AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Plan Optik AG

Annual Report Apr 28, 2023

5445_10-k_2023-04-28_38cd0583-32e7-4716-914b-ac0306114d88.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Plan Optik AG

1

Inhalt

Seite
Das Geschäftsjahr im Überblick
Plan Optik-Konzern 4
Plan Optik AG 5
Vorwort des Vorstandes 6-7
Plan Optik und 4Jet kooperieren 8-9
Bericht des Aufsichtsrats 10-12
Zusammengefasster Lagebericht & Konzernlagebericht 13-25
Plan Optik-Konzern
Bilanz 28-29
Gewinn- und Verlustrechnung 30
Anhang 32-37
Anlagespiegel 38-39
Kapitalflussrechnung 40
Eigenkapitalspiegel 41
Bestätigungsvermerk 42-45
Plan Optik AG
Bilanz 48-49
Gewinn- und Verlustrechnung 50
Anhang 51-56
Anlagespiegel 58-59
Bestätigungsvermerk 60-62
Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen 63

Geschäftsjahr im Überblick

Plan Optik Konzern

2022
TEUR
2021
TEUR
Umsatzerlöse 11.466 9.467
Gesamtleistung 12.207 10.094
EBITDA 2.762 1.756
EBIT 2.054 1.109
EBT 1.995 1.045
Konzernjahresergebnis 1.373 689
Konzernbilanzergebnis 3.572 2.199
31.12.2022
TEUR
31.12.2021
TEUR
Bilanzsumme 15.026 14.120
Eigenkapital 9.480 8.107
Mitarbeiter (Anzahl) 108 97

Geschäftsjahr im Überblick

Plan Optik AG

2022
TEUR
2021
TEUR
Umsatzerlöse 11.044 9.016
Gesamtleistung 11.723 9.500
EBITDA 318 373
EBIT -312 -214
EBT 640 1.134
Jahresergebnis 633 1.126
Bilanzergebnis 1.272 639
31.12.2022
TEUR
31.12.2021
TEUR
Bilanzsumme 13.182 12.575
Grundkapital 4.275 4.275
Eigenkapital 7.180 6.546
Mitarbeiter (Anzahl) 80 72

Vorwort des Vorstandes

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

"Rekordjahr in schwierigem Umfeld" lautete unsere Überschrift in der Medienmitteilung zur Veröffentlichung des letztjährigen Geschäftsberichts. Ein Jahr später hat diese Schlagzeile nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Im Gegenteil: Wenn überhaupt, war 2022 alles noch ein wenig extremer. Das gilt zunächst für das Umfeld. Während die Pandemie uns im Berichtszeitraum weiter begleitete, einhergehend mit hohem Krankenstand, und auch Materialverfügbarkeit und Lieferketten ein Thema blieben, hielt mit dem russischen Angriff auf die Ukraine auf einmal Krieg Einzug in Europa. Und daran geknüpft war plötzlich die Energiesicherheit in Frage gestellt und die Preise stiegen in einem Ausmaß, wie wir es in Deutschland lange nicht mehr erlebt haben.

Dennoch konnten wir 2022 nicht nur erneut ein Rekordjahr verzeichnen, sondern Wachstum und Profitabilität im Vorjahresvergleich sogar deutlich steigern. So erhöhte sich der Konzernumsatz um mehr als 20% und übertraf erstmals die 10-Millionen-Euro-Marke. Gleichzeitig verbesserte sich die EBITDA-Marge von 18,6% auf 24,1% und die Plan-Optik-Aktie kletterte zuletzt auf ein Zehnjahreshoch. Die Gründe für die erfolgreiche Geschäftsentwicklung sind vielfältig. Wichtiger aber noch, sie entspringen keinem Einmaleffekt, sondern sind strategischer Natur. Die gesteigerte Ertragskraft etwa basiert auf verbesserten Prozessen, der Optimierung des Produktportfolios und dem Ausbau des Standorts in Ungarn. Das Umsatzwachstum wiederum wurde insbesondere von der anhaltenden Nachfrage aus dem Bereich Mikrofluidik getragen. Ein Segment, das wir in den vergangenen Jahren gezielt aufgebaut haben und von dem wir uns auch in den kommenden Jahren noch einiges erwarten.

Insbesondere unsere Tochtergesellschaft Little Things Factory GmbH hat einige fertig designte Projekte in der Pipeline, die sich bereits in der Zulassungsphase befinden und valides Umsatzpotenzial besitzen. Konkretes Ziel ist es, mit der Little Things Factory GmbH innerhalb der kommenden 3 - 4 Jahre auf das heutige Niveau der MMT GmbH zu wachsen. Das würde mehr als einer Verfünffachung des letztjährigen Umsatzes entsprechen. Auch wenn die Mikrofluidik derzeit unzweifelhaft der Wachstumstreiber ist, verheißt der MEMS-Bereich ebenfalls attraktive Wachstumsmöglichkeiten. Durch den Trend zur Elektrifizierung und zum autonomen Fahren entstehen neue Anwendungen für Infotainment, Umgebungserfassung oder die Überwachung von Batteriezellen. Dabei werden vor allem hochwertige Produkte benötigt, wie wir sie bei Plan Optik herstellen. Viele unserer Kunden signalisieren uns für die kommenden Jahre eine anhaltend steigende Nachfrage.

Der branchenweite Trend zu mehr Funktionen und stärkerem Softwareeinsatz zwingt die Hersteller dazu, die Wertschöpfungstiefe zu erweitern und den Mehrwert ihrer Produkte zu erhöhen. Die Notwendigkeit zur Veredelung schafft jedoch auch neue Möglichkeiten. Kosten Standardwafer 20-80 Euro, sind es bei sogenannten Through-Glass-Via (TGV) schon 800- 1.000 Euro, und bei einzelnen unserer Spezialwafer reichen die Preise bis zu 10.000 Euro. Selbst bei gleichbleibender Absatzmenge kann also allein durch die verstärkte Veredelung schon ein erhebliches Wachstum erzielt werden. Gleichzeitig etabliert sich der Bereich der Standardwafer immer stärker als weiteres Standbein. Der Umsatzanteil liegt bereits bei rund 15% und der Ausbau des Wafer-Universe-Portfolios schreitet kontinuierlich voran, genauso wie die Produktionsverlagerung nach Ungarn. Bis Ende 2024 sollen alle Standard-Glaswafer von unser ungarischen Tochtergesellschaft in Szekszárd gefertigt werden.

Neben der weiteren Verbesserung der Kostenstrukturen und dem Ausbau der Technologieführerschaft nehmen Nachhaltigkeitsaspekte eine immer größere Rolle ein. In 2022 hat die Plan Optik AG mit einer umfassenden Bestandsaufnahme inklusive der Identifizierung der richtigen Benchmarks begonnen. Mit dem Ende vergangenen Jahres vollzogenen Beitritt zur bundesweiten "Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke" werden diese Anstrengungen jetzt intensiviert und ein konkretes Einsparprogramm gestartet. Mit lediglich 4-6% vom Umsatz sind unsere Energiekosten zwar vergleichsweise gering, es ist aber unser Ziel, den Verbrauch von Energie für unsere Produktion weiter zu senken und dabei den Anteil an grüner Energie sukzessive zu erhöhen. So haben wir im Bereich elektrische Energie bereits im Herbst 2022 damit begonnen, das Einsparpotenzial für unsere Produktion in Elsoff zu identifizieren und haben durch entsprechende Einsparmaßnahmen bereits rund 14% des bisherigen Gesamtverbrauchs reduzieren können. Des Weiteren wollen wir demnächst rund 20% unseres Stromverbrauchs durch eigene Photovoltaikanlagen selbst erzeugen. Der Entwicklung der Energiekosten sehen wir im laufenden Geschäftsjahr also einigermaßen entspannt entgegen, und auch sonst gehen wir aus heutiger Sicht von einem erfreulichen Jahresverlauf aus. Der Auftragseingang im ersten Quartal war jedenfalls ungewöhnlich hoch und ist breit verteilt auf die beiden Segmente und die unterschiedlichen Branchen. Gleichzeitig ist ein Ende des Krieges in der Ukraine derzeit leider nicht absehbar, die Inflation bleibt weiterhin hoch und die konjunkturellen Aussichten in Europa sind recht verhalten. Soll heißen, die Unsicherheit wird uns auch 2023 begleiten.

Aus diesem Grund sind wir nach wie vor auf ein komfortables Liquiditätspolster bedacht. Nur so können wir sicher sein, die sich bietenden Wachstumschancen unabhängig von äußeren Einflussfaktoren auch tatsächlich ergreifen zu können. Dass wir keine Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2022 beabsichtigen, ändert aber nichts an unserer grundsätzlichen Dividendenpolitik. In der Vergangenheit haben wir dazu stets zwei Dinge betont: Erstens, dass mit Blick auf die Technologieführerschaft stetige Investitionen in neue Verfahren und Entwicklungsprojekte für unsere Geschäftsmodell von entscheidender Bedeutung sind. Und zweitens, dass wir Sie, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, grundsätzlich am Erfolg der Gesellschaft teilhaben lassen wollen. Diese Aussagen haben auch weiterhin Bestand. Voraussetzung für eine Ausschüttung in den Folgejahren wäre eine Umfinanzierung laufender "Corona-Darlehen" der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die vor rund 2 Jahren aufgenommen wurden, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Plan Optik-Gruppe angesichts der Herausforderungen der Pandemie zu sichern und auszubauen. Alternativ prüfen wir schon jetzt Wege, um auch ohne Verzicht auf die zinsgünstigen KfW-Mittel eine gegebenenfalls zeitlich aufgeschobene - Teilhabe unserer Aktionärinnen und Aktionäre am Unternehmenserfolg zu ermöglichen.

Fest steht: Es ist uns sehr wichtig, die Erfolge der vergangenen Jahre mittel- und langfristig fortzuführen. Wenn wir in 12 Monaten wieder von einem "Rekordjahr in schwierigem Umfeld" berichten sollten, so liegt das am Engagement und der Innovationskraft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei denen ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte. Genauso bedanke ich mich bei unseren Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit sowie bei unseren Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.

Elsoff, im April 2023 Michael Schilling I Vorstand

PLAN OPTIK UND 4JET KOOPERIEREN

Die Plan Optik AG (Elsoff) und die 4JET microtech (Alsdorf) haben gemeinsam eine Prozesskette für die hochproduktive Herstellung von metallisierten Durchgangsbohrungen in Glas entwickelt.

Das neue VLIS Verfahren (kurz für Volume Laser Induced Structuring) ermöglicht die Herstellung hochpräziser TGV ("Through Glass Vias") für Advanced-Packaging in Glaswafern oder Substraten für Displays.

TGV sind Mikrolöcher mit einem Durchmesser von typischerweise 10μm bis 100μm. Für verschiedene Anwendungen im Advanced-Packaging-Sektor werden zehntausende dieser Vias pro Wafer aufgebracht und metallisiert, um die geforderte Leitfähigkeit herzustellen. Auch bei der Herstellung von randlosen Displays, zum Beispiel auf Basis von μLED, werden TGV's eingesetzt. Bisherige Verfahren für die Herstellung waren langsam, mit hohen Ausschussraten verbunden und die Abstimmung auf den Metallisierungsprozess schwierig.

Die Teams der beiden Unternehmen haben nun eine Lösung entwickelt, mit der sich mehrere 10.000 Vias pro Minute vorbereiten lassen, die in einem anschließenden Batchprozess geätzt werden, um im Anschluss beschichtet zu werden. Die entstehenden Kanäle sind mit einer Loch-zu-Loch Genauigkeit besser +/- 2μm positioniert, die Substrate sind frei von Mikrorissen und die Innenseiten der Kanäle sind glattwandig und können homogen metallisiert werden. Das Verfahren eignet sich für die in der Halbleiter- und Displayindustrie typischen Glastypen. Neben Glas-Startdicken von 100μm lassen sich verschiedene Kupfer-Schichten bis zu 25μm Dicke realisieren.

Die beiden Partner haben eine Kooperation vereinbart, die den Anwendern hohe Flexibilität liefert: Kunden können entweder mit VLIS hergestellte Bauteile bei Plan Optik beziehen oder von 4JET und Partnern qualifizierte Gesamtlösungen für die Systemtechnik inklusive Laseranlagen, Nasschemie und Metallisierung erwerben.

Plan Optik verfügt bereits heute über eine moderne Produktionskette für die Herstellung von Glaswafern und beherrscht sämtliche Prozesschritte vom Waferzuschnitt und der Kantenbearbeitung, über die Strukturierung und Reinigung bis hin zur Metallisierung. Die Ergänzung mit der Anlagentechnologie von 4JET ermöglicht nun das schnelle und positionsgenaue Modifizieren von Substraten. Zum Einsatz kommt dabei eine modifizierte Version der bewährten 4JET Lasersysteme zum Trennen von Glas.

Die PEARL Plattform wird bereits zum Schneiden von Glassubstraten in der Display-, Architekturglas- oder Medizintechnik eingesetzt. Die Anlagen sind je nach Version in der Lage, Glas mit einer Größe von bis zu 2,2 m Breite und mehr als 3 m Länge hochpräzise zu modifizieren.

Eine neue Technologie

Der Einsatz von Lasertechnik zum selektiven Ätzen ist nicht neu, insgesamt liefert die Kooperation jedoch erhebliche Fortschritte für die Kunden: Durch die Kombination mit der umfangreichen Prozesskette der Plan Optik AG entsteht die weltweit führende Lösungskette für komplett bearbeitete

und metallisierte TGV Wafer. Gleichzeitig ermöglichen die nun erreichbare Präzision, Geschwindigkeit und Verfügbarkeit auf sehr großen Substraten erstmals die Anwendung in der Displayfertigung.

Die beiden Partner sehen weiteres Potenzial für das VLIS Verfahren für glasbasierte MEMS, Mikrofluidik oder Hochfrequenz-Antennentechnik (z.B. 6G).

Die PEARL-Systeme basieren auf einer Granit-Maschinenplattform, die eine inhärente Genauigkeit und Langzeitstabilität bietet. Schneidgeometrien und Positionen für Interposer können einfach aus CAD Zeichnungen importiert werden. Die gezielte Abstimmung der Achssteuerungen führt nicht nur zu einer hohen Schnittgeschwindigkeit, sondern auch zu einer exzellenten Bahngenauigkeit, um eine hochpräzise Bearbeitung zu erreichen. Der PEARL DYNAMIC FOCUS sorgt dafür, dass der Fokus immer innerhalb des Prozessfensters liegt, ohne die Prozesszeit zu erhöhen.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter vlis.tech.

Bericht des Aufsichtsrats

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

erneut liegt ein ereignisreiches und herausforderndes Jahr hinter uns. Die Folgen der COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Krieges sind in unserem täglichen Leben deutlich und nachhaltig spürbar. Zu den bereits vor dem Ukraine-Krieg bestehenden Knappheiten von einigen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie gewissen Halbleitern gesellten sich nun auch noch Angebotsengpässe bei Energie. Dadurch verschärfte sich hierzulande im vergangenen Jahr der Inflationsund Kostendruck in einem seit mehreren Generationen nicht mehr gekannten Ausmaß. In der Folge kam auch die langjährige Niedrigzinsphase zu einem abrupten Ende. Natürlich berühren diese Entwicklungen auch den Plan Optik-Konzern. Nach Auffassung des Aufsichtsrats, der an dieser Stelle über seine Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr berichtet, hat sich der Plan Optik-Konzern bisher als ausgesprochen robust gegenüber den negativen Einflüssen im makroökonomischem Umfeld erwiesen und seine im Vorjahr begonnene gute Entwicklung schwungvoll fortgesetzt.

Im Geschäftsjahr 2022 konnte der Plan Optik-Konzern neue Bestwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielen. Das Konzernjahresergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, und auch bei fast allen anderen wichtigen finanziellen Kennzahlen hat der Konzern gegenüber dem Vorjahr deutlich zugelegt. So steigerte der Konzern u.a. seine EBITDA-Marge, auf die Investoren zwecks Vergleich der Rentabilität verschiedener Unternehmen und Branchen ein besonderes Augenmerk richten, von 18,6% im Vorjahr auf nun 24,1%. Damit ist diese Kennziffer bereits im Geschäftsjahr 2022 und damit früher als von uns erwartet in das von uns definierte mittelfristige Zielband angekommen.

Offensichtlich stellt der Plan Optik-Konzern mit dem Leistungsausweis für das Geschäftsjahr 2022 und den weiter intakten Aussichten für das zukünftige Geschäftswachstum für Investoren eine hochattraktive Investitionsmöglichkeit dar. Wenn man die gegenwärtige Bewertung des Unternehmens an der Börse berücksichtigt, gilt dies umso mehr. Wir sind davon überzeugt, dass der Plan Optik-Konzern dank seiner Marktstellung, des technologischen Know-hows und der eingeschlagenen Geschäftsstrategie in den vor uns liegenden Jahren nichts von seiner Attraktivität für Investoren verlieren wird.

Zur Wahrnehmung unserer Aufgaben hat uns der Vorstand im Berichtsjahr stets umfassend und ausführlich über die aktuelle Situation im Konzern und alle wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. Dies betraf sowohl die Unternehmenskennzahlen wie Umsatz und Ergebnis als auch die Liquiditätssituation, die Personalsituation, den Stand laufender und neuer Projekte und die Planungen der Geschäftsführung. Auch die Anbahnung weiterer Kooperationen und Beteiligungen wurde mit dem Vorstand im Aufsichtsrat diskutiert.

Wir haben die Geschäftsführung und die Konzernleitung durch den Vorstand jederzeit begleitet und überwacht. Wir haben alle für die Plan Optik AG und ihre Tochterunternehmen bedeutsamen Geschäftsvorfälle erörtert und beurteilt. Bei Geschäften und Maßnahmen, die nach Gesetz, Satzung oder nach den Geschäftsordnungen der Gesellschaft der Zustimmung durch den Aufsichtsrat bedurften, haben wir jeweils nach ausführlicher Beratung und Diskussion mit dem Vorstand zugestimmt. Wir konnten uns deshalb stets von der Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und der Wirtschaftlichkeit der Arbeit des Vorstandes und seiner gewissenhaften und effizienten Unternehmensführung überzeugen.

Im Geschäftsjahr 2022 ist der Aufsichtsrat insgesamt zu vier Aufsichtsratssitzungen zusammengekommen, die in Präsenz stattfanden. An den Sitzungen des Aufsichtsrats nahmen stets alle Mitglieder des Gremiums, teilweise mit Videozuschaltung, sowie der Vorstand teil. Wenn es zwischen den Sitzungen Informationsbedarf oder die Notwendigkeit eines Austauschs untereinander oder zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand gab, erfolgte die Kommunikation telefonisch bzw. per E-Mail.

In der ersten Sitzung des Jahres am 7. März 2022 befassten wir uns mit den vorläufigen Ergebnissen für das abgelaufene Geschäftsjahr, dem aktuellen Geschäftsgang und dem Status der laufenden Entwicklungsprojekte. Außerdem beschlossen wir nach Beratung mit unseren Hauptversammlungs-Dienstleistern vor dem Hintergrund der zu diesem Zeitpunkt sehr hohen Infektionszahlen wegen der COVID-19-Pandemie nochmals die Durchführung der diesjährigen Hauptversammlung als rein virtuelle Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionäre.

Am 4. April 2022 standen die Besprechung, Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses für das abgelaufene Geschäftsjahr im Beisein des Abschlussprüfers im Mittelpunkt. Ebenfalls wurde die Tagesordnung für die zum 22. Juni 2022 geplante virtuelle ordentliche Hauptversammlung der Plan Optik AG, einschließlich der erforderlichen Beschlussvorschläge an die Hauptversammlung, behandelt.

In der dritten Sitzung des Jahres am 29. August 2022 berichtete uns der Vorstand über die stattgefundene virtuelle Hauptversammlung der Gesellschaft und über die bevorstehende erstmalige Durchführung eines Conference-Calls mit dem Vorstand für Investoren und Aktionäre. Der Conference-Call fand dann am 7. September 2022 zeitnah zu der vorherigen Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse statt, über die uns der Vorstand an dieser Sitzung ebenfalls Bericht erstattete. Zudem informierte uns der Vorstand über die zu erwartenden zukünftigen Auswirkungen der drastisch gestiegenen Energiekosten für das Geschäft der Plan Optik-Gruppe und die in diesem Zusammenhang geplanten Vorhaben zur Energieeinsparung bzw. -selbstversorgung am Produktionsstandort Elsoff. Weiterhin besprachen wir zusammen mit dem Vorstand die aktuellen und in Aussicht stehenden Projekte sowie mögliche Beteiligungen und Kooperationen. Konkret wurde dabei auch die inzwischen bekanntgegebene Kooperation mit der 4Jet microtech GmbH, Alsdorf, für die Laserbearbeitung von Glaswafern behandelt.

An der letzten Sitzung des Jahres am 28. November 2022 berichtete uns der Vorstand ausführlich über das Anfang September 2022 begonnene Projekt zur Einsparung von Energie für die Produktion in Elsoff. Wir haben dabei mit Befriedigung Kenntnis davon nehmen können, dass das im Bereich elektrische Energie identifizierte Einsparpotenzial von rund 20% des bisherigen Gesamtverbrauchs durch entsprechende Maßnahmen bereits zu rund zwei Dritteln realisiert wurde. Ferner nahmen wir vom Stand der Planung bzw. Realisierung der Energieselbstversorgung durch die Installation von Photovoltaik-Anlagen Kenntnis. Im Weiteren befassten wir uns mit der vom Vorstand vorgelegten Planung für das Geschäftsjahr 2023, die von uns nach eingehender Diskussion genehmigt wurde. Zudem informierte uns der Vorstand über das Vorhaben zum Ausbau des Standorts in Ungarn sowie über anstehende neue Projekte und den Stand der Gespräche hinsichtlich das Eingehen von neuen Beteiligungen.

Im Geschäftsjahr 2022 hat der Aufsichtsrat zwecks Erhöhung der Effizienz seiner Arbeit erstmalig eine systematische Prüfung seiner Tätigkeit hinsichtlich ihrer Erfolgswirkung entsprechend Empfehlung D.13 des Deutschen Corporate Governance Kodex durchgeführt. Die Effizienzprüfung wurde in Form einer Selbstevaluation mit einem auf das Unternehmen angepassten umfangreichen Fragebogen durchgeführt, der

die Themenfelder Wahrnehmung der Kontrollfunktion des Aufsichtsrats, Struktur und Funktion des Aufsichtsrats, Zusammenarbeit und Kommunikation im Aufsichtsrat sowie zwischen Vorstand und Aufsichtsrat betrachtete. An der Effizienzprüfung nahmen alle aktuellen Mitglieder des Aufsichtsrats sowie der Vorstand teil. Die Besprechung des Aufsichtsrats zur Auswertung der ausgesandten Fragebogen fand in zwei Abschnitten jeweils im Anschluss an die ersten beiden Sitzungen des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2022 statt.

Im Ergebnis der Effizienzprüfung hat sich in Bezug auf die gegenwärtige Struktur und Funktion des Aufsichtsrats für die Plan Optik AG kein Handlungsbedarf ergeben. Hinsichtlich der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Aufsichtsrats wie auch zwischen Vorstand und Aufsichtsrat haben wir eine gute Diskussions- und Entscheidungskultur im Gremium festgestellt. Zwecks Erhöhung der Wirksamkeit und Effizienz unserer zukünftigen Arbeit vereinbarten wir im Zuge der Effizienzprüfung rund ein Dutzend zeitnah umzusetzender Maßnahmen zur Vertiefung der Zusammenarbeit im Aufsichtsrat sowie zur eigenverantwortlichen Fortbildung der Mitglieder des Aufsichtsrats.

Der von der Hauptversammlung am 22. Juni 2022 gewählte Abschlussprüfer, die JPLH Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Biedenkopf, hat den Jahresabschluss der Plan Optik AG, den freiwillig erstellten Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht für die Plan Optik AG und den Konzern, jeweils zum Bilanzstichtag 31.12.2022, unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Der Abschlussprüfer erteilte jeweils den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.

Die zu prüfenden Jahresabschlussunterlagen und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen dem Aufsichtsrat vollständig vor. Vertreter des Abschlussprüfers haben an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats vom 17. April 2023 teilgenommen und dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung Bericht erstattet. Der Aufsichtsrat hat die Ergebnisse des Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis genommen.

Im Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat keinen Anlass, Einwendungen gegen den geprüften Jahresabschluss der Plan Optik AG, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht für die Plan Optik AG und den Konzern zu erheben. Mit Beschluss vom 17. April 2023 billigte der Aufsichtsrat somit den ihm vorgelegten Jahresabschluss der Plan Optik AG, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht. Der Jahresabschluss der Plan Optik AG ist damit im Sinne des Gesetzes festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Ergebnisses stimmt der Aufsichtsrat zu.

Für ihren engagierten Einsatz und ihre Leistungen im zurückliegenden Geschäftsjahr spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand und allen Mitarbeitenden der Plan Optik AG und ihrer Tochtergesellschaften seinen Dank und seine aufrichtige Anerkennung aus. Wir freuen uns auf eine weiterhin vertrauensvolle und gedeihliche Zusammenarbeit im neuen Geschäftsjahr, das nach unserer Erwartung angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage erneut herausfordernd, aber auch spannend und chancenreich werden dürfte.

Elsoff, im April 2023

Achim Geyer I Aufsichtsrat Vorsitzender des Aufsichtsrats der Plan Optik AG

Mit Kupfer veredelter Glaswafer mit Durchkontaktierungen

Der Vorstand hat gemäß § 315 Abs. 5 HGB i.V.m. § 298 Abs. 2 HGB den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 der Plan Optik AG mit dem Lagebericht der Muttergesellschaft zusammengefasst. Der zusammengefasste Lagebericht und Konzernlagebericht (nachfolgend "Lagebericht") sollte im Kontext mit den geprüften Finanzdaten der Plan Optik-Gruppe und der Plan Optik AG sowie den Angaben in Anhang und Konzernanhang gelesen werden. Darüber hinaus enthält der Lagebericht auch in die Zukunft gerichtete Aussagen, d. h. Aussagen, die auf bestimmten Annahmen und den darauf basierenden aktuellen Planungen, Einschätzungen und Prognosen beruhen. Zukunftsaussagen besitzen nur in dem Zeitpunkt Gültigkeit, in welchem sie gemacht werden. Der Vorstand der Plan Optik AG übernimmt keine Verpflichtung, die diesem Dokument zugrundeliegenden Zukunftsaussagen beim Auftreten neuer Informationen zu überarbeiten und/ oder zu veröffentlichen. Zukunftsaussagen unterliegen immer Risiken und Unsicherheiten. Der Vorstand der Plan Optik AG weist darauf hin, dass eine Vielzahl von Faktoren zu einer erheblichen Abweichung in der Zielerreichung führen kann. Wesentliche Faktoren werden im Abschnitt "Risikobericht" detailliert beschrieben.

1. Grundlagen des Konzerns

1.1. Konzernstruktur

Die Plan Optik-Gruppe besteht aus der Plan Optik AG (Elsoff), die sowohl operative Tätigkeiten als auch eine Holdingfunktion ausübt, sowie den 100-prozentigen Tochtergesellschaften Little Things Factory GmbH (Elsoff), MMT GmbH (Siegen) und der POH Termeló és Kereskedelmi Kft. (Szekszárd/Ungarn). Die Konzernstruktur hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 nicht verändert.

1.2. Geschäftsmodell

Die Plan Optik AG liefert als Technologieführerin in der Herstellung strukturierter Wafer die aktiven Elemente für zahlreiche Anwendungen der Mikrosystemtechnik in unterschiedlichen Branchen. Die Wafer aus Glas, Glas-Silizium oder Quarz werden in Durchmessern bis zu 300 mm angeboten. Insbesondere in den Bereichen Health Care (Mikrodosiersysteme, Lab-on-Chips), Automotive (Sensoren für Fahrerassistenzsysteme und Motorsteuerung), Luft- und Raumfahrt (Stell- und Lagesensoren) sowie Consumer Electronics basieren innovative Lösungen auf mikrostrukturierten Bauteilen der Plan Optik AG. Die Durchkontaktierungswafer der Gesellschaft vereinen den hermetisch dichten Schutz und die elektrische Kontaktierung der Bauteile in einem Schritt und garantieren so Performance und Langlebigkeit der mikro-elektrisch-mechanischen Systeme (MEMS). Unter der eigenen Marke "Wafer Universe" betreibt Plan Optik seit 2019 einen Direktvertrieb für standardisierte Wafer.

Die MMT GmbH entwickelt und fertigt Komponenten und Anlagen in der Mikrosystemtechnik. Dazu zählen beispielsweise Mikrodosierpumpen, komplexe Mikrofluidanlagen, Mikrosensoren und Mikroventile. Für Kunden, unter anderem aus den Branchen Bio- und Nanotechnologie sowie der chemischen und pharmazeutischen Industrie, arbeitet MMT zudem als Entwicklungs- und Integrationspartner. Zusätzlich wurde durch ein technologisches Spin-Off für einen neuen Marktbereich das Geruchsbeseitigungskonzept entwickelt, das unter der Marke AIRTUNE eigenständig vertrieben wird.

Die Little Things Factory GmbH entwickelt und produziert als führender Anbieter in den Bereichen Fluidik und Mikroreaktion hochwertige Komponenten und Systemlösungen aus Glas, Quarz und Glas-Silizium-Verbundwerkstoffen für zahlreiche Branchen. Typische Anwendungen in den Bereichen Life Science, Chemie sowie Forschung & Entwicklung sind Lab-onchip-Produkte sowie Mikroreaktoren, wie sie im Bereich der Diagnostik, Medikamentendistribution oder der Herstellung von Spezialchemikalien benötigt werden.

Die POH Termeló és Kereskedelmi Kft. ("POH Produktion und Handel GmbH") soll vor allem vorbereitende Arbeiten in der Waferherstellung übernehmen sowie Metall- und Kunststoffteile für die MMT GmbH fertigen. Die Tochtergesellschaft POH Termeló és Kereskedelmi Kft. wurde im Dezember 2019 gegründet, im Januar 2020 wurden im Wege eines Asset Deals dann die wesentlichen Produktionsanlagen, inklusive Grundstück und aufstehender Produktionshalle, von einem langjährig vor Ort bestehenden Unternehmen zugekauft. Die Produktion ist im Februar 2020 angelaufen und wurde seitdem kontinuierlich erweitert; mittelfristig ist die Fertigung der kompletten Waferbasis an diesem Standort geplant. Bei

guter Infrastruktur bietet der neue Standort deutliche Lohnkostenvorteile und entlastet die Fabrikation am Hauptsitz in Elsoff.

1.3. Organe der Gesellschaft

Vorstand

Seit ihrer Gründung besitzt die Gesellschaft nur ein Vorstandsmitglied, Herrn Michael Schilling. Herr Schilling ist von den Beschränkungen der Mehrfachvertretung gem. § 181 BGB befreit. Er ist unter der Geschäftsadresse der Gesellschaft erreichbar.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat besteht satzungsgemäß aus drei Mitgliedern, die alle von den Aktionären gewählt werden. Die Bestellung des Aufsichtsrats erfolgt für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach Beginn der Amtszeit beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem die Wahl erfolgt, nicht mitgerechnet. Für ein oder mehrere Aufsichtsratsmitglieder können Ersatzmitglieder gewählt werden.

Seit der turnusmäßigen Neuwahl des Aufsichtsrats im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung, die am 24. Juni 2020 stattfand, setzt sich der Aufsichtsrat aus den folgenden Mitgliedern zusammen:

  • Achim Geyer, Vorsitzender, Dipl. Ing. Maschinenbau, Helmenzen;
  • Holger Bürk, stellvertretender Vorsitzender, Unternehmer, Investment Manager, Niedereschach;

– Dr. Thomas Fries, Geschäftsführer der FRT GmbH, Bergisch Gladbach.

Außerdem wurden Herr Daniel Hallen, Geschäftsführer der Dahamoo GmbH, Königswinter, als Ersatzmitglied für Herrn Bürk und Frau Bärbel Schilling, kaufmännische Angestellte, Elsoff, zum Ersatzmitglied für Herrn Geyer und Herrn Dr. Fries gewählt.

1.4. Forschung und Entwicklung

Innovationsfähigkeit schafft Vorsprung im Wettbewerb und ist somit zentraler Baustein zur Stärkung der Ertragskraft und Sicherung des zukünftigen wirtschaftlichen Erfolges. Die Plan Optik AG hat den Anspruch, intelligente Produkte und Lösungen zu entwickeln, die gezielt Nutzen für die Kunden schaffen. In eigenen Testreihen, aber auch im Rahmen von Kooperationen mit renommierten wissenschaftlichen Instituten (u.a. mehreren Fraunhofer Instituten) sowie namhaften Industriepartnern betreibt die Plan Optik AG Projekte im Bereich der angewandten Entwicklung, um den Vorsprung durch Wissen weiter zu festigen und auszubauen. Forschung und Entwicklung besitzen bei Plan Optik einen sehr hohen Stellenwert, denn nur so ist die Technologieführerschaft langfristig sicherzustellen. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind ein sichtbares Zeichen langfristiger Unternehmenspolitik und permanenter Investitionen in die Zukunft.

Im Berichtszeitraum betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung konzernweit ca. EUR 1,53 Mio. (2021: EUR 1,23 Mio.). Substanzielle Aufwendungen wurden 2022 u.a. für die Verbesserung des Schleifprozesses in der Waferfertigung und Validierung und Weiterentwicklung der Nanotec Schichten für TGV (Through-Glas-Vias) getätigt. Grundsätzlich konzentrieren sich die Entwicklungstätigkeiten hauptsächlich auf die Laserbearbeitung, Prozessoptimierungen, den Bereich Interposer-Fertigung für 3D Packaging und RF- Anwendungen, sowie einige Entwicklungsprojekte im Bereich der Pharmaindustrie.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Plan Optik AG und ihre Tochtergesellschaften sind auf dem europäischen und internationalen Markt tätig und damit naturgemäß von den hier vorherrschenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen betroffen.

Die weltwirtschaftliche Expansion schwächte sich im Jahr 2022 nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (ifw Kiel) insgesamt deutlich ab. War die globale Industrieproduktion in der ersten Jahreshälfte noch recht schwungvoll gewesen, setzte sich dies im zweiten Halbjahr nicht weiter fort. Gerade im Schlussquartal legte die globale Wirtschaftsleistung nur noch wenig zu. Bremsend wirkten im Berichtszeitraum die gestiegenen Energiepreise, die in Reaktion auf die hohe Inflation inzwischen deutlich restriktive Geldpolitik sowie anhaltende Maßnahmen zur Eindämmung einer Corona-Infektionswelle in China. Im Jahresergebnis erhöhte sich die Weltproduktion 2022 um 3,2% (2021: +6,2%). Die Europäische Union lag mit +3,6% über dem Durchschnittswert, während China (+3,0%), die USA (+2,1%) und Japan (+1,0%) sich schwächer entwickelten. Insgesamt ging die Phase der Erholung der Weltwirtschaft von dem pandemiebedingten Einbruch damit zunächst zu Ende.

Auch in Deutschland haben die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine die Erholung von der Pandemie abgewürgt und das Niveau des Bruttoinlandsprodukts merklich gedrückt. Insbesondere zum Jahresende hin schwächte sich die deutsche Wirtschaftsleistung noch einmal deutlich ab. Nach einem BIP-Rückgang um 0,4% im vierten Quartal, belief sich die Zuwachsrate für das Gesamtjahr 2022 auf 1,8% und fiel damit deutlich geringer aus als vor Beginn des Krieges erwartet worden war. Die hohe Inflation schmälerte die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte und resultierte in einer deutlichen Änderung des Zinsumfelds. Innerhalb weniger Monate hob die EZB den Leitzins von 0,0% auf aktuell 3,5% an. Dies wirkt sich restriktiv auf die Finanzierungsbedingungen und die Investitionstätigkeit der Unternehmen aus. Gleichzeitig verringerte auch der Staat seine expansive Finanzpolitik deutlich. Nach +3,8% im Vorjahr, nahmen die staatlichen Konsumausgaben 2022 nur noch um 1,2% zu.

Während das BIP-Wachstum sich im Vorjahresvergleich weltweit abschwächte, ließen die Anspannungen in den Logistiknetzwerken nach. Auch die Preise für Industrierohstoffe gingen unter dem Eindruck gedämpfter Nachfrage aus China und allgemein verdüsterter Konjunkturerwartungen wieder zurück. Der Preis für Kupfer etwa war zeitweise kaum noch höher als in den Jahren vor Ausbruch der Corona-Krise. Auch der Ölpreis war seit Juni tendenziell rückläufig und zuletzt ist das Preisniveau am europäischen Gasmarkt ebenfalls wieder deutlich gesunken. Obgleich immer noch auf hohem Niveau, hat die Inflation ihren Höhepunkt nach Meinung der Experten des ifw Kiel wohl überschritten. Positive Signale kamen zum Ende des Berichtszeitraums zudem von den gestiegenen Auftragseingängen in der Industrie, abnehmenden Materialengpässen und überwiegend optimistischeren Geschäftsaussichten. Trotz der sichtbaren Abschwächung gehen die Konjunkturexperten deshalb aktuell nicht von einer Rezession aus.

Markt und Marktumfeld

War 2021 durch Materialknappheit, Lieferengpässe und verstärkten Margendruck ein herausforderndes Jahr für die MEMS-Industrie, hat das Wachstum 2022 wieder Fahrt aufgenommen, auch weil die Bauteilpreise anders als in der Vergangenheit nicht gesunken sind. Insbesondere für die Herstellung fortschrittlicher Sensoren und Aktoren, die in Anwendungen wie IoT, Wearables, autonomen Fahrzeugen, Robotik, digitaler Gesundheit oder Smart Home eingesetzt werden, bleibt die MEMS-Technologie unverzichtbar. Wachstumstreiber waren im Berichtszeitraum dabei unverändert traditionelle MEMS-Geräte (Mikrofone, RF, Inertial, optisch), die in einer Vielzahl von Anwendungen wie Wearables & Hearables, 5G-Smartphones oder Fahrassistenzsystemen eingesetzt werden. Darüber hinaus erweist sich die Nachfrage nach VR-Brillen und Smart-Glases als zusätzlicher Wachstumsmotor für die MEMS-Branche. Davon profitieren vermehrt Produkte wie ToF-Sensoren, Lidar und andere verbesserte Bildsensoren, aber auch Trägheitssensoren und MEMS-Aktoren wie Mikrospiegel. Immer häufiger sind in Smart Glasses zudem Pico-Laserprojektoren, Mikroscanner und MEMS-Lautsprecher zu finden.

Der globale Mikrofluidikmarkt hat im Berichtszeitraum weiter an Dynamik gewonnen. Wichtigster Anwendungsbereich bleibt dabei die Medizintechnik mit Diagnostik und Medikamentenverabreichung als wesentlichen Themen. Vereinfachte Zulassungen im Zuge von COVID-19 haben die breite Einführung von Point-of-Care-Lösungen (POC) und neuartigen Sequenzierungstechnologien hier befördert. Analog zur wachsenden Nachfrage haben die Branchenteilnehmer verstärkt in die Diversifizierung ihrer Produktportfolios, die Installation neuer Instrumente und den Ausbau ihrer Produktionsanlagen investiert. Um die steigenden Anforderungen an Tragbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und Genauigkeit zu erfüllen, werden immer häufiger mehrere Funktionen in die mikrofluidischen Module integriert. Dies reicht von Pumpen und Ventilen für das Flüssigkeitsmanagement über Blister, die Reagenzien enthalten und Elektroden für elektrische Messungen bis hin zu Mikroarrays für das Multiplexing oder CMOS-Sensoren für den Nachweis von Biomolekülen. Dabei kommen Multimaterialverfahren zum Einsatz, die Kunststoffe, Glas und Silizium kombinieren.

Ungeachtet der positiven Gesamtentwicklung beeinträchtigten globale Unsicherheiten und vorübergehende Lieferengpässe im Berichtszeitraum auch die MEMS- und Mikrofluidik-Branche. Um die steigende Nachfrage zu bedienen und die Rentabilität zu erhöhen, ist ein verstärkter Konsolidierungsdruck zu beobachten. Im MEMS-Bereich versuchen insbesondere chinesische Unternehmen verstärkt Marktanteile hinzuzugewinnen und in der Mikrofluidik-Branche erhoffen sich internationale Konzerne von der Übernahme kleinerer Player eine schnellere Integration von Produkten und Kompetenzen.

2.2. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

2.2.1. Gesamtdarstellung

Nachdem die Plan Optik-Gruppe bereits im vergangenen Jahr wieder das Vorkrisenniveau erreicht hatte, konnten Wachstum und Profitabilität im Berichtszeitraum trotz gesamtwirtschaftlicher Unsicherheit und überdurchschnittlich hohem Krankenstand erheblich ausgebaut werden. Basierend auf einer starken Nachfrage der Medizintechnik-Kunden erhöhte sich der Konzernumsatz auf EUR 11,47 Mio. (Vorjahr [VJ]: EUR 9,47 Mio.) und lag damit erstmals im zweistelligen Millionenbereich. Ergebnisseitig verdoppelte sich das operative Ergebnis nahezu auf EUR 2,05 Mio. (VJ: EUR 1,11 Mio.), einhergehend mit einer EBIT-Marge von 17,9%.

Das im Geschäftsjahr 2022 erzielte Wachstum wurde insbesondere von der anhaltenden Nachfrage aus dem Bereich Mikrofluidik getragen. Neben der MMT GmbH konnte das zweite hier tätige Tochterunternehmen Little Things Factory GmbH ebenfalls Umsatz- und Ergebniszuwächse verzeichnen. Daneben hat auch der MEMS-Bereich in 2022 wieder Fahrt aufgenommen; die Plan Optik AG hat davon profitiert, dass der Trend zur Energieeffizienz mit steigender Nachfrage nach Hightech-Produkten einhergeht. Die gesteigerte Ertragskraft basiert auf verbesserten Prozessen, der Optimierung des Produktportfolios und dem Ausbau des Standorts in Ungarn.

Finanziell ist der Konzern weiterhin sehr solide aufgestellt; der operative Cashflow war im Berichtszeitraum erneut deutlich positiv und das Eigenkapital nahm infolge des Konzernjahresüberschusses substantiell zu. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich entsprechend auf 63,1% (31.12.2021: 57,4%).

2.2.2. Ertragslage

Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse im Konzern konnten im Vorjahresvergleich um 21,1% von EUR 9,47 Mio. auf EUR 11,47 Mio. gesteigert werden. Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen) stieg ähnlich stark um 20,9% auf EUR 12,21 Mio. (VJ: EUR 10,09 Mio.).

Besonders dynamisch zeigte sich im Geschäftsjahr 2022 das Geschäft mit Medizintechnik-Kunden der im Bereich Mikrofluidik tätigen Tochtergesellschaft MMT GmbH. Der Umsatz der MMT GmbH nahm im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 45,5% auf EUR 3,98 Mio. zu (VJ: EUR 2,73 Mio.). Auch die Umsätze der ebenfalls im Bereich Mikrofluidik tätigen Tochtergesellschaft Little Things Factory GmbH erhöhten sich im Vorjahresvergleich leicht und stiegen um 2,0% auf EUR 0,58 Mio. (VJ: EUR 0,57 Mio.).

Das in der Plan Optik AG gebündelte Mikrosystemtechnikgeschäft verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls einen deutlichen Umsatzanstieg um 22,5% auf EUR 11,04 Mio. (VJ: EUR 9,02 Mio.). Neben internen Umsätzen im Konzernverbund machte sich hier der fortschreitende Ausbau des Wafer-Universe-Portfolios bemerkbar. Der Umsatzanteil der Standardwafer lag zuletzt bereits bei rund 15%. Dies geht einher mit dem planmäßigen Ausbau des Standorts in Ungarn. Im Berichtszeitraum erzielte die POH Termeló és Kereskedelmi Kft. Umsätze in Höhe von EUR 0,57 Mio. (VJ: EUR 0,31 Mio.).

Es ist zu berücksichtigen, dass ein Teil der Einzelumsätze auf Konzernebene konsolidiert wird. Bereinigt um innerhalb der Gruppengesellschaften getätigte Geschäfte waren rund 61% (VJ: 66%) der Konzernumsätze (Umsätze bereinigt um innerhalb der Gruppengesellschaften getätigte Geschäfte) dem in der AG gebündelten Bereich MEMS und die übrigen rund 39% (VJ: 34%) dem Bereich Mikrofluidik zuzuordnen.

Entwicklung der Aufwendungen

Bereits im Vorjahr waren die Aufwandsquoten (gemessen an der Gesamtleistung) deutlich reduziert worden. Im Berichtszeitraum konnte dieses Niveau trotz vorübergehender Materialknappheit und steigender Inflation gehalten bzw. weiter verbessert werden. So belief sich der Materialaufwand im Geschäftsjahr 2022 auf EUR 2,23 Mio. (VJ: EUR 1,84 Mio.). Damit lag die Materialaufwandsquote des Konzerns im Berichtszeitraum mit 18,2% auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres (VJ: 18,3%). Der Personalaufwand nahm im Berichtszeitraum trotz Gehaltsanpassungen und der Zunahme der Mitarbeiterzahl unterproportional zu auf EUR 4,61 Mio. (VJ: EUR 3,96 Mio.). Die Personalaufwandsquote verringerte sich entsprechend auf 37,8% (VJ: 39,2%). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Vorjahresvergleich nur leicht von EUR 2,76 Mio. auf EUR 2,87 Mio., in Relation zur Gesamtleistung bedeutete dies einen Rückgang von 27,3% auf 23,5%.

Auf AG-Ebene erhöhte sich die Materialaufwandsquote im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 50,6% (VJ: 44,1%). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf innerhalb der Gruppengesellschaften getätigte Geschäfte mit geringer Marge für die AG zurückzuführen, deren Volumen im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich höher ausfiel. Die Personalaufwandsquote der AG verringerte sich im Berichtszeitraum hingegen von 31,6% auf 29,3%. Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Relation zur Gesamtleistung nahmen auf Ebene der AG deutlich ab von 23,7% im Vorjahr auf nunmehr 19,8%.

Ergebnisentwicklung

Als Resultat des deutlichen Umsatzanstiegs bei unterproportionaler Kostenentwicklung verbesserte sich die Profitabilität merklich. So stieg das EBITDA im Berichtszeitraum auf EUR 2,76 Mio. und lag damit noch einmal deutlich über dem guten Vorjahreswert (VJ: EUR 1,76 Mio.). Dies entspricht einer EBITDA-Marge bezogen auf den Konzernumsatz in Höhe von 24,1% (VJ: 18,6%). Das EBIT verbesserte sich ebenfalls deutlich auf EUR 2,05 Mio. (VJ: EUR 1,11 Mio.), einhergehend mit einer EBIT-Marge von 17,9% (VJ: 11,7%). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf EUR 1,99 Mio. (VJ: EUR 1,05 Mio.); unter dem Strich stand im Geschäftsjahr 2022 ein Konzernjahresergebnis in Höhe von EUR 1,37 Mio. (VJ: EUR 0,69 Mio.). Dies entspricht einem Ergebnis pro Aktie in Höhe von EUR 0,32 (VJ: EUR 0,16).

Auf AG-Ebene summierte sich das Jahresergebnis 2022 auf EUR 0,63 Mio. (VJ: EUR 1,13 Mio.), das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf EUR 0,64 Mio. (VJ: EUR 1,13 Mio.).

2.2.3. Vermögenslage

Vermögenslage im Konzern

Die Bilanzsumme zum 31.12.2022 belief sich im Konzern auf EUR 15,03 Mio. und hat sich damit gegenüber dem 31.12.2021 (EUR 14,12 Mio.) um 6,4% verlängert.

Anlagevermögen

Das Sachanlagevermögen nahm im Berichtszeitraum von EUR 4,57 Mio. auf EUR 4,83 Mio. zu und die immateriellen Vermögensgegenstände erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr von EUR 0,33 Mio. auf EUR 0,40 Mio. In der Summe belief sich das Anlagevermögen zum 31.12.2022 auf EUR 5,23 Mio. (31.12.2021: EUR 4,90 Mio.).

Umlaufvermögen

Der Vorratsbestand lag zum 31.12.2022 mit EUR 5,27 Mio. über dem Stand des Vorjahres (31.12.2021: EUR 4,00 Mio.). Der Anstieg resultiert aus der gestiegenen Nachfrage sowie der Vorbeugung gegenüber Material- und Lieferengpässen. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stiegen ebenfalls deutlich von EUR 0,80 Mio. am Vorjahresstichtag auf EUR 1,19 Mio. zum Ende der Berichtsperiode. Der Bestand an Zahlungsmitteln verringerte sich hingegen von EUR 4,08 Mio. auf EUR 2,88 Mio., weil keine neuen Mittel aufgenommen, Darlehen planmäßig getilgt, Vorräte aufgebaut und Investitionen ins Anlagevermögen getätigt wurden, die in der Summe den operativen Cashflow überstiegen. Insgesamt nahm das Umlaufvermögen zum 31.12.2022 auf EUR 9,34 Mio. zu (31.12.2021: EUR 8,88 Mio.).

Eigenkapital

Zum 31.12.2022 belief sich das Eigenkapital auf EUR 9,48 Mio. (31.12.2021: EUR 8,11 Mio.). Der Anstieg ist auf den in 2022 zu verzeichnenden Konzernjahresüberschuss zurückzuführen. Das gezeichnete Kapital in Höhe von EUR 4,27 Mio., die Kapitalrücklage in Höhe von EUR 0,86 Mio. sowie die Gewinnrücklage in Höhe von EUR 0,78 Mio. blieben im Vergleich zum Vorjahr in der Höhe unverändert. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich zum 31.12.2022 auf 63,1% (31.12.2021: 57,4%).

Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen verringerten sich zum 31.12.2022 auf EUR 0,31 Mio. (31.12.2021: EUR 0,40 Mio.). Die sonstigen Rückstellungen erhöhten sich hingegen und beliefen sich auf EUR 0,71 Mio. (31.12.2021: EUR 0,57 Mio.). Insgesamt stiegen die Rückstellungen zum 31.12.2022 somit auf EUR 1,02 Mio. (31.12.2021: EUR 0,97 Mio.).

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen im Vergleich zum Vorjahresstichtag von EUR 4,13 Mio. auf EUR 3,50 Mio. ab. Kontinuierlichen Tilgungen standen im Berichtszeitraum keine neu aufgenommenen Darlehen gegenüber. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich auf EUR 0,29 Mio. (31.12.2021: EUR 0,54 Mio.). Insgesamt reduzierten sich die Verbindlichkeiten im Berichtszeitraum auf EUR 4,53 Mio. (31.12.2021: EUR 5,05 Mio.).

Vermögenslage der Plan Optik AG

Die Vermögenslage der Plan Optik AG stellte sich zum 31.12.2022 wie folgt dar: Die Bilanzsumme verlängerte sich auf EUR 13,18 Mio. (31.12.2021: EUR 12,58 Mio.). Auf der Aktivseite erhöhte sich das Anlagevermögen im Berichtszeitraum auf EUR 5,28 Mio. (31.12.2021: EUR 5,00 Mio.). Das Umlaufvermögen nahm ebenfalls zu von EUR 7,55 Mio. auf EUR 7,89 Mio.

Die Passivseite der Bilanz zeigte eine Zunahme des Eigenkapitals auf EUR 7,18 Mio. (31.12.2021: EUR 6,55 Mio.). Die Rückstellungen erhöhten sich ebenfalls und beliefen sich zum Bilanzstichtag auf EUR 0,58 Mio. (31.12.2021: EUR 0,48 Mio.). Die Verbindlichkeiten reduzierten sich hingegen leicht auf EUR 5,42 Mio. (31.12.2021: EUR 5,55 Mio.).

2.2.4. Finanzlage

Kapitalflussrechnung und Liquidität

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war wie im Vorjahr positiv und belief sich im Berichtszeitraum auf EUR 0,51 Mio. (2021: EUR 1,29 Mio.). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist neben dem Anstieg der Vorräte im Wesentlichen eine Folge steuerlicher Effekte.

Da zudem anders als im Vorjahr keine neuen Darlehen aufgenommen wurden, war der Gesamtcashflow im Geschäftsjahr 2022 negativ. Nach Investitions- und Finanzierungstätigkeit ergab sich für den Berichtszeitraum ein Saldo in Höhe von EUR -1,15 Mio. (2021: EUR 1,96 Mio.). Der Finanzmittelfonds zum 31.12.2022 belief sich auf EUR 2,88 Mio. (31.12.2021: EUR 4,03 Mio.).

Aufgrund der bestehenden Finanzierungsstruktur und der auch künftig verfügbaren liquiden Mittel war zum Bilanzstichtag sowohl im Konzern als auch auf AG-Ebene für die nächsten Jahre von einer ausreichenden Liquidität auszugehen. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden planmäßig getilgt. EUR 0,30 Mio. der zum 31.12.2022 bestehenden Gesamtverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Die bei der Hausbank bestehende Kontokorrentlinie in Höhe von EUR 0,25 Mio. musste am Bilanzstichtag nicht beansprucht werden.

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2022 wurden konzernweit EUR 1,08 Mio. (2021: EUR 1,29 Mio.) in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände investiert. EUR 0,56 Mio. (2021: EUR 0,23 Mio.) der Gesamtinvestitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände entfielen dabei auf geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau. Darüber hinaus tätigte der Konzern Leasinggeschäfte in Höhe von EUR 0,40 Mio. (2021: EUR 0,43 Mio.) zur Nutzung weiterer Maschinen. Die Investitionen wurden überwiegend durch die Plan Optik AG getätigt. Zum Teil wurden Maschinen in Eigenbau realisiert, um den größtmöglichen Know-how-Schutz im Bereich des Kerngeschäftes sicherzustellen.

2.2.5. Auftragslage

Der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2022 summierte sich im Konzern auf EUR 11,7 Mio. (2021: EUR 11,5 Mio.), gleichbedeutend mit einem Anstieg um 1,5%. Der Auftragseingang der Plan Optik AG belief sich dabei auf EUR 10,5 Mio. (2021: EUR 10,5 Mio.). Insgesamt war die Nachfrage in allen adressierten Branchen hoch. Eine besondere Dynamik war bei den Kunden im Bereich Medizintechnik zu verzeichnen. Um die Abhängigkeit von einzelnen Großaufträgen weiter zu reduzieren, treibt die Plan Optik AG die Diversifizierung des Kundenportfolios kontinuierlich voran.

2.2.6. Personalentwicklung

Im Geschäftsjahr 2022 beschäftigte die Plan Optik-Gruppe durchschnittlich 107 Mitarbeiter (2021: 93 Mitarbeiter); davon waren bei der Plan Optik AG 78 Mitarbeiter beschäftigt (2021: 69 Mitarbeiter). Es wurden 5 Auszubildende und 4 duale Studenten beschäftigt. Wie schon im Vorjahr wurden auch im Berichtszeitraum keine Leiharbeiter beschäftigt.

2.3. Leistungsindikatoren

Bedeutsamste finanzielle Leistungsindikatoren zur Steuerung der Plan Optik-Gruppe sind operative Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung (z.B. Umsatz, EBITDA, EBIT, EBT absolut und relativ), der Bilanz (z.B. Eigenkapitalquote) sowie Kennzahlen zur Liquiditätslage (z.B. Liquiditätsbestand, Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, Liquiditätsreserven).

Finanzielle Leistungsindikatoren

2022 2021 2020
Konzernumsatz (TEUR) 11.466 9.467 8.434
EBITDA (TEUR) 2.762 1.756 420
EBITDA-Marge (%)* 24,1 18,6 5,0
EBIT (TEUR) 2.054 1.109 -244
EBIT-Marge (%)* 17,9 11,7 -2,9
EBT (TEUR) 1.995 1.045 -305
EBT-Marge (%)* 17,4 11,0 -3,6
Eigenkapitalquote (%) 63,1 57,4 72,3
Liquide Mittel (TEUR) 2.882 4.081 2.072
Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (TEUR) 507 1.287 916

*In Relation zum Konzernumsatz

3. Risiko- und Chancenbericht

Die Chancen und Risiken aus unternehmerischer Tätigkeit werden vom Vorstand laufend definiert und bewertet. Risiken werden, soweit möglich und unternehmerisch sinnvoll, minimiert oder auf Dritte verlagert.

Die wesentlichen für Plan Optik relevanten Risiken werden nachfolgend beschrieben, wobei nicht in allen Teilbereichen Chancen und Risiken gleichermaßen vorhanden sind.

3.1. Risiken

Mit dem Krieg in der Ukraine im Besonderen und der Zunahme der geopolitischen Spannungen im Allgemeinen, der latenten Gefahr durch erneute COVID-19-Ausbrüche sowie der konjunkturellen Eintrübung inklusive weltweiter Inflation und teilweise langen Lieferzeiten für Vorprodukte unterliegt die Geschäftstätigkeit der Plan Optik-Gruppe aktuell einer hohen, aber im Vergleich zu den Vorjahren tendenziell abnehmenden Unsicherheit. In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung könnte es zu deutlichen Auswirkungen auf Umsatz und Auftragseingang kommen. Im Detail sind diese Aus-

Querschnitt eines mit Kupfer veredelten Glaswafer mit Visualisierung der Durchkontaktierungen

wirkungen zum jetzigen Zeitpunkt wegen der damit verbundenen Unsicherheiten nicht seriös abschätzbar. Risiken für die Plan Optik-Gruppe können dabei nicht nur die Absatzentwicklung betreffen, sondern auch zu erheblichen Beeinträchtigungen der Produktion, des Beschaffungsmarktes und der Zulieferkette führen. Derzeit ist die globale Lieferkette in den Märkten, auf denen die Plan Optik-Gruppe tätig ist, noch nicht gefährdet.

Wie stark der Konzern von den geopolitischen Veränderungen und der zu erwartenden Beeinträchtigung der Weltkonjunktur betroffen sein wird und welche Gegenmaßnahmen zu treffen sind, lässt sich gegenwärtig noch nicht vollends abschätzen. Derzeit ist weder die zeitliche Dimension noch der Größeneinfluss auf die von Plan Optik bedienten Bereiche und Märkte absehbar. Bisher konnten die gestiegenen Energiekosten und die höheren Einkaufspreise für Vorprodukte überwiegend weitergegeben werden. Es ist aber offen, ob dies im Fall einer erneuten signifikanten Kostensteigerung nochmals in ähnlicher Weise gelingen würde.

Mit dem Ende 2022 vollzogenen Beitritt zur bundesweiten "Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke" intensiviert Plan Optik die Anstrengungen zu mehr Nachhaltigkeit. Mit Hilfe der Durchführung gezielter Energieeffizienzund CO2-Einsparmaßnahmen soll der Verbrauch um 10-15% reduziert werden, zudem sollen perspektivisch 20% des Strombedarfs durch den Anbau von Photovoltaik gedeckt werden.

Über die besonderen gesamtwirtschaftlichen Gefahren hinaus, bestehen die folgenden wesentlichen Risiken für das Geschäft der Plan Optik-Gruppe:

Risiken aus den Absatzmärkten

Die Plan Optik-Gruppe ist bestrebt, das Kundenportfolio erfolgreich zu diversifizieren. Aktuell verteilen sich ca. 80% der Umsätze auf 23 Abnehmer. Der restliche Umsatz wird mit einer Vielzahl von Kunden generiert.

Sollten Forderungen gegen Hauptkunden der Gesellschaft eines bestimmten Jahres ausfallen, so hätte dies erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage. Aus diesem Grund werden Forderungsausfallrisiken im europäischen, amerikanischen und asiatischen Markt durch Factoring abgefangen. Die restlichen Auslandsforderungen sind, soweit sinnvoll, über Kreditversicherungen abgedeckt.

Die Plan Optik-Gruppe erzielt einen Großteil ihres Umsatzes außerhalb Europas, insbesondere in Asien und den USA. Ein erheblicher Teil des Umsatzes unterliegt daher unter anderem folgenden Risiken:

  • Unerwartete Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im In- und Ausland;
  • Wechselkursschwankungen;
  • Zölle und andere Handelsbeschränkungen;
  • Politische und wirtschaftliche Krisen;
  • Militärische Auseinandersetzungen;
  • Schwierigkeiten bei der Durchsetzung von Forderungen;
  • Lange Zahlungsfristen;
  • Schwierigkeiten mit Kooperationspartnern und Handelsvertretern;
  • Naturkatastrophen mit anschließenden technischen Katastrophen.

Im Falle der Abwertung einer ausländischen Währung werden die Produkte in diesem Land teurer. Gleichzeitig können schwierige Wirtschaftsbedingungen die Investitionen und das Bestellverhalten von Kunden in diesen Ländern negativ beeinflussen. Diese Umstände könnten dazu führen, dass die Kunden möglicherweise ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, Bestellungen kündigen oder Liefertermine verlegen und keine neuen Produkte mehr bestellen.

Die konjunkturellen Unsicherheiten haben nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs sowohl in Deutschland als auch weltweit zugenommen. Die Plan Optik-Gruppe verfolgt das gesamtwirtschaftliche Umfeld aufmerksam.

Risiken aus Unternehmensfinanzierung

Der Wegfall von kurzfristigen Finanzierungsmöglichkeiten wie z.B. Factoring oder Reduzierung von Limits im Rahmen der Kreditausfallversicherung kann zu ungeplanten Liquiditätsschwierigkeiten führen.

Risiken aus Betriebsunterbrechung

Die Plan Optik-Gruppe stellt den wesentlichen Teil ihrer Produktion lediglich an einem Standort (Elsoff) her. Eine großflächige Zerstörung des Betriebsgeländes, z.B. durch Feuer, und der damit verbundene längerfristige Produktionsausfall könnten zu einem Abwandern der Kunden und damit zu Folgeschäden führen, die durch die vorhandene Betriebsunterbrechungsversicherung nicht abgedeckt werden. Das Gleiche könnte u.U. auch passieren, wenn Maschinen ausfallen und über mehrere Tage keine Ersatzteile beschafft werden könnten. Der Verlust der Kunden könnte negative Auswirkungen auf die Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns und der AG haben.

Abhängigkeit von wichtigen Lieferanten

Die hergestellten Produkte bestehen zu mehr als 70% aus Glas. Hierbei handelt es sich um Spezialgläser, für die es zum Teil nur eine begrenzte Anzahl von möglichen Lieferanten gibt. Auch wenn grundsätzlich ausreichende Mengen an Glas verfügbar sind, so sind doch üblicherweise mit den Abnehmern der Plan Optik-Produkte bestimmte Spezifikationen für die zu verwendenden Gläser vertraglich vereinbart, die einen kurzfristigen Austausch von Material ausschließen. Dies führt dazu, dass jeder Lieferantenwechsel vorab mit dem Abnehmer abzustimmen ist, was eines Zeitvorlaufs von drei bis sechs Monaten bedarf.

Sollte ein Lieferant kurzfristig nicht lieferfähig sein, so führt dies dazu, dass auch die Gesellschaft nicht lieferfähig ist. Auch wenn normalerweise keine Vertragsstrafen mit den Abnehmern vereinbart sind, so kann ein Produktionsausfall erhebliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns und der AG haben.

Risiken auf Grund von Wechselkursschwankungen

Als international tätiges Unternehmen ist die Plan Optik-Gruppe in mehrfacher Hinsicht Wechselkursschwankungen ausgesetzt, insbesondere in Bezug auf den Euro/US-Dollar-Kurs.

Ein erheblicher Teil der Umsätze wird in US-Dollar fakturiert, während der überwiegende Teil der Vertriebs- und Produktionskosten in Euro anfällt. Wechselkursschwankungen zwischen dem Euro und dem US-Dollar können das Betriebsergebnis der Gesellschaft beeinflussen. Eine Abwertung des US-Dollars kann dazu führen, dass die Gewinnspanne für Plan Optik-Produkte geringer oder ihr Preis höher ist im Vergleich zu Produkten von US-amerikanischen Herstellern, bei denen Kosten und Umsätze ausschließlich in US-Dollar anfallen.

Im insbesondere in der AG gebündelten MEMS-Bereich kommt die wichtigste Konkurrenz aus Japan. Entsprechend können Wechselkursschwankungen zwischen dem Euro und dem japanischen Yen das Betriebsergebnis der Gesellschaft ebenfalls beeinflussen. Eine Abwertung des Yen kann dazu führen, dass japanische Wettbewerber ihre Produkte in Europa günstiger anbieten und sich dadurch Wettbewerbsvorteile gegenüber der Plan Optik-Gruppe verschaffen.

Risiken, die den Fortbestand des Konzerns und der AG gefährden können, sind nicht erkennbar.

3.2. Chancen

Nachfolgend werden die bedeutendsten Chancen der Plan Optik AG beschrieben. Diese Auflistung stellt jedoch nur einen Ausschnitt der sich bietenden Möglichkeiten dar. Des Weiteren ist die Einschätzung der Chancen fortlaufenden Änderungen unterworfen, da sich die relevanten Märkte und das technologische Umfeld ständig weiterentwickeln. Gleichzeitig können sich aus diesen Entwicklungen auch neue Chancen ergeben.

Chancen aus neuen Produkten

Als Technologieführer im Bereich der Mikrosystemtechnik und der Mikrofluidik, verfügt die Plan Optik AG grundsätzlich über das Know-how zur Entwicklung von neuen innovativen Produkten, die diese Technologien zur Anwendung bringen. Mit der Entwicklung des Geruchbeseitigungssystems AIR-TUNE hat die Plan Optik-Gruppe 2015 ein weiteres eigenes Produkt zur Marktreife gebracht. Seitdem wird die Produktfamilie beständig um neue Anwendungsgebiete erweitert und das Vertriebsnetz wird ausgebaut und um neue Partner ergänzt. Im Geschäftsjahr 2019 wurde unter dem Markennamen "Wafer Universe" der Direktvertrieb von Standardwafern gestartet und das Produktportfolio seitdem kontinuierlich erweitert. In einem Kooperationsprojekt arbeitet die Plan Optik AG an neuartigen Produkten im Bereich Cu-Interposer und Glass-Boards zur Anwendung in wachstumsstarken Bereichen wie neuartigen Antennen für 6G Netzwerke, aber auch Touch-Panels oder endoskopische Instrumente. Weitere aktuelle Entwicklungsprojekte betreffen TGV-Produkte, Kupferantennen, Volume Laser Induced Structruring (VLIS) für Advanced-Packaging sowie Chips in Bekleidung.

Der erfolgreiche Vertrieb neuer Produkte kann zukünftig einen nicht unerheblichen Beitrag zur Gesamtleistung der Plan Optik AG beisteuern. Die verstärkte Entwicklung und Vermarktung eigener Produkte bietet erhebliche Chancen.

Chancen aus den Absatzmärkten

Die sehr gute Marktpositionierung als Technologieführerin sowie der Trend zu hochwertigen, lösungsorientierten Produkten in der MEMS-Industrie und im Bereich Mikrofluidik eröffnen der Plan Optik-Gruppe vielfältige Chancen. So haben Bereiche wie Druck-MEMS, Thermopiles oder Mikrobolometer infolge der COVID-19-Pandemie starke Impulse erfahren. Gleiches gilt für bestimmte Mikrofluidik-Anwendungen wie diagnostische Tests.

Chancen auf Grund von Wechselkursschwankungen

Eine Schwächung des Euro im Vergleich zu US-Dollar und Yen

kann die Wettbewerbsposition der Plan Optik AG gegenüber Anbietern aus diesen Währungsräumen grundsätzlich stärken.

4. Prognosebericht

Der Trend zur Elektrifizierung und Automatisierung wird auch in Zukunft die Nachfrage nach intelligenten Lösungen in den von Plan Optik bedienten Segmenten antreiben. Für den MEMS-Bereich prognostizieren die Sektorspezialisten von Yolé Development in ihrem jüngsten Branchenbericht "The Status of the MEMS Industry 2022" für die kommenden fünf Jahre eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate in Höhe von ca. 9%. Das weltweite Marktvolumen dürfte entsprechend von zuletzt rund USD 15 Mrd. auf mehr als USD 22 Mrd. im Jahr 2027 steigen. Noch stärker ist das erwartete Wachstum in der Mikrofluidikindustrie. Bei einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 10,1% wird das weltweite Marktvolumen 2027 voraussichtlich USD 32 Mrd. erreichen. Bremsend könnte sich auswirken, dass eine steigende Nachfrage bei gleichzeitigen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen zu einer Überbevorratung führt. Höhere Betriebskosten erhöhen zudem den Druck auf die Margen.

Produktseitig nehmen die Anforderungen, die an die Lösungen gestellt werden, weiter zu. Um immer mehr Funktionalitäten abzubilden, geht der Trend im MEMS-Bereich ganz klar in Richtung Multisensor-Verarbeitung. Gleichzeitig sind die digitalen Geschäftsmodelle der Zukunft immer stärker auf integrierte Systeme angewiesen. Daten aus den kleinen Sensoren müssen möglichst reibungslos in neue Steuerungsund KI-Systeme einfließen. Weil bei der Komplexität von Mehrfachsensoren jedoch schnell die Grenzen der Berechenbarkeit erreicht werden, ist die Verbindung aus smarter Sensorik und KI entscheidend. Entsprechend werden MEMS-Sensoren zunehmend mit Softwarefunktionen ausgestattet. Für die Hersteller von MEMS-Sensoren eröffnet dies die Möglichkeit, die Wertschöpfungstiefe zu erweitern und den Mehrwert ihrer Produkte zu erhöhen. Ähnliches gilt für die Mikrofluidik, wo ebenfalls ein Trend zu mehr Funktionen und stärkerem Softwareeinsatz zu beobachten ist. Indem passive Diagnosetests zunehmend durch aktive mikrofluidische Systeme ersetzt werden, gewinnen teurere Geräte aus Glas und Silizium an Bedeutung.

Auch in IC- und Halbleitergeräten, Hochfrequenzanwendungen oder im Bereich der Leistungselektronik übernimmt Glas verstärkt Funktionen und wird vermehrt Einzug in den Massenmarkt für Halbleiteranwendungen erhalten. Als Technologieführerin ist die Plan Optik-Gruppe hier sehr gut positioniert. Ungeachtet aller gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen wurde und wird konsequent am ambitionierten Investitionsprogramm festgehalten und die technologische Weiterentwicklung gezielt vorangetrieben. Zum Beispiel wurde neben dem fortgeschrittenen Kooperationsprojekt im Bereich Cu-Interposer und Glass-Boards zusammen mit dem Fraunhofer-Institut ein erstes TGV-Produkt fertiggestellt; des Weiteren wurden erste Entwicklungsschritte für Kupferantennen auf Glas getätigt. Dazu kommen ein größeres Entwicklungsprojekt mit einem Kunden aus der Pharma-Branche sowie ein Projekt mit einem internationalen Kunden für Chips in Bekleidung. Der strategische Fokus der Entwicklungstätigkeit liegt derzeit insbesondere auf der Laserbearbeitung und dem Bereich Interposer für 3D-Packaging (Advanced-Packaging) und der Pharmaindustrie.

Das mittel- und langfristige Potenzial der skizzierten Entwicklungsprojekte ist ausgesprochen groß; allerdings ist unsicher, wie schnell es im Einzelfall zu einer nennenswerten Serienfertigung kommt. Angesichts langfristiger Lebenszyklen kommen Produktinnovationen in der Regel nur langsam in der Breite an. Branchentypisch sind Zyklen von fünf bis acht Jahren von der Produktentwicklung bis zur Großserie. Insbesondere im Bereich Mikrofluidik hat Plan Optik über die Tochtergesellschaft Little Things Factory GmbH aber viele fertig designte Produkte in der Pipeline, die sich bereits in der Zulassungsphase befinden. Die Wachstumsziele sind hier deshalb durchaus ambitioniert. Ziel ist es, dass die Little Things Factory GmbH innerhalb der kommenden drei Jahre auf das heutige Niveau der MMT GmbH wächst. Aber auch bei der MMT GmbH signalisieren die Kunden für die kommenden Jahre eine wachsende Nachfrage.

Gleichzeitig etabliert sich der Bereich der Standardwafer immer stärker als zweites Standbein. Der Umsatzanteil liegt bereits bei rund 15%, und der Ausbau des Wafer-Universe-Portfolios schreitet kontinuierlich an. Unter anderem wurde das Angebot zuletzt um Glass Carrier für GaAs-Wafer erweitert. Hatte sich der Auf- und Ausbau des Standorts in Ungarn durch Corona leicht verzögert, soll der ursprüngliche Zeitplan bis Ende 2023 wieder erreicht werden. Der nächste Veredlungsschritt läuft gerade; für die Verlegung weiterer Großserien ist eine Standorterweiterung in Planung. Ziel ist es, dass die Standard-Glaswafer bis Ende 2024 in Ungarn gefertigt werden. Dies betrifft ein Umsatzvolumen von bis zu 3 Millionen Euro. Die Kosten dürften sich im Vergleich zur Fertigung in Deutschland dabei etwa halbieren.

Neben der weiteren Verbesserung der Kostenstrukturen und dem Ausbau der Technologieführerschaft werden Nachhaltigkeitsaspekte künftig eine noch größere Rolle einnehmen. Bereits 2022 hatte die Plan Optik AG mit einer umfassenden Bestandsaufnahme inklusive der Identifizierung der richtigen Benchmarks begonnen. Mit dem Ende vergangenen Jahres vollzogenen Beitritt zur bundesweiten "Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke" werden diese Anstrengungen jetzt intensiviert. Unter Leitung der IHK Koblenz arbeitet die Plan Optik AG zusammen mit rund 40 anderen Unternehmen der Region an einem Dreijahresprogramm mit verbindlichen Einsparzielen. Der regelmäßige Austausch von Erfahrungsberichten soll die Durchführung gezielter Energieeffizienz- und CO2-Einsparmaßnahmen beschleunigen und deren Wirtschaftlichkeit erhöhen.

Der Start in das Geschäftsjahr 2023 verlief für die Plan Optik-Gruppe sehr erfreulich. Der Auftragseingang im ersten Quartal war ungewöhnlich hoch und ist breit verteilt auf die beiden Segmente und die unterschiedlichen Branchen. Dazu zeigte sich das allgemeine Geschäftsklima zuletzt deutlich verbessert; im verarbeitenden Gewerbe waren weniger Unternehmen von Lieferschwierigkeiten und Materialengpässen betroffen. Insgesamt ist das gesamtwirtschaftliche Umfeld jedoch nach wie vor von Unsicherheit geprägt. Ein Ende des Krieges in der Ukraine ist derzeit nicht absehbar, die Inflation ist weiterhin hoch und eine anhaltende Rezession kann nicht ausgeschlossen werden, auch wenn Wirtschaftsforschungsinstitute wie das ifw Kiel in ihren jüngsten Prognosen nicht davon ausgehen.

Das Management wird diese Entwicklungen genau beobachten, geht aus heutiger Sicht aber von einem guten Jahresverlauf aus. Der Unsicherheit wird mit einer erneut breiten Prognosespanne Rechnung getragen. Unter Berücksichtigung der bisherigen Entwicklung und der genannten besonderen Herausforderungen erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 zum gegenwärtigen Zeitpunkt gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs beim Konzernumsatz, der bei ungünstigen Verhältnissen mindestens einige Prozentpunkte, im günstigsten Fall bis zu 30% betragen kann. Die EBITDA-Marge ist dabei abhängig vom erzielten Umsatzvolumen sowie der weiteren Preisentwicklung. Bei einem durchschnittlichen Geschäftsverlauf in 2023 ist mit einer EBITDA-Marge etwa im Bereich des Vorjahres (also um 24%) zu rechnen; je nach Geschäftsverlauf kann die Abweichung für die EBITDA-Marge von diesem Mittelwert ca. 6% nach oben oder unten betragen. Ferner besteht wie stets ein externes Risiko für kurzfristige negative Effekte, die sowohl Umsatz als auch Ergebnis beeinträchtigen können.

Aber auch dank der guten Liquiditätsposition ist die Plan Optik-Gruppe insgesamt sehr gut aufgestellt, um von der hohen Nachfrage sowohl nach standardisierten als auch nach innovativen, intelligenten MEMS-Lösungen zu profitieren.

Elsoff, im April 2023

Michael Schilling Vorstand

Plan Optik Konzern

Konzern

Bilanz

AKTIVA 31.12.2022
EUR
31.12.2021
EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
398.195,00 331.794,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
1.933.933,75
2.144.824,00
247.210,78
505.759,89
4.831.728,42
5.229.923,42
2.067.315,87
2.048.417,92
232.204,00
219.240,65
4.567.178,44
4.898.972,44
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
4. Geleistete Anzahlungen
2.132.143,19
857.069,35
2.248.937,90
30.225,88
1.383.495,46
882.318,73
1.730.228,89
4.209,20
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
5.268.376,32
251.240,75
941.973,24
1.193.213,99
4.000.252,28
334.314,87
461.274,63
795.589,50
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 2.882.347,40
9.343.937,70
4.080.895,76
8.876.737,54
C. Rechnungsabgrenzungsposten 19.260,79 20.263,63
D. Aktive latente Steuern 432.627,39 323.619,52
Aktiva gesamt
15.025.749,31
14.119.593,13
PASSIVA 31.12.2022 31.12.2021
A. Eigenkapital EUR EUR
Gezeichnetes Kapital 4.275.000,00 4.275.000,00
Rechnerischer Wert eigener Anteile -7.875,00 -7.875,00
I. Ausgegebenes Kapital 4.267.125,00 4.267.125,00
II. Kapitalrücklage 860.512,68 860.512,68
III. Gewinnrücklagen
1. Andere Gewinnrücklagen 780.293,80 780.293,80
IV. Gewinnvortrag 2.199.028,94 1.509.978,88
V. Konzernjahresüberschuss 1.373.379,54 689.050,06
9.480.339,96 8.106.960,42
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 309.404,68 402.325,78
2. Sonstige Rückstellungen 709.342,05 564.767,26
1.018.746,73 967.093,04
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.501.939,62 4.134.103,34
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 126.826,08 47.979,55
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 289.270,91 539.158,13
4. Sonstige Verbindlichkeiten 608.626,01 324.298,65
4.526.662,62 5.045.539,67
Passiva gesamt 15.025.749,31 14.119.593,13

29

Konzern

Gewinn- und Verlustrechnung

2022
EUR
2021
EUR
1. Umsatzerlöse 11.465.710,85 9.466.799,21
2. Erhöhung des Bestands an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
494.813,96 399.227,52
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 246.118,24 228.007,65
4. Sonstige betriebliche Erträge 257.202,21 219.696,80
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
-2.145.069,87
-80.823,90
-2.225.893,77
-1.711.661,02
-131.320,20
-1.842.981,22
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung davon für Altersversorgung
-6.220,60 EUR (Vorjahr -3.254,52 EUR)
-3.860.139,75
-747.903,43
-3.319.418,60
-638.340,54
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und auf Sachanlagen
-4.608.043,18
-707.533,56
-3.957.759,14
-647.237,63
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.868.261,34 -2.756.861,94
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,23 0,20
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -59.468,147 -63.465,07
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag davon Ertrag aus der Veränderung
bilanzierter latenter Steuern 109.007,87 EUR (Vorjahr 41.279,01 EUR)
-607.142,49 -344.973,38
12. Ergebnis nach Steuern 1.387.503,01 700.453,00
13. Sonstige Steuern -14.123,47 -11.402,94
14. Konzernjahresüberschuss 1.373.379,54 689.050,06

Konzern

Anhang

A. Allgemeine Angaben und Erläuterungen

1. Allgemeine Angaben

Der Konzernjahresabschluss zum 31.12.2022 der Plan Optik AG, Elsoff (Amtsgericht Montabaur, HRB 20065) wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Beachtung der vom Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) herausgegebenen Deutsche Rechnungslegungs Standards (DRS) aufgestellt. Darüber hinaus waren die Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) zu beachten.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Für das Geschäftsjahr besteht für die Gesellschaft aufgrund der Größenmerkmale keine Pflicht zur Erstellung, Prüfung und Offenlegung eines Konzernjahresabschlusses nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches. Es handelt sich daher um eine freiwillige Aufstellung.

Berichtswährung im gesamten Konzern ist der Euro.

2. Konsolidierung

Konsolidierungskreis

Der Konzernjahresabschluss zum 31.12.2022 der Plan Optik AG umfasst die vollkonsolidierten Tochtergesellschaften, bei denen die Plan Optik AG einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Folgende Unternehmen wurden auf Basis der Vollkonsolidierung miteinbezogen:

Name Sitz Kapitalanteil
Plan Optik AG
(Mutterunternehmen)
Elsoff,
Deutschland
Little Things Factory GmbH Elsoff,
Deutschland
100,00%
MMT GmbH Siegen,
Deutschland
100,00%
POH Termeló és
Kereskedelmi Kft.
Szekszárd,
Ungarn
100,00%

Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 HGB nach der Neubewertungsmethode. Hierbei werden die dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile an dem Tochterunternehmen mit dem auf diese Anteile entfallenden Anteil des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet, wobei das Eigenkapital mit dem Betrag anzusetzen ist, der dem Zeitwert des Reinvermögens des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung entspricht. Zeitpunkt der Erstkonsolidierung ist der Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals in den Konzernabschluss einbezogen wird. Die sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden Unterschiedsbeträge waren unwesentlich.

Zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen bestehende Forderungen und Verbindlichkeiten wurden ebenso wie Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen eliminiert. Konzerninterne Zwischengewinne wurden unter Berücksichtigung latenter Steuern eliminiert.

3. Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden

Immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet.

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungsoder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen.

Die Nutzungsdauer beträgt bei immateriellen Vermögensgegenständen überwiegend 3 bis 10 Jahre, bei Maschinen und technischen Anlagen überwiegend 5 bis 10 Jahre und bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre. Die Nutzungsdauer der Betriebsgebäude beträgt 25 Jahre (Altgebäude) bzw. 33 Jahre (Neubau); Außenanlagen und Einbauten haben eine Nutzungsdauer von 10 bis 15 Jahren. Die Abschreibung des Anlagevermögens erfolgt linear.

Zugänge an beweglichen Sachanlagegütern werden pro rata temporis abgeschrieben.Geringwertige Anlagegüter mit Einzelwerten bis zu 800,00 EUR werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Die selbsterstellten Anlagen sind mit den Herstellungskosten gemäß § 255 Abs. 2 HGB bewertet. Angemessene Teile der notwendigen Material-, Fertigungs- und die Verwaltungsgemeinkosten sowie Abschreibungen des Anlagevermögens werden hinzugerechnet.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind unter der Annahme bewertet, dass die zuerst gelieferten Materialien auch zuerst verbraucht wurden.

Die Bewertung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse ist mit den Herstellungskosten vorgenommen worden, wobei angemessene Teile der notwendigen Material-, Fertigungsund die Verwaltungsgemeinkosten sowie Abschreibungen des Anlagevermögens einbezogen wurden.

Forderungen, flüssige Mittel und Rechnungsabgrenzungsposten sind zum Nominalbetrag angesetzt.

Die Forderungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet. Die Einzelrisiken werden durch entsprechende Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung angemessen Rechnung getragen.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Bei den aktiven latenten Steuern handelt es sich um Latenzen aus steuerlichen Verlustvorträgen und aus Konsolidierungsvorgängen. Die passiven Steuerlatenzen, welche aus Konsolidierungsvorgängen resultieren, wurden in Ausübung des Wahlrechts gem. §§ 274, 306 HGB mit den aktiven Steuerlatenzen verrechnet.

Der Ausweis der eigenen Aktien erfolgt durch offenen Abzug vom gezeichneten Kapital.

Die Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abzuzinsen.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Die Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.

B. Angaben und Erläuterungen zu Positionen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

1. Angaben zu den Positionen der Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Konzern-Anlagespiegel (vgl. Anlage zum Konzernanhang) dargestellt.

Umlaufvermögen

Die Restlaufzeiten der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände betragen weniger als ein Jahr.

Eigenkapital

Das Grundkapital ist eingeteilt in 4.275.000 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von je 1,00 EUR.

Mit Beschluss der Hauptversammlung der Plan Optik AG vom 27.06.2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 26.06.2023 das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 855.000,00 EUR gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2018). Kapitalerhöhungen wurden aus diesem genehmigten Kapital im Geschäftsjahr 2022 nicht beschlossen.

Mit Beschluss der Hauptversammlung der Plan Optik AG vom 22.06.2022 wurde das genehmigte Kapital 2018 aufgehoben; der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31.05.2027 das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.000.000,00 EUR gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2022). Kapitalerhöhungen wurden aus diesem genehmigten Kapital im Geschäftsjahr 2022 nicht beschlossen.

Mit Beschluss der Hauptversammlung der Plan Optik AG vom 24.06.2020 wurde der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben; die Ermächtigung gilt bis zum 23.06.2025. Die Ermächtigung beschränkt sich auf insgesamt 10% des Grundkapitals der Gesellschaft. Ein Hinzuerwerb unter Ausnutzung dieser Vorstandsermächtigung erfolgte im Geschäftsjahr 2022 nicht.

Am Bilanzstichtag verfügte die Gesellschaft über einen Bestand von 7.875 eigenen Aktien (nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von je 1,00 EUR); dies entspricht einem prozentualen Anteil am Grundkapital von 0,184%.

Der rechnerische Betrag der eigenen Anteile wird in einer Vorspalte offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Zur Entwicklung des Konzerneigenkapitals verweisen wir auf den Konzern-Eigenkapitalspiegel.

Dogbone-Struktur aus Kupfer auf einem Glaswafer

Rückstellungen

Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen ergibt sich wie folgt:

01.01.2022 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2022
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Personal 318 318 0 391 391
Urlaub/Überstunden 96 96 0 154 154
Jahresabschlusserstellung
und -prüfung 43 43 0 43 43
Gewährleistung 46 0 0 10 56
Ausstehende Rechnungen 11 11 0 9 9
Archivierung 9 0 0 0 9
Übrige 42 32 0 37 47
565 500 0 644 709

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten ergibt sich aus nachfolgendem Verbindlichkeitenspiegel:

Stand am Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit
31.12.2022 bis zu 1 J. > 1 bis 5 J. > 5 J.
TEUR TEUR TEUR TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber 3.502 1.013 2.189 300
Kreditinstituten (Vj: 4.134) (Vj: 632) (Vj: 3.102) (Vj: 400)
Erhaltene Anzahlungen auf 127 127 0 0
Bestellungen (Vj: 48) (Vj: 48) (Vj: 0) (Vj: 0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen 289 289 0 0
und Leistungen (Vj: 539) (Vj: 539) (Vj: 0) (Vj: 0)
Sonstige Verbindlichkeiten 609 609 0 0
(Vj: 324) (Vj: 324) (Vj: 0) (Vj: 0)
4.527 2.038 2.189 300
(Vj: 5.045) (Vj: 1.543) (Vj: 3.102) (Vj: 400)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden sowie Sicherungsübereignungen besichert. Für die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 369 TEUR (Vorjahr 110 TEUR) enthalten. Die Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit betrugen 14 TEUR (Vorjahr 13 TEUR).

2. Angaben zu Positionen der Gewinnund Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Aufteilung nach Absatzgebieten:

2022
TEUR
2021
TEUR
Inland 2.128 1.936
Drittland 6.315 5.072
EU 3.023 2.459
11.466 9.467

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind latente Steuererträge aus der Bildung aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 89 TEUR sowie latente Steuererträge aus Konsolidierungsvorgängen in Höhe von 20 TEUR enthalten. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt auf Basis der Steuersätze im Zeitpunkt ihrer voraussichtlichen Nutzung (28,60%).

Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 85 TEUR enthalten. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 40 TEUR enthalten.

3. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte bestehen aus Mietund Leasingverträgen für Maschinen, Kfz, Büroausstattung und Büroräume mit künftigen Verpflichtungen in Höhe von nominal 849 TEUR (Restlaufzeit bis zu einem Jahr 347 TEUR; Restlaufzeit über ein Jahr 502 TEUR).

4. Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB

Es liegen keine Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB vor.

C. Ergänzende Angaben

1. Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode aufgestellt. Der Finanzmittelfonds beinhaltet Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände und - sofern vorhanden - kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

2. Personal

Im Jahr 2022 wurden durchschnittlich 107 Personen beschäftigt (Vorjahr 93 Personen). Diese Zahl teilt sich wie folgt auf:

2022 2021
Angestellte 41 35
Gewerbliche Arbeitnehmer 59 52
Aushilfen 07 06

3. Gesellschaftsorgane

Vorstand

Michael Schilling, Dipl. Ing. Ingenieurwissenschaften, Elsoff.

Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Jahr 2022 300 TEUR.

Aufsichtsrat

Aufsichtsratsvorsitzender: Achim Geyer, Immobilienverwalter/Investor, Helmenzen.

Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender: Holger Bürk, Investment Manager, Niedereschach.

Aufsichtsratsmitglied: Dr. Thomas Fries, Geschäftsführer der FRT GmbH, Bergisch Gladbach.

Die Bezüge des Aufsichtsrats für 2022 beliefen sich auf 25 TEUR.

Zur Deckung der zivilrechtlichen Haftung von Organmitgliedern wurde eine D&O-Versicherung abgeschlossen.

4. Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers für das Geschäftsjahr

Das Honorar der Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 beträgt 27 TEUR und entfällt ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen.

5. Bilanzgewinn/Gewinnverwendung

Der Konzernabschluss der Plan Optik AG weist zum 31.12.2022 einen Bilanzgewinn in Höhe von 3.572.408,48 EUR (davon Gewinnvortrag: 2.199.028,94 EUR) aus.

Angaben analog Einzelabschluss gemäß § 158 Abs. 1 AktG

2022
EUR
2021
EUR
14. Konzernjahresüberschuss 1.373.379,54 689.050,06
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 2.199.028,94 1.509.978,88
16. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 0,00 0,00
17. Entnahmen aus Gewinnrücklagen 0,00 0,00
18. Einstellungen in Gewinnrücklagen 0,00 0,00
19. Bilanzgewinn 3.572.408,48 2.199.028,94

Ein Betrag in Höhe von 433 TEUR unterliegt der Ausschüttungssperre gem. § 268 Abs. 8 HGB; dieser resultiert aus den aktiven latenten Steuern.

6. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Stichtag sind nicht bekannt.

Elsoff, im April 2023 Michael Schilling | Vorstand 38

Anlagespiegel

Anschaffungs- und Herstellungskosten
Hist. AK/HK Zugänge Umb. Abgänge Stand
01.01.2022 2022 2022 2022 31.12.2022
EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten 716.970,96 118.598,40 0,00 6.118,00 829.451,36
716.970,96 118.598.40 0,00 6.118,00 829.451,36
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken 4.623.468,34 4.694,25 0,00 0,00 4.628.162,59
2. Technische Anlagen und Maschinen 7.637.737,29 308.861,73 247.671,88 2.882,67 8.191.388,23
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 1.471.600,70 83.306,30 21.948,48 33.938,25 1.542.917,23
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau 219.240,65 559.779,60 -269.620,36 3.640,00 505.759,89
13.952.046,98 956.641,88 0,00 40.460,92 14.868.227,94
14.669.017,94 1.075.240,28 0,00 46.578,92 15.697.679,30
Restbuchwerte
Stand Zugänge Stand Stand
01.01.2022 2022 2022 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten 385.176,96 52.197,40 6.118,00 431.256,36 398.195,00 331.794,00
385.176,96 52.197,40 6.118,00 431.256,36 398.195,00 331.794,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken 2.556.152,47 138.076,37 0,00 2.694.228,84 1.933.933,75 2.067.315,87
2. Technische Anlagen und Maschinen 5.589.319,37 458.518,79 1.273,93 6.046.564,23 2.144.824,00 2.048.417,92
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 1.239.396,70 58.741,00 2.431,25 1.295.706,45 247.210,78 232.204,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00 505.759,89 219.240,65
9.384.868,54 655.336,16 3.705,18 10.036.499,52 4.831.728,42 4.567.178,44
9.770.045,50 707.533,56 9.823,18 10.467.755,88 5.229.923,42 4.898.972,44

40

Konzern

Kapitalflussrechnung

2022
EUR
2021
EUR
1. Konzernjahresergebnis 1.373 689
2. + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 708 647
3. +/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 145 353
4. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 1 -16
5. -/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions-
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -1.666 -1.334
6. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions-
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 113 447
7. -/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen
des Anlagevermögens 37 186
8. - Erträge aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen -61 -103
9. +/- Zinsaufwendungen/Zinserträge 59 63
10. +/- Ertragsteueraufwand/-ertrag 607 345
11. -/+ Ertragsteuerzahlungen -809 10
12. = Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 507 1.287
13. - Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -1.075 -1.286
14. = Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -1.075 -1.286
15. + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 0 2.500
16. - Auszahlungen für die Tilgung von (Finanz-) Krediten -582 -583
17. + Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen 61 103
18. - Gezahlte Zinsen -59 -63
19. = Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit -580 1.957
20. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Summe der Zeilen 12, 14 und 19)
-1.148 1.959
21. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 4.031 2.073
22. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode 2.883 4.031
Konzerneigenkapital
(Korrigiertes)
Gezeichnetes Kapital
Rücklagen Gewinn
vortrag
Konzern
jahres
überschuss
Konzern
eigen
kapital
Gez.
Kapital
Eigene
Anteile
Summe Kapital
rücklage
Gewinn
rücklagen
Summe
Stammaktie
TEUR
Stammaktie
TEUR
TEUR nach § 272
Abs. 2
Nr. 1-3 HGB
TEUR
andere
Gewinn
rücklagen
TEUR
TEUR TEUR TEUR TEUR
Stand
01.01.2021
4.275 -8 4.267 861 780 1.641 1.728 -218 7.418
Sonstige
Änderungen
-218 218 0
Konzern
jahres
ergebnis
689 689
Stand
31.12.2021
4.275 -8 4.267 861 780 1.641 1.510 689 8.107
Stand
01.01.2022
4.275 -8 4.267 861 780 1.641 1.510 689 8.107
Sonstige
Änderungen
689 -689 0
Konzern
jahres
ergbenis
1.373 1.373
Stand
31.12.2022
4.275 -8 4.267 861 780 1.641 2.199 1.373 9.480

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Plan Optik AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Plan Optik AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht der Plan Optik AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • · entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögensund Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und
  • · vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht und Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht und Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts und Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts und Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts und Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsorgans für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts und Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts und Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht erbringen zu können.

Das Aufsichtsorgan ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts und Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lagebericht und Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht und Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

· identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

  • · gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts und Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • · beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • · ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • · beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • · holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • · beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts und Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • · führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.
  • Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung

der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Gießen, 5. April 2023

JPLH Treuhand AG | Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Strauß gez. Lenz Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Farbliche Visualisierung der Mischstruktur eines Mikroreaktors

Plan Optik AG

48
AG

Bilanz

AKTIVA 31.12.2022
EUR
31.12.2021
EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
379.801,00 328.210,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
1.559.797,95
1.984.848,00
177.729,36
505.759,90
4.228.135,21
1.685.224,60
1.863.583,85
197.814,92
209.524,65
3.956.148,02
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
78.266,50
593.154,32
671.420,82
5.279.357,03
78.266,50
642.000,00
720.266,50
5.004.624,52
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
4. Geleistete Anzahlungen
1.972.423,0
807.425,60
1.861.570,87
29.843,38
4.671.262,94
1.172.967,67
826.859,48
1.410.558,73
3.890,65
3.414.276,53
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Sonstige Vermögensgegenstände
190.340,20
167.616,43
905.155,67
1.263.112,30
289.543,20
243.822,13
426.297,78
959.663,11
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 1.951.221,23
7.885.596,47
3.179.803,41
7.553.743,05
C. Rechnungsabgrenzungsposten 17.078,28 16.846,61
Aktiva gesamt 13.182.031,78 12.575.214,18
A. PASSIVA
Eigenkapital
31.12.2022
EUR
31.12.2021
EUR
I.
II.
Gezeichnetes Kapital
Rechnerischer Wert eigener Anteile
Ausgegebenes Kapital
Kapitalrücklage
4.275.000,00
-7.875,00
4.267.125,00
860.512,68
4.275.000,00
-7.875,00
4.267.125,00
860.512,68
III.
IV.
V.
B.
Gewinnrücklagen
1. Andere Gewinnrücklagen
Gewinnvortrag (Vorjahr Verlustvortrag)
Jahresüberschuss
Rückstellungen
780.293,80
638.567,72
633.014,06
7.179.513,26
780.293,80
-487.859,23
1.126.426,95
6.546.499,20
C. 1. Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
582.078,53 477.961,16
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
5. Sonstige Verbindlichkeiten
3.501.939,62
126.563,18
211.482,89
1.359.211,37
221.242,93
5.420.439,99
4.134.103,34
47.716,65
500.679,33
663.599,85
204.654,65
5.550.753,82
Passiva gesamt 13.182.031,78 12.575.214,18

Gewinn- und Verlustrechung

2022
EUR
2021
EUR
1. Umsatzerlöse 11.043.653,53 9.016.232,56
2. Erhöhung des Bestands an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
431.578,26 266.779,11
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 247.472,57 217.142,39
4. Sonstige betriebliche Erträge 282.691,19 322.646,61
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
-5.359.973,29
-570.078,11
-5.930.051,40
-3.914.842,68
-273.084,01
-4.187.926,69
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung davon für Altersversorgung
-4.972,60 EUR (VJ -3.254,52 EUR)
-2.866.611,40
-564.980,08
-3.431.591,48
-2.519.828,22
-486.084,18
-3.005.912,40
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und auf Sachanlagen
-630.562,32 -587.304,32
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.325.469,33 -2.255.783,39
9. Erträge aus Beteiligungen davon aus verbundenen Unternehmen
1.000.000,00 EUR (Vorjahr 1.400.000,00 EUR)
1.000.000,00 1.400.000,00
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen
11.154,32 EUR (Vorjahr 11.556,00 EUR)
11.154,32 11.556,00
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -58.582,21 -63.407,85
12. Ergebnis nach Steuern 640.293,13 1.134.022,02
13. Sonstige Steuern -7.279,07 -7.595,07
14. Jahresüberschuss 633.014,06 1.126.426,95

Anhang

A. Allgemeine Angaben und Erläuterungen

1. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss zum 31.12.2022 der Plan Optik AG, Elsoff (Amtsgericht Montabaur, HRB 20065) wurde nach den Vorschriften des 3. Buches des Handelsgesetzbuches (§§ 238 ff. HGB) aufgestellt. Insbesondere waren die ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) zu beachten. Darüber hinaus waren die Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) zu beachten.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 Abs. 2 HGB.

2. Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden

Immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet.

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungsoder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen.

Die Nutzungsdauer beträgt bei immateriellen Vermögensgegenständen überwiegend 3 bis 10 Jahre, bei Maschinen und technischen Anlagen überwiegend 5 bis 10 Jahre und bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre. Die Nutzungsdauer der Betriebsgebäude beträgt 25 Jahre (Altgebäude) bzw. 33 Jahre (Neubau); Außenanlagen und Einbauten haben eine Nutzungsdauer von 10 bis 15 Jahren. Die Abschreibung des Anlagevermögens erfolgt linear.

Zugänge an beweglichen Sachanlagegütern werden pro rata temporis abgeschrieben.

Geringwertige Anlagegüter mit Einzelwerten bis zu 800,00 EUR werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Die selbsterstellten Anlagen sind mit den Herstellungskosten gemäß § 255 Abs. 2 HGB bewertet. Angemessene Teile der notwendigen Material-, Fertigungs- und die Verwaltungsgemeinkosten sowie Abschreibungen des Anlagevermögens werden hinzugerechnet.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten angesetzt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind unter der Annahme bewertet, dass die zuerst gelieferten Materialien auch zuerst verbraucht wurden.

Die Bewertung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse ist mit den Herstellungskosten vorgenommen worden, wobei angemessene Teile der notwendigen Material-, Fertigungsund die Verwaltungsgemeinkosten sowie Abschreibungen des Anlagevermögens einbezogen wurden.

Forderungen, flüssige Mittel und Rechnungsabgrenzungsposten sind zum Nominalbetrag angesetzt.

Die Forderungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung angemessen Rechnung getragen.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Der Ausweis der eigenen Aktien erfolgt durch offenen Abzug vom gezeichneten Kapital.

Die Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abzuzinsen.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Die Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.

B. Angaben und Erläuterungen zu Positionen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

1. Angaben zu den Positionen der Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Anlagespiegel (vgl. Anlage zum Anhang) dargestellt.

Finanzanlagen

Es besteht eine 100%-ige Beteiligung an der Little Things Factory GmbH, Elsoff. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 betrug das Eigenkapital der Little Things Factory GmbH 409 TEUR. Das Jahresergebnis 2022 der Gesellschaft betrug 78 TEUR.

Des Weiteren besteht eine 100%-ige Beteiligung an der MMT GmbH, Siegen. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 betrug das Eigenkapital der MMT GmbH 1.270 TEUR. Das Jahresergebnis 2022 der Gesellschaft betrug 1.346 TEUR.

Seit Dezember 2019 besteht eine 100%-ige Beteiligung an der POH Termeló és Kereskedelmi Kft. (POH Produktion und Handel GmbH), Szekszárd/Ungarn. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 betrug das Eigenkapital der POH Termeló és Kereskedelmi Kft. 396 TEUR. Das Jahresergebnis 2022 der Gesellschaft betrug 277 TEUR. Der Gesellschaft wurde von der Plan Optik AG ein langfristiges Darlehen in Höhe von 642 TEUR gewährt, das zum Bilanzstichtag mit 593 TEUR valutiert.

Eigenkapital

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals ergibt sich wie folgt:

01.01.2022 Veränderung 31.12.2022
TEUR TEUR TEUR
Gezeichnetes Kapital 4.267 0 4.267
Kapitalrücklage 861 0 861
Gewinnrücklagen 0780 0 780
Andere
Gewinnrücklagen
780 0 780
Bilanzgewinn 638 633 1.271
6.546 633 7.179

Das Grundkapital ist eingeteilt in 4.275.000 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von je 1,00 EUR.

Umlaufvermögen

Die Restlaufzeiten der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände betragen weniger als ein Jahr. Mit Beschluss der Hauptversammlung der Plan Optik AG vom 27.06.2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 26.06.2023 das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 855.000,00 EUR gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2018). Kapitalerhöhungen wurden aus diesem genehmigten Kapital im Geschäftsjahr 2022 nicht beschlossen.

Mit Beschluss der Hauptversammlung der Plan Optik AG vom 22.06.2022 wurde das genehmigte Kapital 2018 aufgehoben; der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31.05.2027 das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.000.000,00 EUR gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2022). Kapitalerhöhungen wurden aus diesem genehmigten Kapital im Geschäftsjahr 2022 nicht beschlossen.

Mit Beschluss der Hauptversammlung der Plan Optik AG vom 24.06.2020 wurde der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben; die Ermächtigung gilt bis zum 23.06.2025. Die Ermächtigung beschränkt sich auf insgesamt 10% des Grundkapitals der Gesellschaft. Ein Hinzuerwerb unter Ausnutzung dieser Vorstandsermächtigung erfolgte im Geschäftsjahr 2022 nicht.

Am Bilanzstichtag verfügte die Gesellschaft über einen Bestand von 7.875 eigenen Aktien (nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von je 1,00 EUR); dies entspricht einem prozentualen Anteil am Grundkapital von 0,184%.

Der rechnerische Betrag der eigenen Anteile wird in einer Vorspalte offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt.

Rückstellungen

Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen ergibt sich wie folgt:

01.01.2022 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2022
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Personal 252 252 0 289 289
Urlaub/Überstunden 85 85 0 139 139
Jahresabschlusserstellung
und -prüfung 35 35 0 35 35
Gewährleistung 45 0 0 10 55
Ausstehende Rechnungen 11 11 0 9 9
Archivierung 9 0 0 0 9
Übrige 41 32 0 37 46
478 415 0 519 582

54

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten ergibt sich aus nachfolgendem Verbindlichkeitenspiegel:

Stand am Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit
31.12.2022 bis zu 1 J. > 1 bis 5 J. > 5 J.
TEUR TEUR TEUR TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber 3.502 1.013 2.189 300
Kreditinstituten (Vj: 4.134) (Vj: 632) (Vj: 3.102) (Vj: 400)
Erhaltene Anzahlungen auf 127 127 0 0
Bestellungen (Vj: 48) (Vj: 48) (Vj: 0) (Vj: 0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen 211 211 0 0
und Leistungen (Vj: 501) (Vj: 501) (Vj: 0) (Vj: 0)
Verbindlichkeiten gegenüber 1.359 1.359 0 0
verbundenen Unternehmen (Vj: 663) (Vj: 663) (Vj: 0) (Vj: 0)
Sonstige Verbindlichkeiten 221 221 0 0
(Vj: 205) (Vj: 205) (Vj: 0) (Vj: 0)
5.420 2.931 2.189 300
(Vj: 5.551) (Vj: 2.049) (Vj: 3.102) (Vj: 400)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden sowie Sicherungsübereignungen besichert. Für die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die branchenüblichen Eigentumsvorbehalte.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 59 TEUR (Vorjahr 56 TEUR) enthalten. Die Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit betrugen 14 TEUR (Vorjahr 10 TEUR).

2. Angaben zu Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse
Aufteilung nach Absatzgebieten:
2022
TEUR
2021
TEUR
Inland 2.232 2.027
Drittland 6.039 4.791
EU 2.773 2.198
11.044 9.016

Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 84 TEUR enthalten. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 36 TEUR enthalten.

3. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte bestehen aus Mietund Leasingverträgen für Maschinen, Kfz, Büroausstattung und Büroräume mit künftigen Verpflichtungen in Höhe von nominal 706 TEUR (Restlaufzeit bis zu einem Jahr 205 TEUR; Restlaufzeit über ein Jahr 501 TEUR).

4. Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB

Es liegen keine Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB vor.

C. Ergänzende Angaben

1. Personal

Im Jahr 2022 wurden durchschnittlich 78 Personen beschäftigt (Vorjahr 69 Personen). Diese Zahl teilt sich wie folgt auf:

2022 2021
Angestellte 28 23
Gewerbliche Arbeitnehmer 45 42
Aushilfen 05 4

2. Gesellschaftsorgane

Vorstand

Michael Schilling, Dipl. Ing. Ingenieurwissenschaften, Elsoff. Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Jahr 2022 300 TEUR.

2022 2021 TEUR TEUR

11.044 9.016

Inland 2.232 2.027 Drittland 6.039 4.791 EU 2.773 2.198

Aufsichtsrat

Aufsichtsratsvorsitzender:

Achim Geyer, Immobilienverwalter/Investor, Helmenzen. Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender: Holger Bürk, Investment Manager, Niedereschach. Aufsichtsratsmitglied: Dr. Thomas Fries, Geschäftsführer der FRT GmbH, Bergisch Gladbach.

Die Bezüge des Aufsichtsrats für 2022 beliefen sich auf 25 TEUR.

Zur Deckung der zivilrechtlichen Haftung von Organmitgliedern wurde eine D&O-Versicherung abgeschlossen.

3. Bilanzgewinn/Gewinnverwendung

Der Jahresabschluss der Plan Optik AG weist zum 31.12.2022 einen Bilanzgewinn in Höhe von 1.271.581,78 EUR (davon Gewinnvortrag: 638.567,72 EUR) aus. Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

Angaben gemäß § 158 Abs. 1 AktG 2022 2021
EUR EUR
14. Jahresüberschuss 633.014,06 1.126.426,95
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
(Vorjahr Verlustvortrag) 638.567,72 -487.859,23
16. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 0,00 0,00
17. Entnahmen aus Gewinnrücklagen 0,00 0,00
18. Einstellungen in Gewinnrücklagen 0,00 0,00
19. Bilanzgewinn 1.271.581,78 638.567,72

4. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Stichtag sind nicht bekannt.

Elsoff, im April 2023

Michael Schilling Vorstand

Anlagespiegel

Anschaffungs- und Herstellungskosten
Hist. AK/HK Zugänge Umb. Abgänge Stand
01.01.2022 2022 2022 2022 31.12.2022
EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten 664.684,96 100.000,00 0,00 0,00 764.684,96
664.684,96 100.000,00 0,00 0,00 764.684,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken 4.229.687,24 4.694,25 0,00 0,00 4.234.381,49
2. Technische Anlagen und Maschinen 7.281.333,22 297.865,73 237.955,88 2.099,64 7.815.055,19
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 1.316.144,58 28.549,66 21.948,48 31.500,00 1.335.142,72
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau 209.524,65 559.779,61 -259.904,36 3.640,00 505.759,90
13.036.689,69 890.889,25 0,00 37.239,64 13.890.339,30
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 78.266,50 0,00 0,00 0,00 78.266,50
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 642.000,00 0,00 0,00 48.845,68 593.154,32
720.266,50 0,00 0,00 48.845,68 671.420,82
14.421.641,15 990.889,25 0,00 86.085,32 15.326.445,08

58

kumulierte Abschreibungen Restbuchwerte
Stand
Zugänge
Abgänge
Stand
Stand
Stand
01.01.2022 2022 2022 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten 336.474,96 48.409,00 0,00 384.883,96 379.801,00 328.210,00
336.474,96 48.409,00 0,00 384.883,96 379.801,00 328.210,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken 2.544.462,64 130.120,90 0,00 2.674.583,54 1.559.797,95 1.685.224,60
2. Technische Anlagen und Maschinen 5.417.749,37 412.948,72 490,90 5.830.207,19 1.984.848,00 1.863.583,85
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 1.118.329,66 39.083,70 0,00 1.157.413,36 177.729,36 197.814,92
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00 505.759,90 209.524,65
9.080.541,67 582.153,32 490,90 9.662.204,09 4.228.135,21 3.956.148,02
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 78.266,50 78.266,50
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 593.154,32 642.000,00
0,00 0,00 0,00 0,00 671.420,82 720.266,50
9.417.016,63 630.562,32 490,90 10.047.088,05 5.279.357,03 5.004.624,52

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Plan Optik AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Plan Optik AG – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht der Plan Optik AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • · entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und
  • · vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht und Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht und Konzernlagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts und Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsorgans für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht und Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

· identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können

  • · gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
  • · beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • · ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

· beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den

Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

  • · beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
  • · führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Gießen, 5. April 2023

JPLH Treuhand AG | Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Strauß gez. Lenz
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Die Plan Optik AG möchte mit folgender Erklärung zur Vor sicht mahnen. Bei bestimmten Aussagen dieses Geschäftsbe richtes, die weder ausgewiesene finanzielle Ergebnisse noch sonstige Ist-Angaben sind, handelt es sich um die Zukunft betreffende Darstellungen, d.h. insbesondere um Vorhersa gen zukünftiger Vorgänge, Trends, Pläne oder Ziele bezie hungsweise entsprechender Hinweise. Diesen Aussagen sollte keine übersteigerte Bedeutung beigemessen werden, weil sie schon auf Grund ihres Charakters bekannten und un bekannten Risiken und Unwägbarkeiten ausgesetzt sind und möglicherweise von sonstigen Faktoren beeinflusst werden, die bewirken können, dass sich die tatsächlichen Ergebnisse und die Pläne und Ziele des Unternehmens wesentlich von denen (auch von bisherigen Ergebnissen) unterscheiden, die in den die zukünftige Entwicklung betreffenden Aussagen zum Ausdruck kommen oder darin impliziert werden. Derar tige Diskrepanzen können unter anderem durch folgende Faktoren verursacht werden: Das Vorgehen der Wettbewer ber der Gesellschaft oder die Frage, ob sich die Nachfrage nach ihren Produkten wie erwartet entwickelt oder nicht, wie auch die gesetzgeberischen oder ordnungspolitischen sowie allgemeinen Veränderungen in den Märkten, in denen die Plan Optik AG tätig ist.

IMPRESSUM

Plan Optik AG Über der Bitz 3 D-56479 Elsoff T +49 2664 506810 [email protected] www.planoptik.de

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.