Interim / Quarterly Report • Aug 24, 2023
Interim / Quarterly Report
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ERNST RUSS AG 2023 HALBJAHRESBERICHT
| Grußwort des Vorstands | |||
|---|---|---|---|
| Aktie & Investor Relations | 12 | ||
| 1. | KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT | 16 | |
| 1.1. Grundlagen des Konzerns | 17 | ||
| I. | Geschäftstätigkeit | 17 | |
| II. | Wirtschaftsbericht | 18 | |
| 1.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER-Gruppe | 21 | ||
| I. | Vermögenslage | 21 | |
| II. | Finanzlage | 23 | |
| III. | Ertragslage | 24 | |
| 1.3. Chancen- und Risikobericht | 26 | ||
| 1.4. Prognosebericht | 28 | ||
| 2. | KONZERNZWISCHENABSCHLUSS DER ERNST RUSS AG | 30 | |
| 3. | VERKÜRZTER KONZERNANHANG DER ERNST RUSS AG | 36 |
| ERGEBNIS | EINHEIT | 1.1. – 30.6.2023 | 1.1. – 30.6.2022 | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | Mio. EUR | 96,4 | 82,7 | 16,6 |
| Betriebsergebnis* | Mio. EUR | 27,6 | 51,0 | -45,9 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | Mio. EUR | 29,2 | 46,5 | -37,2 |
| Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn |
Mio. EUR | 11,5 | 20,8 | -44,7 |
| Konzernperiodenergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen |
Mio. EUR | 17,6 | 25,6 | -31,3 |
| Ergebnis je Aktie** | EUR | 0,53 | 0,79 | -0,26 EUR |
* Nach betriebswirtschaftlichen Kriterien ermittelt
** Eigene Aktien werden nicht gehalten
| BILANZ | EINHEIT | 30.6.2023 | 31.12.2022 | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | Mio. EUR | 293,9 | 283,3 | 3,7 |
| Bilanziertes Schiffsvermögen*** | Mio. EUR | 218,7 | 195,9 | 11,6 |
| Eigenkapital | Mio. EUR | 229,9 | 207,5 | 10,8 |
| Eigenkapitalquote | % | 78,2 | 73,2 | 5,0 %-Punkte |
| Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten |
Mio. EUR | 47,2 | 57,8 | -18,3 |
*** Inkl. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
| MITARBEITER | EINHEIT | 1.1. – 30.6.2023 | 1.1. – 30.6.2022 | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Durchschnittliche Mitarbeiterkapazität (gesamt) |
Vollzeitäquivalent | 79 (davon 44 Seeleute) |
84 (davon 46 Seeleute) |
n/a |
| Durchschnittliche Mitarbeiterkapazität (Land) |
Vollzeitäquivalent | 35 | 38 | -7,9 |
| Personalaufwand (ohne Seeleute) | Mio. EUR | 2,3 | 2,4 | -4,2 |
| Personalaufwandsquote (ohne Seeleute) | % | 2,4 | 2,9 | -0,5 %-Punkte |
| SCHIFFSSPEZIFISCHE KENNZAHLEN | EINHEIT | 30.6.2023 | 31.12.2022 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|---|
| Anzahl vollkonsolidierte Schiffe | 31 | 29 | 2 Schiffe | |
| Kapazität | TEU | 51.650 | 49.737 | 1.913 TEU |
| Kapazität | dwt | 722.083 | 685.575 | 36.508 dwt |
| EINHEIT | 1.1. – 30.6.2023 | 1.1. – 30.6.2022 | VERÄNDERUNG | |
| Durchschnittliche Charterrate | USD/Tag | 19.920 | 17.380 | 2.540 USD |
| Beschäftigungstage | Tage | 5.034 | 4.929 | 105 Tage |
| Technische Verfügbarkeit | % | 94,0 | 96,0 | -2,0 % Punkte |
| Beschäftigungsquote | % | 94,0 | 95,3 | -1,3 % Punkte |
Als international agierende Reederei und maritimer Investmentmanager bauen wir unsere Flotte kontinuierlich aus und sichern Investoren und Aktionären stabile und nachhaltige Erträge sowie Wertzuwächse.
Schiffe (vollkonsolidiert) 30.6.2023
Durchschnittliche Charterrate der ER-Flotte im ersten Halbjahr 2023
Containerkapazität der ER-Flotte 30.6.2023
Kapazität der ER-Flotte 30.6.2023
Technische Verfügbarkeit der ER-Flotte im ersten Halbjahr 2023
Durchschnittliche Restlaufzeit der Charterverträge per 30.6.2023
Gründung der Traditionsreederei Ernst Russ
Börsengehandelt seit 2005 (Frankfurter Wertpapierbörse, Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg)
Listing im Scale-Segment an der Frankfurter Wertpapierbörse
35 Anzahl Mitarbeiter an Land 30.6.2023
42 Anzahl Mitarbeiter auf See 30.6.2023
8.200 Aktionäre zum 30.6.2023
Anzahl der Aktien zum 30.6.2023
78,2 % Eigenkapitalquote zum 30.6.2023
96,4 Umsatzerlöse 1. Halbjahr 2023 MIO. EUR
218,7 MIO. EUR
Eigenes Schiffsvermögen (Buchwert) 30.6.2023
5
hinter der deutschen Wirtschaft liegen mehrere Krisenjahre, von denen sie sich nur mühsam erholt. Es hat rund drei Jahre gedauert, bis die Bundesregierung die Corona-Pandemie Anfang April 2023 offiziell für beendet erklärte. In der Zeit war bereits der Krieg in der Ukraine ausgebrochen. Die russische Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 verursachte erneut menschliche Tragödien und zudem eine politische und ökologische Katastrophe für Europa sowie eine schwere wirtschaftliche Krise. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben die Wirtschaftsleistung in Deutschland bis Ende dieses Jahres um rund 600 Mrd. EUR geschmälert, hat das Institut der deutschen Wirtschaft errechnet. Wir hoffen, dass sich die deutsche Wirtschaft erneut als robust erweist und diese Rückschläge verkraftet.
Der Containerschiffs-Chartermarkt liegt nach der Korrektur im zweiten Halbjahr 2022 sehr deutlich unter den außergewöhnlichen Höchstständen des vergangenen Jahres. Er hat sich allerdings in den letzten Monaten des ersten Halbjahres 2023 wieder etwas stabilisiert. In dem uneinheitlichen Marktumfeld haben sich im ersten Halbjahr 2023 mehrere Opportunitäten zur Er-
weiterung der bestehenden Flotte für die ER-Gruppe ergeben. Im ersten Quartal 2023 wurden Kaufverträge für zwei Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität in Höhe von 1.025 TEU bzw. 2.194 TEU geschlossen. Die Übergabe beider Schiffe erfolgte Anfang Mai 2023. Ende Juni 2023 erfolgte außerdem der Erwerb eines 13.371 TEU-Containerschiffs. Die Übergabe des Schiffes erfolgte Mitte Juli 2023. Mit dieser Akquisition ergänzt die ER-Gruppe erneut ihr Schiffsportfolio bzgl. der Anzahl sowie der Größenklasse ihrer Flotte. Als Beitrag zur Verjüngung der Flotte wurde ein 20 Jahre altes Containerschiff mit einer Kapazität von 2.450 TEU im zweiten Quartal 2023 veräußert. Die Übergabe des Schiffes erfolgte Mitte Juli dieses Jahres.
In den vergangenen Jahren hat die ER-Gruppe die unternehmenseigene Flotte konsequent erweitert und im Zuge der Charterratenentwicklung die Umsatzerlöse kontinuierlich gesteigert. Im 1. Halbjahr 2023 haben sich die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum um 13,7 Mio. EUR auf 96,4 Mio. EUR erhöht. Die Beschäftigungsquote betrug 94,0 Prozent (Vorjahresvergleichszeitraum: 95,3 Prozent). Das 1. Halbjahr des Vorjahres war durch Sondereinflüsse geprägt, u.a.
ROBERT GÄRTNER Vorstand
den Verkauf von drei Seeschiffen. Daher hat sich das Betriebsergebnis von 51,0 Mio. EUR auf 27,6 Mio. EUR reduziert. Das Konzernergebnis nach Steuern und vor Minderheiten beträgt 29,1 Mio. EUR, wovon auf andere Gesellschafter 11,5 Mio. EUR entfallen. Die Konzerneigenkapitalquote erhöhte sich von rund 73,2 Prozent auf rund 78,2 Prozent. Vor dem Hintergrund der weiterhin positiven Geschäftsentwicklung und der für das Geschäftsjahr 2023 weitgehend abgesicherten Beschäftigungssituation der Schiffsflotte der ER-Gruppe konnten wir unsere bisherige Prognose dahingehend anheben, dass für das Gesamtjahr 2023 nunmehr von Umsatzerlösen in einer Bandbreite zwischen 190 und 210 Mio. EUR und einem Betriebsergebnis (EBIT) zwischen 70 und 90 Mio. EUR ausgegangen wird.
Wir haben unseren Aktionärinnen und Aktionären für die Dividende des Geschäftsjahres 2022 erstmals eine Aktiendividende angeboten. Unsere Aktionäre hatten die Möglichkeit zwischen einer Ausschüttung ihrer Dividende ganz oder teilweise in bar oder in Form neuer Aktien zu wählen. Insgesamt haben sich Aktionäre mit rund 71 Prozent der dividendenberechtigten Aktien dafür entschieden, ihre Dividende in Form von Aktien zu
erhalten. Durch diese hohe Annahmequote bestätigen die Aktionäre die strategische Ausrichtung der Ernst Russ AG und unterstreichen das langfristige Vertrauen in die Weiterentwicklung der Gesellschaft.
Ich möchte heute, zum Ende meines Grußwortes unserem ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Udo Bandow gedenken, der am 17. Juli 2023 verstorben ist. Wir verlieren einen hoch geschätzten Ratgeber und werden uns seiner stets in großer Dankbarkeit erinnern.
Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ER-Gruppe für ihren Einsatz in den herausfordernden Zeiten. Auch möchte ich dem Aufsichtsrat meinen Dank für die stets vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit aussprechen.
Mit den besten Grüßen Robert Gärtner
Vorstand der Ernst Russ AG Hamburg, im August 2023
Louise Auerbach
Polonia
Lodur
EF Ava
Ido
Solong
Venetia
Faith
Isabella B
Hebe
Bakkafoss
Skogafoss
Quelle: FleetMon
Ernst Russ AG | Halbjahresbericht 2023
Motukea
Papua-Neuguinea 8
Lae
Rabaul
CHINA
Quelle: FleetMon
| Typ | Gesamtlänge | Flagge | |
|---|---|---|---|
| Containerschiff | 184,90 m | Liberia | |
| Baujahr | Kühlcontaineranschlüsse | Breite | |
| 2017 | 490 | 30,00 m | |
| IMO Nummer | Kapazität | Tiefgang | |
| 9701279 | 2.194 TEU / 25.232 dwt | 8,50 m |
Das umfangreiche Seeverkehrsnetz der Flotte der ER-Gruppe verbindet die größten Exportmärkte weltweit – die Routen führen vorbei an China, Südostasien, USA, Europa, dem indischen Subkontinent und in nahezu jeden weiteren Winkel der Welt. Unsere Flotte verbindet die größten mit den kleinsten Häfen und bietet Sicherheit auf allen Fahrten. Eine besonders interessante Route hat zurzeit die MS Frida Russ. Bei einer Kapazität von 2.194 TEU und einer Länge von 184,9 Metern fährt das Containerschiff durch den südostasiatischen Pazifik und die Südsee und versorgt die schönsten und entlegensten Inseln mit Waren aus aller Welt. Nach der Torres-Straße und durch die Banda- und die Arafurasee sieht die MS Frida Russ exotische Orte wie Motukea auf Papua-Neuguinea und Suva, die Hauptstadt von Fidschi und bringt Lebensmittel, lebenswichtige medizinische Geräte und Mittel sowie Baumaterialien schnell und sicher zu ihren weit entlegenen Abnehmern.
Auf einer circa 50-tägigen Rundtour kommt die MS Frida Russ, deren Route der Monate Mai und Juni 2023 wir in der Grafik sehen, von Port Klang, dem größten Seehafen in Malaysia, und Singapur durch die Torres-Straße in Papua-Neuguineas Seehäfen Motukea und Lae. Weiter über das französische Neukaledonien, Suva auf den Fidschi-Inseln und dem Inselstaat der Salomonen gelangt das Containerschiff über Rabaul, einer kleinen Stadt am St.-Georgs-Kanal im Bismarck-Archipel, zurück nach Port Klang. Auch in den schönsten Regionen der Welt stellen bei derartigen Rundtouren Crew und Management der ER-Schiffe Tag für Tag unter hohem Zeitdruck einen funktionierenden Betrieb sicher und ermöglichen zeitlich abgestimmt die Aufnahme und das Löschen der Güter, die Bunker-Aufnahme sowie den Crew-Wechsel.
Der Deutsche Leitindex DAX, der rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften in Deutschland repräsentiert, startete mit knapp 14.000 Punkten verhalten in das Jahr 2023. Im Laufe des ersten Halbjahres steigerte er sich kontinuierlich bis auf den Rekordwert von 16.148 Punkten im Juni 2023. Damit lag der DAX, der die Werteentwicklung der 40 nach Marktkapitalisierung größten und umsatzstärksten deutschen Aktien abbildet, zum Ende des ersten Halbjahres über 2.000 Indexpunkte über dem Stand des Jahresanfangs. Während der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und seine Folgen sowie die hohen Inflationsraten auf die allgemeinen Handelsdaten drückten, konnte der DAX sich demnach deutlich verbessern.
Zu Beginn des Jahres 2023 lag auch der Eröffnungskurs der Ernst Russ-Aktie, die im Scale-Segment der Deutschen Börse für kleine und mittlere Unternehmen gehandelt wird und dem Aktionär erhöhte Transparenzstandards im Freiverkehr bietet, mit 4,45 EUR vergleichsweise niedrig. Mitte Januar 2023 wurde mit 4,19 EUR der Halbjahres-Tiefstkurs und Ende März 2023 der Höchstkurs mit 5,58 EUR verzeichnet. Der Halbjahresschlusskurs der Ernst Russ-Aktie lag bei 5,35 EUR und konnte eine Steigerung von gut 20 Prozent im Vergleich zum Eröffnungskurs 2023 verzeichnen. Die Anzahl der im Durchschnitt börsentäglich gehandelten Aktien belief sich dabei auf 38.724 Stück bei einem durchschnittlichen Tagesumsatz von 190.733 EUR und einem Durchschnittskurs von 4,84 EUR.
DURCHSCHNITTSKURS 1. HALBJAHR 2023 (4,84 EUR) Quelle: EQS Group AG; 2023
Die Ernst Russ AG hat ihren Aktionären für die Dividende des Geschäftsjahres 2022 erstmals eine Aktiendividende angeboten. Aktionäre hatten die Möglichkeit, innerhalb der Bezugsfrist vom 11. Mai 2023 bis zum 25. Mai 2023 zwischen einer Ausschüttung ihrer Dividende ganz oder teilweise in bar oder in Form neuer Aktien zu wählen.
Insgesamt haben sich Aktionäre mit rund 71 Prozent der dividendenberechtigten Aktien dafür entschieden, ihre Dividende in Form von Aktien zu erhalten, so dass rund 4,6 Mio. EUR im Unternehmen verbleiben und das Eigenkapital der Ernst Russ AG stärken. An die Aktionäre, die eine Bardividende gewählt haben, wurde ein Betrag von 1,9 Mio. EUR ausgeschüttet.
Durch diese hohe Annahmequote bestätigen die Aktionäre die strategische Ausrichtung der Ernst Russ AG und unterstreichen das langfristige Vertrauen in die Weiterentwicklung der Gesellschaft. Auf Basis der Annahmequote wurden 1.066.256 neue Aktien ausgegeben, so dass die Gesamtzahl der Ernst Russ-Aktien um rund 3,3 Prozent auf 33.500.286 Aktien gestiegen ist.
Die neuen Aktien werden seit dem 19. Juni 2023 in den Handel im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse (Scale) und im Freiverkehr der Hanseatischen Wertpapierbörse Hamburg (Mittelstandsbörse Deutschland) einbezogen.
| Aktiengattung | Nennwertlose Namensaktien (Stückaktien) |
|---|---|
| Anzahl der zum Börsenhandel zugelassenen Aktien | 33.500.286 |
| Marktsegment | Scale (Frankfurter Wertpapierbörse), Mittelstandsbörse Deutschland (Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg) |
| Handelsplätze | Frankfurter Wertpapierbörse, Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg |
| ISIN | DE000A161077 |
| WKN | A16107 |
| Börsenkürzel | HXCK |
| Reuters | HXCKk.DE |
| Bloomberg | HXCK:GR |
| Common Code | 022854488 |
| Capital Markets Partner | Quirin Privatbank AG |
| Designated Sponsor | Wolfgang Steubing AG |
| Analyst | Quirin Privatbank AG |
Veröffentlichung Neunmonatsbericht 2023
* Die Ernst Russ AG behält sich vor, ggf. Termine zu ändern oder zu ergänzen.
Teilnahme an der Münchner Kapitalmarktkonferenz (MKK)
| 1.1. Grundlagen des Konzerns | 17 | |
|---|---|---|
| I. | Geschäftstätigkeit | 17 |
| II. | Wirtschaftsbericht | 18 |
| 1.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER-Gruppe | 21 | |
| I. | Vermögenslage | 21 |
| II. | Finanzlage | 23 |
| III. | Ertragslage | 24 |
| 1.3. Chancen- und Risikobericht | 26 | |
| 1.4. Prognosebericht | 28 |
1.
fasst den Betrieb der eigenen, d. h. vollkonsolidierten, Schiffe. Hierunter fallen insbesondere die Chartereinnahmen dieser Schiffe sowie deren Betriebs- und Finanzierungskosten. Alle Dienstleistungen werden im Segment Management Services gebündelt. Hierunter fällt sowohl das Asset- und Shipmanagement für die Flotte der ER-Gruppe als auch für Investoren der Assetklasse Schiff. Die Holding-Funktionen werden im Segment Other Services dargestellt.
Zum 30. Juni 2023 befinden sich 31 Schiffe im Mehrheitsbesitz der ER-Gruppe. Die Schiffe werden größtenteils gemeinsam mit strategischen Kooperationspartnern betrieben. Das Schiffsportfolio setzt sich aus Containerschiffen der Größenklassen von 700 bis 6.600 TEU zusammen, ergänzt um einen Handysize-Bulker mit 38.000 dwt und ein Multipurpose-Schiff.
Im ersten Quartal 2023 wurden Kaufverträge für zwei Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von 1.025 bzw. 2.194 TEU unterzeichnet. Die Übergabe beider Schiffe erfolgte Anfang Mai 2023. Ferner wurde Ende Juni ein Kaufvertrag für ein 13.371 TEU-Containerschiff gezeichnet. Die Übergabe des Schiffes erfolgte Mitte Juli. Mit dieser Akquisition ergänzt die ER-Gruppe erneut ihr Schiffsportfolio bzgl. der Anzahl sowie der Größenklasse ihrer Flotte. Als Beitrag zur Verjüngung ihrer Flotte wurde ein 20 Jahre altes Containerschiff mit einer Kapazität von 2.516 TEU im zweiten Quartal 2023 veräußert. Die Übergabe des Schiffes erfolgte Mitte Juli dieses Jahres.
Aus der Flotte der ER-Gruppe absolvierten im ersten Halbjahr 2023 neun Schiffe die regelmäßige Klasseerneuerung – ohne Beanstandungen. Für die Schiffe im Management werden regelmäßig die nach Herstellervorschriften erforderlichen großen Wartungen der technischen Ausrüstung organisiert und überwacht. Im ersten Halbjahr 2023 verlief der übrige Schiffsbetrieb in enger und guter Kooperation mit den beauftragten Bereederungsunternehmen und Befrachtungsmaklern störungsfrei und ohne besondere Ereignisse.
Das für die Flotte der ER-Gruppe entwickelte Beschäftigungskonzept ist auf eine nachhaltige und dauerhafte Absicherung der Einnahmen ausgerichtet. In einem sehr uneinheitlichen Marktumfeld konnten wir im ersten Halbjahr 2023 eine durchschnittliche Charterrate von rund 19.920 USD pro Tag erzielen. In diesem Zeitraum haben 14 Schiffe eine neue Charter angetreten. Damit sind insgesamt noch zwölf Schiffe mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten verchartert. Vier Schiffe erzielen Erlöse aus Chartereinnahmenpools. Alle übrigen Schiffe verfügen über mittel- bis langfristige Beschäftigungen.
Die Ernst Russ AG ist eine börsengehandelte international agierende Reederei und ein maritimer Investmentmanager. Als konzernführende Holding des Ernst Russ-Konzerns (im Folgenden: "ER-Gruppe") bildet sie zusammen mit ihren Tochterunternehmen einen Reederei-Konzern mit Sitz in Hamburg.
Zum 30. Juni 2023 betreut die Unternehmensgruppe eine Flotte von 31 vollkonsolidierten Schiffen. Der Fokus liegt dabei auf Containerschiffen der Größenklassen zwischen 700 und 6.600 TEU. Die ER-Gruppe prüft laufend Opportunitäten am Markt mit dem Ziel, ihre Flotte kontinuierlich auszubauen und damit ihren Aktionärinnen und Aktionären stabile und nachhaltige Wertzuwächse zu sichern. Neben den im Fokus stehenden Schiffsklassen werden auch Investitionsmöglichkeiten in andere Handelsschiff-Segmente, wie beispielsweise Bulker, Multipurpose-Schiffe und Tanker sowie Containerschiffe anderer Größenklassen geprüft.
Das Segment Shipping bildet den Kernbereich der Geschäftsaktivitäten der ER-Gruppe. Dieses Segment um-
Von 5.357 möglichen Einsatztagen war die Flotte der vollkonsolidierten Schiffe der ER-Gruppe im Berichtszeitraum an 5.038 Tagen (94,0 Prozent, Vorjahresvergleichszeitraum: 96,0 Prozent) einsatzfähig. Die technischen Ausfallzeiten von 6,0 Prozent (Vorjahresvergleichszeitraum: 4,0 Prozent) waren insbesondere auf planmäßige Werftaufenthalte von neun Schiffen (Vorjahresvergleichszeitraum: sechs Schiffe) sowie auf übliche betriebsbedingte Wartungsarbeiten und die Zeit für die Durchführung von notwendigen Reparaturen zurückzuführen.
Darüber hinaus kam es bei drei Schiffen, aus organisatorischen Gründen im Zusammenhang mit Eigner- und Chartererwechseln, zu einer kurzen beschäftigungslosen Zeit von insgesamt 4,16 Tagen. Damit lagen die tatsächlichen Betriebstage bei insgesamt 5.034 (Vorjahresvergleichszeitraum: 4.929). Dies entspricht einer Auslastung der Flotte von 94,0 Prozent (Vorjahresvergleichszeitraum: 95,3 Prozent).
In Fortsetzung der Fokussierungsstrategie auf das Segment Shipping hat die ER-Gruppe den Geschäftsbereich Alternative Investments, in dem das Asset- und Fondsmanagement für die Asset-Klassen Lebensversicherungs-Zweitmarkt, Immobilien-Dachfonds und Flugzeug erfolgte, veräußert. Zukünftig wird in diesem Segment ausschließlich das Asset- und Shipmanagement für die Flotte der ER-Gruppe sowie für Investoren der Assetklasse Schiff abgebildet.
Drei Krisenjahre liegen hinter der deutschen Wirtschaft und sie erholt sich nur langsam. Im ersten Halbjahr 2023 wurde die wirtschaftliche Erholung besonders durch die Folgen der hohen Inflation beeinträchtigt. Die straffere Geldpolitik erhöhte die Finanzierungskosten und schwächte die privaten Investitionen. Zudem spürten die Exporteure den Gegenwind, den der stärkere Euro und die hohe Lohndynamik erzeugten. Die reale Wertschöpfung legte im ersten Quartal 2023 um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 0,1 Prozent unter dem Vorquartalsniveau und ist im zweiten Quartal 2023 nicht weiter gesunken (0,0 Prozent). Im Winterhalbjahr hat sich die deutsche Wirtschaft noch mit zwei Minusquartalen in Folge (-0,1 Prozent im ersten Quartal 2023 und -0,4 Prozent im vierten Quartal 2022) in einer technischen Rezession befunden. Ein
wichtiger Grund hierfür war die hohe Teuerungsrate, die vor allem die Ausgabenfreude der privaten Haushalte dämpfte und die Konjunktur entsprechend belastete. Nach dem schwachen Winterhalbjahr haben sich im zweiten Quartal 2023 nach Angaben des Statistische Bundesamtes auch die Konsumausgaben der privaten Haushalte wieder stabilisiert. Nachdem es zum Ende des ersten Quartals 2023 zu einer merklichen konjunkturellen Abkühlung gekommen war, deuteten jüngste Daten zu den Konjunkturindikatoren, insbesondere zu den Auftragseingängen und der Industrieproduktion, auf eine moderate Grunddynamik hin. Zur Stabilisierung des zuvor kräftig rückläufigen privaten Konsums trug nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank bei, dass die Arbeitslöhne anstiegen und der Preisanstieg sich nicht weiter verstärkte. Staatliche Maßnahmenpakete im Wert von insgesamt rund 240 Mrd. EUR unterstützen die Bevölkerung. Zudem gab es eine arbeitgeberfinanzierte steuerfreie Inflationsausgleichprämie von bis zu 3.000 EUR, die einen weiteren Teil der Belastungen abfederte, rechnerisch aber auch das BIP-Wachstum dämpfte.
Die deutsche Inflationsrate stieg zum Ende des ersten Halbjahres 2023 leicht an. Gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat lag sie im Juni 2023 bei +6,4 Prozent, nachdem sie bereits im Mai 2023 auf +6,1 Prozent gesunken und zuvor drei Monate gefallen war. Sie hat sich aber im letzten Monat des ersten Halbjahres 2023 mit Nahrungsmitteln als wirksamsten Preistreiber wieder leicht verstärkt. Es ergab sich zudem durch die Entlastungsmaßnahmen aus dem Jahr 2022, u. a. durch das 9-Euro-Ticket und den Tankrabatt, ein Basiseffekt, der die aktuelle Inflationsrate letztendlich erhöhte. Dank einer steigenden Auslandsnachfrage legten nach Angaben der Deutschen Bundesbank aber auch die Exporte moderat zu. Insgesamt sank das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufgrund des schwachen Einstiegs in das Jahr 2023 im Jahresmittel um 0,3 Prozent.
Um die Preisentwicklung, die Geldmenge am Markt sowie die Verbraucherpreise zu senken, hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins kontinuierlich angehoben. Zum Ende des ersten Halbjahres 2023 lag der für den Euroraum durch die EZB festgelegte Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft bei 4,0 Prozent. Damit befand sich der Leitzins auf einem Niveau, das zuletzt im Juli 2008 kurz vor dem Zusammenbruch der US-amerikanischen Großbank Lehman Brothers erreicht wurde. Anfang Februar hatte die EZB erstmals im Jahr 2023 den Leitzins auf 3,0 Prozent, nachfolgend auf 3,5 und 3,75 Prozent angehoben. Mit dieser Reihe an Leitzinserhöhungen, die bereits Mitte des Jahres 2022 begonnen hatte, verfolgte die EZB einerseits das Ziel, die Inflation auf das gewünschte Niveau von etwa 2 Prozent zurückzuführen, trug andererseits aber auch das
Risiko, die Investitionsneigung der Wirtschaft zu schwächen. Die US-Notenbank Fed legte nach zehn Leitzinserhöhungen in Folge seit März 2023 eine Pause bei einer Leitzins-Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent ein und verlangsamte das Tempo bzw. die Höhe der Schritte. Im Kampf gegen die hohe Inflation hatte die Notenbank teilweise auf ungewöhnlich hohe Zinsschritte von 0,75 Prozentpunkten gesetzt. Am 26. Juli 2023 hob die Fed den Leitzins auf den höchsten Stand seit 22 Jahren an. Mit einer Anhebung um 0,25 Prozentpunkte lag er damit in einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Die EZB zog nach und erhöhte den Leitzins am 27. Juli 2023 auf 4,25 Prozent p.a. Die Inflationsrate in den USA war im Juni 2023 auf 3,0 Prozent gesunken, nachdem sie im Mai noch 4,0 Prozent und im April 4,9 Prozent betragen hatte. Sie erreichte damit den niedrigsten Stand seit März 2021, blieb aber über der von der Fed angepeilten Stabilitätsmarke. In vielen weiteren Ländern, insbesondere in den Industrieländern belastete eine anhaltend hohe Inflation sowie eine gestraffte Geldpolitik die Konjunktur. In China war durch die Selbstisolation seit dem Jahr 2020 und durch mehrere Lockdowns sowie deren abruptes Ende im Dezember 2022 das Vertrauen in ein stabiles Wirtschaftsumfeld für ausländische wie inländische Wirtschaftsakteure und auch für Chinas Konsumenten erschüttert. Die Ausfuhren des Exportweltmeisters fielen im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärker als erwartet um 7,5 Prozent. Zudem war der Schuldenstand sowohl beim Staat, den Unternehmen als auch bei den Haushalten gewachsen. Zum Ende des ersten Halbjahres 2023 wurde aber durch das Ende der Null-Covid-Politik die Nachfrage wieder gestärkt. Insgesamt dürfte die Weltwirtschaft somit nach schwächeren Jahren 2023 wieder wachsen.
Die Containerschifffahrt, deren Entwicklung für die ER-Gruppe von besonderer Bedeutung ist, lag nach der starken Korrektur im zweiten Halbjahr 2022 deutlich unter den außergewöhnlichen Höchstständen des vergangenen Jahres. Die beispiellosen Bedingungen auf dem Containerschifffahrtsmarkt, die seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie den Welthandel aus dem Gleichgewicht gebracht hatten, haben im ersten Halbjahr 2023 an Wirkung verloren, so dass sich auch der Containerschifffahrtsmarkt in dieser Zeit beruhigt hat. Der Clarksons Containership Timecharter Rate Index sank dementsprechend im ersten Quartal 2023 auf 95 Punkte ab. Der Chartermarkt erwies sich aber im Verlaufe des ersten Halbjahres 2023 als widerstandsfähig und konnte im zweiten Quartal wieder einige Zuwächse erzielen. Der Index erreichte am 19. Mai 2023 den Höchststand des ersten Halbjahres 2023 von 115 Punkten. Dies entspricht einem Anstieg von 16,5 Prozent gegenüber dem Jahresanfang 2023, war allerdings sehr weit unter den Spitzenwerten des Jahres 2022, die zwischen Februar bis einschließlich Juni 2022 deutlich über 400 Punkten lagen. Nach dem Höchststand im Mai 2023 sind die Indexwerte wieder kontinuierlich gefallen. Dennoch sind die Frachtraten nach Angaben von Alphaliner in den letzten Wochen des ersten Halbjahres auf einer Reihe von Schlüsselrouten angestiegen – getrieben von Arbeitskräfteproblemen an der US-Westküste und Tiefgangsbeschränkungen am Panamakanal.
Die Frachtraten bewegten sich insgesamt auf dem Durchschnittsniveau der 2010er Jahre. Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) lag am 21. Juli 2023 bei 966 Punkten, d.h. neun Prozent unter dem Wert von Anfang 2023 und über 80 Prozent unter dem Höchststand von 2022. Zu Beginn des Jahres 2023 zählte der SCFI 1.061 Punkte und zum Ende des ersten Halbjahres 954 Punkte. 5.110 Punkte waren es noch zu Beginn des Vorjahres, wodurch der extreme Einbruch der Indexwerte und der Frachtraten veranschaulicht wird. Der New ConTex, ein vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebener Index für Containerschiff-Zeitcharterraten, bewegte sich zum Ende des ersten Halbjahres seitwärts bzw. verlor leicht an Höhe und befand sich Ende Juni 2023 bei rund 830 Punkten. Knapp ein Jahr zuvor hat dieser Indexwert noch mit 3.300 Punkten abgeschlossen. Deutlich verkürzt waren auch die durchschnittlichen Fixture-Perioden. Im Vorjahresvergleich waren sie von 23 Monaten im September 2022 auf sechs und elf Monate im Januar bzw. im März 2023 gesunken. Zuletzt haben sich die Zeitperioden aber wieder verlängert und stiegen im Juni 2023 deutlich auf ca. 20 Monate.
Nachdem der weltweite Auftragsbestand aller Schiffssegmente bis 2021 um 30 Prozent (in dwt) zugenommen
hatte, blieb er relativ konstant und lag seit Mitte 2021 bei etwa 10 Prozent der fahrenden Flotte. Der Auftragsbestand belief sich Ende des ersten Halbjahres 2023 auf 3.956 Schiffe mit 236,1 Mio. dwt. Die einzelnen Schiffssegmente haben sich sehr unterschiedlich entwickelt. Stark vergrößert haben sich zum Ende der ersten Jahreshälfte 2023 die Segmente LNG-Tanker (30 Schiffe/5,4 Mio.Kubikmeter/cbm), Containerschiffe (63 Schiffe/0,7 Mio. TEU) und in jüngster Zeit auch Produktentanker (+118 Schiffe/9,0 Mio. dwt). Die große Zahl an Containerschiffsaufträgen aus den Jahren 2021 und 2022 hat sich im ersten Halbjahr 2023 mit zahlreichen Auslieferungen bemerkbar gemacht. Nach Clarksons wurde in diesem Zeitraum eine Containerschiffskapazität von 975.000 TEU ausgeliefert. Das ist ein Anstieg von 129 Prozent gegenüber dem Vorjahr und liegt bereits zu diesem frühen Zeitpunkt knapp unter dem Wert für das Gesamtjahr 2022 von 1,0 Mio. TEU. Allein im Juni 2023 wurde eine Rekordzahl von 295.000 TEU ausgeliefert. Alphaliner gibt an, dass in der Zeitspanne von Januar bis Juni 2023 145 Einheiten ausgeliefert, 40 Einheiten recycelt und 110 Einheiten neu bestellt worden sind.
Das Recycling von Containerschiffen belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf eine Kapazität in Höhe von 73.000 TEU. Verglichen mit der Kapazität von 16.000 TEU, die im gesamten Jahr 2022 aus dem Markt genommen worden sind, spiegelt dies die deutliche Abschwächung der Ertragslage wider. Im historischen Vergleich lag das Recycling von Containerschiffen in den Jahren 2010 bis 2020 weitaus höher bei 282.000 TEU p. a. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Containerschiffe im ersten Halbjahr 2023 lag mit einem Wert von 13,9 Knoten bereits merklich unter dem Durchschnitt von 2022 mit 14,3 Knoten.
Die Ernst Russ AG hat den Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2023 nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches §§ 290 ff. HGB sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage basiert auf den handelsrechtlichen Werten im Konzernzwischenabschluss, erfolgt jedoch nach betriebswirtschaftlichen Kriterien. Erträge und Aufwendungen, die dem Betriebsergebnis zugeordnet werden, betreffen grundsätzlich die gewöhnliche Geschäftstätigkeit der ER-Gruppe und fallen zumeist regelmäßig an. Hierunter fallen darüber hinaus auch Erträge, die nicht direkt mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Zusammenhang stehen, aber mit Aufwendungen, die dem betrieblichen Bereich zugeordnet wurden. Die Erträge und Aufwendungen, die dem neutralen Ergebnis zugeordnet werden, resultieren im Wesentlichen aus einmaligen oder nicht mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zusammenhängenden Geschäftsvorfällen.
Die Vermögenslage der ER-Gruppe zum 30. Juni 2023 stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
| IN MIO. EUR | 30.6.2023 | 31.12.2022 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|
| Aktiva | 293,9 | 283,3 | 10,6 |
| Langfristiges Vermögen | 227,2 | 206,4 | 20,8 |
| Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge | 0,2 | 0,2 | 0,0 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 1,3 | 1,6 | -0,3 |
| Schiffe | 218,7 | 195,9 | 22,8 |
| Übrige immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen | 0,5 | 0,7 | -0,2 |
| Finanzanlagen | 6,1 | 6,8 | -0,7 |
| Langfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 0,4 | 1,2 | -0,8 |
| Kurzfristiges Vermögen | 66,7 | 76,9 | -10,2 |
| Vorräte | 2,3 | 1,8 | 0,5 |
| Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 13,7 | 13,9 | -0,2 |
| Flüssige Mittel | 47,2 | 57,8 | -10,6 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 3,0 | 2,9 | 0,1 |
| Aktive latente Steuern | 0,5 | 0,5 | 0,0 |
| Passiva | 293,9 | 283,3 | 10,6 |
| Langfristiges Kapital | 234,5 | 212,2 | 22,3 |
| Eigenkapital | 229,9 | 207,5 | 22,4 |
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 4,6 | 4,7 | -0,1 |
| Kurzfristiges Kapital | 59,4 | 71,1 | -11,7 |
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 44,0 | 56,1 | -12,1 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 9,7 | 9,3 | 0,4 |
| Passive latente Steuern | 5,7 | 5,7 | 0,0 |
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich vom 31. Dezember 2022 zum 30. Juni 2023 von 283,3 Mio. EUR um 10,6 Mio. EUR auf 293,9 Mio. EUR erhöht.
Das langfristige Vermögen erhöhte sich von 206,4 Mio. EUR um 20,8 Mio. EUR auf 227,2 Mio. EUR und beträgt damit 77,3 Prozent der Bilanzsumme. Hierunter wird insbesondere das Schiffsvermögen ausgewiesen. Im Berichtszeitraum wurden zwei Containerschiffe zu Anschaffungskosten von insgesamt 32,0 Mio. EUR erworben. Darüber hinaus wurden Investitionen in den Einbau von Ballastwasseranlagen in Höhe von 2,0 Mio. EUR getätigt. Des Weiteren hat sich im Zuge der Aufstockung von Kommanditanteilen an einer Schiffsgesellschaft das Schiffsvermögen um 2,3 Mio. EUR erhöht. Demgegenüber betragen die planmäßigen Abschreibungen auf das Schiffsvermögen im ersten Halbjahr 13,7 Mio. EUR. Das Schiffsvermögen inkl. geleisteter Anzahlungen in Zusammenhang mit dem Einbau von Ballastwasseranlagen stellt sich zum 30. Juni 2023 wie folgt dar:
| SCHIFFSKLASSE | 30.6.2023 ANZAHL |
31.12.2022 ANZAHL |
30.6.2023 BUCHWERT IN MIO. EUR |
31.12.2022 BUCHWERT IN MIO. EUR |
VERÄNDERUNG IN MIO. EUR |
|---|---|---|---|---|---|
| < 1.000 TEU | 12 | 12 | 55,7 | 61,8 | -6,2 |
| 1.000 – 2.000 TEU | 8 | 7 | 63,1 | 53,2 | 9,9 |
| 2.000 – 3.000 TEU | 3 | 2 | 32,1 | 13,0 | 19,1 |
| 3.000 – 4.000 TEU | 4 | 4 | 26,2 | 25,5 | 0,7 |
| > 4.000 TEU | 2 | 2 | 21,9 | 22,6 | -0,7 |
| Summe Container | 29 | 27 | 198,9 | 176,2 | 22,7 |
| Übrige Schiffe | 2 | 2 | 19,7 | 19,8 | -0,1 |
| Summe | 31 | 29 | 218,7 | 195,9 | 22,6 |
Der Rückgang des Finanzanlagevermögens resultiert in Höhe von 0,8 Mio. EUR aus Abgängen, insbesondere in Zusammenhang mit Ausschüttungen von verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen. Des Weiteren wurden Abschreibungen auf eine Beteiligung in Höhe von 0,3 Mio. EUR vorgenommen, denen in gleicher Höhe Erträge aus Ausschüttungen gegenüberstehen. Demgegenüber wurden Investitionen in Höhe von 0,4 Mio. EUR vorgenommen, u. a. in ein Unternehmen, welches eine Spezial-Software für die Containerschifffahrt entwickelt. Die langfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände betrafen im Wesentlichen Forderungen im Zusammenhang mit dem anteiligen Verkauf von Kommanditanteilen an zwei vollkonsolidierten Schiffsgesellschaften, die im Berichtszeitraum ausgeglichen wurden.
Das kurzfristige Vermögen verminderte sich von 76,9 Mio. EUR um 10,2 Mio. EUR auf 66,7 Mio. EUR. Diese Veränderung resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der flüssigen Mittel aufgrund des negativen Cashflows aus der Investitionstätigkeit. Der Rückgang der kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände ergibt sich in Höhe von 1,0 Mio. EUR aus der Rückführung einer Barhinterlegung in Zusammenhang mit einer Garantieverpflichtung. Demgegenüber ist der Bestand an Treib- und Schmierstoffen um 0,5 Mio. EUR gestiegen.
Die flüssigen Mittel verminderten sich um 10,6 Mio. EUR auf 47,2 Mio. EUR. Zu weiteren Erläuterungen hinsichtlich der Veränderung der liquiden Mittel wird auf die Ausführungen zur Finanzlage verwiesen.
Das Eigenkapital erhöhte sich zum 30. Juni 2023 im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 22,4 Mio. EUR auf 229,9 Mio. EUR. Der Anstieg resultiert einerseits aus dem positiven Konzernperiodenergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von 17,7 Mio. EUR. Andererseits erhöhte sich der Anteil der Minderheitsgesellschafter am Eigenkapital um 7,1 Mio. EUR auf 96,6 Mio. EUR. Der Anstieg ergibt sich im Wesentlichen aus dem Anteil der Minderheitsgesellschafter am Halbjahresergebnis in Höhe von 11,5 Mio. EUR. Außerdem haben Eigenkapitalzuführungen von Minderheitsgesellschaftern diese Position um 6,6 Mio. EUR erhöht. Demgegenüber haben Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter sowie die Aufstockung des Kommanditanteils der ER-Gruppe an einer Schiffsgesellschaft den Anteil der Minderheitsgesellschafter am Eigenkapital um 11,0 Mio. EUR vermindert.
Im Berichtszeitraum wurden aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung 6,5 Mio. EUR an die Aktionäre per Wahldividende ausgeschüttet. Hiervon sind 4,6 Mio. EUR per Sacheinlage dem Eigenkapital der ER-Gruppe von den Aktionären wieder zugeführt
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER-Gruppe
worden. An die Aktionäre, die eine Bardividende gewählt haben, wurde ein Betrag von 1,9 Mio. EUR ausgeschüttet. Das Eigenkapital hat sich in Zusammenhang mit der Wahldividende damit um 1,9 Mio. EUR reduziert. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 78,2 Prozent (31. Dezember 2022: 73,2 Prozent).
Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten verringerten sich um 0,1 Mio. EUR auf 4,6 Mio. EUR aufgrund von Tilgungen bei einem Schiffshypothekendarlehen.
Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten verminderten sich um 12,1 Mio. EUR auf 44,0 Mio. EUR. Der Rückgang resultiert insbesondere aus Gewinnausschüttungen für Vorjahre an Minderheitsgesellschafter in Höhe von 6,8 Mio. EUR, die als Verbindlichkeiten erfasst waren. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um 2,1 Mio. EUR, die Garantierückstellungen um 1,6 Mio.EUR sowie die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen um 1,0 Mio.EUR.
Der Anstieg des passiven Rechnungsabgrenzungspostens resultiert aus Einzahlungen von Crewing- und Chartererträgen vor dem Berichtsstichtag.
Für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2023 beträgt der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 38,0 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 43,6 Mio. EUR). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum resultiert insbesondere aus dem Zahlungsausgleich von Verbindlichkeiten und Rückstellungen im Segment Shipping.
Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von -37,7 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 12,7 Mio. EUR) resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb von zwei Containerschiffen zu Anschaffungskosten von insgesamt 32,0 Mio. EUR. Darüber hinaus wurden Investitionen in den Einbau von Ballastwasseranlagen in Höhe von 2,0 Mio. EUR getätigt. Des Weiteren wurden Investitionen zur Aufstockung von Kommanditanteilen an einer Schiffsgesellschaft in Höhe von 6,6 Mio. EUR getätigt. Demgegenüber wurden Zinsen und Dividenden in Höhe von 2,0 Mio. EUR vereinnahmt. Im Vorjahr waren im Cashflow aus der Investitionstätigkeit Erlöse aus dem Verkauf von drei Schiffen sowie dem anteiligen Verkauf von Beteiligungen an zwei Schiffen von insgesamt 44,3 Mio. EUR enthalten sowie Auszahlungen für Investitionen im Segment Shipping von 30,9 Mio. EUR.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von -11,4 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: -30,2 Mio. EUR) betrifft im Wesentlichen Zahlungen von und an Minderheitsgesellschafter im Segment Shipping von saldiert -9,3 Mio. EUR. Des Weiteren hat die Barkomponente der Wahldividende für das Geschäftsjahr 2022 die Liquidität um 1,9 Mio. EUR reduziert.
Somit ergibt sich zum 30. Juni 2023 unter Berücksichtigung von wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingten Änderungen der liquiden Mittel ein zahlungswirksamer Rückgang des Finanzmittelfonds in Höhe von 10,6 Mio. EUR auf 47,2 Mio. EUR.
Die Ertragslage der ER-Gruppe im 1. Halbjahr 2023 stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
| IN MIO. EUR | 1. HJ 2023 | 1. HJ 2022 | VERÄNDERUNG |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 96,4 | 82,7 | 13,7 |
| Gesamtleistung | 96,4 | 82,7 | 13,7 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1,3 | 27,5 | -26,2 |
| Materialaufwand* | -51,5 | -39,4 | -12,1 |
| Personalaufwand Land* | -2,3 | -2,4 | 0,1 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -2,5 | -2,6 | 0,1 |
| Abschreibungen | -13,8 | -14,8 | 1,0 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 27,6 | 51,0 | -23,4 |
| Andere betriebliche Erträge | 1,8 | 2,4 | -0,6 |
| Andere betriebliche Aufwendungen | -1,2 | -5,4 | 4,2 |
| Andere Abschreibungen | -0,3 | -0,3 | 0,0 |
| Neutrales Ergebnis | 0,3 | -3,3 | 3,6 |
| Erträge aus sonstigen Beteiligungen | 1,4 | 1,0 | 0,4 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 0,5 | 0,2 | 0,3 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen | -0,3 | -0,7 | 0,4 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -0,3 | -1,7 | 1,4 |
| Zins- und Beteiligungsergebnis | 1,3 | -1,2 | 2,5 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 29,2 | 46,5 | -17,3 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -0,1 | -0,1 | 0,0 |
| Konzernergebnis vor nicht beherrschenden Anteilen | 29,1 | 46,4 | -17,3 |
| Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn | -11,5 | -20,8 | 9,3 |
| Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen | 17,6 | 25,6 | -8,0 |
* Der Personalaufwand für die bei der ER-Gruppe angestellten Seeleute wird zur besseren Vergleichbarkeit in der Ertragslage unter dem Materialaufwand ausgewiesen. Die Vorjahreszahl wurde entsprechend angepasst.
Im Berichtszeitraum wurden Umsatzerlöse in Höhe von 96,4 Mio. EUR erzielt, die erheblich über dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums (82,7 Mio. EUR) liegen.
Der Anstieg der Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum setzt sich aus folgenden Veränderungen in den Segmenten der ER-Gruppe zusammen:
| IN MIO. EUR | 1. HJ 2023 | 1. HJ 2022 | VERÄNDERUNG | VERÄNDERUNG IN % |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 96,4 | 82,7 | 13,7 | 16,6 % |
| Shipping | 92,8 | 78,7 | 14,1 | 17,9 % |
| Management Services | 5,0 | 5,3 | -0,3 | -5,7 % |
| Other Services | 0,2 | 0,2 | 0,0 | 0,0 % |
| Konsolidierung | -1,6 | -1,5 | -0,1 | 6,7 % |
Die Umsätze im Segment Shipping betreffen die Chartererlöse der eigenen Schiffsflotte. Der Anstieg der Umsatzerlöse in diesem Segment ergibt sich insbesondere durch den Anstieg der durchschnittlichen Charterrate um rund 2.540 USD auf rund 19.920 USD pro Tag. Daneben wirkten sich in kleinerem Umfang einerseits auch die im Mai 2023 erfolgten Übernahmen von zwei Containerschiffen und der damit einhergehende Anstieg der Beschäftigungstage von 4.929 Tagen auf 5.034 Tagen sowie zum anderen die Entwicklung des durchschnittlichen USD-Wechselkurses (1,0807 USD/EUR gegenüber 1,0942 USD/EUR im Vorjahresvergleichszeitraum) leicht positiv auf die Konzernumsätze aus.
Der Rückgang der Umsätze im Segment Management Services ergibt sich hauptsächlich aus geringeren Umsätzen im Bereich Alternative Investments. Der Geschäftsbereich wurde im Laufe des ersten Halbjahres 2023 veräußert.
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge betrifft Sondereffekte im Vorjahr: Aus der Veräußerung von drei Schiffen waren im Geschäftsjahr 2022 Gewinne in Höhe von 20,7 Mio. EUR in diesem Posten ausgewiesen. Darüber hinaus ist in diesem Zeitraum ein Gewinn im Zusammenhang mit der Aufnahme eines Minderheitsgesellschafters bei zwei vollkonsolidierten Einschiffsgesellschaften in Höhe von 5,5 Mio. EUR entstanden. Die Erträge aus Versicherungsentschädigungen im Segment Shipping betragen im Berichtszeitraum 0,4 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 0,4 Mio. EUR).
Der deutliche Anstieg des Materialaufwandes um 12,1 Mio. EUR auf 51,5 Mio. EUR resultiert insbesondere aus einem Anstieg der Schiffsbetriebskosten in Höhe von 11,7 Mio. EUR im Zusammenhang mit den planmäßigen Werftaufenthalten von neun Schiffen. Des Weiteren sind die Aufwendungen in Zusammenhang mit Crewingdienstleistungen analog zum Umsatz um 0,3 Mio. EUR gestiegen.
Der Personalaufwand Land hat sich im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert um 0,1 Mio. EUR vermindert. Die durchschnittliche Mitarbeiterkapazität Land hat sich von 38 auf 35 vermindert.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen 2,5 Mio. EUR und sind damit im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum um 0,1 Mio. EUR gesunken. Sie enthalten Aufwendungen für Rechts-, Prüfungsund Beratungskosten von 0,7 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 0,5 Mio. EUR), Miet- und Leasingkosten von 0,4 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 0,4 Mio. EUR) sowie Versicherungskosten und Gebühren in Höhe von 0,4 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 0,4 Mio. EUR). Der Rückgang betrifft Aufwendungen aus Wertberichtigungen in Zusammenhang mit Forderungen aus Versicherungserstattungen in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 0,5 Mio. EUR).
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen verminderten sich um 1,0 Mio. EUR. Der Rückgang hängt im Wesentlichen mit rückläufigen Abschreibungen in Zusammenhang mit der degressiven Abschreibungsmethode für einen Teil der Schiffsflotte zusammen.
Das Betriebsergebnis (EBIT) und somit das operative Ergebnis der ER-Gruppe liegt mit 27,6 Mio. EUR erheblich unter dem Vergleichswert des Vorjahres (51,0 Mio. EUR). Ursächlich hierfür sind die Sondereffekte des Vorjahres in Zusammenhang mit dem Verkauf von drei Schiffen.
Das neutrale Ergebnis der ER-Gruppe für das erste Halbjahr 2023 ist um 3,6 Mio. EUR gestiegen und beträgt 0,3 Mio. EUR. Ursächlich ist ein der Anstieg des Saldos aus Fremdwährungskursveränderungen in Höhe von -0,7 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: -3,0 Mio. EUR). Des Weiteren sind hierunter Erträge aus der Auflösung von Garantierückstellungen in Höhe von 1,3 Mio. EUR enthalten.
Das Zins- und Beteiligungsergebnis ist für das erste Halbjahr 2023 in Höhe von 1,3 Mio. EUR positiv und liegt 2,5 Mio. EUR über dem Wert für den Vorjahresvergleichszeitraum. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus um 1,4 Mio. EUR gesunken Zinsaufwendungen insbesondere aufgrund der fast vollständigen Rückführung aller Schiffsfinanzierungen im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022. Darüber hinaus erhöhten sich die Zinserträge aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus bei Festgeldern um 0,5 Mio. EUR. Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen sind des Weiteren um 0,4 Mio. EUR gesunken.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) für das erste Halbjahr liegt mit 29,2 Mio. EUR unter dem entsprechenden Vorjahreswert (46,5 Mio. EUR).
Nach Abzug des auf andere Gesellschafter entfallenden Gewinns in Höhe von 11,5 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 20,8 Mio. EUR) verbleibt ein Konzernperiodenergebnis nach Minderheiten, das im Berichtszeitraum mit 17,6 Mio. EUR unter dem entsprechenden Vorjahreswert (25,6 Mio. EUR) liegt.
Die Chancen und Risiken, die für das Geschäft der ER-Gruppe bestehen, wurden im Chancen- und Risikobericht des Geschäftsberichts für das Jahr 2022 ausführlich beschrieben (vgl. dort Seite 46 bis 58). In diesem Zusammenhang wurde auch das Risikomanagementsystem der ER-Gruppe erläutert. Diese Angaben gelten unverändert weiter.
Die wirtschaftliche Lage zum Ende des ersten Halbjahres 2023 war von Unsicherheit und einer uneinheitlichen Datenlage geprägt. Laut Angaben des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) stieg die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im Juni 2023 auf den höchsten Wert seit 2016 und es gab in den ersten vier Monaten des Jahres 2023 mit insgesamt 5.545 Unternehmensinsolvenzen einen Anstieg um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. So stieg im Juni 2023 die Arbeitslosenzahl, anstatt wie üblich aufgrund der Frühjahrsbelebung zu sinken, auf 2,61 Mio. Personen und damit auf den höchsten Stand seit Juni 2021. Die Frühjahrprognose der Bundesregierung, die Ende April 2023 für dieses Jahr 0,4 Prozent und für kommendes Jahr 1,6 Prozent Wachstum vorausgesagt hat, ist damit voraussichtlich deutlich zu positiv ausgefallen. Die jüngste Stabilisierung der Nachfrage könnte trotz der eingetrübten Stimmung in den Unternehmen aber auf eine langsame Erholung der Industriekonjunktur im weiteren Jahresverlauf hindeuten. Die rückläufigen Preise auf den globalen Energiemärkten, die nachlassende Inflationsdynamik, die höheren Lohnabschlüsse und die erwartete weltwirtschaftliche Belebung sprechen für eine moderate konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf. Dennoch prognostizieren das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) wie auch weitere Wirtschaftsforschungsinstitute für das Gesamtjahr 2023 einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP). Laut Konjunkturprognose des DIW Berlin werde die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr in erster Linie aufgrund des schwachen Jahresauftaktes leicht um 0,2 Prozent schrumpfen. Der Beginn des Jahres 2023 stand im Zeichen rückläufiger Realeinkommen und hoher Unsicherheit über die weitere Inflations- und Lohnentwicklung und eines daraus resultierenden, sinkenden privaten Konsums. Für 2024 sei dann wieder ein solides Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent zu erwarten. Die Industriestaaten-Organisation OECD prognostizierte, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich stagnieren und im Jahr 2024 um 1,3 Prozent wachsen werde. Die hohe Inflation schmälere Einkommen und Ersparnisse, wodurch der private Konsum gedämpft werde. Damit ist der Ausblick für die deutsche Wirtschaft besser, als es die negative Jahresrate für das BIP vermuten lasse. Das große Aufholpotenzial nach der Corona-Pandemie, die hohen Auftragsbestände in der Industrie und die voraussichtlich kräftigen Kaufkraftzuwächse bei einem stabilen Arbeitsmarkt seien dabei die positiven Punkte, die zum Tragen kämen. Die deutsche Inflationsrate werde sich nach einer Prognose der Deutschen Bundesbank sowie der Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute von 8,7 Prozent im Jahr 2022 auf 6,0 Prozent im Jahr 2023 verringern, da sich insbesondere die Teuerung von Energie abschwäche. Im Juli 2023 ist die Inflationsrate im Vormonatsvergleich dementsprechend auf 6,2 Prozent gesunken. Für die Jahre 2024 und 2025 vermutet die Zentralbank ein weiteres Absinken auf 3,1 Prozent und 2,7 Prozent. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet Ende des Jahres 2023 mit einer Teuerungsrate von rund 4,5 Prozent.
Insgesamt dürfte die Weltwirtschaft im Jahr 2023 nach schwächeren Jahren wieder wachsen. Die OECD sieht sie auf einem langsamen Erholungskurs und rechnet in ihrem Konjunkturausblick für 2023 mit einem globalen Wachstum von 2,7 Prozent. Im Jahr 2024 dürfte sich das Wachstum dann leicht auf 2,9 Prozent beschleunigen. Das globale Wachstum werde zwar noch deutlich unter dem Durchschnitt der zehn Jahre vor der Corona-Pandemie liegen. Die Talsohle scheine aber durchschritten, denn Energiepreise sowie Gesamtinflation sänken und die Lieferengpässe ließen nach. Auch die Finanzlage privater Haushalte sei relativ solide, teilte die OECD mit.
Nachdem sich der Containerschifffahrtsmarkt in den letzten Monaten des ersten Halbjahres 2023 in einigen Bereichen erholt hat, wird im zweiten Halbjahr 2023 eine weitere Abschwächung erwartet. Die Containerfrachtraten stehen nach wie vor unter Druck (wenn auch mit Schwankungen und Variationen in den Fahrtgebieten), und es wird erwartet, dass sie weiter nachgeben, wenn zunehmend mehr Containerschiffneubauten ausgeliefert werden. Nach Angaben von Alphaliner liegt der gesamte Auftragsbestand bei 7,633 Mio. TEU, d.h. bei 28,4 Prozent der Weltflotte. Alphaliner prognostiziert, dass im Jahr 2023 384 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 2,52 Mio. TEU abgeliefert werden. Diese Rekordmarke der Auslieferungen von Containerschiffen könnte im nachfolgenden Jahr 2024 überboten werden, wenn weitere 401 Schiffe mit einer Kapazität von knapp 3 Mio.TEU in Dienst gestellt werden – darunter 111 Schiffe mit einer Kapazität von über 12.500 TEU. Clarksons erwartet, dass es im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2023 u. a. durch den zunehmende Angebotsdruck zu einer weiteren Charterratenabschwächung kommt. Dementsprechend verzeichneten die Charterraten für Containerschiffe bereits zu Beginn des zweiten Halbjahres in allen Größen einen erneuten Rückgang.
Der Clarksons Containership Timecharter Rate Index lag am 21. Juli 2023 mit 96 Punkten 16 Prozent niedriger als zum Anfang Juni 2023 und 78 Prozent unter dem
Höchststand des Jahres 2022. Er befand sich aber noch deutlich über dem Durchschnitt von 2019 (+71 Prozent). Auch im Jahr 2024 werden die Märkte nach Einschätzung von Clarksons unter Druck stehen und niedrige Charterraten verzeichnen. Einige Maßnahmen zum Kapazitätsmanagement könnten diesen Markttrends allerdings entgegenwirken. In den nächsten zehn Jahren, von 2023 bis 2032, werden nach Aussage des internationale Reederverband BIMCO voraussichtlich mehr als 15.000 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von über 600 Mio. Tonnen recycelt werden. Dies sei mehr als das Doppelte der Menge, die in den vorangegangenen zehn Jahren recycelt wurde. Bereits für das laufende Jahr prognostiziert Alphaliner Kapazitäten in Höhe von 300.000 TEU, die aufgrund von Recycling aus dem Markt genommen werden und für die Jahre 2024 und 2025 werden voraussichtlich jeweils 450.000 TEU recycelt. Diese Tendenz könnte in den kommenden Jahren durch Nachhaltigkeitsvorschriften weiter beschleunigt werden. Die Verminderung der Überkapazitäten, die den Containerschifffahrtsmarkt in den kommenden beiden Jahren belasten werden, wird ebenfalls durch die Verringerung der Fahrgeschwindigkeit beabsichtigt, durch das sogenannte Slow Steaming. Clarksons erwartet, dass die langsameren Geschwindigkeiten der Containerschiffe im Jahr 2023 und 2024 einen Teil des Tonnageüberhangs absorbieren werden. Ein weiterer Teil eines konsequenten Kapazitätsmanagement könnte darin bestehen, die Routen von Containerschiffen neu zu planen. Anstatt durch den Suezkanal können beispielsweise die Fahrtrouten um das Kap der Guten Hoffnung führen. Dadurch verlängert sich die Fahrzeit nach Europa um fünf bis sieben Tage und durch die neue Route werden zudem die hohen Beträge eingespart, die für die Kanal-Passage bezahlt werden müssen.
Umweltpolitische Maßnahmen (z.B. die CII-Regularien, die die CO₂-Emissionen eines Schiffes pro Einheit der Betriebsseemeile in einem bestimmten Jahr messen und bewerten) werden das Angebot in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter dämpfen. Nach Einschätzung von Clarksons könnten neue Umweltregularien das verfügbare Angebot an Containerschiffen um durchschnittlich ca. 1,5 bis 2,0 Prozent p. a. beispielsweise durch Nachrüstungszeiten reduzieren.
Die Erwartungen für die Geschäftsentwicklung der ER-Gruppe im Jahr 2023 wurden ausführlich im Geschäftsbericht 2022 auf den Seiten 60 bis 61 beschrieben.
Vor dem Hintergrund der weiterhin positiven Geschäftsentwicklung und der für das Geschäftsjahr 2023 weitgehend abgesicherten Beschäftigungssituation der Schiffsflotte der ER-Gruppe kann der Vorstand der Ernst Russ AG seine bisherige Prognose auf dieser Basis dahingehend anheben, dass für das Gesamtjahr 2023 nunmehr von Umsatzerlösen in einer Bandbreite zwischen 190 und 210 Mio. EUR (bisher: Bandbreite zwischen 180 und 200 Mio. EUR) und einem Betriebsergebnis (EBIT) zwischen 70 und 90 Mio. EUR (bisher: Bandbreite zwischen 57 und 77 Mio. EUR) ausgegangen wird. Die Prognose resultiert aus dem positiven Geschäftsverlauf des bisherigen Geschäftsjahres 2023 und basiert auf überwiegend bereits abgeschlossenen Charterverträgen, einer plangemäßen technischen Verfügbarkeit der Flotte der ER-Gruppe in Höhe von rund 97,0 Prozent, einem wirtschaftlich stabilen Umfeld sowie auf der Annahme eines durchschnittlichen Wechselkurses in Höhe von 1,10 USD/EUR.
| Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung | 31 |
|---|---|
| Konzernbilanz | 32 |
| Konzernkapitalflussrechnung | 33 |
| Entwicklung des Konzerneigenkapitals | 34 |
| IN TEUR | 1.1. – 30.6.2023 | 1.1. – 30.6.2022 | |
|---|---|---|---|
| 1. Umsatzerlöse |
(3) | 96.437 | 82.664 |
| 2. Sonstige betriebliche Erträge | (4) | 3.108 | 30.072 |
| 3. Materialaufwand | (5) | ||
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe | -2.272 | -1.921 | |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | -47.152 | -35.482 | |
| 4. Personalaufwand | |||
| a) Löhne und Gehälter | -3.997 | -4.087 | |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung |
-400 | -350 | |
| - davon für Altersversorgung -12 TEUR (Vorjahr: -12 TEUR) | |||
| 5. Abschreibungen | |||
| a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
(6) | -14.113 | -15.045 |
| b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten |
0 | -71 | |
| 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen | (7) | -3.761 | -8.065 |
| 7. Ergebnis aus Beteiligungen |
1.367 | 952 | |
| - davon aus verbundenen Unternehmen 494 TEUR (Vorjahr: 22 TEUR) | |||
| 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 557 | 163 | |
| 9. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens |
(8) | -341 | -713 |
| 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -256 | -1.700 | |
| 11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (9) | -78 | -52 |
| - davon Erträge aus der Veränderung latenter Steuern 8 TEUR (Vorjahr: Aufwendungen -4 TEUR) |
|||
| 12. Ergebnis nach Steuern | 29.099 | 46.365 | |
| 13. Sonstige Steuern | -1 | 0 | |
| 14. Konzernperiodenergebnis einschließlich nicht beherrschender Anteile | 29.098 | 46.365 | |
| 15. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Konzernjahresüberschuss | -11.458 | -20.717 | |
| 16. Konzernperiodenergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen | 17.640 | 25.648 | |
| 17. Gewinnvortrag | 70.743 | 23.477 | |
| 18. Ausschüttung | -6.487 | 0 | |
| 19. Konzernbilanzgewinn | 81.896 | 49.125 |
* Die Ziffer bezieht sich auf die Erläuterungen zur Konzerngewinn- und verlustrechnung im Konzernanhang
| AKTIVA IN TEUR | ZIFFER * | 30.6.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | 226.824 | 205.188 | |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| 1. Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge | 190 | 227 | |
| 2. Entgeltlich erworbene Konzessionen und Lizenzen | 409 | 365 | |
| 3. Geschäfts- oder Firmenwert | 1.317 | 1.613 | |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 0 | 67 | |
| II. Sachanlagen | |||
| 1. Schiffe | 217.375 | 192.657 | |
| 2. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
38 | 0 | |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 158 | 163 | |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 1.284 | 3.308 | |
| III. Finanzanlagen | |||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 763 | 1.114 | |
| 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen | 2 | 2 | |
| 3. Beteiligungen | 1.221 | 1.855 | |
| 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 3.616 | 3.366 | |
| 5. Wertpapiere des Anlagevermögens | 451 | 451 | |
| B. Umlaufvermögen | 63.591 | 74.664 | |
| I. Vorräte | |||
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 2.263 | 1.727 | |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | |||
| 1. Forderungen aus Leistungen | 4.935 | 4.882 | |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 166 | 24 | |
| 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
93 | 128 | |
| 4. Sonstige Vermögensgegenstände | 8.936 | 10.155 | |
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 47.198 | 57.748 | |
| C. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten | 2.992 | 2.916 | |
| D. Aktive latente Steuern | 519 | 513 | |
| Bilanzsumme | 293.926 | 283.281 | |
| PASSIVA IN TEUR | ZIFFER * | 30.6.2023 | 31.12.2022 |
| A. Eigenkapital | (10) | 229.903 | 207.498 |
| I. Gezeichnetes Kapital | 33.500 | 32.434 | |
| II. Kapitalrücklage | 10.197 | 6.657 | |
| III. Gewinnrücklagen | 8.515 | 8.515 | |
| IV. Bilanzgewinn | 81.896 | 70.743 | |
| V. Kumuliertes übriges Eigenkapital | -776 | -331 | |
| VI. Nicht beherrschende Anteile | 96.571 | 89.480 | |
| B. Rückstellungen | 9.652 | 12.981 | |
| 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 1.297 | 1.297 | |
| 2. Steuerrückstellungen | 746 | 741 | |
| 3. Sonstige Rückstellungen | 7.609 | 10.943 | |
| C. Verbindlichkeiten | 38.953 | 47.790 | |
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 3.156 | 3.260 | |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.976 | 5.069 | |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 6 | 65 | |
| 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
9.343 | 9.689 | |
| 5. Sonstige Verbindlichkeiten | 23.472 | 29.707 | |
| D. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten | 9.705 | 9.297 | |
| E. Passive latente Steuern | 5.713 | 5.715 | |
| Bilanzsumme | 293.926 | 283.281 |
* Die Ziffer bezieht sich auf die Erläuterungen zur Konzernbilanz im verkürzten Konzernanhang.
| IN TEUR | 1.1. – 30.6.2023 | 1.1. – 30.6.2022 |
|---|---|---|
| Konzernperiodenergebnis einschließlich nicht beherrschende Anteile | 29.098 | 46.365 |
| Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 14.453 | 15.730 |
| Abnahme der Rückstellungen | -2.970 | -800 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge | -17 | 3.138 |
| Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
525 | -7.845 |
| Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-696 | 7.615 |
| Gewinne (-) / Verluste (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | 2 | -20.885 |
| Zinsaufwendungen/Zinserträge | -300 | 1.537 |
| Sonstige Beteiligungserträge | -1.367 | -952 |
| Ertragsteueraufwand/-ertrag | 78 | 52 |
| Ertragsteuerzahlungen | -757 | -342 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 38.049 | 43.613 |
| Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -29 | -79 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | 20 | 37.521 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -36.475 | -30.936 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens und des übrigen Umlaufvermögens |
557 | 279 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen und das übrige Umlaufvermögen |
-362 | -564 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis | 1.004 | 1.234 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds aus Zugängen zum Konsolidierungskreis | -4.320 | -2.369 |
| Einzahlungen im Zusammenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung |
0 | 6.750 |
| Erhaltene Zinsen | 528 | 35 |
| Erhaltene Dividenden | 1.423 | 797 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -37.654 | 12.668 |
| Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern | 6.569 | 4.190 |
| Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter | -9.003 | -7.709 |
| Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten | 0 | 8.100 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten | -103 | -33.399 |
| Gezahlte Zinsen | -123 | -1.384 |
| Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens | -1.881 | 0 |
| Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter | -6.876 | 0 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -11.417 | -30.202 |
| Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | -11.022 | 26.079 |
| Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds | 472 | 781 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 57.748 | 26.363 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 47.198 | 53.223 |
EIGENKAPITAL DES MUTTERUNTERNEHMENS NICHT BEHERRSCHENDE
| IN TEUR ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS |
GEZEICHNETES KAPITAL |
KAPITALRÜCKLAGE | GEWINNRÜCKLAGE | ||
|---|---|---|---|---|---|
| NACH § 272 ABS. 2 NR. 1-3 HGB |
NACH § 272 ABS. 2 NR. 4 HGB |
SUMME | ANDERE GEWINNRÜCKLAGEN |
||
| Stand 1.1.2022 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 | 8.515 |
| Konzernjahresüberschuss | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsumrechnung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Änderung des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Ausschüttungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand 31.12.2022 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 | 8.515 |
| Stand 1.1.2023 | 32.434 | 5.695 | 962 | 6.657 | 8.515 |
| Konzernjahresüberschuss | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sachkapitalerhöhung | 1.066 | 3.540 | 0 | 3.540 | 0 |
| Währungsumrechnung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Änderung des Konsolidierungskreises |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Ausschüttungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe | 1.066 | 3.540 | 0 | 3.540 | 0 |
| Stand 30.6.2023 | 33.500 | 9.235 | 962 | 10.197 | 8.515 |
| KONZERN EIGENKAPITAL |
NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE |
MUTTERUNTERNEHMENS | ||
|---|---|---|---|---|
| SUMME | AUSGLEICHSPOSTEN FÜR ANTEILE ANDERER GESELLSCHAFTER |
SUMME | KUMULIERTES ÜBRIGES EIGENKAPITAL |
ERWIRTSCHAFTETES KONZERNEIGENKAPITAL |
| AUSGLEICHSPOSTEN AUS DER UMRECHNUNG VON FREMDWÄHRUNGSABSCHLÜSSEN |
BILANZGEWINN / BILANZVERLUST |
|||
| 142.823 | 70.671 | 72.152 | 1.069 | 23.477 |
| 83.904 | 36.638 | 47.266 | 0 | 47.266 |
| -18.485 | -18.485 | 0 | 0 | 0 |
| -1.400 | 0 | -1.400 | -1.400 | 0 |
| 10.325 | 10.325 | 0 | 0 | 0 |
| -9.669 | -9.669 | 0 | 0 | 0 |
| 64.675 | 18.809 | 45.866 | -1.400 | 47.266 |
| 207.498 | 89.480 | 118.018 | -331 | 70.743 |
| 207.498 | 89.480 | 118.018 | -331 | 70.743 |
| 29.098 | 11.458 | 17.640 | 0 | 17.640 |
| 4.606 | 0 | 4.606 | 0 | 0 |
| -445 | 0 | -445 | -445 | 0 |
| 4.636 | 4.636 | 0 | 0 | 0 |
| -15.490 | -9.003 | -6.487 | 0 | -6.487 |
| 22.405 | 7.091 | 15.314 | -445 | 11.153 |
| 229.903 | 96.571 | 133.332 | -776 | 81.896 |
| Allgemeine Angaben | 37 |
|---|---|
| Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung | 38 |
| Erläuterungen zur Konzernbilanz | 39 |
| Sonstige Informationen | 40 |
Die Ernst Russ AG mit Firmensitz in der Elbchaussee 370, 22609 Hamburg, Bundesrepublik Deutschland, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 93324 eingetragen.
Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 33.500.286,00 EUR ist eingeteilt in 33.500.286 nennwertlose auf den Namen lautende Stückaktien. Der Vorstand hat aufgrund der am 15. Juni 2021 eingetragenen Ermächtigung der Hauptversammlung durch Beschluss vom 6. Juni 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlage um 1.066.256,00 EUR auf 33.500.286,00 EUR beschlossen. Der den Nennbetrag übersteigende Wert der Sacheinlage in Höhe von 3.539.969,92 EUR wurde in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB eingestellt.
Die Ernst Russ AG ist seit dem Jahr 2005 an der Börse notiert und seit Mai 2012 im Entry Standard der Deutsche Börse AG in Frankfurt und der Mittelstandsbörse in Hamburg gelistet. Die Deutsche Börse AG hat zum 1. März 2017 ihren Entry-Standard durch das Listing-Segment "Scale" für Wachstumsfirmen ersetzt. Die Ernst Russ AG gehört zu den ersten Unternehmen, die am 1.März 2017 das neue Listing-Segment "Scale" der Deutsche Börse AG begründet haben. Seit dem 16.Dezember 2019 gehört das Scale-Segment zum sogenannten "KMU-Wachstumsmarkt". Hierbei handelt es sich um eine neue Kategorie von multilateralen Handelsplätzen in Europa, die speziell auf kleine und mittlere Unternehmen (kurz "KMU") ausgerichtet sind und EU-weite Standards erfüllen.
Zum 30. Juni 2023 werden nach den der Gesellschaft bekannten Informationen 12.960.083 Aktien (38,7 Prozent) durch Herrn Jochen Thomas Döhle, Deutschland, sowie durch ihn beherrschte bzw. maßgeblich
beeinflusste Unternehmen, 3.090.028 Aktien (9,2 Prozent) durch die JaJo Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG und 2.171.499 Aktien (6,5 Prozent) durch die MS "CORDULA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG gehalten. Die verbleibenden Aktien befinden sich im Streubesitz.
Die Ernst Russ AG und ihre Tochterunternehmen (im Folgenden: "ER-Gruppe") bilden einen Reederei-Konzern mit Sitz in Hamburg. Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns umfassen insbesondere den Betrieb der Seeschifffahrt mit eigenen und fremden Schiffen, die Vornahme von Reederei- und Schiffsmaklergeschäften einschließlich der Ausübung von Tätigkeiten von Befrachtungsmaklern, Vermittlern von Zeitcharterverträgen, die Erbringung von Reedereidienstleistungen jeder Art sowie von kaufmännischen und technischen Beratungsdienstleistungen. Satzungsgemäß ist zudem die Übernahme von immobilienbezogenen Dienstleistungen, wie z.B. das Fonds- und Assetmanagement und die Immobilienverwaltung, Gegenstand des Unternehmens. Mit dem Verkauf des Segments Real Estate im November 2020 wird dieser Unternehmensgegenstand nicht mehr ausgeübt. Bis zum Verkauf des Geschäftsbereiches Alternative Investments im ersten Halbjahr 2023 wurden Fondsund Assetmanagement-Dienstleistungen in geringem Umfang für diesen Bereich erbracht. Des Weiteren ist der Konzern im Management des Fondsvermögens (Assetmanagement) sowie im Bereich der Konzeption und dem Vertrieb von Finanz- und Beteiligungsprodukten, insbesondere aus dem Bereich der Seeschifffahrt und der Immobilien, tätig, wobei Tätigkeiten im Rahmen der Konzeption und dem Vertrieb von Beteiligungsprodukten aktuell nicht ausgeübt werden. Der Unternehmensgegenstand kann auch ganz oder teilweise durch Tochter- und Beteiligungsunternehmen verwirklicht werden.
Der Zwischenabschluss und der Zwischenlagebericht sind entsprechend § 317 HGB weder einer Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen worden.
Der Konzernzwischenabschluss der Ernst Russ AG zum 30. Juni 2023 wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches §§ 290 ff. HGB aufgestellt.
Die für den Konzernzwischenabschluss der ER-Gruppe angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 dargestellten Methoden. Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2023 ist daher im Zusammenhang mit dem Konzernabschluss zum 31.Dezember 2022 zu lesen.
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
| IN TEUR | 1.1. – 30.6.2023 | 1.1. – 30.6.2022 |
|---|---|---|
| Shipping | 92.831 | 78.710 |
| Management Services | 4.998 | 5.351 |
| Other Services | 176 | 170 |
| Konsolidierung | -1.568 | -1.567 |
| Gesamtumsatzerlöse | 96.437 | 82.664 |
Die Umsatzerlöse unter "Konsolidierung" betreffen konzerninterne Umsatzerlöse des Segments Management Services mit dem Segment Shipping.
Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen 3.108 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 30.072 TEUR). Sie betreffen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 1.360 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 417 TEUR), insbesondere in Zusammenhang mit entfallenen Garantieverpflichtungen. In dem Posten sind des Weiteren Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 486 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 2.409 TEUR), Versicherungsentschädigungen in Höhe von 370 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 446 TEUR) sowie Erträge aus der Entkonsolidierung von ehemaligen Tochtergesellschaften in Höhe von 93 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 0 TEUR) enthalten. Die sonstigen betrieblichen Erträge des Vorjahres enthielten insbesondere Verkaufserlöse aus dem Verkauf von zwei Containerschiffen sowie einem Multipurpose-Schiff. Die Veräußerungsgewinne betrugen insgesamt 20.749 TEUR. Darüber hinaus wurden im Vorjahresvergleichszeitraum Kommanditanteile an zwei vollkonsolidierten Schiffsgesellschaften verkauft. Hieraus waren Erträge in Höhe von 5.492 TEUR entstanden.
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe enthalten Aufwendungen für Schmier- und Treibstoffe in Zusammenhang mit dem Schiffsbetrieb.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten im Wesentlichen Schiffsbetriebskosten in Höhe von 43.911 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 32.391 TEUR)
und Aufwendungen für Fremdleistungen im Zusammenhang mit Crewingdienstleistungen in Höhe von 2.725 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 2.384 TEUR) sowie Aufwendungen aus der Unterbereederung in Höhe von 499 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 679 TEUR).
Die Abschreibungen in Höhe von 14.113 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 15.045 TEUR) resultieren in Höhe von 385 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 362 TEUR) aus planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und in Höhe von 13.728 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 3.569 TEUR) aus planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 3.761 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 8.065 TEUR) enthalten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 1.139 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 5.413 TEUR), Aufwendungen für Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten von 698 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 473 TEUR) sowie Miet- und Leasingkosten von 418 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 414 TEUR). Des Weiteren sind Wertberichtigungen auf Forderungen insbesondere in Zusammenhang mit Versicherungserstattungen in Höhe von 53 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum in Höhe von 537 TEUR) entstanden.
Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen im Wesentlichen Abschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von 341 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 713 TEUR).
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, einschließlich der Steuern für Vorjahre, in Höhe von 78 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 52 TEUR) enthalten laufenden Steueraufwand in Höhe von 86 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 48 TEUR) sowie einen latenten Steuerertrag in Höhe von 8 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: Steueraufwand 4 TEUR).
Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 33.500.286,00 EUR ist eingeteilt in 33.500.286 nennwertlose auf den Namen lautende Stückaktien. Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 1. Juni 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmalig um bis zu 15.150.759,00 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021). Wird das Grundkapital gegen Bareinlagen erhöht, ist den Aktionären ein Bezugsrecht zu gewähren. Gemäß § 186 Abs. 5 Aktiengesetz können die neuen Aktien auch einem Kreditinstitut mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre einmalig oder mehrmalig auszuschließen,
zahl veräußerter eigener Aktien anzurechnen, sofern die Veräußerung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 Aktiengesetz erfolgt,
bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen.
Der Vorstand wird ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, festzulegen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des genehmigten Kapitals anzupassen.
Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 16.217.015,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 16.217.015 neuen, auf den Namen lautende Stückaktien bedingt zu erhöhen (Bedingtes Kapital 2021). Das bedingte Kapital wird nur verwendet, soweit
und soweit kein Barausgleich stattfindet oder bereits existierende Aktien zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 2. Juni 2021 jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch die Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch die Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn der Gesellschaft teil.
Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des bedingten Kapitals anzupassen; das Gleiche gilt für den Fall, dass die Ermächtigung vom 2. Juni 2021 zur Begebung von Wandel- oder Optionsschuld-
verschreibungen nicht während der Laufzeit der Ermächtigung ausgeübt wird, sowie im Fall der Nichtausnutzung des bedingten Kapitals nach Ablauf der Ausübungsfristen für Options- oder Wandlungsrechte bzw. für die Erfüllung der Wandlungs- oder Optionspflichten.
Der Vorstand hat aufgrund der am 15. Juni 2021 eingetragenen Ermächtigung der Hauptversammlung durch Beschluss vom 6. Juni 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlage um 1.066.256,00 EUR auf 33.500.286,00 EUR beschlossen. Der den Nennbetrag übersteigende Wert der Sacheinlage in Höhe von 3.539.969,92 EUR wurde in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB eingestellt.
Im kumulierten übrigen Eigenkapital wird der Ausgleichsposten aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung ausgewiesen.
Herr Jan Peter Döhle, Hamburg, hat der Gesellschaft mitgeteilt, dass ihm mehr als der vierte Teil der Aktien an der Ernst Russ AG teilweise unmittelbar durch eigenen Aktienbesitz und teilweise mittelbar, da ihm gemäß § 16 Abs. 4 AktG auch Anteile von ihm abhängigen Unternehmen zugerechnet werden, gehört.
Herr Jost Diedrich Döhle, Hamburg, hat der Gesellschaft mitgeteilt, dass ihm mehr als der vierte Teil der Aktien an der Ernst Russ AG teilweise unmittelbar durch eigenen Aktienbesitz und teilweise mittelbar, da ihm gemäß § 16 Abs. 4 AktG auch Anteile von ihm abhängigen Unternehmen zugerechnet werden, gehört.
Für die Inanspruchnahme der Haftung nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB von Gesellschaften der ER-Gruppe für die auf eigene Rechnung gehaltenen Anteile an Fondsgesellschaften ist ein Betrag in Höhe von 0,7 Mio. EUR (31. Dezember 2022: 0,7 Mio. EUR) anschaffungskostenmindernd im Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2023 berücksichtigt.
Zum 30. Juni 2023 bestehen darüber hinaus die folgenden Haftungsverhältnisse und sonstigen finanziellen Verpflichtungen:
| 30.6.2023 | 31.12.2022 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TUSD | TEUR | TEUR | TUSD | |
| Bürgschaften und andere Verpflichtungen |
5.808 | 5.716 | 100 | 5.809 | 5.716 | 100 |
| Künftige Zahlungen in operating leases |
888 | 888 | - | 1.021 | 1.021 | - |
Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Tochterunternehmen in Höhe von 80 TEUR.
Es sind im bisherigen Geschäftsverlauf nach dem 30. Juni 2023 folgende Ereignisse von wesentlicher Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER-Gruppe eingetreten:
Mit Kaufvertrag vom 29. Juni 2023 hat eine Tochtergesellschaft, an der die Ernst Russ AG mittelbar zu 99 Prozent beteiligt ist, ein 13.371 TEU-Containerschiff erworben. Die Übergabe des Schiffes erfolgte am 11. Juli 2023.
Mit Kaufvertrag vom 14. Juni 2023 hat eine Tochtergesellschaft, an der die Ernst Russ AG mittelbar zu 99 Prozent beteiligt ist, ein 2.516 TEU-Containerschiff verkauft. Die Übergabe des Schiffes erfolgte am 10. Juli 2023. Hieraus entsteht ein Veräußerungsgewinn im höheren einstelligen Millionenbereich.
Aus den Transaktionen ergibt sich eine Erhöhung des Schiffsvermögens im mittleren zweistelligen Millionenbereich und der Cashflow aus Investitionstätigkeit hat sich im mittleren zweistelligen Millionenbereich vermindert.
Es sind nicht zahlungswirksame Zins- und Beteiligungserträge und -aufwendungen in Höhe von 110 TEUR in der Kapitalflussrechnung enthalten. Wesentliche zahlungsunwirksame Investitions- und Finanzierungsvorgänge sind nicht angefallen.
Der Aufsichtsrat der Ernst Russ AG setzte sich im ersten Geschäftshalbjahr 2023 wie folgt zusammen:
Als Vorstand der Gesellschaft ist bestellt:
Herr Robert Gärtner, Kaufmann, Schliersee
Hamburg, 14. August 2023
Robert Gärtner
Vorstand der Ernst Russ AG
Diese Unterlagen enthalten unter anderem vorausschauende Aussagen und Informationen über künftige Entwicklungen, die auf Überzeugungen des Vorstands der Ernst Russ AG sowie auf Annahmen und Informationen beruhen, die der Ernst Russ AG gegenwärtig zur Verfügung stehen. Worte wie "erwarten", "einschätzen", "annehmen", "beabsichtigen", "planen", "sollten", "könnten" und "projizieren" sowie ähnliche Begriffe in Bezug auf das Unternehmen sollen solche vorausschauenden Angaben anzeigen, die Unsicherheitsfaktoren unterworfen sind.
Viele Faktoren können dazu beitragen, dass sich die tatsächlichen Ergebnisse der ER-Gruppe wesentlich von den Zukunftsprognosen unterscheiden, die in solchen vorausschauenden Aussagen getroffen werden.
Die Ernst Russ AG übernimmt keine Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit, vorausschauende Aussagen zu aktualisieren oder zu korrigieren. Sämtliche vorausschauenden Aussagen unterliegen unterschiedlichen Risiken und Unsicherheiten, durch welche die tatsächlichen Ergebnisse zahlenmäßig von den Erwartungen abweichen können. Die vorausschauenden Aussagen geben die Sicht zu dem Zeitpunkt wieder, zu dem sie gemacht wurden.
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