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Raiffeisen Bank International AG

Interim / Quarterly Report Jul 30, 2024

756_ir_2024-07-30_78a37308-00ff-44fb-ade2-d0cb7f7fe4ef.pdf

Interim / Quarterly Report

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Halbjahres-Finanzbericht per 30. Juni 2024

· Überblick

Raiffeisen Bank International (RBI)
Monetäre Werte in € Millionen 2024 2023 Veränderung
Erfolgsrechnung 1.1.-30.6. 1.1.-30.6.
Zinsüberschuss 2.895 2.749 5,3%
Provisionsüberschuss 1.391 1.698 -18,1%
Verwaltungsaufwendungen -1.924 -1.995 -3,6%
Betriebsergebnis 2.535 2.661 -4,7%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -48 -259 -81,5%
Ergebnis vor Steuern 1.919 1.715 11,9%
Ergebnis nach Steuern 1.436 1.327 8,2%
Konzernergebnis 1.324 1.235 7,3%
Bilanz 30.6. 31.12.
Forderungen an Kreditinstitute 17.721 14.714 20,4%
Forderungen an Kunden 101.920 99.434 2,5%
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 28.879 26.144 10,5%
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 125.333 119.353 5,0%
Eigenkapital 21.090 19.849 6,3%
Bilanzsumme 209.963 198.241 5,9%
Kennzahlen 1.1.-30.6. 1.1.-30.6.
Return on Equity vor Steuern 19,5% 18,5% 1,0 PP
Return on Equity nach Steuern 14,6% 14,3% 0,3 PP
Konzern-Return-on-Equity 15,0% 14,9% 0,1 PP
Cost/Income Ratio 42,7% 42,4% 0,3 PP
Return on Assets vor Steuern 1,86% 1,63% 0,23 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,94% 2,74% 0,20 PP
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,25% 0,37% -0,13 PP
Bankspezifische Kennzahlen 30.6. 31.12.
NPE Ratio 1,8% 1,9% -0,1 PP
NPE Coverage Ratio 53,3% 51,7% 1,6 PP
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 98.453 93.664 5,1%
Harte Kernkapitalquote¹ 17,8% 17,3% 0,5 PP
Kernkapitalquote¹ 19,5% 19,1% 0,4 PP
Eigenmittelquote¹ 21,9% 21,5% 0,4 PP
Aktienkennzahlen 1.1.-30.6. 1.1.-30.6.
Ergebnis je Aktie in € 3,87 3,59 7,6%
Schlusskurs in € (30.6.) 16,22 14,52 11,7%
Höchstkurs (Schlusskurs) in € 19,27 14,60 32,0%
Tiefstkurs (Schlusskurs) in € 15,82 13,44 17,7%
Anzahl der Aktien in Millionen (30.6.) 328,94 328,94 0,0%
Marktkapitalisierung in € Millionen (30.6.) 5.335 4.776 11,7%
Ressourcen 30.6. 31.12.
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 44.837 44.887 -0,1%
Geschäftsstellen 1.490 1.519 -1,9%
Kunden in Millionen 18,6 18,6 0,5%

1 Transitional – inklusive Ergebnis

· Raiffeisen Bank International | per 30. Juni 2024

Mit 1. Jänner 2024 wurde die Kalkulation der Cost/Income Ratio geringfügig angepasst, die Berechnung erfolgt nunmehr exkl. Finanztransaktionssteuer (die Werte der Vorperioden wurden adaptiert). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Kennzahlen.

Mit RBI wird in diesem Bericht der RBI-Konzern bezeichnet. Ist dagegen die Raiffeisen Bank International AG gemeint, wird der Begriff RBI AG verwendet. Mit Konzernzentrale ist die Raiffeisen Bank International AG ohne Zweigstellen gemeint.

In den Tabellen und Grafiken können sich Rundungsdifferenzen ergeben. Die Veränderungswerte in den Tabellen basieren auf nicht gerundeten Ausgangswerten. Die im Bericht erwähnten Kennzahlen sind im Konzernabschluss unter Kennzahlen definiert.

RBI auf dem Kapitalmarkt 4
Konzernzwischenlagebericht 7
Entwicklung der Märkte 7
Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode 9
Ergebnis- und Finanzentwicklung 10
Bilanz 14
Eigenmittel gemäß CRR/BWG 15
Risikomanagement 16
Ausblick 16
Segment- und Länderanalyse 17
Zentraleuropa 17
Südosteuropa 19
Osteuropa 21
Group Corporates & Markets 22
Corporate Center 23
Konzernzwischenabschluss 24
Unternehmen 24
Gesamtergebnisrechnung 25
Bilanz 26
Eigenkapital-Veränderungsrechnung 27
Kapitalflussrechnung 28
Segmentberichterstattung 29
Anhang 34
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 41
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente - Amortized Cost 48
Zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente 53
Sonstige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Eigenkapital 61
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten 63
Risikobericht 74
Sonstige Angaben 87
Regulatorische Angaben 95
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 98
Kennzahlen 99
Abkürzungsverzeichnis 101
Erklärung aller gesetzlichen Vertreter 102
Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses 103
Impressum 105

· RBI auf dem Kapitalmarkt

Entwicklung der RBI-Aktie

Nach der positiven Entwicklung zum Jahresauftakt schwächte sich die Aufwärtsdynamik etwas ab, dennoch konnten zahlreiche Aktienindizes im zweiten Quartal 2024 neue Allzeithochs verzeichnen. Haupttreiber dieser Entwicklung waren weiterhin hauptsächlich Technologiewerte, insbesondere solche mit Aktivitäten rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Da die meisten großen Unternehmen in diesem Sektor in den USA angesiedelt sind, profitierten die US-amerikanischen Aktienmärkte abermals am stärksten von dieser Entwicklung. Die alte Börsenweisheit, dass politische Börsen in der Regel kurze Beine haben, bewahrheitete sich nach den Ergebnissen der Europawahl erneut. Trotz des Erstarkens politisch weit links und rechts stehender Parteien blieben die Auswirkungen auf die Märkte gering. Auch die sehr kurzfristig angesetzten Neuwahlen in Frankreich riefen keine Turbulenzen hervor, obgleich das Regieren in Frankreich aufgrund der Ergebnisse schwieriger werden dürfte und die Auswirkungen auf die politische Gemengelage in Europa noch ungewiss sind.

Die Inflation in Europa verharrte im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich auf einem Niveau zwischen zwei und drei Prozent. Obwohl das Ziel von zwei Prozent noch nicht ganz erreicht ist, beschloss die EZB Anfang Juni eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte und damit die erste Zinssenkung seit acht Jahren. Auf die europäischen Rentenmärkte hatte dies jedoch kaum Auswirkungen, da die Zinssenkung bereits seit längerem erwartet worden war. In den USA ist die Inflationsentwicklung und ihr Niveau zwar sehr ähnlich zu Europa, die Fed sah jedoch noch keinen ausreichenden Spielraum für eine erste Zinssenkung. Hauptursache für die unterschiedliche Zinspolitik ist die Wirtschaftsentwicklung, die in Europa verglichen mit den USA deutlich schwächer ausfällt und die EZB mit ihrer geldpolitischen Trendwende positive Impulse setzen möchte.

Zu Beginn des zweiten Quartals 2024 lag der Kurs der RBI-Aktie bei € 18,46. Zum Quartalsende notierte sie bei € 16,22 und verlor im Zuge von Meldungen rund um das Russland-Geschäft der RBI 12,1 Prozent im Vergleich zum Ende des ersten Quartals. Der österreichische Aktienindex ATX legte im zweiten Quartal um 2,1 Prozent zu, während der europäische Bankenindex Euro Stoxx Banks um 1,8 Prozent nachgab.

Kursentwicklung seit 1. Jänner 2023 im Vergleich zu ATX und Euro Stoxx Banks

Kapitalmarktkommunikation

Am 2. Mai 2024 publizierte die RBI die Geschäftsergebnisse des ersten Quartals 2024. Aus diesem Anlass hielt der Vorstand der RBI eine Webkonferenz mit über 350 Teilnehmern ab. Er erläuterte die Geschäftszahlen, ging dabei auch ausführlich auf die Situation in Russland sowie die potenziellen Auswirkungen für die RBI ein und stand in der anschließenden Q&A-Runde für Fragen zur Verfügung.

Ziel der Investor-Relations-Aktivitäten der RBI ist es, mit flexiblen und innovativen Informationsformaten den Kapitalmarktakteuren ein Höchstmaß an Transparenz zu bieten. Im zweiten Quartal nahmen die Investor-Relations-Verantwortlichen und weitere Vertreter der RBI in Budapest, Bukarest, Lausanne, London, Madrid, München, Paris, Prag, Wien und Zürs an Roadshows und Konferenzen teil. Ergänzt wurden diese Aktivitäten durch zahlreiche virtuelle Veranstaltungen im Rahmen von Telefon- und Webkonferenzen. Darüber hinaus bot Investor Relations Analysten, Eigen- und

Fremdkapitalinvestoren einen individuellen Austausch mit dem CEO und CRO sowie Investor Relations telefonisch oder als Videokonferenz an. Schwerpunkte der Gespräche mit Investoren und Analysten im zweiten Quartal waren weiter die Situation in der Ukraine, die Entwicklung in Russland sowie ihre möglichen Auswirkungen auf die RBI.

Neben 18 Aktienanalysten geben 22 Anleiheanalysten (Stand: 30. Juni 2024) regelmäßig Empfehlungen zur RBI als Investment ab.

Die RBI ist bestrebt, die Marktteilnehmer stets bestmöglich zu informieren. Im Sinn einer möglichst weiten Verbreitung und guten Zugänglichkeit ihres Informationsangebots stellt sie Präsentationen im Rahmen von Telefonkonferenzen sowie wichtigen Veranstaltungen als Webcasts online bereit. Diese sind im Internet unter www.rbinternational.com → Investoren → Events & Präsentationen abrufbar.

Emissionen

Im Februar begab die RBI eine Senior-Non-Preferred Benchmark-Emission in Höhe von € 500 Millionen, die zweite Emission der RBI in diesem Format innerhalb eines halben Jahres. Der endgültige Spread konnte, nach anfänglich kommunizierten Spread von 235 Basispunkten, bei 195 Basispunkte über dem Mid-Swap-Satz festgelegt werden, wobei die Orderbücher einen Höchststand von € 3,8 Milliarden erreichten. Die Emission hat eine Laufzeit von 5,5 Jahren, unterstützt das Moody's Kreditrating der RBI und bietet einen jährlichen Kupon von 4,625 Prozent.

Im Mai emittierte die RBI die erste Senior-Preferred-Benchmark-Anleihe des Jahres in Höhe von € 500 Millionen. Nach vorangegangener Investorenarbeit war die Nachfrage groß und die Emission mit einem Orderbuch von über € 2,5 Milliarden fünffach überzeichnet. Dies erlaubte es, den anfänglich kommunizierten Spread von 190 Basispunkten bei 155 Basispunkten über dem Mid-Swap-Satz festzulegen. Bei der Allokation an Investoren hauptsächlich aus dem europäischen Raum wurde auf eine diversifizierte Zuteilung geachtet. Die Emission hat eine Laufzeit von 6 Jahren (nicht kündbar für 5 Jahre) und einen jährlich fälligen Kupon von 4,5 Prozent.

RBI Rating

Die RBI steht in regelmäßigem Kontakt mit den Analysten der Rating-Agenturen und informiert diese laufend über ihre Geschäftsentwicklung, um eine möglichst zutreffende Bewertung sicherzustellen. Derzeit wird die RBI weiterhin durch Moody's Investors Service sowie Standard & Poor's geratet. Das Rating durch Moody's wurde zuletzt im dritten Quartal 2023 angepasst und das Rating für Public-sector covered bonds um eine Stufe von Aa2 auf Aa1 erhöht. Die übrigen Einschätzungen blieben unverändert. Standard & Poor's bekräftigte sein Rating zuletzt im Mai 2024 vor dem Hintergrund einer erneut guten Geschäftsentwicklung sowie hoher Kapitalpuffer, durch die Risiken aus dem Russland-Geschäft aufgefangen werden könnten. Die Einbindung in die stabil und breit aufgestellte Raiffeisen-Bankengruppe trägt ebenfalls positiv zu dem Ratingurteil bei.

Rating Moody's Investors Service Standard & Poor's
Langfrist-Rating A1 A
Ausblick stabil negativ
Kurzfrist-Rating P-1 A-2
Junior Senior Unsecured Baa2
Subordinated (Tier 2) Baa2 BBB
Additional Tier 1 Ba2(hyb) BB
Public-sector covered bonds Aa1
Mortgage covered bonds Aa1

Aktionärsstruktur

Die Raiffeisen Landesbanken halten rund 61 Prozent der RBI-Aktien, die restlichen Aktien befinden sich im Streubesitz (Stand: 30. Juni 2024) . Mit einer breiten geografischen Streuung sowie unterschiedlichen Anlagezielen weisen die RBI-Aktionäre eine ausgewogene Struktur auf.

Aktienkennzahlen und Details zur Aktie

Schlusskurs zum 30. Juni 2024 € 16,22
Höchstkurs/Tiefstkurs (Schlusskurse) im zweiten Quartal 2024 € 19,27 /€ 15,82
Ergebnis je Aktie vom 1. Jänner bis zum 30. Juni 2024 € 3,87
Buchwert je Aktie zum 30. Juni 2024 € 55,41
Marktkapitalisierung zum 30. Juni 2024 € 5.335 Millionen
Durchschnittlicher Tagesumsatz (Einzelzählung) im zweiten Quartal 2024 327.762 Stück
Streubesitz zum 30. Juni 2024 rund 39%
ISIN AT0000606306
Ticker-Symbole RBI (Wiener Börse)
RBI AV (Bloomberg)
RBIV.VI (Reuters)
Marktsegment Prime Market
Anzahl der ausgegebenen Aktien zum 30. Juni 2024 328.939.621

Finanzkalender 2024/2025

23. Oktober 2024 Beginn der Quiet Period
30. Oktober 2024 Zwischenbericht 1. bis 3. Quartal, Conference Call
27. Jänner 2025 Beginn der Quiet Period
4. Februar 2025 Vorläufige Geschäftszahlen 2024, Conference Call
25. Februar 2025 Jahresfinanzbericht 2024
16. März 2025 Nachweisstichtag Hauptversammlung
26. März 2025 Ordentliche Hauptversammlung
31. März 2025 Ex-Dividendentag
1. April 2025 Nachweisstichtag Dividenden
2. April 2025 Dividenden-Zahltag
24. April 2025 Beginn der Quiet Period
6. Mai 2025 Zwischenbericht 1. Quartal, Conference Call
23. Juli 2025 Beginn der Quiet Period
30. Juli 2025 Zwischenbericht 1. Halbjahr, Conference Call
23. Oktober 2025 Beginn der Quiet Period
30. Oktober 2025 Zwischenbericht 1. bis 3. Quartal, Conference Call

· Konzernzwischenlagebericht

Entwicklung der Märkte

Viele Länder Europas verzeichneten im Jahr 2023 eine nur sehr verhaltene Konjunkturentwicklung. Insbesondere der Industriesektor erwies sich als Belastungsfaktor. Jedoch wird für den Verlauf des Jahres 2024 zumeist mit einem moderaten Konjunkturaufschwung gerechnet, der angesichts prognostizierter Reallohnanstiege maßgeblich vom privaten Konsum getragen sein sollte. Die US-Wirtschaft präsentiert sich trotz einer leichten Abkühlung im Vergleich zum sehr starken zweiten Halbjahr 2023 weiterhin robust und auch die chinesische Wirtschaft hält sich besser als befürchtet. Während das weltwirtschaftliche Umfeld Europa also in begrenztem Maße Unterstützung bietet, sorgt die Politik (z. B. bevorstehende US-Präsidentschaftswahlen) für anhaltende Unsicherheit. In der Eurozone und den USA ist der Inflationsrückgang in der ersten Hälfte des Jahres 2024 zeitweise ins Stocken geraten, im Allgemeinen verlangsamte sich das Tempo des Disinflationsprozesses im Vergleich zu 2023 deutlich. Dennoch nahm die EZB eine erste Zinssenkung vor, die US-Notenbank Fed dürfte dies im weiteren Jahresverlauf tun. Auch in der CE/SEE-Region wird mit (weiteren) Zinssenkungen gerechnet. Ein schnelles Ende des Kriegs in der Ukraine scheint aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Bei Ausbleiben einer weiteren substanziellen militärischen Eskalation sind jedoch keine zusätzlichen negativen Implikationen für die Konjunktur in der Eurozone sowie in den CE/SEE-Ländern zu erwarten. Ein weiterer Risikofaktor ist die Lage im Nahen Osten. Es bestehen klare Abwärtsrisiken für die konjunkturelle Entwicklung und Aufwärtsrisiken für die Inflation, die im Falle einer signifikanten militärischen Eskalation schlagend würden.

Die Wirtschaft des Euroraums verbuchte Ende 2023 einen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Aktivität. Im ersten Quartal 2024 legte das BIP etwas stärker zu als erwartet. Im Gesamtjahr 2024 dürfte das BIP-Wachstum ein wenig höher ausfallen als im Vorjahr (0,8 Prozent nach 0,5 Prozent). 2025 sollte sich die Konjunkturdynamik beschleunigen und neben dem privaten Konsum auch die Investitionen zum Aufschwung beitragen. Die Inflationsrate reduzierte sich bis Jahresmitte 2024 auf rund 2,5 Prozent. Bis Jahresende 2024 wird kein weiterer Inflationsabbau erwartet. Erst im Jahr 2025 wird mit einer Rückkehr zum EZB-Inflationsziel von 2 Prozent gerechnet.

Die EZB senkte im Juni die Leitzinsen um 25 Basispunkte. Der bestimmende Leitzins für die geldpolitische Ausrichtung ist der Einlagesatz. 2024 wird mit weiteren Senkungen des Einlagesatzes von je 25 Basispunkten im September und Dezember gerechnet. 2025 dürfte der Leitzinssenkungspfad von 25 Basispunkten pro Quartal fortgesetzt werden. Die Geldmarkt- und Swapsätze nehmen zukünftige Zinssenkungen vorweg und so sind die Zinskurven invers. Der skizzierte Leitzinspfad sollte ausgehend vom aktuellen Niveau mit fallenden Geldmarkt- und Swapsätzen einhergehen. Der Bilanzabbau wird 2024 und 2025 fortgesetzt, da das Anleiheportfolio der EZB verkleinert wird, indem auslaufende Anleihen nicht mehr reinvestiert werden.

Die österreichische Konjunktur befand sich 2023 zum Teil in einer Rezession, konnte sich im Winterhalbjahr (Q4 2023/Q1 2024) trotz andauernder Schwächephase von Industrie- und Bausektor jedoch stabilisieren. Es wird erwartet, dass die Konjunktur in der zweiten Hälfte 2024 etwas an Fahrt gewinnt, da der private Konsum von den deutlichen Reallohnanstiegen profitieren sollte. Im Gesamtjahr 2024 wird dennoch nur mit einem marginalen BIP-Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet (2025: 1,4 Prozent). Dies beruht auf der Annahme, dass positiven Impulsen vom privaten Konsum eine für Aufschwungphasen ungewöhnlich verhaltene Investitions- und Exportentwicklung gegenüberstehen wird. Während die Industrie in der zweiten Jahreshälfte aus der Rezession herausfinden sollte, dürfte der Bausektor das gesamte Jahr über in einer solchen verharren.

Die Volkswirtschaften in Zentraleuropa (CE) dürften 2024 eine - gleichwohl nur verhaltene - Erholung verzeichnen, nachdem im Vorjahr Rezessionen in Ungarn und Tschechien sowie eine markante Konjunkturverlangsamung in Polen das Bild prägten. Diese Erholung sollte vorrangig durch die Belebung der Konsumentennachfrage getrieben sein. Dieses Szenario wurde durch die BIP-Daten des ersten Quartals bestätigt. Unterstützend wirken in diesem Zusammenhang der Rückgang der Inflation, fallende Zinssätze und ein robustes Lohnwachstum. Die Investitionsdynamik sollte grundsätzlich positiv bleiben, könnte jedoch aufgrund unregelmäßiger Auszahlungen von EU-Finanzmitteln (Übergang von einem EU-Haushalt zum nächsten) etwas nachlassen. Die schlussendlich freigegebenen Mittel aus dem NGEU-Programm dürften das Wachstum in Polen beflügeln und das Land 2024 zum Wachstumsführer der Region machen. Der gegenwärtige Trend der Disinflation scheint in der Region allmählich auszulaufen, allgemein sind die Inflationsrisiken nach oben gerichtet. Die fortlaufende Lockerung der Geldpolitik fördert in diesem Jahr ein moderates Wachstum, auch wenn das Tempo der Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte in Tschechien und Ungarn nachlässt (mit unveränderten Zinssätzen in Polen).

Die Region Südosteuropa (SEE) legte 2023 im Vergleich zur CE-Region und dem Großteil Europas eine überdurchschnittliche Konjunkturdynamik an den Tag. Dies war nicht zuletzt hohen EU-Investitionen, einer erfolgreichen Tourismussaison in Kroatien und Albanien sowie umfangreichen Überweisungen in Länder mit einer großen Diaspora geschuldet. Auch wenn der relative Wachstumsvorteil gegenüber der CE-Region 2024 abnimmt, sollten der anhaltende Zufluss von EU-Mitteln in Kombination mit einer starken Investitionstätigkeit, positive Entwicklungen am Arbeitsmarkt und kräftiges Lohnwachstum weiterhin ein etwas höheres BIP-Wachstum ermöglichen. Das schwache außenwirtschaftliche Umfeld und die leicht höhere Inflation in Verbindung mit einem späteren Beginn der geldpolitischen Lockerung bedeuten jedoch, dass das Wachstum in den meisten südosteuropäischen Ländern unter ihrem Potenzial bleibt.

In der Ukraine belastet der anhaltende Krieg weiterhin die Wirtschaft und den Wiederaufbau. Unterstützt durch die Politik der Regierung und der Zentralbanken, den privaten Konsum und eine Erholung der Industrie beweist die Wirtschaft jedoch ihre Fähigkeit, sich weiter an die Kriegsbedingungen anzupassen. Im Jahr 2024 sollten unter anderem der Aufschwung des realen privaten Konsums, starke öffentliche Ausgaben sowie eine moderate Erholung der Investitionen ein BIP-Wachstum von rund 3,4 Prozent ermöglichen.

Gestützt durch umfangreiche fiskalpolitische Maßnahmen erwies sich die russische Wirtschaft trotz des Kriegs, der damit verbundenen Sanktionen, der selbstauferlegten Isolation im Außenhandel sowie des gedämpften Investoreninteresses im Jahr 2023 als widerstandsfähig. Fiskalische Anreize sollten auch 2024 die Eckpfeiler hinter dem ansonsten schleppenden Wachstum sein, während die vorherige Abwertung des Rubel und der damit verbundene Anstieg der Inflation bedeuten, dass die monetären Bedingungen das ganze Jahr über straff bleiben werden (erwartete Zinserhöhungen im zweiten Halbjahr). In Belarus startete die Wirtschaft stärker als erwartet in das Jahr 2024. Ein erwarteter Inflationsanstieg, ein verstärkter Wettbewerb auf dem russischen Markt, ein anhaltendes Handelsdefizit, ein erschwerter Zugang zu externer Finanzierung aufgrund von Sanktionen sowie nachlassende Basiseffekte sollten jedoch das Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte abschwächen.

Entwicklung des realen BIP – Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Region/Land 2022 2023 2024e 2025f
Polen 5,6 0,2 3,1 3,8
Slowakei 1,9 1,6 2,7 2,4
Tschechien 2,9 0,0 1,5 2,9
Ungarn 4,6 -0,8 2,2 3,4
Zentraleuropa 4,4 0,2 2,6 3,4
Albanien 4,9 3,4 3,7 3,8
Bosnien und Herzegowina 4,2 1,7 2,6 3,0
Kosovo 4,3 3,3 3,9 4,0
Kroatien 7,0 3,1 3,2 2,7
Rumänien 4,1 2,1 2,0 2,5
Serbien 2,4 2,5 3,8 4,0
Südosteuropa 4,3 2,3 2,5 2,9
Belarus -4,7 3,9 4,0 2,0
Russland -1,2 3,6 3,3 0,9
Ukraine -28,8 5,3 3,4 6,5
Osteuropa -3,9 3,7 3,3 1,4
Österreich 4,8 -0,8 0,2 1,4
Eurozone 3,5 0,5 0,8 1,5

Quelle: Raiffeisen Research, Stand Ende Juli 2024, (e: Schätzung, f: Prognose), für bereits abgeschlossene Jahre sind nachträgliche Revisionen möglich

Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode

Update zu Russland

Die RBI hat die notwendigen Voraussetzungen für eine sanktionskonforme STRABAG-Transaktion sorgfältig analysiert. Nachdem von zahlreichen Experten bestätigt worden war, dass die Transaktion sanktionskonform wäre, hat sich der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats entschlossen, sie voranzutreiben. Vorstand und Aufsichtsrat waren sich dabei immer bewusst, dass die Transaktion – obwohl juristisch korrekt – an politischen Bedenken scheitern könnte. Insbesondere in den USA, aber auch in Europa, gab es starke politische Bedenken hinsichtlich der Transaktion und damit auch politische Risiken. Der Vorstand der RBI hat daher nach intensiven Gesprächen mit den zuständigen Behörden aus Gründen der Vorsicht am 8. Mai entschieden, im Sinne ihrer Kunden und Aktionäre diese politischen Risiken nicht einzugehen und den Kaufprozess die STRABAG-Anteile betreffend zu beenden.

Dessen ungeachtet arbeitet die RBI weiter an einer Abspaltung oder einem Verkauf der russischen Tochterbank. Allerdings erfordern beide Varianten eine Vielzahl von Genehmigungen von diversen russischen und europäischen Behörden sowie den jeweiligen Zentralbanken. Die RBI hat den Prozess somit nicht komplett selbst in der Hand. Eine realistische Vorhersage, bis wann eine Entkonsolidierung der russischen Bank abgeschlossen ist, ist daher sehr schwer möglich. Selbst eine vollständige Entkonsolidierung der russischen Tochterbank bei einem hypothetischen Buchwert von Null könnte durch die jetzigen Kapitalreserven vollständig abgefedert werden.

Derweil werden die Geschäftsaktivitäten in Russland stark reduziert; seit Kriegsbeginn wurde das Kreditgeschäft um fast 60 Prozent zurückgefahren. Außerdem wurde das Zahlungsverkehrsgeschäft erheblich eingeschränkt. Abgesehen von der Raiffeisenbank in Russland wurden alle Korrespondenzbankbeziehungen mit russischen Banken beendet. Von der Raiffeisenbank Russland werden Maßnahmen gesetzt, Kundeneinlagen weiter zu senken. Die RBI wird in Übereinstimmung mit den EZB-Vorgaben das Geschäft der Raiffeisenbank Russland nochmals sehr stark reduzieren. Erste Konsequenzen für die Kunden, wie etwa Einschränkungen im Zahlungsverkehr, sind bereits sichtbar und weitere Schritte werden folgen.

RBI in fortgeschrittenen Verhandlungen über den Verkauf ihrer belarussischen Tochter Priorbank

Im Februar gab die RBI bekannt, in fortgeschrittenen Verhandlungen über den Verkauf ihres Anteils von 87,74 Prozent an der Priorbank JSC samt deren Tochtergesellschaften mit Soven 1 Holding Limited, einem Investor aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu sein, was zu einem potenziellen Ausstieg der RBI aus dem belarussischen Markt führen würde.

Ergebnis- und Finanzentwicklung

Das Konzernergebnis lag mit € 1.324 Millionen um € 90 Millionen über dem Wert des Vorjahres. Die Abwertung vor allem des russischen Rubel - der Durchschnittskurs änderte sich um 14 Prozent - hatte einen negativen Effekt auf das Konzernergebnis.

Die Kernerträge (Zins- und Provisionsüberschuss) sanken um € 161 Millionen oder 4 Prozent auf € 4.285 Millionen. Der Rückgang des Provisionsüberschusses um € 307 Millionen war auf Russland (Rückgang: € 331 Millionen) zurückzuführen, wobei sowohl die gezielte Reduktion der Aktivitäten als auch die Währungsabwertung zu einer deutlichen Abnahme führten. Der Zinsüberschuss verzeichnete einen Anstieg um € 146 Millionen auf € 2.895 Millionen, vor allem aufgrund von Zuwächsen in Südosteuropa, Russland und der Slowakei. Die Zinsspanne erreichte in der Berichtsperiode 2,94 Prozent nach 2,74 Prozent in der Vergleichsperiode. Die Verwaltungsaufwendungen sanken im Jahresvergleich um 4 Prozent oder € 72 Millionen auf € 1.924 Millionen. Russland verzeichnete dabei einen Rückgang um € 153 Millionen während es in fast allen anderen Ländern zum Teil inflationsbedingt zu Anstiegen kam. Die deutlich unter dem Vorjahreswert (€ 259 Millionen) liegenden Risikokosten in Höhe von € 48 Millionen betrafen vor allem die Konzernzentrale. Belastend wirkten weiterhin die Aufwände für kreditbezogene, portfoliobasierte Rechtsstreitigkeiten und Annullierungen von Kreditverträgen in Höhe von € 404 Millionen (Vorjahresperiode: € 429 Millionen). Im ersten Halbjahr wurden € 161 Millionen für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben gebucht, € 76 Millionen weniger als im Vorjahr, hauptsächlich aufgrund geringerer Beiträge zum Bankenabwicklungsfonds, da das Fondsvolumen größtenteils erreicht wurde.

Die Bilanzsumme stieg seit Jahresbeginn um rund € 12 Milliarden oder 5,9 Prozent auf € 210 Milliarden. Währungseffekte waren für einen Anstieg um 0,6 Prozent verantwortlich. Das Kundengeschäft zeigte währungsbereinigt gesamthaft eine stabile Entwicklung mit einem geringen Anstieg um € 2,5 Milliarden. Der kontinuierliche Rückgang in Russland wurde durch deutliche Zuwächse in der Konzernzentrale und im Segment Südosteuropa kompensiert. Der Rückgang in Russland seit Jahresbeginn 2024 betrug währungsbereinigt 9,4 Prozent und war überwiegend auf Kredite an Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte zurückzuführen.

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 Veränderung
Zinsüberschuss 2.895 2.749 146 5,3%
Dividendenerträge 27 17 10 59,9%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 34 51 -17 -33,1%
Provisionsüberschuss 1.391 1.698 -307 -18,1%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen 59 116 -58 -49,5%
Ergebnis aus Hedge Accounting 2 -17 19
Sonstiges betriebliches Ergebnis 51 43 8 19,5%
Betriebserträge 4.458 4.656 -198 -4,2%
Personalaufwand -1.073 -1.169 96 -8,2%
Sachaufwand -617 -600 -17 2,9%
Abschreibungen -234 -227 -7 2,9%
Verwaltungsaufwendungen -1.924 -1.995 72 -3,6%
Betriebsergebnis 2.535 2.661 -126 -4,7%
Übriges Ergebnis -407 -450 44 -9,7%
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -161 -237 76 -32,2%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -48 -259 211 -81,5%
Ergebnis vor Steuern 1.919 1.715 205 11,9%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -483 -388 -96 24,7%
Ergebnis nach Steuern 1.436 1.327 109 8,2%
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -111 -92 -19 20,6%
Konzernergebnis 1.324 1.235 90 7,3%

Ergebnis im Jahresvergleich

Betriebserträge

Der Zinsüberschuss stieg im Jahresvergleich um € 146 Millionen auf € 2.895 Millionen. Die Slowakei verzeichnete aufgrund vorwiegend zinssatzbedingt höherer Erträge aus Kundenkrediten an Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte einen Zuwachs um € 42 Millionen. In Serbien führten sowohl höhere Marktzinssätze als auch gestiegene Volumina zu einer Erhöhung des Zinsüberschusses um € 25 Millionen, wobei angesichts der hervorragenden Liquiditätsausstattung die Zinsaufwendungen für Kundeneinlagen beinahe unverändert blieben. Der Anstieg des Zinsüberschusses um € 24 Millionen in Rumänien ist auf volumenbedingt höhere Zinserträge aus der Liquiditätsveranlagung (Staatsanleihen) sowie höhere Marktzinssätze bei Fremdwährungskrediten zurückzuführen. Der Anstieg um € 12 Millionen in Albanien war zum Teil währungsbedingt, aber auch auf höhere Volumina bei Staatsanleihen und Wertpapieren in Fremdwährung zurückzuführen. In Russland stieg der Zinsüberschuss um € 47 Millionen, hervorgerufen durch höhere Marktzinssätze und daraus resultierend höhere Zinserträge aus Interbankveranlagungen. In der Konzernzentrale gab es hingegen einen Rückgang des Zinsüberschusses um € 54 Millionen aufgrund höherer Zinsaufwendungen für Kundeneinlagen.

Die durchschnittlichen zinstragenden Aktiva des Konzerns verringerten sich im Jahresvergleich um 2 Prozent vorwiegend aufgrund von Rückgängen in der Konzernzentrale (Zentralbankguthaben) und in Osteuropa. Die Nettozinsspanne verbesserte sich um 20 Basispunkte auf 2,94 Prozent, was neben einem Anstieg in Osteuropa - bedingt durch niedrigere durchschnittliche zinstragende Aktiva - auf einen Anstieg um 72 Basispunkte in Serbien und einen Anstieg um 51 Basispunkte in der Slowakei zurückzuführen war. In Serbien sorgten vor allem Zinsaufwendungen für Kundeneinlagen auf niedrigem Niveau für eine Verbesserung der Nettozinsspanne, in der Slowakei führten neben dem Anstieg des Zinsüberschusses auch die um 5 Prozent niedrigeren durchschnittlichen zinstragenden Aktiva zur positiven Entwicklung der Zinsspanne.

Insgesamt sank der Provisionsüberschuss um € 307 Millionen auf € 1.391 Millionen. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf Russland zurückzuführen (Abnahme: € 331 Millionen, davon € 106 Millionen aus der Währungsabwertung), die meisten Länder des Konzerns zeigten eine Steigerung. In Folge der volumen- und währungsbedingten Verringerung in Russland reduzierte sich das Provisionsergebnis aus dem Fremdwährungsgeschäft auf Konzernebene um € 209 Millionen, vorwiegend im Devisenkassageschäft. Diese Entwicklung war durch gesunkene Volumina aufgrund interner Transaktionslimits sowie geringere Margen aus dem Geschäft mit Nicht-Finanzunternehmen und Haushalten beeinflusst. Das Ergebnis aus dem Zahlungsverkehr verzeichnete aufgrund geringerer Volumina einen Rückgang um € 98 Millionen.

Das Handelsergebnis und das Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen reduzierte sich im Jahresvergleich um € 58 Millionen auf € 59 Millionen. Verantwortlich dafür war in erster Linie Russland mit einem Rückgang um € 64 Millionen auf € 20 Millionen. Dies resultierte vor allem aus Bewertungen von Fremdwährungspositionen sowie aus reduzierten Kundentransaktionen mit Fremdwährungen. Auch in der Konzernzentrale kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Rückgang um € 19 Millionen, was vorwiegend auf ein rückläufiges Handelsergebnis mit Zertifikaten und Aktien zurückzuführen war. Dem entgegen standen Bewertungsgewinne im Zusammenhang mit Fremdwährungspositionen in Höhe von € 25 Millionen, die vor allem in Tschechien, Ungarn und Albanien erzielt wurden.

Verwaltungsaufwendungen

Die Verwaltungsaufwendungen sanken im Jahresvergleich um 4 Prozent oder € 72 Millionen auf € 1.924 Millionen. Der Personalaufwand ging um € 96 Millionen auf € 1.073 Millionen zurück. In Russland kam es aufgrund von Rückstellungen für Einmalzahlungen in der Vorjahresperiode sowie aus der Währungsentwicklung zu einem Rückgang um € 153 Millionen. Demgegenüber standen größtenteils inflationsbedingte Gehaltssteigerungen in nahezu allen anderen Ländern des Konzerns insbesondere in der Slowakei (Anstieg: € 13 Millionen), in Rumänien (Anstieg: € 11 Millionen) und in der Konzernzentrale (Anstieg: € 7 Millionen). Haupttreiber des um € 17 Millionen gestiegenen Sachaufwands war der um € 45 Millionen höhere IT-Aufwand überwiegend in der Konzernzentrale. Dem gegenüber stand ein um € 25 Millionen gesunkener Rechts- und Beratungsaufwand. Die Cost/Income Ratio stieg im Jahresabstand von 42,4 Prozent auf 42,7 Prozent.

Die Anzahl der Geschäftsstellen verringerte sich im Jahresabstand um 80 auf 1.490. Der größte Rückgang ergab sich in Serbien aufgrund von Zusammenlegungen im Zuge der Verschmelzung mit der Crédit Agricole Srbija (minus 33) sowie in Rumänien (minus 15) und in Belarus (minus 6). Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter stieg im Jahresabstand um 737 Vollzeitäquivalente auf 44.876.

Übriges Ergebnis

Das übrige Ergebnis belief sich in der Berichtsperiode auf minus € 407 Millionen nach minus € 450 Millionen in der Vergleichsperiode. Belastend wirkten weiterhin die Aufwände für kreditbezogene, portfolio-basierte Rechtsstreitigkeiten und Annullierungen von Kreditverträgen in Höhe von € 404 Millionen (Vorjahresperiode: € 429 Millionen). Diese betrafen im Wesentlichen Hypothekarkredite in Polen, die in Fremdwährungen denominiert oder an eine Fremdwährung gekoppelt sind. Der Aufwand in Polen in Höhe von € 391 Millionen resultierte vorwiegend aus Vorsorgen im Zusammenhang mit dem CHF-Kreditportfolio aufgrund negativer Gerichtsurteile sowie aus der Anpassung der Abzinsungsperiode. Weitere Treiber des Aufwands in Polen waren Dotierungen von Rückstellungen im Zusammenhang mit drohenden Gerichtsverfahren bei in Euro denominierten Krediten in Höhe von € 84 Millionen sowie Kunden zustehende Verzugszinsen in Höhe von € 82 Millionen. Die Bewertung von Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen führte in der Berichtsperiode zu einem Ergebnis von € 11 Millionen.

Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben

Der Aufwand für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben ging um € 76 Millionen auf € 161 Millionen zurück. Die Beiträge zum Bankenabwicklungsfonds sanken um € 59 Millionen, da die Aufbauphase des Fonds nahezu abgeschlossen wurde. Dies betraf die Konzernzentrale (Rückgang: € 42 Millionen), Tschechien (Rückgang: € 7 Millionen) und die Slowakei (Rückgang: € 6 Millionen). Die Beiträge zur Einlagensicherung reduzierten sich um € 13 Millionen. Dies betraf hauptsächlich die Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., die eine Reduktion in Höhe von € 8 Millionen aufwies. In den Vorjahresperioden wurden höhere Beitragszahlungen erbracht, um den Einlagensicherungsfonds nach den Schadensfällen der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG sowie der Anglo Austrian AAB AG im Jahr 2020 wieder aufzufüllen.

Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte

In der Berichtsperiode lagen die Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte mit € 48 Millionen signifikant unter dem Wert der Vergleichsperiode von € 259 Millionen, der überwiegend in Osteuropa gebucht worden war. Für ausgefallene Kredite (Stage 3) wurden in der Berichtsperiode Wertminderungen von netto € 170 Millionen (Vorjahresperiode: netto € 53 Millionen) gebildet, davon entfielen € 87 Millionen auf Nicht-Finanzunternehmen (davon Immobilienfinanzierungen: € 62 Millionen) und € 57 Millionen auf Haushalte. Auf Länderebene wurden die Wertminderungen in Stage 3 am stärksten in der Konzernzentrale (€ 63 Millionen) und in Russland (€ 61 Millionen) dotiert. In Stage 1 und Stage 2 wurden in der Berichtsperiode Nettoauflösungen in Höhe von € 122 Millionen ausgewiesen, vor allem in Russland aufgrund Rückzahlungen vorwiegend von sanktionierten Kunden (Vorjahresperiode: Wertminderungen in Höhe von € 206 Millionen, davon in Russland € 134 Millionen und in der Ukraine € 61 Millionen).

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Der Anstieg der Steuern vom Einkommen und Ertrag um € 96 Millionen auf € 483 Millionen war neben Ergebniszuwächsen in den Segmenten Zentraleuropa, Osteuropa und Südosteuropa insbesondere auf Sondersteuern zurückzuführen. Im Segment Zentraleuropa war die Einführung einer Sondersteuer in der Slowakei (€ 40 Millionen) zu Jahresbeginn 2024 vorwiegend für den Anstieg um € 56 Millionen verantwortlich. Im Segment Osteuropa trug die Erhöhung des Steuersatzes von 18 Prozent auf 25 Prozent in der Ukraine zu einem Anstieg um € 32 Millionen bei. Die effektive Steuerquote lag mit 25,2 Prozent um rund 3 Prozentpunkte über der Vergleichsperiode, hauptsächlich aufgrund steuerlich nicht anrechenbarer Aufwendungen für kreditbezogene, portfolio-basierte Rechtsstreitigkeiten und Annullierungen von Kreditverträgen in Polen, Ergebnisbeitrag der Konzernzentrale, sowie der neu eingeführten Sondersteuer in der Slowakei und der Erhöhung des Steuersatzes in der Ukraine.

Ergebnis im Quartalsvergleich

Quartalsergebnisse

in € Millionen Q2/2023 Q3/2023 Q4/2023 Q1/2024 Q2/2024 Veränderung
Zinsüberschuss 1.364 1.441 1.494 1.455 1.440 -15 -1,1 %
Dividendenerträge 7 10 8 6 21 15 253,3 %
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 21 21 13 17 17 -1 -5,2 %
Provisionsüberschuss 732 667 677 669 722 54 8,0 %
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen 30 89 -19 17 42 25 149,6 %
Ergebnis aus Hedge Accounting -7 5 -16 6 -4 -9
Sonstiges betriebliches Ergebnis 51 15 5 32 19 -13 -40,6 %
Betriebserträge 2.197 2.247 2.162 2.201 2.257 56 2,5 %
Personalaufwand -606 -491 -548 -525 -548 -24 4,5 %
Sachaufwand -323 -271 -354 -299 -318 -19 6,4 %
Abschreibungen -116 -116 -132 -114 -119 -5 4,2 %
Verwaltungsaufwendungen -1.045 -878 -1.034 -938 -986 -48 5,1 %
Betriebsergebnis 1.152 1.369 1.128 1.263 1.271 8 0,6 %
Übriges Ergebnis -354 -138 -317 -147 -260 -113 76,9 %
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -2 -22 -24 -140 -21 118 -84,7 %
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 42 8 -142 -25 -23 2 -9,9 %
Ergebnis vor Steuern 838 1.216 645 952 967 16 1,6 %
Steuern vom Einkommen und Ertrag -211 -269 -341 -231 -253 -22 9,5 %
Ergebnis nach Steuern 627 947 304 721 715 -6 -0,9 %
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -49 -68 -32 -57 -54 3 -5,9 %
Konzernergebnis 578 879 272 664 661 -3 -0,4 %

Veränderung zweites Quartal 2024 versus erstes Quartal 2024

Der Zinsüberschuss reduzierte sich um € 15 Millionen auf € 1.440 Millionen. Den größten Rückgang um € 15 Millionen verzeichnete Ungarn aufgrund sinkender Marktzinssätze und folglich einem stärkeren Druck auf die Margen im Kreditgeschäft. Der Rückgang des Zinsüberschusses in der Konzernzentrale um € 6 Millionen sowie in der Ukraine um € 5 Millionen war ebenfalls zinssatzbedingt und auf einen erhöhten Margendruck aktivseitig zurückzuführen. Der Anstieg des Zinsüberschusses um € 9 Millionen in Russland war vorwiegend währungsbedingt, in lokaler Währung blieb der Zinsüberschuss beinahe unverändert. Die Nettozinsspanne des Konzerns reduzierte sich um 6 Basispunkte auf 2,92 Prozent.

Der Provisionsüberschuss stieg um € 54 Millionen auf € 722 Millionen. Dabei verzeichnete das Ergebnis aus dem Zahlungsverkehr eine Zunahme um € 34 Millionen aufgrund höherer Volumina und der Währungsentwicklung in Russland in Höhe von € 7 Millionen sowie transaktionsgetrieben primär in Ungarn in Höhe von € 3 Millionen. Zusätzlich trugen

Prämienzahlungen von Kreditkartenanbietern in Höhe von € 15 Millionen zum Anstieg bei, vorwiegend in Belarus und Rumänien. Das Ergebnis aus dem Fremdwährungsgeschäft nahm um € 15 Millionen zu, vorrangig aufgrund höherer Erträge in Russland und in Belarus.

Das Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen stieg um € 25 Millionen auf € 42 Millionen. Der Anstieg resultierte zu einem wesentlichen Teil aus der Konzernzentrale, wo sich das Handelsergebnis von minus € 13 Millionen um € 30 Millionen auf plus € 17 Millionen erhöhte. Grund dafür war der Rückgang der negativen Effekte aus dem eigenen Credit-Spread im Zusammenhang mit dem Zertifikatsgeschäft. Nach einem Rückgang von 25 Basispunkten mit einem negativen Effekt von € 36 Millionen im ersten Quartal stabilisierten sich die Risikoaufschläge in der laufenden Quartalsperiode, wodurch es daraus zu keinen weiteren Bewertungseffekten kam.

Das sonstige betriebliche Ergebnis lag im zweiten Quartal mit € 19 Millionen deutlich unter dem ersten Quartal mit € 32 Millionen. Im zweiten Quartal wurden Verluste aus dem Verkauf von verbrieften Verbindlichkeiten in Höhe von € 14 Millionen überwiegend in Tschechien und in Ungarn verzeichnet.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im Quartalsvergleich um € 48 Millionen auf € 986 Millionen. Dabei stiegen der Personalaufwand um € 24 Millionen auf € 548 Millionen, der Sachaufwand um € 19 Million auf € 318 Millionen sowie die Abschreibungen um € 5 Million auf € 119 Millionen. Haupttreiber für den Anstieg im zweiten Quartal waren höhere Personalaufwendungen unter anderem in Russland (€ 7 Millionen), in der Konzernzentrale (€ 5 Millionen) und in der Slowakei (€ 3 Millionen) sowie der höhere Sachaufwand insbesondere der Werbe- und Repräsentationsaufwand (€ 7 Millionen) sowie der Rechts- und Beratungsaufwand (€ 6 Millionen).

Das übrige Ergebnis verzeichnete mit minus € 260 Millionen einen Rückgang um € 113 Millionen. Ausschlaggebend dafür waren im Wesentlichen Dotierungen von Rückstellungen in Höhe von € 282 Millionen, vorwiegend im Zusammenhang mit drohenden Gerichtsverfahren bei in Euro denominierten Krediten sowie Kunden zustehende Verzugszinsen in Polen. Die Bewertung von Anteilen an assoziierten Unternehmen in der Berichtsperiode führte zu einem Ergebnis von € 39 Millionen, was unter anderem auf Wertaufholungen der Prva stavebna sporitelna a.s. sowie der UNIQA Insurance Group AG zurückzuführen war.

Die staatlichen Maßnahmen und Pflichtabgaben beliefen sich im zweiten Quartal auf € 21 Millionen gegenüber € 140 Millionen im ersten Quartal, da diese großteils (€ 108 Millionen) aufgrund der zugrunde liegenden Bestimmungen (IFRIC 21) jeweils zur Gänze im ersten Quartal zu buchen sind.

Die Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte fielen im zweiten Quartal mit € 23 Millionen um € 2 Millionen niedriger aus, nachdem im ersten Quartal € 25 Millionen vorgesorgt worden waren. Im zweiten Quartal standen Dotierungen in der Konzernzentrale (€ 60 Millionen) überwiegend aufgrund angepasster Sicherheitsbewertungen für Immobilienfinanzierungen, aus dem Kreditgeschäft sowie Exportfinanzierungen Nettoauflösungen in Russland (€ 42 Millionen aufgrund Rückzahlungen vorwiegend von sanktionierten Kunden) gegenüber. Im ersten Quartal betrafen die Dotierungen hauptsächlich Kunden in der Konzernzentrale (€ 35 Millionen).

Der Anstieg der Steuern vom Einkommen und Ertrag um € 22 Millionen auf € 253 Millionen war überwiegend auf die Ergebniszuwächse im zweiten Quartal zurückzuführen. Die effektive Steuerquote stieg im Quartalsvergleich um 1,0 Prozentpunkte auf 25,2 Prozent bedingt durch höhere, nicht abzugsfähige Rückstellungsdotierungen in Polen im zweiten Quartal. Des Weiteren wirkte sich der negative Ergebnisbeitrag aus der Konzernzentrale, dem keine positive Steuer gegenüberstand, auf die effektive Steuerquote aus.

Bilanz

Die Bilanzsumme stieg seit Jahresbeginn um rund € 12 Milliarden oder 5,9 Prozent, die Effekte aus der Währungsentwicklung waren für einen Anstieg um 0,6 Prozent verantwortlich. Der Aufwertung des US-Dollar um 3 Prozent, des russischen Rubel um 8 Prozent und des Belarus-Rubel um 5 Prozent stand eine Abwertung der ukrainischen Hrywnja um 3 Prozent und des ungarischen Forint um 3 Prozent gegenüber.

Aktiva

in € Millionen 30.6.20231 30.9.20231 31.12.20231 31.3.20241 30.6.2024 Veränderung Jahresende
Forderungen an Kreditinstitute 17.358 15.716 14.714 16.414 17.721 3.008 20,4%
Forderungen an Kunden 101.806 101.931 99.434 100.434 101.920 2.487 2,5%
davon Nicht-Finanzunternehmen 47.838 47.317 46.572 46.600 46.663 -386 -0,8%
davon Haushalte 40.525 39.848 39.674 39.404 40.036 362 0,9%
Wertpapiere 28.236 30.803 31.108 34.242 35.926 4.819 15,5%
Barbestände und übrige Aktiva 58.723 55.724 52.986 52.307 54.395 1.409 2,7%
davon Barbestände 48.383 45.286 43.234 41.943 44.283 1.049 2,4%
Gesamt 206.123 204.175 198.241 203.398 209.963 11.722 5,9%

1 Adaptierung der Vorperioden aufgrund geänderter Zuordnung

Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen hauptsächlich durch Anstiege von Repo-Geschäften in Tschechien um € 1.796 Millionen und in Serbien um € 286 Millionen. Zudem gab es Interbankenveranlagungen in Russland in Höhe von € 562 Millionen, hauptsächlich durch Geldmarktgeschäfte in China, sowie kurzfristige Fremdwährungsplatzierungen in Belarus in Höhe von € 240 Millionen. In Rumänien erhöhten sich die Forderungen um € 211 Millionen, überwiegend durch die Platzierung von überschüssiger Liquidität bei der Zentralbank und den Ankauf von Anleihen.

Die Forderungen an Kunden erhöhten sich insgesamt um € 2.487 Millionen. In der Konzernzentrale wurde ein Anstieg von € 2.309 Millionen oder 9 Prozent verzeichnet, der hauptsächlich durch ein höheres Volumen an Repo-Geschäften mit sonstigen Finanzunternehmen entstand.

Der Anstieg im Posten Wertpapiere war vorwiegend auf Veranlagungen, insbesondere in Staatsanleihen in der Konzernzentrale (Anstieg: € 1.532 Millionen, inklusive Handelswertpapiere), in Tschechien (Anstieg: € 1.490 Millionen), in Ungarn (Anstieg: € 950 Millionen), in der Slowakei (Anstieg: € 616 Millionen) und in Rumänien (Anstieg: € 514 Millionen) zurückzuführen. Demgegenüber gab es in der Ukraine einen Rückgang um € 218 Millionen, bedingt durch die Rückzahlung von Anleihen sowie den Verkauf von US-Staatsanleihen.

Der Anstieg der Barbestände um € 1.049 Millionen wurde überwiegend durch eine Zunahme von kurzfristigen Termingeschäften und Repo-Geschäften in der Konzernzentrale um € 2.897 Millionen sowie durch einen Anstieg der Sichteinlagen bei Kreditinstituten in Russland um € 1.281 Millionen verursacht. In der Slowakei gab es einen Rückgang um € 2.963 Millionen, hauptsächlich aufgrund der Tilgung von TLTRO-Instrumenten und einem Anstieg von Krediten an Kunden, während in Tschechien die Platzierung von überschüssigen Barbeständen als Zentralbankguthaben zu einem Rückgang von € 311 Millionen führte.

Passiva

in € Millionen 30.6.2023 30.9.2023 31.12.2023 31.3.2024 30.6.2024 Veränderung Jahresende
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 33.681 29.298 26.144 27.924 28.879 2.735 10,5%
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 120.553 121.233 119.353 120.938 125.333 5.980 5,0%
davon Nicht-Finanzunternehmen 45.827 45.813 45.084 45.268 46.749 1.665 3,7%
davon Haushalte 58.427 57.520 58.453 57.990 59.073 621 1,1%
Schuldverschreibungen und übrige Passiva 32.561 33.792 32.894 34.117 34.660 1.767 5,4%
Eigenkapital 19.329 19.851 19.849 20.419 21.090 1.241 6,3%
Gesamt 206.123 204.175 198.241 203.398 209.963 11.722 5,9 %

Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um € 2.735 Millionen oder 10 Prozent resultierte hauptsächlich aus einem volumenbedingten Anstieg der Repo-Geschäfte und kurzfristigen Einlagen um € 5.474 Millionen in der Konzernzentrale. Im Gegensatz dazu standen Tilgungen von TLTRO-Instrumenten in der Slowakei in Höhe von € 2.200 Millionen.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um € 5.980 Millionen im Vergleich zum Jahresultimo war vor allem durch eine Zunahme um € 2.792 Millionen durch Repo-Geschäfte mit der Regierung, kurzfristige Einlagen von Haushalten in Tschechien sowie durch € 595 Millionen höhere Einlagen von sonstigen Finanzunternehmen und Haushalten in Ungarn bedingt. Ebenfalls gab es einen Anstieg der Einlagen in Rumänien um € 568 Millionen von Haushalten, Nicht-Finanzunternehmen und sonstigen Finanzunternehmen in lokaler und Fremdwährung. In der Ukraine stiegen die Einlagen um € 316 Millionen, vor allem

durch Nicht-Finanzunternehmen. Demgegenüber standen Rückgänge in der Slowakei in Höhe von € 367 Millionen, bedingt durch geringere kurzfristige Einlagen von Nicht-Finanzunternehmen, die teilweise durch höhere Einlagen von Regierungen und Haushalten ausgeglichen wurden.

Der Posten Schuldverschreibungen und übrige Passiva erhöhte sich um € 1.767 Millionen. In der Berichtsperiode wurde von der Konzernzentrale eine Senior-Non-Preferred Benchmark-Emission in Höhe von € 500 Millionen begeben. Zudem wurde in der Slowakei ein neuer Green Bond in Höhe von € 350 Millionen im April emittiert. Die Verbindlichkeiten in Russland stiegen um € 513 Millionen, wobei dieser Anstieg hauptsächlich auf offene Transaktionen bezüglich Dividenden und andere Wertpapierzahlungen, die an Kunden überwiesen werden sollten, zurückzuführen ist.

Liquidität und Funding

Die RBI beweist mit ihrer soliden Liquiditätsposition und den etablierten Prozessen zur Steuerung des Liquiditätsrisikos kontinuierlich ihre hohe Anpassungsfähigkeit. Darüber hinaus wurde 2023 eine separate Überwachung der Liquiditätsrisikoposition der RBI ohne russische Tochtergesellschaften eingeführt. Diese zeigt, dass die Liquiditätsrisikoposition der RBI auch ohne das russische Geschäft innerhalb der Zielwerte bleibt. Die Liquiditätsdeckungsquote belief sich zum 30. Juni 2024 auf 210 Prozent (31. Dezember 2023: 189 Prozent), die strukturelle Liquiditätsquote (NSFR) betrug 147 Prozent (31. Dezember 2023: 141 Prozent) bei einem regulatorischen Limit von jeweils 100 Prozent.

Das Konzern-Funding gründet sich auf eine starke Basis an Kundeneinlagen – vor allem aus dem Retail-Geschäft in Zentralund Südosteuropa – und wird durch Wholesale-Funding – hauptsächlich über die RBI AG und die Tochterbanken – ergänzt. Neben dem Funding durch die Raiffeisen Landesbanken werden auch Finanzierungsdarlehen von Dritten und Interbankenkredite mit Drittbanken genützt. Die Loan/Deposit Ratio lag zum 30. Juni 2024 bei 81,9 Prozent (31. Dezember 2023: 83,3 Prozent).

Bilanzielles Eigenkapital

Das Eigenkapital inklusive des Kapitals nicht beherrschender Anteile verzeichnete seit Jahresbeginn einen Anstieg um € 1.241 Millionen auf € 21.090 Millionen.

Das Gesamtergebnis von € 1.778 Millionen setzte sich aus dem Ergebnis nach Steuern in Höhe von € 1.436 Millionen und dem sonstigen Ergebnis von € 342 Millionen zusammen. Die Währungsentwicklung wirkte sich mit € 370 Millionen positiv auf das sonstige Ergebnis aus, wobei die Aufwertung des russischen Rubel um 8 Prozent zu einem positiven Beitrag von € 414 Millionen und die des Belarus-Rubel um 5 Prozent zu einem Beitrag von € 25 Millionen führten. Negativ wirkten sich die Abwertungen der tschechischen Krone um 1 Prozent mit € 34 Millionen, des ungarischen Forint um 3 Prozent mit € 33 Millionen und der ukrainischen Hrywnja um 3 Prozent mit € 17 Millionen aus. Positive Effekte ergaben sich auch aus dem sonstigen Ergebnis der at-equity bewerteten Unternehmen in Höhe von € 37 Millionen sowie aus der Absicherung von Nettoinvestitionen, vor allem im ungarischen Forint (€ 10 Millionen) und in der tschechischen Krone (€ 8 Millionen), die zu einem positiven Bewertungsergebnis in Höhe von € 18 Millionen führten. Demgegenüber stand ein negativer Beitrag, vorwiegend in Russland, aus den Anpassungen der Cash-Flow-Hedge-Rücklage in Höhe von € 110 Millionen.

An Dividenden wurden für das Geschäftsjahr 2023 € 553 Millionen ausgeschüttet. Die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von € 1,25 je Aktie an die Aktionäre der RBI betrug € 410 Millionen. Weiters wurden an nicht beherrschende Anteilseigner von Konzerngesellschaften € 88 Millionen ausgezahlt. Auf das zusätzliche Kernkapital entfielen zudem Dividendenzahlungen in Höhe von € 54 Millionen.

Eigenmittel gemäß CRR/BWG

Das harte Kernkapital (CET1) betrug nach Abzugsposten € 17.477 Millionen, dies entspricht einer Steigerung um € 1.274 Millionen gegenüber dem Jahresendwert 2023. Haupttreiber für den Anstieg war die Berücksichtigung des Periodenergebnisses nach Abzug etwaiger Dividenden in der Höhe von € 1.045 Millionen.

Das Kernkapital (Tier 1) nach Abzugsposten erhöhte sich um € 1.284 Millionen auf € 19.165 Millionen. Hauptverantwortlich dafür waren die Effekte beim harten Kernkapital. Das Ergänzungskapital (Tier 2) erhöhte sich aufgrund des Auslaufens der IFRS-9- Übergangsbestimmungen um € 141 Millionen auf € 2.428 Millionen. Die gesamten Eigenmittel beliefen sich auf € 21.593 Millionen. Dies entspricht einem Anstieg um € 1.425 Millionen im Vergleich zum Jahresendwert 2023.

Die risikogewichteten Aktiva (RWA gesamt) erhöhten sich gegenüber dem Jahresendwert 2023 um € 4.789 Millionen auf € 98.453 Millionen. Wesentlicher Treiber für die Steigerung im Kreditrisiko war organisches Wachstum gegenüber Staaten und Kreditinstituten im Ausmaß von € 3.200 Millionen RWA. Die RWA für das Marktrisiko erhöhten sich aufgrund von Währungsschwankungen um € 1.384 Millionen. Daraus ergab sich eine harte Kernkapitalquote (transitional) von 17,8 Prozent, die Kernkapitalquote (transitional) betrug 19,5 Prozent und die Eigenmittelquote (transitional) 21,9 Prozent.

Risikomanagement

Für Informationen zum Risikomanagement wird auf den Risikobericht im Konzernzwischenabschluss verwiesen.

Ausblick

Der folgende Ausblick bezieht sich auf die RBI ohne Russland und Belarus. Der Ausblick für den gesamten RBI-Konzern einschließlich Russland und Belarus wurde angesichts der beschleunigten Reduzierung der Geschäftstätigkeit in Russland ausgesetzt.

Der Zinsüberschuss dürfte im Jahr 2024 bei rund € 4,1 Milliarden und der Provisionsüberschuss bei rund € 1,8 Milliarden liegen.

Wir gehen davon aus, dass die Forderungen an Kunden um 4 bis 5 Prozent wachsen.

Wir erwarten Verwaltungsaufwendungen in Höhe von rund € 3,3 Milliarden, was zu einer Cost/Income Ratio von rund 52 Prozent führen dürfte.

Die Neubildungsquote – vor Berücksichtigung von Overlays – dürfte rund 35 Basispunkte betragen.

Der Konzern-Return-on-Equity dürfte 2024 bei rund 10 Prozent liegen.

Zum Jahresende 2024 erwarten wir eine harte Kernkapitalquote von rund 14,7 Prozent*.

Jegliche Entscheidung über eine Dividendenausschüttung wird von der Kapitalposition des Konzerns ohne Russland abhängen.

*Unter Annahme einer Entkonsolidierung der russischen Einheit zum Kurs-Buchwertverhältnis von Null.

· Segment- und Länderanalyse

Die Segmentberichterstattung der RBI erfolgt gemäß IFRS 8 auf Basis der bestehenden Organisationsstruktur, wobei als Steuerungseinheit im Konzern jeweils ein Land fungiert. Weitere Informationen zur Segmentierung befinden sich im Kapitel Segmentberichterstattung des Konzernzwischenabschlusses sowie auf der Website der RBI (www.rbinternational.com → Investoren → Berichte).

Zentraleuropa

Verände Verände
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 rung Q2/2024 Q1/2024 rung
Zinsüberschuss 800 753 6,2% 397 404 -1,7%
Dividendenerträge 12 6 87,2% 9 2 274,0%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 3 2 39,4% 1 2 -41,7%
Provisionsüberschuss 296 288 2,5% 152 144 5,5%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen
-11 -23 -51,5% 3 -14
Ergebnis aus Hedge Accounting 7 -4 1 6 -88,2%
Sonstiges betriebliches Ergebnis 6 18 -65,7% -3 9
Betriebserträge 1.112 1.041 6,8% 559 552 1,3%
Verwaltungsaufwendungen -519 -486 6,6% -267 -252 5,8%
Betriebsergebnis 593 555 6,9% 293 300 -2,4%
Übriges Ergebnis -395 -433 -8,9% -252 -108 132,9%
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -84 -128 -34,1% 5 -89
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 32 -38 -2 34
Ergebnis vor Steuern 146 -44 44 136 -68,1%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -134 -78 72,2% -70 -64 9,1%
Ergebnis nach Steuern 12 -122 -26 72
Return on Equity vor Steuern 6,5% 0,8% 12,2 % -11,4 PP
Return on Equity nach Steuern 0,5% 6,5 %
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,51% 2,36% 0,15 PP 2,47% 2,52% -0,05 PP
Cost/Income Ratio 45,0% 44,9% 0,0 PP 45,9 % 44,0 % 2,0 PP

Mit 1. Jänner 2024 wurde die Kalkulation der Cost/Income Ratio geringfügig angepasst, die Berechnung erfolgt nunmehr exkl. Finanztransaktionssteuer (die Werte der Vorperioden wurden adaptiert). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Kennzahlen.

Ausschlaggebend für die Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern im Jahresvergleich war vor allem ein Anstieg der Betriebserträge um € 71 Millionen, hervorgerufen durch die positive Entwicklung des Zinsüberschusses in der Slowakei. Hier sorgten vorwiegend zinssatzbedingt höhere Erträge aus Kundenkrediten an Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte für einen Anstieg des Zinsüberschusses um € 42 Millionen. Bewertungsgewinne im Zusammenhang mit Fremdwährungspositionen vor allem in Tschechien und Ungarn führten zu einem Anstieg des Handelsergebnisses um € 12 Millionen. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um € 32 Millionen vorwiegend aufgrund höherer Personalkosten in der Slowakei (Anstieg: € 13 Millionen) und in Ungarn (Anstieg: € 4 Millionen) sowie höherer IT- und Beratungsaufwendungen (Anstieg jeweils € 7 Millionen). Belastend wirkten die im übrigen Ergebnis enthaltenen Aufwände für kreditbezogene, portfolio-basierte Rechtsstreitigkeiten und Annullierungen von Kreditverträgen in Höhe von € 391 Millionen (Vorjahresperiode: € 424 Millionen), die ausschließlich Hypothekarkredite in Polen betrafen. Ursache für die um € 44 Millionen niedrigeren Aufwendungen für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben waren eine niedrigere Bankenabgabe in Ungarn (Rückgang: € 27 Millionen) und ein geringerer Beitrag zum Bankenabwicklungsfonds in Tschechien (Rückgang: € 7 Millionen) und der Slowakei (Rückgang: € 6 Millionen). Die Risikokosten verringerten sich um € 70 Millionen aufgrund niedrigerer Dotierungen in der Slowakei (Rückgang: € 23 Millionen) und Tschechien (Rückgang: € 18 Millionen) sowie Nettoauflösungen in Höhe von € 19 Millionen (Vorjahresperiode: Dotierungen von € 4 Millionen) in Ungarn infolge verbesserter makroökonomischer Rahmenbedingungen. Der Anstieg der Steuern vom Einkommen und Ertrag war vorwiegend auf die Einführung einer neuen Sondersteuer in der Slowakei (€ 40 Millionen) zurückzuführen.

Polen Slowakei
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Zinsüberschuss 17 8 232 190
Dividendenerträge 0 0 0 0
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 0 0 3 2
Provisionsüberschuss 0 0 101 94
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen 1 1 6 6
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 0 0
Sonstiges betriebliches Ergebnis 4 0 2 1
Betriebserträge 22 8 344 293
Verwaltungsaufwendungen -39 -31 -149 -131
Betriebsergebnis -18 -23 195 162
Übriges Ergebnis -391 -424 -2 0
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -1 -2 -1 -7
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 17 11 -4 -27
Ergebnis vor Steuern -393 -438 189 128
Steuern vom Einkommen und Ertrag 0 0 -72 -29
Ergebnis nach Steuern -393 -438 117 99
Tschechien Ungarn
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Zinsüberschuss 301 312 250 245
Dividendenerträge 2 2 9 4
Provisionsüberschuss 86 95 108 98
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen 4 -3 -22 -26
Ergebnis aus Hedge Accounting 1 -3 6 -1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 5 14 -5 3
Betriebserträge 399 417 347 323
Verwaltungsaufwendungen -193 -196 -138 -129
Betriebsergebnis 206 222 209 194
Übriges Ergebnis 0 -1 -3 -8
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -14 -23 -68 -95
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -1 -19 19 -4
Ergebnis vor Steuern 192 179 158 87
Steuern vom Einkommen und Ertrag -39 -39 -23 -10
Ergebnis nach Steuern 153 139 135 77

Südosteuropa

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 Verände
rung
Q2/2024 Q1/2024 Verände
rung
Zinsüberschuss 693 617 12,3% 350 344 1,8%
Dividendenerträge 4 1 369,8% 4 0 >500,0%
Provisionsüberschuss 236 215 9,8% 125 111 12,3%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen
10 5 82,2% 2 8 -72,3%
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 -69,6% 0 0 -26,5%
Sonstiges betriebliches Ergebnis 14 5 209,1% 9 5 70,3%
Betriebserträge 957 843 13,5% 490 468 4,7%
Verwaltungsaufwendungen -384 -352 9,1% -200 -184 8,4%
Betriebsergebnis 573 492 16,6% 290 283 2,3%
Übriges Ergebnis 0 -6 -93,6% 0 0 353,3%
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -37 -24 52,8% -16 -20 -19,7%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 18 40 -55,1% 5 13 -63,1%
Ergebnis vor Steuern 554 501 10,6% 278 276 0,8%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -87 -83 5,5% -42 -45 -7,2%
Ergebnis nach Steuern 467 419 11,6% 236 231 2,3%
Return on Equity vor Steuern 32,4% 32,0% 0,4 PP 32,6% 32,3% 0,3 PP
Return on Equity nach Steuern 27,4% 26,7% 0,6 PP 27,7% 27,0% 0,7 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 4,26% 4,16% 0,10 PP 4,25% 4,26% -0,01 PP
Cost/Income Ratio 40,1% 41,7% -1,6 PP 40,8% 39,4% 1,4 PP

Die Zunahme im Ergebnis nach Steuern war vorwiegend auf einen Zuwachs des Zinsüberschusses zurückzuführen. Die Haupttreiber dafür waren ein gestiegenes Zinsniveau und höhere Kreditvolumina durch Repo-Geschäfte mit Kreditinstituten sowie Kredite an Haushalte. Der Zinsüberschuss erhöhte sich um € 76 Millionen oder 12 Prozent, wobei € 25 Millionen aus Serbien stammten, hauptsächlich aufgrund des Anstiegs des Referenzzinssatzes zusätzlich zu dem volumenbedingten Wachstum. In Rumänien gab es ebenfalls einen Anstieg um € 24 Millionen oder 9 Prozent, hauptsächlich durch höhere Zinssätze und höhere Einkünfte aus Liquiditätsplatzierungen und Anleihen. In Albanien stieg der Zinsüberschuss um € 12 Millionen oder 23 Prozent, vor allem durch höhere Investitionen in Fremdwährungswertpapiere und Staatsanleihen sowie durch höhere Kreditvergaben an Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte. Ebenso erhöhte sich der Provisionsüberschuss im Segment um € 21 Millionen, davon € 8 Millionen in Serbien, getrieben durch eine höhere Anzahl von Fremdwährungstransaktionen der Kunden. In Rumänien gab es einen Anstieg um € 5 Millionen, der auf höhere Einnahmen aus der Vermittlung von Versicherungsprodukten und auf das höhere Ergebnis aus dem Zahlungsverkehr zurückzuführen ist. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um € 32 Millionen, wobei die Personalaufwendungen mit € 19 Millionen den größten Anteil hatten, hervorgerufen vorwiegend durch inflationsbedingte Zuwächse in Rumänien. Darüber hinaus gab es erhöhte IT-, Kommunikations- und Werbeaufwendungen für das Segment in Höhe von € 6 Millionen, die ebenfalls überwiegend aus Rumänien stammten. Bei den Risikokosten wurden um € 22 Millionen geringere Nettoauflösungen verzeichnet, die vor allem auf Rumänien mit € 17 Millionen zurückzuführen sind, hervorgerufen durch große Auflösungen im Vorjahr durch die Anpassung der Parameter, und auf Kroatien mit € 15 Millionen, bedingt durch die Aktualisierung der Parameter für Haushalte. Im Gegensatz dazu wurden in Serbien Auflösungen von € 6 Millionen (Vorjahresperiode: Dotierungen von € 9 Millionen) verzeichnet, überwiegend in Stage 2 und Stage 3 der Nicht-Finanzunternehmen. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag stiegen vorwiegend ergebnisbedingt um € 5 Millionen auf € 87 Millionen.

Albanien Bosnien und Herzegowina Kosovo
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Zinsüberschuss 64 52 45 40 36 31
Dividendenerträge 1 0 2 0 0 0
Provisionsüberschuss 12 9 29 26 8 8
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen 2 -5 1 1 0 1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 1 0 1 -2 4 2
Betriebserträge 80 57 77 66 48 43
Verwaltungsaufwendungen -30 -24 -32 -29 -23 -18
Betriebsergebnis 51 33 45 37 25 24
Übriges Ergebnis 0 0 0 0 0 0
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -5 -4 -3 -3 -1 -1
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 5 11 1 0 -3 -2
Ergebnis vor Steuern 51 40 44 34 21 21
Steuern vom Einkommen und Ertrag -7 -6 -4 -3 -3 -2
Ergebnis nach Steuern 44 34 40 31 19 19
Kroatien
Rumänien
Serbien
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Zinsüberschuss 91 85 307 283 150 125
Dividendenerträge 0 0 1 1 0 0
Provisionsüberschuss 38 35 90 85 59 51
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen -2 -6 2 7 6 7
Sonstiges betriebliches Ergebnis 6 2 0 -1 3 2
Betriebserträge 133 117 401 375 218 186
Verwaltungsaufwendungen -63 -60 -179 -161 -57 -59
Betriebsergebnis 70 57 221 214 161 127
Übriges Ergebnis -1 -5 0 -1 1 0
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -2 0 -20 -10 -6 -6
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 8 23 0 18 6 -9
Ergebnis vor Steuern 75 75 202 220 161 112
Steuern vom Einkommen und Ertrag -14 -14 -37 -41 -23 -17
Ergebnis nach Steuern 62 61 165 179 138 95

Osteuropa

Verände Verände
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 rung Q2/2024 Q1/2024 rung
Zinsüberschuss 999 945 5,7% 503 496 1,2%
Dividendenerträge 0 0 358,8% 0 0
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 1 2 -34,1% 1 0 322,8%
Provisionsüberschuss 529 872 -39,3% 277 252 9,8%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen 45 125 -63,9% 15 30 -51,6%
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 -2 0 0
Sonstiges betriebliches Ergebnis -4 -31 -88,6% -2 -2 10,1%
Betriebserträge 1.571 1.911 -17,8% 794 777 2,1%
Verwaltungsaufwendungen -424 -565 -24,9% -220 -205 7,4%
Betriebsergebnis 1.146 1.345 -14,8% 574 573 0,2%
Übriges Ergebnis -23 -4 450,7% -13 -10 34,9%
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -24 -30 -20,1% -12 -12 2,0%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 28 -273 44 -17
Ergebnis vor Steuern 1.127 1.038 8,6% 593 534 10,9%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -249 -217 14,7% -131 -118 10,6%
Ergebnis nach Steuern 878 821 7,0% 462 416 11,0%
Return on Equity vor Steuern 44,6% 53,5% -8,8 PP 46,9% 45,8% 1,1 PP
Return on Equity nach Steuern 34,8% 42,3% -7,5 PP 36,6% 35,7% 0,9 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 7,73% 6,29% 1,44 PP 7,64% 7,78% -0,14 PP
Cost/Income Ratio 27,0% 29,6% -2,6 PP 27,7% 26,3% 1,4 PP

Das Ergebnis nach Steuern war schon wie in den Vorperioden von Währungsvolatilitäten (Abwertung im Jahresvergleich: russischer Rubel 14 Prozent, Belarus-Rubel 11 Prozent und ukrainische Hrywnja 7 Prozent) beeinflusst. Der Anstieg des Zinsüberschusses um € 54 Millionen war von Russland getrieben, hervorgerufen durch höhere Marktzinssätze und daraus resultierend höhere Zinserträge aus Interbankveranlagungen. Der Rückgang im Provisionsüberschuss um € 343 Millionen ist im Wesentlichen ebenso auf Russland und die gezielte Reduktion der Transaktionen zurückzuführen (Abnahme: € 331 Millionen, davon € 106 Millionen aus der Währungsabwertung). In Folge der volumen- und währungsbedingten Verringerung in Russland reduzierte sich das Provisionsergebnis aus dem Fremdwährungsgeschäft um € 210 Millionen, vorwiegend im Devisenkassageschäft. Diese Entwicklung war durch gesunkene Volumina aufgrund interner Transaktionslimits sowie geringere Margen aus dem Geschäft mit Nicht-Finanzunternehmen und Haushalten beeinflusst. Ebenso reduzierte sich der Provisionsüberschuss aus dem Zahlungsverkehr volumenbedingt um € 99 Millionen. Auch das Ergebnis aus dem Wertpapiergeschäft fiel durch niedrigere Volumina um € 18 Millionen. Das Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen verzeichnete einen Rückgang um € 80 Millionen primär in Russland. Diese Reduktion war vor allem währungsbedingt bzw. resultierte aus reduzierten Kundentransaktionen mit Fremdwährungen. Dem gegenüber verbesserte sich das sonstige betriebliche Ergebnis um € 27 Millionen, nachdem es im Vorjahr in Russland zur Dotierung von Rückstellungen für offene Rechtsfälle in Höhe von € 16 Millionen sowie in Belarus zu einem Verlust aus dem Verkauf von Schuldverschreibungen in Höhe von € 14 Millionen gekommen war. Die Verwaltungsaufwendungen reduzierten sich deutlich in Russland aufgrund von Rückstellungen für einmalige Gehaltszahlungen in der Vergleichsperiode sowie teilweise aus der Währungsentwicklung. Ebenso sank das übrige Ergebnis primär in Belarus, hervorgerufen durch eine Rückstellungsdotierung in Höhe von € 13 Millionen für aufgrund der Sanktionen eingefrorene Vermögenswerte. Die Risikokosten verbesserten sich um € 301 Millionen, nachdem es in der Berichtsperiode zu Auflösungen von € 28 Millionen kam (Vorjahresperiode: Dotierungen von € 273 Millionen), davon € 20 Millionen in Russland und € 13 Millionen in Belarus. Die Auflösungen für Stage 2 betrugen in Russland € 77 Millionen (primär Nicht-Finanzunternehmen und Sonstige Finanzunternehmen), vor allem aufgrund Rückzahlungen vorwiegend sanktionierter Kunden. Dem gegenüber standen Dotierungen für Stage 3 in Höhe von € 61 Millionen (vorwiegend Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte). In Belarus wurden Auflösungen von € 12 Millionen in Stage 2 gebucht (überwiegend sonstige Sichteinlagen). Der Anstieg der Steuern vom Einkommen und Ertrag gegenüber der Vergleichsperiode resultierte aus der positiven Ergebnisentwicklung vor allem in der Ukraine und in Belarus, wobei es in der Ukraine durch die Übergewinnsteuer zusätzlich zu einer Erhöhung des Steuersatzes auf 25 Prozent (Vergleichsperiode: 18 Prozent) kam.

Belarus
Russland
Ukraine
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Zinsüberschuss 54 47 745 698 200 200
Dividendenerträge 0 0 0 0 0 0
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 0 0 1 2 0 0
Provisionsüberschuss 67 68 428 760 34 44
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen
13 15 22 90 10 20
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 0 -2 0 0
Sonstiges betriebliches Ergebnis 2 -12 -6 -17 1 -2
Betriebserträge 136 118 1.191 1.531 244 262
Verwaltungsaufwendungen -38 -37 -293 -446 -94 -82
Betriebsergebnis 98 81 897 1.085 151 179
Übriges Ergebnis -13 0 -8 -6 -2 2
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -1 -1 -18 -24 -5 -5
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 13 -6 20 -188 -5 -79
Ergebnis vor Steuern 97 74 892 867 138 97
Steuern vom Einkommen und Ertrag -26 -18 -187 -182 -36 -18
Ergebnis nach Steuern 71 56 705 685 102 80

Group Corporates & Markets

Verände Verände
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 rung Q2/2024 Q1/2024 rung
Zinsüberschuss 452 464 -2,4% 219 233 -6,2%
Dividendenerträge 3 2 13,2% 2 1 109,8%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 8 7 10,6% 4 4 -9,6%
Provisionsüberschuss 287 287 0,2% 140 147 -4,9%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen 47 94 -50,5% 34 13 160,3%
Ergebnis aus Hedge Accounting -3 -7 -58,7% 0 -3 -85,7%
Sonstiges betriebliches Ergebnis 62 64 -2,2% 30 32 -7,2%
Betriebserträge 856 910 -6,0% 428 428 -0,1%
Verwaltungsaufwendungen -457 -417 9,7% -237 -221 7,2%
Betriebsergebnis 398 493 -19,2% 191 207 -7,8%
Übriges Ergebnis -5 2 -3 -2 76,2%
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -11 -26 -57,6% 4 -15
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -136 9 -73 -63 16,8%
Ergebnis vor Steuern 247 478 -48,4% 119 127 -6,4%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -52 -109 -52,2% -25 -28 -11,2%
Ergebnis nach Steuern 194 368 -47,2% 95 100 -5,1%
Return on Equity vor Steuern 11,3% 25,0% -13,7 PP 10,9% 11,8% -0,9 PP
Return on Equity nach Steuern 8,9% 19,3% -10,4 PP 8,7% 9,3% -0,6 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 1,46% 1,46% 0,00 PP 1,38% 1,52% -0,14 PP
Cost/Income Ratio 53,4% 45,8% 7,6 PP 55,3% 51,6% 3,7 PP

Für den Rückgang des Ergebnisses nach Steuern im Jahresvergleich waren im Wesentlichen die Nettodotierungen von Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte von € 136 Millionen (Vorjahresperiode: Auflösungen von € 9 Millionen) sowie das um € 48 Millionen niedrigere Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen in der Konzernzentrale verantwortlich. Die Nettodotierungen von Risikovorsorgen betrafen in der Berichtsperiode überwiegend angepasste Sicherheitsbewertungen für Immobilienfinanzierungen, Kreditgeschäfte sowie Exportfinanzierungen in Stage 2 und 3 in der Konzernzentrale sowie Vorsorgen im Zusammenhang mit Bauspardarlehen. Der Rückgang im Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen ist vor allem auf den Bereich Corporate Customers zurückzuführen, wo in der Vergleichsperiode bei von zum Zeitwert bewerteten Krediten positive Bewertungsergebnisse verzeichnet wurden. Darüber hinaus kam es in der Berichtsperiode bei gehaltenen Staatsanleihen im Handelsbestand zu Bewertungsverlusten, die vor allem auf höhere Volatilitäten und höhere Risikoaufschläge zurückzuführen waren. Der Rückgang im Zinsüberschuss um € 11 Millionen auf € 452 Millionen resultierte aus der Konzernzentrale aufgrund geringerer Margen und Volumina sowie aus dem Bausparkassengeschäft aufgrund der Zinsanpassung bei variablen Sparverträgen. Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um € 40 Millionen, überwiegend hervorgerufen durch höhere Personalaufwendungen (Anstieg: € 13 Millionen) vorwiegend aufgrund kollektivvertraglicher Gehaltsanpassungen sowie eines Anstiegs der Mitarbeiteranzahl und durch höhere IT-Aufwendungen. Der Rückgang bei den staatlichen Maßnahmen und Pflichtabgaben resultierte überwiegend aus geringeren

Beiträgen zur Einlagensicherung in der Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H. In der Vorjahresperiode wurden höhere Beitragszahlungen erbracht, um den Einlagensicherungsfonds nach den Schadensfällen der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG sowie der Anglo Austrian AAB AG im Jahr 2020 wieder aufzufüllen.

Corporate Center

Verände Verände
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 rung Q2/2024 Q1/2024 rung
Zinsüberschuss -57 -34 64,5% -32 -25 25,1%
Dividendenerträge 1.009 427 136,1% 551 458 20,2%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 23 41 -43,7% 11 12 -4,1%
Provisionsüberschuss 49 38 30,0% 32 17 89,7%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen -48 -93 -48,1% -22 -26 -14,9%
Ergebnis aus Hedge Accounting -1 -3 -57,7% 0 -2
Sonstiges betriebliches Ergebnis 64 68 -5,5% 36 28 30,5%
Betriebserträge 1.039 443 134,4% 577 462 25,1%
Verwaltungsaufwendungen -236 -255 -7,5% -119 -116 2,5%
Betriebsergebnis 803 188 326,4% 458 345 32,7%
Übriges Ergebnis 15 -11 42 -27
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -5 -29 -83,7% -2 -2 -8,5%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 17 9 81,5% 5 11 -52,8%
Ergebnis vor Steuern 830 157 428,4% 503 327 53,8%
Steuern vom Einkommen und Ertrag 39 104 -62,9% 15 24 -38,5%

Aus höheren, überwiegend konzerninternen Dividendenerträgen resultierte ein Ergebnisanstieg um € 582 Millionen. Die Verbesserung im Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen um € 45 Millionen auf minus € 48 Millionen resultierte überwiegend aus der Konzernzentrale. Grund dafür war der Rückgang von zinssatzbedingt negativen Bewertungseffekten aus Devisentermingeschäften aus Net-Investment-Hedges in tschechischer Krone, ungarischem Forint und russischem Rubel. Der Rückgang der Verwaltungsaufwendungen um € 19 Millionen ergab sich überwiegend in der Konzernzentrale aus geringeren Rechts- und Beratungsaufwendungen. Dem gegenüber standen höhere Personalaufwendungen aufgrund kollektivvertraglicher Gehaltsanpassungen sowie ein Anstieg der Mitarbeiteranzahl in der Konzernzentrale. Das übrige Ergebnis belief sich in der Berichtsperiode auf € 15 Millionen (Vergleichsperiode: minus € 11 Millionen). Dabei führte die Bewertung von Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen zu einem Ergebnis von € 11 Millionen. Der Aufwand für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben ging um € 24 Millionen auf € 5 Millionen zurück, vor allem aufgrund des Wegfalls der Beiträge zum Bankenabwicklungsfonds in der Konzernzentrale, da die Aufbauphase des Fonds nahezu abgeschlossen wurde. Der Zinsüberschuss sank um € 22 Millionen vorwiegend aufgrund höherer Refinanzierungskosten in der Konzernzentrale.

· Konzernzwischenabschluss

(Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2024)

Unternehmen

Die Raiffeisen Bank International AG (RBI AG) ist beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter FN 122119m registriert. Die Firmenanschrift lautet Am Stadtpark 9, 1030 Wien.

Die RBI ist in Österreich als führende Kommerz- und Investmentbank tätig sowie in Zentral- und Osteuropa (CEE) präsent. 12 Märkte der Region werden durch Tochterbanken abgedeckt. Darüber hinaus umfasst der Konzern zahlreiche andere Finanzdienstleistungsunternehmen beispielsweise in den Bereichen Leasing, Vermögensverwaltung, Factoring und M&A. Die RBI bietet österreichischen und internationalen Unternehmen nicht nur ein breites Produktangebot im Corporate und Investment Banking, sondern auch eine nahezu flächendeckende Betreuung in CEE. Über ein engmaschiges Filialnetz werden auch lokale Unternehmen aller Größenordnungen sowie Privatkunden mit hochqualitativen Finanzprodukten versorgt. Zur Unterstützung ihrer Geschäftsaktivitäten unterhält die RBI Repräsentanzen sowie Service-Zweigstellen an ausgewählten asiatischen und westeuropäischen Standorten. Insgesamt betreuen rund 45.000 Mitarbeiter der RBI 18,6 Millionen Kunden in rund 1.500 Geschäftsstellen, der überwiegende Teil davon in CEE.

Da Aktien der Gesellschaft an einem geregelten Markt gemäß § 1 Abs 2 BörseG (prime market der Wiener Börse) gehandelt werden sowie zahlreiche Emissionen der RBI AG an einer geregelten Börse in der EU zugelassen sind, hat die RBI AG gemäß § 59a BWG einen Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufzustellen. Die RBI hat keinen Mehrheitsaktionär, jedoch halten die acht Raiffeisen-Landesbanken als Kernaktionäre über einen Syndikatsvertrag rund 61 Prozent der Aktien, der Rest befindet sich im Streubesitz.

Als Kreditinstitut gemäß § 1 BWG unterliegt die RBI AG der behördlichen Aufsicht durch die Finanzmarktaufsicht, Otto-Wagner-Platz 5, A-1090 Wien (www.fma.gv.at) sowie durch die Europäische Zentralbank, Sonnemannstrasse 22, D-60314 Frankfurt am Main (www.bankingsupervision.europa.eu).

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2024 wurde einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH unterzogen.

Gesamtergebnisrechnung

Erfolgsrechnung

in € Millionen
Anhang
1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Zinsüberschuss
[1]
2.895 2.749
Zinserträge nach Effektivzinsmethode 4.198 4.026
Zinserträge übrige 1.190 1.031
Zinsaufwendungen -2.493 -2.308
Dividendenerträge
[2]
27 17
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
[3]
34 51
Provisionsüberschuss
[4]
1.391 1.698
Provisionserträge 1.923 2.174
Provisionsaufwendungen -532 -477
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen
[5]
59 116
Ergebnis aus Hedge Accounting
[5]
2 -17
Sonstiges betriebliches Ergebnis
[6]
51 43
Betriebserträge 4.458 4.656
Personalaufwand -1.073 -1.169
Sachaufwand -617 -600
Abschreibungen -234 -227
Verwaltungsaufwendungen
[7]
-1.924 -1.995
Betriebsergebnis 2.535 2.661
Übriges Ergebnis
[8]
-407 -450
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben
[9]
-161 -237
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte
[10]
-48 -259
Ergebnis vor Steuern 1.919 1.715
Steuern vom Einkommen und Ertrag
[11]
-483 -388
Ergebnis nach Steuern 1.436 1.327
Ergebnis nicht beherrschender Anteile
[29]
-111 -92
Konzernergebnis 1.324 1.235

Sonstiges Ergebnis und Gesamtergebnis

in € Millionen Anhang 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Ergebnis nach Steuern 1.436 1.327
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden -4 20
Neubewertungen von leistungsorientierten Vorsorgeplänen [27] 0 9
Fair-Value-Änderungen von Eigenkapitalinstrumenten [17] 13 19
Fair-Value-Änderungen aufgrund der Veränderung des Ausfallrisikos von finanziellen Verbindlichkeiten [19] -9 -3
Anteil sonstiges Ergebnis aus at-equity bewerteten Unternehmen [24] -4 -2
Latente Steuern auf Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden [11] -3 -4
Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden 346 -722
Währungsdifferenzen 370 -829
Absicherung von Nettoinvestitionen bei Auslandsaktivitäten [22] 18 1
Anpassungen der Cash-Flow Hedge-Rücklage [22] -110 48
Fair-Value-Änderungen von finanziellen Vermögenswerten [17] 10 40
Anteil sonstiges Ergebnis aus at-equity bewerteten Unternehmen [24] 41 31
Latente Steuern auf Posten, die möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden [11] 17 -14
Sonstiges Ergebnis 342 -702
Gesamtergebnis 1.778 625
Ergebnis nicht beherrschender Anteile [29] -105 -94
davon Erfolgsrechnung [29] -111 -92
davon sonstiges Ergebnis 6 -2
Konzerngesamtergebnis 1.673 531

Ergebnis je Aktie

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Konzernergebnis 1.324 1.235
Dividendenanspruch auf zusätzliches Kernkapital -55 -54
Auf Stammaktien entfallendes Ergebnis 1.270 1.180
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Stammaktien in Millionen 328 328
Ergebnis je Aktie in € 3,87 3,59

Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie fand daher nicht statt. Die Dividende auf das zusätzliche Kernkapital ist kalkulatorisch, die tatsächliche Auszahlung basiert auf dem Beschluss des Vorstands zum jeweiligen Auszahlungszeitpunkt.

Bilanz

Aktiva

in € Millionen Anhang 30.6.2024 31.12.2023
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen [12] 44.283 43.234
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost [13] 147.964 139.302
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income [17, 23] 3.775 2.992
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss [18, 23] 940 949
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss [19, 23] 174 185
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading [20, 23] 6.570 5.783
Hedge Accounting [22] 1.075 1.160
Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge [22] -447 -365
Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen [24] 886 820
Sachanlagen [25] 1.748 1.672
Immaterielle Vermögenswerte [25] 994 970
Laufende Steuerforderungen [11] 112 69
Latente Steuerforderungen [11] 182 218
Sonstige Aktiva [26] 1.705 1.253
Gesamt 209.963 198.241

Passiva

in € Millionen Anhang 30.6.2024 31.12.2023
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost [15] 175.040 164.711
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss [19, 23] 1.096 1.088
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading [21, 23] 8.632 8.463
Hedge Accounting [22] 1.366 1.466
Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge [22] -551 -514
Rückstellungen [27] 1.756 1.644
Laufende Steuerverpflichtungen [11] 172 242
Latente Steuerverpflichtungen [11] 43 43
Sonstige Passiva [28] 1.318 1.248
Eigenkapital [29] 21.090 19.849
Konzern-Eigenkapital 18.227 17.009
Kapital nicht beherrschender Anteile 1.247 1.231
Zusätzliches Kernkapital (AT1) 1.616 1.610
Gesamt 209.963 198.241

Eigenkapital-Veränderungsrechnung

Gezeich Kapital Gewinn Kumuliertes
sonstiges
Konzern Kapital nicht
beherrschender
Zusätzliches
Kernkapital
in € Millionen netes Kapital rücklagen rücklagen Ergebnis Eigenkapital Anteile (AT1) Gesamt
Eigenkapital 1.1.2024 1.002 4.988 15.600 -4.580 17.009 1.231 1.610 19.849
Kapitaleinzahlungen/
-auszahlungen 0 0 0 0 0 0 0 0
Zuteilung Dividende AT1 0 0 -54 0 -54 0 54 0
Dividendenzahlungen 0 0 -410 0 -410 -88 -54 -553
Eigene Anteile 0 1 0 0 1 0 7 8
Sonstige Veränderungen 0 0 8 0 8 0 0 8
Gesamtergebnis 0 0 1.324 348 1.673 105 0 1.778
Eigenkapital 30.6.2024 1.002 4.989 16.467 -4.232 18.227 1.247 1.616 21.090
Eigenkapital 1.1.20231 1.002 4.990 13.494 -3.444 16.042 1.126 1.610 18.779
Kapitaleinzahlungen/
-auszahlungen 0 0 0 0 0 0 0 0
Zuteilung Dividende AT1 0 0 -54 0 -54 0 54 0
Dividendenzahlungen 0 0 0 0 0 -24 -54 -79
Eigene Anteile 0 0 0 0 0 0 -3 -3
Sonstige Veränderungen 0 0 7 0 7 0 0 7
Gesamtergebnis 0 0 1.235 -704 531 94 0 625
Eigenkapital 30.6.2023 1.002 4.989 14.682 -4.148 16.525 1.197 1.607 19.329

1 Das Eigenkapital zum 1.1.2023 beinhaltet den zum 31.3.2023 veröffentlichten Kapitaleffekt durch die Einführung von IFRS 17.

Kapitalflussrechnung

in € Millionen Anhang 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen zum 1.1. [12] 43.234 53.683
Operative Geschäftstätigkeit:
Ergebnis vor Steuern 1.919 1.715
Anpassungen für die Überleitung des Ergebnisses nach Steuern auf den Kapitalfluss aus operativer
Geschäftstätigkeit:
Abschreibungen, Wertminderungen, Zuschreibungen auf nichtfinanzielle Vermögenswerte [7, 8] 234 233
Auflösung/Dotierung von Rückstellungen sowie Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte [6, 10, 27] 377 690
Gewinn/Verlust aus der Bewertung und Veräußerung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten [5, 8] 13 197
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen [3] -34 -51
Sonstige Anpassungen (per Saldo)¹ -2.743 -2.666
Zwischensumme -234 118
Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach
Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost [13] -4.887 -3.463
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income [17, 23] -789 327
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss [18, 23] -16 27
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss [19, 23] 11 2
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading [20, 23] -851 -1.459
Sonstige Aktiva [26] -362 -65
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost [15] 9.455 687
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss [19, 23] 36 165
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading [21, 23] 281 741
Rückstellungen [27] -241 -308
Sonstige Passiva [28] 97 50
Erhaltene Zinsen [1] 5.087 4.479
Gezahlte Zinsen [1] -2.304 -1.727
Erhaltene Dividenden [2] 57 46
Ertragsteuerzahlungen [11] -519 -513
Kapitalflüsse aus operativer Geschäftstätigkeit 4.822 -894
Investitionstätigkeit:
Kassenbestand aus dem Zu- und Abgang von Tochterunternehmen aufgrund Wesentlichkeit 0 -6
Auszahlungen für den Erwerb von:
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen [13, 16, 18, 24] -5.409 -5.008
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten [25] -211 -268
Einzahlungen aus der Veräußerung von:
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen [13, 16, 18, 24] 2.142 1.406
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten [25] 20 40
Kapitalflüsse aus Investitionstätigkeit -3.459 -3.836
Finanzierungstätigkeit:
Kapitalauszahlungen 8 -3
Einzahlungen nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten [15, 19] 0 0
Auszahlungen nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten [15, 19] -13 -4
Dividendenzahlungen -553 -77
Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse -33 -32
Einzahlungen aus Veränderungen im Kapital nicht beherrschender Anteile 0 0
Kapitalflüsse aus Finanzierungstätigkeit -590 -117
Effekte aus Wechselkursänderungen 277 -453
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen zum 30.6. [12] 44.283 48.383

1 Sonstige Anpassungen (per Saldo) enthält im Wesentlichen den Abzug des Zinsüberschusses und der Dividendenerträge, die entsprechenden Zahlungsflüsse sind unter dem Posten erhaltene Zinsen, gezahlte Zinsen und erhaltene Dividenden dargestellt.

Segmentberichterstattung

In der RBI erfolgt die interne Management-Berichterstattung grundsätzlich auf Basis der bestehenden Organisationsstruktur. Diese ist matrixförmig aufgebaut, d. h. Vorstände sind sowohl für einzelne Länder als auch für bestimmte Geschäftsfelder verantwortlich. Steuerungseinheit im Konzern ist ein Land. Die Darstellung der Länder umfasst die operativen Einheiten der RBI in den jeweiligen Ländern (neben den Tochterbanken z. B. auch Leasingunternehmen). Die obersten Entscheidungsgremien der RBI – Vorstand und Aufsichtsrat – treffen demnach wesentliche Entscheidungen über die Allokation der Ressourcen zu einem Segment auf Basis der jeweiligen Finanz- und Ertragskraft, weshalb diese Berichtskriterien als wesentlich beurteilt wurden. Entsprechend sind auch die Segmente nach IFRS 8 abgebildet. Für die Zuteilung der Länder zu den einzelnen berichtspflichtigen Segmenten werden neben wirtschaftlichen langfristigen Gemeinsamkeiten wie zum Beispiel Eigenkapitalrisikoprämien, potenzielles Marktwachstum und Nettozinsmargen, auch das erwartete Risiko und Ertragsniveau bei der Ressourcenallokation berücksichtigt. Gemäß IFRS 8.12 ist es weiters erforderlich, dass die folgenden wirtschaftlichen Merkmale bei der Zusammensetzung der berichtspflichtigen Segmente berücksichtigt werden. Die Länder werden zu einem berichtspflichtigen Segment zusammengefasst, wenn die angebotenen Produkte und Dienstleistungen gleich sind. Neben den einheitlichen Produktionsprozessen und Vertriebswegen sind auch die Zielgruppen wie Firmenkunden, Privatkunden und institutionelle Kunden in den jeweiligen einzelnen Segmenten gleichartig. Die Bankenregulierungen werden in den einzelnen Ländern hauptsächlich von Zentralbanken überwacht. In allen Ländern ist die Zentralbank für die Formulierung und Umsetzung der Geldpolitik, die Aufrechterhaltung der Finanzstabilität sowie die Regulierung des Bankensektors verantwortlich. Die Überleitungsrechnung enthält im Wesentlichen Beträge aus der Eliminierung von Zwischenergebnissen und aus segmentübergreifenden Konsolidierungen.

Daraus ergeben sich die folgenden Segmente:

  • · Zentraleuropa: Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn
  • · Südosteuropa: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Rumänien und Serbien
  • · Osteuropa: Belarus, Russland und Ukraine
  • · Group Corporates & Markets (in Österreich gebuchtes Geschäft): Operatives Geschäft der Konzernzentrale, unterteilt in Subsegmente: Österreichische und internationale Firmenkunden, Financial Institutions & Sovereigns, der Handel mit Eigenkapitalinstrumenten und Kapitalmarktfinanzierungen sowie das Geschäft mit Instituten der Raiffeisen Bankengruppe (RBG). Weiters beinhaltet dieses Segment das kapitalmarktbezogene Kunden- und Eigengeschäft in Österreich sowie Finanzdienstleister und Spezialgesellschaften wie z. B. Raiffeisen Digital Bank AG (digitale Retailbanking-Aktivitäten), Kathrein Privatbank Aktiengesellschaft, Raiffeisen Leasing-Gruppe, Raiffeisen Factor Bank AG, Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., Valida-Gruppe (Pensionskassengeschäft) und Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Darüber hinaus sind diesem Segment at-equity bewertete Unternehmen mit Banktätigkeit zugeordnet.
  • · Corporate Center: Zentrale Konzernsteuerungsfunktionen in der Konzernzentrale (z. B. Treasury) sowie sonstige Konzerneinheiten (Beteiligungsunternehmen und gemeinsame Serviceunternehmen), Minderheitsbeteiligungen sowie at-equity bewertete Unternehmen des Nichtbankenbereichs.
1.1.-30.6.2024 Group Corporates &
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa Markets
Zinsüberschuss 800 693 999 452
Dividendenerträge 12 4 0 3
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 3 0 1 8
Provisionsüberschuss 296 236 529 287
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen -11 10 45 47
Ergebnis aus Hedge Accounting 7 0 0 -3
Sonstiges betriebliches Ergebnis 6 14 -4 62
Betriebserträge 1.112 957 1.571 856
Verwaltungsaufwendungen -519 -384 -424 -457
Betriebsergebnis 593 573 1.146 398
Übriges Ergebnis -395 0 -23 -5
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -84 -37 -24 -11
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 32 18 28 -136
Ergebnis vor Steuern 146 554 1.127 247
Steuern vom Einkommen und Ertrag -134 -87 -249 -52
Ergebnis nach Steuern 12 467 878 194
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -62 0 -41 -17
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile -51 467 837 177
Return on Equity vor Steuern 6,5% 32,4% 44,6% 11,3%
Return on Equity nach Steuern 0,5% 27,4% 34,8% 8,9%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,51% 4,26% 7,73% 1,46%
Cost/Income Ratio 45,0% 40,1% 27,0% 53,4%
Loan/Deposit Ratio 83,8% 67,4% 36,3% 156,5%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) -0,16% -0,20% 1,11% 0,73%
NPE Ratio 1,2% 1,8% 2,0% 2,9%
NPE Coverage Ratio 58,6% 67,2% 73,8% 38,3%
Aktiva 66.427 35.417 30.020 64.763
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 24.286 16.988 23.864 25.469
Eigenkapital 4.547 3.872 6.700 4.682
Forderungen an Kunden 37.555 18.824 7.941 38.113
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 50.721 27.703 20.595 28.275
Geschäftsstellen 335 655 482 18
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 9.886 12.570 16.591 3.617
Kunden in Millionen 4,0 5,0 7,1 2,5
1.1.-30.6.2024
in € Millionen Corporate Center Überleitung Gesamt
Zinsüberschuss -57 6 2.895
Dividendenerträge 1.009 -1.000 27
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 23 0 34
Provisionsüberschuss 49 -6 1.391
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen -48 17 59
Ergebnis aus Hedge Accounting -1 -1 2
Sonstiges betriebliches Ergebnis 64 -92 51
Betriebserträge 1.039 -1.076 4.458
Verwaltungsaufwendungen -236 96 -1.924
Betriebsergebnis 803 -980 2.535
Übriges Ergebnis 15 1 -407
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -5 0 -161
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 17 -6 -48
Ergebnis vor Steuern 830 -984 1.919
Steuern vom Einkommen und Ertrag 39 0 -483
Ergebnis nach Steuern 869 -984 1.436
Ergebnis nicht beherrschender Anteile 0 9 -111
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile 869 -975 1.324
Return on Equity vor Steuern 19,5%
Return on Equity nach Steuern 14,6%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,94%
Cost/Income Ratio 42,7%
Loan/Deposit Ratio 81,9%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,25%
NPE Ratio 1,8%
NPE Coverage Ratio 53,3%
Aktiva 37.026 -23.691 209.963

Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 18.057 -10.212 98.453 Eigenkapital 7.846 -6.556 21.090 Forderungen an Kunden 1.016 -1.528 101.920 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 1.646 -3.608 125.333 Geschäftsstellen – – 1.490 Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 2.173 – 44.837 Kunden in Millionen 0,0 – 18,6

schluss
1.1.-30.6.2023 Group Corporates &
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa1 Markets
Zinsüberschuss 753 617 945 464
Dividendenerträge 6 1 0 2
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 2 0 2 7
Provisionsüberschuss 288 215 872 287
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen -23 5 125 94
Ergebnis aus Hedge Accounting -4 0 -2 -7
Sonstiges betriebliches Ergebnis 18 5 -31 64
Betriebserträge 1.041 843 1.911 910
Verwaltungsaufwendungen -486 -352 -565 -417
Betriebsergebnis 555 492 1.345 493
Übriges Ergebnis -433 -6 -4 2
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -128 -24 -30 -26
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -38 40 -273 9
Ergebnis vor Steuern -44 501 1.038 478
Steuern vom Einkommen und Ertrag -78 -83 -217 -109
Ergebnis nach Steuern -122 419 821 368
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -57 0 -32 -4
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile -179 419 789 364
Return on Equity vor Steuern 32,0% 53,5% 25,0%
Return on Equity nach Steuern 26,7% 42,3% 19,3%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,36% 4,16% 6,29% 1,46%
Cost/Income Ratio 44,9% 41,7% 29,6% 45,8%
Loan/Deposit Ratio1 85,7% 71,7% 38,5% 174,6%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,18% -0,44% 4,06% -0,05%
NPE Ratio 1,3% 1,9% 2,3% 1,6%
NPE Coverage Ratio 58,1% 67,2% 68,3% 43,0%
Aktiva 65.558 32.606 30.161 63.751
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 26.339 17.298 21.192 29.352
Eigenkapital 4.509 3.604 4.958 4.230
Forderungen an Kunden 38.139 18.485 9.076 36.657
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 47.644 25.726 23.140 27.027
Geschäftsstellen 339 706 502 23
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 9.713 12.600 16.699 3.440
Kunden in Millionen 3,9 5,0 7,1 2,4

1 Adaptierung der Vorperiode aufgrund geänderter Zuordnung

Mit 1. Jänner 2024 wurde die Kalkulation der Cost/Income Ratio geringfügig angepasst, die Berechnung erfolgt nunmehr exkl. Finanztransaktionssteuer (die Werte der Vorperioden wurden adaptiert). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Kennzahlen.

1.1.-30.6.2023
in € Millionen Corporate Center Überleitung Gesamt1
Zinsüberschuss -34 4 2.749
Dividendenerträge 427 -420 17
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 41 0 51
Provisionsüberschuss 38 -2 1.698
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen -93 7 116
Ergebnis aus Hedge Accounting -3 -1 -17
Sonstiges betriebliches Ergebnis 68 -81 43
Betriebserträge 443 -492 4.656
Verwaltungsaufwendungen -255 80 -1.995
Betriebsergebnis 188 -412 2.661
Übriges Ergebnis -11 3 -450
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -29 0 -237
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 9 -5 -259
Ergebnis vor Steuern 157 -415 1.715
Steuern vom Einkommen und Ertrag 104 -5 -388
Ergebnis nach Steuern 261 -420 1.327
Ergebnis nicht beherrschender Anteile 0 1 -92
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile 261 -419 1.235
Return on Equity vor Steuern 18,5%
Return on Equity nach Steuern 14,3%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,74%
Cost/Income Ratio 42,4%
Loan/Deposit Ratio1 84,8%

Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) – – 0,37% NPE Ratio – – 1,5% NPE Coverage Ratio – – 57,6% Aktiva 39.879 -25.832 206.123 Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 15.502 -10.475 99.207 Eigenkapital 8.682 -6.653 19.329 Forderungen an Kunden 1.011 -1.562 101.806 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 1.149 -4.134 120.553 Geschäftsstellen – – 1.570 Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 2.107 – 44.559 Kunden in Millionen 0,0 – 18,3

1 Adaptierung der Vorperiode aufgrund geänderter Zuordnung

Mit 1. Jänner 2024 wurde die Kalkulation der Cost/Income Ratio geringfügig angepasst, die Berechnung erfolgt nunmehr exkl. Finanztransaktionssteuer (die Werte der Vorperioden wurden adaptiert). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Kennzahlen.

Anhang

Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wird in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den auf Basis der IAS Verordnung (EG) 1606/2002 durch die EU übernommenen internationalen Rechnungslegungsstandards einschließlich der anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC/SIC) erstellt. Für die Erstellung des Konzernzwischenabschlusses kommen dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zur Anwendung wie im Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2023 im Detail beschrieben. Weiters berücksichtigt der Konzernzwischenabschluss die Anforderungen des IAS 34 an den Zwischenbericht. Angaben hinsichtlich zyklischer Aufwendungen und Erträge werden im Konzernzwischenlagebericht adressiert.

Einige außerhalb des Anhangs gemachte IFRS-Angaben sind wesentliche Bestandteile des Konzernabschlusses. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Erläuterungen zu den Segmentergebnissen, die in den Angaben zur Segmentberichterstattung dargestellt werden. Angaben gemäß IFRS 7 zu Themen wie Kreditrisiko, Marktrisiko und Liquiditätsrisikomanagement werden insbesondere im Kapitel Risikobericht ausführlich dargestellt.

Wesentliche bilanzielle Ermessensspielräume und Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten

Sind für die Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS Schätzungen oder Beurteilungen erforderlich, werden diese in Übereinstimmung mit den jeweiligen Standards vorgenommen. Sie basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie Planungen und nach heutigem Ermessen wahrscheinlichen Erwartungen oder Prognosen zukünftiger Ereignisse. Die den Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung. Änderungen von Schätzungen werden, sofern sie nur eine Periode betreffen, nur in dieser berücksichtigt. Falls auch nachfolgende Berichtsperioden betroffen sind, werden die Änderungen in der aktuellen und den folgenden Perioden berücksichtigt. Die Annahmen, Schätzungen und Ermessensentscheidungen betreffen im Wesentlichen die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft, den beizulegenden Zeitwert und die Wertminderung von Finanzinstrumenten, die latenten Steuern, Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen, Rückstellungen für Rechtsfälle sowie die Berechnungen zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und die im Zuge der Erstkonsolidierung aktivierten immateriellen Vermögenswerte. Darüber hinaus unterliegen die Werthaltigkeitstests von assoziierten Unternehmen Annahmen und Schätzungen.

Im Rahmen der geopolitischen Lage ist die RBI zudem erhöhten Risiken im Zusammenhang mit Fremdwährungsumrechnungen ausgesetzt. Details dazu finden sich im Abschnitt Währungen.

Anwendung von neuen und geänderten Standards

Soweit nicht anders angegeben, ergaben sich durch die Anwendung der folgenden Standards und Interpretationen keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der RBI.

Änderung IAS 1 (Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig; Inkrafttreten 1. Jänner 2024)

Die Änderungen stellen die Kriterien zur Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig klar. Aufgrund dieser Änderung sind ausschließlich Rechte, die am Ende der Berichtsperiode bestehen, maßgeblich für die Klassifizierung einer Schuld. Darüber hinaus wurden ergänzende Leitlinien für die Auslegung des Kriteriums Recht, die Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate zu verschieben, sowie Erläuterungen zum Merkmal Erfüllung aufgenommen.

Änderung IAS 1 (Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen; Inkrafttreten 1. Jänner 2024)

Durch die Änderungen wird hinsichtlich der Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig klargestellt, dass nur Nebenbedingungen, die ein Unternehmen am oder vor dem Abschlussstichtag erfüllen muss, diese Klassifizierung beeinflussen.

Änderung IFRS 16 (Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-Leaseback-Transaktion; Inkrafttreten 1. Jänner 2024)

Die Änderung beinhaltet Vorgaben für die Folgebewertung bei Leasingverhältnissen im Rahmen eines Sale-and-Leaseback für den Verkäufer bzw. Leasingnehmer. Hierdurch soll vor allem die Folgebewertung von Leasingverbindlichkeiten vereinheitlicht werden, um so unangemessene Gewinnrealisierungen zu verhindern. Grundsätzlich führt die Änderung dazu, dass bei der Folgebewertung von Leasingverbindlichkeiten im Rahmen eines Sale-and-Leaseback die zu Laufzeitbeginn erwarteten

Zahlungen zu berücksichtigen sind. In jeder Periode wird die Leasingverbindlichkeit um die erwarteten Zahlungen reduziert und die Differenz zu den tatsächlichen Zahlungen erfolgswirksam erfasst.

Änderungen IAS 7 und IFRS 7 (Supplier Finance Arrangements; Inkrafttreten 1. Jänner 2024)

Durch die Änderung soll die Transparenz im Hinblick auf die Auswirkungen von Lieferfinanzierungsvereinbarungen auf Verbindlichkeiten, Zahlungsströme und Liquiditätsrisiko eines Unternehmens verbessert werden. Zu diesem Zweck werden bestehende Angabevorschriften um zusätzliche und verpflichtende qualitative und quantitative Angaben ergänzt. Die Angabevorschriften sind im ersten Jahr nur für das Jahresende verpflichtend und können in den Zwischenberichten unterbleiben.

Noch nicht anzuwendende Standards und Interpretationen

Informationen dazu sind im Geschäftsbericht 2023, Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung, ersichtlich. Darüber hinaus veröffentlichte das IASB im ersten Halbjahr 2024 noch folgende Standards, zu denen das EU-Endorsement noch nicht erfolgt ist:

IFRS 18 (Darstellung und Angaben im Abschluss; Inkrafttreten 1. Jänner 2027)

IFRS 18 soll die Berichterstattung über die finanzielle Leistung eines Unternehmens verbessern und die Vergleichbarkeit von Finanzberichten erhöhen, im Zuge dessen wird der bisherige Standard IAS 1 abgelöst. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Gewinn- und Verlustrechnung, für die vordefinierte Zwischensummen eingeführt und neue Vorschriften zur Kategorisierung und Zusammenfassung bzw. Aufgliederung von Positionen gelten werden. Zusätzlich werden Angaben zu bestimmten, von der Unternehmensleitung definierten und verwendeten, Erfolgskennzahlen eingeführt. Derzeit geht die RBI davon aus, dass IFRS 18 rechtzeitig von der EU übernommen wird und es daher ab spätestens 1. Jänner 2027 zu Änderungen bei der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung sowie zu Ergänzungen im Anhang kommen wird.

IFRS 19 (Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht: Angaben; Inkrafttreten 1. Jänner 2027)

Mit der Einführung von IFRS 19 wird es bestimmten Tochterunternehmen ermöglicht, die Angaben im Geschäftsbericht zu reduzieren, falls es neben seinem Status als Tochterunternehmen gleichzeitig keiner Rechenschaftspflicht unterliegt und das Mutterunternehmen einen Konzernabschluss veröffentlicht, der im Einklang mit IFRS erstellt wird. Die Einführung des Standards wird zu keinen Auswirkungen im Konzernabschluss der RBI führen.

Änderungen IFRS 9 und IFRS 7 (Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten; Inkrafttreten 1. Jänner 2026)

Durch die Änderungen an IFRS 9 und IFRS 7 wird insbesondere die Behandlung von spezifischen Fragestellungen betreffend die Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte klargestellt. Neben Erläuterungen zu Vertragsbedingungen, die den Zeitpunkt oder die Höhe der vertraglichen Zahlungsströme ändern, wurden die Behandlung von nicht rückgriffsberechtigten finanziellen Vermögenswerten, vertraglich verknüpften Instrumenten, die Ausbuchung einer durch elektronischen Zahlungsverkehr erfüllten finanziellen Verbindlichkeit sowie die Angaben zu Eigenkapitalinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, klargestellt. Die RBI leitete erste Schritte zur Analyse der möglichen Auswirkungen dieser Änderungen ein, weitere Informationen werden in Abhängigkeit von Signifikanz und EU-Übernahmefortschritte zeitgerecht erfolgen.

Währungen

2024 2023
Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt
Kurse in Währung pro € 30.6. 1.1.-30.6. 31.12. 1.1.-30.6.
Albanischer Lek (ALL) 100,310 102,350 103,880 112,326
Belarus-Rubel (BYN) 3,382 3,473 3,536 3,075
Bosnische Marka (BAM) 1,956 1,956 1,956 1,956
Bulgarische Lewa (BGN) 1,956 1,956 1,956 1,956
Polnischer Zloty (PLN) 4,309 4,314 4,340 4,618
Rumänischer Leu (RON) 4,977 4,975 4,976 4,943
Russischer Rubel (RUB) 91,744 97,789 99,137 84,206
Serbischer Dinar (RSD) 117,049 117,133 117,174 117,296
Tschechische Krone (CZK) 25,025 25,022 24,724 23,697
Ukrainische Hrywnja (UAH) 43,355 42,375 42,208 39,549
Ungarischer Forint (HUF) 395,100 390,150 382,800 380,789
US-Dollar (USD) 1,071 1,083 1,105 1,079

Im Rahmen der geopolitischen Lage ist die RBI erhöhten Risiken im Zusammenhang mit Fremdwährungsumrechnungen ausgesetzt. Die EZB stellte die Veröffentlichung eines offiziellen EUR/RUB-Wechselkurses ein und neben dem theoretischen, offiziellen Umrechnungskurs (von der russischen Zentralbank ermittelter Kurs: On-Shore-Kurs) bildete sich ein tatsächlich und faktisch erreichbarer Umrechnungskurs (z. B. von Refinitiv oder Electronic Broking Service (EBS) ermittelter Kurs: Off-Shore-Kurs). Die RBI ist diesen Risiken insbesondere bei der Umrechnung monetärer Fremdwährungspositionen und bei der Umrechnung vollkonsolidierter ausländischer Geschäftsbetriebe ausgesetzt. Die RBI verwendet den Off-Shore-Kurs sowohl für die Umrechnung monetärer Posten außerhalb von Russland als auch für die Umrechnung des vollkonsolidierten Geschäftsbetriebs in Russland. Zum 30. Juni 2024 betrug der von der RBI verwendete EUR/RUB-Kurs 91,74 und jener der russischen Zentralbank 92,42. Für den Belarus-Rubel und die ukrainische Hrywnja wurden die von der jeweiligen Zentralbank veröffentlichten Kurse von der RBI weiterhin als geeignetste Kurse angesehen.

Im Zusammenhang mit ähnlichen Sachverhalten wies das IFRIC im September 2018 (IFRIC Update 09-18) ausdrücklich darauf hin, dass Unternehmen in einem solchen Marktumfeld laufend zu untersuchen haben, ob der verwendete Währungskurs den korrekten Kurs gemäß IAS 21 darstellt. Für nähere Informationen zu den von der RBI getroffenen Schätzungen und Annahmen wird auf den Geschäftsbericht 2023 verwiesen.

Konsolidierungskreis

Vollkonsolidierung
Anzahl Einheiten 30.6.2024 31.12.2023
Stand Beginn der Periode 192 192
In der Berichtsperiode erstmals einbezogen 1 8
In der Berichtsperiode verschmolzen -1 -2
In der Berichtsperiode ausgeschieden -2 -6
Stand Ende der Periode 190 192

Erstkonsolidierungen

Unternehmen, Sitz (Land) Anteil Inkludiert Grund
Sonstige Unternehmen
W 3 Errichtungs- und Betriebs-Aktiengesellschaft, Wien (AT) 100,0 % 27.6. Kauf

Entkonsolidierungen

Unternehmen, Sitz (Land) Anteil Exkludiert Grund
Finanzholdings
RBI Invest GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.6. Verschmelzung
Anbieter von Nebenleistungen
Vindalo Properties Limited, Limassol (CY) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit
RBI Retail Innovation GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.5. Wesentlichkeit

Konsequenzen und Analysen der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine

Unternehmensfortführung (Going Concern)

Der Vorstand der RBI hat den Konzernabschluss zum 30. Juni 2024 basierend auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung erstellt, da er nicht beabsichtigt, die RBI zu liquidieren, und dies auf Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen als realistische Absicht angesehen wird.

Die Planung zeigt weiterhin, dass die RBI über die erforderlichen wirtschaftlichen Ressourcen verfügt, um die laufenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu erfüllen und den Geschäfts- und Liquiditätsbedarf finanzieren zu können, die unter anderem das Liquiditäts- und Finanzierungsprofil, einschließlich Prognosen der internen Liquiditätskennzahlen und der aufsichtsrechtlichen Liquiditätsdeckungsquoten umfassen. Die jüngsten intern durchgeführten Stresstest-Szenarien für den Liquiditäts- und Kapitalbedarf zeigten, dass die RBI über angemessene Ressourcen verfügt, um möglichen Abwärtsszenarien standzuhalten. Zusätzlich verfügt die RBI über robuste Systeme, um die Unterbrechung des Geschäftsbetriebs in einem Kriegsgebiet, einschließlich der Gefahr von Cyberangriffen, abzufedern.

Der Vorstand der RBI sieht keine wesentlichen Unsicherheiten im Hinblick auf die Annahme einer positiven Fortbestehungsprognose. Diese Annahme ist mit Datum der Genehmigung des zu veröffentlichenden Halbjahres-Finanzberichts am 29. Juli 2024 für mindestens ein Jahr gültig.

Kontrolltatbestand

Das wirtschaftliche und politische Umfeld infolge des Kriegs könnte darauf hindeuten, dass sich die Fähigkeit des Investors zur Beherrschung des Tochterunternehmens gemäß IFRS 10 in den betroffenen Gebieten verändert hat. In der RBI sind davon die Ukraine, Russland und Belarus betroffen.

Bei der Beurteilung, ob Beherrschung vorliegt, überprüft die RBI entsprechend den Anforderungen von IFRS 10 unter anderem, ob sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in den Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist, bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Sind Stimmrechte maßgeblich, beherrscht die RBI ein Unternehmen, wenn sie direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an dem Unternehmen besitzt, ausgenommen es gibt Anzeichen, dass ein anderer Investor über die praktische Möglichkeit verfügt, die relevanten Tätigkeiten einseitig zu bestimmen. Ähnlich beurteilt die RBI das Vorliegen einer Beherrschung in Fällen, in denen sie nicht die Mehrheit der Stimmrechte besitzt, aber die praktische Möglichkeit zur einseitigen Lenkung der relevanten Tätigkeiten hat. Dies kann der Fall sein, wenn die RBI aufgrund der Größe und Verteilung des Stimmrechtsbesitzes der Anteilseigner die Möglichkeit zur Beherrschung der relevanten Tätigkeiten besitzt. Wenn Tatsachen und Umstände darauf hindeuten, dass sich ein oder mehrere Elemente der Beherrschung geändert haben, wird neu beurteilt, ob die Kontrolle über das Beteiligungsunternehmen noch besteht.

Bei der Beurteilung der Tatsachen und Umstände hat die RBI sorgfältig geprüft, ob es aufgrund des Kriegs oder der verhängten Sanktionen zu Veränderungen gekommen ist, welche die Fähigkeit zur Ausübung ihrer Rechte oder zur Einhaltung der Governance-Bestimmungen in Bezug auf das Tochterunternehmen erheblich einschränkt. Die RBI ist zu dem Schluss gelangt, dass keine Änderungen in Hinblick auf die Bewertung der Beherrschung erforderlich sind und es zu keinem Beherrschungsverlust über die Tochterunternehmen in den betroffenen Gebieten kam.

Pro-forma-Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz exklusive Russland

Die folgenden Tabellen zeigen die Pro-Forma-Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz der RBI exklusive der russischen Geschäftseinheiten. Aufgrund der von Russland auferlegten Kapitalbeschränkungen kann der Überhang des regulatorischen Kapitals in Russland nicht für regulatorische Kapitalzwecke im restlichen Konzern verwendet werden. Die Pro-Forma-CET-1- Quote ohne russische Geschäftstätigkeiten unter der Annahme, dass die Entkonsolidierung mit einem Preis-Buchwert von null erfolgt, beträgt 14,7 Prozent im Vergleich zu 17,8 Prozent bei Einbeziehung der russischen Geschäftstätigkeiten und des Periodenergebnisses.

RBI Beitrag Russland1 RBI exklusive Russland
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Zinsüberschuss 2.895 2.749 680 665 2.215 2.084
Dividendenerträge 27 17 0 0 27 17
Laufendes Ergebnis aus assoziierten
Unternehmen 34 51 0 2 34 49
Provisionsüberschuss 1.391 1.698 437 782 954 916
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen 59 116 18 85 40 31
Ergebnis aus Hedge Accounting 2 -17 0 -2 2 -15
Sonstiges betriebliches Ergebnis 51 43 -7 -17 58 60
Betriebserträge 4.458 4.656 1.129 1.514 3.329 3.142
Personalaufwand -1.073 -1.169 -226 -381 -847 -788
Sachaufwand -617 -600 -38 -38 -579 -561
Abschreibungen -234 -227 -22 -21 -212 -206
Verwaltungsaufwendungen -1.924 -1.995 -286 -440 -1.637 -1.556
Betriebsergebnis 2.535 2.661 843 1.074 1.692 1.587
Übriges Ergebnis -407 -450 -8 0 -399 -450
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -161 -237 -18 -24 -143 -213
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte -48 -259 20 -188 -68 -71
Ergebnis vor Steuern 1.919 1.715 837 863 1.082 852
Steuern vom Einkommen und Ertrag -483 -388 -187 -182 -296 -206
Ergebnis nach Steuern 1.436 1.327 650 681 786 646
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -111 -92 0 0 -111 -92
Konzernergebnis 1.324 1.235 650 681 674 554

1 Der Beitrag Russlands definiert sich als Beitrag zum Konzern und weicht somit vom in den Segmenten dargestellten Länderergebnis ab.

RBI Beitrag Russland1 RBI exklusive Russland
Aktiva in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und
sonstige Sichteinlagen 44.283 43.234 8.326 6.695 35.957 36.540
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 147.964 139.302 10.563 10.305 137.401 128.998
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income 3.775 2.992 5 3 3.771 2.988
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht
- Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 940 949 0 1 940 948
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair
Value Through Profit/Loss 174 185 0 0 174 185
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 6.570 5.783 97 48 6.473 5.735
Hedge Accounting 1.075 1.160 20 10 1.055 1.150
Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten
Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge -447 -365 -53 -65 -393 -300
Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten
Unternehmen 886 820 1 1 885 819
Sachanlagen 1.748 1.672 208 185 1.540 1.486
Immaterielle Vermögenswerte 994 970 87 70 907 900
Laufende Steuerforderungen 112 69 5 5 107 64
Latente Steuerforderungen 182 218 89 111 93 107
Sonstige Aktiva 1.705 1.253 98 102 1.607 1.151
Gesamt 209.963 198.241 19.445 17.471 190.518 180.769

1 Der Beitrag Russlands definiert sich als Beitrag zum Konzern und weicht somit vom in den Segmenten dargestellten Länderergebnis ab.

RBI Beitrag Russland1 RBI exklusive Russland
Passiva in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost 175.040 164.711 13.466 12.656 161.574 152.054
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair
Value Through Profit/Loss 1.096 1.088 0 1 1.096 1.088
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 8.632 8.463 82 24 8.549 8.439
Hedge Accounting 1.366 1.466 139 39 1.227 1.426
Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten
Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge -551 -514 -37 -45 -514 -469
Rückstellungen 1.756 1.644 230 248 1.527 1.396
Laufende Steuerverpflichtungen 172 242 42 35 130 207
Latente Steuerverpflichtungen 43 43 7 6 36 37
Sonstige Passiva 1.318 1.248 21 57 1.298 1.192
Eigenkapital 21.090 19.849 5.496 4.450 15.594 15.400
Konzern-Eigenkapital 18.227 17.009 5.496 4.450 12.730 12.559
Kapital nicht beherrschender Anteile 1.247 1.231 0 0 1.247 1.231
Zusätzliches Kernkapital (AT1) 1.616 1.610 0 0 1.616 1.610
Gesamt 209.963 198.241 19.445 17.471 190.518 180.769

1 Der Beitrag Russlands definiert sich als Beitrag zum Konzern und weicht somit vom in den Segmenten dargestellten Länderergebnis ab.

Konzentrationsrisiko

Infolge des Kriegsausbruchs in der Ukraine sind die Aktivitäten der RBI in Russland, der Ukraine und Belarus einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Das erhöhte Risiko ergibt sich aus einer Reihe von Faktoren wie die Zerstörung von Lebensgrundlagen und Infrastruktur in der Ukraine, den Verlust und die Blockierung von Häfen, gegen Russland verhängte Sanktionen, die Ungewissheit über die Dauer des Kriegs sowie die Preisinstabilität und den wirtschaftlichen Rückgang in Osteuropa. Die ausstehenden Forderungen in Russland, der Ukraine und Belarus werden in den folgenden Tabellen dargestellt.

Die erste Tabelle zeigt eine Aufteilung des Nettobuchwerts nach IFRS-Bewertungskategorien sowie das Nominale der außerbilanziellen Geschäfte abzüglich der darauf entfallenden Wertminderungen. Die zweite Tabelle zeigt das Konzentrationsrisiko anhand von Gegenparteien, wobei Derivate separat dargestellt werden. Beide Tabellen basieren auf der Ländersegmentierung nach IFRS 8.

30.6.2024 31.12.2023
in € Millionen Russland Ukraine Belarus Gesamt Russland Ukraine Belarus Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 12.811 2.620 1.257 16.687 12.431 3.049 871 16.351
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income
5 495 1 501 3 400 1 404
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht
- Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss
2 0 0 3 3 0 0 3
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair
Value Through Profit/Loss
0 0 0 0 0 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 126 126 0 253 70 178 0 249
Bilanzposten 12.944 3.242 1.258 17.444 12.508 3.628 872 17.008
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige
Zusagen
2.593 891 358 3.842 2.587 807 391 3.785
Gesamt 15.537 4.133 1.616 21.286 15.095 4.435 1.263 20.793
30.6.2024 31.12.2023
in € Millionen Russland Ukraine Belarus Gesamt Russland1 Ukraine Belarus Gesamt1
Derivate 118 2 0 121 62 4 0 66
Zentralbanken 368 501 140 1.009 250 823 0 1.073
Regierungen 870 1.017 139 2.026 665 1.229 133 2.027
Kreditinstitute 6.296 460 146 6.901 5.855 269 46 6.169
Sonstige Finanzunternehmen 176 19 10 205 210 56 10 275
Nicht-Finanzunternehmen 2.550 1.098 571 4.219 2.903 1.121 466 4.491
Haushalte 2.567 144 252 2.962 2.564 126 216 2.906
Bilanzposten 12.944 3.242 1.258 17.444 12.508 3.628 872 17.008
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige
Zusagen 2.593 891 358 3.842 2.587 807 391 3.785
Gesamt 15.537 4.133 1.616 21.286 15.095 4.435 1.263 20.793

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung

Werthaltigkeit der Sicherheiten in der Ukraine

Die Bestimmung des Marktwerts von Sicherheiten in der Ukraine gestaltete sich seit Kriegsbeginn als sehr schwierig. Gründe dafür sind beispielsweise physische Einschränkungen bei Vor-Ort-Überprüfungen, um die potenzielle Schadenshöhe zu bestimmen oder die Unsicherheit der Marktentwicklungen und Transaktionen in einigen Regionen. Aus diesen Gründen wurden in den besetzten Regionen Sicherheiten für die Bewertung nicht mehr berücksichtigt. In jenen Regionen, welche einem hohen Risiko von Feindseligkeiten oder Besetzungen ausgesetzt waren, wurden hohe Abschläge berücksichtigt. In anderen Gebieten der Ukraine finden weiterhin Vor-Ort-Prüfungen statt, und die Bewertung von Immobilien wird durchgeführt. Die ukrainische Wirtschaft passt sich so weit wie möglich den Anforderungen des herrschenden Kriegsumfeldes an.

Werthaltigkeitstest für das Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte

Aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine wurde in beiden Ländern das Sachanlagevermögen und die immateriellen Vermögenswerte gemäß IAS 36 auf Indikatoren überprüft, die zu einer Wertminderung führen könnten.

In der Ukraine wurde jenes Sachanlagevermögen, welches sich in den besetzten Gebieten befindet, im Jahr 2022 auf null abgeschrieben. Alle anderen Sachanlagevermögenswerte werden einzeln begutachtet und wenn es zu Schädigungen kommt, wertberichtigt. Daraus ergaben sich im ersten Halbjahr 2024, sowie in der Vorjahresperiode Wertminderungen unter € 1 Million.

Durch veränderte Marktpreise, Zinssätze, Mietpreise und leerstehende Immobilien aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage und einer detaillierteren Bewertung ergaben sich in Russland aus dem Werthaltigkeitstest für Sachanlagen Wertminderungen unter € 1 Million (Vorjahresperiode: unter € 1 Million). Aus dem Werthaltigkeitstest für immaterielle Vermögenswerte ergaben sich weder in der Berichtsperiode noch der Vergleichsperiode Wertminderungen.

Zu den Auswirkungen auf die Modelle zur Berechnung der Wertminderungen gemäß IFRS 9 wird auf Punkt (31) Zukunftsorientierte Informationen verwiesen.

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung

(1) Zinsüberschuss

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Zinserträge nach Effektivzinsmethode 4.198 4.026
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income 69 65
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 4.129 3.960
Zinserträge übrige 1.190 1.031
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 143 147
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 19 15
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss 5 2
Derivative - Hedge Accounting, Zinssatzrisiko 181 218
Sonstige Aktiva 841 647
Zinserträge aus finanziellen Verbindlichkeiten 1 1
Zinsaufwendungen -2.493 -2.308
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost -1.991 -1.705
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading -118 -169
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss -19 -18
Derivative - Hedge Accounting, Zinssatzrisiko -354 -403
Sonstige Passiva -8 -8
Zinsaufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten -3 -5
Gesamt 2.895 2.749
in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Zinsüberschuss 2.895 2.749
Durchschnittliche zinstragende Aktiva 196.631 200.338
Nettozinsspanne 2,94% 2,74%

Im Zinsüberschuss sind Zinserträge in Höhe von € 236 Millionen (Vorjahresperiode: € 230 Millionen) von marktbewerteten finanziellen Vermögenswerten und Zinsaufwendungen in Höhe von € 137 Millionen (Vorjahresperiode: € 187 Millionen) von marktbewerteten finanziellen Verbindlichkeiten enthalten.

Der Zinsüberschuss stieg im Jahresvergleich um € 146 Millionen auf € 2.895 Millionen. Die Slowakei verzeichnete aufgrund vorwiegend zinssatzbedingt höherer Erträge aus Kundenkrediten an Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte einen Zuwachs um € 42 Millionen. In Serbien führten sowohl höhere Marktzinssätze als auch gestiegene Volumina zu einer Erhöhung des Zinsüberschusses um € 25 Millionen, wobei angesichts der hervorragenden Liquiditätsausstattung die Zinsaufwendungen für Kundeneinlagen beinahe unverändert blieben. Der Anstieg des Zinsüberschusses um € 24 Millionen in Rumänien ist auf volumenbedingt höhere Zinserträge aus der Liquiditätsveranlagung (Staatsanleihen) sowie höhere Marktzinssätze bei Fremdwährungskrediten zurückzuführen. Der Anstieg um € 12 Millionen in Albanien war zum Teil währungsbedingt, aber auch auf höhere Volumina bei Staatsanleihen und Wertpapieren in Fremdwährung zurückzuführen. In Russland stieg der Zinsüberschuss um € 47 Millionen, hervorgerufen durch höhere Marktzinssätze und daraus resultierend höhere Zinserträge aus Interbankveranlagungen. In der Konzernzentrale gab es hingegen einen Rückgang des Zinsüberschusses um € 54 Millionen aufgrund höherer Zinsaufwendungen für Kundeneinlagen. Die Nettozinsspanne verbesserte sich um 20 Basispunkte auf 2,94 Prozent, was neben einem Anstieg in Osteuropa - bedingt durch niedrigere durchschnittliche zinstragende Aktiva - auf einen Anstieg um 72 Basispunkte in Serbien und einen Anstieg um 51 Basispunkte in der Slowakei zurückzuführen war.

(2) Dividendenerträge

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 0 1
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 0 1
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income 7 5
Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen 20 10
Gesamt 27 17

(3) Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 34 51

(4) Provisionsüberschuss

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Zahlungsverkehr 521 619
Kredit- und Garantiegeschäft 103 113
Wertpapiere 89 94
Vermögensverwaltung 139 124
Depot- und Treuhandgeschäft 47 41
Vermittlungsprovisionen 29 28
Fremdwährungsgeschäft 400 608
Sonstige 64 71
Gesamt 1.698

Insgesamt sank der Provisionsüberschuss um € 307 Millionen auf € 1.391 Millionen. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf Russland zurückzuführen (Abnahme: € 331 Millionen, davon € 106 Millionen aus der Währungsabwertung), die meisten Länder des Konzerns zeigten eine Steigerung. In Folge der volumen- und währungsbedingten Verringerung in Russland reduzierte sich das Provisionsergebnis aus dem Fremdwährungsgeschäft auf Konzernebene um € 209 Millionen, vorwiegend im Devisenkassageschäft. Diese Entwicklung war durch gesunkene Volumina aufgrund interner Transaktionslimits sowie geringere Margen aus dem Geschäft mit Nicht-Finanzunternehmen und Haushalten beeinflusst. Das Ergebnis aus dem Zahlungsverkehr verzeichnete aufgrund geringerer Volumina einen Rückgang um € 98 Millionen.

Der Provisionsüberschuss aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, betrug € 933 Millionen (Vorjahresperiode: € 927 Millionen).

1.1.-30.6.2024 Group Corporates Corporate
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa & Markets Center Überleitung Gesamt
Provisionserträge 410 334 717 454 75 -68 1.923
Zahlungsverkehr 193 203 311 99 52 -49 809
Clearing und Abwicklung 24 26 184 0 13 -9 238
Kreditkarten 29 24 7 29 4 0 94
Debitkarten und sonstige Bankkarten 31 61 60 0 20 -19 154
Übrige Zahlungsdienste 109 92 60 70 13 -21 324
Kredit- und Garantiegeschäft 31 21 13 58 7 -3 128
Wertpapiere 24 2 45 59 8 -9 130
Vermögensverwaltung 11 14 14 176 0 0 216
Depot- und Treuhandgeschäft 8 3 27 19 3 -2 57
Vermittlungsprovisionen 19 17 13 0 0 0 50
Fremdwährungsgeschäft 109 69 221 32 4 -4 432
Sonstige 14 4 72 11 1 -1 102
Provisionsaufwendungen -115 -98 -189 -167 -26 63 -532
Gesamt 296 236 529 287 49 -6 1.391
1.1.-30.6.2023 Group Corporates Corporate
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa & Markets Center Überleitung Gesamt
Provisionserträge 392 303 1.046 439 67 -73 2.174
Zahlungsverkehr 180 182 396 116 47 -55 866
Clearing und Abwicklung 22 21 265 0 12 -8 312
Kreditkarten 28 23 11 22 3 0 88
Debitkarten und sonstige Bankkarten 28 53 66 0 16 -15 149
Übrige Zahlungsdienste 102 84 54 93 16 -32 317
Kredit- und Garantiegeschäft 30 19 20 59 7 -3 132
Wertpapiere 21 3 63 50 7 -10 134
Vermögensverwaltung 11 13 9 164 0 0 198
Depot- und Treuhandgeschäft 6 3 25 16 2 -2 50
Vermittlungsprovisionen 16 12 20 0 0 0 48
Fremdwährungsgeschäft 114 65 431 29 4 -2 641
Sonstige 13 7 82 6 0 -2 106
Provisionsaufwendungen -103 -88 -174 -153 -29 71 -477
Gesamt 288 215 872 287 38 -2 1.698

(5) Handelsergebnis, Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen und Ergebnis aus Hedge Accounting

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten - Held For Trading -10 -196
Derivate 107 -66
Eigenkapitalinstrumente 42 29
Schuldverschreibungen 12 40
Kredite und Forderungen 6 14
Short-Positionen 0 1
Einlagen -13 17
Verbriefte Verbindlichkeiten -171 -224
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7 -6
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss -1 24
Eigenkapitalinstrumente 0 0
Schuldverschreibungen 3 -6
Kredite und Forderungen -4 30
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss 10 0
Schuldverschreibungen -3 1
Einlagen 1 -3
Verbriefte Verbindlichkeiten 12 2
Währungsumrechnung (netto) 59 288
Gesamt 116

Das Handelsergebnis und das Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen betrug im ersten Halbjahr € 59 Millionen (Vorjahresperiode: € 116 Millionen). Die Konzernzentrale verzeichnete einen leicht positiven Beitrag in Höhe von € 2 Millionen. Darin enthalten ist ein negatives Bewertungsergebnis aus dem Rückgang des eigenen Credit Spreads im Zusammenhang mit den Zertifikatsemissionen in Höhe von minus € 35 Millionen. Dem standen Bewertungsgewinne aus der Absicherung von strategischen Zinspositionen sowie aus dem Devisenhandel gegenüber. Die Handelstätigkeiten in Russland verzeichneten einen Gewinn von € 22 Millionen. Das Ergebnis resultierte vorwiegend aus positiven Effekten aus der Währungsumrechnung vorwiegend von US-Dollar- und chinesischen Renminbi-Beständen sowie aus dem Devisenhandel. In Ungarn beliefen sich die Bewertungsverluste im Zusammenhang mit Fremdwährungspositionen auf minus € 16 Millionen. Diesen standen jedoch währungsbedingte Bewertungsgewinne, vor allem in Belarus, Serbien, Tschechien und der Slowakei in Höhe von in Summe € 41 Millionen gegenüber. Darüber hinaus erzielte hauptsächlich die Ukraine positive Bewertungsgewinne aus Handelsbeständen von Schuldverschreibungen in Höhe von € 9 Millionen.

Ergebnis aus Hedge Accounting

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Fair-Value-Änderungen aus Absicherungsinstrumenten 149 134
Fair-Value-Änderungen aus abgesicherten Grundgeschäften im Hedge Accounting -148 -151
Erfolgswirksamer, ineffektiver Teil aus Cash-Flow Hedge 1 0
Gesamt 2 -17

(6) Sonstiges betriebliches Ergebnis

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Ergebnis aus der Ausbuchung nicht modifizierter, nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewerteter finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten -13 -12
Schuldverschreibungen 0 -10
Kredite und Forderungen 2 -3
Verbriefte Verbindlichkeiten -16 2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0
Ergebnis aus der Ausbuchung von zur Veräußerung gehaltenen nichtfinanziellen Vermögenswerten 3 2
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment Property) 0 0
Immaterielle Vermögenswerte 0 0
Sonstige Aktiva 3 2
Ergebnis aus bankfremden Tätigkeiten 14 11
Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten 52 66
Aufwendungen aus bankfremden Aktivitäten -38 -55
Ergebnis aus zusätzlichen Leasing-Dienstleistungen 13 12
Umsatzerlöse aus zusätzlichen Leasing-Dienstleistungen 24 26
Aufwendungen aus zusätzlichen Leasing-Dienstleistungen -11 -15
Ergebnis aus Versicherungsverträgen 2 6
Ergebnis aus Investment Property inkl. Operating Leasing (Immobilien) 31 30
Ergebnis aus Investment Property 10 10
Erträge aus Operating Leasing von Immobilien 12 10
Aufwendungen aus Operating Leasing von Immobilien -2 -1
Erträge aus sonstigem Operating Leasing 13 15
Aufwendungen aus sonstigem Operating Leasing -2 -3
Ergebnis aus der Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen -13 -24
Übrige betriebliche Erträge/Aufwendungen 17
Gesamt 43
Sonstige Betriebserträge 183 193
Sonstige Betriebsaufwendungen -137 -151

(7) Verwaltungsaufwendungen

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Personalaufwand -1.073 -1.169
Sachaufwand -617 -600
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -234 -227
Gesamt -1.924 -1.995

Personalaufwand

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Löhne und Gehälter -832 -898
Soziale Abgaben -195 -225
Freiwilliger Sozialaufwand -30 -27
Aufwendungen für beitragsorientierte Pensionspläne -8 -7
Aufwendungen/Erträge für leistungsorientierte Pensionspläne -4 0
Aufwendungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses -5 -6
Aufwendungen für andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer exkl. zukünftiger Bonusprogramme 7 -2
Personalaufwand unter Berücksichtigung zukünftiger Bonusprogramme -7 -3
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 0 -1
Gesamt -1.073 -1.169

Der Personalaufwand ging um € 96 Millionen auf € 1.073 Millionen zurück. In Russland kam es aufgrund von Rückstellungen für Einmalzahlungen in der Vorjahresperiode sowie aus der Währungsentwicklung zu einem Rückgang um € 153 Millionen. Demgegenüber standen größtenteils inflationsbedingte Gehaltssteigerungen in nahezu allen anderen Ländern des Konzerns insbesondere in der Slowakei (Anstieg: € 13 Millionen), in Rumänien (Anstieg: € 11 Millionen) und in der Konzernzentrale (Anstieg: € 7 Millionen).

Sachaufwand

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Raumaufwand -52 -56
IT-Aufwand -225 -180
Rechts- und Beratungsaufwand -89 -114
Werbe- und Repräsentationsaufwand -57 -52
Kommunikationsaufwand -42 -41
Büroaufwand -9 -10
Kfz-Aufwand -6 -6
Sicherheitsaufwand -12 -14
Reiseaufwand -8 -8
Ausbildungsaufwand -8 -8
Sonstige nicht ertragsabhängige Steuern -41 -41
davon Finanztransaktionssteuer -34 -34
Sonstiger Sachaufwand -68 -70
Gesamt -617 -600
davon Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse -8 -8
davon Aufwendungen für Leasingverhältnisse geringwertiger Vermögenswerte -2 -2

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Sachanlagen -119 -117
davon Nutzungsrechte -40 -41
Immaterielle Vermögenswerte -115 -110
Gesamt -234 -227

(8) Übriges Ergebnis

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Gewinne/Verluste aus modifizierten Vertragskonditionen -9 -7
Ergebnis aus Barwertänderungen unwesentlich modifizierter Vertragskonditionen -8 -7
Ergebnis aus der Ausbuchung aufgrund wesentlich modifizierter Vertragskonditionen 0 0
Wertminderungen/-aufholungen auf Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen 11 -9
Wertminderungen/-aufholungen von nichtfinanziellen Vermögenswerten 0 -6
Firmenwerte 0 0
Andere 0 -6
Ergebnis aus zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verkaufsgruppen sowie Entkonsolidierungen -4 0
Ergebnis aus zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verkaufsgruppen 4 0
Ergebnis aus Entkonsolidierungen -8 0
Aufwände für kreditbezogene, portfolio-basierte Rechtsstreitigkeiten und Annullierungen -404 -429
Gesamt -407 -450

Das übrige Ergebnis belief sich in der Berichtsperiode auf minus € 407 Millionen nach minus € 450 Millionen in der Vergleichsperiode. Belastend wirkten weiterhin die Aufwände für kreditbezogene, portfolio-basierte Rechtsstreitigkeiten und Annullierungen von Kreditverträgen in Höhe von € 404 Millionen (Vorjahresperiode: € 429 Millionen). Diese betrafen im Wesentlichen Hypothekarkredite in Polen, die in Fremdwährungen denominiert oder an eine Fremdwährung gekoppelt sind. Der Aufwand in Polen in Höhe von € 391 Millionen resultierte vorwiegend aus Vorsorgen im Zusammenhang mit dem CHF-Kreditportfolio aufgrund negativer Gerichtsurteile sowie aus der Anpassung der Abzinsungsperiode. Weitere Treiber des Aufwandes in Polen waren Dotierungen von Rückstellungen im Zusammenhang mit drohenden Gerichtsverfahren bei in Euro denominierten Krediten in Höhe von € 84 Millionen sowie Kunden zustehende Verzugszinsen in Höhe von € 82 Millionen. Die Bewertung von Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen führte in der Berichtsperiode zu einem Ergebnis von € 11 Millionen.

(9) Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Staatliche Maßnahmen -89 -94
Bankenabgaben -89 -94
Pflichtabgaben -72 -144
Bankenabwicklungsfonds -15 -74
Beiträge zur Einlagensicherung -56 -70
Sonstige Pflichtabgaben 0 0
Gesamt -161 -237

Der Aufwand für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben ging um € 76 Millionen auf € 161 Millionen zurück. Die Beiträge zum Bankenabwicklungsfonds sanken um € 59 Millionen, da die Aufbauphase des Fonds nahezu abgeschlossen wurde. Dies betraf die Konzernzentrale (Rückgang: € 42 Millionen), Tschechien (Rückgang: € 7 Millionen) und die Slowakei (Rückgang: € 6 Millionen). Die Beiträge zur Einlagensicherung reduzierten sich um € 13 Millionen. Dies betraf hauptsächlich die Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., die eine Reduktion in Höhe von € 8 Millionen aufwies. In den Vorjahresperioden wurden höhere Beitragszahlungen erbracht, um den Einlagensicherungsfonds nach den Schadensfällen der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG sowie der Anglo Austrian AAB AG im Jahr 2020 wieder aufzufüllen.

(10) Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Forderungen -112 -216
Schuldverschreibungen 74 -64
Erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen -10 21
Gesamt -48 -259
davon finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income -5 -1
davon finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost -33 -278

In der Berichtsperiode lagen die Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte mit € 48 Millionen signifikant unter dem Wert der Vergleichsperiode von € 259 Millionen, der überwiegend in Osteuropa gebucht worden war. Für ausgefallene Kredite (Stage 3) wurden in der Berichtsperiode Wertminderungen von netto € 170 Millionen (Vorjahresperiode: netto € 53 Millionen) gebildet, davon entfielen € 87 Millionen auf Nicht-Finanzunternehmen (davon Immobilienfinanzierungen: € 62 Millionen) und € 57 Millionen auf Haushalte. Auf Länderebene wurden die Wertminderungen in Stage 3 vor allem in der Konzernzentrale (€ 63 Millionen) und in Russland (€ 61 Millionen) dotiert. In Stage 1 und Stage 2 wurden in der Berichtsperiode Nettoauflösungen in

Höhe von € 122 Millionen ausgewiesen, vor allem in Russland aufgrund von Rückzahlungen überwiegend von sanktionierten Kunden (Vorjahresperiode: Wertminderungen in Höhe von € 206 Millionen, davon in Russland € 134 Millionen und in der Ukraine € 61 Millionen).

Weitere Details sind unter Punkt (13) Finanzielle Vermögenswerte – Amortized Cost enthalten.

(11) Steuern

in € Millionen 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag -429 -476
davon Inland -13 -11
davon Ausland -416 -465
Latente Steuern -54 89
Gesamt -483 -388
Effektive Steuerquote 25,2% 22,6%

Der Anstieg der Steuern vom Einkommen und Ertrag um € 96 Millionen auf € 483 Millionen resultierte neben Ergebniszuwächsen in den Segmenten Zentraleuropa, Osteuropa und Südosteuropa insbesondere aus Sondersteuern. Im Segment Zentraleuropa (Anstieg € 56 Millionen) war neben dem Ergebniszuwachs vor allem die Einführung einer neuen Steuer in der Slowakei (€ 40 Millionen) für den Anstieg verantwortlich. Die Erhöhung des Steuersatzes auf 25 Prozent (Vergleichsperiode: 18 Prozent) in der Ukraine trug im Segment Osteuropa zu einem Anstieg um € 32 Millionen bei. Die effektive Steuerquote lag mit 25,2 Prozent um rund 3 Prozentpunkte über der Vergleichsperiode. Dies war vor allem durch die steuerlich nicht anrechenbaren Aufwände für kreditbezogene, portfolio-basierte Rechtsstreitigkeiten und Annullierungen von Kreditverträgen in Polen in Höhe von € 404 Millionen (Vorjahresperiode: € 429 Millionen), dem Ergebnisbeitrag der Konzernzentrale sowie die neu eingeführte Sondersteuer in der Slowakei und der Erhöhung des Steuersatzes in der Ukraine begründet.

Die per 1. Jänner 2024 eingeführte globale Mindeststeuer für Unternehmensgruppen (MindBestG) in Höhe von 15 Prozent führte zu einem zusätzlichen steuerlichen Aufwand im Ausmaß von € 3 Millionen. In den meisten Ländern, in denen die RBI tätig ist, werden die Safe Harbour Rules erfüllt.

Steuerforderungen

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Laufende Steuerforderungen 112 69
Latente Steuerforderungen 182 218
Steueransprüche aus temporären Differenzen 177 206
Verlustvorträge 5 12
Gesamt 294 287

Steuerverpflichtungen

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Laufende Steuerverpflichtungen 172 242
Latente Steuerverpflichtungen 43 43
Gesamt 215 285

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente - Amortized Cost

(12) Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Kassenbestand 4.415 4.126
Guthaben bei Zentralbanken 24.776 24.581
Sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten 15.092 14.527
Gesamt 44.283 43.234

Der Anstieg im Posten Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen um € 1.049 Millionen war hauptsächlich auf den leichten Anstieg bei sonstigen Sichteinlagen bei Kreditinstituten (Anstieg: € 565 Millionen) zurückzuführen, wobei dieser hauptsächlich mit € 770 Millionen aus der Konzernzentrale stammte. Der Anstieg in der Position Guthaben bei Zentralbanken aus der Konzernzentrale in Höhe von € 1.763 Millionen und Russland in Höhe von € 2.007 Millionen wurde durch die Reduktion in der Slowakei in Höhe von € 2.958 Millionen kompensiert. Der starke Rückgang in der Slowakei war dem Auslaufen der TLTRO-III im März geschuldet. Weiters beinhaltet diese Position auch eingeschränktes Guthaben bei Zentralbanken in Höhe von € 74 Millionen (Vorjahr: € 21 Millionen), welches nicht unmittelbar zur Verfügung steht.

Unter dem Posten Kassenbestand zeigen die Ukraine, Russland und Belarus insgesamt € 2.226 Millionen, wobei der größte Teil aus Russland kam.

Zum Berichtsstichtag wurden von der Ukraine, von Russland und Belarus Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von € 1.432 Millionen ausgewiesen, die derzeit rechtlichen Beschränkungen unterliegen und daher nicht zur allgemeinen Verwendung durch die Muttergesellschaft zur Verfügung stehen.

30.6.2024 31.12.20231
Brutto Kumulierte Brutto Kumulierte
in € Millionen buchwert Wertminderungen Buchwert buchwert Wertminderungen Buchwert
Schuldverschreibungen 29.027 -137 28.890 25.936 -214 25.723
Zentralbanken 5 0 5 5 0 5
Regierungen 24.338 -78 24.260 21.319 -86 21.233
Kreditinstitute 3.042 -1 3.042 2.855 -1 2.854
Sonstige Finanzunternehmen 995 -55 940 974 -69 905
Nicht-Finanzunternehmen 647 -3 644 783 -57 726
Kredite und Forderungen 122.032 -2.958 119.074 116.468 -2.889 113.580
Zentralbanken 9.801 -1 9.800 7.860 0 7.860
Regierungen 3.282 -6 3.275 2.628 -6 2.621
Kreditinstitute 7.922 -2 7.919 6.855 -3 6.852
Sonstige Finanzunternehmen 12.076 -155 11.922 10.699 -157 10.542
Nicht-Finanzunternehmen 48.307 -1.721 46.586 48.092 -1.596 46.496
Haushalte 40.644 -1.072 39.571 40.335 -1.125 39.209
Gesamt 151.059 -3.095 147.964 142.405 -3.102 139.302

(13) Finanzielle Vermögenswerte – Amortized Cost

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung

Der Buchwert des Postens finanzielle Vermögenswerte – Amortized Cost erhöhte sich im Vergleich zum Jahresende 2023 um € 8.661 Millionen.

Der Anstieg der Schuldverschreibungen um € 3.167 Millionen resultierte überwiegend aus Zukäufen von Staatsanleihen (Anstieg: € 3.027 Millionen), vor allem in Tschechien (Anstieg: € 1.461 Millionen), in der Konzernzentrale (Anstieg: € 774 Millionen), in der Slowakei (Anstieg: € 543 Millionen) und in Rumänien (Anstieg: € 431 Millionen), während es in der Ukraine einen Rückgang um € 265 Millionen gab, bedingt durch die Rückzahlung von Anleihen sowie den Verkauf von US-Staatsanleihen.

Im Kreditgeschäft wurde ein Anstieg um € 5.494 Millionen verzeichnet, der vorwiegend aus dem kurzfristigen Geschäft resultierte (Anstieg: € 5.042 Millionen), vor allem in der Konzernzentrale (Anstieg: € 2.000 Millionen) und in Tschechien (Anstieg: € 1.721 Millionen), überwiegend aus Repo-Geschäften. Bei den Krediten an Haushalte kam es zu einem Anstieg um € 362 Millionen, größtenteils in Tschechien (Anstieg: € 118 Millionen), insbesondere bei unbesicherten Krediten an Haushalte, und in der Slowakei (Anstieg: € 109 Millionen), zum Großteil bei Hypothekarkrediten. Bei den Krediten an Nicht-Finanzunternehmen wurde

ein leichter Anstieg um € 90 Millionen verzeichnet. Dem Anstieg in der Konzernzentrale (Anstieg: € 206 Millionen), im Wesentlichen durch neue Kreditfazilitäten, und in der Slowakei (Anstieg: € 118 Millionen), hier durch Anstieg der Kredite an Firmenkunden, stand ein Rückgang in Russland um € 299 Millionen gegenüber, hauptsächlich durch Rückgang der Working-Capital-Finanzierungen.

In Russland bestehen finanzielle Vermögenswerte – Amortized Cost in Höhe von € 670 Millionen aus Zahlungen von Emittenten lokaler Schuldtitel, die derzeit aufgrund der bestehenden US- und EU-Sanktionen nicht an ausländische Investoren weitergeleitet werden können, und daher bei der russischen Agentur für Einlagensicherung (Deposit Insurance Agency) deponiert werden müssen. Sie stehen der Muttergesellschaft zur allgemeinen Verwendung nicht zur Verfügung. Im zweiten Quartal erfolgte eine Reklassifizierung dieser Vermögenswerte von der Kategorie Kredite an Nicht-Finanzunternehmen in Kredite an Regierungen, welche dem kurzfristigen Geschäft zugeordnet sind, um eine bessere Darstellung des Kreditportfolios zu ermöglichen. Die Vergleichswerte zum 31.12.2023 wurden entsprechend angepasst.

Das Kreditportfolio der RBI ist nach Art des Kunden, geografischer Region und Industrie diversifiziert. In den folgenden Aufteilungen der finanziellen Vermögenswerte – Amortized Cost nach Gegenpartei ist ersichtlich, dass der Fokus auf Kunden im Bereich der Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte liegt.

Bruttobuchwert

30.6.2024 31.12.20231
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI
Zentralbanken 9.298 508 0 0 7.615 250 0 0
Regierungen 26.117 1.333 169 0 22.696 1.073 178 0
Kreditinstitute 10.081 881 2 0 8.823 883 4 0
Sonstige Finanzunternehmen 11.122 1.619 235 95 9.073 2.208 286 106
Nicht-Finanzunternehmen 39.401 7.495 1.953 105 38.499 8.516 1.741 120
Haushalte 32.242 7.255 1.041 106 30.999 8.215 1.007 115
davon Hypothekar 21.344 5.255 344 65 20.729 6.257 361 76
Gesamt 128.260 19.092 3.401 306 117.704 21.144 3.217 340

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung

Kumulierte Wertminderungen

30.6.2024 31.12.2023
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI
Zentralbanken 0 -1 0 0 0 0 0 0
Regierungen -51 -30 -4 0 -57 -31 -5 0
Kreditinstitute -1 -1 -1 0 -1 -2 -2 0
Sonstige Finanzunternehmen -11 -91 -94 -13 -11 -100 -89 -26
Nicht-Finanzunternehmen -194 -451 -1.036 -44 -179 -497 -926 -52
Haushalte -110 -272 -665 -26 -123 -324 -649 -29
davon Hypothekar -17 -100 -156 -14 -20 -132 -173 -17
Gesamt -366 -847 -1.800 -83 -371 -954 -1.670 -107

ECL Coverage Ratio

30.6.2024 31.12.20231
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI
Zentralbanken 0,0% 0,2% - - 0,0% 0,1% - -
Regierungen 0,2% 2,2% 2,3% 1,1% 0,2% 2,9% 2,7% 1,2%
Kreditinstitute 0,0% 0,2% 45,3% - 0,0% 0,2% 34,4% -
Sonstige Finanzunternehmen 0,1% 5,6% 40,1% 13,7% 0,1% 4,5% 31,0% 24,7%
Nicht-Finanzunternehmen 0,5% 6,0% 53,0% 41,8% 0,5% 5,8% 53,2% 43,2%
Haushalte 0,3% 3,8% 63,8% 24,4% 0,4% 3,9% 64,5% 25,6%
davon Hypothekar 0,1% 1,9% 45,3% 22,1% 0,1% 2,1% 47,8% 22,8%
Gesamt 0,3% 4,4% 52,9% 27,1% 0,3% 4,5% 51,9% 31,5%

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung

Entwicklung der Wertminderungen

Entwicklung der Wertminderungen auf Forderungen und Schuldverschreibungen der Bewertungskategorie finanzielle Vermögenswerte – Amortized Cost, der Bewertungskategorie finanzielle Vermögenswerte – Fair Value Through Other Comprehensive Income sowie auf sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten:

Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter
Verlust über die
Restlaufzeit
Erwarteter
Verlust über die
Restlaufzeit
Erwarteter
Verlust über die
Restlaufzeit
Stand 1.1.2024 372 978 1.673 107 3.130
Erhöhung aufgrund von Entstehung und Anschaffung 128 75 7 0 210
Verminderung aufgrund von Ausbuchungen (Derecognition) -49 -166 -106 -33 -354
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) -58 -65 274 9 160
Änderungen aufgrund von Modifikationen ohne Ausbuchungen
(Netto) 0 0 0 0 1
Verminderung aufgrund von Abschreibungen (Write-offs) 0 -1 -66 -2 -70
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0
Wechselkurse und andere -16 35 19 1 39
Stand 30.6.2024 376 857 1.802 83 3.117
davon Fair Value Through Other Comprehensive Income 9 5 2 0 16
davon sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten 0 5 0 0 6
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
in € Millionen Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Erwarteter
Verlust über die
Restlaufzeit
Erwarteter
Verlust über die
Restlaufzeit
Erwarteter
Verlust über die
Restlaufzeit
Stand 1.1.2023 333 1.026 1.673 117 3.150
Erhöhung aufgrund von Entstehung und Anschaffung 143 74 6 0 222
Verminderung aufgrund von Ausbuchungen (Derecognition) -40 -92 -171 -7 -310
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) -101 225 158 9 291
Änderungen aufgrund von Modifikationen ohne
Ausbuchungen (Netto) 0 0 2 0 2
Verminderung aufgrund von Abschreibungen (Write-offs) 0 -2 -99 -2 -103
Änderung Konsolidierungskreis 0 4 1 -4 1
Wechselkurse und andere -16 -23 -41 6 -75
Stand 30.6.2023 318 1.212 1.529 119 3.177
davon Fair Value Through Other Comprehensive Income 1 14 1 0 16
davon sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten 0 15 1 0 17

Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte – Amortized Cost nach Rating-Kategorien und Stages

Die Kreditwürdigkeitsanalyse von finanziellen Vermögenswerten ist eine zeitliche Beurteilung der Ausfallwahrscheinlichkeit der Vermögenswerte.

  • · Exzellent sind Risikopositionen, die eine starke Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen mit vernachlässigbarer oder keiner Ausfallwahrscheinlichkeit aufweisen (Non-Retail PD-Skala >0,0000 ≤ 0,0300 Prozent und Retail PD-Skala >0,00 ≤ 0,17 Prozent).
  • · Sehr gute Risikopositionen weisen eine starke Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen auf, wobei die Ausfallwahrscheinlichkeit vernachlässigbar oder gering ist (Non-Retail PD-Skala >0,0300 ≤ 0,1878 Prozent und Retail PD-Skala >0,17 ≤ 0,35 Prozent).
  • · Gut sind Risikopositionen, die eine gute Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen mit geringem Ausfallrisiko aufweisen (Non-Retail PD-Skala >0,1878 ≤ 1,1735 Prozent und Retail PD-Skala >0,35 ≤ 1,37 Prozent).
  • · Zufriedenstellend sind Risikopositionen, die einer genaueren Überwachung bedürfen und eine durchschnittliche bis angemessene Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen mit einem moderaten Ausfallrisiko aufweisen (Non-Retail PD-Skala >1,1735 ≤ 7,3344 Prozent und Retail PD-Skala >1,37 ≤ 7,28 Prozent).
  • · Unterdurchschnittlich sind Risikopositionen, die unterschiedliche Stärken spezieller Aufmerksamkeit erfordern und ein besorgniserregendes Ausfallrisiko aufweisen (Non-Retail PD-Skala >7,3344 < 100,0 Prozent und Retail PD-Skala >7,28 < 100,0 Prozent).
  • · Beeinträchtigte Bonität haben Risikopositionen, die als wertgemindert eingestuft werden (PD-Skala 100,0 Prozent sowohl für Non-Retail als auch für Retail).

Die folgende Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen Rating-Kategorien und Stages nach IFRS 9. Dabei ist zu beachten, dass es bei finanziellen Vermögenswerten in Stage 1 und Stage 2 aufgrund des relativen Charakters einer erheblichen Erhöhung des Kreditrisikos nicht zwingend erforderlich ist, dass Vermögenswerte der Stage 2 eine niedrigere Bonität besitzen als Stage 1, obwohl dies in der Regel der Fall ist.

30.6.2024 Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Erwarteter 12- Erwarteter Verlust Erwarteter Verlust Erwarteter Verlust
in € Millionen Monats-Verlust über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit
Exzellent 20.893 983 0 0 21.876
Sehr gut 41.972 3.045 0 2 45.019
Gut 41.248 5.838 0 7 47.093
Zufriedenstellend 15.977 5.476 0 14 21.468
Unterdurchschnittlich 5.529 2.649 0 10 8.188
Wertgemindert 0 0 3.320 250 3.570
Nicht geratet 2.641 1.100 82 22 3.845
Bruttobuchwert 128.260 19.092 3.401 306 151.059
Kumulierte Wertminderungen -366 -847 -1.800 -83 -3.095
Buchwert 127.894 18.245 1.602 223 147.964
31.12.2023 Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Erwarteter 12- Erwarteter Verlust Erwarteter Verlust Erwarteter Verlust
in € Millionen Monats-Verlust über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit
Exzellent 15.951 807 0 0 16.758
Sehr gut 35.954 3.344 0 1 39.299
Gut 41.001 7.000 0 7 48.008
Zufriedenstellend 19.653 6.110 0 15 25.778
Unterdurchschnittlich 2.602 2.949 0 10 5.560
Wertgemindert 0 0 3.153 290 3.443
Nicht geratet 2.544 935 63 17 3.560
Bruttobuchwert 117.704 21.144 3.217 340 142.405
Kumulierte Wertminderungen -371 -954 -1.670 -107 -3.102
Buchwert 117.333 20.190 1.547 233 139.302

Die Kategorie nicht geratet beinhaltet vor allem finanzielle Vermögenswerte für Haushalte (vorwiegend in Serbien und Kroatien), für die noch keine Ratings verfügbar sind und deren Einstufung daher auf qualitativen Faktoren basiert.

(14) Modifizierte Vermögenswerte

Die Netto-Modifikationseffekte beliefen sich im ersten Halbjahr 2024 auf minus € 8 Millionen (Vorjahresperiode: plus € 3 Millionen). Zum 31. Dezember 2023 beliefen sich die Netto-Modifikationseffekte auf minus € 27 Millionen.

30.6.2024
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Netto-Modifikationseffekt aus finanziellen Vermögenswerten -4 -3 -1 -1 -8
Fortgeführte Anschaffungskosten vor Modifikation von finanziellen Vermögenswerten 1.114 260 74 -4 1.444
Bruttobuchwert zum 30.6. der modifizierten Vermögenswerte, die während des Jahres zu
Stage 1 zurückwechselten 0 35 0 0 35
31.12.2023
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Netto-Modifikationseffekt aus finanziellen Vermögenswerten -9 -8 -8 -1 -27
Fortgeführte Anschaffungskosten vor Modifikation von finanziellen Vermögenswerten 3.039 1.163 148 3 4.353
Bruttobuchwert zum 31.12. der modifizierten Vermögenswerte, die während des Jahres zu
Stage 1 zurückwechselten 0 0 0 0 0

(15) Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 28.858 26.124
Kurzfristige Beträge/Tagesgeldeinlagen 14.764 13.613
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 7.818 9.969
Rückkaufvereinbarung 6.277 2.542
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 125.311 119.331
Kurzfristige Beträge/Tagesgeldeinlagen 83.175 84.111
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 38.577 34.451
Rückkaufvereinbarung 3.559 769
Verbriefte Verbindlichkeiten 19.168 17.772
Gedeckte Schuldverschreibungen 3.752 3.881
Hybride Verträge 599 499
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 14.817 13.391
davon wandelbare zusammengesetzte Finanzinstrumente 2.228 1.926
davon nicht wandelbar 12.589 11.465
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.702 1.484
Gesamt 175.040 164.711
davon nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten 2.156 2.167
davon Leasingverbindlichkeiten 368 371

Die Entwicklung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten war im Bereich der Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit im Wesentlichen auf die Tilgung von TLTRO-Instrumenten in der Slowakei zurückzuführen. Im Berichtsjahr wurde hier ein Volumen in Höhe von € 2.200 Millionen getilgt. Bei den kurzfristigen Beträgen/Tagesgeldeinlagen kam es in der Konzernzentrale zu einem Anstieg um € 872 Millionen, welcher größtenteils aus Einlagen von anderen Kreditinstituten resultierte. Die Gesamtposition erhöhte sich hier um € 1.151 Millionen. Weiters erhöhten sich die Rückkaufvereinbarungen geschäftsbedingt um € 3.735 Millionen.

Im Bereich der kurzfristigen Beträge/Tagesgeldeinlagen gegenüber Kunden kam es zu Rückgängen in Höhe von € 936 Millionen. Ein gegensätzlicher Trend zeichnete sich in den Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit ab, die konzernweit eine Erhöhung um € 4.126 Millionen aufwiesen. Die Rückkaufvereinbarungen erhöhten sich um € 2.790 Millionen, wobei der größte Zuwachs auf Tschechien entfiel.

Die sonstigen verbrieften Verbindlichkeiten erhöhten sich insbesondere aufgrund von Emissionen in der Konzernzentrale (Anstieg: € 733 Millionen) und in der Slowakei (Anstieg: € 349 Millionen), was zu einem Anstieg in der Gesamtposition in Höhe von € 1.426 Millionen beitrug.

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten erhöhten sich im Jahresvergleich um € 219 Millionen.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden nach Asset-Klassen:

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Zentralbanken 592 2.987
Regierungen 6.356 3.698
Kreditinstitute 28.266 23.137
Sonstige Finanzunternehmen 13.134 12.097
Nicht-Finanzunternehmen 46.749 45.084
Haushalte 59.072 58.452
Gesamt 145.455

(16) Fair Value von Finanzinstrumenten, die nicht zum Fair Value ausgewiesen werden

30.6.2024
in € Millionen Level I Level II Level III Fair Value Buchwert Differenz
Aktiva
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und
sonstige Sichteinlagen 0 44.283 0 44.283 44.283 0
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 24.625 1.945 118.647 145.217 147.964 -2.747
Schuldverschreibungen 24.625 1.945 1.968 28.538 28.890 -352
Kredite und Forderungen 0 0 116.679 116.679 119.074 -2.395
Passiva
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost 833 16.867 156.473 174.173 174.673 -499
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden¹ 0 0 153.205 153.205 153.802 -596
Verbriefte Verbindlichkeiten 833 16.867 1.565 19.266 19.168 97
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 1.702 1.702 1.702 0
Level I Notierte Marktpreise
Level II Auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden
Level III Nicht auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden
31.12.2023
in € Millionen Level I Level II Level III Fair Value Buchwert Differenz
Aktiva
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und
sonstige Sichteinlagen
0 43.234 0 43.234 43.234 0
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 21.474 2.246 113.497 137.217 139.302 -2.085
Schuldverschreibungen 21.474 2.246 1.862 25.582 25.723 -141
Kredite und Forderungen 0 0 111.636 111.636 113.580 -1.944
Passiva
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost 834 15.398 147.236 163.468 164.339 -871
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden¹ 0 0 144.287 144.287 145.084 -797
Verbriefte Verbindlichkeiten 834 15.398 1.465 17.697 17.772 -75

1 Gemäß IFRS 7 sind Leasingverbindlichkeiten nicht enthalten.

Level I Notierte Marktpreise

Level II Auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden Level III Nicht auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden

Zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente

(17) Finanzielle Vermögenswerte – Fair Value Through Other Comprehensive Income

30.6.2024 Brutto Kumulierte Kumuliertes
in € Millionen buchwert Wertminderungen sonstiges Ergebnis Buchwert
Eigenkapitalinstrumente 186 186
Kreditinstitute 0 0
Sonstige Finanzunternehmen 115 115
Nicht-Finanzunternehmen 71 71
Schuldverschreibungen 3.638 -16 -32 3.590
Zentralbanken 758 0 1 759
Regierungen 2.039 -13 -23 2.003
Kreditinstitute 709 -1 -8 700
Sonstige Finanzunternehmen 3 0 0 3
Nicht-Finanzunternehmen 130 -2 -2 125
Gesamt 3.824 -16 -32 3.775
31.12.2023 Brutto Kumulierte Kumuliertes
in € Millionen buchwert Wertminderungen sonstiges Ergebnis Buchwert
Eigenkapitalinstrumente 182 182
Kreditinstitute 0 0
Sonstige Finanzunternehmen 101 101
Nicht-Finanzunternehmen 81 81
Schuldverschreibungen 2.864 -12 -42 2.810
Zentralbanken 0 0 0 0
Regierungen 1.981 -9 -33 1.939
Kreditinstitute 748 -1 -8 740
Sonstige Finanzunternehmen 3 0 0 3
Nicht-Finanzunternehmen 132 -3 -1 128
Gesamt 3.045 -12 -42 2.992

Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte – Fair Value Through Other Comprehensive Income ohne Eigenkapitalinstrumente nach Rating-Kategorien und Stages:

30.6.2024 Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Erwarteter 12- Erwarteter Verlust Erwarteter Verlust Erwarteter Verlust
in € Millionen Monats-Verlust über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit
Exzellent 349 0 0 0 349
Sehr gut 1.693 8 0 0 1.701
Gut 1.300 158 0 0 1.457
Zufriedenstellend 3 4 0 0 7
Unterdurchschnittlich 54 51 0 0 105
Wertgemindert 0 0 2 0 2
Nicht geratet 17 0 0 0 17
Bruttobuchwert 3.416 220 2 0 3.638
Kumulierte Wertminderungen -9 -5 -2 0 -16
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -34 2 0 0 -32
Buchwert 3.372 217 1 0 3.590
31.12.2023 Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Erwarteter 12- Erwarteter Verlust Erwarteter Verlust Erwarteter Verlust
in € Millionen Monats-Verlust über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit
Exzellent 371 4 0 0 375
Sehr gut 1.005 8 0 0 1.013
Gut 1.215 170 0 0 1.385
Zufriedenstellend 2 3 0 0 6
Unterdurchschnittlich 0 64 0 0 64
Wertgemindert 0 0 2 0 2
Nicht geratet 18 0 0 0 18
Bruttobuchwert 2.611 250 2 0 2.864
Kumulierte Wertminderungen -1 -9 -2 0 -12
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -46 4 0 0 -42
Buchwert 2.564 244 1 0 2.810

(18) Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Eigenkapitalinstrumente 1 8
Sonstige Finanzunternehmen 1 7
Nicht-Finanzunternehmen 0 1
Schuldverschreibungen 371 374
Regierungen 141 146
Kreditinstitute 23 25
Sonstige Finanzunternehmen 190 185
Nicht-Finanzunternehmen 18 18
Kredite und Forderungen 568 567
Regierungen 1 1
Kreditinstitute 2 2
Sonstige Finanzunternehmen 24 24
Nicht-Finanzunternehmen 77 76
Haushalte 464 464
Gesamt 940 949

(19) Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten – Designated Fair Value Through Profit/Loss

Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Schuldverschreibungen 174 185
Regierungen 152 155
Kreditinstitute 15 22
Nicht-Finanzunternehmen 8 8
Gesamt 174 185

Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20 20
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 20 20
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 22 22
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 22 22
Verbriefte Verbindlichkeiten 1.054 1.046
Hybride Verträge 0 1
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 1.054 1.046
davon nicht wandelbar 1.054 1.046
Gesamt 1.096 1.088
davon nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0

(20) Finanzielle Vermögenswerte – Held For Trading

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Derivate 3.670 3.774
Zinssatzverträge 2.649 2.719
Eigenkapitalverträge 367 201
Wechselkurs- und Goldverträge 580 797
Kreditverträge 40 26
Warentermingeschäfte 1 1
Andere 33 31
Eigenkapitalinstrumente 511 426
Kreditinstitute 57 50
Sonstige Finanzunternehmen 170 126
Nicht-Finanzunternehmen 284 250
Schuldverschreibungen 2.389 1.583
Zentralbanken 58 64
Regierungen 2.022 1.210
Kreditinstitute 215 224
Sonstige Finanzunternehmen 24 22
Nicht-Finanzunternehmen 69 64
Gesamt 6.570 5.783

Innerhalb des Postens finanzielle Vermögenswerte – Held for Trading betrugen die als Sicherheit gestellten Wertpapiere, zu deren Verkauf oder Verpfändung der Empfänger berechtigt ist, € 45 Millionen (Vorjahr: € 46 Millionen). Der Anstieg der Schuldverschreibungen resultierte vorwiegend aus Zukäufen von Staatsanleihen in der Konzernzentrale.

Derivative Finanzinstrumente

30.6.2024 Nominalwert Marktwert
in € Millionen Aktiva Passiva
Handelsbuch 189.765 3.430 -3.054
Zinssatzverträge 135.063 2.456 -2.514
Eigenkapitalverträge 4.060 367 -101
Wechselkurs- und Goldverträge 46.898 533 -409
Kreditverträge 2.404 40 -26
Warentermingeschäfte 26 1 0
Andere 1.314 33 -5
Bankbuch 16.742 240 -169
Zinssatzverträge 10.682 193 -96
Wechselkurs- und Goldverträge 6.040 47 -49
Kreditverträge 20 0 -24
Gesamt 206.507 3.670 -3.223
OTC-Produkte 202.150 3.645 -3.151
Börsengehandelte Produkte 4.357 25 -72
31.12.2023 Nominalwert Marktwert
in € Millionen Aktiva Passiva
Handelsbuch 186.235 3.467 -3.168
Zinssatzverträge 131.196 2.552 -2.598
Eigenkapitalverträge 5.057 201 -2
Wechselkurs- und Goldverträge 47.559 656 -541
Kreditverträge 1.341 26 -20
Warentermingeschäfte 21 1 0
Andere 1.061 31 -7
Bankbuch 17.106 307 -211
Zinssatzverträge 11.945 167 -88
Wechselkurs- und Goldverträge 5.141 140 -109
Kreditverträge 20 0 -15
Gesamt 203.341 3.774 -3.379
OTC-Produkte 199.937 3.759 -3.366
Börsengehandelte Produkte 3.404 15 -13

(21) Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Derivate 3.223 3.379
Zinssatzverträge 2.610 2.686
Eigenkapitalverträge 101 2
Wechselkurs- und Goldverträge 458 650
Kreditverträge 50 35
Andere 5 7
Short-Positionen 484 567
Eigenkapitalinstrumente 11 11
Schuldverschreibungen 473 556
Verbriefte Verbindlichkeiten 4.923 4.517
Hybride Verträge 4.923 4.517
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1
Gesamt
8.632
8.463

(22) Hedge Accounting und Fair-Value Anpassungen aus Portfolio-Fair-Value-Hedges

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Fair-Value-Hedge 372 392
Zinssatzverträge 372 392
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Cash-Flow-Hedge 1 1
Zinssatzverträge 1 1
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Net Investment Hedge 1 5
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Portfolio Hedge 701 762
Cash-Flow Hedge 146 151
Fair Value Hedge 555 611
Gesamt
1.075
1.160
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge -447 -365
Gesamt -447 -365
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Fair-Value-Hedge 402 491
Zinssatzverträge 402 491
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Cash-Flow-Hedge 0 0
Zinssatzverträge 0 0
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Net Investment Hedge 3 13
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Portfolio Hedge 960 962
Cash-Flow Hedge 198 107
Fair Value Hedge 763 854
Gesamt 1.366 1.466
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge -551 -514
Gesamt -551 -514
30.6.2024 Nominalwert Marktwert
in € Millionen Aktiva Passiva
Absicherungsinstrumente 65.063 1.075 -1.366
Zinssatzverträge 63.958 1.074 -1.362
Wechselkurs- und Goldverträge 1.105 1 -3
Gesamt 65.063 1.075 -1.366
31.12.2023 Nominalwert Marktwert
in € Millionen Aktiva Passiva
Absicherungsinstrumente 62.055 1.160 -1.466
Zinssatzverträge 60.285 1.152 -1.445
Wechselkurs- und Goldverträge 1.771 8 -20
Gesamt 62.055 1.160 -1.466

(23) Erläuterungen Fair Value von Finanzinstrumenten

Die in der Bilanz zum Fair Value ausgewiesenen Finanzinstrumente werden in den folgenden Tabellen nach Bilanzposten gegliedert dargestellt.

Aktiva 30.6.2024 31.12.2023
in € Millionen Level I Level II Level III Level I Level II Level III
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 2.583 3.974 13 1.629 4.140 14
Derivate 3 3.667 0 3 3.771 0
Eigenkapitalinstrumente 489 22 0 410 12 4
Schuldverschreibungen 2.091 285 13 1.216 357 10
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht -
Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 286 39 615 295 38 616
Eigenkapitalinstrumente 1 0 0 1 6 1
Schuldverschreibungen 285 39 48 294 32 48
Kredite und Forderungen 0 0 568 0 0 567
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value
Through Profit/Loss 156 18 0 160 25 0
Schuldverschreibungen 156 18 0 160 25 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income 3.072 446 257 2.238 495 259
Eigenkapitalinstrumente 20 0 165 20 0 162
Schuldverschreibungen 3.052 446 92 2.218 495 97
Hedge Accounting 0 1.075 0 0 1.160 0
Passiva 30.6.2024 31.12.2023
in € Millionen Level I Level II Level III Level I Level II Level III
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 482 8.150 0 559 7.904 0
Derivate 1 3.222 0 3 3.376 0
Short-Positionen 480 4 0 556 11 0
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 4.923 0 0 4.517 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 1 0 0
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value
Through Profit/Loss 0 1.096 0 0 1.088 0
Einlagen 0 42 0 0 42 0
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 1.054 0 0 1.046 0
Hedge Accounting 0 1.366 0 0 1.466 0

Bewegungen von zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten zwischen Level I und Level II

Bei den Verschiebungen von Level II zu Level I handelte es sich um Anleihen in Höhe von € 5 Millionen, für die zum Zeitpunkt des Transfers Marktwerte zur Verfügung standen. Es kam zu keinen Umgliederungen von Level I auf Level II.

Bewegungen von zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten in Level III

Der Gesamtbestand an Level-III-Vermögenswerten reduzierte sich in der Berichtsperiode um netto € 4 Millionen. Bei den Finanzinstrumenten, die verpflichtend zum Fair Value bilanziert werden müssen, kam es zu einer Reduktion um netto € 1 Million, im Wesentlichen durch Abgänge in Ungarn und Österreich. In der Bewertungskategorie finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income kam es zu einer Reduktion um netto € 2 Millionen, hauptsächlich durch Abgänge in Österreich. In der Bewertungskategorie finanzielle Vermögenswerte – Held for Trading reduzierte sich das Volumen der Staatsanleihen um netto € 1 Million, vorwiegend aufgrund von Verkäufen in Albanien und Bewertungsverlusten. In der Gesamtnettoveränderung von € 4 Millionen waren netto rund € 1 Million Wechselkursschwankungen enthalten.

Aktiva Stand Änderung Währungs
in € Millionen 1.1.2024 Konsolidierungskreis differenzen Zugänge Abgänge
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 14 0 2 26 -27
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair
Value Through Profit/Loss 616 0 -2 42 -41
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other
Comprehensive Income 259 -6 0 7 -7
Gesamt 889 -6 1 76 -75
Aktiva
in € Millionen
Erfolg in GuV Erfolg im
sonstigen Ergebnis
Transfer in
Level III
Transfer aus
Level III
Stand
30.6.2024
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading -2 0 0 0 13
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily
Fair Value Through Profit/Loss
-1 0 0 0 615
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other
Comprehensive Income
0 3 0 0 257
Gesamt -3 3 0 0 886
Passiva
in € Millionen¹
Stand
1.1.2024
Änderung
Konsolidierungskreis
Währungs
differenzen
Zugänge Abgänge
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 0 0 0 0 0
Gesamt 0 0 0 0 0
Passiva Erfolg im Transfer in Transfer aus Stand
in € Millionen¹ Erfolg in GuV sonstigen Ergebnis Level III Level III 30.6.2024
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 0 0 0 0 0
Gesamt 0 0 0 0 0

1 Werte, die mit 0 angegeben werden, enthalten Marktwerte unter einer halben Million €.

Qualitative Informationen zur Bewertung von Level-III-Finanzinstrumenten

Aktiva Wesentliche nicht
beobachtbare Input
Umfang der nicht
beobachtbaren Input
30.6.2024 Marktwert in € Millionen¹ Bewertungsmethode Faktoren Faktoren
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 13
Ergänzungskapital 0 Indicative Prices (Richtpreise) Indikationen
Staatsanleihen, festverzinsliche Anleihen 13 DCF-Verfahren Kreditspanne 2,28 - 51,74%
Devisentermingeschäfte 0 DCF-Verfahren Zinssatz 10 - 30%
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht -
Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss
615
Vereinfachte
Kapitalwertmethode
Sonstige Beteiligungen 0 Expertenmeinung
Schuldverschreibungen und andere nicht
festverzinsliche Wertpapiere
48 Nettovermögen
Finanzierungsauktion/Transak
tionskosten
Marktpreisindikation
(Auktions-) Preis
Retail: DCF-Verfahren (Black Spanne (Neugeschäft) 1,08 - 3,42% über alle
Scholes, Vorfälligkeitsoptionen,
Widerrufsmöglichkeit usw.)
Währungen
Non-Retail: DCF-Verfahren/ Funding-Kurven -0,15 - 3,47% über alle
Optionsbewertung (Liquiditätskosten) Währungen
(Black-Scholes (shifted) Model;
Hull-White Trinominal Tree) Kreditrisikoprämie (CDS 0,11 - 10,08%
(abhängig vom rating: von
Kredite 568 Kurven) A bis CCC)
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income 257
Dividend Discount Model Kreditspanne
Vereinfachte Cash-Flow
Ertragswertmethode
DCF-Verfahren
Diskontierungszinssatz
Sonstige Beteiligungen 48 Dividenden
Beta-Faktor
Adjustierte
Sonstige Beteiligungen 61 Nettoinventarwertmethode Angepasstes Eigenkapital
Multiplikatormethode
Transaktionspreis
Anschaffungskosten
Kostenannäherung
Bewertungsgutachten
EV/Sales
(Expertenmeinung) EV/EBIT
Kostenansatz abzüglich P/E
Sonstige Beteiligungen 56 Wertminderung P/B
Staatsanleihen,
Kommunalschuldverschreibungen 92 DCF-Verfahren Zinssatz
Gesamt 886
Passiva Wesentliche nicht Umfang der nicht
Marktwert in € beobachtbare Input beobachtbaren Input
30.6.2024 Millionen¹ Bewertungsmethode Faktoren Faktoren
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 0

Gesamt 0 1 Werte, die mit 0 angegeben werden, enthalten Marktwerte unter einer halben Million €.

Sonstige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Eigenkapital

(24) Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Anteile an verbundenen Unternehmen 205 187
Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen 681 632
Gesamt 886 820

(25) Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Sachanlagen 1.748 1.672
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 503 454
Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie sonstige Sachanlagen 337 341
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 415 412
Sonstige vermietete Leasinganlagen 116 108
Nutzungsrechte 377 357
Immaterielle Vermögenswerte 994 970
Software 876 843
Firmenwerte 38 38
Marke 1 2
Kundenbeziehungen 11 13
Kerneinlagen 47 51
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 21 23
Gesamt 2.742 2.641

(26) Sonstige Aktiva

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Rechnungsabgrenzungen 347 340
Vorräte und Aufwendungen für noch nicht abrechenbare Leistungen 210 157
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 15 12
Übrige Aktiva 1.133 743
Gesamt 1.705 1.253

(27) Rückstellungen

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken 219 206
Sonstige erteilte Zusagen und Garantien gemäß IFRS 9 218 204
Sonstige erteilte Zusagen und Garantien gemäß IAS 37 1 2
Personalrückstellungen 429 507
Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 185 182
Andere langfristig fällige Leistungen an Mitarbeiter 38 47
Bonuszahlungen 204 275
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 3 3
Andere Rückstellungen 1.109 931
Anhängige Rechts- und Steuerfälle 846 636
Restrukturierung 5 6
Belastende Verträge 61 60
Sonstige Rückstellungen 196 229
Gesamt 1.756 1.644

Details zu den Rückstellungen für anhängige Rechts- und Steuerfälle sind unter Punkt (38) Offene Rechtsfälle ersichtlich.

(28) Sonstige Passiva

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Verbindlichkeiten für unverbrauchte Urlaube 93 74
Verbindlichkeiten aus Versicherungsaktivitäten 290 280
Rechnungsabgrenzungsposten 598 564
Übrige Passiva 338 330
Gesamt 1.318 1.248

(29) Eigenkapital und nicht beherrschende Anteile

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Konzern-Eigenkapital 18.227 17.009
Gezeichnetes Kapital 1.002 1.002
Kapitalrücklagen 4.989 4.988
Gewinnrücklagen 16.467 15.600
davon Konzernergebnis 1.324 2.386
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -4.232 -4.580
Kapital nicht beherrschender Anteile 1.247 1.231
Zusätzliches Kernkapital (AT1) 1.616 1.610
Gesamt 21.090 19.849

Zum 30. Juni 2024 betrug das Grundkapital der RBI AG gemäß Satzung € 1.003 Millionen und bestand aus 328.939.621 nennwertlosen Stückaktien (Inhaberaktien). Nach Abzug der im Eigenbestand befindlichen 532.478 Aktien betrug das ausgewiesene gezeichnete Kapital € 1.002 Millionen.

Erläuterungen zu Finanzinstrumenten

(30) Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Erteilte Kreditzusagen 37.149 36.601
Erteilte Finanzgarantien 9.240 9.761
Sonstige erteilte Zusagen 5.598 4.939
Gesamt 51.987 51.301
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken gemäß IFRS 9 -218 -204

Zusätzlich zu den dargestellten Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken gemäß IFRS 9 wurden Rückstellungen für sonstige erteilte Zusagen gemäß IAS 37 in Höhe von € 1 Million gebildet (Vorjahr: € 2 Millionen).

Nominalwert und Rückstellungen für die außerbilanziellen Verbindlichkeiten aus Zusagen und Finanzgarantien nach IFRS 9 nach Gegenparteien und Stages – in Übereinstimmung mit § 51 Abs 13 BWG:

30.6.2024 Rückstellungen für außerbilanzielle
Nominalwert Risiken gemäß IFRS 9 ECL Coverage Ratio
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3
Zentralbanken 0 0 0 0 0 0 0,1% - -
Regierungen 285 13 20 0 0 -1 0,0% 0,4% 5,0%
Kreditinstitute 2.240 204 0 0 0 0 0,0% 0,1% -
Sonstige Finanzunternehmen 6.188 486 0 -4 -12 0 0,1% 2,4% -
Nicht-Finanzunternehmen 31.661 4.169 100 -54 -85 -33 0,2% 2,0% 33,0%
Haushalte 5.752 851 18 -10 -7 -13 0,2% 0,8% 70,9%
Gesamt 46.126 5.723 138 -67 -103 -47 0,1% 1,8% 34,0%
31.12.2023 Rückstellungen für außerbilanzielle
Nominalwert Risiken gemäß IFRS 9 ECL Coverage Ratio
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3
Zentralbanken 0 0 0 0 0 0 0,2% - -
Regierungen 219 4 20 0 0 0 0,0% 3,8% 0,0%
Kreditinstitute 2.142 260 0 0 -1 0 0,0% 0,5% -
Sonstige Finanzunternehmen 5.999 511 4 -10 -5 -3 0,2% 0,9% 68,7%
Nicht-Finanzunternehmen 30.883 4.915 109 -38 -82 -36 0,1% 1,7% 33,2%
Haushalte 5.334 886 15 -11 -8 -10 0,2% 0,9% 66,9%
Gesamt 44.577 6.576 149 -58 -96 -49 0,1% 1,5% 33,2%

Entwicklung der Rückstellungen auf erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen:

in € Millionen Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Gesamt
Stand 1.1.2024 58 96 49 204
Erhöhung aufgrund von Entstehung und Anschaffung 25 12 1 39
Verminderung aufgrund von Ausbuchungen (Derecognition) -10 -8 -5 -24
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) -5 1 2 -3
Wechselkurse und andere 0 3 0 2
Stand 30.6.2024 67 103 47 218
in € Millionen Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Gesamt
Stand 1.1.2023 64 115 56 236
Erhöhung aufgrund von Entstehung und Anschaffung 22 23 3 48
Verminderung aufgrund von Ausbuchungen (Derecognition) -9 -29 -6 -44
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) -16 0 -6 -22
Wechselkurse und andere -2 -4 -1 -7
Stand 30.6.2023 59 106 45 210

Nominalwerte der außerbilanziellen Verpflichtungen nach Rating-Kategorien und Stages:

30.6.2024 Stage 1 Stage 2 Stage 3 Gesamt
Erwarteter 12- Erwarteter Verlust Erwarteter Verlust
in € Millionen Monats-Verlust über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit
Exzellent 935 160 0 1.094
Sehr gut 18.125 1.281 0 19.406
Gut 19.895 2.401 0 22.296
Zufriedenstellend 4.711 1.486 0 6.196
Unterdurchschnittlich 105 247 0 352
Wertgemindert 0 0 137 137
Nicht geratet 2.356 148 1 2.506
Nominalwert 46.126 5.723 138 51.987
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken gemäß IFRS 9 -67 -103 -47 -218
Nominalwert nach Rückstellungen 46.058 5.619 91 51.769
31.12.2023 Stage 1 Stage 2 Stage 3 Gesamt
Erwarteter 12- Erwarteter Verlust Erwarteter Verlust
in € Millionen Monats-Verlust über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit
Exzellent 415 73 0 488
Sehr gut 18.297 1.320 0 19.616
Gut 18.929 3.009 0 21.938
Zufriedenstellend 4.969 1.687 0 6.656
Unterdurchschnittlich 92 414 0 506
Wertgemindert 0 0 148 148
Nicht geratet 1.875 73 0 1.948
Nominalwert 44.577 6.576 149 51.301
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken gemäß IFRS 9 -58 -96 -49 -204
Nominalwert nach Rückstellungen 44.518 6.480 99 51.098

Die Kategorie nicht geratet beinhaltet außerbilanzielle Verpflichtungen für einige Privatkunden, für die keine Ratings verfügbar sind und die Einstufung daher auf qualitativen Faktoren basiert.

(31) Zukunftsorientierte Informationen

Nachstehend sind die wichtigsten makroökonomischen Annahmen der wesentlichsten Länder, die für Schätzungen der erwarteten Kreditverluste am Ende des Quartals verwendet wurden, angegeben. (Quelle: Raiffeisen Research, Mai 2024)

Da weder in der Ukraine noch in Belarus 10-jährige Staatsanleihen begeben werden, gibt es bei diesen Ländern keine Angaben zum langfristigen Anleihenzinssatz. Aufgrund der aktuellen Umstände in der Ukraine werden zurzeit keine makroökonomischen Annahmen zu den Immobilienpreisen getroffen. In Belarus gibt es momentan auch kein reguläres Finanzinstrument für den kurzfristigen Zinssatz.

Reales BIP Arbeitslosigkeit
2024 2025 2026 2024 2025 2026
Positives Szenario 4,5% 4,8% 3,3% 5,3% 4,8% 5,5%
Kroatien Basis 3,0% 2,6% 2,6% 6,0% 5,9% 5,9%
Negatives Szenario 0,7% -0,8% 1,5% 7,6% 8,4% 6,7%
Positives Szenario 7,8% 10,8% 7,4% 11,5% 8,3% 7,8%
Ukraine Basis 4,9% 6,5% 6,0% 12,0% 9,0% 8,0%
Negatives Szenario 0,5% -0,1% 3,8% 13,1% 10,7% 8,6%
Positives Szenario 3,5% 4,2% 2,7% 3,8% 3,8% 3,9%
Belarus Basis 2,0% 2,0% 2,0% 4,0% 4,0% 4,0%
Negatives Szenario -0,2% -1,3%
0,9%
4,4%
4,5% 4,2%
Positives Szenario 1,0% 2,6% 1,8% 5,3% 5,0% 4,7%
Österreich Basis 0,2% 1,4% 1,4% 5,4% 5,2% 4,8%
Negatives Szenario -1,0% -0,4% 0,8% 5,7% 5,7% 5,0%
Positives Szenario 3,8% 4,9% 3,9% 4,3% 3,9% 5,2%
Polen Basis 3,1% 3,8% 3,5% 5,2% 5,3% 5,7%
Negatives Szenario 2,0% 2,2% 3,0% 7,3% 8,4% 6,7%
Russland Positives Szenario 3,8% 2,9% 1,6% 2,2% 2,5% 3,3%
Basis 2,5% 0,9% 0,9% 2,5% 3,0% 3,5%
Negatives Szenario 0,5% -2,1% -0,1% 3,3% 4,1% 3,9%
Positives Szenario 3,7% 5,4% 3,6% 5,2% 4,8% 4,7%
Rumänien Basis
2,4%
3,5% 3,0% 5,4% 5,2% 4,9%
Negatives Szenario 0,4% 0,6% 2,0% 6,0% 6,0%
4,5%
5,8%
8,7%
3,1%
3,6%
4,6%
3,1%
3,8%
5,3%
5,1%
Positives Szenario 3,2% 3,8% 3,2% 5,0% 4,4%
Slowakei Basis 2,1% 2,1% 2,6% 5,8% 5,5%
Negatives Szenario 0,4% -0,5% 1,8% 7,8% 6,5%
Positives Szenario 2,5% 4,4% 3,3% 3,5% 3,2%
Tschechien Basis 1,5% 2,9% 2,8% 3,8% 3,4%
Negatives Szenario 0,0% 0,6% 2,0% 4,5% 3,7%
Positives Szenario 3,2% 5,0% 4,5% 3,4% 3,4%
Ungarn Basis 2,2% 3,4% 4,0% 3,9% 3,7%
Negatives Szenario 0,6% 1,1% 3,2% 4,9% 4,2%
Langfristiger Anleihenzinssatz Immobilienpreise
2024 2025 2026 2024 2025 2026
Positives Szenario 2,1% 1,5% 2,6% 9,1% 8,8% 4,9%
Kroatien Basis 3,2% 3,1% 3,2% 4,8% 2,4% 2,8%
Negatives Szenario 4,2% 4,6% 3,6% 1,6% -2,4% 1,2%
Positives Szenario n/a n/a n/a n/a n/a n/a
Ukraine Basis n/a n/a n/a n/a n/a n/a
Negatives Szenario n/a n/a n/a n/a n/a n/a
Positives Szenario n/a n/a n/a 16,1% 19,7% 10,6%
Belarus Basis n/a n/a n/a 7,0% 6,0% 6,0%
Negatives Szenario n/a n/a n/a 0,2% -4,2% 2,6%
Positives Szenario 1,8% 1,1% 2,0% -5,9% 4,2% 2,1%
Österreich Basis 2,8% 2,6% 2,5% -8,0% 1,0% 1,0%
Negatives Szenario 3,7% 3,9% 2,9% -9,6% -1,4% 0,2%
Positives Szenario 4,1% 3,0% 3,3% 13,0% 9,5% 5,5%
Polen Basis 5,4% 5,0% 4,0% 10,0% 5,0% 4,0%
Negatives Szenario 6,6% 6,8% 4,6% 7,8% 1,6% 2,9%
Positives Szenario 11,8% 9,2% 7,8% 9,6% 15,4% 5,8%
Russland Basis 12,7% 10,5% 8,3% 0,0% 1,0% 1,0%
Negatives Szenario 13,5% 11,8% 8,3% -7,1% -9,7% -2,6%
Positives Szenario 5,5% 4,5% 4,9% 7,3% 9,0% 5,2%
Rumänien Basis 6,7% 6,2% 5,5% 4,0% 4,0% 3,5%
Negatives Szenario 7,8% 7,8% 6,0% 1,5% 0,3% 2,3%
Positives Szenario 2,6% 1,7% 2,6% 9,2% 12,8% 6,1%
Slowakei Basis 3,5% 3,2% 3,1% 3,0% 3,5% 3,0%
Negatives Szenario 4,4% 4,5% 3,5% -1,6% -3,4% 0,7%
Positives Szenario 2,8% 1,9% 2,8% 7,1% 9,1% 5,0%
Tschechien Basis 3,8% 3,3% 3,3% 3,0% 3,0% 3,0%
Negatives Szenario 4,6% 4,7% 3,7% 0,0% -1,5% 1,5%
Positives Szenario 4,9% 4,0% 5,2% 8,0% 11,0% 6,0%
Ungarn Basis 6,1% 5,9% 5,8% 3,0% 3,5% 3,5%
Negatives Szenario 7,2% 7,6% 6,4% -0,7% -2,1% 1,6%
Verbraucherpreisindex Kurzfristiger Zinssatz
2024 2025 2026 2024 2025 2026
Positives Szenario 2,4 % 1,2 % 1,5 % 2,7 % 1,4 % 1,8 %
Kroatien Basis 3,3 % 2,6 % 2,0 % 3,7 % 2,8 % 2,2 %
Negatives Szenario 4,2 % 3,9 % 2,4 % 4,4 % 3,9 % 2,6 %
Positives Szenario 2,4 % 2,3 % 4,7 % 18,3 % 11,5 % 10,6 %
Ukraine Basis 6,1 % 7,8 % 6,5 % 20,8 % 15,4 % 11,9 %
Negatives Szenario 9,5 % 12,9 % 8,2 % 22,9 % 18,5 % 12,9 %
Positives Szenario 1,0 % -1,3 % 4,2 % n/a n/a n/a
Belarus Basis 7,6 % 8,6 % 7,5 % n/a n/a n/a
Negatives Szenario 13,8 % 17,9 % 10,6 % n/a n/a n/a
Positives Szenario 3,2 % 1,8 % 2,2 % 2,7 % 1,4 % 1,8 %
Österreich Basis 3,9 % 2,8 % 2,5 % 3,7 % 2,8 % 2,2 %
Negatives Szenario 4,5 % 3,7 % 2,8 % 4,4 % 3,9 % 2,6 %
Positives Szenario 2,7 % 1,5 % 2,3 % 3,5 % 1,6 % 2,1 %
Polen Basis 4,0 % 3,5 % 3,0 % 5,8 % 5,0 % 3,2 %
Negatives Szenario 5,2 % 5,3 % 3,6 % 7,7 % 7,8 % 4,2 %
Positives Szenario 5,1 % 4,5 % 4,0 % 13,5 % 7,2 % 6,5 %
Russland Basis 7,0 % 5,0 % 4,2 % 15,1 % 9,5 % 7,3 %
Negatives Szenario 8,7 % 7,6 % 5,1 % 16,4 % 11,5 % 7,3 %
Positives Szenario 3,8 % 1,9 % 2,6 % 4,1 % 2,5 % 3,6 %
Rumänien Basis 5,1 % 3,9 % 3,3 % 6,0 % 5,4 % 4,6 %
Negatives Szenario 6,3 % 5,8 % 3,9 % 7,5 % 7,7 % 5,3 %
Positives Szenario 1,9 % 1,9 % 1,7 % 2,7 % 1,4 % 1,8 %
Slowakei Basis 3,3 % 3,9 % 2,4 % 3,7 % 2,8 % 2,2 %
Negatives Szenario 4,5 % 5,8 % 3,0 % 4,4 % 3,9 % 2,6 %
Positives Szenario 1,3 % 0,6 % 1,5 % 3,6 % 1,8 % 2,7 %
Tschechien Basis 2,5 % 2,4 % 2,1 % 4,6 % 3,3 % 3,3 %
Negatives Szenario 3,6 % 4,1 % 2,7 % 5,4 % 4,6 % 3,7 %
Positives Szenario 2,3 % 1,3 % 2,5 % 5,0 % 2,4 % 3,8 %
Ungarn Basis 3,8 % 3,5 % 3,3 % 7,3 % 5,8 % 4,9 %
Negatives Szenario 5,2 % 5,6 % 3,9 % 9,1 % 8,5 % 5,8 %

Den einzelnen Szenarien wurden per Quartalsende folgende Gewichtungen zugeteilt: Positives Szenario 25 Prozent, Basis-Szenario 50 Prozent, negatives Szenario 25 Prozent.

Overlays und sonstige Risikofaktoren

In Situationen, in denen die bestehenden Input-Parameter, Annahmen und Modellierungen nicht alle relevanten Risikofaktoren abdecken, sind Post-Model-Adjustments und spezielle Risikofaktoren die wichtigsten Arten von Overlays. Dies ist grundsätzlich dann der Fall, wenn vorübergehende Umstände, zeitliche Engpässe, um relevante neue Informationen angemessen in das Rating einzubeziehen, vorliegen und wenn sich einzelne Kredite innerhalb eines Kreditportfolios anders als ursprünglich erwartet entwickeln. Durch die gegebene Situation, insbesondere dem Krieg in der Ukraine, und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Verwerfungen ist es notwendig, zusätzliche Risiken in den Wertminderungen abzubilden. All diese Anpassungen werden lokal von den Tochterunternehmen beschlossen und zentral durch das Group Risk Committee (GRC) freigegeben. Es kommt zu portfoliospezifischen Anpassungen aufgrund des Krieges und der damit einhergehenden Sanktionen, die in der Kategorie geopolitisches Risiko dargestellt werden.

Für die zentralen Modelle im Bereich der Firmenkunden wurde das zusätzliche Risiko über Risikofaktoren abgebildet, während im lokalen Retail-Portfolio die Risiken zusätzlich zu den Modellen angewendet wurden. Für Retail-Forderungen sind Post-Model-Adjustments die wichtigsten Arten von Overlays, die für die Berechnung der erwarteten Kreditverluste angewendet werden. Generell sind Post-Model-Adjustments nur eine temporäre Lösung. Um potenzielle Verzerrungen durch Risikofaktoren und Post-Model-Adjustments zu vermeiden, sind diese temporär und typischerweise nicht länger als ein bis zwei Jahre gültig. Im Vergleich zu den Post-Model-Adjustments haben die sonstigen Risikofaktoren einen etwas längeren Zeithorizont, da zum Beispiel Sanktionsrisiken länger bestehen können. Deshalb kommt es bei den Retail relevanten ECL-Overlays, aufgrund eines kürzeren Zeithorizontes zu früheren In-Modell-Anpassungen.

Die Overlays sind in nachfolgender Tabelle nach den relevanten Kategorien dargestellt.

30.6.2024 Modellierter ECL Sonstige Risikofaktoren Post-Model-Adjustments Gesamt
Makroökonomisches Geopolitisches Makroökonomisches Geopolitisches
in € Millionen Risiko Risiko Risiko Risiko
Zentralbanken 1 0 0 0 0 1
Regierungen 83 1 10 0 0 94
Kreditinstitute 3 0 5 0 0 9
Sonstige Finanzunternehmen 118 0 0 0 0 118
Nicht-Finanzunternehmen 113 315 343 9 5 784
Haushalte 297 0 0 91 10 398
Gesamt 616 315 358 100 15 1.404
31.12.2023 Modellierter ECL Sonstige Risikofaktoren Post-Model-Adjustments Gesamt
Makroökonomisches Geopolitisches Makroökonomisches Geopolitisches
in € Millionen Risiko Risiko Risiko Risiko
Zentralbanken 0 0 0 0 0 0
Regierungen 86 1 10 0 0 97
Kreditinstitute 5 0 15 0 0 20
Sonstige Finanzunternehmen 126 0 0 0 0 126
Nicht-Finanzunternehmen 163 239 382 10 4 797
Haushalte 360 0 0 96 9 466
Gesamt 740 239 407 106 13 1.505

Overlays führten zu zusätzlichen Risikovorsorgen in Stage 1 und Stage 2 in Höhe von € 788 Millionen (Vorjahr: € 765 Millionen). Davon entfielen € 372 Millionen (Vorjahr: € 420 Millionen) auf geopolitische Risiken und € 415 Millionen (Vorjahr: € 345 Millionen) auf makroökonomische Risiken (Spill-Over-Effekte und sonstige). In den Spill-Over Effekten wurde ein Betrag in Höhe von € 17 Millionen (Vorjahr € 13 Millionen) aufgrund von Klimarisiken gebucht. Davon betreffen € 10 Millionen (Vorjahr: € 4 Millionen) Firmenkunden und € 7 Millionen (Vorjahr: € 9 Millionen) Retail-Kunden.

Sonstige Risikofaktoren

Für Firmenkunden wurden zusätzliche Wertminderungen in Höhe von € 315 Millionen (Vorjahr: € 239 Millionen) für makroökonomische Effekte gebildet. Per Ende Juni 2024 beinhalteten diese Effekte nur noch die sogenannten Spill-Over-Effekte. Dabei handelt es sich um Risiken, welche über die länderspezifische Branchenmatrix hinausgehen. Unter den makroökonomischen Risiken subsumieren sich erwartete Herabstufungen von Unternehmen z. B. aufgrund höherer Energiepreise, einer erhöhten Inflation, von Engpässen in Lieferketten sowie geringerer Umsätze und höherer Kosten als Folge erhöhter Energiepreise, sogenannte Spill-Over-Effekte. Für EU- und US-Sanktionen (€ 283 Millionen) gegenüber Russland und Belarus sowie für die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine (€ 75 Millionen) wurden in Summe € 358 Millionen (Vorjahr: € 407 Millionen) vorgesorgt. Die Wertminderungen wurden unter Berücksichtigung des Kriegs, der Sanktionen und den daraus resultierenden Unsicherheiten sowie auf Basis der internen Überwachungs- und Kontrollansätze der RBI gebildet. Für sonstige Risikofaktoren, die eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos darstellen, wurden auch die Exposures in Stage 2 übergeführt. Die zusätzlich gebildeten Vorsorgen in der Ukraine in Höhe von € 75 Millionen (Vorjahr: € 64 Millionen) ergaben sich aus der Modellierung einer anhaltenden Zerstörung (unter anderem der elektrischen Energieversorgung und den daraus resultierenden Blackouts) und einer Verlängerung der Kreditlaufzeiten.

Um Klima- und Umweltrisiken zu berücksichtigen wurde für Firmenkunden die Möglichkeit eines kurzfristigen außerplanmäßigen Szenarios in Betracht gezogen, in dem CO2 Emissionen teurer werden und die Preise für fossile Energieträger höher sind. Bei einem diversifizierten Portfolio, wie dem der RBI, gleichen sich die Auswirkungen zwar weitgehend aus, in einigen Sektoren besteht jedoch ein erhöhtes Risiko. Dabei handelt es sich um Sektoren mit Kunden, die ein niedriges Umwelt Score in den ESG Scoring Modellen aufweisen, wie z. B. die Öl- und Gasindustrie und das Baugewerbe. Höhere Ausfallwahrscheinlichkeiten in diesen Sektoren können zu einem Anstieg der erwarteten Kreditverluste führen.

Post-Model-Adjustments

Während des letzten Jahres waren die Retail-Kunden einem zunehmenden Inflationsdruck ausgesetzt, der ihre Fähigkeit zur Deckung ihrer Kreditverpflichtungen beeinträchtigt hatte. Als Teil der IFRS-9-Regelungen gibt es sowohl auf Länder- als auch auf Produktebene, PD- und LGD-Modelle, die der Notwendigkeit dienen, diese hohen Risiken, die sich aus dem makroökonomischen Umfeld ergeben, zu adressieren. Für bestimmte Länder und Portfolios, bei denen die makroökonomischen Modelle den wichtigsten makroökonomischen Variablen (Inflation, Zinssätze, Arbeitslosigkeit usw.) entweder hinterherhinken oder die nicht Teil des Modells sind, werden für bestimmte Kundengruppen mit hohem Risiko zusätzliche Post-Model-Adjustments gebildet. Diese beinhalten eine qualitative Beurteilung der Kreditobligos im Hinblick auf einen signifikanten Anstieg des Kreditrisikos und ihre Übertragung von Stage 1 auf Stage 2, sowie in bestimmten Fällen eine Erhöhung der PD- und/oder LGD-Schätzungen. Die Kriterien für die Identifizierung solcher Kreditobligos basierten auf Informationen des Kreditantrags sowie des historischen Zahlungsverhaltens und wurden in weiterer Folge durch gestresste makroökonomische Variablen verfeinert. Die

Auflösung der Post-Model-Adjustments erfolgt entweder nach Materialisierung der Risiken durch Transfer der betroffenen Forderungen nach Stage 3 oder dem Nichteintritt der erwarteten Risiken.

Für das ukrainische Retail-Kundenportfolio, das seit Kriegsbeginn vollständig in Stage 2 verschoben wurde, basiert die Bildung der Wertminderungen auf dem Urteil lokaler Experten, welches aus dem regelmäßigen Kontakt mit den einzelnen Kunden durch die Inkassoabteilung gewonnen wird. Des Weiteren finden strukturierte Kundengespräche statt, um über die Bedürfnisse und potenziellen Probleme, die die Rückzahlungsfähigkeit der Kunden beeinflussen könnten, auf dem Laufenden zu bleiben. Für Vermögenswerte und Kunden aus besetzten Regionen oder Gebieten, welche einem hohen Risiko von Feindseligkeiten oder Besetzungen ausgesetzt sind, wurden die Risikoparameter weiter nach oben angepasst, um die erwarteten künftigen Verluste auf der Grundlage der oben angeführten Erhebungen zu berücksichtigen. Zusätzlich wurde auch für das Retail-Portfolio der oben erwähnte Szenario-basierte Ansatz zur Quantifizierung potenzieller künftiger Verluste aus der sehr dynamischen Situation des Kriegs in der Ukraine angewandt, der zu zusätzlichen Wertminderungen in Höhe von € 15 Millionen (Vorjahr: € 13 Millionen) führte.

Derzeit werden die PD-, LGD -und Makromodelle für das Retail-Portfolio weiterentwickelt (voraussichtliche Umsetzung in Q3 2024), die zum einen die gestiegenen Ausfallraten der letzten zwei Jahre und zum anderen das neue Kundenverhalten widerspiegeln sollen. Des Weiteren wurde eine Top-Down-Beurteilung von Hypothekensicherheiten für Privatkunden vorgenommen, die ein sehr hohes physisches Risiko darstellen (Überschwemmungen, Erdrutsche, Waldbrände) um Klima- und Umweltrisiken zu berücksichtigen. Insbesondere Land in der Nähe großer Flüsse, wie der Donau, führt zu einem höheren Risiko für Hypothekensicherheiten. Auf der Grundlage quantitativer und qualitativer Daten wurden Hypothekarkredite, die ein erhöhtes Risiko aufweisen, kollektiv in Stage 2 übertragen, was zu einem höheren erwarteten Kreditverlust führt. In den nächsten Jahren werden die oben genannten klimabezogenen Aspekte weiterentwickelt und in die Parameter für die erwarteten Kreditverluste aufgenommen.

Sensitivitätsanalyse

Um eine Bandbreite für potenzielle Schätzungsänderungen und daraus geänderte Wertminderungen zu simulieren, wurden folgende Sensitivitätsanalysen der wichtigsten Annahmen, die sich auf die erwarteten Wertminderungen auswirken, wie folgt durchgeführt.

Die Sensitivitätsanalyse wurde durchgeführt, indem die Wertminderungen für erwartete Kreditverluste in den vorhandenen Modellen neu berechnet wurden. Die Risikofaktoren und Post-Model-Adjustments sind, bis auf die Stage-1-Simulationen, in allen Szenarien in vollem Umfang inkludiert und unterliegen keinen weiteren Anpassungen. Aufgrund der Komplexität des Modells schließen sich viele Treiber nicht gegenseitig aus.

Die nachstehende Tabelle zeigt einen Vergleich zwischen den ausgewiesenen kumulierten Wertminderungen für erwartete Kreditverluste für finanzielle Vermögenswerte in Stage 1 und Stage 2 (gewichtet mit 25 Prozent optimistischen, 50 Prozent Basis und 25 Prozent pessimistischen Szenarien) und den jeweils mit 100 Prozent gewichteten Szenarien. Optimistisches und pessimistisches Szenario stellen keine Extremfälle aus dem Ergebnisraum der 25 Prozent optimistischsten und pessimistischsten Szenarien dar, sondern einen ökonomisch plausiblen Repräsentanten daraus. Das bedeutet, dass sich diese Szenarien auf der Verteilungskurve um circa 25 Prozent respektive 75 Prozent befinden. Grundsätzlich werden bei den IFRS-9 spezifischen Schätzungen der Risikoparameter neben historischen Ausfallinformationen insbesondere das aktuelle wirtschaftliche Umfeld berücksichtigt. Die Auswirkungen der Schätzungen aufgrund von makroökonomischen Prognosen werden in der zukunftsbezogenen Komponente dargestellt. Die Informationen dienen der Veranschaulichung.

30.6.2024 Kumulierte Wertminderungen (Stage 1 und 2)
in € Millionen Simuliertes Szenario Point-in-Time-Komponente Zukunftsbezogene Komponente
100% Optimistisch 1.290 1.346 -56
100% Basis 1.393 1.346 47
100% Pessimistisch 1.542 1.346 196
Gewichteter Durchschnitt (25/50/25%) 1.404 1.346 58
31.12.2023 Kumulierte Wertminderungen (Stage 1 und 2)
in € Millionen Simuliertes Szenario Point-in-Time-Komponente Zukunftsbezogene Komponente
100% Optimistisch 1.389 1.386 2
100% Basis 1.491 1.386 104
100% Pessimistisch 1.648 1.386 262
Gewichteter Durchschnitt (25/50/25%) 1.505 1.386 118

Insgesamt sind die makroökonomischen Szenarien im Moment schlechter als der langjährige Durchschnitt, was zu einer Erhöhung der zukunftsbezogenen Komponente um € 58 Millionen führt.

Das positive Szenario, welches in der unten folgenden Tabelle dargestellt wird, folgt der Prämisse, dass alle Forderungen als Stage 1 klassifiziert werden und alle makroökonomischen und geopolitischen Risiken nicht relevant sind.

Anbei werden die Auswirkungen des Stage-Transfers auf die kumulierte Wertminderung für finanzielle Vermögenswerte unter der Annahme, dass alle kumulierten Wertminderungen auf der Grundlage der erwarteten Zwölf-Monats-Verluste bewertet werden (Stage 1), ausgewiesen.

Kumulierte Wertminderungen (Stage 1 und 2)
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Kumulierte Wertminderungen wenn 100% in Stage 1 568 647
Gewichteter Durchschnitt (25/50/25%) 1.404 1.505
Zusätzliche Beträge in Stage 2 aufgrund von Staging und Overlays 836 857

Die Darstellung des Negativ-Szenarios geht davon aus, dass alle Forderungen als Stage 2 eingestuft werden. Folglich werden alle makroökonomischen und geopolitischen Risiken in dieser Analyse berücksichtigt.

In der folgenden Tabelle werden die Auswirkungen des Stage-Transfers auf die kumulierte Wertminderung für finanzielle Vermögenswerte unter der Annahme, dass alle kumulierten Wertminderungen auf der Grundlage der gesamten Restlaufzeit bewertet werden (Stage 2), ausgewiesen.

Kumulierte Wertminderungen (Stage 1 und 2)
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Kumulierte Wertminderungen wenn 100% in Stage 2 2.041 2.151
Gewichteter Durchschnitt (25/50/25%) 1.404 1.505
Zusätzliche Beträge in Stage 2 638 646

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich zwischen der ausgewiesenen kumulierten Wertminderung für erwartete Kreditverluste für finanzielle Vermögenswerte in Stage 3 und dem pessimistischen Szenario gewichtet mit 100 Prozent. Das pessimistische Szenario stellt keinen Extremfall aus dem Ergebnisraum der 25 Prozent pessimistischsten Szenarien dar, sondern einen ökonomisch plausiblen Repräsentanten daraus.

Kumulierte Wertminderungen (Stage 3)
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Pessimistisches Szenario 2.180 2.115
Gewichteter Durchschnitt 1.848 1.721
Erhöhung der Wertminderungen im pessimistischen Szenario 332 394

Die folgende Tabelle zeigt den Betrag des Bruttobuchwerts und der Wertminderungen jener finanziellen Vermögenswerte – Amortized Cost und finanziellen Vermögenswerte – Fair Value Through Other Comprehensive Income, die sich in der Berichtsperiode von erwarteten Zwölf-Monats-Verlusten (Stage 1) hin zu erwarteten Verlusten über die Restlaufzeit (Stage 2 und 3) oder umgekehrt bewegt haben:

30.6.2024 Bruttobuchwert Wertminderungen ECL Coverage Ratio
Erwarteter 12- Erwarteter
Verlust über die
Erwarteter 12- Erwarteter
Verlust über die
Erwarteter 12- Erwarteter
Verlust über die
in € Millionen Monats-Verlust Restlaufzeit Monats-Verlust Restlaufzeit Monats-Verlust Restlaufzeit
Bewegung vom erwarteten 12-
Monats-Verlust zum erwarteten
Verlust über die Restlaufzeit -4.418 4.418 -38 228 0,9% 5,2%
Zentralbanken 0 0 0 0 - -
Regierungen -113 113 0 1 0,1% 0,7%
Kreditinstitute -162 162 -1 1 0,7% 0,4%
Sonstige Finanzunternehmen -376 376 -1 17 0,2% 4,5%
Nicht-Finanzunternehmen -2.130 2.130 -18 97 0,9% 4,5%
Haushalte -1.638 1.638 -18 113 1,1% 6,9%
Bewegung vom erwarteten Verlust
über die Restlaufzeit zum
erwarteten 12-Monats-Verlust 4.920 -4.920 22 -134 0,4% 2,7%
Zentralbanken 0 0 0 0 - -
Regierungen 77 -77 0 -1 0,2% 1,9%
Kreditinstitute 57 -57 0 0 0,0% 0,3%
Sonstige Finanzunternehmen 697 -697 2 -18 0,3% 2,6%
Nicht-Finanzunternehmen 2.202 -2.202 12 -48 0,6% 2,2%
Haushalte 1.887 -1.887 8 -66 0,4% 3,5%

Der Anstieg der Wertminderungen aus der Bewegung vom erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlust zum erwarteten Verlust über die Restlaufzeit betrug € 190 Millionen (Vorjahr: € 390 Millionen). Der Rückgang der Wertminderungen aus der Bewegung vom erwarteten Verlust über die Restlaufzeit zum erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlust betrug € 112 Millionen (Vorjahr: € 92 Millionen).

31.12.2023 Bruttobuchwert Wertminderungen ECL Coverage Ratio
Erwarteter Erwarteter Erwarteter
Erwarteter 12- Verlust über die Erwarteter 12- Verlust über die Erwarteter 12- Verlust über die
in € Millionen Monats-Verlust Restlaufzeit Monats-Verlust Restlaufzeit Monats-Verlust Restlaufzeit
Bewegung vom erwarteten 12-
Monats-Verlust zum erwarteten
Verlust über die Restlaufzeit -10.261 10.261 -66 721 0,6% 7,0%
Zentralbanken -47 47 0 0 0,0% 0,0%
Regierungen -103 103 -1 1 0,9% 1,2%
Kreditinstitute -826 826 0 2 0,0% 0,3%
Sonstige Finanzunternehmen -713 713 -4 49 0,5% 6,9%
Nicht-Finanzunternehmen -3.306 3.306 -29 405 0,9% 12,2%
Haushalte -5.266 5.266 -32 265 0,6% 5,0%
Bewegung vom erwarteten Verlust
über die Restlaufzeit zum
erwarteten 12-Monats-Verlust 4.688 -4.688 22 -159 0,5% 3,4%
Zentralbanken 0 0 0 0 - -
Regierungen 97 -97 0 0 0,1% 0,3%
Kreditinstitute 24 -24 0 0 0,0% 0,1%
Sonstige Finanzunternehmen 168 -168 0 -1 0,1% 0,5%
Nicht-Finanzunternehmen 2.316 -2.316 13 -74 0,6% 3,2%
Haushalte 2.083 -2.083 8 -84 0,4% 4,0%

(32) Sicherheiten und maximales Kreditrisiko

Die folgende Tabelle enthält Angaben zum maximalen Obligo als Grundlage für die nachfolgenden Angaben zu Sicherheiten:

30.6.2024 Maximales Kreditrisikovolumen
in € Millionen Den Wertminderungs
vorschriften nicht
unterliegend
Den Wertminderungs
vorschriften unterliegend
davon Kredite und Forderungen ohne
Handelsabsicht sowie Kreditzusagen,
Finanzgarantien und sonstige Zusagen
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 0 151.059 122.032
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other
Comprehensive Income¹
0 3.638 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht -
Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss
939 0 568
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through
Profit/Loss
174 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 6.058 0 0
Bilanzposten 7.172 154.697 122.599
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 0 51.987 51.987
Gesamt 7.172 206.684 174.586

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1,34(b).

31.12.2023 Maximales Kreditrisikovolumen
in € Millionen Den Wertminderungs
vorschriften nicht
unterliegend
Den Wertminderungs
vorschriften unterliegend
davon Kredite und Forderungen ohne
Handelsabsicht sowie Kreditzusagen,
Finanzgarantien und sonstige Zusagen
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 0 142.405 116.468
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other
Comprehensive Income¹
0 2.864 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht -
Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss
941 0 567
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through
Profit/Loss
185 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 5.357 0 0
Bilanzposten 6.483 145.268 117.036
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 0 51.301 51.301
Gesamt 6.483 196.569 168.337

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1,34(b).

Um das Kreditrisiko zu mindern, wendet die RBI eine Reihe von Verfahren an, deren häufigstes die Hereinnahme von Sicherheiten im Kreditgeschäft ist. Beim Kreditvergabeprozess wird eine Bewertung der Sicherheiten vorgenommen, die dann in regelmäßigen Abständen mit verschiedenen Validierungsverfahren überprüft wird. Die wichtigsten Arten von Sicherheiten, die im Konzern akzeptiert werden, sind Wohn- und Gewerbeimmobilien, Finanzsicherheiten, Garantien und bewegliche Güter. Langfristige Finanzierungen sind im Allgemeinen besichert, während revolvierende Kreditfazilitäten üblicherweise nicht besichert sind. Schuldtitel sind überwiegend nicht besichert. Derivate können mit Barmitteln oder Aufrechnungsrahmenvereinbarungen besichert sein. Sicherheiten aus dem Leasinggeschäft betreffen vorwiegend den Wert des Leasingobjekts. Positionen, die unter den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten ausgewiesen sind, haben ein vernachlässigbares Kreditrisiko. Die Berücksichtigung von Sicherheiten erfolgt einheitlich auf Basis konzernweit angewendeten Richtlinien. Die Konzernrichtlinien für die Erlangung von Sicherheiten wurden während des Berichtszeitraums nicht wesentlich verändert, werden aber jährlich aktualisiert.

Die in den Tabellen ausgewiesenen Sicherheiten sind jeweils auf den Höchstbetrag des Bruttobuchwerts des finanziellen Vermögenswerts begrenzt. Die nachstehenden Tabellen zeigen Kredite und Forderungen ohne Handelsabsicht sowie Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen, die einer Wertminderung unterliegen:

30.6.2024
in € Millionen
Maximales
Kreditrisikovolumen
Fair Value der
Sicherheiten
Obligo abzüglich Fair
Value der Sicherheiten
Zentralbanken 9.801 8.586 1.216
Regierungen 3.282 939 2.344
Kreditinstitute 7.923 5.331 2.592
Sonstige Finanzunternehmen 12.100 5.919 6.182
Nicht-Finanzunternehmen 48.384 21.625 26.759
Haushalte 41.108 26.847 14.261
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 51.987 5.888 46.099
Gesamt 174.586 75.133 99.453
31.12.2023 Maximales Fair Value der Obligo abzüglich Fair
in € Millionen Kreditrisikovolumen1 Sicherheiten Value der Sicherheiten1
Zentralbanken 7.860 6.415 1.444
Regierungen 2.628 929 1.699
Kreditinstitute 6.857 4.868 1.989
Sonstige Finanzunternehmen 10.723 4.453 6.270
Nicht-Finanzunternehmen 48.168 21.603 26.565
Haushalte 40.799 27.134 13.665
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 51.301 6.113 45.188
Gesamt 168.337 71.516 96.821

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung

Mehr als die Hälfte der Sicherheiten, die von der RBI berücksichtigt werden können, betreffen die Besicherung von Krediten durch Immobilien, von denen rund 70 Prozent Wohnimmobilien sind. Zusätzliche Sicherheiten stammen im Wesentlichen aus erhaltenen Garantien, welche unter anderem Reverse-Repo- und Wertpapierleihgeschäfte umfassen.

(33) Übertragene Vermögenswerte

Buchwerte der übertragenen, aber nicht ausgebuchten Finanzinstrumente:

30.6.2024 Übertragene Vermögenswerte Erhaltene Sicherheitsleistungen
in € Millionen Buchwert davon
Verbriefungen
davon Rückkauf
vereinbarung
Buchwert davon
Verbriefungen
davon Rückkauf
vereinbarung
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 39 0 39 39 0 39
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income
29 0 29 28 0 28
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 8.466 82 8.384 8.325 67 8.258
Gesamt 8.535 82 8.452 8.392 67 8.325
31.12.2023 Übertragene Vermögenswerte Erhaltene Sicherheitsleistungen
davon davon Rückkauf davon davon Rückkauf
in € Millionen Buchwert Verbriefungen vereinbarung Buchwert Verbriefungen vereinbarung
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 42 0 42 42 0 42
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income 0 0 0 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 2.071 83 1.988 1.919 67 1.852
Gesamt 2.112 83 2.030 1.961 67 1.893

(34) Als Sicherheit verpfändete und erheblich beschränkte Vermögenswerte

Erhebliche Beschränkungen bezüglich des Zugangs zu oder der Nutzung von Vermögenswerten:

30.6.2024 31.12.2023
Ansonsten mit
Verbindlichkeiten
Ansonsten mit
Verbindlichkeiten
in € Millionen Verpfändet beschränkt Verpfändet beschränkt
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 45 0 46 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value
Through Profit/Loss 14 0 13 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive
Income 369 0 441 57
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 18.330 1.359 15.818 1.428
Gesamt 18.759 1.359 16.318 1.485

Der Konzern hat Sicherheiten erhalten, deren Verkauf oder Weiterverpfändung zulässig ist, wenn im Rahmen von Reverse-Repo-Geschäften, Wertpapierleih-, Derivat- oder sonstigen Transaktionen kein Ausfall eintritt.

Wertpapiere und andere finanzielle Vermögenswerte, die als Sicherheit akzeptiert wurden:

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Wertpapiere und andere finanzielle Vermögenswerte, die als Sicherheit akzeptiert wurden 24.526 20.697
davon verkaufte oder verpfändete Sicherheiten 7.162 3.698

Risikobericht

Aktives Risikomanagement stellt für die RBI eine Kernkompetenz dar. Um Risiken effektiv zu erkennen, einzustufen und zu steuern, entwickelt der Konzern sein umfassendes Risikomanagement permanent weiter. Das Risikomanagement ist ein integraler Bestandteil der Gesamtbanksteuerung und berücksichtigt neben den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere die Art, den Umfang und die Komplexität der Geschäfte sowie die daraus resultierenden Risiken. Die Implementierung und Steuerung der ESG-Risiken (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) wurde in einem bereichsübergreifenden Projekt umgesetzt und umfasst alle Risikobereiche. Mit Jahresbeginn 2024 wurde das ESG Risikomanagement in die jeweiligen Risikomanagementeinheiten der RBI übernommen. Für nähere Details zu den ESG-Risiken wird auf den Geschäftsbericht 2023 Seite 194 ff., verwiesen.

Betreffend die Grundsätze und die Organisation des Risikomanagements wird auf das gleichnamige Kapitel im Geschäftsbericht 2023, Seite 189 ff., verwiesen.

Eine starke Risikokultur, einschließlich effizienter Risikodatenaggregation und Datenqualität gemäß den BCBS 239-Prinzipien, hat eine hohe Priorität für die RBI. Die Risikomanagementfunktion strebt kontinuierlich danach, interne Prozesse an die komplexeren Datenanforderungen anzupassen und zu verbessern, die beispielsweise durch steigende ESG-Anforderungen und Digitalisierung voran getrieben werden.

Die nachfolgenden Werte beziehen sich auf den aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis nach CRR, welcher unwesentlich vom Konsolidierungskreis nach IFRS abweicht. Die darin nicht enthaltenen Unternehmen des IFRS-Konsolidierungskreises sind risikomäßig im Beteiligungsrisiko abgedeckt.

Ökonomische Perspektive – Ökonomischer Kapitalansatz

Darin werden Risiken durch das ökonomische Kapital gemessen, das eine vergleichbare Risikokennzahl für alle Risikoarten darstellt. Das ökonomische Kapital wird als die Summe von unerwarteten Verlusten aus den Geschäften aller Konzerneinheiten in den unterschiedlichen Risikokategorien berechnet. Zusätzlich fließt ein allgemeiner Puffer für Risikoarten ein, die nicht explizit quantifiziert werden.

Der Konzern wendet zur Berechnung des ökonomischen Kapitals ein Konfidenzniveau von 99,90 Prozent an. Das ökonomische Kapital stieg gegenüber dem Jahresende 2023 auf rund € 10.064 Millionen. Die Treiber des starken Anstiegs waren ein gestiegenes Anleihen Obligo gegenüber dem öffentlichen Sektor sowie das Währungsrisiko der Kapitalposition. Dieser Anstieg wurde durch den Rückgang im Kreditrisiko gegenüber Retail- und Firmenkunden nur zu einem geringen Teil kompensiert. In der regionalen Aufteilung des ökonomischen Kapitals hält Osteuropa durch den Anstieg des Währungsrisikos der Kapitalposition nun prozentuell den größten Anteil am ökonomischen Kapitals des Konzerns.

Anteile der einzelnen Risikoarten am ökonomischen Kapital:

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Währungsrisiko der Kapitalposition 1.922 19,1% 1.343 15,2%
Kreditrisiko öffentlicher Sektor 1.677 16,7% 1.159 13,1%
Kreditrisiko Retail-Kunden 1.360 13,5% 1.388 15,7%
Kreditrisiko Firmenkunden 1.349 13,4% 1.481 16,8%
Marktrisiko 975 9,7% 840 9,5%
Beteiligungsrisiko 811 8,1% 735 8,3%
Operationelles Risiko 724 7,2% 757 8,6%
Kreditrisiko Kreditinstitute 380 3,8% 300 3,4%
Risiko sonstige Sachanlagen 301 3,0% 322 3,6%
Liquiditätsrisiko 67 0,7% 66 0,7%
CVA-Risiko 20 0,2% 16 0,2%
Risikopuffer 479 4,8% 420 4,8%
Gesamt 10.064 100,0% 8.826 100,0%

Regionale Allokation des ökonomischen Kapitals nach Sitz der Konzerneinheit:

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Osteuropa 3.033 30,1% 2.282 25,9%
Zentraleuropa 2.678 26,6% 2.548 28,9%
Österreich 2.495 24,8% 2.395 27,1%
Südosteuropa 1.857 18,5% 1.601 18,1%
Gesamt 10.064 100,0% 8.826 100,0%

(35) Kreditrisiko

Das Kreditrisiko ist das größte Risiko im Geschäft des Konzerns. Das Kreditrisiko ist das Risiko, finanzielle Verluste zu erleiden, wenn ein Kunde oder eine Gegenpartei des Konzerns seine bzw. ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Konzern nicht erfüllt. Das Kreditrisiko entsteht hauptsächlich im Zusammenhang mit Forderungen an Banken, Forderungen an Kunden sowie Kreditzusagen und Finanzgarantien. Der Konzern ist auch anderen Kreditrisiken ausgesetzt, die sich aus Veranlagungen in Schuldtiteln und anderen Engagements im Zusammenhang mit Handelsaktivitäten, Derivaten, Vergleichsvereinbarungen und Reverse-Repo-Geschäften ergeben.

Überleitung der Zahlen aus dem IFRS-Konzernabschluss zum Kreditobligo (nach CRR)

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitung von den Bruttobuchwerten der Bilanzposten zum Kreditobligo (Bank- und Handelsbuchbestände), das für die Portfoliosteuerung herangezogen wird. Dieses umfasst sowohl das bilanzielle als auch außerbilanzielle Kreditobligo vor Anwendung von Gewichtungsfaktoren und stellt somit den maximalen Forderungswert dar. Nicht enthalten sind Effekte der Kreditrisikominderung, wie z. B. persönliche und dingliche Sicherheiten, die in der Gesamtbeurteilung des Kreditrisikos ebenfalls berücksichtigt werden. Dieser Forderungsbegriff wird auch – sofern nicht explizit anders angegeben – in den nachfolgenden Tabellen des Risikoberichts verwendet. Die Ursachen für Unterschiede zwischen den Größen der internen Portfoliosteuerung und der externen Rechnungslegung liegen in abweichenden Konsolidierungskreisen (regulatorisch versus IFRS), unterschiedlichen Abgrenzungen des Kreditvolumens sowie der unterschiedlichen Darstellung des Kreditvolumens, vor allem bei Repo-Geschäften sowie bei Derivaten, insbesondere SA-CCR (Standardansatz im Kontrahentenrisiko).

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen 39.868 39.109
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 151.059 142.405
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income 3.638 2.864
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 939 941
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss 174 185
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 6.058 5.357
Hedge Accounting 628 795
Laufende Steuerforderungen 112 69
Latente Steuerforderungen 182 218
Sonstige Aktiva 1.480 1.083
Erteilte Kreditzusagen 37.149 36.601
Erteilte Finanzgarantien 9.240 9.761
Sonstige erteilte Zusagen 5.598 4.939
Überleitungsdifferenz -5.722 -7.338
Kreditobligo
250.404

Rund € 3,0 Milliarden der Überleitungsdifferenz sind auf das SA-CCR-Netting zurückzuführen.

Die detaillierte Analyse des Kreditportfolios erfolgt anhand der Unterteilung in Ratingstufen. Das Kundenrating erfolgt dabei für die unterschiedlichen Forderungsklassen getrennt. Für die Bonitätsbeurteilung werden dafür jeweils interne Risikoklassifizierungsverfahren (Rating- und Scoring-Modelle) eingesetzt, die auch zentral validiert werden. Die Ausfallwahrscheinlichkeiten für unterschiedliche Ratingstufen werden nach Geschäftssegmenten getrennt ermittelt. Durch die Verwendung einer Masterskala wird jedoch eine Vergleichbarkeit der Ratingstufen auch über Geschäftssegmente hinweg erzielt.

Die Ratingmodelle in den Non-Retail-Segmenten Firmenkunden, Kreditinstitute und öffentlicher Sektor sind konzernweit einheitlich und sehen 27 Bonitätsstufen der Masterskala vor. Scorecards für Retail-Forderungsklassen werden länderspezifisch nach konzernweit einheitlichen Richtlinien erstellt. Sowohl für die Ratingerstellung als auch für die Validierung stehen entsprechende Instrumente (z. B. Unternehmensbewertung, Rating- und Ausfalldatenbank) zur Verfügung.

Kreditobligo nach Asset-Klassen (Ratingmodellen):

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Firmenkunden 88.517 87.530
Projektfinanzierung 9.533 9.412
Retail-Kunden 49.135 48.396
Kreditinstitute 34.652 30.751
Öffentlicher Sektor 68.567 60.898
Gesamt 250.404 236.988

Kreditportfolio – Firmenkunden

Die nachstehende Tabelle zeigt das Kreditobligo nach internem Rating für Firmenkunden (Großkunden, mittelgroße und kleine Firmenkunden). Zur besseren Lesbarkeit wurden die einzelnen Stufen der Ratingskala allerdings auf die zugrunde liegenden neun Hauptstufen zusammengefasst.

Untere PD Obere PD
in € Millionen Skala in % Skala in % 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
1 Minimales Risiko > 0,0000% ≤ 0,0300% 2.126 2,4% 1.745 2,0%
2 Exzellente Kreditwürdigkeit > 0,0300% ≤ 0,0751% 7.243 8,2% 7.496 8,6%
3 Sehr gute Kreditwürdigkeit > 0,0751% ≤ 0,1878% 22.644 25,6% 21.036 24,0%
4 Gute Kreditwürdigkeit > 0,1878% ≤ 0,4694% 21.753 24,6% 22.233 25,4%
5 Intakte Kreditwürdigkeit > 0,4694% ≤ 1,1735% 17.289 19,5% 16.477 18,8%
6 Akzeptable Kreditwürdigkeit > 1,1735% ≤ 2,9338% 10.362 11,7% 10.841 12,4%
7 Knappe Kreditwürdigkeit > 2,9338% ≤ 7,3344% 2.833 3,2% 3.320 3,8%
8 Schwache bzw. minderwertige Kreditwürdigkeit > 7,3344% ≤ 18,3360% 1.258 1,4% 1.229 1,4%
9 Sehr schwache bzw. zweifelhafte Kreditwürdigkeit > 18,3360% < 100% 1.071 1,2% 1.196 1,4%
10 Ausfall 100% 100% 1.854 2,1% 1.846 2,1%
NR Nicht geratet 84 0,1% 110 0,1%
Gesamt 88.517 100,0% 87.530 100,0%

Das Kreditobligo gegenüber Firmenkunden stieg im Vergleich zum Jahresende 2023 um € 987 Millionen auf € 88.517 Millionen. Die höchsten Anstiege wurden in Großbritannien, Österreich, Deutschland und der Slowakei verzeichnet, welche teilweise durch Rückgänge in Luxemburg, Russland und Spanien kompensiert wurden. In Russland wurde das Kreditvolumen seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine reduziert.

Den größten Anstieg verzeichnete die Rating-Klasse 3, der hauptsächlich aus Ratingverschiebungen einzelner österreichischer und britischer Kunden aus Rating-Klasse 4 und 2 sowie höheren Kreditobligos in Österreich resultierte. Der Anstieg in Rating-Klasse 5 war auf erhöhte Kreditobligos in Serbien, China, Spanien und den Niederlanden (teilweise aufgrund von Ratingverschiebungen von den Rating-Klassen 4 und 6) zurückzuführen. In Rating-Klasse 1 resultierte der Anstieg hauptsächlich aus Ratingverbesserungen einzelner österreichischen Kunden. Die Verschiebungen innerhalb der Firmenkundenratings ergaben sich zum Teil aus der Aktualisierung und Rekalibrierung der Ratingmodelle für Firmenkunden.

Das fünfstufige Rating-Modell für Projektfinanzierungen basiert auf den Slotting-Kriterien gemäß EBA/RTS/2016/02.

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
6,1 Ausgezeichnete Projektbonität – sehr geringes Risiko 5.762 60,4% 5.453 57,9%
6,2 Gute Projektbonität – geringes Risiko 2.903 30,5% 3.075 32,7%
6,3 Ausreichende Projektbonität – mittleres Risiko 371 3,9% 316 3,4%
6,4 Schwache Projektbonität – hohes Risiko 133 1,4% 250 2,7%
6,5 Ausfall 363 3,8% 316 3,4%
NR Nicht geratet 1 0,0% 2 0,0%
Gesamt 9.533 100,0% 9.412 100,0%

Der Anstieg des Kreditobligos für Projektfinanzierungen um € 121 Millionen wurde vor allem durch Anstiege in Tschechien und Luxemburg begründet, welcher teilweise durch Rückgange in Italien kompensiert wurde.

Den größten Anstieg verzeichnete die Rating-Klasse 6,1, welcher vor allem aus erhöhten Kreditfinanzierungen in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei (teilweise aufgrund Ratingverbesserungen aus Rating-Klasse 6,2) resultierte. Der Rückgang in Rating-Klasse 6,4 war auf die Verringerung der Kreditfinanzierungen in Italien sowie auf die Ratingverschiebungen eines deutschen Kunden in Rating-Klasse 6,5 und einzelner russischen Kunden in Rating-Klasse 6,2 zurückzuführen.

Kreditobligo für Firmenkunden und Projektfinanzierungen nach dem Risikoland unter Berücksichtigung des Garantiegebers nach Regionen:

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Zentraleuropa 26.996 27,5% 26.754 27,6%
Westeuropa 24.861 25,4% 24.365 25,1%
Österreich 19.230 19,6% 18.805 19,4%
Südosteuropa 15.305 15,6% 15.031 15,5%
Osteuropa 7.769 7,9% 8.088 8,3%
Asien 2.119 2,2% 2.156 2,2%
Sonstige 1.769 1,8% 1.742 1,8%
Gesamt 98.050 100,0% 96.942 100,0%

Der Anstieg in Westeuropa resultierte im Wesentlichen aus der Zunahme von Repo-Geschäften in Großbritannien. In Österreich begründete sich der Anstieg durch eine Erhöhung von Kredite und Forderungen. In Zentral- und Südosteuropa war der Anstieg durch die Zunahme von Rahmenfinanzierungen in Tschechien, Ungarn und Rumänien begründet. Der Rückgang in Osteuropa war vor allem auf die Verringerung von Krediten und Forderungen sowie Anleihen in Russland zurückzuführen.

Kreditobligo für Firmenkunden und Projektfinanzierungen nach Branchenzugehörigkeit der Erstkunden:

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Fertigung/Produktion 24.477 25,0% 23.549 24,3%
Groß- und Einzelhandel 20.396 20,8% 20.486 21,1%
Immobilien 12.610 12,9% 12.737 13,1%
Finanzintermediation 10.161 10,4% 8.783 9,1%
Bauwesen 6.243 6,4% 6.066 6,3%
Energieversorgung 6.077 6,2% 6.195 6,4%
Transport, Lagerung und Verkehr 3.858 3,9% 3.751 3,9%
Freie Berufe/technische Dienstleistungen 2.785 2,8% 2.700 2,8%
Sonstige Branchen 11.443 11,7% 12.674 13,1%
Gesamt 98.050 100,0% 96.942 100,0%

Kreditportfolio – Retail-Kunden

Die Asset-Klasse Retail-Kunden unterteilt sich in Privatpersonen sowie Klein- und Mittelbetriebe (KMU). Für Retail-Kunden wird ein duales Scoring-System eingesetzt, das eine Erst- und Ad-hoc-Analyse anhand der Kundendaten und eine Verhaltensanalyse anhand der Kontendaten umfasst.

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Retail-Kunden – Privatpersonen 45.830 93,3% 45.194 93,4%
Retail-Kunden – Klein- und Mittelbetriebe 3.305 6,7% 3.203 6,6%
Gesamt 49.135 100,0% 48.396 100,0%

Kreditobligo für Retail-Kunden nach internem Rating:

Untere PD Obere PD
in € Millionen Skala in % Skala in % 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
0,5 Minimales Risiko > 0,00% ≤ 0,17% 8.758 17,8% 8.575 17,7%
1,0 Exzellente Kreditwürdigkeit > 0,17% ≤ 0,35% 7.892 16,1% 7.881 16,3%
1,5 Sehr gute Kreditwürdigkeit > 0,35% ≤ 0,69% 8.324 16,9% 8.404 17,4%
2,0 Gute Kreditwürdigkeit > 0,69% ≤ 1,37% 7.645 15,6% 7.424 15,3%
2,5 Intakte Kreditwürdigkeit > 1,37% ≤ 2,70% 5.170 10,5% 5.127 10,6%
3,0 Akzeptable Kreditwürdigkeit > 2,70% ≤ 5,26% 2.961 6,0% 2.932 6,1%
3,5 Knappe Kreditwürdigkeit > 5,26% ≤ 10,00% 1.355 2,8% 1.361 2,8%
4,0 Schwache bzw. minderwertige Kreditwürdigkeit > 10,00% ≤ 18,18% 675 1,4% 666 1,4%
4,5 Sehr schwache bzw. zweifelhafte Kreditwürdigkeit > 18,18% < 100% 883 1,8% 886 1,8%
5,0 Ausfall 100% 100% 1.244 2,5% 1.215 2,5%
NR Nicht geratet 4.228 8,6% 3.924 8,1%
Gesamt 100,0% 48.396 100,0%

Das nicht geratete Kreditobligo umfasst unter anderem Kreditkartenlimite in Österreich und Retail-Kunden in Serbien, Ungarn, und Kroatien. Diese Kunden verfügen entweder noch über kein internes Rating, oder es handelt sich um Portfolios, die dem permanent partial use unterliegen oder Portfolios, für die ein PD-Modell implementiert wird. Für Leasing-Unternehmen wird die Kreditwürdigkeit auf Scorecard-Modellen basierend beurteilt.

Retail-Forderungen nach Segmenten:

30.6.2024
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa Group Corporates & Markets
Retail-Kunden – Privatpersonen 21.723 10.373 4.460 9.274
Retail-Kunden – Klein- und Mittelbetriebe 1.902 1.225 178 0
Gesamt 23.625 11.598 4.637 9.274
davon notleidendes Obligo 534 438 215 59
31.12.2023
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa Group Corporates & Markets
Retail-Kunden – Privatpersonen 21.741 10.139 4.386 8.928
Retail-Kunden – Klein- und Mittelbetriebe 1.850 1.194 159 0
Gesamt 23.591 11.333 4.545 8.928
davon notleidendes Obligo 535 411 228 46

Das Kreditobligo gegenüber Retail-Kunden stieg im ersten Halbjahr 2024 um € 739 Millionen. Der größte Anstieg mit € 347 Millionen wurde im Segment Group Corporates & Markets in Österreich, vorwiegend aufgrund des gestiegenen Kreditkartengeschäfts verzeichnet. Der Anstieg in Südosteuropa in Höhe von € 265 Millionen resultierte aus erhöhten Verbraucherkrediten in Rumänien, Kroatien und Kosovo. Der Anstieg in Zentraleuropa aufgrund höherer Verbraucherkredite in Tschechien und der Slowakei wurde durch den Rückgang von Hypothekarkrediten in Polen (unter anderem aufgrund getroffener Vorsorgen für Prozessrisiken) teilweise kompensiert.

Kreditobligo gegenüber Retail-Kunden nach Produkten:

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Hypothekarkredite 27.768 56,5% 28.081 58,0%
Verbraucherkredite 11.133 22,7% 10.742 22,2%
Kreditkarten 5.719 11,6% 5.237 10,8%
SME-Finanzierung 2.535 5,2% 2.437 5,0%
Überziehungen 1.261 2,6% 1.219 2,5%
Autokredite 719 1,5% 681 1,4%
Gesamt 49.135 100,0% 48.396 100,0%

Kreditportfolio – Kreditinstitute

Die nachfolgende Tabelle stellt das Kreditobligo an Kreditinstitute (ohne Zentralbanken) nach dem internen Rating dar. Die Ausfallwahrscheinlichkeiten in dieser Asset-Klasse werden aufgrund der geringen Anzahl an Kunden (bzw. an beobachtbaren Ausfällen) in den einzelnen Rating-Stufen durch eine Kombination interner und externer Daten ermittelt.

Untere PD Obere PD
in € Millionen Skala in % Skala in % 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
1 Minimales Risiko > 0,0000% ≤ 0,0300% 4.067 11,7% 3.731 12,1%
2 Exzellente Kreditwürdigkeit > 0,0300% ≤ 0,0751% 3.063 8,8% 4.268 13,9%
3 Sehr gute Kreditwürdigkeit > 0,0751% ≤ 0,1878% 20.089 58,0% 15.471 50,3%
4 Gute Kreditwürdigkeit > 0,1878% ≤ 0,4694% 2.793 8,1% 2.549 8,3%
5 Intakte Kreditwürdigkeit > 0,4694% ≤ 1,1735% 262 0,8% 316 1,0%
6 Akzeptable Kreditwürdigkeit > 1,1735% ≤ 2,9338% 238 0,7% 3.890 12,6%
7 Knappe Kreditwürdigkeit > 2,9338% ≤ 7,3344% 152 0,4% 259 0,8%
8 Schwache bzw. minderwertige Kreditwürdigkeit > 7,3344% ≤ 18,3360% 3.858 11,1% 112 0,4%
9 Sehr schwache bzw. zweifelhafte Kreditwürdigkeit > 18,3360% < 100% 127 0,4% 150 0,5%
10 Ausfall 100% 100% 1 0,0% 4 0,0%
NR Nicht geratet 2 0,0% 2 0,0%
Gesamt 100,0% 30.751 100,0%

Das Kreditobligo gegenüber Kreditinstituten erhöhte sich aufgrund gestiegener Repo-Geschäfte in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, welcher teilweise durch einen Rückgang in Spanien, Russland und in den Vereinigten Arabischen Emiraten kompensiert wurde. Weiters resultierte der Anstieg aus erhöhten Geldmarktgeschäften in China, Österreich und Deutschland sowie aus dem erhöhten Anleihenbestand einzelner internationaler Organisationen.

Den größten Anstieg verzeichnete die Rating-Klasse 3, der sich aus erhöhten Repo-Geschäften in Frankreich (teilweise aufgrund von Ratingverschiebungen von der Rating-Klasse 2) und Deutschland sowie aus erhöhten Kredit- und Geldmarktgeschäften in China, Österreich und Deutschland ergab. In Rating-Klasse 8 resultierte der Anstieg im Wesentlichen aus der Ratingverschlechterung der russischen Clearing Stelle von der Rating-Kasse 6. Der Anstieg in Rating-Klasse 1 war auf den erhöhten Anleihenbestand einzelner internationaler Organisationen zurückzuführen.

Kreditobligo an Kreditinstitute (ohne Zentralbanken) nach Produkten:

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Repo 16.289 47,0% 14.003 45,5%
Kredite und Forderungen 8.996 26,0% 8.559 27,8%
Anleihen 5.706 16,5% 5.300 17,2%
Geldmarkt 2.619 7,6% 1.532 5,0%
Derivate 519 1,5% 496 1,6%
Sonstige 523 1,5% 862 2,8%
Gesamt 34.652 100,0% 30.751 100,0%

Kreditportfolio – Öffentlicher Sektor

Eine weitere Kundengruppe stellen souveräne Staaten, Zentralbanken sowie regionale Gebietskörperschaften und andere staatenähnliche Organisationen dar. Das Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor inkludiert lokale und regionale Regierungen.

Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor (inklusive Zentralbanken) nach dem internen Rating:

Untere PD Obere PD
in € Millionen Skala in % Skala in % 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
1 Ausgezeichnete Bonität > 0,0000% ≤ 0,0300% 11.723 17,1% 9.182 15,1%
2 Sehr gute Bonität > 0,0300% ≤ 0,0751% 26.709 39,0% 22.846 37,5%
3 Gute Bonität > 0,0751% ≤ 0,1878% 14.032 20,5% 15.800 25,9%
4 Solide Bonität > 0,1878% ≤ 0,4694% 6.948 10,1% 6.512 10,7%
5 Zufriedenstellende Bonität > 0,4694% ≤ 1,1735% 2.583 3,8% 2.235 3,7%
6 Adäquate Bonität > 1,1735% ≤ 2,9338% 4.526 6,6% 2.359 3,9%
7 Fragliche Bonität > 2,9338% ≤ 7,3344% 5 0,0% 14 0,0%
8 Höchst fragliche Bonität > 7,3344% ≤ 18,3360% 0 0,0% 5 0,0%
9 Ausfallgefährdet > 18,3360% < 100% 2.036 3,0% 1.780 2,9%
10 Ausfall 100% 100% 5 0,0% 164 0,3%
NR Nicht geratet 0 0,0% 0 0,0%
Gesamt 68.567 100,0% 60.898 100,0%

Den größten Anstieg verzeichnete die Rating-Klasse 2, der vor allem auf die Erhöhung des Anleihenbestands in Österreich und Tschechien sowie auf die erhöhten Geldmarktgeschäfte in Österreich zurückzuführen war. Der Anstieg in Rating-Klasse 1 resultierte aus den erhöhten Repo- und Geldmarktgeschäften in Tschechien sowie aus der Erhöhung des Anleihenbestands in Deutschland. In Rating-Klasse 6 war der Anstieg durch Erhöhungen der Geldmarktgeschäfte in Russland (teilweise währungsbedingt) begründet. Der Rückgang in Rating-Klasse 3 begründete sich durch die Verringerung der Geldmarktgeschäfte in der Slowakei.

Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor (inklusive Zentralbanken) nach Produkten:

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Anleihen 27.840 40,6% 23.595 38,7%
Geldmarkt 19.912 29,0% 17.774 29,2%
Kredite und Forderungen 11.715 17,1% 12.435 20,4%
Repo 8.838 12,9% 6.677 11,0%
Derivate 81 0,1% 70 0,1%
Sonstige 181 0,3% 347 0,6%
Gesamt 68.567 100,0% 60.898 100,0%

Der Anleihenbestand erhöhte sich vor allem in Österreich, Tschechien, Rumänien und der Slowakei. Der Anstieg der Repo-Geschäfte resultierte vor allem aus Erhöhungen bei der tschechischen und serbischen Nationalbank. Die Erhöhung der Geldmarktgeschäfte mit der Oesterreichischen und russischen Nationalbank wurde teilweise durch Rückgänge in der Slowakei kompensiert. Der Rückgang bei den Krediten und Forderungen gegenüber dem öffentlichen Sektor war vorwiegend auf verringerte Einlagen bei der rumänischen Nationalbank zurückzuführen.

Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor im Bereich Non Investment Grade (Rating 5 und darunter):

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Russland 4.143 45,2% 2.013 30,7%
Serbien 1.868 20,4% 1.740 26,5%
Ukraine 1.545 16,9% 1.585 24,2%
Bosnien und Herzegowina 529 5,8% 494 7,5%
Albanien 460 5,0% 452 6,9%
Belarus 331 3,6% 196 3,0%
Sonstige 281 3,1% 80 1,2%
Gesamt 9.156 100,0% 6.558 100,0%

Das Obligo umfasst vor allem russische und ukrainische Staatsanleihen sowie Einlagen der Konzerneinheiten bei lokalen Zentralbanken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa, die der Erfüllung der jeweiligen Mindestreservevorschriften und der kurzfristigen Veranlagung von überschüssiger Liquidität dienen und daher untrennbar mit der Geschäftstätigkeit in diesen Ländern verbunden sind. Der Anstieg im Sonstigen ist vor allem auf die Ratingherabstufung einzelner Gemeinden in Rumänien, in Folge der Ratingherabstufung des Staats von Rating-Klasse 4A zu 4B, zurückzuführen.

Konzentrationsrisiko

Das Kreditportfolio des Konzerns ist sowohl nach Regionen als auch nach Branchen gut diversifiziert. Auch Einzelkreditkonzentrationen werden auf Basis von Gruppen verbundener Kunden aktiv über die Limitvergabe und regelmäßiges Reporting gesteuert, sodass die Granularität des Portfolios entsprechend gut ist. Die geografische Aufgliederung der Forderungen spiegelt die breite Diversifikation des Kreditgeschäfts in den europäischen Märkten des Konzerns wider.

Kreditobligo aller Forderungsklassen gegliedert nach dem Risikoland des Kreditnehmers und gruppiert nach Regionen:

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Zentraleuropa 76.745 30,6% 75.237 31,7%
Tschechien 37.293 14,9% 34.094 14,4%
Slowakei 22.731 9,1% 24.822 10,5%
Ungarn 12.974 5,2% 12.326 5,2%
Polen 2.890 1,2% 3.241 1,4%
Sonstige 856 0,3% 754 0,3%
Österreich 51.608 20,6% 47.136 19,9%
Westeuropa 47.141 18,8% 43.614 18,4%
Deutschland 13.902 5,6% 12.184 5,1%
Frankreich 9.306 3,7% 7.899 3,3%
Großbritannien 4.853 1,9% 3.612 1,5%
Schweiz 3.192 1,3% 3.126 1,3%
Spanien 2.711 1,1% 3.668 1,5%
Niederlande 2.637 1,1% 2.497 1,1%
Italien 2.396 1,0% 2.409 1,0%
Luxemburg 2.352 0,9% 2.664 1,1%
Belgien 1.513 0,6% 1.435 0,6%
Irland 893 0,4% 802 0,3%
Sonstige 3.386 1,4% 3.319 1,4%
Südosteuropa 39.745 15,9% 38.349 16,2%
Rumänien 18.517 7,4% 17.704 7,5%
Kroatien 8.014 3,2% 7.783 3,3%
Serbien 6.894 2,8% 6.724 2,8%
Bosnien und Herzegowina 2.631 1,1% 2.571 1,1%
Albanien 2.009 0,8% 1.939 0,8%
Sonstige 1.680 0,7% 1.628 0,7%
Osteuropa 22.940 9,2% 20.842 8,8%
Russland 16.806 6,7% 15.016 6,3%
Ukraine 3.998 1,6% 3.966 1,7%
Belarus 1.585 0,6% 1.326 0,6%
Sonstige 550 0,2% 534 0,2%
Asien 5.501 2,2% 4.830 2,0%
Nordamerika 3.456 1,4% 3.635 1,5%
Restliche Welt 3.270 1,3% 3.344 1,4%
Gesamt 250.404 100,0% 236.988 100,0%

Der größte Anstieg wurde in Österreich verzeichnet und resultierte aus der Erhöhung der Anleihen- und Geldmarktgeschäfte sowie aus erhöhten Krediten und Forderungen. In Westeuropa kam es zu einem Anstieg bei Repo-Geschäfte in Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Der Obligo-Anstieg in Osteuropa war vor allem währungsbedingt, sowie auf erhöhte Geldmarktgeschäfte in Russland zurückzuführen. In Zentraleuropa begründete sich der Anstieg durch einen höheren Anleihenbestand in Tschechien und der Slowakei (kompensiert durch verringerte Geldmarktgeschäfte) sowie durch höhere Repo-Geschäfte in Tschechien. Der Anstieg in Südosteuropa resultierte aus erhöhten Geldmarktgeschäften und Anleihengeschäften in Rumänien sowie Repo-Geschäften in Serbien. Der Obligo-Anstieg in Asien war auf Geldmarktgeschäfte sowie auf erhöhte Kredite und Forderungen mit chinesischen Banken zurückzuführen.

Kreditobligo des Konzerns nach Branchenzugehörigkeit:

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Kredit- und Versicherungsgewerbe 78.416 31,3% 70.059 29,6%
Private Haushalte 46.501 18,6% 45.220 19,1%
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherungen 29.121 11,6% 24.614 10,4%
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 19.197 7,7% 18.206 7,7%
Handelsvermittlung und Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen) 15.067 6,0% 15.150 6,4%
Grundstücks- und Wohnungswesen 12.743 5,1% 12.882 5,4%
Baugewerbe 6.854 2,7% 6.818 2,9%
Energieversorgung 6.188 2,5% 6.271 2,6%
Einzelhandel und Reparatur von Gebrauchsgütern 5.090 2,0% 5.426 2,3%
Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen 3.108 1,2% 3.155 1,3%
Ernährungsgewerbe 2.854 1,1% 2.799 1,2%
Landverkehr, Transport in Rohrfernleitungen 2.693 1,1% 2.708 1,1%
Maschinenbau 2.018 0,8% 1.966 0,8%
Metallerzeugung und -bearbeitung 1.993 0,8% 2.213 0,9%
Sonstiges Transportgewerbe 1.695 0,7% 1.615 0,7%
Kraftfahrzeughandel, Tankstellen 1.589 0,6% 1.529 0,6%
Gewinnung von Erdöl und Erdgas 721 0,3% 886 0,4%
Sonstige Branchen 14.556 5,8% 15.472 6,5%
Gesamt 250.404 100,0% 236.988 100,0%

Notleidendes Exposure (NPE)

Seit November 2019 wendet die RBI vollständig die Ausfalldefinition der CRR sowie die dazugehörigen Anforderungen der EBA (EBA/GL/2016/07) an.

Notleidendes Obligo nach der gültigen Definition des EBA-Dokuments Implementing Technical Standard (ITS) on Supervisory Reporting (Forbearance and Non-performing exposures):

NPE NPE Ratio NPE Coverage Ratio
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.20231 30.6.2024 31.12.2023
Regierungen 169 178 5,2% 6,8% 2,3% 2,7%
Kreditinstitute 1 3 0,0% 0,0% 94,1% 47,1%
Sonstige Finanzunternehmen 276 392 2,3% 3,7% 38,8% 29,3%
Nicht-Finanzunternehmen 2.036 1.843 4,2% 3,8% 53,3% 53,5%
Haushalte 1.093 1.075 2,7% 2,6% 64,8% 64,8%
Kredite und Forderungen 3.576 3.491 2,2% 2,2% 53,3% 51,7%
Anleihen 3 7 0,0% 0,0% 61,0% 24,2%
Gesamt 3.579 3.498 1,8% 1,9% 53,3% 51,7%

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung

Das Volumen des notleidenden Obligos erhöhte sich gegenüber dem Jahresende um € 80 Millionen auf € 3.579 Millionen. Organisch ergab sich ein Anstieg um € 64 Millionen, vor allem in Russland um € 28 Millionen und in der Slowakei und Rumänien um jeweils € 22 Millionen, die Währungsentwicklung trug insgesamt mit € 16 Millionen bei, hauptsächlich durch die Aufwertung des russischen Rubels. Aus Ausbuchungen und Verkäufen ergab sich ein Rückgang von € 239 Millionen, dem gegenüber standen neue Ausfälle hauptsächlich bei Krediten an Nicht-Finanzunternehmen in Österreich und Russland. Die NPE Ratio reduzierte sich gegenüber dem Jahresende 2023 um 0,1 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent aufgrund des gestiegenen Kreditvolumens. Die Deckungsquote erhöhte sich um 1,6 Prozentpunkte auf 53,3 Prozent.

Entwicklung des notleidenden Obligos nach Asset-Klassen (ohne außerbilanzielle Geschäfte):

Änderung
in € Millionen Stand 1.1.2024 Konsolidierungskreis Währung Zugänge Abgänge Stand 30.6.2024
Regierungen 178 0 0 0 -9 169
Kreditinstitute 3 0 0 0 -2 1
Sonstige Finanzunternehmen 392 0 0 11 -127 276
Nicht-Finanzunternehmen 1.843 0 11 365 -182 2.036
Haushalte 1.075 0 6 262 -249 1.093
Kredite und Forderungen (NPL) 3.491 0 16 638 -569 3.576
Anleihen 7 0 0 0 -4 3
Gesamt (NPE) 3.498 0 16 638 -574 3.579
Änderung
in € Millionen Stand 1.1.2023 Konsolidierungskreis Währung Zugänge Abgänge Stand 31.12.2023
Regierungen 169 0 0 10 -1 178
Kreditinstitute 6 0 0 0 -2 3
Sonstige Finanzunternehmen 163 0 -2 250 -19 392
Nicht-Finanzunternehmen 1.619 0 -35 856 -597 1.843
Haushalte 1.133 0 -19 470 -508 1.075
Kredite und Forderungen (NPL) 3.090 0 -56 1.585 -1.128 3.491
Anleihen 3 0 0 4 0 7
Gesamt (NPE) 3.093 0 -56 1.590 -1.128 3.498

Anteil des notleidenden Obligos (NPE) nach Segmenten (ohne außerbilanzielle Geschäfte):

NPE NPE Ratio NPE Coverage Ratio
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023
Zentraleuropa 785 783 1,2% 1,2% 58,6% 58,4%
Südosteuropa 615 592 1,8% 1,8% 67,2% 66,6%
Osteuropa 563 528 2,0% 2,1% 73,8% 73,6%
Group Corporates & Markets 1.616 1.595 2,9% 3,0% 38,3% 35,6%
Corporate Center 0 0 0,0% 0,0% 100,0% 100,0%
Gesamt 3.579 3.498 1,8% 1,9% 53,3% 51,7%

Zur Erhöhung des notleidenden Obligos trug das Segment Osteuropa mit € 35 Millionen auf € 563 Millionen bei, dafür war Russland mit € 43 Millionen verantwortlich. Die NPE Ratio bezogen auf das Gesamtobligo verringerte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent, die Deckungsquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 73,8 Prozent.

Das notleidende Obligo im Segment Südosteuropa erhöhte sich im Vergleich zum Jahresende 2023 um € 22 Millionen auf € 615 Millionen, wofür Rumänien hauptverantwortlich war. Die NPE Ratio verblieb bei 1,8 Prozent, die Deckungsquote erhöhte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 67,2 Prozent.

Das notleidende Obligo im Segment Group Corporates & Markets stieg um € 21 Millionen auf € 1.616 Millionen, dafür hauptverantwortlich war der Anstieg im Bereich Immobilien mit € 116 Millionen, entgegen wirkten Ausbuchungen und Verkäufe von notleidenden Kreditforderungen in Höhe von € 136 Millionen. Die NPE Ratio verringerte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent, aufgrund höherer Kreditvolumina, die Deckungsquote erhöhte sich um 2,7 Prozentpunkte auf 38,3 Prozent.

Das notleidende Obligo im Segment Zentraleuropa blieb nahezu unverändert bei € 785 Millionen, in Ungarn und Polen kam es zu Rückgängen, die durch Anstiege in der Slowakei und Tschechien kompensiert wurden. Die NPE Ratio bezogen auf das Gesamtobligo blieb unverändert auf 1,2 Prozent, die Deckungsquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 58,6 Prozent.

Notleidendes Obligo mit Restrukturierungsmaßnahmen:

Instrumente mit geänderten
Refinanzierung Laufzeiten und Konditionen Gesamt
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023 30.6.2024 31.12.2023
Regierungen 0 0 0 0 0 0
Kreditinstitute 0 0 0 0 0 0
Sonstige Finanzunternehmen 0 62 41 47 41 109
Nicht-Finanzunternehmen 85 93 949 784 1.034 877
Haushalte 9 8 236 249 245 257
Gesamt 94 163 1.226 1.080 1.320 1.243

Notleidendes Obligo mit Restrukturierungsmaßnahmen nach Segmenten:

in € Millionen 30.6.2024 Anteil 31.12.2023 Anteil
Zentraleuropa 237 18,0% 239 19,3%
Südosteuropa 150 11,3% 156 12,6%
Osteuropa 325 24,6% 326 26,2%
Group Corporates & Markets 609 46,1% 521 41,9%
Gesamt 1.320 100,0% 1.243 100,0%

(36) Marktrisiko

Das Marktrisikomanagement basiert auf einem dualen Steuerungsansatz. Für das Gesamtportfolio inklusive des Bankbuchs wird ein Modell verwendet, dass auf einer historischen Simulation beruht und für die längerfristige Steuerung der Marktrisiken aus den Bankbüchern geeignet ist (Modell ALL). Für alle Marktrisiken mit unmittelbarer Auswirkung auf die Erfolgsrechnung wird ein Modell verwendet, das die kurzfristige Volatilität gut prognostiziert (Modell IFRS-P&L). Dieser Modellansatz ist von der österreichischen Finanzmarktaufsicht als internes Modell für die Messung des Eigenmittelerfordernisses für Marktrisiken des Handelsbuchs der Konzernzentrale zugelassen. Beide Modelle berechnen Value-At-Risk-Kennzahlen für die Veränderungen der Risikofaktoren Fremdwährungen, Zinsentwicklung, Credit Spreads, implizite Volatilität, Aktienindizes und Basis-Spreads. In den nachstehenden Tabellen ist eine Übersicht der Risikokennzahlen beider Modelle (ALL und IFRS-P&L) sowie die Entwicklung je Risikoart dargestellt.

Modell IFRS-P&L Gesamt VaR (99%, 1d) VaR per Durchschnitts-VaR Minimum-VaR Maximum-VaR VaR per
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Währungsrisiko 6 5 4 12 10
Zinsrisiko 4 4 4 5 8
Credit-Spread-Risiko 3 3 2 4 4
Aktienpreisrisiko 1 1 1 1 1
Vega-Risiko 2 0 0 2 1
Basis-Risiko1 - 0 0 0 5
Gesamt 11 9 8 15 19

1 Ab Juni 2024 wird das Basisrisiko als Teil des Zinsrisikos berechnet.

Modell ALL Gesamt VaR (99%, 20d) VaR per Durchschnitts-VaR Minimum-VaR Maximum-VaR VaR per
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Ökonomisches Kapital ALL 822 732 659 822 649
Vega-Risiko ALL 8 4 3 8 10
Gesamt ALL 830 736 662 830 659
Gesamt ALL (Risikokategorien)
Währungsrisiko 812 721 686 812 623
Zinsrisiko 217 228 154 323 214
Credit-Spread-Risiko 46 46 45 49 46
Bankbuch (99%, 20d)
Zinsrisiko im Bankbuch 226 224 121 298 167

Die in Fremdwährung gehaltenen Kapital- und offenen Devisenpositionen, die strukturellen Zinsrisiken, Spread-Risiken aus Anleihebüchern (häufig als Liquiditätspuffer gehalten) sowie Basis-Risiken aus Basis-Spreads in russischem Rubel waren die wesentlichen Treiber des VaR-Ergebnisses.

Im Vergleich zum Jahresende 2023 ist der Gesamt-VaR (Modell ALL) im ersten Halbjahr 2024 gestiegen, während der P&L VaR (Modell IFRS-P&L) gesunken ist. Der Anstieg des Gesamt-VaR (Modell ALL) war im Wesentlichen auf das Währungsrisiko der Russischen Rubel- und Belarus-Rubel-Positionen, gefolgt vom Zinsrisiko, zurückzuführen. Der Rückgang des P&L VaR (Modell IFRS-P&L) wurde ebenfalls vorwiegend durch das Währungs- und Zinsrisiko getrieben und durch einen Anstieg des Vega-Risikos leicht ausgeglichen.

Die Marktrisiko-Steuerung erfolgt auf Basis einer täglichen Überwachung von Marktbewegungen und Positionsänderungen für die Konzernzentrale und -einheiten. Zudem wird die Entwicklung auf den lokalen Märkten täglich aktualisiert und das Risikomanagement aktiv gesteuert, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.

(37) Liquiditätsmanagement

Die RBI beweist mit ihrer starken Liquiditätsposition und den bewährten Prozessen zur Steuerung des Liquiditätsrisikos kontinuierlich ihre hohe Anpassungsfähigkeit. Der ILAAP-Rahmen und die Governance erwiesen sich erneut als solide und funktionieren auch in Krisenzeiten. Die tägliche Überwachung der Liquiditätsposition mit Hilfe von dynamischen Dashboards zeigte, dass die Infrastruktur und das Monitoring effektiv sind und schnelle Reaktionen in Krisenzeiten unterstützen.

Funding-Struktur

Die Funding-Struktur des Konzerns basiert auf einer starken Ausrichtung auf das Retail-Geschäft in Zentral- und Osteuropa. Darüber hinaus profitiert der Konzern aufgrund der starken Präsenz der österreichischen Raiffeisengruppe im lokalen Markt auch vom Funding durch die Raiffeisen Landesbanken. Gemäß dem Prinzip der Diversifikation werden verschiedene Finanzierungsquellen erschlossen. Diese umfassen die Ausgabe von internationalen Anleihen durch die RBI AG, die Ausgabe von lokalen Anleihen durch die Tochterbanken sowie die Nutzung von Finanzierungsdarlehen von Dritten (inklusive supranationaler Institutionen). Die Tochterbanken nutzen auch Interbankenkredite mit Drittbanken, teils aufgrund knapper Länderlimits und teils aufgrund vorteilhafter Preisgestaltung.

Liquiditätsposition

Der Going-Concern-Bericht weist die strukturelle Liquiditätsposition aus und deckt dabei alle wesentlichen Risikotreiber ab, die den Konzern in einem normalen Geschäftsmodell (Business as Usual) belasten könnten. Die Ergebnisse des Going-Concern-Szenarios sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Sie veranschaulichen den Liquiditätsüberhang und das Verhältnis von erwarteten Kapitalzuflüssen und der Ausgleichskapazität zu Kapitalabflüssen (Liquiditätsquote) für ausgewählte Laufzeiten auf kumulativer Basis. Die Kapitalflüsse basieren auf Annahmen anhand von Expertenmeinungen, statistischen Analysen und Länderbesonderheiten. Diese Berechnung umfasst zudem Schätzungen zur Beständigkeit von Kundeneinlagen, zu Abflüssen von außerbilanziellen Positionen und zu Marktabschwüngen bei Positionen, die in die Ausgleichskapazität einfließen.

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Laufzeit 1 Monat 1 Jahr 1 Monat 1 Jahr
Liquiditätsüberhang 52.848 56.715 49.061 57.382
Liquiditätsquote 187% 147% 190% 152%

Liquidity Coverage Ratio (LCR)

Die kurzfristige Belastbarkeit von Banken erfordert eine entsprechende Liquiditätsdeckung in Form einer Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio, LCR). Dabei müssen Letztere angemessene Bestände an unbelasteten erstklassigen liquiden Aktiva (High Quality Liquid Assets, HQLA) sicherstellen, um potenzielle Abflüsse durch Verbindlichkeiten, die in Krisenzeiten anfallen können, decken zu können. HQLAs können in Cash umgewandelt werden, um den Liquiditätsbedarf im Rahmen eines Liquiditätsstress-Szenarios für mindestens 30 Kalendertage zu decken.

Die Berechnung der erwarteten Mittelzu- und abflüsse sowie der HQLAs basiert auf regulatorischen Vorgaben. Das regulatorische LCR-Limit beträgt 100 Prozent.

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Durchschnittliche liquide Aktiva 41.115 39.310
Netto-Abflüsse 19.546 20.781
Zuflüsse 23.204 18.773
Abflüsse 42.750 39.554
Liquidity Coverage Ratio 210% 189%

Die Verbesserung der LCR war vor allem auf den Anstieg im langfristigen Großhandelsfinanzierungsbestand sowie in den Kundenfestgeldern in der Konzernzentrale zurückzuführen.

Net Stable Funding Ratio (NSFR)

Die NSFR wird definiert als das Verhältnis von verfügbarer stabiler Refinanzierung zu erforderlicher stabiler Refinanzierung. Verfügbare stabile Refinanzierung wird definiert als jener Teil der Eigen- und Fremdmittel, von dem zu erwarten ist, dass er über den von der NSFR erfassten Zeithorizont von einem Jahr eine zuverlässige Mittelquelle darstellt. Die erforderliche stabile Refinanzierung einer Bank ist von den Liquiditätsmerkmalen und Restlaufzeiten der verschiedenen gehaltenen Vermögenswerte und der außerbilanziellen Engagements abhängig. Ziel der RBI ist eine ausgewogene Funding-Position. Die erforderliche strukturelle Liquidität sowie die vorhandene strukturelle Liquidität basieren auf regulatorischen Vorgaben. Das regulatorische NSFR-Limit ist 100 Prozent.

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Erforderliche strukturelle Liquidität 114.066 115.960
Vorhandene strukturelle Liquidität 167.670 163.982
Net Stable Funding Ratio 147% 141%

Die verbesserte NSFR resultierte aus der gestiegenen vorhandenen strukturellen Liquidität, welche hauptsächlich durch höhere Einlagen und Repo-Geschäfte in Tschechien und der Konzernzentrale sowie durch eigene Emissionen in der Konzernzentrale begründet war.

Sonstige Angaben

(38) Offene Rechtsfälle

Details zu Gerichts-, Behörden- oder Schiedsverfahren, an denen die RBI beteiligt ist, sind im Geschäftsbericht 2023, Seite 220 ff., ersichtlich. Im Folgenden werden die wesentlichsten Verfahren beschrieben, an denen die RBI derzeit beteiligt ist. Generell können in Verfahren (Verzugs-) Zinsbeträge anfallen, die je nach Dauer des jeweiligen Verfahrens gleich hoch oder höher sein können als die jeweiligen Streitwerte.

Eine Rückstellung wird nur dann gebildet, wenn eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses entstanden ist, die Zahlung wahrscheinlich ist und der Betrag zuverlässig geschätzt werden kann. Eine Eventualverbindlichkeit, die aufgrund eines vergangenen Ereignisses entstanden ist, wird offengelegt, es sei denn die Zahlungen sind höchst unwahrscheinlich. Eine Eventualforderung aufgrund eines vergangenen Ereignisses wird angesetzt, wenn ein Zufluss so gut wie sicher ist. In der nachfolgenden Beschreibung wird in jenen Fällen kein Betrag genannt, in denen in Übereinstimmung mit IAS 37, dies schwerwiegend nachteilig wäre. Die Berechnung der Rückstellung findet in bestimmten Fällen auf einer Portfoliobasis statt, weil die Schätzung der Verpflichtung damit eine höhere Verlässlichkeit aufweist. Die RBI hat ihre Rückstellungen, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten in die Gruppen Konsumentenschutz, Bankgeschäfte, Durchsetzung durch Regulierungsbehörden und Steuerfälle eingeteilt.

Konsumentenschutz

Kroatien

In Kroatien wurden in einem von einer Konsumentenschutzorganisation gegen die Raiffeisenbank Austria, d.d., Zagreb (RBHR) und andere kroatische Banken angestrengten Verfahren zwei Klauseln für nichtig befunden, die in den Jahren zwischen 2003/2004 und 2008 in Kreditverträgen mit Konsumenten verwendet wurden. Dabei handelt es sich um eine Zinsanpassungsund eine CHF-Index-Klausel. Gegen den Entscheid über die Zinsanpassungsklausel kann kein Rechtsmittel mehr eingelegt werden. Das Urteil, wonach die CHF-Index-Klauseln unwirksam sind, wurde vom Obersten Gerichtshof des Landes und vom kroatischen Verfassungsgericht bestätigt. RBHR prüft die Möglichkeit, diese Entscheidung anzufechten und reichte im August 2021 einen Antrag beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein. Die Vergabe von CHF-indexierten Darlehen, die nach dem kroatischen Umwandlungsgesetz in Euro-indexierte Darlehen konvertiert wurden, war vor dem Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) zur Vorabentscheidung anhängig. Im Mai 2022 veröffentlichte der EuGH eine Vorabentscheidung, aber gab, wie auch der kroatische Oberste Gerichtshof in einem Musterverfahren keine Antwort darauf, ob Konsumenten von bereits konvertierten Darlehen einen Anspruch auf zusätzliche Entschädigungen haben (neben den positiven Effekten, die sich aus der Konvertierung gemäß den Bestimmungen des kroatischen Konsumentenschutzgesetzes 2015 ergaben). Daher bleibt die Frage, ob Konsumenten Anspruch auf eine zusätzliche Entschädigung (ungeachtet der Konvertierung) haben, Sache der innerstaatlichen Gerichte, in erster Linie des kroatischen Obersten Gerichtshofs. Auf Grundlage der bereits zur Unwirksamkeit der Zinsanpassungs- und/oder der CHF-Index-Klausel ergangenen Entscheidungen machen Kreditnehmer jedoch bereits jetzt Ansprüche gegen die RBHR geltend. In seiner Sitzung im Dezember 2022 vertrat der kroatische Oberste Gerichtshof die Auffassung, dass sich der Anspruch der Verbraucher auf eine zusätzliche Entschädigung nur auf einen Betrag in Höhe der Verzugszinsen auf die bis zur Konvertierung der CHF-indexierten Darlehen in EUR-indexierte Darlehen im Jahr 2015 allfällig geleisteten Überzahlungen beschränkt. Im April 2023 teilte der Präsident des Obersten Gerichtshofs der Öffentlichkeit jedoch mit, dass die vertretene Rechtsansicht die Kontrolle durch das für die Rechtsprechung zuständige Evidenzbüro des Obersten Gerichtshofs nicht bestanden habe. Das für die Rechtsprechung zuständige Evidenzbüro des Obersten Gerichtshofs ist befugt, eine Entscheidung zurückzuweisen, wenn es der Ansicht ist, dass sie nicht dem Gesetz entspricht. Eine mögliche Lösung (ob Verbraucher Anspruch auf eine zusätzliche Entschädigung haben oder nicht) wird voraussichtlich in den Einzelentscheidungen des kroatischen Obersten Gerichtshofs enthalten sein. Nur derartige Einzelentscheidungen können vor dem Verfassungsgerichtshof angefochten werden. Angesichts der gegenwärtigen rechtlichen Unwägbarkeiten hinsichtlich der Verjährung, der Wirksamkeit der CHF-Index-Klausel/erfolgten Konvertierung, der Berechnung der zusätzlichen Entschädigungen, der weiteren Vorgehensweise, des Ergebnisses des Vorabentscheidungsersuchens und der Anzahl der Kreditnehmer, die diese Ansprüche geltend machen, lassen sich die Auswirkungen und der mögliche Schaden zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht endgültig beziffern. In diesem Zusammenhang wurde eine Rückstellung in Höhe von € 59 Millionen (Vorjahr: € 67 Millionen) gebildet.

Polen

In Polen ist eine erhebliche Anzahl zivilrechtlicher Klagen hinsichtlich bestimmter vertraglicher Regelungen im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten an Konsumenten, die in Fremdwährungen denominiert oder an eine Fremdwährung gekoppelt sind, anhängig. Zum 30. Juni 2024 lag der Gesamtstreitwert dieser Verfahren bei rund PLN 6.692 Millionen (€ 1.553 Millionen). Die Anzahl der Klagen steigt weiter an.

In diesem Zusammenhang hat sich ein polnisches Gericht an den Gerichtshof der europäischen Union (EuGH) gewandt, um klären zu lassen, ob bestimmte Klauseln dieser Verträge gegen europäisches Recht verstoßen und missbräuchlich verwendet wurden. Die im Oktober 2019 dazu in einem Vorabentscheidungsverfahren ergangene Entscheidung des EuGH (C-260/18) gibt keine Antwort bezüglich einer gänzlichen oder teilweisen Nichtigkeit der Kreditverträge, sondern lediglich eine

Orientierungshilfe für die Interpretation, nach welchen Grundsätzen nationale Gerichte auf Einzelfallbasis zu entscheiden haben. Demnach soll ein Kreditvertrag ohne missbräuchliche Klauseln wirksam bleiben, solange dies mit nationalem Recht im Einklang steht. Sofern der Kreditvertrag allerdings ohne die missbräuchliche Klausel nicht mehr aufrechterhalten werden kann, würde der Vertrag insgesamt unwirksam. Sollte die Unwirksamkeit des gesamten Kreditvertrags mit wesentlichen negativen Konsequenzen für den Kreditnehmer verbunden sein, so kann die missbräuchliche Klausel von polnischen Gerichten im Einklang mit nationalem Recht durch eine wirksame Klausel ersetzt werden. Die Konsequenzen einer Unwirksamkeit des Vertrags müssen sorgfältig untersucht werden, sodass der Kreditnehmer alle potenziell negativen Folgen einer Unwirksamkeit bedenken kann.

In einem anderen Verfahren, in dem die RBI involviert ist, ersuchte das Bezirksgericht Warszawa-Wola in Warschau den EuGH um Vorabentscheidung über die Ausgestaltung der vertraglichen Regelungen zur Bestimmung der An- und Verkaufskurse für eine Fremdwährung im Falle von Hypothekardarlehen für Verbraucher, die auf eine Fremdwährung indexiert sind. In der Entscheidung vom 18. November 2021 in der Rechtssache C-212/20 vertrat der EuGH die Auffassung, dass der Inhalt einer Klausel eines Darlehensvertrags, die die Ankaufs- und Verkaufskurse einer Fremdwährung festlegt, an die das Darlehen gebunden ist, einem einigermaßen gut informierten und aufmerksamen Verbraucher auf der Grundlage klarer und verständlicher Kriterien ermöglichen muss, zu verstehen, wie der Wechselkurs der Fremdwährung festgelegt wird, der zur Berechnung der Höhe der Rückzahlungsraten verwendet wird. Aufgrund der in einer solchen Bestimmung angegebenen Information soll der Verbraucher in der Lage sein, jederzeit den vom Unternehmen angewendeten Wechselkurs selbst zu ermitteln. In der Begründung führte der EuGH aus, dass eine Bestimmung, die es dem Verbraucher nicht ermöglicht, den Wechselkurs selbst zu bestimmen, missbräuchlich ist. Darüber hinaus wies der EuGH darauf hin, dass das nationale Gericht, wenn die betreffende Klausel eines Verbrauchervertrags missbräuchlich ist, diese Klausel nicht auslegen darf, um ihre Missbräuchlichkeit zu beheben, selbst wenn diese Auslegung dem gemeinsamen Willen der Vertragsparteien entspricht. Nur wenn die Ungültigkeit der missbräuchlichen Klausel das nationale Gericht zur Aufhebung des gesamten Vertrags verpflichten würde, wodurch der Verbraucher besonders nachteiligen Folgen ausgesetzt wäre und damit bestraft würde, könnte das nationale Gericht diese Klausel durch eine ergänzende Bestimmung des nationalen Rechts ersetzen. Der EuGH hat es daher nicht vollständig ausgeschlossen, dass nationale Gerichte in solchen Fällen den Vertrag durch ergänzende Vorschriften des nationalen Rechts ergänzen können, aber Lücken dürfen nicht allein durch nationale Vorschriften allgemeiner Natur gefüllt werden, und ein solches Hilfsmittel darf nur in streng eingeschränkten Fällen, wie vom EuGH angegeben, angewendet werden. Die Beurteilung der Missbräuchlichkeit von Vertragsbestimmungen sowie die Entscheidung über die Vertragsergänzung nach Beseitigung missbräuchlicher Vertragsklauseln fallen jedoch weiterhin in die Zuständigkeit des nationalen Gerichts. Der EuGH hat in keiner Weise entschieden, ob infolge der vorgenannten Aktionen der gesamte Fremdwährungsvertrag nichtig erklärt werden soll.

Am 15. Juni 2023 gab der EuGH sein Urteil in der Rechtssache C-520/21 zu den Folgen der Nichtigerklärung eines missbräuchliche Klauseln enthaltenden Hypothekendarlehensvertrags bekannt. Der an den CHF gekoppelte Hypothekendarlehensvertrag war mit der Begründung für nichtig erklärt worden, dass die Umrechnungsklauseln zur Bestimmung des Wechselkurses in PLN für Zwecke der monatlichen Raten missbräuchlich seien und dass der Darlehensvertrag nach Aufhebung der missbräuchlichen Klauseln nicht fortbestehen könne. Der EuGH stellte fest, dass das EU-Recht nicht ausdrücklich die Folgen der Nichtigerklärung eines Verbrauchervertrags regelt. Die Bestimmung dieser Folgen obliegt der nationalen Gesetzgebung in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten. Diese nationalen Rechtsvorschriften müssen mit dem EU-Recht und den damit verfolgten Zielen vereinbar sein, insbesondere im Hinblick darauf, dass die Lage des Verbrauchers, in der er sich ohne den für nichtig erklärten Vertrag befunden hätte, wiederhergestellt wird und dass der vom EU-Recht angestrebte Abschreckungseffekt nicht gefährdet wird. Nach den Ausführungen des EuGH steht EU-Recht dem nicht entgegen, dass die Verbraucher von der Bank einen Ausgleich verlangen dürfen, der über die Erstattung der gezahlten monatlichen Raten und der zur Erfüllung des Hypothekendarlehensvertrags gezahlten Kosten sowie die Zahlung von Verzugszinsen zum gesetzlichen Satz ab dem Zeitpunkt der Zahlungsaufforderung hinausgeht. Allerdings ist es Sache der nationalen Gerichte zu beurteilen, ob der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt wird, wenn solchen Forderungen des Verbrauchers stattgegeben wird. Im Gegensatz dazu steht EU-Recht dem entgegen, dass die Bank von dem Verbraucher einen Ausgleich verlangen darf, der über die Erstattung des zur Erfüllung des Hypothekendarlehensvertrags gezahlten Kapitals sowie der Zahlung von Verzugszinsen zum gesetzlichen Satz ab dem Zeitpunkt der Zahlungsaufforderung hinausgeht.

Weitere Konkretisierungen zu den Folgen der Nichtigerklärung eines mit missbräuchlichen Klauseln behafteten Verbraucher-Hypothekendarlehensvertrags hat der EuGH in seinen Urteilen in den Rechtssachen C-756/22 vom 11. Dezember 2023 und C-488/23 vom 12. Januar 2024 und C-424/22 vom 8. Mai 2024 vorgenommen. An keinem dieser Verfahren war die RBI direkt beteiligt. In allen drei Fällen vertrat der EuGH die Auffassung, dass sich die von den vorlegenden Gerichten geforderte Auslegung des EU-Rechts eindeutig aus den früheren Urteilen, insbesondere aus dem im obigen Absatz ausführlich beschriebenen Urteil des EuGH in der Rechtssache C-520/21 vom 15. Juni 2023 ableiten lässt. In der Rechtssache C-756/22 stellte der EuGH fest, dass die Bank nicht berechtigt ist, von einem Verbraucher die Zahlung von Beträgen zu verlangen, die über das in Erfüllung des Darlehensvertrags gezahlte Kapital und die gesetzlichen Verzugszinsen ab dem Zeitpunkt der Zahlungsaufforderung hinausgehen, wenn ein Darlehensvertrag mit der Begründung nichtig erklärt wird, dass er missbräuchliche Klauseln enthält, ohne die er nicht weiter fortbestehen kann. In der Rechtssache C-488/23 stellte der EuGH fest, dass EU-Recht dem entgegensteht, dass Banken von einem Verbraucher – zusätzlich zur Erstattung der zur Vertragserfüllung gezahlten Kapitalbeträge und der gesetzlichen Verzugszinsen ab dem Zeitpunkt der Zahlungsaufforderung – einen Ausgleich verlangen, der in einer gerichtlichen Anpassung der dem gezahlten Kapitalbetrag entsprechenden Leistung im Falle einer wesentlichen Änderung der Kaufkraft der betreffenden Währung nach der Zahlung dieses Kapitals an den betreffenden Verbraucher besteht. In der Rechtssache C-424/22 vom 8. Mai 2024 stellte der EuGH fest, dass die Bank nicht berechtigt ist ein Zurückbehaltungsrecht geltend zu machen, wenn ein Kreditvertrag mit der Begründung nichtig wird, dass er missbräuchliche Klauseln enthält und die Bank daher zu Rückzahlungen an einen Verbraucher verpflichtet ist. Dies bedeutet,

dass die Bank eine derartige Zahlung nicht zurückhalten darf, bis der Schuldner alle Beträge zurückgezahlt hat, die er im Rahmen des Kreditvertrags von der Bank erhalten hat.

Wie sich die zuvor genannten EuGH-Urteile auf die Entscheidungen polnischer Gerichte in einzelnen zivilrechtlichen Verfahren auswirken, kann aufgrund der Komplexität und Unterschiedlichkeit von fallspezifischen Faktoren und möglicherweise unterschiedlichen Zusammenhängen und rechtlichen Feinheiten nicht abschließend eingeschätzt werden.

Am 25. April 2024 verabschiedete die gesamte Zivilkammer des polnischen Obersten Gerichts (das "OG") einen Beschluss zu rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit Darlehen, die an eine Fremdwährung gekoppelt oder in Fremdwährung denominiert sind. Im Einklang mit den Urteilen des EuGH entschied das OG, dass, wenn eine Vertragsklausel, die sich auf einen Indexierungsmechanismus bezieht, als rechtswidrig und nicht bindend angesehen wird, sie nicht durch eine andere Methode zur Bestimmung des Wechselkurses ersetzt werden kann, die sich aus gesetzlichen Bestimmungen oder etablierten Gepflogenheiten ergibt und dass der Darlehensvertrag im verbleibenden Umfang nicht bindend ist. Die Entscheidung darüber, ob eine Vertragsklausel missbräuchlich ist, obliegt dem Gericht, das mit dem Fall des konkreten Darlehensvertrags befasst ist. Ist ein Darlehensvertrag aufgrund rechtswidriger Klauseln nicht bindend, haben beide Parteien einen gesonderten Anspruch auf die Rückzahlung zu Unrecht geleisteter Zahlungen: die Bank auf Rückzahlung des Kapitals und der Kreditnehmer auf Rückzahlung von Zahlungen. Das OG fand keine Rechtfertigung für eine gegenseitige Beilegung der Ansprüche der Parteien durch das Gericht während der Verhandlung des Falles. Die Verjährungsfrist für den Anspruch der Bank auf Rückzahlung der im Rahmen des Kredits gezahlten Beträge beginnt grundsätzlich mit dem Tag, der auf den Tag folgt, an dem der Kreditnehmer die bindende Wirkung des Kreditvertrags gegenüber der Bank angefochten hat. Der Beginn der Verjährungsfrist hängt somit vom Verhalten des Verbrauchers ab und sollte daher für jeden Vertrag individuell geprüft werden. Mit dieser Entscheidung wurde eine frühere Entscheidung des OG geändert, die vorsah, dass die Verjährungsfrist für den Anspruch der Bank beginnt, nachdem der Verbraucher über die möglichen Folgen einer Ungültigkeitserklärung des Kreditvertrags informiert wurde und der Verbraucher einer solchen Ungültigkeitserklärung zustimmt. Das OG schloss außerdem aus, dass eine Partei Zinsen oder eine andere Vergütung für die Verwendung ihrer Mittel in der Zeit zwischen der ungerechtfertigten Zahlung und der Verzögerung bei der Rückerstattung der Zahlung verlangen kann. Obwohl der Beschluss angenommen wurde, um die aufkommenden Auslegungsfragen im Zusammenhang mit Streitigkeiten über Kredite in Schweizer Franken zu klären, sind die daraus resultierenden Schlussfolgerungen auch auf Kredite in anderen Währungen, einschließlich Kredite in Euro, anwendbar.

Der obige Beschluss des OG in Verbindung mit dem früheren EuGH-Urteil bedeutet, dass in Polen tätige Banken die Fremdwährungsportfolien halten, darunter auch RBI, keine zusätzliche Vergütung und/oder Valorisierung im Zusammenhang mit derartigen nichtig erklärten Verträgen, wie oben dargelegt, fordern können. Banken sollen lediglich die Möglichkeit haben, die Rückzahlung des dem Kunden bei Kreditvergabe bereitgestellten Kapitals einzufordern. Dies berührt nicht die Möglichkeit, die Zahlung von Verzugszinsen zu verlangen, sofern die Voraussetzungen hierfür erfüllt sind.

Ein beträchtlicher Anstieg an neuen Fällen konnte seit Beginn 2020 beobachtet werden, hauptsächlich hervorgerufen durch die Entscheidung des EuGH in der Rechtssache C-260/18 und die gestiegenen Marketingaktivitäten von Anwaltskanzleien, die für Kreditnehmer tätig sind. Im Jahr 2023 verzeichnete die polnische Filiale fast 5.400 neue Fälle, im Jahr 2024 wurden durchschnittlich über 500 neue Fälle pro Monat, und damit fast 3.300 Fälle im ersten Halbjahr, verzeichnet. Es wird erwartet, dass die hohe Anzahl der Fälle zumindest bis zum Ende dieses Jahres anhält. Ein solcher Anstieg neuer Fälle betraf nicht nur die polnische Filiale, sondern alle Banken, die mit Fremdwährungskreditportfolios in Polen befasst sind.

Darüber hinaus könnten sich polnische Gerichte künftig mit weiteren Vorabentscheidungsersuchen in anderen zivilrechtlichen Verfahren an den EuGH wenden. Diese Entscheidungen könnten zu weiteren Klarstellungen durch den EuGH führen und einen Einfluss darauf haben, wie gerichtsanhängige Verfahren im Zusammenhang mit Fremdwährungskrediten von nationalen polnischen Gerichten entschieden werden.

Die Folgenabschätzung für Kreditverträge, die an eine Fremdwährung gekoppelt sind oder auf eine Fremdwährung lauten, kann auch durch das Ergebnis laufender Verwaltungsverfahren beeinflusst werden, die der Präsident des Amts für Wettbewerb und Verbraucherschutz (UOKiK) gegen die polnische Filiale der RBI führt. Solche Verwaltungsverfahren beruhen unter anderem auf der behaupteten Praxis einer Verletzung von kollektiven Verbraucherinteressen sowie darin, dass Klauseln in Standardvereinbarungen als benachteiligend eingestuft werden. Darüber hinaus führten und könnten solche Verfahren zu Verwaltungsstrafen gegen die polnische Filiale und im Falle von Berufungen zu verwaltungsgerichtlichen Verfahren führen. Das Ergebnis der genannten Verwaltungsverfahren sowie die in diesem Zusammenhang auferlegten Verpflichtungen und Strafen könnten die Art und Weise wie zwischen der RBI und Kreditnehmern geschlossene FX-indexierte oder FX-denominierte Vereinbarungen erfüllt werden, beeinflussen. Sie könnten auch Auswirkungen auf Zivilklagen, an denen die RBI beteiligt ist, im Zusammenhang mit diesen Vereinbarungen haben.

Darüber hinaus leitete der polnische Finanz-Ombudsmann, der im Namen von zwei Kreditnehmern handelte, ein Zivilverfahren gegen die RBI ein, in dem die Anwendung unlauterer Geschäftspraktiken gegenüber Verbrauchern in einem Fall behauptet wird, in dem die RBI – nach Aufhebung eines Kreditvertrags – den vollen ursprünglich ausgegebenen Kreditbetrag ohne zwischenzeitlich geleistete Rückzahlungen sowie für die Verwendung von Kapital durch die Kreditnehmer fällige Beträge, aufgrund des Grundsatzes der ungerechtfertigten Bereicherung eingefordert hatte und verlangt, diese Praxis einzustellen. Im Mai 2023 wurde die Klage des Finanz-Ombudsmanns in erster Instanz abgewiesen. Laut Register des Berufungsgerichts legte der Finanz-Ombudsmann Berufung gegen dieses Urteil ein, die Berufung wurde der RBI jedoch noch nicht zugestellt.

Die RBI hat für die in Polen eingebrachten und erwarteten Klagen für Schweizer-Franken- und Euro-Kredite inklusive Verzugszinsen, die an Kunden zu zahlen sein werden, vorgesorgt. Da Klagen von einer Reihe von Kunden eingebracht wurden, basiert diese Rückstellung auf einem statistischen Ansatz, der sowohl statistische Daten, soweit diese relevant sind, als auch Expertenmeinungen berücksichtigt. In diesem Kapitel umfasst der Begriff Rückstellung Vorsorgen gemäß IFRS 9, bei denen der Bruttobuchwert aufgrund einer Anpassung der erwarteten zukünftigen Cashflows um den rückzustellenden Betrag reduziert wird, sowie Rückstellungen gemäß IAS 37.

Die RBI hat ein Portfolio von rund 24 Tausend aktiven CHF-Darlehen mit einer Gesamtaushaftung von rund € 1,7 Milliarden und rund 11 Tausend CHF-Darlehen, die bereits getilgt wurden. Dies beinhaltet auch Darlehen, von welchen nicht erwartet wird, dass sie Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten werden. Zusätzlich hat die RBI rund 10 Tausend in Euro vergebene Darlehen mit einem Volumen von rund € 400 Millionen ausstehend. 8 Tausend weitere in Euro vergebene Darlehen wurden bereits zurückbezahlt.

Die sich daraus ergebende Rückstellung beträgt € 1.895 Millionen (Vorjahr: € 1.652 Millionen), davon € 1.797 für Schweizer-Franken- und € 97 Millionen für Euro-Kredite. Die Gesamthöhe der Rückstellung stellt die bestmögliche Schätzung des zukünftigen Abflusses von wirtschaftlichem Nutzen dar. Bei der Berechnung der Rückstellung für in Polen eingereichte Klagen ist es notwendig, sich eine Meinung zu Sachverhalten zu bilden, die grundsätzlich ungewiss sind, wie beispielsweise regulatorische Verlautbarungen, die Anzahl zukünftiger Beschwerden, der Umfang, in dem diese aufrechterhalten werden, und die Auswirkungen von Rechtsentscheidungen, die für eingegangene Ansprüche relevant sein können.

Rumänien

Im Oktober 2017 hat die rumänische Verbraucherschutzbehörde (ANPC) die rumänische Netzwerkbank, Raiffeisen Bank SA, Bukarest (RBRO), angewiesen, ihre angebliche Praxis, ihre Kunden nicht über künftige Änderungen des den Kunden verrechneten Zinssatzes zu informieren, einzustellen. Die Anordnung sah eine direkte Geldrückerstattung oder Zahlung seitens RBRO nicht ausdrücklich vor. Die RBRO hat diese Anordnung vor Gericht bekämpft, aber das Verfahren letztendlich verloren. Im September 2022 wurde die Entscheidung schriftlich ausgefertigt. Nach ersten Gesprächen mit der ANPC und gemäß einem externen Rechtsgutachten hat RBRO neue Rückzahlungspläne erstellt und begonnen, bestimmte Beträge und damit verbundene Zinsen an betroffene Kunden zurückzuzahlen. Basierend auf den aktuellsten internen Berechnungen wird erwartet, dass die negativen finanziellen Auswirkungen € 28,5 Millionen nicht übersteigen werden. Nachdem fast der gesamte oben genannte Betrag an Kunden ausgezahlt wurde, hat ANPC die RBRO aufgefordert detaillierte Informationen zur Umsetzung der Gerichtsentscheidung zur Verfügung zu stellen und RBRO ist dieser Aufforderung nachgekommen. Es wurde eine Rückstellung in Höhe von € 2 Millionen (Vorjahr: € 3 Millionen) gebildet.

Darüber hinaus ist die RBRO in eine Reihe von Gerichtsverfahren, darunter auch Sammelklagen, sowie in Verwaltungsverfahren der ANPC insbesondere im Zusammenhang mit Verbraucherkrediten und Girokontenverträgen involviert. Die Verfahren basieren im Wesentlichen auf der Behauptung, dass bestimmte vertragliche Bestimmungen und Praktiken der RBRO gegen Verbraucherschutzgesetze und -vorschriften verstoßen. Solche Verfahren können Verwaltungsstrafen, die Unwirksamkeit von Vertragsklauseln, die rückwirkende Änderung von Zahlungsplänen und die Erstattung bestimmter Gebühren oder Teile von Zinszahlungen, die Kunden in der Vergangenheit in Rechnung gestellt wurden, nach sich ziehen.

Eines der ANPC-Verfahren betrifft einen großen Teil des rumänischen Bankensektors, darunter auch RBRO. ANPC hat die Methode bestritten, wie Raten im Zusammenhang mit Verbraucherkrediten berechnet werden, und behauptet, dass Rückzahlungspläne mit festen Raten, die sich zu Beginn der Rückzahlung aus einem größeren Zinsanteil und einem geringeren Kapitalanteil zusammensetzen, für Verbraucher nachteilig sein und daher zu gleichen Teilen aus Kapital und Zinsen bestehen sollten. Sie erließ eine Anordnung, diese Praxis einzustellen, aber eine Reihe von Banken, darunter RBRO, haben vor Gericht eine Aussetzung der Anwendung dieser ANPC-Maßnahme erwirkt. Da der Inhalt der Anordnung unklar ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht festgestellt werden, ob es zu negativen finanziellen Auswirkungen auf RBRO kommen wird und, wenn ja, welcher mögliche Schaden damit verbunden ist. Im Falle einer zwingenden Änderung der Rückzahlungspläne könnten die Auswirkungen jedoch erheblich sein.

Im Juni 2024 erhielt RBRO einen weiteren ANPC-Bericht, der im Wesentlichen den gesamten rumänischen Bankenmarkt betrifft und auf einer ANPC-Untersuchung darüber basiert, wie Banken der Verpflichtung zur ausreichenden Information der Kunden nachkommen. Basierend auf dem Vorwurf einer "betrügerischen Praxis" der Banken verlangt der Bericht von den Banken, folgende Maßnahmen zu ergreifen: (i) Bei Verbraucherkrediten mit variablen Zinssätzen ist ANPC der Meinung, dass die Banken einen Zinssatz hätten anwenden sollen, der aus einem öffentlichen Index (wie ROBOR, EURIBOR, etc.) plus einer Marge besteht, und nicht eine Art "Marktzinssatz" (nicht an einen öffentlichen Index gebunden). Somit müssten variable Zinssätze, die als "Marktzinssätze" ausgestaltet sind, auch rückwirkend, neu berechnet werden, indem vom anfänglichen variablen Zinssatz der zu Beginn der ersten variablen Zinsperiode gültige öffentliche Index abgezogen wird. Die Differenz würde dann als Marge auf den öffentlichen Index angewendet, der für die jeweilige variable Zinsperiode gilt, und das Ergebnis würde den Zinssatz für diese Periode darstellen. Da sich die Ratenzahlungen aus Zins- und Tilgungszahlungen zusammensetzen, unterliegen alle Komponenten einer Neuberechnung, als ob der Index plus Marge von Anfang an angewendet worden wäre. (ii) Bei CHF-Darlehen müssten die ausstehenden Kapitalbeträge sowie die Raten neu berechnet werden, indem das CHF-Exposure zu dem zum Datum der jeweiligen Kreditverträge gültigen Wechselkurs in Euro umgerechnet wird und die Raten berechnet werden, als ob die Kredite in Euro gewährt worden wären, jedoch unter Anwendung des CHF-Zinssatzes. Beide Maßnahmen scheinen sowohl für laufende Kredite als auch für Kredite zu gelten, die in den letzten sechs Monaten vor dem Datum des ANPC-Berichts (7. Juni 2024) zurückgezahlt wurden. RBRO ist der Meinung dass sie rechtskonform gehandelt hat und hat gegen den ANPC

Bericht Rechtsmittel eingelegt. Sollte diese Klage abgewiesen werden, wird dies infolge der beiden zuvor erwähnten Neuberechnungsmaßnahmen, zu Rückzahlungen an die betroffenen Kunden führen.

Bankgeschäft

Im ersten Quartal 2021 erfuhr die RBI von einer Klage, die ein indonesisches Unternehmen bereits im November 2020 in Jakarta gegen sie eingereicht hatte. Die behauptete Forderung auf Ersatz von Vermögensschäden wird mit rund USD 129 Millionen (€ 121 Millionen) und die auf Ersatz von ideellen Schäden mit USD 200 Millionen (€ 187 Millionen) beziffert. Die Klage wurde der RBI im Mai 2022 zugestellt. Am 27. Juni 2023 entschied das Bezirksgericht Süd-Jakarta (Pengadilan Negeri Jakarta Selatan), dass die RBI gegenüber dem indonesischen Unternehmen eine rechtswidrige Handlung gesetzt habe, und verurteilte die RBI zur Zahlung von Schadenersatz in Höhe von USD 119 Millionen (€ 111 Millionen). Die RBI hat angesichts der Rechts- und Faktenlage gegen dieses Urteil beim Landesgericht Jakarta (Pengadilan Tinggi Jakarta) Berufung erhoben. Im März 2024 entschied das Landesgericht Jakarta zugunsten der RBI und wies die Klage mangels indonesischer Gerichtsbarkeit zurück. Der Kläger brachte im Juni 2024 eine Revision beim Obersten Gerichtshof Indonesiens (Mahkamah Agung Republik Indonesia) ein, gegen welche die RBI eine Revisionsbeantwortung einreichte.

Durchsetzung durch Regulierungsbehörden

Nach einer Rechnungsprüfung durch den rumänischen Rechnungshof in Bezug auf die Geschäftstätigkeit der Aedificium Banca pentru Locuinte S.A. (RBL), (ehemalige Raiffeisen Banca pentru Locuinte S.A.), einer Bausparkasse und Tochtergesellschaft der Raiffeisen Bank S.A., Bukarest, erklärte der Rechnungshof, dass einige Mängel festgestellt und Bedingungen für die Auszahlung von staatlichen Bausparförderungen nicht erfüllt worden seien. Sollte es der RBL nicht gelingen, diese Beträge von ihren Kunden zurückzufordern oder eine zufriedenstellende Dokumentation vorzulegen, kann sie für die Zahlung dieser Mittel haftbar gemacht werden. Die RBL hat die Überprüfungsergebnisse des rumänischen Rechnungshofs in einem Gerichtsverfahren angefochten und hinsichtlich der relevantesten behaupteten Mängel obsiegt. Es wurde beim rumänischen Obersten Gerichtsund Kassationshof Berufung erhoben. Im November 2020 hob der rumänische Oberste Gerichts- und Kassationshof die vorherige Gerichtsentscheidung auf und bestätigte die Ansicht des rumänischen Rechnungshofs. Auf Antrag der RBL ersuchte der rumänische Oberste Gerichts- und Kassationshof das Verfassungsgericht, zu entscheiden, ob der Rechnungshof grundsätzlich berechtigt war, die RBL zu überprüfen. Das Verfahren ist noch anhängig und könnte es der RBL je nach Ergebnis ermöglichen, ein außerordentliches Rechtsmittel gegen die Entscheidung des rumänischen Obersten Gerichts- und Kassationshofs zu erheben. Ende Juni 2022 nahm die RBL eine rechtliche Bestimmung in Anspruch, die es Unternehmen ermöglicht, Schulden an den Staat (Hauptbetrag/principal – bzw. die staatlichen Bausparförderungen) zu zahlen und von der Zahlung zusätzlicher Beträge (Strafzinsen) befreit zu werden. Die RBL hat den Hauptbetrag in Höhe von € 23 Millionen bezahlt und einen Antrag auf Befreiung von der Zahlung zusätzlicher Beträge in Höhe von € 30 Millionen gestellt. Im Juli 2022 lehnte das Ministerium für Entwicklung, Öffentliche Arbeiten und Verwaltung den Antrag der RBL auf Befreiung ab. Die RBL hat diese Entscheidung vor Gericht angefochten. Im Dezember 2022 forderte das Ministerium die RBL auf, auch die Strafen innerhalb von 30 Tagen zu bezahlen. Die RBL hat diese Zahlungsaufforderung sowohl beim Ministerium als auch vor Gericht angefochten. Zusätzlich hat die RBL vor Gericht einen Antrag auf Aussetzung der Zahlungsaufforderung gestellt, da die RBL der Auffassung ist, dass die Befreiung gewährt werden hätte müssen und die RBL daher von der Strafzahlung entbunden werden sollte. Dem Antrag auf Aussetzung der Zahlung wurde vom Gericht stattgegeben. Diese Entscheidung ist nun endgültig. Im Mai 2023 erwirkte RBL eine gerichtliche Entscheidung, dass die Befreiung gewährt werden hätte müssen und dass das Ministerium sie gewähren sollte. Das Ministerium legte gegen diese Entscheidung jedoch ein Rechtsmittel ein. Im Mai 2024 wies das Gericht zweiter Instanz das Rechtsmittel zurück und die Entscheidung des Gerichts erster Instanz, dass das Ministerium die Befreiung gewähren muss, ist nun rechtskräftig. Damit ist RBL von der Zahlung der Strafen befreit. Um diesen Fall formell zu beenden, muss das Ministerium eine formelle Befreiungsentscheidung erlassen.

Im März 2018 wurde von der FMA im Rahmen eines Verwaltungsstrafverfahrens gegen die RBI eine Verwaltungsstrafe in Höhe von € 2,7 Millionen (die auf der Grundlage des konsolidierten Jahresumsatzes der RBI berechnet wurde und sich auf 0,06 Prozent des letzten verfügbaren konsolidierten Jahresumsatzes beläuft) für eine angebliche Nichteinhaltung von formalen Dokumentationspflichten im Zusammenhang mit dem Know-your-Customer-Prinzip verhängt (Ursprüngliche FMA-Entscheidung). Nach Auslegung der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) hatte die RBI in einigen wenigen Einzelfällen diese administrativen Verpflichtungen nicht eingehalten. Die FMA behauptete nicht, dass Geldwäsche oder ein anderes Verbrechen stattgefunden hätte oder dass ein Verdacht auf eine kriminelle Handlung oder ein Zusammenhang mit einer solchen bestünde. Die RBI vertrat die Auffassung, dass sie allen Sorgfaltspflichten in Bezug auf die Know-your-Customer-Anforderungen ordnungsgemäß nachgekommen sei, und erhob Beschwerde gegen die Ursprüngliche FMA-Entscheidung in ihrer Gesamtheit. Das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) bestätigte in erster Instanz die Ursprüngliche FMA-Entscheidung (Erste Berufungsentscheidung), wogegen die RBI jedoch in vollem Umfang Revision erhob. Im Dezember 2019 hob der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) die Erste Berufungsentscheidung auf und verwies den Fall an das BVwG zurück. In der erneuten Durchführung des Verfahrens bestätigte das BVwG am 6. Mai 2021 die Ursprüngliche FMA-Entscheidung grundsätzlich erneut, senkte jedoch die Verwaltungsstrafe auf € 824 Tausend und ließ erneut eine (zweite) Revision vor dem VwGH zu (Zweite Berufungsentscheidung). Die RBI erhob demgemäß Revision. Im Juli 2023 hob der VwGH die Zweite Berufungsentscheidung auf und verwies den Fall wieder an das BVwG zurück. In der erneuten Durchführung des Verfahrens bestätigte das BVwG am 25. April 2024 grundsätzlich erneut die Ursprüngliche FMA-Entscheidung, aber senkte die Verwaltungsstrafe auf € 2 Millionen (von dem in der Ursprünglichen FMA-Entscheidung verhängten Betrag von € 2,7 Millionen) und ließ erneut eine (dritte) Revision vor dem VwGH zu (Dritte Berufungsentscheidung). Die RBI erhob demgemäß Revision. Es wurde eine Rückstellung in angemessener Höhe gebildet.

Im September 2018 wurde von der FMA im Rahmen eines Verwaltungsverfahrens zwei Verwaltungsstrafen in Höhe von insgesamt PLN 55 Millionen (€ 13 Millionen) gegen Raiffeisen Bank Polska S.A (RBPL), die ehemalige polnische Tochtergesellschaft der RBI, verhängt, da sie ihren Pflichten als Verwahrstelle und Liquidator bestimmter Investmentfonds angeblich nicht nachgekommen ist. Die RBPL als Verwahrstelle von Investmentfonds hat im Februar 2018 die Rolle des Liquidators für bestimmte Fonds übernommen. Nach Einschätzung der polnischen Finanzaufsichtsbehörde (KNF) ist die RBPL bestimmten Verpflichtungen in ihrer Funktion als Depotbank und Liquidator der Fonds nicht nachgekommen. Im Zuge der Transaktionen im Zusammenhang mit dem Verkauf des Kernbankengeschäfts der RBPL an die Bank BGZ BNP Paribas S.A. hat die RBI die Verantwortung für die dargelegten Verwaltungsverfahren und die damit verbundenen Strafen übernommen. Die RBI hat gegen sämtliche Strafen Berufung eingelegt. Im September 2019 hat das Verwaltungsgericht der Woiwodschaft der Berufung der RBI in Bezug auf die Strafe in Höhe von PLN 5 Millionen (€ 1 Million) bezüglich der Pflichten der RBPL als Depotbank stattgegeben und die Entscheidung der KNF vollständig aufgehoben. Die KNF legte gegen das Urteil Kassationsbeschwerde ein. Im Hinblick auf die Geldstrafe in Höhe von PLN 50 Millionen (€ 12 Millionen) in Bezug auf die Funktion der RBPL als Liquidator hat das Verwaltungsgericht der Woiwodschaft die Berufung abgewiesen und die Entscheidung der KNF vollständig bestätigt. Die RBI hat beim Obersten Verwaltungsgericht Kassationsbeschwerde eingelegt, da sie der Ansicht ist, dass die RBPL all ihren Pflichten vollumfänglich nachgekommen ist. Im April 2023 verwies das Oberste Verwaltungsgericht den Fall bezüglich der Geldstrafe in Höhe von PLN 5 Millionen (€ 1 Million) zur erneuten Prüfung an das Verwaltungsgericht der Woiwodschaft zurück. Weiters hat das Oberste Verwaltungsgericht die Kassationsbeschwerde der RBI bezüglich der Geldstrafe in Höhe von PLN 50 Millionen (€ 12 Millionen) abgewiesen. Diese ist nunmehr final. Allerdings legte die RBI im Oktober 2023 beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Beschwerde in Bezug auf dieses Urteil ein. Im Oktober 2023 hat das Verwaltungsgericht der Woiwodschaft die Berufung der RBI abgewiesen und die Entscheidung der KNF, welche die Strafe in Höhe von PLN 5 Millionen (€ 1 Million) gegen die RBI aufgrund angeblicher Pflichtverletzung als Depotbank für bestimmte Investmentfonds verhängte, bestätigt. Gegen dieses Urteil wurde beim Obersten Verwaltungsgericht Kassationsbeschwerde eingelegt. Beide Geldstrafen wurden bereits bezahlt.

In diesem Zusammenhang wurden mehrere Einzelklagen und vier Sammelklagen, in denen Ansprüche von Inhabern von Zertifikaten der oben genannten, in Liquidation befindlichen Investmentfonds zusammengefasst werden, gegen die RBI eingereicht. Der Gesamtstreitwert per 30. Juni 2024 beträgt rund PLN 77 Millionen (€ 18 Millionen). Darüber hinaus wurde die RBI darüber informiert, dass dem Gericht eine Änderung der Klageschrift vorgelegt wurde, die zu einer Erhöhung des Gesamtstreitwerts um rund PLN 91 Millionen (€ 21 Millionen) führen könnte. Diese Änderung wurde der RBI jedoch noch nicht zugestellt. Die Kläger im Rahmen der Sammelklagen fordern, dass die Verantwortung der RBI für die behaupteten mangelhaften Leistungen der RBPL (deren Rechtsnachfolgerin die RBI ist) als Depotbank festgestellt wird. Eine derartige Feststellung würde die finanziellen Ansprüche der Kläger für weitere Rechtsstreitigkeiten sichern und erleichtern. Aufgrund der Rechtseinschätzung der RBI wurde keine Rückstellung gebildet. Darüber hinaus hat die RBI eine Anzahl von Benachrichtigungen über Ansprüche seitens BNP im Zusammenhang mit bestimmten Bankgeschäften, für die BNP Rechtsnachfolger der RBPL ist, erhalten. Diese Forderungsmitteilungen beziehen sich hauptsächlich auf Verwaltungsverfahren, die von der KNF (Polish Financial Supervision Authority) im Zusammenhang mit angeblichen Versäumnissen der RBPL/BNP als Verwahrer von Investmentfonds durchgeführt wurden, und können zu Geldstrafen führen. Darüber hinaus wurden in diesem Zusammenhang Ansprüche von Anlegern gegenüber der BNP erhoben. Die RBI unterstützt die BNP in diesen Zusammenhang. Die finanziellen Auswirkungen sind derzeit nicht abschätzbar.

Im November 2020 hat die Bundeskammer für Arbeitnehmer und Angestellte (BAK) eine Unterlassungsklage gegen die Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H. (RBSPK), eine hundertprozentige Tochter der RBI, beim Handelsgericht in Wien eingebracht. RBSPK hatte langjährige Bausparverträge in Höhe von insgesamt rund € 94 Millionen gekündigt. Der Mindestzinssatz für diese täglich fälligen Bauspareinlagen lag zwischen 1 Prozent p.a. und 4,5 Prozent p.a. BAK behauptet, dass die RBSPK nicht das Recht hatte, solche Verträge zu kündigen, während die RBSPK der Ansicht ist, dass diese Verträge ein Dauerschuldverhältnis darstellen, das nach österreichischem Recht durch ordnungsgemäße Kündigung gekündigt werden kann. RBSPK erhielt die Entscheidung des erstinstanzlichen Gerichts im August 2021 und des zweitinstanzlichen im Februar 2022, beide stellten im Wesentlichen fest, dass die Kündigung der Bausparverträge als unrechtmäßig anzusehen ist. RBSPK hat im März 2022 gegen die Entscheidung des zweitinstanzlichen Gerichts Berufung eingelegt. Im November 2023 erhielt RBSPK die Entscheidung des österreichischen Obersten Gerichtshofs, den Fall an das Handelsgericht Wien zurückzuverweisen, um den Gegenstand der Klage (d. h. die Einzelheiten des Vertragsverhältnisses zwischen RBSPK und ihren Kunden im Hinblick auf die gekündigten Bausparverträge) zu prüfen. Das Handelsgericht Wien hat die Verhandlung im Mai 2024 geschlossen und wird seine Entscheidung schriftlich verkünden. Eine abschließende Entscheidung des Obersten Gerichtshofs über die Zulässigkeit der Kündigung steht noch aus.

Im Jänner 2023 wurde die RBI von der FMA informiert, dass ein Verwaltungsstrafverfahren wegen einer angeblichen Nichteinhaltung von bestimmten rechtlichen Vorschriften bezüglich dem Know-Your-Customer Prinzip in Verbindung mit drei Kunden aus dem Korrespondenzbankgeschäft der RBI eingeleitet wurde. Die verfahrensgegenständlichen Transaktionen wurden von der RBI zwischen 2017 und 2020 abgewickelt. Gemäß der Auslegung der FMA hätte sich die RBI nicht ausreichend davon überzeugt, dass diese Banken angemessene Due-Diligence-Prozesse zu ihren eigenen Kunden aus deren eigenen Korrespondenzbankgeschäft implementiert hätten. Daher wäre es der RBI, aus Sicht der FMA, nicht gelungen, ihre Verpflichtungen aus den entsprechenden Verwaltungsvorschriften vollständig zu erfüllen. Die FMA hat allerdings nicht behauptet, dass tatsächlich Geldwäsche oder ein anderes Verbrechen stattgefunden hätte oder dass ein Verdacht auf oder in Zusammenhang mit einer anderen kriminellen Handlung vorgelegen sei. Im Juni 2024 stellte FMA das Verwaltungsstrafverfahren in Bezug auf eine Bank ohne Strafe ein, verhängte aber eine Verwaltungsstrafe von € 2,07 Millionen über RBI in Bezug auf die anderen beiden Banken. Im Juli 2024 brachte RBI ein Rechtsmittel beim Bundesverwaltungsgericht (BVwG) ein und daher ist die Verwaltungsstrafe noch nicht rechtskräftig.

Im Jänner 2023 erhielt die RBI ein Auskunftsersuchen (RFI) vom Amt zur Kontrolle von Auslandsvermögen (OFAC) des US-Finanzministeriums. OFAC überwacht und vollstreckt Wirtschafts- und Handelssanktionen auf der Grundlage der US-Außenpolitik und der nationalen Sicherheitsziele. Ein Verstoß gegen US-Sanktionen kann unter anderem Geldstrafen, das Einfrieren von Konten oder die Beendigung von Geschäftsbeziehungen mit US-Korrespondenzbanken zur Folge haben. Die von OFAC im RFI aufgeworfenen Fragen zielen darauf ab, den Zahlungsverkehr und die damit verbundenen Prozesse der RBI mit US-Korrespondenzbanken vor dem Hintergrund der Entwicklungen im Zusammenhang mit Russland und der Ukraine zu klären. Die RBI arbeitet seit März 2023 auch mit dem US-Justizministerium (U.S. Department of Justice - "DOJ") im Zusammenhang mit einer DOJ-Anfrage zur Einhaltung der Sanktionen gegen Russland durch die RBI zusammen. Ein Verstoß gegen das US-Strafrecht im Zusammenhang mit Sanktionen kann unter anderem zu Geldstrafen oder der Ernennung eines Beobachters führen. Die RBI verfügt aus Prinzip über Richtlinien und Verfahren, die konzipiert sind um die Einhaltung anwendbarer Embargos und Finanzsanktionen sicherzustellen, und kooperiert in Bezug auf deren Anfragen uneingeschränkt mit OFAC and DOJ, soweit dies nach geltenden Gesetzen und Vorschriften zulässig ist.

Steuerfälle

Am 7. Juli 2024 wurde ein Antrag auf Vorabentscheidung vom österreichischen Bundesfinanzgericht an den Gerichtshof der Europäischen Union gestellt, mit der Frage, ob die folgende Umsatzsteuerbefreiung des § 6 Abs. 1 Z 28 zweiter Satz österreichisches Umsatzsteuergesetz ("UStG") eine staatliche Beihilfe gemäß Art. 107 Abs. 1 Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union darstellt. Gemäß § 6 Abs.1 Z 28 zweiter Satz UStG sind sonstige Leistungen steuerfrei, die zwischen Unternehmen erbracht werden, die überwiegend Bank-, Versicherungs- oder Pensionskassenumsätze ausführen, soweit diese Leistungen unmittelbar zur Ausführung der genannten steuerfreien Umsätze verwendet werden, und für die Personalgestellung dieser Unternehmer an die im ersten Satz des § 6 Abs.1 Z 28 UStG genannten Zusammenschlüsse.

Da die RBI unter Einhaltung der österreichischen umsatzsteuerlichen Regeln gehandelt hat, wird, falls erforderlich, der Rechtsweg beschritten.

(39) Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Unternehmen mit einem maßgeblichen Einfluss sind im Wesentlichen die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, Wien, als größter Einzelaktionär und ihre Muttergesellschaft, die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung, Wien, sowie deren vollkonsolidierte Unternehmen. Unter verbundenen Unternehmen sind wegen Unwesentlichkeit nicht konsolidierte verbundene Unternehmen dargestellt.

Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen beschränken sich auf Bankgeschäfte, die zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen wurden. Darüber hinaus besitzen die Vorstände Aktien der RBI AG. Detaillierte Informationen dazu sind auf der RBI-Homepage ersichtlich.

30.6.2024 Unternehmen mit Anteile an at
maßgeblichem Verbundene equity bewerteten Sonstige
in € Millionen Einfluss Unternehmen Unternehmen Beteiligungen
Ausgewählte finanzielle Vermögenswerte 17 424 1.027 940
Eigenkapitalinstrumente 1 205 681 185
Schuldverschreibungen 7 0 83 67
Kredite und Forderungen 9 219 263 688
Ausgewählte finanzielle Verbindlichkeiten 2.713 138 5.474 1.346
Einlagen 2.713 138 5.472 1.346
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 0 2 0
Sonstige Posten 125 43 474 171
Erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 99 43 461 155
Erhaltene Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 26 0 13 15
Nominalwert von Derivaten 644 0 177 989
Kumulierte Wertminderungen, kumulierte negative Veränderungen des Fair Values
aufgrund von Kreditrisiken und Rückstellungen für notleidende Forderungen
0 -3 0 0
31.12.2023
in € Millionen
Unternehmen mit
maßgeblichem
Einfluss
Verbundene
Unternehmen
Anteile an at
equity bewerteten
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Ausgewählte finanzielle Vermögenswerte 78 424 1.004 940
Eigenkapitalinstrumente 1 187 632 181
Schuldverschreibungen 29 0 110 69
Kredite und Forderungen 49 236 262 691
Ausgewählte finanzielle Verbindlichkeiten 2.536 131 5.110 1.213
Einlagen 2.536 131 5.108 1.213
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 0 2 0
Sonstige Posten 100 24 493 143
Erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 60 24 492 129
Erhaltene Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 40 0 2 13
Nominalwert von Derivaten 97 0 84 998
Kumulierte Wertminderungen, kumulierte negative Veränderungen des Fair Values
aufgrund von Kreditrisiken und Rückstellungen für notleidende Forderungen
0 -3 0 0
1.1.-30.6.2024 Unternehmen mit Anteile an at
maßgeblichem Verbundene equity bewerteten Sonstige
in € Millionen Einfluss Unternehmen Unternehmen Beteiligungen
Zinserträge 1 4 8 7
Zinsaufwendungen -45 -2 -79 -37
Dividendenerträge 0 15 33 3
Provisionserträge 2 20 6 5
Provisionsaufwendungen -2 -2 -6 -12
Zu-/Abnahme von Wertminderungen, Fair-Value-Änderungen aufgrund von
Kreditrisiko und Rückstellungen für notleidende Forderungen
0 3 2 0
1.1.-30.6.2023 Unternehmen mit Anteile an at
maßgeblichem Verbundene equity bewerteten Sonstige
in € Millionen Einfluss Unternehmen Unternehmen Beteiligungen
Zinserträge 2 5 7 3
Zinsaufwendungen -29 -1 -51 -29
Dividendenerträge 0 7 29 0
Provisionserträge 2 9 5 5
Provisionsaufwendungen -3 0 -6 -12
Zu-/Abnahme von Wertminderungen, Fair-Value-Änderungen aufgrund von
Kreditrisiko und Rückstellungen für notleidende Forderungen
0 -1 2 0

(40) Mitarbeiter

in Vollzeitäquivalenten 1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 44.876 44.139
davon Angestellte 44.276 43.520
davon Arbeiter 600 619
in Vollzeitäquivalenten 30.6.2024 31.12.2023
Stichtagsbezogene Mitarbeiteranzahl 44.837 44.887
davon Inland 4.950 4.836
davon Ausland 39.887 40.051

Regulatorische Angaben

(41) Kapitalmanagement und Eigenmittel nach CRR/CRD IV bzw. BWG

Die RBI unterliegt den Eigenmittelerfordernissen gemäß Artikel 92 CRR sowie dem kombinierten Kapitalpuffererfordernis gemäß BWG, das einen Kapitalerhaltungspuffer (§ 22 BWG), einen Systemrisikopuffer (§ 23e BWG), einen Kapitalpuffer für systemrelevante Institute (§ 23d BWG) und einen antizyklischen Kapitalpuffer (§ 23a BWG) umfasst. Eine Verletzung dieser Anforderungen könnte zu Einschränkungen bei Dividendenausschüttungen und Kuponzahlungen führen.

Das in Österreich dafür zuständige Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) hat der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) empfohlen, einen Systemrisikopuffer (SyRP) und einen Kapitalpuffer für systemrelevante Banken (O-SII-Puffer) für die RBI zu verordnen. Seit 1. Januar 2024 beträgt der SyRP 1 Prozent auf konsolidierter und 0,50 Prozent auf unkonsolidierter Ebene, der O-SII-Puffer 1,50 Prozent auf konsolidierter und 1,75 Prozent auf unkonsolidierter Ebene. Der Kapitalerhaltungspuffer beträgt 2,5 Prozent. Der antizyklische Kapitalpuffer wurde hingegen in Österreich auf 0 Prozent festgesetzt, ergibt jedoch auf Basis jener Pufferraten, die in anderen Mitgliedsstaaten festgelegt werden, und der entsprechenden gewichteten Durchschnittsberechnung des Geschäfts der RBI 0,66 Prozent.

Darüber hinaus schreibt die EZB der RBI auf Basis des jährlich durchgeführten Supervisory Review and Evaluation Prozesses (SREP) zusätzliches Kapital (Pillar 2 Capital Requirement, P2R) in Höhe von 2,80 Prozent vor, um Risiken abzudecken, die in Säule 1 nicht ausreichend berücksichtigt sind. Zudem erwartet die EZB die Einhaltung der Pillar 2 Guidance (P2G) in Höhe von 1,25 Prozent. Diese Anforderungen gelten seit 1. Januar 2024 und sind nur auf konsolidierter Ebene einzuhalten.

Die Kapitalanforderungen wurden laufend eingehalten, und zum 30. Juni 2024 ergab sich für die CET 1 Quote (inkl. Kombinierten Kapitalpuffererfordernisse) ein Erfordernis in Höhe von 11,73 Prozent, unter Berücksichtigung des P2G eine Quote in Höhe von 12,98 Prozent. Regulatorische Veränderungen werden beobachtet und in der Planung berücksichtigt.

Eigenmittelrechnung

Die nachfolgend dargestellten konsolidierten Werte wurden nach den Bestimmungen der Capital Requirements Regulation (CRR) sowie weiteren gesetzlichen Bestimmungen, wie z. B. den Implementing Technical Standards (ITS) der European Banking Authority (EBA), ermittelt.

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Kapitalinstrumente und das mit ihnen verbundene Agio 5.991 5.990
Einbehaltene Gewinne 15.270 13.518
Kumuliertes sonstiges Ergebnis (und sonstige Rücklagen) -4.721 -5.046
Minderheitsbeteiligungen (zulässiger Betrag in konsolidiertem CET1) 667 695
Von unabhängiger Seite geprüfte Zwischengewinne, abzüglich aller vorhersehbaren Abgaben oder Dividenden 1.045 1.871
Hartes Kernkapital (CET1) vor regulatorischen Anpassungen 18.252 17.028
Zusätzliche Bewertungsanpassungen (negativer Betrag) -59 -66
Abzugsposten für neu gebildete Wertberichtigungen 0 0
Immaterielle Vermögenswerte (verringert um eventuelle Steuerschulden) (negativer Betrag) -657 -620
Von der künftigen Rentabilität abhängige latente Steueransprüche, ausgenommen derjenigen, die aus temporären
Differenzen resultieren (verringert um entsprechende Steuerschulden, wenn die Bedingungen von Artikel 38 Absatz 3
erfüllt sind) (negativer Betrag) -6 -12
Rücklagen aus Gewinnen oder Verlusten aus zeitwertbilanzierten Geschäften zur Absicherung von Zahlungsströmen 141 52
Negative Beträge aus der Berechnung der erwarteten Verlustbeträge 0 0
Durch Veränderungen der eigenen Bonität bedingte Gewinne oder Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
eigenen Verbindlichkeiten -2 -9
Direkte und indirekte Positionen eines Instituts in eigenen Instrumenten des harten Kernkapitals (negativer Betrag) -20 -20
Forderungsbetrag aus folgenden Posten, denen ein Risikogewicht von 1250% zuzuordnen ist, wenn das Institut als
Alternative jenen Forderungsbetrag vom Betrag der Posten des harten Kernkapitals abzieht
-37 -52
davon: Verbriefungspositionen (negativer Betrag) -37 -52
Sonstige regulatorische Anpassungen -136 -97
Regulatorische Anpassungen des harten Kernkapitals (CET1) gesamt -775 -825
Hartes Kernkapital (CET1) 17.477 16.203
Kapitalinstrumente und das mit ihnen verbundene Agio 1.669 1.669
Betrag der Posten im Sinne von Artikel 484 Absatz 4 zuzüglich des mit ihnen verbundenen Agios, dessen Anrechnung auf
das AT1 ausläuft 0 0
Zum konsolidierten zusätzlichen Kernkapital zählende Instrumente des qualifizierten Kernkapitals (einschließlich nicht in
Zeile 5 enthaltener Minderheitsbeteiligungen), die von Tochterunternehmen begeben worden sind und von Drittparteien
gehalten werden 52 41
Regulatorische Anpassungen des zusätzlichen Kernkapitals (AT1) insgesamt -33 -33
Zusätzliches Kernkapital (AT1) 1.688 1.677
Kernkapital (T1 = CET1 + AT1) 19.165 17.881
Kapitalinstrumente und das mit ihnen verbundene Agio 2.238 2.244
Zum konsolidierten Ergänzungskapital zählende qualifizierte Eigenmittelinstrumente (einschließlich nicht in den Zeilen 5
bzw. 34 enthaltener Minderheitsbeteiligungen und AT1-Instrumente), die von Tochterunternehmen begeben worden sind
und von Drittparteien gehalten werden 36 29
Kreditrisikoanpassungen 267 253
Regulatorische Anpassungen des Ergänzungskapitals (T2) insgesamt -113 -239
Ergänzungskapital (T2) 2.428 2.287
Eigenmittel gesamt (TC = T1 + T2) 21.593 20.168
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 98.453 93.664
in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Risikogewichtes Eigenmittel Risikogewichtes Eigenmittel
Obligo erfordernis Obligo erfordernis
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 98.453 7.876 93.664 7.493
Risikogewichtete Positionsbeträge für das Kredit-,
Gegenparteiausfall- und das Verwässerungsrisiko sowie Vorleistungen 71.128 5.690 68.068 5.445
Standardansatz (SA) 26.623 2.130 25.966 2.077
Risikopositionsklassen exklusive Verbriefungspositionen 26.623 2.130 25.966 2.077
Zentralstaaten und Zentralbanken 7.654 612 5.285 423
Regionale und lokale Gebietskörperschaften 180 14 119 10
Öffentliche Stellen 129 10 124 10
Risikopositionen gegenüber multilateralen Entwicklungsbanken 28 2 35 3
Institute 240 19 188 15
Unternehmen 6.354 508 6.412 513
Mengengeschäft 5.371 430 5.131 410
Durch Immobilien besicherte Forderungen 3.023 242 3.249 260
Ausgefallene Forderungen 324 26 548 44
Mit besonders hohem Risiko verbundene Risikopositionen 307 25 56 4
Gedeckte Schuldverschreibungen 0 0 0 0
Anteile an Organismen für gemeinsame Anlagen (OGA) 82 7 81 6
Beteiligungen 1.826 146 1.620 130
Sonstige Positionen 1.106 89 3.116 249
Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (IRB) 44.505 3.560 42.102 3.368
IRB-Ansätze, wenn weder eigene Schätzungen der LGD noch
Umrechnungsfaktoren genutzt werden 32.899 2.632 32.526 2.602
Zentralstaaten und Zentralbanken 0 0 0 0
Institute 3.414 273 3.014 241
Unternehmen - KMU 2.928 234 2.767 221
Unternehmen - Spezialfinanzierungen 4.180 334 4.299 344
Unternehmen - sonstige 22.377 1.790 22.446 1.796
IRB-Ansätze, wenn eigene Schätzungen der LGD bzw.
Umrechnungsfaktoren genutzt werden 8.819 705 8.616 689
Risikopositionen gegenüber Unternehmen - Spezialfinanzierung 7 1 0 0
Mengengeschäft - durch Immobilien besichert, KMU 79 6 101 8
Mengengeschäft - durch Immobilien besichert, keine KMU 3.602 288 3.433 275
Mengengeschäft - qualifiziert revolvierend 504 40 569 46
Mengengeschäft - sonstige KMU 312 25 367 29
Mengengeschäft - sonstige, keine KMU 4.315 345 4.146 332
Beteiligungen 688 55 661 53
Einfacher Risikogewichtungsansatz 0 0 0 0
Sonstige Beteiligungspositionen 0 0 0 0
PD-/LGD-Ansatz 0 0 0 0
Sonstige Aktiva ohne Kreditverpflichtungen 2.099 168 300 24

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Risikogewichtes
Obligo
Eigenmittel
erfordernis
Risikogewichtes
Obligo
Eigenmittel
erfordernis
Risikopositionsbetrag für Abwicklungs- und Lieferrisiken 22 2 21 2
Abwicklungs- und Lieferrisiko im Anlagebuch 0 0 0 0
Abwicklungs- und Lieferrisiko im Handelsbuch 22 2 21 2
Risikopositionsbetrag für Positions-, Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken 10.392 831 8.573 686
Risikopositionsbetrag für Positions- Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken nach Standardansätzen (SA)
8.754 700 7.270 582
Börsengehandelte Schuldtitel 1.004 80 917 73
Beteiligungen 56 4 58 5
Besonderer Ansatz für Positionsrisiken in OGA 3 0 1 0
Fremdwährungen 7.677 614 6.292 503
Warenpositionen 14 1 2 0
Risikopositionsbetrag für Positions-, Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken nach internen Modellen (IM)
1.638 131 1.303 104
Gesamtrisikobetrag für operationelle Risiken (OpR) 15.014 1.201 14.786 1.183
Standardansatz (STA) bzw. alternativer Standardansatz (ASA) für
operationelle Risiken (OpR)
15.014 1.201 14.786 1.183
Fortgeschrittene Messansätze (AMA) für operationelle Risiken (OpR) 0 0 0 0
Gesamtrisikobetrag für Anpassung der Kreditbewertung 247 20 201 16
Standardisierte Methode 247 20 201 16
Sonstige Risikopositionsbeträge 1.650 132 2.015 161
davon risikogewichtete Positionsbeträge für Kreditrisiko:
Verbriefungspositionen (überarbeitete Verbriefungsregeln)
1.650 132 2.015 161

Regulatorische Kapitalquoten

in Prozent 30.6.2024 31.12.2023
Harte Kernkapitalquote (transitional) 17,8% 17,3%
Harte Kernkapitalquote (fully loaded) 17,6% 17,0%
Kernkapitalquote (transitional) 19,5% 19,1%
Kernkapitalquote (fully loaded) 19,3% 18,8%
Eigenmittelquote (transitional) 21,9% 21,5%
Eigenmittelquote (fully loaded) 21,9% 21,4%

Verschuldungsquote

Die Berechnung der Verschuldungsquote (Leverage Ratio) ist im Teil 7 der CRR definiert. Auf Basis des Artikel 92 der CRR besteht zum 30. Juni 2024 eine verbindliche Anforderung von 3 Prozent:

in € Millionen 30.6.2024 31.12.2023
Gesamtrisikoposition 241.967 229.189
Kernkapital 19.165 17.881
Verschuldungsquote in Prozent (transitional) 7,9% 7,8%
Verschuldungsquote in Prozent (fully loaded) 7,9% 7,7%

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es liegen keine wesentlichen Ereignisse nach Ende der Berichtsperiode vor.

Kennzahlen

Alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures, APM)

Der Konzern verwendet im Rahmen seiner Finanzberichterstattung auch alternative, nicht in den IFRS- oder CRR-Vorschriften definierte Leistungskennzahlen, um seine Finanz- und Ertragslage darzustellen. Sie sollten nicht isoliert, sondern als ergänzende Informationen betrachtet werden.

Diese Kennzahlen werden in der Finanzbranche häufig zur Analyse und Beschreibung der Ertrags- und Finanzlage verwendet. Die zur Berechnung verwendeten einzelnen Abschlussposten ergeben sich dabei aus der Art der Geschäftstätigkeit des Konzerns als Universalbankengruppe. Dabei ist zu beachten, dass die Definitionen von Unternehmen zu Unternehmen variieren. Daher werden die von der RBI verwendeten Kennzahlen nachfolgend definiert.

Betriebsergebnis – Beschreibt das operative Ergebnis einer Bank im Berichtszeitraum; errechnet sich aus den Betriebserträgen (vor Wertminderungen) abzüglich der Verwaltungsaufwendungen.

Betriebserträge – Sind primär Ertragsbestandteile des laufenden operativen Geschäftsbetriebs (vor Wertminderungen), sie bestehen aus Zinsüberschuss, Dividendenerträgen, laufendem Ergebnis aus assoziierten Unternehmen, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen, Ergebnis aus Hedge Accounting und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis.

Cost/Income Ratio – Gibt die Kosten des Unternehmens in Relation zum Ertrag an und vermittelt damit ein klares Bild über die operative Effizienz. Banken verwenden diese Kennzahl zur Unternehmenssteuerung und für den Vergleich ihrer Effizienz mit denen anderer Finanzinstitute. Errechnet wird die Cost/Income Ratio als Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen (abzüglich Transaktionssteuer) zu den Betriebserträgen (abzüglich weiterverrechneter Transaktionssteuer sowie vor Wertminderungen). Die Verwaltungsaufwendungen beinhalten Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Die Betriebserträge bestehen aus Zinsüberschuss, Dividendenerträgen, laufendem Ergebnis aus assoziierten Unternehmen, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen, Ergebnis aus Hedge Accounting und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis.

Effektive Steuerquote – Verhältnis von tatsächlichem Steueraufwand zum Ergebnis vor Steuern. Die effektive Steuerquote unterscheidet sich aufgrund zahlreicher Rechnungslegungsfaktoren häufig vom gesetzlichen Steuersatz und ermöglicht damit einen besseren Vergleich zwischen Unternehmen. Die effektive Steuerquote bezeichnet den Durchschnittssatz, mit dem das Vorsteuerergebnis eines Unternehmens besteuert wird. Sie berechnet sich aus dem Gesamtsteueraufwand (Steuern vom Einkommen und Ertrag) in Relation zum Ergebnis vor Steuern. Der Gesamtsteueraufwand umfasst die laufenden Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuern.

Loan/Deposit Ratio – Wird verwendet, um die Liquidität einer Bank zu beurteilen. Sie errechnet sich aus den Forderungen an Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte in Relation zu den Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Finanzunternehmen und Haushalten.

Nettozinsspanne – Wird für den Vergleich mit anderen Banken und als interne Kennzahl für die Rentabilität von Produkten und Segmenten verwendet; errechnet sich aus dem Zinsüberschuss in Relation zu den durchschnittlichen zinstragenden Aktiva (Gesamtaktiva abzüglich Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen, Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, Steuerforderungen und sonstige Aktiva).

Neubildungsquote – Indikator für die Entwicklung der Risikokosten und die Vorsorgepolitik eines Unternehmens; berechnet sich aus den Wertminderungen und -aufholungen auf finanzielle Vermögenswerte (Kundenforderungen) in Relation zu den durchschnittlichen Kundenforderungen.

NPE/Non-performing Exposure, notleidendes Obligo – Beinhaltet alle notleidenden Kredite und Schuldverschreibungen nach der gültigen Definition des EBA-Dokuments Implementing Technical Standards (ITS) on Supervisory Reporting (Forbearance and Non-performing Exposures).

NPL/Non-performing Loans, notleidende Kredite – Beinhaltet alle notleidenden Kredite nach der gültigen Definition des EBA-Dokuments Implementing Technical Standards (ITS) on Supervisory Reporting (Forbearance and Non-performing Exposures).

NPE Ratio – Anteil der notleidenden Kredite und Schuldverschreibungen an den gesamten Forderungen an Kunden und Kreditinstitute und Schuldverschreibungen. Die Kennzahl zeigt die Qualität des Kreditportfolios der Bank an und ist ein Indikator für ihre Effizienz in der Steuerung von Kreditrisiken.

NPL Ratio – Anteil der notleidenden Kredite an den gesamten Forderungen an Kunden und Kreditinstitute. Die Kennzahl zeigt die Qualität des Kreditportfolios der Bank an und ist ein Indikator für ihre Effizienz in der Steuerung von Kreditrisiken.

NPE Coverage Ratio – Zeigt an, in welchem Umfang notleidende Kredite und Schuldverschreibungen durch Wertminderungen (Stage 3) abgedeckt sind, und gibt damit auch Auskunft über die Fähigkeit der Bank, Verluste aus NPE zu verkraften; errechnet sich anhand der Risikovorsorgen für Forderungen an Kunden und Kreditinstitute und Schuldverschreibungen im Verhältnis zu den notleidenden Forderungen an Kunden und Kreditinstitute und Schuldverschreibungen.

NPL Coverage Ratio – Zeigt an, in welchem Umfang notleidende Kredite durch Wertminderungen (Stage 3) abgedeckt sind, und gibt damit auch Auskunft über die Fähigkeit der Bank, Verluste aus NPL zu verkraften; errechnet sich anhand der Risikovorsorgen für Forderungen an Kunden und Kreditinstitute im Verhältnis zu den notleidenden Forderungen an Kunden und Kreditinstitute.

Return on Assets (ROA vor/nach Steuern, Vermögensrendite) – Rentabilitätskennzahl, die misst, wie effektiv ein Unternehmen sein Vermögen in einem gegebenen Zeitraum gewinnbringend verwalten kann; berechnet sich aus dem Ergebnis vor Steuern bzw. nach Steuern in Relation zu den durchschnittlichen Aktiva (basierend auf der Bilanzsumme; durchschnittlich bezeichnet den Mittelwert der Jahresendzahl und der entsprechenden Monatswerte).

Return on Equity (ROE vor/nach Steuern, Eigenkapitalrendite) – Rentabilitätskennzahl für Management und Investoren, die sich aus dem in der Erfolgsrechnung ausgewiesenen Periodenergebnis im Verhältnis zum jeweiligen Basiswert (Eigenkapital oder gesamte Aktiva) berechnet. Der ROE zeigt die Ertragskraft der Bank gemessen an dem von ihren Aktionären investierten Kapital und damit den Erfolg von deren Investition. Dieser Parameter eignet sich gut dazu, die Rentabilität einer Bank mit jener anderer Finanzinstitute zu vergleichen; berechnet wird er aus dem Ergebnis vor Steuern oder nach Steuern im Verhältnis zum durchschnittlichen bilanziellen Eigenkapital auf Monatsbasis (inklusive Kapital nicht beherrschender Anteile, ohne Ergebnis).

Konzern-Return-on-Equity – Berechnet sich aus dem Konzernergebnis abzüglich des Dividendenanspruchs auf das zusätzliche Kernkapital im Verhältnis zum durchschnittlichen Konzern-Eigenkapital. Konzern-Eigenkapital ist das den Aktionären der RBI zurechenbare Kapital. Es wird durchschnittlich auf Monatsbasis ohne Kapital nicht beherrschender Anteile und ohne Konzernergebnis ermittelt.

Return on Risk-Adjusted Capital (RORAC) – Kennzahl für die risikoorientierte Erfolgssteuerung, die die Verzinsung des risikoadjustierten Eigenkapitals (ökonomisches Kapital) anzeigt; errechnet sich als Quotient aus dem Konzernergebnis und dem risikoadjustierten Kapital (d. h. dem durchschnittlichen ökonomischen Kapital). Diese Kennzahl für den Kapitalbedarf wird im Rahmen des ökonomischen Kapitalmodells für Kredit-, Markt- und operationelle Risiken ermittelt.

Eigenmittelspezifische Kennzahlen

Harte Kernkapitalquote – Hartes Kernkapital in Relation zu den gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA) gemäß CRR/CRD-IV-Richtlinie.

Eigenmittelquote – Gesamte Eigenmittel in Relation zu den gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA).

Verschuldungsquote (Leverage Ratio) – Verhältnis des Kernkapitals zu allen Aktivposten in der Bilanz und außerbilanziellen Posten, soweit sie bei der Festlegung der Kapitalmessgröße nicht abgezogen werden. Die Berechnung erfolgt gemäß der in der CRD-IV-Richtlinie festgelegten Methode.

Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) – Risikoaktiva (Kreditrisiko, CVA-Risiko) inklusive Markt- und operationelles Risiko.

Kernkapitalquote – Kernkapital in Relation zu den gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA).

Abkürzungsverzeichnis

BIP Bruttoinlandsprodukt
BP Basispunkte
BWG Bankwesengesetz
CDS Kreditausfalltausch (Credit Default Swap)
CE Zentraleuropa (Central Europe)
CEE Zentral- und Osteuropa (Central and Eastern Europe)
CET 1 Hartes Kernkapital (Common Equity Tier 1)
CoE Eigenkapitalkosten (Cost of Equity)
CRR Kapitaladäquanzverordnung (Capital Requirements Regulation)
DCF Abgezinster Zahlungsstrom (Discounted Cash-Flow)
EAD Ausfallkredithöhe (Exposure at Default)
EBA Europäische Bankenaufsichtsbehörde (European Banking Authority)
ECL Erwartete Kreditverluste (Expected Credit Losses)
EE Osteuropa (Eastern Europe)
ESAEG Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz
ESG Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance)
EZB Europäische Zentralbank
FMA Finanzmarktaufsicht
FMSG Finanzmarktstabilitätsgremium
HQLA Erstklassige, hochliquide Aktiva (High Quality Liquid Assets)
IAS/IFRS International Accounting Standards/International Financial Reporting Standards
IBOR Referenzzinssatz im Interbankengeschäft (Interbank Offered Rate)
IPS Institutionelles Sicherungssystem (Institutional Protection Scheme)
IRB Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (Internal Ratings Based)
ITS Technische Durchführungsstandards (Implementing Technical Standards)
LCR Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio)
LGD Ausfallverlustquote (Loss Given Default)
MREL Mindestanforderung an Eigenmittel und berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten
(Minimum Requirement for Own Funds and Eligible Liabilities)
NPE Notleidendes Obligo (Non-Performing Exposure)
NPL Notleidende Kredite (Non-Performing Loans)
NSFR Strukturelle Liquiditätsquote (Net Stable Funding Ratio)
OTC Außerbörslich (Over The Counter)
PD Überfällig (Past Due)
PEPP Pandemie-Notfallankaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme)
POCI Erworbene oder ausgereichte wertgeminderte Vermögenswerte (Purchased or Originated Credit Impaired)
RBI Raiffeisen Bank International Konzern
RBI AG Raiffeisen Bank International Aktiengesellschaft
RWA Risikogewichtete Aktiva (Risk-Weighted Assets)
RORAC Risikoadjustierte Eigenkapitalrendite (Return on Risk Adjusted Capital)
SA Standardansatz (Standardized Approach)
SA-CCR Standardansatz im Kontrahentenrisiko (Standardized Approach to Counterparty Credit Risk)
SEE Südosteuropa (Southeastern Europe)
SICR Signifikante Erhöhung des Aufallrisikos (Significant Increase in Credit Risk)
SIRP Spezielle Verzinsungsperiode (Special Interest Rate Period)
SRB Systemrisikopuffer (Systemic Risk Buffer)
SREP Aufsichtlicher Überprüfungs- und Bewertungsprozess (Supervisory Review and Evaluation Process)
TLTRO Gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (Targeted Longer-Term Refinancing Operations)
UNEP FI Finanz-Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen
(UN Environment Programme Finance Initiative)
VaR Value-at-Risk
WACC Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital)

· Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgeblichen Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahreslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offengelegten wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Qualifiziert elektronisch signiert von: Wien, am 29. Juli 2024 Der Vorstand

Dr. Johann Strobl e.h. Vorsitzender des Vorstands, CEO

Mag. Andreas Gschwenter e.h. Mitglied des Vorstands, COO/CIO

Dr. Hannes Mösenbacher e.h. Mitglied des Vorstands, CRO

Mag. Marie-Valerie Brunner e.h. Mitglied des Vorstands, CIB Customer Coverage

Lic. Mgr. Łukasz Januszewski e.h. Mitglied des Vorstands, CIB Products & Solutions

Dr. Andrii Stepanenko e.h. Mitglied des Vorstands, Retail Banking

· Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses

Einleitung

Wir haben den beigefügten verkürzten Konzernzwischenabschluss der Raiffeisen Bank International AG, Wien, für den Zeitraum vom 1. Jänner 2024 bis zum 30. Juni 2024 prüferisch durchgesehen. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss umfasst die Bilanz zum 30. Juni 2024, die Gesamtergebnisrechnung, die Kapitalflussrechnung und die Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Jänner 2024 bis 30. Juni 2024 sowie den verkürzten Anhang, der die wesentlichen angewandten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden zusammenfasst und sonstige Erläuterungen enthält.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung dieses verkürzten Konzernzwischenabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, verantwortlich.

Unsere Verantwortung ist es, auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht eine zusammenfassende Beurteilung über diesen verkürzten Konzernzwischenabschluss abzugeben.

Bezüglich unserer Haftung gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt § 125 Abs 3 Börsegesetz in Verbindung mit § 275 Abs 2 UGB und § 62a BWG sinngemäß zur Anwendung.

Umfang der prüferischen Durchsicht

Wir haben die prüferische Durchsicht unter Beachtung der in Österreich geltenden berufsüblichen Grundsätze, insbesondere des Fachgutachtens KFS/PG 11 "Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen", sowie des International Standard on Review Engagements (ISRE) 2410 "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" durchgeführt.

Die prüferische Durchsicht eines Zwischenabschlusses umfasst Befragungen, in erster Linie von für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlichen Personen, sowie analytische Beurteilungen und sonstige Erhebungen. Eine prüferische Durchsicht ist von wesentlich geringerem Umfang und umfasst geringere Nachweise als eine Abschlussprüfung gemäß österreichischen und internationalen Prüfungsstandards und ermöglicht es uns daher nicht, eine mit einer Abschlussprüfung vergleichbare Sicherheit darüber zu erlangen, dass uns alle wesentlichen Sachverhalte bekannt werden. Aus diesem Grund erteilen wir keinen Bestätigungsvermerk.

Zusammenfassende Beurteilung

Auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der beigefügte verkürzte Konzernzwischenabschluss nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt.

Stellungnahme zum Konzernzwischenlagebericht und zur Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß § 125 BörseG 2018

Wir haben den beigefügten Konzernzwischenlagebericht gelesen und dahingehend beurteilt, ob er keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss aufweist. Der Konzernzwischenlagebericht enthält nach unserer Beurteilung keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss.

Der Halbjahresfinanzbericht enthält die von § 125 Abs. 1 Z 3 BörseG 2018 geforderte Erklärung der gesetzlichen Vertreter.

Qualifiziert elektronisch signiert von:

Wien, am 29. Juli 2024

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Dr. Peter Bitzyk

Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichtes mit unserem Bericht über die prüferische Durchsicht darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen.

Raiffeisen Bank International AG Am Stadtpark 9 1030 Wien Österreich Telefon: +43-1-71 707-0 www.rbinternational.com

Redaktion: Group Investor Relations Redaktionsschluss: 27. Juli 2024

Group Investor Relations

Telefon: +43-1-71 707-2089 E-Mail: [email protected] www.rbinternational.com → Investoren

Communications

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Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung der Raiffeisen Bank International AG zum Zeitpunkt der Erstellung. Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie bekannten und unbekannten Risiken sowie Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden.

Dieser Bericht wurde mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten wurden überprüft. Rundungs-, Übermittlungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Dieser Bericht wurde in deutscher Sprache verfasst. Der Bericht in englischer Sprache ist eine Übersetzung des deutschen Berichts. Allein die deutsche Version ist die authentische Fassung.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden in diesem Bericht alle Personenbezeichnungen in der männlichen Form verwendet. Darunter soll auch die weibliche Form verstanden werden.

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