AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Geratherm Medical AG

Annual Report Aug 22, 2023

178_10-k_2023-08-22_22c805d8-e570-4ca4-bfdc-3124b53e0916.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

SOLUTIONS FOR A HEALTHY WORLD

Geschäftsbericht 2022

Geratherm Medical AG

Die Geratherm Medical AG ist ein international ausgerichtetes Medizintechnikunternehmen, das Medizinprodukte zur Messung von Vitaldaten entwickelt, produziert und vermarktet.

Das Unternehmen gliedert sich in 4 Geschäftsbereiche auf:

• Healthcare Diagnostic

• Incubator Systems

• Respiratory

• Cardio/Stroke

Im Jahr 2022 erzielte die Geratherm Medical AG einen Konzernumsatz von 25,9 Mio. EUR.

Hiervon entfallen auf:

Der Konzernabschluss der Geratherm Medical AG, Geratal, für den Berichtszeitraum ist erstmals wieder nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt worden. In den Vorjahren erfolgte die Aufstellung des Konzernabschlusses der Geratherm Medical AG nach den am jeweiligen Abschlussstichtag geltenden und von der EU übernommenen International Financial Reporting Standards (IFRS).

Die Umstellung erfolgte nach dem Wechsel des Börsensegments vom Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutschen Börse Frankfurt am Main in den Freiverkehr der Börse Frankfurt am Main (Scale) und dem damit einhergehenden Wegfall der Pflicht zur Aufstellung eines IFRS-Konzernabschlusses.

Kurz & knapp

2021

Geratherm Medical AG

Nach dem Höhepunkt der Pandemie ist der Umsatz um -12,8 % auf 23.940 TEUR zurückgegangen. Das EBIT betrug 590 TEUR (IFRS).

Die Wärmesysteme für den OP-Bereich und die damit verbundene Forschung/Entwicklung wurde zum Jahresende eingestellt.

Die Geratherm Respiratory und apoplex medical haben sich sehr erfreulich entwickelt.

Die Umsetzung der MDR sowie Fachkräftemangel bleiben weiterhin eine große Herausforderung.

Für 2022 sind umfangreiche Investitionen in Automatisierung und Kapazitätserweiterung geplant.

2022

Das Jahr 2022 war geprägt von zahlreichen Herausforderungen. Die Energiekrise, die steigende Inflation und restriktive Notenbankpolitik führten zu einer spürbaren Wachstumsabkühlung.

Trotz genannter Herausforderungen konnte die Geratherm Medical AG ein Umsatzzuwachs von 8 % verzeichnen und ein EBIT von rund 2,1 Mio. EUR erwirtschaften.

Im Geschäftsjahr erfolgte eine Kapitalerhöhung und ein Wechsel des Börsensegments. Die Geratherm ist vom Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutschen Börse Frankfurt am Main in den Freiverkehr der Börse Frankfurt am Main (Scale) gewechselt.

Inhalt

Bericht des Aufsichtsrates 8
Bericht des Vorstandes 10
Die Geratherm-Aktie 12

KONZERNLAGEBERICHT

Grundlagen des Konzerns 16
Wirtschaftsbericht 17
Prognose-, Chancen- und
Risikobericht
32

KONZERNJAHRESABSCHLUSS

Konzernbilanz 40
Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
42
Konzern-Eigenkapital
veränderungsrechnung
44
Konzernkapitalflussrechnung 46
Entwicklung des
Konzernanlagevermögens
48
Konzernanhang 50
Bestätigungsvermerk 65

Geratherm Medical AG exportiert Produkte in über 60 Länder

Dr. Gert Frank Aufsichtsratsvorsitzender

Bericht des Aufsichtsrates

Liebe Aktionäre und Freunde des Unternehmens,

Trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen, insbesondere durch Energie- und Inflationseinflüsse hat die Geratherm ein solides Geschäftsjahr abschließen können. Der Aufsichtsrat der Geratherm Medical AG nahm im Geschäftsjahr 2022 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß wahr. Der Vorstand wurde bei seiner Tätigkeit vom Aufsichtsrat überwacht und beraten.

Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand in alle Entscheidungen eingebunden, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat zeitnah und regelmäßig mündlich, telefonisch und schriftlich über alle unternehmensrelevanten Vorgänge.

Die Überwachung durch den Aufsichtsrat erfolgte, wie in den Vorjahren, auf Basis der Berichte in den Unternehmensbereichen Healthcare Diagnostic, Respiratory, Incubator Systems und Cardio/Stroke. Entsprechende Kennzahlen wurden turnusmäßig aufbereitet und dem Aufsichtsrat zur Verfügung gestellt. Zudem stand der Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungen mit dem Vorstand in einem regelmäßigen Informationsaustausch. Der Aufsichtsrat konnte sich von der ordnungsgemäßen Geschäftsführung überzeugen.

Schwerpunktthemen der insgesamt vier Aufsichtsratssitzungen waren insbesondere die aktuelle Lage des Unternehmens, die strategische Entwicklung, der Segmentwechsel an der Börse Frankfurt sowie die Aufnahme eines neuen Großaktionärs und die damit verbundene Kapitalerhöhung. Weiterhin wurden die Investitionsplanung für das Jahr 2022/2023, die Personalsituation auf Managementebene sowie Veränderungen im Wettbewerbsumfeld besprochen.

Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war konstruktiv und vertrauensvoll. Der Vorstand ist seinen Informations- und Berichtspflichten stets vollumfänglich nachgekommen.

Der nach den handelsrechtlichen Vorschriften (HGB) aufgestellte Jahresabschluss und Konzernabschluss der Geratherm Medical AG sowie die jeweiligen Lageberichte für das Geschäftsjahr 2022 sind vom gewählten Abschlussprüfer, der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Erfurt, unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der Abschlussprüfer hat an der Beratung des Aufsichtsrates über den Jahres- und Konzernabschluss 2022 virtuell teilgenommen und hierbei über wesentliche Ergebnisse der Prüfung berichtet.

Der Abschlussprüfer hat den Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft und bestätigt, dass nach seiner pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung die Angaben dieses Berichtes zutreffend sind und dass die Leistungen der Gesellschaft angemessen waren. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung sind Einwände gegen die Erklärungen des Vorstandes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Prüfung an.

Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich hätten offengelegt werden müssen, traten nicht auf.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss nebst Lageberichten nach Vorlage der finalen Berichte geprüft und gemäß dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände erhoben. Wir haben den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Der Aufsichtsrat setzte sich in der Zeit von 01. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022 aus den Aufsichtsratsmitgliedern Herrn Dr. Gert M. Frank (Vorsitzender) und Herrn Dirk Isenberg (stellvertretender Vorsitzender) sowie Herrn Bruno Schoch zusammen.

Dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns, eine Dividende von 15 Cent pro Stückaktie zu zahlen, haben wir zugestimmt.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der zur Geratherm-Gruppe gehörenden Unternehmen für ihr Engagement und ihren guten Leistungen im Geschäftsjahr 2022.

Geratal, 27. Juni 2023

Dr. Gert M. Frank Aufsichtsratsvorsitzender

Dipl.-Kfm. Christian Frick Vorstand

Bericht des Vorstandes

2022 mit Umsatzwachstum und steigendem EBIT trotz

weltweiter Verunsicherung.

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Freunde der Geratherm Medical AG,

wir blicken zurück auf ein herausforderndes Jahr 2022, das durch den Einfluss des Krieges in der Ukraine und den daraus resultierenden vielseitigen Folgen geprägt war.

Trotz der schwierigen Marktbedingungen war es ein gutes Jahr für die Geratherm Medical AG. Wir konnten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern und unsere EBIT-Marge nach Aufgabe des Bereiches medizinische Wärmesysteme deutlich verbessern.

Im Bereich der Medizinischen Diagnostik konnten wir unser größeres Investitions- und Modernisierungsprojekt hin zu einer höheren Automatisierung, laser- und computergestützten Fertigung weitgehend erfolgreich umsetzen und werden es im Jahr 2023 finalisieren. Gezwungen durch die stark steigenden Rohstoffpreise und Energiekosten, mussten auch wir unsere Preise teils deutlich anpassen, wobei uns leider nicht alle Kunden treu geblieben sind. Durch unsere Qualität und Zuverlässigkeit arbeiten wir an der Verteidigung unserer Marktposition.

Die Geratherm Respiratory GmbH ist gut ins Jahr 2022 gestartet, der Auftrag mit einem Neukunden aus China über Ergospirometer für über 600.000 EUR konnte erfolgreich abgewickelt werden. Wir sehen die Geratherm Respiratory im Bereich der Premium Medizinprodukte weiterhin auf einem nachhaltigen Wachstumspfad. In aufstrebenden Zukunftsmärkten Süd-Ostasiens wie Thailand, Indonesien und Singapur konnten wir Zulassungen erlangen.

Der Bereich Cardio/Stroke mit der Tochtergesellschaft apoplex medical technologies GmbH konnte sich ebenfalls erfolgreich entwickeln. Das Geschäft in Spanien und seit 2022 auch in Großbritannien zeigt eine starke Entwicklung des Neugeschäftes. Die Entwicklung des Nachfolgeproduktes SRAi konnte abgeschlossen werden und geht im Jahr 2023 in die Zulassungsphase. Wie schon im Jahr 2022 wollen wir auch im Jahr 2023 bei der apoplex eine Chance nutzen und unseren Anteil weiter ausbauen. Zudem steht ein Wechsel in der Geschäftsführung an.

Unserer Tochtergesellschaft in Brasilien ist es nach langen Verhandlungen und Gerichtsverfahren in den letzten Tagen des Jahres 2022 gelungen eine Einigung im Chapter 11 Verfahren zu erzielen. Die resultierenden Auflagen müssen nun in einer 12-monatigen Übergangsfrist erfüllt werden, damit das Verfahren endgültig abgeschlossen werden kann.

Durch eine Kapitalerhöhung mit anschließendem Wechsel vom Freiverkehr in das Scale Segment konnten wir auch unsere finanzielle Unabhängigkeit verbessern und die Flexibilität steigern. Wir haben mit der JotWe GmbH neben der GMF Capital GmbH einen weiteren langfristig orientierten und starken Partner an der Seite. Der Segmentwechsel erleichtert uns die Berichterstellung und den Fokus auf das Wesentliche.

Insgesamt ist die Geratherm-Gruppe mit ihren diversifizierten Geschäftsbereichen und innovativen Produkten gut aufgestellt. Wir gehen die Risiken proaktiv an und haben Chancen ergriffen, die die aktuelle Krise mit sich bringt, um unseren nachhaltigen Wachstumskurs auch im Jahr 2023 fortzusetzen.

Geratal, 27. Juni 2023,

Christian Frick Vorstand

Die Geratherm-Aktie

Das Jahr 2022 war geprägt von zahlreichen Herausforderungen. Die Energiekrise, die steigende Inflation und restriktive Notenbankpolitik führten zu einer spürbaren Wachstumsabkühlung.

Der Dax hat mit einem Minus von 12 % abgeschlossen und verbuchte das schlechteste Börsenjahr seit vier Jahren. Auslöser für die deutliche Schwäche im Jahr 2022 war der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Die Energiepreise stiegen rasant und leisteten einer ohnehin hohen Inflation weiteren Vorschub, der das Eingreifen der Notenbank nötig machte. In der Folge stiegen die Zinsen rasch und deutlich an.

Der Index für Europäische Standardwerte, Euro-Stoxx-50, verzeichnete ebenfalls ein Minus von 12 %.

Der MSCI World Index schloss sogar mit einem Minus von 20 % ab.

Der US-Kapitalmarkt verzeichnete ebenfalls ein Minus: Der Dow Jones Index minus neun Prozent und der Nasdaq Composite minus 34 Prozent.

Die Aktien der Gesundheitsbranche in Europa und USA hatten einen einheitlichen Verlauf. Der Euro Stoxx Healthcare zeigte in 2022 ein Minus von 15 %. Auch der Nasdaq Biotec Index schloss negativ, mit einem Minus von 12 % ab.

Die deutschen Pharma- und Healthcareaktien, die im Dax (Primestandard Pharma- und Healthcare abgebildet sind), reduzierten sich um 19,6 % gegenüber dem Endstand zum Vorjahr.

Der Kurs der Geratherm-Aktie erniedrigte sich im Verlauf des Jahres von 8,46 EUR auf 4,99 EUR, ein Minus von 40,5 %. Auch die Geratherm-Aktie konnte sich diesem Trend nicht entziehen.

Im Verlauf des Jahres 2022 betrug der höchste Börsenkurs der Geratherm-Aktie 8,58 EUR, der niedrigste Kurs lag bei 4,92 EUR.

Das Handelsvolumen der Geratherm-Aktie an den deutschen Börsen lag bei 486.244 Stück gehandelten Stück-Aktien (i. Vj. 897.693). Der überwiegende Teil der Transaktionen fand mit 431.502 Stück-Aktien (i. Vj. 801.217) über die elektronische Plattform XETRA statt.

Der mittlere Tagesumsatz lag bei 2.419 Stück (i. Vj. 3.649 Stück). Der höchste verzeichnete Tagesumsatz belief sich auf 31.841 Stück (i. Vj. 46.737 Stück) Geratherm-Aktien.

Der nebenstehende Chartverlauf zeigt die Geratherm-Aktie der letzten drei Jahre im Vergleich zum GEX- und Prime Healthcare Index.

Im Geschäftsjahr 2022 hat die Geratherm Medical AG das Börsensegment vom Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutschen Börse Frankfurt am Main in den Freiverkehr der Börse Frankfurt (Scale) gewechselt.

Das Unternehmen Geratherm Medical verfügt über eine stabile Aktionärsstruktur. Am 13. April 2023 hat der Vorstand der Geratherm Medical AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, unter teilweiser Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals das Grundkapital der Gesellschaft unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre von 4.949.990,00 EUR durch Ausgabe von 494.999 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien. Dies entspricht 10 Prozent des bisherigen Grundkapitals. Der Ausgabekurs von 8,50 EUR je neuer Aktie, mithin einen Gesamtausgabebetrag von 4.207.491,50 EUR gegen Bareinlagen. Der Ausgabekurs entspricht einem Aufschlag von 13,33 % auf den Börsenkurs (Schlusskurs 7,50 EUR).

Die ausgegebenen 5.444.998 Stück Aktien wurden von ca. 2.186 (i. Vj. 2.918) Aktionären gehalten.

Die Entwicklung der Geratherm-Aktie

Geratherm

Die Geratherm-Aktie

Wesentliche Aktionäre im Jahr 2022 waren die GMF Capital GmbH mit 38,15 % und die JotWe GmbH mit 32,05 %. Weitere Beteiligungen über 3 % sind dem Unternehmen nicht bekannt. Der Free-Float beträgt damit 29,80 %.

Die Geratherm Medical legt Wert auf eine aktuelle und transparente Finanzkommunikation.

Geratherm präsentierte sich auf der Herbstinvestorenkonferenz des Equity Forum am 5. und 6. September 2022 in Frankfurt am Main.

Ein externes Rating erfolgt durch die Alster Research GmbH.

Neben dem kontinuierlichen Dialog mit potenziellen Investoren und den Besuch von Kapitalmarktkonferenzen erstellt die Gesellschaft einen ausführlichen Geschäftsbericht und veröffentlicht Informationen über den aktuellen Geschäftsverlauf im Rahmen der Berichterstattungen.

KONZERNLAGEBERICHT

Grundlagen des Konzerns 16
Wirtschaftsbericht 17
Prognose-, Chancen- und
Risikobericht
32

A. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell des Konzerns

Der Konzern Geratherm Medical AG, im Folgenden Geratherm oder Geratherm Medical genannt, ist ein international ausgerichtetes Medizintechnikunternehmen mit den Geschäftsbereichen

  • Healthcare Diagnostic,
  • Respiratory,
  • Cardio/Stroke und
  • Incubator Systems.

Die einzelnen Geschäftsbereiche sind auf unterschiedlichen Märkten tätig und werden auch unabhängig voneinander an verschiedenen Standorten geführt.

Healthcare Diagnostic ist der derzeit größte Geschäftsbereich mit einem Umsatzanteil von 57,1 %. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Produkten zur medizinischen Temperaturmessung. Geratherm hat eine lange Tradition und ein breites Spektrum von Produkten zur Körpertemperaturmessung, die überwiegend Alleinstellungsmerkmale haben. Hauptprodukt dieses Geschäftsbereiches mit einem Umsatzanteil von 37,4 % ist ein umweltfreundliches und quecksilberfreies Fieberthermometer, das am Standort in Geratal/Thüringen produziert wird. Geratherm kontrolliert hierbei alle wesentlichen Bestandteile des Fertigungsprozesses. Das Kernprodukt des Unternehmens hat eine hohe Fertigungstiefe. Geratherm hat auf dem Markt für quecksilberfreie Glasfieberthermometer eine international führende Position.

Die Geratherm Respiratory entwickelt, produziert und vertreibt Produkte zu Lungenfunktionsmessung am Standort in Bad Kissingen.

Im Geschäftsbereich Cardio/Stroke ist Geratherm im Bereich der Kardiologie über die Tochtergesellschaft apoplex medical technologies GmbH vertreten, die sich auf den vielversprechenden Markt von Herzrhythmusstörungen fokussiert. Das Produkt SRAclinic bietet Lösungen zur Detektion von Vorhofflimmern zur Schlaganfallprävention an.

Im Geschäftsbereich Incubator Systems für Frühgeborene werden MRI-fähige Produktlösungen von unserer Tochtergesellschaft LMT Medical am Standort in Lübeck entwickelt, produziert und weltweit vertrieben. LMT nimmt in dem wachsenden Markt bei der Untersuchung von frühgeborenen Kindern international eine führende Stellung ein.

Für alle Geschäftsbereiche, in denen Geratherm tätig ist, bestehen aus Sicht des Vorstands langfristig Wachstumsaussichten. Die Exportquote ist über alle Geschäftsbereiche, verglichen mit Wettbewerbern, überdurchschnittlich hoch. Dies spricht für die Qualität und den Nutzen der von Geratherm hergestellten Medizinprodukte 1.

Das langfristige Ziel der Geratherm Medical ist die Ausrichtung auf hochwertige Medizinprodukte. Die Gesamtstrategie von Geratherm ist es, mit hochinnovativen Produkten, die mit komplexen Zulassungshürden verbunden sind, in Zukunft Alleinstellungsmerkmale zu erarbeiten, um sich mit deutlichen Produktvorteilen gegenüber dem Wettbewerb positionieren zu können.

Im Geschäftsjahr erfolgte ein Wechsel des Börsensegments. Die Aktie der Geratherm Medical AG wird nun nicht mehr im Prime Segment der Börse Frankfurt, sondern im Scale Segment der Börse Frankfurt geführt, wodurch gegenüber dem Vorjahr bestimmte Lageberichtsangaben weggefallen sind.

Wesentliche Änderungen im Geschäftsmodell im Vergleich zum Vorjahr haben sich nach Berücksichtigung der Aufgabe des Geschäftsbereichs Wärmesysteme nicht ergeben.

2. Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind bei Geratherm mittel- bis langfristig ausgerichtet.

Den höchsten Aufwand für Entwicklungsleistungen haben derzeit die Tochtergesellschaft apoplex medical und Respiratory. Bei der apoplex medical sind dies im Wesentlichen Erweiterungen des Produktportfolios zur Früherkennung von Vorhofflimmern. Hierbei werden zunehmend Komponenten von Künstlichen Intelligenzsystemen (KI) integriert. Ein Großteil der Mitarbeiter bei der apoplex medical sind in Forschungsund Entwicklungsleistungen integriert.

Bei der Geratherm Respiratory laufen derzeit verschiedene Studien und gemeinschaftliche Forschungsprojekte mit Universitäten zu verschiedenen Themen im Bereich der Vitaldatenfrüherkennung.

Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand betrug im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 1.281 TEUR. In 2022 wurden Entwicklungskosten in Höhe von 572 TEUR aktiviert.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Absatzmärkte der Geratherm Medical sind überwiegend international, insofern haben gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen einen erheblichen Einfluss auf die Unternehmensentwicklung. Aufgrund des Produktportfolios wurde die Geratherm zu einem wichtigen Unternehmen innerhalb der im Jahr 2020 grassierenden COVID-Pandemie. Weltweit kam es zu einem deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung, die auch noch im Jahr 2022 anhielt und durch den Krieg in Europa verstärkt wurde.

Die Geratherm Medical konnte sich von diesen gesamtwirtschaftlichen negativen Rahmenbedingungen nicht ganz lösen, hat aber im schwierigen Umfeld stabile Umsätze erzielt, und das Vorjahresniveau übertroffen.

Trotz der langsamen Lockerung der gesellschaftlichen Beschränkungen im Zuge der COVID-Pandemie kam es in der Wirtschaft immer noch zu Verzögerungen und die Folgen des Ukrainekrieges führten zu einer erheblichen Verunsicherung und Reduzierung der wirtschaftlichen Aktivitäten weltweit. Die Wirtschaftsleistungen rund um den Globus bleiben niedrig, bei einer sehr hohen Inflation und steigendem Zinsniveau. Die vergangenen Ausfälle bei der Vorproduktion der Zulieferer konnten noch nicht aufgeholt werden.

Eine der größten Herausforderung für die Geratherm Medical AG ist es, jüngeres qualifiziertes und leistungsbereites Fachpersonal zu finden. Dies bleibt bei den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine große Herausforderung, um die zunehmende Aufgabenkomplexität und das Unternehmenswachstum darstellen zu können.

Der Markt der Medizintechnik unterliegt mittel- bis langfristigen Zyklen und ist weniger von kurzfristigen Schwankungen wirtschaftlicher Rahmenbedingungen abhängig.

Ausblick:

Auf Basis der derzeitigen Rahmenbedingungen gehen wir von einem deutlich gebremsten Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 aus. Der Krieg in der Ukraine, die anhaltend hohe Inflation, Unterbrechungen in den Lieferketten, langsameres Wachstum in China und geopolitische Spannungen im asiatischen Raum sowie in Europa sind die Schlagwörter.

Der immer noch anhaltende Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der Ende Februar 2022 begann, verstärkt die weltweit angespannte Situation noch weiter. Die Inflation scheint zwar ihren Höhepunkt überwunden zu haben, liegt aber dennoch historisch hoch, was auch das Zinsniveau stetig steigen lässt. Die Energiepreise, ein wesentlicher Kostentreiber für Geratherm, haben uns schwer getroffen und sinken nur langsam. Die weitere Entwicklung lässt sich somit nicht annähernd verlässlich vorhersagen, da zu viele externe Einflussfaktoren einwirken und die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen regelmäßig revidieren.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Markt für Medizintechnik ist ein international ausgerichteter Wachstumsmarkt mit hoher Innovationsgeschwindigkeit. Deutsche Unternehmen profitieren aufgrund ihrer innovativen Produkte und guten Reputation von einer anhaltend hohen Auslandsnachfrage.

Neben großen Medizintechnikkonzernen (zehn weltweit führende MedTec-Unternehmen generieren ca. 37 % des Gesamtumsatzes der Branche) ist die Branche mittelständisch geprägt und weitestgehend konjunkturresistent. In den letzten Jahren hat die Medizintechnikindustrie aufgrund der demografischen Entwicklung und dem Wachstum der Entwicklungsländer ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet. Aufgrund der globalen Marktstruktur gibt es einen zunehmenden Wettbewerbs- und Kostendruck, verbunden mit komplexen logistischen Strukturen und verschärften regulatorischen Anforderungen, wie z.B. der MDR. Auch die zunehmende Digitalisierung in der Branche führt zu tiefgreifenden Veränderungsprozessen. Diese Entwicklungen beschleunigen den Konzentrationsprozess in der Medizintechnikbranche.

Der weltweite Markt für Medizintechnik wurde für das Jahr 2021 mit einem Volumen von 510 Mrd. USD prognostiziert. Bis zum Jahre 2024 soll dieser Markt auf 595 Mrd. Dollar anwachsen.

Deutsche Mittelständler müssen sich mit innovativen, zumeist Nischenprodukten, im In- und Ausland mit großen Konglomeraten messen. Der Exportanteil deutscher Medizintechnik-Unternehmen liegt unverändert bei ca. 67 %.

Im Markt für Medizintechnik ist die neue EU-Medizinprodukte-Verordnung ab 26. Mai 2021 verpflichtend anzuwenden. Alle derzeit verkehrsfähigen Medizinprodukte sind erneut zu zertifizieren. Dies stellt derzeit eine der größten Herausforderungen für Unternehmen in der Medizintechnik dar. Diese Zertifizierung und die Zulassung von Medizinprodukten werden deutlich umfangreicher und kostenintensiver als bisher. Allen Medizintechnikunternehmen wird ein enormer personeller, finanzieller und bürokratischer Aufwand zugemutet.

Das Produktspektrum wird dadurch zwingend verkleinert werden müssen. Der Zeitpunkt für eine erfolgreiche Markteinführung von Medizinprodukten wird sich deutlich verlängern. Eine kritische Unternehmensgröße und guter Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten werden an Bedeutung zunehmen.

Die dargestellten branchenspezifischen Rahmenbedingungen gelten auch für die Geratherm Medical AG. Diese zeit- und kostenintensiven Herausforderungen müssen wir annehmen.

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Geratherm Medical AG nutzt verschiedene Kennzahlen zur Steuerung der Leistung im Hinblick auf Unternehmensziele. Im finanzbezogenen Bereich entsprechen die Kennzahlen denen zur Steuerung der Produktbereiche. Die zentralen Ziele Wachstum und Profitabilität beziehen sich dabei auf die Kennzahlen Umsatz und das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und die EBIT-Marge. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden zudem die Kennzahlen Produktabsatz und Exportanteil verwendet. Weiterhin dienen die Kennzahlen Eigenkapitalquote und Liquidität (Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere) dem Kapitalmanagement. Auf diese Leistungsindikatoren wird in den Abschnitten Geschäftsverlauf und Lage jeweils Bezug genommen.

3. Geschäftsverlauf

Allgemeiner Überblick

Die Geratherm hatte im Geschäftsjahr 2022 in Summe einen sehr zufriedenstellenden Geschäftsverlauf. Unsere Anstrengungen zur Kostenreduzierung und Einsparungen durch die Einstellung des Bereiches medizinische Wärmesysteme waren erfolgreich. Trotz teils erheblicher Marktunsicherheiten und sehr belastenden politischen Rahmenbedingungen konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.

Der Konzernabschluss der Geratherm Medical AG wurde zum 31. Dezember 2022 erstmals nach den handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Für vergleichende Darstellungen im Konzernlagebericht wurden für das Jahr 2021 pro Forma Vergleichszahlen nach HGB entwickelt, die nachfolgend dargestellt werden:

2022 2021*
TEUR TEUR
Umsatzerlöse 25.851 23.940
Materialaufwand 9.694 10.126
Personalaufwand 8.435 8.066
Abschreibungen 1.476 1.388
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.478 5.588
Finanzergebnis -359 -113
EBIT* 2.072 699
EBITDA 3.548 2.087

* Nach DRS 20.26 erfolgte eine Anpassung der dargestellten Vorjahreszahlen an die

handelsrechtlichen Werte um so die Vergleichbarkeit mit den Zahlen für 2022 zu ermöglichen

* EBIT-Ermittlung auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich sonstige Erträge aus Wertpapieren sowie zuzüglich sonstige Aufwendungen aus Wertpapieren sowie dem Verlust aus Verkauf von Wertpapieren

bericht

Das Konzernjahresergebnis erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr auf 1.083 TEUR. Die Respiratory konnte den Umsatz um 8,3 % erhöhen. Aufgrund beginnender Sparmaßnahmen der großen Kliniken und einem sehr starken Vorjahr, hatte der Geschäftsbereich Cardio/Stroke eine leichte Reduzierung von -0,6 % zu verzeichnen. Der Bereich Incubator Systems mit der LMT Medical, konnte mit einer Steigerung von 31,5 % ein deutliches Umsatzwachstum vorlegen.

Insgesamt haben wir im Geschäftsverlauf 2022 einen Zuwachs des Konzernumsatzes von 8,0 % auf 25,9 Mio. EUR erreicht, was unsere Erwartungen übertroffen hat. Das Stammgeschäft Healthcare Diagnostics hatte einen Umsatzzuwachs von 6,1 %. Die Nachfrage insbesondere nach Fieberthermometern ist gestiegen und konnte die leicht reduzierte Nachfrage bei Blutdruckmessgeräten ausgleichen. Eine gewisse Marktsättigung war spürbar. Die Tochtergesellschaften konnten dieses Jahr einen stabilisierenden Ergebnisbeitrag leisten. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 1.103 TEUR. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,20 EUR.

Im Geschäftsjahr 2022 betrug das Rohergebnis vom Umsatz 69,8 %.

Das EBITDA auf Konzernbasis erhöhte sich um 70,0 % auf 3.548 TEUR (i. Vj. 2.087 TEUR). Die EBITDA-Marge erhöhte sich ebenfalls auf +13,7 % (i. Vj. 8,7 %). Das Betriebsergebnis EBIT belief sich auf 2.072 TEUR (i. Vj. 699 TEUR). Die EBIT-Marge betrug 8,0 % (i. Vj. 2,0 %). Mit diesem Ergebnisausweis liegen wir weiterhin unter unseren mittelfristigen Zielvorstellungen von 10 %, sind aber auf gutem Wege.

Das Unternehmen Geratherm Medical ist trotz des starken Unternehmenswachstum finanziell stabil aufgestellt. Die Eigenkapitalquote an der Bilanzsumme beträgt 57,9 % (1.1.2022: 55,6 %) und liegt damit innerhalb unserer Erwartungsbandbreite.

Die liquiden Mittel einschließlich der gehaltenen Wertpapiere belaufen sich auf 10.886 TEUR (1.1.2022: 6.470 TEUR). Die Erhöhung erklärt sich im Wesentlichen durch die Kapitalerhöhung i.H.v. 4.207 TEUR im Geschäftsjahr 2022.

Für 2023 gehen wir nach dem derzeitigen Stand von einer weiteren stabilen Geschäftsentwicklung aus. Die Nachfrage nach Geratherm-Produkten ist nach wie vor gut. Die aktuellen Produktionskapazitäten für Fieberthermometer sind ausgelastet. Auch die Nachfrage nach Lungenfunktionsmessgeräten und anderen Produkten der Geratherm-Gruppe erfreuen sich einer guten Nachfrage.

Umsatzentwicklung nach Geschäftsbereichen (in TEUR)

2022 2021* Veränderung
TEUR TEUR
Healthcare Diagnostic 14.754 13.911 6,1 %
Respiratory 6.031 5.570 8,3 %
Incubator Systems 2.601 1.978 31,5 %
Cardio/Stroke 2.465 2.481 -0,6 %
Gesamt 25.851 23.940 8,0 %

* angepasst an handelsrechtliche Vergleichswerte

HEALTHCARE DIAGNOSTIC

In der Produktgruppe Healthcare Diagnostic vermarkten wir Medizinprodukte, wie Fieberthermometer, Blutdruckmessgeräte sowie Produkte zur Frauengesundheit, die sich vorwiegend an Endverbraucher richten und national sowie international vorwiegend über Apotheken angeboten werden. Der Umsatz in der Produktgruppe Healthcare erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,1 %.

Umsatzstärkstes Produkt im Bereich Healthcare Diagnostic ist ein analoges Glasfieberthermometer, dass nicht mit Quecksilber, sondern mit einer eigenen Entwicklung auf Galliumbasis hergestellt wird. Der Anteil des Glasfieberthermometers auf Galliumbasis am Gesamtumsatz beträgt 37,4 % (i. Vj. 37,2 %). Die digitalen Thermometer reduzierten sich wiederum um -19,9 %, wobei sich die hierin enthaltenen Infrarotthermometer aufgrund Marktsättigung nach starker Nachfrage während der Pandemie um -50,2 % reduzierten.

Der Absatz von Blutdruckmessgeräten verzeichnete einen Umsatzrückgang von -5,2 %. Die Produktgruppe Woman Health schloss mit einem Minus von -31,0 %. Die Exportrate des Produktbereiches Healthcare Diagnostic beträgt 87,15 % (i. Vj. 86,2 %).

Grundlagen des 21 Konzerns

Wirtschafts bericht Prognose-, Chancenund Risikobericht

RESPIRATORY

Die Tochtergesellschaft Respiratory entwickelt und produziert Produkte speziell für die pulmonale und kardiopulmonale Funktionsdiagnostik.

In diesem Bereich haben wir einen Umsatz von 6.031 TEUR (i. Vj. 5.570 TEUR) verzeichnen können. Dies entspricht einem Umsatzzuwachs von 8,3 %.

Am Standort Bad Kissingen werden Geratherm-Produkte für kardiopulmonale Anwendungen entwickelt, produziert und international vermarktet. Die Produktpalette umfasst: Spirometer ("Spirostik", "Spirostik Blue") für die Basis-Lungenfunktionsprüfung, z.B. durch Allgemeinmediziner oder in der Arbeitsmedizin, PFT-Geräte (Pulmonary Function Testing) ("Bodystik", "Diffustik") für pneumologische Fachärzte und Kliniken sowie CPET-Geräte (Cardio-Pulmonary Exercise Testing) ("Ergostik", "Ergostik Blueflow") zur Überprüfung des gesamten kardio-pulmonalen Spektrums, die unter anderem in der Pneumologie, Kardiologie oder Sportmedizin eingesetzt werden. Zusammen mit der von uns entwickelten Softwareplattform "BLUE CHERRY" bieten wir eine leistungsfähige Systemlösung für unsere Anwender.

Insgesamt konnten wir im Jahr 2022 unseren Umsatz in allen Geschäftsbereichen weiter ausbauen, wobei das Wachstum im Bereich der PFT-Geräte besonders stark war. Dies ist zum einen auf die gestiegene Nachfrage bei der Behandlung von Post-Covid-Patienten zurückzuführen, zum anderen verzeichneten wir auch außerhalb unserer Kernmärkte ein deutliches Wachstum. Dies ist auch unser Ziel für 2023, um in unseren Schwellenländern stärker zu wachsen und so unser weiteres globales Wachstum zu unterstützen. Darüber hinaus konnten wir 2022 einen weiteren Vertriebskanal gewinnen, der sich insbesondere mit dem Bereich der niedergelassenen Pneumologen befasst und uns ein großes Marktpotenzial bietet. Im CPET-Segment hat die Geschäftsbeziehung mit unserem Großkunden in China das Wachstum der letzten Jahre weiter gefestigt.

Unserem Wachstum standen die anhaltenden Schwierigkeiten in den globalen Lieferketten entgegen. Nach den Problemen in den Vorjahren, die durch die Corona-Pandemie verursacht wurden, wurde allgemein erwartet, dass sich die Situation im Jahr 2022 entspannen würde. Leider hat sich dies nicht ganz bewahrheitet, da die Probleme in der Beschaffung aufgrund der Null-Covid-Strategie in China und des Krieges in der Ukraine und den daraus resultierenden zusätzlich unterbrochenen Lieferketten und Personalengpässen bis 2022 anhielten. Darüber hinaus waren wir ebenfalls von deutlichen Preiserhöhungen betroffen, die wir entsprechend an unsere Kunden weitergegeben haben.

Diese Umstände führten auch zu weiteren Verzögerungen bei der Markteinführung unseres CPET-Gerätes "Ergostik Blueflow". Dennoch konnten wir es im September auf dem ERS-Kongress in Barcelona vorstellen und werden mit der Auslieferung im Jahr 2023 beginnen. Damit weiten wir unser Hygienekonzept mit Einwegsensoren auch auf den CPET-Bereich aus und können uns so vom Wettbewerb absetzen.

Gleichzeitig arbeitet unser hauseigenes Entwicklungsteam weiterhin mit Hochdruck an Geräten der nächsten Generation, um auch in unseren anderen Geschäftsbereichen neue Trends im Markt zu setzen. Unser Ziel ist es, die Entwicklungen so weit voranzutreiben, dass sie bis Ende des Jahres 2023 in den Zertifizierungsprozess eintreten können.

Auch im Bereich der Zertifizierung sind wir 2022 einen großen Schritt vorangekommen und haben uns weiter auf die MDR-Zertifizierung vorbereitet. Wir sind daher zuversichtlich, dass wir die Zertifizierung nach MDR bereits 2023 erfolgreich abschließen können.

Aber auch international konnten wir weitere Zulassungen erhalten, wie z.B. in Thailand, Indonesien, Singapur oder Argentinien, die unser Wachstum ebenfalls unterstützen. Die Zulassung unserer "Ergostik" in Mexiko ist noch in Arbeit und wird für 2023 erwartet, so dass wir dann auch in Mittelamerika vertreten sind.

Aufgrund der Fortschritte im Jahr 2022 und der laufenden Entwicklungen sehen wir uns für die Zukunft gut gerüstet, um unseren Markt weiter auszubauen. Allerdings hat der allgemeine Kostenanstieg auch zu massiven Einbußen im Gesundheitswesen geführt, so dass derzeit viele Investitionen zurückgehalten werden, was unser Wachstum im Jahr 2023 bremsen könnte.

Grundlagen des 23 Konzerns

Wirtschaftsbericht Prognose-, Chancenund Risikobericht

INCUBATOR SYSTEMS

Im Jahr 2022 sind die Randbedingungen in der Medizintechnik herausfordernd verlaufen. Die Probleme in den Beschaffungsketten mit mangelnder Verfügbarkeit und Lieferverzögerungen beeinträchtigen unser Geschäft.

In diesem Bereich haben wir einen Umsatz von 2.601 TEUR (i. Vj. 1.978 TEUR) verzeichnen können. Dies entspricht einem Umsatzzuwachs von 31,5 %.

Die Reisebeschränkungen aufgrund der Corona Pandemie sind deutlich reduziert worden, sodass wir unsere Marketingaktivitäten durch Messeteilnahmen wieder aufnehmen konnten. Im Jahr 2022 haben wir die komplette Fertigung unsere Leiterplatten auf externe Lieferanten umgestellt und dabei die Variantenvielfalt reduziert. Die reduzierte Fertigungstiefe und Erhöhung der Losgrößen bietet uns in Zukunft gerade für unsere HF-Spulen die Möglichkeit auf Kundenanfragen schneller reagieren zu können.

Unsere Absatzzahlen haben sich weiter positiv entwickelt, mit den regionalen Schwerpunkten in Nordamerika und China. Hier erwarten wir speziell auch in China für 2023 eine weiter steigende Nachfrage. Bei unseren Investitionsgütern können die geopolitischen Randbedingungen jederzeit zu Projektverschiebungen führen. Unser breites internationales Händlernetzwerk hat dies in den letzten Jahren erfolgreich ausgleichen können.

Für 2023 wird die Einführung des neuen ERP-Systems im ersten Schritt für die USA Tochter umgesetzt werden. Die Rezertifizierung des MR Incubator Systems unter MDR soll im 2 Halbjahr abgeschlossen sein.

Wir sehen trotz kontinuierlich steigenden regulatorischen Aufwänden und Beschaffungsproblemen die Marktchancen auch für 2023 als positiv mit weiteren Wachstumsmöglichkeiten.

Wirtschaftsbericht

Grundlagen des 25 Konzerns Prognose-, Chancenund Risikobericht

CARDIO/STROKE

Die apoplex medical technologies hat einen Algorithmus entwickelt, der über die Auswertung von EKG-Aufzeichnungen das Vorhandensein von paroxysmalem (gelegentlichem) Vorhofflimmern (VHF) mit einer hohen Genauigkeit erkennt. Das Produkt SRAclinic überzeugt mit einer Sensibilität von 97 % bei 98%iger Spezifität im täglichen klinischen Einsatz. Diese Untersuchungsmethode unterstützt die Ursachenanalyse bei akuten Schlaganfällen. Eine schnellere und gezielte Therapieentscheidung kann der Arzt auf Basis der kardiologischen Befundung SRA+ treffen, ohne eigene kardiologischen Ressourcen im Krankenhaus in Anspruch zu nehmen. In der Folge können weitere Schlaganfälle verhindert werden. Damit wird die Aufenthaltsdauer in der Stroke Unit deutlich verkürzt und der Personaleinsatz reduziert. Die SRA-Analysen werden in der Telekom Health-Cloud durchgeführt und die Ergebnisse vollautomatisiert in der Patientenakte im Krankenhaus abgelegt. Der Einsatz des apoplex-Produktes SRAclinic unterstützt die Digitalisierungsstrategie in den Kliniken.

In diesem Bereich haben wir einen Umsatz von 2.465 TEUR (i. Vj. 2.481 TEUR) verzeichnen können. Dies entspricht einem marginalen Umsatzrückgang von -0,6 %.

Der Algorithmus-basierten Analyse von EKG-Daten liegt ein mathematisches Verfahren zugrunde, das Veränderungen der Herzratendynamik interpretiert, die mit dem Einsetzen von Vorhofflimmern einhergehen.

Die Geschäftsentwicklung im Jahr 2022 verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang von 0,6 %. Die Pandemie sowie die Energiekrise haben die Vertriebsaktivitäten auch im Jahr 2022 eingeschränkt. Einerseits war der Kontakt mit den verantwortlichen Ärzten durch die Zutrittsbeschränkungen eingeschränkt, andererseits wurde durch die Energiekrise bei sehr vielen Krankenhäusern eine Investitionssperre verhängt und somit erwartete Aufträge verschoben.

Das Verfahren wird derzeit in über 242 Kliniken in den entsprechenden Stroke-Zentren in Europa und Großbritannien erfolgreich angewendet.

In Deutschland hat die apoplex medical technologies im Laufe des Geschäftsjahres wieder 23 neue Kliniken (+10,5 %) erfolgreich angeschlossen. Gleichzeitig wurde die Anzahl der kardiologischen Befundungen mittels SRA+ gegenüber dem Vorjahr um 55 % gesteigert.

Die Internationalisierung der Kundenbasis ist auch im Geschäftsjahr 2022 weiter ausgebaut worden. Zusätzliche Aufträge werden im Jahr 2023 in UK, Spanien und Österreich erwartet.

Im Jahr 2022 wurde die Entwicklung des Nachfolgeproduktes SRAi weitgehend abgeschlossen. Derzeit befindet sich dieses neue Produkt im Zulassungsprozess und wird voraussichtlich im 4. Quartal 2023 an den Markt gebracht. Die Neuentwicklung basiert auf Algorithmen mit "künstlicher Intelligenz" und wird die Leistungsfähigkeit des bestehenden Produktes nochmals deutlich verbessern. Diese Neuentwicklung bildet zukünftig die Basistechnologie von neuen Produkten im Bereich der Diagnoseunterstützung.

Wirtschafts bericht

Grundlagen des 27 Konzerns Prognose-, Chancenund Risikobericht

Umsatzentwicklung nach Regionen (in TEUR)

2022 2021* Veränderung
TEUR TEUR
Europa 14.349 13.649 +5,1 %
Deutschland 4.924 5.221 -5,7 %
USA 2.112 1.401 +50,7 %
Mittlerer Osten 1.418 1.667 -14,9 %
Südamerika 931 621 +49,9 %
Sonstige 2.117 1.381 +53,3 %
Gesamt 25.851 23.940 8,0 %

* Angepasst an handelsrechtliche Vergleichswerte

Die Geschäftsaktivitäten der Geratherm Medical sind international ausgerichtet. Die Produkte von Geratherm werden zu 81,0 % (i. Vj. 78,2 %) exportiert, was der Exportquote auf Basis der Vorjahreserwartungen entspricht. Der Absatz der Produkte erfolgt in über 60 Länder. Hauptmärkte außerhalb Deutschlands sind Europa, USA, Südamerika und Mittlerer Osten.

Insgesamt wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Umsatz von 25,9 Mio. EUR erzielt. Der hohe und stabile Exportanteil reflektiert die gute internationale Wettbewerbsfähigkeit der Geratherm-Produkte.

Der Euroraum außerhalb Deutschlands ist der größte Absatzmarkt von Geratherm, wobei hier der italienische Markt dominiert. Der Markt in Europa reflektiert mit einem Umsatz von 14,3 Mio. EUR insgesamt 55,5 % des Gesamtumsatzes der Geratherm-Gruppe.

Der Absatz von Geratherm-Produkten in den deutschen Markt hatte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatzrückgang von -5,7 % zu verzeichnen, lag damit aber immer noch über dem Jahr vor der Pandemie. Der Inlandsabsatz beträgt 19,0 % vom Gesamtumsatz der Geratherm-Gruppe.

Erfreulich verlief der Absatz von Geratherm-Produkten auf dem europäischen Markt. Insgesamt konnte hier der Umsatz um +5,1 % auf 14,3 Mio. EUR ausgeweitet werden.

Ebenfalls konnten wir auf dem US-Markt eine deutliche Umsatzsteigerung generieren. Hier hat sich der Umsatz um 50,7 % auf 2,1 Mio. EUR erhöht. Der Umsatzanteil des US-Marktes beträgt 8,2 % des Gesamtumsatzes der Geratherm-Gruppe.

Die im Jahr 2021 herausfordernden Rahmenbedingungen des südamerikanischen Marktes konnten wir in 2022 hervorragend meistern und den Umsatz um 49,9 %, auf 0,9 Mio. EUR steigern. Die Verkäufe in dieser Region reflektieren 3,6 % des Gesamtumsatzes der Geratherm-Gruppe.

Der Markt im mittleren Osten entwickelte sich mit einem Umsatzrückgang von -14,9 % negativ. Der Rückgang lässt sich durch Bereinigung des Produktportfolios und Umsatzverschiebungen erklären.

In der Gruppe der Sonstigen Länder sind im Wesentlichen die Märkte Afrika und Asien enthalten. Hier konnten wir erfreulicherweise eine Umsatzsteigerung von 53,3 % verzeichnen.

4. Lage

Ertragslage

Die Geratherm Medical AG konnte im Geschäftsjahr 2022 die Umsatzerlöse aus dem Vorjahr 2021 deutlich übertreffen. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 8,0 % auf 25,9 Mio. EUR.

Der Materialaufwand verringerte sich um -4,3 %. Ursache sind die im Vorjahr zusätzlich im Materialaufwand enthaltenen Abwertungen auf Vorräte infolge der Einstellung des Geschäftsbereichs Wärmesysteme. Ohne diesen Einfluss ist der Materialaufwand um 2,7 % gestiegen, was auf gestiegene Preise, insbesondere für Energie zurückzuführen ist.

Die Bruttomarge, bezogen auf den Umsatz, ist mit 69,8 % (i. Vj. 67,2 %) gestiegen. Das Rohergebnis erhöhte sich um 12,2 % auf 18,0 Mio. EUR.

Die Personalkosten auf Konzernebene erhöhten sich durchschnittlich um 4,6 % im Wesentlichen durch Lohnsteigerungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich leicht um 2,0 % auf 5.478 TEUR (i. Vj. 5.588 TEUR).

Das Bruttoergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 3.548 TEUR mit einem Plus von 70,0 %. Die operative Marge, bezogen auf den Umsatz auf EBITDA-Ebene, betrug 13,7 % (i. Vj. 8,7 %).

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen erhöhten sich um 6,3 % auf 1.476 TEUR (i. Vj. 1.388 TEUR). Grund sind die Investitionen der Geratherm am Standort Geratal/Thüringen in neue Maschinen und Anlagen.

Das Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 2.072 TEUR (i. Vj. 699 TEUR) erhöhte sich gegenüber dem Leistungsausweis des Vorjahres entsprechend. Die EBIT-Marge für das Gesamtunternehmen belief sich auf 8,0 % (i. Vj. 2,9 %). Damit haben wir unsere Zielgröße einer EBIT-Marge von 10% auf Konzernebene noch nicht erreicht.

Die Ertragskraft des Gesamtkonzerns sehen wir um einiges höher an, diese wird aber derzeit durch hohe zulassungsbedingte Kosten aufgrund der neuen MDR-Verordnung für Medizinprodukte negativ beeinflusst. Zusätzlich entstanden nach wie vor Kosten für die Rezertifizierungen sowie Einmaleffekte. Mit den getroffenen Maßnahmen sieht sich das Unternehmen nun aber für die Zukunft gestärkt aufgestellt.

Die Geratherm Medical ist auf Konzernebene gut in das I. Halbjahr 2023 gestartet. Die hohe internationale Nachfrage nach Geratherm-Produkten, wird uns nach heutigem Stand für das Jahr 2023 erneut einen soliden Umsatz- und Ertragsausweis (siehe Prognosebericht) ermöglichen. Allerdings bleiben die Unsicherheiten der weiteren Entwicklung im Krieg Russlands in der Ukraine, die anhaltend hohe Inflationsrate und stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Personal. Hier lässt sich zum Zeitpunkt der Aufstellung noch keine verlässliche Aussage über die weiteren Entwicklungen treffen.

Ergebnisentwicklung

Die Geratherm Medical AG am Standort in Thüringen entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr wieder erfreulicher. Der Umsatz verbesserte sich um 1,9 % auf 13,6 Mio. EUR. Das Ergebnis EBIT beträgt 964 TEUR (i.Vj. 895 TEUR) und entspricht einer EBIT-Marge von 7,1 %.

Die Umsätze in dem Geschäftsbereich Incubator Systems hatten in 2022 einen guten Umsatz- und Ergebnisausweis. Der Umsatz der LMT Medical belief sich auf 2.517 TEUR, bei einem EBIT von 198 TEUR (i. Vj. 221 TEUR).

Die apoplex medical hatte trotz Einschränkungen einen sehr stabilen Umsatzverlauf. Der Umsatz lag mit -1,3 % bei 2.412 TEUR. Das Betriebsergebnis EBIT reduzierte sich allerdings auf -73 TEUR (i. Vj. 323 TEUR).

Der Umsatz der Geratherm Respiratory in Bad Kissingen, erhöhte sich um gute +4,4 % auf 4.159 TEUR. Die Geratherm Respiratory erzielte eine Steigerung des EBIT auf 505 TEUR (i. Vj. 204 TEUR).

Das Finanzergebnis beläuft sich auf -359 TEUR. Das Finanzergebnis ergibt sich im Wesentlichen aus Zinsen und ähnlichen Aufwendungen, die mit den Investitionen in die neue Glaswanne bei der Capillary Solutions und mit dem Neubau der Geratherm Respiratory verbunden sind sowie Gewinne bzw. Verluste aus Wertpapieren.

Wir verzeichneten einen Ertrag in Höhe von 565 TEUR aus dem Verkauf von Wertpapieren und stichtagsbedingte Abschreibungen auf Wertpapiere in Höhe von 652 TEUR sowie auf sonstige Beteiligungen mit 100 TEUR.

Unter Einbeziehung des Finanzergebnisses und des operativen Betriebsergebnisses konnte für das Geschäftsjahr 2022 ein Ergebnis nach Steuern von 1.103 TEUR erwirtschaftet werden. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 631 TEUR und setzten sich aus dem Aufwand für laufende Ertragssteuern in Höhe von 637 TEUR und der Veränderung der passiven Latenten Steuer in Höhe von -6 TEUR zusammen.

Der Konzernjahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2022 erhöhte sich auf 1.083 TEUR (i. Vj. 562 TEUR).

Auf das Ergebnis der Minderheiten bzw. der nicht beherrschenden Anteilseigner entfielen -60 TEUR (i. Vj. -210 TEUR).

Das Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens nach Steuern (EAT) erhöhte sich um 671 TEUR auf 1.023 TEUR.

Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 20 Cent (i. Vj. 11 Cent).

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im August 2023 vorschlagen, eine Dividende von 0,15 EUR pro Aktie (817 TEUR) für das Geschäftsjahr 2022 auszuschütten.

Finanzlage, Investitionen und Liquidität

Im Geschäftsjahr 2022 verfügte die Geratherm Medical über eine solide Finanzlage. Der Zahlungsmittelbestand inklusive Wertpapiere belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 10.886 TEUR (1.1.2022: 6.470 TEUR). Die Erhöhung lässt sich im Wesentlichen durch die Kapitalerhöhung i.H.v. 4.207 TEUR im Geschäftsjahr 2022 erklären.

Die gute Liquiditätsausstattung ermöglichte es der Gesellschaft, die Chancen, die sich aus der stabilen Nachfrage nach Geratherm-Produkten im Geschäftsjahr 2022 ergeben haben, zu nutzen. Zur Finanzierung von Investitionen in technische Anlagen und Maschinen wurde ein Darlehen von 1,4 Mio. EUR sowie in Höhe von 0,9 Mio. EUR für die Forschung und Entwicklung, sowie Produktzulassung am Standort Pirmasens aufgenommen. Es bestehen freie Kontokorrentkreditlinien in Höhe von 800 TEUR. Auf dieser Basis geht der Konzern davon aus, die mittel- und langfristigen Ziele, wie Produktentwicklung, Markteintritte zu finanzieren. Auch mögliche Akquisitionen können innerhalb des Finanzrahmens jederzeit kurzfristig umgesetzt werden.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit belief sich auf 2.785 TEUR.

Die erfolgten Wertpapierveräußerungen in Höhe von 3.831 TEUR hatten einen positiven Einfluss auf den Cashflow aus der Investitionstätigkeit. In 2023 werden wir weitere Modernisierungs- und Rationalisierungsinvestitionen am Standort in Geratal/Thüringen angehen. Auszahlungen von Investitionen in das Anlagevermögen beliefen sich auf 2.739 TEUR und betrafen maßgeblich technische Anlagen und Maschinen in Form von Automatisierungstechnik. Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen wurden in Höhe von 1.859 TEUR getätigt.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf +4.352 TEUR. Die ausgewiesene Position wurde durch die Dividendenausschüttung in Höhe von 653 TEUR sowie maßgeblich durch die Einzahlungen aus der im Geschäftsjahr 2022 durchgeführten Kapitalerhöhung von 4.207 TEUR beeinflusst.

Der Finanzmittelfonds am Ende der Berichtsperiode belief sich auf 8.526 TEUR (1.1.2022: 2.108 TEUR).

Die Geratherm Medical Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2022 ihre eingegangenen Zahlungsverpflichtungen erfüllen. Wenn möglich wurden Skonti gezogen. Zahlungsziele unterliegen dem Risikomanagement und werden kunden- und länderspezifisch definiert. Einzelfälle werden per Vorstandsgenehmigung angepasst.

Der Geratherm Konzern verfügt über eine gute Finanzstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 57,9 % (i. Vj. 55,6 %) der Bilanzsumme. Situationen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, waren nicht zu erkennen.

Vermögens- und Kapitalstruktur

Die Geratherm Medical Gruppe verfügt zum Ende des Geschäftsjahres 2022 über eine solide Vermögenssituation. Die Bilanzsumme des Unternehmens betrug zum Ende des Geschäftsjahres 38,4 Mio. EUR und lag damit um 17,9 % höher als zum 1. Januar 2022. Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt 22,2 Mio. EUR (1.1.2022: 18,1 Mio. EUR) bzw. 57,9 % (i. Vj. 55,6 %) der Bilanzsumme. Auf die einzelne Aktie bezogen, ergibt sich daraus ein Buchwert von 4,08 EUR (1.1.2022: 3,65 EUR). Mit dem Eigenkapitalausweis ist es dem Konzern möglich, weitgehend unabhängig von jeglicher Fremdfinanzierung zu operieren und langfristige Unternehmensziele zu verfolgen.

Die Geratherm-Gruppe verfügt für die branchenspezifischen Rahmenbedingungen über eine risikoadäquate Kapitalausstattung.

Zum 31. Dezember 2022 setzt sich die Aktivseite der Bilanz aus langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 14.828 TEUR (1.1.2022: 13.666 TEUR) zusammen. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf die Investitionen in Maschinen und technische Anlagen zur Automatisierung der Produktion am Standort in Geratal zurückzuführen. Die kurzfristigen Vermögenswerte betrugen 23.552 TEUR (1.1.2022: 18.893 TEUR).

Innerhalb der langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich die immateriellen Vermögenswerte um 1,5 % auf 4.217 TEUR (1.1.2022: 4.155 TEUR). Dies resultiert im Wesentlichen aus der Aktivierung von Entwicklungskosten für neue Softwarelösungen bei der apoplex medical sowie der LMT Medical Systems GmbH. Gegenläufig wirkten sich planmäßige Abschreibungen aus.

Das Sachanlagevermögen erhöhten sich deutlich um 13,7 % auf 9.985 TEUR (1.1.2022: 8.784 TEUR). Investitionen in Sachanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 2.142 TEUR. Demgegenüber standen Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 930 TEUR. Die Erhöhung des Sachanlagevermögens ist maßgeblich durch Investitionen in technische Anlagen und Maschinen am Standort in Thüringen begründet.

Die anderen Finanzanlagen reduzierten sich um 13,8 % auf 626 TEUR (i. Vj. 726 TEUR). Die Position reflektiert die Beteiligung an der Protembis GmbH, Aachen, der Mindpeak GmbH, Hamburg, und der HALM Straws GmbH, Berlin. Die Geratherm Medical hat zum 31.12.2022 die Beteiligung an der HALM Straws GmbH mit 100 TEUR wertberichtigt. Die Entscheidung zur Wertberichtigung beruht auf einem deutlichen Umsatzrückgang.

Die Geratherm Medical verfügt bei den Tochtergesellschaften noch über bestehende Verlustvorträge in Höhe von 4.484 TEUR sowie vorläufige gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 4.672 TEUR, die nicht aktiviert worden sind. Die Aktivierung von latenten Steuern auf Verlustvorträge betrifft die Tochterfirma apoplex medical und LMT Medical.

Bei den kurzfristigen Vermögenswerten reduzierten sich die Vorräte um -9,0 % auf 7.026 TEUR (1.1.2022: 7.722 TEUR). Die Reduzierung liegt im Wesentlichen im Abbau von Lagerbeständen und Auftragsfertigungen, die nach den COVID-Beschränkungen jetzt teilweise ausgeliefert werden konnten.

Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erhöhten sich um 37,4 % gegenüber dem Vorjahr.

Der Bestand an unfertigen Erzeugnissen reduzierte sich um -1,6 % auf 1.269 TEUR. Der Bestand an Fertigerzeugnissen und Waren reduzierte sich gleichfalls um -29,7 % auf 3.711 TEUR.

Der Gesamtbestand an Forderungen erhöhte sich stichtagsbedingt um +17,4 % auf 5.404 TEUR (1.1.2022: 4.604 TEUR). Hiervon entfielen 3.776 TEUR auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+18,8 % ggü. 1.1.2022).

Die sonstigen Vermögenswerte erhöhten sich um 14,2 % auf 1.629 TEUR und betrafen im Wesentlichen Steuerforderungen aus den geleisteten Vorauszahlungen.

Der bilanzielle Buchwert der von Geratherm gehaltenen Wertpapiere reduzierte sich durch den Verkauf auf 2.149 TEUR (1.1.2022: 4.206 TEUR).

Die Zahlungsmittel beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf 8.737 TEUR (1.1.2022: 2.264 TEUR).

Die Passivseite reflektiert die starke Eigenkapitalbasis des Konzern. Dem Eigenkapital in Höhe von 22.228 TEUR (1.1.2022: 18.087 TEUR) stehen Verbindlichkeiten in Höhe von 12.842 TEUR (1.1.2022: 11.513 TEUR) gegenüber.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich stichtagsbedingt um 5,8 % auf 1.513 TEUR.

Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 16,6 % auf 2.034 TEUR (1.1.2022: 1.745 TEUR), maßgeblich bedingt durch Steuerverbindlichkeiten.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Der Blick auf das Jahr 2023 stimmt uns vorsichtig zuversichtlich, wenn man davon ausgehen kann, dass die Inflationsrate und Energiepreise wieder langsam sinken. Die aktuellen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen gehen von einem gedämpften Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 aus.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine der Ende Februar 2022 begann, verstärkt die weltweit eingetrübte Situation ebenso wie die Spannungen im Südchinesischen Meer.

Die Inflation ist immer noch hoch und die Energiepreise, die ein wesentlicher Kostentreiber für Geratherm sind, weit überdurchschnittlich. Die weitere Entwicklung lässt sich nicht verlässlich vorhersagen, da sie von zu vielen externen Einflussfaktoren abhängig ist.

Mit Datum vom 17. Januar 2023 hat die Gesellschaft eine ad hoc-Meldung über ein geplantes Aktienrückkaufprogramm von bis zu 100.000 Stückaktien aus der erteilten Ermächtigung der Hauptversammlung vom 18. September 2020 aufgelegt.

Das konsolidierte Unternehmen Geratherm Medical do Brasil, Sao Paulo, Brasilien, konnte zum Jahresende eine erste Lösung des Chapter 11 Verfahrens erreichen. Es befindet sich nun in einer 12-monatigen Übergangsfrist, bei der er es die Forderungen der Gläubiger mit einer 70 % Vergleichsquote bedienen muss. Sofern dies entsprechend umgesetzt wird, werden positive Auswirkungen auf die VFE-Lage der Gesellschaft erwartet.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Für das Jahr 2023 gehen wir auf Basis der derzeitigen Rahmenbedingungen von einem deutlich gedämpften Wirtschaftswachstum aus. Der Krieg in der Ukraine, die anhaltend hohe Inflation, Unterbrechungen in den Lieferketten, langsameres Wachstum in China und geopolitische Spannungen im Süd-Ost-Asiatischen Raum sowie in Europa sind die Schlagwörter.

Der immer noch anhaltende Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der Ende Februar 2022 begann, verstärkt die weltweit angespannte Situation weiterhin. Die Inflation scheint zwar ihren Höhepunkt überwunden zu haben, liegt aber dennoch hoch, was auch das Zinsniveau stetig steigen lässt.

Hinzu kommen die permanente Unsicherheit und schwer vorhersehbaren volatilen Schwankungen der Energie- und Rohstoffpreise als wichtige Kostentreiber für unsere Produkte, die uns schwer getroffen haben und nur langsam sinken.

Als Medizintechnikunternehmen ist die Geratherm Medical AG mit einer Exportrate von über 80 % auf internationalen Märkten aktiv, sodass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland nur bedingt Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf haben.

Die mittel- bis langfristigen Indikatoren für positives Marktwachstum im Bereich der Medizintechnik sind nach wie vor in Takt. Größter Treiber ist die demografische Entwicklung und der Nachholbedarf von Schwellenländern. Insgesamt hat die Gesundheitsbranche gute Aussichten.

Märkte in Schwellenländern sind für die Geratherm Medical AG von besonderer Bedeutung, da das Gesundheitssystem in diesen Ländern mit der potenziell zur Verfügung stehenden Medizintechnik noch unzureichend ausgestattet ist. Die stark wachsende Mittelschicht in diesen Ländern generiert eine hohe Nachfrage nach Gesundheitsleistungen.

Der chinesische Markt gewinnt für die Geratherm Medical AG weiter an Bedeutung, wobei die Chancen mit den Risiken sorgfältig abgewogen werden müssen. Nach wie vor gibt es hier kaum Schutz des geistigen Eigentums. Auf der anderen Seite ist davon auszugehen, dass Chinas Anteil am weltweiten Markt für Medizintechnik in den nächsten 10 Jahren deutlich steigen wird. Von staatlicher Seite wird aller Einfluss genutzt, um die Eigenversorgung mit Medizinprodukten sicherzustellen.

Geratherm ist ein bedeutender Hersteller von quecksilberfreien Fieberthermometern. Quecksilberhaltige Produkte werden durch die Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation "WHO" in den nächsten Jahren auf globaler Ebene verboten. Hierdurch dürften sich eine stabile und wachsende Geschäftsausweitung ergeben.

Durch die Investition in eine Produktionsstätte für medizinische Kapillare hat sich die Abhängigkeit der Geratherm Medical AG von Dritten deutlich reduziert und damit ein deutlich besseres Risikoprofil auf der Zulieferseite ergeben.

In den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres sehen wir eine stabile Nachfrage nach Fieberthermometern und anderen Produkten, wenn auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als während der Hochphase der Pandemie. Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass wir in dem vor uns liegenden Geschäftsjahr 2023 einen leicht niedrigeren Umsatz als im Jahr 2022 und ein leicht verbessertes EBIT erzielen können. Wir mussten kostenbedingt im Jahr 2022 die Preise zum Teil deutlich anheben, was zu einer Reduzierung der Nachfrage führte.

Im Jahr 2023 werden wir weiter in den Anlagen- und Maschinenpark der Fieberthermometerproduktion investieren, um in Zukunft mit höherer Automatisierung und Qualität effizienter produzieren zu können. Wir erwarten die Erwirtschaftung einer leicht steigenden positiven EBIT-Marge. Die Exportrate wird sich auf dem Vorjahresniveau bewegen. Die erwartete Ergebnisentwicklung wird zu einer Liquidität auf Vorjahresniveau führen. Die EK-Quote sollte stabil bleiben.

Wir möchten darauf hinweisen, dass die tatsächlichen Ergebnisse von unseren Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen. Diesbezüglich sind insbesondere das antizipierte Wachstum der Produktgruppen, die Auswirkungen der Inflation und Zinsniveau, Energiepreise und leider weiterhin der Krieg in der Ukraine und das weitere Vorgehen Russlands zu nennen.

Sollten die vorgenannten Annahmen nicht eintreten, so erwarten wir für das Geschäftsjahr 2023 negative Auswirkungen auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung des Konzerns sowie die anderen finanziellen Leistungsindikatoren. Die Umsatz- und Ertragsziele könnten damit verfehlt werden.

2. Risikobericht

Risikomanagement

Geratherm Medical AG ist international als Medizintechnikunternehmen aktiv. Der Markt für Medizintechnik ist durch ein hohes Innovationstempo und durch hohe Auflagen bezüglich Produktsicherheit gekennzeichnet, die in den letzten Jahren sukzessiv verschärft wurden. Die Produkte werden in Kliniken, aber auch als Medizinprodukte bei den Endverbrauchern eingesetzt.

Die Auflagen bezüglich Produktsicherheit, aber auch regulatorische Anforderungen im Zulassungsverfahren, haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Die Zulassungen sind mit einem immer höheren Aufwand hinsichtlich Nutzennachweis und Sicherheitsaspekten verbunden. Die Zeitachse zwischen dem fertigen Produkt und dem eigentlichen Vermarktungsbeginn wird immer länger. Dies führt zu einem höheren Risikoprofil für das Unternehmen.

Durch kurzfristige, unangekündigte Audits von Überwachungsbehörden können Auflagen erteilt werden, die neben zusätzlichen Kosten auch den Geschäftsverlauf des Unternehmens beeinträchtigen können.

Die Aufrechterhaltung von Produktzulassungen und Zertifizierungen sind für die Geratherm Medical AG von hoher Bedeutung. Produktzulassungen können wieder entzogen oder mit neuen Auflagen versehen werden. Die Geratherm Medical AG versucht, sich frühzeitig in diese Prozesse zu integrieren bzw. alles zu tun, um den wechselnden Anforderungen gerecht zu werden, um möglichen Schaden für die Gesellschaft zu minimieren.

Bei der Anwendung von Medizinprodukten kann es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu Schäden kommen. Wir haben hierfür entsprechende Versicherungen abgeschlossen. Es können aber Risiken vorhanden sein, die darüber hinaus zum Tragen kommen.

In das spezielle technologische Know-how sind meist wenige Zulieferer eingebunden. Dies kann unter Risikogesichtspunkten zu Engpässen führen.

Innovative Medizinprodukte sind oftmals patentrechtlich geschützt. Aufgrund der internationalen Absatzstruktur erfordert die Durchsetzung der Schutzrechte oft einen hohen Aufwand und kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Die erfolgreiche Durchsetzung von Patentansprüchen ist mit Unsicherheiten behaftet.

Risiken für das Unternehmen entstehen auch, wenn langjährige Know-how Träger, insbesondere auf Vorstandsebene, Geschäftsführer- und Werksleiterebene nicht mehr zur Verfügung stehen.

Eine der größten Herausforderung für die Geratherm Medical AG ist es, jüngeres qualifiziertes und leistungsbereites Fachpersonal zu finden. Dies bleibt bei den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingen eine große Herausforderung, um die zunehmende Aufgabenkomplexität und das Unternehmenswachstum darstellen zu können.

Durch die erhöhten regulatorischen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Überwachung von Medizinprodukten werden hoch spezialisierte Fachkräfte benötigt. Da derzeit alle Medizinproduktehersteller mit den gleichen Anforderungen konfrontiert sind, kann es zu einem Engpass bei der Rekrutierung der erforderlichen Spezialisten kommen.

Aus den obigen Rahmenbedingungen resultieren Chancen und Risiken, deren Eintritt nachhaltige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

Vorstand und Aufsichtsrat der Geratherm Medical AG haben im Rahmen eines konzernweiten Risikomanagements Ziele und Methoden festgelegt, sodass das Unternehmen kontrollierte Risiken dort eingeht, wo perspektivisch ein operatives ertragsreiches Wachstum mit den notwendigen Finanzerträgen möglich erscheint.

Eine Risikominimierung wird dadurch erreicht, dass eine Diversifikation nach Märkten, Produkten und Ländern erfolgt. Gleichzeitig wird versucht, keine dominierenden Kundenrisiken einzugehen.

Die einzelnen Geschäftsbereiche der Geratherm Medical AG werden operativ eigenständig geführt, so dass bei einem Managementwechsel die Risiken weitestgehend beherrschbar sind.

Bei der Entwicklung von neuen Produkten fallen zunächst erhebliche Aufwendungen an, bei denen nicht garantiert ist, ob sie entsprechende Erfolge nach sich ziehen werden.

Der Markt für Medizintechnik honoriert jedoch erfolgreiche Produktentwicklungen. Bei erfolgreicher Markteinführung stehen dem vorangegangenen Risiko auch höhere Chancenprofile gegenüber.

Der Vorstand arbeitet innerhalb des spezifischen Risikoprofils für Medizinprodukte und steuert die finanziellen Belastungen so, dass bei Eintritt des maximalen Risikos die Sicherheit und Unabhängigkeit der Geratherm Medical AG nicht signifikant gefährdet wird.

Das Risikomanagement und Controlling der Geratherm Medical AG umfasst operative und strategische Risiken. In monatlichen Berichtsystemen werden die Aktivitäten der Produktgruppen, Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften beschrieben. Hierbei werden Informationen hinsichtlich Umsatzes, Auftragslage, EBIT-Marge, Export, EK-Quote, Liquidität, Produktabsatz, Gesamtkostenrentabilität und Wechselkursrisiken dargestellt. Das Management vertritt die Auffassung, dass die bei der Geratherm Medical AG etablierten internen Kontrollen und das Risikomanagementsystem in angemessener Weise den bestehenden Anforderungen genügen.

Eine wichtige Quelle zur Reduzierung des strategischen Risikos für das Unternehmen ist ein enger Kontakt zu Kunden und Anwendern. Das Management ist bei allen Gesprächen bei bedeutenden Abnehmern von Geratherm-Produkten involviert. Aus den Besuchen der wichtigsten einschlägigen internationalen Messen, ergeben sich wichtige Informationen bezüglich Trends und technologischer Entwicklung.

Finanzmanagement

Ziel des Finanzmanagements ist es, die Geratherm Medical Gruppe finanziell zu führen. Dies beinhaltet insbesondere die Finanzierung des betrieblichen Prozessablaufes, das Liquiditätsmanagement, den renditeorientierten Einsatz des zur Verfügung stehenden Kapitals sowie alle kapitalmarktrelevanten Aktivitäten.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist bei der Geratherm Medical Gruppe gering. Das Unternehmen verfügt für die Unternehmensgröße und im Branchenvergleich über eine sehr gute Liquiditätsausstattung. Die kurzfristigen Schulden sind vollständig durch frei verfügbare Zahlungsmittel abgedeckt. Auf Grund der sehr guten Bonität wäre es dem Konzern aus Sicht des Vorstands jederzeit möglich, zusätzliche Fremd- oder Eigenkapitalquellen zu erschließen.

Marktpreisrisiko - Zins

Zinsrisiken ist die Geratherm Medical Gruppe im Wesentlichen nur bezogen auf die Finanzierung durch Darlehen ausgesetzt. Das aufgenommene Fremdkapital ist mit festen Zinsen versehen und kann jederzeit aus der Liquiditätssituation des Unternehmens zurückgezahlt werden.

Marktpreisrisiko - Fremdwährung

Der Geratherm Medical Konzern ist international tätig und bezieht daher Einnahmen auf Dollarbasis. Das Währungsrisiko haben wir nicht abgesichert, da wir versuchen, Dollareinnahmen und -ausgaben miteinander abzustimmen. Das Vermögen in Dollar wird im Rahmen einer Währungsdiversifizierung gehalten. Bezüglich unserer Geschäftsaktivitäten in Brasilien sind wir Währungsrisiken in Bezug auf dem brasilianischen Real ausgesetzt.

Kredit- und Ausfallrisiko

Zur Minimierung von Forderungsausfällen ist ein Prozess implementiert, der die Fälligkeiten überwacht und eine zeitnahe Einleitung von Mahnverfahren steuert. Bei Neukunden werden überwiegend Vorauszahlungen und Akkreditive eingesetzt. Bei Bestandskunden werden kundenspezifische Zahlungsziele vereinbart. Wenn diese nicht eingehalten werden, wird auf Vorkasse umgestellt. Das Ausfallrisiko war in den letzten Jahren minimal.

Marktpreisrisiko Rohstoffe

Für die Aufrechterhaltung der Produktion sind wir auf bestimmte Rohstoffe angewiesen. Das Beschaffungsrisiko besteht in der Verknappung bzw. Verteuerung der produktionsnotwendigen Rohstoffe. Die Preisentwicklungen der für uns wichtigen Rohstoffe werden permanent überwacht. Dem Risiko von Marktpreisveränderungen kann man sich nur bedingt entziehen. Wir versuchen, mit unseren Zulieferern möglichst längerfristige Lieferkontakte zu Festpreisen zu vereinbaren und das Bezugsrisiko auf mehrere Lieferanten zu verteilen.

Marktpreisrisiko Wertpapiere

Ein Teil unserer Liquidität ist in Wertpapieren des Gesundheitswesens angelegt. Uns ist bewusst, dass durch Schwankungen am Kapitalmarkt die Bewertung der gehaltenen Wertpapiere negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Temporäre Schwankungen von Vermögenswerten bei den von uns mittel- bis langfristig ausgerichteten Engagements sind Bestandteil des Investments.

bericht

Internetkriminalität

Internationale Bestell- und Bezahlvorgänge werden ausschließlich über Internet abgewickelt. Hier besteht das Risiko, dass sich nicht autorisierte Personen in die Systeme einschleusen und Geschäftsprozesse manipulieren können. Auch der Betrug mit falschen Identitäten stellt ein Risiko dar. Wir versuchen, die entsprechenden Mitarbeiter auf mögliche Risiken hin zu schulen und Softwarelösungen einzusetzen, die das Risiko minimieren. Zusätzlich haben wir im Geschäftsjahr 2022 eine Cyber-Versicherung abgeschlossen.

Leistungswirtschaftliche Risiken und Absatzrisiken

Risiko IT-Sicherheit

Im IT-Bereich muss damit gerechnet werden, dass sich bisher noch nicht erkannte Probleme ergeben oder behobene Probleme erneut auftreten. Ebenfalls kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Störung im IT-Bereich trotz laufender Datensicherung zu Datenverlusten und damit zu erheblichen Schäden führen kann. Zur Begrenzung dieser Risiken werden die üblichen Vorkehrungen und Sicherheitsmaßnahmen im IT-Bereich angewandt. Die Maßnahmen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls an sich ändernde Anforderungen angepasst.

Risiko Patentschutz

Geratherm besitzt für bestimmte Produkte Patentschutz. Gewerbliche Schutzrechte und Marken können Ziele und Angriffe von Verletzungen werden. Die internationale Durchsetzung von Patentrechten ist nicht einfach und mit sehr hohen finanziellen Aufwendungen verbunden. Insbesondere bei Ländern ohne Rechtssicherheit ist die Durchsetzung der Schutzrechte kaum möglich. Geratherm versucht, unter Abwägung von verschiedenen Kriterien gegen Patentverletzungen vorzugehen, um Patentansprüche zu verteidigen. Die Prozesse sind meist langwierig und mit hohen Kosten verbunden.

Risiko Produktzulassung

Medizintechnikunternehmen stehen seit längerem im Fokus von erhöhten Auflagen hinsichtlich Überwachungsbehörden. Die Kriterien werden international zunehmend angehoben. Die Komplexität der Auflagen, Produktzulassungen und Produktüberwachungen bedeutet für mittelständische Medizintechnikhersteller eine Herausforderung. Werden bestimmte Kriterien nicht erfüllt, droht ein Produktions- und Vermarkungsverbot. Dieses Risiko versuchen wir mit einer Reduzierung der Produktkomplexität und einer Aufrüstung des internen Know-hows seitens des Qualitätsmanagements zu entsprechen.

Risiko neue Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften

Die Geratherm Medical Gruppe verfügt über ein stabiles Stammgeschäft. Insgesamt ist die Geratherm Medical AG in mehreren Geschäftsbereichen aktiv, die in unterschiedlichen Märkten agieren. Wir versuchen, die neuen Geschäftsbereiche so zu steuern, dass sich keine kumulierenden Risiken ergeben.

Der Kauf und die Integration von Unternehmen sind mit Risiken verbunden. Die ursprünglichen Zielsetzungen können nicht erreicht werden. Auch können sich Rechtsstreitigkeiten hieraus ergeben. Der Zeitpunkt und die Höhe für die geplante Gewinnerzielung können sich verschieben. Ein Totalverlust des Engagements ist nicht auszuschließen. Wir sind uns der Chancen- und Risikoprofile bewusst und steuern unsere Aktivitäten dementsprechend.

Das verbundene Unternehmen Geratherm Medical do Brasil, Sao Paulo, Brasilien, konnte zum Jahresende eine erste Lösung des Chapter 11 Verfahrens erreichen. Es befindet sich nun in einer 12-monatigen Übergangsfrist.

Sonstige Risiken

Über die beschriebenen Risiken hinaus existieren Einflüsse, die nicht vorhersehbar und nur schwer durch uns zu kontrollieren sind. Treten diese Risiken ein, könnten sie unsere weitere Entwicklung beeinträchtigen. Zu diesen Risiken zählen wir auszugsweise politische Unruhen, Naturkatastrophen oder Epidemien. Diesen Risiken versuchen wir u.a. durch Produkt- und Lieferantendiversifikation und Hygienemaßnahmen zu begegnen. In Bezug auf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der Ende Februar 2022 begann, verweisen wir auf die bereits getroffenen Aussagen.

3. Chancenbericht

Management von Chancen

Die Medizinbranche ist, ähnlich wie die Pharmabranche, ein mittel- bis langfristig ausgerichtetes Marktsegment. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist mit einer steigenden Nachfrage nach Produkten des Gesundheitswesens auch in den nächsten Jahren zu rechnen.

Der Medizinbranche ist in Anbetracht der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus eine erheblich wachsende Bedeutung zuteilgeworden. Chancen könnten sich für uns in einer kontinuierlichen Nachfrage nach unseren Kernprodukten ergeben.

Bei innovativen Produkten bestehen in der Medizintechnikbranche gute Chancen auf langfristig attraktive Geschäftsmodelle. Die hohen Zulassungshürden halten einen möglichen Wettbewerb in Grenzen.

Medizintechnik hat viel mit Vertrauen in die angebotenen Produkte zu tun. Chancen bestehen durch den Aufbau einer starken Marke, die die Markteinführung bei komplexen Rahmenbedingungen erleichtert.

Der Medizintechnikmarkt ist international ausgerichtet. Innerhalb einer Nischenpolitik können attraktive Produkte international abgesetzt werden.

4. Abschließende Zusammenfassung

Durch den mittel- bis langfristigen Charakter der Märkte, in denen die Geratherm Medical AG aktiv ist, sind kurzfristige Erfolge nur eingeschränkt möglich. Kurzfristige Risiken sind eher zu vernachlässigen. Eines der größten Risiken besteht darin, dass man auf lange Sicht die Erkenntnis gewinnt, mit einem unattraktiven Produkt auf dem falschen Markt tätig gewesen zu sein, oder dass man durch den unvorhergesehenen Entzug von Zulassungen in geschäftliche Schwierigkeiten gerät. Für ein ausgewogenes Chancen-/Risikoprofil müssen die Produkte so attraktiv sein, dass eine gewisse Preisfestsetzungsmacht entsteht, die es ermöglicht, trotz stark steigender Kosten durch staatliche Vorgaben, adäquate Renditen zu erzielen. Die Geratherm Medical AG hat in allen Bereichen das Potenzial, diese Stellung einzunehmen.

Eine Grundvoraussetzung, um im Markt der Medizintechnik erfolgreich zu sein, ist eine gute finanzielle Ausstattung. Die Geratherm Medical AG verfügt über diese Voraussetzung. Die über die letzten Jahre vorgenommene Verbreiterung des Geschäftsmodells über verschiedene Märkte und Einkommensquellen entspricht nach unserer Auffassung einem ausgewogenen Chancen-/Risikoprofil.

Insbesondere bei dem Hauptprodukt Galliumthermometer haben wir eine sehr hohe Fertigungstiefe erreicht, um die Abhängigkeiten von Dritten so weit wie möglich zu reduzieren.

Seitens der Zulassungs- und Überwachungsbehörden steigen die Anforderungen gegenüber Medizintechnikunternehmen in den letzten Jahren permanent. Es besteht das Risiko, diesen Anforderungen temporär nicht zu entsprechen, da die Dynamik der Auflagen nicht immer transparent und nachvollziehbar ist.

5. Sonstige Angaben

Weitere Angaben

Das gezeichnete Kapital zum 31. Dezember 2022 der Geratherm Medical AG beträgt 5.444.998 EUR und ist in 5.444.998 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Der rechnerische Wert einer Aktie beträgt 1,00 EUR.

Mit der Inhaberschaft an Aktien verbunden sind das Stimmrecht in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen.

Satzungsänderungen können entsprechend den Regelungen des § 133 AktG beschlossen werden.

Der Vorstand wurde am 11. Juni 2021 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 10. Juni 2026 durch Ausgabe von bis zu 2.474.999 auf den Inhaber lautenden neuen Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, um bis zu insgesamt 2.474.999 EUR zu erhöhen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Grenzen jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrates auszuschließen.

Die Ermächtigung der Hauptversammlung vom 6. Juni 2016 zur Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft wird mit Wirksamwerden des neuen Ermächtigungsbeschlusses aufgehoben.

Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 5 AktG:

Die Gesellschaft hat dem Vorstand das Recht auf den Erwerb von 120.000 Aktien der Geratherm Medical AG zum Bezugspreis von 10,50 EUR gewährt. Die Aktienoptionen können frühestens nach vier Jahren ausgeübt werden. Das Recht zu einer Teilausübung besteht nach drei Jahren mit einer maximalen Quote von 25 %. Das Recht auf den Bezug der Aktien ist bis zum 31. Dezember 2025 begrenzt. Bei einer Verlängerung des Vorstandsvertrages über den 31. Dezember 2024 hinaus, verlängert sich die Bezugsfrist um die neue Laufzeit des Vorstandsvertrages.

bericht

Die Gesellschaft wird ermächtigt, bis zum 17. September 2025 eigene Aktien bis zu einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, zu erwerben. Die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder welche ihr nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen.

Der von der Gesellschaft gezahlte Erwerbspreis darf den arithmetischen Mittelwert der Börsenkurse der Eröffnungsauktion im XETRA-Handel (oder einem von der Deutsche Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) während der letzten fünf Börsentage vor dem Erwerb nicht mehr als 10 % unter- oder überschreiten.

Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund einer Ermächtigung nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien wieder zu veräußern. Die Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien kann über die Börse erfolgen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen.

Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, einzuziehen, ohne dass die Durchführung der Einziehung eines weiteren Beschlusses der Hauptversammlung bedarf.

Der Vorstand wird bis zum 17. September 2025 weiterhin ermächtigt, Aktien der Gesellschaft zu erwerben, um eigene Aktien Dritten im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran anbieten zu können, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen wird. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden.

Bis zum 31. Dezember 2022 wurden keine eigenen Aktien erworben.

Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat der Vorstand gemäß § 312 Abs. 3 AktG gesondert berichtet.

Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

Ich erkläre, dass die Geratherm Medical AG nach den Umständen, die mir in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Auch sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden Unternehmens getroffen oder unterlassen worden, die zu einer Benachteiligung der Geratherm Medical AG geführt haben.

An der Geratherm sind zum 31.Dezember 2022 die GMF Capital GmbH, Frankfurt in Höhe von 38,15 % sowie die JotWe GmbH, Steinbach am Wald in Höhe von 32,05 % beteiligt. Weitere 29,80 % der Anteile an der Geratherm befinden sich im Streubesitz.

Geratal, 27. Juni 2023

Christian Frick Vorstand

KONZERNJAHRESABSCHLUSS

Konzernbilanz 40
Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
42
Konzern-Eigenkapital
veränderungsrechnung
44
Konzernkapitalflussrechnung 46
Entwicklung des
Konzernanlagevermögens
48
Konzernanhang 50
Bestätigungsvermerk 65

Konzernbilanz

  1. Dezember 2022
Anhang
AKTIVA
31.12.2022 01.01.2022
Nr. EUR EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
1.
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 3.244.969 2.993.567
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und
Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
797.507 978.370
3. Geschäfts- oder Firmenwert 79.128 88.172
4. geleistete Anzahlungen 95.230 95.230
4.216.834 4.155.339
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 4.909.326 5.121.695
2. Technische Anlagen und Maschinen 3.877.946 3.049.051
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 362.071 303.545
4. Anlagen im Bau 835.688 310.182
9.985.031 8.784.473
III. Finanzanlagen 626.000 726.000
14.827.865 13.665.812
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
2.
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.761.364 2.010.257
2. Unfertige Erzeugnisse 1.269.375 1.290.380
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 3.711.049 5.277.732
4. Geleistete Anzahlungen 81.495 98.196
5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen -796.799 -954.166
7.026.484 7.722.399
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
3.
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.775.587 3.176.815
2. Sonstige Vermögensgegenstände 1.628.825 1.426.758
5.404.412 4.603.573
III. Sonstige Wertpapiere
4.
2.148.512 4.206.085
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 8.737.378 2.264.089
23.316.786 18.796.146
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
5.
235.745 97.116
38.380.396 32.559.074

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Eigenkapitalveränderungsrechnung

Kapitalflussrechnung

Konzernanlagevermögen

Anhang Bestätigungsvermerk

31.12.2022 01.01.2022
Nr. EUR EUR
4.949.999
13.246.831
734.697
Konzernbilanzgewinn -664.398 -946.152
Den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnen 22.335.642 17.985.375
101.797
22.227.913 18.087.172
1.289.432
31.584
881.074
1.095.569 912.658
10.
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9.294.664 8.338.195
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungenund Leistungen 1.512.858 1.430.128
3. Sonstige Verbindlichkeiten 2.034.064 1.744.799
davon aus Steuern: EUR 876.022 (Vj.: EUR 503.591)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 311.501 (Vj.: EUR 257.067)
12.841.586 11.513.122
11. 671.816 722.090
12. 28.238 34.600
38.380.396 32.559.074
PASSIVA
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Andere Rücklagen
Nicht beherrschende Anteile
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUWENDUNGEN
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen
2. Sonstige Rückstellungen
D. VERBINDLICHKEITEN
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
LATENTE STEUERN
Anhang
6.
7.
8.
9.
5.444.998
16.959.324
595.718
-107.729
1.515.274
139.251
956.318

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

Anhang 01.01.– 31.12.2022
Nr. EUR
1. Umsatzerlöse 13. 25.850.619
2. Erhöhung des Bestandes
an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
-429.785
3. Andere aktivierte Eigenleistung 564.856
4. Sonstige betriebliche Erträge
davon Erträge aus Währungsumrechnung EUR 588.209
14. 1.754.521
27.740.211
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
-7.357.329
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -2.336.479
-9.693.808
6. Rohergebnis 18.046.403
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -6.963.229
b) Soziale Abgaben
davon für Altersversorgung EUR 37.125
-1.471.637
-8.434.866
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
15. -1.476.244
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung EUR 395.187
16. -5.477.907
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens
422
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 6.836
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere
des Umlaufvermögens
17. -750.793
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -179.470
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
davon aus latenten Steuern EUR -6.362
-631.095
15. Ergebnis nach Steuern 1.103.286
16. Sonstige Steuern -20.229
17. Konzernjahresüberschuss 1.083.057
18. Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile -59.611
19. Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens 1.023.446
Konzernergebnis je Aktie* 0,20
Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens je Aktie* 18. 0,19

* Stammkapital in Stückaktien

Bilanz Gewinn- und 43 Kapitalflussrechnung

Konzernanlagevermögen

Kontrolle und Vorsorge.

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

zum 31. Dezember 2022

Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage
6. 6.
EUR EUR
Stand am 1. Januar 2022 nach HGB 4.949.999 13.246.831
Kauf von Anteilen an der Tochtergesellschaft apoplex medical technologies
Spain SL von nicht beherrschenden Anteilseignern ohne Kontrollwechsel
0 0
Kauf von Anteilen an der Tochtergesellschaft apoplex medical technologies
GmbH von nicht beherrschenden Anteilseignern ohne Kontrollwechsel
0 0
Kapitalerhöhung bei der
Geratherm Medical AG
494.999 3.712.493
Dividendenzahlung an Aktionäre 0 0
Transaktionen mit Gesellschaftern
und Aktionären
494.999 3.712.493
Konzernjahresüberschusss 0 0
Währungsumrechnung im Konzern 0 0
Gesamtergebnis 0 0
Stand am 31. Dezember 2022 nach HGB 5.444.998 16.959.324

vermögen

Konzern
eigenkapital
Nicht beherrschende
Anteile
Den Anteilseignern
der Muttergesellschaft
zuzurechnen
Konzernbilanz
Gewinn/Verlust
Währungs
umrechnungs
differenz
7. 6.
EUR EUR EUR EUR EUR
18.087.172 101.797 17.985.375 -946.152 734.697
-35.000 -105.000 70.000 70.000 0
-183.222 -24.930 -158.292 -158.292 0
4.207.492 0 4.207.492 0 0
-653.400 0 -653.400 -653.400 0
3.335.870 -129.930 3.465.800 -741.692 0
1.083.057 59.611 1.023.446 1.023.446 0
-278.186 -139.207 -138.979 0 -138.979
804.871 -79.596 884.467 1.023.446 -138.979
22.227.913 -107.729 22.335.642 -664.398 595.718

Konzernkapitalflussrechnung

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

Anhang 01.01.– 31.12.2022
Nr. TEUR
Konzernjahresüberschuss 1.083
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Anlagevermögen 15. 1.476
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 9. 75
Zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge von
Geratherm do Brasil Ltda.
98
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -219
Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen und andere Aktiva
135
Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten und andere Passiva 104
Gewinn und Verlust aus Abgang Anlagevermögen 1
Erträge/Verluste aus Wertpapieren 86
Zinsaufwendungen/Zinserträge 172
Aufwand/Ertrag aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 631
Ertragssteuerzahlung -857
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2.785
Auszahlungen für Investitionen in das Immaterielle Anlagevermögen -597
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -2.142
Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen 4. 3.831
Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen 4. -1.859
Erhaltene Zinsen 7
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -767
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführung von Gesellschaftern
des Mutterunternehmens
6. 4.207
Anteilsübernahme von nicht beherrschenden Anteilseignern -218
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehensverbindlichkeiten 2.570
Auszahlungen für die Tilgung von Darlehensverbindlichkeiten -1.766
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen 8. 391
Gezahlte Zinsen -179
Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens -653
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 4.352
Veränderung der verfügbaren Zahlungsmittel 6.370
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderung
des Finanzmittelfonds
48
Finanzmittelfonds zu Beginn der Berichtsperiode 2.108
Finanzmittelfonds am Ende der Berichtsperiode 8.526

Konzernanlagevermögen

Weil Gesundheit vorgeht.

Entwicklung des Konzernanlagevermögens

zum 31. Dezember 2022

Anschaffungs- und Herstellungskosten in EUR Abschreibung Buchwerte

01.01.2022 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2022
4.513.188 572.972 0 0 5.085.480
1.973.165 25.171 8.669 10.113 1.999.780
180.432 0 90.000 0 90.432
95.230 0 0 0 95.230
6.762.015 597.463 98.669 10.113 7.270.922
7.322.633 4.617 0 0 7.327.250
11.862.557 1.132.197 395.573 272.682 12.871.863
1.407.810 195.155 31.065 280 1.572.180
310.182 810.020 1.150 -283.075 835.977
20.903.182 2.141.989 427.788 -10.113 22.607.270
726.000 0 0 0 726.000
726.000 0 0 0 0
28.391.197 2.739.452 525.457 0 30.604.192

Bilanz Gewinn- und

Konzernanlagevermögen

Buchwerte Abschreibung
01.01.2022 31.12.2022 31.12.2022 Abgänge Zugänge 01.01.2022
2.993.567 3.244.969 1.840.511 0 320.890 1.519.621
978.370 797.507 1.202.273 8.669 216.147 994.795
88.172 79.128 11.304 89.999 9.043 92.260
95.230 95.230 0 0 0 0
4.155.339 4.216.834 3.054.088 98.668 546.080 2.606.676
5.121.695 4.909.326 2.417.924 0 216.986 2.200.938
3.049.051 3.877.946 8.993.917 395.570 575.981 8.813.506
303.545 362.071 1.210.109 31.064 136.908 1.104.265
310.182 835.688 289 0 289 0
8.784.473 9.985.031 12.622.239 426.634 930.164 12.118.709
726.000 626.000 100.000 0 100.000 0
726.000 626.000 100.000 0 100.000 0
13.665.812 14.827.865 15.776.327 525.302 1.576.244 14.725.385

Anhang zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022

Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss und zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden

Angewandte Vorschriften

Der Konzernabschluss der Firma Geratherm Medical AG mit Sitz in 99331 Geratal, eingetragen beim Amtsgericht Jena unter HRB 111272, wurde erstmalig im Geschäftsjahr 2022 auf der Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des HGB aufgestellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften waren die Regelungen des Aktiengesetzes zu beachten. Aufgrund der größenabhängigen Befreiung nach § 293 HGB handelt es sich um einen freiwilligen Konzernabschluss.

Die Geratherm Medical AG hat im Geschäftsjahr 2022 das Börsensegment vom Prime Standard in den Freiverkehr gewechselt. Die Geratherm Medical AG erfüllt damit gemäß § 267 Abs. 2 HGB die Größenkriterien einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB). Die Gliederung der Bilanz wurde aus Gründen der Klarheit nach § 265 Abs. 1 und 5 HGB geändert. Auf der Passivseite wurde der Posten Sonderposten für Investitionszuwendungen ergänzt.

Die Konsolidierung wird gemäß §§ 300 ff. HGB durchgeführt.

Der Konzernabschluss wird in vollen EUR (funktionale und Berichtswährung) aufgestellt. Zur besseren Übersicht werden verschiedene Angaben im Anhang auf TEUR gerundet. Hierdurch kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Angaben zur Umstellung der Rechnungslegungsvorschriften

Der Konzernabschluss der Geratherm Medical AG, Geratal, für den Berichtszeitraum ist erstmals wieder nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt worden. In den Vorjahren erfolgte die Aufstellung des Konzernabschlusses der Geratherm Medical AG nach den am jeweiligen Abschlussstichtag geltenden und von der EU übernommenen International Financial Reporting Standards (IFRS). Die Umstellung erfolgte nach dem Wechsel des Börsensegments vom Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutschen Börse Frankfurt am Main in den Freiverkehr der Börse Frankfurt (Scale) und dem damit einhergehenden Wegfall der Pflicht zur Aufstellung eines IFRS-Konzernabschlusses.

Aufgrund der erstmaligen Aufstellung des Konzernabschlusses nach den handelsrechtlichen Vorschriften werden keine Vorjahreszahlen in der Gewinn- und Verlustrechnung, der Kapitalflussrechnung und der Eigenkapitalveränderungsrechnung angegeben.

Die wesentlichen Effekte auf den Konzerneigenkapitalspiegel stellen sich wie folgt dar:

Kapitalrücklage

Der Unterschiedsbetrag zum Geschäftsbericht 2021 nach IFRS resultiert aus der Verrechnung der Kosten der Kapitalerhöhung 1.073 TEUR, welche nach den IFRS von der Kapitalrücklage abgesetzt wurden, sowie aus den Effekten des Aktienoptionsprogramms 29 TEUR.

Gewinnrücklage

Der Umstellungseffekt aus den IFRS-Überleitungseffekten wurde gegen die Gewinnrücklagen verrechnet, bis diese vollständig verrechnet war.

Konzernbilanzverlust

Der verbleibende Effekt von 374 TEUR wurde mit dem Konzernbilanzverlust verrechnet. Auf nicht beherrschende Anteile entfällt eine Umstellungsdifferenz von 7 TEUR.

Die gesamte Entwicklung des Eigenkapitals aus der Überleitung kann folgender Darstellung entnommen werden.

TEUR
Konzerneigenkapital 31. Dezember 2021 (IFRS)
lt. Geschäftsbericht 2021 inkl. Minderheiten
18.631
Anlagevermögen bzw. langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwerte -2
Sachanlagevermögen -23
Right of Use Assets (IFRS 16 Leases) -514
Finanzanlage/Beteiligungen (IFRS 9) -644
-1.184
Umlaufvermögen bzw. kurzfristige Vermögenswerte
Unfertige Erzeugnisse 68
Fertige Erzeugnisse 69
136
Verbindlichkeiten
Leasingverbindlichkeiten (IFRS 16 Leases) 524
Weitere Überleitungseffekte Passiva -20
504
Gesamter Überleitungseffekt IFRS zu HGB -544
Konzerneigenkapital 31. Dezember 2022 (HGB)
inkl. Minderheiten
18.087

Konzernanlagevermögen

Anhang Bestätigungsvermerk

Kapitalflussrechnung

Die Anpassungen betrafen unter anderen die Umstellung auf die planmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts, die Aktivierung von Fremdkapitalzinsen, die Leasing Bilanzierung sowie die Zeitwertbilanzierung nach IFRS9. Zudem ergaben sich Effekte bei der unterschiedlichen Ermittlung der Herstellkosten.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bilanz Gewinn- und

Verlustrechnung

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind grundsätzlich nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse sind zum Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Soweit die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von den Grundsätzen des Konzerns in den Einzelbilanzen abweichen, werden gemäß § 308 HGB Anpassungen vorgenommen und latente Steuern gebildet.

Nach § 248 Abs. 2 HGB können selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens als Aktivposten in die Bilanz aufgenommen werden. Dies betrifft die Aufwendungen gemäß § 255 Abs. 2 HGB, die im Rahmen der Entwicklung eines selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstandes angefallen sind (Herstellkosten siehe unfertige und fertige Erzeugnisse). Im Konzern wird von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, so dass eine Aktivierung erfolgt ist. Sie werden planmäßig linear über eine Nutzungsdauer von 8 – 10 Jahren abgeschrieben. Bei Vorliegen einer voraussichtlich dauernden Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger kumulierter linearer Abschreibungen nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 3 bis 20 Jahren der Vermögensgegenstände angesetzt.

Der entgeltlich erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich aus der Gegenüberstellung von Anschaffungskosten und dem Wert der einzelnen Vermögensgegenstände des Unternehmens, abzüglich der Schulden zum Zeitpunkt der Übernahme, und wird grundsätzlich planmäßig innerhalb von 10 Jahren abgeschrieben. Im Falle einer voraussichtlich dauernden Wertminderung wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Bestehen die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr, wird der niedrigere Wertansatz eines entgeltlich erworbenen Geschäftsoder Firmenwerts beibehalten.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Herstellungskosten umfassen die Materialkosten, die Lohnkosten, anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten, den Werteverzehr des Anlagevermögens und anteilige Verwaltungskosten. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert.

Die Abschreibung erfolgt linear, für Bauten von 10 bis 30 Jahre; für technische Anlagen und Maschinen von 1 bis 20 Jahre und für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung von 1 bis 13 Jahre.

Anlagegüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis 250 EUR werden als Sofortaufwand erfasst. Anlagegüter mit einem Wert zwischen 251 EUR und 800 EUR netto werden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung der Finanzanlagen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Sowohl die unter den Vorräten ausgewiesenen Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe (gewichteter Durchschnitt) als auch Waren (Einzelkosten) sind mit ihren Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Verwertbarkeit am Abschlussstichtag bewertet. Das strenge Niederstwertprinzip wurde beachtet.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten in den einzelnen Stufen bewertet. Diese umfassen die Materialkosten, die Lohnkosten, anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten, den Werteverzehr des Anlagevermögens und anteilige Verwaltungskosten. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Die verlustfreie Bewertung wurde beachtet.

Geleistete Anzahlungen sind zum Nennwert bewertet.

Erhaltene Anzahlungen werden gem. dem Wahlrecht von den Vorräten offen abgesetzt und zum Nennbetrag bilanziert.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert oder mit dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen, uneinbringliche Forderungen werden vollständig abgeschrieben. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine pauschale Wertberichtigung der Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet. Es werden Zuschreibungen bis zu den Anschaffungskosten vorgenommen, soweit Wertpapiere in früheren Perioden wertberichtigt wurden und die Gründe für die Wertberichtigung entfallen sind.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zu Nennwerten angesetzt.

Unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag erfasst, welche Aufwand für eine bestimmte Zeit danach darstellen.

Das Eigenkapital wird zum Nennbetrag bewertet.

Die erhaltenen Investitionszuwendungen werden in einem Sonderposten passiviert. Die Auflösung erfolgt ertragswirksam entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Vermögensgegenstände.

Die Rückstellungen enthalten alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags bewertet. Soweit relevant werden bei der Bewertung zukünftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Für die Umrechnung der Posten in US Dollar wurde zum Bilanzstichtag ein Kurs von 1,06660 verwendet. Soweit die Restlaufzeit ein Jahr oder kleiner ist, kommen § 253 Abs. 1 Satz 1 und § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB nicht zur Anwendung.

Latente Steuern werden für die sich in folgenden Geschäftsjahren voraussichtlich abbauenden Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten unter Anwendung von Steuersätzen zwischen 25,00 % und 30,35 % ermittelt.

Diese betreffen im Wesentlichen Unterschiede aus:

  • Aktivierung von Entwicklungskosten
  • Im Rahmen der Kaufpreisallokation Apoplex Spain identifizierte immaterielle Vermögensgegenstände
  • Sachanlagen Grundstücke und Gebäude
  • Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten und Bankguthaben in Fremdwährung
  • Ansatz steuerlicher Verlustvorträge

Es erfolgte eine Verrechnung von aktiven und passiven latenten Steuern.

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung

Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung

Konzernanlagevermögen

Angaben zur Umsatzrealisierung

Die Umsatzrealisierung im Konzern erfolgt grundsätzlich, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die verkauften Medizinprodukte erlangt. Dies erfolgt in der Regel mit Übergang von Eigentums- und Besitzrecht sowie der wesentlichen Chancen und Risiken. Grundlage bilden regelmäßig die vereinbarten Incoterms der Gesellschaft. In Bezug auf Konsignationslagervereinbarungen erfolgt die Umatzrealisierung mit Entnahme aus dem Konsignationslager.

Für Garantieverlängerungen werden Umsatzabgrenzungen in den passivischen Rechnungsabgrenzungsposten vorgenommen. Die Auflösung erfolgt in dem Jahr, in dem die Garantie in Anspruch genommen wird.

Bei der apoplex erfolgt die Umsatzrealisierung, wenn der Kunde für den zu analysierenden Patienten den entsprechenden Ergebnisreport erhält. Die Rechnungsstellung erfolgt im Pay per use Modell jedoch quartalsweise. Für vereinbarte Jahrespauschalen erfolgt eine Abgrenzung der Umsätze entsprechend der erwarteten Nutzung und der Laufzeit des Vertrags im passiven Rechnungsabgrenzungsposten. Mit der Übergabe des SRA-Auswerteergebnisses erfolgt der Eigentums- und Besitzrechtsübergang. Grundlage hierfür bildet der jeweilige Dienstleistungsvertrag.

Konsolidierungsgrundsätze

In den Konzernabschluss der Geratherm Medical AG werden die Abschlüsse aller Unternehmen einbezogen, die von der Geratherm Medical AG unmittelbar und mittelbar im Sinne des § 290 HGB beherrscht werden.

Die Kapitalkonsolidierung, d.h. die Verrechnung des Beteiligungswertansatzes für die einbezogenen Unternehmen mit den in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenständen, Schulden, Rechnungsabgrenzungen und Sonderposten, erfolgte gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a.F. in Verbindung mit Art. 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB nach der Buchwertmethode bzw. für nach dem 31. Dezember 2009 erstmalig einbezogene Unternehmen nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB.

Die Erstkonsolidierung erfolgte jeweils zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss (bis 31. Dezember 2009) bzw. zum Zeitpunkt, an dem die Gesellschaft Tochterunternehmen geworden ist.

Schuldenkonsolidierung

Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden gegenseitig aufgerechnet. Soweit erforderlich, wurden Unterschiedsbeträge aufgrund zeitlicher Buchungsunterschiede durch Anpassungsbuchungen vor Durchführung der Konsolidierung eliminiert.

Eliminierung von Zwischenergebnissen

Auf im Geschäftsjahr 2022 erfolgte Veräußerungen von Vermögensgegenständen bzw. anderweitigen Liefer- und Leistungsgeschäften innerhalb des Konzerns mit wesentlichen Zwischenergebnissen, erfolgte eine Eliminierung nach § 304 Abs. 1 HGB i.H.v. 110 TEUR.

Konsolidierung der Aufwendungen und Erträge

Sämtliche Umsätze und andere Erträge zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden mit den auf sie entfallenden Aufwendungen nach § 305 Abs. 1 HGB verrechnet.

Steuerabgrenzung

Auf die sich aufgrund von HB II-Anpassungen ergebenden temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen in der Handels- und Steuerbilanz wurden die darauf anfallenden latenten Steuern nach § 306 HGB abgegrenzt und mit den Posten nach § 274 HGB zusammengefasst.

Nicht beherrschende Anteile

Bei einem Unternehmenszusammenschluss entscheidet sich der Konzern einheitlich für eine Bewertung etwaiger nicht beherrschender Anteile an dem erworbenen Unternehmen zu ihrem entsprechenden Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens, das im Allgemeinen zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Änderungen des Anteils des Konzerns an einem Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktion mit Eigentümern bilanziert, die in ihrer Eigenschaft als Eigentümer handeln. Verluste eines Tochterunternehmens werden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss auch dann zugerechnet, wenn diese zu einem negativen Saldo führen. Anpassungen der nicht beherrschenden Anteile basieren auf dem anteiligen Betrag des Nettovermögens des Tochterunternehmens.

Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis besteht aus der obersten Muttergesellschaft Geratherm Medical AG sowie den in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Gesellschaften. Die Geratherm stellt den größten und den kleinsten Konsolidierungskreis dar. Der Bilanzstichtag der Jahresabschlüsse dieser Unternehmen entspricht dem Konzernbilanzstichtag. Im Einzelnen bestehen nachfolgende Beteiligungsquoten.

Gesellschaft Beteiligungsquote Beteiligungsquote
2022 2021
GME Rechte und Beteiligungen GmbH,
Geratal/Deutschland
100,00 % 100,00 %
apoplex medical technologies GmbH,
Pirmasens /Deutschland
57,08 % 53,42 %
Tochtergesellschaft:
apoplex medical technologies Spain SL
Barcelona/Spanien
69,33 % 57,57 %
Geratherm Respiratory GmbH,
Bad Kissingen/Deutschland
67,58 % 67,58 %
Geratherm Medical do Brasil Ltda.,
Sao Paulo/Brasilien
51,00 % 51,00 %
Sensor Systems GmbH,
Steinbach-Hallenberg/Deutschland
100,00 % 100,00 %
Capillary Solutions GmbH
Geratal/Deutschland
100,00 % 100,00 %
LMT Medical Systems GmbH
Lübeck/Deutschland
80,00 % 80,00 %
Tochtergesellschaft:
LMT Medical Systems Inc.
Ohio / USA
100,00 % 100,00 %

Die Geratherm Medical AG übernahm im Jahr 2022 weitere Stammkapitalanteile von Minderheiten der Apoplex Medical GmbH. Die Beteiligungsquote am Stammkapital der Apoplex Medical GmbH erhöhte sich dadurch um +3,66 % Punkte. Die Kaufpreisdifferenz wurde im Konzernbilanzgewinn /-verlust verrechnet.

Weiterhin übernahm die Apoplex Medical GmbH weitere Anteile an der apoplex medical technologies Spain SL. Die mittelbare Beteiligungsquote an der apoplex medical technologies Spain SL erhöhte sich dadurch auf 69,33 % im Jahr 2022. Die Kaufpreisdifferenz wurde im Konzernbilanzgewinn /-verlust verrechnet.

Die Geratherm Medical do Brasil befindet sich seit dem 19. November 2019 in einem Gläubigerschutzverfahren nach brasilianischem Recht (Chapter 11-Antrag), welches mit der Entscheidung des Gerichts im Dezember 2022 und den daran geknüpften Bedingungen für die finale Annahme nach wie vor noch nicht final beendet ist. Der Vorstand geht wie im Vorjahr weiterhin von der Beherrschung der Gesellschaft aus, da Geratherm einen wesentlichen Gläubiger der Gesellschaft darstellt.

Folgekonsolidierung der apoplex medical technologies Spain SL

Im Geschäftsjahr 2021 wurde die Mehrheit der Anteile an der apoplex medical technologies Spain SL (ehemals: EVINA Spain S.L.) erworben. Der Erwerb des Unternehmens hat den Marktzugang in Spanien für den Konzern ermöglicht und wird den Marktanteil erheblich erhöhen. Aus der vorläufigen Kaufpreisallokation im Geschäftsjahr 2021 ergaben sich insbesondere folgende identifizierte Vermögenswerte:

TEUR
Immaterielle Vermögenswerte – Kundenbeziehung 302
Immaterielle Vermögenswerte – Lizenzen 455

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Kapitalflussrechnung

Konzernanlagevermögen

Ein verbleibender Unterschiedsbetrag wurde mit 90 TEUR als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Im Geschäftsjahr 2022 ergab sich kein Anpassungsbedarf in Bezug auf die vorläufige Kaufpreisallokation des Jahres 2021. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird planmäßig über eine Nutzungsdauer von 10 Jahren (253 Abs. 3 HGB) linear abgeschrieben. Die identifizierten Kundenbeziehungen über eine Nutzungsdauern von 3 Jahren und die Lizenzen in Form des Marktzugangs über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren.

Fremdwährungsumrechnung

Bei der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der Geratherm Medical do Brasil Ltda. sowie der LMT Medical Systems Inc. wird das Konzept der funktionalen Währung angewandt. Da diese Gesellschaften ihr Geschäft selbstständig betreiben, werden sie als eigenständige Einheit ("foreign entity") gemäß § 308a HGB behandelt. Danach werden die Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Tochterunternehmens zum Stichtagskurs sowie die Aufwendungen und Erträge zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird mit den historischen Kursen (Kurse am Tag der Zahlungen sowie jeweilige Durchschnittskurse der erwirtschafteten Ergebnisse) angesetzt. Der sich aus dieser Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbetrag wird als gesonderter Posten im sonstigen Konzernergebnis ausgewiesen.

Für die Umrechnung des in lokaler Währung aufgestellten Abschlusses der Geratherm Medical do Brasil wurde ein Stichtagskurs von 5,6386 BRL/EUR (Bilanz) und ein Durchschnittskurs von 5,4399 BRL/EUR (GuV) zu Grunde gelegt. Für die Umrechnung des in lokaler Währung aufgestellten Abschlusses der LMT Medical Systems Inc. wurden ein Stichtagskurs von 1,0666 USD/EUR (Bilanz) und ein Durchschnittskurs von 1,0530 USD/EUR (GuV) zu Grunde gelegt.

In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung zum Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls erfasst. Die in den Bilanzen der Einzelabschlüsse enthaltenen monetären Posten (flüssige Mittel, Forderungen und Schulden) werden zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Währungsumrechnungsdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

AKTIVA

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens im abgelaufenen Geschäftsjahr ist im als Anlage zum Anhang beigefügtem Anlagespiegel ausführlich dargestellt.

Angaben zu aktivierten Entwicklungskosten

Die Entwicklungskosten der apoplex betragen insgesamt 506 TEUR (442 TEUR in 2022 aktiviert).

Die Entwicklungskosten der LMT betragen 146 TEUR (130 TEUR in 2022 aktiviert).

Die Gesamtaufwendungen der Forschungs- und Entwicklungskosten der gesamten Geratherm-Gruppe betragen 1.281 TEUR (572 TEUR in 2022 aktiviert).

2. Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe umfassen hauptsächlich Glasröhren, Kapillaren, Gehäuse, Steuereinheiten, chemische Stoffe und elektronische Bauteile.

Die unfertigen Erzeugnisse zum 31. Dezember 2022 betreffen hauptsächlich Fieberthermometer in diversen Produktionsstufen sowie Lungenfunktionstechnik und Inkubatoren. In der Position Fertige Erzeugnisse sind zum 31. Dezember 2022 vorwiegend Thermometer, Lungenfunktionstechnik sowie Inkubatoren enthalten.

Die Waren umfassen im Wesentlichen die zum Verkauf bestimmten – in Auftragsfertigung hergestellten – digitalen Thermometer und Blutdruckmessgeräte.

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten Abwertungen im Rahmen des handelsrechtlichen Niederstwertprinzips in Höhe von 370 TEUR.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestanden, wie im Vorjahr, nicht.

Sämtliche unter dem Posten "Sonstige Vermögensgegenstände" erfassten Aktiva haben grundsätzlich, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Es bestehen Forderungen aus brasilianischer Steuer und sonstigen Steuern in Höhe von 116 TEUR (1.1.2022: 99 TEUR) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

4. Wertpapiere des Umlaufvermögens

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte ein Abgang zum Bestand der Wertpapiere durch Verkauf in Höhe von 3.831 TEUR (i. Vj. 1.299 TEUR). Im Jahr 2022 wurden 1.859 TEUR in neue Wertpapiere investiert.

5. Aktive Rechnungsabgrenzung

Dabei handelt es sich im Wesentlichen um vorausbezahlte Mieten, Lizenzgebühren sowie Zahlungen für Service- und Wartungsverträge für das Geschäftsjahr 2023.

6. Eigenkapital

Die Veränderung des Eigenkapitals ist aus der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung ersichtlich.

Das Grundkapital der Geratherm Medical AG beträgt zum 31.12.2022 insgesamt 5.444.998 EUR und ist in 5.444.998 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Der rechnerische Wert einer Stückaktie beträgt 1,00 EUR. Das Grundkapital ist voll eingezahlt. Mit der Inhaberschaft an Aktien verbunden sind das Stimmrecht in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen.

Am 13. April 2022 hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates unter Ausnutzung der Ermächtigung gemäß § 5 Abs. 5 der Satzung beschlossen, das Grundkapital der Geratherm Medical AG durch Ausgabe von neuen auf den Inhaber lautenden Stammaktien in Form von Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie um 494.999 EUR zu erhöhen. Die neuen Aktien sind ab dem 1. Januar 2021 gewinnberechtigt. Die Erhöhung des Stammkapitals wurde am 26. April 2022 in das Handelsregister eingetragen.

Ebenfalls am 13. April 2022 beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat die Durchführung eines Segmentwechsel an der Börse. Das hierfür notwendige Delisting-Angebot und das Delisting zum Handel am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse sowie im Teilbereich des regulierten Markts mit weiteren Zulassungsfolgeverpflichtungen (Prime Standard) erfolgte gemäß § 39 Abs. 2 Nr. 1 BörsG.

Mit Bescheid vom 06. Juli 2022 stimmte die Frankfurter Wertpapierbörse dem Antrag auf Widerruf der Zulassung zum regulierten Markt zu. Der Widerruf wurde mit Ablauf des 11. Juli 2022 wirksam.

Ab dem 12. Juli 2022 wird die Aktie der Geratherm Medical AG im Freiverkehr (Scale) der Frankfurter Wertpapierbörse wieder gehandelt.

An der Geratherm sind zum 31.Dezember 2022 die GMF Capital GmbH, Frankfurt in Höhe von 38,15 % sowie die JotWe GmbH, Steinbach am Wald in Höhe von 32,05 % beteiligt. Weitere 29,80 % der Anteile an der Geratherm befinden sich im Streubesitz.

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Eigenkapitals stellt sich wie folgt dar:

Gezeichnetes Kapital EUR
Stand 01.01.2022 4.949.999
Kapitalerhöhung 494.999
Stand 31.12.2022 5.444.998
Kapitalrücklagen EUR
Stand 01.01.2022 13.246.831
Erhöhung Kapitalrücklage 3.712.493
Stand 31.12.2022 16.959.324
Bilanzgewinn EUR
Bilanzgewinn 01.01.2022 -946.152
Dividendenzahlung -653.400
Stand nach Dividendenzahlung -1.599.552
Kauf von Anteilen -88.292
Jahresergebnis 2022 1.023.446
Bilanzgewinn 31.12.2022 -664.398

Konzernanlagevermögen

57

Der Verlustvortrag beträgt 1.068.387 EUR.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende von 0,15 EUR pro Aktie (817 TEUR) für das Geschäftsjahr 2022 auszuschütten.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde am 11.06.2021 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 10.06.2026 durch Ausgabe von bis zu 2.474.999 auf den Inhaber lautenden neuen Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, um bis zu insgesamt 2.474.999 EUR zu erhöhen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Grenzen jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen.

Am 13.04.2022 wurde die Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals mit der Ausgabe von 494.999 auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlage 494.999 EUR teilweise ausgeübt. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre wurde gemäß § 5 Abs. 5 lt. D) der Satzung gemäß §§ 203 Abs. 1, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgeschlossen Die Aktien wurden über dem aktuellen Börsenkurs ausgegeben und das Volumen betrug nicht mehr als 10 % des Grundkapitals.

Zur unmittelbaren Zeichnung und Übernahme zum Ausgabepreis von EUR 8,50 je neuer Aktie wurde allein die JotWe GmbH, geschäftsansässig Ludwigsstäter Str. 31, 96361 Steinbach am Wald, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Coburg unter HRB 5112, zugelassen, mit der Verpflichtung, 100 % des Ausgabebetrages auf das Konto der Gesellschaft einzuzahlen.

Das genehmigte Kapital verringerte sich somit auf 1.980.000 Stückaktien.

Angaben zu Bezugsrechten nach § 160 Abs. 1 Nr. 5 AktG

Die Gesellschaft hat dem Vorstand das Recht auf den Erwerb von 120.000 Aktien der Geratherm Medical AG zum Bezugspreis von 10,50 EUR gewährt. Die Aktienoptionen können frühestens nach vier Jahren ausgeübt werden. Das Recht zu einer Teilausübung besteht nach drei Jahren mit einer maximalen Quote von 25 %. Das Recht auf den Bezug der Aktien ist bis zum 31.12.2025 begrenzt. Bei einer Verlängerung des Vorstandsvertrages über den 31.12.2024 hinaus, verlängert sich die Bezugsfrist um die neue Laufzeit des Vorstandsvertrages.

Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Die Gesellschaft wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 21. Sept. 2020 ermächtigt, bis zum 17. Sept. 2025 eigene Aktien bis zu einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, zu erwerben. Die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder welche ihr nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Der von der Gesellschaft gezahlte Erwerbspreis darf den arithmetischen Mittelwert der Börsenkurse der Eröffnungsauktion im XETRA-Handel (oder einem von der Deutschen Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) während der letzten 5 Börsentage vor dem Erwerb nicht mehr als 10 % unter- oder überschreiten.

Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund einer Ermächtigung nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien wieder zu veräußern. Die Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien kann über die Börse erfolgen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen.

Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, einzuziehen, ohne dass die Durchführung der Ein-ziehung eines weiteren Beschlusses der Hauptversammlung bedarf.

Der Vorstand wird bis zum 17. Sept. 2025 weiterhin ermächtigt, Aktien der Gesellschaft zu erwerben, um eigene Aktien Dritten im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran anbieten zu können, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausge-schlossen wird. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden.

Der Vorstand ist zudem ermächtigt, die auf Grund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien der Gesellschaft, Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft stehen, zum Erwerb anzubieten und auf sie zu übertragen sowie zur Bedienung von Aktienoptionsprogrammen einzusetzen. Sie können auch Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft zum Erwerb angeboten und auf sie übertragen sowie zur Bedienung von Aktienoptionsprogrammen eingesetzt werden. Soweit Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft begünstigt sind, obliegt die Auswahl der Begünstigten und die Bestimmung des Umfangs der ihnen jeweils zu gewährenden Aktien zusätzlich dem Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Bis zum 31.12.2022 wurden keine eigenen Aktien erworben.

Andere Rücklagen

Die anderen Rücklagen betreffen ausschließlich die sich ergebende Umrechnungsdifferenz aus Währungsumrechnung nach § 308a HGB.

7. Nicht beherrschende Anteile

Gesamt
TEUR
Nicht beherrschende Anteile zum 01.01.2022 102
Erwerb eines Tochterunternehmens "apoplex medical technologies Spain SL"
mit nicht beherrschenden Anteilen
-105
Kauf von Anteilen an der Tochtergesellschaft apoplex medical technologies
von nicht beherrschenden Anteilseignern ohne Kontrollwechsel
-25
Währungsumrechnung im Konzern -139
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 59
Nicht beherrschende Anteile zum 31.12.2022 108

An nicht beherrschende Anteile wurden keine Dividenden gezahlt.

8. Sonderposten für erhaltene Investitionszuwendungen

In 2022 erhielt die Geratherm Medical AG Zulagen für Investitionen in neue Maschinen und Anlagen in Höhe von 391 TEUR. Dafür wurde ein Sonderposten gebildet. Die Amortisation des Sonderpostens richtet sich nach der Nutzungsdauer der damit geförderten technischen Anlagen und Maschinen. Am 31.12.2022 beträgt der Buchwert des Sonderpostens 1.515 TEUR.

9. Steuerrückstellungen und Sonstige Rückstellungen

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Steuerrückstellungen i.H.v 139 TEUR (Vj.: 32 TEUR) gebildet.

Die wesentlichen sonstigen Rückstellungen (Restlaufzeit bis zu einem Jahr) sind nachfolgend aufgegliedert:

  • personalbezogene Rückstellungen 358 TEUR
  • vereinbarte Boni, Provisionen, Gutschriften 85 TEUR
  • Garantien und Gewährleistungen 109 TEUR
  • Ausstehende Rechnungen 215 TEUR
  • Abschluss und Prüfungskosten 144 TEUR

10. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind folgenden Verbindlichkeitenspiegel zu entnehmen:

Gesamtbetrag davon mit einer Restlaufzeit davon
31.12.2022
TEUR
bis zu 1 Jahr
TEUR
mehr als 1 Jahr
TEUR
mehr als 5 Jahre
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9.265 3.474 4.812 979
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.513 1.513 0 0
sonstige Verbindlichkeiten 2.034 1.918 116 0
Nicht beherrschende Anteile zum 31.12.2022 12.812 6.905 4.928 979

Konzernanlagevermögen

Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind folgende Sicherheiten gestellt:

Für weitere geplante Investitionen in neue Maschinen und Anlagen wurde in 2022 ein Investitionsdarlehen in Höhe von 1.450 TEUR bei der Deutschen Bank aufgenommen, welches mit 0,51 % über die gesamte Laufzeit bis 31.03.2027 verzinst wird. Das Darlehen wurde bis zum 31.12.2022 vollständig abgerufen. Für das Darlehen sind noch Sicherheiten in Form von Sicherungsübereignungen der finanzierten Maschinen zu bestellen.

Für Darlehen in Höhe von 1.144 TEUR der Tochtergesellschaft Respiratory besteht eine Buchgrundschuld in Höhe von 1.600 TEUR mit dinglicher und persönlicher Zwangsvollstreckungsklausel, eingetragen auf der Betriebsimmobilie der Gesellschaft in Bad Kissingen.

Für Darlehen von 75 TEUR der Respiratory bestehen Bürgschaften von anderen Gesellschaftern in Höhe von 16 TEUR.

Für Darlehen der Capillary in Höhe von 1.125 TEUR besteht mit 2.000 TEUR eine Buchgrundschuld mit dinglicher und persönlicher Zwangsvollstreckungsklausel auf der Betriebsimmobilie der Gesellschaft in Geratal.

Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus dem Erwerb von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie von Halbfabrikaten und Waren oder aus der Lieferung von Gegenständen des Vorratsvermögens.

11. Passive Rechnungsabgrenzung

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Umsatzabgrenzungen aus Jahrespauschalen für Leistungen der Apoplex sowie aus der Abgrenzung von Garantieverlängerungsumsätzen.

12. Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern sind gegenüber dem 1. Januar 2022 um 6 TEUR gesunken und betragen zum 31. Dezember 2022 28 TEUR.

Die latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:

  • Verlustvorträge 978 TEUR
  • Akt. Entwicklungskosten 1.015 TEUR
  • Sonstiges Anlagevermögen 31 TEUR
  • Vorräte / Fremdwährung + 39 TEUR

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

13. Umsatzerlöse

Umsatzerlöse nach Produktbereichen: 2022
TEUR
Healthcare Diagnostic 14.754
Respiratory 6.031
Incubator Systems 2.601
Cardio/Stroke 2.465
Gesamt 25.851

Die Umsätze im Segment Cardio/Stroke werden im Wesentlichen mit der Erbringung von Analysedienstleistungen erzielt. Die Umsätze in den anderen Segmenten stammen aus dem Verkauf von Medizinprodukten.

Umsatzerlöse nach Regionen: 2022
TEUR
Europa 14.349
Südamerika 931
Deutschland 4.924
Mittlerer Osten 1.418
USA 2.112
Asien 1.603
Afrika 121
Sonstige 393
Gesamt 25.851

14. Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen Amortisationen von passivierten Zuschüssen und Zulagen in Höhe von 165 TEUR (i. Vj. 118 TEUR), Erträge aus der Auflösung von in den Vorjahren abgegrenzten Verbindlichkeiten von 109 TEUR (i. Vj. 34 TEUR), periodenfremde Erträge von 51 TEUR (i. Vj. 30 TEUR) und ein Ertrag aus Versicherungsentschädigung von 22 TEUR (i. Vj. 14 TEUR) enthalten.

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus Kursdifferenzen in Höhe von 588 TEUR (i. Vj. 339 TEUR).

15. Abschreibungen

Im Geschäftsjahr erfolgten außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 48 TEUR.

16. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Kosten für Vertrieb/Werbung/Marketing (1.690 TEUR) und Verwaltungsaufwendungen (3.276 TEUR). Die Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnung betragen im Geschäftsjahr 395 TEUR. Die periodenfremden Aufwendungen, maßgeblich die Zuführung zu Einzelwertberichtigungen auf Forderungen betragen im Berichtsjahr 72 TEUR.

17. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens

Der Posten enthält neben Anpassungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 651 TEUR, die außerplanmäßigen Abschreibungen auf sonstige Beteiligungen im Finanzanlagevermögen von 100 TEUR.

Konzernanlagevermögen

18. Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich aus dem Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens (EAT) dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien.

2022
Ergebnis, der Aktionäre des Mutterunternehmens (TEUR) 1.023
gewichtete durchschnittliche Anzahl in Umlauf befindlicher Aktien (Tsd Stück) 5.445
unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 0,19
verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 0,19
2022
Stammkapital in Stückaktien 5.445
gewichtete Anzahl in Umlauf befindlicher Aktien 5.445

Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Sonstige Pflichtangaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Per 31. Dezember 2022 Gesamt ≤ 1 Jahr 1 – 5 Jahre > 5 Jahre
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
aus anderen Verträgen TEUR
601 323 278 0
finanzielle Verpflichtungen aus
Bestellung von neuen Maschinen und
technischen Anlagen TEUR
268 268 0 0

Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren im hauptsächlich aus Mitverträgen für betriebliche Räume, Leasingverträge für Fahrzeuge sowie Wartungsverträgen für Software. Die sonstigen Abnahmeverpflichtungen beinhalten im Wesentlichen Aufträge für den Bezug von Handelswaren sowie Investitionsverpflichtungen für technische Anlagen und Maschinen.

Haftungsverhältnisse

Externe Haftungsverhältnisse bestanden im Geschäftsjahr 2022 nicht.

Honorar für den Abschlussprüfer

Im Geschäftsjahr 2022 wurden 119 TEUR für Abschlussprüfungsleistungen und 2 TEUR für sonstige Bestätigungsleistungen erfasst.

Mitarbeiter

2022 Angestellte Gewerbliche
Mitarbeiter
Gesamt
Mitarbeiteranzahl (Jahresdurchschnitt)
- ohne Vorstand und Geschäftsführer -
93 116 209

Darüber hinaus wurden Auszubildende wie folgt beschäftigt: 2022: 2; 2021: 1.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Angaben über den Aufsichtsrat

Das verbundene Unternehmen Geratherm Medical do Brasil, Sao Paulo, Brasilien, konnte zum Jahresende eine erste Lösung des Chapter 11 Verfahrens erreichen. Es befindet sich nun in einer 12-monatigen Übergangsfrist, bei der es die Forderungen der Gläubiger mit einer 70 % Vergleichsquote bedienen muss. Sofern dies entsprechend umgesetzt wird, werden positive Auswirkungen auf die VFE-Lage der Gesellschaft erwartet. Der Aufsichtsrat besteht satzungsgemäß aus drei Mitgliedern.

Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres 2023 hat die Geratherm Medical AG ein Aktienrückkaufprogramm gestartet.

Vorstand und Aufsichtsrat

Im abgelaufenen Berichtsjahr war nur ein Vorstand bestellt:

Vorstand:

  • Herr Diplom Kaufmann Christian Frick, Heidenheim
    • Geschäftsführer der GME Rechte und Beteiligungen GmbH, Geratal
    • Geschäftsführer der Sensor Systems GmbH, Steinbach-Hallenberg
    • - Geschäftsführer der Capillary Solutions GmbH, Geratal

Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt der Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Es können stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden.

In Bezug auf die Angabe der Vorstandsvergütung wird von den Befreiungen des § 286 Abs. 4 HGB gebrauch gemacht.

Mitglieder des Aufsichtsrates sind:

  • Herr Dipl. Wirtschaftsingenieur Dr. Gert Frank, Frankfurt (Vorsitzender des Aufsichtsrates)
    • - Geschäftsführer der GMF Capital GmbH, Frankfurt Vorstandsvorsitzender der Limes Schlosskliniken AG, Köln
    • Geschäftsführer LIMES Schlossklinik Mecklenburgische Schweiz, Teterow
    • - Geschäftsführer LIMES Schlossklinik Bergisches Land GmbH, Lindlar
    • - Geschäftsführer der Limes Schlossklinik Fürstenhof GmbH, Bad Brückenau
    • - Geschäftsführer LIMES Klinik Tiergarten GmbH Verwaltungsrat PRC Group AG, Zürich
  • Herr Bruno Schoch, Suresnes, Frankreich
    • Direktor Finanzen und Strategie UNIBEL SA, Paris
    • - Mitglied des Aufsichtsrates von Societe des Domaines SAS, Wattwiller, France
    • - Mitglied des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln
  • Herr Dirk Isenberg, Usingen
    • Vorstand MedNation AG, Bonn
    • Geschäftsführer MedNation Immobilien GmbH, Bonn
    • - Geschäftsführer MedNation Management GmbH, Bonn
    • - Geschäftsführer MedNation Projekt GmbH, Bonn
    • - Geschäftsführer GMC Marmagen GmbH, Bonn
    • Vorsitzender des Aufsichtsrates der LIMES Schlosskliniken AG, Köln

Konzernanlagevermögen

63

Zur Entlohnung des Aufsichtsrates für seine Tätigkeit in 2022 ist eine fixe Vergütung von 12 TEUR (Vj.: 12 TEUR) zurückgestellt.

Die Aufsichtsratvergütung ist zahlbar mit dem Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2022 beschließt, es sei denn, die Hauptversammlung beschließt etwas anderes.

Angaben zur Konzernzugehörigkeit

Die Geratherm Medical AG stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Konsolidierungskreis.

Der Konzernabschluss der Geratherm Medical AG als Konzernobergesellschaft wird im Unternehmensregister veröffentlicht.

Mitteilungen zu Beteiligungen an der Geratherm Medical AG

Innerhalb des Aufstellungszeitraums für das aktuelle Geschäftsjahr wurde der Gesellschaft folgende Änderung der Beteiligungsstruktur mitgeteilt.

Herr Frick (Vorstand) hat uns am 31.08.2022 mitgeteilt, dass er 2.000 Stück Aktien der Geratherm Medical AG zu einem Kurs von 7,29 EUR erworben hat.

Herr Dr. Frank (Aufsichtsratsvorsitzender) hat uns am 01.09.2022 mitgeteilt, dass er 6.184 Stück Aktien der Geratherm Medical AG zu einem Kurs von durchschnittlich 7,3485 EUR erworben hat.

Zum 31.12.2022 betragen die Stimmrechtsanteile der GMF Capital GmbH, Frankfurt 38,15 % (2.077.255 Stimmrechte) sowie der JotWe GmbH, Steinbach am Wald 32,05 % (1.745.143 Stimmrechte).

Folgende Bekanntmachung wurde im Bundesanzeiger gem. § 20 Abs. 6 AktG veröffentlicht:

"Die G M F Capital GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt unter HRB 104852, hat uns mitgeteilt, dass ihr gemäß § 20 Abs. 1 und Abs. 3 AktG mehr als der vierte Teil der Aktien der Gesellschaft unmittelbar gehört.

Geratal, im Juli 2022"

"Die JotWe GmbH mit Sitz in Steinbach am Wald, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Coburg unter HRB 5112, hat uns mitgeteilt, dass ihr gemäß § 20 Abs. 1 und Abs. 3 AktG mehr als der vierte Teil der Aktien der Gesellschaft unmittelbar gehört.Die JotWe GmbH, hat uns zudem als persönlich haftende Gesellschafterin und zugleich Tochtergesellschaft der JotWe Beteiligungs GmbH & Co. KG mit Sitz in Steinbach am Wald, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Coburg unter HRA 4748, in deren Namen mitgeteilt, dass der JotWe Beteiligungs GmbH & Co. KG mittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien an unserer Gesellschaft gehört, da ihr die Beteiligung der von ihr abhängigen JotWe GmbH an unserer Gesellschaft zuzurechnen ist. Weiter hat uns Herr Joachim Wiegand mitgeteilt, dass ihm mittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien an unserer Gesellschaft gehört, da ihm die Beteiligung der von ihm abhängigen JotWe Beteiligungs GmbH & Co. KG an unserer Gesellschaft zuzurechnen ist.

Geratal, im Juli 2022"

Ergebnisverwendungsvorschlag des Mutterunternehmens

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende von 0,15 EUR pro Aktie (817 TEUR) für das Geschäftsjahr 2022 auszuschütten.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

1. Zusammensetzung Finanzmittelfonds

Der in der Konzern-Kapitalflussrechnung angegebene Finanzmittelfonds am Ende der Periode besteht aus Kassenbestand und Bankguthaben in Höhe von 8.737 TEUR. Jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Kontokorrentkredite), die zur Disposition der liquiden Mittel gehören, wurden in Höhe von 211 TEUR (1.1.2022: 156 TEUR) in den Finanzmittelfonds einbezogen und offen abgesetzt.

Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung der Konten des Finanzmittelfonds ergaben sich in Höhe von 48 TEUR.

Der Brutto-Cashflow wird nach der indirekten Methode ermittelt. Er errechnet sich aus dem Konzernergebnis vor Zinsen und erhaltenen Dividenden zuzüglich Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens, abzüglich Gewinne (Verluste) aus Wertpapierverkäufen, Abschreibungen auf Wertpapiere, Amortisation der passivierten Zuschüsse und Zulagen und der Veränderung langfristiger Abgrenzungen.

Konzerneigenkapitalspiegel

Im Konzernbilanzgewinn /-verlust sind Erträge in Höhe von 3.245 TEUR aus der Aktivierung selbsterstellter immaterieller Vermögenswerte enthalten, die nach der Berücksichtigung von passiven latenten Steuern und frei verfügbaren Rücklagen einer Ausschüttungssperre unterliegen. Gesellschaftsrechtliche Ausschüttungssperren bestehen nicht.

Geratherm Medical AG

Geratal, den 27. Juni 2023

Christian Frick Vorstand

Bestätigungsvermerk

Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung

Konzernanlagevermögen

PRÜFUNGSURTEILE

Verlustrechnung

Wir haben den Konzernabschluss der Geratherm Medical AG, Geratal, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden — geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Geratherm Medical AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und
  • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSS-PRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUS-SES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Anhang Bestätigungsvermerk

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen

• die übrigen Teile des Geschäftsberichts mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES "AUFSICHTSRATS" FÜR DEN KONZERNAB-SCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der "Aufsichtsrat" ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den

Bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resul-tierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

Konzernanlagevermögen

  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternemenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Erfurt, 28. Juni 2023 BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Impressum

Herausgeber

Geratherm Medical AG Fahrenheitstraße 1, 99331 Geratal Telefon: +49 36205 980, Fax: +49 36205 98115 E-Mail: [email protected], Internet: www.geratherm.com

Verantwortlich

Christian Frick, Vorstände

Veröffentlichung

  1. Juni 2023

Bildnachweis

Seite 10 © Marcus Pfau Seite 12 © Paul Träger Titel/Seite 21 © Racle Fotodesign (Adobe Stock) Titel/Seite 23 © Graphicroyalty (Adobe Stock) Titel/Seite 25 © Piman Khrutmuang (Adobe Stock) Titel/Seite 27 © New Africa (Adobe Stock)

Konzept, Gestaltung, Satz

Nicht Nur Werbe- und Handelsgesellschaft mbH, 98693 Ilmenau, www.nichtnur.de, [email protected]

© 2023

Geratherm Medical AG

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Vervielfältigung auf Papier und elektronischen Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit Genehmigung des Herausgebers.

Unternehmenskalender 2023

2023
Veröffentlichung Jahresabschluss 2022 und Geschäftsbericht 2022 29.06.2023
Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht 2023 25.08.2023
Hauptversammlung im "Le MERIDIEN Frankfurt" um 10:00 Uhr 28.08.2023
Investoren-/ Analystenkonferenz in Frankfurt am Main 04./05.09.2023

Geratherm Medical AG Fahrenheitstraße 1 99331 Geratal GERMANY Telefon: +49 36205 - 980 Fax: +49 36205 - 98115

[email protected] www.geratherm.com

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.