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SÜSS MicroTec SE

Annual Report Mar 31, 2023

422_10-k_2023-03-31_4cf63ec3-0d18-46d3-93bb-4b09f79b2919.pdf

Annual Report

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Lithografie

  • > Mask-Aligner
  • > UV-Projektions-Belichtungssysteme
  • > Belacker/Entwickler

Auftragseingang: > 203,0 Mio. € Segmentumsatz: > 175,7 Mio. € Segmentergebnis EBIT:

Bonder

> Bonder

Auftragseingang: > 76,6 Mio. € Segmentumsatz: > 35,0 Mio. € Segmentergebnis EBIT: > −2,0 Mio. €

Fotomasken-Equipment

> Fotomasken-Bearbeitungssysteme

Auftragseingang: > 130,9 Mio. € Segmentumsatz: > 48,8 Mio. € Segmentergebnis EBIT: > 6,1 Mio. €

Mikrooptik > Mikrooptik und -linsen

Auftragseingang: > 35,3 Mio. € Segmentumsatz: > 39.2 Mio. € Segmentergebnis EBIT: > 0,7 Mio. €

Kennzahlen

in
Mio.
2022 2021 Veränderung
Geschäftsentwicklung
Auftragseingang 446,2 337,0 32,4%
Auftragsbestand zum 31.12. 346,4 193,9 78,6%
Umsatz gesamt 299,1 263,4 13,6%
Rohertrag 110,1 94,2 16,9%
Rohertragsmarge 36,8% 35,8% 1,0%-Punkte
Herstellungskosten 189,1 169,2 11,8%
Forschungs- und Entwicklungskosten 25,0 22,1 13,1%
EBITDA 41,9 29,6 41,6%
EBITDA-Marge 14,0% 11,2% 2,8%-Punkte
EBIT 32,8 22,6 45,1%
EBIT-Marge 11,0% 8,6% 2,4%-Punkte
Ergebnis nach Steuern 24,5 16,0 53,1%
Ergebnis je Aktie, unverwässert (in EUR) 1,28 0,84
in
Mio.
2022 2021 Veränderung
Bilanz und Cashflow
Eigenkapital 177,7 156,9 13,3%
Eigenkapitalquote 50,3% 56,2% −5,9%-Punkte
Bilanzsumme 353,2 279,2 26,5%
Net Cash 41,3 33,8 22,2%
Free Cashflow 16,0 14,7 8,8%
Weitere Kennzahlen
Investitionen 7,9 9,6 −17,7%
Investitionsquote 2,6% 3,6% −1,0%-Punkte
Abschreibungen 9,1 7,1 28,2%
Mitarbeitende zum 31.12. 1.252 1.178 6,3%

Inhalt

7 Brief an die Aktionär:innen
10 Bericht des Aufsichtsrats
19 Investor Relations – SÜSS MicroTec am Kapitalmarkt
23 Zusammengefasster Lagebericht
137 Konzernabschluss nach IFRS
150 Anhang zum IFRS-Konzernabschluss
216 Fünfjahresübersicht
217 Kontakt/Impressum

Brief an die Aktionär:innen

Liebe Aktionärinnen, liebe Aktionäre,

das Jahr 2022 war ein sehr erfolgreiches Jahr für SÜSS MicroTec. Wir haben neue Rekordwerte beim Umsatz, beim Auftragseingang und bei unseren Ergebniskennzahlen erreicht. Unser Auftragseingang in Höhe von rund 446 Mio. € zeigt, dass unsere Kunden an die Vorteile unserer Lösungen glauben, aus technologischer Sicht und im Hinblick auf die Cost-of-Ownership, also die Gesamtkosten einer Lösung von der Anschaffung bis zum laufenden Betrieb. Das macht uns stolz. Und das ist gleichzeitig unser Ansporn, unsere Technologien weiterzuentwickeln und auch zukünftig ein starker, verlässlicher Partner für unsere Kunden zu sein.

Dabei war 2022 ein Jahr, das erneut mit großen Herausforderungen verbunden war. Wir beklagen uns jedoch nicht über die externen Faktoren, die wir ohnehin nicht beeinflussen können. Wir haben gelernt, damit zu leben, sie in unsere Planungen und Maßnahmen einzubeziehen. Sind bestimmte Komponenten nicht verfügbar, müssen wir Alternativen suchen und neue Lieferanten aufbauen. Steigen die Materialkosten überproportional an, müssen auch wir unsere Preise erhöhen. Das war 2022 der Fall. Die Preiserhöhungen wirken sich erst mit mehrmonatiger

von links: Oliver Albrecht, Dr. Bernd Schulte und Dr. Thomas Rohe

Verzögerung auf unsere Umsatz- und Margenentwicklung aus. Seit der zweiten Jahreshälfte und insbesondere im vierten Quartal, in dem wir eine Bruttomarge von rund 40 Prozent erreicht haben, sehen wir die positiven Effekte.

Das abgelaufene Jahr hat auch gezeigt, dass unsere mittelfristigen Ziele erreichbar sind. Wir wollen 2025 einen Umsatz in Höhe von 400 Mio. € und eine EBIT-Marge von mindestens 15 Prozent erzielen. Das ist uns im vierten Quartal mit einem Umsatz in Höhe von 104 Mio. € und einer EBIT-Marge von über 15 Prozent bereits gelungen. Wir haben gezeigt, wie groß die Skaleneffekte sind, wenn wir in höhere Umsatzregionen vorstoßen. Man kann jedoch nicht das vierte Quartal 2022 für die nächsten Quartale fortschreiben, da sich auch unsere Kosten nach oben entwickeln werden. Umso wichtiger ist es, weiterhin an der

Unser Umsatzziel für 2025, verbunden mit einer EBIT-Marge in Höhe von mindestens 15 %.

Verbesserung unserer Bruttomarge zu arbeiten, die im Vergleich mit dem Wettbewerb noch ausbaufähig ist. Für das Geschäftsjahr 2023 nehmen wir uns eine Bruttomarge von 37 bis 38 Prozent vor. 2025 wollen wir bei 39 bis 40 Prozent sein. Das gelingt uns, indem wir einerseits unsere Kostensteigerungen begrenzen – insbesondere durch eine höhere Effizienz in der Produktion, unter anderem durch die konsequente Einführung von Lean-Methoden zur Reduzierung von Durchlaufzeiten oder durch die Modularisierung von Baugruppen. Der andere Hebel zur nachhaltigen Margenverbesserung sind unsere Preise. Wir wollen mit unseren Kunden stärker über den Mehrwert unserer Lösungen sprechen, also über Prozessstabilität, Durchsatz und den Yield, also die Ausbringungsquote. Diese Faktoren beeinflussen die Cost-of-Ownership unserer Kunden – und damit die Bereitschaft, einen fairen Preis für unsere Lösungen zu bezahlen.

Wir sind sehr zuversichtlich, unseren Wachstumskurs fortsetzen zu können. Für 2023 nehmen wir uns einen Konzernumsatz von 320 bis 360 Mio. € vor. In der Mitte dieser Spanne ist das ein Wachstum von rund 14 Prozent. Der sehr hohe Auftragsbestand von 346 Mio. € zum Jahresende 2022 weist uns dabei den Weg. Wir gehen davon aus, rund 60 bis 80 Prozent des Auftragsbestands im Geschäftsjahr 2023 in Umsatz zu konvertieren. Hinzu kommen Aufträge

aus dem Jahr 2023, unser Service-Geschäft und unsere Komponenten im Segment Mikrooptik. Das größte Risiko bleibt weiterhin die angespannte Situation auf den Beschaffungsmärkten.

Auch bis 2025 und darüber hinaus rechnen wir mit einem Marktumfeld, das weiteres Wachstum für SÜSS MicroTec ermöglicht. Die Halbleiterindustrie könnte in diesem Jahrzehnt um jährlich 6 bis 8 Prozent wachsen und 2030 die Schallmauer von einer Billion US-Dollar durchbrechen, so Experten von McKinsey. Die Nachfrage kommt aus der Autoindustrie, speziell für Elektrofahrzeuge und das autonome Fahren, aus dem Bereich Computing und Datenspeicher, etwa durch den Aufbau zusätzlicher Serverkapazitäten für Anwendungen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz und Cloud-Diensten, und aus der Mobilfunkindustrie.

Zur Herstellung dieser Mikrochips werden zusätzliche Kapazitäten benötigt, deren Aufbau nun sogar gefördert wird. In den USA, in Europa, in China und in Taiwan wurden 2022 milliardenschwere Förderprogramme für Chipfabriken ins Leben gerufen. Jede neue Fabrik ist ein Potenzial für uns. Der Ort der Fabrik spielt bei unserer globalen Aufstellung keine wesentliche Rolle. Die Frage ist vielmehr: An welcher Referenzfabrik orientiert sich eine neue Fabrik? Sind wir dort schon Bestandteil des funktionierenden Prozesses? Dann stehen die Chancen für uns gut. Oder steigt ein Unternehmen auf eine neue Technologie oder einen anderen Prozess um? Dann öffnet sich für uns auch die Tür als möglicher neuer Lieferant. Das war für uns beispielsweise der Fall, als das erste Unternehmen die Herstellung von Siliziumkarbid-Chips (SiC) von 150 auf 200 Millimeter-Wafer umgestellt hat. Wir konnten unsere Lösung für temporäres Bonden erfolgreich platzieren und hoffen, auch zukünftig vom überproportionalen Wachstum der besonders energieeffizienten Verbindungshalbleiter zu profitieren.

Eine sehr gute Nachricht ist: Unsere Lösungen, mit denen wir 2025 den Großteil unseres Umsatzes erzielen wollen, werden auch darüber hinaus im Markt gefragt sein. Das heutige Geschäft ist und bleibt unsere Basis. Gleichzeitig arbeiten wir an neuen, vielversprechenden Produkten für unsere bestehenden Märkte. Auf unserem Capital Markets Day Anfang Februar 2023 haben wir konkret über unsere Pläne und die Potenziale des Hybrid-Bondens und der Reinigung von Wafern gesprochen. Die nächsten 18 bis 24 Monate werden zeigen, welche Spezifikationen unsere Kunden von unseren Lösungen erwarten können. Unsere Hybrid-Bonder werden von zwei der weltweit führenden Halbleiterhersteller getestet, im direkten Vergleich zu Wettbewerbslösungen. Das ist ein faires Rennen, das wir technologisch für uns entscheiden möchten.

Bei der Wafer-Reinigung, einem bereits existierenden Markt, den wir noch nicht adressieren, wollen wir unsere Reinigungsexpertise einbringen. Wir arbeiten an einer deutlich nachhaltigeren Lösung, die bislang eingesetzte, aggressive Chemikalien ersetzt. Dadurch wollen wir den Reinigungsprozess vereinfachen und die Kosten im Sinne unserer Kunden deutlich reduzieren. Für uns ist das ein Musterbeispiel, wie Nachhaltigkeit in die Produktentwicklung integriert wird. Ebenso versuchen wir, den Energie- und Ressourcenverbrauch bei neuen Anlagen zu senken. Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsprogramms SUS(S)tainability haben wir 2022 die Stromversorgung auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt und damit die nationalen Scope-2-Emissionen auf Null gesenkt. Unsere Fortschritte werden auch zunehmend von den führenden ESG-Ratingagenturen wahrgenommen. Bei allen drei internationalen Instituten, die uns regelmäßig bewerten, haben wir unser Ergebnis in den vergangenen Monaten – teilweise erheblich – verbessert.

Auch unsere Organisation haben wir 2022 gezielt weiterentwickelt und auf das zukünftige Wachstum ausgerichtet. Mit unserer neuen, zentralen Organisation für Forschung und Entwicklung wollen wir neue Anlagengenerationen verstärkt auf Basis einer Plattformstrategie entwickeln. Konkret heißt das: Wir entwickeln Module für das Wafer-Handling oder eine Software nun produktlinienübergreifend und erhöhen die Gemeinsamkeiten von Anlagen. Dieser Ansatz wird uns helfen, die Effizienz in der Produktentwicklung und in der Herstellung zu steigern. Eine weitere organisatorische Änderung ist die Bündelung der bisher eigenständigen Geschäftsbereiche Lithografie und Bonder im neuen Geschäftsbereich Advanced Backend Solutions. Dadurch erhoffen wir uns Synergieeffekte im Management und in der Vermarktung unserer Lösungen.

Außerdem haben wir 2022 eine neue Vision entwickelt, die unser tägliches Handeln als Leitgedanke unterstützen soll: "Leader in enabling innovative advanced backend and photomask solutions." Es ist unsere Ambition, in dem, was wir tun, führend zu sein – für unsere Kunden. Die Vision bedeutet auch, dass wir uns zukünftig stärker fokussieren wollen: auf die Segmente Advanced Backend Solutions und Fotomasken-Equipment. Bei unserem Geschäftsbereich Mikrooptik, also der SUSS MicroOptics, analysieren wir derzeit, ob wir aufgrund der begrenzten Synergieeffekte zum Halbleiter-Kerngeschäft auch zukünftig der richtige Eigentümer sind.

Auf 2023 und die folgenden Jahre blicken wir mit Zuversicht. Es liegt an uns, unsere eigenen hohen Erwartungen zu erfüllen. Das heißt konkret: Wir müssen den Auftragsbestand in Umsatz konvertieren, also Anlagen bauen und an unsere Kunden ausliefern. Wir müssen effizienter werden und unser Margenprofil verbessern. Und wir müssen mit unseren Lösungen und unseren Entwicklungsprojekten an den Aufträgen von morgen und übermorgen arbeiten.

Wir danken unseren Mitarbeitenden für ihren großen Einsatz im abgelaufenen Jahr. Ohne sie könnten wir in diesem Geschäftsbericht nicht über die Rekorde beim Auftragseingang, beim Umsatz und bei unseren Ergebniskennzahlen berichten. Bei unseren Aktionärinnen und Aktionären bedanken wir uns für das entgegengebrachte Vertrauen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Entwicklung auch weiterhin eng begleiten.

Freundliche Grüße

Dr. Bernd Schulte

Vorstandsvorsitzender (CEO)

Oliver Albrecht

Vorstand Finanzen (CFO)

Dr. Thomas Rohe

Vorstand Operations (COO)

6–8%

Von Experten erwartetes Wachstum für die Halbleiterindustrie bis 2030

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2022 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit der erforderlichen Sorgfalt wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands sorgfältig und regelmäßig überwacht. Auf den nachfolgenden Seiten berichtet der Aufsichtsrat über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2022.

Sehr geehrte Leser:innen, sehr geehrte Aktionär:innen,

das Geschäftsjahr 2022 war geprägt von sehr hohen Auftragseingängen, stand für SÜSS MicroTec aber auch unter dem maßgeblichen Einfluss von anhaltenden Lieferengpässen für verschiedenste Materialien und Komponenten, wodurch sich die Lieferzeiten für unsere Anlagen deutlich verlängert haben. Weitere Einflussfaktoren waren die anhaltende Pandemie-Situation und deren Folgen sowie die negativen Auswirkungen des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine, die Energiekrise und Kostensteigerungen aufgrund der zuletzt deutlich höheren Inflationsrate. Es ist davon auszugehen, dass diese Faktoren zumindest auch die erste Jahreshälfte 2023 beeinflussen werden. Dem Unternehmen ist es dennoch gelungen, einen erheblichen Zuwachs im Auftragseingang um 32,4Prozent auf ein Rekordniveau von 446,2 Mio. € zu erreichen. Der Umsatz stieg ebenso erfreulich um 13,6 Prozent auf 299,1 Mio. € und erreichte ebenfalls einen Rekordwert. Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) verbesserte sich von 22,6 Mio. € auf 32,8 Mio. €. Somit war das Geschäftsjahr 2022 erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr.

Der Aufsichtsrat hat die gesamtwirtschaftliche und politische Entwicklung sowie die Marktentwicklung im Halbleitermarkt eng verfolgt und die entsprechenden Auswirkungen auf das Unternehmen analysiert. Zudem wurde der Aufsichtsrat regelmäßig vom Vorstand über den aktuellen Geschäftsverlauf informiert. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand über die Aufsichtsratssitzungen hinaus mit dem Vorstand in engem Kontakt und informierte sich über die wesentlichen Geschäftsvorfälle. Zudem tauschte sich die Vorsitzende des Prüfungsausschusses regelmäßig und intensiv mit dem Finanzvorstand sowie mit den Jahresabschlussprüfern, der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg, Zweigniederlassung München sowie ab der zweiten Jahreshälfte 2022 mit der Baker Tilly GmbH&Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Düsseldorf, Zweigniederlassung München, zu Themen der Rechnungslegung, der Jahresabschlussprüfung, des internen Kontrollsystems und des Risiko- und Compliance-Managementsystems aus.

Dr. David Dean, Aufsichtsratsvorsitzender

Sitzungen und Beratungsschwerpunkte

Die Geschäftsentwicklung, die Finanzlage und die strategische Ausrichtung des SÜSS MicroTec-Konzerns und seiner Tochtergesellschaften wurden im Aufsichtsrat regelmäßig erörtert. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig und umfassend über die Unternehmensplanung, die strategische Weichenstellung und die Entwicklung bei Auftragseingang, Umsatz, Liquidität und Ergebnis. Der Aufsichtsrat befasste sich darüber hinaus mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risiko- und Compliance-Managementsystems und der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Des Weiteren diskutiert der Aufsichtsrat mindestens einmal jährlich den Stand und die Weiterentwicklung der Corporate Governance im Unternehmen. Dabei wurde insbesondere die Einhaltung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex erörtert.

Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten eng zusammen, um das Unternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Verlauf des Geschäftsjahrs regelmäßig überwacht und in verschiedenen Bereichen der Unternehmenssteuerung beraten. Die Beratungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand, sei es persönlich vor Ort oder virtuell, verliefen dabei konstruktiv und waren von intensiven und vertrauensvollen Diskussionen geprägt. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Der Vorstand stimmte strategische Entscheidungen mit dem Aufsichtsrat ab und unterrichtete ihn regelmäßig schriftlich und mündlich, zeitnah und umfassend über die Unternehmensplanung, die Geschäftsentwicklung und die damit verbundene Lage von Gesellschaft und Konzern sowie über geplante organisatorische und gesellschaftsrechtliche Veränderungen. Bedeutende Geschäftsvorgänge hat der Aufsichtsrat mit dem Vorstand ausführlich erörtert. Zu zustimmungspflichtigen Geschäften hat der Aufsichtsrat seine Zustimmung erteilt. Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat von der Rechtmäßigkeit, Ordnungsgemäßheit und Zweckmäßigkeit des Handelns des Vorstands regelmäßig überzeugt. Soweit erforderlich, erhielt der Aufsichtsrat Einsicht in die relevanten Geschäftsunterlagen der Gesellschaft. Im Geschäftsjahr 2022 fanden insgesamt siebzehn Sitzungen statt, fünf davon waren ordentliche und zwölf waren außerordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat tagte auch regelmäßig ohne den Vorstand.

Die Themenschwerpunkte der Beratungen in den Aufsichtsratssitzungen im Geschäftsjahr waren erneut vielfältig. In der ersten Jahreshälfte 2022 waren eine Nachbesetzung im Aufsichtsrat sowie die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse und die Verabschiedung eines überarbeiteten Vorstandsvergütungssystems wesentlicher Gegenstand der Sitzungen des Aufsichtsrats. Darüber hinaus wurden die Finanzberichte 2021 geprüft und gebilligt und der Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 erörtert sowie die aktuelle Marktentwicklung besprochen. Mit den Abschlussprüfern fand ein reger Austausch über die Schwerpunkte der Abschlussprüfung 2021 statt. Ein weiterer Themenschwerpunkt im Jahr 2022 war die Verschmelzung der SUSS MicroTec Lithography GmbH auf die SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH&Co. KG. Neben regelmäßigen Status-Updates zum Geschäftsverlauf, der Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen und dem Verlauf strategischer Projekte wurden Ziele und Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und der Nachhaltigkeitskommunikation sowie die Weiterentwicklung der Corporate Governance eingehend erörtert. Die Vorstellung eines Business Plans der SÜSS MicroOptics und die Wirksamkeit der internen Revision waren weitere Themenschwerpunkte in der ersten Jahreshälfte. Im Rahmen der Vorbereitung auf die Hauptversammlung wurde eine Dividendenpolitik für SÜSS MicroTec diskutiert und festgelegt. Zudem wurde eine leichte Anpassung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vorgenommen.

In den Sitzungen der zweiten Jahreshälfte waren die aktuelle Marktentwicklung sowie die Fortschritte im Bereich Operations ein wesentlicher Bestandteil der Beratungen. Der Vorstand berichtete insbesondere über aktuelle Operations-Themen, die Geschäftslage sowie über Entwicklungen am Kapitalmarkt und die geführten Investorengespräche. Der Aufsichtsrat erhielt einen Fortschrittsbericht zu strategischen Themen und diskutierte diese eingehend mit dem Vorstand. Zudem waren Vorstandsangelegenheiten, insbesondere betreffend die Personalie des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Götz Bendele, die Wirksamkeit des Risikomanagements, die Prüfungsschwerpunkte 2022 und die Ausweisung der Umsatzerlöse Themenschwerpunkte in den Sitzungen.

Die Sitzungen des Aufsichtsrats wurden im Jahr 2022 überwiegend hybrid veranstaltet.

Aufsichtsratsmitglied Sitzungsteilnahme
(während der Amtszeit)
Davon:
Persönliche Teilnahme
Davon:
virtuelle Teilnahme
Anwesenheit
Dr. David Dean 17 7 10 100%
Dr. Myriam Jahn 17 4 13 100%
Dr. Bernd Schulte1 12 (von 14) 3 9 86%
Jan Smits 17 5 12 100%
Prof. Dr. Mirja Steinkamp2 13 (von 14) 5 8 93%
Dr. Dietmar Meister
3
1 0 1 100%

1 Aufsichtsratsmandat ruht seit dem 17. Oktober 2022; Dr. Schulte hat temporär seit dem 17. Oktober 2022 das Mandat als Vorstand und Vorstandsvorsitzender von Herrn Dr. Götz Bendele übernommen, nachdem dieser aus privaten Gründen sein Mandat als Vorstand und Vorstandsvorsitzender ab dem 17. Oktober 2022 vorübergehend und ab dem 15. Dezember 2022 endgültig beenden musste; auch nach dem endgültigen Ausscheiden von Herrn Dr. Bendele bleibt Herr Dr. Schulte weiterhin für eine Übergangszeit Vorstand und Vorstandsvorsitzender der SÜSS MicroTec SE; spätestens im Oktober 2023 soll Herr Dr. Schulte wieder in den Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE zurückkehren.

2 Mitglied des Aufsichtsrats seit 4. März 2022

3 Mitglied des Aufsichtsrats bis 1. März 2022

Sitzungen der Ausschüsse

Personalausschuss

Zum 31. Dezember 2022 bestand der Personalausschuss (Nominierungs- und Vergütungsausschuss) aus den Aufsichtsratsmitgliedern Dr. David Dean (Vorsitzender), Dr. Myriam Jahn und Jan Smits. Dieser Ausschuss befasst sich mit Fragen des Vorstands, insbesondere mit der Vorbereitung der Bestellung von Vorstandsmitgliedern, des Kompetenzprofils, der Vorbereitung der Vorstandsdienstverträge und der Vergütung der Vorstandsmitglieder. Der Ausschuss setzte sich insbesondere zum Jahresanfang 2022 intensiv mit der Nachfolgeregelung für das Aufsichtsratsmitglied Dr. Dietmar Meister auseinander und hat sich darüber hinaus mit Vorstandsangelegenheiten, insbesondere dem Vorstandsvergütungssystem, befasst. Weitere Sitzungsschwerpunkte waren die Vorbereitung der Hauptversammlung und die Überarbeitung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats. In der zweiten Jahreshälfte hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem Wunsch nach einer privat bedingten Auszeit von Dr. Götz Bendele und des, aus persönlichen Gründen, anschließenden Verzichts im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE auf eine Wiederbestellung als Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Vorstands der SÜSS MicroTec SE, auseinandergesetzt.

Sitzungen des Personalausschusses

Aufsichtsratsmitglied Sitzungsteilnahme Davon:
Persönliche Teilnahme
Davon:
virtuelle Teilnahme
Anwesenheit
Dr. David Dean (Vorsitzender) 10 0 10 100%
Dr. Myriam Jahn 10 0 10 100%
Dr. Bernd Schulte1 9 0 9 100%
2
Jan Smits
1 Teilnahme als Gast an weiteren drei Sitzungen vor dem 17.10.2022

1 Unterbrechung der Aufsichtsratstätigkeit (Mandat ruht seit dem 17. Oktober 2022)

2 Mitglied des Personalausschusses seit dem 17. Oktober 2022

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) bestand zum 31. Dezember 2022 aus den Aufsichtsratsmitgliedern Prof. Dr. Steinkamp (Vorsitzende), Dr. David Dean und Jan Smits. Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) befasst sich insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, des internen Revisionssystems und des Compliance-Management-Systems sowie der Abschlussprüfung, hier insbesondere der Auswahl und der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der Qualität der Abschlussprüfung und der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen.

Sitzungen des Prüfungsausschusses

Aufsichtsratsmitglied Sitzungsteilnahme Davon:
Persönliche Teilnahme
Davon:
virtuelle Teilnahme
Anwesenheit
Prof. Dr. Mirja Steinkamp
1
(Vorsitzende)
4 3 1 100%
Dr. Bernd Schulte2 1 0 1 100%
Dr. David Dean 5 2 3 100%
Jan Smits 5 0 5 100%
Dr. Dietmar Meister3 1 0 1 100%

1 Mitglied des Aufsichtsrats seit 4. März 2022 (Vorsitzende des Prüfungsausschusses seit 1. April 2022)

2 Mitglied und Vorsitzender des Prüfungsausschusses vom 2. März 2022 bis 31. März 2022

3 Mitglied des Aufsichtsrats und Vorsitzender des Prüfungsausschusses bis 1. März 2022

Im Vorfeld der Quartalsmitteilungen zum 31. März 2022 und zum 30. September 2022 sowie des Halbjahresberichts zum 30. Juni 2022 wurden im Prüfungsausschuss die zu veröffentlichenden Berichte detailliert mit dem Vorstand besprochen. Die Schwerpunktthemen der Sitzungen des Prüfungssauschusses im Jahr 2022 waren im ersten Quartal die Durchsprache und Prüfung der Jahresabschlussberichte der Einzelgesellschaften sowie des Konzernabschlusses zur Vorbereitung der bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung. Ebenso fand eine Durchsprache der Risikoberichterstattung und Beurteilung der Wirksamkeit und Angemessenheit des Risikomanagements statt. Im zweiten Quartal besprach der Prüfungsausschuss mit dem

Vorstand die Wirksamkeit der Internen Revision und beschloss die Prüfung der nichtfinanziellen Erklärung durch den Aufsichtsrat. Im dritten Quartal befasste sich der Prüfungsausschuss mit dem Forecast 2 / 2022, dem Risikomanagementbericht sowie dem Compliance Management des Unternehmens. Darüber hinaus erhielt der Ausschuss einen Statusbericht zum Thema Cybersecurity. Im vierten Quartal informierte sich der Prüfungsausschuss über den aktuellen Status der Entsprechenserklärung sowie der Nachhaltigkeitsberichterstattung und erhielt ein Update zur Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems. Darüber hinaus wurden die Budgetplanung 2023 und die Kriterien der Umsatzlegung besprochen sowie ein Bericht zum Status der Internen Revision und des Risikomanagements vorgelegt. Des Weiteren wurden der Prüfungsumfang und die Prüfungsschwerpunkte für das Geschäftsjahr 2022 festgelegt. Regelmäßig informierte sich der Prüfungsausschuss über den Geschäftsverlauf durch Prüfung der unterjährigen Managementberichterstattung.

Nachhaltigkeitsausschuss

Der Nachhaltigkeitsausschuss (ESG-Ausschuss) befasst sich mit der Überwachung und Beratung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsprogrammen des Unternehmens sowie der Überwachung und Beratung von Sozial- und Governance-Leitlinien.

Sitzungen des Nachhaltigkeitsausschusses (ESG-Ausschuss)

Aufsichtsratsmitglied Sitzungsteilnahme Davon:
Persönliche Teilnahme
Davon:
virtuelle Teilnahme
Anwesenheit
Dr. Bernd Schulte1 2 1 1 100%
Dr. Myriam Jahn2 2 1 1 100%
Jan Smits 2 1 1 100%
Prof. Dr. Mirja Steinkamp3 1 1 100%

1 Mitglied und Vorsitzender des ESG-Ausschusses bis 16. Oktober 2022, Unterbrechung der Aufsichtsratstätigkeit (Mandat ruht seit dem 17. Oktober 2022)

2 Vorsitzende des ESG-Ausschusses seit dem 17. Oktober 2022

3 Mitglied des ESG-Ausschusses seit dem 17. Oktober 2022

Die Schwerpunktthemen der beiden Sitzungen des ESG-Ausschusses im Jahr 2022 waren zunächst die erste Sitzung als konstituierende Ausschuss-Sitzung, in welcher die Nachhaltigkeitsziele abgestimmt und festgelegt worden sind. In der zweiten Sitzung erhielt der Ausschuss einen Statusbericht zu den aktuellen Nachhaltigkeitszielen, insbesondere der Reduzierung der CO2 -Emissionen (Scope 1 und 2). Darüber hinaus wurden die Aktualität und der Inhalt des SÜSS MicroTec-Verhaltenskodex diskutiert.

Nachhaltigkeit

Nachhaltige Unternehmensführung hat auch im Jahr 2022 bei SÜSS MicroTec eine besondere Relevanz eingenommen. Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben sich im Geschäftsjahr 2022 mit diesem Thema erneut intensiv befasst, die Nachhaltigkeitsstrategie geschärft und überarbeitet, denn der Unternehmenserfolg hängt nach Überzeugung von Vorstand und Aufsichtsrat nicht nur von dem Erreichen finanzieller Faktoren ab. Insbesondere die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden und Kunden:innen, Umweltbelange sowie die Themen Menschenrechte und Compliance innerhalb des Unternehmens und der Lieferkette sind bedeutende Bausteine für unseren unternehmerischen Erfolg. Im April 2022 hat das Unternehmen erstmalig und zusätzlich zu der verpflichtenden nichtfinanziellen Erklärung einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht zum Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht und wird dies auch für das Geschäftsjahr 2022 tun.

Aus- und Fortbildung des Aufsichtsrats

Im vierten Quartal 2022 fand, initiiert durch Prof. Dr. Mirja Steinkamp, eine Aus- und Fortbildungsmaßnahme des Aufsichtsrats statt. Die Schulung erfolgte zu rechtlichen Themen mit Bezug zur Aufsichtsratstätigkeit sowie zu Themen der Rechnungslegung und der Abschlussprüfung. Der Fokus lag auf folgenden Themen:

Rechtliche Rahmenbedingungen:

  • > Änderungen durch das Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II)
  • > Neufassung des DCGK 2022
  • > Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs zur Umsatzsteuerfreiheit der Vergütung des Aufsichtsrats
  • > Erleichterungen für Hauptversammlungen in der COVID-19-Pandemie

Rechnungslegung und Abschlussprüfung:

  • > Bestätigungsvermerk und Prüfungsschwerpunkte
  • > Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG)
  • > Entwurf Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
  • > Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK 2022)
  • > Entwurf des Hinweisgeberschutzgesetzes (HinSchG-E)
  • > Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
  • > EU-Taxonomie (Verordnung (EU) 2020 / 852 Taxonomie-Verordnung)
  • > Unternehmereigenschaft von Aufsichtsratsmitgliedern > European Single Electronic Format (ESEF)

Corporate Governance und Entsprechenserklärung

Der Aufsichtsrat befasste sich im abgelaufenen Geschäftsjahr mit den Inhalten des im Jahr 2022 überarbeiteten Deutschen Corporate Governance Kodex und dessen Umsetzung. Im Dezember 2022 wurde die aktualisierte Entsprechenserklärung des Jahres 2022 veröffentlicht, in der keine Abweichungen zum aktuellen Kodex erklärt wurden. Weitere Informationen zur Corporate Governance im Unternehmen sind in der Erklärung zur Unternehmensführung veröffentlicht. Ein ausführlicher Bericht zur Höhe und Struktur der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

ist zudem im Abschnitt Vergütungsbericht des zusammengefassten Lageberichts in diesem Geschäftsbericht wiedergegeben.

Am 10. Februar 2022, im Rahmen einer ordentlichen Aufsichtsratssitzung, führte der Aufsichtsrat mittels einer Selbstbeurteilung seine Effizienzprüfung entsprechend der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) durch. Dabei wurden keine Defizite im Sinne des DCGK festgestellt. Die Überprüfung der Effizienz der Aufsichtsratstätigkeit findet in regelmäßigen Abständen durch sämtliche Mitglieder unter Hinzuziehung von Frage- und Checklisten statt. Die Selbstbeurteilung erfolgte anhand eines Fragenkatalogs und anhand von Interviews, entsprechend der DSW-Leitlinien zur Effizienzprüfung im Aufsichtsrat (DSW – Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Mit einer Auswahl von über 400 Fragen gehört der Leitfaden zum aktuellen Standardwerk des Aufsichtsrats.

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats fordert die Effizienzprüfung und die Überprüfung der Wirksamkeit der Ausschüsse durch eine Selbstbeurteilung mindestens einmal jährlich.

Gegenstand der Effizienzprüfung waren insbesondere:

  • > häufigere Behandlung von technologischen Entwicklungen
  • > mehr Diskussion zu ESG-Themen sowie zur Umsetzung des ESG-Programms von SÜSS MicroTec
  • > Verbesserung der Informationsversorgung des Aufsichtsrats durch den Vorstand
  • > Regelmäßige Diskussionen zwischen Prüfungsausschuss und Wirtschaftsprüfern in Abwesenheit des Vorstands

Es bestanden im Berichtsjahr 2022 unverändert keine Berater- oder sonstige Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft. Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen sind, wurden im Geschäftsjahr 2022 nicht gemeldet.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Die Baker Tilly GmbH&Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Düsseldorf, Zweigniederlassung München, hat den nach den Vorschriften des HGB aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zum 31. Dezember 2022 sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht zum 31.Dezember 2022 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde gemäß §315e HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Der Abschlussprüfer hat die Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen.

Die Prüfungsberichte der Baker Tilly GmbH&Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Düsseldorf, Zweigniederlassung München, lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor und wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 27. März 2023 in Gegenwart des Abschlussprüfers umfassend behandelt. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung sowie darüber, dass keine wesentlichen Schwächen des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems vorlägen. Insbesondere gab er Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns ab und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Abschlussprüfer ging ferner auf Umfang, Schwerpunkte und Kosten der Abschlussprüfung ein. Als besonders bedeutsame Prüffelder (Key-Audit-Matters) sind die Prüfung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Vollständigkeit und Werthaltigkeit des Anlagevermögens zu nennen. Als Sonderthema im Einzelabschluss der SÜSS MicroTec SE wurde

zudem die Verschmelzung der SUSS MicroTec Lithography GmbH auf die SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH&Co. KG geprüft. Darüber hinaus wurden die Vollständigkeit und die Bewertung der Rückstellungen sowie die Vollständigkeit und Richtigkeit der Umsatzerlöse und deren Realisierung geprüft. Als weitere Schwerpunkte sind die Prüfung der Vollständigkeit und Plausibilität der Angaben im IFRS Konzernanhang, inklusive der Umsetzung neuer Standards, sowie die Aktivierung der Entwicklungskosten zu nennen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss 2022 der Gesellschaft am 30. März 2023 per Umlaufbeschluss festgestellt und den Konzernabschluss inklusive dem zusammengefassten Lagebericht der SÜSS MicroTec SE für das Geschäftsjahr 2022 gebilligt. Der Aufsichtsrat hatte keine Einwände. Die Berichte des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat nach eingehender Prüfung zustimmend zur Kenntnis genommen.

Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

Es gab im abgelaufenen Geschäftsjahr Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Götz Bendele trat auf eigenen Wunsch temporär für den Zeitraum vom 17. Oktober 2022 bis 31. Dezember 2022 aus dem Vorstand der SÜSS MicroTec SE aus. Er hatte diese Auszeit gemäß § 84 Abs. 3 AktG in Anspruch genommen, um einen schwer erkrankten Familienangehörigen zu pflegen. Seitdem ruhte sein Amt als Vorstand und Vorstandsvorsitzender der SÜSS MicroTec SE. In dieser Zeit trat Dr. Bernd Schulte (Aufsichtsratsmitglied der SÜSS MicroTec SE) in den Vorstand der SÜSS MicroTec SE ein und übernahm entsprechend die Position des Vorstandsvorsitzenden vom 17.Oktober 2022 bis 31. Dezember 2022. In diesem Zeitraum ruhte sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats der SÜSS MicroTec SE. Gemäß einer Unternehmensmeldung vom 15. Dezember 2022 verzichtete Dr. Götz M. Bendele im Dezember 2022 aus persönlichen Gründen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE auf eine Wiederbestellung als Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Vorstands der SÜSS MicroTec SE. Damit schied Dr. Götz Bendele dauerhaft aus dem Unternehmen aus. Das Amt des Vorstandsvorsitzenden wird weiterhin von Dr. Bernd Schulte wahrgenommen, welcher sich bereit erklärt hat, den Vorstandsvorsitz bis zum Ende des maximal einjährigen Abordnungszeitraums zu übernehmen. Spätestens im Oktober 2023 wird er in den Aufsichtsrat zurückkehren. Der Aufsichtsrat hat einen Prozess gestartet, um das dritte Vorstandsmandat nach dem Ausscheiden von Dr. Götz Bendele im Jahr 2023 dauerhaft neu zu besetzen.

Der Vorstand bestand im Geschäftsjahr 2022 somit durchgehend aus drei Personen.

Zudem schied Dr. Dietmar Meister zum 1. März 2022 aus dem Aufsichtsrat aus. Prof. Dr. Mirja Steinkamp trat zum 4. März 2022 in den Aufsichtsrat ein. Der Aufsichtsrat besteht grundsätzlich aus fünf Personen, ist aber temporär seit dem 17. Oktober 2022 auf vier Personen reduziert.

Der Aufsichtsrat bedankt sich bei Herrn Dr. Meister für den Einsatz während seiner Zeit als Mitglied des Aufsichtsrats der SÜSS MicroTec SE und möchte Herrn Dr. Bernd Schulte ausdrücklich für seine Bereitschaft und sein Engagement als Vorstandsvorsitzender für die Zeit ab dem 17.Oktober 2022 danken. Zudem wünscht der Aufsichtsrat Herrn Dr. Bendele beruflich und privat alles Gute und dankt ihm für seine wertvollen Leistungen seit dem Eintritt in die Gesellschaft.

Dank

Mein besonderer Dank gilt auch in diesem Jahr allen Mitarbeitenden, die in der anhaltenden Pandemiesituation sowie auch im Umgang mit der Lieferkettensituation mit vollem Einsatz die positive Unternehmensentwicklung vorantreiben. Die sehr positive Entwicklung beim Auftragseingang, die Umsatzsteigerung und die Ergebnisverbesserung sind auf den außerordentlichen Einsatz der Mitarbeitenden in allen Unternehmensbereichen zurückzuführen. Dem amtierenden Vorstand danke ich für seinen Einsatz und sein Engagement im für SÜSS MicroTec erfolgreichen Jahr 2022.

Garching, im März 2023

gezeichnet Dr. David Dean Aufsichtsratsvorsitzender

Investor Relations

SÜSS MicroTec am Kapitalmarkt

Zum Jahresanfang 2022 blickten viele Kapitalmarktteilnehmer:innen zuversichtlich in die Zukunft. Nach fast zwei von der COVID-19-Pandemie geprägten Jahren sollte Schluss sein mit Lockdowns und eine Rückkehr zur Normalität wurde erwartet. Im Hinblick auf die COVID-19-Maßnahmen war diese Annahme teilweise zutreffend, dennoch war das Jahr 2022 maßgeblich geprägt von geopolitischen Krisen, einer empfindlichen Störung der globalen Lieferketten – unter anderem durch Lockdowns in China – und einer rasant steigenden Inflation, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Faktoren hatten enorme Auswirkungen auf die Aktienmärkte. Viele Aktienindizes verzeichneten erhebliche Verluste. Stand beispielsweise der Deutsche Leitindex DAX Anfang Januar 2022 noch bei leicht über 16.000 Punkten, beendete er das Börsenjahr 2022 mit einem Stand von knapp unter 14.000 Punkten, was einem Minus von rund 13 Prozent entsprach. Ähnlich erging es den vermeintlich sicheren Anlagen wie Staatsanleihen oder Gold.

Die SÜSS MicroTec-Aktie

Von Jahresbeginn bis in den Oktober 2022 hinein verzeichneten die SÜSS MicroTec-Aktie und auch die wesentlichen Vergleichsindizes einen deutlichen Abwärtstrend. Die SÜSS MicroTec-Aktie fiel von ihrem Jahreshöchstwert von 21,85 € am 3. Januar 2022 auf einen Jahrestiefstkurs von 9,90 € am 30. September 2022. Die Kurse stabilisierten sich im Verlauf des Oktobers bei knapp über 10 €. Erst Ende Oktober zeichnete sich eine bis zum Jahresende 2022 und darüber hinaus anhaltende, positive Dynamik ab. So schloss die Aktie das Börsenjahr am 30.Dezember 2022 mit einem Schlusskurs von 15,14 € ab. Dies entsprach einem Minus von rund 30 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn 2022. Im gleichen Zeitraum fielen die Vergleichsindizes SDAX (−29 Prozent) und Deutsche Börse Prime Technology Performance Index (−27 Prozent) in ähnlichem Ausmaß. Der für die Halbleiterindustrie wichtige Vergleichsindex Philadelphia Semiconductor Sector Total Return (PHLX) verlor im Jahr 2022 36 Prozent an Wert. Die Gründe hierfür waren die weltweit angespannte wirtschaftliche Situation, insbesondere beeinflusst durch allgemeine Lieferengpässe aufgrund der COVID-19-Pandemie, eine rasant steigende Inflation und den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.

Die Anzahl der im Tagesdurchschnitt am deutschen Börsenplatz XETRA gehandelten SÜSS MicroTec-Aktien lag im Geschäftsjahr 2022 bei rund 64 Tsd. Stück (Vorjahr: durchschnittlich rund 75 Tsd. Aktien pro Tag).

Die SÜSS MicroTec-Aktie im Überblick

ISIN DE000A1K0235
Reuters-Kürzel SMHN
Bloomberg-Kürzel SMHN:GR
Börsensegment Prime Standard
Anzahl der ausgegebenen Aktien
(31.12.2022)
19.115.538
Wertpapiergattung Namensaktien
Designated Sponsor Stifel Europe Bank AG
Beginn der Börsennotierung 18.05.1999
€1
Jahresanfangs- / -schlusskurs in
21,85
€ / 15,14
Jahreshoch in
€1
21,85 (03.01.2022)
Jahrestief in
€1
9,90 (30.09.2022)

1 XETRA-Schlusskurs

21,80 €

Durchschnittliches Kursziel der SÜSS MicroTec-Analysten zum 31. Dezember 2022

Aktionärsstruktur

Unsere Aktionärsstruktur hat sich Geschäftsjahr 2022 wie folgt verändert. Kempen Oranje (firmiert nunmehr unter Van Lanschot Kempen) erhöhte seinen gemeldeten Stimmrechtsanteil von 5,00 Prozent zum Jahresende 2021 auf 10,01 Prozent zum 31. Dezember 2022. Zudem erhöhte sich der Stimmrechtsanteil von Driehaus Capital zum Jahresanfang 2022 leicht auf 3,02 Prozent, fiel aber im Jahresverlauf mit gemeldeten 2,97 Prozent wieder unter die 3 Prozent-Meldegrenze.

Daneben behalten die Stimmrechtsmitteilungen mit der Information, dass die Luxunion S.A. (Muttergesellschaft der Luxempart Pipe SARL) und die Gerlin N.V. (Muttergesellschaft der Teslin Capital Management BV) gemeinsam 15,01 Prozent der Stimmrechte halten, ihre Gültigkeit. Luxempart Pipe SARL und Gerlin NV hatten am 13. Februar 2020 einen Acting-in-Concert-Vertrag geschlossen und dies den Behörden und dem Unternehmen mitgeteilt. Aus diesem Grund beträgt der Streubesitz zum Jahresende 2022 weiterhin 84,99 Prozent. Bei den größten Aktionären handelt es sich um Fondsgesellschaften, Kapitalanlagegesellschaften und Vermögensverwalter.

Entwicklung der SÜSS MicroTec-Aktie im Zeitraum vom 03.01.2022–31.12.2022 (in %)

Analystenempfehlungen

Zum Jahresende 2022 wurde das Unternehmen weiterhin von fünf Banken und Research-Häusern aktiv gecovert. Zum Jahresende 2022 haben drei Analyst:innen eine Kaufempfehlung für die SÜSS MicroTec-Aktie ausgesprochen, zwei Analyst:innen haben die Aktie auf Verkaufen gesetzt:

DZ Bank AG verkaufen
Hauck Aufhäuser kaufen
ODDO BHF verkaufen
Stifel Europe Bank AG kaufen (sponsored research)
Warburg Research kaufen (sponsored research)

Das durchschnittliche Kursziel der fünf Analyst:innen zum 31. Dezember 2022 lag bei 21,80 €.

Investor-Relations-Aktivitäten

Das Ziel der Investor-Relations-Arbeit bei SÜSS MicroTec ist es, den Kapitalmarkt mit relevanten Informationen zur Bewertung der SÜSS MicroTec-Aktie zu versorgen. Aus diesem Grund pflegt das Unternehmen einen intensiven Kontakt zu seinen Aktionär:innen und steht darüber hinaus im offenen und kontinuierlichen Dialog mit dem Kapitalmarkt. Insbesondere der Vorstandsvorsitzende und der Finanzvorstand haben im Jahr 2022 eine Vielzahl von Investoren- und Analystengesprächen geführt. Zudem wurden Expertenmeetings, beispielsweise mit dem Head of R&D, angeboten. Aufgrund der Pandemiesituation fanden einige Investorenkonferenzen weiterhin rein virtuell statt. Insgesamt nahm das Unternehmen im Jahresverlauf an sieben, teilweise mehrtägigen, Konferenzen teil. Es fanden viele Einzelgespräche mit Investoren und Analysten statt. Nach der Veröffentlichung von Jahres-, Quartals- und Halbjahreszahlen wurden jeweils Telefon- / Webkonferenzen mit Investoren und Analysten durchgeführt.

Hauptversammlung

Am 31. Mai 2022 fand die ordentliche Hauptversammlung von SÜSS MicroTec statt. Die ordentliche Hauptversammlung wurde 2022 erneut als virtuelle Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionär:innen sowie ihrer Bevollmächtigten abgehalten (mit Ausnahme der von der Gesellschaft benannten Stimmrechtsvertreter:innen). Die Aktionär:innen konnten ihr Stimmrecht im Vorfeld per Briefwahl oder per Weisung an einen Stimmrechtsvertreter wahrnehmen. Vollmacht und Weisung an die von der Gesellschaft benannten Stimmrechtsvertreter:innen konnten postalisch, per Email oder elektronisch unter Nutzung des passwortgeschützten Internetservice zur Hauptversammlung auf der Internetseite der Gesellschaft erteilt werden. Trotz der fehlenden physischen Präsenz der Aktionär:innen konnten diese im Vorfeld Fragen an das Unternehmen stellen sowie Videobotschaften einreichen, die vom Unternehmen auf der Webseite veröffentlicht und während der Hauptversammlung abgespielt wurden. Die vorab eingereichten Fragen wurden im Verlauf der Hauptversammlung vom damaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Götz Bendele beantwortet. In seiner Rede und seinem Rückblick auf das Jahr 2021 gab Dr. Götz Bendele den Teilnehmer:innen der Veranstaltung einen Überblick über das laufende Geschäftsjahr und legte Rechenschaft über das vergangene Geschäftsjahr ab.

Im Rahmen der Hauptversammlung wurden mehrere Beschlüsse gefasst. Neben der Entscheidung über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats wurde über die Bestellung des Abschlussprüfers sowie die Verwendung des Bilanzgewinns abgestimmt. Zudem wurde über die Vergütung und über das Vergütungssystem für die Aufsichtsratsmitglieder sowie die entsprechende Satzungsänderung Beschluss gefasst. Alle Tagesordnungspunkte, mit Ausnahme der Billigung des Vergütungsberichts 2021 (Zustimmung von 72,33 Prozent), wurden mit Mehrheiten von deutlich mehr als 90 Prozent angenommen. Die Zustimmungsrate zur Billigung des im Jahr 2022 überarbeiteten Vergütungssystems für den Vorstand lag bei 98,35 Prozent (Vorjahr: 59,99 Prozent). Detaillierte Abstimmungsergebnisse können auf der IR-Website eingesehen werden.

Dividende

SÜSS MicroTec hat im Jahr 2022 eine Dividendenpolitik festgelegt. Diese sieht vor, dass 20–40 Prozent vom Free Cashflow des Konzerns als Dividende ausgeschüttet werden sollen. Von diesem Grundsatz kann abgewichen werden, insbesondere aufgrund der gesamtwirtschaftlichen bzw. konjunkturellen Entwicklung, aufgrund der wirtschaftlichen und finanziellen Lage und damit einhergehend dem vorhandenen ausschüttungsfähigen Ergebnis der SÜSS MicroTec SE oder aufgrund von Akquisitionen bzw. Veräußerungen von Vermögensgegenständen.

Entsprechend hat die ordentliche Hauptversammlung der SÜSS MicroTec SE vom 31. Mai 2022 beschlossen, eine Dividende in Höhe von 0,16 € auf die 19.115.538 dividendenberechtigten Stückaktien auszuschütten. Der Ausschüttungsbetrag in Höhe von 3,1 Mio. € entsprach circa 20,8 Prozent des Free Cashflows.

Finanzkalender 2023

> 11. Mai 2023

Veröffentlichung Quartalsmitteilung (Stichtag Q1)

> 31. Mai 2023 Hauptversammlung

> 3. August 2023 Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht 2023

> 9. November 2023 Veröffentlichung Quartalsmitteilung (Stichtag Q3)

Grundlagen des Konzerns

Geschäftstätigkeit, Absatzmärkte und Segmentstruktur

Der SÜSS MicroTec-Konzern (nachfolgend SÜSS MicroTec) entwickelt, fertigt und vertreibt Anlagen für die Herstellung von Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik und verwandte Anwendungen. Unser größter Markt ist das Advanced Backend der Halbleiterindustrie. Unsere Lithografie-Anlagen sind dabei vor allem im (Advanced-) Packaging zu finden: Hier wird die Chipstruktur auf Wafer-Ebene für die

Segmentstruktur

Kontaktierung mit Endgeräten wie etwa Mobiltelefonen oder Tablets vorbereitet. Darüber hinaus sind wir im Bereich Wafer-to-Wafer-Bonden und seit 2021 auch im Die-to-Wafer-Bonden aktiv. Der zweite große Zielmarkt ist das Frontend der Wertschöpfungskette in der Halbleiterindustrie. Hier bieten wir als unangefochtener Marktführer Anlagen für die Herstellung und Reinigung von Fotolithografiemasken an. Zu unseren Kunden gehören die weltweit führenden und international agierenden Hersteller von Fotomasken, Mikrochips sowie deren Auftragsfertiger, die nach externen

Herstellervorgaben produzieren und über keine eigene Produkt- und Prozessentwicklung verfügen. Den höchsten Umsatzanteil erzielen wir seit vielen Jahren in Asien, insbesondere in Taiwan, Korea und China. Unsere Anlagen stellen wir im Wesentlichen in Sternenfels und Garching (beide Deutschland) sowie in Hsinchu (Taiwan) her.

Ergänzt werden die Aktivitäten durch unser Tochterunternehmen SUSS MicroOptics, das mikrooptische Komponenten herstellt, unter anderem für die Telekommunikationsund Automobilindustrie sowie für die Medizintechnik. Das Geschäft wird von Hauterive (Schweiz) aus gesteuert, dort befindet sich auch die Produktion.

SÜSS MicroTec war im Geschäftsjahr 2022 in vier umsatzgenerierende Segmente eingeteilt: Lithografie, Bonder, Fotomasken-Equipment und Mikrooptik. Im nicht umsatzgenerierenden Segment "Zentrale Konzernfunktionen" wurden Kosten abgebildet, bei denen keine verursachungsgerechte Verteilung auf die anderen Segmente möglich bzw. sinnvoll war. Im Geschäftsjahr 2023 ändern wir die Segmentstruktur und führen die Segmente Lithografie und Bonder im neu formierten Segment "Advanced Backend Solutions" zusammen.

Rechtliche Konzernstruktur

Die SÜSS MicroTec SE (nachfolgend auch "das Unternehmen") entstand am 9. August 2017 durch Handelsregistereintragung im Wege einer formwechselnden Umwandlung aus der SÜSS MicroTec AG mit Sitz in Garching. Die rechtliche Konzernstruktur besteht unverändert aus der Muttergesellschaft, der SÜSS MicroTec SE als Management- und Finanzierungsholding sowie den mehrheitlich im Eigentum der Muttergesellschaft stehenden Tochtergesellschaften. In den Tochtergesellschaften sind jeweils Entwicklungsund Produktionstätigkeiten oder auch lokale Vertriebs- und Servicetätigkeiten für den Konzern organisiert. SÜSS Micro-Tec verfügt über Standorte in Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, Japan, China, Singapur, Korea, Taiwan und den Niederlanden.

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Unternehmenssteuerung

Die Unternehmenssteuerung orientiert sich insbesondere am Umsatz und der EBIT-Marge der einzelnen Segmente sowie am Free Cashflow (Differenz zwischen dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und dem Cashflow aus Investitionstätigkeit) des Unternehmens. Der Free Cashflow ist insbesondere auf Konzernebene relevant und wird nicht zur Steuerung der einzelnen Segmente verwendet. Der Auftragseingang ist ebenfalls eine wichtige Kennzahl, wird aber nicht in der jährlichen Prognose berücksichtigt, weil sie aufgrund von Markt- und Nachfrageschwankungen nicht ausreichend genau vorhergesagt werden kann. Die genannten Kennzahlen sind für SÜSS MicroTec die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren. Die Leistungsfähigkeit der Segmente wird außerdem durch die Beobachtung der Entwicklung der Bruttomarge (Umsatz abzüglich der Herstellungskosten) sowie des Segmentergebnisses gemessen. Die Darstellung des Segmentergebnisses enthält auch Erträge und Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechnung und aus Anlagenabgängen.

Unternehmens- und Segmentstrategie

Wir besetzen Spezialmärkte in der Industrie der Halbleiterausrüster. Als Lösungsanbieter unterstützen wir unsere Kunden bei der Produktion von Großserien, in der Fertigung von kleinen Stückzahlen und bei Laboranwendungen. Unser Anspruch ist es, innovative Technologien und Prozesslösungen für zukunftsorientierte Anwendungen in wachstumsstarken Märkten zu entwickeln. Dabei verfolgen wir das Ziel, die Wertschöpfungskette unserer Kunden möglichst umfassend mit Anlagen von SÜSS MicroTec auszurüsten. Nach der Auslieferung und Installation unserer Anlagen bleiben wir mit unserer internationalen Service-Organisation an der Seite unserer Kunden.

Mit unseren Aktivitäten verfolgen wir das Ziel, durch eine klare Positionierung stets einer der führenden Anbieter in den relevanten Märkten zu sein. Partnerschaften mit führenden Instituten und Unternehmen der Industrie helfen uns, wesentliche Trends und zukunftsträchtige Technologien frühzeitig zu erkennen und hinsichtlich ihrer Potenziale für SÜSS MicroTec zu überprüfen. Im Vordergrund steht dabei organisches Wachstum. Bei interessanten Technologien oder sinnvollen Portfolioergänzungen prüfen wir auch gezielte Akquisitionen.

Nachfolgend beschreiben wir unsere Marktposition und die jeweiligen strategischen Stoßrichtungen in unseren Segmenten.

Segment Lithografie

Das Segment Lithografie umfasst die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von Mask-Alignern, UV-Projektionsscannern sowie Belackern und Entwicklern. Die Fertigung dieser Produktlinien ist in Deutschland an den Standorten Garching und Sternenfels sowie in Taiwan in Hsinchu angesiedelt. Das Segment Lithografie war mit einem Umsatzanteil von 58,8 Prozent auch 2022 der größte Bereich von SÜSS MicroTec. Der wesentliche Markt für unsere Anlagen ist das Backend der Halbleiterfertigung, schwerpunktmäßig die Teilmärkte Advanced-Packaging, 3D-Integration, MEMS und Verbindungshalbleiter.

Bei Belackern und Entwicklern haben wir mit rund 2.000 im Markt installierten Anlagen eine führende Position inne. Im wichtigen Zielmarkt Advanced-Packaging teilen wir uns die Plätze eins und zwei mit einem asiatischen Wettbewerber. Mit unserer nächsten Anlagengeneration zielen wir auf einen höheren Ausbeutegrad und einen höheren Durchsatz im laufenden Betrieb. Damit wollen wir die sogenannte Cost-of-Ownership (CoO) unserer Kunden, also die Gesamtkosten einer Anlage beim Erwerb und im laufenden Betrieb, senken. Unser Ziel ist es, stärker zu wachsen als der Gesamtmarkt. Neue Beschichtungstechnologien, insbesondere das Tintenstrahlverfahren für kostenoptimierte Prozesse, runden unser Portfolio ab.

Unsere Mask-Aligner sind mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent die starke Basis für unsere Aktivitäten im Bereich der Belichtungsanlagen. Unser Wettbewerbsvorteil ist unsere überdurchschnittlich hohe Qualität bei der Optik und in der Justage. Wir unterstützen unsere Kunden seit vielen Jahren mit manuellen Anlagen im Labor und im Kleinserienbetrieb sowie mit vollautomatisierten Anlagen für die Hochvolumenproduktion. Daneben platzieren wir unsere UV-Projektionsscanner in bestimmten Anwendungsfeldern als besonders kosteneffiziente Brückentechnologie zwischen Mask-Alignern und Steppern, die von unserer Konkurrenz angeboten werden. Durch die Kombination von Mask-Alignern und UV-Projektionsscannern in unserem Portfolio gehen wir davon aus, unser Umsatzvolumen in diesem leicht rückläufigen Markt mittelfristig zu halten beziehungsweise leicht auszubauen. Zu beachten ist, dass wir nicht mit Belichtungstechnologien mit einem Auflösungsvermögen im Nanometerbereich, wie sie im Frontend der Halbleiterfertigung eingesetzt werden, konkurrieren.

Segment Bonder

Das Segment Bonder umfasst die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von Bondern. Die Fertigung ist an unserem Standort in Sternenfels angesiedelt. Zu den adressierten Märkten der Bonder zählen sogenannte MEMS-Anwendungen, also Mikro-Elektro-Mechanische-Systeme, sowie Verbindungshalbleiter und die 3D-Integration. Wir unterscheiden dabei zwischen dem temporären Bonden und dem permanenten Bonden. Beide Teilmärkte weisen unterschiedliche technischen Anforderungen und eine differenzierte Wettbewerbssituation auf.

Im Markt für temporäres Bonden und De-Bonden kommen Lösungen insbesondere in der 3D-Integration von Speicherchips, bei CMOS-Sensoren, in MEMS-Anwendungen und bei Leistungshalbleitern aus Siliziumkarbid zum Einsatz. Auf Basis der uns vorliegenden Marktschätzungen ist SÜSS MicroTec der führende Anbieter mit einem Marktanteil zwischen 30 und 40 Prozent. Es ist uns in den vergangenen Jahren gelungen, unsere Bonder-Lösungen sowohl von den führenden 3D-Speicherchip-Produzenten als auch beim ersten Hersteller, der Siliziumkarbid-Halbleiter auf der Basis von 200mm-Wafern fertigt, qualifizieren zu lassen. Wir erhoffen uns in den kommenden Jahren weiteres Wachstumspotenzial durch die Adressierung neuer Applikationen.

Auf dem Markt für permanentes Bonden ist SÜSS MicroTec mit einem Marktanteil im einstelligen Prozentbereich in einer Rolle des Herausforderers. Der vergleichsweise geringe Marktanteil hängt mit der strategischen Entscheidung zusammen, dass ab Mitte der 2010er Jahre keine automatisierten permanenten Bonder angeboten wurden. In diesen Teilmarkt ist SÜSS MicroTec vor wenigen Jahren wieder eingetreten. Aus technologischer Sicht konnte der Rückstand zum Wettbewerb erfreulich schnell wieder aufgeholt werden. Ein Beleg dafür ist die sich kontinuierlich verbessernde Auftragssituation. Der attraktive Zukunftsmarkt des Hybrid-Bondens wird auch dem permanenten Bonden zugeordnet. Hier arbeiten wir mit dem französischen Unternehmen SET an einem integrierten Hybrid-Bonder für Die-to-Wafer-Anwendungen, also für die Verbindung eines Wafers mit einzelnen Chips. Darüber hinaus entwickeln wir für das Hybrid-Bonden von zwei Wafern (Wafer-to-Wafer) eine eigene Lösung. Der nächste Schritt ist in beiden Fällen eine erfolgreiche Evaluierung durch potenzielle Kunden. Hybrid-Bonder könnten mittel- bis langfristig den größten Umsatzbeitrag zum Bonder-Segment von SÜSS MicroTec leisten.

Segment Fotomasken-Equipment

Das Segment Fotomasken-Equipment umfasst die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von Anlagen, die bei der Herstellung oder Reinigung von Fotomasken für die Halbleiterindustrie zum Einsatz kommen. Dieser Geschäftsbereich ist ebenfalls am Standort Sternenfels angesiedelt. Wesentliche Zielmärkte sind Hersteller von Lithografie-Fotomasken und das Frontend der Halbleiterindustrie, wo Fotomaskenreinigungssysteme in der Regel in unmittelbarer Nähe zu den Lithografie-Anlagen eingesetzt werden. Im Frontend findet die Strukturierung und damit die eigentliche Herstellung von Mikrochips statt. Wesentliche Absatzmärkte für das Segment Fotomasken-Equipment sind Taiwan und China. Unseren Informationen zufolge wurden bislang nur Fotomaskenreiniger von SÜSS MicroTec für den 5nm-Technologieknoten qualifiziert. Unsere Lösungen sind zudem skalierbar für die nächsten Technologieknoten. Dank unserer Technologieführerschaft sind wir eigenen Berechnungen zufolge der mit Abstand führende Anbieter. Unser Ziel ist es, die marktführende Position in diesem wachsenden Markt zu verteidigen. Darüber hinaus arbeiten wir daran, unsere Kompetenz in der Fotomaskenreinigung auf die Reinigung von Wafern zu übertragen. Für weitere Informationen verweisen wir auf das Kapitel Forschung und Entwicklung in diesem Lagebericht.

Segment Mikrooptik

Das Segment Mikrooptik umfasst die Produktion und den Vertrieb von Mikrolinsen und hochspezialisierten Optiken, die für eine Vielzahl von industriellen Anwendungen hergestellt werden. Die Aktivitäten sind in der Tochtergesellschaft SUSS MicroOptics S.A. in Hauterive (Schweiz) gebündelt.

Die Markt- und Wettbewerbssituation hängt im Wesentlichen von den adressierten Teilmärkten ab. Für den Automotive-Markt bieten wir abgeformte Mikrolinsenarrays an. Diese werden zur Ausleuchtung des PKW-Umfelds in Form von Lichtteppichen eingesetzt. Außerdem ermöglichen sie designorientierte Frontscheinwerfer und sorgen dabei gleichzeitig für eine Gewichtsreduktion und Verbesserung der Energieeffizienz. Der Wettbewerbs- und Preisdruck ist trotz einer führenden technologischen Position hoch. Darüber hinaus entwickeln wir Mikrooptiken für die Datenund Telekommunikationsindustrie und optische Systeme für die Halbleiterindustrie. In diesem Teilmarkt verfügen wir eigenen Einschätzungen zufolge teilweise über technologische Alleinstellungsmerkmale, die – verglichen mit dem Automotive-Geschäft – deutlich attraktivere Produktmargen ermöglichen.

Mitarbeitende

Unsere Mitarbeitenden stellen mit ihren Erfahrungen, ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen einen erheblichen Teil des Unternehmenswerts von SÜSS MicroTec dar. Unser Geschäft ist geprägt von Internationalität, globaler Ausrichtung und kultureller Vielfalt. Über den Globus verteilt haben wir Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung, Produktion, Verwaltung, Vertrieb und Service. Sie bilden ein wichtiges Netzwerk für den standortübergreifenden Wissensaustausch und die interkulturelle Zusammenarbeit. Wir arbeiten in flachen Hierarchien mit kurzen Entscheidungswegen und ermöglichen unseren Mitarbeitenden, sich einzubringen und sich entsprechend ihren Fähigkeiten und Neigungen weiterzuentwickeln. Die Motivation und die Flexibilität unserer Mitarbeitenden sind wichtige Voraussetzungen für den langfristigen Unternehmenserfolg.

Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 waren 1.252 (Vorjahr: 1.178) Mitarbeitende im SÜSS MicroTec-Konzern beschäftigt. Im gesamten Unternehmen waren zum 31. Dezember 2022 39 Auszubildende (Vorjahr: 36) in kaufmännischen und technischen Bereichen. Wir haben auch 2022 eng mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammengearbeitet, um SÜSS MicroTec möglichst früh bei talentierten Absolventen bekannt zu machen und neue Mitarbeitende für uns zu gewinnen. In Deutschland betrug der Anteil der Frauen an der Belegschaft im Geschäftsjahr 2022 rund 21 Prozent (Vorjahr: 22 Prozent). Weltweit lag der Frauenanteil bei 22 Prozent.

SÜSS MicroTec erstellt eine nichtfinanzielle Konzernerklärung, in der unter anderem die Belange der Mitarbeitenden sowie die Ziele und Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele dargestellt werden. Diese nichtfinanzielle Konzernerklärung ist Bestandteil des vorliegenden Lageberichts.

Mitarbeitende1 nach Segmenten 2022 in Prozent

Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben wurden im Geschäftsjahr 2022 um 2,9 Mio. € auf 25,0 Mio. € gesteigert (Vorjahr: 22,1 Mio. €). Der Anstieg entsprach in etwa dem Umsatzwachstum im abgelaufenen Jahr, sodass die R&D-Quote weiterhin 8,4 Prozent betrug (Vorjahr: 8,4 Prozent). Zu nennenswerten Steigerungen der Forschungs- und Entwicklungsausgaben kam es insbesondere in den Geschäftsbereichen Lithografie, Mikrooptik und Bonder.

Mitarbeitende1 nach Regionen 2022 in Prozent Im Hinblick auf eine weitere Stärkung der Entwicklungsaktivitäten wurde die Organisationsstruktur im Bereich Forschung und Entwicklung verändert. Während Entwicklungsprojekte bislang in der Regel dezentral von den Geschäftsbereichen vorangetrieben wurden, haben wir mit Wirkung zum 1. Dezember 2022 eine zentrale Organisation für den Bereich Forschung und Entwicklung etabliert. Die Expert:innen beschäftigen sich segmentübergreifend mit Software, Plattformen und Systemen, Modulen und der Systemarchitektur. Ein wesentliches Ziel dieser Aufstellung ist es, die angestrebte höhere Modularisierung voranzutreiben. Das heißt konkret: Eine Wafer-Handling-Einheit, die beispielsweise in einem Belacker genauso benötigt wird wie in einem Bonder, soll zukünftig so entwickelt werden, dass sie in beiden Produkten zum Einsatz kommen kann. Genauso sollen die unterschiedlichen Systeme zukünftig eine einheitliche Software-Plattform nutzen. Mit dieser Plattform-Strategie soll die Effizienz des Unternehmens steigen. Ein dediziertes Projektmanagement-Team sorgt für die Einhaltung von Zeitplänen und Kosten in Entwicklungsprojekten. Die F&E-Organisation wurde im Vorstand neu dem Chief Operations Officer zugeordnet, um die Schnittstelle zwischen der Produktentwicklung und der Produktion zu stärken. Unverändert nutzen wir unsere eigenen Applikationslabors in Garching und Sternenfels, um mit Kooperationspartnern und Kunden neue Prozesslösungen zu entwickeln und

Im Geschäftsbereich Lithografie lag im abgelaufenen Geschäftsjahr ein starker Fokus auf der Entwicklung einer neuen 300-mm-Maschinengeneration für die Produktlinie Belacker und Entwickler. Ein erstes Gerät der neuen ACS300 Gen4 konnte bereits bei einem asiatischen Kunden installiert werden. Die neue Produktgeneration zeichnet sich durch die Möglichkeit aus, Prozessmodule übereinander zu stapeln, um somit einen höheren Durchsatz pro Reinraumfläche und damit eine verbesserte Cost-of-Ownership zu erreichen. Im Rahmen der Inkjet-Aktivitäten waren auf der technischen Seite die Koppelung des hochvolumentauglichen Tintenstrahldruckers JETx und der ACS200 Gen3 bereits 2021 im Fokus unserer Aktivitäten. Diese Entwicklung wurde erfolgreich mit der Fertigstellung der ACS200 Gen3 mit gekoppeltem Inkjet-Modul abgeschlossen. Ein erstes Gerät konnte 2022 bei einem europäischen Kunden installiert werden, weitere Aufträge werden im Jahr 2023 bedient. Als Marktführer für Mask-Aligner-Systeme haben wir auch 2022 an der technologischen und technischen Weiterentwicklung unseres Portfolios gearbeitet. Die Entwicklungsschwerpunkte der Produktlinie Mask-Aligner konzentrierten sich auf die Erweiterung des Funktionsumfangs eines produktlinienübergreifenden, modularen Inline-Metrologie-Moduls für alle automatischen Anlagen von SÜSS MicroTec. Darüber hinaus fokussierten wir unsere Aktivitäten auf die Entwicklung und Produkteinführung

einer halbautomatischen Anlage für 300-mm Micro-und Nano-Imprint Anwendungen (MA12 Gen3) sowie die Entwicklung einer UV-LED-Lichtquelle für 300-mm Mask-Aligner mit dem Ziel, einen reduzierten Energieverbrauch zu erreichen.

Der Geschäftsbereich Bonder untergliedert sich in die beiden Teilbereiche temporäres und permanentes Bonden. Im Teilbereich der permanenten Bonder wurden die Entwicklungen zum Hybrid-Bonden kontinuierlich vorangetrieben. Mit der Weiterentwicklung des 300-mm Wafer-to-Wafer Hybrid Bonders konnten wir im Rahmen unserer Kooperation mit imec, eines der führenden Forschungszentren für Nano- und Mikroelektronik mit Hauptsitz in Belgien, eine Überlagegenauigkeit (Overlay) von < 100 nm demonstrieren und bereits eine erste Anlage vom Typ XBS300 Hybrid Bonder bei einem Schlüsselkunden installieren. Zudem arbeiteten wir an der Prozessentwicklung für Wafer-to-Wafer Hybrid Bonden im Bereich der Micro-LED Herstellung. Eine erste Anlage vom Typ XBS200 wurde zur Auslieferung im Februar 2023 vorbereitet. Beim Die-to-Wafer Bonden arbeiten wir an der Entwicklung eines integrierten Bonders mit unserem französischen Kooperationspartner SET. Unser Ziel ist, eine erste integrierte Anlage vom Typ XBC300 Gen2 D2W Hybrid Bonder, die unter anderem die Oberflächenvorbereitung, das Die-to-Wafer Bonden und ein Metrologie-Modul beinhaltet, in der ersten Jahreshälfte 2023 in unserem Applikationslabor in Sternenfels zu installieren. Im Bereich des temporären Bondens arbeiten wir am mechanischen Debonden und Reinigen von 200mm-Siliziumkarbid-Wafern (SiC). Die Auslieferung von ersten Systemen, bestehend aus Bonder, Debonder und Reiniger, an einen Kunden in Nordamerika ist bereits erfolgt. Darüber hinaus entwickeln wir eine vollautomatische Anlage zum Transfer von 2D-Materialien auf Wafergrößen bis 300-mm im Rahmen des von der EU geförderten Projekts Graphene Flagship 2D-EPL. Die Auslieferung der Maschine in eine Pilotlinie bei imec in Belgien ist für Anfang 2023 geplant. Ein weiterer Schwerpunkt der Bonder-Aktivitäten lag in der Integration und Markteinführung der innovativen ICB-Technologie (Impulse Current Bonding) in Kooperation mit der Schweizer Firma Sy&Se. ICB ermöglicht das permanente Bonden von Substraten mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten oder erhöhter Oberflächenrauigkeit und eröffnet neue Möglichkeiten unter anderem beim Bonden von Materialien zur Herstellung von Leistungshalbleitern. Dazu gehören Siliziumkarbid oder RF-MEMS (z.B. LiTaO3 oder LiNbO3).

Im Geschäftsbereich Fotomasken-Equipment ist SÜSS MicroTec einer der führenden Anbieter von Anlagen und Technologien zur Herstellung und Reinigung von Fotomasken, die in der Frontend-Lithografie der Halbfertigung zum Einsatz kommen. Dabei ist unsere Lösung die erste, die für die Extrem-Ultraviolett-Lithografie (EUVL) im 5-nm-Technologieknoten qualifiziert wurde. Eine weitere Skalierung auf die nächsten Technologieknoten ist möglich. Die Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen von SÜSS MicroTec konzentrieren sich allerdings nicht ausschließlich auf die Verbesserung und Neuentwicklung von Anlagen, also der Hardware, sondern bringen auch die erste Softwareanwendung auf Basis künstlicher Intelligenz auf den Markt. Eine sogenannte Within-Tool-Analysis (WTA) soll dabei helfen, die Anlagen in Bezug auf ihre Leistung und Zuverlässigkeit bis zum 3nm-Knoten zu verbessern. Im Segment Fotomasken-Equipment arbeiten wir außerdem an Anwendungen zur Reinigung von Wafern, im ersten Schritt für MEMS-Applikationen. Auf Basis unseres Knowhows in der Reinigung von Fotomasken entwickeln wir eine – im Vergleich zu heutigen Produkten – deutlich nachhaltigere Lösung. Hierbei werden gefährliche chemische Substanzen durch hochwirksame und weniger kritische Lösungen ersetzt. Davon sollen sowohl die Umwelt als auch die anwendenden Personen bei unseren Kunden profitieren. Ebenso kann diese Lösung zu einer erheblichen Kostenreduzierung beitragen.

Im Geschäftsbereich Mikrooptik lag der Schwerpunkt der Entwicklungsaktivitäten weiterhin im Bereich der Anwendungen für die Automotive-Industrie. Hier sehen wir großes Potenzial im Bereich der Frontscheinwerfer für Automobile. Eine gute Ausleuchtung der Fahrbahn und des Fahrbahnrandes, insbesondere bei Nachtfahrten mit Abblendlicht, kann helfen, Unfälle zu verhindern. Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos bieten diese neuartigen Frontscheinwerfer mit Mikrolinsen außerdem einen erheblichen Kosten- und Gewichtsvorteil sowie mehr Flexibilität im Design gegenüber herkömmlichen Frontscheinwerfer-Modulen. Unsere Lösungen stoßen damit auf großes Interesse der Automobilindustrie. Wir werden unsere Anstrengungen auch im kommenden Jahr fortsetzen und die Schwerpunkte weiter auf Kosteneffizienz und Umweltverträglichkeit sowie die Entwicklung neuer und die Verbesserung bestehender Technologien legen. Unser Ziel ist es, unsere Produktlinien stets an die neuesten Entwicklungen im Markt anzupassen und neue Kundenanforderungen zu erfüllen. Damit wollen wir unsere Marktposition festigen und weiter ausbauen. Am Standort Hauterive (Schweiz) werden in 2022 und 2023 neue Produktions- und Fertigungsanlagen in der Produktion der Mikrolinsen für Telekom (Datencenter), Halbleiter, Messtechnik und Photonik 0 5 10 15 20 25

installiert. Diese Investitionen sind teilweise Ersatzbeschaffung für veraltete Anlagen und teilweise eine Erhöhung der Produktionskapazität.

Ende 2022 waren 230 Mitarbeitende – und damit fast jeder fünfte Mitarbeitende von SÜSS MicroTec – im Bereich Forschung und Entwicklung tätig (Vorjahr: 214 Mitarbeitende).

Forschungs- und Entwicklungsaufwand (F&E) in Mio.€ und F&E-Quote in Prozent vom Umsatz

Grundsätze der Investitionstätigkeit

Die SÜSS MicroTec SE ist Eigentümerin der Betriebsgrundstücke an den wesentlichen Produktions-, Entwicklungsund Verwaltungsstandorten in Garching und Sternenfels. In Sternenfels hat auch die SÜSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG ihren Sitz. Wir investieren laufend in die Betriebsgebäude an den beiden Standorten, um sie – auch aus energetischer Sicht – auf dem neuesten technischen Stand zu halten.

Bedingt durch die Struktur des Unternehmens sind Investitionen in technische Anlagen und Maschinen bis auf das Segment Mikrooptik kein wesentlicher Bestandteil in der Unternehmensentwicklung. Unsere Wertschöpfung entsteht im Kern durch die Entwicklung, das Design und die Konstruktion von Anlagen für die Halbleiterindustrie. Dazu zählen auch die Softwaresteuerung, die Montage und Justage der Komponenten sowie die Installation der fertigen Anlagen bei unseren Kunden. Diese Tätigkeiten erfordern keine investitionsintensiven Produktionsanlagen und Maschinen. Aufgrund des erwarteten Unternehmenswachstums werden jedoch künftig zusätzliche Investitionen für eine Kapazitätserweiterung notwendig werden. Im Segment Mikrooptik sind zur Bedienung des wachsenden Geschäftsvolumens auch 2023 Investitionen in Produktionsanlagen zur Serienfertigung im mittleren einstelligen Millionenbereich geplant.

Wir gehen davon aus, dass sich die üblichen Investitionen in bestehende Sachanlagen langfristig in einem Bereich von etwa drei bis fünf Prozent des Jahresumsatzes bewegen werden. Für Entwicklungsleistungen, die nach IFRS die Voraussetzungen zur Aktivierung erfüllen, werden immaterielle Vermögenswerte erfasst.

Die SÜSS MicroTec SE ist Eigentümerin des konzernweiten SAP-Systems, das von den deutschen Gesellschaften, der US-Gesellschaft SUSS MicroTec, Inc., Corona (USA), von der SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd., Hsinchu (Taiwan) und der SUSS MicroTec Netherlands B.V., Eindhoven (Niederlande) genutzt wird. Wir investieren laufend in die Digitalisierung unserer Prozesse. Dies beinhaltet die Weiterentwicklung des SAP-Systems und den Einsatz weiterer relevanter IT-Systeme.

Wirtschaftsbericht

Wirtschaftliches Umfeld

Das Geschäftsjahr 2022 stand maßgeblich unter dem Einfluss geopolitischer Spannungen durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Der Krieg hatte einen allgemeinen Nachfragerückgang sowie – insbesondere aufgrund erhöhter Energiekosten – einen Anstieg der Inflation zur Folge. Auch das Zinsniveau hat sich im abgelaufenen Jahr 2022 deutlich erhöht. Darüber hinaus führte die Störung globaler Lieferketten, bedingt durch die COVID-19-Schutzmaßnahmen in China, zu einem verlangsamten globalen Wirtschaftswachstum. Die Weltwirtschaft ist 2022 dennoch moderat gewachsen. Der Internationale Währungsfonds (IMF) schätzt, dass die Weltwirtschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3,4 Prozent zulegen konnte. Im Jahr 2021 hatte der Zuwachs noch starke 6,2 Prozent betragen (Quelle: IMF World Economic Outlook, Update Januar 2023).

In den USA betrug das Wirtschaftswachstum 2022 rund 2,0 Prozent nach 5,9 Prozent im Vorjahr. In China, einem weiteren wichtigen Absatzmarkt für SÜSS MicroTec, betrug das Wirtschaftswachstum 2022 rund 3,0 Prozent nach 8,4 Prozent im Vorjahr (Quelle: IMF World Economic Outlook, Update Januar 2023). In Taiwan, einer sehr wichtigen Absatzregion für viele Halbleiterzulieferer und damit auch für uns, lag der wirtschaftliche Zuwachs bei 3,3 Prozent nach 6,6 Prozent im Jahr 2021 (Quelle: Statista 2023). Die europäische Wirtschaft befand sich 2022 in einer schwierigen Situation. Aufgrund der geografischen Nähe zum Kriegsgebiet in der Ukraine und der großen Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland schwächte die Energiekrise die Kaufkraft der Haushalte und belastete die verarbeitende Industrie. Die Europäische Union verzeichnete 2022 dennoch ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 3,3 Prozent (Quelle: Europäische Kommission, Herbstprognose 2022, 11. November 2022).

Gemäß des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) erwies sich die deutsche Wirtschaft zum Jahresende 2022 als erstaunlich robust. Dazu trugen vor allem der private Konsum und die Ausrüstungsinvestitionen bei. Die deutsche Wirtschaft konnte das Wachstum des Jahres 2021 von 2,6 Prozent dennoch nicht erreichen und wuchs im vergangenen Geschäftsjahr nur um 1,8 Prozent (Quelle: RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen, "Die wirtschaftliche Entwicklung zum Jahresende 2022"). Als Absatzmarkt hat Deutschland mit einem Umsatzanteil von unter 5 Prozent jedoch einen eher geringen Stellenwert.

Halbleitermarkt

Der Halbleitermarkt erreichte 2022 erneut ein Rekordniveau und konnte erstmals das Volumen von 600 Mrd. USD überschreiten. Das abgelaufene Jahr war anfänglich von einer großen Nachfrage bei gleichzeitigem Mangel an Halbleiterelementen geprägt, insbesondere bei Speicherbausteinen. Im Jahresverlauf 2022 haben unter anderem die erhöhte Vorratshaltung der Kunden im Hinblick auf Speicherelemente und die sprunghaft angestiegene Inflation zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage insbesondere nach Konsumelektronik geführt. Das hatte einen negativen Einfluss auf die gesamte Halbleiterbranche. Der Markt für Speicherelemente entspricht rund einem Viertel des gesamten Halbleitermarktes und verzeichnete 2022 einen Rückgang um rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dagegen konnten andere Halbleiterelemente im Vorjahresvergleich um rund 5,3 Prozent zulegen und den Rückgang bei Speicherelementen überkompensieren. Insgesamt erhöhte sich das Marktvolumen des gesamten Halbleitermarktes leicht von 595,0 Mrd. US-Dollar im Jahr 2021 auf 601,7 Mrd. US-Dollar im Jahr 2022. Dies entsprach einem Wachstum in Höhe von 1,1 Prozent (Quelle: Gartner, 17. Januar 2023).

Umsatzentwicklung Halbleitermarkt in Mrd. US\$

Quelle: Gartner, 17. Januar 2023

Halbleiter-Equipment- und Wafer-Fab-Equipment-Markt

Die positive Entwicklung in der Halbleiterindustrie spiegelte sich auch in den Investitionen für Halbleiter-Equipment wider. Im Jahr 2022 erreichte auch der Umsatz mit Halbleiter-Equipment einen neuen Rekordwert. Nach Aussagen des Branchenverbands SEMI wuchs der Markt gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Prozent auf 108,5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2022. Die Errichtung vieler neuer Halbleiterfabriken 0 30

hat erheblich zum Wachstum im Equipment-Bereich beigetragen. Insbesondere der für SÜSS MicroTec relevante Teilmarkt Wafer-Fab-Equipment entwickelte sich sehr gut und wuchs gegenüber dem Vorjahr um rund 8,3 Prozent auf 94,8 Mrd. US-Dollar. Dies konnte die um rund 10 Prozent gesunkene Nachfrage nach Equipment für die Speicherherstellung mehr als ausgleichen (Quelle: SEMI, 13. Dezember 2022). 60 80 100

Umsatzentwicklung Halbleiter-Equipment Markt in Mrd. US\$ 20

Umsatzentwicklung Wafer-Fab-Equipment Markt in Mrd. US\$

Quelle: SEMI, 13. Dezember 2022

Geschäftsverlauf und Lage des Konzerns

Der Vorstand der SÜSS MicroTec SE beurteilt die wirtschaftliche Lage des Konzerns insgesamt als sehr positiv.

Trotz der unterjährigen Lieferengpässe von Zulieferteilen verlief das Geschäftsjahr 2022 aus unserer Sicht sehr erfolgreich. Das Unternehmen verzeichnete erneut einen Rekordauftragseingang und einen Rekordumsatz. Den mittelfristigen Zielen mit einem Umsatz von 400 Mio. € und einer EBIT-Marge von mindestens 15 Prozent im Geschäftsjahr 2025 sind wir damit erneut einen wichtigen Schritt nähergekommen.

Im Prognosebericht des Lageberichts 2021 hat SÜSS Micro-Tec für das Geschäftsjahr 2022 einen Konzernumsatz von 270 Mio. € bis 300 Mio. € und eine EBIT- Marge in der Bandbreite von 8,5 bis 10,5 Prozent in Aussicht gestellt.

Am 10. November 2022, im Rahmen der Veröffentlichung des Q3-Quartalsberichts, wurde die Prognose konkretisiert und für das Gesamtjahr 2022 ein Umsatzvolumen im unteren Bereich der Bandbreite von 270 Mio. € bis 300 Mio. € sowie eine EBIT-Marge am unteren Ende der Spanne von 8,5 bis 10,5 Prozent in Aussicht gestellt. Der Hauptgrund für die Konkretisierung war, dass die Höhe des Umsatzes und damit auch des Ergebnisses im vierten Quartal 2022 von erheblichen Unsicherheiten geprägt war. Die Umsatzentwicklung hing von noch auszuliefernden Anlagen und von noch ausstehenden Kundenabnahmen ab, sodass die tatsächliche Umsatzrealisierung zum 31. Dezember 2022 nicht als gesichert angenommen werden konnte.

Die Umsatz- und Ergebnisprognose wurde im Rahmen der Veröffentlichung vorläufiger und ungeprüfter Zahlen am 9. Januar 2023 erneut konkretisiert. Beim Umsatz rechnete das Unternehmen aufgrund eines erfolgreichen Schlussquartals nun mit einer Bandbreite von 295 bis 300 Mio. € und bei der EBIT-Marge mit einer Bandbreite von 8,5 bis 10,0 Prozent für das Gesamtjahr 2022.

Insgesamt hat SÜSS MicroTec das Geschäftsjahr 2022 mit einem Rekordumsatz in Höhe von 299,1 Mio. € erfolgreich abgeschlossen und lag damit am oberen Ende der angepassten Bandbreite von 295 Mio. € bis 300 Mio. €. Die EBIT-Marge erreichte einen Wert von 11,0 Prozent und lag damit oberhalb der angepassten Erwartung von 8,5 bis 10,0 Prozent. Zu beachten ist, dass das EBIT nicht-operative Sondereffekte aus der endgültigen Liquidation der US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. in Höhe von 2,2 Mio. € und aus der Wertaufholung von zuvor bereits abgeschriebenen UV-Scanner- und Laser-Materialien in Höhe von 0,9 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) enthielt. Die operative EBIT-Marge ohne diesen Sondereffekt betrug 9,9 Prozent und erreichte damit das obere Ende der angepassten Prognose.

Für den Free Cashflow prognostizierten wir im März 2022 einen Wert in einer Bandbreite von −5 Mio. € bis +5 Mio. €. Der Free Cashflow für 2022 belief sich zum Bilanzstichtag auf 16,0 Mio. € und lag damit deutlich über der Erwartung. Die Gründe für die positive Abweichung waren vor allem die deutlich gestiegenen Anzahlungen in Folge des hohen Auftragseingangs und der gesteigerte Jahresüberschuss.

Eine Gegenüberstellung der ursprünglichen Prognose, der unterjährigen Prognosekonkretisierung und der Zielerreichung ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Kennzahl Ursprüngliche
Prognose 2022
Prognose
konkretisierung am
10.11.2022
Prognose
konkretisierung am
09.01.2023
Ist-Werte 2022
Umsatz 270–300
Mio.
unterer Bereich von
270–300
Mio.
295–300
Mio.
299,1
Mio.
EBIT-Marge 8,5–10,5% unteres Ende von
8,5–10,5%
8,5–10,0% 11,0%1
Free Cashflow −5 bis +5
Mio.
ohne Konkretisierung ohne Konkretisierung 16,0
Mio.

1 Die EBIT-Marge enthielt zwei bedeutende positive, nicht-operative Sondereffekte in Höhe von 2,2 Mio. € aus der Liquidation der US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. und aus der Wertaufholung von zuvor bereits abgeschriebenen UV-Scanner- und Laser-Materialien. Die operative EBIT-Marge betrug 9,9 Prozent.

Ertragslage

Der Auftragseingang von SÜSS MicroTec hat sich im Geschäftsjahr 2022 signifikant um 32,4 Prozent auf 446,2 Mio.€ erhöht (Vorjahr: 337,0 Mio. €). Erstmals in unserer Unternehmenshistorie übersprang der Auftragseingang damit die 400-Millionen-Euro-Marke. Zum 31. Dezember 2022 ergab sich damit ein Auftragsbestand von 346,4 Mio. €, der 2023 und teilweise auch 2024 für eine hohe Auslastung der Fertigungskapazitäten sorgen wird. Zum 31. Dezember 2021 hatte der Auftragsbestand 193,9 Mio. € betragen. Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 13,6 Prozent auf 299,1 Mio. € (Vorjahr: 263,4 Mio. €). Auf absoluter Basis hat das Segment Lithografie mit einem Umsatzplus in Höhe von 20,6 Mio. € am stärksten zum

Konzernwachstum beigetragen, gefolgt vom Segment Mikrooptik mit einem Anstieg um 13,5 Mio. €. Eine noch stärkere Umsatzdynamik wurde durch anhaltende Lieferkettenengpässe bei Zukaufkomponenten verhindert. Das traf insbesondere das Segment Fotomasken-Equipment. In diesem Segment ging der Umsatz trotz eines sehr starken Auftragseingangs um 0,9 Mio. € zurück. Das Verhältnis von neu eingegangenen Aufträgen zu realisierten Umsätzen (Book-to-Bill-Ratio) lag somit bei 1,49 nach 1,28 im Vorjahr.

Der Umsatzanstieg im abgelaufenen Geschäftsjahr wirkte sich auch positiv auf die Ertragssituation aus. Der Rohertrag – also der Umsatz abzüglich der Umsatzkosten – stieg überproportional um 16,9 Prozent auf 110,1 Mio. €. Dazu hat insbesondere das starke vierte Quartal beigetragen, in dem es uns gelungen ist, einen Umsatz in Höhe von 103,9 Mio. € zu erzielen. Das höhere Umsatzvolumen hat dabei eine bessere Fixkostendeckung ermöglicht. Ein vorteilhafter Produktmix und die im Geschäftsjahr 2022 durchgesetzten Preiserhöhungen, die seit der zweiten Jahreshälfte und insbesondere seit dem vierten Quartal ihre Wirkung entfalten, haben den Rohertrag zusätzlich gestützt. Im Gesamtjahr 2022 ist es uns somit gelungen, die Rohertragsmarge um einen Prozentpunkt von 35,8 auf 36,8 Prozent zu verbessern. Die Rohertragsmargen der Segmente lagen dabei zwischen 40,9 Prozent (Lithografie) und 24,8 Prozent (Mikrooptik).

Die Vertriebs-, Verwaltungs- und Entwicklungskosten haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt um 9,9 Prozent auf 76,8 Mio. € erhöht (Vorjahr: 69,9 Mio. €). Der Anstieg verlief damit unterproportional zum Umsatz. Die Vertriebskosten stiegen dabei von 24,9 Mio. € auf 28,5 Mio. € und entsprachen im Verhältnis zum Umsatz einer Aufwandsquote von unverändert 9,5 Prozent. Der Kostenanstieg war im Wesentlichen auf höhere Kommissionen, zunehmende Applikationsaktivitäten und zusätzliche Personaleinstellungen zurückzuführen. Die Verwaltungskosten erhöhten sich unterproportional von 22,9 Mio. € auf 23,3 Mio. €. Die Aufwandsquote konnte somit von 8,7 Prozent auf 7,8 Prozent reduziert werden. Unseren Aufwand für die Forschung und Entwicklung haben wir im

abgelaufenen Geschäftsjahr von 22,1 Mio. € auf 25,0 Mio. € erhöht. Die Aufwandsquote betrug somit unverändert 8,4 Prozent. Für mehr Informationen zu unseren Entwicklungsschwerpunkten verweisen wir auf das Kapitel Forschung und Entwicklung in diesem Lagebericht.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 11,8 Mio. € (Vorjahr: 4,2 Mio. €). Zur positiven Abweichung gegenüber dem Vorjahreswert hat insbesondere die vollständige Liquidation unserer US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. beigetragen. Diese führte zu einem positiven Sonderertrag in Höhe von 2,2 Mio. € in den Fremdwährungsgewinnen. Darüber hinaus enthielten die sonstigen betrieblichen Erträge Fremdwährungsgewinne in Höhe von 7,4 Mio. € (Vorjahr: 3,1 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich 2022 auf 12,2 Mio. € (Vorjahr: 5,9 Mio. €) und beinhalteten im Wesentlichen Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnungen in Höhe 10,1 Mio. € (Vorjahr: 4,5 Mio. €) sowie Aufwendungen für sonstige Steuern. Die wesentlichen Fremdwährungseffekte resultierten wie im Vorjahr aus US-Dollar-Positionen sowie aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Fremdwährungseffekten aus dem Eigenkapital in Höhe von 0,7 Mio. €, die im Zusammenhang mit der Liquidation der US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. standen.

Der gestiegene Rohertrag war im abgelaufenen Jahr auch der wesentliche Grund für die Verbesserung beim EBIT. Dieses erhöhte sich um 10,2 Mio. € bzw. 45,1 Prozent auf 32,8 Mio. € (Vorjahr: 22,6 Mio. €) und entsprach einer EBIT-Marge von 11,0 Prozent (Vorjahr: 8,6 Prozent). Ohne den bereits beschriebenen positiven Sondereffekt im Zusammenhang mit der Liquidation der US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. und der Wertaufholung von zuvor bereits abgeschriebenen UV-Scanner- und Laser-Materialien in Höhe von 0,9 Mio. € betrug die EBIT-Marge 9,9 Prozent. Das EBIT im Geschäftsjahr 2021 hatte einen positiven Sondereffekt in Höhe von 1,5 Mio. € aus der Wertaufholung für zwei zuvor bereits abgeschriebene UV-Projektionsscanner enthalten.

Das Finanzergebnis hat sich im Geschäftsjahr 2022 leicht auf −0,3 Mio.€ verbessert (Vorjahr: −0,5 Mio.€). Zinserträgen in Höhe von 267 Tsd. € (Vorjahr: 9 Tsd. €) standen dabei im Wesentlichen Zinsaufwendungen in Höhe von −0,6 Mio.€ (Vorjahr: −0,5 Mio.€) gegenüber. Daraus ergab sich ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 32,5 Mio. € (Vorjahr: 22,1 Mio.€).

Der Ertragssteueraufwand erhöhte sich im Geschäftsjahr aufgrund der verbesserten Ergebnissituation auf 8,0 Mio.€ (Vorjahr: 6,1 Mio.€). Die Steuerquote betrug somit 24,6 Prozent (Vorjahr: 27,5 Prozent).

Auf Basis der positiven Umsatzentwicklung, der verbesserten Rohertragsmarge und der niedrigeren Steuerquote haben wir im Geschäftsjahr 2022 somit ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 24,5 Mio.€ erzielt (Vorjahr: 16,0 Mio.€). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 1,28 € (Vorjahr: 0,84 €).

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 31. Mai 2023 vor, eine im Vorjahresvergleich um 0,04 € erhöhte Dividende von 0,20 € an die Aktionäre auszuschütten. Das Ausschüttungsvolumen würde insgesamt 3,8 Mio.€ (Vorjahr: 3,1 Mio.€) betragen und einer Ausschüttungsquote von 23,8 Prozent (Vorjahr: 20,8 Prozent) vom Free Cashflow entsprechen.

Entwicklung in den Segmenten

in
Mio.
2022 in % vom Umsatz 2021 in % vom Umsatz
Auftragseingang 446,2 n.
a.
337,0 n.
a.
Umsatz 299,1 100,0% 263,4 100,0%
Umsatzkosten −189,1 −63,2% −169,2 −64,2%
Rohertrag 110,1 36,8% 94,2 35,8%
Vertriebs- / Verwaltungs- / Entwicklungskosten −76,8 −25,7% −69,9 −26,5%
Sonstige betriebliche Aufwendungen / Erträge −0,5 −0,2% −1,7 −0,6%
EBIT 32,8 11,0% 22,6 8,6%
EBIT bereinigt um Sondereffekte 29,7 9,9% 21,1 8,0%
Finanzergebnis −0,3 −0,1% −0,5 −0,2%
EBT 32,5 10,9% 22,1 8,4%
Ertragsteuern −8,0 −2,7% −6,1 −2,3%
Ergebnis nach Steuern 24,5 8,2% 16,0 6,1%

Für 2022 und das Vorjahr haben sich folgende Kennzahlen für den Konzern ergeben:

Umsatz nach Segmenten in Prozent1
0,2%
13,0%
11,7% 58,8%
16,3%
Lithografie
Fotomasken-Equipment
Bonder
Mikrooptik
Sonstige

1 Der Gesamtumsatz enthält seit 2021 Innenumsätze (Umsätze mit anderen Segmenten).

Kennzahlen Lithografie
in
Mio.
2022 2021
Auftragseingang 203,0 183,9
Segmentaußenumsatz 175,7 155,1
Gesamter Segmentumsatz
(inkl. Innenumsätze)
1
175,8 157,2
Rohertrag 71,9 56,9
Rohertragsmarge1 40,9% 36,2%
Segmentergebnis EBIT1 30,5 16,0
EBIT-Marge1 17,3% 10,2%
Segmentergebnis EBIT bereinigt
um Sondereffekte
29,6 14,5
EBIT-Marge bereinigt
um Sondereffekte
16,8% 9,2%
Nettovermögen 78,9 54,6
Mitarbeitende 653 720

Lithografie

1 Der Gesamtumsatz enthält seit 2021 Innenumsätze (Umsätze mit anderen Segmenten). Die Kennzahlen Rohertragsmarge und EBIT-Marge werden jeweils anhand des Gesamtumsatzes berechnet. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Segmentberichterstattung.

Im Geschäftsjahr 2022 ist es uns gelungen, den Auftragseingang im Segment Lithografie im Vorjahresvergleich deutlich um 10,4 Prozent auf 203,0 Mio. € zu steigern. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg war die starke Nachfrage nach Belackern und Entwicklern für die Bearbeitung von 300mm- und 200mm-Wafern, die sich allerdings im vierten Quartal 2022 gegenüber den ersten drei Quartalen abgeschwächt hat. Diese Anlagen machten auf Jahressicht dennoch rund 40 Prozent des Segmentauftragseingangs aus. Zudem hat sich im Jahresverlauf das Neugeschäft mit Mask-Alignern und Bond-Alignern für Laboranwendungen, beispielsweise die MA / BA6 Gen4 und MA / BA8 Gen4, sowie mit UV-Projektionsscannern auch im vierten Quartal sehr erfreulich entwickelt. Außerdem ist es uns gelungen, unseren Mask-Aligner MA200 Gen3 bei einem Schlüsselkunden für die Herstellung von Siliziumkarbid-Halbleitern zu platzieren. Regional betrachtet kamen mehr als die Hälfte der Aufträge aus Asien, insbesondere aus China und Taiwan.

Auch der Segmentumsatz entwickelte sich mit einem Wachstum von 11,8 Prozent auf einen Wert von 175,8 Mio. € (Vorjahr: 157,2 Mio. €) sehr positiv. Damit trug das Segment

Lithografie mit 58,8 Prozent erneut den mit Abstand größten Teil zum Konzernumsatz bei. Insbesondere im vierten Quartal konnten wir überdurchschnittlich viele Anlagen ausliefern und im Umsatz realisieren. Allein im vierten Quartal betrug der Umsatz mit Belackern und Entwicklern mehr als 36 Mio. €. Der Umsatz mit UV-Projektionsscannern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Wert von rund 10 Mio. € erreicht und verteilte sich dabei auf eine breitere Kundenbasis.

Der Rohertrag im Segment Lithografie hat sich 2022 durch Verschiebungen im Produktmix mit einem größeren Anteil margenstarker Mask-Aligner deutlich um 15,0 Mio. € auf 71,9 Mio. € erhöht (Vorjahr: 56,9 Mio. €). Ebenso wirkten sich Preiserhöhungen, die in der ersten Jahreshälfte 2022 durchgesetzt wurden, ab der zweiten Jahreshälfte und insbesondere ab dem vierten Quartal positiv auf die Margenentwicklung aus. Die Rohertragsmarge lag damit bei 40,9 Prozent (Vorjahr: 36,2 Prozent) und war auch der Hauptgrund, dass sich das Segmentergebnis von 16,0 Mio. € auf 30,5 Mio. € nahezu verdoppelt hat. Die EBIT-Marge erreichte damit einen Wert von 17,3 Prozent (Vorjahr: 10,2 Prozent). Dabei hat das Segment im Jahr 2022 rund 3 Mio. € mehr in Forschung und Entwicklung investiert als im Vorjahr. Zu beachten ist, dass das Segment-EBIT des Jahres 2022 einen Sonderertrag in Höhe von 0,9 Mio. € durch die Wertaufholung von zuvor bereits abgeschriebenen UV-Scanner- und Laser-Materialien enthielt. Ein vergleichbarer Sonderertrag im Geschäftsjahr 2021, ebenfalls aus der Wertaufholung im Zusammenhang mit den UV-Projektionsscannern, hatte 1,5 Mio. € betragen.

Insgesamt konnten die Ziele im Segment Lithografie hinsichtlich Umsatz, Rohertrag und EBIT deutlich übertroffen werden.

Bonder

Kennzahlen Bonder
in
Mio.
2022 2021
Auftragseingang 76,6 46,4
Segmentaußenumsatz 35,0 31,3
Gesamter Segmentumsatz
(inkl. Innenumsätze)
1
35,0 31,3
Rohertrag 10,5 12,3
Rohertragsmarge1 30,1% 39,2%
Segmentergebnis EBIT −2,0 0,6
EBIT-Marge1 −5,7% 1,8%
Nettovermögen 29,8 27,9
Mitarbeitende 187 109

1 Der Gesamtumsatz enthält seit 2021 Innenumsätze (Umsätze mit anderen Segmenten). Die Kennzahlen Rohertragsmarge und EBIT-Marge werden jeweils anhand des Gesamtumsatzes berechnet. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Segmentberichterstattung.

Das Segment Bonder hat den positiven Trend beim Auftragseingang im Geschäftsjahr 2022 weiter fortgesetzt. Das Neugeschäft hat sich aufgrund der hohen Nachfrage nach automatisierten Bondern für die Hochvolumenproduktion deutlich gesteigert. Der Auftragseingang lag im Gesamtjahr 2022 bei 76,6 Mio. € nach 46,4 Mio. € im Vorjahr. Regional betrachtet kam auch in diesem Segment ein Großteil der Aufträge aus Asien, wobei im Jahr 2022 erstmalig auch nennenswerte Aufträge aus der Region Nordamerika zu verzeichnen waren. Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um Produktionsbonder für die Herstellung von Leistungshalbleitern auf 200mm-Wafern. In diesem Bereich sehen wir gute Chancen für die zukünftige Entwicklung. Der Segmentumsatz entwickelte sich leicht positiv und legte gegenüber Vorjahr um 11,8 Prozent auf 35,0 Mio. € zu (Vorjahr: 31,3 Mio. €). Zum Anstieg trugen gleichermaßen Anlagen zum permanenten und temporären Bonden bei. Ein noch höherer Umsatz wurde verhindert, weil zum Jahresende Anlagen im Wert von 5,4 Mio. € nicht ausgeliefert oder final abgenommen werden konnten und erst im Jahr 2023 zum Umsatz beitragen werden.

Die Rohertragsmarge belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 30,1 Prozent. Sie lag damit aufgrund gestiegener Herstellungskosten, längerer Durchlaufzeiten und ungeplanter Mehrarbeit aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit von Zukaufkomponenten unter dem Vorjahreswert von 39,2 Prozent. Ausgehend von einem insgesamt niedrigeren Rohertrag haben aufbaubedingte Kostensteigerungen in den Bereichen Vertrieb und Verwaltung sowie die Wertberichtigung einer Evaluierungsmaschine in Höhe von 0,6 Mio. € zu einer Verringerung beim EBIT geführt. Es lag im Gesamtjahr bei minus 2,0 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €). Die EBIT-Marge war mit minus 5,7 Prozent nicht zufriedenstellend, nachdem sie im Vorjahreszeitraum mit 1,8 Prozent zumindest noch leicht positiv war. Für das Jahr 2023 gehen wir dank einer nachhaltigen Verbesserung der Auftragslage im Bereich automatisierter Bonder und einer Beruhigung der Lieferkettenproblematik von einer deutlichen Verbesserung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus.

Die Ziele im Segment Bonder hinsichtlich Umsatz, Rohertrag und EBIT wurden nicht erreicht. Lieferengpässe führten zu verlängerten Durchlaufzeiten, sodass geplante Abnahmen nicht mehr im Jahr 2022 abgeschlossen und damit Umsätze nicht realisiert werden konnten. Die Auslieferungen oder Abnahmen einiger Anlagen haben sich somit auf 2023 verschoben.

Fotomasken-Equipment

Kennzahlen Fotomasken-Equipment

in
Mio.
2022 2021
Auftragseingang 130,9 70,8
Segmentaußenumsatz 48,8 49,7
Gesamter Segmentumsatz
(inkl. Innenumsätze)
1
48,8 49,8
Rohertrag 16,8 16,2
Rohertragsmarge1 34,4% 32,6%
Segmentergebnis EBIT 6,1 6,6
EBIT-Marge1 12,5% 13,3%
Nettovermögen 2,8 16,4
Mitarbeitende 206 167

1 Der Gesamtumsatz enthält seit 2021 Innenumsätze (Umsätze mit anderen Segmenten). Die Kennzahlen Rohertragsmarge und EBIT-Marge werden jeweils anhand des Gesamtumsatzes berechnet. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Segmentberichterstattung.

Der Auftragseingang im Segment Fotomasken-Equipment verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 einen überdurchschnittlichen Zuwachs und stieg von 70,8 Mio. € auf 130,9 Mio. €. Asien war erneut der wichtigste Abnehmermarkt dieser Anlagen. Dabei hatte China im Jahr 2022 einen besonders hohen Anteil, weil dort zuletzt einige neue Hersteller von Lithografie-Fotomasken ihren Betrieb aufgenommen haben. Die Umsatzdynamik im Segment Fotomasken-Equipment hat im zweiten Halbjahr deutlich zugenommen, weil mehrere verzögerte Anlagen ausgeliefert oder final abgenommen werden konnten. Damit konnte ein Teil des Umsatzrückstands des ersten Halbjahres aufgeholt werden. Der Umsatz im Geschäftsjahr belief sich insgesamt auf 48,8 Mio.€ (Vorjahr: 49,8 Mio.€). Das Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz, lag 2022 bei hohen 2,68. Der hohe Auftragsbestand wird 2023 für eine entsprechend hohe Kapazitätsauslastung und bei einer Entspannung der Lieferkettensituation auch für einen deutlichen Umsatzanstieg sorgen.

Die Rohertragsmarge hat sich 2022 trotz der Seitwärtsbewegung beim Umsatz von 32,6 Prozent auf 34,4 Prozent erhöht. Zu erwähnen ist, dass die Rohertragsmarge ähnlichen Schwankungen unterliegt wie der Auftragseingang und der Umsatz. Das Geschäft im Segment Fotomasken-Equipment ist von wenigen großvolumigen Einzelaufträgen abhängig. Die Projekte weisen kunden- und konfigurationsbedingt ein unterschiedliches Margenprofil auf. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die Kundenbasis bei neu gewonnenen Aufträgen verbreitert werden, was 2023 ebenso zu einer Margenverbesserung beitragen soll wie die 2022 durchgesetzten Preiserhöhungen. Aufgrund der langen Lieferzeiten in diesem Segment wirken sich diese Preiserhöhungen erst mit mehrmonatiger Verzögerung auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus.

Das Segmentergebnis hat sich 2022 im Wesentlichen durch die Anpassung der konzerninternen Verteilung von Vertriebs- und Verwaltungskosten von 6,6 Mio. € auf 6,1 Mio. € reduziert.

Die Umsatzentwicklung und die EBIT-Marge waren leicht rückläufig, lagen allerdings im erwarteten Zielkorridor.

Mikrooptik

Kennzahlen Mikrooptik

in
Mio.
2022 2021
Auftragseingang 35,3 34,2
Segmentaußenumsatz 39,2 25,7
Gesamter Segmentumsatz
(inkl. Innenumsätze)
1
41,0 27,7
Rohertrag 10,2 6,6
Rohertragsmarge1 24,8% 23,8%
Segmentergebnis EBIT 0,7 −1,7
EBIT-Marge1 1,8% −6,1%
Nettovermögen 20,3 19,0
Mitarbeitende 161 144

1 Der Gesamtumsatz enthält seit 2021 Innenumsätze (Umsätze mit anderen Segmenten). Die Kennzahlen Rohertragsmarge und EBIT-Marge werden jeweils anhand des Gesamtumsatzes berechnet. Das Nettovermögen enthält ein Intercompany-Darlehen der SÜSS MicroTec SE aus dem Segment Sonstige. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Segmentberichterstattung.

Der Auftragseingang im Segment Mikrooptik hat sich 2022 erneut positiv entwickelt und lag mit 35,3 Mio. € leicht über dem Vorjahreswert von 34,2 Mio. €, unter anderem durch eine positive Auftragsentwicklung aus der Medizintechnikbranche. Der Auftragseingang verteilte sich gleichmäßig über alle vier Quartale. Der Umsatz hat sich unterdessen überdurchschnittlich von 25,7 Mio. € auf 39,2 Mio. € verbessert. Der signifikante Anstieg um 52,5 Prozent konnte insbesondere dank gewonnener Aufträge und zusätzlich geschaffener Produktionskapazitäten für Anwendungen im Automotive-Bereich erreicht werden.

Der veränderte Produktmix mit einem stärkeren Automotive-Geschäft wirkte sich 2022 aufgrund einer hohen Wettbewerbsintensität der Branche weiterhin belastend auf die Rohertragsmarge aus. Durch erste Prozessoptimierungen und Verbesserungen der Ausbeutegrade konnte die Rohertragsmarge leicht von 23,8 Prozent auf 24,8 Prozent gesteigert werden. Durch das höhere Umsatzvolumen und die verbesserte Marge hat das Segment Mikrooptik im Jahr 2022 ein positives EBIT in Höhe von 0,7 Mio. € erzielt. Im Vorjahr war noch ein Segmentergebnis von minus 1,7 Mio. € angefallen. Für das Jahr 2023 wird durch die fortgesetzten Effizienzmaßnahmen mit einer weiteren Margenverbesserung gerechnet.

Sowohl das Umsatzziel als auch das EBIT-Ziel im Segment Mikrooptik wurden im Geschäftsjahr 2022 erreicht.

Zentrale Konzernfunktionen

Im Segment Zentrale Konzernfunktionen werden alle übrigen Aktivitäten und die größtenteils auf Segmentebene nicht zurechenbaren Kosten der zentralen Konzernfunktionen abgebildet. Das Segment verbuchte 2022 ein negatives EBIT in Höhe von −2,5 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €).

Der Ergebnisrückgang ist einerseits auf einen zum Jahresende 2021 ausgelaufenen Handelsvertretungsvertrag zurückzuführen, der 2021 noch für einen positiven Ergebniseffekt in Höhe von 1,0 Mio. € gesorgt hatte. Zum anderem erfolgte im Geschäftsjahr 2022 eine Umstellung hinsichtlich der Kostenweiterbelastung an die umsatzgenerierenden Segmente. Während im Vorjahr noch 100 Prozent der Management-, Marketing- und Versicherungsumlagen weiterbelastet wurden, haben wir die Kostenweiterbelastungen im Geschäftsjahr 2022 reduziert. Hintergrund der Umstellung war, dass bestimmte Leistungen ausschließlich für Zwecke der SÜSS MicroTec SE erbracht wurden und nicht dem operativen Geschäft der Segmente dienten. Beispiele dafür sind Leistungen im Zusammenhang mit der Finanzberichterstattung und der Börsennotierung. Diese Umstellung wirkte sich in Höhe von 0,9 Mio. € negativ auf das Segmentergebnis aus. Ein weiterer Effekt waren gestiegene Managementkosten, insbesondere im Zusammenhang mit dem CEO-Wechsel im vierten Quartal 2022.

Für weitere Informationen verweisen wir auf den Vergütungsbericht, der Bestandteil dieses Lageberichts ist. Dem positiven Sondereffekt aus der vollständigen Liquidation der US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. in Höhe von 2,2 Mio. € standen um 2,7 Mio. € gestiegene Kosten im Zusammenhang mit der Währungsumrechnung und -absicherung gegenüber.

Entwicklung in den Regionen

Auftragseingang

Asien, EMEA (Europe, Middle East, Africa) und Nordamerika sind die für das Geschäft von SÜSS MicroTec wichtigen Weltregionen. Erfreulicherweise konnten alle Regionen zum steigenden Auftragseingang im abgelaufenen Geschäftsjahr beitragen. In Asien konnte der Auftragseingang signifikant um 36,6 Prozent gesteigert werden. Dazu hat unter anderem die starke Nachfrage nach Fotomasken-Equipment beigetragen. Der Auftragseingang in Asien lag Ende 2022 bei 310,5 Mio. €. und damit erstmals oberhalb der Marke von 300 Mio. €. Asien bleibt mit einem Anteil am Auftragseingang von konzernweit fast 70 Prozent weiterhin die wichtigste Absatzregion für SÜSS MicroTec. In der Region EMEA erhöhte sich der Auftragseingang leicht um 0,9 Prozent von 67,8 Mio. € auf 68,4 Mio. €. Einen deutlichen Zuwachs um 62,6 Prozent auf 67,3 Mio. € verzeichneten wir unterdessen in der Region Nordamerika. Dort ist es uns gelungen, unsere Anlagen verstärkt für den Herstellungsprozess von Halbleitern aus Siliziumkarbid (SiC) zu platzieren.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse konnten ebenfalls in allen drei Regionen gesteigert werden, allerdings mit unterschiedlicher Ausprägung. Das größte relative Wachstum haben wir in der Region Nordamerika erreicht. Dort stiegen die Umsätze von 30,9 Mio. € um 23,0 Prozent auf 38,0 Mio. € an. Der Großteil dieses Zuwachses stammt aus dem Segment Lithografie. In der Region Asien legte der Umsatz um 14,9 Prozent auf einen Wert von 200,9 Mio. € zu. Asien hat mit einem Umsatzanteil von 67,1 Prozent erneut den mit Abstand größten Beitrag zum Konzernumsatz geleistet. Die Region EMEA verzeichnete ein vergleichsweise moderates Wachstum um 4,5 Prozent auf 60,3 Mio. €.

Finanz- und Vermögenslage

Die Nettoliquidität des Konzerns – der Saldo aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Finanzverbindlichkeiten – hat sich im Geschäftsjahr 2022 von 33,8 Mio. € im Vorjahr auf 41,3 Mio. € zum 31. Dezember 2022 verbessert.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten verringerte sich zum Ende des Berichtsjahres dabei geringfügig auf 51,4 Mio. € (Vorjahr: 52,1 Mio. €). Die Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich zum 31. Dezember 2022 auf 20,0 Mio. € nach 18,3 Mio. € zum Vorjahresende. Die Erhöhung war im Wesentlichen auf neu eingegangene Leasingverpflichtungen zurückzuführen.

Der Cashflow aus dem operativen Geschäft betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 23,9 Mio. € (Vorjahr: 24,3 Mio. €). Positive und negative Effekte glichen sich dabei im Geschäftsjahr nahezu aus. Während das Periodenergebnis gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen infolge der positiven Geschäftsentwicklung um 8,5 Mio. auf 24,5 Mio. € anstieg, wirkten sich die Veränderungen im Working Capital mit 7,5 Mio. € liquiditätsmindernd aus. 2021 hatte sich ein positiver Effekt aus der Veränderung des Working Capital in Höhe von 3,3 Mio. € ergeben. Dabei wirkte sich insbesondere der Aufbau von Lagerbeständen nachteilig auf den operativen Cashflow aus. Um Lieferengpässe am Beschaffungsmarkt zu kompensieren und den erhöhten Auftragsbestand zu bedienen, wurden insbesondere Materialien und Hilfsstoffe bewusst aufgebaut. Ebenso stiegen der Wert der unfertigen Erzeugnisse sowie die Höhe der fertigen Erzeugnisse, die aufgrund der fehlenden finalen Kundenabnahme noch nicht im Umsatz realisiert werden konnten. Insgesamt sorgte der Aufbau von Lagerbeständen für einen operativen Liquiditätsabfluss in Höhe von −52,8 Mio. € (Vorjahr: −29,5 Mio. €). Für einen positiven Cash-Effekt sorgte unterdessen der starke Anstieg der Liquiditätszuflüsse aus erhaltenen Kundenzahlungen in Höhe von 44,0 Mio. € (Vorjahr: 7,8 Mio. €). Darüber hinaus wirkte sich der stichtagsbezogene Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 2,5 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr positiv auf den operativen Cashflow aus. Die Veränderung der übrigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen sowie die Veränderung der Steuerforderungen und -verbindlichkeiten führten insgesamt zu einem positiven Cash-Effekt von insgesamt 5,0 Mio. €.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug minus 17,8 Mio. € (Vorjahr: minus 9,6 Mio. €). Davon entfielen 6,6 Mio. € (Vorjahr: 8,5 Mio. €) auf Investitionen in Sachanlagen. Für den weiteren Ausbau von Reinräumen und die Anschaffung von diversen technischen Anlagen bei der SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz) waren bis zum Jahresende 2022 Mittelabflüsse von rund 3,8 Mio. € zu verzeichnen. Weitere Mittelabflüsse von rund 1,1 Mio. € betrafen Investitionen in verschiedene technische Anlagen und Anlagen für Demonstrationszwecke an den Standorten Garching und Sternenfels sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattung. Zudem haben wir an unserem Standort in Taiwan insgesamt 0,6 Mio. € in die Ausstattung für den Reinraum sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert. Die übrigen Investitionen betrafen im Wesentlichen weitere Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie in Gebäudemaßnahmen. Zusätzliche Abflüsse

betrafen Investitionen in die kurzfristige Anlage eines Commercial Papers in Höhe von 9,9 Mio. €.

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,3 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) und betreffen im Wesentlichen Anschaffungskosten für Software.

Der Free Cashflow belief sich im Geschäftsjahr 2022 somit auf 16,0 Mio. € (Vorjahr: 14,7 Mio. €). Diese Kennzahl wird als Differenz zwischen dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit ermittelt, korrigiert um den Effekt aus dem Erwerb von Wertpapieren, und stellt die freien liquiden Mittel dar, die für Ausschüttungen und den Kapitaldienst zur Verfügung stehen.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf minus 6,8 Mio. € (Vorjahr: minus 3,8 Mio. €). Aufgrund der guten Liquiditätssituation wurde von dem im Jahr 2019 geschlossenen Konsortialkreditvertrag in 2022 nur der Avalkreditrahmen teilweise in Anspruch genommen. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten für die beiden in 2019 aufgenommen KfW-Förderdarlehen (Darlehenssumme: 10,0 Mio. €) Tilgungszahlungen an die IKB in Höhe von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €). Im Vorjahr wurde noch für ein Bankdarlehen, das der Finanzierung des Betriebsgrundstücks in Garching diente, Tilgungszahlungen in Höhe von insgesamt 0,5 Mio. € geleistet. Das Darlehen wurde bereits zum 30. Juni 2021 vollständig getilgt. Zudem belasteten Tilgungen von Miet- und Leasingverbindlichkeiten den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in einer Höhe von 2,5 Mio. € sowie die für das Geschäftsjahr 2021 ausgeschüttete Dividende in Höhe von 3,1 Mio. €.

Neben den liquiden Mitteln in Höhe von 51,4 Mio. € verfügte der Konzern zum Ende des Berichtsjahres über einen syndizierten Kreditrahmen von 61,0 Mio. € (Vorjahr: 56,0 Mio. €), der für Avale bis zu 21,0 Mio. € und für Barziehungen von bis zu 40,0 Mio. € in Anspruch genommen werden kann. Im Dezember 2022 wurde der im Konsortialkreditvertrag festgelegte optionale Verschuldungsfreibetrag in Höhe von 5 Mio. € genutzt. In dieser Höhe wurde ein zusätzlicher Vertrag über einen Avalrahmen abgeschlossen.

Zum Bilanzstichtag betrug die Inanspruchnahme in Form von Barkrediten 0 € (Vorjahr: 0 €). Die Inanspruchnahme in Form von Avalen belief sich auf 14,8 Mio. € (Vorjahr: 9,9 Mio. €).

Mit der Aufnahme der langfristigen Darlehen und mit dem Konsortialkreditvertrag, der eine Laufzeit bis zum 24.Oktober 2026 hat, verfügt der Konzern nach aktueller Einschätzung insgesamt über ausreichend finanziellen Spielraum, um Produktentwicklungen, geplante Investitionen und andere strategische Aktivitäten im kommenden Jahr zu finanzieren.

Neben dem Geschäfts- oder Firmenwert bestimmen im Wesentlichen die Betriebsgrundstücke in Garching und in Sternenfels die langfristigen Vermögenswerte.

Der Geschäfts- oder Firmenwert betrug zum Bilanzstichtag 18,6 Mio. € (Vorjahr: 18,5 Mio. €). Ein Teil des Goodwills wird in US-Dollar geführt und unterliegt daher Währungsschwankungen; zum Bilanzstichtag hatte er einen Wert von 2,4 Mio. US-Dollar. Der gesamte Geschäfts- oder Firmenwert ist dem Segment Lithografie zugeordnet.

Darüber hinaus enthielten die langfristigen Vermögenswerte zum Bilanzstichtag Lizenzen und Patente sowie das bei der SÜSS MicroTec SE aktivierte SAP-System, deren Buchwerte sich auf 3,0 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €) summierten. Sie entfielen in Höhe von 1,0 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €) auf die Segmente Lithografie, Bonder, Fotomasken-Equipment und Mikrooptik sowie in Höhe von 2,0 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €) auf die zentralen Konzernfunktionen. Im Jahr 2019 hat SÜSS MicroTec außerdem im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit einem Kunden in den USA Nutzungsrechte an einem Applikationszentrum und den darin installierten Maschinen in Höhe von 2,9 Mio. € und

mit einer Laufzeit von fünf Jahren erworben. Dieses Nutzungsrecht ist den Segmenten Lithografie und Bonder zugeordnet. Die COVID-19-Pandemie sowie strukturelle Veränderungen im Betreiberkonsortium führten in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 zu Verzögerungen bei der Installation dieser Anlagen. Im Oktober und Dezember 2021 konnten dann zwei der vier Anlagen erfolgreich abgenommen werden. Die Abnahme der beiden letzten Anlagen erfolgte im April 2022 sowie im November 2022. Der Buchwert der Nutzungsrechte betrug zum 31. Dezember 2022 noch 2,9 Mio. €.

Den größten Anteil am konzernweiten Sachanlagevermögen haben die beiden Betriebsgrundstücke in Garching und Sternenfels. Dort sind die SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG und die SÜSS MicroTec SE ansässig. Zum 31. Dezember 2022 wiesen die Betriebsgrundstücke – zusammen mit den Produktions-, Lager- und Verwaltungsgebäuden – einen Restbuchwert von 14,3 Mio. € (Vorjahr: 14,9 Mio. €) auf.

Das übrige Sachanlagevermögen ist von geringerer Bedeutung für die Vermögenslage des Konzerns, da wir – mit Ausnahme der SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz) – auf kostenintensive Produktionsanlagen in der Regel nicht angewiesen sind.

Der Buchwert des Sachanlagevermögens belief sich zum Bilanzstichtag auf 48,9 Mio. € (Vorjahr: 44,5 Mio. €). Der Anstieg war im Wesentlichen auf die im Vorjahresvergleich gestiegenen Nutzungsrechte nach IFRS 16 in Höhe von 2,8 Mio. € zurückzuführen.

Die latenten Steueransprüche betrugen zum Bilanzstichtag 1,4 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €). Gegenläufig wurden passive latente Steuern in Höhe von 10,5 Mio. € (Vorjahr: 9,0 Mio. €) ausgewiesen. Diese standen im Wesentlichen im Zusammenhang mit temporären Differenzen der deutschen Gesellschaften beim Geschäfts- oder Firmenwert, bei den erhaltenen Kundenanzahlungen, bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei den Vorräten sowie bei den vertraglichen Vermögenswerten. Unterschiede resultierten im Wesentlichen aus der unterschiedlichen Umsatzlegung zwischen IFRS und Steuerrecht. Zum 31. Dezember 2022 hat sich bei den deutschen Gesellschaften erneut ein Passivüberhang der latenten Steuern ergeben.

Zudem wurden aktive latente Steuern bei der SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz) auf temporäre Differenzen in Höhe von 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €) angesetzt. Davon entfielen 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €) auf Pensionsverpflichtungen und 0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €) auf Verlustvorträge. Die deutschen Gesellschaften und die SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz) waren im Geschäftsjahr 2022 die wesentlichen Gesellschaften, für die latente Steuerpositionen angesetzt wurden.

Unter Berücksichtigung des Konzernergebnisses haben sich zum 31. Dezember 2022 für die deutschen Gesellschaften steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 3,2 Mio. € (Vorjahr: 2,8 Mio. €). ergeben. Darauf wurden aktive latente Steuern in Höhe von 0,9 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) gebildet. Für Verlustvorträge der US-Gesellschaften, der Tochtergesellschaften in Japan und den Niederlanden wurden –wie in den Vorjahren – keine aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge angesetzt.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sind im Berichtsjahr um 69,1 Mio. € auf 278,0 Mio. € gestiegen. Der Anstieg war im Wesentlichen auf die um 60,0 Mio. € gestiegenen Vorräte sowie auf die kurzfristige Anlage eines Commercial Papier in Höhe von 9,9 Mio. € zurückzuführen. Zusätzlich haben sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 3,5 Mio. € auf 19,1 Mio. € sowie die vertraglichen Vermögenswerte um 6,1 Mio. € auf 37,9 Mio. € erhöht.

Die Vorräte betrugen zum Bilanzstichtag 150,5 Mio. € (Vorjahr: 99,5 Mio. €). Der Bruttowert der Materialien und Hilfsstoffe erhöhte sich um rund 18,3 Mio. € auf 71,7 Mio. €. Zudem erhöhte sich der Bruttowert der Anlagen für Demonstrationszwecke um 7,0 Mio. € auf 31,3 Mio. €. Die kumulierten Wertberichtigungen, welche die Anlagen für Demonstrationszwecke und die Materialien und Hilfsstoffe betreffen, sanken von 32,4 Mio. € auf 31,4 Mio. €. Darüber hinaus ist der Bestand an unfertigen Erzeugnissen um 13,3 Mio. € auf 56,0 Mio. € angestiegen, da zum Jahresende einige Maschinen nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt werden konnten. Der Bestand an Fertigerzeugnissen ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Mio. € angestiegen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 15,6 Mio. € auf 19,1 Mio. €.

Die vertraglichen Vermögenswerte betreffen Ansprüche von SÜSS MicroTec auf Gegenleistung für abgeschlossene, aber zum Stichtag noch nicht abgerechnete Leistungen aus Maschinenlieferungen. Sie zeigten zum Jahresende einen Wert von 37,9 Mio. € (Vorjahr: 31,8 Mio. €).

Der Bestand an liquiden Mitteln reduzierte sich von 52,1 Mio. € auf 51,4 Mio. €.

Die sonstigen Vermögenswerte sind zum Bilanzstichtag geringfügig auf 8,5 Mio. € angestiegen (Vorjahr: 8,4 Mio. €). Die Position beinhaltet im Wesentlichen am Abschlussstichtag noch nicht vereinnahmte Umsatzsteuerforderungen von 3,8 Mio. € und geleistete Anzahlungen von 2,0 Mio. €.

Die langfristigen Schulden erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022 von 29,9 Mio. € auf 32,8 Mio. €. Unter den langfristigen Schulden werden die Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen, die sich zum Bilanzstichtag auf insgesamt 16,2 Mio. € (Vorjahr: 14,9 Mio. €) beliefen. Darüber hinaus waren in den langfristigen Schulden die Pensionsrückstellungen des Konzerns in Höhe von 5,0 Mio. €, sonstige Rückstellungen in Höhe von 0,8 Mio. € sowie die passiven latenten Steuern von 10,5 Mio. € enthalten. Dabei haben sich die Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten um 1,2 Mio. € reduziert, während sich die langfristigen Leasingverbindlichkeiten um 2,6 Mio. € erhöhten. Die über die IKB Deutsche Industriebank AG aufgenommen KfW-Darlehen über 10 Mio. € wurden planmäßig in Höhe von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €) getilgt.

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 92,4 Mio. € auf 142,6 Mio. €. Die Bankverbindlichkeiten betrugen unverändert zum Vorjahr 1,2 Mio. €. Die gemäß IFRS 16 als kurzfristige Finanzschulden aus Leasingverpflichtungen passivierten Verbindlichkeiten erhöhten sich von 2,2 Mio. € auf 2,6 Mio. €. Die in den kurzfristigen Schulden enthaltenen Kundenanzahlungen haben sich deutlich erhöht und beliefen sich zum Geschäftsjahresende auf 77,9 Mio. € (Vorjahr: 33,8 Mio. €). Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen war stichtagsbedingt ein Anstieg auf 27,1 Mio. € (Vorjahr: 24,4 Mio. €) zu verzeichnen. Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten stiegen von 10,6 Mio. € auf 12,0 Mio. €.

Die kurzfristigen Rückstellungen erhöhten sich zum Bilanzstichtag von 5,4 Mio. € auf 6,0 Mio. €. Die Steuerschulden stiegen geringfügig von 6,7 Mio. € auf 7,0 Mio. € und beinhalteten im Wesentlichen Steuerrückstellungen für die deutschen Gesellschaften.

Das Eigenkapital des SÜSS MicroTec-Konzerns hat sich zum 31.Dezember 2022 um 13,3 Prozent auf 177,7 Mio.€ erhöht. Die Eigenkapitalquote sank im Jahresvergleich von 56,2 Prozent auf 50,3 Prozent. Der Grund für den Rückgang sind die um gestiegenen 44,1 Mio.€ vertraglichen Verbindlichkeiten.

Eigenkapital in Mio.€ und Eigenkapitalquote in Prozent

Die Holding – SÜSS MicroTec SE

Die Aufgabe der Holding ist die Steuerung und Führung des SÜSS MicroTec-Konzerns. Sie übernimmt unter anderem die Aufgaben der strategischen Ausrichtung. Dazu zählen beispielsweise die Ausweitung des Produktportfolios, Akquisitionen anderer Unternehmen und Technologien sowie Finanzfragen des gesamten Konzerns. Ebenso ist die Holding für Legal und Compliance, Corporate Marketing, Investor Relations, Versicherungsmanagement, Interne Revision und für IT-Dienstleistungen verantwortlich. Darüber hinaus übernimmt die Holding die Finanzierung von strategisch bedeutsamen Entwicklungsprojekten der operativen Tochtergesellschaften.

Die SÜSS MicroTec SE ist mit Ausnahme der Beteiligung in Höhe von 53,1 Prozent an der HUGLE Lithography Inc., San Jose (USA) alleinige Anteilseignerin an den im Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Ausleihungen der Holding erfolgten nur an Tochterunternehmen. Die Ertragslage der Holding als Einzelgesellschaft ist nicht direkt von der Entwicklung unserer Märkte abhängig. Die Holding refinanziert sich im Wesentlichen durch Umlage der Kosten für Managementdienstleistungen, IT-Systemkosten und Lizenzen, Versicherungen auf die operativen Gesellschaften, durch Vermietung der Gebäude an den Standorten Garching und Sternenfels an Tochtergesellschaften, durch Zinserträge aus den Ausleihungen an Tochterunternehmen sowie durch Gewinnabführungen aus bestehenden Ergebnisabführungsverträgen sowie durch Gewinnausschüttungen der Tochtergesellschaften.

Darstellung der finanziellen Kennzahlen der Holding (in Tsd. €)

SÜSS MicroTec SE (HGB)
Gesellschaft 2022 2021 Änderung in %
Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 12.198 39.591 −27.393
Eigenkapital 111.870 102.731 9.139 9%
Bilanzsumme 179.197 179.550 −353 0%
Eigenkapital-Quote in % 62% 57%
Anlagevermögen 86.744 84.828 1.916 2%
in % der Bilanzsumme 48% 47%
Umlaufvermögen 92.453 94.723 − 2.270 −2%
in % der Bilanzsumme 52% 53%

Das an die SUSS MicroTec KK, Yokohama (Japan) gewährte Darlehen von 775 Mio. JPY (Vorjahr: 775 Mio. JPY) wies zum 31. Dezember 2022 einen Buchwert von umgerechnet 1,1 Mio. € auf.

Das an die SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd., Hsinchu (Taiwan) gewährte Darlehen von nominal 85 Mio. TWD (Vorjahr: 85 Mio. TWD) wies zum 31. Dezember 2022 einen Buchwert von umgerechnet 2,5 Mio. € auf.

Das an die SUSS MicroTec Inc., Corona (USA) gewährte Darlehen von nominal 3 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 3 Mio. US-Dollar) wies zum 31. Dezember 2022 einen Buchwert von umgerechnet 2,6 Mio. € auf.

Der Jahresüberschuss stellt für die Holding den bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikator dar.

Wesentliche Veränderungen der Vermögens- und Finanzlage

Die immateriellen Vermögensgegenstände beliefen sich zum Stichtag auf 2,0 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €).

Die Anteile an verbundenen Unternehmen waren zum Bilanzstichtag mit 56,9 Mio. € (Vorjahr: 56,9 Mio. €) bilanziert. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen stiegen um rund 2,0 Mio. € an und wiesen einen Buchwert von 12,5 Mio. € auf. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus einem an die SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz) ausgereichten Darlehen, das zur Finanzierung langfristiger Investitionen, vor allem für Produktionsanlagen, benötigt wurde.

Die an die SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz) gewährten Darlehen von nominal 6,6 Mio. CHF (Vorjahr: 4,6 Mio. CHF) wiesen zum 31. Dezember 2022 einen Buchwert von umgerechnet 6,3 Mio. € auf.

Die kurzfristigen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sanken um 5,4 Mio.€ auf 39,6 Mio.€. In diesem Betrag sind Forderungen aus Ergebnisabführungen der SUSS MicroTec REMAN GmbH sowie der phasengleichen Gewinnvereinnahmung der SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG enthalten. Im Mai 2022 wurde die SUSS MicroTec Lithography GmbH mit der SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH&Co. KG rückwirkend zum 1. Januar 2022 verschmolzen und in die SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG umfirmiert.

Im Geschäftsjahr 2022 sank die Liquiditätsposition der SÜSS MicroTec SE um 7,9 Mio. € auf 39,0 Mio. €. Die wesentlichen Gründe für den Rückgang waren die im Dezember 2022 getätigte Investition in ein kurzfristiges Commerical Paper in Höhe von 9,9 Mio. € mit Fälligkeit zum 21. März 2023 sowie die erfolgte Dividendenauszahlung an die Aktionäre der SÜSS MicroTec SE für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 3,1 Mio. €.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sanken im Geschäftsjahr um 12,1 Mio.€ auf 52,3 Mio.€. Der Rückgang war im Wesentlichen stichtagsbedingt und resultierte aus dem Rückgang der Cash-Pool-Verbindlichkeit gegenüber der SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sanken im Verlauf des Jahres 2022 um 1,2 Mio. € auf insgesamt 7,8 Mio. €.

Die SÜSS MicroTec SE hat am 24. Oktober 2019 einen Konsortialkreditvertrag mit vier Banken (Deutsche Bank AG, Landesbank Baden-Württemberg, Commerzbank Aktiengesellschaft und Targo Bank (vormals Crédit Mutuel – BECM Banque Européenne du Crédit Mutuel SAS)) über insgesamt 56 Mio.€ abgeschlossen. Der Konsortialkreditvertrag weist eine Laufzeit von fünf Jahren auf und gewährt der SÜSS MicroTec SE einen Kreditrahmen in Höhe von 40 Mio.€ für

Barinanspruchnahmen sowie einen Avalrahmen von 16 Mio.€. Für einen Teilbetrag des Kreditrahmens in Höhe von 24 Mio.€ erfolgt die Darlehensausreichung von Barinanspruchnahmen in Einzeltranchen ab 0,5 Mio.€ mit Laufzeiten von einem, drei, sechs oder zwölf Monaten; die Gewährung erfolgt revolvierend. Der restliche Betrag in Höhe von 16 Mio.€ kann als Kontokorrentlinie in Anspruch genommen werden. Zum 31.Dezember 2022 erfolgte aus dem Barkreditrahmen wie zum Vorjahresstichtag keine Inanspruchnahme. Die SÜSS MicroTec SE hat ein vertragliches Optionsrecht zur Verlängerung des Konsortialkredits ausgeübt. Insgesamt wurde die Laufzeit des Vertrags um zwei Jahre verlängert. Demnach endet die Laufzeit des Vertrags im Oktober 2026. Im Dezember 2022 wurde ein im Konsortialkreditvertrag festgelegter zusätzlicher Verschuldungsfreibetrag in Höhe von 5 Mio.€ genutzt. In dieser Höhe wurde ein zusätzlicher Vertrag über einen Avalrahmen abgeschlossen. Der gesamte Avalrahmen kann auch von den anderen deutschen Gesellschaften in Anspruch genommen werden.

Die SÜSS MicroTec SE hat über die IKB Deutsche Industriebank AG ein KfW-Darlehen über 10 Mio. € aufgenommen, das eine Laufzeit von zehn Jahren aufweist und in zwei Tranchen von jeweils 5 Mio. € im April 2019 und August 2019 ausgezahlt wurde. Das Darlehen war tilgungsfrei bis zum 30. Juni 2021. Das Darlehen reduzierte sich im Geschäftsjahr 2022 um 1,2 Mio. € auf 7,8 Mio. €.

Aufgrund des positiven Jahresergebnisses erhöhte sich das Eigenkapital zum 31. Dezember 2022 im Vorjahresvergleich von 102,7 Mio. € auf 111,9 Mio. €.

Für das Geschäftsjahr 2021 wurde in der Berichtsperiode 2022 eine Dividende in Höhe von 3,1 Mio. € ausgeschüttet.

Wesentliche Ereignisse mit Einfluss auf die Ertragslage der Holding

Im handelsrechtlichen Jahresabschluss der SÜSS MicroTec SE ergab sich für das Geschäftsjahr 2022 ein Jahresüberschuss von 12,2 Mio. € (Vorjahr: Jahresüberschuss in Höhe 39,6 Mio. €).

Die Umsatzerlöse der Holding beliefen sich 2022 auf 12,0 Mio. € (Vorjahr: 11,2 Mio. €) und umfassten im Wesentlichen die den Tochtergesellschaften in Rechnung gestellten Umlagen für Managementleistungen, Marketing und Versicherungen. Darüber hinaus waren in den Umsatzerlösen auch Weiterbelastungen für das konzernweite SAP-System, Mieterlöse und Lizenzgebühren enthalten. Die Weiterbelastung von Kosten der SÜSS MicroTec SE an die Segmente ist der Segmentberichterstattung zu entnehmen. Die Weiterbelastungen der SÜSS MicroTec SE an die Tochtergesellschaften erfolgte bereits in den Vorjahren in vollem Umfang.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind überwiegend Fremdwährungsgewinne in Höhe von 1,8 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €) enthalten. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus US-Dollar-Positionen, insbesondere der Bewertung von Bankguthaben.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthielten – neben laufenden Aufwendungen für die Verwaltung – Fremdwährungsverluste in Höhe von 3,9Mio.€ (Vorjahr: 0,7 Mio.€). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus Fremdwährungsgeschäften, insbesondere aus US-Dollar-Geschäften, die von der Entwicklung des Wechselkurses beeinflusst waren.

Im Mai 2022 wurde die SUSS MicroTec Lithography GmbH mit der SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH&Co. KG rückwirkend zum 1. Januar 2022 verschmolzen und in die SÜSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG umfirmiert. Dadurch wurde im Geschäftsjahr 2022 für die SUSS Micro-Tec Lithography GmbH kein Ertrag aus der Gewinnabführung bei der Holding erfasst. Im Geschäftsjahr 2021 war auf Basis des seit dem 1. Januar 2011 gültigen Ergebnisabführungsvertrages noch ein Ertrag aus der Gewinnabführung von 8,8 Mio. € angefallen. Stattdessen wurden im Geschäftsjahr 2022 aus der phasengleichen Ergebnisvereinnahmung der SÜSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG (ehemalige SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH&Co. KG) Beteiligungserträge in Höhe von 15,6 Mio. € (Vorjahr: 10,3 Mio. €) erfasst. Weiterhin wurde auf Basis des im Geschäftsjahr 2008 geschlossenen Ergebnisabführungsvertrages mit der SUSS MicroTec REMAN GmbH, Oberschleißheim bei der Holding ein Ertrag aus der Gewinnabführung in Höhe von 1,1 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) erfasst. Zudem beinhaltete die Position eine Dividendenausschüttung der SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd. Taiwan in Höhe von 2,0 Mio. € und eine Dividendenausschüttung der SUSS MicroTec Korea Co. Ltd., Korea in Höhe von 1,2 Mio. €.

Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens umfassten die Zinserträge für die langfristigen Darlehen, die an die Tochtergesellschaften SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz), SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd., Hsinchu (Taiwan), SUSS MicroTec Inc., Corona (USA) und SUSS MicroTec KK, Yokohama (Japan) gewährt wurden.

Die Zinsaufwendungen blieben insgesamt mit 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €.) auf dem Niveau des Vorjahres.

In der SÜSS MicroTec SE waren im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 37 (Vorjahr: 34) Mitarbeitende tätig.

Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der SÜSS MicroTec SE hängt vor allem von der Entwicklung der Finanz- und Ertragslage wesentlicher Tochtergesellschaften ab. Die Finanz- und Ertragslage der Tochtergesellschaften ist ausschlaggebend für die Höhe des zinstragenden Nettofinanzierungssaldos der Holding und für die Ausschüttung und Abführung von Ergebnissen an die Muttergesellschaft. Zudem ist das Ergebnis beeinflusst von Fremdwährungseffekten, die sich im Wesentlichen aus der Veränderung der Wechselkurse von US\$, CHF und JPY ergeben.

Die Entwicklung der Nettoliquidität des Konzerns wird sich auch 2023 im Wesentlichen in der SÜSS MicroTec SE als Finanzierungsholding widerspiegeln, da die Tochtergesellschaften in der Regel nur geringe Cash-Bestände vorhalten. In Anlehnung an die Entwicklung des Konzernergebnisses im Geschäftsjahr 2022 planen wir, den Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2023 weiter zu steigern. Wir rechnen dabei insbesondere mit höheren Ergebnisabführungen und Dividendenausschüttungen durch die Tochtergesellschaften.

Übernahmerechtliche Angaben gemäß § 289a HGB und § 315a HGB

(1) Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Zum 31. Dezember 2022 belief sich das gezeichnete Kapital des Unternehmens auf 19.115.538,00 € (Vorjahr: 19.115.538,00 €). Das Grundkapital ist in 19.115.538 (Vorjahr: 19.115.538) auf Namen lautende, nennwertlose Stückaktien unterteilt, auf die ein anteiliger Betrag von 1,00 € je Aktie entfällt. Die Aktien sind voll eingezahlt. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft. Im Verhältnis zur Gesellschaft gilt als Aktionär nur, wer als solcher im Aktienregister eingetragen ist. Die Aktionäre haben der Gesellschaft die zur Führung des Aktienregisters erforderlichen Daten zu übermitteln.

(2) Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, bestehen nach der Satzung nicht. Wir haben auch keine Kenntnis von dem Bestehen derartiger Vereinbarungen zwischen Aktionären.

(3) Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Am 13. / 14. Februar 2020 sowie 19. Februar 2020 erhielten wir Meldungen von Luxunion S.A. (Leudelange / Luxemburg), Luxempart S.A. (Leudelange / Luxemburg), Teslin Capital Management BV (Maasbergen / Niederlande) und Gerlin NV (Maasbergen / Niederlande), die gemeinsam einen Acting-in-Concert-Vertrag geschlossen haben und demzufolge Stimmrechte in Höhe von 13,32 Prozent gemeinschaftlich ausübten. Am 26. März 2020 haben uns Luxunion S.A. (Luxemburg / Luxemburg), Teslin Capital Management BV (Maasbergen / Niederlande) und Gerlin NV (Maasbergen / Niederlande) mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil am 24. März 2020 die Schwelle von 15 Prozent überschritten hat und zu diesem Tag 15,01 Prozent beträgt. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 betrug der gemeinsame Anteil weiterhin 15,01 Prozent am Grundkapital.

Kempen Oranje Participarties N.V. und Kempen Capital Management N.V teilten uns im Oktober 2022 mit, dass ihr gemeinsamer Stimmrechtsanteil an der SÜSS MicroTec SE am 25.Oktober 2022 die 10-Prozent-Schwelle überschritten hatte und seither 10,01 Prozent beträgt. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 betrug der gemeinsame Anteil weiterhin 10,01 Prozent am Grundkapital.

Auf der Internetseite www.suss.com im Bereich Investor Relations sind die aktuellen Stimmrechtsmitteilungen gemäß Wertpapierhandelsgesetz veröffentlicht.

(4) Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht.

(5) Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Soweit die SÜSS MicroTec SE im Rahmen eines Mitarbeiteraktienprogramms Aktien an Mitarbeitende ausgibt, werden die Aktien den Mitarbeitenden unmittelbar übertragen. Die begünstigten Mitarbeitende können die ihnen aus den Mitarbeiteraktien zustehenden Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen der Satzung ausüben. Derzeit gibt es kein Aktienprogramm für Mitarbeitende.

(6) Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und die Änderung der Satzung

Die Bestellung und die Abberufung von Mitgliedern des Vorstands sind in Artikel 39, 46 SE-VO, § 16 SE-Ausführungsgesetz, den §§ 84 und 85 AktG sowie § 8 der Satzung des Unternehmens geregelt. Danach werden Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat für höchstens sechs Jahre bestellt. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens sechs Jahre, ist zulässig. Über die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern beschließt der Aufsichtsrat mit der einfachen Mehrheit der Stimmen. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Personen, wobei die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt wird. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden bzw. Sprecher des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden bzw. Sprecher ernennen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, wird das Mitglied in dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten gerichtlich bestellt. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt.

Über Änderungen der Satzung beschließt die Hauptversammlung. Solche Beschlüsse bedürfen nach § 27 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen und einer einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals, soweit nicht das Gesetz zwingend eine größere Mehrheit vorschreibt. Die Befugnis zu Änderungen, die nur die Fassung betreffen, ist gemäß § 18 Abs. 3 der Satzung dem Aufsichtsrat übertragen.

(7) Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen

Der Vorstand ist ermächtigt, in der Zeit bis zum 5. Juni 2023 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach um bis zu insgesamt 2.500.000,00 € durch Ausgabe von bis zu 2.500.000 neuen, auf den Namen lautende Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen (Genehmigtes Kapital 2018) zu erhöhen. Den Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand wird jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, um Spitzenbeträge auszugleichen;

> wenn im Fall einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen die Gewährung der Aktien zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung bestehender Beteiligungen) oder zum Zwecke des Erwerbs von Forderungen gegen die Gesellschaft erfolgt;

> wenn eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen 10 Prozent des Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet (§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG); beim Gebrauchmachen von dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ist der Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund anderer Ermächtigungen nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG zu berücksichtigen.

Auf die Summe der nach dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Barund / oder Sacheinlagen ausgegebenen Aktien darf rechnerisch ein Anteil am Grundkapital von insgesamt nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung entfallen. Auf diese Grenze werden Aktien angerechnet, die

  • a) während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder entsprechender Anwendung des §186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden und
  • b) die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. Wandlungs- oder Optionspflichten ausgegeben werden bzw. werden können oder müssen, sofern die Schuldverschreibungen

nach dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung festzulegen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, nach jeder Ausübung des genehmigten Kapitals oder Ablauf der Frist für die Ausnutzung des genehmigten Kapitals die Fassung der Satzung entsprechend anzupassen. Die Gesellschaft ist ferner ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von eigenen Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von bis zu 10 Prozent beschränkt. Auf die hiernach erworbenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die sich bereits im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, durch die Gesellschaft oder für ihre Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Die Ermächtigung gilt bis zum 5. Juni 2023. Sie kann auch durch Konzernunternehmen oder durch Dritte ausgeübt werden, die für Rechnung der Gesellschaft oder eines Konzernunternehmens handeln. Der Erwerb erfolgt über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten, öffentlichen Kaufangebots.

(8) Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen

Mit dem Konsortium bestehend aus Deutsche Bank AG, Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Commerzbank AG und Banque Européenne Crédit Mutuel (heute Teil der Targobank AG) besteht ein Konsortialkredit in Höhe von 61 Mio.€. Dieser enthält ein außerordentliches Kündigungsrecht, falls eine maßgebliche Änderung der Gesellschaftsverhältnisse eintritt und zwischen den Parteien keine rechtzeitige Einigung über die Fortsetzung des Kreditverhältnisses erzielt wurde. Im Geschäftsjahr 2021 fand zuletzt eine Verlängerung dieses Vertrages bis 23. Oktober 2026 statt.

Sonstige wesentliche Vereinbarungen der SÜSS Micro-Tec SE, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, bestehen nicht.

(9) Entschädigungsvereinbarung der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind

Es bestehen keine besonderen Regelungen bezüglich der mit den Anteilen verbundenen Stimmrechte und hieraus resultierenden Kontrollmöglichkeiten, weder durch Einrichtung besonderer Aktiengattungen noch durch Stimmrechts- oder Übertragungsbeschränkungen. Über die gesetzlichen Regelungen hinausgehende Vorschriften über die Bestellung oder Abberufung von Mitgliedern des Vorstands sind nicht vorhanden.

Konzernerklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f und § 315d HGB

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE haben am 7. März 2023 eine gemeinsame Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB abgegeben und diese auf der Internetseite der Gesellschaft unter https://www.suss.com/de/investorrelations/corporate-governance allgemein zugänglich gemacht. Die Konzernerklärung zur Unternehmensführung enthält seit dem Geschäftsjahr 2020 auch den Bericht zur Corporate Governance des Unternehmens.

Nichtfinanzielle Konzernerklärung gemäß § 315b HGB

Einleitung/Vorwort

Mit der jährlichen nichtfinanziellen Konzernerklärung gemäß § 315b legt die SÜSS MicroTec SE eine Bilanz des nachhaltigen Handelns im vergangenen Geschäftsjahr vor. Der Bericht orientiert sich an den gemäß § 289c HGB vorgeschriebenen Aspekten Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Neben der gesetzlichen Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sind diese Faktoren in der Kommunikation mit unseren Stakeholdern von großer Bedeutung und ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmensziele. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und wollen als Unternehmen aktiv dazu beitragen, die Gesellschaft und die Umwelt für jetzige und nachfolgende Generationen weiter zu entwickeln und zu erhalten.

SÜSS MicroTec unterstützt die international anerkannten Menschenrechte und deren Einhaltung. Wir respektieren die persönliche Würde, die Privatsphäre und die Persönlichkeitsrechte jeder Person. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeitenden an ihrem Arbeitsplatz hat für uns Priorität. Wir schaffen ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld für unsere gesamte Belegschaft, um diese vor physischen und psychischen Beeinträchtigungen zu bewahren. Unsere Beziehungen zur Kundschaft und zu Geschäftspartner:innen basieren auf Integrität, Qualität, Zuverlässigkeit und auf wettbewerbsfähigen Preisen. Entscheidungs- und Auswahlprozesse dürfen daher nur auf sachliche Erwägungen gestützt werden. Der Name SÜSS MicroTec steht für Innovationskraft, technologische Führerschaft, Transparenz, Fairness und Kundenorientierung. Es entspricht daher unserer Geschäftspolitik, einen fairen Wettbewerb zu fördern. Wir schützen unser Unternehmenseigentum und Firmen-Know-How, indem wir stets verantwortungsvoll und mit der gebotenen Vertraulichkeit mit Geschäftsinformationen umgehen und gleichzeitig die persönlichen Daten unserer Mitarbeitenden, Kundschaft und Geschäftspartner:innen schützen. Eine detaillierte Beschreibung unseres Geschäftsmodells und der strategischen Ausrichtung findet sich im Lagebericht unter der Rubrik Geschäftstätigkeit, Unternehmenssteuerung und strategische Ausrichtung.

Die Aktivitäten des Geschäftsjahres 2022 waren teilweise weiterhin von der COVID-19-Pandemie und den daraus resultierenden nationalen und regionalen Beschränkungen betroffen. Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit von Zukaufteilen und Komponenten haben sich auch unsere Lieferzeiten deutlich verlängert. Außerdem war es unseren Mitarbeitenden nicht möglich, uneingeschränkt Kund:innen in Asien zu besuchen, um Anlagen zu installieren oder zu warten. Es ist dem Unternehmen dennoch gelungen, im Geschäftsjahr einen im Vorjahresvergleich um 13,6 Prozent gesteigerten Umsatz von 299,1 Mio. € zu erwirtschaften. Zu diesem ökonomischen Erfolg haben eine ununterbrochen laufende Produktion und alle Mitarbeitende beigetragen.

Unsere Stakeholder

Nachhaltigkeit entwickelt sich zu einem integralen Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Neben unseren eigenen Zielsetzungen berücksichtigen wir auch die Erwartungen externer Stakeholder. Als börsennotiertes Unternehmen sind unsere Aktionär:innen eine wichtige Stakeholder-Gruppe. Als Anteilseigner:innen des Unternehmens haben sie umfassende Informationsbedürfnisse, um ihre Anlageentscheidungen treffen zu können. Von existenzieller Bedeutung sind unsere Lieferanten und Kund:innen. Eine enge Zusammenarbeit und ein regelmäßiger Dialog sind grundlegende Voraussetzungen für individuelle und auf die jeweiligen Bedürfnisse ausgerichtete Lösungen. Darauf basieren unser Geschäftserfolg und

die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Um in unserer wettbewerbsintensiven und innovativen Branche nachhaltig erfolgreich zu sein, brauchen wir motivierte und engagierte Mitarbeitende. Wir sind stetig auf der Suche nach neuen Talenten, um diese für unser Unternehmen zu gewinnen. Im kapitalintensiven Umfeld der Halbleiterindustrie werden grundlegende Prozesse und Neuentwicklungen häufig in Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten oder Kooperationspartnern entwickelt. Diese bilden ebenfalls eine wichtige Stakeholder-Gruppe. SÜSS MicroTec pflegt deshalb enge Beziehungen zu verschiedenen Forschungseinrichtungen, zu Universitäten und zu anderen Unternehmen der Branche. Ebenso zählen wir das lokale Umfeld an unseren wesentlichen Standorten zu unseren Stakeholdern. Alle Stakeholder haben unterschiedliche Informationsbedürfnisse und Erwartungen an SÜSS MicroTec. Deswegen halten wir auf verschiedenen Wegen Kontakt zu unseren wichtigsten Stakeholder-Gruppen.

Über diesen Bericht

Die Ausführungen und Beschreibungen der einzelnen Aspekte in diesem Bericht sind angelehnt an die Reporting Standards der Global Reporting Initiative (GRI). Die Inhalte beziehen sich auf den Berichtszeitraum 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022. Eine Tabelle am Ende dieser Erklärung gibt Aufschluss über die Zuordnung der Inhalte zu den Anforderungen des GRI-Rahmenwerks.

Die in diesem Bericht gemachten nichtfinanziellen Angaben und Kennzahlen zu unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten wurden vom Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE geprüft.

Nachhaltige Unternehmensführung und Nachhaltigkeitsstrategie

Als globales Unternehmen stellen wir uns den Herausforderungen dieses Zeitalters. Wir möchten einen Beitrag für die nachfolgenden Generationen leisten. In unsere unternehmerischen Entscheidungen beziehen wir deshalb ökonomische und ökologische Faktoren mit ein. Nachhaltiges Denken und Handeln umfasst für uns den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen, den respektvollen Umgang miteinander, Chancengleichheit aller Mitarbeitenden sowie gesetzeskonformes Verhalten. Wir sind der festen Überzeugung, dass ein konsequenter Weg in Richtung Nachhaltigkeit dem Unternehmen hilft, neue Wachstumspotenziale zu erschließen.

Das Nachhaltigkeitsmanagement liegt organisatorisch in der Verantwortung der Leitung der Abteilung Qualitätsmanagement, die in ihrer Funktion als ESG Managerin (Environment, Social, Governance) direkt an den Vorstand berichtet. Die ESG Managerin legt die Nachhaltigkeitsziele gemeinsam mit dem Vorstand, den operativen Abteilungen und den Funktionsbereichen des Unternehmens fest. Das Kernteam im Bereich Nachhaltigkeit besteht aus Vertreter:innen der Bereiche Personal, Recht, Facility Management, Qualitätsmanagement, Einkauf, Vertrieb, Operations und Investor Relations. Gemeinsam mit diesem Team überwacht die ESG-Managerin die Umsetzung der auf Basis der definierten Fokusfelder abgeleiteten Maßnahmen und die Zielerreichung. Ebenso initiiert das Kernteam neue Maßnahmen und Initiativen. Die Gesamtverantwortung für das Thema Nachhaltigkeit liegt beim Gesamtvorstand. Aufgrund der hohen Relevanz des Themas hat der Aufsichtsrat zum 1. Januar 2022 einen Nachhaltigkeitsausschuss gebildet, der per Satzungsänderung in der Hauptversammlung 2022 durch die Aktionär:innen genehmigt wurde.

Wesentlichkeitsanalyse

Gemäß § 289c Abs. 3 HGB ist SÜSS MicroTec verpflichtet, zu den gesetzlich geforderten Aspekten Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung wesentliche Themen zu identifizieren, die notwendig sind, um den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens zu verstehen und die es ermöglichen nachzuvollziehen, wie sich die Geschäftstätigkeit des Unternehmens auf nichtfinanzielle Aspekte auswirkt. Um diese bedeutenden Themen für SÜSS MicroTec zu identifizieren, führt SÜSS MicroTec regelmäßig eine Wesentlichkeitsanalyse durch. Auf dieser Basis werden übergeordnete Fokusfelder definiert, denen unsere einzelnen wesentlichen Themen zugeordnet wurden. Diese Fokusfelder unterliegen der regelmäßigen Überprüfung durch Vorstand und Aufsichtsrat. Im Jahr 2022 haben Vorstand, Aufsichtsrat und ESG-Team in einem Workshop die bisherigen Fokusfelder analysiert und eine Aktualisierung der Fokusfelder für das Jahr 2022 vorgenommen. Im Rahmen dieser Analyse stellte sich heraus, dass die Themen "Markt&Kunde" sowie "Innovation / Forschung&Entwicklung" im Geschäftsjahr 2022 weiterhin eine große Bedeutung für das Unternehmen hatten, jedoch keine eigenen Fokusfelder der Nachhaltigkeitsstrategie darstellen. Die Fokusfelder 2022 waren somit:

  • 1.) Umwelt&Klima
  • 2.) Kreislaufwirtschaft
  • 3.) Mitarbeitende&Kultur
  • 4.) Verantwortungsvolle Lieferkette
  • 5.) Compliance&Soziales.

In der vorliegenden nichtfinanziellen Erklärung werden die Fokusfelder "Umwelt&Klima" und "Kreislaufwirtschaft" gemeinsam betrachtet, da sie in einem engen Zusammenhang miteinander stehen. Gleiches gilt für die Fokusfelder "Verantwortungsvolle Lieferkette" und "Compliance & Soziales". Auch hier gibt es Überschneidungen in den Zielen und Maßnahmen, so dass eine gemeinsame Betrachtung sinnvoll erscheint.

Die gesetzlich geforderten Aspekte Umwelt-, Arbeitnehmerund Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung werden wie folgt in den Fokusfeldern berücksichtigt:

Gesetzliche geforderter
Aspekt
Fokusfeld
SÜSS MicroTec
Umweltbelange Umwelt&Klima
Arbeitnehmerbelange Mitarbeitende&Kultur
Achtung der Menschenrechte Compliance&Soziales,
verantwortungsvolle Liefer
kette, Mitarbeitende&Kultur
Bekämpfung von
Korruption und Bestechung
Compliance&Soziales,
verantwortungsvolle Liefer
kette, Mitarbeitende&Kultur
Sozialbelange Compliance&Soziales

Wesentliche Nichtfinanzielle Risiken

Im Nachgang zur Wesentlichkeitsanalyse wurden – im Sinne der §§ 289c Abs. 2 und 3, 315c HGB – weder bezüglich der eigenen Geschäftstätigkeit noch bezüglich der Geschäftsbeziehungen von SÜSS MicroTec, wesentliche nichtfinanzielle Risiken identifiziert, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die nichtfinanziellen Belange haben oder haben werden.

Fokusfelder Umwelt&Klima und Kreislaufwirtschaft

SÜSS MicroTec ist ein Technologieunternehmen mit starkem Fokus auf die Halbleiterindustrie. In diesem innovativen und zukunftsorientierten Marktsegment ist ein ressourceneffizientes Arbeiten unabdingbar. Unsere Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz erfolgen in zwei Dimensionen. Zum einen geht es um eine Verbesserung der Energieeffizienz unserer Produkte und damit letztendlich einer Verbesserung des CO2 -Fußabdrucks unserer Kunden. Mit Unterstützung unserer Maschinen können Halbleiterunternehmen immer leistungsfähigere und energieeffizientere Produkte herstellen, wodurch sich letztendlich die Effizienz vieler elektronischer Endgeräte –wie beispielsweise Mobiltelefone – erhöhen lässt. Wir sind deshalb bestrebt, unsere Maschinen im Hinblick auf Energieeffizienz, Durchsatz und Medienverbräuche durch Innovationen und kontinuierliche Verbesserungen immer effizienter und leistungsfähiger zu machen. Unsere Verantwortung erstreckt sich von der Entwicklung, dem Komponenteneinkauf über die Fertigung unserer Maschinen bis hin zum Rückkauf, der Aufbereitung und dem Verkauf gebrauchter Anlagen im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Zum anderen sind wir bemüht, die Energieeffizienz in unserer eigenen Produktion und Verwaltung ständig zu verbessern und ressourcenschonend zu arbeiten. Als Rahmenwerk für unser Umweltmanagementsystem dient die Zertifizierung nach ISO 14001:2015. Bei SÜSS MicroTec arbeiten wir kontinuierlich an der Umsetzung und Weiterentwicklung unseres Umweltmanagements. Die Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9001:2015 und ISO 14001:2015 wurde durch den TÜV Süd im Februar 2023 bestätigt. Die Zertifizierungen beziehen sich auf unsere beiden deutschen Standorte in Garching und Sternenfels.

Ziele

Das Umweltziel wurde im Jahr 2022 aktualisiert und zielt auf eine nachhaltige die Reduzierung des globalen CO2 - Ausstoßes (Scope 1 und Scope 2) bis zum Jahr 2030 auf Null. Die Berechnung der globalen CO2 -Bilanz nach dem GHG-Protokoll wird seit dem Jahr 2021 von der DEKRA Assurance Services GmbH verifiziert. Die CO2 -Bilanz des Jahres 2022 hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert, da die Stromversorgung an den deutschen Standorten –wie geplant – auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt wurde und damit die Scope-2-Emissionen in Deutschland auf Null gesenkt werden konnten.

Treibhausgasemissionen Weltweit (GRI 305-1)
Verursachung und Hauptquellen
(in t CO
Äq.), weltweit
2
2022 2021
Scope 1 – direkte Emissionen 1.450 1.668
Scope 2 – indirekte Emissionen
(market-based method)
1.237 2.991
Scope 3 – indirekte Emissionen 157.263 132.763
Gesamt 159.950 137.342

Treibhausgasemissionen Deutschland (GRI 305-1)

Verursachung und Hauptquellen (in t CO
Äq.), nur Deutschland
2
2022 2021 Ziel
Scope 1 – direkte Emissionen 1.157 1.286 Klimaneutralität:
Senkung der Scope-1- und
Scope-2-Emissionen auf
"Null" bis zum Jahr 2030
Scope 2 – indirekte Emissionen (market-based method) 0 1.223
Gesamt 1.157 2.509

Global betrachtet haben sich unsere absoluten Treibhausgasemissionen erhöht, da die Scope-3-Emissionen gegenüber Vorjahr zugenommen haben. Die Scope-1- und Scope-2-Emissionen dagegen konnten deutlich gesenkt werden.

Maßnahmen

Im Rahmen unserer Bestrebungen zur Verbesserung unseres eigenen nachhaltigen Wirtschaftens in Produktion und Verwaltung werden laufend gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäude und der Gebäudetechnik an den Standorten Garching und Sternenfels durchgeführt.

Im Jahr 2022 wurden diese Maßnahmen gemeinsam mit den Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz weiter fortgesetzt. An beiden deutschen Standorten werden die Leuchtmittel sukzessive durch energieeffiziente LED-Leuchtmittel ersetzt. Insbesondere im Bereich der Produktion wird der Einsatz von nutzungsabhängigen intelligenten LED-Beleuchtungssteuerungen geprüft und – wenn sinnvoll – umgesetzt.

Außerdem wurden beispielsweise in Sternenfels im Reinraum 1 die Lüftermotoren ausgetauscht und durch energieeffizientere Modelle ersetzt, was eine Energieersparnis von bis zu 15 Prozent bewirken kann. Hier wurde zudem die Gebäudeleittechnik erweitert, so dass nun alle Regeltechnikanlagen effizient und nur bei Bedarf direkt angesteuert werden können. Um Energie und Kosten bei der Klimatisierung zu sparen, wurden Verschattungsmöglichkeiten installiert. Für die Gebäude und insbesondere für die Reinräume und Produktionsbereiche an den Produktionsstandorten werden regelmäßig Investitionen, beispielsweise in moderne Elektro- und Klimaanlagen, getätigt, um die Energie- und Kosteneffizienz zu steigern.

Der Stromverbrauch – seit 2022 an den deutschen Produktionsstandorten ausschließlich in Form von Ökostrom – ist gegenüber Vorjahr unterproportional zur Umsatzsteigerung und der damit verbundenen intensiven Nutzung der Reinräume im Jahr 2022 gestiegen. Dagegen konnten der Gasund der Heizölverbrauch teilweise deutlich reduziert werden. Hier zeigen unsere Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbilanz bereits Wirkung. Der Dieselverbrauch hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Wir verfolgen das Ziel, die Verbräuche der einzelnen Energieträger bei steigendem Umsatz stabil zu halten beziehungsweise jährlich um einProzent zu senken. Beim Heizöl- und Gasverbrauch ist dies im Jahr 2022 in Deutschland im Hinblick auf den absoluten Verbrauch gelungen. In Deutschland hat sich der Verbrauch von Strom und Diesel gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Energieverbrauch nach Energiequellen, Deutschland (GRI 302-1)

Verbrauchsdaten in MWh, Deutschland 2022 2021 Ziel
Stromverbrauch 4.642 4.351
Gasverbrauch 1.691 1.809 Wir verfolgen das Ziel,
die Verbräuche
Heizölverbrauch 1.938 2.461 der einzelnen Energieträger bei
Dieselverbrauch 967 803 steigendem Umsatz stabil zu halten
bzw. jährlich um ein
Prozent zu senken

Global betrachtet konnten der Gas- und Heizölverbrauch deutlich gesenkt werden. Der Strom- und Dieselverbrauch hingegen hat sich gegenüber Vorjahr erhöht.

Energieverbrauch nach Energiequellen, weltweit (GRI 302-1)
Verbrauchsdaten in MWh,
weltweit 2022 2021
Stromverbrauch 9.838 9.220
Gasverbrauch 1.783 1.869
Heizölverbrauch 2.438 3.461
Dieselverbrauch 1.130 991

Energieverbrauch nach Energiequellen in MWh pro Mio. € Umsatz, weltweit (GRI 302-1)

Verbrauchsdaten in MWh/Mio. €
Umsatz, weltweit
2022 2021
Stromverbrauch 32,9 35,0
Gasverbrauch 6,0 7,1
Heizölverbrauch 8,2 13,1
Dieselverbrauch 3,8 3,8

Im Verhältnis zum deutlich gestiegenen Umsatz haben sich die Strom-, Gas- und Heizölverbräuche (Deutschland und weltweit) gegenüber dem Vorjahr verbessert. Der Dieselverbrauch hat sich global auf dem Wert von 3,8 MWh / Mio. € Umsatz stabilisiert. In Deutschland hat sich die Verbrauchskennzahl leicht auf 3,2 MWh / Mio. € erhöht.

Um unseren Mitarbeitenden den Umstieg auf Elektrofahrzeuge attraktiver zu machen, haben wir im Jahr 2022 ergänzend zu den zwei bestehenden E-Ladesäulen in Sternenfels vier Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten am Standort Garching aufgestellt. Zudem wurden im Jahr 2022 drei Plug-in-Hybrid- sowie drei Elektrofahrzeuge angeschafft, die deutlich weniger CO2 ausstoßen als herkömmliche Verbrennermodelle. Der CO2 -Ausstoß für neue Firmenfahrzeuge darf seit Herbst 2022 nur noch maximal 150 g / CO2 je km und Fahrzeug betragen.

Neuinvestitionen in die Gebäudetechnik werden in den kommenden Jahren anhand von Laufzeit, Alter und Verbrauch sowie Amortisationszeit auf die Ökonomie und Ökologie überprüft. Im Jahr 2023 soll ein erneutes Energieaudit stattfinden, um einen Vergleich der Situation mit dem zuletzt 2019 durchgeführten Audit zu ziehen und zu bewerten, welche Maßnahmen tatsächlich zu einer nachhaltigen Verbesserung der Energieeffizienz geführt haben. Die Energieaudits werden an allen vier Produktionsstandorten weltweit gemacht.

Bereits im Jahr 2021 wurden verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz unserer Maschinen und damit letztendlich der Energie- und Ressourceneffizienz beim Kunden begonnen oder fortgeführt: So arbeiten wir beispielsweise bei der Weiterentwicklung unserer Belackungsanlagen stetig daran, die angewandten Verfahren hinsichtlich der Menge an verbrauchtem Lack bei unseren Kunden im Produktionsprozess zu optimieren.

Energieverbrauch nach Energiequellen in MWh pro Mio. € Umsatz, Verbräuche nur Deutschland (GRI 302-1) Verbrauchsdaten in MWh/Mio. €

Umsatz, Deutschland 2022 2021 Ziel
Stromverbrauch 15,5 16,5
Gasverbrauch 5,7 6,9 Wir verfolgen das Ziel,
die Verbräuche
Heizölverbrauch 6,5 9,3 der einzelnen Energieträger bei
steigendem Umsatz stabil zu halten
Dieselverbrauch 3,2 3,0 bzw. jährlich um ein
Prozent zu senken

Ein weiterer Baustein zur Nachhaltigkeit ist die bewusste Förderung der Kreislaufwirtschaft. Mit SUSS MicroTec ReMan (ReMan steht für Remanufacturing, also Wiederaufbereitung) haben wir bereits im Jahr 2006 eine Tochtergesellschaft gegründet, die gebrauchte SÜSS MicroTec-Anlagen von Kunden systematisch ankauft, sachgerecht generalüberholt und anschließend als gebrauchte Anlage weiterverkauft. Damit entlasten wir das Beschaffungsbudget unserer Kunden, verlängern die Lebensdauer gebrauchter Anlagen und sparen wertvolle Ressourcen ein. Im vergangenen Jahr ist es SUSS MicroTec ReMan gelungen, 22 Maschinen zurückzunehmen. Diese wurden entweder bereits nach einer Generalüberholung erneut verkauft oder sollen nach der Wiederaufbereitung verkauft werden. In seltenen Fällen wird eine zurückgenommene Anlage auch komplett demontiert und fachgerecht entsorgt. Im Geschäftsjahr 2022 hat das Unternehmen mit diesem Geschäft einen Umsatz von 4,5 Mio. € erzielt (Vorjahr: 3,3 Mio. €). Das Umsatzvolumen ist schwer planbar und hängt jedes Jahr maßgeblich davon ab, wie viele gebrauchte Maschinen mit dem Potenzial einer Generalüberholung zurückgekauft werden können.

Fokusfeld Mitarbeitende und Kultur

Unsere Mitarbeitenden sind ein entscheidender Teil unseres unternehmerischen Erfolgs und machen einen erheblichen Teil unseres Unternehmenswerts aus. Unsere technologische Leistungsfähigkeit verdanken wir nicht zuletzt dem Engagement und den Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden. Für uns als Unternehmen hat es daher große Bedeutung, dass unsere Mitarbeitenden gut ausgebildet, engagiert und motiviert sind. Mit einer aktiven Personalarbeit und -entwicklung auf allen Hierarchie-Stufen wollen wir die besten Mitarbeitenden für unser Unternehmen gewinnen und an uns binden.

Durch unsere internationale Präsenz sind viele Mitarbeitende mit unterschiedlichen Nationalitäten und aus unterschiedlichen Kulturkreisen bei uns beschäftigt und arbeiten sehr erfolgreich zusammen. Ziel des Diversitätskonzepts ist es, die Vielfalt für den unternehmerischen Erfolg von SÜSS MicroTec bewusst zu nutzen; denn Vielfalt hinsichtlich unterschiedlicher Perspektiven, Qualifikationen und Erfahrungen ist eine Voraussetzung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Diversität fördert zudem das Verständnis im Unternehmen für die vielfältigen Erwartungen internationaler Kunden. Das Diversitätskonzept des Unternehmens ist in der Erklärung zur Unternehmensführung niedergeschrieben und veröffentlicht.

Mitarbeitende nach Bereichen und Regionen (in Prozent der Gesamtbelegschaft):

Um der gesteigerten Nachfrage nach unseren Produkten gerecht zu werden, haben wir über die letzten Jahre die Anzahl unserer Mitarbeitenden stetig gesteigert. Die Anzahl der Mitarbeitenden erhöhte sich von 1.178 Mitarbeitenden (FTE) im Jahr 2021 um rund 6,3 Prozent auf 1.252 im Jahr 2022. Innerhalb Deutschlands stieg die Personenanzahl (FTE, ohne Studierende, Auszubildende und Aushilfen) von 666 im Jahr 2021 auf 678. Das Durchschnittsalter in Deutschland lag auch im Jahr 2022 bei 42 Jahren (Vorjahr: 42 Jahre). Damit haben wir eine gesunde Mischung aus erfahrenen Mitarbeitenden und jungen Talenten, die mit neuen Ideen und hoher Motivation ihre Karriere bei SÜSS MicroTec starten. Denn um unsere Innovationsfähigkeit in der schnelllebigen Halbleiterindustrie beibehalten zu können, sind wir auf ambitionierte Nachwuchstalente und auf motivierte und erfahrene Kolleg:innen angewiesen. Eine gesunde Mischung aus verschiedenen Altersklassen, unterschiedlicher regionaler Herkunft und vielfältigem sozialen Hintergrund verbreitert die Sichtweisen, öffnet neue Wege und schafft so Raum für kontinuierliche Erneuerung und Verbesserung. Zum 31. Dezember 2022 arbeiteten weltweit 1.252 Mitarbeitende für SÜSS MicroTec. Innerhalb Deutschlands sind 39 Nationen (Vorjahr: 37) vertreten und der Frauenanteil lag im vergangenen Jahr bei rund 21 Prozent (Vorjahr: 22 Prozent). Bezogen auf die Gesamtbelegschaft weltweit, lag der Frauenanteil bei 22 Prozent. Der Frauenanteil in den Führungspositionen liegt sogar über dem Frauenanteil im Gesamtunternehmen. Durchschnittlich bleiben die Mitarbeitenden in Deutschland rund acht Jahre bei uns im Unternehmen. Dieser Wert hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.

Mitarbeitende (GRI 405-1)
Mitarbeiter:innenanteile
jeweils zum 31.12.,
nur Deutschland
2022 2021
Anteil Frauen im Vorstand 0% 0%
Anteil Frauen im Aufsichtsrat
1
50% 20%
Frauenanteil Führungskräfte
1. Führungsebene
2. Führungsebene
36%2
25%2
37%2
20%2
Anteil Frauen
Anteil Männer
21%
79%
22%
78%
Anzahl Auszubildende 39 36
Gesamtbelegschaft
(FTE, weltweit)
1.252 1.178

Unsere Mitarbeitenden sind ein zentraler Erfolgsfaktor zur Erreichung der Unternehmensziele. Die Zufriedenheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden haben für uns einen sehr hohen Stellenwert. Vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland und bei der industrieübergreifend hohen Nachfrage nach qualifiziertem Personal wird die Aufgabe, fähige Mitarbeitende zu finden, auszubilden und langfristig an das Unternehmen zu binden,

1 Der Aufsichtsrat bestand zum 31. Dezember 2022 nur aus vier Mitgliedern 2 bezogen auf die Organisationsstruktur der SÜSS MicroTec SE

Mitarbeitendenzufriedenheit

immer wichtiger. Die Zufriedenheit jedes Mitarbeitenden hat direkte Auswirkungen auf die Fluktuationsquote und die Loyalität zum Unternehmen.

Der Hauptanteil der Mitarbeitenden bei SÜSS MicroTec ist an den beiden deutschen Standorten in Garching und Sternenfels beschäftigt und unterliegt somit deutschem Recht und den entsprechenden Regelungen zur Arbeitszeit, Vergütung und sozialen Leistungen. Mehr als die Hälfte unserer Mitarbeitenden sind in den Bereichen Produktion und Technik beschäftigt. Hier legen wir besonderen Wert auf ein sicheres und ansprechendes Arbeitsumfeld. Gerade die Arbeit in den Reinräumen und der Umgang mit Elektrizität und Chemikalien, zum Beispiel in den Applikationslaboren, bergen bei unsachgemäßem Umgang Gefahren für die Gesundheit der Mitarbeitenden, die auf ein Minimum zu reduzieren sind.

Ziele und Maßnahmen

Mit dem Ziel, die Stimmung im Unternehmen einzufangen und den Mitarbeitenden eine umfassende Möglichkeit des Feedbacks ans Unternehmen zu geben, wurde 2021 das Thema Mitarbeiter:innenzufriedenheit als einer der Top-Punkte im Personalmanagement festgelegt. Wir haben 2022 begonnen, ein Konzept für eine Mitarbeiterbefragung zu erstellen, womit wir zukünftig regelmäßig die Mitarbeiter: innenzufriedenheit im Unternehmen messen wollen. Darüber hinaus wurde 2022 mit der Erarbeitung eines Vertretungs- und Nachfolgeprogramms für existierende Mitarbeitende begonnen. Weitere Ziele im Bereich Arbeitnehmerbelange sind die systematische Talentidentifikation im Unternehmen. Damit wurde im abgelaufenen Jahr bereits begonnen. Darauf aufbauend wird 2023 mit dem Junior Leadership Programm ein Schulungs- und Förderungskonzept erarbeitet.

Ein Ziel unserer Personalarbeit ist es, die Fluktuationsquote möglichst gering zu halten. Im Jahresvergleich lag diese nach 7,1 Prozent im Jahr 2021 bei 10,4 Prozent im Jahr 2022.

Der im Jahr 2020 grundlegend überarbeitete Onboarding-Prozess für neue Mitarbeitende wird kontinuierlich weiterentwickelt. Die neuen Kolleg:innen finden sich damit schneller im Unternehmen zurecht und fühlen sich gut aufgenommen. Dazu trägt auch die Benennung eines Paten für neue Mitarbeitende bei. Die Umsetzung einer stärkeren Vereinheitlichung von Prozessen und Abläufen in der Personalarbeit über die verschiedenen Standorte hinweg wurde im Jahr 2022 fortgeführt und immer wieder kontinuierlich verbessert und angepasst.

Wir arbeiten dabei mit möglichst kurzen Entscheidungswegen. Alle unsere Mitarbeitenden haben, unabhängig von Alter, Ausbildung, Geschlecht oder Herkunft, stets die Möglichkeit, sich einzubringen und sich entsprechend ihrer Fähigkeiten und Neigungen weiterzuentwickeln.

SÜSS MicroTec strebt zudem nach hohen Standards im Hinblick auf Sicherheit am Arbeitsplatz und versucht, die Anzahl und Schwere von Arbeitsunfällen (derzeit ohne Berücksichtigung von Wegeunfällen) auf null zu reduzieren. Zum Schutz der Gesundheit und zur Vermeidung von Verletzungen und Unfällen finden deshalb regelmäßig Schulungen und Sicherheitsunterweisungen statt, insbesondere um den sachgemäßen Umgang mit gefährlichen Medien sicherzustellen. Dennoch gab es im Jahr 2022 in Deutschland sechs meldepflichtige Arbeitsunfälle. Insgesamt ist die Krankenquote an den deutschen Standorten gestiegen und lag 2022 mit 6,8 Prozent über dem Wert von 4,7 Prozent im Geschäftsjahr 2021 (ohne Langzeiterkrankungen). Der Anstieg wurde hauptsächlich durch höhere Erkältungskrankheitsquoten nach Auslaufen der COVID-19-Maßnahmen verursacht. Die Unfallquote hat sich im Vergleich zum Vorjahr leider nicht reduziert.

Kennzahlen Arbeitssicherheit/Weiterbildung (GRI 403-1)

Kennzahlen,
nur Deutschland
2022 2021
Anzahl Arbeitsunfälle 6 6
Unfallquote 0,9 0,8
Krankenquote 6,8 % 4,7%
Fluktuationsquote 10,4% 7,1%
Weiterbildungsaufwand 410 Tsd. € 269 Tsd. €
Anzahl Schulungen (virtuell) 60 52
Gesamtanzahl der Schulungen 235 172

Mitarbeitendenentwicklung

Eine gut durchdachte und nachhaltige Personalentwicklung sowie eine gesundheitsfördernde Gestaltung der Arbeitsplätze sind Voraussetzungen, um unsere Mitarbeitenden langfristig an das Unternehmen zu binden und um neue Talente zu gewinnen. Wir sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen und wir verfolgen weiterhin eine ambitionierte Wachstumsstrategie. Als globaler Zulieferer für führende Halbleiterunternehmen ergeben sich für uns große Chancen in vielen Bereichen, beispielsweise Digitalisierung, Mobilität, Energieeffizienz oder Vernetzung. Wir können diese Chancen nur nutzen, wenn wir motivierte Mitarbeitende mit der entsprechenden Qualifikation gewinnen können. Mit einer laufenden Verbesserung der Ausund Weiterbildungsmaßnahmen wollen wir unsere Mitarbeitenden weiterentwickeln und fördern. An unseren beiden Produktionsstandorten in Garching und Sternenfels bilden wir jedes Jahr zwischen 10 und 15 neue Auszubildende in technischen und kaufmännischen Berufen aus. Insgesamt waren zum 31. Dezember 2022 39 Auszubildende im Unternehmen tätig (Vorjahr: 36).

Ziele und Maßnahmen

Um neue Talente zu finden, haben wir unser Hochschulmarketing in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Wir sprechen gezielt Hochschulen bei der Rekrutierung von Absolvent:innen an. SÜSS MicroTec kooperiert mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), den Hochschulen in Pforzheim und Heilbronn sowie mit der Technischen Universität München und der Hochschule in München. Neben Messen nehmen wir gezielt an Arbeitgeberworkshops teil, die im Jahr 2022 wieder vermehrt in Präsenz stattfanden. Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit den Universitäten und Hochschulen sind die technischen Berufe. Interessierten Bewerber:innen bieten wir ein StudiumPLUS (Ausbildung und Studium) für Mechatroniker: innen an der Hochschule Pforzheim an.

Zudem haben wir über die vergangenen Jahre unser Budget für Weiterbildungsmaßnahmen kontinuierlich erhöht. Im Bereich der Schulungen fanden 2022 entsprechend wieder verstärkt Präsenzschulungen statt, insgesamt hat sich die Zahl der Schulungen von 172 auf 235 erhöht, davon fanden 60 Schulungen rein virtuell statt (Vorjahr: 52). Durch die Rückkehr zu Präsenzschulungen, bei gleichzeitiger Fortführung der online Schulungen, wurden die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen deutlich erhöht. Die Ausgaben stiegen entsprechend von 269 Tsd. € auf 410 Tsd. € im Jahr 2022. Für die Zukunft wollen wir den Anteil an Online-Schulungen weiter ausbauen, da sie teilweise Dienstreisen ersparen können. Im Jahr 2022 haben wir entsprechende Vorbereitungen getroffen, um ab dem Ausbildungsjahr 2023 einen weiteren Ausbildungsgang Mikrosystemtechnik anbieten zu können. Wir werden an unserem Standort in Garching im kommenden Jahr zwei zusätzliche Ausbildungsplätze anbieten.

Fokusfeld Compliance&Soziales und verantwortungsvolle Lieferkette

SÜSS MicroTec stellt sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung. Mit unseren strategischen Entscheidungen und der operativen Tätigkeit nehmen wir an vielen Stellen Einfluss auf die Umwelt, auf einzelne Personen, insbesondere Mitarbeitende, aber auch auf Zulieferer, Kund:innen und andere Geschäftspartner:innen. Alle unsere Mitarbeitenden und die Organe des Unternehmens sind angehalten, Situationen zu vermeiden, in denen ihre persönlichen, anderweitigen wirtschaftlichen oder finanziellen Interessen mit denen des SÜSS MicroTec-Konzerns in Konflikt geraten. Schon der Anschein eines Interessenkonflikts kann den Ruf oder die Interessen von SÜSS MicroTec schädigen und sollte deshalb bereits im Ansatz vermieden werden. Geschäftsmoral und Integrität sichern unsere Glaubwürdigkeit. Die Mitarbeitenden aller Konzerngesellschaften sind verpflichtet, die Gesetze und Regelungen der Staaten, in denen sie tätig sind, zu befolgen. Sie sind angehalten, in allen Aspekten ihrer Geschäftstätigkeit Aufrichtigkeit und Fairness zu beweisen. Gleiches erwarten wir von unseren Partner:innen. Im Jahr 2022 wurden im Hinblick auf Compliance, Menschenrechte, Korruption und Bestechung sechs potenzielle Verstöße (Vorjahr: null) gemeldet. Bei allen Meldungen zu potenziellen Compliance-Verstößen handelte es sich um Meldungen aus dem internen SÜSS MicroTec-Umfeld. Der Anstieg wird als positives Zeichen dafür gewertet, dass das im Jahr 2022 erweiterte Compliance-Management-System funktioniert und die zusätzlichen, auch anonymen Meldestellen angenommen werden. Unser Compliance-Team prüft jede Meldung sorgfältig und es werden im Falle eines tatsächlichen Verstoßes alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen und entsprechende Konsequenzen gezogen.

Compliance und Menschenrechte

Wir sind überzeugt, dass ethische und ökonomische Werte voneinander abhängig sind und dass die Geschäftswelt um einen fairen Umgang miteinander bemüht sein und im Rahmen der vorgegebenen Normen handeln sollte. Unsere Grundsätze hierzu finden sich in unserem Verhaltenskodex, der allen Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt wird und auf unserer Website einsehbar ist. Dieser Kodex steht in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Koreanisch und Chinesisch) zur Verfügung. Darüber hinaus sind unsere allgemeinen Einkaufsbedingungen und der im Jahr 2022 implementierte Verhaltenskodex für Geschäftspartner: innen auf der Website zu finden. Grundsätzlich ist es den Mitarbeitenden nicht erlaubt, im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit für SÜSS MicroTec direkt oder indirekt ungerechtfertigte Vorteile anzubieten, zu versprechen oder zu gewähren. Weder Geldzahlungen noch andere Zuwendungen dürfen geleistet werden, wenn diese dazu geeignet sind, Entscheidungen zu beeinflussen und / oder ungerechtfertigt einen Vorteil zu erlangen.

Die Einhaltung der weltweit gültigen Menschenrechte hat für SÜSS MicroTec große Bedeutung und ist Voraussetzung für erfolgreiche Geschäftsaktivitäten. Aus diesem Grund lehnen wir jede Form von Zwangs- oder Pflichtarbeit, Kinderarbeit, moderner Sklaverei und Menschenhandel strikt ab.

Wir bei SÜSS MicroTec fördern eine offene Unternehmenskultur. Wir ermutigen alle Mitarbeitende, Bedenken oder kritisches Verhalten an die Führungskräfte oder an die Compliance-Beauftragte zu melden (Speak-up-Kultur). Zudem kann unsere vertrauliche Whistleblowing-Hotline (per Telefon oder E-Mail) oder unsere vertrauliche Whistleblowing-Mailadresse auch von Dritten (z.B. Lieferanten) genutzt werden. Dort steht unsere Compliance-Beauftragte als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Wir nehmen diese Hinweise ernst und untersuchen jedes Fehlverhalten eingehend. Etwaige Vergeltungsmaßahmen gegen hinweisgebende Personen nach einer in gutem Glauben vorgebrachten Meldung werden nicht geduldet und als eigenständiger Verstoß untersucht und geahndet. Weltweit erhalten neue Mitarbeitende eine Willkommens-E-Mail, die unter anderem unseren Verhaltenskodex enthält, der über unsere Grundregeln der Zusammenarbeit, unser Selbstverständnis als Teil der Gesellschaft und die Regeln unseres Geschäftsgebarens informiert.

Entlang unserer Lieferkette legen wir Wert auf langfristige Beziehungen und gegenseitige Wertschätzung. Nur so können wir gemeinsam erfolgreich sein und unsere Lieferkette durch ein gezieltes Lieferantenmanagement absichern. Wir streben eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Lieferanten an. Neben der Leistungsfähigkeit der Lieferanten ist auch deren Haltung hinsichtlich Umwelt und Ethik entscheidend für eine Zusammenarbeit mit uns. Grundsätzlich führen wir Audits bei unseren Lieferanten vor Ort durch. Dies hat jedoch aufgrund der COVID-19-Schutzmaßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr nur sehr eingeschränkt stattfinden können. Bei potenziell kritischen Neulieferanten werden vor einer möglichen Auftragserteilung Erstaudits durchgeführt und deren Bonität und Compliance überprüft.

Compliance und Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für Compliance und das Compliance-Management-System. Der Aufsichtsrat wiederum überwacht die Effizienz und Wirksamkeit des vom Vorstand eingerichteten Systems. Der verantwortungsbewusste Umgang mit geschäftlichen Risiken gehört zu unseren Grundsätzen guter Corporate Governance. Zur Erkennung und Steuerung von Risiken und zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen ist ein Risikomanagementsystem seit langem Bestandteil der Unternehmensführung bei SÜSS MicroTec. Ein Teilbereich des Risikomanagements, das Früherkennungssystem des Unternehmens für bestandsgefährdende Risiken, wird im Rahmen der Jahresabschlussprüfung durch den Wirtschaftsprüfer regelmäßig geprüft.

Die Reputation des SÜSS MicroTec-Konzerns in der Geschäftswelt ist für uns sehr wichtig und wird direkt durch unser eigenes Verhalten im Geschäftsleben mitbestimmt. Es ist daher selbstverständlich, dass wir uns als international tätiges Unternehmen über die aktuellen rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen aller Länder, in denen wir tätig sind, informieren und diese beachten. Wie wir miteinander und mit unseren Geschäftspartnern umgehen wollen, wird in unserem öffentlich zugänglichen Verhaltenskodex beschrieben. Besondere Bedeutung besitzen für uns Werte wie Transparenz, Ehrlichkeit und Integrität sowie die persönliche Verantwortung jeder und jedes Einzelnen von uns. Der Verhaltenskodex beinhaltet demnach Mindeststandards, die für die gesamte Belegschaft der SÜSS MicroTec SE und ihrer Tochtergesellschaften weltweit verbindlich sind. Das Unternehmen erwartet von der gesamten Belegschaft, insbesondere von den Führungskräften, dass diese ihrer Vorbildfunktion gerecht werden und die Grundsätze des Unternehmens leben und kommunizieren. Nicht zuletzt dienen die Regeln des Verhaltenskodex dem Schutz der eigenen Mitarbeitenden und gleichzeitig als Hilfestellung dabei, sich in neuen oder kritischen Situationen gesetzeskonform zu verhalten und unseren ethischen Grundsätzen entsprechend zu handeln.

Neben unserem öffentlich zugänglichen Verhaltenskodex gibt es als Unterstützung für korrektes Verhalten der Mitarbeitenden im täglichen Geschäftsleben interne Regelungen, in welchem finanziellen Rahmen beispielsweise Geschenke oder Einladungen von Lieferanten oder Kunden angenommen beziehungsweise gemacht werden dürfen.

Compliance und verantwortungsvolle Lieferkette

Unsere Lieferanten sind reaktionsschnell, preislich wettbewerbsfähig und suchen ständig nach Möglichkeiten, ihre Produkte oder Dienstleistungen auf soziale und ökologisch verantwortungsvolle Weise bereitzustellen. Weitere Kriterien sind eine kontinuierlich hohe Qualität sowie eine effektive und effiziente Verwaltung der Geschäftsprozesse. Dieses Modell gewährleistet für alle beteiligten Parteien, also für den Lieferanten, für SÜSS MicroTec und für unseren Kunden, eine vorteilhafte, stabile und langfristige Geschäftsbeziehung.

Ziele und Maßnahmen

Unsere Ziele sind selbstverständlich eine Null-Fehler-Toleranz gegenüber Korruption und Bestechung, die Einhaltung von Menschenrechten und die Verhinderung von Verstößen gegen Regeln und Gesetze. Grundlage hierfür ist die Akzeptanz unseres Verhaltenskodex durch alle Mitarbeitenden des SÜSS MicroTec-Konzerns weltweit. Deshalb wurde auch 2022 allen neuen Mitarbeitenden eine Version des aktuellen Verhaltenskodex ausgehändigt.

Darüber hinaus hat das Unternehmen ein Corporate-Governance-System installiert, das stetig weiterentwickelt wird. Die Struktur des Systems wurde in einer entsprechenden Compliance Management Policy verschriftlicht. In diesem Zusammenhang wurde eine weltweit gültige Hinweisgeberrichtlinie in den Sprachen Deutsch und Englisch erstellt, die nach Inkrafttreten des Hinweisgeberschutzgesetzes, falls erforderlich, auf die dann geltenden Anforderungen angepasst wird. Zukünftig können Verstöße anonym über dieses Hinweisgebersystem gemeldet werden. Zudem wurde im Februar 2022 ein jährliches und konzernweit verpflichtendes Schulungskonzept implementiert. Die Schulungen bestehen aus den Modulen Compliance (inklusive der Einhaltung unseres Verhaltenskodex) und Antikorruption. Zum Jahresende lag die Quote der absolvierten Schulungen bei allen Mitarbeitenden, die vor dem 30. September 2022 in das Unternehmen eingetreten waren, in beiden Modulen und konzernweit bei 100 Prozent. Damit haben wir unsere Zielvorgabe für 2022 erreicht. Diese Quote wurde erstmalig ermittelt, da das Online-Schulungsprogramm erst im Jahr 2022 eingeführt wurde.

Im Jahr 2022 wurde, wie bereits im Vorjahr angekündigt, ein Verhaltenskodex für Geschäftspartner erstellt und veröffentlicht. Dieser Kodex steht auf Deutsch und auf Englisch zur Verfügung. Der Fokus des Verhaltenskodex für Geschäftspartner liegt unter anderem auf den Themen Rechtmäßigkeit und Arbeitsbedingungen, insbesondere der Einhaltung der Menschenrechte, Ablehnung von Kinderarbeit und Zwangsarbeit, auf Umweltschutz, die Verhinderung von Korruption und Bestechung sowie auf einen fairen Wettbewerb. Bereits im Jahresverlauf 2021 wurden verschiedene Maßnahmen angestoßen, um anhaltende Probleme in der Lieferkette zu adressieren. Die Qualifizierung und Auditierung von weiteren Lieferanten als "second source", also zweite Lieferquelle, sowie regelmäßige Meetings mit wichtigen Lieferanten sollen nicht nur dazu dienen, die anhaltend hohe Nachfrage nach unserem Halbleiter-Equipment zu bedienen und damit unsere Lieferzeiten zu optimieren, sondern auch die Anwendung unseres Verhaltenskodex für Geschäftspartner unterstreichen.

Die Anwendung des Verhaltenskodex für Lieferanten wurde über einen Fragebogen abgefragt und fließt in die jährliche Lieferantenbewertung ein. Zusätzlich wird die Einhaltung der Standards im Rahmen von Audits stichprobenartig abgefragt. Unser Ziel ist es, dass mindestens 65 Prozent unseres Einkaufsvolumens durch die Anwendung unseres Verhaltenskodex beziehungsweise durch die Bestätigung, dass ein vergleichbarer eigener Kodex angewendet wird, abgedeckt sind. Nach der Einführung des Verhaltenskodex im Oktober 2022 haben wir zum 31. Dezember 2022 ein Einkaufsvolumen in Höhe von 36 Prozent abgedeckt.

Im Jahr 2022 fand eine Aus- und Fortbildungsmaßnahme des Aufsichtsrats statt. Die Schulung erfolgte zu rechtlichen Themen mit Bezug zur Aufsichtsratstätigkeit sowie zu Themen der Rechnungslegung und der Abschlussprüfung. Für das Jahr 2023 ist es geplant, eine Kapitalmarktrichtlinie zu erstellen, in der alle kapitalmarktrelevanten Themen des Unternehmens in einem Dokument zusammengeführt werden.

Sozialbelange und politische Einflussnahme

Als mittelständisch geprägtes Unternehmen sieht sich SÜSS MicroTec verbunden mit dem gesellschaftlichen Umfeld an den Standorten. Eine politische Einflussnahme auf kommunaler oder höherer Ebene findet jedoch nicht statt. Wir leisten keine Spenden und Sponsoring-Maßnahmen für politische Parteien oder parteiähnliche Organisationen oder Regierungen im In- und Ausland. Entsprechend findet dieser Aspekt in der vorliegenden nichtfinanziellen Erklärung keine weitere Berücksichtigung.

Wir nehmen unsere Verantwortung und Verpflichtung als weltweit agierendes Unternehmen ernst. Wir streben danach, als vertrauenswürdiges Unternehmen wahrgenommen zu werden und unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gerecht zu werden. Wir befürworten es, wenn unsere Mitarbeitenden sich ehrenamtlich engagieren und dadurch einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Für uns spielt es keine Rolle, ob es sich hierbei um politische, gesellschaftliche oder soziale Tätigkeiten handelt.

Kennzahlenübersicht UMWELTKENNZAHLEN 2022 2021

Treibhausgasemissionen
Deutschland (in t CO
Äq.)
2
Scope 1

direkte Emissionen
1.157 1.286
Scope 2
– indirekte Emissionen
(market-based method)
0 1.223
Gesamt 1.157 2.509
Treibhausgasemissionen
Weltweit (in t CO
Äq.)
2
Scope 1

direkte Emissionen
1.450 1.668
Scope 2
– indirekte Emissionen
(market-based method)
1.237 2.991
Scope 3

indirekte Emissionen
157.263 132.763
Gesamt 159.950 137.342
Absoluter Energieverbrauch nach
Energiequellen, Deutschland
Stromverbrauch 4.642 4.351
Gasverbrauch 1.691 1.809
Heizölverbrauch 1.938 2.461
Dieselverbrauch 967 803

Kennzahlenübersicht

UMWELTKENNZAHLEN 2022 2021
Absoluter Energieverbrauch
nach Energiequellen, weltweit
Stromverbrauch 9.838 9.220
Gasverbrauch 1.783 1.869
Heizölverbrauch 2.438 3.461
Dieselverbrauch 1.130 991
Relativer Energieverbrauch nach
Energiequellen, Deutschland
in MWh / Mio.
€ Umsatz
Stromverbrauch 15,5 16,5
Gasverbrauch 5,7 6,9
Heizölverbrauch 6,5 9,3
Dieselverbrauch 3,2 3,0
Relativer Energieverbrauch
nach Energiequellen, weltweit
in MWh / Mio.
€ Umsatz
Stromverbrauch 32,9 35,0
Gasverbrauch 6,0 7,1
Heizölverbrauch 8,2 13,1
Dieselverbrauch 3,8 3,8
Kennzahlenübersicht
KENNZAHLEN MITARBEITER:INNEN
BELANGE (DEUTSCHLAND) 2022 2021
Anteil Frauen im Vorstand 0% 0
%
Anteil Frauen im Aufsichtsrat 50% 20
%
Frauenanteil Führungskräfte
1. Führungsebene
(bezogen auf die SE Struktur)
2. Führungsebene
36% 37%
(bezogen auf die SE Struktur) 25% 20%
Anteil Frauen
Anteil Männer
21%
79%
22%
78%
Anzahl Auszubildende 39 36
Gesamtbelegschaft
(FTE, Deutschland)
678 666
Gesamtbelegschaft
(FTE, weltweit)
1.252 1.178
Verschiedene Nationalitäten der
Mitarbeitenden
39 37
Durchschnittsalter 42 42
Durchschnittliche Beschäftigungs
dauer im Unternehmen
8 8
Fluktuationsquote 10,4% 7,1%
Kennzahlenübersicht
KENNZAHLEN MITARBEITER:INNEN
BELANGE (DEUTSCHLAND)
2022 2021
Arbeitssicherheit und
Weiterbildung (Deutschland)
Anzahl Arbeitsunfälle 6 6
Unfallquote 0,9 0,8
Krankenquote 6,8% 4,7%
Weiterbildungsaufwand 410 Tsd. € 269 Tsd. €
Anzahl Schulungen (virtuell) 60 52
Gesamtzahl Schulungen 235 172
Kennzahlenübersicht
COMPLIANCE KENNZAHLEN 2022 2021
Gemeldete potenzielle
Compliance Verstöße
6 0
Abdeckung des Einkaufsvolumens
durch den Lieferantenkodex
(seit 2022)
36%

EU-Taxonomie

Seit dem 1. Januar 2022 soll ein EU-weites Klassifizierungssystem erstmals ein einheitliches Verständnis der Nachhaltigkeit von wirtschaftlichen Tätigkeiten schaffen, die EU-Taxonomieverordnung. Die Verordnung umfasst insgesamt sechs Umweltziele, für das Geschäftsjahr 2022 sind erneut nur Angaben zu den Zielen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel zu machen.

Die sechs Umweltziele im Sinne der Taxonomieverordnung sind:

1.) Klimaschutz
----- ------------- --

2.) Anpassung an den Klimawandel

  • 3.) nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen
  • 4.) Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft
  • 5.) Vermeidung von Verschmutzung
  • 6.) Schutz von Ökosystemen und Biodiversität.

Den taxonomiefähigen Anteil an Umsatz, CAPEX und OPEX berichteten wir erstmalig für das Geschäftsjahr 2021. Im Vorjahr war gemäß einer Erleichterungsoption der EU lediglich die Taxonomiefähigkeit zu beurteilen. Im Folgenden wird beschrieben, wie die wie für das Geschäftsjahr 2022 taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten hinsichtlich deren Taxonomiekonformität geprüft, sowie anschließend die entsprechenden Taxonomie-KPIs bezogen auf Umsatzerlöse, Investitions- und Betriebsausgaben ermittelt haben. Im Wissen um die im Kontext der Taxonomie-Verordnung noch bestehenden Auslegungsunsicherheiten spiegeln die folgenden Tabellen und Erläuterungen unsere Interpretation wider. Wir haben keine Tätigkeiten gemäß der Delegierten Verordnung 2022 / 1214 in Bezug auf Kernenergie und fossiles Gas.

Datenerhebung

Im Rahmen der erstmaligen Anwendung der EU-Taxonomie wurde eine umfassende Datenerhebung durchgeführt. Hierfür wurden, zusätzlich zu den einschlägigen Finanzkennzahlen Umsatz, Betriebsausgaben (OPEX) und Investitionen (CAPEX), unter anderem Daten aus den Bereichen Umweltmanagement und Facility Management erhoben und analysiert.

Die im Vorjahr durchgeführte Analyse hinsichtlich taxonomiefähiger Wirtschaftstätigkeiten in den Bereichen "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" wurde im Berichtsjahr aktualisiert und von verschiedenen Konzernvertreter:innen validiert. Es hat sich bezüglich der Taxonomiefähigkeit der Wirtschaftstätigkeiten keine Änderung zur Einschätzung gegenüber dem Vorjahr ergeben.

Nach Prüfung aller relevanten Unternehmensbereiche kamen wir zu dem Ergebnis, dass unsere umsatzbezogenen Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der Taxonomieverordnung unter den ersten beiden Umweltzielen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel nicht abgedeckt und deshalb nicht taxonomiefähig und nicht taxonomiekonform sind. Folglich beträgt der Anteil der taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten an unserem Gesamtumsatz in Höhe von 299,1 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr jeweils 0 Prozent.

Umsatz

Kennzahlen gemäß EU-Taxonomie – Umsatz 2022
Kriterien für einen
wesentlichen Beitrag
DSNH Kriterien
("Do No Significant Harm" / "keine erheblichen Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Umsatz Anteil
Umsatz
Klima
schutz
Anpassung
an den
Klimawandel
Klima
schutz
Anpassung
an den
Klimawandel
Wasser- und
Meeres
ressourcen
Kreislauf
wirtschaft
Umwelt
verschmut
zung
Biologische
Vielfalt und
Öko
systeme
Mindest
schutz
Taxonomie
konformer
Anteil an In
vestitionen
Kategorie
(ermögli
chende
Tätigkeiten)
Kategorie
(Übergangs
tätigkeiten)
in Mio. € in % in % in % Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein in % Ja / Nein Ja / Nein
A. TAXONOMIEFÄHIGE
TÄTIGKEITEN
A.1. Ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten
(taxonomiekonform)
Summe taxonomiekonforme
Tätigkeiten
0 0,0 0 0,0% 0,0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht
ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (nicht taxonomie
konforme Tätigkeiten)
Summe taxonomiefähige
Tätigkeiten
0 0,0
Summe A.1 + A.2 0 0,0 0 0,0% 0,0%
B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE
TÄTIGKEITEN
0,0
Umsatz nicht taxonomiefähige
Tätigkeiten
299,1 100,0
Gesamt 299,1 100,0

Wir haben verschiedene Tätigkeiten in Bezug auf das Umweltziel "Klimaschutz" als taxonomiefähig identifiziert, die im Zusammenhang mit Investitions- und Betriebsausgaben stehen. Alle Sachverhalte konnten hierbei eindeutig zugeordnet werden, sodass es zu keinen Doppelzählungen gekommen ist.

Für die identifizierten Tätigkeiten im Bereich der zugekauften Produkte und Dienstleistungen von Dritten müssen für die Nachweiserbringung hinsichtlich der Taxonomiekonformität die entsprechenden Informationen grundsätzlich bei diesen Geschäftspartnern und Lieferanten abgefragt werden. Die Rückmeldungen zu den Abfragen hinsichtlich der Erfüllung der Kriterien des wesentlichen Beitrags, der DNSH-Kriterien und des Mindestschutzes waren jedoch nicht umfassend genug, um für das Geschäftsjahr 2022 eine

Schlussfolgerung der Taxonomiekonformität zuzulassen. Für die identifizierten Tätigkeiten im Bereich der Einzelmaßnahmen müssen wir für die betroffenen Standorte u.a. eine Klimarisikoanalyse durchgeführt haben, was zum heutigen Stand nicht erfolgt ist. Daher können wir für das Geschäftsjahr 2022 weder für den CapEx noch für den OpEx taxonomiekonforme Werte ausweisen.

Die im Folgenden dargestellten Anteile beziehen sich auf Ausgaben, die aus dem Erwerb von Produkten aus taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten stammen. In der Analyse konnten keine Ausgabenbzw. Investitionen im Zusammenhang mit dem Ziel der Anpassung an den Klimawandel identifiziert werden, alle Werte beziehen sich daher auf das Ziel Klimaschutz und sind in den folgenden beiden Übersichten dargestellt:

Betriebsausgaben (OpEx)

Kennzahlen gemäß EU-Taxonomie – OPEX 2022
Kriterien für einen
wesentlichen Beitrag
DSNH Kriterien
("Do No Significant Harm" / "keine erheblichen Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten OPEX Anteil
OPEX
Klima
schutz
Anpassung
an den Kli
mawandel
Klima
schutz
Anpassung
an den Kli
mawandel
Wasser- und
Meeres
ressourcen
Kreislauf
wirtschaft
Umweltver
schmut
zung
Biologische
Vielfalt und
Öko
systeme
Mindest
schutz
Taxonomie
konformer
Anteil an In
vestitionen
Kategorie
(ermögli
chende
Tätigkeiten)
Kategorie
(Übergangs
tätigkeiten)
in Mio. € in % in % in % Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein in % Ja / Nein Ja / Nein
A. TAXONOMIEFÄHIGE
TÄTIGKEITEN
A.1. Ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten
(taxonomiekonform)
Summe taxonomiekonforme
Tätigkeiten
0 0,0 0 0 0,0% 0,0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht
ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (nicht taxonomie
konforme Tätigkeiten)
6.4 Betrieb von Vorrichtungen
>
zur persönlichen Mobilität
11 0,0
>
7.2 Renovierung bestehender
Gebäude
24 0,1
7.3 Installation, Wartung
>
und Reparatur von
energieeffizienten Geräten
196 0,7

Fortsetzung auf der nächsten Seite

Fortsetzung

Kennzahlen gemäß EU-Taxonomie – OPEX 2022
Kriterien für einen
wesentlichen Beitrag
DSNH Kriterien
("Do No Significant Harm" / "keine erheblichen Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten OPEX Anteil
OPEX
Klima
schutz
Anpassung
an den Kli
mawandel
Klima
schutz
Anpassung
an den Kli
mawandel
Wasser- und
Meeres
ressourcen
Kreislauf
wirtschaft
Umweltver
schmut
zung
Biologische
Vielfalt und
Öko
systeme
Mindest
schutz
Taxonomie
konformer
Anteil an In
vestitionen
Kategorie
(ermögli
chende
Tätigkeiten)
Kategorie
(Übergangs
tätigkeiten)
in Mio. € in % in % in % Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein in % Ja / Nein Ja / Nein
>
7.4 Installation, Wartung und
Reparatur von Ladestatio
nen für Elektrofahrzeuge
12 0,0
9.3 Dienstleistungen im
>
Zusammenhang mit der
Gesamtenergieeffizienz von
Gebäuden
19 0,1
Summe taxonomiefähige
Tätigkeiten
262 0,9
Summe A.1 + A.2 262 0,9 0 0,0% 0,0%
B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE
TÄTIGKEITEN
OPEX in nicht taxonomiefähige
Tätigkeiten
27.906 99,1
Gesamt 28.168 100,0

Der Anteil der taxonomiefähigen Betriebskosten (OPEX) im Jahr 2022 liegt bei 0,93 Prozent der gesamten Betriebsausgaben. Diese Betriebsausgaben entsprechen

verschiedenen Tätigkeiten aus dem delegierten Rechtsakt

Klima (siehe Tabelle).

Investitionen (CapEx)

Kennzahlen gemäß EU-Taxonomie – Investitionen 2022
Kriterien für einen
wesentlichen Beitrag
DSNH Kriterien
("Do No Significant Harm" / "keine erheblichen Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Inves
titionen
Anteil In
vestitionen
Klima
schutz
Anpassung
an den Kli
mawandel
Klima
schutz
Anpassung
an den Kli
mawandel
Wasser- und
Meeres
ressourcen
Kreislauf
wirtschaft
Umweltver
schmut
zung
Biologische
Vielfalt und
Öko
systeme
Mindest
schutz
Taxonomie
konformer
Anteil an In
vestitionen
Kategorie
(ermögli
chende
Tätigkeiten)
Kategorie
(Übergangs
tätigkeiten)
in Mio. € in % in % in % Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein in % Ja / Nein Ja / Nein
A. TAXONOMIEFÄHIGE
TÄTIGKEITEN
A.1. Ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten
(taxonomiekonform)
Summe taxonomiekonforme
Tätigkeiten
0 0,0 0 0 0,0% 0,0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht
ökologisch nachhaltige
Tätigkeiten (nicht taxonomie
konforme Tätigkeiten)
6.3 Personenbeförderung im
>
Orts- und Nahverkehr,
Personenkraftverkehr
233 1,8
>
7.3 Installation, Wartung und
Reparatur von
energieeffizienten Geräten
120 0,9
7.4 Installation, Wartung und
>
Reparatur von
Ladestationen für Elektro
fahrzeuge in Gebäuden"
58 0,4

Fortsetzung auf der nächsten Seite

Fortsetzung

Kennzahlen gemäß EU-Taxonomie – Investitionen 2022
Kriterien für einen
DSNH Kriterien
wesentlichen Beitrag
("Do No Significant Harm" / "keine erheblichen Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Inves
titionen
Anteil In
vestitionen
Klima
schutz
Anpassung
an den Kli
mawandel
Klima
schutz
Anpassung
Wasser- und
an den Kli
Meeres
mawandel
ressourcen
Kreislauf
wirtschaft
Umweltver
schmut
zung
Biologische
Vielfalt und
Öko
systeme
Mindest
schutz
Taxonomie
konformer
Anteil an In
vestitionen
Kategorie
(ermögli
chende
Tätigkeiten)
Kategorie
(Übergangs
tätigkeiten)
in Mio. € in % in % in % Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein Ja / Nein in % Ja / Nein Ja / Nein
7.5 Installation, Wartung und
>
Reparatur von Geräten für
die Messung, Regelung und
Steuerung der
Gesamtenergieeffizienz von
Gebäuden
120 0,9
7.7 Erwerb von und Eigentum
>
an Gebäuden
4.863 37,1
Summe taxonomiefähige
Tätigkeiten
5.394 41,2
Summe A.1 + A.2 5.394 41,2 0 0,0% 0,0%
B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE
TÄTIGKEITEN
Investitionen in nicht taxonomie
fähige Tätigkeiten
7.712 58,8
Gesamt 13.105 100,0

Für die Identifikation des taxonomiefähigen Anteils am gesamten CAPEX wurden die Zugänge im Sachanlagenvermögen und Leasingaufwendungen (Gebäude, Fuhrpark etc.), den immateriellen Vermögensgegenständen sowie kapitalisierte Forschungs- und Entwicklungskosten herangezogen. Zugänge und Investitionen in Gebäude, insbesondere in die Produktionsreinräume, fallen hier im maßgeblich ins Gewicht. Zu den Wesentlichen Ausgaben (CapEx) zählen Gebäudeleasingverträge in Taiwan, die im Jahr 2022 erneuert wurden. Der Anteil der taxonomiefähigen Investitionen lag im Geschäftsjahr 2022 bei 41,2 Prozent der gesamten Investitionen im Unternehmen. Der Anteil hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht, da entsprechend IFRS 16 nennenswerte Summen aus dem Bereich Gebäudeleasing (Verlängerung Leasingvertrag Gebäude Taiwan) mit in die Betrachtung einbezogen wurden.

GRI INHALTSINDEX

GRI-Angabe 2021 Seite
1
Erläuterung
GRI 100 Allgemeine Angaben 2016
1. Organisationsprofil und Strategie
GRI 102-1 Name der Organisation 25
GRI 102-2 Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienst
leistungen
24ff Lagebericht; Grundlagen des Konzerns
GRI 102-3 Ort des Hauptsitzes 25 Lagebericht; Grundlagen des Konzerns
GRI 102-4 Betriebsstätten 25 Lagebericht; Grundlagen des Konzerns
GRI 102-5 Eigentum und Rechtsform 25 Lagebericht; Grundlagen des Konzerns sowie
übernahmerechtliche Angaben gemäß §
289A HGB
und
§
315A HGB
GRI 102-6 Bediente Märkte 24ff Lagebericht; Grundlagen des Konzerns
GRI 102-7 Größenordnung der Organisation 56
GRI 102-8 Informationen über Angestellte und Mitar
beitende
62ff Mitarbeiter:innenzahlen in FTE zum Stichtag 31.12.
3. Ethik und Integrität
GRI 102-16 Werte, Richtlinien, Standards und
Verhaltensnormen
66ff
4. Unternehmensführung
GRI 102-18 Führungsstruktur 24
f
Lagebericht; Grundlagen des Konzerns

Fortsetzung auf der nächsten Seite

Fortsetzung

GRI-Angabe 2021 Seite1 Erläuterung
5. Einbeziehung der Stakeholder
GRI 102-40 Liste der Stakeholder-Gruppen 56
f
GRI 102-42 Ermittlung und Auswahl der Stakeholder 56
f
6. Vorgehensweise bei der Berichterstattung
GRI 102-47 Liste der wesentlichen Themen 58
GRI 102-50 Berichtszeitraum 57
GRI 102-51 Datum des aktuellsten Berichts 31.03.2023
GRI 102-52 Berichtszyklus 57
GRI 102-54 Aussagen zu Berichterstattung in
Übereinstimmung mit den GRI-Standards
57
GRI 102-55 GRI-Inhaltsindex 78
f
GRI 102-56 Externe Prüfung 57 Prüfung durch den Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE
GRI 103-1 Erklärung der wesentlichen Themen
und ihre Abgrenzungen
57
f
GRI 200 Ökonomie
GRI 205-2 Informationen und Schulungen
zu Strategien und Maßnahmen zur
Korruptionsbekämpfung
67
f
GRI 205-3 Bestätigte Korruptionsvorfälle und
ergriffene -Maßnahmen
68–70
GRI 300 Ökologie
GRI 302-1 Energieverbrauch innerhalb der Organisation 69

Fortsetzung auf der nächsten Seite

Fortsetzung

GRI-Angabe 2021 Seite1 Erläuterung
GRI 302-3 Energieintensität 69
GRI 302-4 Verringerung des Energieverbrauchs 69
GRI 305-1 Direkte THG-Emissionen (Scope 1) 69
GRI 305-2 Indirekte energiebedingte THG-Emissionen
(Scope 2)
69
GRI 305-3 Indirekte energiebedingte THG-Emissionen
(Scope 3)
69
GRI 400 Soziales
GRI 401-1 Neu eingestellte Angestellte und
Angestelltenfluktuation
70
GRI 403-1 Art und Rate der Verletzungen, Berufskrank
heiten, Arbeitsausfalltage und Abwesenheit
sowie Zahl der arbeitsbedingten Todesfälle
70 Unfallquote Berechnung als: (Anzahl meldepflichtiger

Arbeitsunfälle
* 200.000Stunden / tatsächliche Arbeits
stunden)
Krankenquote Berechnung als: (Krankentage x 100) /
(Anzahl der Mitarbeitenden * tatsächliche Arbeitstage);
ohne Langzeitkranke
GRI 405-1 Diversität in Kontrollorganen und unter
Angestellten
70 Berechnung 1. und 2. Führungsebene bezogen auf die
SÜSS MicroTec SE
GRI 412-1 Menschenrechte 66

1 Die Seitenzahlen in dieser Tabelle verweisen auf den gesamten Geschäftsbericht.

Vergütungsbericht

Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat

Im nachfolgenden Vergütungsbericht nach §162 Aktiengesetz (AktG) wird die gewährte und geschuldete Vergütung der gegenwärtigen und früheren Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der SÜSS MicroTec SE (im Folgenden auch "SÜSS MicroTec" oder "Gesellschaft") im Geschäftsjahr 2022 dargestellt und erläutert. Hierbei erläutert der Vergütungsbericht detailliert und individualisiert die Struktur und Höhe der einzelnen Bestandteile der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung. Der Vergütungsbericht wurde gemeinsam durch den Vorstand und den Aufsichtsrat erstellt und richtet sich nach den Anforderungen des deutschen Aktiengesetzes.

Vergütung der Vorstandsmitglieder

Rückblick auf das Vergütungsjahr 2022

Der Vorstand der SÜSS MicroTec SE beurteilt die wirtschaftliche Lage des Konzerns insgesamt als sehr positiv. Das Unternehmen verzeichnete erneut einen Rekordauftragseingang und einen Rekordumsatz. Der Umsatz stieg um 13,6% auf einen Wert von 299,1 Mio. €. Im Zuge dieses Umsatzwachstums verbesserte sich der Jahresüberschuss um 53,1% auf einen Betrag von 24,5 Mio. € Damit konnten die Umsatz- und Ergebniserwartungen trotz der unterjährigen Lieferengpässe von Zulieferteilen erfüllt bzw. bei der EBIT-Marge übererfüllt werden. Der Free Cashflow für 2022 belief sich zum Bilanzstichtag auf 16,0 Mio. € und lag damit ebenfalls deutlich über der Erwartung. Den mittelfristigen Zielen mit einem Umsatz von 400 Mio. € und einer EBIT-Marge von mindestens 15 Prozent im Geschäftsjahr 2025 ist SÜSS MicroTec damit einen wichtigen Schritt nähergekommen.

Nachdem das vom Aufsichtsrat am 28. Februar 2021 beschlossene und der Hauptversammlung am 16. Juni 2021 zur Billigung vorgelegte Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft ("Vergütungssystem 2021") mit einer Mehrheit von 59,99% der abgegebenen Stimmen gebilligt wurde, hatte der Aufsichtsrat auf Grundlage der kritischen Aktionärsäußerungen das Vergütungssystem 2021 eingehend überprüft, an den erforderlichen Stellen überarbeitet und im Einklang mit der Unternehmensstrategie weiterentwickelt. Am 29. März 2022 beschloss der Aufsichtsrat das entsprechend geänderte Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder und legte es der Hauptversammlung am 31. Mai 2022 zur Billigung vor ("Vergütungssystem 2022"), die das Vergütungssystem 2022 mit einer Mehrheit von 98,35% der abgegebenen Stimmen billigte. Das Vergütungssystem 2022 gilt seither für alle neu abzuschließenden oder zu verlängernden Dienstverträge mit Vorstandsmitgliedern und fand im Geschäftsjahr 2022 bereits auf den Dienstvertrag von Dr. Bernd Schulte (CEO) Anwendung, der seit dem 17. Oktober 2022 Mitglied und Vorsitzender des Vorstands der Gesellschaft ist. Für die Dienstverträge der übrigen, im Geschäftsjahr 2022 amtierenden Vorstandsmitglieder war hingegen noch das Vergütungssystem 2021 maßgeblich. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 werden sämtliche Vorstandsdienstverträge mit Ausnahme des Dienstvertrags von Oliver Albrecht (CFO) dem neuen Vergütungssystem 2022 unterstellt sein.

Im Berichtsjahr gab es keine Abweichungen von dem Vergütungssystem 2021 und dem Vergütungssystem 2022.

Den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021 hat die Hauptversammlung am 31. Mai 2022 mit einer Mehrheit von 72,33% gebilligt.

Am 14. Oktober 2022 kam der Aufsichtsrat in Übereinstimmung mit der gesetzlichen "Stay-on-Board"-Regelung des § 84 Abs. 3 AktG dem Wunsch von Dr. Götz Bendele nach, sein Mandat als Mitglied und sein Amt als Vorsitzender des Vorstands der Gesellschaft für den Zeitraum vom 17.Oktober 2022 bis zum 31. Dezember 2022 ruhen zu lassen. Während der Auszeit von Dr. Götz Bendele zur Pflege eines schwer erkrankten Familienangehörigen ruhte dessen Vorstandsdienstverhältnis. Für den Zeitraum der Auszeit berief der Aufsichtsrat sein Mitglied Dr. Bernd Schulte in den Vorstand der Gesellschaft, der dort das Amt des Vorstandsvorsitzenden (CEO) übernahm. Während der Zeit seiner Abstellung in den Vorstand ruht das Mandat von Dr. Bernd Schulte als Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft.

Am 15. Dezember 2022 verzichtete Dr. Götz Bendele aus persönlichen Gründen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat der Gesellschaft auf eine Wiederbestellung als Mitglied und Vorsitzender des Vorstands und schied damit aus dem Unternehmen aus. Die Abstellung von Dr. Bernd Schulte als Mitglied und Vorsitzender (CEO) in den Vorstand der Gesellschaft wurde in Übereinstimmung mit der gesetzlich vorgeschriebenen einjährigen Höchstgrenze bis zum 16. Oktober 2023 verlängert.

Verfahren zur Festsetzung, Umsetzung und Überprüfung des Vorstandsvergütungssystems

Das Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben und unter Berücksichtigung der Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner jeweils geltenden Fassung festgesetzt. Dabei wird der Aufsichtsrat von seinem Personalausschuss unterstützt. Der Personalausschuss von SÜSS MicroTec ist für die Entwicklung von Vorschlägen zum Vorstandsvergütungssystem verantwortlich, die er dem Aufsichtsrat zur Beratschlagung und Beschlussfassung vorlegt. Der Aufsichtsrat und der Personalausschuss können bei Bedarf externe Beratung, insbesondere zu Fragen der Ausgestaltung des Vergütungssystems und zur Beurteilung der Angemessenheit der Vergütung, in Anspruch nehmen. Bei der Mandatierung externer Vergütungsberater wird auf deren Unabhängigkeit geachtet.

Das vom Aufsichtsrat beschlossene Vergütungssystem wird der Hauptversammlung zur Billigung vorgelegt.

Zur Sicherstellung einer angemessenen, marktüblichen und wettbewerbsfähigen Vergütung überprüft der Aufsichtsrat das Vergütungssystem und die Vergütungshöhen des Vorstands regelmäßig. Bei Bedarf beschließt der Aufsichtsrat Änderungen. Im Falle wesentlicher Änderungen, mindestens jedoch alle vier Jahre, wird das Vergütungssystem der Hauptversammlung erneut zur Billigung vorgelegt.

Billigt die Hauptversammlung das Vergütungssystem nicht, so wird ihr spätestens in der darauffolgenden ordentlichen Hauptversammlung ein überprüftes Vergütungssystem zur Billigung vorgelegt.

Betreffend die Vermeidung und die Behandlung von (potenziellen) Interessenskonflikten im Aufsichtsrat werden auch beim Verfahren zur Fest- und Umsetzung sowie zur Überprüfung des Vergütungssystems die allgemeinen Regeln des Aktiengesetzes beachtet und die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner jeweils geltenden Fassung berücksichtigt. Jedes Aufsichtsratsmitglied legt etwaige Interessenkonflikte unverzüglich dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats offen. Der Aufsichtsrat informiert in seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene Interessenkonflikte und deren Behandlung. Im Falle eines Interessenkonflikts nimmt das betroffene Aufsichtsrats- bzw. Ausschussmitglied nicht an der davon betroffenen Diskussion und Abstimmung im Aufsichtsrat bzw. im Personalausschuss teil. Wesentliche und nicht nur vorübergehende Interessenkonflikte in der Person eines Aufsichtsratsmitglieds führen zur Beendigung des Mandats.

Geltende Vorstandsvergütungssysteme im Geschäftsjahr 2022

Für die Vorstandsmitglieder von SÜSS MicroTec waren im Geschäftsjahr 2022 zwei unterschiedliche Vergütungssysteme relevant: Auf den Dienstvertrag von Dr. Bernd Schulte (CEO) war bereits das neue Vergütungssystem 2022 anwendbar. Für die Dienstverträge der übrigen, im Geschäftsjahr 2022 amtierenden Vorstandsmitglieder galt noch das Vergütungssystem 2021, da die betreffenden Dienstverträge während der Geltungsdauer des Vergütungssystems 2021 abgeschlossen bzw. verlängert wurden (Bestandsschutz).

Vorstandsvergütungssystem 2022

Das neue Vergütungssystem 2022 aktualisiert und ändert das Vergütungssystem 2021 im Wesentlichen durch

  • > die Integration von Nachhaltigkeitszielen im Rahmen der langfristigen variablen Vergütung und eine signifikante Erhöhung des an Nachhaltigkeitszielen ausgerichteten Anteils an der variablen Zielvergütung um mehr als das Doppelte (der ESG-Anteil an der variablen Zielvergütung liegt insgesamt bei über 20%),
  • > die Implementierung von Share Ownership Guidelines mit Aktienerwerbs- und -halteverpflichtungen für die Vorstandsmitglieder,

  • > die Streichung von möglichen Sonderboni und

  • > die Festlegung der Maximalvergütung in Form eines konkreten Geldbetrags für die einzelnen Vorstandsmitglieder sowie
  • > eine anteilsmäßige Erhöhung der erfolgsabhängigen Vergütung (bei einer entsprechend reziproken anteilsmäßigen Reduzierung der Grundvergütung) im Rahmen der Vergütungsstruktur für die Vorstandsmitglieder.

Die wesentlichen Änderungen im Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands lassen sich der folgenden Gegenüberstellung entnehmen:

Vergütungssystem 2021 Komponente Vergütungssystem 2022
Differenzierung zwischen amtierenden und neubestellten / zukünftigen Vorstands
mitgliedern (relative Anteile der Vergütungsbestandteile an der Ziel-Gesamtvergütung)
Einheitlich für alle Vorstandsmitglieder und neue Vergütungsstruktur (relative Anteile
der Vergütungsbestandteile an der Ziel-Gesamtvergütung) durch anteilsmäßige Erhöhung
der erfolgsabhängigen Vergütung
Amtierende Vorstandsmitglieder:
Grundvergütung:
~ 40–60% Grundvergütung:
~ 30–40%
Nebenleistungen: ~ 1–5% Nebenleistungen:
~ 1–5%
Kurzfristige variable Vergütung: ~ 15–30% Vergütungs Kurzfristige variable Vergütung:
~ 25–35%
Langfristige variable Vergütung: ~ 20–35% struktur Langfristige variable Vergütung:
~ 30–40%
Neubestellte / zukünftige Vorstandsmitglieder:
Grundvergütung:
~ 40–50%
Nebenleistungen: ~ 1–5%
Kurzfristige variable Vergütung: ~ 20–30%
Langfristige variable Vergütung: ~ 25–35%
Leistungskriterien: Leistungskriterien
40% Umsatz 35% Umsatz
40% Jahresüberschuss 35% Jahresüberschuss
20% Nachhaltigkeitsziel (ESG sowie Innovation und Markt) Kurzfristige
variable
15% Nachhaltigkeitsziel (nunmehr ausschließlich ESG-Kriterien)
Vergütung (STI) 15% Innovation&Marktposition (nunmehr von ESG gesondertes, eigenständiges Ziel)
Nachhaltigkeitsziel umfasst Kategorien (i) Innovation / Forschung&Entwicklung,
(ii) Markt / Kunde, (iii) Mitarbeiter / Kultur und (iv) Umwelt / Klima, ohne diese näher
zu spezifizieren
Kategorien des Nachhaltigkeitsziels nach (ESG-)Bereichen Umwelt (Environmental),
Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) angepasst und
ESG-Aspekte spezifiziert
Vergütungssystem 2021 Komponente Vergütungssystem 2022
Leistungskriterien: Leistungskriterien:
1 / 3 Return on Capital Employed (ROCE) Langfristige 25% Return on Capital Employed (ROCE)
1 / 3 Umsatzwachstum variable 25% Umsatzwachstum
1 / 3 Relativer Total Shareholder Return (TSR) Vergütung
(LTI)
25% Relativer Total Shareholder Return (TSR)
25% Nachhaltigkeitsziel (ESG-Kriterien)
Möglichkeit zur Auszahlung von Sonderboni bei besonderen Ereignissen oder
Entwicklungen, die das 1,5-fache der Grundvergütung nicht überschreiten dürfen
Sonderbonus Kein Sonderbonus
Als (einmalige) Nebenleistung darf lediglich eine Antrittsprämie (Sign-on Bonus) an
neue Vorstandsmitglieder gewährt werden, z.B. zur Entschädigung für verfallene Vergü
tungsleistungen aus dem vorherigen Anstellungsverhältnis. Die Auszahlungshöhe einer
Antrittsprämie ist durch die Maximalvergütung begrenzt. Eine zusätzliche Begrenzung
z.B. auf das 1,5-fache der Grundvergütung ist nicht vorgesehen, damit stellt der Aufsichts
rat die notwendige Flexibilität bei der Gewinnung der bestmöglichen Kandidaten sicher.
Keine Share Ownership Guidelines Share
Ownership
Guidelines
Einführung von Share Ownership Guidelines
Höhe: 100% der Brutto-Grundvergütung
Aufbauphase: jährliches Eigeninvestment von mindestens 25% des Nettobetrags der
ausgezahlten erfolgsabhängigen Vergütung (STI und LTI) bis Erreichen des erforderlichen
Aktienbestands
Festsetzung eines konkreten Geldbetrags gesamthaft für alle Vorstandsmitglieder
(Gesamtvorstand):
bis zu 3 Vorstandsmitglieder:
€ 5,8 Mio.
4 Vorstandsmitglieder:
€ 7,5 Mio.
Auf Ebene der einzelnen Vorstandsmitglieder keine Festsetzung eines konkreten
Geldbetrags, sondern 2,7-fache der Ziel-Gesamtvergütung; keine Differenzierung
zwischen den Vorstandsmitgliedern
Maximal
vergütung
Festlegung eines konkreten Geldbetrags für die einzelnen Vorstandsmitglieder
Differenzierung zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und sonstigen ordentlichen
Vorstandsmitgliedern
Vorstandsvorsitzender:
€ 3,0 Mio.
Sonstige Vorstandsmitglieder:
€ 2,5 Mio.
Bei außergewöhnlichen Entwicklungen vorübergehende Abweichungsmöglichkeit
von Maximalvergütung
Abweichungs
möglichkeit
gemäß §
87a
Keine Abweichungsmöglichkeit von Maximalvergütung

Eine vollständige Beschreibung des Vergütungssystems 2022 ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter https://www.suss.com/de/investor-relations/ corporate-governance zugänglich.

Das Vergütungssystem 2022 fand im Berichtsjahr auf Dr. Bernd Schulte (CEO) Anwendung, der seit dem 17. Oktober 2022 anlässlich der Auszeit von Dr. Götz Bendele vom Aufsichtsrat aus seiner Mitte in den Vorstand der Gesellschaft als Vorstandsvorsitzender abgestellt worden ist. Während der Zeit seiner Abstellung in den Vorstand ruht das Mandat von Dr. Bernd Schulte als Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft. Aufgrund der weniger als dreimonatigen Dienstzeit von Dr. Bernd Schulte im Berichtsjahr waren für seine Vorstandsvergütung in diesem Zeitraum allein die im Vergütungssystem 2022 vorgesehenen erfolgsunabhängigen Vergütungsbestandteile (Grundvergütung, Nebenleistungen) maßgeblich, die denjenigen des nachstehend beschriebenen Vergütungssystems 2021 entsprechen. Unter

Berücksichtigung der gesetzlich nur für einen sehr begrenzten Zeitraum von höchstens einem Jahr möglichen Abstellung eines Aufsichtsratsmitglieds in den Vorstand der Gesellschaft sieht der Dienstvertrag von Dr. Bernd Schulte vor, dass er die in Übereinstimmung mit dem Vergütungssystem 2022 jeweils geregelte kurzfristige variable Vergütung nur bei Bestehen des Dienstverhältnisses über einen Zeitraum von mehr als zwölf (12) Monaten und langfristige variable Vergütung nur bei Bestehen des Dienstverhältnisses über einen Zeitraum von mindestens sechsunddreißig (36) Monaten erhält. Der Erhalt einer variablen Vergütung würde dementsprechend voraussetzen, dass Dr. Bernd Schulte über den Zeitraum seiner einjährigen Abstellung hinaus in den Diensten der Gesellschaft als Vorstandsmitglied verbleibt und damit nicht mehr in den Aufsichtsrat der Gesellschaft zurückkehrt. Letzteres ist jedoch nicht beabsichtigt.

Vorstandsvergütungssystem 2021

Das Vergütungssystem 2021 fand im Geschäftsjahr 2022 für die gegenwärtigen Vorstandsmitglieder Oliver Albrecht (CFO) und Dr. Thomas Rohe (COO) sowie für das frühere Vorstandsmitglied Dr. Götz Bendele (CEO) Anwendung.

Bestandteile des Vergütungssystems 2021

Das Vergütungssystem 2021 besteht aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteilen. Die erfolgsunabhängige Vergütung setzt sich dabei aus einer Grundvergütung und Nebenleistungen zusammen. Die erfolgsabhängige Vergütung besteht aus einer kurzfristigen und einer langfristigen variablen Vergütungskomponente. Davon hat die kurzfristige variable Komponente (Short-Term Incentive – STI) eine einjährige Laufzeit, während die langfristige variable Komponente (Long-Term Incentive – LTI) in Form von virtuellen Performance Shares mit einer Laufzeit von vier Jahren – bestehend aus einer dreijährigen Performanceperiode mit einer anschließenden einjährigen Sperrfrist – ausgestaltet ist.

Vergütungskomponente Beschreibung
Erfolgsunabhängige Vergütung
Grundvergütung >
Nebenleistungen >
Erfolgsabhängige Vergütung
Plantyp >
Zielbonus
>
40% Umsatz
Festes Jahresgehalt (in 12 monatlichen Raten ausgezahlt)
Im Wesentlichen Dienstwagen und Beiträge zu Versicherungen
Leistungskriterien
Auszahlungsbegrenzung (Cap)
Laufzeit
Plantyp
Leistungskriterien
Auszahlungsbegrenzung (Cap)
Laufzeit
>
>
>
bzw. 7,5
Mio.
€ bei vier Vorstandsmitgliedern
>
40% Jahresüberschuss
>
20% Nachhaltigkeitsziel
>
>
200% des Zielbetrags
>
1 Jahr
>
Virtueller Performance Share Plan
>
1 / 3 Return on Capital Employed (ROCE)
Kurzfristige variable Vergütung (STI)
Langfristige variable Vergütung (LTI)
Sonstiges
Malus und Clawback
Sonderbonus
Maximalvergütung
1 / 3 Umsatzsteigerung
>
1 / 3 Relativer Total Shareholder Return (TSR)
>
300% des Zielbetrags
>
>
3 Jahre und einjährige Sperrfrist
Einbehalt und / oder Rückforderung variabler Vergütungsbestandteile bei Verstoß gegen gesetzliche oder dienstvertragliche Pflichten oder Pflichten, die sich
aus der Satzung der Gesellschaft oder aus der Geschäftsordnung für den Vorstand ergeben, oder bei erfolgter Auszahlung auf Grundlage falscher Daten.
Möglichkeit zur Auszahlung von Sonderboni, die das 1,5-fache der Grundvergütung nicht überschreiten dürfen
Begrenzung der für ein Geschäftsjahr gewährten Gesamtvergütung des Gesamtvorstands auf 5,8
Mio.
€ bei bis zu drei Vorstandsmitgliedern
Begrenzung auf Ebene des einzelnen Vorstandsmitglieds auf das 2,7-fache der Ziel-Gesamtvergütung

Die Ziel-Gesamtvergütung setzt sich zusammen aus der Summe der erfolgsunabhängigen und der erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten. Für die Bestimmung der Ziel-Gesamtvergütung werden der STI sowie der LTI mit einer Zielerreichung von 100% berücksichtigt. Im Einklang mit der Empfehlung G.6 des Deutschen Corporate Governance Kodex übersteigt dabei die Zielvergütung der langfristigen variablen Komponente die Zielvergütung der kurzfristigen variablen Komponente. Die folgende Tabelle stellt die Anteile der Vergütungskomponenten an der Ziel-Gesamtvergütung dar:

Vergütungskomponente Anteil an der Ziel
Gesamtvergütung
Grundvergütung ~ 40−50%
>
Nebenleistungen ~ 1−5%
>
Kurzfristige variable Vergütung (STI) >
~ 20−30%
Langfristige variable Vergütung (LTI) ~ 25−35%
>

Erfolgsunabhängige Vergütung

Die erfolgsunabhängige Vergütung besteht aus der Grundvergütung und den Nebenleistungen.

Grundvergütung

Die Grundvergütung ist eine fixe, auf das Geschäftsjahr bezogene Barvergütung, die sich insbesondere an dem Aufgaben- und Verantwortungsbereich des jeweiligen Vorstandsmitglieds orientiert. Sie wird in 12 monatlichen Teilbeträgen jeweils am Monatsende ausgezahlt.

Nebenleistungen

Jedes Vorstandsmitglied erhält Nebenleistungen in Form von Sach- und sonstigen Bezügen. Hierzu gehören im Wesentlichen die Bereitstellung eines auch privat nutzbaren Dienstwagens sowie Beiträge und Zuschüsse zu Versicherungen bzw. die Übernahme von Versicherungsprämien (u. a. Einbeziehung in die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) der Gesellschaft mit einem Selbstbehalt nach §93 Abs. 2 Satz 3 AktG, Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie Unfallversicherung, die auch eine Leistung an Erben des Vorstandsmitglieds im Todesfall vorsehen kann). Der Aufsichtsrat kann andere oder zusätzliche marktübliche Nebenleistungen, wie z.B. bei Neueintritten die Übernahme von Umzugskosten, gewähren. Die Art, Höhe und Dauer der Sachbezüge können nach der persönlichen Situation der Vorstandsmitglieder variieren. Aufgrund der Maximalvergütung ist für jedes Vorstandsmitglied ein Maximalbetrag für Nebenleistungen je Geschäftsjahr festgesetzt.

Erfolgsabhängige Vergütung

Die erfolgsabhängige Vergütung besteht aus einer kurzfristigen und einer langfristigen variablen Vergütungskomponente. Die kurzfristige variable Komponente hat eine einjährige Laufzeit, während die langfristige variable Komponente als virtuelle Performance Shares mit einer Laufzeit von vier Jahren – eine dreijährige Performanceperiode mit einer anschließenden einjährigen Sperrfrist – ausgestaltet ist. Durch die Ausgestaltung dieser Vergütungskomponenten, die im Folgenden detailliert beschrieben werden, werden Anreize zur Umsetzung der Strategie von SÜSS Micro-Tec und zur langfristigen und nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft gesetzt.

Kurzfristige variable Vergütung (STI)

Ziel der kurzfristigen variablen Vergütung ist insbesondere die Honorierung der operativen Umsetzung der Geschäftsstrategie. Als maßgebliche Leistungskriterien wurden in diesem Zusammenhang zwei finanzielle Ziele – Umsatz (40%) und Jahresüberschuss (40%) – sowie ein nichtfinanzielles Nachhaltigkeitsziel (20%) festgelegt.

Geschäftsjahr entstandenen Kosten. Ein positiver Jahresüberschuss spiegelt die Ertragskraft und damit letztendlich auch die Attraktivität für (potenzielle) Aktieninvestoren des Unternehmens wider. SÜSS MicroTec strebt ein gesundes langfristiges Wachstum an, sodass kongruent zum Umsatz auch der Jahresüberschuss stetig steigen soll. Durch die Verwendung des Jahresüberschusses im STI wird diesem Ziel Rechnung getragen.

Vor Beginn eines Geschäftsjahres legt der Aufsichtsrat für jedes Leistungskriterium anspruchsvolle Ziele (inklusive Schwellen- und Capwerte) fest. Die Zielwerte der beiden finanziellen Leistungskriterien werden aus der vom Aufsichtsrat freigegebenen Budgetplanung für das jeweilige Geschäftsjahr abgeleitet.

Die Zielerreichung der beiden finanziellen Leistungskriterien wird ermittelt, indem der tatsächlich erreichte Ist-Wert im Geschäftsjahr zu dem Zielwert ins Verhältnis gesetzt wird. Die Zielerreichung wird für jedes Leistungskriterium mittels einer Bonuskurve in einen Auszahlungsfaktor überführt. Ist die Zielerreichung geringer als der Schwellenwert, beträgt der Auszahlungsfaktor für das Leistungskriterium 0%, ein vollständiger Ausfall der finanziellen Ziele ist somit möglich. Bei einer Zielerreichung in Höhe des Schwellenwerts

Finanzielle Leistungskriterien – Umsatz&Jahresüberschuss

Dieser Teil des STI bemisst sich an der Erreichung der beiden finanziellen, gleichgewichteten Leistungskriterien Umsatz und Jahresüberschuss, die essenzielle Bestandteile der Unternehmenssteuerung von SÜSS MicroTec sind.

> Umsatz: Beim Umsatz handelt es sich um den im geprüften und gebilligten Konzernabschluss ausgewiesenen Umsatz. Der Umsatz ist eine bedeutende Kenngröße im Unternehmen und stellt den Wert an Waren und Dienstleistungen dar, die das Unternehmen in einem Geschäftsjahr erzielt hat. Um in der hochtechnisierten und spezialisierten Halbleiterbranche

wettbewerbsfähig zu bleiben, bedarf es der Fokussierung auf den Umsatz und entsprechendes, profitables Wachstum, da nur so nachhaltig die notwendigen Mittel für Investitionen und Innovationen erwirtschaftet werden können. Die Strategie von SÜSS MicroTec zielt auf eine langfristige Umsatzsteigerung bis 2025 und darüber hinaus ab und kann über eine Integration des Umsatzes als Leistungskriterium in den STI operationalisiert werden.

> Jahresüberschuss: Beim Jahresüberschuss handelt es sich um den im geprüften und gebilligten Konzernabschluss ausgewiesenen Jahresüberschuss. Der Jahresüberschuss ist eine direkte Ableitung des Umsatzes und der im Unternehmen in einem

beträgt der Auszahlungsfaktor 50%. Entspricht der Ist-Wert dem Zielwert, liegt der Auszahlungsfaktor bei 100%. Bei einer Zielerreichung in Höhe des Capwerts oder mehr liegt der Auszahlungsfaktor des finanziellen Leistungskriteriums bei 200%.

Für die Umsatz- und Jahresüberschuss-Ziele sind zusätzlich Nebenbedingungen im Vergütungssystem 2021 integriert, welche sich am Break Even-Umsatz bzw. am Break-Even-Jahresüberschuss orientieren. Bei Unterschreiten dieser "Mindesthöhen" beträgt die Zielerreichung des entsprechenden Ziels 0% – unabhängig von der mittels einer Bonuskurve ermittelten Zielerreichung.

Für die finanziellen Ziele sehen die Bonuskurven schematisch wie folgt aus:

Nichtfinanzielles Leistungskriterium – Nachhaltigkeitsziel

Dieser Teil des STI bemisst sich an der Erreichung des nichtfinanziellen Nachhaltigkeitsziels. Dieses setzt sich aus bis zu zwei Nachhaltigkeitszielen zusammen, die aus der Nachhaltigkeitsstrategie von SÜSS MicroTec abgeleitet werden. Das Einbeziehen von Nachhaltigkeit im STI spiegelt den Anspruch von SÜSS MicroTec als Unternehmen wider, soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen. Der Aufsichtsrat definiert jährlich bis zu zwei jeweils gleichgewichtete, der Bewertung zugrundeliegende Nachhaltigkeitsziele nach freiem Ermessen, die er aus den folgenden Kategorien auswählt:

Kategorien für das Nachhaltigkeitsziel

Innovation / Forschung&Entwicklung
Markt / Kunde
Mitarbeitende / Kultur
Umwelt / Klima
Gesellschaft / Soziales

Vor Beginn eines Geschäftsjahres legt der Aufsichtsrat für jedes nichtfinanzielle Nachhaltigkeitsziel anspruchsvolle Ziele fest. Die Ziele basieren dabei unter anderem auf der Operationalisierung der Nachhaltigkeitsstrategie von SÜSS MicroTec. Bei den vom Aufsichtsrat zu bestimmenden Zielen ist zwischen quantitativen und qualitativen Zielen zu unterscheiden.

Für jedes quantitative Nachhaltigkeitsziel legt der Aufsichtsrat neben dem Zielwert auch einen Schwellen- und einen Capwert fest. Die Zielerreichung für quantitative Nachhaltigkeitsziele wird ermittelt, indem der tatsächlich erreichte Ist-Wert des jeweiligen Nachhaltigkeitsziels im Geschäftsjahr zu dem Zielwert ins Verhältnis gesetzt wird. Die Zielerreichung wird für jedes Leistungskriterium mittels einer Bonuskurve in einen Auszahlungsfaktor überführt. Ist die Zielerreichung geringer als der Schwellenwert, beträgt der Auszahlungsfaktor für das jeweilige Leistungskriterium 0%, ein vollständiger Ausfall der Nachhaltigkeitsziele ist somit möglich. Bei einer Zielerreichung in Höhe des Schwellenwerts beträgt der Auszahlungsfaktor 50%. Entspricht der Ist-Wert dem Zielwert, liegt der Auszahlungsfaktor bei 100 %. Bei einer Zielerreichung in Höhe des Capwerts oder mehr liegt der Auszahlungsfaktor bei 200 %.

Für die quantitativen Nachhaltigkeitsziele sieht die Bonuskurve schematisch wie folgt aus:

Auszahlungsfaktor in Prozent

und 200%, im Falle einer deutlichen Übererfüllung der Ziele, betragen. Ein vollständiger Ausfall der Nachhaltigkeitsziele ist somit möglich.

Die Bonuskurve für die qualitativen Nachhaltigkeitsziele stellt sich somit schematisch wie folgt dar:

Für jedes qualitative Nachhaltigkeitsziel beurteilt der Aufsichtsrat die Zielerreichung nach dem Ende des Geschäftsjahres. Dabei kann der Aufsichtsrat die Zielerreichung auf fünf Stufen festgelegen. Der korrespondierende Auszahlungsfaktor kann zwischen 0%, im Falle einer Zielverfehlung,

Nachhaltigkeitsziel-Zielerreichung

übererfüllt

Der Gesamtzielerreichungsgrad ("Gesamtzielerreichung") errechnet sich, indem die Auszahlungsfaktoren der Leistungskriterien jeweils mit ihrer Gewichtung multipliziert und anschließend addiert werden. Zur Bestimmung des Auszahlungsbetrags wird die Gesamtzielerreichung mit dem STI-Zielbetrag multipliziert, wobei der Auszahlungsbetrag auf 200% des Zielbetrags gedeckelt ist.

Eine nachträgliche Anpassung der festgelegten Leistungskriterien oder der Zielwerte für die Leistungskriterien im Sinne der Empfehlung G.8 des Deutschen Corporate Governance Kodex ist ausgeschlossen. Dem Aufsichtsrat ist es möglich, außergewöhnlichen Entwicklungen in angemessenem Rahmen Rechnung zu tragen (G.11 Deutscher Corporate Governance Kodex). Macht der Aufsichtsrat von dieser Möglichkeit Gebrauch, werden die Gründe für eine Anpassung und deren Inhalte im Vergütungsbericht des Geschäftsjahres kommuniziert.

Die Auszahlung des STI erfolgt in bar und wird mit dem nächsten ordentlichen Gehaltslauf nach Billigung des Konzernabschlusses von SÜSS MicroTec zur Zahlung fällig.

Beginnt oder endet der Vorstandsdienstvertrag im laufenden Geschäftsjahr, wird der Zielbetrag pro rata temporis auf den Zeitpunkt des Beginns bzw. des Endes gekürzt.

Zielwerte und Zielerreichung (STI) in Mio. € Gewichtung in % Breakeven-Wert Schwellenwert für 0% Zielerreichung Zielwert für 100% Zielerreichung Schwellenwert für 200% Zielerreichung Ergebnis 2022 Zielerreichung in % Umsatz 40% 232,1 262,3 327,9 393,5 299,1 78% Jahresüberschuss 40% 5,8 18,6 26,5 34,5 24,5 88% Nachhaltigkeitsziel 20% – unterschritten voll erreicht deutlich übererfüllt übererfüllt 150%

Die vorstehenden Zielwertfestlegungen und -erreichungen für das Geschäftsjahr 2022 gelten mit Ausnahme von Dr. Bernd Schulte für jedes einzelne der im Geschäftsjahr 2022 amtierenden Vorstandsmitglieder einschließlich Dr. Götz Bendele, der rückwirkend zum 16. Oktober 2022 aus dem Vorstand ausschied. Aufgrund der weniger als dreimonatigen Dienstzeit von Dr. Bernd Schulte im Geschäftsjahr 2022 im Rahmen seiner auf ein Jahr bis zum 16. Oktober 2023 befristeten Abstellung in den Vorstand der Gesellschaft durch den Aufsichtsrat waren für dessen Vorstandsvergütung in diesem Zeitraum keine variablen Vergütungsbestandteile relevant. Das Nachhaltigkeitsziel für das Geschäftsjahr 2022 hat der Aufsichtsrat auf Empfehlung des Nachhaltigkeitsausschusses im Rahmen des Vergütungssystems 2021 festgesetzt. Diese Ziele umfassen sowohl eine signifikante Reduzierung der indirekten (Scope 2) CO2 -Emissionen an den Hauptproduktionsstandorten um mehr als 60% im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021, den Roll-Out und die Schulung des neuen Compliance-Handbuchs und des Code-of-Conduct als auch die Erstellung und Anwendung eines Compliance-Systems für Lieferanten ab einer bestimmten Umsatzgröße.

Langfristige variable Vergütung (LTI)

Der LTI soll dazu beitragen, die nachhaltige und langfristige Geschäftsentwicklung von SÜSS MicroTec zu fördern. Dies erfolgt im Vergütungssystem 2021 aktienbasiert anhand von virtuellen Performance Shares (VPS). Durch diese kapitalmarktorientierte Ausgestaltung des LTI werden die Interessen der Aktionäre und der Vorstandsmitglieder noch stärker miteinander verknüpft. Insgesamt wird der Anreiz geschaffen, den Unternehmenswert langfristig und nachhaltig zu steigern.

Der LTI wird in Form von VPS jährlich als Tranche gewährt. Die Laufzeit einer LTI-Tranche beträgt vier Jahre, wobei sich diese aus einer dreijährigen Performanceperiode und einer darauffolgenden einjährigen Sperrfrist zusammensetzt.

Die Anzahl bedingt zugeteilter VPS wird ermittelt, indem der Zielbetrag des LTI durch den durchschnittlichen Aktienkurs von SÜSS MicroTec (arithmetisches Mittel der Schlusskurse im XETRA-Handel (oder einem äquivalenten Nachfolgesystem) der Deutsche Börse AG der letzten 60 Handelstage vor Beginn der Performanceperiode) geteilt wird. Diese Anzahl VPS kann sich in Abhängigkeit von der Zielerreichung von zwei finanziellen Leistungskriterien – Return on Capital Employed (ROCE) und Umsatzsteigerung – sowie einem an der Entwicklung des Aktienkurses ausgerichteten Leistungskriterium – relativer Total Shareholder Return (TSR) gegenüber zwei Peergroups – erhöhen oder verringern. Die drei LTI-Leistungskriterien fließen gleichgewichtet zu je einem Drittel in die Gesamtzielerreichung ein.

Finanzielle Leistungskriterien – ROCE&Umsatzsteigerung

Dieser Teil des LTI bemisst sich an der Erreichung der beiden finanziellen Leistungskriterien ROCE und Umsatzsteigerung. Beide Erfolgsziele fördern die Umsetzung der Geschäftsstrategie von SÜSS MicroTec und tragen der Ausrichtung des LTI auf eine langfristige Entwicklung der Gesellschaft Rechnung.

> ROCE: Der ROCE der Performanceperiode berechnet sich als gleichgewichteter Durchschnitt der ROCE-Ist-Werte für die einzelnen Geschäftsjahre der Performanceperiode. Dabei wird der ROCE-Ist-Wert eines jeden

Geschäftsjahres als Quotient des Earnings Before Interest and Taxes (EBIT) (Gewinn vor Zinsen und Steuern) gemäß geprüftem und gebilligtem Konzernabschluss der Gesellschaft und dem durchschnittlichen Capital Employed auf Basis der Quartalsberichte und dem geprüften und gebilligten Konzernabschluss im jeweiligen Geschäftsjahr ermittelt. Der ROCE ist eine wichtige Rentabilitätskennzahl, die die Rendite auf das eingesetzte Kapital beschreibt. Die einzelnen Bestandteile des ROCE sind jeweils strategisch bedeutende Kennzahlen für das Unternehmen und die Optimierung der einzelnen Bestandteile führt entsprechend zu einer Verbesserung des ROCE und damit einer besseren Verwendung des im Unternehmen gebundenen Kapitals. Maßgeblich für die Zielerreichung ist der durchschnittliche ROCE innerhalb der Performanceperiode.

> Umsatzsteigerung: Das Umsatzwachstum bezieht sich auf die Steigerung des Konzernumsatzes innerhalb der Performanceperiode und wird als durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate, CAGR) gemessen. Grundsätzlich sollte das Unternehmen über den Zyklus gesehen mindestens so stark wachsen wie das Marktvolumen der Referenzmärkte, da ansonsten mittel- und langfristig der Verlust von Marktanteilen droht. Nur durch nachhaltiges Umsatzwachstum kann es dem Unternehmen gelingen, dauerhaft seine führende Marktstellung in den

entsprechenden Zielmärkten aufrechtzuerhalten und nachhaltig positive Cashflows und somit Mittel für Investitionen z.B. für Innovationen bzw. Forschung und Entwicklung zu generieren.

Vor Beginn eines Geschäftsjahres legt der Aufsichtsrat für jedes Leistungskriterium anspruchsvolle Ziele (inklusive Schwellen- und Capwerte) der jeweils neuen Tranche fest. Diese Werte behalten über die gesamte dreijährige Performanceperiode einer Tranche ihre Gültigkeit. Der vom Aufsichtsrat festzulegende Zielwert orientiert sich dabei an der auf Basis der Geschäftsstrategie erwarteten Rendite auf das gebundene Kapital (für das Leistungskriterium ROCE) bzw. am strategisch geplanten Umsatzwachstum (für das Leistungskriterium Umsatzwachstum), sodass ein hoher Strategiebezug der Leistungskriterien sichergestellt werden kann.

Die Feststellung der Zielerreichung der finanziellen Leistungskriterien erfolgt nach Billigung des Konzernabschlusses für das letzte Jahr der Performanceperiode durch den Aufsichtsrat. Die Zielerreichung der finanziellen Leistungskriterien wird bestimmt, indem der jeweilige tatsächlich erreichte Ist-Wert während der Performanceperiode zu dem festgelegten Zielwert ins Verhältnis gesetzt wird. Die Zielerreichung wird für jedes Leistungskriterium mittels einer Bonuskurve in einen Auszahlungsfaktor überführt. Ist die jeweilige Zielerreichung geringer als der Schwellenwert, beträgt der Auszahlungsfaktor für das jeweilige Leistungskriterium 0 %, ein vollständiger Ausfall der finanziellen Ziele ist somit möglich. Bei einer Zielerreichung in Höhe des Schwellenwerts beträgt der Auszahlungsfaktor 50 %. Entspricht der Ist-Wert dem Zielwert, liegt der Auszahlungsfaktor bei 100 %. Bei einer Zielerreichung in Höhe des Capwerts oder mehr liegt der Auszahlungsfaktor bei 200 %.

Für die finanziellen Ziele sehen die Bonuskurven schematisch wie folgt aus:

Auszahlungsfaktor in Prozent

Aktienkursorientiertes Leistungskriterium – Relativer TSR

Das dritte Leistungskriterium, der relative Total Shareholder Return (TSR), vergleicht die TSR-Performance von SÜSS MicroTec mit der TSR-Performance von zwei Peergroups, dem Philadelphia Semiconductor Index als internationalem Branchenindex und dem DAXsector Technology Index als deutschem Index mit Technologiefokus. Die aktienbasierte Gewährung des LTI und die Integration eines weiteren aktienkursorientierten Leistungskriteriums stärken die Interessenkonvergenz von Vorstandsmitgliedern und Aktionären.

Die Berechnung der Zielerreichung erfolgt über die TSR-Outperformance von SÜSS MicroTec gegenüber den beiden Vergleichsindizes. Die Outperformance entspricht der Differenz zwischen dem TSR der Aktie von SÜSS MicroTec und dem TSR der jeweiligen Vergleichsgruppe in Prozentpunkten. Eine identische TSR-Performance von SÜSS MicroTec und dem jeweiligen Vergleichsindex führt zu einer TSR-Outperformance von 0% und entspricht einer Zielerreichung von 100%. Der Schwellenwert von −30% bedeutet, dass die TSR-Performance von SÜSS MicroTec 30%-Punkte unterhalb der Indexperformance liegt und entspricht einer Auszahlung von 30%. Bei einer Outperformance von +30% von SÜSS MicroTec im Vergleich zum Vergleichsindex ist die Auszahlung bei 200% gedeckelt. Die schematische Bonuskurve sieht wie folgt aus:

Auszahlungsfaktor in Prozent

Die auf Basis der TSR-Outperformances gegenüber dem jeweiligen Vergleichsindex ermittelten Auszahlungsfaktoren werden für die Bestimmung des finalen Auszahlungsfaktors für den relativen TSR gleichgewichtet berücksichtigt.

Zur Ermittlung der Gesamtzielerreichung im LTI werden die ermittelten Auszahlungsfaktoren des ROCE, des Umsatzwachstums und des relativen TSR mit je 1 / 3 multipliziert und addiert, d.h. sie fließen gleichgewichtet in die Gesamtzielerreichung ein.

Die finale Anzahl VPS wird nach Ende der dreijährigen Performanceperiode bestimmt. Dafür wird die zu Beginn der Performanceperiode bedingt zugeteilte Anzahl VPS mit der Gesamtzielerreichung multipliziert. Die sich ergebende finale Anzahl VPS wird in einem nächsten Schritt mit dem durchschnittlichen Aktienkurs von SÜSS MicroTec am Ende der Performanceperiode (arithmetisches Mittel der Schlusskurse im XETRA-Handel oder einem äquivalenten Nachfolgesystem der Deutsche Börse AG der letzten 60 Handelstage vor Ende der Performanceperiode) multipliziert, um den Auszahlungsbetrag zu bestimmen. Der so zur Auszahlung bestimmte Betrag wird erst nach einer einjährigen Sperrfrist ausgezahlt, sodass der Zufluss insgesamt frühestens vier Jahre nach Zuteilung erfolgt. Der Auszahlungsbetrag ist insgesamt auf 300% des Zielbetrags gedeckelt.

Die VPS werden in bar ausbezahlt. Der Aufsichtsrat ist berechtigt, die Auszahlung des LTI ganz oder zum Teil anstelle einer Barzahlung als Stückaktien von SÜSS MicroTec auszuzahlen. Eine nachträgliche Anpassung der festgelegten Leistungskriterien oder der Zielwerte bzw. Vergleichsparameter für die Leistungskriterien im Sinne der Empfehlung G.8 des Deutschen Corporate Governance Kodex ist

ausgeschlossen. Dem Aufsichtsrat ist es möglich, außergewöhnlichen Entwicklungen in angemessenem Rahmen Rechnung zu tragen (G.11 Deutscher Corporate Governance Kodex). Macht der Aufsichtsrat von dieser Möglichkeit Gebrauch, werden die Gründe für eine Anpassung und deren Inhalte im Vergütungsbericht des Geschäftsjahres kommuniziert.

Zielwerte (LTI) – die Performanceperiode der Tranche 2021 endet am 31.12.2023

1. Tranche 2021–2023 Gewichtung Schwellenwert
für 0%
Zielerreichung
Zielwert für
100%
Zielerreichung
Schwellenwert
für 200%
Zielerreichung
Modellwerte
für Tranche 1
Return on Capital Employed (ROCE) 1 / 3 14% 19% 24% 18,40%
Umsatzsteigerung 1 / 3 6,72% 9,60% 12,48% 10,48%
Relativer TS1 1 / 3 −30% 0% 30% −9,97%

Zielwerte (LTI) – die Performanceperiode der Tranche 2022 endet am 31.12.2024

2. Tranche 2022–2024 Gewichtung Schwellenwert
für 0%
Zielerreichung
Zielwert für
100%
Zielerreichung
Schwellenwert
für 200%
Zielerreichung
Modellwerte
für Tranche 2
Return on Capital Employed (ROCE) 1 / 3 14% 19% 24% 21%
Umsatzsteigerung 1 / 3 7,71% 11,01% 14,31% 14,34%
Relativer TS1 1 / 3 −30% 0% 30% −0,18%

1 Bei den Prozentangaben handelt es sich um die TSR-Outperformance (berechnet mit den durchschnittlichen Schlusskursen der letzten 30 Handelstage im XETRA-Handel)

Die vorstehenden Zielwertfestlegungen und -erreichungen der LTI-Tranchen 2021 und 2022 gelten mit Ausnahme von Dr. Bernd Schulte für jedes einzelne der im Geschäftsjahr 2022 amtierenden Vorstandsmitglieder einschließlich Dr. Götz Bendele, der am 16. Oktober 2022 aus dem Vorstand ausschied. Aufgrund der weniger als dreimonatigen Dienstzeit von Dr. Bernd Schulte im Geschäftsjahr 2022 im Rahmen seiner auf ein Jahr bis zum 16. Oktober 2023 befristeten Abstellung in den Vorstand der Gesellschaft durch den Aufsichtsrat waren für dessen Vorstandsvergütung in diesem Zeitraum keine variablen Vergütungsbestandteile relevant.

Malus und Clawback

Der Aufsichtsrat hat die Möglichkeit, variable Vergütungsbestandteile in den nachfolgend genannten Fällen teilweise oder vollständig einzubehalten (Malus) oder zurückzufordern (Clawback).

Bei einem mindestens schwerwiegenden und schuldhaften Verstoß des Vorstandsmitglieds gegen gesetzliche oder dienstvertragliche Pflichten oder Pflichten, die sich aus der Satzung der Gesellschaft oder aus der Geschäftsordnung für den Vorstand ergeben, kann der Aufsichtsrat, nach pflichtgemäßem Ermessen, noch nicht ausbezahlte variable Vergütungsbestandteile herabsetzen und einbehalten oder bereits ausbezahlte variable Vergütungsbestandteile zurückfordern. Eine Geltendmachung des Rückforderungsrechts ist ausgeschlossen, wenn der Verstoß gegen eine Pflicht mehr als 10 Jahre zurückliegt.

Wurden variable Vergütungsbestandteile auf der Grundlage falscher Daten an das Vorstandsmitglied zu Unrecht ausbezahlt, kann der Aufsichtsrat nach pflichtgemäßem Ermessen den sich aus der Neuberechnung der Höhe der variablen Vergütung im Vergleich zur erfolgten Auszahlung ergebenden Unterschiedsbetrag ganz oder teilweise zurückfordern.

Das Rückforderungsrecht und das Einbehaltungsrecht bestehen auch dann, wenn das Amt oder das Dienstverhältnis des Vorstandsmitglieds im Zeitpunkt der Geltendmachung des Rückforderungsrechts und / oder des Einbehaltungsrechts bereits beendet ist. Das Vorstandsmitglied kann sich nicht darauf berufen, dass die zurückgeforderte variable Vergütung nicht mehr in seinem Vermögen vorhanden ist. Ansprüche der Gesellschaft auf Schadensersatz, insbesondere aus § 93 Abs. 2 Satz 1 AktG, das Recht der Gesellschaft zum Widerruf der Bestellung gemäß § 84 Abs. 3 AktG sowie das Recht der Gesellschaft zur fristlosen Kündigung des Dienstvertrages (§ 626 Abs. 1 BGB) bleiben unberührt.

Im Berichtjahr wurde kein Sachverhalt festgestellt, der zu einem entsprechenden Einbehalt oder einer Rückforderung berechtigt hätte. Von der Möglichkeit des Einbehalts oder der Rückforderung variabler Vergütungsbestandteile wurde dementsprechend kein Gebrauch gemacht.

Sonderbonus

Der Aufsichtsrat hat das Recht, den Mitgliedern des Vorstands bei besonderen Ereignissen oder Entwicklungen eine Sonderzahlung zu gewähren. Beispielsweise kann der Aufsichtsrat zur Gewinnung qualifizierter Kandidatinnen und Kandidaten für den Vorstand erstmalig bestellten Vorstandsmitgliedern in angemessener und marktgerechter Weise eine Antrittsprämie (Sign-on Bonus) – z.B. zur Entschädigung für verfallene Vergütungsleistungen aus vorherigen Anstellungs- oder Dienstverhältnissen – gewähren. Ebenso kann ein Sonderbonus etwa infolge von wesentlichen Veränderungen der Unternehmensstruktur z.B. durch Erwerb oder Veräußerung wesentlicher Unternehmensteile ausgelobt werden. Die Auszahlungshöhe solcher Sonderboni ist dabei auf das 1,5-fache der Grundvergütung begrenzt.

Im Sinne einer angemessenen und marktgerechten Antrittsprämie und zur Gewinnung als neue Mitglieder für den Vorstand wurden im Geschäftsjahr 2021 wie im diesbezüglichen Vergütungsbericht näher dargelegt für Dr. Götz M. Bendele und Dr. Thomas Rohe einmalige Sign-on- und Retention-Boni ausgelobt: An Dr. Götz M. Bendele wurde vertragsgemäß von den gewährten 10.500 Performance Shares der SÜSS MicroTec SE die erste von insgesamt drei Jahrestranchen zu je 3.500 Stück im Juni 2022 ausgezahlt, wobei sich der Auszahlungsbetrag je Performance Share nach dem durchschnittlichen Schlusskurs (arithmetischer Mittelwert) der Stückaktie der Gesellschaft im XETRA-Handel an den letzten 60 Handelstagen im Geschäftsjahr 2021) ermittelte. An Dr. Thomas Rohe wurde vertragsgemäß die zweite von insgesamt drei anteilig gleichen Jahrestranchen zu je 20.000,00 € des Retention Bonus im Mai 2022 ausgezahlt.

Maximalvergütung

Neben den Begrenzungen (Caps) auf Ebene der einzelnen Leistungskriterien sowie der variablen Vergütungsbestandteile ist in dem Vergütungssystem 2021 eine Begrenzung der Vergütungshöhe auf Ebene des Gesamtvorstands sowie auf Ebene des einzelnen Vorstandsmitglieds vorgesehen. Die Gesamtvergütung des Gesamtvorstands, die dem Vorstand von SÜSS MicroTec innerhalb eines Jahres zufließt, darf bei bis zu drei Vorständen einen Wert von 5.800.000 € nicht überschreiten. Wird ein viertes Vorstandsmitglied berufen, beträgt die Maximalvergütung des Gesamtvorstands 7.500.000 €. Diese Gesamtvergütung des Gesamtvorstands besteht aus der Summe der für alle Vorstandsmitglieder ausgezahlten Festvergütung, Nebenleistungen, STI, LTI und Sonderboni. Auf der Ebene einzelner Vorstandsmitglieder bedeutet dies, dass die Gesamtjahresvergütung auf das 2,7-fache der Ziel-Gesamtvergütung für das jeweilige Jahr gedeckelt ist. Vor Auszahlung der variablen Vorstandsvergütung wird die Einhaltung der Maximalvergütung durch den Personalausschuss kontrolliert.

Vergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2022

Die im Folgenden aufgeführten Tabellen stellen die jeweilige Zielvergütung der im Berichtsjahr amtierenden Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2022 dar. Diese umfasst die für das Geschäftsjahr zugesagte Zielvergütung, die im Falle einer Zielerreichung von 100% gewährt wird, ergänzt um die Angaben der individuell erreichbaren Minimal- und Maximalvergütungen. Bei der Grundvergütung sowie den Nebenleistungen ergeben sich dabei keine Unterschiede.

Zielvergütungen der Vorstandsmitglieder:

Dr. Bernd Schulte, Vorstandsvorsitzender (CEO), Eintritt: 17.10.2022

Zielvergütungen 2022 (100%) 2021 (100%) 2022 (Min) 2022 (Max)
Grundvergütung 76.660,71 76.660,71 76.660,71
Nebenleistungen (fix)
1
2.586,67 2.586,67 2.586,67
Aufwand für Altersversorgung
Summe 79.247,38 79.247,38 79.247,38
Kurzfristige variable Vergütung (STI)
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2021
(Performanceperiode 01.01.2021 bis 31.12.2023 und
Sperrfrist 01.01.2024 bis 31.12.2024)
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2022
(Performanceperiode 01.01.2022 bis 31.12.2024 und
Sperrfrist 01.01.2025 bis 31.12.2025)
Gesamtvergütung 79.247,38 79.247,38 79.247,38

1 enthält: Zuschuss freiwillige Rentenversicherung; Unternehmensanteil gesetzliche oder private Krankenkasse

Zielvergütungen 2022 (100%) 2021 (100%) 2022 (Min) 2022 (Max)
Grundvergütung 287.839,29 243.000,00 243.000,00 243.000,00
Nebenleistungen (fix)
1
21.159,40 19.191,36 19.191,36 19.191,36
Sonstiges (Sign-On und Retention Bonus)
2
47.355,00 76.650,00
davon Investition in SÜSS MicroTec-Aktien
Aufwand für Altersversorgung
Summe 356.353,69 338.841,36 262.191,36 262.191,36
Kurzfristige variable Vergütung (STI)
3
160.335,62 135.000,00 320.671,23
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2021
(Performanceperiode 01.01.2021 bis 31.12.2023 und
Sperrfrist 01.01.2024 bis 31.12.2024)
162.000,00
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2022
(Performanceperiode 01.01.2022 bis 31.12.2024 und
Sperrfrist 01.01.2025 bis 31.12.2025)
192.402,74 577.208,22
Sonstiges (Sign-On und Retention Bonus)
2
52.465,00 577.208,22
davon Investition in SÜSS MicroTec-Aktien
Gesamtvergütung 709.101,38 635.841,36 262.191,36 1.160.070,81

Dr. Götz M Bendele, Ehemaliger Vorstandsvorsitzender (CEO), Austritt: 16.10.2022

1 enthält: Zuschuss freiwillige Rentenversicherung; Geldwerter Vorteil PKW bzw. Fahrzeugpauschale; Unternehmensanteil gesetzliche oder private Krankenkasse

2 Dr. Götz M. Bendele erhält einen Sign-On und Retention Bonus in Form einer Zuteilung von 10.500 Performance Shares, die in 3 Tranchen zu jeweils 3.500 Performance Shares ausgezahlt werden.

3 Aufgrund der Vertragsaufhebung wurde die variable kurzfristigste Vergütung (STI) pro rata temporis ermittelt. Zum Zeitpunkt des Abschlusses des Aufhebungsvertragest stand der Grad der Zielereichung für das STI 2022 noch nicht fest, weshalb die Parteien pauschal für das STI 2022 einen Gesamtzielerreichungsgrad von 100% vereinbarten.

Oliver Albrecht, Finanzvorstand (CFO), Eintritt: 18.11.2019
------------------------------------------------------------- --
Zielvergütungen 2022 (100%) 2021 (100%) 2022 (Min) 2022 (Max)
Grundvergütung 300.000,00 300.000,00 300.000,00 300.000,00
Nebenleistungen (fix)
1
23.400,48 24.435,88 23.400,48 23.400,48
Aufwand für Altersversorgung
Summe 323.400,48 324.435,88 323.400,48 323.400,48
Kurzfristige variable Vergütung (STI) 97.500,00 97.500,00 195.000,00
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2021
(Performanceperiode 01.01.2021 bis 31.12.2023 und
Sperrfrist 01.01.2024 bis 31.12.2024)
2
102.500,00
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2022
(Performanceperiode 01.01.2022 bis 31.12.2024 und
Sperrfrist 01.01.2025 bis 31.12.2025)
2
102.500,00 307.500,00
Gesamtvergütung 523.400,48 524.435,88 323.400,48 825.900,48

1 enthält: Zuschuss freiwillige Rentenversicherung; Geldwerter Vorteil PKW bzw. Fahrzeugpauschale; Unternehmensanteil gesetzliche oder private Krankenkasse

2 Für das 31.12.2020 geltenden Vergütungssystem im Rahmen der variablen Vergütung (nach Abzug persönlicher Steuern) erworbenen Aktien gilt eine Sperrfrist von drei Jahren. Das neue ab 01.01.2021 geltende Vergütungssystem sieht keine verpflichtende Investition des STI-Bonus in SÜSS Aktien vor.

Dr. Thomas Rohe, Vorstand Operations (COO), Eintritt: 01.05.2021
Zielvergütungen 2022 (100%) 2021 (100%) 2022 (Min) 2022 (Max)
Grundvergütung 202.500,00 135.000,00 135.000,00 135.000,00
Nebenleistungen (fix)
1
47.331,92 20.178,40 20.178,40 20.178,40
Sonstiges (Sign-On-Bonus und Rentention Bonus)
2
20.000,00 70.000,00
davon Investition in SÜSS MicroTec-Aktien 50.000,00
Aufwand für Altersversorgung
Summe 269.831,92 225.178,40 155.178,40 155.178,40
Kurzfristige variable Vergütung (STI) 112.500,00 75.000,00 225.000,00
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2021
(Performanceperiode 01.01.2021 bis 31.12.2023 und
Sperrfrist 01.01.2024 bis 31.12.2024)
90.000,00
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2022
(Performanceperiode 01.01.2022 bis 31.12.2024 und
Sperrfrist 01.01.2025 bis 31.12.2025)
135.000,00 405.000,00
Gesamtvergütung 517.331,92 390.178,40 155.178,40 785.178,40

Gewährte und geschuldete Vergütung der Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2022:

Im Interesse einer transparenten und einer möglichst periodengerechten Berichterstattung erfolgt ein Vergütungsausweis gemäß einer erdienungsorientierten Auslegung. Demnach wird z.B. die kurzfristig variable Vergütung (STI) für das Geschäftsjahr 2022 als gewährte bzw. geschuldete Vergütung betrachtet, obwohl sie erst im Geschäftsjahr 2023 zur Auszahlung fällig wird. Hintergrund dafür ist, dass die zugrunde liegende Leistung bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022 vollständig erbracht war.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die gegenwärtigen und früheren Mitglieder des Vorstands wie in den folgenden Tabellen angegeben vergütet.

1 enthält: Zuschuss freiwillige Rentenversicherung; Geldwerter Vorteil PKW bzw. Fahrzeugpauschale; Unternehmensanteil gesetzliche oder private Krankenkasse; Zuschuss Umzug und Mehrkosten Wohnung (befristet auf sechs Monate); Zuschuss Mietkosten

2 Dr. Thomas Rohe erhält einen Sign-On Bonus in Höhe von 20.000 € für die Laufzeit seines Dienstvertrages.

Gewährte und geschuldete Vergütung

Dr. Bernd Schulte
Vorstandsvorsitzender (CEO)
Eintritt: 17.10.2022
Oliver Albrecht
Finanzvorstand CFO
Eintritt: 18.11.2019
2022 in % 2021 in % 2022 in % 2021 in %
Grundvergütung 76.660,71 96,7 0,0 300.000,00 49,5 300.000,00 57,9
Nebenleistungen (fix) 2.586,67 3,3 0,0 23.400,48 3,9 23.435,88 4,5
Aufwand für Altersversorgung 0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstiges (Sign-On-Bonus) 0,0 0,0 0,0 0,0
davon Investition in SÜSS MicroTec-Aktien 0,0 0,0 0,0 0,0
Abfindungszahlungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Summe 79.247,38 100,0 0,0 323.400,48 53,5 323.435,88 62,4
Einjährige variable Vergütung (STI) 0,0 0,0 93.600,00 15,5 85.634,25 16,5
davon Investition in SÜSS MicroTec-Aktien 0,0 0,0 0,0 0,0
Mehrjährige variable Vergütung 2020–2021 (LTI) 0,0 0,0 0,0 0,0
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2021
(Performanceperiode 01.01.2021 bis 31.12.2023 und
Sperrfrist 01.01.2024 bis 31.12.2024)
1
0,0 0,0 86.240,83 14,3 109.300,38 21,1
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2022
(Performanceperiode 01.01.2022 bis 31.12.2024 und
Sperrfrist 01.01.2024 bis 31.12.2024)
1
0,0 0,0 101.341,26 16,8 0,0
Gesamtvergütung2 79.247,38 100,0 0,0 604.582,57 100,0 518.370,51 100,0

1 Der Ansatz der ersten Tranche (2021–2023) sowie der zweiten Tranche (2022–2024) für den LTI nach dem neuen Vergütungssystem erfolgt erst zum Abschluss des Zeitraums. Der Rückstellungbetrag in dem Konzernanhang Textziffer (24) zu entnehmen.

2 Bei Oliver Albrecht wurde die maximale Gesamtjahresvergütung in Höhe von 1.413.276,88 € im Geschäftsjahr 2022 eingehalten. Zudem wurde mit einer Gesamtvergütung des Gesamtvorstands in Höhe von 2.825.256,33 € im Geschäftsjahr 2022 die maximale Gesamtvergütung des Gesamtvorstands in Höhe von 5.800.000 € (bei bis zu drei Vorständen) eingehalten.

Gewährte und geschuldete Vergütung

Dr. Thomas Rohe
Vorstand Operations COO
Eintritt: 01.05.2021
Dr. Götz M Bendele
Ehemaliger Vorstandsvorsitzender (CEO)
Austritt: 16.10.2022
2022 in % 2021 in % 2022 in % 2021 in %
Grundvergütung 202.500,00 34,5 135.000,00 34,9 287.839,29 17,9 243.000,00 38,6
Nebenleistungen (fix) 47.331,92 8,1 20.178,00 5,2 21.159,40 1,3 19.191,00 3,0
Aufwand für Altersversorgung 0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstiges (Sign-On-Bonus) 20.000,00 3,4 70.000,00 18,1 47.355,00 2,9 76.650,00 12,2
davon Investition in SÜSS MicroTec-Aktien 0,0 50.000,00 12,9 0,0 0,0
Abfindungszahlungen 0,0 0,0 710.000,00 44,2 0,0
Summe 269.831,92 46,0 225.178,00 58,2 1.066.353,69 66,4 338.841,00 53,8
Einjährige variable Vergütung (STI) 108.000,00 18,4 65.872,50 17,0 160.335,62 10,0 118.570,00 18,8
Sonstiges (Sign-On-Bonus) 0,0% 0,0% 52.465,00 3,3 0,0%
davon Investition in SÜSS MicroTec -Aktien 0,0% 0,0% 0,0%
Mehrjährige variable Vergütung 2020–2021 (LTI) 0,0 0,0 3,3 0,0
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2021
(Performanceperiode 01.01.2021 bis 31.12.2023 und
Sperrfrist 01.01.2024 bis 31.12.2024)
1
75.723,66 12,9 95.964,54 24,8 136.302,58 8,5 172.748,52 27,4
Langfristige variable Vergütung (LTI): Tranche 2022
(Performanceperiode 01.01.2022 bis 31.12.2024 und
1
Sperrfrist 01.01.2024 bis 31.12.2024)
133.473,85 22,7 0,0 190.227,67 11,8 0,0
Gesamtvergütung2 587.029,43 100,0 387.015,04 100,0 1.605.684,55 100,0 630.159,52 100,0

1 Der Ansatz der ersten Tranche (2021–2023) sowie der zweiten Tranche (2022–2024) für den LTI nach dem neuen Vergütungssystem erfolgt erst zum Abschluss des Zeitraums. Der Rückstellungbetrag ist dem Konzernanhang Textziffer (24) zu entnehmen.

2 Bei Dr. Thomas Rohe wurde die maximale Gesamtjahresvergütung (= jeweils das 2,7-fache der Ziel-Gesamtvergütung) in Höhe von 1.053.481,68 € im Geschäftsjahr 2022 eingehalten. Zudem wurde mit einer Gesamtvergütung des Gesamtvorstands in Höhe von 2.825.256,33 € im Geschäftsjahr 2022 die maximale Gesamtvergütung des Gesamtvorstands in Höhe von 5.800.000 € (bei bis zu drei Vorständen) eingehalten. Bei Dr. Götz M. Bendele wurde die maximale Gesamtjahresvergütung (= jeweils das 2,7-fache der Ziel-Gesamtvergütung) in Höhe von 1.716.771,67 € im Geschäftsjahr 2022 eingehalten.

Pensionen

Es bestehen keine Pensionsverpflichtungen für gegenwärtige Mitglieder oder ehemalige Mitglieder des Vorstands.

Leistungen aus Anlass der Beendigung der Tätigkeit im Geschäftsjahr 2022

Mit Dr. Götz Bendele wurde am 15. Dezember 2022 eine Vereinbarung über die vorzeitige Aufhebung des Dienstvertrages getroffen, wobei das Dienstverhältnis von Dr. Götz Bendele aufgrund seiner Auszeit zur Pflege eines erkrankten Familienangehörigen bereits seit dem 17.Oktober 2022 ruhte. Im Rahmen des Aufhebungsvertrags wurde für die bis zum 16.Oktober 2022 entsprechend zeitanteilig erdiente kurzfristige variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2022 (STI 2022) vereinbart, dass der zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststehende Gesamtzielerreichungsgrad des STI 100% beträgt und das STI 2022 zur Hälfte mit dem regulären Zahlungslauf im Januar 2023 ausbezahlt wird, während die andere Hälfte des STI 2022 unverändert mit dem regulären Zahlungslauf für den Kalendermonat zur Auszahlung kommt, welcher auf die Billigung des Konzernabschlusses der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022 durch den Aufsichtsrat folgt. Die Dr. Götz Bendele bisher gewährten LTI-Tranchen (LTI-Tranche 2021 und LTI-Tranche 2022) bleiben

bestehen und werden gemäß den Planbedingungen regulär abgewickelt. Mit Abschluss des Aufhebungsvertrages wurden die Dr. Götz Bendele im Wege des Sign-on- und Retention Bonus gewährten, noch nicht ausgezahlten Performance Shares der zweiten und der dritten Jahrestranche von je 3.500 Performance Shares unverfallbar (gevested) und werden gemäß den Bonusplanbedingungen regulär abgewickelt. Wegen der Beendigung des Dienstverhältnisses, zur Abgeltung von Vergütungsansprüchen für die Restlaufzeit des Dienstvertrags zahlte die Gesellschaft an Dr. Götz Bendele mit dem regulären Zahlungslauf im Januar 2023 eine einmalige Abfindung in Höhe von 710.000,00 € brutto.

Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder

Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder ist in §20 der Satzung der Gesellschaft näher geregelt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten jährlich eine feste Vergütung von 45.000,00 €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das 2,0-fache und der Stellvertreter des 1,5-fache der nach Satz 1 gewährten Vergütung. Außerdem erhält jedes Mitglied des Prüfungsausschusses eine jährliche feste Vergütung von 15.000,00 € und jedes Mitglied des Personalausschusses eine jährliche feste Vergütung von 10.000,00 €. Die Vorsitzenden der Ausschüsse erhalten jeweils das 2,0-fache der vorgenannten Beträge. Wenn ein Aufsichtsratsmitglied zur gleichen Zeit mehreren Ausschüssen angehört, wird lediglich die höchstdotierte Ausschussmitgliedschaft zusätzlich zur festen jährlichen Vergütung nach Satz 1 vergütet. Darüber hinaus erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000,00 € für die Teilnahme an Sitzungen des Aufsichtsrats sowie Sitzungen eines Ausschusses, dessen Mitglied er ist, als Präsenzsitzung, Telefon- oder Videokonferenz oder entsprechende Zuschaltung. Mehrere Sitzungen (unabhängig davon, ob es sich um Sitzungen des Aufsichtsrats oder um Sitzungen der Ausschüsse handelt), die am selben Tag stattfinden, werden nicht mehrfach vergütet.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die gegenwärtigen und früheren Mitglieder des Aufsichtsrats wie folgt vergütet:

2022

in
Feste
Vergütung
in % Sitzungsgeld
Aufsichtsrat
in % Ausschuss
vergütung
in % Sitzungsgeld
Ausschüsse
in % Gesamt
vergütung
Aufsichtsrat
Dr. David Dean (Aufsichtsratsvorsitzender) 90.000,00 65,7 13.000,00 9,5 20.000,00 14,6 14.000,00 10,2 137.000,00
Dr. Myriam Jahn (Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende) 67.500,00 67,2 13.000,00 12,9 10.000,00 10,0 10.000,00 10,0 100.500,00
Prof. Dr. Mirja Steinkamp (seit 04.03.2022) 37.356,00 50,5 11.000,00 14,9 22.603,00 6,7 3.000,00 4,1 73.959,00
Dr. Dietmar Meister (bis 01.03.2022) 7.397,00 51,6 1.000,00 7,0 4.932,00 104,7 1.000,00 7,0 14.329,00
Jan Smits 45.000,00 56,3 13.000,00 16,3 15.000,00 18,8 7.000,00 8,8 80.000,00
Dr. Bernd Schulte (bis 16.10.2022) 35.630,00 57,9 8.000,00 13,0 7.918,00 12,9 10.000,00 16,2 61.548,00

2021

in
Feste
Vergütung
in % Sitzungsgeld
Aufsichtsrat
in % Ausschuss
vergütung
in % Sitzungsgeld
Ausschüsse
in % Gesamt
vergütung
Aufsichtsrat
Dr. David Dean (Aufsichtsratsvorsitzender) 75.000,00 67,6 20.000,00 18,0 10.000,00 9,0 6.000,00 5,4 111.000,00
Dr. Myriam Jahn (Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende) 58.750,00 67,7 20.000,00 23,1 5.000,00 5,8 3.000,00 3,5 86.750,00
Dr. Dietmar Meister 45.000,00 53,6 20.000,00 23,8 15.000,00 17,9 4.000,00 4,8 84.000,00
Jan Smits 45.000,00 58,8 20.000,00 26,1 7.500,00 9,8 4.000,00 5,2 76.500,00
Dr. Bernd Schulte 45.000,00 61,6 20.000,00 27,4 5.000,00 6,8 3.000,00 4,1 73.000,00

Ehemaligen Mitgliedern des Aufsichtsrats wurde im Geschäftsjahr 2022 eine Vergütung gewährt oder geschuldet.

Im Geschäftsjahr 2022 haben weder die Mitglieder des Aufsichtsrats noch ihnen nahestehende Personen oder Unternehmen eine Vergütung bzw. Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, erhalten.

Vergleichende Darstellung der Vergütungs- und Ertragsentwicklung

Die folgende vergleichende Darstellung stellt die jährliche Veränderung der gewährten und geschuldeten Vergütung der gegenwärtigen und ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder, der Ertragsentwicklung der Gesellschaft und der Vergütung von Arbeitnehmern auf Vollzeitäquivalenzbasis dar. Die Ertragsentwicklung der Gesellschaft wird dabei nicht bloß auf Grundlage des jeweiligen Jahresüberschusses bzw. -fehlbetrags (HGB) dargestellt, sondern es wird darüber hinaus zusätzlich (freiwillig) auch der Konzern-Jahresüberschuss (IFRS) herangezogen, da diese Kennzahl als Leistungskriterium für die variable Vergütung der Vorstandsmitglieder zugrunde liegt. Bezüglich der durchschnittlichen Vergütung der Arbeitnehmer wird auf die Löhne und Gehälter sowie die Arbeitnehmeranzahl aller deutschen Konzerngesellschaften im jeweiligen Geschäftsjahr abgestellt.

Vergleichende Darstellung der Vergütungs- und Ertragsentwicklung

Veränd. Veränd. Veränd. Veränd. 2018
79
1.227 168,5% 457
418 2,2% 409 −28,5% 572 979,2% 53
379 30,2% 291
0 330 −52,2% 691 24,5% 555 −9,6% 614
820 60,6% 510
989
2022 zum VJ 2021 zum VJ 2020 zum VJ 2019 zum VJ

Vergleichende Darstellung der Vergütungs- und Ertragsentwicklung

in
Tsd. €
2022 Veränd.
zum VJ
2021 Veränd.
zum VJ
2020 Veränd.
zum VJ
2019 Veränd.
zum VJ
2018
Aufsichtsratvergütung
Dr. David Dean (seit 20.05.2020) 137 23,4% 111 101,8% 55
Dr. Myriam Jahn (seit 31.05.2017) 101 16,1% 87 14,5% 76 24,6% 61 3,4% 59
Dr. Dietmar Meister (bis 01.03.2022) 14 −83,3% 84 15,1% 73 102,8% 36
Jan Smits (seit 20.05.2020) 80 3,9% 77 67,4% 46
Dr. Bernd Schulte (bis 16.10.2022) 62 −15,1% 73 386,7% 15
Prof. Dr. Mirja Steinkamp (seit 04.03.2022) 74
Dr. Stefan Reineck (bis 20.05.2020) 35 −53,9% 76 2,7% 74
Jan Teichert (bis 30.04.2020) 24 −63,6% 66 3,1% 64
Gerhard Pegam (bis 25.03.2020) 16 −73,8% 61 3,4% 59
Ertragsentwicklung
Jahresüberschuss SÜSS MicroTec SE 12.203 −69% 39.591 5.429,6% 716 −103,9% −18.536 −18.840% 99
Konzernjahresüberschuss 24.529 53,2% 16.015 29,5% 12.363 −176,0% −16.261 −439,9% 4.784
Durchschnittliche Arbeitnehmervergütung
Deutsche SÜSS MicroTec- Gesellschaften 85,7 19,2% 71,9 0,1% 71,8 6,4% 67,5 −0,4% 67,8

Sonstiges

SÜSS MicroTec hat für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) abgeschlossen. Die Prämien hierfür übernimmt die Gesellschaft. Für die Mitglieder des Vorstands ist entsprechend den aktienrechtlichen Vorgaben ein Selbstbehalt von 10% des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der jährlichen festen Vergütung des jeweiligen Vorstandsmitglieds vorgesehen. Für die Mitglieder des Aufsichtsrats ist aufgrund der aktuellen Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex kein Selbstbehalt mehr vorgesehen. Darüber hinaus sind die Vorstandsmitglieder in eine Gruppenunfallversicherung einbezogen. Die Prämien hierfür werden ebenfalls von der Gesellschaft getragen.

Chancen und Risiken für die zukünftige Entwicklung des SÜSS MicroTec-Konzerns

Unser Chancen- und Risikomanagement zielt darauf ab, den Unternehmenswert von SÜSS MicroTec nachhaltig zu sichern und zu steigern. Zu unserer unternehmerischen Zielsetzung gehören das frühzeitige und erfolgreiche Erkennen von Chancen sowie die Identifikation und angemessene Bewertung von Risiken und die adäquate Reaktion darauf. Die vielfältigen Chancen für unseren Konzern resultieren aus der Technologieführerschaft in unseren Geschäftsfeldern, unserem breiten Spektrum an Produkten und Lösungen für die Halbleiter-Equipment-Industrie, den Kooperationen mit internationalen Kunden und Forschungsinstituten sowie unserer globalen Ausrichtung. Chancen und Risiken definieren wir wie folgt:

> Chancen sind mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die kurz-, mittel- oder langfristig zu einer für den Konzern positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.

> Risiken sind mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die kurz-, mittel- oder langfristig zu einer für den Konzern negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.

Die Analyse und Beurteilung der Chancen und Risiken des Konzerns ist Gegenstand fortlaufender Betrachtungen durch den Vorstand und das Management. Auf der Grundlage eines chancenorientierten, gleichzeitig aber risikobewussten Managements ist es jedoch nicht unser Ziel, alle potenziellen Risiken grundsätzlich zu vermeiden. Vielmehr streben wir stets ein ausgewogenes Verhältnis von Risikovermeidung, -reduzierung und kontrollierter Risikoakzeptanz an. Das Bewusstsein für Risiken sollte nicht die Fähigkeit beeinträchtigen, Chancen zu erkennen und zur Wertsteigerung des Unternehmens und seiner Aktionäre zu nutzen.

Chancen des Konzerns

Die globale Geschäftstätigkeit von SÜSS MicroTec in einem dynamischen Marktumfeld eröffnet ständig neue Chancen, die unser angestrebtes Wachstum unterstützen und vorantreiben können. Das Erkennen und Nutzen dieser Chancen gehört daher zu den wichtigen Bestandteilen unserer Unternehmensstrategie.

Gesamtwirtschaftliche Chancen

SÜSS MicroTec ist mit Produktions-, Verkaufs- und Serviceniederlassungen weltweit vertreten und arbeitet darüber hinaus mit vielen externen Handelspartnern zusammen. Durch die internationale Präsenz bieten sich uns Chancen, weltweit neue Kunden zu akquirieren, neue Kooperationen einzugehen und am Wachstum der Industriemärkte in den bedeutenden und aufstrebenden Volkswirtschaften zu partizipieren.

Unternehmensstrategische Chancen

SÜSS MicroTec entwickelt und fertigt Anlagen und Prozesslösungen für Mikrostrukturanwendungen für die Halbleiterindustrie – ein Bereich, in dem wir über mehr als siebzig Jahre Erfahrung verfügen. Das Portfolio umfasst ein breites Spektrum an Produkten und Lösungen für die Bereiche Advanced-Backend-Lithografie und Bonding sowie für die Herstellung und Reinigung von Fotomasken im Frontend der Halbleiterfertigung. Ergänzt wird das Portfolio durch mikrooptische Komponenten. Ob für die Produktion von Speicherchips, die Fertigung von Kameras für Mobiltelefone oder für die Herstellung von Reifendrucksensoren – die Lösungen von SÜSS MicroTec werden in vielfältigen Herstellungsprozessen für Alltags- oder Industrieanwendungen eingesetzt. Diese Stärken geben uns die Möglichkeit, aussichtsreiche Entwicklungsprojekte umzusetzen und erfolgversprechende Kooperationen einzugehen. Dabei verfolgen wir das Ziel, die Produktpalette weiter auszubauen und Anwendungen sowie Technologien weiterzuentwickeln. Wir pflegen zahlreiche Entwicklungspartnerschaften mit Forschungsinstituten und Industriepartnern. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten bietet großes Potenzial für SÜSS MicroTec, denn diese arbeiten in der Regel sehr eng mit unseren Kunden zusammen und werden zu einem nicht unerheblichen Anteil durch die Kunden finanziert. Ein Beispiel ist das imec, ein international führendes Forschungszentrum für Nano- und Mikroelektronik mit Hauptsitz in Belgien.

Neue Basistechnologien werden häufig in den Laboren der Forschungsinstitute entwickelt und finden dann ihren Weg in die Industrie. Umso wichtiger ist es für ein Hightech-Unternehmen wie SÜSS MicroTec, von Anfang an in die Neuentwicklung von Technologien und Prozessen eingebunden zu sein. Dies erhöht die Chancen, später innovative Anlagen und Lösungen für das industrielle Umfeld in der Volumenproduktion liefern zu können.

Neben der Weiterentwicklung eigener Technologien sieht SÜSS MicroTec grundsätzlich auch die Chance, das Unternehmen durch die Akquisition neuer Geschäftsfelder und Technologien zu erweitern. Sich anbietende Akquisitionsmöglichkeiten werden entsprechend sorgfältig geprüft.

Branchen- und marktspezifische Chancen

Grenzenlose Mobilität, autonomes Fahren, Industrie 4.0 und künstliche Intelligenz – all diese Zukunftsthemen wären ohne leistungsfähige Chips nicht denkbar. Die technisch anspruchsvolle Fertigung dieser Chips erfolgt in mehreren komplexen Bearbeitungsschritten (Mikrostrukturierung), wofür die Chiphersteller entsprechende Spezialmaschinen benötigen. Diese Spezialmaschinen entwickelt und baut SÜSS MicroTec.

Die von SÜSS MicroTec bedienten Märkte der Halbleiter-Equipment-Industrie unterliegen einem stetigen Wandel, der durch die Informations- und Kommunikationstechnologie, aber auch durch die rasanten Entwicklungen im Automotive-Sektor beeinflusst wird. Entwicklungen wie der zunehmende Einsatz von Assistenzsystemen in Autos, das autonome Fahren oder der Wechsel zu elektrischen Antrieben treiben die Nachfrage nach Halbleiterbauteilen. So benötigen Elektro- und Hybridfahrzeuge deutlich mehr Halbleiter als herkömmliche Autos. Neben den Assistenzsystemen und den Funktionen, die für das autonome Fahren notwendig sind, wird zudem eine hohe Anzahl von Halbleitern für das Bereitstellen von Premium-Infotainment benötigt. Weiterhin sind die zahlreichen Funktionen von Smartphones und Tablets ein Haupttreiber für das Geschäft der Halbleiter-Equipment-Industrie. Die Anzahl der in Smartphones und Tablets enthaltenen unterschiedlichen Bauelemente – beispielsweise Speicherchips, Sensoren für Fingerabdruck- und Gesichtserkennung und Image-Sensoren für die Kamera – steigert die Nachfrage der Smartphone-Hersteller nach leistungsfähigen Chips. Das wiederum führt zu einer gesteigerten Nachfrage nach Halbleiter-Equipment. Auch die Digitalisierung der Dienstleistungswirtschaft (Smart Pay, Smart Logistics, Smart Services), von Maschinen (z.B. im Rahmen von Industrie 4.0) und der Privathaushalte (Smart Home, Smart Health) lassen die Nachfrage nach Halbleitern und Sensoren seit Jahren steigen. Weiterhin sind tragbare High-Tech-Komponenten wie Smart Watches oder intelligente Kleidung Wachstumstreiber für die Halbleiterindustrie. Es ist davon auszugehen, dass diese Trends in den kommenden Jahren weiter anhalten werden.

Unser globales Netzwerk von Mitarbeitenden im Vertrieb, Produktingenieur:innen und Handelspartnern ist darauf ausgerichtet, die branchen- und marktspezifischen Anforderungen unserer Kunden weltweit zu erfüllen. SÜSS MicroTec ist in den Kernmärkten der Halbleiter-Equipment-Industrie in Taiwan, China, Singapur, Südkorea und Japan mit eigenen Tochtergesellschaften vertreten. Zu unserer Philosophie gehört es, über unsere Niederlassungen stets den direkten Kontakt zu unseren Kunden zu pflegen mit dem Ziel, aktuelle Entwicklungen auf den Halbleitermärkten umgehend zu erkennen. Damit besteht für SÜSS MicroTec die Möglichkeit, rasch auf sich abzeichnende Neuentwicklungen zu reagieren und seine Anwendungen entsprechend anzupassen.

Um neue Entwicklungen im Markt frühzeitig wahrzunehmen, ist uns der direkte und regelmäßige Kontakt zu Kooperationspartnern, Kunden und potenziellen Neukunden sehr wichtig. Wir sind daher auf Messen für die Halbleiterindustrie vertreten und veranstalten internationale Technologieforen – so auch im Jahr 2022. Wir nutzen diese Plattformen regelmäßig, um die neuesten Technologien unserer verschiedenen Produktlinien vorzustellen. Die internationale Präsenz von SÜSS MicroTec und der durch die Teilnahme an Messen und Veranstaltungen gesteigerte Bekanntheitsgrad helfen uns, das Ohr immer direkt am Markt zu haben und auf technologische Fortschritte und Neuentwicklungen schnell zu reagieren. Nachdem 2021, bedingt durch die COVID-19-Pandemie, Events wie Messen und Konferenzen verstärkt auf virtuellen Plattformen oder als hybride Veranstaltungen durchgeführt bzw. komplett abgesagt wurden, verlagerte sich das Geschehen 2022 wieder zurück zu Präsenzveranstaltungen. Fast durchgängig wurden die Fachmessen und Konferenzen von SÜSS MicroTec in Person und vor Ort abgehalten. Beispiele dafür waren die "Electronic Components and Technology Conference"

(ECTC), die "IMAPS Device Packaging Conference&Exhibition" sowie die Konferenzen "3D&Systems Summit" und "MEMS&Imaging Sensors Summit". Zudem haben wir neue Technologiekonferenzen mit Fokus auf die gedruckte Elektronik – beispielsweise die "The Future Of Electronics RES-HAPED" in Eindhoven und die "LOPEC" in München – oder R&D- und Pharmakonferenzen wie die "ResearchPharm" in Rotterdam genutzt, um unsere Technologielösungen wie das Inkjet Printing zu präsentieren. Auch die Semicon-Messen, an denen SÜSS MicroTec regelmäßig teilnimmt, profitierten von rückläufigen Infektionszahlen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Auf der Semicon Taiwan und der Semicon Europa in München wurden frühere Besucherzahlen teilweise sogar übertroffen. An unserem Messestand trug auch der ausgestellte Tintenstrahldrucker LP50 zu einer hohen Besucherfrequenz bei. Auf eine Teilnahme an der Semicon China in Shanghai haben wir 2022 pandemiebedingt verzichtet.

Durch die Zusammenarbeit mit Branchenverbänden wie SEMI und zahlreichen internationalen Forschungsinstituten kann SÜSS MicroTec einen großen Adressatenkreis im Technologiesektor ansprechen. Darüber hinaus haben wir uns mit der Teilnahme an zahlreichen Recruiting- und Karrieremessen an potenzielle Bewerber:innen gerichtet, um das weitere Wachstum des Unternehmens auch in personeller Sicht voranzutreiben.

Operative Chancen

Das Segment Lithografie ist weiterhin der größte Unternehmensbereich von SÜSS MicroTec und trug im Geschäftsjahr 2022 rund 59 Prozent zum Konzernumsatz bei. Mit den Produktlinien Mask-Aligner, UV-Scanner sowie Belacker und Entwickler sind wir seit vielen Jahren erfolgreich am Markt vertreten und bedienen Kunden aus verschiedenen Branchen und Märkten. Bei Mask-Alignern sind wir mit Abstand der weltweit führende Anbieter. Bei Belackern und Entwicklern für das Advanced-Packaging sind wir stets die Nummer eins oder zwei. Das konstant hohe und insbesondere bei den Belackern und Entwicklern weiterhin steigende Umsatzvolumen soll in den kommenden Jahren eine gleichmäßige Auslastung der Produktionsstandorte in Garching und Sternenfels sicherstellen. Das Geschäft mit UV-Projektionsscannern, das wir 2022 abschließend nach Hsinchu (Taiwan) verlagert haben, wollen wir in den kommenden Jahren sukzessive ausbauen und als starke Alternative zu Mask-Alignern und Projektions-Steppern platzieren. Die Kundenbasis wurde bereits deutlich ausgebaut. Der Umsatz mit UV-Projektionsscannern könnte sich bis 2030 mehr als verdoppeln. Die räumliche Nähe zu unseren Kunden in Asien hilft uns dabei, auf Kundenwünsche einzugehen. Aus der Fertigung in Taiwan ergeben sich zudem Kosten- und damit Wettbewerbsvorteile. Zur Festigung und weiteren Verbesserung unserer Marktposition im Segment Lithografie arbeiten wir konsequent an der Weiterentwicklung unserer Lösungen.

SÜSS MicroTec hatte mit Wirkung zum 31. März 2020 das Inkjet-Printergeschäft der Meyer Burger (Pixdro) B.V. mit rund 30 Mitarbeitenden am Standort Eindhoven (Niederlande) übernommen. Mit dieser Einheit produzieren und vertreiben wir halb- und vollautomatische Geräte für tintenstrahldruckbasierte Beschichtungsverfahren. Im Jahr 2022 haben wir die Integration des Inkjet-Printergeschäfts in die Produktlinie für Belacker und Entwickler weiter vorangetrieben. Durch das Hinzufügen des Inkjet-Printverfahrens zu bestehenden Spin- und Spray-Coating-Technologien ist SÜSS MicroTec derzeit als einziger Anbieter in der Lage, Kunden mit diesen drei Belackungsverfahren aus einer Hand zu bedienen. Das Inkjet-Printverfahren reduziert den Verbrauch von giftigen Prozessmaterialien deutlich und verbessert die Ökobilanz unserer Kunden. Aus ökonomischer Sicht ermöglicht die Technologie unseren Kunden, bestehende Prozesse kostenoptimierter zu betreiben und neue Prozesskombinationen zu etablieren. Im Geschäftsjahr 2022 haben wir den Auftragseingang und Umsatz unserer Inkjetgeräte für den Laboreinsatz und für Hochvolumengeräten mit integrierten Inkjet-Modulen gesteigert. Wir setzen weiterhin auf die Vorteile dieser neuen Technologie und sind davon überzeugt, weitere Kunden für Belacker und Entwickler von SÜSS MicroTec gewinnen und damit die Umsätze kontinuierlich steigern zu können.

Das Segment Bonder untergliedert sich in die beiden Teilbereiche temporäres und permanentes Bonden. Nach einem Einbruch des Marktes für 3D-Speicher im Jahr 2019 und Umsatzrückgängen im Bereich des temporären Bondens konnten der Auftragseingang und der Umsatz zwischen 2020 und 2022 sowohl für temporäres als auch für permanentes Bonden deutlich gegenüber dem jeweiligen Vorjahr gesteigert werden. Für die Zukunft gehen wir weiterhin von einem deutlichen Umsatzwachstum und einem weiter verbesserten Segmentergebnis aus. Wir rechnen fest damit, dass wir in den kommenden Jahren – insbesondere mit unseren Lösungen zum Hybrid-Bonden – unseren Marktanteil festigen beziehungsweise ausbauen können und in beiden Bereichen neue Kunden und Aufträge gewinnen werden. Im Jahr 2030 könnten unsere Lösungen zum Hybrid-Bonden den größten Teil zum Umsatz im Segment Bonder beitragen. Beim temporären Bonden liegt eine weitere Chance im wachsenden Markt der Siliziumkarbid-Halbleiter (SiC). Beim ersten und bislang einzigen Unternehmen, das die SiC-Herstellung von 150 mm-Wafer auf 200mm-Wafer umgestellt hat, konnten wir unsere Lösung für das temporäre Bonden und De-Bonden erfolgreich platzieren. Wenn dieser Kunde die Technologie auf andere beziehungsweise neue Fabriken überträgt oder andere SiC-Hersteller ihren Prozess ebenfalls auf 200mm-Wafer umstellen, liegt darin ein Wachstumspotenzial für SÜSS MicroTec.

Im Segment Fotomasken-Equipment wird der Großteil der Umsätze mit wenigen Einzelaufträgen erzielt, die jeweils einen sehr hohen Auftragswert von mehreren Millionen Euro aufweisen. Wir haben die führende Marktposition in diesem Industriesektor und gehen davon aus, dass wir unseren Marktanteil halten und weiterhin profitable Aufträge gewinnen werden. Im Jahr 2022 haben wir viele Aufträge aus China erhalten und den Auftragseingang deutlich auf 131 Mio. € erhöht. Es gelingt uns derzeit, die Kundenbasis zu verbreitern und damit die Rohertragsmarge zu verbessern. Während der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 noch deutlich von Lieferengpässen und entsprechend langen Durchlaufzeiten geprägt war, ist davon auszugehen, dass sich die positive Auftragslage ab 2023 auch stärker im Umsatzwachstum niederschlägt.

Finanzielle Chancen

Starke Veränderungen am Währungsmarkt können den Absatz und das Unternehmensergebnis von SÜSS MicroTec sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Die Wertveränderungen des Euro im Vergleich zum US-Dollar werden künftig den Absatz und die erzielbaren Margen im nordamerikanischen und asiatischen Raum beeinflussen. Eine Aufwertung des Euro im Vergleich zum US-Dollar würde sich im Währungsergebnis eher negativ auswirken, während eine Abwertung voraussichtlich positive Effekte für SÜSS MicroTec bedeuten würde, weil derzeit die US-Dollar-Zuflüsse höher sind als die US-Dollar-Abflüsse.

Mitarbeiterspezifische Chancen

Wir verstehen uns als mittelständisches, aber global tätiges Unternehmen. Aufgrund unserer relativ geringen Unternehmensgröße verfügen wir über flache Hierarchien und ermöglichen unseren Mitarbeitenden in allen Belangen kurze Kommunikationswege und schnelle Entscheidungsprozesse. Unsere mittelständischen Strukturen in Verbindung mit unserer internationalen Ausrichtung machen SÜSS Micro-Tec aus unserer Sicht zu einem attraktiven Arbeitgeber. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der in Deutschland tätigen Mitarbeitenden beläuft sich auf rund acht Jahre. Unsere bisherige Strategie, langjährige Mitarbeitende zu halten, werden wir unverändert fortsetzen. Um unser starkes Wachstum zu unterstützen, werden wir unsere Bemühungen verstärken, qualifizierte Mitarbeitende für uns zu gewinnen. Obwohl der Fachkräftemangel an den Standorten Garching und Sternenfels zunehmend spürbar ist, gehen wir davon aus, dass wir mit einer marktgerechten Vergütung, interessanten Aufgaben und attraktiven Arbeitsplatzbedingungen auch künftig alle freien Stellen mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitenden besetzen können.

Unser Vergütungssystem beinhaltet für unsere Führungskräfte auch eine variable Vergütung, deren Höhe sich nach dem Grad der Zielerreichung richtet. Die Ziele werden jährlich neu definiert und basieren auf bestimmten Kenngrößen des Konzerns (wie zum Beispiel EBIT, Umsatz und Auftragseingang), die anhand der aktuellen Budgetplanung jährlich neu festgelegt werden. Zusätzlich werden mit dem Mitarbeitenden persönliche Ziele vereinbart. Für die Mitarbeitenden des Vertriebs werden in der Regel Ziele definiert, die im Zusammenhang mit der Gewinnung von Kundenaufträgen stehen. Die persönlichen Ziele von Mitarbeitenden anderer Abteilungen haben meist persönliche Leistungen oder Projekte zum Inhalt, die einen Zusatznutzen für den jeweiligen Fachbereich mit sich bringen. Durch die Einbindung der Budgetziele in das Vergütungssystem setzen wir unseren Führungskräften einen finanziellen Anreiz, aktiv dazu beizutragen, die gesetzten Unternehmensziele zu erreichen. Damit erhöhen wir die Chancen, unseren geplanten Umsatz und unser geplantes Ergebnis tatsächlich zu erzielen. Die Definition von persönlichen Zielen für die Führungskräfte bietet uns darüber hinaus die Chance, strategische und erfolgskritische Projekte in verschiedenen Bereichen umzusetzen, auch wenn dafür ein Arbeitseinsatz der Mitarbeitende notwendig ist, der über das normale Tagesgeschäft hinausgeht.

Als weltweit agierendes Technologieunternehmen ist SÜSS MicroTec darauf angewiesen, dass die Mitarbeitenden, die im Bereich Forschung und Entwicklung tätig sind, neue Produktentwicklungen gezielt vorantreiben, um so den Bedürfnissen unserer Kunden Rechnung zu tragen. Wir setzen dabei entsprechende Anreize und vergüten Ideen der Mitarbeitenden, die in unseren Produkten zum Einsatz kommen, mit einer jährlich auszuzahlenden Erfindervergütung. Unsere internationale Präsenz ermöglicht es uns, weltweit die bestqualifizierten Kandidaten für SÜSS Micro-Tec zu finden und für uns zu gewinnen.

Entwicklungsspezifische Chancen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir unsere Entwicklungsaktivitäten weiter ausgebaut. Die größten Chancen sehen wir im Segment Bonder, dabei insbesondere beim Hybrid-Bonden, sowie in den Segmenten Fotomasken-Equipment und Mikrooptik.

Im Segment Bonder sehen wir sehr großes Potenzial unserer Entwicklungen im Chip-to-Wafer-Hybrid-Bonden und im Wafer-to-Wafer-Hybrid-Bonden. Hybrid-Bonden ist einer der Hauptwachstumstreiber für Advanced-Backend-Anlagen in der Halbleiterfertigung und damit auch für SÜSS MicroTec. Beim Chip-to-Wafer-Bonden liegen große Chancen in unserer Entwicklungspartnerschaft mit dem französischen Unternehmen SET. Im Zeitraum von 2020 bis 2027 soll der Markt für Chip-to-Wafer-Hybrid-Bonden um jährlich durchschnittlich 69 Prozent wachsen. Durch unsere Partnerschaft mit SET werden wir unseren Kunden ein umfangreiches Paket an Chip-to-Wafer- und Wafer-to-Wafer-Hybrid-Bondlösungen und die größte Bandbreite an heterogenen Integrationsanwendungen im Bereich Advanced Backend anbieten können. Mit unserer Chip-to-Wafer-Bonding-Lösung, einer Kombination der hochpräzisen Chip-Platzierungstechnologie von SET und der etablierten Kompetenz von SÜSS MicroTec bei der Oberflächenaktivierung, Automatisierung und Metrologie, schaffen wir einen Mehrwert für unsere Kunden. Wir können uns bei Durchsatz und Ausbeute sowie bei der reibungslosen Integration in die Fertigungsstätten unserer Kunden vom Wettbewerb differenzieren. Erste Kundenaufträge sind dazu in 2022 bereits eingegangen.

Das Segment Fotomasken-Equipment arbeitet intensiv daran, das Knowhow der Fotomaskenreinigung auf den noch nicht durch uns adressierten Markt der Wafer-Reinigung zu übertragen. Wir arbeiten dabei an einer besonders nachhaltigen Lösung, deren Alpha-Testplattform Anfang 2023 in unserem Anwendungslabor installiert werden soll. Damit wollen wir demonstrieren, dass gefährliche Chemikalien, die derzeit zur Entfernung organischer Polymermaterialien in der MEMS-Fertigung verwendet werden, ersetzbar sind. Diese Lösung kann mit einem großen Potenzial für unsere Kunden verbunden sein, weil mit dem Ersatz gefährlicher Chemikalien die Umweltverträglichkeit

der Produkte und Produktionsprozesse erheblich verbessert und die Kosten deutlich reduziert werden können. Der insgesamt adressierbare Markt für die Wafer-Reinigung in MEMS-Anwendungen soll bis 2030 um jährlich durchschnittlich 10 Prozent auf 350 Mio. USD steigen.

Im Segment Mikrooptik lag der Schwerpunkt der Entwicklungsaktivitäten weiterhin im Bereich der Anwendungen für die Automotive-Industrie. Hier sehen wir großes Potenzial im Bereich der Frontscheinwerfer für Automobile. Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos bieten diese neuartigen Frontscheinwerfer mit Mikrolinsen einen erheblichen Kosten- und Gewichtsvorteil sowie mehr Flexibilität im Design gegenüber herkömmlichen Frontscheinwerfer-Modulen. Das Interesse der Automobilindustrie ist entsprechend groß. Wir werden unsere Anstrengungen auch im kommenden Jahr fortsetzen und den Fokus weiter auf die Kosteneffizienz und Umweltverträglichkeit sowie die Entwicklung neuer und die Verbesserung bestehender Technologien richten. Unser Ziel ist es, unsere Produktlinien stets an die neuesten Entwicklungen im Markt anzupassen und neue Kundenanforderungen zu erfüllen. Damit wollen wir unsere Marktposition festigen und weiter ausbauen. Am Standort Hauterive in der Schweiz wurden 2022 und werden auch 2023 neue Produktions- und Fertigungsanlagen für die Herstellung von Mikrolinsen für die

Telekommunikationsindustrie (z.B. Datencenter), Halbleiter, Messtechnik und Photonik installiert. Diese Investitionen ersetzen einerseits ältere Anlagen und sorgen andererseits für eine Erhöhung der Produktionskapazität, um die Skalierung des Geschäfts zu unterstützen.

Risikomanagementsystem

Zur Erkennung und Steuerung von Risiken sowie zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen ist das Risikomanagementsystem seit langem Bestandteil der Unternehmensführung.

Neben kurzfristigen und operativen Risiken befasst sich das Risikomanagement bei SÜSS MicroTec auch mit langfristigen und strategischen Entwicklungen, die sich negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken können. Dazu zählen auch mögliche ESG-Risiken, also Risiken im Zusammenhang mit Umwelt- und Sozialbelangen sowie mit der Unternehmensführung, die im Falle eines Bestehens in der nichtfinanziellen Konzernerklärung berücksichtigt werden.

Organisation und Dokumentation des Risikomanagements

Die Organisation des Risikomanagements orientiert sich an der funktionalen und hierarchischen Struktur des Konzerns. Mit der Einführung des Risikomanagementsystems wurde eine Risikomanagementbeauftragte ernannt, die alle drei Monate direkt an den Vorstand berichtet. Quartalsweise werden sowohl neu identifizierte als auch bestehende Risiken in den Sitzungen des Risikomanagementkomitees besprochen.

Extern wird das eingerichtete Risikofrüherkennungssystem durch die Abschlussprüfenden im Rahmen der Jahresabschlussprüfung geprüft. Sie berichten darüber an Vorstand und Aufsichtsrat.

Risikoidentifikation

Für alle berichtspflichtigen Einheiten des Konzerns werden regelmäßige Workshops veranstaltet, die neben der Retrospektive vor allem auf zukünftige Entwicklungen eingehen. Außerdem dienen die Workshops dazu, die konzernweit einheitliche Bewertungsmethodik sicherzustellen. Im Rahmen eines strukturierten Prozesses werden vierteljährlich sämtliche identifizierten Risiken mit Hilfe einer intranetbasierten standardisierten Risikomanagementsoftware erfasst und bewertet. Anschließend werden Risikoberichte erstellt, in denen die bekannten Risiken einer kritischen Würdigung unterzogen und neue Themen aufgenommen werden.

Plötzlich auftretende Risiken sind darüber hinaus unverzüglich an die mit dem Risikomanagement beauftragten Personen der jeweiligen Einheit oder an das zentrale Risikomanagement des Konzerns und anschließend an den Vorstand zu melden.

Die Aufbereitung der Informationen erfolgt durch die Risikomanagementbeauftragte, die an den Vorstand berichtet. Wesentliche Risiken, Trends in der Risikoentwicklung, Maßnahmen und deren Wirkung sowie aktuelle Fragestellungen werden im Rahmen der Sitzungen des Risikomanagementkomitees diskutiert. Die Ergebnisse des Gesamtprozesses werden dem Prüfungsausschuss und dem Aufsichtsrat mindestens einmal jährlich präsentiert.

Wichtiger Bestandteil zur Risikofrüherkennung ist das Qualitätsmanagement des Konzerns. An den großen Produktionsstandorten liegt eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 vor, die ein zuverlässiges, prozess- und systemorientiertes Qualitätsmanagement bestätigt. Klar strukturierte und eindeutig dokumentierte Prozesse im Rahmen des Qualitätsmanagements sorgen nicht nur für Transparenz, sondern sind mittlerweile bei den meisten Produktionskunden eine Voraussetzung für die erfolgreiche Vermarktung unserer Anlagen und Lösungen.

Risikobewertung

Die Bewertung von Risiken erfolgt durch die Angabe der maximalen geschätzten Schadenshöhe, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Auf dieser Grundlage wird der Risikowert durch Einbeziehung einer Eintrittswahrscheinlichkeit ermittelt, wobei die Bewertung der Risiken mittels einer einfachen Verteilung oder einer Dreiecksverteilung erfolgt. Für jedes Risiko wird eine Gegenmaßnahme definiert, die bei der Risikobewertung in der Software berücksichtigt wird, sodass alle Risiken mit einem Nettowert (unter der Berücksichtigung des Maßnahmeneffekts) dargestellt werden. Die Angabe des Risikowerts bezieht sich jeweils auf den Zeitraum der kommenden 12 bzw. 24 Monate.

Die identifizierten Risiken werden mit Hilfe einer Risikomatrix in drei verschiedene Risikokategorien eingeordnet, die sowohl die mögliche Schadenshöhe als auch die Eintrittswahrscheinlichkeit berücksichtigen. Risikokategorien (Höhe der Auswirkung) werden überprüft und bei Bedarf an die aktuelle wirtschaftliche Lage angepasst. Nach der letzten Anpassung werden Risiken ab einer Schadenshöhe von 20 Mio. € – gemessen an der Höhe des Liquiditätsabflusses – als "bestandsgefährdend" angesehen.

Die Kombination von Eintrittswahrscheinlichkeit und Grad der Auswirkung bestimmt, welche Risikokategorien aus Konzernsicht als wesentlich zu betrachten sind. Hierbei wird unterschieden in geringe (grün), mittlere (gelb) und hohe (rot) Risiken.

Entsprechend unserer Methode zur Risikobewertung werden nur die mittleren und hohen Risiken als wesentlich eingestuft.

Risikohandhabung

Je nach Art des Risikos und der Höhe der Bewertung werden abgestufte Maßnahmen der Risikovermeidung bzw. -minderung getroffen. Dabei orientiert sich das Risikomanagement stets an der einleitend erwähnten Maxime eines chancenorientierten Umgangs mit Risiken.

Die Risikoabwendung und Organisation von Gegenmaßnahmen werden subsidiär durchgeführt. Die Risikoverantwortlichen beziehungsweise die Berichtseinheiten sind zur Entwicklung und Umsetzung von Abwehrstrategien gegen erkannte Risiken verpflichtet. Sollten ihre Kompetenzen nicht zur Umsetzung ausreichen, fordern sie Hilfe von höheren Ebenen an.

Aus der weltweiten Tätigkeit in der Hochtechnologie ergeben sich allgemeine und aktuelle Risiken für das Unternehmen. Der Vorstand hat zur Überwachung von Risiken in geeigneter Weise Maßnahmen getroffen, um Entwicklungen, die den Fortbestand des SÜSS MicroTec-Konzerns gefährden, rechtzeitig zu erkennen.

Beschreibung der wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess gemäß § 289 Abs. 4 HGB und § 315 Abs. 4 HGB

Das Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess zielt darauf ab, das Risiko der Falschaussage in der Konzernrechnungslegung sowie in der externen Berichterstattung zu minimieren. Es dient im ersten Schritt der Identifikation und Bewertung sowie

Eintrittswahrscheinlichkeit
sehr gering gering mittel hoch sehr hoch
0% bis
< =
5%
<
5% bis
< =
10%
<
10% bis
< =
25%
<
25% bis
< =
50%
<
50% bis
< =
100%
bestandsgefährdend > 20
Mio.
€ bis < =
100
Mio.
schwerwiegend >
5
Mio.
€ bis < =
20
Mio.
bedeutend >
2,5
Mio.
€ bis < =
5
Mio.
moderat >
500
Tsd.
€ bis < =
2,5
Mio.
vertretbar 0
€ bis < =
500
Tsd.

■ gering ■ mittel ■ hoch

weiterhin der Begrenzung und Überprüfung erkannter Risiken im Konzernrechnungslegungsprozess, die dem Ziel der Regelungskonformität des Konzernabschlusses entgegenstehen könnten. Das interne Kontrollsystem des Rechnungslegungsprozesses soll gewährleisten, dass trotz identifizierter Risiken in der Finanzberichterstattung und der nichtfinanziellen Berichterstattung ein mit hinreichender Sicherheit regelkonformer Konzernabschluss erstellt wird.

Die Konzernabschlusserstellung wird durch eine einheitliche, standardisierte Berichterstattungs- und Konsolidierungssoftware unterstützt, die umfangreiche Prüf- und Validierungsroutinen beinhaltet. In diesem Sinne sieht das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem sowohl präventive als auch nachträglich aufdeckende Kontrollen vor. Hierzu gehören etwa IT-gestützte und manuelle Abstimmungen in Form von regelmäßigen Stichproben- und Plausibilitätskontrollen, diverse risiko-, prozess- oder inhaltlich orientierte Kontrollen in den Unternehmensbereichen, die Einrichtung von Funktionstrennungen und vordefinierten Genehmigungsprozessen, die konsequente Umsetzung des Vier-Augen-Prinzips bei allen wesentlichen rechnungslegungsrelevanten Prozessen sowie streng reglementierte Zugriffsregelungen in unseren IT-Systemen zur Vermeidung von unberechtigten Datenzugriffen auf rechnungslegungsrelevante Inhalte.

Die Angemessenheit des Risikofrüherkennungssystems wird im Rahmen der Abschlussprüfung zum Jahresende durch den Abschlussprüfenden überprüft. Weiterhin werden ausgewählte rechnungslegungsbezogene interne Kontrollen untersucht und deren Wirksamkeit beurteilt. Darüber hinaus werden rechnungslegungsbezogene Aspekte der eingesetzten IT-Systeme geprüft.

Die Verantwortung für die Einrichtung und wirksame Unterhaltung angemessener Kontrollen über die Finanzberichterstattung liegt beim Management der SÜSS MicroTec SE, das zu jedem Geschäftsjahresende die Angemessenheit und Wirksamkeit des Kontrollsystems beurteilt. Zum 31. Dezember 2022 hat das Management die Wirksamkeit der internen Kontrollen über die Finanzberichterstattung und nichtfinanzielle Berichterstattung festgestellt. Selbstverständlich bestehen bei jedem Kontrollsystem gewisse Einschränkungen hinsichtlich seiner Wirksamkeit. Daher kann nur eine hinreichende Sicherheit der angemessenen und funktionsfähigen Systeme gewährleistet werden.

Die SÜSS MicroTec SE nutzt ihr konzernweit gültiges Bilanzierungshandbuch zur einheitlichen Regelung von Bilanzierungsgrundsätzen. Das Bilanzierungshandbuch basiert auf den IFRS-Rechnungslegungsstandards und wird von allen Konzerngesellschaften beim Rechnungslegungsprozess zugrunde gelegt. Durch transparente und strukturierte Vorgaben soll der Ermessensspielraum der Mitarbeitenden bei Ansatz und Bewertung von Vermögenswerten und Schulden eingeschränkt und somit das Risiko konzernuneinheitlicher Rechnungslegungspraktiken verringert werden. Den Tochtergesellschaften sind bestimmte Berichtspflichten und -umfänge zwingend vorgegeben. Die Einhaltung der Berichtspflichten und -fristen wird durch die zentralen Abteilungen Finanzen und Controlling überwacht.

Die Buchhaltung der Tochtergesellschaften wird entweder lokal mit eigenen Mitarbeitenden oder mit der Unterstützung von externen Buchführungsfirmen oder Steuerberatungsgesellschaften durchgeführt. Dabei werden unterschiedliche EDV-Systeme eingesetzt, wobei die meisten Konzerngesellschaften eine Lösung von SAP einsetzen. So arbeiten alle deutschen Gesellschaften bereits seit 2008 mit SAP. Seit 2010 wird SAP bei der SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd., Hsinchu (Taiwan) verwendet. 2011 wurde SAP bei der SUSS MicroTec, Inc., Corona, Kalifornien (USA) implementiert. Bei der in 2020 erworbenen SUSS MicroTec Netherlands B.V. (ehem. Meyer Burger (Pixdro) B.V) ist die Datenmigration im ersten Quartal 2021 in ein neu bei SÜSS MicroTec gehostetes SAP-System erfolgt. Das Reporting an die Konzernzentrale erfolgt mit Hilfe der Managementinformationssoftware "INFOR PM Application Studio". Auf Konzernebene werden innerhalb der Finanzabteilung und des Controllings die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der von den Tochtergesellschaften vorgelegten Einzelabschlüsse überprüft. Kontrollen im Rahmen des Konsolidierungsprozesses, beispielsweise der Schulden- oder der Aufwands- und Ertragskonsolidierung, erfolgen manuell. Eventuelle Mängel werden korrigiert und an die Tochtergesellschaften zurückberichtet. Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch entsprechende Berechtigungskonzepte und Zugangsbeschränkungen vor Missbrauch geschützt. Zugriffsberechtigungen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

Risiken des Konzerns

Gesamtwirtschaftliche und geopolitische Risiken

Als international agierendes Unternehmen vertreibt SÜSS MicroTec seine Produkte weltweit. Ein großer Teil der Umsätze wird in Asien und hier vor allem in den Ländern Taiwan, China und Südkorea erzielt. Darüber hinaus sind Europa und die USA wichtige Vertriebsregionen. Typischerweise sind mit jeder internationalen Geschäftstätigkeit eine Vielzahl von allgemeinen Marktrisiken verbunden, die von gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, gesellschaftsund geopolitischen Faktoren sowie regulatorischen Rahmenbedingungen abhängen. Im Einzelnen können makroökonomische Entwicklungen – beispielsweise eine Konjunkturabschwächung in einzelnen Regionen oder

Währungskursschwankungen – die Investitionsbereitschaft unserer Kunden beeinträchtigen oder zu Verzögerungen bei Kaufentscheidungen führen. Ebenso haben seit einiger Zeit die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und Europa auf der einen Seite und Russland und China auf der anderen Seite deutlich zugenommen. Das Risiko von kriegerischen Auseinandersetzungen, in die auch Nato-Staaten verwickelt werden könnten, hat mit dem im Februar 2022 ausgebrochenen Krieg zwischen Russland und der Ukraine und den zunehmenden Spannungen zwischen China und Taiwan deutlich zugenommen. Damit erhöht sich auch die Gefahr von gegenseitigen wirtschaftlichen Sanktionen und weltweit signifikanten Markt- und Börseneinbrüchen. Diese Gefahren könnten uns mit unserem erheblichen Umsatzanteil in China und Taiwan treffen. Die Erwartungen über die unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine auf SÜSS MicroTec sind im Prognosebericht dargestellt.

Der Umsatzanteil mit chinesischen Kunden ist 2022 weiter angestiegen und wird aufgrund der starken Nachfrage chinesischer Kunden vermutlich auch im Jahr 2023 weiter steigen. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass durch den Handelsstreit zwischen den USA und China weiterhin zunehmend auch europäische Unternehmen betroffen sind, weil die USA entsprechende Handelsrestriktionen und Embargobestimmungen zur Vermeidung von Technologietransfer nach China erlassen haben. SÜSS MicroTec ist davon insofern betroffen, dass einzelne technologisch relevante Komponenten mit US-Herkunft und Ersatzteile nicht nach China verkauft werden dürfen. Sollte sich dieser Handelskonflikt weiter verschärfen, könnte dieser zu entsprechenden Umsatzeinbußen mit chinesischen Kunden führen. SÜSS MicroTec versucht, dieses Risiko zu vermeiden, indem alternative Lieferanten zu den bisherigen US-Lieferanten qualifiziert werden.

SÜSS MicroTec ist weltweit vertreten, weist eine breite Kundenstruktur auf und bietet seinen Kunden fünf unterschiedliche Produktlinien an, die in verschiedenen Branchen und Industriezweigen eingesetzt werden können. Damit ist SÜSS MicroTec grundsätzlich weder von einzelnen Märkten noch von einzelnen Abnehmern abhängig. Konjunkturelle Einbrüche in einer Region oder Branche können somit zumindest teilweise aufgefangen werden. Die angekündigten und subventionierten Investitionsprogramme in den USA und Europa tragen zu einer weiteren Reduktion der potenziellen Abhängigkeit von einzelnen Märkten bei. Dank der Bündelung der Fertigung an wenigen Standorten und der Möglichkeit, die Mitarbeitenden übergreifend für die Fertigung verschiedener Maschinentypen einzusetzen, ist SÜSS MicroTec bei größeren konjunkturellen Verwerfungen in der Lage, unverzüglich auf die Marktgegebenheiten zu reagieren und die Organisation sowie die Kostenstrukturen in angemessener Zeit anzupassen. Als Instrumente zur Reduzierung der Personalkosten stehen die Nutzung von Gleitzeitkonten und der Abbau von Zeitarbeitskräften zur Verfügung. Darüber hinaus besteht die Option, Kurzarbeit zu beantragen. Zudem werden von den Einkaufsabteilungen regelmäßig die Beschaffungsmengen überprüft und angepasst.

Politische Entscheidungen, neue Gesetzgebungen und sonstige Regularien in den Ländern, in denen SÜSS Micro-Tec tätig ist, können unser Geschäft negativ beeinflussen. Dazu gehören die Steuergesetzgebung in den jeweiligen Ländern, Exportbeschränkungen, Handelsstreitigkeiten zwischen bestimmten Staaten und Verschärfungen in den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbsrecht, Arbeitssicherheit sowie Patent- und Markenrecht.

SÜSS MicroTec nimmt regelmäßig an öffentlichen Ausschreibungen teil und zählt auch Universitäten und staatliche Forschungseinrichtungen weltweit zu seinen Kunden. Die Regelungen für die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen und die Kriterien für die Vergabe unterscheiden sich je nach Land und können das Gewinnen von öffentlichen Aufträgen und deren Abwicklung deutlich erschweren.

Risiken im Zusammenhang mit der weiteren Ausbreitung des Coronavirus "COVID-19"

Die Entwicklung der Weltwirtschaft und das gesellschaftliche Leben waren im Berichtsjahr 2022 weniger von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägt als im Jahr davor. Allerdings wirkten sich die COVID-19-Schutzmaßnahmen in China negativ auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und insbesondere auf die globalen Lieferketten aus. Die Weltwirtschaft hat gemäß des RWI Konjunkturberichts 2022 im Verlauf des Sommers an Schwung verloren. Die Aussichten für das Winterhalbjahr waren gedämpft. In Europa machten sich die hohen Energiepreise, die Unsicherheit hinsichtlich der Verfügbarkeit von Erdgas, die straffere Geldpolitik und die weltwirtschaftliche Abkühlung bemerkbar. In China dürfte die Konjunktur im vierten Quartal wieder unter der strikten Null-COVID-Strategie gelitten haben. Anfang Dezember hat die chinesische Regierung jedoch nach Protesten der Bevölkerung weitgehende Lockerungen der Corona-Beschränkungen angekündigt. Die konkreten Auswirkungen waren für SÜSS MicroTec zum Ende des Geschäftsjahres 2022 schwer abzuschätzen.

Die Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung von SÜSS MicroTec im Geschäftsjahr 2022 waren deutlich geringer als im Jahr 2021. SÜSS MicroTec konnte einen Rekordauftragseingang von 446,2 Mio. € erzielen und trotz anhaltender Lieferkettenengpässe ein Umsatzwachstum von 13,6 Prozent auf 299,1 Mio. € erwirtschaften. Unsere Lieferanten sind vorwiegend in Deutschland ansässig. Im Zuge des Produktionsaufbaus in Taiwan erweitern wir den Lieferantenstamm weiterhin weltweit, um das Risiko von möglichen Lieferengpässen weiter zu verringern. Derzeit zeichnet sich allerdings noch keine nennenswerte Entspannung bei den Engpässen in der Zulieferkette ab. SÜSS MicroTec erwartet, dass die Lieferengpasssituation sich erst sukzessive auflösen wird.

Die Folgen der COVID-19-Pandemie waren im Jahr 2022 in bestimmten Ländern wie z.B. China spürbar. Das führt zu erhöhten Risiken im Einkaufsbereich für den gesamten Konzern. Die Liquiditätssituation der SÜSS MicroTec hat sich 2022 jedoch weiter verbessert. Damit hat SÜSS Micro-Tec ein ausreichendes Liquiditätspolster, um einen vorübergehenden zulieferbedingten Umsatzrückgang abfedern zu können. Mit dem zur Verfügung stehenden finanziellen Spielraum und unter Berücksichtigung der möglichen Einsparungsmaßnahmen kann SÜSS MicroTec auf Basis der heutigen Markteinschätzung die finanziellen Verpflichtungen für die kommenden zwölf Monate zur Sicherstellung des Fortbestands des Unternehmens erfüllen.

Unsere Geschäftsaktivitäten wurden in unterschiedlicher Art durch die Pandemie und die damit einhergehenden Unsicherheiten beeinflusst, die auch rechnungslegungsspezifische Auswirkungen hatten. Kurz- wie mittelfristige Auswirkungen sich verändernder Marktbedingungen werden insbesondere im Risikomanagement und in Planungsprozessen reflektiert.

Branchen- und marktspezifische Risiken

Die schwierige Einschätzbarkeit der kurz- und mittelfristigen Marktentwicklung gehört unverändert zu den größten Risiken für SÜSS MicroTec. Insbesondere die Halbleiterindustrie, die unser wichtigster Absatzmarkt ist, ist von starken Marktzyklen geprägt. Ein signifikanter Einbruch des gesamten Halbleitermarktes würde bei SÜSS MicroTec entsprechende Umsatzrückgänge nach sich ziehen und das Unternehmensergebnis schmälern. Die damit verbundenen Risiken versuchen wir im Rahmen unseres Risikomanagements frühzeitig zu identifizieren, um die Organisations- und Personalstruktur rechtzeitig bei einer anhaltend schwachen Geschäftsentwicklung anzupassen. Dabei versuchen wir, zukünftigen Kapazitätsbedarf auch über Outsourcing abzudecken.

Mitarbeiter:innenspezifische Risiken

In einzelnen Bereichen ist das Unternehmen von dem Wissen einzelner Mitarbeitender abhängig, vor allem in den Bereichen der Forschung und Entwicklung und in der Applikation. Neuentwicklungen und die Weiterentwicklung bestehender Technologien sind nur möglich, wenn ausreichend qualifizierte und erfahrene Mitarbeitende eingesetzt werden können. Darüber hinaus könnten sich auch in der Produktion fehlende oder nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeitende negativ auf die Lieferzeiten und auf die Qualität auswirken. Eine Nichtverfügbarkeit dieser Mitarbeitenden in diesen Bereichen stellt ein entsprechendes Risiko dar. Der momentan in Deutschland herrschende und zunehmende Fachkräftemangel ist auch an den Standorten Garching und Sternenfels spürbar. Um ausreichend qualifizierte und erfahrene Mitarbeitende für SÜSS MicroTec gewinnen zu können, ist eine hohe Arbeitgeberattraktivität von großer Bedeutung. Zudem muss für die Neubesetzung von freien Stellen mehr Zeit eingeplant werden, was innerhalb der Abteilungen zu Engpässen und notwendigen Stellvertretungen führen kann.

Entwicklungsspezifische Risiken

Das Geschäftsmodell von SÜSS MicroTec basiert auf seiner starken Innovationskultur und seiner Technologieführerschaft. Als Hersteller von spezialisierten Anlagen liefert SÜSS MicroTec kundenspezifische Lösungen und richtet seine Produktpolitik nach den sich schnell verändernden Bedingungen im Halbleiter-Equipment-Markt aus. Trotzdem sehen wir das Risiko, dass in Einzelfällen unsere technischen Entwicklungen die Vorstellungen der Märkte und unserer Kunden verfehlen könnten. In diesen Fällen bestünde die Gefahr, dass sich die betroffenen Kunden von SÜSS MicroTec abwenden und alternative technische Lösungen bei unseren Konkurrenten einkaufen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben unsere Mitarbeitenden für alle Produktlinien neue Technologien entwickelt und zahlreiche Detailverbesserungen an bestehenden Technologien vorgenommen.

Neben der Ausarbeitung von kundenspezifischen Lösungen arbeiten unsere Mitarbeitenden permanent an langfristigen Entwicklungsprojekten. Ziel ist es, die zukünftigen Entwicklungen der Märkte zu antizipieren, damit die Produkte von SÜSS MicroTec auch in Zukunft aktuelle technische Anforderungen erfüllen werden. Es besteht das Risiko, dass einzelne Entwicklungsprojekte nicht zum gewünschten Ergebnis führen oder dass die Ergebnisse nicht die Erwartungen der Märkte treffen. In diesen Fällen bestünde die Gefahr, dass SÜSS MicroTec auf dem angestrebten Markt zeitweise nicht mit innovativen Produkten vertreten wäre. Die betroffenen Kunden könnten sich von SÜSS MicroTec abwenden und Alternativen am Markt suchen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir uns auf Projekte konzentriert, von denen wir glauben, dass sie bei unseren Kunden auf positive Resonanz stoßen werden. Sollte sich diese Einschätzung als falsch erweisen und die Neuentwicklungen nicht die Erwartungen unserer Kunden treffen, hätte SÜSS MicroTec Finanzmittel und Mitarbeitende im Bereich Forschung und Entwicklung unrentabel eingesetzt. Dies würde sich entsprechend negativ auf das Ergebnis der betroffenen Produktlinie auswirken. Insgesamt ist dieses Risiko aber nicht als bestandsgefährdend für SÜSS Micro-Tec anzusehen.

Zudem besteht das Risiko, dass technische Neuentwicklungen von uns nicht rechtzeitig erkannt oder umgesetzt werden. In diesen Fällen sehen wir die Gefahr, dass SÜSS MicroTec seine Marktführerschaft in einzelnen Bereichen verlieren könnte und auf lange Sicht Umsatzeinbußen hinnehmen müsste.

Aktuell stehen wir vor der Herausforderung, dass der Markt durch eine weitere Verkleinerung der Strukturen neue Anforderungen an die sogenannte "Particle Removal Efficiency" unserer Fotomaskenreinigungssysteme stellt. Eine effiziente Partikelablösung bei gleichzeitigem Strukturerhalt der Masken gestaltet sich sehr anspruchsvoll. Auf diese Herausforderungen konzentrieren wir uns im Segment Fotomasken-Equipment verstärkt. Ziel ist es, unseren Kunden auch zukünftig Anlagen zur Maskenreinigung anbieten zu können, welche die hohen technologischen Anforderungen erfüllen. Hierfür arbeiten wir auch mit externen Entwicklungspartnern zusammen.

An unserem taiwanesischen Standort waren 2022 weiterhin Personalengpässe im Bereich Optikdesign zu verzeichnen. Die Gesellschaft hat entsprechende Maßnahmen definiert, um dem Personalmangel zu begegnen. Dazu zählen unter anderem Trainings der neuen Mitarbeitenden durch Wissensträger aus den USA. Wir gehen davon aus, dass im Geschäftsjahr 2023 die Personallücken geschlossen werden können.

Operative Risiken

Zum 31. Dezember 2022 weist SÜSS MicroTec einen Goodwill in Höhe von rund 18,6 Mio. € aus, der ausschließlich dem Segment Lithografie zuzuordnen ist. Das Segment Lithografie erwirtschaftet mehr als 50 Prozent des Konzernumsatzes. Das Segment Lithografie wird auch im nächsten Jahr voraussichtlich mehr als die Hälfte des gesamten Konzernumsatzes erwirtschaften. Für Wertminderungen im Segment Lithografie sehen wir auf Basis aktueller Planungen daher keine Anzeichen.

Die Produktlinie Mask-Aligner, die zum Segment Lithografie gehört, ist eine der umsatzstarken Produktlinien von SÜSS MicroTec und leistet seit vielen Jahren einen hohen Ergebnisbeitrag zum Konzernergebnis. Wir gehen fest davon aus, dass diese Produktlinie auch in den kommenden Jahren einen hohen Umsatzbeitrag und stabile Margen erzielen wird. Trotzdem besteht das Risiko, dass der Mask-Aligner zukünftig die technischen Anforderungen der Kunden nicht mehr erfüllen und von anderen Technologien verdrängt werden könnte. Dieses Risiko sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch als gering an.

Auch die Produktlinie Belacker, die ebenfalls zum Segment Lithografie zählt, leistet seit vielen Jahren einen hohen Umsatzbeitrag im Konzern. Im Jahr 2022 erzielte SÜSS Micro-Tec mit diesen Produkten ein im Vergleich zum Vorjahr leicht reduziertes Umsatzvolumen. Der Grund waren anhaltende Probleme in der Lieferkette wichtiger Zukaufteile. Die Rohertragsmarge konnte hingegen verbessert werden. Das Bestellverhalten unserer Kunden hat 2022 erneut gezeigt, dass wir technologisch weiterhin eine führende Position einnehmen und uns gegenüber japanischen und chinesischen Wettbewerbern am Markt für Belacker gut behaupten können. Dennoch müssen wir bei dieser Produktlinie über Kostensenkungsmaßnahmen und Effizienzsteigerungsprogramme in den Bereichen Konstruktion, Montage und Materialeinkauf die hohen Herstellkosten senken, um zukünftig gegenüber der zunehmenden asiatischen Konkurrenz wettbewerbsfähig zu bleiben und eine auskömmliche Marge zu erzielen. Aus diesem Grund und für eine größere Kundennähe hat SÜSS MicroTec im abgelaufenen Geschäftsjahr die Fertigungskapazitäten in der eigenen Produktion in Taiwan weiter ausgebaut. Die Integration des 2020 von Meyer Burger übernommenen Inkjet-Geschäfts wurde 2022 weiter vorangetrieben. Während das Risiko für den nachhaltigen Erfolg dieser Technologie im Photovoltaik- und PCB-Markt weiterhin als relevant eingestuft wird, gehen wir im Halbleitermarkt, dem Kernmarkt von SÜSS MicroTec, von einer positiven Geschäftsentwicklung aus.

Dem Segment Lithografie gehören auch die Produkte der früheren US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems für UV-Projektionsbelichtung an. Die Verlagerung der Produktion der UV-Scanner nach Taiwan erfordert einen Technologietransfer nach Taiwan und den Aufbau zusätzlichen Personals, was mit entsprechenden Kosten und Risiken verbunden ist. Während die Produktionsverlagerung des Modells DSC300 nach Taiwan bereits 2022 abgeschlossen werden konnte, setzt sich der Technologietransfer noch bis etwa Mitte 2023 fort. Aufgrund der mit einem Großkunden vereinbarten Rahmenbedingungen und einer sehr positiven Entwicklung der Kundenbasis in weiteren Regionen gehen wir von einer attraktiven Geschäftsentwicklung aus.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 konnte das Segment Bonder die geplante Umsatz- und Ergebnisentwicklung nur teilweise erzielen. Maßgeblich hierfür waren anhaltende Lieferprobleme kritischer Zukaufkomponenten. Für die Zukunft gehen wir davon aus, dass das Segment Bonder mit Produktlinien im Bereich des permanenten Bondens und des temporären Bondens konstant substanzielle Umsätze und positive Ergebnisbeiträge zum Konzernergebnis leisten wird. Diese Annahme stützt sich auf ein zweistelliges Wachstum des Auftragseingangs für beide Bonder-Produktlinien. Die eingegangenen technischen Kooperationen sollen die positive Entwicklung auch in Zukunft unterstützen.

Im Segment Fotomasken-Equipment trägt eine begrenzte Anzahl von Kunden und Aufträgen wesentlich zur Umsatzund Ergebnisentwicklung bei. Sollten diese Kunden oder Aufträge an Wettbewerber verloren gehen, kann es zu entsprechenden Umsatz- und Ergebniseinbußen kommen. SÜSS MicroTec versucht, dieses Risiko durch technologische Innovationen und eine hohe Kundenzufriedenheit zu reduzieren. Im Geschäftsjahr 2022 ist es uns außerdem gelungen, neue Kunden – insbesondere aus China – für unsere Lösungen zu gewinnen und damit die Kundenbasis zu verbreitern.

Im Jahr 2022 haben wir im Segment Mikrooptik einen wesentlichen Teil der Umsätze im Automotive-Bereich erzielt. Mit ihrer Tätigkeit als Zulieferer für die Automobilindustrie unterliegt die in der Schweiz angesiedelte SUSS MicroOptics S.A. Risiken, die sich von den vorherrschenden Risiken eines Herstellers von Halbleiter-Equipment unterscheiden können. Um das Geschäftsfeld Automotive weiter ausbauen zu können, sind Auflagen der Automobilindustrie zu erfüllen. Dafür haben wir eine Zertifizierung nach IATF 16949:2016 durchlaufen und erfolgreich bestanden. In den Geschäftsjahren 2021 und 2022 wurden im Automotive-Bereich Umsätze mit optischen Linsen erzielt, die im Rahmen einer Design-Beleuchtung und zunehmend auch für Frontscheinwerfer eingesetzt werden. Um das planmäßig steigende Auftrags- und Umsatzvolumen bedienen und die Anforderungen der Automotive-Kunden in Bezug auf die Liefersicherheit gewährleisten zu können, haben wir Kapazitätserweiterungen am Standort Hauterive (Schweiz) vorgenommen. So wurden 2021 hohe Investitionen in Fertigungsanlagen getätigt. Im Jahr 2022 wurden weitere rund 5 Mio. € in Produktions- und Fertigungsanlagen investiert. Für 2023 sind erneut Investitionen im oberen einstelligen Millionen-Euro-Bereich geplant. Sollten die erwarteten hohen Auftrags- und Umsatzvolumina, insbesondere durch Nachfrageschwankungen der Automotive-Kunden, nicht wie geplant eintreten, hätte SÜSS MicroTec Investitionsmittel ungünstig eingesetzt. Zum Start der Serienproduktion für Automotive Lighting-Produkte im vierten Quartal 2021 waren erhebliche Mehrkosten aufgrund von Qualitätsproblemen und einer geringen Ausbeute (Yield) angefallen. Der Ausbeutegrad und die Qualität der Serienproduktion haben sich 2022 wesentlich verbessert, sodass es SUSS MicroOptics gelungen ist, im Geschäftsjahr 2022 einen Gewinn zu erwirtschaften. Im Rahmen des Qualitätssystems werden für 2023 eine weitere Verbesserung des Yields und eine Kostenreduktion angestrebt. Die zukünftige Ergebnissituation hängt wesentlich vom Erfolg dieser Maßnahmen und der im Automotive-Geschäft üblichen jährlichen Preisverhandlungen ab. Für 2023 wird ein positiver Ertrag angestrebt.

Im derzeitigen Marktumfeld sind wir mit Preissteigerungen unserer Lieferanten konfrontiert. Wir versuchen, diese Kostensteigerungen durch Preiserhöhungen zumindest teilweise an unsere Kunden weiterzugeben. Die Möglichkeit, Verkaufspreise für unsere Anlagen zu erhöhen, hängt von der jeweiligen Marktposition unserer Produktlinien und der Wettbewerbsintensität im jeweiligen Teilmarkt ab. In Bereichen, in denen wir nicht der führende Anbieter sind, können wir unsere Preise unter Umständen nur unterdurchschnittlich stark anheben, sodass Kostensteigerungen möglicherweise nicht voll weiterbelastet werden können. Zudem wirken sich die Preiserhöhungen erst mit einer zeitlichen Verzögerung aus, da die besseren Konditionen erst mit der Auslieferung der Anlagen realisiert werden, also in der Regel mehrere Monate nach der Auftragserteilung.

In den vergangenen Jahren hatten sich die Kundenanforderungen an sehr kurze Lieferzeiten deutlich verstärkt. Gleichzeitig unterzeichneten die Kunden verbindliche Bestellungen erst zu einem sehr späten Zeitpunkt. Dieser Trend hat sich in den vergangenen beiden Jahren, bedingt durch die globalen Lieferengpässe, umgekehrt. Die Lieferzeiten von SÜSS MicroTec haben sich teilweise deutlich erhöht, da sich die Beschaffung von Zulieferteilen als schwierig und zeitintensiv erwies und auch wir verlängerte Lieferzeiten unserer Lieferanten in Kauf nehmen mussten und müssen. Hinzu kommen ein überdurchschnittlich hoher Auftragsbestand und eine damit verbundene hohe Auslastung unserer Fertigungskapazitäten. Daher können planmäßige Auslieferungen teilweise erst in einem Jahr oder sogar später erfolgen. Dadurch könnten Aufträge womöglich sogar verloren gehen, sofern ein Wettbewerber einen früheren Liefertermin in Aussicht stellt. Durch eine erhöhte Lagerhaltung und einen verstärkten Fokus auf den Einkauf und die Verpflichtung neuer Lieferanten versuchen wir, diesem Trend entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen laufen bereits seit dem Jahr 2022. Die Qualifizierung neuer Lieferanten ist jedoch zeitaufwendig und bedarf unter Umständen der Zustimmung unserer Kunden.

Die Produkte von SÜSS MicroTec werden durch ein umfassendes Risiko- und Qualitätsmanagement regelmäßig analysiert, kontrolliert und optimiert. Trotzdem besteht aufgrund der wachsenden Komplexität der Anlagen das Risiko, dass Qualitätsmängel erst bei Inbetriebnahme und Prozessqualifizierung identifiziert werden. Aufgrund des Einsatzes der Produkte im Produktionsumfeld von Unternehmen mit wachsenden Anforderungen an die Produktqualität kann sich das Haftungsrisiko für SÜSS MicroTec erhöhen. SÜSS MicroTec verfügt, neben anderen Versicherungen, über eine Produkthaftpflichtversicherung für den Konzern, die das potenzielle Risiko limitiert. Die Angemessenheit dieser Versicherungen, in deren Schutz auch die Konzerngesellschaften einbezogen sind, wird regelmäßig in Zusammenarbeit mit einem namhaften Versicherungsmakler hinsichtlich der abgedeckten Risiken und Deckungssummen überprüft und bei Bedarf angepasst. Darüber hinaus bemühen wir uns, mit allen Vertragspartnern Haftungsbegrenzungen in den Verträgen zu vereinbaren.

SÜSS MicroTec ist bei einzelnen Komponenten weiterhin von einigen wenigen Schlüssellieferanten abhängig. Um dieses Risiko weiter zu reduzieren, wurde der Bereich strategischer Einkauf personell weiter ausgebaut, um zusammen mit dem Engineering alternative Bezugsquellen zu erschließen.

Die COVID-19-bedingten Lieferengpässe in der allgemeinen Materialbeschaffung und bei einzelnen spezifischen Komponenten haben im Jahr 2022 zu Umsatzverschiebungen und Umsatzausfällen in verschiedenen Bereichen von SÜSS MicroTec geführt. Das Risiko im Hinblick auf die Umsatzentwicklung wird auch 2023 weiterhin bestehen. Wir erwarten jedoch, dass sich die Lieferengpässe durch die Abkehr Chinas von der Null-COVID-Politik sukzessive verbessern werden.

Im Falle einer Betriebsunterbrechung durch einen feuerbedingten Großschaden besteht für SÜSS MicroTec das Risiko, dass sich Kunden aufgrund von Lieferterminverschiebungen bzw. mangelnder Lieferfähigkeit an Wettbewerber wenden. Dies könnte zu Verlusten von Auftragseingängen und Umsatzrückgängen führen. Direkte Schäden an Gebäuden und Ertragsausfälle durch Betriebsunterbrechungen sind durch entsprechende Versicherungen abgedeckt. Zudem werden regelmäßig Sicherheitsbegehungen durchgeführt. Die Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts wird als gering eingeschätzt.

Risiken der Informationstechnologie

Risiken der Informationstechnologie sind – ähnlich wie im Vorjahr – allgemeine Risiken der IT-Infrastruktur, Datenintegrität sowie die allgemeinen Zugriffskontrollen. Grundsätzlich sehen wir unsere IT-Infrastruktur als gut ausgebaut an und sind der Meinung, dass wir ausreichend Vorkehrungen getroffen haben, um Datenmanipulationen, Datenverluste oder Datenmissbrauch zu vermeiden. Zudem investieren wir regelmäßig in neue Hard- und Software, um den Ausfall von IT-Systemen und Softwarelösungen möglichst gering zu halten. Mit Virenscannern und Virenschutzprogrammen, die laufend auf dem aktuellen Stand gehalten werden, schützen wir unsere IT-Systeme vor Zugriffen und Beschädigungen von außen. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2022 einen Vertrag mit einem renommierten externen Partner für Security Operation Center abgeschlossen, um eine 24 / 7-Überwachung unseres Firmennetzes und der Rechenzentren auch mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (AI) zu gewährleisten. Dennoch können wir im Einzelfall Datenmanipulation, Datenverlust oder Datenmissbrauch nicht ausschließen. Es ist auch denkbar, dass neue Viren, Ransomware oder Trojaner, die von unseren Sicherheitsprogrammen nicht erkannt werden, in unsere IT-Systeme eindringen könnten. Verschärft wird das Problem durch die zunehmende Nutzung von mobilen Endgeräten wie Notebooks oder Smartphones, die auf unser Firmennetzwerk zugreifen. Verstärkt wird dies auch durch die zunehmende Tätigkeit im Homeoffice. Auch die Anbindung unserer ausländischen Standorte an das zentrale Firmennetzwerk erfordert besondere Sicherheitsvorkehrungen, um unbefugte Zugriffe von außen zu verhindern. Um das Risiko fremder Zugriffe auf unser Firmennetzwerk möglichst gering zu halten, ist eine konzernweit geltende Richtlinie in Kraft, die den Umgang mit mobilen Endgeräten regelt. Zusätzlich schulen und sensibilisieren wir unsere Mitarbeitenden regelmäßig auf mögliche Bedrohungen und Cyberrisiken.

Finanzielle Risiken

Kreditrisiken

Ein Kreditrisiko ist der unerwartete Verlust von Zahlungsmitteln oder Erträgen. Dieser tritt ein, wenn der Kunde nicht in der Lage ist, seinen Verpflichtungen innerhalb der Fälligkeit nachzukommen oder die als Sicherheit dienenden Vermögenswerte an Wert verlieren. Das Unternehmen hat eine konzernweit gültige Richtlinie zum Thema "Credit Assessment" implementiert. Diese Richtlinie legt für die einzelnen Vertriebseinheiten des Unternehmens fest, welche Zahlungsbedingungen und Zahlungsabsicherungen im Einzelfall unter Berücksichtigung kunden- und länderspezifischer Aspekte vereinbart werden. Aufträge mit Kunden, die in Risikoländern angesiedelt sind, können demzufolge nur gegen angemessene Vorauszahlungen, eine Bankgarantie oder einen Letter of Credit abgewickelt werden. Für Kunden, die in Nicht-Risikoländern ansässig sind und eine bestimmte Größenordnung überschreiten, wird ein entsprechendes Kundenrating erstellt. Die Ratings beruhen auf den Angaben externer Kreditratingagenturen. Je nach Einstufung des Kunden sind für die Auftragsabwicklung abgestufte Zahlungskonditionen bzw. -absicherungen notwendig.

Vom Bruttobestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 21,1 Mio. € (Vorjahr: 15,6 Mio. €) waren zum Bilanzstichtag insgesamt 14,2 Mio. € (Vorjahr: 10,3 Mio. €) der Forderungen weder überfällig noch wertgemindert. Bei diesen Forderungen lagen zum 31. Dezember 2022 keine Anhaltspunkte vor, dass Zahlungsausfälle eintreten werden.

Die Altersstruktur der überfälligen, aber nicht wertgeminderten Forderungen stellt sich zum Bilanzstichtag und zum Vorjahresstichtag wie folgt dar:

Altersanalyse der überfälligen Forderungen ohne Wertberichtigung

Überfällige Forderungen
ohne Wertberichtigung
4.438 5.189
91–180 Tage 162 485
61–90 Tage 113 1.216
31–60 Tage 834 560
1–30 Tage 3.329 2.928
in
Tsd.
2022 2021

Insgesamt sind zum Bilanzstichtag 2,4 Mio. € (Vorjahr: 94T€) des Bruttoforderungsbestands überfällig und wertberichtigt. Die Altersstruktur der überfälligen und wertberichtigten Forderungen zum Bilanzstichtag und zum Vorjahresstichtag ist in folgender Tabelle dargestellt:

Altersanalyse der überfälligen Forderungen mit Wertberichtigung

Überfällige Forderungen
mit Wertberichtigung
2.441 94
>
720 Tage
16 16
361–720 Tage 367 14
181–360 Tage 2.058 64
in
Tsd.
2022 2021

Weitere Informationen zur Bestimmung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen finden sich im Konzernanhang.

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko der SÜSS MicroTec konnte im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von hohen Liquiditätszuflüssen im Geschäftsjahr 2022 reduziert werden. Zum Jahresende hat der SÜSS MicroTec-Konzern einen Net-Cash-Bestand von 41,3 Mio. € ausgewiesen (Vorjahr: 33,8 Mio. €). Der Free Cashflow belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 16,0 Mio. € (Vorjahr: 14,7 Mio. €).

Die fristenkongruente Finanzierung von langfristigem Vermögen ist durch Eigenkapital und die Aufnahme von langfristigen Darlehen sichergestellt, insbesondere um Zinsänderungsrisiken zu reduzieren. Zwischen der SÜSS MicroTec SE und der IKB Deutsche Industriebank AG besteht ein Darlehensvertrag, zwei KfW-Förderdarlehen über einen Gesamtbetrag von 10,0 Mio. €. Die beiden Darlehen wurden im April 2019 bzw. im August 2019 ausbezahlt. Sie weisen eine Laufzeit von zehn Jahren auf. Die beiden Darlehen sind mit Grundschulden auf das Betriebsgrundstück in Garching besichert. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten für die aufgenommen KfW-Förderdarlehen Tilgungszahlungen an die IKB in Höhe von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €). Zum 31. Dezember 2022 werden 1,2 Mio. € von dem Darlehensbetrag unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten und 6,6 Mio. € unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

Neben den vorhandenen liquiden Mitteln in Höhe von 51,4 Mio. € ist der kurz- und mittelfristige Finanzierungsbedarf durch freie Linien im Rahmen des im Oktober 2019 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrags mit vier Banken (Deutsche Bank, LBBW, Commerzbank und BECM) über insgesamt 56 Mio. € ausreichend sichergestellt. Der Konsortialkreditvertrag weist eine ursprüngliche Laufzeit von fünf Jahren mit zwei bereits gezogenen Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr auf und gewährt der SÜSS MicroTec SE einen Kreditrahmen in Höhe von 40 Mio. € für Barinanspruchnahmen sowie einen Avalrahmen von 16 Mio. €. Zum 31. Dezember 2022 sind aus diesem Vertrag, wie bereits zum Vorjahresstichtag, keine Barinanspruchnahmen erfolgt. Im Dezember 2022 wurde ein im Konsortialkreditvertrag festgelegter zusätzlicher Verschuldungsfreibetrag in Höhe von 5 Mio. € genutzt. In dieser Höhe wurde ein zusätzlicher Vertrag über einen Avalrahmen abgeschlossen. Der gesamte Avalrahmen kann auch von den anderen deutschen Gesellschaften in Anspruch genommen werden.

Die verfügbaren Avallinien nutzen wir derzeit, um Anzahlungsbürgschaften im operativen Geschäft zu stellen. Zum 31. Dezember 2022 sind diese Avallinien in Höhe von 14,8 Mio. € (Vorjahr: 9,9 Mio. €) in Anspruch genommen. Wir gehen davon aus, dass wir auch zukünftig alle erforderlichen Anzahlungsbürgschaften stellen können.

Mit den verfügbaren liquiden Mitteln und dem Abschluss des Konsortialkreditvertrags, der uns insgesamt einen Kreditrahmen von 40 Mio. € für Barinanspruchnahmen gewährt, ist die Basis-Finanzierung des SÜSS MicroTec-Konzerns auf absehbare Zeit abgesichert. Die Laufzeit des Konsortialkreditvertrags läuft bis Oktober 2026.

Ein potenzielles Finanzierungsrisiko schätzen wir damit als sehr gering ein. Trotzdem ist es unser Ziel, mit entsprechenden Cashflows auch aus der Optimierung des Working Capital den Anteil des Fremdkapitals auf einem niedrigen Niveau zu halten. Weitere Einzelheiten zur Liquiditätssituation der Gesellschaft finden sich unter Textziffer (25) des Konzernanhangs.

Marktpreisrisiken und Währungsrisiken

Generell können starke Veränderungen am Währungsmarkt den Absatz und das Unternehmensergebnis von SÜSS MicroTec sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Die Wertveränderungen des Euro, insbesondere im Vergleich zum US-Dollar, werden künftig den Absatz und die erzielbaren Margen im nordamerikanischen und asiatischen Raum beeinflussen. Eine Aufwertung des Euro im Vergleich zum US-Dollar würde sich negativ auswirken, während eine Abwertung positive Effekte für SÜSS MicroTec nach sich ziehen würde, da SÜSS MicroTec derzeit mehr US-Dollar-Zuflüsse als -Abflüsse hat.

Der Kurs des Schweizer Frankens hat keine spürbaren Auswirkungen auf das Bestellverhalten unserer Kunden in den Segmenten Lithografie, Bonder oder Fotomasken-Equipment. Allerdings ist das Geschäft der SUSS Micro-Optics S.A., die in Hauterive (Schweiz) angesiedelt ist und Mikrolinsen herstellt, vom Wechselkurs des Schweizer Frankens beeinflusst.

Der SÜSS MicroTec-Konzern wickelt nur in sehr geringem Umfang Geschäfte in asiatischen Währungen (taiwanesischer Dollar, Singapur-Dollar, südkoreanischer Won und chinesischer Renminbi) ab. Die in Taiwan, Singapur, Südkorea und China ansässigen Tochtergesellschaften des Konzerns weisen jedoch in Euro und US-Dollar dotierte Forderungen gegen Kunden und andere SÜSS MicroTec-Gesellschaften aus. Je nach Umfang und Fälligkeit können aus der Bewertung dieser Forderungen in der jeweiligen Landeswährung signifikante Währungsverluste im Konzern entstehen.

Marktpreisschwankungen können für das Unternehmen signifikante Cashflow- und Gewinnrisiken zur Folge haben. Änderungen der Fremdwährungskurse und der Zinssätze beeinflussen sowohl das weltweite operative Geschäft als auch die Investitions- und Finanzierungsalternativen.

SÜSS MicroTec ist im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit aufgrund der internationalen Ausrichtung Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Die Währungssicherung erfolgt auf Basis bestehender Fremdwährungsaufträge. Gegenläufige Zahlungsströme, die sich insbesondere aus Fremdwährungsbestellungen von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ergeben, werden von dem so ermittelten zu sichernden Fremdwährungsbetrag abgesetzt. Dies betrifft vor allem Kunden oder Lieferanten in den Währungsräumen des US-Dollar, die Produkte von SÜSS MicroTec-Gesellschaften aus dem Euro-Währungsraum beziehen oder an diese verkaufen. Die potenziellen Risiken liegen einerseits in der Fluktuation der Währungskurse und andererseits im Bonitätsrisiko der Gegenpartei, die ausschließlich aus deutschen Kreditinstituten erstklassiger Bonität besteht.

Zum 31. Dezember 2022 bestanden keine offenen Devisentermingeschäfte.

Der im Oktober 2019 abgeschlossene Konsortialkreditvertrag beinhaltet einen variablen Zins für die in Anspruch genommenen Kreditbeträge. Die Höhe des variablen Zinses ergibt sich aus dem Euribor zuzüglich einer Marge, die vom Verschuldungsgrad abhängig ist. Für den nicht in Anspruch genommenen Teil des Kreditrahmens ist eine Bereitstellungsprovision zu entrichten, die ebenfalls variabel ist. Somit unterliegt SÜSS MicroTec in geringem Umfang einem Zinsänderungsrisiko. Unter Berücksichtigung der Zinspolitik der europäischen Zentralbank und der aktuell gestiegenen Inflationsrate rechnet SÜSS MicroTec mit einem Zinsanstieg im Laufe des Jahres 2023.

Die abgeschlossenen KfW-Förderdarlehen sind mit einem fixen Zinssatz belegt.

Gesamteinschätzung

Im Konzern wurden im Geschäftsjahr 2022 keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert. Der Fortbestand des Unternehmens war unter Substanz- und Liquiditätsgesichtspunkten nicht gefährdet.

Die zehn für den SÜSS MicroTec-Konzern wesentlichsten Risiken sind in der folgenden Tabelle im Überblick dargestellt. Die Risiken wurden dabei nach der Eintrittswahrscheinlichkeit und nach den möglichen finanziellen Auswirkungen (gemessen an der Höhe des möglichen Liquiditätsabflusses) bewertet.

Eintrittswahrscheinlichkeit Auswirkung
sehr gering gering mittel hoch sehr hoch vertretbar moderat bedeutend schwer
wiegend
bestands
gefährdend
0% bis
< =
5%
<
5% bis
< =
10%
<
10% bis
< =
25%
<
25% bis
< =
50%
<
50% bis
< =
100%
<=500 Tsd.
>500 Tsd.
€ bis
<=2,5
Mio.€
>2,5
Mio.
€ bis
<=5
Mio.
>5
Mio.
€ bis
<=20
Mio.
>20
Mio.
€ bis
<=100
Mio.
Entwicklungsspezifische Risiken
Personalengpässe im Bereich
Optikdesign in Taiwan
X X
Operative Risiken
Risiken in Verbindung mit langen
Vorlaufzeiten für Werkzeugteile
X X
Risiken in Zusammenhang
mit Produktentwicklung
X X
Abhängigkeit von Lieferanten für
Schlüsselkomponenten
X X
Risiken durch Arbeit
mit Gefahrstoffen
X X
Umsatzausfälle aufgrund von
Lieferverschiebungen durch feuer
bedingte Betriebsunterbrechung
X X
Gesamtwirtschaftliche und
geopolitische Risiken
Risiken in Zusammenhang mit
steigenden Energiekosten
X X
Risiken in Zusammenhang mit
der Beschaffungskrise
X X
Gesamtwirtschaftliche und
geopolitische Risiken
X X

Prognosebericht

Der Prognosebericht für das Geschäftsjahr 2023 steht unter dem anhaltenden Einfluss geopolitischer Spannungen durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Unter anderem dadurch ist die Weltwirtschaft einer hohen Volatilität und einer signifikant gestiegenen Inflationsrate ausgesetzt. Auch das Zinsniveau hat sich im abgelaufenen Jahr 2022 deutlich erhöht. Zudem hat die Störung globaler Lieferketten, bedingt durch erneut sehr strikte COVID-19- Schutzmaßnahmen in China, zu einem verlangsamten globalen Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 geführt. Alle Aussagen werden vorbehaltlich der ungewissen Entwicklung des Kriegs in der Ukraine und den damit verknüpften potenziellen Auswirkungen getroffen. Die mit diesem Prognosebericht verbundenen Risiken und Unsicherheiten sind deshalb erheblich.

Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass sich das verlangsamte Wirtschaftswachstum mit einem Anstieg von 2,9 Prozent im Jahr 2023 und 3,1 Prozent Wachstum im Jahr 2024 fortsetzt. Im Jahr 2021 war die Weltwirtschaft noch kräftig um 6,2 Prozent gewachsen, ehe das Wachstum 2022 auf 3,4 Prozent zurückging (Quelle: IMF World Economic Outlook, Update Januar 2023). Das stärkste Wachstum von rund 5,3 Prozent wird erneut in den Schwellenländern,

insbesondere in Asien, erwartet. In China wird das erwartete Wachstum 2023 voraussichtlich bei 5,2 Prozent nach 3,0 Prozent im Vorjahr liegen. Für die Eurozone insgesamt erwartet der IMF ein Wachstum für 2023 von 0,7 Prozent nach 3,5 Prozent im Jahr 2022. Für die USA geht der IMF nur von einem Wachstum in Höhe von 1,4 Prozent aus (2022: 2,0 Prozent).

Abgesehen von der globalen wirtschaftlichen Entwicklung beeinflusst das Wachstum des Halbleitermarktes den Geschäftsverlauf von SÜSS MicroTec. Nachfolgend gehen wir auf die verschiedenen Faktoren ein, die das Unternehmen ebenso wie Markt- und Branchenbeobachter als maßgeblich für die weitere Geschäftsentwicklung erachten.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Halbleiter und Halbleiter-Equipment

Die Wachstumsraten für den Halbleitermarkt und Halbleiter-Equipment-Markt können durchaus voneinander abweichen. Für die Equipment-Branche ist zu berücksichtigen, dass durch Effizienzgewinne, Durchsatz- und Yield-Erhöhungen sowie durch den Trend zu größeren Wafer-Durchmessern das Wachstum im Anlagengeschäft erheblich geringer ausfallen kann. Andererseits können milliardenschwere Subventionsprogramme zur Förderung der regionalen Halbleitermärkte, wie 2022 in den USA (Chips and Science Act), Europa (EU Chips Act) sowie in China und Taiwan verabschiedet, den Halbleiter-Equipment-Markt stützen. Schließlich sind Anlagen zur Halbleiterherstellung die notwendige Voraussetzung für die angestrebte Ausweitung und Regionalisierung von Chip-Kapazitäten.

Viele Branchenexperten mussten ihre Schätzungen zur Marktentwicklung im Halbleitermarkt im vergangenen Jahr mehrmals aktualisieren. Noch im November 2022 gingen die Branchenexperten von Gartner von einem Wachstum des Halbleitermarktes im Jahr 2022 um 4,0 Prozent aus, im Jahresrückblick vom 17. Januar 2023 lag das für 2022 geschätzte Wachstum dagegen bei nur noch 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wuchs das Marktvolumen des gesamten Halbleitermarktes von 595,0 Mrd. US-Dollar im Jahr 2021 auf ein erneutes Rekordniveau von 601,7 Mrd. US-Dollar im Jahr 2022. Mit einem erwarteten Markvolumen von 596 Mrd. US-Dollar im Jahr 2023 bewegt sich der Halbleitermarkt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, nachdem die vergangenen Jahre nicht zuletzt durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Digitalisierungstendenzen von einem enormen Wachstum gekennzeichnet waren.

Die Gründe für das geringere Wachstum 2022 und den erwarteten leichten Rückgang im Jahr 2023 liegen in der Verschlechterung der globalen Wirtschaftssituation und der ansteigenden Inflation. Diese Rahmenbedingungen hatten und haben eine deutlich rückläufige Nachfrage nach Konsumelektronik wie beispielsweise Smartphones oder PCs zur Folge. Die Nachfrage nach Halbleiter-Lösungen für Unternehmen erweist sich dagegen als relativ stabil.

Nach einem erheblichen Wachstum im Halbleiter-Equipment-Markt im Jahr 2021 verzeichnete auch das Jahr 2022 erneut einen Anstieg. Gemäß Experten vom Branchenverband SEMI wuchs der Markt 2022 um 5,9 Prozent auf ein Marktvolumen von rund 108,5 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 102,5 Mrd. US-Dollar). Für 2023 wird in diesem Segment ein deutlicher Rückgang um 15,9 Prozent erwartet, um dann im Jahr 2024 erneut ein positives Wachstum von 17,5 Prozent auf ein Volumen von 107,2 Mrd. US-Dollar zu zeigen (Quelle: SEMI, 13. Dezember 2022). Diese Entwicklung zeigt sich sowohl im Frontend als auch im Backend der Halbleiterindustrie. 80 100 120

Die Entwicklung in den verschiedenen Segmenten wird erwartungsgemäß unterschiedlich ausfallen. Der für SÜSS MicroTec relevante Teilmarkt Wafer-Fab-Equipment erreichte 2022 ein neues Rekordvolumen von 94,8 Mrd. US-Dollar. Nach einem erwarteten Rückgang um 16,8 Prozent im Jahr 2023 soll dieser Markt 2024 auf ein Niveau von rund 92,4 Mrd. US-Dollar ansteigen. Als Folge sinkender Nachfrage nach Konsumelektronik wird sich 2023 voraussichtlich die Nachfrage nach Speicherelementen (NAND und DRAM) und entsprechend die Nachfrage nach Equipment zur Herstellung von Speicherelementen deutlich rückläufig entwickeln. 0 20 40

Regional betrachtet werden – trotz angekündigter Subventionen in anderen Regionen – weiterhin in China, Taiwan und Korea die größten Investitionen getätigt werden.

Quelle: SEMI, 13. Dezember 2022

Quelle: Gartner, 17. Januar 2023 / Gartner, 28. November für 2023e

Wafer-Fab-Equipment Markt in Mrd. US\$ 100 80 60 40 20 0 2020 2021 2022e 2023e 2024e 61,2 87,5 94,8 78,8 92,4

Quelle: SEMI, 13. Dezember 2022

Erwartete Entwicklung in den Hauptmärkten

Advanced Backend

Unter dem Begriff Advanced Backend verstehen wir die Bearbeitung der Wafer nach Abschluss aller Frontend-Prozesse, allerdings vor einer Vereinzelung in Mikrochips. Dieses Marktsegment beinhaltet verschiedene Technologien wie beispielsweise das Wafer-Level-Packaging (WLP), bei dem die Kontaktierung der einzelnen Chips noch auf dem Wafer erfolgt. Erst im Anschluss an das Packaging werden die Chips vereinzelt. Der Packaging-Prozess erfolgt daher an einer sehr sensiblen Stelle der Wertschöpfungskette eines Wafers. Nachdem der Wert des produzierten Wafers hier seinen Höhepunkt erreicht, entscheiden Präzision und Zuverlässigkeit des Packaging über Ertrag und Qualität des gesamten Produktionsprozesses. Das jeweilige Packaging-Verfahren ist speziell auf die Erfordernisse zur schonenden Verarbeitung der verbauten Einzelteile ausgerichtet. Zu nennen sind als spezielle Packaging-Verfahren das Fan-in-WLP und Fan-out-WLP, Flip-Chip-Bonding, Wafer-Level-Chip-Scale-Packaging sowie die 2,5D-Integration und die 3D-Integration. SÜSS MicroTec ist insbesondere mit seinen Lithografie- und Bonding-Lösungen in diesen Feldern aktiv. 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5

Die Branchenkenner von Yole Développement erwarten, dass der Markt für Advanced-Backend-Lithografieanwendungen von rund 1,5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2021 auf ein Volumen von rund 1,91 Mrd. US-Dollar im Jahr 2027 wachsen wird. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von rund 5,3 Prozent (Quelle: Lithography and Bonding Equipment 2022 "Focus on More Than Moore", Yole Développement 2022). Hierbei machen laut Yole die Anwendungsbereiche Leistungselektronik, RF-Anwendungen sowie CMOS-Bildsensoren mehr als die Hälfte des Marktvolumens aus.

Advanced-Backend Markt für Fotolithografie-Equipment in Mrd. US\$

Quelle: Yole Développement 2022

Temporäres Bonden – 3D-Integration

Die 3D-TSV-Integration ist ein weiterer Teilbereich der Advanced-Backend-Technologien. Hierbei werden gedünnte Mikrochips übereinandergestapelt und mittels Durchkontaktierungen, sogenannten TSVs (Thru-Silicon-Vias), miteinander verbunden. Die Vorteile dieser Technologie sind eine große Packungsdichte und eine hohe Komplexität auf kleinstem Raum. Durch die 3D-TSV-Integration ist es zudem möglich, verschiedene Funktionalitäten, wie beispielsweise Speicher und Prozessor, in einem Package zu vereinen. SÜSS MicroTec bietet mit seinen temporären Bondern und Debondern zuverlässige Anlagen für die Bearbeitung der gedünnten und damit äußerst sensitiven Wafer. Hier erwartet Yole Développement ein Wachstum im Equipment-Bereich für temporäre Bonder zwischen 2021 und 2027 von durchschnittlich jährlich 6,6 Prozent auf ein Marktvolumen von rund 176,5 Mio. US-Dollar. Neben unseren temporären Bondern kommen hier auch permanente Bonder zum Einsatz, um die Wafer bzw. Mikrochips letztlich untrennbar miteinander zu verbinden.

Markt für Temporary Bonding Equipment in Mio. US\$

Quelle: Yole Développement 2022

Permanentes Bonden

In einer Zeit, in der die traditionelle Transistorskalierung an ihre Grenzen stößt, sind 3D-Packaging und heterogene Integration in der Branche bereits weit verbreitet, um die Leistung und Funktionalität der heutigen Halbleitergeräte weiter zu steigern. Die aktuellen 2,5D- und 3D-Packagingtechniken werden jedoch durch die Abstände zwischen den einzelnen Kontakten (Interconnects), die die traditionelle Mikrobump-Technik benötigt, eingeschränkt. Das Hybrid-Bonden löst dieses Problem, indem die Kontaktflächen zwischen zwei Metallpads (vorwiegend Kupfer) und den umliegenden Dielektrika in einem einzigen Schritt gebondet werden. Dieser bumpfreie Bondansatz ermöglicht wesentlich kleinere Abstände (Pitches) zwischen einzelnen Metallkontakten und somit eine höhere Dichte an Interconnects, was die Grundvoraussetzung für künftige Generationen von Multi-Chip-Lösungen ist. 300 400 500

Die Skalierung der Interconnects wird durch eine Reihe von schnell wachsenden Anwendungen wie Power-Computing, künstliche Intelligenz (zum Beispiel autonomes Fahren), den Mobilfunkstandard 5G und eine Vielzahl weiterer More-than-Moore-Geräte sowie die nächste Generation der CMOS-Bildsensoren vorangetrieben. Für leistungsstarke Systeme mit einer hohen Dichte an Interconnects benötigen Kunden nicht nur Lösungen zur hochpräzisen Chip-Platzierung, sondern auch eine verlässliche 0 100 200

Oberflächenaktivierung und einen Prozess, der partikelfreie Oberflächen sicherstellt.

Nicht zuletzt durch die vielfältigen Anwendungsfelder erwarten die Experten von Yole ein Wachstum für Equipment im Bereich Hybrid-Bonden auf 451,6 Mio. US-Dollar im Jahr 2027. Dies entspricht annähernd einer Verdoppelung im Zeitraum von 2023 bis 2027.

Markt für Permanent Bonding Equipment – nur Hybrid-Bonden (W2W und D2W) in Mio. US\$

Quelle: Yole Développement 2022

Mikrosystemtechnik (MEMS)

Lithografie- und Bonding- Lösungen von SÜSS MicroTec kommen bei der Fertigung von MEMS-Sensoren und Aktuatoren zum Einsatz. MEMS sind Teil unseres täglichen Lebens, denn sie befinden sich unter anderem in Mobiltelefonen und Autos. Der Ausblick für diesen Markt ist weiterhin positiv. Das Marktvolumen soll sich entsprechend der Erwartungen der Branchenexperten von Yole Développement von 2021 bis 2027 um jährlich durchschnittlich rund 9 Prozent auf ein Gesamtvolumen von mehr als 22 Mrd. US-Dollar steigern. Den größten Anteil daran wird der Bereich Unterhaltungselektronik mit einem Marktvolumen von derzeit rund 8,2 Mrd. US-Dollar haben. Dieser Bereich soll sich im Marktvolumen bis 2027 auf 12,3 Mrd. US-Dollar erhöhen. Aktuell macht die Unterhaltungselektronik nach Einschätzungen des Marktforschungsinstituts Yole bereits mehr als 50 Prozent des gesamten Anwendungsbereichs aus. Daneben werden die Bereiche Automotive, Industrieanwendungen und Medizintechnik zum Marktwachstum beitragen. 0 5 10 15 20 25

Quelle: Yole Développement 2022

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns – Ausblick 2023

SÜSS MicroTec hat im Geschäftsjahr 2022 einen Rekordauftragseingang in Höhe von rund 446 Mio. € erzielt. Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2022 betrug circa 346 Mio. €. Auf Basis dieses sehr hohen Auftragseingangs und des vorhandenen Auftragsbestands haben wir eine gute Ausgangsbasis, unseren profitablen Wachstumskurs auch 2023 fortsetzen zu können. Wir gehen davon aus, dass rund 60 bis 80 Prozent des Auftragsbestands im Geschäftsjahr 2023 in Umsatz konvertiert werden können. Bei den verbleibenden 20 bis 40 Prozent rechnen wir mit einer Auslieferung der Anlagen und einer Umsatzrealisierung im Geschäftsjahr 2024.

Die generellen Markterwartungen für die Halbleiterindustrie und die speziellen Investitionsvorhaben unserer Hauptkunden lassen für das erste Halbjahr grundsätzlich ein leicht rückläufiges Auftragsvolumen erwarten. Für das zweite Halbjahr ist dann jedoch von einer erneuten Verbesserung der Auftragslage auszugehen. Insgesamt rechnen wir für 2023 mit einer unverändert hohen Nachfrage nach unseren Produkten und Servicedienstleistungen von unseren Kunden in den für uns relevanten Märkten. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass der außergewöhnlich hohe Auftragseingang des Geschäftsjahres 2022 wiederholt werden kann. Auftragseingänge im Zusammenhang mit den milliardenschweren Förderprogrammen der Halbleiterindustrie in den USA, Europa, China und Taiwan erwarten wir erst in den Folgejahren. Von den neuen Aufträgen, die wir im Geschäftsjahr 2023 erhalten, werden wir aufgrund des hohen Auftragsbestands und der hohen Kapazitätsauslastung den größeren Teil erst ab dem Geschäftsjahr 2024 ausliefern und im Umsatz realisieren können. Eine Ausnahme bilden manuelle Anlagen mit vergleichsweise geringen Durchlaufzeiten, bei denen Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2023 noch zur Auslieferung und Umsatzrealisierung im gleichen Jahr führen können.

Neben dem Anlagengeschäft wird SÜSS MicroTec auch 2023 wieder Umsatzerlöse im Unternehmensbereich Mikrooptik generieren. Diese Aufträge haben relativ kurze Durchlaufzeiten. Deshalb sind in der Regel nur die Projekte für die kommenden drei Monate im Auftragsbestand enthalten. Ebenso erwartet das Unternehmen weiter steigende Umsatzerlöse aus dem Servicegeschäft und durch Upgrades von Anlagen, die bereits bei Kunden installiert sind.

Als Folge der COVID-19-Pandemie sind die Lieferketten weiterhin gestört. Teilweise waren und sind funktionsnotwendige Komponente nicht in der benötigten Menge verfügbar, sodass Lieferengpässe die Durchlaufzeiten unserer Anlagen verlängern und für Ineffizienzen in der Projektabwicklung sorgen. Da weiterhin unklar ist, wie schnell sich die Lieferkettensituation nachhaltig verbessert, ist die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 mit Unsicherheiten verbunden. Weitere Unsicherheitsfaktoren sind die inflationsbedingt deutlich spürbaren Materialpreis- und Lohnsteigerungen und die weitere Entwicklung im Hinblick auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Wir planen

auch 2023, den Kostensteigerungen mit Preisehöhungen für unsere Anlagen zu begegnen. Diese wirken sich aufgrund der mehrmonatigen Lieferzeiten jedoch erst zeitverzögert auf die Umsatz- und Ergebnissituation aus. Gegen signifikante Energiekostensteigerungen ist SÜSS MicroTec durch den Abschluss langfristiger Strom- und Gaslieferverträge für die deutschen Standorte bis 2024 bzw. 2025 weitestgehend abgesichert.

Sofern sich die derzeit bestehenden Zulieferengpässe im Geschäftsjahr 2023 sukzessive verbessern und sich die Situation der Weltwirtschaft im Allgemeinen und des Halbleiter- bzw. Halbleiter-Equipment-Marktes im Speziellen gleichzeitig nicht unerwartet verschlechtert, gehen wir für das Gesamtjahr 2023 von einem Umsatz in einer Bandbreite von 320 bis 360 Mio. € aus. Dies würde beim Mittelpunkt der Bandbreite einem Wachstum von 13,7 Prozent entsprechen. Beim Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) erwarten wir positive Impulse durch das höhere Umsatzniveau und die damit verbundenen Skaleneffekte sowie durch die im Jahr 2022 durchgesetzten Preiserhöhungen. Negativ können sich weitere inflationsbedingte Materialpreissteigerungen sowie geplante Gehaltserhöhungen von weltweit durchschnittlich 5,2 Prozent auswirken. Insgesamt rechnen wir mit einer EBIT-Marge in einer Bandbreite von 10 bis 12 Prozent.

Die dritte wesentliche Steuerungsgröße war in den vergangenen Jahren der Free Cashflow. Weil diese Kennzahl von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren wie z.B. dem Aufbau von Beständen durch die gegenwärtigen Lieferengpässe abhängt, hat sich eine zuverlässige Prognose zunehmend erschwert. Deshalb haben wir uns entschieden, stattdessen ab dem Geschäftsjahr 2023 mit der Bruttomarge eine neue, dritte Kennzahl als wesentliche Steuerungsgröße einzuführen und eine Prognose für diese Kennzahl abzugeben. Die Bruttomarge ist für die Halbleiter-Equipment-Branche eine sehr wichtige Kennzahl, weil sie beschreibt, inwiefern ein Unternehmen in der Lage ist, eine führende Marktposition in entsprechende Produktmargen zu übersetzen. Ebenso verdeutlicht die Kennzahl, ob ein Unternehmen Kostensteigerungen durch Preiserhöhungen oder Produktivitätsverbesserungen kompensieren kann. Die Bruttomarge kann von Quartal zu Quartal größeren Schwankungen unterliegen, weil der Produktmix, also die Zusammensetzung der ausgelieferten und im Umsatz realisierten Anlagen, und der Kundenmix, abhängig von Größe, Verhandlungsposition und strategischer Bedeutung, wesentliche Einflussfaktoren sind. Ebenso ist zu beachten, dass sich Preiserhöhungen durch Lieferzeiten von in der Regel mehreren Monaten und aktuell sogar mehreren Quartalen erst zeitverzögert auf die Bruttomarge auswirken. Rückwirkende Preiserhöhungen für bereits erteilte Aufträge sind in unserer Branche kaum bzw. nicht durchsetzbar. Mit Blick auf den Auftragsbestand zum 31. Dezember 2022 und den Produktmix der für 2023 geplanten Anlagenauslieferungen erwarten wir die Bruttomarge im Geschäftsjahr 2023 in einer Bandbreite von 37 bis 38 Prozent. Der Mittelpunkt dieser Bandbreite würde einer Verbesserung um 0,7 Prozentpunkte gegenüber der Bruttomarge von 36,8 Prozent im Geschäftsjahr 2022 entsprechen.

Durch die Bündelung der beiden bislang eigenständigen Segmente Lithografie und Bonder zum neuen Geschäftsbereich Advanced Backend Solutions wird sich die Berichtsstruktur zukünftig entsprechend ändern. Die umsatzgenerierenden Segmente ab dem Geschäftsjahr 2023 sind Advanced Backend Solutions, Fotomasken-Equipment und Mikrooptik. Der Geschäftsbereich Advanced Backend Solutions wird den mit Abstand größten Teil zum Konzernumsatz beitragen. Wir erwarten ein leichtes Wachstum in diesem Segment durch die deutlich verbesserte Auftragssituation im Bereich Bonder. Die EBIT-Marge im Segment Advanced Backend Solutions erwarten wir in etwa auf dem Niveau des Jahres 2022. Zum Vergleich mit dem Vorjahr ist die Summe der bisherigen Segmente Lithografie und Bonder zu bilden. Im Segment Fotomasken-Equipment gehen wir nach einem umsatzseitig stabilen Jahr 2022 von einem signifikanten Wachstum im mittleren zweistelligen Prozent-Bereich im Geschäftsjahr 2023 aus. Basis für das angestrebte Wachstum ist der hohe Auftragseingang von 131 Mio. € im vergangenen Geschäftsjahr, der einem Book-to-Bill-Verhältnis von 2,67 entsprach. Durch die umgesetzten Preiserhöhungen im Geschäftsjahr 2022 und die deutlich heterogenere Kundenstruktur bei den im Auftragsbestand hinterlegten Projekten ist ebenso von einer deutlichen Verbesserung der Brutto- und EBIT-Marge im Segment Fotomasken-Equipment auszugehen. Im Segment Mikrooptik rechnen wir 2023 aufgrund bestehender Verträge mit Automotive-Kunden mit einer leicht rückläufigen Umsatz- und EBIT-Entwicklung.

Zukunftsgerichtete Angaben

Dieser Bericht enthält Angaben und Prognosen, die sich auf zukünftige Entwicklungen des SÜSS MicroTec-Konzerns und seiner Gesellschaften beziehen. Die Prognosen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum derzeitigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder Risiken –wie die im Risikobericht angesprochenen – eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den derzeit erwarteten Ergebnissen abweichen.

Garching, 30. März 2023

gezeichnet

Dr. Bernd Schulte Vorstandsvorsitzender

Oliver Albrecht

Finanzvorstand

Dr. Thomas Rohe Vorstand Operations

KONZERNABSCHLUSS

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (IFRS)

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

in Tsd.
Anhang 01.01.2022–
31.12.2022
01.01.2021–
31.12.2021
Umsatzerlöse (3) 299.137 263.438
Umsatzkosten exkl. Sonderabwertungen auf
Vermögenswerte Laser / Scanner
−190.015 −170.784
Wertaufholungen / Sonderabwertungen auf
Vermögenswerte der Produktlinien Laser und Scanner
947 1.536
Umsatzkosten −189.068 −169.248
Bruttoergebnis vom Umsatz (4) 110.069 94.190
Vertriebskosten −28.461 −24.901
Forschungs- und Entwicklungskosten (10) −25.008 −22.054
Verwaltungskosten −23.324 −22.935
Sonstige betriebliche Erträge (5) 11.751 4.171
Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) −12.220 −5.918
Analyse des operativen Ergebnisses (EBIT):
EBITDA (Earnings before Interest and Taxes,
Depreciation and Amortization)
41.899 29.604
Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle
Vermögenswerte und Finanzanlagen
−9.092 −7.051
Operatives Ergebnis (EBIT) 32.807 22.553
in Tsd.
Anhang 01.01.2022–
31.12.2022
01.01.2021–
31.12.2021
Finanzerträge 267 9
Finanzaufwendungen −565 −466
Finanzergebnis −298 −457
Gewinn / Verlust vor Steuern 32.509 22.096
Ertragsteuern −7.985 −6.081
Gewinn / Verlust 24.524 16.015
Davon SÜSS
MicroTec-Aktionäre
24.524 16.015
Ergebnis je Aktie (unverwässert)
Ergebnis je Aktie in EUR 1,28 0,84
Ergebnis je Aktie (verwässert)
Ergebnis je Aktie in EUR 1,28 0,84

Konzern-Gesamtergebnisrechnung (IFRS)

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

in Tsd.
01.01.2022–
31.12.2022
01.01.2021–
31.12.2021
Periodenergebnis 24.524 16.015
Posten, die nicht aufwands- oder ertragswirksam
umgegliedert werden
Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne 725 1.376
Latente Steuern −197 −342
Sonstiges Ergebnis nach Steuern für Bestandteile,
die nicht aufwands- oder ertragswirksam umgegliedert werden
528 1.034
Posten die in späteren Perioden aufwands- oder
ertragswirksam umgegliedert werden
Fremdwährungsanpassung −1.140 3.323
Absicherung künftiger Zahlungsströme 0 0
Latente Steuern 0 0
Sonstiges Ergebnis nach Steuern für Posten, die in späteren
Perioden aufwands- oder ertragswirksam umgegliedert werden
−1.140 3.323
Im Eigenkapital zu erfassende Erträge und Aufwendungen −612 4.357
Summe der in der Periode erfassten Erträge und Aufwendungen 23.912 20.372
davon SÜSS
MicroTec-Aktionäre
23.912 20.372
davon nicht beherrschende Anteile 0 0

Konzernbilanz (IFRS)

zum 31. Dezember 2022

Aktiva

in Tsd.
Anhang 31.12.2022 31.12.2021
Langfristige Vermögenswerte 75.140 70.316
Immaterielle Vermögenswerte (11) 5.875 5.557
Geschäfts- oder Firmenwert (12) 18.574 18.449
Sachanlagen (13) 48.869 44.506
Sonstige Vermögenswerte (14) 417 364
Latente Steueransprüche (8) 1.405 1.440
Kurzfristige Vermögenswerte 278.022 208.850
Vorräte (15) 150.537 99.549
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (16) 19.096 15.605
Vertragliche Vermögenswerte (17) 37.880 31.820
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (18) 638 1.356
Wertpapiere (18) 9.943 0
Steuererstattungsansprüche (19) 58 38
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (20) 51.364 52.075
Sonstige Vermögenswerte (21) 8.506 8.407
Bilanzsumme 353.162 279.166
Passiva
in Tsd.
Anhang 31.12.2022 31.12.2021
Eigenkapital 177.730 156.876
Eigenkapital der Aktionäre der SÜSS
MicroTec SE
177.730 156.876
Gezeichnetes Kapital (22) 19.116 19.116
Rücklagen (22) 156.450 134.984
Kumuliertes übriges Eigenkapital (22) 2.164 2.776
Langfristige Schulden 32.807 29.853
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (23) 5.032 5.349
Rückstellungen (24) 776 378
Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten (25) 6.563 7.813
Finanzschulden aus Leasingverpflichtungen (25) 9.627 7.068
Sonstige Verbindlichkeiten 264 289
Passive latente Steuern (8) 10.545 8.956
Kurzfristige Schulden 142.625 92.437
Rückstellungen (26) 5.951 5.426
Steuerschulden (30) 7.024 6.669
Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten (25) 1.226 1.212
Finanzschulden aus Leasingverpflichtungen (25) 2.588 2.224
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (27) 11.989 10.628
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27.091 24.444
Vertragliche Verbindlichkeiten (28) 77.939 33.838
Sonstige Verbindlichkeiten (29) 8.817 7.996
Bilanzsumme 353.162 279.166

Konzern-Kapitalflussrechnung (IFRS)

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

in Tsd.
01.01.2022–
31.12.2022
01.01.2021–
31.12.2021
Gewinn / Verlust (nach Steuern) 24.524 16.015
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.012 691
Abschreibungen auf Sachanlagen 8.080 6.360
Ergebnis aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten
und Sachanlagen
77 88
Veränderung der Wertberichtigung auf das Vorratsvermögen 2.026 4.371
Veränderung der Wertberichtigung auf Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
1.873 −828
Zahlungsunwirksame Erträge aus der Auflösung von Pensionsrückstellungen 0 0
Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen −1.366 2.418
Veränderung des Vorratsvermögens −52.809 −29.516
Veränderung vertragliche Vermögenswerte −5.910 −1.537
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen −5.192 3.390
Veränderung der übrigen Vermögenswerte 566 −5.939
Veränderung der Pensionsrückstellungen −456 −1.215
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.495 14.491
Veränderung der vertraglichen Verbindlichkeiten 44.006 7.809
Veränderung der übrigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen 3.053 1.823
Veränderung der Steuerforderungen und Steuerverbindlichkeiten 1.959 5.912
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 23.938 24.333
in Tsd.
01.01.2022–
31.12.2022
01.01.2021–
31.12.2021
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen −6.571 −8.458
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte −1.326 −1.162
Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen
der kurzfristigen Finanzdisposition
−9.943 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit −17.840 −9.620
Tilgung von Bankdarlehen −1.250 −1.439
Auszahlung langfristiges Bankdarlehen 0 0
Tilgung von Miet- und Leasingverbindlichkeiten −2.480 −2.395
Veränderung der übrigen Finanzverbindlichkeiten 14 0
Auszahlung für Dividenden −3.058 0
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit −6.774 −3.834
Wechselkursbedingte Veränderung der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
−35 369
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente −711 11.248
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Jahresanfang 52.075 40.827
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode 51.364 52.075
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit enthält:
Zinszahlungen während der Periode 262 266
Zinseinnahmen während der Periode 261 40
Steuerzahlungen während der Periode 2.379 2.716
Steuererstattungen während der Periode 0 0

Konzern-Eigenkapital-Veränderungsrechnung (IFRS)

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

Gezeichnetes
Kapital
Kumuliertes übriges Eigenkapital
in Tsd.
Posten, die nicht aufwands
oder ertragswirksam umgegliedert
werden
Posten, die in späteren Perioden
aufwands- oder ertragswirksam
umgegliedert werden
Gewinn
Kapitalrücklage
rücklage
Bilanzgewinn /
-verlust
Neubewertung
von leistungs
orientierten
Plänen
Latente
Steuern
Fremdwährungs
anpassungen
Latente
Steuern
Eigenkapital
der Aktionäre der
SÜSS
MicroTec SE
Stand 01.01.2021 19.116 55.822 202 62.945 −3.845 1.004 1.260 136.504
Periodenergebnis 16.015 16.015
Im Eigenkapital zu erfassende Erträge
und Aufwendungen
1.376 −342 3.323 4.357
Gesamtergebnis 16.015 1.376 −342 3.323 20.372
Stand 31.12.2021 19.116 55.822 202 78.960 −2.469 662 4.583 156.876
Stand 01.01.2022 19.116 55.822 202 78.960 −2.469 662 4.583 156.876
Periodenergebnis 24.524 24.524
Im Eigenkapital zu erfassende Erträge
und Aufwendungen
725 −197 −1.140 −612
Gesamtergebnis 24.524 725 −197 −1.140 23.912
Gezahlte Dividenden −3.058 −3.058
Stand 31.12.2022 19.116 55.822 202 100.426 −1.744 465 3.443 177.730

Anlagespiegel 2022

Historische Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Restbuchwerte
in Tsd.
01.01.2022 Währungs
differenz
Zugänge Zugänge durch
Unternehmens
zusammen
schlüsse
Umbuchungen /
Umgliederungen
Ab
gänge
31.12.2022 01.01.2022 Währungs
differenz
Zugänge Umbuchungen /
Umgliederungen
Ab
gänge
31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022
I. Immaterielle
Vermögenswerte
1. Konzessionen,
gewerbliche Schutz
rechte und ähnliche
Rechte und Werte
sowie Lizenzen an
solchen Rechten
und Werten
18.119 125 1.326 1.291 18.279 12.946 119 977 1.289 12.753 5.173 5.526
2. Entwicklungskosten 29.461 50 29.511 29.461 50 29.511 0 0
3. Andere immaterielle
Vermögenswerte
3.615 133 2.353 1.395 3.231 133 35 2.353 1.046 384 349
51.195 308 1.326 0 0 3.644 49.185 45.638 302 1.012 0 3.642 43.310 5.557 5.875
II. Geschäfts- oder
Firmenwert
32.862 125 32.987 14.413 14.413 18.449 18.574
III. Sachanlagen
1. Grundstücke,
Gebäude, Einbauten
21.464 22 726 187 22.025 5.994 14 833 187 6.654 15.470 15.371
2. Technische Anlagen
und Maschinen
33.551 1.342 1.895 1.525 3.611 34.702 18.741 809 3.397 31 3.611 19.367 14.810 15.335

Fortsetzung auf der nächsten Seite

Anlagespiegel 2022

Fortsetzung 
Historische Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen Restbuchwerte
in Tsd.
01.01.2022 Währungs
differenz
Zugänge Zugänge durch
Unternehmens
zusammen
schlüsse
Umbuchungen /
Umgliederungen
Ab
gänge
31.12.2022 01.01.2022 Währungs
differenz
Zugänge Umbuchungen /
Umgliederungen
Ab
gänge
31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022
3. Andere Anlagen,
Betriebs- und Ge
schäftsausstattung
15.208 −7 1.214 −97 935 15.383 11.460 42 1.277 −31 880 11.868 3.748 3.515
4. Fahrzeuge 388 −1 40 27 400 373 −1 6 22 356 15 44
5. Anlagen im Bau 1.149 52 2.696 −1.428 2.469 1.149 2.469
6. Aktivierte
Leasinggegenstände
Technische Anlagen
und Maschinen
308 19 327 308 19 327 0 0
Fuhrpark 30 −2 28 32 −2 30 −2 −2
7. Nutzungsrechte 15.360 219 5.208 1.118 19.669 6.044 25 2.567 1.104 7.532 9.316 12.137
87.458 1.644 11.779 0 0 5.878 95.003 42.952 906 8.080 0 5.804 46.134 44.506 48.869
IV. Finanzanlagen
Sonstige
Finanzanlagen
2.120 2.120 2.120 2.120 0 0
2.120 0 0 0 0 0 2.120 2.120 0 0 0 0 2.120 0 0
173.635 2.077 13.105 0 0 9.522 179.295 105.123 1.208 9.092 0 9.446 105.977 68.512 73.318

Anlagespiegel 2021

Historische Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Restbuchwerte
in Tsd.
01.01.2021 Währungs
differenz
Zugänge Zugänge durch
Unternehmens
zusammen
schlüsse
Umbuchungen /
Umgliederungen
Abgänge 31.12.2021 01.01.2021 Währungs
differenz
Zugänge Abgänge 31.12.2021 31.12.2020 31.12.2021
I. Immaterielle
Vermögenswerte
1. Konzessionen,
gewerbliche Schutz
rechte und ähnliche
Rechte und Werte
sowie Lizenzen an
solchen Rechten
und Werten
23.369 151 1.162 6.563 18.119 18.690 154 665 6.563 12.946 4.679 5.173
2. Entwicklungskosten 29.396 65 29.461 29.396 65 29.461 0 0
3. Andere immaterielle
Vermögenswerte
3.442 173 3.615 3.032 173 26 3.231 410 384
56.207 389 1.162 0 0 6.563 51.195 51.118 392 691 6.563 45.638 5.089 5.557
II. Geschäfts- oder
Firmenwert
32.699 163 32.862 14.413 14.413 18.286 18.449
III. Sachanlagen
1. Grundstücke,
Gebäude, Einbauten
20.788 15 682 21 21.464 5.205 15 795 21 5.994 15.583 15.470
2. Technische Anlagen
und Maschinen
28.379 1.192 4.384 404 33.551 16.990 817 1.338 404 18.741 11.389 14.810

Anlagespiegel 2021

Fortsetzung

Historische Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Restbuchwerte
in Tsd.
01.01.2021 Währungs
differenz
Zugänge Zugänge durch
Unternehmens
zusammen
schlüsse
Umbuchungen /
Umgliederungen
Abgänge 31.12.2021 01.01.2021 Währungs
differenz
Zugänge Abgänge 31.12.2021 31.12.2020 31.12.2021
3. Andere Anlagen,
Betriebs- und Ge
schäftsausstattung
14.055 225 2.227 1.299 15.208 10.799 109 1.780 1.228 11.460 3.256 3.748
4. Fahrzeuge 382 8 2 388 363 7 5 2 373 19 15
5. Anlagen im Bau 0 0 1.166 17 1.149 1.149
6. Aktivierte
Leasinggegenstände
Technische Anlagen
und Maschinen
284 24 308 284 24 308 0 0
Fuhrpark 31 −1 30 31 1 32 0 −2
7. Nutzungsrechte 13.761 735 1.104 240 15.360 3.656 186 2.442 240 6.044 10.105 9.316
77.680 2.198 9.563 0 0 1.983 87.458 37.328 1.159 6.360 1.895 42.952 40.352 44.506
IV. Finanzanlagen
Sonstige
Finanzanlagen
2.120 2.120 2.120 2.120 0 0
2.120 0 0 0 0 0 2.120 2.120 0 0 0 2.120 0 0
168.706 2.750 10.725 0 0 8.546 173.635 104.979 1.551 7.051 8.458 105.123 63.727 68.512

Segmentberichterstattung (IFRS)

Die Segmentberichterstattung ist Bestandteil des Konzernanhangs.

Segmentinformationen nach Geschäftsfeldern

Lithografie Bonder Fotomasken-Equipment Mikrooptik Zentrale Konzernfunktionen Konsolidierungseffekte Summe
in Tsd.
12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021
Außenumsatz 175.719 155.052 35.030 31.307 48.782 49.662 39.171 25.749 435 1.668 299.137 263.438
Innenumsatz 128 2.161 27 154 1.866 1.974 −1.994 −4.316
Gesamter Umsatz 175.847 157.213 35.030 31.334 48.782 49.816 41.037 27.723 435 1.668 −1.994 −4.316 299.137 263.438
Bruttoergebnis vom
Umsatz
71.921 56.914 10.528 12.298 16.780 16.245 10.174 6.593 666 2.140 110.069 94.190
Bruttomarge 40,9% 36,2% 30,1% 39,2% 34,4% 32,6% 24,8% 23,8% 36,8% 35,8%
Übrige Segmentaufwen
dungen / -erträge (saldiert)
−41.464 −40.907 −12.521 −11.747 −10.680 −9.624 −9.432 −8.288 −3.165 −1.071 −77.262 −71.637
davon Intersegmentäre
Kostenverrechnung
(saldiert)
−6.227 −6.292 −1.712 −1.304 −2.552 −2.032 −977 −1.364 11.468 10.992
davon zentrale Dienst
leistungen der SMT SE
−6.015 −7.017 −1.712 −1.277 −2.552 −1.566 −1.189 −1.272 11.468 11.132
Segmentergebnis (EBIT) 30.457 16.007 −1.993 551 6.100 6.621 742 −1.695 −2.499 1.069 32.807 22.553
EBIT Marge 17,3% 10,2% −5,7% 1,8% 12,5% 13,3% 1,8% −6,1% 11,0% 8,6%

Fortsetzung auf der nächsten Seite

Segmentberichterstattung (IFRS)

Fortsetzung

Segmentinformationen nach Geschäftsfeldern

Lithografie Bonder Fotomasken-Equipment Mikrooptik Zentrale Konzernfunktionen Konsolidierungseffekte Summe
in Tsd.
12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021
Ergebnis vor Steuern 30.422 15.964 −2.003 537 6.096 6.600 703 −1.734 −2.709 729 32.509 22.096
Wesentliche nicht
zahlungswirksame Auf
wendungen (−) / Erträge
5.152 −1.677 −2.448 −990 −1.323 −339 −2.198 −520 −3 −4 −820 −3.530
Segmentvermögen 137.008 99.286 47.383 37.452 46.603 31.593 31.449 29.076 25.090 22.530 −6.700 −4.451 280.833 215.486
davon Geschäfts
oder Firmenwert
18.574 18.448 18.574 18.448
Nicht zugeordnetes
Konzernvermögen
72.329 63.680
Konzernaktiva 353.162 279.166
Segmentschulden −58.124 −44.685 −17.545 −9.546 −43.846 −15.204 −11.165 −10.027 −2.627 −3.121 6.700 4.451 −126.607 −78.132
Nicht zugeordnete
Konzernschulden
−48.825 −44.158
Konzernschulden −175.427 −122.290
Abschreibungen 2.184 3.400 551 329 1.602 783 3.182 1.130 1.573 1.409 9.092 7.051
davon planmäßig 2.184 3.400 551 329 1.602 783 3.182 1.130 1.573 1.409 9.092 7.051
davon außerplanmäßig
Investitionen 1.880 2.717 377 473 555 1.017 3.750 3.911 1.335 1.502 7.897 9.620
Mitarbeitende zum 31.12. 653 720 187 109 206 167 161 144 45 38 1.252 1.178

Segmentberichterstattung (IFRS)

Segmentinformationen nach Regionen

Umsatzerlöse Investitionen Vermögen
(ohne Goodwill)
in Tsd.
12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021 12M / 2022 12M / 2021
EMEA 60.257 57.743 7.206 8.247 254.943 180.163
Nordamerika 38.029 30.859 35 182 5.486 4.638
Asien und Pazifik 200.851 174.836 656 1.191 16.252 12.237
Konsolidierungseffekte −14.422
Gesamt 299.137 263.438 7.897 9.620 262.259 197.038

Anhang zum IFRS-Konzernabschluss

der SÜSS MicroTec SE für das Geschäftsjahr 2022

(1) Beschreibung der Geschäftstätigkeit

Die SÜSS MicroTec SE (das "Unternehmen" oder die "Gesellschaft") mit Sitz in Garching bei München / Deutschland, Schleißheimer Str. 90, und ihre Tochtergesellschaften bilden einen international tätigen Konzern (nachfolgend: "der Konzern"), der Produkte im Bereich der Mikrosystemtechnik und der Mikroelektronik entwickelt, fertigt und vertreibt. Die Produktion verteilt sich auf die Standorte Garching und Sternenfels in Deutschland, Hauterive und Neuchâtel in der Schweiz sowie Hsinchu in Taiwan.

Vertrieben werden die Produkte des Unternehmens sowohl über die Produktionsstandorte selbst als auch zusätzlich über selbstständige Vertriebsgesellschaften in den USA, in Frankreich, Großbritannien, Japan, Singapur, China und Korea. In Ländern, in denen der Konzern nicht selbst vertreten ist, wird der Vertrieb über Handelsvertretungen abgewickelt.

(2) Zusammenfassung der wesentlichen Rechnungslegungsgrundsätze

A) Grundlage der Darstellung

Der vorliegende Konzernabschluss wurde nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den zugehörigen Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind.

Die Gesellschaft ist eine Societas Europaea (SE) und unterliegt deutschem Recht. Die SÜSS MicroTec SE ist entstanden durch formwechselnde Umwandlung der SÜSS MicroTec AG; die Umwandlung wurde am 9. August 2017 ins Handelsregister Abteilung B des Amtsgerichts München eingetragen. Nach den Regelungen des Handelsgesetzbuches muss die Gesellschaft einen Konzernabschluss nach den Rechnungslegungsvorschriften des § 315e HGB aufstellen, da es sich bei der SÜSS MicroTec SE um ein kapitalmarktorientiertes Unternehmen handelt. Der Konzernlagebericht wurde nach den Vorschriften des § 315 HGB erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.

Der Konzernabschluss wurde auf Grundlage historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt, mit Ausnahme bestimmter Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag angesetzt wurden. Eine entsprechende Erläuterung erfolgt im Rahmen der jeweiligen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Die Anforderungen der IFRS wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des SÜSS MicroTec-Konzerns. Der Konzernabschluss wurde unter Zugrundelegung der Fortführungsannahme aufgestellt.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2022 wird beim Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht.

B) Erstmalig angewandte Standards und Interpretationen

Im Geschäftsjahr 2022 hat die SÜSS MicroTec SE darüber hinaus die nachfolgenden neuen Standards und Änderungen zu bestehenden Standards, soweit zutreffend, erstmalig angewendet:

  • > Änderung an IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse: Querverweise auf das Rahmenkonzept
  • > Änderung an IAS 16 Sachanlagen: Erträge vor Erreichen des betriebsbereiten Zustandes
  • > IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen: Umfang der Erfüllungskosten bei belastenden Verträgen
  • > Jährliche Verbesserung an den IFRS (Zyklus 2018–2020); Verbesserungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41
  • > Änderungen an IFRS 16: COVID-19 bezogene Mietkonzessionen nach dem 30. Juni 2021 hinaus
  • > Änderung IFRS (Zyklus 2018–2020); Verbesserungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41

C) Nicht vorzeitig angewandte Standards und Interpretationen

Neben den zuvor dargestellten Standards hat der IASB noch weitere Standards, Interpretationen und Änderungen von Standards bzw. Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls noch nicht verpflichtend ist und deren Anwendbarkeit teilweise noch die Übernahme in das EU- Recht ("Endorsment") erfordert:

  • > Änderung an IFRS 17 "Versicherungsverträge" sowie Änderungen an IFRS 17 (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2023)
  • > Änderungen an IAS 1 Darstellung des Abschlusses: und IFRS Practice Statement 2: Erläuterung von Rechnungslegungsgrundsätzen (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2023)
  • > Änderung an IAS 8 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderung von Schätzungen und Fehler: Definition von Bilanzierungsschätzungen (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2023)
  • > Änderung an IAS 12: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2023)
  • > Änderungen an IFRS 17: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 – Vergleichsinformationen (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2023)
  • > Änderung an IAS 1 Darstellung des Abschlusses: Klassifizierung von Schulden als lang- oder kurzfristig (Übernahme in EU-Recht steht noch aus, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2024)

  • > Änderung IFRS 16 Leasingverbindlichkeiten bei Sale and Leaseback (Übernahme in EU-Recht steht noch aus, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2024)

  • > Änderung an IAS 1 Langfristige Verbindlichkeiten mit Covenants (Übernahme in EU-Recht steht noch aus, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2024)

SÜSS MicroTec sieht für die Regelungen des IFRS 17 keinen Anwendungsbereich. Aus der Erstanwendung der übrigen genannten geänderten Standards und Interpretationen ergeben sich für SÜSS MicroTec voraussichtlich keine wesentlichen Effekte auf den Konzernabschluss.

D) Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss erfüllt unter Beachtung der qualitativen Kriterien der Rechnungslegung sowie der anzuwendenden IFRS den Grundsatz des True and Fair View sowie der Fair Presentation. Bei der Erstellung des IFRS-Konzernabschlusses wurden im Wesentlichen die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet.

Geschäfts- oder Firmenwert

Nach IFRS 3 wird der derivative Geschäfts- oder Firmenwert nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich auf Wertminderung überprüft. Eine Überprüfung erfolgt auch, wenn Ereignisse oder Umstände (Triggering Events) eintreten, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten. Die Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgt auf der Ebene zahlungsmittelgenerierender Einheiten (sogenannte Cash Generating Units), die die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten darstellt und zu internen Managementzwecke überwacht werden. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten werden im Konzern, die operativen Segmente definiert.

Eine Wertminderung wird erfasst, wenn der Buchwert der zahlungsmittelgenierenden Einheit den erzielbaren Betrag übersteigt. Wertminderungsaufwendungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Für erfasste Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert erfolgt keine Wertaufholung in Folgeperioden.

Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Bei der Beurteilung des Nutzungswertes werden die geschätzten künftigen Cashflows auf ihren Barwert abgezinst.

Die SÜSS MicroTec SE hat im Berichtsjahr den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf der Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten und des Nutzungswerts zur Bewertung herangezogen. Dieser Wert beruht grundsätzlich auf Bewertungen mittels diskontierter Mittelzuflüsse.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig bestimmt werden können. Sie werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre jeweilige Nutzungsdauer, die maximal zehn Jahre beträgt, abgeschrieben.

Entwicklungskosten im Rahmen der Produktentwicklung werden zu Herstellungskosten aktiviert, soweit eine eindeutige Aufwandszuordnung möglich ist und sowohl die technische Realisierbarkeit als auch eine erfolgreiche Vermarktung sichergestellt sind. Die Entwicklungstätigkeit muss ferner mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzeugen. Die aktivierten Entwicklungsleistungen umfassen alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten einschließlich entwicklungsbezogener Gemeinkosten. Aktivierte Entwicklungskosten werden ab Produktionsstart planmäßig linear über den erwarteten Produktlebenszyklus von in der Regel drei bis fünf Jahren abgeschrieben.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer liegen im SÜSS MicroTec-Konzern nicht vor.

Sachanlagen

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungsdauern für die wesentlichen Anlagekategorien sind nachstehend wiedergegeben:

Gebäude, Einbauten 10–40 Jahre
Technische Anlagen und
Maschinen
4–10 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
3–7 Jahre
Fahrzeuge 5 Jahre

Bei Anlagenabgängen werden die zugehörigen historischen Anschaffungskosten und kumulierten Abschreibungen ausgebucht und die Differenz zum Verkaufserlös als sonstiger betrieblicher Aufwand oder Ertrag erfasst.

Für gewährte Nutzungsrechte erfasst der Konzern nach IFRS 16 einen Vermögenswert, der unter den Sachanlagen ausgewiesen wird. Das Nutzungsrecht wird bei Abschluss des Leasingvertrags zu Anschaffungskosten bewertet, die sich aus dem Barwert der voraussichtlichen Leasingzahlungen ergeben. Anschließend wird das Nutzungsrecht vom Bereitstellungsdatum bis zum Ende des Leasingzeitraums linear abgeschrieben.

Eine Neubewertung der Sachanlagen gemäß den Regelungen des IAS 16 erfolgte nicht.

Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Eine Wertminderung auf immaterielle Vermögenswerte einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie auf Sachanlagen wird vorgenommen, sofern die Buchwerte der Vermögenswerte nicht mehr durch die zu erwartenden Veräußerungserlöse bzw. die diskontierten Netto-Cashflows aus der weiteren Nutzung gedeckt sind. Ist die Ermittlung des erzielbaren Betrags für einzelne Vermögenswerte nicht möglich, wird der Cashflow für die nächsthöhere Gruppierung von Vermögenswerten bestimmt, für die ein derartiger Cashflow ermittelt werden kann. Die Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgt auf der Grundlage der Berichtseinheiten (Segmente).

Sofern in den Folgeperioden die Gründe für die Wertminderungen entfallen oder sich verringern, werden Zuschreibungen vorgenommen. Die Zuschreibung erfolgt dabei höchstens auf den Betrag, der sich ohne die Vornahme der Wertminderung ergeben hätte. Eine Zuschreibung auf abgewertete Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt nicht.

Vorräte

Die Vorräte werden zu Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert stellt dabei den voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten dar. Zudem werden Bestandsrisiken des Vorratsvermögens, die sich aus geminderter Verwertbarkeit und technischen Risiken ergeben, durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Herstellungskosten der unfertigen bzw. fertigen Erzeugnisse beinhalten direkte Material- und Fertigungskosten sowie zurechenbare Material- und Fertigungsgemeinkosten.

Für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt die Ermittlung der Anschaffungskosten auf der Grundlage eines gewichteten Durchschnittswerts.

Bei Wegfall der Gründe, die zu einer Wertberichtigung der Vorräte geführt haben, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind Vertragsverhältnisse, die bei der einen Partei zu einem finanziellen Vermögenswert und bei der anderen Partei zu einer finanziellen Schuld oder zu einem Eigenkapitalinstrument führen.

Finanzielle Vermögenswerte werden in drei Kategorien eingeteilt und unterschiedlich bewertet:

  • > Schuldinstrumente, die mit der Zielsetzung gehalten werden, die vertraglichen Cashflows zu vereinnahmen und deren vertragliche Ausstattungsmerkmale zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows führen, die ausschließlich Tilgungsund Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen: Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
  • > Schuldinstrumente, die mit der Zielsetzung gehalten werden, die vertraglichen Cashflows zu vereinnahmen und den finanziellen Vermögenswert zu verkaufen und deren vertragliche Ausstattungsmerkmale zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows führen, die ausschließlich Tilgungsund Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen: Bewertung erfolgsneutral zum Fair Value
  • > Eigenkapitalinstrumente und sonstige Schuldinstrumente, die nicht unter die bereits genannten Kategorien fallen: Bewertung erfolgswirksam zum Fair Value

Finanzielle Verbindlichkeiten werden erfolgswirksam zum Fair Value bewertet, wenn sie unter die Definition "zu Handelszwecken gehalten" fallen. Alle übrigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie vertragliche Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie vertragliche Vermögenswerte werden zum Zeitpunkt der Erfüllung der vertraglichen Leistungsverpflichtung erfasst. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis und in den Folgeperioden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Vertragliche Vermögenswerte betreffen Ansprüche des Konzerns auf Gegenleistung für abgeschlossene, aber zum Stichtag noch nicht abgerechnete Leistungen.

Beim erstmaligen Ansatz werden vertragliche Vermögenswerte mit 96 Prozent des Transaktionspreises bewertet, die üblicherweise auf die Leistungsverpflichtung "Produktion und Lieferung der Maschine" entfallen. Erhaltene Kundenanzahlungen werden davon abgesetzt. Vertragliche Vermögenswerte werden in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert, sobald die Leistungsverpflichtung "Installation und Initialschulung bei Kunden", auf die üblicherweise 4 Prozent des Transaktionspreises entfallen, erbracht wurde und die Rechte vorbehaltlos werden (siehe Umsatzrealisierung).

Alle anderen finanziellen Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Bewertung in den Folgeperioden erfolgt – je nach Art der finanziellen Vermögenswerte – erfolgsneutral oder erfolgswirksam. Die Forderungen werden entsprechend üblichen Zahlungsvereinbarungen kurzfristig fällig. Soweit Anzahlungsvereinbarungen mit Kunden bestehen, erfolgt eine sofortige Erfüllung der Forderungen durch Verrechnung mit erhaltenen Kundenanzahlungen.

Der Konzern betrachtet finanzielle Vermögenswerte, sowohl Forderungen als auch finanzielle Vermögenswerte als zweifelhaft bzw. uneinbringlich, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann bzw. ein Rückgriff auf die Verwertung von ggf. vorhandenen Sicherheiten unmöglich oder nicht erfolgreich ist. Darüber hinaus werden Wertberichtigungen in Abhängigkeit von der Altersstruktur überfälliger Forderungen gebildet. Diese Wertminderungen werden auf separaten Wertberichtigungskonten erfasst.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie finanzielle Vermögenswerte werden somit angemessene Wertberichtigungen vorgenommen, wenn diese als zweifelhaft oder uneinbringlich betrachtet werden.

Wertminderungen auf Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte unterliegen Ausfallrisiken, welche durch die Bilanzierung einer Risikovorsorge oder bei bereits eingetretenen Verlusten durch Erfassung einer Wertminderung berücksichtigt werden. Dem Ausfallrisiko von Forderungen und vertraglichen Vermögenswerten wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und portfoliobasierten Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Im Einzelnen wird für diese finanziellen Vermögenswerte nach konzerneinheitlichen Maßstäben eine Risikovorsorge in Höhe des erwarteten Ausfalls (expected-loss) gebildet. Aus dieser Risikovorsorge werden dann die tatsächlichen Einzelwertberichtigungen der eingetretenen Ausfälle erfasst. Ein potenzieller Wertberichtigungsbedarf wird nicht nur bei Vorliegen verschiedener Tatsachen wie Zahlungsverzug über einen bestimmten Zeitraum oder endgültigem Zahlungsausfall (z.B. durch Insolvenz), sondern auch für nicht überfällige Forderungen angenommen.

Für die Ermittlung portfoliobasierter Wertberichtigungen werden nicht-signifikante Forderungen sowie signifikante Individualforderungen ohne Hinweise auf Wertminderungen anhand vergleichbarer Kreditrisikomerkmale zu homogenen Portfolios zusammengefasst und nach Risikoklassen aufgeteilt. Für die Ermittlung der Wertminderungshöhe werden durchschnittliche historische Ausfallwahrscheinlichkeiten in Verbindung mit zukunftsbezogenen Parametern des jeweiligen Portfolios herangezogen.

Kreditausfallrisiken sind für sämtliche finanzielle Vermögenswerte zu betrachten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value (Fremdkapitalinstrumente) bewertet werden sowie für vertragliche Vermögenswerte gemäß IFRS 15.

Wertpapiere

Bei Wertpapieren ist zu unterscheiden, ob sie als "Schuldinstrumente" oder als "Eigenkapitalinstrumente" zu klassifizieren sind. Je nach Klassifizierung und Ausgestaltung werden Wertpapiere zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bewertungseffekte, die sich aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert ergeben, werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst, es sei denn, die Bewertungseffekte sind erfolgswirksam im Finanzergebnis zu erfassen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmitteläquivalente umfassen alle hochliquide Finanzinvestitionen, die zum Zeitpunkt der Anschaffung bzw. der Anlage eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten haben. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu Anschaffungskosten bewertet.

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IAS 19 ("Employee Benefits") bilanziert.

Beitragsorientierte Pläne ("Defined Contribution Plans") führen in der Regel nicht zu einer Rückstellungsbildung, da sich die Verpflichtung des Unternehmens auf die Zahlung von Beiträgen an den Versorgungsträger / Fonds beschränkt. Die Prämienzahlungen an die Versorgungsträger / Fonds werden in der Periode ihres Anfalls als Aufwand erfasst.

Bei leistungsorientierten Plänen ("Defined Benefit Plans") besteht die Verpflichtung des Unternehmens in der Gewährung der zugesagten Leistungen an aktive und frühere Arbeitnehmer. Leistungsorientierte Pläne führen in der Regel zur Bildung von Pensionsrückstellungen.

Die Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen (Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung abzüglich bewerteten Planvermögens) wird mittels des Anwartschaftsbarwertverfahrens ("Projected Unit Credit Method") berechnet. Zukünftige Gehaltssteigerungen und sonstige Erhöhungen der Leistungen werden berücksichtigt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt auf Basis von Pensionsgutachten unter Einbeziehung der zur Deckung dieser Verpflichtungen bestehenden Vermögenswerte (zum beizulegenden Zeitwert bewertetes Planvermögen). Die Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, Erträge aus dem Planvermögen sowie die Veränderungen in der Auswirkung der Vermögensobergrenze) werden in voller Höhe im kumulierten übrigen Eigenkapital erfasst. Im Fall künftiger Planänderungen wird der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand sofort ergebniswirksam erfasst.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gemäß IAS 37 gebildet, wenn eine Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich und die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstellungsbetrags zuverlässig schätzbar ist. Die Bewertung erfolgt mit dem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag. Langfristige Rückstellungen werden auf Grundlage angemessener Zinssätze mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt.

Finanzschulden

Die Finanzschulden umfassen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten" zugeordnet und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Verbindlichkeiten, die sich aus Miet- und Leasingverträgen ergeben, werden gemäß IFRS 16 bewertet und angesetzt.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten werden mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten" zugeordnet und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten" zugeordnet und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Vertragliche Verbindlichkeiten

Vertragliche Verbindlichkeiten betreffen die von Kunden erhaltenen Anzahlungen für nach IFRS 15 abgeschlossene Verträge. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Bei Erfüllung einer Leistungsverpflichtung gemäß IFRS 15 werden sie von den dazugehörigen vertraglichen Vermögenswerten abgesetzt bzw. mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verrechnet.

Leasing

Die Leasingverträge des Konzerns umfassen Büro- und Produktionsflächen, IT Ausstattung sowie Kfz. Die Laufzeit der Leasingvereinbarungen beträgt zwischen drei und zwölf Jahre, teilweise mit der Option, die Leasingvereinbarungen nach diesem Zeitraum zu verlängern. Einzelne Leasingvereinbarungen sehen zusätzliche Mietzahlungen auf Basis der Veränderung lokaler Preisindizes vor.

Nutzungsrechte werden unter den Sachanlagen separat dargestellt.

Für abgeschlossene Leasingverträge und in diesem Zusammenhang gewährte Nutzungsrechte erfasst der Konzern nach IFRS 16 einen Vermögenswert, der unter den Sachanlagen ausgewiesen wird.

Das Nutzungsrecht wird bei Abschluss des Leasingvertrags zu Anschaffungskosten bewertet, die sich aus dem Barwert der voraussichtlichen Leasingzahlungen ergeben. Anschließend wird das Nutzungsrecht vom Bereitstellungsdatum bis zum Ende des Leasingzeitraums linear abgeschrieben.

Die Leasingverbindlichkeit wird zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit dem Barwert der am Bereitstellungsdatum noch nicht geleisteten Leasingzahlungen angesetzt. Die Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt zum fortgeführten Buchwert unter Nutzung der Effektivzinsmethode. Eine Neubewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Index- oder (Zins-) Satzänderung verändern.

Der Konzern hat entschieden, Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen, sowie für kurzfristige Leasingverhältnisse nicht anzusetzen. Der Konzern erfasst die mit diesen Leasingverhältnissen in Zusammenhang stehenden Leasingzahlungen über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand. Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die diesbezüglichen Leasingaufwendungen 697 Tsd. € (im Vorjahr: 397 Tsd. €).

Umsatzrealisierung

Umsatzerlöse werden gemäß IFRS 15 erfasst, wenn die Voraussetzungen zur Umsatzrealisierung erfüllt sind. Mit Hilfe eines prinzipienbasierten fünfstufigen Modells wird beurteilt, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt bzw. über welchen Zeitraum Umsatz zu realisieren ist.

Für den Verkauf von Maschinen wurden folgende separierbare Leistungsverpflichtungen identifiziert, für die jeweils gesondert Umsatz realisiert wird:

  • > Produktion und Lieferung der Maschine
  • > Installation der Maschine und Initialschulung des Kunden an der Maschine (inkl. Gewährleistung)
  • > Schulung der Mitarbeitenden an der Maschine
  • > Gewährleistung, die den gesetzlichen Umfang übersteigt
  • > Wartung und Service der Maschine
  • > Lieferung von Ersatzteilen
  • > Durchführung von Upgrades an der Maschine

Für jede identifizierte Leistungsverpflichtung wird beurteilt, ob die Leistungserbringung zeitraumbezogen oder zeitpunktbezogen erfolgt. Ein Umsatz wird realisiert, wenn die Kontrolle über das Gut oder die Dienstleistung an den Kunden übergegangen ist.

Für die Produktion und Lieferung der Maschine einerseits und die Installation bzw. Initialschulung an der Maschine andererseits erfolgt die Umsatzlegung jeweils zeitpunktbezogen im Zeitpunkt des Kontrollübergangs auf den Kunden. Dabei ist für die Leistungsverpflichtung "Produktion und Lieferung der Maschine" der Zeitpunkt der Lieferung bzw. des Gefahrenübergangs auf den Kunden maßgeblich. Bei Abschluss von "Bill and Hold"-Vereinbarungen erfolgt der Gefahrenübergang zu dem Zeitpunkt, zu dem die Maschine auf Wunsch des Kunden an einem Ort seiner Wahl eingelagert wird und das Risiko des zufälligen Untergangs auf den Kunden übergeht. Für die Leistungsverpflichtung "Installation der Maschine / Initialschulung des Kunden" findet ein Kontrollübergang in dem Zeitpunkt statt, in dem die Installation abgeschlossen ist und die Maschine vom Kunden abgenommen wird. Auf die Leistungsverpflichtung "Produktion und Lieferung der Maschine" entfallen üblicherweise 96 Prozent des Auftragswerts; der Leistungsverpflichtung "Installation der Maschine / Initialschulung des Kunden" werden üblicherweise 4 Prozent des Auftragswerts zugerechnet. Die Umsatzrealisierung im Zeitpunkt des Kontrollübergangs erfolgt in entsprechender Höhe. Umsätze aus dem Verkauf von Mikrooptiken werden zeitpunktbezogen bei Lieferung realisiert.

Umsätze aus Serviceleistungen werden bei erbrachter Leistung oder bei vorhandenen Serviceverträgen zeitanteilig realisiert. Im Fall von Ersatzteilverkäufen wird der Umsatz bei Lieferung realisiert.

Im Rahmen der Zahlungsbedingungen räumt SÜSS MicroTec keinen Skonto, keine Gutschriften oder sonstige Verkaufsanreize ein. Ein generelles Rückgaberecht oder Recht zur kostenfreien Stornierung der Bestellung ist nicht vorgesehen. In der Regel sind die Zahlungsziele für Anzahlungen und Kundenfakturen kurzfristig und Verträge beinhalten keine Finanzierungskomponente.

Umsatzkosten

Die Umsatzkosten umfassen die den Umsatzerlösen zuzuordnenden Herstellungs- und Beschaffungskosten der verkauften Erzeugnisse und Ersatzteile sowie Aufwendungen für Serviceleistungen. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf die Produktionsanlagen und die immateriellen Vermögenswerte sowie die Abwertungen auf die Vorräte.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Aufwendungen für Forschung und nicht aktivierungsfähige Entwicklungen werden bei Entstehung als Aufwand erfasst.

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge werden dem operativen Ergebnis zugeordnet und periodengerecht erfasst. Dies betrifft auch die Aufwendungen und Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung sowie die Erträge aus der Fair Value Bewertung der Derivate (siehe Derivate Finanzinstrumente).

Latente Steuern

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten werden entsprechend IAS 12 ("Income Taxes") für alle temporären Differenzen zwischen den steuerlichen Bemessungsgrundlagen der Vermögenswerte und Schulden und deren Wertansätzen in der IFRS-Konzernbilanz sowie auf steuerliche Verlustvorträge gebildet. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Latente Steueransprüche auf temporäre Differenzen bzw. Verlustvorträge werden nur dann angesetzt, wenn ihre Realisierbarkeit in näherer Zukunft hinreichend gesichert erscheint. Darüber hinaus werden latente Schulden nicht angesetzt, wenn sich die temporäre Differenz aus einem Geschäfts- oder Firmenwert ergibt.

Latente Steuern werden anhand der Steuersätze bewertet, die erwartungsgemäß auf temporäre Differenzen angewendet werden, sobald sie sich umkehren, und zwar unter Verwendung von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gültig oder angekündigt sind. Dies gilt auch für die zukünftig erwartete Nutzung von verbleibenden steuerlichen Verlustabzügen. Somit reflektiert die Höhe der angesetzten latenten Steuern eine etwaig enthaltene Unsicherheit in den Ertragsteuern.

Ergebnis je Aktie (EPS – Earnings per Share)

Die Gesellschaft berechnet das Ergebnis je Aktie nach IAS 33 ("Earnings per Share").

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (EPS) wird berechnet, indem das Jahresergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der ausgegebenen Aktien dividiert wird.

Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das bereinigte Jahresergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der ausgegebenen Aktien zuzüglich der zu einer Verwässerung führenden Aktienäquivalente dividiert wird.

Derivative Finanzinstrumente

Die Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt gemäß IFRS 9. Derivative Finanzinstrumente werden den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zugeordnet, zum Marktwert bilanziert und unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten bzw. sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum Handelstag. Marktwertänderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung oder, soweit eine Klassifizierung als Cashflow-Hedge erfolgt, nach der Berücksichtigung von latenten Steuern im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen.

Bilanzierung von Zuschüssen

Zuwendungen aus der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 ("Accounting for Government Grants") nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Sie werden erfolgswirksam behandelt und grundsätzlich in den Perioden verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen kompensiert werden sollen.

Zuschüsse, die sich auf aktivierungsfähige Investitionen beziehen, werden auf der Passivseite als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten abgegrenzt und ratierlich über die Nutzungsdauer der geförderten Investitionen aufgelöst.

Transaktionen in Fremdwährung

Einkäufe und Verkäufe in Fremdwährungen werden mit dem zum Zeitpunkt der Lieferung geltenden Tageskurs umgerechnet. Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden mit dem geltenden Währungskurs am Bilanzstichtag in die funktionale Währung umgerechnet. Die aus diesen Umrechnungen entstandenen Fremdwährungsgewinne und -verluste werden ergebniswirksam erfasst. Transaktionen in fremder Währung werden nach IFRIC 22 bilanziert. Im Vorjahr wurden aufgrund der Unwesentlichkeit der Kursveränderungen zwischen US-Dollar und Euro keine Anpassungen gemäß IFRIC 22 in den Umsatzerlösen durchgeführt.

E) Verwendung von Schätzungen

Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach den IFRS verlangt Einschätzungen und Annahmen, die Einfluss auf den Ausweis von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen haben. Die Schätzungen und die jeweils zugrundeliegenden Annahmen werden laufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Wertberichtigung zweifelhafter Forderungen umfasst in erheblichem Maß Einschätzungen und Beurteilungen einzelner Forderungen, die auf der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Kunden und den aktuellen Konjunkturentwicklungen beruhen. Das Unternehmen stellt bei der Ermittlung von Wertminderungen auf Forderungen auf erwartete Verluste ab. Zum 31. Dezember 2022 betrug die gesamte Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.960 Tsd. € (Vorjahr: 72 Tsd. €).

Die pauschalierte Einzelwertberichtigung ermittelt sich nach folgenden Grundsätzen:

Forderung überfällig seit % der vorzunehmenden
Wertberichtigung
= <
180 Tagen
0%
>
180 Tage und = <
270 Tage
10%
>
270 Tage und = <
360 Tage
25%
>
360 Tage und = <
720 Tage
50%
>
720 Tage
100%

Wertminderungen

Die SÜSS MicroTec SE überprüft den Geschäfts- oder Firmenwert mindestens einmal jährlich auf mögliche Wertminderung. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags einer Cash Generating Unit, der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, ist mit Schätzungen des Managements verbunden. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus dem beizulegenden Zeitwert, abzüglich der Verkaufskosten, und dem Nutzungswert. Die Gesellschaft bestimmt diese Werte grundsätzlich mit Bewertungsmethoden, die auf diskontierten Cashflows basieren. Diese diskontierten Cashflows werden für einen Fünf-Jahres-Zeitraum ermittelt. Dabei werden für die unmittelbare Zukunft die aus der Konzernplanung abgeleiteten Cashflows zugrunde gelegt (Stufe 3 der Bewertungshierarchie nach IFRS 13). Für die über die Detailplanungsperiode hinausgehenden Cashflow-Prognosen werden zur Plausibilisierung der eigenen Einschätzungen geeignete Forecasts aus der Halbleiterzulieferindustrie herangezogen. Auf Basis dieser Forecasts wird für jedes Jahr des Betrachtungszeitraums eine Wachstumsrate ermittelt. Für den Fünf-Jahres-Zeitraum errechnet sich für die Cash Generating Unit Lithografie, der der bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 10,43 Prozent (Vorjahr: 6,4 Prozent). Dabei werden die angesetzten Wachstumsraten mit externen Marktprognosen verprobt. Nach dem Ende des fünfjährigen Planungshorizonts wird für die folgenden Jahre eine Umsatzsteigerungsrate von 1,0 Prozent p. a. angenommen. Die Diskontierung der prognostizierten Netto-Cashflows wird unter Nutzung des ermittelten risikoadjustierten Zinssatzes (WACC) in Höhe von 11,80 Prozent (Vorjahr: 10,55 Prozent) durchgeführt. Die verwendeten risikoadjustierten Zinssätze wurden mit externen Ermittlungen abstimmt. Prämissen sowie die zugrundeliegende Methodik können einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts haben.

Ist im Rahmen von Wertminderungstests bei Sachanlagen oder sonstigen immateriellen Vermögenswerten die Ermittlung des erzielbaren Betrags für einzelne Vermögenswerte nicht möglich, wird der Cashflow für die nächsthöhere Gruppierung von Vermögenswerten bestimmt, für die ein derartiger Cashflow ermittelt werden kann. Auch bei Sachanlagen oder sonstigen immateriellen Vermögenswerten ist die Bestimmung des erzielbaren Betrags der Vermögenswerte gleichermaßen mit Schätzungen des Managements verbunden, was einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung haben kann.

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Verpflichtungen für Pensionen und damit zusammenhängende Aufwendungen und Erträge werden in Übereinstimmung mit versicherungsmathematischen Bewertungen ermittelt. Diese Bewertungen beruhen auf Schlüsselprämissen, darunter Abzinsungsfaktoren, die erwartete Rendite des Fondsvermögens, Gehaltstrends sowie Lebenserwartungen. Die angesetzten Abzinsungsfaktoren spiegeln die Zinssätze wider, die am Bilanzstichtag für hochwertige festverzinsliche Anlagen mit entsprechender Laufzeit erzielt werden.

Aufgrund schwankender Markt- und Wirtschaftslage können die zugrunde gelegten Prämissen von der tatsächlichen Entwicklung abweichen, was wesentliche Auswirkungen auf die Verpflichtungen für Pensionen haben kann.

Rückstellungen

Die Bestimmung von Rückstellungen für vertraglich vereinbarte Garantien und Gewährleistungsansprüche ist in erheblichem Maß mit Einschätzungen verbunden. Soweit das Unternehmen diese Rückstellungen aus historischen Garantie- und Gewährleistungsfällen ableitet, vermindert ein Rückgang des Umsatzvolumens solche Vorsorgen entsprechend und umgekehrt.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert. Sie werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Abhängig vom Inhalt der vertraglichen Vereinbarungen sind Schätzungen notwendig, um den wahrscheinlichen Erfüllungsbetrag zu bestimmen.

Kaufpreisallokation (Purchase-Price-Allocation)

Bei Unternehmenserwerben nach IAS 27 (rev. 2008) und IFRS 3 (rev. 2008) ist der Kaufpreis für den Unternehmenserwerb auf die beim Kauf erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden vorzunehmen. Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden sind mit einzelnen Ausnahmen (z.B. Steuerschulden, Pensionsverpflichtungen, anteilsbasierte Vergütungen) zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen. Hierbei sind nicht nur bilanzierte Vermögenswerte zu berücksichtigen, sondern auch bislang nicht angesetzte immaterielle Vermögenswerte.

F) Konsolidierung

Konsolidierungsgrundsätze

In den Konzernabschluss werden die SÜSS MicroTec SE sowie alle aktiven Gesellschaften, bei denen nach dem Control-Prinzip unabhängig von der Beteiligungshöhe die Beherrschungsmöglichkeit besteht, einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn die SÜSS MicroTec SE die Verfügungsgewalt hat, an positiven und negativen variablen Rückflüssen einer Gesellschaft zu partizipieren und diese Rückflüsse durch ihre Verfügungsgewalt beeinflussen kann. Bei einer Mehrheit der Stimmrechte wird grundsätzlich von der Kontrolle ausgegangen.

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden ebenso wie die Zwischenergebnisse eliminiert. Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die Anteile der dem Konzern zuzurechnenden Tochtergesellschaften mit dem entsprechenden Eigenkapital verrechnet.

Umrechnung von Jahresabschlüssen in fremder Währung

Die Darstellungswährung des Konzerns ist in Euro, die der funktionalen Währung der Muttergesellschaft entspricht. Alle Angaben erfolgen in Tausend Euro, sofern nichts anderes vermerkt ist.

Bilanzposten von Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung die jeweilige lokale Währung ist, werden (mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zu historischen Kursen umgerechnet wird) zum Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet, die Posten der Gewinnund Verlustrechnung zu Durchschnittskursen.

Die resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden als separate Komponente des Eigenkapitals (kumuliertes übriges Eigenkapital) ausgewiesen. Beim Abgang eines ausländischen Geschäftsbetriebs sind die entsprechenden kumulierten Umrechnungsdifferenzen, die bis zu diesem Zeitpunkt im sonstigen Ergebnis erfasst und in einem separaten Bestandteil des Eigenkapitals kumuliert wurden, in der gleichen Periode, in der auch der Gewinn oder Verlust aus dem Abgang erfasst wird, vom Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust umzugliedern.

2022 2021
Bilanz G&V Bilanz G&V
1 € vs 1 USD 1,068 1,057 1,132 1,185
1 € vs 1 JPY 140,663 137,519 130,299 130,005
1 € vs 1 GBP 0,887 0,853 0,840 0,862
1 € vs 1 CHF 0,985 1,004 1,033 1,080
1 € vs 1 TWD 32,788 31,388 31,436 33,026
1 € vs 1 SGD 1,431 1,454 1,528 1,589
1 € vs 1 CNY 7,378 7,097 7,189 7,640
1 € vs 1 KRW 1.344,507 1.355,153 1.349,444 1.352,439

Entkonsolidierung wurden Währungseffekte in Höhe von 2,2 Mio. € ergebniswirksam aus dem Eigenkapital umgegliedert.

Weitere Veränderungen im Konsolidierungskreis haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht ergeben.

In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 werden demzufolge folgende Tochtergesellschaften und Beteiligungen der SÜSS MicroTec SE (Konzernobergesellschaft) einbezogen (Angabe zu Kapital und Jahresergebnis der einzelnen Gesellschaften gemäß lokalem Recht und in lokaler Währung sowie in der Darstellungswährung Euro). Aufgrund der Unwesentlichkeit sowie der Wertberichtigung nach IFRS 9, ist die HUGLE Lithography Inc., San Jose, USA nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen.

Angaben zum Konsolidierungskreis

Im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 ergaben sich folgende Veränderungen im Konsolidierungskreis. Die SUSS MicroTec Lithography GmbH wurde im Mai 2022 rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH&Co. KG verschmolzen und in SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG umfirmiert. Die Verschmelzung hatte keine Auswirkung auf die bisherige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Die SUSS MicroTec Photonic Systems Inc., Corona (USA) – eine 100 Prozent-Tochtergesellschaft der SUSS MicroTec Inc., Corona (USA) – stellte im Dezember 2019 den Geschäftsbetrieb der Produktlinien Scanner / Laser ein. Seitdem ruhte der Geschäftsbetrieb der Gesellschaft. In 2021 wurde die Weiterführung der Scannerproduktion am Standort Hsinchu in Taiwan beschlossen. Die SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. wurde im Dezember 2022 liquidiert und zum 31. Dezember 2022 entkonsolidiert. Im Rahmen der

Gesellschaft / Sitz Währung gekennzeichnetes
Kapital
lokale Währung
gekennzeichnetes
Kapital
Darstellungswährung4 Beteiligung
Eigenkapital
lokale Währung
Eigenkapital
Darstellungswährung4
Jahresergebnis
lokale Währung
Jahresergebnis
Darstellungswährung4
Konsoli
dierung
SÜSS MicroTec SE, Garching1 EUR 19.115.538,00 19.115.538,00 Holding 95.207.075,71 95.207.075,71 −4.465.287,87 −4.465.287,87 voll
SUSS MicroTec Lithography GmbH, Garching7 EUR 100% voll
SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG, Sternenfels
2, 6
EUR 4.000.000,00 4.000.000,00 100% 18.726.476,25 18.726.476,25 15.610.353,03 15.610.353,03 voll
SUSS MicroTec Photomask Equipment Beteiligungs
GmbH, Sternenfels
EUR 25.000,00 25.000,00 100% 17.066,38 17.066,38 1.722,03 1.722,03 voll
SUSS MicroTec Ltd., Market Rasen, Vereinigtes Königreich GBP 10.000,00 11.275,86 100% 654.952,89 738.515,97 70.245,02 79.207,33 voll
SUSS MicroTec KK, Yokohama, Japan JPY 30.000.000,00 213.275,85 100% −731.814.996,00 −5.202.615,59 −14.168.838,00 −100.729,03 voll
SUSS MicroTec S.A.S., Pierre Bénite, Frankreich EUR 114.750,00 114.750,00 100% 4.031.163,21 4.031.163,21 448.156,89 448.156,89 voll
SUSS MicroOptics S.A., Hauterive, Schweiz CHF 2.500.000,00 2.537.942,24 100% 17.063.569,00 17.322.540,99 1.164.257,00 1.181.926,81 voll
SUSS MicroTec, Inc., Corona, USA USD 4.197.000,00 3.931.063,55 100% 15.111.205,35 14.153.707,07 −45.893.935,48 −42.985.936,85 voll
SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd., Hsin Chu, Taiwan TWD 5.000.000,00 152.497,14 100% 280.122.474,00 8.543.575,26 34.475.757,00 1.051.490,87 voll
SUSS MicroTec Company Ltd., Shanghai, China CNY 1.655.320,00 224.352,82 100% 91.868.395,36 12.451.328,96 20.635.274,85 2.796.789,85 voll
HUGLE Lithography Inc., San Jose, USA3 USD 1.190.442,00 1.115.011,47 53% −39.579,00 −37.071,14 −800,00 −749,31
SUSS MicroTec REMAN GmbH, Oberschleißheim2 EUR 25.564,59 25.564,59 100% 1.258.325,22 1.258.325,22 1.052.453,16 1.052.453,16 voll
SUSS MicroTec (Singapore) Pte Ltd., Singapur SGD 25.000,00 17.471,52 100% 5.662.999,27 3.957.648,52 100.013,77 69.895,71 voll
SUSS MicroTec Korea Co. Ltd., Hwaseong City, Korea KRW 50.000.000,00 37.188,34 100% 2.716.565.587,00 2.020.491,42 −415.408.185,00 −308.966,84 voll
SUSS MicroTec Photonic Systems Inc., Corona, USA5 USD 0,00 0,00 100% 0,00 0,00 39.510.813,46 37.007.271,54 voll
SUSS MicroTec Netherlands B.V., Niederlande EUR 10,00 10,00 100% −3.148.138,64 −3.148.138,64 −805.137,69 −805.137,69 voll

1 Eigenkapital und Jahresergebnis vor Berücksichtigung des Ergebnisabführungsvertrages der SUSS MicroTec REMAN GmbH und vor Ergebniszurechnung der SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG

2 Eigenkapital und Jahresergebnis vor Berücksichtigung des Ergebnisabführungsvertrages mit der SÜSS MicroTec SE bzw. vor der Ergebniszurechnung an die SÜSS MicroTec SE

3 Wegen Unwesentlichkeit keine Konsolidierung

4 Gesellschaften in fremder Währung wurden zur besseren Vergleichbarkeit zum Stichtagskurs 31. Dezember 2022 umgerechnet.

5 Die Gesellschaft wurde zum 22. Dezember 2022 liquidiert

6 vormals SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH&Co.KG, Sternenfels

7 zum 1. Mai 2022 verschmolzen mit der SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG, Sternenfels

Für alle einbezogenen Unternehmen liegen Abschlüsse zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres zugrunde.

Von den inländischen Tochtergesellschaften in der Rechtsform der Kapitalgesellschaft hat die SUSS MicroTec REMAN GmbH, Oberschleißheim, die gemäß § 264 Abs. 3 HGB erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt. Sämtliche Befreiungsvorschriften wurden in Anspruch genommen.

Die SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG (in der Rechtsform der Personengesellschaft) hat die gemäß §264b HGB erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt. Sämtliche Befreiungsvorschriften wurden in Anspruch genommen.

Die SÜSS MicroTec SE stellt in Anwendung von § 315e HGB einen Konzernabschluss nach IFRS für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen auf. Dieser Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 werden im Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Erläuterungen zur IFRS-Konzern-Gewinnund Verlustrechnung

Die folgenden Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung beinhalten ausschließlich die fortgeführten Aktivitäten des Konzerns. Alle Angaben erfolgen – soweit nichts anderes angegeben ist – in Tsd. €.

(3) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzten sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2022 2021
Maschinen und Anlagen 215.234 192.030
Ersatzteile und Upgrades 28.846 32.240
Serviceleistungen 15.150 12.183
Mikrooptik 39.171 25.749
Sonstige Umsatzerlöse 736 1.236
Umsatzerlöse 299.137 263.438

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2022 teilten sich wie folgt auf die Segmente auf:

in Tsd. € Lithografie Bonder Fotomasken
Equipment
Mikrooptik zentrale Konzern
funktionen
2022
gesamt
Maschinen und Anlagen 146.488 30.353 38.393 0 0 215.234
Ersatzteile und Upgrades 21.999 3.122 3.703 0 22 28.846
Serviceleistungen 7.172 1.555 6.408 0 15 15.150
Mikrooptik 0 0 0 39.171 0 39.171
Sonstige Umsatzerlöse 60 0 278 0 398 736
Umsatzerlöse gesamt 175.719 35.030 48.782 39.171 435 299.137

Die regionale Verteilung der Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2022 ergab sich wie folgt:

in Tsd. € Lithografie Bonder Fotomasken
Equipment
Mikrooptik zentrale Konzern
funktionen
2022
gesamt
EMEA 34.861 4.232 3.641 17.524 0 60.258
Nordamerika 27.263 8.460 1.370 936 0 38.029
Asien und Pazifik 113.595 22.338 43.771 20.711 435 200.850
Umsatzerlöse gesamt 175.719 35.030 48.782 39.171 435 299.137

Die Umsatzerlöse des Vorjahres teilten sich wie folgt auf die Segmente auf:

in Tsd. € Lithografie Bonder Fotomasken
Equipment
Mikrooptik zentrale Konzern
funktionen
2021
gesamt
Maschinen und Anlagen 128.580 26.029 37.421 0 0 192.030
Ersatzteile und Upgrades 20.421 4.209 7.231 0 379 32.240
Serviceleistungen 6.049 1.069 5.010 0 55 12.183
Mikrolinsen 0 0 0 25.749 0 25.749
Sonstige Umsatzerlöse 2 0 0 0 1.234 1.236
Umsatzerlöse gesamt 155.052 31.307 49.662 25.749 1.668 263.438

Die regionale Verteilung der Umsatzerlöse 2021 ergab sich wie folgt:

in Tsd. € Lithografie Bonder Fotomasken
Equipment
Mikrooptik zentrale Konzern
funktionen
2021
gesamt
EMEA 31.303 6.488 5.309 14.643 0 57.743
Nordamerika 18.327 7.071 4.630 831 0 30.859
Asien und Pazifik 105.422 17.748 39.723 10.275 1.668 174.835
Umsatzerlöse gesamt 155.052 31.307 49.662 25.749 1.668 263.438

Vertragssalden

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen, vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden.

in Tsd. € 31.12.2022 31.12.2021
Vertragssalden
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
19.096 15.605
Vertragliche Vermögenswerte 37.880 31.820
Vertragliche Verbindlichkeiten −77.939 −33.838

Die vertraglichen Vermögenswerte betreffen Ansprüche des Konzerns auf Gegenleistung für erbrachte, aber zum Stichtag noch nicht abgerechnete, Leistungen aus Maschinenaufträgen. Die vertraglichen Vermögenswerte werden in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert, wenn die Rechte vorbehaltlos werden. Dies geschieht in der Regel, wenn SÜSS MicroTec eine Schlussrechnung an den Kunden ausstellt.

Die vertraglichen Vermögenswerte entwickelten sich wie folgt:

Die vertraglichen Verbindlichkeiten entwickelten sich wie folgt:

in Tsd. € 2022 2021
Anfangsbestand
vertraglicher Vermögens
werte zum 01.01.
31.820 30.247
Zugänge 126.696 103.023
Abgänge (Umbuchung in die
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen)
−120.636 −101.450
Endbestand vertraglicher
Vermögenswerte
zum 31.12.
37.880 31.820

Die vertraglichen Verbindlichkeiten betreffen die von Kunden erhaltenen Anzahlungen für den Bau von Maschinen. Nach Lieferung bzw. erfolgter Abnahme und entsprechender Umsatzrealisierung werden die vertraglichen Verbindlichkeiten mit den entstandenen vertraglichen Vermögenswerten bzw. den Forderungen verrechnet.

in Tsd. 2022 2021
Anfangsbstand vertraglicher
Verbindlichkeiten zum
01.01.
33.838 25.679
Zugänge 185.624 185.070
Abgänge −141.523 −176.911
Endbestand vertraglicher
Verbindlichkeiten
zum 31.12.
77.939 33.838

Der zum Vorjahresstichtag in den vertraglichen Verbindlichkeiten ausgewiesene Betrag von 33.838 Tsd. € wurde im Geschäftsjahr 2022 zu wesentlichen Teilen als Umsatz erfasst.

Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2022 beläuft sich auf 346.365 Tsd. € (Vorjahr: 193.912 Tsd. €). SÜSS MicroTec geht davon aus, dass ca. 60 bis 80 Prozent des Auftragsbestands 2023 in Umsatz konvertiert werden.

(4) Umsatzkosten

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte eine Wertaufholung auf Vermögenswerte bei Scanner-Ersatzteilen und Laser Ersatzeilen von insgesamt 947 Tsd. € (Vorjahr: 1.536 Tsd. €). Die Aufwertung der Scanner-Materialien erfolgte, weil die Komponenten an unserem Produktionsstandort in Taiwan genutzt werden konnten. Für Laser-Ersatzteile lagen Kundenbestellungen vor. In den vorangegangenen Geschäftsjahren waren die Vermögenswerte zunächst vollständig abgewertet worden. Die Umsatzkosten im Geschäftsjahr 2022 verringerten sich dementsprechend um 947 Tsd. €.

in Tsd. € 2022 2021
Wertaufholungen auf
Vorratsvermögen
−947 −1.536
Sondereffekte Scanner /
Laser
−947 −1.536

In die Umsatzkosten sind Wertminderungen auf Anlagen für Demonstrationszwecke in Höhe von 3.661 Tsd. € (Vorjahr: 1.721 Tsd. €) und auf die übrigen Lagerbestände von 3.936 Tsd. € (Vorjahr: 2.467 Tsd. €) eingeflossen. Die Anlagen für Demonstrationszwecke werden als Entwicklungs- oder Vorführmaschinen genutzt und unterliegen damit einem normalen Verschleiß, dem durch angemessene Abwertungen Rechnung getragen wird. Die übrigen Wertminderungen betreffen im Wesentlichen Roh, Hilfs- und Betriebsstoffe. Von den gesamten Wertminderungen entfielen 2.254 Tsd. € (Vorjahr: 1.976 Tsd. €) auf Bestände des Segments Lithografie und 2.375 Tsd. € (Vorjahr: 1.934 Tsd. €) auf Bestände des Segments Bonder. Die Bestände des Segments Fotomasken-Equipment wurden um 964 Tsd. € (Vorjahr: 114 Tsd. €), die Bestände des Segments Mikrooptik um 1.999 Tsd. € (Vorjahr: 162 Tsd. €) abgewertet.

(5) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzten sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2022 2021
Fremdwährungsgewinne 10.321 3.084
KFZ-Sachbezüge 357 307
Erträge aus der Auflösung
von Wertberichtigungen auf
Forderungen
0 209
Erträge aus der Auflösung von
sonstigen Rückstellungen
273 19
Sonstige Zuschüsse / Erstattungen 382 110
Versicherungsentschädigungen 90 127
Sonstiges 328 315
Sonstige betriebliche Erträge 11.751 4.171

Die Fremdwährungsgewinne entstanden im Wesentlichen aus der Stichtagsbewertung der in Fremdwährung geführten Bestandskonten in US-Dollar. Des Weiteren wurden aufgrund der Liquidation der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. Fremdwährungserträge in Höhe von 2.910 Tsd. € ergebniswirksam aus dem Eigenkapital umgegliedert. Diese resultierten aus einem Darlehensverzicht der SÜSS MicroTec SE gegenüber der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. in der Vergangenheit.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden öffentliche Forschungszulagen in Höhe von 223 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €) gewährt. Mit diesen Zuschüssen, die sich ausschließlich auf entstandene Kosten aus den Jahren 2020 und 2021 beziehen, sind keine zukünftigen Kosten verbunden.

(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2022 2021
Fremdwährungsverluste 10.074 4.482
Sonstige Steuern 1.255 692
Zuführung von Wertberichtigungen
auf zweifelhafte Forderungen und
vertragliche Vermögenswerte
216 41
Verluste aus Anlagenabgängen 30 235
Übrige sonstige betriebliche
Aufwendungen
17 26
Sonstiges 628 442
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
12.220 5.918

Die Fremdwährungsverluste entstanden im Wesentlichen aus der Stichtagsbewertung der in Fremdwährung geführten Bestandskonten in US-Dollar. Aus Devisentermingeschäften ergaben sich Fremdwährungsverluste in Höhe von 1.656 Tsd. €. Des Weiteren wurden aufgrund der Liquidation der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. Fremdwährungsaufwendungen in Höhe von 708 Tsd. € ergebniswirksam aus dem Eigenkapital umgegliedert. Diese resultierten aus einem Darlehensverzicht der SÜSS MicroTec SE gegenüber der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. in der Vergangenheit.

(7) Finanzergebnis

Das Finanzergebnis setzt sich aus Zinsaufwendungen und Zinserträgen sowie sonstigen Finanzaufwendungen und sonstigen Finanzerträgen zusammen.

Die Finanzerträge in Höhe von 267 Tsd. € (Vorjahr: 9 Tsd. €) resultierten im Wesentlichen aus Zinserträgen für Geldmarktanlagen und Wertpapiere.

Die Finanzaufwendungen setzten sich folgendermaßen zusammen:

in Tsd. € 2022 2021
Zinsen für Bankverbindlichkeiten 288 306
Zinsen für Leasingverpflichtungen 149 97
Avalprovisionen 90 62
Sonstige Zins- und
Finanzaufwendungen
38 1
Finanzaufwendungen 565 466

In den Zinsen für Bankverbindlichkeiten sind 86 Tsd. € (Vorjahr: 95 Tsd. €) enthalten, die auf zwei im Rahmen eines KfW-Förderprogramms gewährte Darlehen entfallen (Darlehensstand zum 31. Dezember 2022: 7.813 Tsd. €). Bankzinsen in Höhe von rund 92 Tsd. € (Vorjahr: 171 Tsd. €) entfallen auf die Bereitstellung des Konsortialkredits, der einen Kreditrahmen von 40 Mio. € umfasst (siehe Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten).

(8) Ertragsteuern

Der Steueraufwand und die Aufteilung in laufende und latente Steuern stellten sich wie folgt dar:

in Tsd. € 2022 2021
Laufender Steueraufwand 6.435 6.490
Latenter Steuerertrag (−) / -aufwand 1.550 −409
davon auf temporäre Differenzen 1.792 −1.594
Gesamtaufwand 7.985 6.081

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand.

Angenommener Steuersatz 2022 2021
Körperschaftsteuer 15,00% 15,00%
Solidaritätszuschlag 5,50% 5,50%
Gewerbesteuer 12,43% 12,43%
Kombinierter Steuersatz 28,25% 28,25%
in Tsd. € 2022 2021
Ergebnis vor Steuern 32.509 22.096
Erwartete Ertragsteuern 9.185 6.242
Abweichende Steuersätze
im Ausland
−246 −190
Mindestbesteuerung 0 0
Gewerbesteuerliche Hinzu
rechnungen und Kürzungen
−5 12
Nicht abzugsfähige
Betriebsausgaben
355 77
Ausländische Steuern −106 −154
Latente Steuern auf
Konsolidierungmaßnahmen
−276 1.935
Steueraufwand Vorjahre −116 −396
Nichtaktivierung / Wertberichtigung
aktiver latenter Steuern
−303 0
Inanspruchnahme wertberichtigter
Verlustvorträge
−375 −1.328
Steuerfreie Erträge −65 −20
Sonstiges −62 −97
Effektive Ertragsteuern 7.985 6.081

Die Gegenüberstellung der erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern aus den fortgeführten Aktivitäten zeigte eine Abweichung von 1.200 Tsd. € (Vorjahr: 161 Tsd. €). Anstatt eines erwarteten Steueraufwands in Höhe von 9.185 Tsd. € ergab sich auf Konzernebene im Berichtsjahr ein Steueraufwand in Höhe von 7.985 Tsd. €.

Es wurde keine Steuerabgrenzung auf nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochtergesellschaften vorgenommen. Von einer Ermittlung der möglichen steuerlichen Auswirkungen wurde wegen des unverhältnismäßig hohen Aufwands abgesehen.

Die Abgrenzungsposten für latente Steuern ermittelten sich wie folgt:

in Tsd. €
2022
2021
2022
2021
2022
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
1.195
249
77
125
−994
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
833
892
0
0
59
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
0
0
10.819
8.291
2.528
Kundenanzahlungen
0
0
24.909
21.067
3.842
Langfristige Rückstellungen
166
177
3
204
−190
Immaterielle Vermögenswerte
1.795
1.937
68
652
−442
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
1
0
0
0
−1
Geschäfts- oder Firmenwert
0
0
2.064
2.064
0
Passiver Ausgleichsposten SMT Photomask Equipment
0
0
0
96
−96
Vorräte
24.315
20.428
10
10
−3.887
Sachanlagen
0
89
1.116
204
1.001
Sonstiges
65
65
1
29
−28
Verlustvorträge
1.556
1.389
0
0
0
Saldierung
−28.521
−23.786
−28.521
−23.786
0
Gesamt
1.405
1.440
10.546
8.956
1.792
Aktiva Passiva temporäre Differenzen
2021
203
221
−326
2.549
158
−2.189
−3
0
−31
−2.063
−140
27
0
0
−1.594

Der Konzern verfügt über steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 56.334 Tsd. € (Vorjahr: 44.821 Tsd. €). Davon verfallen im Zeitraum bis zum 31. Dezember 2031 insgesamt 17.469 Tsd. €. Im Zeitraum von 2032 bis 2041 verfallen insgesamt 4.280 Tsd. €. Verlustvorträge in Höhe von 34.585 Tsd. € sind zeitlich unbegrenzt nutzbar.

Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung der deutschen Gesellschaften SÜSS MicroTec SE, SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG und SUSS MicroTec Reman GmbH, wurde ein Großteil der Verlustvorträge in 2021 verbraucht. Die aktiven latenten Steuern auf den Verlustvortrag der deutschen Gesellschaften beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf 930 Tsd. € (Vorjahr: 801 Tsd. €). Im Berichtsjahr erfolgte eine Anpassung der aktiven latenten Steuern in Höhe von 303 Tsd. €. Diese Minderung resultierte im Wesentlichen aus nicht vollständig verrechenbaren gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen der SÜSS MicroTec SE.

Im Geschäftsjahr 2021 erfolgte ein Verkauf von immateriellen Vermögenswerten in Form von Technologie und Kundenstamm des Scanner-Geschäfts der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc., Corona, USA an SUSS MicroTec Solutions GmbH&Co. KG (ehemals SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH&Co. KG). Dieser Verkauf führte zur Bildung einer aktiven Steuerlatenz in Höhe von 1,9 Mio. € für den daraus resultierenden Steuervorteil.Im Geschäftsjahr 2022 ergaben sich hieraus im Wesentlichen gegenläufige Effekte auf die aktive Steuerlatenz aufgrund der laufenden jährlichen Abschreibungen auf die immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 276 Tsd. €.

Die Erhöhung der Verlustvorträge im Vergleich zum Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus der Liquidation der SUSS MicroTec Photonic System Inc. und der dadurch entstandenen Verluste aus der Ausbuchung des Beteiligungsansatzes bei der SUSS MicroTec Inc.

Für Verlustvorträge in Höhe von 50.871 Tsd. € (Vorjahr: 39.600 Tsd. €) und temporäre Differenzen in Höhe von 14.411 Tsd. € (Vorjahr: 29.306 Tsd. €) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt.

Nach IAS 12.74 f. ist eine Saldierung aktiver und passiver latenter Steuern vorzunehmen, wenn zum einen eine zivilrechtliche Aufrechnungslage gegeben ist, und zum anderen die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Zum 31. Dezember 2022 wurden somit aktive und passive latente Steuern in Höhe von 27.777 Tsd. € (Vorjahr: 23.786 Tsd. €) saldiert.

(9) Ergebnis je Aktie

Die folgende Tabelle zeigt die Ermittlung des unverwässerten und verwässerten Ergebnisses je Aktie zusammen:

2022 2021
Gewinn / Verlust, der auf Aktionäre
der SÜSS MicroTec SE entfällt
(in Tsd. €)
24.524 16.015
Gewichteter Durchschnitt
ausstehender Aktien (Stück)
19.115.538 19.115.538
Ergebnis je Aktie in €
– unverwässert –
1,28 0,84
Ergebnis je Aktie in €
– verwässert –
1,28 0,84

(10) Sonstige Angaben zur IFRS-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 25.008 Tsd. € (Vorjahr: 22.054 Tsd. €). Wie bereits im Vorjahr sind keine Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten in den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen enthalten, da diese in 2019 bereits vollständig planmäßig abgeschrieben wurden. Neuaktivierungen wurden seither nicht vorgenommen.

In den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sind vereinnahmte öffentliche Fördermittel in Höhe von 281 Tsd. € (Vorjahr: 269 Tsd. €) enthalten.

Personalaufwand

In der Gewinn- und Verlustrechnung des SÜSS MicroTec-Konzerns sind im Folgenden dargestellte Personalaufwendungen in den verschiedenen Positionen enthalten:

in Tsd. € 2022 2021
Löhne und Gehälter 89.419 73.939
Soziale Abgaben und
Aufwendungen für Unterstützung
10.554 9.273
Aufwendungen für Altersvorsorge 5.816 4.464
Personalaufwand 105.789 87.676

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung enthalten vor allem die Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung und Berufsgenossenschaftsbeiträge.

Die Aufwendungen für Altersvorsorge beinhalten Pensionsaufwendungen aus betrieblichen Versorgungsplänen sowie Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung.

Vom gesamten Personalaufwand in Höhe von 105.789 Tsd. € (Vorjahr: 87.676 Tsd. €) entfielen 53.041 Tsd. € (Vorjahr: 43.552 Tsd. €) auf die Umsatzkosten, 22.680 Tsd. € (Vorjahr: 17.768 Tsd. €) auf die Forschungs- und Entwicklungskosten, 17.398 Tsd. € (Vorjahr: 13.728 Tsd. €) auf die Vertriebskosten und 12.670 Tsd. € (Vorjahr: 12.628 Tsd. €) auf die allgemeinen Verwaltungskosten.

Materialaufwand

Die Materialaufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2022 161.534 Tsd. € (Vorjahr: 111.528 Tsd. €).

Abschreibungen

Die Abschreibungen setzten sich wie folgt zusammen:

2022 2021
in Tsd. € planmäßige
Abschreibungen
gesamt
planmäßige
Abschreibungen
gesamt
Immaterielle
Vermögenswerte
1.012 691
Sachanlagen 8.080 6.360
Abschreibungen 9.092 7.051

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Konzessionen und gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten und andere immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.012 Tsd. € (Vorjahr: 691 Tsd. €) planmäßig abgeschrieben.

Neben den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 8.080 Tsd. € (Vorjahr: 6.360 Tsd. €) wurden im Geschäftsjahr 2022 keine Sonderabschreibungen vorgenommen.

Erläuterungen zu den Aktiva

Die folgenden Erläuterungen zur Konzernbilanz beinhalten für das Berichtsjahr ausschließlich die fortgeführten Aktivitäten des Konzerns. Alle Angaben erfolgen – sofern nichts anderes angegeben ist – in Tsd. €.

(11) Immaterielle Vermögenswerte

Unter den immateriellen Vermögenswerten werden zum Stichtag Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte in Höhe von 5.535 Tsd. € (Vorjahr: 5.182 Tsd. €) ausgewiesen. Darin ist auch das konzernweite SAP-System enthalten. Im Geschäftsjahr 2019 wurden Nutzungsrechte in Höhe von 2.920 Tsd. € aktiviert, die ein gemeinsames Applikationszentrum mit dem Kooperationspartner BRIDG in Kissimmee (USA) betrifft. Die Nutzungsrechte wurden den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Lithografie in Höhe von 875 Tsd. € und Bonder in Höhe von 2.045 Tsd. € zugeordnet. Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung hat SÜSS MicroTec vier Maschinen der Produktionslinien Bonder und Coater an BRIDG verkauft. Diese vier Maschinen wurden – zusammen mit weiteren Anlagen für Demonstrationszwecke von SÜSS MicroTec – im Applikationszentrum von BRIDG am Standort Kissimmee in Florida installiert. SÜSS MicroTec hat für fünf Jahre das Recht, neben den eigenen Anlagen für Demonstrationszwecke auch die an BRIDG veräußerten Maschinen in diesem Applikationszentrum für Forschung und Entwicklung sowie für Kundendemonstrationen zu nutzen. Diese Nutzungsrechte wurden mit 2.920 Tsd. € bewertet und werden ab Nutzungsbeginn über fünf Jahre abgeschrieben. Im Oktober und Dezember 2021 wurden bereits zwei der vier Anlagen erfolgreich abgenommen. Die Abnahme der beiden letzten Anlagen erfolgte im April 2022 sowie im November 2022. Der Buchwert der Nutzungsrechte betrug zum 31. Dezember 2022 noch 2.898 Tsd. €.

(12) Geschäfts- oder Firmenwert

Der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 18.574 Tsd. € (Vorjahr: 18.449 Tsd. €) entfällt in voller Höhe auf die Cash Generating Unit Lithografie. Ein Teil des Goodwills (2.366 Tsd. USD) wird in US-Dollar geführt und unterliegt daher Währungsschwankungen.

(13) Sachanlagen

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Positionen des Sachanlagevermögens sowie ihre Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagespiegel, der Bestandteil dieses Anhangs ist, enthalten.

Im Sachanlagevermögen werden seit 2019 Nutzungsrechte für geleaste und gemietete Vermögenswerte ausgewiesen; der Buchwert belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 12.137 Tsd. € (Vorjahr: 9.316 Tsd. €).

in Tsd. € Nutzungs
rechte
gesamt
davon
Grund
stücke,
Gebäude,
Einbauten
davon Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Stand zum 01.01.2022 9.316 8.553 763
Zugänge zu
Nutzungsrechten
5.208 4.197 1.011
Abgänge zu
Nutzungsrechten
−1.118 −1.068 −50
Abschreibungen des
Geschäftsjahres
−2.567 −2.039 −528
Abgang Afa 1.104 1.065 39
Währungsdifferenz 194 144 50
Stand zum 31.12.2022 12.137 10.852 1.285

Zum 31. Dezember 2022 sind Immobilien mit einem Buchwert von 8.616 Tsd. € (Vorjahr: 8.718 Tsd. €) mit einer Grundschuld zur Sicherung von Bankdarlehen (siehe Textziffer 25) belastet. Nach Tilgung des Darlehens wird diese als Eigentümergrundschuld weitergeführt.

(14) Sonstige (langfristige) Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte enthalten geleistete Kautionen für angemietete Bürogebäude.

in Tsd. € 2022 2021
Kautionen 417 364
Sonstige langfristige
Vermögenswerte
417 364

(15) Vorräte

Die Vorräte lassen sich wie folgt aufteilen:

in Tsd. € 2022 2021
Materialien und Hilfsstoffe 71.665 53.370
Unfertige Erzeugnisse 56.029 42.738
Fertigerzeugnisse 22.940 11.587
Anlagen für Demonstrationszwecke 31.307 24.324
Wertberichtigungen −31.404 −32.470
Vorratsvermögen 150.537 99.549

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte – wie bereits 2020 und 2021 – eine weitere Wertaufholung für die Produktlinie Scanner und Laser von insgesamt 947 Tsd. € (Vorjahr: 1.536 Tsd. €). Zur Aufwertung kam es, weil die Komponenten an unserem Produktionsstandort in Taiwan genutzt bzw. an Kunden veräußert werden konnten. Die Umsatzkosten im Geschäftsjahr 2022 verringerten sich dementsprechend um 947 Tsd. €. Zum Hintergrund: 2019 waren im Zuge der Einstellung der Produktlinien Scanner und Laser Lagerbestände in Höhe von 12.270 Tsd. € komplett abgewertet worden.

Bei der Bewertung des Vorratsvermögens der SUSS MicroOptics S.A., Hauterive, Schweiz, wurde im Geschäftsjahr 2022 eine Sonderabschreibung auf unfertige Erzeugnisse in Höhe von 886,5 Tsd. € vorgenommen. Zudem wurde erstmalig die Konzernbilanzierungsrichtlinie betreffend standardisierter Gängigkeitsabschläge auf Fertigerzeugnisse umgesetzt. Für das Geschäftsjahr 2022 ergab sich daraus eine Abwertung in Höhe von 325 Tsd. €.

Von dem Gesamtbetrag der zum 31. Dezember 2022 bilanzierten Vorräte in Höhe von 150.537 Tsd. € (Vorjahr: 99.549 Tsd. €) sind 51.345 Tsd. € (Vorjahr: 39.100 Tsd. €) zu ihrem Nettoveräußerungswert bilanziert.

Der Betrag der Vorräte, der im Geschäftsjahr als Aufwand erfasst wurde, beträgt rund 170.235 Tsd. € (Vorjahr: 148.052 Tsd. €).

(16) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen teilten sich wie folgt auf:

in Tsd. € 2022 2021
Forderungen gegenüber Dritten 21.056 15.677
Wertberichtigungen −1.960 −72
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
19.096 15.605

Die Wertberichtigungen auf die Forderungen aus Verträgen mit Kunden wurden 2022 auf Basis der erwarteten Verluste wie folgt gebildet:

in Tsd. € nicht fällig überfällig
1–180 Tage
überfällig
18–360 Tage
überfällig
361–720 Tage
überfällig
>
720 Tage
Gesamt
Forderungen gegenüber Dritten 14.177 4.438 2.058 367 16 21.056
Wertberichtigungen −14 −26 −1.725 −179 −16 −1.960
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
14.163 4.412 333 188 0 19.096

Im Vorjahr stellten sich die Wertberichtigungen auf die Forderungen aus Verträgen mit Kunden wie folgt dar:

in Tsd. € nicht fällig überfällig
1–180 Tage
überfällig
18–360 Tage
überfällig
361–720 Tage
überfällig
>
720 Tage
Gesamt
Forderungen gegenüber Dritten 10.392 5.191 64 14 16 15.677
Wertberichtigungen −8 −26 −15 −7 −16 −72
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
10.384 5.165 49 7 0 15.605

Von den nicht fälligen Forderungen wurde ein Prozentsatz von 0,10 Prozent wertberichtigt.

Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen in den Wertberichtigungen auf den Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wieder.

in Tsd. € 2022 2021
Wertberichtigungen zum
Beginn des Geschäftsjahres
72 913
Zahlungseingänge und
Wertaufholungen auf ursprünglich
abgeschriebene Forderungen
−11 −882
Zuführung 1.899 41
Wertberichtigungen zum
Geschäftsjahresende
1.960 72

Der Konzern hat aufgrund von Erfahrungswerten abgeleitet, dass ein niedriges Ausfallrisiko besteht und sich dieses seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat. Im abgelaufenen Berichtsjahr wurde eine Kundenforderung aufgrund von Vertragsbruch in Höhe von 1.650 Tsd. € zu 100 Prozent wertberichtigt.

Weitere Informationen zur Bestimmung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen finden sich im Konzern-Lagebericht.

(17) Vertragliche Vermögenswerte

in Tsd. € 2022 2021
Vertragliche Vermögenswerte 37.899 31.835
Wertberichtigungen −19 −15
Vertragliche Vermögenswerte 37.880 31.820

Die vertraglichen Vermögenswerte in Höhe von 37.880 Tsd. € (Vorjahr: 31.820 Tsd. €) betreffen Ansprüche des Konzerns auf Gegenleistung für abgeschlossene, aber zum Stichtag noch nicht abgerechnete Leistungen aus Maschinenaufträgen. Die vertraglichen Vermögenswerte werden in die Forderungen umgegliedert, wenn die Rechte vorbehaltlos werden. Dies geschieht in der Regel, wenn der Konzern eine Schlussrechnung an den Kunden ausstellt. Mit der Erfüllung der bilanzierten vertraglichen Verpflichtungen wird innerhalb der kommenden zwölf Monate gerechnet.

(18) Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten von 638 Tsd. € (Vorjahr: 1.356 Tsd. €) sind im Wesentlichen Lieferantenboni und beantragte Fördermittel ausgewiesen.

(19) Steuererstattungsansprüche

Die kurzfristigen Steuerforderungen in Höhe von 58 Tsd. € (Vorjahr: 38 Tsd. €) betreffen, wie auch im Vorjahr, geleistete Steuervorauszahlungen. Davon entfielen rund 31 Tsd. € (Vorjahr: 31 Tsd. €) auf die Gesellschaften in Deutschland.

(20) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von 51.364 Tsd. € (Vorjahr: 52.075 Tsd. €) handelt es sich um Kassenbestände, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten, die innerhalb von drei Monaten vom Zeitpunkt der Einlage verfügbar sind. Die Veränderung zum Vorjahr wird in der Konzernkapitalflussrechnung dargestellt.

(21) Sonstige (kurzfristige) Vermögenswerte

Unter den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten sind folgende Positionen enthalten:

in Tsd. € 2022 2021
Aktive Rechnungsabgrenzung 1.850 1.902
Geleistete Anzahlungen 1.975 2.776
Umsatzsteuer 3.779 3.183
Bietungsgarantien 207 168
Sonstiges 696 378
Sonstige kurzfristige
Vermögenswerte 8.506 8.407

Die aktive Rechnungsabgrenzung enthält Vorauszahlungen für zukünftige Aufwendungen, z.B. Lizenzen, Wartungsverträge oder Versicherungsbeiträge.

Erläuterungen zu den Passiva

(22) Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der SÜSS MicroTec SE betrug zum Bilanzstichtag unverändert 19.115.538,00 € (eingeteilt in 19.115.538 auf den Namen lautende und voll einbezahlte Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von je 1,00 €). Wir verweisen hier auf die Darstellung der Konzerneigenkapital-Veränderungsrechnung.

Jede Stückaktie ist mit einem Stimmrecht ausgestattet. Die Stückaktien sind nicht rückzahlbar und nicht konvertierbar. Dividenden können ausschließlich aus den ausschüttbaren Gewinnen gemäß handelsrechtlichem Jahresabschluss der SÜSS MicroTec SE ausgeschüttet werden.

Das genehmigte Kapital beträgt zum Bilanzstichtag 2.500 Tsd. € (Vorjahr: 2.500 Tsd. €).

in Tsd. € 2022 2021 Grundkapital 19.116 19.116 Genehmigtes Kapital 2.500 2.500

Rücklagen

Die Rücklagen des Konzerns setzten sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2022 2021
Kapitalrücklage 55.822 55.822
Gewinnrücklage 202 202
Bilanzgewinn 100.426 78.960
Rücklagen 156.450 134.984

Kumuliertes übriges Eigenkapital

Die Entwicklung des kumulierten übrigen Eigenkapitals stellte sich wie folgt dar:

in Tsd. € 2022 2021
Neubewertung von
leistungsorientierten Plänen
−2.469 −3.845
Fremdwährungsanpassungen 4.583 1.260
Absicherung künftiger
Zahlungsströme
0 0
Steuereffekte
Neubewertung von
leistungsorientierten Plänen
662 1.004
Absicherung künftiger
Zahlungsströme
0 0
Stand zu Beginn der Periode 2.776 −1.581
Veränderungen vor Steuern
Neubewertung von
leistungsorientierten Plänen
725 1.376
Fremdwährungsanpassungen −1.140 3.323
Absicherung künftiger
Zahlungsströme
0 0
Steuereffekte
Neubewertung von
leistungsorientierten Plänen
−197 −342
Absicherung künftiger
Zahlungsströme
0 0
Stand am Ende der Periode 2.164 2.776

Dividende

Die SÜSS MicroTec SE hat in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 folgende Dividenden beschlossen und ausbezahlt:

in Tsd. € 2022 2021
0,16 € je
dividendenberechtigter Aktie 3.058 0

Die Dividenden beziehen sich stets auf das vorangegangene Jahr. Für das Geschäftsjahr 2021 wurde im Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 0,16 € je dividendenberechtigter Aktie beschlossen und daher in Höhe von 3.058 Tsd. € ausbezahlt.

Vorstand und Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE werden in der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022 eine Gesamtdividende in Höhe von 3.823 Tsd. € zur Ausschüttung vorschlagen. Dies entspricht einer Dividende von 0,20 € je dividendenberechtigter Aktie.

Kapitalmanagement

Das Eigenkapital des SÜSS MicroTec-Konzerns – bestehend aus dem gezeichneten Kapital, dem Bilanzgewinn und dem kumulierten übrigen Eigenkapital – belief sich zum 31. Dezember 2022 auf insgesamt 177.730 Tsd. € (Vorjahr: 156.876 Tsd. €); das entsprach einer Eigenkapitalquote von 50,3 Prozent (Vorjahr: 56,2 Prozent).

Der SÜSS MicroTec-Konzern verfolgt mit dem Kapitalmanagement das Ziel, die Eigenkapitalbasis nachhaltig zu stärken, um künftiges Wachstum sicherzustellen und den Unternehmenswert zu steigern. Das buchhalterische Kapital fungiert hierbei jedoch lediglich als passives Steuerungskriterium, während Umsatz, Jahresüberschuss, Cashflow basierte Kennzahlen, ROCE und Eigenkapitalquote als aktive Steuerungsgrößen herangezogen werden.

Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern alle Möglichkeiten nutzen, die eine Börsennotierung der SÜSS MicroTec SE mit sich bringt.

Die von SÜSS MicroTec verabschiedete Dividendenpolitik sieht vor, dass die Aktionäre über eine verlässliche und angemessene Ausschüttung am Unternehmenserfolg beteiligt werden und gleichzeitig das Unternehmen über ausreichende finanzielle Mittel für das operative Geschäft und für strategische Investitionen einschließlich etwaiger Akquisitionen verfügt und eine angemessene Eigenkapitalquote von mindestens 40 Prozent halten kann. Konkret sieht die Dividendenpolitik von SÜSS MicroTec vor, dass grundsätzlich zwischen 20 Prozent und 40 Prozent des erwirtschafteten Konzern-Free Cashflow als Dividende ausgeschüttet werden und den verbleibenden Gewinn zu thesaurieren. Von diesem Grundsatz kann abgewichen werden, insbesondere aufgrund einer negativen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung oder einem nicht ausreichenden vorhandenen ausschüttungsfähigen Ergebnis der SÜSS MicroTec SE.

(23) Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Das Unternehmen gewährt verschiedene Versorgungszusagen, die im Wesentlichen die Risiken Alter, Tod und Invalidität berücksichtigen. Die Pläne unterscheiden sich je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der einzelnen Länder. Die Leistungen berechnen sich in der Regel auf Basis der Gehälter und der Dauer der Betriebszugehörigkeit der versicherten Mitarbeitenden.

Es ist zwischen leistungs- und beitragsorientierten Versorgungssystemen zu unterscheiden. Bei leistungsorientierten Versorgungszusagen besteht die Verpflichtung des Konzerns darin, die zugesagten Leistungen an ehemalige Mitarbeitende zu erfüllen, für welche entsprechende Rückstellungen gebildet werden.

Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen geht der Konzern über die Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Fonds hinaus keine weitere Verpflichtung ein. Die Beitragszahlungen werden ergebniswirksam erfasst, Rückstellungen werden hier nicht gebildet.

Die Pensionsverpflichtungen setzten sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2022 2021
Barwert der Pensions
verpflichtungen
19.958 19.962
Zeitwert des Planvermögens −14.926 −14.613
Errechnete
Pensionsverbindlichkeit
5.032 5.349

Leistungsorientierte Pläne ("Defined Benefit Plans")

Der Konzern verfügt in Deutschland, Japan und in der Schweiz über leistungsorientierte Pensionspläne.

Die vorhandenen Pensionszusagen in Deutschland umfassen Ansprüche auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenrenten, ausgestaltet einerseits in Abhängigkeit vom Jahresgehalt und andererseits als feste Zusagen. Anspruchsberechtigt sind ehemalige Personen der Geschäftsleitung. Die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen für die Pensionszusagen in Deutschland sind nachfolgend dargestellt:

2022 2021
Abzinsungssatz 3,21% 0,79%
Erwartete Rendite auf das
Planvermögen
0,00% 0,00%
Gehaltssteigerung 0,00% 0,00%
Rentensteigerung 2,00% 2,00%

Beim Gehalt wurden keine Steigerungsraten berücksichtigt, da in den deutschen Plänen keine aktiven Anwärter mehr enthalten sind.

Die Pensionszusagen der Tochtergesellschaft in der Schweiz umfassen Ansprüche auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenrenten, die sich aus dem Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) ergeben. Demnach ist jeder Arbeitgeber verpflichtet, für seine Arbeitnehmer – abhängig vom Erreichen einer Altersgrenze und eines Mindestjahreslohns – eine Altersvorsorgeversicherung abzuschließen. Der Arbeitgeber muss hierfür eine in das Register für die berufliche Vorsorge eingetragene Vorsorgeeinrichtung errichten oder sich einer solchen anschließen.

Die SUSS MicroOptics S.A. hat für insgesamt 168 aktive Versicherte (Vorjahr: 152 aktive Versicherte) eine Altersvorsorge abgeschlossen. Für zwei Personen wird Invalidenrente bezahlt. Eine Person bezieht Altersrente (unverändert zum Vorjahr).

Die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen für den Versorgungsplan der SUSS MicroOptics S.A. sind nachfolgend dargestellt:

2022 2021
Abzinsungssatz 2,25% 0,40%
Erwartete Rendite auf das
Planvermögen
2,25% 0,50%
Gehaltssteigerung 1,50% 1,00%
Rentensteigerung 0,00% 0,00%

Die Tochtergesellschaft in Japan verfügt über einen beitragsfreien und ungedeckten leistungsorientierten Pensionsplan, aus dem bestimmte Mitarbeitende nach Ausscheiden aus dem Unternehmen eine Pensionszahlung erhalten. Die Höhe der Pensionszahlung richtet sich nach einem festgelegten Berechnungsschema und sieht für jeden anspruchsberechtigten Mitarbeitenden eine Zuwendung von 80 Prozent eines Monatsgehalts pro Beschäftigungsjahr vor. Anspruchsberechtigt ist jeder Mitarbeitende der Gesellschaft nach einer Betriebszugehörigkeit von mindestens drei Jahren.

Die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen für die Pensionszusagen der Tochtergesellschaft in Japan sind nachfolgend dargestellt:

2022 2021
Abzinsungssatz 0,80% 0,20%
Gehaltssteigerung 0,00% 0,00%
Rentensteigerung 0,00% 0,00%

Die Anwartschaftsbarwerte der Versorgungsverpflichtungen und beizulegenden Zeitwerte des Planvermögens des Konzerns haben sich wie folgt entwickelt:

in Tsd. € 2022 2021
Anwartschaftsbarwert am 1.1. 19.962 16.582
Dienstzeitaufwand 1.989 1.712
Zinsaufwand 92 40
Pensionszahlungen −452 1.427
Versicherungsmathematischer (−)
Gewinn / (+) Verlust aus
Veränderungen der finanziellen
Annahmen
−3.988 −780
Versicherungsmathematischer (−)
Gewinn / (+) Verlust aus
Veränderungen der demografischen
Annahmen
−242 −897
Versicherungsmathematischer (−)
Gewinn / (+) Verlust aus
erfahrungsbedingten Anpassungen
1.741 1.237
Währungsveränderungen 856 641
Anwartschaftsbarwert
am 31.12.
19.958 19.962
in Tsd. € 2022 2021
Planvermögen am 1.1. 14.612 10.186
Erwartete Erträge aus dem
Planvermögen
63 24
Geleistete Fondsdotierungen 1.345 3.136
Versicherungsmathematischer (+)
Gewinn / (−) Verlust
−1.811 794
Währungsveränderungen 717 472
Planvermögen am 31.12. 14.926 14.612

Von den geleisteten Fondsdotierungen in Höhe von 1.345 Tsd. € (Vorjahr: 3.136 Tsd. €) wurden 822 Tsd. € (Vorjahr: 658 Tsd. €) von den Arbeitnehmern geleistet.

Die Komponenten des Planvermögens sind Rückdeckungsversicherungen für Pensionsverpflichtungen in der Schweiz. Gemäß Kennzahlenbericht der AXA Fondation LLP Suisse romande stellte sich das Anlageportfolio zum 31. Dezember 2022 wie folgt dar:

Schuldtitel (z.B. Anleihen) 28,59%
Eigenkapitalinstrumente 34,05%
Immobilien 24,88%
Alternative Anlagen 10,45%
Liquidität 2,03%

Von den dargestellten Planvermögensklassen bestehen für die Schuldtitel und Eigenkapitalinstrumente Marktpreisenotierungen in einem aktiven Markt.

Hinsichtlich des Versorgungsplans bestehen Zinsänderungsrisiken sowie versicherungsmathematische und biometrische Risiken. Als Strategie zu Risikominimierung erfolgt eine diversifizierte Anlagestrategie durch einen professionellen Vermögensverwalter.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Beiträge zum Versorgungsplan des Arbeitgebers in Höhe von 807 Tsd. € und Beiträge begünstigter Arbeitnehmer in Höhe von 771 Tsd. € geleistet.

Der Barwert der Pensionsverpflichtungen entfällt in Höhe von 18.560 Tsd. € (Vorjahr: 18.267 Tsd. €) auf fondsfinanzierte Versorgungsansprüche.

Die Pensionsaufwendungen gliederten sich wie folgt:

in Tsd. € 2022 2021
Dienstzeitaufwand 1.989 1.712
Personalaufwandskomponente 1.989 1.712
Zinsaufwand 92 40
versicherungsmathematische
Gewinne / Verluste
0 0
Zinsaufwandskomponente 92 40

Für 2023 erwartet der Konzern zur Erfüllung der Pensionsverpflichtungen Zahlungsmittelabflüsse von insgesamt 1.248 Tsd. € (Vorjahr: 982 Tsd. €.).

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Verpflichtungen (Duration) liegt zum 31. Dezember 2022 bei 14,3 Jahren (Vorjahr: 16,6 Jahre).

In der folgenden Übersicht wird aufgezeigt, in welcher Weise der Barwert aller definierten Leistungsverpflichtungen durch Veränderungen der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen beeinflusst worden wäre:

Veränderung des Barwerts aller definierten Leistungs-

verpflichtungen, falls… 2022 2021
der Abzinsungssatz
50 Basispunkte niedriger wäre
1.475 1.875
der Abzinsungssatz
50 Basispunkte höher wäre
−1.301 −1.298
die Lohnsteigerung
50 Basispunkte niedriger wäre
−339 −108
die Lohnsteigerung
50 Basispunkte höher wäre
342 449
die künftige Rentensteigerung
0,50% niedriger wäre
−30 −669
die künftige Rentensteigerung
0,50% höher wäre
574 1.098

Beitragsorientierte Pläne ("Defined Contribution Plans")

Der Konzern hat für seine Mitarbeitenden in den USA einen "Defined Contribution Plan" eingerichtet. Von dem Plan profitieren alle Mitarbeitende der der SUSS MicroTec, Inc., Corona, USA, ab einem Alter von 21 Jahren und einem Minimum an geleisteten Arbeitsstunden von 1.000 Stunden pro Jahr. Sämtliche Beiträge werden in einem "Trust-Fund" gehalten. Die anspruchsberechtigten Mitarbeitende erreichen den unverfallbaren Leistungsanspruch über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren.

Die beiden 401-(k)-Pläne bieten den Mitarbeitenden die Möglichkeit, einen bestimmten Anteil ihrer jährlichen Vergütung in den 401-(k)-Plan einzubezahlen. Der maximal mögliche Betrag bestimmt sich durch das von der US-amerikanischen Finanzbehörde vorgegebene Limit, das sich für 2022 auf 20.500,00 USD belief. Ab einem Alter von 50 Jahren können Mitarbeitende darüber hinaus weitere 6.500,00 USD einzahlen.

Der Arbeitgeber leistet ebenfalls Beiträge zu den 401-(k)-Plänen. Für jeden 1,00 USD, der vom Arbeitnehmer in den 401-(k)-Plan einbezahlt wird, steuert der Arbeitgeber 1,00 USD als Beitrag bei. Der Arbeitgeber beteiligt sich bis zu einer Beitragshöhe von maximal 4 Prozent des Arbeitnehmer-Gehalts am Altersvorsorgeplan. Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Aufwendungen des Konzerns für den 401-(k)-Plan 252 Tsd. USD (Vorjahr: 245 Tsd. USD), wovon Beiträge in Höhe von 9 Tsd. USD für ein Mitglied der Geschäftsführung entrichtet wurden.

Weiterhin wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von 5.577 Tsd. € (Vorjahr: 4.247 Tsd. €) abgeführt.

(24) (Langfristige) Rückstellungen

In den langfristigen Rückstellungen sind anteilsbasierte Vergütungen für die Vorstände in Form von virtuellen Aktien mit Barausgleich in folgender Höhe enthalten:

in Tsd. € 31.12.2022 31.12.2021
Rückstellung für virtuelle
Aktien (mit Barausgleich)
776 378
davon Tranche 2021–2023 298 378
davon Tranche 2022–2024 425 0
davon Sign-on und Retention
Bonus (Dr. Bendele)
52 0

Die langfristigen Rückstellungen umfassen Vergütungsbestandteile aus dem LTI sowie aus dem Sign-on und Retention Bonus von Herrn Dr. Bendele.

Im Rahmen des im Geschäftsjahr 2021 neuaufgesetzten Vergütungssystems (LTI 2021) gewährt die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2021 (Tranche 2021–2023) sowie für das Geschäftsjahr 2022 (Tranche 2021–2023) den Vorstandsmitgliedern Herrn Dr. Bendele, Herrn Albrecht und Herrn Dr. Rohe jeweils eine an der langfristigen Entwicklung der Gesellschaft ausgerichtete variable Vergütung, deren Berechnung direkt an den Aktienkurs der Gesellschaft gekoppelt ist.

Den betreffenden Vorstandsmitgliedern werden (zeitanteilig) bedingte virtuelle Performance Shares (VPS) der Gesellschaft zugeteilt. Ausgehend vom 1. Januar des jeweiligen Gewährungsjahres folgt eine dreijährige Performanceperiode, an deren Ende die VPS unter Berücksichtigung einer Gesamtzielerreichung in finale Performance Shares (virtuelle Aktien) überführt werden. Unmittelbar nach Ende der (jeweiligen) Performanceperiode werden die jeweiligen virtuellen Aktien in eine Barvergütung umgerechnet. Nach einer an die Performanceperiode anschließenden einjährigen Sperrfrist werden die Barvergütungen ausgezahlt oder der Gegenwert in Form von SÜSS MicroTec-Aktien ausgezahlt. Die Laufzeit der Tranchen beläuft sich damit ausgehend vom 1. Januar des jeweiligen Gewährungsjahres auf insgesamt vier Jahre.

Die Anzahl der zugeteilten VPS wird ermittelt, indem der im jeweiligen Dienstvertrag festgelegte Zielbetrag des LTI 2021 durch das arithmetische Mittel der Aktienkurse der SÜSS MicroTec vor Beginn der Performanceperiode (DAK(A)) geteilt wird. Der Erdienungszeitraum entspricht dem ersten Performancejahr (Gewährungsjahr). Erfolgt die Berufung bzw. Abberufung in den Vorstand unterjährig in dem Gewährungsjahr, werden die VPS zeitanteilig zugeteilt.

Tranche 2021–2023

Herr Dr. Bendele und Herr Dr. Rohe wurden zum 1. Mai 2021 in den Vorstand berufen und erhalten eine zeitanteilige Zuteilung an VPS (acht Zwölftel). Für Herrn Albrecht bestand keine unterjährige Berufung in den Vorstand.

Das arithmetische Mittel der Aktienkurse der SÜSS MicroTec vor Beginn der Performanceperiode am 1. Januar 2021 (DAK (A)) wird als Durchschnitt der Schlusskurse im XETRA-Handel der Deutsche Börse AG der letzten 60 Handelstage ermittelt und beträgt 17,28 €. Auf Basis des jeweiligen Zielbetrags und des (DAK (A)) ergeben sich die VPS:

Tranche 2021–2023
in Tsd. €
Zielbetrag
VPS (Stück)
Dr. Götz Bendele 243 9.375
Oliver Albrecht 103 5.932
Dr. Thomas Rohe 135 5.208
Summe 481 20.515

Tranche 2022–2024

Herr Dr. Bendele war bis zum 16. Oktober 2022 als Mitglied des Vorstands für die SÜSS MicroTec tätig und erhält eine zeitanteilige Zuteilung an VPS (rd. 79 Prozent). Für Herrn Albrecht und Herrn Dr. Rohe bestanden keine unterjährigen Berufungen bzw. Abberufungen in den Vorstand.

Das arithmetische Mittel der Aktienkurse der SÜSS MicroTec vor Beginn der Performanceperiode am 1. Januar 2022 (DAK (A)) wird als Durchschnitt der Schlusskurse im XETRA-Handel der Deutsche Börse AG der letzten 60 Handelstage ermittelt und beträgt 21,91 €. Auf Basis des jeweiligen Zielbetrags und des (DAK (A)) ergeben sich die VPS:

Tranche 2022–2024
in Tsd. € Zielbetrag VPS (Stück)
Dr. Götz Bendele 243 8.782
Oliver Albrecht 103 4.678
Dr. Thomas Rohe 135 6.162
Summe 481 19.621

Die Anzahl der finalen Performance Shares kann sich ausgehend von der Anzahl der VPS in Abhängigkeit von der Zielerreichung von zwei finanziellen / nicht marktabhängigen Leistungskriterien – Return on Capital Employed (ROCE) und Umsatzsteigerung – im Verhältnis zu einer Zielvorgabe sowie einem an der Entwicklung des Aktienkurses ausgerichteten Leistungskriterium – relativer Total Shareholder Return (TSR) gegenüber zwei Peergroups – erhöhen oder verringern.

> Der ROCE der Performance Periode berechnet sich als gleichgewichteter Durchschnitt der ROCE-Ist-Werte für die einzelnen Geschäftsjahre der Performance Periode. Dabei wird der ROCE-Ist-Wert eines jeden Geschäftsjahres als Quotient des Earnings Before Interest and Taxes (EBIT) (Gewinn vor Zinsen und Steuern) gemäß geprüftem und gebilligtem Konzernabschluss der Gesellschaft und dem durchschnittlichen Capital Employed auf Basis der Quartalsberichte und

dem geprüften und gebilligten Konzernabschluss im jeweiligen Geschäftsjahr ermittelt.

  • > Die Umsatzsteigerung bezieht sich auf die Steigerung des Konzernumsatzes innerhalb der Performanceperiode und wird als durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate, CAGR) gemessen.
  • > Der relative Total Shareholder Return (TSR) wird als TSR-Performance von SÜSS MicroTec gegenüber zwei Peergroups, dem Philadelphia Semiconductor Index als internationalem Branchenindex und dem DAXsector Technology Index als deutschem Index mit Technologiefokus, ermittelt (TSR-Outperformance).

Der Aufsichtsrat hat für die beiden finanziellen Leistungskriterien ROCE und Umsatzsteigerung Zielwerte (inklusive Schwellen- und Capwerte) festgelegt. Der vom Aufsichtsrat festgelegte Zielwert orientiert sich dabei an der auf Basis der Geschäftsstrategie erwarteten Rendite auf das gebundene Kapital bzw. am strategisch geplanten Umsatzwachstum. Der Zielwert beträgt für das Leistungskriterium ROCE für die Tranche 2021–2023 und für die Tranche 2022–2024 19,00 Prozent. Für das Leistungskriterium Umsatzsteigerung hat der Aufsichtsrat den Zielwert von 9,60 Prozent für die Tranche 2021–2023 auf 11,01 Prozent für die Tranche 2022–2024 erhöht.

Die Feststellung der Zielerreichung der beiden finanziellen Leistungskriterien erfolgt nach Billigung des Konzernabschlusses für das letzte Jahr der jeweiligen Performanceperiode durch den Aufsichtsrat. Die Zielerreichung der beiden finanziellen Leistungskriterien wird bestimmt, indem der jeweilige tatsächlich erreichte Ist-Wert während der Performanceperiode zu dem festgelegten Zielwert ins Verhältnis gesetzt wird.

Für die beiden nicht marktabhängigen Erfolgsziele ROCE und Umsatzsteigerung wurde im Rahmen der Bewertung eine erwartete (Ist-)Zielerreichung anhand der konzerneigenen strategischen Planung über den Performancezeitraum sowie den vorläufigen Ist-Werten abgeleitet. Entsprechend ergibt sich die erwartete (Ist-)Zielerreichung für die Tranche 2021–2023 auf Basis der zwei bereits abgelaufenen Ist-Jahre der Performanceperiode und dem verbleibenden Plan-Jahr der Performanceperiode, die erwartete (Ist-)Zielerreichung für die Tranche 2022– 2024 ergibt sich auf Basis eines bereits abgelaufenen Ist-Jahres der Performanceperiode und den verbleibenden beiden Planjahren der Performanceperiode.

Tranche 2021–2023

Für die Leistungskriterien ROCE und Umsatzsteigerung beträgt die jeweilige erwartete (Ist-)Zielerreichung 18,42 Prozent bzw. 10,48 Prozent.

Die Zielerreichung wird für jedes der beiden Leistungskriterien mittels einer Bonuskurve unter Berücksichtigung der Ziel-, Schwellen- und Capwerte in einen Auszahlungsfaktor zwischen 0 Prozent und 200 Prozent überführt. Der aktuell für die Performanceperiode erwartete Auszahlungsfaktor für den ROCE bzw. für die Umsatzsteigerung beträgt 94 Prozent bzw. 131 Prozent.

Tranche 2021–2023
Schwellenwert Zielwert Capwert
ROCE
Zielerreichung 14,00% 19,00% 24,00%
Auszahlungsfaktor 50,00% 100,00% 200,00%
Umsatzsteigerung
Zielerreichung 6,72% 9,60% 12,48%
Auszahlungsfaktor 50,00% 100,00% 200,00%

Tranche 2022–2024

Für die Leistungskriterien ROCE und Umsatzsteigerung beträgt die jeweilige erwartete (Ist-)Zielerreichung 21,02 Prozent bzw. 14,34 Prozent.

Die Zielerreichung wird für jedes der beiden Leistungskriterien mittels einer Bonuskurve unter Berücksichtigung der Ziel-, Schwellen- und Capwerte in einen Auszahlungsfaktor zwischen 0 Prozent und 200 Prozent überführt. Der aktuell für die Performanceperiode erwartete Auszahlungsfaktor für den ROCE bzw. für die Umsatzsteigerung beträgt 140 Prozent bzw. 200 Prozent.

Tranche 2022–2024
Schwellenwert Zielwert Capwert
ROCE
Zielerreichung 14,00% 19,00% 24,00%
Auszahlungsfaktor 50,00% 100,00% 200,00%
Umsatzsteigerung
Zielerreichung 7,71% 11,01% 14,31%
Auszahlungsfaktor 50,00% 100,00% 200,00%

Überführung der Zielerreichung der finanziellen Leistungskriterien

Die Berechnung der Zielerreichung beim relativen TSR erfolgt auf Basis der TSR-Outperformance von SÜSS MicroTec gegenüber den beiden Vergleichsindizes. Die TSR-Outperformance entspricht dabei der Differenz zwischen der TSR-Performance der Aktie der SÜSS MicroTec und der TSR-Performance des jeweiligen Index in Prozentpunkten.

Die Zielerreichung wird mit einer Bonuskurve berechnet, bei der die TSR-Outperformance in einen Auszahlungsfaktor transformiert wird:

  • > Eine identische TSR-Performance von SÜSS MicroTec und dem jeweiligen Vergleichsindex führt demnach zu einer TSR-Outperformance von 0 Prozent und entspricht einer Zielerreichung (Auszahlungsfaktor) von 100 Prozent.
  • > Bei einer TSR-Outperformance (bzw. TSR-Underperformance) von −30 Prozent-Punkten beträgt der Auszahlungsfaktor 30 Prozent. Die TSR-Outperformance (bzw. TSR-Underperformance) von −30 Prozent stellt zudem einen Schwellenwert dar; darunter beträgt der Auszahlungsfaktor 0 Prozent.
  • > Bei einer TSR-Outperformance von +30 Prozent-Punkten beträgt der Auszahlungsfaktor 200 Prozent. Die +30 Prozent TSR-Outperformance stellt einen Capwert / Deckel dar; darüber beträgt der Auszahlungsfaktor ebenfalls 200 Prozent.

> Bei einer TSR-Outperformance zwischen −30 Prozent und 0 Prozent bzw. zwischen 0 Prozent und +30 Prozent wird der Auszahlungsfaktor zwischen den Eckwerten interpoliert.

Die TSR-Outperformance wurde mittels Monte-Carlo-Simulationen (Anzahl: 100.000) ermittelt. Die Simulation berücksichtigt die Veränderung des Aktienkurses der SÜSS MicroTec sowie die Veränderungen der Indizes. Für die Veränderungen wird von logarithmischen Wachstumsprozessen mit Normalverteilung unter Berücksichtigung einer Korrelation der Aktie und des jeweiligen Indexes ausgegangen. Dabei wird im Weiteren ein Trend (Drift) in Höhe des risikolosen Zinssatzes berücksichtigt.

Insgesamt beträgt die Laufzeit der Simulation für die Tranche 2021–2023 ein Jahr. Sie beginnt mit dem Bilanzstichtag, (31. Dezember 2022) und endet mit dem Ende der Performance-Periode (31. Dezember 2023).

Die Laufzeit der Simulation für die Tranche 2022–2024 beträgt insgesamt zwei Jahre. Sie beginnt mit dem Bilanzstichtag, (31. Dezember 2022) und endet mit dem Ende der Performance-Periode (31. Dezember 2024).

Aufgrund des nicht-linearen Zusammenhangs zwischen TSR-Outperformance und Auszahlungsfaktor ist dabei für jeden Simulationsschritt ein Auszahlungsfaktor zu ermitteln. Der Durchschnitt über alle Simulationen liefert dann einen Erwartungswert für den Auszahlungsfaktor.

Tranche 2021–2023

Zur Ableitung der jeweiligen Auszahlungsfaktoren sind folgende Inputparameter in die einzelnen Simulationsschritte eingeflossen:

Tranche 2021–2023
SÜSS Micro
Tec Aktie
DAXsector
Tecnology
Index
Philadelphia
Semiconductor
Index
Schlusskurs zum
31.
Dez. 2022
(Bilanzstichtag) in €
15,14 1.602,32 3.139,71
Schlusskurs zum
1.
Jan. 2021 in €
18,68 1.584,46 3.270,57
Volatilität (Basis: tägliche
Renditen der letzten
zwei Jahre (TSR))
44,79% 34,83% 37,34%
Korrelation
(Basis: tägliche Renditen
der letzten zwei Jahre
(TSR))
67,83% 49,97%
Risikolose Spot Rate
(Bundesbank, Svensson;
1 Jahr, diskret)
1,96% 1,96% 1,96%

Die auf Basis der TSR-Outperformances gegenüber dem jeweiligen Vergleichsindex ermittelten Auszahlungsfaktoren werden für die Bestimmung des finalen Auszahlungsfaktors für den relativen TSR gleichgewichtet berücksichtigt. Der erwartete finale Auszahlungsfaktor zum Ende der Performanceperiode am 31. Dezember 2023 beträgt 67 Prozent.

Tranche 2022–2024

Zur Ableitung der jeweiligen Auszahlungsfaktoren sind folgende Inputparameter in die einzelnen Simulationsschritte eingeflossen:

Tranche 2022–2024
SÜSS Micro
Tec Aktie
DAXsector
Tecnology
Index
Philadelphia
Semiconductor
Index
Schlusskurs zum
31. Dez. 2022
(Bilanzstichtag) in €
15,14 1.602,32 3.139,71
Schlusskurs zum
1. Jan. 2022 in €
20,81 2.186,00 4.730,58
Volatilität (Basis: tägliche
Renditen der letzten
drei Jahre (TSR))
52,74% 39,85% 40,66%
Korrelation (Basis: tägliche
Renditen der letzten
drei Jahre (TSR))
61,04% 46,55%
Risikolose Spot Rate
(Bundesbank, Svensson;
2 Jahre, diskret)
2,02% 2,02% 2,02%

Die auf Basis der TSR-Outperformances gegenüber dem jeweiligen Vergleichsindex ermittelten Auszahlungsfaktoren werden für die Bestimmung des finalen Auszahlungsfaktors für den relativen TSR gleichgewichtet berücksichtigt. Der erwartete finale Auszahlungsfaktor zum Ende der Performanceperiode am 31. Dezember 2024 beträgt 99 Prozent.

Zusammenfassung der Inputparameter

Zur Ermittlung der erwarteten Gesamtzielerreichung für die Tranche 2021–2023 und für die Tranche 2022–2024 zum Ende der Performanceperiode werden die ermittelten erwarteten Auszahlungsfaktoren des ROCE, des Umsatzwachstums und des relativen TSR mit je 1 / 3 multipliziert und addiert.

Tranche 2021–2023

Tranche 2021–2023
ROCE Umsatz
steigerung
Relativer
TSR
Gesamtziel
erreichung
Auszahlungsfaktor 94% 131% 67%
Gewichtung 33% 33% 33%
Gewichteter
Auszahlungsfaktor
31% 44% 22% 97%

Tranche 2022–2024

Tranche 2022–2024
ROCE Umsatz
steigerung
Relativer
TSR
Gesamtziel
erreichung
Auszahlungsfaktor 140% 200% 99%
Gewichtung 33% 33% 33%
Gewichteter
Auszahlungsfaktor
47% 67% 33% 146%

Erwartete Gesamtzielerreichung des LTI

Die Anzahl der finalen Performance Shares wird nach Ende der dreijährigen Performanceperiode bestimmt. Dafür wird die zu Beginn der Performanceperiode bedingt zugeteilte Anzahl der VPS mit der Gesamtzielerreichung multipliziert. Die sich ergebende Anzahl der finalen Performance Shares wird in einem nächsten Schritt mit dem durchschnittlichen Aktienkurs der SÜSS MicroTec am Ende der Performanceperiode (DAK(E)) multipliziert, um den Auszahlungsbetrag zu bestimmen.

Der DAK(E) entspricht dem arithmetischen Mittel der Schlusskurse im XETRA-Handel der Deutsche Börse AG der letzten 60 Handelstage vor Ende der jeweiligen Performanceperiode. Im Rahmen der Bewertungen wurde der DAK(E) für beide Tranchen ausgehend von dem im Simulationsmodell zur Bestimmung der TSR-Outperformance zu Grunde gelegten Schlusskurs zum 31. Dezember 2022 i.H. v. 15,14 € ermittelt. In Bezug auf mögliche Ausschüttungen wurde annahmegemäß unterstellt, dass jeweils Dividenden abfließen und dass der Barwert der Dividenden jeweils 1 Prozent des Aktienkurses zum Bewertungsstichtag entspricht.

Im Ergebnis beläuft sich der erwartete DAK(E) für die Tranche 2021–2023 zum 31. Dezember 2023 auf 14,99 €. Für die Tranche 2022–2024 beläuft sich der erwartete DAK(E) für die Tranche 2022–2024 zum 31. Dezember 2024 auf 14,84 €.

Der so zur Auszahlung bestimmte Betrag wird erst nach einer einjährigen Sperrfrist ausgezahlt, sodass der Zufluss insgesamt frühestens vier Jahre nach Zuteilung erfolgt. Der Auszahlungsbetrag ist insgesamt auf 300 Prozent des jeweiligen Zielbetrags gedeckelt.

Auf Basis des vorstehenden Simulationsmodells "driftet" der Aktienkurs (im Durchschnitt) ausgehend vom Bewertungsstichtag mit dem Basiszinssatz. Insofern kann der Rückstellungsbetrag vereinfacht unter Vernachlässigung der entsprechenden Aufzinsungsfaktoren (Drift der Aktie, Ermittlung von DAK(E)) und Abzinsungsfaktoren (Abzinsung des Auszahlungsbetrags) ermittelt werden.

Tranche 2021–2023

Folgende Tabelle fasst die wesentlichen Ergebnisse zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 zusammen:

Tranche 2021–2023
in Tsd. € VPS (Stück) Gesamtziel
erreichung
Finale Performance
Shares
DAK(E) in € Auszahlung =
Rückstellung
Dr. Götz Bendele 9.375 97% 9.094 14,99 136
Oliver Albrecht 5.932 97% 5.754 14,99 86
Dr. Thomas Rohe 5.208 97% 5.052 14,99 76
Summe 20.515 19.900 298

Tranche 2022–2024

Folgende Tabelle fasst die wesentlichen Ergebnisse zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 zusammen:

Tranche 2022–2024
in Tsd. € VPS (Stück) Gesamtziel
erreichung
Finale Performance
Shares
DAK(E) in € Auszahlung =
Rückstellung
Dr. Götz Bendele 8.782 146% 12.821 14,84 190
Oliver Albrecht 4.678 146% 6.830 14,84 101
Dr. Thomas Rohe 6.162 146% 8.996 14,84 133
Summe 19.621 28.647 425

Sign-on- und Retention-Bonus

Herrn Dr. Götz Bendele wurde zusätzlich zu der im Dienstvertrag genannten Gesamtdirektvergütung im Rahmen eines Begleitschreibens vom 9. März 2021 ein Sign-on- und-Retention-Bonus in Form von 10.500 Performance Shares der SÜSS MicroTec SE nach Dienstantritt gewährt.

Die Zuteilung erfolgt grundsätzlich in drei Jahrestranchen von 3.500 Stück unter der Voraussetzung des Fortbestands des Dienstvertrages. Jeweils nach Ablauf eines Geschäftsjahres wird eine Tranche unverfallbar und im Folgejahr ausbezahlt. Zur Ermittlung der Höhe der Auszahlung werden die zugeteilten Performance Shares zum DAK(E) des jeweils abgelaufenen Geschäftsjahres bewertet. Der DAK(E) entspricht dem arithmetischen Mittel der Schlusskurse der SÜSS MicroTec SE im XETRA-Handel der Deutsche Börse AG der letzten 60 Handelstage. Die Auszahlung erfolgt jeweils zusammen mit der Gehaltsabrechnung für die STI-Vergütung.

Herr Dr. Bendele war bis zum 16. Oktober 2022 als Mitglied des Vorstands für die SÜSS MicroTec tätig. Der Dienstvertrag wurde zwischen dem 16. Oktober 2022 und dem 31. Dezember 2022 ruhend gestellt und im Nachhinein rückwirkend zum 16. Oktober 2022 einvernehmlich aufgelöst. Im Aufhebungsvertrag zwischen der SÜSS MicroTec und Herrn Dr. Bendele wurde die Unverfallbarkeit der noch nicht ausgezahlten 3.500 Performance Shares der dritten Jahrestranche vereinbart. Die Auszahlung der dritten Jahrestranche von 3.500 Performance Shares erfolgt zum DAK(E) des Geschäftsjahres 2023 mit der regulären Gehaltsabrechnung für den Kalendermonat, welcher auf die Billigung des Konzernabschlusses der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2023 durch den Aufsichtsrat folgt (d.h. voraussichtlich im April 2024).

Entsprechend ist für die zukünftige Gehaltsauszahlung eine Rückstellung zu bilden.

Der DAK(E) zum 31. Dezember 2023 wurde analog zur LTI-Bewertung mit 14,99 € ermittelt. Demnach ergibt sich eine Rückstellung in Höhe von 52 Tsd. € (3.500 x 14,99 €) zum 31. Dezember 2023.

(25) Finanzschulden

Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten

Die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ergab sich zum 31. Dezember 2022 bzw. zum Vorjahresstichtag wie folgt:

31. Dezember 2022

in Tsd. € Restlaufzeit bis
zu einem Jahr
Restlaufzeit von
mehr als einem bis zu
fünf Jahren
Restlaufzeit von mehr
als fünf Jahren
Summe
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
1.222 5.000 1.563 7.785
Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
4 0 0 4
Gesamt 1.226 5.000 1.563 7.789

31. Dezember 2021

in Tsd. € Restlaufzeit bis
zu einem Jahr
Restlaufzeit von
mehr als einem bis zu
fünf Jahren
Restlaufzeit von mehr
als fünf Jahren
Summe
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
1.208 5.000 2.813 9.021
Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
4 0 0 4
Gesamt 1.212 5.000 2.813 9.025

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten setzten sich wie folgt zusammen:

Darlehensverbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
7.785 9.021
Abgegrenzte Finanzierungskosten −28 −42
KfW-Förderdarlehen 7.813 9.063
in Tsd. € 2022 2021

Im Jahr 2019 wurden zwei KfW-Förderdarlehen über einen Betrag von jeweils 5.000 Tsd. € bei der IKB aufgenommen. Die beiden Darlehen wurden im April 2019 bzw. im August 2019 ausbezahlt. Sie weisen eine Laufzeit von 10 Jahren und einen fixen Zinssatz von 1,00 Prozent und waren tilgungsfrei bis 30. Juni 2021. Die beiden Darlehen sind mit Grundschulden auf das Betriebsgrundstück in Garching besichert.

Im Oktober 2019 hat die SÜSS MicroTec SE einen Konsortialkreditvertrag mit vier Banken (Deutsche Bank, LBBW, Commerzbank und Targobank (ehemals BECM)) über insgesamt 56 Mio. € abgeschlossen. Der Konsortialkreditvertrag weist eine Laufzeit von 5 Jahren auf und gewährt der SÜSS MicroTec SE einen Barkreditrahmen in Höhe von 40 Mio. € sowie einen Avalrahmen von 16 Mio. €. Die SÜSS MicroTec SE hat zweimal ein vertragliches Optionsrecht zur Verlängerung des Konsortialkredits ausgeübt. Demnach endet die Laufzeit des Vertrags im Oktober 2026.

Die Zinsen für die Inanspruchnahme des Kreditrahmens sind variabel und setzen sich zusammen aus dem EURIBOR und einer Marge, deren Höhe vom Nettoverschuldungsgrad des SÜSS MicroTec-Konzerns und dem Ausnutzungsgrad des Kreditrahmens abhängt. Für den nicht in Anspruch genommenen Teil des Kreditrahmens werden Bereitstellungszinsen in Höhe von 35 Prozent der Marge berechnet.

Der Konsortialkreditvertrag sieht für die kreditgebenden Banken ein Sonderkündigungsrecht vor, wenn die Eigenkapitalquote des SÜSS MicroTec-Konzerns unter 40,0 Prozent fällt. Weitere Covenants wurden nicht vereinbart.

Zum 31. Dezember 2022 ist der Barkreditrahmen aus dem Konsortialkreditvertrag nicht in Anspruch genommen worden (Vorjahr: 0,00 Tsd. €). Gegenläufig wurden 28 Tsd. € Finanzierungskosten abgegrenzt.

Im Dezember 2022 wurde der im Konsortialkreditvertrag festgelegte optionale Verschuldungsfreibetrag in Höhe von 5 Mio. € genutzt. In dieser Höhe wurde ein zusätzlicher Vertrag über einen Avalrahmen abgeschlossen.

Der Avalrahmen war mit 14.832 Tsd. € (Vorjahr: 9.911 Tsd. €) in Anspruch genommen.

Die gesamten Kredit- und Avallinien und deren Inanspruchnahme haben sich wie folgt entwickelt:

in Tsd. € 2022 2021
Kredit- / Avallinie 61.000 56.000
Inanspruchnahme in Form
von Avalen
14.832 9.911
Verfügbare Kredit- / Avallinie 46.168 46.089

Finanzschulden aus Leasingverpflichtungen

Unter Anwendung von IFRS 16 werden für abgeschlossene Mietund Leasingverträge Verbindlichkeiten in Höhe des Barwertes der Leasingverpflichtungen passiviert.

Die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen ergab sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt:

31. Dezember 2022

Gesamt 2.588 7.427 2.200 12.215
Verbindlichkeiten
aus Miet- und Leasing
verträgen
2.588 7.427 2.200 12.215
in Tsd. € Restlauf
zeit bis
zu einem
Jahr
Restlauf
zeit von
mehr als
einem bis
zu fünf
Jahren
Restlauf
zeit von
mehr
als fünf
Jahren
Summe

Die Entwicklung der Leasingverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

in Tsd. € 2022
Stand zum 01.01.2022 9.292
Zugänge 2022 5.208
Tilgung −2.480
Währungsdifferenz 195
Finanzschulden aus Leasing
verpflichtungen zum 31.12.2022
12.215
davon langfristig 9.627
davon kurzfristig 2.588

(26) (Kurzfristige) Rückstellungen

Die kurzfristigen Rückstellungen setzten sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2022 2021
Garantierückstellungen 3.743 3.554
Rückstellung für Abfindungen 710 210
Rückstellungen für Nachlaufkosten 658 834
Übrige Rückstellungen 840 828
Kurzfristige Rückstellungen 5.951 5.426

Im Zusammenhang mit dem Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds wurde auf Basis einer vertraglichen Verpflichtung zur Zahlung einer Abfindung eine entsprechende Rückstellung gebildet.

Die Rückstellungen für Nachlaufkosten wurden gebildet für etwaige Nachlieferungen bzw. Nachrüstung fehlender Komponenten, die im Zuge der Installation der Maschine beim Kunden noch notwendig sind.

Die übrigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen weitere Personalkosten.

Die kurzfristigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

Die Garantierückstellungen wurden für gesetzliche und vertraglich vereinbarte Garantien und Gewährleistungsansprüche von Kunden aus Maschinenlieferungen in Höhe der wahrscheinlichen Inanspruchnahme gebildet.

Kurzfristige Rückstellungen 5.426 −1.716 −410 2.651 5.951
Übrige Rückstellungen 828 −527 −138 677 840
Rückstellungen für Nachlaufkosten 834 −431 −19 274 658
Abfindungen 210 −210 0 710 710
Garantierückstellungen 3.554 −548 −253 990 3.743
in Tsd. € Stand
01.01.2022
Verbrauch Auflösung Zuführung Stand
31.12.2022

(27) Sonstige (kurzfristige) finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten teilten sich wie folgt auf:

in Tsd. € 2022 2021
Prämien und Provisionen 5.619 4.964
Fremdleistungen 3.641 2.985
Fördermittel 607 927
Noch abzuführende Lohn
und Kirchensteuer
818 800
Kreditorische Debitoren 641 432
Aufsichtsratsvergütung 467 229
Sonstiges 196 291
Sonstige (kurzfristige)
finanzielle Verbindlichkeiten
11.989 10.628

Sämtliche Verbindlichkeiten werden innerhalb eines Jahres zu Abflüssen führen.

Die erhaltenen Fördermittel in Höhe von 607 Tsd. € (Vorjahr: 927 Tsd. €) betreffen ein Förderungsprogramm der Europäischen Union für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Die endgültige Prüfung der zweckentsprechenden Verwendung erfolgt durch den Fördermittelgeber nach Abschluss des Projekts.

In den Prämien und Provisionen sind anteilsbasiert Vergütungsbestandteile aus dem Sign-on und Retention Bonus von Herrn Dr. Bendele enthalten.

Herrn Dr. Götz Bendele wurde zusätzlich zu der im Dienstvertrag genannten Gesamtdirektvergütung im Rahmen eines Begleitschreibens vom 9. März 2021 ein Sign-on- und-Retention-Bonus in Form von 10.500 Performance Shares der SÜSS MicroTec SE nach Dienstantritt gewährt.

Die Zuteilung erfolgt grundsätzlich in drei Jahrestranchen von 3.500 Stück unter der Voraussetzung des Fortbestands des Dienstvertrages. Jeweils nach Ablauf eines Geschäftsjahres wird eine Tranche unverfallbar und im Folgejahr ausbezahlt. Zur Ermittlung der Höhe der Auszahlung werden die zugeteilten Performance Shares zum DAK(E) des jeweils abgelaufenen Geschäftsjahres bewertet. Der DAK(E) entspricht dem arithmetischen Mittel der Schlusskurse der SÜSS MicroTec SE im XETRA-Handel der Deutsche Börse AG der letzten 60 Handelstage. Die Auszahlung erfolgt jeweils zusammen mit der Gehaltsabrechnung für die STI-Vergütung.

Herr Dr. Bendele war bis zum 16. Oktober 2022 als Mitglied des Vorstands für die SÜSS MicroTec tätig. Der Dienstvertrag wurde zwischen dem 16. Oktober 2022 und dem 31. Dezember 2022 ruhend gestellt und im Nachhinein rückwirkend zum 16. Oktober 2022 einvernehmlich aufgelöst. Im Aufhebungsvertrag zwischen der SÜSS MicroTec und Herrn Dr. Bendele wurde die Unverfallbarkeit der noch nicht ausgezahlten 3.500 Performance Shares der zweiten Jahrestranche vereinbart. Die Auszahlung der zweiten Jahrestranche von 3.500 Performance Shares erfolgt zum DAK(E) des Geschäftsjahres 2022 mit der regulären Gehaltsabrechnung für den Kalendermonat, welcher auf die Billigung des Konzernabschlusses der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022 durch den Aufsichtsrat folgt (d.h. voraussichtlich im April 2023).

Der DAK(E) des Geschäftsjahres 2022 beträgt 13,53 €. Entsprechend ist für die zukünftige Gehaltsauszahlung eine sonstige finanzielle Verbindlichkeit in Höhe von 47 Tsd. € (3.500 x 13,53 €) zu bilanzieren.

(28) Vertragliche Verbindlichkeiten

Die vertraglichen Verbindlichkeiten in Höhe von 77.939 Tsd. € (Vorjahr: 33.838 Tsd. €) betreffen die von Kunden erhaltenen Anzahlungen für den Bau von Maschinen. Nach Lieferung bzw. erfolgter Abnahme und entsprechender Umsatzrealisierung werden die vertraglichen Verbindlichkeiten mit den entstandenen vertraglichen Vermögenswerten bzw. den Forderungen verrechnet.

(29) Sonstige (kurzfristige) Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten teilten sich wie folgt auf:

in Tsd. € 2022 2021
Abgegrenzte Personalkosten 4.394 4.457
Sachleistungsverpflichtungen 2.769 2.885
Umsatzsteuer 243 27
Sonstiges 1.411 627
Sonstige kurzfristige
Verbindlichkeiten
8.817 7.996

In den abgegrenzten Personalkosten sind im Wesentlichen Verpflichtungen für Urlaubsrückstände und Gleitzeitguthaben enthalten.

(30) Steuerschulden

Die Steuerverbindlichkeiten enthielten inländische Ertragsteuern in Höhe von 6.613 Tsd. € (Vorjahr: 5.645 Tsd. €) und ausländische Ertragsteuern in Höhe von 411 Tsd. € (Vorjahr: 1.024 Tsd. €).

Sonstige Angaben

(31) Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente

Unter Finanzinstrumente fallen nach IAS 32 grundsätzlich sämtliche auf vertraglicher Basis vorgenommenen wirtschaftlichen Vorgänge, die einen Anspruch auf Zahlungsmittel beinhalten. Hierzu gehören einerseits originäre Finanzinstrumente wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie andererseits Finanzforderungen und -verbindlichkeiten. Weiterhin umfassen die Finanzinstrumente auch derivative Instrumente, die zur Sicherung von Währungs- und Zinsänderungsrisiken eingesetzt werden. Die geschätzten Marktwerte der Finanzinstrumente stellen nicht notwendigerweise die Werte dar, die das Unternehmen bei einer tatsächlichen Transaktion unter aktuellen Marktbedingungen realisieren würde. Folgender Abschnitt gibt einen umfassenden Überblick über die Bedeutung von Finanzinstrumenten für das Unternehmen und liefert zusätzliche Informationen über Bilanzpositionen, die Finanzinstrumente enthalten. Darüber hinaus sind im Lagebericht im Kapitel "Chancen und Risiken für die zukünftige Entwicklung des SÜSS MicroTec-Konzerns" weitere Informationen zum Risikomanagement von Finanzinstrumenten zu finden.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte aller Kategorien von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten:

in Tsd. € 2022 2021
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungs
mitteläquivalente
51.364 52.075
Forderungen und finanzielle
Vermögenswerte
57.614 48.781
Wertpapiere 9.943 0
118.921 100.856
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten 59.084 53.389
59.084 53.389

Die folgende Tabelle stellt die Marktwerte sowie die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar.

2022
in Tsd. € Buchwert Marktwert Bewertungskategorien
gem. IFRS 9
Hierarchiestufe
Marktwertermittlung
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 51.364 51.364 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19.096 19.096 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Vertragliche Vermögenswerte 37.880 37.880 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 638 638 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Wertpapiere 9.943 9.943 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27.091 27.091 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzschulden 20.004 21.018
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.789 8.803 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen 12.215 12.215 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 11.989 11.989 zu fortgeführten Anschaffungskosten
2021
in Tsd. € Buchwert Marktwert Bewertungskategorien
gem. IFRS 9
Hierarchiestufe
Marktwertermittlung
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 52.075 52.075 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15.605 15.605 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Vertragliche Vermögenswerte 31.820 31.820 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.356 1.356 zu fortgeführten Anschaffungskosten /
zum beizulegenden Zeitwert
Fair Value Stufe 2
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 24.444 24.444 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzschulden 18.317 19.903
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9.025 10.611 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen 9.292 9.292 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 10.628 10.628 zu fortgeführten Anschaffungskosten

In den sonstigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 638 Tsd. € (Vorjahr: 1.356 Tsd. €) wurden im Vorjahr 96 Tsd. € aus Devisentermingeschäften erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (Fair Value Stufe 2). Im aktuellen Geschäftsjahr bestanden zum Stichtag 31. Dezember 2022 keine offenen Devisentermingeschäfte.

Die in den finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Wertpapiere entfallen vollständig auf Schuldverschreibungen, die mit einem Betrag von 9.943 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €) kurzfristig sind.

Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Vertraglichen Vermögenswerte sowie die Sonstigen finanziellen Vermögenswerte stellen die Buchwerte jeweils den Betrag des maximalen Ausfallrisikos dar, dem der Konzern am Abschlussstichtag ausgesetzt ist.

Für die Ermittlung der Marktwerte werden die folgenden Methoden verwendet und Annahmen getroffen:

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Buchwerte entsprechen aufgrund der Kurzfristigkeit der Anlagen den Marktwerten der Instrumente.

Forderungen/Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Buchwerte entsprechen aufgrund der Kurzfristigkeit der Forderungen und Verbindlichkeiten annäherungsweise den Marktwerten der Instrumente.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten

Die Buchwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten sonstigen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten entsprechen aufgrund der Kurzfristigkeit der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in etwa dem Marktwert.

Die Bewertung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu Marktwerten bewertet werden, hängt von ihrem Typ ab. Der Marktwert von Devisentermingeschäften bestimmt sich in Abhängigkeit von Devisenterminkursen. Der Marktwert von Zinsderivaten bestimmt sich durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme über die Restlaufzeit des Kontrakts auf der Basis aktueller Marktzinsen und der Zinsstrukturkurve.

Wertpapiere

Wertpapiere wurden aufgrund des Geschäftsmodelles zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertetet, da diese ausschließlich mit der alleinigen Absicht gehalten werden, um verbundene vertragliche Zahlungen daraus zu vereinnahmen gemäß IFRS 9 Kategorie 1. Die Buchwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Wertpapiere entsprechen aufgrund der Kurzfristigkeit in etwa dem Marktwert.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Der Marktwert der Finanzverbindlichkeiten in Bezug auf die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurde durch Diskontierung des erwarteten Mittelabflusses (nicht beobachtbare Inputfaktoren) zu den marktüblichen Zinssätzen für Schuldtitel mit vergleichbaren Konditionen und Restlaufzeiten ermittelt.

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Finanzinstrumenten haben sich wie folgt entwickelt:

in Tsd. € 2022 2021
Finanzielle Vermögenswerte,
die zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertet werden
1.716 551
Finanzielle Verbindlichkeiten,
die zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertet werden
−152 −21

Nettogewinne bzw. -verluste aus Krediten und Forderungen enthalten Veränderungen in den Wertberichtigungen, Fremdwährungseffekte, Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung sowie Zahlungseingänge auf ursprünglich abgeschriebene Darlehen und Forderungen.

Derivative Finanzinstrumente

Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen in Fremdwährungen entstehen durch grenzübergreifende Lieferbeziehungen zwischen den SÜSS MicroTec-Gesellschaften und externen Kunden oder Lieferanten, die nicht im Euroraum ansässig sind. Dies betrifft vor allem Kunden oder Lieferanten in den Währungsräumen des US-Dollar und des japanischen Yen, die Produkte von SÜSS MicroTec-Gesellschaften aus dem Euro-Währungsraum beziehen oder an diese verkaufen. Zum Zeitpunkt der Erteilung des Auftrags werden Devisentermingeschäfte abgeschlossen, um Währungsveränderungen bis zum Zeitpunkt der Bezahlung abzusichern. Die Veränderung der Marktwerte weist das Unternehmen unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus. Die potenziellen Risiken liegen einerseits in der Fluktuation der Währungskurse und andererseits im Bonitätsrisiko der Gegenpartei, die ausschließlich aus deutschen Kreditinstituten erstklassiger Bonität besteht.

Zum 31. Dezember 2022 bestehen keine offenen Devisentermingeschäfte (Vorjahr: 20 Mio. US-Dollar).

Die Fremdwährungssensitivität wird durch die Aggregation der Fremdwährungspositionen des operativen Geschäfts und des Konzern-Treasury ermittelt. Dabei werden die Fremdwährungsrisiken durch Simulation einer zehnprozentigen Abwertung aller Fremdwährungen gegenüber dem Euro berechnet. Diese simulierte Abwertung hätte zum Bilanzstichtag zu einer Reduzierung der Euro-Gegenwerte in Höhe von 1.841 Tsd. € (Vorjahr: 1.154 Tsd. €) und einer entsprechenden Verringerung des Jahresergebnisses geführt.

Die folgenden Tabellen zeigen die Zusammensetzung des Fremdwährungs-Exposures und die Auswirkungen einer zehnprozentigen Aufwertung oder Abwertung des Euro auf das Jahresergebnis zum Bilanzstichtag und zum Vorjahresstichtag:

in Tsd. € 2022
USD JPY CHF Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17.916 367 676 18.959
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.921 0 22 2.943
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen −1.280 308 −670 −1.642
Netto-Exposure 19.557 675 28 20.260
Effekt auf das Jahresergebnis bei 10%iger Aufwertung des Euro −1.778 −61 −3 −1.841
Effekt auf das Jahresergebnis bei 10%iger Abwertung des Euro 2.173 75 3 2.250
in Tsd. € 2021
USD JPY CHF Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 13.242 608 25 13.875
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.018 0 19 2.037
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen −1.516 −51 −1.636 −3.203
Netto-Exposure 13.744 557 −1.592 12.709
Effekt auf das Jahresergebnis bei 10%iger Aufwertung des Euro −1.249 −51 145 −1.154
Effekt auf das Jahresergebnis bei 10%iger Abwertung des Euro 1.527 62 −177 1.411

(31) Leasingverhältnisse

Der Konzern mietet sämtliche Räumlichkeiten, in denen die ausländischen SÜSS MicroTec-Gesellschaften ansässig sind sowie die Räumlichkeiten der SUSS MicroTec REMAN GmbH (Oberschleißheim / Deutschland). Die gemieteten Räumlichkeiten werden als Büros, Warenlager und Produktionsflächen genutzt. Die Mietverträge sind jeweils nach lokalem Recht abgeschlossen und weisen keine einheitliche Struktur auf. So sind teilweise Mietsteigerungen oder Mietverlängerungsoptionen vereinbart.

Insbesondere an Standorten, an denen in größerem Umfang Einbauten in die gemieteten Räumlichkeiten vorgenommen wurden (z.B. Reinräume für Produktion oder Applikation), werden bei Abschluss des Mietvertrags Mietverlängerungsoptionen angestrebt, die der Konzern ausüben kann. Im Juli 2022 erfolgte eine vorzeitige Verlängerung der Mietverträge der SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd. für die genutzte Büro- und Gewerbefläche bis Ende Juli 2029. Weiterhin wurde im Berichtsjahr ein Mietvertrag der SUSS MicroTec Inc, Corona (USA) für Bürogebäude in Williston, Vermont, bis Februar 2026 verlängert.

Darüber hinaus mietet der Konzern in den einzelnen Ländern, in denen er mit Niederlassungen vertreten ist, Firmenfahrzeuge. Die Leasingdauer beläuft sich in der Regel auf drei oder vier Jahre.

(32) Nahestehende Personen

Nach IAS 24 müssen Personen angegeben werden, die die SÜSS MicroTec SE beherrschen oder von ihr beherrscht werden, soweit sie nicht bereits in den Konzernabschluss einbezogen wurden.

Beherrschung liegt vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte der SÜSS MicroTec SE hält oder kraft Satzung oder vertraglicher Vereinbarung die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik der SÜSS MicroTec SE zu steuern.

Darüber hinaus erstreckt sich die Angabepflicht nach IAS 24 auf Geschäfte mit Joint Ventures sowie auf Geschäfte mit Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik der SÜSS MicroTec SE ausüben, einschließlich naher Familienangehöriger oder zwischengeschalteter Unternehmen. Ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des Konzerns kann hierbei auf einem Anteilsbesitz an der SÜSS Micro-Tec SE von 20 Prozent oder mehr, einem Sitz im Vorstand oder Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE oder einer anderen Schlüsselposition im Management beruhen.

Im Geschäftsjahr wurde der Konzern von den Angabepflichten nach IAS 24 "Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen" – mit Ausnahme der Angaben zur Vergütung der Organe – nicht berührt. Details zur Vergütung der Organe sind im Vergütungsbericht nachzulesen, der Teil des Lageberichts ist.

(33) Finanzielle Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten setzten sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2022 2021
Bestellobligo 84.777 40.980
Summe 84.777 40.980

Das Bestellobligo verpflichtet den Konzern zu einer späteren Abnahme von Fremdleistungen oder Materialien.

(34) Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung

In der Konzernkapitalflussrechnung des SÜSS MicroTec-Konzerns wird entsprechend IAS 7 ("Cashflow Statements") zwischen Zahlungsströmen aus betrieblicher Geschäftstätigkeit und aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, d. h. Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten ohne nennenswerte Wertschwankungen verfügbar sind.

Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt. Demgegenüber wird der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ausgehend vom Jahresergebnis indirekt abgeleitet.

Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzpositionen um Effekte aus der Währungsumrechnung bereinigt. Die Veränderungen der betreffenden Bilanzpositionen können daher nicht mit den entsprechenden Werten auf Grundlage der Konzernbilanzen abgestimmt werden.

Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Transaktionen in Höhe 1.366 Tsd. € resultierten im abgelaufenen Geschäftsjahr ausschließlich aus Währungseffekten.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf −6.774 Tsd. €. Er enthielt mit −1.250 Tsd. € die Tilgung für zwei Darlehen, die im Rahmen eines KFW-Förderungsprogramms aufgenommen wurden. Die Tilgungen der Miet- und Leasingverpflichtungen nach IFRS 16 erfolgten in Höhe von −2.480 Tsd. €. Des Weiteren erfolgte im Geschäftsjahr eine Dividendenzahlung in Höhe von −3.058 Tsd. €, nachdem für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 0,16 € je dividendenberechtigter Aktie beschlossen wurde.

Fair-Value-Änderungen oder Wechselkurseffekte waren im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit weder in 2022 noch im Vorjahr zu verzeichnen.

(35) Segmentberichterstattung

Informationen zu den Segmenten

Die Aktivitäten des SÜSS MicroTec-Konzerns werden im Rahmen der Segmentberichterstattung gemäß den Regeln von IFRS 8 ("Operating Segments") nach Produktlinien und nach Regionen abgegrenzt. Diese Aufgliederung orientiert sich an der internen Steuerung und Berichterstattung an den Vorstand und berücksichtigt die unterschiedlichen Risiko- und Ertragsstrukturen der Segmente.

Die Aktivitäten des SÜSS MicroTec-Konzerns werden in die operativen Segmente Lithografie, Bonder, Fotomasken-Equipment und Mikrooptik aufgeteilt. Im Segment Zentrale Konzernfunktionen werden weitere Aktivitäten des Konzerns sowie die nicht zuordenbaren Kosten der Konzernfunktionen gebündelt.

Im Segment Lithografie entwickelt, produziert und vertreibt der SÜSS MicroTec-Konzern die Produktlinien Mask-Aligner, Entwickler und Belacker sowie die Produktlinien und UV-Projektionsscanner. Die Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten sind in Deutschland an den Standorten Garching und Sternenfels angesiedelt. Die Entwicklung und Produktion der beiden Produktlinien UV-Projektionsscanner und Laser-Processing-Tools, die bei der US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. (Corona / USA) angesiedelt war, wurde im Geschäftsjahr 2020 eingestellt. Nachdem ein Teil der angearbeiteten und abgeschriebenen Anlagen noch in 2020 verkauft und Aufträge für weitere UV-Projektionsscanner akquiriert werden konnten, hat das Unternehmen Anfang 2021 entschieden und mitgeteilt, dass die Produktion der UV-Projektionsscanner im Jahresverlauf 2021 am neuen Produktionsstandort in Taiwan wieder aufgenommen wird.

Darüber hinaus sind wesentliche Teile der Vertriebsorganisationen in Nordamerika und Asien für das Segment Lithografie tätig. Die Lithografie stellt etwas mehr als die Hälfte des Gesamtgeschäfts des Konzerns dar und ist in den Märkten Advanced Packaging, MEMS und Verbindungshalbleiter vertreten.

Im Segment Bonder sind die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb der Produktlinie Bonder ausgewiesen. Die Aktivitäten in diesem Segment sind in Sternenfels konzentriert. Der Vertrieb für das Segment Bonder ist über Sternenfels hinaus weltweit in kleinen Einheiten an Standorten in Europa, in den USA und in Asien ansässig.

Das Segment Fotomasken-Equipment umfasst die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb der Produktlinien HMx, ASx, MaskTrack und MaskTrack Pro. Die Entwicklung und Produktion der auf die Reinigung und Prozessierung von Fotomasken für die Halbleiterindustrie spezialisierten Systeme ist am Standort Sternenfels angesiedelt.

Das Segment Mikrooptik umfasst die Produktion und den Vertrieb von Mikrolinsen und hochspezialisierten Optiken, die für eine Vielzahl von industriellen Anwendungen hergestellt werden. Die Aktivitäten sind in der SUSS MicroOptics S.A. in Hauterive / Schweiz gebündelt.

Im Segment Zentrale Konzernfunktionen werden alle übrigen Aktivitäten und die größtenteils auf Segmentebene nicht zurechenbaren Kosten der zentralen Konzernfunktionen abgebildet. Das Segment verbuchte 2022 ein negatives EBIT in Höhe von −2,5 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €). Der Ergebnisrückgang ist einerseits auf einen zum Jahresende 2021 ausgelaufenen Handelsvertretungsvertrag zurückzuführen, der noch für einen positiven Ergebniseffekt in Höhe von 1,0 Mio. € gesorgt hatte. Zum anderem erfolgte im Geschäftsjahr 2022 eine Umstellung hinsichtlich der Kostenweiterbelastung an die umsatzgenerierenden Segmente. Während im Vorjahr noch 100 Prozent der Management-, Marketing- und Versicherungsumlagen weiterbelastet wurden, haben wir die Kostenweiterbelastungen im Geschäftsjahr 2022 reduziert. Hintergrund der Umstellung war, dass bestimmte Leistungen ausschließlich für Zwecke der SÜSS MicroTec SE erbracht wurden und nicht dem operativen Geschäft der Segmente dienten. Beispiele dafür sind Leistungen im Zusammenhang mit der Finanzberichterstattung und der Börsennotierung. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Kosten in Form von Management-, Marketingund Versicherungsumlagen in Höhe von 7,2 Mio. € (Vorjahr: 7,4 Mio. €) an die operativen Segmente weiterbelastet. Ein weiterer Effekt waren gestiegene Managementkosten, insbesondere im Zusammenhang mit dem CEO-Wechsel im vierten Quartal 2022. Dem positiven Sondereffekt aus der vollständigen Liquidation der US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. in Höhe von 2,2 Mio. € standen um 2,7 Mio. € gestiegene Kosten im Zusammenhang mit der Währungsumrechnung und -absicherung gegenüber.

Sonstige Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Die Segmentdaten wurden auf der Grundlage der im Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ermittelt. Infolge der gesellschaftsübergreifenden Segmentierung des Konzerns nach Produktlinien treten grundsätzlich keine wesentlichen intersegmentären Transaktionen auf. Eine Ausnahme bilden die Weiterbelastungen von Kosten der SÜSS MicroTec SE, die im Segment Zentrale Konzernfunktionen erfasst sind, an die anderen Segmente für die Wahrnehmung bestimmter Konzernfunktionen wie Finanzierungs- und Strategiefragen. Diese Weiterbelastungen enthalten auch die in der Holding angefallenen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Einführung und dem Systembetrieb von SAP.

Um den Anforderungen des IFRS 8 "Segmentberichterstattung" zu entsprechen, enthält die Segmentberichterstattung die Angabe eines Vorsteuerergebnisses je Segment. Damit ist die Überleitung der Summe der Segmentergebnisse zum Gesamtkonzernergebnis vor Steuern möglich. Nach Auffassung des Vorstands ist jedoch das Ergebnis eines Segments vor Zinsen und Steuern (EBIT) die relevanteste Information zur Beurteilung der Ergebnisse im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche.

Im Geschäftsjahr 2022 waren mit einem Kunden Umsätze zu verzeichnen, die einen Anteil von mehr als 10 Prozent am Konzernumsatz darstellten. Auf diesen Kunden entfielen dabei Umsätze in Höhe von rund 36,5 Mio. €, die in den Segmenten Lithografie und Fotomasken-Equipment ausgewiesen werden. Im Vorjahr hat SÜSS MicroTec ebenfalls mit einem Kunden Umsätze erzielt, die einen Anteil von mehr als 10 Prozent am Konzernumsatz darstellten.

Die intersegmentären Umsätze betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2,0 Mio. € (Vorjahr: 4,3 Mio. €). Die wesentlichen Beziehungen bestehen dabei zwischen den Segmenten Lithografie und Mikrooptik. Aus dem Segment Lithografie werden Anlagen an das Segment Mikrooptik verkauft, die dort als Produktionsanlagen verwendet werden. Zudem liefert das Segment Mikrooptik Mikrolinsen an das Segment Lithografie, die dort in Anlagen verbaut werden. Die weiteren Verrechnungen haben insgesamt einen geringeren Umfang und betreffen im Wesentlichen Ersatzteilverkäufe und Verrechnungen von Montagestunden, insbesondere zwischen den Segmenten Lithografie und Fotomasken-Equipment.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden wie im Vorjahr intersegmentäre Kostenverrechnungen vorgenommen, die gesondert ausgewiesen werden. Den wesentlichen Anteil in Höhe von 11,5 Mio. € (Vorjahr: 11,1 Mio. €) nahmen dabei die Umlagen der zentralen Dienstleistungen der SÜSS MicroTec SE ein, die als "davon"-Vermerk gesondert ausgewiesen werden.

Die ausgegebene Intercompany Darlehen, die der Investitionsfinanzierung des Segments Mikrooptik dienen, beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 nach der Schuldenkonsolidierung im Segment Zentrale Konzernfunktionen in den Segmentforderungen sowie im Segment Mikrooptik in den Segmentverbindlichkeiten auf 6,5 Mio. € (Vorjahr: 4,5 Mio. €).

Unter den wesentlichen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen werden neben den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Abwertungen auf das Vorratsvermögen auch die Zuführung zu und die Auflösung von Rückstellungen und sonstigen Verpflichtungen gezeigt.

Das Segmentvermögen stellt das betriebsnotwendige Vermögen der einzelnen Segmente dar. Es umfasst die immateriellen Vermögenswerte inklusive des Geschäfts- oder Firmenwerts, die Sachanlagen sowie das Vorratsvermögen und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

In den Segmentschulden sind die operativen Schulden und Rückstellungen der einzelnen Segmente enthalten.

Bei den Investitionen handelt es sich um Zugänge von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

Für die geografische Segmentberichterstattung werden die Umsatzerlöse nach dem Standort der Kunden segmentiert. SÜSS MicroTec hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsätze in Höhe von 35.065 Tsd. € (Vorjahr: 22.153 Tsd. €) in Deutschland erzielt.

Das Vermögen und die Investitionen wurden auf der Grundlage des Standorts der jeweiligen Konzerngesellschaft ermittelt. Das langfristige Vermögen des Konzerns besteht im Wesentlichen aus immateriellen Vermögenswerten, Geschäfts- oder Firmenwerten und Sachanlagen. Vom langfristigen Vermögen waren 40.925 Tsd. € (Vorjahr: 40.626 Tsd. €) Gesellschaften in Deutschland zuzurechnen; 32.394 Tsd. € (Vorjahr: 27.886 Tsd. €) entfielen auf ausländische Gesellschaften. Der SÜSS MicroTec-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Investitionen in Höhe von 3.262 Tsd. € (Vorjahr: 4.713 Tsd. €) in Deutschland vorgenommen.

(36) Nachtragsbericht

Der Finanzvorstand Oliver Albrecht wird mit Auslaufen seines Vertrags zum 30. April 2023 aus dem Unternehmen ausscheiden.

(37) Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand der SÜSS MicroTec SE

Mitglieder des Vorstandes der SÜSS MicroTec SE im Geschäftsjahr 2022 waren:

Dr. Bernd Schulte

> Dr. rer nat. (Physik), Aachen Vorstandsvorsitzender seit 17. Oktober 2022

Zuständigkeitsbereiche:

Konzernstrategie, Steuerung der Geschäftseinheiten (Business Units) / Produktlinien und Tochtergesellschaften, Vertrieb und Marketing, Service, Forschung und Entwicklung und Patentwesen (bis 30. November 2022), Personal

Weitere Mandate: keine

Dr. Götz M. Bendele

> Dr. Ing., Hamburg,

Vorstandsvorsitzender bis 16. Oktober 2022 (Der Dienstvertrag wurde zwischen dem 16. Oktober 2022 und dem 31. Dezember 2022 ruhend gestellt und im Nachhinein rückwirkend zum 16. Oktober 2022 einvernehmlich aufgelöst)

Zuständigkeitsbereiche:

Konzernstrategie, Steuerung der Geschäftseinheiten (Business Units) / Produktlinien und Tochtergesellschaften, Vertrieb und Marketing, Service, Forschung und Entwicklung, Patentwesen, Qualitätsmanagement, Personal

Weitere Mandate: keine

Oliver Albrecht

> Diplom-Kaufmann, Ravensburg Finanzvorstand

Zuständigkeitsbereiche:

Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, IT, Recht und Compliance, Steuern und Versicherungen, Facility Management, Investor Relations

Weitere Mandate: keine

Dr. Thomas Rohe

> Dr. Ing., Poing Vorstand Operations

Zuständigkeitsbereiche:

Produktion, Materialwirtschaft und Logistik, Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Qualitätsmanagement, Forschung und Entwicklung und Patentwesen (ab 1. Dezember 2022)

Weitere Mandate: keine

Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE

Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2022 waren:

Dr. David Dean

Feldafing, Vorsitzender des Aufsichtsrats

weitere Mandate:

Aufsichtsrat oder Beirat in folgenden Firmen:

  • > Axiata Group Berhad, Kuala Lumpur, Malaysia
  • > PT XL Axiata Tbk, Jakarta, Indonesien
  • > Ncell Axiata Limited, Kathmandu, Nepal

Dr. Myriam Jahn

Düsseldorf, Köln; stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, Geschäftsführerin der Possehl Digital GmbH, Lübeck

weitere Mandate: Mitglied des Beirats der AUMA Riester GmbH&Co KG, Müllheim seit 2022

Dr. Dietmar Meister (bis 1. März 2022) Hilden, Unternehmensberater

weitere Mandate: keine

Jan Smits

Heeze, Niederlande, Unternehmensberater

weitere Mandate: keine

Dr. Bernd Schulte (bis 16. Oktober 2022)

> Dr. rer.nat.(Physik) Aachen

weitere Mandate: keine

Prof. Dr. Mirja Steinkamp (seit 4. März 2022)

Hamburg, selbständige Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin

weitere Mandate: Aufsichtsrätin in folgenden Firmen:

  • > Basler AG, Ahrensburg, Deutschland, Vorsitzende des Prüfungsausschusses
  • > HOCHTIEF AG, Essen, Aufsichtsrätin (Mitglied des Prüfungsausschusses)
  • > BarthHass GmbH&Co. KG, Nürnberg, Deutschland, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats

Vergütung Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Vorstands erhielten eine Barvergütung in Höhe von 2.825 Tsd. € (Vorjahr: 1.488 Tsd. €).

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats betrug einschließlich Sitzungsgeldern und Aufwandsentschädigungen 467 Tsd. € (Vorjahr: 431 Tsd. €).

Individualisierte Angaben zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats sind im Vergütungsbericht, der Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts ist, dargestellt.

Die Aktien- und Optionsbestände (ohne virtuelle Performance Shares) der Organmitglieder zum Jahresende beliefen sich auf:

2022 2021
Aktien Optionen Aktien Optionen
Prof. Dr. Mirja Steinkamp (seit 04.03.2022) 0 0
Oliver Albrecht 1.350 0 1.350 0
Dr. David Dean 3.250 0 750 0
Dr. Myriam Jahn 1.700 0 0
Dr. Dietmar Meister (bis 01.03.2022) 0 0
Jan Smits 1.000 0 0
Dr. Bernd Schulte 11.000 0 8.000 0
Dr. Götz M. Bendele (bis 16.10.2022) 0 0
Dr. Thomas Rohe 1.850 0 1.150 0

(38) Mitarbeitende

Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich 1.205 Mitarbeitende (Vorjahr: 1.108 Mitarbeitende) im SÜSS MicroTec-Konzern beschäftigt.

Zum 31.12.2022 teilten sich die Mitarbeitenden wie folgt auf die nachfolgenden Funktionen:

2022 2021
Verwaltung 115 103
Marketing und Vertrieb 372 358
Produktion und Technik 765 717
Summe 1.252 1.178

(39) Honorare des Abschlussprüfers

Im aktuellen Geschäftsjahr hat SÜSS MicroTec für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses, Baker Tilly GmbH&Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Vorjahr: BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) insgesamt Honoraraufwendungen nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB in Höhe von 326 Tsd. € (Vorjahr: 326 Tsd. €) erfasst. Davon betreffen 309 Tsd. € Abschlussprüfungsleistungen, 5 Tsd. € andere Bestätigungsleistungen und 12 Tsd. € sonstige Leistungen. Von den Honoraren für Abschlussprüfungsleistungen entfallen 22 Tsd. € auf das Geschäftsjahr 2021. Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen beinhalten u.a. die freiwillige HGB-Jahresabschlussprüfungen der SUSS MicroTec Lithography GmbH sowie der SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH&Co. KG. Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen sind für die Prüfung der nichtfinanziellen Konzernerklärung angefallen. Die Honorare für sonstige Leistungen beinhalten im Wesentlichen die unterstützende Beratung im Rahmen der Ausschreibung der Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2022.

Auf Netzwerkpartner des Konzernabschlussprüfers (weitere Mitglieder von Baker Tilly Global) entfielen im Geschäftsjahr 2022 weitere Honoraraufwendungen für Abschlussprüfungen von 102 Tsd. € (Vorjahr: BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 82 Tsd. €).

(40) Corporate Governance

Vorstand und Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE haben im Dezember 2022 gemäß § 161 Abs. 1 AktG erklärt, dass die SÜSS MicroTec SE seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2021 sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 (bekannt gemacht im amtlichen Teil des Bundesanzeigers am 20. März 2020) mit Ausnahme der Empfehlungen in Abschnitt G.1. (Vergütung des Vorstands) und in Abschnitt G.12 (variable Vergütung bei Beendigung eines Vorstandsvertrags) entsprochen haben.

Vorstand und Aufsichtsrat erklären weiter gemäß § 161 Abs. 1 AktG, dass die SÜSS MicroTec SE sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 (bekannt gemacht im amtlichen Teil des Bundesanzeigers am 27. Juni 2022) entsprochen wird.

Die Entsprechenserklärungen wurden im Internet unter https://www.suss.com/de/investor-relations/entsprechenserklaerung dauerhaft zugänglich gemacht.

(41) Freigabe des Abschlusses

Der Vorstand der SÜSS MicroTec SE hat den IFRS-Konzernabschluss am 30. März 2023 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Garching, 30. März 2023

Der Vorstand

gezeichnet

Dr. Bernd Schulte Vorstandsvorsitzender (CEO)

gezeichnet Oliver Albrecht Finanzvorstand (CFO)

gezeichnet

Dr. Thomas Rohe

Vorstand Operations (COO)

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Garching, den 30. März 2023

SÜSS MicroTec SE

Der Vorstand

gezeichnet

gezeichnet

Dr. Bernd Schulte Vorstandsvorsitzender (CEO) Finanzvorstand (CFO)

Oliver Albrecht

gezeichnet

Dr. Thomas Rohe Vorstand Operations (COO)

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers

An die SÜSS MicroTec SE, Garching

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der SÜSS MicroTec SE und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der SÜSS MicroTec SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die im zusammengefassten Lagebericht enthaltene nichtfinanzielle Erklärung und Erklärung zur Unternehmensführung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse:

  • > entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und
  • > vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten nichtfinanziellen Erklärung und Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537 / 2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

  • > Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte
  • > Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern.

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

  • > Sachverhalt und Problemstellung
  • > Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
  • > Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte

  1. Im Konzernabschluss der SÜSS MicroTec SE werden unter dem Bilanzposten "Geschäfts- oder Firmenwerte" Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 18,6 Mio. € ausgewiesen, die damit rd. 5,3% der Bilanzsumme repräsentieren. Die Gesellschaft ordnet die Geschäfts- oder Firmenwerte den relevanten Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zu. Die Geschäftsoder Firmenwerte werden jährlich zum Bilanzstichtag oder anlassbezogen von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest ("Impairment Test") unterzogen. Hierbei werden grundsätzlich den ermittelten Nutzungswerten jeweils die Buchwerte der entsprechenden Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gegenübergestellt. Grundlage dieser Bewertungen ist regelmäßig der Barwert künftiger Zahlungsströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der der jeweilige Geschäfts- oder Firmenwert zuzuordnen ist. Den Bewertungen liegen die Planungsrechnungen der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugrunde, die auf den vom Management genehmigten Finanzplänen beruhen. Die Abzinsung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sowie des verwendeten Diskontierungszinssatzes abhängig und daher mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet, weswegen dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung ist.

    1. Um dieses Risiko zu adressieren, haben wir die Annahmen und Schätzungen des Managements kritisch hinterfragt und dabei unter anderem die folgenden Prüfungshandlungen durchgeführt:
  2. > Wir haben das methodische Vorgehen zur Durchführung der Werthaltigkeitstests nachvollzogen und die Ermittlung der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten beurteilt.
  3. > Wir haben uns davon überzeugt, dass die den Bewertungen zugrundeliegenden künftigen Zahlungsmittelzuflüsse und die verwendeten Diskontierungszinssätze insgesamt eine sachgerechte Grundlage für die Impairment Tests der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bilden.
  4. > Bei unserer Einschätzung haben wir uns unter anderem auf einen Abgleich mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen sowie umfangreiche Erläuterungen des Managements zu den wesentlichen Werttreibern der Planungen sowie Abgleich dieser Angaben mit den aktuellen Budgets aus der vom Aufsichtsrat gebilligten Planung gestützt.
  5. > Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Nutzungswertes haben können, haben wir uns mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern einschließlich der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten ("Weighted Average Cost of Capital") beschäftigt und das Berechnungsschema der Gesellschaft nachvollzogen.

  6. > Wir haben festgestellt, dass die jeweiligen Geschäfts- oder Firmenwerte und insgesamt die Buchwerte der relevanten Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zum Bilanzstichtag durch die diskontierten künftigen Cashflows gedeckt sind.

    1. Die Angaben der Gesellschaft zu den Geschäfts- oder Firmenwerten sind in Textziffer 12 des Anhangs enthalten.

Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern

  1. Die SÜSS MicroTec SE zeigt in ihrem Konzernabschluss unter dem Bilanzposten "latente Steueransprüche" aktive latente Steuern von insgesamt 1,4 Mio. €, darin sind latente Steuerforderungen aufgrund steuerlicher Verlustvorträge in Höhe von 930 Tsd.€ enthalten.

Die Bilanzierung der aktiven latenten Steuern erfolgte in dem Umfang, in dem es nach den Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter wahrscheinlich ist, dass in absehbarer Zukunft zu versteuernde Ergebnisse anfallen, durch die die abzugsfähigen temporären Differenzen und noch nicht genutzte steuerliche Verluste genutzt werden können. Dazu werden Prognosen über die künftigen steuerlichen Ergebnisse ermittelt, die sich aus der verabschiedeten Planungsrechnung ergeben. Für die Berechnung latenter Steuern werden die Steuersätze zukünftiger Jahre herangezogen, soweit sie bereits gesetzlich festgeschrieben sind bzw. der Gesetzgebungsprozess im Wesentlichen abgeschlossen ist. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte von besonderer Bedeutung, da sie in hohem Maße von der Einschätzung und den Annahmen der gesetzlichen Vertreter abhängig und mit Unsicherheit behaftet sind.

    1. Um dieses Risiko zu adressieren, haben wir die Annahmen und Schätzungen des Managements kritisch hinterfragt und dabei unter anderem die folgenden Prüfungshandlungen durchgeführt:
  • > Erlangung eines Verständnisses über die Konzeption des Prozesses des Managements zur Bilanzierung latenter Steuern.
  • > Würdigung von Ansatz und Bewertung der latenten Steuern.
  • > Beurteilung der Werthaltigkeit, soweit nicht ausreichend passive latente Steuern vorlagen, auf Basis der von den gesetzlichen Vertretern aufgestellten steuerlichen Planungsrechnung und Würdigung der Angemessenheit der verwendeten Planungsgrundlage.

Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir die von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Annahmen zum Ansatz und der Bewertung der latenten Steuern nachvollziehen und uns von deren Angemessenheit überzeugen.

  1. Die Angaben der Gesellschaft zu den latenten Steuern sind in Textziffer 8 des Anhangs enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

  • > Konzernerklärung zur Unternehmensführung des zusammengefassten Lageberichts 2022,
  • > Angaben zur nichtfinanziellen Konzernerklärung und Entsprechenserklärung des zusammengefassten Lageberichts 2022,
  • > die übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks,
  • > Alternative Leistungskennzahlen des SÜSS-Konzerns.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

> wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec zusammengefasst ist, oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

> anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus:

  • > identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • > gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist,

relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

  • > beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • > ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • > beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • > holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • > beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • > führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den

gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der bereitgestellten Datei mit dem Namen 529900C3KRUTSYDK7N87-2022-12-31-de-5.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst, in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst, in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

> identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

  • > gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.
  • > beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende bereitgestellte Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019 / 815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
  • > beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, ermöglichen.
  • > beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen bereitgestellte Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019 / 815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 31. Mai 2022 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 14. September 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Bei der Prüfung der SÜSS MicroTec SE handelt es sich um eine Erstprüfung.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt – Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht – auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Tibor Abel.

München, den 30. März 2023

Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf)

Dr. Herder Abel
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

in Mio. € 2022 2021 2020 2019 2018 Geschäftsentwicklung Auftragseingang 446,2 337,0 281,1 219,3 191,0 Auftragsbestand zum 31.12. 346,4 193,9 120,1 93,2 84,7 Umsatz gesamt 299,1 263,4 252,1 213,8 203,9 Rohertrag 110,1 94,2 83,7 49,7 67,3 Rohertragsmarge 36,8% 35,8% 33,2% 23,2% 33,0% Herstellungskosten 189,1 169,2 168,4 164,1 136,7 Forschungs- und Entwicklungskosten 25,0 22,1 19,8 20,2 18,3 EBITDA 41,9 29,5 28,2 −5,2 15,7 EBITDA-Marge 14,0% 11,2% 11,2% −2,4% 7,7% EBIT 32,8 22,6 20,4 −13,8 10,9 EBIT-Marge 11,0% 8,6% 8,1% −6,5% 5,3% Ergebnis nach Steuern 24,5 16,0 12,4 −16,3 4,8 Ergebnis je Aktie, unverwässert (in EUR) 1,28 0,86 0,65 −0,85 0,25

in Mio.
2022 2021 2020 2019 2018
Bilanz und Cashflow
Eigenkapital 177,7 156,9 136,5 125,4 140,4
Eigenkapitalquote 50,3% 55,8% 59,0% 62,7% 70,3%
Eigenkapitalrentabilität 13,8% 10,2% 9,1% −13,0% 3,4%
Bilanzsumme 353,2 281,2 231,4 199,9 199,6
Net Cash 41,3 33,8 20,3 −18,0 28,2
Free Cashflow 16,0 14,7 44,0 −36,9 −5,0
Weitere Kennzahlen
Investitionen 7,9 9,6 11,3 6,1 6,9
Investitionsquote 2,6% 3,6% 4,5% 2,9% 3,4%
Abschreibungen 9,1 7,1 7,8 8,6 4,8
Mitarbeiter zum 31.12. 1.252 1.178 1.009 937 881

Herausgeber SÜSS MicroTec SE

Redaktion Finance: Iris Ofner Investor Relations: Sven Köpsel, Franka Schielke

Wirtschaftsprüfer

Baker Tilly GmbH&Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Layout und Satz

IR-ONE AG&Co., Hamburg www.ir-one.de

Zukunftsorientierte Aussagen: Die Jahresberichte enthalten zukunftsorientierte Aussagen. Zukunftsorientierte Aussagen sind Aussagen, die keine historischen Tatsachen darstellen, einschließlich Aussagen über Erwartungen und Ansichten des Managements der SÜSS MicroTec SE. Diese Aussagen beruhen auf gegenwärtigen Plänen, Einschätzungen und Prognosen des Managements der Gesellschaft. Anleger sollten sich nicht uneingeschränkt auf diese Aussagen verlassen. Zukunftsorientierte Aussagen stehen im Kontext ihres Entstehungszeitpunkts. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in diesem Bericht enthaltenen zukunftsorientierten Aussagen aufgrund neuer Informationen oder zukünftiger Ereignisse zu aktualisieren. Unberührt hiervon bleibt die Pflicht der Gesellschaft, ihren gesetzlichen Informations- und Berichtspflichten nachzukommen. Zukunftsorientierte Aussagen beinhalten immer Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, die in diesem Bericht beschrieben sind, können dazu führen, dass die tatsächlich eintretenden Ereignisse erheblich von den in diesem Bericht enthaltenen zukunftsorientierten Aussagen abweichen.

Kontakt

SÜSS MicroTec SE

Investor Relations Schleißheimer Straße 90 85748 Garching, Deutschland Telefon: +49 89 32007-151 E-Mail: [email protected] www.suss.com

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