Interim / Quarterly Report • Aug 7, 2024
Interim / Quarterly Report
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Lenzing Gruppe
| EUR Mio. | 01-06/2024 | 01-06/2023 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.310,7 | 1.250,2 | 4,8 % |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | 164,4 | 136,5 | 20,4 % |
| EBITDA-Marge | 12,5 % | 10,9 % | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 18,9 | -12,0 | n/a |
| EBIT-Marge | 1,4 % | -1,0 % | |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | -22,3 | -76,1 | 70,7 % |
| Ergebnis nach Steuern | -65,4 | -65,8 | 0,6 % |
| Ergebnis je Aktie in EUR | -1,84 | -3,92 | 53,2 % |
| EUR Mio. | 01-06/2024 | 01-06/2023 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Brutto-Cashflow | 46,4 | -19,3 | n/a |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 202,8 | -29,2 | n/a |
| Free Cashflow | 141,5 | -165,4 | n/a |
| CAPEX | 61,6 | 136,5 | -54,8 % |
| EUR Mio. | 30.06.2024 | 31.12.2023 | Veränderung |
| Liquiditätsbestand | 825,9 | 731,0 | 13,0 % |
| Ungenutzte Kreditlinien | 201,6 | 203,0 | -0,7 % |
| EUR Mio. | 30.06.2024 | 31.12.2023 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 5.289,3 | 5.214,6 | 1,4 % |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.733,6 | 1.809,1 | -4,2 % |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 32,8 % | 34,7 % | |
| Nettofinanzverschuldung | 1.427,8 | 1.562,6 | -8,6 % |
| Nettofinanzverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten | 1.558,9 | 1.704,7 | -8,5 % |
| Nettoverschuldung | 1.631,8 | 1.779,5 | -8,3 % |
| Net Gearing | 82,4 % | 86,4 % | |
| Trading Working Capital | 505,4 | 551,1 | -8,3 % |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen | 19,4 % | 21,0 % |
| EUR | 30.06.2024 | 31.12.2023 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Börsenkapitalisierung in Mio. | 1.264,7 | 1.372,9 | -7,9 % |
| Aktienkurs | 32,75 | 35,55 | -7,9 % |
| 30.06.2024 | 31.12.2023 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Vollzeitäquivalente (engl. FTE) | 7.778 | 7.917 | -1,8 % |
Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Halbjahresbericht sowie dem verkürzten Konzernzwischenabschluss bzw. dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

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So viel positiver Wandel wie möglich: Neben dem Know-how bringen wir Kapazitäten mit, die eine nachhaltige Transformation großer Geschäftsbereiche ermöglichen. Ready to join? Erfahren Sie mehr!


wir freuen uns, Ihnen unseren Halbjahresbericht 2024 präsentieren zu dürfen.
Das erste Halbjahr war nach wie vor von geopolitischen Spannungen und sich verändernden Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft geprägt. Bestehende Handelskonflikte, der Israel-Gaza-Krieg, der fortdauernde Krieg gegen die Ukraine sowie die starke Teuerung und Konjunkturflaute wirkten sich negativ auf das globale wirtschaftliche Geschehen aus. Wir hatten uns darauf eingestellt, dass vom Markt keine breite Unterstützung kommen würde.
Zwar gab es leichte Anzeichen der Erholung in relevanten Rohstoffund Energiemärkten als auch bei der Nachfrage, doch die Ergebnisse im ersten Halbjahr 2024 sind im Wesentlichen durch die von uns erarbeiteten und implementierten Performance-Maßnahmen geprägt. So zeigt die aktuelle Berichtsperiode für die Lenzing Gruppe eine gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 verbesserten Geschäftsentwicklung mit Umsatzerlösen von rund EUR 1,3 Mrd. (+ 4,8 %). Das EBITDA konnte um 20,4 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 auf EUR 164,4 Mio. gesteigert werden. Eine erfreuliche Entwicklung wies der Free Cashflow mit EUR 141,5 Mio. (nach minus EUR 165,4 Mio. in der Vergleichsperiode) auf.
Eine wichtige Maßnahme, die zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hat, ist unser umfassendes Performance-Programm mit Fokus auf einen positiven Free Cashflow, ein gestärktes Umsatzund Margenwachstum sowie eine nachhaltige Kostenexzellenz. Seit Mitte April 2024 verstärkt uns Walter Bickel als Chief Transformation Officer im Vorstand und treibt unser Performance-Programm weiter voran. Er unterstützt uns dabei das übergeordnete Ziel, Lenzing noch stärker zu positionieren und ihre Resilienz weiter zu steigern, zu erreichen. Mit unserem Performance-Programm erwarten wir ab 2025 rund EUR 100 Mio. pro Jahr an Kosteneinsparungen, wovon über 50 Prozent im laufenden Geschäftsjahr 2024 wirksam sein werden. Dieses Programm war und ist als deutliches Zeichen zu verstehen, dass wir nicht passiv auf Rückenwind von der Marktseite warten, sondern dass wir uns aktiv an die Marktgegebenheiten anpassen und die Lenzing als resiliente, profitable und starke Marktteilnehmerin positionieren. Dieser Prozess der Ergebnisverbesserungen muss und wird weiter umgesetzt, und sich über die nächsten Quartale und Jahre beschleunigen.
Erfolgreich nachhaltig zu wirtschaften und voller Innovationskraft voranzugehen, ist der beste Beitrag, den wir zu einer lebenswerten Gegenwart und Zukunft leisten können. Eine gewinnbringende und leistbare Nachhaltigkeit im großen Maßstab ist die Herausforderung, der sich die Textilindustrie stellt. Auch hier sind wir im ersten Halbjahr 2024 weiter vorangekommen.
Wir arbeiten unermüdlich daran, die Industrien, in denen wir tätig sind, noch nachhaltiger zu gestalten. Lenzing setzt dabei nicht nur auf die kontinuierliche Reduktion ihrer Emissionen, die den Weg zu einer Netto-Null-Zukunft ebnet, sondern treibt die Transformation von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter voran.
Es freut mich daher außerordentlich, dass die Anstrengungen der Lenzing in diesem Bereich honoriert werden. So bewertete die Ratingagentur MSCI Lenzing zum dritten Mal in Folge mit einem AA-Rating, womit wir zu den besten acht Prozent der bewerteten Unternehmen in unserer Vergleichsgruppe gehören. Außerdem erhielten wir erst kürzlich den wichtigsten österreichischen Nachhaltigkeits-Award für börsennotierte Top-Unternehmen, den VÖNIX-Nachhaltigkeitspreis der Wiener Börse und belegten in der Kategorie "Industrials" den ersten Rang.
Beim Thema Klimaschutz legte Lenzing die Messlatte für die Branche erneut höher. So haben wir im Februar 2024 unsere Klimaziele aktualisiert. Die Science Based Targets Initiative (SBTi), die angesehenste Organisation auf dem Gebiet der klimarelevanten Zielsetzung, hat unsere Zielverbesserung überprüft und bestätigt. Lenzing ist damit die einzige Produzentin von regenerierten Cellulosefasern mit einem wissenschaftlich bestätigten Netto-Null-Ziel.
Auch mit unseren prämierten Nachhaltigkeitsberichten setzen wir Standards, schaffen seit vielen Jahren Transparenz und dokumentieren unsere bisherigen Leistungen sowie den Fortschritt beim Erreichen unserer ambitionierten Ziele. Der erstmals kombinierte Lenzing Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2023, der im März dieses Jahres erschienen ist, beschreibt unsere Erfolge in den ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereichen sowie unser kontinuierliches Engagement für eine Zukunft, in der Kreislaufwirtschaft die Norm ist. Ich lade Sie daher sehr herzlich ein, auch diesen jüngsten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe zu lesen: https://reports.lenzing.com/geschaefts-undnachhaltigkeitsbericht/2023/
Neben all den ökologischen und ökonomischen Herausforderungen hat die Textilindustrie jedoch auch mit einer Vielzahl an sozialen Herausforderungen zu kämpfen. Transparenz entlang der gesamten Lieferkette spielt hier unter anderem eine wichtige Rolle. Ein wesentliches Nachhaltigkeitsziel der Lenzing besteht daher darin, bis 2024 für jeden Produktionsstandort der Lenzing Gruppe ein gültiges, unabhängig auditiertes und akkreditiertes Sozialstandard-Zertifikat zu erlangen. Dieses Ziel wird durch das Higg Facility Social & Labor Module (Higg FSLM) verfolgt, das die sozialen und arbeitsbezogenen Bedingungen bewertet. Weltweit haben sich mehr als 7.200 Unternehmen dieser Prüfung unterzogen, wobei Lenzing mit ihrem Ergebnis zu den besten 25 Prozent aller verifizierten Higg FSLM-Unternehmen gehört. Diese herausragenden Ergebnisse zeigen, dass soziale Nachhaltigkeit und Verantwortung nicht nur leere Worthülsen für uns sind, sondern dass wir uns aktiv für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen.
Lassen Sie mich nun einen Blick nach vorne werfen: Als Gesamtvorstand haben wir anlässlich des Ergebnisses des ersten Quartals kommentiert, dass wir auf gutem Weg sind, die Lenzing Schritt für Schritt auf den Erfolgskurs zurückzuführen. Dies kann ich heute erneut bekräftigen: Die Richtung stimmt! Lenzing befindet sich, wie insbesondere der Vergleich mit dem ersten Quartal zeigt, auf einem stetigen Erholungskurs, wenngleich die Visibilität weiterhin eingeschränkt bleibt.
Gemeinsam geben wir als Lenzing Gruppe tagtäglich unser Bestes, um unsere Innovations- und Marktführerschaft zu stärken und die wirtschaftliche Trendwende zu forcieren. Dafür möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meinen größten Dank aussprechen.
Ich darf nun auch auf unsere jüngste Veränderung in der Aktionärsstruktur zu sprechen kommen. Unser Hauptaktionär, die B&C Gruppe, und der brasilianische Zellstoffproduzent Suzano S.A. haben im Juni 2024 eine langfristige Partnerschaft im Zusammenhang mit der Mehrheitsbeteiligung an Lenzing unterzeichnet. Im Rahmen dieser Vereinbarung wird Suzano S.A. von der B&C Gruppe einen Anteil von 15 Prozent an der Lenzing AG übernehmen.
Für uns ist die Konstellation von den nun zwei starken Kernaktionären B&C Gruppe und Suzano S.A. ein strategischer Gewinn und wir begrüßen die angestrebte Transaktion.
Lassen Sie mich dieses Vorwort damit abschließen, dass ich unser neues Vorstandsmitglied Rohit Aggarwal ganz herzlich bei der Lenzing Gruppe begrüßen darf. Rohit Aggarwal verfügt über eine jahrzehntelange Berufserfahrung in leitenden Positionen der Chemieindustrie. Aufgrund zahlreicher globaler Managementpositionen in Europa, den USA und Asien hat er ein fundiertes Verständnis für die strategische Entwicklung internationaler Märkte und den Aufbau effizienter Managementteams. Durch seine Erfahrung in den für uns relevanten Märkten ist er vollumfänglich mit dem Kerngeschäft der Lenzing mit all seinen inhaltlichen und geografischen Facetten vertraut. Rohit Aggarwal wird sich in den kommenden Wochen und Monaten in den Geschäftsbereich Fasern einarbeiten und wird von mir dann in Folge die Position des Vorstandsvorsitzenden der Lenzing AG übernehmen.
Dafür wünsche ich ihm bereits heute viel Erfolg!
Ihr,

Die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe zeigt weiter in die richtige Richtung auch ohne wesentliche Erholung in den relevanten Märkten.
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden Seite 4
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Lagebericht 01-06/2024 Seite 7
Die Weltwirtschaft zeigte sich im ersten Halbjahr 2024 resilient und das Wachstum dürfte nach den Schocks der vergangenen Jahre wieder zum langjährigen Durchschnitt zurückkehren. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für das Gesamtjahr 2024 ein globales Wachstum von 3,2 Prozent. Damit scheint eine Rezession abgewendet zu sein. Die Inflationsraten in den USA und Europa begannen sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres zu normalisieren. Dies ermöglichte eine erste Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB). Eine weitere Annäherung der Inflation an den Zielwert von 2 Prozent wird jedoch nicht vor dem nächsten Jahr erwartet, was den Spielraum für weitere Zinssenkungen begrenzt.
Die weltweiten Einzelhandelsumsätze mit Bekleidung 2 lagen im ersten Halbjahr 2024 nach vorläufigen Berechnungen leicht unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. In den USA legte die Nachfrage zu, während sie sich in China stabilisierte. Die europäischen Konsument:innen hielten sich u. a. wegen des späten Frühlingsbeginns und der weiterhin angespannten Haushaltsfinanzen mit Bekleidungskäufen zurück. Nachdem sich die Lagerstände bei Bekleidung zum Ende des Vorjahres verringert hatten, stabilisierten sie sich auf diesem verringerten Niveau im ersten Halbjahr 2024. Die Nachfrage entlang der textilen Wertschöpfungskette verbesserte sich leicht. Viele Einzelhändler sind aber nach wie vor zurückhaltend mit ihren Bestellungen, da die kurzfristige Konsument:innennachfrage für sie sehr schwer vorhersagbar ist. Während die Einzelhandelsabsätze mit Hygieneprodukten der Vliesstoffindustrie im ersten Quartal 2024 leicht niedriger als im Vorjahresquartal ausfielen, setzte vor allem in den USA im zweiten Quartal 2024 eine leichte Erholung der Nachfrage ein.
Die Erholung auf dem weltweiten Fasermarkt trat im ersten Halbjahr 2024 bislang nur bedingt ein. Die Nachfrage nach Fasern verbesserte sich vielerorts, am stärksten bei nachhaltig hergestellten Fasern. Die Preise blieben jedoch unter Druck.
Die internationalen Baumwollpreise entwickelten sich in der aktuellen Berichtsperiode volatil. Erreichte der Cotlook-A-Index Ende Februar 2024 noch einen Höchststand von 107 US-Cent pro Pfund, so gaben die Preise im zweiten Quartal 2024 auf ein zuletzt im Dezember 2020 gesehenes Tief von knapp 82 US-Cent pro Pfund nach. Die niedrigen Preise waren vor allem gefallenen Futures infolge höherer Ernteerwartungen geschuldet. Im Verlauf des ersten Halbjahres 2024 gaben die Preise um 7 Prozent nach und standen zur Jahresmitte bei 85 US-Cent pro Pfund. Der chinesische Baumwollpreis lag in den ersten sechs Monaten 2024 meist über dem internationalen Preis, was die Nachfrage vor allem nach Baumwolle aus den USA und Brasilien unterstützte.
Der Preis für Polyester-Stapelfasern in China stieg um 7 Prozent und stand zum Ende des ersten Halbjahres 2024 bei RMB 7.885 pro Tonne. Die Zwischenprodukte als Hauptpreistreiber für Polyester verteuerten sich ebenfalls im einstelligen Bereich, während der Preis für in US-Dollar gehandeltes Rohöl der Sorte Brent um knapp 14 Prozent zulegte.
Aufgrund optimistischer Aussichten nach dem Chinesischen Neujahrsfest und steigender Rohstoffkosten verbesserte sich der chinesische Viscosepreis zwischenzeitlich auf RMB 13.520 pro Tonne. Die saisonale Nachfrage entwickelte sich jedoch nicht so postitiv wie erwartet. Deshalb gab der Preis im März 2024 wieder nach, um sich danach bei rund RMB 13.000 pro Tonne einzupendeln. Unterstützt durch eine unerwartete Drosselung chinesischer Produktionsanlagen im Mai und eine leicht wachsende Nachfrage nahmen die chinesischen Lagerbestände ab und die Preise erholten sich auf RMB 13.350 pro Tonne. (Stichtag 30. Juni 2024) Zum Ende des ersten Halbjahres 2024 lag der Preis damit 6 Prozent über dem Niveau zu Jahresbeginn. Der Preisanstieg setzte sich zu Beginn des dritten Quartals 2024 fort. Die Preise liegen aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Das Preispremium für Fasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ erwies sich als vergleichsweise widerstandsfähig.
Der chinesische Importpreis für laubholzbasierten Faserzellstoff, dem Schlüsselrohstoff für die Produktion von holzbasierten Cellulosefasern, konnte in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 von der guten Nachfrage profitieren. In den Folgemonaten blieb der Preis stabil und beendete das erste Halbjahr 2024 mit USD 942 pro Tonne. Er lag damit um 7 Prozent höher als zu Jahresbeginn. Der Preis für Papierzellstoff in China konnte im gleichen Zeitraum um 13 Prozent zulegen.
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Juli 2024
3 Quellen: ICAC, Cotton Outlook, CCFG, China Cotton Association
2 Quellen: Nominale Umsätze, Schätzung auf Basis von Statistiken auf Landesebene
Die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe zeigte im ersten Halbjahr 2024 eine stetige Verbesserung, wenngleich die Erholung der für Lenzing relevanten Märkte wie erwartet schleppend verlief. Auf der Volumenseite war ein klarer Aufwärtstrend erkennbar, das Preisniveau entwickelte sich innerhalb des ersten Halbjahres positiv, ist aber weiterhin unter Vorjahresniveau. Dies, gepaart mit den nach wie vor erhöhten Rohstoff- und Energiekosten sowie spürbar gestiegenen Logistikkosten, hatte in den ersten sechs Monaten 2024 einen dämpfenden Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe wie auch auf die gesamte Branche.
Bereits Ende 2022 führte Lenzing ein Kostensenkungsprogramm durch und darauf aufbauend setzt der Vorstand derzeit ein umfassendes Performance-Programm mit dem übergeordneten Ziel einer langfristig deutlich gesteigerten Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und einer höheren Agilität bei Marktveränderungen um. Die Programminitiativen zielen primär auf eine Verbesserung des E-BITDA und die Generierung von Free-Cashflow durch ein gestärktes Umsatz- und Margenwachstum sowie eine nachhaltige Kostenexzellenz ab. Über die deutlich positiven Auswirkungen auf der Umsatzebene hinaus erwartet der Vorstand jährliche Kosteneinsparungen von mehr als EUR 100 Mio., wovon über 50 Prozent ab dem laufenden Geschäftsjahr 2024 wirksam sein werden. Derzeit liegt das Performance-Programm über Plan. Insbesondere auf der Seite der Kosten pro Kilogrammprodukte als auch der Qualitätssteigerung wurden durch intelligente Effizenzsteigerungsmaßnahmen sehr gute Fortschritte erreicht. Dasselbe gilt für den Einkauf der, sowohl im strategischen als auch im taktischen Bereich, sehr gute Fortschritte gemacht hat. Nach vorne betrachtet, auch über das Jahr 2024 hinaus, werden aus dem ganzheitlichen Performance-Programm weiterhin Verbesserungen in den Herstellkosten durch weitere Optimierung erwartet und insbesondere im Bereich der Overheadfunktionen weitere Kostenpotentiale gehoben. Dazu wird auch das Business Service Center in Paskov verstäkt genutzt. Parallel werden die angegangenen Struktur und Prozessverbesserungen zu positiven Effekten bei der Umsatz- und Margengenerierung führen.
Die Umsatzerlöse stiegen im ersten Halbjahr 2024 um 4,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs auf EUR 1,31 Mrd. Diese Steigerung ist primär auf höhere Umsätze bei Fasern zurückzuführen.
Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen durch die positiven Effekte des Performance-Programms geprägt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg in der ersten Jahreshälfte 2024 um 20,4 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 auf EUR 164,4 Mio. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 10,9 auf 12,5 Prozent.
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei EUR 18,9 Mio. (nach minus EUR 12 Mio. im ersten Halbjahr 2023) und die EBIT-Marge betrug 1,4 Prozent (nach minus 1 Prozent in der Berichtsperiode des Vorjahres). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus EUR 22,3 Mio. (nach minus EUR 76,1 Mio. im Vergleichszeitraum 2023).
Der Steueraufwand belief sich im ersten Halbjahr 2024 auf EUR 43,1 Mio. (nach einem Steuerertrag von EUR 10,3 Mio. im ersten Halbjahr 2023).
Der stark verbesserte Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag in der ersten Jahreshälfte bei EUR 202,8 Mio. (nach minus EUR 29,2 Mio. im Vergleichszeitraum 2023). Der Free Cashflow zeigte eine deutlich positive Entwicklung mit einem Anstieg auf EUR 141,5 Mio. (nach minus EUR 165,4 Mio. im ersten Halbjahr 2023).
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich im ersten Halbjahr 2024 unter anderem aufgrund reduzierter Investitionstätigkeiten auf EUR 61,6 Mio. (nach EUR 136,5 Mio. in der ersten Jahreshälfte 2023). Der Liquiditätsbestand erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 13 Prozent auf EUR 825,9 Mio. per 30. Juni 2024.
Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 1,4 Prozent auf EUR 5,29 Mrd. per 30. Juni 2024. Das bereinigte Eigenkapital ging um 4,2 Prozent auf EUR 1,73 Mrd. zurück. Die bereinigte Eigenkapitalquote lag per 30. Juni 2024 bei 32,8 Prozent (nach 34,7 Prozent per 31. Dezember 2023). Die Nettofinanzverschuldung ging zum Stichtag auf EUR 1,43 Mrd. zurück (nach EUR 1,56 Mrd. per 31. Dezember 2023).1 Das Net Gearing verringerte sich auf 82,4 Prozent (nach 86,4 Prozent per 31. Dezember 2023).1 Das Trading Working Capital sank um 8,3 Prozent auf EUR 505,4 Mio.
Im Detail stellt sich die Umsatz- und Ertragsentwicklung im Berichtszeitraum wie folgt dar:
1 Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne die Leasingverbindlichkeiten dargestellt (siehe Beilage zum Lagebericht "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe").
| Veränderung | ||||
|---|---|---|---|---|
| 01-06/2024 | 01-06/2023 | Absolut | Relativ | |
| Umsatzerlöse | 1.310,7 | 1.250,2 | 60,5 | 4,8 % |
| Umsatzkosten | -1.088,1 | -1.064,4 | -23,7 | -2,2 % |
| Bruttoergebnis vom Umsatz |
222,6 | 185,8 | 36,7 | 19,8 % |
| Sonstige betriebliche Erträge |
27,2 | 24,9 | 2,3 | 9,2 % |
| Vertriebs aufwendungen |
-145,0 | -133,0 | -12,0 | -9,0 % |
| Verwaltungs aufwendungen2 |
-69,1 | -63,4 | -5,6 | -8,9 % |
| Forschungs- und Entwicklungs aufwendungen |
-15,0 | -10,3 | -4,7 | -45,1 % |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-1,8 | -15,9 | 14,1 | 88,6 % |
| EBIT | 18,9 | -12,0 | 30,9 | n/a |
| Finanzerfolg | -41,2 | -64,1 | 22,9 | 35,7 % |
| EBT | -22,3 | -76,1 | 53,8 | 70,7 % |
| Steueraufwand | -43,1 | 10,3 | -53,4 | n/a |
| Ergebnis nach Steuern |
-65,4 | -65,8 | 0,4 | 0,6 % |
1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.
2) Die Erhöhung der Verwaltungsaufwendungen ergibt sich hauptsächlich aus Rückstellungen für eine mögliche Bonuszahlung für das laufende Geschäftsjahr sowie gestiegenen Löhnen und Gehältern in Österreich.
Die Steuerung des Geschäfts der Lenzing Gruppe wird in die zwei Divisionen "Faser" und "Zellstoff" gegliedert.
Im ersten Halbjahr 2024 wurde die Umsetzung der Unternehmensstrategie "Better Growth" weiter vorangetrieben. Die Strategie zielt unter anderem darauf ab, die strukturell wachsende Nachfrage nach den umweltverträglichen und hochwertigen Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ besser zu bedienen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Großprojeke in Brasilien und Thailand sowie der Transformation der Kapazitäten in China und Indonesien, wird Lenzing nun einen profitablen Wachstumskurs verfolgen, ihren Fokus auf nachhaltige und hochwertige Premiumfasern für Textilien und Vliesstoffe schärfen und parallel den Übergang zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter forcieren.
Lenzing gab im ersten Halbjahr 2024 auch personelle Veränderungen im Vorstand bekannt. Walter Bickel wurde mit Wirkung zum 15. April 2024 als Vorstandsmitglied und Chief Transformation Officer der Lenzing AG bis 31. Dezember 2025 ernannt. Darüber hinaus wird Rohit Aggarwal als neues Vorstandsmitglied im Laufe des dritten Quartals 2024 den Geschäftsbereich Fasern übernehmen. Stephan Sielaff, derzeitiger Vorstandsvorsitzender der Lenzing AG, wird spätestens mit Auslaufen seines Vertrags Ende März 2025 aus dem Unternehmen ausscheiden. Ihm wird nach seiner Einarbeitungszeit Rohit Aggarwal als neuer Vorstandsvorsitzender der Lenzing AG nachfolgen. Der Vorstand der Lenzing AG wird damit kurzzeitig von drei auf fünf Mitglieder erweitert und nach dem Ausscheiden von Stephan Sielaff wieder auf vier Vorstände reduziert.
In der Division Faser sind alle Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe mit ihren Cellulosefasern, insbesondere jene in den Bereichen Textilien und Vliesstoffe, zusammengefasst.
Lenzing steht weltweit für eine ökologisch verantwortungsbewusste Erzeugung von Spezialfasern auf der Basis von Cellulose und Recyclingmaterial. Mit dem 2022 eröffneten Lyocellwerk in Thailand sowie den erfolgreichen Investitionen in bestehende Produktionsstandorte in Asien ist Lenzing in der Lage, 100 Prozent des Faserumsatzes aus dem Geschäft mit Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ zu erzielen.
Besonders erwähnenswert für die Berichtsperiode ist das Innovationsprojekt "Glacial Threads: From Forests to Future Textiles", eine Zusammenarbeit der Divisionen Textilien und Vliesstoffe mit ausgewählten, externen Partnern. Im Rahmen der Kooperation wurde ein Geotextil aus LENZING™ Fasern entwickelt, das eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen, mikroplastikabgebenden Gletscherschutzvliesen bietet. In einem erfolgreichen Feldversuch auf dem Stubaier Gletscher in Österreich konnten so vier Meter Eismasse vor der Schmelze bewahrt werden. In diesem Pilotprojekt wurde auch das Recycling von Geotextilien erfolgreich getestet und aus den wiedergewonnen Fasern konnte eine modische "Glacier Jacket (dt. Gletscherjacke)" hergestellt werden.
Die Ratingagentur MSCI bewertete Lenzing zum dritten Mal in Folge mit einem AA-Rating, womit Lenzing zu den besten acht Prozent der bewerteten Unternehmen in ihrer Vergleichsgruppe gehört. Besonders hervorgehoben wurden die exzellenten Governance-Strukturen bei Lenzing sowie die führende Rolle bei der Einführung starker Initiativen zur Minderung des Risikos von Umwelthaftungen im Zusammenhang mit der Freisetzung toxischer Schadstoffe. Zudem wurde das starke Wasser-Stewardship-Programm, das eine Wasserrisikobewertung umfasst, positiv erwähnt.
Lenzing nahm erstmals an der Higg FEM-Verifizierung der Sustainable Apparel Coalition (SAC) zur Bewertung der Umweltauswirkungen der Produktherstellung an den Standorten teil und erzielte herausragend positive Ergebnisse. SAC ist ein Bündnis der Bekleidungs-, Schuh- und Textilindustrie, in der Lenzing ein aktives Mitglied ist. Das Higg Facility Environmental Module (FEM) ist ein revolutionäres Instrument zur Bewertung der Umweltauswirkungen der Produktherstellung in Betrieben und liefert ein klares Bild der Umweltauswirkungen einer Anlage. Bei fast 20.000 teilnehmenden Betrieben aus unterschiedlichen Industriezweigen, die im Jahr 2023 im Durchschnitt weniger als 50 Prozent der möglichen Punkte erreichten, erzielten die teilnehmenden Lenzing-Standorte verifizierte Werte zwischen 70 und 95 Prozent.
Auch beim Higg Facility Social & Labor Modul (FSLM) für soziale Nachhaltigkeit konnte Lenzing herausragende Ergebnisse erzielen. Dabei wurden die sozialen Auswirkungen der Produktion in Bereichen wie Löhne, Arbeitszeiten, Gesundheitsschutz und Umgang mit den Mitarbeiter:innen gemessen. Die fünf geprüften Lenzing-Produktionsstandorte gehörten 2023 zu den besten 25 Prozent aller 7.200 teilnehmenden Unternehmen.
Mit der Positionierung ihrer Produktmarken sendet Lenzing seit 2018 eine starke Botschaft an die Konsument:innen. Mit TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ als Dachmarken für alle Spezialitäten im Textilbereich, mit VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und mit LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen steigerte Lenzing auch im ersten Halbjahr 2024 die Sichtbarkeit ihrer Marken.
Durch die Einführung aktualisierter Werbe-Claims, wie auch durch kontinuierliche Innovationen und Co-Branding-Partnerschaften konnten sich die Lenzing Produktmarken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™, VEOCEL™ und LENZING™ Industrial weiter vom Wettbewerb abheben. Um Kunden und Partner in der Wertschöpfungskette bei der Bewältigung der sich rasant ändernden regulatorischen Vorgaben in einem komplexen Branchenumfeld zu unterstützen, präzisierte Lenzing kürzlich eine Reihe von Markenversprechen, um allen neuen Richtlinien, wie der Green Claims Directive der Europäischen Union, zu entsprechen.
Ein Schwerpunkt in der Division Faser war die konsequente Umsetzung des Vertriebsoptimierungsprojektes, das unter dem Performance-Programm weiter fortgeführt wird. Der Fokus liegt auf einem gestärkten Umsatz- und Margenwachstum. Das Projekt zeigt bereits deutlich Wirkung. Im ersten Halbjahr 2024 konnten positive Ergebnissebeiträge über Plan erzielt werden. Neben optimierten Prozessen wurde auch die Struktur verstärkt. So konnte man in zwei von drei Regionen neue Leiter mit hervorragenenden Marktkenntnissen gewinnen . Nach vorne blickend wurde durch eine Reorganisation im zweiten Quartal die Leitung des Bereichs Filament als auch die globale Textilleitung verstärkt. Somit ist der Textilbereich auf Leitungsebene für die Herausforderungen der nächsten Quartale bestens aufgestellt.
Der Ergebnisbeitrag der Division Faser wurde aber durch nach wie vor erhöhte Kosten für Rohstoffe und Energie sowie gestiegene Logisitikkosten im ersten Halbjahr 2024 negativ beeinflusst.
Die externen Umsatzerlöse der Division Faser stiegen nach EUR 927,5 Mio. im ersten Halbjahr 2023 auf EUR 1,01 Mrd im ersten Halbjahr 2024. 64,6 Prozent davon entfielen auf Fasern für Textilien, 35,4 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe. Die Faserverkaufsmenge stieg auf ca. 493.000 Tonnen im ersten Halbjahr 2024 (nach ca. 408.000 Tonnen in der Vergleichsperiode des Vorjahres). Der Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz erhöhte sich auf 92,1 Prozent (nach 78,2 Prozent im ersten Halbjahr 2023). Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 20,8 Mio., nach minus EUR 45,2 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 29,4 Mio. gegenüber minus EUR 109,7 Mio. im ersten Halbjahr 2023.
Während der Absatz von Fasern im ersten Halbjahr 2024 einen klaren Aufwärtstrend verzeichnete, herrschte innerhalb der gesamten textilen Wertschöpfungskette weiterhin Unsicherheit, da die erwartete Erholung in den Zielmärkten noch nicht eingetreten ist. Die anhaltende Praxis der kurzfristigen Auftragsvergaben über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg führte auch zu Schwierigkeiten bei den Prognosen im Hinblick auf die Nachfrage der Lenzing Kunden und der nachgelagerten Partner.
Innovation ist der Schlüssel, um die Textilindustrie in eine nachhaltigere Zukunft zu führen. Daher arbeitet Lenzing eng mit seinen Partnern zusammen, um die Wertschöpfungskette durch die Verbesserung von Industriepraktiken zu verbessern. Mit dem Ziel, die Abhängigkeit von kunststoffbasierten Elastanmaterialien in dehnbaren Stoffen zu reduzieren, entwickelte Lenzing eine innovative Verarbeitungstechnik für Partnerhersteller und -marken, um dehnbare Stoffe aus TENCEL™ Lyocellfasern herstellen zu können. Da die Textilindustrie nach wie vor einen hohen Wasserverbrauch und eine hohe Umweltverschmutzung bei Färbeprozessen aufweist, arbeitete Lenzing zudem eng mit Cobalt Fashion und dem Technologie-Start-up-Unternehmen Exponent Envirotech zusammen, um erstmals eine wasserlose Färbetechnologie in kommerziellem Maßstab für holzbasierte Cellulosefasern einzuführen. Da diese Technologie den Wasserverbrauch erheblich reduzieren kann, hat sie das Potenzial, eine mögliche Alternative zum herkömmlichen Färben auf Wasserbasis in der textilen Wertschöpfungskette zu werden.
Lenzing arbeitet seit vielen Jahren daran, die Kreislaufwirtschaft innerhalb der Wertschöpfungskette zu beschleunigen. Zu diesem Zweck ging Lenzing in der Berichtsperiode u. a. eine weitere Partnerschaft mit dem Experten für Lederalternativen Recyc Leather ein. Gemeinsam wurde Pélinova®, ein innovatives Material entwickelt, das TENCEL™ Lyocellfasern und recycelte Lederfasern für die Herstellung von Kleidungsstücken und Schuhen in der High-End-Mode (wie z. B. von Slouchy Boots der dänischen Marke GANNI) vereint. Gemeinsam mit der in Großbritannien ansässigen Modemarke Mother of Pearl startete Lenzing zudem eine Kampagne zur Kundenansprache in einer speziell eingerichteten Popup-Boutique. Durch die Zusammenarbeit mit den Outdoor-Bekleidungsmarken Houdini, Devold und Royal Robbins setzt sich Lenzing auch weiterhin dafür ein, Mode und Outdoor-Bekleidung aus nachhaltigen, alternativen Materialien in die breite Masse der Gesellschaft zu bringen.
Mit dem gemeinsamen Ziel, Entscheidungen für verantwortungsvolle Mode in den Vordergrund zu stellen und echten Wandel in der Modewelt voranzutreiben, kooperiert Lenzing mit der Kultmarke Diane von Furstenberg (DVF), um mehrere Vorzeige-Kollektionen einzuführen, in denen TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ Fasern in zeitlosen Modestücken verarbeitet werden.
Trotz der branchenweiten Herausforderung, eine konstante Versorgung mit hochwertigem recycelten Zellstoff aus Baumwolle für die Faserproduktion sicherzustellen, setzt sich Lenzing weiterhin für die Förderung der Kreislaufwirtschaft innerhalb der Wertschöpfungskette durch die kontinuierliche Produktion von LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit REFIBRA™ Technologie ein. Die LENZING™ ECOVERO™ Black Viscosefasern haben in der Branche bereits einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt und sind als Co-Branding-Produkte in Online- und Offline-Shops weltweit erhältlich.
Bis heute konnte Lenzing die Bekanntheit und den Einfluss ihrer Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ mit verschiedenen Kampagnen und Initiativen, die mehr als 7,8 Mrd. Impressionen in PR- und Online-Medien und 23 Mio. Interaktionen (einschließlich Videoaufrufe) in sozialen Medien generierten, weiter steigern.
Um die Sichtbarkeit der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ im globalen Ökosystem der Mode- und Textilindustrie aufrechtzuerhalten, arbeitet Lenzing eng mit über 330 Markenpartnern weltweit zusammen, darunter Allbirds, Aritzia, Benetton, Calzedonia, Camper, DVF (Diane von Furstenberg), Eberjey, Forever New, Ganni, Jack & Jones, Jimmy Key, Jockey, Les Enphants, LINING, Luolai, Marc O'Polo, MAVI, Mother Of Pearl, OXXO, Pepe Jeans, Pottery Barn, Reformation, Rip Curl, Sézane, Sussan, Urban Outfitters, Victoria's Secret und Vogue Collection.
Lenzing setzte in der Berichtsperiode auch ihre Mission zum Schutz des geistigen Eigentums und der Marken mit der Kampagne "Only One TENCEL™ Brand" fort. Die Kampagne wird in allen Schlüsselregionen der Lenzing weltweit ausgespielt, einerseits online (über Social-Media-Kanäle und die Lenzing Website) und andererseits offline (auf Displays und Lenzing-Ständen auf wichtigen Messen). Bislang wurde die Kampagne gut aufgenommen und generierte eine gemessene Reichweite von mehr als 10,6 Mio. auf verschiedenen Plattformen.
Fasern für Vliesstoffe (engl. nonwoven fibers) sind eine wichtige strategische Säule der Lenzing Gruppe. Lenzing bietet Fasern für die Vliesstoffindustrie unter der Marke VEOCEL™ sowie unter der Marke LENZING™ Industrial an. Diese beiden Marken bedienen ein breites Anwendungsspektrum von Wischtüchern und Hygieneprodukten bis hin zu Verpackungen, Filtern und weiteren industriellen Anwendungen. Trotz der allgemeinen Marktdynamik im ersten Halbjahr 2024 entwickelten sich die Segmente Hygiene und Wischtücher am Weltmarkt relativ stabil, während industrielle Anwendungen wie Geotextilien und Filtration global ein zunehmendes Interesse an cellulosischen Faserlösungen verzeichneten.
Aufbauend auf einer dezidierten Vliesstoffstrategie arbeitet Lenzing daran, ihre Marktposition weiter zu stärken und ihr nachhaltiges und profitables Wachstum zu fördern. Dies bedeutet, dass Lenzing ihr Angebot an zielgerichteten Lösungen für eine Vielzahl von Produkt- und Anwendungsbedürfnissen auf Basis der Marktanforderungen weiterentwickelt. Um dies zu ermöglichen und die Umstellung der Branche auf Cellulosefasern weiter voranzutreiben, wurde Anfang dieses Jahres das Thema "Advance to Cellulosics" für Vliesstoffe entwickelt. Mit diesem neuen Ansatz will Lenzing dem Markt die umweltfreundlichen Vorteile ihres Cellulosefaser-Portfolios näherbringen und gleichzeitig den Kunden eine große Vielfalt an Vliesstoff-Anwendungslösungen anbieten. Lenzings Ziel ist es, Kunden und Verbraucher:innen im sich verändernden Marktumfeld einzuladen, innovative cellulosische Lösungen aus dem VEOCEL™ Faserportfolio zu nutzen und zu fördern.
Im Jahr 2024 hat Lenzing ihre Marktchancen im Vliesstoffgeschäft zudem weiter diversifiziert, indem der Schwerpunkt auf saugfähige Hygieneprodukte (engl. absorbent hygiene products, AHP) gelegt wurde. Neue Faserinnovationen, die im ersten Halbjahr 2024 auf den Markt kamen, unterstützten diese Strategie. So wurden beispielsweise die VEOCEL™ Totally Chlorine-Free (TCF) Fasern mit Blick auf AHP-Kunden und -Verbraucher:innen entwickelt, um eine hohe Produktsicherheit innerhalb der Wertschöpfungskette für die Branche zu gewährleisten. Ein weiteres Beispiel ist der Abschluss der Vorentwicklungsarbeiten für die Erweiterung des LENZING™ Lyocell Dry Produktportfolios. Dank ihrer innovativen Fähigkeit, Flüssigkeiten über ihre Oberfläche zu leiten (LENZING™ Dry Technology), bieten diese Fasern völlig neue Produktlösungen für Hygieneprodukte, die bisher nur durch den Einsatz von Kunststofffasern erreicht werden konnten. LENZING™ Lyocell Dry Fasern werden gemäß der EU-Richtlinie für Einwegkunststoffe (Single-Use Plastics Directive) nicht als "Kunststoff" eingestuft und bieten eine sehr weiche und umweltfreundliche Alternative auf Cellulosebasis für Marken und Hersteller, die plastikfreie Damen- und Körperpflegeprodukte entwickeln möchten. Mit der Erweiterung des LENZING™ Lyocell Dry Faserportfolios will Lenzing auf die unterschiedlichen Anwendungsbedürfnisse des Marktes eingehen.
Dieses Jahr feierte Lenzing am Tag der Erde, dem 22. April 2024, das vierte Jahr seiner #ItsInOurHands Initiative. Seit ihrem Start im Jahr 2020 widmet sich die Plattform #ItsInOurHands der Aufgabe, globale Gemeinschaften zu inspirieren und das Bewusstsein der Verbraucher:innen für die Bedeutung des Kampfes gegen die Plastikverschmutzung zu schärfen, die Vorteile des Einsatzes von Cellulosefasern in der Körperpflege und Hygiene zu verdeutlichen und den Menschen einfache Tipps und Ratschläge zu geben, wie sie in ihrem täglichen Leben umweltbewusste Entscheidungen treffen können.
Im Mai 2024 nahm Lenzing an der China International Disposable Paper Expo (CIDPEX) 2024 in Nanjing teil, die unter dem Motto "Care Together" stand. Im Rahmen der Veranstaltung wurden VEOCEL™ Faseranwendungen für Produkte in den Marktsegmenten Körperpflege, Schönheitspflege, Intimpflege und spülbare Pro-dukte vorgestellt sowie in einer Keynote die Lenzing Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" und die wichtigsten Erfolge von VEOCEL™ im Bereich Nachhaltigkeit präsentiert. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und die Besucher:innen wurden inspiriert, ESG und die SDGs in ihrer Arbeit in den Vordergrund zu stellen. In Europa war Lenzing zudem auf der Techtextil-Messe mit einem gemeinsamen Stand der Marken LENZING™ und VEOCEL™, an welchem Anwendungslösungen für Geotextilien vorgestellt wurden, vertreten.
Darüber hinaus wurde im ersten Halbjahr 2024 die LENZING™ Vliesstofftechnologie (engl. LENZING™ Nonwoven Technology) auf dem Markt vorgestellt. Diese Technologie, die in den letzten Jahren immer weiter verbessert wurde, hat bewiesen, dass sie eine wichtige strategische Plattform für den Sektor der cellulosischen Vliesstoffe werden kann, indem sie neue Möglichkeiten zur Differenzierung und Diversifizierung eröffnet. Die Aufmerksamkeit wurde von der Technologieentwicklung über die Produktentwick-lung auf die Vorbereitung der Vermarktung und Markteinführung in Zusammenarbeit mit Partnern gelenkt.
Lenzing stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt unter anderem LENZING™ Natriumsulfat her. Dieses wird in der Waschmittelund Glasindustrie sowie für die Erzeugung von Lebensund Futtermitteln eingesetzt. Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Co-Produkten blieben im ersten Halbjahr 2024 auf annähernd gleichem Niveau wie im Vergleichszeitraum 2023.
Die Division Zellstoff bündelt sämtliche Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe vom Holzeinkauf hin zur Erzeugung und zum Vertrieb von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten. Das neue Zellstoffwerk in Indianópolis (Brasilien) produziert mit ausgezeichneter Qualität Volumina über der Nennkapazität von 500.000 Tonnen pro Jahr und zählt damit zu den größten und produktivsten Werken für Faserzellstoff weltweit. Überschüssiger Strom wird zudem als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz eingespeist. Die neuen Produktionsmengen tragen wesentlich zur Stärkung der Eigenversorgung von Lenzing mit Faserzellstoff bei und unterstützen die Premiumisierung im Sinne der Unternehmensstrategie. Neben dem Zellstoffwerk in Brasilien produziert Lenzing an den Standorten Lenzing und Paskov Zellstoff.
Mit dem neuen Zellstoffwerk in Brasilien vertieft Lenzing die Rückwärtsintegration hin zu eigenem Holz aus langfristig gepachteten Waldflächen, welche im Endausbau ca. 70.000 Hektar FSC® zertifizierte Waldfläche ausmachen werden. 1 Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing für die Beschaffung von Holz und Zellstoff.
1 FSC-Lizenzcode: FSC-C175509, FSC-C165948
Im Sinne der "Better Growth"-Strategie treibt Lenzing zusätzlich das Thema Recycling weiter voran, um die Transformation der Textil- und Vliesstoffindustrien von einem linearen Modell hin zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Lenzing entwickelt und fördert bereits seit Jahren proaktiv Innovationen in diesem Bereich, um ökonomisch sinnvolle und skalierbare Lösungen für das globale Textilabfallproblem bereitzustellen. So arbeitet Lenzing seit 2021 mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra zusammen, um gemeinsam neue Verfahren für das Recycling von Alttextilien im industriellen Maßstab zu entwickeln.
Die externen Umsatzerlöse der Division Zellstoff erreichten im ersten Halbjahr 2024 einen Wert von EUR 295,7 Mio., nach EUR 321 Mio. in der Vergleichsperiode 2023. Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag in den ersten sechs Monaten 2024 bei EUR 184,2 Mio., gegenüber EUR 203,6 Mio. im Berichtszeitraum des Vorjahres. Das Betriebsergebnis (EBIT) kam bei EUR 92,5 Mio. zu liegen, nach EUR 122,8 Mio. im Vergleichszeitraum 2023.
Die Holzmärkte entwickelten sich im ersten Halbjahr 2024 erwartungsgemäß, sowohl Buche als auch Fichte sind ausreichend verfügbar und die Preisentwicklung war stabil. Neue Anforderungen wie die EUDR (European Deforestration Regulation) oder RED II/III (Renewable Energy Directive) stellen die Branche jedoch vor große Herausforderungen wie zum Beispiel umfangreiche Dokumentationspflichten, einen zusätzlichen Administrationsaufwand und einer künftig möglichen Verknappung des Angebots. Europaweite Bahninfrastrukturprobleme schlagen sich erheblich in den Logistikkosten nieder.
Die Beschaffungsstrategie der Lenzing Gruppe mit langfristigen Rahmenvereinbarungen erzielte in den ersten sechs Monaten 2024 einen guten Stabilisierungseffekt auf Mengen und Preise. Lenzing konnte ihre Zellstoffstandorte in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) im Berichtszeitraum daher ausreichend mit Holz versorgen.
Die Auditierungen nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) bestätigten auch für das erste Halbjahr 2024 für beide Standorte, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC- und FSC-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen.1
Die Division Zellstoff versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis eigene Faserzellstoffwerke, womit ein sehr hoher Eigenversorgungsgrad gegeben ist. Lenzing etablierte sich darüber hinaus als struktureller Lieferant im weltweiten Viscosezellstoffmarkt. Der extern bezogene Faserzellstoff wird größtenteils auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. In den Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden im ersten Halbjahr 2024 ca. 561 Tsd. Tonnen Faserzellstoff produziert.
In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben Faserzellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere Bestandteile des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.
Lenzing profitierte im ersten Halbjahr 2024 auch vom Trend zu mehr Nachhaltigkeit und regionalen Lieferketten. Eine bereits 2018 vom Forschungsinstitut Quantis durchgeführte Lebenszyklus-Analyse ist weiterhin aktuell und bestätigt, dass Essigsäure der Marke LENZING™ Acetic Acid Biobased einen um mehr als 85 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als vergleichbare Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe.
Trotz gesteigerter Volumina entwickelte sich der Umsatz der Bioraffinerie-Produkte LENZING™ Acetic Acid Biobased und LENZING™ Furfural Biobased im ersten Halbjahr 2024 analog zur allgemeinen Preisentwicklung im entsprechenden Marktsegment rückläufig.
Die Themen "Energie" und "Weitere Rohstoffe" sind als wesentliche Einflussfaktoren auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Gruppe den Divisionen "Faser" und "Zellstoff" zuzuordnen.
Lenzing zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Faser- und Zellstoffproduktion und arbeitet an den weiteren Produktionsstandorten kontinuierlich an der Verbesserung der Energieeffizienz.
Die Energievorräte an den europäischen Standorten der Lenzing Gruppe, die im Wesentlichen durch den Ukraine-Krieg betroffen waren, sind nach wie vor sehr hoch.
Die Energiepreise setzten im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zur Berichtsperiode des Vorjahres ihre Abwärtsbewegung fort. Ein erneut warmer Winter in Europa und eine reduzierte industrielle Nachfrage drückten die Gaspreise am österreichischen Spotmarkt auf EUR 30,3 je MWh, was einem Rückgang von 35 Prozent entspricht. Der Strompreis ging in der Vergleichsperiode sogar um 41 Prozent zurück. Wesentliche Aspekte in diesem Zusammenhang waren die um 27 Prozent tieferen CO2-Preise und die hohe Produktion aus neuen Erneuerbaren. Der Kohlepreis reduzierte sich um 18 Prozent, der Ölpreis stieg um 4 Prozent. Insgesamt liegen die Preise für Energie nach wie vor über dem Niveau von 2019.
Die Lenzing Gruppe stellte ihr Energiepreis-Hedging im ersten Quartal 2023 im Zuge der Versorgungskrise teilweise neu auf und reduzierte damit das Preisänderungsrisiko. Die Beschaffung von Erdgas und Strom erfolgt nunmehr gemäß einer festgelegten Einkaufsstrategie, wonach ein Teil der benötigten Energie über Fixlieferverträge mit Festpreisen am Terminmarkt bezogen wird. Aus
Bioraffinerie-Produkte
1 Lizenzcode: FSC-C041246 und PEFC/06-33-92
diesem Grund hat die Entwicklung der Spotmärkte nur einen abgeschwächten Einfluss auf die Energiekosten des Unternehmens.
Alleine am Standort Lenzing werden aktuell 30 Energieeffizienzprojekte durchgeführt. Lenzing unterstreicht damit nicht nur ihr Engagement für den Klimaschutz und die Energiewende, sondern investiert auch langfristig in die Energieeffizienz.
Am Standort in Heiligenkreuz wurde mit dem Erwerb des Biomassekraftwerkes die Betriebsweise der Energieanlagen weiter optimiert, was zu einer deutlichen Verringerung des Erdgaseinsatzes führte. Weiters wird der Kraftwerkspark am Standort Heiligenkreuz bereits seit dem Jahr 2013 im österreichischen Regelenergiemarkt eingesetzt, um das öffentliche Netz zu stabilisieren. Innovative, maßgeschneiderte Flexibilitätsprodukte eröffnen den Zugang, um Erlöse am Energiemarkt zu generieren und sichern gleichzeitig das Stromnetz. Im ersten Halbjahr 2024 wurden daher die zur Verfügung stehenden Regelenergiekapazitäten bestmöglich eingesetzt, um die Erlössituation zu maximieren.
Mit dem kontinuierlichen Ausbau der erneuerbaren Energien macht sich Lenzing unabhängiger von den globalen Energiemärkten und reduziert weiter ihre CO2-Emissionen entsprechend der strategischen Zielvorgaben.
Die Energieanlagen an den Zellstoffstandorten Paskov und Indianópolis liefen in der Berichtsperiode im Normalbetrieb. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Der starke Anstieg der Energiepreise infolge der COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Kriegs verursachte u. a. eine Verknappung des Angebots sowie deutliche Preisanstiege auf den globalen Rohstoffmärkten. Im aktuellen Berichtszeitraum setzte sich die deutliche Preiserhöhung bei allen Rohstoffen fort, die meisten Rohstoffpreise befinden sich nach wie vor über den Vorkrisenniveaus.
Natronlauge kommt bei der Herstellung von Faserzellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscose- und Modalfasern. Sie fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge stagnierten im ersten Halbjahr 2024 auf einem weiterhin erhöhten Niveau. Grund hierfür ist eine relativ stabile Nachfrage bei gleichzeitiger Angebotsknappheit infolge einer rückläufigen Nachfrage nach Chlor.
Schwefel ist ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Herstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure. Beide Rohstoffe werden wiederum im Viscoseverfahren eingesetzt. Die Schwefelpreise entwickelten sich in den ersten sechs Monaten 2024 stabil und lagen leicht über dem Vorkrisenniveau.
In Sonstige sind im Wesentlichen zentrale Headquarter-Funktionen und übergreifende Tätigkeiten sowie die Geschäftstätigkeit der Forschung und Entwicklung und des BZL-Bildungszentrums Lenzing GmbH (Ausbildung und Personalentwicklung) zusammengefasst. Die Umsatzerlöse in Sonstige erreichten im ersten Halbjahr 2024 einen Wert von EUR 1,6 Mio Das Ergebnis (EBITDA) lag bei minus EUR 28,2 Mio. und das Betriebsergebnis (EBIT) betrug minus EUR 31,8 Mio.
Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von EUR 35,70 (Eröffnungskurs am 02. Jänner 2024) in das Börsenjahr 2024 und erreichte am 18. März 2024 ihren bisherigen Tiefststand mit einem Schlusskurs von EUR 24,85. Das Jahreshoch wurde am 13. Juni 2024 mit einem Schlusskurs von EUR 37,20 erzielt. Zum Ende der Berichtsperiode am 28. Juni 2024 schloss die Lenzing Aktie den Börsenhandel bei EUR 32,75. Dies entspricht einem Kursrückgang von minus 8,3 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn. Der Wiener Leitindex ATX beendete das erste Halbjahr 2024 mit einem Plus von 5 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde die Dividendenzahlung auf Basis eines Vorstandsbeschlusses ausgesetzt. Am 11. April hat der Vorstand der Lenzing Gruppe beschlossen, die bestehende Dividendenpolitik von mindestens EUR 4,50 pro Aktie unbefristet auszusetzen.
Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum 30. Juni 2024 EUR 40.107.738,37 und ist eingeteilt in 38.618.180 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 52,25 Prozent. Die Goldman Sachs Group, Inc. hält aktuell 6,97 Prozent der Aktien. Die B&C Gruppe gab am 12. Juni 2024 bekannt, dass sie und der brasilianische Zellstoffproduzent Suzano S.A. eine langfristige Partnerschaft im Zusammenhang mit der Mehrheitsbeteiligung an Lenzing unterzeichnet haben. Im Rahmen dieser Vereinbarung wird Suzano S.A. von der B&C Gruppe einen Anteil von 15,0 Prozent an der Lenzing AG übernehmen.
Die 80. ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG wurde am 18. April 2024 als Präsenzveranstaltung in Lenzing durchgeführt. Die Hauptversammlung erteilte den Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates die Entlastung für das Geschäftsjahr 2023 und setzte die Vergütung an die Mitglieder des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2024 im Voraus fest. Die Vergütungspolitik der Lenzing AG für die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes ist neben finanziellen Leistungskriterien auch an nicht-finanzielle Nachhaltigkeitskriterien (ESG-Kriterien) gekoppelt, welche die nachhaltige Geschäftsstrategie weiter fördern.
Der Risikobericht für das erste Halbjahr 2024 basiert auf den Einschätzungen des Managements der Lenzing Gruppe und umfasst die wichtigsten Unternehmensrisiken für das Geschäftsjahr 2024 sowie auf mittlere Sicht.
Internationale Konflikte, steigende soziale Spannungen, technologische Entwicklungen und angespannte finanzielle Bedingungen haben zu einer erhöhten Volatilität der globalen Risikolandschaft geführt und verändern die Strukturen der wirtschaftlichen Aktivitäten tiefgreifend.
Die zunehmende Polarisierung und politische Instabilität in vielen Ländern hat erheblich zu dieser Komplexität beigetragen, deren destabilisierendes Potenzial durch die hohe Anzahl an politischen Wahlen im Jahr 2024 noch verstärkt wird.
Trotz der vorherrschenden Risiken für die Weltwirtschaft gibt es aber auch vorsichtigen Optimismus seitens der Chefökonomen vom World Economic Forum (WEF) für eine wirtschaftliche Erholung in unterschiedlichem Ausmaß in verschiedenen Sektoren und Regionen. Positive Trends in Bezug auf die Widerstandsfähigkeit der globalen Lieferketten wurden ebenfalls festgestellt.
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt in der Berichtsperiode und den damit verbundenen Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".
Eine Einschätzung des Risikos für das zweite Halbjahr 2024 der Lenzing Gruppe basiert auf dem aktuellen Stand der globalen Risikolandschaft. Eine Negativentwicklung der globalen Krisenherde kann zu einer Verschlechterung des Geschäftsverlaufs der Lenzing Gruppe führen.
Die Erholung des weltweiten Fasergeschäftes ist weiterhin mit Unsicherheit behaftet. Diese hängt stark von der weiteren Entwicklung der globalen Lagerstände für Textilien sowie der Preisentwicklung im richtungsweisenden Markt für Baumwolle ab.
Die Unternehmensstrategie "Better Growth" der Lenzing Gruppe versucht unter anderem mittels Innovation, der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb hochwertiger Premiumprodukte den marktgegebenen Preis- und Nachfrageschwankungen entgegenzuwirken.
Die Versorgung mit Faserzellstoff gilt aufgrund der hohen Eigenversorgung sowie eines ausreichenden Marktangebotes als langfristig gesichert. Die Märkte für Energie, Rohstoffe und Logistik sind jedoch weiterhin als volatil einzustufen, wobei im zweiten Halbjahr 2024 bei gleichbleibender Risikolage eine weitere leichte Entspannung der Preise erwartet wird.
Das Liquiditätsrisiko für das zweite Halbjahr 2024 wird aufgrund der starken Cash-Position der Lenzing Gruppe und ungenutzter Kreditlinien bei Banken als moderat eingestuft. Auf der Währungsseite schwankte der US-Dollar gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 4 Prozent, der chinesische Yuan gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 3,5 Prozent. Eine Abwertung der beiden Währungen würde sich negativ auf das offene Währungsvolumen der Lenzing auswirken. Ein anhaltend hohes Zinsniveau oder sogar steigende Zinsen würden das Ergebnis negativ belasten. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für die Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
In der Kategorie der betrieblichen Risiken führte ein Brand in der Rückgewinnungsanlage am Standort Lenzing zu einer mehrtägigen Einschränkung der Viscosefaserproduktion, wobei der entstandene Schaden unterhalb der Versicherungsgrenze lag und somit als Selbstbehalt getragen wurde. Darüber hinaus gab es im Berichtszeitraum keine wesentlichen Schadensfälle im Bereich der Betriebs-, Umwelt- und Haftungsrisiken.
ESG (Environment, Social and Governance) relevante Chancen und Risiken sind im Risikomanagement der Lenzing Gruppe integriert und werden gemäß dem internen Risikomanagementprozess wiederkehrend evaluiert. Aufgrund des mitunter sehr langfristigen Zeithorizontes von ESG-Risiken sind in dieser Risikokategorie kurzfristig keine nennenswerten (negativen) Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis der Lenzing zu erwarten.
Die Unsicherheit der aktuellen Prognose für die kurz- und mittelfristige Geschäftsgebarung der Lenzing Gruppe bleibt bestehen. Eine vollständige Darstellung sämtlicher relevanter Risiken wird im Geschäftsbericht 2023 gezeigt.
Der IWF beließ seine Wachstumsprognose für 2024 unverändert bei 3,2 Prozent und erhöhte sie für 2025 auf 3,3 Prozent. Trotzdem bleibt eine Vielzahl an Risiken für die Weltwirtschaft bestehen.
Die Vorhersage der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung wird durch schwelende globale Konflikte, Handelsstreitigkeiten sowie einen ungewissen Ausgang der Wahlen in den USA erschwert.
Konsument:innen halten sich in einem Umfeld gestiegener Preise, teils gesunkener Reallöhne und Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung mit nicht notwendigen Käufen zurück. Dies verhindert eine Belebung des für Lenzing wichtigen Verbrauchermarktes für Bekleidung.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle wird für den weiteren Verlauf der Erntesaison 2023/2024 ein Rückgang der Lagerbestände und eine stabile Preisentwicklung auf niedrigem Niveau erwartet. Erste vorsichtige Schätzungen für die kommende Erntesaison 2024/2025 lassen einen weiteren Lageraufbau erwarten.
Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt eingeschränkt.
Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr 2024 lagen trotz eines weiterhin schwierigen Marktes leicht über den Erwartungen der Lenzing. Mit der Umsetzung des Performance-Programms liegt Lenzing über Plan. Das Unternehmen erwartet, dass die Maßnahmen in den kommenden Quartalen verstärkt zur weiteren Ergebnisverbesserung beitragen werden.
Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren bestätigt die Lenzing Gruppe ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2024 mit einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr.
Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer Strategie sehr gut positioniert und forciert sowohl profitables Wachstum mit Spezialfasern als auch den weiteren Ausbau der Marktführerschaft im Bereich Nachhaltigkeit.
Lenzing, am 02. August 2024 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Chief Executive Officer Dr. Nico Reiner Chief Financial Officer
DI Christian Skilich, MBA, LLM
Chief Pulp & Technology Officer
Dr. Walter Bickel Chief Transformation Officer
Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe abgeleitet. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor:innen, Banken und Analyst:innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – wird das EBIT in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie das EBITDA in den Finanzkennzahlen und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EUR Mio. | 01-06/2024 | 01-06/2023 |
|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 18,9 | -12,0 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, + Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
146,4 | 149,5 |
| - Erträge aus der Auflösung von Investitions zuschüssen |
-0,9 | -1,0 |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) |
164,4 | 136,5 |
| EUR Mio. | 01-06/2024 | 01-06/2023 |
|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 164,4 | 136,5 |
| / Umsatzerlöse | 1.310,7 | 1.250,2 |
| EBITDA-Marge | 12,5% | 10,9% |
| EUR Mio. | 01-06/2024 | 01-06/2023 |
|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 18,9 | -12,0 |
| / Umsatzerlöse | 1.310,7 | 1.250,2 |
| EBIT-Marge | 1,4% | -1,0% |
Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung dargestellt.
Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet.
| EUR Mio. | 01-06/2024 | 01-06/2023 |
|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | -65,4 | -65,8 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, + Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
146,4 | 149,5 |
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts +/– von biologischen Vermögenswerten |
-11,2 | -42,5 |
| – Erträge aus der Auflösung von Investitions zuschüssen |
-0,9 | -1,0 |
| +/– Veränderung langfristiger Rückstellungen | -5,4 | -0,6 |
| –/+ Ertrag / Aufwand aus latenten Steuern | 16,4 | -20,5 |
| Veränderung Forderungen und +/– Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern |
1,7 | -5,0 |
| +/– Unbares Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
1,6 | 6,7 |
| –/+ Übrige unbare Erträge / Aufwendungen | -36,8 | -40,1 |
| Sonstige unbare Erträge / Aufwendungen | -34,6 | -103,1 |
| Brutto-Cashflow | 46,4 | -19,3 |
Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.
| EUR Mio. | 01-06/2024 | 01-06/2023 |
|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 202,8 | -29,2 |
| – Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -65,7 | -137,7 |
| Erwerb/Auszahlung von Finanzanlagen und + Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
11,2 | 2,4 |
| Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von – Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-6,9 | -0,9 |
| Free Cashflow | 141,5 | -165,4 |
Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).
| EUR Mio. | 30.06.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 813,5 | 725,6 |
| + Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
12,4 | 5,4 |
| Liquiditätsbestand | 825,9 | 731,0 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.
| EUR Mio. | 30.06.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| Vorräte | 564,7 | 552,9 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 286,7 | 294,5 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
-345,9 | -296,3 |
| Trading Working Capital | 505,4 | 551,1 |
| EUR Mio. | 2024 | 2023 |
|---|---|---|
| Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern Umsatzerlöse |
652,3 | 655,4 |
| x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) | 2.609,3 | 2.621,6 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen |
19,4% | 21,0% |
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| EUR Mio. | 30.06.2024 | 31.12.2023 | |
|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 1.658,4 | 1.742,2 | |
| + Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
13,3 | 14,1 | |
| + Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
83,7 | 72,1 | |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
-21,9 | -19,3 | |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.733,6 | 1.809,1 | |
| / Bilanzsumme | 5.289,3 | 5.214,6 | |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 32,8% | 34,7% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| EUR Mio. | 30.06.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 565,1 | 529,0 |
| + Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 1.819,7 | 1.906,7 |
| - Liquiditätsbestand | -825,9 | -731,0 |
| Nettofinanzverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten |
1.558,9 | 1.704,7 |
| - Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | -9,7 | -9,8 |
| - Langfristige Leasingverbindlichkeiten | -121,4 | -132,3 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.427,8 | 1.562,6 |
| EUR Mio. | 30.06.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 1.427,8 | 1.562,6 |
| / Bereinigtes Eigenkapital | 1.733,6 | 1.809,1 |
| Net Gearing | 82,4% | 86,4% |
| EUR Mio. | 30.06.2024 | 31.12.2023 |
|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 1.427,8 | 1.562,6 |
| + Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 9,7 | 9,8 |
| + Langfristige Leasingverbindlichkeiten | 121,4 | 132,3 |
| Rückstellungen für Abfertigungen und + Pensionen |
72,9 | 74,8 |
| Nettoverschuldung | 1.631,8 | 1.779,5 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 30. Juni 2024
| EUR Mio. | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Note | 04-06/2024 | 04-06/2023 | 01-06/2024 | 01-06/2023 | |
| Umsatzerlöse | (3) | 652,3 | 627,1 | 1.310,7 | 1.250,2 |
| Umsatzkosten | -532,4 | -502,4 | -1.088,1 | -1.064,4 | |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 119,9 | 124,7 | 222,6 | 185,8 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 17,5 | 14,8 | 27,2 | 24,9 | |
| Vertriebsaufwendungen | -73,9 | -67,2 | -145,0 | -133,0 | |
| Verwaltungsaufwendungen | -36,9 | -29,1 | -69,1 | -63,4 | |
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen | -7,8 | -6,2 | -15,0 | -10,3 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -1,4 | -7,6 | -1,8 | -15,9 | |
| Betriebsergebnis (EBIT)1 | 17,5 | 29,4 | 18,9 | -12,0 | |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 0,1 | -0,8 | -0,3 | -4,1 | |
| Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten |
8,8 | -1,9 | 21,3 | -7,9 | |
| Finanzierungskosten | -30,9 | -28,6 | -62,2 | -52,1 | |
| Finanzerfolg | -22,0 | -31,2 | -41,2 | -64,1 | |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -4,5 | -1,8 | -22,3 | -76,1 | |
| Ertragsteueraufwand | (4) | -34,0 | 1,0 | -43,1 | 10,3 |
| Ergebnis nach Steuern | -38,5 | -0,8 | -65,4 | -65,8 | |
| Anteil am Ergebnis nach Steuern: | |||||
| Davon Aktionäre der Lenzing AG | -39,0 | -23,7 | -70,9 | -104,2 | |
| Davon nicht beherrschende Gesellschafter | -6,7 | 15,7 | -8,8 | 24,0 | |
| Davon vorgesehener Anteil der Hybridkapitalbesitzer | 7,2 | 7,2 | 14,4 | 14,4 | |
| Ergebnis je Aktie | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| Verwässert = unverwässert | -1,01 | -0,89 | -1,84 | -3,92 |
1) EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 30. Juni 2024
| EUR Mio. | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Note | 04-06/2024 | 04-06/2023 | 01-06/2024 | 01-06/2023 | |
| Ergebnis nach Steuern | -38,5 | -0,8 | -65,4 | -65,8 | |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | |||||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung |
(6) | -0,1 | -0,3 | 0,0 | 1,4 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | 0,0 | -0,1 | 0,0 | -0,3 | |
| -0,1 | -0,4 | 0,0 | 1,1 | ||
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können |
|||||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
12,8 | -10,4 | 26,3 | -27,9 | |
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Umgliederung von Kursdifferenzen aufgrund des Verlustes der Beherrschung |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,2 | |
| Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value-Änderungen und nicht designierte Komponenten |
0,9 | 18,2 | 3,1 | 19,8 | |
| Cashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung | -2,1 | -6,0 | -3,7 | -11,3 | |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | 0,9 | -2,6 | -0,7 | -0,3 | |
| Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (nach Steuern) |
-1,3 | 0,5 | -1,5 | 0,7 | |
| 11,2 | -0,2 | 23,6 | -18,9 | ||
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 11,1 | -0,6 | 23,6 | -17,8 | |
| Gesamtergebnis | -27,3 | -1,4 | -41,8 | -83,6 | |
| Anteil am Gesamtergebnis: | |||||
| Davon Aktionäre der Lenzing AG | -29,0 | -25,4 | -55,5 | -116,0 | |
| Davon nicht beherrschende Gesellschafter | -5,5 | 16,8 | -0,7 | 18,1 | |
| Davon vorgesehener Anteil der Hybridkapitalbesitzer | 7,2 | 7,2 | 14,4 | 14,4 |
| EUR Mio. | |||
|---|---|---|---|
| Vermögenswerte | Note | 30.06.2024 | 31.12.2023 |
| Immaterielle Anlagen | 24,8 | 26,7 | |
| Sachanlagen | 2.857,0 | 2.865,7 | |
| Biologische Vermögenswerte | (4) | 188,5 | 194,8 |
| Nutzungsrechte Leasing | 137,3 | 134,5 | |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 28,0 | 31,0 | |
| Finanzanlagen | (6) | 29,7 | 21,0 |
| Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) | (4) | 52,0 | 48,6 |
| Forderungen aus laufenden Steuern | 17,6 | 16,2 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | (6) | 27,5 | 26,6 |
| Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte | 31,8 | 48,9 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 3.394,3 | 3.414,0 | |
| Vorräte | (4) | 564,7 | 552,9 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (4,6) | 286,7 | 294,5 |
| Forderungen aus laufenden Steuern | 8,8 | 5,7 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | (6) | 29,5 | 35,4 |
| Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte | 179,8 | 167,6 | |
| Finanzanlagen | (6) | 12,1 | 18,7 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (6) | 813,5 | 725,6 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.895,0 | 1.800,5 | |
| Bilanzsumme | 5.289,3 | 5.214,6 | |
| Eigenkapital und Verbindlichkeiten | Note | 30.06.2024 | 31.12.2023 |
| Grundkapital | 40,1 | 40,1 | |
| Kapitalrücklagen | 513,5 | 513,5 | |
| Hybridkapital | 496,6 | 496,6 | |
| Andere Rücklagen | 41,6 | 30,0 | |
| Gewinnrücklagen | 230,9 | 360,3 | |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG | 1.322,6 | 1.440,4 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 335,8 | 301,8 | |
| Eigenkapital | (4) | 1.658,4 | 1.742,2 |
| Finanzverbindlichkeiten | (6) | 1.819,7 | 1.906,7 |
| Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 13,3 | 14,1 | |
| Verbindlichkeiten für laufende Steuern | 48,0 | 48,0 | |
| Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | (4) | 61,4 | 40,1 |
| Rückstellungen | 84,0 | 89,1 | |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | (6) | 326,0 | 249,4 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | (6) | 5,2 | 8,4 |
| Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 4,9 | 5,1 | |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 2.362,5 | 2.361,0 | |
| Finanzverbindlichkeiten | (6) | 565,1 | 529,0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (4) | 345,9 | 296,3 |
| Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 83,7 | 72,1 | |
| Verbindlichkeiten für laufende Steuern | 37,8 | 32,1 | |
| Rückstellungen | 34,8 | 52,6 | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | (6) | 100,2 | 66,8 |
| Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 100,8 | 62,5 | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 1.268,3 | 1.111,4 | |
| Bilanzsumme | 5.289,3 | 5.214,6 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 30. Juni 2024
| EUR Mio. | |||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Grund kapital |
Kapital rücklagen |
Hybrid kapital |
Andere Rücklagen | Gewinn rücklagen |
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG und der Hybrid kapitalbesitzer |
Nicht beherr schende Anteile |
Eigen kapital |
||||
| Fremd währungs umrechnungs rücklage |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve und nicht designierte Komponenten) |
Versicherungs mathe matische Gewinne/ Verluste |
||||||||
| Stand zum 01.01.2023 | 27,6 | 133,9 | 496,6 | 97,5 | 15,6 | 16,5 | -39,5 | 991,7 | 1.739,9 | 286,0 | 2.025,9 |
| Ergebnis nach Steuern laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -89,8 | -89,8 | 24,0 | -65,8 |
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -18,2 | 1,1 | 5,3 | 0,0 | 0,0 | -11,8 | -6,0 | -17,8 |
| Gesamtergebnis | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -18,2 | 1,1 | 5,3 | 0,0 | -89,8 | -101,6 | 18,1 | -83,6 |
| Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -0,8 | 0,0 | 0,0 | -0,8 | -0,5 | -1,3 |
| Übertragung von Gewinnen aus dem Abgang von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten in die Gewinnrücklagen |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -0,5 | 0,0 | 0,0 | 0,5 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -18,7 | -18,7 | 0,0 | -18,7 |
| Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -0,3 | -0,3 |
| Transaktionen mit Anteilsinhabern | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -18,7 | -18,7 | -0,3 | -18,9 |
| Stand zum 30.06.2023 | 27,6 | 133,9 | 496,6 | 79,4 | 16,2 | 20,9 | -39,5 | 883,7 | 1.618,8 | 303,3 | 1.922,1 |
| Stand zum 01.01.2024 | 40,1 | 513,5 | 496,6 | 65,7 | 10,4 | -3,4 | -42,8 | 360,3 | 1.440,4 | 301,8 | 1.742,2 |
| Ergebnis nach Steuern laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -56,6 | -56,6 | -8,8 | -65,4 |
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 13,8 | 0,0 | 1,6 | 0,0 | 0,0 | 15,4 | 8,2 | 23,6 |
| Gesamtergebnis | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 13,8 | 0,0 | 1,6 | 0,0 | -56,6 | -41,2 | -0,7 | -41,8 |
| Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -0,1 |
| Übertragung von Gewinnen aus dem Abgang von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten in die Gewinnrücklagen |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -3,7 | 0,0 | 0,0 | 3,7 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Kapitalzuführung | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 34,9 | 34,9 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -76,6 | -76,6 | 0,0 | -76,6 |
| Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -0,2 | -0,2 |
| Transaktionen mit Anteilsinhabern | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -76,6 | -76,6 | 34,8 | -41,8 |
| Stand zum 30.06.2024 | 40,1 | 513,5 | 496,6 | 79,5 | 6,6 | -1,8 | -42,8 | 230,9 | 1.322,6 | 335,8 | 1.658,4 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2024 bis 30. Juni 2024
| EUR Mio. | ||||
|---|---|---|---|---|
| Note | 01-06/2024 | 01-06/2023 | ||
| Ergebnis nach Steuern | -65,4 | -65,8 | ||
| + | Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögens werte |
146,4 | 149,5 | |
| –/+ Sonstige unbare Erträge / Aufwendungen | -34,6 | -103,1 | ||
| Brutto-Cashflow | 46,4 | -19,3 | ||
| +/– Veränderung Vorräte | 21,7 | 83,9 | ||
| +/– Veränderung Forderungen | 46,4 | -41,4 | ||
| +/– Veränderung Verbindlichkeiten | 88,4 | -52,3 | ||
| Veränderung des Working Capital | 156,4 | -9,9 | ||
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 202,8 | -29,2 | ||
| – | Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten | -61,6 | -136,5 | |
| – | Erwerb/Auszahlung von Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | -11,2 | -2,4 | |
| + | Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten | 0,3 | 0,3 | |
| + | Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
6,9 | 0,9 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -65,7 | -137,7 | ||
| + | Einzahlungen von Eigenkapital in vollkonsolidierte Gesellschaften von nicht beherrschenden Gesellschaftern | 34,9 | 0,0 | |
| – | Gezahlte Dividenden | -0,2 | -0,3 | |
| + | Investitionszuschüsse | 0,3 | 0,8 | |
| + | Aufnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten | 2,6 | 134,9 | |
| – | Rückzahlung von übrigen Finanzverbindlichkeiten | -93,1 | -75,8 | |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -55,5 | 59,6 | ||
| Veränderung der liquiden Mittel gesamt | 81,7 | -107,3 | ||
| Liquide Mittel zu Jahresbeginn | 725,6 | 446,9 | ||
| Währungsdifferenz auf liquide Mittel | 6,2 | -6,4 | ||
| Liquide Mittel zum Periodenende | 813,5 | 333,2 | ||
| Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der Betriebstätigkeit: | ||||
| Zinseinzahlungen | 13,1 | 3,5 | ||
| Zinsauszahlungen | 61,6 | 61,0 | ||
| Gezahlte Ertragsteuern | 23,9 | 8,0 | ||
| Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 1,3 | 2,6 |
zum verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2024
Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 30. Juni 2024 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit rund 52,25 Prozent (31. Dezember 2023: rund 52,25 Prozent) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von holzbasierten Cellulosefasern.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 30. Juni 2024 wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 (Zwischenberichterstattung) erstellt. Er steht im Einklang mit den International Financial Reporting Standards ("IFRS"), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2024 wurde auf Basis des Konzernabschlusses der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2023 erstellt und sollte daher stets in Verbindung mit diesem gelesen werden. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die im Konzernzwischenabschluss angewendet wurden, entsprechen denen, die im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 zur Anwendung kamen.
Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG ist. Die funktionale Währung der wesentlichen Tochterunternehmen ist der Euro (EUR) oder der US-Dollar (USD).
Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss der Lenzing Gruppe wurde einer prüferischen Durchsicht durch die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz, unterzogen.
Zur Erstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns haben. Sie werden im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2023 ausführlich erläutert (siehe dort Note 1).
Die mit 1. Jänner 2024 erstmalig anzuwendenden bzw. geänderten und für die Lenzing Gruppe relevanten Rechnungslegungsstandards haben auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe per 30. Juni 2024 keine wesentlichen Auswirkungen:
| Standards/Interpretationen | Veröffent lichung durch das IASB |
Anwen dungspflicht laut IASB für Geschäfts jahre ab |
Übernahme durch die EU zum 30.06.2024 |
|
|---|---|---|---|---|
| Ände rungen an IFRS 16 |
Leasingverbindlich keit in einer Sale and-Leaseback Transaktion |
22.09.2022 | 01.01.2024 | ja |
| Ände rungen an IAS 1 |
Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig |
23.01.2020 | 01.01.2024 | ja |
| Ände rungen an IAS 1 |
Klassifizierung von Schulden mit Neben bedingungen als kurz- oder langfristig |
31.10.2022 | 01.01.2024 | ja |
| Ände rungen an IAS 7, IFRS 7 |
Anhangangaben zu Lieferantenfinan zierungsverein barungen |
25.05.2023 | 01.01.2024 | ja |
Im Jänner 2024 wurde das Tochterunternehmen Lenzing Business Services s.r.o., Paskov, Tschechien gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.
Im März 2024 wurde das Tochterunternehmen Lenzing France SARL, Paris, Frankreich gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.
Es wurden die gleichen Grundsätze bei der Darstellung des Segmentberichts wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 angewendet.
| 01-06/2024 | Division Faser |
Division Zellstoff |
Sonstige | Segment | summe Überleitung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse von externen Kunden | 1.013,4 | 295,7 | 1,6 | 1.310,7 | 1.310,7 | |
| Innenumsätze | 0,2 | 267,5 | 0,0 | 267,8 | -267,8 | 0,0 |
| Umsatzerlöse gesamt | 1.013,6 | 563,2 | 1,6 | 1.578,5 | -267,8 | 1.310,7 |
| EBITDA (Segmentergebnis) | 20,8 | 184,2 | -28,2 | 176,9 | -12,4 | 164,4 |
| EBIT | -29,4 | 92,5 | -31,8 | 31,3 | -12,4 | 18,9 |
| EBITDA-Marge1 | 2,1 % | 32,7 % | - | 11,2% | 12,5% | |
| EBIT-Marge2 | -2,9 % | 16,4 % | - | 2,0 % | 1,4% |
| 01-06/2023 | Division Faser |
Division Zellstoff |
Sonstige | Segment | summe Überleitung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse von externen Kunden | 927,5 | 321,0 | 1,8 | 1.250,2 | 1.250,2 | |
| Innenumsätze | 7,8 | 210,2 | 0,0 | 218,0 | -218,0 | 0,0 |
| Umsatzerlöse gesamt | 935,3 | 531,2 | 1,8 | 1.468,3 | -218,0 | 1.250,2 |
| EBITDA (Segmentergebnis) | -45,2 | 203,6 | -22,5 | 135,9 | 0,6 | 136,5 |
| EBIT | -109,7 | 122,8 | -25,7 | -12,6 | 0,6 | -12,0 |
| EBITDA-Marge1 | -4,8 % | 38,3 % | - | 9,3 % | 10,9% | |
| EBIT-Marge2 | -11,7 % | 23,1 % | - | -0,9 % | -1,0% |
1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
Zur Performancemessung der Segmente und im Konzern wird das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen) herangezogen.
Die Überleitungsrechnung vom Betriebsergebnis (EBIT) auf das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) und das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:
| 01-06/2024 | 01-06/2023 | |
|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 18,9 | -12,0 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
146,4 | 149,5 |
| Erträge aus der Auflösung von Investitions zuschüssen |
-0,9 | -1,0 |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 164,4 | 136,5 |
| Segmentabschreibungen | -146,4 | -149,5 |
| Erträge aus der Auflösung von Investitions zuschüssen |
0,9 | 1,0 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 18,9 | -12,0 |
| Finanzerfolg | -41,2 | -64,1 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -22,3 | -76,1 |
Die Wertansätze für den Segmentbericht entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:
| nach Produkten und Dienstleistungen | EUR Mio. | |
|---|---|---|
| 01-06/2024 | 01-06/2023 | |
| Holzbasierte Cellulosefasern | 979,6 | 882,4 |
| Co-Produkte der Faserproduktion | 30,5 | 30,4 |
| Maschinen- und Anlagenbau, Engineering Dienstleistungen sowie Sonstige |
3,3 | 14,6 |
| Division Faser | 1.013,4 | 927,5 |
| Zellstoff | 215,1 | 247,2 |
| Bioraffinerie-Produkte und Energie | 51,6 | 60,1 |
| Holz und Sonstige | 29,0 | 13,6 |
| Division Zellstoff | 295,7 | 321,0 |
| Sonstige | 1,6 | 1,8 |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
1.310,7 | 1.250,2 |
Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als zehn Prozent zu den externen Umsätzen beiträgt.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:
| 01-06/2024 | 01-06/2023 | |
|---|---|---|
| Österreich | 44,4 | 53,6 |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) | 369,2 | 310,5 |
| Asien | 770,4 | 763,7 |
| Amerika | 120,1 | 115,7 |
| Restliche Welt | 6,6 | 6,8 |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
1.310,7 | 1.250,2 |
Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden zugeordnet.
Zum Stichtag des Konzernzwischenabschlusses erfolgte eine Analyse, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen bzw. bei wertgeminderten CGUs wesentliche Veränderungen gegenüber dem 31. Dezember 2023 eingetreten sind. Im Ergebnis wurden im ersten Halbjahr 2024 keine Indikatoren für Wertminderungen und Wertaufholungen festgestellt.
Die biologischen Vermögenswerte bestehen aus stehenden Bäumen einer Plantage in Minas Gerais, Brasilien, die als Rohstoff für die Zellstoffproduktion verwendet werden. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich geschätzter Verkaufskosten wird der Stufe 3 zugeordnet. Die Bewertung basiert auf den erwarteten Cashflows aus dem Verkauf der biologischen Vermögenswerte auf der Grundlage nachhaltiger Waldbewirtschaftungspläne, Branchenbenchmarks für Holzpreise und Lieferkosten sowie unter Berücksichtigung des Wachstumszyklus.
Am 30. Juni 2024 standen in der Plantage rund 41.431 Hektar Eukalyptusholz (31. Dezember 2023: 41.204 Hektar) und 601 Hektar Pinienholz (31. Dezember 2023: 714 Hektar). Das Holz ist bis zu 15 Jahre (31. Dezember 2023: 15 Jahre) alt. Holz im Wert von EUR 15,5 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 9,9 Mio.) ist jünger als ein Jahr und gilt daher als unreifer Vermögenswert.
Die biologischen Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung der biologischen Vermögenswerte |
EUR Mio. | |||
|---|---|---|---|---|
| 2024 | 2023 | |||
| Stand zum 01.01. | 194,8 | 127,7 | ||
| Käufe | 0,2 | 0,0 | ||
| Aktivierte Herstellkosten | 18,9 | 17,9 | ||
| Verbrauchsabhängige Abschreibungen | -26,9 | -18,2 | ||
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts | -4,7 | 49,1 | ||
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 6,2 | -3,9 | ||
| Stand zum 30.06. | 188,5 | 172,7 |
In der Gewinn- und Verlustrechnung sind in den Umsatzkosten Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten in Höhe von EUR 11,2 Mio. (01-06/2023: EUR 42,5 Mio.) erfasst. Diese setzen sich zusammen aus der regelmäßigen Neubewertung in Höhe von EUR minus 4,7 Mio. (01-06/2023: EUR plus 49,1 Mio.) sowie Fremdwährungsgewinnen/-verlusten der mit der Plantage direkt in Zusammenhang stehenden Leasingverbindlichkeit aus Landnutzungsrechten in Höhe von EUR plus 15,9 Mio. (01-06/2023: EUR minus 6,6 Mio.).
Folgende Annahmen wurden per 30. Juni 2024 verwendet:
| 30.06.2024 | 30.06.2023 | |
|---|---|---|
| Marktpreis EUR/m3 | 19,33 | 15,87 |
| Abzinsungssatz | 7,64 % | 8,00 % |
| Holzvolumen m3 | 9.515.923 | 11.172.008 |
Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der biologischen Vermögenswerte folgendermaßen auswirken:
| 30.06.2024 | 30.06.2023 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Steigerung Rückgang Steigerung Rückgang | ||||||
| Marktpreisveränderung (+/- 10%) |
19,9 | -19,9 | 18,3 | -18,3 | ||
| Abzinsungssatz (+/- 1%) | -1,6 | 1,8 | -0,9 | 1,0 | ||
| Holzvolumen (+/- 5%) | 10,0 | -10,0 | 9,2 | -9,2 |
Zur Ermittlung der Sensitivitäten erfolgte eine neuerliche Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes unter Berücksichtigung der geänderten Inputfaktoren.
Die Factoring-Vereinbarungen haben per 30. Juni 2024 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt EUR 90,0 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 80,0 Mio.) davon sind USD 72,0 Mio. (31. Dezember 2023: USD 33,0 Mio.) in US-Dollar ausnutzbar. Per 30. Juni 2024 sind aufgrund von Factoring-Vereinbarungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 80,4 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 77,4 Mio.) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Der nicht bevorschusste Betrag wird per 30. Juni 2024 als sonstiger finanzieller Vermögenswert (kurzfristig) in Höhe von EUR 8,0 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 7,7 Mio.) ausgewiesen.
Im ersten Halbjahr 2024 hat die Lenzing Gruppe zudem Akkreditivforderungen gegenüber Kunden an eine Bank verkauft. Alle Chancen und Risiken an den Akkreditivforderungen sowie den weiterhin bestehenden Warenforderungen werden an die Bank übertragen und somit die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe vollständig ausgebucht. Per 30. Juni 2024 sind aufgrund des Verkaufs von Akkreditivforderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 33,5 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 0 Mio.) aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht.
In der Zwischenberichtsperiode wurden Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von EUR 0,2 Mio. ertragswirksam (01-06/2023: EUR 1,6 Mio.) erfasst.
Die Wertberichtigungen auf den Nettoveräußerungswert von Vorräten betragen zum 30. Juni 2024 EUR 19,2 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 44,9 Mio.) und die Rückstellung für belastende Beschaffungsverträge für Rohstoffe beträgt EUR 3,8 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 10,8 Mio.).
Die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der Stückaktien haben sich in der Zwischenberichtsperiode nicht verändert. Es wurden keine Aktien rückgekauft. Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien bis 30. Juni 2024 keinen Gebrauch gemacht.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 18. April 2024 wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt bis maximal 30 Monate ab dem Tag der Beschlussfassung mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Es gelten die Bedingungen wie im Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 zum Erwerb eigener Aktien, der mit obigem Beschluss widerrufen wurde.
Für das Geschäftsjahr 2023 und 2022 wurde keine Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG ausgeschüttet.
Die Ermittlung des Ertragsteueraufwandes erfolgt für den verkürzten Konzernzwischenabschluss gemäß IAS 34 geschätzt auf Basis des durchschnittlichen jährlichen Steuersatzes, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird. Darüber hinaus werden Sondereffekte, die sich auf den Stichtag 30. Juni 2024 beziehen, berücksichtigt, insbesondere die Einschätzung hinsichtlich Werthaltigkeit von Verlustvorträgen, unsicheren Steuerpositionen sowie temporäre Differenzen, die sich aufgrund von stichtagsbezogenen Marktbewertungen ergeben. Anstelle eines erwarteten Steuerertrags in Höhe von EUR 5,1 Mio. bei einem anzuwendenden Steuersatz von 23 Prozent wurde ein Steueraufwand in Höhe von EUR 43,1 Mio. erfasst. Im Vorjahresvergleichszeitraum lag der effektive Steuerertrag in Höhe von EUR 10,3 Mio. im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern mit 13,5 Prozent ebenfalls unter dem erwarteten Steuersatz von 24 Prozent. Wie im Vorjahresvergleichszeitraum wirken sich Überleitungsposten, die aus Wertberichtigungen von Steueraktivposten (insbesondere aus nicht aktivierten Verlusten) entstanden sind, sowie nicht abzugsfähige Quellensteuern steuererhöhend aus. Überleitungsposten, welche aus der Umrechnung von Steuerposten von der lokalen in die funktionale Währung
entstanden sind (insbesondere Brasilien) wirkten sich im Vorjahresvergleichszeitraum steuermindernd, in der Zwischenberichtsperiode jedoch steuererhöhend aus.
Zum 30. Juni 2024 bestehen Reverse-Factoring-Vereinbarungen mit Lieferanten der Lenzing Gruppe. Davon waren insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 121,8 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 81,2 Mio.) betroffen.
In der Zwischenberichtsperiode wurden alle Kapitalanforderungen erfüllt. Für einen eventuell in der Zukunft bestehenden Finanzierungsbedarf stehen zum 30. Juni 2024 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von EUR 201,6 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 203,0 Mio.) zur Verfügung.
Gegenüber den Ausführungen im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2023 gab es zum 30. Juni 2024 keine wesentlichen Änderungen in Bezug auf die Finanzierungsbedingungen (Financial Covenants) in aktuellen und zukünftigen Finanzierungvereinbarungen sowie in Bezug auf das Liquiditätsrisiko (siehe dort Note 34, 35 und 37). In der Zwischenberichtsperiode wurden keine Finanzierungsbedingungen (Financial Covenants) verletzt.
Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Bewertungskategorie nach IFRS 9 dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Die Bilanzposition Finanzverbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) enthält Leasingverbindlichkeiten, die zwar als finanzielle Verbindlichkeiten anzusehen sind, aber keiner Bewertungskategorie nach IFRS 9 zuzuordnen sind. Sie werden in der Spalte "keine Finanzinstrumente" ausgewiesen, um eine Überleitung auf die Bilanzposition zu ermöglichen.
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 30.06.2024 |
Zu fortge führten An schaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz Summe instrument |
Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
||
| Eigen kapital instrumente |
Cashflow Hedges |
|||||||
| Ausleihungen | 23,2 | 23,2 | 23,2 | 1 | ||||
| Langfristige Wertpapiere | 6,5 | 6,5 | 6,5 | Stufe 1 | ||||
| Sonstige Beteiligungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 1 | ||||
| Kurzfristige Wertpapiere | 12,1 | 12,1 | 12,1 | Stufe 1 | ||||
| Finanzanlagen (kurz- und langfristig) | 23,2 | 6,5 | 12,1 | 0,0 | 0,0 | 41,8 | 41,8 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
286,7 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 286,7 | 286,7 | 1 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) |
29,8 | 29,8 | 29,8 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
1,5 | 1,5 | 1,5 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 25,6 | 25,6 | 25,6 | Stufe 3 | ||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurz und langfristig) |
25,6 | 1,5 | 0,0 | 29,8 | 0,0 | 56,9 | 56,9 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
813,5 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 813,5 | 813,5 | 1 |
| Summe | 1.149,0 | 8,0 | 12,1 | 29,8 | 0,0 | 1.198,9 | 1.198,9 |
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 30.06.2024 |
Zu fortge führten An schaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|
| Cashflow Hedges/ Fair Value Hedges |
Gewinn rücklage |
|||||||
| Schuldscheindarlehen | 569,8 | 569,8 | 565,5 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.645,5 | 1.645,5 | 1.689,5 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
38,4 | 38,4 | 37,0 | Stufe 3 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | 131,1 | 131,1 | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | 2.253,7 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 131,1 | 2.384,8 | 2.292,1 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
345,9 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 345,9 | 345,9 | 1 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 34,8 | 34,8 | ||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 326,0 | 0,0 | 326,0 | 326,0 | Stufe 3 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) |
10,6 | 10,6 | 10,6 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
4,6 | 4,6 | 4,6 | Stufe 2 | ||||
| Bedingte Gegenleistung | 0,9 | 0,9 | 0,9 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 89,3 | 89,3 | 89,3 | 1 | ||||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
89,3 | 5,6 | 10,6 | 0,0 | 0,0 | 105,4 | 105,4 | |
| Summe | 2.688,9 | 5,6 | 10,6 | 326,0 | 166,0 | 3.197,0 | 3.069,4 |
1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
| Buchwert | Zeitwert | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2023 |
Zu fortge führten An schaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz Summe instrument |
Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|||
| Eigen kapital instrumente |
Cashflow Hedges |
||||||||
| Ausleihungen | 14,6 | 14,6 | 14,6 | 1 | |||||
| Langfristige Wertpapiere | 6,5 | 6,5 | 6,5 | Stufe 1 | |||||
| Sonstige Beteiligungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 1 | |||||
| Kurzfristige Wertpapiere | 18,7 | 18,7 | 18,7 | Stufe 1 | |||||
| Finanzanlagen (kurz- und langfristig) | 14,6 | 6,5 | 18,7 | 0,0 | 0,0 | 39,8 | 39,8 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
294,5 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 294,5 | 294,5 | 1 | |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) |
30,8 | 30,8 | 30,8 | Stufe 2 | |||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
7,1 | 7,1 | 7,1 | Stufe 2 | |||||
| Sonstige | 24,1 | 24,1 | 24,1 | Stufe 3 | |||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurz und langfristig) |
24,1 | 7,1 | 0,0 | 30,8 | 0,0 | 62,0 | 62,0 | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
725,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 725,6 | 725,6 | 1 | |
| Summe | 1.058,8 | 13,6 | 18,7 | 30,8 | 0,0 | 1.121,9 | 1.121,9 |
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2023 |
Zu fortge führten An schaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz Summe instrument |
Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
||
| Cashflow Hedges/ Fair Value Hedges |
Gewinn rücklage |
|||||||
| Schuldscheindarlehen | 567,8 | 567,8 | 560,5 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.687,9 | 1.687,9 | 1.743,5 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
37,9 | 37,9 | 36,8 | Stufe 3 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | 142,1 | 142,1 | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | 2.293,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 142,1 | 2.435,7 | 2.340,9 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
296,3 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 296,3 | 296,3 | 1 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 52,6 | 52,6 | ||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 249,4 | 0,0 | 249,4 | 249,4 | Stufe 3 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) |
11,5 | 11,5 | 11,5 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
0,1 | 0,1 | 0,1 | Stufe 2 | ||||
| Bedingte Gegenleistung | 0,9 | 0,9 | 0,9 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 62,6 | 62,6 | 62,6 | 1 | ||||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
62,6 | 1,0 | 11,5 | 0,0 | 0,0 | 75,2 | 75,2 | |
| Summe | 2.652,6 | 1,0 | 11,5 | 249,4 | 194,7 | 3.109,2 | 2.961,8 |
1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
Je nach Klassifizierung werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Zu fortgeführten Anschaffungskosten", "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" und "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" eingesetzt. Die Bewertungskategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" wird ausschließlich für verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte verwendet.
Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. In der Zwischenberichtsperiode gab es bei Finanzinstrumenten keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.
Die Bewertung der Finanzinstrumente wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.
Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.
Die beizulegenden Zeitwerte der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die beizulegenden Zeitwerte der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte aus Earn-Out-Vereinbarungen werden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert dieser sonstigen finanziellen Vermögenswerte wird auf Basis eines einkommensbasierten Ansatzes ermittelt. Er ist in Stufe 3 in der Fair Value-Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf den geplanten EBITDAs, dem Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern und den Rückzahlungsmodalitäten.
Aufgrund der zur Verfügung gestellten Mittelfristplanung und den daraus resultierenden geplanten EBITDAs führen realistisch zu erwartende Änderungen des Abzinsungssatzes (WACC) nach Steuern und der Rückzahlungsmodalitäten nicht zu einem positiven beizulegenden Zeitwert. Zum 30. Juni 2024 wurde daher keine Sensitivitätsanalyse durchgeführt.
Entwicklung beizulegender Wert der sonstigen finanziellen Vermögenswerte der Stufe 3 EUR Mio.
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 0,0 | 4,1 |
| Bewertungsergebnis erfasst im Finanzerfolg | 0,0 | -0,4 |
| Stand zum 30.06. | 0,0 | 3,7 |
Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren hätte sich zum 30. Juni 2023 auf die Bewertung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte folgendermaßen ausgewirkt:
| Finanzerfolg | |||
|---|---|---|---|
| 30.06.2023 | |||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | Steigerung | Rückgang | |
| EBITDA (+/- 5%) | 0,1 | -0,1 | |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/- 1 %) | -0,7 | 0,9 | |
| Rückzahlung zwei Jahre früher | 0,6 | n/a |
Die Sensitivitäten wurden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.
Die Dexco-Gruppe verfügt über eine Put-Option und hat das Recht, ihre Anteile an der LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien, bei Eintritt eines vertraglich definierten Kontrollwechsels der Lenzing Gruppe zu verkaufen ("Change-of-Control-Klausel"). Diese Verpflichtung wird unter den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen. Die Folgebewertung der Verbindlichkeit aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen erfolgt über die Gewinnrücklagen (erfolgsneutral) zum beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert dieser kündbaren nicht beherrschenden Anteile wird auf Basis der geplanten bzw. prognostizierten Cashflows abzüglich Veräußerungskosten sowie Nettoverschuldung zum Bewertungsstichtag ermittelt. Ausgangspunkt für die Cashflow-Prognosen bilden das vom Vorstand und Aufsichtsrat bewilligte Budget und die vom Vorstand bewilligte Mittelfristplanung. Nach dem Detailplanungszeitraum von fünf Jahren wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer 25 jährigen Rente auf Basis einer nachhaltigen EBITDA-Marge gerechnet. Der Planungszeitraum zur Berechnung des beizulegenden Zeitwerts ist vertraglich auf maximal 30 Jahre begrenzt. Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Als Abzinsungssatz wird ein Mischzinssatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital, WACC). Zum Bewertungsstichtag wurde ein WACC nach Steuern von 8,2 Prozent (31. Dezember 2023: 8,2 Prozent) verwendet. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind.
| 2024 | 2023 | |
|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 249,4 | 266,1 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
76,6 | 18,7 |
| Stand zum 30.06. | 326,0 | 284,8 |
Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn das EBITDA steigt (fällt) oder der WACC nach Steuern fällt (steigt). Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der kündbaren nicht beherrschenden Anteile folgendermaßen auswirken:
| Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 | |
|---|---|
| für kündbare nicht beherrschende Anteile | EUR Mio. |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis |
|||||
|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2024 | 30.06.2023 | ||||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
Steigerung Rückgang Steigerung Rückgang | ||||
| EBITDA (+/- 1%) | 9,4 | -9,4 | 9,1 | -9,1 | |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/- 0,25%) |
-16,3 | 16,8 | -17,4 | 18,0 |
Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.
Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen finanziellen Verbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpflichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.
Der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistung wird mittels Optionsbewertung unter Verwendung eines arbitragefreien Monte-Carlo-Modellansatzes ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Gaspreis (TTF ICE). Diese Verbindlichkeit ist der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (beispielsweise Wechselkurse und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden eigene Modelle verwendet. Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch das Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, die ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde.
Gegenüber den Ausführungen im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2023 gab es keine Veränderungen mit wesentlicher Auswirkung auf den Konzernzwischenabschluss bei der Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft, bei der Absicherung gegen kombinierte Zins-/Währungsrisiken aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen in Fremdwährung, bei der Absicherung gegen Zinsrisiken aus der Aufnahme von Darlehen mit variabler Verzinsung sowie bei der Absicherung gegen Rohstoffpreisrisiken. Eine ausführliche Erläuterung ist im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2023 ersichtlich (siehe dort Note 35).
In der Zwischenberichtsperiode erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung der Steuerumlage an den Gruppenträger von in Summe EUR 5,6 Mio. (01-06/2023: EUR 0,2 Mio.).
Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar.
| 01-06/2024 | 01-06/2023 | |
|---|---|---|
| Erbrachte Lieferungen und Leistungen | 38,0 | 29,2 |
| Empfangene Lieferungen und Leistungen | 0,8 | 0,8 |
| 30.06.2024 | 31.12.2023 | |
| Forderungen | 34,3 | 25,1 |
| Verbindlichkeiten | 0,1 | 0,0 |
Herr Dr. Walter Bickel wurde per 15. April 2024 zum Mitglied des Vorstands (Chief Transformation Officer) bestellt.
Im Rahmen der Hauptversammlung vom 18. April 2024 wurde Herr Dr. Cornelius Baur neu in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Dr. Markus Fürst schied auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat aus. Weiters wurde im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates vom Betriebsrat Herr DI Stefan Ertl anstelle von Herrn Georg Liftinger in den Aufsichtsrat delegiert.
Am 29. Mai 2024 schied Dr. Christian Bruch auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat aus.
Die Zusammensetzung des Vorstandes und Aufsichtsrates hat sich ansonsten im Vergleich zum 31. Dezember 2023 nicht geändert.
Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei konzernfremden Dritten, in Höhe von EUR 8,8 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 8,6 Mio.) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt.
Es bestehen gewährte Kreditrahmen gegenüber Dritten in Höhe von EUR 1,4 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 1,4 Mio.). Diese Rahmen waren per 30. Juni 2024 nicht ausgenützt.
Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 30. Juni 2024 auf EUR 39,1 Mio. (31. Dezember 2023: EUR 48,8 Mio.). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoffversorgung insbesondere für Holz, Zellstoff, Chemikalien sowie Energie.
Am 12. Juni 2024 gab die B&C Gruppe bekannt, dass sie mit der Suzano S.A., São Paulo, Brasilien, eine langfristige Partnerschaft bei ihrer Mehrheitsbeteiligung an der Lenzing AG eingeht. Das Closing der Transaktion soll nach Angaben der B&C Gruppe im Herbst 2024 stattfinden und erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der jeweils zuständigen Aufsichtsbehörden. Auf Basis dieser Vereinbarung soll Suzano S.A. einen 15 Prozent-Anteil an der Lenzing AG von der B&C Gruppe übernehmen. Die B&C Gruppe und Suzano S.A. werden nach Angaben der B&C Gruppe ein langfristiges Aktionärs-Syndikat bilden, von dem nach Abschluss der Transaktion 52,25 Prozent an der Lenzing AG gehalten wird und in dem die B&C Gruppe die Kontrolle ausübt.
Am 23. Juli 2024 gab die B&C Gruppe bekannt, dass 25 Prozent der Anteile an der Lenzing AG durch eine gruppeninterne Umstrukturierung übertragen wurden. Dies hat ein Ausscheiden der Lenzing AG aus der steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) zur Folge. Im Zuge der Beendigung der Steuergruppe hat die Lenzing Gruppe, gemäß dem Gruppenumlagevertrag eine Steuerumlage an den Gruppenträger zu leisten. Die Höhe der zu leistenden Umlage wird im Laufe des Geschäftsjahres 2024 von der Lenzing Gruppe und dem Gruppenträger ermittelt und kann zum Halbjahresstichtag noch nicht verlässlich bestimmt werden.
Im Übrigen hat die Lenzing Gruppe keine wesentlichen Auswirkungen auf sonstige Vereinbarungen (insbesondere Finanzierungsverträge) durch die Umsetzung der oben beschriebenen Transaktion identifiziert.
Darüber hinaus sind nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2024 keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
Lenzing, am 2. August 2024 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Chief Executive Officer Dr. Nico Reiner Chief Financial Officer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp and Technology Officer
Dr. Walter Bickel Chief Transformation Officer
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahreslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen vermittelt.
Lenzing, am 2. August 2024 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Chief Executive Officer Dr. Nico Reiner Chief Financial Officer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp and Technology Officer
Dr. Walter Bickel Chief Transformation Officer
Wir haben den beigefügten verkürzten Konzernzwischenabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für den Zeitraum vom 1. Jänner bis zum 30. Juni 2024 prüferisch durchgesehen. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 30. Juni 2024, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die verkürzte Konzern-Kapitalflussrechnung und die Entwicklung des Konzerneigenkapitals für den Zeitraum vom 1. Jänner bis zum 30. Juni 2024 sowie den verkürzten Konzernanhang, der die wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zusammenfasst und sonstige Erläuterungen enthält.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung dieses verkürzten Konzernzwischenabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, verantwortlich.
Unsere Verantwortung ist es, auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht eine zusammenfassende Beurteilung über diesen verkürzten Konzernzwischenabschluss abzugeben. Bezüglich unserer Haftung gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt § 275 Abs 2 UGB sinngemäß zur Anwendung.
Wir haben die prüferische Durchsicht unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und berufsüblichen Grundsätze, insbesondere des Fachgutachtens KFS/PG 11 "Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen", sowie des International Standard on Review Engagements (ISRE 2410) "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" durchgeführt. Die prüferische Durchsicht eines Zwischenabschlusses umfasst Befragungen, in erster Linie von für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlichen Personen, sowie analytische Beurteilungen und sonstige Erhebungen. Eine prüferische Durchsicht ist von wesentlich geringerem Umfang und umfasst geringere Nachweise als eine Abschlussprüfung gemäß österreichischen und/oder internationalen Prüfungsstandards und ermöglicht es uns daher nicht, eine mit einer Abschlussprüfung vergleichbare Sicherheit darüber zu erlangen, dass uns alle wesentlichen Sachverhalte bekannt werden. Aus diesem Grund erteilen wir keinen Bestätigungsvermerk.
Auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der beigefügte verkürzte Konzernzwischenabschluss nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt worden ist.
Wir haben den Halbjahreskonzernlagebericht gelesen und dahingehend beurteilt, ob er keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss aufweist. Der Halbjahreskonzernlagebericht enthält nach unserer Beurteilung keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss.
Der Halbjahresfinanzbericht enthält die von § 125 Abs 1 Z 3 BörseG geforderte Erklärung der gesetzlichen Vertreter.
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernzwischenabschlusses mit unserem Bericht über die prüferische Durchsicht darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Für abweichende Fassungen (zB Verkürzung oder Übersetzung in eine andere Sprache) sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB sinngemäß zu beachten.
Linz, am 2. August 2024
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
20 Halbjahresbericht 01-06/2024 Lenzing Gruppe 37 Halbjahresbericht 01-06/2024
Eigenkapital inklusive lang- und kurzfristiger Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln.
Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.
Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. die Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Bilanz ersichtlich.
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.
Der Brutto-Cashflow entspricht dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit vor Veränderung des Working Capital; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Kapitalflussrechnung ersichtlich.
Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten zuzüglich Erwerb von sonstigen Unternehmenseinheiten laut Konzern-Kapitalflussrechnung.
Earnings before interest and tax; Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung ersichtlich.
Prozent-Verhältnis Betriebsergebnis (EBIT) zu den Umsatzerlösen; entspricht dem Return on Sales (ROS).
Earnings before interest, tax, depreciation and amortization; Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.
Prozent-Verhältnis Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) zu den Umsatzerlösen.
Earnings before tax; Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) vor Ertragsteueraufwand; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.
Unter der Position Eigenkapital werden die Eigenkapitalinstrumente nach IFRS zusammengefasst. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug der Schulden begründet. Dabei handelt es sich um Mittel, die dem Unternehmen von den Eigentümern zur Verfügung gestellt werden.
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Ergebnis nach Steuern im Verhältnis zur gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück berechnet nach den Vorschriften der IFRS (IAS 33 Ergebnis je Aktie).
Jahresüberschuss/-fehlbetrag; Periodenergebnis; Nettogewinn/ verlust; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.
Cashflow aus der Betriebstätigkeit abzüglich Cashflow aus der Investitionstätigkeit abzüglich Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten zuzüglich Erwerb von Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, zuzüglich Auszahlungen für an Gemeinschaftsunternehmen gewährte Kredite abzüglich Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von Finanzanlagen und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Der Free Cashflow entspricht dem frei verfügbaren Cashflow.
Abkürzung für Full-Time Equivalents; Vollzeitäquivalente.
Abkürzung für International Accounting Standard(s); das sind international anerkannte Rechnungslegungsregeln.
Abkürzung für International Financial Reporting Standard(s); das sind international anerkannte Rechnungslegungsregeln.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie kurzfristige Wertpapiere.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.
Prozent-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.
Net financial debt; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Leasingverbindlichkeiten abzüglich Liquiditätsbestand.
Net debt; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand zuzüglich Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.
Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Konzern-Umsatzerlösen des zuletzt im Ist verfügbaren Quartals x 4.
Nettoumlaufvermögen; Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte abzüglich kurzfristige Rückstellungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abzüglich sonstige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten.
Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com
TOWA (www.towa-digital.com), Lenzing Gruppe
Layout und Gestaltung nexxar GmbH (www.nexxar.com)
Inhouse produziert mit FIRE.sys
Markus Renner; Lenzing AG / Skyline Medien GmbH; Lenzing AG / Skyline Medien GmbH; Lenzing AG / Skyline Medien GmbH; Lenzing AG / Franz Neumayr; Lenzing AG / Lenzing AG / Christian Leopold; Lenzing AG / Kevin Wong; Lenzing AG / Lee Jian Shen; Lenzing AG / Cheung Chi Lock; Lenzing AG
Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrundeliegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.
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