Annual Report • Mar 31, 2023
Annual Report
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Geschäftsbericht 2022
| Highlights | 4 |
|---|---|
| Brief des Vorstands | 7 |
| Bericht des Aufsichtsrats | 11 |
| Strategie | 18 |
| Management | 22 |
| Performance | 26 |
| Unsere Champions | 31 |
| Zusammengefasster Lagebericht | 42 |
| Konzernabschluss | 67 |
| Zusätzliche Informationen | 134 |


| UMSATZERLÖSE* € 145,3 Mio. |
ROHERTRAG* € 94,3 Mio. |
BEREINIGTES EBITDA €50,0 Mio. |
|---|---|---|
| 2021 € 105,2 Mio +38,1% |
2021 € 73,9 Mio +27,6% |
2021 € 40,8 Mio +22,5% |
| MITARBEITER** 372 |
BEREINIGTES EBIT €46,8 Mio. |
FREE CASHFLOW VOR STEUERN €39,8 Mio. |
| 2021 327 +14% |
2021 € 38,7 Mio. +20,8% |
2021 € 10,6 Mio. +277,0% |
Anmerkung: Umsatzerlöse, Rohertrag, Bereinigtes EBITDA, EBIT sowie Mitarbeiteranzahl ohne die im November 2022 veräußerte Palas * Umsatzerlöse und Rohertrag bereinigt um einmalige Effekte aus der Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation, PPA)
** Anzahl Mitarbeiter zum Abschlussstichtag

Hohe Wertrealisierung durch Verkauf von Palas
Mit dem Verkauf ihrer Mehrheitsbeteiligung am Partikelmessspezialisten Palas Ende November zu einer Bewertung von insgesamt € 100 Mio. (für 100%), hat Brockhaus Technologies Ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt attraktive Unternehmen zu identifizieren, weiterzuentwickeln und signifikante Wertsteigerungen für Ihre Shareholder zu erzielen. In den vier Jahren bei Brockhaus Technologies konnte Palas Umsatzerlöse und operative Ergebnisse verdoppeln. Die Verkaufserlöse betragen ein Vielfaches des im Dezember 2018 investierten Eigenkapitals von € 18 Mio. und sollen zum weiteren Ausbau der Technologiegruppe sowie Steigerung des Shareholder Value genutzt werden. Die erste, bereits bei Vertragsunterzeichnung gezahlte Tranche, beträgt dabei rund € 59 Mio. (entsprechend ca. € 5,38 Verkaufserlöse je Aktie). Zwei weitere, zukunftsgerichtete Kaufpreistranchen können bis zu € 16,7 Mio. zusätzlichen Verkaufserlös einbringen.

Bikeleasing mit Rekordjahr und sehr dynamischem Wachstum
Das Geschäftsjahr 2022 war das bislang erfolgreichste der Unternehmensgeschichte von Bikeleasing, der digitalen B2B-Plattform für die Vermittlung, Finanzierung und Verwaltung von Mitarbeiter-Benefits über den Arbeitgeber. Die Anzahl der an die Bikeleasing-Plattform angeschlossenen Unternehmen konnte um 43% von 31,9 Tsd. auf 45,5 Tsd. mit 2,5 Mio. dahinterstehenden Mitarbeitern gesteigert werden. Zudem wurde die Anzahl neu vermittelter Dienstfahrräder um ca. 45% auf 118 Tsd. gesteigert. Durch den Zugang zu immer mehr Unternehmenskunden und Arbeitnehmern bietet sich Bikeleasing für die Zukunft großes weiteres Wachstumspotenzial sowohl bei Dienstfahrrädern als auch zukünftig durch die Anbindung weiterer Benefits zur Mitarbeiter-Incentivierung wie etwa dem Leasing von Smartphones, Tablets oder Computern. Auch in Österreich ist Bikeleasing stark gewachsen und auf Anhieb Marktführer geworden.

Inhalt
Segment Security Technologies (IHSE) zeigt zweistelliges Umsatzwachstum und erhält behördliche Zertifizierungen nach höchsten IT-Sicherheitsstandards
Das Segment Security Technologies zeigte durch die anziehende Kundennachfrage nach teilweiser Aufhebung coronabedingter Reise- und Kontaktbeschränkungen in den westlichen Industrieländern und insbesondere den USA, einen starken Rebound. Ende 2022 erhielt IHSE zudem wichtige neue behördliche Zertifizierungen nach strengsten sicherheitstechnischen Vorgaben im europäischen und nordamerikanischen Raum. Hierdurch kann IHSE fortan Kundenlösungen anbieten, die in Hochsicherheitsbereichen wie etwa der Strafverfolgung, Verteidigung sowie im Gesundheitswesen und sonstiger kritischer Infrastruktur zum Einsatz kommen.

Das Geschäftsjahr 2022 war für uns ein Rekordjahr: Wir haben unsere Prognose deutlich übertroffen und konnten den Free Cashflow signifikant steigern. Durch den Verkauf von Palas zu einer attraktiven strategischen Bewertung konnten wir zusätzlich unsere Nettoverschuldung stark reduzieren und die Liquiditätsreserven erhöhen. Wir sind für das kommende Geschäftsjahr hervorragend aufgestellt und sind zuversichtlich Brockhaus Technologies weiter zu einer führenden Technologiegruppe Deutschlands aufzubauen.
Das Geschäftsjahr 2022 war für Brockhaus Technologies ein Rekordjahr mit beeindruckenden Erfolgen. In einem herausfordernden Marktumfeld haben wir erneut bewiesen, dass unser Geschäftsmodell mit dem Fokus auf margen- und wachstumsstarke Technologie- und Innovations-Champions mit B2B-Geschäftsmodellen und Preissetzungsmacht resilient ist und in der Lage ist profitables Wachstum für den weiteren Aufbau einer führenden Technologiegruppe in Deutschland zu erzielen.
Die wichtigsten Kennzahlen sprechen für sich: Unsere Umsätze (vor PPA) stiegen um 38% auf € 145,3 Mio. mit einem bereinigten EBITDA von € 50,0 Mio., was einer bereinigten EBITDA Marge von 34,4% entspricht. Damit haben wir die eigenen Prognosen deutlich übertroffen, die bei einem Umsatz von € 130 bis 135 Mio. und einem bereinigten EBITDA (exkl. Palas) zwischen € 45,5 und 47,3 Mio. lagen. Mit unserem Fokus auf Geschäftsmodellen mit geringer Kapitalintensität und starker operativer Performance konnten wir in der Gruppe einen sehr hohen Free Cashflow vor Steuern von € 39,8 Mio. (VJ: € 10,6 Mio.) erzielen. Dies ermöglichte Bikeleasing freiwillige vorzeitige Tilgungszahlungen von rund € 21 Mio. auf die Akquisitionsfinanzierung aus dem Unternehmenskauf zu leisten. Die Nettoverschuldung der Gruppe wurde signifikant auf € 37 Mio. und damit auf nur noch das 0,75-fache des bereinigten EBITDAs reduziert. Ausschlaggebend hierfür war der starke Anstieg der Zahlungsmittel und -äquivalente aus dem wertsteigernden Verkauf der Palas.
Brockhaus Technologies steht damit besser da als je zuvor und ist operativ und finanziell hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Wir haben die Fähigkeit und Flexibilität auch in schwierigen Finanzierungsmärkten Chancen

für wertsteigernde Unternehmenskäufe mit hoher Geschwindigkeit zu nutzen und dabei stets gemäß unserer strikten Investitionskriterien höchst selektiv vorzugehen.
Mit dem erfolgreichen Verkauf unserer 70%igen Beteiligung am Partikelmessspezialisten Palas an den schwedische Technologie- und Industriekonzern Indutrade im November 2022 haben wir eine hohe Wertrealisierung für Sie, unsere Aktionäre, geschaffen. Die Verkaufserlöse von rund € 59 Mio. bereits beim Closing sowie zukunftsgerichtete Kaufpreistranchen für die Jahre 2023 und
2024 von € 16,7 Mio. belaufen sich auf ein Vielfaches des in 2018 investierten Eigenkapitals von rund € 18 Mio. Dem Verkauf liegt eine Gesamtbewertung der Palas von € 100 Mio. zugrunde, welche die hohe Attraktivität des Unternehmens sowie das strategische Potenzial für den neuen Gesellschafter widerspiegelt. Mit dieser Transaktion haben wir unsere Fähigkeit bewiesen, attraktive Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial zu identifizieren, weiterzuentwickeln und signifikante Wertsteigerungen zu erzielen. Während der vier Jahre unter dem Dach der Brockhaus Technologies konnte Palas Umsatzerlöse und operative Ergebnisse verdoppeln.
BEREINIGTES EBITDA
VERKAUFSERLÖSE JE AKTIE FÜR DIE PALAS-BETEILIGUNG Unverändert erfolgreiche Entwicklung unserer Töchter Bikeleasing erzielte 2022 erneut ein Rekord-Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum (vor PPA) von knapp 50% auf € 109 Mio. (VJ: € 73 Mio.) bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 42,6%. Dabei konnte Bikeleasing die Anzahl der an ihre Plattform angeschlossenen Unternehmen im Jahr 2022 um 43% auf 45,5 Tsd. mit ca. 2,5 Mio. dahinterstehenden Mitarbeitern steigern. Die Anzahl neu vermittelter Dienstfahrräder stieg um ca. 45% auf 118 Tsd. Neben einer dynamischen Entwicklung im Kernmarkt Deutschland wurden auch das Geschäft in Österreich stark ausgebaut und einige namhafte Kunden gewonnen. Die digitale und hochautomatisierte B2B-Finanzplattform für die Vermittlung, Finanzierung und Verwaltung von Mitarbeiter-Benefits über den Arbeitgeber ist derzeit noch fokussiert auf Dienstfahrräder und bedient mit ihrem innovativen Geschäftsmodell die steigende Nachfrage nach nachhaltiger Mobilität. Für die Zukunft bietet sich Bikeleasing durch den Zugang zu einer großen Zahl an Unternehmenskunden und Arbeitnehmern bisher unerschlossenes Potenzial für die Anbindung weiterer Benefits zur Mitarbeiter-In-
Tablets oder Computern. Das Segment Security Technologies bestehend aus IHSE und der 2021 erworbenen kvm-tec realisierte im Geschäftsjahr 2022 ebenfalls einen signifikanten Umsatzanstieg (vor PPA) von mehr als 10% auf € 36 Mio. Die Erfolge des Segments basieren auf der Weiterentwicklung bestehender KVM-Systeme, der Entwicklung und Markteinführung neuer gemeinsamer hybrider Lösungen sowie aus weiteren Marktpotenzialen über den Erhalt zusätzlicher behördlicher Zertifizierungen gemäß höchster IT-Sicherheitsstandards z.B. zur Verwendung in den Bereichen kritischer Infrastruktur und Verteidigung. Neben der anziehenden Kundennachfrage nach teilweiser Aufhebung coronabedingter Reise- und Kontaktbeschränkungen in den westlichen Industrieländern, wurde insbesondere in der Region Amerikas eine dynamische Umsatzsteigerung um 61% auf € 12 Mio. erzielt. Die Umsatzerlöse in APAC waren hingegen 2022 nochmals
centivierung – wie etwa dem Leasing von Smartphones,
durch die Zero-Covid-Politik in China beeinträchtigt. Die bereinigte EBITDA-Marge lag im Berichtsjahr mit 23,9% leicht unter dem Vorjahreswert. Vor dem Hintergrund der Lockerungen von Reise- und Kontaktbeschränkungen erwarten wir 2023 jedoch eine spürbar anziehende Nachfrage nach hochperformanten und sicheren Hardwarelösungen zum Schutz gegen die global zunehmenden Cyberangriffe.
Inhalt
Weiteres profitables Wachstum in 2023 und fortgesetzter Aufbau einer führenden Technologiegruppe Deutschlands Trotz unverändert hoher Unsicherheiten aufgrund der geopolitischen Krisen, des Ukrainekriegs und der Bankenturbulenzen, sehen wir sehr optimistisch in das Jahr 2023 und streben ein weiteres Rekordjahr bei Umsatz und Ergebnis an. So rechnen wir für dieses Geschäftsjahr mit Umsatzerlösen zwischen € 165 und € 175 Mio. bei einer hohen bereinigten EBITDA-Marge von 35%. Auch im neuen Geschäftsjahr werden wir unsere Tochterunternehmen stärken und gleichermaßen die freigewordene Liquidität bestmöglich für selektive organische- und anorganische Wachstumsinitiativen sowie weitere Entschuldung nutzen. Damit setzen wir konsequent unseren strategischen Aufbau zur einer führenden Technologiegruppe Deutschlands fort.
Unser großer Dank gebührt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Brockhaus Technologies Gruppe. Ihre Leistung, Tatkraft und Kompetenz haben die Erfolge ermöglicht, über die wir uns heute freuen dürfen. Ebenfalls danken wir dem Aufsichtsrat für die tatkräftige Unterstützung und den Zuspruch sowie Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, für Ihr Vertrauen.
Denn nur so kommen wir unserem Ziel, die führende Technologiegruppe in Deutschland zu sein, näher.
Für Ihr Vertrauen auf dem Weg dahin bedanken wir uns schon heute.
Marco Brockhaus Dr. Marcel Wilhelm

Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat der Brockhaus Technologies AG hat im Geschäftsjahr 2022 die Tätigkeit des Vorstands entsprechend den Regelungen des Aktiengesetzes und der Satzung der BKHT überwacht und beratend begleitet.

Dr. Othmar Belker Vorsitzender
Michael Schuster Stellvertretender Vorsitzender
Andreas Peiker Mitglied bis 12/2022
Martin Bestmann Mitglied
Dr. Nathalie Krebs Mitglied
Prof. Dr. Christoph Hütten Mitglied
Dr. Cornelius Liedtke Mitglied bis 06/2022

Der Aufsichtsrat der Brockhaus Technologies AG, Frankfurt am Main, ("Gesellschaft" oder "BKHT", zusammen mit ihren Tochtergesellschaften "Brockhaus Technologies" oder der "Konzern") hat im Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 die Tätigkeit des Vorstands der Gesellschaft entsprechend den Regelungen des Aktiengesetzes und der Satzung der BKHT überwacht und beratend begleitet.
Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Geschäftsentwicklung der BKHT. Besondere Schwerpunkte waren die Integration der Ende 2021 vollzogenen Akquisition der Bikeleasing-Gruppe ("Bikeleasing"), die Entwicklung der beiden Geschäftssegmente Environmental Technologies (Palas Holding GmbH und deren Tochtergesellschaften ("Palas")) und Security Technologies (IHSE AcquiCo GmbH und deren Tochtergesellschaften ("IHSE")), sowie die laufende Bewertung der Einflüsse von Beschränkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und des Ukrainekriegs auf die Geschäftstätigkeit im Inland und auf den Exportmärkten. In der zweiten Jahreshälfte entwickelten sich der erfolgreiche Verkauf der Geschäftsanteile an der Palas Holding GmbH und deren Tochtergesellschaften sowie strukturelle Verbesserungen der Finanzierungsvereinbarungen in der Gruppe zu weiteren Fokusthemen. Die Umsatz-, Ergebnis-, Bilanz- und Cashflow-Entwicklung wurde im Vergleich zum Plan und zum Vorjahr detailliert dargestellt und erläutert. Der Aufsichtsrat war in alle wesentlichen Entscheidungen, insbesondere zu Fragen der Strategie und der Planung, sowie in die Prüfung strategischer Optionen, unmittelbar eingebunden. Auf dieser Grundlage wurde in zahlreichen Sitzungen, die die Mindestanzahl der Sitzungen bei weitem übertraf, intensiv beraten.
Die Satzung der Gesellschaft sieht vor, dass der Aufsichtsrat mindestens zwei Sitzungen im Kalenderhalbjahr abhält. Im Geschäftsjahr 2022 haben eine Vielzahl von Sitzungen des Aufsichtsrats stattgefunden sowie weitere informelle mündliche und fernmündliche Besprechungen. Im laufenden Geschäftsjahr 2023 gab es mehrere (3 Stand zur Veröffentlichung im März) weitere Aufsichtsratssitzungen. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand in regelmäßigem persönlichen und telefonischen Kontakt mit den Mitgliedern des Vorstands und wurde über alle wichtigen Geschäftsvorfälle proaktiv und umfassend informiert. Bei Notwendigkeit informierte der Aufsichtsratsvorsitzende die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats zwischen den Sitzungen.
Inhalt
In den ordentlichen Aufsichtsratssitzungen informierte der Vorstand ausführlich über den Geschäftsverlauf. In der Regel folgen die ordentlichen Sitzungen einer in Teilen gleichen Tagesordnung, die die Diskussion wesentlicher wirtschaftlicher Themen und möglicher Risiken strukturiert. Regelmäßige Themen waren die aktuelle wirtschaftliche Situation der Geschäftssegmente und des Konzerns, die aktuellen Auswirkungen und zukünftigen Risiken der COVID-19-Pandemie und des Ukrainekrieges, ein regelmäßiger bewerteter Risikobericht, Chancen und Risiken der Suchprozesse von neuen Akquisitionsobjekten sowie die Entwicklungen im Bereich Investor Relations. Grundsätzliche Themen in den Sitzungen waren der Jahres- und Konzernabschluss der BKHT für das Geschäftsjahr 2022, die Quartalsabschlüsse des Geschäftsjahres 2022, der Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2022, die Vorbereitung und Auswertung der ordentlichen Hauptversammlung am 22. Juni 2022, die Kostenentwicklung der Gesellschaft und der Tochtergesellschaften, die Mitarbeiterentwicklung in der Gesellschaft, die Umsetzung des Mitarbeiteroptionsprogramms für den
Konzern sowie die Diskussion und Verabschiedung von internen Geschäftsordnungen sowie Entsprechenserklärungen. Alle Geschäftsbereiche wurden in jeder ordentlichen Sitzung operativ und strategisch diskutiert.
Fester Bestandteil der ordentlichen Aufsichtsratssitzungen war darüber hinaus eine Betrachtung der jeweils relevanten Risiken und die Begleitung des Ausbaus eines formalen internen Kontrollsystems in der Gesellschaft und den Tochtergesellschaften. Zudem wurde über den Stand der externen Revision berichtet. Der Aufsichtsrat konnte sich im Rahmen der Risikobesprechungen stets ein klares Bild machen, im Besonderen ob und welche Risiken zu einer Beeinträchtigung der Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft führen könnten. Darüber hinaus besprachen Aufsichtsrat und Vorstand regelmäßig die langfristige strategische Ausrichtung der Gesellschaft. In den Sitzungen wurden u.a. die aktuellen wirtschaftlichen Zahlen der Gesellschaft, der Tochtergesellschaften und des Konzerns einschließlich Cashflow-Entwicklungen und, soweit sinnvoll, Bilanzentwicklungen dargestellt und besprochen.
Mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2022 endete das Aufsichtsratsmandat von Herrn Dr. Cornelius Liedtke. Die Hauptversammlung wählte am 22. Juni 2022 Frau Dr. Nathalie Krebs zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft. Zum 31. Dezember 2022 legte Herr Andreas Peiker aus persönlichen Gründen sein Aufsichtsratsmandat nieder. Ein neues Mitglied des Aufsichtsrates wird vor der ordentlichen Hauptversammlung 2023 gewählt werden.
Im Geschäftsjahr 2022 führte der Aufsichtsrat 9 Sitzungen durch, die aufgrund der Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und zur Reduzierung von Infektionsrisiken anfänglich teilweise hybrid, d.h. mit Video- oder Telefonteilnahme einzelner Mitglieder, durchgeführt wurden. Nach der Hauptversammlung 2022 konnte der Aufsichtsrat i.d.R. wieder zu gemeinsamen physischen Sitzungen übergehen. An den Aufsichtsratssitzungen nahmen, soweit im Folgenden nicht anders angegeben, sämtliche jeweils amtierenden AufsichtsratsÜbersicht der Anwesenheit in Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse
| Aufsichtsrat | Prüfungsausschuss | Präsidial- und Nominierungsausschuss |
Gesamt | |
|---|---|---|---|---|
| Dr. Othmar Belker | 9 (100%) | 10 (100%) | 0 (n/a) | 19 (100%) |
| Michael Schuster | 7 (78%) | - | 0 (n/a) | 7 (78%) |
| Martin Bestmann | 9 (100%) | 10 (100%) | - | 19 (100%) |
| Dr. Christoph Hütten | 8 (89%) | 10 (100%) | - | 18 (95%) |
| Dr. Nathalie Krebs | 4 (100%) | - | - | 4 (100%) |
| Dr. Cornelius Liedtke | 2 (22%) | - | - | 2 (22%) |
| Andreas Peiker | 5 (56%) | - | 0 (n/a) | 5 (56%) |
Nach der Definition des Deutschen Corporate Governance Kodex sind sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats als unabhängig zu betrachten.
mitglieder teil. In der Sitzung am 27. April 2022 fehlte Herr Dr. Cornelius Liedtke entschuldigt, der jedoch zuvor seine schriftliche Stimmabgabe per E-Mail vom 27. April 2022 übermittelt hatte. In der Sitzung am 2. Mai 2022 fehlten Herr Dr. Liedtke und Herr Andreas Peiker entschuldigt, die beide jedoch zuvor die Jahresabschlussunterlagen gebilligt hatten. In der Sitzung vom 15. Juni 2022 fehlten Herr Dr. Liedtke und Herr Prof. Dr. Hütten, die beide zuvor ihre schriftliche Stimmabgabe per E-Mail zu den Vergütungsbeschlüssen abgegeben hatten. In der Sitzung vom 6. Oktober 2022 fehlte Herr Andreas Peiker entschuldigt. In den Sitzungen am 22. und 30. November 2022 fehlten Herr Michael Schuster und Herr Andreas Peiker entschuldigt.
Im Geschäftsjahr 2023 fanden bislang drei Sitzungen des Aufsichtsrats statt. An den Aufsichtsratssitzungen nahmen, mit Ausnahme der Sitzung am 29. März 2023, sämtliche amtierenden Aufsichtsratsmitglieder teil. Am 29. März 2023 fehlte Dr. Nathalie Krebs entschuldigt.
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 16. Juni 2021 einen Präsidial- und Nominierungsausschuss sowie einen Prüfungsausschuss gebildet. Der Prüfungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2022 regelmäßig. Der Präsidial- und Nominierungsausschuss hat im Geschäftsjahr 2022 nicht getagt, da die Vergütungsthemen im Gesamtaufsichtsrat besprochen wurden.
Die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, wie beispielsweise zu Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen und zu neuen Technologien, nehmen die Mitglieder des Aufsichtsrats eigenverantwortlich wahr und werden auf Wunsch von der Gesellschaft unterstützt.
In den Sitzungen des Geschäftsjahres 2022 hat sich der Aufsichtsrat mit folgenden Themen befasst:
Der Aufsichtsrat diskutierte das vorgelegte Budget für das Geschäftsjahr 2022 und stimmte dem vorläufigen Budget zu. Aufgrund des späten Closings der Bikeleasing-Transaktion im Dezember 2021 war eine frühere Erstellung des vollständigen Budgets nicht möglich. Zugleich werden sich die Budgetwerte durch den Jahresabschluss der Bikeleasing-Service verändern. Der Aufsichtsrat diskutierte die Rahmenbedingungen des erfolgreichen Closings. Angesicht der anhaltenden Corona-Situation beschloss er nach eingehender Abwägung auch für 2022 die ordentliche Hauptversammlung als sogenannte virtuelle Hauptversammlung zu organisieren und abzuhalten.
Die Aufsichtsratssitzung hatte einen Schwerpunkt auf der wirtschaftlichen Entwicklung der drei Geschäftssegmente. Der Aufsichtsrat besprach strategische Möglichkeiten einer Weiterentwicklung der jeweiligen Geschäftsmodelle, auch unter Berücksichtigung der schrittweisen Rücknahme der Corona-Einschränkungen sowie des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. In der Sitzung wurde zudem die Organisation der ordentlichen, virtuellen Hauptversammlung 2022 sowie der Prozess der laufenden Jahresabschlussprüfung, insbesondere mit Blick auf die Entwicklung der IFRS-Überleitung für Bikeleasing, besprochen. Weiterhin wurde der Vorschlag für ein neues Mitglied des Aufsichtsrates für die kommende Hauptversammlung erörtert. Der Aufsichtsrat beschloss, vor dem Hintergrund der Mitte 2022 auslaufenden Vorstandsbestellungen, gestaffelte neue Bestellzeiten bei den Vorständen (CEO 5 Jahre, COO 4 Jahre).
Fokus der Sitzung war die Erörterung der Rechnungslegungsunterlagen 2021 sowie der Stand und die verbleibende Zeitschiene der Jahresabschlussprüfung 2021. Hierzu berichteten auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses und der Abschlussprüfer. Ferner wurde die Agenda für die ordentliche Hauptversammlung 2022 diskutiert. Der Aufsichtsrat erörterte und beschloss die Vergütung
des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021 und diskutierte den Entwurf des Vergütungsberichts 2021. Ebenso war die Ausgestaltung und Umsetzung neuer Vorstandsverträge in 2022 unter Berücksichtigung des von der Hauptversammlung am 16. Juni 2021 verabschiedeten Vergütungssystems für den Vorstand Gegenstand der Sitzung.
Der Aufsichtsrat erörterte und billigte die Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung der Gesellschaft und verabschiedete den Bericht des Aufsichtsrats und beschloss die Erklärung zur Unternehmensführung.
Der Abschlussprüfer berichtete über den Prüfungsverlauf, die Prüfungsschwerpunkte und die Prüfungsergebnisse betreffend den Jahresabschluss 2021 der AG nach HGB, den Konzernabschluss nach IFRS sowie den zusammengefassten Lagebericht nach HGB für das Geschäftsjahr 2021. Sowohl zum Jahresabschluss als auch zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht hat der Abschlussprüfer uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt. Nach eingehender eigener Prüfung der Rechnungslegungsunterlagen sowie der Berichte des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
Der Aufsichtsrat beschloss die Zielgesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2022 der Vorstandsmitglieder Marco Brockhaus und Dr. Marcel Wilhelm. Der Aufsichtsrat stimmte den neuen Vorstandsverträgen mit Gültigkeit ab dem 1. August 2022 der Vorstandsmitglieder Marco Brockhaus und Dr. Marcel Wilhelm zu, die auf der Vergütungsstruktur für den Vorstand beruhen, die die ordentliche Hauptversammlung 2021 beschlossen hatte.
Im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung stellte sich Frau Dr. Nathalie Krebs als neugewähltes Mitglied des Aufsichtsrates vor. Der Aufsichtsrat diskutierte die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit und den Bedarf für Schulungen der Aufsichtsratsmitglieder. Vorstand und Aufsichtsrat analysierten Verbesserungspotentiale auf Basis des Feedbacks und der Abstimmungsergebnisse der ordentlichen Hauptversammlung 2022. Breiten Raum nahm eine detaillierte Diskussion strategischer Optionen zur Weiterentwicklung, der Gruppe ein. Trotz einer anhaltenden hervorragend guten operativen Performance der Gruppe und einer zielgerichteten strategischen Weiterentwicklung spiegelt die Bewertung der Aktie an der Börse den Erfolg nicht wider. Gemeinsam wurde eine weitere Intensivierung der Investor Relations und Pressearbeit initiiert.
Inhalt
Der Vorstand stellte den Stand der Integration der in 2021 erworbenen kvm-tec in die IHSE dar. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung und speziell der sehr starken Cashflow-Entwicklung der Bikeleasing-Service, besprachen Vorstand und Aufsichtsrat Möglichkeiten zur Optimierung der internen Finanzierungsstrukturen. Vorstand und Aufsichtsrat diskutierten den aktuellen Risikozwischenbericht sowie die risikopolitischen Grundsätze der Gesellschaft im Detail.
Der Vorstand informierte über die anstehenden Prozessschritte bis zu einer erfolgreichen Umsetzung des Verkaufs der Palas. Nach Darstellung der verhandelten kommerziellen und rechtlichen Detailpunkte nahm der Aufsichtsrat den Verkauf der Geschäftsanteile an der Palas zustimmend zur Kenntnis. Der Vorstand informierte über die bilanziellen Auswirkungen eines Verkaufs. Vorstand und Aufsichtsrat diskutierten die sich für die Gruppe daraus eröffnenden positiven strategischen Entwicklungsmöglichkeiten.
Vorstand und Aufsichtsrat erörterten strategische Anpassungen, u.a. eine verstärkte Ausrichtung von M&A-Prozessen auf Recurring Revenue Geschäftsmodelle. Der Aufsichtsrat erörterte die Auswahlkriterien und das Kompetenzprofil eines neuen Aufsichtsratsmitglieds und führte gemeinsam ein Gespräch mit einem potentiellen Kandidaten.
Der Aufsichtsrat wählte einstimmig Frau Dr. Nathalie Krebs anstelle des aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Mitglieds Andreas Peiker zum Mitglied im Präsidialund Nominierungsausschuss.
Der Aufsichtsrat besprach verschiedene Themen der Aufsichtsratsarbeit, die im Zusammenhang mit der aktualisierten und vom Aufsichtsrat Ende Januar 2023 einstimmig verabschiedeten Entsprechungserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex stehen. Der Aufsichtsrat überprüfte die bestehende Erklärung zur Unternehmensführung. Er diskutierte das Kompetenzprofil des Aufsichtsrates. Der Aufsichtsrat nahm den aktuellen Risikobericht zustimmend zur Kenntnis. Weitere Schwerpunkte der Sitzung waren die Überprüfung der Wirksamkeit von IKS und RMS sowie der aktuelle Stand der Erstellung des Jahres- und des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichtes des Geschäftsjahres 2022 und dessen Prüfung seitens der Wirtschaftsprüfer von KPMG. Der Aufsichtsrat legte die variable Vergütungskomponente des Vorstands für das Geschäftsjahr 2023 fest.
Zusätzlich wurde die Selbstevaluierung zur Wirksamkeit der Erfüllung der Aufgaben des Aufsichtsrats und dessen Ausschüsse thematisiert.
Das Budget für das Geschäftsjahr 2023 wurde besprochen und der Aufsichtsrat nahm nach Diskussion der Annahmen und einem Austausch über die Planungsrisiken den vorgelegten Budgetentwurf für 2023 zustimmend zur Kenntnis.
Der Aufsichtsrat erörterte und billigte die Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung der Gesellschaft und verabschiedete den Bericht des Aufsichtsrats.
Der Abschlussprüfer berichtete über den Prüfungsverlauf, die Prüfungsschwerpunkte und die Prüfungsergebnisse betreffend den Jahresabschluss 2022 der AG nach HGB, den Konzernabschluss nach IFRS sowie den zusammengefassten Lagebericht nach HGB für das Geschäftsjahr 2022. Sowohl zum Jahresabschluss als auch zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht hat der Abschlussprüfer uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt. Nach eingehender eigener Prüfung der Rechnungslegungsunterlagen sowie der Berichte des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht gebilligt und der Verwendung des Jahresergebnisses 2022 zugestimmt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat diskutierte die Zielstellung für die kurzfristigen Boni der Vorstandsmitglieder und finalisierte diese für das Jahr 2023. Vorstand und Aufsichtsrat führten ihre Diskussion zu den strategischen Optionen zur Wertentwicklung aus Sicht der Aktionäre der Gesellschaft fort.
Der im Juni 2021 neu eingerichtete Prüfungsausschuss kam im Geschäftsjahr 2022 zu insgesamt 10 Sitzungen (8 virtuell / 2 hybrid) zusammen, wobei die Sitzungen teilweise hybrid oder virtuell abgehalten wurden. Alle Ausschussmitglieder nahmen an allen Sitzungen teil.
Im September 2021 verabschiedete der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung für den Prüfungsausschuss. In dieser wurden dem Ausschuss als Aufgaben die Befassung mit der Rechnungslegung und dem Rechnungslegungsprozess, der Abschlussprüfung und dem Abschlussprüfer, der Überwachung des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, des internen Revisionssystems, des Compliance-Managements und den Geschäften mit nahestehenden Personen übertragen.
An den meisten Ausschusssitzungen im Geschäftsjahr 2022 nahmen neben den Ausschussmitgliedern als Gäste ein Vorstandsmitglied und die für die Konzernrechnungslegung zuständige Führungskraft sowie Vertreter des Abschlussprüfers teil.
In den Sitzungen des Prüfungsausschusses wurden vor allem folgende Themen behandelt:
Inhalt
Zusätzlich beriet der Ausschussvorsitzende verschiedene Aspekte der oben aufgelisteten Punkte sowie wesentliche Einzelthemen im Aufgabenbereich des Prüfungsausschusses in zahlreichen Gesprächen, sowohl mit Mitgliedern des Vorstands und der für die Konzernrechnungslegung zuständigen Führungskraft, als auch mit Vertretern des Abschlussprüfers. Über diese Gespräche informierte der Ausschussvorsitzende die anderen Ausschussmitglieder in der jeweils folgenden Sitzung. Über die Aktivitäten des Prüfungsausschusses berichtete der Ausschussvorsitzende auch regelmäßig in den Aufsichtsratssitzungen.
Die Arbeit des Präsidial- und Nominierungsausschusses
Der ebenfalls im Juni 2021 eingerichtete Präsidial- und Nominierungsausschuss kam im Anschluss an eine ordentliche Aufsichtsratssitzung im Geschäftsjahr 2022 zu keiner Sitzung zusammen.
Die Hauptversammlung der Gesellschaft hatte am 22. Juni 2022 die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ("KPMG") auf Vorschlag des Aufsichtsrats zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer gewählt. KPMG ist seit Gründung der Gesellschaft im Jahr 2017 Abschlussprüfer der BKHT bzw. seit dem ersten Unternehmenskauf Ende 2018 auch Konzernabschlussprüfer. KPMG hatte, bevor der Aufsichtsrat sie der Hauptversammlung als Abschlussprüfer vorschlug, gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden bestätigt, dass keine Umstände bestehen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen oder Zweifel an ihrer Unabhängigkeit begründen könnten. Den Prüfungsauftrag für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichtes hat der Aufsichtsrat nach der Hauptversammlung erteilt.
KPMG hat die Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung der BKHT zum 31. Dezember 2022 geprüft und am 28. März 2023 mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Dabei bestand die geprüfte Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung aus dem nach den Vorschriften des HGB aufgestellten Jahresabschluss, dem nach IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellten Konzernabschluss und dem zusammengefassten Lagebericht nach HGB der BKHT für das Geschäftsjahr 2022. Zusätzlich hat KPMG gemäß § 317 Absatz 3a HGB geprüft und bestätigt, dass die Wiedergaben des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts, die in den auf einem elektronischen Datenträger übergebenen und im geschützten Mandantenportal für den Emittenten abrufbaren Dateien enthalten sind und für Zwecke der Offenlegung erstellt wurden, in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Absatz 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") entsprechen.
Der Aufsichtsrat hatte mit KPMG auch vereinbart, dass diese ihn informiert und im Prüfungsbericht vermerkt,
wenn bei der Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen festgestellt werden, die eine Unrichtigkeit der vom Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ergeben.
In die Vorbereitung der Prüfungsmaßnahmen sowie die Begleitung von Prüfer und kaufmännischer Funktionen in der Gruppe war der Prüfungsausschuss und vor allem der Vorsitzende des Prüfungsausschusses stets eng eingebunden.
Im Vorfeld zur Bilanzsitzung am 29. März 2023 erhielt der Aufsichtsrat Entwürfe der Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung und die entsprechenden Entwürfe der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. In den Sitzungen des Prüfungsausschusses am 17. und 29. März 2023 und in der Sitzung des Aufsichtsrats am 29. März 2023 haben der Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat über die Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung beraten. In diesen Sitzungen berichtete der Vorstand und die für die Konzernrechnungslegung zuständige Führungskraft über die Erstellung der Unterlagen und der Abschlussprüfer über den aktuellen Stand der Prüfung insgesamt, über die einzelnen Prüfungsschwerpunkte (Key Audit Matters) sowie die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung. Anschließend erörterten der Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat in ihren jeweiligen Sitzungen die Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung sowie die Prüfungsergebnisse und -berichte mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer. Alle Fragen des Prüfungsausschusses und Aufsichtsrats wurden beantwortet. Weiterhin erläuterte der Abschlussprüfer, dass keine Umstände vorliegen, die Anlass zur Besorgnis über seine Befangenheit gäben, und er informierte den Aufsichtsrat über zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbrachte Leistungen. In der Sitzung des Aufsichtsrats berichtete der Prüfungsausschuss auch über seine eigene Prüfung der Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung, seine Diskussionen mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer sowie seine Überwachung des Rechnungslegungsprozesses.
Sowohl der Prüfungsausschuss als auch der Aufsichtsrat konnten sich davon überzeugen, dass die Prüfung durch KPMG ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat gelangten insbesondere zu der Überzeugung, dass die Prüfungsberichte wie auch die Prüfung selbst den gesetzlichen Anforderungen entsprachen. Sie stimmten daher den Ergebnissen der Abschlussprüfung zu und der Aufsichtsrat stellte fest, dass nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Prüfungsausschuss und seiner eigenen Prüfung keine Einwendungen zu erheben sind. Daher billigte der Aufsichtsrat die Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung. Der Jahresabschluss ist somit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt.
Inhalt
Der Bilanzverlust, bestehend aus dem Verlustvortrag des Vorjahres und dem Jahresergebnis des Geschäftsjahres 2022, wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Brockhaus Technologies AG sowie ihrer Tochtergesellschaften für ihren großen persönlichen Einsatz sowie unseren Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen in diesem Geschäftsjahr, das trotz erneuten großen externen Herausforderungen operativ hervorragende Ergebnisse ausweisen kann.
Frankfurt am Main, im März 2023

Strategie
We know Germany. We know Mittelstand. We know Technology. We acquire Champions.
"Das Ziel von Brockhaus Technologies ist der Aufbau einer führenden und diversifizierten Technologie-Gruppe, die sowohl organisch als auch durch den Erwerb weiterer Unternehmen nachhaltig und profitabel wächst."
Marco Brockhaus Gründer, CEO

definierte Strategie. Wir akquirieren mehrheitlich margen- und wachstumsstarke Technologie- und Innovations-Champions mit B2B-Geschäftsmodellen aus dem Mittelstand und bauen eine der führenden langfristig orientierten Technologiegruppen in Deutschland auf. Wir unterstützen unsere Töchter aktiv und strategisch, um sie noch erfolgreicher zu machen und somit auf die nächste Wachstumsstufe zu bringen. Dabei setzen wir auf unsere mehr als 20-jährige Erfahrung. Wir bieten ihnen unsere Expertise und unser Netzwerk, um über Branchen und Landesgrenzen hinweg langfristiges profitables Wachstum zu erzielen. Den Wert unserer Gruppe maximieren wir nachhaltig durch die Performancesteigerung unserer Tochterunternehmen, die Identifikation und Auswahl weiterer hoch attraktiver Investitionsmöglichkeiten sowie die flexible Haltedauer der Investitionen.
Als börsennotierte Technologiegruppe bieten wir bei Brockhaus Technologies Kapitalmarktinvestoren den Zugang zu nicht börsennotierten deutschsprachigen Technologie-Champions sowie Wertsteigerungsmaßnahmen und Transaktionsstrukturen die sonst Eigentümer(-familien) oder Private Equity-Fonds vorbehalten sind. Damit können sie an der hohen Wertschöpfung des Kerns der Volkswirtschaft teilhaben – dem Mittelstand. Für Unternehmer sind wir dabei der sichere Hafen für ihr Lebenswerk und für Investoren sind wir das Gateway in den deutschen Technologiemittelstand.
Durch den starken Free Cashflow der Tochtergesellschaften können weitere Zukäufe aus der bestehenden Liquidität sowie aus der Finanzierungskapazität der Gruppe getätigt werden. Auf diesem Wege entsteht eine sich selbstfinanzierende Technologiegruppe. Bei Bedarf sind jedoch auch weitere Finanzierungsmaßnahmen in
Form von frischem Eigen- und Fremdkapital möglich, um die Expansion der Technologiegruppe zu finanzieren.
Bei der Auswahl von neuen potenziellen Unternehmensakquisitionen verfolgen wir unverändert einen sehr selektiven Ansatz, indem wir uns auf Technologie- und Innovations-Champions fokussieren, die Preise setzen können und dadurch hohe Margen in einem attraktiv wachsenden Markt erzielen. Typischerweise sind dies Unternehmen mit einer EBITDA-Marge von mindestens 30% bei einem zweistelligen Umsatzwachstum und Geschäftsmodellen mit geringer Kapitalintensität. Im Fokus stehen hierbei Technologie-Champions, die ein EBITDA zwischen € 3 Mio. und € 30 Mio. aufweisen und einen Unternehmenswert zwischen € 30 Mio. - € 300 Mio. haben. Am unteren sowie am oberen Ende haben wir hier stets Flexibilität, wenn sich eine überzeugende Opportunität ergibt.
Bei der Erarbeitung attraktiver Akquisitionsziele und dem Zugang zu Unternehmen konzentriert sich Brockhaus Technologies darauf proprietäre Transaktionssituationen aus dem bestehenden Netzwerk zu generieren sowie auf die strukturierte Identifikation und Ansprache attraktiver Champions. Die Tochtergesellschaften werden bei der Identifikation und Evaluierung möglicher Add-ons unterstützt. Neben proprietären Transaktionssituationen nimmt Brockhaus Technologies ebenfalls an kompetitiven Bieterprozessen von M&A-Beratern teil, jedoch sehr selektiv und mit Augenmaß hinsichtlich des Kosten-Nutzen-Verhältnisses.
Für die Zukunft planen wir den Erwerb von weiteren Technologieführern (idealtypisch und abhängig vom Umfeld ein bis zwei pro Jahr) sowie von weiteren strategischen Addons, wenn diese den selektiven Auswahlkriterien entsprechen. Wir stehen nicht unter Anlagedruck und weichen nicht von unseren Kriterien und Methoden ab.

Nach dem Erwerb unterstützt Brockhaus Technologies das Management seiner Tochterunternehmen aktiv und strategisch bei der Weiterentwicklung des Geschäfts. Typischerweise wird nach Abschluss einer Transaktion hierfür ein Beirat, bestehend aus Branchenexperten aus dem BKHT-Netzwerk, eingerichtet. Die Schließung von Standorten, das Auflösen von Abteilungen oder auch das Abschaffen von bestehenden Markennamen gehört nicht zu unserer Wertsteigerungsstrategie.
Wir verstehen uns als unternehmerischer Partner, der nach einem Erwerb bei der Konzeption und Umsetzung einer gezielten Wachstumsstrategie in neue Märkte oder neue Anwendungsbereiche strategisch und lang fristig unterstützt. Ebenso hat das BKHT-Team in der Vergangenheit erfolgreich bei strategischen Akquisitio nen (Add-ons), dem Aufsetzen neuer Marketing- und Vertriebsstrategien, der Evaluierung und Umsetzung strategischer Produkterweiterungen oder auch bei Inter nationalisierungsvorhaben innerhalb Europas sowie nach Asien und in die USA, unterstützt.
"Die Strategie von Brockhaus Technologies ist in Deutschland einzigartig. Mit unserem Ansatz fo kussieren wir uns auf ökonomisch schlagkräftige Beteiligungen und öffnen Investoren ein neues Anlageuniversum. "

Marco Brockhaus Gründer, CEO



Management
"Gemeinsam ziehen wir an einem Strang, um erstklassige Investitionsmöglichkeiten zu finden und unsere Töchter auf die nächste Stufe zu heben. Um damit Wert für unsere Aktionäre zu schaffen."
Marco Brockhaus Chief Executive Officer

Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die Geschäftsführung, entscheiden über Grundsatzfragen der Unternehmensstrategie sowie Geschäftspolitik und setzen diese um.

Marco Brockhaus ist seit über zwei Jahrzehnten erfolgreich als Investor tätig. Er ist CEO der Brockhaus Technologies AG, die er 2017 zusammen mit weiteren Team-Mitgliedern gegründet hat und welche die Tradition der Brockhaus Private Equity in deutsche Technologie-Champions zu investieren in einer neuen Struktur fortführt.
Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Beteiligungsgeschäft hat er mit der Brockhaus Private Equity GmbH drei Generationen von Fonds mit einem Kapital von rund 300 Mio. Euro erfolgreich verwaltet beziehungsweise beraten. Er war in einer Vielzahl von Aufsichtsrats- und Beiratspositionen in verschiedenen Industrien aktiv. Darüber hinaus verantwortete er als Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) von 2011 bis 2015 den Fachbereich Mittelstand. Zuvor war er von 1997 bis 2000 Manager bei 3i. Seine berufliche Laufbahn begann er 1995 im Corporate Finance von Rothschild.
Marco Brockhaus schloss 1994 sein Studium der Betriebswirtschaftslehre als Diplom-Kaufmann an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ab.

Inhalt
Dr. Marcel Wilhelm verantwortet bei der Brockhaus Technologies AG alle rechtlichen und administrativen Belange. Seit 2006 wirkte er bei der Brockhaus Private Equity GmbH mit, seit 2012 als Geschäftsführer.
Als Rechtsanwalt mit Spezialisierung auf Unternehmens- und Steuerrecht leitete er zuvor das Team für internationale Kunden bei Rödl & Partner Deutschland.
Der Absolvent der Universität Passau ist seit 2001 Mitglied der Münchner Rechtsanwaltskammer. Im Jahr 2006 erhielt er seinen Doktortitel in Medienrecht und -politik.
Das Executive Committee unterstützt den Vorstand der Brockhaus Technologies AG bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie in den wichtigsten Feldern des Unternehmens.

Harald Henning verantwortet das Berichtswesen der Brockhaus Technologies AG sowie deren Beteiligungen und ist seit 2021 Mitglied des Executive Committees.
Zu seinen früheren Stationen gehören Tätigkeiten als M&A-Berater bei Lincoln International und der IKB Deutsche Industriebank sowie als Audit Associate bei Ernst & Young.
Im Jahr 2009 graduierte er als Bachelor of Science in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim und der Leeds University Business School.

Seit 2021 leitet Paul Göhring den Bereich Acquisitions der Brockhaus Technologies AG als Mitglied des Executive Committees. Zudem verantwortet er Investor Relations und alle Aktivitäten rund um den Kapitalmarkt. Er gehört der Brockhaus Technologies AG seit 2018 an.
Zuvor arbeitete er bei der Berenberg Bank auf dem Gebiet Corporate Finance / Equity Capital Markets. Dort begleitete er Unternehmen bei Eigenkapitalmaßnahmen am Kapitalmarkt – insbesondere bei Börsengängen, Kapitalerhöhungen und Umplatzierungen.
Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre schloss Paul Göhring 2015 an der Frankfurt School of Finance & Management ab.

Inhalt
Yannick Moyles-Johnson ist Head of Operations und seit Anfang 2023 Mitglied des Executive Committees der Brockhaus Technologies AG.
Bevor er im Sommer 2022 zu Brockhaus Technologies kam, war er knapp zwei Jahre Geschäftsführer der VIA Optronics GmbH. Zuvor war er acht Jahre lang in verschiedenen Funktionen bei der Brose Gruppe tätig.
Yannick Moyles-Johnson besitzt einen Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre von der Universität Gießen, sowie einen Master in Management, Leadership & Strategy der Michigan State University.


Performance 2022


Umsatzerlöse bereinigtes Ergebnis je Aktie
Die Umsatzerlöse (vor PPA) stiegen um +38,1% auf € 145,3 Mio. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steu ern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) legte um +22,5% auf € 50,0 Mio zu. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 34,4%. Der Free Cashflow vor Steuern stieg im Geschäftsjahr 2022 stark von € 10,6 Mio. auf € 39,8 Mio. an. Das bereinigte Ergebnis je Aktie verbesserte sich von € 0,41 auf € 0,73 ebenfalls deutlich.
Sowohl die Jahresprognose 2022 für die Umsatzerlöse als auch für das bereinigte EBITDA konnten signifikant über troffen werden, obwohl diese gegenüber dem ersten Jah resausblick im März 2023 im Zuge der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen im November 2022 aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung auf einen Umsatz von € 130 Mio. bis € 135 Mio. und ein bereinigtes EBITDA von € 45,5 Mio. bis € 47,3 Mio. – unter Berücksichtigung der Entkonsolidierung der im November 2022 veräußerten Palas bereits spürbar angehoben worden war.

Damit hat Brockhaus Technologies seine Jahresprognose für 2022 deutlich übertroffen.


Starke Entwicklung der Tochterunternehmen Die starke Entwicklung der Gruppe ist Beleg für die erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensstrategie und fußt auf der positiven operativen Entwicklung der beiden Tochterunternehmen.
Bikeleasing ist im Geschäftsjahr 2022 weiter stark und hoch profitabel gewachsen. Das Unternehmen betreibt eine digitale Plattform für die Vermittlung, Finanzierung und Verwaltung von Mitarbeiter-Benefits. Zum 31. Dezember 2022 zählte Bikeleasing mehr als 45 Tsd. angeschlossene Unternehmenskunden mit insgesamt ca. 2,5 Mio. dahinterstehenden Arbeitnehmern. Der Umsatz der Beteiligung stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp 50% auf € 109,2 Mio.
IHSE und kvm-tec entwickeln, produzieren und vertreiben KVM-Technologie (Keyboard, Video und Mouse) für die hochsichere, latenzreduzierte und verlustfreie Datenübertragung von oftmals hohen Datenmengen in "mission-critical" Anwendungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Kundennachfrage wieder stark angezogen, nachdem coronabedingte Reise- und Kontaktbeschränkungen insbesondere in den westlichen Industrieländern teilweise und später nahezu gänzlich aufgehoben wurden. Die Umsatzerlöse stiegen in diesem Zuge um 10,4% auf € 36,1 Mio.
Am 24. November 2022 verkaufte Brockhaus Technologies das Tochterunternehmen Palas an den schwedischen Technologie- und Industriekonzern Indutrade. Palas ist somit nicht länger Teil von Brockhaus Technologies. Bis zum Verkauf von Palas ist das Unternehmen stark und profitabel gewachsen.
In den insgesamt vier Jahren unter dem Dach von Brockhaus Technologies hat Palas eine beeindruckende Entwicklung absolviert und Umsatz, EBITDA und EBIT jeweils verdoppelt. Zusammen mit Brockhaus Technologies hat Palas seine Internationalisierung erfolgreich in Angriff genommen und Niederlassungen in Hongkong und Shanghai gegründet.
24,8%
Inhalt
€ 36,1 Mio.
75,2%
Betrieb einer digitalen B2B-Finanzplattform für die Vermittlung, Finanzierung und Verwaltung von Mitarbeiter-Benefits über den Arbeitgeber, bestehend aus Bikeleasing
Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von KVM-Technologie (Keyboard, Video und Mouse) für die hochsichere, latenzreduzierte und verlustfreie Datenübertragung in "missioncritical" Anwendungen, bestehend aus IHSE und kvm-tec
Für die globalen Aktienmärkte bot das Jahr 2022 herausfordernde Umstände. Insbesondere in Deutschland wurde die wirtschaftliche Erholung vom Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, von Lieferengpässen, einer Energiekrise, Inflation und einem steigenden Zinsniveau ausgebremst. Entsprechend verzeichneten die wichtigsten Leitbörsen weltweit zum Teil deutliche Kursrückgänge. Diesem Trend – der in besonderem Maße Small-Cap-Unternehmen betraf – konnte sich die Brockhaus Technologies Aktie nicht entziehen, wenngleich sich das Geschäft der Gruppe hervorragend entwickelt und eine sehr hohe Resilienz gegenüber unterschiedlichen Krisenfaktoren bewiesen hat.
"Mit dem Verkauf von Palas haben wir zum ersten Mal in unserer Unternehmensgeschichte ein Tochterunternehmen verkauft und damit substanziellen Wert für unsere Aktionäre geschaffen. Unsere Strategie ist erfolgreich und daran halten wir konsequent fest."

Paul Göhring Acquisitions
| Eröffnungskurs am 03.01.2022 | € 23,00 |
|---|---|
| Höchster Kurs 2022 | € 25,50 |
| Niedrigster Kurs 2022 | € 13,80 |
| Schlusskurs 2022 am 30.12.2022 | € 22,40 |
| Aktientyp | Namensaktien |
|---|---|
| Grundkapital | € 10.947.637 |
| Aktien (31.12.2022) | 10.947.637 |
| ISIN | DE000A2GSU42 |
| WKN | A2GSU4 |
| Börse | Frankfurter Wertpapierbörse |
| Segment | Prime Standard |
Inhalt
Aktionärsstruktur Brockhaus Technologies AG*

* Gesamtstimmrechtsanteile über direkte und indirekte Beteiligungen Stand 31. Dezember 2022

Unsere Champions

01 Bikeleasing S. 32 → 02 IHSE S. 36 → 03 Palas S. 40 →
Die digitale B2B-Finanzplattform ermöglicht die hochautomatisierte Vermittlung, Finanzierung und Verwaltung von Mitarbeiter-Benefits über den Arbeitgeber. Mehr als 45 Tsd. Unternehmenskunden mit insgesamt über 2,5 Mio. dahinterstehenden Arbeitnehmern sind bereits heute an die Plattform angeschlossen.
UMSATZ MITARBEITER
€ 109,2 Mio. 200
HAUPTSITZ Vellmar, Deutschland
NIEDERLASSUNGEN Uslar, Berlin, Freiburg, Innsbruck

Bikeleasing betreibt eine digitale und hochautomatisierte B2B-Finanzplattform für die Vermittlung und Verwaltung von Mitarbeiter-Benefits. Die Plattform ist derzeit fokussiert auf Dienstfahrräder und verbindet Unternehmen, Mitarbeiter, Einzelhändler, Versicherer und Finanzierungsanbieter auf einer eigens entwickelten Plattform sowie einer App für mobile Endgeräte.
Mit Bikeleasing können Arbeitgeber ihren Mitarbeitern per Überlassungsvertrag Benefits und deren Finanzierung zur Verfügung stellen. Dabei wird ein Teil des Bruttogehalts in einen Sachlohn umgewandelt (sog. "Lohnumwandlung"). Die Leasingrate reduziert den Bruttolohn der Arbeitnehmer, dadurch reduzieren sie aber gleichermaßen die Steuern und Sozialabgaben, wodurch signifikante Ersparnisse gegenüber einem Barkauf entstehen. Zudem können Mitarbeiter aus einem umfangreichen Angebot von Versicherungen gegen Schäden oder Verschleiß auswählen. Aufgrund der Ersparnisse, resultierend aus der Gehaltsumwandlung, werden über Bikeleasing vorranging hochpreisige Fahrräder angeschafft, insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, E-Bikes. Für Einzelhändler, Versicherer und Finanzierungsanbieter schafft Bikeleasing zusätzliche Nachfrage und nimmt damit eine wachsende Bedeutung in deren Vertriebsstrategie wahr.
Vermittlung und Management der Verträge laufen über die Bikeleasing-Plattform: Angefangen beim Onboarding des Arbeitgebers über die Bestellung des Fahrrads durch Mitarbeitende beim Fahrradhändler bis zum Kauf oder der Rückgabe des Fahrrads durch den Mitarbeiter bei Leasingende – Bikeleasing schafft eine komfortable Endto-End-Lösung. Auch die Bearbeitung von Schäden wird zwischen allen Beteiligten über die Plattform abgewickelt. Seit Gründung verzeichnet Bikeleasing ein starkes und hochprofitables Wachstum und konnte aufgrund ihrer
Innovationsführerschaft stetig ihren Marktanteil ausweiten. Zum 31. Dezember 2022 waren mehr als 45 Tsd. Unternehmenskunden mit insgesamt mehr als 2,5 Mio. dahinterstehenden Arbeitnehmern angeschlossen. Die Bikeleasing-Angebote werden vor allem im Kernmarkt Deutschland aber auch in zunehmendem Umfang in Österreich nachgefragt. Im Jahr 2022 wurden bereits mehr als 118.000 Bikeleasing-Dienstfahrräder vermittelt. Ca. 70% der Dienstfahrräder werden über gruppeninterne Leasinggesellschaften finanziert, die verbleibenden ca. 30% über externe Leasinganbieter. Bikeleasing verdient dabei an jedem vermittelten Leasingobjekt. Bezahlt werden u.a. Provisionen für Finanzierung und Versicherung.
Das aktuelle Angebot der Bikeleasing-Plattform fokussiert sich auf Fahrräder und profitiert von dem Trend zu mehr Outdooraktivitäten, einem gesteigerten Umweltbewusstsein und politischer sowie gewerkschaftlicher Unterstützung in Bezug auf grüne Mobilität. Menschen aller Altersklassen entscheiden sich immer öfter für das Fahrrad als Sportgerät, für die Entspannung oder als Verkehrsmittel. Insbesondere E-Bikes ermöglichen die Überwindung größerer Distanzen. Viele Städte verbessern ihre Infrastruktur für Fahrräder – in Deutschland wie in Europa. Fahrräder werden zu einem Verkehrsträger, der immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Die etablierte Plattform ist agnostisch hinsichtlich der Art des vermittelten Mitarbeiter-Benefits und bietet bisher unerschlossenes Potenzial durch die Anbindung weiterer Produktgruppen zur Mitarbeiter-Incentivierung. Das Fahrrad-Angebot kann zukünftig durch weitere Benefits wie etwa das Leasing von Smartphones, Tablets oder Computern für Mitarbeitende ergänzt werden. Diese neuen potenziellen Produktgruppen könnten mit geringem Aufwand über die Bikeleasing-Plattform abgewickelt werden.

Inhalt
"Wir blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben außerordentliches geleistet und gemeinsam mit Brockhaus Technologies konnten wir unsere hohen Erwartungen sogar noch übertreffen. Wir sind dankbar für die Unterstützung und die wertschätzende Zusammenarbeit und freuen uns, gemeinsam die Gruppe weiterzuentwickeln."

Bastian Krause Geschäftsführer Bikeleasing


Anbindung an hochattraktive Fahrradhersteller mit Direktversand (D2C) und Bikeleasing als Zahlungsund Finanzierungsoption
Neben dem Fahrradbezug über den lokalen Händler können Mitarbeiter nun ebenfalls direkt bei ausgewählten hochattraktiven Fahrradherstellern den Kauf über das Internet und dahinterliegend Bikeleasing abwickeln. Mit dem Direktversand vom Hersteller erschließt sich das Unternehmen zusätzlich neue Zielgruppen.

Händler sind ein wichtiger Bestandteil der Bikeleasing-Plattform. Sie stellen die flächendeckende Verfügbarkeit von Fahrrädern sicher. Daher arbeitet Bikeleasing gemeinschaftlich mit ihnen zusammen. Traditionell begegnet das Unternehmen seinen Handelspartnern auf Augenhöhe. Dies kommt in vielen Aspekten zum Ausdruck – unter anderem darin, dass Händler bei Transaktionen keine Provisionen bezahlen müssen. Inzwischen sind mehr als 6.000 Händler im deutschsprachigen Raum auf der Bikeleasing-Plattform aktiv. Im Handel besteht weiteres Wachstumspotenzial. Um dieses zu heben, baut Bikeleasing seine Betreuung der Händler weiter aus, bietet spezielle Schulungen an und hat dafür im vergangenen Jahr ein neues Team aufgesetzt.

Inhalt
Im Jahr 2022 hat Bikeleasing im Zuge der Unternehmensexpansion ihren Firmensitz in Uslar weiter ausgebaut und um einen Neubau ergänzt, der durch nachhaltige Bauweise überzeugt. Hochwärmedämmung, sparsame Infrarotheizung und eine Solaranlage ermöglichen einen fast autonomen Betrieb. Gebaut wurde vor allem mit Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen. Tragende Innenwände gibt es nicht, dadurch können die Räume flexibel an alle erdenklichen Nutzungswünsche angepasst werden.
IHSE ist ein weltweit führender Technologieanbieter für flexible und hochsichere Keyboard, Video, Mouse (KVM-)Lösungen zum Verlängern und Umschalten von Computersignalen gemäß höchsten Sicherheitsstan dards in "mission-critical" Anwendungen. Seit fast 40 Jahren fertigt IHSE hochperformante Lösungen, die dort eingesetzt werden, wo Latenz, Systemausfälle oder Cyber-Attacken gravierende Folgen haben können.

HAUPTSITZ Oberteuringen, Deutschland
NIEDERLASSUNGEN
Österreich, Singapur, USA, Frankreich, Israel, Indien, Südkorea, China

IHSE und die seit November 2021 zu IHSE gehörende kvm-tec entwickeln, produzieren und vertreiben KVM-Technologie (Keyboard, Video und Mouse) für die hochsichere, latenzreduzierte und verlustfreie Datenübertragung von oftmals hohen Datenmengen in "mission-critical" Anwendungen. Mit KVM-Technologie kann ein hochsicherer und unmittelbarer Zugang von einem, auch räumlich weit entfernten, Arbeitsplatz auf mehrere Server (Switching) und / oder umgekehrt von mehreren Arbeitsplätzen auf einen Server (Sharing) hergestellt werden.
Die Produkte von IHSE kommen beispielsweise in der Flugsicherung, Medizin, dem Versorgungs-, Transport- oder Bankwesen, der Seefahrt, in der Produktion von Halbleitern sowie generell in Kontrollzentren zum Einsatz. Also überall, wo Latenz, Systemausfälle oder Cyber-Attacken gravierende Folgen haben können und sogar Menschenleben von der Datenübertragung abhängen. Eine räumliche Distanz zwischen Steuer- und Computereinheiten, in der Regel Server oder andere Hochleistungscomputer, von bis zu 160 km kann durch die IHSE Produkte überbrückt werden.
Die Leistungen von kvm-tec umfassen flexible und hochsichere KVM-over-IP Lösungen, bei denen, im Gegensatz zu IHSE, das standardisierte Internet-Protokoll (IP) in vorhandenen Netzwerken zur Signalübertragung genutzt wird. Diese KVMoIP (Keyboard, Video, Mouse over Internet Protocol)-Produkte kommen in der Industrie, im Fernsehen und Rundfunk oder im öffentlichen Sektor zunehmend als schnell umzusetzende, flexible und günstige Lösung zum Einsatz.
Durch die strategische Add-on Akquisition von kvmtec im November 2021 hat IHSE das Produktportfolio komplementär ergänzt, sodass Kunden nun flexibel
zwischen proprietären, IP-basierten sowie hybriden KVM-Lösungen wählen können. Darüber hinaus ergeben sich durch die Akquisition weitere Synergien in den Bereichen Entwicklung, Vertrieb, Einkauf und Produktion.
Das Geschäft von IHSE profitiert von der globalen Digitalisierung und zunehmenden Connectivity in vielen unterschiedlichen Anwendungsgebieten – vom autonomen Fahren bis zur vernetzten Produktion. Der Bedarf an sicherer Datenübertragung wächst weiter rasant. Das stellt Betreiber von Kontrollräumen zum Beispiel vor die Herausforderung künftige Entwicklungen bestmöglich zu antizipieren, um Sicherheitslücken in Hard- und Software zu verhindern. Die Systeme von IHSE und kvm-tec sind für diese Bedürfnisse optimiert und bieten durch einen modularen Aufbau hohe Investitionssicherheit für Betreiber. Individuelle Systeme können aus einer Vielzahl von Modulen zusammengestellt werden und bestehende Systeme mit wenig Aufwand aufgerüstet bzw. umgerüstet werden.
"IHSE und kvm-tec sind als Unternehmen auf persönlicher wie auf technischer Ebene weiter zusammengewachsen und wir konnten klare Synergieeffekte erzielen. Mit den verschiedenen technischen Ansätzen bedienen wir perfekt die Breite des Markts und entfalten eine geballte Innovationskraft mit Brockhaus Technologies als starkem Partner für weiteres Wachstum."

Dr. Enno Littmann CEO IHSE


dem Nutzer sichtbar

IHSE erhält behördliche Zertifizierungen (NIAP und EAL4+) für Datenübertragung nach strengsten IT-Sicherheitsanforderungen
IHSE KVM-Extender (NIAP PP 4.0 und EAL4+) ermöglichen den abgesetzten Computerzugriff und unterstützen die gemeinsame Nutzung von Systemen in Hochsicherheitsbereichen, die strenge Cybersicherheitsbestimmungen erfüllen müssen – etwa in staatlichen Einrichtungen und im Bereich der Verteidigung. Dank der hochentwickelten Abschirmungstechnik verhindert das IHSE-System Abhör- und Zugriffsversuche und ermöglicht die präzise Vergabe von Zugriffsrechten, wie sie in militärischen und sicherheitspolitischen Einrichtungen gefordert ist.


kvm-tec ist 2022 weiter mit IHSE zusammengewachsen. Mit Hilfe der neu und gemeinsam entwickelten "Draco IP Bridge" lassen sich die IHSE-Systeme mit IP-basierten Architekturen von kvm-tec nahtlos verbinden. Bei Bedarf kann man so von allen Endpunkten auf alle Computer zugreifen, unabhängig vom Netzwerkprotokoll. Das führt zu vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten und enormer Flexibilität. Kunden können frei wählen, an welcher Stelle welches System für sie am besten geeignet ist.

Inhalt
IHSE errichtet Smart-City-Leitstelle für autonomes Fahren
Die zukunftsweisende, von IHSE entwickelte Smart-City-Leistelle in Friedrichshafen dient als Datenzentrale des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Testfelds für automatisiertes Fahren (ALF-RIED). Hier arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure an einem nachhaltigen Mobilitätssystem der Zukunft im Echtbetrieb. Im vergangenen Jahr 2022 wurde der Prototyp der Leitstelle errichtet. Darin führen die Betreiber Simulationen und Tests für den Straßenverkehr auf Basis realer Echtzeitdaten durch – beispielsweise mehrere Kollisionen gleichzeitig entlang der Strecke, zwei Großevents am gleichen Tag, Hochwasser oder ähnliche für den Verkehrsfluss relevante Ereignisse.

Palas ist ein führender Entwickler und Hersteller von hochpräzisen Geräten zur Messung, Charakterisierung und Generierung von Partikeln in der Luft. Mit einer Vielzahl aktiver Patente entwickelt Palas technologisch führende und zertifizierte Feinstaub- und Nanopartikelmessgeräte, Aerosolspektrometer, -generatoren, -sensoren sowie zugehörige Systeme und Softwarelösungen.
Brockhaus Technologies hat im Dezember 2018 die Mehrheit (70%) an Palas zu Anschaffungskosten von € 18 Mio. erworben. In den darauffolgenden knapp vier Jahren hat Brockhaus Technologies Palas aktiv bei der Internationalisierung und dem Aufbau wachstumsfähiger Strukturen unterstützt, beispielsweise mit der Gründung von Tochterunternehmen in Hongkong und Shanghai sowie der Etablierung einer zweiten Managementebene.
Im November 2022 verkaufte Brockhaus Technologies die Palas-Beteiligung an den schwedischen Technologieund Industriekonzern Indutrade. Dem Verkauf liegt eine hohe strategische Unternehmensbewertung von € 100 Mio. für 100% der Anteile zugrunde.
Inhalt
"Mit Palas hat Brockhaus Technologies die eigene Strategie unter Beweis gestellt: Ein attraktives Unternehmen zu identifizieren, weiterzuentwickeln und wertvoller zu machen."

Marco Brockhaus Gründer, CEO

Eindrucksvolle Entwicklung von Palas unter dem Dach von Brockhaus Technologies

Zusammengefasster Lagebericht
Die Brockhaus Technologies AG (BKHT oder die Gesellschaft, zusammen mit ihren Tochterunternehmen Brockhaus Technologies oder der Konzern) hat ihren Sitz im Nextower, Thurn-und-Taxis-Platz 6, 60313 Frankfurt am Main, Deutschland, und ist beim Handelsregister am Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 109637 eingetragen.
Dieser zusammengefasste Lagebericht (Lagebericht) umfasst, neben den Angaben zu dem Konzern, Angaben betreffend die Muttergesellschaft. Die Berichterstattung zur Lage des Konzerns entspricht grundsätzlich der Berichterstattung der Gesellschaft. Ergänzende Angaben zum Jahresabschluss der BKHT nach HGB, sind dem Abschnitt Wirtschaftliche Entwicklung der Brockhaus Technologies AG zu entnehmen. Dieser zusammengefasste Lagebericht wurde in Übereinstimmung mit den Regelungen des Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 20 (DRS 20) erstellt. Der Bericht beschreibt sowohl die Lage des Konzerns als Ganzem, als auch die der Muttergesellschaft als einzelne Gesellschaft.
Die zeitraumbezogenen Angaben in diesem Lagebericht beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, auf den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 (Berichtszeitraum) und zeitpunktbezogene Angaben auf den 31. Dezember 2022 (Abschlussstichtag). Quantitative Angaben erfolgen kaufmännisch gerundet. Dieses Rundungsverfahren ist nicht summenerhaltend, sodass es möglich ist, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren. Negative Werte werden in Klammern dargestellt.
Gleichbehandlung ist uns wichtig. Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird von der Verwendung männlicher, weiblicher oder Sprachformen sonstiger Geschlechter abgesehen. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter, sofern nicht anderweitig spezifiziert.
Brockhaus Technologies ist eine Unternehmensgruppe bestehend aus margen- und wachstumsstarken Technologie- und Innovationsführern mit B2B-Geschäftsmodellen des deutschen Mittelstands. Das Unternehmen verfolgt die Strategie, fortlaufend weitere cashflowsteigernde Unternehmen in diesem Fokus zu erwerben und weiterzuentwicklen. Mit einem ausgeprägten Plattformansatz und einem langfristigen Horizont unterstützt Brockhaus Technologies ihre Tochterunternehmen aktiv und strategisch dabei, langfristig profitables Wachstum über Branchen- und Ländergrenzen hinweg zu erzielen. Zugleich bietet Brockhaus Technologies Kapitalmarktinvestoren einen Zugang zu diesen nicht börsennotierten deutschen Technologie-Champions.
Inhalt
Die Durchführung der Geschäftstätigkeit benötigt neben Kapital für künftige Unternehmenserwerbe insbesondere hochqualifizierte Fachkräfte aus einer Vielzahl von Hightech-Feldern, wie z.B. Informatik, Elektronik, Optik und verschiedenen Teilbereichen der Physik. Wesentliche immaterielle Vermögenswerte betreffen dabei die umfassende Erfahrung, das technologische und prozessuale Knowhow der Mitarbeiter, langjährige Kundenbeziehungen sowie selbst entwickelte Software und Handelsmarken.
Die Geschäftstätigkeit von Brockhaus Technologies gliedert sich zum einen in die Akquisitionstätigkeit in Form der Identifizierung, der Prüfung, des Erwerbs und der langfristigen Weiterentwicklung von Tochterunternehmen und zum anderen in die Geschäftssegmente Financial Technologies und Security Technologies. Zum Abschlussstichtag umfasste der Konsolidierungskreis 22 vollkonsolidierte Gesellschaften im In- und Ausland sowie zwei strukturierte Unternehmen.
Bei einem der strukturierten Unternehmen handelt es sich um Debt Marketplace SARL. Unternehmen können Forderungen über dieses Unternehmen verbriefen. Eine Einflussmöglichkeit des Konzerns auf die Geschäftsführung der strukturierten Unternehmen besteht nicht. Jedoch übernimmt der Konzern mit dem Servicing der Leasingforderungen sowie deren Verwertung bei Ausfall der Leasingnehmer eine maßgebliche Tätigkeit des strukturierten Unternehmens. Darüber hinaus übernimmt der Konzern über einen Kaufpreisabschlag Bonitätsrisiken der Leasingforderungen und partizipiert über einen Anteil am Excess Spread maßgeblich an den variablen Rückflüssen des strukturierten Unternehmens. In der Gesamtwürdigung besteht damit für den Konzern eine Beherrschung des Compartments B der Debt Marketplace SARL im Sinne des IFRS 10. Damit liegt eine Konsolidierungspflicht nach IFRS vor.
Das zweite strukturierte Unternehmen ist die KVM-TEC MPP GmbH & Co. KG. Im Rahmen einer Managementbeteiligung an der KVM-TEC nutzt der Konzern eine GmbH & Co. KG-Struktur. Der Konzern hält sämtliche Anteile an der Komplementärin, jedoch nicht an der KVM-TEC MPP GmbH & Co. KG selbst. Dennoch beherrscht der Konzern die KVM-TEC MPP GmbH & Co. KG kraft gesonderter separierter Vereinbarungen. In der Gesamtwürdigung übt der Konzern De-facto-Beherrschung über die KVM-TEC MPP GmbH & Co. KG im Sinne des IFRS 10 aus. Somit besteht die Pflicht zur Konsolidierung nach IFRS.
Mit Vollzug am 24. November 2022 wurde der Teilkonzern Palas, welcher bis zum Verkaufszeitpunkt das Segment Environmental Technologies darstellte, an den schwedischen Technologie- und Industriekonzern Indutrade AB veräußert. Entsprechend wurde Palas Ende November 2022 entkonsolidiert. Mit dem Verkauf und der Entkonsolidierung von Palas veränderte sich die Struktur des Konzerns. Die Aktivitäten des bisherigen Segments Environmental Technologies bis zum Verkaufsdatum werden in der Gesamtergebnisrechnung erstmals als aufgegebene Aktivität ausgewiesen, während sie in der Kapitalflussrechnung bis zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung enthalten sind. In der Segmentberichterstattung des Lageberichts wird das bisherige Segment Environmental Technologies nicht mehr dargestellt. Details zur bilanziellen Behandlung der Entkonsolidierung von Palas finden sich in Angabe 34 des Konzernanhangs. Soweit nicht gesondert gekennzeichnet, beziehen sich die im Lagebericht dargestellten Angaben zur Gesamtergebnisrechnung allein auf die fortgeführten Aktivitäten.
Brockhaus Technologies ist seit dem 14. Juli 2020 im regulierten Markt mit zusätzlichen Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Damit folgt die Berichterstattung von Brockhaus Technologies den dort vorgesehenen hohen Anforderungen.
Financial Technologies | Das Geschäftssegment Financial Technologies umfasst das Geschäft mit digitalen B2B-Finanzplattformen. Das Segment besteht derzeit aus den Bikeleasing-Gesellschaften (Bikeleasing), an denen sich Brockhaus Technologies im November 2021 mit rund 52% beteiligt hat. Von den verbleibenden 48% entfallen 40% auf die Gründer und Geschäftsführer der Bikeleasing und 8% auf Co-Investoren.
Bikeleasing betreibt eine digitale und hochautomatisierte B2B-Finanzplattform für die Vermittlung und Verwaltung von Mitarbeiter-Benefits über den Arbeitgeber – heute fokussiert auf Dienst-Fahrräder. Ca. 69% der Dienst-Fahrräder werden über gruppeninterne Leasinggesellschaften finanziert, die verbleibenden ca. 31% über externe Leasinganbieter.
Das Geschäftsmodell ermöglicht es Arbeitgebern, per Überlassungsvertrag, ihren Mitarbeitern Benefits sowie deren Finanzierung über einen Lohnformwechsel von Barlohn in einen Sachlohn anzubieten (Lohnumwandlung). Durch die Umwandlung reduzieren sich die Steuern und Sozialabgaben für den Mitarbeiter, wodurch signifikante Ersparnisse gegenüber einem Barkauf entstehen. Zudem kann der Mitarbeiter aus einem umfassenden Versicherungsangebot, beispielweise gegen Schäden und Verschleiß, wählen und selbst das Risiko einer vorzeitigen Beendigung des Leasings durch Ausscheiden eines Mitarbeiters ist über eine Versicherung für den Arbeitgeber, als Leasingnehmer, abgedeckt. Aufgrund der Ersparnisse, resultierend aus der Gehaltsumwandlung, werden über Bikeleasing vorranging hochpreisige Fahrräder, insbesondere E-Bikes, angeschafft. Für den Fahrradhändler ist dies ebenfalls ein attraktives Modell, da aufgrund des hohen Preisniveaus auch höhere Umsätze erzielt werden und bei Bikeleasing – im Gegensatz zu anderen Anbietern – keine Provisionskosten für den Händler anfallen.
Bikeleasing bietet mit ihrer eigens entwickelten Plattform bzw. App für mobile Endgeräte das digitale Ökosystem, über welches Unternehmen, deren Mitarbeiter, Einzelhändler, Versicherer sowie Finanzierungsanbieter miteinander verbunden sind. Die gesamte Vermittlung und das Management, angefangen beim Onboarding des Arbeitgebers über die Bestellung des Fahrrads durch den Mitarbeiter beim Fahrradhändler bis zum Kauf bzw. der Rückgabe des Fahrrads durch den Mitarbeiter bei Leasingende sowie die Bearbeitung von Schadensfällen mit der Versicherung, erfolgt über die digitale Bikeleasing-Plattform.
Inhalt
Seit Gründung verzeichnet Bikeleasing ein starkes sowie hochprofitables Wachstum und konnte aufgrund ihrer Innovationsführerschaft stetig ihren Marktanteil ausweiten. Die etablierte Plattform mit ihren zum Abschlussstichtag mehr als 45.000 angeschlossenen Unternehmenskunden sowie deren 2,5 Mio. Arbeitnehmern ist agnostisch hinsichtlich der Art des vermittelten Mitarbeiter-Benefits. Dies bietet bisher unerschlossenes Potenzial hinsichtlich der Anbindung weiterer Produktgruppen zur Mitarbeiter-Incentivierung – wie etwa das Leasing von Smartphones, Tablets oder Computern.
Das aktuelle Angebot der Bikeleasing-Plattform fokussiert sich auf den Radverkehr, welcher von einer fortlaufend steigenden Nutzung geprägt ist. Menschen aller Altersklassen entscheiden sich immer häufiger für das Fahrrad als Freizeitsport, Hobby oder als Verkehrsmittel. Insbesondere das E-Bike sorgt dafür, dass dabei größere Distanzen zurückgelegt werden können. Das Fahrradfahren wird auch in deutschen Städten immer attraktiver. Unter anderem aufgrund des deutschen Fahrradplans 2030 werden beträchtliche Investitionen in moderne Fahrradinfrastruktur, wie z.B. geschützte Radwege, Fahrradautobahnen und Fahrradstellplätze, getätigt. Dieser Trend ist auch in Großstädten anderer europäischer Länder zu beobachten, weshalb auch die EU einen 17-Punkte Aktionsplan verabschiedet hat, der das Fahrrad als vollwertiges Verkehrsmittel anerkennt und bei allen Planungen berücksichtigt. Das Fahrrad bietet neben der Verwendung im Freizeitbereich, als Transportmittel Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie die Reduzierung von Verkehrsstaus und Emissionen und trägt somit aktiv zur Verbesserung der urbanen Lebensqualität bei.
Bikeleasing hat ihren Hauptsitz in Vellmar und Niederlassungen in Uslar, Freiburg, Berlin sowie in Innsbruck (Österreich).
Das Geschäft der Bikeleasing unterliegt in der Regel einer stark ausgeprägten Saisonalität im Zusammenhang mit der warmen "Fahrrad-Saison". Entsprechend entfällt ein maßgeblicher Teil der Umsatzerlöse (64% in 2022) auf das zweite und dritte Quartal.
Security Technologies | Das Geschäftssegment Security Technologies ist im Bereich Sicherheitstechnologie, insbesondere für die Datenübertragung, aktiv. Das Segment besteht derzeit aus den IHSE-Gesellschaften (IHSE), die seit Dezember 2019 zu 100% zu Brockhaus Technologies gehören, sowie der KVM-TEC Electronic GmbH (kvm-tec), welche IHSE im November 2021 zu 100% erworben hat.
IHSE und kvm-tec entwickeln, produzieren und vertreiben KVM-Technologie (Keyboard, Video und Mouse) für die hoch sichere, latenzreduzierte und verlustfreie Datenübertragung von oftmals hohen Datenmengen in "mission-critical" Anwendungen.
Mit KVM-Technologie kann ein hoch sicherer und unmittelbarer Zugang von einem, auch räumlich weit entfernten, Arbeitsplatz auf mehrere Server (Switching) und/ oder umgekehrt von mehreren Arbeitsplätzen auf einen Server (Sharing) hergestellt werden. Das Ergebnis ist eine signifikante Verbesserung der Effizienz, Verlässlichkeit, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit von high-end IT-Anwendungen ohne Performance-Verlust.
Das Geschäftssegment konzentriert sich auf hoch performante Systeme in den folgenden Produktgruppen:
Die Produkte von IHSE umfassen proprietäre Netzwerkinfrastrukturlösungen, die als Querschnittstechnologie in einer Vielzahl von "mission critical" Bereichen wie der Flugsicherung, Medizin, dem Versorgungs-, Transport- oder Bankwesen, der Seefahrt, in der Produktion von Halbleitern, in sog. Fabs, sowie generell in Kontrollzentren zum Einsatz kommen – insbesondere dort, wo Latenz, Systemausfälle oder Cyber-Attacken gravierende Folgen haben könnten oder auch Menschenleben von der Datenübertragung abhängen. Sie überbrücken Entfernungen zwischen Steuereinheiten und Computereinheiten, in der Regel Server oder andere Hochleistungscomputer, von bis zu 160 km.
Die Produkte der kvm-tec umfassen flexible und hoch sichere KVMover-IP Lösungen bei denen – im Gegensatz zu IHSE – das standardisierte Internet-Protokoll in vorhandenen Netzwerken zur Signalübertragung genutzt wird. In der Industrie, im Fernsehen und Rundfunk (Broadcasting) sowie in der Post Production oder im öffentlichen Sektor kommen diese KVMoIP-Produkte zunehmend als schnell umzusetzende, flexible und günstige Lösung zum Einsatz.
Durch die Akquisition von kvm-tec, im November 2021, umfasst das Produktportfolio von IHSE nun proprietäre, IP-basierte sowie hybride KVM-Technologien. IHSE kann somit flexible Lösungen für die jeweilige Anwendung liefern. Darüber hinaus ergaben sich durch die Akquisition Synergien in den Bereichen Entwicklung, Vertrieb, Einkauf und Produktion.
Als Querschnittstechnologie finden die Produkte von IHSE in verschiedensten Endmärkten Anwendung und profitieren von einer Vielzahl globaler Megatrends (u.a. autonomes Fahren, Industrie 4.0 bzw. vernetzte Produktion etc.), getrieben von zunehmender Connectivity und Digitalisierung und der damit einhergehenden Zunahme von sicherheitsrelevanter Datenübertragung.
Bei der Planung (z.B. von Kontrollräumen) müssen Betreiber künftige Entwicklungen vorab bestmöglich berücksichtigen. Die immer schneller voranschreitende digitale Transformation, die Verhinderung von Sicherheitslücken in Hard- und Software aufgrund zunehmender Cyber-Attacken und die Schaffung bestmöglicher Arbeitsumgebungen stehen bei der Kontrollraumoptimierung im Mittelpunkt. Die Systeme von IHSE und kvm-tec sind für diese Faktoren optimiert und fokussieren sich damit direkt auf die Kundenbedürfnisse. Die Lösungen bieten u.a. aufgrund ihres modularen Ansatzes eine hohe Investitionssicherheit. Kunden können ihr individuelles KVM-System flexibel aus einer Vielzahl von Modulen zusammenstellen. Bestehende Installationen können mit geringem zeitlichem und finanziellem Aufwand mit neuen Funktionen und Schnittstellenstandards aufgerüstet werden. Diese Aspekte erhöhen systematisch die Kundenbindung und damit das Folgegeschäft mit langjährigen Kunden.
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IHSE ist gemäß des Qualitätsmanagementstandards ISO 9001 sowie in der Anwendung eines Umweltmanagementsystems gemäß ISO 14001 zertifiziert.
Hauptsitz der IHSE ist Oberteuringen am Bodensee. Die IHSE USA LLC mit Sitz in Cranbury, New Jersey, befindet sich seit 2017 zu 100% im Besitz der IHSE. Im Jahr 2015 gründete IHSE zusätzlich die IHSE GmbH Asia Pacific Pte Ltd., eine Tochtergesellschaft in Singapur. Am 20. April 2021 gründete die IHSE GmbH Asia Pacific Pte Ltd. ihre 100%ige Tochtergesellschaft IHSE China Co., Ltd. mit Sitz in Guangzhou. Darüber hinaus betreibt IHSE regionale Vertriebsbüros in Frankreich, Israel, Indien und Südkorea. Hauptsitz der kvm-tec ist Tattendorf in Österreich.
Kunden sind hauptsächlich Vertriebspartner und Systemintegratoren, welche wiederum in eine Vielzahl datengetriebener Endmärkte verkaufen.
Die Geschäftsaktivitäten im Segment Security Technologies sind weitestgehend unabhängig von saisonalen Einflüssen mit einer leichten Übergewichtung des zweiten Halbjahres.
Central Functions | Die M&A-Aktivitäten sind organisatorisch in der Konzernmutter gebündelt. Sie fokussieren sich auf die Identifikation, Detailprüfung und mehrheitliche Übernahme von margen- und wachstumsstarken Technologieführern mit B2B-Geschäftsmodellen im deutschen Mittelstand. Darüber hinaus umfassen die Central Functions Aktivitäten wie Controlling, Investor Relations, Risikomanagement und Compliance.
Neben kompetitiven Bieterprozessen mit mehreren Kaufinteressenten konzentriert sich Brockhaus Technologies darauf, proprietäre Transaktionssituationen zu erzeugen. Durch diese Vorgehensweise sollen die in der Regel hohen Kaufpreise in Auktionen vermieden werden. Darüber hinaus soll die Transaktionswahrscheinlichkeit vor Eintreten in die Due Diligence-Phase so hoch wie möglich sein. Verkaufsprozesse von M&A-Beratern werden selektiv und mit Augenmaß hinsichtlich des Kosten-Nutzen-Verhältnisses verfolgt.
Um Zugang zu attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten zu erhalten, betreibt Brockhaus Technologies eine aktive Pflege ihres bestehenden Netzwerks und baut dieses fortlaufend aus. Um einen konstanten und hochwertigen Deal Flow von proprietären Akquisitionsmöglichkeiten zu gewährleisten, hat Brockhaus Technologies einen strukturierten und praxiserprobten Prozess implementiert, der die Identifikation und den proaktiven Aufbau enger Beziehungen zu attraktiven Unternehmen, ihren Gründern, Familiengesellschaftern und Geschäftsführern gewährleisten soll.
Bei der Förderung der nachhaltigen Wertentwicklung der Tochterunternehmen im Anschluss an die Akquisition verfolgt Brockhaus Technologies einen differenzierten Ansatz mit dem Ziel, das organische Wachstum weiter voranzutreiben. Dabei wird angestrebt, ein enges und partnerschaftliches Verhältnis mit den Management-Teams der Tochterunternehmen aufzubauen, ihnen umfassende strategische Unterstützung und den Zugriff auf das Netzwerk von Brockhaus Technologies zukommen zu lassen und eine fortlaufende Prüfung strategischer Optionen, wie die Professionalisierung oder die Expansion durch Internationalisierung, zu gewährleisten.
Das Steuerungssystem des Konzerns ist auf dessen Zielsetzung, den Wert seiner Tochterunternehmen langfristig und nachhaltig zu steigern, ausgerichtet. Das Management von Brockhaus Technologies erhebt und wertet dafür monatliche Berichte der Tochterunternehmen aus. Diese umfassen neben einer Finanzberichterstattung auch Erläuterungen der jeweiligen Geschäftsführung zu wesentlichen Ereignissen, Chancen und Risiken.
Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren des Konzerns sind Umsatzerlöse vor PPA (Purchase Price Allocation) sowie die bereinigte EBITDA-Marge, beide bezogen auf die fortgeführten Aktivitäten des Konzerns.
Die Umsatzerlöse vor PPA stellen die maßgebliche Kennzahl für den Markterfolg bzw. das erzielte Wachstum des Konzerns dar. Die Ermittlung der Umsatzerlöse für die Unternehmenssteuerung erfolgt in Übereinstimmung mit IFRS 15 für Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden und IFRS 16 in Verbindung mit IFRS 9 für Erträge aus Leasingverhältnissen. Der Konzern bereinigt diese Steuerungsgröße um einmalige Effekte aus der Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation, PPA). Hintergrund ist, dass sich im Nachgang zum Erwerb der Bikeleasing im Geschäftsjahr 2021 erstmals die rein bilanzielle, nicht liquiditätswirksame Kaufpreisallokation auf die Umsatzerlöse auswirkt. Vergleichbare Effekte lagen davor insbesondere in den Abschreibungen vor und wurden bei der Ermittlung der alternativen Leistungskennzahlen des Konzerns schon immer bereinigt. Dahingehend ist das analoge Vorgehen betreffend die Umsatzerlöse nach Auffassung des Managements konsistent mit der Betrachtungsweise in der Vergangenheit. Für nähere Informationen dazu und den Steuerungsgrößen allgemein wird auf Angabe 6 des Anhangs des Konzernabschlusses verwiesen.
Das bereinigte EBITDA bzw. dessen prozentualer Anteil von den Umsatzerlösen vor PPA (bereinigte EBITDA-Marge) zeigt zum einen die Preissetzungsmacht sowie die Kosteneffizienz des Konzerns. Es handelt sich um das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen, bereinigt um Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen, aufwandswirksam zu erfassende Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen, anteilsbasierte Vergütungsaufwände sowie um das Minderergebnis aus dem Value Step-up in Folge der Bikeleasing-PPA.
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Die Entwicklungsaktivitäten des Konzerns konzentrieren sich auf die Neu- und Weiterentwicklung von Technologien, Produkten, Prozessen sowie Software. Dies geschieht in den Bereichen der hoch performanten und sicheren Übertragung und Schaltung von Computersignalen und im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung der B2B-Finanzplattform für Mitarbeiter-Benefits.
| in € Tsd. | 2022 | 2021PF |
|---|---|---|
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 3.716 | 2.657 |
| Forschungsintensität (Forschungs- und Entwicklungskosten / Umsatzerlöse vor |
||
| PPA) | 2,6% | 2,5% |
| Aktivierte Entwicklungsinvestitionen | 1.385 | 464 |
| Aktivierungsquote | 37,3% | 17,5% |
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Konzerns werden als pro-forma Werte berichtet. Diese Anpassungen sind für das Vorjahr relevant und stellen den Konzern so dar, als ob Bikeleasing und kvm-tec bereits ab dem 1. Januar 2021 zu Brockhaus Technologies gehört hätten. Im Berichtszeitraum wurden keine pro-forma Anpassungen vorgenommen. In der Tabelle sind Forschungs- und Entwicklungskosten für aufgegebene Aktivitäten sowohl für den Berichts- als auch für den Vergleichszeitraum nicht enthalten.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betrugen im Berichtszeitraum € 3.716 Tsd. (Vorjahr: € 2.657 Tsd.), was einer Forschungsintensität von 2,6% (Vorjahr: 2,5%) entspricht. Im Berichtszeitraum wurden € 1.385 Tsd. (Vorjahr: € 464 Tsd.) Entwicklungsinvestitionen aktiviert. Die Aktivierungsquote entspricht damit 37,3% (Vorjahr: 17,5%). Unter Berücksichtigung von € 533 Tsd. (Vorjahr: € 578 Tsd.) Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen betrug der gesamte Aufwand für aktivierte Entwicklungsleistungen € 2.863 Tsd. (Vorjahr: € 2.771 Tsd.).
Financial Technologies | Die im Geschäftsjahr 2021 vorangetriebenen Entwicklungsaktivitäten im Geschäftssegment Financial Technologies wurden auch im Berichtszeitraum weiter fortgeführt. Im Zentrum stehen dabei zum einen die an der Nutzerfreundlichkeit orientierte Weiterentwicklung der Frontends von Website und der Mobile App, zum anderen die Optimierung, Erweiterung und Automatisierung des Backends der digitalen Bikeleasing-Plattform.
Unter anderem wurde eine neue Customer Journey zur Optimierung von Nutzererlebnis und -zufriedenheit entwickelt und umgesetzt. Ebenso wurden automatisierte Testings für die Qualitätssicherung eingeführt, um Prozesse noch zielgerichteter optimieren zu können. Zusätzlich wurde ein internes Datenanalysesystem aufgesetzt, um die kontinuierliche Überwachung von wesentlichen Datenpunkten in Bezug auf das Verhalten aller involvierten Stakeholder zu ermöglichen. Diese kontinuierliche Datenanalyse soll unter anderem auch die Entwicklung wirkungsvoller Maßnahmen zur strategisch wichtigen Steigerung der Pick-up-Rate in der Belegschaft unterstützen. Auch soll sie empirische Anhaltspunkte für die zukünftige Ausrichtung der Geschäftsstrategie liefern.
Weitere Maßnahmen im Rahmen der Digitalisierungs- und Automatisierungsstrategie befinden sich kontinuierlich in der Umsetzung.
Im Vergleichszeitraum war die Entwicklungsaktivität der Bikeleasing von einem hohen Grad des Outsourcing in Form von Zusammenarbeit mit externen Entwicklungsdienstleistern geprägt. Eine der im Rahmen der Due Diligence identifizierten Maßnahmen war der Ausbau des eigenen Entwicklerteams. Dieser Ausbau wurde im Berichtszeitraum durch die Anstellung von fünf neuen Mitarbeitern im Entwicklungsteam maßgeblich vorangetrieben, mit dem Ziel, wichtiges Know-how für das Unternehmen zu sichern, Prozesse effizienter zu gestalten und unabhängiger von externen Dienstleistern zu werden. Zum Abschlussstichtag beschäftigt Bikeleasing 7 Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung (31.12.2021: 2 Mitarbeiter).
Security Technologies | Im Geschäftssegment Security Technologies wurden die im Geschäftsjahr 2021 begonnenen Weiterentwicklungen der KVM- und KVMoIP-Produkte weitergeführt. KVMoIP-Lösungen arbeiten auf Basis des standardisierten Internet-Protokolls (IP) und stellen in manchen Anwendungsfeldern eine kosteneffiziente Alternative zu einer proprietären KVM-Netzwerklösung dar. Im Rahmen der Herstellung und Weiterentwicklung der IP-Fähigkeit vorhandener Geräte wurde die modulare IHSE KVM-Plattform zu einer hybriden Lösung weiterentwickelt, die proprietäre mit neuen, IPbasierten Anteilen in einem System verbindet und so noch flexibler auf Kundenerfordernisse eingehen kann. Mehrere Prototypen IP-fähiger Geräte wurden bereits auf Fachmessen demonstriert und befinden sich in der Vorbereitung der Erprobung mit ersten Pilotkunden.
In Zusammenarbeit mit dem im Jahr 2021 akquirierten, in Österreich ansässigen, KVMoIP-Spezialisten kvm-tec arbeitet IHSE gegenwärtig an neuen, softwaregestützten KVM-Komponenten, die sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden. Ein spezieller Fokus des Entwicklungsteams der kvm-tec liegt auf der innovativen Nutzung der KVM-Konsoleneinheit als Multiviewer. Ein Multiviewer ist eine Kombination aus Software und Hardware, die es ermöglicht, mehrere Bildsignale zusammen auf einem einzigen Display anzuzeigen.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Knappheit relevanter Bauteile konnte die Abhängigkeit von bestimmten Chips durch Produkt-Re-Designs weiter verringert und die Lieferfähigkeit des Segments Security Technologies verbessert werden.
Um die wachsende Nachfrage nach sicherheitszertifizierten Produkten noch umfassender im Sinne unserer Kunden befriedigen zu können, wurden die laufenden Zertifizierungsprozesse für eine Produktfamilie gemäß der US-amerikanischen NIAP (National Information Assurance Partnership), der internationalen Common Criteria for Information Technology Security Evaluation und der deutschen KRI-TIS (kritische Infrastruktur gem. Bundesämtern für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Sicherheit in der Informationstechnik) weiter vorangetrieben und Ende des Geschäftsjahres final durch die zertifizierenden Behörden genehmigt.
Im Bereich der Forschung und Entwicklung besteht eine Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft sowie mit verschiedenen Unternehmen im Bodenseekreis zum – staatlich geförderten – Aufbau einer Teststrecke für autonome Fahrzeuge mit integrierter Smart-City-Leitstelle, die unter Führung von IHSE entstanden ist. Zum Abschlussstichtag beschäftigen IHSE und kvm-tec 32 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung (31.12.2021: 31).
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Zum 31. Dezember 2022 beschäftigte Brockhaus Technologies insgesamt 372 Mitarbeiter (Vorjahr: 447 Mitarbeiter). Dies entspricht einer Abnahme der Beschäftigtenzahl von rund 16,8% gegenüber dem Vorjahr. Die Mitarbeiterzahl beinhaltet alle, zum jeweiligen Stichtag zum Konzern gehörenden, Gesellschaften. Die Veränderung der Mitarbeiterzahl resultiert maßgeblich aus dem Verkauf der Palas Ende November 2022. In den fortgeführten Aktivitäten erhöhte sich die Mitarbeiterzahl in Summe um 13,8%. Dabei stieg die Mitarbeiterzahl im Segment Financial Technologies um 24,1% von 162 auf 201 Mitarbeiter. Die Zunahme der Mitarbeiterzahl im Segment Security Technologies betrug 3,9% auf 160 (Vorjahr: 154 Mitarbeiter). In den Central Functions blieb die Zahl konstant bei 11 Mitarbeitern.
Die Anzahl der durchschnittlichen vollzeitäquivalenten Arbeitnehmer (Teilzeitstellen werden entsprechend ihrem jeweiligen Arbeitszeitanteil gewichtet, Full Time Equivalents, FTE) betrug 321 (Vorjahr: 360 durchschnittliche FTE).
Im Vergleichszeitraum 2021 wurden die Erträge und Aufwendungen der Bikeleasing und der kvm-tec nur für den Dezember in die Gesamtergebnisrechnung einbezogen, da der Zeitpunkt der Kontrollerlangung jeweils Ende November 2021 war. Aus diesem Grund ist die Aussagekraft der Gesamtergebnisrechnung des Geschäftsjahres 2021 und insbesondere deren Eignung für die Ableitung von Prognosen eingeschränkt. Daher analysiert der Vorstand Ertragskennzahlen des Konzerns im Vergleichszeitraum auf pro-forma Basis. In der pro-forma Sicht wird die Gesamtergebnisrechnung des Konzerns so dargestellt, als wären Bikeleasing und kvm-tec bereits zum 1. Januar 2021 erworben worden. Im Berichtszeitraum 2022 wurden keine Unternehmenskäufe getätigt und es wurden somit keine pro-forma Anpassungen vorgenommen.
Die Darstellung der Ergebnisse im Wirtschaftsbericht bezieht sich, so weit nicht anders erläutert, für den Vergleichszeitraum auf proforma Werte. Die entsprechenden non-pro-forma Werte sind mit dem Zusatz "as-is" gekennzeichnet.
Zum Ausweis des Palas-Teilkonzern als aufgegebene Aktivität vgl. die Ausführungen zu Beginn dieses Berichts sowie Angabe 34 des Konzernanhangs.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2021 am 2. Mai 2022 erwartete Brockhaus Technologies ein Wachstum der Umsatzerlöse vor PPA zwischen 11% und 19% auf € 140 Mio. bis € 150 Mio. Die bereinigte EBITDA-Marge wurde mit 35% prognostiziert. Diese Einschätzung wurde im Halbjahresbericht am 15. August 2022 bestätigt.
Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung bis Ende September 2022 und der optimistischen Aussichten für das letzte Quartal des Geschäftsjahres, erhöhte BKHT die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 in der Quartalsmitteilung 9M 2022 auf Umsatzerlöse zwischen € 150 Mio. und € 155 Mio. bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 35%.
Mit dem Verkauf der Palas Ende November 2022 passte Brockhaus Technologies die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 auf Umsatzerlöse vor PPA zwischen € 130 und 135 Mio. an. Die bereinigte E-BITDA-Marge wurde unverändert mit 35% geplant, was eine Spanne des prognostizierten bereinigten EBITDA von € 45.500 Tsd. bis 47.250 Tsd. bedeutete. Diese Anpassung war ausschließlich Folge der Entkonsolidierung von Palas, da die Umsatzerlöse sowie weitere Erträge und Aufwendungen von Palas, im Nachgang zu dem Verkauf, in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung gesondert als aufgegebene Aktivitäten ausgewiesen werden und somit nicht mehr in den entsprechenden Konzernumsätzen, -erträgen und -aufwendungen enthalten sind.
Brockhaus Technologies hat die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2022 (€ 130 Mio. und € 135 Mio.) mit Umsatzerlösen vor PPA in Höhe von € 145,3 Mio. übertroffen. Im Vergleich zu der zuletzt ausgegebenen Prognose war ausschlaggebend für die Übererreichung der Prognose ein höher als geplant ausgefallenes Volumen der über die digitale Bikeleasing-Plattform vermittelten Diensträder sowie ein sehr starkes viertes Quartal bei IHSE.
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Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 34,4% leicht unter dem prognostizierten Wert von 35%. Die der Prognose der bereinigten E-BITDA-Marge zugrundeliegende Erwartung für das bereinigte E-BITDA (€ 45.500 Tsd. – € 47.250 Tsd.) übertraf BKHT mit € 50.006 Tsd. jedoch.
Im Geschäftsjahr 2022 wurde eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland von dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, Lieferengpässen, der COVID-19-Pandemie, einer Energiekrise, Inflation und einem steigenden Zinsniveau ausgebremst.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 hatte die deutsche Wirtschaft gemäß des BMF-Monatsbericht von September 2022 den widrigen Umständen noch getrotzt. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) war gemäß den revidierten Daten des Statistischen Bundesamts vom 25. August 2022 im ersten Quartal 2022 um 0,8% und im zweiten Quartal 2022 um 0,1% jeweils gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Damit entwickelte sich die Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr besser als von der Bundesregierung in der Frühjahrsprojektion erwartet. Im zweiten Quartal erreichte das reale BIP erstmals wieder sein Vor-Pandemie-Niveau (viertes Quartal 2019).
Nach den nahezu vollständig ausgesetzten Gaslieferungen aus Russland, den daraus resultierenden außergewöhnlich hohen Energiepreisen und dem Anstieg des Leitzinses verschlechterte sich die Lage in der zweiten Jahreshälfte allerdings deutlich. Auch die Inflationsrate legte nach leichten Rückgängen in den Vormonaten, im August 2022 wieder deutlich zu.
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Auf Jahressicht betrachtet lag der Anstieg des BIP gemäß Statistischem Bundesamt bei 1,9%.
Im Jahr 2022 kam es zum Wendepunkt in der Geldpolitik. Als Reaktion der EZB auf die hohe Inflation, stieg der Leitzins in vier Schritten, erstmals im Juli, dann im September, Oktober sowie zuletzt im Dezember 2022 und erreichte zum Ende des Geschäftsjahres einen Wert von 2,5%.
Bezogen auf die EU lag das Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 nach Einschätzung des statistischen Bundesamtes bei 3,5%.
Aufgrund der Nischenstrategie der Segmente von Brockhaus Technologies, liegen keine zuverlässigen Statistiken oder Studien über die Entwicklung in den entsprechenden relevanten Märkten vor. Aus diesem Grund beziehen sich die nachfolgenden Angaben über die Marktentwicklung der jeweiligen Segmente auf Einschätzungen des Managements der Tochtergesellschaften.
Financial Technologies | Die anhaltend hohe Nachfrage nach Fahrrädern, insbesondere nach E-Bikes, setzte sich auch im Geschäftsjahr 2022 weiter fort.
Durch die fortschreitende Steigerung des Bekanntheitsgrades und der weiteren Ausbreitung des Dienstradleasings haben immer mehr Arbeitnehmer die Möglichkeit, ihr neues Fahrrad oder E-Bike kostengünstig über den Arbeitgeber zu leasen, sodass der Anteil des Dienstradleasings am gesamten Fahrradmarkt weiter anstieg. Diesbezüglich ist hervorzuheben, dass dieser Anstieg sich nicht ausschließlich auf den deutschen Markt bezog, sondern das Dienstradleasing auch in Österreich eine höhere Nachfrage erfuhr.
Bikeleasing steht mit anderen Anbietern für Dienstradleasing im Wettbewerb. Aufgrund des ganzheitlichen Plattformansatzes und der hochgradig digitalisierten Bearbeitung und Verwaltung der Leasingverträge begreift sich Bikeleasing als digitaler Disruptor und Innovationsführer der Branche.
Die Inflation und eine damit reduzierte Kaufkraft stärken das Interesse an Leasinglösungen, da bei diesen keine Einmalzahlung nötig ist, sondern 36 Monatsraten, die signifikant (~35%) günstiger sind als ein Barkauf.
Security Technologies | In dem Segment Security Technologies entwickelten sich die Absatzmärkte im Berichtszeitraum insgesamt positiv. So war eine deutliche, wenn auch nur teilweise, Erholung hinsichtlich der negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie festzustellen. In der Folge stiegen sowohl der Auftragseingang als auch die Umsatzerlöse gegenüber dem Vergleichszeitraum deutlich an.
Beschaffungsmarktseitig führten hingegen die gestörten Zulieferketten zu Verschiebungen der Fertigstellung von Auftragsbeständen, was zu einer verzögerten Ergebnisrealisierung führte und somit direkten Einfluss auf die periodenspezifische Performance hatte. Dies hatte zum einen interne Entwicklungsaufwände für Re-Designs, sowie teils höhere Materialkosten zur Folge, um dennoch größtmögliche Lieferfähigkeit sicherstellen zu können.
Während der technologisch untere und mittlere KVM-Markt von einer hohen Fragmentierung und dem Wettbewerb zwischen einer Vielzahl generalistischer Anbieter geprägt ist, existieren in dem für IHSE relevanten high-end Segment lediglich einige wenige spezialisierte Anbieter, die endmarktspezifisch im Wettbewerb zueinanderstehen.
Central Functions | Nachdem sich der Markt für M&A-Transaktionen im Vorjahr trotz der andauernden COVID-19-Pandemie zu einem Rekordjahr entwickelte, war im Geschäftsjahr 2022 die Anzahl der M&A-Transaktionen sowie deren gesamter Transaktionswert rückläufig. Dies ist ein Resultat wirtschaftlicher Unsicherheiten in Folge des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine, der hohen Energiepreise und Inflation sowie Herausforderungen in Lieferketten. So sank beispielsweise der Transaktionswert Europäischer M&A-Transaktionen laut S&P Market Intelligence um ca. 33% gegenüber dem Vorjahr 2021.
Ein weiterhin sehr aktiver Sektor blieb die Technologie- und Softwarebranche. Zwar sank auch hier das Transaktionsvolumen global um ca. 24%, jedoch blieben die Transaktionsmultiplikatoren (EV/E-BITDA) im Vergleich zu den Vorjahren hoch. Dies spiegelt die gleichbleibend hohen Kaufpreiserwartungen und den unverändert hohen Wettbewerb – sowohl von strategischen Investoren als auch Finanzinvestoren – in diesem attraktiven Bereich wider. Die Resilienz der Geschäftsmodelle angesichts geopolitischer Herausforderungen, Inflation und Lieferkettenstörungen sowie die durch COVID-19 einhergegangenen Digitalisierungsbestrebungen zahlreicher Unternehmen haben zusätzlich dazu beigetragen, dass das Investoreninteresse an diesem Sektor weiter stark blieb. Trotz des anhaltend hohen Investoreninteresses schienen weniger Eigentümer, insbesondere hochqualitativer Unternehmen, angesichts der schwierigen Marktlage einen Verkauf zu initiieren.
Durch eine umfassende Bearbeitung des dreigliedrigen Sourcing-Ansatzes, bestehend aus dem Kontakt zu M&A-Beratern, einem proaktiven Sourcing und dem langjährigen Industrienetzwerk, verfügte Brockhaus Technologies unverändert über eine attraktive Pipeline potenzieller Akquisitionsziele. Brockhaus Technologies folgte bei den Akquisitionsprozessen weiterhin dem Grundsatz sehr selektiv zu agieren und hat unter Einhaltung dieses Grundsatzes im Jahr 2022 keine Akquisition durchführt.
Bikeleasing und kvm-tec waren mit Kontrollerlangung (Vollzug des Erwerbs) durch Brockhaus Technologies lediglich für den Dezember 2021 in den Konzernabschluss einzubeziehen. Daher umfasste die Gesamtergebnisrechnung in den ersten elf Monaten des Vorjahres lediglich die Erträge und Aufwendungen von IHSE und BKHT. Aus diesem Grund ist die Vergleichbarkeit der Ertragslage im Berichtszeitraum gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 eingeschränkt. Auf entsprechende pro-forma Anpassungen im Vorjahr wurde in der Einleitung des Wirtschaftsberichts hingewiesen.
Die Umsatzerlöse des Konzerns stiegen in 2022 in der pro-forma Betrachtung um 44,1% auf € 142.712 Tsd. Bereinigt um die Effekte der Kaufpreisallokation (PPA) stiegen die pro-forma Umsatzerlöse vor PPA um 38,1% auf € 145.318 Tsd. In der as-is Betrachtung
entspricht dies einem Umsatzanstieg von 265,5% und einem Anstieg der Umsatzerlöse vor PPA um 221,1%. Für eine detaillierte Erläuterung zur Entwicklung der Umsatzerlöse wird auf den Segmentbericht weiter unten verwiesen. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg auf 34,4% gegenüber 32,0% im Vorjahr, sank jedoch in der proforma-Betrachtung (Vorjahr:38,8%). Die Reduzierung in der proforma-Betrachtung ist im Wesentlichen auf das Segment Financial Technologies zurückzuführen und resultiert aus positiv wirkenden Sondereffekten im Geschäftsjahr 2021 und auf die Marge negativ wirkende Sonderaufwendungen im Berichtszeitraum. Details hierzu sind dem Segmentbericht zu entnehmen.
Die wesentlichen Posten der Gesamtergebnisrechnung sind in diesem Absatz als as-is Werte dargestellt. Die Anstiege sind im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Bikeleasing im Geschäftsjahr 2022 erstmals für 12 Monate Bestandteil des Konzerns war. Auf Grund der Akquisition im November 2021, gehörte die Bikeleasing im Vorjahr lediglich für einen Monat zum Konzern. Der Materialaufwand stieg um 566,9% auf € 51.734 Tsd. (Vorjahr: € 7.757 Tsd.), der Personalaufwand um 77,4% auf € 26.625 Tsd. (Vorjahr: € 15.013 Tsd.) und die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne PPA Assets) um 219,4% auf € 3.245 Tsd. (Vorjahr: € 1.016 Tsd.). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich im Geschäftsjahr 2022 um 16,1% auf € 19.542 Tsd. (Vorjahr: € 23.280 Tsd.). Die höheren Aufwendungen im Vorjahr sind im Wesentlichen auf die einmaligen Aufwendungen in Verbindung mit dem Erwerb der Bikeleasing zurückzuführen. Die Abschreibungen auf im Rahmen der Erstkonsolidierung identifizierte immaterielle Vermögenswerte stiegen um 127,3% auf € 14.184 Tsd. (Vorjahr: € 6.240 Tsd.). Die Finanzierungsaufwendungen erhöhten sich um 426,6% auf € 14.748 Tsd. (Vorjahr: € 2.800 Tsd.). Die Finanzerträge betrugen € 4.779 Tsd. (Vorjahr: € 36 Tsd.) und bestehen nahezu ausschließlich aus dem Ertrag aus der Neubewertung der Earn-out-Verbindlichkeit aus dem Kauf der kvm-tec. Unter Berücksichtigung von Ertragsteuern wurde ein Periodenergebnis von € 10.466 Tsd. erzielt (Vorjahr: € -18.970 Tsd.).
Das Vermögen des Konzerns mit einer Bilanzsumme von € 655.509 Tsd. entfällt zum Abschlussstichtag zu 77,8% auf langfristige Vermögenswerte und zu 22,2% auf kurzfristige Vermögenswerte. Die wertmäßig größten Posten sind dabei die immateriellen Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert (€ 356.936 Tsd.), Leasingforderungen (€ 144.520 Tsd.), Zahlungsmittel und -äquivalente (€ 70.800 Tsd.), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (€ 29.317 Tsd.), sonstige finanzielle Vermögenswerte (€ 26.165 Tsd.), Vorräte (€ 10.914 Tsd.) und Sachanlagen (€ 7.629 Tsd.). Die immateriellen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen die im Rahmen der Kaufpreisallokation bei dem Erwerb der Tochterunternehmen identifizierten Kundenstämme, Basistechnologien und Marken (PPA Assets) sowie den Geschäftsoder Firmenwert.
Die wesentliche Komponente, welche den Anstieg der sonstigen finanziellen Vermögenswerte erklärt, ist die Earn-out-Forderungen aus dem Verkauf des ehemaligen Tochterunternehmens Palas in Höhe von € 10.816 Tsd (Vorjahr: € - Tsd.).
Die Veränderung der Vermögenslage ggü. dem Beginn des Geschäftsjahres resultiert insbesondere aus dem Verkauf der Palas und dem damit verbundenem Abgang ihrer Vermögenswerte sowie dem Anstieg der liquiden Mittel aus dem Verkaufserlös.
Zum Abschlussstichtag betrugen die liquiden Mittel des Konzerns € 70.800 Tsd. Dem standen Finanzverbindlichkeiten von € 252.690 Tsd. gegenüber, die neben Finanzierungsdarlehen (€ 90.947 Tsd.) und sonstigen Finanzverbindlichkeiten (€ 7.934 Tsd.) auch die Leasingrefinanzierung der Bikeleasing (€ 153.809 Tsd.) beinhalten. Unter Berücksichtigung der Leasingforderungen betrug die Netto-Verschuldung des Konzerns € 37.370 Tsd., und damit das 0,75-fache des bereinigten EBITDA.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Senior-Darlehen | 46.501 | 79.979 |
| Nachrangdarlehen | 38.932 | 49.696 |
| Immobiliendarlehen | 5.514 | 5.942 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente* | (70.800) | (30.327) |
| Nettoverschuldung aus Darlehen | 20.147 | 105.290 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 7.934 | 5.316 |
| Leasingrefinanzierung | 153.809 | 128.179 |
| Leasingforderungen | (144.520) (119.759) | |
| Nettoverschuldung aus Leasinggeschäft | 9.289 | 8.420 |
| Nettoverschuldung | 37.370 | 119.027 |
Inhalt
* Die Zahlungsmittel und -äquivalente werden in dieser Darstellung zu Analysezwecken von den Darlehen in Abzug gebracht. Eine entsprechende Zweckbindung liegt nicht vor.
Die Reduzierung der Nettoverschuldung resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf der Palas, welcher zum einen die Zahlungsmittel und -äquivalente signifikant um € 58.934 Tsd. erhöhte und zum anderen die Finanzverbindlichkeiten, durch den Abgang der Schulden, im Konzern senkte.
Die Senior-Darlehen haben unterschiedliche Laufzeiten bis einschließlich 2027. Der Kaufvertrag für den Verkauf der Immobilie der IHSE wurde am 13. Dezember 2022 unterzeichnet und der Vollzug (und damit die Realisierung des Veräußerungsgewinns) wird im neuen Geschäftsjahr 2023 erwartet. Entsprechend werden die dazugehörigen Immobiliendarlehen im Geschäftsjahr 2023 vollständig getilgt. Sämtliche Darlehen lauten auf Euro. Ein Teil der besicherten Kredite trägt einen fixen Zinssatz, wohingegen der übrige Teil einen Zinssatz in Höhe des EURIBOR zuzüglich einer Marge trägt. Soweit der EURIBOR negativ ist, wird er entsprechend den Kreditverträgen für die Ermittlung des Zinssatzes mit Null angesetzt. Zu bedeutenden Änderungen von Kreditkonditionen kam es hinsichtlich der bereits zum Vorjahresstichtag bestehenden Verbindlichkeiten im Berichtszeitraum nicht.
Inhalt
Im Rahmen des Erwerbs der Bikeleasing wurden Akquisitionsdarlehen über insgesamt € 78.066 Tsd. (per 30. November 2021) aufgenommen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden davon € 20.660 Tsd. freiwillig vorzeitig getilgt. Zusätzlich wurden die Verkäuferdarlehen von insgesamt € 15.000 Tsd. vollständig zurückgezahlt. Somit verbleiben zum Abschlussstichtag folgende Akquisitionsdarlehen aus dem Kauf der Bikeleasing:
Die Darlehensverträge des Konzerns umfassen teilweise Regelungen, aufgrund derer umfangreiche vorzeitige Rückzahlungsverpflichtungen ausgelöst werden können. So werden die betreffenden Darlehen z.B. sofort zur Rückzahlung fällig, sollte seitens des Konzerns gegen vertragliche Bestimmungen verstoßen werden. Beispielsweise unterliegen die betreffenden Darlehen vertraglichen Kreditkennzahlen (Covenants), die von den Tochterunternehmen, deren Finanzierung die Darlehen dienen, einzuhalten sind. Diesbezüglich gab es im Berichtszeitraum keine Verletzung der Covenants.
Die latenten Steuerschulden von € 52.590 Tsd. beziehen sich zum größten Teil auf die im Rahmen der Kaufpreisallokation bei dem Erwerb der Tochterunternehmen identifizierten Kundenstämme, Basistechnologien und Marken (PPA Assets) und werden künftig mit der fortlaufenden Abschreibung dieser PPA Assets ertragswirksam, jedoch liquiditätsneutral aufgelöst. Zu Abflüssen von liquiden Mitteln kommt es dabei nicht.
Im Rahmen des Erwerbs der Bikeleasing führte die Muttergesellschaft eine Sachkapitalerhöhung von € 13 Mio. durch. Die Umgliederung in das gezeichnete Kapital und in die Kapitalrücklage erfolgte mit Eintragung der Sachkapitalerhöhung in das Handelsregister zum 10. Februar 2022. Zum Ende des Geschäftsjahres 2021 wurde dieser Wert in der Bilanz unter der Position "noch nicht durchgeführte Kapitalerhöhung" ausgewiesen.
Beschränkungen, welche die Verfügbarkeit des Kapitals des Konzerns beeinträchtigen, bestehen in Form von Ausschüttungssperren der Tochterunternehmen, die sich aus deren Kreditverträgen ergeben. Die Zahlungsmittel und -äquivalente werden von den jeweiligen Konzerngesellschaften auf eigenen Konten gehalten. Ein Cash-Pooling besteht nicht.
Zum Abschlussstichtag bestanden im Konzern Zahlungsmittel und -äquivalente von € 1.902 Tsd. in verschiedenen Fremdwährungen. Über diese Bestände wurden keine Sicherungsgeschäfte abgeschlossen.
Aufgrund der guten Liquiditätsausstattung war der Konzern im Berichtszeitraum jederzeit in der Lage, seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Es sind keine Liquiditätsengpässe eingetreten und aufgrund der erwarteten Geschäftsentwicklung sind keine Liquiditätsengpässe absehbar.
Das Eigenkapital des Konzerns betrug zum Abschlussstichtag mit € 315.337 Tsd. 48,1% der Bilanzsumme. Dies entspricht einem Anstieg von 23,7%, verglichen mit dem 31. Dezember 2021, als das Eigenkapital € 254.920 Tsd. bzw. 41,5% der Bilanzsumme betrug. Wesentlichster Treiber des Anstiegs der Eigenkapitalquote war das positiven Periodenergebnis, auch aus der Veräußerung der Palas, welches das Eigenkapital des Konzerns erhöhte.
Die Grundzüge und Ziele des Finanzmanagements des Konzerns legt der Vorstand fest. Oberste Ziele sind dabei die Sicherung der Liquidität und die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken. Daher ist es auch unser Ziel keine Risiken aus der Anlage der liquiden Mittel des Konzerns einzugehen. Um dies zu gewährleisten werden diese Mittel auf Bankkonten bei inländischen Kreditinstituten gehalten, bis sie benötigt werden, um Unternehmenskäufe zu finanzieren.
Die Dividendenpolitik von Brockhaus Technologies sieht derzeit keine Ausschüttungen vor. Ziel ist es, in die Akquisition margen- und wachstumsstarker Technologieunternehmen zu investieren. Unter der Annahme einer weitestgehend unveränderten Geschäftsentwicklung, gehen wir davon aus, mittelfristig eine regelmäßige Dividende ausschütten zu können.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug € 34.914 Tsd. (Vorjahr: € -6.205 Tsd.) bzw. vor Ertragsteuerzahlungen € 42.742 Tsd. (Vorjahr: € -2.037 Tsd.) und resultierte im Wesentlichen aus den operativen Zahlungsüberschüssen der Tochterunternehmen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit von € 53.035 Tsd. umfasste im Wesentlichen Mittelzuflüsse aus der Veräußerung von Tochterunternehmen und ist auf den Verkauf des ehemaligen Tochterunternehmens Palas zurückzuführen. Die Investitionen in Sachanlagen sind weitestgehend auf dem Niveau des Vorjahres. Ohne die Kapitalflüsse aus Unternehmenskäufen und -verkäufen betrüge der Cashflow aus Investitionstätigkeit € -2.957 Tsd. (Vorjahr: € - 2.338 Tsd.)
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug € -46.702 Tsd. und war geprägt von der freiwilligen vorzeitigen Tilgung auf eines der Akquisitionsdarlehen in Höhe von € 20.660 Tsd. sowie die vollständige Rückzahlung des Verkäuferdarlehen in Höhe von € 15.000 Tsd. Im Vergleichszeitraum resultierte der stark positive Finanzierungs-Cashflow aus der Aufnahme von Darlehen für den Erwerb der Bikeleasing.
Der Free Cashflow vor Steuern (Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und Investitionstätigkeit bereinigt um Akquisitionen, Veräußerungen von Tochterunternehmen abzüglich veräußerter liquider Mittel, Ertragsteuern, Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen und Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen) betrug € 39.785 Tsd. (Vorjahr: € 10.552 Tsd.).
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Bereinigtes EBITDA (as-is) | 50.006 | 21.841 |
| EBITDA-Bereinigungen | (3.279) | (21.422) |
| Effekte aus Veräußerung Palas | 1.180 | - |
| (Ertragsteuerzahlungen)/ Ertragsteuererstattungen | (7.828) | (4.168) |
| Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente | 673 | 196 |
| (Gewinn)/ Verlust aus dem Verkauf von Sachanlagen | (190) | (42) |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/ (Erträge) | 4.402 | (8.673) |
| (Zu-)/ Abnahme der Leasingforderungen | (27.954) | (1.469) |
| Zu-/ (Abnahme) von Verbindlichkeiten aus Leasingrefinanzierung vor Zinseffekt | 28.896 | 3.792 |
| (Zu-)/ Abnahme von Leasingvermögen aus Operating Leases | 565 | (1.467) |
| (Zu-)/ Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
(16.118) | (2.329) |
| Zu-/ (Abnahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
4.590 | 7.589 |
| Zunahme/ (Abnahme) der sonstigen Rückstellungen | (28) | (55) |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 34.914 | (6.205) |
| Investitionen in Sachanlagen | (1.250) | (1.173) |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen | 198 | 91 |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | (548) | (435) |
| Aktivierte Entwicklungskosten | (1.357) | (861) |
| Erwerb von Tochterunternehmen abzgl. erworbener liquider Mittel | - | (141.619) |
| Veräußerung von Tochterunternehmen abzgl. veräußerter liquider Mittel | 55.992 | - |
| Erhaltene Zinsen | - | 40 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 53.035 | (143.958) |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen | 10.000 | 63.400 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten | (51.172) | (5.379) |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | (1.257) | (558) |
| Zinszahlungen | (4.273) | (1.797) |
| Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen | - | - |
| Kosten von Kapitalerhöhungen | - | - |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | (46.702) | 55.666 |
| Zahlungswirksame Änderung des Finanzmittelfonds | 41.247 | (94.497) |
| Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds | 202 | 285 |
| Finanzmittelfonds am Periodenanfang | 29.331 | 123.544 |
| Finanzmittelfonds am Periodenende | 70.780 | 29.331 |
Geschäftssegmente
Brockhaus Technologies umfasst die Geschäftssegmente Financial Technologies und Security Technologies.
Segmentbericht
| Berichtspflichtige Segmente | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Financial Technologies |
Security Technologies |
Central Functions und Konsolidierung |
Brockhaus Technologies | |||||
| In € Tsd. | 2022 | 2021 (pro-forma) |
2022 | 2021 (pro-forma) |
2022 | 2021 | 2022 | 2021 (pro-forma) |
| Umsatzerlöse vor PPA | 109.229 | 72.555 | 36.086 | 32.688 | 2 | 2 | 145.318 | 105.245 |
| Umsatzwachstum | 50,5% | 10,4% | 38,1% | |||||
| Rohertrag vor PPA | 67.727 | 51.243 | 26.331 | 22.502 | 269 | 166 | 94.327 | 73.910 |
| Rohertragsmarge | 62,0% | 70,6% | 73,0% | 68,9% | 64,9% | 70,2% | ||
| Bereinigtes EBITDA | 46.544 | 39.765 | 8.617 | 8.315 | (5.155) | (7.261) | 50.006 | 40.819 |
| Bereinigte EBITDA-Marge | 42,6% | 54,8% | 23,9% | 25,5% | 34,4% | 38,8% | ||
| Bereinigtes EBIT | 44.586 | 38.767 | 7.485 | 7.318 | (5.311) | (7.369) | 46.761 | 38.716 |
| Bereinigte EBIT-Marge | 40,8% | 53,4% | 20,7% | 22,4% | 32,2% | 36,8% | ||
Mit dem Verkauf der Palas, mit Vollzug am 24. November 2022, ist das Segment Environmental Technologies weggefallen.
Bikeleasing und kvm-tec wurden mit Kontrollerlangung durch Brockhaus Technologies ab Dezember 2021 in den Konzernabschluss einbezogen und waren somit im Vergleichszeitraum lediglich für die Dauer eines Monats Teil von Brockhaus Technologies. Folglich wären in der nebenstehenden Tabelle die jeweiligen Werte für 2021 in den Segmenten Financial Technologies und Security Technologies deutlich geringer auszuweisen.
Für Zwecke der besseren Aussagekraft der Segmentberichterstattung und in Übereinstimmung mit dem internen Berichtswesen des Konzerns wird betreffend den Vergleichszeitraum auf eine pro-forma Betrachtung abgestellt. Diese stellt den Konzern so dar, als hätten Bikeleasing und kvm-tec bereits ab dem 1. Januar 2021 zu Brockhaus Technologies gehört hätten. Non-pro-forma Werte sind mit dem Zusatz "as-is" gekennzeichnet.
Die Umsatzerlöse vor PPA von Brockhaus Technologies sind verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 38,1% angestiegen. Beide Segmente verzeichneten einen Anstieg des Umsatzvolumens.
Nach Regionen betrachtet, war die Umsatzentwicklung (vor PPA) von Brockhaus Technologies mit einem Wachstum um 46,3% in EMEA und um 61,4% in Americas sehr erfolgreich, wohingegen die Umsatzerlöse in APAC um 26,6% zurückgingen. Der Anstieg in EMEA ist dabei maßgeblich auf das Umsatzvolumen der Bikeleasing zurückzuführen, während das Wachstum in Americas durch das wachsende Geschäft von IHSE in den USA begründet wird. Der Rückgang in APAC wird im Wesentlichen durch die Corona-Beschränkungen in China erklärt, welche in 2022 weiterhin Bestand hatten.
Die Umsatzerlöse vor PPA in dem Segment Financial Technologies (Bikeleasing) stiegen im Geschäftsjahr 2022 um 50,5% auf € 109.229 Tsd (Vorjahr: € 72.555 Tsd.). Der klare Wachstumstrend ist anhand operativer Kennzahlen darstellbar. Im Berichtszeitraum steigerte Bikeleasing die Anzahl der an ihre Plattform angeschlossenen Unternehmen um 13,6 Tsd. auf insgesamt 45,5 Tsd. Diese Unternehmenskunden beschäftigen ca. 2,5 Mio. Mitarbeiter. Die Anzahl neu vermittelter Diensträder belief sich auf 118 Tsd. was einem Wachstum von ca. 45% ggü. dem Vorjahr entspricht. Darüber hinaus konnte auch der durchschnittliche Preis je vermitteltem Dienstrad um 6,2% auf € 3.900 gesteigert werden.
Inhalt
Bikeleasing konnte nicht nur das Wachstum an neu vermittelten Diensträder in Deutschland wesentlich erhöhen, sondern auch das Geschäft in Österreich stark ausbauen und einige namhafte Kunden gewinnen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 zählt Bikeleasing bereits 784 Unternehmen in Österreich zu ihren Kunden.
Die Rohertragsmarge vor PPA betrug 62,0%, die bereinigte E-BITDA-Marge 42,6% und die bereinigte EBIT-Marge 40,8%.
Sowohl die Rohertragsmarge als auch die EBITDA-Marge und die EBIT-Marge lagen unter dem Vorjahresniveau. Dies wird durch zwei wesentliche Sachverhalte begründet.
Zum einen gab es im Geschäftsjahr 2021 einen Sondereffekt aus dem bilanziellen Abgang eines größeren Bestands an Leasingforderungen, der die Umsatzerlöse außerordentlich um € 7.112 Tsd. erhöhte und sich somit positiv auf die Rohertragsmarge, EBITDA-Marge und EBIT-Marge der Bikeleasing im Geschäftsjahr 2021 auswirkte.
Zum anderen ist das Geschäftsjahr 2022 durch Sonderaufwendungen beeinflusst, die die Margen im Geschäftsjahr 2022 negativ beeinflussen. Diese Aufwendungen belaufen sich auf € 4.828 Tsd. und umfassen Beratungsleistungen in Bezug auf das IFRS-Accounting und die IFRS-Überleitung, die Implementierung von Software im Nachgang zur Akquisition sowie Prozessoptimierungen im operativen Geschäft zur Schaffung weiterer Effizienzen und einer Steigerung der Profitabilität in den Folgejahren.
Sowohl die Umsatzerlöse als auch die Profitabilität entwickelten sich im Berichtszeitraum entsprechend der ausgeprägten Saisonalität des Geschäfts. Während das erste und vierte Quartal von dem wetter- und temperaturbedingt geringeren Volumina geprägt waren (ca. 33%), wurden in den warmen Monaten des Jahres, im zweiten und dritten Quartal, hohe Volumina an Neugeschäft generiert (ca. 67%).
Darüber hinaus wurde der maßgebliche Teil der neu generierten Leasingverhältnisse in Q1 2022 als "Green Bond" verbrieft und über eine große deutsche Versicherung refinanziert. Diese spezifische Verbriefungsstruktur ermöglicht Bikeleasing eine deutlich günstigere, schnellere und flexiblere Refinanzierung, die für das starke Wachstum förderlich ist. Bei unverändertem Cash-Inflow bei Abverkauf der verbrieften Leasingforderung erfüllt diese Refinanzierungsart jedoch nicht die Voraussetzungen an einen bilanziellen Abgang betreffend diese verbrieften Leasingforderungen, sodass diese auf der Bilanz des Konzerns verbleiben. Grund dafür ist, dass nach den vertraglichen Regelungen nicht im Wesentlichen alle mit den Leasingforderungen verbundenen Chancen und Risiken übertragen werden. Die Ertragsrealisierung aus diesen Leasingverhältnissen erfolgt daher über deren Laufzeit von in der Regel 36 Monaten entsprechend der Effektivzinsmethode. Auch wenn der liquiditätsseitige Vorgang identisch ist, steht dies buchhalterisch im Gegensatz zu einer Forfaitierung mit bilanziellem Abgang der Leasingforderung, bei der nahezu der gesamte Ertrag der betreffenden Leasingverhältnisse zum Zeitpunkt der jeweiligen Forfaitierung realisiert wird. Es wurde somit in Q1 2022 ein geringerer Ertrag zugunsten höherer Erträge in der Zukunft ausgewiesen. Als Resultat lagen sowohl die Umsatzerlöse als auch das EBITDA deutlich unter den restlichen Quartalen des Geschäftsjahres.
In den übrigen Quartalen des Geschäftsjahres 2022 wurde der weit überwiegende Teil der neu generierten Leasingverhältnisse dagegen konventionell regresslos abverkauft bzw. forfaitiert. Dies führt nicht zur bilanziellen Erfassung von Finanzverbindlichkeiten und die Ertragsrealisierung findet im Wesentlichen sofort statt.
Mit dem Ziel einer effizienten Kapitalstruktur, im Einklang mit ihrem transaktionsbasierten Geschäftsmodell, beabsichtigt Bikeleasing sich auch künftig nach Möglichkeit auf derartige Finanzierungsoptionen zu fokussieren.
Aufgrund des hohen Free Cashflow leistete Bikeleasing im Berichtszeitraum freiwillige vorzeitige Tilgungszahlungen von € 20.660 Tsd. auf eines der Akquisitionsdarlehen aus dem Unternehmenskauf. Dies zeigt die hohe Ertragskraft des Unternehmens.
Bedingt durch eine anziehende Kundennachfrage nach teilweiser Aufhebung coronabedingter Reise- und Kontaktbeschränkungen insbesondere in den westlichen Industrieländern, verzeichnete das Segment Security Technologies (IHSE und kvm-tec) einen Anstieg der Umsatzerlöse vor PPA von 10,4% auf € 36.086 Tsd.
Ursächlich war insbesondere die positive Absatzmarktentwicklung in der Region Americas, wo eine Umsatzsteigerung um 61,4% im Vergleichszeitraum auf € 12.475 Tsd. erzielt wurde. Die Umsatzerlöse in APAC waren rückgängig und beliefen sich auf € 3.354 Tsd. (Vorjahr: € 4.566 Tsd.). Ausschlaggebend hierfür war insbesondere die Geschäftsentwicklung in China, die weiterhin stark von der Zero-Covid-Politik beeinträchtigt war. In EMEA waren die Umsatzerlöse weitestgehend konstant und lagen bei € 20.257 Tsd. (Vorjahr: € 20.393 Tsd.).
| In € Tsd. | 2022 | % | 2021PF | % |
|---|---|---|---|---|
| Digitale KVM-Extender | 27.066 | 75,0% | 24.529 | 75,0% |
| KVM Matrix Switche | 6.761 | 18,7% | 6.470 | 19,8% |
| Konverter & Zubehör | 804 | 2,2% | 273 | 0,8% |
| Sonstige | 1.456 | 4,0% | 1.416 | 4,3% |
| Umsatzerlöse | 36.086 | 100,0% | 32.688 | 100,0% |
Inhalt
Die Rohertragsmarge vor PPA lag mit 73,0% über der im Vergleichszeitraum von 68,9%. Im Vergleichszeitraum lagen neben währungsbedingten Effekten, nachteilige Verschiebungen im Produkt- und Kundenmix vor, welche sich entsprechend auf die Rohertragsmarge ausgewirkt hatten. Hohe unterjährige Schwankungen der Rohertragsmarge sind bei IHSE regelmäßig zu beobachten. Gründe sind meist unterschiedliche Margen auf einzelne größere Auslieferungen (Kundenmix- und Produktmix-Effekte) sowie bedeutsame stichtagsbezogene Schwankungen der Bestandsveränderungen.
Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 23,9% unter dem Vorjahreswert von 25,5%. Gleiches gilt für die bereinigte EBIT-Marge, die sich von 22,4% auf 20,7% reduzierte. Ursächlich dafür waren höhere Kosten für Messen, Direktvertrieb und Marketingaktivitäten, welche im Vorjahr pandemiebedingt nicht angefallen waren.
Zusätzlich führten höhere Personalaufwendungen aufgrund der Konzerneinbeziehung der noch verhältnismäßig kleinen kvm-tec und dem Ramp-up der Geschäftsaktivitäten in China zu einer geringeren bereinigten EBITDA-Marge im Vergleich zum Vorjahr.
In den Zentralbereichen war ein Rückgang der Kosten zu verzeichnen. Dieser resultierte im Wesentlichen aus einer geringeren Due Diligence-Aktivität, verglichen mit dem Vergleichszeitraum.
Der Fokus von Brockhaus Technologies liegt auf der Akquisition von margen- und wachstumsstarken Technologie- und Innovationsführern mit B2B-Geschäftsmodellen im deutschen Mittelstand. Innerhalb dieses Fokus wurden im vergangenen Jahr insbesondere die Unternehmen in die engere Auswahl genommen, die "Recurring Revenue" Geschäftsmodelle vorweisen. Allerdings ist der Wettbewerb für diese zum Verkauf stehenden Unternehmen nochmals intensiver geworden. Dies spiegelt sich auch in den Kaufpreiserwartungen wider, da Unternehmen, die in den vergangenen Monaten ihre Krisenresistenz belegen konnten, teilweise sogar mit einem Kaufpreis-Premium über dem Vorkrisenniveau bewertet werden.
Trotz des herausfordernden Umfelds wurde eine hohe Anzahl an potenziellen Akquisitionsmöglichkeiten, welche über den dreigliedrigen Sourcing Ansatz bestehend aus dem Kontakt zu M&A-Beratern, einem proaktiven Sourcing und dem langjährigen Industrienetzwerk von Brockhaus Technologies, generiert worden sind, tiefergehend analysiert. Da jedoch noch keine Akquisitionsmöglichkeit den Investitionsgrundsätzen sowie den Preisvorstellungen von Brockhaus Technologies entsprach, wurde keine Akquisition durchgeführt.
Brockhaus Technologies begreift sich als wachstumsstarke Technologiegruppe, die hoch profitable Technologie- und Innovationsführer akquiriert und dabei unterstützt, über Produkt- und Ländergrenzen hinweg organisch sowie anorganisch zu wachsen.
Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 mit einem pro-forma Anstieg der Umsatzerlöse vor PPA von 38,1% auf € 145,3 Mio. und einer bereinigten EBITDA-Marge von 34,4% zeichnet Brockhaus Technologies auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten durch ihre konsequente Auswahl von Neuakquisitionen und eine nach wie vor margenstarke Performance der Tochtergesellschaften aus. Der im Geschäftsjahr 2022 angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage und den damit verbundenen Verwerfungen im globalen Wirtschaftskreislauf trotzte Brockhaus Technologies erfolgreich. Auch den weltweiten Lieferengpässen konnte der Konzern durch ein proaktives Management und vorausschauendes Handeln entgegenwirken, wodurch auf Jahressicht die Auswirkungen aus diesem Einfluss auf ein Minimum reduziert werden konnten. Dies führte dazu, dass Brockhaus Technologies sowohl die Prognose für die Umsatzerlöse als auch für das bereinigte EBITDA übertrafen.
Der Verkauf der Palas führte zu einem signifikanten Anstieg der Zahlungsmittel und -äquivalente und damit einhergehend zu einer Reduzierung der Netto-Verschuldung. Dies erhöht die Flexibilität des Konzerns, zur schnellen Umsetzung weiterer potenzieller Unternehmenskäufe, unabhängig vom Kapitalmarkt.
Der Vorstand von Brockhaus Technologies beurteilt die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage des Konzerns im Berichtsjahr 2022 als äußerst positiv.
Die Konzernmutter Brockhaus Technologies AG (BKHT) wird von einem Vorstand bestehend aus zwei Mitgliedern geleitet. Marco Brockhaus ist CEO und Vorsitzender des Vorstands und Dr. Marcel Wilhelm ist COO und Legal Counsel. Die Anzahl der Mitarbeiter der Konzernmutter, einschließlich der Mitglieder des Vorstands, betrug am Abschlussstichtag 11 (Vorjahr: 11). Die Mitarbeiter berichten unmittelbar an den Vorstand, sind bei der BKHT angestellt und an deren Sitz beschäftigt.
Der Jahresabschluss der BKHT wird gemäß den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung nach HGB aufgestellt. Die nebenstehende Tabelle zeigt die Kurzfassung des Jahresabschlusses.
Die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum in Höhe von € 652 Tsd. (2021: € 361 Tsd.) umfassen Dienstleistungen gegenüber Tochterunternehmen. Die Personalaufwendungen stiegen von € 3.796 Tsd. im Vorjahr auf € 4.020 Tsd. im Berichtszeitraum. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich von € 9.516 Tsd. auf € 38.752Tsd. Wesentlicher Treiber dieser Erhöhung ist der Ertrag aus dem Verkauf der Palas Ende November 2022. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich von € 18.184 Tsd. auf € 6.159 Tsd. Der höhere Wert im Vorjahr resultierte aus den einmaligen Aufwendungen in Verbindung mit dem Erwerb der Bikeleasing.
Der Jahresüberschuss lag bei € 28.155 Tsd. gegenüber einem Jahresfehlbetrag von € 12.030 Tsd. im Vergleichszeitraum.
Die Finanzanlagen der Gesellschaft betrugen € 218.117 Tsd. (Vorjahr: € 225.398 Tsd.) und umfassen im Wesentlichen die Beteiligungen an den Tochtergesellschaften. Der Rückgang resultiert aus dem Verkauf der Anteile an der Palas Holding GmbH im November 2022. Zudem beinhaltet der Posten Finanzanlagen Ausleihungen an Tochterunternehmen in Höhe von € 5.527 Tsd. (Vorjahr € 7.223 Tsd.).
Zum 31. Dezember 2022 betrugen die liquiden Mittel der BKHT € 43.115 Tsd. (Vorjahr: € 7.225 Tsd.). Der Anstieg der liquiden Mittel
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 652 | 361 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 38.752 | 9.516 |
| Personalaufwand | (4.020) | (3.796) |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | (76) | (29) |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (6.159) | (18.184) |
| Zinsen und ähnliche Erträge | 344 | 228 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | (1.400) | (126) |
| Ergebnis nach Steuern | 28.092 | (12.030) |
| Sonstige Steuern | (63) | 0 |
| Jahresüberschuss/(fehlbetrag) | 28.155 | (12.030) |
| In € Tsd. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 57 | 90 |
| Sachanlagen | 4 | 9 |
| Finanzanlagen | 218.117 | 225.398 |
| Anlagevermögen | 218.179 | 225.496 |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 377 | 727 |
| Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 43.115 | 7.225 |
| Umlaufvermögen | 43.492 | 7.952 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 255 | 137 |
| Aktiva | 261.926 | 233.585 |
| Gezeichnetes Kapital | 10.948 | 10.387 |
| Kapitalrücklage | 248.463 | 236.021 |
| Bilanzverlust | (6.873) | (35.028) |
| Eigenkapital | 252.537 | 211.379 |
| Rückstellungen | 6.851 | 4.123 |
| Verbindlichkeiten | 2.538 | 18.083 |
| Passiva | 261.926 | 233.585 |

resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf der Palas Ende November 2022. Dieser erhöhte die liquiden Mittel um € 58.934 Tsd. Im Dezember 2022 wurde das Verkäuferdarlehen aus dem Erwerb der Bikeleasing vollständig inklusive Zinsen zurückgezahlt, was die liquiden Mittel um € 16.508 Tsd. reduzierte.
Unter Berücksichtigung des Jahresüberschusses erhöhte sich das Eigenkapital von € 211.379 Tsd. auf € 252.537 Tsd. Dieser Anstieg resultiert maßgeblich aus dem Verkauf der Palas und dem damit verbundenen Ertrag.
Die Rückstellungen erhöhten sich von € 4.123 Tsd. auf € 6.851 Tsd. Der Anstieg wird im Wesentlichen durch die Erhöhung der Success Fee-Rückstellung begründet.
Die Verbindlichkeiten reduzierten sich von € 18.083 Tsd. auf € 2.538 Tsd. Hauptsächlich ist die vollständige Rückzahlung des Verkäuferdarlehens aus dem Erwerb der Bikeleasing in Höhe von € 15.000 Tsd. Anfang Dezember 2022.
Der handelsrechtliche Jahresüberschuss der BKHT von € 28.155 Tsd. wird zusammen mit dem Verlustvortrag des Vorjahres von € 35.028 Tsd. auf neue Rechnung vorgetragen. Der handelsrechtliche Verlustvortrag beträgt somit auf € 6.873 Tsd.
Für Angaben zu wesentlichen Ereignissen nach dem 31. Dezember 2022 wird auf Angabe 40 des Konzernanhangs verwiesen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostizierte im Januar 2023 ein Wachstum für die Gesamtwirtschaft im Jahr 2023 von 2,9% verglichen mit einem Wachstum von 4,4% im Vorjahr. Nach wie vor liegt das globale Wachstum im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahrzehnten unter dem "historischen Durchschnitt". Chinas Abkehr von der Null-Covid-Strategie könnte diesbezüglich für eine Erholung der weltweiten wirtschaftlichen Lage sorgen. Insgesamt erwarten die Experten im Geschäftsjahr 2023 kein Abrutschen der Weltwirtschaft in die Rezession. Dieses Szenario konnte im Herbst des vorangegangenen Jahres noch nicht ausgeschlossen werden.
Im Einklang mit dem IWF sieht das Management von Brockhaus Technologies die Planung aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Situation als weiterhin unsicher an, schaut jedoch optimistisch in die Zukunft.
Brockhaus Technologies erwartet, dass das Geschäftsjahr 2023 weiterhin von den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs, der Energieknappheit, Lieferkettenengpässen, damit einhergehenden Verzögerungen sowie verfügbarkeits- und inflationsbedingten Preissteigerungen sowie Zinserwartungen geprägt sein wird, die die Planung mit zusätzlicher Unsicherheit behaften.
Das Management geht davon aus, im Geschäftsjahr 2023 einen oder mehrere Unternehmenskäufe durchzuführen. Dennoch wurden die Ertragskennzahlen des Konzerns auf Basis der Prämisse geplant, dass der Konsolidierungskreis unverändert bleibt. Grund für diese Systematik ist die Unwägbarkeit hinsichtlich Art und Umfang künftiger Unternehmenskäufe. Jegliche Schätzungen dazu hält das Management von Brockhaus Technologies für nicht hinreichend belastbar.
Im Berichtszeitraum hatte Brockhaus Technologies noch die um das Minderergebnis Value Step-up bereinigten Umsatzerlöse vor PPA als zentrale Steuerungsgröße herangezogen. Diese fielen wegen der Bereinigung höher aus als die Umsatzerlöse nach IFRS. Um Abweichungen zwischen den wesentlichen Leistungskennzahlen und IFRS bestmöglich zu vermeiden, wird das Management der Brockhaus Technologies AG ab dem Geschäftsjahr 2023 sowohl zur Unternehmenssteuerung als auch in der externen Berichterstattung diese Bereinigungen der Umsatzerlöse nicht mehr vornehmen.
Brockhaus Technologies rechnet im Geschäftsjahr 2023 mit Umsatzerlösen zwischen € 165 Mio. und € 175 Mio., was einem Wachstum zwischen 16% und 23% gegenüber den Umsatzerlösen im Berichtszeitraum 2022 entspräche.
Dieser Umsatzprognose liegt die Annahme zugrunde, dass sich im Segment Financial Technologies die kontinuierliche Gewinnung weiterer Unternehmenskunden und eine weiterhin steigende Nachfrage nach Diensträdern durch Arbeitnehmer fortsetzt. Dies geht einher mit dem Trend zu mehr Outdooraktivitäten, einem gesteigerten Umweltbewusstsein und politischer sowie gewerkschaftlicher Unterstützung in Bezug auf grüne Mobilität. Auch die hohen Treibstoffpreise könnten sich weiter positiv auf die Nachfrage auswirken. Diese Umsatzerwartungen für das Segment Financial Technologies stehen unter dem Vorbehalt, dass die Verfügbarkeit von Rädern für das Wachstum ausreichend sein wird. Zwar könnte die durch hohe Inflationsraten steigende Attraktivität von Leasinglösungen als günstigere Variante im Vergleich zum Barkauf das Geschäftsvolumen zusätzlich erhöhen. Wie sich mögliche inflations- und zinsbedingte Änderungen des Verbraucherverhaltens letztendlich auf das Konsumverhalten auswirken, ist zu ungewiss, um sie verlässlich in der Umsatzprognose zu berücksichtigen.
Vor dem Hintergrund von eingesetzten Lockerungen der Reise- und Kontaktbeschränkungen im Jahr 2022 in den für das Segment Security Technologies relevanten Regionen erwarten wir eine weitere Normalisierung der Geschäfts- und Vertriebsaktivitäten im Geschäftsjahr 2023. Dies steht unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit von kritischen Bauteilen, insbesondere Chips.
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Für die bereinigte EBITDA-Marge plant der Konzern für das Geschäftsjahr 2023 wie im Berichtszeitraum mit einem Wert von 35%. Diese Margenprognose impliziert auf Basis der o.a. Umsatzprognose ein bereinigtes EBITDA von € 57,75 Mio. - € 61,25 Mio.
Betreffend die Geschäftszahlen der Brockhaus Technologies AG auf Ebene der Gesellschaft (nach HGB) erwarten wir einen deutlichen Jahresfehlbetrag. Diese Einschätzung beruht auf der Tatsache, dass der hohe Jahresüberschuss nach HGB im Berichtszeitraum maßgeblich von dem Veräußerungsergebnis aus dem Verkauf der Palas geprägt war. Im Prognosezeitraum 2023 werden keine derartigen Sachverhalte erwartet.
Dieser Geschäftsbericht und insbesondere die Prognose enthalten zukunftsgerichtete Aussagen, die auf der aktuellen Einschätzung des Managements zur künftigen Entwicklung des Marktumfelds und des Konzerns beruhen. Diese Einschätzung wurde anhand aller zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Geschäftsberichts verfügbaren Informationen getroffen. Zukunftsgerichtete Aussagen unterliegen Unsicherheiten – wie im Risiko- und Chancenbericht dieses Lageberichts beschrieben – die außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegen. Dies betrifft insbesondere den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, Lieferkettenengpässe, die Energiekrise, Inflation und Zinsanstieg. Sollten die der Prognose zugrundeliegenden Annahmen nicht zutreffen oder die beschriebenen Risiken oder Chancen eintreten, können die tatsächlich eintretenden Ergebnisse deutlich von den in der Prognose getroffenen Aussagen abweichen. Sollte sich die Informationsgrundlage dahingehend ändern, dass ein wesentliches Abweichen von der Prognose überwiegend wahrscheinlich wird, so wird Brockhaus Technologies dies im Rahmen der gesetzlichen Veröffentlichungsvorschriften mitteilen.
Unter Risiken und Chancen werden mögliche künftige Entwicklungen und Ereignisse verstanden, die zu einer wesentlichen für Brockhaus Technologies negativen bzw. positiven Zielabweichung führen können. Brockhaus Technologies ist in ihren Geschäftsaktivitäten zahlreichen Risiken ausgesetzt. Ziel des Konzerns ist es nicht, Risiken generell zu vermeiden, sondern die Chancen und Risiken, die mit ihren Entscheidungen und Geschäftsaktivitäten verbunden sind, sorgfältig und auf Grundlage angemessener Informationen abzuwägen. Damit soll ein optimales Gleichgewicht zwischen Wachstum und Profitabilität einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits geschaffen werden. Dementsprechend sollen sich bietende Chancen zur Steigerung des Unternehmenswerts genutzt und Risiken nur insoweit eingegangen werden, als sich diese in einem für den Konzern akzeptablen Rahmen bewegen. Unternehmerische Risiken können in einem angemessenen Umfang hingenommen werden, müssen jedoch durch ein wirksames Risikomanagement mit geeigneten Maßnahmen gesteuert werden. Maßnahmen können Risiken auf ein akzeptables Maß begrenzen, diese teilweise oder vollständig auf Dritte übertragen, oder sie vermeiden. Dabei ist jeder Mitarbeiter im Rahmen seines Aufgabenbereichs zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Risiken aufgefordert. Die risikopolitischen Grundsätze und die Risikostrategie sind mit der Unternehmensstrategie abgestimmt und eng verbunden. Risiken, die eine Gefahr für den Fortbestand von Brockhaus Technologies oder für einzelne Tochterunternehmen darstellen, sind in jedem Fall zu vermeiden. Die nachfolgend dargestellten Risiken und Chancen gelten im Wesentlichen auch für die BKHT.
Das Konzept, die Organisation und die Aufgaben des Risikomanagementsystems von Brockhaus Technologies werden von Vorstand und Aufsichtsrat festgelegt. Eine Dokumentation erfolgt in Form des Handbuchs zum Risikomanagementsystem (RMS-Handbuch). Die Anforderungen an das Risikomanagementsystem werden regelmäßig an veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen angepasst und unterliegen einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Die Abteilung Finance koordiniert die Umsetzung und Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems und der Aufsichtsrat überwacht dessen Wirksamkeit insbesondere dahingehend, ob das Risikofrüherkennungssystem generell geeignet ist, Risiken und Entwicklungen, die den Konzern gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen, damit geeignete Gegenmaßnahmen umgehend ergriffen werden können.
Das Risikomanagementsystem umfasst Maßnahmen, die es Brockhaus Technologies ermöglichen, frühzeitig die wesentlichen Risiken für die Erreichung der Unternehmensziele zu identifizieren, zu beurteilen und zu überwachen. Der Risikokonsolidierungskreis stimmt mit dem Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses überein.
Das Risikomanagementsystem entspricht den Anforderungen, welche die seit dem 10. Januar 2022 gültige Fassung des Prüfungsstandards 340 des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW PS 340 n.F.) an Risikofrüherkennungssysteme stellt. Pflichtbestandteile umfassen insbesondere die Definition und die Quantifizierung der Risikotragfähigkeit sowie die systematische Aggregation von Risiken. Die Risikotragfähigkeit ist definiert als das maximale Risikoausmaß, welches ein Unternehmen ohne Gefährdung seines Fortbestands tragen kann. Die Aggregation dient einer belastbaren Aussage dazu, ob ein jeweils identifiziertes Risiko nicht nur für sich genommen, sondern auch im Zusammenwirken mit anderen Risiken bestandsgefährdend ist oder nicht.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde ein Maß für die Risikotragfähigkeit des Konzerns definiert. Für die Aggregation von Risiken wurde eine Monte Carlo-Simulation (stochastisches Verfahren) durchgeführt. Grundlage dafür sind die im Rahmen des Konzernrisikoinventars identifizierten und quantifizierten Risiken. Die Quantifizierung von Risiken erfolgte durch die Schätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und des Schadensausmaßes eines wahrscheinlichsten Schadens, sowie des vernünftigerweise zu erwartenden geringsten und höchsten Schadens. Dies erlaubt neben einer zufälligen Simulation des Eintritts eines Risikos eine ebenfalls zufallsbedingte Schadenshöhe mit dem Erwartungswert des wahrscheinlichsten Schadens, jedoch zusätzlich mit der Möglichkeit eines geringer oder höher ausfallenden Schadens. Soweit
Interdependenzen zwischen einzelnen Risiken identifiziert wurden, wurden diese ebenfalls berücksichtigt.
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Ergebnis des Aggregationsmodells ist eine Verteilung einer Vielzahl von insgesamt möglichen Schadensausmaßen, die jeweils mit einer unterschiedlichen Häufigkeit in einem jeweiligen Ergebnisintervall liegen. Auf Grundlage dieser Datenpunkte können die konzernweit identifizierten Risiken in ihrem Zusammenwirken quantifiziert werden. Es lässt sich z.B. anhand von Konfidenzniveaus sagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Summe eintretender Risiken einen bestimmten Schadenswert nicht überschreiten wird.
Die Datengrundlage des Aggregationsmodells basiert maßgeblich auf den Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadensausmaßen, welche durch die jeweiligen Konzerngesellschaften berichtet werden. Teilweise basieren diese auf Schätzungen, die nur begrenzt durch vergangenheitsbezogene oder sonstige Daten gestützt werden können. Somit besteht ein hoher Einfluss von individuellem Ermessen auf das Gesamtergebnis der Risikoaggregation.
Das Aggregationsmodell berücksichtigt sämtliche konzernweit gemeldeten quantifizierbaren Risiken. Risiken, die nicht durch das Aggregationsmodell abgedeckt sind, beinhalten z.B. Compliance-Risiken, deren Auswirkungen nicht hinreichend zuverlässig quantifiziert werden können.
Trotz der dargelegten Einschränkungen erachten wir die Ergebnisse des Aggregationsmodells insgesamt für geeignet, um eine angemessene Beurteilung der Risiken vorzunehmen.
Während die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement beim Vorstand liegt, verantworten die Tochterunternehmen die operative Steuerung der für sie relevanten einzelnen Risiken. Dazu gehören die frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Festlegung geeigneter Maßnahmen, die Verwaltung und Überwachung solcher Maßnahmen sowie die angemessene Dokumentation und Berichterstattung. Eine konzerneinheitliche Vorgehensweise und Verbindlichkeit sollen dabei durch das RMS-Handbuch sichergestellt werden.
Die wesentlichen Risiken werden durch die Verwendung von definierten Klassen (1 bis 5) für die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Auswirkungen auf die Ziele des Konzerns beurteilt. Die Eintrittswahrscheinlichkeit bezieht sich auf die geschätzte Wahrscheinlichkeit, dass ein Risiko während des betrachteten Zeithorizontes eintritt. Sie wird als Prozentsatz angegeben. Die Zuordnung der Wahrscheinlichkeitsintervalle zu den Klassen 1 bis 5 ist in der nachfolgenden Übersicht dargestellt.
| Wert | Klasse und Wahrscheinlichkeitsintervall | |
|---|---|---|
| 75% < P | 5 Sehr wahrscheinlich | |
| 50% < P <= 75% | 4 Wahrscheinlich | |
| 25% < P <= 50% | 3 Möglich | |
| 10% < P <= 25% | 2 Unwahrscheinlich | |
| P <= 10% | 1 Sehr unwahrscheinlich | |
| Bewertung | |
|---|---|
| Substanzgefährdende negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, Ertrags-, Vermögens und Finanzlage sowie Reputation >= € 10 Mio. Einzelrisiko |
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| Beträchtliche negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage sowie Reputation € 1 – 10 Mio. Einzelrisiko |
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| Einige negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage sowie Reputation € 100 – 1.000 Tsd. Einzelrisiko |
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| Begrenzte negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage sowie Reputation € 10 - 100 Tsd. Einzelrisiko |
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| Unwesentliche negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage sowie Reputation <€ 10 Tsd. Einzelrisiko |
|
Die Risikomatrix stellt die Klassifizierung der identifizierten Risiken grafisch dar und dient der Priorisierung der bedeutsamsten Risiken und einer erhöhten Transparenz über das gesamte Risikoportfolio des Konzerns. Die hier dargestellte Klassifizierung entspricht den Nettorisiken, das heißt, dass die erwartete Wirkung von bereits effektiv umgesetzten Steuerungsmaßnahmen bei der Quantifizierung berücksichtigt wurde. Die systematische und standardisierte Risikoanalyse und -bewertung erfolgt zwei Mal im Jahr. Es ist Aufgabe der Risikoverantwortlichen alle sich ändernden Risikosituationen innerhalb ihrer Abteilungen oder ihres Unternehmens kontinuierlich zu überwachen. Neben der regelmäßigen Risikoberichterstattung ist ein Prozess für die unverzügliche Meldung neu auftretender Risiken (Ad-hoc-Risikomeldungen) implementiert.
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Die Bewertung des Schadens bei Eintritt eines Risikos kann entweder quantitativ erfolgen, was die bevorzugte Methode darstellt, oder qualitativ, falls Risiken nicht quantifiziert werden können oder qualitative Aspekte überwiegen (z.B. für Compliance-Risiken). Die Klassifizierung erfolgt ebenfalls nach Klassen mit den Werten 1 bis 5. Die quantitativen Klassen basieren auf einer Schadensschätzung in Euro, die sich auf die potenziellen Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns bezieht. Die qualitativen Klassen basieren auf Kriterien, die Reputationsschäden oder Strafverfolgungsauswirkungen mit besonderem Fokus auf Compliancerelevante Risiken berücksichtigen.
Auf Grundlage der Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Auswirkung werden alle identifizierten Risiken mit einem Risk Score versehen. Dieser entspricht der Summe der Klasse für die Eintrittswahrscheinlichkeit und der Klasse für die Auswirkung bei Eintritt des Schadens. Dabei wird die Wahrscheinlichkeits-Klasse mit 30% und die Auswirkungs-Klasse mit 70% gewichtet.
Die Farbkodierung der Risk Scores ist der nachfolgenden Übersicht zu entnehmen. Sie entspricht der Visualisierung in der Risikomatrix.
| Farbcode | Risk Score |
|---|---|
| 5 Substanzgefährdendes Risiko | |
| 4 Sehr hohes Risiko | |
| 3 Hohes Risiko | |
| 2 Moderates Risiko | |
| 1 Geringes Risiko |
Brockhaus Technologies ordnet ihre Risiken in die Bereiche Märkte/ Technologie, Neuakquisitionen, operatives Geschäft, Compliance, Finanzen und ESG ein.
Mit dem Verkauf der Palas fallen die Gesellschaften der Palas-Gruppe nicht mehr in den Risikokonsolidierungskreis von Brockhaus Technologies. Dies wirkt sich teils positiv auf die Risikosituation des Konzerns aus.
Konjunktur | Das allgemeine Konjunkturumfeld sowie weitere wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen wirken sich maßgeblich auf die Absatzmärkte von Brockhaus Technologies aus.
Die gesamtwirtschaftliche Lage ist gegenwärtig auf nationaler wie internationaler Ebene geprägt von Verwerfungen im globalen Wirtschaftskreislauf und einer allgemein hohen Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklungen. Dieser Zustand resultiert im Wesentlichen aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, weiter anhaltenden Lieferengpässen in den unterschiedlichsten Bereichen, einer akuten Energiekrise und der ansteigenden Inflation, welche wiederum zu einem deutlichen Anstieg der Zinsen in verschiedenen Wirtschaftsregionen führte. Einige oder alle dieser Faktoren haben Einfluss auf die Risikosituation des Konzerns und beeinflussen sowohl das inländische als auch das ausländische Geschäft.
Ein fortgeführtes Einbrechen der Konjunktur könnte sich negativ auf die Umsatzerlöse und damit auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage auswirken. Dies gilt für alle Segmente des Konzerns. Der Konzern stuft die potenzielle Schadenshöhe bei Eintritt eines konjunkturellen Einbruchs entsprechend hoch ein. Aufgrund der Nischenstrategie des Konzerns wird die Wahrscheinlichkeit für ein Eintreten dieses Risikos jedoch weiterhin als gering angesehen.
Die Diversifizierung aufgrund der unterschiedlichen Produkte sowie der teilweise bedeutsamen internationalen Präsenz der Geschäftssegmente sorgt grundsätzlich für eine gewisse Verringerung von Konjunkturrisiken. Allerdings sind die Geschäftsmodelle nicht direkt entgegengesetzt in ihrer Zyklizität, sodass eine signifikante Konjunkturabhängigkeit verbleibt.
Das Segment Financial Technologies ist weiterhin getrieben von einer zunehmenden Attraktivität des Fahrrads bzw. E-Bike als Fortbewegungsmittel sowie von der Förderung des Dienstradleasings durch die steuerlich begünstigte Gehaltsumwandlung. Ein Wegfall dieser Begünstigung ist vor dem Hintergrund langfristiger Nachhaltigkeitsbestrebungen sehr unwahrscheinlich, würde sich aber substanziell negativ auf den Konzern auswirken.
Kundenkonzentration | Aufgrund der Nischenstrategie in dem Segmenten Security Technologies hat dieses signifikante Kundenkonzentrationen. Der Verlust oder Ausfall eines oder mehrerer Großkunden würde sich daher negativ auf die Umsatzerlöse und damit auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage von Brockhaus Technologies auswirken. Um dieses Risiko zu verringern, pflegt der Konzern enge und langjährige Kundenbeziehungen und versucht nach Möglichkeit, zu hohe Kundenkonzentrationen zu vermeiden.
Technologie | Der Erfolg der Konzernunternehmen beruht auf dem Fokus auf Technologien und innovative Produkte, die globalen, nachhaltigen Trends wie Digitalisierung, Automatisierung, Cyber Security oder Nachhaltigkeit folgen sollen. Veränderungen in Kundenpräferenzen, neue oder substituierende Technologien oder sich unvorteilhaft entwickelnde Industriestandards und Trends können die bestehenden Produkte des Konzerns obsolet oder weniger attraktiv machen. Um dies auszuschließen, investiert der Konzern fokussiert in Forschung und Entwicklung.
Zulieferer | Verschiedene Störfaktoren wie finanzielle, kapazitätsoder beschaffungsbezogene Engpässe bei Zulieferern des Konzerns können zu Verzögerungen bis hin zum Zusammenbruch der Lieferketten führen. Dies hätte zur Folge, dass die Produktion und damit die Umsatzrealisierung von Brockhaus Technologies beeinträchtigt würde und hätte negative Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns. Um dieses Risiko zu verringern, planen die Konzerngesellschaften nach Möglichkeit vorausschauend ihre künftigen Bedarfe und passen ihr Bestellverhalten bei Veranlassung entsprechend an.
Im Konzern erschweren Lieferengpässe bestehende Auftragsbestände und Auftragseingänge fristgerecht zu bedienen, was zu einer Verschiebung der Ergebnisrealisierung führt und somit direkten Einfluss auf die periodenspezifische Performance des Konzerns hat.
Deal Sourcing | Das Geschäftsmodell von Brockhaus Technologies basiert auf ihrer Fähigkeit, Unternehmen als passende Akquisitionsziele zu identifizieren und diese zu attraktiven Konditionen zu erwerben. Sollte der Konzern nicht in der Lage sein, solche Unternehmenserwerbe durchzuführen, kann sich dies negativ auf seine künftige Wachstumsentwicklung sowie auf die Effizienz der Allokation seiner liquiden Mittel auswirken. Um dieses Risiko zu minimieren, pflegt Brockhaus Technologies aktiv ein Netzwerk von Sektor-Experten, Unternehmern, Managern und Beratern, um Zugang zu potenziellen Akquisitionszielen zu erhalten. Darüber hinaus wird eigene Recherche z.B. im Rahmen von Messebesuchen und der systematischen Beobachtung von Unternehmenspreisen betrieben.
Akquisitionsfinanzierung | Die Akquisition von Unternehmen ist in vielen Fällen mit einem substanziellen Finanzierungsbedarf verbunden. Sollte Brockhaus Technologies nicht in der Lage sein, diese durch Eigenkapital oder durch Fremdkapital in angemessener Zeit und zu akzeptablen Konditionen darzustellen, so könnten Transaktionsprozesse scheitern. Um dem vorzubeugen, verfügt der Konzern über zahlreiche potenzielle Finanzierungspartner, die neben Banken auch Debt Fonds und Co-Investoren umfassen. Auch die Börsennotierung in dem Qualitätssegment Prime Standard stellt eine Finanzierungsmöglichkeit über Kapitalerhöhungen dar. Zusätzlich wurden die liquiden Mittel durch den Verkauf der Palas signifikant erhöht, was Brockhaus Technologies erhöhte Flexibilität im Bereich der Akquisitionsfinanzierung gibt.
Due Diligence | Es ist möglich, dass der Konzern den Wert und die künftigen Potenziale von Zielunternehmen unzutreffend einschätzt und diese geringere Umsatzerlöse, Erträge und Cashflows generieren als vor dem Kauf angenommen. Dies kann aufgrund nicht mitgeteilter oder nicht erkannter Risiken betreffend das Zielunternehmen und/ oder seiner Absatzmärkte der Fall sein. Um die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Risikos zu reduzieren, führt der Konzern vor jeder Akquisition eine umfassende Due Diligence unter Einbindung erfahrener und spezialisierter Berater durch. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass wesentliche Risiken in der Due Diligence nicht erkannt oder nicht zutreffend bewertet werden.
Wachstumshemmnisse | Die Tochterunternehmen von Brockhaus Technologies sind vergleichsweise kleine Organisationen mit ambitionierten Wachstumszielen. Daher besteht das Risiko, dass deren Management nicht in der Lage ist, vielversprechende Märkte und Kunden erfolgreich zu adressieren, nötige Produktentwicklungen zu realisieren und zeitgerecht wachstumsfähige interne Strukturen aufzubauen. Dieses Risiko steuert der Konzern durch bewährte Instrumente wie den 100-Tage-Plan, in dem die sich aus der Due Diligence ergebenden Erstinitiativen nach Akquisition dokumentiert, zeitlich geplant und nachgehalten werden. Darüber hinaus bestehen Prozesse für die strategische Planung und ein stringentes Finanzberichtswesen. Weiterhin haben die Mitglieder des BKHT-Teams umfassende Erfahrung mit dem Aufbau von skalierbaren Strukturen in wachsenden Unternehmen.
Key Management | Der wirtschaftliche Erfolg des Konzerns wird maßgeblich getragen und getrieben von seiner Fähigkeit, erfahrene und talentierte Führungskräfte und Mitarbeiter einzustellen, weiterzuentwickeln und zu binden. Bei der Verbreiterung von Führungsstrukturen zur Ermöglichung der weiteren Expansion besteht das Risiko von Fehlbesetzungen. Sollte es Brockhaus Technologies nicht gelingen, künftige und bestehende Positionen passend zu besetzen und bestehende Manager und Mitarbeiter zu halten, könnte dies den geschäftlichen Erfolg und damit die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage von Brockhaus Technologies wesentlich nachteilig beeinflussen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, bestehen im Konzern marktgerechte Vergütungsstrukturen in Verbindung mit einem ausgeprägten Fokus auf Eigenkapitalkomponenten und eine langfristige Incentivierung. Dies umfasst sowohl direkte Beteiligungen auf Ebene von Tochterunternehmen als auch Beteiligungen an der BKHT in Form von Aktien und Aktienoptionen.
Der Fachkräftemangel ist weiterhin ein zentrales Thema am Arbeitsmarkt, was den Konzern bei der Besetzung von Schlüsselfunktionen

vor Herausforderungen stellen könnte. Entsprechend hoch kategorisiert der Konzern dieses Risiko ein.
IT | Die Geschäftsprozesse des Konzerns hängen maßgeblich von Informationstechnologie ab. Neben der Chance, operative Effizienzen zu realisieren, birgt dies auch Risiken. Die technische Infrastruktur des Konzerns kann durch Unfälle, Katastrophen, technische Schäden, veraltete Technologie oder Cyberattacken beeinträchtigt werden oder ausfallen. Zudem besteht das Risiko des unbefugten Zugriffs auf vertrauliche geschäfts- oder personenbezogene Daten durch Außenstehende. Um die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit von Informationen zu gewährleisten, verfügt Brockhaus Technologies über marktübliche Sicherungssysteme.
Aufgrund des Umfangs gesetzlicher und ordnungsrechtlicher Regulierungen sowie der Vielzahl von vertraglichen Beziehungen und Vereinbarungen, die der Konzern regelmäßig eingeht, ergeben sich zahlreiche rechtliche Risiken. Diese beziehen sich insbesondere auf die Bereiche des Patent-, Kapitalmarkt- und Gesellschaftsrechts. Diese Risiken werden durch eine umfangreiche Zusammenarbeit mit erfahrenen und renommierten Anwaltskanzleien auf ein moderates Niveau reduziert. Um Abhängigkeiten aufgrund des Outsourcings zu vermeiden und einen angemessenen Grad der fachlichen Spezialisierung zu gewährleisten, wird mit mehreren Anwaltskanzleien gearbeitet.
Andere Compliance-Risiken, die aus einer Verletzung von Gesetzen und Vorschriften, wie z.B. Kapitalmarkt- oder Datenschutzbestimmungen, resultieren können, werden von dem Legal Counsel identifiziert und überwacht. Brockhaus Technologies hat einen Verhaltenskodex entwickelt, der grundsätzliche Leitlinien für ein korrektes Verhalten aufzeigt. Darüber hinaus finden Schulungen zu speziellen Themengebieten wie dem ordnungsgemäßen Umgang mit Insiderinformationen statt. Identifizierte Compliance-Risiken werden laufend überwacht und bei Konkretisierung von Risiken werden sachgerechte Maßnahmen getroffen.
Finanzplanung | Die Finanzplanung von Brockhaus Technologies basiert auf Annahmen, die von dem Management der Muttergesellschaft sowie der Tochterunternehmen getroffen werden. Diese Annahmen beziehen sich auf die geschäftliche Entwicklung und andere externe Faktoren, die teilweise schwer vorherzusagen sind oder nicht von dem Konzern beeinflusst werden können, sowie auf teilweise noch umzusetzende Maßnahmen. Daher besteht ein Risiko, dass die der Planung zugrundeliegenden Annahmen unvollständig oder inkorrekt sein können und daraus eine Abweichung zwischen geplantem und tatsächlichem Ergebnis entstehen kann. Es können sich auch Chancen ergeben, falls die tatsächliche Entwicklung positiv von der erwarteten abweicht.
Covenants | Die Darlehensverträge von Konzerngesellschaften umfassen teilweise Regelungen, aufgrund derer umfangreiche vorzeitige Rückzahlungsverpflichtungen ausgelöst werden können. So werden die betreffenden Darlehen z.B. sofort zur Rückzahlung fällig, sollten Tochterunternehmen gegen vertragliche Kreditkennzahlen (Financial Covenants) verstoßen. Würde einer oder mehrere solche Fälle eintreten, würde sich dies negativ auf die Liquidität des Konzerns auswirken. Um dieses Risiko zu steuern, verfügt der Konzern über ein umfassendes finanzielles Berichtswesen.
Zinssätze | Als bedeutsame Änderung ist das erhöhte Risiko durch den Anstieg des Zinsniveaus zu berichten. Ein weiterer Anstieg der Zinsen könnte die zukünftige Entwicklung des Konzerns aus unterschiedlichen Gründen beeinträchtigen und nachteilige Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage haben. Der Konzern ordnet das Risiko entsprechend hoch ein. Steigende Zinssätze würden zum einen die bestehenden Finanzierungskosten des Konzerns erhöhen, aber auch zu höheren Kosten der Akquisitionsfinanzierung für Unternehmenskäufe führen. Im operativen Geschäft würde ein Anstieg des Zinsniveaus zu erhöhten Refinanzierungskosten des zukünftigen Leasinggeschäfts führen und einen direkten Effekt auf die Marge der Bikeleasing haben. Eine Erhöhung des Leasingfaktors gegenüber den Bikeleasing-Kunden würde erhöhte Finanzierungszinsen jedoch kompensieren. Der Leasingfaktor bezeichnet die monatliche Leasingrate im Verhältnis zu den Anschaffungskosten des Leasinggegenstandes. Für Unternehmenskunden, die derzeit neu gewonnen werden, ist der Leasingfaktor flexibel, d.h. der Leasingfaktor je Dienstrad fluktuiert entsprechend des aktuellen Zinsniveaus. Für bestehende Kunden erfolgt die Umstellung auf den variablen Leasingfaktor in den kommenden Monaten.
Fremdwährungen | Teilweise führt Brockhaus Technologies Transaktionen in Fremdwährungen durch, woraus Währungsrisiken entstehen. Der Konzern sichert Währungsrisiken aus dem Auftragsbestand sowie aus Forderungen und Verbindlichkeiten ab, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll erscheint. Durch die Einbeziehung von Tochtergesellschaften aus Ländern außerhalb des Euroraums in den Konzernabschluss bestehen aufgrund der Währungsumrechnung Risiken. Diese Translationsrisiken sichert der Konzern grundsätzlich nicht durch derivative Finanzinstrumente ab.
Kreditrisiken | Es ist möglich, dass Kunden von Brockhaus Technologies ihre Verbindlichkeiten nicht erfüllen. Dieses Risiko wird durch einen stringenten Prozess für das Forderungsmanagement sowie durch die teilweise Vereinbarung von Vorauszahlungen gemindert. Soweit es wirtschaftlich sinnvoll ist, werden Warenkreditversicherungen abgeschlossen, um die Höhe möglicher Ausfälle zu reduzieren.
Liquidität | Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass Brockhaus Technologies ihren finanziellen Verpflichtungen nicht in ausreichendem Maße nachkommen könnte. Um die Liquidität sicherzustellen, wird deren Entwicklung im Rahmen einer detaillierten Finanzplanung und Finanzberichterstattung fortlaufend überwacht. Zur externen Finanzierung werden die sich an den Finanzmärkten bietenden Möglichkeiten fortlaufend verfolgt, um eine hinreichende Flexibilität sicherzustellen.
Steuern | Brockhaus Technologies unterliegt Ertragsteuern und sonstigen Steuern in verschiedenen Jurisdiktionen. Für die Ermittlung der Verpflichtungen aus Ertragsteuer, Umsatzsteuer und sonstigen Steuern, einschließlich Quellensteuern, sind erhebliches Ermessen und wesentliche Schätzungen erforderlich. Bei verschiedenen Transaktionen und Berechnungen im Rahmen des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs, z.B. bei konzerninternen Transaktionen und Verrechnungspreisen über Rechtsordnungen hinweg sowie bei
Transaktionen mit besonderen Dokumentationsvorgaben, sind die letztendliche Steuerermittlung oder der zeitliche Ablauf der steuerlichen Auswirkungen ungewiss. Brockhaus Technologies unterliegt regelmäßigen Prüfungen durch die Steuerbehörden, die im Hinblick auf die Steuerschätzungen oder das Ermessen des Konzerns zu anderen Ergebnissen kommen können. Auch wenn Brockhaus Technologies ihre Steuerschätzungen für angemessen hält, kann der endgültige Bescheid solcher Steuerprüfungen von den Rückstellungen und abgegrenzten Verbindlichkeiten abweichen. In der Folge können zusätzliche Steuerverbindlichkeiten, Zinsen, Strafzahlungen oder regulatorische, administrative oder sonstige damit im Zusammenhang stehende Sanktionen anfallen.
Inhalt
Für Brockhaus Technologies gehen nachhaltiges Unternehmertum und profitables Wachstum Hand in Hand. Dies unterstreicht der Konzern mit den im Konzern befindlichen Tochterunternehmen und deren Produktportfolio. Diese Faktoren sollen auch eine zentrale Rolle bei der Auswahl zukünftiger potenzieller Akquisitionsziele spielen.
Im Rahmen unseres regulären Risikomanagementprozesses sollen auch mögliche Risiken identifiziert werden, die sich aus umwelt-, sozial- und governancebezogenen Sachverhalten ergeben könnten. Bisher wurden solche wesentlichen Risiken in Form von Key-Mitarbeiter-Risiken festgestellt. Im Zuge der fortlaufenden Weiterentwicklung unseres RMS ist darüber hinaus geplant, künftig noch höheres Augenmerk, ggfs. durch die Verwendung entsprechender Frameworks, auf diese Thematik zu legen.
Brockhaus Technologies bieten sich nach Einschätzung des Managements eine Vielzahl von Chancen. Als entscheidende Aufgabe der Unternehmensführung verstehen wir es, sich bietende Chancen frühzeitig zu erkennen und dazu in der Lage zu sein, diese im Sinne der Steigerung des Unternehmenswerts zu nutzen. Die Geschäftssegmente weisen einen starken Cashflow auf, der es ihnen – in Verbindung mit den grundsätzlich wenig kapitalintensiven Geschäftsmodellen – ermöglicht, Wachstumsinvestitionen aus eigenen Mitteln zu finanzieren.
Durch den Verkauf der Palas und der damit verbundenen wesentlichen Erhöhung der liquiden Mittel bieten sich weitere Chancen. Zum einen ist Brockhaus Technologies nun in der Lage, noch flexibler auf potenzielle Akquisitionsziele zu reagieren. Zum anderen erhöht der signifikante Anstieg der liquiden Mittel die Größenbandbreite potenzieller Akquisitionsziele. Durch das breite Netzwerk und eine umfassende Bearbeitung des dreigliedrigen Sourcing-Ansatzes, bestehend aus dem Kontakt zu M&A-Beratern, einem proaktiven Sourcing und dem langjährigen Industrienetzwerk, verfügt Brockhaus Technologies unverändert über eine attraktive Pipeline potenzieller Akquisitionsziele. Die fachliche Expertise und das breite Netzwerk von BKHT in Kombination mit der erhöhten Flexibilität, Akquisitionen am Markt zu tätigen, ermöglicht Brockhaus Technologies die große Chance, weitere cashflowsteigernde Unternehmen zu akquirieren, um den Unternehmenswert des Konzerns weiter zu steigern.
Das Segment Security Technologies hat Chancen auf eine besser als geplant verlaufende Geschäftsentwicklung in Märkten mit starken Wachstumstreibern. In dem Segment wird die Kundennachfrage getrieben von hohen Anforderungen an sichere und schnelle Datenübertragung. Fortlaufend zunehmende Datenvolumina und die Notwendigkeit, diese zu visualisieren sowie das Bedürfnis, diese Daten von unbeabsichtigtem Zugang zu schützen können künftig substanzielle Geschäftschancen bieten.
Das Segment Financial Technologies könnte von einem sich weiter verstärkenden Trend hin zur nachhaltigen Mobilität durch Fahrräder und E-Bikes profitieren. Die eingetretene erhöhte Inflation – u.a. bezogen auf fossile Brennstoffe – kann zu einer verstärkten Vermeidung von mit dem Auto zurückgelegten Strecken beitragen und damit das Geschäftsvolumen der Bikeleasing begünstigen. Zusätzlich könnte die aktuelle Inflation und eine damit reduzierte Kaufkraft das Interesse an Leasinglösungen stärken und zu einer zusätzlichen Erhöhung des Geschäftsvolumens führen, da diese signifikant günstiger sind als ein Barkauf. Auch die Ausweitung des Produktportfolios, z.B. über Smartphones, Tablets etc. hin zu einer Fintech-Plattform für das Management von Mitarbeiter-Benefits kann substanzielle Geschäftschancen erschließen.
Zusammengefasst bieten sich Brockhaus Technologies bedeutende Chancen aus der Tätigkeit ihrer Tochterunternehmen sowie aus künftigen weiteren Akquisitionen.
Nach Einschätzung des Vorstands hat das allgemeine Konjunkturumfeld sowie weitere aktuelle wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen maßgebliche Auswirkungen auf das Geschäft von Brockhaus Technologies. Diese Einschätzung beruht insbesondere auf der Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, weiter anhaltenden Lieferengpässen in den unterschiedlichsten Bereichen, einer akuten Energiekrise und der ansteigenden Inflation, welche wiederum zu einem deutlichen Anstieg der Zinsen in verschiedenen Wirtschaftsregionen führt. Dies kann sich bedeutend negativ auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns auswirken.
Insgesamt ist Brockhaus Technologies in einem hohen Maß Unsicherheiten ausgesetzt, die der Konzern nur teilweise selbst beeinflussen kann. Es wurden jedoch keine Risiken festgestellt, die sich einzeln oder in Verbindung mit anderen Risiken für die Gruppe existenzgefährdend auswirken.
Das interne Kontrollsystem (IKS) ist ein integraler Bestandteil des Risikomanagements von Brockhaus Technologies. Es soll die Ordnungsmäßigkeit, Vollständigkeit und Zuverlässigkeit der Rechnungslegung und der damit verbundenen Finanzberichterstattung
sowie die Einhaltung der relevanten Gesetze und Standards sicherstellen. Das IKS umfasst alle organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Identifizierung, Bewertung und Steuerung aller Risiken, die wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben können. Allerdings kann auch ein wirksames, angemessenes und funktionierendes internes Kontrollsystem die Vermeidung oder Feststellung aller Unregelmäßigkeiten oder unzutreffenden Angaben nicht garantieren.
Inhalt
Der Konzern betrachtet die folgenden Elemente des IKS hinsichtlich des Konzernrechnungslegungsprozesses als maßgeblich:
Für die Erstellung des Konzernabschlusses wird auf die Unterstützung von externen Dienstleistern zurückgegriffen. Gleiches gilt bei der Beurteilung von spezifischen Sondersachverhalten wie z.B. komplexen IFRS-Regelungen.
Inhalt
Sofern Kontrollschwächen oder Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert werden, werden sie bewertet und Gegenmaßnahmen mit den Verantwortlichen entwickelt, um die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems fortlaufend zu verbessern. Zur konzernweiten Standardisierung und Weiterentwicklung des IKS wurde ein IKS-Handbuch verabschiedet. Dieses beschreibt Bedeutung, Relevanz und Bestandteile des IKS von Brockhaus Technologies. Es wird auf Verantwortlichkeiten, den IKS-Regelkreislauf sowie die Wirksamkeitsbeurteilung implementierter Kontrollen eingegangen. Darüber hinaus enthält das IKS-Handbuch eine Reihe von Arbeitshilfen, um die Durchführung und Dokumentation von Kontrollen zu unterstützen und effizient zu gestalten.
Wie im Vorjahr wurde auch für das Geschäftsjahr 2022 die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Barth Associates GmbH im Rahmen einer ausgelagerten internen Revision zur Sicherstellung der Einhaltung der gesetzlichen Regelungen beauftragt.
Brockhaus Technologies versteht unter der internen Revision eine unternehmenseigene, prozessunabhängige, prüfende, beurteilende und beratende Tätigkeit. Diese soll die Konzernleitung bei der Erreichung ihrer unternehmerischen Ziele unterstützen. Die Auslagerung der internen Revision soll insbesondere die Unabhängigkeit der internen Revision stärken. Die interne Revision bewertet mit einem systematischen und zielgerichteten Ansatz die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems, des Steuerungs- und Überwachungssystems einschließlich der Kontrollen und hilft, diese zu verbessern.
Grundlage der Arbeit der internen Revision ist ein mehrjähriger, mit dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats abgestimmter, Revisionsplan. Der Plan orientiert sich zunächst insbesondere an den Erkenntnissen aus der ersten Analyse der Grundelemente des Risikofrüherkennungssystems. Weitere Schwerpunkte ergeben sich aus bedeutsamen Veränderungen in der Organisation der Geschäftstätigkeit des Konzerns bzw. seines wirtschaftlichen und rechtlichen Umfeldes. Aufgrund der Akquisition von Bikeleasing im vorangegangenen Geschäftsjahr lag der Fokus der Internen Revision 2022 vor allem im Bereich der Bikeleasing-Gruppe.
Im Zuge der internen Revision wurden im Berichtsjahr folgende Bereiche geprüft:
Zu dem Prüfungspunkt Risikomanagementsystem regulierte Branche Leasing (Bikeleasing-Gruppe) wurden Handlungsempfehlungen ausgesprochen, um sowohl die angemessene Beachtung aufsichtsrechtlicher Anforderungen auch zukünftig zu gewährleisten als auch die Integration des bei der Hofmann Leasing GmbH vorgefundenen Risikomanagementsystems in das Risikomanagementsystem des Konzerns weiter auszuarbeiten und zu optimieren. Ein Prozessplan zur Umsetzung der Empfehlungen wurde von der lokalen Geschäftsführung noch im Berichtszeitraum aufgesetzt. Ein Teil der Empfehlungen wurde bereits bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022 erfolgreich umgesetzt und optimiert. Die verbleibenden, offenen Punkte sollen im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 geschlossen werden.
Zu den Prüfungspunkten Risikomanagement Konzern, Integration von Tochterunternehmen (Bikeleasing-Gruppe) und Beschaffungsund Vorratsprozesse in den Tochtergesellschaften ergaben die Prüfungsergebnisse keine Beanstandungen. Entsprechend wurde kein Handlungsbedarf ausgesprochen.
BKHT befindet sich weiterhin im Zeitplan des mehrjährigen Revisionsplan.
Der Vergütungsbericht ist nicht Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Der Vergütungsbericht nach § 162 AktG wird zusammen mit dem Vermerk über die formelle und freiwillige inhaltliche Prüfung durch den Abschlussprüfer auf unserer Website (www.brockhaus-technologies.com) öffentlich zugänglich gemacht und ist in der Rubrik Investor Relations, Unterrubrik Corporate Governance dauerhaft abrufbar.
Wie in § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG vorgesehen, erstattet der Vorstand der Brockhaus Technologies AG ("BKHT" oder die "Gesellschaft") nachfolgend einen erläuternden Bericht zu den übernahmerechtlichen Angaben gemäß § 289a Abs. 1 und § 315a Abs. 1 HGB.
Das gezeichnete Kapital der BKHT zum 31. Dezember 2022 beträgt € 10.947.637. Es ist in 10.947.637 nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt, die jeweils einen anteiligen Betrag von € 1,00 des Grundkapitals repräsentieren. Das Grundkapital ist vollständig eingezahlt. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Weitere Aktiengattungen existieren nicht.
Nach Kenntnis des Vorstands bestehen keine Beschränkungen, die die Stimmrechte von Aktien betreffen.
Beschränkungen, die die Übertragung von Aktien betreffen, lagen im Rahmen von Lockup-Vereinbarungen vor, die im Zusammenhang mit dem Börsengang der Gesellschaft im Juli 2020 abgeschlossen wurden. Das Gründungsteam der Gesellschaft sowie die Geschäftsführer der IHSE AcquiCo GmbH und der Palas Holding GmbH haben sich gegenüber der Gesellschaft dazu verpflichtet, bis zum 4. Juli 2022 keine der Aktien zu verkaufen, die sie zum Zeitpunkt der Erstnotierung gehalten haben. Diese Regelungen betrafen insgesamt 2.905.293 Aktien der Gesellschaft, was 28,0% des gezeichneten Kapitals entsprach. Die Lockup-Vereinbarung ist am 4. Juli 2022 abgelaufen. In der Folge bestehen zum Abschlussstichtag nach Kenntnis des Managements keine Beschränkungen, die die Übertragung von Aktien betreffen.
Zum Abschlussstichtag hielt Familie Marco Brockhaus (wohnhaft in Deutschland) direkt und indirekt 21,4% der Aktien der Gesellschaft. Weitere Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, bestehen nach Kenntnis des Vorstands nicht.
Gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung der Gesellschaft hat die Falkenstein Heritage GmbH mit Sitz in Wetzlar (Deutschland) das Recht ein Drittel der Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat der Gesellschaft zu entsenden. Dieses Recht besteht, solange die Falkenstein Heritage GmbH mindestens 10% der Aktien der Gesellschaft hält. Die Mehrheit der Anteile der Falkenstein Heritage GmbH wird von Marco Brockhaus gehalten.
Die gesetzlichen Vorschriften über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands sind nach § 84 f. AktG geregelt. Die Satzung enthält die folgenden Regelungen zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands.
"Der Vorstand besteht aus einer oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat bestimmt die Zahl der Mitglieder des Vorstands. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen Stellvertreter ernennen."
Die Feststellung der Satzung ist in § 23 AktG festgelegt. Gemäß § 179 Abs. 1 AktG bedarf jede Satzungsänderung eines Beschlusses der Hauptversammlung. Nach § 12 Abs. 2 der Satzung ist der Aufsichtsrat zu Satzungsänderungen, die nur die Fassung betreffen, berechtigt.
Die Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben, sind der Angabe 25 des Anhangs des Konzernabschlusses zu entnehmen.
Die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 22 Juni 2022 den Vorstand ermächtigt, bis zu insgesamt 10% des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Ermächtigung (entspricht 1.094.763 Aktien) durch die Gesellschaft zu erwerben. Zum Abschlussstichtag besteht diese Ermächtigung in voller Höhe fort. Weitere Möglichkeiten des Vorstands Aktien der Gesellschaft auszugeben sind in § 71 AktG geregelt.
Im Fall eines Kontrollwechsels steht den Vorstandsmitgliedern jeweils ein Sonderkündigungsrecht zu. Ein Kontrollwechsel liegt vor,
Das Vorstandsmitglied hat bei Ausübung dieses Sonderkündigungsrechts Anspruch auf eine Abfindung, die insgesamt auf die Höhe des Abfindungs-Cap begrenzt ist. Für eine detaillierte Erläuterung des Abfindungs-Cap wird auf den Vergütungsbericht verwiesen.
Die Gesellschaft macht für das Geschäftsjahr 2022 von der Möglichkeit Gebrauch, die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f und 315d HGB auf ihrer Internetseite öffentlich zugänglich zu machen. Die Erklärung zur Unternehmensführung ist auf unserer Internetseite (www.brockhaus-technologies.com) in der Rubrik Investor Relations, Unterrubrik Corporate Governance dauerhaft abrufbar.
Die Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Brockhaus Technologies AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG ist auf unserer Internetseite (www.brockhaus-technologies.com) unter der Rubrik Investor Relations, Unterrubrik Corporate Governance dauerhaft abrufbar.
Inhalt
Für Angaben zu Geschäften mit nahestehenden Personen wird auf Angabe 39 des Anhangs des Konzernabschlusses verwiesen.
Über uns Zusammengefasster Lagebericht Konzernabschluss Zusätzliche Informationen

67 BROCKHAUS TECHNOLOGIES Geschäftsbericht 2022
| In € Tsd. | Anhang | 2022 | 2021 angepasst* |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 8 | 142.712 | 39.042 |
| Erhöhung/ (Verminderung) fertiger und unfertiger Erzeugnisse | (243) | (1.117) | |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 9 | 986 | 5 |
| Gesamtleistung | 143.455 | 37.931 | |
| Materialaufwand | 10 | (51.734) | (7.757) |
| Rohertrag | 91.721 | 30.174 | |
| Personalaufwand ohne anteilsbasierte Vergütung | 11 | (25.953) | (14.817) |
| Personalaufwand aus anteilsbasierter Vergütung | 37 | (673) | (196) |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 12 | (19.542) | (23.280) |
| Wertminderungsaufwand aus Forderungen | 21 | (301) | (159) |
| Sonstige betriebliche Erträge | 13 | 1.475 | 1.419 |
| Abschreibungen auf im Rahmen der Erstkonsolidierung identifizierte immaterielle Vermögenswerte | 14 | (14.184) | (6.240) |
| Sonstige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 14 | (3.245) | (1.016) |
| Finanzierungsaufwendungen | (14.748) | (2.800) | |
| Finanzerträge | 4.779 | 36 | |
| Finanzergebnis | 15 | (9.969) | (2.764) |
| Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Steuern | 19.329 | (16.880) | |
| Ertragsteuern | 16 | (8.862) | (2.090) |
| Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten | 10.466 | (18.970) | |
| Ergebnis aus aufgegebenen Aktivitäten | 34 | 47.995 | 209 |
| Periodenergebnis | 58.461 | (18.761) | |
| Davon entfallend auf Anteilseigner der BKHT | 49.019 | (15.881) | |
| Davon aus fortgeführten Aktivitäten | 1.024 | (16.054) | |
| Davon aus aufgegebenen Aktivitäten | 47.995 | 173 | |
| Davon entfallend auf nicht beherrschende Anteile | 9.442 | (2.880) |
* Die Vorjahresangaben wurden aufgrund der Aufgabe eines Geschäftsbereichs angepasst (siehe Angabe 34 des Konzernanhangs).
| In € Tsd. | Anhang | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| Anpassungen aus Währungsumrechnung* | 966 | 1.287 | |
| Gesamtergebnis | 59.427 | (17.474) | |
| Davon entfallend auf Anteilseigner der BKHT | 49.985 | (14.594) | |
| Davon entfallend auf nicht beherrschende Anteile | 9.442 | (2.880) | |
| Ergebnis je Aktie | |||
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien | 10.946.519 | 10.433.339 | |
| Ergebnis je Aktie** (€) | 4,48 | (1,52) | |
| Davon aus fortgeführten Aktivitäten | 0,09 | (1,54) | |
| Davon aus aufgegebenen Aktivitäten | 4,38 | 0,02 |
* Sonstiges Ergebnis, das in Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden kann
** Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stimmt mit dem verwässerten Ergebnis je Aktie überein.
| In € Tsd. | Anhang | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Aktiva | |||
| Sachanlagen | 18 | 7.629 | 16.156 |
| Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwert | 19 | 356.936 | 398.872 |
| Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 21 | 13.883 | 8.411 |
| Langfristige Leasingforderungen | 21 | 130.887 | 82.142 |
| Vorauszahlungen | - | 9 | |
| Latente Steueransprüche | 16 | 534 | 544 |
| Langfristige Vermögenswerte | 509.870 | 506.133 | |
| Vorräte | 20 | 10.914 | 12.568 |
| Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 21 | 15.434 | 11.611 |
| Vertragsvermögenswerte | 21 | 100 | 155 |
| Kurzfristige Leasingforderungen | 21 | 13.633 | 37.617 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 22 | 26.165 | 15.280 |
| Vorauszahlungen | 1.214 | 811 | |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | 23 | 70.800 | 30.327 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 24 | 7.381 | - |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 145.640 | 108.368 | |
| Bilanzsumme | 655.509 | 614.501 |
| In € Tsd. | Anhang | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Passiva | |||
| Gezeichnetes Kapital | 24 | 10.948 | 10.387 |
| Noch nicht durchgeführte Kapitalerhöhung | - | 13.003 | |
| Kapitalrücklage | 26 | 240.130 | 227.688 |
| Sonstige Rücklagen | 27 | 1.125 | 452 |
| Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung | 548 | (418) | |
| Ergebnisvortrag | 19.950 | (29.069) | |
| Auf Anteilseigner der BKHT entfallendes Eigenkapital | 272.700 | 222.043 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 42.636 | 32.878 | |
| Eigenkapital | 315.337 | 254.920 | |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing | 28 | 93.590 | 123.945 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten aus Leasingrefinanzierung | 28 | 143.612 | 115.654 |
| Sonstige Rückstellungen | 31 | 57 | 4.765 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 30 | 411 | 4.570 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 8 | - | 36 |
| Latente Steuerschulden | 16 | 52.590 | 52.189 |
| Langfristiges Fremdkapital | 290.261 | 301.159 | |
| Steuerschulden | 5.726 | 5.556 | |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing | 28 | 5.291 | 16.987 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten aus Leasingrefinanzierung | 28 | 10.196 | 12.525 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 29 | 14.080 | 11.305 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 30 | 13.129 | 10.531 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 8 | 1.391 | 1.394 |
| Sonstige Rückstellungen | 31 | 98 | 123 |
| Kurzfristiges Fremdkapital | 49.912 | 58.422 | |
| Fremdkapital | 340.173 | 359.581 | |
| Bilanzsumme | 655.509 | 614.501 | |

| Gezeichnetes | Noch nicht durchgeführte |
Sonstige | Eigenkapital differenz aus Währungs |
Auf Anteilseigner der BKHT entfallendes |
Nicht beherrschende |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | Anhang | Kapital | Kapitalerhöhung | Kapitalrücklage | Rücklagen | umrechnung Ergebnisvortrag | Eigenkapital | Anteile | Eigenkapital | |
| 01.01.2022 | 10.387 | 13.003 | 227.688 | 452 | (418) | (29.069) | 222.043 | 32.878 | 254.920 | |
| Transaktionen mit Anteilseignern | ||||||||||
| Eintragung von Kapitalerhöhungen | 24 | 561 | (13.003) | 12.442 | - | - | - | - | - | - |
| Kosten von Kapitalerhöhungen | - | - | - | - | - | - | - | - | - | |
| Periodenergebnis | - | - | - | - | - | 49.019 | 49.019 | 9.442 | 58.461 | |
| Sonstiges Ergebnis | - | - | - | - | 966 | - | 966 | - | 966 | |
| Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente |
37 | - | - | - | 672 | - | - | 672 | - | 672 |
| Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen |
- | - | - | - | - | - | - | 316 | 316 | |
| 31.12.2022 | 10.948 | - | 240.130 | 1.125 | 548 | 19.950 | 272.700 | 42.636 | 315.337 | |
| 01.01.2021 | 10.387 | - | 227.688 | 256 | (1.705) | (13.188) | 223.438 | (1) | 223.437 | |
| Transaktionen mit Anteilseignern | ||||||||||
| Kapitalerhöhungen | 24 | - | 13.003 | - | - | - | - | 13.003 | - | 13.003 |
| Kosten von Kapitalerhöhungen | - | - | - | - | - | - | - | - | - | |
| Periodenergebnis | - | - | - | - | - | (15.881) | (15.881) | (2.880) | (18.761) | |
| Sonstiges Ergebnis | - | - | - | - | 1.287 | - | 1.287 | - | 1.287 | |
| Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente |
37 | - | - | - | 196 | - | - | 196 | - | 196 |
| Erwerb von Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen |
- | - | - | - | - | - | - | 35.758 | 35.758 | |
| 31.12.2021 | 10.387 | 13.003 | 227.688 | 452 | (418) | (29.069) | 222.043 | 32.878 | 254.920 |
| In € Tsd. | Anhang | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| Periodenergebnis | 58.461 | (18.761) | |
| (Ertragsteuerzahlungen)/ Ertragsteuererstattungen | (7.828) | (4.168) | |
| Ertragsteueraufwand/ (Ertragsteuerertrag) | 16 | 9.344 | 3.381 |
| Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente | 37 | 673 | 196 |
| Abschreibungen | 14 | 20.065 | 9.683 |
| Finanzergebnis ohne Leasingrefinanzierung | 15 | 8.944 | 5.550 |
| (Gewinn)/ Verlust aus dem Verkauf von Sachanlagen | (190) | (42) | |
| (Gewinn)/ Verlust aus dem Verkauf aufgegebener Aktivitäten | (48.908) | - | |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/ (Erträge) | 4.402 | (8.673) | |
| Zugänge von Leasingforderungen | (286.707) | (8.842) | |
| Zahlungen von Leasingnehmern | 51.098 | 8.637 | |
| Abgänge/ Umgliederungen von Leasingforderungen zu Restbuchwerten | 217.811 | 75 | |
| Zinsen und ähnliche (Erträge)/ Aufwendungen aus dem Leasinggeschäft | (10.157) | (1.339) | |
| (Zu-)/ Abnahme der Leasingforderungen | (27.954) | (1.469) | |
| Zugang Verbindlichkeiten aus Leasingrefinanzierung | 71.529 | 5.000 | |
| Zahlung von Annuitäten aus Leasingrefinanzierung | (47.613) | (1.208) | |
| Abgang von Verbindlichkeiten aus Leasingrefinanzierung | (810) | - | |
| Zugänge/ (Abgänge) von Verbindlichkeiten aus Forfaitierung | 3.503 | - | |
| Zinsaufwand für Verbindlichkeiten aus Leasingrefinanzierung | 2.287 | 566 | |
| Zu-/ (Abnahme) von Verbindlichkeiten aus Leasingrefinanzierung | 28.896 | 4.358 | |
| (Zu-)/ Abnahme von Leasingvermögen aus Operating Leases | 565 | (1.467) | |
| (Zu-)/ Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
(16.118) | (2.329) | |
| Zu-/ (Abnahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
4.590 | 7.589 | |
| Zunahme/ (Abnahme) der sonstigen Rückstellungen | 31 | (28) | (55) |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 34.914 | (6.205) | |
| In € Tsd. | Anhang | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| Investitionen in Sachanlagen | 18 | (1.250) | (1.173) |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen | 198 | 91 | |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | 19 | (548) | (435) |
| Aktivierte Entwicklungskosten | 9 | (1.357) | (861) |
| Erwerb von Tochterunternehmen abzgl. erworbener liquider Mittel | - | (141.619) | |
| Veräußerung von Tochterunternehmen abzgl. veräußerter liquider Mittel* | 55.992 | - | |
| Erhaltene Zinsen | - | 40 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 53.035 | (143.958) | |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen | 28 | 10.000 | 63.400 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten | 28 | (51.172) | (5.379) |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | 28 | (1.257) | (558) |
| Zinszahlungen | 28 | (4.273) | (1.797) |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | (46.702) | 55.666 | |
| Zahlungswirksame Änderung des Finanzmittelfonds | 41.247 | (94.497) | |
| Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds | 202 | 285 | |
| Finanzmittelfonds am Periodenanfang | 23 | 29.331 | 123.544 |
| Finanzmittelfonds am Periodenende | 23 | 70.780 | 29.331 |
| Finanzmittelfonds | |||
| Zahlungsmittel und -äquivalente | 23 | 70.800 | 30.327 |
| Kontokorrentkredite, die für das Cash Management genutzt werden | (19) | (995) | |
| Summe | 23 | 70.780 | 29.331 |
* Der Konzern stellt in der Kapitalflussrechnung alle Cashflows insgesamt, also einschließlich fortgeführter und aufgegebener Aktivitäten,
dar. Die Cashflows aus aufgegebenen Aktivitäten sind der Angabe 34 des Konzernanhangs zu entnehmen.
Die Brockhaus Technologies AG (BKHT, die Gesellschaft oder die Muttergesellschaft, zusammen mit ihren Tochterunternehmen Brockhaus Technologies oder der Konzern) hat ihren Sitz im Nextower, Thurn-und-Taxis-Platz 6, 60313 Frankfurt am Main, Deutschland, und ist beim Handelsregister am Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 109637 eingetragen.
Der Gegenstand der Gesellschaft ist die Gründung von Unternehmen und der Erwerb, das langfristige Halten und Verwalten und Fördern von Beteiligungen an Unternehmen, gegebenenfalls die Veräußerung solcher Beteiligungen sowie das Erbringen von Leistungen im Zusammenhang mit dem Vorstehenden, wie die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und allgemeinen Organisations- sowie Managementangelegenheiten und bei der Finanzierungsakquisition. Gegenstand ist ferner die Ausübung der Geschäftstätigkeit einer geschäftsleitenden Holding von Beteiligungsunternehmen und die Erbringung von Dienstleistungen für diese (Konzerndienstleistungen), die Gewährung von Fremdkapital an Beteiligungsunternehmen, soweit dies keiner behördlichen Erlaubnis bedarf, und die Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäftskonzepte für Beteiligungsunternehmen und Dritte sowie die Erbringung von Dienst- und Beratungsleistungen an Unternehmen, insbesondere zu Geschäftsausrichtung, Geschäftskonzept, Kapitalausstattung, Finanzierungsmöglichkeiten und Kapitalanlage (Unternehmensberatung), soweit dies keiner behördlichen Erlaubnis bedarf. Gegenstand der Gesellschaft ist im Rahmen der Geschäftsstrategie auch die Anlage von der Gesellschaft frei zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln, die noch nicht in Beteiligungen gebunden sind, unter anderem auch in börsennotierte Wertpapiere wie Aktien, Genussscheine, andere Mezzanine-Instrumente, Schuldverschreibungen, Fonds, Zertifikate oder Derivate. Ziel der Gesellschaft ist, in Bezug auf ihre Beteiligungen, die langfristige Förderung und Wertsteigerung.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften. Die IFRS umfassen die gültigen International Accounting Standards (IAS), die International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC) und des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC).
Der Abschluss wurde auf Grundlage der historischen Anschaffungsoder Herstellungskosten aufgestellt. Davon ausgenommen sind bestimmte Sachverhalte, die zum Neubewertungsbetrag oder zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) am Abschlussstichtag angesetzt wurden. Eine entsprechende Erläuterung erfolgt im Rahmen der jeweiligen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
Im Interesse der Klarheit sind Posten der Gesamtergebnisrechnung sowie der Bilanz zusammengefasst und im Anhang weiter untergegliedert und erläutert.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die Erläuterungen und weiteren Angaben werden stetig angewandt. Ausgenommen hiervon sind die in Angabe 4.21 dargestellten neuen Rechnungslegungsmethoden.
Die Darstellung der Bilanz unterscheidet zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden. Vermögenswerte und Schulden werden als kurzfristig eingestuft, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag fällig sind, beziehungsweise erfüllt werden.
Das Geschäftsjahr der Gesellschaft entspricht dem Kalenderjahr. Dieser Konzernabschluss betrifft das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 (Berichtszeitraum) mit dem 31. Dezember 2022 als Abschlussstichtag. Darüber hinaus werden vergleichende Angaben zum vorangegangenen Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 (Vorjahr bzw. Vergleichszeitraum) gemacht mit dem 31. Dezember 2021 als Vorjahresstichtag.
Inhalt
Der Konzernabschluss ist in Euro, der funktionalen Währung der Gesellschaft, dargestellt. Die Angaben erfolgen entsprechend in Euro (€), Tausend Euro (€ Tsd.) oder Millionen Euro (€ Mio.) kaufmännisch gerundet. Da dieses Rundungsverfahren nicht summenerhaltend ist, entspricht das Aufaddieren einzelner Zahlen nicht immer genau der angegebenen Summe. Negative Werte werden in Klammern und Nullwerte als Strich (-) dargestellt.
In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung werden bis zum Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten die fortgeführten Aktivitäten dargestellt. Der Ausweis des Ergebnisses der aufgegebenen Aktivitäten, nach Steuern, erfolgt in einer gesonderten Zeile. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Soweit nicht gesondert gekennzeichnet, beziehen sich die im Konzernanhang dargestellten Angaben zur Gesamtergebnisrechnung auf die fortgeführten Aktivitäten.
Der Vorstand hat diesen Konzernabschluss zum 27. März 2023 aufgestellt und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.
Bilanzierung und Bewertung erfolgen unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit.
In den Konzernabschluss sind die Brockhaus Technologies AG sowie alle von ihr beherrschten Tochtergesellschaften einbezogen. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse aller Konzernunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungsund Bewertungsmethoden zum gleichen Abschlussstichtag aufgestellt.
Zum 31. Dezember 2022 werden sämtliche Konzernunternehmen aufgrund der Beherrschung in den Konzernabschluss einbezogen. Für eine Liste der konsolidierten Gesellschaften wird auf Angabe 35 dieses Anhangs verwiesen.
Inhalt
Aus praktischen Erwägungen wird zur Währungsumrechnung der Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen ein Durchschnittskurs verwendet. Die hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden als separater Bestandteil des Eigenkapitals erfasst.
Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Art und Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden und die damit verbundenen Grundsätze der Erlösrealisierung.
Für den Konzernabschluss wurden folgende Wechselkurse für die Währungsumrechnung verwendet.
| Kurse 2022 | Kurse 2021 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 1 Euro | Stichtag | Durchschnitt | Stichtag | Durchschnitt | |
| CNY | 7,358 | 7,079 | 7,195 | 7,634 | |
| HKD | 8,316 | 8,245 | 8,833 | 9,199 | |
| USD | 1,067 | 1,053 | 1,133 | 1,184 |

| Art des Produktes/ der Dienstleistung | Art und Zeitpunkt der Leistungsverpflichtung und wesentliche Zahlungsbedingungen | Ertragsrealisierung nach IFRS 15 | |
|---|---|---|---|
| Verkauf von KVM-Geräten bzw. KVM Systemen |
Kunden erlangen nach den standardisierten Vertrags- und Lieferbedingungen Verfügungsgewalt, wenn die Produkte das Firmengelände verlassen (Ex Works) oder dort von diesem abgenommen wurden (Übergang von Chancen und Risiken). In Einzelfällen wird der Übergang der Verfügungsmacht durch andere Incoterm-Klauseln (z.B. DDP Delivery Duty Paid) geregelt. Die Rechnungen werden unter Berücksichtigung der zugrunde liegenden Incoterm-Klauseln zum Zeitpunkt des jeweiligen Gefahrenübergangs erstellt. Rechnungen sind in der Regel innerhalb von 14-30 Tagen zahlbar. Bei wichtigen Großkunden werden teilweise längere Zahlungsziele (30-60 Tage, in Ausnahmefällen bis zu 90 Tage) gewährt. Für die Geräte/ Systeme werden i.d.R. Preisnachlässe und Skonti gewährt. Die Verträge erlauben es dem Kunden nicht, das erworbene Produkt zurückzugeben. Vorauszahlungen oder teilweise Vorauszahlungen über einen Teil des Gesamtkaufpreises werden bei großvolumigen Aufträgen, bei Neukunden sowie bei Kunden, die nicht über eine Kreditversicherung abgedeckt sind, vereinbart. |
Die Erfassung der Erlöse erfolgt im Zeitpunkt des Übergangs der Verfügungsgewalt. Die Umsatzerlöse werden unter Berücksichtigung von Preisnachlässen und Skonti erfasst. Erhaltene Vorauszahlungen werden in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen. |
|
| Reparatur von Geräten | Der Konzern erbringt anlassbezogene Reparaturleistungen für Geräte. | Die Umsatzerlöse werden zeitpunktbezogen nach der Erbringung der Dienstleistung realisiert. |
|
| Erlöse aus erweiterten Garantieleistungen (Extended Warranty) |
Teilweise erbringen Tochtergesellschaften ihren Kunden gesondert vereinbarte, erweiterte Garantieleistungen (Distinct Service to the Customers). |
Die Erfassung der Erlöse erfolgt über einen Zeitraum, in dem die Garantieleistungen erbracht werden. Erhaltene Zahlungen für noch zu erbringende Garantieleistungen werden als Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen. |
|
| Erlöse aus Vermittlungsprovisionen | Im Segment Financial Technologies erzielt der Konzern Vermittlungsprovisionen im Zusammenhang mit dem Abschluss von Leasingverträgen (nach IFRS 16 bilanziert): 1. Provisionen im Zusammenhang mit der Vermittlung von Fahrrad-Leasingverträgen von einem externen Leasinggeber, der das Leasinggeschäft gemeinsam mit dem Konzern abwickelt. 2. Im Auftrag einer externen Versicherungsgesellschaft vermittelt der Konzern den Leasingnehmern Versicherungsverträge für die Absicherung von Fahrrädern. Für die Vermittlung erhält der Konzern bei Abschluss eines Versicherungsvertrages eine Provision von der Versicherungsgesellschaft. Neben der gezahlten Provision von der Versicherungsgesellschaft bezieht der Konzern eine Marge aus den von Kunden gezahlten Prämien. Es werden für die nachfolgenden Versicherungen Vermittlungsleistungen erbracht: a) Ausfallversicherung im Fall von Erwerbslosigkeit, Kündigung, Langzeiterkrankung, Todesfall oder Elternzeit des Mitarbeiters b) Schadenversicherungen für die Fahrräder und E-Bikes c) Verschleißversicherung für die Fahrräder und E-Bikes d) Haft- und Rechtschutzversicherung für den Mitarbeiter bei privater Nutzung der Fahrräder und E-Bikes Da es sich hierbei um die Durchleitung des Versicherungsschutzes vom Versicherungsunternehmen handelt, agiert der Konzern in Bezug auf die oben genannten Versicherungen nur als Vermittler/ Makler von Versicherungsleistungen und ist damit ein Agent. |
1. Die Vermittlungsprovision des externen Leasinggebers wird bei Vertragsabschluss vereinnahmt. 2. Die Provision aus der Vermittlungsleistung wird im Zeitpunkt des Vertragsschlusses als Umsatz realisiert, da die Leistung bei Vertragsabschluss erbracht wird. Aus der Marge der Prämienzahlungen werden zwei Dienstleistungsverpflichtungen (Vermittlung und Kunden-/ Schadenservice) bedient. Daher erfolgt die Zuordnung zu den beiden Dienstleistungen auf Basis der Einzelverkaufspreise. Der gesamte Transaktionspreis (Provision und Kundenprämie) wird nach Abzug des Schadenservice und der an die Versicherungsgesellschaft geleisteten Versicherungsprämien als Erlös aus Vermittlungsprovisionen erfasst. Somit erfolgt die Umsatzrealisierung für sämtliche nebenstehend dargestellten Versicherungsverträge in Höhe der Netto-Marge. |
|
| Kunden-/ Schadenservice | Der Konzern übernimmt für die oben genannten Versicherungen die folgenden zusätzlichen Leistungen: 1. Gegenüber externen Leasinggebern: Schadensabwicklung im Zusammenhang mit den Schadens- und Verschleißversicherungen. Der Konzern erhält eine monatliche fixe Vergütung für die anfallenden Leistungen. 2. Gegenüber Versicherungsunternehmen: Schadensservice, d.h. Abwicklung von Schadensmeldungen der Schadens- und Verschleißversicherung und Übernahme u.a. des Supports ggü. den Nutzern der Fahrräder (Mitarbeiter der Leasingnehmer) und Lieferanten sowie die Vorbereitung, Nachverfolgung und Meldung der Fälle bei dem Versicherungsunternehmen. Für diesen Service erhält der Konzern keine separate Vergütung. |
1. Es handelt sich bei dem Schadensservice gegenüber den externen Leasinggebern um eine Stand-ready-Leistung, die monatlich vergütet und in dieser Höhe als Umsatz über den Zeitraum kontinuierlich realisiert wird. Der Ausweis der Umsatzerlöse erfolgt brutto. 2. Der Teil der Prämienzahlungen, der als Gegenleistung für den Kunden-/ Schadenservice gezahlt wird, wird bei Zahlung abgegrenzt und ratierlich über die Laufzeit des Leasingvertrags realisiert. Die Aufteilung des Gesamttransaktionspreises der Prämienzahlungen von den Kunden erfolgt anhand der Einzelveräußerungspreise. Dies wird anhand der Expected-cost-plus-a-margin-Methode vorgenommen. Als Kosten werden die Personalaufwendungen für die Mitarbeiter, die für die Schadenabwicklung eingesetzt werden, sowie die Kosten für die benutzten Softwarelizenzen direkt ermittelt. Die Umsatzerlöse werden netto erfasst. |

| Art des Produktes/ der Dienstleistung | Art und Zeitpunkt der Leistungsverpflichtung und wesentliche Zahlungsbedingungen | Ertragsrealisierung nach IFRS 15 |
|---|---|---|
| Inspektionspakete | Der Konzern verkauft Inspektionsleistungen für die Wartung der Fahrräder und E-Bikes. Über das Inspektionspaket können Mitarbeiter der Leasingnehmer eine festgelegte Anzahl an Inspektionen während der Leasinglaufzeit in Anspruch nehmen. Der Kunde zahlt hierfür eine monatliche fixe Prämie an den Konzern. Bei der Inspektionsleistung agiert der Konzern als Prinzipal und ist somit verantwortlich für die Durchführung bzw. Veranlassung der Inspektionen durch Dritte. Die erste Inspektion kann innerhalb von Monat 1-18 und die zweite Inspektion innerhalb von Monat 19-36 durchgeführt werden. Ein Anspruch auf eine dritte Inspektion besteht nur bei einer Laufzeit von 48 Monaten. Sobald der Kunde die Inspektionen nicht in den oben genannten Zeiträumen in Anspruch nimmt, entfällt die relevante zu erbringende Leistungsverpflichtung ohne Erstattung der gezahlten Prämien. |
Erhaltene Zahlungen für noch zu erbringende Inspektionen werden als Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen. Bei Inanspruchnahme der Inspektionen oder bei Entfallen einer Leistungsverpflichtung werden die anteiligen Prämienzahlungen als Umsatz realisiert. Im Falle eines Inspektionsanspruchs zu Beginn oder während des Intervalls, in dem keine ausreichenden Vertragsverbindlichkeiten aufgebaut wurden, wird ein Vertragsvermögenswert erfasst, der dann durch nachfolgende Prämienzahlungen reduziert wird. |
| Verkauf von zuvor verleasten Fahrrädern und E-Bikes am Ende der Leasinglaufzeit |
Am Ende der Leasinglaufzeit wird den Nutzern der verleasten Leasingfahrräder und E-Bikes ein Angebot zum Erwerb des Vermögenswertes unterbreitet. Das Angebot erhält der Nutzer von dem Konzern drei Monate vor Ablauf des Leasingvertrags. Im Falle einer Kaufzusage findet die Rechnungstellung zur Mitte des letzten Monats der Vertragslaufzeit statt. Die Abbuchung des Rechnungsbetrags erfolgt einige Tage nach Ende der Vertragslaufzeit im Lastschriftverfahren. Sofern ein Verkauf an die Nutzer nicht zustande kommt, werden die Fahrräder und E-Bikes einem Fahrradhändler zum Kauf angeboten oder an Drittparteien zur Verwertung verkauft. Die Verkaufsverträge erlauben es dem Käufer nicht, das erworbene Produkt zurückzugeben. |
Im Rahmen einer Kaufzusage durch den Nutzer werden die Umsatzerlöse bei Beendigung des Leasingverhältnisses erfasst, da der Nutzer zu diesem Zeitpunkt das Fahrrad bereits kontrolliert. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Fahrrädern an Dritte werden zu dem Zeitpunkt erfasst, zu dem die Fahrräder an den Fahrradhändler bzw. Verwerter geliefert werden. |
| Verkauf von Operating Lease Vermögenswerten |
Nach Ablauf der Leasinglaufzeit übt der Leasinggeber das Andienungsrecht aus, so dass der Leasinggegenstand an den Kunden verkauft wird. Das Portfolio der Leasingobjekte umfasst verschiedene Gegenstände wie z.B. Fahrzeuge, Automaten, Geräte etc. |
Bei Ausübung des Andienungsrechts durch den Leasinggeber werden die Umsätze bei Beendigung des Leasingverhältnisses erfasst. |
Der Konzern erwirtschaftet Umsatzerlöse aus dem Verkauf von KVM-Geräten und KVM-Systemen in dem Geschäftssegment Security Technologies. Das Geschäftssegment Financial Technologies umfasst Umsatzerlöse aus Provisionen, Service- und Versicherungsleistungen, sowie aus dem Verkauf von Fahrrädern, E-Bikes und sonstigen Leasingvermögenswerten am Ende der Leasinglaufzeit.
Umsatzerlöse aus Produktverkäufen werden zum Zeitpunkt der Übertragung der maßgeblich mit dem Eigentum der verkauften Ware verbundenen Risiken und Chancen auf den Käufer erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Konzern der wirtschaftliche Nutzen aus dem Verkauf zufließen wird. Die Höhe der erfassten Umsatzerlöse basiert auf dem Fair Value der erhaltenen oder zu beanspruchenden Gegenleistung unter Berücksichtigung von Boni, Skonti und Rabatten.
Die sonstigen Umsatzerlöse setzen sich aus Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16 und der damit verbundenen Refinanzierung des Leasinggeschäftes gemäß IFRS 9 zusammen. Für weitere Informationen dazu wird auf Angabe 8.2 und 38.2 dieses Anhangs verwiesen.
Die Verträge mit Kunden sehen kein Recht vor, die Ware innerhalb einer bestimmten Frist zurückzugeben. Warenrückgaben sind nur innerhalb der regulären Gewährleistungsfrist aufgrund von Mängeln zulässig.
Der Konzern wendet grundsätzlich den praktischen Behelf für kurzfristige Vorauszahlungen von Kunden an. Das heißt, die zugesagte Gegenleistung wird nicht um die Auswirkungen einer signifikanten Finanzierungskomponente angepasst, wenn die Zeitspanne zwischen der Übertragung des zugesagten Guts oder der zugesagten Dienstleistung und der Zahlung ein Jahr oder weniger beträgt.
Für die Vermittlung von Versicherungen im Segment Financial Technologies erhält der Konzern Vorauszahlungen von Kunden mit einer Vorlaufzeit von 36 Monaten ab Vertragsabschluss und Zahlungseingang. Diese Verträge enthalten eine unwesentliche Finanzierungskomponente in der Zeitspanne zwischen Bezahlung durch den Kunden und deren Übertragung.
Der Konzern gibt in der Regel eine zweijährige Gewährleistungsgarantie für die allgemeine Reparatur von Mängeln, die zum Zeitpunkt des Verkaufs vorhanden waren, wie dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Diese Zusicherungen werden gemäß IAS 37 Rückstellungen (Angabe 31) bilanziert.
Die Vertragsvermögenswerte beziehen sich auf das Segment Financial Technologies. Bei dem Inspektionspaket kommt es dazu, dass bei einer Inanspruchnahme der Inspektionsleistung der Wert der Leistungserbringung den Wert, der bis zu diesem Zeitpunkt erfolgten Rechnungsstellung übersteigt. Dieser Überhang wird in Form eines Vertragsvermögenswertes abgegrenzt. Die Salden dieses Postens schwanken in Abhängigkeit von dem Vertragsmonat, in dem die Inspektionsleistung in Anspruch genommen wird.
Die Vertragsverbindlichkeiten werden je nach Segment in verschiedenen Zeiträumen als Umsatz realisiert. Die Vertragsverbindlichkeiten in dem Segment Security Technologies enthalten Vorauszahlungen von Kunden, die voraussichtlich innerhalb von 12 Monaten nach dem Abschlussstichtag in Form von Umsatzerlösen zu vereinnahmen sind. Die Vorauszahlungen sind kurzfristiger Natur.
Bei dem Konzern besteht ein Aktienoptionsprogramm, in dessen Rahmen Erwerbsrechte über Aktien der Muttergesellschaft an Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter der Gesellschaft sowie an Geschäftsführer und Mitarbeiter von Tochterunternehmen ausgegeben werden können.
Der Gesamtbetrag, der für erhaltene Arbeitsleistungen als Aufwand zu erfassen ist, wird unter Bezugnahme auf den Fair Value der anteilsbasierten Vergütung zum Gewährungstag ermittelt. Der Fair Value von Aktienoptionen wird, unter Berücksichtigung des langfristigen Erfolgsziels, mit Hilfe einer Monte Carlo-Simulation ermittelt. Der zum Gewährungstag ermittelte Fair Value wird über den Erdienungszeitraum (der Zeitraum, in dem alle angegebenen Ausübungsbedingungen erfüllt werden müssen) als Aufwand erfasst. Die Gegenbuchung erfolgt im Eigenkapital. Der Erdienungszeitraum beginnt in der Regel am Gewährungsdatum der Aktienoptionen. Die Aufwandserfassung kann jedoch auch zu einem früheren Datum erfolgen, wenn die Leistungserbringung durch den Mitarbeiter vor der formalen Genehmigung der Optionsausgabe beginnt.
Inhalt
Der Konzern bilanziert den Vergütungsaufwand von Beginn des Leistungszeitraums an, auch wenn das Gewährungsdatum nach dem Dienstbeginn liegt. Im Zeitraum zwischen dem Beginn der Leistungserbringung und dem Gewährungsdatum basiert der Aufwand für anteilsbasierte Vergütung auf dem geschätzten Fair Value der Aktienoptionen zum Gewährungsdatum. Sobald das Gewährungsdatum feststeht, wird der geschätzte Fair Value berichtigt, sodass der Aufwand basierend auf dem tatsächlichen Fair Value zum Gewährungsdatum der gewährten Eigenkapitalinstrumente prospektiv erfasst wird.
Für Anteilszuteilungen, die nicht ausübbar werden, wird kein Aufwand erfasst, mit Ausnahme von anteilsbasierten Vergütungsplänen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente, deren Ausübung von einer Marktbedingung oder von einer Nicht-Ausübungsbedingung abhängt. Diese Eigenkapitalinstrumente werden unabhängig davon, ob eine Marktbedingung oder eine Nicht-Ausübungsbedingung eintritt, als ausübbar behandelt, sofern alle anderen Leistungs- oder Dienstbedingungen erfüllt sind.
Zum Ende eines jeden Berichtszeitraums schätzt die Gesellschaft ausgehend von den nicht-marktbasierten Ausübungsbedingungen die Anzahl der Optionen und Anteile, die voraussichtlich ausübbar werden. Mögliche Änderungen gegenüber den ursprünglichen Schätzungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung mit einer entsprechenden Gegenbuchung im Eigenkapital erfasst.
Werden die Vertragsbedingungen einer Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente geändert, so werden Aufwendungen mindestens mit dem am Tag der Gewährung ermittelten Fair Value der gewährten Eigenkapitalinstrumente erfasst, es
sei denn, diese Eigenkapitalinstrumente sind nicht ausübbar, weil am Tag der Gewährung eine vereinbarte Ausübungsbedingung (außer einer Marktbedingung) nicht erfüllt war. Der Konzern erfasst außerdem die Auswirkungen von Änderungen, die den gesamten Fair Value der anteilsbasierten Vergütung erhöhen oder mit einem anderen Nutzen für den Arbeitnehmer verbunden sind. Diese werden zum Zeitpunkt der Änderung bewertet.
Aufwendungen, die im Zusammenhang mit einer Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente anfallen, werden als Personalaufwand erfasst.
Zinserträge und -aufwendungen werden nach der Effektivzinsmethode im Gewinn oder Verlust erfasst. Bei der Berechnung der Zinserträge und -aufwendungen wird der Effektivzinssatz auf den Bruttobuchwert des finanziellen Vermögenswertes (wenn dieser nicht in der Bonität beeinträchtigt ist) oder auf die fortgeführten Anschaffungskosten der finanziellen Verbindlichkeit angewendet. Für finanzielle Vermögenswerte, die nach der erstmaligen Erfassung in der Bonität beeinträchtigt werden, werden die Zinserträge hingegen durch Anwendung des Effektivzinssatzes auf die fortgeführten Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswertes berechnet. Wenn der Vermögenswert nicht mehr in der Bonität beeinträchtigt ist, wird die Berechnung der Zinserträge wieder auf der Bruttobasis vorgenommen.
Die Zuwendungen der öffentlichen Hand wurden für Forschungsund Entwicklungsprojekte gewährt und unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die an diese Zuwendungen geknüpften Bedingungen wurden vollständig erfüllt, etwaige sonstige Unsicherheiten bestehen nicht.
Tatsächliche Steuern werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten.
Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten. Der kombinierte Steuersatz beträgt 30% (Vorjahr: 30%). Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn die Gesellschaft einen einklagbaren Anspruch zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.
Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden über deren voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die angesetzten Nutzungsdauern lauten wie folgt.
| Jahre | |
|---|---|
| Mietereinbauten | 10 |
| Büroeinrichtung | 10 - 13 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 - 10 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 3 - 10 |
Die Durchführung von Werthaltigkeitstests sowie die Erfassung von Wertminderungen und Wertaufholungen erfolgt entsprechend der Vorgehensweise für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer. Für weitere Informationen hierzu wird auf Angabe 4.9 dieses Anhangs verwiesen.
Ein Werthaltigkeitstest wird bei Geschäfts- oder Firmenwerten mindestens jährlich, bei sonstigen immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer sowie bei Sachanlagen nur bei Vorliegen konkreter Anhaltspunkte durchgeführt. Eine Wertminderung wird ergebniswirksam im Aufwandsposten "Sonstige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte" in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, soweit der erzielbare Betrag des Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, es sei denn ein Vermögenswert erzeugt keine Cashflows, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag von Nettoveräußerungswert und Nutzungswert. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem aus einem Verkauf eines Vermögenswerts zu marktüblichen Bedingungen erzielbaren Betrag abzüglich Veräußerungskosten. Der Nutzungswert wird auf Basis der geschätzten künftigen Cashflows aus der Nutzung und dem Abgang eines Vermögenswerts mithilfe des Discounted Cashflow-Verfahrens ermittelt. Die Cashflows werden aus der langfristigen Unternehmensplanung abgeleitet, die historische Entwicklungen sowie makroökonomische Trends berücksichtigt. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte wird grundsätzlich der Nutzungswert der betreffenden Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (cash generating unit oder CGU) herangezogen. Der jährliche Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte wird auf der Ebene unserer Geschäftssegmente durchgeführt, da es keine niedrigeren Ebenen gibt, auf denen Geschäfts- oder Firmenwerte für interne Managementzwecke überwacht werden.
Inhalt
Immaterielle Vermögenswerte werden über den Zeitraum ihrer geschätzten Nutzungsdauern linear abgeschrieben. Die angesetzten Nutzungsdauern lauten wie folgt.
| Jahre | |
|---|---|
| Patente und Marken | 10 |
| Aktivierte Entwicklungskosten | 5 |
| Software | 3 |
| Lizenzen und sonstige Rechte | 3 - 10 |
| Basistechnologie | 5 - 8 |
| Kundenbeziehungen | 10 - 15 |
Aktivierte Entwicklungsaufwendungen werden abgeschrieben, sobald die Entwicklung abgeschlossen ist und die Serienproduktion anläuft.
Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauern und Restwerte werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Unfertige und fertige Erzeugnisse sind auf Basis von Einzelkalkulationen, die auf der aktuellen Betriebsabrechnung beruhen, zu Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren Nettoveräußerungswert angesetzt.
Das Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung seiner Finanzinstrumente spiegelt wider, wie das Unternehmen seine finanziellen Vermögenswerte steuert, um Cashflows zu generieren. Je nach Geschäftsmodell entstehen die Cashflows durch die Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme (Geschäftsmodell "Halten"), den Verkauf der finanziellen Vermögenswerte (Geschäftsmodell "Verkaufen") oder durch beides (Geschäftsmodell "Halten & Verkaufen").
Damit ein finanzieller Vermögenswert zu fortgeführten Anschaffungskosten (Amortized Cost) oder zum beizulegenden Zeitwert ergebnisneutral (Fair Value Through Other Comprehensive Income) klassifiziert und bewertet werden kann, dürfen die Cashflows ausschließlich aus Tilgungs- und Zinszahlungen "Solely Payments of Principal and Interest" (SPPI) auf den ausstehenden Kapitalbetrag bestehen. Diese Beurteilung wird als SPPI-Test bezeichnet und auf der Ebene des einzelnen Finanzinstruments durchgeführt.
Zum Abschlussstichtag und zum Vorjahresstichtag liegen im Konzern ausschließlich originäre finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie "Amortized Cost" vor, die dem Geschäftsmodell "Halten" (Cashflows entstehen durch die Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme) zuzuordnen sind.
Der Konzern hat Zinsbegrenzungsgeschäfte (Zins-Cap-Kontrakte) abgeschlossen. Für weitere Informationen zu Zinsrisiken wird auf Angabe 33.4 dieses Anhangs verwiesen.
Die finanziellen Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten des Konzerns umfassen Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Zahlungsmittel und -äquivalente sowie Bankdarlehen, verbriefte Verbindlichkeiten und sonstige Darlehen.
Eine erfolgswirksame Folgebewertung zum Fair Value erfolgt insbesondere bei bedingten Gegenleistungen, die im Rahmen der Veräußerung von Geschäften mit dem Erwerber vertraglich vereinbart wurden. Für weitere Informationen wird auf Angabe 22 dieses Anhangs verwiesen.
IFRS 9 sieht neben dem allgemeinen Ansatz (3-stufiges Modell) ein vereinfachtes Verfahren für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte und Leasingforderungen, die in den Anwendungsbereich von IFRS 16 fallen, vor. Bei Anwendung des vereinfachten Verfahrens (Simplified Approach) wird die Änderung des Kreditrisikos nicht nachverfolgt. Stattdessen erfolgt direkt zum erstmaligen Ansatz sowie zu jedem nachfolgenden Abschlussstichtag die Erfassung einer Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Verluste über die Gesamtlaufzeit. Der Konzern wendet dieses Verfahren für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und Leasingforderungen an.
Für die Ermittlung der Ausfallwahrscheinlichkeiten werden externe Bonitätsbewertungen von Marktdatenanbietern je Debitor herangezogen. Die LGD-Modelle (Loss Given Default – Verlustquote bei tatsächlichem Ausfall) reflektieren die Erfahrungen mit Schadensfällen der Vergangenheit und bestimmen als Quote, wie hoch der Schaden bei tatsächlichem Ausfall ist. Für die Ermittlung der LGD werden vertragsspezifische Komponenten berücksichtigt.
Die der Emission von Stammaktien unmittelbar zurechenbaren Kosten werden als Abzug vom Eigenkapital erfasst. Ertragsteuern in Bezug auf Transaktionskosten einer Eigenkapitaltransaktion werden in Übereinstimmung mit IAS 12 bilanziert.
Die Höhe der Rückstellungen wird ermittelt, indem die erwarteten künftigen Zahlungsverpflichtungen mit einem Zinssatz vor Steuern abgezinst werden, der die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt sowie die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt. Die Aufzinsung wird als Finanzierungsaufwand ausgewiesen.
Eine Rückstellung für Gewährleistungen wird erfasst, sobald die zugrunde liegenden Produkte oder Dienstleistungen verkauft werden. Die Rückstellung basiert auf historischen Gewährleistungsdaten und einer Gewichtung aller möglichen Ergebnisse mit den damit verbundenen Wahrscheinlichkeiten.
Für Leasinggegenstände von geringem Wert und für kurzfristige Leasingverhältnisse (weniger als zwölf Monate) wird von den Anwendungserleichterungen Gebrauch gemacht und die Zahlungen werden als Aufwand erfasst. Bei Verträgen, die neben Leasingkomponenten auch Nicht-Leasingkomponenten enthalten, wird die Möglichkeit angewandt, auf eine Trennung dieser Komponenten zu verzichten.
Bei einem Operating Lease bleibt der Leasinggeber wirtschaftlicher Eigentümer des Leasingobjekts und weist dieses als Vermögenswert zu fortgeführten Anschaffungskosten unter den Sachanlagen aus. Die in der Periode vereinnahmten Leasingraten werden als Umsatzerlöse ausgewiesen.
Als Finance Lease werden Leasingverhältnisse behandelt, bei denen der Leasingnehmer im Wesentlichen alle mit dem Eigentum eines Vermögenswerts verbundenen Chancen und Risiken trägt. Zahlungswirksame Leasingraten werden jeweils in einen erfolgswirksamen Zins- und einen erfolgsneutralen Tilgungsteil aufgeteilt, wobei der Zinsanteil in den Umsatzerlösen ausgewiesen wird.
Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des Fair Value zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und jene nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering zu halten.
Um die Anforderungen an die Anhangangaben über die Fair Values zu erfüllen, hat der Konzern Gruppen von Vermögenswerten und Schulden auf der Grundlage ihrer Art, ihrer Merkmale und ihrer Risiken sowie der Stufen der Fair Value-Hierarchie des IFRS 13 festgelegt.
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen werden gemäß IFRS 16 bilanziert. Ausnahmen stellen Verpflichtungen aus Mietund Leasingverträgen außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 16 dar. Die Haftungsverhältnisse werden zum Erfüllungswert bewertet.
Der Konzern weist aufgegebene Aktivitäten aus, wenn ein Unternehmensbestandteil als zur Veräußerung bestimmt ist oder bereits abgegangen ist und der Unternehmensbestandteil einen gesonderten wesentlichen Geschäftsbereich darstellt. Der Ausweis von aufgegebenen Aktivitäten erfolgt in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowohl für den Berichtszeitraum als auch für den Vergleichszeitraum. Der Konzern gibt die Zahlungsströme aus aufgegebenen Aktivitäten nicht gesondert in der Konzern-Kapitalflussrechnung, sondern im Anhang an.
Der Konzern klassifiziert langfristige Vermögenswerte als zur Veräußerung bestimmt, wenn der Buchwert überwiegend durch einen Verkauf und nicht durch eine fortgesetzte Nutzung realisiert wird. In diesem Fall werden die Vermögenswerte nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern mit dem niedrigeren Betrag aus Buchwert und Fair Value abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Unmittelbar vor der Klassifizierung als zur Veräußerung bestimmt werden die Vermögenswerte anhand der jeweils anzuwendenden Einzelregelungen auf einen Wertminderungsbedarf überprüft. Im Falle einer späteren Erhöhung des Fair Value abzüglich Veräußerungskosten erfolgt eine Wertaufholung. Diese ist auf die zuvor für den Vermögenswert erfasste Wertminderung begrenzt. Der Konzern weist die zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte gesondert in der Konzernbilanz aus. Die Vorjahreswerte werden nicht angepasst und somit unverändert ausgewiesen.
Die Bewertungsgrundsätze des Konzerns stellen sich – soweit keine Wertminderungen vorliegen – zusammengefasst und vereinfachend im Wesentlichen wie folgt dar.
| Bilanzposten | Bewertung | |
|---|---|---|
| Vermögenswerte | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | ||
| mit bestimmter Nutzungsdauer | Fortgeführte Anschaffungskosten | |
| mit unbestimmter Nutzungsdauer | Impairment only-Ansatz | |
| Sachanlagen (einschließlich Nutzungsrechte) | Fortgeführte Anschaffungskosten | |
| Leasingforderungen | Fortgeführte Anschaffungskosten | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | Fortgeführte Anschaffungskosten | |
| Vorräte | Niedrigerer Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert | |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | Fortgeführte Anschaffungskosten | |
| Abgegrenzte Aufwendungen | Fortgeführte Anschaffungskosten | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte Fortgeführte Anschaffungskosten |
||
| Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | Fortgeführte Anschaffungskosten | |
| Latente Steueransprüche | Nicht diskontierte Bewertung mit den Steuersätzen, die in der Periode gültig sind, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird | |
| Schulden | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | Fortgeführte Anschaffungskosten | |
| Latente Steuerschulden | Nicht diskontierte Bewertung mit den Steuersätzen, die in der Periode gültig sind, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird | |
| Ertragsteuerschulden | Erwartete Zahlung an Steuerbehörden, welche auf Steuersätzen basiert, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | Fortgeführte Anschaffungskosten | |
| Abgegrenzte Erlöse | Fortgeführte Anschaffungskosten | |
| Sonstige Rückstellungen | Erwarteter diskontierter Betrag, der zum Abfluss von Ressourcen führen wird | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (einschließlich | Fortgeführte Anschaffungskosten |
Leasingverbindlichkeiten)
Die im Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewendeten Methoden. Von der EU übernommene und ab dem 1. Januar 2022 verpflichtend anzuwendende neue und geänderte Standards hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns.
Der Konzern wendet die am 3. März 2022 im Rahmen des Komitologieverfahrens in das EU-Recht übernommenen Änderungen von Rechnungslegungsmethoden (Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2) freiwillig vorzeitig an.
Weitere neue oder geänderte Standards, die sich wesentlich auf künftige Abschlüsse des Konzerns auswirken würden, bestehen nicht.
Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden sind teilweise Ermessensentscheidungen zu treffen, welche die Beträge in diesem Abschluss beeinflussen. Außerdem sind bei der Aufstellung des Abschlusses zukunftsbezogene Annahmen zu treffen und Schätzungen vorzunehmen, durch die die Wertansätze der Bilanzposten sowie die Höhe der Erträge und Aufwendungen beeinflusst werden können. Die sich tatsächlich ergebenden Werte können von diesen Schätzungen abweichen. Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer künftig wesentliche Anpassungen erforderlich sein können, werden nachfolgend erläutert.
Entwicklungskosten werden entsprechend der dargestellten Rechnungslegungsmethode aktiviert. Die erstmalige Aktivierung der Kosten beruht auf der Einschätzung des Konzerns, dass die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Beispielsweise wird die technische Realisierbarkeit anhand der Entwicklung von Prototypen oder Machbarkeitsstudien beurteilt. Die wirtschaftliche Realisierbarkeit wird durch eine Projektplanung, die die notwendigen Material- sowie Personalaufwendungen sowie deren Finanzierung umfasst, beurteilt.
Der Konzern nutzt zur Refinanzierung des Leasinggeschäfts unter anderem ein Asset-Backed-Security-Programm ("ABS"), bei dem Leasingforderungen unter Nutzung eines strukturierten Unternehmens für Investoren verbrieft werden. Bei dem strukturierten Unternehmen handelt es sich um die Debt Marketplace SARL. Unternehmen können Forderungen über dieses Unternehmen verbriefen, in dem Forderungen an verschiedene Compartments der Debt Marketplace SARL verkauft werden. Für die Verbriefung der Leasingforderungen wird das Compartment B der Debt Marketplace SARL genutzt. Investoren des Compartments B sind allein den Bonitätsrisiken der Leasingforderungen des Konzerns ausgesetzt. Es bestehen zudem keine compartmentübergreifenden Credit Enhancements dritter Parteien.
Eine Einflussmöglichkeit des Konzerns auf die Geschäftsführung der strukturierten Unternehmen besteht nicht. Jedoch übernimmt der Konzern mit dem Servicing der Leasingforderungen sowie deren Verwertung bei Ausfall der Leasingnehmer eine maßgebliche Tätigkeit des strukturierten Unternehmens. Darüber hinaus übernimmt der Konzern über einen Kaufpreisabschlag Bonitätsrisiken der Leasingforderungen und partizipiert über einen Anteil am Excess Spread maßgeblich an den variablen Rückflüssen des strukturierten Unternehmens. In der Gesamtwürdigung besteht damit für den Konzern eine Beherrschung des Compartments B der Debt Marketplace SARL im Sinne des IFRS 10. Damit liegt eine Konsolidierungspflicht nach IFRS vor.
Im Rahmen einer Managementbeteiligung an der KVM-TEC nutzt der Konzern eine GmbH & Co. KG-Struktur. Der Konzern hält sämtliche Anteile an der Komplementärin, jedoch nicht an der KVM-TEC MPP GmbH & Co. KG selbst. Dennoch beherrscht der Konzern die KVM-TEC MPP GmbH & Co. KG kraft gesonderter separierter Vereinbarungen. In der Gesamtwürdigung übt der Konzern De-facto-Beherrschung über die KVM-TEC MPP GmbH & Co. KG im Sinne des IFRS 10 aus. Somit besteht die Pflicht zur Konsolidierung nach IFRS.
Die Ermittlung der Fair Values von Vermögenswerten aus bedingten Gegenleistungen ist in hohem Maße ermessensbehaftet. Die wertmäßig bedeutsamste bedingte Gegenleistung ist der zukünftige Kaufpreisanspruch aus der Veräußerung der Palas.
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Abschlussstichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.
Inhalt
Die vom Konzern ausgegebenen Aktienoptionen unterliegen Bedingungen, unter denen die Aktienoptionen durch die Berechtigten ausgeübt werden dürfen. Dabei existieren zwei Ausgleichsszenarien. Ein Szenario wäre als ein vollständiger Barausgleich anzusehen, während das andere Szenario als ein vollständiger Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente zu betrachten wäre. Angesichts der Absicht des Vorstandes, einen Ausgleich durch die Ausgabe neuer Aktien herbeizuführen, ist der Konzern zum Entschluss gekommen, dass er keine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich hat und die anteilsbasierte Vergütung durch Eigenkapitalinstrumente beglichen werden soll. Diese Beurteilung des Managements wird zu jedem Abschlussstichtag erneut vorgenommen. Weitere Informationen hierzu sind in Angabe 37 dieses Anhangs enthalten.
Die Aufwendungen aus der Gewährung von Aktienoptionen der Gesellschaft an Mitarbeiter werden im Konzern mit dem Fair Value dieser Eigenkapitalinstrumente zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bewertet. Zur Schätzung des Fair Value anteilsbasierter Vergütungen muss das am besten geeignete Bewertungsverfahren bestimmt werden. Der Konzern nutzt hierzu eine Monte Carlo-Simulation. Diese ist abhängig von den Bedingungen der Gewährung. Für diese Schätzung ist weiterhin die Bestimmung geeigneter in dieses Bewertungsverfahren einfließender Input-Parameter erforderlich, darunter insbesondere die erwartete, von vergleichbaren börsennotierten Unternehmen bzw. der BKHT abgeleitete Volatilität sowie voraussichtliche Optionslaufzeit, Dividendenrendite und risikoloser Zinssatz. Die Annahmen und angewandten Verfahren für die Schätzung des Fair Value werden in Angabe 37 dieses Anhangs dargestellt.
Aktive latente Steuern für nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden derzeit im Konzern nicht erfasst, da künftige besteuerbare Erträge in den jeweils relevanten ertragsteuerlichen Organkreisen zum Abschlussstichtag nicht hinreichend konkret waren. Diese Annahme wird an jedem Abschlussstichtag überprüft.
Die Bestimmung der Fair Values der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag unterliegt wesentlichen Schätzungsunsicherheiten. Bei der Identifizierung von immateriellen Vermögenswerten wird, in Abhängigkeit von der Art des immateriellen Vermögenswerts und der Komplexität der Bestimmung des Fair Value, entweder auf Gutachten externer Bewertungsgutachter zurückgegriffen oder der Fair Value wird intern unter Verwendung einer angemessenen Bewertungstechnik für den jeweiligen immateriellen Vermögenswert ermittelt, deren Basis üblicherweise die Prognose der insgesamt erwarteten künftigen generierten Zahlungsmittel ist. Diese Bewertungen sind eng verbunden mit den Annahmen und Schätzungen, die das Management bezüglich der künftigen Entwicklung der jeweiligen Vermögenswerte getroffen hat, sowie des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.
Eine Wertminderung besteht, wenn der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ihren erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert (Fair Value) abzüglich der Veräußerungskosten und Nutzungswert. Der Fair Value abzüglich Veräußerungskosten wird mithilfe der Ertragswert-Methode ermittelt. Die Zahlungsströme werden aus dem Finanzplan der nächsten fünf Jahre abgeleitet. Zur Berechnung des Nutzungswerts wird die Discounted Cashflow-Methode verwendet. Die Cashflows werden ebenfalls aus dem Finanzplan der nächsten fünf Jahre abgeleitet. Der erzielbare Betrag ist in beiden Fällen abhängig von dem im Rahmen der Ertragswert- bzw. Discounted Cashflow-Methode verwendeten Abzinsungssatz sowie von den erwarteten künftigen Mittelzuflüssen und der für Zwecke der Extrapolation verwendeten Wachstumsrate. Diese Schätzungen haben maßgeblichen Einfluss auf den Fair Value abzüglich Veräußerungskosten bzw. den Nutzungswert. Die Grundannahmen zur Bestimmung des erzielbaren Betrags für die verschiedenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden in Angabe 19 dieses Anhangs dargestellt und näher erläutert.
Eine Rückstellung wird dann gebildet, wenn der Konzern eine rechtliche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist (Angabe 4.13 und 31). Solche Schätzungen unterliegen wesentlichen Unsicherheiten.
Inhalt
Im Fahrradleasing werden nicht garantierte (kalkulierte) Restwerte im Rahmen der Ermittlung des Barwerts der Leasingforderungen gemäß der Definition des IFRS 16 berücksichtigt. Die kalkulierten Restwerte am Ende der Vertragslaufzeit ermitteln sich in Abhängigkeit von den Laufzeitgruppen des jeweiligen Leasingvertrags und beinhalten die erwarteten Verwertungserlöse am Ende der Laufzeit, basierend auf historischen Erfahrungswerten. Für Leasingforderungen aus Finanzierungsleasing aus dem Fahrradleasing ergibt sich auf Basis von Erfahrungswerten ein Restwert im gewichteten Durchschnitt von 9,5% (Vorjahr: 10,8%). Die Restwerte für das Leasinggeschäft außerhalb vom Fahrradleasing betragen im Regelfall 5% und in Ausnahmefällen bis zu 20% der Anschaffungskosten.
Ermittlung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte und Leasingforderungen
Bezüglich der Annahmen und Schätzungen in Bezug auf die Ermittlung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte sowie Leasingforderungen wird auf Angabe 4.11 und 33.4 dieses Anhangs verwiesen.
6. Alternative Leistungskennzahlen
Neben den Angaben, die im Rahmen der Konzern-Gesamtergebnisrechnung gemacht werden, nutzt das Management zur Steuerung des Konzerns weitere Leistungskennzahlen. Diese umfassen die pro-forma Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie bereinigte alternative Leistungskennzahlen.
Im Vergleichszeitraum wurden die Erträge und Aufwendungen der Bikeleasing und der kvm-tec nur für den Dezember in die Konzern-Gesamtergebnisrechnung einbezogen, da der Zeitpunkt der Kontrollerlangung (Vollzug des Unternehmenserwerbs) jeweils Ende November 2021 war. Da aus diesem Grund die Aussagekraft der Gesamtergebnisrechnung des Geschäftsjahres 2021 und insbesondere deren Eignung für die Ableitung von Prognosen maßgeblich eingeschränkt ist, analysiert der Vorstand Ertragskennzahlen auf pro-forma Basis. Diese stellen die Gesamtergebnisrechnung des Konzerns so dar, als wären Bikeleasing und kvm-tec bereits zum 1. Januar 2021 erworben worden.
Bei der Ermittlung der pro-forma Erträge und Aufwendungen des Vergleichszeitraums hat das Management angenommen, dass die vorläufig ermittelten Anpassungen der Fair Values, die zum Erwerbszeitpunkt der Bikeleasing und der kvm-tec vorgenommen wurden, auch im Falle eines Erwerbs am 1. Januar 2021 gültig gewesen wären und die Finanzierungsstruktur nach Erwerb bereits zum Jahresbeginn bestanden hätte.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse vor PPA | 145.318 | 105.244 |
| Minderergebnis aus Value Step-up | (2.606) | (6.215) |
| Umsatzerlöse | 142.712 | 99.029 |
| Erhöhung/ (Verminderung) fertiger und unfertiger Erzeugnisse | (243) | (1.117) |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 986 | 5 |
| Gesamtleistung | 143.455 | 97.918 |
| Materialaufwand | (51.734) | (30.223) |
| Rohertrag | 91.721 | 67.695 |
| Rohertrag vor PPA | 94.327 | 73.910 |
| Rohertragsmarge | 64,9% | 70,2% |
| Personalaufwand ohne anteilsbasierte Vergütung | (25.953) | (21.695) |
| Personalaufwand aus anteilsbasierter Vergütung | (673) | (196) |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (19.542) | (28.647) |
| Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (301) | (243) |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1.475 | 2.206 |
| EBITDA | 46.728 | 19.120 |
| Bereinigtes EBITDA | 50.006 | 40.819 |
| Bereinigte EBITDA-Marge | 34,4% | 38,8% |
| Abschreibungen auf im Rahmen der Erstkonsolidierung identifizierte immaterielle Vermögenswerte | (14.184) | (14.084) |
| Sonstige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | (3.245) | (2.103) |
| Finanzierungsaufwendungen | (14.748) | (12.198) |
| Finanzerträge | 4.779 | 135 |
| Finanzergebnis | (9.969) | (12.063) |
| Ergebnis vor Steuern | 19.329 | (9.129) |
| Ertragsteuern | (8.862) | (8.019) |
| Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten | 10.466 | (17.148) |
| Ergebnis aus aufgegebenen Aktivitäten | 47.995 | 209 |
| Periodenergebnis | 58.461 | (16.939) |
Der Konzern macht Angaben zu Umsatzerlösen vor PPA, zum Rohertrag vor PPA, zum bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA), zum bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) sowie zum bereinigten Ergebnis. Der Prozentsatz, den diese Kennzahlen von den Umsatzerlösen vor PPA betragen, wird als die jeweilige Marge (Rohertragsmarge vor PPA, bereinigte EBITDA-Marge und bereinigte EBIT-Marge) bezeichnet. Darüber hinaus werden Angaben zum bereinigten Ergebnis je Aktie gemacht. Das Management nutzt diese Leistungskennzahlen zur Unternehmenssteuerung und erachtet sie als wesentlich für das Verständnis der Ertragslage des Konzerns. Die alternativen Leistungskennzahlen sind nach IFRS nicht definiert und die Definitionen des Konzerns sind möglicherweise nicht mit ähnlich bezeichneten Kennzahlen anderer Unternehmen vergleichbar.
Im Rahmen der Kaufpreisallokation betreffend die Akquisition der Bikeleasing mussten nach IFRS Leasingforderungen neu bewertet werden. Diese Neubewertung erfolgte im Wesentlichen basierend auf der Abzinsung künftig zu vereinnahmender Leasingraten mit aktuellen Marktzinssätzen. Leasingverhältnisse, die durch Bikeleasing generiert werden, haben in der Regel interne Zinssätze, die deutlich über den hierfür angesetzten Marktzinssätzen liegen. Dies führt dazu, dass der Wertansatz der Leasingforderungen gemäß Neubewertung deutlich über ihrem vorherigen Buchwert, entsprechend fortgeführten Anschaffungskosten, liegt (sog. Value Step-up). In der Folge sind Erträge aus diesen Leasingforderungen (insb. Zins- und Abgangserträge) nach Neubewertung wesentlich geringer als davor. Bei diesem Minderergebnis aus Value Step-up handelt es sich um Buchungen, die unabhängig von den Geschäftszahlen der einzelnen Konzerngesellschaften sind. Das Minderergebnis ist in keinem der einzelnen Jahresabschlüsse der Konzerngesellschaften zu finden. Die Ertragsminderung ist nicht liquiditätswirksam und hat keine Relevanz für die Fähigkeit des Konzerns, Dividenden auszuschütten. Das aufgrund des Value Step-up gemäß IFRS deutlich verringerte Ergebnis resultiert ausschließlich aus der Tatsache, dass eine M&A-Transaktion stattgefunden hat. Es findet somit eine erheblich schlechtere Darstellung der Ertragslage, allein aufgrund der Konsolidierung, statt. Daher weist der Konzern die Kennzahlen ergänzend vor PPA aus. Der Sachverhalt betrifft Leasingforderungen, die zum 30. November 2021 bestanden haben.
Das Management eliminiert Aufwände aus anteilsbasierter Vergütung gemäß IFRS 2.51 (a) aus den für die Unternehmenssteuerung relevanten Kennzahlen. Der Grund dafür ist, dass diese im Regelfall der Bedienung mit Aktien wirtschaftlich nicht bei dem Unternehmen, sondern bei dessen Aktionären anfallen. Die Ausgabe von Optionen und Aktien stellt keinen Ressourcenabfluss des Konzerns dar. Folglich bereinigt das Management entsprechende Aufwendungen aus anteilsbasierter Vergütung bei der Analyse der Ertragskraft des Konzerns. Es wird auf Angabe 37 dieses Anhangs verwiesen.
Ebenso werden die Ertragskennzahlen für die Analyse der Leistungsfähigkeit des Konzerns um Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen gemäß IFRS 3.53 bereinigt. Solche Kosten fallen nur bei erfolgreich abgeschlossenen Käufen von Unternehmen an. Sie haben demzufolge, das Geschäftsmodell der BKHT betreffend, einen wiederkehrenden Charakter, betragen jedoch unter Annahme eines gleichbleibenden Konsolidierungskreises (bedeutet: keine Käufe oder Verkäufe von Unternehmen) jeweils Null. Darüber hinaus wären solche Aufwendungen nach Auffassung des Managements als Anschaffungskosten zu erfassen, wenn sie bei Erwerbsvorgängen außerhalb von Unternehmenszusammenschlüssen anfielen.
Abschreibungen auf im Rahmen der Kaufpreisallokation bei Unternehmenskäufen identifizierte immaterielle Vermögenswerte (PPA-Abschreibungen) werden für den Zweck der wertsteigernden Unternehmenssteuerung ebenfalls aus der Zahlengrundlage nach IFRS herausgerechnet. Bei diesen Abschreibungen handelt es sich – analog zum zuvor beschriebenen Value Step-up – um Buchungen, die unabhängig von den Geschäftszahlen der einzelnen Konzerngesellschaften sind. Diese Abschreibungen sind in keinem der einzelnen Jahresabschlüsse der Konzerngesellschaften zu finden. Die Aufwandserfassung findet ausschließlich auf Ebene der Konsolidierung statt. Der Aufwand ist nicht liquiditätswirksam, hat keine Relevanz für die Fähigkeit des Konzerns Dividenden auszuschütten und es fallen auch künftig keine entsprechenden Ersatzinvestitionen dafür im Cashflow an. Das aufgrund der PPA-Abschreibung gemäß IFRS deutlich verringerte Ergebnis resultiert ausschließlich aus der
Tatsache, dass eine M&A-Transaktion stattgefunden hat. Es findet somit eine erheblich schlechtere Darstellung der Ertragslage, allein aufgrund der Konsolidierung, statt. Daher weist der Konzern die Kennzahlen ergänzend vor PPA-Abschreibungen aus. Auch ist es möglich, dass sich ein Tochterunternehmen deutlich besser als geplant entwickelt und dennoch substanzielle Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation in den Konzernabschluss zu buchen sind.
Inhalt
Teil der übertragenen Gegenleistung für den Erwerb der kvm-tec ist eine künftige bedingte Kaufpreiszahlung (Earn-out). Die Verbindlichkeit aus diesen künftig zu erwartenden Earn-out-Zahlungen ist zu jedem Berichtsstichtag neu zu bewerten. Die Veränderung des Wertansatzes wird als Ertrag oder Aufwand in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen. Diese Erträge und Aufwendungen aus Earn-out werden für die Analyse der Leistungsfähigkeit des Konzerns bereinigt.
Im Rahmen des Erwerbs der Bikeleasing hat der Konzern mit dem Vermittler der M&A-Transaktion eine Success Fee vereinbart. Aus dieser Vereinbarung hat der Vermittler einen Anspruch, an einer möglichen künftigen Wertsteigerung der Bikeleasing anteilig zu partizipieren. Dieser Anspruch wird mit Verkauf der Anteile, bzw. bei Ausbleiben eines Verkaufs, 10 Jahre nach Erwerb fällig. Der Anspruch ist als Verbindlichkeit auszuweisen und zu jedem Berichtsstichtag neu zu bewerten. Die Veränderung des Wertansatzes wird als Ertrag oder Aufwand in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen. Diese Erträge und Aufwendungen aus Success Fee werden für die Analyse der Leistungsfähigkeit des Konzerns bereinigt.
Auf bereinigte Sachverhalte entfallen in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung teilweise Ertragsteuern auf Bereinigungen. Diese werden bei der Ermittlung der Nachsteuerkennzahlen eliminiert.

Neben den bereinigten Ertragskennzahlen macht der Konzern Angaben zu dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Steuern sowie zum Free Cashflow vor Steuern. Deren Ermittlungsrechnung ist nachfolgend dargestellt.

| As-is | Pro-forma | ||
|---|---|---|---|
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | 2021 |
| Umsatzerlöse | 142.712 | 39.042 | 99.029 |
| Minderergebnis aus Value Step-up | 2.606 | 6.215 | 6.215 |
| Umsatzerlöse vor PPA | 145.318 | 45.257 | 105.244 |
| As-is | Pro-forma | ||
|---|---|---|---|
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | 2021 |
| Ergebnis vor Steuern | 19.329 | (16.880) | (9.129) |
| Finanzergebnis | 9.969 | 2.764 | 12.063 |
| EBIT | 29.298 | (14.115) | 2.933 |
| Minderergebnis aus Value Step-up | 2.606 | 6.215 | 6.215 |
| Anteilsbasierte Vergütung | 673 | 196 | 196 |
| Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen | - | 14.928 | 15.288 |
| PPA-Abschreibungen | 14.184 | 6.240 | 14.084 |
| Bereinigtes EBIT | 46.761 | 13.463 | 38.716 |
| Bereinigte EBIT-Marge | 32,2% | 29,7% | 36,8% |
| As-is | Pro-forma | ||
|---|---|---|---|
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | 2021 |
| Rohertrag | 91.721 | 30.174 | 67.695 |
| Minderergebnis aus Value Step-up | 2.606 | 6.215 | 6.215 |
| Rohertrag vor PPA | 94.327 | 36.389 | 73.910 |
| Rohertragsmarge vor PPA | 64,9% | 80,4% | 70,2% |
| As-is | Pro-forma | |||
|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | 2021 | |
| Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten | 10.466 | (18.970) | (17.148) | |
| Minderergebnis aus Value Step-up | 2.606 | 6.215 | 6.215 | |
| Anteilsbasierte Vergütung | 673 | 196 | 196 | |
| Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen | - | 14.928 | 15.288 | |
| PPA-Abschreibungen | 14.184 | 6.240 | 14.084 | |
| (Erträge)/ Aufwendungen aus Earn-out | (4.452) | - | - | |
| (Erträge)/ Aufwendungen aus Success Fee | 2.353 | - | - | |
| Ertragsteuern auf Bereinigungen | (4.815) | (3.548) | (5.879) | |
| Bereinigtes Ergebnis | 21.016 | 5.061 | 12.755 | |
| Davon: Anteilseigner der BKHT | 7.986 | 1.028 | 4.512 | |
| Davon: Nicht beherrschende Anteile | 13.030 | 4.033 | 8.243 | |
| Anzahl ausstehende Aktien (Stück) | 10.946.519 | 10.433.339 | 10.946.536 | |
| Bereinigtes Ergebnis je Aktie (€) | 0,73 | 0,10 | 0,41 |
Zum Zweck der Finanzierung des Erwerbs der Bikeleasing wurde im Februar 2022 eine Sachkapitalerhöhung durchgeführt. Die Auswirkung dieser Kapitalerhöhung auf die Anzahl der ausstehenden Aktien wurde in der pro-forma Betrachtung des Vergleichszeitraums berücksichtigt.
| As-is | Pro-forma | ||
|---|---|---|---|
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | 2021 |
| Ergebnis vor Steuern | 19.329 | (16.880) | (9.129) |
| Finanzergebnis | 9.969 | 2.764 | 12.063 |
| Abschreibungen | 17.430 | 7.256 | 16.186 |
| EBITDA | 46.728 | (6.860) | 19.120 |
| Minderergebnis aus Value Step-up | 2.606 | 6.215 | 6.215 |
| Anteilsbasierte Vergütung | 673 | 196 | 196 |
| Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen | - | 14.928 | 15.288 |
| Bereinigtes EBITDA | 50.006 | 14.479 | 40.819 |
| Bereinigte EBITDA-Marge | 34,4% | 32,0% | 38,8% |
| ern | |||
|---|---|---|---|
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 34.914 | (6.205) | |
| Ertragsteuerzahlungen/ (Ertragsteuererstattungen) | 7.828 | 4.168 | |
| Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen | - | 14.928 | |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Steuern | 42.742 | 12.891 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | 53.035 | (143.958) | |
| Erwerb/ (Veräußerung) von Tochterunternehmen | (55.992) | 141.619 | |
| Free Cashflow vor Steuern | 39.785 | 10.552 |
Der Konzern verfügt derzeit über zwei strategische Bereiche, welche die berichtspflichtigen Segmente des Konzerns darstellen. Die Segmente bieten unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen an und werden getrennt verwaltet, da sie in unterschiedlichen Märkten agieren und unterschiedliche Technologie- und Marketingstrategien erfordern. Für jedes Segment überprüft der Vorstand der BKHT monatlich interne Managementberichte.
Das Geschäftssegment Financial Technologies umfasst Unternehmen im Bereich Entwicklung und Betrieb von digitalen und hochautomatisierten B2B-Finanzplattformen für die Vermittlung, Finanzierung und Verwaltung von Mitarbeiter-Benefits über den Arbeitgeber. Das Segment besteht aus dem Unternehmen Bikeleasing, welches der Konzern Ende November 2021 erwarb. Im Vergleichszeitraum waren daher lediglich die Erträge und Aufwendungen des Dezembers in die Ertragskennzahlen des Konzerns einzubeziehen. Die Umsatzerlöse des Geschäftssegment Financial Technologies beinhalten im Vergleichszeitraum einen außerordentlichen Abgangsertrag in Höhe von € 7,1 Mio. Aus diesen Gründen sind die Vergleichbarkeit und die Aussagekraft der Vorjahresangaben eingeschränkt.
Das Geschäftssegment Security Technologies umfasst Unternehmen im Bereich Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von KVM-Technologie (Keyboard, Video und Mouse) für die hoch sichere, latenzreduzierte und verlustfreie Datenübertragung in "mission-critical" Anwendungen. Zu dem Segment gehören die Unternehmen IHSE und kvm-tec, welche der Konzern im Dezember 2019 bzw. im November 2021 erwarb. Im Vergleichszeitraum waren die Erträge und Aufwendungen der kvm-tec lediglich für den Dezember in die Ertragskennzahlen des Konzerns einzubeziehen. Aus diesem Grund sind die Vergleichbarkeit und die Aussagekraft der Vorjahresangaben eingeschränkt.
Mit Veräußerung der Palas am 24. November 2022 existiert das ehemalige Segment Environmental Technologies im Konzern nicht mehr. Die Segmentangaben des Vergleichszeitraums wurden entsprechend angepasst. Die Vermögens- und Finanzkennzahlen sind in der Überleitung ausgewiesen.
Daneben umfasst die Überleitung Konsolidierungseffekte aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen sowie das Ergebnis aus der Entkonsolidierung der Palas.
Für Informationen zu den hier dargestellten alternativen Leistungskennzahlen, einschließlich den Überleitungsrechnungen auf die Umsatzerlöse und das Ergebnis vor Steuern, wird auf Angabe 6 dieses Anhangs verwiesen.
Die Geschäftstätigkeiten des Konzerns und deren Segmentierung hängen maßgeblich von den weiteren Unternehmenskäufen ab. Daher kann es in Zukunft zu substanziellen Anpassungen sowohl in der Definition der Segmente als auch im regelmäßig berichteten Zahlenmaterial kommen. Für Informationen zu der Verteilung der Umsatzerlöse auf Gruppen von Produkten und Dienstleistungen wird auf Angabe 8 dieses Anhangs verwiesen. Die Segmentkennzahlen werden gemäß Management Accounting berichtet, welches im Wesentlichen den IFRS entspricht. Langfristige Vermögenswerte liegen nahezu ausschließlich in Deutschland.
| Berichtspflichtige Segmente | ||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Financial Security Technologies Technologies |
Summe | Central Functions |
Überleitung | Konzern | ||||||||
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 |
| Umsatzerlöse | 106.623 | 10.117 | 36.086 | 28.924 | 142.709 | 39.040 | 652 | 361 | (649) | (359) | 142.712 | 39.042 |
| Minderergebnis Value Step-up | 2.606 | 6.215 | - | - | 2.606 | 6.215 | - | - | - | - | 2.606 | 6.215 |
| Umsatzerlöse vor PPA | 109.229 | 16.332 | 36.086 | 28.924 | 145.315 | 45.255 | 652 | 361 | (649) | (359) | 145.318 | 45.257 |
| Rohertrag vor PPA | 67.727 | 15.607 | 26.331 | 20.616 | 94.058 | 36.223 | 652 | 361 | (382) | (195) | 94.327 | 36.389 |
| Bereinigtes EBITDA | 46.544 | 13.702 | 8.617 | 8.037 | 55.161 | 21.739 | (5.158) | (7.222) | 3 | (39) | 50.006 | 14.479 |
| Trade Working Capital* | 14.052 | 8.844 | 13.294 | 8.936 | 27.346 | 17.780 | (1.279) | (2.684) | 14 | 6.189 | 26.081 | 21.285 |
| Liquide Mittel | 23.745 | 9.641 | 3.884 | 9.328 | 27.629 | 18.968 | 43.170 | 7.280 | - | 4.078 | 70.800 | 30.327 |
| Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing |
61.449 | 74.550 | 39.013 | 42.476 | 100.462 | 117.026 | 3.893 | 16.745 | (5.474) | 7.162 | 98.881 | 140.933 |
| Finanzverbindlichkeiten aus Leasingrefinanzierung |
153.809 | 128.179 | - | - | 153.809 | 128.179 | - | - | - | - | 153.809 | 128.179 |
| Umsatzerlöse nach Region | ||||||||||||
| EMEA | 106.623 | 10.117 | 20.257 | 16.971 | 126.880 | 27.087 | 652 | 361 | (649) | (359) | 126.883 | 27.089 |
| Deutschland | 105.557 | 10.117 | 6.500 | 4.143 | 112.057 | 14.259 | 652 | 361 | (649) | (359) | 112.059 | 14.261 |
| Niederlande | - | - | 4.677 | 5.804 | 4.677 | 5.804 | - | - | - | - | 4.677 | 5.804 |
| Vereinigtes Königreich | - | - | 285 | 302 | 285 | 302 | - | - | - | - | 285 | 302 |
| Frankreich | - | - | 1.088 | 1.542 | 1.088 | 1.542 | - | - | - | - | 1.088 | 1.542 |
| Italien | - | - | 513 | 656 | 513 | 656 | - | - | - | - | 513 | 656 |
| Sonstige | 1.066 | - | 7.194 | 4.524 | 8.260 | 4.524 | - | - | - | - | 8.260 | 4.524 |
| Americas | - | - | 12.475 | 7.534 | 12.475 | 7.534 | - | - | - | - | 12.475 | 7.534 |
| USA | - | - | 9.933 | 7.470 | 9.933 | 7.470 | - | - | - | - | 9.933 | 7.470 |
| Sonstige | - | - | 2.542 | 64 | 2.542 | 64 | - | - | - | - | 2.542 | 64 |
| APAC | - | - | 3.354 | 4.419 | 3.354 | 4.419 | - | - | - | - | 3.354 | 4.419 |
| China | - | - | 1.727 | 1.325 | 1.727 | 1.325 | - | - | - | - | 1.727 | 1.325 |
| Sonstige | - | - | 1.627 | 3.094 | 1.627 | 3.094 | - | - | - | - | 1.627 | 3.094 |
| Summe** | 106.623 | 10.117 | 36.086 | 28.924 | 142.709 | 39.040 | 652 | 361 | (649) | (359) | 142.712 | 39.042 |
* Das Trade Working Capital umfasst Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristige und langfristige) abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
** Die Darstellung der Umsatzerlöse nach Region erfolgt unter Berücksichtigung des Minderergebnisses aus Value Step-up.
| Berichtspflichtige Segmente | ||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Financial Security Technologies Technologies |
Summe | Central Functions |
Überleitung | Konzern | ||||||||
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 |
| Umsatzerlöse | 106.623 | 66.340 | 36.086 | 32.688 | 142.709 | 99.028 | 652 | 361 | (649) | (359) | 142.712 | 99.029 |
| Minderergebnis Value Step-up | 2.606 | 6.215 | - | - | 2.606 | 6.215 | - | - | - | - | 2.606 | 6.215 |
| Umsatzerlöse vor PPA | 109.229 | 72.555 | 36.086 | 32.688 | 145.315 | 105.243 | 652 | 361 | (649) | (359) | 145.318 | 105.244 |
| Rohertrag vor PPA | 67.727 | 51.243 | 26.331 | 22.502 | 94.058 | 73.744 | 652 | 361 | (382) | (195) | 94.327 | 73.910 |
| Bereinigtes EBITDA | 46.544 | 39.765 | 8.617 | 8.315 | 55.161 | 48.080 | (5.158) | (7.222) | 3 | (39) | 50.006 | 40.819 |
| Trade Working Capital* | 14.052 | 8.844 | 13.294 | 8.936 | 27.346 | 17.780 | (1.279) | (2.684) | 14 | 6.189 | 26.081 | 21.285 |
| Liquide Mittel | 23.745 | 9.641 | 3.884 | 9.328 | 27.629 | 18.968 | 43.170 | 7.280 | - | 4.078 | 70.800 | 30.327 |
| Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing |
61.449 | 74.550 | 39.013 | 42.476 | 100.462 | 117.026 | 3.893 | 16.745 | (5.474) | 7.162 | 98.881 | 140.933 |
| Finanzverbindlichkeiten aus Leasingrefinanzierung |
153.809 | 128.179 | - | - | 153.809 | 128.179 | - | - | - | - | 153.809 | 128.179 |
| Umsatzerlöse nach Region | ||||||||||||
| EMEA | 106.623 | 66.340 | 20.257 | 20.393 | 126.880 | 86.733 | 652 | 361 | (649) | (359) | 126.883 | 86.735 |
| Deutschland | 105.557 | 66.340 | 6.500 | 5.824 | 112.057 | 72.164 | 652 | 361 | (649) | (359) | 112.059 | 72.166 |
| Niederlande | - | - | 4.677 | 5.868 | 4.677 | 5.868 | - | - | - | - | 4.677 | 5.868 |
| Vereinigtes Königreich | - | - | 285 | 302 | 285 | 302 | - | - | - | - | 285 | 302 |
| Frankreich | - | - | 1.088 | 1.549 | 1.088 | 1.549 | - | - | - | - | 1.088 | 1.549 |
| Italien | - | - | 513 | 841 | 513 | 841 | - | - | - | - | 513 | 841 |
| Sonstige | 1.066 | - | 7.194 | 6.009 | 8.260 | 6.009 | - | - | - | - | 8.260 | 6.009 |
| Americas | - | - | 12.475 | 7.729 | 12.475 | 7.729 | - | - | - | - | 12.475 | 7.729 |
| USA | - | - | 9.933 | 7.470 | 9.933 | 7.470 | - | - | - | - | 9.933 | 7.470 |
| Sonstige | - | - | 2.542 | 259 | 2.542 | 259 | - | - | - | - | 2.542 | 259 |
| APAC | - | - | 3.354 | 4.566 | 3.354 | 4.566 | - | - | - | - | 3.354 | 4.566 |
| China | - | - | 1.727 | 1.454 | 1.727 | 1.454 | - | - | - | - | 1.727 | 1.454 |
| Sonstige | - | - | 1.627 | 3.112 | 1.627 | 3.112 | - | - | - | - | 1.627 | 3.112 |
| Summe** | 106.623 | 66.340 | 36.086 | 32.688 | 142.709 | 99.028 | 652 | 361 | (649) | (359) | 142.712 | 99.029 |
* Das Trade Working Capital umfasst Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristige und langfristige) abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
** Die Darstellung der Umsatzerlöse nach Region erfolgt unter Berücksichtigung des Minderergebnisses aus Value Step-up.
Der Konzern erzielt Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden nach IFRS 15 hauptsächlich aus folgenden Produkten und Dienstleistungen.
Darüber hinaus bestehen Umsatzerlöse aus Leasingverhältnissen nach IFRS 16.
Financial Technologies: Zinserträge aus Finance Leases, vereinnahmte Raten aus Operating Leases sowie Erträge aus dem Abgang von Leasingforderungen
Die nachfolgende Tabelle zeigt Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden.
| In € Tsd. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
13.883 | 8.411 |
| Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
15.434 | 11.611 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
29.317 | 20.022 |
| Vertragsvermögenswerte | 100 | 155 |
| Vertragsverbindlichkeiten | (1.391) | (1.430) |
Die Vertragsverbindlichkeiten umfassen erhaltene Vorauszahlungen für Inspektionspakete in Höhe von € 967 Tsd. sowie Vorauszahlungen von Kunden im Rahmen von erweiterten Garantievereinbarungen in Höhe von € 424 Tsd.
Der zum Vorjahresstichtag am 31. Dezember 2021 in den Vertragsverbindlichkeiten enthaltene Betrag von € 1.430 Tsd. wurde im Berichtszeitraum in Form von Umsatzerlösen erfasst.
Der den (nicht erfüllten oder teilweise unerfüllten) verbleibenden Leistungsverpflichtungen der Fahrrad-Inspektionspakete zugeordnete Transaktionspreis gliedert sich wie folgt.
| In € Tsd. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Innerhalb eines Jahres | 982 | 267 |
| In mehr als einem Jahr | 2.034 | 1.981 |
| Summe | 3.015 | 2.248 |
Bei den übrigen Leistungsverpflichtungen/ Schadensservice erwartet der Konzern eine Erlöserfassung innerhalb eines Jahres oder es wird mit einem festen Stundensatz abgerechnet. Gemäß IFRS 15.B16 verzichtet der Konzern auf die Angabe des Transaktionspreises für die nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen.
In der folgenden Tabelle werden die Erlöse aus Verträgen mit Kunden (IFRS 15) nach den wichtigsten Produkt- und Dienstleistungslinien sowie dem Zeitpunkt der Erlösrealisierung aufgeschlüsselt. Für Angaben zu Umsatzerlösen nach geografischen Hauptmärkten wird auf Angabe 7 dieses Anhangs verwiesen. Im Berichtszeitraum entfielen auf keinen der Kunden mehr als 10% der Umsatzerlöse des Konzerns.

| Financial Technologies | Security Technologies | Konzern | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | |
| Externe Kunden | |||||||
| Verkaufte Produkte | 26.926 | 1.034 | 39.229 | 33.390 | 66.154 | 34.424 | |
| Erbrachte Dienstleistungen | 675 | 59 | 582 | 449 | 1.260 | 510 | |
| Kunden-/ Schadenservice | 325 | (6) | - | - | 325 | (6) | |
| Inspektionspaket | 1.457 | 39 | - | - | 1.457 | 39 | |
| Vermittlungsprovision | 35.147 | 431 | - | - | 35.147 | 431 | |
| Externe Bruttoumsätze | 64.529 | 1.558 | 39.811 | 33.839 | 104.343 | 35.399 | |
| Erlösschmälerungen | - | - | (3.725) | (4.916) | (3.725) | (4.916) | |
| Erlöse aus Verträgen mit Kunden | 64.529 | 1.558 | 36.086 | 28.924 | 100.618 | 30.483 | |
| Mieterlöse | 83 | 5 | - | - | 83 | 5 | |
| Zinserträge aus Finance Leases | 13.187 | 1.440 | - | - | 13.187 | 1.440 | |
| Raten aus Operating Leases | 503 | 1 | - | - | 503 | 1 | |
| Servicing forfaitierter Forderungen | 1.954 | 1 | - | - | 1.954 | 1 | |
| Erträge aus Abgang von Leasingforderungen | 26.366 | 7.112 | - | - | 26.366 | 7.112 | |
| Umsatzerlöse aus Leasingverhältnissen | 42.094 | 8.559 | - | - | 42.094 | 8.559 | |
| Umsatzerlöse | 106.623 | 10.117 | 36.086 | 28.924 | 142.712 | 39.042 | |
| Zeitpunkt der Erlösrealisierung bei Verträgen mit Kunden | |||||||
| Zu einem Zeitpunkt | 64.205 | 1.386 | 35.504 | 28.474 | 99.709 | 29.860 | |
| Über einen Zeitraum | 325 | 172 | 582 | 449 | 909 | 623 | |
| Erlöse aus Verträgen mit Kunden | 64.529 | 1.558 | 36.086 | 28.924 | 100.618 | 30.483 | |
| Sonstige Umsatzerlöse | 42.094 | 8.559 | - | - | 42.094 | 8.559 | |
| Umsatzerlöse | 106.623 | 10.117 | 36.086 | 28.924 | 142.712 | 39.042 |
Neben den Umsatzerlösen aus Verträgen mit Kunden nach IFRS 15 generiert der Konzern verschiedene Erträge aus Leasingverhältnissen (IFRS 16 und IFRS 9). Diese resultieren direkt aus der originären Geschäftstätigkeit des Konzerns, insbesondere in dem Segment Financial Technologies, und werden daher ebenfalls unter den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Solche Umsatzerlöse umfassen Zinserträge aus Finance Leases, Raten aus Operating Leases sowie Erträge aus dem Abgang von Leasingforderungen.
Erträge aus dem Abgang von Leasingforderungen kommen im Falle der regresslosen Forfaitierung von Leasingforderungen zustande. Bei einer Forfaitierung wird das Recht zum Erhalt künftiger Leasingraten und/ oder Leasingrestwerte an einen externen Finanzierungspartner veräußert. Wenn die Regelungen dieser Veräußerung zur Folge haben, dass im Wesentlichen alle Chancen und Risiken der
veräußerten Leasingforderung auf den Käufer übergehen, so sind die Leasingforderungen durch den Konzern auszubuchen. Die Forfaitierung erfolgt zu einem Abschlag auf den Nominalwert der künftig zu vereinnahmenden Leasingraten. Üblicherweise liegt der Verkaufspreis trotz dieses Abschlags deutlich über den fortgeführten Anschaffungskosten, die der Konzern zur Generierung des Leasingverhältnisses eingesetzt hat. Daraus resultiert ein Ertrag, der im Periodenergebnis zu erfassen ist und den der Konzern in den Umsatzerlösen ausweist.

Von den aktivierten Eigenleistungen entfallen € 986 Tsd. (Vorjahr: € - Tsd.) auf aktivierungspflichtige Entwicklungskosten nach IAS 38. Bei diesen Entwicklungskosten handelt es sich insbesondere um Investitionen in die Entwicklung von KVM-Lösungen zum Verlängern und Umschalten von Computersignalen.
Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren |
22.615 | 6.913 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen |
29.119 | 844 |
| Materialaufwand | 51.734 | 7.757 |
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 22.333 | 13.218 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung |
3.620 | 1.599 |
| Personalaufwand ohne anteilsbasierte Vergütung |
25.953 | 14.817 |
| Anteilsbasierte Vergütung | 673 | 196 |
| Personalaufwand | 26.625 | 15.013 |
Für weitere Informationen zu der anteilsbasierten Vergütung wird auf Angabe 37 dieses Anhangs verwiesen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | ||
|---|---|---|---|---|
| Werbe- und Reisekosten | 4.316 | 1.662 | ||
| Abschlusserstellung und -prüfung | 3.005 | 1.062 | ||
| Andere Rechts- und Beratungskosten | 2.575 | 1.356 | ||
| EDV-Kosten | 2.256 | 395 | ||
| Versicherungen und Beiträge | 745 | |||
| Nebenkosten des Geldverkehrs | 317 | 53 | ||
| Aufsichtsratsvergütung | 289 | 276 | ||
| Andere Leasingaufwendungen (Nebenkosten, Service-Komponenten) |
229 | 90 | ||
| Fremdwährungsverluste | 111 | 52 | ||
| Aufwendungen Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte |
21 | 117 | ||
| Due Diligence-Kosten | 2 | 1.102 | ||
| Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse |
0 | 12 | ||
| Kosten von M&A-Transaktionen | - | 14.528 | ||
| Sonstige Kosten | 5.677 | 2.003 | ||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
19.542 | 23.280 |
Die Kosten von M&A-Transaktionen im Vorjahr betreffen die Akquisition der Bikeleasing sowie der kvm-tec und umfassen im Wesentlichen ein erfolgsabhängiges Vermittlungshonorar, Aufwendungen für Due Diligence- und Rechtsberatung sowie Notarkosten. Die Due Diligence-Kosten beziehen sich hingegen auf die Detailprüfung potenzieller Unternehmenskäufe, die entweder im jeweiligen Berichtszeitraum abgebrochen wurden, oder zum Abschlussstichtag noch in Bearbeitung sind.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Segment Financial Technologies und enthalten Provisionsaufwendungen in Höhe von € 10.928 Tsd. (Vorjahr: € 257 Tsd.), durch den Konzern übernommene Pauschalsteuer in Höhe von € 6.328 Tsd. (Vorjahr: € 383 Tsd.) sowie Zinsaufwendungen in Höhe von € 3.029 Tsd. (Vorjahr: € 228 Tsd.) im Zusammenhang mit der Rücknahmeverpflichtung von Fahrrädern am Ende der Laufzeit von externen Leasinggesellschaften.

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Verrechnete Sachbezüge KFZ | 316 | 85 |
| Investitionszuschüsse (IAS 20) | 307 | 11 |
| Periodenfremde Erträge | 263 | 264 |
| Erträge aus Währungsumrechnung | 184 | 214 |
| Darlehenserlassung (PPP Darlehen) | - | 213 |
| Unterstützungsprogramme Singapur | - | 21 |
| Andere sonstige betriebliche Erträge | 405 | 611 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1.475 | 1.419 |
Die Finanzierungsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Zinsen auf Finanzverbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten |
12.246 | 2.225 |
| Negativzinsen auf Bankguthaben | 30 | 558 |
| Zinsen auf Leasingverbindlichkeiten | 119 | 17 |
| Aufwandswirksame Veränderung der Success Fee-Verbindlichkeit |
2.353 | - |
| Finanzierungsaufwendungen | 14.748 | 2.800 |
Die Finanzerträge betragen € 4.779 Tsd. (Vorjahr: € 36 Tsd.). Davon resultieren € 4.743 Tsd. (Vorjahr: € - Tsd.) aus der Neubewertung der Earn-out-Verbindlichkeit aus dem Unternehmenskauf der kvm-tec.
Die im Periodenergebnis erfassten Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | |
|---|---|---|---|
| Tatsächlicher Steueraufwand | |||
| Laufendes Jahr | 6.240 | 2.031 | |
| Latenter Steueraufwand | |||
| Auflösung temporärer Differenzen | 2.622 | 59 | |
| Summe | 8.862 | 2.090 |
Die Abschreibungen umfassen planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte von € 17.430 Tsd. (Vorjahr: € 7.256 Tsd.). Davon entfallen Abschreibungen in Höhe von € 2.286 Tsd. (Vorjahr: € 742 Tsd.) auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögenswerte, die nicht im Rahmen der Kaufpreisallokation bei Unternehmenserwerben identifiziert wurden. Die Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen betragen € 960 Tsd. (Vorjahr: € 274 Tsd.).
Die Abschreibungen beinhalten auch die planmäßigen Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierten immateriellen Vermögenswerte (PPA Assets). Diese verteilen sich auf die aktivierten Vermögenswerte wie folgt.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Basistechnologie | 3.122 | 2.721 |
| Kundenbeziehungen | 8.903 | 2.561 |
| Marken | 2.160 | 958 |
| Summe | 14.184 | 6.240 |
Der Steueraufwand enthält nicht den Steueraufwand aus aufgegebenen Aktivitäten von € 481 Tsd. (Vorjahr: € 1.291 Tsd.) sowie Steuern auf den Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf der Palas von € - Tsd. (Vorjahr: € - Tsd.). Beide sind im Ergebnis aus aufgegebenen Aktivitäten ausgewiesen. Für weitere Informationen wird auf Angabe 34 dieses Anhangs verwiesen.

| 31. Dezember | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | 1. Januar | Veränderung des Konsolidierungs kreises |
Erfasst im Periodenergebnis |
Nettoumrechnungs differenzen |
Netto | Latente Steueransprüche |
Latente Steuerschulden |
| 2022 | |||||||
| Geschäfts- oder Firmenwert | 443 | - | (50) | 28 | 422 | 422 | - |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | (44.098) | 2.063 | 3.959 | 87 | (37.988) | - | (37.988) |
| Sachanlagen | 60.535 | - | 43.330 | - | 103.865 | 103.865 | - |
| Vorräte | 72 | - | 2 | - | 75 | 72 | 3 |
| Forderungen aus Lieferung und Leistungen | (1.365) | - | (1.702) | 5 | (3.062) | - | (3.062) |
| Vertragsvermögenswerte | (46) | - | 16 | - | (30) | - | (30) |
| Leasingforderungen | (35.928) | - | (7.619) | - | (43.547) | - | (43.547) |
| Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte | 7.715 | - | 6.885 | - | 14.599 | 14.599 | - |
| Vertragsverbindlichkeiten | 111 | - | 179 | - | 290 | 290 | - |
| Finanzverbindlichkeiten | (39.100) | - | (47.612) | 4 | (86.708) | - | (86.708) |
| Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen | 15 | - | (11) | 24 | 28 | 28 | - |
| Steueransprüche (-schulden) vor Verrechnung | (52.056) | 119.276 | (171.332) | ||||
| Verrechnung der Steuern | (118.742) | 118.742 | |||||
| Steueransprüche (-schulden) netto | (52.056) | 534 | (52.590) | ||||
| 2021 | |||||||
| Geschäfts- oder Firmenwert | 452 | - | (45) | 36 | 443 | 443 | - |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | (16.296) | (29.447) | 1.865 | (220) | (44.098) | - | (44.098) |
| Sachanlagen | - | 60.548 | (13) | - | 60.535 | 60.535 | - |
| Vorräte | 90 | - | (18) | - | 72 | 72 | - |
| Forderungen aus Lieferung und Leistungen | - | (5.168) | 3.803 | - | (1.365) | - | (1.365) |
| Vertragsvermögenswerte | - | (44) | (2) | - | (46) | - | (46) |
| Leasingforderungen | - | (74.750) | 38.823 | - | (35.928) | - | (35.928) |
| Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte | - | 7.368 | 346 | - | 7.715 | 7.715 | (0) |
| Vertragsverbindlichkeiten | - | 103 | 9 | - | 111 | 111 | - |
| Finanzverbindlichkeiten | - | 5.549 | (44.649) | - | (39.100) | - | (39.100) |
| Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen | - | - | (9) | 24 | 15 | 15 | - |
| Steueransprüche (-schulden) vor Verrechnung | (51.645) | 68.891 | (120.537) | ||||
| Verrechnung der Steuern | (68.348) | 68.348 | |||||
| Steueransprüche (-schulden) netto | (51.645) | 544 | (52.189) |
Die latenten Steuerschulden beziehen sich im Wesentlichen auf die im Rahmen der Kaufpreisallokation bei dem Erwerb der Tochterunternehmen identifizierten Kundenstämme, Basistechnologien und Marken (PPA Assets) und werden künftig mit der fortlaufenden Abschreibung dieser PPA Assets ertragswirksam, aber liquiditätsneutral aufgelöst. Steuerzahlungen sind hiermit nicht verbunden und es kommt dabei nicht zu Abflüssen von liquiden Mitteln.
Die Unterschiede zwischen dem aufgrund des rechnerischen Steuersatzes erwarteten Ertragsteueraufwand und dem tatsächlichen Ertragsteueraufwand sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Dem angewandten Steuersatz liegt der inländische Konzern-Ertragsteuersatz zugrunde. Der inländische Konzernsteuersatz setzt sich zusammen aus dem Körperschaftsteuersatz von 15% (Vorjahr: 15%) zuzüglich Solidaritätszuschlag von 5,5% (Vorjahr: 5,5%) und einem Gewerbesteuersatz von 14,7% (Vorjahr: 14,7%). Der Steuersatz für die Gewerbesteuer ergibt sich aus dem durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesatz von 420% (Vorjahr: 420%).
Die Steuerabgrenzung für die bei Unternehmenskäufen identifizierten Vermögensgegenstände wurde auf der Basis folgender Steuersätze gebildet.
Inhalt
| In € Tsd. | 2022 | % vom Ergebnis | 2021 | % vom Ergebnis |
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 19.329 | (16.880) | ||
| Steuern auf Basis des inländischen Steuersatzes des Unternehmens | (5.799) | 30% | 5.064 | 30% |
| Steuerfreie Erträge | 1.366 | (7%) | 86 | 1% |
| Steuersatzeffekte | (104) | 1% | (66) | (0%) |
| Permanente Differenzen | (692) | 4% | (475) | (3%) |
| Nicht abziehbare Betriebsausgaben | (1.602) | 8% | (3.190) | (19%) |
| Gewerbesteuerliche Effekte | 1.415 | (7%) | (25) | (0%) |
| Verluste des laufenden Jahres, für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde | (3.446) | 18% | (3.744) | (22%) |
| Erfassung von Steuereffekten bisher nicht berücksichtigter Verlustvorträge | - | - | 272 | 2% |
| Periodenfremder steuerlicher (Gewinn)/ Verlust | - | - | (12) | (0%) |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (8.862) | 46% | (2.090) | (12%) |
Die Konzerngesellschaften verfügen zum Abschlussstichtag über steuerliche Verlustvorträge von € 56.886 Tsd. (Vorjahr: € 45.466 Tsd.). Daraus würde sich ein Steuereffekt von € 17.066 Tsd. (Vorjahr: € 14.264 Tsd.) ergeben. Für diese steuerlichen Verlustvorträge wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da künftige besteuerbare Erträge in den jeweils relevanten ertragsteuerlichen Organkreisen zum Abschlussstichtag nicht hinreichend konkret waren.

Die nachfolgende Tabelle stellt die Ermittlungsrechnung des Ergebnisses je Aktie bezogen auf das auf die Aktionäre der BKHT entfallende Periodenergebnis dar. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stimmt mit dem verwässerten Ergebnis je Aktie überein.
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Periodenergebnis in € Tsd. | 49.019 | (15.881) |
| Davon: Fortgeführte Aktivitäten | 1.024 | (16.054) |
| Davon: Aufgegebene Aktivitäten | 47.995 | 173 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien |
10.946.519 | 10.433.339 |
| Ergebnis je Aktie (€) | 4,48 | (1,52) |
| Davon: Fortgeführte Aktivitäten | 0,09 | (1,54) |
| Davon: Aufgegebene Aktivitäten | 4,38 | 0,02 |
Das bereinigte pro-forma Ergebnis je Aktie stellt sich wie folgt dar. Für weitere Informationen dazu wird auf Angabe 6 dieses Anhangs verwiesen.
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Bereinigtes Ergebnis auf Anteilseigner der BKHT entfallend in € Tsd. |
7.986 | 4.512 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien |
10.946.519 | 10.946.536 |
| Bereinigtes Ergebnis je Aktie (€) | 0,73 | 0,41 |
Im Berichtszeitraum ergaben sich keine Anhaltspunkte für die Notwendigkeit von außerplanmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen. Für Informationen zur Besicherung von Verbindlichkeiten durch das Anlagevermögen wird auf Angabe 28 dieses Anhangs verwiesen.
Für weitere Informationen zu Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen wird auf Angabe 38.1 dieses Anhangs verwiesen.
| In € Tsd. | Grundstücke und Gebäude |
Technische Anlagen und Maschinen |
Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | |||||
| 01.01.2021 | 8.085 | 2.076 | 1.475 | 10 | 11.646 |
| Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse | 355 | 821 | 575 | - | 1.751 |
| Zugänge | 13 | 2.314 | 412 | 3 | 2.741 |
| Abgänge | - | (119) | (23) | - | (142) |
| Umbuchungen | - | - | 10 | (10) | - |
| Nettoumrechnungsdifferenzen | - | 26 | 35 | - | 62 |
| 31.12.2021 | 8.453 | 5.117 | 2.485 | 3 | 16.058 |
| Zugänge | 29 | 1.533 | 849 | 91 | 2.503 |
| Abgänge | - | (2.432) | (691) | - | (3.122) |
| Abgänge durch Entkonsolidierung | (29) | (1.736) | (853) | - | (2.618) |
| Umgliederung in als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte |
(8.046) | - | - | - | (8.046) |
| Umbuchungen | - | - | 93 | (93) | - |
| Nettoumrechnungsdifferenzen | - | 12 | 26 | - | 38 |
| 31.12.2022 | 407 | 2.495 | 1.909 | 1 | 4.815 |
| Kumulierte Abschreibungen | |||||
| 01.01.2021 | 233 | 430 | 501 | - | 1.164 |
| Abschreibungen | 217 | 522 | 388 | - | 1.126 |
| Abgänge | - | (70) | (10) | - | (81) |
| Nettoumrechnungsdifferenzen | - | 7 | 24 | - | 31 |
| 31.12.2021 | 450 | 888 | 903 | - | 2.241 |
| Abschreibungen | 225 | 1.127 | 687 | - | 2.039 |
| Abgänge | - | (473) | (610) | - | (1.083) |
| Abgänge durch Entkonsolidierung | (0) | (808) | (493) | - | (1.302) |
| Umgliederung in als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte |
(664) | - | - | - | (664) |
| Nettoumrechnungsdifferenzen | - | 2 | 22 | - | 24 |
| 31.12.2022 | 10 | 735 | 510 | - | 1.255 |
| Leasing-Nutzungsrechte 01.01.2021 | 893 | 341 | - | - | 1.233 |
| Leasing-Nutzungsrechte 31.12.2021 | 1.545 | 795 | - | - | 2.339 |
| Leasing-Nutzungsrechte 31.12.2022 | 3.298 | 773 | - | - | 4.071 |
| Buchwerte | |||||
| 01.01.2021 | 8.744 | 1.986 | 974 | 10 | 11.715 |
| 31.12.2021 | 9.547 | 5.024 | 1.582 | 3 | 16.156 |
| 31.12.2022 | 3.695 | 2.533 | 1.399 | 1 | 7.629 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäfts- oder | Entwicklungs | EDV-Lizenzen, | Geleistete | Kunden | ||||
| In € Tsd. | Firmenwert | aufwendungen | Software, Website | Anzahlungen | Marken | Basistechnologie | beziehungen | Summe |
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||||||
| 01.01.2021 | 91.358 | 1.186 | 379 | - | 10.200 | 25.100 | 33.522 | 161.746 |
| Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse | 152.221 | 526 | 387 | - | 13.100 | 3.374 | 82.000 | 251.609 |
| Zugänge | - | 861 | 338 | 97 | - | - | - | 1.296 |
| Abgänge | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Umbuchungen | - | - | 87 | (87) | - | - | - | |
| Nettoumrechnungsdifferenzen | - | - | 3 | - | - | - | 1.220 | 1.223 |
| 31.12.2021 | 243.579 | 2.573 | 1.194 | 10 | 23.300 | 28.474 | 116.743 | 415.874 |
| Zugänge | 367 | 1.357 | 548 | 3 | - | - | - | 2.274 |
| Abgänge | - | (15) | (54) | - | - | - | - | (69) |
| Abgänge durch Entkonsolidierung | (22.010) | (2.418) | (225) | - | (1.700) | (3.500) | (4.800) | (34.653) |
| Umbuchungen | - | - | 3 | (13) | - | - | - | (10) |
| Nettoumrechnungsdifferenzen | - | - | - | - | - | - | 980 | 980 |
| 31.12.2022 | 221.936 | 1.497 | 1.465 | - | 21.600 | 24.974 | 112.923 | 384.395 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||||||
| 01.01.2021 | - | 163 | 117 | - | 1.275 | 4.383 | 3.074 | 9.012 |
| Abschreibungen | - | 102 | 164 | - | 1.128 | 3.421 | 3.041 | 7.856 |
| Abgänge | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Abgänge durch Entkonsolidierung | ||||||||
| Nettoumrechnungsdifferenzen | - | - | 0 | - | - | - | 134 | 134 |
| 31.12.2021 | - | 265 | 281 | - | 2.403 | 7.804 | 6.249 | 17.001 |
| Abschreibungen | - | 210 | 595 | - | 2.316 | 3.763 | 9.343 | 16.227 |
| Abgänge | - | - | (47) | - | - | - | - | (47) |
| Abgänge durch Entkonsolidierung | - | (336) | (109) | - | (680) | (2.800) | (1.920) | (5.845) |
| Nettoumrechnungsdifferenzen | - | - | - | - | - | - | 121 | 121 |
| 31.12.2022 | - | 139 | 721 | - | 4.039 | 8.768 | 13.793 | 27.459 |
| Buchwerte | ||||||||
| 01.01.2021 | 91.358 | 1.024 | 262 | - | 8.925 | 20.717 | 30.448 | 152.733 |
| 31.12.2021 | 243.579 | 2.309 | 913 | 10 | 20.897 | 20.670 | 110.494 | 398.872 |
| 31.12.2022 | 221.936 | 1.358 | 744 | - | 17.561 | 16.206 | 99.130 | 356.936 |

Die jährlichen Wertminderungstests des Geschäfts- oder Firmenwerts wurden für alle Geschäftssegmente zum 31. Dezember 2022 durchgeführt.
Die langfristige Unternehmensplanung erstreckt sich jeweils bis zum Ende des Detailplanungszeitraums fünf Jahre nach dem Abschlussstichtag. Wesentliche Annahmen, auf welche die langfristige Unternehmensplanung sensibel reagiert, sind die Entwicklung des Neugeschäfts und der Einkaufspreise des Materialeinsatzes. Diese Entwicklungen wurden aufgrund von Erfahrungen aus der Vergangenheit, auf Basis von öffentlich verfügbaren Daten sowie anhand der bestehenden Vertriebspipeline und der Einschätzung des Managements zu künftigen Marktgegebenheiten bewertet und bestimmt. Die künftig geplanten Zahlungsströme werden unter Anwendung risikoäquivalenter Kapitalisierungszinssätze (vor Steuern) auf den Abschlussstichtag abgezinst. Die zur Diskontierung verwendeten Gesamtkapitalkostensätze bzw. Eigenkapitalkostensatz basieren auf dem risikofreien Zinssatz sowie auf einer Marktrisikoprämie. Darüber hinaus werden der Beta-Faktor, die Fremdkapitalkosten sowie die Kapitalstruktur berücksichtigt, die jeweils individuell für die CGUs auf Basis einer entsprechenden Peer-Group abgeleitet wurden. Die getroffenen Annahmen unterliegen einer gewissen Sensitivität.
Der Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts des Geschäftssegments Security Technologies (€ 80.269 Tsd.) liegen die in nachfolgender Tabelle dargestellten Prämissen zugrunde.
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Bestimmung des erzielbaren Betrags | Nutzungswert | Nutzungswert |
| Abzinsungssatz | 9,1% | 8,5% |
| Abzinsungssatz vor Steuern | 9,6% | 8,6% |
| Nachhaltige Wachstumsrate | 1,3% | 1,4% |
| Geplante EBITDA-Wachstumsrate (Durchschnitt kommende fünf Jahre) |
19% | 20% |
Der auf Basis dieser Prämissen ermittelte Nutzungswert des Geschäftssegments Security Technologies übersteigt den Buchwert des Segments. Aus diesem Grund ergibt sich keine Wertminderung.
Der Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts des Geschäftssegments Financial Technologies (€ 141.666 Tsd.) liegen die in nachfolgender Tabelle dargestellten Prämissen zugrunde. Aufgrund einer Anpassung der Berechnung dieses Geschäfts- oder Firmenwerts, wurde dessen Wert im Berichtszeitraum um € 367 Tsd. erhöht.
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Bestimmung des erzielbaren Betrags |
Fair Value abzgl. Veräußerungs kosten |
Fair Value abzgl. Veräußerungs kosten |
| Abzinsungssatz | 13,3% | 10,3% |
| Abzinsungssatz vor Steuern | 13,3% | 10,3% |
| Nachhaltige Wachstumsrate | 1,1% | 1,0% |
| Geplante EBT-Wachstumsrate (Durchschnitt kommende fünf Jahre) |
43% | 58% |
Der auf Basis dieser Prämissen ermittelte Nutzungswert des Geschäftssegments Financial Technologies übersteigt den Buchwert des Segments: Aus diesem Grund ergibt sich keine Wertminderung.
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen.
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Rohstoffe und Verbrauchsgüter | 6.932 | 7.441 |
| Unfertige Erzeugnisse | 1.084 | 2.203 |
| Fertigerzeugnisse | 2.897 | 2.924 |
| Vorräte | 10.914 | 12.568 |
Die Vorräte werden vollständig zur Besicherung von Verbindlichkeiten genutzt. Für weitere Informationen dazu wird auf Angabe 28 dieses Anhangs verwiesen. Im Berichtszeitraum wurden weder aufwandswirksame Abwertungen noch Wertaufholungen vorgenommen.
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
13.883 | 8.411 |
| Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
15.434 | 11.611 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
29.317 | 20.022 |
| Langfristige Leasingforderungen | 130.887 | 82.142 |
| Kurzfristige Leasingforderungen | 13.633 | 37.617 |
| Leasingforderungen | 144.520 | 119.759 |
Für Zwecke der besseren Vergleichbarkeit wurde der Vorjahresausweis hinsichtlich der Aufteilung in kurz- und langfristig angepasst.
| Wertberichtigungen nach Simplified Approach | |||
|---|---|---|---|
| In € Tsd. | Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Vertrags vermögenswerte |
Leasingforderungen |
| 1. Januar 2021 | 583 | - | - |
| Verbrauch | (43) | - | (8) |
| Direktabschreibung | - | - | - |
| Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse | 17 | - | 160 |
| Zuführung | 8 | - | 153 |
| Auflösung | (15) | - | - |
| Wechselkursbedingte und sonstige Veränderungen | 34 | - | - |
| 31. Dezember 2021 | 583 | - | 305 |
| Verbrauch | (2) | - | (153) |
| Direktabschreibung | - | - | - |
| Zuführung | 183 | - | 118 |
| Auflösung | (90) | - | - |
| Wechselkursbedingte und sonstige Veränderungen | 19 | - | - |
| 31. Dezember 2022 | 694 | - | 270 |
Ein Wertminderungsbedarf wird erwartet, wenn verschiedene Tatsachen wie Zahlungsverzug über einen bestimmten Zeitraum oder die Einleitung von Zwangsmaßnahmen vorliegen. Die obige Tabelle zeigt die Entwicklung der Wertberichtigungen in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf Vertragsvermögenswerte und Leasingforderungen. Für weitergehende Informationen wird auf Angabe 4.11 dieses Anhangs verwiesen.
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte betragen € 26.165 Tsd. (Vorjahr: € 15.280 Tsd.) und umfassen hauptsächlich nicht verfügbare Zahlungsmittel des SPV von € 8.411 Tsd. (Vorjahr: € 10.384 Tsd.) in Zusammenhang mit der Verbriefung von Leasingforderungen sowie Ansprüche auf Erstattung von Umsatzsteuer und gezahlte Kautionen. Darüber hinaus enthält der Posten die Earn-out-Forderung aus der Veräußerung der Palas von € 10.816 Tsd. (Vorjahr: € - Tsd.).
Die Zahlungsmittel und -äquivalente setzen sich wie folgt zusammen.
| dargestellter Finanzmittelfonds | 70.780 | 29.331 |
|---|---|---|
| In der Kapitalflussrechnung | ||
| Kontokorrentkredite, die für das Cash Management genutzt werden |
(19) | (995) |
| Zahlungsmittel und -äquivalente in der Bilanz |
70.800 | 30.327 |
| Kassenbestand | 0 | 3 |
| Bankguthaben | 70.800 | 30.324 |
| In € Tsd. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
Guthaben bei Kreditinstituten werden mit variablen Zinssätzen für kurzfristig kündbare Guthaben verzinst. Der Buchwert dieser Vermögenswerte entspricht dem Fair Value.
Der Konzern hat über die IHSE eine Gewerbeimmobilie an deren Hauptsitz in Oberteuringen an ein deutsches Family Office veräußert. Der Kaufvertrag wurde am 13. Dezember 2022 unterzeichnet und der Vollzug (und damit die Realisierung des Veräußerungsgewinns) wird im neuen Geschäftsjahr 2023 erwartet. Die Verkaufserlöse von € 10.000 Tsd. liegen dabei deutlich über den Anschaffungs- bzw. Baukosten der Immobilie.
IHSE wird das Gebäude weiterhin nutzen und hat mit dem neuen Eigentümer einen langjährigen Mietvertrag unterzeichnet. Am Stichtag wird die Immobilie in Höhe von € 7.381 Tsd. als zur Veräußerung gehaltener Vermögenswert ausgewiesen.
Das Grundkapital der BKHT zum 31. Dezember 2022 beträgt € 10.947.637 (Vorjahr: € 10.386.808) und setzt sich aus 10.947.637 Namensaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je € 1,00 zusammen.
Zum 31. Dezember 2021 war eine Kapitalerhöhung über 560.829 neue Aktien im Volumen von € 13.003 Tsd. noch nicht im Handelsregister eingetragen und wurde somit in dem Posten "Noch nicht durchgeführte Kapitalerhöhung" im Eigenkapital ausgewiesen. Am 10. Februar 2022 wurde die Kapitalerhöhung in das Handelsregister eingetragen. In der Folge wurde der Betrag von € 560.829 in das gezeichnete Kapital und die verbleibenden € 12.442 Tsd. in die Kapitalrücklage umgegliedert. Damit erhöhte sich das gezeichnete Kapital der Gesellschaft von € 10.386.808 um € 560.829 auf € 10.947.637.
Die Aufschlüsselung und die Entwicklung des Eigenkapitals während des Berichtszeitraums ist der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen.
Die Verteilung der Aktien auf die Anteilseigner war zum Abschlussstichtag gemäß Stimmrechtsmitteilungen wie folgt.
Inhalt
| Anteilseigner | %-Anteil |
|---|---|
| Familie Marco Brockhaus (direkt und indirekt) | 21,4% |
| Kayne Anderson Rudnick Investment Management LLC (Virtus Investment Partners, Inc.) |
9,5% |
| DWS Investment GmbH | 6,9% |
| ABACON Invest GmbH | 5,7% |
| ACUSTICA Zweite Verwaltungs GmbH | 4,8% |
| Bastian Krause | 3,9% |
| ORGENTEC Holding GmbH | 3,7% |
| Dr. Liedtke Vermögensverwaltung GmbH | 3,3% |
| Paladin Asset Management Investmentaktiengesellschaft | 3,3% |
| VESTA GmbH | 3,1% |
| Weiterer Streubesitz | 34,4% |
| Summe | 100,0% |
In der Hauptversammlung der Gesellschaft am 27. Juni 2019 wurde das Grundkapital um bis zu € 425.200 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019/I). Das bedingte Kapital dient der Gewährung von Rechten an die Inhaber von Aktienoptionsscheinen aus dem Aktienoptionsprogramm. Es wird auf Angabe 37 dieses Anhangs verwiesen.
Mit Beschluss vom 9. Juli 2020 ermächtigte die Hauptversammlung den Vorstand das Grundkapital bis zum 8. Juli 2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt € 4.959.029 gegen Bar- und/ oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2020/II). Gleichzeitig wurden die verbleibenden genehmigten Kapitalien 2017/I, 2019/I und 2020/I aufgehoben. Mit Eintragung in das Handelsregister am 10. Februar 2022 wurde das Grundkapital im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung um € 560.829 erhöht. Damit verbleiben aus dem Genehmigten Kapital 2020/II zum Abschlussstichtag € 4.398.200.

Mit Beschluss vom 9. Juli 2020 wurde durch die Hauptversammlung das Grundkapital um bis zu € 2.000.000 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020/I). Im Zusammenhang mit der Schaffung des bedingten Kapitals 2020/I wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, Options- und/ oder Wandelschuldverschreibungen im Gesamtbetrag von bis zu € 75.000.000 zu begeben.
Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien abzüglich Kosten für Kapitalerhöhungen sowie freie Kapitalrücklagen.
Die sonstigen Rücklagen enthalten den kumulierten Personalaufwand aus anteilsbasierter Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente gem. IFRS 2. Es wird auf Angabe 37 dieses Anhangs verwiesen.
Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen.
Senior-Akquisitionsdarlehen | Die Senior-Akquisitionsdarlehen wurden zum Zeitpunkt der Unternehmenserwerbe der Palas, der IHSE sowie der Bikeleasing aufgenommen. Sie dienen der anteiligen Fremdkapitalfinanzierung der Anteilskaufpreise aus den M&A-Transaktionen und sind in voller Höhe durch Sicherungsübereignung von Vermögenswerten des Anlage- und Umlaufvermögens besichert.
Namensschuldverschreibung | Bikeleasing nutzt eine Namensschuldverschreibung für ihre Finanzierung unabhängig von Unternehmenskäufen.
Nachrangige Akquisitionsdarlehen | Im Rahmen des Erwerbs der Bikeleasing wurde ein nachrangiges Akquisitionsdarlehen auf Ebene der Zwischenholding BCM Erste Beteiligungs GmbH aufgenommen. Zweck des Nachrangdarlehens ist die anteilige Fremdfinanzierung des Anteilskaufpreises des Unternehmenserwerbs.
Verkäuferdarlehen | In dem gleichen Zusammenhang hat BKHT einen Teil der Kaufpreiszahlung für die Anteile an Bikeleasing nicht mit Barmitteln, sondern über ein Verkäuferdarlehen der Gründer der Bikeleasing finanziert. Dieses Verkäuferdarlehen wurde Anfang Dezember 2022 vollständig getilgt.
Die Immobiliendarlehen beziehen sich im Wesentlichen auf die Baufinanzierung des Hauptsitzes der IHSE in Oberteuringen am Bodensee. Sie sind in voller Höhe durch Grundschulden besichert. Im Nachgang der geplanten Veräußerung der IHSE-Immobilie Anfang des Jahres 2023 ist vorgesehen, dass die Immobiliendarlehen des Konzerns nahezu vollständig getilgt und die betreffenden Grundschulden gestrichen werden. Anschließend wird lediglich das Immobiliendarlehen eines Bürogebäudes der Bikeleasing in Vellmar im
| Langfristig | Kurzfristig | Gesamt | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Senior-Darlehen | 42.532 | 64.335 | 3.969 | 15.644 | 46.501 | 79.979 | |
| Senior-Akquisitionsdarlehen | 32.532 | 64.335 | 3.939 | 5.644 | 36.471 | 69.979 | |
| Namensschuldverschreibung | 10.000 | - | 30 | 10.000 | 10.030 | 10.000 | |
| Nachrangdarlehen | 38.932 | 49.696 | - | - | 38.932 | 49.696 | |
| Nachrangige Akquisitionsdarlehen | 38.932 | 34.571 | - | - | 38.932 | 34.571 | |
| Verkäuferdarlehen | - | 15.125 | - | - | - | 15.125 | |
| Immobiliendarlehen | 5.112 | 5.540 | 402 | 402 | 5.514 | 5.942 | |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 7.014 | 4.375 | 921 | 941 | 7.934 | 5.316 | |
| Leasingverbindlichkeiten | 3.276 | 1.409 | 921 | 941 | 4.196 | 2.350 | |
| NCI Put-Verbindlichkeit | - | 1.581 | - | - | - | 1.581 | |
| Success Fee-Verbindlichkeit Bikeleasing | 3.738 | 1.385 | - | - | 3.738 | 1.385 | |
| Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing | 93.590 | 123.946 | 5.291 | 16.987 | 98.881 | 140.933 | |
| Leasingrefinanzierung | 143.612 | 115.654 | 10.196 | 12.525 | 153.809 | 128.179 | |
| Verbriefte Verbindlichkeiten | 71.047 | 65.000 | 126 | 110 | 71.173 | 65.110 | |
| Darlehen zur Leasingfinanzierung | 46.730 | 31.924 | 19 | 995 | 46.749 | 32.919 | |
| Finanzverbindlichkeiten aus Forfaitierung | 3.894 | 398 | 274 | 5.874 | 4.169 | 6.272 | |
| Buyback und Servicing externes Leasing | 21.941 | 18.332 | 9.777 | 5.546 | 31.717 | 23.878 | |
| Summe Finanzverbindlichkeiten | 237.202 | 239.600 | 15.487 | 29.512 | 252.690 | 269.112 |
Konzern verbleiben. Dieses beträgt zum Abschlussstichtag € 103 Tsd.
Leasingverbindlichkeiten | Im Konzern bestehen Leasingverbindlichkeiten, welche die passivierten Barwerte der auf den Abschlussstichtag abgezinsten künftigen Zahlungen aus Leasingverhältnissen darstellen. Es wurden im Berichtszeitraum Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen in Höhe von € 1.257 Tsd. getilgt sowie € 134 Tsd. als Zinsaufwand für Leasing gezahlt. Zum Abschlussstichtag betragen die künftigen Mittelabflüsse € 5.397 Tsd. Mögliche künftige weitere Mittelabflüsse wurden nicht in den Leasingverbindlichkeiten erfasst, da es nicht hinreichend sicher ist, dass die Leasingverträge verlängert oder gekündigt werden. Angaben zu Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen sind der Angabe 38.1 dieses Anhangs zu entnehmen.
Success Fee-Verbindlichkeit Bikeleasing | Für die Vermittlung der Bikeleasing-Transaktion hat der Makler im Vergleichszeitraum ein Honorar erhalten, welches aufwandswirksam im Periodenergebnis des Vergleichszeitraums erfasst wurde. Darüber hinaus hat der Makler einen Anspruch, an einer möglichen künftigen Wertsteigerung der Bikeleasing anteilig zu partizipieren. Dieser Anspruch wird mit Verkauf der Anteile, bzw. bei Ausbleiben eines Verkaufs, 10 Jahre nach Erwerb fällig. Der Anspruch ist als Verbindlichkeit ausgewiesen.
Verbriefte Verbindlichkeiten | Bikeleasing hat zur Finanzierung ihres starken Wachstums parallel zu den bestehenden Refinanzierungsoptionen im August 2021 ein Verbriefungsprogramm zusammen mit einer großen deutschen Versicherung initiiert. Durch die Verbriefungstransaktion wurden Leasingforderungen mit einem Volumen von € 100.000 Tsd. in mehreren Tranchen an eine Zweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle, SPV) verkauft. Für den Ankauf der Leasingforderungen emittierte das SPV sukzessive entsprechende Notes an den Investor. Als Quelle und Sicherheit für die Bedienung der Notes gelten die im Konzern gehaltenen Leasingforderungen von zum Abschlussstichtag € 57.607 Tsd. Die Notes sind mit 1,25% p.a. fest verzinst und jede Tranche ist gleichrangig zueinander. Das SPV ist aufgrund der Vertragsgestaltung im Konzern zu konsolidieren, weshalb sowohl die Leasingforderungen als auch die verbrieften Verbindlichkeiten (Notes) in der Konzernbilanz ausgewiesen werden.
Darlehen zur Leasingrefinanzierung | Eine weitere Form der Refinanzierung des Leasinggeschäfts besteht in der Darlehensfinanzierung, d.h. der Konzern nimmt Darlehen in Höhe des zu finanzierenden Leasingvolumens bei Banken auf. Die Leasingforderungen und Leasingvermögenswerte dienen dabei als Sicherheit für die Darlehensverbindlichkeiten des Konzerns. Leasingforderungen von € 46.730 Tsd. sind darlehensfinanziert.
Finanzverbindlichkeiten aus Forfaitierung | Neben der Verbriefungstransaktion und konventionellen Darlehen wird das Leasinggeschäft zum weit überwiegenden Teil durch Forfaitierung refinanziert. Im Rahmen der Forfaitierung werden die Ansprüche aus Leasingverträgen mit allen dazugehörigen Rechten an Banken abgetreten. Sofern die Regelungen der Forfaitierung den bilanziellen Abgang der forfaitierten Leasingforderungen nicht zulassen, verbleiben die Leasingforderungen auf der Bilanz des Konzerns und in Höhe der erhaltenen Forfaitierungsbeträge ist eine Verbindlichkeit zu erfassen. Darüber hinaus erbringt der Konzern als Leasinggeber weiterhin Dienstleistungen wie z.B. Mahnwesen, Verwertung der Leasingobjekte aus gekündigten Verträgen, Aktenverwahrung und Reporting. Für das Servicing der forfaitierten Leasingforderungen aus Finance Leases bilanziert der Konzern Verbindlichkeiten aus
| In € Tsd. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Senior-Darlehen | 46.501 | 79.979 |
| Nachrangdarlehen | 38.932 | 49.696 |
| Immobiliendarlehen | 5.514 | 5.942 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente* | (70.800) | (30.327) |
| Nettoverschuldung aus Darlehen | 20.147 | 105.290 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 7.934 | 5.316 |
| Leasingrefinanzierung | 153.809 | 128.179 |
| Leasingforderungen | (144.520) | (119.759) |
| Nettoverschuldung aus Leasinggeschäft | 9.289 | 8.420 |
| Nettoverschuldung | 37.370 | 119.027 |
* Die Zahlungsmittel und -äquivalente werden in dieser Darstellung zu Analysezwecken von den Darlehen in Abzug gebracht. Eine entsprechende Zweckbindung liegt nicht vor.
Verwaltungs- und Abwicklungsverpflichtungen von € 5.026 Tsd. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die Abgrenzung künftiger Personalaufwendungen.
Buyback und Servicing externes Leasing | Ein Teil des Leasinggeschäfts wird über konzernfremde Leasinggesellschaften dargestellt. Die Fahrräder werden zu diesem Zweck gegen Erhalt einer Provision an externe Leasingpartner verkauft. Gleichzeitig verpflichtet sich der Konzern diese Fahrräder am Ende der Leasinglaufzeit zu einem Preis von 10% des ursprünglichen Nettokaufpreises zurückzukaufen. Bilanziell handelt es sich aufgrund der festen Rückkaufvereinbarung nicht um einen Verkauf, sondern um Finance Leases, für welche eine Restwertforderung sowie eine Verbindlichkeit für die Rückkaufsverpflichtung in gleicher Höhe von € 26.691 Tsd. ausgewiesen werden. Es handelt sich hierbei um eine Bilanzverlängerung aufgrund spezieller Regelungen des IFRS 16. Am Ende der Leasinglaufzeit werden etwa 91% der Fahrräder an den Mitarbeiter/ Nutzer des Fahrrads verkauft. Etwa 9% der Fahrräder werden von einem Fachhändler, dem Arbeitgeber oder einem Drittverwerter erworben. Der verbleibende Betrag der Verbindlichkeit entfällt wie bei der Forfaitierung auf künftiges Servicing.
Liquiditätsrisiken ausgesetzt ist, finden sich in Angabe 33.4 dieses
Anhangs.
| Betriebliche Tätigkeit | Finanzierungstätigkeit | |||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | Zur Refinanzierung eingesetzte Finanzverbindlich keiten |
Verbriefte Verbindlich keiten |
Summe | Senior Darlehen |
Nachrang darlehen |
Immobilien darlehen |
Leasing verbindlich keiten |
Finanz verb. aus Forfai tierung |
Buyback und Servicing externes Leasing |
Success Fee Verbindlich keit |
NCI Put Verbind lichkeit |
Summe |
| 01.01.2022 | 32.919 | 65.110 | 98.029 | 79.979 | 49.696 | 5.941 | 2.350 | 6.272 | 23.878 | 1.385 | 1.581 | 171.083 |
| Aufnahme von Darlehen und sonstigen Fremdmitteln |
- | 35.000 | 35.000 | 10.000 | - | - | - | - | - | - | - | 10.000 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten |
- | - | - | - | - | - | (1.257) | - | - | - | - | (1.257) |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen und sonstigen Fremdmitteln |
- | (29.063) | (29.063) | (35.743) | (15.000) | (429) | - | - | - | - | - | (51.172) |
| Geleistete Zinszahlungen | (1.242) | (919) | (2.161) | (2.547) | (1.508) | (84) | (134) | - | - | - | - | (4.272) |
| Gesamtveränderung des Cashflows | (1.242) | 5.018 | 3.776 | (28.290) | (16.508) | (512) | (1.390) | - | - | - | - | (46.701) |
| Zugang Leasingverhältnisse nach IFRS 16 | - | - | - | - | - | - | 3.582 | - | - | - | - | 3.582 |
| Auswirkungen von Wechselkursänderungen | - | - | - | - | - | - | 3 | - | - | - | - | 3 |
| Veränderung des Konsolidierungskreises | - | - | - | (9.115) | - | - | (482) | - | - | - | (1.687) | (11.284) |
| Veränderung von Kontokorrentkrediten | 13.831 | - | 13.831 | - | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Sonstige Veränderungen | - | - | - | - | - | - | - | (2.331) | 7.734 | - | - | 5.403 |
| Zinserträge | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Zinsaufwendungen | 1.242 | 1.045 | 2.287 | 3.926 | 5.744 | 86 | 134 | 228 | 106 | 2.353 | 106 | 12.682 |
| 31.12.2022 | 46.749 | 71.173 | 117.922 | 46.500 | 38.932 | 5.514 | 4.196 | 4.169 | 31.717 | 3.738 | - | 134.767 |

| Betriebliche Tätigkeit | Finanzierungstätigkeit | |||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | Zur Refinanzierung eingesetzte Finanzverbindlich keiten |
Verbriefte Verbindlich keiten |
Summe | Senior Darlehen |
Nachrang darlehen |
Immobilien darlehen |
Leasing verbindlich keiten |
Finanz verb. aus Forfai tierung |
Buyback und Servicing externes Leasing |
Success Fee Verbindlich keit |
NCI Put Verbind lichkeit |
Summe |
| 01.01.2021 | - | - | - | 45.376 | - | 6.180 | 1.253 | - | - | - | 1.451 | 54.260 |
| Aufnahme von Darlehen und sonstigen Fremdmitteln |
- | 5.000 | 5.000 | 29.100 | 34.300 | - | - | - | - | - | - | 63.400 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten |
- | - | - | - | - | - | (558) | - | - | - | - | (558) |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen und sonstigen Fremdmitteln |
- | - | - | (4.583) | - | (607) | - | - | (189) | - | - | (5.379) |
| Geleistete Zinszahlungen | - | (17) | (17) | (1.578) | (97) | (87) | (35) | - | - | - | - | (1.797) |
| Gesamtveränderung des Cashflows | - | 4.983 | 4.983 | 22.939 | 34.203 | (694) | (593) | - | (189) | - | - | 55.666 |
| Zugang Leasingverhältnisse nach IFRS 16 | - | - | - | - | - | - | 481 | - | - | - | - | 481 |
| Veränderungen aus dem Erwerb von Tochterunternehmen |
31.820 | 60.000 | 91.820 | 10.000 | 15.000 | 368 | 1.175 | 5.839 | 20.885 | 1.385 | - | 54.653 |
| Veränderung von Kontokorrentkrediten | 660 | - | 660 | - | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Sonstige Veränderungen | - | - | - | - | - | - | - | 433 | 3.182 | - | - | 3.614 |
| Zinsaufwendungen | 439 | 127 | 566 | 1.664 | 493 | 87 | 35 | - | - | - | 130 | 2.409 |
| 31.12.2021 | 32.919 | 65.110 | 98.029 | 79.979 | 49.696 | 5.941 | 2.350 | 6.272 | 23.878 | 1.385 | 1.581 | 171.083 |
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betrugen € 14.080 Tsd. (Vorjahr: € 11.305 Tsd.). Angaben zu den Liquiditätsrisiken des Konzerns hinsichtlich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen werden in Angabe 33.4 dieses Anhangs gemacht.
Die sonstigen Verbindlichkeiten betragen € 13.540 Tsd. (Vorjahr: € 15.100 Tsd.). Der langfristige Anteil von € 411 Tsd. resultiert im Wesentlichen aus der Rückzahlungsverpflichtung in Zusammenhang mit einer Managementbeteiligung an der kvm-tec. Der kurzfristige Anteil von € 13.129 Tsd. (Vorjahr: € 10.531 Tsd.) bezieht sich im Wesentlichen auf ausstehende Rechnungen, personalbezogene und sonstige Aufwandsabgrenzungen sowie auf Verbindlichkeiten aus Steuern und Abgaben.
Zum Vorjahresstichtag beinhalteten die sonstigen Verbindlichkeiten eine bedingte Gegenleistung (Earn-out) aus der Akquisition der kvmtec. Gemäß der Vereinbarung ist der Konzern verpflichtet, dem früheren Eigentümer eine zusätzliche Gegenleistung von maximal € 5.000 Tsd. zu zahlen, wenn vereinbarte Zielwerte für Schlüsselkennzahlen (EBITDA) in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 erreicht werden. Zum Abschlussstichtag geht das Management nicht davon aus, dass kvm-tec die betreffenden Zielwerte erreichen wird. In der Folge wird die Verbindlichkeit mit einem Wert von Null ausgewiesen. Die Veränderung der Verbindlichkeit wurde als Finanzertrag im Periodenergebnis erfasst. Sollte sich kvm-tec künftig besser entwickeln als erwartet, und es würde ein Anspruch der Verkäufer auf Zahlung des Earn-out wahrscheinlich werden, so würde die Verbindlichkeit wieder aufgewertet werden. Der Anstieg der Verbindlichkeit wäre als Finanzierungsaufwand im Periodenergebnis zu erfassen.
Die sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt.
| In € Tsd. | Gewährleistungen | NCI Put-Rückstellung | Summe |
|---|---|---|---|
| 01.01.2022 | 288 | 4.599 | 4.887 |
| Gebildete Rückstellungen | 60 | 1.654 | 1.714 |
| Verbrauchte Rückstellungen | (88) | - | (88) |
| Aufgelöste Rückstellungen | - | - | - |
| Abgang durch Unternehmensverkauf (Angabe 34) | (105) | (6.253) | (6.358) |
| 31.12.2022 | 155 | - | 155 |
| Davon: Langfristig | 57 | - | 57 |
| Davon: Kurzfristig | 98 | - | 98 |
| 01.01.2021 | 293 | 1.905 | 2.198 |
| Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse | 50 | - | 50 |
| Gebildete Rückstellungen | 96 | 2.694 | 2.790 |
| Verbrauchte Rückstellungen | (151) | - | (151) |
| Aufgelöste Rückstellungen | - | - | - |
| 31.12.2021 | 288 | 4.599 | 4.887 |
| Davon: Langfristig | 165 | 4.599 | 4.764 |
| Davon: Kurzfristig | 123 | - | 123 |
Zur Besicherung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen Sicherungsübereignungen von Vermögenswerten des Anlage- und Umlaufvermögens sowie Grundschulden.
Buchwerte und Fair Values
Der Konzern verfügt über Finanzinstrumente, die in der Bilanz nicht zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet werden. Bei diesen Instrumenten unterscheiden sich die Zeitwerte mehrheitlich nicht wesentlich von den Buchwerten, da die Zinsforderungen bzw. Zinsverbindlichkeiten entweder nahezu den aktuellen Marktsätzen entsprechen oder die Instrumente kurzfristig sind.
Die nebenstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und Fair Values finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden, einschließlich ihrer Stufen in der Fair Value-Hierarchie. Sie enthält keine Informationen zum Fair Value für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum Fair Value bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den Fair Value darstellt.
| Art | Bewertungstechnik |
|---|---|
| Finanzver bindlichkeit |
Abgezinste Zahlungsströme: Das Bewertungsmodell berücksichtigt den Barwert der erwarteten Zahlungen, abgezinst mit dem konzernspezifischen aktuellen Zinssatz. |
| Buchwert | Fair Value | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | Finanzielle Vermögens werte zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Sonstige finanzielle Schulden |
Gesamt | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Gesamt |
| 31.12.2022 | |||||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 29.317 | - | 29.317 | ||||
| Sonstige Forderungen | 26.165 | - | 26.165 | ||||
| Leasingforderungen (bewertet gem. IFRS 16) | 144.520 | - | 144.520 | - | 144.520 | - | 144.520 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | 70.800 | - | 70.800 | ||||
| Nicht zum Fair Value bewertete Vermögenswerte |
270.802 | - | 270.802 | ||||
| Darlehen | 90.947 | 90.947 | - | 90.947 | - | 90.947 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
14.080 | 14.080 | |||||
| Leasingrefinanzierung | 153.809 | 153.809 | - | 153.809 | - | 153.809 | |
| Success Fee-Verbindlichkeit Bikeleasing | 3.738 | 3.738 | - | - | 3.738 | 3.738 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 13.540 | 13.540 | |||||
| Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle Schulden |
276.114 | 276.114 | |||||
| Bedingte Gegenleistungen | - | - | |||||
| Zum Fair Value bewertete finanzielle Schulden |
- | - |

| Buchwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | Finanzielle Vermögens werte zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Sonstige finanzielle Schulden |
Gesamt | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Gesamt |
| 31.12.2021 | |||||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 20.022 | - | 20.022 | ||||
| Sonstige Forderungen | 15.280 | - | 15.280 | ||||
| Leasingforderungen (bewertet gem. IFRS 16) | 119.759 | - | 119.759 | - | 119.759 | - | 119.759 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | 30.327 | - | 30.327 | ||||
| Nicht zum Fair Value bewertete Vermögenswerte |
185.388 | - | 185.388 | ||||
| Darlehen | 135.617 | 135.617 | - | 135.617 | - | 135.617 | |
| NCI Put-Verbindlichkeit | 1.581 | 1.581 | - | - | 1.581 | 1.581 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
11.305 | 11.305 | |||||
| Leasingrefinanzierung | 128.179 | 128.179 | - | 128.179 | - | 128.179 | |
| Success Fee-Verbindlichkeit Bikeleasing | 1.385 | 1.385 | - | - | 1.385 | 1.385 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 10.648 | 10.648 | |||||
| Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle Schulden |
288.715 | 288.715 | |||||
| Bedingte Gegenleistungen | 4.452 | 4.452 | - | - | 4.452 | 4.452 | |
| Zum Fair Value bewertete finanzielle Schulden |
4.452 | 4.452 |
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Nettogewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||
| Wertberichtigungen | (301) | (159) |
| Abgangsergebnis | 26.366 | 7.112 |
| Nettoergebnis | 26.065 | 6.953 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Zinsen | (12.246) | (2.225) |
| Amortisierung | 1.954 | 1 |
| Nettoergebnis | (10.292) | (2.224) |
Die Amortisierung der Verbindlichkeiten aus Verwaltungs- und Abwicklungsverpflichtungen für das Servicing von forfaitierten Leasingforderungen über die Restlaufzeit des jeweiligen Leasingverhältnisses beträgt € 1.954 Tsd. (Vorjahr: € 1 Tsd.) und wird unter den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Die Aufzinsung der Verbindlichkeiten für die Weiterleitungsverpflichtung von zukünftigen Leasing- und Prämienzahlungen aus der Forfaitierung von Operating Leases von € 228 Tsd. (Vorjahr: € 0 Tsd.) wird im Finanzergebnis ausgewiesen.
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte sowie Leasingforderungen nach Ihrer Einordnung gemäß dem 3-stufigen Modell. Für die Ermittlung der Risikovorsorge nach IFRS 9 wurde die Anwendung des vereinfachten Ansatzes (Simplified Approach) für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistung, Vertragsvermögensgegenstände sowie Leasingforderungen gewählt.
Die Einteilung der Risikoklassen basiert auf externen Ratinginformationen. Ein erhöhtes Risiko liegt annahmegemäß vor, wenn der zu Grunde liegende Bonitätsindex einen bestimmten Schwellenwert überschreitet. Ein weiterer Anstieg über eine zweiten Schwellenwert führt dann zu der Einschätzung "notleidend".
| 31.12.2022 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | Geringes Risiko | Erhöhtes Risiko | Notleidend | Geringes Risiko | Erhöhtes Risiko | Notleidend |
| Simplified Approach | ||||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
31.690 | 348 | 495 | 20.475 | 149 | 504 |
| Vertragsvermögenswerte | 100 | - | - | 155 | - | - |
| Leasingforderungen | 143.839 | 357 | 594 | 119.608 | 225 | 239 |

Der Vorstand der Gesellschaft trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Kontrolle des Risikomanagements. Auf Ebene der Tochtergesellschaften sind die Geschäftsführer verantwortlich für das Risikomanagement. Hierzu sind sachgerechte Prozesse für das Kreditoren- und Debitorenmanagement, die Liquiditätsplanung, das Monats-Reporting etc. implementiert.
Die Grundzüge und Ziele des Finanzmanagements des Konzerns legt der Vorstand fest. Oberste Ziele sind dabei die Sicherung der Liquidität und die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken. Daher ist es auch unser Ziel keine Risiken aus der Anlage der liquiden Mittel des Konzerns einzugehen. Um dies zu gewährleisten werden diese Mittel auf Bankkonten bei inländischen Kreditinstituten gehalten, bis sie benötigt werden, um Unternehmenskäufe zu finanzieren.
Die Dividendenpolitik der BKHT sieht derzeit keine Ausschüttungen vor. Ziel ist es, die bestehenden liquiden Mittel in die Akquisition margen- und wachstumsstarker Technologieunternehmen zu investieren. Unter der Annahme einer weitestgehend unveränderten Geschäftsentwicklung, gehen wir davon aus, mittelfristig eine regelmäßige Dividende ausschütten zu können.
Ein Kreditrisiko ist die Gefahr, dass ein Vertragspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument bei dem Konzern finanzielle Verluste verursacht, da er seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Kreditrisiko entsteht grundsätzlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Leasingforderungen. Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko. Der Konzern hält am 31. Dezember 2022 Zahlungsmittel und -äquivalente von € 70.800 Tsd. (Vorjahr: € 30.327 Tsd.). Diese Summe stellt somit auch das maximale Ausfallrisiko im Hinblick auf diese Vermögenswerte dar. Der Vorstand überwacht fortlaufend die finanzielle Situation der Banken, bei denen Guthaben gehalten werden.
Das Ausfallrisiko des Konzerns wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der Kunden beeinflusst. Allerdings berücksichtigt der Vorstand auch die Merkmale der gesamten Kundenbasis, einschließlich des Ausfallrisikos der Branche und der Länder, in denen die Kunden tätig sind, da diese Faktoren das Ausfallrisiko ebenfalls beeinflussen können. Genaue Angaben zur Konzentration der Umsatzerlöse in bestimmten Bereichen sind der Angabe 8 dieses Anhangs zu entnehmen.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Inland, in der Eurozone sowie in Asien und Amerika werden intensiv beobachtet. Der Konzern begrenzt sein Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch den Abschluss von Warenkreditversicherungen oder durch die Vereinbarung von Vorauszahlungen bei größeren Bestellungen.
Für das Leasinggeschäft ist das Adressenausfallrisiko dadurch begrenzt, dass der überwiegende Teil des Leasingvertragsbestands über Forderungsverkäufe im Rahmen von Forfaitierungen und Verbriefungen refinanziert wird, bei denen das Ausfallrisiko an dritte Parteien übertragen wird. Das verbleibende Adressenausfallrisiko von eigenfinanzierten und darlehensfinanzierten Leasingverträgen wird durch eine branchenübergreifende Debitorengruppe mit geringer Exponiertheit je Einzeldebitor diversifiziert.
Zur Bestimmung gegebenenfalls notwendiger Wertberichtigungen hat der Konzern ein Verfahren eingeführt, das eine Schätzung bereits erwarteter Verluste aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ermöglicht. Hierzu wird auf Angabe 21 dieses Anhangs verwiesen.
Das maximale Ausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen am Abschlussstichtag stellt sich wie folgt dar. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden Warenkreditversicherungen und Akkreditive in Abzug gebracht bzw. im Rahmen der Verlustquote (Loss Given Default) berücksichtigt.
| Maximales Ausfallrisiko Leasingforderungen |
117.829 | 98.550 |
|---|---|---|
| Absicherung durch gegenläufige Verbindlichkeiten aus Sale & Lease Back |
(26.691) | (21.209) |
| Leasingforderungen | 144.520 | 119.759 |
| Maximales Ausfallrisiko Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
29.317 | 19.288 |
| Absicherung durch Warenkredit versicherung und Akkreditive |
- | (734) |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
29.317 | 20.022 |
| In € Tsd. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
Inhalt
Ein Marktrisiko ist das Risiko, dass sich der Fair Value oder die künftigen Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von Schwankungen der Marktpreise verändern. Unterschieden werden die drei Arten von Risiken: Währungsrisiko, Zinsänderungsrisiko und sonstige Marktpreisrisiken.
Währungsrisiko | Aufgrund der weltweiten Geschäftstätigkeit bestehen für den Konzern eine Reihe von Währungsrisiken. Hierbei wird zwischen Transaktions- und Translationsrisiken unterschieden.
Transaktionsrisiken: Transaktionsrisiken bestehen durch wechselkursinduzierte Wertänderungen von originären Finanzinstrumenten und den Abschluss von Geschäften mit internationalen Vertragspartnern, soweit sich daraus in der Zukunft Zahlungsströme in anderen Währungen als der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft lauten. Im Rahmen der Finanzrisiko-Managementprozesse innerhalb der Konzernsteuerung werden Währungsrisiken überwacht und bei Bedarf mit entsprechenden Gegenmaßnahmen durch die Finanzabteilungen der jeweiligen Gesellschaften gesteuert. Die Zielsetzung des Risikomanagements ist es, Auswirkungen von Währungsrisiken auf zukünftige Zahlungsströme auf ein vertretbares Maß zu begrenzen. Das Währungsrisiko wird teilweise dadurch gemindert, dass Waren und Dienstleistungen in den entsprechenden Fremdwährungen beschafft werden. Die Konzerngesellschaften sind verantwortlich für Identifizierung, Bewertung und Überwachung ihrer transaktionsbezogenen Fremdwährungsrisiken.
Translationsrisiko: Einige Konzerngesellschaften befinden sich außerhalb der Eurozone. Da der Konzernabschluss in Euro aufgestellt wird, werden die Abschlüsse dieser Gesellschaften in Euro umgerechnet, woraus wechselkursbedingte Differenzen entstehen können. Die Absicherung dieser Differenzen stellt nicht die primäre Zielsetzung im Währungsrisiko-Management dar. Für jede Währung, die ein signifikantes Risiko für das Unternehmen darstellt, wird eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, die auf folgenden Annahmen basiert: Für die Sensitivitätsanalyse kommen alle monetären Finanzinstrumente des Konzerns infrage, die nicht auf die funktionale Währung der jeweiligen Einzelgesellschaften lauten. Damit bleiben Translationsrisiken unberücksichtigt. Die hypothetischen Effekte in der Gewinn- und Verlustrechnung und beim Eigenkapital für jeden originären Einzelposten, der in die Sensitivitätsanalyse eingeht, bestimmen sich durch Vergleich des Buchwerts (ermittelt anhand des Stichtagskurses) mit dem Umrechnungswert, der sich unter Heranziehung eines hypothetischen Wechselkurses ergibt. Wäre der EUR/USD-Kurs um 10% höher, wäre das Ergebnis vor Steuern um € 131 Tsd. (Vorjahr: € 42 Tsd.) geringer. Wäre der EUR/USD-Kurs um 10% geringer, wäre das Ergebnis vor Steuern um € 161 Tsd. (Vorjahr: € 45 Tsd.) höher. Wäre der EUR/CNY-Kurs um 10% geringer, wäre das Ergebnis vor Steuern um € 0 Tsd. (Vorjahr: € 45 Tsd.) höher. Wäre der EUR/CNY-Kurs um 10% höher, wäre das Ergebnis vor Steuern um € 1 Tsd. (Vorjahr: € 55 Tsd.) geringer. Der Konzern hält finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten ausschließlich in der funktionalen Währung.
Zinsrisiko | Zinsrisiken entstehen, wenn aufgrund von Veränderungen des Marktzinssatzes der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten schwankt. Zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos sind die Finanzinstrumente gemäß IAS 32 grundsätzlich in solche mit fester und solche mit variabler Zinsbindung zu unterteilen. Zinsänderungsrisiken bestehen bei variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die von dem Konzern aufgenommenen Darlehen unterliegen zum Teil Zinssätzen, die von der Entwicklung des EURIBOR abhängig sind. Ein Zinsänderungsrisiko besteht im Rahmen der Verbriefungstransaktion nicht, da die Notes mit 1,25% fest verzinst sind.
Sonstige Marktpreisrisiken: Im Konzern bestehen keine wesentlichen sonstigen Marktpreisrisiken.

Ein Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, die in Zusammenhang mit den finanziellen Verbindlichkeiten eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Der Vorstand überwacht die Liquiditätslage sowie laufende und künftig zu erwartende Abflüsse von liquiden Mitteln im Rahmen der Budgetplanung und des fortlaufenden Controllings.
Der Konzern verfügt über gesicherte Bankdarlehen, die Auflagen enthalten. Ein künftiger Verstoß gegen die Auflagen kann dazu führen, dass die Darlehen früher zurückzuzahlen sind. Entsprechend der Vereinbarungen werden die Auflagen systematisch durch den Konzern beobachtet und regelmäßig an den Vorstand berichtet, um die Übereinstimmung mit den Kreditverträgen zu gewährleisten.
Dem Liquiditätsrisiko aus dem Leasinggeschäft wird mittels einer hohen Forfaitierungs- bzw. Verbriefungsquote entgegengewirkt. Leasingforderungen werden barwertig bzw. mit einem Kaufpreisabschlag liquiditätserhöhend i.d.R. bei Leasingvertragsbeginn an Banken bzw. über das SPV an einen Investor verkauft.
Im Rahmen der Verbriefungstransaktionen wird die Rückführung der verbrieften Verbindlichkeiten aus den Zahlungseingängen der Leasingforderungen geleistet. Ein Liquiditätsrisiko aus den Verbriefungstransaktionen besteht nur in Höhe des durch Kaufpreisabschläge zurückbehaltenen Kreditrisikos.
Den übrigen Finanzverbindlichkeiten in Zusammenhang mit der Leasingrefinanzierung, stehen entsprechende Leasingforderungen gegenüber. Die erwarteten Zahlungsflüsse aus den Leasingforderungen übersteigen dabei die korrespondierenden Verbindlichkeiten.
In der folgenden Tabelle werden die vertraglichen Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten zum Abschlussstichtag einschließlich geschätzter Zinszahlungen dargestellt. Es handelt sich um nicht diskontierte Bruttobeträge inklusive vertraglicher Zinszahlungen, jedoch ohne Darstellung der Auswirkung von Verrechnungen.
| Vertragliche Zahlungsströme | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | Barwert | Summe Bis 12 Monate | 1-2 Jahre | 2-5 Jahre | > 5 Jahre | |
| 31.12.2022 | ||||||
| Senior-Darlehen | 46.501 | (51.745) | (5.571) | (15.265) | (30.909) | - |
| Nachrangdarlehen | 38.932 | (69.818) | - | - | - | (69.818) |
| Immobiliendarlehen | 5.514 | (5.957) | (462) | (457) | (1.339) | (3.700) |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 7.934 | (10.904) | (1.455) | (1.231) | (1.452) | (6.766) |
| Leasingrefinanzierung | 153.808 | (160.434) | (65.217) | (76.575) | (18.642) | - |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
14.111 | (14.111) | (14.111) | - | - | - |
| Summe | 266.802 | (312.969) | (86.815) | (93.528) | (52.342) | (80.284) |
| 31.12.2021 | ||||||
| Senior-Darlehen | 79.979 | (92.295) | (17.798) | (7.225) | (36.213) | (31.059) |
| Nachrangdarlehen | 49.696 | (87.818) | - | (18.000) | - | (69.818) |
| Immobiliendarlehen | 5.942 | (6.571) | (613) | (462) | (1.355) | (4.141) |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 5.316 | (6.049) | (1.011) | (2.650) | (615) | (1.773) |
| Leasingrefinanzierung | 128.179 | (137.780) | (44.771) | (45.407) | (47.601) | - |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
11.305 | (11.305) | (11.305) | - | - | - |
| Summe | 280.417 | (341.818) | (75.498) | (73.744) | (85.784) | (106.791) |

Mit Vollzug am 24. November 2022 veräußerte Brockhaus Technologies sämtliche gehaltene Geschäftsanteile der Palas Holding GmbH an die schwedische Unternehmensgruppe Indutrade. Das dem zugrunde liegende Verpflichtungsgeschäft erfolgte mit Unterzeichnung des Kaufvertrages am selben Tag. Damit liegt die Kontrolle über die Palas-Gesellschaften nicht mehr bei der BKHT und diese sind per Ende November 2022 zu entkonsolidieren.
Die Ergebnisse der Palas werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung als Ergebnis aus aufgegebenen Aktivitäten gesondert ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen der Konzern-Gesamtergebnisrechnung wurden entsprechend angepasst.
Soweit nicht gesondert gekennzeichnet, beziehen sich die im Konzernanhang dargestellten Angaben zur Gesamtergebnisrechnung auf die fortgeführten Aktivitäten.
Nach dem Zeitpunkt der Veräußerung haben keine Geschäftsvorfälle zwischen dem Konzern und Palas mehr stattgefunden.
In der Konzernbilanz sind die Vermögenswerte und Schulden der Palas im Rahmen der Entkonsolidierung per Ende November 2022 abgegangen. Die Bilanzwerte des Vorjahresstichtags werden gemäß IFRS entsprechend der bisherigen Darstellungsweise ausgewiesen und nicht angepasst.
Nach Abzug der direkt zurechenbaren Transaktionskosten von € 1.608 Tsd. und einer aufwandswirksamen Realisierung von übrigen Rücklagen von € 106 Tsd. (einschließlich Währungskursverlusten) ergab sich ein Gewinn aus der Entkonsolidierung von € 48.908 Tsd. Dieser ist im Ergebnis aus aufgegebenen Aktivitäten enthalten.
Die Buchwerte der ausgebuchten Vermögenswerte und Schulden zum Zeitpunkt des Abgangs sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Die Ausbuchung wurde als nicht zahlungswirksame Transaktion dargestellt.
| Sachanlagen (einschließlich Nutzungsrechte) | 1.652 |
|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 28.802 |
| Latente Steueransprüche | 14 |
| Vorräte | 5.960 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.991 |
| Sonstige Vermögenswerte | 761 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | 2.129 |
| Steuerschulden | (24) |
| Latente Steuerschulden | (2.063) |
| Rückstellungen für Gewährleistungen | (105) |
| Finanzverbindlichkeiten | (9.115) |
| Leasingverbindlichkeiten | (482) |
| Vertragsverbindlichkeiten | (183) |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (738) |
| NCI Put-Verbindlichkeit | (1.686) |
| NCI Put-Rückstellung | (6.253) |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (2.532) |
| Netto-Vermögenswerte | 18.127 |
Das Ergebnis aus aufgegebenen Aktivitäten setzt sich aus dem Ergebnis der Palas bis zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung und aus dem Gewinn aus der Veräußerung der Palas nach Abzug der direkt zugehörigen Transaktionskosten zusammen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Ergebnisses aus aufgegebenen Aktivitäten.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 16.393 | 21.279 |
| Erhöhung/ (Verminderung) fertiger und unfertiger Erzeugnisse |
739 | 908 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 551 | 1.390 |
| Materialaufwand | (5.065) | (6.482) |
| Personalaufwand | (6.337) | (6.741) |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (2.411) | (3.606) |
| Sonstige betriebliche Erträge | 179 | 531 |
| Abschreibungen auf im Rahmen der Erstkonsolidierung identifizierte Vermögenswerte |
(1.238) | (1.350) |
| Sonstige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
(1.097) | (1.078) |
| Finanzierungsaufwendungen | (2.151) | (3.356) |
| Finanzerträge | 5 | 4 |
| Finanzergebnis | (2.147) | (3.352) |
| Ergebnis vor Steuern | (431) | 1.500 |
| Ertragsteuern | (481) | (1.291) |
| Ergebnis nach Steuern | (913) | 209 |
| Gewinn aus dem Verkauf der Palas | 48.908 | - |
| Ertragsteuern auf den Gewinn aus dem Verkauf der Palas |
- | - |
| Ergebnis aus aufgegebenen Aktivitäten |
47.995 | 209 |
| Davon entfallend auf Anteilseigner der BKHT |
47.995 | 173 |
| Davon entfallend auf nicht beherrschende Anteile |
- | 36 |

Das Ergebnis der aufgegebenen Aktivitäten enthält die Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden des bisherigen Segments Environmental Technologies, die veräußert wurden.
In der Konzern-Kapitalflussrechnung werden für den Berichts- und Vorjahreszeitraum die konsolidierten Cashflows aus fortgeführten und aufgegebenen Aktivitäten dargestellt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Cashflows der aufgegebenen Aktivitäten.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 364 | 2.424 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | (488) | (1.954) |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | (1.817) | (1.881) |
| Veränderung des Finanzmittelfonds | (1.941) | (1.411) |
In den Konzernabschluss werden neben der Muttergesellschaft 22 mittelbare und unmittelbare Tochtergesellschaften sowie zwei strukturierte Unternehmen einbezogen. Die nachfolgende Tabelle zeigt den Anteilsbesitz und das Eigenkapital zum Abschlussstichtag sowie das Jahresergebnis des Berichtszeitraums der konsolidierten Unternehmen.
Die nebenstehenden Angaben zum Eigenkapital sowie zum Jahresergebnis unterlagen keiner gesonderten Abschlussprüfung.
| Unternehmen | Sitz | Anteil am Kapital |
Eigenkapital (IFRS) |
Jahresergebnis (IFRS) |
|---|---|---|---|---|
| IHSE AcquiCo GmbH | Oberteuringen | 100,00% | 107.682 | 2.562 |
| IHSE Beteiligungs GmbH | Oberteuringen | 100,00% | 23.408 | - |
| IHSE GmbH | Oberteuringen | 100,00% | 14.918 | 4.119 |
| IHSE Immobilien GmbH | Oberteuringen | 100,00% | 2.209 | 98 |
| IHSE USA LLC | Cranbury, NJ, USA | 100,00% | 5.073 | 1.293 |
| IHSE GmbH Asia Pacific Pte Ltd | Singapur | 100,00% | 1.869 | 32 |
| IHSE China, Co. Ltd. | Guangzhou, China | 100,00% | 216 | 2 |
| KVM-TEC Electronic GmbH | Tattendorf, Österreich | 93,14% | 745 | 238 |
| KVM-TEC MPP Verwaltungs GmbH | Oberteuringen | 100,00% | 23 | (2) |
| KVM-TEC MPP GmbH & Co. KG* | Oberteuringen | 0,00% | (12) | (12) |
| BT Erste Beteiligungs GmbH | Frankfurt am Main | 100,00% | 20 | (6) |
| BT Zweite Beteiligungs GmbH | Frankfurt am Main | 100,00% | 20 | (5) |
| BCM Erste Beteiligungs GmbH | Frankfurt am Main | 94,87% | 118.290 | (4.406) |
| BLS Beteiligungs GmbH | Frankfurt am Main | 52,09% | 274.664 | (4.651) |
| MFK Holding GmbH | Vellmar | 52,09% | 10.666 | 4.080 |
| TIROX Holding GmbH | Uslar | 52,09% | 21.410 | 9.012 |
| Iragon Grundstücks GmbH & Co. KG | Vellmar | 52,09% | 7 | (6) |
| BLS Bikeleasing-Service GmbH & Co. KG | Vellmar | 52,09% | 110 | 14.021 |
| Iragon Verwaltungs GmbH | Vellmar | 52,09% | 17 | (6) |
| BLS Bikeleasing-Service Verwaltungsgesellschaft mbH | Vellmar | 52,09% | 9 | (5) |
| BLS Verwaltungsgesellschaft mbH | Vellmar | 52,09% | 3 | (6) |
| BLS Versicherungs GmbH & Co. KG | Vellmar | 52,09% | 3 | 5.052 |
| Hofmann Leasing GmbH | Freiburg | 52,09% | 17.537 | 17.353 |
| Compartment B der Debt Marketplace SARL* | Luxemburg, Luxemburg | 0,00% | (1.447) | (1.128) |
* Strukturierte Unternehmen
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen des Konzerns betrugen im Berichtszeitraum € 2.459 Tsd. (Vorjahr: € 1.940 Tsd.) und entfielen mit € 2.330 Tsd. (Vorjahr: € 1.930 Tsd.) auf Forschungsaufwendungen und nicht aktivierungsfähige Entwicklungsaufwendungen sowie mit € 129 Tsd. (Vorjahr: € 10 Tsd.) auf planmäßige Abschreibungen aktivierter Entwicklungsaufwendungen.
Der Gesamtaufwand für anteilsbasierte Vergütungen setzt sich wie folgt zusammen.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente |
673 | 196 |
| Summe | 673 | 196 |
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Juni 2019 initiierte der Konzern ein Aktienoptionsprogramm für seine Mitarbeiter. Motivation für das Aktienoptionsprogramm ist, dass die Konzernleitung davon ausgeht, dass dieses einen geeigneten Leistungsanreiz für die Optionsberechtigten im Sinne der Wertsteigerung des Konzerns darstellt. Entsprechend den Aktienoptionsbedingungen haben die Inhaber ausübbarer Optionen das Recht, Aktien zu deren Wert am Tag der Optionsgewährung zu erwerben. Die Optionen unterliegen einer Wartezeit von vier Jahren ab Ausgabe und verfallen, wenn das Anstellungsverhältnis des Berechtigten mit dem Konzern endet. Ein Anteil von 1/48 der jeweils zugeteilten Optionen wird monatlich unverfallbar (Vesting). Die Ausübung der Optionen ist bedingt durch ein langfristiges Erfolgsziel, welches voraussetzt, dass die Steigerung des Aktienkurses (inkl. Dividenden) zwischen Ausgabe und Ausübung der Optionen mindestens 15% beträgt. Der Ausgleich erfolgt in Form von neuen Aktien an dem Mutterunternehmen (Eigenkapitalinstrument) gegen Zahlung des Ausübungspreises durch den Optionsberechtigten. Der Konzern hat das Recht, nicht aber die Pflicht, den Optionsberechtigten anstelle der zu liefernden Aktien einen Barausgleich zu leisten.
Der Beschluss der Hauptversammlung ermächtigt den Vorstand, unter Genehmigung des Aufsichtsrats, im Rahmen eines genehmigten Kapitals, insgesamt 425.200 Aktienoptionsrechte auszugeben. Die Entwicklung der ausstehenden Optionen im Berichtszeitraum war wie folgt.
| Anzahl | Ausübungs preis* in € |
|
|---|---|---|
| Ausstehende Optionen 01.01.2022 | 130.000 | 29,90 |
| Im Berichtszeitraum | ||
| gewährte Optionen | 180.000 | 18,85 |
| verwirkte Optionen | (13.854) | 30,00 |
| ausgeübte Optionen | - | - |
| verfallene Optionen | - | - |
| Ausstehende Optionen 31.12.2022 | 296.146 | 23,18 |
| Ausübbare Optionen 31.12.2022 | - | - |
* Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis
Die zum Abschlussstichtag ausstehenden Optionen haben Ausübungspreise von € 17,44 bis € 32,00. Die gewichtete durchschnittliche restliche Vertragslaufzeit beträgt 2,5 Jahre.
Die Bewertung der Optionen zum Ausgabezeitpunkt erfolgte unter Verwendung einer Monte Carlo-Simulation. Die zur Optionsbewertung verwendeten Parameter sind der folgenden Darstellung zu entnehmen.
| Gewichteter durchschnittlicher Aktienkurs | € 22,78 |
|---|---|
| Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis | € 23,38 |
| Laufzeit der Optionen | 4 Jahre |
| Erwartete Volatilität | 19,5% - 41,2% |
| Erwartete Dividendenrendite | 0,0% |
| Risikofreier Zinssatz | 0,0% |
Für die Dividendenrendite wurde ein Prozentsatz von Null angesetzt, da die Optionsbedingungen einen Anpassungsmechanismus umfassen. Dieser sieht eine Reduzierung des Ausübungspreises in Höhe der über die Laufzeit der Option pro Aktie gezahlten Dividenden vor. Eine frühzeitige Ausübung von Optionen wurde bei der Bewertung nicht berücksichtigt, da eine solche grundsätzlich nicht vorgesehen ist. Die erwartete Volatilität wurde anhand der historischen Volatilität des Aktienkurses von Vergleichsunternehmen sowie von BKHT bestimmt. Insofern beruht die erwartete Volatilität unmittelbar auf einer historischen Volatilität. Bei der Ermittlung des Fair Value der Optionen wurde als weiteres Ausstattungsmerkmal das Performance-Ziel von 15% Aktienkurssteigerung über die Laufzeit der Optionen berücksichtigt, indem im Rahmen des Monte Carlo-Modells, Optionserlöse auf simulierte Kurse unterhalb des Performance-Ziels eliminiert wurden.
Der Konzern mietet im Bereich Grundstücke und Gebäude in erster Linie Büroräume sowie Produktions- und Lagerflächen. Zum Abschlussstichtag bestanden Leasingverträge über Immobilien mit einer Restlaufzeit von bis zu zehn Jahren. Weitere Leasingverhältnisse haben Restlaufzeiten von bis zu drei Jahren. Leasingverträge können Verlängerungs- und Kündigungsoptionen umfassen. Die Konditionen werden individuell verhandelt und beinhalten eine Vielzahl unterschiedlicher Regelungen.
Einige Immobilienleasingverhältnisse enthalten Verlängerungsoptionen, die durch den Konzern ausübbar sind. Die Verlängerungsoptionen sind nur durch den Konzern und nicht durch den Leasinggeber ausübbar. Der Konzern beurteilt am Bereitstellungsdatum, ob die Ausübung von Verlängerungsoptionen hinreichend sicher ist. Der Konzern beurteilt erneut, ob die Ausübung von Verlängerungsoptionen hinreichend sicher ist, wenn signifikante Ereignisse oder signifikante Änderungen von Umständen, die innerhalb seiner Kontrolle liegen, eintreten.
Nutzungsrechte über gemietete Immobilien und Kraftfahrzeuge werden im Sachanlagevermögen ausgewiesen (siehe Angabe 18 dieses Anhangs). Die nachfolgende Darstellung zeigt Nutzungsrechte an Vermögenswerten aus Leasingverhältnissen, die im Anlagevermögen ausgewiesen sind.
| In € Tsd. | Grundstücke und Gebäude | Technische Anlagen und Maschinen |
Summe |
|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Januar 2021 | 893 | 341 | 1.233 |
| Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse | 807 | 369 | 1.176 |
| Zugänge von Nutzungsrechten | 336 | 290 | 626 |
| Abschreibungen auf Nutzungsrechte | (495) | (206) | (701) |
| Währungsdifferenzen | 5 | - | 5 |
| Stand zum 31. Dezember 2021 | 1.545 | 795 | 2.339 |
| Zugänge von Nutzungsrechten | 2.879 | 692 | 3.571 |
| Abschreibungen auf Nutzungsrechte | (1.096) | (402) | (1.498) |
| Abgänge aus Unternehmensverkauf | (26) | (311) | (337) |
| Währungsdifferenzen | (4) | - | (4) |
| Stand zum 31. Dezember 2022 | 3.298 | 773 | 4.071 |

Der Konzern ist Leasinggeber im Rahmen von Finance Leases. Durch die im Vergleichszeitraum erworbene Unternehmensgruppe Bikeleasing, die das Segment Financial Technologies bildet, tritt der Konzern erstmals in wesentlichem Umfang als Leasinggeber auf. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die Vermietung von Fahrrädern und E-Bikes zur Nutzung durch Mitarbeiter von Kundenunternehmen. Der Konzern setzt eine Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswerts aus dem Leasingverhältnis an. Die von den jeweiligen Leasingnehmern gezahlten Leasingraten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode in einen Zins- und Tilgungsanteil aufgeteilt.
Die Forderung aus dem Leasingverhältnis wird vermindert um die erhaltenen Tilgungsanteile fortgeschrieben. Der Zinsanteil der Zahlungen wird im Periodenergebnis unter den Umsatzerlösen erfasst. Im Berichtszeitraum ergaben sich Zinserträge aus der Nettoinvestition in die Leasingverhältnisse in Höhe von € 13.187 Tsd. (Vorjahr: € 1.440 Tsd.).
Das Segment Financial Technologies refinanziert ein Teil des Finanzierungsleasinggeschäfts durch die Forfaitierung an Banken. Der Konzern tritt im Rahmen der Forfaitierung die Ansprüche gegenüber dem Leasingnehmer aus den Leasingverhältnissen mit allen dazugehörigen Rechten ab. Dies umfasst – abhängig von der Ausgestaltung – die Leasingraten, den Restwert, das Kündigungsrecht, Forderungen und Ansprüche aus einer Kündigung. Weitere Informationen zu der Forfaitierung der Leasingforderungen sind der Angabe 33.4 dieses Anhangs zu entnehmen. Darüber hinaus werden etwa 91% der Fahrräder am Ende der Leasinglaufzeit an den Mitarbeiter/ Nutzer des Fahrrads verkauft. Etwa 9% der Fahrräder werden von einem Fachhändler, dem Arbeitgeber oder einem Drittverwerter erworben. Dies betrifft auch Fahrräder, die als Operating Leases klassifiziert werden.
In der folgenden Tabelle ist die Überleitung der ausstehenden Leasingzahlungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen zum Nettoinvestitionswert dargestellt.
| In € Tsd. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Leasingzahlungen nach Fälligkeit | ||
| Bis 12 Monate | 56.698 | 38.633 |
| 1-2 Jahre | 45.998 | 34.150 |
| 2-3 Jahre | 15.618 | 22.645 |
| 3-4 Jahre | 2.280 | 3.506 |
| 4-5 Jahre | 279 | 1.063 |
| > 5 Jahre | 117 | 91 |
| Gesamt | 120.990 | 100.088 |
| Nicht garantierte Restwerte | 45.963 | 35.509 |
| Bruttoinvestitionen | 166.953 | 135.597 |
| Noch nicht realisierter Zinsertrag | (22.164) | (15.525) |
| Nettoinvestitionen | 144.790 | 120.072 |
Im Berichtszeitraum sind Leasingforderungen in Höhe von € 279.405 Tsd. zugegangen. Durch Forfaitierungen sind im Berichtszeitraum € 212.120Tsd. an Leasingforderungen abgegangen. Dies führte zu einem Abgangsergebnis in Höhe von € 29.631 Tsd. Die Zinserträge beliefen sich auf € 12.633 Tsd.
Die im Rahmen von Operating Leases vermieteten Vermögenswerte beliefen sich zum Ende des Geschäftsjahres auf € 1.086 Tsd. (Vorjahr: € 2.454 Tsd.) und werden in den Sachanlagen bei den technischen Anlagen und Maschinen ausgewiesen.
Die Mieterträge aus Operating Leases betrugen im Berichtszeitraum € 503 Tsd. (Vorjahr: € 1 Tsd.).
Aus den erwarteten, ausstehenden, nicht abgezinsten Leasingzahlungen aus Operating Leases werden in den nächsten Jahren folgende Zahlungseingänge erwartet.
| In € Tsd. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Leasingzahlungen nach Fälligkeit | ||
| Bis 12 Monate | 589 | 387 |
| 1-2 Jahre | 198 | 214 |
| 2-3 Jahre | 42 | 23 |
| 3-4 Jahre | 0 | 1 |
| 4-5 Jahre | - | - |
| > 5 Jahre | - | - |
| Gesamt | 829 | 625 |

Bezogen auf den Konzern umfassen die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates der BKHT sowie die Geschäftsführer der Muttergesellschaften der Teilkonzerne (Palas Holding GmbH (bis zu ihrer Entkonsolidierung Ende November 2022), IHSE AcquiCo GmbH und BLS Beteiligungs GmbH).
Im vorhergehenden Geschäftsjahr 2021 hat der Konzern sämtliche Anteile an kvm-tec erworben. Im Rahmen eines Management Co-Invest-Programms hat der Konzern im Berichtszeitraum Anteile an kvm-tec an Führungskräfte des Segments Security Technologies veräußert.
Für Informationen zu Bezügen der Organmitglieder wird auf Angabe 44 dieses Anhangs verwiesen.
Die Vorstandsmitglieder nehmen Positionen in anderen Unternehmen ein, infolge derer sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik dieser Unternehmen haben. Ein Teil dieser Unternehmen tätigte im Berichtszeitraum Geschäfte mit Brockhaus Technologies.
Die Brockhaus Private Equity GmbH, mit Sitz in Frankfurt wird von dem Vorstandsvorsitzenden der BKHT beherrscht. Mit der Brockhaus Private Equity GmbH bestand im Berichtszeitraum eine Leistungsbeziehung aus einem Untermietvertrag.
Im Berichtszeitraum bestanden zwischen der BKHT und ihren Tochterunternehmen Leistungsbeziehungen aus Management Service-Verträgen.
Darüber hinaus hat die BKHT an Tochterunternehmen Darlehen ausgegeben.
| Wert der Geschäftsvorfälle | Ausstehende Salden | |||
|---|---|---|---|---|
| In € Tsd. | 2022 | 2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
| Management in Schlüsselpositionen | ||||
| Due Diligence-Beratung | - | 11 | - | - |
| Co-Invest kvm-tec | 58 | 58 | - | 58 |
| Sonstige Nahestehende | ||||
| Untermiete | 179 | 110 | - | - |
| BKHT ggü. Tochterunternehmen | ||||
| Management Services | 652 | 361 | 128 | 182 |
| Gewährte Darlehen | 50 | 6.995 | 5.527 | 6.995 |
| Zinserträge aus Darlehen | 335 | 228 | - | - |
| Vermittlungsprovision | - | 9.269 | - | - |
ten Leistungen. Dieses setzt sich wie folgt zusammen.
41. Honorar des Abschlussprüfers
leistungen).
Zwischen dem Abschlussstichtag und der Veröffentlichung dieses Konzernabschlusses sind keine Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten.
Das Honorar des Abschlussprüfers zeigt die als Aufwand erfassten Honorare der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die an die BKHT sowie an die konsolidierten Tochterunternehmen erbrach-
Die nachfolgende Übersicht zeigt die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl des Konzerns.
| Mitarbeiter gesamt | 435 | 278 |
|---|---|---|
| Sonstige | 41 | 20 |
| Teilzeit | 71 | 57 |
| Vollzeit | 323 | 201 |
| Durchschnittliche Anzahl | 2022 | 2021 |
Der Aufsichtsrat der BKHT besteht laut Satzung aus sechs Mitgliedern, soweit sich nicht aus zwingenden gesetzlichen Vorschriften etwas anderes ergibt und setzte sich im Berichtszeitraum aus den folgenden Mitgliedern zusammen.
Inhalt
In € Tsd. 2022 2021 Abschlussprüfung 494 646 Die Anzahl der Mitarbeiter zum Abschlussstichtag setzte sich wie folgt zusammen.
| Anzahl | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Vollzeit | 278 | 327 |
| Teilzeit | 54 | 83 |
| Sonstige | 40 | 37 |
| Mitarbeiter gesamt | 372 | 447 |
Der Vorstand der BKHT setzt sich wie folgt zusammen.
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüft die Brockhaus Technologies AG als kapitalmarktorientiertes Unternehmen seit ihrem Börsengang im Jahr 2020.
Prüfung des Konzernabschlusses und der Jahresabschlüsse sowie alle für die Abschlussprüfungsleistungen erforderlichen Leistungen.
2022 die inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichtes sowie die Erteilung von anderen Bestätigungsleistungen (freiwillige Prüfungs-
| Die Abschlussprüfungsleistungen betreffen im Berichtszeitraum die | |||
|---|---|---|---|
| Summe | 555 | 1.077 | |
| Sonstige Leistungen | - | 12 | |
| Andere Bestätigungsleistungen | 61 | 419 |
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält eine jährliche feste Vergütung von € 90 Tsd., der stellvertretende Vorsitzende von € 60 Tsd. und die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten jeweils eine jährliche feste Vergütung von € 30 Tsd. Mitglieder des Aufsichtsrats (nicht jedoch der Vorsitzende oder der stellvertretende Vorsitzende) erhalten für die Mitgliedschaft in einem Ausschuss jährlich zusätzlich € 2 Tsd., für den Vorsitz eines Ausschusses € 20 Tsd. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten daneben den Ersatz ihrer Auslagen sowie der ggfs. auf ihre Vergütung zu entrichtenden Umsatzsteuer. Im Berichtszeitraum betrug die Vergütung des Aufsichtsrats € 292 Tsd. (Vorjahr: € 276 Tsd.).
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands nach IAS 24.17 setzt sich wie folgt zusammen.
| In € Tsd. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Kurzfristig fällige Leistungen | 1.931 | 2.337 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
- | - |
| Anteilsbasierte Vergütung | - | - |
| Andere langfristig fällige Leistungen | - | - |
| Summe | 1.931 | 2.337 |
Der Jahresüberschuss des Berichtszeitraums der BKHT wird zusammen mit dem Verlustvortrag des Vorjahres auf neue Rechnung vorgetragen. Zum 31. Dezember 2022 weist die Muttergesellschaft einen Verlustvortrag nach HGB von € 6.873 Tsd. aus.
Die Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der Brockhaus Technologies AG gemäß § 314 Nr. 8 HGB i.V.m § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2022 wurde abgegeben. Die Erklärung wurde durch die Veröffentlichung auf der Internetseite www.brockhaus-technologies.com unter der Rubrik Investor Relations, Unterrubrik Corporate Governance dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.
Frankfurt am Main, den 27. März 2023
Brockhaus Technologies AG Der Vorstand
Marco Brockhaus Dr. Marcel Wilhelm
Zum Abschlussstichtag beträgt die Höhe des ausstehenden Betrags aus kurzfristig fälligen Leistungen € 990 Tsd. (Vorjahr: € 1.544 Tsd.).
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands nach § 314 HGB betrug im Berichtszeitraum € 1.931 Tsd. (Vorjahr: € 2.337 Tsd.).
Die Grundzüge des Vergütungssystems und die individualisierte Angabe der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbericht dargestellt.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Frankfurt am Main, den 27. März 2023
Brockhaus Technologies AG Der Vorstand
Marco Brockhaus Dr. Marcel Wilhelm
An die Brockhaus Technologies AG, Frankfurt am Main
Wir haben den Konzernabschluss der Brockhaus Technologies AG, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "zusammengefasster Lagebericht") der Brockhaus Technologies AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.
Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Der zusammengefasste Lagebericht enthält nicht vom Gesetz vorgesehene Querverweise. Diese im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Querverweise sowie die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir mit Ausnahme der nachfolgend dargestellten Leistungen keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-AOrVO erbracht und wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit gewahrt haben. In 2022 sind für eine unwesentliche ausländische Betriebsstätte einer inländischen Tochtergesellschaft durch die örtliche KPMG Landesgesellschaft geringfügige Nichtprüfungsleistungen nach Art. 5 Abs. 1 Unterabs. 2 Buchst. a) Zi. vii) EU-APr-VO erbracht worden. Diese Leistungen sind für den geprüften Konzernabschluss von untergeordneter Bedeutung und haben unsere Unabhängigkeit nach Würdigung ihrer qualitativen und quantitativen Bedeutung nicht gefährdet.
Inhalt
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflicht-gemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf den Konzernanhang Angabe 4.18 und zu den wesentlichen Ermessensentscheidungen auf den Konzernanhang Angabe 5.1. Angaben zur Veräußerung des Geschäftssegments Environmental Technologies finden sich im Konzernanhang unter Angabe 34 und zur Earn-out-Forderung unter Angabe 22.
Am 24. November 2022 hat die Brockhaus Technologies AG einen Vertrag über die Veräußerung der Geschäftseinheit Palas Holding GmbH und deren Tochterunternehmen (Geschäftssegment Environmental Technologies) abgeschlossen. Das Geschäftssegment Environmental Technologies wurde als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert. Die Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs wurde taggleich am 24. November 2022 vollzogen. Die Brockhaus Technologies AG weist für das Geschäftsjahr 2022 einen Gewinn aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern in Höhe von TEUR 47.995 aus.
Der Kaufvertrag für den Erwerb der Anteile an der Palas Holding GmbH aus 2018 enthielt eine Optionsvereinbarung mit dem Mitgesellschafter, die im Laufe des Jahres 2024 ausübbar gewesen wäre (sog. NCI Put-Option). Der Konzern hatte hierbei die Methode des antizipierten Erwerbs angewendet, sodass die der Option zugrunde liegenden Anteile bereits seit dem Zeitpunkt des Mehrheitserwerbs in 2018 als erworben galten. Daher wurden im Konzernabschluss keine nicht beherrschenden Anteile betreffend die Palas Holding GmbH ausgewiesen. Die Verpflichtung aus der NCI Put-Option wurde zum Teil als Rückstellung und zum Teil als Finanzverbindlichkeit ausgewiesen.
Der Verkaufsvertrag enthält u. a. variable Kaufpreisbestandteile, die erst zukünftig fällig werden und deren Höhe vom Erreichen bestimmter Erfolgsfaktoren in der Zukunft auf Käuferseite abhängt. Hierfür werden finanzielle Vermögenswerte in Höhe von EUR 10.816 angesetzt.
Der Ausweis des Geschäftssegments Environmental Technologies als aufgegebener Geschäftsbereich gemäß IFRS 5 ist aufgrund der NCI Put-Option und der seit dem Erwerb angewandten Methode des antizipierten Erwerbs komplex und ermessensbehaftet. Die der Bewertung der finanziellen Vermögenswerte zugrunde liegenden Annahmen hinsichtlich der im Verkaufsvertrag enthaltenen variablen Kaufpreisbestandteile sind mit Ermessensspielräumen verbunden. Zudem sind die erläuternden Angaben im Konzernanhang im Zusammenhang mit dem aufgegebenen Geschäftsbereich umfangreich.
Es besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass der Ausweis als aufgegebener Geschäftsbereich in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung fehlerhaft ist. Darüber hinaus besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass die Bewertung der finanziellen Vermögenwerte für die im Verkaufsvertrag enthaltenen variablen Kaufpreisbestandteile nicht angemessen ist. Hinsichtlich der erläuternden Angaben zum aufgegebenen Geschäftsbereich im Konzernanhang besteht das Risiko, dass die Erläuterungen nicht vollständig und sachgerecht sind.
Wir haben zunächst beurteilt, ob der Ausweis des Geschäftssegments Environmental Technologies als aufgegebener Geschäftsbereich gemäß IFRS 5 zutreffend erfolgt ist. Dazu haben wir Befragungen der gesetzlichen Vertreter durchgeführt, die interne und externe Berichterstattung beurteilt und die abgeschlossenen Verträge eingesehen. Außerdem haben wir gewürdigt, ob die Zuordnung der Erträge und Aufwendungen zum aufgegebenen Geschäftsbereich korrekt vorgenommen wurde.
Inhalt
Ferner haben wir beurteilt, ob die im Verkaufsvertrag enthalten variablen Kaufpreisbestandteile, die als sonstige finanzielle Vermögenswerte bilanziert werden, zutreffend bewertet sind. Diesbezüglich haben wir uns unter anderem mit der zugrunde liegenden Methode, den Annahmen und den Daten hinsichtlich der Erreichung der zukünftigen Erfolgsfaktoren auseinandergesetzt und die getroffenen Annahmen mit Markterwartungen sowie historischen Daten abgeglichen.
Wir haben gewürdigt, ob die Erläuterungen im Konzernanhang zu dem aufgegebenen Geschäftsbereich vollständig und sachgerecht sind.
Der Ausweis des Geschäftssegments Environmental Technologies als aufgegebener Geschäftsbereich gemäß IFRS 5 ist sachgerecht. Das der Bewertung der finanziellen Vermögenswerte zugrunde liegende Vorgehen sowie die der Bewertung der finanziellen Vermögenswerte zugrunde liegenden Annahmen aus den im Verkaufsvertrag enthaltenen variablen Kaufpreisbestandteilen sind sachgerecht. Die Erläuterungen im Konzernanhang zu dem aufgegebenen Geschäftsbereich sind vollständig und sachgerecht.
Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf den Konzernanhang Angabe 4.9. Angaben zur Höhe der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie den verwendeten Annahmen finden sich im Konzernanhang unter den Angaben 5.2 und 19. Erläuterungen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Geschäftssegmente Security Technologies und Financial Technologies finden sich im zusammengefassten Lagebericht in dem Abschnitt "Segmentbericht".
Im Konzernabschluss der Brockhaus Technologies AG zum 31. Dezember 2022 entfallen von den Geschäfts- oder Firmenwerten EUR 80,3 Mio auf das Geschäftssegment Security Technologies und EUR 141,7 Mio auf das Geschäftssegment Financial Technologies, was einem Anteil von rund 12,3 % bzw. von rund 21,6 % an der Bilanzsumme entspricht.
Die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte wird jährlich auf Ebene der Geschäftssegmente Security Technologies und Financial Technologies überprüft. Ergeben sich unterjährig Wertminderungs-Trigger, wird zudem unterjährig ein anlassbezogener Wertminderungstest durchgeführt. Für den Wertminderungstest wird der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag des jeweiligen Geschäftssegments verglichen. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, ergibt sich ein Wertminderungsbedarf. Der erzielbare Betrag für das Geschäftssegment wird – als höherer Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und Nutzungswert – unter Anwendung eines Discounted Cashflow-Verfahrens als Nutzungswert er-mittelt, basierend auf den erwarteten Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Stichtag für die Werthaltigkeitsprüfung ist der 31. Dezember 2022.
Die Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte ist komplex und beruht auf einer Reihe ermessensbehafteter Annahmen. Hierzu zählen unter anderem die erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Geschäftssegmente für die nächsten fünf Jahre, die unterstellten langfristigen Wachstumsraten und der verwendete Abzinsungssatz. Die Covid 19-Pandemie und Bauteileknappheit haben insbesondere den Umsatz und das Ergebnis des Geschäftssegments Security Technologies im Geschäftsjahr 2022 negativ beeinflusst. Es besteht das Risiko, dass die erwarteten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse hiervon weiterhin negativ beeinflusst werden.
Im Rahmen der jährlichen Werthaltigkeitsprüfung zum 31. Dezember 2022 wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt.
Es besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass eine bestehende Wertminderung nicht erkannt wurde. Außerdem besteht das Risiko, dass die damit zusammenhängenden Anhangangaben nicht sachgerecht sind.
Im Rahmen der Prüfungshandlungen zum internen Kontrollsystem haben wir uns im Rahmen einer Aufbauprüfung zunächst anhand der schriftlichen Dokumentation sowie durch anschließende Prozessgespräche mit Mitarbeitern aus dem Bereich Finance ein Verständnis über den zugrunde liegenden Prozess der Gesellschaft zur Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte verschafft. Zudem haben wir die Angemessenheit relevanter Kontrollen bezüglich der Identifizierung von Anhaltspunkten für Wertminderungsbedarf beurteilt.
Für die jährliche Werthaltigkeitsprüfung haben wir unter Einbezug unserer Bewertungsspezialisten unter anderem die Angemessenheit des für den Wertminderungstest der Geschäftssegmente herangezogenen Abzinsungssätze beurteilt und hierbei die dem jeweiligen Abzinsungssatz zugrunde liegenden Annahmen und Daten, insbesondere den risikofreien Zinssatz, die Marktrisikoprämie und den Betafaktor, mit eigenen Annahmen und öffentlich verfügbaren Daten verglichen. Daneben haben wir die erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie die unterstellten langfristigen Wachstumsraten mit den Planungsverantwortlichen erörtert. Außerdem haben wir Abstimmungen mit dem von den gesetzlichen Vertretern erstellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Budget sowie der Mittelfristplanung vorgenommen.
Inhalt
Ferner haben wir uns von der bisherigen Prognosegüte der Gesellschaft für das jeweilige Geschäftssegment überzeugt, indem wir Planungen früherer Geschäftsjahre mit den tatsächlich realisierten Ergebnissen verglichen und Abweichungen analysiert haben. Darüber hinaus haben wir für den Auftragseingang des Geschäftssegments Security Technologies der ersten zwei Monaten des Geschäftsjahres 2023 risikoorientiert Elemente ausgewählt und mit den entsprechenden Aufträgen abgestimmt.
Zur Beurteilung der methodisch und mathematisch sachgerechten Umsetzung der Bewertungsmethode haben wir unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten die von der Gesellschaft vorgenommene Bewertung anhand eigener Berechnungen nachvollzogen und Abweichungen analysiert. Dabei haben wir auch die Konformität der Bewertungsmethode mit den anzuwendenden Bewertungsgrundsätzen gewürdigt. Um der bestehenden Prognoseunsicherheit Rechnung zu tragen, haben wir die Auswirkungen der Veränderung der Annahmen zu den Umsatzerlösen, der EBITDA-Marge bzw. der EBT-Marge und der Investitionen in der ewigen Rente sowie der langfristigen Wachstumsrate auf den Nutzungswert untersucht, indem wir alternative Szenarien berechnet und mit den Werten der Gesellschaft verglichen haben (Sensitivitätsanalyse).
Schließlich haben wir beurteilt, ob die Anhangangaben zur Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte sachgerecht sind.
Die der Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte zugrunde liegende Berechnungsmethode ist sachgerecht und steht im Einklang mit den anzuwendenden Bewertungsgrundsätzen. Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen und Daten sind vertretbar.
Die damit zusammenhängenden Anhangangaben sind sachgerecht.
Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
die zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung der Gesellschaft und des Konzerns, auf die im zusammengefassten Lagebericht Bezug genommen wird,
Folgende im zusammengefassten Lagebericht enthaltene nicht vom Gesetz vorgesehene Querverweise sowie die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen, haben wir nicht inhaltlich geprüft:
Querverweis auf den Vergütungsbericht.
Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Inhalt
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt.
Inhalt
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der bereitgestellten Datei "5299007DQ4OLATJQIX97-2022-12-31-de.zip" (SHA256-Hashwert:
e93d549d346d59a5bbdc72500b4d6f9cd9c87e8fa90495151378e4 988980311a) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist nachstehend weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Inhalt
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir wurden von der Hauptversammlung am 22. Juni 2022 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 18. Februar 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir prüfen die Brockhaus Technologies AG als kapitalmarktorientiertes Unternehmen seit ihrem Börsengang im Jahr 2020.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und zusammengefasste Lagebericht – auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Markus Fox.
Frankfurt am Main, den 28. März 2023
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Fox Anders Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

134 BROCKHAUS TECHNOLOGIES Geschäftsbericht 2022
Der Berichtszeitraum dieses Geschäftsberichts ist die Periode vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022. Abschlussstichtag ist der 31. Dezember 2022.
Dieser Geschäftsbericht wurde vom Deutschen ins Englische übersetzt. Bei Abweichungen zwischen den verschiedensprachigen Dokumenten hat die deutsche Fassung Vorrang.
Die in diesem Bericht angegebenen Kennzahlen sind kaufmännisch gerundet. Dieses Rundungsverfahren ist nicht summenerhaltend, sodass es möglich ist, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren.
Gleichbehandlung ist uns wichtig. Ausschließlich aus Gründen der vereinfachten Lesbarkeit wird von der Verwendung männlicher, weiblicher oder Sprachformen sonstiger Geschlechter abgesehen. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter, sofern nicht anderweitig spezifiziert.
| 15.05.2023 | Quartalsmitteilung Q1 2023 |
|---|---|
| 21.06.2023 | Ordentliche Hauptversammlung |
| 14.08.2023 | Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht 2023 |
| 14.11.2023 | Quartalsmitteilung 9M 2023 |
Paul Göhring Tel: +49 69 20 43 40 90 Fax: +49 69 20 43 40 971 E-Mail: [email protected]
Brockhaus Technologies AG Thurn-und-Taxis-Platz 6 D-60313 Frankfurt am Main T +49 69 20 43 40 90 F +49 69 20 43 40 971 www.brockhaus-technologies.com [email protected]
Vorstand: Marco Brockhaus (Vors.), Dr. Marcel Wilhelm Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Othmar Belker
Registergericht: Amtsgericht Frankfurt am Main Registernummer: HRB 109637 USt-Identifikationsnummer: DE315485096

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