Annual Report • Mar 21, 2024
Annual Report
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INNOVATIVE / ETHICAL / TRUSTWORTHY AI built by Nemetschek
GESCHÄFTSBERICHT 2023
AI


GESCHÄFTSBERICHT 2023
Unser Ziel ist es, künstliche Intelligenz (KI) auf ethische, vertrauenswürdige und nachhaltige Weise einzusetzen und zu integrieren – mit Fokus auf den Bedürfnissen unserer Kunden in den Branchen AEC/O und Medien & Unterhaltung. Der Nutzen und die Weiterbildung unserer Kunden stehen dabei im Mittelpunkt. Dieser achtsame, verantwortungsvolle und fortschrittliche Ansatz ist die konsequente Fortsetzung unserer Historie sowie der Prinzipien und ethischen Herangehensweise, die wir seit der Gründung der Nemetschek Group im Jahr 1963 verfolgen und von unserem Gründer, Professor Georg Nemetschek, übernommen haben.


| Angaben in Mio. € | 31.12.2023 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 851,6 | 801,8 | 681,5 | 596,9 | 556,9 |
| - davon Softwarelizenzen | 161,1 | 233,1 | 234,8 | 210,0 | 228,2 |
| - davon wiederkehrende Umsätze | 652,7 | 532,6 | 416,7 | 359,0 | 299,5 |
| - Subskription + SaaS (Teil der wiederkehrenden Umsätze) | 301,8 | 204,2 | 132,0 | 90,4 | 50,3 |
| Annual Recurring Revenue (ARR) | 718,6 | 581,7 | 456,5 | – | – |
| EBITDA | 257,7 | 257,0 | 222,0 | 172,3 | 165,7 |
| in % vom Umsatz | 30,3% | 32,0% | 32,6% | 28,9% | 29,7% |
| EBIT | 199,5 | 198,1 | 172,0 | 122,5 | 123,6 |
| in % vom Umsatz | 23,4% | 24,7% | 25,2% | 20,5% | 22,2% |
| Jahresüberschuss (Konzernanteile) | 161,3 | 161,9 | 134,6 | 96,9 | 97,7* |
| je Aktie in € | 1,40 | 1,40 | 1,17 | 0,84 | 0,85 |
| Jahresüberschuss (Konzernanteile) vor Abschreibungen aus Kaufpreisallokation |
183,8 | 186,9 | 153,9 | 115,2 | 140,3 |
| je Aktie in € | 1,59 | 1,62 | 1,33 | 1,00 | 1,21 |
| Kennzahlen Cashflow | |||||
| Operativer Cashflow | 252,9 | 213,8 | 214,4 | 157,5 | 160,4 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | –37,8 | –52,4 | –147,6 | –111,0 | –83,8 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | –139,4 | –124,0 | –55,4 | –109,1 | 10,7 |
| Free Cashflow | 215,0 | 161,4 | 66,7 | 46,5 | 76,6 |
| Free Cashflow vor M&A-Investitionen | 240,6 | 182,4 | 193,8 | 148,2 | 174,5 |
| Kennzahlen Bilanz | |||||
| Liquide Mittel | 268,0 | 196,8 | 157,1 | 139,3 | 209,1 |
| Nettoliquidität/-verschuldung | 261,2 | 124,9 | 28,4 | 9,0 | 21,0 |
| Bilanzsumme | 1.274,3 | 1.198,1 | 1.072,2** | 889,7 | 857,2 |
| Eigenkapitalquote in % | 61,4% | 57,5% | 52,2%** | 46,9% | 40,7% |
| Mitarbeiter zum Stichtag | 3.429 | 3.448 | 3.180 | 3.074 | 2.875 |
| Aktienkennzahlen | |||||
| Schlusskurs (Xetra) in € | 78,50 | 47,69 | 112,80 | 60,40 | 58,80 |
| Marktkapitalisierung | 9.066,75 | 5.508,20 | 13.028,40 | 6.976,20 | 6.791,40 |
* vor DocuWare-Effekt.
** Die Werte wurden aufgrund einer Goodwill-Anpassung geändert.



das Jahr 2023 war für uns ein ganz besonderes: Die Nemetschek Group hat ihr 60-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. Vor 60 Jahren gründete Professor Georg Nemetschek das "Ingenieurbüro für das Bauwesen" in München – der Beginn einer bis heute andauernden und eindrucksvollen Erfolgsgeschichte. Das Ingenieurbüro hat sich zu einem weltweit führenden Softwareunternehmen für die digitale Transformation der AEC/Ound Medienbranche entwickelt. Das ständige Streben nach Innovationsführerschaft, der klare Fokus auf Kundennähe und Kundennutzen sowie das frühzeitige Erkennen, welche Potenziale in neuen Technologien zum Vorteil der Bau- und Medienbranche stecken – das waren und sind die wichtigsten Komponenten in der Erfolgsgeschichte der Nemetschek Group.
Auch im Jahr 2023 haben wir die Erfolgsgeschichte der Nemetschek Group fortgeschrieben und unsere bereits im Laufe des Jahres angehobenen Ziele für das Geschäftsjahr 2023 klar erreicht. Und dies trotz eines konjunkturell teilweise herausfordernden Marktumfelds, der gleichzeitig anhaltenden Umstellung unseres Geschäftsmodells auf Subskriptions- und SaaS-Modelle und des rechnungslegungsbedingten dämpfenden Effekts auf Umsatz und Ertrag.
Die relevanten Kennzahlen des Geschäftsjahres 2023 in Kürze:
Wie Sie es von uns gewohnt sind, wollen wir Sie, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, angemessen am Unternehmenserfolg beteiligen. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen deshalb der Hauptversammlung am 23. Mai 2024 vor, eine Dividende in Höhe von 0,48 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2023 auszuschütten. Das entspricht einer Anhebung von rund 7% gegenüber der Vorjahresdividende (0,45 Euro pro Aktie) und ist somit die elfte Dividendenerhöhung in Folge. Zusammen mit der exzellenten Kursentwicklung der Nemetschek Aktie zeigt sich einmal mehr die Attraktivität eines Investments in die Nemetschek Group.

Yves Padrines CEO
Natürlich haben wir das Jahr 2023 auch genutzt, um unsere strategischen Schwerpunktthemen voranzutreiben:
Nemetschek Group selbst sein, sondern für die AEC/O- und Media-Industrien insgesamt.
» Dank unserer Business-Enablement-Initiative reduzieren wir zudem die Komplexität innerhalb der Nemetschek Group. Organisatorische Effizienz, Effektivität und harmonisierte Prozesse führen zu einem höheren Kundenfokus bei höherer Kosteneffizienz und Investitionskraft. Dazu zählt unter anderem die organisatorische Harmonisierung wichtiger Konzernfunktionen wie z.B. People/HR, Finance & Tax, Controlling & Risk Management oder IT. Die sich daraus ergebenden Synergien und Skalierungsmöglichkeiten leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung unserer Wachstumsstrategie.
Die weltweite Bau- und Immobilienbranche steht erst am Anfang einer langfristigen Transformation zu einem effizienteren sowie umwelt- und ressourcenschonenderen Bauen. Diese Entwicklung kommt Nemetschek entgegen, denn unsere Produkte liefern die passgenauen Werkzeuge für diese Transformation.
Der nach wie vor sehr niedrige Grad der Digitalisierung im Bauwesen, die notwendige Reduzierung von CO2 -Emissionen und Materialverschwendung, die zunehmende Urbanisierung oder der Mangel an Fachkräften sind Megatrends, die für unser Unternehmen strukturelle Wachstumstreiber darstellen. Für unsere Zielgruppe ist "business as usual" längst keine Option mehr, und wir wollen sie mit unseren Lösungen bei dieser Transformation unterstützen. Hinzu kommen die Media- und Entertainment-Industrien, die von hohem Wachstum und der stetig steigenden Nachfrage nach digitalen Inhalten geprägt sind.
Unser Geschäftsmodell zeichnet sich bereits heute durch eine starke Resilienz aus. Diese Widerstandsfähigkeit gründet sich auf dem hohen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen sowie unserer starken globalen Diversifikation. Wir wollen diese Resilienz weiter stärken, indem wir auch in Zukunft am erwarteten höheren Wachstum in den Regionen Nordamerika und Asien/Pazifik partizipieren, ohne dabei den europäischen Markt zu vernachlässigen. Insbesondere in Indien sehen wir aufgrund der erwarteten dynamischen wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung des Landes enorme Wachstumschancen, die wir als Nemetschek Group durch eine Stärkung unserer Präsenz nutzen möchten.
Auch auf der Führungsebene haben wir die Weichen gestellt: Mit Blick auf die nächste Wachstumsphase der Nemetschek Group haben wir zudem unser Executive-Leadership-Team (ELT) gestärkt, dem neben dem Vorstand unter anderem auch die Chief Division Officers der strategischen Segmente angehören. Damit besitzt Nemetschek ein erfahrenes, internationales Führungsteam, das sich auf wichtige strategische Schwerpunkte wie Technologieführerschaft rund um künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit, kundenorientierte Lösungen und Internationalisierung konzentrieren wird.
Innovation und technologische Führerschaft bleiben fester Teil der DNA unseres Unternehmens. Daher werden wir auch weiterhin als Taktgeber der Digitalisierung in der Bauindustrie intensiv neue Technologien wie Cloud-Angebote, KI, digitale Zwillinge, Robotik oder Virtual Reality vorantreiben, um die effiziente Zusammenarbeit aller am Bauprozess Beteiligten mit durchgängigen Workflows zu ermöglichen. Um noch gezielter von den technologischen Entwicklungen in der stark wachsenden AEC/O-Industrie und im Bereich Media & Entertainment zu profitieren, werden wir unsere Investitionsstrategie im Bereich M&A sowie Venture Investments und Start-ups sogar noch intensivieren.
Im laufenden Geschäftsjahr 2024 können wir zumindest nicht in Deutschland und Europa auf eine Verbesserung der konjunkturellen Rahmenbedingungen setzen. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir uns von diesem Umfeld erneut positiv absetzen und unseren Wachstumskurs fortsetzen können. Unser währungsbereinigtes Umsatzwachstum erwarten wir in einer Bandbreite von 10% bis 11%. Das Wachstum der wiederkehrenden Umsätze, dargestellt in der Kennzahl ARR (Annual Recurring Revenue), dürfte sich deutlich überproportional zum Umsatz um rund 25% steigern. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz soll somit weiter ausgebaut werden und auf rund 85% bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres steigen. Die EBITDA-Marge erwarten wir in einem Korridor von 30% bis 31%.
Insgesamt sind wir daher sehr gut aufgestellt, die nächste Wachstumsphase unseres Unternehmens einzuleiten und so die über 60-jährige Erfolgsgeschichte der Nemetschek Group auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten fortzuführen.
Neben unseren zahlreichen Kunden und Partnern geht unser herzlicher Dank an die über 3.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Konzerns, die auch im vergangenen Jahr mit großem Engagement und Einsatz die sehr starke Geschäftsentwicklung ermöglicht haben.
Ihnen, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, danken wir für Ihr fortgesetztes Vertrauen in unser Unternehmen.
Mit den besten Grüßen
Yves Padrines CEO
Vorstandsvorsitzender (CEO) Jahrgang 1976 / Nationalität: französisch
»Dank der konsequenten Umsetzung unserer strategischen Schwerpunktthemen, unserer hohen Innovationskraft, der erfolgreich laufenden Umstellung auf Subskriptions- & SaaS-Modelle sowie der Vielzahl an strukturellen Wachstumstreibern in unseren Industrien sind wir optimal positioniert, die über 60-jährige Erfolgsgeschichte der Nemetschek Group weiter fortzuführen.«
Yves Padrines ist seit dem 1. März 2022 Vorstandsvorsitzender (CEO) der Nemetschek Group. Er ist für die Gesamtstrategie und das Gesamtgeschäft des Konzerns einschließlich der Segmente Design, Build, Manage und Media sowie der Business-Unit Digital Twin verantwortlich. Außerdem ist er für die Konzernfunktionen People/Human Resources, Merger & Acquisitions, Venture Investments und Investor Relations & Corporate Communication zuständig.
Chief Financial Officer (CFO) Jahrgang 1975 / Nationalität: schwedisch
»Die Robustheit und Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells basiert auf unserer starken Präsenz im gesamten Lebenszyklus der AEC/O-Industrie und in den Bereichen Visualisierung, 3D-Modellierung und Animation für die Medien- und Unterhaltungsindustrie. Der hohe Anteil an wiederkehrenden Umsätzen und der kontinuierliche Ausbau unserer globalen Präsenz, gepaart mit unserem starken Fokus auf der Business-Enablement-Initiative zur Steigerung der operativen Exzellenz, verschafft uns eine hervorragende Position, das enorme Potenzial für profitables Wachstum in unseren Märkten bestmöglich zu nutzen.«
Louise Öfverström wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2023 zur Chief Financial Officer (CFO) bestellt. In dieser Funktion verantwortet sie die Finanzprozesse sowie die globale IT-Landschaft im Konzern. Neben Corporate Finance & Tax, Controlling & Risk Management und IT verantwortet sie zudem die zentralen Funktionen Information Security, Global Procurement, Transformation Office, Internal Audit sowie Corporate Legal & Compliance.
V. l. n. r.: Yves Padrines, Louise Öfverström
Der Aufsichtsrat der Nemetschek SE hat sich im Geschäftsjahr 2023 ausführlich mit der Lage und Entwicklung der Nemetschek Group befasst. Während des Geschäftsjahres hat das Gremium die Arbeit des Vorstands überwacht, ihn eng begleitet und in wichtigen Fragen beraten. Darüber hinaus hat er die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen.
Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender und strategischer Bedeutung für das Unternehmen unmittelbar und frühzeitig eingebunden und hat diese mit dem Vorstand intensiv und detailliert erörtert.
Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand verlief im Geschäftsjahr 2023 stets konstruktiv und war von offenen und vertrauensvollen Diskussionen geprägt. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend sowohl schriftlich als auch mündlich über alle relevanten Themen zur Unternehmensentwicklung und -strategie. Ausführlich wurden die damit verbundenen Chancen und Risiken sowie die Entwicklung von Umsatz, Ergebnis und Liquidität erörtert. Des Weiteren hat sich der Aufsichtsrat über geplante und laufende Investitionen, die Umsetzung der strategischen Ausrichtung und der Planungen für den Konzern, die Segmente und die einzelnen Marken sowie über das Risikomanagement und die Compliance informiert.
Die Geschäftsentwicklung in den jeweiligen Monaten und Berichtsquartalen, die kurz- und mittelfristigen Planungen sowie die langfristige Wachstums- und Ertragsstrategie hat der Aufsichtsrat sowohl intern als auch gemeinsam mit dem Vorstand erörtert und intensiv diskutiert. Im Verlauf des Geschäftsjahres wurden auch Abweichungen der Geschäftsentwicklung gegenüber den ursprünglichen Planungen erörtert. Darüber hinaus befasste sich der Aufsichtsrat auch mit den Auswirkungen der verschiedenen geopolitischen Krisen auf die Nemetschek Group. So wurden beispielsweise die Folgen für das Unternehmen, die sich aus dem weiter andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie den Terroranschlägen der Hamas in Israel ergeben, diskutiert und analysiert. Auch außerhalb der turnusgemäßen Zusammenkünfte standen der Aufsichtsratsvorsitzende und die Vorsitzende des Prüfungsausschusses – sowie zu bestimmten Themen auch weitere Aufsichtsratsmitglieder – in engem Kontakt mit dem Vorstand und tauschten sich regelmäßig aus.
Auf der Basis der Berichterstattung durch den Vorstand hat der Aufsichtsrat die Arbeit des Vorstands beratend begleitet und im Rahmen seiner Arbeit auch über zustimmungsbedürftige Vorhaben entschieden. Auf der Grundlage der ausführlichen Information durch den Vorstand sowie eigenständiger Prüfungen konnte der Aufsichtsrat seiner Überwachungs- und Beratungsfunktion jederzeit vollumfänglich nachkommen.
Im Geschäftsjahr 2023 fanden insgesamt vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt, die als Präsenzsitzungen durchgeführt wurden. Die Gesamtteilnahmequote bei den Sitzungen des Aufsichtsrats lag bei 100%. Über die Sitzungen hinaus gab es weitere Beschlussfassungen zu aktuellen Themen im schriftlichen Verfahren.
Die Teilnahme an den Sitzungen des Aufsichtsrats wird in folgender Tabelle in individualisierter Form dargestellt:
| Sitzungsanzahl/ Teilnahme1) |
Teilnahmequote in % |
|
|---|---|---|
| Kurt Dobitsch, Vorsitzender | 4/4 | 100% |
| Patricia Geibel-Conrad, bis 30. Juni 2023 Mitglied des Aufsichtsrats und stellvertretende Vorsitzende |
1/1 | 100% |
| Iris M. Helke (gerichtlich mit Wirkung zum 1. Juli 2023 als Aufsichtsratsmitglied bestellt, seit 28. Juli 2023 Vorsitzende |
||
| des Prüfungsausschusses) | 3/3 | 100% |
| Bill Krouch | 4/4 | 100% |
| Christine Schöneweis | 4/4 | 100% |
| Prof. Dr. Andreas Söffing | 4/4 | 100% |
| Dr. Gernot Strube, seit 28. Juli 2023 stellvertretender Vorsitzender |
4/4 | 100% |
| Gesamtteilnahmequote | 100% |
1)Die Tabelle enthält die individuellen Teilnahmequoten aller während des Geschäftsjahres amtierenden Mitglieder des Aufsichtsrats im Hinblick auf die Sitzungen während ihrer jeweiligen Amtszeit. Da Frau Geibel-Conrad und Frau Iris M. Helke jeweils nicht während des gesamten Geschäftsjahres 2023 Mitglied des Aufsichtsrats waren, ist ihre Teilnahmequote nur im Hinblick auf die Sitzungen angegeben, die während ihrer Amtszeit stattgefunden haben.
Im Mittelpunkt der Beratungen des Aufsichtsrats standen im Geschäftsjahr 2023 neben den kurz- und mittelfristigen Geschäftsentwicklungen sowie den sich verändernden geopolitischen, makroökonomischen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen insbesondere auch die langfristige strategische Weiterentwicklung der Nemetschek Group und ihrer vier Segmente. Dabei wurden im Rahmen der Strategieentwicklung folgende Schwerpunktthemen erörtert: künstliche Intelligenz, Umstellung des Geschäftsmodells auf Subskription und SaaS-Modelle, die Entwicklung einer unternehmensweiten Cloud-Infrastruktur inklusive der Digital-Twin-Lösung, die Weiterentwicklung des Go-to-Market-Ansatzes, Innovationsschwerpunkte, potenzielle Akquisitionsziele sowie Investments in Start-ups und Ventures sowie die unternehmensweite Business-Enablement-Initiative. Zu den vier Segmenten und den jeweiligen Markengesellschaften erhielt der Aufsichtsrat detaillierte Berichte. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den jeweiligen Jahreszielen wurden ausführlich in den Aufsichtsratssitzungen erörtert und analysiert. Der Vorstand präsentierte seine Planungen für Akquisitionen und dazugehörige konkrete Vorhaben und stimmte diese eng mit dem Aufsichtsrat ab. Zwischenmitteilungen, wie Quartals- und Halbjahresmitteilungen, wurden zudem vor der Veröffentlichung von Aufsichtsrat und Vorstand erörtert. Zudem tagte der Aufsichtsrat regelmäßig auch ohne den Vorstand. Ebenfalls tauschte sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit dem Vorstand, Experten aus den Fachabteilungen und themenspezifisch auch mit externen Experten zu Veränderungen, unter anderem im regulativen Umfeld, wie zum Beispiel den steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Auswirkung auf die Nemetschek Group, aus.
Der Aufsichtsrat befasste sich auch mit Personalentscheidungen zu Vorstandsmitgliedern und der Nachfolgeplanung für den Vorstand. Der Aufsichtsrat bestellte Louise Öfverström mit Wirkung zum 1. Januar 2023 zum Chief Financial Officer (CFO) der Nemetschek SE und stimmte dem vorzeitigen Ausscheiden der Vorstandsmitglieder Viktor Várkonyi und Jon Elliot zu.
Die für ihre Aufgaben erforderlichen Fortbildungsmaßnahmen – wie zum Beispiel zu Änderungen von rechtlichen Rahmenbedingungen oder zu neuen Lösungen und zukunftsweisenden Technologien – nehmen die Mitglieder des Aufsichtsrats eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft unterstützt. Entstehende Kosten werden dabei vom Unternehmen getragen. Im Berichtszeitraum wurden vonseiten der Gesellschaft Informationen zur Erweiterung des Compliance-Management- und Risikomanagementsystems, zur IT- und Cyber-Security sowie zu den Themen Nachhaltigkeit (ESG), Diversität und Vorstandsvergütung zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden die Mitglieder des Aufsichtsrats über aktuelle Gesetzesänderungen, neue Bilanzierungs- und Prüfungsstandards, Neuerungen bei Corporate-Governance-Themen sowie über zukünftige Entwicklungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung informiert.
In den vier ordentlichen Aufsichtsratssitzungen wurde der Aufsichtsrat über den aktuellen Geschäftsverlauf, das Markt- und Wettbewerberumfeld, die Kapitalmarktkommunikation, das interne Kontroll- und Risiko- und Chancenmanagementsystem sowie den Status bei Audit- und Compliance-Themen informiert. Außerdem wurden regelmäßig Themen der kurz-, mittel- und langfristigen Unternehmensentwicklung diskutiert und der Aufsichtsrat über den Fortschritt von initiierten Programmen und der Entwicklung der strategischen Schwerpunktthemen informiert. Auch berichtete die Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Aufsichtsrat regelmäßig über die Arbeit des Ausschusses. Darüber hinaus wurden in den Sitzungen insbesondere folgende Schwerpunkte behandelt:
Sitzung am 17. März 2023:
Sitzung am 28. Juli 2023:
Sitzung am 25. Oktober 2023:
Sitzung am 14. Dezember 2023:
Im Geschäftsjahr 2023 hatte der Aufsichtsrat mit dem Prüfungsausschuss einen Ausschuss eingerichtet. Der Aufsichtsrat besteht aus sechs Mitgliedern und vertritt die Meinung, dass bei einem Gremium dieser Größe eine effiziente und effektive Aufgabenerfüllung auch ohne die Bildung weiterer Fachausschüsse gewährleistet ist. Die Aufgaben, für die der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) die Einrichtung von Ausschüssen empfiehlt, wurden im Berichtszeitraum – mit Ausnahme der Aufgaben des Prüfungsausschusses – vom Aufsichtsrat der Nemetschek SE insgesamt wahrgenommen. Da sich der Aufsichtsrat ausschließlich aus Vertretern der Anteilseigner zusammensetzt, wurde auch kein Nominierungsausschuss eingerichtet.
Der Prüfungsausschuss bestand im Geschäftsjahr 2023 durchgängig aus drei Mitgliedern. Bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat übte Frau Patricia Geibel-Conrad das Amt der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses aus. Nach ihrem Ausscheiden wurde Frau Iris M. Helke gerichtlich in den Aufsichtsrat bestellt. Der Aufsichtsrat wählte Frau Helke in den Prüfungsausschuss und ernannte sie zur Ausschussvorsitzenden. Der Prüfungsausschuss bereitet im Rahmen seines Aufgabenbereichs Beschlüsse und Themen vor, die im Aufsichtsrat zu behandeln sind. Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtet dem Aufsichtsrat über die Arbeit des Ausschusses in der jeweils folgenden Sitzung des Aufsichtsrats.
Im Geschäftsjahr 2023 hielt der Prüfungsausschuss vier Präsenzsitzungen ab. Die Gesamtteilnahmequote lag dabei bei 100%.
| Sitzungsanzahl/ Teilnahme1) |
Teilnahmequote in % |
|
|---|---|---|
| Kurt Dobitsch | 4/4 | 100% |
| Patricia Geibel-Conrad, Vorsitzende (bis 30. Juni 2023) |
1/1 | 100% |
| Iris M. Helke, Vorsitzende (gerichtlich mit Wirkung zum 1. Juli 2023 als Aufsichtsrats mitglied bestellt, seit 28. Juli 2023 Vorsitzende des Prüfungsausschusses) |
3/3 | 100% |
| Dr. Gernot Strube | 4/4 | 100% |
| Gesamtteilnahmequote | 100% |
1)Die Tabelle enthält die individuellen Teilnahmequoten aller während des Geschäftsjahres amtierenden Mitglieder des Prüfungsausschusses im Hinblick auf die Ausschusssitzungen während ihrer jeweiligen Amtszeit. Da Frau Geibel-Conrad und Frau Iris M. Helke jeweils nicht während des gesamten Geschäftsjahres 2023 Mitglied des Prüfungsausschusses waren, ist ihre Teilnahmequote auch nur im Hinblick auf die Ausschusssitzungen angegeben, die während ihrer Amtszeit stattgefunden haben.
Der Prüfungsausschuss befasste sich im Geschäftsjahr 2023 schwerpunktmäßig mit folgenden Themen:
Darüber hinaus befasste sich der Prüfungsausschuss im Geschäftsjahr 2023 auch mit folgenden Themen:
An den Sitzungen des Prüfungsausschusses nahmen zu unterschiedlichen Tagesordnungspunkten auch Mitglieder des Vorstands, die Segmentverantwortlichen, Experten aus relevanten Fachabteilungen und der Abschlussprüfer teil. Zudem tagte der Prüfungsausschuss regelmäßig auch ohne den Vorstand und den Abschlussprüfer. Des Weiteren stand die Vorsitzende des Prüfungsausschusses auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Dialog mit dem Aufsichtsrat, dem Finanzvorstand und dem Abschlussprüfer.
Die ordentliche Hauptversammlung hat am 23. Mai 2023 als Prüfer für die Prüfung des Einzelabschlusses und des Konzernabschlusses 2023 der Nemetschek SE sowie des dazugehörigen zusammengefassten Lageberichts die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, gewählt. Der Prüfungsausschuss hat sich von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers überzeugt, eine schriftliche Erklärung des Abschlussprüfers eingeholt, dessen Qualifikation überprüft und die Beauftragung durchgeführt.
Der vom Vorstand nach den Grundsätzen des Handelsgesetzbuchs aufgestellte Jahresabschluss der Nemetschek SE für das Geschäftsjahr 2023 sowie der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach §315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellte Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die Nemetschek SE und den Konzern für das Geschäftsjahr 2023 wurden von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Im Rahmen der Vorbereitung beziehungsweise der Durchführung der Prüfung tauschte sich der Prüfungsausschuss regelmäßig auch ohne den Vorstand mit dem Abschlussprüfer aus. Die genannten und relevanten Abschlussunterlagen der Nemetschek SE und des Konzerns, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern mit ausreichender Frist vor der Prüfungsausschusssitzung am 14. März 2024 und der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 15. März 2024 vor. An den Sitzungen nahm auch der Abschlussprüfer teil. Er berichtete ausführlich über seine Prüfungen und seine wesentlichen Prüfungsergebnisse, erläuterte den Prüfungsbericht und beantwortete alle Fragen der Prüfungsausschuss- und Aufsichtsratsmitglieder. Er erläuterte dabei insbesondere die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) und die vorgenommenen Prüfungshandlungen. Wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems und des Risikofrüherkennungssystems wurden nicht berichtet.
Der Prüfungsausschuss hat unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht für die Nemetschek SE und den Konzern seinerseits geprüft, sich der Richtigkeit und der Vollständigkeit der tatsächlichen Angaben vergewissert und dem Aufsichtsrat darüber berichtet. Der Aufsichtsrat hat sich daraufhin dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer angeschlossen und nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung festgestellt, dass keine Einwendungen zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2023 der Nemetschek SE in der Bilanzsitzung am 15. März 2024 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss 2023 gemäß §172 AktG festgestellt.
Zudem hat sich der Aufsichtsrat in der Bilanzsitzung mit dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands für das Geschäftsjahr 2023 auseinandergesetzt. Nach eigener Prüfung hat sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands angeschlossen.
Auch für das Geschäftsjahr 2023 hat der Vorstand einen Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen gemäß §312 AktG (Abhängigkeitsbericht) erstellt. Der Abhängigkeitsbericht wurde gemäß §313 AktG vom Abschlussprüfer geprüft. Der Abhängigkeitsbericht und der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden dem Aufsichtsrat und dem Prüfungsausschuss rechtzeitig vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers geprüft. Alle im Abhängigkeitsbericht aufgeführten rechtlichen und geschäftlichen Beziehungen zu nahestehenden Personen und dem herrschenden Unternehmen entsprechen marktüblichen Konditionen, wie sie auch zwischen der Nemetschek Group und Dritten abgeschlossen worden wären. Geschäfte mit nahestehenden Personen im Sinne der §§107 und 111a bis 111c AktG, die eine Zustimmung des Aufsichtsrats erfordert hätten, gab es im Geschäftsjahr 2023 nicht. Im Geschäftsjahr 2023 hat die Nemetschek SE mit dem Aufsichtsratsmitglied Dr. Gernot Strube einen Beratervertrag zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen. Die hierfür nach §114 AktG erforderliche Zustimmung hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 17. März 2023 erteilt.
Den Abhängigkeitsbericht hat der Abschlussprüfer mit folgendem Vermerk versehen:
"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."
Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen den Bericht und die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erhoben.
Des Weiteren hat der Prüfungsausschuss die vom Abschlussprüfer erbrachten Leistungen beurteilt und sich mit der Überprüfung der Qualität und der Unabhängigkeit der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, als Abschlussprüfer beschäftigt und dem Aufsichtsrat darüber berichtet. Dabei wurden keine Gründe festgestellt, die einer Abschlussprüfung durch die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, entgegenstehen.
Die Nemetschek SE hat ihre nichtfinanzielle Erklärung für das Geschäftsjahr 2023 in den Konzern-Lagebericht integriert. Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat diese nichtfinanzielle Konzernerklärung der Nemetschek Group einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. Auch der Prüfungsausschuss hat die nichtfinanzielle Erklärung geprüft und ist zum Ergebnis gekommen, dass die nichtfinanzielle Erklärung zu keinen Einwendungen Anlass gibt. Der Aufsichtsrat hat sich bei seiner Prüfung diese Einschätzungen zu eigen gemacht und seinerseits keine Einwendungen erhoben.
Der nach §162 AktG zu erstellende Bericht über die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat wurde für das Geschäftsjahr 2023 von Vorstand und Aufsichtsrat aufgestellt. Die Pricewaterhouse-Coopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat den Vergütungsbericht einer prüferischen Durchsicht unterzogen und dabei festgestellt, dass die nach §162 Abs. 1 und 2 AktG geforderten Angaben enthalten sind. Der entsprechende Vermerk über die Prüfung des Vergütungsberichts nach §162 Abs. 3 AktG ist dem separaten Vergütungsbericht beigefügt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende steht zudem regelmäßig im Dialog mit Aktionären, um die Transparenz zu erhöhen. Schwerpunkte des Austauschs stellen dabei insbesondere Themen um die Governance-Strukturen der Nemetschek Group dar.
Im Berichtsjahr traten keine Interessenkonflikte von Aufsichtsratsmitgliedern auf. Zudem wurden dem Aufsichtsratsvorsitzenden keine Interessenkonflikte von Vorstandsmitgliedern angezeigt.
Der Aufsichtsrat beurteilt regelmäßig, wie wirksam er seine Aufgaben erfüllt. Die letzte Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats fand im Geschäftsjahr 2021 statt. Da sich das Gremium 2022 neu konstituiert hat, ist die nächste Selbstbeurteilung für das Geschäftsjahr 2024 vorgesehen. Weitere Informationen finden Sie in der << Erklärung zur Unternehmensführung >>.
Der Aufsichtsrat hat sich auch im Geschäftsjahr 2023 fortwährend mit den Grundsätzen guter Unternehmensführung auseinandergesetzt. Vorstand und Aufsichtsrat haben am 9. März 2023 eine Entsprechenserklärung gemäß §161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben, wonach seit der letzten Entsprechenserklärung den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 sowie den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 in den jeweils gültigen Zeiträumen mit Ausnahme der in der Entsprechenserklärung dargestellten und begründeten Abweichungen entsprochen wurde und ihnen auch künftig entsprochen werden wird. Des Weiteren haben Vorstand und Aufsichtsrat am 13. Oktober 2023 eine Aktualisierung der Entsprechenserklärung veröffentlicht. Am 6. März 2024 haben der Vorstand und Aufsichtsrat schließlich erneut eine Entsprechenserklärung abgegeben, wonach die Gesellschaft seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom 9. März 2023 (bzw. deren unterjähriger Aktualisierung vom 13. Oktober 2023) den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 mit Ausnahme der in der Entsprechenserklärung dargestellten und begründeten Abweichungen entsprochen hat und ihnen künftig entsprechen wird.
Der Wortlaut der Entsprechenserklärung vom 6. März 2024 ist in der << Erklärung zur Unternehmensführung >> im Teil << An unsere Aktionäre >> des Geschäftsberichts für das Geschäftsjahr 2023 dargestellt und wurde den Aktionären auf der Unternehmenswebsite unter ir.nemetschek.com/entsprechenserklaerung dauerhaft zugänglich gemacht.
Im Geschäftsjahr 2023 kam es zu nachfolgenden Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2023 hat der Aufsichtsrat Louise Öfverström in den Vorstand berufen und zum Chief Financial Officer bestellt.
Zum 30. Juni 2023 schied Viktor Várkonyi aus dem Vorstand der Nemetschek SE aus. Herr Várkonyi gehörte dem Gremium seit 2013 an und hat mit seinem Einsatz und seiner Kompetenz einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Nemetschek Group geleistet. So hat Herr Várkonyi insbesondere als Vorstand des Segments Design maßgeblich an der positiven Entwicklung sowie der Weiterentwicklung des Segments beigetragen.
Zum 5. September 2023 schied Jon Elliott aus dem Vorstand der Nemetschek SE aus. Herr Elliott war seit 2019 als Vorstand der Nemetschek SE bestellt und zuständig für das Segment Build. Mit seinem Engagement und seinen Erfahrungen hat er einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Nemetschek Group und insbesondere auch zur erfolgreichen Entwicklung der Marke Bluebeam geleistet.
Der Aufsichtsrat dankt den langjährigen Vorstandsmitgliedern Viktor Várkonyi und Jon Elliott für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und das außerordentliche Engagement für das Unternehmen.
Patricia Geibel-Conrad hat auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2023 ihr Amt als Aufsichtsratsmitglied der Nemetschek SE niedergelegt. Frau Geibel-Conrad gehörte dem Gremium seit dem 12. Mai 2022 als stellvertretende Vorsitzende an und fungierte darüber hinaus als Vorsitzende des Prüfungsausschusses. Der Aufsichtsrat dankt Frau Geibel-Conrad für die gute Zusammenarbeit.
Zum 1. Juli 2023 wurde Iris M. Helke gerichtlich als Mitglied in den Aufsichtsrat der Nemetschek SE bestellt. Sie wurde in der Aufsichtsratssitzung am 28. Juli 2023 in den Prüfungsausschuss gewählt und zur Ausschussvorsitzenden ernannt.
Die Nemetschek Group zeigte im Jahr 2023 erneut ihre operative Stärke und konnte ihren profitablen Wachstumskurs trotz geopolitischer Krisen und der anhaltenden Umstellung des Geschäftsmodells auf Subskription und SaaS-Modelle fortsetzen. Diese Erfolge sind auf die attraktiven bestehenden und neuen Lösungen der Nemetschek Group, die konsequente Umsetzung der strategischen Fokusthemen sowie das hohe Engagement der gesamten Belegschaft und des Managements zurückzuführen.
Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre hervorragenden Leistungen und ihren hohen persönlichen Einsatz. Zugleich spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand und den Geschäftsführern aller Marken seine Anerkennung und hohe Wertschätzung für die erbrachten Leistungen aus.
München, 15. März 2024
Kurt Dobitsch Vorsitzender des Aufsichtsrats
Die Nemetschek Group ist ein global agierender Konzern mit internationaler Aktionärsstruktur. Vorstand und Aufsichtsrat legen besonderen Wert auf eine verantwortungsvolle und transparente Führung und Kontrolle des Unternehmens, die auf eine nachhaltige Wertsteigerung ausgerichtet sind. Eine aussagekräftige und transparente Unternehmenskommunikation, die Achtung von Aktionärsinteressen, ein vorausschauender Umgang mit Chancen und Risiken sowie eine effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat sind für die Nemetschek Group wesentliche Aspekte einer guten und effektiven Corporate Governance. Letztere fördert das Vertrauen von Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern und letztendlich der Gesellschaft in die Nemetschek Group. Gleichzeitig sind diese Grundsätze wichtige Orientierungsstandards für die Leitung und Kontrolle des Konzerns.
Die Erklärung zur Unternehmensführung nach §289f und §315d HGB ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Gemäß §317 Abs. 2 Satz 6 HGB ist die Prüfung der Angaben nach §289f und §315d HGB durch den Abschlussprüfer darauf zu beschränken, ob die Angaben gemacht wurden. Im Rahmen der Erklärung zur Unternehmensführung berichten Vorstand und Aufsichtsrat auch über die Corporate Governance der Gesellschaft.
Vorstand und Aufsichtsrat haben am 6. März 2024 die folgende aktualisierte Erklärung gemäß §161 AktG abgegeben und diese den Aktionären auf der Website der Nemetschek Group dauerhaft zugänglich gemacht:
Den vom Bundesministerium der Justiz am 27. Juni 2022 im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 28. April 2022 wurde im Zeitraum seit der letzten Entsprechenserklärung vom 9. März 2023 bzw. deren unterjähriger Aktualisierung vom 13. Oktober 2023 mit Ausnahme der nachfolgend genannten Empfehlungen aus den dort genannten Gründen und in den genannten Zeiträumen entsprochen.
a) Empfehlung A.1 (Ökologische und soziale Ziele in Unternehmensstrategie)
Der Kodex empfiehlt in Ziffer A.1 Satz 2, dass in der Unternehmensstrategie neben den langfristigen wirtschaftlichen Zielen auch ökologische und soziale Ziele angemessen berücksichtigt werden sollen. Der Vorstand hat Maßnahmen zur strategischen Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Zielen ergriffen, die nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung erläutert werden. Die Unternehmensstrategie und die CSR-Strategie werden kontinuierlich fortentwickelt. Da nicht geklärt ist, welche Anforderungen A.1 Satz 2 DCGK an eine angemessene Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Zielen stellt, erklärt die Gesellschaft vorsorglich eine Abweichung von A.1 Satz 2.
b) Empfehlungen A.2, B.1 und C.1 Satz 2 (Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen sowie Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat)
Nach Empfehlung A.2 soll der Vorstand bei der Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen auf Diversität achten. Ebenso soll der Aufsichtsrat bei der Zusammensetzung des Vorstands (B.1) sowie bei der Zielsetzung für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und für die Erarbeitung eines Kompetenzprofils für das Gesamtgremium (C.1 Satz 2) auf Diversität achten.
Vorstand und Aufsichtsrat der Nemetschek SE begrüßen ausdrücklich das Bestreben des DCGK nach Diversität und befürworten eine diverse Gremienzusammensetzung sowie Besetzung von Führungsfunktionen. Bei den Wahlvorschlägen für die letzten Aufsichtsratswahlen in der Hauptversammlung 2022 und bei der Besetzung des Vorstands hat der Aufsichtsrat besonderen Wert auf Diversität gelegt. In beiden Organen wurde der Frauenanteil deutlich erhöht. Der Aufsichtsrat hat einen Frauenanteil von 33% und erfüllt in seiner Zusammensetzung nach Einschätzung des Aufsichtsrats das Kriterium der Diversität. Im Vorstand beträgt der Frauenanteil derzeit sogar 50%. Gleichwohl legen Vorstand und Aufsichtsrat bei der Besetzung von Führungsfunktionen und Vorstandspositionen sowie bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats auch weiterhin in erster Linie Wert auf die persönliche Eignung, insbesondere Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse des Einzelnen. Das Kriterium der Diversität wird bei diesen Entscheidungen ergänzend berücksichtigt.
c) Empfehlungen B.5 und C.2 (Altersgrenze für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder)
Nach Empfehlungen B.5 und C.2 soll für Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder eine Altersgrenze festgelegt und in der Erklärung zur Unternehmensführung angegeben werden. Die Nemetschek SE hält die Festlegung einer pauschalen Altersgrenze nicht für ein geeignetes Kriterium zur Auswahl von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern. Die Eignung zur Ausübung eines Vorstands- oder Aufsichtsratsamts hängt von den Erfahrungen, Kenntnissen und Fähigkeiten der betreffenden Person ab. Durch Festlegung einer Altersgrenze würde die Auswahl geeigneter Kandidaten und Kandidatinnen für Vorstands- und Aufsichtsratspositionen generell und in nicht sachgerechter Weise eingeschränkt.
d) Empfehlung D.1 (Zugänglichmachen der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat)
Der Aufsichtsrat der Nemetschek SE hat sich eine Geschäftsordnung gegeben. Abweichend von Empfehlung D.1 hat der Aufsichtsrat die Geschäftsordnung aber nicht auf der Internetseite der Gesellschaft zugänglich gemacht. Die wesentlichen Verfahrensregeln für den Aufsichtsrat sind gesetzlich sowie durch die Satzung vorgegeben und öffentlich zugänglich. Eine darüber hinausgehende Veröffentlichung der Geschäftsordnung bringt aus unserer Sicht keinen Mehrwert.
Der Aufsichtsrat besteht nur aus Vertretern der Anteilseigner und hat daher keinen Nominierungsausschuss eingerichtet.
Abweichend von Empfehlung G.4 hat der Aufsichtsrat bei der Beurteilung der Üblichkeit der Vorstandsvergütung nicht das Verhältnis der Vorstandsvergütung zur Vergütung des oberen Führungskreises und der Belegschaft insgesamt der Nemetschek SE sowie dessen zeitliche Entwicklung (vertikaler Vergütungsvergleich) berücksichtigt. Als Holdinggesellschaft bietet die Nemetschek SE weder für den oberen Führungskreis noch für die Belegschaft insgesamt geeignete Vergleichsmaßstäbe. Dennoch hat der Aufsichtsrat bei konkreten Vergütungsentscheidungen die Vergütungen der Geschäftsleiter der wichtigsten Produktorganisationen als Vergleichsmaßstab mit herangezogen.
g) Empfehlung G.7 Satz 1 (Zeitpunkt der Festlegung der Leistungskriterien für die variablen Vergütungsbestandteile)
Nach Empfehlung G.7 Satz 1 soll der Aufsichtsrat für das bevorstehende Geschäftsjahr für jedes Vorstandsmitglied für alle variablen Vergütungsbestandteile die Leistungskriterien festlegen. Nach dem Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder wird der Aufsichtsrat die Leistungskriterien für die variablen Vergütungsbestandteile und die Zielvorgaben bis spätestens 28. Februar eines Geschäftsjahres festlegen. Der Aufsichtsrat hält es im Einzelfall für sinnvoll, eine Entscheidung über die Leistungskriterien und Zielvorgaben erst auf der Grundlage vorläufiger Geschäftszahlen des vorangegangenen Geschäftsjahres zu treffen. Daher wird vorsorglich eine Abweichung von Empfehlung G.7 Satz 1 erklärt.
h) Empfehlung G.10 (Anlageform und Zeitpunkt der Verfügungsmöglichkeit über langfristige variable Gewährungsbeträge)
Abweichend von Empfehlung G.10 Satz 1 gibt es keine Verpflichtung der Vorstandsmitglieder, die ihnen gewährten variablen Vergütungsbeträge überwiegend in Aktien der Gesellschaft anzulegen und die variablen Vergütungsbestandteile werden auch nicht überwiegend aktienbasiert gewährt.
Das Vorstandsvergütungssystem sieht eine langfristige variable Vergütung mit dreijähriger Laufzeit (LTIP) vor, die jeweils im vierten Jahr nach Gewährung in bar auszuzahlen ist. Daher erklären wir eine Abweichung von Empfehlung G.10 Satz 2, wonach die Vorstandsmitglieder über die langfristigen variablen Gewährungsbeträge erst nach vier Jahren verfügen können sollen. Bei einer Barauszahlung der langfristigen variablen Vergütung des LTIP hat ein späterer Auszahlungszeitpunkt keine fortdauernde Anreizwirkung, da die Höhe nach Ablauf der jeweiligen LTIP-Laufzeit feststeht und sich auch bei einem späteren Auszahlungszeitpunkt nicht mehr verändert. Das Vergütungssystem 2022 eröffnet die Möglichkeit, Vorstandsmitgliedern als zusätzliches langfristiges Vergütungselement virtuelle Stock Appreciation Rights nach dem SAR-Plan zu gewähren, deren Wertentwicklung von der Entwicklung des Börsenkurses der Nemetschek Aktie abhängt. Dieses Vergütungselement entspricht einer aktienbasierten Vergütung mit einer starken Interessenübereinstimmung zwischen den Aktionären und dem Vorstand der Gesellschaft. Die Ausübung von Stock Appreciation Rights ist üblicherweise nur zu einem Teil (25%) an eine vierjährige Wartefrist gebunden.
Wie bereits in der unterjährigen Aktualisierung der Entsprechenserklärung vom 13. Oktober 2023 ausgeführt, wird im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Herrn Viktor Várkonyi aus dem Vorstand der Nemetschek SE und der mit Herrn Várkonyi im Oktober 2023 abgeschlossenen Vereinbarung zur Abwicklung des Vorstandsdienstvertrags durch die Verdoppelung des Auszahlungsbetrags des STIP 2023 von den Empfehlungen G.9 Satz 1 und G.12 abgewichen, da die vertraglich vereinbarten Berechnungsmodalitäten bei der Auszahlung angepasst werden. Aus Sicht der Gesellschaft ist zudem nicht eindeutig, ob sich die Empfehlung G.8 nur auf Änderung der Zielwerte und der Vergleichsparameter während der Laufzeit des Bemessungszeitraums eines variablen Vergütungsbestandteils bezieht, während Empfehlung G.9 Satz 1 eine Anpassung des Auszahlungsbetrags nach Ablauf des Bemessungszeitraums erfasst oder ob auch die Empfehlung G.8 die Anpassung des Auszahlungsbetrags erfasst. Vor diesem Hintergrund wird vorsorglich eine Abweichung von Empfehlung G.8 erklärt."
Die Entsprechenserklärung gemäß §161 AktG ist auf der Internetseite ir.nemetschek.com/entsprechenserklaerung veröffentlicht. Dort können auch die Entsprechenserklärungen der letzten Jahre eingesehen werden.
Neben den Entsprechenserklärungen sind auf der Internetseite ir. nemetschek.com/corporategovernance weitere Informationen zur Erklärung zur Unternehmensführung und zur Corporate Governance der Nemetschek Group öffentlich zugänglich gemacht worden.
Der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2023 und der Vermerk des Abschlussprüfers gemäß §162 AktG, das geltende Vergütungssystem des Vorstands gemäß §87a Absatz 1 und 2 Satz 1 AktG, die geltende Vergütungsregelung des Aufsichtsrats sowie die letzten Beschlüsse der Hauptversammlung gemäß §113 Absatz 3 AktG (Aufsichtsratsvergütung) und §120a Absatz 1 AktG (Vorstandsvergütung) sind auf der Internetseite der Gesellschaft öffentlich zugänglich unter ir.nemetschek.com/verguetung.
Weitere Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus angewandt werden, sind in unserem "Code of Conduct" beschrieben. Des Weiteren sind die Grundsätze der Zusammenarbeit mit Lieferanten und Geschäftspartnern in einem "Supplier Code of Conduct" festgehalten. Beide Dokumente sind auf der Internetseite der Gesellschaft unter nemetschek.com/de/verantwortung öffentlich zugänglich.
Zur Unternehmenssteuerung und -führung wird im Konzern-Lagebericht unter << 1.4 Unternehmenssteuerung und -führung >> detailliert berichtet.
Zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung gehört ein kontinuierliches und verantwortungsbewusstes Abwägen von Chancen und Risiken. Ziel des Chancenund Risikomanagements ist es, eine Strategie zu erarbeiten sowie Ziele und Maßnahmen festzulegen, die eine ausgewogene Balance zwischen nachhaltigen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen. Details zum Chancen- und Risikomanagementsystem der Nemetschek Group sind dem Konzern-Lagebericht << 6 Risikound Chancenbericht >> zu entnehmen. Des Weiteren betrachtet die Nemetschek Group neben den wesentlichen Risiken für die Geschäftstätigkeit auch die nichtfinanziellen Risiken, die der << 2 Nichtfinanziellen Erklärung >> zu entnehmen sind.
Das interne Kontrollsystem sowie das Risikomanagementsystem der Nemetschek Group umfasst das Management von Chancen und Risiken in Bezug auf die Geschäftstätigkeit, das Erreichen von festgelegten Geschäftszielen, die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der relevanten Prozesse, der internen und externen Rechnungslegung sowie die Einhaltung der für die Nemetschek Group maßgeblichen rechtlichen Vorschriften und Regelungen. Dabei sind auch Nachhaltigkeitsaspekte eingeschlossen, die fortlaufend weiterentwickelt werden. Für die im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung gemäß §289c Abs. 2 definierten Themengebiete ergeben sich für das Geschäftsjahr 2023 – wie bereits im Jahr zuvor – keine wesentlichen Risiken mit sehr wahrscheinlich schwerwiegenden negativen Auswirkungen. Somit zeigen sich für 2023 keine Risiken, die auf Nettobasis die Wesentlichkeitskriterien gemäß §289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB erfüllen.
Die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- (IKS) und Risiko- und Chancenmanagementsystem (RMS) auf Konzernebene liegt beim Vorstand der Nemetschek SE. Sowohl das RMS als auch das IKS beziehen sich auf die Nemetschek SE und alle für den Konzernabschluss relevanten Tochtergesellschaften und folgen dem Ansatz des Three-Lines-of-Defense-Modells.
Dabei liegt die erste sogenannte "Abwehrlinie" beim Management des operativen Geschäfts zusammen mit den zentralen Konzernfunktionen. Sie verantworten die Erfassung, die Bewertung und die Steuerung der dort auftretenden Risiken. Hier werden auch Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, um den entsprechenden Risiken entgegenzuwirken. Die zweite "Abwehrlinie" stellt organisatorisch die zentrale Risikomanagementfunktion dar, die dem Corporate Controlling zugeordnet ist. Die Risikomanagementfunktion, die seit dem Geschäftsjahr 2023 als eigenständiger Fachbereich innerhalb der Corporate Controlling Organisation geführt wird, ist für das konzernweite Risiko- und Chancenmanagementsystem (RMS) verantwortlich. Das RMS wird kontinuierlich weiterentwickelt und durch entsprechende Richtlinien konzernweit verankert. Innerhalb dieser zweiten "Abwehrlinie" ist auch das Risk Committee installiert. In diesem Gremium, das aus Segmentverantwortlichen und den Verantwortlichen der Risikokategorien besteht, werden quartalsweise die zusammengefassten konzernweiten Risiken und Chancen sowie die getroffenen Maßnahmen und deren Wirkungen sowie etwaige Maßnahmen mit dem Vorstand diskutiert. Darüber hinaus wird in der zentralen Risikomanagementfunktion auch die Berichterstattung für interne, aber auch externe Stakeholder vorbereitet. Das Internal Audit stellt die dritte Abwehrlinie dar und fungiert als unabhängige Kontrollinstanz des Vorstands und des Aufsichtsrats. Internal Audit überprüft regelmäßig und auch im Auftrag des Aufsichtsrats die Effektivität des RMS und IKS und gibt darüber hinaus Anregungen, die zur kontinuierlichen Verbesserung beitragen.
Mit dem implementierten internen Kontrollsystem, dem Risikomanagementsystem und dem Compliance-Managementsystem hat der Vorstand der Nemetschek Group einen Steuerungsrahmen geschaffen, der auf ein angemessenes und wirksames internes Kontroll- und Risikomanagement abzielt. Aus der Befassung mit dem internen Kontroll- und Risikomanagement sind dem Vorstand keine Umstände bekannt, die gegen die Angemessenheit und Wirksamkeit dieser Systeme sprechen.
Die Übereinstimmung der Geschäftsaktivitäten mit allen maßgeblichen Gesetzen und Normen sowie mit den unternehmensinternen Grundsätzen ist eine Grundvoraussetzung für nachhaltig erfolgreiches Wirtschaften. Der Erfolg der Nemetschek Group beruht daher nicht allein auf einer guten Geschäftspolitik, sondern auch auf wirtschaftsethischer Integrität, verlässlichen Daten, Vertrauen und dem offenen und fairen Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Geschäftspartnern, Aktionären und allen weiteren Stakeholdern.
Compliance ist bei der Nemetschek Group seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Risikoprävention und fest in der Unternehmenskultur verankert. Unser Selbstverständnis ist es, im Hinblick auf alle relevanten Gesetze, Normen, internationalen Standards und internen Richtlinien stets regelkonform zu handeln.
Die Nemetschek Group verfolgt dabei einen präventiven Compliance-Ansatz und strebt eine Unternehmenskultur an, die die Belegschaft sensibilisiert und aufklärt, um so potenzielle Regelverstöße bereits im Vorfeld verhindern zu können. Vorstand und Führungskräfte tragen hierbei eine besondere Verantwortung. Sie sind Vorbilder und dazu verpflichtet, in ihrem Verantwortungsbereich und darüber hinaus für die Einhaltung von Compliance-Vorgaben zu sorgen, die Erwartungshaltung an jeden Mitarbeiter klar zu kommunizieren und selbst ein regelkonformes und ethisches Verhalten im Sinne der Compliance konsequent und ausnahmslos vorzuleben.
Die Compliance-Aktivitäten der Nemetschek Group sind u. a. eng mit dem Risikomanagement und dem internen Kontrollsystem verzahnt. Der Bereich Corporate Legal & Compliance steuert u.a. über ein gruppenweites Compliance-Netzwerk die konzernweiten Compliance-Aktivitäten. Hierbei steht die Schaffung von effektiven (lokalen) Strukturen und Prozessen sowie die Unterstützung bei der effizienten Umsetzung von Compliance-Maßnahmen im Mittelpunkt. Darüber hinaus steht der Bereich Corporate Legal & Compliance als Ansprechpartner bei Einzelfragen aus der Organisation zur Verfügung. Es besteht eine direkte Berichtslinie zum ressortverantwortlichen Vorstand (CFO) der Nemetschek Group.
Die Compliance-Strukturen und Maßnahmen zur Sicherstellung der Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und ethischen Grundsätzen werden konsequent an der Risikolage der Nemetschek Group ausgerichtet und kontinuierlich weiterentwickelt. Ausgangspunkt für die Compliance-Aktivitäten bildet der für alle Mitarbeiter verbindliche Verhaltenskodex der Nemetschek Group ("Code of Conduct"). Neben der Unternehmenswebsite können Mitarbeiter über die konzerninterne Intranetplattform "Nemetschek ONE" auf den "Code of Conduct" und sämtliche Konzernrichtlinien, Leitfäden, Prozessbeschreibungen sowie Kommunikationsmaßnahmen zugreifen. Darüber hinaus setzt die Nemetschek Group auf ein modernes Compliance-Schulungstool, um das Thema konzernweit effizient und nachhaltig zu vermitteln.
Wesentliche Elemente bei der Identifikation von Compliance-Risiken sind zuverlässige Meldewege und der Schutz interner und externer Hinweisgeber vor Sanktionen.
Die Nemetschek Group fordert und fördert unternehmensweit eine offene "Speak-up-Kultur". Sie ermutigt ihre Mitarbeiter, Verhaltensweisen zu melden, die möglicherweise gegen den "Code of Conduct" oder darüber hinaus auch gegen gesetzliche Regelungen verstoßen. Hinweise zu möglichen Verstößen ("Whistleblowing") können – nicht nur durch Mitarbeiter, sondern auch durch externe Dritte – anonym über ein modernes und unternehmensweit etabliertes Hinweisgebersystem abgegeben werden. Dieses digitale System fungiert auch für sämtliche Konzernmarken als Hinweisgebersystem und fokussiert sich dabei insbesondere auf die wichtigen Themen Hinweisgeberschutz, Anonymität sowie Datensicherheit.
Neben dem digitalen Hinweisgebersystem können sich die Mitarbeiter auch direkt an Vorgesetzte, zuständige Personalleiter oder den (lokalen) Compliance-Bereich wenden. Alle eingehenden Hinweise werden zunächst intern mit höchster Vertraulichkeit auf Plausibilität geprüft. Bei Bedarf werden weitere Untersuchungen und Schritte eingeleitet. Sofern im Einzelfall notwendig, werden weitere Unternehmensbereiche oder externe Berater hinzugezogen. Der Bereich Corporate Legal & Compliance überprüft – als unabhängige interne Meldestelle – den Hinweisgeberprozess regelmäßig auf seine Wirksamkeit und passt ihn bei Bedarf an.
Die Einhaltung von internen Richtlinien und rechtlichen Vorgaben ist regelmäßig Gegenstand von internen Prüfungen durch den Bereich Corporate Audit. Der Vorstand, der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats und der Aufsichtsrat werden regelmäßig und bei Bedarf ad hoc über Compliance-relevante Sachverhalte, den Ausbau der Compliance-Strukturen und über geplante Compliance-Maßnahmen informiert.
Die Nemetschek SE hat eine duale Leitungs- und Überwachungsstruktur mit den beiden Organen Vorstand und Aufsichtsrat.

Im Verlauf des Geschäftsjahres 2023 kam es zu Veränderungen im Vorstand. Mit Wirkung zum 1. Januar 2023 hat der Aufsichtsrat Louise Öfverström in den Vorstand berufen und zur Chief Financial Officer bestellt. Zum 30. Juni 2023 schied Viktor Várkonyi, bisher im Vorstand als Chief Division Officer für die Planning & Design Division verantwortlich, aus dem Vorstand der Nemetschek SE aus. Jon Elliott, bisher im Vorstand als Chief Division Officer für die Build & Construct Division und als CEO für die Marke Bluebeam verantwortlich, schied zum 5. September 2023 aus dem Vorstand aus. Im Rahmen einer geordneten Nachfolgeplanung wurden die Positionen der Chief Division Officers mit international und strategisch erfahrenen Managern nachbesetzt. Die Funktionen der Chief Division Officers sind außerhalb des Vorstands angesiedelt.
Der bewährte Segmentfokus mit klaren Verantwortlichkeiten wurde dabei unverändert beibehalten.
Der Vorstand setzte sich zum 31. Dezember 2023 somit aus den folgenden zwei Mitgliedern zusammen:
Die Lebensläufe der Vorstandsmitglieder sind auf der Internetseite des Unternehmens ir.nemetschek.com/vorstand abrufbar.
Angaben zu von den Vorstandsmitgliedern wahrgenommenen weiteren Mandaten sind im Konzern-Anhang unter << Ziffer 33 – Organe der Gesellschaft >> zu finden. Über die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird in einem separaten Vergütungsbericht unter ir.nemetschek.com/verguetung berichtet.
Bei der Besetzung von Vorstands- und Leitungspositionen legen Vorstand und Aufsichtsrat in erster Linie Wert auf die persönliche Eignung. Dazu zählen unter anderem die bisherigen Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse der jeweiligen Führungspersonen. Das Kriterium der Diversität wird bei diesen Entscheidungen ergänzend berücksichtigt. Durch das Prinzip der rein qualifikationsbezogenen Neutralität ist die Nemetschek SE überzeugt, dem Unternehmenswohl am besten gerecht zu werden.
Der Aufsichtsrat hat eine Geschäftsordnung für den Vorstand erlassen, die sowohl die Zusammenarbeit innerhalb des Vorstands als auch die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat regelt. Im Einklang mit den Unternehmensinteressen nimmt der Vorstand seine Leitungsfunktion mit dem Ziel wahr, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Geschäftsführung der Nemetschek Group. Darüber hinaus führt jedes Vorstandsmitglied die ihm durch den Geschäftsverteilungsplan zugewiesenen Aufgabenbereiche eigenverantwortlich. Der Vorstand beschließt über alle Angelegenheiten, die von besonderer Bedeutung und Tragweite für die Gesellschaft oder ihre Tochterunternehmen sind, gemeinschaftlich.
Der Vorstand ist für die Erstellung der Quartalsmitteilungen, des Halbjahresfinanzberichts sowie für die Aufstellung des Jahresund Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts der Nemetschek SE und des Konzerns, der nichtfinanziellen Erklärung, des Abhängigkeitsberichts und des Vergütungsberichts verantwortlich. Er verantwortet auch die Erstellung der Nachhaltigkeitsberichterstattung des Unternehmens. Darüber hinaus hat der Vorstand ein angemessenes und wirksames internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem eingerichtet, die auch nachhaltigkeitsbezogene Aspekte abdecken.
Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle relevanten Themen bezüglich der Geschäftsentwicklung, der Unternehmensplanung, der strategischen Ausrichtung, des Chancenund Risikomanagements, des Compliancemanagements sowie weiterer aktueller Themen wie z. B. Corporate Social Responsibility / Nachhaltigkeit und Cybersicherheit. In alle Entscheidungen, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens wesentlich beeinflussen können, wird der Aufsichtsrat rechtzeitig einbezogen und vollumfänglich durch den Vorstand informiert. Bei Akquisitionsvorhaben berichtet der Vorstand frühzeitig und detailliert über potenzielle Ziele, den Projektfortschritt und -status und stimmt den Akquisitions- und Integrationsprozess eng mit dem Aufsichtsrat ab. Gleiches gilt für Investitionen in Start-up-Unternehmen.
Seit der Hauptversammlung am 12. Mai 2022 setzt sich der Aufsichtsrat aus sechs Mitgliedern zusammen. Durch diese Erweiterung wird vor allem der Wachstumsdynamik der Nemetschek Group aber auch den wachsenden Anforderungen aus dem regulativen Umfeld Rechnung getragen.
Im Verlauf des Geschäftsjahres 2023 kam es zu einer Veränderung im Aufsichtsrat. Patricia Geibel-Conrad hat auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2023 ihr Amt als Aufsichtsratsmitglied der Nemetschek SE niedergelegt. Frau Geibel-Conrad gehörte dem Gremium seit dem 12. Mai 2022 als stellvertretende Vorsitzende an und fungierte darüber hinaus als Vorsitzende des Prüfungsausschusses. Zum 1. Juli 2023 wurde Iris M. Helke gerichtlich als Mitglied des Aufsichtsrats der Nemetschek SE für eine Amtszeit bis zur Beendigung der nächsten Hauptversammlung bestellt. Sie wurde in der Aufsichtsratssitzung am 28. Juli 2023 in den Prüfungsausschuss gewählt und zur Ausschussvorsitzenden ernannt. Im Zuge der personellen Veränderung im Aufsichtsrat wurde Dr. Gernot Strube vom Aufsichtsrat zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums gewählt.
Zum 31. Dezember 2023 bestand der Aufsichtsrat aus den folgenden sechs Mitgliedern:
Der Unternehmensgründer Herr Prof. Georg Nemetschek ist Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats.
Die Lebensläufe der Aufsichtsratsmitglieder sind auf der Internetseite des Unternehmens unter ir.nemetschek.com/aufsichtsrat veröffentlicht und enthalten auch Angaben über die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat des Unternehmens. Angaben zu den von Aufsichtsratsmitgliedern wahrgenommenen weiteren Mandaten sind im Konzern-Anhang unter << Ziffer 33 – Organe der Gesellschaft >> zu finden. Über die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird in einem separaten Vergütungsbericht berichtet, der unter ir.nemetschek.com/verguetung zugänglich ist.
Gemäß den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) hat der Aufsichtsrat für seine Zusammensetzung konkrete Ziele benannt und ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium des Aufsichtsrats der Nemetschek SE beschlossen. Jedes Aufsichtsratsmitglied muss danach die gesetzlichen und satzungsmäßigen Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft im Aufsichtsrat erfüllen (vgl. §100 Abs. 1 bis 4 AktG) und über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der ihm gesetzlich und satzungsmäßig obliegenden Aufgaben erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. Die Aufsichtsratsmitglieder müssen in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor, in dem die Gesellschaft tätig ist, vertraut sein (vgl. §100 Abs. 5 AktG). Jedes Aufsichtsratsmitglied muss zeitlich ausreichend verfügbar und gewillt sein, dem Amt die erforderliche Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen.
Neben diesen allgemeinen Voraussetzungen soll das Gesamtgremium insbesondere folgende Anforderungen erfüllen:
Abschlussprüfung gehören auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung.
» Ein oder mehrere Mitglieder sollten über Expertise im Bereich der Nachhaltigkeit verfügen.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft sieht die genannten Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats derzeit als erfüllt an und legt nachfolgend die Qualifikationsmatrix des Aufsichtsratsgremiums zum 31. Dezember 2023 offen:
| Mitglieder des Aufsichtsrats | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Kurt Dobitsch | Iris M. Helke | Bill Krouch | Christine Schöneweis |
Prof. Dr. And reas Söffing |
Dr. Gernot Strube |
||
| Aufsichtsrat | AR-Vorsitz | Mitglied | Mitglied | Mitglied | Mitglied | stv. AR Vorsitz |
|
| Gremium und Ausschüsse |
Ausschüsse | Prüfungs ausschuss |
Prüfungs ausschuss (Vorsitz) |
– | – | – | Prüfungs ausschuss |
| Geburtsjahr | 1954 | 1970 | 1959 | 1976 | 1962 | 1965 | |
| Geschlecht | Männlich | Weiblich | Männlich | Weiblich | Männlich | Männlich | |
| Staatsangehörigkeit | österrei chisch |
deutsch | US amerikanisch |
deutsch | deutsch | deutsch | |
| Diversität | Internationale Erfahrung / operative Erfahrung / Tätigkeit in einem internationalen Unternehmen1) |
• | • | • | • | • | • |
| Erstbestellung | 1998 | 2023 | 2018 | 2022 | 2022 | 2022 | |
| Ende der Bestelldauer | 2027 | 2024 | 2027 | 2027 | 2027 | 2027 | |
| Zugehörigkeit | Unabhängigkeit (i.S.d. DCGK)2) | • | • | • | • | • | • |
| und persönliche Eignung |
Kein Overboarding (i.S.d. DCGK) | • | • | • | • | • | • |
| Allgemeines Verständnis der Geschäfte der Nemetschek Group (weltweites AEC/O- und Media-Marktumfeld, einzelne Geschäftsfelder, Kundenbedürfnisse, Regionen und die strategi sche Ausrichtung des Unternehmens) |
• | • | • | • | • | • | |
| Fundierte Kenntnisse in Betriebswirtschaftslehre | • | • | • | • | • | • | |
| Branchenkenntnisse (i.S.d. §100 Abs. 5 AktG) | • | • | • | • | |||
| Governance, Compliance und Risikomanagement |
• | • | • | • | • | ||
| Personalführung / HR | • | • | • | • | • | ||
| Expertise1) | Nachhaltigkeit | • | • | • | • | • | |
| Rechnungslegung, einschließlich Nachhaltig keitsberichterstattung und deren Prüfung (§100 Abs. 5 AktG und DCGK D.3) |
• | • | • | ||||
| Finanzexpertise | Abschlussprüfung, einschließlich Nachhaltig keitsberichterstattung und deren Prüfung (§100 Abs. 5 AktG und DCGK D.3) |
• | • | ||||
1) Einschätzungen basieren auf der Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats. Ein ausgefüllter Kreis bedeutet, dass zumindest gute Kenntnisse und Erfahrungen vorliegen, auf deren Basis die für die Arbeit im Aufsichtsrat relevanten Sachverhalte nachvollzogen werden können.
2) Kurt Dobitsch gehört dem Aufsichtsrat seit mehr als zwölf Jahren an und wird weiterhin als von der Gesellschaft und deren Vorstandsmitgliedern unabhängig angesehen. Er steht in keiner persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zur Gesellschaft oder deren Vorstandsmitgliedern. Eine langjährige Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat ist nach Empfehlung DCGK C.7 lediglich ein Indikator für eine möglicherweise fehlende Unabhängigkeit, der auch eine andere Einschätzung des Aufsichtsrats zulässt. Aus Sicht des Aufsichtsrats begründet allein die Tatsache einer langjährigen Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat weder einen Interessen- oder Rollenkonflikt noch beeinträchtigt sie die Amtsführung.
Nach Einschätzung des Aufsichtsrats ist es in Übereinstimmung mit den Empfehlungen C.1/C.6 des DCGK angemessen, wenn dem Aufsichtsrat mindestens vier – also mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter – von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängige Mitglieder (vgl. Empfehlung C.7 DCGK) sowie mindestens drei von einem kontrollierenden Aktionär unabhängige Mitglieder (vgl. Empfehlung C.9 DCGK) angehören. Insgesamt ist es nach Einschätzung des Aufsichtsrats angemessen, wenn dem Aufsichtsrat mindestens drei sowohl von der Gesellschaft und deren Vorstand als auch von einem kontrollierenden Aktionär unabhängige Mitglieder angehören.
Nach der Einschätzung des Aufsichtsrats sind derzeit sämtliche Mitglieder unabhängig von der Gesellschaft und deren Vorstand im Sinne der Empfehlung C.7 DCGK. Dieser Einschätzung steht nicht entgegen, dass Kurt Dobitsch seit mehr als zwölf Jahren dem Aufsichtsrat angehört. Die langjährige Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat ist nach Empfehlung DCGK C.7 lediglich ein Indikator für eine möglicherweise fehlende Unabhängigkeit, der auch eine andere Einschätzung des Aufsichtsrats ermöglicht. Eine rein formale Betrachtung, die bei einer Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat von mehr als zwölf Jahren die Unabhängigkeit automatisch entfallen ließe, hält der Aufsichtsrat nicht für sachgerecht. Aus Sicht des Aufsichtsrats begründet allein die Tatsache einer langen Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat weder einen Interessen- oder Rollenkonflikt noch beeinträchtigt sie die Amtsführung. In der Aufsichtsratsarbeit der zurückliegenden Jahre sind keine wesentlichen und auch keine nur vorübergehenden Interessenkonflikte aufgetreten. Es gab und gibt keine Anzeichen dafür, dass Kurt Dobitsch dem Vorstand befangen oder voreingenommen gegenübertreten könnte. Der Aufsichtsrat ist auch der festen Überzeugung, dass eine Zugehörigkeit von mehr als zwölf Jahren nicht daran hindert, die eigene Aufsichtsratstätigkeit kritisch zu reflektieren und an einer Steigerung der Effizienz zu arbeiten.
Der Aufsichtsrat steht dem Vorstand beratend zur Seite, überwacht ihn bei der Führung des Unternehmens und prüft alle bedeutenden Geschäftsvorfälle durch Einsichtnahme in die betreffenden Unterlagen auf der Grundlage der Verordnung (EG) Nr. 2157/2001 des Rates über das Statut der Europäischen Gesellschaft (SE-VO), des SE-Ausführungsgesetzes (SEAG), des Aktiengesetzes, der Satzung der Gesellschaft und der Geschäftsordnung für den Vorstand. Er berät und begleitet den Vorstand auch bei Themen zur Nachhaltigkeit und der an Nachhaltigkeit orientierten strategischen Ausrichtung. Auch außerhalb der regelmäßigen Aufsichtsratssitzungen wird der Aufsichtsrat durch den Vorstand über die Lage der Segmente, inklusive der einzelnen Marken, und des Konzerns sowie die wesentlichen Entwicklungen informiert.
In der Geschäftsordnung für den Vorstand legt der Aufsichtsrat einen Katalog zustimmungsbedürftiger Geschäfte sowie einen Geschäftsverteilungsplan fest. Der Aufsichtsrat agiert auf der Basis einer eigenen Geschäftsordnung.
Der Aufsichtsrat prüft den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss nebst dem zusammengefassten Lagebericht der Nemetschek SE und des Konzerns, die nichtfinanzielle Erklärung, den separat erstellten Vergütungsbericht und den Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Gesellschaften gemäß §312 AktG (Abhängigkeitsbericht).
Er stellt den Jahresabschluss fest und billigt den Konzernabschluss der Nemetschek SE. Er prüft den Vorschlag über die Verwendung des Bilanzgewinns und legt ihn zusammen mit dem Vorstand der Hauptversammlung zur Beschlussfassung vor.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erläutert jedes Jahr die Tätigkeiten des Aufsichtsrats in seinem Bericht an die Hauptversammlung als Teil des Geschäftsberichts.
Gemeinsam mit dem Vorstand sorgt der Aufsichtsrat zudem für eine langfristige Nachfolgeplanung. Hierzu tauscht sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit dem Vorstand aus. Gemeinsam evaluieren Vorstand und Aufsichtsrat die Eignung möglicher Nachfolgekandidatinnen oder Nachfolgekandidaten und diskutieren, wie geeignete interne Kandidatinnen und Kandidaten weiterentwickelt werden können. Der Aufsichtsrat prüft darüber hinaus regelmäßig die Größe und Zusammensetzung des Vorstands. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats diskutiert zu diesem Zweck mit dem Vorstand insbesondere, welche Kenntnisse, Erfahrungen und fachlichen sowie persönlichen Kompetenzen im Vorstand auch mit Blick auf die strategische Entwicklung der Gesellschaft vorhanden sein sollten und inwieweit der Vorstand bereits entsprechend diesen Anforderungen zusammengesetzt ist.
Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungsausschuss eingerichtet. Der Prüfungsausschuss besteht aus drei Mitgliedern. Bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat übte Frau Patricia Geibel-Conrad das Amt der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses aus. Nach ihrem Ausscheiden wurde Frau Iris M. Helke in den Aufsichtsrat bestellt, durch den Aufsichtsrat in den Prüfungsausschuss gewählt und zur neuen Ausschussvorsitzenden benannt. Entsprechend der Empfehlung D.3 des Deutschen Corporate Governance Index (DCGK) ist der Vorsitz von Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss nicht durch die gleiche Person besetzt. Der Prüfungsausschuss bereitet Beschlüsse und Themen vor, die im Aufsichtsrat zu behandeln sind. Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtet dem Aufsichtsrat über die Arbeit des Ausschusses in der jeweils folgenden Sitzung des Aufsichtsrats.
Die Mitglieder des Prüfungsausschusses sind mit den Branchen, in der die Nemetschek Group tätig ist, vertraut. Dem Aufsichtsrat und dessen Prüfungsausschuss gehören zum 31. Dezember 2023 mit Iris M. Helke, Kurt Dobitsch und Dr. Gernot Strube mehrere Mitglieder mit Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung an. Mit Iris M. Helke und Kurt Dobitsch verfügen zudem mindestens zwei Mitglieder über umfassenden Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung.
Nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) soll der Vorsitzende eines Prüfungsausschusses zumindest auf einem der beiden Gebiete Rechnungslegung und Abschlussprüfung sachverständig (Empfehlung C.10 DCGK) sowie unabhängig von der Gesellschaft, vom Vorstand und vom kontrollierenden Aktionär sein (Empfehlung D.3 DCGK). Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Iris M. Helke, erfüllt diese Anforderungen.
Über den Prüfungsausschuss hinaus wurden keine weiteren Ausschüsse gebildet. Der Aufsichtsrat besteht seit Wirksamwerden der Satzungsänderung zur Erweiterung des Aufsichtsrats am 25. Mai 2022 aus sechs Mitgliedern und vertritt die Meinung, dass bei einem Gremium dieser Größe eine effiziente und effektive Aufgabenerfüllung auch ohne die Bildung weiterer Fachausschüsse gewährleistet ist.
Da sich der Aufsichtsrat ausschließlich aus Vertretern der Anteilseigner zusammensetzt, wurde auch kein Nominierungsausschuss eingerichtet.
Der Aufsichtsrat beurteilt regelmäßig, wie wirksam er seine Aufgaben erfüllt. Die letzte Selbstevaluierung wurde im Geschäftsjahr 2021 durchgeführt. Hierzu wurde ein Fragebogen, der unter Einbindung eines externen Experten erarbeitet wurde, an alle Mitglieder verteilt. Die Aufsichtsratsmitglieder konnten im Fragebogen die Wirksamkeit ihrer Arbeitsweise einschätzen und auch Verbesserungsvorschläge einreichen. Grundsätzliche Themenfelder waren dabei der Ablauf der Aufsichtsratssitzungen, die zu diskutierenden Themenschwerpunkte, die Zusammenarbeit der Aufsichtsratsmitglieder und die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, das Zusammenwirken mit dem Vorstand, dessen Zusammensetzung sowie die Nachfolgeplanung in den Gremien. Darüber hinaus wurden auch die Prozesse der Rechnungslegung und Abschlussprüfung sowie die Qualität der Informationsversorgung des Aufsichtsrats thematisiert. Die Ergebnisse und Verbesserungsvorschläge wurden in der nachfolgenden Aufsichtsratssitzung diskutiert. Die Ergebnisse der Auswertung bestätigen eine professionelle, konstruktive und von einem hohen Maß an Vertrauen und Offenheit geprägte Zusammenarbeit innerhalb des Aufsichtsrats und mit dem Vorstand. Auch bestätigen die Ergebnisse eine effiziente Sitzungsorganisation und -durchführung sowie eine angemessene Informationsversorgung. Grundsätzlicher Veränderungsbedarf hat sich – bis auf das Thema der Diversität – nicht gezeigt. Einzelne Anregungen werden auch unterjährig aufgegriffen und umgesetzt. So wurden beispielweise bei der Kandidatenauswahl zur Neubesetzung des Aufsichtsrats verstärkt Diversitätsaspekte berücksichtigt.
In den Geschäftsjahren 2022 und 2023 fanden, wie geplant, keine Selbstbeurteilungen statt. Die nächste Selbstbeurteilung ist für das Jahr 2024 geplant.
Zusätzliche Informationen zu Themen und zur Arbeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2023 können dem << Bericht des Aufsichtsrats >> entnommen werden.
Der Aufsichtsrat hat bereits im Einklang mit den gesetzlichen Neuerungen durch das am 1. Januar 2020 in Kraft getretene Gesetz zur Umsetzung der Zweiten Aktionärsrichtlinie (ARUG II) das bestehende Vorstandsvergütungssystem weiterentwickelt und in seiner Sitzung am 18. März 2022 beschlossen. Die Hauptversammlung hat dieses Vergütungssystem am 12. Mai 2022 gebilligt. Das Vergütungssystem 2022 setzt die Anforderungen des Aktiengesetzes in der Fassung des ARUG II um und berücksichtigt die Empfehlungen des DCGK in der Fassung vom 28. April 2022, der am 27. Juni 2022 in Kraft getreten ist. Das Vergütungssystem ist auf der Internetseite des Unternehmens unter ir.nemetschek.com/verguetung veröffentlicht. Der Aufsichtsrat wird das Vergütungssystem regelmäßig überprüfen. Die Hauptversammlung hat gemäß §120a Abs. 1 AktG über die Billigung des vom Aufsichtsrat vorgelegten Vergütungssystems bei jeder wesentlichen Änderung, mindestens aber alle vier Jahre abzustimmen.
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in §15 (Vergütung des Aufsichtsrats) in der Satzung der Gesellschaft geregelt.
Die Nemetschek SE erstellt seit dem Geschäftsjahr 2021 einen separaten Vergütungsbericht. Der Bericht beschreibt die Grundsätze der Vergütungssysteme für den Vorstand und für den Aufsichtsrat und berichtet individualisiert über deren Vergütung. Der Bericht für das Geschäftsjahr 2023 ist auf der Internetseite des Unternehmens unter ir.nemetschek.com/verguetung veröffentlicht.
Diversität ist ein Teil der gelebten Unternehmenskultur in der Nemetschek Group. Die verschiedenen Kulturen und die ausgeprägte Individualität der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind wichtige Treiber für die Innovationskraft des Unternehmens und sollen entsprechend gezielt gefördert werden. Seit 2020 gibt es im Unternehmen eine Arbeitsgruppe, die sich intensiv mit Diversität innerhalb des Konzerns auseinandersetzt und unter anderem auch einen Unternehmensleitsatz zu Diversität und Inklusion erarbeitet hat. Weitere Informationen zu Diversität und Inklusion sind im Konzern-Lagebericht 2023 unter << 2 Nichtfinanzielle Erklärung >> enthalten.
Das Streben nach Diversität, das eine diverse Mitarbeiterstruktur, Gremienzusammensetzung und Besetzung von Führungsfunktionen einschließt, wird ausdrücklich begrüßt.
Aktuell hat der Aufsichtsrat kein Diversitätskonzept für den Vorstand beschlossen, auch wenn er ausdrücklich das Bestreben des DCGK nach Diversität begrüßt und eine diverse Gremienzusammensetzung sowie Besetzung von Führungsfunktionen befürwortet. Bei den Wahlvorschlägen für den Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2022 und bei der Besetzung des Vorstands hat der Aufsichtsrat besonderen Wert auf Diversität gelegt. In beiden Organen wurde der Frauenanteil deutlich erhöht.
Nach §111 Abs. 5 AktG hat der Aufsichtsrat Zielgrößen für den Frauenanteil in Aufsichtsrat und Vorstand festzulegen.
Mit Beschluss vom 9. März 2023 hat der Aufsichtsrat für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2025 für den Frauenanteil im Vorstand eine Zielgröße von 25% festgelegt. Der Aufsichtsrat unterstützt grundsätzlich das Streben nach Diversität im Vorstand und erachtet die perspektivische Erhöhung des Frauenanteils auf allen Ebenen des Unternehmens als einen wichtigen Bestandteil des Personal- und Diversitätskonzepts der global agierenden Nemetschek Group. Bei der Zusammensetzung des Vorstands kommt es für den Aufsichtsrat jedoch entscheidend auf die Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse des Einzelnen an. Der Aufsichtsrat ist daher zur Überzeugung gelangt, dass für die Jahre 2023 bis 2025 eine Zielgröße von 25% Frauenanteil im Vorstand realistisch, angemessen und sachgerecht ist.
Der Vorstand setzte sich zum 31. Dezember 2023 aus Yves Padrines (CEO) und Louise Öfverström (CFO) zusammen. Der Frauenanteil im Vorstand betrug daher zum Ende des Geschäftsjahres 2023 50% (Vorjahr: 0%). Damit lag der Frauenteil über der festgelegten Zielgröße. Die Festlegung der Zielgröße des Frauenanteils im Vorstand basierte allerdings auf einem vierköpfigen Vorstand. Derzeit besteht der Vorstand nur aus zwei Vorstandsmitgliedern. Falls der Vorstand zukünftig wieder erweitert werden sollte, können sich hieraus Auswirkungen auf den Frauenanteil im Vorstand ergeben.
Mit Beschluss vom 17. Dezember 2021 hat der Aufsichtsrat für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2025 eine Zielgröße für den angestrebten Frauenanteil im Aufsichtsrat von 25% festgelegt.
Zum 31. Dezember 2023 setzte sich der Aufsichtsrat aus vier männlichen und zwei weiblichen Mitgliedern zusammen. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat betrug somit 33,3% (Vorjahr: 33,3%) und lag damit über der festgelegten Zielgröße.
Gemäß §76 Abs. 4 AktG legt der Vorstand auch für den Frauenanteil unterhalb des Vorstands Zielgrößen fest.
Der Vorstand hat im Jahr 2021 die Definition der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands angepasst. Als erste Führungsebene unterhalb des Vorstands gelten seither alle direkt an die Vorstandsmitglieder berichtenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese erste Führungsebene umfasste zum Zeitpunkt der Beschlussfassung 14 Personen, darunter vier Frauen, was zu einem Frauenanteil von 28,6% führte.
Da die Nemetschek SE aufgrund ihrer Unternehmensstruktur als Holding traditionell über flache Hierarchien verfügt und es keine durchgehende zweite Führungsebene gibt, wurde eine Zielgröße für den Frauenanteil auf der zweiten Führungsebene nicht festgelegt. Gleichwohl prüft das Unternehmen jährlich, ob die Einführung einer zweiten Führungsebene aufgrund des stetigen Wachstums des Konzerns sinnvoll ist.
Mit Beschluss vom 17. Dezember 2021 hat der Vorstand für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2025 die Zielgröße von 28,6% als Frauenanteil in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands festgelegt.
Zum 31. Dezember 2023 umfasst die erste Führungsebene 14 Personen (Vorjahr 16), darunter 4 Frauen (Vorjahr: 4 Frauen), was zu einem Frauenanteil von 28,6% (Vorjahr: 25,0%) führte. Das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens und die damit einhergehenden Anpassungen der Führungsstrukturen können auch zu Schwankungen der geschlechterspezifischen Anteile in der ersten Führungsebene führen.
Die Nemetschek SE stellt ihren Konzernabschluss sowie die Konzernzwischenberichte nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) auf, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Der Jahresabschluss der Nemetschek SE (Einzelabschluss) erfolgt nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB). Der Aufsichtsrat schlug der Hauptversammlung die PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer vor. Die Hauptversammlung wählte am 23. Mai 2023 die PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer/Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023. Die unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer für den Einzelabschluss der Nemetschek SE und für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 sind Katharina Deni als verantwortliche Wirtschaftsprüferin und Linksunterzeichnende sowie Vera Daners als Rechtsunterzeichnerin. Der Aufsichtsrat erteilte den Prüfungsauftrag und vereinbarte außerdem das Prüfungshonorar. Der Prüfungsausschuss überprüfte die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Darüber hinaus beurteilte er die vom Abschlussprüfer erbrachten Leistungen und befasste sich mit der Überprüfung der Qualität der Abschlussprüfung und berichtete darüber im Aufsichtsrat.
Auf der Hauptversammlung können die Aktionäre ihre Rechte wahrnehmen und ihr Stimmrecht ausüben. Dabei hat jede Aktie der Nemetschek SE ein Stimmrecht. Die Hauptversammlung stimmt unter anderem über die Gewinnverwendung, die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, die Wahl des Abschlussprüfers sowie die Billigung des Vergütungsberichts ab. Satzungsänderungen, kapitalverändernde und weitere mögliche Maßnahmen werden von der Hauptversammlung beschlossen und im Anschluss vom Vorstand umgesetzt. Die ordentliche Hauptversammlung findet üblicherweise in den ersten fünf Monaten eines jeden Geschäftsjahres statt. Die Versammlung wird vom Aufsichtsratsvorsitzenden geleitet. Der Vorstand stellt den Konzern- und Jahresabschluss sowie weitergehende Berichte vor, erläutert die Perspektiven des Unternehmens und beantwortet gemeinsam mit dem Aufsichtsrat die Fragen der Aktionäre.
Die Einladung zur Hauptversammlung und die damit verbundenen Dokumente und Informationen werden – den aktienrechtlichen Vorschriften entsprechend – am Tag der Einberufung auf der Website der Nemetschek Group zur Verfügung gestellt. Bei der Wahrnehmung des Stimmrechts unterstützt Nemetschek ihre Aktionäre durch die Benennung von Stimmrechtsvertretern, die gemäß den Weisungen der Aktionäre abstimmen.
Nachdem die Hauptversammlungen während der Corona-Pandemie aufgrund der erlassenen Restriktionen virtuell stattgefunden haben, konnte die letztjährige Hauptversammlung am Dienstag, den 23. Mai 2023, erstmals wieder als physische Hauptversammlung im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München stattfinden.
Die Nemetschek Group legt großen Wert auf eine offene und vertrauensvolle Kommunikation mit den Aktionären sowie weiteren Stakeholdern und pflegt einen zeitnahen und verlässlichen Dialog mit ihnen. Alle kapitalmarktrelevanten Informationen werden zeitgleich in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht und auf der Website des Unternehmens öffentlich zugänglich gemacht. Dazu zählen unter anderem Geschäfts- und Zwischenberichte, Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen, Informationen zur Hauptversammlung sowie CSR-Berichte (Corporate Social Responsibility; Nachhaltigkeitsberichte) und Unternehmenspräsentationen. Auch der Finanzkalender mit den relevanten Veröffentlichungsund Veranstaltungsterminen ist dort zu finden.
Die Nemetschek SE informiert nach Artikel 19 Verordnung (EU) Nr. 596/2014 (Marktmissbrauchsverordnung) des Europäischen Parlaments und des Rates über den Handel von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern mit Aktien der Gesellschaft (Directors' Dealings). Informationen werden auf der Internetseite der Gesellschaft unter ir.nemetschek.com/managerstransactions veröffentlicht.
Die Nemetschek SE berichtet auch über gemeldete Veränderungen im Anteilsbesitz, wenn die im Wertpapierhandelsgesetz bestimmten Stimmrechtsschwellen erreicht, über- oder unterschritten werden. Diese Meldungen werden auf der Internetseite der Gesellschaft unter ir.nemetschek.com/stimmrechtsmitteilungen veröffentlicht.
Die Nemetschek Group möchte den Vorstand und weitere Mitarbeitergruppen mittel- und langfristig am zukünftigen Erfolg des Unternehmens beteiligen. Zu diesem Zweck wurde ein Stock-Appreciation-Rights-Plan (SAR-Plan) initiiert und in das aktuell geltende, von der Hauptversammlung am 12. Mai 2022 gebilligte, Vorstandsvergütungssystem aufgenommen. Dieser SAR-Plan basiert auf virtuellen Bezugsrechten. Die Wertentwicklung hängt von der Entwicklung des Börsenkurses der Nemetschek Aktie ab. Ein Anspruch auf Gewährung neuer Aktien besteht nicht. Die Auszahlung der Wertsteigerung der fiktiven Bezugsrechte erfolgt grundsätzlich in bar, kann aber auch in eigenen Aktien der Gesellschaft erfolgen. Informationen zum SAR-Plan sind im aktuellen Vergütungssystem des Vorstands unter ir.nemetschek.com/ verguetung auf der Internetseite der Gesellschaft zu finden.
München, 15. März 2024
Yves Padrines Louise Öfverström
Nachdem das Jahr 2022 durch vielfältige Krisen, stark steigende Zinsen sowie dem daraus resultierenden deutlichen Rückgang an den internationalen Aktienmärkten – insbesondere bei den Wachstums- und Technologieaktien – geprägt war, hellte sich die Marktsituation im Jahr 2023 merklich auf. Auch wenn das Jahr 2023 weiterhin von andauernden und neuen geopolitischen Krisen geprägt war, erwies sich die Realwirtschaft, insbesondere in den USA, als sehr resilient. Hinzu kam schneller als ursprünglich erwartet ein Rückgang der Inflation in Europa und den USA, unter anderem dank stark fallender Energiepreise. Dies führte bei vielen Markteilnehmern zu Zinssenkungserwartungen, was insbesondere im vierten Quartal des Jahres zu neuen Allzeithochs bei einer Reihe globaler Aktienindizes führte.
Im Zuge der beschriebenen Entwicklungen konnten sich die internationalen Aktienmärkte von den deutlichen Vorjahresverlusten erholen und das Börsenjahr 2023 verlief insgesamt sehr positiv und besser als von vielen Marktteilnehmern erwartet. So stiegen beispielsweise der globale MSCI World mit +22% oder der US-amerikanische S&P 500 (+24%) deutlich, wobei vor allem die teils sehr starken Kursanstiege einiger großer US-Technologiefirmen einer der Hauptkurstreiber waren. Auch der deutsche Leitindex DAX verbuchte mit +20% einen deutlichen Anstieg. Die für Nemetschek relevanteren Vergleichsindizes wie MDAX (+8%), Nasdaq (+43%) oder der STOXX Europe Total Market Software & Computer Services (+27%) stiegen teils sehr deutlich an.
Im Einklang mit den oben beschriebenen Marktentwicklungen und trotz der anhaltenden negativen Entwicklung der meisten Indikatoren für die Bauwirtschaft, insbesondere in Nemetscheks wichtigstem Absatzmarkt Europa, entwickelte sich auch die Nemetschek Aktie im Börsenjahr 2023 sehr erfreulich. Nachdem im Jahr 2022 noch ein starker Kursverlust (-56%) verzeichnet wurde, stiegen die Anteilsscheine der Nemetschek SE im Laufe des Jahres 2023 mit 65% überproportional stark im Vergleich zu den Vergleichsindizes sowie den meisten europäischen und USamerikanischen Wettbewerbern an.
Nach den starken Kursverlusten im Vorjahr startete die Nemetschek SE am 2. Januar 2023 mit einem Kurs von 47,25 Euro ins neue Jahr, was auch gleichzeitig den Tiefstkurs für die Anteilsscheine darstellte. Anschließend entwickelte sich der Aktienkurs in den ersten Monaten des Jahres leicht positiv und im Gleichschritt mit den großen globalen Aktienindizes sowie den Aktienkursen der meisten Wettbewerber. Gegen Ende des ersten Quartals begannen die Anteilsscheine der Nemetschek SE jedoch mit einer Outperformance, die sich bis zum Ende des Jahres fortsetzte. Getrieben war dieser starke Kursanstieg, trotz der anhaltenden negativen Entwicklung der meisten Indikatoren für die Bauwirtschaft in Europa, von der positiven operativen Performance des Unternehmens. So konnten bereits der Ende März vorgestellte Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 sowie die Wachstumsambitionen für die nachfolgenden Jahre 2024 und 2025 die Investoren überzeugen. Hinzu kam die weiterhin nach Plan verlaufende, sehr erfolgreiche Umstellung des Geschäfts auf Subskriptions- und SaaS-Modelle, insbesondere bei der Marke Bluebeam, was zu einem Rückgang der damit verbundenen Unsicherheit bei den Investoren führte.
Trotz der anhaltenden geopolitischen Herausforderungen und des mit der Umstellung des Geschäftsmodells auf Subskription und SaaS verbundenen dämpfenden Effekts auf Wachstum und Profitabilität konnte sich die Nemetschek Group besser als erwartet entwickeln. Die anhaltend starke operative Entwicklung der Nemetschek Group in den ersten drei Quartalen des Jahres führte dazu, dass das Unternehmen nach dem dritten Quartal seinen Ausblick für das währungsbereinigte Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2023 erhöhte und die Profitabilität an der oberen Bandbreite konkretisierte. Infolgedessen wurde am 21. November mit 82,22 Euro der Jahreshöchststand erreicht, bevor sich die Aktie des Unternehmens im Anschluss auf hohem Niveau stabilisierte und das Jahr 2023 mit einem Kurs von 78,48 Euro beendete.
Nach dem starken Kursanstieg des Jahres 2023 konnten sich die weltweiten Aktienkurse sowie die Wertpapiere von Technologieund Wachstumsunternehmen Anfang 2024 auf einem hohen Niveau halten oder sogar leicht steigen. So zeigte auch die Aktie der Nemetschek SE, im Einklang mit den meisten direkten Wettbewerbern und den wichtigsten Vergleichsindizes, im Laufe des ersten Quartals 2024 eine weiterhin positive Kursentwicklung und konnte mit einem Kurs von 90,48 Euro am 8. Februar einen vorläufigen Höchststand im laufenden Jahr 2024 erreichen. Bis Anfang März stabilisierte sich die Aktie auf einem Niveau von rund 85 Euro.

Im Ranking der Deutschen Börse wurde Nemetschek zum 31. Dezember 2023 bei der Marktkapitalisierung (bezogen auf den Streubesitz) im MDAX auf Rang 48 (Vorjahr: Rang 57) und im TecDAX auf Rang 7 geführt (Vorjahr: Rang 9).
Im Geschäftsjahr 2023 wurden über das elektronische Handelssystem Xetra täglich durchschnittlich 121.095 Aktien pro Tag gehandelt (Vorjahr: 162.273 Aktien). Der durchschnittliche tägliche Umsatz auf Xetra lag bei 7,70 Mio. Euro (Vorjahr: 10,48 Mio. Euro).
| 2023 | ||
|---|---|---|
| 2022 | ||
| Jahresschlusskurs in € | 78,48 | 47,69 |
| Höchstkurs in € | 82,22 | 107,65 |
| Tiefstkurs in € | 47,25 | 43,62 |
| Marktkapitalisierung in Mio. € zum Jahresende | 9.064,44 | 5.508,19 |
| Ergebnis je Aktie in € | 1,40 | 1,40 |
| Kurs-Gewinn-Verhältnis zum Jahresende | 56,06 | 34,06 |
| Durchschnittlich gehandelte Aktien je Tag (Xetra) | 121.095 | 162.273 |
| Durchschnittlich in Umlauf befindliche Aktien | 115.500.000 | 115.500.000 |
Für die Nemetschek SE besteht aktuell kein Rating seitens einer Ratingagentur, das die Kreditwürdigkeit bzw. Bonität bewertet.
Die Nemetschek Group verfolgt eine nachhaltige Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von rund 25% des operativen Cashflows vorsieht. Die Dividendenpolitik steht dabei immer unter der Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der wirtschaftlichen und finanziellen Lage des Unternehmens sowie der Interessen der Aktionäre.
Trotz der weiterhin herausfordernden makroökomischen Rahmenbedingungen setzte sich die positive operative Entwicklung der Nemetschek Group auch im Jahr 2023 fort. Die für das Geschäftsjahr 2023 gesteckten Ziele, die nach dem dritten Quartal noch einmal angehoben wurden, wurden erreicht und die bestehende solide Finanzsituation weiter gestärkt. Aufgrund dieser Entwicklungen möchte die Nemetschek SE, auch in einem angespannten geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld, ihre nachhaltige und verlässliche Dividendenpolitik fortsetzen. Aufsichtsrat und Vorstand beschlossen deshalb, der ordentlichen Hauptversammlung am 23. Mai 2024 eine angemessene Dividendenerhöhung um 6,7% auf 0,48 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,45 Euro je Aktie) vorzuschlagen. Bei 115,5 Mio. Aktien entspräche dies einer Ausschüttungssumme von 55,4 Mio. Euro (Vorjahr: 52,0 Mio. Euro) und würde zu einer Ausschüttungsquote – bezogen auf den operativen Cashflow – von rund 22% (Vorjahr: rund 24%) führen.


Ausschüttungssumme in Mio. € Dividende pro Aktie in €
* Vorschlag an die Hauptversammlung am 23. Mai 2024.
Der Streubesitz lag zum 31. Dezember 2023 bei 49,1%. Er verteilte sich auf eine regional breit diversifizierte Anlegerstruktur mit einem hohen Anteil internationaler Investoren, vorrangig aus den USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, der Schweiz und Skandinavien.
Die Familie Nemetschek blieb mit ihrem unmittelbar oder mittelbar gehaltenen Aktienanteil von rund 50,9% an der Nemetschek SE auch im Geschäftsjahr 2023 der größte Anteilseigner des Unternehmens.

Die ordentliche Hauptversammlung 2023 der Nemetschek SE fand nach drei Jahren, bedingt durch die aufgehobenen Restriktionen der Covid-19-Pandemie, am Dienstag, den 23. Mai 2023, erstmals wieder als physische Hauptversammlung im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München statt.
Für das Geschäftsjahr 2022 beschlossen die Aktionärinnen und Aktionäre zum zehnten Mal in Folge eine Dividendenerhöhung auf 0,45 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,39 Euro je Aktie). Die Ausschüttungssumme belief sich auf 52,0 Mio. Euro (Vorjahr: 45,0 Mio. Euro). Die Ausschüttungsquote für das Geschäftsjahr 2022 lag – bezogen auf den operativen Cashflow – bei rund 24% und bewegte sich damit im Rahmen der langfristig angestrebten Ausschüttungsquote von rund 25% des operativen Cashflows. Die Dividende wurde nach der Hauptversammlung am 23. Mai 2023 an die Aktionäre ausgeschüttet.
Neben der Dividende wurde auf der ordentlichen Hauptversammlung auch über weitere Tagesordnungspunkte abgestimmt. Dabei standen die Entlastung des Vorstandsgremiums, die Entlastungen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder, die Bestellung des Wirtschaftsprüfers für das Geschäftsjahr 2023, die Ermächtigung zur Durchführung einer virtuellen Hauptversammlung, die Ermöglichung der Teilnahme von Aufsichtsratsmitgliedern an der Hauptversammlung im Wege der Bild- und Tonübertragung sowie die Beschlussfassung über die Billigung des Vergütungsberichts 2022 zur Abstimmung. Die Aktionäre stimmten dabei allen Tagesordnungspunkten zu. Die Tagesordnungspunkte und Abstimmungsergebnisse sind unter ir.nemetschek.com/hv abrufbar.
Der Anspruch der Nemetschek SE ist eine offene, transparente und verlässliche Kommunikation mit allen Stakeholdern. Mittels zeitnaher Veröffentlichungen sowie einem kontinuierlichen Dialog soll zudem das entgegengebrachte Vertrauen in die Nemetschek Group weiter gestärkt werden.
Auch im Geschäftsjahr 2023 wurde durch eine Vielzahl von Kontakten und Gesprächen die Beziehung zu bestehenden und potenziellen Investoren der Nemetschek Group gepflegt und weiter ausgebaut. Im Laufe des Jahres kam es zu einer Vielzahl von persönlichen Treffen mit Investoren im Rahmen von Investorenkonferenzen und Roadshows.
Im Rahmen der turnusmäßigen Veröffentlichung der Jahres-, Halbjahres- und Quartalsergebnisse wurden zudem auch wieder Telefonkonferenzen veranstaltet. Inhalt dieser Konferenzen war einerseits die Berichterstattung des Vorstands über die aktuelle und die erwartete zukünftige Geschäftsentwicklung sowie andererseits die Möglichkeit für Analysten und Investoren, im direkten Dialog mit dem Vorstand Antworten auf gestellte Fragen zu erhalten. Flankierend stand die Nemetschek SE auch in einem engen und kontinuierlichen Austausch mit relevanten Fach- und Wirtschaftsmedien.
Darüber hinaus wird die Nemetschek Group aktuell von gut 20 Analysten verschiedener global agierender Banken und Research-Häusern begleitet, die regelmäßig unabhängige Studien und Kommentare zur aktuellen Entwicklung des Unternehmens veröffentlichen.
Die aktuellen Kursziele der jeweiligen Analysten sind auf der Unternehmenswebsite unter ir.nemetschek.com/analysten zu finden.
NEMETSCHEK AM KAPITALMARKT
Der Lagebericht der Nemetschek SE und der Konzernlagebericht für das Jahr 2023 wurden zusammengefasst. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 161 AktG wurde auf der Internetseite der Nemetschek SE unter ir.nemetschek.com/corporategovernance veröffentlicht. Darüber hinaus ist die Erklärung zur Unternehmensführung auch im Kapitel << An unsere Aktionäre >> zu finden. Der zum 31. Dezember 2023 von Nemetschek erstellte Konzernabschluss erfüllt die International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) zum 31. Dezember 2023 anzuwenden sind, und ergänzend die deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in Verbindung mit dem deutschen Rechnungslegungsstandard.

Die Nemetschek SE bildet gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften die weltweit agierende Nemetschek Group. Die Geschichte des Unternehmens reicht dabei 60 Jahre bis zu seiner Gründung im Jahr 1963 durch Prof. Georg Nemetschek zurück. Heute ist die Nemetschek Group ein globaler Anbieter digitaler Softwarelösungen für alle Disziplinen entlang des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und Infrastrukturprojekten (AEC/O-Industrie – Architecture, Engineering, Construction and Operation) sowie für alle Phasen bei der Erstellung digitaler Inhalte in 2D und 3D im Bereich Media.
Die strategische Holding, die Nemetschek SE, hat ihren Hauptsitz in München. Die Umsetzung des operativen Geschäfts erfolgt über vier Segmente mit insgesamt 13 Marken (Vorjahr: 13 Marken). Marken stellen dabei Tochtergesellschaften oder Gruppen von Tochtergesellschaften dar, die im Rahmen einer übergreifenden Konzernstrategie am Markt agieren. Diese Gruppenstruktur spiegelt die Unternehmensphilosophie aus zentraler Steuerung auf Konzernebene sowie einem hohen Maß an unternehmerischer Freiheit auf Ebene der Tochtergesellschaften wider. Dies ermöglicht den einzelnen Marken eine Fokussierung auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse, um somit den Nutzen und Mehrwert für den Kunden zu erhöhen. Dieser Segment- und Markenansatz sorgt dafür, dass Marktveränderungen schnell erkannt, analysiert und bewertet werden können und somit auch Kundenwünsche zeitnah umgesetzt werden können.
In der Nemetschek SE sind die zentralen Funktionen Corporate Finance & Tax, Controlling & Risk Management, Investor Relations & Corporate Communication, People/Human Resources, Mergers & Acquisitions, Start-up & Venture Investments, IT, Information Security, Global Procurement, Transformation Office, Internal Audit sowie Corporate Legal & Compliance angesiedelt, die wichtige Governance-Aufgaben für den Konzern und die Marken übernehmen. Dieser Ansatz ermöglicht es den Marken, sich voll auf die Erschließung neuer Kundenpotenziale und das operative Geschäft zu fokussieren.
Markt- und Kundennähe sind für Nemetschek wichtige Erfolgsfaktoren. Die Nemetschek Group unterstützt mit ihren Softwarelösungen die Digitalisierung entlang des gesamten Baulebenszyklus – von der Planungs- über die Bau- und Betriebs- bzw. Renovierungsphase bis hin zum Rückbau von Gebäuden. Dieser strategisch ganzheitliche Ansatz ermöglicht es, Investitionen und Kompetenzen in den kundenorientierten Segmenten zu bündeln und so einen durchgängigen Workflow und eine ganzheitliche Betreuung der Kunden im Baulebenszyklus zu bieten.
Das klare Bekenntnis der Nemetschek Group zu OPEN BIM und damit zu offenen Schnittstellen erhöht die Interoperabilität, Kollaboration, Effizienz und Kommunikation entlang des gesamten Baulebenszyklus mit seinen unterschiedlichen Disziplinen. Gleichzeitig setzt Nemetschek auf Zukunftsthemen, die nach Ansicht des Konzerns die die Bauindustrie in den nächsten Jahren prägen und verändern werden. Hierzu zählen unter anderem Themen wie künstliche Intelligenz, digitaler Zwilling, maschinelles Lernen, Nachhaltigkeit oder die Nutzung von IoT-Geräten und -Sensoren. Diese Themen sind daher auch Teil der Innovationsund Entwicklungsaktivitäten der Nemetschek Group.
Hinzu kommen digitale Lösungen für die Visualisierung, 3D-Modellierung und Animation, die neben der Bauindustrie insbesondere in der Medien- und Entertainment-Industrie ihren Einsatz finden. Auch hier deckt die Nemetschek Group mit ihren Lösungen den kompletten Workflow der Contenterstellung ab und adressiert mit ihren Lösungen somit den gesamten Entstehungsprozess von kreativen Inhalten.
Die Konzernstruktur der Nemetschek Group mit ihrem Lösungsportfolio, spiegelt sich in der Berichtsstruktur mit den vier kundenorientierten Segmenten Design, Build, Manage und Media wider. Jedem Segment ist grundsätzlich ein Vorstand oder Segmentverantwortlicher zugeordnet. Durch die enge Verzahnung zwischen Holding und Segmenten ist neben einer hohen Steuerungseffizienz auch eine enge Abstimmung zwischen den Tochtergesellschaften gewährleistet.
Darüber hinaus ergeben sich Vorteile sowohl für die Marken als auch die Gruppe insgesamt aus der verstärkten Harmonisierung und Zentralisierung der Allgemein- und Verwaltungsfunktionen, dem Zugang zu zusätzlichen Ressourcen und Tools sowie aus dem intensiveren Wissensaustausch. So können Marken ihre Kapazitäten und Ressourcen noch stärker auf die operative Umsetzung der Unternehmensziele und -strategie konzentrieren, insbesondere auf eine noch engere Kundenbindung sowie die Erschließung zusätzlicher Wachstumsopportunitäten.
Zur Hebung von Synergien innerhalb der Nemetschek Group fördern Vorstand und Segmentverantwortliche nicht nur die Koordination strategischer Projekte zwischen den Marken eines jeweiligen Segments, sondern auch die segmentübergreifende Zusammenarbeit einzelner Marken. Dadurch profitieren die Tochtergesellschaften auf Segment- sowie auf Gruppenebene von Synergien in Bezug auf Internationalisierung, Austausch von Best Practices, Vertriebs-, Marketing- sowie Entwicklungsaktivitäten. Gleichzeitig wurden im Geschäftsjahr 2023 die internen Strukturen und Prozesse weiter harmonisiert. Dabei wurden zentrale Verwaltungsfunktionen wie People/HR, Controlling & Risk Management, Finance und IT weiter harmonisiert und global aufgestellt, so dass sich die Marken noch stärker auf ihre kundennahen Themen fokussieren können.
Die rechtliche Unternehmensstruktur ist im Konzernanhang unter << Ziffer 32 Aufstellung der Konzernunternehmen der Nemetschek Group >> dargestellt.
Die Marke dRofus, die im Geschäftsjahr 2022 noch dem Segment Build zugeordnet war, ist seit dem 1. Januar 2023 der Business-Unit Digital Twin zugeordnet und wird im Segment Manage konsolidiert. Mit den Lösungen von dRofus für Datenmanagement und BIM-Zusammenarbeit zur Workflowunterstützung und Bereitstellung von Gebäudeinformationen während des gesamten Gebäudelebenszyklus besitzt dRofus die Kompetenz, den kompletten AEC/O-Lebenszyklus abzudecken und bildet somit eine wichtige Klammer für die verschiedenen Segmente. Auch die im Jahr 2023 gelaunchte Lösung dTwin ist dieser Business Unit zugeordnet und wird im Segment Manage konsolidiert. Die SaaS-basierte Digital-Twin-Plattform dTwin ist eine horizontale, offene Plattform, die datengestützte Einblicke entlang des gesamten Lebenszyklus von Bauprojekten liefert.
Ab dem Geschäftsjahr 2024 wird die Business Unit Digital Twin, mit der Marke dRofus und der dTwin Lösung im Design Segment konsolidiert.
Das Portfolio umfasst insbesondere OPEN-BIM-Lösungen für Computer-Aided Design (CAD) und Computer-Aided Engineering (CAE), die in der 2D- und 3D-Planung und Designphase sowie der Visualisierung von Gebäuden und Infrastrukturprojekten ihren Einsatz finden. Hinzu kommen BIM-basierte Lösungen zur Qualitätssicherung und -kontrolle und zur Vermeidung von Fehlern und Kollisionen während der Planungs- und Bauphase.
Die einzelnen Marken innerhalb des Design-Segments adressieren eine große Bandbreite unterschiedlicher Spezialbereiche innerhalb der Architektur-, Design- sowie Ingenieursdisziplinen. Vor allem die vergangenen beiden Geschäftsjahre waren für das Segment durch Integrations- und Harmonisierungsaktivitäten geprägt. Durch den Zusammenschluss einzelner Marken und dem Ausbau der markenübergreifenden Zusammenarbeit konnten vor allem erweiterte und harmonisierte Kundenangebote erarbeitet und somit der Kundennutzen noch weiter erhöht werden.
Zu den wichtigsten Kundengruppen gehören vor allem Architekten, Designer, Ingenieure aller Fachbereiche, Tragwerksplaner, Fach- und Landschaftsplaner sowie Bauherren und Generalunternehmer. Mit den angebotenen Lösungen können Kunden von der Planungs- und Entwurfsphase bis hin zur Werk- und Bauplanung ihre Aufgaben umsetzen.
Der Markt des Segments Design weist, im Vergleich zu den Marktsegmenten Build und Manage, einen historisch bedingten höheren Reifegrad auf, da die Digitalisierung in diesem Bereich schon früher als in den beiden anderen Marktsegmenten vorangetrieben wurde. Der TAM (Total Addressable Market) des Segments Design soll von 7,9 Mrd. EUR im Jahr 2022 auf rund 12 Mrd. EUR im Jahr 2027 wachsen. Dies entspricht einer durchschnittlichen erwarteten Marktwachstumsrate von knapp 9% für den Zeitraum 2022–2027.
Im Segment Build bietet die Nemetschek Group ganzheitliche BIM-5D-Gesamtlösungen für die Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung, Kalkulation und Zeitplanung sowie Kostenrechnung und Kostenermittlung an. Dazu zählen auch kaufmännische ERP-Lösungen (Enterprise-Resource-Planning) für das baubetriebliche Rechnungswesen inkl. Kostenartenrechnung der Marke Nevaris. Hinzu kommen PDF- sowie teils cloudbasierte Workflowlösungen für digitale Arbeitsprozesse, Kollaboration und Dokumentation der Marke Bluebeam.
Zu den Kunden im Build-Segment zählen neben Bauunternehmen, -trägern und -zulieferern unter anderem auch Generalunternehmer sowie Planungsbüros, Architekten und Bauingenieure.
Der zugrunde liegende TAM des Segments Build soll von 4,4 Mrd. EUR im Jahr 2022 auf voraussichtlich 8,9 Mrd. EUR im Jahr 2027 anwachsen, was einer durchschnittlichen erwarteten Wachstumsrate von jährlich rund 15% entspricht.
Das Segment Manage komplettiert das Angebot von Lösungen der Nemetschek Group für alle Disziplinen entlang des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und Infrastrukturprojekten. Das Segment bündelt hierbei die Kompetenzen im Bereich des Gebäudemanagement sowie der professionellen Immobilienverwaltung.
Die beiden Marken des Segments – Spacewell und Crem Solutions – bieten Softwarelösungen entlang aller kaufmännischen Prozesse der Immobilienverwaltung sowie modulare und integrierte Lösungen für das Immobilien-, Facility- und Arbeitsplatzmanagement (Integrated-Workplace-Management-System, IWMS) an. Zum Portfolio gehört auch eine Smart-Building-Plattform, die mittels intelligenter Sensoren sowie Big-Data-Analysen dabei hilft, die Produktivität und Effizienz im Betrieb und in der Verwaltung von Gebäuden zu erhöhen. Hinzu kommen auf künstliche Intelligenz gestützte Energiemanagementlösungen, um die Energienutzung in Gebäuden zu optimieren und den CO2 -Ausstoß zu reduzieren.
Hauptkunden des Segments sind unter anderem Hausverwalter, Facility-Manager, global agierende Immobilienunternehmen sowie Banken und Versicherungen.
Der TAM des Segments Manage belief sich 2022 auf 5 Mrd. EUR und soll bis 2027 mit durchschnittlich gut 8,5% jährlich auf knapp 7,5 Mrd. EUR anwachsen.
Im Segment Media bietet die Nemetschek Group über ihre Marke Maxon professionelle Lösungen entlang aller Phasen eines digitalen Kreativprojekts an. Das Produktportfolio beinhaltet unter anderem 3D-Modeling-, Painting-, Animations-, Sculpting- und Rendering-Lösungen. Weltweit werden diese Lösungen genutzt, um unter anderem 3D-Motion-Graphics, Architektur- oder Produktvisualisierungen, Grafiken für Computerspiele, medizinische Illustrationen, Industriedesigns und Visual Effects zu erstellen.
Das Segment Media adressiert neben Architekten und Designern vor allem Kunden aus der internationalen Medien- und Unterhaltungsindustrie. Dazu gehören unter anderem Film- und Fernsehstudios, Werbeagenturen, die Videospielindustrie, Produkt- und Grafikdesigner sowie kreativschaffende Freiberufler.
Im Segment Media adressiert die Nemetschek Group den globalen 3D-Animationsmarkt. Für das Jahr 2022 wird der TAM auf 5 Mrd. EUR geschätzt. Es wird erwartet, dass das Marktvolumen bis 2027 auf rund 8,9 Mrd. EUR wächst. Dies entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von 12% pro Jahr.
Die wesentlichen Kennzahlen der vier Segmente werden unter << 3.3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Nemetschek Konzerns >> erläutert.
Die Nemetschek SE hat ihren Hauptsitz in München, Deutschland. Die 13 Marken der Nemetschek Group entwickeln und vertreiben ihre Lösungen weltweit von insgesamt 81 (Vorjahr: 82) Standorten aus.

Die makroökonomischen Auswirkungen der aktuellen globalen Krisen und geopolitischen Konflikte beeinflussen auch die globale Bauwirtschaft, was den Wachstumspfad der Branche abgeschwächt hat und auch weiterhin – zumindest kurzfristig – abschwächen kann. Dennoch sind die langfristigen strukturellen Wachstumstreiber der globalen Bauwirtschaft weiterhin intakt, so dass es in Zukunft zu einer neuen, anhaltenden Wachstumsphase kommen kann. Wie bereits im Vorjahr bleibt nachfolgend weiterhin festzuhalten: Die wachsende Weltbevölkerung, die zunehmende weltweite Urbanisierung, der demographische Wandel und die damit verbundene steigende Nachfrage nach Wohnraum und Infrastrukturen stellen wesentliche Wachstumstreiber für die Bauindustrie dar. Und schließlich ist der chronische Mangel an Arbeitskräften in der Bauindustrie weltweit ein Problem.
Als Softwarehersteller für die Bauwirtschaft profitiert die Nemetschek Group in den drei Segmenten der AEC/O-Industrie darüber hinaus von weiteren langfristigen strukturellen Wachstumstreibern:
» Die Digitalisierung innerhalb der Baubranche ist nach wie vor auf einem niedrigen Stand im Vergleich zu anderen Industrien. Aufholeffekte und erhöhte Investitionen in industriespezifische Softwarelösungen, die Prozesse effizienter steuern und somit die Qualität erhöhen sowie Kosten und Zeitaufwand reduzieren, gewinnen immer mehr an Bedeutung. Dies haben die Auswirkungen der aktuellen Krisen nochmals aufgezeigt.
European Green Deal der EU). Intelligente BIM-Softwarelösungen zu nachhaltigerem und ressourcenschonenderem Planen und Bauen sowie dem effizienteren Betrieb von Gebäuden bilden dafür eine wesentliche Grundlage.
Hinzu kommen die Media- und Entertainment-Industrien, die von hohem Wachstum und der stetig steigenden Nachfrage nach digitalen Inhalten geprägt sind. In diesem dynamischen Umfeld bieten mehrere Wachstumstreiber den in den Industrien aktiven Unternehmen vielfältige Chancen, ihre Position zu stärken. Entscheidend ist es, innovative Lösungen zu entwickeln und den sich entwickelnden Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden.
Die steigende Nachfrage nach visuellen Inhalten basiert unter anderem auf den folgenden langfristigen Wachstumstreibern:
Die Strategie der Nemetschek Group basiert auf einer umfassenden Analyse der Märkte, Wettbewerber, technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends sowie wirtschaftlichen und regulatorischen Bedingungen. Der Konzern strebt eine nachhaltige und langfristig erfolgreiche Entwicklung an, indem es einem strategischen Ansatz folgt, der sich an der Unternehmensvision orientiert. Die Strategie zielt darauf, die guten Wachstumschancen in den beiden von Nemetschek adressierten Industrien optimal zu nutzen. Zusätzlich ist es das Ziel, die Kunden in die Digitalisierung zu führen und die AEC/O-Industrie nachhaltiger zu gestalten. Mit dem Schwerpunkt auf Technologie und Innovation sowie dem kontinuierlichen Austausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen strebt die Nemetschek Group an, ihre starke Marktposition in einem wettbewerbsintensiven Umfeld weiter auszubauen. Darüber hinaus werden Risiken gemindert, indem der Konzern seine Aktivitäten anhand von vier Segmenten über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und Infrastrukturprojekten sowie im Bereich Media diversifiziert und das Geschäft zudem kontinuierlich weiter internationalisiert. Der immer höhere Anteil an wiederkehrenden Umsätzen sorgt zudem für eine hohe wirtschaftliche Visibilität und Resilienz. Letztendlich ist es das Ziel der Nemetschek Group, eine nachhaltige Differenzierung zu erreichen und damit ihren Kunden den größtmöglichen Nutzen und Mehrwert zu bieten, was zugleich zu einer nachhaltigen und langfristigen Wertschaffung für ihre Aktionäre und Stakeholder führt.
Um diese Ziele zu erreichen, hat der Vorstand zusammen mit dem Executive Leadership Team der Nemetschek Group eine umfassende Strategie auf der Grundlage von strategischen Fokusthemen definiert, die mit geeigneten Initiativen und Maßnahmen konsequent umgesetzt wird.
Im Mittelpunkt der Strategie steht dabei das klare Bekenntnis zur Vision und Mission der Nemetschek Group. Zur Verwirklichung der Vision "Shape the world in all dimensions" leitet sich die Mission des Unternehmens ab, der bevorzugte und vertrauenswürdigste Softwareanbieter und Partner für die Branchen Architektur, Ingenieurwesen, Bauwesen, Verwaltung von Bauwerken (AEC/O) und Media zu sein. Die Vision und Mission gelten dabei als Leitprinzipien für alle Geschäftsaktivitäten und als Grundlage des strategischen Handelns.
Ein gruppenübergreifendes Ziel der Nemetschek Group ist es, führend im Bereich der (generativen) künstlichen Intelligenz (KI) zu sein. Diese Ausrichtung als KI-First-Unternehmen unterstreicht nicht nur den Anspruch an die technologische Vorreiterrolle in den Industrien AEC/O und Media, sondern beinhaltet auch das klare Bekenntnis zu ethischen, vertrauensvollen und nachhaltigen KI-Praktiken. Gleichzeitig ist es die Aufgabe der Nemetschek Group, sich mit KI-Prinzipien und der Notwendigkeit von Vertrauen, Ethik und Unabhängigkeit zu befassen, um so die Integrität und das geistige Eigentum der Kunden bestmöglich zu schützen.
Mit dieser Aufstellung werden die langjährigen Prinzipien und der hohe ethische Anspruch der Nemetschek Group, die im Jahr 1963 durch Professor Georg Nemetschek gegründet wurde, weitergeführt. Im Bereich der KI sieht das Unternehmen zwei Hauptanwendungsbereiche. Der Einsatz bietet die Möglichkeit, die interne Effizienz in nahezu allen Unternehmensfunktionen zu steigern wie zum Beispiel in der Forschung & Entwicklung oder auch im Bereich Service, um dadurch auch eine bessere Kundenbetreuung und höhere Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Zum anderen verfolgt die Nemetschek Group das Ziel, ihre Produkte um KI-basierte Funktionen, Plug-ins und Tools zu erweitern und so den Nutzen für die Kunden noch weiter zu erhöhen. Zur Erreichung dieses Ziels werden drei verschiedene Ansätze verfolgt:
Ein wichtiges Ziel der Nemetschek Group besteht darin, die wiederkehrenden Umsätze deutlich zu steigern, insbesondere durch die verstärkte Einführung von Subskriptions- und Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen. Einige Konzernmarken haben die Transformation hin zu Subskriptions- und SaaS-Modelle bereits erfolgreich abgeschlossen, während andere Marken diesen Prozess entweder begonnen haben oder sich in der Umsetzung befinden. Durch die schrittweise Umstellung der Geschäftsmodelle der einzelnen Marken wird sichergestellt, dass der kurzfristige, durch die Rechnungslegung bedingte, dämpfende Effekt auf Umsatz und Marge auf Gruppenebene nur sehr bedingt sichtbar wird. Durch Subskriptions- und SaaS-Modelle ergeben sich eine Vielzahl von Vorteilen für die Kunden der Nemetschek Group sowie für die Gruppe selbst. So können Kunden die Software zeitlich flexibler nutzen und die im Vergleich zum Subskriptionsangebot höhere einmalige Lizenzgebühr vermeiden, während sie gleichzeitig von einer noch intensiveren Kundenbetreuung sowie schnelleren und kontinuierlichen Innovationszyklen profitieren, was wiederum zu einer höheren Kundenzufriedenheit und Loyalität führt. Im Gegenzug ermöglicht die Umstellung für die Nemetschek Group unter anderem, neue Kundengruppen zu adressieren und zu gewinnen sowie die Kundenbindung zu erhöhen. Zusammen mit den höheren Potenzialen für Up- und Cross-Selling ergibt sich für Nemetschek so die Chance, deutliche höhere Umsätze über den gesamten Zeitraum der Kundenbeziehung im Vergleich zum klassischen Model aus Lizenz inkl. Servicevertrag zu genieren.
Des Weiteren werden die Visibilität, die Resilienz und die Planbarkeit von Umsatz, Ertrag und Liquidität deutlich erhöht, was vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten von noch größerem Vorteil ist. Zusätzlich ist die Umstellung auf Desktop-basierte Subskriptions-Modelle oftmals auch die Voraussetzung für die spätere Einführung von neuen Cloud-Features und Angeboten. In den vier Segmenten der Nemetschek Group sind das Angebot und die Umsetzung von Mietmodellen unterschiedlich weit fortgeschritten, wobei jedes Segment den Anteil der wiederkehrenden Umsätze durch Subskription und SaaS kontinuierlich steigert bzw. bereits deutlich gesteigert hat. Auf Konzernebene liegt für das Geschäftsjahr 2023 der Anteil der Umsätze aus Subskription und SaaS am Gesamtumsatz bei 35,4% (Vorjahr: 25,5%). Dies bedeutet ein deutliches währungsbereinigtes Wachstum von 51,1% zum Vorjahr.
Nemetschek Cloud-Plattform und Infrastruktur
Die fortschreitende digitale Transformation in der Bauindustrie und der Übergang von Informations- und Datensilos hin zu durchgängigen Workflows in der AEC/O-Industrie erfordern einen reibungslosen Daten- und Informationsaustausch aller am Baulebenszyklus beteiligten Parteien und Lösungen. Mit dem Bekenntnis der Nemetschek Group zu offenen Standards und OPEN BIM liegt der Fokus bereits seit ihrer Gründung darauf, Informationsverluste und Datenbrüche beim Austausch von Daten, Modellen und Informationen zu minimieren, um so die Effizienz, Produktivität und Nachhaltigkeit während des gesamten Baulebenszyklus zu steigern. Dieser Austausch umfasst heutzutage die Verwaltung und Bereitstellung von immer größeren Datenmengen (Big Data) aus verschiedenen Quellen wie zum Beispiel dem Internet of Things (IoT), die für Planung, Umsetzung und das Verwalten von Bauwerken benötigt werden.
Die gruppenweite Cloud Plattform, die Nemetschek momentan entwickelt, wird einen transformierenden Ansatz zur Datenvernetzung und Zusammenarbeit innerhalb des Nemetschek-Ökosystems darstellen. Um die einzelnen Lösungen der Nemetschek Group zu verbinden, soll die Cloud-Plattform den nahtlosen Datenaustausch erleichtern und somit den Kunden eine effektive Zusammenarbeit über die verschiedenen Disziplinen hinweg ermöglichen. Sie soll Nutzer, Prozesse und Technologien über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und Infrastrukturprojekten verbinden und auf diese Weise intelligente Workflows ermöglichen.
Eine der Initiativen für die Cloud-Infrastruktur der Nemetschek Group ist der Einsatz und der Ausbau der Digital-Twin-Technologie. Bereits 2022 wurde dazu die Business-Unit Digital Twin ins Leben gerufen, um die Entwicklung einer horizontalen, datenzentrierten, offenen und Cloud-basierten Plattform zu entwickeln, die zu mehr Effizienz und Nachhaltigkeit im Baulebenszyklus führt.
Ein digitaler Zwilling stellt im Grunde ein digitales Abbild eines physischen Gebäudes dar, in dem digitalisierte Informationen mit seinem physischen Gegenstück verknüpft sind. Im Mittelpunkt der Entwicklungen steht die Digital-Twin-Plattform dTwin, die Ende 2023 gelauncht wurde. Seitdem laufen Pilotprojekte mit potenziellen Kunden. Die offene und horizontale SaaS-Cloud-Lösung liefert datengestützte Einblicke und hilft Kunden, Bauwerke von der Planung bis zum Betrieb effizient zu verwalten und zu betreiben. Alle relevanten (historischen) Daten und Informationen entlang des Gebäudelebenszyklus sowie Echtzeitdaten aus dem Gebäudebetrieb, die zum Beispiel mittels Sensoren erfasst und über offene Schnittstellen angebunden werden, werden gebündelt und miteinander verknüpft. Der digitale Zwilling ermöglicht nicht nur eine moderne, ganzheitliche Visualisierung, sondern liefert darüber hinaus wertvolle Erkenntnisse durch Analysen, Simulationen und Optimierungsvorschlägen.
Damit schließt die Nemetschek Lösung dTwin die Lücke zwischen Planung, Bau und Betrieb und ermöglicht einen offenen, datengesteuerten Building Lifecycle Intelligence™-Ansatz. Der aktuelle Fokus liegt dabei vor allem auf der Betriebsphase und dem Management von großen, komplexen Gebäudebeständen.
Neben der technologischen Entwicklung der Nemetschek Cloud Plattform sowie neuer innovativer Produkte wie dTwin wird auch die Produkt-Markt-Strategie weiterentwickelt. Dabei wird das Ziel verfolgt, die Wachstumschancen der Nemetschek Group noch deutlich auszubauen, indem neben den bereits erfolgreich bestehenden Einzellösungen der Nemetschek Marken auch integrierte Lösungen angeboten werden. Diese werden zunächst insbesondere das Marktsegment der größeren, multidisziplinären und internationalen Kunden adressieren, aber nicht ausschließlich.
Die Nemetschek Group konzentriert sich auf die drei großen Regionen Europa, Amerika und Asien/Pazifik, wobei Europa (inkl. Deutschland) mit rund 53% noch den größten Anteil am Konzernumsatz ausmacht (siehe auch << 3.3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Nemetschek Konzerns – Umsatz nach Regionen >>). Um weitere Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen und die Abhängigkeit von einzelnen Ländern und Regionen weiter zu reduzieren, spielt die fortschreitende Internationalisierung eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung der Wachstumsstrategie. Um verstärkt am erwarteten höheren Wachstum in den Regionen Nordamerika und Asien/Pazifik zu partizipieren, richtet die Nemetschek Group ihren Fokus konsequent auf diese beiden Wachstumsregionen, ohne dabei den europäischen Markt zu vernachlässigen. In diesem Zusammenhang stellen auch Akquisitionen eine Möglichkeit dar, neue Märkte zu erschließen. Neben den USA als dem größten regionalen Markt bieten insbesondere die Länder der Region Asien/Pazifik, die bisher mit rund 9% des Konzernumsatzes deutlich unterrepräsentiert sind, attraktive Wachstumspotenziale. Besonderes Augenmerk legt die Nemetschek Group dabei verstärkt auf die Länder Japan, Singapur, Hongkong, Malaysia und Indien. Insbesondere der indische Markt bietet aufgrund seiner in den kommenden Jahren erwarteten dynamischen wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung enorme Wachstumschancen, die die Nemetschek Group durch eine Stärkung ihrer Präsenz nutzen möchte.
Der Vertrieb der Marken der Nemetschek Group erfolgt sowohl direkt über eigene Vertriebsorganisationen als auch indirekt über Reseller und Distributionspartner. Beide Vertriebskanäle haben sich bei den markenspezifischen Vertriebsansätzen als effektiv erwiesen und werden flexibel je nach den Gegebenheiten des jeweiligen Marktes sowie der Kundengruppen eingesetzt. Zudem setzt die Nemetschek Group vermehrt digitale Absatzkanäle wie E-Commerce ein, insbesondere im Zusammenhang mit den neu eingeführten Subskriptions- und SaaS-Modellen.
Um verstärkt das Marktsegment der größeren, multinationalen und multidisziplinären Kunden anzusprechen, wurde ein globales Key-Account-Management für die Nemetschek Group implementiert. Das Ziel des Key-Account-Managements besteht zum einen darin, den Kunden ein umfassendes, integriertes und stärker vernetztes Lösungsangebot aus einer Hand anzubieten. Zum anderen führt die globale Funktion und der Ansatz dazu, dass die Nemetschek Group diese Kundengruppe noch intensiver anhand ihrer besonderen Kundenbedürfnisse betreuen kann.
Ein zentrales Element der Unternehmensstrategie besteht zudem darin, Cross-Selling Potenziale über die gesamte Nemetschek Group zu intensivieren. Der Fokus liegt hier vor allem auf großen, international tätigen Kunden, die verschiedene Fachdisziplinen unter einem Dach vereinen. Diese Strategie ermöglicht es, Ressourcen effizienter zu nutzen, indem bestehende Kundenbeziehungen weiter gestärkt und ausgebaut werden.
Innovation und technologische Führerschaft sind seit der Gründung der Nemetschek Group integraler Bestandteil der Identität und DNA. Angesichts eines sich ständig wandelnden Geschäftsumfelds, das unter anderem durch Disruptionen wie z.B. KI geprägt wird, ist die Innovationskraft eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung, um wettbewerbsfähig und technologisch führend zu bleiben. Die Innovationsstrategie der Nemetschek Group ist darauf ausgerichtet, neben der kontinuierlichen Verbesserung des bestehenden Produktportfolios (z.B. neue Release wie Archicad 27 oder Allplan 2024) auch wegweisende neue Technologien und Lösungen zu entwickeln (z.B. Archicad AI Visualizer). Durch gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung strebt die Nemetschek Group daher an, die digitale Transformation in ihren Industrien – AEC/O und Media – voranzutreiben und damit maßgeblich zu prägen. Schwerpunkte bei Forschung und Entwicklung bilden daher Themen wie künstliche Intelligenz, Digital Twin oder Cloud-basierte Features und Lösungen sowie die gruppenübergreifende Cloudplattform und Infrastruktur.
Um noch gezielter von den technologischen Entwicklungen in der stark wachsenden AEC/O-Industrie zu profitieren, verfolgt die Nemetschek Group eine Investitionsstrategie im Bereich Venture Investments und Start-ups. Im Gegensatz zum bewährten M&A-Ansatz liegt der Fokus hier nicht auf etablierten Unternehmen, sondern insbesondere auf kleineren, jungen und hoch innovativen Firmen, sogenannte Startups. Durch diese Ausrichtung eröffnet sich der Nemetschek Group einen frühzeitigen Zugang zu aufstrebenden und potenziell disruptiven Technologien mit Wachstumspotenzial. Die Nemetschek Group begleitet und unterstützt die Unternehmen somit bereits in den frühen Phasen ihrer Entwicklung. Durch die Vernetzung mit den etablierten eigenen Konzernmarken werden Synergien geschaffen, um das volle Potenzial der Start-ups zu entfalten. Im Bereich Ventures beteiligt sich die Nemetschek Group mit Minderheitsanteilen, die sie dann im Laufe der Zeit und bei erfolgreicher Entwicklung ausbauen kann.
Ein weiterer Aspekt der Venture-Strategie der Nemetschek Group ist die kontinuierliche Förderung des Venture Labs Built Environment an der Technischen Universität München. Dies unterstreicht das Engagement des Konzerns für Innovationen und für die aktive Mitgestaltung der Zukunft der Baubranche. Neben Venture Investments betrachtet die Nemetschek Group die Übernahme von ausgesuchten und am Markt bereits etablierten Zielunternehmen weiterhin als wichtige strategische Option, um die eigene Technologiekompetenz und Marktpräsenz und das Produktportfolio auch künftig stetig zu erweitern. Im Rahmen der Wachstumsstrategie führt das Unternehmen kontinuierlich eine "Make or Buy"-Abwägung durch, insbesondere mit Bezug auf die Aspekte Produktentwicklung und Internationalisierung. Diese strategische Herangehensweise ermöglicht der Nemetschek Group, flexibel auf technologische Entwicklungen zu reagieren und ihre Position als ein wichtiger Player in den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen, Bauwesen und Verwaltung sowie 3D-Animation zu stärken.
Entscheidende Kriterien bei der Auswahl potenzieller Übernahmekandidaten sind neben Innovationskraft, Management und Geschäftsaussichten insbesondere die Erweiterung oder Abrundung der eigenen Technologiekompetenz. Die Identifizierung und sorgfältige Überprüfung passender Zielunternehmen erfolgen sowohl auf Konzernebene als auch in den jeweiligen Segmenten und Markengesellschaften. Externe Partner und spezialisierte Berater unterstützen den M&A-Prozess, um sicherzustellen, dass potenzielle Übernahmen im Einklang mit den strategischen Zielen der Nemetschek Group stehen.
Aus regionaler Sicht liegt der aktuelle Fokus der Nemetschek Group auf dem europäischen und nordamerikanischen Markt. Präferiert werden Unternehmen, die bereits auf der Basis von Subskriptions- und/oder SaaS-Modellen operieren. In den letzten Jahren wurden insbesondere im Segment Media Unternehmenszukäufe erfolgreich realisiert und integriert. Aktuell umfassen die M&A Aktivitäten und Ziele alle Segmente.
Die im Geschäftsjahr 2023 durchgeführten Akquisitionen und Investitionen, die von wesentlicher Bedeutung für den Geschäftsverlauf sind, werden unter << 3.2 Geschäftsverlauf 2023 und für den Geschäftsverlauf wesentliche Ereignisse >> ausführlich beschrieben.
Business Enablement ist eine globale strategische Initiative, um die Komplexität, welche sich aus der großen Markenvielfalt in der Nemetschek Group in dem Wachstumsprozess ergibt, zu reduzieren. Ziel ist es, die operative Exzellenz durch eine höhere organisatorische Effizienz und Effektivität, harmonisierte Prozesse, den Austausch von Best-Practices sowie sowohl eine optimierte Tool-&-Support-System-Landschaft als auch notwendige Kompetenzen zu steigern. Dies umfasst beispielsweise die Harmonisierung der Backend-Systeme bei Personalwesen, ERP (Enterprise Resource Planning) und CRM (Customer Relationship Management) oder die Ausweitung von Entwicklungszentren, die markenübergreifend genutzt werden. Darüber hinaus finden neben der Harmonisierung der Enablement-Prozesse und IT-Infrastruktur auch eine organisatorische Harmonisierung der verschiedenen betrieblichen Funktionen wie zum Beispiel People/ HR, Finance, Controlling & Risk Management oder IT statt. Die sich daraus ergebenden Synergien, effizienteren Skalierungsmöglichkeiten sowie Kosteneffizienz und -effektivität leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Wachstumsstrategie und den weiteren Investitionen in die zukünftige Wertschöpfung der Nemetschek Group.
Die erläuterte strategische Ausrichtung sowie die Schwerpunktthemen und Unternehmensziele der Nemetschek Group sind sorgfältig im Strategieplan verankert und bilden das Leitbild der Unternehmensentwicklung. Der Strategieplan wird in regelmäßigen Abständen vom Vorstand und den Segmentverantwortlichen zusammen mit dem globalen Nemetschek Management Team und in Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat ausführlich erörtert und überprüft. Identifizierte Abweichungen von den im Strategieplan festgelegten Zielen wird mit gezielten Gegenmaßnahmen begegnet. Bei Bedarf erfolgt eine Anpassung der Ziele, um sicherzustellen, dass die Strategie der Nemetschek Group stets den aktuellen Markt-, Wettbewerbs-, und Kundenanforderungen gerecht wird.
Forschung und Entwicklung haben bei Nemetschek einen sehr hohen Stellenwert. Im Geschäftsjahr 2023 wurden 201,6 Mio. EUR (Vorjahr: 182,6 Mio. EUR) in Forschung und Entwicklung investiert.
Rund 24% des Konzernumsatzes flossen somit im Geschäftsjahr 2023 in Forschung und Entwicklung (Vorjahr: rund 23%) und damit in Neu- und Weiterentwicklungen des Lösungsportfolios. Darüber hinaus sind rund 39% (Vorjahr: 40%) der Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung tätig, was erneut den hohen Stellenwert dieses Bereichs für die Nemetschek Group unterstreicht.
Bei der Neuentwicklung innovativer und bei der Weiterentwicklung bewährter Lösungen wurde größtenteils auf interne Ressourcen zurückgegriffen und nur in geringem Maße die Leistungen Dritter in Anspruch genommen. 88% (Vorjahr: 90%) der Aufwendungen sind internen F&E-Mitarbeitern (inklusive Wareneinsatz und Abschreibungen) zuzurechnen und nur 12% (Vorjahr: 10%) externen Dienstleistern.
Mit den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verfolgt die Nemetschek Group das Ziel, die Innovationskraft des Unternehmens in den Märkten AEC/O und Media weiter auszubauen und technologische Trends frühzeitig zu erkennen, zu marktreifen Lösungen auszubauen und am Markt zu etablieren. Die Nähe zu und die Zusammenarbeit mit Kunden ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Ideen und Verbesserungspotenziale werden im engen Austausch mit den Kunden identifiziert und von den Marken der jeweiligen Segmente evaluiert.
In jedem Segment erstellen die Segmentverantwortlichen zusammen mit den Marken des Segments im Rahmen des jährlichen Planungsprozesses eine Roadmap, in der die strategischen Produktentwicklungen auf Markenebene und markenübergreifend festgehalten werden. In regelmäßigen Review-Gesprächen zwischen den Marken und dem Segmentverantwortlichen sowie dem Vorstand wird der Umsetzungsgrad der Roadmap vorgestellt, verifiziert und falls erforderlich neue Maßnahmen beschlossen.
Die Marken verfügen über eigene Entwicklungsabteilungen. Zudem gibt es markenübergreifende Entwicklungszentren, auf die die Marken zugreifen. Neben der Weiterentwicklung der einzelnen Lösungen der Marken liegt der strategische Fokus auf markenübergreifenden Entwicklungsprojekten in den Segmenten und strategischen Initiativen, die sich auch über die Segmente hinweg erstrecken.
Alle Marken entwickeln ihre bestehenden Lösungen kontinuierlich weiter. In den jeweiligen Segmenten arbeiteten die Marken beispielsweise an der Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit ihrer Lösungen, an Prozessoptimierungen sowie an integrierten Schnittstellen und Anbindungen für einen reibungslosen OPEN-BIM-Workflow. Gleichzeitig arbeiten alle Marken daran, ihr bestehendes Lösungsportfolio stetig zu erweitern, um technologische Trends und veränderte Kundenbedürfnisse zu reflektieren und somit ihre Innovationsführerschaft in ihren Märkten zu sichern. Segmentübergreifend standen auch im Geschäftsjahr 2023 die Weiterentwicklung der Subskriptions- und SaaS-Angebote im besonderen Fokus der Entwicklungsaktivitäten.
Neben Themen wie Nachhaltigkeit und Interoperabilität standen vor allem die Weiterentwicklung der Digital Twin Plattform sowie Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz im Vordergrund.
Die im Geschäftsjahr 2022 ins Leben gerufene Business Unit Digital Twin dient als Klammer für den gesamten AEC/O-Lebenszyklus. Im Mittelpunkt der Entwicklungen steht dabei die Digital-Twin-Plattform dTwin, die im Herbst 2023 gelauncht wurde. Die offene und horizontale SaaS-Cloud-Lösung liefert datengestützte Einblicke und hilft Kunden, Bauwerke von der Planung bis zum Betrieb effizient zu verwalten. Durch die Bündelung aller relevanten Daten und Informationen entlang des Gebäudelebenszyklus und den Echtzeitdaten aus dem Gebäudebetrieb mittels Sensoren sowie anderen Quellen, die über offene Schnittstellen angebunden werden können, schließt die neue Nemetschek Lösung dTwin die Lücke zwischen Planung, Bau und Betrieb und ermöglicht einen offenen, datengesteuerten Building Lifecycle Intelligence™-Ansatz. Der Schwerpunkt liegt hierbei zunächst auf Kunden aus dem Gebäudebetrieb und -management.
Ein weiterer wichtiger Fokus der Entwicklungsaktivitäten liegt auf Innovationen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. Dabei wird gruppenübergreifend an unterschiedlichen Initiativen gearbeitet. Ende 2023 hat Nemetschek bereits Produkterweiterungen und strategische Partnerschaften angekündigt, die Technologien der künstlichen Intelligenz (KI) nutzen, um Prozesse im Baulebenszyklus sowie in der Medienindustrie zu verbessern, die Produktivität zu steigern und Kreativität zu fördern. Zielsetzung der Initiativen ist, Kunden in der AEC/O- und 3D-Animationsbranche eine vertrauenswürdige und ethisch fundierte künstliche Intelligenz zur Verfügung zu stellen.
Die Nemetschek Marke Graphisoft hat beispielsweise einen KIgestützten Visualisierer für ihre BIM-Softwarelösung Archicad vorgestellt. Mit einer KI-Engine, die qualitativ hochwertige Bilder erzeugt, können Nutzer der Software den frühen Designprozess verkürzen, indem sie mehrere Designvisualisierungen erzeugen, ohne sie in 3D zu modellieren. Der AI Visualizer wird in 2024 auch für die Nemetschek Marken Allplan und Vectorworks verfügbar sein.
Des Weiteren ist Allplan eine Technologiepartnerschaft mit dem AI-Startup elevait eingegangen. Durch die Partnerschaft mit elevait, ein Spezialist im Bereich der Artificial Intelligence (AI), wird angestrebt, durch den Einsatz künstlicher Intelligenz vorhandene Datenmengen systematisch zu nutzen und so Effizienzsteigerungen und Qualitätsverbesserungen in der Baubranche voranzutreiben.
Im Bereich der künstlichen Intelligenz sieht die Nemetschek Group große Geschäftspotenziale und arbeitet intensiv daran das Produkt- und Lösungsportfolio stetig weiterzuentwickeln.
Neben der eigenen Innovationskraft möchte die Nemetschek Group auch weiterhin verstärkt auf externe Innovationskraft bauen und in kleinere, junge und hoch innovative Unternehmen, sogenannte Start-up-Unternehmen, investieren. Mehr dazu unter << 1.2 Wachstumstreiber, Ziele und Strategie >>. Im Geschäftsjahr 2023 wurden daher weitere Beteiligungen an jungen und innovativen Unternehmen getätigt. Die Innovationsschwerpunkte der Beteiligungen liegen im Bereich der künstlichen Intelligenz, der Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft, Effizienz-, Kosten und Projektmanagement. Darüber hinaus sind Kooperationen und Partnerschaften mit innovativen Unternehmen, Hochschulen und Universitäten ein Teil der DNA der Nemetschek Group und werden sukzessive weiterentwickelt.
Auch der Kontakt zur Forschung und Lehre ist seit der Gründung der Nemetschek Group im Jahr 1963 ein wichtiges Anliegen. Nemetschek hat seine Wurzeln im Hochschulumfeld und ist dort seit Jahrzehnten mit seinen Softwarelösungen präsent. Die Markenunternehmen stellen im Rahmen ihrer sogenannten Campus-Programme Studenten und Professoren kostenfreie Softwarelizenzen und Online-Schulungsmaterial zur Verfügung. Neben den Kernmärkten in Europa gilt dies inzwischen auch für viele weitere Märkte, allen voran den USA.
Darüber hinaus unterstützt Nemetschek regelmäßig Universitätsprogramme durch das Engagement bei Ausschreibungen von Studentenwettbewerben zur Nachwuchsförderung im Architektur- und Ingenieurwesen. Beispielsweise unterstützt Nemetschek als Partner das Leonhard-Obermeyer-Center der Technischen Universität München. Die enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen sichert gleichzeitig auch die Innovationsfähigkeit der Nemetschek Group, da diese durch die enge Bindung zum Hochschulumfeld nah an neuen Innovationen, Themen und Trends ist.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Struktur der Nemetschek Group liegt in der Kombination einer flachen Konzernstruktur mit entsprechenden Prozessen und Synergien auf der einen Seite und der Flexibilität und den unternehmerisch geführten Marken auf der anderen Seite.
Die strategische Ausrichtung der Nemetschek Group und die operative Unternehmensführung erfolgt durch den Vorstand bzw. die Segmentverantwortlichen der Nemetschek SE. Sie umfassen die strategische Positionierung der Nemetschek Group auf den relevanten globalen Absatzmärkten sowie die kurz- und mittelfristigen Umsatz-, Ertrags-, Liquiditäts- und Investitionsplanungen. Dabei findet auch eine Orientierung am Wettbewerbs- und Marktumfeld statt.
Die Unternehmenssteuerung erfolgt auf Ebene der Segmente und in den Funktionen. Aus den strategischen Zielen leiten sich dabei die Vorgaben und Jahresziele der Segmente und der dazugehörigen Markengesellschaften ab. Die Vorgaben und Jahresziele werden im jährlichen Planungsprozess mit den Markengesellschaften abgestimmt, von diesen konkretisiert und mit quantitativen und qualitativen Teilzielen für Marketing, Vertrieb, Forschung & Entwicklung und Verwaltung hinterlegt. Die Abstimmung der Jahresplanung, der Teilziele sowie der mittelfristigen Planung erfolgt zwischen den Geschäftsführern bzw. CEOs der einzelnen Marken mit dem jeweiligen Segmentverantwortlichen sowie in einem anschließenden Schritt innerhalb des Vorstands der Nemetschek Group. In den genannten Prozessen überwacht und berät der Aufsichtsrat den Vorstand.
Unterjährig erfolgt ein monatliches Monitoring und eine Evaluierung der Konzernziele auf der Basis eines konzernweiten Managementinformationssystems mit einem detaillierten Reporting der wesentlichen Leistungsindikatoren für die Bereiche Umsatz, Wachstum und Ertrag. Diese Indikatoren werden mit Vorjahres- und Plandaten verglichen. Planabweichungen werden auf Monatsbasis zwischen den jeweiligen Marken-CEOs, Segmentverantwortlichen und dem Vorstand diskutiert und dabei eventuelle Maßnahmen abgeleitet.
Die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren (Kernsteuerungsgrößen) der Nemetschek Group bleiben weiterhin Umsatzerlöse, Umsatzwachstum (währungsbereinigt), EBITDA und die EBITDA-Marge. Um den Fortschritt der laufenden Umstellung des Geschäftsmodells auf Subskriptions- und SaaS-Modelle und damit auch die gesamten wiederkehrenden Umsätze transparenter darzustellen, wurden im Laufe des Jahres 2022 weitere Kennzahlen im Vergleich zum Vorjahr aufgenommen, die allerdings nicht zur Steuerung des Unternehmens dienen. Die Kennzahlen stellen sich wie folgt dar:
| GJ 2023 | GJ 2022 | |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse (absolut) | X | X |
| Umsatzwachstum (währungsbereinigt) |
X | X |
| ARR (Annual Recurring Revenue; jährlich wiederkehrende Umsätze) |
X | - |
| - Wachstum der ARR (währungsbereinigt) |
X | - |
| - Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz |
X | - |
| EBITDA | X | X |
| EBITDA-Marge | X | X |
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren werden aktuell nicht bei der Unternehmenssteuerung berücksichtigt.
Zur Planung und Steuerung der profitablen Wachstumsstrategie werden für den Bereich Wachstum auf Konzern- und Segmentebene die absoluten Umsatzerlöse und das Umsatzwachstum in nominaler sowie in währungsbereinigter Form im Vergleich zum Vorjahr herangezogen. Das währungsbereinigte Umsatzwachstum ermittelt sich dabei aus dem nominalen Umsatzwachstum abzüglich bzw. zuzüglich der im Jahresverlauf wirkenden Umrechnungseffekte aus den in Fremdwährungen erzielten Umsätzen. Umsatzerlöse sind der Hauptindikator für das Geschäftswachstum und deshalb ein wichtiger Parameter zu externen wie auch internen Beurteilung des Geschäftserfolgs.
Um die zukünftige Wachstumsdynamik und den Erfolg bei der laufenden Umstellung der Geschäfte auf Subskriptions- und SaaS-Modelle und damit auch die gesamten wiederkehrenden Umsätze transparenter darzustellen, hat die Nemetschek Group bereits im Verlauf des Geschäftsjahres 2022 die Kennzahl ARR (Annual Recurring Revenue/jährlich wiederkehrende Umsätze) eingeführt. Dabei handelt es sich um den Durchschnitt aller wiederkehrenden Umsätze (Subskription, SaaS und Wartungsverträge) der letzten drei Monate multipliziert mit vier. Diese neue Kennzahl ist ein wichtiger Indikator des zukünftigen Umsatz- und auch Cashflow-Wachstumspotenzials des Konzerns.
Um die Entwicklung der wiederkehrenden Umsätze analysieren und ihre Entwicklung auch gezielt steuern zu können, wurden hierzu ergänzende sogenannte Treibergrößen (Enabler-Größen) definiert. Zum einen wird das währungsbereinigte Wachstum des wiederkehrenden Umsatzes herangezogen, wobei die Ermittlung der Währungsbereinigung analog zur entsprechenden Ermittlung des Gesamtumsatzes erfolgt. Darüber hinaus wird auch der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz zur Steuerung herangezogen. Dabei werden die Summe aller wiederkehrenden Umsätze (Subskription, SaaS und Wartungsverträge) mit dem Konzernumsatz ins Verhältnis gesetzt.
Zur Steuerung der Profitabilität und als Indikator für den Free Cashflow wird das operative Ergebnis (EBITDA) herangezogen, deren Ermittlung im Konzernabschluss (IFRS) ersichtlich ist << Konzernabschluss (IFRS), Konzern-Kapitalflussrechnung >>. Das EBITDA gibt Auskunft über die Profitabilität und enthält alle Bestandteile der Gewinn- und Verlustrechnung, die sich auf die operative Leistung beziehen. Ebenfalls wird die EBITDA-Marge zur Steuerung herangezogen. Diese stellt das Verhältnis des EBITDA zum Konzernumsatz dar und gibt Ausschluss über die Profitabilität des Unternehmens, auch im Vergleich zu Wettbewerbern und anderen Unternehmen. Aufgrund ihrer Bedeutung für den finanziellen Geschäftserfolg sind die Kernsteuerungsgrößen Umsatz, EBITDA und seit dem Geschäftsjahr 2022 die ARR auch wesentliche Bestandteile des Performance-Managementsystems.
Das Erreichen von Unternehmenszielen wird auch mittels der Entwicklung der zur Unternehmenssteuerung festgelegten finanziellen Leistungsindikatoren bewertet, die auch Bestandteil der kurz- und langfristigen Vergütung des Vorstands sind. Über die Vergütung der Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats wird in einem separaten Vergütungsbericht informiert, der auf der Internetseite der Nemetschek SE unter ir. nemetschek.com/corporategovernance zur Verfügung steht.
Die detaillierte Entwicklung der Nemetschek Group und ihrer Segmente im Geschäftsjahr 2023 und im Vergleich zum Vorjahr ist unter << 3.3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Nemetschek Konzerns >> beschrieben. Zudem findet sich ein Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2023 unter << 4 Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf des Nemetschek Konzerns >>.
Zusätzlich zu den vorab beschriebenen Leistungsindikatoren wird die Nemetschek SE als Einzelunternehmen auch in Bezug auf die in der Gruppe benötigte Liquidität gesteuert. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Nemetschek SE jederzeit ihren Verpflichtungen, insbesondere zur Zahlung der Dividende und der Darlehensrückführung, nachkommen kann.
Die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren der Nemetschek SE stellen sich wie folgt dar:
| GJ 2023 | GJ 2022 | |
|---|---|---|
| Jahresüberschuss | X | X |
| Bruttoliquidität | X | X |
Die Bruttoliquidität umfasst den Bankbestand an liquiden Mitteln.
Die Nemetschek Group hat ihre nichtfinanzielle Konzernerklärung in den Konzernlagebericht integriert. Nach §§ 317 (2) HGB unterliegt die nichtfinanzielle Konzernerklärung nicht der gesetzlichen Abschlussprüfung. Die PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), München, hat die nichtfinanzielle Konzernerklärung der Nemetschek Group einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. Auch der Aufsichtsrat hat diese Erklärung geprüft und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es keinen Anlass für Einwendungen gibt.
Das vorliegende Kapitel des Konzernlageberichts enthält die nichtfinanzielle Konzernerklärung der Nemetschek Group auf der Grundlage des am 1. Januar 2017 in Kraft getretenen CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes – kurz CSR-RUG. Zu den inhaltlichen Anforderungen nach §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB gehört, dass ein Unternehmen seine wesentlichen nichtfinanziellen Aktivitäten in den fünf vorgegebenen Aspekten "Achtung der Menschenrechte", "Bekämpfung von Korruption und Bestechung", "Arbeitnehmerbelange", "Umweltbelange" und "Sozialbelange" innerhalb der Nemetschek Group detailliert und transparent beschreibt. Gemäß Artikel 8 Verordnung (EU) 2020/852 des europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 legt die Nemetschek Group in dieser nichtfinanziellen Konzernerklärung dar, ob und in welchem Umfang die Aktivitäten des Konzerns mit Wirtschaftsaktivitäten verbunden sind, die nach dieser Taxonomieverordnung als ökologisch nachhaltig einzustufen sind. Informationen hierzu sind im Kapitel << 2.4 EU-Taxonomie >> dieser nichtfinanziellen Erklärung enthalten.
Die vorliegende nichtfinanzielle Konzernerklärung wendet sich an Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Investoren der Nemetschek Group sowie interessierte Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Die nichtfinanzielle Konzernerklärung bezieht, wenn nicht anders vermerkt, alle im Konzernabschluss konsolidierten Gesellschaften ein und stellt dar, welche Ziele sich das Unternehmen bezogen auf seine nichtfinanziellen Aktivitäten gesetzt hat, welche Strukturen es geschaffen hat und welche Maßnahmen dazu beigetragen haben, eine nachhaltige Entwicklung im Geschäftsjahr 2023 zu fördern.
Die Nemetschek Group hat, auch aufgrund der aktuell großen Veränderungen im regulativen Umfeld, für die Erstellung der nichtfinanziellen Konzernerklärung für das Geschäftsjahr 2023 kein externes Rahmenwerk verwendet. Es wurden stattdessen, wie in den Vorjahren, bestehende Strukturen des Berichtswesens genutzt. Bei der Berichterstattung, der Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse sowie der Umsetzung der Managementansätze hat sich die Nemetschek Group an den GRI-Standards der Global Reporting Initiative orientiert. Ab dem Geschäftsjahr 2024 ist die Nemetschek Group gemäß der von der EU-Kommission verabschiedeten Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) dazu verpflichtet, Nachhaltigkeitsaktivitäten gemäß der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) zu berichten. Die Vorbereitungen für eine CSRD-konforme Berichterstattung sowie entsprechende Implementierungsaktivitäten wurden vom Unternehmen im Geschäftsjahr 2023 weiter vorangetrieben, um die regulatorischen Anforderungen für das Berichtsjahr 2024 zu erfüllen.
Zur besseren Lesbarkeit wird in dieser nichtfinanziellen Konzernerklärung mehrheitlich die männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven verwendet. Dies bedeutet keine Benachteiligung der anderen Geschlechter, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein.
Die Nemetschek Group ist ein globaler Anbieter von Softwarelösungen in der AEC/O- (Architecture, Engineering, Construction and Operation) sowie der Mediaindustrie. Das Geschäftsmodell der Nemetschek Group wird ausführlich im Kapitel << Geschäftsmodell des Konzerns >> dieses Konzernlageberichts beschrieben.
Gute Unternehmensführung sowie die Übernahme von Verantwortung für soziale und ökologische Aspekte sind für die Nemetschek Group von zentraler Bedeutung. Der Konzern stellt an sich selbst den Anspruch, die Effizienz und Produktivität entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Baugewerbes durch die eigenen Softwarelösungen zu erhöhen. Diese Lösungen bilden den kompletten Workflow im Lebenszyklus eines Bau- oder Infrastrukturprojekts ab – von der ersten Skizze über die Errichtung bis hin zum Betrieb der Immobilie. Architekten, Ingenieure vieler Fachrichtungen, Bauunternehmer, Bauträger, Immobilienverwalter und Gebäudemanager können mit den Softwarelösungen der Nemetschek Group digital und damit effizient planen, bauen und die Immobilie oder das Bauwerk über den gesamten Lebenszyklus verwalten.
Nachhaltiges Handeln steht nicht nur bei der Entwicklung der Softwarelösungen im Fokus, sondern auch in Bezug auf unseren Umgang mit Mitarbeitern und unsere Rolle in der Gesellschaft. Daher hat die Nemetschek Group in ihrem Verhaltenskodex, dem "Code of Conduct" (CoC), Standards für das Verhalten im täglichen Umgang festgelegt. Der CoC wird regelmäßig auf Aktualität überprüft und entsprechend angepasst. Konkret führt er aus:
"Das Erscheinungsbild der Nemetschek Group in der Öffentlichkeit wird wesentlich geprägt durch das Auftreten, Handeln und Verhalten jedes Einzelnen von uns. Jeder von uns ist mitverantwortlich dafür, dass wir als Nemetschek Group weltweit unserer rechtlichen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden."
Im CoC ist festgehalten, dass die Nemetschek Group keinerlei Diskriminierung oder Belästigung duldet und keine Form von Korruption toleriert. Darüber hinaus ist jeder Mitarbeiter dazu angehalten, im Arbeitsalltag mit allen Ressourcen möglichst sparsam und umweltschonend umzugehen. Zudem spielt die Verantwortung für die Mitarbeiter eine wichtige Rolle.
Über die eigene Organisation hinaus verpflichtet die Nemetschek Group beispielsweise ihre Lieferanten zur Einhaltung eines Verhaltenskodex für Lieferanten und Geschäftspartner, den "Supplier Code of Conduct" (SCoC). Dieser Verhaltenskodex legt Leitlinien fest, die auch die Grundprinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO) umfassen. Mehr zu diesen beiden Themen findet sich im Kapitel << Integrität und Compliance >>.
DIE CORPORATE-RESPONSIBILITY(CR)-STRUKTUR IM KONZERN
Die Basis der Nachhaltigkeitsaktivitäten sind Standards, die konzernweit gelten. Damit ist der Aspekt der Nachhaltigkeit in allen Geschäftspraktiken der Nemetschek Group verankert. Das Nachhaltigkeitsteam und das abteilungsübergreifende Nachhaltigkeitskernteam identifizieren nachhaltigkeitsrelevante Themen und steuern die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen. Dabei steht das Nachhaltigkeitsteam im engen Austausch mit dem Vorstand. Innerhalb des Vorstands ist der Chief Executive Officer (CEO) verantwortlich für Nachhaltigkeit. Der CEO tauscht sich in der Regel einmal im Quartal intensiv mit dem Nachhaltigkeitsteam über den Fortschritt der relevanten Aktivitäten im Unternehmen aus und stimmt das weitere Vorgehen ab. Darüber hinaus wird sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat jedes Quartal mit einem Bericht über die wesentlichen Entwicklungen im Bereich "Nachhaltigkeit" informiert. Im Fokus der regelmäßigen Berichterstattung sowie des Austauschs mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat stehen insbesondere die im Rahmen der nachfolgend beschriebenen Wesentlichkeitsanalyse ermittelten wesentlichen Themen und deren Entwicklung.

Da die Nemetschek Group aus 13 Marken besteht, wird auch eine Vielzahl der nichtfinanziellen Themen von den Marken eigenverantwortlich gesteuert. Um die Aktivitäten zu koordinieren und konzernweit abzustimmen, findet ein regelmäßiger Austausch mit einem Netzwerk aus Nachhaltigkeitsansprechpartnern aller Marken statt, bei dem regulatorische Nachhaltigkeitsthemen, die Entwicklung einer zukünftigen Nachhaltigkeitsstrategie, nichtfinanzielle Risiken oder Best Practices in den Marken diskutiert werden. Das virtuelle Austauschformat findet seit Mitte des Geschäftsjahres einmal pro Quartal statt. Die Nachhaltigkeitsansprechpartner haben die Aufgabe, relevante Nachhaltigkeitsthemen innerhalb der eigenen Marke voranzutreiben und den Informationsaustausch mit der Nemetschek SE und Kollegen innerhalb der eigenen Marke und darüber hinaus zu steuern.
Die wichtigsten Stakeholder der Nemetschek Group sind Mitarbeiter, Geschäftspartner wie Kunden und Lieferanten, Investoren, Universitäten und Bildungseinrichtungen, Medien sowie die breite Gesellschaft. Die Kontakte zu den Geschäftspartnern und die Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen erfolgen größtenteils direkt über die Tochterunternehmen. Die Investoren werden über die Finanzmarktkommunikation regelmäßig informiert und die Abteilung Investor Relations sowie der Vorstand stehen im regelmäßigen Kontakt mit den Investoren. Darüber hinaus bietet die jährliche Hauptversammlung die Möglichkeit zum direkten Austausch mit den Anteilseignern. Der Anspruch der Nemetschek Group ist es, eine offene und verlässliche Kommunikation mit allen Stakeholdern zu führen und auch dadurch die Nachhaltigkeitsarbeit kontinuierlich weiterzuentwickeln. Mit einem kontinuierlichen Dialog soll einerseits die Transparenz erhöht und das Vertrauen in die Nemetschek Group gestärkt werden, andererseits soll der Dialog mit den Stakeholdern auch dazu beitragen, den Nachhaltigkeitsansatz weiterzuverbreiten.
Die Nemetschek Group betrachtet neben den wesentlichen Risiken für die Geschäftstätigkeit auch Risiken, die wesentliche negative Auswirkungen auf die im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung definierten Belange haben könnten (§§ 315c i. V. m. 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB). Die Risikobetrachtung beinhaltet so weit wie möglich die Erfassung der Bruttorisikowerte für Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die nach risikomindernden Maßnahmen verbleibenden Nettorisikopositionen.
Für die im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung definierten Themengebiete ergaben sich für das Jahr 2023, analog zum Vorjahr, keine wesentlichen Risiken mit sehr wahrscheinlich schwerwiegenden negativen Auswirkungen. Somit zeigten sich auch für das Jahr 2023 keine Risiken, die auf Nettobasis die Wesentlichkeitskriterien gemäß §289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB erfüllen. Diese Risikobewertung wurde mit den Nachhaltigkeitsansprechpartnern der Marken im Berichtsjahr abgestimmt.
Um die Nachhaltigkeitsaktivitäten an den Interessen der Stakeholder auszurichten, führt die Nemetschek Group alle zwei Jahre eine umfangreiche Wesentlichkeitsanalyse durch. In den Zwischenjahren erfolgt eine Einschätzung zu den wesentlichen Themen und deren Gültigkeit. Im Geschäftsjahr 2023 hat die Nemetschek Group damit begonnen, eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse gemäß den Anforderungen der ESRS-Standards durchzuführen, die im Geschäftsjahr 2024 strategisch weiterentwickelt werden soll. Die Berichterstattung für das Geschäftsjahr 2023 orientiert sich demnach an der zuletzt im Geschäftsjahr 2021 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse, die auf Gültigkeit überprüft wurde und deren wesentliche Themen die Basis der Nachhaltigkeitsarbeit im Berichtsjahr bilden.
Bei der Wesentlichkeitsanalyse aus dem Jahr 2021 wurde anhand verschiedener externer Rahmenwerke, wie beispielsweise den GRI-Standards und verschiedener ESG- bzw. Nachhaltigkeitsratings, zunächst die Aktualität und Relevanz ausgesuchter Themen überprüft. Anschließend wurden unter Einbeziehung von rund 850 internen und externen Stakeholdern wesentliche Themen identifiziert und deren Geschäftsrelevanz und Auswirkungen auf Umwelt, Mitarbeiter und Gesellschaft bewertet. Ein repräsentatives Gesamtergebnis wurde durch die Gewichtung der Einzelergebnisse sichergestellt. In einem abschließenden Workshop wurde das Ranking der Themen durch das CR-Kernteam abschließend diskutiert und validiert. Diese Ergebnisse wurden dem Vorstand vorgestellt und im Anschluss an den Aufsichtsrat berichtet.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die als wesentlich ermittelten Themen sowie eine Zuordnung zu den übergeordneten Handlungsfeldern und den Belangen des CSR-RUG.
| Handlungsfeld (Belang gem. CSR-RUG) |
Wesentliche Themen der Nemetschek Group |
|---|---|
| Mitarbeiter & Gesellschaft | » Gewinnung & Bindung von Mitar |
| (Soziales und Arbeitnehmer) | beitern |
| » Aus- & Weiterbildung |
|
| » Mitarbeitergesundheit |
|
| » Diversität & Inklusion |
|
| » Kundenbeziehungen |
|
| » Partnerschaften mit Hochschulen |
|
| und Universitäten | |
| Umwelt & Klima (Umwelt) | » Ökologische & soziale |
| Auswirkungen der Produkte | |
| Integrität & Compliance | » Faire Geschäftspraktiken & |
| (Achtung der Menschenrechte | Antikorruption |
| und Bekämpfung von Korruption) | » Antidiskriminierung |
| » Datenschutz & |
|
| Informationssicherheit |
Aufgrund der zukünftigen regulatorischen Vorgaben durch die CSRD und die damit verpflichtend anzuwendenden ESRS, berichtet die Nemetschek Group in der nichtfinanziellen Konzernerklärung 2023 unter dem Kapitel << Umwelt & Klima >> zusätzlich das Thema "Energie und Emissionen im eigenen Unternehmen".
Die Mitarbeiter stehen bei der Nemetschek Group im Fokus. Zufriedene, erfolgreiche und gesunde Mitarbeiter sieht die Nemetschek Group als Basis einer nachhaltigen Geschäftsentwicklung. Das Management des Konzerns pflegt mit allen Mitarbeitern über alle Ebenen hinweg einen offenen Dialog und hat Schwerpunkte und Stoßrichtungen für die Personalarbeit im Unternehmen festgelegt. Weiterhin sind die wichtigsten Ziele, das bestmögliche Umfeld zu schaffen, die besten Talente für das Unternehmen zu gewinnen und zu halten, gleiche Chancen zu bieten und jeden mit größtem Respekt und Wertschätzung zu behandeln. Zur Stärkung dieser Ziele wurde im Geschäftsjahr 2023 ein globales Anreizsystem für Führungskräfte der Nemetschek Group eingeführt. Die soziale Verantwortung beschränkt sich nicht nur auf die Mitarbeiter des Konzerns – Kunden, Partner und die Gesellschaft als Ganzes zählen ebenfalls dazu. Der CoC der Nemetschek Group legt verantwortungsbewusstes Handeln gegenüber allen Stakeholdern fest.
Zusätzlich zum CoC der Nemetschek Group definiert der "People Letter of Commitment" grundlegende Standards und Mindestanforderungen zu wichtigen Arbeitnehmerthemen, darunter Diversität und Mitarbeiterwohlbefinden. Dazu zählen zentrale Instrumente im Bereich der "Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterentwicklung". Die regelmäßig stattfindenden Mitarbeiterentwicklungsgespräche zwischen Mitarbeiter und Führungskraft, aber auch Angebote der Gesundheitsförderung sind zwei Beispiele aus diesen Bereichen.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde eine unternehmensweite Business-Enablement-Initiative zur Weiterentwicklung und Harmonisierung interner Prozesse und Strukturen der AEC/O-Marken ins Leben gerufen. Die Bereiche "Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern", "Aus- und Weiterbildung", "Mitarbeitergesundheit", und "Diversität und Inklusion" stehen im Fokus der Business-Enablement-Initative im Bereich "People/Human Resources". Aufgrund der regionalen Unterschiede der Arbeitsmärkte, in denen die Marken aktiv sind, haben diese weiterhin die Möglichkeit, markenspezifische Standards festzulegen und eigene People/Human-Resources-Richtlinien weiterzuentwickeln, die über die im "People Letter of Commitment" festgelegten Mindestanforderungen hinausgehen oder zusätzliche Themen regeln.
Der Bereich "People/Human Resources" der Nemetschek SE unterstützt und berät die Personalabteilungen der Marken. Die Chief People Officer (CPO) verantwortet den Bereich "People/ Human Resources" innerhalb der Nemetschek SE und berichtet an den CEO. Um die Steuerung konzernweit wichtiger Personalthemen sicherzustellen, besteht eine Berichtslinie zwischen der CPO und den Personalverantwortlichen der Marken. Ergänzend sind die Personalabteilungen innerhalb der Nemetschek Group markenübergreifend im engen Austausch zu aktuellen und zukünftig wichtigen Personalthemen, wie z. B. der Entwicklung und Förderung interner Talente.
Im Rahmen der Business-Enablement-Initiative wurden im Geschäftsjahr 2023 Kernprozesse entlang des Mitarbeiterlebenszyklus identifiziert, die innerhalb der Nemetschek Group harmonisier- und skalierbar sind. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene funktionale, markenübergreifende Expertenteams zu unterschiedlichen Kernprozessen gebildet, darunter Talent Acquisition, Talent Management, Total Rewards, People Operations, Business Partnering und People Experience, die für die gruppenweite Weiterentwicklung der Themen verantwortlich sind.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde eine neue Human-Experience-Management(HXM)-Cloud-Lösung eingeführt, an die bereits die Mehrheit der Gruppe angebunden ist. Die HXM-Plattform verknüpft unternehmensweite Personalkernprozesse der Nemetschek Group und bildet die neue Basis für interne und externe Berichterstattung, Auswertung und Steuerung von mitarbeiterbezogenen Daten.
Die Werte der Nemetschek Group sind von einer offenen und transparenten Kommunikation geprägt. Diese wird auch bei den konzernweit stattfindenden "NEMunplugged"-Mitarbeiterevents gepflegt. Im Rahmen dieser quartalsweisen, hybriden Veranstaltungen wurden im Geschäftsjahr 2023 neue Mitglieder des Managements der Belegschaft vorgestellt sowie eine Übersicht über die aktuellen konzernweiten Geschäftsaktivitäten und die strategische Ausrichtung des Konzerns gegeben. Darüber hinaus stellt der Vorstand/Executive Leadership Team regelmäßig die aktuelle Geschäftsentwicklung und weitere Daten und Fakten des Konzerns und der Segmente vor. Das Nemetschek Management-Forum, bestehend aus dem Top Management der Nemetschek SE sowie den Geschäftsführern der einzelnen Marken, trifft sich zudem regelmäßig sowohl auf virtueller Basis sowie vor Ort, um strategisch relevante Themen zu diskutieren und gemeinsam weiterzutreiben.
Hochqualifizierte, hochmotivierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die gesamte Softwarebranche. Der Fachkräftemangel im IT-Bereich trifft auch Unternehmen wie die Nemetschek Group. Der AEC/O-Markt sowie die Media-&-Entertainment-Branche sind von einer hohen Innovationsgeschwindigkeit geprägt. In Bezug auf Fachkräfte und die besten Talente steht die Nemetschek Group neben Unternehmen in vergleichbaren Strukturen und Größenverhältnissen auch mit internationalen Großkonzernen im Wettbewerb.
Attraktive Arbeitsbedingungen und ein positives Arbeitsumfeld tragen dazu bei, die besten Talente für die Nemetschek Group zu gewinnen und an den Konzern zu binden. Ein wichtiges Ziel der Personalarbeit ist es, die Belegschaftsgröße so zu entwickeln, dass das angestrebte Wachstumspotenzial des Konzerns umgesetzt werden kann und nicht durch Fachkräftemangel beschränkt ist. Den Erfolg ihrer Maßnahmen misst die Nemetschek Group an der Entwicklung der Mitarbeiterzahl sowie der Mitarbeiterfluktuation. Im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsaktivitäten sollen im Geschäftsjahr 2024 auch Ziele im Bereich der "Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern" definiert werden. Zur aktiven Mitarbeitergewinnung nutzen die Marken der Nemetschek Group insbesondere auch Social-Media-Plattformen und Empfehlungen der eigenen Mitarbeiter.
Um Fach- und Führungskräfte langfristig an das Unternehmen zu binden, arbeitet die Nemetschek Group kontinuierlich an dem Erhalt und der weiteren Stärkung ihrer Attraktivität als Arbeitgeber. Einen Beitrag dazu leisten flexible Arbeitszeitmodelle, die auch als ein Standard im "People Letter of Commitment" festgelegt sind. Die Marken haben in diesem Bereich teilweise darüber hinausgehende Regeln entwickelt. Konzernübergreifend gilt, dass alle Marken beispielsweise die mobile Arbeit fördern und ihre Mitarbeiter entsprechend ausstatten. Die Struktur der einzelnen Arbeitszeitmodelle hängt dabei vom Geschäftsmodell der einzelnen Marken ab.
Im Jahr 2023 ging die Mitarbeiterzahl der Nemetschek Group um 19 Personen oder 0,6% gegenüber dem Vorjahr zurück. Zum 31. Dezember 2023 arbeiteten 3.429 Mitarbeiter bei der Nemetschek Group (Vorjahr: 3.448). Die Mitarbeiterfluktuation, definiert durch nicht betrieblich initiierte Personalabgänge im Verhältnis zur Gesamtzahl der Mitarbeiter, lag 2023 bei 6,7% (2022: 9,1%).
Die Nemetschek Group setzt auf eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung. Als Unternehmen, das die Digitalisierung nutzt und vorantreibt, bietet die Nemetschek Group besonders auch jungen Menschen eine langfristige Perspektive. Junge Talente können sich im Unternehmen entwickeln und in Führungsaufgaben hineinwachsen. Übergeordnetes Ziel der Aus- und Weiterbildungsaktivitäten ist es, die Mitarbeiter der Nemetschek Group bei fachlichen und Sozialkompetenz-Themen zu unterstützen und so die Möglichkeit zu schaffen, aus den Reihen der Nachwuchskräfte Experten und Führungskräfte zu entwickeln. Das LinkedIn-Learning-Angebot der Nemetschek Group bietet allen Marken Zugang zu vielfältigen Weiterbildungsangeboten, bei denen Mitarbeiter Trainings aus unterschiedlichen Themenbereichen individuell auswählen können. Das Angebot wurde im Berichtsjahr von knapp 2.400 Mitarbeitern der Nemetschek Group genutzt. Über fachliche Schulungsmaßnahmen hinaus werden jeden Monat auch themenbezogene Learning Challenges mit unterschiedlichen Videoinhalten über das Intranet zur Verfügung gestellt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden unter anderem Learning Challenges zu den Themen "Mindset Matters", "Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz" oder "Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen" angeboten. Darüber hinaus werden in den einzelnen Marken der Nemetschek Group auch Leadership- und Expertentrainings angeboten, die im aktuellen Geschäftsjahr auf Gruppenebene konsolidiert und vereinheitlicht wurden. Hiermit soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass Nachwuchskräfte sich auf der einen Seite zu Führungskräften entwickeln können, auf der anderen Seite sollen aber auch Expertenkarrieren unterstützt und gefördert werden.
Der Schulungsbedarf und entsprechende Maßnahmen werden in den jeweiligen Marken analysiert und gesteuert. Der "People Letter of Commitment" beschreibt dabei die Mindestanforderungen für die Aus- und Weiterbildung. Die individuellen Aus- und Weiterbildungsanforderungen werden in den jährlichen Entwicklungsgesprächen zwischen Mitarbeiter und Führungskraft definiert und dann im Laufe des darauffolgenden Jahres durch gezielte Maßnahmen umgesetzt. Dazu werden die individuellen Entwicklungswünsche und -möglichkeiten sowie konkrete Maßnahmen und Ziele besprochen. 2023 fanden diese Entwicklungsgespräche wie im Vorjahr bei allen Marken statt.
Für die Nemetschek Group ist es von höchster Wichtigkeit, ihren Mitarbeitern eine gesunde und sichere Arbeitsumgebung zu bieten. Dazu gehört es auch, das Risiko von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu minimieren. Die gesundheitsrelevanten Maßnahmen und Initiativen werden vom Unternehmen kontinuierlich an die sich verändernden Anforderungen in der Arbeitswelt angepasst.
Im "People Letter of Commitment" hat die Nemetschek Group für alle Marken Mindestanforderungen für das konzernweite Gesundheitsmanagement definiert. Die Umsetzung von Maßnahmen, die bisher überwiegend dezentral gesteuert wurden, wird im Rahmen der neu gebildeten Expertenteams derzeit kontinuierlich auf einer gruppenweit einheitlichen Basis innerhalb der AEC/O-Marken weiterentwickelt. Ein Ziel des Gesundheitsmanagements ist, den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, an vom Unternehmen angebotenen gesundheitsbezogenen Maßnahmen teilzunehmen und diese zu fördern. Im Berichtsjahr boten wie im Vorjahr die überwiegende Mehrheit der Marken ihren Mitarbeitern gezielt gesundheitsbezogene Maßnahmen, insbesondere zur Prävention wie beispielsweise Vorsorgeuntersuchungen und Zuschüsse für Fitnessstudios an.
Vielfalt ist ein Teil der gelebten Unternehmenskultur in der Nemetschek Group. Verschiedenen Kulturen und ausgeprägte Individualität sind wichtige Treiber für die Innovationskraft des Konzerns und sollen entsprechend gezielt gefördert werden. Der Konzernleitsatz im Hinblick auf eine diverse und inklusive Unternehmenskultur findet sich auf der Webseite der Nemetschek Group und wurde zudem über die internen Kanäle kommuniziert:
"Wir, die Nemetschek Group, sind ein weltweiter Konzern mit Mitarbeitern aus knapp 70 Nationen. Diversität, Gleichberechtigung, Inklusion und Zugehörigkeit sind für uns der Schlüssel, um unser volles Potenzial zu entfalten und echte Innovationen voranzutreiben.
Durch eine vielfältige Kultur können wir unsere Kunden am besten dabei unterstützen, die Welt zu gestalten. Unser Ziel ist es, ALLEN mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen, ungeachtet der Unterschiede. Die Wertschätzung unterschiedlicher Meinungen und die Schaffung von Chancengleichheit für alle sind für uns von größter Bedeutung – als Konzern und für jeden Einzelnen."
Um den Anteil von Frauen in leitenden Führungspositionen zu stärken, wurden im Unternehmen Zielgrößen für den Frauenanteil zum 31. Dezember 2025 im Aufsichtsrat (Zielgröße 25%), im Vorstand (Zielgröße 25%) sowie für die erste Führungsebene unter dem Vorstand (Zielgröße 28,6%) beschlossen, die im Geschäftsjahr 2023 allesamt bereits erreicht wurden. Zum 31. Dezember 2023 lag der Frauenanteil des Aufsichtsrats bei 33,3% (31. Dezember 2022: 33,3%). Zum 1. Januar 2023 bestellte der Aufsichtsrat eine weibliche CFO in den Vorstand. Damit lag der Frauenanteil im Vorstand zum 31. Dezember 2023 bei 50% (31. Dezember 2022: 0%). In der ersten Führungsebene unter dem Vorstand, die alle direkt an die Vorstandsmitglieder berichtenden Mitarbeiter umfasst, lag der Frauenanteil zum 31. Dezember 2023 bei 28,6% (31. Dezember 2022: 25%* ).
* Korrektur der Vorjahreszahl. Zum 31. Dezember 2022 umfasste die erste Führungsebene unter dem Vorstand 16 Personen, darunter 4 Frauen.
Um das Bewusstsein für die Themen "Diversität" und "Inklusion" innerhalb der Nemetschek Group weiter zu schärfen, wurde im Geschäftsjahr 2023 ein gruppenweites Diversity-Training konzipiert, das im Jahr 2024 ausgerollt wird.
Jedes Unternehmen der Nemetschek Group trägt über den Zweck des operativen Geschäfts hinaus gesellschaftliche Verantwortung. Die reine Orientierung an wirtschaftlichen Kennzahlen kann langfristig
Risiken erhöhen. Für die Nemetschek Group sind der persönliche Austausch, darunter auch digitale Austauschformate, und der Kontakt zu den Kunden von besonderer Bedeutung. Diese Kommunikationswege sind wertvoll für die tägliche Zusammenarbeit. Über alle tagesaktuellen Herausforderungen hinaus legt die Nemetschek Group als Geschäftspartner besonderen Wert auf langfristige Kundenbeziehungen und tief reichende Kooperationen im Hochschulbereich. Auf der Ebene der Nemetschek SE werden zu diesem Zweck gemeinsame Ziele und thematische Schwerpunkte koordiniert. Zudem wurde im Berichtsjahr zur Festigung und Steigerung der Kundenzufriedenheit, insbesondere bei großen Unternehmenskunden, ein Key-Account-Management(KAM)-Programm als neuer strategischer Pfeiler auf Gruppenebene eingeführt. KAM ist ein spezieller Ansatz zur Verwaltung und Pflege der Beziehungen zu unseren größten und markenübergreifenden Kunden. Die KAM-Strategie beinhaltet dedizierte Maßnahmen, um eine für beide Seiten vorteilhafte und dauerhafte Partnerschaft zu gewährleisten. Dazu gehören personalisiertes Beziehungsmanagement, proaktive Problemlösung für einzelne Kunden, maßgeschneiderte Lösungen und Anpassung der Angebote an die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Großkunden. Ein kontinuierlicher Dialog zur Anpassung an sich entwickelnde Bedürfnisse ist für die Nemetschek Group von hoher Bedeutung und soll den Kunden einen maßgeschneiderten, strategischen Mehrwert bieten.
Zufriedenheit ist ein wichtiger Faktor für langfristige Kundenbeziehungen, daher analysieren alle Marken (Vorjahr: 12) Informationen, die Aufschluss über die Kundenzufriedenheit geben. Ein übergeordnetes Ziel ist es, markenübergreifend eine hohe Transparenz über Kundenwünsche und -zufriedenheit zu haben und die Erkenntnisse kontinuierlich in den Go-to-Market-Ansatz einfließen zu lassen. Bei 9 (Vorjahr: 9) der Marken erfolgt eine systematische Zielsetzung in diesem Bereich. Um auf spezifische Kundenbedürfnisse gezielt eingehen zu können, wird das Thema dezentral gesteuert. Die meisten Marken nutzen definierte Kennzahlen, um die Zufriedenheit ihrer Kunden zu messen. Dazu zählen beispielsweise die Kenngröße "Abwanderungsquote", der "Net Promoter Score" und der "Customer Satisfaction Score". Zu diesem Zweck werden von den Marken regelmäßig Kundenbefragungen durchgeführt, deren Ergebnisse wir in den Go-to-Market-Ansatz einfließen lassen.
Um bereits von Beginn an eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen, haben im Geschäftsjahr 2023 wie im Vorjahr die Mehrheit der Marken der Nemetschek Group ihre Kunden frühzeitig in die Produktentwicklung miteinbezogen. Zu den Maßnahmen, die zur Produktqualität und damit auch zur Kundenzufriedenheit beitragen sollen, gehören unter anderem gemeinsame Entwicklungsprojekte, Kundengremien, Anwendergruppen und Communities sowie Produktvorschauen, Tests in der Betaphase und Workshops.
Aufgrund des anvisierten zukünftigen Umsatzwachstums und den Bestrebungen, den Kundennutzen durch das Zusammenspiel der einzelnen Marken weiter zu erhöhen, wird angestrebt, zukünftig auch Kundenbefragungen auf Konzernebene durchzuführen. So sollen Erkenntnisse gewonnen werden, die die Zusammenarbeit mit den Kunden noch weiter verbessern können.
Die Wurzeln der Nemetschek Group liegen im universitären Umfeld. Darüber hinaus sieht sich die Nemetschek Group auch als Vorreiterin der Digitalisierung in der Baubranche. Vor diesem Hintergrund ist die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen ein besonderes Anliegen. Unser langfristiges Ziel ist es, alle relevanten Institutionen der Kernmärkte, wie Europa – mit Fokus auf die deutschsprachigen Märkte – und den USA, die Architekturund Bauausbildung anbieten, mit Softwarelösungen zu unterstützen. Dabei werden Talente frühzeitig und gezielt gefördert, um Gebäude und Infrastrukturprojekte nachhaltig planen, bauen und verwalten zu können. Fast alle Marken engagieren sich mit Netzwerkaktivitäten für Studenten und Kunden, zum Beispiel über eigens bereitgestellte Jobplattformen, verschiedene Schulungsformate, Gastvorlesungen, Jobmessen an Universitäten oder über Kooperationen mit Studentenvereinigungen sowie akademischen Fakultäten.
Die Nemetschek Group ist zudem in einer Vielzahl an Industrieverbänden und Institutionen wie buildingSMART oder dem Bundesverband Bausoftware (BVBS) engagiert, sowie Mitglied im NIMA, der UK BIM Alliance. Darüber hinaus sind die einzelnen Marken auf individueller Basis in zahlreichen nationalen und internationalen Verbänden und Organisationen tätig, um OPEN BIM Lösungen und Workflows zu fördern.
Nachhaltiges Wirtschaften und gesunde Ökosysteme sind die Grundlage für ein gesundes Leben. Die Baubranche gehört zu den ressourcenintensivsten Bereichen der Wirtschaft. Auch nimmt die Nachfrage nach Wohnraum kontinuierlich zu. Entsprechend ist die Baubranche gefordert, effizienter mit Rohstoffen und Energie umzugehen, um so Bauwerke nachhaltiger planen, bauen und betreiben zu können.
Als Partner und Lösungsanbieter der AEC/O-Branche hat die Nemetschek Group eine große ökologische Verantwortung. Das wichtigste Engagement für die Umwelt ist unser Angebot an Softwarelösungen, die die Ressourceneffizienz in der Baubranche und im Gebäudemanagement verbessern, dabei unterstützen, Materialen sparsamer einzusetzen und auch dazu beitragen, den Energiebedarf von Gebäuden zu reduzieren.
Darüber hinaus spielen für die Nemetschek Group der möglichst geringe Einsatz von Energie und das Einsparen von Emissionen entlang der Wertschöpfungskette eine wichtige Rolle, um langfristig einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels zu leisten und die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Ein wichtiges Ziel der Nemetschek Group ist es, die Baubranche in die Lage zu versetzen, effizienter zu planen, zu bauen, zu managen und damit insgesamt ressourcenschonender und somit nachhaltiger zu wirtschaften. Die Steuerung der in diesem Zusammenhang relevanten Aspekte, wie Forschung und Entwicklung, verantworten die einzelnen Marken.
Der Schutz der Umwelt ist im CoC der Nemetschek Group verankert. Alle Mitarbeiter werden mit diesem zentralen Dokument dazu angehalten, im Rahmen ihrer Tätigkeiten Ressourcen zu schonen und bei der Auswahl von Lieferanten, Werbematerialien oder anderen externen Dienstleistungen neben ökonomischen Aspekten auch ökologische Aspekte zu berücksichtigen. Zudem werden im SCoC die Lieferanten zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen sowie zur Minimierung von Umweltbelastungen aufgefordert. Das Bekenntnis zum Umweltschutz hat die Nemetschek Group in einer Umweltleitlinie, der "Group Environmental Guideline", festgehalten. Darin sind zentrale Verpflichtungen festgeschrieben, wie unter anderem die Pflicht, alle relevanten Gesetze und internen Richtlinien einzuhalten, umweltrelevante Prozesse in das Tagesgeschäft zu integrieren oder alle Mitarbeiter zu ermutigen, Verantwortung für den Umweltschutz zu übernehmen und ihn am Arbeitsplatz aktiv zu praktizieren. Transparenz und eine offene Kommunikation mit allen Stakeholdern zu umweltrelevanten Themen gehören ebenso dazu, wie auch das Verantwortungsbewusstsein bei der Auswahl von Lieferanten und dem Einkauf von Produkten, Materialien und Dienstleistungen. Die Richtlinie wurde vom Nachhaltigkeitsteam in Abstimmung mit den Marken und relevanten Abteilungen im Unternehmen erarbeitet und mit dem Vorstand sowie den Segmentverantwortlichen abgestimmt und freigegeben. Im Berichtsjahr wurde diese "Group Environmental Guideline" erneut überprüft.
Die Nemetschek Group arbeitet derzeit intensiv daran die Energieverbräuche und die damit verbundenen Emissionen innerhalb des eigenen Betriebs konzernweit einheitlich zu erfassen, um sich darauf basierend in Zukunft eigene Ziele zur Vermeidung und Reduktion setzen zu können. Bei der Erfassung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen orientiert sich die Nemetschek Group an dem international anerkannten Standard des "Greenhouse Gas (GHG) Protocol". Das GHG kategorisiert Treibhausgasemissionen in die Scopes 1, 2 und 3. Direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1) sind Emissionen, die aus Quellen entstehen, die im direkten Besitz bzw. unter der direkten Kontrolle des Unternehmens stehen. Dazu gehören Emissionen aus Energieträgern an Standorten des Unternehmens, z. B. Erdgas oder Heizöl, sowie Emissionen aus dem eigenen Fuhrpark. Indirekte Treibhausgasemissionen (Scope 2) sind Emissionen, die durch die Nutzung eingekaufter Energie entstehen, z. B. durch Strom, Fernwärme- oder kälte.
Im Geschäftsjahr 2022 wurde erstmalig der ökologische Fußabdruck bezogen auf die Scope-1- und Scope-2-Emissionen der Nemetschek Group für das Jahr 2021* ermittelt. Im Fokus des Geschäftsjahrs 2023 lag die konzernweite Erfassung sowie die Verbesserung der Datenverfügbarkeit der Energieverbräuche zur Berechnung der Scope-1- und Scope-2-Emissionen der circa 80 weltweiten Bürostandorte für das Jahr 2022. Die Energieverbräuche wurden auf Standortebene erfasst, die Datenkonsolidierung und der Ausweis der Scope-1- und Scope-2-Emissionen erfolgte auf Konzernebene. Angesichts der heterogenen Struktur der Nemetschek Group ist die Datenerfassung mit besonderen Herausforderungen verbunden. Bürostandorte, die aufgrund derzeitiger Mietverhältnisse keine Energieverbräuche an die Gruppe melden konnten, wurden basierend auf Flächendaten hochgerechnet, um den Gesamtverbrauch wiederzugeben.
| Gesamt Scope 1 & 2 | 4.737 |
|---|---|
| Scope 2** | 1.740 |
| Scope 1 | 2.997 |
| THG-Emissionen* in t CO2 -Äquivalent |
2022 |
* Berechnung der Treibhausgasemissionen nach dem GHG Protocol. Scope-1-Emissionen beinhalten Emissionen aus stationärer Verbrennung und Emissionen des Fuhrparks.
** Berechnung der Scope-2 Emissionen basierend auf den CO2 -Emissionsfaktoren der lokalen Standorte (market-based). Fehlende Angaben wurden durch länderspezifische CO2 -Emissionsfaktoren ersetzt.
Aufgrund der neuen regulatorischen Berichtspflichten durch die CSRD ab dem Geschäftsjahr 2024, wurden im Berichtsjahr keine Emissionsreduktionsziele festgelegt, sondern bewusst an der Schaffung einer vollständigen, adäquaten Emissions-Baseline gearbeitet, die in Zukunft eine valide Zielsetzung ermöglichen soll.
Indirekte Treibhausgasemissionen, die entlang der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette entstehen, werden unter Scope 3 des GHG Protocols definiert und machen den größten Anteil an den Treibhausgasemissionen von Unternehmen aus. Dazu zählen unter anderem Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen, Kapitalgütern, Abfällen, Geschäftsreisen, Mitarbeiterpendeln oder Emissionen aus der Nutzungsphase von Produkten.
* Aufgrund einer verbesserten Datentransparenz sowie Änderungen in der Berechnungsmethodik sind die Scope-1- und Scope-2-Emissionen für das Jahr 2022 nicht uneingeschränkt mit dem Vorjahr 2021 vergleichbar. Die Vorjahreszahlen werden im << Nachhaltigkeitsbericht 2023 >> veröffentlicht.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein erstes Assessment der für die Software-Branche relevanten Scope-3-Kategorien begonnen, deren Erfassung im Folgejahr durch die enge Einbindung zentraler Unternehmensfunktionen der Nemetschek Group weiterentwickelt wird.
Laut Global Status Report 2022 der Global Alliance for Building and Construction waren im Jahr 2021 Bauwerke für 37% der energiebedingten CO2 -Emissionen verantwortlich. Um bis 2050 eine Net-Zero-Emission zu erreichen, müssten die Emissionen gegenüber dem Stand von 2020 um über 98% sinken, so der Report.
Die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Lösungen der Nemetschek Group beziehen sich im Wesentlichen auf zwei Aspekte: den genannten Nutzen im Lebenszyklus eines Bauwerks und die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Softwareentwicklung. Bei Letzterer bilden die digitale Arbeitsmethode BIM – kurz für Building Information Modeling – und die offenen Standards, die auch als OPEN BIM bezeichnet werden, die Basis. Mit BIM kann exakter und effizienter geplant und gebaut werden, Fehler und Rückbauten können dadurch über den gesamten Baulebenszyklus hinweg reduziert werden. Die Nemetschek Group unterteilt diesen Baulebenszyklus in eine Planungs-, eine Bau- und eine Manage-Phase: Design, Build und Manage.
Mit der von der Nemetschek Group entwickelten Software können die Nutzer vorausschauender und präziser planen, Rückbauten können vermieden werden. Zudem werden Gebäude bereits in der Planungsphase - auch energietechnisch - optimiert. So können beispielsweise mit den Lösungen der Marke Vectorworks Sonnenstand und Einfallswinkel der Sonne mit digitalen Lösungen simuliert und so Fenster optimal geplant werden. Zudem können durch die bessere Planung mittels Software der Marke Allplan Stahlverbindungen optimiert und 25% an Verbindungsmaterialien eingespart werden. Der Embodied Carbon Calculator von Vectorworks ist eine Softwarelösung, die einen integrierten Modellierungs- und Kohlenstoffbewertungs-Workflow bietet, mit dem Planer und Architekten schnell die Auswirkungen ihrer Material- und Produktauswahl auf den CO2 -Fußabdruck ihres Projekts messen können. Mit Energos von Vectorworks können Architekten zudem bereits in der Entwurfsphase den Energieverbrauch ihres Projekts kontrollieren, d. h. sie können eine erste Energieanalyse schon während der Entwurfsphase ohne großen Mehraufwand erstellen. Mit dem EcoDesigner STAR von Graphisoft können Architekten energieeffiziente Gebäude entwerfen, indem die 3D-Modelle mit Klimadaten und Betriebsprofilen kombiniert werden. So kann die Energieleistung von Gebäuden unter den unterschiedlichsten Bedingungen bewertet werden.
Für Einsparungen und Optimierungen während der Bauphase sorgen Lösungen aus dem Segment Build. Beispielsweise kann durch das Planungstool "Planbar" von Allplan bei der Vorfertigung von Betonkonstruktionen der Materialeinsatz in der Produktion minimiert und der Ausschuss reduziert werden. Auf der Baustelle selbst kann der Papierverbrauch durch den Einsatz von Bluebeam Revu um bis zu 90% reduziert werden. Die Berechnung des CO2 -Fußabdruckes kann in der Bauphase ebenfalls effizient erfolgen. Dafür bietet Allplan Precast ein Plug-in sowie Lösungen in Zusammenarbeit mit Built-Heat an.
Rund 80% der Kosten eines Gebäudes fallen während der Nutzungsphase an. Ein großer Teil dieser Ausgaben entsteht durch den Energieverbrauch.
Spacewell Energy des Tochterunternehmens DEXMA Sensors S.L. (DEXMA) bietet datengestützte "Energie-Intelligenz" über eine Software-as-a-Service(SaaS)-Lösung. Die Lösung berichtet den Energieverbrauch, analysiert Nutzungsmuster sowie Ineffizienzen und erkennt Anomalien in Echtzeit. Mit Spacewell Energy können Unternehmen das Energiedatenmanagement automatisieren, um den Energieverbrauch in ihren Einrichtungen zu minimieren. Integrierte Arbeitsplatz-Managementsysteme von Spacewell ermöglichen zudem die optimale Steuerung von Heizungen, Lüftungen und Beleuchtungen. Sie können auch dazu verwendet werden, den vorhandenen Büroraum effizient zu planen und zu nutzen, indem sie aufzeigen, wie viel Fläche tatsächlich benötigt wird. So können ebenfalls Ressourcen eingespart werden.
Zudem hat die Nemetschek Group im Berichtsjahr die datengetriebene Plattform dTwin auf den Markt gebracht. Damit können Gebäudebesitzer ein digitales Abbild des tatsächlichen Gebäudes erstellen und dieses dadurch effizienter und nachhaltiger verwalten oder gegebenenfalls umbauen.
Darüber hinaus ermöglicht die lückenlose virtuelle Dokumentation einfache und gezielte Veränderungen an Bauwerken – auch Jahre nach ihrer Errichtung. Derzeit ist meist nicht bekannt, welche Materialien verbaut wurden, wenn Gebäude nach Jahrzehnten um- oder zurückgebaut werden. Die daraus entstehende Unsicherheit kostet Zeit, Geld und Ressourcen. Durch exakte Erfassung, Dokumentation und Archivierung mit Softwareprodukten der Nemetschek Group sind Modernisierungsvorhaben wesentlich besser kalkulier- und planbar. Wenn die verwendeten Baumaterialien bereits vor Beginn von Rückbaumaßnahmen bekannt sind, können Rückbaumaßnahmen gezielt zur Rohstoffgewinnung durch Recycling genutzt werden.
Im Nachhaltigkeitsbericht der Nemetschek Group werden konkrete Umsetzungen in Kundenprojekten vorgestellt, siehe << Nachhaltigkeitsbericht 2023 >>.
Sowohl das regulatorische Umfeld der im deutschen MDax und TecDAX gelisteten Nemetschek SE als auch die internationale Ausrichtung der Nemetschek Group sind komplex und weisen eine hohe Regelungsdichte auf. Die im Jahr 2022 abgeschlossene konzernweite Compliance-Risikoanalyse hat ein grundsätzliches Brutto-Risikopotenzial unter anderem in den Bereichen "Antikorruption", "Kartellrecht", "Datenschutz & Informationssicherheit" sowie "Export & Sanktionen" verdeutlicht. Etwaige Verletzungen dieser Regelungsbereiche und Vorschriften könnten negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, den Aktienkurs sowie die Reputation des Unternehmens haben.
Daher bekennt sich die Nemetschek Group klar zu einem fairen Wettbewerb und lehnt insbesondere Korruption und Bestechung strikt ab. Dahinter steht die Überzeugung, dass langfristiger Geschäftserfolg nur durch rechtskonformes und verantwortungsvolles Handeln zu erreichen ist und dass sich diese Bemühungen auch positiv auf die Zufriedenheit unserer Stakeholder auswirken. Die offene Konzernkultur sowie ein etabliertes Compliance-Managementsystem (CMS) sind im Kampf gegen Korruption und Bestechung sowie bei der Mitigierung weiterer Risikobereiche von großer Bedeutung.
Tatsächliche oder mutmaßliche Verstöße gegen geltende gesetzliche Bestimmungen, interne Vorschriften oder ethische Standards könnten negative finanzielle Folgen haben. Entsprechend ist es das vordringliche Ziel des Konzerns, Compliance-Vorfälle umfassend und systematisch zu vermeiden. Dazu verfolgt die Nemetschek Group einen präventiven, risikobasierten sowie passgenauen Compliance-Ansatz und lebt eine Konzernkultur, in der alle Mitarbeiter für das Thema sensibilisiert sind und entsprechend weitergebildet werden.
Die Compliance-Aktivitäten, basierend auf der im Jahr 2022 abgeschlossenen konzernweiten Risikoanalyse, sind eng mit dem Risikomanagement und dem internen Kontrollsystem verzahnt. Der Bereich "Corporate Legal & Compliance" steuert konzernweit die Compliance-Aktivitäten. Hierbei steht die Schaffung von geeigneten Strukturen und Prozessen sowie die Unterstützung zur effizienten Umsetzung von passgenauen, risikobasierten Compliance-Maßnahmen (u. a. Implementierung von Konzernrichtlinien und Prozessen, Sensibilisierungs- und Kommunikationsmaßnahmen sowie Trainings) im Mittelpunkt. Überdies steht der Bereich "Corporate Legal & Compliance" als Ansprechpartner bei Einzelfragen aus der Organisation zur Verfügung. Es besteht eine direkte Berichtslinie zum Vorstandsmitglied und CFO der Nemetschek Group. Die Einhaltung von internen Richtlinien und rechtlichen Vorgaben ist regelmäßig Gegenstand von internen Prüfungen durch den Bereich "Internal Audit".
Die Nemetschek Group trägt als international agierender Konzern unternehmerische Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt. Verpflichtung und auch der Anspruch der Nemetschek Group im Bereich "Corporate Legal & Compliance" ist es, sich jederzeit und überall an geltende Gesetze zu halten, ethische Grundwerte zu respektieren und nachhaltig zu handeln. Das gilt für Mitarbeiter, aber auch für Lieferanten und Geschäftspartner.
Von unseren Mitarbeitern wird ein fairer und respektvoller Umgang untereinander und gegenüber Dritten erwartet. Der konzernweit gültige CoC umfasst unter anderem auch die wichtigen Bereiche "Menschenrechte" sowie "Umwelt & Klima". Der CoC ist jederzeit, sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache, im Intranet und auf der Konzernwebseite transparent einsehbar. Er wurde konzernweit bekannt gemacht und ist für alle Mitarbeiter – ungeachtet ihrer Position im Unternehmen – bindend. Auch über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus engagiert sich die Nemetschek Group und setzt sich für die Stärkung der Menschenrechte sowie für die Bekämpfung von moderner Sklaverei und Menschenhandel in ihren Lieferketten ein. Maßnahmen hierzu werden derzeit unter anderem in unseren offiziellen Erklärungen zum UK Modern Slavery Act sowie zum Norwegian Transparency Act auf unserer Konzernwebseite transparent offengelegt. Zudem wurde ein Statement zum Australian Modern Slavery Act erstellt und wird gemeinsam mit den anderen Erklärungen Anfang 2024 (aktualisiert) veröffentlicht.
Das Erscheinungsbild der Nemetschek Group in der Öffentlichkeit wird auch durch die Lieferanten und Geschäftspartner geprägt. Um vertrauensvolle und langfristige Geschäftsbeziehungen zu fördern, setzt die Nemetschek Group auf die transparente und rechtmäßige Abwicklung aller Geschäfte. Dieses Vorgehen erwartet die Nemetschek Group auch von ihren Lieferanten und Geschäftspartnern. Der zu diesem Zweck konzernweit kommunizierte Nemetschek Group Lieferantenkodex, der SCoC, ist ebenfalls auf der Konzernwebseite einsehbar und von unseren Lieferanten und Geschäftspartnern grundsätzlich einzuhalten. Die Nemetschek Group verfolgt einen risikobasierten Ansatz, der je nach potenzieller Risikoexposition die vorherige Durchführung eines spezifischen Geschäftspartner-Integrity-Checks sowie die flankierende, fallbasierte Einbindung des SCoC durch spezielle vertragsrechtliche und kommunikative Maßnahmen (z. B. Aufklärung und Information durch Verweis auf die Webseite sowie durch die Verwendung passgenauer und risikobasierter Compliance-Klauseln etc.) vorsieht. Dieser Kodex verpflichtet Lieferanten und Geschäftspartner zu unternehmerischer Verantwortung, wenn es beispielsweise um Menschenrechte, Antidiskriminierung oder Themen aus dem Bereich "Umwelt & Klima" geht. Andere Themen wie die Einhaltung transparenter Geschäftsbeziehungen, das faire Marktverhalten sowie der Daten- und Informationsschutz zählen ebenfalls dazu. Darüber hinaus wird die Einhaltung der Prinzipien des UN Global Compact und der Grundprinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO) erwartet.
Die Grundlage des präventiven Compliance-Ansatzes ist das konzernweite Compliance-Managementsystem (CMS). Die praktische Umsetzung dieses Systems in den Tochtergesellschaften erfolgt durch die lokalen geschäftsführenden Organe sowie die Compliance-Koordinatoren der einzelnen Marken der Nemetschek Group und durch das konzernweite Compliance-Netzwerk. Hierzu fanden auch im Jahr 2023 im März, Juli und Dezember Videokonferenzen statt, in denen wichtige Compliance-Themen – zum Teil auch mit Bezug zu aktuellen Sachverhalten – besprochen und trainiert werden konnten. Zudem werden viermal im Jahr Berichte über mögliche Compliance-Vorfälle erstellt. Die Ergebnisse wurden 2023 durch den Bereich "Corporate Legal & Compliance" für den Konzern konsolidiert, überprüft und direkt an die CFO der Nemetschek Group berichtet. Ergänzend werden im Rahmen eines angewandten Due-Diligence-Prozesses anlassbezogen Ad-hoc-Compliance-Berichte erstellt. Vorstand, Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat werden mindestens viermal jährlich über Compliance-relevante Sachverhalte und mindestens einmal jährlich über den Ausbau der Compliance-Strukturen sowie erfolgte und weiter geplante Compliance-Maßnahmen informiert.
Dieser präventive Compliance-Ansatz umfasste im Geschäftsjahr auch ein initiales Online-Self-Assessment des Nemetschek Group CMS beim Institut für Corporate Governance (ICG), welches von "Corporate Legal & Compliance" durchgeführt wurde. Das Assessment beinhaltet Kontrollfragen zu den Themengebieten "Formale Anforderungen", "Grundwerte", "Compliance", "Verbindlichkeit" sowie "Kommunikation und Monitoring". Im Ergebnis erfüllt das Nemetschek Group CMS hiernach bereits alle wesentlichen Anforderungen, was umfassend und transparent an den Vorstand und den Prüfungsausschuss berichtet wurde.
Zur Basis des präventiven Compliance-Ansatzes gehören auch konzernweite Regelungen in Form von Richtlinien zu unterschiedlichen Themen. Es bestehen Konzernrichtlinien zu den Themengebieten "Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung", "Datenschutz", "Kartellrecht", "Antikorruption", "Risikomanagement" und "interne Kontrolle". Zu weiteren spezifischen Themen werden vom Bereich "Corporate Legal & Compliance" regelmäßig dedizierte Compliance-Leitfäden erarbeitet und konzernweit kommuniziert. Ein wichtiges Ziel ist weiterhin, unseren Mitarbeitern zu den für das Unternehmen relevanten Sachverhalten aktuelle und verständliche Regelungen und Informationen zur Verfügung zu stellen und auch entsprechende Schulungen anzubieten. Hierzu zählten im vergangenen Berichtsjahr beispielsweise Leitfäden zu den Themen "Supply Chain Compliance und Menschenrechte" sowie "Krisen-Management-Prozess". Ergänzt werden diese Richtlinien und Leitfäden im Alltag durch die zusätzliche Kommunikation aktueller sogenannter Compliance Communication Papers über das Compliance-Netzwerk. Hierin wird zu verschiedenen Sachverhalten, wie "Antikorruption", "Kartellrecht", "Anti-Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung", "Interessenkonflikte", "Export & Sanktionskontrolle", "Supply Chain Compliance", "Whistleblowing", "Hausdurchsuchungen" oder "Datenschutz" informiert.
Um die jeweils aktuellen Compliance-Regeln im Bewusstsein der Mitarbeiter zu halten, bedarf es einer regelmäßigen Mitarbeiterinformation. Verbindliche konzernweite eLearning-Trainings zu den Themen "Compliance" (inkl. Antikorruption), "Datenschutz und Informationssicherheit" sowie regelmäßige, individuelle Auffrischungen zu Compliance-Themen sorgen dafür, dass die entsprechenden Regeln ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags sind. Darüber hinaus veranstaltete der Bereich "Corporate Legal & Compliance" im Geschäftsjahr spezielle und auf die Bedürfnisse einzelner Tochtergesellschaften konzipierte Compliance-Workshops, um die Implementierung wichtiger Richtlinien und Prozesse zu beschleunigen sowie über wichtige Themen aufzuklären und diese passgenau zu trainieren (u. a. Trainings zu "Compliance", "Antikorruption", "Kartellrecht" und "IT-Dawn-Raids").
Die Nemetschek Group ist sich ihrer Gesamtverantwortung im Zusammenwirken mit den Marken bewusst. Aufgrund der heterogenen Ausprägung der einzelnen Marken nehmen diese die individuelle Umsetzung und Implementierung von Konzernrichtlinien sowie die markeninterne Durchführung von Schulungen zu Compliance-Themen grundsätzlich eigenverantwortlich vor. Dieser individuelle und risikobasierte Compliance-Ansatz ermöglicht die Anpassung der Konzernvorgaben an die spezifischen lokalen Bedürfnisse. So gibt es einheitliche und verbindliche Konzernvorgaben, die mit individuellen Ergänzungen vor Ort funktionierende Strukturen und Prozesse in den jeweiligen Organisationen schaffen.
Die Nemetschek Group fordert und fördert eine offene "Speakup-Kultur". Sie ermutigt ihre Mitarbeiter, Verhaltensweisen zu melden, die möglicherweise gegen den CoC verstoßen. Dazu können sie sich direkt an Vorgesetzte, zuständige Personalleiter oder den Bereich "Corporate Legal & Compliance" wenden.
Darüber hinaus steht ein konzernweites, digitales und – falls gewünscht – anonymes Hinweisgebersystem zur Verfügung, welches proaktiv seitens "Corporate Legal & Compliance" jährlich konzernweit kommuniziert wird. Das digitale System ist seit Ende 2022 auch für Dritte offen und kann auch von diesen – in verschiedenen Sprachen – als Meldeoption verwendet werden. Hierzu wurde das Hinweisgebersystem transparent und für jeden zugänglich auf der Konzernwebseite veröffentlicht. Durch die bewusste externe Öffnung des Hinweisgebersystems wurde auch im Bereich "Lieferkettensorgfalt" eine Weiterentwicklung und Professionalisierung erreicht. Whistleblowing-Meldungen sind dabei digital über das Whistleblowing-Tool und ergänzend auch telefonisch in deutscher oder englischer Sprache an den deutschen Anbieter "LegalTegrity" möglich.
Um der konzernrechtlichen Gesamtverantwortung umfassend gerecht zu werden, fungiert der Bereich "Corporate Legal & Compliance" als unabhängige interne Meldestelle, um eingehende Hinweise im Rahmen des Investigationsprozesses professionell zu prüfen und ggf. fachkundig zu delegieren. Der bei der Bearbeitung von eingehenden Hinweisen grundsätzlich einzuhaltende Prozess – insbesondere auch bei einem etwaig gegen den Bereich "Corporate Legal & Compliance" selbst oder Vorstandsmitglieder eingehenden Hinweis – ist schriftlich dokumentiert. Im Geschäftsjahr 2023 und im Vorjahreszeitraum wurden keine substanziellen Compliance-Verstöße gemeldet.
Aspekte zu den Themen "Faire Geschäftspraktiken" und "Antikorruption" werden im konzernweit geltenden CoC umfassend berücksichtigt. So ist im CoC unmissverständlich formuliert, dass in der Nemetschek Group Korruption, Bestechung, Bestechlichkeit oder andere Formen der rechtswidrigen Annahme und Gewährung von Vorteilen – auch in Bezug auf Amts- und Mandatsträger – nicht toleriert werden. Zudem bekennt sich die Nemetschek Group in ihrem CoC ohne Einschränkungen zum Wettbewerb mit fairen Mitteln und zur strikten Einhaltung des Kartell- und Exportkontrollrechts. Alle im Konzern Beschäftigten haben in Übereinstimmung mit dem jeweils geltenden Wettbewerbsrecht zu handeln. Weiter werden die Regeln zur Trennung von Privat- und Konzerninteressen und zum Umgang mit Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen definiert.
Zum Thema Diskriminierung ist im CoC klar formuliert:
"Die Nemetschek Group duldet im Konzern keinerlei Diskriminierung oder Belästigung, sei es aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Religion, Alter, sexueller Orientierung, politischer Einstellung oder gewerkschaftlicher Betätigung."
Mitarbeiter, die sich irgendeiner Form von Diskriminierung oder unangemessenem Verhalten ausgesetzt sehen oder solches beobachten, sind aufgerufen, dies über die beschriebenen Berichtskanäle zu melden. Alle gemeldeten oder sonst bekannt gewordenen Fälle möglicher Diskriminierung wurden im Berichtszeitraum entsprechend überprüft. Im Geschäftsjahr 2023, ebenso wie im Vorjahr, gab es keine Vorfälle, die Schritte – disziplinarischer oder rechtlicher Natur – erforderlich gemacht hätten.
Der Schutz und die Stärkung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung moderner Sklaverei und Kinderarbeit sind essenzielle Bestandteile unserer verantwortungsvollen Supply Chain Compliance. Sowohl der Lieferantenkodex (SCoC) als auch unsere offiziellen Erklärungen zum UK Modern Slavery Act oder Norwegian Transparency Act verdeutlichen den konzernweiten Ansatz. Die Nemetschek Group hat auch für das Jahr 2023 entsprechende Erklärungen veröffentlicht, um für mehr Transparenz entlang der Lieferketten zu sorgen. Die Erklärungen legen die Schritte dar, die im Jahr 2023 unternommen wurden, um moderne Sklaverei und Menschenhandel in den Geschäfts- und Lieferketten zu verhindern. Auch im CoC sind klare Vorgaben zur Einhaltung sämtlicher Menschenrechte sowie zur Geschäftspartner-Compliance definiert, um bereits bei Geschäftsanbahnung bewusst Verantwortung bei der Auswahl der Lieferanten und Geschäftspartner zu übernehmen. Gleiches gilt für die Geschäftspartner, die durch risikobasierte und speziell erarbeitete Compliance- und Menschenrechtsklauseln vertraglich sensibilisiert und verpflichtet werden. Ein praktischer Leitfaden zum Thema Supply Chain Compliance, der sich an den Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) orientiert, sowie allgemeine Trainings zu diesen Themen innerhalb des Compliance-Netzwerkes bzw. Compliance-Workshops erhöhten im Geschäftsjahr die Grundsensibilisierung für diese wichtigen Themen.
Die Nemetschek Group ist ein Vorreiter bei der digitalen Transformation in der AEC/O- sowie der Media & -Entertainment-Branche und deckt den kompletten Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten ab. Die angebotenen Softwareprodukte werden überwiegend auf der IT-Umgebung der Kunden installiert – auch deshalb sind Risiken im Rahmen des Datenschutzes und der Informationssicherheit als begrenzt einzuschätzen. Gleichwohl übernimmt die Nemetschek Group Verantwortung und verpflichtet sich konzernweit zum sorgfältigen Umgang mit den Daten der Mitarbeiter, Kunden und Partner. Sie können sich darauf verlassen, dass ihre Daten in der Nemetschek Group dem aktuellen Stand der Technik entsprechend abgesichert sind und unter Einhaltung der relevanten Gesetzesvorschriften verarbeitet werden.
Hierbei verfolgt der Konzern – entsprechend der Organisationsstruktur – einen weitgehend dezentralen Ansatz, der zwar zentrale Vorgaben sowie Überwachungsprozesse und Hilfestellungen vorsieht, jedoch in erster Linie die Marken in die Verantwortung nimmt. Datenschutz und Informationssicherheit sind dabei eine Gemeinschaftsaufgabe aller Mitarbeiter der Nemetschek Group. Dazu haben sich alle Marken im Rahmen des CoC bekannt.
In Bezug auf Compliance, Datenaufbewahrung und -sicherheit sowie dem Schutz von personenbezogenen Daten steigen die Anforderungen im internationalen Umfeld stetig an. Die Basis für einen wirkungsvollen Datenschutz bietet daher ein umfangreiches und konzernweites Regelwerk. Dieses Regelwerk beinhaltet eine umfassende Konzerndatenschutzrichtlinie – die "Group Data Protection Guideline" – sowie weitere umfangreiche Arbeitsmittel, die im konzernweiten Intranet in deutscher und englischer Sprache verfügbar sind und bedarfs- und anlassgerecht aktualisiert werden. Dieses Regelwerk muss von allen Marken im Konzern beachtet und implementiert werden. Regionale Pflichten und Bestimmungen wie beispielsweise die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union sind einzuhalten.
Die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorgaben und Prozesse wird regelmäßig unter anderem durch den Bereich "Internal Audit" im Rahmen von Audits in Zusammenarbeit mit den Bereichen "Corporate Legal & Compliance" sowie "Corporate IT" durchgeführt. Soweit gesetzlich vorgeschrieben, sind in den Gesellschaften betriebliche Datenschutzbeauftragte – interne wie externe – bestellt. Alle Mitarbeiter sind angehalten, etwaige Verstöße gegen datenschutzrechtliche Vorschriften oder unternehmensinterne Richtlinien zu melden. Jeder Hinweis auf mögliche Verstöße gegen datenschutzrechtliche Vorschriften wird ernst genommen und schnellstmöglich aufgeklärt.
Überdies werden Mitarbeiter geschult und Kommunikationsmaßnahmen durchgeführt. Neue Mitarbeiter werden auf die Vertraulichkeit im Umgang mit sensiblen oder personenbezogenen Daten hingewiesen und arbeitsvertraglich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Ferner sind alle Mitarbeiter – nicht nur die Mitarbeiter in Europa – verpflichtet, in zeitlich regelmäßigen Abständen – mindestens alle zwei bis drei Jahre – an Datenschutzschulungen teilzunehmen und dies dokumentiert nachzuweisen. Eine eigens zum Thema Datenschutz aufgesetzte E-Learning-Schulung wird konzernweit sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache angeboten. Der Bereich "Corporate Legal & Compliance" hat im Geschäftsjahr 2023 überdies ein passgenaues Update-Training konzipiert, welches ab 2024 allen Tochtergesellschaften zur Erfüllung lokaler Trainingspflichten zur Verfügung gestellt wird.
"Informationssicherheit" ist bei der Nemetschek Group ein besonders stark wachsender Unternehmensbereich. Angetrieben wurde das Wachstum sowohl durch die signifikante Zunahme an Cyberangriffen – auch gegen die Nemetschek Group –, als auch durch ansteigende, sicherheitsrelevante Kundenanforderungen an unsere Produkte und zunehmende gesetzliche und regulatorische Anforderungen an unser Unternehmen und unsere Software-Lösungen.
Der Bereich "Group Information Security" steuert konzernweite Informationssicherheitsaktivitäten mit dem Ziel, jederzeit angemessene organisatorische und technische Maßnahmen auf Konzernebene und auf Ebene der Marken sicherzustellen. Der Bereich wird durch den Corporate Information Security Officer (CISO) verantwortet, der eine direkte Berichtslinie zum Vorstandsmitglied und CFO der Nemetschek Group hat. Organisiert wird die Informationssicherheit durch ein in den jeweiligen Marken eingesetztes gruppenweites Information Security Management System (ISMS), das sich an den international anerkannten Informationssicherheitsstandards der ISO-Norm 27001 orientiert und in dem die Verantwortlichkeiten in der Gruppe, in den Marken sowie die Kooperation aller für die Informationssicherheit relevanten Funktionen geregelt ist. Im Geschäftsjahr 2023 wurde neben weiteren, vom Vorstand beschlossenen Maßnahmen die ISMS-Zertifizierung gemäß ISO 27001 vorbereitet, deren Implementierung im Geschäftsjahr 2024 abgeschlossen werden soll.
Unternehmensspezifische Vorgaben sind in den vom Vorstand unterzeichneten und konzernweit geltenden Informationssicherheitsrichtlinien, die mindestens einmal im Jahr aktualisiert werden, geregelt. Dazu zählen die "Group Information Security Guideline" sowie die "Group Information Security Policies". Sie umfassen Leitlinien zur Organisation der Informationssicherheit, zur Einbindung des Managements und auch zu notwendigen technischen und organisatorischen Maßnahmen, die der Umsetzung und Überwachung der Informationssicherheit dienen. Der Anwendungsbereich dieser für alle Konzerneinheiten verbindlichen Informationssicherheitsrichtlinien umfasst sowohl den Schutz aller IT-Systeme und der darin gespeicherten Daten sowie die Sicherheit unserer Produkte, Mitarbeiter und Bürostandorte.
Die in der Nemetschek Group eingesetzten Informationssicherheitsmaßnahmen zielen darauf ab, Sicherheitsvorfälle zu verhindern, frühzeitig zu erkennen und im Fall des Eintretens für eine schnelle und passende Reaktion zu sorgen. Dabei werden die wichtigsten Maßnahmen permanent überwacht und in regelmäßigen Intervallen durch unabhängige Instanzen sowie Internal Audit und Information Security überprüft.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde eine gruppenweit standardisierte Informationssicherheitsarchitektur, bestehend aus verschiedenen State-of-the-Art-Informationssicherheitssystemen, aufgebaut und in den Marken und deren IT-Systemen eingesetzt. Eine zentrale Überwachung dieser Komponenten, die Auswertung aller identifizierten Sicherheitsereignisse sowie die Reaktion darauf erfolgt in einem neu aufgebauten Security Operation Center (SOC), unter anderem mit einer 24/7-Angriffserkennung gegen Mitarbeiter oder IT-Systeme. Alle erkannten oder dorthin gemeldeten Angriffe, die von der Sicherheitsarchitektur nicht vollautomatisiert abgewehrt werden, werden von den Mitarbeitern des SOC aufgenommen und in den definierten Security-Incident-Response-Prozess überführt.
Zusätzliche Schwerpunkte im Bereich "Informationssicherheit" liegen in der regelmäßigen Schulung aller Mitarbeiter durch Webbasierte Trainings, Phishing-Mail Simulationen, anlassbezogenen Kommunikationen und der Einbindung von Informationssicherheitsmaßnahmen in die betrieblichen Abläufe. Das konzernweit verbindliche eLearning-Training zum Thema Informationssicherheit wird außerdem auf jährlicher Basis aktualisiert.
Zur weiteren Absicherung gegen Informationssicherheitsrisiken verfügt die Nemetschek Group zudem über eine konzernweite Cyber-Security-Versicherung, die nach einem Audit der Informationssicherheitsarchitektur im Geschäftsjahr 2023 durch den Versicherungsanbieter auch für das nächste Geschäftsjahr erneuert wird.
Seit dem Geschäftsjahr 2021 müssen Unternehmen, die gemäß § 315b HGB zur nichtfinanziellen Konzernberichterstattung verpflichtet sind, den Anforderungen der EU-Taxonomie, genauer der Verordnung (EU) 2020/852 (EU-Taxonomieverordnung) des europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088, nachkommen.
Die EU-Taxonomie stellt ein einheitliches Klassifizierungssystem für die ökologische Nachhaltigkeit von Wirtschaftstätigkeiten dar. Damit sollen zum einen die Nachhaltigkeitsaktivitäten von Unternehmen vergleichbarer gemacht werden und zum anderen die Umsetzung des European Green Deal, der die Klimaneutralität der EU bis 2050 im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen anstrebt, erreicht werden.
In Artikel 9 der Taxonomieverordnung werden die folgenden sechs Umweltziele genannt, zu denen "ökologisch nachhaltige" Wirtschaftstätigkeiten beitragen können:
| 1. Klimaschutz (Climate | 4. Übergang zu einer Kreislauf |
|---|---|
| Change Mitigation, CCM) | wirtschaft (Circular Economy, CE) |
| 2. Anpassung an den Klimawandel (Climate Change Adaptation, CCA) |
5. Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (Pollution Prevention and Control, PPC) |
| 3. Nachhaltige Nutzung | 6. Schutz und Wiederherstellung |
| und Schutz von Wasser | der Biodiversität und |
| und Meeresressourcen | der Ökosysteme |
| (Water, WTR) | (Biodiversity and Ecosystems, BIO) |
Die EU-Taxonomie unterscheidet zwischen taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten. Im ersten Schritt ist zu prüfen, ob eine Wirtschaftstätigkeit in Annex I und II der delegierten Verordnung (EU) 2023/2485 oder in Annex I bis IV der delegierten Verordnung (EU) 2023/2486 beschrieben und somit taxonomiefähig ist. In weiteren Schritten ist zu untersuchen, ob diese taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeit die festgelegten Kriterien für einen wesentlichen Beitrag zu einem der oben aufgeführten sechs Umweltziele erfüllt ("Substantial Contribution"-Kriterien), keines der weiteren fünf Umweltziele erheblich beeinträchtigt ("Do No Significant Harm"-Kriterien, DNSH) und darüber hinaus einen sozialen Mindestschutz ("Minimum Safeguards") einhält. Nur bei Erfüllung aller vorgenannten Kriterien gilt eine Wirtschaftstätigkeit als taxonomiekonform und ist somit, im Sinne der EU-Taxonomie, "ökologisch nachhaltig".
Die EU-Taxonomie sieht vor, dass berichtspflichtige Unternehmen seit dem Geschäftsjahr 2021 den taxonomiefähigen Anteil an Umsatz, Investitions- (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx) für die Umweltziele 1 (Klimaschutz) und 2 (Anpassung an den Klimawandel) offenlegen. Seit dem Geschäftsjahr 2022 ist die Offenlegung der taxonomiekonformen Anteile für die Umweltziele 1 und 2 verpflichtend.
Im Juni 2023 billigte die EU-Kommission den delegierten Rechtsakt zu den Umweltzielen 3 bis 6 sowie Änderungen zu den Offenlegungsverpflichtungen und Anpassungen der Umweltziele 1 und 2 hinsichtlich der Ergänzung weiterer Wirtschaftstätigkeiten und Anpassungen von Bewertungskriterien bereits bestehender Tätigkeiten. Der Rechtstakt zu den Umweltzielen 3 bis 6, der sogenannte "Environmental Delegated Act", beschreibt die technischen Bewertungskriterien für eine Auswahl von Wirtschaftstätigkeiten, die einen wesentlichen Beitrag zu einem oder mehreren der Umweltziele 3 bis 6 leisten. Die Anpassungen an den Umweltzielen 1 und 2 ("Climate Delegated Act") enthalten beispielsweise die Ergänzung weiterer Wirtschaftstätigkeiten sowie Änderungen an vorhandenen technischen Bewertungskriterien bereits bestehender Wirtschaftstätigkeiten. Ebenso kam es zu Änderungen der Offenlegungsverpflichtungen ("Disclosure Delegated Act"), wie etwa zur Ausgestaltung der zu verwendenden Meldebögen.
Die Nemetschek SE ist gemäß der Taxonomieverordnung für das Geschäftsjahr 2023 verpflichtet, die Taxonomiefähigkeit zu den neu eingeführten Wirtschaftstätigkeiten der Umweltziele 3 bis 6, die Taxonomiefähigkeit der neu hinzugekommenen Wirtschaftstätigkeiten der Umweltziele 1 und 2 sowie die Taxonomiekonformität der bestehenden Tätigkeiten zu den Umweltzielen 1 und 2 unter der Berücksichtigung der erfolgten Änderungen an den Bewertungskriterien und Angabepflichten zu berichten.
Zur Erhebung der taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Tätigkeiten hat sich im Unternehmen eine Arbeitsgruppe bestehend aus Fach- und Führungskräften aus den Bereichen Finance & Tax, Controlling & Risk Management, Investor Relations und dem Nachhaltigkeitsteam etabliert. Diese Arbeitsgruppe hat auch im Geschäftsjahr 2023 die Anpassungen der Regelungen zur Taxonomieverordnung und deren Wirkung auf das Portfolio der Nemetschek Group analysiert und bewertet.
Zur Ermittlung der Taxonomiefähigkeit des Umsatzes wurden in den Vorjahren zunächst die einzelnen Umsatzströme nach Segmenten, Marken und Produkten identifiziert. Anschließend wurden diese Umsatzströme relevanten Wirtschaftstätigkeiten anhand des Annex I und II des "Climate Delegated Act" zugeordnet und daraufhin zunächst auf der Ebene der Nemetschek SE und anschließend mit dem Controlling der operativen Einheiten validiert. Anschließend wurde die Taxonomiefähigkeit der Investitionsund Betriebsausgaben analysiert.
Diese Analyse wurde im Geschäftsjahr 2023 auf ihre Gültigkeit für die Wirtschaftstätigkeiten der Nemetschek Group vollständig überprüft und aufgrund der oben beschriebenen Änderungen im regulativen Umfeld wie nachfolgend beschrieben erweitert und erneuert:
* Delegierte Verordnung (EU) 2022/1214 ("Complementary Delegated Act") zur Änderung der delegierten Verordnung (EU) 2021/2139 in Bezug auf Wirtschaftstätigkeiten in bestimmten Energiesektoren und der delegierten Verordnung (EU) 2021/2178 in Bezug auf besondere Offenlegungspflichten für diese Wirtschaftstätigkeiten. Die Überprüfung der Relevanz der betroffenen Wirtschaftstätigkeiten für die Nemetschek Group erfolgte auf Basis des in der Verordnung festgelegten Meldebogens 1 "Tätigkeiten in den Bereichen Kernenergie und fossiles Gas". Der Meldebogen ist am Ende des Kapitels integriert.
Um Doppelzählungen zu vermeiden, erfolgte die Zuordnung der Umsatzerlöse sowie der Investitions- und Betriebsausgaben stets nur zu einer relevanten Wirtschaftstätigkeit.
Bei der Überprüfung der Wirtschaftstätigkeiten unter Berücksichtigung der im Jahr 2023 erweiterten Regelungen der Taxonomieverordnung wurden sowohl bei den Umsatzerlösen als auch bei den Investitions- und Betriebsausgaben keine beziehungsweise nur geringfügig wirkende taxonomiefähige Tätigkeiten für die Nemetschek Group identifiziert bzw. waren nachweisbar. Eine anschließende Überprüfung auf Taxonomiekonformität wurde nicht durchgeführt.
Die Ermittlung der nachfolgenden Kennzahlen erfolgte auf Basis des beschriebenen Prozesses und in Bezug auf die Basisgrößen in Verbindung mit den für den Konzernabschluss anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS). Es galten die Konsolidierungsgrundsätze des Konzernabschlusses, d.h. alle Tochterunternehmen und assoziierte Unternehmen wurden bei Ermittlung der Kennzahlen einbezogen.
Umsatzerlöse gemäß der EU-Taxonomie umfassen die in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung (IFRS) ausgewiesenen Umsatzerlöse. Zur Ermittlung des Anteils der taxonomiefähigen oder auch taxonomiekonformen Umsatzerlöse werden entsprechende Umsatzerlöse (Zähler) zu den in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen Umsatzerlösen (Nenner) ins Verhältnis gesetzt. Im Geschäftsjahr 2023 betrugen die Umsatzerlöse gemäß EU-Taxonomie (Nenner) 851,6 Mio. EUR, siehe << Konzern-Abschluss (IFRS) – Gesamtergebnisrechnung >>.
Im Rahmen der oben erläuterten und alle Umweltziele umfassenden Analyse wurden die nachfolgenden taxonomiefähigen Tätigkeiten identifiziert, die grundsätzlich zu taxonomiefähigen und -konformen Umsätzen führen könnten.
In Bezug auf das Umweltziel 1 (Klimaschutz) wurden die Wirtschaftstätigkeiten 8.2 (Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen) sowie 9.3 (Freiberufliche Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden) identifiziert. Die eingehende Untersuchung ergab, dass diese Tätigkeiten keinen beziehungsweise nur einen äußerst geringen Einfluss auf die Wirtschaftstätigkeit der Nemetschek Group haben. Die nachgewiesenen Tätigkeiten beschränken sich derzeit auf Teile der Geschäftsaktivitäten des am Ende des Geschäftsjahres 2020 übernommenen und in die Konzernmarke Spacewell integrierten spanischen Unternehmens DEXMA. Der Umsatz der aktuell nachgewiesenen, taxonomiefähigen Tätigkeiten liegt wie im Vorjahr in einem niedrigen bis mittleren einstelligen Mio.-EUR-Bereich und damit deutlich unter einem Prozent der gesamten im Jahr 2023 erzielten Umsatzerlöse der Nemetschek Group in Höhe von 851,6 Mio. EUR. Entsprechend können keine Umsatzerlöse nachgewiesen werden, die derzeit einen bedeutenden Beitrag zu den Klimazielen leisten. Die in den neuen Umweltzielen 3 bis 6 gelisteten Wirtschaftstätigkeiten wurden nach eingehender Untersuchung für das Berichtsjahr 2023 als nicht taxonomiefähig eingestuft, da diese derzeit nicht eindeutig der Geschäftstätigkeit der Nemetschek Group zuzuordnen sind sowie die Einschätzung des Kundenverhaltens zum Einsatz der genutzten Softwarelösungen der Nemetschek Group mit Unsicherheiten verbunden ist.
Die Investitionsausgaben gemäß der EU-Taxonomie setzen sich aus den Zugängen zu den Sachanlagen, den Zugängen zu den immateriellen Vermögenswerten, vor allem den aktivierten Entwicklungskosten, und den Zugängen zu Nutzungsrechten gemäß IFRS 16 zusammen.
Diese Investitionsausgaben ermitteln sich im Geschäftsjahr 2023 aus den Zugängen an Sachanlagen in Höhe von 6,3 Mio. EUR (Vorjahr: 14,0 Mio. EUR) (<< Ziffer 15 Sachanlagen >> im Konzernanhang), immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 6,0 Mio. EUR (Vorjahr: 33,1 Mio. EUR) (<< Ziffer 16 Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- und Firmenwerte >> im Konzernanhang) und den Zugängen zu den Nutzungsrechten in Höhe von 11,4 Mio. EUR (Vorjahr: 27,4 Mio. EUR) (<< Ziffer 17 Leasing >> im Konzernanhang). In Summe beliefen sich die vorgenannten Investitionen im Geschäftsjahr 2023 auf 23,7 Mio. EUR (Vorjahr: 74,5 Mio. EUR). Zur Ermittlung des taxonomiefähigen bzw. taxonomiekonformen Anteils würden die als taxonomiefähig bzw. taxonomiekonform bewerteten Investitionen (Zähler) ins Verhältnis zu den ermittelten Gesamtinvestitionen (Nenner) gesetzt.
Die nachgewiesenen Investitionen (CapEx) der Nemetschek Group sind aufgrund des Geschäftsmodells insgesamt von untergeordneter Bedeutung. Auf Basis der durchgeführten Analyse wurden nur geringfügige taxonomiefähige Investitionen von unter einer halben Mio. EUR identifiziert, die Mietereinbauten und Teile der Firmenfahrzeuge umfassen. Aufgrund der nachrangigen Bedeutung der nachgewiesenen Investitionen wurde momentan von einer Überprüfung der technischen Bewertungskriterien abgesehen und die ermittelten Investitionen als nicht taxonomiefähig und somit auch als nicht taxonomiekonform gemeldet.
Die Betriebsausgaben (OpEx) gemäß EU-Taxonomie bestehen aus direkten, nicht aktivierten Kosten, die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäuderenovierungsmaßnahmen, kurzfristige Mietverträge, Wartung und Instandhaltung beziehen.
Dazu gehören:
Im Geschäftsjahr 2023 lagen die Betriebsausgaben (OpEx) gemäß EU-Taxonomie bei 203,7 Mio. EUR. Auf Basis der durchgeführten Analyse wurden wie im Vorjahr taxonomiefähige Betriebsausgaben in Höhe von unter einem Prozent der gesamten Betriebsausgaben gemäß EU-Taxonomie identifiziert. Diese umfassen FuE-Aufwendungen der am Ende des Geschäftsjahres 2020 übernommenen DEXMA. Aufgrund der nachrangigen Bedeutung dieser nachgewiesenen Betriebsausgaben wurde momentan von einer Überprüfung der technischen Bewertungskriterien abgesehen und die ermittelten Betriebsausgaben als nicht taxonomiefähig und somit auch als nicht taxonomiekonform gemeldet.
Derzeit werden die Wirtschaftstätigkeiten des Nemetschek Konzerns, die zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung, insbesondere innerhalb der Baubranche, beitragen können, zum größten Teil nicht im Zusammenhang mit den in der EU-Taxonomieverordnung erlassenen delegierten Rechtsakten erfasst bzw. können aktuell nicht entsprechend nachgewiesen werden. Die IT-Lösungen des Unternehmens tragen jedoch dazu bei, den Lebenszyklus eines Gebäudes – von der Planung über die Erstellung und Bewirtschaftung bis hin zum Rückbau – effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Beispiele, wie Produkte und Lösungen des Unternehmens dennoch zur positiven Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft beitragen können, sind im << Nachhaltigkeitsbericht 2023 >> beschrieben.
Durch mögliche Erweiterungen der derzeit in den delegierten Rechtsakten erfassten Wirtschaftstätigkeiten ist es nicht ausgeschlossen, dass die Geschäftstätigkeiten der Nemetschek Group zukünftig von der EU-Taxonomieverordnung erfasst werden und das Unternehmen auch im Rahmen der EU-Taxonomieverordnung ökologisch nachhaltige Geschäftstätigkeiten offenlegen kann. Auch aufgrund von Portfolioaktivitäten kann es zukünftig zu Veränderungen kommen.
| Umsatzerlöse | Investitionsausgaben | Betriebsausgaben | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. EUR | in % | in Mio. EUR | in % | in Mio. EUR | in % | |
| Nemetschek Group | 851,6 | 100% | 23,7 | 100% | 203,7 | 100% |
| davon taxonomiefähige Wirtschaftsaktivitäten |
0,0 | 0% | 0,0 | 0% | 0,0 | 0% |
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
| Geschäftsjahr | 2023 | Kriterien für einen wesentlichen Beitrag | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) | Umsatz (3) | Umsatzanteil, Jahr 2023 (4) |
Klimaschutz (5) | Anpassung an den Klimawan del (6) |
Wasser (7) | Umweltver schmutzung (8) |
Kreislaufwirt schaft (9) |
Biologische Vielfalt (10) |
| Text | in Mio. EUR | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
|
| A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN | |||||||||
| A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | |||||||||
| Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
– | – | – | – | – | – | – | – | |
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | – | – | – | – | – | – | – | – | |
| Davon Übergangstätigkeiten | – | – | |||||||
| A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) | |||||||||
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
||||
| Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
– | – | – | – | – | – | – | – | |
| A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
– | – | – | – | – | – | – | – | |
| B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN | |||||||||
| Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten | 851,6 | 100% | |||||||
| GESAMT (A+B) | 851,6 | 100% | |||||||
| Geschäftsjahr | 2023 | Kriterien für einen wesentlichen Beitrag | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) | CapEx (3) | CapEx-Anteil, Jahr 2023 (4) |
Klimaschutz (5) | Anpassung an den Klimawan del (6) |
Wasser (7) | Umweltver schmutzung (8) |
Kreislaufwirt schaft (9) |
Biologische Vielfalt (10) |
| Text | in Mio. EUR | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
|
| A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN | |||||||||
| A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | |||||||||
| CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
– | – | – | – | – | – | – | – | |
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | – | – | – | – | – | – | – | – | |
| Davon Übergangstätigkeiten | – | – | – | ||||||
| A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) | |||||||||
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
||||
| CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
– | – | – | – | – | – | – | – | |
| A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
– | – | – | – | – | – | – | – | |
| B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN | |||||||||
| CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten | 23,7 | 100% | |||||||
| GESAMT (A+B) | 23,7 | 100% |
| Anteil taxonomiekonformer Anpassung an Umweltver (A.1.) oder taxonomiefähi Klimaschutz den Klimawan schmutzung Kreislaufwirt Biologische Mindestschutz ger (A.2.) Kategorie ermögli (11) del (12) Wasser (13) (14) schaft (15) Vielfalt (16) (17) Umsatz, Jahr 2022 (18) chende Tätigkeit (19) J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N % E – – – – – – – – – – – – – – – – E – |
DNSH-Kriterien ('Keine erhebliche Beeinträchtigung') |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Kategorie Über gangstätigkeit (20) |
||||||||
| – | – | – | – | – | – | – | ||
| – | ||||||||
| – |
ANTEIL DES UMSATZES AUS WAREN ODER DIENSTLEISTUNGEN, DER MIT TAXONOMIEKONFORMEN WIRTSCHAFTSTÄTIGKEITEN VERBUNDEN IST -
CAPEX-ANTEIL AUS WAREN ODER DIENSTLEISTUNGEN, DER MIT TAXONOMIEKONFORMEN WIRTSCHAFTSTÄTIGKEITEN VERBUNDEN IST -
OFFENLEGUNG FÜR DAS JAHR 2023
OFFENLEGUNG FÜR DAS JAHR 2023
B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 23,7 100% GESAMT (A+B) 23,7 100%
B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 851,6 100% GESAMT (A+B) 851,6 100%
| DNSH-Kriterien ('Keine erhebliche Beeinträchtigung') |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Mindestschutz (17) |
Biologische Vielfalt (16) |
Kreislaufwirt schaft (15) |
Umweltver schmutzung (14) |
Wasser (13) | Anpassung an den Klimawan del (12) |
Klimaschutz (11) |
| J/N | J/N | J/N | J/N | J/N | J/N | J/N |
| – | – | – | – | – | – | – |
| – | – | – | – | – | – | – |
| – | – | – | – | – | – | – |
| Geschäftsjahr | 2023 | Kriterien für einen wesentlichen Beitrag | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) | OpEx (3) | OpEx-Anteil, Jahr 2023 (4) |
Klimaschutz (5) | Anpassung an den Klimawan del (6) |
Wasser (7) | Umweltver schmutzung (8) |
Kreislaufwirt schaft (9) |
Biologische Vielfalt (10) |
| Text | In Mio. EUR | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
|
| A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN | |||||||||
| A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | |||||||||
| OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
– | – | – | – | – | – | – | – | |
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | – | – | – | – | – | – | – | – | |
| Davon Übergangstätigkeiten | – | – | |||||||
| A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) | |||||||||
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
||||
| OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
– | – | – | – | – | – | – | – | |
| A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
– | – | – | – | – | – | – | – | |
| B. NICHT TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN | |||||||||
| OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten | 203,7 | 100% | |||||||
| GESAMT (A+B) | 203,7 | 100% |
| Zeile | Tätigkeiten im Bereich Kernenergie | |
|---|---|---|
| 1. | Das Unternehmen ist im Bereich Erforschung, Entwicklung, Demonstration und Einsatz innovativer Stromerzeugungsanlagen, die bei mini malem Abfall aus dem Brennstoffkreislauf Energie aus Nuklearprozessen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikoposi tionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 2. | Das Unternehmen ist im Bau und sicheren Betrieb neuer kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme – auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung – sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbes serung mithilfe der besten verfügbaren Technologien tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 3. | Das Unternehmen ist im sicheren Betrieb bestehender kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme – auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung – sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesse rung tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| Tätigkeiten im Bereich fossiles Gas | ||
| 4. | Das Unternehmen ist im Bau oder Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 5. | Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 6. | Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Wärmegewinnung, die Wärme/Kälte aus fos silen gasförmigen Brennstoffen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| Anteil taxonomiekonformer Anpassung an Umweltver (A.1.) oder taxonomiefähi Klimaschutz den Klimawan schmutzung Kreislaufwirt Biologische Mindestschutz ger (A.2.) Kategorie ermögli (11) del (12) Wasser (13) (14) schaft (15) Vielfalt (16) (17) OpEx, Jahr 2022 (18) chende Tätigkeit (19) J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N % E – – – – – – – – – – – – – – – – E – – – – – – – – |
Kategorie Über gangstätigkeit (20) |
DNSH-Kriterien | ||
|---|---|---|---|---|
| – | ||||
| ('Keine erhebliche Beeinträchtigung') |
OPEX-ANTEIL VON WAREN ODER DIENSTLEISTUNGEN, DER MIT TAXONOMIEKONFORMEN WIRTSCHAFTSTÄTIGKEITEN VERBUNDEN IST -
OFFENLEGUNG FÜR DAS JAHR 2023
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 203,7 100% GESAMT (A+B) 203,7 100%
Die Weltwirtschaft wurde auch im Jahr 2023 von geopolitischen Krisen und Konflikten beeinflusst, zeigte sich aber insgesamt als robust. Im Jahresverlauf hat die konjunkturelle Dynamik jedoch nachgelassen, was teilweise auch mit zurückgehenden Covid-19 bezogenen Nachholeffekten in Verbindung stehen kann. Auch sorgen das aktuell hohe Zinsniveau und eine, zwar zurückgehende, aber weiterhin hohe Inflation für ein gedämpftes Investitions- und Konsumverhalten der Unternehmen und privaten Haushalte.
Auf der Basis des am 8. November 2023 veröffentlichten Jahresgutachtens 23/24 des Sachverständigenrats dürfte das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2023 voraussichtlich um 2,7% steigen und sich damit positiver entwickeln als im Jahresgutachten 22/23 prognostiziert. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht aktuell in seinem am 30. Januar 2024 veröffentlichten World Economic Outlook Update von einem Wachstum von 3,1% für das Jahr 2023 aus und liegt damit leicht über seiner im Oktober 2023 (World Economic Outlook Update) gemachten Prognose von 3,0%.
Auf die Entwicklungen der für die Nemetschek Group bedeutenden Regionen wird nachfolgend eingegangen.
Die bereits erwähnten geopolitischen Krisen und Konflikte zeigten deutliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum. Die wirtschaftlichen Verwerfungen infolge der, vor allem durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, hervorgerufenen Energiekrise und der daraus resultierenden hohen Inflation sorgten für eine deutliche Abschwächung des Wirtschaftswachstums im Euro-Raum. Im September 2023 erhöhte die Europäische Zentralbank zum zehnten Mal in Folge die Leitzinsen, was zu einem deutlichen Rückgang der Kreditvergabe im Euro-Raum führte. Ebenfalls wachstumshemmend wirkten sich auch die auslaufenden staatlichen Unterstützungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie aus, wohingegen auch stabilisierende Einflüsse aus Nachholeffekten aus der Covid-19-Pandemie – vor allem im Dienstleistungssektor – wirkten. Innerhalb der europäischen Wirtschaft hat sich besonders die deutsche Wirtschaft stark abgekühlt. Derzeit profitieren die Industrie und auch die Bauwirtschaft noch von vorhandenen Auftragsbeständen, allerdings gehen diese aufgrund einer geringen Vergabe von Neuaufträgen derzeit deutlich zurück.
Insgesamt geht der Sachverständigenrat in seinem am 8. November 2023 veröffentlichten Jahresgutachten 23/24 für das Jahr 2023 von einem Wirtschaftswachstum von 0,6% aus. Der IWF geht in seinem am 30. Januar 2024 veröffentlichten World
das Jahr 2023 aus. Für Deutschland hat der Sachverständigenrat für das Jahr 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von – 0,4% in Aussicht gestellt, und der IWF prognostizierte im Januar 2024 einen Rückgang von – 0,3%.
Das verhaltene Wirtschaftswachstum hatte im Jahresverlauf 2023 nur geringe Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Euro-Raum. Für das Jahr 2023 prognostiziert der Sachverständigenrat für den Euro-Raum in seinem Jahresgutachten 23/24 eine Erwerbslosenquote von 6,5%, was einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 6,7% entspricht. Die Zahlen in den einzelnen Mitgliedstaaten sind dabei sehr unterschiedlich und reichen für das Jahr 2023 von 3,1% in Deutschland bis 11,9% in Spanien. Der in einigen Branchen, so auch in der Softwarebranche, stark zunehmende und langfristige Fachkräftemangel gewinnt immer mehr an Bedeutung und kann sich in einigen Wirtschaftsbereichen beschränkend auf das Wachstum auswirken.
Economic Outlook Update von einem Wachstum von 0,5% für
Im Jahr 2023 zeigte sich die US-Wirtschaft robust. Das Wirtschaftswachstum war dabei vor allem von einer starken Binnennachfrage geprägt, die durch einen anhaltend robusten privaten Konsum sowie durch hohe unternehmerische Investitionen unterstützt durch eine expansive Fiskalpolitik und Investitionsprogramme wie zum Beispiel dem 738 Milliarden US-Dollar schweren Inflation Reduction Act (IRA) – gestärkt wurde. Insbesondere die hohen gewerblichen Bauinvestitionen der US-Halbleiterindustrie waren ein wesentlicher Wachstumstreiber. Aufgrund des hohen Zinsniveaus und dem Verbrauch der privaten Überersparnisse, die während der Covid-19-Pandemie aufgebaut wurden, gibt es Anzeichen und Risiken, die auf eine Abschwächung der Binnennachfrage hindeuten könnten.
Insgesamt rechnet der Sachverständigenrat in seinem Jahresgutachten 23/24 mit einem Wirtschaftswachstum von 2,4% für das Jahr 2023. Der IWF geht in seinem am 30. Januar 2024 veröffentlichten World Economic Outlook Update von einem Wachstum von 2,5% im gleichen Zeitraum für die USA aus.
Innerhalb Asiens stellt Japan den derzeit umsatzstärksten regionalen Einzelmarkt der Nemetschek Group dar. Im Jahr 2023 wurde auch die japanische Wirtschaft durch eine hohe Inflation belastet, die auch durch die lockere Geldpolitik der japanischen Zentralbank begünstigt wurde. Der Sachverständigenrat prognostiziert für das Jahr 2023 eine für Japan hohe Inflationsrate von 3,2%. Insgesamt hat sich die japanische Wirtschaft im Jahresverlauf jedoch von der schwachen Wirtschaftsentwicklung des Vorjahres erholt. Während im Jahr 2022 die japanische Wirtschaft noch stark durch späte Wellen der Covid-19-Pandemie beeinflusst war, sorgten im Jahr 2023 vor allem der wieder zunehmende Tourismus und die positive Entwicklung der Autoindustrie für positive Impulse.
Insgesamt geht der Sachverständigenrat davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt des asiatischen Raums im Jahr 2023 um 4,5% und das japanische Bruttoinlandsprodukt um 1,8% wachsen dürfte. Der IWF geht für das Jahr 2023 von einem Wachstum in Höhe von 1,9% für Japan aus (World Economic Outlook Update).
Die Gruppe der Schwellenländer gewinnt für die Nemetschek Group zunehmend an Bedeutung. In einzelnen Ländern und Regionen, wie beispielsweise Indien und Ungarn, ist die Nemetschek Group bereits aktiv. Auch die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft ist für die Nemetschek Group von Bedeutung. Veränderungen in der chinesischen Wirtschaft und auch der Wirtschaftspolitik haben aufgrund der Größe der chinesischen Volkswirtschaft unmittelbaren Einfluss auf die Entwicklung der Weltwirtschaft.
Der Sachverständigenrat geht in seinem Jahresgutachten 23/24 für das Jahr 2023 von einem Wirtschaftswachstum von 4,7% für die Gruppe der Schwellenländer aus. Der IWF stellt in seinem World Economic Outlook Update für 2023 ein Wachstum von 4,1% in Aussicht.
Die Entwicklung der Gruppe der Entwicklungsländer zeigt dabei große regionale Unterschiede auf. So dürfte laut IWF die Gruppe der asiatischen Schwellenländer im Jahr 2023 um 5,4% wachsen. Im Jahr 2022 lag das Wachstum noch bei 4,5%. Der Anstieg wurde auch durch das weiterhin hohe Wachstum in Indien getragen. Die Gruppe der europäischen Schwellenländer dürfte laut IWF im Jahr 2023 um 2,7% wachsen, nach einem Wachstum von nur 1,2% im Jahr 2022. Diese Entwicklung ist stark von der Erholung der russischen Wirtschaft beeinflusst, die laut IWF im Jahr 2023 wieder um 3,0% wachsen soll. Die lateinamerikanischen Schwellenländer dürften laut IWF im Jahr 2023 um 2,5% wachsen. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf die im Jahresverlauf gesunkenen Rohstoffpreise zurückzuführen. Die hohen Rohstoffpreise hatten im Jahr 2022 für vergleichsweise hohe Wachstumsraten geführt. Das Wachstum im Mittleren Osten und Zentralasien dürfte im Jahr 2023 bei 2,0% liegen. Die deutliche Verlangsamung des Wachstums ist vor allem auf sinkende Rohstoffpreise und zurückgehende Liefermengen bei den Öl-Exporteuren zurückzuführen. In den afrikanischen Entwicklungsländern erwartet der IWF für 2023 ein Wirtschaftswachstum von 3,3%.
Quellen: Jahresgutachten 23/24 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vom 8. November 2023 und World Economic Outlook Update des Internationalen Währungsfonds vom 30. Januar 2024.
Die europäische Bauindustrie bildet mit gut 50% des Umsatzes weiterhin den wichtigsten Absatzmarkt der Nemetschek Group. Nachdem das Wachstum in der Bauwirtschaft bereits im Jahr 2022, vor allem getrieben durch das hohe Zinsniveau, auf knapp unter 3% zurückgegangen war, verlor die Bauwirtschaft im Jahr 2023 nochmals an Dynamik und schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um 1,7%. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung waren insbesondere das nach wie vor hohe Zinsniveau, die anhaltende Inflation – vor allem im Bausektor – sowie das unsichere geopolitische Umfeld und dessen mögliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung.
Die Entwicklung der einzelnen europäischen Märkte war im Jahr 2023 zum Teil sehr unterschiedlich. Während Schweden (–10,6%), Finnland (–10,1%) und Ungarn (–8,0%) die höchsten Rückgänge verzeichneten, konnten in Ländern wie u.a. Spanien (+2,8%), Polen (+2,2%) und Portugal (+1,3%) sogar nennenswerte Wachstumsraten erzielt werden. Derer für die Nemetschek Group wichtige deutsche Markt (–2,3%) verzeichnete einen im europäischen Vergleich leicht überproportionalen Rückgang in der Bauwirtschaft.
Der US-Markt bildet einen der wichtigsten Absatzmärkte für die Nemetschek Group. Die Bauwirtschaft in den USA zeigte sich, basierend auf den Schätzungen des North American Engineering and Construction Outlook (FMI, Oktober 2023) bedeutend resilienter als der europäische Baumarkt und konnte auch im Jahr 2023 (Stand Oktober 2023) sein Wachstum mit einem Plus von 5% fortsetzen. Im Jahr 2022 war die Wachstumsdynamik mit einem Anstieg von rund 12% noch deutlich höher. Während der gewerbliche Gebäudebau (+17%) und der Infrastruktursektor (+11%) stark zum Wachstum beitrugen, ging der Wohnungsbaumarkt (–6%) deutlich zurück. Im Bereich des gewerblichen Gebäudebaus (+17%) trug vor allem der Bau von Produktionsanlagen mit 58% überproportional zum Wachstum bei. Dieses Wachstum wird vor allem durch die hohen Investitionen der Halbleiterindustrie in neue Fertigungskapazitäten beeinflusst. Auch der Wohnungsbaumarkt (–6%) zeigt ein unterschiedliches Bild. Während in den Bereichen der Einfamilienhäuser (–13%) und der Renovierungen (–4%) ein zum Teil deutlicher Rückgang vorlag, konnte der Bereich der Mehrfamilienhäuser (+18%) deutlich wachsen, den Rückgang der beiden anderen Segmente in Summe jedoch nicht kompensieren.
Während die Bauwirtschaft in Kanada im Jahr 2022 noch ein starkes Wachstum in Höhe von +12% verzeichnete, schwächte sich die Entwicklung im Jahr 2023 deutlich ab. So soll im Jahr 2023 die kanadische Bauwirtschaft gegenüber dem Vorjahr um –3% schrumpfen. Wesentlich für diese Entwicklung war vor allem der Wohnungsbau, der um –12% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist. Innerhalb des Wohnungsbaus verzeichneten sowohl der Bereich Einfamilienhäuser (–20%), der Bereich Mehrfamilienhäuser (–7%) als auch die Renovierungen (–12%) rückläufige Entwicklungen.
Die Bauindustrien in der Region Asien/Pazifik bilden den weltweit größten Baumarkt und verzeichneten im Jahr 2023 in Summe einen Rückgang von –1,7%. Jedoch verlief die Entwicklung der einzelnen Bauwirtschaften der Region im letzten Jahr teils sehr unterschiedlich. So verzeichnete mit China, der mit Abstand größte Absatzmarkt der Region, einen deutlichen Rückgang von –5,4%. Im Gegensatz dazu konnten die meisten anderen Bauindustrien der Region auch im Jahr 2023 wieder ein teils starkes Wachstum verzeichnen. So konnte neben dem indischen Bausektor mit +7,0% auch der japanische Baumarkt eine Zunahme von +1,8% verzeichnen. Die restlichen Baumärkte in Asien wuchsen nach letzten Schätzungen in Summe um 3,8%.
Quellen: 96th EUROCONSTRUCT Summary Report, Winter 2023 (November 2023); 2023 North American Engineering and Construction Outlook, Fourth Quarter Edition (Oktober 2023), Building, Real Estate, Construction and Housing, Department of Statistics Singapore, Construction Work Done, Australia (Preliminary), Australian Bureau of Statistics, Oxford Economics/Haver Analysts).
Auch der globale 3D-Animationsmarkt war von den geopolitischen Krisen und Konflikten beeinträchtigt. Darüber hinaus wurde die Industrie durch die Streiks der Film- und TV-Industrie in Hollywood beeinflusst, so dass sich das Wachstumspotenzial der Branche aber auch des Segments Media nicht vollständig entfalten konnte. Trotz diesen genannten Faktoren konnte der Medienund Unterhaltungsmarkt weiterwachsen.
Ein Grund für die Resilienz des Geschäftsbereichs ist die breite Basis unterschiedlicher Teilmärkte und Kundengruppen, die die Konzernmarke Maxon mit ihren innovativen Lösungsportfolio adressiert. So werden die professionellen Lösungen von Maxon für die Produktion von digitalen 2D- und 3D-Inhalten zum Beispiel für die Erstellung und das Rendering von visuellen Effekten in Spielfilmen, TV-Shows und Werbespots sowie für Anwendungen in der Spieleindustrie und für Anwendungen in den Bereichen medizinische Illustration, Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR), Architektur und Industriedesign eingesetzt.
Langfristig profitieren diese Märkte von starken strukturellen Wachstumstreibern. Der Media- und Entertainment-Markt soll sich bis zum Jahr 2027 auf 8,9 Mrd. EUR erhöhen, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 12% entspricht..
Auch das Jahr 2023 war von geopolitischen Konflikten und Krisen, hoher Inflation, steigenden Zinsen sowie den daraus resultierenden makroökonomischen Herausforderungen geprägt. Die Folgen des weiterhin andauernden russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, sowie der eskalierte Israel-Gaza-Konflikt beeinflussten das Weltgeschehen und wirkten sich auch auf die globale wirtschaftliche Entwicklung aus, Dennoch konnte sich die Nemetschek Group in diesem sehr anspruchsvollen Umfeld weiter positiv entwickeln und gute Geschäftsergebnisse erzielen.
Im Verlauf des Jahres 2023 entwickelten sich die Geschäfte besser als ursprünglich erwartet und in der Prognose vom März für das Geschäftsjahr kommuniziert, bei gleichzeitiger Umstellung auf Subskription- und SaaS-Modelle.
Vor allem die operative Stärke des Geschäfts und die Resilienz des Geschäftsmodells haben erneut gezeigt, dass sich die Nemetschek Group auch in einem anspruchsvollen und herausfordernden Umfeld sehr erfolgreich entwickeln kann. Aufgrund der unterjährig starken operativen Perfomance, erhöhte und konkretisierte der Vorstand im Oktober die ursprünglichen Ziele für das Geschäftsjahr 2023 << 4 Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf des Nemetschek Konzerns >>.
Im Geschäftsjahr 2023 stieg der Konzernumsatz trotz der laufenden Umstellung des Geschäftsmodells auf Subskriptions- und SaaS-Modelle und eines herausfordernden Marktumfelds um 6,2% (währungsbereinigt: 8,0%) auf 851,6 Mio. Euro. Damit lag das währungsbereinigte Konzernwachstum am oberen Ende des angehobenen Prognosekorridors von 6% bis 8% (vormals: 4% bis 6%).
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 257,7 Mio. Euro (Vorjahr: 257,0 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge mit 30,3% lag damit wie im Oktober bereits konkretisiert am oberen Ende des Prognosekorridors von 28% bis 30%.
Die jährlich wiederkehrenden Umsätze (ARR) stiegen um 23,5% (währungsbereinigt: 26,7%) auf 718,6 Mio. Euro. Damit lag das ARR-Wachstum deutlich über dem Umsatzwachstum, was auf ein großes Wachstumspotenzial in den kommenden zwölf Monaten hinweist.
Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz stieg strategiekonform deutlich auf 76,6%. Er lag damit mehr als 10 Prozentpunkte über Vorjahresniveau (66,4%) und ebenso im Rahmen der Guidance (Anteil von >75%).
Der anhaltende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und auch der durch den Angriff der Hamas auf Israel eskalierte Israel-Gaza-Konflikt machen das Unternehmen und seine Mitarbeiter betroffen. Die Nemetschek Group beteiligt sich an Hilfeleistungen für die Menschen in den betroffenen Regionen.
Die Nemetschek Group sieht die Wirtschaftssanktionen gegen Russland weiterhin als wichtiges Instrument zur Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine und setzt deshalb das Neugeschäft in Russland sowie alle Geschäfte mit sanktionierten Personen, Organisationen oder Regionen bis auf Weiteres aus. Im Geschäftsjahr 2021, also vor Ausbruch des Kriegs, belief sich der Anteil des Geschäfts in Russland auf rund 0,5% des Konzernumsatzes. Heute generiert Nemetschek keinen Umsatz mehr in Russland. Insgesamt waren diese unmittelbaren Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf der Nemetschek Group auch im Geschäftsjahr 2023 nicht wesentlich.
Mit den am 7. Oktober 2023 stattgefundenen Terrorangriffen der Hamas auf Israel eskalierte der Israel-Gaza-Konflikt und führte zu einer erneuten kriegerischen Auseinandersetzung. Da die Nemetschek Group keine direkten Geschäftsbeziehungen in der Kriegsregion unterhält und das Unternehmen dort auch keinen unternehmerischen Aktivitäten nachgeht, waren die unmittelbaren Folgen des Kriegs auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage im Geschäftsjahr 2023 nicht wesentlich.
Neben den beschriebenen unmittelbaren Auswirkungen für die Nemetschek Group haben sowohl der russische Angriffskrieg in der Ukraine und als auch die kriegerischen Auseinandersetzungen im Israel-Gaza-Konflikt die globale Wirtschaft im Jahr 2023 beeinflusst, weiteres unter << 3.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen >>.
Insgesamt zeigte sich das Geschäftsmodell, das sich durch ein breites Lösungsportfolio, eine starke regionale Diversifizierung in unterschiedlichen Kundensegmenten sowie einen steigenden Anteil wiederkehrender Umsätze auszeichnet, während der bestehenden Krisen als sehr resilient. Neben dem aktiven Umgang mit globalen Krisen und deren Auswirkung auf das Unternehmen hat die Nemetschek Group im Geschäftsjahr 2023 die angestoßenen strategischen Initiativen weiter vorangetrieben und wichtige Meilensteine erreicht. Dabei bildeten die weiteren Maßnahmen zur Internationalisierung, der Ausbau von Subskription- und SaaS-Angeboten sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung innovativer Lösungen und die Gewinnung von neuen Kunden die Schwerpunkte der Arbeit.
Die Nemetschek Group verfolgt bereits seit vielen Jahren das Ziel, nachhaltig und profitabel zu wachsen. Um den mit der zunehmenden Größe des Unternehmens verbundenen Herausforderungen gerecht zu werden, wurden bereits im Jahr 2022 die Governance Strukturen des Unternehmens angepasst und in diesem Zusammenhang auch der Aufsichtsrat von vier auf sechs Mitglieder erweitert. Im Geschäftsjahr 2023 wurde der nächste Schritt in der Unternehmensentwicklung erfolgreich umgesetzt und die Formierung und Stärkung des Führungsteams mit Blick auf die nächste Wachstumsphase des Unternehmens erfolgreich abgeschlossen. Dazu wurde das bestehende Executive Leadership Team (ELT) gestärkt, um noch agiler und schlagkräftiger bei Zukunftsthemen wie künstlicher Intelligenz (KI) und weiteren wichtigen strategischen Themen wie kundenorientierte Lösungsangebote, verstärkte Marktabdeckung, innovative Zukunftsprodukte sowie weitere Internationalisierung zu agieren. Neben den beiden Vorstandsmitgliedern, CEO Yves Padrines und CFO Louise Öfverström, gehören dem ELT unter anderem auch die Chief Division Officers (CDO) der Segmente an. Im Rahmen der Neuformierung wurden erfahrene Industrieexperten mit hoher Innovations- und Technologiekompetenz für das Unternehmen gewonnen.
Durch die strategische Initiative "Start-ups and Venture Investments" konnte der Innovationsfokus der Nemetschek Group auf neue Technologien und Investitionen in junge Unternehmen weiter gestärkt und im Geschäftsjahr 2023 weitere Investitionen durchgeführt werden, siehe << 1.2 Ziele und Strategie >>.
Die strategische Zielsetzung, sich vermehrt an Start-up-Unternehmen zu beteiligen und dadurch die eigene Innovationskraft zu beschleunigen sowie eine enge Zusammenarbeit der Start-ups mit den Nemetschek Marken zu fördern, wurde auch im Geschäftsjahr 2023 konsequent und erfolgreich weiterverfolgt. Die Nemetschek Group beteiligte sich im Verlauf des abgelaufenen Geschäftsjahres an ausgewählten internationalen Unternehmen entlang der strategischen Schwerpunktthemen.
Die Beteiligung an dem britischen Start-up Preoptima ist eine Investition in eine Softwarelösung zur Berechnung und Reduzierung des CO2 -Fußabdrucks in der Bauindustrie. Diese Softwarelösung, die auch auf künstlicher Intelligenz (KI) und generativem Design basiert, deckt den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden ab und ergänzt so den strategischen Ansatz der Nemetschek Group Nachhaltigkeit und Innovation in der Bauindustrie voranzutreiben.
Mit der Investition in das Start-up SmartPM, mit Sitz in Atlanta (USA), möchte die Nemetschek Group die digitale Transformation im Bauwesen weiter vorantreiben und ihre Reichweite im wichtigen US-Markt weiter erhöhen. Die Software von SmartPM stellt eine cloudbasierte Plattform für ein zunehmend automatisiertes Projektmanagement in der Baubranche dar. Die Lösung optimiert vorhandene Planungssoftware-Lösungen, indem sie die Qualität der Zeitplanung verbessert und Projektsteuerungsprozesse automatisiert.
In Form einer Anschubfinanzierung beteiligte sich die Nemetschek Group am irischen Start-up LiveCosts. LiveCosts bietet eine innovative IT-Lösung zur effizienten Kostenüberwachung von Bauprojekten. Mit der Anschubfinanzierung soll LiveCosts in die Lage versetzt werden, neue Märkte zu erschließen. Die SaaS-Lösung des Unternehmens bietet starke Synergien zu bestehenden Nemetschek Lösungen des Segments Build und unterstützt die digitale Transformation im Bauwesen.
Im Jahresverlauf hat sich die Nemetschek Group auch am britischen Start-up Stylib beteiligt. Stylib bietet Architekten und Planer eine auf künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernen basierende Plattform zur Materialsuche und -bewertung sowie der entsprechenden Auswahl und Verwaltung von Lieferanten. Die SaaS-Lösung von Stylib erhöht die Effizienz im Planungs- und Verwaltungsbereich von Projekten innerhalb der Baubranche und trägt zur digitalen Transformation des Bauwesens bei.
Die Nemetschek Group hat zudem eine Investition in das USamerikanische Start-up Briq getätigt. Briq bietet eine datengetriebene, kollaborative Plattform für die Automatisierung von Finanzprozessen in der Baubranche an. Mit Briq können Arbeitsabläufe, Daten, Cashflow und Projekte verwaltet und gleichzeitig Prozesse, Präzision und Geschäftsabläufe verbessert werden.
Darüber hinaus gab es weitere Investitionen in junge Unternehmen. Zum einen werden die Kompetenz und Technologie der Start-ups in welche die Nemetschek Group investiert, mit den Marken der Nemetschek Group vernetzt und gemeinsame Aktivitäten gestärkt. Zum anderen ist Nemetschek dadurch nah an disruptiven Innovationen in der Bauindustrie.
Über die beschriebenen Investitionen hinaus wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr auf Segment- und Markenebene auch Partnerschaften eingegangen, die die Umsetzung der strategischen Ausrichtung der Nemetschek Group unterstützen.
Einzelheiten sind im Konzernanhang unter << Erwerb von Tochterunternehmen >> erläutert.
Im Geschäftsjahr 2023 kam es zu keinen Verkäufen im Portfolio.
Im Geschäftsjahr 2023 stieg der Konzernumsatz um 6,2% auf 851,6 Mio. EUR (Vorjahr: 801,8 Mio. EUR). Währungsbereinigt, d.
h. auf der Basis von im Vergleich zum Vorjahr konstanten Umrechnungskursen, ergäbe sich ein Umsatzwachstum von 8,0%. Das Geschäftsjahr 2023 war somit von negativen Währungseffekten, insbesondere durch den US-Dollar, beeinflusst. Die im Verlauf des Vorjahres eingeführte Kennzahl ARR (Annual Recurring Revenue /jährlich wiederkehrende Umsätze) << 1.3 Unternehmenssteuerung und-führung >> entwickelte sich sehr positiv. Der ARR stieg im Geschäftsjahr 2023 um 23,5% (währungsbereinigt: 26,7%) auf 718,6 Mio. EUR (Vorjahr: 581,7 Mio. EUR) und zeigte damit eine deutlich höhere Wachstumsdynamik als der Gesamtumsatz, was wiederum auf ein hohes Wachstum in der Zukunft hindeutet. Der Anteil der jährlich wiederkehrenden Umsätze stieg im Geschäftsjahr 2023 deutlich auf 76,6% (Vorjahr: 66,4%).
Damit liegt das im Geschäftsjahr 2023 erzielte währungsbereinigte Umsatzwachstum oberhalb der ursprünglich im März 2023 prognostizierten Bandbreite von 4% bis 6% und auch an der oberen Brandbreite des im Oktober 2023 nach oben angepassten Zielkorridors von 6% bis 8%. Auch das ARR-Wachstum mit 26,7% konnte die im März 2023 prognostizierte Größe von > 25% gut erfüllen. Gleiches gilt für den Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz, der mit 76,6% die Prognose von >75% erreichte. Siehe auch << 4 Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf des Nemetschek Konzerns >>.
In einem wirtschaftlich weiterhin anspruchsvollen Umfeld konnte die Nemetschek Group über alle vier Quartale hinweg gegenüber dem Vorjahr wachsen und somit ihren nachhaltigen Wachstumspfad fortsetzen, bei gleichzeitiger Umstellung des Geschäftsmodells von Lizenzen auf Subskription und SaaS. Nach einer avisierten niedrigeren Wachstumsdynamik im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2023, auch bedingt durch den geplanten und umgesetzten weiteren Fortschritt bei der Umstellung auf Subskriptions- und SaaS-Modelle, nahm das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich zu und konnte operativ in den Bereich der zweistelligen Wachstumsraten zurückkehren. Alle Segmente der Gruppe konnten im Geschäftsjahr 2023 zum Wachstum beitragen – weitergehende Informationen zum Umsatz der Segmente sind unter << Entwicklung der Segmente >> erläutert.
| In Mio. EUR | GJ 2023 | GJ 2022 | Δ nominal | Δ währungsbereinigt |
|---|---|---|---|---|
| Gesamtjahr | 851,6 | 801,8 | 6,2% | 8,0% |
| Q1 | 204,6 | 192,2 | 6,5% | 5,5% |
| Q2 | 207,5 | 203,8 | 1,8% | 3,3% |
| Q3 | 219,8 | 202,8 | 8,4% | 12,6% |
| Q4 | 219,6 | 203,0 | 8,2% | 10,9% |

Die Nemetschek Group teilt ihre Umsätze in drei Erlösarten auf: wiederkehrende Umsätze aus Softwareserviceverträgen und Mietmodellen wie Subskription und SaaS (Software as a Service), Softwarelizenzen sowie Consulting & Hardware.
Dabei verteilen sich die reinen "Softwareumsätze" auf Softwaremietmodelle, Softwareservices und Softwarelizenzen.
Bei Softwaremietmodellen wird zwischen Subskription und SaaS-Angeboten unterschieden. Während sich bei Subskriptionsmodellen die Software standardmäßig weiterhin auf den eigenen lokalen Systemen der Kunden befindet, liegt bei SaaS-Modellen (Cloud) im Normalfall der aktuelle Stand der Software auf den Servern der Nemetschek Marken, auf die die Kunden zugreifen können.
Die Vereinnahmung der Umsätze bei Softwaremietmodellen erfolgt dabei, gemäß des Rechnungslegungsstandards IFRS 15, über die vereinbarte Vertragslaufzeit bzw. teilweise auch zum Zeitpunkt des Verkaufs. Vergleichbar dazu werden auch die Umsätze aus Softwareserviceverträgen gleichmäßig über die gesamte Vertragslaufzeit verrechnet.
Im Gegensatz zu Softwaremietmodellen wird bei Softwarelizenzen der gesamte Umsatz zum Zeitpunkt des Verkaufs (d. h. beim Eigentumsübergang an den Kunden) gebucht. Das strategische Ziel ist es, den Anteil wiederkehrender Umsätze sukzessive zu erhöhen. Dieses Ziel soll durch ein verstärktes Angebot von Softwaremietmodellen erreicht werden, was zu einem resilienteren und noch stabileren Geschäftsmodell der Nemetschek Group führt.
Die Transformation des Geschäftsmodells weg vom klassischen Lizenzgeschäft und hin zu einem Modell mit hohen wiederkehrenden Umsätzen, insbesondere durch die Umstellung auf Subskription und SaaS, wurde im Jahr 2023 erfolgreich weiterverfolgt. Diese Transformation ermöglicht es, deutlich höhere Umsätze über die Kundenlebensdauer zu generieren. Gleichzeitig sind diese Umsatzzuflüsse resilienter und somit besser planbar. Kurzfristig hat die Umstellung auf Mietmodelle jedoch, aufgrund von rechnungslegungsbedingten Effekten, einen vorübergehenden dämpfenden Einfluss auf das Umsatzwachstum.
Im Geschäftsjahr 2023 konnte die Nemetschek Group die wiederkehrenden Umsätze aus Serviceverträgen und Mietmodellen um 22,5% (währungsbereinigt: 24,7%) auf 652,7 Mio. EUR (Vorjahr: 532,6 Mio. EUR) steigern. Damit konnte die hohe Wachstumsdynamik der wiederkehrenden Umsätze (27,8% bzw. währungsbereinigt: 21,7%) aus dem Vorjahr beibehalten werden. Die Wachstumsrate der wiederkehrenden Umsätze lag damit erneut über dem Gesamtumsatzwachstum der Nemetschek Group (6,2% bzw. währungsbereinigt: 8,0%), wodurch der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz auf 76,6% (Vorjahr: 66,4%) gesteigert wurde. Die im Vorjahr neu eingeführte Kennzahl ARR (Annual Recurring Revenue /jährlich wiederkehrende Umsätze) stieg im Geschäftsjahr 2023 um 23,5% (währungsbereinigt: 26,7%) auf 718,6 Mio. EUR (Vorjahr: 581,7 Mio. EUR) und spiegelt die nachhaltige Umsetzung des strategischen Wandels des Geschäftsmodells wider, verstärkt Mietmodelle anzubieten.
Der Umsatz aus Subskription und SaaS (Mietmodellen), der den wiederkehrenden Umsätzen zugerechnet wird, erhöhte sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich überproportional zum Konzernwachstum um 47,8% (währungsbereinigt: 51,1%) auf 301,8 Mio. EUR (Vorjahr: 204,2 Mio. EUR). Auch im Geschäftsjahr 2023 trugen alle Segmente zu diesem deutlichen Wachstum bei. Stärkster Treiber dieser Entwicklung war das Segment Build, indem die Marke Bluebeam seit September 2022 geplant und gezielt die Umstellung auf eine Subskriptionsmodell vornahm. Auch das Segment Design, in dem einige Marken im Geschäftsjahr verstärkt Richtung Subskription und SaaS gingen, trugen zu dieser positiven Entwicklung bei. Im Geschäftsjahr 2023 wurde auch die Transformation von dem Segment Media auf ein Subskriptionsmodell erfolgreich abgeschlossen.
Der Anteil von Subskription und SaaS am Gesamtumsatz stieg erneut deutlich von 25,5% auf 35,4% im Geschäftsjahr 2023. Der Umsatz aus Serviceverträgen konnte um 6,8% (währungsbereinigt: 8,4%) von 328,4 Mio. EUR auf 350,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023 gesteigert werden. Der Anteil der Umsätze aus Serviceverträgen lag im Geschäftsjahr bei 41,2% und somit auf dem Niveau des Vorjahres von 41,0%.
Die Erlöse mit Softwarelizenzen gingen gegenüber dem Vorjahreswert von 233,1 Mio. EUR mit –30,9% (währungsbereinigt: 29,8%) deutlich, strategiekonform, auf 161,1 Mio. EUR zurück. Der Anteil der Softwarelizenzen am Gesamtumsatz sank dementsprechend von 29,1% im Vorjahr auf 18,9% im Geschäftsjahr 2023. Auch diese Entwicklung spiegelt die bereits weit fortgeschrittene Transformation des Geschäftsmodells wider.
Der Anteil der Umsätze von Consulting & Hardware bliebt mit 4,5% auf dem Niveau des Vorjahres (4,5%).
Umsatz nach Regionen

Ein bedeutendes strategisches Ziel der Nemetschek Group ist die weitere Internationalisierung des Geschäfts und die Erschließung von Märkten mit hohen Wachstumspotenzialen.
Die in Deutschland erzielten Umsätze nahmen 2023 um 6,1% zu, während die Auslandsumsätze um 6,2% zunahmen und die Wachstumsdynamik auf einem ähnlichen Niveau lag. Somit blieb der Anteil der im Ausland erzielten Umsätze mit 79% auf einem mit dem Vorjahr vergleichbaren Niveau (Vorjahr: 79%). Das Wachstum im Ausland wurde durch negative Währungseffekte, insbesondere durch den US-Dollar sowie durch die Umstellung des Geschäftsmodells auf Subskription und SaaS, getrieben durch die Marke Bluebeam, erwartungsgemäß gedämpft.
Europa (ohne Deutschland) war in den vergangenen Jahren von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie stark betroffen und auch die makroökonomischen Folgen der aktuellen geopolitischen Herausforderungen beeinflussten die europäische Wirtschaft und vor allem auch die Bauwirtschaft. Auch die Nemetschek Geschäfte in Europa waren in den vergangenen Jahren von einem deutlichen Rückgang der Wachstumsdynamik betroffen. Im Geschäftsjahr 2023 konnte trotz weiterhin anspruchsvoller Rahmenbedingungen eine Stabilisierung der Wachstumsdynamik erzielt werden. Die Umsätze in Europa (ohne Deutschland) konnten im Jahr 2023 um 10% erhöht werden. Durch dieses überproportionale Wachstum im Vergleich zur Konzernentwicklung konnte der Anteil am Gesamtumsatz auf 32% (Vorjahr: 31%) erhöht werden. Der Umsatz in Deutschland stieg im Jahresverlauf um 6,1%, was zu keiner wesentlichen Veränderung des Umsatzanteils führte.
In der Region Amerika ging die Wachstumsdynamik im Geschäftsjahr 2023 wie erwartet zurück. Das Umsatzwachstum von rund 5% in den USA wurde vor allem durch die Umstellung des Geschäftsmodells der umsatzstärksten Marke Bluebeam auf Subskription und SaaS und deren rechnungslegungsbedingten Effekte erwartungsgemäß belastet. Zudem führten in diesem Jahr die Streiks der Film- und TV-Industrie in den USA zu einer vorübergehenden Nachfragezurückhaltung im Segment Media. Durch den leicht unterproportionalen Umsatzanstieg ging im Geschäftsjahr 2023 der Umsatzanteil leicht auf 38% (Vorjahr: 39%) zurück. Damit ist die Region Amerika jedoch nach wie vor die umsatzstärkste Einzelregion des Konzerns.
In der Region Asien/Pazifik ging die der Umsatz im Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr leicht, um – 1,3%, zurück. Durch den Rückgang verringerte sich auch der Umsatzanteil leicht von rund 10% im Vorjahr auf nun rund 9% zurück.
| In Mio. EUR | GJ 2023 | GJ 2022 | Δ nominal in % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 851,6 | 801,8 | 6,2% |
| EBITDA | 257,7 | 257,0 | 0,3% |
| EBITDA-Marge | 30,3% | 32,0% | –1,7pp |
| EBIT | 199,5 | 198,1 | 0,7% |
| EBIT-Marge | 23,4% | 24,7% | –1,3pp |
| Jahresüberschuss (Anteilseigner des Mutterunternehmens) | 161,3 | 161,9 | –0,4% |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 1,40 | 1,40 | –0,4% |
| Jahresüberschuss vor Abschreibungen aus PPA | 183,8 | 186,91) | –1,7% |
| Ergebnis je Aktie vor Abschreibungen aus PPA in EUR | 1,59 | 1,621) | –1,7% |
1) Der Jahresüberschuss vor Abschreibungen aus PPA und das entsprechende Ergebnis je Aktie wurden gegenüber den im Vorjahr berichteten Werten angepasst. Grund für die Anpassungen waren minderheitenbezogene Korrekturen der relevanten Abschreibungswerte.
Das EBITDA (operatives Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag mit 257,7 Mio. EUR leicht über dem Vorjahr (257,0 Mio. EUR). Auf nominaler Ebene lag das Wachstum bei 0,3%, währungsbereinigt stieg das EBITDA jedoch um 4,2%.
Die EBITDA-Marge ging wie geplant auf Grund der Umstellung auf Subskriptionsgeschäft, rechnungslegungsbedingt gegenüber dem Vorjahr zurück und lag mit 30,3% um 1,7 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres von 32,0%. Damit lag sie leicht über der im März 2023 veröffentlichten und im Oktober 2023 präzisierten Prognosebandbreite von 28,0% bis 30,0% siehe << 4 Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf des Nemetschek Konzerns >>.
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 hat gezeigt, dass die Nemetschek Group auch in herausfordernden Zeiten den angestrebten profitablen Wachstumskurs fortsetzen kann.
Der Margenrückgang ist insbesondere auf die strategische Umstellung des Geschäftsmodells von Lizenzmodellen hin zu Subskription und SaaS zurückzuführen, die kurzfristig und rechnungslegungsbedingt margenverwässernd wirkt. Zum anderen war auch im Geschäftsjahr 2023, vor allem im ersten Halbjahr, der konjunkturbedingte Gegenwind in einigen der adressierten Märkte, so zum Beispiel in Europa, spürbar. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2023 die Profitabilität auch durch geplante einmalige Personalaufwendungen und durch vergleichsweise hohe Aufwendungen im Bereich Messen belastet, die im Zusammenhang mit der Umsetzung des Go-to-Market-Ansatzes stehen.
Die betrieblichen Aufwendungen nahmen insgesamt um 7,3% auf 661,0 Mio. EUR (Vorjahr: 616,2 Mio. EUR) zu. Damit lag der Anstieg der betrieblichen Aufwendungen leicht über dem Umsatzwachstum in Höhe von 6,2%. Innerhalb der betrieblichen Aufwendungen stellt der Personalaufwand den größten Posten dar. Er stieg im Geschäftsjahr 2023 mit 7,0% ebenfalls leicht überproportional zum Umsatz auf 360,9 Mio. EUR (Vorjahr: 337,2 Mio. EUR). Hier spiegeln sich insbesondere die gestiegenen Löhne und Gehälter aufgrund der Inflation wider. Hinzu kamen transformationsbedingte Effekte (<< Mitarbeiter der Nemetschek Group >>). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen, auch inflationsbedingt, mit 10,4% auf 208,0 Mio. EUR (Vorjahr: 188,4 Mio. EUR). In dieser Position spiegeln sich Investitionen in EDV-Systeme, Aufwendungen für externes Personal, sowie Rechts- und Beratungskosten wider. Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen lagen mit 58,2 Mio. EUR leicht unter dem Niveau des Vorjahres (58,8 Mio. EUR). Die in den Abschreibungen enthaltenen Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation gingen von 31,8 Mio. EUR auf 29,4 Mio. EUR leicht zurück. Die Abschreibungen auf Leasingvermögen gemäß IFRS 16 erhöhten sich leicht um 0,4 Mio. EUR auf 16,7 Mio. EUR. Ohne Berücksichtigung der Abschreibungen nahmen die betrieblichen Aufwendungen um 8,1% auf 602,8 Mio. EUR (Vorjahr: 557,4 Mio. EUR) zu.
Insgesamt belief sich das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2023 auf 4,8 Mio. EUR (Vorjahr: 1,3 Mio. EUR). Die das Finanzergebnis beeinflussenden Zinsaufwendungen für Akquisitionsdarlehen und Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16 sind im Geschäftsjahr 2023 in Summe von 2,6 Mio. EUR im Vorjahr auf 3,3 Mio. EUR gestiegen. Den Zinsaufwendungen standen im Geschäftsjahr 2023 jedoch deutlich höhere Zinserträge in Höhe von 3,4 Mio. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR) entgegen. Die sonstigen finanzielle Erträge in Höhe von 4,7 Mio. EUR lagen auch über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 3,4 Mio. EUR). Die Erträge im Geschäftsjahr 2023 resultierten vor allem aus der Aufwertung von Investitionen in Venture-Gesellschaften sowie Fremdwährungsgewinnen. Im Vorjahr war die Position im Wesentlichen durch Fremdwährungsgewinne geprägt.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich leicht um 0,7% auf 199,5 Mio. EUR und lag damit auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 198,1 Mio. EUR).
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erhöhten sich von 34,4 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022 auf 40,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023. Die Konzernsteuerquote lag mit 19,8% über dem Niveau des Vorjahres von 17,3%. Effekte aus erstmalig angesetzten Verlustvorträgen im Geschäftsjahr 2022 haben auch den Steueraufwand in 2023 geprägt. Gegenläufig wirken Aufwendungen aus der Erfassung von deutschen Mindeststeuereffekten aus grenzüberschreitenden Transaktionen. Diese Regelungen werden mit Einführung der neuen OECD-Regelungen zur Mindestbesteuerung (sog. Pillar 2) 2023 letztmalig Anwendung finden.
Das Periodenergebnis (Konzernergebnis nach Steuern) ging leicht von 165,1 Mio. EUR um 0,7% auf 164,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023 zurück. Der Jahresüberschuss (Anteilseigner des Mutterunternehmens) ging ebenfalls leicht von 161,9 Mio. EUR auf 161,3 Mio. EUR zurück, ein Rückgang um 0,4%.
Das Ergebnis je Aktie betrug 1,40 EUR (Vorjahr 1,40 EUR). Das um Abschreibungen aus Kaufpreisallokation bereinigte EPS ging um 1,7% von 1,62 EUR im Geschäftsjahr 2022 auf 1,59 EUR im Geschäftsjahr 2023 zurück.
Die strategische und operative Steuerung der Nemetschek Group erfolgt über die vier Segmente Design, Build, Manage und Media. Die einzelnen Marken und deren Gesellschaften sind den jeweiligen Segmenten zugeordnet, siehe << 1.1 Geschäftsmodell des Konzerns >>. Zur Steuerung der Segmente werden insbesondere die finanziellen Leistungsindikatoren Umsatz und Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr sowie das EBITDA und die EBITDA-Marge als operative Ergebnisgrößen herangezogen << 1.3 Unternehmenssteuerung und -führung >>.
Die Umsatzverteilung nach Segmenten ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert und stellt sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt dar:

Im Geschäftsjahr 2023 kam es aufgrund einer strategischen Neugestaltung zu einer Veränderung in der Segmentstruktur. Die Marke dRofus, die im Geschäftsjahr 2022 noch dem Segment Build zugeordnet war, ist ab dem 1. Januar 2023 der Business-Unit Digital Twin zugeordnet und wird im Segment Manage konsolidiert. Ab 1. Januar 2024 wird die Business Unit Digital Twin im Segment Design konsolidiert. Weitere Erläuterungen siehe << 1.1 Geschäftsmodell des Konzerns >>. Um die Entwicklung der betroffenen Segmente transparent darzustellen, wurden die Vorjahreszahlen der beiden betroffenen Segmente angepasst und somit vergleichbar dargestellt. Zudem wird seit dem 1.1.2023 die Konsolidierungsspalte direkt auf die Segmente umgelegt (inkl. Vorjahresanpassung).
Nachfolgend Erläuterungen zur Entwicklung der einzelnen Segmente.
| in Mio. EUR bzw. Prozent | GJ 2023 | GJ 2022 | Δ nominal | Δ währungsbereinigt |
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 423,3 | 389,9 | 8,6% | 9,7% |
| EBITDA | 120,2 | 115,7 | 3,9% | 7,6% |
| EBITDA-Marge | 28,4% | 29,7% | –1,3pp | – |
Im Segment Design, mit seinem regionalen Schwerpunkt in Europa, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 ein Umsatz in Höhe von 423,3 Mio. EUR (Vorjahr: 389,9 Mio. EUR) erzielt werden. Damit konnte das Segment mit 8,6% (währungsbereinigt: 9,7%) wachsen. Das Marktumfeld des Segments Design war im Geschäftsjahr 2023 vor allem durch das nach wie vor hohe Zinsniveau und die geopolitischen Krisen und deren wirtschaftlichen Folgen geprägt. Auf der einen Seite führte dies zu längeren Vertriebszyklen bei den Kunden aus der Bauwirtschaft und bremste so die Entfaltung des Wachstumspotenzials. Auf der anderen Seite förderte die Marktsituation aber auch die Transformation des Geschäftsmodells hin zu wiederkehrenden Umsatzmodellen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr trugen alle Marken im Design Segment zur erfreulichen Entwicklung der wiederkehrenden Umsätze bei, die mit 16,3% (währungsbereinigt: 17,5%) deutlich überproportional zum Gesamtumsatz des Segments wuchse.
Das Segment-EBITDA nahm von 115,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 120,2 Mio. EUR zu, was einem Ergebnisanstieg von 3,9% entspricht. Bereinigt um Währungseffekte und somit vergleichbar zum Vorjahr hätte der Anstieg 7,6% betragen. Das im Vergleich zum Umsatzwachstum unterproportionale Wachstum des EBIT-DA führte zu einem leichten Rückgang der EBITDA-Marge von 29,7% im Geschäftsjahr 2022 auf 28,4% im Geschäftsjahr 2023. Die im Vergleich zum Umsatz leicht unterproportionale Entwicklung des EBITDAs war vor allem durch rechnungslegungsbedingte Effekte durch die Umstellung auf wiederkehrende Umsatzmodelle, wie Subskription und SaaS, geprägt. Auch belasteten geplante einmalige Personalaufwendungen sowie ebenfalls geplante höhere Aufwendungen für Messen, die im Zusammenhang mit einem verstärkten und harmonisierten Go-to-Market-Ansatzes stehen, die Profitabilität des Segments.
| in Mio. EUR bzw. Prozent | GJ 2023 | GJ 20221) | Δ nominal | Δ währungsbereinigt |
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 265,4 | 259,9 | 2,1% | 4,8% |
| EBITDA | 93,1 | 95,2 | –2,3% | 2,3% |
| EBITDA-Marge | 35,1% | 36,6% | –1,6pp | – |
1) Aufgrund der strategischen Reorganisation einer Marke (dRofus) zwischen den Segmenten Build und Manage wurden die Vorjahresangaben angepasst und zur aktuellen Segmentstruktur vergleichbar gemacht.
Im Segment Build, das vor allem Bauunternehmen in den USA adressiert, ging im Geschäftsjahr 2023 die Wachstumsdynamik wie geplant aufgrund der Umstellung des Geschäftsmodells auf Subskription und SaaS zurück, die rechnungslegungsbedingt kurzfristig einen dämpfenden Umsatzeffekt mit sich bringt. Trotz Umstellung stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 leicht auf 265,4 Mio. EUR (Vorjahr: 259,9 Mio. EUR). Das Wachstum lag bei 2,1%, bereinigt um im Geschäftsjahr entstandene Währungseffekte hätte das Wachstum 4,8% betragen. Der spürbare Währungseinfluss ist vor allem auf die starke Präsenz des Segments in den USA und die Entwicklung des US-Dollars im abgelaufenen Geschäftsjahr zurückzuführen.
Grundsätzlich profitiert die Nemetschek Group im Segment Build nach wie vor von einem weiterhin niedrigen Digitalisierungsgrad im Bausektor und einer guten Nachfrage vor allem in der Region Amerika. Bei der Marke Bluebeam, die umsatzstärkste Marke innerhalb der Nemetschek Group, verlief die Umstellung auf Subskriptionsund SaaS-Modelle auch im Geschäftsjahr 2023 erfolgreich und nach Plan. Folglich konnte der Umsatz dieser Kategorie deutlich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt werden. Im Verlauf des dritten Quartals 2023 und damit ein Jahr nach Beginn der Umstellung konnte das Wachstum wieder deutlich gesteigert werden. Dieser Trend setzte sich auch im vierten Quartal fort, in dem die Wachstumsdynamik nochmals gesteigert werden konnte.
Das im Geschäftsjahr 2023 erzielte EBITDA in Höhe von 93,1 Mio. EUR lag im Wesentlichen bedingt durch die Umstellung auf Subskriptions- und SaaS-Modelle und den dadurch bedingten kurzfristig dämpfenden Ergebniseffekt um –2,3% (währungsbereinigt: 2,3%) unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 95,2 Mio. EUR). Die entsprechende EBITDA-Marge lag bei weiterhin hohen 35,1% (Vorjahr: 36,6%).
| in Mio. EUR bzw. Prozent | GJ 2023 | GJ 20221) | Δ nominal | Δ währungsbereinigt |
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 59,1 | 54,7 | 8,0% | 9,8% |
| EBITDA | 1,4 | 4,3 | –67,9% | –72,3% |
| EBITDA-Marge | 2,3% | 7,8% | –5,5pp | – |
1) Aufgrund der strategischen Reorganisation einer Marke (dRofus) zwischen den Segmenten Build und Manage wurden die Vorjahresangaben angepasst und zur aktuellen Segmentstruktur vergleichbar gemacht.
Das Segment Manage, das die Aktivitäten rund um das Gebäude- und Workplacemanagement umfasst, erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 59,1 Mio. EUR (Vorjahr: 54,7 Mio. EUR). Das Wachstum betrug somit 8,0% bzw. währungsbereinigt 9,8%.
Im Segment Manage sind die Auswirkungen der nach wie vor unsicheren makroökomischen Lage gepaart mit den in diesem Segment auch langfristig wirkenden Folgen der Covid-19-Pandemie spürbar. Jedoch hat sich die im zweiten Halbjahr des Vorjahres angedeutete Stabilisierung der Kundennachfrage aus dem Bereich der Gebäudeverwalter und hier vor allem des europäischen Gewerbebaus im Verlauf des Geschäftsjahrs 2023 fortgesetzt. Das Investitionsvolumen der Gebäudeverwalter liegt jedoch nach wie vor unter dem Vorkrisenniveau. Da in diesem Segment der Digitalisierungsgrad besonders niedrig ist und zusätzlich auch die Bedeutung von Energieeffizienz und -einsparungen in bestehenden und betriebenen Gebäuden stetig zunimmt, sieht die Nemetschek Group in diesem Segment nach wie vor Wachstumspotenziale. Seit dem 1. Januar 2023 ist die Marke dRofus dem Segment zugeordnet und ist dort Bestandteil der neu geschaffenen Business-Unit Digital Twin, die ab 2024 im Segment Design konsolidiert wird.
Das Segment-EBITDA war von 4,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 1,4 Mio. EUR rückläufig. Dies führte zu einem Rückgang der EBITDA-Marge von 7,8% im Vorjahr auf 2,3% im Geschäftsjahr 2023. Zur Entwicklung beigetragen haben vor allem auch die Investitionen in die neue Business Unit Digital Twin, die dem Segment zugeordnet ist.
| in Mio. EUR bzw. Prozent | GJ 2023 | GJ 2022 | Δ nominal | Δ währungsbereinigt |
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 111,4 | 104,7 | 6,4% | 8,6% |
| EBITDA | 43,1 | 41,8 | 3,0% | 7,3% |
| EBITDA-Marge | 38,7% | 39,9% | –1,2pp | – |
Der Umsatz des Segments Media stieg im Geschäftsjahr 2023 um 6,4% (währungsbereinigt: 8,6%) von 104,7 Mio. EUR auf 111,4 Mio. EUR an. In diesem Geschäftsjahr kam es zu keinen akquisitionsbedingten Wachstumseffekten und auch zu keinen wesentlichen positiven Einmaleffekten, von denen das Segment in den Vorjahren bei ihrer Wachstumsdynamik auch positiv beeinflusst wurde. Vielmehr führten im Jahr 2023 die Streiks der Filmund TV-Industrie in den USA zu einer vorübergehenden Nachfragezurückhaltung.
Das EBITDA des Segments stieg auf 43,1 Mio. EUR (Vorjahr: 41,8 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge ging leicht von 39,9% im Vorjahr auf 38,7% zurück, liegt aber weiterhin auf einem hohen Niveau.
Die Hauptaufgaben des Finanzmanagements sind die Steuerung und Sicherung der Liquidität der Nemetschek Group, die Sicherstellung des Zugangs zum Fremdkapitalmarkt sowie das Managen von Fremdwährungs- und Zinsrisiken. Der Aufgabenbereich Finanzierung und Finanzrisikomanagement ist zentral organisiert und wird durch eine zentrale Governance konzernweit gesteuert. Zur Sicherstellung eines effizienten Cash- und Liquiditätsmanagements nimmt die Nemetschek SE ein Cash-Pooling mit ausgewählten Tochtergesellschaften vor. Weitere liquide Mittel fließen der Nemetschek SE als oberster Konzerngesellschaft über die jährlichen Ausschüttungen der Tochtergesellschaften oder als gewährte Darlehen von Konzerngesellschaften zu.
Für die Nemetschek Group spiegelt sich die finanzielle Stabilität in einem ausgewogenen Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital wider. Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2023 lag die Eigenkapitalquote bei 61,4% (Vorjahresstichtag: 57,5%). Der erneute Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist auf das gute Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2023 und der nahezu vollständigen Rückführung von Finanzschulden zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich zurückgegangen. Sie wurden durch unterjährige Tilgungen zum 31. Dezember 2023 von 71,9 Mio. EUR in Vorjahr auf 6,9 Mio. EUR reduziert.
Aufgrund der positiven Geschäftserwartungen und der sehr soliden Finanzierungsstruktur ist die Nemetschek Gruppe in der Lage, kurzfristig und im erheblichen Umfang über die bestehenden Linien hinausgehende Liquidität an den Fremdkapitalmärkten zu beschaffen und gegebenenfalls mit dem Einsatz von Eigenkapitalinstrumenten Investitionen in erheblichem Umfang zu finanzieren.
Nettoliquidität/Nettofinanzschulden in Mio. EUR
| 31. Dezember 2023 |
31. Dezember 2022 | |
|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzschulden und kurzfristig fällige Anteile |
||
| langfristiger Finanzschulden | 6,8 | 65,1 |
| + langfristige Finanzschulden | 0,1 | 6,9 |
| Summe Finanzschulden | 6,9 | 71,9 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
268,0 | 196,8 |
| Summe Liquidität | 268,0 | 196,8 |
| Nettoliquidität/ Nettofinanzschulden (–) |
261,2 | 124,9 |
Zum 31. Dezember 2023 verfügte der Konzern über liquide Mittel in Höhe von 268,0 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 196,8 Mio. EUR). Der Anstieg um 71,2 Mio. EUR oder 36,2% gegenüber dem Vorjahr basiert auf der weiter gestiegenen Cash-Flow-Generierung der Nemetschek Group. Bei der Anlage der überschüssigen Liquidität steht grundsätzlich die kurzfristige, risikolose Verfügbarkeit über dem Ziel der Ertragsmaximierung, um im Falle möglicher Akquisitionen schnell auf vorhandene Mittel zurückgreifen zu können und so das Risikoprofil des Konzerns niedrig zu halten.
Die Finanzschulden (Bankdarlehen) lagen zum Bilanzstichtag mit 6,9 Mio. EUR deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahresstichtag: 71,9 Mio. EUR). Diese Finanzschulden dienen fast ausschließlich zur Finanzierung von in der Vergangenheit durchgeführten Unternehmenserwerben und wurden im Verlauf des Geschäftsjahres 2023 nahezu vollständig zurückgeführt. Die Verzinsung der Darlehen liegt zwischen 0,49% p. a. und 2,87% p. a..
Der Rückgang der langfristigen Finanzschulden im Verlauf des Geschäftsjahres 2023 um 6,8 Mio. EUR ist auf Umgliederungen in die kurzfristigen Finanzschulden zurückzuführen. Im Bereich der kurzfristigen Finanzschulden wurden im Geschäftsjahr 2023 Akquisitionsdarlehen und weitere kurzfristig fällige Anteile der Finanzschulden in Höhe von insgesamt 83,6 Mio. EUR zurückgezahlt sowie Bankdarlehen in Höhe von 18,5 Mio. EUR neu aufgenommen.
Von den bestehenden Kreditlinien in Höhe von insgesamt 357,0 Mio. EUR (Vorjahr: 284,5 Mio. EUR) wurden zum 31. Dezember 2023 keine in Anspruch genommen. Diese können zusätzlich zur Innenfinanzierung zur Fortsetzung der profitablen Wachstumsstrategie eingesetzt werden.
Auf der Basis der vorgenannten Veränderungen in den relevanten Bilanzpositionen stieg die Nettoliquidität des Konzerns zum Stichtag 31. Dezember 2023 auf 261,2 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: Nettoliquidität von 124,9 Mio. EUR).
Begründet durch die hohe Ertragskraft der Gruppe sowie den Nettoliquiditätsüberschuss ist der Konzern in der Lage, sich im erheblichen Umfang liquide Mittel für Investitionen zu verschaffen.
In Bezug auf die Dividendenausschüttungen an die Aktionäre der Nemetschek Group verfolgt der Vorstand eine nachhaltige Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von rund 25% des operativen Cashflows vorsieht. Die Dividendenausschüttung steht dabei immer unter der Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie der wirtschaftlichen und finanziellen Lage der Gesellschaft. Im Geschäftsjahr 2023 lag die Dividendenauszahlung bei 52,0 Mio. EUR (Vorjahr: 45,0 Mio. EUR).

Der Anstieg wurde vor allem durch die positive Entwicklung des Trade Working Capital positiv beeinflusst. Aus dem Management des Trade Working Capital resultierte ein Cashflow-Effekt von 49,4 Mio. EUR (Vorjahr: 26,7 Mio. EUR). Zu dieser positiven Entwicklung trugen allen voran die Vorauszahlungsmodelle aus den Softwareservice- und den Softwaremietverträgen mit den entsprechenden wiederkehrenden Umsätzen bei. Im Vergleich zum Vorjahr konnte aufgrund der weiterhin sehr guten Entwicklung dieses Geschäftsmodells der positive Cashflow-Effekt nochmals deutlich erhöht werden. Gegenläufig wirkte die Entwicklung des sonstigen Working Capital, das durch im Vergleich zum Vorjahr höhere Auszahlungen in Zusammenhang mit Personal- sowie Steuerthemen, geprägt war.
Im Jahr 2023 reduzierten sich die Ertragssteuerzahlungen (netto) von 59,6 Mio. EUR im Jahr 2022 um 2,0 Mio. EUR oder 3,5% auf 57,6 Mio. EUR. Neben der Steigerung aus der Ausweitung des Geschäftsbetriebes wirken insbesondere die Versteuerung von Entwicklungsaufwendungen in den USA gegenläufig. Diese Regelung wurde 2022 erstmalig eingeführt, welche zu dem höchsten Zahlungsmittelabfluss führte. Im Jahr 2023 flachten die hieraus resultierenden Auszahlungen ab.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2023 –37,8 Mio. EUR (Vorjahr: –52,4 Mio. EUR).
Im Vorjahr wirkten sich Auszahlungen in Höhe von 21,0 Mio. EUR für Unternehmenserwerbe aus. Im Geschäftsjahr 2023 wurden 1,5 Mio. EUR für Verpflichtungen von Unternehmenserwerben aus Vorjahren ausgezahlt.
Deutlich angestiegen sind im Jahr 2023 die Auszahlungen für erworbene Beteiligungen. Sie lagen bei 24,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR) und spiegeln die im Laufe des Geschäftsjahres vorgenommen Beteiligungen an Start-up-Unternehmen wider << 3.2 Geschäftsverlauf 2023 und für den Geschäftsverlauf wesentliche Ereignisse, Akquisitionen /Verkäufe >>.
Darüber hinaus sind im Cashflow aus Investitionstätigkeit Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 12,7 Mio. EUR (Vorjahr: 19,0 Mio. EUR) enthalten. Der hohe Vorjahreswert war vor allem auf expansionsbedingte Investitionen in IT-Server-Ausstattung sowie Erneuerungsinvestitionen in Büroflächen zurückzuführen.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2023 bei –139,4 Mio. EUR (Vorjahr: –124,0 Mio. EUR). Der Anstieg der Auszahlungen ist im Wesentlichen im Vergleich zur Kreditrückzahlung auf deutlich geringere Kreditaufnahmen zurückzuführen. Im Jahr 2023 wurden liquide Mittel von 18,5 Mio. EUR aufgenommen (Vorjahr: 40,8 Mio. EUR).
Gegenläufig wirkte sich die Tilgung der in Vorjahren in Anspruch genommenen Bankdarlehen in Höhe von 83,6 Mio. EUR (davon 27,7 Mio. EUR für langfristige Akquisitionsdarlehen) aus. Im Vorjahr erfolgten Tilgungen in Höhe von 98,7 Mio. EUR (davon 35,7 Mio. EUR für langfristige Akquisitionsdarlehen).
Der Perioden-Cashflow des Konzerns lag 2023 mit 258,9 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 258,5 Mio. EUR).
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2023 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 39,1 Mio. EUR oder 18,3% auf 252,9 Mio. EUR (Vorjahr: 213,8 Mio. EUR). Des Weiteren wirkten sich auf den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit die Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 52,0 Mio. EUR (Vorjahr: 45,0 Mio. EUR) sowie Zinsund Tilgungsleistungen für Leasingverbindlichkeiten aus, wobei 16,5 Mio. EUR (Vorjahr: 16,0 Mio. EUR) im Geschäftsjahr 2023 auf die Tilgung entfiel.
Liquiditätsrisiken entstehen, wenn beispielsweise Kunden nicht in der Lage wären, etwaige Verpflichtungen gegenüber der Nemetschek Group im Rahmen der normalen Handelsbedingungen zu erfüllen. Zur Steuerung dieses Risikos nimmt das Unternehmen periodisch eine Einschätzung der Zahlungsfähigkeit seiner Kunden vor.
Die hohe Kreditwürdigkeit (zum Beispiel durch interne Bankenratings) der Nemetschek Group erlaubt die Beschaffung von weiteren liquiden Mitteln in ausreichendem Maße. Darüber hinaus bestanden zum 31. Dezember 2023 noch nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von insgesamt 357,0 Mio. EUR (Vorjahr: 284,5 Mio. EUR). Nemetschek überwacht laufend das Risiko eines Liquiditätsengpasses mittels regelmäßiger Liquiditätsanalysen und -planungen. Hierbei werden die Laufzeiten der finanziellen Vermögenswerte (Forderungen, Festgeldanlagen etc.) sowie erwartete Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit berücksichtigt. Das Ziel ist es, den kontinuierlichen Finanzmittelbedarf fortlaufend zu decken und zugleich Flexibilität in der Finanzierung zu wahren. Weitere Informationen zum Management der Finanzrisiken sind auch im Chancen- und Risikobericht enthalten, siehe << 5 Chancen- und Risikobericht – Finanzrisiken >>.
Um ihre Marktposition in den Märkten AEC/O und Media weiterhin zu sichern und kontinuierlich neue Anwendungsbereiche erschließen zu können, sind sowohl Investitionen in Forschung und Entwicklung und Kapazitätserweiterungen als auch Ersatzund Rationalisierungsmaßnahmen erforderlich. Für die Nemetschek Group spielen dabei auch Unternehmenserwerbe und Beteiligungen an Start-up Unternehmen eine wichtige Rolle. Die Finanzierung solcher Unternehmenswerbe oder -beteiligungen erfolgt zum Großteil über Bankdarlehen, wobei auch und in Abhängigkeit von den Konditionen der Kapitalbeschaffung, auch eigene Mittel verwendet werden. Die im Geschäftsjahr 2023 durchgeführten Unternehmensbeteiligungen wurden durch konzerneigene Mittel finanziert.
Insgesamt investierte die Nemetschek Group im Geschäftsjahr 2023 24,1 Mio. EUR (Vorjahr: 81,1 Mio. EUR), davon 6,3 Mio. EUR in Sachanlagen (Vorjahr 14,3 Mio. EUR), die im Wesentlichen Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen darstellten, und 6,4 Mio. EUR in immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: 39,4 Mio. EUR). Die wesentlichen Investitionen betrafen im Vorjahr Unternehmenserwerbe.
Informationen zu außerbilanziellen finanziellen Verpflichtungen sind im Konzernanhang unter << Ziffer 27 Finanzielle Verpflichtungen >> enthalten.
| Δ nominal in % | ||
|---|---|---|
| 418,2 | 327,1 | 27,8% |
| 856,1 | 871,0 | –1,7% |
| 1.274,3 | 1.198,1 | 6,4% |
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | Δ nominal in % |
| 400,6 | 403,8 | –0,8% |
| 91,8 | 105,1 | –12,6% |
| 781,9 | 689,2 | 13,4% |
| 1.274,3 | 1.198,1 | 6,4% |
| 31.12.2023 | 31.12.2022 |
Die Konzern-Bilanzsumme zum 31. Dezember 2023 stieg um 76,2 Mio. EUR bzw. 6,4% auf 1.274,3 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 1.198,1 Mio. EUR).
Auf der Aktivseite der Konzernbilanz erhöhten sich die kurzfristigen Vermögenswerte von 327,1 Mio. EUR im Vorjahr um 91,1 Mio. EUR bzw. 27,8% auf 418,2 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023. Der Anstieg basiert vor allem auf den um 71,2 Mio. EUR bzw. 36,2% höheren Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie dem geschäftsentwicklungsgetriebenen, um 15,1 Mio. EUR bzw. 17,9% höheren Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der prozentuale Anstieg des Forderungsbestands liegt dabei über dem des Umsatzwachstums in Höhe von 6,2% und ist vor allem auf den weiter gestiegenen Anteil von Mietmodellen sowie hohen Rechnungsstellungen im Dezember 2023 zurückzuführen. Zudem erhöhten sich die Steuerforderungen zum Stichtag 31. Dezember 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 11,3 Mio. EUR auf 19,0 Mio. EUR.
Die langfristigen Vermögenswerte gingen um 14,9 Mio. EUR bzw. 1,7% auf 856,1 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 871,0 Mio. EUR) zurück.
Zum Rückgang trug vor allem die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte bei. Diese gingen deutlich um 36,6 Mio. EUR oder 21,3% auf 135,1 Mio. EUR zurück (Vorjahresstichtag: 171,7 Mio. EUR). Der Zugang von immateriellen Vermögenswerten wurde von Abschreibungen und Abgängen überkompensiert. Darüber hinaus verringerten sich die Geschäfts- und Firmenwerte zum 31. Dezember 2023 von 557,0 Mio. EUR um 5,0 Mio. EUR bzw. 0,9% auf 552,0 Mio. EUR. Der Rückgang ist überwiegend auf Fremdwährungseffekte zurückzuführen, da wesentliche Teile der Geschäfts- und Firmenwerte nicht in EUR, sondern in Fremdwährungen, insbesondere US-Dollar, gehalten werden. Zudem trugen auch die aus Leasingverhältnissen resultierenden Nutzungsrechte zum Rückgang der langfristigen Vermögenswerte bei. Diese gingen zum 31. Dezember 2023 um 8,9 Mio. EUR oder 12,7% auf 60,9 Mio. EUR zurück (Vorjahresstichtag: 69,8 Mio. EUR). Dabei wurden die Zugänge, insbesondere durch Grundstücke und Gebäude, durch die planmäßig anfallenden Abschreibungen sowie Abgänge überkompensiert. Den Rückgängen wirkten aber auch Anstiege entgegen. Vor allem die sonstigen finanziellen Vermögenswerte stiegen deutlich von 18,4 Mio. EUR (Vorjahresstichtag) um 11,2 Mio. EUR oder 61,0% auf 29,6 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023. Ausschlaggebend für den starken Anstieg waren vor allem die in dieser Position wirkenden und im Geschäftsjahr 2023 getätigten Investitionen in Unternehmensbeteiligungen (Ventures).
Das Sachanlagevermögen ging um 2,9 Mio. EUR oder 10,7% auf 23,7 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 26,6 Mio. EUR) zurück. Erneuerungsinvestitionen in Büroflächen wurden durch Abschreibungen überkompensiert. Die im Vergleich zu den Vorjahren höheren planmäßigen Abschreibungen resultieren vor allem aus den im Vorjahr vorgenommenen expansionsbedingten Investitionen in IT-Server-Ausstattung sowie Erneuerungsinvestitionen in Büroflächen.
Auf der Passivseite lagen die kurzfristigen Schulden mit 400,6 Mio. EUR leicht unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahresstichtag: 403,8 Mio. EUR). Den größten Anstieg verzeichneten, primär bedingt durch die weitere Ausweitung des Geschäftsvolumens, insbesondere bei den wiederkehrenden Umsätzen, die Umsatzabgrenzungsposten, die sich von 206,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022 um 58,2 Mio. EUR auf 265,1 Mio. EUR zum Geschäftsjahrende 2023 erhöhten. Gegenläufig wirkten vor allem die Veränderungen in den kurzfristigen Finanzschulden und kurzfristig fälligen Anteilen langfristiger Finanzschulden. Dieser, innerhalb der kommenden zwölf Monaten fällige Anteil der Finanzschulden ging um 58,3 Mio. EUR auf 6,8 Mio. EUR zurück (Vorjahresstichtag: 65,1 Mio. EUR), siehe << Liquiditätsanalyse >>. Weiterhin reduzierten sich die kurzfristigen Rückstellungen um 5,5 Mio. EUR, im Wesentlich getrieben durch einen Rückgang der personalbezogenen Rückstellungen.
Die langfristigen Schulden verringerten sich von 105,1 Mio. EUR um 13,2 Mio. EUR auf 91,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023. Am deutlichsten war der Rückgang der Leasingverbindlichkeiten. Sie gingen von 62,4 Mio. EUR um 9,6 Mio. EUR auf 52,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023 zurück. Die Veränderung wird im Konzernanhang unter << Ziffer 17 Leasingverhältnisse >> detailliert erläutert. Auch die passiven latenten Steuern gingen gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Mio. EUR oder 15,4% auf 16,7 Mio. EUR zurück (Vorjahresstichtag: 19,8 Mio. EUR). Darüber hinaus verringerten sich die langfristigen Darlehen ohne kurzfristigen Anteil ebenfalls deutlich. Sie gingen von 6,9 Mio. EUR um 6,8 Mio. EUR auf nunmehr 0,1 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023 zurück. Der Rückgang basiert auf Umgliederungen von langfristigen in kurzfristige Darlehen.
Gegenläufig wirkte der Anstieg der Umsatzabgrenzungsposten. Diese erhöhten sich von 2,6 Mio. EUR um 3,6 Mio. EUR auf 6,2 Mio. EUR zum 31. Dezember 2023 und stehen in Verbindung mit dem Ausbau des Geschäftsmodell auf wiederkehrende Umsatzmodelle. Einen Anstieg verzeichneten auch die Schulden aus Ertragssteuern, die von 6,0 Mio. EUR im Vorjahr auf 9,2 Mio. EUR anstiegen.
Das Eigenkapital erhöhte sich zum 31. Dezember 2023 von 689,2 Mio. EUR (Bilanzstichtag 2022) um 92,7 Mio. EUR auf 781,9 Mio. EUR. Der deutliche Anstieg ist primär durch die höheren Gewinnrücklagen in Höhe von 640,8 Mio. EUR (Vorjahr: 533,9 Mio. EUR) begründet. Gegenläufig wirkte das Sonstige Ergebnis (Other Comprehensive Income, OCI) von –22,8 Mio. EUR, das im Wesentlichen durch negative Währungskurseffekte beeinflusst wurde.
Die Eigenkapitalquote erhöhte sich zum Ende des Geschäftsjahres 2023 auf 61,4% (Vorjahresstichtag: 57,5%). Die kurzfristige Fremdkapitalquote lag bei 31,4% der Bilanzsumme (Vorjahresstichtag: 33,7%) und die langfristige Fremdkapitalquote bei 7,2% (Vorjahresstichtag: 8,8%).
| In Mio. EUR | GJ 2023 | GJ 2022 | Δ nominal in % |
|---|---|---|---|
| Liquide Mittel | 268,0 | 196,8 | 36,2% |
| Geschäfts- oder Firmenwert |
552,0 | 557,0 | –0,9% |
| Eigenkapital | 781,9 | 689,2 | +13,4% |
| Bilanzsumme | 1.274,3 | 1.198,1 | +6,4% |
| Eigenkapitalquote in % | 61,4% | 57,5% | +3,9pp |
Wie in den Vorjahren ermittelte die Nemetschek Group im Rahmen des Wertminderungstests für den Geschäfts- und Firmenwert die Kapitalkosten (WACC = Weighted Average Cost of Capital) für die Gruppe von Einheiten, die Zahlungsmittel generiert.
Die Marktrisikoprämie wurde mit 7,0% (Vorjahr: 7,25%) angesetzt. Es ergeben sich damit Kapitalkostensätze vor Steuern in einer Bandbreite von 13,1% bis 18,6% (Vorjahr: 12,0% bis 19,5%). Im Jahr 2023 wirkte sich das weiter angestiegene Zinsniveau als Reaktion auf die weiterhin hohe, jedoch im Jahresverlauf gesunkene, Inflation auf die vom Kapitalmarkt abgeleiteten Parameter aus. Bezogen auf die Marktkapitalisierung zum 31. Dezember 2023 und den Planungserwartungen liegt der interne Zinsfuß nach Steuern bei 5,0% (Vorjahr: 7,5%).
Um in den jeweiligen Märkten und Regionen adäquat und unmittelbar agieren zu können, werden Personalthemen lokal gesteuert. Die People/HR-Abteilung der Nemetschek SE ist für die strategische Entwicklung der Personalarbeit global verantwortlich und koordiniert die strategische Ausrichtung mit den jeweiligen Personalabteilungen der Marken.
Weitergehende Informationen zur Personalarbeit sind in der nichtfinanziellen Erklärung unter << 2.2 Wesentliche nichtfinanzielle Themen – Mitarbeiter und Gesellschaft >> enthalten.
Die Nemetschek Group beschäftigte zum 31. Dezember 2023 weltweit 3.429 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 3.448). Dies entspricht einem leichten Rückgang von 19 Mitarbeitenden bzw. 0,6%. Mitarbeiter in Elternzeit, freie Mitarbeiter und Langzeitkranke sind bei dieser Betrachtung nicht berücksichtigt.
Mit 73% (Vorjahresstichtag: 74%) war die Mehrzahl der Mitarbeiter der Nemetschek Group zum Jahresende 2023 außerhalb Deutschlands beschäftigt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufteilung der Mitarbeiter auf die für die Nemetschek Group wesentlichen Regionen und Deutschland als Land des Unternehmenssitzes.
Im Jahresdurchschnitt 2023 beschäftigte die Nemetschek Group weltweit 3.415 Personen, ein Anstieg von knapp 4% zum Vorjahr (3.291). Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl im Bereich Forschung und Entwicklung lag bei 1.329 (Vorjahr: 1.316), was 38,9% der Gesamtbelegschaft entspricht (Vorjahr: 40,0%).
In den Bereichen Vertrieb, Marketing und Customer-Support arbeiteten im Durchschnitt 1.656 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.571). Hinzu kamen 430 Mitarbeiter (Vorjahr: 404) in der Administration.

Der Personalaufwand stieg im Jahr 2023 um 7,0% auf 360,9 Mio. EUR (Vorjahr: 337,2 Mio. EUR), was zu einer Personalaufwandsquote (Personalaufwand/Umsatz) von 42,4% führte (Vorjahr: 42,1%).

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die Nemetschek SE als Muttergesellschaft der Nemetschek Group. Die Angaben erfolgen auf der Grundlage des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) über die Rechnungslegung von großen Kapitalgesellschaften und des Aktiengesetzes (AktG). Das Ergebnis der Nemetschek SE ist abhängig von den Ergebnissen der direkt und indirekt gehaltenen Tochtergesellschaften. Der nichtfinanzielle Konzernbericht (Nichtfinanzielle Erklärung) ist mit der nichtfinanziellen Erklärung des Mutterunternehmens zusammengefasst im Kapitel << 2 Nichtfinanzielle Erklärung >>.
Der Umsatz der Nemetschek SE in Höhe von 9,5 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023 (Vorjahr: 8,7 Mio. EUR) resultierte im Wesentlichen aus Einnahmen aus der Lizenzierung der Dachmarke "A Nemetschek Company".
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen auf 15,5 Mio. EUR (Vorjahr: 13,2 Mio. EUR). Sie beinhalteten im abgelaufenen Geschäftsjahr unter anderem Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 4,1 Mio. EUR (Vorjahr: 7,0 Mio. EUR) sowie Erträge aus Weiterberechnungen an Tochtergesellschaften in Höhe von 9,2 Mio. EUR (Vorjahr: 5,2 Mio. EUR). Der Personalaufwand für Löhne und Gehälter hat sich von 14,1 Mio. EUR im Vorjahr auf 12,5 Mio. EUR reduziert. Diese Entwicklung ist in erster Linie auf einen Rückgang der variablen Gehaltsbestandteile von 5,9 Mio. EUR in 2022 auf 4,2 Mio. EUR in 2023 zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von 23,6 Mio. EUR im Vorjahr auf 30,4 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023 und damit analog zu den sonstigen betrieblichen Erträgen. Ursächlich sind hauptsächlich gestiegene Aufwendungen für Beratungsleistungen (5,8 Mio. EUR zu 2,9 Mio. EUR im Vorjahr), Softwarekosten (6,2 Mio. EUR zu 4,1 Mio. EUR im Vorjahr) und Marketingkosten (2,8 Mio. EUR zu 1,2 Mio. EUR im Vorjahr). Die Aufwendungen aus Währungsdifferenzen (4,2 Mio. EUR zu 6,5 Mio. EUR im Vorjahr) sanken aufgrund Kursentwicklungen, im Wesentlichen getrieben durch den US-Dollar.
Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 124,1 Mio. EUR (Vorjahr: 53,0 Mio. EUR) betrafen mit 124,0 Mio. EUR Ausschüttungen der Tochtergesellschaften (Vorjahr: 52,9 Mio. EUR). Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen in Höhe von 27,7 Mio. EUR (Vorjahr: 32,4 Mio. EUR) resultieren aus den Gewinnabführungen der Allplan GmbH und der Frilo Software GmbH. Dem gegenüber steht ein Aufwand aus Verlustübernahme in Höhe von 2,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR von der Nevaris Bausoftware GmbH. Der Jahresüberschuss erhöhte sich auf 123,5 Mio. EUR (Vorjahr: 29,8 Mio. EUR).
Die Bilanz der Nemetschek SE ist im Wesentlichen geprägt durch Finanzanlagen in Höhe von 587,1 Mio. EUR (Vorjahr: 569,9 Mio. EUR). Der weitaus größte Anteil mit 576,9 Mio. EUR (Vorjahr: 531,5 Mio. EUR) entfiel dabei auf Anteile an verbundenen Unternehmen. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen sanken aufgrund der Einlage von Darlehensforderungen in Kapitalanteile an verbundenen Unternehmen um 34,2 Mio. EUR. Der Bestand von 1,8 Mio. EUR (Vorjahr: 34,2 Mio. EUR) erfolgt aufgrund der Vergabe eines bedingt rückzahlbaren Darlehens an ein Tochterunternehmen im Laufe des Geschäftsjahres 2023. Im Umlaufvermögen bestanden zum Bilanzstichtag Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus einer kurzfristigen Darlehensforderung, Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen sowie Ergebnisabführungsverträgen in Höhe von 167,6 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 183,3 Mio. EUR). Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 wurden Forderungen gegenüber dem Finanzamt in Höhe von 14,5 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 7,1 Mio. EUR) in den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.
Die liquiden Mittel beliefen sich Ende 2023 auf 6,7 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 3,6 Mio. EUR).
Die Passivseite der Bilanz ist geprägt durch Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Konzerngesellschaften. Bedingt durch planmäßige Tilgungen und Neuaufnahmen sanken die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 6,6 Mio. EUR (Vorjahresstichtag: 71,3 Mio. EUR). Das Eigenkapital erhöhte sich um 66,4 Mio. EUR auf 528,4 Mio. EUR. Dem Jahresergebnis 2023 in Höhe von 123,5 Mio. EUR stand die Dividendenzahlung, die im Geschäftsjahr 2023 ausgeschüttet wurde, in Höhe von 52,0 Mio. EUR (Vorjahr: 45,0 Mio. EUR) gegenüber. Die Eigenkapitalquote der Nemetschek SE betrug zum Stichtag 67,4% (Vorjahr: 60,0%).
Die Rückstellungen erhöhten sich um 4,9 Mio. EUR auf 14,8 Mio. EUR. Hauptgründe hierfür sind, dass die Gesellschaft im Rahmen von aktienbasierten Vergütungen eine Rückkaufsverpflichtung von eigenen Aktien in Höhe von 5,2 Mio. EUR erfasst hat (siehe "Anteilsbasierte Vergütung") und eine aufgrund der Hinzurechnungsbesteuerungsregelung erstmals eingestellte Rückstellung in Höhe von 2,3 Mio. EUR. Gegenläufige Effekte ergeben sich aus verschiedenen Einzelsachverhalten.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus dem Cash-Pooling (111,8 Mio. EUR, Vorjahresstichtag: 91,3 Mio. EUR) und aus kurzfristigen Intercompany-Darlehen in Höhe von 109,3 Mio. EUR (Vorjahr: 127,3 Mio. EUR).
Im Geschäftsjahr 2023 bestanden mit folgenden Tochtergesellschaften Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge: Allplan GmbH, Frilo Software GmbH und Nevaris Bausoftware GmbH. Zwischen der Allplan GmbH und der Allplan Deutschland GmbH bestanden ebenfalls Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge.
Die Finanzierungstätigkeit der Nemetschek SE beinhaltete im Wesentlichen Tilgungsleistungen in Höhe von 83,21 Mio. EUR (Vorjahr: 87,7 Mio. EUR), Neuaufnahmen in Höhe von 18,51 Mio. EUR (Vorjahr: 40,8 Mio. EUR sowie die Dividendenzahlung in Höhe von 52,0 Mio. EUR (Vorjahr: 45,0 Mio. EUR).
Im Jahr 2023 verlängerte die Nemetschek SE die bestehenden bilateralen Kreditlinien und erhöhte diese insgesamt auf 357,0 Mio. EUR (Vorjahr: 284,5 Mio. EUR). Die Kreditlinien wurden mit einer Laufzeit von bis zu 1 Jahr gewährt. Ende 2023 hat die Nemetschek SE keine dieser Kreditlinien gezogen.
Im Geschäftsjahr 2023 wurden Zinszahlungen für aufgenommene Kreditverbindlichkeiten und Kreditlinien in Höhe von 1,4 Mio. EUR (Vorjahr: 0,8 Mio. EUR) geleistet.
Im Rahmen der Innenfinanzierungstätigkeit flossen der Gesellschaft im Wesentlichen Finanzmittel aus Cash-Pooling-Transaktionen, Aufnahme von Intercompany-Darlehen sowie Ausschüttungen ausgewählter Tochtergesellschaften zu.
Die Nemetschek SE ist maßgeblich von den Chancen und Risiken des Konzerns beeinflusst. Im Vergleich zum Konzern ist die Nemetschek SE einem erhöhten Fremdwährungsrisiko aus konzerninternen Finanzierungen in Fremdwährung ausgesetzt. Diese Fremdwährungsrisiken werden im Wesentlichen durch ein Natural Hedge ausgeglichen. Verbleibende wesentliche Risikospitzen werden im Einzelfall durch Sicherungsgeschäfte begrenzt. Zum Bilanzstichtag bestanden keine offenen Sicherungsgeschäfte.
Im Jahresdurchschnitt 2023 beschäftigte die Nemetschek SE 66 Mitarbeiter (Vorjahr: 62).
Die zukünftige Entwicklung der Nemetschek SE mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken ist maßgeblich beeinflusst von den im Chancen- und Risikobericht ausgeführten Prognosen der Nemetschek Group. Auf der Basis der Planungen des Konzerns erwartet die Nemetschek SE im Geschäftsjahr 2024 wieder einen leichten Anstieg des Beteiligungsergebnisses und somit des Jahresüberschusses. Dieser lag im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich über dem des Vorjahres sowie über der Erwartung für 2023. Ursächlich hierfür waren höhere Finanzierungsbedarfe. Die Nemetschek SE geht von einer positiv verlaufenden Ertragsentwicklung im oberen einstelligen Prozentbereich und für 2024 von einem über dem abgelaufenen Geschäftsjahr liegenden Jahresergebnis aus, welches sich ebenfalls im oberen einstelligen Prozentbereich erhöht.
Weiterhin wird erwartet, dass die Nemetschek SE 2024 eine positive Bruttoliquidität im unteren zweistelligen Prozentbereich über dem Vorjahresniveau ausweisen wird. Die Prognose des Vorjahres wurde leicht übertroffen, da die Nemetschek SE eine positive Bruttoliquidität im mittleren einstelligen Millionenbereich ausweist.
Die Gesellschaft plant, auch zukünftig rund 25% des operativen Cashflows an ihre Aktionäre auszuschütten. Die Dividendenpolitik steht dabei immer unter der Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie der wirtschaftlichen und finanziellen Lage der Gesellschaft.
Die ursprüngliche Prognose für das Geschäftsjahr 2023 trug den zu Beginn des Jahres 2023 herrschenden unsicheren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, ausgehend vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine teilweise schwerwiegenden Folgen für die Weltwirtschaft, Rechnung. Die Prognose basierte auch darauf, dass die Weltwirtschaft, wie zum damaligen Zeitpunkt von Sachverständigenrat und IWF prognostiziert, um 2% bis 3% wachsen dürfte und sich das Wachstum gegenüber dem Vorjahr verlangsamen sollte. Ebenso floss eine prognostizierte verhaltene Entwicklung der Bauwirtschaft in die Prognose ein. Darüber hinaus waren in der Prognose für das Geschäftsjahr 2023 insbesondere auch kurzfristige dämpfende Umsatz- und Ergebniseffekte unterstellt, die auf die Umstellung des Geschäftsmodell vom klassischen Lizenzgeschäft auf Subskription und SaaS zurückzuführen sind. Unter Berücksichtigung dieser Annahmen ging der Vorstand mit einer realistischen, insgesamt positiven, aber auch vorsichtigen Erwartungshaltung in das Geschäftsjahr 2023 und stellte ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum in einer Bandbreite von 4% und 6% in Aussicht, wobei sich das Wachstum der jährlich wiederkehrenden Umsätze (ARR) mit >25% deutlich überproportional entwickeln sollte und somit der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz zum Jahresende auf über 75% gesteigert werden sollte. Für die EBIT-DA-Marge stellte der Vorstand eine Bandbreite von 28%–30% in Aussicht.
Trotz der anspruchsvollen und nach wie vor herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise das anhaltend hohe Zinsniveau infolge der weiterhin hohen, jedoch in vielen bedeutenden Wirtschaftsregionen zurückgehenden, Inflation, sowie die ebenfalls anhaltenden Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, z.B. Energiekrise in Europa, und aktuellen Entwicklungen im Gaza-Israel-Konflikt, wie unter << 3.2 Geschäftsverlauf 2023 und für den Geschäftsverlauf wesentliche Ereignisse >> erläutert, konnten die vom IWF und Sachverständigenrat zum Prognosezeitpunkt in Aussicht gestellten Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft erreicht bzw. sogar leicht übertroffen werden. Statt eines Wachstums von rund 2% bis 3% dürfte das Wachstum für das Jahr 2023 laut aktueller Meinung der Experten am oberen Ende der Bandbreite und somit bei rund 3% liegen. Die für die Nemetschek Group wesentliche Bauindustrie konnte sich im Jahr 2023 wie im Kapitel << 3.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Erwartungen >> beschrieben entwickeln, wobei jedoch vor allem in Deutschland und weiteren Teilen von Europa die Auswirkungen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung insbesondere auch in der Bauindustrie spürbar waren.
Im beschriebenen Umfeld konnte sich die Nemetschek Group erneut erfreulich entwickeln. Über das gesamte Geschäftsjahr hinweg entwickelte sich das Geschäft, getrieben durch die langfristigen strukturellen Wachstumstreiber wie der niedrige Grad der Digitalisierung in der Bauindustrie, die Anforderungen nach mehr Effizienz, Zeit- und Kosteneinsparungen entlang des Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturen, steigende Regularien zur BIM-Nutzung sowie erhöhte Anforderungen nach Nachhaltigkeit, Umweltschutz und niedrigeren CO2 -Emmissionen, positiv. Hinzu kamen eine weiterhin hohe Kundennachfrage sowie die starke Entwicklung der wiederkehrenden Umsätze aus Subskription und Software-as-a-Service (SaaS). Die unterjährige sehr gute Entwicklung nahm der Vorstand zum Anlass seine ursprüngliche im März 2023 kommunizierte Prognose beim Umsatz leicht nach oben anzupassen und bei der EBITDA-Marge zu konkretisieren. So wurde am 23. Oktober 2023 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 6% bis 8% für das Jahr 2023 in Aussicht gestellt mit einer EBITDA-Marge am oberen Ende der ursprünglich prognostizierten Bandbreite von 28% bis 30%. Die Prognose für das Wachstum der jährlich wiederkehrenden Umsätze und deren Anteil am Gesamtumsatz wurde im Oktober 2023 nicht angepasst.
Insgesamt konnte im Geschäftsjahr 2023 ein Umsatz von 851,6 Mio. EUR erzielt werden, was einem nominalen Wachstum von 6,2% und einem währungsbereinigten Wachstum von 8,0% entspricht. Damit liegt das im Geschäftsjahr 2023 erzielte währungsbereinigte Umsatzwachstum oberhalb der ursprünglich im März 2023 prognostizierten Bandbreite von 4% bis 6% und am oberen Ende der im Oktober 2023 nach oben angepasster Bandbreite von 6% bis 8%. Gründe für das erfreuliche Wachstum in einem nach wie vor anspruchsvollen makroökonomischen Umfeld waren unter anderem der weiter gesteigerte Anteil an wiederkehrenden Umsätzen als Basis für das angestrebte nachhaltige Wachstum, die konsequente Arbeit an den definierten strategischen Schwerpunktthemen sowie die weitere Internationalisierung des Geschäfts.
Basierend auf der erfreulichen Umsatzentwicklung entwickelte sich auch die Profitabilität im Geschäftsjahr 2023 positiv. Nominal stieg das EBITDA leicht um 0,3% (währungsbereinigt: 4,2%) auf 257,7 Mio. EUR, was einer EBITDA-Marge von 30,3% entspricht und damit leicht oberhalb der ursprünglichen im März 2023 prognostizierten und im Oktober 2023 präzisierten Bandbreite von 28% bis 30% liegt.
| Geschäftsjahr 2022 Ist | Geschäftsjahr 2023 Prognose März 2023 |
Geschäftsjahr 2023 Prognose (Update) Oktober 2023 |
Geschäftsjahr 2023 Ist | Δ nominal in % | Δ währungs bereinigt |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz bzw. Umsatzwachstum |
801,8 Mio. EUR | Währungsbereinigtes Wachstum: 4%–6% |
Währungsbereinigtes Wachstum 6%–8% |
851,6 Mio. EUR | 6,2% | 8,0% |
| ARR bzw. Wachstum der ARR (jährlich wiederkehrende Umsätze) |
581,7 Mio. EUR | ARR-Wachstum: > 25% |
ARR-Wachstum > 25% | 718,6 Mio. EUR | 23,5% | 26,7% |
| Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz |
66,4% | Anteil am Gesamt umsatz > 75% |
Anteil am Gesamt umsatz > 75% |
76,6% | +10,2pp | – |
| EBITDA bzw. EBITDA-Marge | 257,0 Mio. EUR, 32,0% |
EBTIDA-Marge: 28%–30% |
Oberes Ende der Bandbreite 28%–30% |
257,7 Mio. EUR; 30,3% |
0,3% | 4,2% |
Die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- (IKS) und Risiko- und Chancenmanagementsystem (RMS) auf Konzernebene liegt beim Vorstand der Nemetschek SE. Sowohl das RMS als auch das IKS beziehen sich auf die Nemetschek SE und alle für den Konzernabschluss relevanten Tochtergesellschaften und folgen dem Ansatz des Three-Lines-of-Defense-Modells.
Dabei liegt die erste sogenannte "Abwehrlinie" beim Management des operativen Geschäfts zusammen mit den zentralen Konzernfunktionen. Sie verantworten die Erfassung, die Bewertung und die Steuerung der dort auftretenden Risiken. Hier werden auch Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, um den entsprechenden Risiken entgegenzuwirken. Die zweite "Abwehrlinie" stellt organisatorisch die zentrale Risikomanagement-Funktion dar, die dem Corporate Controlling zugeordnet ist. Die Risikomanagement-Funktion, die seit dem Geschäftsjahr 2023 als eigenständiger Fachbereich innerhalb der Corporate Controlling Organisation geführt wird, ist für das konzernweite Risiko- und Chancenmanagementsystem (RMS) verantwortlich. Das RMS wird kontinuierlich weiterentwickelt und durch entsprechende Informationen konzernweit verankert. Innerhalb dieser zweiten "Abwehrlinie" ist auch das Risk Committee installiert. In diesem Gremium, das aus Segmentverantwortlichen und den Verantwortlichen der Risikokategorien besteht, werden quartalsweise die zusammengefassten konzernweiten Risiken und Chancen sowie die getroffenen Maßnahmen und deren Wirkungen sowie etwaige Maßnahmen mit dem Vorstand diskutiert. Darüber hinaus wird in der zentralen Risikomanagementfunktion auch die Berichterstattung für interne, aber auch externe Stakeholder vorbereitet. Das Internal Audit stellt die dritte Abwehrlinie dar und fungiert als unabhängige Kontrollinstanz des Vorstands und des Aufsichtsrats. Internal Audit überprüft regelmäßig und auch im Auftrag des Aufsichtsrats die Effektivität des RMS und IKS und gibt darüber hinaus Anregungen, die zur kontinuierlichen Verbesserung beitragen.
| AUFSICHTSRAT / PRÜFUNGSAUSSCHUSS | ||||
|---|---|---|---|---|
| VORSTAND | ||||
| 1. Abwehrlinie | 2. Abwehrlinie | 3. Abwehrlinie | ||
| » Risikomanagement auf operativer Ebene (Marken- und Konzernebene) |
» Risiko-Management-System (RMS) und Internes Kontrollsystem (IKS) » Risk Commitee |
» Internal Audit | ||
| Operatives Risikomanagement | Steuerung und Überwachung | Unabhängige Überprüfung | ||
| COMPLIANCE |
Das heißt zusammengefasst, dass die Umsetzung der beiden Systeme in den operativen Einheiten, also bei lokalen Prozessverantwortlichen in den Konzerngesellschaften ("1. Abwehrlinie"), erfolgt. Die Konzeption und Weiterentwicklung der Systeme liegt im Verantwortungsbereich der Funktionen Corporate Controlling (RMS/IKS) und Corporate Finance (rechnungslegungsbezogenes IKS) ("2. Abwehrlinie"). Dort werden in Zusammenarbeit mit anderen Zentralfunktionen auch die Erstellung und Kommunikation von Grundsätzen, Richtlinien und weitergehenden Informationen wie beispielsweise der Konzernkontenrahmen zum RMS und IKS koordiniert. Auch werden an diesen Stellen, in Zusammenarbeit mit den involvierten Zentralfunktionen, Schulungen konzipiert und umgesetzt. Das IKS und das RMS umfassen das Management von Risiken und
Rechnungslegung sowie die Einhaltung der für die Nemetschek Group maßgeblichen rechtlichen Vorschriften und Regelungen. Zunehmend sind hier auch Nachhaltigkeitsaspekte eingeschlossen, die auf Basis der regulatorischen Vorgaben fortlaufend weiterentwickelt werden. Die Funktion Internal Audit ("3. Abwehrlinie") überprüft als unabhängige Instanz die beiden Systeme regelmäßig auf ihre Effektivität. Die Prüfungsaktivitäten erfolgen dabei im Rahmen des jährlichen Prüfungsplans bzw. im Rahmen von unterjährig beauftragten Prüfungen. Der Prüfungsausschuss ist in das konzernweite IKS und RMS systematisch eingebunden. Er überwacht vor allem die Rechnungslegung, den Rechnungslegungsprozess und auch
Chancen in Bezug auf das Erreichen der Geschäftsziele, die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen die Angemessenheit und die Wirksamkeit des IKS, des RMS und auch der Funktion Internal Audit.
Mit dem implementierten internen Kontrollsystem, dem Risikomanagementsystem und dem Compliance- Managementsystem hat der Vorstand der Nemetschek Group einen Steuerungsrahmen geschaffen, der auf ein angemessenes und wirksames internes Kontroll- und Risikomanagement abzielt. Aus der Befassung mit dem internen Kontroll- und Risikomanagement sind dem Vorstand keine Umstände bekannt, die gegen die Angemessenheit und Wirksamkeit dieser Systeme sprechen.
Der Konzernabschluss des Nemetschek Konzerns (nach den IFRS) wird auf Basis eines zentral vorgegebenen konzeptionellen Rahmenwerkes erstellt. Dieses umfasst im Wesentlichen einheitliche Vorgaben in Form von Bilanzierungsrichtlinien. Es findet eine fortlaufende Analyse statt, ob eine Anpassung des konzeptionellen Rahmens aufgrund von Änderungen im regulatorischen Umfeld erforderlich ist. Monatlich werden die Rechnungswesen-Abteilungen der operativen Einheiten über aktuelle Themen und einzuhaltende Termine informiert, die die Rechnungslegung und den Abschlusserstellungsprozess betreffen. Die von der Nemetschek SE und deren Tochterunternehmen berichteten Abschlussinformationen bilden die Datengrundlage für die Erstellung der relevanten Abschlüsse. Die Abschlussinformationen der meisten Konzerngesellschaften werden dabei durch lokale Rechnungswesen-Abteilungen erstellt. Darüber können weitere Rechnungslegungsaktivitäten, wie Governance- und Überwachungstätigkeiten, in der Regel auf regionaler Ebene auch gebündelt sein. In bestimmten Fällen, wie der Bewertung von komplexeren Vergütungen oder Bewertungen im Rahmen von Unternehmenserwerben, werden auch externe Dienstleister zur Unterstützung hinzugezogen.
Auf Basis der von den lokalen Rechnungswesen-Abteilungen berichteten Abschlussinformationen wird der Abschluss im Konsolidierungssystem erstellt. Die zur Erstellung des Abschlusses durchzuführenden Schritte werden manuellen, wie auch systemtechnischen Kontrollen unterzogen.
Die Qualifikation der in den Rechnungslegungsprozess einbezogenen Mitarbeiter wird durch geeignete Auswahlprozesse und Schulungen sichergestellt. Es gilt grundsätzlich das "Vier-Augen-Prinzip". Ergänzend müssen Abschlussinformationen bestimmte und im Voraus festgelegte Freigabeprozesse durchlaufen. Weitere Kontrollmechanismen sind Soll-Ist-Vergleiche sowie Analysen über die inhaltliche Zusammensetzung und Veränderungen der einzelnen Posten, sowohl der von Konzerneinheiten berichteten Abschlussinformationen als auch des Konzernabschlusses.
Zum Schutz vor nicht autorisiertem Zugriff sind in Übereinstimmung mit unseren Bestimmungen zur Informationssicherheit in den rechnungslegungsbezogenen IT-Systemen Zugriffsberechtigungen definiert. Die oben genannten manuellen und systemseitigen Kontrollmaßnahmen gelten grundsätzlich auch für die Überleitung der International-Financial-Reporting-Standards-(IFRS-) Abschlussinformationen auf den Jahresabschluss der Nemetschek SE.
Quartalsweise findet ein interner Zertifizierungsprozess statt, bei dem das Management verschiedener Leitungsebenen, unterstützt durch Bestätigungen des Managements von Einheiten in ihrem Verantwortungsbereich, die Ordnungsmäßigkeit, der an die Konzernzentrale berichteten Finanzdaten bestätigt und über die Wirksamkeit der entsprechenden Kontrollsysteme berichtet.
Der Prüfungsausschuss ist in das rechnungslegungsbezogenes IKS eingebunden, siehe << Governance >>.
Angesichts immer schnelleren Marktveränderungen, zunehmenden Unsicherheiten, steigender Komplexität der international unterschiedlichen Rahmenbedingungen und des hohen technologischen Fortschritts gepaart mit einer dynamischen Wachstums- und Investitionsentwicklung in den für die Nemetschek Group relevanten Märkten, hängen unternehmerische Entscheidungen immer mehr von einer zuverlässigen Beurteilung potenzieller Risiken und Chancen ab.
Nemetschek ist als weltweit operierender Softwarekonzern mit seinem breiten Produktportfolio Risiken und Chancen ausgesetzt, die je nach Geschäftsbereich, Branche und Region unterschiedlich ausgeprägt sein können. Die Unternehmenspolitik ist darauf ausgerichtet, Chancen wahrzunehmen, Erfolgspotenziale zu nutzen und auszubauen, sowie damit einhergehende Risiken so weit wie möglich zu vermeiden, zu minimieren oder zu kompensieren. Ziel ist es, die unternehmerische Flexibilität und finanzielle Solidität zu erhalten, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und damit den Fortbestand des Konzerns langfristig zu sichern.
Der Risiko- und Chancenmanagementprozess zielt auf die frühzeitige und systematische Identifikation bestandsveränderten Entwicklungen sowie auf die Steuerung von den Unternehmenserfolg gefährdenden Risiken ab. Es folgt dem Ansatz des Three-Lines-of-Defense-Modells.
Durch die organisatorische Verankerung des Risiko- und Chancenmanagements im Corporate Controlling folgt das Risiko- und Chancenmanagement den Planungs- und Berichterstattungsprozessen und Kriterien. Zudem wird sichergestellt, dass Risiken aus dem operativen Geschäft quantitativ und qualitativ konzernweit nach einheitlichen Kriterien und Kategorien zur besseren Vergleichbarkeit bewertet werden. Im Gegensatz zum Vorjahr hat man von einer Quantifizierung der Chancen abgesehen, da die strategischen Chancen Gegenstand der Unternehmensausrichtung sind. Chancen werden aber erfasst, erörtert und beurteilt, jedoch zur internen Steuerung nicht explizit quantitativ einzeln bewertet. Dies erfolgt in der Regel erst dann, wenn eine Chance für hinreichend investitionswürdig erachtet wird und es in der Unternehmens- und Finanzplanung betrachtet wird.
Vierteljährlich wird das Risiko- und Chancenprofil der Nemetschek Group aktualisiert, dokumentiert und abschließend erfasst. Dies gilt für sowohl strategische, gruppenrelevante Risiken und Chancen als auch für operative, bei den Marken liegenden Chancen und Risiken. Für alle ermittelten und als relevant eingestufte Risiken und Chancen werden Verantwortliche festgelegt.
Wesentliche, relevante Risiken werden durch geeignete Maßnahmen transferiert, in ihrem Ausmaß begrenzt, mitigiert oder auch akzeptiert. Wo sinnvoll und machbar findet der Risikotransfer durch entsprechende Versicherungen statt.
Der Aufsichtsrat wird regelmäßig über die wesentlichen identifizierten Risiken und Chancen der Nemetschek Group sowie über die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risiko- und Chancenmanagementsystems informiert.
Der Risikomanagementprozess der Nemetschek Group gliedert sich in die folgenden Elemente:
Die Identifikation und Bewertung, soweit eine Bewertung vorgenommen wird, der Risiken erfolgt systematisch. Dabei werden die ermittelten Risiken quantifiziert, klassifiziert und den nachfolgend genannten fünf Kategorien zugeordnet:
Aufgrund ihrer zunehmenden Bedeutung wurden die IT- und Information-Security-Risiken im Verlauf des Geschäftsjahres 2023 in einer eigenen Kategorie zusammengefasst und auch separat berichtet.
Um geeignete Maßnahmen zur Bewältigung insbesondere möglicher bestandsgefährdender Risiken vornehmen zu können, werden identifizierte Risiken anhand ihrer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres bei Eintritt erwarteten Ausmaßes in Bezug auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage sowie die Reputation der Nemetschek Group bewertet und anschließend eingestuft.
Die nachfolgend dargestellten Bandbreiten des möglichen Ausmaßes (nach Maßnahmen) stehen dabei in Relation zum nachhaltigen und profitablen Wachstum sowie der Finanzierungssituation der Nemetschek Group.

Nachfolgend werden die wesentlichen Risiken für den Konzern mit ihrer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrem geschätzten Ausmaß dargestellt. Die vier Segmente der Nemetschek Group werden mit einem ähnlichen Risiko- und Chancenprofil bewertet und daher nicht separat dargestellt. Die die im folgenden genannten Risiken beziehen sich auf die jetzige zum Stichtag geltende Konzernstruktur.
Auf Basis der Risikoberichterstattung an den Vorstand des Nemetschek Konzerns besteht zum Bilanzstichtag das folgende Risikoprofil, welches die aus Konzernsicht wesentlichen Unternehmensrisiken in Risikofelder mit deren definierten Risikokategorien zusammenfasst:
| Eintritts wahr scheinlich |
|||
|---|---|---|---|
| Risikofeld | Risikokategorie | keit | Ausmaß |
| Konjunktur und Rahmen bedingungen |
mittel | hoch | |
| Branchenentwicklung | mittel | hoch | |
| Marktrisiken | Wettbewerbsumfeld | niedrig | mittel |
| Unternehmensstrategie | sehr niedrig | hoch | |
| Vertrieb und Marketing | sehr niedrig | hoch | |
| Produkte, Technologien und Prozesse |
mittel | hoch | |
| Personal | hoch | mittel | |
| Operative Risiken | Akquisitionen, Venture Investments und Integ rationen |
niedrig | sehr niedrig |
| Rechtliche Risiken | mittel | sehr niedrig | |
| Rechtliche, Steuer | Steuerrisiken | hoch | sehr niedrig |
| und Compliance Risiken |
Compliance- und Governance-Risiken |
niedrig | sehr niedrig |
| Datensicherheit, Schutz personenbezogener Daten und Informations sicherheit |
niedrig | mittel | |
| IT- und Information Security-Risiken |
Information-Security Risiken |
hoch | mittel |
| Liquiditätsrisiko | sehr niedrig | sehr niedrig | |
| Währungsrisiken | hoch | hoch | |
| Ausfallrisiken und Steuerung |
mittel | sehr niedrig | |
| Finanzrisiken | Zinsrisiko | sehr hoch | sehr niedrig |
Über alle Risikokategorien hinweg stellen im zum Bilanzstichtag 31.12.2023
die höchsten Risiken der Nemetschek Group dar. Keines der aus dem operativen Geschäft identifizierten geschäftsspezifischen Einzelrisiken stellt für die Nemetschek Group nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Ausmaß als ein wesentlich zu bewertendes Risiko dar. Wesentliche Risiken sind Risiken, welche sowohl bei der Eintrittswahrscheinlichkeit als auch beim Ausmaß die Stufen "Hoch" / "Sehr hoch" erreichen. Darüber hinaus wurden auch keine bestandsgefährdeten Risiken weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit der Nemetschek Group identifiziert.
Die Nemetschek Group ist in unterschiedlichen Märkten und Regionen aktiv. Die Geschäftstätigkeit wird durch geografische und branchenspezifische Konjunkturverläufe sowie politische und finanzwirtschaftliche Veränderungen, aber auch durch das Auftreten von Naturkatastrophen, geopolitischen Veränderungen und anderen globalen Ereignissen beeinflusst. Vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Lage haben sich die Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr verschlechtert, was zu einem Anstieg der konjunkturellen Risiken führt.
Der weiter andauernde russische Angriffskrieg, sowie die Eskalation des Gaza-Israel-Konflikts und der daraus folgende Krieg haben keine wesentlichen unmittelbaren Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der Nemetschek Group. Mittelbare Folgen wie etwa die durch den russischen Angriffskrieg ausgelöste Energiekrise in Europa oder auch durch die durch unterschiedliche Regierungen avisierte Umverteilung von Budgets in die Verteidigungshaushalte können sich jedoch mittelbar negativ auf die Geschäfte der Nemetschek Group auswirken. Eine regionale Ausdehnung der kriegerischen Auseinandersetzungen, auch unter Einbezug der Nato, sowie etwaige weitere aus den bestehenden Konflikten getriggerte geopolitischen Verstimmungen könnten zu einer deutlichen Verschlechterung der globalen Wirtschaftslage führen und sich auch negativ auf das globale Wirtschaftswachstum und auf die Investitionstätigkeit von Unternehmen entsprechend beeinflussen.
Nemetschek verfolgt laufend die Entwicklung in wichtigen Volkswirtschaften und deren Bau- und Medienindustrien anhand allgemein verfügbaren Frühwarnindikatoren wie z.B. dem Indikator des Marktinstituts Euroconstruct oder dem sogenannten Construction Confidence Indicator (CCI) und einer Analyse der eigenen Vermarktungssituation. Auch der Markt für Media & Entertainment wird eng verfolgt und Ereignisse wie der Streik der Filmindustrie in den USA, die den Markt und die Nachfrage beeinflussen, beobachtet. Insbesondere die stark adressierten Märkte in Europa, Nordamerika und Asien werden fortlaufend analysiert. Dank der internationalen Geschäftsausrichtung verfügt die Nemetschek Group über eine breite Risikostreuung. Auch reagieren die einzelnen Segmente zeitlich unterschiedlich auf Konjunkturzyklen. Das Segment Design mit rund 50% der Umsatzerlöse der Nemetschek Group steht am Anfang des Lebenszyklus von Bauwerken und verspürt eine allgemeine wirtschaftliche Schwächung in der Regel zuerst. Erst nachgelagert wäre auch das Segment Build betroffen. Die Segmente Manage und Media adressieren wiederum andere Endkunden, was die Risikostreuung erhöht. Das Segment Manage ist nicht unmittelbar vom Bauprozess abhängig, da in diesem Segment vielmehr Effizienzsteigerungen bei der Verwaltung von Immobilien im Fokus stehen. Mit dem Segment Media ist der Konzern nahezu losgelöst von der Baubranche.
Innerhalb der aktuellen Kundenstruktur gibt es derzeit keinen einzelnen Kunden mit wesentlichen Umsatzanteilen. Die Nemetschek Group ist sowohl bei regionaler Aufteilung als auch bei ihrer Kundenstruktur sehr diversifiziert. Auch der hohe Anteil an wiederkehrenden Umsatzerlösen mit 76,6% (Vorjahr: 66,4%) am Gesamtumsatz stellt einen risikominimierenden Faktor dar. Ein weiterer Ausbau der wiederkehrenden Umsätze und eine weitere Internationalisierung sind als Schwerpunkte in der Strategie der Nemetschek Group verankert und werden nachhaltig und stringent umgesetzt.
Die Auftragslage und die Finanzkraft der Bau- und Medienwirtschaft haben Einfluss auf die Investitionen der jeweiligen Branche in Softwarelösungen – und damit auf die Geschäftsentwicklung eines wesentlichen Teils des Konzerns.
Langfristig werden für die Bau- und Infrastrukturbranche aufgrund globaler Trends wie Urbanisierung und Bevölkerungswachstum gute Wachstumschancen prognostiziert. Hinzu kommen die langfristigen strukturellen Wachstumstreiber wie der nach wie vor niedrige Grad der Digitalisierung in der Bauindustrie, die Anforderungen nach mehr Effizienz, Zeit- und Kosteneinsparungen entlang des Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturen, steigende Regularien – auch zur BIM-Nutzung – sowie erhöhte Anforderungen nach mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Gleiches gilt für die Medienindustrie, da die Nachfrage nach digitalen Inhalten kontinuierlich steigt. Kurz- und mittelfristig kann es jedoch aufgrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Lage in der Medien- und Baubranche zu Wachstumsrückgängen und Schwankungen kommen. Insbesondere eine hohe Inflation und die als Gegenmaßnahme von vielen Zentralbanken erhöhten Zinsen wirken sich negativ auf die Entwicklung der Baubranche aus. Des Weiteren können auftretende Lieferkettenprobleme, Versorgungsunsicherheiten bei einzelnen Rohstoffen und Fachkräftemangel dazu führen, dass das Entwicklungspotenzial der Branche sich nicht wie angenommen entfalten kann. Auch kann es aufgrund globaler Konflikte auch zu Umverteilungen in den Haushalten einzelner Länder kommen und sich diese Umverteilung nachteilig auf die Investitionen in der Bauwirtschaft auswirken. Insgesamt können die genannten Faktoren dazu führen, dass sich die Ertragskraft der Unternehmen reduziert und sich dies negativ auf das Investitionsverhalten – auch in Produkte und Lösungen der Nemetschek Group – auswirkt. Hinzu können Risiken aus Konsolidierungen von Kunden entstehen, wie z.B. im Bereich Media bei großen Mediengesellschaften, so dass sich der Bedarf der Kunden ändern kann.
Die Nemetschek Group beobachtet die branchenspezifische Entwicklung in den regionalen Teilmärkten fortlaufend, um so schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Die strategische Zielrichtung den Anteil der wiederkehrenden Umsätze beispielsweise durch die Einführung von Subskriptionsmodellen zu erhöhen, kann dem Risiko der kundenseitigen Investitionszurückhaltung entgegenwirken. Kunden müssen bei diesen Modellen nicht einmalig in eine Lizenz investieren, sondern nutzen die entsprechende Software gegen eine regelmäßige Nutzungsgebühr.
Der Softwaremarkt ist ein wettbewerbsintensiver und technologisch schnelllebiger Markt, der sehr fragmentiert ist und für nachhaltig agierende Unternehmen Chancen bietet, aber auch Herausforderungen mit sich bringt. Durch den vermehrten Einsatz von neuen Technologien, wie beispielsweise auch der künstlichen Intelligenz in der Bau- uns Medienindustrie, können neue und mit hohen Finanzmitteln ausgestattete Unternehmen in den Markt eintreten und sich schnell eine starke Marktposition erarbeiten.
Nemetschek beobachtet intensiv das Wettbewerbsumfeld und hat aufgrund seiner finanziellen Ausstattung Möglichkeiten, aktiv den Wandel in der Branche mitzugestalten. Dies geschieht einerseits durch nachhaltige Investitionen in den eigenen Forschungsund Entwicklungsbereich und andererseits auch durch Unternehmenszukäufe oder Investitionen in Start-up Unternehmen. Des Weiteren sind die Eintrittsbarrieren im beiden Industrien aufgrund der Komplexität der Lösungen und der Kundenbeziehung und -nähe relativ hoch.
Die Nemetschek Group verfolgt eine ertragsorientierte Wachstumsstrategie << 1.2 Ziele und Strategie >>. Die strategische Ausrichtung ist grundsätzlich darauf ausgerichtet, Chancen für das Unternehmen zu identifizieren und zu realisieren. Im Zusammenhang mit der Unternehmensstrategie und deren Umsetzung können jedoch auch Risiken entstehen, die sich negativ auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Unternehmens auswirken können.
Die Wachstumsstrategie der Nemetschek Group basiert neben organischen Wachstumsinitiativen auch auf Wachstumsimpulsen durch M&A-Aktivitäten. Sollten keine Unternehmenskäufe zu angemessenen Preisen umsetzbar sein, könnte sich dies negativ auf die Umsetzung der langfristigen Wachstumsstrategie auswirken.
Auch ist die Umsetzung der Wachstumsstrategie mit Herausforderungen in Bezug auf die zunehmende Internationalisierung verbunden. Dieser Teil der Strategie erfordert auch, Eintrittsbarrieren in neuen regionalen Teilmärkten zu überwinden und dort erfolgreiche und effiziente Vertriebsstrukturen aufzubauen sowie Alleinstellungsmerkmale in den regionalen Teilmärkten werttreibend einzusetzen. Sollte dies nicht gelingen oder es hierbei zu Verzögerungen kommen, können negative Auswirkungen entstehen. Die Nemetschek Group verfügt über fundierte Erfahrung bei der Planung und im Aufbau von regionalen Vertriebsstrukturen und setzt bei spezifischen Herausforderungen, bei Bedarf, externe Spezialisten ein, um Risiken und ihre Auswirkungen zu vermeiden oder zu limitieren.
Die Nemetschek Group evaluiert kontinuierlich bestehende sowie neue Technologien, beobachtet kontinuierlich den Markt und aktualisiert, basierend auf diesen Erkenntnissen, ihre Markteinschätzungen. Durch die Nähe zum Kunden, das breite Angebot an attraktiven Kundenlösungen und auch aufgrund der Rolle eines Innovationsführers arbeitet die Nemetschek Group kontinuierlich daran, attraktive und innovative Lösungen mit hohem Kundennutzen zu schaffen und so die Risiken im Zusammenhang mit der gewählten strategischen Ausrichtung zu minimieren. Im Laufe des Geschäftsjahres hat sich die Risikolage des Konzerns leicht verändert. Vor allem durch die stark zunehmende Bedeutung der künstlichen Intelligenz und deren rapider Weiterentwicklung kann es im Wettbewerbsumfeld zu Veränderungen kommen. Die Nemetschek Group sieht in dieser Entwicklung sowohl Chancen als auch Risiken, die im Unternehmen genau beobachtet und aktiv adressiert werden. Zum einen investiert der Konzern seit Jahren in Innovationen, wobei ein Schwerpunkt auf KI abzielt. Zum anderen beteiligt sich Nemetschek an Start-ups im KI-Umfeld, um nah an der Entwicklung zu sein und die Start-ups mit den bestehenden Marken der Nemetschek Group zusammenzubringen.
Die angebotenen Vertriebsmodelle der Nemetschek Group basieren auf dem Einsatz von fachkundigen Vertriebspartnern, Wiederverkäufern und qualifizierten Mitarbeitern mit Spezialwissen. Neben den klassischen Vertriebskanälen setzt die Nemetschek Group verstärkt auf E-Commerce-Angebote.
Der Verlust von wichtigen Vertriebspartnern oder Vertriebsmitarbeitern könnte sich negativ auf die Umsatz- und Ertragssituation der Nemetschek Group auswirken. Diesem Risiko tragen die Markengesellschaften durch eine sorgfältige Auswahl und Ausbildung sowie Motivation, auch durch attraktive Anreiz- und Leistungssysteme, der Vertriebspartner und -mitarbeiter Rechnung.
Vertriebsrisiken bestehen auch, wenn die Marken in Regionen ein eigenes Vertriebsteam oder einen eigenen Vertriebsstandort aufbauen, in denen zuvor ein Vertriebspartner tätig war, oder wenn Vertriebspartnerschaften aufgelöst werden. Im Zuge einer solchen Veränderung kann es zu Unstimmigkeiten mit dem bisherigen Vertriebspartner oder zu negativen Kundenreaktionen kommen. Solche Szenarien werden jedoch vor der Umsetzung sorgfältig analysiert und sowohl intern als auch mit externen Marktexperten erörtert.
Weitere Risiken können bei Veränderungen des Produktportfolios, aber auch bei Umstellungen zu neuen Vertriebsformen wie z.B. Mietmodellen entstehen, wenn die passenden Lösungen bei Markteinführung noch nicht den Grad der Marktreife haben, den die Kunden erwarten. Nemetschek begegnet diesem Risiko durch eine sorgfältige Vorbereitung der Markteinführung begleitet durch Pilotprojekte mit ausgewählten Kunden sowie bei Bedarf einer schnellen Anpassung und Intensivierung von Entwicklungsaktivitäten.
Ebenso können Risiken bei der Einführung von neuen Vertriebsund Absatzwegen wie beispielsweise dem Aufbau und der Etablierung von E-Commerce-Angeboten (auch eigene Webshops) entstehen. Diesen Risiken entgegnet die Nemetschek Group mit einer genauen Planung, einer umfangreichen Kommunikation und dem sorgfältigen Testen der entsprechenden Veränderungen.
Im Vergleich zum Vorjahr wurden die zwei Risikokategorien Produkte / Technologie und Prozesse zu einem Risiko zusammengefasst. In einem vom schnellen technologischen Fortschritt geprägten Umfeld bestehen hohe Anforderungen sowohl an die Produkte als auch an die verwendeten Technologien und deren Weiterentwicklung.
Es besteht das Risiko, dass Wettbewerber einen Innovationsvorsprung erlangen und so bestehende Kunden der Nemetschek Group gewinnen könnten. Daher hängt der künftige Geschäftserfolg vor allem von der Fähigkeit ab, innovative Produkte anzubieten, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Durch die gewählte Organisationsstruktur ist die Nemetschek Group kunden- und marktnah aufgestellt. Dies ermöglicht es, Veränderungen und Trends frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und so umzusetzen, dass sowohl Kundenbedürfnisse als auch interne Qualitätsstandards erfüllt werden können. Auch um das Eintreten von Risiken aus dem Bereich Produkt und Technologie weitestgehend zu vermeiden beziehungsweise auf ein der Strategie angepasstes Maß zu reduzieren, investiert die Nemetschek Group fortlaufend rund ein Fünftel des Konzernumsatzes in Forschung und Entwicklung.
In die Softwareprodukte des Nemetschek Konzerns sind teilweise auch Technologien von Dritten eingebunden. Bei deren Verlust oder mangelnder Qualität der Technologie könnte es zu Verzögerungen der eigenen Softwareauslieferung sowie zu erhöhten Aufwendungen für die Beschaffung einer Ersatztechnologie oder für die Qualitätsverbesserung kommen. Der Nemetschek Konzern trägt diesem Thema durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten und eine angemessene Qualitätssicherung Rechnung.
Risiken können darin bestehen, dass infolge unzureichender Ressourcen oder veränderter Rahmenbedingungen die geforderten und geplanten Prozessergebnisse zeitlich und qualitativ nicht den Anforderungen der Kunden entsprechen. Die Nemetschek Group begegnet Risiken, die auf Prozessveränderungen basieren, mit einer strukturierten Vorgehensweise und einer gezielten Kommunikation. Zu definierten Meilensteinen werden Veränderungen getestet und gegebenenfalls nachgearbeitet. Es werden im Bedarfsfall auch interne und externe Experten eingebunden.
Weiteres Risikopotenzial besteht bei der Neuausrichtung der Produktlinien. In solchen Fällen achtet die Nemetschek Group darauf, den Informationsaustausch mit den betroffenen Kunden zu intensivieren und durch eine umfassende Kommunikation die Vorteile der Neuausrichtung bzw. der Migration zu erläutern.
Die Softwarebranche ist von einem Fachkräftemangel gekennzeichnet, insbesondere in den Bereichen Softwareentwicklung, aber auch Marketing und Vertrieb sind betroffen.
Der vorherrschenden Fachkräftemangel stellt ein Risiko dar, das bereits seit längerer Zeit innerhalb der Branche besteht. Sollten qualifizierte Fach- oder Führungskräfte die Nemetschek Group verlassen und kein entsprechender Ersatz gefunden werden, könnte sich dies unter Umständen negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Dies ist vor allem dann von Bedeutung, wenn damit der Verlust von Fachwissen einhergeht. Um Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden, bietet die Nemetschek Group neben attraktiven Gehältern auch flexible Arbeitsmodelle und attraktive Arbeitsbedingungen an. Zudem arbeitet die Nemetschek Group sehr eng mit Universitäten zusammen, lobt Stipendien aus und vergibt Doktorandenstellen, um junge Fachkräfte zu identifizieren und frühzeitig für sich zu gewinnen. Darüber hinaus möchte das Unternehmen seinen Mitarbeitern einen attraktiven Arbeitsplatz und interessante Entwicklungsmöglichkeiten bieten und so eine enge Bindung zwischen Mitarbeitern und Unternehmen schaffen.
Die Realisierung von Wachstumspotenzialen durch Unternehmenszukäufe und Investments in Start-ups sind fester Bestandteil der Unternehmensstrategie.
Bei umgesetzten Unternehmenszukäufen besteht das Risiko, dass sich das erworbene Unternehmen nicht den Erwartungen entsprechend entwickelt und so die gesetzten Ertragsziele nicht erreicht werden. Dies könnte sich negativ auf die Ertrags-, Finanzund Vermögenslage der Nemetschek Group auswirken. Geschäfts- und Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenskäufen entstehen, werden mindestens jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Wert eines erworbenen Unternehmens aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung als nicht werthaltig erweist und der komplette Kaufpreis oder Teile davon abgeschrieben werden müssen. Dies würde sich negativ auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Nemetschek Group auswirken.
Um Risiken bei Akquisitionen entgegenzuwirken, werden potenzielle Zielunternehmen vor Vertragsabschluss sorgfältig und systematisch geprüft und bewertet. Für M&A-Aktivitäten gibt es einen etablierten standardisierten Prozess mit besonderem Fokus auf die Durchführung einer gewissenhaften Due Diligence und der anschließenden Integration in den Nemetschek Konzern.
In einem international tätigen Unternehmen wie der Nemetschek Group können vertrags-, wettbewerbs-, marken- und patentrechtliche Risiken entstehen. In Hinblick darauf wird nach Maßgabe der Rechnungslegungsvorschriften bilanzielle Vorsorge getroffen. Derartige Themen begrenzt die Nemetschek Group durch juristische Prüfungen der Rechtsabteilung sowie durch externe Rechtsberater.
In der Softwarebranche werden vermehrt Entwicklungen durch Patente geschützt. Die Patentaktivitäten betreffen im Wesentlichen den amerikanischen Markt, wobei der Schutz von Software durch Patente auch in anderen Märkten stetig zunimmt. Die Verletzung von Patenten könnte eine negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, den Aktienkurs sowie die Reputation des Unternehmens haben.
Zur Mitigation vorgenannter Risiken ist die Rechtsabteilung grundsätzlich bei allen wichtigen Vorgängen und wesentlichen Verträgen involviert, berät bei komplexen juristischen Sachverhalten und sorgt für standardisierte Arbeitsabläufe, juristisch notwendige Vorlagen und eine regelmäßige Überprüfung.
Mit ihren global ansässigen Tochtergesellschaften unterliegt die Nemetschek Group den jeweiligen lokalen Steuergesetzen und -vorschriften. Änderungen dieser Vorschriften können zu einem höheren steuerlichen Aufwand und damit verbunden zu höheren Mittelabflüssen führen. Des Weiteren könnten sich Änderungen negativ auf die gebildeten aktiven und passiven latenten Steuern auswirken.
Die künftige Steuersituation der Nemetschek Group wird durch Unsicherheiten im Zusammenhang mit der US-Steuerreform beeinflusst, da ein erheblicher Teil der Gewinne in den USA erzielt wird. Darüber hinaus wird die Nemetschek Group unter die zukünftigen Regelungen BEPS-Initiative 2.0 (Base Erosion and Profit Shifting) der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) und deren lokale Implementierungen fallen. Diese reichen von erhöhter Transparenz wie länderbezogener Berichterstattung bis hin zu Mindestbesteuerungsvorschriften. Eine sehr wahrscheinliche Umsetzung der EU-Richtlinie zur Mindestbesteuerung wird voraussichtlich Auswirkungen auf die Steuerlast des Konzerns haben.
Das regulatorische Umfeld der im deutschen MDAX und TecDAX gelisteten Nemetschek SE ist komplex und weist eine hohe Regelungsdichte auf. Eine eventuelle Verletzung von Vorschriften könnte negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, den Aktienkurs sowie die Reputation des Unternehmens haben.
Kunden der Nemetschek Group sind in geringem Umfang auch Regierungen oder Unternehmen im öffentlichen Sektor. Die Geschäftstätigkeit im Bauwesen ist teilweise geprägt durch Aufträge mit größerem Volumen. Das Vorliegen von Korruption oder auch nur entsprechende Vorwürfe könnten die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen erschweren oder gar verbieten und negative Auswirkungen auf die weitere wirtschaftliche Tätigkeit, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, den Aktienkurs sowie die Reputation des Unternehmens haben. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen sowohl einen konzernweiten Verhaltenskodex, dem sogenannten "Code of Conduct" als auch eine Konzernrichtlinie zur Antikorruption implementiert, die von allen Mitarbeitern verbindlich beachtet werden müssen. Compliance und Corporate Responsibility sind seit jeher bei der Nemetschek Group wichtige Bestandteile der Unternehmenskultur. Um das Thema nachhaltig und konzernweit zu vermitteln, werden zum einen ein eLearning-Tool und zum anderen Präsenztrainings eingesetzt. Diese dienen der konzernweiten Aufklärung und Sensibilisierung, so dass Mitarbeiter potenziell kritische Situationen erkennen und darauf angemessen reagieren können.
Mit den relevanten Konzernrichtlinien und weiteren Regelungen (u.a. spezifische Compliance-Leitfäden) sowie passgenauen Compliance-Kommunikationsmaßnahmen sensibilisieren und schulen wir die Mitarbeiter zum Thema Compliance.
Darüber hinaus werden auch externe Stakeholder wie Lieferanten und Geschäftspartner in den gelebten Compliance-Prozess verbindlich eingebunden. Im Rahmen der risikobasierten Geschäftspartnerprüfung erfolgt die vertragliche Einbettung des Lieferantenkodexes (Supplier Code of Conduct (SCoC)), um das wichtige Thema "Supply Chain Compliance" verantwortungsvoll in den eigenen Lieferketten nachhaltig und transparent zu verankern.
In Bezug auf Datenaufbewahrung und -sicherheit sowie dem Schutz von personenbezogenen Daten steigen die Anforderungen stetig an. Einerseits werden seitens des regulativen Umfelds neue und umfangreiche Regelungen und Verordnungen geplant, zum anderen steigen auch die individuellen Kundenanforderungen. Die General Data Protection Regulation (GDPR) ist die derzeit bedeutendste Regulierung, die in Kraft ist. Zudem können lokale Datenschutzbehörden nach Art. 83 DSGVO auch andere Sanktionen verhängen. Die Nemetschek Group hat ihre Prozesse grundsätzlich datenschutzkonform ausgestaltet, und zudem unterstützt ein externer Datenschutzbeauftragter die Einhaltung der Datenschutzvorschriften.
Die Nemetschek Group beobachtet im Marktumfeld eine zunehmende Bedrohung der unternehmensweiten Informationssicherheit. Diese Entwicklung führt auch zu Risiken in Bezug auf die Sicherheit von Produkten und Lösungen sowie der IT-Systeme und Netzwerke der Nemetschek Group. Wie auch andere global agierende Unternehmen sieht sich die Nemetschek Group der Bedrohung von Cyber-Angriffen von zunehmend professionellen Angreifern ausgesetzt, die von organisierter Kriminalität und möglicherweise auch von staatlichen Strukturen, die Wirtschaftsspionage oder sogar Sabotage betreiben, unterstützt werden. Im Laufe des Jahres haben sich daher auch die Risiken daraus erhöht.
Auch nehmen die Regulierungen aus dem Bereich der Informations-Sicherheit stetig zu, um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken. Die EU-Kommission wird Verordnungen umsetzen, die hohe Sicherheitsstandards für Softwareprodukte fordern (EU-Cyber-Resilience-Gesetz sowie der NIS-2-Richtlinie (Netzwerkund Informationssicherheit) der EU). Diese Regelungen sollen nach der Ratifizierung der Verordnung im Jahr 2025 mit unterschiedlichen Übergangsfristen ab 2025 in Kraft treten. Folgen dieser Entwicklungen können auch steigende Kosten bei der Produktentwicklung oder bei nicht zeitnaher Erfüllung auch ein verlangsamtes Umsatzwachstum sein. Die Nemetschek Group befürwortet diese Initiativen und arbeitet intensiv an der Umsetzung der zukünftigen Anforderungen. Dazu wurden Projekte initiiert, um eine rechtskonforme sowie den Kundenanforderungen entsprechende Umsetzung in den Produkten und Lösungen der Nemetschek Group zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen.
Um den beschriebenen IT- und Information-Security-Risiken aktiv zu begegnen, wurden innerhalb der Nemetschek Group eine Vielzahl von Maßnahmen zur Aufrechterhaltung und permanenten Verbesserung des Schutzniveaus aufgebaut. Folgende Maßnahmen sind beispielsweise im Unternehmen umgesetzt:
Um die Effektivität der Informationssicherheitsmaßnahmen zu überprüfen, werden diese permanent überwacht. Neue Bedrohungen sowie erfolgte und vereitelte Angriffsversuche werden analysiert und das gesamte Informationssicherheitssystem wird stets weiterentwickelt und auf aktuelle und so weit als möglich auch auf zukünftige Bedrohungsmuster angepasst. Zur weiteren Absicherung besteht eine gruppenweite Cyber-Security-Versicherung, die alle Konzerngesellschaften umfasst und die finanziellen Auswirkungen durch einen möglichen Cyber-Angriff mindern soll.
Die Zielsetzungen und Methoden beim Umgang mit Finanzrisiken werden auch im Konzernanhang unter << Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements >> detailliert beschrieben.
Bei vorhandenen Finanzverbindlichkeiten besteht bei Verschlechterung der Ertragslage grundsätzlich ein Liquiditätsrisiko. Ende 2023 hatte die Nemetschek Group Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 6,9 Mio. EUR (Vorjahr: 72 Mio. EUR). Der Konzern erwirtschaftete auch im Geschäftsjahr 2023 einen positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der die Möglichkeit bietet, fällige und zukünftig fällige Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Verfügbarkeit dezentraler Finanzmittel ist, in Teilen, über ein zentrales Cash-Pooling sowie konzerninterne Ausschüttungs- und Finanzierungsmöglichkeiten sichergestellt. Grundsätzlich verfolgt der Konzern konservative und risikovermeidende Finanzierungsstrategien. Die Treasury-Funktion auf Konzernebene wurde in den vergangenen Jahren deutlich gestärkt und Themen wie Banken-, Liquiditäts- und Risikomanagement auch durch den weiteren Ausbau der Governance-Strukturen, der Überarbeitung von Prozessen und Systemen kontinuierlich weiterentwickelt.
Die Nemetschek Group ist als international agierendes Unternehmen Währungskursschwankungen, vor allem in Großbritannien, Japan, Norwegen, Schweden, Schweiz, Ungarn und den Vereinigten Staaten ausgesetzt. Durch die weiter zunehmende Internationalisierung der Konzernaktivitäten wird auch die Bedeutung von Währungsschwankungen für die Geschäftstätigkeit des Konzerns weiter zunehmen. Die Währungsschwankungen wirken sich auf Konzernebene nur auf die in Fremdwährung erwirtschafteten Ergebnisse aus, da bei den operativen Tochtergesellschaften außerhalb der Eurozone sowohl Umsätze als auch Kosten und Aufwendungen im Wesentlichen in den jeweiligen Landeswährungen anfallen (sog. Natural Hedging). Trotzdem können sich Währungsschwankungen auf die Preisgestaltung und somit auf den Umsatz auswirken, was die Ertragssituation einzelner Konzerngesellschaften beeinflussen kann. Angesichts der weiterhin hohen Unsicherheiten in Bezug auf die Entwicklung der Geldpolitik einzelner Zentralbanken können sich die Währungen weiterhin volatil entwickeln und sich – bei Umrechnung in die Berichtswährung Euro – erheblich auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns und der SE auswirken. Dies betrifft bei der SE zusätzlich Währungsrisiken, die sich aus Finanzierungstransaktionen in Fremdwährung mit Tochtergesellschaften ergeben.
Ausfallrisiken werden innerhalb der Nemetschek Group durch die Handhabung von Kreditgenehmigungen, die Festlegung von Obergrenzen und Kontrollverfahren sowie durch regelmäßige Mahnzyklen gesteuert.
Die Nemetschek Group hat keine wesentliche Konzentration von Kreditrisiken bei einem einzelnen Kunden oder bestimmten Kundengruppen. Das maximale Ausfallrisiko spiegelt sich in der Bilanz abgebildeten Beträgen wider.
Kunden, die mit dem Unternehmen wesentliche Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden bei Überschreitung von Wesentlichkeitsgrenzen einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht und überprüft, sodass das Unternehmen keinem wesentlichen Ausfallrisiko ausgesetzt ist. Werden Ausfallrisiken identifiziert, erfolgt die Bildung einer angemessenen bilanziellen Vorsorge. Im Zusammenhang mit den Folgen des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds könnte sich die Bonität einzelner Kunden verändern und das Ausfallrisiko somit ansteigen.
In den vergangenen drei Jahren wurden die Märkte durch erhöhte Insolvenzzahlen, Refinanzierungsprobleme im Kundenumfeld sowie Projektverschiebungen durch Verzögerungen in der Lieferkette geprägt. Die Nemetschek Group und ihre Kunden haben hier sehr widerstandsfähig reagiert, so dass das höhere systemische Risiko sich nicht realisiert hat. Dieser Sachverhalt wird im Konzern fortlaufend beobachtet, falls notwendig, werden Maßnahmen ergriffen und, falls erforderlich, Vorsorgen gebildet.
Durch die von Zentralbanken ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation befinden sich die derzeitigen Zinsen, vor allem in Europa und den USA auf einem hohen Niveau. Aufgrund der derzeitigen Finanzierungsstruktur besteht aus Sicht des Managements derzeit jedoch kein wesentliches Zinsrisiko für das Unternehmen. Langfristige Finanzierungen sind mit festen Zinssätzen abgesichert. Zukünftige M&A-Aktivitäten können einen Einfluss auf die zukünftigen Zinszahlungen haben und werden deshalb auch im Rahmen jeder individuellen Transaktion bewertet. Angesichts der guten Ergebnis- und Finanzlage und somit der Kreditwürdigkeit des Unternehmens wäre auch dann eine wesentliche Beeinträchtigung der Nemetschek Group auf Grund des Zinsrisikos limitiert.
Das Erkennen und die Steuerung von Chancen sind als integrale Bestandteile der Strategie-, Unternehmensplanungs- sowie Forecast-Prozesse etabliert. Hierdurch wird sowohl eine lang-, mittel- als auch eine kurzfristige Perspektive auf zusätzliches Wachstumspotenzial für die Nemetschek Group gerichtet. Im Management werden demnach relevante und umsetzbare Chancen evaluiert, die die strategischen Ziele unterstützen und einen Wettbewerbsvorteil bieten können.
Die Steuerung von operativen Potenzialen erfolgt unter anderem über regelmäßig stattfindende Review-Gespräche zwischen dem Vorstand, den Segmentverantwortlichen sowie weiteren relevanten Experten. Dabei werden Wirtschafts-, Branchen- und Absatzentwicklungen sowie das Wettbewerbsumfeld und Technologietrends unter Berücksichtigung von Markt-, Branchen- und Wettbewerbsdaten diskutiert. Kurzfristig realisierbare Chancen werden priorisiert und in die rollierende Geschäftsprognose integriert.
Der Chancenmanagementprozess der Nemetschek Group lehnt sich an den Risikomanagementprozess an.
Bei den nachfolgend dargestellten und erläuterten Chancen werden die größten Potenziale für den Nemetschek Konzern zum Bilanzstichtag 31.12.2023 wie folgt gesehen:
| Chancenfeld | Chancenkategorie | ||
|---|---|---|---|
| Konjunktur und Rahmenbedingungen | |||
| Branchenentwicklung | |||
| Ökonomische Chancen | Wettbewerbsumfeld | ||
| Unternehmensstrategie | |||
| Vertrieb und Marketing | |||
| Produkte, Technologien und Prozesse | |||
| Personal | |||
| Operative Chancen | Akquisitionen, Venture Investments und Integrationen |
Eine schneller als erwartet eintretende Verbesserung der globalen Wirtschaftsaussichten könnte das Investitionsverhalten der Kunden verbessern sowie die Nachfrage nach Produkten und Lösungen der Nemetschek Group. Darüber hinaus können staatliche Initiativen und Subventionen zu höheren Staatsausgaben, auch für Investitionen in Infrastruktur- oder Digitalisierungsmaßnahmen, führen. Auch davon könnte die Nemetschek Group profitieren. Die Nemetschek Group beobachtet intensiv die Entwicklung von staatlichen Initiativen in den regionalen Zielmärkten, um zeitnah auf Initiativen und Programme reagieren zu können.
Die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und politische Bestrebungen zur Umsetzung können positive Impulse auf das Geschäft der Nemetschek Group haben. Die Nemetschek Group beteiligt sich mit ihren Produkten und Lösungen aktiv an der Entwicklung einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Wirtschaft und sieht Möglichkeiten, von den möglichen Chancen zu profitieren. Allerdings können sich die aktuellen Einschätzungen auch verändern und sich Chancen dadurch nur teilweise realisieren lassen.
Zunehmender Kostendruck und auch zunehmende digitale Arbeitsweisen können zu einer Beschleunigung der Digitalisierung in der Baubranche führen. Die Baubranche hat eine im Vergleich zu anderen Branchen geringe Digitalisierungsrate. Gerade in Bezug auf effizienten Materialeinsatz, effizientes Baustellenmanagement und auch das ressourcenschonende Betreiben und Verwalten von Gebäuden spielt die Digitalisierung eine Schlüsselrolle. In der derzeitigen Marktphase, in der die Marktteilnehmer auf Kosten, aber auch Ressourceneffizienz bedacht sind, können Ausgaben in die Digitalisierung ein Schlüssel für eine nachhaltig effiziente Neugestaltung von Wertschöpfungsketten sein. Gelingt es Unternehmen wie der Nemetschek Group, dieses Bewusstsein bei ihren Kunden zu schärfen, kann sich dadurch die Digitalisierung der Baubranche schneller als erwartet entwickeln und auch Umsatzpotenziale schneller als erwartet realisiert werden.
Darüber hinaus kann die Baubranche von zahlreichen Regierungen angestoßenen, staatlichen Investitionen in die Infrastruktur und den öffentlichen Bau- und Infrastruktursektor profitieren. Hieraus ergeben sich insbesondere für die Segmente Design und Build Chancen, an den Investitionen zu partizipieren. Im Segment Manage spielen vor allem Themen wie Effizienzsteigerung und nachhaltiges Bewirtschaften von Gebäuden eine Rolle. Auch hier kann es durch den Trend z.B. zu Energieeinsparungen zu Wachstumspotenzialen kommen.
Im Segment Media könnten sich weitere Chancen ergeben, da die Erstellung digitaler Inhalte und Welten, sowie die Kreation von 3D-Animationen eine immer größere Bedeutung einnimmt. Beispielhaft sei hier das sogenannte Metaverse genannt, dass die virtuelle und reale Welt miteinander verschmelzen lässt. Hinzu kommen der wachsende Bedarf an digitalen Inhalten sowie eine steigende Nachfrage nach Gaming. Diese Trends könnte die Nachfragen nach den Lösungen im Segment Media weiter positiv beeinflussen.
Aufgrund einer stabil hohen Ertragskraft und der soliden Finanzsituation ist die Nemetschek Group in der Lage, nachhaltig in Forschung und Entwicklung zu investieren und dadurch das bestehende Produkt- und Lösungsportfolio technologisch und an den Bedürfnissen der Kunden entlang weiterzuentwickeln und Innovationen zu generieren, die den Kunden Mehrwerte bieten.
Auch weist insbesondere die AEC/O-Softwarebranche ein stark fragmentiertes Wettbewerbsumfeld auf. Trotz einer seit Jahren andauernden Marktkonsolidierung ist der Markt weiterhin von einer Vielzahl von kleinen und lokal agierenden Unternehmen geprägt. Als eines der wenigen global agierenden Unternehmen der Branche sieht die Nemetschek Group Chancen, sich durch Unternehmenszukäufe und die gezielte Förderung von Start-ups weitere Innovationsfelder und Wachstumspotenziale zu erschließen. Um diese Potenziale und Chancen ergreifen zu können, hat die Nemetschek Group interne Strukturen etabliert und ausgebaut, die sowohl den M&A- als auch den Start-up-Bereich umfassen.
Die Nemetschek Group versteht sich als Treiber für Building Information Modeling (BIM) und hat in allen AEC/O-Segmenten eine starke Stellung mit Blick auf diese Arbeitsmethode inne. BIM-Regulierungen in verschiedenen Ländern helfen, dass BIM-Technologien in der Baubranche weiter an Bedeutung gewinnen.
Der im Rahmen der strategischen Ausrichtung fortschreitende Wechsel zu neuen Vertriebs- und Geschäftsmodellen wie Subskription und Software-as-a-Service, bietet beschleunigte Wachstumschancen und sorgt auch für eine höhere Stabilität und Visibilität der Umsatzentwicklung und Profitabilitätserwartungen.
Auch neue Technologien können neue Marktpotenziale mit sich bringen. Insbesondere durch die zunehmende Bedeutung der künstlichen Intelligenz können sich die AEC/O- und Media-Märkte verändern. Neben der Entwicklung und Einführung von KI-Lösungen, wird die zunehmende Bedeutung von KI auch bei Nemetschek auch durch eine hohe Investitionsbereitschaft in entsprechende Start-ups getragen. Die Nemetschek Group sieht in dieser Entwicklung neben Risiken vor allem auch Chancen und investiert bereits seit Jahren in Innovationen rund um das Thema KI. Zudem arbeitet die Nemetschek Group auch mit Experten aus dem Universitätsumfeld zusammen, um den Austausch mit der Wissenschaft zu KI zu fördern.
Die weitere Internationalisierung der Nemetschek Geschäfte ist ein strategischer Schwerpunkt, um die regionalen Marktanteile auszubauen und in neue Märkte einzutreten. Dabei sind die Absatzmärkte im Fokus, die das größte Marktpotenzial und -wachstum bieten. Ein wesentlicher Fokus liegt neben Europa auf dem US-Markt, dem weltweit größten regionalen AEC/O-Softwaremarkt, sowie auf ausgewählten asiatischen Märkten. Zudem besteht die Chance, Märkte, die bisher nicht im Fokus standen, wie einige Regionen in Asien/Pazifik, darunter z.B. Indien, deutlich stärker zu adressieren und so zusätzliches Wachstum zu generieren.
Neue, durch den Zusammenschluss einzelner Produkte entstandene Formen der Marktbearbeitung bieten die Chance, bestehenden und potenziellen neuen Kunden umfangreichere Lösungspakete anzubieten. Die ist insbesondere der Fall bei großen, international tätigen Kunden, die verschiedene Fachdisziplinen unter einem Dach vereinen. Hinzu kommen Cross-Selling-Aktivitäten, bei denen Kunden Lösungspakete mit unterschiedlichen Produkten aus dem gesamten Nemetschek-Portfolio angeboten werden. Chancen bestehen auch durch neue Vertriebsformen wie E-Commerce, wo der Kunde direkt online über die Website eine Lösung abonnieren kann.
Insbesondere durch die Entwicklung von am Kundennutzen ausgerichteter neuer Lösungen und Technologien, wie beispielsweise cloudbasierte Lösungen oder Plattformen sowie Digital Twins, können neue Wachstumspotenziale erschlossen werden. Ebenso bieten neue Geschäftsmodelle, wie Subskription oder SaaS, Chancen für eine positivere Entwicklung der Ertragslage. Die Nemetschek Group nutzt ihre engen Kundenbeziehungen und setzt ihr Wissen und ihre Erfahrung sowie ihre Forschungs- und Entwicklungsressourcen zielgerichtet ein, um die sich bietenden Chancen zu realisieren.
Veränderungen an bestehenden Geschäftsprozessen und -modellen werden kontinuierlich vorgenommen, um gezielt Verbesserungen herbeizuführen. Veränderungen können sich sowohl direkt positiv auf den Kundennutzen, und somit auch auf die Kundenbeziehungen, auswirken als auch indirekt, indem sie die unternehmensinternen Strukturen und Abläufe weiter optimieren und so positive Auswirkungen auf die Kostenstruktur im Konzern und die Wertgenerierung haben.
Die Nemetschek Group ist von langfristigem Wachstum geprägt. Durch größenabhängige Anpassungen in der Aufbau- und Ablauforganisation können Veränderungen herbeigeführt werden, die die derzeitige Organisation entlasten und attraktive Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter der Nemetschek Group oder Einstiegmöglichkeiten für externe Kandidaten bieten. Auch die im Geschäftsjahr 2023 eingeführte funktionale Organisationsstruktur der G&A-Funktionen (HR/People, Controlling & Risk Management, Finance und IT) können zu einer erhöhten Attraktivität der Rollen in diesen Bereichen führen. Des Weiteren bietet ein stärker koordinierter Auftritt als global agierender Konzern die Chance, die Attraktivität des Unternehmens für vorhandene Talente und potenzielle Mitarbeiter weiter zu erhöhen. Die bereits bestehende enge Kooperation mit einem breiten Netzwerk an Universitäten, insbesondere in Europa und den USA, bietet zudem die Möglichkeit, die Bekanntheit und Attraktivität der Nemetschek Group bei Universitätsabsolventen weiter zu erhöhen. Gerade in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten haben finanzstarke Unternehmen wie die Nemetschek Group eine höhere Attraktivität am Arbeitsmarkt und haben somit die Chance, Mitarbeiter zu halten und neue Mitarbeiter einzustellen.
Durch Zukäufe erweitert die Nemetschek Group kontinuierlich ihr Produkt- und Lösungsportfolio, verschafft sich Zugang zu neuen Technologien und/oder regionalen Märkten und schließt somit Lücken in ihrer Wertschöpfungskette. Darüber hinaus können neue Kundengruppen erreicht und Marktanteile gewonnen werden, die als relevant und zukunftsträchtig eingeschätzt werden. Auch Investitionen in Start-ups stehen verstärkt im Fokus, um so Zugang zu innovativen Technologien und Geschäftsmodelle zu erlangen und die Durchsetzung der neuen Technologien am Markt zu fördern.
Um Akquisitionschancen bestmöglich nutzen zu können, durchleuchtet die Nemetschek Group die Märkte kontinuierlich nach passenden Zielunternehmen. Das Unternehmen arbeitet auch mit M&A-Beratern zusammen, um Lücken im Portfolio zu schließen. Des Weiteren bringen Geschäftsverantwortliche der Segmente ihr Fachwissen und ihre Marktbeobachtung in den etablierten und professionellen M&A-Prozess ein. Ein standardisierter Prozess für M&A mit besonderem Augenmerk auf Due-Diligence, Bewertung und Post-Merger-Integration ist etabliert.
Gegenüber dem Vorjahr ergaben sich keine wesentlichen Veränderungen im Gesamtrisikoprofil des Unternehmens und bei einzelnen Risiken sowie auch Chancen. Die Anpassungen des Risikoprofils basieren im Wesentlichen, auf den gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegenen Markrisiken, insbesondere im Bereich der gesamt- und branchenspezifischen Aussichten und dem Wettbewerbsumfeld sowie auch an den ebenfalls leicht gestiegenen Operativen Risiken. Darüber hinaus sieht die Nemetschek Group auch eine gegenüber dem Vorjahr gestiegenes Risiko aus Cyber-Angriffen. Insgesamt haben die identifizierten Risiken für die Nemetschek Group weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit einen bestandsgefährdenden Charakter. Diese Einschätzung wird durch die Bilanzstruktur, die Liquiditätsausstattung und die Finanzierungsstruktur gestützt.
Als global tätiges Unternehmen wird die Nemetschek Group von der weltweiten Konjunkturentwicklung und branchenspezifischen Trends beeinflusst. Diese Entwicklungen können sich auf die zukünftige Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns auswirken.
Die Entwicklung der weltweiten Konjunktur wird derzeit von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, deren mögliche Auswirkungen mit großen Unsicherheiten verbunden sind. Nach wie vor beeinflussen vor allem geopolitische Konflikte und Krisen und deren Auswirkungen auf die globalen Märkte die Entwicklung der Weltwirtschaft. Im Jahr 2023 zeigte sich Weltwirtschaft trotz der widrigen Umstände, als robust, was auch auf die zunehmende Widerstandskraft und Resilienz der Unternehmen zurückzuführen ist.
Die Folgen aus dem anhaltenden russischen Angriffskrieg in der Ukraine, den Terrorangriffen der Hamas in Israel mit entsprechenden Reaktionen aus Israel, aber auch die schwierigen Handelbeziehungen zwischen USA und China werden im Jahr 2024 Auswirkungen auf die Entwicklung der Weltwirtschaft haben. Vor allem die auch durch die oben beschriebenen Konflikte und Krisen hervorgerufene restriktive Geldmarktpolitik hat eine dämpfende Wirkung, die sich auch auf 2024 auswirken wird.
Über die genannten Einflussfaktoren hinaus, führen auch die zunehmenden Transformationsbemühungen und -aktivitäten einzelner Wirtschafträume (z.B. "European Green Deal" in der Europäischen Union) hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu großen Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch hierdurch können sich branchenspezifische Geschäftschancen aber auch -risiken ergeben.
Die von den Regierungen und Zentralbanken ergriffenen Maßnahmen der Geldpolitik haben im Jahr 2023 Wirkung gezeigt. Es wird erwartet, dass die Inflationsraten weiter zurückgehen werden und sich langsam den Zielen der Zentralbanken annähern. Auch aufgrund dessen könnte sich die derzeitige restriktive Geldpolitik in Zukunft etwas lockern.
Aufgrund der Vielzahl an aktuellen und auch potenziellen geopolitischen Konflikten, sind die derzeitigen Prognosen mit einem hohen Maß an Unsicherheiten behaftet.
Insgesamt gehen der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem am 30. Januar 2024 veröffentlichten World Economic Outlook Update und auch der Sachverständigenrat in seinem am 8. November 2023 veröffentlichten Jahresgutachten 23/24 für das Jahr 2024 von einer Stagnation bzw. Verlangsamung der weltweiten Konjunktur aus. Während der IWF einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,1% in Aussicht stellt, rechnet der Sachverständigenrat mit einem Anstieg von nur noch 2,2%.
Für die wesentlichen Regionen, in denen die Nemetschek Group operativ aktiv ist, werden die folgenden Entwicklungen prognostiziert:
Das BIP im Euro-Raum dürfte im Jahr 2024 um 1,1% (Sachverständigenrat) bzw. 0,9% (IWF) wachsen. In der EU sorgen vor allem die Auswirkungen der Energiekrise, hervorgerufen vor allem durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, immer noch für negative Folgen. Auch die anhaltende restriktive Geldpolitik der EU zeigt weiterhin bremsende Wirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere die europäische Bauwirtschaft leidet darunter.
Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland sollte im Vergleich zum Jahr 2023 wieder etwas an Schwung gewinnen und laut Sachverständigenrat mit einem Wachstum von 0,7% wieder in den Wachstumsmodus zurückkehren. Der IWF erwartet für Deutschland ebenfalls eine leichte Zunahme der Wirtschaftsleistung in Höhe von 0,5%. Aufgrund der vergleichsweisen hohen Industrialisierung, insbesondere in energieintensiven Branchen, leidet die deutsche Volkswirtschaft derzeit besonders stark unter den Folgen der Energiekrise und einem im historischen Vergleich hohem Zinsniveau.
Für die USA geht der Sachverständigenrat für das Jahr 2024 von einem Wachstum in Höhe von 1,6% aus, der IWF erwartet ein Wachstum von 2,1%. Damit gehen beide Institute von einer Verlangsamung der US-amerikanischen Wirtschaft aus. Insbesondere die hohen Zinsen können sich im Jahr 2024 bremsend auf die Wirtschaftsentwicklung auswirken, wobei staatliche Unterstützungsprogramme vor allem Unternehmensinvestitionen fördern sollen.
Für Asien – hier wird von beiden Institutionen das im globalen Vergleich höchste regionale Wachstum für 2024 gesehen – prognostiziert der Sachverständigenrat einen Anstieg des BIPs um 3,8%. Dabei dürfte China um 4,3% wachsen. Der IWF sieht das Wirtschaftswachstum für China in seiner im Januar 2024 veröffentlichten Prognose bei 4,6%. Diese Entwicklungen zeigen einen Rückgang der Wachstumsdynamik gegenüber dem Vorjahr. Weiterhin leidet die chinesische Wirtschaft unter den Folgen der Krise im Immobiliensektor, jedoch soll sich die Industrieleistung weiter normalisieren. Auch für Indien werden Wachstumsraten erwartet, die über dem prognostizierten globalen und asiatischen Wachstum liegen. Der IWF geht von einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung von 6,5% aus und liegt damit auf dem Niveau der Schätzungen des Sachverständigenrats, der von 6,2% Wachstum ausgeht.
Insgesamt sind die mit den genannten Prognosen verbundenen Unsicherheiten groß und vor allem von der weiteren Entwicklung von politischen und wirtschaftlichen Konflikten, Krisen und Rahmenbedingungen abhängig. Eintretende oder sich erhöhende Risiken oder eine Verschlechterung von Rahmenbedingungen können sich dabei negativ auf die Entwicklung der Weltwirtschaft auswirken. Ebenso kann es durch ein Kriegsende in der Ukraine oder in Nahost oder die Verbesserung von Rahmenbedingungen auch zu positiven Impulsen für die Weltwirtschaft kommen, die auch für die relevanten Branchen und Regionen der Nemetschek Group von Bedeutung sind. Derzeit werden von den Experten des IWF und des Sachverständigenrats die kurzfristigen Risiken auf die Entwicklung der Weltwirtschaft höher eingeschätzt als die Chancen.
Quellen: Jahresgutachten 23/24 des Sachverständigenrats vom 8. November 2023 und World Economic Outlook Update des Internationalen Währungsfonds vom 30. Januar 2024.
Die Baubranche und ihre Entwicklung werden durch die vorherrschenden gesamtwirtschaftlichen und auch politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Die bereits beschrieben Auswirkungen aus den derzeitigen geopolitischen Krisen und Konflikten treffen vor allem auch die Bauwirtschaft. Ein hohes Zinsniveau, eine restriktive Geldpolitik und nach wie vor hohe Preise lassen die Investitionsbereitschaft von Unternehmen und privaten Bauherren zumindest kurzfristig zurückgehen. Durch die aktuelle Situation in der Bauwirtschaft sind jedoch vor allem Planungsund Bauunternehmen gefordert, Effizienzen in den Planungs- und Bauprozessen zu genieren. Der Bedarf an Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen kann daher auch wichtige Impulse für die weitere Digitalisierung der Branche geben. Des Weiteren gewinnen Nachhaltigkeit und der Umweltschutz bei der Planung, dem Bau sowie dem Betrieb und der Renovierung von Gebäuden stetig an Bedeutung. Eine energie- und ressourcenschonendere Arbeitsweise im gesamten Bauprozess inklusive der anschließenden Nutzungsphase ist daher ein wesentlicher Faktor zur Erreichung der von der Politik gesetzten Klimaziele. Auch hieraus dürften positive Impulse für die Bauindustrie entstehen.
Experten von Euroconstruct (Stand November 2023) gehen von einem inflationsbereinigten sequenziellen Rückgang der Bauwirtschaft in Europa aus. Für 2023 erwarten die Experten einen Rückgang von –1,7%, der sich im Jahr 2024 auf –2,1% weiter erhöhen soll. Im Jahr 2025 soll es laut Euroconstruct zu einer Erholung der europäischen Bauwirtschaft und zu einer Rückkehr in den Wachstumsmodus kommen.
Für die für die Nemetschek Group besonders wichtige deutsche Bauwirtschaft wird für das Jahr 2024 ein Rückgang von –2,2% erwartet. Der Rückgang liegt somit im Bereich des prognostizierten Rückgangs für das Jahr 2023. Hier gehen die Experten von einem Rückgang in Höhe von –2,3% aus. Der für das Jahr 2024 prognostizierte Rückgang in Deutschland liegt mit den genannten –2,2% knapp über dem Durchschnitt der Euroconstruct-Länder (–2,1%). Europaweit werden die höchsten Wachstumsraten in Irland (+4,4%), der Slowakei (+2,9%) und Polen (+2,5%) erwartet. Im Gegensatz dazu werden für 2024 in Italien (–7,3%), sowie in Schweden (–5,7%) und Dänemark (–4,9%) die stärksten Rückgänge der Bauleistung erwartet.
In den USA soll die Leistung der Bauwirtschaft im Jahr 2023 noch um 5% wachsen und dann in den Jahren 2024 (0%) und 2025 (–1%) stagnieren bzw. leicht zurückgehen. Während insbesondere für den Wohngebäudebau mit –7% (–3%) in den Jahren 2024 und 2025 ein deutlicher Rückgang erwartet wird, wird für die Entwicklung des Nichtwohngebäudesektors im Jahr 2024 noch ein Wachstum von 5% gesehen. Für das Jahr 2025 wird in diesem Sektor ebenfalls ein Rückgang der Bauleistung (–2%) erwartet.
Für Asien wird ein leichter Rückgang der Bauwirtschaft von – 0,4% erwartet. In China wird ein Rückgang von – 2,6% erwartet, während in Indien mit einer stabilen Entwicklung (0,2% Wachstum) gerechnet wird und in Japan mit einem deutlichen Wachstum von 5,2%.
Quellen: 96th Euroconstruct Summary Report Winter 2023; North American Engineering and Construction Outlook Fourth Quarter Edition (Oktober 2023).
Die Digitalisierung in der Bauindustrie ist weniger weit vorangeschritten als in anderen Branchen. Gründe hierfür sind der hohe Fragmentierungsgrad, nichtserielle Fertigungsprozesse sowie die niedrige Profitabilität im Baugewerbe. Ein großer Teil der Akteure in der Bauindustrie sieht die digitale Transformation dennoch als einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil und strategische Priorität an. Die zunehmende Regulierung, auch für nachhaltiges Bauen, hohe Materialkosten, der anhaltende Fachkräftemangel sowie die Erfahrungen aus der Covid-19-Pandemie können bestehende Trends wie die Digitalisierung mittelbis langfristig weitertreiben und sogar beschleunigen. Die Nemetschek Group bewegt sich demnach in einem anhaltenden, dynamischen Markt mit großen Wachstumspotenzialen in den kommenden Jahren. Besonders positiv wirkt sich dabei die zunehmende Etablierung eines offenen Standards für den Datenaustausch aus, der die Kompatibilität zwischen unterschiedlichen Softwarelösungen schafft und damit die zunehmende Etablierung von BIM fördert. Treiber hinter dieser Entwicklung ist die internationale Non-Profit-Organisation buildingSMART zur Förderung der Digitalisierung im Bauwesen.
Die Medien- und Unterhaltungsindustrie profitiert nach wie vor von einer kontinuierlich steigenden Nachfrage nach hochwertigen Inhalten und Animation durch Künstler und Kreative sowie der zunehmenden Verwendung von visuellen Effekten (VFX) in Filmen und Videos sowie einer hohen Nachfrage aus der Gaming-Industrie. Auch wenn in der Industrie die Nachfrage durch die Streiks in Hollywood im Jahr 2023 vorübergehend gedämpft wurde, sieht Nemetschek weiterhin großes Marktpotenzial – vor allem mittelfristig – rund um das Thema Metaverse und der Schaffung einer künstlichen Umgebung in Form von Augmented Reality (AR) oder Virtual Reality (VR). In diesem Markt ist die Nemetschek Group mit dem Segment Media mit der Marke Maxon sehr gut positioniert, um vom zukünftigen Wachstum des zugrundliegenden Marktes profitieren zu können.
Der Vorstand blickt trotz der skizzierten gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen und Herausforderungen positiv in das Geschäftsjahr 2024.
Kurzfristig wird die geplante weitere Umstellung auf Subskription und SaaS, aufgrund von rechnungslegungsbedingten Effekten, einen vorübergehenden dämpfenden Einfluss auf das Umsatzwachstum und die Profitabilität haben. Gleichzeitig führt die Umstellung auf Subskription und SaaS jedoch dazu, dass höhere Umsätze über die Kundenlebensdauer generiert werden können. Zudem sind die Umsätze besser planbar und als Folge daraus gewinnt das Geschäft grundsätzlich weiter an Resilienz – auch über Konjunkturzyklen hinweg.
Mittel- und langfristig sind die bedeutenden strukturellen Wachstumstreiber wie der niedrige Grad der Digitalisierung in der Bauindustrie, die Anforderungen nach mehr Effizienz, Zeit- und Kosteneinsparungen entlang des Baulebenszyklus, steigende Regularien zur BIM-Nutzung, erhöhe Anforderungen nach Nachhaltigkeit, Umweltschutz und niedrigeren CO2 -Emmissionen sowie und die fortschreitende Urbanisierung nach wie vor voll intakt. Hinzu kommt der anhaltende Fachkräftemangel, der sich durch die Krisen der letzten Jahre sogar verstärkt hat.
Auf vergleichbarer Basis gehen wir von einem attraktiven Umsatzwachstum im Jahr 2024 aus. Dabei dürfte das währungsbereinigte Umsatzwachstum in einer Bandbreite von 10% – 11% liegen. Das Wachstum der wiederkehrenden Umsätze, dargestellt in der Kennzahl ARR (Annual Recurring Revenue), dürfte sich deutlich überproportional zum Umsatz um rund 25% steigern. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz soll somit weiter ausgebaut werden und auf rund 85% zum Ende des laufenden Geschäftsjahres steigen. Die EBITDA-Marge wird in einem Korridor von 30% bis 31% erwartet.
| Geschäftsjahr 2023 Ist |
Geschäftsjahr 2024 Prognose März 2024 |
|
|---|---|---|
| Umsatz bzw. währungsbereinigtes Umsatzwachstum |
851,6 Mio. EUR, 8,0% |
Währungsberei nigtes Umsatz wachstum von 10% bis 11% |
| ARR bzw. Wachstum der jährlich wiederkehrenden Umsätze (ARR - Annual Recurring Revenue) |
718,6 Mio. EUR, 26,7% |
ARR-Wachstum von ~ 25% |
| Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz |
76,6% | Anteil der wie derkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz: ~85% |
| EBITDA bzw. EBITDA-Marge | 157,7 Mio. EUR, 30,3% |
EBITDA-Marge von 30% bis 31% |
Da die Geschäftsentwicklung von Währungseffekten, insbesondere durch den US-Dollar, beeinflusst wird, wird der Ausblick für das Umsatzwachstum ohne Berücksichtigung von Währungseffekten gegeben, um die operative Stärke besser beurteilen zu können.
Die auf Kontinuität und Nachhaltigkeit ausgerichtete, aktionärsfreundliche Dividendenpolitik der Nemetschek SE soll unverändert in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Unter Berücksichtigung der jeweiligen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie der wirtschaftlichen und finanziellen Lage der Gesellschaft plant der Vorstand, weiterhin rund 25% des operativen Cashflows als Dividende an die Aktionäre auszuschütten und diese somit angemessen am wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns teilhaben zu lassen.
Generell ist bei der Prognose zu berücksichtigen, dass neben einer Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch veränderte Währungskurse sowie mögliche Portfolioveränderungen durch M&A-Aktivitäten einen Einfluss auf die Umsatzund Ergebnisentwicklung des Konzerns, sowie letztendlich auch auf die Erreichung der Prognose, haben könnten. Aus diesem Grund wurde die Prognose für das Geschäftsjahr 2024, analog zu den Vorjahren, auf einer zum Vorjahr vergleichbaren Basis mit konstanten Wechselkursen und einem von M&A-Aktivitäten unberührten Portfolio erstellt. Für die Nemetschek SE werden für das Geschäftsjahr 2024 ein Jahresüberschuss im mittleren zweistelligen Millionenbereich und eine Bruttoliquidität im unteren einstelligen Millionenbereich erwartet.
Dieser Lagebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen – also Aussagen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind erkennbar an Formulierungen wie "erwarten", "beabsichtigen", "planen", "einschätzen" oder ähnlichen Begriffen. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf den heutigen Erwartungen und bestimmten Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der Nemetschek Group liegen, beeinflussen die Geschäftsaktivität, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Unternehmens. Dies kann dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen der Nemetschek Group wesentlich von denen in den zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder Leistungen abweichen.
Die Erklärung zur Unternehmensführung nach §289f und §315d HGB ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Sie wurde auf der Internetseite der Nemetschek SE unter ir. nemetschek.com/corporategovernance veröffentlicht. Gemäß §317 Abs. 2 Satz 6 HGB ist die Prüfung der Angaben nach §289f und §315d HGB durch den Abschlussprüfer darauf zu beschränken, ob die Angaben gemacht wurden. Die Erklärung zur Unternehmensführung ist zudem im Geschäftsbericht 2023 im Kapitel << An unsere Aktionäre >> zu finden.
In diesem Kapitel sind die Angaben nach §§289a, 315a HGB nebst dem erläuternden Bericht des Vorstands nach §176 Abs. 1 Satz 1 AktG i. V. m. Art. 9 Abs. 1 lit. C (ii) SE-VO enten.
Das Grundkapital der Nemetschek SE beträgt am 31. Dezember 2023 115.500.000,00 EUR und ist eingeteilt in 115.500.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien.
Verschiedene Aktiengattungen bestehen nicht. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn.
Satzungsmäßige Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, bestehen nicht. Beschränkungen von Stimmrechten können aufgrund von Vorschriften des Aktiengesetzes, etwa gemäß §136 AktG, sowie aufgrund kapitalmarktrechtlicher Vorschriften, insbesondere gemäß §§33 ff. WpHG, bestehen.
Die direkten und indirekten Beteiligungen am gezeichneten Kapital (Aktionärsstruktur), die 10% der Stimmrechte überschreiten, sind im Anhang zum Jahresabschluss bzw. im Konzernanhang zum Konzernabschluss der Nemetschek SE dargestellt.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht.
Stimmrechtskontrollen für Arbeitnehmer, die am Kapital beteiligt sind, bestehen nicht.
Die Bestellung und die Abberufung von Mitgliedern des Vorstands sind in Art. 9 Abs. 1, Art. 39 Abs. 2 und Art. 46 SE-Verordnung, §§84 und 85 AktG in Verbindung mit §8 der Satzung der Nemetschek SE geregelt. Danach werden Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat für höchstens fünf Jahre bestellt. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Nach §8 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Die Anzahl der Personen wird vom Aufsichtsrat bestimmt. Der Vorstand der Nemetschek SE besteht derzeit aus zwei Personen.
Bei Vorliegen eines wichtigen Grundes kann der Aufsichtsrat die Bestellung des Vorstandsmitglieds widerrufen, Art. 9 Abs. 1, Art. 39 Abs. 2 SE-Verordnung und §84 Abs. 4 Sätze 1 und 2 AktG.
Für die Änderung der Satzung gilt Art. 59 SE-Verordnung, §51 SEAG, §179 AktG in Verbindung mit §§14 und 19 der Satzung der Nemetschek SE. Danach beschließt über Satzungsänderungen grundsätzlich die Hauptversammlung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen. Sofern mindestens die Hälfte des Grundkapitals vertreten ist, reicht die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Soweit das Gesetz für Beschlüsse der Hauptversammlung außerdem eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals vorschreibt, genügt, soweit gesetzlich zulässig, die einfache Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Gemäß §14 der Satzung der Nemetschek SE ist der Aufsichtsrat befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur deren Fassung betreffen.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 11. Mai 2026 (einschließlich) durch Ausgabe von bis zu 11.550.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals, um bis zu insgesamt 11.550.000 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021). Den Aktionären ist grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die neuen Aktien zu gewähren. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre nach näherer Maßgabe des Beschlusses zu Tagesordnungspunkt 8 der Hauptversammlung vom 12. Mai 2021 ganz oder teilweise, einmalig oder mehrmals auszuschließen.
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 11.550.000,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 11.550.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021). Das Bedingte Kapital 2021 dient der Ausgabe von Aktien an die Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrecht und/oder Wandlungsoder Optionspflicht (bzw. einer Kombination dieser Instrumente), die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 12. Mai 2021 unter Tagesordnungspunkt 9 bis zum 11. Mai 2026 von der Nemetschek SE oder in- oder ausländischen Unternehmen, an denen die Nemetschek SE unmittelbar oder mittelbar mit der Mehrheit der Stimmen und des Kapitals beteiligt ist, ausgegeben werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe der Ermächtigung der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 12. Mai 2021 unter Tagesordnungspunkt 9 jeweils festzulegenden Wandlungs- oder Optionspreis. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie die Inhaber von Wandlungs- oder Optionsrechten aus den genannten Schuldverschreibungen ihre Wandlungs- oder Optionsrechte ausüben oder Wandlungs- oder Optionspflichten aus solchen Schuldverschreibungen erfüllt werden und soweit die Wandlungs- oder Optionsrechte bzw. Wandlungs- oder Optionspflichten nicht durch eigene Aktien, durch Aktien aus genehmigtem Kapital oder durch andere Leistungen bedient werden. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs-/Optionsrechten oder durch Erfüllung von Wandlungs-/Optionspflichten entstehen, am Gewinn teil. Soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien abweichend von §60 Abs. 2 Aktiengesetz, auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien bedarf die Gesellschaft gemäß §71 Abs. 1 Nr. 8 AktG, soweit nicht gesetzlich ausdrücklich zugelassen, einer besonderen Ermächtigung durch die Hauptversammlung. In der Hauptversammlung vom 28. Mai 2019 wurde ein Ermächtigungsbeschluss vorgeschlagen und entsprechend von den Aktionären beschlossen.
Laut Beschluss gemäß Tagesordnungspunkt 7 der ordentlichen Hauptversammlung vom 28. Mai 2019 gilt die Ermächtigung wie folgt:
"7.1 Die Gesellschaft wird ermächtigt, bis zum 28. Mai 2024 einmalig oder mehrmals bis zu 11.550.000 eigene Aktien, das sind 10% des Grundkapitals der Gesellschaft, ganz oder in Teilbeträgen nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen zu erwerben. Dabei dürfen die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr nach den §§71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10% des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Die Ermächtigung darf nicht zum Zweck des Handels in eigenen Aktien ausgenutzt werden.
Diese Ermächtigung tritt an die Stelle der von der Hauptversammlung der Nemetschek Aktiengesellschaft am 20. Mai 2015 zu Tagesordnungspunkt 7 beschlossenen Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, die hiermit aufgehoben wird, soweit von ihr kein Gebrauch gemacht wurde.
7.2 Der Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Kaufangebots.
a) Beim Erwerb über die Börse darf der Kaufpreis für eine Nemetschek Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie der letzten fünf Börsentage vor der Verpflichtung zum Erwerb im elektronischen Handel (Xetra – oder einem an die Stelle des Xetra-Systems getretenen funktional vergleichbaren Nachfolgesystem) um nicht mehr als 10% über- oder unterschreiten.
b) Im Falle eines öffentlichen Kaufangebots darf der Kaufpreis für eine Nemetschek Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den durchschnittlichen Xetra-Schlusskurs an den fünf Börsentagen vor Veröffentlichung des Angebots um nicht mehr als 10% über- oder unterschreiten. Sofern die Anzahl der angedienten Aktien das Volumen des Angebots überschreitet, muss die Annahme im Verhältnis der jeweils angebotenen Aktien erfolgen. Eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen bis zu 100 Stück zum Erwerb angebotene Aktien der Gesellschaft je Aktionär der Gesellschaft kann vorgesehen werden.
7.3 Der Vorstand wird ermächtigt, die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken, zu verwenden:
a) Die Aktien können mit Zustimmung des Aufsichtsrats Dritten als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen, Unternehmensbeteiligungen oder Teilen von Unternehmen angeboten werden.
b) Die Aktien können mit Zustimmung des Aufsichtsrats eingezogen werden, ohne dass die Einziehung oder die Durchführung der Einziehung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Die Einziehung führt zur Kapitalherabsetzung. Der Vorstand kann abweichend davon bestimmen, dass das Grundkapital bei der Einziehung unverändert bleibt und sich stattdessen durch die Einziehung der Anteil der übrigen Aktien am Grundkapital gemäß §8 Abs. 3 AktG erhöht. Der Vorstand ist in diesem Fall zur Anpassung der Angabe der Zahl der Aktien in der Satzung ermächtigt.
7.4 Das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese gemäß der vorstehenden Ermächtigung unter Punkt 7.3 lit. a) der Tagesordnung verwendet werden.
7.5 Dieser Beschluss steht unter der aufschiebenden Bedingung der Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung gemäß TOP 6 in das Handelsregister der Gesellschaft."
Die in dem Beschluss unter Ziffer 7.5 genannte aufschiebende Bedingung ist am 5. Juni 2019 eingetreten und der Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 28. Mai 2019 zu TOP 7 damit wirksam geworden.
Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, bestehen nicht.
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind, bestehen nicht.
Der Vorstand der Nemetschek SE hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) aufgestellt und am Schluss des Berichts folgendes erklärt:
Unsere Gesellschaft, die Nemetschek SE, hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für den Berichtszeitraum vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023 aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Die Nemetschek SE hat keine Maßnahmen getroffen oder unterlassen.
München, 15. März 2024
Yves Padrines Louise Öfverström
RISIKO- UND CHANCENBERICHT
Konzern-Abschluss (IFRS)
Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen in diesem Konzernabschluss nicht genau zur angegebenen Summe addieren und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Werte widerspiegeln, auf die sie sich beziehen.
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 und 2022
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 | [Anhang] |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 851.563 | 801.813 | [1] |
| Sonstige Erträge | 8.915 | 12.566 | [2] |
| Betriebliche Erträge | 860.478 | 814.379 | |
| Aufwand für Waren und bezogene Leistungen | –33.864 | –31.785 | [3] |
| Personalaufwand | –360.872 | –337.219 | [4] |
| Abschreibungen auf Anlagevermögen | –58.216 | –58.842 | [5] |
| davon Abschreibungen aus Kaufpreisallokation | –29.403 | –31.807 | |
| Sonstige Aufwendungen | –208.028 | –188.396 | [6] |
| Betriebliche Aufwendungen | –660.980 | –616.242 | |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 199.498 | 198.137 | |
| Zinserträge | 3.421 | 490 | [7] |
| Zinsaufwendungen | –3.277 | –2.624 | [7] |
| Sonstige finanzielle Aufwendungen | –6.396 | –11.416 | [8] |
| Sonstige finanzielle Erträge | 11.057 | 14.862 | [8] |
| Finanzergebnis | 4.805 | 1.312 | |
| Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen | 239 | 82 | [9], [18] |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 204.542 | 199.530 | |
| Steuern vom Einkommen und Ertrag | –40.562 | –34.426 | [10] |
| Periodenergebnis | 163.980 | 165.104 | |
| Sonstiges Ergebnis der Periode: | |||
| Differenz aus Währungsumrechnung | –14.543 | 10.396 | |
| Sonstiges Ergebnis, das zukünftig in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wird |
–14.543 | 10.396 | |
| Verluste/Gewinne aus der Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne | –548 | 1.098 | [22] |
| Steuereffekt | 95 | –315 | [10] |
| Sonstiges Ergebnis, das zukünftig nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wird |
–453 | 783 | |
| Summe sonstiges Ergebnis der Periode | –14.997 | 11.179 | |
| Gesamtergebnis der Periode | 148.983 | 176.283 | |
| Zurechnung Periodenergebnis: | |||
| Anteilseigner des Mutterunternehmens | 161.256 | 161.899 | |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 2.724 | 3.206 | |
| Periodenergebnis | 163.980 | 165.104 | |
| Zurechnung Gesamtergebnis der Periode: | |||
| Anteilseigner des Mutterunternehmens | 147.177 | 171.530 | |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 1.807 | 4.753 | |
| Gesamtergebnis der Periode | 148.983 | 176.283 | |
| Ergebnis je Aktie in € (unverwässert) | 1,40 | 1,40 | [11] |
| Ergebnis je Aktie in € (verwässert) | 1,40 | 1,40 | [11] |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert, Stück) | 115.500.000 | 115.500.000 | [24] |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (verwässert, Stück) | 115.500.000 | 115.500.000 | [24] |
zum 31. Dezember 2023 und zum 31. Dezember 2022
| Aktiva | Angaben in Tausend € 31.12.2023 |
31.12.2022 | [Anhang] |
|---|---|---|---|
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 268.041 | 196.821 | [12] |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 99.640 | 84.520 | [13], [23] |
| Vorräte | 978 | 890 | [14] |
| Steuererstattungsansprüche aus Ertragsteuern | 18.998 | 11.289 | [10] |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 1.359 | 2.492 | [14], [23] |
| Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte | 29.197 | 31.120 | [14] |
| Kurzfristige Vermögenswerte, gesamt | 418.213 | 327.132 | |
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Sachanlagevermögen | 23.735 | 26.568 | [15] |
| Immaterielle Vermögenswerte | 135.106 | 171.703 | [16] |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 552.037 | 557.047 | [16] |
| Nutzungsrechte | 60.922 | 69.795 | [17] |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 17.121 | 4.010 | [18] |
| Latente Steueransprüche | 33.850 | 21.465 | [10] |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 29.583 | 18.377 | [14], [23] |
| Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte | 3.765 | 2.031 | [14] |
| Langfristige Vermögenswerte, gesamt | 856.119 | 870.996 |
| Passiva Angaben in Tausend € |
31.12.2023 | 31.12.2022 | [Anhang] |
|---|---|---|---|
| Kurzfristige Schulden | |||
| Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger Anteil an langfristigen Darlehen | 6.802 | 65.072 | [19], [23] |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 15.325 | 15.712 | [19], [23] |
| Rückstellungen | 34.835 | 40.219 | [20] |
| Abgegrenzte Schulden | 30.832 | 30.032 | [20] |
| Umsatzabgrenzungsposten | 265.097 | 206.939 | [1] |
| Schulden aus Ertragsteuern | 11.993 | 10.660 | [10] |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 55 | 1.494 | [19], [23] |
| Leasingverbindlichkeiten | 16.691 | 14.854 | [19], [23] |
| Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 18.986 | 18.858 | [21] |
| Kurzfristige Schulden, gesamt | 400.616 | 403.841 | |
| Langfristige Schulden | |||
| Langfristige Darlehen ohne kurzfristigen Anteil | 71 | 6.873 | [19], [23] |
| Latente Steuerschulden | 16.746 | 19.802 | [10] |
| Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 3.580 | 2.455 | [22] |
| Rückstellungen | 1.128 | 1.582 | [20] |
| Umsatzabgrenzungsposten | 6.150 | 2.631 | [1] |
| Schulden aus Ertragsteuern | 9.161 | 6.035 | [10] |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 8 | 390 | [19], [23] |
| Leasingverbindlichkeiten | 52.774 | 62.443 | [19], [23] |
| Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 2.200 | 2.853 | [21] |
| Langfristige Schulden, gesamt | 91.819 | 105.065 | |
| Eigenkapital | [24], [25] | ||
| Gezeichnetes Kapital | 115.500 | 115.500 | |
| Kapitalrücklage | 12.485 | 12.485 | |
| Gewinnrücklage | 640.800 | 533.871 | |
| Sonstiges Ergebnis | –22.210 | –8.586 | |
| Eigenkapital, Konzernanteile | 746.575 | 653.270 | |
| Anteile ohne beherrschenden Einfluss | 35.323 | 35.953 | |
| Eigenkapital, gesamt | 781.898 | 689.223 | |
| Passiva, gesamt | 1.274.332 | 1.198.128 |
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 und 2022
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 | [Anhang] |
|---|---|---|---|
| Ergebnis (vor Steuern) | 204.542 | 199.530 | |
| Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 58.216 | 58.842 | |
| Finanzergebnis | –4.805 | –1.312 | |
| Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen | –239 | –82 | |
| EBITDA | 257.713 | 256.979 | [27] |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Transaktionen | 1.181 | 1.508 | |
| Perioden-Cashflow | 258.894 | 258.487 | [27] |
| Änderung Trade Working Capital | 49.431 | 26.681 | |
| Änderung Sonstiges Working Capital | –1.384 | –12.356 | |
| Einzahlung aus Ausschüttung assoziierter Unternehmen | 168 | 134 | |
| Erhaltene Zinsen | 3.335 | 486 | |
| Erhaltene Ertragsteuern | 2.385 | 2.942 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | –59.950 | –62.590 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 252.879 | 213.784 | [27] |
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | –12.677 | –19.028 | |
| Änderung Schulden aus Akquisitionen | –1.510 | –7.668 | |
| Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen | 424 | 74 | |
| Auszahlung für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel |
0 | –20.990 | |
| Auszahlung für den Erwerb von Eigenkapitalinstrumenten anderer Unternehmen | –15.328 | –4.793 | |
| Auszahlung für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen | –8.755 | 0 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | –37.846 | –52.405 | [27] |
| Dividenden an Anteilseigner des Mutterunternehmens | –51.975 | –45.045 | |
| Dividenden an nicht beherrschende Anteile | –2.437 | –2.631 | |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen | 18.510 | 40.800 | |
| Auszahlung zur Tilgung von Darlehensverbindlichkeiten | –83.582 | –98.679 | |
| Auszahlung zur Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | –16.535 | –16.015 | |
| Gezahlte Zinsen | –3.352 | –2.412 | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | –139.371 | –123.982 | [27] |
| Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | 75.663 | 37.397 | |
| Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelfonds | –4.443 | 2.329 | |
| Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 196.821 | 157.095 | |
| Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 268.041 | 196.821 | [12] |
für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2023
| Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Angaben in Tausend € | Gezeichnetes Kapital |
Kapitalrücklage | Gewinnrücklage | Sonstiges Ergebnis |
Summe | Anteile ohne beherrschenden Einfluss |
Summe Eigen kapital |
| Stand 01.01.2022 | 115.500 | 12.485 | 415.410 | –17.533 | 525.862 | 33.830 | 559.693 |
| Sonstiges Ergebnis der Periode | - | - | 684 | 8.947 | 9.631 | 1.548 | 11.179 |
| Periodenergebnis | - | - | 161.899 | - | 161.899 | 3.206 | 165.104 |
| Gesamtperiodenergebnis | 0 | 0 | 162.583 | 8.947 | 171.530 | 4.753 | 176.283 |
| Gewinnauszahlung an nicht beherrschende Anteile |
- | - | - | - | 0 | –2.631 | –2.631 |
| Aktienbasierte Vergütungen | - | - | 922 | - | 922 | - | 922 |
| Dividendenzahlung | - | - | –45.045 | - | –45.045 | - | –45.045 |
| Stand 31.12.2022 | 115.500 | 12.485 | 533.871 | –8.586 | 653.270 | 35.953 | 689.223 |
| Stand 01.01.2023 | 115.500 | 12.485 | 533.871 | –8.586 | 653.270 | 35.953 | 689.223 |
| Sonstiges Ergebnis der Periode | - | - | –456 | –13.624 | –14.080 | –917 | –14.997 |
| Periodenergebnis | - | - | 161.256 | - | 161.256 | 2.724 | 163.980 |
| Gesamtperiodenergebnis | 0 | 0 | 160.800 | –13.624 | 147.177 | 1.807 | 148.983 |
| Anpassung im Zusammenhang mit IFRS 15 |
–3.426 | –3.426 | –3.426 | ||||
| Gewinnauszahlung an nicht beherrschende Anteile |
- | - | - | - | 0 | –2.437 | –2.437 |
| Aktienbasierte Vergütungen | - | - | 1.530 | - | 1.530 | - | 1.530 |
| Dividendenzahlung | - | - | –51.975 | - | –51.975 | - | –51.975 |
| Stand 31.12.2023 | 115.500 | 12.485 | 640.800 | –22.210 | 746.575 | 35.323 | 781.898 |
Für weitere Informationen wird auf die Angaben zum Eigenkapital [24] und zu Aktienbasierten Vergütungen [25] verwiesen.
Die Nemetschek SE ist das oberste Mutterunternehmen der Nemetschek Group. Die Gesellschaft mit Hauptsitz am Konrad-Zuse-Platz 1, 81829 München, ist im Handelsregister München unter HRB 224638 eingetragen. Die Nemetschek SE und ihre Tochterunternehmen (Nemetschek Group, Nemetschek) sind ein Softwarehersteller für die AEC/O-Industrie (Architecture, Engineering, Construction and Operation) sowie für den Bereich 3D Media.
Die Nemetschek SE als oberste Konzerngesellschaft ist seit dem 10. März 1999 an der deutschen Börse in Frankfurt notiert. Nemetschek ist im TecDAX und MDAX gelistet.
Der Konzernabschluss der Nemetschek SE zum 31. Dezember 2023 umfasst die Nemetschek SE und ihre Tochterunternehmen und wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) zum 31. Dezember 2023 anzuwenden sind, und den ergänzenden nach § 315e Handelsgesetzbuch (HGB) anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Den Konzernabschluss für den kleinsten und für den größten Konsolidierungskreis stellt die Nemetschek SE auf. Der Konzernabschluss ist der das Unternehmensregister führenden Stelle elektronisch zur Einstellung in das Unternehmensregister zu übermitteln und ist über die Internetseite des Unternehmensregisters zugänglich.
Die Nemetschek SE erstellt und veröffentlicht ihren Konzernabschluss in Euro. Die Angaben im Konzernabschluss erfolgen grundsätzlich, sofern nichts anderes angegeben ist, in TEUR (Tausend €, T€). Einzelne Vorjahresangaben sind an die aktuelle Darstellung angepasst worden.
Folgende neue Standards und Änderungen hat der Konzern erstmalig zum 1. Januar 2023 angewendet. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben sich daraus nicht ergeben.
Die folgenden Standards und Änderungen bestehender Standards sind vom IASB verabschiedet worden, aber erst in späteren Geschäftsjahren anwendbar oder noch nicht in EU-Recht übernommen worden. Die Nemetschek Group macht von der Möglichkeit einer vorzeitigen Anwendung keinen Gebrauch.
| Standardänderungen / Interpretationen | Anwendungspflicht | Voraussichtliche Auswirkungen |
|
|---|---|---|---|
| IAS 1 | Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig |
1. Januar 2024 | Keine wesentlichen Auswirkungen erwartet |
| IFRS 16 | Leasingverbindlichkei ten im Rahmen eines Sale-and-Leaseback |
1. Januar 2024 | Keine Aus wirkungen erwartet |
| IAS 1 | Langfristige Verbind lichkeiten mit Nebenbedingungen |
1. Januar 2024 | Keine wesentlichen Auswirkungen erwartet |
| IAS7/IFRS 7 | Lieferantenfinanzie rungsvereinbarungen |
1. Januar 2024 | Keine wesentlichen Auswirkungen erwartet |
| IAS 21 | Mangel an Umtauschbarkeit |
1. Januar 2025 | Keine wesentlichen Auswirkungen erwartet |
Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den nachfolgenden Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt.
Der Konzernabschluss umfasst Tochterunternehmen und assoziierte Unternehmen. Die Einzelabschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind zum Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.
Eine Aufstellung des Anteilsbesitzes der Nemetschek SE ist in Abschnitt [18] und [32] beigefügt.
Tochterunternehmen sind sämtliche Unternehmen, über die die Nemetschek Group Beherrschung ausübt. Der Konzern beherrscht ein Unternehmen, wenn er schwankenden Renditen aus seinem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Unternehmen zu beeinflussen. Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt enthalten, an dem die Beherrschung beginnt, und bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung endet.
Die Bilanzierung eines Unternehmenserwerbs erfolgt nach der Erwerbsmethode, die eine Bewertung der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung vorsieht. Die Kaufpreisaufteilung wesentlicher Akquisitionen basiert auf dem Arbeitsergebnis externer, unabhängiger Gutachter. Die damit zusammenhängenden Bewertungen basieren auf dem Kenntnisstand zum Erwerbszeitpunkt. Mit dem Unternehmenserwerb in Zusammenhang stehende Anschaffungsnebenkosten werden als Aufwand in den Perioden erfasst, in denen sie anfallen. Die erstmalige Bilanzierung eines Unternehmenserwerbs enthält die beizulegenden Zeitwerte jeglicher angesetzter Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Der zum Erwerbszeitpunkt geltende beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistung wird als Teil der für das erworbene Unternehmen übertragenen Gegenleistung bilanziert.
Nach IFRS 3 kann bei jedem Unternehmenszusammenschluss das Wahlrecht darüber ausgeübt werden, alle nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert, d. h. inklusive des auf diese Anteile entfallenden Geschäfts- oder Firmenwerts (full goodwill method), anzusetzen oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens (partial goodwill method) zu bewerten.
Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich als Überschuss der Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen sowie dem beizulegenden Zeitwert des zuvor vom Erwerber gehaltenen Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen über das zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen. Ist der Wert der übertragenen Gegenleistung geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag, nach nochmaliger Überprüfung der Kaufpreisallokation, unmittelbar erfolgswirksam erfasst.
Nicht beherrschende Anteile sind am Ergebnis der Berichtsperiode beteiligt. Ihr Anteil am Reinvermögen wird getrennt vom Eigenkapital des Konzerns ausgewiesen. Änderungen des Anteils des Konzerns an einem Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert.
Assoziierte Unternehmen sind sämtliche Unternehmen, über die Nemetschek einen maßgeblichen Einfluss hat, in der Regel aufgrund eines Anteilsbesitzes zwischen 20% und 50%. Sie werden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die dem Nemetschek Kapitalanteil entsprechenden Veränderungen des Ergebnisses, der empfangenen Ausschüttungen und sonstigen Eigenkapitalveränderungen des assoziierten Unternehmens angepasst.
Die Abschlüsse der assoziierten Unternehmen werden, sofern nicht anders angegeben, zum Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. Soweit erforderlich, werden Anpassungen an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen.
Nachfolgend werden die bedeutendsten Folgebewertungsgrundsätze dargestellt.
| Position | Bewertungsgrundsätze | ||
|---|---|---|---|
| Aktiva | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
Nennwert | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten | ||
| Vorräte | Niedrigerer Wert aus Anschaf fungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert |
||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | siehe separate Übersicht | ||
| Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte |
Fortgeführte Anschaffungskosten | ||
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte |
Niedrigerer Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten |
||
| Sachanlagevermögen | Fortgeführte Anschaffungskosten | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | |||
| Mit begrenzter Nutzungsdauer | Fortgeführte Anschaffungskosten | ||
| Mit unbegrenzter Nutzungsdauer | Impairment-only-Ansatz | ||
| Geschäfts- oder Firmenwerte | Impairment-only-Ansatz | ||
| Nutzungsrechte | Fortgeführte Anschaffungskosten | ||
| Passiva | |||
| Darlehen | Fortgeführte Anschaffungskosten | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
Fortgeführte Anschaffungskosten | ||
| Rückstellungen | Barwert des zukünftigen Erfüllungsbetrags |
||
| Umsatzabgrenzungsposten | Erwarteter Erfüllungsbetrag | ||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
Fortgeführte Anschaffungs kosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
||
| Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
Fortgeführte Anschaffungskosten | ||
| Pensionen und ähnliche Verpflichtungen |
Methode der laufenden Einmalprämien |
||
| Abgegrenzte Schulden | Fortgeführte Anschaffungskosten |
Die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt gemäß IFRS 9. Erwerbe und Veräußerungen von finanziellen Vermögenswerten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum Handelstag erfasst und zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Rahmen der Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte 1) zu fortgeführten Anschaffungskosten, 2) als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert oder 3) als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert. Die Klassifizierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte, die keine Eigenkapitalinstrumente sind, hängt von zwei Faktoren ab, die bei Zugang zu beurteilen sind: dem Geschäftsmodell, unter dem der finanzielle Vermögenswert gehalten wird, sowie den Zahlungsstrombedingungen des Instruments.
Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn die Zahlungsströme des Instruments lediglich aus Zinszahlungen auf den Nominalbetrag und Tilgungen bestehen und das Instrument mit dem Zweck gehalten wird, die vertraglichen Zahlungsströme zu realisieren.
Investitionen in Eigenkapitalinstrumente erfüllen die Zahlungsstrombedingungen nicht. Sie werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Reklassifizierungen von finanziellen Vermögenswerten werden nur vorgenommen, wenn das Geschäftsmodell zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte geändert wird. In diesem Fall werden alle betroffenen finanziellen Vermögenswerte reklassifiziert.
Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| IFRS-9-Kategorie | Folgebewertungsgrundsatz | ||
|---|---|---|---|
| Fortgeführte Anschaffungskosten | Vermögenswerte werden im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeführ ten Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungsaufwendungen unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Zinsergebnis sowie Wäh rungsgewinne und -verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei Ausbuchung der finan ziellen Vermögenswerte werden die Gewinne oder Verluste ergebniswirk sam erfasst. |
||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden | Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Nettogewinne und -verluste inklusive Zinsen und Dividenden werden |
||
| Zeitwert | erfolgswirksam erfasst. |
Die Erstellung des Konzernabschlusses verlangt vom Vorstand Ermessensentscheidungen und Schätzungen, die die Anwendung von Rechnungslegungsmethoden und die ausgewiesenen Beträge der Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen betreffen. Tatsächliche Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen. Schätzungen und zugrunde liegende Annahmen werden laufend überprüft. Sofern verfügbar, verwendet der Vorstand externe Ressourcen wie Marktstudien, um die zugrunde liegenden Annahmen zu untermauern. Überarbeitungen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.
Informationen über Annahmen und Schätzungsunsicherheiten zum 31. Dezember 2023, durch die ein beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich wird, sind in den nachstehenden Anhangangaben enthalten:
Für Finanzinstrumente, die in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst sind, sieht IFRS 7 Angaben anhand einer hierarchischen Einstufung gemäß IFRS 13 vor. Die hierarchische Einstufung umfasst die folgenden drei Levels:
Die in der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und 2022 zum beizulegenden Zeitwert erfassten Finanzinstrumente sind vollumfänglich Level 3 zuzuordnen. Sie werden in der Bilanz unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Nachfolgend werden die Bewertungsmethoden und die nicht beobachtbaren Inputfaktoren gemäß IFRS 13 aufgeführt:
| Verhältnis der nicht beobachtbaren Inputfaktoren | |||
|---|---|---|---|
| Typ | Bewertungsverfahren | Bedeutende nicht beobachtbare Inputfaktoren | zum beizulegenden Zeitwert |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | |||
| Bewertung anhand des Preises der letzten Finanzierungsrunde. Anpassun gen des beizulegenden Zeitwerts werden unter den sonstigen finanziellen Aufwen dungen / Erträgen erfasst. |
Art und Preis der letzten Finanzierungsrunde |
Der beizulegende Zeitwert würde sich erhöhen, wenn: – der Preis der letzten Finanzierungsrun de höher ist, – die gehaltene Anteilskategorie durch die letzte Finanzierungsrunde höhere Liquiditätspräferenz/ besondere Rech te erlangen würde. |
|
| Anwendung eines marktbasierten An satzes, der eine Vielzahl von quantita tiven und qualitativen Faktoren wie die tatsächlichen und geplanten Ergebnis se, das Erreichen von Meilensteinen, die Liquiditätsposition, jüngste oder geplante Transaktionen und vergleich bare Unternehmen einbezieht (Venture Capital Methode). Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts werden unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen / Erträgen erfasst. |
– Marktgängigkeitsabschläge – Gewichtung der Finanzierungsrunden – Erwartete Haltedauer bis Exit oder Wandlung – Immanenter Exit- bzw. Wandlungswert |
Der beizulegende Zeitwert würde sich erhöhen, wenn: – die Gewichtung der Finanzierungsrun den sich verändert, – die Liquiditätsabschläge geringer sind – die erwartete Haltedauer sich erhöht, – der immanente Exit- bzw. Wandlungs wert höher ist. |
|
| Nicht börsennotierte Eigen- und Fremdkapitaltitel |
Bewertung anhand des Nettovermö genswertes (Net Asset Value), der von den jeweiligen Fonds berichtet wird. An passungen des beizulegenden Zeitwerts werden unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen / Erträgen erfasst. |
Berechnung des Nettovermögenswertes des jeweiligen Fonds |
Eine Erhöhung der berichteten Nettover mögenswerte würde zu einem Anstieg des beizulegenden Zeitwerts führen. |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | |||
| Bedingte Gegenleistungen aus Unternehmenserwerben |
Anwendung des Discounted-Cashflow Verfahrens, wonach künftige Cashflows auf der Basis von risikoadjustierten Zins sätzen diskontiert werden. Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts werden unter den sonstigen finanziellen Aufwen dungen / Erträgen erfasst. |
Wahrscheinlichkeitsgewichtete Um satzerlöse und Ergebnisgrößen. |
Eine Erhöhung der wahrscheinlich keitsgewichteten Umsatzerlöse und Ergebnisgrößen würde isoliert betrachtet zu einem Anstieg des beizulegenden Zeitwerts führen. |
Der beizulegende Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, für die der beizulegende Zeitwert dennoch anzugeben ist, sind in Level 3 der Bewertungshierarchie eingestuft. Die beizulegenden Zeitwerte werden in Übereinstimmung mit anerkannten Bewertungsmodellen basierend auf Discounted-Cashflow-Analysen ermittelt. Der bedeutendste Inputfaktor ist der Diskontierungszins, der das Kreditrisiko von Vertragsparteien widerspiegelt.
Die in den Abschlüssen der Konzernunternehmen enthaltenen Posten werden in der Währung des jeweiligen primären Wirtschaftsumfelds, in dem das Unternehmen tätig ist, bewertet (funktionale Währung). Der Konzernabschluss wird in Euro, der Darstellungswährung des Konzerns, aufgestellt.
Die Vermögenswerte und Schulden der Konzernunternehmen, deren funktionale Währung nicht dem Euro entspricht, werden wie folgt in die Darstellungswährung umgerechnet:
Fremdwährungstransaktionen werden zu den am Tag des Geschäftsvorfalls geltenden Wechselkursen in die funktionale Währung umgerechnet. Neubewertungen werden mit den am Tag der Neubewertung geltenden Wechselkursen umgerechnet. Währungsgewinne und -verluste, die sich aus der Abwicklung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung monetärer Posten zum Stichtagskurs ergeben, werden erfolgswirksam erfasst. Ausgenommen hiervon sind Umrechnungsdifferenzen aus Fremdwährungskrediten, soweit sie als Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb bilanziert werden. Diese werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition im sonstigen Ergebnis und erst bei deren Abgang in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Aus den Umrechnungsdifferenzen dieser Fremdwährungskredite entstehende latente Steuern werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten sowie kurzfristige Einlagen mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten. Zahlungsmitteläquivalente sind kurzfristige, äußerst liquide Finanzinvestitionen, die nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen und leicht in einen festen Zahlungsmittelbetrag umgewandelt werden können. Nicht zur Verfügung stehende Zahlungsmittel aus Mietkautionen werden als sonstige finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit dem Transaktionspreis erfasst, der den Betrag der vom Konzern erwarteten Gegenleistung für die Lieferung von Waren und Dienstleistungen an Kunden darstellt. Beträge, die für fremde Dritte eingezogen werden, sind darin nicht enthalten.
Vorräte umfassen im Wesentlichen Hardware, Fremdlizenzen sowie Marketingmaterialien.
Sonstige finanzielle Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Mietkautionen sowie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalanteile und Wandelanleihen.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte nach IFRS 15 wendet der Konzern das vereinfachte Modell an, wonach die erwarteten Verluste über die gesamte Restlaufzeit bemessen werden. Dafür ermittelt der Nemetschek Konzern zu jedem Stichtag eine Ausfallquote auf der Basis der historischen Ausfälle und passt diese, sofern erforderlich, um erwartete zukünftige Entwicklungen an. Die Prozentsätze werden regelmäßig überprüft, um zu gewährleisten, dass die aktuellen Kreditrisiken reflektiert sind. Für Vertragsvermögenswerte nach IFRS 15 wurden aus Wesentlichkeitsgründen keine Wertminderungen erfasst. Sofern objektive Hinweise vorliegen, dass Forderungen eines Kunden wertgemindert sind, erfolgt eine detaillierte Analyse des Kreditrisikos, um eine angemessene Einzelwertberichtigung zu berücksichtigen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gelten als uneinbringlich, wenn erwartet wird, dass der Kunde seinen Kreditverpflichtungen gegenüber Nemetschek nicht nachkommen kann. Wertminderungen und deren Veränderungen weist der Konzern unter den sonstigen Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung aus.
Für sonstige finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wendet Nemetschek das allgemeine Wertminderungsmodell gemäß IFRS 9 an. Um das Risiko von Kreditverlusten zu minimieren, investiert der Konzern ausschließlich in hochwertige Vermögenswerte von Emittenten mit einem internen oder externen Rating von mindestens der Stufe "investment grade". Daher werden diese Vermögenswerte der ersten Stufe des 3-Stufen-Modells zugeordnet. Wertminderungen werden, sofern wesentlich, in Höhe der erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverluste erfasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen ausgewiesen. Da das Ausfallrisiko der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aufgrund der kurzen Laufzeiten und des Investment-Grade-Ratings der Kontrahenten als unwesentlich eingestuft wurde, hat der Konzern keine Wertminderungen erfasst.
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen abgegrenzte Vorauszahlungen und Vertragsvermögenswerte. Ein Vertragsvermögenswert ist der Anspruch des Konzerns auf Gegenleistung im Austausch für Waren oder Dienstleistungen, die er auf einen Kunden übertragen hat. Kommt der Konzern seinen vertraglichen Verpflichtungen nach, bevor der Kunde eine Gegenleistung zahlt oder bevor diese fällig gestellt wird, erfasst der Konzern einen Vertragsvermögenswert.
Die aktivierten inkrementellen Kosten der Anbahnung von Kundenverträgen beinhalten im Wesentlichen Verkaufsprovisionen an Vertriebspartner des Konzerns und werden als sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte klassifiziert. Sie werden linear über die Vertragslaufzeit abgeschrieben, die der Erwartung des Konzerns bezüglich des Abschreibungszeitraums der aktivierten Vertragsanbahnungskosten entspricht. Die Abschreibungen werden als Provisionen unter den sonstigen Aufwendungen dargestellt. Der Konzern aktiviert keine Kosten einer Vertragsanbahnung, wenn der Abschreibungszeitraum ein Jahr oder weniger beträgt.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert in den vom Management beabsichtigten Zustand zu versetzen. Die Abschreibungen werden mit Ausnahme von Grundstücken und Anlagen im Bau über die geschätzte Nutzungsdauer linear unter Berücksichtigung eines möglichen Restwerts erfasst. Jeder Teil einer Sachanlage mit einem bedeutsamen Anschaffungswert im Verhältnis zum Gesamtwert des Gegenstands wird getrennt abgeschrieben.
Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen die folgenden geschätzten Nutzungsdauern zugrunde:
| Nutzungsdauer in Jahren |
|
|---|---|
| Fahrzeuge | 5 |
| Büroausstattung | 3 – 10 |
| Mietereinbauten | 5 – 10 |
Ausgaben für Reparaturen und Wartung werden sofort aufwandswirksam erfasst. Erneuerungen und Verbesserungen werden separat aktiviert und abgeschrieben, wenn die Ansatzkriterien erfüllt sind.
Gewinne oder Verluste aus dem Verkauf einer Sachanlage bestimmen sich als Differenz zwischen dem Veräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts und werden in den sonstigen Erträgen /Aufwendungen erfasst.
Der Geschäfts- oder Firmenwert ist der Betrag, um den die Kosten für den Erwerb eines Tochterunternehmens den beizulegenden Zeitwert des Konzernanteils am identifizierbaren Nettovermögen zum Erwerbszeitpunkt übersteigen.
Im Rahmen der Wertminderungsprüfung wird der Geschäftsoder Firmenwert den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGEs) zugeordnet. Ein Geschäfts- oder Firmenwert, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, wird den ZGEs oder Gruppen von ZGEs zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie einen Nutzen aus den Synergien des Zusammenschlusses ziehen. Für das interne und externe Reporting werden die Aktivitäten des Konzerns auf die Segmente Design, Build, Media und Manage aufgeteilt. Das Budget für das Jahr 2024 und die mittelfristige Finanzplanung für die Folgejahre wurden auf der Basis dieser Reportingstruktur aufgesetzt.
Separat erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, werden zum beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer werden über die voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Immaterielle Vermögenswerte, die sich noch nicht in einem nutzungsbereiten Zustand befinden, werden nicht amortisiert, sondern mindestens jährlich auf Wertminderung überprüft.
Die immateriellen Vermögenswerte des Konzerns stellen keine qualifizierten Vermögenswerte nach IAS 23 dar, sodass die Anschaffungskosten keine zu aktivierenden Fremdkapitalkosten enthalten.
Die Nutzungsdauern der im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen immateriellen Vermögenswerte basieren auf Schätzungen, die im Rahmen der Kaufpreisallokation ermittelt wurden. Die Nutzungsdauern werden an jedem Abschlussstichtag unter anderem unter Berücksichtigung des technologischen Wandels überprüft und gegebenenfalls angepasst. Bei den erworbenen immateriellen Vermögenswerten handelt es sich im Wesentlichen um Markennamen, Technologie und Kundenstamm.
| Nutzungsdauer in Jahren |
|
|---|---|
| Markenname | 10 – 15 |
| Technologie | 5 – 12 |
| Kundenstamm | 10 – 25 |
Forschungskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Kosten für Entwicklungsaktivitäten werden aktiviert, sofern sie verlässlich bewertbar sind, das Produkt oder der Prozess technisch sowie wirtschaftlich realisierbar und ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzenzufluss wahrscheinlich ist. Weitere Voraussetzungen sind die beabsichtigte Fertigstellung der Entwicklung auf der Basis ausreichender Ressourcen sowie die Nutzung bzw. der Verkauf der immateriellen Vermögenswerte.
Im Geschäftsjahr 2023 sowie in früheren Geschäftsjahren erfüllte keines der Entwicklungsprojekte die Aktivierungskriterien. Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 201.632 (Vorjahr: TEUR 182.568) und Amortisationen aus Software, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben wurde, in Höhe von TEUR 19.393 (Vorjahr: TEUR 23.296) wurden als Aufwand erfasst.
Für Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer ist ein Wertminderungstest durchzuführen, falls Ereignisse oder Umstände auf eine Wertminderung hindeuten. Im Rahmen des Wertminderungstests wird der Buchwert des Vermögenswerts verglichen mit dem erzielbaren Betrag, der der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert ist. Der Nutzungswert ist der diskontierte Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme, die aus einer anhaltenden Nutzung des Vermögenswerts resultieren. Liegt eine Wertminderung vor, wird die Differenz zwischen dem Buchwert und dem erzielbaren Betrag als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Entfallen die Gründe für eine Wertminderung, wird die Wertminderung rückgängig gemacht. Diese Wertaufholung darf die fortgeführten Anschaffungskosten nicht überschreiten.
Für immaterielle Vermögenswerte und Anzahlungen auf solche, die sich noch nicht in einem nutzungsbereiten Zustand befinden, sowie Geschäfts- oder Firmenwerte wird zum 31. Dezember eines Geschäftsjahres die Werthaltigkeit überprüft. Eine Überprüfung findet ebenfalls statt, wenn Ereignisse oder Umstände darauf hindeuten, dass der Wert im Laufe des Geschäftsjahres gemindert sein könnte. Entfallen die Gründe für eine Wertminderung, wird die Wertminderung rückgängig gemacht, sofern es sich nicht um Geschäfts- oder Firmenwerte handelt.
Der erzielbare Betrag wird für jeden einzelnen Vermögenswert bestimmt, es sei denn, ein Vermögenswert generiert keine Cashflows, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind. In diesem Fall wird die Werthaltigkeit für alle Vermögenswerte bestimmt, die einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zuzurechnen sind. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer Gruppe von Vermögenswerten seinen erzielbaren Betrag, ist der Vermögenswert wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben.
Nemetschek bestimmt den erzielbaren Betrag der jeweiligen Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet worden ist, anhand des Nutzungswerts. Der Nutzungswert wird unter Anwendung eines Diskontierungssatzes als Barwert der künftigen Zahlungsströme aus der fortgesetzten Nutzung dieser Einheit ermittelt.
Die Bestimmung der künftigen Zahlungsströme und der diesen zugrunde liegenden Parameter wie Umsatzwachstum und EBITDA-Marge erfolgt auf der Grundlage von in der Vergangenheit erlangten Sachkenntnissen, den aktuellen wirtschaftlichen Ergebnissen und der im abgelaufenen Geschäftsjahr verabschiedeten Planung über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren, welche die erwarteten zukünftigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen beinhaltet. Die Planung für das Geschäftsjahr 2024 wird unter Verwendung von bestimmten konzerneinheitlichen Annahmen nach der Bottom-up-Methode aufgestellt. Die Zahlungsströme für die weiteren Planjahre folgen ähnlichen Prämissen, entsprechen jedoch nicht dem Detailgrad des ersten Planjahres. Zahlungsströme für Zeiträume über den Planungshorizont hinaus werden mit der Methode der ewigen Rente geschätzt. Die dabei verwendeten Wachstumsraten berücksichtigen keine kapazitätserweiternden Investitionen, für die noch keine Mittelabflüsse stattgefunden haben. Diese Wachstumsraten werden aus frei verfügbaren Marktstudien von Marktforschungsinstituten abgeleitet und übersteigen nicht die langfristigen durchschnittlichen historischen Wachstumsraten der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Wachstumsraten von bis zu 2,0% (Vorjahr: 2,0%) angenommen.
Die Planungen werden durch das stark wachsende Geschäft während der Detailplanungsperiode von drei bis fünf Jahren bestimmt. Im Barwert der ewigen Rente werden Wachstumsraten zwischen 1,5% und 2,0% (Vorjahr: 1,5% und 2,0%) angewandt. Dies führt zu einer Lücke zwischen den Wachstumsraten im letzten Jahr des Detailplanungszeitraums und der ewigen Rente. Um einen realistischeren erzielbaren Betrag abzuleiten, wurde eine dreijährige Konvergenzperiode angewandt. In dieser Periode nähert sich die Wachstumsrate zum Ende des Detailplanungszeitraums an die in der ewigen Rente verwendeten Wachstumsrate an.
Der für die Abzinsung der künftigen Zahlungsströme erforderliche Diskontierungssatz wird aus den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital – WACC) der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit nach Steuern ermittelt. Der gemäß IAS 36 relevante Vorsteuer-WACC wird unter Verwendung von typisierten Steuersätzen für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit aus den künftigen Zahlungsströmen nach Steuern und dem Nachsteuer-WACC abgeleitet. Dabei wird der risikolose Zinssatz nach der Svensson-Methode unter Berücksichtigung von Risikozuschlägen (mit einem angewandten Floor von 0%) und dem Beta sowie dem Verschuldungsgrad aus einer Gruppe von Vergleichsunternehmen abgeleitet. Der so geschätzte Diskontierungssatz spiegelt die gegenwärtigen Marktrenditen sowie die speziellen Risiken der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit wider. Der für die Cashflow-Prognosen verwendete Abzinsungssatz bewegt sich innerhalb einer Bandbreite von 13,1%bis 18,6%vor Steuern (Vorjahr: Bandbreite von 12,0%bis 19,5%).
Der Konzern beurteilt bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis beinhaltet. Ein Vertrag beinhaltet ein Leasingverhältnis, wenn er dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierbaren Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren.
Bei Vertragsbeginn oder bei Vertragsänderungen trennt der Konzern jede Leasingkomponente von den Nichtleasingkomponenten auf der Basis der relativen Einzelveräußerungspreise. Für Fahrzeuge und Büroausstattung nimmt der Konzern Erleichterungswahlrechte in Anspruch, wonach er auf die Trennung verzichtet und die Leasing- und Nichtleasingkomponenten als eine einzige Leasingkomponente bilanziert.
Am Bereitstellungsdatum des Vermögenswerts erfasst der Konzern ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet. Die Kosten umfassen den Betrag aus der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit, angepasst um Leasingzahlungen, die am oder vor dem Bereitstellungsdatum geleistet wurden, abzüglich erhaltener Leasinganreize und zuzüglich anfänglicher direkter Kosten. Die geschätzten Kosten für Demontage, Beseitigung oder Rückversetzung in den vereinbarten Zustand werden ebenfalls in die Kosten einbezogen.
Im Rahmen der Folgebewertung wird das Nutzungsrecht linear über die Vertragslaufzeit, beginnend ab dem Bereitstellungsdatum, abgeschrieben. Sofern das Eigentum am Ende der Vertragslaufzeit auf den Konzern übergeht oder in den Anschaffungskosten des Nutzungsrechts eine Kaufoption berücksichtigt ist, erfolgt die Abschreibung über die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswerts, die sich nach den für Sachanlagen gültigen Regelungen ermittelt. Darüber hinaus wird das Nutzungsrecht um Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit und Wertminderungen, sofern gegeben, angepasst.
Mietereinbauten erfasst der Konzern als Sachanlagevermögen.
Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Konzern in der Regel seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, da der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Der Zinssatz wird in Bezug auf die Währungsräume abgeleitet.
Folgende Zahlungen gehen in die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten ein:
In der Folge wird die Leasingverbindlichkeit zu fortgeführtem Buchwert unter Nutzung der Effektivzinsmethode bewertet. Die Verbindlichkeit wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Zahlungen aufgrund einer Änderung an einem Index oder Zins, aufgrund einer Änderung der Einschätzung der unter Restwertgarantien zu zahlenden Beträge, aufgrund einer Änderung der Beurteilung hinsichtlich der Ausübung einer Kauf-, Verlängerungs- oder Kündigungsoption oder aufgrund einer Änderung von de facto festen Leasingzahlungen ändern.
Die Neubewertung führt zu einer korrespondierenden Anpassung des Buchwerts des Nutzungsrechts. Sofern der Buchwert des Nutzungsrechts bereits auf null reduziert wurde, wird die Anpassung als Verlust erfasst.
Der Konzern erfasst keine Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse von geringem Wert sowie für kurzlaufende Leasingverhältnisse, einschließlich IT-Ausrüstung. Die Leasingzahlungen aus diesen Verträgen werden linear über die Laufzeit als Aufwand erfasst.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Für finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert sind, werden beim erstmaligen Ansatz zusätzlich die direkt zurechenbaren Transaktionskosten berücksichtigt. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Darlehen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten sind in dieser Kategorie enthalten.
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, beinhalten im Wesentlichen bedingte Gegenleistungen.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert und mit dem Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörigen Schulden abzulösen.
Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn der Konzern eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses besitzt, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Rückstellungen, die nicht schon im Folgejahr zu einem Vermögensabfluss führen, werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt, sofern der Zinseffekt wesentlich ist. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie z. B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung der Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen.
Der Umsatzabgrenzungsposten betrifft die von Kunden bereits erhaltenen Anzahlungen, für die über einen bestimmten Zeitraum Umsatzerlöse realisiert werden.
Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer beinhalten nicht ausgezahlte Sozialversicherungsbeiträge sowie Urlaubs- und Krankengeld. Sie werden als Verbindlichkeiten zum Rückzahlungsbetrag angesetzt, sobald die mit ihnen verbundene Arbeitsleistung erbracht ist.
Aktienbasierte Vergütungen beinhalten langfristige variable Vergütungsprogramme und Stock Appreciation Rights. Der zum Zuteilungszeitpunkt beizulegende Zeitwert von aktienbasierten Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente wird generell als Personalaufwand über die Wartefrist erfasst, mit entsprechendem Anstieg des Eigenkapitals.
Der Konzern unterhält betriebliche Altersversorgungen für bestimmte Mitarbeiter. Die Rückstellungen werden jährlich von anerkannten, unabhängigen Gutachtern bewertet. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach der Projected-Unit-Credit-Methode berechnet. Die Projected-Unit-Credit-Methode unterstellt, dass in jedem Dienstjahr ein zusätzlicher Teil des letztlichen Leistungsanspruchs erdient wird, und bewertet jeden dieser Leistungsbausteine separat, um so die endgültige Verpflichtung aufzubauen. Die Pensionsverpflichtung abzüglich des Planvermögens wird in der Bilanz als Rückstellung ausgewiesen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Zinsrelevante Effekte werden entsprechend im Zinsergebnis ausgewiesen.
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind zu zahlen, wenn das Arbeitsverhältnis vor dem regulären Renteneintrittszeitpunkt durch den Konzern beendet wird oder wenn ein Arbeitnehmer im Austausch für die Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses einem Leistungsangebot zugestimmt hat. Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden zum früheren der folgenden Zeitpunkte als Aufwand erfasst:
Ist bei Leistungen nicht zu erwarten, dass sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag vollständig abgegolten werden, werden sie abgezinst.
Rückstellungen für andere langfristige Leistungen an Arbeitnehmer, wie Jubiläumsgelder, werden zum Barwert der künftig an den Arbeitnehmer zu leistenden Zahlungen, abzüglich etwaiger damit verbundener Vermögenswerte, bewertet zum Fair Value, angesetzt. Neubewertungen werden in der Periode im Gewinn oder Verlust erfasst, in der sie entstehen.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse, die nicht vollständig der Kontrolle des Konzerns unterliegen, erst noch bestätigt wird. Eventualverbindlichkeiten werden nicht in der Konzernbilanz angesetzt, sondern im Konzernanhang ausgewiesen und beschrieben.
Tatsächliche Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden werden in der Nemetschek Group unter Anwendung der jeweiligen lokalen steuerlichen Vorschriften ermittelt. Bei dieser Ermittlung werden Schätzungen und Annahmen getroffen, die von den jeweiligen lokalen Steuerbehörden unter Umständen abweichend eingeschätzt werden können.
Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode auf alle zum Bilanzstichtag bestehenden temporären Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz sowie auf Konsolidierungsmaßnahmen. Es werden keine Effekte aus latenten Steuern für einen steuerlich nicht abzugsfähigen Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Zukünftige Steuersatzänderungen sind am Bilanzstichtag zu berücksichtigen, sofern materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens erfüllt sind. Die Nemetschek Gruppe hat die vom IASB im Mai 2023 veröffentlichte vorübergehende Ausnahme von den Rechnungslegungsvorschriften für latente Steuern in IAS 12 angewandt. Dementsprechend bilanziert der Konzern keine latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Ertragsteuern im Sinne der globalen Mindestbesteuerung und gibt auch keine Informationen darüber an.
Die Bewertung von Umsatzerlösen basiert auf der im Vertrag mit einem Kunden vereinbarten Gegenleistung. Beträge, die für Dritte eingezogen werden, sind hiervon ausgenommen. Der Konzern realisiert Umsatzerlöse, wenn die Verfügungsgewalt über Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird.
Nachfolgend werden die wesentlichen Geschäftstätigkeiten beschrieben, mit denen der Konzern seine Umsatzerlöse generiert.
Softwarelizenzen umfassen die Leistungsverpflichtung "Software". Umsatzerlöse für Softwarelizenzen werden realisiert, sobald der Kunde die Verfügungsgewalt über die Software erlangt. Dies erfolgt nach Versendung der Hardware bzw. Übermittlung eines Links zum Download der Software an den Kunden.
Bei Mietmodellen wird zwischen Subskription und Software-as-a-Service (SaaS)-Angeboten unterschieden. Die Mietmodelle des Nemetschek Konzerns enthalten in der Regel die Leistungsverpflichtungen "Software" sowie "Anwendersupport" oder "Upgrade". Bei der Leistungsverpflichtung "Anwendersupport"/"Upgrade" handelt es sich um eine "stand-ready obligation", die linear über die Laufzeit der Leistungserbringung realisiert wird. Für die Realisierung der Leistungsverpflichtung "Software" unterscheidet der Nemetschek Konzern zwischen zwei verschiedenen Modellen:
Die von Kunden vorab erhaltenen Zahlungen für Mietmodelle sind als Umsatzabgrenzung (vertragliche Schuld) bilanziert und führen im Wesentlichen innerhalb der nächsten zwölf Monate zu Umsatzerlösen.
Die Leistungsverpflichtungen bei Softwareserviceverträgen lassen sich grundsätzlich in zwei wesentliche Verpflichtungen unterteilen. Zum einen leistet der Nemetschek Konzern Anwendersupport, der dem Kunden über den gesamten Vertragszeitraum zur Verfügung steht. Zum anderen erhalten Kunden mit Softwareserviceverträgen die jeweils aktuelle Version der jeweiligen Nemetschek Software. Hierbei liegt es jedoch im Ermessen des Konzerns, in welchen zeitlichen Abständen neue Versionen der Software bereitgestellt werden und welche Funktionalitäten bzw. Module der jeweiligen Software geändert, modifiziert, reduziert oder erweitert werden. Beim Anspruch auf nicht weiter definierte Softwareversionen sowie beim Anwendersupport handelt es sich um eine sogenannte "stand-ready obligation" nach IFRS 15, bei der die Umsatzerlöse über den Zeitraum des Vertrags hinweg linear realisiert werden. Die von Kunden vorab erhaltenen Zahlungen für Softwarewartungsverträge sind als Umsatzabgrenzung (vertragliche Schuld) bilanziert und führen im Wesentlichen innerhalb der nächsten zwölf Monate zu Umsatzerlösen.
Sofern es sich bei den Consultingleistungen um eine separate Leistungsverpflichtung handelt, werden die Umsätze in der Periode realisiert, in der diese erbracht wurden. Wenn es sich nicht um separate Leistungsverpflichtungen handelt, werden die Consultingleistungen mit weiteren Vertragsbestandteilen zu einem Bündel kombiniert und nach den Regelungen des IFRS 15 realisiert.
Die Erlösrealisierung aus dem Verkauf von Hardware erfolgt in der Regel zu dem Zeitpunkt des Gefahrenübergangs auf den Kunden. Die Hardwareumsätze sind für den Nemetschek Konzern von untergeordneter Bedeutung.
Bei Verträgen mit einer Laufzeit von einem Jahr oder weniger verzichtet der Konzern auf die Anpassung der zugesagten Gegenleistung um die Auswirkungen einer signifikanten Finanzierungskomponente.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt.
Die Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Geschäftssegmente werden im Konzern durch den Vorstand als Hauptentscheidungsträger vorgenommen. Die Segment- und Regionenabgrenzung sowie die Auswahl der dargestellten Kennzahlen erfolgen in Übereinstimmung mit den internen Steuerungsund Berichtssystemen ("Management-Approach").
Die Geschäftsfelder werden entsprechend der Art der Produkte und Dienstleistungen unabhängig voneinander organisiert und geführt. Jedes Segment stellt dabei ein strategisches Geschäftsfeld dar, dessen Produktpalette und Märkte sich von denen anderer Segmente unterscheiden.
Zum Zweck der Unternehmenssteuerung ist der Konzern nach den vier operativen Segmenten Design, Build, Media sowie Manage organisiert, die auch die berichtspflichtigen Segmente darstellen.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die zusätzliche Informationen zur Lage des Konzerns zum Bilanzstichtag liefern (berücksichtigungspflichtige Ereignisse), werden im Abschluss bilanziell berücksichtigt. Nicht zu berücksichtigende Ereignisse nach dem Bilanzstichtag werden im Anhang angegeben, wenn sie wesentlich sind.
Die Kaufpreisallokationen für die nachfolgenden, in 2022 erworbenen Tochtergesellschaften, wurden im aktuellen Geschäftsjahr ohne wesentliche Auswirkungen auf die Konzernbilanz abgeschlossen.
Auf Basis der Kaufpreisallokation wurden Kundenbeziehungen in Höhe von TEUR 1.838, Technologie in Höhe von TEUR 306 sowie latente Steuerschulden in Höhe von TEUR 708 erfasst. Im Ergebnis führte dies zu einer Reduktion des im Jahr 2022 erfassten Geschäfts- oder Firmenwerts um TEUR 1.436 von TEUR 6.260 auf TEUR 4.823.
Auf Basis der Kaufpreisallokation wurden Kundenbeziehungen in Höhe von TEUR 19.200 (Änderung TEUR -9.284), latente Steuerschulden von TEUR 4.074 (Änderung TEUR -512) sowie ein Geschäfts- oder Firmenwert von TEUR 8.914 (Änderung TEUR +8.914) erfasst. Weiter wurden kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 14.604 (Änderung TEUR -1.357), langfristige Vermögenswerte von TEUR 1.581 (Änderung TEUR +482), kurzfristige Schulden von TEUR 9.698 (Änderung TEUR -1.028) sowie langfristige Schulden von TEUR 50 (Änderung TEUR +50) erfasst. Aufgrund einer nachträglichen Zahlung in 2023 hat sich die übertragene Gegenleistung um TEUR 238 auf TEUR 30.470 erhöht.
Die in der Periode erfassten Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
| 37.770 | 36.174 |
|---|---|
| 652.677 | 532.583 |
| 161.116 | 233.056 |
| 2023 | 2022 |
In den wiederkehrenden Umsätzen sind Erlöse aus Softwaremietmodellen in Höhe von TEUR 301.809 (Vorjahr: TEUR 204.157) enthalten.
Nach geografischen Bereichen ergibt sich die folgende Aufteilung der Umsatzerlöse:
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Deutschland | 177.980 | 167.800 |
| Europa ohne Deutschland | 269.476 | 245.076 |
| Amerika | 324.917 | 309.210 |
| Asien/Pazifik | 75.717 | 76.730 |
| Rest der Welt | 3.473 | 2.997 |
| 851.563 | 801.813 |
Die Vertragssalden stellen sich zum 31. Dezember wie folgt dar:
| Angaben in Tausend € | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| Vertragsvermögenswerte | 1.091 | 1.569 |
| Umsatzabgrenzungsposten | 271.247 | 209.570 |
| davon kurzfristig | 265.097 | 206.939 |
| davon langfristig | 6.150 | 2.631 |
Während der Berichtsperiode gab es keine signifikanten Veränderungen im Hinblick auf Vertragsvermögenswerte.
Anzahlungen von Kunden werden als Umsatzabgrenzungsposten ausgewiesen. Sobald die vertraglichen Leistungen erbracht werden, werden diese als Umsatzerlöse erfasst. Von dem zu Beginn der Periode im Umsatzabgrenzungsposten ausgewiesenen Betrag in Höhe von TEUR 209.570 (Vorjahr: TEUR 160.941) wurden TEUR 206.939 (Vorjahr: TEUR 157.975) als Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2023 erfasst.
Umsatzerlöse aus Leistungsverpflichtungen, die in den Vorjahren erfüllt wurden, sind in den Geschäftsjahren 2023 und 2022 nicht erfasst. Die Verträge haben überwiegend eine Laufzeit von einem Jahr.
Die Darstellung der Umsatzerlöse nach Segmenten wird in der Angabe [26] ausgewiesen.
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Erträge aus Währungsumrechnung | 5.615 | 9.145 |
| Zuschüsse | 1.148 | 1.092 |
| Erlöse aus dem Verkauf von Anlage vermögen |
424 | 74 |
| Erlöse von Messen | 193 | 354 |
| Schadenersatzleistungen | 157 | 369 |
| Übrige | 1.378 | 1.533 |
| 8.915 | 12.566 |
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Aufwand für bezogene Softwarelizen | ||
| zen und Hardware | 29.730 | 27.706 |
| Aufwand für bezogene Leistungen | 4.134 | 4.078 |
| 33.864 | 31.785 |
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 304.052 | 285.833 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstüt |
||
| zung | 56.821 | 51.386 |
| 360.872 | 337.219 |
Der Personalaufwand beinhaltet TEUR 45.666 (Vorjahr: TEUR 41.065) an Aufwendungen der sozialen Sicherheit und TEUR 3.924 (TEUR 3.600) an Aufwendungen für Altersversorgung.
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte ohne immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckt |
||
| wurden | 3.322 | 2.665 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen | 8.762 | 8.049 |
| Abschreibungen auf Nutzungsrechte | 16.728 | 16.321 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachan |
||
| lagen | 28.812 | 27.035 |
| Abschreibungen aus Kaufpreisalloka tion auf immaterielle Vermögenswerte |
29.403 | 31.807 |
| Abschreibungen, gesamt | 58.216 | 58.842 |
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Provisionen | 41.671 | 33.391 |
| Beratung und Dienstleistungen | 39.304 | 37.215 |
| Werbeaufwendungen | 30.614 | 31.190 |
| EDV-Kosten | 28.701 | 25.073 |
| Fremdpersonal | 18.369 | 16.295 |
| Reisekosten und Bewirtung | 9.284 | 9.400 |
| Aufwand aus Währungsumrechnung | 9.069 | 9.239 |
| Mietnebenkosten | 6.092 | 5.616 |
| Weiterbildung und Personalwerbe kosten |
4.382 | 6.038 |
| Kraftfahrzeugkosten | 3.099 | 2.760 |
| Übrige | 17.442 | 12.180 |
| 208.028 | 188.396 |
Im Geschäftsjahr hat der Konzern die Darstellung einzelner Positionen der sonstigen Aufwendungen geändert. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreswerte für Beratung und Dienstleistungen, EDV-Kosten sowie Fremdpersonal an die aktuelle Darstellung angepasst.
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 3.421 | 490 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | –3.277 | –2.624 |
| 144 | –2.134 |
Die sonstigen finanziellen Aufwendungen /Erträge in Höhe von TEUR 4.661 (Vorjahr: TEUR 3.446) beinhalten die Neubewertung von nicht börsennotierten Eigenkapitaltiteln, die Neubewertung bedingter Gegenleistungen sowie Fremdwährungseffekte aus Darlehen zwischen Konzerngesellschaften.
Für weitere Informationen wird auf die Angabe zu Unternehmenserwerben und Finanzinstrumenten [23] verwiesen.
Die Aufwendungen / Erträge aus assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 239 (Vorjahr: TEUR 82) beinhalten die Nemetschek OOD mit TEUR 585 (Vorjahr: TEUR 482), die Sablono GmbH mit TEUR –157 (Vorjahr: TEUR –250), die Imerso AS mit TEUR –96 (Vorjahr: TEUR –150) sowie die Tech-Unternehmen Inc. mit TEUR –93 (Vorjahr: TEUR 0). Für weitere Angaben wird auf [18] verwiesen.
Die wesentlichen Bestandteile des Ertragsteueraufwands setzen sich wie folgt zusammen:
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Laufende Ertragsteuern | –56.047 | –53.990 |
| Latente Ertragsteuern | 15.485 | 19.564 |
| davon aus der Bildung / Auflösung von temporären |
||
| Differenzen | 15.136 | 10.221 |
| –40.562 | –34.426 |
Der Steueraufwand enthält im Geschäftsjahr 2023 in Höhe von TEUR 1.043 Steueraufwand aus Vorjahren (Vorjahr: Steuererträge TEUR 1.234). Des Weiteren wurden im Geschäftsjahr 2023 in Höhe von TEUR 95 (Vorjahr: TEUR –315) latente Steuern aus der Neubewertung von Pensionsverpflichtungen erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.
Die Ertragsteuersätze der einzelnen Gesellschaften liegen zwischen 11,1%und 34,0%(Vorjahr: zwischen 11,1%und 34,0%).
Der von der Nemetschek SE angewandte Ertragsteuersatz beträgt 32,3% (Vorjahr: 32,2%) und setzt sich wie folgt zusammen:
| 67,7 | 32,3 | 67,8 | 32,2 | |
|---|---|---|---|---|
| Solidaritätszuschlag | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 |
| Körperschaftsteuer | 15,0 | 15,0 | 15,0 | 15,0 |
| 83,5 | 83,6 | |||
| Gewerbesteuer (gewichtet) | 16,5 | 16,5 | 16,4 | 16,4 |
| Ergebnis vor Steuern | 100,0 | 100,0 | ||
| Angaben in % | 2023 | 2022 |
Die Bewertung der Steuerlatenzen erfolgt mit dem nominalen Steuersatz der Nemetschek SE bzw. mit dem maßgeblichen Steuersatz der jeweiligen Tochtergesellschaft.
Latente Steuern werden je Steuersubjekt saldiert, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch auf Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen sowie von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.
Die Überleitungsrechnung zwischen dem ausgewiesenen und dem erwarteten Ertragsteueraufwand (bewertet mit dem Steuersatz für 2023) für die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2023 und 2022 setzt sich wie folgt zusammen:
Die latenten Steuern setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:
| Konzern-Bilanz | ||
|---|---|---|
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
| Die latenten Steueransprüche resultieren aus |
||
| Immateriellen Vermögenswerten | 29.748 | 16.092 |
| Sachanlagen | 255 | 570 |
| Finanzanlagen | 1.892 | 557 |
| Forderungen | 352 | 499 |
| Umsatzabgrenzungsposten | 4.420 | 2.736 |
| Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen |
317 | 292 |
| Rückstellungen | 2.227 | 3.542 |
| Verbindlichkeiten | 704 | 1.333 |
| Verlustvorträgen | 7.735 | 7.026 |
| Steuergutschriften | 5.845 | 6.205 |
| Sonstigem | 883 | 396 |
| Leasingverbindlichkeiten | 17.498 | 20.374 |
| Saldierung | –38.026 | –38.156 |
| 33.850 | 21.465 | |
| Die latenten Steuerschulden resultieren aus |
||
| Immateriellen Vermögenswerten | 34.163 | 33.674 |
| Sachanlagen | 911 | 961 |
| Forderungen | 0 | 67 |
| Umsatzabgrenzungsposten | 2.019 | 1.080 |
| Rückstellungen | 98 | 47 |
| Verbindlichkeiten | 151 | 445 |
| Sonstigem | 1.522 | 2.910 |
| Nutzungsrechte | 15.908 | 18.774 |
| Saldierung | –38.026 | –38.156 |
| 16.746 | 19.802 |
Der Anstieg aktiver latenter Steuern ist im Wesentlichen auf die Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungskosten nach derzeit geltendem US-Steuerrecht zurückzuführen.
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | 204.542 | 199.530 |
| Theoretischer Steueraufwand 32,3% (i. Vj. 32,2%) |
66.149 | 64.309 |
| Unterschiede zu in- und ausländi schen Steuersätzen |
–20.611 | –20.995 |
| Steuereffekte auf: | ||
| Veränderung in der Realisierbarkeit latenter Steueransprüche und Steuergutschriften |
–1.626 | –2.224 |
| Veränderungen permanenter Differenzen |
929 | 533 |
| Auswirkung Steuern Vorjahre | 2.535 | 1.234 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen |
4.629 | 1.991 |
| Steuerfreie Erträge | –12.140 | –11.307 |
| Steuersatzänderungen und -anpassungen |
65 | 232 |
| Sonstige | 632 | 645 |
| Effektiver Steueraufwand | 40.562 | 34.426 |
| Effektiver Steuersatz | 19,8% | 17,3% |
Im Dezember 2021 hat die OECD Leitlinien für einen neuen globalen Mindeststeuerrahmen herausgegeben. Zu dessen Umsetzung einigten sich die EU-Mitgliedstaaten im Dezember 2022 auf eine EU-Richtlinie. Deutschland hat das Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2022/2523 des Rates zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung und weiterer Begleitmaßnahmen vom 21. Dezember 2023 am 27. Dezember 2023 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht, so dass die lokale Umsetzungsgesetzgebung zur globalen Mindestbesteuerung erstmalig für die Wirtschaftsjahre beginnend nach dem 30. Dezember 2023 anzuwenden ist. Auf Grundlage der Berechnungen basierend auf den Finanzinformationen für die Wirtschaftsjahre 2022 und 2023 erfüllen 19 von gesamt 24 Jurisdiktionen die CbCR-Safe-Harbour Test. Die temporäre dreijährige Übergangsregelung zum CbCR-Safe-Harbour sieht drei selbständige Tests vor mit der Reduzierung der Top-up Tax auf null für die betreffenden Steuerjurisdiktionen. Für diejenigen Steuerjurisdiktionen, die CbCR-Safe-Harbor Tests nicht erfüllen, hat die Nemetschek Gruppe die vereinfachte Berechnung gemäß der OECD Modellregelungen der zweiten Säule basierend auf den Finanzinformationen für das Wirtschaftsjahr 2023 erstellt und erwartet in den Folgejahren eine Erhöhung der laufenden Steuern um einen niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Betrag.
Die latenten Steueransprüche auf Verlustvorträge ermitteln sich wie folgt:
| 7.735 | 7.026 |
|---|---|
| –8.745 | –8.438 |
| 16.480 | 15.463 |
| 2023 | 2022 |
Die Positionen enthalten latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge, deren Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge wurden auf Basis der Aufwands- und Ertragsplanung der nächsten 3 bis 5 Geschäftsjahre der Tochtergesellschaften der Nemetschek SE gebildet.
Im Jahr 2023 bestanden in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschafteten, latente Steuerforderungsüberhänge aus Verlustvorträgen in Höhe von TEUR 3.983 (Vorjahr: TEUR 6.325). Sie wurden als werthaltig angesehen, da zukünftig von steuerlichen Gewinnen ausgegangen wird.
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge |
||
| Unverfallbar | 45.225 | 35.714 |
| Verfall bis Ende des Jahres 2027 | 568 | 809 |
| Verfall ab 2028 | 2.324 | 6.338 |
| Summe der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge |
48.117 | 42.861 |
| Summe der noch nicht genutzten Steuergutschriften |
14.971 | 13.928 |
|---|---|---|
| Verfallbar | 0 | 0 |
| Unverfallbar | 14.971 | 13.928 |
| Noch nicht genutzte Steuergutschriften |
||
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
Die steuerpflichtigen temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, für die keine passiven latenten Steuerschulden bilanziert wurden, betragen TEUR 4.484 (Vorjahr: TEUR 4.045).
Aus der Ausschüttung von Dividenden im Jahr 2023 oder 2022 durch die Nemetschek SE an die Anteilseigner ergaben sich wie im Vorjahr keine ertragsteuerlichen Konsequenzen bei der Nemetschek SE.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich, indem das auf die Aktien entfallende Nettoergebnis durch die durchschnittliche Zahl der Aktien dividiert wird. Zum Stichtag lagen keine Sachverhalte vor, die zu einer Verwässerung des Ergebnisses je Aktie geführt hätten.
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Nettoergebnis Konzernanteile (in TEUR) |
161.256 | 161.899 |
| Gewichtete durchschnittliche Zahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien zum 31. Dezember in Stück |
115.500.000 | 115.500.000 |
| Gewichtete durchschnittliche Zahl der für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses heranzuziehenden Aktien zum 31. Dezember in Stück |
115.500.000 | 115.500.000 |
| Ergebnis je Aktie in EUR, unverwässert |
1,40 | 1,40 |
| Ergebnis je Aktie in EUR, verwässert |
1,40 | 1,40 |
Die in 2023 und 2022 gewährten Wertsteigerungsrechte sowie die langfristigen variablen Vergütungsprogramme der Vorstandsmitglieder fließen in die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie nicht ein, da entsprechend der Beschlusslage der Hauptversammlungen hierfür keine neuen Aktien ausgegeben werden können. Sofern sich diese Beschlusslage in der Zukunft ändert, könnte das unverwässerte Ergebnis je Aktie in Zukunft potenziell verwässern.
Für weitere Informationen wird auf [24] und [25] verwiesen.
| Angaben in Tausend € | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| Bankguthaben | 263.956 | 195.225 |
| Festgelder (Laufzeit bis zu 3 Monate) | 4.085 | 1.596 |
| 268.041 | 196.821 |
| Angaben in Tausend € | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (vor Wertberichtigungen) |
103.587 | 87.702 |
| Wertberichtigungen | –3.947 | –3.182 |
| 99.640 | 84.520 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben in der Regel eine Fälligkeit von branchenüblichen 30 bis 90 Tagen. Die Entwicklung der Wertberichtigungen stellt sich wie folgt dar:
| Angaben in Tausend € | Stand 01.01. | Netto Bewertungs effekt |
Abgeschriebene Beträge |
Stand 31.12. |
|---|---|---|---|---|
| Wertberichtigungen 2023 | –3.182 | –1.050 | 285 | –3.947 |
| Wertberichtigungen 2022 | –5.345 | 1.974 | 189 | –3.182 |
Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:
| 2023 | Angaben in Tausend € |
nicht fällig | überfällig (<90 Tage) |
überfällig (90-180 Tage) |
überfällig (180-360 Tage) |
überfällig (> 360 Tage) |
Summe 31.12.2023 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen |
72.992 | 21.775 | 3.005 | 2.465 | 3.350 | 103.587 | |
| Wertberichtigung | –469 | –10 | –236 | –866 | –2.366 | –3.947 | |
| Nettoforderungen aus Lieferungen und Leistungen |
72.523 | 21.766 | 2.769 | 1.599 | 984 | 99.640 | |
| Erwartete Verlustrate (gewichteter Durchschnitt) |
0,64% | 0,04% | 7,87% | 35,14% | 70,63% |
| 2022 | Angaben in Tausend € |
nicht fällig | überfällig (<90 Tage) |
überfällig (90-180 Tage) |
überfällig (180-360 Tage) |
überfällig (> 360 Tage) |
Summe 31.12.2022 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen |
66.028 | 14.551 | 2.408 | 2.194 | 2.520 | 87.702 | |
| Wertberichtigung | –259 | –231 | –178 | –466 | –2.047 | –3.182 | |
| Nettoforderungen aus Lieferungen und Leistungen |
65.769 | 14.320 | 2.230 | 1.728 | 473 | 84.520 | |
| Erwartete Verlustrate (gewichteter Durchschnitt) |
0,39% | 1,59% | 7,40% | 21,25% | 81,22% |
| Angaben in Tausend € | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| Vorräte | 978 | 890 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 30.943 | 20.869 |
| Sonstige nicht finanzielle Vermögens werte |
32.961 | 33.151 |
| 64.882 | 54.910 |
Die Vorräte bestehen im Wesentlichen aus Fremdlizenzen in Höhe von TEUR 161 (Vorjahr: TEUR 192) und Hardware in Höhe von TEUR 580 (Vorjahr: TEUR 212). Wie im Vorjahr wurden keine Abschreibungen auf den Nettoveräußerungspreis oder Zuschreibungen erfasst. Die Vorräte zum 31. Dezember 2023 und 2022 waren nicht als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet.
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen die Anteile an Start-ups in Höhe von insgesamt TEUR 25.983 (Vorjahr: TEUR 12.295). Die verbleibenden sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von TEUR 4.960 (Vorjahr: TEUR 8.574) entfallen im Wesentlichen auf Mietkautionen aus Leasingverträgen über Büroräume, die in der Regel bis Ende der Vertragslaufzeit hinterlegt sind.
Die sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen abgegrenzte Zahlungen in Höhe von TEUR 24.206 (Vorjahr: TEUR 26.921), Vertragserlangungskosten in Höhe von TEUR 2.158 (Vorjahr: TEUR 538), Versicherungsleistungen in Höhe von TEUR 1.170 (Vorjahr: TEUR 0) sowie Vertragsvermögenswerte gemäß IFRS 15 in Höhe von TEUR 1.091 (Vorjahr: TEUR 1.569).
Die Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen der Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 | ||
|---|---|---|---|---|
| Büro- und Geschäfts ausstattung |
Fahrzeuge | Büro- und Geschäfts ausstattung |
Fahrzeuge | |
| Anschaffungs- / Herstellungskosten | ||||
| Stand 01.01. | 69.861 | 3.524 | 58.144 | 3.046 |
| Zugänge | 5.856 | 483 | 13.299 | 763 |
| Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse | – | – | 180 | 15 |
| Abgänge | –1.764 | –564 | –2.537 | –52 |
| Umgliederung | 142 | 138 | 10 | - |
| Fremdwährungsumrechnungsdifferenz | –658 | 162 | 765 | –248 |
| Stand 31.12. | 73.435 | 3.743 | 69.861 | 3.524 |
| Abschreibungen und Wertminderungen | ||||
| Stand 01.01. | 45.517 | 1.299 | 39.378 | 1.075 |
| Zugänge | 8.304 | 457 | 7.712 | 337 |
| Abgänge | –1.353 | –388 | –2.021 | –29 |
| Umgliederung | – | – | –1 | |
| Fremdwährungsumrechnungsdifferenz | –451 | 58 | 449 | –84 |
| Stand 31.12. | 52.017 | 1.426 | 45.517 | 1.299 |
| Buchwert 31.12. | 21.418 | 2.317 | 24.343 | 2.225 |
In den Geschäftsjahren 2023 und 2022 wurden keine wesentlichen Wertminderungen und Wertaufholungen auf Sachanlagen erfasst. Zum 31. Dezember 2023 und 2022 war das Sachanlagevermögen nicht verpfändet.
Die Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die kumulierten Amortisationen und Wertminderungen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2023 | 2022 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| In Mio. EUR | Geschäfts oder Firmenwerte |
Software und ähnliche Rechte |
Kunden stamm |
Marken name |
Geschäfts- oder Firmenwerte |
Software und ähnliche Rechte |
Kundenstamm | Markenname |
| Anschaffungs- / Herstellungskosten | ||||||||
| Stand 01.01. | 557.047 | 202.034 | 161.506 | 29.535 | 541.998 | 193.754 | 125.579 | 23.188 |
| Zugänge | – | 5.988 | – | – | – | 4.638 | – | – |
| Zugänge durch Unternehmens zusammenschlüsse |
– | – | – | – | 6.260 | –0 | 28.484 | 0 |
| Abgänge | – | –202 | – | – | – | –327 | – | – |
| Umgliederung | 7.522 | 26 | –7.341 | – | –8.750 | 112 | 4.054 | 5.699 |
| Fremdwährungsumrechnungsdifferenz | –12.531 | –3.349 | –2.324 | –747 | 17.539 | 3.857 | 3.390 | 649 |
| Stand 31.12. | 552.037 | 204.496 | 151.842 | 28.787 | 557.047 | 202.034 | 161.506 | 29.535 |
| Amortisation und Wertminderungen | ||||||||
| Stand 01.01. | 0 | 134.377 | 73.026 | 13.969 | – | 107.113 | 64.776 | 11.747 |
| Zugänge | – | 22.716 | 8.085 | 1.925 | – | 25.961 | 6.531 | 1.981 |
| Abgänge | – | –2 | – | – | – | –15 | – | 0 |
| Umgliederung | – | – | – | – | – | –0 | – | 0 |
| Fremdwährungsumrechnungsdifferenz | – | –2.277 | –1.459 | –339 | – | 1.319 | 1.720 | 241 |
| Stand 31.12. | – | 154.813 | 79.651 | 15.555 | 0 | 134.377 | 73.026 | 13.969 |
| Buchwert 31.12. | 552.037 | 49.683 | 72.190 | 13.232 | 557.047 | 67.657 | 88.480 | 15.566 |
Die immateriellen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2023 und 2022 waren nicht verpfändet.
Die Organisation der Nemetschek Group ist auf Divisionen ausgerichtet. Die bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte werden auf Ebene der Divisionen Design, Build, Media und Manage auf Werthaltigkeit überprüft.
Für weiterführende Informationen im Hinblick auf die Angaben zu den Segmenten wird auf die Angabe [26] verwiesen.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden wie folgt zugeordnet:
| Angaben in Tausend € | Buchwert lt. Bilanz 31.12.2023 |
Diskontierungszins nach Steuern |
Diskontierungszins vor Steuern |
Wachstumsrate Terminal Value |
|---|---|---|---|---|
| Segment | ||||
| Design | 123.455 | 11,25% | 14,05% | 1,50% |
| Build | 84.920 | 11,22% | 14,82% | 1,50% |
| Media | 223.920 | 13,13% | 18,57% | 2,00% |
| Manage | 119.742 | 10,82% | 13,12% | 2,00% |
| Gruppe gesamt | 552.037 | |||
| Angaben in Tausend € | Buchwert lt. Bilanz | Diskontierungszins | ||
| 31.12.2022 | nach Steuern | Diskontierungszins vor Steuern |
Wachstumsrate Terminal Value |
|
| Segment | ||||
| Design | 101.183 | 11,44% | 14,31% | 1,50% |
| Build | 117.554 | 11,39% | 14,56% | 1,50% |
| Media | 231.824 | 13,93% | 19,49% | 2,00% |
| Manage | 106.486 | 9,80% | 11,99% | 2,00% |
Die Grundannahmen für den Businessplan, der ebenfalls beim Werthaltigkeitstest verwendet wurde, sind Umsatzerlöse und Personalkosten. Die Entwicklung der verkauften Einheiten und deren Preise basieren auf Markterwartungen, die neben allgemeinen volkswirtschaftlichen Faktoren auch Spezifika des AEC und Media Sektors umfassen. Die Entwicklung der Personalkosten ist ein wesentlicher Treiber des Umsatzes, da mit den Mitarbeitern weiterhin zukunftsfähige Produkte entwickelt und Märkte erschlossen werden können. Beide Parameter sind die wesentlichen Bestandteile der relevanten Steuerungskennzahl EBITDA, die folglich die Relevanz beider Parameter zusammenfasst.
Der zum 31. Dezember durchgeführte Werthaltigkeitstest zeigt im Jahr 2023, wie in den Vorjahren, keinen Abschreibungsbedarf.
Für die Firmenwerte werden zusätzliche Sensitivitätsanalysen für die kritischen Bewertungsannahmen, die auch die wesentlichen Werttreiber sind, durchgeführt, in denen für WACC sowie Wachstumsraten und EBITDA in der ewigen Rente von den ursprünglichen Schätzungen abweichende Annahmen getroffen werden. Diese Szenarien werden von der Geschäftsleitung für nicht wahrscheinlich, aber im Segment Manage für möglich gehalten.
Der Konzern berücksichtigt Unsicherheiten im Rahmen von Schätzungen und analysiert die Werthaltigkeit des Geschäftsoder Firmenwerts auch für Szenarien, die ungünstiger als geschätzt sind. Da in den Segmenten Design, Build und Media der erzielbare Betrag den Buchwert erheblich übersteigt, kommt das Management zu dem Schluss, dass kein für realistisch gehaltenes Szenario zu einer Wertminderung führt. Im Segment Manage würde ein Anstieg des Diskontierungszinses nach Steuern von rund 1,0%, ein Rückgang der Terminal-Value-Wachstumsrate von rund 1,9% oder ein Rückgang des Terminal Value Cash Flow von rund 16,6% den Headroom in Höhe von 18,0 Mio. EUR eliminieren. Die Geschäftsleitung hat weitere Maßnahmen, insbesondere in den länger bestehenden Geschäftsbereichen, zur Verbesserung der künftigen Leistungsfähigkeit des Segments Manage getroffen.
Die Situation der Kapitalmärkte in 2023 entsprach der des Vorjahres. Die Energiekrise in Europa und die deutlich gestiegenen Inflationsraten im Wirtschaftsumfeld beeinflussen noch immer die Kapitalmärkte. Die Betas sind weiterhin hoch, jedoch weniger volatil als in vergangenen Perioden. Die Diskontierungszinssätze sind im Vergleich zum vergangenen Jahrzehnt ebenfalls hoch, weswegen der WACC wie im Vorjahr auf einem hohen Niveau ist.
Auf der Grundlage der durchgeführten Werthaltigkeitstests sowie der in diesem Rahmen durchgeführten Sensitivitätsanalysen kommt der Konzern zu dem Ergebnis, dass sich im Berichtsjahr bei keiner der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten eine Wertminderung auf den Geschäfts- oder Firmenwert ergibt.
Die aus Leasingverhältnissen resultierenden Nutzungsrechte lauten wie folgt:
| Angaben in Tausend € | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| Nutzungsrechte – Immobilien | 56.211 | 65.436 |
| Nutzungsrechte – Büroausstattung | 68 | 103 |
| Nutzungsrechte – Fahrzeuge | 4.643 | 4.256 |
| 60.922 | 69.795 |
Immobilienleasingverträge umfassen hauptsächlich die Anmietung von Büroflächen. Die Zugänge zu den Nutzungsrechten im Jahr 2023 beliefen sich auf TEUR 11.392 (Vorjahr: TEUR 27.414). Der Konzern schätzt die potenziell zukünftigen Leasingzahlungen aus Verlängerungsoptionen und Leasingverhältnissen, die eingegangen, aber noch nicht begonnen wurden, auf TEUR 1.051 (Vorjahr: TEUR 1.596). Nutzungsrechte werden über die kürzere Laufzeit des Leasingverhältnisses und die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswerts abgeschrieben. Die Abschreibungen pro Anlageklasse im Geschäftsjahr stellen sich wie folgt dar:
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Leasingverbindlichkeit |
1.906 | 1.372 |
| Leasingaufwand aus kurzfristigen Leasingverhältnissen |
857 | 651 |
| Leasingaufwand aus geringwertigen Leasingverhältnissen |
148 | 129 |
| Variabler Leasingaufwand (nicht in der Berechnung der Leasingverbindlich |
||
| keit enthalten) | 0 | 0 |
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Gesamte Auszahlungen für Leasing | ||
| verhältnisse | 18.441 | 17.387 |
| Immobilien | Fahrzeuge | Büroausstattung | |
|---|---|---|---|
| Abschreibung 2023 |
14.234 | 2.428 | 66 |
| Abschreibung 2022 |
13.777 | 2.470 | 74 |
Nachfolgend werden Einzelheiten zu den assoziierten Unternehmen zum Ende der Berichtsperiode dargestellt:
| Name, Sitz der Gesellschaft |
Angaben in Tausend € |
Anteilsbesitz in % | Eigenkapital | davon anteilig | Anteilsbesitz in % | Eigenkapital | davon anteilig |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2023 | 2023 | 2023 | 2022 | 2022 | 2022 | ||
| Tech-Unternehmen, Inc., USA |
22,33 | 15.918 | 3.554 | - | - | - | |
| Nemetschek OOD, Bulgarien | 20,00 | 11.967 | 2.393 | 20,00 | 9.883 | 1.977 | |
| Sablono GmbH, Berlin | 22,14 | 338 | 75 | 22,14 | 1.048 | 232 | |
| Imerso AS, Norwegen | 16,82 | 1.578 | 265 | 16,82 | 2.423 | 408 |
Am 20. November 2023 stieg der Eigenkapitalanteil des Konzerns an Tech-Unternehmen von 11,32% auf 22,33% Prozent. Das Tech-Unternehmen wurde ab diesem Zeitpunkt zu einem assoziierten Unternehmen. Eine vertragliche Geheimhaltungsverpflichtung hindert die Gruppe an der Veröffentlichung des Namens des assoziierten Unternehmens. Tech-Unternehmen bietet ein cloud-basiertes Tool für kollaboratives Gebäudedesign. Die nachstehende Tabelle fasst die Finanzinformationen von Tech-Unternehmen (wie im eigenen Abschluss aufgeführt) zusammen, berichtigt um Anpassungen an den beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt.
Das Management hat festgestellt, dass der Konzern trotz eines Anteils von weniger als 20% an der Imerso AS maßgeblichen Einfluss besitzt. Dieser ist auf die Mitwirkung an finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen aufgrund der Vertretung in Entscheidungsgremien zurückzuführen.
Da die Anteile des Konzerns an der Nemetschek OOD, der Sablono GmbH und der Imerso AS nicht wesentlich sind, werden die im Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge in der nachfolgenden Übersicht zusammengefasst dargestellt:
| Kurzfristige Vermögenswerte | 15.529 |
|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 474 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 85 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 0 |
| Reinvermögen (100%) | 15.918 |
| Anteil des Konzerns am Reinvermögen (22,33%) | 3.554 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 9.081 |
| Akquisitionsbezogene Anpassungen | 312 |
| Buchwert des assoziierten Unternehmens | 12.947 |
| Umsatzerlöse | 6 |
| Periodenergebnis (100%) | –2.489 |
| Sonstiges Ergebnis (100%) | 0 |
| Gesamtergebnis (100%) | –2.489 |
| Anteil des Konzerns am pro rata Gesamtergebnis (22,33) |
–93 |
Nemetschek OOD entwickelt im Rahmen von Auftragsentwicklungen kundenspezifische Software. Die Sablono GmbH entwickelt Softwarelösungen für die digitale Planung, Steuerung und Überwachung komplexer Bauprojekte. Imerso AS bietet eine Plattform zur Automatisierung der Bauqualitätsüberwachung. Die Lösung kombiniert Künstliche Intelligenz (KI), Reality Capture und Building-Information-Modeling (BIM)-Technologien.
| Angaben in Tausend € | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| Anteil des Konzerns am Jahresüber schuss aus fortgeführten Geschäfts bereichen |
332 | 82 |
| Anteil des Konzerns am Jahresüber schuss aufgegebener Geschäftsbe reiche |
0 | 0 |
| Anteil des Konzerns am Periodenergebnis |
332 | 82 |
| Anteil des Konzerns am sonstigen Ergebnis |
0 | 0 |
| Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis |
332 | 82 |
| Summe der Buchwerte für Konzern anteile an diesen Unternehmen |
4.174 | 4.010 |
| 91.727 | 166.839 | |
|---|---|---|
| Leasingverbindlichkeiten | 69.465 | 77.297 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 63 | 1.884 |
| Schulden aus Lieferungen und Leistungen |
15.325 | 15.712 |
| Darlehen | 6.873 | 71.945 |
| Angaben in Tausend € | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
Die Darlehen enthalten Akquisitionsdarlehen in Höhe von TEUR 6.600 (Vorjahr: TEUR 34.300).
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stellen Verpflichtungen zur Bezahlung von erhaltenen Gütern oder Dienstleistungen im normalen Geschäftsgang dar und haben in der Regel eine Fälligkeit von 60 Tagen.
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten beinhalten im Vorjahr Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben. Von der bedingten Gegenleistung des Geschäftsjahres 2022 für die DC-Software Doster & Christmann GmbH in Höhe von TEUR 1.277 wurden TEUR 1.000 in 2023 bezahlt und TEUR 277 aufgelöst.
Für Leasingverhältnisse siehe Abschnitte [17] und [23].
Die Rückstellungen und abgegrenzten Schulden enthalten folgende Positionen:
| Angaben in Tausend € | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| Rückstellungen | ||
| Personal | 35.424 | 41.193 |
| Garantien und Haftungsrisiken | 102 | 165 |
| Sonstige | 437 | 442 |
| 35.963 | 41.801 | |
| Abgegrenzte Schulden | ||
| Ausstehende Rechnungen | 13.516 | 12.987 |
| Personal | 12.261 | 12.804 |
| Rechts- und Beratungskosten | 1.948 | 2.128 |
| Sonstige | 3.107 | 2.113 |
| 30.832 | 30.032 |
Die Personalrückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für kurz- und langfristige variable Vergütungskomponenten. Langfristige variable Vergütungskomponenten haben Laufzeiten von bis zu drei Jahren.
Rückstellungen für Garantien und Haftungsrisiken ergeben sich aus der Verpflichtung zur Erfüllung von Kundenansprüchen in Bezug auf verkaufte Waren und Dienstleistungen und werden auf der Basis einer Einzelwertbetrachtung pro Gesellschaft gebildet.
Abgegrenzte Schulden für ausstehende Rechnungen beinhalten noch nicht in Rechnung gestellte Waren und Dienstleistungen. Die auf das Personal entfallenden abgegrenzten Schulden bestehen im Wesentlichen aus Urlaubsansprüchen.
Die Entwicklung der Rückstellungen stellt sich wie folgt dar:
| Angaben in Tausend € | Stand 01.01.2023 |
Inanspruch nahme |
Auflösungen | Zuführungen | Umgliederungen | Währungsum rechnung |
Stand 31.12.2023 |
davon langfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Personal | 41.193 | –37.544 | –1.510 | 34.041 | – | –757 | 35.424 | 691 |
| Garantien und Haftungsrisiken |
165 | –3 | –81 | 20 | – | – | 102 | – |
| Sonstige | 442 | – | – | 10 | – | –16 | 437 | 437 |
Die sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Steuerbehörden aufgrund von Verpflichtungen zur Zahlung der Lohn- und Umsatzsteuer, Verpflichtungen zur Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge an die Sozialversicherungsträger, Zuschüsse zu Mietereinbauten sowie kreditorische Debitoren.
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen beinhalten wie im Vorjahr leistungsorientierte Pensionspläne.
Die Pensionspläne enthalten ab Erreichen des 65. Lebensjahres eine Anwartschaft von 60% des letzten Nettogehalts, höchstens aber TEUR 4 pro Monat. Es handelt sich hierbei um unverfallbare Ansprüche. In dem am 31. Dezember 2023 abgelaufenen Jahr erfolgten wie im Vorjahr keine Plankürzungen.
Das Planvermögen aus diesen Versorgungsplänen ist in Lebensversicherungen investiert und beinhaltet abgeschlossene Rückdeckungsversicherungen, die an die anspruchsberechtigten Pensionsempfänger verpfändet sind.
Ausländische Pläne beinhalten in Österreich Abfertigungsansprüche nach § 23 und 23a des Angestelltengesetzes ("Abfertigungen alt"), in Italien die gesetzlichen Abgangsentschädigungen nach Artikel 2120 des italienischen Zivilgesetzbuches (Trattamento di Fine Rapporto oder "TFR") und in der Schweiz Mindestleistungen für die Altersvorsorge nach dem Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG). Das Vermögen der Schweizer Versorgungspläne ist in Stiftungen ausgesondert.
Aus den leistungsorientierten Plänen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses waren folgende Beträge im Konzernabschluss enthalten:
| Angaben in Tausend € | Stand 01.01. | Veränderung | Stand 31.12. |
|---|---|---|---|
| Pensionsverpflichtung 2023 | 2.922 | 13.606 | 16.528 |
| Abzüglich Planvermögen 2023 | 469 | 12.481 | 12.950 |
| Deckungsstatus (= Pensionsrückstellung) 2023 | 2.455 | 1.125 | 3.580 |
| Pensionsverpflichtung 2022 | 4.047 | –1.125 | 2.922 |
| Abzüglich Planvermögen 2022 | 447 | 22 | 469 |
| Deckungsstatus (= Pensionsrückstellung) 2022 | 3.601 | –1.147 | 2.455 |
Die Ermittlung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus leistungsorientierten Pensionsplänen basiert auf versicherungsmathematischen Annahmen und Bewertungen. Die wichtigsten Annahmen, die der versicherungsmathematischen Bewertung zugrunde gelegt wurden, sind:
| Inländische Pensionspläne |
Ausländische Pensionspläne |
Inländische Pensionspläne |
Ausländische Pensionspläne |
|
|---|---|---|---|---|
| Angaben in % | 2023 | 2023 | 2022 | 2022 |
| Abzinsungssatz | 3,60 | 1,4-4,25 | 3,60 | 3,3-3,75 |
| Künftige Rentensteigerungen | 1,00 | 0,00 | 1,00 | 0,00 |
| Gehaltstrend | 0,00 | 1,0-3,75 | 0,00 | 1,0-3,5 |
Die versicherungsmathematischen Annahmen zum Bilanzstichtag werden verwendet, um die leistungsorientierte Verpflichtung zu diesem Zeitpunkt sowie die Pensionsaufwendungen für das kommende Jahr zu ermitteln. Die Annahmen über die künftige Lebenserwartung der deutschen Pläne beruhen auf den Richttafeln "Heubeck 2018 G". Die Annahmen über die künftige Lebenserwartung der ausländischen Pläne beruhen auf den Richttafeln "AVÖ 2018-P – Angestellte" der Aktuarvereinigung Österreich (AVÖ), auf den Richttafeln "RG48" der Hauptabteilung Haushalt und Rechnungswesen (Ragioneria Generale dello Stato) des italienischen Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen sowie BVG 2020 für die Schweiz.
Die Veränderung im Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung und des Planvermögens stellen sich wie folgt dar:
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 | ||
|---|---|---|---|---|
| Inländische Pensionspläne |
Ausländische Pensionspläne |
Inländische Pensionspläne |
Ausländische Pensionspläne |
|
| Barwert der Verpflichtung am Anfang des Geschäftsjahres | 1.771 | 1.151 | 2.588 | 1.459 |
| Anpassung / Umgliederung zu Beginn des Geschäftsjahres | 0 | 11.829 | - | - |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 0 | 437 | - | 102 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 0 | –165 | - | - |
| Zinsaufwand | 64 | 284 | 32 | 13 |
| Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Änderung der demografischen Annahmen |
0 | 3 | - | –11 |
| Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Änderung der finanziellen Annahmen |
0 | 1.223 | –850 | –295 |
| Erfahrungsbedingte Anpassungen | 1 | 149 | - | 56 |
| Beiträge der Arbeitnehmer | 0 | 180 | ||
| Geleistete Zahlungen | 0 | –473 | - | - |
| Abgeltungen | 0 | 0 | - | –173 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 76 | - | - |
| Barwert der Verpflichtung am Ende des Geschäftsjahres | 1.836 | 14.693 | 1.771 | 1.151 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am Anfang des Geschäftsjahres |
468 | 0 | 446 | 0 |
| Anpassung / Umgliederung zu Beginn des Geschäftsjahres | 0 | 11.375 | - | - |
| Zinserträge | 15 | 237 | 5 | - |
| Ertrag aus Planvermögen ohne Zinserträge | 0 | 836 | - | - |
| Versicherungsmathematische Gewinne / (Verluste) | –9 | 0 | –1 | - |
| Beiträge der Arbeitgeber | 16 | 333 | 18 | - |
| Beiträge der Arbeitnehmer | 0 | 180 | - | - |
| Geleistete Zahlungen | –108 | –435 | - | - |
| Währungsdifferenzen und sonstige Bewegungen | 0 | 42 | - | - |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am Ende des Geschäftsjahres |
382 | 12.567 | 468 | 0 |
Der Nettozinsaufwand beträgt EUR 96k. Das Planvermögen in der Schweiz setzt sich aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von TEUR 156, Schuldtiteln in Höhe von TEUR 4.310, Eigenkapitalinstrumenten in Höhe von TEUR 4.639, Immobilien in Höhe von TEUR 3.206 sowie alternativen Anlagen in Höhe von TEUR 255 zusammen.
Die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen für die Ermittlung der leistungsorientierten Verpflichtung werden nachfolgend angegeben. Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten die bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag möglich gewesenen Veränderungen bei einer der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen die leistungsorientierte Verpflichtung wie folgt beeinflusst:
| Veränderung der versicherungsmathemati schen Annahmen |
Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 | ||
|---|---|---|---|---|---|
| Inländische Pensionspläne |
Ausländische Pensionspläne |
Inländische Pensionspläne |
Ausländische Pensionspläne |
||
| Barwert der Pensionsverpflichtungen zum Stichtag |
1.836 | 14.693 | 1.771 | 1.151 | |
| Diskontierungszins | Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte | 1.709 | 13.821 | 1.641 | 1.098 |
| Verringerung um 0,5 Prozentpunkte | 1.977 | 15.663 | 1.916 | 1.209 | |
| Rententrend | Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte | 1.950 | – | 1.882 | – |
| Verringerung um 0,5 Prozentpunkte | 1.731 | – | 1.670 | – | |
| Gehaltssteigerung | Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte | – | 14.803 | – | 1.197 |
| Verringerung um 0,5 Prozentpunkte | – | 14.589 | – | 1.109 |
Die durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung am 31. Dezember 2023 betrug im Inland 15,1 Jahre (2022: 16,1 Jahre) und im Ausland 11,5 Jahre (2022: 11,7 Jahre). Die erwarteten Zahlungen im Geschäftsjahr 2024 belaufen sich auf TEUR 669 (Vorjahr: TEUR 50).
In der nachfolgenden Tabelle sind die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien und -klassen dargestellt:
| Bewertung nach IFRS 9 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Angaben in Tausend € | Buchwert lt. Bilanz 31.12.2023 |
(Fortgeführte) Anschaffungskosten |
Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam |
Beizulegender Zeitwert erfolgsneutral |
Beizulegender Zeitwert 31.12.2023 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 99.640 | 99.640 | - | - | 99.640 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 30.943 | 4.960 | 25.983 | - | 30.943 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 268.041 | 268.041 | - | - | 268.041 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte | 398.623 | - | - | - | 398.623 |
| Darlehen | 6.873 | 6.873 | - | - | 6.873 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 15.325 | 15.325 | - | - | 15.325 |
| Sonstige finanzielle Verpflichtungen | 63 | 63 | - | 63 | |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 22.262 | - | - | - | 22.262 |
| Bewertung nach IFRS 9 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Angaben in Tausend € | Buchwert lt. Bilanz 31.12.2022 |
(Fortgeführte) Anschaffungskosten |
Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam |
Beizulegender Zeitwert erfolgsneutral |
Beizulegender Zeitwert 31.12.2022 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 84.520 | 84.520 | - | - | 84.520 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 20.869 | 8.574 | 12.295 | - | 20.869 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 196.821 | 196.821 | - | - | 196.821 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte | 302.210 | - | - | - | 302.210 |
| Darlehen | 71.945 | 71.945 | - | - | 71.945 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 15.712 | 15.712 | - | - | 15.712 |
| Sonstige finanzielle Verpflichtungen | 1.884 | 391 | 1.493 | - | 1.884 |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 89.541 | - | - | - | 89.541 |
Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten entsprechen die jeweiligen beizulegenden Zeitwerte deren Buchwerten.
Unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten werden Minderheitsbeteiligungen und Wandelanleihen an innovativen Startup Unternehmen sowie Anteile an Venture-Capital-Fonds ausgewiesen.
Die nachstehende Tabelle zeigt die Überleitung des Anfangsbestands auf den Endbestand für sonstige finanzielle Vermögenswerte und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten des Levels 3.
| Angaben in Tausend € | Nicht börsennotierte Eigenkapitaltitel |
Bedingte Gegenleistungen |
|---|---|---|
| Bestand zum 1. Januar 2022 | 7.063 | 7.783 |
| Änderungen im Konsolidierungskreis, Währungseffekte |
- | 1.263 |
| Zahlungswirksame Veränderungen | - | –7.668 |
| In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Ergebnisse |
- | 115 |
| Zugänge aus Akquisitionen | 5.232 | - |
| Bestand zum 31. Dezember 2022 / 1. Januar 2023 |
12.295 | 1.493 |
| Änderungen im Konsolidierungskreis, Währungseffekte |
- | |
| Zahlungswirksame Veränderungen | - | –1.271 |
| In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Ergebnisse |
3.259 | –222 |
| Zugänge aus Akquisitionen, Währungseffekte |
14.714 | - |
| Statuswechsel | –4.285 | |
| Bestand zum 31. Dezember 2023 | 25.983 | 0 |
Bezüglich des Statuswechsels und der nicht-retrospektiven Anwendung von IAS 28 wird auf die Angaben zu [18] verwiesen.
| NETTOGEWINNE UND –VERLUSTE AUS FINANZINSTRUMENTEN | ||
|---|---|---|
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden |
367 | 6.376 |
| Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden |
2.987 | 437 |
| Finanzielle Verpflichtungen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden |
223 | –104 |
| Finanzielle Verpflichtungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten |
||
| bewertet werden | –3.277 | –2.624 |
| 301 | 4.086 |
Nettogewinne bzw. -verluste aus Finanzinstrumenten beinhalten die Ergebnisse aus der Bewertung, der Erfassung und Umkehrung von Wertminderungen, Ergebnisse aus der Fremdwährungsumrechnung sowie Zinsen. Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, beinhalten Zinserträge in Höhe von TEUR 3.421 (Vorjahr: TEUR 490).
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, beinhalten Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR –3.277 (Vorjahr: TEUR –2.624).
Zielsetzung des Konzerns im Rahmen des Finanzrisikomanagements ist es, die nachfolgend dargestellten Risiken zu reduzieren. Dabei verfolgt der Konzern grundsätzlich eine konservativrisikoaverse Strategie.
Unter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko des Verlusts für den Konzern, wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Forderungen gegenüber Kunden sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des Konzerns. Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Vertragsvermögenswerte stellen dabei das maximale Ausfallrisiko dar.
Ende 2023 bestanden keine wesentlichen Konzentrationen von Ausfallrisiken bei einzelnen Kunden oder bestimmten Kundengruppen. Die Ausfallrisiken des Konzerns werden hauptsächlich durch individuelle Kundenmerkmale beeinflusst. Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen an Kunden erfolgt nach Durchführung einer angemessenen internen Kreditrisikobeurteilung. Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 haben die Forderungen gegenüber keinem einzelnen Kunden mehr als 10% der gesamten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen.
Das Ausfallrisiko aus Guthaben bei Kreditinstituten der Konzerngesellschaften wird in Übereinstimmung mit den Konzernvorgaben und in Abstimmung mit der Konzernzentrale gesteuert. Die Kreditrahmen werden festgelegt, um die Risikokonzentration zu minimieren und somit finanzielle Verluste durch den potenziellen Ausfall eines Geschäftspartners so gering wie möglich zu halten.
Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen. Die Steuerung der Liquidität im Konzern soll sicherstellen, dass – soweit möglich – stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um unter normalen wie auch unter angespannten Bedingungen den Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen.
Zum Bilanzstichtag hält der Konzern Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von TEUR 268.041 (Vorjahr: TEUR 196.821). Im Folgenden werden die vertraglichen Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag dargestellt. Die Beträge sind brutto und undiskontiert und beinhalten vertragliche Zinszahlungen.
| Angaben in Tausend € | Buchwert | Vertragliche Zahlungsströme |
bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|---|
| 31. Dezember 2023 | |||||
| Darlehen | 6.873 | 6.896 | 6.825 | 72 | – |
| Schulden aus Lieferungen und Leistungen | 15.325 | 15.325 | 15.325 | – | – |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 63 | 63 | 55 | 8 | – |
| Leasingverbindlichkeiten | 69.465 | 75.673 | 18.448 | 42.513 | 14.713 |
| Total | 91.727 | ||||
| 31. Dezember 2022 | |||||
| Darlehen | 71.945 | 72.307 | 65.411 | 6.896 | – |
| Schulden aus Lieferungen und Leistungen | 15.712 | 15.712 | 15.712 | – | – |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.884 | 1.884 | 1.494 | 390 | – |
| Leasingverbindlichkeiten | 77.297 | 83.696 | 16.417 | 45.818 | 21.461 |
| Total | 166.839 |
Das Marktrisiko ist das Risiko, dass sich die Marktpreise, wie beispielsweise Wechselkurse oder Zinssätze, ändern und dadurch die Erträge des Konzerns oder der Wert der gehaltenen Finanzinstrumente beeinflusst werden. Das Ziel des Marktrisikomanagements ist es, das Marktrisiko innerhalb akzeptabler Bandbreiten zu steuern und zu kontrollieren sowie gleichzeitig die Rendite zu optimieren.
Der Konzern tätigt Transaktionen in ausländischer Währung; dementsprechend ist er auftretenden Währungsschwankungen ausgesetzt, welchen in Einzelfällen mit dem Abschluss von Derivaten begegnet wird. Die Währungsschwankungen wirken sich auf oberster Konzernebene nur bedingt aus, da bei den operativen Tochtergesellschaften außerhalb des Euroraums sowohl deren Umsätze als auch deren Wareneinsätze, Personalaufwendungen und sonstige Aufwendungen in Landeswährung zu Buche stehen.
Das Währungsrisiko betrifft im Wesentlichen Fremdwährungsforderungen, die bei einer ungarischen Tochtergesellschaft bestehen. Eine für möglich gehaltene Stärkung (+) oder Schwächung (-) von Euro oder US-Dollar gegenüber dem HUF zum 31. Dezember hätte die Bewertung der Fremdwährungsforderungen beeinflusst und sich mit den unten dargestellten Beträgen auch auf das EBIT ausgewirkt. In der Analyse wird unterstellt, dass alle anderen Einflussfaktoren konstant bleiben.
| 2023 | Angaben in Tausend € | Kursentwicklung | sensitive Auswirkung auf EBIT |
|---|---|---|---|
| Leistungen | Forderungen aus Lieferungen und | ||
| HUF / EUR | + 5% | –225 | |
| Summe in TEUR: 4.730 | - 5% | 249 | |
| HUF / USD | + 5% | –60 | |
| Summe in TEUR: 1.267 | - 5% | 67 |
| 2022 | Angaben in Tausend € | Kursentwicklung | sensitive Auswirkung auf EBIT |
|---|---|---|---|
| Leistungen | Forderungen aus Lieferungen und | ||
| HUF / EUR | + 5% | –199 | |
| Summe in TEUR: 4.172 | - 5% | 220 | |
| HUF / USD | + 5% | –31 | |
| Summe in TEUR: 653 | - 5% | 34 |
Aufgrund der derzeitigen Konzernfinanzierungsstruktur bestehen keine wesentlichen Zinsrisiken.
Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung des Konzerns ist es, sicherzustellen, dass der Konzern zur Unterstützung seiner Geschäftstätigkeit und zur Maximierung des Shareholder-Values ein hohes Bonitätsrating und eine gute Eigenkapitalquote aufrechterhält.
Der Konzern steuert seine Kapitalstruktur und nimmt Anpassungen unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor. Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern Anpassungen der Dividendenzahlungen an die Anteilseigner oder eine Kapitalrückzahlung an die Anteilseigner vornehmen. Zum 31. Dezember 2023 bzw. 31. Dezember 2022 wurden keine Änderungen an den Zielen, Richtlinien und Verfahren vorgenommen. Der Konzern erfüllt externe Mindestkapitalanforderungen.
Der Konzern überwacht sein Kapital mithilfe der Kenngrößen Verschuldungsfähigkeit und Eigenkapitalquote.
Die Verschuldungsfähigkeit beschreibt das Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und EBITDA. Die Nettoverschuldung wird im Wesentlichen als kurz- und langfristige Kredite abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente definiert. Zum 31. Dezember 2023 betrug die Nettoliquiditätdes Konzerns 261,2 Mio. EUR (Vorjahr: 124,9 Mio. EUR).
Die Eigenkapitalquote entspricht dem Verhältnis von Eigenkapital zu Bilanzsumme. Entsprechend ergibt sich für den Nemetschek Konzern eine Eigenkapitalquote von 61,4% (Vorjahr: 57,5%).
Die externen und internen Zielgrößen wurden eingehalten.
Die Entwicklung des gezeichneten Kapitals, der Kapitalrücklage, der Gewinnrücklage, der Rücklage für Währungsumrechnung, der Gewinnrücklagen des Konzerns sowie der Anteile ohne beherrschenden Einfluss ist in der Veränderung des Konzerneigenkapitals dargestellt.
Das Grundkapital der Nemetschek SE belief sich zum 31. Dezember 2023 auf EUR 115.500.000 (Vorjahr: EUR 115.500.000) und ist eingeteilt in 115.500.000 (Vorjahr: 115.500.000) auf den Inhaber lautende Stückaktien. Auf jede Aktie entfällt ein Anteil von EUR 1,00 am Grundkapital. Das Kapital ist vollständig einbezahlt. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 11. Mai 2026 (einschließlich) durch Ausgabe von bis zu 11.550.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt EUR 11.550.000 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021).
Die Kapitalrücklage umfasst im Wesentlichen das verbleibende Agio aus dem Börsengang.
Im Sonstigen Ergebnis werden die Differenzen aus der Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften erfasst.
Die Maxon Computer GmbH hat nicht beherrschende Anteile, die wesentlich für den Konzern sind. Die wesentlichen langfristigen Vermögenswerte ohne Goodwill betragen TEUR 52.657 (Vorjahr: TEUR 70.925), die kurzfristigen Vermögenswerte TEUR 28.599 (Vorjahr: TEUR 27.045), die langfristigen Verbindlichkeiten TEUR 9.181 (Vorjahr: TEUR 9.523) und die kurzfristigen Verbindlichkeiten TEUR 147.095 (Vorjahr: TEUR 168.370). Der Umsatz entspricht dem des Segments Media.
Im Zusammenhang mit der Angleichung der Bilanzierungsrichtlinie einiger Tochtergesellschaften an die IFRS 15 Bilanzierungsrichtlinie des Konzerns wurden im Geschäftsjahr 2023 kumulierte Vorjahreseffekte aus aktivierten Vertragserlangungskosten (sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte) nach Berücksichtigung latenter Steuereffekte in Höhe von TEUR 3.426 gegen die Gewinnrücklagen angepasst. Dieser Wert resultiert aus der kumulierten Aktivierung von Händlerprovisionen für kurzfristige Verträge in den Vorjahren in Höhe von TEUR 4.400 zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zu TEUR 3.757 zum 31. Dezember 2021 und somit wären bei einheitlicher Anwendung der IFRS 15 Bilanzierungsrichtlinie die sonstigen Aufwendungen im Geschäftsjahr 2022 um TEUR 644 höher und damit das Ergebnis vor Steuern entsprechend geringer, was ein um TEUR 428 geringeres Periodenergebnis zur Folge gehabt hätte.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde eine Dividende in Höhe von EUR 51.975.000,00 (Vorjahr: EUR 45.045.000,00) an die Aktionäre ausgeschüttet. Dies entspricht EUR 0,45 (Vorjahr: EUR 0,39) je Aktie. Für das Geschäftsjahr 2024 schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von EUR 55.440.000,00 vor. Dies entspricht EUR 0,48 je Aktie.
Die Vorstandsmitglieder der Nemetschek SE und ausgewählte Mitarbeiter der Nemetschek Group können an einer aktienbasierten Vergütung in Form von Stock Appreciation Rights ("SAR") teilnehmen. Mit den SARs sollen sie mittel- und langfristig am künftigen Unternehmenserfolg beteiligt werden. Bei den SARs handelt es sich um virtuelle Bezugsrechte, die als "Performance SARs" oder "New Hire SARs" zugeteilt werden können. Die Höhe der Auszahlung ergibt sich aus der Multiplikation der ausgeübten Anzahl an SARs mit der Differenz zwischen dem Ausgabepreis ("der Ausgabepreis") und dem Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der Schlusskurse der Nemetschek Aktie im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse an den letzten 10 Handelstagen vor dem Tag der Ausübungserklärung. Der Auszahlungsbetrag je SAR ist begrenzt auf 100% des Ausgabepreises pro SAR, d. h. die zur Auszahlung kommende Wertsteigerung pro SAR entspricht in ihrer Höhe maximal dem festgelegten Ausgabepreis pro SAR. Der Ausgabepreis für die Performance SARs entspricht dem Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der Schlusskurse der Nemetschek Aktie im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse an den letzten 10 Handelstagen vor dem Tag des Aufsichtsratsbeschlusses über die Zuteilung der Performance SARs. Für New Hire SARs entspricht der Ausgabepreis dem Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der Schlusskurse der Nemetschek Aktie an den letzten 200 Handelstagen vor dem Tag des Aufsichtsratsbeschlusses über die Zuteilung der New Hire SARs. Die zugeteilten SARs können wie folgt ausgeübt werden: 25% der zugeteilten SARs dürfen nach Ablauf eines Jahres nach der jeweiligen Zuteilung ausgeübt werden, nach Ablauf von zwei Jahren nach Zuteilung weitere 25% der SARs, nach Ablauf von drei Jahren nach Zuteilung weitere 25% und nach Ablauf von vier Jahren nach Zuteilung die verbleibenden 25% der SARs (zusammen die "Wartefrist" und jeweils der "Erdienungszeitpunkt"). Alle SARs müssen grundsätzlich vor Ablauf von fünf Jahren ab dem jeweiligen Tag der Zuteilung ausgeübt werden, ansonsten verfallen sie entschädigungslos (die "Ausübungsfrist").
Am 24. März 2023 wurden den Mitgliedern des Vorstands der Nemetschek SE 220.000 Performance SARs und 40.000 New Hire SARs zugeteilt (2022: 200.000 Performance SARs und 200.000 New Hire SARs). Zusätzlich wurden einem ausgewählten Mitarbeiter der Nemetschek Group 50.000 Performance SARs zugeteilt. Der Aufsichtsrat kann nach billigem Ermessen beschließen, anstelle einer Barauszahlung den Auszahlungsbetrag in Nemetschek Aktien zu erfüllen. Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung mithilfe einer Monte-Carlo-Simulation bewertet. Der beizulegende Zeitwert bei Zuteilung beträgt TEUR 1.244 (2022: TEUR 898) für die Performance SARs und TEUR 406 (2022: TEUR 636) für die New Hire SARs.
Für das Geschäftsjahr 2023 resultieren aus den Zuteilungen in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 insgesamt Aufwendungen in Höhe von rund TEUR 1.681 (2022: TEUR 403).
Die Input-Parameter für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der Zuteilungen im Geschäftsjahr 2023 waren wie folgt:
| Performance SARs 2023 | 1 Jahr Wartefrist | 2 Jahre Wartefrist | 3 Jahre Wartefrist | 4 Jahre Wartefrist |
|---|---|---|---|---|
| Bewertungszeitpunkt | 24. März 2023 | 24. März 2023 | 31. Dezember 2023 | 31. Dezember 2023 |
| Anzahl der zugeteilten SARs | 67.500 | 67.500 | 67.500 | 67.500 |
| Aktienkurs bei Zuteilung (in EUR) | 63,4 | 63,4 | 63,4 | 63,4 |
| Ausgabepreis (in EUR) | 55,1 | 55,1 | 55,1 | 55,1 |
| Risikofreier Zinssatz auf Basis von Staatsanleihen (in %) | 2,44% | 2,34% | 2,30% | 2,27% |
| Dividendenrendite (in %) | 0,37% | 0,45% | 0,52% | 0,58% |
| Annualisierte Volatilität (in %) | 45,72% | 44,85% | 43,84% | 41,57% |
| Verbleibende Wartefrist zum 31. Dezember 2023 (in Monaten) | 3 | 15 | 27 | 39 |
| Durchschnittlicher Beizulegender Zeitwert pro SAR (in EUR)2) | 12,55 | 11,98 | 11,62 | 11,21 |
| New Hire SARs 2023 | 1 Jahr Wartefrist | 2 Jahre Wartefrist | 3 Jahre Wartefrist | 4 Jahre Wartefrist |
|---|---|---|---|---|
| Bewertungszeitpunkt | 24. März 2023 | 24. März 2023 | 31. Dezember 2023 | 31. Dezember 2023 |
| Anzahl der zugeteilten SARs | 10.000 | 10.000 | 10.000 | 10.000 |
| Aktienkurs bei Zuteilung (in EUR) | 63,4 | 63,4 | 63,4 | 63,4 |
| Ausgabepreis (in EUR) | 53,71 | 53,71 | 53,71 | 53,71 |
| Risikofreier Zinssatz auf Basis von Staatsanleihen (in %) | 2,44% | 2,34% | 2,30% | 2,27% |
| Dividendenrendite (in %) | 0,37% | 0,45% | 0,52% | 0,58% |
| Annualisierte Volatilität (in %) | 45,72% | 44,85% | 43,84% | 41,57% |
| Verbleibende Wartefrist zum 31. Dezember 2023 (in Monaten) | 3 | 15 | 27 | 39 |
| Durchschnittlicher Beizulegender Zeitwert pro SAR (in EUR) | 10,84 | 10,3 | 9,83 | 9,65 |
1)Die annualisierte Volatilität basiert auf einer Bewertung der historischen Volatilität des Aktienkurses der Nemetschek SE, insbesondere in dem Zeitraum kongruent zur Warte- und Ausübungsfrist (Annahme, dass die Ausübung 2,5 Jahre nach dem Erdienungszeitpunkt erfolgt). Die Laufzeit der Staatsanleihen und der Zeitraum für die Dividendenrendite stimmen ebenfalls mit der jeweiligen Warte- und Ausübungsfrist überein.
2)Der beizulegende Zeitwert ist als durchschnittlicher beizulegender Zeitwert der Begünstigten angegeben. Der Auszahlungsbetrag der 2023 zugeteilten SAR ist für den Vorstandsvorsitzenden auf 6,5 Mio. EUR und für ein weiteres Mitglied des Vorstands auf 3,0 Mio. EUR begrenzt. Dies führt zu unterschiedlichen beizulegenden Zeitwerten für die Begünstigten.
Die Input-Parameter für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der Zuteilung im Geschäftsjahr 2022 waren wie folgt:
| Performance SARs 2022 | 1 Jahr Wartefrist | 2 Jahre Wartefrist | 3 Jahre Wartefrist | 4 Jahre Wartefrist |
|---|---|---|---|---|
| Zuteilungsdatum | 30. Juni 2022 | 30. Juni 2022 | 30. Juni 2022 | 30. Juni 2022 |
| Anzahl der zugeteilten SARs | 50.000 | 50.000 | 50.000 | 50.000 |
| Aktienkurs bei Zuteilung (in EUR) | 57,76 | 57,76 | 57,76 | 57,76 |
| Ausgabepreis (in EUR) | 57,81 | 57,81 | 57,81 | 57,81 |
| Risikofreier Zinssatz auf Basis von Staatsanleihen (in %) | 0,83% | 1,00% | 1,11% | 1,13% |
| Dividendenrendite (in %) | 0,40% | 0,49% | 0,57% | 0,70% |
| Annualisierte Volatilität (in %) | 38,14% | 41,08% | 37,11% | 34,43% |
| Verbleibende Wartefrist zum 31. Dezember 2022 (in Monaten) | 6 | 18 | 30 | 42 |
| Beizulegender Zeitwert pro SAR (in EUR)2) | 4,65 | 4,52 | 4,42 | 4,37 |
| New Hire SARs 2022 | 1 Jahr Wartefrist | 2 Jahre Wartefrist | 3 Jahre Wartefrist | 4 Jahre Wartefrist |
| Zuteilungsdatum | 30. Juni 2022 | 30. Juni 2022 | 30. Juni 2022 | 30. Juni 2022 |
| Anzahl der zugeteilten SARs | 50.000 | 50.000 | 50.000 | 50.000 |
| Aktienkurs bei Zuteilung (in EUR) | 57,76 | 57,76 | 57,76 | 57,76 |
| Ausgabepreis (in EUR) | 75,00 | 75,00 | 75,00 | 75,00 |
| Risikofreier Zinssatz auf Basis von Staatsanleihen (in %) | 0,83% | 1,00% | 1,11% | 1,13% |
| Dividendenrendite (in %) | 0,40% | 0,49% | 0,57% | 0,70% |
| Annualisierte Volatilität (in %) | 38,14% | 41,08% | 37,11% | 34,43% |
| Verbleibende Wartefrist zum 31. Dezember 2022 (in Monaten) | 6 | 18 | 30 | 42 |
| Beizulegender Zeitwert pro SAR (in EUR) | 3,18 | 3,21 | 3,19 | 3,14 |
1)Die annualisierte Volatilität basiert auf einer Bewertung der historischen Volatilität des Aktienkurses der Nemetschek SE, insbesondere in dem Zeitraum kongruent zur Warte- und Ausübungsfrist (Annahme, dass die Ausübung 2,5 Jahre nach dem Erdienungszeitpunkt erfolgt). Die Laufzeit der Staatsanleihen und der Zeitraum für die Dividendenrendite stimmen ebenfalls mit der jeweiligen Warte- und Ausübungsfrist überein.
Die Anzahl der SARs entwickelte sich wie folgt:
| Während des Jahres zugesagt | 310.000 | 400.000 |
|---|---|---|
| Während des Jahres ausgeübt | – | – |
| Während des Jahres verfallen | 80.000 | – |
| Zum 1. Januar ausstehend | 400.000 | – |
| Anzahl der Bezugsrechte |
Anzahl der Bezugsrechte |
|
| 2023 | 2022 |
Vorstandsmitglieder der Nemetschek SE nehmen an einem langfristigen variablen Vergütungsprogramm ("LTIP") teil. Der LTIP hängt im Wesentlichen vom Erreichen festgelegter Unternehmensziele für die Entwicklung von bereinigtem EBITDA, EBITA oder EBT ab. Der Leistungszeitraum und der Erdienungszeitraum betragen drei Geschäftsjahre. Da der Aufsichtsrat für ab dem Jahr 2022 startende LTIPs nach billigem Ermessen beschließen kann, anstelle einer Barauszahlung den Auszahlungsbetrag in Nemetschek Aktien zu erfüllen, werden diese als anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert.
Der LTIP besteht aus zwei LTIP-Pools, einem fixen und einem dynamischen. Zunächst wird der Umfang des fixen und des dynamischen Pools anhand des maßgeblichen finanziellen Kriteriums EBITA berechnet. Dazu wird der Ist-Wert des Referenzjahres (letztes Jahr vor Beginn der LTIP-Laufzeit) vom Ist-Wert des letzten Jahres der LTIP-Periode abgezogen. Die Differenz wird mit dem jeweiligen vom Aufsichtsrat zu Beginn der LTIP-Periode festgelegten Poolprozentsatz multipliziert. Der fixe Poolanteil für jedes Vorstandsmitglied wird zu Beginn der LTIP-Periode vom Aufsichtsrat festgelegt. Der dynamische Poolanteil wird bei Vorstandsmitgliedern mit Verantwortung für (operative) Divisionen anhand des Anteils ihrer Division am Gesamtumsatz im letzten Jahr der LTIP-Periode verteilt.
Bei anderen Vorstandsmitgliedern hängt der dynamische Anteil von der Entwicklung des Ergebnisses je Aktie (EPS) oder der Entwicklung des Konzernumsatzes ab. Die Auszahlung ist begrenzt auf einen Bruttobetrag von 2,0 Mio. EUR für ordentliche Vorstandsmitglieder bzw. einen Bruttobetrag von 3,0 Mio. EUR für den Vorstandsvorsitzenden. Der beizulegende Zeitwert betrug bei Zuteilung TEUR 1.786 (Vorjahr: TEUR 2.478).
Im Geschäftsjahr 2023 wurden insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 668 (Vorjahr: TEUR 1.219) erfasst. Im Eigenkapital wurden TEUR 368 (Vorjahr: TEUR 519) erfasst. Die Differenz bezieht sich wie im Vorjahr auf garantierte Beträge, die im Geschäftsjahr 2023 ausbezahlt wurden. Die im Vorjahr im Eigenkapital erfassten TEUR 519 wurden im Geschäftsjahr aufgrund des Ausscheidens zweier Vorstandsmitglieder aufgelöst. Es wurde vereinbart, dass der LTIP ohne Ausgleich verfällt.
Die Nemetschek Group wird durch den Vorstand der Nemetschek SE zentral in seiner Funktion als verantwortliche Unternehmensinstanz geführt.
Die operativen Segmente der Gruppe sind Design, Build, Media und Manage.
Das Segment Design umfasst den Bereich Architektur und Engineering und ist hauptsächlich durch die Entwicklung und Vermarktung von CAD-, Statik-, Engineering- und Ausschreibungssoftware gekennzeichnet.
Das Segment Build umfasst die Erstellung und Vermarktung kommerzieller und kollaborativer Software für Bauunternehmen.
Das Segment Media ist im Bereich Multimedia-Software, Visualisierung und Animation tätig.
Darüber hinaus deckt das Segment Manage das Facility- und Property-Management ab, das sich mit der umfassenden Verwaltung von Immobilienprojekten beschäftigt. Dem Segment ist die Business-Unit Digital Twin zugeordnet.
Die interne Steuerung und Berichterstattung des Konzerns basiert grundsätzlich auf den beschriebenen Rechnungslegungsmethoden. Eine Ausnahme hiervon stellen konzerninterne Leasingverhältnisse dar, die als Operating-Leasingverhältnisse bilanziert werden.
Erlöse zwischen den Segmenten werden weitgehend zu marktüblichen Preisen berechnet.
In der Überleitung sind die im Rahmen der Konsolidierung eliminierten Beträge aus Transaktionen zwischen den Segmenten ausgewiesen.
| 2023 | Angaben in Tausend € |
Design | Build | Manage | Media | Überleitung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse gesamt | 423.320 | 265.425 | 59.067 | 111.413 | –7.663 | 851.563 | |
| davon Umsatzerlöse extern | 422.087 | 261.691 | 59.015 | 108.770 | 0 | 851.563 | |
| davon Segmentverkäufe | 1.233 | 3.734 | 52 | 2.643 | –7.663 | 0 | |
| EBITDA | 120.218 | 93.054 | 1.371 | 43.070 | 0 | 257.713 | |
| Abschreibungen | –58.216 | ||||||
| Finanzergebnis | 4.805 | ||||||
| Unternehmen | Anteil am Ergebnis assoziierter | 239 | |||||
| EBT | 204.542 |
| Angaben in 2022 Tausend € |
Design | Build | Manage | Media | Überleitung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse gesamt | 389.887 | 259.948 | 54.680 | 104.744 | –7.446 | 801.813 |
| davon Umsatzerlöse extern | 388.519 | 256.335 | 54.767 | 102.192 | 0 | 801.813 |
| davon Segmentverkäufe | 1.368 | 3.613 | 111 | 25.525 | –7.644 | 0 |
| EBITDA | 115.667 | 95.219 | 4.273 | 41.819 | 0 | 256.979 |
| Abschreibungen | –58.842 | |||||
| Finanzergebnis | 1.312 | |||||
| Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen |
82 | |||||
| EBT | 199.530 |
Nachfolgend werden die Umsätze und langfristigen Vermögenswerte nach Regionen dargestellt:
| Angaben in Tausend € | Umsatzerlöse 2023 | Langfristige Vermö genswerte 2023 |
Umsatzerlöse 2022 | Langfristige Vermö genswerte 2022 |
|---|---|---|---|---|
| Deutschland | 177.980 | 84.225 | 167.800 | 67.494 |
| Amerika | 324.917 | 430.993 | 309.210 | 470.702 |
| Ausland (ohne Amerika) | 348.666 | 277.468 | 324.803 | 292.958 |
| Gesamt | 851.563 | 792.686 | 801.813 | 831.154 |
Umsatzerlöse werden entsprechend dem geografischen Standort der Kunden ausgewiesen, langfristige Vermögenswerte werden entsprechend dem Standort der Vermögenswerte dargestellt.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt TEUR 252.881 (Vorjahr: TEUR 213.784).
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt TEUR –37.846 (Vorjahr: TEUR –52.405). Im laufenden Geschäftsjahr beinhaltet dies im Wesentlichen:
» Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Büroausstattungen.
VERBINDLICHKEITEN AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEITEN
» Investitionen in Start-ups.
» Auszahlungen für bedingte Gegenleistungen im Wesentlichen für den Erwerb der DC-Software Doster & Christmann GmbH.
Das vorherige Geschäftsjahr beinhaltet im Wesentlichen Auszahlungen für den Erwerb der Abvent SA sowie der DC-Software Doster & Christmann GmbH, Auszahlungen im Zusammenhang mit bedingten Gegenleistungen für Redshift Rendering Technologies, Inc. und DEXMA Sensors S.L., Investitionen in Start-ups sowie Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Büroausstattung.
Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit unterteilt nach zahlungswirksamen und zahlungsunwirksamen Komponenten stellt sich wie folgt dar:
Der Konzern führt Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen durch. Diese Transaktionen sind Teil der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und werden zu marktüblichen Preisen berechnet. Nahestehende Unternehmen und Personen sind juristische oder natürliche Personen, die auf die Nemetschek SE und deren Tochterunternehmen Einfluss nehmen können oder der Kontrolle oder einem maßgeblichen Einfluss durch die Nemetschek SE bzw. deren Tochterunternehmen unterliegen. Dazu gehören at equity einbezogene assoziierte Unternehmen. Ferner gehören neben dem Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft auch deren Familienangehörige und Lebenspartner dazu. Die oberste beherrschende Partei ist Professor Georg Nemetschek.
Neben den assoziierten Unternehmen Nemetschek OOD, Imerso AS und Tech-Unternehmen, Inc., wurde die Concentra GmbH & Co. KG, aufgrund der geschäftsführenden Position eines Familienangehörigen der obersten beherrschenden Partei, als nahestehendes Unternehmen identifiziert. Unterjährig wurden folgende Transaktionen mit diesen nahestehenden Personen und Unternehmen getätigt:
Im Geschäftsjahr 2023 erhielten die Mitglieder des Vorstands eine Gesamtvergütung von TEUR 5.390 (Vorjahr: TEUR 9.455). Hiervon entfallen TEUR 3.983 (Vorjahr: TEUR 5.685) auf kurzfristig fällige Leistungen, TEUR -929 (Vorjahr: TEUR 460) auf andere langfristig fällige Leistungen, TEUR 1.096 (Vorjahr: TEUR 1.715) auf Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses und TEUR 1.239 (Vorjahr: TEUR 1.595) auf anteilsbasierte Vergütungen.
Vorstandsmitglieder der Nemetschek SE nehmen an einjährigen Short Term Incentive Plans (STIPs) und Long Term Incentive Plans (LTIPs) teil, die Teil des variablen, erfolgsabhängigen Vergütungssystems des Konzerns sind und Anreize für den Vorstand setzen, finanzielle (im Wesentlichen Umsatz und EBITDA) und individuelle nicht finanzielle Ziele zu erreichen. Für STIPs, bestehen zum 31. Dezember 2023 ausstehende Salden in Höhe von TEUR 1.171 (im Vorjahr TEUR 2.858). Zusätzlich nehmen Vorstandsmitglieder der Nemetschek SE an einem aktienbasierten Vergütungsplan in der Form von Stock Appreciation Rights teil ("SAR"). Für LTIPs und SAR wird auf Abschnitt [25] verwiesen. Für LTIPs, bestehen zum 31. Dezember 2023 ausstehende Salden in Höhe von TEUR 840. Marktübliche Nebenleistungen runden die Vergütung der Vorstandsmitglieder ab.
Im Rahmen der Beendigung des Arbeitsverhältnisses zweier Vorstandsmitglieder im gegenseitigen Einvernehmen während des Geschäftsjahres 2023 wurde der entschädigungslose Verzicht der ausstehenden LTIP Tranchen vereinbart. Einem der Vorstandsmitglieder wurden zusätzlich Ansprüche auf Stock Appreciation Rights gewährt, auf welche ebenfalls im Rahmen der Aufhebungsvereinbarung verzichtet wurde.
Die Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses beinhalten Abfindungen und Lohnfortzahlungen. Die ausstehenden Salden im Zusammenhang mit Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 686.
Die Aufsichtsratsvergütungen sind kurzfristig und stellen sich wie folgt dar:
| 2023 | 2022 | Verände | |||
|---|---|---|---|---|---|
| in Tausend € | Fix | Sitzungs geld |
Sum me |
Summe | rung 2023 gegenüber 2022 |
| Kurt Dobitsch | 215 | 32 | 247 | 259 | –5% |
| Dr. Gernot Strube (seit 12. Mai 2022) |
155 | 32 | 187 | 131 | 43% |
| Iris Helke (seit 1. Juli 2023) |
85 | 24 | 109 | 0 | - |
| Patricia Geibel-Conrad (bis 30. Juni 2023) |
85 | 8 | 93 | 141 | –34% |
| Bill Krouch | 140 | 16 | 156 | 180 | –13% |
| Christine Schöneweis (seit 25. Mai 2022) |
140 | 16 | 156 | 105 | 49% |
| Prof. Dr. Andres Söffing (seit 25. Mai 2022) |
140 | 16 | 156 | 105 | 49% |
| Prof. Georg Nemetschek (bis 12. Mai 2022) |
0 | 0 | 0 | 82 | - |
| Rüdiger Herzog (bis 12. Mai 2022) |
0 | 0 | 0 | 73 | - |
| 960 | 144 | 1.104 | 875 | 26% |
Durch ein Mitglied des Aufsichtsrats wurden darüber hinaus Leistungen in Höhe von TEUR 126 (Vorjahr: TEUR 0) erbracht.
Im Geschäftsjahr 2023 wurden Dividenden in Höhe von TEUR 26.547 (Vorjahr: TEUR 23.241) an direkte und indirekte Beteiligungen der Familie Nemetschek ausgezahlt.
Die gewährten Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder betragen in 2023 TEUR 7.166 (im Vorjahr: TEUR 10.943). Darin enthalten sind 260.000 SARs (Vorjahr: 400.000) mit einem beizulegenden Zeitwert bei Zuteilung von TEUR 1.472 (Vorjahr: TEUR 1.534). Die gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betragen in 2023 TEUR 1.104 (Vorjahr: TEUR 1.077).
Früheren Vorstandsmitgliedern wurden Gesamtbezüge von TEUR 1.096 (Vorjahr: TEUR 1.715) gewährt.
Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl stellt sich wie folgt dar:
| Anzahl der Beschäftigten | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Vertrieb/Marketing/ Customer Support |
1.656 | 1.572 |
| Entwicklung | 1.329 | 1.316 |
| Administration | 430 | 404 |
| Beschäftigtenzahl im Jahres durchschnitt |
3.415 | 3.292 |
| Beschäftigtenzahl zum Stichtag 31. Dezember |
3.429 | 3.448 |
Für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses wurden im Geschäftsjahr 2023 folgende Honorare als Aufwand erfasst:
| in Mio. EUR | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Abschlussprüfungsleistungen | 0,75 | 0,63 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 0,02 | 0,06 |
| Sonstige Leistungen | 0,00 | 0,07 |
| 0,78 | 0,75 |
Die anderen Bestätigungsleistungen beinhalten Kosten für die Bestätigung der nicht finanziellen Erklärung (im Vorjahr: Kosten für die Bestätigung der mit Kreditgebern vereinbarten einzuhaltenden Finanzkennzahlen "Debt Covenants"). Die sonstigen Leistungen im Vorjahr stehen im Zusammenhang mit der Prüfung der Einführung des Treasury Management Systems.
Die Entsprechenserklärung wurde am 6. März 2024 abgegeben. Die jeweils aktuelle Version ist den Aktionären über die Internetseite der Nemetschek SE zugänglich.
(ir.nemetschek.com/entsprechenserklaerung)
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.
Der Vorstand hat den Konzernabschluss am 15. März 2024 aufgestellt und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.
[32] Die Aufstellung der Konzernunternehmen der Nemetschek Group ist wie folgt:
| Name, Sitz der Gesellschaft | Anteilsbesitz in % |
|---|---|
| Geschäftsfeld Planen | |
| Allplan Česko s.r.o., Prag, Tschechien | 100,00 |
| Allplan Deutschland GmbH, München, Deutschland* | 100,00 |
| Allplan France S.A.R.L., Puteaux, Frankreich | 100,00 |
| Allplan GmbH, München, Deutschland* | 100,00 |
| Allplan Italia S.r.l., Trient, Italien | 100,00 |
| Allplan Österreich GmbH, Puch bei Hallein, Österreich | 100,00 |
| Allplan Schweiz AG, Wallisellen, Schweiz | 93,33 |
| Allplan Software Engineering GmbH, Puch bei Hallein, Österreich | 100,00 |
| Allplan Software Singapore Pte. Ltd., Singapur | 100,00 |
| Allplan Slovensko s.r.o., Bratislava, Slowakei | 100,00 |
| Allplan Systems España S.A., Madrid, Spanien | 100,00 |
| Allplan UK Ltd., Salford, Großbritannien | 100,00 |
| DC-Software Doster & Christmann GmbH, München, Deutschland | 100,00 |
| Design Data Corporation, Lincoln, Nebraska, USA | 100,00 |
| FRILO Software GmbH, Stuttgart, Deutschland, * |
100,00 |
| Graphisoft Asia Ltd., Hongkong, China | 100,00 |
| Graphisoft Brasil Serviços de Tecnologia da Informação Ltda., São Paulo, Brasilien | 100,00 |
| Graphisoft Building Systems GmbH, Ascheberg, Deutschland* | 100,00 |
| Graphisoft Deutschland GmbH, München, Deutschland* | 100,00 |
| Graphisoft France SAS, Paris, Frankreich*** | 100,00 |
| Graphisoft Italia S.r.l., Spinea, Italien | 100,00 |
| Graphisoft Japan Co., Tokio, Japan | 100,00 |
| Graphisoft México S.A. de C.V., Mexico D.F., Mexiko | 100,00 |
| Graphisoft North America, Inc., Waltham, Massachusetts, USA | 100,00 |
| Graphisoft Scandinavia AS, Klepp Stasjon, Norwegen | 100,00 |
| Graphisoft SE, Budapest, Ungarn | 100,00 |
| Graphisoft Switzerland SA, Estavayer-le-Lac, Schweiz*** | 100,00 |
| Graphisoft UK Ltd., Uxbridge, Großbritannien | 100,00 |
| Nemetschek Austria Beteiligungen GmbH, Mondsee, Österreich | 100,00 |
| RISA Tech, Inc., Foothill Ranch, Kalifornien, USA | 100,00 |
| Scia CZ s.r.o., Prag, Tschechien | 100,00 |
| Scia France S.A.R.L., Lille, Frankreich | 100,00 |
| Scia Group International NV, Hasselt, Belgien | 100,00 |
| Scia Nederland B.V., Utrecht, Niederlande | 100,00 |
| Scia NV, Hasselt, Belgien | 100,00 |
| Scia SK s.r.o., Zilina, Slowakei | 100,00 |
| Solibri DACH GmbH, Hamburg, Deutschland | 100,00 |
| Solibri LLC, Scottsdale, Arizona, USA | 100,00 |
| Solibri Oy, Helsinki, Finnland | 100,00 |
| Solibri UK Ltd., Leeds, Großbritannien | 100,00 |
| Solibri Benelux B.V., Hoofddorp, Niederlande | 100,00 |
| Vectorworks Canada, Inc., Vancouver, Britisch-Kolumbien, Kanada | 100,00 |
| Vectorworks UK, Ltd., Newbury, Großbritannien | 100,00 |
| Name, Sitz der Gesellschaft | Anteilsbesitz in % |
|---|---|
| Vectorworks, Inc., Columbia, Maryland, USA | 100,00 |
| Vectorworks Australia Pty Ltd, Rosebery, New South Wales, Australien | 100,00 |
| Geschäftsfeld Bauen | |
| 123erfasst.de GmbH, Lohne, Deutschland | 100,00 |
| Bluebeam AB, Kista, Schweden | 100,00 |
| Bluebeam GmbH, München, Deutschland* | 100,00 |
| Bluebeam, Inc., Pasadena, Kalifornien, USA** | 100,00 |
| Bluebeam Limited UK, Ltd., London, Großbritannien | 100,00 |
| Bluebeam Australia Pty Ltd, Sydney, Australien | 100,00 |
| NEVARIS Bausoftware GmbH, Bremen, Deutschland* | 100,00 |
| NEVARIS Bausoftware GmbH, Elixhausen, Österreich | 100,00 |
| Geschäftsfeld Nutzen | |
| Crem Solutions GmbH & Co. KG, Ratingen, Deutschland* | 100,00 |
| Crem Solutions Verwaltungs GmbH, München, Deutschland | 100,00 |
| Dexma Sensors S.L., Barcelona, Spanien | 100,00 |
| dRofus AB, Stockholm, Schweden | 100,00 |
| dRofus AS, Oslo, Norwegen | 100,00 |
| dRofus, Inc., Lincoln, Nebraska, USA | 100,00 |
| dRofus Pty Ltd, North Sydney, Australien | 100,00 |
| FASEAS NV, Antwerpen, Belgien | 100,00 |
| MCS Americas Single Member LLC, New York City, New York, USA | 100,00 |
| MCS NV, Antwerpen, Belgien | 100,00 |
| myMCS AB, Knivsta, Schweden | 100,00 |
| Nemetschek India Private Limited, Hyderabad, Indien | 100,00 |
| Spacewell International NV, Antwerpen, Belgien | 100,00 |
| Spacewell Netherlands Holding B.V., Arnhem, Niederlande | 100,00 |
| Spacewell Netherlands B.V., Arnhem, Niederlande | 100,00 |
| Geschäftsfeld Media | |
| Maxon Computer Canada, Inc., Montreal, Québec, Kanada | 83,55 |
| Maxon Computer GmbH, Bad Homburg v.d. Höhe, Deutschland | 83,55 |
| Maxon Computer, Inc., Thousand Oaks, Kalifornien, USA | 83,55 |
| Maxon Computer Ltd., Cranfield, Bedfordshire, Großbritannien | 83,55 |
| Maxon Computer Japan KK, Tokio, Japan | 83,55 |
| Übrige | |
| Nemetschek, Inc., Foothill Ranch, Kalifornien, USA | 100,00 |
| Tech-Unternehmen 1 Holding LLC, USA**** | 100,00 |
Tech-Unternehmen 2 Holding GmbH & Co. KG, Deutschland**** 100,00
* Unter Berücksichtigung des §264 (3) HGB machen die Gesellschaften von den Erleichterungsvorschriften für das Geschäftsjahr 2023 wie folgt Gebrauch:
• Verzicht auf die Aufstellung eines Anhangs;
• Verzicht auf die Aufstellung eines Lageberichts (Allplan GmbH, Allplan Deutschland GmbH, Crem Solutions GmbH & Co. KG, Graphisoft Building Systems GmbH, Graphisoft Deutschland GmbH und NEVARIS Bausoftware GmbH);
• Verzicht auf die Offenlegung des Jahresabschlusses;
** Im Geschäftsjahr 2023 wurden folgende Verschmelzungen durchgeführt:
• SCIA DACH GmbH wurde auf die FRILO Software GmbH verschmolzen;
• Bluebeam Holding, Inc. wurde auf die Bluebeam, Inc. verschmolzen. *** Im Geschäftsjahr 2023 wurden folgende Umbenennungen durchgeführt:
• Abvent SA, France wurde in die Graphisoft France SAS umbenannt;
• Abvent SA, Switzerland wurde in die Graphisoft Switzerland SA umbenannt.
**** Eine vertragliche Geheimhaltungsverpflichtung hindert die Gruppe an der Veröffentlichung der Namen der Tochterunternehmen.
• Verzicht auf die Prüfung des Jahresabschlusses (Allplan GmbH, Allplan Deutschland GmbH, Crem Solutions GmbH & Co. KG, NEVARIS Bausoftware GmbH, Graphisoft Building Systems GmbH und Graphisoft Deutschland GmbH).
Kurt Dobitsch, Unternehmer Vorsitzender
Jahrgang 1954, Nationalität: österreichisch erstmals gewählt 1998, gewählt bis 2027
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten:
Dr. Gernot Strube, Unternehmer stellvertretender Vorsitzender (seit 1. Juli 2023) Jahrgang 1965, Nationalität: deutsch erstmals gewählt 2022, gewählt bis 2027
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten:
» Nemetschek SE (börsennotiert), München, Deutschland
Iris M. Helke, Wirtschaftsprüfer in eigener Praxis Jahrgang 1970, Nationalität: deutsch erstmals bestellt zum 1. Juli 2023
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten:
» Nemetschek SE (börsennotiert), München, Deutschland, Vorsitzende des Prüfungsausschusses
Jahrgang 1959, Nationalität: US-amerikanisch erstmals gewählt 2018, gewählt bis 2027
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten:
Christine Schöneweis, Senior Vice President und COO Intelligent Enterprise Solutions, SAP SE Jahrgang 1976, Nationalität: deutsch erstmals gewählt 2022, gewählt bis 2027
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten:
Flick, Gocke, Schaumburg Jahrgang 1962, Nationalität: deutsch erstmals gewählt 2022, gewählt bis 2027
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten:
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:
» Beirat der Deutschen Oppenheim Family Office AG, Köln, Deutschland, stellvertretender Vorsitzender
Patricia Geibel-Conrad, Wirtschaftsprüferin / Steuerberaterin in eigener Praxis
stellvertretende Vorsitzende (bis 30. Juni 2023) Jahrgang 1962, Nationalität: deutsch erstmals gewählt 2022
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten:
Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats Jahrgang 1934, Nationalität: deutsch erstmals gewählt 2001
Prüfungsausschuss
Iris M. Helke, Vorsitzende (seit 28. Juli 2023) Kurt Dobitsch Dr. Gernot Strube Patricia Geibel-Conrad, Vorsitzende (bis 30. Juni 2023)
(Master of Business Administration, MBA) Chief Executive Officer Jahrgang 1976, Nationalität: französisch
Mitgliedschaft in Beiräten konzernverbundener Unternehmen:
» Maxon Computer GmbH, Deutschland
(Master of Science in Business Administration) Chief Financial Officer (seit 1. Januar 2023) Jahrgang 1975, Nationalität: schwedisch
Weiteres konzerninternes Mandat:
» Geschäftsführerin der Nemetschek Austria Beteiligungen GmbH
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten konzernverbundener Unternehmen:
Weiteres externes Mandat:
» Rheinmetall AG, Deutschland
(Master in Informatik, MBA) Chief Division Officer, Planning & Design Division (bis 30. Juni 2023) Jahrgang 1967, Nationalität: ungarisch
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten konzernverbundener Unternehmen:
Jon Elliott
(Master of Business Administration, MBA) Chief Division Officer, Build & Construct Division (bis 5. September 2023) Jahrgang 1976, Nationalität: US-amerikanisch
Weitere konzerninterne Mandate (bis 5. September 2023):
Mitgliedschaft in Aufsichtsräten konzernverbundener Unternehmen (bis 5. September 2023):
» Nemetschek Inc., USA
München, 15. März 2024
Nemetschek SE
Yves Padrines Louise Öfverström
"Nach bestem Wissen versichere ich, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind."
München, 15. März 2024
Yves Padrines Louise Öfverström
An die Nemetschek SE, München
Wir haben den Konzernabschluss der Nemetschek SE, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich wesentlicher Angaben zu den Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Nemetschek SE, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß §322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Cashflows der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes, der Wachstumsrate sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.
Erlöserfassung und Erlösabgrenzung verschafft. Darauf aufbauend haben wir unter anderem die Angemessenheit und Wirksamkeit des eingerichteten internen Kontrollsystems innerhalb des Konzerns bezogen auf die Identifikation der Leistungsverpflichtungen sowie die zutreffende Realisierung der Umsatzerlöse gewürdigt. In dem Zusammenhang haben wir auch die Stetigkeit der angewandten Verfahren zur Erfassung der Umsatzerlöse nachvollzogen. Darauf aufbauend haben wir zur Prüfung der Umsatzerlöse unter anderem Einzeltransaktionen mit Kunden stichprobenhaft ausgewählt und zugrundeliegende Nachweise (wie z.B. Bestellungen, Liefernachweise, Rechnungen und Zahlungsnachweise) eingesehen und hinsichtlich der Identifizierung von Leistungsverpflichtungen, der Aufteilung des Transaktionspreises und der Erlösrealisierung gewürdigt. Unsere Prüfungshandlungen haben sich darüber hinaus auf die Durchsicht wesentlicher Verträge, das Einholen von Saldenbestätigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und weitere Nachweise zur jeweiligen Erfüllung von im zugrundeliegenden Kundenvertrag identifizierten Leistungsverpflichtungen erstreckt. Damit einhergehend haben wir die vollständige Erfassung der Umsatzerlöse unter anderem mittels analytischer Prüfungshandlungen beurteilt. In diesem Zusammenhang haben wir ebenfalls einzelne Annahmen der gesetzlichen Vertreter zur Identifizierung und Erfüllung von Leistungsverpflichtungen sowie der Aufteilung des Transaktionspreises anhand der unterschiedlichen Leistungsangebote auf deren Angemessenheit gewürdigt.
Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen zur Realisierung und Periodenzuordnung der Umsatzerlöse begründet und hinreichend dokumentiert sind.
Die Tochtergesellschaft FRILO Software GmbH mit Sitz in Stuttgart hat im Geschäftsjahr 2022 im Rahmen eines Share Deals die DC-Software Doster & Christmann GmbH in München erworben. Insgesamt betrug der beizulegende Zeitwert der Gegenleistung € 6,3 Mio. Aus der vorläufig durchgeführten Kaufpreisallokation ergab sich zum Erwerbszeitpunkt für den Konzernabschluss 2022 ein Geschäfts- oder Firmenwert von € 6,3 Mio. Durch die Finalisierung der Kaufpreisallokation im Geschäftsjahr 2023 erhöhten sich die beizulegenden Zeitwerte der identifizierten Vermögenswerte, weshalb sich eine Verringerung des Geschäfts- oder Firmenwertes aus diesem Unternehmenszusammenschluss um € 1,4 Mio. auf € 4,8 Mio. ergibt.
Die jeweils im Rahmen der Unternehmenszusammenschlüsse erworbenen Vermögenswerte und Schulden werden grundsätzlich zu beizulegenden Zeitwerten am Tag des jeweiligen Erwerbs unter Berücksichtigung verschiedener Bewertungsannahmen der gesetzlichen Vertreter angesetzt. Aufgrund der Schätzunsicherheiten bei der Bewertung der Vermögenswerte und Schulden im Rahmen der Kaufpreisallokation und der betragsmäßig wesentlichen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns waren diese Sachverhalte im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
Wir konnten uns insgesamt davon überzeugen, dass die bilanzielle Abbildung der verschiedenen Unternehmenszusammenschlüsse sachgerecht erfolgt ist und die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen insgesamt nachvollziehbar und hinreichend begründet sind.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:
Die sonstigen Informationen umfassen zudem alle übrigen Teile des Geschäftsberichts – ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen –, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach §315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach §317 Abs. 3a HGB
Wir haben gemäß §317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei Nemetschek_KA+KLB_ESEF-2023-12-31.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des §328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des §328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit §317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach §317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem des IDW Qualitätsmanagementstandards: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022)) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des §328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des §328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des §328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des §328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. Mai 2023 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 29. November 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2022 als Konzernabschlussprüfer der Nemetschek SE, München, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht – auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach §317 Abs. 3a HGB" und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Katharina Deni.
München, den 15. März 2024
PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Katharina Deni Vera Daners Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin
Wir haben die in Abschnitt "Nichtfinanzielle Erklärung" des zusammengefassten Lageberichts enthaltene nichtfinanzielle Konzernerklärung der Nemetschek SE, München (im Folgenden die "Gesellschaft") für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 (im Folgenden die "nichtfinanzielle Konzernerklärung") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.
Nicht Gegenstand unserer Prüfung sind die in der nichtfinanziellen Konzernerklärung genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung der nichtfinanziellen Konzernerklärung in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und Artikel 8 der VERORDNUNG (EU) 2020/852 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden die "EU-Taxonomieverordnung") und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie mit deren eigenen in Abschnitt "2.4 EU-Taxonomie" der nichtfinanziellen Konzernerklärung dargestellten Auslegung der in der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten enthaltenen Formulierungen und Begriffe.
Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben des Konzerns, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung einer nichtfinanziellen Konzernerklärung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (Manipulation der nichtfinanziellen Erklärung) oder Irrtümern ist.
Die EU-Taxonomieverordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte enthalten Formulierungen und Begriffe, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Daher haben die gesetzlichen Vertreter ihre Auslegung der EU-Taxonomieverordnung und der hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte im Abschnitt "2.4 EU-Taxonomie" der nichtfinanziellen Konzernerklärung niedergelegt. Sie sind verantwortlich für die Vertretbarkeit dieser Auslegung. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, ist die Rechtskonformität der Auslegung mit Unsicherheiten behaftet.
Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten.
Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen – insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätsmanagementstandards 1 "Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis" (IDW QMS 1 (09.2022)) an, welcher von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft verlangt, ein Qualitätsmanagementsystem, das den gesetzlichen und satzungsrechtlichen Anforderungen entspricht, auszugestalten, einzurichten und durchzusetzen.
Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die nichtfinanzielle Konzernerklärung abzugeben.
Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die nichtfinanzielle Konzernerklärung der Gesellschaft, mit Ausnahme der in der nichtfinanziellen Konzernerklärung genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "2.4 EU-Taxonomie" der nichtfinanzielle Konzernerklärung dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist.
Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u.a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:
Die gesetzlichen Vertreter haben bei der Ermittlung der Angaben gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung unbestimmte Rechtsbegriffe auszulegen. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, sind die Rechtskonformität der Auslegung und dementsprechend unsere diesbezügliche Prüfung mit Unsicherheiten behaftet.
Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die nichtfinanzielle Konzernerklärung der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "2.4 EU-Taxonomie" der nichtfinanziellen Konzernerklärung dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist. Wir geben kein Prüfungsurteil zu den in der nichtfinanziellen Konzernerklärung genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen ab.
Wir weisen darauf hin, dass die Prüfung für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt wurde und der Vermerk nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt ist. Folglich ist er möglicherweise für einen anderen als den vorgenannten Zweck nicht geeignet. Somit ist der Vermerk nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-) Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung. Unser Prüfungsurteil ist in dieser Hinsicht nicht modifiziert.
München, 15. März 2024
PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
| Katharina Deni | Hendrik Fink |
|---|---|
| Wirtschaftsprüfer | Wirtschaftsprüfer |
Auszug aus dem Jahresabschluss (HGB)
zum 31. Dezember 2023 (Einzelabschluss HGB)
| AKTIVA | Angaben in Tausend € 31.12.2023 |
31.12.2022 |
|---|---|---|
| A. ANLAGEVERMÖGEN | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
647 | 66 |
| 2. geleistete Anzahlungen | 0 | 250 |
| 647 | 316 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung | 233 | 253 |
| 233 | 253 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 576.868 | 531.543 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 1.800 | 34.250 |
| 3. Beteiligungen | 1.962 | 1.962 |
| 4. sonstige Finanzanlagen | 6.458 | 2.195 |
| 587.089 | 569.950 | |
| GESAMT ANLAGEVERMÖGEN | 587.970 | 570.519 |
| B. UMLAUFVERMÖGEN | ||
| I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 8 |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen – davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: TEUR 1.391 (Vorjahr: TEUR 120) |
167.628 | 183.343 |
| 3. sonstige Vermögensgegenstände | 14.980 | 7.288 |
| 182.608 | 190.638 | |
| II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 6.693 | 3.569 |
| GESAMT UMLAUFVERMÖGEN | 189.301 | 194.207 |
| C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 5.205 | 4.280 |
| D. AKTIVE LATENTE STEUERN | 1.553 | 1.114 |
| 784.029 | 770.119 |
| PASSIVA | Angaben in Tausend € | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|---|
| A. EIGENKAPITAL | |||
| I. Gezeichnetes Kapital | 115.500 | 115.500 | |
| II. Kapitalrücklage | 20.530 | 20.530 | |
| III. Gewinnrücklage | 23.378 | 28.586 | |
| IV. Bilanzgewinn | 368.959 | 297.401 | |
| GESAMT EIGENKAPITAL | 528.367 | 462.016 | |
| B. RÜCKSTELLUNGEN | |||
| 1. Steuerrückstellungen | 2.417 | 59 | |
| 2. sonstige Rückstellungen | 12.431 | 9.850 | |
| GESAMT RÜCKSTELLUNGEN | 14.848 | 9.909 | |
| C. VERBINDLICHKEITEN | |||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 6.600 | 71.300 | |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.086 | 1.855 | |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 225.745 | 220.850 | |
| 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 103 | 0 | |
| 5. sonstige Verbindlichkeiten – davon aus Steuern: TEUR 2.064 (Vorjahr: TEUR 1.100) – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) |
2.200 | 1.246 | |
| GESAMT VERBINDLICHKEITEN | 236.733 | 295.250 | |
| D. Rechnungsabgrenzungsposten | 3.949 | 2.818 | |
| E. Passive latente Steuern | 133 | 126 | |
| 784.029 | 770.119 |
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 (Einzelabschluss HGB)
| Angaben in Tausend € | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| 1. Umsatzerlöse | 9.493 | 8.735 |
| 2. sonstige betriebliche Erträge – davon Ertäge aus der Währungsumrechnung: TEUR 4.109 (Vorjahr: TEUR 7.016) |
15.498 | 13.205 |
| 3. Personalaufwand | ||
| a) Löhne und Gehälter | –12.510 | –14.068 |
| b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – davon für Altersversorgung: TEUR 119 (Vorjahr: TEUR 135) |
–1.190 | –1.123 |
| 4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
–215 | –187 |
| 5. sonstige betriebliche Aufwendungen - davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung: TEUR 4.196 (Vorjahr: TEUR 6.499) |
–30.425 | –23.550 |
| 6. Erträge aus Beteiligungen – davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 123.982 (Vorjahr: TEUR 52.890) |
124.150 | 53.025 |
| 7. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen – davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 27.703 (Vorjahr TEUR 32.379) |
27.703 | 32.379 |
| 8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens – davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 988 (Vorjahr TEUR 1.549) |
988 | 1.549 |
| 9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge – davon von verbundenen Unternehmen: TEUR 11.165 (Vorjahr: TEUR 6.111) |
11.203 | 6.111 |
| 10.Aufwand aus Verlustübernahme – davon aus verbundenen Unternehmen: TEUR 2.096 (Vorjahr TEUR 457) |
–2.096 | –457 |
| 11.Abschreibungen auf Finanzanlagen | 0 | –34.787 |
| 12.Zinsen und ähnliche Aufwendungen – davon an verbundenen Unternehmen: TEUR 12.147 (Vorjahr: TEUR 4.824) |
–13.732 | –5.962 |
| 13.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – davon Aufwand aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern: TEUR 432 (Vorjahr: TEUR 582) |
–5.334 | –5.084 |
| 14.Ergebnis nach Steuern | 123.535 | 29.787 |
| 15. sonstige Steuern | –2 | –1 |
| 16.Jahresüberschuss | 123.533 | 29.786 |
| 17.Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 245.426 | 267.615 |
| 18.Bilanzgewinn | 368.959 | 297.401 |
GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG
| 21.03.2024 | 30.04.2024 |
|---|---|
| Veröffentlichung | Veröffentlichung |
| Jahresabschluss 2023 | 1. Quartal 2024 |
| 31.07.2024 | 07.11.2024 |
| Veröffentlichung | Veröffentlichung |
| Halbjahresbericht 2024 | 3. Quartal 2024 |
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