen.
Der "Risk Owner" verantwortet das jeweilige Risiko und überwacht die Maßnahmen zur Risikosteuerung. Die Aktualisierung von Risikoeinschätzungen und die Nachverfolgung erfolgen im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattungen an den Konzernrisikomanager, die anschließend aggregiert und an den Vorstand gemeldet werden. Über die Hauptrisiken wird auch der Aufsichtsrat durch den Vorstand regelmäßig informiert.
Durch dieses System ist die Transparenz und der effektive Umgang mit Unternehmensrisiken in der gesamten Gruppe gewährleistet. Weitere Informationen können dem "Chancen- und Risikobericht" im Kapitel "Lagebericht" des Jahresfinanzberichts bzw. des Geschäftsberichts entnommen werden.
Wir wissen um die immense Bedeutung und Wichtigkeit herausragender Qualität für unsere Kunden. Die einwandfreie, hohe und nachhaltige Qualität unseres gesamten Portfolios ist daher ein Anspruch, der uns ständig begleitet. Wir prüfen und verbessern die Qualität unserer Produkte, Lösungen und Dienstleistungen auf jeder Wertschöpfungsstufe. Dabei verfolgen wir stetig unsere "Qualitäts-Mission":
An den großen Standorten der Kontron Gruppe haben wir ein Qualitätsmanagementsystem etabliert, in dem konzernweit einheitliche Standards und Prozesse zu den Themen Qualität, Arbeitssicherheit und Umweltschutz definiert sind. Das Qualitätsmanagementsystem steuert unsere operativen Prozesse und gewährleistet auf diese Weise, dass wir unseren Kunden stets die höchstmögliche Qualität liefern.
Einheitlich bewertet und zertifiziert wird unser Managementsystem durch weltweit tätige, akkreditierte Zertifizierungsgesellschaften zum Beispiel nach den Normen ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umweltschutz) und ISO 27001 (Informationssicherheit).
Alle unsere Produkte entsprechen den gesetzlichen Anforderungen, einschlägigen Standards und Spezifikationen wie UL, CSA, CQC, VDE und TÜV-geprüfte Sicherheit. Durch interne Audits und Begutachtungen durch externe Zertifizierungsgesellschaften stellen wir die Wirksamkeit und die Effizienz des Qualitätsmanagementsystems sicher.
| ANZAHL DER ZERTIFIKATE 2022* |
ANZAHL DER ZERTIFIKATE 2021* |
|
|---|---|---|
| ISO 9001 (Quality Management Systems) | 35 | 48 |
| ISO 14001 (Environmental Management Standard) | 15 | 19 |
| ISO 27001 (Information Security) | 10 | 24 |
| ISO 13485 (Medical devices – Quality Management Systems) | 5 | 5 |
| ISO 45001 (Occupational health and safety, before "OHSAS 18001") | 8 | 14 |
| ISO 20000 (IT Service Management (ITSM)) | 4 | 11 |
| FAA REPAIR STATION (Air Agency Certificate) | 1 | 1 |
| EASA 145 (European Aviation Safety Agency Certificate) | 2 | 1 |
| ITAR (International Traffic in Arms Regulations) | 1 | 1 |
| IRIS (Railway Industry Standard) | 1 | 1 |
| RISQS (Railway Industry Supplier Qualification Scheme) | 1 | 2 |
| AS 9100 (Quality Management System – Requirements for Aviation, Space and Defense Organizations) |
4 | 2 |
*Veränderungen in der Anzahl zurückzuführen auf Neuzertifizierungen, Akquisitionen oder Reduktion von Zertifizierungen nach Gesellschaftsverschmelzungen bzw. dem Verkauf von Gesellschaften
Die Kontron AG veröffentlicht seit dem Geschäftsjahr 2017 zeitgleich mit dem Geschäftsbericht einen gesonderten Nachhaltigkeitsbericht. Mit dem vorliegenden sechsten Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2022 informieren wir unsere Kunden und Investoren, Geschäftspartner und Mitarbeitende sowie die interessierte Öffentlichkeit über das Thema Nachhaltigkeit im Kontron Konzern.
Der Bericht orientiert sich an gängigen Leitlinien wie beispielsweise der Global Reporting Initiative (GRI), hier erfolgt eine selektive Anwendung der GRI-Standards, sowie, als in Deutschland börsennotiertes Unternehmen, an jenen des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.).
Die Berichtsinhalte wurden nach dem Prinzip der Wesentlichkeit für die Kontron Gruppe ausgewählt. Dazu wurde als Grundlage eine Themenanordnung in einer Wesentlichkeitsmatrix vorgenommen, je nach ihrer Bedeutung für die Kontron Gruppe. Die Abstufungen wurden in hohe, mittlere und geringere Bedeutung für die Kontron Gruppe vorgenommen und repräsentieren die innere Sicht der Gruppe. Die Themenberichte mit hoher und mittlerer Bedeutung für die Gruppe wurden in diesem Bericht verarbeitet.
Der Berichtszeitraum erstreckt sich von 1. Jänner bis 31. Dezember 2022. Der Kontron-Nachhaltigkeitsbericht 2022 erscheint am 29. März 2023. Für weitergehende Hintergrundinformationen zu den finanziellen Unternehmenszielen sowie der Geschäftsentwicklung verweisen wir auf den Jahresfinanzbericht 2022 bzw. den Geschäftsbericht 2022.
Heinke Wolf, MSc Kontron AG Lehrbachgasse 11 A-1120 Wien T: +43 1 80191 1193 [email protected]
Die IT-Services der Sozialversicherung (ITSV) GmbH steuert und koordiniert als innovatives Technologieunternehmen die IT-Aktivitäten der österreichischen Sozialversicherung. Als zentrale Anlaufstelle für EndanwenderInnen aus den verschiedenen Organisationen der österreichischen Sozialversicherung betreibt die ITSV einen Service Desk mit einem Ticketvolumen von ca. 100.000 Tickets pro Jahr.
Um weiterhin hochwertige Services bieten zu können, benötigte die ITSV eine flexible Enterprise Service Management (ESM) Lösung, die vorhandene Systeme integriert, Schnittstellen miteinander verknüpft, manuelle Geschäftsprozesse digitalisiert und bestehende IT-Service-Vorgänge optimiert. Mit Kontron wurde als neue Plattform "USU Service Management" eingeführt; ein etabliertes Tool, mit dem komplexe Automatisierungsaufgaben bewältigt und alle Serviceprozesse in Unternehmen digitalisiert werden können.
Mit der USU-Lösung erhält die ITSV tagesgenaue Informationen zur aktuellen Gerätelandschaft. Der Service Desk wird so bei der Zuordnung eines IT-Tickets zu einem Arbeitsplatz bestmöglich unterstützt und kann Tickets wesentlich schneller analysieren und effizienter bearbeiten. Dies sorgt für zufriedene AnwenderInnen durch eine signifikante Qualitätssteigerung des Service sowie für eine Reduzierung der Kosten. Die von Kontron eingesetzte Reporting-Lösung "USU Analytics", basierend auf BI-Cubes, ermöglicht der ITSV darüber hinaus, auf Reporting-Anforderungen flexibler und rascher reagieren zu können sowie entsprechende Informationen zielgerichtet für bestimmte Personen oder Bereiche als Report oder integriertes Dashboard in der USU-Oberfläche bereitzustellen.
Mittlerweile wird das Produkt als umfassende Enterprise Service Management Lösung eingesetzt und für eine wachsende Zahl von Geschäftsprozessen in unterschiedlichsten Fachbereichen verwendet. Kontron unterstützt dabei nicht nur mit begleitender Beratung, sondern auch mit für die Lösung konzipierten Eigenentwicklungen wie etwa "Ticket Flow" als einfache "No Code"-Erweiterung, um beliebig komplexe Incident-, Problem-, Change-, Request-Prozesse u. v. m. zu modellieren.
Kontron AG Geschäftsbericht 2022
Unter der Adresse https://ir.kontron.com/reports/Reports.de.html finden Sie ab dem jeweiligen Veröffentlichungstag auch unseren Geschäftsbericht und unsere Quartalsberichte und -mitteilungen. Auch eventuelle Terminaktualisierungen geben wir rechtzeitig auf unserer Website bekannt. Dieser Bericht ist am 29. März 2023 veröffentlicht worden. Er liegt in deutscher und englischer Sprache vor. Maßgeblich ist stets die deutsche Fassung. Druck- und Satzfehler vorbehalten.
Der Geschäftsbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen Annahmen und Schätzungen des Vorstandes über künftige Entwicklungen beruhen. Auch wenn wir der Ansicht sind, dass die enthaltenen Annahmen und Schätzungen realistisch und zutreffend sind, unterliegen sie gewissen Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die künftigen tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Annahmen und Schätzungen abweichen. Zu den Faktoren, die zu einer Abweichung führen können, zählen unter anderem Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Lage, der Geschäfts-, Wirtschafts- und Wettbewerbssituation, Wechselkurs- und Zinsschwankungen sowie Änderungen der Geschäftsstrategie. Insbesondere die aktuelle Situation aufgrund der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus sowie der Krieg in der Ukraine erhöhen diese Unsicherheit. Wir übernehmen keine Garantie, dass die künftige Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse mit den in diesem Geschäftsbericht geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen. Die in diesem Bericht getroffenen Annahmen und Schätzungen werden nicht aktualisiert.
| HERAUSGEBER | GESTALTUNG UND PRODUKTION |
DRUCK |
|---|---|---|
| Kontron AG | Ines Stögermüller | Kontext Druckerei GmbH |
| Industriezeile 35 | Werbe- und Grafikdesign | |
| A-4020 Linz | ||
| T: +43 732 7664 0 | woelke.design design, marketing + |
|
| F: +43 732 7664 501 | projekt manufaktur | |
| [email protected] | ||
| www.kontron.com |
| 29.03.2023 | Geschäftsbericht 2022 |
|---|---|
| 29.03.2023 | Earnings-Call FY 2022 (Anmeldung unter: [email protected]) |
| 30.03.2023 | Jefferies Pan-European Mid-Cap Virtual Conference (29.03. - 31.03.2023) |
| 04.05.2023 | Q1-Mitteilung 2023 (Earnings-Call Q1 2023) |
| 12.05.2023 | Stifel German Corporate Conference |
| 22.05.2023 | Ordentliche Hauptversammlung |
| 31.05.2023 | Dividendenzahltag |
| 03.08.2023 | Halbjahresbericht 2023 (Earnings-Call Q2 2023) |
| 03.11.2023 | Q3-Mitteilung 2023 (Earnings-Call Q3 2023) |
| 27.11.2023 | Eigenkapitalforum (27.11. - 29.11.2023) |
Weitere Details sind unter https://ir.kontron.com/Finanzkalender.de.html abrufbar.
Kontron AG, 4021 Linz, Industriezeile 35 Investor Relations: +43 1 80191 1196 | [email protected]
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