Annual Report • Jun 22, 2023
Annual Report
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Geschäsbericht 2022
Geschäsbericht 2022
(gemäß IFRS)
| 2018* | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlös (Mio. Euro) | 56,1 | 76,0 | 28,7 | 73,6 | 85,6 |
| EBIT (Mio. Euro) | 15,6 | 15,8 | 8,2 | 19,4 | 12,5 |
| EBT (Mio. Euro) | 12,8 | 11,5 | 4,2 | 13,4 | 12,0 |
| Konzernüberschuss (Mio. Euro) | 9,3 | 8,3 | 2,8 | 9,5 | 8,3 |
| Ergebnis pro Aktie (gewichtet, unverwässert, Euro)** | 2,57 | 2,29 | 0,69 | 1,97 | 1,71 |
| NAV pro Aktie (auf Basis Marktwerte, Euro) | - | 19,60 | 22,80 | 30,16 | 28,79 |
| Bilanzsumme (Mio. Euro) | 214,1 | 260,7 | 367,6 | 446,6 | 494,0 |
| Verkaufte Einheiten | 294 | 339 | 86 | 299 | 279 |
| Gekaufte Einheiten | 893 | 955 | 1.045 | 1.145 | 615 |
| Wohn- und Geschäftseinheiten | 1.791 | 2.407 | 3.366 | 4.212 | 4.548 |
| Mietfläche des Immobilienbestandes (gerundet, m2 ) |
123.000 | 161.000 | 225.000 | 279.000 | 302.000 |
* Zahlen auf HGB-Basis
** 2018 auf Basis der Aktienzahl zum Jahresende (HGB), ab 2019 auf Basis gewichteter Aktienanzahl (IFRS)
Der Bedarf an attraktivem Wohnraum steigt kontinuierlich. Gleichzeitig verfügt Deutschland über unzählige in die Jahre gekommene Immobilien mit Instandhaltungsstau, hohem Leerstand oder angespanntem Wohnklima. Wir erkennen und realisieren diese Potenziale. Damit schaffen und erhalten wir bundesweit attraktiven Wohnraum, der gleichzeitig bezahlbar ist. Unser Ansatz zielt auf nachhaltigen Mehrwert für alle Stakeholder und damit nicht zuletzt auch für unsere Aktionäre.
| 04 | Vorwort |
|---|---|
| 06 | Interview |
| 08 | Über das Unternehmen |
| 12 | Das Immobilienportfolio |
| 20 | Die Noratis AG am Kapitalmarkt |
| 24 | Nachhaltigkeit ist Verpflichtung und Chance zugleich |
| 27 | Bericht des Aufsichtsrats |
| 31 | Konzernlagebericht |
| 55 | Konzernabschluss |
| 61 | Konzernanhang |
| 116 | Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers |
| 121 | Finanzkalender / Impressum / Kontakt |
das Geschäftsjahr 2022 war von dem Krieg in der Ukraine und der durch diesen Konflikt ausgelösten Energiekrise, Lieferengpässen und deutlichen Veränderungen bei Rohstoffpreisen geprägt. Infolgedessen ist auch die Inflationsrate signifikant angestiegen und hat die Europäische Zentralbank dazu veranlasst, die Zinsen deutlich zu erhöhen. Dabei haben wir nach der langen Phase sehr niedriger Zinsen einen Anstieg gesehen, wie er in der Vergangenheit kaum zu finden war. In diesem Umfeld hat sich auch die Lage am Immobilienmarkt in Deutschland komplett verändert. Nach Jahren steigender Preise kam es in der zweiten Jahreshälfte zu einer deutlichen Beruhigung am Transaktionsmarkt, mit teilweise deutlich rückläufigen Preisen, je nach Segment, Lage und Ausstattung.
Die Noratis AG hat sich aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen und Unsicherheit, was die weitere Entwicklung betrifft, dazu entschieden, zum Geschäftsjahresende keine weiteren Immobilien aus dem Umlaufvermögen ins Anlagevermögen umzubuchen. Wir hätten hierdurch vorhandene stille Reserven ergebniswirksam aufdecken können, was zu einem höheren Ergebnis geführt hätte. Angesichts der gestiegenen Zinsen und des volatilen Umfelds wollten wir aber die Flexibilität unseres Portfolios erhalten.
Bei der ursprünglichen Planung, beim Ergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich zuzulegen, hatten wir mit Ergebnisbeiträgen aus der Umbuchung kalkuliert, auf die wir jetzt bewusst verzichtet haben. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, EBIT, lag 2022 bei 12,5 Mio. Euro, nach 19,4 Mio. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern, EBT, betrug 12,0 Mio. Euro nach zuvor 13,4 Mio. Euro. Als Konzernergebnis weisen wir 8,3 Mio. Euro nach 9,5 Mio. Euro 2021 aus.
Einen positiven Ergebnisbeitrag erzielten wir durch die abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte. Aufgrund der gestiegenen Zinsen ist der Zeitwert zum Jahresende 2022 gestiegen und gemäß IFRS Rechnungslegung ergebniswirksam zu verbuchen. Hierbei handelt es sich um eine temporäre Größe, die sich im Zeitverlauf bis zum Auslauf der Sicherungsgeschäfte wieder ausgleichen wird.
Weiter ausgebaut werden konnte trotz des schwierigen Marktumfeldes das Immobilienportfolio. Insgesamt haben wir 2022 im Rahmen mehrerer Transaktionen 615 Einheiten erworben. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als wir 1.145 Einheiten eingekauft haben, ergibt sich durch das veränderte Marktumfeld, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte. Wir haben bewusst auf Zukäufe verzichtet, wenn uns die Preisvorstellungen der Verkäufer zu hoch erschienen. Unser Ziel ist es, weiter zu wachsen. Einen Zukauf tätigen wir aber nur, wenn wir aus der Transaktion auch einen Mehrwert für die Noratis AG sehen.
Verkauft haben wir 2022 insgesamt 279 Einheiten und damit nur etwas weniger als 2021, als es 299 Einheiten waren. Maßgeblich wurde der Verkaufserfolg von der Portfolioveräußerung Anfang des Jahres mit 242 Einheiten an einen institutionellen Anleger geprägt.
Durch die An- und Verkäufe des vergangenen Jahres lag der Immobilienbestand Ende 2022 bei 4.548 Einheiten, nach 4.212 Einheiten ein Jahr zuvor. Der deutliche Ausbau des Bestands sowie die aktive Arbeit mit den Immobilien im Rahmen unseres Asset Managements haben dazu geführt, dass wir unsere Mieteinnahmen 2022 auf 29,7 Mio. Euro steigern konnten. Ein Anstieg um 29 Prozent.

André Speth CFO
Igor Christian Bugarski CEO
Frühzeitig positioniert haben wir uns im Bereich ESG und im vergangenen Jahr entsprechend einen ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Wir wollen die Emissionen unseres Portfolios planmäßig schrittweise zurückführen und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gleichzeitig bleiben wir natürlich unserer Verpflichtung treu, die Interessen sämtlicher Stakeholder bei unserer Geschäftsentwicklung im Blick zu haben.
Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu erhalten, ist der Kern unseres Geschäfts. Dies gilt auch für die energetische Weiterentwicklung des Immobilienbestands. So betrachten wir nicht nur die Investitionen, die für einzelne Maßnahmen notwendig sind und wie diese finanziert werden können. Sondern berücksichtigen auch kompensierende Faktoren, wie eine höhere Wohnqualität oder niedrigere Nebenkosten.
Aufgrund der im Markt bestehenden Herausforderungen, aber auch der sich abzeichnenden Chancen haben wir uns in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat dazu entschieden, der Hauptversammlung den Verzicht einer Dividendenzahlung für 2022 vorzuschlagen. Die so im Unternehmen verbleibenden Mittel stehen auch für mögliche Zukäufe zur Verfügung.
Die in einem herausfordernden Umfeld fundamental gute Weiterentwicklung der Noratis AG wäre ohne den Einsatz unserer Mitarbeitenden nicht möglich. Wir möchten uns hierfür beim gesamten Team sehr herzlich bedanken. Unser Dank gilt ebenso unseren Geschäftspartnern für die auch 2022 vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, möchten wir für das entgegengebrachte Vertrauen danken. Bleiben Sie uns gewogen.
Mit freundlichen Grüßen
Igor Christian Bugarski André Speth
Die Noratis AG hat sich in einem herausfordernden Umfeld auch 2022 gut behauptet. Der Krieg in der Ukraine, deutlich steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe bei zahlreichen Produkten haben die Inflation merklich ansteigen lassen. Parallel hierzu haben sich auch die Zinsen erheblich erhöht, was Finanzierungen signifikant verteuert hat. Dies führte zu einem deutlich niedrigeren Transaktionsvolumen am Immobilienmarkt einhergehend mit einer Preisberuhigung. In diesem Umfeld hat die Noratis AG ihren Immobilienbestand auf 4.548 Einheiten ausbauen und durch frühzeitige Absicherungen auf der Finanzierungsseite ein Konzernergebnis von 8,2 Mio. Euro ausweisen können. Im Interview erläutern Igor Christian Bugarski, CEO, und André Speth, CFO, die Geschäftsentwicklung 2022.
Igor Christian Bugarski: Durch die gestiegenen Zinsen sind die Käufer, so wie die Noratis AG, nicht mehr bereit, die zuvor gesehenen Preise zu zahlen. Diese passen einfach nicht zu den derzeitigen Finanzierungskosten. Die Verkäufer aber waren bisher nur in Einzelfällen bereit, niedrigere Preise zu akzeptieren. Dies führte zu deutlich niedrigeren Transaktionszahlen am Markt. Dabei ist unser Marktsegment, kleinere Portfolios mit bis zu 500 Wohnungen, seit Jahren hinsichtlich der Transaktionszahlen weniger zyklisch, dennoch konnten wir uns der Entwicklung nicht vollständig entziehen. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir auch zukünftig weiter attraktive Objekte einkaufen und unser Portfolio werthaltig ausbauen konnten.
André Speth: Da die Veräußerung von Objekten weiter Teil unseres Geschäftsmodells ist, binden wir in unsere Finanzierungen traditionell auch variabel verzinste Darlehen ein. Hierdurch können wir bei einer Objektveräußerung flexibel tilgen, ohne Vorfälligkeitsentschädigungen zahlen zu müssen. Zur Teilabsicherung der Zinsänderungsrisiken haben wir bereits in der Vergangenheit durch den Abschluss von Zinssicherungsgeschäften in Form von CAPs vorgesorgt, die 2022 einen deutlich positiven Ergebnisbeitrag lieferten. Darüber hinaus haben wir in 2022 angesichts der hohen Volatilität der Zinsen auch Festzinsdarlehen abgeschlossen. Grundsätzlich finanzieren wir unsere Objekte aus einem Mix, der aus Eigenkapital, Bankdarlehen und den Mitteln aus den ausgegebenen Schuldverschreibungen besteht.
Igor Christian Bugarski: Hierzu hat vor allem unser Blockverkauf Anfang des Jahres 2022 beigetragen. Daneben haben wir aber auch einzelne Objekte im Rahmen einer Privatisierung veräußert. Mit den getätigten Verkäufen sind wir sehr zufrieden. Sie zeigen, wie erfolgreich wir Objekte weiterentwickeln und für Investoren attraktiv gestalten können. Daran wollen wir natürlich weiter anknüpfen.
André Speth: Aus den genannten etwas geringeren Verkäufen resultierte auch ein etwas niedrigeres Veräußerungsergebnis. Zudem haben wir 2022 keine Umbuchung von Immobilien aus dem Umlaufvermögen ins Anlagevermögen vorgenommen, wodurch keine stillen Reserven ergebniswirksam gehoben wurden. Während wir 2021 rund 3,5 Mio. Euro Bewertungsergebnis bei den Immobilien hatten, haben wir stattdessen in Summe rund 2,5 Mio. Euro abgeschrieben. Signifikant gestiegen sind hingegen die Mieteinnahmen, die im Gesamtjahr rund 29,7 Mio. Euro betrugen. Zudem ist bei einem Vergleich der Zahlen zum Vorjahr noch zu beachten, dass wir durch unsere frühzeitige Zinsabsicherung 2022 einen positiven Ergebnisbeitrag aus den Derivaten erzielt haben. Insgesamt sind wir angesichts des Umfelds und unserer bewussten Entscheidung, keine Umbuchung von Immobilien ins Anlagevermögen vorzunehmen, mit den erreichten Ergebnissen 2022 noch zufrieden.

Das Thema Nachhaltigkeit durchzieht inzwischen den gesamten Immobilienmarkt. Was bedeutet das für die Noratis AG?
Igor Christian Bugarski: Wir haben uns hierauf schon frühzeitig vorbereitet. Einen umfassenden Überblick gewährt unser Nachhaltigkeitsbericht, der auf unserer Website veröffentlicht ist. Bereits beim Einkauf analysieren wir die Objekte auch unter dem Thema Nachhaltigkeit und bei der Bestandsentwicklung hat die energetische Verbesserung eines Objektes hohe Priorität. Wir gehen davon aus, dass der energetische Status der Objekte in Zukunft für die Mieterinnen und Mieter, aber auch bei Transaktionen, immer wichtiger werden wird. Entsprechend haben wir einen Plan aufgestellt, der für die kommenden Jahre deutlich niedrigere Emissionswerte des Bestands vorsieht. Wichtig ist dabei aber auch, dass der Wohnraum bezahlbar bleibt, zudem müssen sich die Investitionen natürlich auch wirtschaftlich rechnen.
André Speth: Ende des Geschäftsjahres 2022 hatten wir Immobilien im Wert von 9,8 Mio. Euro bilanziell im Anlagevermögen. Bei diesen wird der gutachterlich ermittelte Wert in der Bilanz angesetzt und Veränderungen sind direkt ergebniswirksam. Mit rund 455 Mio. Euro war aber der weit überwiegende Teil der Immobilien in unserem Umlaufvermögen als kurzfristige Assets verbucht. Hier gilt, dass die gutachterlich ermittelten Zeitwerte nicht beim Bilanzansatz und auch nicht ergebniswirksam verbucht werden. Was sehr technisch klingt, hat jedoch einen bedeutenden Ergebniseffekt bei der Noratis AG, wie auch bei den Ergebnissen 2022 zu sehen ist. Denn auf Basis der gutachterlichen Werte schlummern in der Bilanz hierdurch insgesamt 71,4 Mio. Euro sogenannte stille Reserven, also Werterhöhungen, die bisher nicht als Gewinn realisiert wurden. Bei Berücksichtigung dieser Zahl lag der Net Asset Value, NAV, Ende 2022 bei 28,79 Euro je Aktie.
Die Noratis AG ist ein Immobilienunternehmen, das führend in der Bestandsentwicklung von Wohnobjekten in Deutschland ist. Im Fokus stehen dabei Immobilien, die in die Jahre gekommen sind und bei denen kaufmännisches und/oder technisches Entwicklungspotenzial besteht. Noratis entwickelt Bestandswohnungen so, dass bezahlbarer Wohnraum erhalten beziehungsweise geschaffen wird. Ziel ist, am jeweiligen Standort den Mieterinnen und Mietern ein attraktives Kosten-Nutzen-Verhältnis sowie ein Zuhause zu bieten, in dem sie gerne wohnen. Die Immobilien befinden sich in Sekundärlagen, beispielsweise in kleineren Städten ab einer Einwohnerzahl von 10.000 oder am Rande von Ballungsgebieten. Bei der behutsamen Aufwertung der jeweiligen Standorte und Objekte hat die Noratis AG die Interessen sämtlicher Stakeholder im Blick: die der Investoren, Mieterinnen und Mieter, Mitarbeitenden, Käufer und Verkäufer von Immobilien, Banken sowie Dienstleister. So positioniert sich die Noratis AG seit Jahren deutschlandweit als bevorzugter Partner bei der Entwicklung von Wohnimmobilien. Das Geschäftsmodell des Unternehmens ist von Nachhaltigkeit geprägt. Hinzukommt, dass bei jedem Projekt die Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien bereits beim Ankauf geprüft werden.
Durch die Positionierung als Bestandsentwickler profitiert die Noratis AG von stabilen, gut planbaren Umsätzen durch stete Mieteinnahmen, die mit den Renditepotenzialen der Projektentwicklung kombiniert werden. Diese Nischenposition zwischen klassischem Bestandshalter und Projektentwickler sorgt für ein höheres Renditepotenzial als es durch reine Bestandshaltung möglich wäre. Und durch die Entwicklung bereits vorhandener Objekte ist gleichzeitig das Risiko niedriger als bei der Projektentwicklung im Neubau, aufgrund vorhandener Mieteinnahmen.
Die Noratis AG entwickelt die Objekte behutsam, indem die Außenanlagen aufgewertet und die Immobilien sowohl optisch als auch technisch modernisiert werden. Hierbei spielen energetische Verbesserungen ebenfalls eine wichtige Rolle. Erklärtes Ziel der Noratis AG ist, die durchschnittlichen CO2 - Emissionen des Bestandsportfolios bis 2045 auf deutlich unter 10 kg CO2 e/m²a zu senken.
Mit der Modernisierung der Objekte soll die Wohnqualität so gesteigert werden, dass die Mieterinnen und Mieter gerne nach Hause kommen und sich in ihrer Wohnungsumgebung wohlfühlen. In der Regel werden nur leerstehende Wohnungen renoviert, die nach Abschluss der Maßnahmen wieder der Vermietung zugeführt werden. Die vorhandenen Mieterinnen und Mieter haben die Wahl: Sie können in ihren bisher bewohnten

Wohnungen bleiben oder eine modernisierte Wohnung anmieten. Durch diese Vorgehensweise generiert die Noratis AG schon während der Modernisierungs-Phase stabile Mieteinnahmen aus dem Objekt; zudem steigt durch die behutsame Aufwertung der Immobilien und den damit vorhandenen Neuerungen die Zufriedenheit der Mieterinnen und Mieter. Der von der Noratis verfolgte Ansatz zielt durch den Abbau von Leerständen auf eine nachhaltige Erhöhung der Mieteinnahmen.
Entwickelte Objekte verbleiben im Portfolio der Noratis AG oder werden über Blockverkäufe beziehungsweise Privatisierungen veräußert.
Die Noratis AG bilanziert nach der internationalen Rechnungslegung IFRS. Dies führt dazu, dass langfristig gehaltene Immobilien im Anlagevermögen zu bilanzieren sind. Für diese Objekte gilt, dass der Wertansatz regelmäßig gutachterlich zu ermitteln ist und Werterhöhungen entsprechend beim Ergebnis und Bilanzansatz zu berücksichtigen sind. Bei den im Umlaufvermögen gehaltenen Objekten gibt es nur dann eine bilanzielle und ergebniswirksame Anpassung, sofern der Marktwert niedriger als der Buchwert ist. Ist der Marktwert jedoch höher als der bilanzielle Wert, werden die Differenzen nicht buchhalterisch erfasst und führen zur Bildung sogenannter stiller Reserven. Ende 2022 hatte die Noratis AG Immobilien im Wert von 9,8 Mio. Euro im Anlagevermögen. Im Umlaufvermögen befanden sich Immobilien mit einem bilanziellen Wertansatz von rund 455 Mio. Euro. Die stillen Reserven beliefen sich dabei auf 71,4 Mio. Euro.
Mit der Merz Real Estate GmbH & Co. KG hat die Noratis AG einen Ankeraktionär an ihrer Seite, der den eingeschlagenen Wachstumskurs finanziell unterstützt. Noch bis Ende 2024 besteht eine Investoren- und Festbezugsvereinbarung, mit der die Merz Real Estate GmbH & Co. KG insgesamt bis zu 50 Mio. Euro Eigenkapital im Rahmen von Kapitalmaßnahmen zur Verfügung stellt.
Die Noratis AG deckt die Kernbereiche ihrer Wertschöpfungskette durch qualifizierte Mitarbeitende inhouse ab. Hierzu gehören der Einkauf, die technische und kaufmännische Entwicklung, das Asset Management sowie der Vertrieb. Zum 31.12.2022 waren hierfür 73 Mitarbeitende bei der Noratis-Gruppe beschäftigt.
2022 war der Immobilienmarkt von einem sich durch steigende Zinsen verändernden Marktumfeld geprägt. Während die gestiegenen Finanzierungskosten zu niedrigeren Preisvorstellungen bei den Käufern geführt haben, waren die Verkäufer oft nicht zu Preiszugeständnissen bereit. Das ist eine Entwicklung, wie sie auch in der Vergangenheit in ähnlichen Phasen zu beobachten war. Daraus resultierend war das Transaktionsvolumen für Wohnimmobilien in Deutschland rückläufig.
Die Noratis AG kauft vor allem im Bereich ab 20 bis mehrere hundert Einheiten an. Dieses Segment ist tendenziell weniger zyklisch, konnte sich aber dennoch der Entwicklung am Markt nicht vollständig entziehen. Insgesamt hat die Noratis AG 615 Einheiten 2022 angekauft. Im Vorjahr waren es 1.145 Einheiten.
In den vergangenen Jahren konnte die Noratis AG über mehr als 35 Immobilienprojekte erfolgreich abschließen. Das hieraus gewonnene Know-how fließt in die Noratis-Plattform und kann so für weitere Immobilienprojekte genutzt werden. So kann die Noratis AG bereits beim Ankauf eine umfangreiche Abschätzung der Entwicklungspotenziale und Kosten erstellen. Dies ist die Basis für die effiziente und erfolgreiche Entwicklung des Immobilienportfolios.
Dabei ist der Noratis AG über das in den vergangenen Jahren stetig gewachsene, umfangreiche Netzwerk wieder eine sehr große Zahl an Objekten deutschlandweit angeboten worden. Im Rahmen eines effizienten Ankaufsprozesses, bei dem die Erfahrung aus den zahlreichen abgeschlossenen Transaktionen genutzt wird, identifiziert die Noratis AG die attraktivsten Objekte, die dann einer genauen Einzelprüfung unterzogen werden. Insgesamt wurden der Noratis AG 2022 Immobilien mit 114.000 Einheiten im Gesamtwert von rund 14,0 Milliarden Euro angeboten.
Durch die Zukäufe erschließt die Noratis AG deutschlandweit neue Standorte. Zudem werden aber auch gerne an bestehenden Standorten weitere Objekte erworben, wodurch sich Synergien bei der Bewirtschaftung des Immobilienbestands ergeben. 2022 wurden unter anderem Objekte in Bayern, in der Metropolregion Rhein-Main, in Niedersachsen in Bückeburg sowie in Nordrhein-Westfalen in Remscheid und Essen erworben.
Die Noratis AG bevorzugt Objekte, die in die Jahre gekommen sind und bei denen kaufmännisch oder technisch Entwicklungspotenzial vorhanden ist oder Modernisierungsbedarf besteht. Hierzu gehören Werkswohnungen und Siedlungsbauten, aber auch Quartiere. Voraussetzung für einen Ankauf ist, dass die Objekt- und Standortanalyse sowohl die Immobilie als auch die Lage als attraktiv bewerten.
Noratis erwirbt dabei gerne Objekte in Städten ab 10.000 Einwohnern oder am Rande von Ballungsgebieten, den sogenannten Speckgürteln, in B- und C-Lagen. Die Immobilien werden wertschaffend aufgewertet, sodass bezahlbarer Wohnraum geschaffen beziehungsweise erhalten wird. Noratis kombiniert dabei stabile Einnahmen aus der Vermietung mit attraktiven Renditen aus der Objektentwicklung.

Als Bestandsentwickler ist die wertschaffende Arbeit mit den Immobilien integraler Bestandteil des Geschäftsmodells der Noratis AG. Bereits beim Erwerb der Objekte führt die Noratis AG eine Einschätzung möglicher Investitionsmaßnahmen durch. Hierbei wird auf die Erfahrungswerte der zahlreichen erfolgreich abgeschlossenen Immobilienprojekte zurückgegriffen, wodurch die Noratis Plattform zuverlässig Entwicklungspotenziale und Kosten aufzeigt. Bei dieser Einschätzung erfolgt auch eine energetische Prüfung. Das langfristige Ziel des Unternehmens ist, die CO2 -Emissionen auf das Bestandsportfolio gesehen - bis 2045 auf deutlich unter 10 kg CO2 e/ m²a zu senken.
Im Rahmen des Asset Managements werden die Immobilien so weiterentwickelt, dass bezahlbarer Wohnraum geschaffen beziehungsweise erhalten wird. Die Noratis AG strebt dabei an, vor Ort das beste Angebot unter Preis-Leistungs-Gesichtspunkten zu bieten und den Menschen attraktiven Wohnraum zu bezahlbaren Konditionen bereitzustellen. Hierzu gehört auch, dass die Mieterinnen und Mieter gerne nach Hause kommen und in ihren Wohnungen leben. Dies sichert eine hohe Nachfrage nach entwickeltem und bezahlbarem Wohnraum und sorgt für stabile Mieterträge.
Neben der Erneuerung der Außenanlagen, beispielsweise durch eine bessere Ausleuchtung der Zuwegung sowie durch Abstellplätze für Fahrräder, erfolgt regelmäßig auch eine optische Aufwertung der Fassaden und Eingangsbereiche. Technische Anpassungen und Umsetzung insbesondere energetischer Maßnahmen runden das Spektrum der Objektaufwertungen ab. Die Noratis AG modernisiert in der Regel nur Wohnungen, die zu diesem Zeitpunkt nicht vermietet sind und führt diese anschließend wieder dem Mietmarkt zu. So können die vorhandenen Mieterinnen und Mieter in ihren Wohnungen bleiben, was die Akzeptanz der Arbeiten bei den bestehenden Mieterinnen und Mietern erhöht und zu stetigen Mieteinnahmen, auch während der Weiterentwicklung der Objekte, führt.
Durch das erfolgreiche Asset Management sowie den weiteren Ausbau des Immobilienportfolios sind die Mieteinnahmen 2022 auf rund 29,7 Mio. Euro gestiegen. Im Vorjahr waren es 23,0 Mio. Euro. Damit konnten die Mieteinnahmen gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent gesteigert werden.


* 2015 - 2018: Zahlen auf HGB-Basis, 2019 - 2022: Zahlen auf IFRS-Basis
Die Noratis AG hat 2022 insgesamt 279 Einheiten verkauft. Damit wurde der Vorjahreswert von 299 Einheiten nur geringfügig unterschritten. Die Verkaufsaktivitäten wurden maßgeblich geprägt vom Blockverkauf des Portfolios in Münster am Jahresanfang, bei dem 242 Einheiten mit einer Gesamtmietfläche von rund 19.200 m² veräußert wurden. Käufer war ein langfristig orientierter institutioneller Investor. Darüber hinaus hat die Noratis AG im Geschäftsjahr kleinere Blockverkäufe über insgesamt 28 Wohneinheiten in NordrheinWestfalen mit Objekten in Mönchengladbach, Tönisvorst und Castrop getätigt. Hinzu kamen einzelne Objektverkäufe im Rahmen einer Privatisierung.
Noratis entscheidet im Einzelfall, ob eine Veräußerung im Rahmen eines Blockverkaufs oder einer Privatisierung erfolgt. So werden neben institutionellen Anlegern auch Mieterinnen und Mieter für die Eigennutzung, Selbstnutzer oder Kapitalanleger beim Verkauf einzelner Wohnungen angesprochen.
| 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 249 | 593 | 587 | 294 | 339 | 86 | 299 | 279 |

Die Noratis AG investiert als Bestandsentwickler deutschlandweit in Wohnimmobilien. Bei einigen wenigen Objekten gibt es ergänzend Einzelhandelsgeschäfte im Erdgeschoss. Einige Wohneinheiten werden zudem von Pflegeeinrichtungen genutzt, die das Konzept "betreutes Wohnen" anbieten. Der weit überwiegende Teil jedoch sind Wohnungen, die von Mieterinnen und Mietern genutzt werden, denen bezahlbares Wohnen mit guter Wohnqualität angeboten werden soll.
Im Geschäftsjahr 2022 hat die Noratis AG wie geplant ihren Immobilienbestand weiter ausgebaut. Angekauft wurden insgesamt 615 Einheiten in 9 Transaktionen. Gegenüber dem Vorjahr, als 1.145 Einheiten gekauft wurden, ergibt sich damit ein Ankaufs-Rückgang aufgrund des geänderten Marktumfelds.
Verkauft wurden im Berichtszeitraum insgesamt 279 Einheiten, nach 299 Einheiten im Vorjahr. Die größte Veräußerung war dabei ein Blockverkauf zum Jahresanfang 2022, bei dem 242 Einheiten an einen institutionellen Investor verkauft wurden.
Durch die getätigten Transaktionen ist der Immobilienbestand auf 4.548 Einheiten zum Jahresende 2022 gestiegen. Ein Jahr zuvor waren es 4.212 Einheiten. Davon waren 4.496 Einheiten Wohnungen mit einer Gesamtmietfläche von 289.000 m². Die durchschnittliche Wohnungsgröße lag damit Ende 2022 bei 64 m². Des Weiteren wurden 52 Gewerbeeinheiten mit einer Gesamtmietfläche von 13.000 m² gehalten.
Mit den getätigten Zukäufen 2022 hat die Noratis AG ihre Immobilienbestände in Bayern, Brandenburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ausgebaut. Durch den Erwerb weiterer Wohnungen an einem bereits erschlossenen Standort kann die Noratis AG Synergien bei der Bewirtschaftung heben.
Neben dem Ausbau der Immobilienbestände an bestehenden Standorten investiert die Noratis AG regelmäßig deutschlandweit auch an neuen Standorten. Insgesamt verteilte sich das Immobilienportfolio Ende 2022 auf 48 Standorte.
Über ihre Tochtergesellschaft Noratis West GmbH, die auf kleinere Transaktionen bis zu fünf Millionen Euro in der Metropolregion Rhein-Ruhr fokussiert ist, wurden 2022 insgesamt 63 Einheiten angekauft. Verkauft wurden im Berichtszeitraum 28 Einheiten.
Die Immobilien der Noratis AG wurden Ende 2022 mit 457 Mio. Euro zum weit überwiegenden Teil als kurzfristige Vermögenswerte gehalten. Bei diesen Immobilien führen Wertsteigerungen, die gutachterlich ermittelt werden, nicht zu höheren Wertansätzen und einem Ergebnisbeitrag. Stattdessen entstehen hierdurch in der Bilanz stille Reserven. Diese beliefen sich Ende 2022 auf 71,4 Mio. Euro. Als langfristige Vermögenswerte wurden Ende 2022 Immobilien über 9,8 Mio. Euro gehalten.
| 31.12.2020 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | ||
|---|---|---|---|---|
| Gesamtbestand | 3.366 | 4.212 | 4.548 | |
| Wohneinheiten | 3.327 | 4.156 | 4.496 | |
| Wohnfläche | m² | 215.000 | 267.600 | 289.000 |
| Durchschnittsgröße der Wohnungen | m² | 65 | 64 | 64 |
| Gewerbeeinheiten | 39 | 56 | 52 | |
| Gewerbefläche | m² | 10.000 | 11.700 | 13.000 |







| Standort | Elsenfeld am Main | ||
|---|---|---|---|
| Ankauf | März 2022 | ||
| Einheiten | 95 | ||
| Mietfläche | 6.200 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Erlenbach am Main | ||
| Ankauf | November 2020 | ||
| Einheiten | 197 | ||
| Mietfläche | 11.300 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Klingenberg am Main | ||
| Ankauf | März 2022 | ||
| Einheiten | 21 | ||
| Mietfläche | 1.300 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Obernburg am Main | ||
| Ankauf | März 2022 | ||
| Einheiten | 44 | ||
| Mietfläche | 3.200 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Ochsenfurt am Main | ||
| Ankauf | März 2022 | ||
| Einheiten | 39 | ||
| Mietfläche | 1.900 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Raum Cham / Oberpfalz | ||
| Ankauf | Dezember 2020 | ||
| Einheiten | 150 | ||
| Mietfläche | 10.300 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Gransee | ||
| Ankauf | Mai 2022 | ||
| Einheiten | 24 | ||
| Mietfläche | 1.700 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||

| Standort | Neuruppin |
|---|---|
| Ankauf | Dezember 2019 - Februar 2021 |
| Einheiten | 195 |
| Mietfläche | 15.100 m2 |
| Vertriebsweg | Blockverkauf |
| Standort | Bremen |
| Ankauf | August 2021 |
| Einheiten | 60 |
| Mietfläche | 3.700 m2 |
| Vertriebsweg | Blockverkauf |
| Standort | Bensheim |
| Ankauf | Juli 2020 - Dezember 2021 |
| Einheiten | 68 |
| Mietfläche | 4.300 m2 |
| Vertriebsweg | Blockverkauf |
| Standort | Frankfurt am Main |
| Ankauf | August 2018 - Dezember 2019 |
| Einheiten | 415 |
| Mietfläche | 27.600 m2 |
| Vertriebsweg | Blockverkauf / Privatisierung |
| Standort | Kassel |
| Ankauf | März 2019 |
| Einheiten | 36 |
| Mietfläche | 2.400 m2 |
| Vertriebsweg | Blockverkauf |
| Standort | Niederrodenbach |
| Ankauf | August 2021 |
| Einheiten | 10 |
| Mietfläche | 700 m2 |
| Vertriebsweg | Blockverkauf |
| Standort | Rüsselsheim |
| Ankauf | Juli 2020 |
| Einheiten | 83 |
| Mietfläche | 8.300 m2 |
| Vertriebsweg | Blockverkauf |







| Standort | Rügen | ||
|---|---|---|---|
| Ankauf | März 2017 | ||
| Einheiten | 142 | ||
| Mietfläche | 8.900 m2 | ||
| Vertriebsweg | ------------- | ||
| Standort | Aurich | ||
| Ankauf | November 2021 | ||
| Einheiten | 95 | ||
| Mietfläche | 5.600 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Bückeburg | ||
| Ankauf | September 2022 | ||
| Einheiten | 204 | ||
| Mietfläche | 13.900 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Celle | ||
| Ankauf | Juni 2018 - Dezember 2020 | ||
| Einheiten | 399 | ||
| Mietfläche | 28.300 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Cuxhaven | ||
| Ankauf | November 2020 | ||
| Einheiten | 66 | ||
| Mietfläche | 3.400 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Emden | ||
| Ankauf | April 2020 | ||
| Einheiten | 79 | ||
| Mietfläche | 3.800 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Königslutter | ||
| Ankauf | Juni 2018 | ||
| Einheiten | 93 | ||
| Mietfläche | 5.500 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||

| Standort | Wolfenbüttel | |||
|---|---|---|---|---|
| Ankauf | Oktober 2020 | |||
| Einheiten | 118 | |||
| Mietfläche | 8.900 m2 | |||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | |||
| Standort | ||||
| Ankauf | Bielefeld | |||
| Einheiten | Dezember 2021 147 |
|||
| Mietfläche | 8.800 m2 | |||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | |||
| Standort | Noratis West | |||
| Ankauf | August 2020 - Juli 2022 | |||
| Einheiten | 205 | |||
| Mietfläche | 13.000 m2 | |||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | |||
| Standort | Essen | |||
| Ankauf | August 2022 | |||
| Einheiten | 8 | |||
| Mietfläche | 600 m2 | |||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | |||
| Standort | Gelsenkirchen | |||
| Ankauf | Juli 2021 | |||
| Einheiten | 151 | |||
| Mietfläche | 8.700 m2 | |||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | |||
| Standort | Gladbeck | |||
| Ankauf | Mai 2017 | |||
| Einheiten | 32 | |||
| Mietfläche | 3.400 m2 | |||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | |||
| Standort | Kamp-Lintfort | |||
| Ankauf | August 2022 | |||
| Einheiten | 76 | |||
| Mietfläche | 5.000 m2 | |||
| Vertriebsweg | Blockverkauf |







| Standort | Krefeld | ||
|---|---|---|---|
| Ankauf | Dezember 2019 | ||
| Einheiten | 48 | ||
| Mietfläche | 3.200 m2 | ||
| Vertriebsweg | Privatisierung | ||
| Standort | Lügde | ||
| Ankauf | November 2020 | ||
| Einheiten | 200 | ||
| Mietfläche | 14.600 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Ratingen | ||
| Ankauf | Dezember 2018 | ||
| Einheiten | 156 | ||
| Mietfläche | 11.000 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Remscheid | ||
| Ankauf | August 2022 | ||
| Einheiten | 41 | ||
| Mietfläche | 3.000 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Steinfurt | ||
| Ankauf | August 2019 | ||
| Einheiten | 111 | ||
| Mietfläche | 6.200 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Freital | ||
| Ankauf | Februar 2019 | ||
| Einheiten | 93 | ||
| Mietfläche | 8.900 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Leipzig | ||
| Ankauf | Dezember 2019 - Juni 2020 | ||
| Einheiten | 92 | ||
| Mietfläche | 5.100 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||

| Gesamt 4.548 Einheiten, davon 52 Gewerbeeinheiten | ||
|---|---|---|
| Standort | Halle | ||
|---|---|---|---|
| Ankauf | Juni 2020 | ||
| Einheiten | 19 | ||
| Mietfläche | 1.000 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Magdeburg | ||
| Ankauf | Dezember 2019 | ||
| Einheiten | 149 | ||
| Mietfläche | 8.900 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Lägerdorf | ||
| Ankauf | Dezember 2021 | ||
| Einheiten | 48 | ||
| Mietfläche | 2.700 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Neumünster | ||
| Ankauf | Dezember 2021 | ||
| Einheiten | 60 | ||
| Mietfläche | 3.600 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Ratzeburg | ||
| Ankauf | November 2017 | ||
| Einheiten | 229 | ||
| Mietfläche | 13.700 m2 | ||
| Vertriebsweg | Blockverkauf | ||
| Standort | Rendsburg | ||
| Ankauf | Dezember 2021 | ||
| Einheiten | 40 | ||
| Mietfläche | 3.100 m2 |
Vertriebsweg Blockverkauf
Die Aktie der Noratis AG konnte sich fast das gesamte erste Halbjahr 2022 der allgemeinen negativen Entwicklung an den Aktienmärkten entziehen und tendierte zunächst seitwärts. Am 10. Februar ist das Jahres-Hoch von 21,00 Euro erreicht worden. Die positive Entwicklung des Aktienkurses dürften Meldungen zur guten Geschäftsentwicklung im Jahr 2021 und der Dividendenvorschlag von 0,55 Euro je Aktie unterstützt haben. Ab Ende Juni setzte dann eine stetige Abwärtsentwicklung ein. Das Jahres-Tief wurde am 21. November bei einem Preis von 10,90 Euro erreicht. Die Aktie ging zum Jahresultimo bei einem Xetra-Schlusskurs von 11,60 Euro aus dem Handel.

| Schlusskurs am 30.12.2021 (letzter Handelstag 2021) | 19,55 Euro |
|---|---|
| Schlusskurs am 30.12.2022 (letzter Handelstag 2022) | 11,60 Euro |
| Jahres-Hoch am 10.02.2022 | 21,00 Euro |
| Jahres-Tief am 21.11.2022 | 10,90 Euro |
Die internationalen Aktienmärkte entwickelten sich angesichts vieler Unsicherheitsfaktoren wie dem Krieg Russlands gegen die Ukraine und einer rekordhohen Inflation durchgehend negativ. Der deutsche Aktienindex DAX verlor im Jahr 2022 rund 12,4 Prozent. Bei börsennotierten deutschen Immobilienwerten war die negative Entwicklung noch deutlich stärker ausgeprägt. Hier machte sich das geänderte Umfeld am Immobilienmarkt im Zuge der deutlich gestiegenen Zinsen erheblich bemerkbar. Der FTSE EPRA Nareit Germany-Index, der börsennotierte Immobiliengesellschaften in Deutschland umfasst, stürzte 2022 um rund 55,4 Prozent ab.
Auf Xetra, dem elektronischen Handelssystem der Deutschen Börse, wurden im Jahr 2022 börsentäglich durchschnittlich 2.003 Noratis-Aktien gehandelt. An allen Börsenplätzen zusammen belief sich der tägliche Börsenhandel der Noratis-Aktien im Schnitt auf rund 3.698 Aktien. Damit machte der Handel auf Xetra rund 52 Prozent des gesamten täglichen Handels der Noratis-Aktie aus.
Als Designated Sponsor fungierte ODDO BHF und sorgte durch verbindliche Geld- und Briefkurse auf Xetra für Liquidität in der Aktie.
Die ordentliche Hauptversammlung der Noratis AG fand am 23. Juni 2022 als rein virtuelle Veranstaltung statt. Alle Tagesordnungspunkte sind mit mindestens 96,4 Prozent der auf der Hauptversammlung vertretenen Stimmen verabschiedet worden. Herr Joachim von Bredow wurde zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats gewählt. Dem Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,55 Euro je Aktie wurde zugestimmt.
SMC und Metzler haben die Noratis-Aktie im Jahr 2022 gecovert und diese durchgehend zum Kauf empfohlen. Zuletzt haben beide Research-Häuser die Aktie im Oktober analysiert. Metzler hat dabei ein Kursziel von 19,60 Euro genannt. SMC setzte das Kursziel bei 23,30 Euro. Darüber hinaus hat Pareto die Noratis-Aktie zum Kauf empfohlen.
| Research-Gesellschaft | letztes Update 2022 | Empfehlung | Kursziel |
|---|---|---|---|
| Metzler | 14.10.2022 | Kaufen | 19,60 Euro |
| SMC | 06.10.2022 | Kaufen | 23,30 Euro |
Die Noratis AG ist seit 2017 im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und muss damit besondere Transparenzpflichten erfüllen. Im Rahmen ihrer proaktiven Investor Relations-Aktivitäten wird der transparente und stete Austausch mit institutionellen Investoren und Privatanlegern gepflegt. Die Finanzcommunity wird über Halbjahres- und Jahresberichte sowie Ad-hoc- und Pressemitteilungen regelmäßig über die Unternehmensentwicklung informiert.
Aufgrund einer zunehmenden Besserung der Lage im Hinblick auf die Corona-Pandemie konnten Treffen mit Investoren, Analysten und Journalisten auch wieder persönlich stattfinden. So wurde ein Mix aus virtuellen und analogen Formaten realisiert, unter anderem hat die Noratis AG an mehreren Konferenzen wie dem Eigenkapitalforum teilgenommen.
Auf der Firmenhomepage https://noratis.de finden Anleger in der Investor-Relations-Rubrik relevante Informationen zur Geschäftsentwicklung und zum Unternehmen.
| ISIN/WKN/Börsenkürzel | DE000A2E4MK4 / A2E4MK / NUVA | |
|---|---|---|
| Art der Aktien | 4.818.027 auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) | |
| Marktkapitalisierung am 31. Dezember 2022 | rund 56 Mio. Euro | |
| Grundkapital | 4.818.027 Euro | |
| Erstnotiz | 30. Juni 2017 | |
| Handelssegment | Scale | |
| Designated Sponsor | ODDO BHF |
Die Noratis AG hat zwei börsennotierte Anleihen ausstehend. Die erste Unternehmensanleihe 2020/25 (WKN: A3H2TV, ISIN: DE000A3H2TV6) wurde im November 2020 emittiert und verfügt über einen Zinskupon von 5,50 Prozent. Die zufließenden
Mittel wurden für den weiteren Ausbau des wachsenden Bestands an Wohnimmobilien aufgenommen. Der Schlusskurs der Anleihe betrug zum Jahresende am 30. Dezember 2022 in Frankfurt 96,50 Prozent.

| WKN/ISIN | A3H2TV/ DE000A3H2TV6 | |
|---|---|---|
| Emissionsvolumen (EUR) | 30 Mio. Euro, bis zu 50 Mio. Euro insgesamt | |
| Stückelung (EUR) | 1.000 Euro | |
| Laufzeit | 5 Jahre (bis 11. November 2025) | |
| Zinskupon | 5,5 Prozent | |
| Ausgabepreis | 100,00 Prozent des Nominalbetrags je Teilschuldverschreibung | |
| Rückzahlungsbetrag (%) | 100,00 | |
| Zinszahlung | jährlich | |
| Erste Zinszahlung | 11.11.2021 | |
| Fälligkeit | 11.11.2025 | |
| Notierung | Quotation Board (Freiverkehr) der Börse Frankfurt | |
| Zahlstelle | Quirin Privatbank | |
| Verwendungszweck | Ausbau des Immobilienportfolios |
Die zweite Unternehmensanleihe der Noratis AG wurde im August 2021 im Rahmen einer Privatplatzierung begeben. Die unbesicherte Anleihe 2021/2027 (WKN: A3E5WP, ISIN: DE000A3E5WP8) mit einem Zinskupon in Höhe von 4,75 Prozent p.a. wurde vollständig von einer deutschen Versicherung
gezeichnet. Die Anleihe wurde emittiert für den weiteren Ausbau des Portfolios und für die Refinanzierung bereits getätigter Ankäufe. Der Schlusskurs der Anleihe betrug zum Jahresultimo in Frankfurt 100,00 Prozent.

| WKN/ISIN | A3E5WP/ DE000A3E5WP8 | |
|---|---|---|
| Emissionsvolumen (EUR) | 10 Mio. Euro, bis zu 40 Mio. Euro insgesamt | |
| Stückelung (EUR) | 100.000 Euro | |
| Laufzeit | 6 Jahre (bis 13. August 2027) | |
| Zinskupon | 4,75 Prozent | |
| Ausgabepreis | 100,00 % des Nominalbetrags je Teilschuldverschreibung | |
| Rückzahlungsbetrag (%) | 100,00 | |
| Zinszahlung | jährlich | |
| Erste Zinszahlung | 13.08.2022 | |
| Fälligkeit | 13.08.2027 | |
| Notierung | Quotation Board (Freiverkehr) der Börse Frankfurt | |
| Zahlstelle | Quirin Privatbank | |
| Verwendungszweck | Ausbau des Immobilienportfolios |
Unsere Verantwortung gegenüber Gesellschaft, Umwelt und unseren Stakeholdern* ist für uns als Noratis selbstverständlich und fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Als Bestandsentwickler von in die Jahre gekommenen Wohnimmobilien leben wir bereits das Prinzip der Nachhaltigkeit, da wir ressourcenschonend bezahlbaren Wohnraum erhalten beziehungsweise schaffen. Wir handeln dabei ökologisch und sozial bewusst und schaffen so einen Mehrwert für Gesellschaft, Umwelt und alle Stakeholder. Wir verstehen ESG als Chance und integrieren nachhaltiges Denken und Handeln in unsere Geschäftsprozesse, um einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der ökologischen Bilanz zu leisten und uns auch gleichzeitig für die Zukunft wettbewerbsfähig aufzustellen und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens langfristig zu sichern.
Dafür haben wir fünf Handlungsfelder definiert und uns klare Ziele gesetzt:
Das Prinzip der Nachhaltigkeit, der langfristigen Sicherung des unternehmerischen Erfolgs unter Berücksichtigung der wesentlichen sozialen und ökologischen Aspekte, ist in der Organisation, den Geschäftsprozessen und in der Unternehmenssteuerung fest verankert.
Als agiles und innovatives Unternehmen, das offen für Veränderungen ist und die Chancen der Digitalisierung proaktiv
Als Eigentümer und Vermieter von bezahlbaren Wohnungen haben wir eine soziale Verpflichtung gegenüber unseren Mieterinnen und Mietern sowie der Gesellschaft, die wir aktiv wahrnehmen. Gesundheit und Sicherheit sind dabei besonders schützenswerte Güter. Wir sind uns unserer Betreiberverantwortung sehr bewusst und ergreifen die erforderlichen und zumutbaren Maßnahmen, um Gefahren oder Nachteile nutzt, versteht die Noratis die Transformation und den Strukturwandel als Chance. Das Ziel ist, durch den Einsatz neuer Technologien, das Aufbrechen von Systemen und deren Datensilos sowie der Entwicklung eines digitalen Mindsets das Unternehmen zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Unmittelbar damit verbunden ist der Wandel der Unternehmenskultur. Das ist eine nachhaltige Veränderung, die vor allem die Mitarbeitenden maßgeblich beeinflusst.
für die Gesundheit und Sicherheit unserer Mieterinnen und Mieter und sonstiger Dritter zu vermeiden oder zu verringern. Dabei investieren wir insbesondere in die Aufwertung von in die Jahre gekommenen Werkswohnungen, Quartieren und Siedlungen in Mittel- und Kleinstädten sowie in Randlagen von Ballungsgebieten, also in die Bestände, die im Allgemeinen eher nicht im Fokus stehen.
* Investoren, Mieterinnen und Mieter, Mitarbeitenden, Käufer und Verkäufer von Immobilien, Banken sowie Dienstleister
Wir sind uns unserer Aufgabe und vor allem unserer ökologischen Verantwortung als Eigentümer und Vermieter bewusst und fühlen uns durch unser Eigentum verpflichtet. Wir nehmen unsere Betreiberverantwortung aktiv wahr, erfüllen die geltenden gesetzlichen Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz und arbeiten darauf hin, den Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral unter der Maßgabe zu entwickeln, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu erhalten und zu optimieren. Im Rahmen unserer Wesentlichkeitsanalyse haben wir folgende Umwelt- und Klimaschutzthemen als wesentlich identifiziert: "Energieeffizienz und Klimaschutz", "Nachhaltiges Bauen und Betreiben" und den "Umwelt- und Naturschutz".
Die Umsetzung der Ziele aus dem Pariser Klimaschutzabkommen im Gebäudebestand ist die große Herausforderung für die Wohnungswirtschaft. Der Hebel liegt hierbei in der Reduktion des Energieverbrauchs der Wärme- und Warmwasserversorgung der Wohnungen und im Einsatz von regenerativen Energien.
Ziel ist, die CO2 -Intensität unseres Bestandes durch energetische Modernisierung und den Einsatz effizienterer Energieerzeugung sowie den Einsatz regenerativer Energie unter einer Kosten-Nutzen-Betrachtung bis 2045 auf deutlich unter 10 kg CO2 e/m²a zu reduzieren. Dafür haben wir das Energie- und Sanierungsmanagement weiter ausgebaut und berücksichtigen die absehbaren Aufwendungen der Modernisierung bereits im Ankaufsprozess.
Für den Aufbau des Anlagevermögens ist unser ESG-Kriterium die Mindesterfüllung der Effizienzklasse "E". Für die infrage kommenden Gebäude wird jeweils ein Sanierungsfahrplan und ein auf CO2 -Reduktion ausgerichtetes Investitionsprogramm entwickelt. Das Investitionsprogramm wird dabei die zur Verfügung stehenden KfW-Förderungen über ein entsprechendes Fördermittelmanagement berücksichtigen.
Unsere Mitarbeitenden sind tragender Bestandteil unseres Unternehmenserfolgs, und die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens wird unter anderem durch ihre fachlichen Fähigkeiten und ihre Motivation bestimmt. Wir bieten ein förderndes und dynamisches Arbeitsumfeld, das von verantwortungsbewusstem Handeln und respektvollem Umgang miteinander geprägt ist und stellen eine moderne und zukunftsgerichtete Arbeitsumgebung zur Verfügung.
Wir wollen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden, sowohl intern als auch extern.
Unser Ziel ist die Gewinnung von neuen qualifizierten Mitarbeitenden und die Bindung und Weiterentwicklung der bestehenden Mitarbeitenden durch die Stärkung der Marke Noratis als Arbeitgeber.
Das abgelaufene Geschäftsjahr war für die Noratis AG wirtschaftlich erfolgreich. Trotz der schwierigen Marktlage ist unser Personalbestand gewachsen, wir konnten unsere Position als sicherer und zukunftsorientierter Arbeitgeber weiter festigen.
Die Noratis AG ist der verantwortlichen Beschaffung von Material und Leistungen verpflichtet und hat den Anspruch, potenzielle Umweltbelastungen und Arbeitsbedingungen, die nach nationalen und internationalen Standards unzulässig sind, in der Lieferkette zu vermeiden. Ein Hauptaugenmerk ist dabei die Achtung und Förderung der Menschenrechte in der Erstellung und zur Verfügungstellung von Gütern und Dienstleistungen durch unsere Vertragspartner sowie deren Zulieferer und Nachunternehmer. Dabei sind wir uns darüber bewusst, dass die Einhaltung der Arbeits- und Sozialstandards, beispielsweise auf Baustellen und auch in der direkten Lieferkette, unter dem Gesichtspunkt der Menschenrechte eine Herausforderung darstellen kann. Daher ist das Thema "Lieferkette" nicht nur aus Risikosicht für die eigene Reputation ein für die Noratis AG wesentliches Thema.

das Geschäftsjahr 2022 der Noratis AG war geprägt von den allgemeinen geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen. Die Zinswende sowie deren Auswirkungen auf den Transaktionsmarkt, aber auch die Energiekrise, die den Druck auf den bereits begonnenen Transformationsprozess der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden zusätzlich verstärkt hat, haben die Noratis AG als Bestandsentwickler vor neue Herausforderungen gestellt.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2022, welches am 31. Dezember 2022 endete, die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben sorgfältig und in vollem Umfang wahrgenommen. Entsprechend den Regelungen des Aktiengesetzes hat der Aufsichtsrat den Vorstand bei seiner Tätigkeit überwacht und regelmäßig beraten.
Sämtliche wesentlichen Entscheidungen, die für die Gesellschaft von grundlegender Bedeutung waren, wurden unter Einbeziehung des Aufsichtsrats getroffen. Die Einbeziehung erfolgte stets zeitnah und unmittelbar, so dass der Aufsichtsrat seine Überwachungstätigkeit uneingeschränkt ausüben konnte.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat sowohl mündlich als auch schriftlich regelmäßig und umfassend. Vor dem Hintergrund des geänderten Marktumfelds lag der Schwerpunkt insbesondere auf der Unternehmensplanung, welche neben der Ertrags- und Vermögenslage auch die Finanz-, Investitionsund Personalplanung umfasste, sowie auf der Geschäftsentwicklung. Weiter stand die Strategie der Gesellschaft und des Konzerns im Mittelpunkt der Informationen des Vorstands an den Aufsichtsrat.
Der Aufsichtsrat war jederzeit in der Lage, Berichte und Beschlussvorlagen, die ihm vom Vorstand vorgelegt wurden, eingehend zu prüfen, sie kritisch zu diskutieren und eigene Anregungen vorzustellen. Es bestand für den Aufsichtsrat jederzeit ausreichend Gelegenheit, alle für die Gesellschaft bedeutsamen Geschäftsvorgänge auf Grundlage der Vorstandsberichte ausführlich zu erörtern und einer Plausibilitätsprüfung zu unterziehen. Der Aufsichtsrat überwachte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 zudem den Prozess der Rechnungslegung, die Maßnahmen für das Risikomanagement, das interne Kontrollsystem sowie die Compliance der Gesellschaft.
Zwischen dem Vorstand und den Mitgliedern des Aufsichtsrats, insbesondere auch dem Aufsichtsratsvorsitzenden, erfolgte ein regelmäßiger Austausch. Die Beteiligten standen neben den turnusmäßigen Sitzungen des Aufsichtsrats auch außerhalb dieser Sitzungen in engen und regelmäßigen Kontakt. Gegenstand dieser Gespräche waren sowohl aktuelle Entwicklungen als auch alle wesentlichen Geschäftsvorfälle. Zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstand fanden zudem fortlaufend und regelmäßig bilaterale Gespräche statt. Auch hier lag der Schwerpunkt der Gespräche insbesondere auf der strategischen Ausrichtung des Unternehmens sowie den aktuellen Herausforderungen, denen sich die Gesellschaft zu stellen hat.
Dem Aufsichtsrat wurden sämtliche Angelegenheiten, die laut Geschäftsordnung seiner Zustimmung bedurften, vom Vorstand zur Entscheidung vorgelegt. Die ihm zur Entscheidung vorgelegten Vorgänge wurden vom Aufsichtsrat behandelt und intensiv geprüft. Dabei beriet er sich mit dem Vorstand eingehend. Prüfungsmaßstab bei diesen Beratungen war immer eine Abwägung von Nutzen und Risiken sowie mögliche damit einhergehende Auswirkungen des Vorgangs auf die Gesellschaft.
Im Geschäftsjahr 2022 traf sich der Aufsichtsrat insgesamt zu sechs Sitzungen, die alle als Präsenzsitzungen abgehalten wurden. Die Anwesenheitsquote von Vorstand und Aufsichtsrat lag bei 100 Prozent. Es waren sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats bei allen Sitzungen vollzählig anwesend.
In den Beratungen des Aufsichtsrats standen die folgenden Themen im Mittelpunkt:
Neben der Erörterung der vergangenen und künftigen Geschäftsentwicklung wurde im Aufsichtsrat regelmäßig die strategische Weiterentwicklung des Geschäftsmodells der Gesellschaft diskutiert. In seinen Sitzungen, Beratungen und Gesprächen mit dem Vorstand begleitete der Aufsichtsrat diese Themen während des gesamten Geschäftsjahres intensiv.
Neben den Beschlüssen in den Präsenzsitzungen fasste der Aufsichtsrat insgesamt neun Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren. Die Beschlüsse betrafen schwerpunktmäßig die Durchführung von Immobilientransaktionen sowie gemäß der Geschäftsordnung erforderliche Budgetfreigaben gegenüber dem Vorstand. Insbesondere hat der Vorstand, auf Anregung und unter Zustimmung des Aufsichtsrats, in Bezug auf die strategische Weiterentwicklung des Geschäftsmodells auch eine auf die Immobilienwirtschaft spezialisierte Unternehmensberatung beauftragt. Zum Gegenstand des erteilten Auftrags gehört eine Überprüfung der kurz- und mittelfristigen Unternehmensplanung sowie die Möglichkeit der Adjustierung des Geschäftsmodells hin zur Stärkung des Bestandportfolios und zur Fokussierung der Entwicklungssparte auf ESG-Konformität. In die zum Zeitpunkt der Vorlage dieses Berichts noch andauernde Würdigung der von der Unternehmensberatung vorgelegten Ergebnisse ist der Aufsichtsrat involviert.
Während des Geschäftsjahres 2022 haben sich keine Veränderungen im Vorstand geben.
Im Berichtszeitraum kam es zu einer personellen Veränderung in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats: Mit Ablauf der Hauptversammlung am 23. Juni 2022 endete das Mandat des langjährigen Mitglieds des Aufsichtsrats, Herrn Henrik von Paepcke. Die Hauptversammlung wählte am 23. Juni 2022 Herrn Joachim von Bredow als neues Mitglied des Aufsichtsrats. In seiner Sitzung am 29. November 2022 wählte der Aufsichtsrat Herrn Joachim von Bredow mit Wirkung ab dem 1. Januar 2023 als neuen Aufsichtsratsvorsitzenden.
Der Aufsichtsrat und die Gesellschaft bedanken sich bei Herrn Henrik von Paepcke, der seit der Umwandlung der Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft im Jahre 2017 dem Aufsichtsrat angehörte, für seine Mitwirkung und sein Engagement zum Wohle der Gesellschaft. Weiter bedanken sich der Aufsichtsrat und die Gesellschaft bei Herrn Dr. Henning Schröer, der das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bis zum 31. Dezember 2022 innehatte, für die von ihm übernommene Leitung des Aufsichtsrats. Herr Dr. Henning Schröer bleibt der Gesellschaft sowie dem Aufsichtsrat auch weiterhin als Aufsichtsratsmitglied erhalten.
| Joachim von Bredow | Es bestehen keine Mitgliedschaften in anderen Kontrollorganen. (ab 23. Juni 2022) |
||
|---|---|---|---|
| Dr. Florian Stetter | |||
| Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten |
• Deutsche Wohnen SE, Berlin (stellvertretender Vorsitzender) • Historie & Wert Aktiengesellschaft, Wuppertal (Vorsitzender des Aufsichtsrats) |
||
| Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen |
• C&P Immobilien AG, Graz, Österreich (Mitglied des Aufsichtsrats) • Intelliway Services AD, Sofia, Bulgarien (Mitglied des Verwaltungsrats) |
||
| Michael Nick | |||
| Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen |
• Merz Pharma GmbH & Co KGaA, Frankfurt am Main (Mitglied des Gesellschafterrats) • Merz Immobilien Management GmbH, Frankfurt am Main (Mitglied des Beirats) • carpe diem Gesellschaft für den Betrieb von Sozialleistungen mbH, Wermelskirchen (Vorsitzender des Beirats) |
||
| Dr. Henning Schröer | Es bestehen keine Mitgliedschaften in anderen Kontrollorganen. | ||
| Christof Scholl | Es bestehen keine Mitgliedschaften in anderen Kontrollorganen. | ||
| Hendrik von Paepcke | Es bestehen keine Mitgliedschaften in anderen Kontrollorganen. (bis 23. Juni 2022) |
Die RGT Treuhand Revisionsgesellschaft mbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, hat den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 sowie den Lagebericht und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Die Abschlussunterlagen - Jahresabschluss und Lagebericht der Gesellschaft sowie Konzernabschluss und Konzernlagebericht und Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG - zum Geschäftsjahr 2022, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden dem Aufsichtsrat jeweils rechtzeitig zur Einsicht ausgehändigt. Der Aufsichtsrat hat die Vorlagen des Vorstands und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers seinerseits, insbesondere mit Blick auf die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit, geprüft.
Der Abschlussprüfer der Gesellschaft berichtete dem Aufsichtsrat in der Bilanzsitzung am 11. Mai 2023 über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand den Mitgliedern des Aufsichtsrats für Fragen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat besprach die genannten Vorlagen und die Feststellungen des Abschlussprüfers ausführlich mit dem Abschlussprüfer und dem Vorstand. Auch nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhob der Aufsichtsrat gegen den Jahresabschluss, den Lagebericht, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 keine Einwendungen und stimmte dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. In Hinblick auf das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem teilte der Aufsichtsrat die Einschätzung des Abschlussprüfers, dass das interne Kontroll- und das Risikomanagementsystem auf Konzernebene bezogen auf den Rechnungslegungsprozess keine wesentlichen Schwächen aufweist. Der Aufsichtsrat billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahres- sowie Konzernabschluss. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
Für das Geschäftsjahr 2022 hat der Vorstand gemäß § 312 AktG einen Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) erstellt. Der Abschlussprüfer hat den Bericht geprüft und den folgenden Bestätigungsvermerk gemäß § 313 Abs. 3 AktG erteilt:
"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
In seiner Sitzung am 11. Mai 2023 hat der Aufsichtsrat den Abhängigkeitsbericht sowie den dazugehörigen Prüfungsbericht des Abschlussprüfers eigenständig geprüft und ausführlich erörtert. Nach Abschluss dieser Prüfung hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer zugestimmt und nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung keine Einwendungen gegen den Abhängigkeitsbericht und gegen die darin enthaltene Schlusserklärung des Vorstands erhoben.
Der Aufsichtsrat schloss sich den im Lagebericht des Vorstands jeweils gegebenen Einschätzungen zur Geschäftssituation und zum Ausblick sowie dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns, der vorsieht, den Bilanzgewinn der Noratis AG auf neue Rechnung vorzutragen, an.
Der Aufsichtsrat spricht allen Mitarbeitenden der Noratis AG und den Mitgliedern des Vorstands für ihre Leistungen, ihr Engagement und ihre Loyalität im Geschäftsjahr 2022 seinen Dank aus. Durch ihren Einsatz haben sie ganz wesentlich zum Erfolg und zur positiven Geschäftsentwicklung des Unternehmens beigetragen.
Eschborn, den 11. Mai 2023
Für den Aufsichtsrat der Noratis AG
Joachim von Bredow Vorsitzender
| 32 | 1 Grundlagen des Konzerns |
|---|---|
| 34 | 2 Wirtschaftliche Lage |
| 44 | 3 Chancen- und Risikobericht |
| 52 | 4 Prognosebericht |
| 53 | 5 Internes Kontrollsystem und Risikomanagement bezogen auf den Konzernrechnungs- legungsprozess |
| 53 | 6 Schlusserklärung des Vorstands zum Abhängigkeitsbericht |
Der Noratis-Konzern ist auf die Bestandsentwicklung und Bestandshaltung von Wohnimmobilien spezialisiert. Durch diese Ausrichtung kombiniert der Konzern die Sicherheit und Planbarkeit eines eigenen Immobilienbestandes mit den attraktiven Verkaufsrenditen aus der Immobilienentwicklung. Die laufenden Mieteinnahmen aus den Entwicklungsobjekten und dem Bestandsportfolio sorgen für stetige monatliche Cashflows und stabile Ergebnisbeiträge. Die Renditen aus der Entwicklertätigkeit generieren zusätzliche Ertragspotenziale, die durch den gezielten Verkauf gehoben werden. Darüber hinaus werden Änderungen der beizulegenden Zeitwerte des Bestandportfolios jährlich ergebniswirksam erfasst.

Der Noratis-Konzern ist bundesweit tätig. Im Fokus sind Wohnimmobilien, die über Entwicklungspotenzial verfügen. Hierzu zählen meist Werkswohnungen, Quartiere oder Siedlungen aus den 1950er bis 1970er Jahren. Dabei investiert der Konzern bevorzugt in Sekundärlagen, also in Städten ab 10.000 Einwohnern oder am Rande von Ballungsgebieten.
Die erworbenen Immobilien werden so aufgewertet, dass sie für Mieterinnen und Mieter mit kleinen oder mittleren Einkommen ein ansprechendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. So schafft und erhält der Noratis-Konzern attraktiven, bezahlbaren Wohnraum. Bis zur Veräußerung im Einzel- beziehungsweise Blockverkauf werden die Immobilien im Vorratsvermögen gehalten und entwickelt. Die aus den Veräußerungen zufließenden Mittel werden primär wieder in den Ankauf von Immobilien investiert. Nach festgelegten, objektiven Kriterien kann nach dem Abschluss der Entwicklungsmaßnahmen auch die Entscheidung für eine Bestandshaltung der jeweiligen Immobilie mit langfristiger Vermietungsabsicht und somit aufgrund der geänderten Verwendungsabsicht die Umgliederung in die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgen.
Mit den durchschnittlich 69 Mitarbeitenden im Geschäftsjahr 2022 deckt das Team des Noratis-Konzerns die Kernaufgaben der gesamten Wertschöpfungskette durch eigene Mitarbeitende ab: Vom Einkauf, über die kaufmännische und technische Entwicklung, bis hin zum Verkauf. Durch dieses interne Know-how, das vorhandene Netzwerk in der Branche und die Erfahrung aus den bisher realisierten Projekten kann die Gruppe schnell und flexibel auf sich bietende Marktopportunitäten reagieren.
Die Strategie des Noratis-Konzerns zielt auf ein nachhaltiges Wachstum des Wohnimmobilienportfolios ab. Die wesentlichen Ertragsquellen sind dabei die stabilen Cashflows aus Mieteinnahmen sowie kontinuierliche Veräußerungen von bereits entwickelten Immobilien. Das Immobilienvermögen sowie der Anteil der Mieterlöse am Umsatz sollen trotz der Veräußerungen durch überproportional mehr Zukäufe und dem Aufbau eines Bestandes von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien zur langfristigen Vermietung stetig gesteigert werden.
Unter Verfolgung derselben Unternehmensstrategie sind sämtliche Konzerngesellschaften im gleichen Geschäftssegment tätig. Die im Scale Segment der Deutschen Börse notierte Muttergesellschaft Noratis AG fungiert dabei als Managementholding und erbringt in dieser Eigenschaft konzernübergreifend Aufgaben für die gesamte Unternehmensgruppe.
Die Noratis AG hält 100 Prozent der Geschäftsanteile an der im Geschäftsjahr 2015 gegründeten Noratis Wohnen GmbH und der im Juli 2018 gegründeten Noratis Habitat GmbH.
An der im Juni 2017 erworbenen Noratis Living GmbH hält die Noratis 94 Prozent und an der im Januar 2020 gegründeten Noratis West GmbH 65 Prozent der Geschäftsanteile.
An der im Oktober 2020 gegründeten Noratis Nordost GmbH wurden die Anteile im Juni 2021 von 75 Prozent auf 94,9 Prozent erhöht.
Im Juli 2021 wurden die Noratis Domus GmbH und im Dezember 2021 die Noratis Wohnwert GmbH mit einem Stammkapital von jeweils 25 TEUR gegründet. Die Noratis AG hält 100 Prozent der Anteile an beiden Gesellschaften.
Die Noratis AG hat sich mit 49 Prozent an der im Februar 2020 gegründeten G+N Energieeffizienz GmbH beteiligt. Diese Gesellschaft wird nicht von der Noratis AG gesteuert und ist deshalb auch nicht in den Konzernabschluss einbezogen.
Das konzernweite Planungs- und Steuerungssystem ist auf die Strategie der Gruppe ausgerichtet und dementsprechend aufgebaut. Die operativen Steuerungsgrößen für den Vorstand umfassen insbesondere das realisierte Einkaufs- und Verkaufsvolumen, die plangemäße Realisierung der Modernisierungsmaßnahmen im Rahmen der Budgets sowie die Bewirtschaftungsergebnisse der einzelnen Portfolios.
Wesentliche Kennzahlen umfassen hierbei die realisierten Verkaufserlöse, das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) sowie das Vorsteuerergebnis (EBT). Darüber hinaus werden der Loan to Value (LTV) beziehungsweise Net Loan to Value (Net LTV), die Eigenkapitalquote, das Zinssicherungsvolumen (Hedging) sowie der Net Asset Value (NAV) auf Basis von Marktwerten der Immobilien des Konzerns überwacht. Durch das regelmäßige Reporting dieser Kennzahlen kann der Vorstand die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft immer aktuell beurteilen und bei negativer Entwicklung entsprechende Maßnahmen zur Gegensteuerung ableiten.
Die deutsche Wirtschaft wuchs im Jahr 2022 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts preisbereinigt um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit fiel das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) etwas schwächer als im Jahr 2021 aus, als es noch 2,8 Prozent betragen hatte. Neben der an Dynamik verlierenden Corona-Pandemie und globalen Lieferengpässen traten neue Krisen wie der Ukrainekonflikt und als Folge davon die Energiekrise und hohe Inflation auf. Das verarbeitende Gewerbe konnte nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts aufgrund der hohen Energiepreise und Lieferkettenprobleme nur einen geringfügigen Zuwachs der Bruttowertschöpfung um 0,2 Prozent verzeichnen. Die Bruttowertschöpfung des Baugewerbes schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent. Der ifo-Geschäftsklimaindex, der die Stimmung in der deutschen Wirtschaft misst, ist im Dezember mit einem Wert von 88,6 Punkten erstmals seit sechs Monaten wieder gestiegen.
Die Erwerbstätigkeit erreichte 2022 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes den höchsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990. Die Anzahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland belief sich auf 45,6 Millionen Menschen. Somit konnten nicht nur die Rückgänge der Erwerbstätigenzahl aus den von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahren überwunden, sondern auch das Erwerbstätigenniveau aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent übertroffen werden. Der Erwerbstätigen-Zuwachs, der im Vergleich zum Vorjahr 1,3 Prozent beträgt, wurde laut dem Statistischen Bundesamt vor allem durch die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte und eine höhere Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung getrieben. Insbesondere die Anzahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit konnte für das Jahr 2022 einen Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent vermelden. Auch die Nachfrage nach neuen Mitarbeitenden verblieb trotz der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Lage infolge des Ukraine-Krieges auf einem hohen Niveau. Die Anzahl gemeldeter Arbeitsstellen lag mit rund 845.000 im Jahresdurchschnitt 2022 um 139.000 höher als im Vorjahr.
Laut dem Statistischen Bundesamt sind im vierten Quartal 2022 die Preise für Wohnimmobilien im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 3,6 Prozent gesunken. Dies war der erste Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal seit 2010. Damit hat sich die starke Preisdynamik am deutschen Wohnimmobilienmarkt deutlich abgeschwächt. Im gesamten Jahr 2022 war trotz des Rückgangs im letzten Quartal ein Anstieg von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.
Dahingegen hat die Inflation im Jahr 2022 deutlich zugelegt. Die Verbraucherpreise lagen im Durchschnitt um rund 8 Prozent höher als im Vorjahr. Die Inflation wurde vor allem durch höhere Energie- und Nahrungsmittelpreise angefacht, die insbesondere durch den Ukraine-Krieg in die Höhe getrieben wurden. Die Nettokaltmieten stiegen im Vergleich zum Vorjahr im Jahresschnitt jedoch nur um 1,8 Prozent.
Das schwierige Marktumfeld mit gestiegenen Zinsen und einer hohen Inflation hinterließ deutliche Spuren am Markt für Wohnimmobilien. So wurde nach Berechnungen von Savills Research im Jahr 2022 bei Wohnimmobilien ein Transaktionsvolumen von 12,3 Mrd. Euro erreicht, was einem Rückgang um 77 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 entspricht. Nur einzelne Wohnimmobiliensegmente wie Studierenden- und Mikrowohnanlagen oder geförderte Wohnungen verzeichneten eine nach wie vor hohe Nachfrage unter Investoren.
Die Zinswende führte zu einem Auseinanderdriften der Erwartungen von Eigentümern und Investoren. Im Hinblick auf die unterschiedlichen Käufergruppen waren besonders offene Spezialfonds und sonstige Fonds- und Assetmanager mit einem Volumenanteil von 29 Prozent beziehungsweise 18 Prozent am Markt aktiv. Private-Equity-Fonds und Offene Publikumsfonds, die jeweils einen Anteil von rund 10 Prozent ausmachten, nutzten nach Einschätzung von Savills Research die gedämpfte Nachfrage, um ihr Portfolio systematisch aufzustocken.
Laut BNP Paribas Real Estate ergab sich 2022 bei der Verteilung des Investitionsvolumens ein ungewohntes Bild. Die höchste Aktivität war nicht wie sonst bei Bestandsportfolios zu verzeichnen – diese machten nunmehr einen Anteil von rund 27 Prozent aus – sondern bei Einzelobjekten aus dem Bestand. Letztere wiesen ein Rekordvolumen von 3,5 Mrd. Euro und einen Umsatzanteil von gleichfalls 27 Prozent auf. Im Hinblick auf die Standorte wurde ein wesentlicher Teil der Transaktionen in den sieben größten deutschen Städten realisiert.
Die Anzahl der Baugenehmigungen (sowohl für Neubau- als auch Bestandsgebäude) im Jahr 2022 lag laut dem Statistischen Bundesamt mit 354.400 genehmigten Wohnungen um 6,9 Prozent unter dem Vorjahr. Die negative Entwicklung hat sich in der zweiten Jahreshälfte verstärkt und dürfte vor allem der Unsicherheit hinsichtlich der zunehmend schlechteren Finanzierungsbedingungen, dem Materialmangel und den damit einhergehenden hohen Kosten für Baumaterialien sowie dem Fachkräftemangel am Bau geschuldet sein.
Im Jahr 2022 gab es eine Reihe von Gesetzesänderungen im Immobiliensektor, die auch teilweise Wohnimmobilien betrafen. So wurde die staatliche Förderung für Neubauten mit dem KfW-Effizienzhausstandard 55 ab Februar eingestellt. Zukünftig wird eine Förderung erst ab einem KfW-Effizienzhausstandard 40 möglich sein. Mit Baden-Württemberg hat das erste Bundesland eine Solarpflicht eingeführt, die Eigentümer von Neubau-Wohngebäuden und Bestands-Wohngebäuden (hier im Falle einer umfangreichen Dachsanierung) dazu verpflichtet, Photovoltaik- und Solarthermieanlagen zu installieren. Weitere Bundesländer haben für das Jahr 2023 ähnliche Vorgaben beschlossen.
Die Reform des Mietspiegelrechts ist im Juli 2022 in Kraft getreten. Durch einheitliche Regeln für die Erstellung qualifizierter Mietspiegel soll eine rechtssichere Grundlage für die Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete geschaffen werden.
Für 2023 erwartet Savills Research, dass der Wohninvestmentmarkt wieder etwas an Dynamik gewinnen, aber nicht mehr an das Niveau vor der Zinswende anknüpfen wird. Es wird sogar von einer "neuen Phase" am Wohnimmobilienmarkt gesprochen.
Aufkommende Risiken in Form von weiteren staatlichen Regulierungen und die zunehmend erforderlich werdenden energetischen Sanierungen bei Bestandsimmobilien aufgrund von Nachhaltigkeitspflichten verschlechtern die Attraktivität für Investoren im Vergleich zu Anleihen. Dies werde zukünftig zu geringeren Transaktionsvolumina am deutschen Wohnimmobilienmarkt führen.
Die aktuell besten Chancen am Wohnimmobilienmarkt sieht Savills Research aufgrund der günstigen Finanzierungsbedingungen und der Erfüllung sozialer Nachhaltigkeit bei geförderten Wohnungen.
Die Turbulenzen aufgrund der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg und der dadurch bedingten Veränderungen am Immobilienmarkt haben sich auf das Geschäftsjahr 2022 der Noratis-Gruppe erst im 4. Quartal spürbar ausgewirkt. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist deutlich gesunken. Insbesondere die steigenden Zinsen und das Risiko von weiteren staatlichen Regulierungen im Rahmen der energetischen Sanierung führten im Jahr 2022 zu einem deutlichen Rückgang des Transaktionsvolumens im Wohnimmobiliensegment.
Im Noratis-Konzern sind die Erlöse aus dem Verkauf von Immobilien im Geschäftsjahr 2022 trotz der rückläufigen Nachfrage um 10,5 Prozent auf 55,9 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Weiterhin wurden notarielle Verkaufsverträge in Höhe von 15,7 Mio. EUR mit Nutzen-Lasten-Wechsel in 2023 abgeschlossen. Die pandemiebedingten Mietausfälle beziehungsweise Risiken aus Mietforderungen blieben gering und waren für den Geschäftsverlauf nach wie vor von untergeordneter Bedeutung.
Der Personalbestand wurde bedingt durch den Ausbau des Immobilienvermögens und der steigenden umwelttechnischen Anforderungen hauptsächlich im Bereich Asset Management und Technik erhöht.
Der Immobilienbestand konnte strategiekonform von 4.212 Einheiten im Vorjahr auf 4.548 Einheiten zum Geschäftsjahresende erhöht werden. Der Netto-Wertzuwachs des Immobilienbestandes betrug 30,6 Mio. EUR beziehungsweise 7,2 Prozent. Die Mieteinnahmen sind im Geschäftsjahr 2022 um 29,0 Prozent auf 29,7 Mio. EUR gestiegen. Daran hatten auch die Zukäufe aus 2021 einen großen Anteil, die im Vorjahr nur anteilig in den Mieterlösen enthalten sind.
Im Vorjahr wurden durch die Entscheidung für eine Bestandshaltung von Immobilien mit langfristiger Vermietungsabsicht und dem damit verbundenen Ausweis von als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien ein Ergebnis aus der Fair-Value-Anpassung von 3,5 Mio. EUR erzielt. Im Geschäftsjahr 2022 ergab sich für diese Immobilien ein Rückgang des Fair-Value um 0,4 Mio. EUR.
Der Marktwert der Vorratsimmobilien wird jährlich von einem unabhängigen externen Gutachter ermittelt. Zum Bilanzstichtag ergab sich daraus ein Abwertungsbedarf von 2,1 Mio. EUR. Das ist vor allem auf die Nebenkosten von neu erworbenen Immobilien zurückzuführen. Bei der weiteren Entwicklung und der damit verbundenen Wertsteigerung der Immobilien kann dies in der Zukunft zu entsprechenden Wertaufholungen führen.
Der größte Teil der Objektfinanzierungen ist auf der Basis des Drei-Monats-Euribor abgeschlossen. Deshalb wirkt sich das gestiegene Zinsniveau direkt auf das Ergebnis aus. Die Zinssteigerungen haben sich vor allem im 4. Quartal des Geschäftsjahres bemerkbar gemacht, konnten aber zu einem Teil durch die abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte in Form von CAP-Vereinbarungen kompensiert werden.
Insgesamt ist das EBIT im Geschäftsjahr 2022 durch höhere Personalkosten, die Wertminderung bei Vorratsimmobilien und gestiegene sonstige betriebliche Aufwendungen um 6,9 Mio. EUR auf 12,5 Mio. EUR zurückgegangen. Dahingegen ist das EBT vor allem durch die Finanzerträge aus den gestiegenen Marktwerten der Zinssicherungsgeschäfte nur um 1,4 Mio. EUR auf 12,0 Mio. EUR gesunken.
Aufgrund des Geschäftsmodells der Noratis-Gruppe ist der Großteil der Immobilienbestände auch in der IFRS-Bilanzierung als Vorratsvermögen ausgewiesen. Die Immobilien werden vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Veräußerungsabsicht im Vorratsvermögen bilanziert und deshalb zu fortgeführten Anschaffungskosten und nicht zu Marktwerten bilanziert, was zu stillen Reserven führt.
Der von einem unabhängigen externen Gutachter ermittelte Marktwert der Immobilien im Vorratsvermögen beträgt zum 31. Dezember 2022 rund 515 Mio. EUR und liegt damit um 71 Mio. EUR über dem aktuellen Buchwert von 444 Mio. EUR. Der Unterschied zum ausgewiesenen Wert des Umlaufvermögens von 455 Mio. EUR ergibt sich durch den Abzug von Anzahlungen und aktivierten Erbpachtverträgen. Unter Berücksichtigung dieser stillen Reserven abzüglich der Ertragsteuer von aktuell 27,4 Prozent beträgt das Eigenkapital der Gesellschaft rund 139 Mio. EUR, was einem NAV pro Aktie von 28,79 EUR entspricht und zu einer Eigenkapitalquote von circa 25 Prozent führt.
Im Laufe des Geschäftsjahres wurde an folgenden Standorten Immobilien erworben beziehungsweise veräußert:
| Bundesland | Standort | Anzahl Einheiten | Objektstrategie |
|---|---|---|---|
| Bayern | Elsenfeld am Main | 95 | Blockverkauf |
| Bayern | Klingenberg am Main | 21 | Blockverkauf |
| Bayern | Obernburg am Main | 44 | Blockverkauf |
| Bayern | Ochsenfurt am Main | 39 | Blockverkauf |
| Brandenburg | Gransee | 24 | Blockverkauf |
| Niedersachsen | Bückeburg | 204 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Essen | 8 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Hagen | 29 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Herne | 11 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Kamp-Lintfort | 76 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Mönchengladbach | 5 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Remscheid | 41 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Wesel | 18 | Blockverkauf |
| Gesamt | 615 |
| Bundesland | Standort | Anzahl Einheiten | Objektstrategie |
|---|---|---|---|
| Bayern | Raum Cham / Oberpfalz | 1 | Blockverkauf |
| Niedersachsen | Braunschweig | 8 | Privatisierung |
| Nordrhein-Westfalen | Castrop | 8 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Mönchengladbach | 10 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Münster | 242 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Tönisvorst | 10 | Blockverkauf |
| Gesamt | 279 |
Der Wohnimmobilienbestand der Gruppe betrug zum Geschäftsjahresende 4.548 Einheiten, verteilt auf folgende Standorte:
| Bundesland | Standort | Anzahl Einheiten | Objektstrategie |
|---|---|---|---|
| Bayern | Elsenfeld am Main | 95 | Blockverkauf |
| Bayern | Erlenbach am Main | 197 | Blockverkauf |
| Bayern | Klingenberg am Main | 21 | Blockverkauf |
| Bayern | Obernburg am Main | 44 | Blockverkauf |
| Bayern | Ochsenfurt am Main | 39 | Blockverkauf |
| Bayern | Raum Cham / Oberpfalz | 160 | Blockverkauf |
| Brandenburg | Gransee | 24 | Blockverkauf |
| Brandenburg | Neuruppin | 195 | Blockverkauf |
| Bremen | Bremen | 60 | Blockverkauf |
| Hessen | Bensheim | 68 | Blockverkauf |
| Hessen | Frankfurt am Main | 415 | Blockverkauf/ Privatisierung |
| Hessen | Kassel | 36 | Blockverkauf |
| Hessen | Niederrodenbach | 10 | Blockverkauf |
| Hessen | Rüsselsheim | 83 | Blockverkauf |
| Mecklenburg-Vorpommern | Rügen | 142 | --- |
| Niedersachsen | Aurich | 95 | Blockverkauf |
| Niedersachsen | Bückeburg | 204 | Blockverkauf |
| Niedersachsen | Celle | 399 | Blockverkauf |
| Niedersachsen | Cuxhaven | 66 | Blockverkauf |
| Niedersachsen | Emden | 79 | Blockverkauf |
| Niedersachsen | Königslutter | 93 | Blockverkauf |
| Niedersachsen | Wolfenbüttel | 118 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Bielefeld | 147 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Bottrop | 22 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Duisburg | 61 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Essen | 8 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Gelsenkirchen | 151 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Gladbeck | 32 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Hagen | 59 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Herne | 11 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Kamp-Lintfort | 76 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Krefeld | 48 | Privatisierung |
| Nordrhein-Westfalen | Lügde | 200 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Mönchengladbach | 5 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Oberhausen | 15 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Ratingen | 156 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Remscheid | 41 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Solingen | 14 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Steinfurt | 111 | Blockverkauf |
| Nordrhein-Westfalen | Wesel | 18 | Blockverkauf |
| Sachsen | Freital | 93 | Blockverkauf |
| Sachsen | Leipzig | 92 | Blockverkauf |
| Sachsen-Anhalt | Halle | 19 | Blockverkauf |
| Sachsen-Anhalt | Magdeburg | 149 | Blockverkauf |
| Schleswig-Holstein | Lägerdorf | 48 | Blockverkauf |
| Schleswig-Holstein | Neumünster | 60 | Blockverkauf |
| Schleswig-Holstein | Ratzeburg | 229 | Blockverkauf |
| Schleswig-Holstein | Rendsburg | 40 | Blockverkauf |
| Gesamt | 4.548 |
Insgesamt konnte der Immobilienbestand zum Jahresende 2022 mit 4.548 Einheiten (Vorjahr 4.212) und einem Bilanzvolumen von 464,7 Mio. EUR (Vorjahr 434,4 Mio. EUR) hinsichtlich beider Kennzahlen gesteigert werden. Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien sind darin enthalten.
Die positive Entwicklung des Noratis-Konzerns spiegelt sich in der nachfolgend dargestellten Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage wider.
Die Konzerngesamtergebnisrechnung der Noratis-Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2022 gegenüber 2021 wie folgt entwickelt:
| Mio. EUR | Geschäftsjahr 2022 | Geschäftsjahr 2021 | |
|---|---|---|---|
| Verkaufte Einheiten | 279 | 299 | |
| Umsatzerlöse Gesamt | 85,6 | 73,6 | |
| Erlöse aus der Veräußerung von Vorratsimmobilien |
55,9 | 50,6 | |
| Aufwendungen aus der Veräußerung von Vorratsimmobilien |
-45,7 | -39,2 | |
| Ergebnis aus der Veräußerung von Vorratsimmobilien |
10,2 | 11,4 | |
| Erlöse aus der Vermietung | 29,7 | 23,0 | |
| Aufwendungen aus der Vermietung | -15,3 | -10,4 | |
| Ergebnis aus der Vermietung | 14,4 | 12,6 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 0,5 | 0,4 | |
| Zwischenergebnis | 25,1 | 24,4 | |
| Personalaufwand | -5,9 | -5,3 | |
| Ergebnis aus der Fair-Value-Anpassung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien |
-0,4 | 3,5 | |
| Wertminderung Vorratsimmobilien | -2,1 | 0,0 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen und Abschreibungen |
-4,2 | -3,3 | |
| EBIT | 12,5 | 19,3 | |
| Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen |
-0,5 | -5,9 | |
| EBT | 12,0 | 13,4 | |
| Ertragsteuer | -3,7 | -3,9 | |
| Konzernergebnis | 8,3 | 9,5 |
Aus rechnerischen Gründen können Rundungsdifferenzen auftreten.
Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Konzernumsatz von 85,6 Mio. EUR erwirtschaftet. Das entspricht einer Steigerung von 12,0 Mio. EUR beziehungsweise 16,3 Prozent.
Die Mieterlöse stiegen um 29,0 Prozent auf insgesamt 29,7 Mio. EUR an. Darin enthalten sind die Mietnebenkosten von 10,5 Mio. EUR. Diese sind aufgrund der gestiegenen Energiekosten überproportional um 43,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. An der Zunahme der Mieterlöse hatten auch die Zukäufe aus 2021 einen großen Anteil, die im Vorjahr nur anteilig enthalten sind.
Das Ergebnis aus der Veräußerung von Vorratsimmobilien bezogen auf die Verkaufserlöse ging von 22,5 Prozent auf 18,3 Prozent zurück und liegt im Rahmen der normalen Schwankungsbreite.
Beim Ergebnis aus der Vermietung bezogen auf die Mieterlöse ist die Marge von 54,8 Prozent im Vorjahr auf 48,5 Prozent gesunken. Diese ist generell geringeren Schwankungen unterworfen und hängt im Wesentlichen von der Höhe des Mietzinses (größtenteils verbunden mit Lage und Zustand der Immobilie) sowie dem Leerstand ab.
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten vor allem Erträge aus der Verrechnung von Sachbezügen und nicht benötigte Vorsorgen für die Modernisierungsaufwendungen aus bereits erfolgten Blockverkäufen.
Der Anstieg bei den Personalaufwendungen um 0,6 Mio. EUR auf 5,9 Mio. EUR ist im Wesentlichen dem Ausbau des Personals im Bereich Asset Management und Technik aufgrund des höheren Immobilienbestandes und der steigenden umwelttechnischen Anforderungen geschuldet.
Der Fair-Value der Immobilien wird jährlich von einem unabhängigen externen Gutachter ermittelt. Daraus ergab sich eine aufwandswirksame Anpassung der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien von 0,4 Mio. Bei den Vorratsimmobilien wurde aufgrund dieser Marktwerte eine Abwertung in Höhe von 2,1 Mio. EUR erfasst, die großteils auf die Nebenkosten der neu erworbenen Immobilien zurückzuführen sind.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Abschreibungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Mio. EUR auf 4,2 Mio. EUR gestiegen und vor allem auf die Zunahme bei den Rechts- und Beratungskosten, den Fremdleistungen, der Risikovorsorge von Mietforderungen sowie den Reise- und Bewirtungskosten zurückzuführen.
Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) ist im Geschäftsjahr 2022 durch höhere Personalkosten, die Wertminderung bei Vorratsimmobilien und gestiegene sonstige betriebliche Aufwendungen um 6,8 Mio. EUR auf 12,5 Mio. EUR zurückgegangen.
Der größte Teil der Objektfinanzierungen ist auf der Basis des Drei-Monats-Euribor abgeschlossen. Deshalb wirkt sich das gestiegene Zinsniveau direkt auf das Ergebnis aus. Die Zinssteigerungen haben sich vor allem im 4. Quartal des Geschäftsjahres bemerkbar gemacht, konnten aber zu einem Teil durch Zinssicherungsgeschäfte in Form von CAP-Vereinbarungen kompensiert werden. Weiterhin haben sich die Finanzerträge aus den deutlich gestiegenen Marktwerten für die Zinsabsicherungen positiv ausgewirkt. Trotz der höheren Finanzverbindlichkeiten und dem gestiegenen Zinsniveau sank deshalb der Netto-Finanzaufwand (Zinsaufwand abzüglich Zinsertrag) um 5,4 Mio. EUR auf 0,5 Mio. EUR.
Der Noratis-Konzern erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 12,0 Mio. EUR. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 1,4 Mio. EUR und ist im Wesentlichen auf das geringere EBIT und den gesunkenen Netto-Finanzaufwand zurückzuführen.
Die Entwicklung der Konzern-Kapitalflussrechnung stellt sich wie folgt dar:
| Geschäftsjahr 2022 | Geschäftsjahr 2021 |
|---|---|
| -33,0 | -70,1 |
| 0,1 | -0,1 |
| 35,4 | 47,9 |
| 2,5 | -22,3 |
| 8,7 | 31,0 |
| 11,2 | 8,7 |
Aus rechnerischen Gründen können Rundungsdifferenzen auftreten.
Der negative Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit ist, wie im Vorjahr, primär auf den Nettozukauf von Vorratsimmobilien zurückzuführen. Weiterhin war der Kaufpreis eines in 2021 erworbenen Immobilienportfolios erst im Geschäftsjahr 2022 zu leisten.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen die Zahlungen für neu erworbene Sachanlagegüter und erhaltene Zinserträge in Höhe von jeweils 0,2 Mio. EUR.
Der Rückgang des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit um 12,5 Mio. EUR ergibt sich im Wesentlichen aus der Begebung einer Anleihe von 10 Mio. EUR im Vorjahr. Weiterhin stiegen im Geschäftsjahr die Zinszahlungen und Zahlungen für den Erwerb von Derivaten um 3,2 Mio. EUR auf 9,2 Mio. EUR.
Der Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 2022 von 11,2 Mio. EUR (Vorjahr 8,7 Mio. EUR) soll primär zum Ankauf weiterer Immobilienportfolios verwendet werden.
Die Noratis-Gruppe verfügt zum 31. Dezember 2022 über ungenutzte Kontokorrentlinien in Höhe von 15,6 Mio. EUR (Vorjahr 2,1 Mio. EUR). Der Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr alle finanziellen Verpflichtungen termingerecht erfüllt und der Vorstand geht davon aus, dass auch in 2023 alle Zahlungen vertragskonform erfüllt werden können.
Zusammenfassung der Konzernbilanz:
| Geschäftsjahr 2022 | Vorjahr | |||
|---|---|---|---|---|
| Mio. EUR | % | Mio. EUR | % | |
| Aktiva | 494,0 | 100,0 | 446,6 | 100,0 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 9,8 | 2,0 | 10,2 | 2,3 |
| Anlagevermögen | 1,1 | 0,2 | 0,9 | 0,2 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 9,5 | 1,9 | 0,9 | 0,2 |
| Langfristige Vermögenswerte | 20,4 | 4,1 | 12,0 | 2,7 |
| Vorratsimmobilien | 454,8 | 92,1 | 424,2 | 95,0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
1,6 | 0,3 | 1,1 | 0,2 |
| Finanzielle und sonstige Vermögenswerte | 6,0 | 1,2 | 0,6 | 0,1 |
| Zahlungsmittel | 11,2 | 2,3 | 8,7 | 1,9 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 473,6 | 95,9 | 434,6 | 97,3 |
| Passiva | 494,0 | 100,0 | 446,6 | 100,0 |
| Eigenkapital | 86,9 | 17,6 | 81,3 | 18,2 |
| Anleihe | 39,3 | 8,0 | 39,1 | 8,8 |
| Finanzverbindlichkeiten und Rückstellungen | 330,1 | 66,8 | 218,8 | 49,0 |
| Latente Steuerschulden | 2,1 | 0,4 | 0,6 | 0,1 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 371,5 | 75,2 | 258,5 | 57,9 |
| Anleihe und Finanzverbindlichkeiten | 29,6 | 6,0 | 87,9 | 19,7 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
2,1 | 0,4 | 15,5 | 3,5 |
| Vertragsverbindlichkeiten, Steuer schulden, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten |
3,9 | 0,8 | 3,4 | 0,8 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 35,6 | 7,2 | 106,8 | 23,9 |
Aus rechnerischen Gründen können Rundungsdifferenzen auftreten.
Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 10,6 Prozent auf 494,0 Mio. EUR erhöht. Der Anstieg auf der Aktivseite ist primär auf die Zukäufe und Investitionen in Vorratsimmobilien und auf die gestiegenen Marktwerte der Derivate zurückzuführen. Auf der Passivseite ist die Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten der wesentliche Treiber. Gegenläufig wirkte sich der Rückgang bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus. Im Vorjahr wurde ein Immobilienportfolio erworben, bei dem die Zahlung erst im Geschäftsjahr 2022 fällig war.
Im Vorjahr 2021 wurden Immobilien, die langfristig zur Vermietung im Bestand bleiben sollen, vom Vorratsvermögen in das Anlagevermögen umgegliedert. Die Entscheidung über die Änderung der Verwendungsabsicht und der daraus resultierenden Umgliederung erfolgt anhand objektiver Kriterien, die kumulativ erfüllt sein müssen. Im Geschäftsjahr erfolgte keine Umgliederung vom Vorratsvermögen in das Anlagevermögen. Die Bewertung der Immobilien im Anlagevermögen erfolgt zu Marktwerten.
Gemäß dem IFRS-Leasingstandard werden Nutzungsrechte für gemietete Büroräume und den Fuhrpark aktiviert. Im Gegenzug erfolgte der Ausweis einer Leasingverbindlichkeit in gleicher Höhe in der Position Finanzverbindlichkeiten. Die Nutzungsrechte werden über die Dauer der Vertragslaufzeit abgeschrieben. Zum 31. Dezember 2022 sind Nutzungsrechte für Büroräume in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr 0,5 Mio. EUR) und für den Fuhrpark in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR) aktiviert.
Die finanziellen Vermögenswerte enthalten primär Absicherungen für Zinssteigerungen. Durch den deutlichen Anstieg des Zinsniveaus im Geschäftsjahr 2022 sind auch die Zeitwerte für diese Absicherungen um 8,4 Mio. EUR gestiegen.
Durch die Nettozukäufe im Geschäftsjahr haben sich die zum Verkauf bestimmten Grundstücke und Gebäude um 30,6 Mio. EUR auf 454,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2022 erhöht. Darin enthalten sind Nutzungsrechte von 9,4 Mio. EUR (Vorjahr 5,3 Mio. EUR) aus Erbpachten, die gemäß dem IFRS-Leasingstandard analog zum Anlagevermögen zu bilanzieren sind. Die vom Noratis-Konzern gehaltenen Immobilien werden überwiegend im Vorratsvermögen ausgewiesen.
Durch das Ergebnis des Geschäftsjahres und der sich gegenläufig auswirkenden Dividendenzahlung in Höhe von 2,7 Mio. EUR ergibt sich insgesamt eine Verbesserung des Eigenkapitals um 5,6 Mio. EUR beziehungsweise 6,8 Prozent auf 86,9 Mio. EUR.
Der deutliche Anstieg der Finanzverbindlichkeiten ergibt sich vor allem aus der Finanzierung von neu erworbenen Immobilien, insbesondere der Liegenschaften in Bückeburg, Kamp-Lintfort, Remscheid und einem Portfolio in Unterfranken. Die Veränderung bei den kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten ist im Wesentlichen auf die Verlängerung der Finanzierung von einem Immobilienportfolio zurückzuführen.
Die latenten Steuerschulden von 2,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 EUR) ergeben sich in Höhe von 2,4 Mio. EUR aus Zinssicherungsgeschäften, in Höhe von 0,9 Mio. EUR aus der unterschiedlichen Bewertung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien (Anlageimmobilien) sowie in Höhe von 0,2 Mio. EUR aus Finanzverbindlichkeiten und der Leasingbewertung. Die latenten Steueransprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von 1,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 Mio. EUR), die mit den Steuerschulden aus zukünftigen Gewinnen verrechnet werden können, wurden mit den latenten Steuerschulden saldiert.
Im Vorjahr war in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ein Wert von 14,2 Mio. EUR für den Kaufpreis von Vorratsimmobilien enthalten, der erst im Geschäftsjahr 2022 fällig wurde.
Bei den Vertragsverbindlichkeiten erhöhten sich die Verpflichtungen aus Betriebskostenvorauszahlungen und Erwerberabrechnungen um 0,4 Mio. EUR. Die Steuerschulden wurden durch Zahlung von 4,2 Mio. EUR Ertragsteuer für das Vorjahr um insgesamt 0,2 Mio. EUR vermindert. Der Anstieg bei den sonstigen Verbindlichkeiten ergibt sich vor allem aus der Zunahme von Mieterguthaben.
Die Unternehmensführung ist für die angemessene Umsetzung und Implementierung des Risikomanagementprozesses verantwortlich. Um potenzielle Risiken zu identifizieren, werden kontinuierlich neben der gesamtwirtschaftlichen Situation insbesondere auch immobilien- und finanzwirtschaftliche Entwicklungen beobachtet.
Da Risiken unvermeidbarer Bestandteil jedes unternehmerischen Handelns sind, gilt in der Noratis-Gruppe der Grundsatz, dass bei allen Geschäften die Chancen und Risiken transparent dargestellt werden müssen. Alle Führungskräfte sind sich der potenziellen Risiken bewusst und arbeiten permanent mit der Unternehmensführung darauf hin, potenzielle Risiken so früh wie möglich zu identifizieren beziehungsweise bekannte Risiken idealerweise bereits im Vorfeld zu vermeiden oder zu minimieren. Dabei soll stets die Möglichkeit gewahrt werden, zum Teil bereits besprochene Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, um mögliche wirtschaftliche Schäden abzuwenden oder zumindest zu minimieren. Hierzu wurde eine Risikomatrix erstellt, die Risiken beschreibt, evaluiert und ursachenbezogene sowie wirkungsbezogene Maßnahmen definiert. Die Risikomatrix wird in regelmäßigen Abständen mit den Führungskräften diskutiert und aktualisiert.
Auf operativer Ebene ist entlang der Wertschöpfungskette, vom Einkauf, dem Asset Management inklusive der technischen Entwicklung bis hin zum Vertrieb, das Risikobewusstsein bei den Mitarbeitenden beziehungsweise die adäquate Risikoberücksichtigung in den Prozessen fest verankert und Teil des Tagesgeschäfts. Jede größere Ankaufsentscheidung wird nach eingehender Due Diligence einschließlich Analyse der Standorte und Marktgegebenheiten einstimmig vom Vorstand und in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat getroffen.
Regelmäßige Jour Fixes mit dem Asset Management, der technischen Abteilung sowie dem Vertrieb unter Führung des Vorstands dienen der effektiven Überwachung aller Aktivitäten in Bezug auf den Immobilienbestand - im Wesentlichen Objektstrategie, Vermietung, Mängel, Investitionen, Budgets sowie geplanter Veräußerungen von Immobilien beziehungsweise Portfolios. Dabei werden auch die Zielerreichungsgrade geprüft und nachgehalten, sowohl finanziell als auch zeitlich. Mögliche Abweichungen, die sich negativ auf das Geschäft auswirken, werden so frühzeitig erkannt.
Die Arbeitsabläufe im Konzern sind detailliert durch Organisationsvereinbarungen geregelt. Das Organisationshandbuch wird stetig erweitert und optimiert. Jede Organisationsvereinbarung wird durch die beteiligten Stellen im Unternehmen geprüft und vom Vorstand freigegeben. Zur Sicherung der reibungslosen Arbeitsabläufe innerhalb der Gruppe sind die Verantwortlichkeiten entlang der Wertschöpfungskette genau definiert. So gibt es eine klare Beschreibung von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten.
Für sämtliche bedeutenden Verträge und Dokumente gibt es im Unternehmen verbindliche Standards, um rechtliche Risiken zu vermeiden. Alle Ankaufs- und Verkaufsverträge sowie Teilungserklärungen werden im Einzelfall auf Übereinstimmung mit den Standards geprüft, sämtliche Besonderheiten mit der Geschäftsleitung abgestimmt.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind weiterhin spürbar, haben jedoch deutlich nachgelassen. Im täglichen Umgang macht sich eine gewisse Routine bemerkbar und es gibt kaum noch Einschränkungen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind inzwischen weitestgehend überwunden und der Vorstand erwartet aus der Corona-Pandemie in der Zukunft keine wesentlichen Risiken mehr für das Geschäft.
Durch den Krieg in der Ukraine ist die Abhängigkeit Europas und vor allem Deutschlands von Energieträgern aus Russland sehr deutlich geworden. Die dadurch ausgelöste Energiekriese mit drastisch gestiegenen Energiekosten sind nach wie vor spürbar. Ein Rückgang der Energieträger auf das Preisniveau vor dem Ukraine-Krieg ist unwahrscheinlich. Die aktuelle politische Führung sieht in der Energiekriese auch die Chance, den Ausbau alternativer Energien zu beschleunigen. Für den Konzern ergeben sich aus den Folgen des Ukraine-Kriegs Risiken aus der Vorfinanzierung von Mietnebenkosten beziehungsweise das damit verbundene höhere Ausfallrisiko bei Mietforderungen. Diese werden jedoch – wie auch schon bei der Corona-Pandemie – bisher als nicht wesentlich angesehen. Dagegen hat die hohe Inflation und die damit einhergehende Steigerung des Zinsniveaus einen deutlich höheren Einfluss auf die Immobilienwirtschaft und damit auch auf die Noratis-Gruppe. Der Konzern geht davon aus, dass der durchschnittliche 3-Monats-Euribor für das restliche Geschäftsjahr 2023 bei 3,0 bis 3,5 Prozent liegen wird und deshalb die Zinskosten deutlich über dem Geschäftsjahr 2022 liegen. Davon kann jedoch ein Teil über die Zinsabsicherungen abgefangen werden. Das hohe Zinsniveau hat zudem einen Einfluss auf die zukünftigen Verkaufspreise. Die höheren Zinskosten müssen von den Investoren mit Abschlägen bei den Kaufpreisen kompensiert werden.
Der Noratis-Konzern ist, wie alle Unternehmen der Immobilienbranche, allgemeinen Risiken ausgesetzt, die sich aus der Veränderung von Rahmenbedingungen durch die Gesetzgebung oder aus anderen Vorschriften ergeben. Solche Regelungen können unter anderem das Mietrecht, beispielsweise Mietpreisbremse, Restriktionen durch Sanierungsgebiete oder öffentliche Förderung etc., Baurecht, Arbeitsrecht, Umweltrecht oder Steuerrecht betreffen.
Der Eintritt solcher Risiken hat meist zur Folge, dass zusätzliche Kosten entstehen oder Mieten nicht wie geplant entwickelt werden können und somit die angestrebte Mietrendite eines Projekts leidet, was sich negativ auf den Marktwert beziehungsweise den kalkulierten Verkaufspreis auswirkt. Gegebenenfalls können geplante Modernisierungsmaßnahmen nicht oder nicht im gewünschten Umfang beziehungsweise Zeitraum umgesetzt werden, was sich ebenfalls negativ auf die zu erwartende Rendite auswirkt. Darüber hinaus könnten regulatorische Änderungen dazu führen, dass an einzelnen Standorten die Möglichkeit des Einzelverkaufs von Wohnungen teilweise oder vollständig eingeschränkt wird.
Da die Unternehmenstätigkeit des Konzerns ausschließlich auf Deutschland beschränkt ist und insbesondere Änderungen von Verordnungen und Gesetzen durch Veröffentlichung rechtzeitig bekannt gemacht werden, kann sich die Gruppe im Normalfall auf solche Veränderungen rechtzeitig einstellen.
Die aktuelle politische Führung sieht in der aktuellen Energiekriese auch die Chance den Ausbau alternativer Energien zu beschleunigen und will zukünftig Öl- und Gasheizungen verbieten. Unabhängig von den zeitlichen Übergangsfristen wird die Entwicklung hin zu erneuerbaren Energien nicht mehr aufzuhalten sein. Derzeit gibt es noch erhebliche Unsicherheiten über die Finanzierung der damit verbundenen Kosten. Eine Weitergabe an die Mieterinnen und Mieter wird sicherlich nicht in voller Höhe möglich sein. Auch von Seiten der Politik sind die bisher angekündigten Unterstützungen durch beispielsweise Zuschüsse nicht ausreichend. Größere Unsicherheiten bestehen ferner im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Handwerkerkapazitäten und Produkten sowie die Netzinfrastruktur, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen.
Als Standard nachhaltiger Anlagen hat sich die Begrifflichkeit "ESG" (Environmental, Social & Governance) etabliert. Diese drei Buchstaben beschreiben drei nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche von Unternehmen im Hinblick auf Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung.
Vor allem der Energieverbrauch und Wärmeversorgung sowie die Erzeugung von Strom und Wärme in Liegenschaften sind ein wesentliches Wertkriterium für Immobilien geworden. Gerade im Bereich der Bestandsimmobilien wird die energetische Ertüchtigung von Gebäuden eine zentrale Rolle spielen. Dazu kommt neben der Finanzierung auch die technische Umsetzung, die im Gegensatz zu Neubauten noch viel Entwicklungsbedarf hat. Die Noratis-Gruppe sieht in diesen Herausforderungen auch große Chancen für den zukünftigen Erfolg des Konzerns als Bestandsentwickler.
Der Erfolg des Geschäftsmodells des Noratis-Konzerns beruht im Wesentlichen auf dem Ankauf von geeigneten Wohnimmobilien mit Entwicklungspotenzial und dem Ziel, diese nach erfolgreicher Entwicklung wieder zu veräußern. In diesem Zusammenhang bestehen bauliche, rechtliche und wirtschaftliche Risiken, sollten sich die getroffenen Einschätzungen im Rahmen des Ankaufs als falsch erweisen. Insbesondere falsche Einschätzungen hinsichtlich Objekt- und Standortattraktivität, Mietentwicklungspotenzial, Entwicklungskosten, Bausubstanz, Altlasten, sonstige Belastungen, Veräußerungsfähigkeit und des notwendigen Zeitaufwands zur Umsetzung der Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen sowie der notwendigen Kapazität der Mitarbeitenden können sich negativ auf die Finanz- und Ertragslage der Gruppe auswirken.
Diese Risiken werden durch eine umfassende Due Diligence im Rahmen des Ankaufsprozesses adressiert. Darüber hinaus sind die Finanzierungen in der Regel derart ausgestaltet, dass die Objekte auch mittelfristig im Bestand gehalten werden können und dabei noch Überschüsse erwirtschaften. Durch die aktuelle Entwicklung mit sich schnell ändernden Rahmenbedingungen und Anforderungen verbleibt jedoch immer ein Restrisiko. Vor allem ein weiterer Anstieg der Zinsen kann dazu führen, dass die Einnahmen einzelner Objekte den Kapitaldienst nicht mehr in Gänze abdecken können.
Es bestehen Entwicklungsrisiken für die Gruppe sollten die tatsächlichen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen die im Vorfeld kalkulierten Kosten für die jeweiligen Maßnahmen übersteigen. Darüber hinaus ist der Konzern bei der Durchführung der Arbeiten teilweise auch auf die Mitarbeit und Zustimmung von Behörden, Mieterinnen und Mietern sowie Anwohnerinnen und Anwohnern angewiesen. Dies kann zu Verzögerungen, zusätzlichen Kosten oder sogar dazu führen, dass die Maßnahmen nicht oder nicht im gewünschten Umfang durchgeführt werden können.
Durch das stark fokussierte Geschäftsmodell auf Bestandswohnimmobilien einfachen und mittleren Standards sind die Modernisierungsmaßnahmen zum großen Teil wiederkehrend, was zu relativ hoher Kosten- und Planungssicherheit führt. Darüber hinaus sind die durchzuführenden Arbeiten im Vergleich zu beispielsweise Neubauten oft weniger komplex und risikobehaftet und führen auch typischerweise nicht zu einer Reduktion der Mieten.
Die technische Abteilung hat ein detailliertes Kalkulations- und Controlling-Tool, in dem nach Gewerken Planzahlen mit beauftragten und bereits abgerechneten Positionen verglichen werden. So werden Abweichungen des Gesamtprojekts frühzeitig identifiziert und bei Bedarf so gut wie möglich kompensiert.
c) Risiken beim Vertrieb von Immobilien
Der Konzern nutzt zur Veräußerung der entwickelten Immobilien zwei Vertriebswege, die Einzelprivatisierung und den Block-/Portfolioverkauf. Für beide Vertriebswege bestehen grundsätzlich Absatz- und Vertriebsrisiken, sollte sich die Bereitschaft von Käufern zum Erwerb der Immobilien ändern und die Immobilien nicht oder nicht im geplanten Umfang zu den veranschlagten Konditionen oder innerhalb des vorgesehenen Zeitraums veräußert werden können. Diese Risiken können direkt im Zusammenhang mit der Immobilie beziehungsweise dem Standort stehen, wie falsche Standorteinschätzung, Verschlechterung des Standorts, Rückgang der Mieten, Leerstände, bauliche Probleme oder aber durch allgemeine wirtschaftliche und konjunkturelle Änderungen bedingt sein.
Ein wichtiger Faktor ist die Finanzierungsfähigkeit am Markt und das allgemeine Zinsumfeld. Steigende Zinsen haben einen negativen Einfluss auf die erzielbaren Verkaufspreise, da die dadurch entstehenden zusätzlichen Kosten von den Investoren grundsätzlich mit Abschlägen bei den Kaufpreisen kompensiert werden. Mehr und mehr ist auch der energetische Zustand der Immobilie ein wesentliches Kriterium, das in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Die Gesellschaft begegnet diesen Risiken beziehungsweise versucht diese zu minimieren. Das erfolgt durch stetige Marktbeobachtung, Kontaktpflege und der Möglichkeit bei nicht erfolgreicher Vermarktung über die Bestandshaltung eine geringere, aber positive Rendite zu erwirtschaften.
Mietausfälle aufgrund größerer Leerstände oder durch Bonitätsrisiken bei Mieterinnen und Mietern haben negative Auswirkungen auf die Ertragslage des Konzerns. Insofern kommt einer Überwachung der Vermietungssituation große Bedeutung zu.
Der Vermietungsstand wird anhand von standardisierten monatlichen Mietreports durch das Asset Management regelmäßig und zeitnah überwacht.
Darüber hinaus ist das Reporting von Leerständen, Kündigungen, Neuvermietungen sowie erforderliche Maßnahmen zur Herstellung der Vermietbarkeit leerer Wohnungen ständiger Besprechungspunkt in den bereits zuvor angesprochenen Jour Fixes. Ebenso überwacht und verfolgt das Asset Management die Forderungsklärung von Mietrückständen auf monatlicher Basis.
Neuvermietungen setzen grundsätzlich eine Bonitätsprüfung des Mietinteressenten durch die Hausverwaltung voraus.
Die Liquidität steht im besonderen Fokus der Konzernsteuerung, um unter anderem den täglichen Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig nachkommen zu können. Insbesondere durch die von der Gruppe durchgeführten Blockverkäufe beziehungsweise -ankäufe kommt es in der Regel im Laufe des Jahres zu größeren Schwankungen der Liquidität.
Zur Finanzierung von Objektankäufen benötigt der Konzern für die grundpfandrechtlich gesicherten Darlehen auch Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Mittel in nicht unerheblicher Höhe. Typischerweise werden diese Mittel entweder durch die Aufnahme von neuen unbesicherten Verbindlichkeiten oder durch freie Liquidität aus Veräußerungen zur Verfügung gestellt, da die Verkaufspreise im Normalfall höher sind als die Rückzahlungsverpflichtungen der Darlehen. Diese unbesicherten Verbindlichkeiten sind nicht projektspezifisch und müssen bei Bedarf verlängert oder auch refinanziert werden.
Die Laufzeiten der grundpfandrechtlich gesicherten Darlehen orientieren sich an den geplanten Projektlaufzeiten, wobei der Großteil der Darlehensrückführung durch den Verkauf der Objekte erfolgt. Sofern die geplante Projektlaufzeit überschritten wird, ist der Konzern meistens entweder auf eine Anschlussfinanzierung des bereits finanzierenden Kreditinstituts oder einer neuen Bank angewiesen.
Die Gruppe adressiert diese Finanzierungsrisiken durch adäquate Liquiditätsplanungsinstrumente sowie kontinuierlichen Dialog mit den jeweiligen Finanzierungspartnern. Im Rahmen der Liquiditätsplanung werden die laufenden Geschäftsvorgänge nach Fälligkeiten von Zahlungseingängen und -ausgängen geplant und überwacht. Es erfolgt eine regelmäßige Information der laufenden Liquiditätssituation an den Vorstand. Darüber hinaus verfügt der Noratis-Konzern über Kontokorrentlinien und nicht in Anspruch genommene Darlehen im Volumen von 15,6 Mio. EUR zur kurzfristigen Überbrückung von Liquiditätsengpässen, von denen am 31. Dezember 2022 noch 15,6 Mio. EUR zur Verfügung standen.
Der größte Teil der Objektfinanzierungen ist auf der Basis des Drei-Monats-Euribor abgeschlossen. Um die variablen Finanzierungen innerhalb des Konzerns gegen Zinsänderungsrisiken abzusichern, sind separate Cap-Vereinbarungen mit Kreditinstituten für den überwiegenden Teil der variablen Finanzierungen abgeschlossen worden. Trotz dieser Zinssicherungsgeschäfte ist der Konzern Zinsänderungsrisiken ausgesetzt, da die Sicherungsgeschäfte nicht das gesamte variable Finanzierungsvolumen abdecken und die Zinssteigerung bis zur Erreichung der jeweils vereinbarten Cap-Höhe zu Lasten des Noratis-Konzerns geht.
Die Konzernleitung beobachtet die Entwicklung der kurz- und langfristigen Zinsen kontinuierlich und steht dazu auch mit den finanzierenden Kreditinstituten in engem Kontakt. Durch die kurzfristige und deutliche Erhöhung des Zinsniveaus wird im Geschäftsjahr 2023 trotz Zinsabsicherungen nur ein Teil der Zinserhöhungen kompensiert werden. Weiterhin führen steigende Zinsen generell zu niedrigeren Preisen beim Verkauf der Vorratsimmobilien und haben damit auch einen negativen Effekt auf die Verkaufsmargen.
Zur Finanzierung von Ankäufen und zur Refinanzierung von bereits akquirierten Immobilien sowie der laufenden Geschäftstätigkeit ist der Konzern auf Fremdmittel zu angemessenen Konditionen angewiesen. Es bestehen Finanzierungsrisiken für den Noratis-Konzern, sofern sich aufgrund unternehmensbezogener oder externer Faktoren die Bereitschaft zur Vergabe von Fremdmitteln ändert oder erschwert. Auch können sich die Bedingungen, zu denen der Konzern Fremdmittel aufnimmt, verschlechtern und sich so negativ auf die Finanzlage auswirken. Sollten hieraus Probleme bei der Bedienung laufender Kredite resultieren, könnte die Gruppe gezwungen sein, Immobiliensicherheiten zu verwerten. Solche Notverkäufe würden zu erheblichen finanziellen Nachteilen des Noratis-Konzerns führen.
Aus der Investoren- und Festbezugsvereinbarung mit dem Ankeraktionär Merz Real Estate GmbH & Co. KG über ursprünglich 50 Mio. EUR kann der Konzern noch rund 36 Mio. EUR abrufen und somit durch eine höhere Eigenfinanzierung die Abhängigkeit von Fremdmitteln reduzieren.
Im Konzernkreis bestehen Kreditverträge und Kontokorrentlinien im Volumen von 29 Mio. EUR, bei denen von Seiten der Bank Kreditvorgaben im Hinblick auf eine einzuhaltende Kapitaldienstfähigkeit, Eigenkapitalrelation, einen Net LTV Covenant sowie einen einzuhaltenden Zinsdeckungsgrad bestehen. Bei Verletzen dieser Kreditvorgaben kann es zu vorzeitigen Rückzahlungsverpflichtungen kommen. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 wurden alle Auflagen aus Kreditverträgen eingehalten, so dass keine vorzeitigen Rückzahlungsverpflichtungen bestanden.
Grundsätzlich bestehen außer Mietausfallrisiken keine weiteren Risiken aus Forderungsausfällen. Immobilienverkäufe werden ausschließlich über notarielle Kaufverträge abgewickelt, der Besitzübergang setzt die vollständige und vorbehaltslose Zahlung des Kaufpreises durch den Käufer voraus, ebenso die Eigentumsumschreibung im Grundbuch. Diese wird ausschließlich nach Feststellung des Zahlungseingangs in der Buchhaltung durch das Asset Management oder die Rechtsabteilung an den amtierenden Notar veranlasst.
Käuferseitige Nichterfüllung des Kaufvertrages führt nach den Regelungen der Standard-Kaufverträge zwangsläufig zur Rückabwicklung des Vertrages.
Die Gruppe erwirbt deutschlandweit Bestandswohnimmobilien mit dem Ziel, diese nach erfolgreicher Entwicklung wieder zu veräußern beziehungsweise langfristig in den Bestand zu überführen. Insofern ist der Konzern maßgeblich von der Entwicklung des Markts und der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig, auf die der Konzern keinen Einfluss hat. Hierzu gehören etwa das Verhältnis von Angebot und Nachfrage nach Immobilien in bestimmten Lagen und Preisklassen, die steuerlichen Rahmenbedingungen, die Entwicklung des lokalen Arbeitsmarkts, die Zinsentwicklung, die Materialverfügbarkeit, die gesamtwirtschaftliche konjunkturelle Entwicklung sowie daraus resultierende zyklische Schwankungen des Wohnimmobilienmarktes.
Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass bei einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland, Europa oder der Welt auch der für die Gruppe relevante Wohnimmobilienmarkt beeinflusst werden könnte und sich dies negativ auf die Entwicklung des Konzerns auswirkt. Das gilt insbesondere für den weiteren Verlauf des Ukraine-Krieges, durch den die Inflation und damit auch das Zinsniveau deutlich angestiegen sind. Diese Zinssteigerungen haben in der Wohnungswirtschaft in 2022 zu einer deutlich geringeren Anzahl von Transaktionen und Preisrückgängen geführt. Zusätzlich steigen durch staatliche Regulierungen im Bereich der energetischen Sanierungen die Risiken für Investoren. Nichtsdestotrotz wird davon ausgegangen, dass der Bedarf an Wohnraum in Deutschland in den nächsten Jahren unter anderem aufgrund nicht erfüllter Neubauziele der Regierung sehr hoch sein wird. Auch der Transaktionsmarkt wird wieder an Dynamik gewinnen, kann aber voraussichtlich nicht mehr so schnell das Niveau vor der Zinswende erreichen.
Durch die geänderten Rahmenbedingungen, insbesondere die gestiegenen Zinsen und der damit verbundenen Zurückhaltung auf dem Transaktionsmarkt bestehen Risiken aus der Bewertung des Bestandes von Vorratsimmobilien, die in Zukunft zu einem Abwertungsbedarf führen können.
Es sind keine Risiken zu erkennen, die zu einer Gefährdung des Noratis-Konzerns führen, sofern die Inflation nicht wieder stark an Dynamik gewinnt, das Zinsniveau deutlich ansteigt und eine Verschärfung der Energiekrise ausbleibt.
Es bestehen vereinzelte Rechtsstreitigkeiten, deren Ausgang nicht absehbar ist. Diese betreffen im Wesentlichen Mietstreitigkeiten, die jedoch von untergeordneter Bedeutung sind. Für entsprechende Risiken aus Rechtsstreitigkeiten hat der Noratis-Konzern angemessene Rückstellungen gebildet.
Da der Konzern neben kleinen Transaktionen auch auf, im Verhältnis zum bestehenden Portfolio, größere Transaktionen abzielt, kann es zur Risikokonzentration im Hinblick auf ein Portfolio oder einen Standort kommen. Insbesondere wenn in diesem Zusammenhang die genannten leistungswirtschaftlichen Risiken zum Tragen kommen und die Erwartungen nicht erfüllt werden, kann sich das negativ auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Konzerns auswirken.
In Deutschland hat sich der Immobilienmarkt im Vergleich zum Vorjahr deutlich verändert. Das stark gestiegene Zinsniveau hat zu hohen Rückgängen auf dem Transaktionsmarkt geführt und die Preise negativ beeinflusst. Das Niveau vor der Zinswende wird in den nächsten Jahren kaum mehr zu erreichen sein.
Durch steigende staatliche Regulierungen im energetischen Bereich ergibt sich in der Zukunft ein enormer Bedarf an Maßnahmen zur Wärmedämmung und Wärmeversorgung um den CO2 -Ausstoß zu reduzieren. Die Mehrheit der Bestandsimmobilien liegt bei der Energieeffizienz weit unter den heute üblichen Standards bei Neubauten. Gerade hier liegen die Chancen für Bestandsentwickler, die über das entsprechende Know-how verfügen. Die Nachfrage nach sanierten Immobilien mit einer guten Energieeffizienz wird aufgrund der Klimaziele, aber auch wegen der Kosten für Energie erheblich zunehmen.
Der Konzern kann sich durch das Know-how bei der Sanierung und Entwicklung von Immobilien besser auf die Nachfrage nach Immobilien mit entsprechenden Mindeststandards einstellen und damit Vorteile generieren.
Auf der Einkaufsseite liegen die Wettbewerbsvorteile des Konzerns in der Kombination von bevorzugten Losgrößen, Standorten und Objektzuständen. Die Gruppe ist flexibel, was die Anzahl der zu erwerbenden Einheiten betrifft und hat sich über die Jahre eine große Erfahrung im Bereich der Sanierung von Bestandsimmobilien aufgebaut.
Hinsichtlich der Standorte und Objektzustände bevorzugt die Noratis-Gruppe Lagen in Randgebieten von Ballungszentren, sogenannten Sekundärstandorten, und Städten mit grundsätzlich stabiler demographischer Entwicklung sowie Objekte mit technischem und kaufmännischem Entwicklungspotenzial, die im Gegensatz zu erstklassigen Lagen geringerem Wettbewerb ausgesetzt sind. Hinzu kommt, dass Preise in Randlagen weniger volatil sind und viele Käufer vor den notwendigen Modernisierungsmaßnahmen zurückschrecken. Die Noratis hingegen ist durch eigenes Technikpersonal auf die Entwicklung dieser Immobilien spezialisiert und kann auf eine Vielzahl von erfolgreich durchgeführten Projektentwicklungen zurückblicken.
Der Fokus auf Siedlungsbauten, Werkswohnungen oder Quartiere hat darüber hinaus den Vorteil, dass durch relativ geringen Aufwand und standardisierte Maßnahmen die Entwicklung aufgrund der hohen Homogenität dieser Liegenschaften, beispielsweise standardisierte Grundrisse, effizient, kostengünstig und mit hoher Kostensicherheit durchgeführt werden kann.
Die Gruppe besetzt mit ihrem Geschäftsmodell eine attraktive Nische zwischen Bestandshaltern und Projektentwicklern. Durch laufende Mieteinnahmen hat der Konzern stabile Mieterträge, von denen auch Bestandshalter profitieren. Die Entwicklungsmaßnahmen und zeitnahe Veräußerung hingegen wirken sich positiv auf die Rendite aus, ohne dabei den Projektentwicklungsrisiken eines Neubaus ausgesetzt zu sein.
Insofern ist die Noratis-Gruppe mit ihrem Geschäftsmodell als Immobilien-Bestandsentwickler sehr gut aufgestellt, um die Chancen auf dem deutschen Immobilienmarkt aktiv zu nutzen und mögliche Risiken zu minimieren. Gerade die Erfahrung im Bereich der Sanierung bietet für die Zukunft gute Chancen für stabile Erträge und ein weiteres organisches Wachstum des Konzerns.
Unter Voraussetzung eines funktionierenden Transaktionsmarktes und keinen weiteren längerfristigen EURIBOR-Steigerungen auf über 5 Prozent sowie Verwerfungen auf dem Energiemarkt sind dem Vorstand der Noratis-Gruppe nach heutiger Einschätzung keine Risiken bekannt, die sich bestandsgefährdend auf den Konzern auswirken könnten. Die Geschäftsleitung ist davon überzeugt, die sich bietenden Chancen des Immobilienmarktes in Deutschland auch in Zukunft in weiteres Wachstum umsetzen zu können, ohne dabei unvertretbare Risiken einzugehen.
Die Auswirkungen der Zinssteigerung sind inzwischen deutlich spürbar und haben zu einem starken Rückgang der Transaktionen auf dem Immobilienmarkt geführt. In der Vergangenheit wurde die hohe Nachfrage vor allem von Kapital getrieben, das Alternativen für festverzinsliche Wertpapiere suchte. Im Laufe des Jahres 2023 wird wieder etwas mehr Dynamik auf dem Wohninvestmentmarkt erwartet. Eine Zunahme auf das Niveau vor der Zinswende ist jedoch unwahrscheinlich. Um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen, wird zukünftig die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien ein wesentlicher Faktor sein. Dadurch steigen auch die Risiken im Hinblick auf die hierfür entstehenden Kosten und weiterer staatlicher Regulierungsmaßnahmen. Grundsätzlich ist der Bedarf an Wohnungen weiter angestiegen, durch Bevölkerungswachstum sowie steigendem Flächenbedarf und stetig verfehlter Ziele für die Errichtung von neuen Wohnungen. Die in den kommenden Jahren zu erwartende Sanierungswelle schafft vielfältige Potenziale für Bestandsentwickler und die Geschäftsführung sieht darin auch gute Zukunftschancen für den Konzern.
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat im Jahr 2022 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes preisbereinigt um 1,8 Prozent zugenommen. Das ist etwas schwächer als im Vorjahr, aber angesichts der neuen Krisen wie dem Krieg Russlands gegen die Ukraine und als Folge davon die Energiekriese und hohe Inflation nicht überraschend.
Der Immobilienmarkt hat durch die mit der Inflation einhergehende deutliche Steigerung des Zinsniveaus erstmals seit Jahren einen starken Rückgang der Transaktionen und erste Preisrückgänge zu verzeichnen. Die Preisvorstellungen von Verkäufer und Käufer sind auseinandergedriftet. Während viele Käufer einen Rückgang der Preise erwartet haben, ist der Großteil der Eigentümer noch nicht bereit dazu, Preisabschläge zu akzeptieren. Der Markt befindet sich in einer Findungsphase, die auch im vierten Quartal 2022 noch nicht beendet war.
Unabhängig davon hat die Nachfrage nach Mietwohnungen weiter zugenommen. Zudem können sich viele Haushalte aufgrund der gestiegenen Zinsen keinen Eigenheimerwerb mehr leisten und bleiben Mieterinnen und Mieter. Es kann davon ausgegangen werden, dass die ohnehin schon niedrigen Leerstandsquoten weiter fallen und die Mieten weiterhin steigen. Vor allem in Ballungszentren besteht nach wie vor ein hoher Bedarf, der durch die zu geringe Anzahl neu fertig gestellter Wohnungen kaum gemindert wird. Damit ergeben sich weiterhin gute Chancen für den Verkauf von sanierten Immobilien, die ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Der Krieg in der Ukraine hat die Abhängigkeit Deutschlands und Europas von Energieträgern aus Russland durch die jüngsten Preiserhöhungen deutlich gemacht. Die Notwendigkeit für die energetische Sanierung von Bestandswohnungen ist damit weiterhin sehr hoch und es wird mit einer Sanierungswelle in den nächsten Jahren gerechnet. Der Vorstand der Noratis möchte dies als Chance nutzen und die Kompetenzen in diesem Bereich weiter ausbauen und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens weiter verbessern.
Die Umwälzungen auf dem Immobilienmarkt werden sich im neuen Geschäftsjahr 2023 deutlich stärker auf den Konzern auswirken.
Durch das hohe Zinsniveau werden die Verkaufspreise für Immobilien zurückgehen und damit auch die Margen von bereits akquirierten Immobilien entsprechend gemindert. Hinzu kommt das deutlich höhere Zinsniveau, das sich im Geschäftsjahr 2022 jedoch nur im letzten Quartal bemerkbar gemacht hat. Die Zinsabsicherungen des Konzerns können nur einen Teil dieser Mehrkosten abfangen. Zusätzlich ergeben sich negative Effekte aus der laufzeitbedingten Veränderung des Fair-Value der Derivate (Zinssicherungsgeschäfte), die im Geschäftsjahr 2022 noch einen positiven Ergebnisbeitrag geleistet haben.
Der Vorstand der Noratis-Gruppe geht – unter der Voraussetzung, dass sich der 3-Monats-Euribor bei einem Wert von 3,0 bis 3,5 Prozent einpendelt - von einem negativen Ergebnis vor Steuern aus. Durch niedrigere Verkaufserlöse in Verbindung mit gesunkenen Margen und in etwa gleichbleibenden Mieterträgen wird das EBIT zwar unter dem Wert des Geschäftsjahres 2022 liegen, aber nicht wesentlich schlechter ausfallen. Aufgrund der stark gestiegenen Zinskosten in Verbindung mit dem laufzeitbedingten Rückgang des Fair-Value bei den Derivaten wird das EBT jedoch deutlich negativ werden.
Hinsichtlich nicht-finanzieller Leistungsindikatoren ist weiterhin vorgesehen, den Bekanntheitsgrad des Konzerns am Markt weiter zu steigern und sich als zuverlässiger Transaktionspartner im Wohnimmobilienmarkt zu etablieren. Darüber hinaus möchte sich der Konzern im Hinblick auf das Thema ESG entsprechend positionieren und seine nachhaltige Strategie weiterentwickeln.
Der Personalbestand ist im abgelaufenen Geschäftsjahr entsprechend dem gestiegenen Immobilienbestand weiter ausgebaut worden und reflektiert das bisherige Wachstum der Noratis-Gruppe. In 2023 wird von einem schwachen Transaktionsmarkt ausgegangen und damit einhergehend wird auch nicht mit einer Fortsetzung des Personalwachstums gerechnet. Abhängig von der Entwicklung der Immobilienbestände ist für 2023 vorgesehen, weiterhin qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen. Im Fokus stehen dabei weiterhin die langfristige Bindung und Entwicklung von Mitarbeitenden, da das Engagement und Fachwissen sowie die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden wesentliche Voraussetzung dafür sind, die gesetzten Ziele erfolgreich umzusetzen.
Das Kontrollsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess ergibt sich aus der zentralen Organisation des Rechnungswesens der Konzernmuttergesellschaft Noratis AG. Die Abschlüsse des Konzerns werden durch eigene Mitarbeitende erstellt, unterstützt durch externe Dienstleister, insbesondere was steuerliche Themen sowie die Personalabrechnung betrifft. Auch die Mietenbuchhaltung wird durch eigene Mitarbeitende zur Kontrolle der externen Hausverwaltungen durchgeführt.
Auf monatlicher Basis werden ausführliche Management-Reports auf Objektebene erstellt.
Berichtspflichtige Maßnahmen haben im Geschäftsjahr 2022 nicht vorgelegen.
Eschborn, den 11. Mai 2023
Noratis AG
Igor Christian Bugarski André Speth Vorsitzender des Vorstands Vorstand

| 56 | Konzernbilanz |
|---|---|
| 58 | Konzerngesamtergebnisrechnung |
| 59 | Konzernkapitalflussrechnung |
| 60 | Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung |
WEIMAR Fuldaer Straße
| in TEUR | Anhang-Nr. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 5.1 | 9.840 | 10.200 |
| Sachanlagen | 5.2 | 1.060 | 842 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 5.2 | 23 | 29 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | 2.3 / 5.3 | 43 | 29 |
| Andere finanzielle Vermögenswerte | 5.4 | 9.451 | 862 |
| Latente Steueransprüche | 5.12 | 4 | 1 |
| Langfristige Vermögenswerte | 20.421 | 11.963 | |
| Vorratsimmobilien | 5.5 | 454.812 | 424.180 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 5.6 | 1.603 | 1.086 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 5.4 | 1.179 | 49 |
| Sonstige Vermögenswerte | 5.7 | 4.838 | 553 |
| Zahlungsmittel | 5.8 | 11.159 | 8.724 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 473.591 | 434.592 | |
| Bilanzsumme | 494.012 | 446.555 |
| in TEUR | Anhang-Nr. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | 5.9 | 4.818 | 4.818 |
| Kapitalrücklage | 5.9 | 51.774 | 51.817 |
| Gewinnrücklagen | 5.9 | 29.820 | 24.238 |
| Eigenkapital der Anteilseigner der Noratis AG | 86.412 | 80.873 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 2.4 | 445 | 423 |
| Eigenkapital | 86.857 | 81.296 | |
| Sonstige Rückstellungen Anleihe Finanzverbindlichkeiten Latente Steuerschulden Langfristige Schulden Sonstige Rückstellungen Anleihe Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Steuerschulden Vertragsverbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten |
|||
| 5.10 | 67 | 61 | |
| 5.11 | 39.314 | 39.135 | |
| 5.11 | 330.077 | 218.722 | |
| 5.12 | 2.089 | 563 | |
| 371.547 | 258.481 | ||
| 5.10 | 140 | 149 | |
| 5.11 | 408 | 413 | |
| 5.11 | 29.224 | 87.456 | |
| 2.092 | 15.519 | ||
| 5.13 | 440 | 603 | |
| 5.14 | 606 | 231 | |
| 5.15 | 2.698 | 2.407 | |
| Kurzfristige Schulden | 35.608 | 106.778 | |
| Bilanzsumme | 494.012 | 446.555 |
| in TEUR | Anhang-Nr. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse Gesamt | 85.606 | 73.598 | |
| Erlöse aus der Veräußerung von Vorratsimmobilien | 6.1 | 55.919 | 50.590 |
| Aufwendungen aus der Veräußerung von Vorratsimmobilien | -45.706 | -39.193 | |
| Ergebnis aus der Veräußerung von Vorratsimmobilien | 6.2 | 10.213 | 11.397 |
| Erlöse aus der Vermietung | 6.1 | 29.687 | 23.008 |
| Aufwendungen aus der Vermietung | -15.292 | -10.391 | |
| Ergebnis aus der Vermietung | 6.3 | 14.395 | 12.617 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 6.4 | 495 | 436 |
| Zwischenergebnis | 25.103 | 24.450 | |
| Personalaufwand | 6.5 | -5.910 | -5.322 |
| Abschreibungen | 6.6 | -483 | -460 |
| Ergebnis aus der Fair-Value-Anpassung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien |
5.1 | -360 | 3.532 |
| Wertminderung Vorratsimmobilien | 5.5 | -2.097 | 0 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 6.7 | -3.754 | -2.836 |
| Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) | 12.499 | 19.364 | |
| Ergebnis aus at-Equity-bewerteten Unternehmen | 2.3 / 5.3 | 15 | 17 |
| Finanzerträge | 6.8 | 8.747 | 505 |
| Finanzierungsaufwendungen | 6.9 | -9.272 | -6.458 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 11.989 | 13.428 | |
| Ertragsteuern | 6.10 | -3.713 | -3.892 |
| Konzernergebnis | 8.276 | 9.536 | |
| davon entfällt auf: | |||
| - Anteilseigner des Mutterunternehmens | 8.232 | 9.472 | |
| - nicht beherrschende Anteile | 44 | 64 |
Eine Überleitung von dem Konzernergebnis zum Gesamtergebnis gem. IAS 1.81 ff. entfällt, da das Konzernergebnis dem Gesamtergebnis entspricht.
| in TEUR | Anhang-Nr. | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| Konzernergebnis | 8.276 | 9.536 | |
| Fair-Value-Anpassung der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien | 5.1 | 360 | -3.532 |
| Abschreibungen | 6.6. / 7.3 | 483 | 460 |
| Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | 0 | 4 | |
| Veränderung der Vorratsimmobilien | 5.5 | -28.675 | -96.316 |
| Wertminderung / Wertzuschreibung von Vorratsimmobilien | 5.5 | 2.097 | 0 |
| Zunahme / Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-3.323 | -531 | |
| Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten (ohne Finanzierungsverbindlichkeiten) und Rückstellungen |
-12.621 | 14.123 | |
| Ergebnis aus at-Equity-bewerteten Unternehmen | 2.3 / 5.3 | -15 | -17 |
| Finanzierungsaufwendungen / Finanzerträge | 6.8 / 6.9 | 525 | 5.953 |
| Ertragsteueraufwand / -ertrag | 6.10 | 3.713 | 3.892 |
| Ertragsteuerzahlungen | -4.166 | -3.953 | |
| Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente | 6.5 | 35 | 86 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge | 282 | 191 | |
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | -33.029 | -70.104 | |
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 5.2 | -184 | -110 |
| Erhaltene Zinsen | 236 | 6 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 52 | -104 | |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 5.11 | 91.065 | 83.629 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten | 5.11 | -42.975 | -36.126 |
| Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen | 5.11 | 0 | 10.000 |
| Transaktionskosten aus der Begebung von Anleihen und Finanzkrediten | 5.11 | -467 | -918 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | 7.3 | -305 | -230 |
| Rückkauf eigener Aktien | 5.9 | -157 | -91 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Aktien | 5.9 | 78 | 45 |
| Auszahlungen aus dem Erwerb von Derivaten | -1.310 | -275 | |
| Gezahlte Zinsen | -7.846 | -5.704 | |
| Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens | 5.9 | -2.650 | -2.409 |
| Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter | 5.9 | -21 | -21 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 35.412 | 47.900 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | 2.435 | -22.308 | |
| Finanzmittelbestand am Anfang der Periode | 8.724 | 31.032 | |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode | 11.159 | 8.724 |
Siehe Erläuterung in Anhang-Nr. 7.2.
| Werte in TEUR | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
Rücklage für eigene Anteile |
Gewinn rücklagen |
Konzernge sellschaftern zustehendes Eigenkapital |
Nicht beherr schende Anteile |
Konzern eigen kapital |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2021 | 4.818 | 51.777 | 0 | 17.189 | 73.784 | 476 | 74.260 |
| Konzerngesamtergebnis | 9.472 | 9.472 | 64 | 9.536 | |||
| Veränderung nicht beherrschende Anteile |
-15 | -15 | -96 | -111 | |||
| Erwerb eigener Aktien | -86 | -5 | -91 | -91 | |||
| Veräußerung eigener Aktien | 1 | 1 | 1 | ||||
| Aktienbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente |
126 | 5 | 131 | 131 | |||
| Dividendenzahlung | -2.409 | -2.409 | -21 | -2.430 | |||
| Stand zum 31.12.2021 | 4.818 | 51.817 | 0 | 24.238 | 80.873 | 423 | 81.296 |
| Stand zum 01.01.2022 | 4.818 | 51.817 | 0 | 24.238 | 80.873 | 423 | 81.296 |
| Konzerngesamtergebnis | 8.232 | 8.232 | 44 | 8.276 | |||
| Erwerb eigener Aktien | -149 | -8 | -157 | -157 | |||
| Aktienbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente |
106 | 8 | 114 | 114 | |||
| Dividendenzahlung | -2.650 | -2.650 | -21 | -2.671 | |||
| Stand zum 31.12.2022 | 4.818 | 51.774 | 0 | 29.820 | 86.412 | 445 | 86.857 |
Hinsichtlich den nicht beherrschenden Anteilen wird auf Anhang-Nr. 2.4 verwiesen. Die Erläuterungen zu allen übrigen Positionen sind in Anhang-Nr. 5.9 zu finden.
| 62 | 1 Informationen zum Unternehmen |
|---|---|
| 62 | 2 Zusammensetzung des Konzerns |
| 65 | 3 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden |
| 80 | 4 Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen |
| 82 | 5 Erläuterungen zur Konzernbilanz |
| 93 | 6 Erläuterungen zur Konzern- gesamtergebnisrechnung |
| 98 | 7 Ergänzende Angaben |
Die Noratis AG, Hauptstraße 129, 65760 Eschborn, ist ein in Deutschland gegründetes Immobilienunternehmen mit Sitz in Eschborn und im Handelsregister Frankfurt am Main unter der Registernummer HRB 108645 eingetragen.
Die Aktien der Noratis AG werden seit dem 30. Juni 2017 im Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse im Scale Segment geführt.
Der vorliegende Konzernabschluss stellt die finanzielle Situation und das operative Ergebnis der Noratis AG als Mutterunternehmen und ihrer Tochtergesellschaften (zusammen "Noratis" oder "Konzern") dar.
Informationen über die Konzernstruktur finden sich in Anhang-Nr. 2, Informationen über andere Beziehungen des Konzerns zu nahestehenden Unternehmen und Personen in Anhang-Nr. 7.8.
Der Konzern erwirbt deutschlandweit Wohnimmobilien, um diese nach erfolgreicher Weiterentwicklung entweder wieder zu veräußern oder aber zur langfristigen Vermietung im Bestand zu halten. Durch gezielte Modernisierung der Wohnungen, Gebäude und Außenanlagen soll bezahlbarer Wohnraum erhalten und gleichzeitig die Leerstände abgebaut werden. Die Maßnahmen sind auf eine langfristige Wertsteigerung der Immobilie ausgerichtet. Im Fokus stehen dabei Siedlungsbauten, Werkswohnungen und Quartiere in Sekundärlagen in Deutschland.
Der Konzernabschluss für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Ergänzend wurden die nach § 315e HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften beachtet. Er wurde durch Beschluss des Vorstands am 11. Mai 2023 zur Veröffentlichung freigegeben.
Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Unternehmens, erstellt und veröffentlicht. Sofern nicht anders angegeben werden die Zahlen auf Tausend Euro gerundet.
In den Konzernabschluss der Noratis AG wurden folgende Tochterunternehmen jeweils mit Sitz in Deutschland einbezogen:
| Eigenkapitalanteil in % | |||
|---|---|---|---|
| Gesellschaft | 2022 | 2021 | |
| Noratis Domus GmbH, Eschborn | 100 | 100 | |
| Noratis Habitat GmbH, Eschborn | 100 | 100 | |
| Noratis Living GmbH, Eschborn | 94 | 94 | |
| Noratis Nordost GmbH, Eschborn | 94,9 | 94,9 | |
| Noratis West GmbH, Ratingen | 65 | 65 | |
| Noratis Wohnen GmbH, Eschborn | 100 | 100 | |
| Noratis Wohnwert GmbH, Eschborn | 100 | 100 |
Die Noratis AG und alle Tochtergesellschaften sind operativ im gleichen Segment tätig und auf die Bestandsentwicklung von Immobilien in Deutschland fokussiert.
Im Juli 2021 wurden die Noratis Domus GmbH und im Dezember 2021 die Noratis Wohnwert GmbH mit einem Stammkapital von jeweils 25 TEUR gegründet. Die Noratis AG hält 100 Prozent der Anteile.
Der Konzern ist mit 49,0 Prozent an der im Februar 2020 in bar gegründeten G+N Energieeffizienz GmbH mit Sitz in Magdeburg beteiligt. Diese Gesellschaft wird nicht von der Noratis gesteuert und ist deshalb nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.
Nachfolgend sind die zusammengefassten Finanzinformationen der Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen zum 31. Dezember 2022 und zum 31. Dezember 2021 dargestellt:
| 31. Dezember 2022 | |||
|---|---|---|---|
| Werte in TEUR | Noratis Living GmbH |
Noratis Nordost GmbH |
Noratis West GmbH |
| Nicht beherrschende Anteile | 6,0 % | 5,1% | 35,0 % |
| Summe der langfristigen Vermögenswerte | 0 | 2 | 16 |
| Summe der kurzfristigen Vermögenswerte | 3.052 | 3.494 | 17.055 |
| Summe der langfristigen Schulden | 3 | 2.941 | 13.155 |
| Summe der kurzfristigen Schulden | 86 | 27 | 3.344 |
| Umsatzerlöse | 0 | 249 | 4.162 |
| Jahresüberschuss / -fehlbetrag | 317 | 53 | 57 |
| davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen |
296 | 50 | 37 |
| davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen |
21 | 3 | 20 |
| Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit | 5.154 | 129 | -5.192 |
| Cashflows aus der Investitionstätigkeit | 0 | 0 | -1 |
| Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit | -5.021 | -114 | 5.301 |
| Nettoerhöhung (Nettoabnahme) der Zahlungsmittel |
133 | 15 | 108 |
| 31. Dezember 2021 | |||
|---|---|---|---|
| Werte in TEUR | Noratis Living GmbH |
Noratis Nordost GmbH |
Noratis West GmbH |
| Nicht beherrschende Anteile | 6,0 % | 5,1 % | 35,0 % |
| Summe der langfristigen Vermögenswerte | 0 | 14 | 24 |
| Summe der kurzfristigen Vermögenswerte | 7.847 | 3.470 | 11.135 |
| Summe der langfristigen Schulden | 2 | 2.941 | 9.075 |
| Summe der kurzfristigen Schulden | 177 | 68 | 1.569 |
| Umsatzerlöse | 0 | 160 | 2.214 |
| Jahresüberschuss / -fehlbetrag | 321 | -9 | 125 |
| davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen |
300 | -8 | 81 |
| davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen |
21 | -1 | 44 |
| Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit | -644 | -3.270 | -6.415 |
| Cashflows aus der Investitionstätigkeit | 0 | -6 | -23 |
| Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit | -21 | 2.923 | 6.317 |
| Nettoerhöhung (Nettoabnahme) der Zahlungsmittel |
-665 | -353 | -121 |
In den Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit der Noratis Living GmbH sind im Geschäftsjahr und im Vorjahr Dividendenzahlungen an nicht beherrschende Anteile von jeweils 21 TEUR enthalten.
Die nicht beherrschenden Anteile im Eigenkapital teilen sich wie folgt auf:
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Noratis Living GmbH | 218 | 218 |
| Noratis Nordost GmbH | 27 | 24 |
| Noratis West GmbH | 200 | 180 |
| Summe | 445 | 423 |
Der Konzernabschluss der Noratis AG wurde unter der Annahme des Grundsatzes der Unternehmensfortführung und in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie von der Europäischen Union angenommen wurden, sowie unter Berücksichtigung der ergänzenden Anforderungen des deutschen Handelsrechts nach § 315e HGB, erstellt.
Der Konzernabschluss wurde auf Grundlage historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt. Ausgenommen hiervon sind die derivativen Finanzinstrumente sowie die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und als Folge davon die Energiekrise und hohe Inflation hatten bisher nur eine begrenzte Auswirkung auf das operative Geschäft der Noratis-Gruppe. Die steigenden Zinskosten führten jedoch zu einem spürbaren Rückgang auf dem Transaktionsmarkt im vierten Quartal 2022. Der Bedarf an Wohnungen wird in den nächsten Jahren hoch bleiben und damit wird auch der Transaktionsmarkt wieder an Dynamik gewinnen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind dagegen kaum mehr wahrnehmbar und im täglichen Umgang macht sich auch eine gewisse Routine bemerkbar.
Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der Noratis AG und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember 2022. Tochterunternehmen sind vom Konzern beherrschte Unternehmen.
Der Konzern beherrscht ein Unternehmen dann und nur dann, wenn:
Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass der Besitz einer Mehrheit der Stimmrechte zur Beherrschung führt. Zur Unterstützung dieser Annahme und wenn der Konzern keine Mehrheit der Stimmrechte oder damit vergleichbarer Rechte an einem Beteiligungsunternehmen besitzt, berücksichtigt er bei der Beurteilung, ob er die Verfügungsgewalt an diesem Beteiligungsunternehmen hat, alle relevanten Sachverhalte und Umstände. Hierzu zählen u.a.:
Ergeben sich aus Sachverhalten und Umständen Hinweise, dass sich eines oder mehrere der drei Beherrschungselemente verändert haben, muss der Konzern erneut prüfen, ob er ein Beteiligungsunternehmen beherrscht.
Die Konsolidierung eines Tochterunternehmens beginnt mit dem Tag, an dem Noratis die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt und endet mit dem Tag, an dem diese verloren geht.
Die Gesamtergebnisrechnung und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses werden Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Anteilen zugerechnet, selbst wenn dies zu einem negativen Saldo der nicht beherrschenden Anteile führt. Bei Bedarf werden Anpassungen an den Abschlüssen von Tochterunternehmen vorgenommen, um deren Rechnungslegungsmethoden denen des Konzerns anzugleichen.
Alle konzerninternen Vermögenswerte und Schulden, Eigenkapital, Erträge und Aufwendungen sowie Cashflows aus Geschäftsvorfällen, die zwischen Konzernunternehmen stattfinden, werden bei der Konsolidierung vollständig eliminiert.
Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.
Assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Bei einem assoziierten Unternehmen verfügt der Konzern über einen maßgeblichen Einfluss. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass der Besitz von 20 Prozent der Anteile zu einem maßgeblichen Einfluss führt. Sie werden zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt, wozu auch Transaktionskosten zählen. Nach dem erstmaligen Ansatz enthält der Konzernabschluss den Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen bis zu dem Zeitpunkt, an dem der maßgebliche Einfluss endet.
Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, werden gegen die Beteiligung in Höhe des Anteils des Konzerns an dem Beteiligungsunternehmen ausgebucht. Nicht realisierte Verluste werden auf die gleiche Weise eliminiert wie nicht realisierte Gewinne, jedoch nur, falls es keinen Hinweis auf eine Wertminderung gibt.
Noratis gliedert seine Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz in kurz- und langfristige Vermögenswerte beziehungsweise Schulden.
Ein Vermögenswert ist als kurzfristig einzustufen, wenn
Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig eingestuft.
Eine Schuld ist als kurzfristig einzustufen, wenn
Ist die Schuld mit Bedingungen verbunden, nach denen diese aufgrund einer Option der Gegenpartei durch die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten erfüllt werden kann, so beeinflusst dies ihre Einstufung nicht.
Alle anderen Schulden werden als langfristig eingestuft.
Latente Steueransprüche und -schulden werden als langfristige Vermögenswerte beziehungsweise Schulden eingestuft.
Der Konzern bewertet Finanzinstrumente, beispielsweise Derivate, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und nichtfinanzielle Vermögenswerte, zu jedem Abschlussstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert.
Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswertes eingenommen beziehungsweise für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde.
Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwertes wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall
Der Konzern muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftesten Markt haben. Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert beziehungsweise die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.
Es werden Bewertungstechniken angewendet, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung maßgeblicher beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und jene nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering zu halten.
Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:
Bei Vermögenswerten und Schulden, die im Abschluss auf wiederkehrender Basis zum beizulegenden Zeitwert erfasst werden, bestimmt der Konzern, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen der Hierarchie stattgefunden haben, indem er am Ende jeder Berichtsperiode die Klassifizierung (basierend auf dem Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist) überprüft. Siehe Anhang-Nr. 7.4.1 Klassen und Bewertungskategorien.
Die nicht finanziellen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Vorratsimmobilien. Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrags des jeweiligen Vermögenswerts vor. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Bei der Beurteilung des Nutzungswertes werden die geschätzten künftigen Cashflows auf ihren Barwert abgezinst, wobei ein Abzinsungssatz vor Steuern verwendet wird, der gegenwärtige Marktbewertungen des Zinseffekts und die speziellen Risiken eines Vermögenswertes oder einer ZGE widerspiegelt. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, es sei denn, ein Vermögenswert erzeugt keine Cashflows, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag, ist der Vermögenswert wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben. Die Prüfung eines Geschäfts- oder Firmenwertes erfolgt auf Ebene der ZGE, der er zugeordnet ist.
Für nichtfinanzielle Vermögenswerte wird zu jedem Bilanzstichtag eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Wenn solche Anhaltspunkte vorliegen, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrags vor.
Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung in den Schätzungen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden. Ist dies der Fall, so wird der Buchwert des Vermögenswerts auf seinen erzielbaren Betrag erhöht. Dieser Betrag darf jedoch nicht den Buchwert übersteigen, der sich nach Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen ohne Wertminderung ergeben würde. Eine Zuschreibung auf einen außerplanmäßig abgeschriebenen Geschäfts- oder Firmenwert erfolgt nicht.
Noratis erzielt Umsatzerlöse aus dem Verkauf von weiterentwickelten und modernisierten Immobilien sowie aus Betriebskosten im Rahmen der Vermietung von Immobilien.
Die Umsatzerlöse werden mit Übergang der Verfügungsgewalt über ein Gut oder eine Dienstleistung an den Kunden zeitpunkt- oder zeitraumbezogen nach Erfüllung der Leistungsverpflichtung mit dem Betrag bilanziert, auf den der Konzern erwartungsgemäß Anspruch hat.
Bei Immobilienverkäufen erfolgt die Gewinnrealisierung, wenn die maßgeblichen mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Käufer übergegangen sind. Dies tritt in der Regel bei Übergang von Besitz, Nutzen, Lasten und Gefahr an den Grundstücken ein. Für verbleibende Restverpflichtungen aus zugesagten Modernisierungsmaßnahmen wird eine Vertragsverbindlichkeit für die voraussichtlich noch anfallenden Aufwendungen erfasst.
Bei den Erlösen aus Betriebs- und Nebenkosten tritt die Noratis in Bezug auf zugesagte Leistungen gegenüber den Mieterinnen und Mietern als primär Verantwortlicher auf und trägt das Vorratsrisiko. Der Ausweis erfolgt deshalb unsaldiert gemäß der Prinzipalmethode.
Der Konzern erzielt einen Teil seiner Umsatzerlöse aus der Vermietung von Immobilien. Die Bilanzierung dieser Erlöse richtet sich nach IFRS 16 "Leasingverhältnisse" und unterliegt nicht den Vorschriften des IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden".
Die Mieterträge aus Operating-Leasing-Verhältnissen aus Immobilien werden linear über die Laufzeit der Leasingverträge erfasst und aufgrund ihres betrieblichen Charakters als Umsatzerlöse ausgewiesen. Es handelt sich um zeitraumbezogene Umsatzerlöse.
Aufwendungen werden erfasst, sobald diese wirtschaftlich verursacht worden sind.
Die Finanzerträge und Finanzierungsaufwendungen des Konzerns umfassen:
Derivate werden im Konzern nicht als Sicherungsinstrument designiert.
Zinserträge und -aufwendungen werden periodengerecht nach der Effektivzinsmethode im Gewinn oder Verlust erfasst.
Der Effektivzinssatz ist jener Zinssatz, der exakt die geschätzten künftigen Zahlungsaus- oder -eingänge während der voraussichtlichen Lebensdauer des Finanzinstruments auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswertes oder auf den Restbuchwert der finanziellen Verbindlichkeit abzinst.
Bei der Berechnung der Zinserträge und -aufwendungen wird der Effektivzinssatz auf den Bruttobuchwert des Vermögenswertes (wenn dieser nicht in der Bonität beeinträchtigt ist) oder auf den Restbuchwert der Verbindlichkeit angewendet. Für finanzielle Vermögenswerte, die nach der erstmaligen Erfassung in der Bonität beeinträchtigt werden, werden die Zinserträge hingegen durch Anwendung des Effektivzinssatzes auf die fortgeführten Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswertes berechnet. Wenn der Vermögenswert nicht mehr in der Bonität beeinträchtigt ist, wird die Berechnung der Zinserträge wieder auf der Bruttobasis vorgenommen.
Der Steueraufwand umfasst tatsächliche und latente Steuern. Tatsächliche Steuern und latente Steuern werden im Gewinn oder Verlust erfasst, ausgenommen in dem Umfang, in dem sie mit einem Unternehmenszusammenschluss oder mit einem direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfassten Posten verbunden sind.
Der Konzern hat festgelegt, dass Zinsen und Strafen auf Ertragsteuern, einschließlich unsicherer Steuerposten, nicht die Definition von Ertragsteuern erfüllen und deshalb nach IAS 37 bilanziert werden.
Der Noratis-Konzern unterliegt ausschließlich der Steuerpflicht in Deutschland. Die tatsächlichen Steueransprüche und Steuerschulden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde beziehungsweise eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag in Deutschland gelten oder in Kürze gelten werden.
Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Liability-Methode auf bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts beziehungsweise einer Schuld in der Bilanz und dem Steuerbilanzwert zum Abschlussstichtag.
Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit Ausnahme von:
Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Differenzen, noch nicht genutzte steuerliche Verluste und nicht genutzte Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste und Steuergutschriften verwendet werden können, mit Ausnahme von:
Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten oder gesetzlich angekündigt sind.
Latente Steuern werden entsprechend dem ihnen zugrundeliegenden Geschäftsvorfall aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung, erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.
Latente Steueransprüche und -schulden werden nur dann miteinander saldiert, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, u.a. ein einklagbares Recht zur Aufrechnung der bilanzierten Beträge gegeben ist, sie gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und die Realisationsperiode übereinstimmt.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umfassen Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten und nicht selbst genutzt oder zum Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gehalten werden. Die Abgrenzung zu den Vorratsimmobilien erfolgt anhand von festgelegten Kriterien mit Hilfe einer Entscheidungsmatrix (siehe Anhang-Nr. 5.1).
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden zunächst zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten und später zum beizulegenden Zeitwert (Fair-Value) bewertet, wobei etwaige diesbezügliche Änderungen im Gewinn oder Verlust erfasst werden. Die Ermittlung des Fair-Value erfolgt durch unabhängige externe Gutachter nach international anerkannten Bewertungsverfahren.
Bei einem Verkauf oder wenn sie dauerhaft nicht mehr genutzt werden können und kein künftiger wirtschaftlicher Nutzen bei ihrem Abgang erwartet wird, werden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien ausgebucht. Gewinne oder Verluste werden in der jeweiligen Periode erfolgswirksam erfasst.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Die Anschaffungsbeziehungsweise Herstellungskosten beinhalten die Kosten für den Ersatz eines Teils einer Sachanlage, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Alle anderen Wartungs- und Instandhaltungskosten werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Sachanlagen werden entweder bei Abgang (d. h. zu dem Zeitpunkt, zu dem der Empfänger die Verfügungsgewalt erlangt) ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des angesetzten Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in der der Vermögenswert ausgebucht wird.
Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen konzerneinheitlich über die folgenden Nutzungsdauern:
| Betriebs- und Geschäftsausstattung: | 3 – 10 Jahre |
|---|---|
| IT-Ausstattung: | 3 – 7 Jahre |
| Einbauten und Zubehör: | 5 Jahre |
Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauern und Restwerte werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Der im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen entstandene Geschäfts- oder Firmenwert wird mit den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.
Sonstige immaterielle Vermögenswerte, die vom Konzern erworben werden und begrenzte Nutzungsdauern haben, werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Amortisationen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.
Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn sie den künftigen wirtschaftlichen Nutzen des Vermögenswertes erhöhen. Alle sonstigen Ausgaben werden im Gewinn oder Verlust erfasst, sobald sie anfallen.
Immaterielle Vermögenswerte werden über den Zeitraum ihrer geschätzten Nutzungsdauer linear abgeschrieben.
Die planmäßigen Abschreibungen werden grundsätzlich im Gewinn oder Verlust erfasst und erfolgen konzerneinheitlich über die folgenden Nutzungsdauern:
| Standardsoftware: | 3 Jahre |
|---|---|
| Sonstige Software: | 5 – 7 Jahre |
Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauern und Restwerte werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Bei Abschluss eines Vertrags, bei dem Noratis Leistungsempfänger ist, stellt der Konzern fest, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder enthält. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung des Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Um dies zu beurteilen, legt der Konzern die Definition eines Leasingverhältnisses nach IFRS 16 zugrunde.
Bei Abschluss oder Neubeurteilung eines Vertrags, der eine Leasingkomponente enthält, ordnet der Konzern die im Vertrag enthaltene Gegenleistung jeder Leasingkomponente auf der Grundlage ihrer relativen Einzelpreise zu.
Der Konzern erfasst am Bereitstellungsdatum des Leasingverhältnisses ein Nutzungsrecht (Right-of-Use) und eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird anfänglich zu Anschaffungskosten bewertet. Diese ergeben sich aus dem Anfangsbetrag der Leasingverbindlichkeit, bereinigt um etwaige Leasingzahlungen vor oder zum Bereitstellungsdatum des Leasingverhältnisses, zuzüglich etwaiger anfänglich anfallender direkter Kosten und abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize.
Die Abschreibung des Nutzungsrechts erfolgt linear vom Bereitstellungsdatum entweder bis zum Ende seiner Nutzungsdauer – oder sollte dieses früher eintreten – bis zum Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses. Die geschätzten Nutzungsdauern von Vermögenswerten mit Nutzungsrecht werden auf der gleichen Grundlage wie die von Sachanlagen bestimmt. Darüber hinaus wird das Nutzungsrecht bei Bedarf um etwaige Wertminderungen gemindert und bei Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit entsprechend angepasst.
Am Bereitstellungsdatum wird die Leasingverbindlichkeit mit dem Barwert der zu diesem Zeitpunkt noch nicht geleisteten Leasingzahlungen bewertet. Sofern der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann, verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz als Abzinsungssatz.
Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen umfassen:
Die Leasingverbindlichkeit wird zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode bewertet. Eine Neubewertung erfolgt, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Änderung des Index oder des Zinssatzes ändern, oder wenn sich die Schätzung des Konzerns hinsichtlich des Betrags ändert, der voraussichtlich im Rahmen einer Restwertgarantie zu zahlen ist. Weiterhin werden Änderungen bei der Einschätzung von Kauf-, Verlängerungs- oder Kündigungsoption berücksichtigt. Wenn eine Neubewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt, wird eine entsprechende Anpassung des Buchwerts des Nutzungsrechts vorgenommen.
In der Bilanz weist der Konzern die Nutzungsrechte als Sachanlagen und die Leasingverbindlichkeiten als Finanzverbindlichkeiten aus.
Kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse von geringem Wert
Noratis hat beschlossen, Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für Leasinggegenstände von geringem Wert und für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von höchstens 12 Monaten nicht anzusetzen. Diese Leasingzahlungen werden linear über die Laufzeit des Vertrages als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und beim anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führen.
Ein finanzieller Vermögenswert wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Bei einem Posten, der nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, werden die Transaktionskosten hinzugerechnet. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten, werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet.
Bei der erstmaligen Erfassung wird ein finanzieller Vermögenswert in folgende vier Kategorien eingestuft:
Die Klassifizierung ist abhängig vom Geschäftsmodell des Unternehmens für die Steuerung der finanziellen Vermögenswerte und von den vertraglichen Zahlungsströmen.
Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn die folgenden Kriterien erfüllt sind und er nicht als FVTPL designiert wurde:
Sofern eines der beiden Kriterien nicht erfüllt ist, wird eine Bewertung zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen. Dies erfolgt in Abhängigkeit der Klassifizierungsregeln des IFRS 9 entweder erfolgswirksam oder erfolgsneutral.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und sind auf Wertminderungen zu überprüfen. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird.
Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Derivative Finanzinstrumente werden erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert.
Der Konzern erfasst bei allen Schuldinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste (ECL). Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Cashflows, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Cashflows, deren Erhalt der Konzern erwartet, abgezinst mit einem Näherungswert des ursprünglichen Effektivzinssatzes. Die erwarteten Cashflows beinhalten die Cashflows aus dem Verkauf der gehaltenen Sicherheiten oder anderer Kreditbesicherungen, die wesentlicher Bestandteil der Vertragsbedingungen sind.
Erwartete Kreditverluste werden in zwei Schritten erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruhen (12-Monats-ECL). Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, hat ein Unternehmen eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste zu erfassen, unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt (Gesamtlaufzeit-ECL).
Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten wendet Noratis die vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste an. Der Konzern verfolgt Änderungen des Kreditrisikos nicht nach, sondern erfasst stattdessen zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge auf der Basis der Gesamtlaufzeit-ECL in Abhängigkeit von der Überfälligkeit.
Mit einer Wertberichtigungsmatrix, die auf den bisherigen Erfahrungen mit Kreditverlusten basiert und bei Bedarf um zukunftsbezogene Faktoren angepasst wird, ermittelt der Konzern anhand von Überfälligkeiten den zu erwartenden Ausfall.
Ein finanzieller Vermögenswert wird abgeschrieben, wenn keine begründete Erwartung besteht, dass die vertraglichen Cashflows realisiert werden.
Ein finanzieller Vermögenswert (beziehungsweise ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder ein Teil einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird dann ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert erloschen sind oder der Konzern sein Anrecht auf den Bezug von vertraglichen Zahlungsströmen überträgt.
Bei einer Übertragung von finanziellen Vermögenswerten werden im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen.
Die finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten vor allem die Anleihen, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Verbindlichkeiten.
Klassifizierung, Folgebewertung und Gewinne und Verluste
Sämtliche finanziellen Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet, im Fall von Darlehen und Verbindlichkeiten abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten.
Für die Folgebewertung werden finanzielle Verbindlichkeiten in zwei Kategorien klassifiziert:
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird zu FVTPL klassifiziert, wenn sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft wird, ein Derivat ist oder beim Erstansatz als ein solches designiert wird. Nettogewinne oder -verluste einschließlich der Zinsaufwendungen aus finanziellen Verbindlichkeiten zu FVTPL werden erfolgswirksam erfasst.
Die Einstufung als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeit erfolgt zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung, sofern die Kriterien gemäß IFRS 9 erfüllt sind. Der Konzern hat keine finanziellen Verbindlichkeiten klassifiziert, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (Darlehen und Unternehmensanleihen)
Diese Kategorie hat die größte Bedeutung für den Konzernabschluss. Nach der erstmaligen Erfassung werden verzinsliche Darlehen und Unternehmensanleihen unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn die Verbindlichkeiten ausgebucht werden, außerdem im Rahmen von Amortisationen mittels der Effektivzinsmethode.
Fortgeführte Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung eines Agios oder Disagios bei Akquisition sowie von Gebühren oder Kosten berechnet, die einen integralen Bestandteil des Effektivzinssatzes darstellen. Die Amortisation mittels der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzierungsaufwendungen enthalten.
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder erloschen ist. Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Kreditgebers mit substanziell anderen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, so wird ein solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst.
Noratis setzt im Rahmen der aktiven Absicherung von Zinsrisiken derivative Finanzinstrumente vor allem in Form von Zinscaps ein.
Derivative Finanzinstrumente werden als finanzieller Vermögenswert oder finanzielle Verbindlichkeit ausgewiesen und sowohl beim erstmaligen Ansatz als auch im Rahmen der Folgebewertung erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen werden grundsätzlich im Gewinn oder Verlust erfasst.
Derivate werden im Konzern nicht als Sicherungsinstrument designiert. Die Zeitwerte werden entsprechend der Laufzeit der Kontrakte als kurz- beziehungsweise langfristige Vermögenswerte / Schulden klassifiziert.
Die Vorräte der Noratis bestehen aus den zum Verkauf erworbenen Immobilien. Die Zugangsbewertung erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Bei der Folgebewertung werden die Vorratsimmobilien mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert ausgewiesen.
Die Anschaffungskosten beinhalten den Kaufpreis der Immobilien zuzüglich direkt zuordenbarer Nebenkosten wie Maklerkosten, Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Kosten der Grundbucheintragung. Weiterhin werden die Kosten im Rahmen der Modernisierung zur Verbesserung der Vermietung und Vertriebsfähigkeit aktiviert.
Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der noch ausstehenden Kosten der Modernisierung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.
Im Rahmen der Privatisierung wird eine Aufteilung der Immobilie auf einzelne Wohnungen notwendig. Diese erfolgt grundsätzlich auf Basis der Wohnfläche je Wohnung. Weiterhin werden noch ausstehende Modernisierungskosten bei der Aufteilung berücksichtigt.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten, die nur einem unwesentlichen Risiko von Wertschwankungen unterliegen.
Wenn im Eigenkapital ausgewiesenes gezeichnetes Kapital zurückgekauft wird, wird der gezahlte Betrag einschließlich der direkt zurechenbaren Kosten vom Eigenkapital abgezogen. Die erworbenen Anteile werden als eigene Anteile klassifiziert und in der Rücklage für eigene Anteile ausgewiesen. Werden eigene Anteile später veräußert oder erneut ausgegeben, wird der Erlös als Erhöhung des Eigenkapitals erfasst. Ein etwaiger Differenzbetrag ist innerhalb der Kapitalrücklagen zu berücksichtigen.
Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn der Konzern eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Sofern Noratis für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (z.B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung einer Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen.
Im Rahmen des Programms für Belegschaftsaktien haben die Mitarbeitenden und Führungskräfte der Noratis das Wahlrecht, einen Teil der Vergütung in Aktien zu Vorzugskonditionen zu erhalten. Basis hierfür bildet jeweils ein auf ein bestimmtes Geschäftsjahr begrenztes freiwilliges Angebot ohne die Festlegung von Leistungs- und Dienstzeitbedingungen.
Die Kosten von Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente werden unter Anwendung eines geeigneten Bewertungsmodells mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, an dem diese gewährt wurde. Die an jedem Abschlussstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit (Anfang des folgenden Geschäftsjahres) ausgewiesenen Aufwendungen reflektieren die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die nach bestmöglicher Schätzung zum Ausübungszeitpunkt durch die Mitarbeitenden und Führungskräfte gewählt werden.
Diese Kosten werden, zusammen mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals (Kapitalrücklage), zum Zeitpunkt der Gewährung im Personalaufwand erfasst.
| Stichtag Anwendungspflicht |
||
|---|---|---|
| Diverse Standards | Jährliche Verbesserungen an den IFRS Standards 2018 - 2020 |
01.01.2022 |
| IFRS 3 | Verweis auf das Rahmenkonzept | 01.01.2022 |
| IFRS 16 | COVID-19-bezogene Mieterleichterungen | 31.08.2022 |
| IAS 16 | Sachanlagen – Erträge vor der geplanten Nutzung | 01.01.2022 |
| IAS 37 | Belastende Verträge | 01.01.2022 |
Diese Änderungen hatten keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss und werden sich voraussichtlich auch in Zukunft nicht auf den Konzern auswirken.
Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Konzernabschlusses veröffentlichte, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende neue und geänderte Standards und Interpretationen, die Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben könnten, werden nachfolgend dargestellt. Neue Standards werden von der Noratis grundsätzlich nicht vorzeitig angewandt.
| Stichtag Anwendungspflicht |
||
|---|---|---|
| IFRS 16 | Leasingverbindlichkeit bei einem Sale-and-lease back |
01.01.2024 |
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | 01.01.2023 |
| IAS 1 | Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig |
01.01.2024 |
| IAS 1 | Angabe von Rechnungslegungsmethoden | 01.01.2023 |
| IAS 8 | Definition von Schätzungen | 01.01.2023 |
| IAS 12 | Latente Steuern auf bestimmte Transaktionen | 01.01.2023 |
Die Noratis-Gruppe erwartet aus diesen Änderungen keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe ausgewiesener Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte, Schulden und jeweils zugehörige Angaben sowie auf die Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit können die tatsächlichen Ergebnisse in zukünftigen Perioden zu Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen.
Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden des Konzerns hat das Management folgende Ermessensentscheidungen getroffen, die einen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben.
Leasingverhältnisse – der Konzern als Leasingnehmer:
Der Konzern bestimmt die Laufzeit des Leasingverhältnisses unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit des Leasingverhältnisses sowie unter Einbeziehung der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Verlängerung des Leasingverhältnisses ergeben. Die Zeiträume aufgrund einer Option zur Verlängerung oder Kündigung eines Leasingverhältnisses werden nur mit einbezogen, sofern hinreichend sicher ist, dass der Konzern diese ausüben wird.
Der Mietvertrag für die Verwaltung in Eschborn wurde inklusive der Verlängerungsoption bis zum Mai 2025 bewertet.
Für die Bestimmung des angemessenen Grenzfremdkapitalzinssatzes sind wesentliche Ermessensentscheidungen erforderlich, die bei der Berechnung des Vermögenswertes und der Verbindlichkeit angewendet werden, die im Konzernabschluss erfasst werden.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen gemacht werden. Diese beziehen sich unter anderem auf folgende Sachverhalte:
Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:
Die Kalkulation der erwarteten Forderungsausfälle basiert auf Schätzungen aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Zahlungsausfällen bei Mietforderungen. Die Wertberichtigungen werden auf Grundlage der Überfälligkeit in Tagen bestimmt. Zu jedem Abschlussstichtag werden die beizulegenden Ausfallquoten aktualisiert und Änderungen der zukunftsbezogenen Schätzungen angepasst.
Der erweiterte Kündigungsschutz für Mietrückstände aufgrund von Einkommensverlusten durch die Corona-Pandemie und dem Ukrainekrieg wurde bei der Schätzung der Verlustraten mit einbezogen. Die durchschnittliche Ausfallrate bezogen auf die Mieterlöse für die Jahre 2020 bis 2022 beträgt 1,4 Prozent. Die Ausfallrate ist von 1,6 Prozent im Jahr 2020 auf 1,2 Prozent im Jahr 2021 zurückgegangen und im Jahr 2022 auf 1,5 Prozent angestiegen. Insgesamt sind die Risiken aus Mietforderungen für den Konzern jedoch von untergeordneter Bedeutung.
Im Rahmen des Programms für Belegschaftsaktien liegen Schätzungen bezüglich der Höhe des ausgeübten Wahlrechts durch die Mitarbeitenden und Führungskräfte zugrunde.
Beizulegender Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien:
Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wurde durch externe und unabhängige Gutachter bewertet. In diese Bewertung fließen im Wesentlichen Annahmen zu Marktmieten, Diskontierungs- und Kapitalisierungszinssätzen sowie Instandhaltungskosten ein. Alle Bewertungsannahmen unterliegen auf Grund der langfristigen Ausrichtung Unsicherheiten, die zu positiven aber auch negativen Wertveränderungen führen können.
Ansatzfähigkeit latenter Steueransprüche:
Diese werden angesetzt, soweit die Realisierbarkeit künftiger Steuervorteile wahrscheinlich ist. Die zukünftige tatsächliche steuerliche Ergebnissituation kann von der Einschätzung am Bilanzierungszeitpunkt abweichen.
Rückstellungen:
SAGARD
Im Rahmen des Ansatzes bestehen Schätzbandbreiten über die möglichen zukünftigen Belastungen des Konzerns.
Überleitung des Buchwertes
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Stand 1. Januar | 10.200 | 0 |
| Zugänge | 0 | 0 |
| Umgliederungen aus den Vorratsimmobilien | 0 | 6.668 |
| Änderung des beizulegenden Zeitwertes | -360 | 3.532 |
| Summe | 9.840 | 10.200 |
Im Vorjahr erfolgte erstmals die Entscheidung für eine Bestandshaltung von Immobilien mit langfristiger Vermietungsabsicht und damit der Ausweis von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien. Die Änderung der Verwendungsabsicht erfolgte anhand von folgenden objektiven Kriterien, die kumulativ erfüllt sein müssen:
Im Geschäftsjahr erfolgte keine Umgliederung aus den Vorratsimmobilien in die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien.
Die Bewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert. Die in diesem Zusammenhang ermittelte Wertdifferenz wird ergebniswirksam erfasst und in den Posten "Ergebnis aus der Fair-Value-Anpassung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien" ausgewiesen. Die diesbezüglichen Gewinne beziehungsweise Verluste sind unrealisiert.
Die Mieteinnahmen der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betrugen im Geschäftsjahr 809 TEUR (Vorjahr 754 TEUR) und sind in den Erlösen aus der Vermietung enthalten. Die direkt zurechenbaren betrieblichen Aufwendungen betrugen 539 TEUR im Geschäftsjahr (Vorjahr 343 TEUR) und sind in den Aufwendungen für Vermietung erfasst.
Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte
Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wurde von externen, unabhängigen Immobiliengutachtern bestimmt, die über die entsprechende fachliche Qualifikation und Erfahrung zur Durchführung der Bewertung verfügen. Die Bewertung erfolgte anhand von Inputfaktoren, die auf nicht beobachtbaren Marktdaten beruhen und entspricht somit der Stufe III der Fair-Value-Kategorie.
Die Gutachten basieren auf Informationen, die von der Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden, zum Beispiel Instandhaltung- und Verwaltungskosten, aktuelle Mieten und Leerstände. Weiterhin fließen Annahmen des Gutachters aufgrund von Marktdaten und auf Basis seiner fachlichen Qualifikation ein, wie zum Beispiel Marktmieten, Lage und Zustand der Immobilie, Diskontierungs- und Kapitalisierungszinssätze, typische Instandhaltungs- und Verwaltungskostensätze.
Die nachfolgende Übersicht zeigt die wesentlichen Annahmen und Ergebnisse, die bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien im Rahmen der Bewertung nach dem DCF-Verfahren verwendet wurden:
| Bewertungsparameter | Einheit | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| Verwaltungskosten | EUR / Mieteinheit pro Jahr | 326 | 318 |
| Marktmiete | EUR / qm pro Monat | 6,54 | 6,54 |
| Diskontierungszinssatz | Prozent | 5,3 | 5,5 |
| Kapitalisierungszinssatz | Prozent | 5,3 | 5,5 |
| Leerstandsquote | Prozent | 7,1 | 5,7 |
Als wesentliche vom Markt beeinflusste Werttreiber wurden der Diskontierungszinssatz und die zugrunde gelegten Mieten identifiziert. Die Leerstandsquoten wirken sich dagegen weniger stark aus.
Leerstandsquote 5,7 12,6
Die Auswirkungen möglicher Schwankungen dieser Parameter sind in der folgenden Aufstellung jeweils isoliert voneinander abgebildet:
| Geschäftsjahr | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Diskontierungszinssatz | 5,6 % | +0,3 % | 5,3 % | -0,3 % | 5,0 % |
| Veränderung in TEUR | 9.320 | -520 | 9.840 | 600 | 10.440 |
| Mieterträge | - 5,0 % | + 5,0 % | |||
| Veränderung in TEUR | 9.200 | -640 | 9.840 | 650 | 10.490 |
| Leerstand | + 50,0 % | - 50,0 % | |||
| Veränderung in TEUR | 9.710 | -130 | 9.840 | 150 | 9.990 |
| Vorjahr | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Diskontierungszinssatz | 5,8 % | +0,3 % | 5,5 % | -0,3 % | 5,2 % |
| Veränderung in TEUR | 9.700 | -500 | 10.200 | 700 | 10.900 |
| Mieterträge | - 5,0 % | + 5,0 % | |||
| Veränderung in TEUR | 9.600 | -600 | 10.200 | 700 | 10.900 |
| Leerstand | + 50,0 % | - 50,0 % | |||
| Veränderung in TEUR | 10.100 | -100 | 10.200 | 200 | 10.400 |
Gemäß IFRS 16 wird für alle wesentlichen Mietverhältnisse, bei denen die Noratis Leasingnehmer ist, ein Nutzungsrecht bilanziert. Von dieser Regelung sind die Vermögensklassen angemietete Gebäude (Büroflächen) und der Fuhrpark betroffen. In den Bilanzpositionen immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind Nutzungsrechte mit folgenden Buchwerten ausgewiesen:
Nutzungsrechte Leasing
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Nutzungsrechte Grundstücke und Gebäude | 636 | 536 |
| Nutzungsrechte Fuhrpark | 188 | 113 |
| Summe | 824 | 649 |
Außer den üblichen Absicherungen der Leasinggeber bestehen keine Verpfändungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.
Die Entwicklung der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte ist im Konzernanlagespiegel (Anlage I) aufgeführt.
Der Konzern hat sich mit 49 Prozent an der im Februar 2020 gegründeten G+N Energieeffizienz GmbH beteiligt. Diese Gesellschaft wird nicht von der Noratis gesteuert und ist deshalb auch nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Der Buchwert erhöhte sich im Geschäftsjahr durch die anteiligen Gewinne auf 43 TEUR.
Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Derivate | 10.582 | 862 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 48 | 49 |
| Summe | 10.630 | 911 |
| davon langfristig | 9.451 | 862 |
| davon kurzfristig | 1.179 | 49 |
Um mögliche Zinssteigerungen abzusichern, hat der Konzern zur Absicherung des Zinsrisikos aus Finanzverbindlichkeiten Zinsbegrenzungen (CAPs) abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2022 beträgt der insgesamt abgesicherte Wert 192,9 Mio. EUR, wovon 20,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr neu hinzukamen und 3,1 Mio. EUR ausgelaufen sind.
Wesentliche Bonitätsrisiken existieren nicht, da die Zinssicherungsgeschäfte nur mit Banken guter Bonität abgeschlossen wurden. Die Restlaufzeiten betragen für einen Sicherungswert von 72,0 Mio. EUR bis zu einem Jahr und einem Sicherungswert von 120,9 Mio. EUR zwischen 1 und 5 Jahren.
Derivate werden grundsätzlich nicht als Sicherungsinstrumente designiert und zu Marktwerten (FVTPL) bewertet.
Die Vorratsimmobilien werden mit Anschaffungskosten zuzüglich der Ausgaben für Modernisierungsmaßnahmen (CAPEX) bewertet. Während der Haltedauer werden Leerstände reduziert und die Wohnungen aufgewertet. Bei der Modernisierung wird darauf geachtet, dass ein entsprechendes Preis-Leistungs-Verhältnis für Mieterinnen und Mieter mit kleineren und mittleren Einkommen erhalten bleibt. Die Vermietung und die damit verbundenen Mieteinnahmen sind – neben dem Verkauf – ein wesentlicher Teil des Geschäftsmodells.
Auch im Geschäftsjahr 2022 wurde weiterhin in den Ausbau der Vorratsimmobilien investiert. Insgesamt sind 615 Wohn- und Gewerbeeinheiten zu einem Ankaufspreis inklusive Nebenkosten von 60,2 Mio. EUR neu hinzugekommen. Der Bestand zum 31. Dezember 2022 beträgt 4.548 Einheiten, davon sind 52 Gewerbeeinheiten.
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Vorratsimmobilien | 444.207 | 418.090 |
| Nutzungsrechte aus Erbbauverträgen | 9.364 | 5.309 |
| Geleistete Anzahlungen auf Vorratsimmobilien | 1.241 | 781 |
| Summe | 454.812 | 424.180 |
Die geleisteten Anzahlungen betreffen notariell beurkundete Ankäufe, bei denen der Übergang von Nutzen und Lasten noch nicht erfolgt ist. Fremdkapitalkosten werden nicht erfasst.
In 2022 beliefen sich die in den Umsatzkosten als Aufwand erfassten Vorräte auf 45.685 TEUR (Vorjahr 39.188 TEUR).
Für die Vorratsimmobilien wurden zum Bilanzstichtag von einem unabhängigen Gutachter die Marktwerte ermittelt. Das führte bei einzelnen Immobilien zu einem Abwertungsbedarf von insgesamt 2.097 TEUR. Bei entsprechender Entwicklung der Marktwerte führt dies in der Zukunft zu Wertaufholungen. Die Vorratsimmobilien dienen fast ausschließlich als Sicherheiten für die Finanzschulden, siehe Anhang-Nr. 5.11.
Im Geschäftsjahr erfolgte keine Umgliederung von fertig entwickelten Immobilien vom Vorratsvermögen in das Anlagevermögen (als Finanzinvestition gehaltene Immobilien). Die Folgebewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgt zu Marktwerten. Siehe dazu auch Anhang-Nr. 5.1.
Durch die Bewertung der Immobilien im Vorratsvermögen zu Anschaffungskosten sind trotz der Abwertung einzelner Immobilien erhebliche Bewertungsreserven in den Liegenschaften enthalten. Diese werden erst beim Verkauf gehoben.
Der von einem unabhängigen externen Gutachter ermittelte Marktwert der Immobilien beträgt zum 31. Dezember 2022 rund 515 Mio. EUR und liegt damit um 71 Mio. EUR über dem aktuellen Buchwert ohne Nutzungsrechte und geleistete Anzahlungen von 444 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung dieser stillen Reserven abzüglich der Ertragsteuer von aktuell 27,4 Prozent beträgt das Eigenkapital der Gesellschaft rund 139 Mio. EUR, was einem NAV pro Aktie von 28,79 EUR entspricht und zu einer Eigenkapitalquote von circa 25 Prozent führt.
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.603 | 1.086 |
| davon aus der Vermietung | 1.577 | 1.056 |
| davon aus der Veräußerung von Immobilien | 26 | 30 |
Im Geschäftsjahr wurden die Risikovorsorge um 394 TEUR auf 942 TEUR erhöht.
Die Forderungen aus Vermietung sind unverzinslich und grundsätzlich innerhalb von 30 Tagen fällig. Die Wertberichtigungen werden aufgrund der Altersstruktur gebildet. Ab einer Überfälligkeit von mehr als 60 Tagen wird eine Wertberichtigung in Höhe der erwarteten Kreditverluste gebildet.
Forderungen aus dem Verkauf von Immobilien sind grundsätzlich sofort fällig und unverzinslich. Zum 31. Dezember 2022 sind insgesamt noch 26 TEUR aus einem Einbehalt für noch ausstehende baurechtliche Genehmigungen offen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden anhand der Überfälligkeit nach Ausfallrisiken beurteilt. Die geschätzten Verlustraten liegen zwischen 10 Prozent bei einer Fälligkeit über 60 Tagen und bis zu 50 Prozent bei einer Fälligkeit von mehr als 180 Tagen beziehungsweise von 90 Prozent bei Altforderungen aus bereits verkauften Immobilien. Die Bewertung der Risiken erfolgt auf Grundlage der Kreditverluste der letzten 5 Jahre.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Fälligkeiten und das geschätzte Ausfallrisiko gliedern sich wie folgt:
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | |||
|---|---|---|---|---|
| Brutto forderung |
Wert berichtigung |
Netto forderung |
||
| Nicht fällig | 298 | 0 | 298 | |
| Fällig seit mehr als 30 Tagen | 223 | 0 | 223 | |
| Fällig seit mehr als 60 Tagen | 95 | 10 | 85 | |
| Fällig seit mehr als 90 Tagen | 48 | 12 | 36 | |
| Fällig seit mehr als 120 Tagen | 58 | 14 | 44 | |
| Fällig seit mehr als 150 Tagen | 108 | 27 | 81 | |
| Fällig seit mehr als 180 Tagen | 1.715 | 879 | 836 | |
| Summe | 2.545 | 942 | 1.603 |
| 31.12.2021 | |||
|---|---|---|---|
| Werte in TEUR | Brutto forderung |
Wert berichtigung |
Netto forderung |
| Nicht fällig | 215 | 0 | 215 |
| Fällig seit mehr als 30 Tagen | 226 | 0 | 226 |
| Fällig seit mehr als 60 Tagen | 91 | 9 | 82 |
| Fällig seit mehr als 90 Tagen | 47 | 12 | 35 |
| Fällig seit mehr als 120 Tagen | 34 | 8 | 26 |
| Fällig seit mehr als 150 Tagen | 52 | 13 | 39 |
| Fällig seit mehr als 180 Tagen | 969 | 506 | 463 |
| Summe | 1.634 | 548 | 1.086 |
Nachfolgend wird die Veränderung der Wertberichtigung für erwartete Verluste aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt:
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Stand 1. Januar | 548 | 370 |
| Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste | 394 | 178 |
| Stand am 31. Dezember | 942 | 548 |
Zu Konditionen von Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen verweisen wir auf Anhang-Nr. 7.8.
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Forderungen aus der Umsatzsteuer | 4 | 19 |
| Forderungen aus Steuervorauszahlungen | 1.845 | 32 |
| Forderungen aus noch nicht abgerechneten Betriebskosten | 2.755 | 453 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 67 | 0 |
| Übrige sonstige Forderungen | 167 | 49 |
| Summe | 4.838 | 553 |
Die liquiden Mittel enthalten überwiegend kurzfristig fällige Bankguthaben.
Darüber hinaus verfügt der Konzern zum 31. Dezember 2022 über Kontokorrentlinien von 15,6 Mio. EUR, von denen noch 15,6 Mio. EUR zur Verfügung stehen. Im Vorjahr waren vom gleichen Kreditvolumen noch 2,1 Mio. EUR verfügbar.
Die Veränderung der Eigenkapitalkomponenten ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Gezeichnetes Kapital:
Am 31. Dezember 2022 betrug das Grundkapital der Noratis AG wie im Vorjahr 4.818.027,00 EUR. Der Nennwert pro Stammaktie beträgt 1,00 EUR. Daraus ergeben sich 4.818.027 Stück ausgegebene und vollständig eingezahlte Stammaktien. Die Stammaktionäre haben ein Recht auf die jeweils beschlossene Dividende sowie auf eine Stimme je Aktie bei den Hauptversammlungen des Unternehmens.
Die Aktionärsstruktur der Gesellschaft stellt sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt dar:
| Aktionäre | Anteil am gez. Kapital in EUR |
Anteil in % |
|---|---|---|
| Merz Real Estate GmbH & Co. KG | 2.363.347,00 | 49,05 |
| Igor Christian Bugarski | 286.666,00 | 5,95 |
| Übrige Aktionäre | 2.168.014,00 | 45,00 |
| Summe | 4.818.027,00 | 100,00 |
Genehmigtes Kapital:
Der Vorstand der Noratis AG ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 16. Juni 2021 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 15. Juni 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 2.409.013,00 EUR gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2021/I).
Bedingtes Kapital:
Der Vorstand der Noratis AG ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Juni 2022 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 22. Juni 2027 um bis zu 2.168.112,00 EUR im Rahmen der Ausgabe von Schuldverschreibungen mit Options- beziehungsweise Wandlungsrechten zu erhöhen (Bedingtes Kapital 2022/I). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur bis zur Höhe der geltend gemachten Options- beziehungsweise Wandlungsrechte durchgeführt.
Im Rahmen des Aktienprogramms für Mitarbeitende ergab sich einerseits eine Minderung durch Ausübung der Aktienoptionen aus dem Vorjahr und andererseits eine Erhöhung durch die Gewährung von neuen Aktienoptionen im Geschäftsjahr. Insgesamt erhöhte sich die Kapitalrücklage dadurch um 43.544,18 EUR.
Von den im Vorjahr 2021 gewährten 8.082 Aktienoptionen wurden 8.082 im Geschäftsjahr 2022 ausgeübt. Der durchschnittliche Ausübungspreis lag bei 10,02 EUR pro Aktie, der gewichtete durchschnittliche Aktienkurs am Tag der Ausübung lag bei 19,50 EUR pro Aktie.
Für das Jahr 2022 sind im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 4.868 Aktienoptionen gewährt worden, die am Bilanzstichtag in voller Höhe ausstehen und für die eine sehr geringe Volatilität erwartet wird. Die Aktienoptionen wurden mit 50 Prozent des Aktienkurses am Tag der Gewährung (50 Prozent von 14,50 EUR) bewertet und in die Kapitalrücklage eingestellt (35 TEUR). Die Ausübung der Aktienoptionen ist im Januar 2023 möglich. Die Ausübungspreise liegen in einer Bandbreite zwischen 6 und 7 EUR.
In den Gewinnrücklagen sind die erwirtschafteten Ergebnisse der laufenden Periode und der Vorperioden sowie die Eigenkapitaländerung durch die Umstellung auf die Rechnungslegung gemäß IFRS enthalten.
Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte die Ausschüttung in Form einer Dividende für das Geschäftsjahr 2021 von 2.650 TEUR (0,55 EUR je Aktie) an die Aktionäre der Gesellschaft. Für das Geschäftsjahr 2022 wird der Hauptversammlung der Noratis AG vorgeschlagen, keine Dividende auszuschütten.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden 21 TEUR in Form einer Garantiedividende an die Minderheitsgesellschafter der Noratis Living GmbH ausgeschüttet. Der Dividendenanspruch für 2022 in Höhe von 21 TEUR ist in den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten enthalten.
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Archivierungsrückstellung | 67 | 61 |
| Rückstellung für Jahresabschlusskosten | 140 | 149 |
| Summe | 207 | 210 |
In den Rückstellungen für Jahresabschlusskosten sind neben den Kosten für die Wirtschaftsprüfer auch die Kosten für die Steuerberatung enthalten.
Es werden Zahlungsmittelabflüsse aus den Rückstellungen von 140 TEUR innerhalb eines Jahres erwartet (Vorjahr 149 TEUR).
Die Entwicklung ist im Konzernrückstellungsspiegel (Anlage II) aufgeführt.
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Anleihe | 39.722 | 39.548 |
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 348.663 | 300.102 |
| Finanzverbindlichkeiten aus der Leasingfinanzierung | 10.305 | 6.045 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 333 | 31 |
| Summe | 399.023 | 345.726 |
Die Anleiheverbindlichkeiten im Geschäftsjahr 2022 setzten sich aus der Unternehmensanleihe 2020 von 30.000 TEUR (IFRS-Buchwert 29.615 TEUR) mit einer jährlichen Verzinsung von 5,5 Prozent und der Unternehmensanleihe 2021 von 10.000 TEUR (IFRS-Buchwert 9.699 TEUR) und einer jährlichen Verzinsung von 4,75 Prozent zusammen. Darin enthalten sind aufgelaufene Zinsen von 408 TEUR. Im Vorjahresbetrag sind Zinsverbindlichkeiten von 413 TEUR enthalten.
Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich im Wesentlichen durch neue Kredite für die Finanzierungen von neu erworbenen Immobilien um 91.065 TEUR. Davon waren 6.747 TEUR aus der Erhöhung laufender Kredite für Modernisierungsmaßnahmen. Im Rahmen der Neufinanzierung fielen 669 TEUR Kreditgebühren an. Gegenläufig wirkten sich die planmäßigen und außerplanmäßigen Tilgungen von 42.975 TEUR aus.
Bis auf ein unbesichertes Schuldscheindarlehen von 5.000 TEUR sind alle Kredite durch Grundschulden auf den finanzierten Immobilien abgesichert.
| Werte in TEUR | bis 1 Jahr |
1 bis 5 Jahre |
über 5 Jahre |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| 31. Dezember 2022 | 408 | 39.314 | 0 | 39.722 |
| 31. Dezember 2021 | 413 | 29.491 | 9.644 | 39.548 |
| Werte in TEUR | bis 1 Jahr |
1 bis 5 Jahre |
über 5 Jahre |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| 31. Dezember 2022 | 28.510 | 229.438 | 90.715 | 348.663 |
| 31. Dezember 2021 | 87.192 | 142.148 | 70.762 | 300.102 |
| Werte in TEUR | bis 1 Jahr |
1 bis 5 Jahre |
über 5 Jahre |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| 31. Dezember 2022 | 381 | 735 | 9.189 | 10.305 |
| 31. Dezember 2021 | 233 | 519 | 5.293 | 6.045 |
Alle sonstigen Finanzverbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.
Die latenten Steuern haben sich während des Jahres wie folgt geändert:
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |||
|---|---|---|---|---|
| Werte in TEUR | Latente Steuer ansprüche |
Latente Steuer schulden |
Latente Steuer ansprüche |
Latente Steuer schulden |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien |
- | 896 | - | 968 |
| Sachanlagen und Leasingverbindlichkeiten |
7 | - | 7 | - |
| Derivate | - | 2.421 | 34 | - |
| Vorräte und Leasing verbindlichkeiten |
25 | - | 17 | - |
| Finanzverbindlichkeiten | - | 167 | - | 224 |
| Verlustvorträge | 1.367 | - | 572 | - |
| Verrechnung | -1.395 | -1.395 | -629 | -629 |
| Bilanzausweis | 4 | 2.089 | 1 | 563 |
Die Veränderungen der latenten Steuern in den Geschäftsjahren stellen sich wie folgt dar:
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Ergebniswirksam | -1.523 | -960 |
| Eigenkapital | 0 | 0 |
| Summe | -1.523 | -960 |
1
Die latenten Steuerunterschiede resultieren vor allem aus den steuerlichen Ansätzen und IFRS-Wertansätzen bei der Bewertung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, Derivaten und von Finanzverbindlichkeiten (Effektivzinsmethode).
Latente Steueransprüche auf steuerliche Verlustvorträge werden mit dem Betrag angesetzt, zu dem die Realisierung der damit verbundenen Steuervorteile mit zukünftigen steuerlichen Gewinnen wahrscheinlich ist. Zum Bilanzstichtag wurden auf alle steuerlichen Verlustvorträge latente Steueransprüche angesetzt.
Die Steuerschulden enthalten Verpflichtungen aus der Körperschaftsteuer von 182 TEUR (Vorjahr 248 TEUR) und aus der Gewerbesteuer von 258 TEUR (Vorjahr 355 TEUR).
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Verpflichtungen aus Verkaufsverträgen | 67 | 151 |
| Betriebskostenvorauszahlungen und -abrechnungen | 539 | 80 |
| Summe | 606 | 231 |
Bei den Verpflichtungen aus Verkaufsverträgen handelt es sich um zugesagte Modernisierungsmaßnahmen von verkauften Immobilien, die bis zum Übergang von Nutzen und Lasten noch nicht abgeschlossen waren.
Die Verpflichtungen aus Nebenkosten setzen sich zusammen aus noch nicht abgerechneten Betriebskostenvorauszahlungen mit den Mieterinnen und Mietern und Abrechnungen mit Voreigentümern beziehungsweise Erwerbern von Immobilien (Eigentümerabrechnung).
Der zum 31. Dezember 2021 in den Vertragsverbindlichkeiten enthaltene Betrag von 108 TEUR wurde im Geschäftsjahr 2022 unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst (Vorjahr 76 TEUR).
Alle Vertragsverbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitenden | 1.044 | 1.098 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Mieterinnen und Mietern | 1.172 | 1.044 |
| Verbindlichkeiten gegenüber dem Aufsichtsrat | 87 | 113 |
| Verbindlichkeiten aus der Lohnsteuer und Sozialversicherung | 124 | 112 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 271 | 40 |
| Summe | 2.698 | 2.407 |
Die Noratis-Gruppe erwirtschaftet Erlöse aus dem Verkauf von Vorratsimmobilien (zeitpunktbezogen) und Erlöse aus der Vermietung (zeitraumbezogen).
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Erlöse aus der Veräußerung von Vorratsimmobilien | 55.919 | 50.590 |
| Mieterlöse Wohnobjekte | 28.598 | 22.085 |
| Mieterlöse Gewerbeobjekte | 1.089 | 923 |
| Summe | 85.606 | 73.598 |
Die Mieterlöse setzen sich aus den Vertragskomponenten Nettokaltmiete und Betriebs- und Heizkosten zusammen. Die Vertragskomponente Nettokaltmiete fällt unter den Anwendungsbereich "Leasingverhältnisse". Dagegen sind die Erlöse aus den Betriebs- und Heizkosten und aus der Veräußerung von Vorratsimmobilien dem Anwendungsbereich "Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden" zuzuordnen.
In den Mieterlösen sind Erlöse für Vorjahre aus Betriebs- und Heizkosten in Höhe von 518 TEUR enthalten (Vorjahr 0 TEUR).
Die Verkaufserlöse fielen im Geschäftsjahr plangemäß etwas höher als im Vorjahr aus. Trotz höherer Umsatzerlöse aus Immobilienverkäufen ist der Bestand an Vorratsimmobilien jedoch angestiegen.
Das Ergebnis aus der Veräußerung von Vorratsimmobilien bezogen auf die Verkaufserlöse ging von 22,5 Prozent auf 18,3 Prozent zurück und ist im Rahmen der normalen Schwankungsbreite. Im Geschäftsjahr wurden 279 und im Vorjahr 299 Wohn- und Geschäftseinheiten verkauft.
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Nettokaltmieten | 19.194 | 15.712 |
| Ergebnis aus Betriebs- und Heizkosten | 10.493 | 7.296 |
| Umlagefähige Nebenkosten | -10.493 | -7.296 |
| Instandhaltungsaufwand | -2.634 | -2.277 |
| Sonstige nicht umlagefähige Aufwendungen | -2.165 | -818 |
| Summe | 14.395 | 12.617 |
Die Steigerung der Nettokaltmieten um 22,2 Prozent ist im Wesentlichen auf die deutliche Steigerung der Vorratsimmobilien in 2021 zurückzuführen. Diese waren im Vorjahr nur anteilig enthalten. Weiterhin sind im Geschäftsjahr die Vorauszahlungen für Nebenkosten höher ausgefallen.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen von 495 TEUR (Vorjahr 436 TEUR) sind Erträge für nicht benötigte Vertragsverbindlichkeiten aus dem Verkauf von Immobilien von 108 TEUR (Vorjahr 76 TEUR), verrechnete Sachbezüge von TEUR 221 (Vorjahr 198 TEUR), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von 30 TEUR (Vorjahr 3 TEUR) und übrige Erträge von 136 TEUR (Vorjahr 159 TEUR) enthalten.
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 5.126 | 4.598 |
| Soziale Abgaben | 749 | 638 |
| Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente |
35 | 86 |
| Summe | 5.910 | 5.322 |
Der höhere Personalaufwand ist vor allem dem Ausbau des Personals im Bereich Asset Management und Technik aufgrund des höheren Bestandes an Vorratsimmobilien geschuldet. Der Konzern beschäftigte im Geschäftsjahr durchschnittlich 69 Mitarbeitende (Vorjahr 63), verteilt auf folgende Abteilungen:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Asset Management und Technik | 46 | 38 |
| Transaction Management | 5 | 10 |
| Verwaltung | 18 | 15 |
| Summe | 69 | 63 |
Die Abschreibungen sind im Konzernanlagespiegel (siehe Anlage I) dargestellt. Die Abschreibungsaufwendungen für Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen stellen sich wie folgt dar:
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Nutzungsrechte Grundstücke und Gebäude | 198 | 152 |
| Nutzungsrechte Fuhrpark | 92 | 74 |
| Zwischensumme | 290 | 226 |
| Nutzungsrechte Erbpacht | 46 | 35 |
| Abschreibungsaufwand Leasing | 336 | 261 |
Die Nutzungsrechte Erbpacht sind in den Vorratsimmobilien enthalten.
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Rechts- und Beratungskosten | 898 | 631 |
| Fremdleistungen | 526 | 420 |
| Wertminderungsaufwendungen | 437 | 303 |
| Werbung und Investor Relations | 358 | 437 |
| Versicherungen und Gebühren | 232 | 213 |
| Reisekosten und Bewirtung | 220 | 55 |
| Fuhrpark | 191 | 159 |
| Personalnebenkosten | 186 | 120 |
| Instandhaltung | 172 | 102 |
| Bürobedarf und Kommunikation | 154 | 107 |
| Mietnebenkosten und Reinigung | 108 | 74 |
| Übrige Betriebskosten | 272 | 215 |
| Summe | 3.754 | 2.836 |
In den Wertminderungsaufwendungen sind 154 TEUR (Vorjahr 96 TEUR) aus Verträgen mit Kunden enthalten.
Die Finanzerträge setzen sich wie folgt zusammen:
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Zeitwertsteigerung der derivativen Finanzinstrumente | 8.410 | 499 |
| Zinserträge aus derivativen Finanzinstrumenten | 337 | 0 |
| Sonstige Zinserträge | 0 | 6 |
| Summe | 8.747 | 505 |
Um mögliche Zinssteigerungen abzusichern, hat der Konzern Zinsbegrenzungen (CAPs) abgeschlossen. Derivate werden grundsätzlich nicht als Sicherungsinstrumente designiert und zu Marktwerten (FVTPL) bewertet. Durch die stark gestiegenen Zinsen haben sich auch die Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente erhöht. Zusätzlich wurden aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus im 4. Quartal 2022 Zinserträge aus den Sicherungsinstrumenten realisiert. Siehe dazu auch Anhang-Nr. 5.4.
Die Finanzierungsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Laufende Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten | 6.831 | 4.319 |
| Zinsen aus der Anleihe | 2.299 | 2.006 |
| Zinsaufwand aus der Leasingfinanzierung | 142 | 133 |
| Summe | 9.272 | 6.458 |
Ein wesentlicher Treiber für den gestiegenen Zinsaufwand waren die höheren Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr. Weiterhin ergibt sich ein zusätzlicher Zinsaufwand aus dem Anstieg beim Drei-Monats-Euribor, der als Referenzzinssatz für den überwiegenden Teil der Immobilienkredite vereinbart ist.
Der in der Konzerngesamtergebnisrechnung ausgewiesene Steueraufwand umfasst laufende und latente Steuern.
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Laufender Ertragsteueraufwand | 2.138 | 2.945 |
| Ertragsteueranpassungen für Vorjahre | 52 | -13 |
| Latenter Steueraufwand/-ertrag | 1.523 | 960 |
| Summe | 3.713 | 3.892 |
Alle im Geschäftsjahr und Vorjahr angefallenen latenten Steuern beziehen sich auf temporäre Differenzen, die sich im Zeitverlauf ergebniswirksam auflösen.
Im Geschäftsjahr und im Vorjahr wurden keine latenten Steuern direkt mit dem Eigenkapital verrechnet.
Überleitung der Ertragsteuern bei einem Konzernsteuersatz von 27,4 Prozent:
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuer | 11.989 | 13.428 |
| Erwartete Ertragsteuern | 3.285 | 3.679 |
| Steuereffekt aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen | 376 | 226 |
| Ertragsteuern, die Vorperioden betreffen | 52 | -13 |
| Ertragsteueraufwand | 3.713 | 3.892 |
Bei der Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie wird das Konzernergebnis durch die gewichtete Anzahl der im Geschäftsjahr im Umlauf befindlichen Aktien geteilt. Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis beträgt:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Konzernergebnis in TEUR | ||
| Ergebnis ohne Minderheiten - unverwässert | 8.232 | 9.472 |
| Ergebnis ohne Minderheiten - verwässert | 8.232 | 9.472 |
Im Geschäftsjahr und im Vorjahr entsprach das unverwässerte dem verwässerten Ergebnis.
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Anzahl der Aktien in tausend Stück | ||
| Ungewichtete Anzahl ausgegebener Aktien | 4.818 | 4.818 |
| Gewichtete Anzahl ausgegebener Aktien - unverwässert | 4.818 | 4.818 |
| Gewichtete Anzahl ausgegebener Aktien - verwässert | 4.818 | 4.818 |
| Ergebnis je Aktie in Euro | ||
| Ungewichtet - unverwässert | 1,71 | 1,97 |
| Gewichtet - unverwässert | 1,71 | 1,97 |
| Gewichtet - verwässert | 1,71 | 1,97 |
Die Kapitalflussrechnung unterscheidet zwischen Zahlungsströmen aus laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ist mit -33,0 Mio. EUR negativ (Vorjahr -70,1 Mio. EUR) und war maßgeblich durch den planmäßigen weiteren Aufbau des Bestandes an Immobilien geprägt. Die Immobilienbestände veränderten sich im Wesentlichen durch Investitionen in neue Liegenschaften und durch Verkäufe um 30,6 Mio. EUR (Vorjahr: 90,7 Mio. EUR). Dies führte im Berichtsjahr zu Netto-Zahlungsabflüssen in Höhe von 28,7 Mio. EUR (Vorjahr: 82,1 Mio. EUR).
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Bestand zum 1. Januar | 424.180 | 333.508 |
| Zahlungsmittelwirksame Veränderung | 28.674 | 82.050 |
| Nicht zahlungsmittelwirksame Veränderung | 1.958 | 8.622 |
| Bestand zum 31. Dezember | 454.812 | 424.180 |
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltet Zahlungen für neu erworbene Sachanlagegüter und erhaltenen Zinserträge in Höhe von jeweils 0,2 Mio. EUR.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf 35,4 Mio. EUR (Vorjahr 47,9 Mio. EUR) und beinhaltet vor allem Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 43,0 Mio. EUR (Vorjahr 36,1 Mio. EUR) und Zinszahlungen in Höhe von 7,8 Mio. EUR (Vorjahr 5,7 Mio. EUR). Dem gegenüber stehen Mittelzuflüsse aus Kreditfinanzierungen in Höhe von 91,1 Mio. EUR (Vorjahr 83,6 Mio. EUR). Im Vorjahr 2021 gab es noch einen Mittelzufluss aus der Begebung einer Anleihe in Höhe von 10,0 Mio. EUR. Dividendenzahlungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens führten in 2022 zu einem Mittelabfluss in Höhe von 2,7 Mio. EUR (Vorjahr 2,4 Mio. EUR).
Der Finanzmittelbestand erhöhte sich um 2,4 Mio. EUR auf 11,2 Mio. EUR.
Gemäß IAS 7 sind nachfolgend die Überleitungsrechnungen der Schulden aus der Finanzierungstätigkeit des Noratis-Konzerns vom 31. Dezember 2021 bis zum 31. Dezember 2022 sowie vom 31. Dezember 2020 bis zum 31. Dezember 2021 dargestellt:
| Werte in TEUR | 31.12.2021 | Zahlungs wirksam |
Zahlungs unwirksam |
31.12.2022 |
|---|---|---|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten | 300.102 | 47.790 | 771 | 348.663 |
| ggü. Kreditinstituten | ||||
| Finanzverbindlichkeiten aus Leasing |
6.045 | -305 | 4.565 | 10.305 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 31 | 269 | 33 | 333 |
| Summe Finanzverbindlichkeiten | 306.178 | 47.754 | 5.369 | 359.301 |
| Anleihen | 39.548 | -413 | 587 | 39.722 |
| Summe der Schulden aus der Finanzierungstätigkeit |
345.726 | 47.341 | 5.956 | 399.023 |
| Werte in TEUR | 31.12.2020 | Zahlungs wirksam |
Zahlungs unwirksam |
31.12.2021 |
|---|---|---|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten |
252.747 | 47.503 | -148 | 300.102 |
| Finanzverbindlichkeiten aus Leasing |
5.098 | -230 | 1.177 | 6.045 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 41 | -41 | 31 | 31 |
| Summe Finanzverbindlichkeiten | 257.886 | 47.232 | 1.060 | 306.178 |
| Anleihen | 29.602 | 9.397 | 549 | 39.548 |
| Summe der Schulden aus der Finanzierungstätigkeit |
287.488 | 56.629 | 1.609 | 345.726 |
Bei den zahlungsunwirksamen Posten handelt es sich im Wesentlichen um Aufzinsungseffekte aus der Anwendung der Effektivzinsmethode, um Zugänge von Leasingverbindlichkeiten im Rahmen der Aktivierung von Nutzungsrechten nach IFRS 16 sowie um abgegrenzte Zinsen aus der Begebung der Anleihe.
Grundsätzlich wird für alle Mietverhältnisse, bei denen der Konzern Leasingnehmer ist, ein Nutzungsrecht bilanziert. Von der Regelung betroffene Vermögensklassen sind angemietete Büroflächen, der Fuhrpark und die Nutzungsrechte aus Erbbauverträgen.
Bei Leasingverträgen von geringem Wert oder mit einer Laufzeit von unter einem Jahr hat der Konzern beschlossen, weder Nutzungsrechte noch Leasingverbindlichkeiten zu erfassen.
Die Nutzungsrechte für angemietete Gebäude und für den Fuhrpark sind in der Position Sachanlagen enthalten und die Nutzungsrechte aus Erbbauverträgen in der Position Vorratsimmobilien.
| Werte in TEUR | Grundstücke und Gebäude |
Fuhrpark | Erbbau verträge |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Stand 1. Januar 2021 | 637 | 120 | 4.285 | 5.042 |
| Zugänge | 51 | 71 | 1.059 | 1.181 |
| Abgänge | 0 | 4 | 0 | 4 |
| Abschreibungsaufwand | 152 | 74 | 35 | 261 |
| Stand 31. Dezember 2021 | 536 | 113 | 5.309 | 5.958 |
| Zugänge | 298 | 167 | 4.100 | 4.565 |
| Abgänge | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abschreibungsaufwand | 198 | 92 | 46 | 336 |
| Stand 31. Dezember 2022 | 636 | 188 | 9.364 | 10.187 |
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Abschreibungsaufwand für die Nutzungsrechte | 336 | 261 |
| Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten | 142 | 133 |
| Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse | 15 | 15 |
| Aufwand für Leasingverhältnisse mit geringem Wert | 78 | 25 |
| Summe | 571 | 434 |
Folgende Beträge wurden im Rahmen der Leasingverhältnisse erfolgswirksam erfasst:
Die Zahlungsmittelabflüsse des Konzerns für Leasingverhältnisse betrugen im Geschäftsjahr 540 TEUR und im Vorjahr 403 TEUR.
Mindestleasingzahlungen aus Leasingverträgen
Im Bereich der Wohnimmobilien bestehen in der Regel Mietverträge mit der gesetzlichen Kündigungsfrist von 3 Monaten. Darüber hinaus gehende Ansprüche bestehen nicht. Nur bei Gewerbeimmobilien sind längere Laufzeiten vereinbart.
Zum 31. Dezember 2022 bestanden Ansprüche auf Mindestleasingzahlungen in Höhe von:
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| bis 1 Jahr | 6.103 | 5.313 |
| 1 bis 2 Jahre | 805 | 831 |
| 2 bis 3 Jahre | 719 | 687 |
| 3 bis 4 Jahre | 682 | 618 |
| 4 bis 5 Jahre | 412 | 564 |
| über 5 Jahre | 1.692 | 2.075 |
Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten. Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.
| 31. Dezember 2022 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Werte in TEUR | Anhang Nr. |
Beizu legender Zeitwert ergebnis wirksam |
Finanzielle Vermögens werte zu fortgeführten Anschaffungs kosten |
Sonstige finanzielle Verbind lichkeiten |
Gesamt | Beizu legender Zeitwert |
| AKTIVA | ||||||
| Nach der Equity Methode bilanzierte Finanzanlagen |
5.3 | 43 | 43 | |||
| Derivate | 5.4 | 10.582 | 10.582 | 10.582 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
5.6 | 1.603 | 1.603 | |||
| Finanzielle Vermögenswerte |
5.4 | 48 | 48 | |||
| Zahlungsmittel | 11.159 | 11.159 | ||||
| Summe finanzielle Vermögenswerte |
10.582 | 12.853 | --- | 23.435 | 10.582 | |
| PASSIVA | ||||||
| Finanzverbind lichkeiten |
5.11 | 359.301 | 359.301 | |||
| Anleihe | 5.11 | 39.722 | 39.722 | 38.833 | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
2.092 | 2.092 | ||||
| Sonstige Verbindlichkeiten |
5.15 | 2.698 | 2.698 | |||
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten |
--- | --- | 403.813 | 403.813 | 38.833 |
| 31. Dezember 2021 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Werte in TEUR | Anhang Nr. |
Beizu legender Zeitwert ergebnis wirksam |
Finanzielle Vermögens werte zu fortgeführten Anschaffungs kosten |
Sonstige finanzielle Verbind lichkeiten |
Gesamt | Beizu legender Zeitwert |
| AKTIVA | ||||||
| Nach der Equity Methode bilanzierte Finanzanlagen |
5.3 | 29 | 29 | |||
| Derivate | 5.4 | 862 | 862 | 862 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
5.6 | 1.086 | 1.086 | |||
| Finanzielle Vermögenswerte |
5.4 | 49 | 49 | |||
| Zahlungsmittel | 8.724 | 8.724 | ||||
| Summe finanzielle Vermögenswerte |
862 | 9.888 | --- | 10.750 | 862 | |
| PASSIVA | ||||||
| Finanzverbind lichkeiten |
5.11 | 306.178 | 306.178 | |||
| Anleihe | 5.11 | 39.548 | 39.548 | 41.493 | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
15.519 | 15.519 | ||||
| Sonstige Verbindlichkeiten |
5.15 | 2.407 | 2.407 | |||
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten |
--- | --- | 363.652 | 363.652 | 41.493 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel haben Restlaufzeiten mit kurzfristigem Charakter. Daher entsprechen ihre Buchwerte zum Abschlussstichtag ihren beizulegenden Zeitwerten. Entsprechendes gilt für die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten. Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten des Noratis-Konzerns wurden bei Zugang zu ihrem Fair-Value abzüglich der Transaktionskosten angesetzt, der regelmäßig den Anschaffungskosten entsprach.
In der Folge stellt der Buchwert aller langfristigen und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag den Wert dar, der unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu den fortgeführten Anschaffungskosten führt. Die Finanzierung von neu erworbenen Vorratsimmobilien erfolgt grundsätzlich durch die Aufnahme neuer Finanzkredite. Der Konzern hat deshalb eine gute Kenntnis der Marktsituation.
Der Fair-Value der Finanzverbindlichkeiten wird aus vorliegenden Angeboten und Neuverträgen für bestehende Kredite abgeleitet. Der Großteil der Finanzverbindlichkeiten der Noratis ist auf Basis des Drei-Monats-Euribor abgeschlossen und führt bei einer Änderung zu einer Anpassung der Zinssätze. Aufgrund der sich damit automatisch anpassenden Zinsparameter entspricht der Fair Value der Finanzverbindlichkeiten näherungsweise den fortgeführten Anschaffungskosten.
Bei den Derivaten wurden die beizulegenden Zeitwerte von Seiten der Kreditinstitute durch die zum Stichtag vorherrschenden indikativen Marktzinssätze ermittelt, was der Stufe II der Fair-Value-Hierarchie entspricht.
Der beizulegende Zeitwert der Anleihe 2020 mit einem Nennwert von 30 Mio. EUR wurde mit dem Xetra-Schlusskurs zum 30. Dezember 2022 zuzüglich aufgelaufener Zinsen ermittelt und entspricht somit Stufe I der Fair-Value-Kategorie. Die Ausgabe der Anleihe 2021 mit einem Nennwert von 10 Mio. EUR erfolgte im Rahmen einer Privatplatzierung. Der beizulegende Zeitwert wurde deshalb in Höhe des Nennwertes zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen angesetzt.
Der Konzern ist durch seine Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Liquiditätsrisiken. Der größte Teil der Objektfinanzierungen ist auf der Basis des Drei-Monats-Euribor abgeschlossen. Mittel- beziehungsweise längerfristige Engagements sind teilweise über separate Cap-Vereinbarungen mit Kreditinstituten gegen Änderungsrisiken gesichert. Zum Bilanzstichtag beträgt der Absicherungswert 193 Mio. EUR.
Durch ein gezieltes Finanzrisikomanagement sollen negative Auswirkungen dieser Risiken auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf die Cashflows des Konzerns minimiert werden.
Der Drei-Monats-Euribor lag im Januar 2022 noch bei -0,5 Prozent, ist jedoch im 2. Halbjahr deutlich angestiegen und lag im Dezember 2022 bei +2,1 Prozent. Im 1. Quartal 2023 ist er weiter auf 3,0 Prozent gestiegen. Daraus ergeben sich in der Zukunft deutlich höhere Zinsbelastungen. Ein Teil der Zinskosten kann jedoch über die Cap-Vereinbarungen abgefangen werden. Durch die meist quartalsweise Anpassung der Zinssätze ergibt sich für das 1. Quartal 2023 ein Drei-Monats-Euribor von rund 2,2 Prozent. Der Konzern geht davon aus, dass der durchschnittliche 3-Monats-Euribor für das restliche Geschäftsjahr 2023 bei 3,0 bis 3,5 Prozent liegen wird.
Bei einem durchschnittlichen Drei-Monats-Euribor von 3,0 Prozent bedeutet das für den Konzern auf Basis des Kredit- und Anleihevolumens vom 31. Dezember 2022 einen Zinsaufwand pro Jahr von ca. 15,6 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2023.
Da Derivate bei der Noratis grundsätzlich nicht als Sicherungsinstrumente designiert und damit zu Marktwerten (FVTPL) bewertet werden, kommen noch die Zeitwertverluste aus den CAP-Absicherungen hinzu, die aufgrund der kürzer werdenden Restlaufzeit das Geschäftsjahr 2023 mit rund 4,5 Mio. EUR belasten. Ein steigendes Zinsniveau würde diesen Wert allerdings verringern.
Bei einem Anstieg des Drei-Monats-Euribor auf durchschnittlich 3,25 beziehungsweise 3,5 Prozent würde sich ein Zinsmehraufwand bei den Immobilienkrediten mit variabler Zinsvereinbarung von etwa 0,5 beziehungsweise 1,1 Mio. EUR ergeben. Bei einem Rückgang auf 2,75 Prozent ergibt sich eine Reduzierung um rund 0,5 Mio. EUR.
Ein Teil der Zinssteigerung kann durch die CAP-Absicherungen kompensiert werden. Bei einem Drei-Monats-Euibor von durchschnittlich 3,0 Prozent ergibt sich ein Zinsertrag von etwa 3,9 Mio. EUR, bei 3,25 Prozent von etwa 4,2 Mio. EUR und bei 3,5 Prozent von etwa 4,6 Mio. EUR. Bei einem Rückgang auf 2,75 Prozent liegt der Ertrag bei circa 3,6 Mio. EUR.
Außer bei Mietforderungen bestehen keine weiteren Risiken aus Forderungsausfällen. Immobilienverkäufe werden ausschließlich über notarielle Kaufverträge abgewickelt, der Besitzübergang setzt die vollständige und vorbehaltslose Zahlung des Kaufpreises durch den Käufer voraus, ebenso die Eigentumsumschreibung im Grundbuch. Diese wird ausschließlich nach Feststellung des Zahlungseingangs in der Buchhaltung durch das Asset Management oder die Rechtsabteilung an den amtierenden Notar veranlasst.
Das Ausfallrisiko bei Mietforderungen ist für den Konzern von untergeordneter Bedeutung. Die Forderungsausfälle und neu gebildeten Wertberichtigungen liegen im Durchschnitt der letzten fünf Jahre bei etwa 1,5 Prozent der Mieterlöse.
Für die Beschreibung des Risikomanagementsystems wird auf Abschnitt 3 im Konzernlagebericht verwiesen. Das maximale Ausfallrisiko für Forderungen aus Mieten liegt in Höhe des bilanziell ausgewiesenen Buchwertes von 1.577 TEUR (Vorjahr 1.056 TEUR) und für Forderungen aus Veräußerungserlösen bei 26 TEUR (Vorjahr 30 TEUR).
In den nachstehenden Tabellen sind die undiskontierten, vertraglich vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten enthalten:
| 31. Dezember 2022 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Werte in TEUR | Buchwert | Summe Mittel abflüsse |
Mittel abfluss bis 1 Jahr |
Mittel abfluss 1 bis 3 Jahre |
Mittel abfluss 3 bis 5 Jahre |
Mittel abfluss über 5 Jahre |
| Mittelabflüsse Finanzverbindlich keiten und Anleihe |
403.814 | 461.687 | 67.655 | 153.737 | 147.857 | 92.438 |
| 31. Dezember 2021 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Werte in TEUR | Buchwert | Summe Mittel abflüsse |
Mittel abfluss bis 1 Jahr |
Mittel abfluss 1 bis 3 Jahre |
Mittel abfluss 3 bis 5 Jahre |
Mittel abfluss über 5 Jahre |
| Mittelabflüsse Finanzverbindlich keiten und Anleihe |
363.652 | 375.510 | 63.322 | 105.378 | 166.718 | 40.092 |
Für die finanziellen Verbindlichkeiten wird nicht erwartet, dass die in der Fälligkeitsanalyse einbezogenen Zahlungsströme erheblich früher oder zu einem wesentlich abweichenden Betrag anfallen könnten.
Bei verzinslichen Darlehen mit variablen Zinssätzen wurde zur Bestimmung der Zinsauszahlungen in zukünftigen Berichtsperioden auf die am jeweiligen Bilanzstichtag gültigen beziehungsweise auf die zu diesem Zeitpunkt vom Markt erwarteten Zinssätze abgestellt. Die bestehenden Zinsrisiken sind in Anhang-Nr. 7.4.2 dargestellt.
Der Anteil der Rückführungen aus geplanten Verkäufen von Handelsimmobilien in den Finanzverbindlichkeiten beläuft sich im Geschäftsjahr 2023 auf etwa 24.500 TEUR. Unter Berücksichtigung von Zinszahlungen und Regeltilgungen werden 2023 insgesamt Zahlungsmittelabflüsse in Höhe von 67.655 TEUR erwartet.
Für die Deckung der erwarteten Zahlungsmittelabflüsse verfügt der Konzern stichtagsbezogen über liquide Mittel in Höhe von 11.159 TEUR (Vorperiode 8.724 TEUR) und freie Kreditlinien in Höhe von 15.600 TEUR (Vorperiode 2.083 TEUR). Zusätzlich stehen geschätzte Kaufpreiszahlungen aus der geplanten Veräußerung der Immobilien von mindestens 45.000 TEUR und liquidierbare Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.603 TEUR zur Verfügung.
Der Konzern zielt auf ein nachhaltiges Wachstum des Wohnimmobilienportfolios ab. Bei der Finanzierung dieses Wachstums spielt auch das Kapitalmanagement eine zentrale Rolle. Wesentliche Kennzahlen sind dabei die Eigenkapitalquote und der Net-LTV.
Unverändert zum Vorjahr besteht das Ziel, durch eine Eigenkapitalquote von mindestens 15 Prozent und einen angemessenen Verschuldungsgrad Zugang zu Fremdmitteln mit marktgerechten Finanzierungskosten sicherzustellen.
Die Eigenkapitalquote betrug im Geschäftsjahr 17,6 Prozent (Vorjahr 18,2 Prozent). Unter Berücksichtigung der stillen Reserven der Vorratsimmobilien auf Basis von Marktwerten abzüglich Ertragsteuern von 27,4 Prozent beträgt die Eigenkapitalquote rund 25 Prozent.
Der Net-LTV berechnet sich aus Finanzverbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel im Verhältnis zum Wert der Vorratsimmobilien. Dabei strebt der Konzern eine Quote auf Basis der Marktwerte von maximal 75 Prozent an.
| Werte in TEUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Finanzschulden | 359.301 | 306.178 |
| Anleihe | 39.722 | 39.548 |
| Abzüglich Zahlungsmittel | -11.159 | -8.724 |
| 387.864 | 337.002 | |
| Immobilien (Bilanzwerte) | 464.652 | 434.380 |
| Immobilien (Marktwerte) | 535.975 | 522.524 |
| Loan-to-Value Ratio (Bilanzwerte) | 83,5 % | 77,6 % |
| Loan-to-Value Ratio (Marktwerte) | 72,4 % | 64,5 % |
Im Konzernkreis bestehen Kreditverträge und Kreditlinien über insgesamt 29,2 Mio. EUR, bei denen Financial Covenants einzuhalten sind (Kapitaldienstfähigkeit, Eigenkapitalrelation, Net LTV Covenant Zinsdeckungsgrad). Bei einer Verletzung dieser Vorgaben könnte es zu einer vorzeitigen Rückzahlungsverpflichtung kommen. Möglichen Vertragsverletzungen bei den Financial Covenants wird durch eine regelmäßige entsprechende Überwachung begegnet, so dass ein sich abzeichnender Bruch von Covenants möglichst frühzeitig erkannt und durch geeignete Maßnahmen verhindert wird.
Wesentliche Financial Covenants zum Bilanzstichtag:
Sämtliche Financial Covenants wurden während der Berichtsperiode erfüllt.
Die interne Berichterstattung an den Vorstand der Noratis AG, der das oberste Führungsgremium im Sinne des IFRS ist (Management Approach), erfolgt ohne regionale Unterteilung oder Segmentierung. Der Konzern ist nur in Deutschland tätig. Eine geografische Segmentierung wird daher nicht vorgenommen. Zwar können einzelne Veräußerungen innerhalb eines Geschäftsjahres dazu führen, dass mit einem Kunden mehr als 10 Prozent der Umsatzerlöse realisiert werden, allerdings führt dies nicht zu einer Abhängigkeit wie in IFRS 8 definiert.
Der Abschlussprüfer der Noratis AG und des Konzerns ist die RGT Treuhand Revisionsgesellschaft mbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Im Berichtsjahr sind folgende Aufwendungen netto entstanden:
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Abschlussprüfungsleistungen | 61 | 55 |
| Sonstige Beratungsleistungen | 31 | 53 |
| Summe | 92 | 108 |
Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2022 einen Kaufvertrag für Vorratsimmobilien abgeschlossen, bei denen der Wechsel von Nutzen und Lasten erst in 2023 erfolgen wird. Der Gesamtbetrag der Kaufverpflichtungen zum 31. Dezember 2022 beträgt 1,1 Mio. EUR.
Als nahestehende Unternehmen und Personen werden Unternehmen und Personen betrachtet, die über die Möglichkeiten verfügen, die Noratis-Gruppe zu beherrschen oder einen maßgeblichen Einfluss auf deren Finanz- und Geschäftspolitik auszuüben. Bei der Bestimmung des maßgeblichen Einflusses, den nahestehenden Personen beziehungsweise nahestehenden Unternehmen der Noratis-Gruppe auf die Finanz- und Geschäftspolitik haben, wurden die bestehenden Beherrschungsverhältnisse berücksichtigt.
Zu den nahestehenden Personen zählen der Vorstand und der Aufsichtsrat der Noratis AG. Im Geschäftsjahr 2022 gab es keine Transaktionen mit nahestehenden Personen.
Nahestehende Unternehmen
Zu den nahestehenden Unternehmen der Noratis-Gruppe zählen die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen und die assoziierten Unternehmen sowie die Merz Real Estate GmbH & Co. KG.
Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen wurden zu marktüblichen Bedingungen durchgeführt. Alle im Konzern bestehenden Dienstleistungsverträge wurden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.
Die vertraglich gewährte Vergütung für Vorstand und Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen:
| Werte in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Erfolgsunabhängige Vergütung | 727 | 747 |
| Erfolgsabhängige Vergütung kurzfristig | 203 | 182 |
| Erfolgsabhängige Vergütung langfristig | 203 | 182 |
| Summe | 1.133 | 1.111 |
Die erfolgsunabhängigen Bestandteile der Vorstandsvergütung enthalten eine Festvergütung sowie Nebenleistungen für Dienstwagen. Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten ausschließlich eine Festvergütung. Auf die Aufteilung der Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrates gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB wird gemäß § 314 Abs. 3 S.2 i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.
Der Vorstand der Noratis AG setzt sich wie folgt zusammen:
Der Aufsichtsrat der Noratis AG setzt sich wie folgt zusammen:
Geschäftsführer der fidubonum GmbH & Co. KG, Königstein im Taunus Aufsichtsratsvorsitzender bis zum 31.12.2022 Aufsichtsratsmitglied seit 2020
Vorstandsvorsitzender der RockHedge Asset Management AG, Krefeld Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender seit 2021 Aufsichtsratsmitglied seit 2018
Geschäftsführer der Merz Immobilien Management GmbH Aufsichtsratsmitglied seit dem 23.06.2022 Aufsichtsratsvorsitzender ab dem 01.01.2023
Geschäftsführender Gesellschafter der Merz Holding GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main Aufsichtsratsmitglied seit 2020
Geschäftsführer der APOprojekt GmbH, Hamburg Aufsichtsratsmitglied von 2017 bis zum 23.06.2022
Direktor Investment der NAI apollo Group, Frankfurt am Main Aufsichtsratsmitglied seit 2018
Eschborn, den 11. Mai 2023
Noratis AG
Igor Christian Bugarski André Speth Vorsitzender des Vorstands Vorstand

| Werte in TEUR | Anschaffungskosten | |||
|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2022 |
Zugang | Abgang | Stand 31.12.2022 |
|
| I. Immaterielle Vermögenswerte | ||||
| 1. Software und sonstige immaterielle Vermögenswerte |
147 | 9 | 0 | 156 |
| Summe | 147 | 9 | 0 | 156 |
| II. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten |
993 | 298 | 0 | 1.291 |
| 2. Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1.004 | 342 | 152 | 1.194 |
| Summe | 1.997 | 640 | 152 | 2.485 |
| Anlagevermögen | 2.144 | 649 | 152 | 2.641 |
| Werte in TEUR | Anschaffungskosten | |||
|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2021 |
Zugang | Abgang | Stand 31.12.2021 |
|
| I. Immaterielle Vermögenswerte | ||||
| 1. Software und sonstige immaterielle Vermögenswerte |
118 | 30 | 1 | 147 |
| Summe | 118 | 30 | 1 | 147 |
| II. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten |
942 | 51 | 0 | 993 |
| 2. Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1.048 | 152 | 196 | 1.004 |
| Summe | 1.990 | 203 | 196 | 1.997 |
| Anlagevermögen | 2.108 | 233 | 197 | 2.144 |
| Buchwerte | Abschreibungen | |||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | Stand 31.12.2022 |
Abgang | Zugang | Stand 01.01.2022 |
| 23 | 133 | 0 | 15 | 118 |
| 23 | 133 | 0 | 15 | 118 |
| 645 | 646 | 0 | 198 | 448 |
| 415 | 779 | 152 | 224 | 707 |
| 1.060 | 1.425 | 152 | 422 | 1.155 |
| 1.083 | 1.558 | 152 | 437 | 1.273 |
| Buchwerte | Abschreibungen | |||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | Stand 31.12.2021 |
Abgang | Zugang | Stand 01.01.2021 |
| 29 | 118 | 1 | 29 | 90 |
| 29 | 118 | 1 | 29 | 90 |
| 545 | 448 | 0 | 152 | 296 |
| 297 | 707 | 192 | 244 | 655 |
| 842 | 1.155 | 192 | 396 | 951 |
| 871 | 1.273 | 193 | 425 | 1.041 |
| Werte in TEUR | Stand 01.01.2022 |
Verbrauch | Auflösung | Zuführung | Stand 31.12.2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| Archivierungsrückstellung | 61 | 0 | 0 | 6 | 67 |
| Rückstellung für Jahresabschlusskosten |
149 | -119 | -30 | 140 | 140 |
| Summe | 210 | -119 | -30 | 146 | 207 |
| davon langfristig | 67 | ||||
| davon kurzfristig | 140 |
| Werte in TEUR | Stand 01.01.2021 |
Verbrauch | Auflösung | Zuführung | Stand 31.12.2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Archivierungsrückstellung | 55 | 0 | 0 | 6 | 61 |
| Rückstellung für Jahresabschlusskosten |
130 | -109 | -3 | 131 | 149 |
| Summe | 185 | -109 | -3 | 137 | 210 |
| davon langfristig | 61 | ||||
| davon kurzfristig | 149 |

An die Noratis AG, Eschborn
Wir haben den Konzernabschluss der Noratis AG, Eschborn, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Noratis AG, Eschborn, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Frankfurt am Main, den 11. Mai 2023
RGT TREUHAND Revisionsgesellschaft mbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Jürgen Lohr Frank Jockers
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer


| IFRS | International Financial Reporting Standards (Internationale Rechnungslegung) |
|---|---|
| HGB | Handelsgesetzbuch (Nationale Rechnungslegung) |
| NAV | Net Asset Value (Nettoinventarwert) |
| EBITDA | Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) |
| EBIT | Earnings before Interest and Taxes (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) |
| EBT | Earnings before Taxes (Vorsteuerergebnis) |
| LTV | Loan to Value (Verhältnis des Kreditbetrags zum Verkehrswert einer Immobilie) |
| WKN | Wertpapierkennnummer |
| ISIN | International Securities Identification Number (Internationale Wertpapierkennnummer) |
| FVTPL | Fair Value through Profit & Loss (Marktwerte mit Wertänderung im Gewinn und Verlust) |
| Mai 2023 | Geschäftsbericht 2022 | ||
|---|---|---|---|
| 19. Juli 2023 | Ordentliche Hauptversammlung | ||
| 13. August 2023 | Jährliche Zinszahlung für 4.75 % Anleihe 2021/2026 | ||
| 30. September 2023 | Halbjahresbericht 2023 | ||
| 04.–06. Oktober 2023 | EXPO REAL in München | ||
| 11. November 2023 | Jährliche Zinszahlung für 5,5 % Anleihe 2020/2025 | ||
| 27.–29. November 2023 | Eigenkapitalforum in Frankfurt/Main | ||
| 31. Dezember 2023 | Geschäftsjahresende 2023 | ||
Herausgeber: Noratis AG Hauptstraße 129 65760 Eschborn Deutschland
www.noratis.de
Telefon +49 (0)69 – 170 77 68-20 Telefax +49 (0)69 – 170 77 68-24
Inhaltliche Konzeption / Text: edicto GmbH, Frankfurt
Realisation: edicto GmbH, Frankfurt
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen und Projektionen die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Einschätzungen und Prognosen der Geschäftsleitung der Noratis AG und anderen derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Sie beinhalten verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Vermögens-, Finanzund Ertragslage, die Entwicklung oder die Leistungen wesentlich von den in diesen zukunftsgerichteten Aussagen zum Ausdruck gebrachten oder implizierten Einschätzungen abweichen und damit deren Eintritt jeweils unsicher ist. Insbesondere die Begriffe "davon ausgehen", "annehmen", "einschätzen", "erwarten", "beabsichtigen", "können", "planen", "projizieren", "sollte" und vergleichbare Ausdrücke dienen dazu, zukunftsbezogene Aussagen zu kennzeichnen. Für den tatsächlichen Eintritt von zukunftsbezogenen Aussagen, insbesondere von diesen zugrundeliegenden Prognosen und Planungswerten über wirtschaftliche, währungsbezogene, technische, wettbewerbsbezogene und sonstige wichtige Faktoren kann keine Gewähr geleistet werden. Die Noratis AG hat nicht die Absicht, solche vorausschauenden Aussagen zu aktualisieren und lehnt jede Verantwortung für derartige Aktualisierungen ab.
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