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Daldrup & Söhne AG

Interim / Quarterly Report Sep 29, 2023

4518_10-q_2023-09-29_5466baac-3c30-482b-b9cb-d289615af004.pdf

Interim / Quarterly Report

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KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS 2023

AKTIENDATEN

ISIN: DE0007830572 WKN: 783057 Börsensegment: Open Market, Scale der Frankfurter Wertpapierbörse Indices: Scale All Share, DAXsector All Industrial, DAXsubsector All Renewable Energies Auswahlindex: Scale30 Anzahl Aktien: 5.989.500 Börsenkürzel: 4DS Ende des Geschäftsjahres: 31. Dezember

DALDRUP-KONZERN IM ÜBERBLICK
06/2023 06/2022 ∆ absolut ∆ %
Gesamtleistung 24,1 Mio. € 17,7 Mio. € + 6,4 Mio. € + 36,0 %
EBITDA 2,7 Mio. € 2,4 Mio. € + 0,2 Mio. € + 8,6 %
EBIT 1,4 Mio. € 1,2 Mio. € + 0,2 Mio. € + 15,3 %
Konzernhalbjahresüberschuss 0,7 Mio. € 0,4 Mio. € + 0,3 Mio. € + 74,1 %
Bilanzsumme 36,4 Mio. € 40,2 Mio. € - 3,8 Mio. € - 9,4 %
Konzern-Eigenkapitalquote 57,0 % 49,7 % + 0,8 Mio. € + 14,7 %
Mitarbeitende 137 127 + 10 + 7,9 %
Auftragsbestand 38,0 Mio. € 27,1 Mio. € + 10,9 Mio. € + 40,2 %
bearbeitetes, relevantes Marktvolumen 245,2 Mio. € 135,7 Mio. € + 109,5 Mio. € + 80,7 %

Wir weisen darauf hin, dass bei Verwendung gerundeter Beträge oder Prozentangaben aufgrund kaufmännischer Rundung Rundungsdifferenzen auftreten können.

04 Vorwort des Vorstands

06 Die Daldrup & Söhne AG-Aktie

VERKÜRZTER KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT für die 1. Hälfte des Geschäftsjahres 2023 vom 1. Januar bis 30. Juni 2023

  • 08 A. Der Daldrup-Konzern
  • 14 B. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
  • 20 C. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
  • 20 D. Risiko- und Chancenbericht
  • 20 E. Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation
  • 21 F. Prognosebericht

KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS für die 1. Hälfte des Geschäftsjahres 2023 vom 1. Januar bis 30. Juni 2023

  • 26 Konzernbilanz
  • 28 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
  • 29 Konzern-Kapitalflussrechnung
  • 30 Konzern-Anhang
  • 30 Konzerneigenkapitalspiegel
  • 32 Konzern-Anlagespiegel
  • 47 Finanzkalender

Investor Relations Kontakt Impressum

VORWORT DES VORSTANDS

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

im ersten Halbjahr 2023 haben wir mit gut ausgelasteten Bohrmannschaften operativ ein solides Ergebnis erwirtschaftet. Von einer konjunkturellen Flaute können wir bisher nicht berichten − im Gegenteil: Mannschaften und Bohrgeräte sind rechnerisch bis weit in das Jahr 2024 hinein ausgelastet. Unsere Bohrteams haben u. a. in der Westschweiz in Lavey-les-Bains und in Vinzel Bohrungen abgeteuft, haben für die Stadt Frankfurt Bohrungen zur Erkundung des geothermischen Potenzials niedergebracht, für die Stadtwerke Hamburg ein Aquifer zur saisonalen Wärmespeicherung erschlossen sowie beim ältesten Geothermiekraftwerk Deutschlands in Neustadt-Glewe begonnen, einen Sidetrack für die Erweiterung der thermischen Kapazität zu bohren.

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 wurde insofern eine Gesamtleistung in Höhe von 24,1 Mio. € bzw. ein EBIT von 1,4 Mio. € erzielt.

Die regulatorischen Rahmenbedingungen für die Geothermie verbessern sich im Zuge der Wärmewende in Deutschland zusehends. Natürlich könnte es schneller gehen, aber mit dem beschlossenen Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und dem Gebäudeenergiegesetz sind wichtige Weichen gestellt. Endlich herrscht Planungsund Investitionssicherheit. Sowohl im Neubau als auch in Bestandsgebäuden werden erdgekoppelte Wärmepumpen und geothermisch gespeiste Wärmenetze als Erfüllungsmöglichkeit anerkannt. Denn nur, wenn die Wärmenetzinfrastrukturen ausgebaut werden, kann die Geothermie optimal genutzt werden. Gleichzeitig bedeutet das für Städte und Gemeinden Handlungsdruck, regional innerhalb weniger Jahre eine verbindliche Grundlage für die Dekarbonisierung des Wärmesektors zu schaffen. Nach unserer Einschätzung kann die Geothermie damit deutlich an Gewicht gewinnen und so zur Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung den größtmöglichen Beitrag leisten.

Es braucht jedoch weiterer konsequenter Schritte, die Ordnungsrecht und Förderkulisse verbessern. Dazu gehört unserer Ansicht nach ein Geothermie-Erschließungsgesetz, welches die Genehmigungsverfahren beschleunigt, Geothermie-Projekte finanziell absichert und eine Explorationskampagne startet.

Die Marktbreite nimmt zu. Die Gesetzesinitiativen wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude oder die Bundesförderung effiziente Wärmenetze sowie generell höhere Anforderungen an die energetischen Standards und die CO2 -Vermeidung sorgen auch in der flachen Geothermie für ein anhaltend hohes Nachfrageniveau und ein sehr gutes Ertragspotenzial. Unser Fokus liegt in diesem Geschäftsfeld primär auf regionalen Großprojekten und Erdwärmesonden. So haben wir im Berichtszeitraum unter anderem für den Allwetterzoo in Münster ein Erdwärme-Sondenfeld, bestehend aus 34 Erdwärmesonden mit jeweils 250 Metern Tiefe, gebohrt.

Wir gehen aktuell davon aus, dass insbesondere in der mitteltiefen und flachen Geothermie viele Projekte von Kommunen, Stadtwerken und Industriekunden in den nächsten Quartalen in die Realisierungsphase kommen. Insbesondere in den urbanen Räumen wird die Geothermie einen zentralen Baustein der Wärmewende als Nah- und Fernwärme zur Daseinsvorsorge stellen. Denn

  • die Wärmebedarfsdichte ist hier am höchsten, was sich positiv auf die wirtschaftliche Attraktivität auswirkt,
  • Biomassefeuerung ist in vielen Städten auf Grund der Feinstaubemissionen verboten und ihre Verfügbarkeit und Skalierbarkeit limitiert,
  • in Städten ist die Installation von Wärmepumpen auf Grund von Platzmangel bzw. Schallemmissionen oft kritisch in der Umsetzung,
  • geothermische Energie ist dezentral und wird am Ort des Verbrauchs produziert – auf kleinster Fläche und
  • geothermische Energie eignet sich zur kurzfristigen Speicherung in den Netzen ebenso wie zur saisonalen Speicherung in Aquiferen.

05

Das heißt, neben der Grundlast, die geothermische Energie bereitstellt, ist auch die langfristige Energiespeicherung umsetzbar. Diese Eigenschaft ist für eine Energieversorgung, die auf Erneuerbare Energien setzt, von großem Wert und ein riesiger Vorteil, der sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Geothermie auswirken wird.

Im zweiten Halbjahr haben wir damit begonnen, unser größtes Bohrgerät turnusgemäß einer umfangreichen Revision zu unterziehen. Auch unsere kleineren Geräte werden, teils durch Partnerunternehmen, gewartet und wo darstellbar, sukzessive mit effizienzsteigernden Komponenten verstärkt. Mit Blick auf die nächsten zwei Jahre stellen wir daher fest, dass unser Anlagenpark für die anstehenden Aufgaben gut ausgerichtet sein sollte. Sofern wirtschaftlich sinnvoll, werden wir weiterhin mit gezielten Investitionen Kapazitäten selektiv ausbauen. So vorbereitet, können wir die anstehenden Ausschreibungen, Projekte und Veränderungen im Markt sowohl mit einem technisch anspruchsvollen Profil als auch mit wettbewerbsfähigen Preisen angehen.

Neben den in Ausführung befindlichen Projekten wie bei der MTU Aero Engines AG in München – im Herbst beginnen wir dort mit dem Abteufen der ersten Bohrung für eine geothermische Dublette – beteiligen wir uns an attraktiven Ausschreibungen in unseren Kernmärkten in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie den Benelux-Staaten. Die Schweiz ist bereits für uns ein sehr attraktiver Markt für Geothermie- und Spezialtiefbohrungen. In der Molasse rund um München verzeichnen wir derzeit das höchste Interesse von Kommunen. Die Stadtwerke München befinden sich vor der Umsetzung von mehreren Geothermie-Großprojekten mit jeweils mehreren Doppeldubletten. Auch das Norddeutsche Becken entwickelt sich nach dem Erfolg der von uns abgeteuften Bohrungen in Schwerin zu einem vielversprechenden Markt für kommunale geothermische Wärmeprojekte.

Der aktuelle Auftragsbestand besitzt konzernweit derzeit ein Volumen von insgesamt 38,0 Mio. €, nach rund 27,1 Mio. € ein Jahr zuvor. Das für den Daldrup-Konzern relevante Marktvolumen entwickelt sich vor dem skizzierten Hintergrund gut und erreichte gegen

Ende September 2023 einen Stand von rund 245 Mio. €, nahezu eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

Wir sind daher zuversichtlich, mit unserem Geschäftsmodell und einer starken Marktstellung in Mitteleuropa, unsere Profitabilität mittelfristig weiter steigern zu können. Bei planmäßiger Fertigstellung und Abnahme unserer Aufträge gehen wir im laufenden Jahr unverändert davon aus, eine Konzern-Gesamtleistung von rund 41 Mio. € zu erwirtschaften und eine aus dem operativen Geschäft resultierende EBIT-Marge zwischen 3 % und 5 % der Gesamtleistung zu erzielen.

Mit freundlichen Grüßen & einem herzlichen GLÜCK AUF!

Oberhaching, 28. September 2023

Daldrup & Söhne AG Der Vorstand

Andreas Tönies (Vorstandsvorsitzender)

Karl Daldrup (Vorstand)

Bernd Daldrup (Vorstand)

Stephan Temming (Vorstand)

DIE DALDRUP & SÖHNE AG-AKTIE

AKTIE DER DALDRUP & SÖHNE AG MIT KURSPLUS VON ÜBER 60 %

Im ersten Halbjahr 2023 setzte die Daldrup-Aktie die positive Kursentwicklung aus dem Jahr 2022 fort. Das Papier startete mit einem Kurs von 4,72 € in das neue Börsenjahr. Bis Mitte Mai stieg die Aktie zu einem Höchst auf 14,55 €. Positive Unternehmensnachrichten wie die über den Großauftrag für die MTU Aero Engines AG und eine erfreuliche Entwicklung des EBIT-Ergebnisses im Jahr 2022 sowie die Diskussion um die künftige, dekarbonisierte Wärmeversorgung in Deutschland unterstützten die Kursperformance. Im Zuge des allgemein nervösen Börsenumfelds und der Diskussion um das Habecksche Heizungsgesetz konsolidierte die Aktie zum Ende des Berichtshalbjahres auf 12,10 €. Von Januar bis Juni gewann die Daldrup-Aktie insgesamt rund 63 % an Kurswert hinzu. Bis Mitte September stabilisierte sich die Aktie in einem Korridor zwischen 9 € und 11 €.

Die Daldrup Aktie schnitt im Betrachtungszeitraum durchgehend besser ab als wesentliche Auswahlindices. Der MSCI World legte um 13,8 % zu, der DAX40 um 14,8 %, der TecDAX um 10,2 %. Der Scale30 Auswahlindex, dem die Daldrup & Söhne AG angehört, gab bis Ende Juni gar 3,8 % ab, ebenso wie der DAXsector All Industrial, der um 7,9 % sank. Der DAXsubsector All Renewable Energies wiederum stieg um 13,8 %.

Die täglichen Umsätze in der Daldrup-Aktie auf XETRA, tradegate und den Regionalbörsen erhöhten sich im Berichtszeitraum auf rund 14.200 Stück (H1 2022: rund 8.700 Stück), was ein ordentliches Liquiditätsniveau für die Handelbarkeit repräsentiert. Der Anteil der Umsätze im XETRA-Handel betrug 33,4 % (Vorjahr: 42,9 %) und der über tradegate gehandelte Teil 56,2 % (Vorjahr: 47,0 %).

Auf der ordentlichen, virtuellen Hauptversammlung am 31. August 2023 beschlossen die Aktionäre jeweils mit großer Mehrheit die zur Abstimmung stehenden Tagesordnungspunkte. Dazu gehörte die Beschlussfassung über die neue Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien, zur Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals sowie zur Schaffung eines neuen bedingten Kapitals. Details sind auf der Homepage unter Investor Relations unter dem Menüpunkt Hauptversammlung hinterlegt. Die Präsenz auf der Hauptversammlung lag bei 59,9 % (Vorjahr: 62,4 %) des eingetragenen Grundkapitals der Daldrup & Söhne AG.

Kapitalmaßnahmen hat die Daldrup & Söhne AG im ersten Halbjahr nicht durchgeführt. Das Grundkapital ist mit 5.989.500 € ebenso unverändert wie die Anzahl der Aktien mit 5.989.500 Stück. Die Aktionärsstruktur blieb im Berichtszeitraum nahezu unverändert, der Free Float liegt bei 41,6 %, die Familie Daldrup hält insgesamt rund 58,4 % der Aktien.

Im ersten Halbjahr 2023 hat der Vorstand mit Investoren und Interessenten Gespräche geführt und ihnen die Lage des Unternehmens, die strategische Ausrichtung, Maßnahmen zur Effizienz- und Profitabilitätssteigerung und das Geschäftsmodell des Daldrup-Konzerns sowie den Investment Case erläutert. Research zur Daldrup & Söhne AG wird von den Investment-Häusern Pareto Securities und SMC-Research erstellt, die ein Kursziel von 14 € respektive 11,80 € für angemessen halten und jeweils eine Kaufen-Empfehlung ausgesprochen haben.

INDEXIERTE WERTENTWICKLUNG DER DALDRUP & SÖHNE AG AKTIE GEGENÜBER MSCI WORLD UND DAX

Aktienkurs der Daldrup & Söhne AG DAX MSCI World

VERKÜRZTER KONZERN-ZWISCHENLAGEBERICHT

FÜR DIE 1. HÄLFTE DES GESCHÄFTSJAHRES 2023 VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2023

A. DER DALDRUP-KONZERN

1. KONZERNSTRUKTUR UND GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die Daldrup & Söhne AG als Muttergesellschaft des Daldrup-Konzerns ist in Deutschland und Mitteleuropa einer der führenden Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen. Der Konzern ist in den Geschäftsfeldern Erneuerbare Energien, Trinkwasser und Rohstoffe tätig. Damit besetzt der Daldrup-Konzern Geschäftsfelder, die für nachfolgende Generationen von hoher Relevanz sind. Die Unternehmenstätigkeit gliedert sich in die Geschäftsbereiche Geothermie, Rohstoffe & Exploration, Wassergewinnung sowie Environment, Development & Services (EDS). Damit ist die Ausrichtung des Konzerns im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen unverändert.

Das Geschäftsmodell des Konzerns findet im Rahmen der Energiewende positive Unterstützung durch Vorgaben des Gesetzgebers zur Reduktion der Treibhaus-Emissionen.

ANBIETER VON BOHRDIENSTLEISTUNGEN

Daldrup erbringt umfangreiche bohr- und umwelttechnische Dienstleistungen für zahlreiche Kunden aus Industrie, Versorger, kommunale/ staatliche Stellen sowie Privatkunden.

Geothermie
tiefe mitteltiefe flache
Wasser
gewinnung
Rohstoffe
&
Exploration
EDS
-------------------------------------------- --------------------- ------------------------------- -----

KONZERNSTRUKTUR ZUM 30.06.2023

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Im Rahmen geothermischer Projekte bietet die Daldrup & Söhne AG mit ihren Bohrgeräten und ihrem bohrtechnischen Know-how elementare Leistungsbestandteile für die Nutzbarmachung geothermischer Energie in Wärme- und Stromprojekten. Der Konzern umfasst die Aktivitäten der Daldrup & Söhne AG mit deren direkten Unternehmensbeteiligungen, die sich auf das Bohrgeschäft fokussieren. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 14 bis 19 des Geschäftsberichtes 2022.

MITARBEITENDE

Im ersten Halbjahr 2023 baute der Daldrup-Konzern im Vorgriff auf ein weiteres Wachstum bei tiefen und mitteltiefen Bohrungen seine personellen Kapazitäten auf durchschnittlich 137 Mitarbeitende (30.06.2022: 127) aus. Hinzu kommen bis zu etwa 35 weitere Mitarbeitende, die der Daldrup & Söhne AG durch andere Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.

2. MARKT, WETTBEWERB UND KUNDENVERBINDUNGEN

Die Marktposition der Daldrup & Söhne AG als Bohrdienstleistungsunternehmen und Geothermiespezialist ist in allen Geschäftsbereichen in den adressierten Märkten gefestigt. Der Daldrup-Konzern bewegt sich weiterhin in einem insgesamt attraktiven, durch ein hohes Nachfrageniveau gekennzeichneten Marktumfeld mit bisweilen sehr hoher Wettbewerbsintensität in den einzelnen Geschäftsfeldern, bei Tiefenbohrungen bisweilen sehr hoch. Die Unternehmensgruppe begegnet dieser Herausforderung durch ihr langjähriges Know-how, mit einem hohen Anspruch an die Planung und Durchführung der von unseren Kunden beauftragten Projekte sowie der mittelständisch geprägten Flexibilität. Hohe technische, finanzielle und zunehmende behördliche, administrative Markteintrittsbarrieren sowie die begrenzte Verfügbarkeit von qualifizierten Bohrkapazitäten von Unternehmen mit ausreichender Bohrerfahrung im Geothermiesektor unterstützen die Wettbewerbsposition der Daldrup & Söhne AG.

Die Beziehungen zu unseren Kunden in den Kundensegmenten Unternehmen und Kommunen bestehen zum Teil seit Jahrzehnten. Auch in den vergangenen Monaten wurden Geschäftsbeziehungen zu neuen und interessanten Kunden aus den vorgenannten Segmenten sowie zu Investoren in Geothermieprojekten auf- und ausgebaut. Das Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden ist unverändert stabil. Der Konzern verfügt über zahlreiche Referenzen insbesondere in Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Benelux-Staaten mit Bohrtiefen von bis zu 6.000 Metern.

Vorteile geothermischer Energie sind die klimafreundliche, kohlendioxidarme Erzeugung von Elektrizität und Wärme,

  • die auch über einen längeren Zeitraum gut kalkulierbaren fixen und variablen Kosten der Anlagen,
  • die Energiebereitstellung am Ort des Verbrauchs (dezentral)
  • und eine landschafts- und umweltschonende Erschließung sowie
  • die Unabhängigkeit von (importierten) fossilen Rohstoffen und deren Schwankungen bei Preis und Verfügbarkeit.

Die Daldrup & Söhne AG ist bereits mehrere Male erfolgreich für die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) tätig gewesen. Ursprünglich wurde, flankiert durch ein entsprechend straff geplantes Bohrprogramm eine Entscheidung für einen Standort eines Endlagers bis 2031 angestrebt. Dieses Ziel wurde auf den Zeitraum 2040 ff verschoben. Gleichwohl bleibt dieser Markt für die Daldrup & Söhne AG von hohem Interesse. Die BGE wird im vierten Quartal 2023 ihre weiteren Planungen dazu vorstellen.

Aktuell verfügt das Unternehmen in allen Geschäftsbereichen über einen komfortablen Auftragsbestand von von rund 38 Mio. €, der rechnerisch eine Auslastung bis weit in das Jahr 2024 hinein sichert.

Weitere Informationen sind im Geschäftsbericht 2022 auf den Seiten 20 bis 28 dargestellt.

3. STRATEGIE, ZIELE UND UNTERNEHMENS-STEUERUNG

Zweck der Daldrup & Söhne AG als Muttergesellschaft des Daldrup-Konzerns ist der Ausbau der Geothermie, insbesondere die Planung und die Erstellung von Bohrungen für die genannten Geschäftsfelder sowie die Unterstützung unserer Kunden bei ihren teils anspruchsvollen Bohr- und Projektvorhaben. Dieses erfüllt die Daldrup & Söhne AG mit dem eigenen, umfangreichen Bohrgerätepark, den angestellten Bohrteams, der Unterstützung von konzernexternen Fach- und Arbeitskräften sowie dem jahrzehntelangen Erfahrungsschatz zu Geothermie- und Spezialbohrungen. Kommunen, Unternehmen und Verbraucher in Europa fragen dieses Know-how nach, um zum einen konkurrenzfähigen und unabhängigen Zugang zu klimafreundlichen, geothermischen Energiequellen als Alternative zu den fossilen Primärenergieträgern aufzubauen und zum anderen, um geologische Formationen für die sichere Lagerung von atomaren Abfällen erkunden zu können. Der Daldrup-Konzern will in diesen Geschäftsfeldern nachhaltig wachsen und die führende Marktstellung in Deutschland und Europa als erfahrener Bohrtechnik- und Geothermiespezialist weiter ausbauen. Dabei liegt kurz- und mittelfristig der Fokus auf dem operativen Bohrgeschäft und hochwertigen Bohrdienstleistungen.

Flankiert durch die energiewirtschaftliche Transformation in vielen Teilen Europas sieht das Unternehmen insgesamt ein hohes Marktpotenzial. In diesem Marktumfeld will das Unternehmen organisch wachsen. In diesem Zusammenhang sind aber auch Kooperationen mit oder Übernahmen von Wettbewerbern denkbar. Zudem will sich Daldrup an wirtschaftlich sinnvollen geothermischen Wärmeprojekten mit regionalem, dezentralen Charakter und mittelständisch geprägten Größenordnungen beteiligen. So könnten zu den volatileren Einnahmen aus dem projektgetriebenen Bohrgeschäft konstante bzw. indexierte Erlöse aus dem Verkauf von Wärme erzielt werden.

Für die Fortentwicklung des Konzerns ist es von besonderer Bedeutung, dass der Organisations- und Strategieprozess regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst wird. Der Strategieprozess hat zum Ziel, die Finanz- und Ertragskraft des Daldrup-Konzerns nachhaltig zu steigern und die Projektrisiken deutlich zu verringern. Sowohl die internen Prozesse als auch die Steuerung und Überwachung der Bohrprojekte sowie der Beteiligungsgesellschaften stehen dabei im Fokus. In diesem Zusammenhang wird die Daldrup & Söhne AG voraussichtlich Mitte 2024 ein neues, nahezu alle betrieblichen Prozesse überspannendes Management-Informations-System einführen. Hohe Erwartungen hegt der Vorstand auch an ein neues Zeiterfassungsystem, welches bereits Anfang Oktober 2023 in den Probebetrieb gehen wird und eine deutlich detailliertere Auswertung und Zuschlüsselung der Personalkosten zu den einzelnen Projekten ermöglichen wird.

Mit einer entsprechenden wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität kann der Daldrup-Konzern in einem prosperierenden wirtschaftlichen und politischen Umfeld an dem strukturellen Wachstumsmarkt "Erschließung und Nutzung geothermische Wärme" und den genannten, weiteren Zukunftsthemen in Mitteleuropa erfolgreich partizipieren.

4. BETEILIGUNGEN UND STRATEGISCHE KOOPERATIONEN

Die Beteiligungen und Kooperationen der Daldrup & Söhne AG dienen unmittelbar und aktiv der Erreichung der Konzernziele. Von dem sich ändernden politischen und gesellschaftlichen Umfeld sowie dem prognostizierten Markt-/ Branchenwachstum sollte die Daldrup & Söhne AG insofern profitieren.

Weitere Informationen zu den Kapiteln Strategie, Ziele und Unternehmenssteuerung sowie Beteiligungen und strategischen Kooperationen sind im Geschäftsbericht 2022 auf der Seite 30 dargestellt.

5. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die Daldrup-Gruppe sieht sich unverändert als technologischer Vorreiter in der Tiefengeothermie und will sich perspektivisch auch den technischen Herausforderungen der petrothermalen Geothermie/der Enhanced Geothermal Systems stellen.

6. ÜBERBLICK ÜBER DIE WIRTSCHAFTLICHEN RAHMENBEDINGUNGEN UND DEN GESCHÄFTSVERLAUF

Laut dem Anfang September 2023 veröffentlichten Konjunkturbericht des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) expandierte die Weltwirtschaft im laufenden Jahr in sehr moderatem Tempo. Die für die fortgeschrittenen Volkswirtschaften angesichts der massiv gestrafften Geldpolitik vielfach befürchtete Rezession blieb aber aus. Insbesondere in den Vereinigten Staaten zeigt sich die Konjunktur überraschend robust. Hingegen blieb die wirtschaftliche Dynamik in China zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Sie dürfte laut IfW im laufenden Jahr angesichts struktureller Probleme verhalten bleiben. Insgesamt rechnen die Konjunkturexperten für dieses Jahr mit einem Anstieg der Weltproduktion um 3,0 %.

Nach einer ohnehin nur mäßigen Expansion der Wirtschaftsleistung in der ersten Jahres-hälfte zeichnen viele Frühindikatoren ein zunehmend dunkleres Konjunkturbild. So hat sich das Verbrauchervertrauen zwar weiter erholt, die Unternehmen waren allerdings zuletzt weitaus weniger zuversichtlich als noch vor ein paar Monaten; insbesondere in der Industrie ist die unternehmerische Stimmung derzeit schlecht. Angesichts wieder weitgehend normalisierter Energiepreise, steigender Realeinkommen sowie zunehmender Unterstützung aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld geht das IfW von einer wieder etwas lebendigeren konjunkturellen Entwicklung im laufenden Jahr aus. Allerdings bleibt die wirtschaftliche Dynamik verhalten, weil die Geldpolitik wohl nur vorsichtig gelockert werden wird. Für das Jahr 2023 rechnet das IfW mit einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 %.

Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich nach Einschätzung des IfW eingetrübt, das BIP ist noch nicht wieder auf einen Expansionskurs eingeschwenkt. Unternehmensbefragungen sprechen dafür, dass die wirtschaftliche Dynamik auch in der zweiten Jahreshälfte schwach bleiben wird. Trotz der noch immer hohen Auftragsbestände wird die Industrie das Produktionsniveau aufgrund der weltwirtschaftlichen Flaute nicht nach oben fahren. Negativ wird ebenfalls die Misere in der Bauwirtschaft zu Buche schlagen. Insgesamt dürfte das BIP im laufenden Jahr laut IfW um 0,5 % sinken. Damit zählt Deutschland bezüglich des wirtschaftlichen Wachstums zu den Schlusslichtern in Europa.

Das Ifo-Institut rechnet für dieses Jahr in der am 7. September 2023 veröffentlichten Konjunkturprognose mit einem Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung um 0,4 %, einer Inflation von 6,0 % und fast 2,6 Millionen Arbeitslosen. Anders als bislang erwartet, dürfte laut Einschätzung des Instituts die wirtschaftliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte ausbleiben. Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute, so die Aussage des Ifo. Insgesamt sehen die Experten die Lage etwas pessimistischer als noch im Juni dieses Jahres.

INTERESSE AN GEOTHERMIEPROJEKTEN STEIGT EUROPAWEIT WEITER AN

Die Nachfrage nach Projekten für die Nutzung geothermischer Energie für die Strom- und Wärmeversorgung verlief für Anwendungen in Mitteleuropa in den letzten Quartalen weiter lebhaft. Von regulatorischer Seite wird das von der EU mit Fördermitteln aus dem Green Deal Programm und von der Bundesregierung zunächst mit der Bundesförderung effiziente Wärmenetze – kurz BEW – unterstützt. Die Regierungen und die EU-Kommission zeigen sich bemüht, die Förderbedingungen für Geothermie zu verbessern und somit für Kommunen und Investoren wichtige Anreize und sichere Rahmenbedingungen zu setzen. Das BEW ist nach unserer Einschätzung ein wichtiger Umsetzungstreiber für den "grünen" Wärmenetzausbau. Denn für unser Geschäft spielt die systemische Förderung für den Neubau und die Bestandsnetze eine wichtige Rolle. Neubauten, also auch die Erstellung von Geothermiebohrungen und die damit verbundenen Planungen und peripheren Leistungen, werden mit 40 % der förderfähigen Ausgaben mit bis zu 100 Mio. € pro Antrag gefördert. So wird die in vielen Fällen noch bestehende Wirtschaftlichkeits- und Finanzierungslücke geschlossen.

Neben dem Anreiz, die Energieversorgung insbesondere im Wärmesektor zu dekarbonisieren, steht ebenso die Reduzierung der Abhängigkeit von einzelnen Lieferländern und Rohstoffarten im Fokus. Das hat zwei wesentliche Effekte. Zum einen, dass die Nachfrage nach grundlastfähigen, klimafreundlichen Energiequellen heimischen Ursprungs wie die Geothermie noch einmal deutlich anzieht. Zum anderen, dass sich die Wirtschaftlichkeitsrechnung von Geothermieprojekten mit dem gestiegenen und volatilen Energiepreisniveau fossiler Träger deutlich verbessert. Durch das EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS) wird CO2 über eine abnehmende Anzahl an Emissions-Zertifikaten handelbar und bepreist. Insbesondere aber wird der Preis für CO2 -Emissionszertifikate steigen. Nahezu CO2 -freie Energieerzeuger wie die Geothermie werden damit wirtschaftlich attraktiver.

KAPAZITÄTEN DER DALDRUP & SÖHNE AG BIS IN DAS JAHR 2024 AUSGELASTET

Für die Daldrup & Söhne AG war der Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2023 geprägt von bestehenden Bohraufträgen vor allem in Deutschland und in der Schweiz. Diese betrafen vor allem die Geschäftsbereiche Geothermie und Rohstoffe & Exploration. Hier wurde insbesondere ein neues Projekt der tiefen Geothermie für ein börsennotiertes Unternehmen in München begonnen. Je ein großes Projekt in Norddeutschland sowie in Nordrhein-Westfalen wurde plangemäß beendet. Nach wie vor schleppend entwickelte sich die Auftragsvergabe in der von Investoren nachgefragten tiefen Geothermie. Zudem wurden Aufträge in der Schweiz für einen langjährigen Kunden plangemäß weitergeführt. Die Nachfragesituation ist auch in der flachen Geothermie anhaltend rege. Hier beobachten wir neben einer kontinuierlichen Auslastung der Kapazitäten eine zunehmende Konzentration auf Neubauprojekte sowie Aufträge für größere Sondenfelder. In der allgemeinen Bohrtechnik waren wir unverändert u. a. für einen langjährigen Stammkunden tätig. Zudem konnte ein bekannter börsennotierter Konzern als Kunde für erste Aufträge gewonnen werden. Das für die Daldrup & Söhne AG relevante Marktvolumen entwickelt sich vor diesem Hintergrund gut und erreicht zu Ende September 2023 einen Stand von rund 245 Mio. €. Der Auftragsbestand besitzt zu Ende September ein Volumen von insgesamt rund 38,0 Mio. €. Insgesamt deuten diese Zahlen bis dato trotz der konjunkturellen Herausforderungen auf ein insgesamt zufriedenstellendes Geschäftsumfeld für 2024 hin.

B. ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

1. ERTRAGSLAGE1

Die volatilen Projektverläufe führen zwangsläufig zu bisweilen starken Wertschwankungen in der Gewinn- und Verlustrechnung des Daldrup-Konzerns. Dieses wird in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023 erneut deutlich: erzielte Umsatzerlöse erreichen 15,4 Mio. € (6,3 Mio. €). Zu den Umsatzerlösen zählen neben vielen kleineren Aufträgen aus den Segmenten flache Geothermie und Wasserwirtschaft ebenso größere Aufträge wie vom Zoo in Münster, der Auftrag der Hamburger Energiewerke und diverse Aufträge eines langjährigen Kunden.

Die alleinige Berücksichtigung der Umsatzerlöse aus beendeten und schlussgerechneten Aufträgen würde jedoch bei den teils mittelfristigen Projektverläufen ein unvollständiges Bild der insgesamt im Geschäftsjahr erbrachten Leistung geben. Daher sind unter Berücksichtigung deutscher Rechnungslegungsvorschriften die Bestandsveränderungen in Arbeit befindlicher und kundenseitig beauftragter Leistungen bei der Beurteilung der Ertragslage zu berücksichtigen. Diese Bestandsveränderungen werden, dem Vorsichtsprinzip folgend, grundsätzlich um einen 12,5%igen Pauschalabschlag vom Leistungswert zur Berücksichtigung von z. B. Erstellungs- oder Abnahmerisiken zunächst korrigiert. Dieser Abschlag wird erst nach Fertigstellung, Abnahme und Schlussrechnung eines Projektes realisiert. Die Projektund Betriebskosten sind demgegenüber bereits direkt zum Zeitpunkt ihres Entstehens zu erfassen. Ausnahmen bilden die sogenannten Day-rate-Aufträge bei denen der Konzern das Bohrgerät nebst

-mannschaft stellt, Erstellungs- & Abnahmerisiken eines klassischen Werkvertrages nicht bestehen und infolgedessen der 12,5%ige Abschlag nicht zu berücksichtigen ist.

Die Bestände an teilfertigen Arbeiten steigen im Berichtszeitraum um rund 8,7 Mio. € (+ 11,5 Mio. €). Die so ermittelte Gesamtleistung der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023 erreicht erfreuliche 24,1 Mio. € (17,7 Mio. €).

Die sonstigen betrieblichen Erträge fallen leicht auf 0,1 Mio. € (0,2 Mio. €) oder 0,5 % (0,9 %) der Gesamtleistung. Rund 76 % dieser Position stammen aus regelmäßigen betrieblichen Erträgen.

Der Materialaufwand steigt analog zur Gesamtleistung deutlich auf 10,9 Mio. € (6,7 Mio. €) und erreicht 45,0 % (37,8 %) der Gesamtleistung. Hierin enthalten sind von Dritten bezogene Spezial- und Personaldienstleistungen in einem Umfang von 5,9 Mio. € (2,5 Mio. €).

Der Rohertrag als Summe der Gesamtleistung, der sonstigen betrieblichen Erträge und der Materialaufwendungen legt somit spürbar zu und erreicht 13,4 Mio. € (11,2 Mio. €) bzw. 55,5 % (63,1 %) der Gesamtleistung.

Analog zur gesteigerten Gesamtleistung erhöhte sich auch der Personalaufwand, der unter anderem aufgrund gestiegener Anforderungen unserer Auftraggeber an Personalvorhaltung auf den Bohrlokationen, Lohnsteigerungen sowie tendenziell mit höherem Aufwand verbundene Einsätze des Personals in der Schweiz und dem Facharbeitermangel erneut deutlich auf 5,3 Mio. € (4,9 Mio. €) oder 22,2 % (27,6 %) der Gesamtleistung des Konzerns.

Die planmäßigen Abschreibungen bewegen sich mit 1,2 Mio. € (1,2 Mio. €) oder 5,1 % (6,8 %) der Gesamtleistung absolut betrachtet auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Sie betreffen im Wesentlichen die großen Bohranlagen und resultieren aus Investitionen in das Anlagevermögen der Daldrup & Söhne AG. Die Tiefbohranlagen werden unverändert auf Basis einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Somit enden die planmäßigen Abschreibungen auf die zwei großen Bohranlagen Bentec und Drillmec sukzessive ab November 2023 und ab Mitte des Jahres 2024. Bis dato wurden in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023 insgesamt rund 0,5 Mio. € in das Sachanlagevermögen des Daldrup-Konzerns investiert. Die Investitionen ersetzen überwiegend bis dato gemietetes Equipment. Diese Strategie wird in den kommenden Jahren fortgesetzt.

Mit rund 5,4 Mio. € (3,8 Mio. €) steigen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen absolut und prozentual betrachtet deutlich an, der prozentuale Anteil erreicht 22,3 % (21,3 %) der Gesamtleistung. Der Vorstand der Daldrup & Söhne AG wird den Einkauf reorganisieren. Nachdem im Vorjahreszeitraum projektbedingt deutlich geringere Aufwendungen für die Abraum- und Abfallbeseitigung zu verzeichnen waren, steigen diese in den ersten sechs Monaten dieses Geschäftsjahres spürbar auf 0,7 Mio. € (0,2 Mio. €) an. Mit 0,8 Mio. € (0,4 Mio. €) stiegen auch die Mietaufwendungen sehr deutlich an.

Letztere Steigerung resultiert überwiegend aus der Anmietung auftragsbezogener Spezialkomponenten in der Schweiz und Norddeutschland. Wartungen und Effizienzverbesserungen an Bohrgeräten sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 0,5 Mio. € (0,3 Mio. €) enthalten. Die übrigen Aufwandspositionen bewegen sich überwiegend auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Weitere Detailangaben finden sich im Konzernanhang.

Das Finanzergebnis betrug - 0,6 Mio. € nach - 0,8 Mio. € ein Jahr zuvor. Wesentliche Positionen dieses Teilergebnisses sind mit - 0,3 Mio. € (- 0,4 Mio. €) Zinsen für eingeräumte Kredite sowie - 0,4 Mio. € (- 0,5 Mio. €) Abschreibungen auf die Nachrangforderungen gegenüber der veräußerten Geysir Europe-Gruppe. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge erreichen mit knapp 0,1 Mio. € den korrespondierenden Vorjahreswert der Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens.

Aus den beschriebenen Gründen überschreitet der Konzernhalbjahresüberschuss in Höhe von 0,7 Mio. € (0,4 Mio. €) erfreulich den Vorjahreswert, das entspricht 3,0 % (2,3 %) der Konzerngesamtleistung.

Ausgehend von einem Ergebnis vor Steuern von 0,7 Mio. € (0,4 Mio. €) und unter üblicher Addition des Finanzergebnisses errechnet sich für das Geschäftsjahr 2022 ein operatives Konzern-EBIT von + 1,4 Mio. € nach + 1,2 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Die EBIT-Quote beträgt somit 5,9 % (7,0 %) der Konzern-Gesamtleistung. Hierauf aufbauend wird ein EBITDA im Berichtszeitraum von + 2,7 Mio. € (2,4 Mio. €) oder 11,0 % (13,8 %) der Konzern-Gesamtleistung erzielt.

2. VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme der Daldrup & Söhne AG zum Bilanzstichtag 30.06.2023 erreicht 36,4 Mio. € (40,2 Mio. €) und sinkt gegenüber dem Stichtag 31.12.2022 um rund 3,8 Mio. €. Das Sachanlagevermögen wird überwiegend in der Bilanz der Daldrup & Söhne AG gehalten, planmäßig abgeschrieben und beträgt 4,9 Mio. € (5,7 Mio. €). Es umfasst vor allem den Bestand an Bohranlagen sowie den Fuhrpark und die erforderliche Betriebs- und Geschäftsausstattung. Eigene Grundstücke und Gebäude besitzt die Berichtsgesellschaft nicht. Die Veränderung resultiert aus Zugängen zum Anlagevermögen per Saldo in Höhe von nahezu 0,5 Mio. € und planmäßigen Abschreibungen von 1,2 Mio. €. Die Zugänge beinhalten im Wesentlichen betriebsnotwendige Investitionen, insbesondere die Anschaffung neuen Equipments für den operativen Bohrbetrieb und ersetzen überwiegend bis dato gemietetes Equipment. Darüber hinaus waren Lizenzen für das neue ERP-System und die Personalsoftware zu aktivieren.

In den Finanzanlagen von insgesamt noch 4,6 Mio. € (5,0 Mio. €) sind überwiegend mittelfristige Nachrangforderungen gegenüber den veräußerten Gesellschaften des Geysir Europe-Teilkonzerns von noch knapp 4,0 Mio. € (4,4 Mio. €) enthalten.

Der Ausweis der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe als Teilposition der Vorräte beläuft sich zum Bilanzstichtag auf leicht rückläufige 5,4 Mio. € (5,5 Mio. €). In der Position Fertige Erzeugnisse und Waren sind u. a. die Technologiekomponenten in Höhe von rund 4,0 Mio. € enthalten, die der D&S Geothermie GmbH im Rahmen des Verkaufs der Geysir Europe-Gruppe als Kaufpreisbestandteil übertragen wurden. Diese Komponenten sollen weiterhin sukzessive zu seinerzeit geschätzten und gutachterlich unterlegten Preisen veräußert werden.

Die unfertigen Leistungen und geleistete Anzahlungen erreichen am Bilanzstichtag einen Wert von insgesamt 37,5 Mio. € (28,7 Mio. €), denen kundenseitig erhaltene Anzahlungen von insgesamt 36,3 Mio. € (28,2 Mio. €) gegenüberstehen und die von den unfertigen Leistungen subtrahiert sind. Hierbei handelt es sich in Höhe von rund 32,3 Mio. € um Abschlagszahlungen für bereits im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen mit Kunden des Daldrup-Konzerns erbrachten Leistungen. Rund 4 Mio. € entfallen auf erhaltene Vorauszahlungen von Kunden.

Gegenläufig zur Erhöhung des Saldos aus unfertigen Leistungen mit den erhaltenen Anzahlungen entwickeln sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die zum Berichtsstichtag auf 5,8 Mio. € (7,0 Mio. €) sinken. Das Ausfallrisiko dieser Kundenforderungen beurteilt der Vorstand aufgrund der Verteilung auf eine Vielzahl von Kunden und deren Bonität als insgesamt sehr gering.

Planmäßig und erneut leicht rückläufig entwickeln sich die sonstigen Vermögensgegenstände. Diese belaufen sich am Berichtsstichtag auf 8,0 Mio. € (8,1 Mio. €). In dieser Bilanzposition sind Forderungen an eine Gesellschaft der Daldrup-Gruppe von 5,7 Mio. € (5,6 Mio. €) enthalten, der Darlehensanteil an den Forderungen wird vertragsgemäß zurückgeführt. Zudem sind unverändert 1,6 Mio. € Kaufpreisforderungen aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen enthalten. Umsatzsteuerforderungen bewegen sich mit rund 0,2 Mio. € leicht unterhalb der Norm, sonstige Positionen belaufen sich auf insgesamt 0,5 Mio. €.

Da auch mit Blick auf den Bilanzstichtag Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten deutlich zurückgeführt wurden, betragen die liquiden Mittel am Berichtsstichtag 1,8 Mio. € (3,1 Mio. €).

Durch den Konzernhalbjahresüberschuss erhöht sich auf der Passivseite der Bilanz das Eigenkapital des Konzerns zum 30.06.2023 auf insgesamt rund 20,7 Mio. € (20,0 Mio. €). Die Eigenkapitalquote im Konzern steigt zum Stichtag 30.06.2023 und beträgt weiterhin komfortable 57,0 % (49,7 %) der Bilanzsumme des Konzerns.

Die sonstigen Rückstellungen steigen deutlich auf 2,1 Mio. € (1,1 Mio. €). Details lassen sich dem Rückstellungsspiegel im Anhang entnehmen.

Verbindlichkeiten bestanden in Höhe von insgesamt 13,4 Mio. € (19,1 Mio. €) und bewegen sich damit deutlich unter dem Wert am 31.12.2022. Insbesondere sanken aufgrund einer erhaltenen Anzahlung die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten deutlich auf 4,6 Mio. € (7,9 Mio. €), wodurch in einem steigenden Zinsumfeld auch der Zinsaufwand reduziert werden konnte. Mittelfristige Finanzierungen im Zusammenhang mit der Anschaffung notwendiger Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden in einem Volumen von rund 0,4 Mio. € abgerufen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sinken zum 30.06.2023 deutlich auf 3,7 Mio. € (5,5 Mio. €). Die sonstigen Verbindlichkeiten wurden ebenfalls auf 5,1 Mio. € (5,8 Mio. €) erfreulich gesenkt. Weitere Details lassen sich dem Verbindlichkeitenspiegel im Anhang entnehmen.

3. FINANZLAGE

Die Kapitalflussrechnung finden Sie auf der Seite 29 im dieses Berichts.

Die Finanzierung des Konzerns, die branchenübliche Stellung von Avalen sowie die Absicherung von Währungsrisiken aus Aufträgen z. B. in Schweizer Franken erfolgt im Wesentlichen unverändert über die Muttergesellschaft Daldrup & Söhne AG, welche in enger Abstimmung mit den Geschäftsführungen der örtlichen Gesellschaften konzernweit die Finanzierungaktivitäten koordiniert.

Umfangreiche, vorbereitende Tätigkeiten für mittelgroße sowie große Bohrprojekte im Geschäftsfeld tiefe Geothermie erfordern regelmäßig, teils umfangreiche, monetäre Vorleistungen seitens des Konzerns bzw. der Daldrup & Söhne AG. Zur Finanzierung dieses Betriebsmittelbedarfs und zur Stellung von Avalen standen zum Bilanzstichtag Betriebsmittellinien bei deutschen Kreditinstituten und Versicherungsgesellschaften von unverändert insgesamt 21,5 Mio. € zur Verfügung. Darüber hinaus besteht zum Bilanzstichtag eine sukzessiv zu tilgende, unbesicherte Blockfinanzierung in Höhe von noch rund 0,9 Mio. € (1,2 Mio. €).

Die Zahlungsfähigkeit des Konzerns wurde laufend überwacht, fortgeschrieben und war unter Berücksichtigung der getroffenen Prognosen, den vertraglichen Absprachen mit Kreditinstituten und Lieferanten während des Berichtszeitraums gesichert. Insgesamt betrugen die liquiditätsnahen Berichtzeitraums zum Bilanzstichtag – bestehend aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 5,8 Mio. € (7,0 Mio. €) sowie der liquiden Mittel von 1,8 Mio. € (3,1 Mio. €) – zum Berichtsstichtag erfreuliche 7,6 Mio. € (10,1 Mio. €). Denen standen in der Regel kurzfristig fällige Lieferantenverbindlichkeiten von 3,7 Mio. € (5,5 Mio. €) gegenüber. Der Saldo vorgenannter, liquiditätsnaher Konzern-Aktiva von 7,6 Mio. € (10,1 Mio. €) und den in der Regel zeitnah zu bedienenden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von - 3,7 Mio. € (- 5,5 Mio. €) betrug zum Stichtag 30.06.2023 somit 3,9 Mio. €. (4,6 Mio. €).

Der Daldrup-Konzern wird in den verbleibenden Monaten des Geschäftsjahres 2023 die akquirierten Aufträge plangemäß abarbeiten. Der Auftragsbestand von 38,0 Mio. € per September 2023 lastet große Teile der Kapazitäten des Geschäftsjahres 2024 aus. Aus diesen Aufträgen unter Berücksichtigung der getroffenen Prognosen rechnet die Gesellschaft bei plangemäßer Abarbeitung mit regelmäßigen Umsatzerlösen sowie gut planbaren Liquiditätszuflüssen aus dem Segment Tiefengeothermie sowie dem allgemeinen Bohrgeschäft. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung der Ausführungen im Abschnitt "Finanzierungsrisken/ Bestandsgefährdende Risiken" des Geschäftsberichts 2022 ist die Zahlungsfähigkeit des Konzerns auch über das Geschäftsjahr 2023 hinaus gesichert.

Auch für das Geschäftsjahr 2024 bestehen anspruchsvolle Pläne, die bis dato trotz der sich eintrübenden wirtschaftlichen Entwicklung in Europa und anderer Krisen nicht gefährdet scheinen. Da gegebenenfalls weiter steigende Preise nicht immer zeitnah an Kunden weitergegeben werden können, besteht das Risiko von Margenverlusten. Zudem haben die diversen Zinsschritte von Zentralbanken die Finanzierung spürbar verteuert, was sich bis zum Berichtsstichtag auf die Rentabilität des Konzerns aufgrund möglicher Gegenmaßnahmen noch nicht ausgewirkt hat, sich aber negativ auswirken könnte. Die Werthaltigkeit der Nachrangdarlehen an die Unternehmen der Geysir Europe-Gruppe wird bei Sachverhaltsänderungen bewertet, wobei ein weiteres, nicht liquiditätsbelastendes Risiko in Abhängigkeit von zum Beispiel eintretenden Strategieänderungen des Investors besteht. Im Berichtszeitraum erfolgte daher eine erneute Wertkorrektur in Höhe von 0,4 Mio. €. Bestehende EDV-Systeme werden aktuell zur Verbesserung der Projektsteuerung sowie des Kostenmanagements erweitert und sollen Mitte 2024 durch ein neues System ergänzt respektive erweitert werden werden. Hiermit wurde bereits im Geschäftsjahr 2022 begonnen. Diese Systeme sollten sich mittelfristig positiv auf die Rentabilität auswirken. Zudem werden auch weiterhin alle Anstrengungen unternommen, dem Facharbeitermangel mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen.

4. GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

Die gute Auslastung aller Geschäftsbereiche der Daldrup & Söhne AG, die Gespräche mit Kommunen, Stadtwerken und Industriekunden, die auf ein hohes Interesse im Hinblick auf Geothermie- und Spezialbohrungen schließen lassen sowie die im Berichtszeitraum niedergebrachten Bohrungen versetzen das Unternehmen zum Berichtsstichtag in eine wirtschaftlich insgesamt zufriedenstellende Lage. Das Kerngeschäft des Konzerns wurde mit Investitionen in technische Erneuerungen und Erweiterungen im Gerätepark gestärkt. Die Reparatur und regelmäßig notwendig werdende Überarbeitungen der Bohrgeräte erfolgt durch die eigene Werkstatt, in diesem Geschäftsjahr insbesondere die plangemäße, kostenintensive Wartung der großen Bentec-Anlage in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres. Um Geschwindigkeit in die Überarbeitung zu bringen wurde ferner in 2023 ein Unternehmen der Daldrup-Gruppe zusätzlich mit der Überarbeitung von Bohrgeräten mit kleiner und mittlerer Hakenlast beauftragt. Der nur noch geringfügige Abbau der Verschuldung erfolgte plangemäß. Die hohe Eigenkapitalquote und die nochmals leicht verbesserte Cashflow-Situation ermöglichen gezielte Investitionen in die Betriebs- und Geschäftsausstattung zur Stärkung des Kerngeschäfts und zum weiteren Abbau gemieteten Equipments, um das Ertragsniveau festigen und steigern zu können.

Durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die Abkehr von fossilen Primärenergieträgern aus geopolitischen Gründen eine neue Dringlichkeit erfahren, um sich aus Abhängigkeiten von einzelnen Lieferländern und Rohstoffen schnellstmöglich zu lösen. Insbesondere die noch zu vollziehende Wärmewende bietet nach Einschätzung des Vorstands für die Daldrup & Söhne AG ein weiterhin aussichtsreiches Marktumfeld. Die Rahmenbedingungen für den Markt für Erneuerbare Energie im Strom- und Wärmesektor werden von Seiten der EU und der Bundesregierung sukzessive verbessert. Das Europäische Parlament hat am 12.09.2023 endgültig grünes Licht für schärfere Klimaziele in der EU gegeben. Demnach müssen bis 2030 Erneuerbare Energien für alle EU-Staaten verbindlich schneller als bisher geplant ausgebaut werden. 2030 soll dann 42,5 % der EU-Energie aus erneuerbaren Quellen kommen. Der bisherige Zielwert liegt bei 32 %.

Mit der Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes und des Gesetzes zur kommunalen Wärmeplanung Anfang September 2023 herrscht in Deutschland endlich mehr Planungssicherheit für die

Wärmewende. Sowohl im Neubau als auch in Bestandsgebäuden werden erdgekoppelte Wärmepumpen und geothermisch gespeiste Wärmenetze als Erfüllungsmöglichkeit anerkannt. Damit gewinnt die Geothermie deutlich an Gewicht. Erstmals wird auch ein sogenannter "Erdwärmebonus" im Rahmen der Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) vorgesehen.

Zudem kündigte der deutsche Wirtschaftsminister auf dem Fernwärmegipfel des BMWK Mitte Juni an, dass künftig jährlich 100.000 Gebäude an bestehende oder neue Wärmenetze angeschlossen werden sollen. Aktuell werden in Deutschland sechs von 43 Millionen Haushalten mit Fernwärme versorgt, was einem Marktanteil von 14 % entspricht, wie die Grafik zeigt. Dieser Anteil dürfte auch mit Hilfe der Geothermie deutlich steigen.

BEHEIZUNGSSTRUKTUR DES WOHNUNGSBESTANDES1 IN DEUTSCHLAND 20222

Quelle: Handelsblatt, Fernwärme macht Wärmepumpe oft überflüssig, 12. Juni 2023

1 43,1 Mio. (Zahl der Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum; Heizung vorhanden) 2Vorläufig, teilweise geschätzt

3 Holz, Holzpellets, sonstige Biomasse, Koks/Kohle, sonstige Heizenergie

Unter diesen verbesserten Voraussetzungen sollte das unverändert hohe Interesse von Kommunen, Stadtwerken und Unternehmen an der Erschließung geothermischer Energie und an Heiz- und Kraftwerksprojekten weiterhin gegeben sein.

Per Ende September 2023 hält sich der Auftragsbestand der Daldrup & Söhne AG für Geothermieprojekte in Deutschland und im europäischen Ausland mit rund 38,0 Mio. € weiter auf einem zufriedenstellen Niveau. Das mit Eintrittswahrscheinlichkeiten bewertete, für Daldrup relevante Marktvolumen beträgt rund 245 Mio. € und hat sich damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum in etwa verdoppelt, mit Blick auf die erste Jahreshälfte 2021 nahezu verdreifacht. Die hieraus resultierende Aussicht auf in Verhandlung befindlichen, möglichen Auftragsbeständen in den kommenden Quartalen stimmt den Vorstand auch für das Geschäftsjahr 2024 insgesamt zuversichtlich.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Geschäftsverlauf und das Ergebnis der Daldrup & Söhne AG durch die zufriedenstellende Auslastung, das regulatorische Umfeld und das hohe Energiepreisniveau in den Zielmärkten Deutschland, Schweiz und den Benelux-Staaten sowie das gesellschaftliche Umfeld auch weiterhin positiv beeinflusst wurden. Daher wird wirtschaftliche Entwicklung durch den Vorstand unter Beachtung die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als insgesamt zufriedenstellend eingeschätzt.

C. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN E. GESAMTAUSSAGE ZUR RISIKO- UND

Die Daldrup & Söhne AG hat sich zur Einhaltung der höchsten Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutzstandards verpflichtet. Größter Wert wird auf die Einhaltung aller Standards, Gesetze und Regularien der Sicherheit, des Gesundheitsschutzes und des Umweltschutzes durch die Mitarbeitenden des Daldrup-Konzerns gelegt. Das vom Vorstand der Daldrup & Söhne AG installierte Management-, Informations- und Sicherheitssystem gewährleistet eine effektive Umsetzung dieser Standards. Die dezidierten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren sind im Konzernjahresabschluss 2022 im Geschäftsbericht auf Seite 58 dargestellt.

D. RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Der bewusste und kontrollierte Umgang mit Chancen und Risiken ist unverändert ein zentrales Element der Unternehmensführung der Daldrup & Söhne AG sowie des gesamten Konzerns. Mit der Zunahme der Komplexität und Volatilität in der globalen Welt ist das Chancen- und Risikosystem regelmäßig den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Die Chancen- und Risikosituation des Daldrup-Konzerns hat sich gegenüber der Beurteilung zum Zeitpunkt des Konzernjahresabschlusses 2022 nicht wesentlich geändert. Diese ist im Geschäftsbericht auf den Seiten 44 bis 53 erläutert, auf die wir besonders hinweisen. Das gilt ebenso für die Einschätzung der Risiken und Chancen in Verbindung mit den Auswirkungen des Krieges Russlands gegen die Ukraine oder anderer ökonomischer und geopolitischer Krisen.

Die Daldrup & Söhne AG hat für die Vorstände, den Aufsichtsrat sowie für Geschäftsführer rechtlich selbständiger Tochtergesellschaften eine D&O-Versicherung abgeschlossen, die aktuell neu ausgeschrieben wurde. Für anstehende Vertragsverlängerungen von D&O Policen oder im Rahmen von Neubewertungen durch Versicherungen besteht grundsätzlich das Risiko, dass Versicherungen D&O Risiken nicht mehr versichern, den Umfang der Versicherungsleistungen reduzieren oder die Versicherungsbedingungen gravierend verändern können. Die Daldrup & Söhne AG versucht diesem Risiko durch die Einschaltung eines neuen, renommierten Versicherungsmaklers zu begegnen.

CHANCENSITUATION

Bei bewusster Risikostrategie mit dem Auge für unternehmerische Chancen, dem raschen Zugriff und der Bereitschaft zu Plananpassungen ist die Unternehmensführung auf organisatorische und finanzielle Stabilität ausgerichtet. Bestandsgefährdende Risiken bestehen derzeit nicht. Im Vergleich zu den möglichen Risiken überwiegen die unternehmerischen Chancen.

F. PROGNOSEBERICHT

1. KÜNFTIGE UNTERNEHMENSAUSRICHTUNG

Der Daldrup-Konzern hat sich in den letzten Jahren erfolgreich auf das Bohrgeschäft konzentriert. Sukzessive gelingt es mit den oben aufgeführten organisatorischen und investiven Maßnahmen, die operative Profitabilität des Bohrgeschäfts zu stabilisieren und trotz der beschriebenen Herausforderungen sukzessive zu erhöhen. Das Erbringen hochwertiger Bohrdienstleistungen für das Erschließen geothermischer Energie und die Erkundung von Rohstoff- und Lagerstätten sind Kerngeschäft. Trotz der beschriebenen Risiken sieht das Unternehmen insbesondere im geothermischen Wärmemarkt in Mitteleuropa aufgrund der inzwischen fortschreitenden regulatorischen Unterstützung und des signifikant erhöhten Preisniveaus fossiler Energieträger Potenzial für strukturelles Wachstum. Regional wird das Unternehmen bei seinem Fokus auf die DACH-Region und die Benelux-Staaten legen. Ziel ist es, die Marktposition in Deutschland und den genannten europäischen Ländern als Anbieter für mittelständisch geprägte geothermische Energieprojekte zu stärken und auf profitabler Basis auszubauen. Dennoch werden regelmäßig auch Projekte über den vorgenannten Aktionsradius hinaus zur Nutzung vorhandener Geschäftschancen selbstverständlich geprüft.

Sofern wirtschaftlich sinnvoll strebt das Management weiterhin den sukzessiven Aufbau eines Portfolios an angemessenen Minderheitsbeteiligungen an Geothermiekraftwerken und Heizwerken an. Diese Minderheitsbeteiligungen müssen jedoch den mittelständischen Strukturen und dem Risikoprofil der Daldrup & Söhne AG entsprechen. Das langfristige strategische Ziel ist es, dem eher volatilen Bohrprojektgeschäft Kraftwerksbeteiligungen an die Seite zu stellen. Die Energieerzeugung generiert kontinuierliche Cashflows, die die Berechenbarkeit erhöhen und den Unternehmenswert positiv beeinflussen.

Diese Entwicklung wird unterstützt durch die konsequente Weiterentwicklung der konzerninternen Strukturen, der Arbeitsprozesse sowie der Steuerungs- und Kontrollmechanismen und Investitionen in die sukzessive Modernisierung bzw. effizienzsteigernde Maßnahmen bzgl. des Bohrgeräteparks. Dazu gehören Verbesserungen und Modernisierung beispielsweise im Auftrags- und Baustellencontrolling, bei Steuerungs-, Risikoerkennungs- und Reporting-Tools sowie die gezielte personelle Stärkung einzelner Fachbereiche.

2. KÜNFTIGE WIRTSCHAFTLICHE RAHMEN- BEDINGUNGEN

Die konjunkturellen Aussichten im Euroraum haben sich nach Beobachtung des IfW von Anfang September 2023 zuletzt wieder eingetrübt. Insbesondere die Unternehmen scheinen weitaus weniger zuversichtlich als noch vor ein paar Monaten. Diese negativen Stimmungstendenzen dürften sich laut IfW allerdings nicht verfestigen. Angesichts wieder weitgehend normalisierter Energiepreise, steigender Realeinkommen sowie zunehmender Unterstützung aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld werde die Konjunktur im Prognosezeitraum voraussichtlich wieder Tritt fassen, so die Konjunkturexperten. Allerdings bleibe die wirtschaftliche Dynamik verhalten, weil die Geldpolitik wohl nur vorsichtig gelockert werden wird. Insgesamt dürfte das BIP im laufenden Jahr um 0,6 % zulegen, gefolgt von einem Zuwachs um 1,4 % (2024) und 1,7 % (2025). Die zuletzt noch hohe Inflation werde nach Angaben des IfW weiter nachgeben.

Für die deutsche Wirtschaft prognostiziert der IfW eine zunächst verhaltene konjunkturelle Dynamik. Verschiedene Faktoren lasten derzeit auf der wirtschaftlichen Aktivität. Zwar haben sich die Energiepreise wieder erheblich reduziert, im längerfristigen Vergleich sind sie aber weiterhin deutlich erhöht. Damit geht einher, dass ein Teil der energieintensiven Produktion hierzulande nicht mehr rentabel ist, so der IfW, und dies voraussichtlich auch nicht wieder werden wird, so dass in dem Maße Produktionspotenzial obsolet wurde und sich Wertschöpfungsketten neu ausrichten müssen. Das industrielle Exportgeschäft leidet zudem konjunkturell unter der derzeit globalen Investitionsschwäche. Im Baubereich schlagen die erheblich verteuerten Finanzierungskonditionen zu Buche, die vor allem den Wohnungsbau weiter auf Talfahrt schicken dürften. Insgesamt dürfte das BIP im laufenden Jahr um 0,5 % sinken. Im Jahr 2024 wird die gesamtwirtschaftliche Produktion voraussichtlich wieder um 1,3 % anziehen. Für das Jahr 2025 rechnet das IfW mit einer Zuwachsrate von 1,5 %.

Das anhaltend hohe Niveau der Energiepreise und knappe Kraftwerkskapazitäten in Mitteleuropa rücken die Erneuerbaren Energien als alternative, heimische Erzeuger deutlich stärker in den Fokus als bisher. Dabei geht der Blick endlich über die bisher im Mittelpunkt stehende Stromwende mit Wind- und Solarkraft hinaus. Denn die Wärmewende mit Erneuerbaren Energien wie der Geothermie sorgt sowohl für die dringend erforderliche Dekarbonisierung als auch die Substitution der bisher dominierenden fossilen Energieträger für die Wärmeerzeugung. Bisher wird die Wärme in Deutschland zu 67 % mit fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdgas und Öl erzeugt. Bei der Fernwärme liegt der fossile Anteil sogar bei über 75 %. Bislang werden nur 17 % des Wärmebedarfs durch Erneuerbare Wärme abgedeckt, obwohl der Wärmesektor mit über 50 % den größten Anteil am deutschen Endenergieverbrauch ausmacht. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn dieser Wärmesektor dekarbonisiert wird.

Die thermische Energie Geothermie speist sich aus dem natürlichen und stetigen Wärmestrom der Erde. Sie ist damit als einzige erneuerbare Energiequelle im System Ökowärme grundlastfähig. Gas-, Öl- und Kohle-Heizungssysteme können durch Geothermie-Heizungen ersetzt werden. Wie das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in seiner im Mai 2022 publizierten Metastudie3 zusammenfasst, ist die Geothermie eine ideale Alternative zu Erdgas, Erdöl und Kohle für Raumwärme und -kälte. Bei der Erneuerbaren Wärme macht die Geothermie jedoch bislang nur einen Anteil von 10 % aus, also nur rund 1,5 % des gesamten Wärmebedarfs in Deutschland. Dabei steht schon jetzt eine große Bandbreite geothermischer Technologien zum Einsatz bereit, um den geothermischen Untergrund in verschiedenen Tiefen effizient zu nutzen.

Geothermie kann demnach eine wichtige Rolle für die Fernwärmeversorgung der nahen Zukunft spielen. Der Vorstand schließt sich dazu den Forderungen des Bundesverbands Geothermie an, der die Politik auffordert, die Genehmigungsverfahren zügig zu schleunigen, die finanzielle Absicherung der Projekte und den Start einer bundesweiten Explorationskampagne zu initiieren. Konkret soll mit der Explorationskampagne das Ziel erreicht werden, bis zum Jahr 2030 eine installierte Leistung von etwa 10 TWh durch tiefe und insbesondere mitteltiefe Geothermie zu erreichen und die derzeitige Einspeisung in Wärmenetze aus dieser Quelle zu verzehnfachen. Diese und weitere Maßnahmen sollten in einem Geothermie-Erschließungsgesetz zusammengeführt werden. Denn viele Studien zeigen ganz deutlich: Solarthermie, Biomasse, Abwärme und luft- oder wassergekoppelte Wärmepumpen werden nicht ausreichen, um die zukünftige Wärmeversorgung für Raumwärme und Warmwasser zu stemmen. Für eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist der Beitrag der Geothermie, die bis zu 42 % der zukünftigen Versorgung klimaneutral übernehmen kann, unerlässlich.

Der Stellenwert der Geothermie als alternative Form der Wärme- und Elektrizitätserzeugung nimmt auch außerhalb Deutschlands weiter zu. Sowohl im Rahmen der Energiewende mit einer möglichst CO2 -armen, grundlastfähigen Energieerzeugung als auch zur Reduzierung von Abhängigkeiten von fossilen Primärenergieträgern wie Erdöl oder Erdgas. Deren Verfügbarkeit ist insbesondere durch geopolitische Risiken sowie Angebots- und Preisrisiken gekennzeichnet. Dezentrale, geothermische Energie hingegen ist in puncto Verfügbarkeit und wirtschaftlicher Planbarkeit für die Verbraucher sehr verlässlich.

Weitere Details zu Marktumfeld und -prognosen sind im Geschäftsbericht 2022 auf den Seiten 54 ff. erläutert.

3. ERWARTETE ERTRAGS- UND FINANZLAGE

Das Bohr- und Projektgeschäft der Daldrup & Söhne AG ist regelmäßig mit diversen Risiken und Chancen unterschiedlichster Ausprägung behaftet. Trotz sorgfältigster Planungen und Abstimmungen mit den Projektpartnern lassen sich beispielsweise zuletzt verstärkt beobachtete zeitliche Verschiebungen bei Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren, sich ändernde juristische Anforderungen, Veränderungen bei den in der Regel besonderen Infrastrukturbedingungen und den inzwischen schlechter beurteilten Bedingungen bei Finanzierungen sowie Unwägbarkeiten in der Geologie niemals ausschließen. Aufgrund vorgenannter Unwägbarkeiten sind Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage der Daldrup & Söhne AG bzw. des Konzerns naturgemäß nicht auszuschließen und werden den Geschäftsgang der Daldrup & Söhne AG auch zukünftig regelmäßig beeinflussen.

Wesentliche negative Auswirkungen der stark rückläufigen Dynamik in der Bauwirtschaft oder des konjunkturellen Entwicklung in der DACH-Region und den Benelux-Staaten sind für die Daldrup & Söhne AG bisher nicht spürbar. Die Materialversorgung sowie die Preisentwicklung bei den Rohstoffen haben sich gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum deutlich normalisiert, so dass insgesamt die Leistungsfähigkeit in Takt ist, die Fertigstellungstermine keinen außerordentlichen Verzögerungen unterliegen und die operative Rentabilität im Rahmen der Budgetplanung verläuft. Der Auftragseingang ist rege und das relevante Marktvolumen mit 245 Mio. € spiegelt die strukturell wachsende Nachfrage wider. Die Daldrup & Söhne AG ist darüber hinaus im Rahmen gesicherter Budgets tätig.

Investitionsentscheidungen für geothermische Projekte werden bereits Monate oder Jahre im Voraus getroffen. Zudem sind Investitionsentscheidungen in die Energieversorgung von Kommunen und privaten Investoren von langfristigen Überlegungen geleitet und zählen zur Daseinsvorsorge. In einem insgesamt positiven Unternehmensumfeld berichten unsere privatwirtschaftlichen Kunden zunehmend über alle Segmente hinweg von einer inzwischen deutlich restriktiveren Kreditvergabe ihrer Kernbanken, die ein Wachstum in den kommenden Monaten erschweren dürfte.

Der Geschäftsgang für flache Geothermiebohrungen sowie in der allgemeinen Bohrtechnik entwickelt sich bis dato erfreulich bis gut. Im Geschäftsbereich tiefe Geothermiebohrungen erfahren wir ein fortgesetzt reges Interesse von Stadtwerken, Kommunen und Investoren. Daldrup hat in den letzten Monaten interessante Aufträge mit mittelgroßen Auftragsvolumina auch von neuen Kunden erhalten. Der Auftragsbestand zu Ende September 2023 besitzt ein Volumen von rund 38 Mio. €, nach rund 27 Mio. € im Jahr zuvor. Das heißt, Mannschaften und Bohrgeräte sind rechnerisch bis weit in das Jahr 2024 hinein ausgelastet. Neben dem gesellschaftlich und politisch gewollten Geschäftsumfeld erhält das Geschäftsmodell des Daldrup-Konzerns weitere Phantasie durch, teils geförderte, Bohrungen der mitteltiefen Geothermie und der Endlagerfindung in Deutschland. Dazu plant die Geschäftsleitung den Ausbau der Kapazitäten in 2024 insbesondere durch ein weiteres mittelgroßeres Bohrgerät. Ein Großprojekt bearbeiten wir derzeit in München für die MTU Aero Engines AG.

Als mittelständisch geprägtes Unternehmen ist die Daldrup & Söhne AG flexibel und kann sich rasch auf sich ändernde Marktstrukturen einstellen. Mit vier Geschäftsbereichen ist das Unternehmen außerdem breit aufgestellt. Neben der Geothermie stehen die Spezial- und Erkundungsbohrungen oder die Rohstoffauffindung sowie die Wassergewinnung für lukrative Märkte. Auch der Altbergbau im Ruhrgebiet bietet bei der Sanierung von Schächten und Flächen sowie der Erschließung von Methangas oder Bohrungen für Luft-Wasser-Wärmepumpen in den nächsten Jahren viele Einsatzmöglichkeiten für das Daldrup-Bohr-Know-how. Wir sind überzeugt, dass wir in den nächsten zwei bis drei Jahren weitere Schritte zur signifikanten Konkretisierung der CO2 -Reduktion und zur Beschleunigung der Wärmewende sehen werden. Damit wird es auch eine klare Aufgabenzuteilung für die Geothermie für die sichere, klimafreundliche Strom- und Wärmeversorgung geben. Daraus werden weitere Wachstumsperspektiven für die Daldrup & Söhne AG resultieren. Zudem hat der Vorstand ein Kostensenkungsprogramm initiiert, um Potenziale möglicher Kostensenkungen zu eruieren und gegebenenfalls zu heben.

Unter Berücksichtigung der vorgenannten Rahmenbedingungen und der Projekte mit den gut ausgelasteten Bohranlagenkapazitäten, den planmäßigen Abrechnungen von tiefen Bohrungen bis zum Jahresende 2023 sowie gut gefüllter Auftragsbücher, bestätigt der Vorstand der Daldrup & Söhne AG seine Prognose für das Geschäftsjahr 2023, eine Konzern-Gesamtleistung von rund 41 Mio. € bei einer operativen EBIT-Marge zwischen 3 % und 5 % zu erreichen. Diese Prognose setzt die plangemäße Abrechnung großer Aufträge voraus.

Oberhaching, im September 2023

Daldrup & Söhne AG Der Vorstand

Andreas Tönies (Vorstandsvorsitzender)

Bernd Daldrup (Vorstand)

Karl Daldrup (Vorstand)

Stephan Temming (Vorstand)

22 KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS

FÜR DIE 1. HÄLFTE DES GESCHÄFTSJAHRES 2023 VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2023

KONZERNBILANZ

KONZERNBILANZ ZUM 30. JUNI 2023

AKTIVA 30.06.2023
EUR
31.12.2022
EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1.
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
3.980,50 5.575,00
2.
Geleistete Anzahlungen
95.433,90 -
99.414,40 5.575,00
II. Sachanlagen
1.
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
4.459,51 4.760,00
2.
Technische Anlagen und Maschinen
2.150.330,34 3.043.319,50
3.
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
2.710.087,47 2.589.796,50
4.
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
- 34.923,95
4.864.877,32 5.672.799,95
III. Finanzanlagen
1.
Anteile an verbundenen Unternehmen
2,00 2,00
2.
Sonstige Ausleihungen
4.560.168,00 4.957.000,00
4.560.168,00 4.957.000,00
9.524.461,72 10.635.376,95
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
5.412.418,83 5.466.275,78
2.
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
37.454.259,03 28.717.260,88
3.
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
- 36.310.248,89 - 28.151.430,39
4.
Fertige Erzeugnisse und Waren
4.092.000,00 4.023.000,00
5.
Geleistete Anzahlungen
96.865,23 655.356,20
10.745.294,20 10.710.462,47
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
5.779.625,17 6.952.496,19
2.
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
448.449,80 448.449,80
3.
Sonstige Vermögensgegenstände
7.957.446,53 8.114.438,91
14.185.521,50 15.515.384,90
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 1.813.683,74 3.118.982,67
26.744.499,44 29.344.830,04
C. Rechnungsabgrenzungsposten 115.489,15 177.373,72
Bilanzsumme 36.384.450,31 40.157.580,71

27

PASSIVA 30.06.2023
EUR
31.12.2022
EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 5.989.500,00 5.989.500,00
Eigene Anteile - 3.012,00 - 4.012,00
5.986.488,00 5.985.488,00
II. Kapitalrücklage 36.355.875,01 36.355.875,01
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 25.000,00 25.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 349.261,81 384.303,57
IV. Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung - 838.068,56 - 917.318,10
V. Bilanzgewinn - 21.137.577,49 - 21.859.671,34
14.754.490,77 13.988.189,14
20.740.978,77 19.973.677,14
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 66.468,57 17.162,59
2. Sonstige Rückstellungen 2.144.737,01 1.060.069,06
2.211.205,58 1.077.231,65
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.621.926,99 7.788.850,42
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.697.107,52 5.504.176,88
3. Sonstige Verbindlichkeiten 5.111.200,37 5.807.551,39
13.430.234,88 19.100.578,69
D. Rechnungsabgrenzungsposten 2.031,08 6.093,23
Bilanzsumme 36.384.450,31 40.157.580,71

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 01. JANUAR BIS 30. JUNI 2023

01.01.2023
- 30.06.2023
EUR
01.01.2022
- 30.06.2022
EUR
01.01.2022-
30.12.2022
EUR
1. Umsatzerlöse 15.382.551,77 6.257.403,37 38.183.689,97
2. Erhöhung/Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen 8.736.998,15 11.482.922,30 - 1.364.367,13
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 8.836,12 0,00 50.389,00
Gesamtleistung 24.128.386,04 17.740.325,67 36.869.711,84
4. Sonstige betriebliche Erträge 113.372,39 164.191,26 1.128.074,87
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren - 4.962.555,75 - 4.175.397,68 - 3.511.421,97
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen - 5.892.519,04 - 2.533.076,27 - 9.883.111,77
- 10.855.074,79 - 6.708.473,95 - 13.394.533,74
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter - 4.425.516,14 - 4.074.580,41 - 8.298.318,89
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung - 921.248,31 - 826.311,72 - 1.656.220,93
- 5.346.764,45 -4.900.892,13 - 9.954.539,82
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen - 1.223.023,25 - 1.203.422,55 - 2.409.857,13
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen - 5.373.617,36 - 3.774.817,08 - 10.393.122,98
9. Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0,00 82.017,35 0,00
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 77.341,88 0,00 161.303,98
11. Abschreibung auf Finanzanlagen - 396.832,00 - 491.500,00 - 303.000,00
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 322.605,30 - 410.762,89 - 820.428,31
13. Steuern von Einkommen und Ertrag - 65.736,81 - 5.083,82 0,00
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 735.446,35 491.581,86 883.608,71
15. Sonstige Steuern - 13.352,50 - 76.807,50 - 31.893,07
16. Konzernhalbjahresüberschuss 722.093,85 414.774,36 851.715,64
17. Konzernverlustvortrag - 21.859.671,34 - 22.711.386,98 - 22.711.386,98
18. Konzernbilanzverlust - 21.137.577,49 - 22.296.612,62 - 21.859.671,34

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS ZUM 30. JUNI 2023

01.01.2023 - 30.06.2023 01.01.2022 - 31.12.2022
EUR EUR
1. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 722.093,85 851.715,64
planmäßige Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 1.223.023,25 2.712.857,13
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 1.084.667,95 - 126.140,87
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 425.608,95 458.711,32
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer
Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
1.356.916,24 - 3.596.055,54
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
- 2.507.482,53 702.376,25
Verlust/Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0,00 5.322,26
Zinsaufwendungen 322.605,30 820.428,31
Zinserträge - 77.341,88 - 161.303,98
Sonstige Beteiligungserträge 0,00 0,00
Aufwendungen/Erträge aus außerordentlichen Posten 0,00 0,00
Ertragsteueraufwand/-ertrag 65.736,81 0,00
Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 0,00 0,00
Auszahlungen aus außerordentlichen Posten 0,00 0,00
Ertragsteuererstattungen/-zahlungen 0,00 - 15.454,47
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2.615.827,94 1.652.456,05
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens und Sachanlagevermögens 43.208,95 45.309,24
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und Sachanlagevermögen - 552.148,97 - 976.182,58
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 0,00 0,00
Erhaltene Zinsen 77.341,88 161.303,98
Erhaltene Dividenden 0,00 0,00
Cashflow aus der Investitionstätigkeit - 431.598,14 - 769.569,36
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 168.214,17 - 587.468,59
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten - 332.636,85 - 384.309,17
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen 0,00 0,00
Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 0,00 0,00
Auszahlungen aus außerordentlichen Posten 0,00 0,00
Gezahlte Zinsen - 322.605,30 - 820.428,31
Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens 0,00 0,00
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - 487.027,98 - 1.792.206,07
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Zwischensummen 1 - 3) 1.697.201,82 - 909.319,38
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds im Anlagevermögen 0,00 0,00
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds im Eigenkapital 0,00 0,00
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 0,00 0,00
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode - 2.821.939,81 - 1.912.620,43
Finanzmittelfonds am Ende der Periode - 1.124.737,99 - 2.821.939,81
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 1.813.683,74 3.118.982,67
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Kontokorrentverbindlichkeiten) - 2.938.421,73 - 5.940.922,48
Finanzmittelfonds am Ende der Periode - 1.124.737,99 - 2.821.939,81

* Im Rahmen der Ermittlung des Finanzmittelfonds werden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten berücksichtigt, sofern es sich um Kontokorrentverbindlichkeiten handelt.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 4.621.926,99
Sonstige Finanzierungen - 794.639,49
Darlehensverbindlichkeiten - 888.865,77
Kontokorrentverbindlichkeiten - 2.938.421,73

KONZERN-ANHANG

FÜR DIE 1. HÄLFTE DES GESCHÄFTSJAHRES 2023 VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2023

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL VOM 1. JANUAR BIS ZUM 30. JUNI 2023

MUTTERUNTERNEHMEN
(Korrigiertes) Gezeichnetes Kapital Rücklagen
Gezeichnetes Kapital Eigene Anteile Kapitalrücklage Gewinnrücklagen
Summe Gesetzliche
Rücklage
Andere
Gewinnrücklagen
Summe Summe
in EUR
Stand 01.01.2022 5.989.500 - 4.012 5.985.488 36.355.875 25.000 372.885 397.885 36.753.760
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0 0 0 0 0
Kapitalerhöhung 0 0 0 0 0 0 0 0
Änderungen des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0 0 0 0 0 0
Ausschüttung 0 0 0 0 0 0 0 0
Sonstige Veränderungen 0 0 0 0 0 11.419 11.419 11.419
Stand 31.12.2022 5.989.500 - 4.012 5.985.488 36.355.875 25.000 384.304 409.304 36.765.179
Stand 01.01.2023 5.989.500 - 4.012 5.985.488 36.355.875 25.000 384.304 409.304 36.765.179
Konzernhalbjahresüberschuss 0 0 0 0 0 0 0 0
Kapitalerhöhung 0 0 0 0 0 0 0 0
Änderungen des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0 0 0 0 0 0
Ausschüttung 0 0 0 0 0 0 0 0
Sonstige Veränderungen 0 1.000 1.000 0 0 - 35.042 - 35.042 - 35.042
Stand 30.06.2023 5.989.500 - 3.012 5.986.488 36.355.875 25.000 349.262 374.262 36.730.137
MUTTERUNTERNEHMEN NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE
Eigenkapitaldifferenz
aus der Währungs
umrechnung
Konzernbilanz
gewinn/
-verlust
Summe Nicht
beherrschende
Anteile vor
Eigenkapital
differenz aus
der Währungs
umrechnung
Auf nicht
beherrschende
Anteile
entfallende
Eigenkapital
differenz aus
der Währungs
umrechnung
Summe Konzern
Eigenkapital
- 987.611 - 22.711.387 19.040.250 0 0 0 19.040.250
0 851.716 851.716 0 0 0 851.716
0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0
70.293 0 70.293 0 0 0 70.293
0 0 0 0 0 0 0
0 0 11.419 0 0 0 11.419
- 917.318 - 21.859.671 19.973.677 0 0 0 19.973.677
- 917.318 - 21.859.671 19.973.677 0 0 0 19.973.677
0 722.094 722.094 0 0 0 722.094
0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0
79.250 0 79.250 0 0 0 79.250
0 0 0 0 0 0 0
0 0 - 34.042 0 0 0 - 34.042
- 838.069 -21.137.577 20.740.979 0 0 0 20.740.979

KONZERN-ANLAGESPIEGEL

KONZERN-ANLAGESPIEGEL VOM 01. JANUAR BIS 30. JUNI 2023

ANSCHAFFUNGSKOSTEN
Stand
01.01.2023
EUR
Währungs
differenzen
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Umbuchung
EUR
Stand
30.06.2023
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
93.364,30 0,00 0,00 0,00 0,00 93.364,30
2. geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 95.433,90 0,00 0,00 95.433,90
93.364,30 0,00 95.433,90 0,00 0,00 188.798,20
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 48.718,33 0,00 0,00 0,00 0,00 48.718,33
2. Technische Anlagen und Maschinen 27.867.307,26 0,00 0,00 0,00 0,00 27.867.307,26
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaus-
stattung
14.140.616,90 0,00 456.715,07 8.285,00 0,00 14.589.046,97
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 34.923,95 0,00 0,00 34.923,95 0,00 0,00
42.091.566,44 0,00 456.715,07 43.208,95 0,00 42.505.072,56
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2,00
2. Sonstige Ausleihungen 16.817.280,24 0,00 0,00 0,00 0,00 16.817.280,24
16.817.282,24 0,00 0,00 0,00 0,00 16.817.282,24
59.002.212,98 0,00 552.148,97 43.208,95 0,00 59.511.153,00
ABSCHREIBUNGEN BUCHWERTE
Stand
01.01.2023
EUR
Währungs
differenzen
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Stand
30.06.2023
EUR
Stand
30.06.2023
EUR
Stand
31.12.2022
EUR
87.789,30 0,00 1.594,50 0,00 89.383,80 3.980,50 5.575,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 95.433,90 0,00
87.789,30 0,00 1.594,50 0,00 89.383,80 99.414,40 5.575,00
43.958,33 0,00 300,49 0,00 44.258,82 4.459,51 4.760,00
24.823.987,76 0,00 892.989,16 0,00 25.716.976,92 2.150.330,34 3.043.319,50
11.550.820,40 0,00 328.139,10 0,00 11.878.959,50 2.710.087,47 2.589.796,50
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 34.923,95
36.418.766,49 0,00 1.221.428,75 0,00 37.640.195,24 4.864.877,32 5.672.799,95
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2,00 2,00
11.860.280,24 0,00 396.832,00 0,00 12.257.112,24 4.560.168,00 4.957.000,00
11.860.280,24 0,00 396.832,00 0,00 12.257.112,24 4.560.168,00 4.957.000,00
48.366.836,03 0,00 1.619.855,25 0,00 49.986.691,28 9.524.461,72 10.635.376,95

I. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERN- HALBJAHRESABSCHLUSS KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

Die Daldrup & Söhne AG als Konzernmutterunternehmen mit Sitz in Grünwald ist ein Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen.

Die Daldrup & Söhne AG ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Münchens unter HRB 187005 eingetragen. Sie ist eine in Deutschland gegründete Aktiengesellschaft; die Geschäftsanschrift lautet: 82041 Oberhaching, Bajuwarenring 17a.

Soweit Wahlrechte für Angaben in der Konzernbilanz, in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung oder im Konzernanhang ausgeübt werden können, wurde der Vermerk in der Bilanz bzw. in der Gewinnund Verlustrechnung gewählt. Für den Konzernanlagenspiegel gilt, dass ein Ausweis auf der letzten Seite zum Konzernanhang erfolgt ist.

Die Gesellschaft ist gemäß § 290 Abs. 1 HGB verpflichtet, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen.

Gemäß § 290 Abs. 1 HGB in Verbindung mit § 293 Abs. 1 HGB ist die Gesellschaft nicht verpflichtet einen Konzernabschluss zu erstellen. Es handelt sich insofern um einen freiwillig erstellen Konzernabschluss.

In den Konzernabschluss werden neben dem Mutterunternehmen alle in- und ausländischen Tochtergesellschaften, die unter der Kontrolle der Daldrup & Söhne AG stehen, einbezogen, sofern ihre Einbeziehung nicht von untergeordneter Bedeutung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist.

Die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Jahresabschluss des Mutterunternehmens.

Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen werden konsolidiert.

KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Konzernabschluss werden zum 30. Juni 2023 neben dem Mutterunternehmen 2 inländische und 2 ausländische Tochtergesellschaften einbezogen. 2 Tochtergesellschaften werden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Aussagekraft des Konzernabschlusses nicht in die Konsolidierung einbezogen. Insgesamt setzte sich der Konsolidierungskreis wie folgt zusammen:

NAME UND SITZ DES UNTERNEHMENS Kapitalanteil
direkt
Kapitalanteil
indirekt
Art der
Einbeziehung
Muttergesellschaft:
Daldrup & Söhne AG, Grünwald V
Tochtergesellschaften:
Daldrup Bohrtechnik AG, Rothenburg (vormals Baar)/Schweiz 100,00 V
D & S Geothermie GmbH, Grünwald 100,00 V
Daldrup Wassertechnik GmbH, Ascheberg 100,00 V
GERF B.V., Honselersdijk/Niederlande 100,00 V
Geothermie Neuried Verwaltungs GmbH, Ascheberg 100,00 N
Geothermie Neuried GmbH & Co KG, Ascheberg 100,00 N

Die Einbeziehung der mit "V" dargestellten Tochtergesellschaften erfolgt im Wege der Vollkonsolidierung. Die mit "N" dargestellten Tochtergesellschaften werden nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

FREMDWÄHRUNGSUMRECHNUNG

Vermögensgegenstände und Schulden der ausländischen Tochtergesellschaften werden mit den Devisenkassamittelkursen am Bilanzstichtag und die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die in die Kapitalkonsolidierung einzubeziehenden Teile des Eigenkapitals sowie der Gewinn- und Verlustvortrag werden mit den historischen Kursen umgerechnet. Sofern sich hieraus in der Bilanz Unterschiedsbeträge ergeben, werden diese ergebnisneutral innerhalb des Eigenkapitals als "Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung" erfasst.

FREMDWÄHRUNGS
UMRECHNUNG
Wechselkurs
1 € =
Jahresdurch
schnittskurs
zum
30.06.2023
Stichtagskurs
zum
30.06.2023
Schweizer Franken CHF 0,9953 1,0155

II. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGS- METHODEN

Der Konzernabschluss wurde unter der Zugrundelegung des Grundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt. Des Weiteren verweisen wir auf unsere Ausführungen zu den bestandsgefährdenden Risiken im Konzernlagebericht in Abschnitt "C. Risiko- und Chancenbericht" und dort im Unterabschnitt "Finanzierungsrisken/ Bestandsgefährdende Risiken".

AKTIVA

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter zwischen 250,00 € und 1.000,00 € werden in einen Sammelposten eingestellt und über einen Zeitraum von 5 Jahren linear abgeschrieben. Wirtschaftsgüter unter 150,00 € werden direkt als Aufwand erfasst.

Die Ausleihungen sowie die Anteile an verbundenen Unternehmen sind zum Nominalwert bilanziert. Falls erforderlich, werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag vorgenommen.

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden vorgenommen, soweit eine dauerhafte Wertminderung vorliegt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen aus Bohraufträgen erfolgt grundsätzlich retrograd vom Auftragswert unter Berücksichtigung des Fertigstellungsgrades am Bilanzstichtag und eines pauschalen Abschlags in Höhe von 12,5 % für den noch nicht realisierten Gewinnanteil und die nicht aktivierungsfähigen Kosten. Aufträge, bei denen eine direkte Zuordnung der Herstellungskosten möglich ist, werden progressiv bewertet.

Die Bewertung von unfertigen Leistungen aus sogenannten "Day-Rate-Aufträgen", zu denen zum Bilanzstichtag mehrere größere Aufträge gehören, die zusammen einen wesentlichen Teil der unfertigen Leistungen ausmacht, erfolgt dagegen entsprechend der tatsächlich angefallenen Aufwendungen zu festgelegten Kostensätzen. Mit dem Kunden, bei dem auch das Fertigstellungsrisiko liegt, ist eine entsprechende Abrechnungssystematik vereinbart. Die Abrechnungen erfolgen laufend. Aufgrund des Dienstleistungscharakters wird hier ein Pauschalabschlag nicht vorgenommen, sodass bei diesen Aufträgen anteilige Gewinnmargen sukzessive enthalten sind.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Bei den Forderungen wurde den individuellen Risiken durch ausreichend bemessene Einzelwertberichtigungen und bei der Muttergesellschaft dem allgemeinen Kreditrisiko durch angemessene Pauschalabschläge von 1 % Rechnung getragen.

Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennbetrag angesetzt. Guthaben in fremder Währung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die erst im Folgejahr zu Aufwand werden.

PASSIVA

Das gezeichnete Kapital wurde mit dem Nennbetrag angesetzt.

Der rechnerische Nennbetrag der erworbenen eigenen Anteile ist offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbetrages gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde eine laufzeitadäquate Abzinsung unter Verwendung der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssätze vorgenommen.

Die Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die erst im Folgejahr zu Ertrag werden.

III. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ UND ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. BILANZ

ANLAGEVERMÖGEN

Der Konzernanlagenspiegel zum 30.06.2023 ist auf der Seite 32 des Anhangs dargestellt.

Die Aufstellung des direkten und indirekten Anteilsbesitzes aller Beteiligungen ist auf der Seite 35 dieses Berichts dargestellt.

ANTEILE AN VERBUNDENEN UNTERNEHMEN

Es bestehen folgende indirekte Beteiligungen an verbundenen Unternehmen, die nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen werden und daher als Anteile an verbundenen Unternehmen in der Konzernbilanz ausgewiesen werden:

NAME UND SITZ
DES UNTERNEHMENS
Beteiligungsquote % Währung Eigenkapital Ergebnis des letzten
Geschäftsjahres
Geothermie Neuried GmbH & Co. KG, Ascheberg* 100,00 TEUR - 107 0
Geothermie Neuried Verwaltungs GmbH, Ascheberg* 100,00 TEUR 4 2

*Werte zum 31.12.2021

SONSTIGE AUSLEIHUNGEN

• Geysir Europe GmbH, Grünwald 3.315 TEUR
• Geox GmbH, Ascheberg 645 TEUR
• GeoWeb Calefornie B.V., Niederlande 600 TEUR
Summe 4.560 TEUR

Die Ausleihungen gegen die Geysir Europe GmbH und der Geox GmbH sind mit Rangrücktritten versehen: Die Daldrup & Söhne AG tritt mit dem Darlehensbetrag sowie den entstandenen Zinsen sowie allen daran haftenden Rechten hinter alle bestehende, künftigen und bedingten Ansprüche aller aktuell bestehenden vorrangigen Gläubiger und der IKAV Invest S.a.r.l. (IKAV) und anderer Gesellschaften der IKAV-Gruppe sowie dem IKAV Investment bzgl. aller Forderungen, einschließlich Ausschüttungen, Zinsforderungen und Dividendenansprüche der IKAV gegenüber der Geysir-Gruppe zurück.

Die Bewertung der Ausleihungen Geysir-Europe GmbH und Geox GmbH erfolgt auf Basis eines Cashflow basierenden Prognosemodells aufgrund von Earn-out Vereinbarungen sowie einem Cashflow-Rückfluss aus den Kraftwerksgesellschaften. Auf dieser Basis wurden die Ausleihungen gegen die Geysir Europe GmbH wurden um 306 TEUR und gegen die Geox GmbH um 91 TEUR wertberichtigt.

UMLAUFVERMÖGEN

VORRÄTE

Die erhaltenen Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden fertige Erzeugnisse und Waren in Höhe von 4.092 TEUR bilanziert. In gleicher Höhe haben sich die sonstigen Ausleihungen gegenüber der J. D. Apparate- und Maschinenbau GmbH vermindert. Hierbei handelt es sich um Technologiekomponenten, die die D & S Geothermie GmbH als Kaufpreisbestandteil im Rahmen des Verkaufs der Geysir Europe-Gruppe erhalten hatte und sukzessive veräußert werden sollen.

FORDERUNGEN

Die Restlaufzeit der Forderungen beträgt, wie im Vorjahr, bis zu einem Jahr.

SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE ZUM
31.12.2022 IN TEUR
Bezeichnung
Gesamtbetrag mit einer Restlaufzeit
von
bis zu 1 Jahr
mit einer Restlaufzeit
von
mehr als 1 Jahr
Gesamtbetrag
Vorjahr
1. Darlehensforderungen gegen nahestehende Unternehmen 5.676 5.676 0 5.619
2. Kaufpreisforderung aus Gesellschaftsanteilverkauf 1.600 1.600 0 1.600
3. Umsatzsteuerforderungen 210 210 0 489
4. Übrige 471 471 0 406
Summe sonstige
Vermögensgegenstände
7.957 7.957 0 8.114

Darlehensforderungen gegen nahestehende Unternehmen bestehen gegenüber der J. D. Apparate- und Maschinenbau GmbH, Ascheberg, in Höhe von 5.676 TEUR (Vorjahr 5.619 TEUR). Es besteht ein Rangrücktritt in Höhe von 800 TEUR hinter die Forderungen aller anderen Gläubiger der Gesellschaft.

EIGENKAPITAL

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung als Bestandteil des Konzernabschlusses dargestellt.

GRUNDKAPITAL

Das Grundkapital beläuft sich auf 5.989,5 TEUR (31.12.2022: 5.989,5 TEUR), es ist aufgeteilt in 5.989.500 (31.12.2022: 5.989.500) auf den Inhaber lautende Aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Das genehmigte Kapital zum 30.06.2023 beträgt 2.994,75 TEUR (31.12.2022: 2.994,75 TEUR).

Eigene Anteile: Die Tochtergesellschaft Daldrup Bohrtechnik AG, Baar, hält 3.012 Aktien an der Daldrup & Söhne AG, dies entspricht 3.012 EUR des Grundkapitals beziehungsweise 0,1 % am Grundkapital.

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert zum Vorjahr 36.356 TEUR (31.12.2022: 36.356 TEUR).

GESETZLICHE RÜCKLAGE

Die gesetzliche Rücklage gemäß § 150 AktG beläuft sich unverändert zum Vorjahr auf 25 TEUR.

ANDERE GEWINNRÜCKLAGEN

Die anderen Gewinnrücklagen belaufen sich auf 349 TEUR (31.12.2022: 384 TEUR).

STEUERRÜCKSTELLUNGEN

Die Steuerrückstellungen belaufen sich auf 66 TEUR (31.12.2022: 17 TEUR).

KAPITALRÜCKLAGE
RÜCKSTELLUNGSSPIEGEL
ZUM 30.06.2023 IN TEUR
Bezeichnung 01.01.2023 Verbrauch Auflösung Zuführung 30.06.2023
Personalrückstellungen 553 473 4 499 575
Pauschale Rückstellung für Gewährleistungen 205 0 23 1 183
Übrige Rückstellungen 302 21 0 1.106 1.387
Summe sonstige Rückstellungen 1.060 494 27 1.606 2.145

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die pauschale Rückstellung für Gewährleistungen wurde mit 0,5 % des durchschnittlichen Umsatzes der letzten fünf Jahre gebildet. Dabei wurde eine abweichende Gewichtung der einzelnen Jahre sowie eine Abzinsung berücksichtigt.

VERBINDLICHKEITEN

VERBINDLICHKEITENSPIEGEL
ZUM 30.06.2023 IN TEUR
mit einer Restlaufzeit mit einer Restlaufzeit mit einer Restlaufzeit Gesamtbetrag
Art der Verbindlichkeit Gesamtbetrag von bis zu 1 Jahr von 1 bis 5 Jahre von mehr als 5 Jahren Vorjahr
1. Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 4.622 3.897 702 23 7.789
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.697 3.697 0 0 5.504
3. Verbindlichkeiten ggü. nahestehende Unternehmen 1.339 303 1.036 0 1.463
4. Steuerverbindlichkeiten 1.682 1.682 0 0 1.823
5. Sonstige Verbindlichkeiten aus Gesellschaftsanteilskauf 1.329 154 616 559 1.329
6. Darlehen Geothermie Neuried GmbH & Co. KG 280 280 0 0 280
7. Übrige sonstige Verbindlichkeiten 481 439 42 0 913
Summe Verbindlichkeiten 13.430 10.452 2.396 582 19.101

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen in Höhe von 3.827 TEUR aus der Inanspruchnahme von Betriebsmittelkrediten und in Höhe von 795 TEUR bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus der Finanzierung von Sachanlagevermögen.

Kontokorrent-, Avalkreditlinien und sonstige Kreditlinien der Berichtsgesellschaft belaufen sich auf insgesamt 21.500 TEUR. Mit den langjährig verbundenen Kreditinstituten und Avalkreditgebern der Berichtsgesellschaft wurde im Mai 2020 eine Sicherheitentreuhandvereinbarung zu deren Besicherung durch die Übereignung von Bohranlagen und Maschinen sowie Warenbeständen und Forderungszession getroffen. Die Vereinbarung umfasst eine Öffnungsklausel zu Gunsten der Berichtsgesellschaft hinsichtlich künftiger Projektfinanzierungslinien. In den Gesamtlinien ist die Avalkreditlinie eines Kreditgebers in Höhe von 5.000 TEUR enthalten, die ebenfalls durch die Verpfändung eines Bankguthabens von 500 TEUR besichert ist.

Darüber hinaus besteht zum Bilanzstichtag eine im Geschäftsjahr 2021 zugesagte, unbesichert zur Verfügung gestellte weitere mittelfristige Darlehensfinanzierung eines Kreditgebers in Höhe von noch 889 TEUR (31.12.2022: 1.222 TEUR).

Die Verbindlichkeiten ggü. nahestehende Unternehmen betreffen die Gewährung eines Darlehens der GVG-Grundstücksverwaltungs-GmbH & Co. KG, Erfurt, in Höhe von 1.339 TEUR zzgl. aufgelaufener Zinsen.

2. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

30.06.2023
• Versicherungsentschädigungen 15 TEUR
• Übrige Erträge 13 TEUR
• Erträge aus Auflösung von Rückstellungen 27 TEUR
(periodenfremd)
• Sachbezüge 58 TEUR
Summe 113 TEUR

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

30.06.2023
• Versicherungen und Beiträge 349 TEUR
• Abraum- und Abfallbeseitigung 671 TEUR
• Mieten für bewegliches Vermögen 765 TEUR
• Werbung, Reisen, Unterbringung Mitarbeitende 380 TEUR
• Reparaturen und Instandhaltungen 501 TEUR
• Rechts- und Beratungskosten 300 TEUR
• Fahrzeugkosten 378 TEUR
• Raumkosten 289 TEUR
• Aufwendungen Währungsdifferenzen 122 TEUR
• Lizenzgebühren 175 TEUR
• Kosten Baustellen 82 TEUR
• Kosten Werkstatt 126 TEUR
• Sonstige 1.236 TEUR
Summe 5.374 TEUR

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen belaufen sich auf 397 TEUR (Vorjahr: per Saldo 303 TEUR). Die Abschreibungen resultieren aus einer Neubewertung der nachrangigen Darlehensforderungen gegenüber der Geysir Europe GmbH und der Geox GmbH.

IV. SONSTIGE ANGABEN

SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Die Daldrup & Söhne AG hat sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 248 TEUR. Die Verpflichtungen haben in Höhe von 168 TEUR Laufzeiten bis zu einem Jahr und in Höhe von 80 TEUR Laufzeiten von einem bis fünf Jahren.

Des Weiteren bestehen Verpflichtungen aus einem Lizenzvertrag in Höhe von 3.125 TEUR, von denen 350 TEUR innerhalb eines Jahres, 1.400 TEUR im Zeitraum zwischen einem und fünf Jahren sowie 1.375 TEUR nach fünf Jahren fällig sind.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen des Konzerns beträgt somit 3.373 TEUR, davon fällig:

• innerhalb eines Jahres: 518 TEUR
• zwischen einem und fünf Jahren: 1.480 TEUR
• nach fünf Jahren: 1.375 TEUR

NICHT IN DER BILANZ ENTHALTENDE GESCHÄFTE

Die Daldrup & Söhne AG hat im Geschäftsjahr 2016 ein Patent zur Förderverrohrung zur Verwendung bei einer Erdwärmesonde zur Gewinnung geothermischer Energie und Verfahren zum Einbau einer solchen Förderverrohrung für 5.400 TEUR netto an die J. D. Apparate- und Maschinenbau GmbH (Käufer) veräußert und mietet dieses seitdem für eine jährliche Lizenzgebühr von 350 TEUR zurück. Die jährliche Miete wird auf den Kaufpreis angerechnet. Das Patent hat eine Laufzeit bis Januar 2034. Zweck der Transaktion war die Realisierung stiller Reserven. Darüber hinaus werden keine wesentlichen Chancen oder Risiken gesehen.

Mit Kauf- und Mietvertrag vom 30.06.2015 zwischen der Daldrup & Söhne AG (Verkäufer) und der J.D. Apparate und Maschinenbau GmbH (Käufer) wurde eine Bohranlage für netto 2.800 TEUR, veräußert. Mit gleichem Vertrag wird die Bohranlage zur wirtschaftlichen und betrieblichen Nutzung auf Basis einer festen Monatspauschale für die Monate Januar bis Oktober 2022 von 17 TEUR zzgl. Mehrwertsteuer und ab November 2022 von 22 TEUR zzgl. Mehrwertsteuer an die Daldrup & Söhne AG zurück vermietet. Die monatliche Miete wird auf den Kaufpreis angerechnet. Zweck der Transaktion war die Realisierung stiller Reserven. Darüber hinaus werden keine wesentlichen Chancen oder Risiken gesehen.

ABSICHERUNG VON FREMDWÄHRUNGSRISIKEN/ BEWERTUNGSEINHEITEN

Gemäß Risikopolitik sind entstehende Fremdwährungsrisiken der Berichtsgesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften, die eine wesentliche Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung besitzen, rechtzeitig im Vorfeld eines Vertragsschlusses, spätestens aber unverzüglich nach deren Entstehung in derselben Währung und Laufzeit, mindestens in Höhe von 90 % des per Saldo bestehenden Fremdwährungsrisikos durch geeignete Devisentermingeschäfte abzusichern.

Im Geschäftsjahr 2023 wurde mit einem deutschen Kreditinstitut weitere Absicherungen von Fremdwährungsrisiken aus Auftragseingängen für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 vorgenommen. Zum 30.06.2023 bestanden noch drei Bewertungseinheiten mit folgenden Parametern:

GRUNDGESCHÄFT/
SICHERUNGSINSTRUMENT
Risiko/
Art der Bewertungseinheit
einbezogener Betrag Höhe des
abgesicherten Risikos
Sicherungszeitraum
Zahlungseingänge der Berichtsgesellschaft
aus Bohraufträge im Drittland/Devisenter
mingeschäft mit Laufzeitoption (3 Geschäfte)
Währungsrisiko/micro hedge TCHF 1.660 TCHF 1.660 03.07.2023
(frühester Beginn)
31.01.2024
(spätestes Ende)

Die gegenläufigen Zahlungsströme gemäß obiger Tabelle von Grund- und Sicherungsgeschäft gleichen sich voraussichtlich in vollem Umfang im Sicherungszeitraum aus, weil wesentliche Positionen in betraglich gleicher Höhe in derselben Währung und Laufzeit durch Devisentermingeschäfte abgesichert werden. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen/Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft vollständig ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird weiterhin die "Critical-Terms-Match-Methode" verwendet.

KRISEN/KONFLIKTE/WACHSENDE KONJUNKTURSORGEN

Aktuell fehlt es in vielen wichtigen Volkswirtschaften an konjunkturellen Impulsen. Die erneut aufgeflammte Immobilienkrise in China kommt daher insgesamt zur Unzeit, zumal die exportorientierte Wirtschaft Chinas u. a. wegen geringen Öffnungseffekte ohnehin auf wackeligen Beinen zu stehen scheint. Die gestiegene Unsicherheit hat das Potenzial, den ohnehin schwachen internationalen Handel in eine verlängerte Anämie zu versetzen. Die Auswirkungen der Schwächephase in China sind längst auch in Europa zu spüren. Die schwache Nachfrage bereitet der hiesigen Industrie große Sorgen, wobei Deutschland und Osteuropa aufgrund der engen Handelsverflechtungen besonders betroffen sind. Die Wahrscheinlichkeit einer milden Rezession im zweiten Halbjahr 2023 ist in Deutschland deutlich gestiegen. Das Risiko daraus wird für den Daldrup-Konzern noch als gering eingestuft, wenngleich direkte oder mittelbare Auswirkungen auf den künftigen operativen Geschäftsgang nicht auszuschließen sind. Für weitere Ausführungen wird auf den Lagebericht verwiesen.

NACHTRAGSBERICHT

In der Hauptversammlung der Daldrup & Söhne AG in Dortmund am 31. August 2023 wurde neben weiteren diversen satzungsändernden Themen u. a. die Sitzverlegung von Grünwald nach Oberhaching beschlossen. Zudem wurde die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals mit der Möglichkeit zum Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre sowie die Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsverschreibungen und/oder Genussrechten mit der Möglichkeit zum Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre sowie über die Schaffung eines neuen bedingten Kapitals und Satzungsänderung sowie über die Aufhebung des bestehenden bedingten Kapitals beschlossen.

SONSTIGE PFLICHTANGABEN

NAMEN DER MITGLIEDER DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS

Während des laufenden Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand an:

Name Funktion, ausgeübter Beruf
Andreas Tönies Sprecher des Vorstands bis 21.11.2022, Vorsitzender des Vorstands seit 22.11.2022
(Geschäftsbereiche Strategie, Key Accounts, Kommunikation, Personal und Recht)
Dipl.-Ing. Bernd Daldrup Vorstandsmitglied (Geschäftsbereiche tiefe Geothermie, Logistik/Warenwirtschaft und Einkauf).
Dipl.-Kfm. Stephan Temming Vorstandsmitglied (Finanzen, Controlling, Investor Relations und Unternehmensentwicklung)
Dipl.-Ing. Karl Daldrup Vorstandsmitglied (Geschäftsbereiche Rohstoffe & Exploration, Wassergewinnung, EDS,
oberflächennahe und mittlere Geothermie sowie die Ressorts EDV/IT,
Vertrags- u. Nachtragsmanagement)

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr folgende Personen an:

Name, Funktion Verwaltungs-, Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsmandate
bzw. Partnerstellungen
Josef Daldrup Kaufmann
Vorsitzender des Aufsichtsrates,
Delegierter des Verwaltungsrats der Daldrup Bohrtechnik AG, Rothenburg/Schweiz
Heinrich Goßheger Bankdirektor i.R.
keine
Wolfgang Bosbach Rechtsanwalt
Mitglied des Aufsichtsrats der Signal Iduna
Allgemeine Versicherung AG, Dortmund
Dr. Michaela Daldrup-Arnold Projektmanagerin
keine

Oberhaching, 28. September 2023

Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Andreas Tönies (Vorstandsvorsitzender)

Bernd Daldrup (Vorstand)

Karl Daldrup (Vorstand)

Stephan Temming (Vorstand)

FINANZKALENDER für die Daldrup & Söhne AG

29.September 2023: Veröffentlichung Konzernhalbjahresbericht zum 30.06.2023

28. - 29. November 2023: Eigenkapitalforum Frankfurt

INVESTOR RELATIONS Kontakt

Daldrup & Söhne AG Lüdinghauser Straße 42- 46 59387 Ascheberg Deutschland

Telefon +49 (0)2593 / 95 93 29 Telefax +49 (0)2593 / 95 93 60 [email protected] www.daldrup.eu

IMPRESSUM

Geschäftsadresse der Gesellschaft Daldrup & Söhne AG Bajuwarenring 17a 82041 Oberhaching Deutschland

Sitz der Gesellschaft

Grünwald

Zweigniederlassung

Daldrup & Söhne AG Zweigniederlassung Ascheberg Lüdinghauser Straße 42-46 59387 Ascheberg Deutschland

Telefon +49 (0)2593 / 95 93 0 [email protected]

Diesen Geschäftsbericht können Sie auch als Online-Version unter www.daldrup.eu einsehen.

Gestaltung und Satz

DESIGNRAUSCH Kommunikationsdesign, Herten | Susanne Frisch-Hirse www.designrausch.eu

www.daldrup.eu

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