Annual Report • Jun 30, 2023
Annual Report
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| Bilanzsumme | 105.797 TEUR |
|---|---|
| Eigenkapital | 99.355 TEUR oder 2,15 Euro pro Aktie |
| Eigenkapitalquote | 94% |
| Anzahl Aktien ohne eigene Aktien | 41.735.287 [IFRS Jahresdurchschnitt unverwässert 2022] |
| 49.801.800 [de jure] inkl. 3.500.000 eigenen Aktien | |
| Gewinn nach Steuern | 6.854 TEUR oder 16 Cent pro Aktie |
| WKN | A1MMEV | |||
|---|---|---|---|---|
| ISIN | DE000A1MMEV4 | |||
| Kürzel | SGF | |||
| Börsenplatz / | Frankfurter Wertpapierbörse / | |||
| Marktsegment | Scale [Open Market] | |||
| Index / Sektor | Scale All Share / Finanzdienstleistungen | |||
| Designated Sponsor | mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG |
| KENNZAHLEN 2022 IFRS [KONZERN] | 1 |
|---|---|
| VORWORT DES MANAGEMENTS | 4 |
| ABSCHLUSS DER RECHTSAUSEINANDERSETZUNGEN | 9 |
| BERICHT DES AUFSICHTSRATS | 11 |
| ÜBERBLICK ÜBER DIE GRÖßTEN BETEILIGUNGEN UNSERES HERITAGE VC PORTFOLIOS | 14 |
| FINANZTEIL | 18 |
| IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 | 19 |
| IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 |
20 |
| IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 |
21 |
| IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 |
22 |
| Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 |
24 |
| IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2022 (Anlage zu den Notes) | 67 |
| IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2021 (Anlage zu den Notes) | 68 |
| Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 |
69 |
| Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers | 83 |
| KONTAKT UND IMPRESSUM | 88 |
Christoph Gerlinger | MD Carsten Geyer | MD
wir legen Ihnen heute unseren Geschäftsbericht für das Jahr 2022 vor. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen, geprägt von dem menschenverachtenden Krieg in der Ukraine, dem massiven Anstieg von Energiepreisen, der Störung von Lieferketten und dem sprunghaften Wiederaufleben der Inflation, der eine Zinswende weg von der Nullzinsära bewirkt hat, ist es uns gelungen, die Konzernumsatzerlöse um 20% auf 13,3 Mio. EUR zu steigern (2021: 11,1 Mio. EUR). Mit einem Nettogewinn von 6.853 TEUR oder 16 Cent pro Aktie im abgelaufenen Geschäftsjahr übertreffen wir unsere eigenen Prognosen aus dem Lagebericht 2021 leicht (IFRS Konzern; Vorjahr 44 Cent inkl. deutlich höheren Sondereffekten als 2022). Im IFRS-Abschluss ist auf durchschnittlich 41.735.287 Aktien im Geschäftsjahr 2022 abzustellen (2021: 33.133.219).
Die Zahl der ausstehenden Aktien verringerte sich in 2022 durch den unentgeltlichen Erwerb von 10.509.500 eigenen SGF-Aktien und dem entgeltlichen Rückkauf von 3.500.000 eigenen SGF-Aktien von 60.311.300 auf 46.301.800. Der Streubesitz erhöhte sich damit um 3,5 Prozentpunkte oder 20%. Der Wert je ausstehender Aktie erhöht sich durch die Verringerung der Anzahl ausstehender Aktien ceteris paribus um 17% oder bei einem Kurs von 2 EUR um 34 Cent pro Aktie.
Das Eigenkapital hat sich von 42,3 Mio. EUR zum 31. Dezember 2021 um 57,0 Mio. EUR auf 99,4 Mio. EUR oder 2,15 EUR pro Aktie zum 31. Dezember 2022 erhöht.
Die SGF hatte die SGTPTE Anfang 2021 übernommen, um ihr vorheriges Geschäftsmodell des Investierens aus der eigenen Bilanz in das Asset Management von Investorenkapital zu transformieren. Damit verfolgt sie die Strategie, insbesondere aus Asset Management Fees nachhaltige, planbare Profitabilität zu erzeugen und auf einen Wachstumspfad zurückzukehren. Deren Erlösströme werden die künftige Ertragslage der SGT German Private Equity prägen.
Das Segment "PE-Asset Management" hat 9.282 TEUR oder 22 Cent Gewinn pro Aktie generiert, das Segment "Investment" mit 2.429 TEUR oder 6 Cent pro Aktie Verlust verursacht.
Die SGF schlägt ihren Aktionären in der Hauptversammlung am 28. Juni 2023 erneut die Zahlung einer Dividende vor, in unveränderter Höhe von 2 Cent pro Aktie. Daneben möchte die SGF ihren Aktionären im zweiten Halbjahr 2023 ein öffentliches Aktienrückkaufangebot unterbreiten.
Seit dem Erwerb der SGTPTE in Singapur sind wir ein in Deutschland beheimateter, börsennotierter Private Equity-Asset Manager.
Unsere gesellschaftsrechtliche Struktur zum hat sich seit dem 27.01.21 nicht mehr geändert:
Unsere hundertprozentige Tochtergesellschaft SGTPTE gab am 1. Juni 2022 das Closing ihrer ersten Private Equity Transaktion bekannt, der Akquisition von Utimaco. Unter den Investoren sind namhafte Adressen wie EQT, Bain Capital Credit und Tyrus Capital sowie institutionelle Anleger wie Capital Dynamics, Commonfund, Flandrin Capital, University of Wisconsin Foundation, UBS Global Wealth Management und
SGT Capital Fund II. Wie geplant fand gleichzeitig das First Close des SGT Capital Fund II statt. Die SGTPTE verwaltet damit von ihr aufgelegte Private Equity-Fonds und ein Joint Venture mit einem asiatischen Finanzdienstleister in einem Gesamtvolumen von mehr als 800 Mio. USD.
Die nunmehr erworbene Utimaco Verwaltungs GmbH ist ein stark wachsender, hochprofitabler globaler Marktführer bei High-End-Cyber Security-Software mit Sitz in Aachen, Deutschland, und Campbell, Kalifornien, USA. Utimaco beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter und erzielt einen dreistelligen Millionenumsatz.
Das Führungsteam der SGT Capital – einschließlich des Management-Teams der 2019 gegründeten SGTPTE – besteht aus der nahezu gesamten Führungsebene eines Vorläufer-Private Equity-Unternehmens, das zwischen 2015 und Anfang 2020 mit sehr erfolgreichen Private Equity-Investments von über einer Milliarde USD signifikanten Wert für seine Investoren geschaffen hat. Für ihren neuen Private Equity-Fonds SGT Capital Fund II mit geografischem Fokus auf Europa und Nordamerika und Branchenfokus auf Healthcare & Medizintechnik, Business Services & Data Analytics sowie Advanced Industrials, strebt SGT Capital ein Fundraising-Zielvolumen von 2 Mrd. USD an. Die Führungskräfte von SGT Capital sind erfahrene Experten aus marktführenden Private Equity-Häusern, Investmentbanken und Managementberatungen und bringen in Summe über 100 Jahre Investmenterfahrung mit. Zusammen hat das Führungsteam der SGT Capital eine herausragende Erfolgsbilanz auf globaler Ebene, nachdem es in den letzten fünf Jahren gemeinsam an großen Transaktionen in Europa, Israel und USA gearbeitet hat.
Im zweiten Halbjahr 2022 war aufgrund der schlechten makroökonomischen Rahmenbedingungen eine deutliche Abschwächung der Verkaufsaktivitäten im M&A Markt zu verzeichnen. Offenbar haben viele potenzielle Verkäufer entschieden, erstmal abzuwarten. Insoweit ist es uns nicht gelungen, eine zweite PE-Transaktion durchzuführen, da wir keine zu unseren dedizierten Investment-Kritierien passenden Targets gefunden haben. Seit Jahresbeginn 2023 hat sich der M&A Markt wieder belebt und wir uns als Bieter an verschiedenen strukturierten Verkaufsprozessen beteiligt, die nun langsam zur Entscheidungsreife gelangen.
Das Segment "PE Asset Management" bzw. unsere Tochtergesellschaft SGTPTE bergen für den SGF-Konzern die Chance, eine nachhaltige, planbare, hohe Profitabilität zu erreichen und den eingeschlagenen Wachstumspfad weiter zu beschreiten. Nach dem Anfangserfolg der verschiedenen SGT-Fonds in verschiedenen Jurisdiktionen besteht die konkrete Aussicht, zeitnah weitere Fonds aufzulegen. Bei dem noch für weitere Investoren geöffneten SGT Capital Fund II besteht die konkrete Aussicht, weitere Investorenzusagen einzuwerben.
Zum 31. Dezember 2022 hält die Gesellschaft zwölf aktive Beteiligungen. Die drei größten VC-Beteiligungen machen zusammen 82% des Werts aller zwölf aktiven Minderheitsbeteiligungen aus. Diese sind Auction Tech, remerge und Mister Spex.
Die SGF hat sich ferner mit 1,3 Mio. EUR an einem der Fonds beteiligt, der von der SGTPTE gemanagt wird und seinerseits an Utimaco beteiligt ist.
Bzgl. unseres Heritage VC-Portfolios, also unseren Minderheitsbeteiligungen an deutschen Wachstumsunternehmen, stellen wir bis auf Weiteres die Gewinnrealisierung durch Anteilsverkäufe aus dem Minderheitenportfolio in den Vordergrund.
Das im Segment Investment gehaltene "Heritage VC Portfolio" wie auch der SGT Fondsanteil bergen für den SGF-Konzern die Chance, weitere Wertzuwächse, Erträge aus Ausschüttungen und/oder Veräußerungsgewinne zu erzielen.
Am 30. September 2022 hat die SGF unter Ausnutzung der Ermächtigung durch die Hauptversammlung vom 23. Juni 2021 beschlossen, bis zu 3.500.000 Aktien der Gesellschaft (bis zu 7% des Grundkapitals der Gesellschaft) im Rahmen eines öffentlichen Aktienrückkaufangebots gegen Zahlung eines Angebotspreises in Höhe von 2,00 EUR je Aktie zurück zu erwerben. Den Aktienrückkauf haben wir am 25. Oktober 2022 abgeschlossen.
Zusammen mit der im August bereits ausgezahlten Dividende für 2021 von 2 Cent pro Aktie (Vorjahr: Null) hat die SGT Germany Private Equity aus dem Gewinn 2021 damit insg. 8 Mio. EUR oder 16 Cent pro Aktie an ihre Aktionäre ausgekehrt (2021: Null). Das entspricht 10% ihres Aktienkurses und ihrer Marktkapitalisierung bei Ankündigung der Maßnahme.
Wir danken unserem Team für die geleistete Mitarbeit und seinen Beitrag zum gemeinsamen Erfolg und sehen unser Unternehmen in einer sehr aussichtsreichen Lage.
Frankfurt am Main, 15. Mai 2023
SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA
Christoph Gerlinger Carsten Geyer MD | Geschäftsführer MD | Geschäftsführer SGT German Private Equity Management GmbH SGT German Private Equity Management GmbH
Nikolas Samios, Geschäftsführer von PropTech1 Ventures und in den Jahren 2014 bis 2017 COO/CIO der damaligen German Startups Group (GSG, jetzt SGF), war in der Zeit von 1.05.2015 bis 31.12.2016 als Geschäftsführer bei uns angestellt. Zuvor war er über eine Gesellschaft von ihm als freier Mitarbeiter für uns tätig und erhielt Prokura. Von Januar 2017 an wurde er wieder als mit Prokura ausgestatteter freier Mitarbeiter für uns tätig, bis wir am 19.07.2017 die Dienstleistungsverträge mit Nikolas Samios' Cooperativa mit sofortiger Wirkung aufgehoben und ihm die Prokura entzogen haben. Bestimmte Nebentätigkeiten waren ihm in allen Beschäftigungen vertraglich gestattet. An seine Tätigkeit schlossen sich verschiedene Rechtsauseinandersetzungen an.
Sämtliche zum Bilanzstichtag noch offenen, folgenden Verfahren sind durch den Abschluss eines Vergleichs beendet worden:
Im Rahmen des Vergleichs hat sich Nikolas Samios verpflichtet, im Hinblick auf Ziffer 1 bzw. der erlangten drittseitigen Vergütung eine Zahlung von 40.000 Euro an uns zu leisten und im Hinblick auf Ziffer 3, uns betreffende, in seinem Besitz verbliebene Geschäftsunterlagen an einen Treuhänder zu übergeben und bei sich zu löschen. Daneben haben sich Nikolas Samios, die PropTech1 und die PropTech1 Management im Hinblick auf Ziffer 2 verpflichtet, das Gros der von uns beanstandeten werblichen Aussagen seitens der PropTech1 zukünftig zu unterlassen bzw. nur in sprachlich abgewandelter Form zu treffen. Wir haben uns verpflichtet, die Klagen im Zahlungs-, Herausgabe- und Wettbewerbsrechtstreit zurückzunehmen. Die Parteien haben sich gegenseitig eine Generalquittung erteilt.
Sehr geehrte Aktionäre,
im Geschäftsjahr 2022 hat der Aufsichtsrat der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben im kontinuierlichen Dialog mit den Geschäftsführern der persönlich haftenden Gesellschafterin wahrgenommen, die er bei der Leitung des Unternehmens sowohl beraten als auch gemäß § 111 AktG überwacht hat. Auch das Geschäftsjahr 2022 stand weiterhin unter dem Fokus der Transformation des Unternehmens hin zu einem Private Equity Asset Manager. Insgesamt haben sich aus seiner Tätigkeit und insbesondere aus der Überwachung der Geschäftsführung keine Beanstandungen ergeben. Der Aufsichtsrat wird deshalb in der Hauptversammlung die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafterin, der SGT German Private Equity Management GmbH für das Geschäftsjahr 2022 vorschlagen.
In vier Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Weitere Beschlüsse wurden vom Aufsichtsrat zudem im Umlaufverfahren gefasst. Aufgrund der Tatsache, dass der Aufsichtsrat nur aus vier Mitgliedern besteht, war es nicht erforderlich, Ausschüsse zu bilden. Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit den Geschäftsführern in engem Kontakt und informierte sich über wesentliche Geschäftsvorfälle und die Geschäftslage.
Über den Aufbau des Private Equity- / Asset Management-Geschäfts der Tochtergesellschaft SGT Capital Pte. Ltd. und die in die Tochtergesellschaft German Startups Group VC GmbH ausgelagerten Beteiligungen und deren Entwicklung hat die Geschäftsführung laufend berichtet.
Die Geschäftsführung hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2022 aufgestellt. Der Bericht enthält die Schlusserklärung der Geschäftsführung, dass die Gesellschaft nach den Umständen, die der Geschäftsführung in dem Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht rechtzeitig erhalten und geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung
durch den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen gegen die Erklärung der Geschäftsführung am Schluss des Abhängigkeitsberichts zu erheben.
Der von der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte Einzelabschluss gem. HGB für das Geschäftsjahr 2022 wurde vom gewählten Abschlussprüfer, der Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, ohne Bestehen einer Prüfungspflicht geprüft. Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Der von der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 wurde vom gewählten Abschlussprüfer, der Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, ohne Bestehen einer gesetzlichen Prüfungspflicht geprüft. Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Der Aufsichtsrat hat den Konzernjahresabschluss gemäß IFRS der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA und den Einzelabschluss gemäß HGB in der Sitzung vom 15. Mai 2023 zusammen mit der Geschäftsführung unter telefonischer Zuschaltung des Abschlussprüfers eingehend erörtert. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat billigt den Einzelabschluss 2022 und den Konzernabschluss 2022 nach IFRS.
Die Feststellung des Jahresabschlusses gemäß HGB obliegt der Hauptversammlung der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag der persönlich haftenden Gesellschafterin an, den Jahresabschluss festzustellen.
Der Aufsichtsrat dankt den Geschäftsführern und den Mitarbeitern für die im Geschäftsjahr 2022 geleistete erfolgreiche Arbeit.
Frankfurt am Main, im Mai 2023
Martin Korbmacher Vorsitzender des Aufsichtsrats
Zum 31. Dezember 2022 hält die Gesellschaft zwölf aktive Beteiligungen. Die drei größten VC-Beteiligungen machen zusammen 82% des Werts aller zwölf aktiven Minderheitsbeteiligungen aus.
AuctionTech wurde 2017 von führenden Mitarbeitern von Auctionata, des ehemals größten und leider an einer US-Übernahme gescheiterten Online-Auktionshauses für Luxusgüter, gegründet, aus deren Insolvenzmasse sie mithilfe der German Startups Group VC die über viele Jahre hinweg mit großem finanziellen Aufwand entwickelteOnline-Livestream-Auktionstechnologie günstig erworben hat. Als reines Softwareunternehmen ist AuctionTech auf die Entwicklung von maßgeschneiderten Lösungen für Online-Auktionen, Bieterverfahren und digitale Preisfindung im Immobilien-und Luxusbereich spezialisiert. Für den Immobilienbereich hat AuctionTech eine eigene Plattform namens PropNow ins Leben gerufen. Seit 2018 steht AuctionTech in einer Partnerschaft mit RE/MAX, dem weltgrößten Maklernetzwerk und hat zusammen mit RE/MAX Austria ein digitales Angebotsverfahren für Immobilienverkäufe entwickelt und in der Folge auch in Deutschland und der Schweiz sehr erfolgreich ausgerollt
Mit rund 5.000 durchgeführten digitalen Angebotsverfahren und einem damit verbundenen Immobilienwert von rund € 1,5 Milliarden ist AuctionTech / PropNow Markführer bei Online-Bieterverfahren in der DACH-Region und ist aktuell dabei, seine SaaS-Lösungen auch mit anderen führenden europäischen Maklernetzwerken auszurollen. AuctionTech ist in Berlin ansässig und weltweit tätig. Die German Startups Group VC ist als Lead Investor an AuctionTech beteiligt. Nach unserer Überzeugung ist AuctionTech eins der erfolgreichsten deutschen PropTech-Startups.
Unser Anteil zum 31. Dezember 2022: 26,9%
Die 2007 gegründete Mister Spex ist ein mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen, das sich zum führenden, digital getriebenen Omnichannel-Optiker in Europa entwickelt hat. Mister Spex war an der Spitze des Wandels der Branche und hat sich von einem reinen Online-Player zu einem erfolgreichen Omnichannel-Optiker mit mehr als 6,6 Millionen Kund*innen, 10 Online-Shops in ganz Europa und stationären Einzelhandelsfilialen entwickelt. Als Digital Native waren Technologie und Innovation schon immer wesentliche Bestandteile der Entwicklung des Unternehmens, von digitalen 2D- zu 3D-Werkzeugen für die Rahmenanpassung bis hin zu intelligenten Browse-Funktionalitäten.
Der Fokus von Mister Spex liegt darin, den Brillenkauf für Kund*innen zu einem Einkaufserlebnis zu machen, das einfach und transparent ist und gleichzeitig Spaß macht – in einer Kombination aus einem umfassenden und vielfältigen Sortiment an hochwertigen Produkten mit umfangreicher Optik-Expertise und Beratung durch den Kund*innenservice, eigenen Filialen und einem umfangreiches Partnernetzwerk aus Optiker*innen.
Das Unternehmen ist im Juli 2021 mit großem Erfolg an die Börse gegangen, in den Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Mister Spex hat im Jahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe von knapp 210 Millionen EUR erzielt.
Unser Anteil zum 31. Dezember 2022: 0,4%
Remerge ist eine führende AdTech-Plattform mit Fokus auf App Marketing. Das 2014 in Berlin gegründete Start-up unterstützt Werbetreibende dabei, mit skalierbaren programmatischen App Kampagnen zu wachsen, den Umsatz zu steigern und die Bindung der Kunden zu stärken. Das Ziel von Remerge ist es die bestmögliche Performance zu erreichen mit wissenschaftlichen Ansätzen wie Machine Learning Optimierung und kontinuierlichen Incrementality-Messungen.
Remerge bietet volle Transparenz über die Performance und alle damit verbundenen Daten, etwa die Publisher-Informationen. Die Mobile DSP erreicht mit 33 strategischen Supply-Partner-Integrationen und der Möglichkeit, 5 Millionen Queries pro Sekunde über mehr als eine Million App Publisher zu verarbeiten, eine der höchsten Skalierbarkeitsraten der Industrie. Remerge wird von Pan Katsukis, CEO und Co-Founder, geführt. Das Unternehmen hat über 180 Mitarbeiter an sechs Standorten in Europa, Nordamerika und Asien. Zu den nationalen und internationalen Kunden des App-Marketing-Spezialisten zählen führende Brands wie Delivery Hero, Playtika und Line Music. Remerge konnte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von rund 80 Mio. Euro erzielen und ist seit Jahren profitabel.
Unser Anteil zum 31. Dezember 2022: 2,4%
| IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 | 19 |
|---|---|
| IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 |
20 |
| IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 |
21 |
| IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 |
22 |
| Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 |
24 |
| IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2022 (Anlage zu den Notes) | 67 |
| IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2021 (Anlage zu den Notes) | 68 |
| Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 |
69 |
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||
|---|---|---|---|
| Note | EUR | EUR | |
| Aktivseite | |||
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Geschäfts- oder Firmenwert | 1.4, 2.1 | 72.243.546,55 | 72.243.546,62 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 1.4, 2.1 | 2.500.003,00 | 10.388.834,14 |
| Sachanlagen | 1.4, 2.2 | 194.406,64 | 0,00 |
| Finanzanlagen | 2.14 | 15.777.308,29 | 17.238.705,65 |
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 2.3 | 6.881.933,63 | 272.689,58 |
| Latente Ertragssteueransprüche | 2.9 | 0,00 | 83.029,21 |
| 97.597.198,11 | 100.226.805,20 | ||
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 2.4 | 1.707.566,52 | 11.008.900,06 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 2.5 | 4.628.287,66 | 4.313.721,54 |
| Laufende Ertragssteueransprüche | 2.4 | 126.588,24 | 63.329,60 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 2.4 | 237.869,60 | 147.628,32 |
| Liquide Mittel | 2.6 | 1.499.070,94 | 532.032,77 |
| 8.199.382,96 | 16.065.612,29 | ||
| 105.796.581,07 | 116.292.417,49 | ||
| Passivseite | |||
| Den Aktionären und der Komplementärin | |||
| zustehendes Eigenkapital | |||
| Gezeichnetes Kapital | 49.801.800,00 | 10.854.000,00 | |
| Eigene Aktien | -3.500.000,00 | -542.700,00 | |
| Kapitalrücklage | 27.458.230,78 | 12.267.376,78 | |
| Gewinnrücklage Komplementärin | 9.167,12 | 702.652,55 | |
| Bilanzergebnis | 25.585.454,76 | 19.034.367,56 | |
| Eigenkapital | 2.8 | 99.354.652,66 | 42.315.696,89 |
| Langfristige Schulden | |||
| Passive latente Steuerverbindlichkeit | 2.9 | 450.966,34 | 1.877.263,04 |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.11 | 2.011.804,09 | 1.976,37 |
| 2.462.770,43 | 1.879.239,41 | ||
| Kurzfristige Schulden | |||
| Ertragssteuerverbindlichkeiten | 2.9 | 1.158.674,53 | 1.019.793,12 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 747.584,26 | 172.585,34 | |
| Rückstellungen | 2.10 | 4.700,00 | 47.631,48 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.11 | 1.435.928,65 | 674.962,27 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.13 | 225.911,83 | 70.182.309,10 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 406.358,71 | 199,88 | |
| 3.979.157,98 | 72.097.481,19 | ||
| 105.796.581,07 | 116.292.417,49 |
| 2022 | 2021 | ||
|---|---|---|---|
| Note | EUR | EUR | |
| Umsatzerlöse | 1.4. | 13.322.695,15 | 11.097.536,13 |
| Bezogene Leistungen | -3.923.382,16 | -2.431.317,82 | |
| Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum | |||
| beizulegenden Zeitwert bewertet sind | 3.2 | 1.071.726,63 | 2.892.646,95 |
| Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum | |||
| beizulegenden Zeitwert bewertet sind | 3.2 | -3.514.695,53 | -1.831.078,20 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 3.3 | 831.655,40 | 95.676,88 |
| Personalaufwand | 3.5 | -756.212,11 | -355.829,45 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle | |||
| Vermögenswerte | 3.4 | -7.913.520,62 | -1.182.549,86 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | |||
| davon laufende Aufwendungen im Zusammenhang mit der | |||
| Notierung der Aktie 60 TEUR (Vj.: 42 TEUR) | 3.6 | -4.427.009,98 | -2.679.482,24 |
| Betriebliches Ergebnis (EBIT) | -5.308.743,22 | 5.605.602,39 | |
| Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit | 23.7.13, 3.7 | 11.939.698,00 | 10.212.274,00 |
| Zinserträge | 2.3777.73 3 |
354.685,12 | 222.751,51 |
| Zinsaufwendungen | -277.252,50 | -5.059,67 | |
| Finanzergebnis | 3.7 | 12.017.130,62 | 10.429.956,83 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 6.708.387,40 | 16.035.568,22 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 2.9 | 145.250,37 | -1.957.723,98 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern / Gesamtergebnis | 6.853.637,77 | 14.077.844,24 | |
| Unverwässertes/Verwässertes Ergebnis je Aktie | 3.8 | 0,16 | 0,44 |
| 2022 | 2021 | ||
|---|---|---|---|
| Note 4.1 |
TEUR | TEUR | |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 6.854 | 14.078 | |
| Ertragsteuern | -145 | 1.958 | |
| Finanzergebnis | -12.017 | -10.430 | |
| Gezahlte Ertragsteuern Zahlungsunwirksame Änderung der zu beizulegenden Zeitwerten bewerteten Finanzanlagen und sonstige |
284 | 0 | |
| Ausleihungen | 1.428 | -325 | |
| Gewinne/Verluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen | 1.015 | 222 | |
| Abschreibungen auf Anlagevermögen und langfristigen Rückstellungen Verminderung/Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und |
6.570 | 1.183 | |
| Leistungen, der Vorräte sowie der sonstigen Vermögenswerte, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
4.570 | -12.516 | |
| Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
4.067 | 437 | |
| Sonstige Zahlungsunwirksame Veränderungen | -1.895 | -439 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 10.760 | -5.832 | |
| Auszahlungen aus dem Erwerb von Finanzanlagen und Gewährung langfristiger finanzieller Vermögenswerte Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagen Auszahlungen aus dem Erwerb von Sachanlagen Auszahlungen für Investitionen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition |
-231 354 -36 -2.442 |
-335 4.772 0 -1 |
|
| Einzahlungen aus Investitionen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition |
0 | 1.036 | |
| Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen abzüglich übernommener Zahlungsmittel |
0 | 173 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -2.355 | 5.645 | |
| Auszahlungen aus dem Erwerb eigener Aktien | -7.000 | 0 | |
| Gezahlte Zinsen | -17 | 0 | |
| Auszahlungen aus Dividendenzahlungen | -996 | 0 | |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -8.013 | 0 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | 392 | -187 | |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 359 | 546 | |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 751 | 359 |
Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 wie folgt dar:
| Gezeichnetes Kapital |
Eigene Aktien | Gezeichnetes Kapital nach eigenen Aktien |
Kapital rücklage |
Rücklage Komplementärin |
Bilanzergebnis | Den Aktionären und der Komplementärin zustehendes Eigenkapital |
Gesamt | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| 1. Januar 2022 | 10.854.000,00 | -542.700,00 | 10.311.300,00 | 12.267.376,78 | 702.652,55 | 19.034.367,56 | 42.315.696,89 | 42.315.696,89 |
| Kapitalerhöhung | 39.490.500,00 | 39.490.500,00 | 18.690.854,00 | 0,00 | 0,00 | 58.181.354,00 | 58.181.354,00 | |
| Dividendenzahlung | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -996.036,00 | -996.036,00 | -996.036,00 |
| Einziehung eigene Aktien | -542.700,00 | 542.700,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Erwerb eigene Aktien Minderung Rücklage |
0,00 | - 3.500.000,00 |
-3.500.000,00 | -3.500.000,00 | 0,00 | 0,00 | -7.000.000,00 | -7.000.000,00 |
| Komplementärin | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -693.485,43 | 693.485,43 | 0,00 | 0,00 |
| Ergebnis nach Steuern / | ||||||||
| Gesamtergebnis | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 6.853.637,77 | 6.853.637,77 | 6.853.637,77 |
| 31. Dezember 2022 | 49.801.800,00 | - 3.500.000,00 |
46.301.800,00 | 27.458.230,78 | 9.167,12 | 25.585.454,76 | 99.354.652,66 | 99.354.652,66 |
| Gezeichnetes Kapital |
Eigene Aktien | Gezeichnetes Kapital nach eigenen Aktien |
Kapital rücklage |
Gewinnrücklage Komplementärin |
Bilanz ergebnis |
Den Aktionären und der Komplementärin zustehendes Eigenkapital |
Gesamt | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| 1. Januar 2021 | 10.854.000,00 | -542.700,00 | 10.311.300,00 | 12.267.376,78 | 0,00 | 5.659.175,87 | 28.237.852,65 | 28.237.852,65 |
| Ergebnis nach Steuern / Gesamtergebnis |
0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 14.077.844,24 | 14.077.844,24 | 14.077.844,24 |
| Einstellung in Gewinnrück lage Komplementärin |
0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 702.652,55 | -702.652,55 | 0,00 | 0,00 |
| 31. Dezember 2021 | 10.854.000,00 | -542.700,00 | 10.311.300,00 | 12.267.376,78 | 702.652,55 | 19.034.367,56 | 42.315.696,89 | 42.315.696,89 |
Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 wie folgt dar:
Anlage V
Die Muttergesellschaft SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch "SGF", "SGT German Private Equity", "Gesellschaft" oder "Muttergesellschaft") wird seit dem 7. Oktober 2020 unter dieser Firma beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 120 599 geführt.
Mehrheitsaktionärin der SGF ist SGT Capital LLC, Kaimaninseln, per 31. Dezember 2022 mit einem Anteil von 73,8% (31.12.21: 82,2%) am Grundkapital zum Bilanzstichtag. Der Anteil der SGT Capital LLC an den ausstehenden, also nicht im Eigenbesitz der SGF befindlichen SGF-Aktien, beträgt 79,4% (31.12.21: 82,9%). Die SGT Capital LLC hält 74,996% Anteile an der Komplementärin SGFM. Geschäftsführende Komplementärin der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA ist die SGT German Private Equity Management GmbH ("SGFM"), die zur Geschäftsführung berechtigt und verpflichtet ist. Die SGT Capital LLC hält 74,996% der Anteile an der SGFM. Bis zum 1. Januar 2022 hat Herr Gerlinger aufgrund von zeitlich beschränkten Sonderrechten bei der SGFM die SGF als "Ultimate Controlling Party" beherrscht. Im Geschäftsjahr 2022 ist die SGT Capital LLC oberste Muttergesellschaft und damit "Ultimate Controlling Party".
Zuvor war die Gesellschaft seit dem 16.06.2017 unter der Firma German Startups Group GmbH & Co. KGaA ("GSG") beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter der Handelsregisternummer HRB 160 736 B geführt. Sie wurde am 03.05.2012 gegründet. Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der SGF im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, dem Nachfolge-Qualitätssegment des 2017 geschlossenen Entry Standard der deutschen Börse.
Der Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main, Deutschland.
Der freiwillig aufgestellte Konzernabschluss des SGF-Konzerns zum 31. Dezember 2022 ist nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen (IFRIC) des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC) bzw. den seitens des Standing Interpretations Committee (SIC) verlautbarten Interpretationen erstellt worden.
Schwerpunkt der Tätigkeit des SGF-Konzerns ist seit dem Geschäftsjahr 2021 die Einwerbung von Fondsvermögen und deren Anlage in Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen zur Generierung eigener Einnahmen aus der Vermögensverwaltung ("PE-Asset Management"). Daneben werden Minderheitsbeteiligungen mit dem Ziel der langfristigen Förderung und Wertsteigerung gehalten (Segment "Investment").
In den Konzern gehen neben der SGF die hundertprozentigen Tochtergesellschaften SGT Capital Pte. Ltd. (SGTPTE), German Startups VC GmbH (GSGVC) und die German Startups AM GmbH (GSAM) ein. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft SGTPTE wurde aktienrechtlich im Wege einer Sacheinlage gegen Ausgabe von ursprünglich 50 Mio. neuer SGF-Aktien in den SGF-Konzern eingebracht und zum 26. Januar 2021 erstkonsolidiert.
Durch die Konsolidierung der SGTPTE erweiterte die SGF Ihren Tätigkeitsbereich auf das Geschäftsfeld "PE-Asset Management" und schloss die Transformation in einen in Deutschland beheimateten, börsennotierten Private Equity-Asset Manager ab. Die SGTPTE verfügt über eine Asset Management Lizenz unter dem Securities and Futures Act der Monetary Authority of Singapur (MAS). Diese Lizenz setzt das Bestehen eines Geschäftsbetriebs voraus, namentlich das Bestehen eines physischen Büros und von Mitarbeitern.
Die GSGVC hält das von der German Startups Group einst angeschaffte Heritage-VC-Portfolio von Minderheitsbeteiligungen an deutschen Wachstumsunternehmen, soweit sie diese noch nicht veräußert hat. Diese Tätigkeit sowie Private Equity-Investments der SGF werden im Segment "Investment" gebündelt.
Die GSAM ist ein ehemals bei der BaFin als Kapitalverwaltungsgesellschaft registrierter Asset Manager und heute eine Vorratsgesellschaft ohne aktiven Geschäftsbetrieb.
Die Geschäftsführer der SGT German Private Equity Management GmbH ("SGFM"), Frankfurt am Main – der persönlich haftenden Gesellschafterin der SGF – haben den Konzernabschluss am 9. Mai 2023 aufgestellt sowie zur Weitergabe an den Aufsichtsrat und zur Veröffentlichung freigegeben.
Die Beträge in den Erläuterungen und tabellarischen Übersichten werden im Wesentlichen in Tausend Euro (TEUR) angegeben, sofern nichts anderes vermerkt ist. Sowohl Einzel- als auch Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Addition der dargestellten Einzelwerte können deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen Summen auftreten.
Die vom IASB verabschiedeten neuen Standards und Interpretationen sowie Änderungen bei bestehenden Standards, die für am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnende Geschäftsjahre verpflichtend anzuwenden sind, wurden bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewendet.
Im laufenden Geschäftsjahr waren folgende Rechnungslegungsstandards erstmals verpflichtend anzuwenden:
| Standard/Titel | Inhalt | Verbindliche Anwendung in der EU |
|---|---|---|
| Änderung an IFRS 3 | Änderung der Referenzierung auf das aktuelle Rahmenkonzept 2018. |
01.01.2022 |
| Änderung an IAS 37 | Schärfung von "Kosten der Vertragserfüllung" zu "Kosten, die sich direkt auf den Vertrag beziehen". |
01.01.2022 |
| Änderungen an IAS 16 | Änderungen bei den direkt zurechenbaren Kosten einer Sachanlage. |
01.01.2022 |
| Annual Improvements 2018-2020 | Verbesserungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41. |
01.01.2022 |
Die erstmalige Anwendung dieser aufgeführten Rechnungslegungsstandards hatte keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des SGF-Konzerns.
Das IASB bzw. IFRS IC hat nachfolgende Standards, Änderungen von Standards und Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung für das Geschäftsjahr 2022 noch nicht verpflichtend ist. Der SGF-Konzern hat auf eine vorzeitige Anwendung verzichtet.
| Standard/Titel Inhalt |
Verbindliche Anwendung in der EU |
|
|---|---|---|
| IAS 1 Darstellung des Abschlusses einschließlich Änderungen am Practice Statement 2 |
Verbesserung der Angaben zu Rechnungslegungsmethoden und entsprechende Anpassung der Guidance im Practice Statement 2 |
01.01.2023 |
| IAS 1 Darstellung des Abschlusses |
Änderungen an den Kriterien zur Klassifizierung von Schulden als kurz oder langfristig |
01.01.2023 |
| IAS 8 Rechnungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler |
Klarstellung zur Unterscheidung von Änderungen der Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen |
01.01.2023 |
| IAS 12 | Klarstellung zur Bildung aktiver und | 01.01.2023 |
| Bildung aktiver und passiver latenter Steuern |
passiver latenter Steuern, wenn gleichzeitig abzugsfähige und zu versteuernde Differenzen in gleicher Höhe entstehen |
|
| IFRS 17 | Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsangaben |
01.01.2023 |
| IFRS 17 Versicherungsverträge |
Neuregelungen einschließlich Änderungen der Bilanzierungsgrundsätze von Versicherungsverträgen. IFRS 17 wird IFRS 4 ersetzen |
01.01.2023 |
Die folgenden Standards, Änderungen zu Standards und Interpretationen wurden vom IASB bzw. IFRS IC verabschiedet, deren Anwendung noch die Anerkennung durch die Europäischen Union im Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens (Endorsement) voraussetzt. Als voraussichtlicher Erstanwendungszeitpunkt für die Standards wird zunächst das vom IASB verabschiedete Erstanwendungsdatum unterstellt.
| Standard/Titel | Inhalt | Verbindliche Anwendung in der EU |
|---|---|---|
| Änderung an IAS 1 Darstellung des Abschlusses |
Klassifizierung von Schulden mit Covenants als kurz- oder langfristig |
01.01.2024 |
| Änderung an IFRS 16- Leasingverhältnisse |
Leasingverbindlichkeiten im Rahmen von Sale-and-Leaseback Transaktionen |
01.01.2024 |
Die SGF prüft derzeit die Auswirkungen der oben erläuterten Änderungen der Standards auf die Zwischenabschlüsse und den Konzernabschluss, wobei nicht mit wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns gerechnet wird. Der Konzern beabsichtigt die Anwendung der IFRS zum verpflichtenden Zeitpunkt, soweit eine entsprechende Anerkennung im Rahmen des Endorsement-Verfahrens erfolgt ist.
Die Segmentinformationen des Konzerns erfolgen anhand des sogenannten Managementansatzes. Dementsprechend basieren die Segmentinformationen auf der internen Managementberichterstattung der jeweiligen Segmente.
Der SGF-Konzern ist seit dem Geschäftsjahr 2021 mit Abschluss der Akquisition der SGT Capital Pte. Ltd. (SGTPTE) wieder in zwei Berichtssegmente, "PE-Asset Management" und "Investment", gegliedert.
Im Segment "PE-Asset Management" werden alle Dienstleistungen eines Private Equity-Asset Managers vereint. Die Dienstleistungen beinhalten Investments, Value Creation-Initiativen und Divestments für mehrere selbst aufgelegte Private Equity-Fonds, in denen vor allem institutionelle Anleger (institutionelle Investoren, Kapitalsammelstellen, Pensionsfonds, Lebensversicherungen u.v.m.) investiert haben. Die Investments sind vorrangig auf Unternehmen der Asset-Klasse Private Equity ausgerichtet, also etablierte größere profitable Unternehmen. Es werden ausschließlich Anteilsmehrheiten erworben.
Die Aktivitäten des Segments "Investment" sind auf Fondsanteilen an eigenen Private Equity-Fonds und auf Startups, also Unternehmen in der frühen Phase ihrer Entwicklung, fokussiert. Letztere erstrecken sich auf die Gründung von Unternehmen und den Erwerb, das Halten, Verwalten und Fördern von Unternehmensbeteiligungen, auf die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und allgemeinen Organisations- sowie Managementangelegenheiten und auf die Unterstützung bei den Finanzierungen von Portfoliounternehmen sowie darüber hinaus auf das Erbringen von weiteren von Portfoliounternehmen angefragten Leistungen.
Die Segmentdaten wurden grundsätzlich nach den im Konzernabschluss angewendeten IFRS-Rechnungslegungsvorschriften unter Beachtung der nachfolgenden Besonderheiten ermittelt:
• EBIT und EBITDA sind Kennzahlen, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Das EBIT entspricht dem Ergebnis nach Ertragsteuern zuzüglich Finanzergebnis und Ertragsteuern. Das EBITDA entspricht dem EBIT zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen. Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen werden als Beteiligungsgeschäft dem betrieblichen Ergebnis zugerechnet.
| Erlöse zwischen den Segmenten | PE-Asset | Investment | SGF-Konzern |
|---|---|---|---|
| bestehen nur in unwesentlicher Höhe und werden daher nicht gesondert ausgewiesen. Berichtssegmente 2022 |
Management TEUR |
TEUR | TEUR |
| Umsatzerlöse mit Dritten | 13.272 | 51 | 13.323 |
| Ergebnis Beteiligungsgeschäft | 0 | -2.443 | -2.443 |
| Segmentergebnis EBITDA | 4.991 | -2.386 | 2.605 |
| Abschreibungen/Wertminderungen | 7.914 | 0 | 7.914 |
| davon außerplanmäßig | 6.655 | 0 | 6.655 |
| Segmentergebnis EBIT | -2.923 | -2.386 | -5.309 |
| Finanzergebnis | 12.062 | -45 | 12.017 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 9.139 | -2.431 | 6.708 |
| Steuern vom Einkommen und Ertrag | 143 | 2 | 145 |
| Ergebnis nach Steuern | 9.282 | -2.429 | 6.853 |
| Vermögenswerte | 85.005 | 20.792 | 105.797 |
| Schulden | 4.660 | 1.782 | 6.442 |
| Berichtssegmente 2021 | PE-Asset Management |
Investment | SGF-Konzern |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Umsatzerlöse mit Dritten | 11.062 | 36 | 11.098 |
| Ergebnis Beteiligungsgeschäft | 0 | 1.062 | 1.062 |
| Segmentergebnis EBITDA | 6.008 | 779 | 6.787 |
| Abschreibungen/Wertminderunge n |
1.131 | 51 | 1.182 |
| davon außerplanmäßig | 0 | 47 | 47 |
| Segmentergebnis EBIT | 4.877 | 728 | 5.605 |
| Finanzergebnis | 10.355 | 75 | 10.430 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 15.232 | 803 | 16.035 |
| Steuern vom Einkommen und Ertrag |
-830 | -1.127 | -1.957 |
| Ergebnis nach Steuern | 14.402 | -324 | 14.078 |
| Vermögenswerte | 95.029 | 21.263 | 116.292 |
| Schulden | 59.647 | 14.329 | 73.976 |
Die Verbindlichkeiten aus dem Unternehmenserwerb sowie Aufwendungen und Erträge aus der Folgebewertung werden dem Segment "PE-Asset Management" zugeordnet.
Einzelne Kunden haben einen Anteil von mehr als 10% an den gesamten Umsatzerlösen. Es handelt sich hierbei ausschließlich um Unternehmen, die unter gemeinschaftlicher Leitung der Gesellschafterin SGT LLC stehen. Für detaillierte Ausführungen verweisen wir auf 4.3.
Im Folgenden werden die diesem Abschluss zugrunde liegenden wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wiedergegeben.
Sämtliche Posten des Konzernabschlusses wurden grundsätzlich auf Basis der historischen Anschaffungsoder Herstellungskosten bewertet, soweit nachfolgend nicht andere Bewertungsmethoden für einzelne Posten erläutert werden. Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte werden ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet, wenn sie Teil des Beteiligungsportfolios sind, das gemäß der Risikomanagement- und Anlagestrategie auf Basis des Fair Values gesteuert wird, und ihre Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird, mit dem Ziel, durch Vereinnahmungen von Ausschüttungen und dem Verkauf von Vermögenswerten Zahlungsströme zu realisieren. Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten Darlehen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind. Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten Finanzinstrumente (Wertpapiere), die ebenfalls ergebniswirksam zum Fair Value bewertet sind.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, dass das Management Schätzungen vornimmt und Annahmen trifft, die einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des SGF-Konzerns haben. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.
Die Schätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit und werden fortlaufend überprüft. Wesentliche Beurteilungen des Managements waren dabei vor allem in folgenden Bereichen notwendig:
Informationen über Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden, welche die im Konzernabschluss erfassten Beträge am wesentlichsten beeinflussen, als auch über Schätzungen und Annahmen sind in den nachstehenden Anhang-Angaben enthalten.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Im Berichtszeitraum waren aus Sicht des SGF-Konzerns der Singapur-Dollar (SGD) und der US-Dollar (USD) die einzigen wesentlichen Fremdwährungen. Es wurde ein Durchschnittskurs von 1 EUR / 1,4506 SGD bzw. 1 EUR / 1,0519 USD verwendet. Der Stichtagskurs betrug 1 EUR / 1,4327 SGD (31.12.21: 1 EUR / 1,54 SGD) bzw. 1 EUR / 1,0677 USD (31.12.21: 1 EUR / 1,1324).
Die Einzelabschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.
Der Konzernabschluss stellt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Cashflows den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend dar. Dazu erfolgt eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Darstellung der Auswirkungen der Geschäftsvorfälle, sonstiger Ereignisse und Bedingungen gemäß den im IFRS-Rahmenkonzept enthaltenen Definitionen und Erfassungskriterien für Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen.
Die Vorjahresvergleichszahlen wurden ebenfalls in Übereinstimmung mit den IFRS-Grundsätzen aufgestellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden beibehalten.
Die folgenden Erläuterungen umfassen Angaben und Bemerkungen, die nach IFRS neben der Bilanz, der Gesamtergebnisrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Kapitalflussrechnung als Anhang in den Konzernabschluss aufzunehmen sind.
Der vorliegende Konzernabschluss der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA zum 31. Dezember 2022 basiert auf der Annahme der Unternehmensfortführung. Die Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Bilanzgliederung erfolgt nach Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie voraussichtlich innerhalb des normalen Geschäftszyklus realisiert werden oder innerhalb eines Jahres fällig bzw. erfüllt oder veräußert werden sollen.
Nach IFRS 16 ist ein Vertrag ein Leasingverhältnis, wenn der Vertrag ein Recht auf die Kontrolle der Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts für einen bestimmten Zeitraum im Austausch gegen eine Gegenleistung überträgt. Die SGF macht von dem Wahlrecht Gebrauch, den Ansatz eines Nutzungsrechts bei Leasingverträgen, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen und bei kurzfristigen Leasingverträgen mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten nicht anzuwenden. Die Gesellschaft verbucht ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit zum Zeitpunkt des Leasingbeginns. Das Nutzungsrecht wird anfänglich zu Anschaffungskosten bewertet, die aus dem anfänglichen Betrag der Leasingverbindlichkeit bestehen. Das Nutzungsrecht wird anschließend nach der linearen Methode über den kürzeren Zeitraum der Leasingdauer oder der Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswerts abgeschrieben. Nutzungsrechte werden in der Bilanz unter den Sachanlagen ausgewiesen.
Die Leasingverbindlichkeit wird anfänglich zum Barwert der Leasingraten bewertet, die mit dem Leasingvertrag innewohnenden Zinssatz abgezinst werden oder, falls dieser Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann, mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz, den das Unternehmen für die Aufnahme von Fremdkapital zahlen müsste, um einen Vermögenswert von ähnlichem Wert in einem ähnlichen wirtschaftlichen Umfeld zu erwerben.
Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Steuererstattungsansprüche sowie Steuerverbindlichkeiten werden grundsätzlich als kurzfristige Posten ausgewiesen. Die bilanzierten latenten Ertragssteueransprüche und latenten Steuerverpflichtungen werden als langfristig ausgewiesen.
Der Kreis der vollkonsolidierten Unternehmen ("SGF-Konzern") umfasst zum Bilanzstichtag die Tochtergesellschaften SGT Capital Pte. Ltd., Singapur (SGPTE), German Startups Group VC GmbH (GSGVC), Frankfurt am Main und die German Startups Asset Management GmbH (GSAM), Frankfurt am Main.
Der SGF Konzern hält zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 des Weiteren im Segment Investment zwei (31.12.2021: fünf) Beteiligungen von mehr als 20%. Diese werden nicht vollkonsolidiert bzw. "at equity" in den Konzernabschluss einbezogen, da die Portfoliounternehmen für den Konzernabschluss nicht wesentlich sind und die von diesen Zwischengesellschaften gehaltenen Beteiligungen jeweils zu ihrem Fair Value in den Konzernabschluss einbezogen sind.
Der SGF-Konzern hält wie im Vorjahr eine Beteiligung an der AuctionTech GmbH zwischen 20% und 50%. Aufgrund der Tätigkeit des Segments Investment als Venture Capitalist, wird diese Gesellschaft entsprechend dem Wahlrecht des IAS 28.18 gemäß IFRS 9 erfolgswirksam zum Fair Value bewertet.
Durch die in der Hauptversammlung vom 7. August 2020 beschlossenen und mit Eintragung ins Handelsregister am 26. Januar 2021 durchgeführte Sachkapitalerhöhung wurden ursprünglich 50.000.000 neue Aktien der SGF an die einbringende SGT Capital LLC, Kaimaninseln, ausgegeben. Mit dieser Sacheinlage hatte die SGF zum Erwerbszeitpunt 26. Januar 2021 die Beherrschung über sämtliche Anteile und Stimmrechte an der SGT Capital Pte. Ltd., Singapur (SGTPTE), von der SGT Capital LLC erlangt. Als Gegenleistung wurden neue Aktien im Wege einer Sachkapitalerhöhung ausgegeben, so dass ein Anteilstausch stattgefunden hat.
Die Akquisition wurde als Unternehmenszusammenschluss gemäß IFRS 3 (Business Combination) bilanziert. Die übertragene Gegenleistung bemisst sich auf Basis des Zeitwerts der hingegebenen Aktien. Von den 50 Mio. Aktien waren 24,5 Mio. Aktien fest vereinbart, während bis zu 25,5 Mio. Aktien einer bedingten
Rückgabeverpflichtung unterlagen und von der Erreichung bestimmter Kapitalgrößen bis zum 31. Dezember 2021 und sodann verlängert bis zum 30. Juni 2022 abhingen. Als Kompensation für die verzögerungsbedingte Ertragsminderung im Zeitraum 2020 bis Juni 2022 und für eine Verfehlung des Fundraising-Ziels zum 30. Juni 2022 erhielt die SGF von ihrem Mehrheitsaktionär von den zunächst 50 Mio. Aktien 10.509.500 Aktien in drei Tranchen zurück. Davon waren 2.176.500 in zwei Tranchen am 31. Dezember 2021 und weitere 8.333.000 Aktien zum 30. Juni 2022 rückgabepflichtig. Damit stand der Kaufpreis zum 30. Juni 2022 hinsichtlich der Anzahl der ausgabepflichtigen Aktien mit 39.490.500 Aktien fest und die Voraussetzungen für die Bilanzierung der Kaufpreisverbindlichkeit als Eigenkapitalinstrument waren erstmals erfüllt. Bevor die Kaufpreisverbindlichkeit in das Eigenkapital umgegliedert wurde, erfolgte letztmalig auf Basis des Börsenkurses zum 30. Juni 2022 eine Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Höhe von 39.490.500 Aktien. Der neue Zeitwert betrug 58.181 TEUR. Die Differenz zum Bilanzwert zum 31.12.2021 in Höhe von 11.940 TEUR wurde als Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit im Finanzergebnis realisiert (31.12.21: 10.212 TEUR).
Bei Hinweisen auf eine Wertminderung eines einzelnen immateriellen Vermögenswerts, der keinen bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwert darstellt ("sonstiger immaterieller Vermögenswert"), wird geprüft, ob der erzielbare Betrag den jeweiligen Buchwert übersteigt oder deckt. Der erzielbare Betrag ist grundsätzlich der höhere Wert aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Sollte der erzielbare Betrag kleiner als der jeweilige Buchwert sein, wird eine Wertminderung in Höhe der Differenz zwischen Buchwert und erzielbarem Betrag erfolgswirksam erfasst. Bei Wegfall der Gründe für eine Wertminderung wird eine entsprechende erfolgswirksame Wertaufholung vorgenommen, wobei die ursprünglichen, fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten nicht überschritten werden dürfen.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Ihr Buchwert wird anlassbezogen, mindestens jedoch einmal jährlich überprüft. Die Überprüfung erfolgt im SGF-Konzern zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. auf Ebene von Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit stellt die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten dar, die weitestgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten oder Gruppen von Vermögenswerten Mittelzuflüsse erzeugt. SGF sieht die Segmente als zahlungsmittelgenerierende Einheiten an. Wertaufholungen auf einen einmal abgeschriebenen Geschäfts- oder Firmenwert erfolgen nicht.
Grundsätzlich erfolgt die Ermittlung des erzielbaren Betrags einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten erfolgt auf Basis nichtbeobachtbarer Inputfaktoren (sogenannte Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie). Die geschätzten zukünftigen Cashflows werden aus der aktuellen
Unternehmensplanung, die dem Werthaltigkeitstest zugrunde liegt, abgeleitet.
Der Geschäfts- oder Firmenwert beträgt wie im Vorjahr 72.244 TEUR und wird auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "PE-Asset Management", welche dem gleichnamigen Segment gemäß IFRS 8 entspricht, getestet.
Die Planung basiert auf einem Planungshorizont von unverändert fünf Jahren und stützt sich auf die aktuelle Unternehmensplanung der Gesellschaft. Zur Cashflow-Prognose werden vor allem Annahmen über die künftig verwalteten Asset under Management und die Anzahl und die Größe von Private Equity-Transaktionen und die daraus abgeleiteten Erlöse, Kosten sowie Wechselkurse getroffen. Die Planung sieht einen Anstieg der Umsatzerlöse im Detailplanungszeitraum 2023 bis 2027 von ca. durchschnittlich 19,2% p.a. (2021: 20% p.a.) (CAGR) vor. Im gleichen Zeitraum soll das Ergebnis um durchschnittlich 22,5% p.a. (2021: 25% p.a.) (CAGR) steigen. Der Entwicklung der Cashflow-Prognose liegen interne Einschätzungen der SGF zugrunde. Nach dem fünfjährigen Detailplanungshorizont wird eine Wachstumsrate von unverändert einem Prozent angesetzt. Die so ermittelten Netto-Zahlungsmittelzuflüsse werden mit einem Kapitalkostensatz abgezinst, der als gewichteter Durchschnitt des Eigen- und Fremdkapitalkostensatzes berechnet wird. Um dem Rendite-/Risikoprofil der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Rechnung zu tragen, werden ein Kapitalkostensatz nach Ertragsteuern sowie eine spezifische Kapitalstruktur anhand von Vergleichsunternehmen derselben Branche ("Peer Group") festgelegt. Der Eigenkapitalkostensatz entspricht den Renditeerwartungen der Aktionäre. Der verwendete Fremdkapitalkostensatz stellt die langfristigen Finanzierungskonditionen der Peer Group dar. Beide Komponenten werden grundsätzlich aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet. Der angewandte Kapitalkostensatz beträgt 11,3% (2021: 7,9%).
Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für die zahlungsmittelgenerierende Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, wurde eine Minderung der Assets under Management um 300 MUSD, eine Erhöhung der gewichteten Kapitalkosten um zwei Prozentpunkte oder eine Minderung der langfristigen Wachstumsrate um 0,5 Prozentpunkte angenommen. Bei keinem dieser Szenarien würde sich ein Wertminderungsbedarf auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit PE-Asset Management ergeben. Der ermittelte beizulegende Zeitwert übersteigt den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit um 81,3 Mio. EUR.
Die im Geschäftsjahr auf Sonstige immaterielle Vermögenswerte erfasste Wertminderung in Höhe von 6.655 TEUR (2021: 47 TEUR) betrifft die außerplanmäßige Abschreibung des im Rahmen des Unternehmenserwerbs der SGTPTE aktivierten Joint Venture-Vertrags auf einen Restbuchwert von 2.500 TEUR. Grund für die Abwertung ist, dass dem Vertrag wegen erhöhter geopolitischer Risiken im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigere Ertragspotentiale zugerechnet werden. Die Abwertung im Vorjahr betraf die vollständige Wertminderung der Online Matchmaking-Plattform für Anbieter und Nachfrager von Tech-Assets.
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Einzelabschlüsse der konsolidierten Gesellschaften werden in deren funktionaler Währung aufgestellt. Die funktionale Währung für alle Gesellschaften ist der Euro, da sie ihre Erlöse und Aufwendungen ganz oder überwiegend in Euro abwickeln.
Forderungen und Verbindlichkeiten in einer Währung, die nicht die funktionale Währung ist, werden in den Einzelabschlüssen der einbezogenen Gesellschaften mit dem Kurs am Bilanzstichtag bewertet. Daraus resultierende Kursdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst und im Kursergebnis innerhalb des übrigen Finanzergebnisses ausgewiesen.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen angesetzt.
Die immateriellen Vermögenswerte werden fast ausschließlich über einen Zeitraum von ca. neun Jahren linear abgeschrieben, sofern keine außerplanmäßigen Abschreibungen nach IAS 36 erforderlich sind.
Finanzielle Vermögenswerte sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird. IFRS 9 legt die Anforderungen für Ansatz und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten fest. Die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt auf der Grundlage des Geschäftsmodells des Unternehmens zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte und der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme.
Die Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt in die folgenden Kategorien:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird.
Ein finanzieller Vermögenswert (außer einer Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente) wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei einem Posten, der nicht zu afv bewertet wird, kommen hierzu die Transaktionskosten, die direkt seinem Erwerb oder seiner Ausgabe zurechenbar sind. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet.
Fortgeführte Anschaffungskosten - AmC
Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und er nicht als afv designiert wurde:
Diese Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode folgebewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen gemindert. Zinserträge, Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst.
Ein Finanzinstrument wird zu fvOCI designiert, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und es nicht als afv designiert wurde:
Der Konzern verfügt über kein Finanzinstrument der Kategorie fvOCI.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert - afv
Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu fvOCI bewertet werden, werden zu afv bewertet. Dies umfasst alle derivativen finanziellen Vermögenswerte. Bei der erstmaligen Erfassung kann der Konzern unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu fvOCI erfüllen, zu afv zu designieren, wenn dies dazu führt, ansonsten auftretende Rechnungslegungsanomalien ("accounting missmatch") zu beseitigen oder signifikant zu verringern.
Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Nettogewinne und -verluste, einschließlich jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden im Gewinn oder Verlust erfasst.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden erfasst, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird.
Die Zuordnung der finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt in die folgenden Kategorien:
Beim erstmaligen Ansatz der finanziellen Verbindlichkeiten werden diese zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle, dass keine erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt, werden darüber hinaus Transaktionskosten einbezogen, die direkt dem Erwerb der finanziellen Verbindlichkeit zuzurechnen sind.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - AmC
Finanzielle Verbindlichkeiten, die als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifiziert sind, werden nach ihrer erstmaligen Erfassung zu fortgeführten Anschaffungskosten nach Maßgabe der Effektivzinsmethode bilanziert. Kurzfristige Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - afv
Finanzielle Verbindlichkeiten werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten kategorisiert, wenn sie entweder zu Handelszwecken gehalten werden oder bei Vorliegen bestimmter Kriterien als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert wurden.
1.4.8 Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte / Ergebnis Beteiligungsgeschäft
Eines der Geschäftsfelder des Konzerns besteht darin, sich an Startups zu beteiligen, also sogenanntes Venture Capital bereitzustellen. Die Beteiligung geschieht dabei nahezu ausschließlich über Eigenkapitalinstrumente gemäß IAS 32, andernfalls zumeist über Wandeldarlehen, die später in solche Eigenkapitalinstrumente gewandelt werden (sollen). Demnach sind Eigenkapitalinstrumente Verträge, die einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller Schulden begründen.
Nach IFRS 9 sind diese Instrumente stets ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, da sie gemäß einer dokumentierten Risikomanagement- und Anlagestrategie gesteuert und ihre Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird, mit dem Ziel, durch den Verkauf der Vermögenswerte Zahlungsströme zu realisieren. Dabei werden Entwicklungen in den beizulegenden Zeitwerten stets in der Gewinn- und Verlustrechnung im Ergebnis Beteiligungsgeschäft erfasst.
Die ausgewiesenen sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte umfassen Wandeldarlehen, Darlehen- und Kaufpreisforderungen aus der Veräußerung von Portfoliounternehmen. Sämtliche Forderungen sind als langfristig einzuordnen, da aus den entsprechenden Verträgen eine Gewährung des Fremdkapitals von mehr als 12 Monaten eingeräumt wird bzw. für die vorgesehenen Wandlungen kein fester Termin vereinbart wurde. Wandeldarlehen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten und die Darlehens- und Kaufpreisforderung zum Nominalwert (entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten) bewertet. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Tabelle nach IFRS 7 unter Punkt 3.2.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen kurzfristigen finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte werden grundsätzlich, bis auf die unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten enthaltenen Geldmarktfonds bzw. Wertpapiere, zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Abzug von gegebenenfalls erforderlichen Wertminderungen bewertet. Die Geldmarktfonds bzw. Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet.
Das Wertminderungsmodell des IFRS 9 berücksichtigt erwartete Kreditverluste, sogenannte Expected Credit Losses (ECL). Das Modell erfordert Einschätzungen der Geschäftsführung im Zusammenhang mit der Frage, wie sich die Änderungen wirtschaftlicher Faktoren auf erwartete Kreditverluste auswirken. Dazu werden Annahmen auf Basis belastbarer gewichteter Informationen vorgenommen.
Der SGF-Konzern wendet das Modell für finanzielle Vermögenswerte an, die zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert werden.
Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, und bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten berücksichtigt der SGF-Konzern angemessene und belastbare Informationen, die relevant und ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen des Konzerns und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen, beruhen. Der SGF-Konzern nimmt an, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes signifikant angestiegen ist, wenn er mehr als 30 Tage überfällig ist.
Der SGF-Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten (falls welche vorhanden sind) zurückgreifen muss.
12-Monats-Kreditverluste sind der Anteil der erwarteten Kreditverluste, die aus Ausfallereignissen resultieren, die innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag (oder einem kürzeren Zeitraum, falls die erwartete Laufzeit des Instruments weniger als zwölf Monate beträgt) möglich sind.
Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste sind erwartete Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren.
Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden immer in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts bewertet. Der bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten maximal zu berücksichtigende Zeitraum ist die maximale Vertragslaufzeit, in der der Konzern einem Kreditrisiko ausgesetzt ist.
Erwartete Kreditverluste sind die wahrscheinlichkeitsgewichteten Schätzungen der Kreditverluste. Kreditverluste werden als Barwert der Zahlungsausfälle (d.h. die Differenz zwischen den Zahlungen, die einem Unternehmen vertragsgemäß geschuldet werden, und den Zahlungen, die das Unternehmen voraussichtlich einnimmt) bemessen.
Der SGF-Konzern schätzt zu jedem Abschlussstichtag ein, ob finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Bonität beeinträchtigt sind. Ein finanzieller Vermögenswert ist in der Bonität beeinträchtigt, wenn ein Ereignis oder mehrere Ereignisse mit nachteiligen Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes auftreten.
Indikatoren dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert in der Bonität beeinträchtig ist, umfassen die folgenden beobachtbaren Daten:
Die Feststellung eines Forderungsausfalls erfolgt nicht automatisch bei einer Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen, sondern immer auf Basis der individuellen Beurteilung der Geschäftsführung.
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
sind, werden vom Bruttobuchwert der Vermögenswerte abgezogen.
Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn der Konzern nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist. Der Konzern führt eine individuelle Einschätzung über den Zeitpunkt und die Höhe der Abschreibung durch, basierend darauf, ob eine angemessene Erwartung an die Einziehung vorliegt. Der Konzern erwartet keine signifikante Einziehung des abgeschriebenen Betrags. Abgeschriebene finanzielle Vermögenswerte können dennoch Vollstreckungsmaßnahmen zur Einziehung überfälliger Forderungen unterliegen, um in Einklang mit der Konzernrichtlinie zu handeln.
Der SGF-Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder er die Rechte zum Erhalt der Zahlungsströme in einer Transaktion überträgt, in der auch alle wesentlichen mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind in der Bilanz mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Barmittel, Sichteinlagen bei Banken, sonstige kurzfristige sowie äußerst liquide Finanzinvestitionen mit einer ursprünglichen Laufzeit von nicht mehr als drei Monaten. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 748 TEUR (31.12.21: 173 TEUR) werden aufgrund ihres Charakters als Kontokorrentverbindlichkeiten und Bestandteil der kurzfristigen Finanzmittelplanung in den Finanzmittelfonds einbezogen.
Latente Ertragsteuern werden nach der Verbindlichkeitsmethode für temporäre Unterschiede zwischen dem Steuerwert und dem IFRS-Bilanzwert in Bezug auf Vermögenswerte und Schulden und für ungenutzte steuerliche Verlustvorträge gemäß IAS 12 berücksichtigt. Zur Bestimmung der latenten Ertragsteuern wird grundsätzlich der am Bilanzstichtag für den jeweiligen Zeitpunkt der Umkehrung gesetzlich geltende Steuersatz herangezogen. Basis für die Ermittlung der latenten Steuern war für den SGF-Konzern ein Körperschaftsteuersatz von 15%, ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5% sowie ein Gewerbesteuersatz von 16,10% (2021: 16,10%) für die in Frankfurt am Main ansässigen Gesellschaften. Insgesamt wurden die latenten Steuern mit dem Steuersatz von 31,93% berechnet (2021: 31,93%). Soweit es sich um latente Steueransprüche/-verbindlichkeiten des Tochterunternehmens SGTPTE handelt wurde der örtliche Steuersatz von 17 % angesetzt.
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr an Sicherheit grenzend wahrscheinlich ist, dass binnen einer Frist von fünf Jahren ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, gegen das die latenten Steueransprüche verrechnet werden könnten.
Die laufenden Steuerschulden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von bzw. Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die am Bilanzstichtag gelten.
Die von der Gesellschaft ausgegebene und zum größten Teil zurückerworbene Wandelanleihe sowie die sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden unter den langfristigen Schulden ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode.
Die Rückstellungen betreffen Risiken für ungewisse Verbindlichkeiten. Die Bewertung der Rückstellung erfolgt nach IAS 37 mit der bestmöglichen Schätzung der Ausgaben zum Bilanzstichtag, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtungen erforderlich wären.
Finanzverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, wenn die Gesellschaft nicht das unbedingte Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Die Umsatzerlöse beziehen sich ausschließlich auf Erlöse aus den Verträgen mit Kunden und liegen mit 13.323 TEUR (2021: 11.098 TEUR) über dem Niveau des Vorjahres.
Umsatzerlöse werden in Höhe von 13.068 TEUR (2021: 10.917 TEUR) aus der Erbringung von Asset Management-Dienstleistungen an die Investoren von Private Equity-Fonds und transaktionsspezifischen Parallelfonds sowie an Portfoliounternehmen der eigenen Private Equity-Fonds erzielt. Daneben erlöst der SGF-Konzern Erträge in Höhe von 255 TEUR (2021: 181 TEUR) aus fortlaufenden Beratungshonoraren und der Weiterbelastung transaktionsbezogener Transaktionsgebühren. Darin sind in Höhe von 101 TEUR (2021: 161 TEUR) Weiterbelastung von Aufwendungen an die geschäftsführende Komplementärin enthalten. Die im Geschäftsjahr erbrachten Dienstleistungen umfassten anlassbezogene Rechts- und Transaktionsberatungsleistungen für die Leistungsempfänger SGT Capital GP Limited, Kaimaninseln, und die SGT Capital GP S.à.r.l., Luxemburg. Die Dienstleistungen wurden für auf den Kaimaninseln, in Delaware (USA) und in Luxemburg aufgelegte Private Equity-Fonds geleistet.
Asset Management-Dienstleistungen werden über den Zeitraum der Leistungsverpflichtung in Höhe der im
Zeitraum erzielten Gegenleistung realisiert. Erlöse aus fortlaufenden Beratungshonoraren werden in der Regel ratierlich über die Vertragslaufzeit realisiert. Anlassbezogene Transaktionsgebühren werden erfasst, nachdem die Transaktion durchgeführt wurde.
Umsatzerlöse werden entsprechend der Kriterien des IFRS 15 dann als realisiert ausgewiesen, wenn die Verfügungsgewalt über abgrenzbare Dienstleistungen auf den Kunden übergeht, das heißt, wenn der Kunde die Fähigkeit besitzt, die Nutzung der übertragenen Güter oder Dienstleistungen zu bestimmen und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus zieht, in der Regel nachdem die Dienstleistungen gegenüber den Auftraggebern erbracht wurden. Voraussetzung dabei ist, dass ein Vertrag mit durchsetzbaren Rechten und Pflichten besteht und unter anderem der Erhalt der Gegenleistung – unter Berücksichtigung der Bonität des Kunden – wahrscheinlich ist.
Der Erwerb der SGTPTE führte zu dem Zugang eines Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von 72.244 TEUR in 2021 (31.12.2021: 72.244 TEUR).
Die immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 2.500 TEUR (31.12.2021: 10.389 TEUR) beinhalten ausschließlich einen im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses identifizierten und zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Joint Venture Vertrag der SGTPTE. Dieser wurde im Geschäftsjahr 2022 neben der planmäßigen Abschreibung um 6.655 TEUR außerplanmäßig wertberichtigt.
Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der bilanzierten immateriellen Vermögenswerte verweisen wir auf den Anlagenspiegel als Anlage zum Anhang und die Ausführungen unter Abschnitt 1.4.3.
Die Sachanlagen umfassen erstmals Büro- und Geschäftsausstattung von der Tochtergesellschaft SGPTE in Singapur in Höhe von 32 TEUR und Nutzungsrechte an Leasinggegenständen in Höhe von 163 TEUR.
Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der bilanzierten immateriellen Vermögenswerte verweisen wir auf den Anlagenspiegel als Anlage zum Anhang.
Die Finanzanlagen enthalten die Beteiligungen der Gesellschaften GSGVC und SGF. Aufgrund von Abgängen von Unternehmensbeteiligungen und Aufwendungen aus der Neubewertungen zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) in Höhe von zusammen 3.631 TEUR sowie gegenläufigen Zugängen und Erträgen aus der Neubewertung von TEUR 2.169 sind die Finanzanlagen von 17.239 TEUR zum 31. Dezember 2021 um 1.462 TEUR auf 15.777 TEUR zum 31. Dezember 2022 gesunken. Für weitere Informationen verweisen wir auf die vorangegangene Darstellung der Finanzinstrumente sowie die Darstellung der Nettogewinne und – verluste aus den Finanzanlagen im Abschnitt 2.13.1.
Bei den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 6.882 TEUR (31.12.2021: 273 TEUR) handelt es sich um ein Darlehen inklusive Zinsen in Höhe von 6.495 TEUR gegenüber der Gesellschafterin SGT Capital LLC (Hinweis auf Abschnitt 4.3) und um Wandeldarlehen, welche zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind.
Der SGF-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.708 TEUR (31.12.2021: 11.009 TEUR). Bezüglich des Ausfallrisikos verweisen wir auf Abschnitt 2.13.
Die laufenden Ertragsteueransprüche in Höhe von 127 TEUR (31.12.2021: 63 TEUR) resultieren aus einbehaltener Kapitalertragsteuer, die im Folgejahr an die Konzerngesellschaften ausgezahlt werden.
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 238 TEUR (31.12.2021: 148 TEUR) beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuererstattungsansprüche in Höhe von 133 TEUR (31.12.2021: 116 TEUR) und Vorauszahlungen in Höhe von 63 TEUR (31.12.2021: 31 TEUR).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind alle innerhalb eines Jahres fällig.
Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 4.628 TEUR (31.12.2021: 4.314 TEUR) betreffen im Wesentlichen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltene Geldmarktanlagen (Wertpapiere) in Höhe von 3.906 TEUR (31.12.2021: 1.711 TEUR). Die Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses (Stufe 1) ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Im Vorjahr waren kurzfristige Kaufpreisforderungen aus der Veräußerung von Finanzanlagen in Höhe von 1.258 TEUR sowie Rückzahlungsansprüche aus kurzfristigen Forderungen in Höhe von 997 TEUR enthalten.
Die liquiden Mittel in Höhe von 1.499 TEUR (31.12.2021: 532 TEUR) bestehen ausschließlich aus Guthaben bei Kreditinstituten. Die Entwicklung der liquiden Mittel, die den Finanzmittelfonds nach IAS 7 "Kapitalflussrechnung" bilden, ist in der gesonderten Kapitalflussrechnung dargestellt.
Das Grundkapital betrug zum 31. Dezember 2022 49.801.800 EUR (31.12.2021: 60.854.000 EUR), eingeteilt in 49.801.800 nennwertlose, auf den Namen lautende Stückaktien (31.12.2021: 60.854.000) mit einem rechnerischen Nennwert von einem Euro. Die ausgegebenen Aktien sind vollständig eingezahlt.
Die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien entwickelte sich wie folgt:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital zum 01.01. | 60.854.000 | 10.854.000 |
| Ausgabe neuer Aktien | 0 | 50.000.000 |
| Einziehung von zuvor zurückerworbenen eigenen Aktien | -542.700 | 0 |
| Unentgeltlicher Rückerwerb und Einziehung eigener Aktien | -10.509.500 | 0 |
| Gezeichnetes Kapital zum 31.12. | 49.801.800 | 60.854.000 |
| Bestand eigener Aktien zum 31.12. aus entgeltlichen | ||
| Rückerwerben | -3.500.000 | -542.700 |
| Ausstehende Aktien zum 31.12. | 46.301.800 | 60.311.300 |
Am 26.01.2021 wurde die von der Hauptversammlung am 7. August 2020 beschlossene Kapitalerhöhung über 50.000.000 EUR mit Eintragung ins Handelsregister abgeschlossen und das Grundkapital der SGF durch die Ausgabe von 50.000.000 neuer SGF-Aktien erhöht. Die neu ausgegebenen SGF-Aktien wurden der einbringenden SGT Capital LLC als Gegenleistung für die Sacheinlage aller Anteile an der SGTPTE übertragen. Bezüglich der ausgegebenen Aktien bestand für ursprünglich maximal 25.500.000 Aktien ein Aktienrückgabeanspruch in Abhängigkeit von den durch den eingebrachten Geschäftsbereich Asset Management zu erreichenden Fondsvolumina. Hieraus wurde die SGTLLC verpflichtet, eine Kompensation durch Rückgabe dreier Aktien-Tranchen von zusammen 10.509.500 Aktien zu leisten. Die Rückgabeansprüche für die ersten zwei Tranchen von zusammen 2.176.500 Aktien waren für die Kompensation verzögerungsbedingter Ertragsausfälle der SGTPTE zum Ablauf des Geschäftsjahres 2021 entstanden. Die Aktien wurden dinglich durch die SGTLLC am 14. Februar 2022 an die SGF zurückgegeben per 31. Dezember 2021. Der letzte Stichtag für die Geltendmachung und Bemessung des Aktienrückgabeanspruchs war der 30. Juni 2022, an dem Rückgabeansprüche über weitere 8.333.000
Aktien entstanden.
Seitdem stand die Anzahl von 39.490.500 für den Erwerb der SGPTE zu entrichtenden Aktien fest und die Aktien erfüllten erstmalig die bilanziellen Voraussetzungen für die Klassifizierung als Eigenkapitalinstrumente. Die Kaufpreisverbindlichkeit wurde zum Stichtag 30. Juni 2022 letztmalig bewertet und in die Eigenkapitalposten gezeichnetes Kapital (39.490.500 EUR) und Kapitalrücklage (18.690.854 EUR) umgegliedert. Im Zeitpunkt der bilanziellen Umwandlung der Kaufpreisverbindlichkeit von Schulden in Eigenkapital entsprechen sich rechtliches und bilanziell gezeichnetes Kapital wieder.
Am 18. August 2022 hat die Hauptversammlung die Herabsetzung des Grundkapitals um 11.052.200 EUR durch Einziehung eigener Aktien beschlossen, die am 25. August 2022 in das Handelsregister eingetragen wurden.
Die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft vom 23. Juni 2021 hatte die Gesellschaft zum Erwerb eigener Aktien bis zu 10% des Grundkapitals am Tag der Hauptversammlung ermächtigt. Die persönlich haftende Gesellschafterin hatte am 30. September 2022 beschlossen, von der erteilten Ermächtigung Gebrauch zu machen. Den Kommanditaktionären wurde ein öffentliches Angebot zum Erwerb von bis zu 3.500.000 Aktien der SGF für einen Kaufpreis von 2,00 EUR je Aktie unterbreitet.
Die Hauptversammlung hat die persönlich haftende Gesellschafterin durch verschiedene Beschlüsse zur Durchführung von Kapitalerhöhungen (genehmigtes und bedingtes Kapital) ermächtigt.
Mit Eintragung im Handelsregister vom 30. Juni 2021 wurde das Grundkapital durch Hauptversammlungsbeschluss vom 23. März 2016 sowie 23. Juni 2021 um bis zu 1.400.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 1.400.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2016/I).
Des weiteren wurde die persönlich haftende Gesellschafterin durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. August 2020 ermächtigt, das Grundkapital bis zum 6. August 2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 25.000.000 EUR gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2020/I).
Das Grundkapital wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Juni 2021 um bis zu 27.500.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 27.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/I).
Unter Berücksichtigung der zurückgekauften Aktien beträgt der tagesgenau berechnete Durchschnitt der im Berichtszeitraum ausstehenden Aktien 53.310.767 (2021: 56.886.642).
Das Bilanzergebnis umfasst auch einen Anteil der SGT German Private Equity Management GmbH am Jahresergebnis. Der Komplementärin steht an einem positiven handelsrechtlichen Ergebnis der SGF, nach Verrechnung mit Verlustvorträgen, ein Gewinnvorabanspruch in Höhe von 25% zu. Gewinne oder Verluste der SGT Capital Pte. Ltd. Selbst oder aus dessen Veräußerung oder Liquidation bleiben hierbei vereinbarungsgemäß unberücksichtigt. Der Gewinnvorabanspruch steht der Komplementärin grundsätzlich mit Feststellung des Jahresabschlusses der SGF zu. Ansprüche sind bis zu dem Zeitpunkt gestundet, an dem die GSGVC entweder das Gesellschafterdarlehen, welches ihr im Rahmen des Erwerbs sämtlicher Portfoliounternehmen von der SGF an die GSGVC gewährt wurde, komplett zurückgeführt hat, oder bis alle Portfoliounternehmen veräußert oder als wertlos deklariert wurden, die Erlöse aber nicht zur Tilgung des besagten Darlehns ausgereicht haben. Im letzteren Fall ist ein Gewinnvorabanspruch, um den Betrag von 25% des negativen Saldos zu kürzen. Zudem muss der Aufsichtsrat einer Auszahlung an die Komplementärin zustimmen. Im Vorjahr wurde für die Komplementärin ein Gewinnanteil in Höhe von TEUR 703 errechnet und in dem separaten Bilanzposten Gewinnrücklage Komplementärin ausgewiesen. Verluste der GSGVC im Geschäftsjahr haben der Gewinnanteil um 693 TEUR gemindert. Die verbleibende Rücklage für die Komplementärin beträgt somit 9 TEUR zum Bilanzstichtag.
Die in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Ertrag aus Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 145 TEUR (2021: -1.958 TEUR) setzt sich zusammen aus laufenden Ertragsteuerbelastungen in Höhe von 1.198 TEUR (2021: 982 TEUR) und Erträgen aus latenten Steuern von 1.343 TEUR (2021: -976 TEUR).
Im SGF-Konzern bestehen zum Bilanzstichtag gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt 16.997 TEUR (31.12.2021: 16.099 TEUR) sowie körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 18.772 TEUR (31.12.2021: 17.874 TEUR). Aufgrund der Verlusthistorie bei den betroffenen Gesellschaften werden im Geschäftsjahr keine Verlustvorträge aktiviert (31.12.2021: 83 TEUR).
Insgesamt bilanziert der SGF-Konzern zum Bilanzstichtag passive latente Steuern in Höhe von 451 TEUR (31.12.2021: 1.877 TEUR). Die passiven latenten Steuern resultieren aus Bewertungsunterschieden zwischen Steuer- und Konzernbilanz nach IFRS und betreffen die folgenden Bilanzposten:
| 2022 TEUR |
2021 TEUR |
|
|---|---|---|
| Immaterielle sonstige Vermögenswerte | 425 | 1.766 |
| Finanzanlagen | 26 | 39 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 0 | 72 |
| Passive latente Steuerverbindlichkeit | 451 | 1.877 |
Bei der Bildung der passiven latenten Steuern auf die Bewertungsunterschiede bei den Finanzanlagen wurden lediglich 5% als Bemessungsgrundlage verwendet, da aufgrund der Langfristigkeit der Beteiligungen § 8b KStG Anwendung findet.
| 2022 TEUR |
2021 TEUR |
|
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | 7.996 | 16.036 |
| Erwarteter Ertragssteuerertrag/-aufwand (-) (31,93%) | -2.553 | -3.657 |
|---|---|---|
| Minderung aufgrund abweichender ausländischer Steuersätze |
-161 | 959 |
| Effekt aus der Nutzung nicht aktivierter Verlustvorträge |
0 | 237 |
| Effekt des Nichtansatzes aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge |
-242 | -55 |
| Effekte aus nicht steuerbaren Aufwendungen und Erträgen |
3.142 | 3.670 |
| Abwertung aktivierter latenter Steuern der Neubewertung |
0 | -1.134 |
| Sonstige Effekte | -41 | -15 |
| Ertragsteuern | 145 | -1.958 |
Zum 31. Dezember 2022 bilanziert der Konzern kurzfristige Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe von 5 TEUR (31.12.2021: 48 TEUR).
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind von 675 TEUR zum 31. Dezember 2021 um 726 TEUR auf 1.404 TEUR zum 31. Dezember 2022 gestiegen. Der Anstieg steht im Zusammenhang mit der Ausweitung der Tätigkeiten im Segment PE-Asset Management. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Zum Bilanzstichtag bilanziert der SGF-Konzern sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 2.012 TEUR (31.12.2021: 2 TEUR). Diese betreffen mit 1.901 TEUR im Wesentlichen eine Verbindlichkeit der SGPTE an der SGT Capital Co-Invest I SCSp, Luxemburg. Außerdem sind 2022 erstmals langfristige Leasingverbindlichkeiten von 109 TEUR enthalten.
Wie im Vorjahr ergeben sich 2 TEUR zum Stichtag aus einer im Jahr 2018 begebenen Wandelanleihe mit einem ursprünglichen Nominalwert von 3.000 TEUR. Nach dem fast vollständigen Rückerwerb der Wandelanleihen im Geschäftsjahr 2020 befinden sich zum Stichtag wie im Vorjahr nur noch Wandelanleihen mit einem Wert von 2 TEUR nicht im eigenen Besitz der Gesellschaft.
Die sonstigen finanziellen kurzfristigen Verbindlichkeiten betrugen zum Stichtag 226 TEUR (31.12.2021: 70.182 TEUR). Hiervon entfallen 2022 erstmals 55 TEUR auf kurzfristige Leasingverbindlichkeiten.
Die wesentliche finanzielle Verbindlichkeit im Vorjahr in Höhe von 70.121 TEUR resultiert aus der Kaufpreisverbindlichkeit als Gegenleistung für den Erwerb der Anteile an der SGTPTE. Für detailliertere Ausführungen siehe unter 1.4.3.
2.14.1 Informationen zur Bilanzierung und Bewertung von Finanzinstrumente
Die nachfolgenden Tabellen stellen die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach IFRS 9 dar:
In den folgenden Tabellen werden die Buchwerte der Finanzinstrumente auf die Bewertungskategorien nach IFRS 9 übergeleitet und die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente mit Bewertungsquelle je Klasse angegeben:
| übergeleitet und die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente mit Bewertungsquelle je Klasse angegeben: Bilanzposten 31. Dezember 2022, in TEUR (31. Dezember 2021, in TEUR) |
Buchwert | Bewertungskategorie 1) | Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam | Beizulegender Zeitwert Bilanzstichtag |
|---|---|---|---|---|
| Finanzanlagen | 15.777 | afv | 15.777 | 15.777 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (17.239) 1.708 (11.009) |
AmC | (17.239) 0 (0) |
(17.239) 1.708 (11.009) |
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 6.882 (273) |
AmC | 0 (0) |
6.882 (273) |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 3.906 (1.711) |
afv | 3.906 (1.711) |
3.906 (1.711) |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 722 (2.603) |
AmC | 0 (0) |
722 (2.603) |
| Flüssige Mittel | 1.499 (532) |
AmC | 0 (0) |
1.499 (532) |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 748 (173) |
AmC | 0 (0) |
748 (173) |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
1.436 (675) |
AmC | 0 (0) |
1.436 (675) |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten, davon aus Leasing 109 TEUR (i. Vj. 0 TEUR) |
2.012 (2) |
AmC IFRS 16 |
0 (0) |
2.012 (2) |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 0 (70.121) |
afv | 0 (70.121) |
0 (70.121) |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten davon aus Leasing 55 TEUR (i. Vj. 0 TEUR) |
226 (61) |
AmC IFRS 16 |
0 (0) |
226 (61) |
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien | 19.683 | afv | 19.683 | 19.683 |
| Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | (18.950) | (18.950) | (18.950) | |
| Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 0 (70.182) |
afv | 0 (70.182) |
0 (70.182) |
| Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten | 10.811 (14.417) |
AmC | 0 (0) |
10.811 (14.417) |
| Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten | 4.422 (911) |
AmC | 0 (0) |
4.422 (911) |
1 afv: at fair value (erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte) AmC: Amortised Cost (Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden) IFRS 16 (Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen werden gemäß den Bewertungsvorgaben des IFRS 16 bewertet)
Die in der Konzern-Bilanz ausgewiesenen Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, entsprechen jeweils im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente können nach der Bedeutung der in ihre Bewertungen einfließenden Faktoren und Informationen klassifiziert und in (Bewertungs-) Stufen eingeordnet werden. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine Stufe erfolgt nach der Bedeutung seiner Inputfaktoren für seine Gesamtbewertung, und zwar nach der niedrigsten Stufe, deren Berücksichtigung für die Bewertung als Ganzes erheblich bzw. maßgeblich ist. Die Bewertungsstufen untergliedern sich hierarchisch nach ihren Inputfaktoren:
Die SGF hält Aktien der Gesellschaften Mister Spex SE und Ceritech AG. Beide Gesellschaften waren im Geschäftsjahr 2021 erstmalig börsennotiert und werden wie im Vorjahr nach der Stufe 1 bewertet. Die SGF bewertet die weiteren von ihr gehaltenen, nicht börsennotierten Unternehmensanteile ausschließlich nach der Stufe 3, vorrangig auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Anteilspreise. Bestehen Qualitätsunterschiede bei den Anteilen, z.B. in Form von einer höheren oder niedrigeren Position in der Hierarchie der Liquidationspräferenzen, adjustiert die SGF die fremdobjektvierten Anteilspreise entsprechend, um die Vor- oder Nachteile gegenüber den zum Vergleich herangezogenen Anteilen zu berücksichtigen. Liegt der Zeitpunkt der Fremdobjektivierung des Anteilspreises schon länger zurück und sind in der Zwischenzeit wesentliche positive oder negative Entwicklungen eingetreten, bewertet die SGF die Anteile entsprechend höher oder niedriger und bedient sich dabei geeigneter marktüblicher Bewertungsmethoden (z.B. DCF oder Peer-Group-Analyse), wenn es sachgerecht erscheint und keine bloße Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises möglich ist
Insbesondere durch im Berichtsjahr vorgenommene Abwertungen auf Beteiligungen hat sich das Beteiligungsportfolio des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Zu dem Beteiligungsportfolio zählen auch Wandeldarlehen, da deren Wandlung in Anteile stets zeitnah beabsichtigt ist.
Eine alternative Bewertung erfolgte bei den am Buchwert gemessenen zwei größten Beteiligungen wie folgt:
| Portfolio unternehmen |
Buchwert der Beteiligung per 31.12.2022 |
Buchwert der Beteiligung per 31.12.2021 |
Wert der Beteiligung laut letztem fremd objektiviertem |
Bewertungsmethode |
|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | Preis TEUR |
||
| 1 | 6.079 | 7.384 | 6.124 | Gemischtes DCF- & Multiple-Verfahren. DCF mit Diskontierungszinssatz 17% p.a. Peer Group-Multiple (Mittelwert aus 5,8x Umsatz und 24,4x EBITDA) |
| 2 | 4.447 | 4.659 | 1.617 | Peer-Group-Multiple (Mittelwert aus 5,9x Umsatz und 24,2x EBITDA) |
Anhand der oben dargestellten Anteile an Portfoliounternehmen, die ein Gesamtvolumen von 10.526 TEUR aufweisen, was etwa 67% der zum Stichtag gehaltenen Finanzanlagen ausmacht, wurde eine Sensitivitätsanalyse zum 31.12.2022 durchgeführt.
Die Analyse untersucht die beiden wichtigsten Einflussparameter Plan-EBITDA und Umsatz- und EBITDA-Multiples und beschreibt die Auswirkung von deren Veränderung nach oben und unten auf den Fair Value. Hierbei wird das Plan-EBITDA als repräsentative Größe für den Erfolg des Portfoliounternehmens genutzt. Das Neutralisieren des Finanzergebnisses, der Steuern, sowie der Abschreibungen legt dabei einen deutlichen Fokus auf den operativen Cashflow der Unternehmen.
Die Nutzung von Multiples als Einflussfaktor ist aus Sicht der Analyse ebenfalls sinnvoll, da sich hiermit das Verhältnis mehrerer Einflussfaktoren zueinander darstellen lässt. In den aufgestellten Modellen werden als Einflussfaktoren die Plan-Umsätze, sowie das Plan-EBITDA in verschiedenen Gewichtungen zueinander genutzt.
Aus der Sensitivitätsanalyse ergeben sich folgende Werte:
| Portfolio unternehmen |
Adjustments | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| EBITDA +20% | EBITDA -20% | Multiples +10% | Multiples -10% | |||
| 1 | +17% | -17% | +5% | -5% | ||
| 2 | +10% | -17% | +21% | -17% | ||
| Delta | +14% | -14% | +7% | -7% |
Unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sind u.a. im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltenen Geldmarktfonds und fest verzinsliche Wertpapiere ausgewiesen. Diese Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses (Stufe 1) ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert
3.906 TEUR (2021: 1.711 TEUR) bewertet.
Umkategorisierungen von Stufe 1 auf Stufe 3 werden dann vorgenommen, wenn keine öffentliche Preisfeststellung mehr verfügbar ist, z.B. wenn ein Portfoliounternehmen an die Börse geht und der Handel in Aktien des Portfoliounternehmens später eingestellt wird, bevor die Gesellschaft diese Aktien veräußert hat.
Bei den nach Bewertungsstufe 3 bewerteten finanziellen Vermögenswerten ist darauf hinzuweisen, dass sich der Fair Value ändern kann, wenn die Inputfaktoren durch plausible alternative Annahmen ersetzt werden.
Die Entwicklung der zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen, basierend auf Stufe 3, stellt sich wie folgt dar:
| 2022 TEUR |
2021 TEUR |
|
|---|---|---|
| Zeitwert zum 01. Januar | 15.524 | 19.670 |
| Erträge aus Neubewertung | 957 | 3.984 |
| Aufwendungen aus Neubewertung | -1.822 | -2.655 |
| Zugang | 1.355 | 115 |
| Umgliederung in Stufe 1 | 0 | -1.715 |
| Abgang Veräußerung | -944 | -3.875 |
| Zeitwert zum 31. Dezember | 15.070 | 15.524 |
Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung unter den Posten Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind und Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, ausgewiesen.
Die Entwicklung der zum Fair Value bewerteten sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte, basierend auf Stufe 1, stellt sich wie folgt dar:
| 2022 TEUR |
2021 TEUR |
|
|---|---|---|
| Zeitwert zum 01. Januar | 1.711 | 2.616 |
| Zugang | 2.442 | 1 |
| Abgang | 0 | -1.035 |
| Erträge aus Neubewertung | 0 | 129 |
| Aufwendungen aus Neubewertung | -247 | 0 |
| Zeitwert zum 31. Dezember | 3.906 | 1.711 |
Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung im Finanzergebnis ausgewiesen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Zuordnung der Erträge, Aufwendungen, Gewinne und Verluste aus den übrigen Finanzinstrumenten (ohne unter 3.2 aufgeführten Erträge und Aufwendungen aus der Neubewertung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanzielle Vermögenswerte)
| 2022 TEUR |
2021 TEUR |
|
|---|---|---|
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte | -260 | 193 |
| davon Zinsergebnis | 0 | 8 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Vermögenswerte | 355 | 30 |
| davon Zinsergebnis | 355 | 4 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten | 11.940 | 10.212 |
| davon Zinsergebnis | 0 | 0 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten | -17 | -5 |
| davon Zinsergebnis | -17 | -5 |
Die Ziele des SGF-Konzerns beim Kapitalmanagement sind die kontinuierliche Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit sowie die Reduzierung der Risiken aus Finanzierungsmaßnahmen. Im Konzern sind zum Bilanzstichtag keine wesentlichen zahlungswirksamen Finanzverbindlichkeiten enthalten. Der Unternehmenszusammenschluss mit der SGTPTE wurde durch die Ausgabe eigener Aktien und damit ohne Fremdfinanzierung gestaltet. Die Neuausrichtung der Geschäftstätigkeit auf das Asset Management erfolgt auch mit dem Ziel, die Finanzierung des SGF-Konzerns durch eine Innenfinanzierung mit kontinuierlichen Zahlungseingängen sicherzustellen, ohne dass dies wesentliche eigene Investitionen erforderte.
Auf Grundlage der Erfahrungen der Vergangenheit hat die Geschäftsleitung für das Segment Investment ein Risiko-Management-System implementiert, das auf die Anforderungen des Beteiligungsportfolios der Gesellschaft zugeschnitten ist. Das System basiert auf drei Säulen der Risikoanalyse:
Die Gesellschaft hat für jedes Portfoliounternehmen bezüglich der Firma sowie den kommerziellen Namen des jeweiligen Portfoliounternehmens einen Pressemonitor eingerichtet. Die News-Feeds des Pressemonitors werden regelmäßig ausgewertet. Zudem erfolgen Auswertungen der Social Media Aktivitäten und die steht Gesellschaft im regelmäßigen Kontakt mit den Verantwortlichen. Werden Ereignisse oder Handlungsmöglichkeiten identifiziert, die sich auf die Geschäftsentwicklung der
Portfoliounternehmen auswirken könnten, treten das Investment-Management oder die Geschäftsleitung unverzüglich in Kontakt mit der Geschäftsleitung des jeweiligen Portfoliounternehmens.
Die meist monatlichen Reportings der Portfoliogesellschaften werden durch das Investment-Management der Gesellschaft ausgewertet. Bei einer negativen Entwicklung, insbesondere der Liquiditätslage der Gesellschaft, erfolgt eine unverzügliche Mitteilung des Investment-Managements an die Geschäftsleitung. Das Investment-Management oder die Geschäftsleitung treten unverzüglich in Kontakt mit der Geschäftsleitung des jeweiligen Portfoliounternehmens. Bezüglich des pünktlichen Eingangs der Reportings werden Überwachungslisten geführt. Fehlende Reportings werden unverzüglich angemahnt. Die Geschäftsführung lässt sich regelmäßig, über die monatlichen oder quartalsweisen Reportings der Portfoliogesellschaften hinaus, bei persönlichen Treffen mit den Geschäftsführern der Portfoliounternehmen über die Geschäftsentwicklungen berichten.
Da Startups allgemein und somit auch die Portfoliounternehmen der SGF mit einer knappen Kapitaldecke und Liquiditätsausstattung arbeiten, führen unvorhergesehene negative Entwicklungen in der Regel binnen weniger Wochen oder Monate zu einer proaktiven Ansprache der Investoren seitens der Geschäftsführung der Startups, um die Bereitschaft zur Teilnahme an einer Finanzierungsrunde oder deren Tolerierung zu erfragen. Diese Anfragen werden unverzüglich nach Eingang auch daraufhin analysiert, ob sich eventuelle Bewertungsänderungen ergeben.
Wie im Venture Capital-Geschäft üblich, kann es auch bei der SGF vorkommen, dass sie nur eingeschränkte Daten erhält, sofern sie keine vertraglichen "Reporting Rights" besitzt. Unabhängig davon können Umfang und Qualität der verfügbaren Daten sowohl über die Laufzeit einer Beteiligung als auch zwischen verschiedenen Portfoliounternehmen naturgemäß deutlich schwanken.
Die Einschätzungen des Risikomanagements können daher nur auf Basis der verfügbaren Daten erfolgen und sind entsprechend nur als Hilfestellung für das Investment-Management zu verstehen, erlauben aber keine genauen Wertungen, erst recht nicht, was Aussagen über naturgemäß unsichere zukünftige Entwicklungen betrifft.
Währungschancen und -risiken ergeben sich für den Konzern aus Änderungen von Devisenkursen und den damit verbundenen Wertänderungen von Finanzinstrumenten (u.a. Forderungen und Verbindlichkeiten) sowie künftigen Zahlungseingängen und -ausgängen in Fremdwährung. Die wesentlichen
Fremdwährungspositionen zum Stichtag betreffen vor allem USD. Die Fremdwährungspositionen werden grundsätzlich nicht durch Devisentermingeschäfte gesichert.
Das in der nachfolgend dargestellten Sensitivitätsanalyse dargestellte Währungsrisiko resultiert aus den Sachverhalten Forderungen und Verbindlichkeiten und Bankguthaben bzw. Bankverbindlichkeiten jeweils in nichtfunktionaler Währung.
Zur Ermittlung der Sensitivität wurde eine hypothetische Abwertung des Euro gegenüber dem USD um 10% auf die Bestände zum Bilanzstichtag 2022 bzw. 2021 vorgenommen. Demnach betragen die hypothetischen ergebniswirksamen Verluste (im Vorjahr Gewinne) zum 31. Dezember 2022 108 TEUR (2021: 315 TEUR).
Die Aktivitäten des Konzerns beinhalten nur unwesentliche finanzielle Risiken aus der Änderung von Zinssätzen, da die in den langfristigen Schulden bilanzierten sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten überwiegend festverzinsliche Darlehensverbindlichkeiten beinhalten. Mögliche Risiken aus kurzfristiger Finanzierung durch Kreditinstitute werden aufgrund der nur geringen Kreditaufnahme als nicht wesentlich eingeschätzt.
Unter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko eines Verlustes für die Konzerngesellschaften, wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Ausfallrisiken bestehen hinsichtlich der gewährten Darlehen/Wandeldarlehen in Höhe von 387 TEUR (2021: 279 TEUR). Daneben bestehen Ausfallrisiken für Forderungen aus der Veräußerung von Beteiligungen in Höhe von maximal 0 TEUR (31.12.2021: 1.327 TEUR).
Zum Stichtag besteht im Hinblick auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht im Wert gemindert sind und für die der Gesellschaft keine Sicherheiten gestellt wurden, folgende Altersstruktur:
| Altersstruktur Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| nicht fällig | 1.708 | 11.009 |
| Gesamt | 1.708 | 11.009 |
Die Forderungen der SGF aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.708 TEUR bestehen nahezu ausschließlich gegenüber von nahestehenden Personen insbesondere gegenüber Fonds. Hier besteht kein Ausfallrisiko, weil die Forderungen durch Investitionszusagen von Investoren mit unzweifelhafter Bonität gesichert sind. Für die bestehenden Forderungen der Konzerngesellschaften bestanden keine zu erwartenden Kreditverluste.
Die Verantwortung für das Liquiditätsrisikomanagement der SGF liegt bei den Geschäftsführern der Komplementärin (SGT German Private Equity Management GmbH). Die Geschäftsführung führt hierzu eine Liquiditätsplanung durch. Die Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken werden durch das Halten von angemessenen Rücklagen und durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows gesteuert.
Die zahlungswirksamen kurzfristigen Schulden samt Rückstellungen haben im Vergleich zum 31. Dezember 2021 von 1.976 TEUR um 2.003 TEUR auf 3.979 TEUR zum 31. Dezember 2022 zugenommen. Die kurzfristige finanzielle Verbindlichkeit aus der bedingten Kaufpreisforderung in Höhe von 70.121 TEUR im Vorjahr war nicht liquiditätswirksam für die Gesellschaft.
Es besteht grundsätzlich das Marktrisiko, dass die Unternehmen, an denen Beteiligungen bestehen, mit ihrem jeweiligen Produkt ihrer Dienstleistung und/oder Geschäftsmodell nicht erfolgreich sein werden. Das maximale Marktrisiko beläuft sich auf den Buchwert der fraglichen Beteiligungen.
Im Segment "PE-Asset Management" besteht das eher theoretische Risiko, dass der SGT Capital Fonds II das ihm von Investoren zugesagte Kapital nicht vollständig zu investieren vermag, weil aufgrund zu hoher Preiserwartungen seitens der Unternehmensverkäufer keine attraktiven Investitionsmöglichkeiten identifiziert oder vertraglich abgeschlossen werden können, und das Risiko, dass eine risikoadäquate positive Rendite ausbleibt.
Für das Risikomanagement verweisen wir auf den Abschnitt Grundsätze des Risikomanagements.
Aufgrund der in der Vergangenheit vorgenommenen Bereitstellung von Risikokapital besteht das dem Geschäftsmodell inhärente Risiko des Totalverlusts einer oder mehrerer VC-Beteiligungen.
Der Chance der Gesellschaft auf eine hohe Rendite aufgrund der Bereitstellung von Risikokapital steht das Risiko gegenüber, dass eine oder mehrere Investitionen trotz Auswahl, Prüfung vor Beteiligung und kontinuierlichem Beteiligungscontrolling während der Beteiligung einen Verlust bis hin zu einem Totalverlust erleiden. Zwar strebt die Gesellschaft eine Minimierung dieses Risikos durch eine breite Streuung ihrer Anlagen an, da im Venture Capital Geschäft, insbesondere in der Seed Stage, aber auch in der Early und der Growth Stage, einige Startups scheitern. Die diesen Investitionen inhärenten Risiken können nicht oder nicht vollständig eliminiert werden. Sollte eine größere Anzahl von Portfoliounternehmen und zudem die Tochtergesellschaft SGTPTE mit ihrem Geschäftsmodell scheitern, könnte dies die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der SGF wesentlich nachteilig beeinflussen und im Extremfall für die Aktionäre der SGF einen Totalverlust ihrer Anlage in SGF-Aktien herbeiführen.
Für weitere Erläuterungen zu den Umsatzerlösen verweisen wir auf unsere Ausführungen im Abschnitt 1.4.15
Im Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2022 hat sich das Beteiligungsergebnis wie folgt entwickelt:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Gewinne aus der Fair-Value Bewertung | 1.067 | 2.315 |
| Gewinne aus dem Verkauf von Finanzanlagen | 4 | 578 |
| Verluste aus der Fair-Value Bewertung | -2.495 | -1.031 |
| Verluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen | -1.019 | -800 |
| Beteiligungsergebnis | -2.443 | 1.062 |
Die Gewinne aus der Fair-Value Bewertung enthalten auch die Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen, soweit diese von der letzten unterjährigen Fair Value Bewertung abweichen.
Im Berichtsjahr resultieren die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 832 TEUR (2021: 95 TEUR) überwiegend aus Fremdwährungsgewinnen.
Die Abschreibungen in Höhe von 7.914 TEUR (2021: 1.183 TEUR) – hiervon 6.655 TEUR (2021: 47 TEUR) außerplanmäßige Abschreibungen – entfallen weitestgehend auf die bilanzierten immateriellen Vermögensgegenstände. Weiterhin sind 20 TEUR Abschreibungen auf die Nutzungsrechte von Leasinggegenständen enthalten. Zur detaillierten Darstellung der Abschreibungen verweisen wir auf unsere diesbezüglichen Darstellungen im Anlagenspiegel in der Anlage zu den Notes.
Die Personalaufwendungen des Berichtszeitraums sowie der Vorperiode stellen sich wie folgt dar:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Personalaufwendungen | 756 | 356 |
| (davon Arbeitgeberbeiträge zur gesetzl. Rentenversicherung) | 57 | 48 |
Die angefallenen Personalaufwendungen in Höhe von 756 TEUR (2021: 356 TEUR) betreffen 11 Arbeitnehmer und freie Mitarbeiter. Dies beinhaltet nicht die Angestellten und freien Mitarbeiter der Gesellschaften der SGT-Gruppe, die als Subunternehmer Leistungen an die SGTPTE erbringen. Davon mit 258 TEUR (2021: 197 TEUR) die Vergütungen der Angestellten der SGF und mit 498 TEUR (2021: 159 TEUR) die der SGTPTE. Von den Personalaufwendungen der SGF werden 101 TEUR (2021: 159 TEUR) an die Komplementärin weiterbelastet. Zur detaillierten Berechnung der Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der Komplementärin verweisen wir auf unsere diesbezüglichen Ausführungen unter 3.6.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Berichtsjahres sowie des Vorjahreszeitraums gliedern sich wie folgt:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | TEUR | TEUR |
| Rechts- und Beratungskosten | 1.609 | 133 |
| Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung | 958 | 953 |
| Fremdwährungseffekte | 433 | 2 |
| Buchführungs- und Jahresabschlusskosten | 326 | 249 |
| Rechts- und Beratungskosten Allgemein | 250 | 147 |
| Satzungsmäßige Aufsichtsratsvergütung | 160 | 99 |
| Reisekosten | 138 | 21 |
| Listingkosten / Investor Relations | 79 | 80 |
| Versicherungen und Beiträge | 60 | 53 |
| Hauptversammlung(en) | 36 | 32 |
| Miete | 21 | 26 |
| Veräußerungskosten | 1 | 82 |
| Kapitalmaßnahmen: Kapitalerhöhung (Vj. Rückerwerb Wandelanleihe) |
0 | 251 |
| Forderungsverluste / Wertminderung Umlaufvermögen | 0 | 54 |
| Sonstiges | 355 | 497 |
| Gesamt | 4.428 | 2.679 |
Seit Gründung hat die Komplementärin, die SGFM, die Geschäftsführung inne und trägt die Komplementär-Haftung. Für die Übernahme der Haftung als persönlich haftende Gesellschafterin erhält die Komplementärin einen Betrag in Höhe von 3 TEUR pro Jahr. Für die laufende Geschäftsführung erhielt die Komplementärin in 2022 eine feste Vergütung in Höhe von 224 TEUR (2021: 200 TEUR). Die Komplementärin hat zudem Anspruch auf eine monatliche variable Vergütung in Höhe von 0,2083% der jeweils zum Monatsultimo festgestellten IFRS-Einzelbilanzsumme bis zu einer IFRS-Einzelbilanzsumme in Höhe von 100 Mio. EUR (mithin 2,5% p.a.). Unberücksichtigt bleiben der Wert der SGTPTE sowie aktive latente Steuern abzüglich passive latente Steuern. Die variable Vergütung betrug in 2022 731 TEUR (2021: 750 TEUR). Zusammengefasst betrug die Brutto-Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der geschäftsführenden Komplementärin im Berichtszeitraum 958 TEUR (2021: 953 TEUR).
Die Listingkosten in Höhe von 60 TEUR (2021: 42 TEUR) resultieren aus der Notierung der SGT German Privat Equity GmbH & Co. KGaA an der Frankfurter Wertpapierbörse. Die Kosten für Investor Relations betrugen im Berichtsjahr 19 TEUR (2021: 38 TEUR).
Die Buchführungs- und Jahresabschlusskosten in Höhe von 326 TEUR (2021: 249 TEUR) beinhalten Kosten für die Erstellung der Jahres-, Halbjahres- und Quartalsabschlüsse zuzüglich anfallender Prüfungskosten sowie laufende Kosten für die Buchhaltung im SGF-Konzern.
Der Ertrag aus dem Teilabgang der Kaufpreisverbindlichkeiten in Höhe von 11.940 TEUR (2021: 10.212 TEUR) resultiert aus der Neubewertung der kurzfristigen finanziellen Kaufpreisverbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert zum 30. Juni 2022. Nach Aktienrückgabe von 2.176.500 Aktien in 2021 und weiteren 8.333.000 zum 30. Juni 2022 durch die Mehrheitsaktionärin SGTLLC an die SGF wurden 39.490.500 Aktien zum Stichtagskurs neu bewertet. Der neue Zeitwert betrug 58.181 TEUR. Die Differenz zum Bilanzwert zum 31. Dezember 2021 von 70.121 TEUR in Höhe von 11.940 TEUR wurde als Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit im Finanzergebnis realisiert.
Die Zinsaufwendungen ohne die Aufwendungen zur Neubewertung der Finanzanlagen zum beizulegenden Zeitwert sind von 5 TEUR im Jahr 2021 auf 17 TEUR im Berichtsjahr gestiegen und betreffen neben Bankzinsen von 13 TEUR, die Aufzinsung der Leasingverbindlichkeiten mit 3 TEUR. Im Vorjahr entfielen 5 TEUR auf die Verzinsung der Wandelanleihe.
Für die im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung erworbenen Anteile an der SGTPTE hat die Gesellschaft am 26. Januar 2021 mit Eintragung in das Handelsregister 50 Mio. neue SGF-Aktien emittiert. Von den ausgegebenen Aktien standen 25,5 Mio. unter einem bedingten Rückgabeangebot für den Fall, dass bestimmte Annahmen im Basisszenario der indikativen Unternehmensbewertung der SGT Capital Pte. Ltd. und der damaligen German Startups Group GmbH & Co. KGaA von der Ebner Stolz Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nicht eintreten. In die Berechnung Ergebnis je Aktie sind die als übertragene Gegenleistung ausgegebenen Anteile erst nach Wegfall der bedingten Rückgabeverpflichtungen einzubeziehen.
Die 24,5 Mio. unbedingt ausgegebene Aktien wurden für das gesamte Geschäftsjahr in die Berechnung einbezogen. Die 25,5 Mio. Aktien, welche unter bedingten Rückgabeansprüche standen, waren in fünf Tranchen unterteilt. Bereits mit Wirkung zum 31. Dezember 2021 hatte die SGF das Rückgabeangebot für 2.176.500 Aktien angenommen. Von den verbliebenen 23.323.500 Aktien wurden bis zum Stichtag 30. Juni 2022 weitere 8.333.000 Aktien zurückgegeben. Am 30. Juni 2022 ist die bedingte Rückgabeverpflichtung erloschen. Für den Zeitraum 1. Juli 2022 bis zum 31. Dezember 2022 wurden 39.490.500 ausgegebenen Aktien (24,5 Mio. zzgl. 15 Mio.) in die Berechnung das Ergebnis je Aktie einbezogen.
Grundsätzlich sind in das verwässerte Ergebnis je Aktie auch bedingt emissionsfähige Aktien einzubeziehen, soweit die künftig zu erfüllenden Voraussetzungen bereits erfüllt sind. Da die Voraussetzungen erst am 30. Juni 2022 vollständig erfüllt waren, ist die Berechnung der Aktien aus der Kapitalerhöhung für das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie identisch.
Im Geschäftsjahr befanden sich noch Wandelschuldverschreibungen zu einem Nennbetrag von 2 TEUR im Umlauf. Die Wandelschuldverschreibungen gewähren ein Wandlungsrecht von maximal 798 neuen Aktien zu einem Wandlungspreis von 2,5033 EUR/Aktie. Der Wandlungspreis lag im Geschäftsjahr unterhalb des durchschnittlichen Marktpreises der Stammaktien und wird nicht in die Berechnung des Ergebnisses je Aktie einbezogen.
Die Komplementärin SGFM partizipiert laut Satzung anteilig am Jahresergebnis der SGF abzüglich des Ergebnisanteils der Tochtergesellschaft SGTPTE (siehe detailliert Abschnitt 2.7). Den Aktionären der SGF steht insoweit das Ergebnis des Konzerns nicht zu und wird von dem den Aktionären zustehenden Ergebnis korrigiert. Wie im Vorjahr erwirtschafteten die Gesellschaften SGF, GSGVC und GSAM zusammen einen Verlust. Da die SGFM nicht verpflichtet ist, den auf sie rechnerisch entfallenen Verlust auszugleichen und eine künftige Verrechnung mit ausreichenden ihr zuzurechnenden Gewinnen unsicher ist, erfolgt keine gesonderte Berücksichtigung des rechnerisch auf die SGFM entfallenen Verlustes bei der Berechnung des Ergebnisses pro Aktie. Das Ergebnis der SGF wird vollumfänglich den Kommanditaktionären zugerechnet. Eine Korrektur des Vorjahreswertes erfolgte aus Wesentlichkeitsgründen nicht.
Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie berechnen sich als Quotient aus dem Gewinn, der den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zusteht, und der durchschnittlichen Anzahl von ausgegebenen Aktien während des Berichtszeitraumes wie folgt:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Den Kommanditaktionären und der Komplementärin der SGT German Private Equity & GmbH Co. KGaA zustehendes |
||
| Ergebnis/Gesamtergebnis | 6.854 | 14.078 |
| Ergebnisanteil Kommanditaktionäre | 6.854 | 14.491 |
| Durchschnittliche Anzahl Aktien unverwässert | 41.735.287 | 33.133.218 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert/unverwässert) | 0,16 | 0,44 |
Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Dabei wurde zwischen laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.
Der Finanzmittelfonds entspricht 2022 den in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mitteln aus Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 1.499 TEUR abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 748 TEUR (31.12.21: 173 TEUR) gegenüber Kreditinstituten, die als Teil der kurzfristigen Zahlungsmitteldisposition des SGF-Konzerns dem Finanzmittelfonds von zusammen 751 TEUR (31.12.21: 359 TEUR) zugerechnet wurden.
Im Berichtsjahr sind erstmalig zum Stichtag Nutzungsrechte an Leasinggegenständen in Höhe von 158 TEUR aktiviert sowie entsprechende Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 165 TEUR passiviert. Die unterjährige Veränderung der Leasingverbindlichkeit wurde zahlungswirksam erfasst.
Die Geschäftsführung der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA erfolgt durch deren alleinige persönlich haftende Gesellschafterin, SGT German Private Equity Management GmbH, Frankfurt am Main. Sie ist befugt, die Gesellschaft allein zu vertreten. Geschäftsführer der German Private Equity Management GmbH sind Herr Christoph Gerlinger, Frankfurt am Main, und Herr Carsten Geyer, Wilen bei Wollerau, Schweiz. Für weitere Informationen bezüglich der Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung verweisen wir auf Abschnitt 3.6.
Im Geschäftsjahr waren zu Mitgliedern des Aufsichtsrates bestellt:
Die satzungsgemäß vereinbarten Bezüge des Aufsichtsrates betrugen für den Berichtszeitraum 2022 insgesamt 160 TEUR (2021: 103 TEUR).
Nahestehende Unternehmen und Personen im Sinne des IAS 24 "Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen" sind juristische und natürliche Personen, die auf die SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA und deren Tochterunternehmen Einfluss nehmen können oder der Kontrolle oder einem maßgeblichen Einfluss durch die SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA beziehungsweise deren Tochterunternehmen unterliegen.
Neben den Organen der Gesellschaft haben wir folgende nahestehende Personen und Unternehmen identifiziert, zu denen im Berichtszeitraum angabepflichtige Beziehungen nach IAS 24 bestanden:
| Personen / Unternehmen | Beziehung |
|---|---|
| Christoph Gerlinger | Geschäftsführer der Komplementärin |
| Carsten Geyer | Geschäftsführer der Komplementärin |
| Gerlinger & Partner GmbH | Christoph Gerlinger: Geschäftsführender Gesellschafter |
| SGT Beteiligungsberatung GmbH, Frankfurt am Main |
Christoph Gerlinger, Carsten Geyer: Geschäftsführer |
| SGT Capital LLC, Kaimaninseln | Mehrheitsaktionärin der SGF |
| SGT German Private Equity Management GmbH (SGFM), Frankfurt am Main |
Persönlich haftende Gesellschafterin/Komplementärin der SGF |
| Mitglieder der SGT Capital LLC und Mitglieder im Management |
Die folgenden Personen waren im Geschäftsjahr mittelbare Gesellschafter der SGT Capital LLC und im Management der verbundenen Unternehmen der SGT Capital Group tätig: Christoph Gerlinger, Carsten Geyer, Dr. Marcel Normann, Joseph Pacini, Marianne Rajic und Jens Dino Steinborn. |
| SGT Capital GP Limited, Kaimaninseln | Unternehmen unter einheitlicher Leitung des |
| SGT Capital GP S.à.r.l., Luxemburg | Mutterunternehmens SGT Capital LLC |
| SGT Capital GP (US) LLC, USA/Delaware | |
| SGT Capital Fund II LP, Kaimaninseln | |
| SGT Capital Fund II SCSp, Luxemburg | |
| SGT Capital Co-Invest I SCSp, Luxemburg | |
| SGT Capital Co-Invest I LP, Kaimaninseln | |
| SGT Capital Co-Invest I (US) LP, USA/Delaware | |
| SGT Capital Fund II (US) LP, USA/Delaware | |
| SGT Capital Lux Ultimate S.à.r.l., Luxemburg | |
| SGT Ultimate BidCo GmbH, Frankfurt am Main | |
| SGT Ulitmate HoldCo GmbH, Frankfurt am Main | |
| SGT Capital Ultimate Limited, Kaimaninseln |
Die Anteile an Tochterunternehmen können dem Abschnitt 1.4.2 entnommen werden.
Die folgenden Transaktionen fanden mit sonstigen nahestehenden Unternehmen und Personen statt:
| 2022 TEUR |
2021 TEUR |
||||
|---|---|---|---|---|---|
| Erbrachte Leistungen |
Empfangene Leistungen |
Erbrachte Leistungen |
Empfangene Leistungen |
||
| Geschäftsführungs- und Haftungs übernahmevergütung der SGF an die SGFM |
0 | 958 | 0 | 953 | |
| Einnahme aus der Weiterbelastung von Personalaufwands- und Reisekostenauslagen an die Komplementärin SGFM |
158 | 0 | 161 | 0 | |
| Aufwendungen für erhaltenen Leistungen im Segment PE-Asset Management von der SGT Capital LLC auf Basis Kostenerstattung plus 3,5% |
0 | 2.413 | 0 | 1.706 | |
| Zinserträge aus der Begebung eines Gesellschafterdarlehns an die SGT LLC |
324 | 0 | 0 | 0 | |
| Zinsaufwand aus einem gewährten Gesellschafterdarlehen der SGT LLC |
0 | 1 | 0 | 2 | |
| Umsatzerlöse aus Dienstleistungen im Segment PE-Asset Management an Unternehmen unter einheitlicher Leitung |
13.214 | 0 | 10.917 | 0 | |
| Aufwendungen für erhaltene Leistungen im Segment PE-Asset Management von Unternehmen unter einheitlicher Leitung |
0 | 3.119 | 0 | 725 | |
| Zinserträge der SGF aus der Finanzierung von Unternehmen unter einheitlicher Leitung |
0 | 0 | 4 | 0 |
Zur Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der geschäftsführenden Komplementärin verweisen wir auf unsere Ausführungen unter Abschnitt 3.6. Die SGF hat der SGFM 101 TEUR (2021: 159 TEUR) ihrer Personalaufwandsauslagen in Höhe von 258 TEUR und einige Reisekostenauslagen weiterbelastet, die mithin nicht von der SGF getragen wurden.
Die Zinserträge resultieren aus der Gewährung eines besicherten Darlehens an die Großaktionärin mit einer Restlaufzeit von fünf Jahren zu einem Zinssatz von 9%. Ein Zinseszins wird nicht erhoben.
Zum Vorgang der Sacheinlage der SGTPTE durch die SGT Capital LLC verweisen wir auf Abschnitt 1.4.3. und bezüglich der Aktienrückgabe der SGTLLC im Geschäftsjahr 2022 auf die Abschnitte 2.7 und 4.4.
Zu den satzungsgemäßen Gewinnvorabansprüchen der SGFM und den dazu getroffenen Ergänzungsvereinbarungen verweisen wir auf die Erläuterungen im Abschnitt 2.8.
Im Geschäftsjahr wurden von Unternehmen unter einheitlicher Leitung Fondsanteile zu Anschaffungskosten inklusive Nebenkosten von TEUR 21.000 erworben. Die Anteile wurden mit dem Ziel erworben, diese kurzfristig an Drittinvestoren weiter zu veräußern. Zum Bilanzstichtag sind Fondsanteile mit ursprünglichen Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 1.330 im Besitz der Gesellschaft und in den Finanzanlagen verbucht.
Zum Bilanzstichtag bestanden die folgenden ausstehenden Salden aus Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen:
| 31.12.2022 TEUR |
31.12.2021 TEUR |
|||
|---|---|---|---|---|
| Forderungen | Verbindlich keiten |
Forderungen | Verbindlich keiten |
|
| Forderungen/Verbindlichkeiten aus geleisteten/erbrachten Dienstleistungen an/von beherrschenden Unternehmen |
0 | 127 | 16 | 76 |
| Darlehensforderung/-verbindlichkeit gegenüber der SGT LLC |
6.495 | 63 | 0 | 58 |
| Forderungen/Verbindlichkeiten aus geleisteten/erbrachten Dienstleistungen an/von Unternehmen unter einheitlicher Leitung |
2.138 | 1.838 | 11.959 | 0 |
| Darlehen gegen Unternehmen unter gemeinschaftlicher Leitung |
0 | 0 | 272 | 0 |
Frankfurt am Main, den 15. Mai 2023
Für die geschäftsführende Komplementärin
Christoph Gerlinger Carsten Geyer
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | Abschreibungen | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.01.2022 |
Zugänge 2022 |
Abgänge 2022 |
Stand 31.12.2022 |
Stand 1.01.2022 |
Zugänge planmäßig 2022 |
Zugänge außerplanmäßig 2022 |
Stand 31.12.2022 |
Restbuchwert 31.12.2022 |
Restbuchwert 31.12.2021 |
|
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| Geschäfts- oder Firmenwert |
72.243.546,62 | 0,00 | 0,07 | 72.243.546,55 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 72.243.546,55 | 72.243.546,62 |
| Immaterielle Vermögenswerte |
11.615.880,78 | 0,00 | 0,00 | 11.615.880,78 | 1.227.046,64 | 1.234.316,57 | 6.654.514,57 | 9.115.877,78 | 2.500.003,00 | 10.388.834,14 |
| Sachanlagen | 4.751,98 | 219.096,12 | 0,00 | 223.848,10 | 4.751,98 | 24.689,48 | 0,00 | 29.441,46 | 194.406,64 | 0,00 |
| 83.864.179,38 | 219.096,12 | 0,07 | 84.083.275,43 | 1.231.798,62 | 1.259.006,05 | 6.654.514,57 | 9.145.319,24 | 74.937.956,19 | 82.632.380,76 |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | Abschreibungen | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.01.2021 |
Zugänge 2021 |
Stand 31.12.2021 |
Stand 1.01.2021 |
Zugänge planmäßig 2021 |
Zugänge außerplanmäßig 2021 |
Stand 31.12.2021 |
Restbuchwert 31.12.2021 |
Restbuchwert 31.12.2020 |
|
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| Geschäfts- oder Firmenwert |
0,00 | 72.243.546,62 | 72.243.546,62 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 72.243.546,62 | 0,00 |
| Immaterielle Vermögenswerte |
95.592,78 | 11.520.288,00 | 11.615.880,78 | 44.496,78 | 1.135.087,85 | 47.462,01 | 1.227.046,64 | 10.388.834,14 | 51.096,00 |
| Sachanlagen | 4.751,98 | 0,00 | 4.751,98 | 4.751,98 | 0,00 | 0,00 | 4.751,98 | 0,00 | 0,00 |
| 100.344,76 | 83.763.834,62 | 83.864.179,38 | 49.248,76 | 1.135.087,85 | 47.462,01 | 1.231.798,62 | 82.632.380,76 | 51.096,00 |
Die SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch "Gesellschaft" oder "SGF" genannt) firmierte bis zu ihrer Umfirmierung unter der Firma German Startups Group GmbH & Co. KGaA. Die vormalige German Startups Group GmbH & Co. KGaA ist mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Mai 2014 durch formwechselnde Umwandlung der 2011 gegründeten German Startups Group Berlin AG entstanden.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 7. August 2020 änderte die Gesellschaft ihre Firma und verlegte ihren Sitz nach Frankfurt am Main. Die Änderungen wurden am 7. Oktober 2020 in das Handelsregister Frankfurt am Main eingetragen, in welchem die Gesellschaft auch zum Stichtag geführt wird.
Die Komplementärin der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA ist die SGT German Private Equity Management GmbH ("SGFM"), die zur Geschäftsführung berechtigt und verpflichtet ist. Die Komplementärin wird durch ihre Geschäftsführer, Christoph Gerlinger und Carsten Geyer, vertreten. Mehrheitsaktionärin der SGF ist SGT Capital LLC, Kaimaninseln, per 31. Dezember 2022 mit einem Anteil von 73,8% am Grundkapital zum Bilanzstichtag (31.12.21: 82,2%). Der Anteil der SGT Capital LLC an den ausstehenden, also nicht im Eigenbesitz der SGF befindlichen SGF-Aktien beträgt 79,4% (31.12.21: 82,9%). Die SGT Capital LLC hält 74,996% Anteile an der Komplementärin SGFM.
Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der SGF im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapier-börse gehandelt, dem Nachfolge-Qualitätssegment des in 2017 geschlossenen Entry Standards der deutschen Börse, in dem die Aktien vom 11. November 2015 bis zum 28. Februar 2017 gelistet wurden.
Der Kreis der in den Konzernabschluss der Muttergesellschaft SGF einbezogenen vollkonsolidierten Unternehmen umfasst drei Tochtergesellschaften. Hierbei handelt es sich um die SGT Capital Pte. Ltd. ("SGTPTE"), die German Startups Group VC GmbH ("GSGVC") und die German Startups Asset Management GmbH ("GSAM"). Rechtlich wurden im Vorjahr die gesamten Anteile an der SGTPTE mit Hauptversammlungsbeschluss als Sacheinlage gegen Ausgabe von 50 Mio. SGF-Aktien eingebracht. Der Erwerbszeitpunkt der SGTPTE entspricht dem Tag der Eintragung der Sachkapitalerhöhung in das Handelsregister am 26. Januar 2021.
Von den ursprünglich als Gegenleistung für die SGTPTE ausgegebenen 50,0 Mio. SGF-Aktien waren 24,5 Mio. fest vereinbart, während bis zu 25,5 Mio. Aktien einer bedingten Rückgabeverpflichtung unterlagen und von der Erreichung bestimmter Kapitalgrößen bis zum 31. Dezember 2021 und sodann verlängert bis zum 30. Juni 2022 abhingen. Die SGF erhält von ihrer Mehrheitsaktionärin von den zunächst 50 Mio. Aktien 10.509.500 Aktien in drei Tranchen zurück. Davon waren bereits 2.176.500 in zwei Tranchen am 31. Dezember 2021 und weitere 8.333.000 Aktien zum 30. Juni 2022 rückgabepflichtig. Somit stand erstmals zum 30. Juni 2022 der Kaufpreis der SGTPTE hinsichtlich der Anzahl der ausgabepflichtigen SGF-Aktien mit 39.490.500 Aktien fest und die Voraussetzungen für die Bilanzierung der Kaufpreisverbindlichkeit als Eigenkapitalinstrument waren erstmals erfüllt. Bevor die Kaufpreisverbindlichkeit in das Eigenkapital umgegliedert wurde, erfolgte letztmalig zum 30. Juni 2022 eine Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Höhe von 39.490.500 Aktien zum aktuellen Börsenkurs. Der neue Zeitwert der Kaufpreisverbindlichkeit betrug 58.181 TEUR (31.12.21: 70.121 TEUR). Die Differenz zum Buchwert per 31. Dezember 2021 in Höhe von 11.940 TEUR wurde als Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit im Finanzergebnis realisiert (31.12.21: 10.212 TEUR).
Die Aktivitäten des Konzerns erstrecken sich seit dem Erwerb der SGTPTE auf die zwei Segmente "PE-Asset Management" und "Investment". Die SGF hatte mit der Akquisition der SGTPTE im Jahr 2021 einen Transformationsweg begonnen. Das vorherige Geschäftsmodell des Investierens in junge Wachstumsunternehmen aus eigenen Mitteln und in die eigene Bilanz wird seither durch das Geschäftsmodell Asset Management, d.h. dem Management von Kapital von dritten Investoren (außerhalb der eigenen Bilanz), abgelöst. Diese Entwicklung spiegelt sich seither in der Veränderung der wesentlichen Ertragsquellen wider. Die Bedeutung der Wertentwicklung der Beteiligungen an dynamischen, aber auch volatilen jungen Unternehmen (Segment "Investment) für die SGF hat sich stark verringert und nimmt weiter ab, während die Erlösströme aus dem Fondsmanagement bzw. dem Investment Advisory des verwalteten Private Equity-Kapitals ("PE-Asset Management") an Bedeutung gewinnen. Daneben investiert die Gesellschaft gelegentlich und in untergeordneter Proportion gemessen an den übrigen Investoren in ihre eigenen Fonds. Diese Beteiligung sowie das Heritage VC Portfolio werden im Segment "Investment" zusammengefasst.
Mit der auf der Hauptversammlung am 7. August 2020 beschlossenen Akquisition der SGT Capital Pte. Ltd. ("SGTPTE"), führt die ehemalige SGF ihren satzungsgemäßen Zweck als Beteiligungsholding fort. Dabei verschiebt sich aufgrund der Größenverhältnisse der Tochtergesellschaften der Schwerpunkt der Tätigkeit des Konzerns wieder auf eine Dienstleistung, nämlich die eines Private Equity-Asset Managers, also einem Investment Advisor, der Investments, Value Creation-Initiativen und Divestments für potenziell mehrere von ihm aufgelegte Private Equity-Fonds (oder Beteiligungsvehikel) vornimmt, anstatt eigenes Kapital zu investieren. Zudem nimmt der Asset Manager für seine Investoren Investments in die Asset-Klasse "Private Equity" vor, also in etablierte größere Unternehmen, statt die Gesellschaft wie zuvor aus ihren eigenen Mitteln in Venture Capital, also frühphasige kleinere Unternehmen. Im Private Equity-Geschäft werden zudem stets Mehrheitsbeteiligungen erworben, meist sogar 100% der Anteile. Die erworbenen Beteiligungen gehören dann separaten Private Equity-Fonds (oder Beteiligungsvehikeln) für institutionelle
Anleger wie Kapitalsammelstellen, Pensionsfonds, Lebensversicherungen u.v.m., den die hundertprozentige Tochtergesellschaft SGTPTE, ein globaler Alternative Investment- und Private Equity-Asset Manager mit Hauptsitz in Singapur und Ländergesellschaft in Frankfurt am Main, steuert. An der Schnittstelle zum Segment Investment tätigt die Gesellschaft aus ihrem Asset Management-Geschäft heraus seit 2022 gelegentlich auch Private Equity-Investments in eigene Private Equity-Fonds. Der Konzern ist als ein in Deutschland beheimateter, börsennotierter Private Equity-Asset Manager mit Sitz in Frankfurt am Main zu kategorisieren.
Das Segment "Investment" ist zweigeteilt: Das Heritage VC Portfolio ist in der Tochtergesellschaft GSGVC gebündelt. Die SGF-Gruppe agiert hier als unternehmerische Beteiligungsgesellschaft. Die Kapitalbeteiligung geschieht primär über Eigenkapital, andernfalls zumeist über Wandeldarlehen, die später in Eigenkapital gewandelt werden (sollen). Seit 2022 werden im Segment "Investment" daneben auch Beteiligungen an Private Equity-Fonds gehalten.
Der Fokus bei der Auswahl der Unternehmen im VC-Geschäft lag auf disruptiven Innovationen bzgl. eines Produktes oder eines Geschäftsmodells, einer hohen Skalierbarkeit sowie den unternehmerischen Fähigkeiten der Gründer. Geografischer Schwerpunkt war Deutschland. Derzeit stellt die GSGVC Beteiligungsveräußerungen in den Vordergrund.
Im Fokus des SGF-Konzerns stehen die Asset Management-Dienstleistungen der SGTPTE (Segment "PE-Asset Management") für welche die SGTPTE im Wege von Dienstleistungs-Vergütungen, insbesondere sogenannte Management Fees, Transaction Fees, Advisory Fees und ähnliches honoriert wird. Der Berechnung der Management Fees liegen die sogenannten Assets under Management ("AUM"), das eingeworbene, zugesagte und verwaltete Vermögen, sowie der durchschnittliche Management Fee-Vergütungssatz zu Grunde. Der Berechnung der Transaction Fees liegen die Anzahl, Umfang und Komplexität von Private Equity-Transaktionen und individuelle Vereinbarungen zu Grunde. Der Berechnung der Advisory Fees liegen Anzahl, Umfang und Komplexität von Beratungsprojekten und individuelle Vereinbarungen zu Grunde.
Für das Segment "Investment" steht im Vordergrund der Überwachung und Steuerung des unternehmerischen Erfolgs die Veränderung des Buchwerts des Eigenkapitals der GSGVC und mittelbar der SGF, die regelmäßig auf Basis der Entwicklungen der Portfoliounternehmen aus der Summe der Fair Values der Beteiligungen und ausgegebenen Wandeldarlehen sowie der Barmittel und Forderungen, abzüglich der Rückstellungen und Verbindlichkeiten, berechnet werden. Im Rahmen des Trackings der einzelnen Portfoliounternehmen werden, sofern verfügbar, betriebswirtschaftliche Key Performance Indicators (KPIs) mindestens quartalsweise beobachtet.
Die Überwachung des unternehmerischen Erfolgs für den Konzern erfolgt auf folgender Basis:
| • | SGT Capital Pte. Ltd | AUM, durchschnittlicher Management Fee |
|---|---|---|
| Segment "PE-Asset Management" | Vergütungssatz, Anzahl, Umfang und Komplexität von | |
| Private Equity-Transaktionen, Anzahl, Umfang und | ||
| Komplexität von Beratungsprojekten, Umsatz, EBITDA, | ||
| Ergebnis nach Steuern | ||
| • | German Startups Group VC GmbH, | Bewertung der Fondsanteile durch institutionelle |
| Segment "Investment" | unabhängige Bewertungsspezialisten, KPIs und | |
| Bewertungen der Portfoliounternehmen, Buchwert | ||
| des Eigenkapitals (NAV), Beteiligungsergebnis, | ||
| Ergebnis nach Steuern |
Die bedeutsamsten übergeordneten Indikatoren sind für das Segment "PE-Asset Management" die Umsatzerlöse, für das Segment "Investment" das Beteiligungsergebnis und für beide Segmente sowie den Gesamtkonzern das Ergebnis nach Steuern.
Das Geschäftsjahr 2022 war geprägt durch verschiedene vor allem negative gesamtwirtschaftliche Entwicklungen bzw. Strukturbrüche, unter anderem den Kriegsausbruch in der Ukraine, den massiven Anstieg von Energiepreisen, die Störung von Lieferketten und dem sprunghaften Wiederaufleben der Inflation, die eine Zinswende weg von der Nullzinsära bewirkt hat. Kapital ist erstmals seit vielen Jahren nicht mehr kostenlos gewesen, sondern hatte wieder einen Preis. Das Bruttoinlandsprodukt-Wachstum verlangsamte sich in 2022 auf 1,9%.
Die SGF hält die Beteiligungen an den operativen Töchtern SGTPTE (Segment "PE-Asset Management") und GSGVC sowie Private Equity-Fondsanteile (zusammen Segment "Investment"). Sie erbringt des weiteren Beratungsleistungen für die SGTPTE und die GSGVC.
Das Kalenderjahr 2022 entwickelte sich für die Asset-Klasse Private Equity sehr gegensätzlich.1 Das erste Halbjahr 2022 war in den für die SGF-Gruppe wesentlichen Märkten Nordamerika und Europa durch eine weiterhin hohe Anzahl von Buy-out-Transaktionen geprägt. Diese Entwicklung war in Anbetracht der oben beschriebenen stark eingetrübten politischen und makroökonomischen Rahmenbedingungen
1 https://www.bain.com/insights/topics/global-private-equity-report/
bemerkenswert. Mit den Zinserhöhungen der US-Notenbank seit Juni 2022 und den folgenden Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank fiel der Rückgang der Transaktionen im zweiten Halbjahr umso stärker aus. Viele Banken reduzierten ihr Engagement in der Finanzierung solcher Beteiligungen vor allem im Teilsegment großer Private Equity-Transaktionen in zyklischen oder von Ukrainekrieg, Inflation, Energiepreisen betroffenen Unternehmen. Im Durchschnitt lag das Jahr 2022 mit Investitionen der Buy-out-Fonds in Höhe von 0,65 Billionen USD zwar deutlich unter dem Rekordjahr 2021 (1,1 Billionen USD), aber auch signifikant oberhalb des Zehnjahresdurchschnitts. Das Buyout-Fundraising summierte sich auf 347 Milliarden USD und entwickelte sich damit nur 10% unterhalb des hohen Vorjahreswertes (387 Milliarden USD).
Für die PE-Investments im Segment "Investment" gelten die im vorstehenden Abschnitt beschriebenen Rahmenbedingungen. Für das Heritage VC-Portfolio ist das Geschäftsklima in der Startup-Szene relevant. Nachdem sich dieses im Vorjahr auch aufgrund der Corona-Pandemie deutlich verbesserte, hat sich das Geschäftsklima der Branche im Geschäftsjahr laut Umfrage des Deutschen Startups Monitor wieder spürbar eingetrübt. Die Kennzahl "Geschäftsklima-Saldo" brach von 65% in 2021 auf 42% in 2022 ein.2 Als wesentliche Hemmnisse gelten der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, gestörte Lieferketten, Inflation, Zinsanstieg und verringerte Kapitalverfügbarkeit, also Risiken, welche die Gesamtwirtschaft insgesamt betreffen.
Das Segment "PE-Asset Management" erzielte im Geschäftsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 13.272 TEUR (2021: 11.062 TEUR). Die eigene Umsatzprognose in Höhe von 14 Mio. EUR wurde somit leicht verfehlt. Die Erlöse standen im Wesentlichen im Zusammenhang mit Tätigkeiten für verschiedene nahestehende SGT-Private Equity-Fonds, im Zusammenhang mit deren Erwerb der Utimaco-Gruppe. Mit dieser PE-Transaktion konnte im ersten Halbjahr gleichzeitig der sogenannte "First Close" des SGT Capital Fund II als wesentlicher Meilenstein vollzogen werden. Das Ergebnis nach Steuern betrug im Segment PE-Asset Management 9.282 TEUR, darin enthalten der Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Höhe von 11.940 TEUR und Abschreibungen auf Immaterielle Werte aus der Kaufpreisallokation in Höhe von 7.889 TEUR und die daraus resultierenden Auflösung der Latenten Steuern in Höhe von 1.324 TEUR. Bereinigt um diese Effekte betrug das Ergebnis 3.907 TEUR und lag über dem prognostizierten Segmentgewinn von mindestens 3,0 Mio. EUR.
Die Utimaco-Gruppe ist ein stark wachsender, hochprofitabler, globaler Marktführer für High-End-Cyber Security-Software mit Sitz in Aachen, Deutschland, und Campbell, Kalifornien, USA. Die Akquisition konnte bereits im August 2021 vereinbart werden. Das Closing hat wie üblich zeitlich nachgelagert stattgefunden und war im konkreten Fall davon abhängig, dass zuvor alle notwendigen Zustimmungen durch die
2 https://deutscherstartupmonitor.de/
relevanten Behörden erteilt werden. Im November 2021 hat zunächst das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) seine Genehmigung erteilt. Die noch ausstehenden Genehmigungen des britischen Wirtschafts- und Energieministeriums wurden im Februar und die des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz Anfang Mai 2022 erteilt.
Die SGF-Gruppe hat sich selbst an einem Fonds beteiligt, der sich seinerseits an der Utimaco-Gruppe beteiligt hat. Zum Bilanzstichtag hält die SGF-Gruppe Fondsanteile mit Anschaffungskosten in Höhe von 1.330 TEUR.
Aufgrund erhöhter geopolitischer Risiken hat die Geschäftsführung beschlossen, den innerhalb der immateriellen Vermögenswerte aktivierten Joint Venture-Vertrag und einem asiatischen Finanzdienstleister um 6,7 Mio. EUR abzuwerten. Das Joint Venture ist unverändert in Kraft und wurde im Volumen sogar ausgeweitet. In der Anbahnung neuer Transaktionen in Westeuropa und Nordamerika haben sich aufgrund der wachsenden geopolitischen Spannungen Investoren aus bestimmten Ländern allerdings im Geschäftsjahr als Wettbewerbsnachteil in Bieterverfahren und als Hemmnis bei der Erlangung von zumeist benötigten behördlichen Zustimmungen herausgestellt.
Für das Segment "Investment" haben wir für das Geschäftsjahr 2022 Wertsteigerungen im Portfolio erwartet, die zu einem positiven Ergebnis in mindestens niedriger siebenstelliger Höhe führen sollten. Wesentliche Portfoliounternehmen und die Rahmenbedingungen einschließlich Bewertungen von Startups haben sich deutlich schlechter entwickelt als erhofft. Die Prognose wurde mit einem Segmentverlust von 2,4 Mio. EUR deutlich verfehlt.
Die SGF-Gruppe erzielt mit einem EBITDA in Höhe von 2,6 Mio. EUR ein Ergebnis spürbar unterhalb der operativen Gewinnprognose von mindestens 4 Mio. EUR. Das um die wesentlichen Einmaleffekte außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte sowie Ertrag aus dem Teilabgang der Kaufpreisverbindlichkeit bereinigte Konzernergebnis beträgt 0,4 Mio. EUR.
Die folgende Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage soll Informationen über die Entwicklung der Geschäftstätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr und stichtagsbezogene Informationen zum Bilanzstichtag über die wirtschaftliche Lage des Konzerns zum Aufstellungs-zeitpunkt vermitteln. Für weitere Informationen verweisen wir auf Abschnitt 1.3 "Segmentberichterstattung" in den Notes.
Die zwei Segmente "PE-Asset Management" und "Investment" unterscheiden sich weiterhin deutlich in ihren Geschäftsmodellen sowie in ihren Ertrags- und Kostenstrukturen.
Die Umsatzerlöse entfallen mit 13.272 TEUR nahezu ausschließlich auf das Segment "PE-Asset Management" (2021: 11.062 TEUR). Den Umsätzen stehen Aufwendungen aus bezogenen Leistungen von 3.923 TEUR entgegen (2021: 2.431). Daraus leitet sich ein Bruttomarge von 70% ab (2021: 78%). Das Segment hat ein EBITDA in Höhe von 4.991 TEUR erzielt (2021: 6.009 TEUR).
Die Nettoerlöse aus dem Segment "Investment" werden in den Posten Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen gezeigt. Saldiert belastet das Venture Capital-Geschäft das Ergebnis mit einem Verlust von 2.442 TEUR (2021: Ertrag 1.062 TEUR). Das Ergebnis setzt sich zusammen aus Nettoverlusten aus der Neubewertung der Beteiligungen zu ihren beizulegenden Zeitwerten in Höhe von 1.428 TEUR (2021: Ertrag 1.284 TEUR) und realisierten Nettoverlusten aus dem Beteiligungsverkauf von 1.014 TEUR (2021: 222 TEUR).
Gestiegene Personalaufwendungen um 400 TEUR auf 756 TEUR entfallen im Wesentlichen auf die Tochtergesellschaft SGTPTE, d.h. auf das Segment PE-Asset Management. Der Anstieg der Abschreibungen von 1.182 TEUR auf 7.914 TEUR erklärt sich hauptsächlich aus der einmaligen außerplanmäßigen Abschreibung von 6.655 TEUR auf die im Vorjahr im Rahmen des Erwerbsvorgangs bei der SGTPTE identifizierten Vorteile aus Asset Management Agreements (Joint Venture). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit einem Anstieg um 1.749 TEUR auf 4.428 TEUR oberhalb des Vorjahresniveaus. Der Anstieg begründet sich insbesondere durch Aufwendungen verschiedener Art im Zusammenhang mit der Utimaco-Transaktion in Höhe von 1.580 TEUR, von denen sich 1.008 TEUR in zusätzlichen Umsatzerträgen widergespiegelt haben, und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung von 431 TEUR. Gegenläufige Erträge aus Fremdwährungsgeschäften in Höhe von 552 TEUR im Posten sonstige betriebliche Erträge führen zu einem leichten Nettogewinn aus Fremdwährungsumrechnung von 121 TEUR. Für eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, verweisen wir auf Abschnitt 3.6 der Notes dieses Abschlusses.
Das nachhaltige Nettofinanzergebnis definiert als Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen beträgt 77 TEUR nach 218 TEUR im Vorjahr. Der Ertrag aus der Neubewertung der Kaufpreisverbindlichkeit in Höhe von 11.940 TEUR ist hingegen ein einmaliger und nicht zahlungswirksamer Ertrag (2021: 10.212 TEUR).
Ertragsteuern in Höhe von 1.198 TEUR entfallen im Segment "PE-Asset Management" auf laufende Ertragsteuern (2021:1.023 TEUR). Der Steueraufwand wird um einen gegenläufigen Steuerertrag aus der Fortentwicklung der passiven latenten Steuer auf den im Rahmen der Kaufpreisverteilung identifizierten Vermögenswert in Höhe von 1.341 TEUR (2021: 192 TEUR) gemindert. Im Segment Investment wurde allein im Vorjahr ein Steuerwand in Höhe von 1.127 TEUR erfasst, welcher überwiegend aus der Neubewertung der latenten Steuern aus Verlustvorträgen resultiert. Im Ergebnis ergibt sich ein Nettoertrag in Höhe von 145 TEUR (2021: 1.958 TEUR Steueraufwand).
Das Konzernergebnis nach Steuern reduzierte sich um 7.224 TEUR von 14.078 TEUR im Vorjahr auf 6.854 TEUR im Geschäftsjahr. Zwei nicht zahlungsrelevante Einmaleffekte haben mit 5.285 TEUR zum Konzernergebnis beigetragen (2021: 10.212 TEUR). Während Erträge von 11.940 TEUR (2021: 10.212 TEUR) das Ergebnis verbesserten, haben im Geschäftsjahr außerplanmäßige Abschreibungen, saldiert mit einem latentem Steuerertrag, in Höhe von 5.524 TEUR das Konzernergebnis belastet (2021: 47 TEUR). Das um
diese Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis betrug 438 TEUR und lag um 3.428 TEUR unterhalb des bereinigten Konzernergebnis des Vorjahres. Der Ergebnisbeitrag ist zwischen den Segmenten sehr ungleich verteilt mit einem Gewinn im Segment PE-Asset Management von 9.282 TEUR (2021: 14.402 TEUR) und einem Verlust im Segment Investment von 2.429 TEUR (2021: 324 TEUR).
Die liquiden Mittel abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich zum Stichtag im Vergleich zum 31.12.2021 von 359 TEUR um 392 TEUR auf 751 TEUR erhöht. Die SGF hält neben liquiden Mitteln kurzfristige Wertpapiere in Höhe von 3.906 TEUR (31.12.2021: 1.711 TEUR). Die geldmarktnahen Wertpapiere sind kurzfristig veräußerbar und unterliegen eher geringen Wertschwankungen. Die Wertpapiere sind in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in der Bilanz erfasst. Da bei den Wertpapieren Kursschwankungen nicht völlig auszuschließen sind, wurden diese in der Cashflow-Rechnung unter dem Cashflow aus Investitionstätigkeit als Einzahlungen/Auszahlungen für Investitionen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition dargestellt.
Aufgeteilt in Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit hat sich die Finanzlage wie folgt entwickelt:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 10.760 | -5.832 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -2.355 | 5.645 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -8.013 | 0 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | 392 | -187 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 359 | 546 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 751 | 359 |
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zeigt einen Zahlungsmittelzufluss in Höhe von 10.760 TEUR, der den Cashflow des Vorjahres um 16.592 TEUR übersteigt. Dabei ist das Ergebnis nach Steuern mit einem Rückgang zum Vorjahr um 7.224 TEUR von 14.078 TEUR auf 6.854 TEUR deutlich rückläufig. Ein maßgeblicher Effekt für den Gewinnrückgang sind die um 5.387 TEUR gestiegenen, nicht zahlungswirksamen Abschreibungen. Zudem haben im Vorjahr Umsatzerlöse zu einem hohen Aufbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beigetragen. Insbesondere der Zahlungseingang dieser Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 9.301 TEUR führte zu einem hohen operativen Zahlungsmittelzufluss.
Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von 2.355 TEUR (2021: Zufluss 5.645 TEUR) enthält im Vergleich zum Vorjahr weiter rückläufige Auszahlungen im Segment Investment für den Erwerb von Finanzanlagen 231 TEUR (2021: 335 TEUR). Auch die Einzahlungen aus dem Verkauf von Beteiligungen im Segment Investment haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 4.418 TEUR vermindert und trugen nur noch mit 354 TEUR zur Finanzierung bei. Die Auszahlungen für Investitionen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition in Höhe von 2.442 TEUR betreffen Auszahlungen für die kurzfristige Anlage in geldmarktnahe Wertpapiere.
Aus der Finanzierungstätigkeit sind Finanzmittel von 8.013 TEUR (2021: 0 TEUR) abgeflossen. Wie zuvor angekündigt bzw. sogar in größerem Umfang als angekündigt ist es der Gesellschaft gelungen, 3,5 Mio. eigene Aktien zu einem Kaufpreis von 7.000 TEUR zurückzuerwerben (2021: Null) und eine Dividende in Höhe von 2 Cent pro Aktie oder 996 TEUR an die Aktionäre auszuschütten (2021: Null). Insgesamt hat die Gesellschaft ihren Aktionären damit 7.996 TEUR oder 16 Cent pro Aktie in Geld ausgekehrt (2021:Null). Das entsprach seinerzeit knapp 10% des Marktkapitalisierung.
Der Konzern war während der Berichtsperiode stets in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.
Die Bilanzsumme hat sich von 116.292 TEUR zum 31. Dezember 2021 um 10.495 TEUR auf 105.797 TEUR zum 31. Dezember 2022 verringert. Das Eigenkapital konnte von 44.195 TEUR zum 31. Dezember 2021 um 57.623 TEUR auf 101.818 TEUR oder 2,20 EUR pro Aktie gesteigert werden.
Die Bilanzstruktur stellt sich im Vergleich zum Vorjahr dabei wie folgt dar:
| 31.12.2022 TEUR |
31.12.2021 TEUR |
|
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 97.597 | 100.227 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 8.200 | 16.065 |
| Summe Aktiva | 105.797 | 116.292 |
| Eigenkapital und langfristige Schulden | 101.818 | 44.195 |
| Kurzfristige Schulden | 3.979 | 72.097 |
| Summe Passiva | 105.797 | 116.292 |
Im Folgenden erläutern wir die wesentlichen Veränderungen zum Vorjahr.
Der Veränderung der Aktivseite ist wesentlich durch den Rückgang des Postens "Sonstige immaterielle Vermögenswerte" um 7.888 TEUR innerhalb der langfristigen Vermögenswerte durch planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen auf den aktivierten Joint Venture-Vertrag im Segment "PE-Asset Management" begründet. Gegenläufig erhöhte die Ausgabe eines besicherten, langfristigen Darlehens an die Mehrheitsaktionärin SGT LLC, Kaimaninseln, mit einem Buchwert von 6.495 TEUR inklusive Zinsen zum Bilanzstichtag 2022 die langfristigen Vermögenswerte.
Die kurzfristigen Vermögenswerte sind insgesamt rückläufig (-7.866 TEUR). Diese Entwicklung ist vor allem durch die Verminderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 9.301 TEUR verursacht.
Auf der Passivseite haben sich die kurzfristigen Schulden um 68.188 TEUR vermindert, während das Eigenkapital zuzüglich langfristiger Schulden um 57.623 TEUR auf 101.818 TEUR angewachsen ist. Ursächlich für die deutliche Verschiebung zwischen bilanziellen Eigen- und Fremdmitteln war die Umwandlung der Kaufpreisverbindlichkeit aus dem Erwerb der SGTPTE zum 31. Dezember 2021: 70.121 TEUR in Eigenkapital. Zum 30. Juni 2022 stand die Anzahl der als Gegenleistung zu übertragenden SGF-Aktien erstmals fest. Die Kaufpreisverbindlichkeit wurde mit ihrem Zeitwert per 30. Juni 2022 in Höhe von 58.181 TEUR in das Eigenkapital umgegliedert.
Es ergibt sich ein Nettogewinn in Höhe von 16 Cent je Aktie (2021: 44 Cent, bei Ansatz der zum 31. Dezember 2021 bestehenden Anzahl Aktien 28 Cent, wie in 2022 inkl. erheblicher positiver Sondereffekte).
Bezüglich weiterer Erläuterungen zu diesem Thema verweisen wir auf Abschnitt 3.8 der Notes dieses Abschlusses.
Zusammenfassend stellt die Geschäftsführung der SGF fest, dass die im Vorjahr gesetzten Ergebnisziele insgesamt übererfüllt wurden, auch infolge von zwei Sondereffekten, die sich unter dem Strich deutlich positiv ausgewirkt haben, während sie im Segment "Investment" vorwiegend aufgrund schlechter Rahmenbedingungen der Startups-Szene deutlich verfehlt wurden. Wir sind der Überzeugung, dass sich der Konzern weiterhin in einer sehr aussichtsreichen Lage befindet.
Im folgenden Chancen- und Risikobericht legt die Geschäftsführung der SGF ihre Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken dar. Sie werden in einer Gesamtaussage zusammengefasst.
Der Schwerpunkt des SGF-Konzerns, das Asset Management von Private Equity-Fonds seitens ihrer Tochter SGTPTE, ist ein planbares, nicht investitionsabhängiges, also nicht kapitalintensives Dienstleistungsgeschäft, dessen Profitabilität im Wesentlichen vom Umfang des verwalteten Kapitals und der Anzahl, dem Umfang und der Komplexität ihrer Private Equity-Transaktionen und Beratungsprojekte abhängt.
Die SGTPTE hat im Geschäftsjahr 2022 und im ersten Halbjahr 2023 weitere Fortschritte bei dem Aufbau ihres Private Equity-Geschäfts erzielt. Dies birgt für den SGF-Konzern die Chance, eine nachhaltige, planbare, hohe Profitabilität zu erreichen und den eingeschlagenen Wachstumspfad weiter zu beschreiten. Nach dem Anfangserfolg der verschiedenen SGT-Fonds in verschiedenen Jurisdiktionen besteht die konkrete Aussicht, zeitnah weitere Fonds aufzulegen. Bei dem noch für weitere Investoren geöffneten SGT Capital Fund II besteht die konkrete Aussicht, weitere Investorenzusagen einzuwerben.
Das im Segment Investment gehaltene "Heritage VC Portfolio" birgt für den SGF-Konzern die Chance, weitere Wertzuwächse, Erträge aus Ausschüttungen und/oder Veräußerungsgewinne zu erzielen.
Das wesentliche Risiko des SGF-Konzerns aus der Tätigkeit der SGTPTE ist womöglich ausbleibender Erfolg bei der Einwerbung von Fondskapital und/oder dessen Abfluss nach Laufzeitende der jeweiligen Private Equity-Fonds.
Daneben besteht das eher theoretische Risiko, dass der SGT Capital Fonds II das ihm von Investoren zugesagte Kapital nicht vollständig zu investieren vermag, weil keine attraktiven Investitionsmöglichkeiten identifiziert oder vertraglich abgeschlossen werden können, und das Risiko, dass eine risikoadäquate positive Rendite ausbleibt und Folgefonds deshalb nur schwer oder gar nicht platziert werden können.
In den letzten Jahren haben langfristig niedrige Zinsen bei einer geringen Inflationserwartung die Anlage in Private Equity-Fonds im Vergleich zu zinstragenden alternativen Anlagen wie Staats- und Unternehmensanleihen begünstigt. Zurzeit verstärkt ein hoher Inflationsanstieg den Druck auf die Notenbanken, die Leitzinsen zu erhöhen. Das birgt einerseits die Chance, dass attraktive Private Equity-Assets, sprich Unternehmen, zu günstigeren Kaufpreisen angeschafft werden können, weil von den Verkäufern nur noch niedrigere EBITDA-Multiples durchzusetzen sind, was das Investment für den jeweiligen Fonds attraktiver macht und zu einer Vereinfachung der Kapitaleinwerbung führen dürfte. Gleichzeitig birgt es andererseits das Risiko, dass die Zinsaufwendungen für die bei Private Equity-Transaktionen marktüblich eingesetzten Fremdkapital-Transaktionsfinanzierungen und Zinsaufwendungen der Portfoliounternehmen selbst steigen und ihre Profitabilität schmälern. Eine anhaltende Konjunkturschwäche aufgrund eines deutlich sprunghaften Zinsanstiegs würde Private Equity-Transaktionen nur insoweit beschädigen, als sich diese nicht in adäquat niedrigeren Unternehmenskaufpreisen niederschlagen.
Eine sprunghafte, deutliche Veränderung der Marktbedingungen begünstigt Private Equity-Fonds, die am Anfang stehen, gegenüber solchen, die bereits stark investiert sind, weil bei letzteren die Situation eintreten kann, dass Unternehmen noch zu den alten, "teuren" Marktbedingungen erworben wurden, aber nicht mehr zu gleichen oder ähnlichen Umsatz- oder EBITDA-Vervielfachern veräußert werden können, und/oder während der Haltedauer eine deutliche Beeinträchtigung ihrer Profitabilität hinzunehmen haben. Außerdem können derartige Friktionen zu einer starken Ablenkung des PE-Fondsmanager von anderen wichtigen Aufgaben führen.
Das im Segment Investment geführte "Heritage VC Portfolio" birgt für den SGF-Konzern das Risiko, Wertverluste bzw. Veräußerungsverluste zu erleiden.
Die Prognose der Geschäftsentwicklung des SGF-Konzerns in 2022 setzt sich aus den Teilprognosen für die beiden Segmente "PE-Asset Management" und I"nvestment" und der Prognose für die Muttergesellschaft zusammen.
Als Asset Manager ist es das Geschäftsmodell der SGTPTE, nachhaltig planbare Management-, Transaction und Advisory-Fee-Erlöse bezogen auf das von ihr verwaltete Private Equity-Kapital und die Anzahl, den Umfang und die Komplexität von Private Equity-Transaktionen zu erlösen.
Die SGTPTE hat am 1. Juni 2022 das sogenannte "First Close" des SGT Capital Fund II durchgeführt. Zusammen mit den Mitteln aus der Kooperation mit einem führenden asiatischen Finanzdienstleister verfügt sie seither über Kapitalzusagen in Höhe von über 800 Mio. USD. Die Kapitalzusagen an den SGT Capital Fund II sind dabei langfristig vereinbart.
Die Geschäftsleitung plant in 2023 und 2024 jeweils eine weitere Private Equity-Transaktion, also den Erwerb eines marktführenden profitablen Unternehmens im Wert zwischen 200 und 800 Mio. EUR durchzuführen. Spätestens bis Ende 2023 sollen sich die Kapitalzusagen auf über 1,1 Mrd. USD und bis Ende 2024 auf mindestens 1,5 Mrd. USD belaufen.
Für 2023 prognostiziert das Segment "PE-Asset Management" Umsatzerlöse von mind. 15 Mio. EUR und einen Gewinn von 7,5 Mio. EUR nach Steuern.
Die SGF hat sich mit 1,3 Mio. EUR an einem SGT-Fonds beteiligt, der von ihrer hundertprozentigen Tochter SGT Capital Pte. Ltd. gemanagt wird und seinerseits an Utimaco beteiligt ist. Utimaco ist ein stark wachsender, hochprofitabler globaler Marktführer bei High-End-Cyber Security-Software mit Sitz in Aachen, Deutschland, und Campbell, Kalifornien, USA. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter und erzielt einen dreistelligen Millionenumsatz. Das Unternehmen hat sich mit einem Umsatzwachstum von mehr als 20% im letzten Geschäftsjahr sehr positiv entwickelt. Für 2023 erwartet die Gesellschaft einen weiteren Wertzuwachs.
Die GSGVC hält ferner ein Beteiligungsportfolio an teils schon deutlich gereiften deutschen Startups mit disruptiven Produkten/Dienstleistungen und hoch skalierbaren Geschäftsmodellen. Sie erwartet eine Fortsetzung der Beschleunigung des Digitalisierungstrends, von der die Portfoliounternehmen überwiegend profitieren dürften, und prognostiziert im Mittel über ihr Beteiligungsportfolio eine positive Geschäftsentwicklung in 2023, darunter auch Verkaufsopportunitäten für einzelne Beteiligungen und sogenannte Exits. Über ihr gesamtes Beteiligungsportfolio erwartet die GSGVC für 2023 Wertsteigerungen und ein positives Ergebnis von mindestens 1 Mio. EUR. Das Ergebnis der GSGVC ist jedoch nur schwer prognostizierbar und kann deshalb sowohl deutlich besser als auch deutlich schlechter ausfallen als erwartet. Insoweit stellen die ersten sechs Monate des neuen Geschäftsjahrs auch noch keinen verlässlichen Indikator für das Gesamtjahr dar.
Für 2023 prognostiziert das Segment "Investment" einen Gewinn von 1 bis 1,5 Mio. EUR nach Steuern.
Die Muttergesellschaft prognostiziert auf Basis ihrer laufenden Aufwendungen und beschränkter eigener Umsatzerlöse einen Verlust von monatlich gut 100 TEUR nach Steuern.
Die Prognosen für den SGF-Konzern ergeben sich aus der Addition der vorstehenden Teilprognosen. Hinzu kommt eine Abschreibung auf den Restbuchwert von 2.500 TEUR des in der Purchase Price Allocation identifizierten immateriellen Vermögenswerts von jährlich ca. 340 TEUR. Unter dem Strich erwartet die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2023 einen Gewinn nach Steuern von 7 Mio. EUR (15 Cent pro Aktie) und für das Geschäftsjahr 2024 einen höheren Gewinn nach Steuern.
Die Geschäftsführung sieht den SGF-Konzern insgesamt in einer sehr aussichtsreichen Lage.
Frankfurt am Main, den 15. Mai 2023
Für die geschäftsführende Komplementärin
Christoph Gerlinger Carsten Geyer
An die SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA, Frankfurt am Main
Wir haben den Konzernabschluss der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie den Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die
von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
▪ die übrigen Teile des Geschäftsberichts 2022, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks
Der Aufsichtsrat ist für die folgenden sonstigen Informationen verantwortlich:
▪ den Bericht des Aufsichtsrats im Geschäftsbericht 2022
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir hierzu weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen:
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es
besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
▪ identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlan-gen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht
aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
▪ führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Berlin, 15. Mai 2023
Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
Marko Pape Udo Heckeler Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA Investor Relations Tel +49 (0) 69-3486905-20 Fax +49 (0) 69-3486905-29 E-Mail [email protected] www.sgt-germanpe.com
SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA c/o SGT German Private Equity Management GmbH Senckenberganlage 21 60325 Frankfurt am Main Deutschland
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