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adesso SE

Annual Report Mar 25, 2024

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Annual Report

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MISSION STATEMENT

adesso optimiert die Kerngeschäftsprozesse von Unternehmen durch den gezielten Einsatz von Informationstechnologie. Hierzu beraten wir Kunden auf Basis unseres fundierten Branchenwissens und bringen unser technisches Know-how bei der kundenindividuellen Entwicklung von Software ein. Für definierte Aufgabenstellungen bietet adesso innovative Lösungen und Produkte an. Aus der Sicht des unabhängigen Partners wollen wir dazu beitragen, dass unsere Kunden ihr volles Geschäftspotenzial entfalten und auch zukünftig flexibel gestalten können.

Hi GenAI! Welcome to our business

adesso hat 2023 das Geschäft erneut stark ausgebaut. Unser nachhaltiges Wachstum verdanken wir auch mutigen Investitionen in neues Business, in die Erschließung oder den Ausbau neuer Technologien und in die regionale und internationale Expansion. Vor etwa sieben Jahren hat sich adesso so zum Beispiel bereits intensiv mit dem Thema Data & Analytics beschäftigt. Die Aggregation und Nutzbarmachung von im Rahmen der Digitalisierung verfügbar gewordenen Daten zusammen mit neuen Ressourcen, um diese auch maschinell auszuwerten, hat das Konzept der Künstlichen Intelligenz (engl. Artificial Intelligence/AI) auf eine neue Stufe gehoben. Befeuert durch die publikumswirksame Inszenierung von "ChatGPT" hat kaum ein Thema die Informationstechnologie in der jüngsten Zeit mehr bewegt. Generative künstliche Intelligenz (GenAI) wird unser Leben, das Geschäft unserer Kundinnen und Kunden und letztlich unser eigenes verändern, vielleicht noch viel mehr als das Internet. adesso ist heute ideal aufgestellt, um Kundenunternehmen bei dieser spannenden Reise zu begleiten. Im Geschäftsbericht 2023 geben wir Ihnen einen Überblick über GenAI, und stellen Ihnen vor, welche Chancen sich für unser Business "Software-Entwicklung" ergeben. Wir möchten einordnen, was aktuell möglich und sinnvoll ist, wichtige Rahmenbedingungen thematisieren und auch bewerten, welche Veränderungen zu beachten sind. Lesen Sie dazu mehr ab Seite 18.

  • 8 Vorwort des Vorstands 84 Konzernanhang
  • 11 Bericht des Aufsichtsrats 174 Investor Relations
  • 18 Hi GenAI! Welcome to our business 186 Glossar
  • 40 Zusammengefasster Lagebericht 189 Finanzkalender
  • 76 Konzernabschluss 189 Impressum

  • 16 Highlights 2023 182 Organe der Gesellschaft

Vergütungsbericht

Den Vergütungsbericht haben wir für das Geschäftsjahr 2023 als separaten Bericht nach § 162 AktG veröffentlicht. Er ist außerdem Bestandteil der Einladung zur Hauptversammlung am 4. Juni 2024. Die Publikationen können unter www.adesso-group.de/corporate-governance/ bzw. ab der Einberufung unter www.adesso-group.de/hv/ abgerufen werden.

Kennzahlen

in T€ 2023 2022 Veränderung in %
Ertragslage
Umsatz 1.135.903 900.253 235.650 26
davon Inland 930.561 729.731 200.830 28
davon Ausland 205.342 170.522 34.820 20
EBITDA 80.030 92.908 -12.878 -14
EBITDA-Marge (in %) 7,0 10,3 -3,3 -32
Konzernergebnis 3.410 28.793 -25.383 -88
Bilanz
Bilanzsumme 785.985 655.565 130.420 20
Eigenkapital 207.777 215.181 -7.404 -3
Eigenkapitalquote (in %) 26,4 32,8 -6,4 -19
Liquide Mittel 100.772 90.897 9.875 11
Nettoliquidität -48.369 -15.598 -32.771 210
Mitarbeitende
Mitarbeitende (FTE) 9.512 8.056 1.456 18
davon Inland 7.759 6.651 1.108 17
davon Ausland 1.753 1.405 348 25
Rohertrag/Mitarbeitende 109 110 -1 -1
Aktie
Anzahl 6.520.272 6.512.272 8.000 -
Kurs zum Periodenende (in €) 107,40 131,80 -24,40 -19
Marktkapitalisierung zum Periodenende (in Mio. €) 700,3 858,3 -158,0 -18
Ergebnis je Aktie (in €) 0,49 4,40 -3,91 -89
Dividende je Aktie (in €)* 0,70 0,65 0,05 8
KGV 219 30 189 632

* Für das Berichtsjahr vorbehaltlich Beschluss der Hauptversammlung.

ISIN DE000A0Z23Q5 | WKN A0Z23Q | ADN1

EBITDA-Entwicklung

in Mio. €

EBITDA-Entwicklung (Quartale) in Mio. €

Umsatzentwicklung

Ergebnis je Aktie in €

VORWORT DES VORSTANDS

adesso konnte auch im Geschäftsjahr 2023 deutlich schneller wachsen als der Markt. Das Umsatzvolumen wurde um 26 % auf 1.136 Mio. Euro gesteigert. Ein weiterer Rekord.

Das Wachstum wurde dabei zu 24 %-Punkten organisch erzielt, das heißt durch Gewinnung neuer adessi (Mitarbeitende), der Akquise neuer Kunden und Projekte sowie der erfolgreichen Lieferung und Umsetzung. Weitere zwei Prozentpunkte des Wachstums stammen aus Unternehmenstransaktionen.

Die unterjährig abgesenkte Guidance für das Ergebnis konnte mit einem EBITDA von 80 Mio. Euro in der Mitte erreicht werden. Leider entspricht dies einem Rückgang zum Vorjahr (2022: 92,9 Mio. €). Durch proportional gestiegene Abschreibungen und Zinsaufwände sowie eine erhöhte Steuerquote aufgrund nicht abzugsfähiger Positionen liegt das Ergebnis je Aktie daher nur bei 0,49 Euro. Dieser Verlust an Profitabilität geht auf eine Vielzahl an Gründen zurück. Zunächst ist die Auslastung im ersten Halbjahr aufgrund von zu schnellem Mitarbeitendenwachstum deutlich zurückgegangen. Weiterhin lief das Lizenzgeschäft nicht wie erwartet. Dazu gab es dann noch Festpreisprojekte, die nur mit zu viel Aufwand realisiert werden konnten. Einmalige Sonderaufwände aufgrund der Einführung eines neuen ERP-Systems belasteten zusätzlich. Mit diesem Ergebnis sind wir nicht zufrieden.

Positiv hingegen ist, dass sich aufgrund des neuen ERP-Systems und verbesserter Prozesse die Situation des Net Working Capital bereits zum Jahresende etwas entspannt hat. Das Net Working Capital ist nur um 6 % und unterproportional zum Umsatz gestiegen, was in Summe zu einem positiven Free Cashflow von über 14 Mio. € führt. Auf dieser positiven Entwicklung wollen wir aufsetzen. Als zusätzliche Steuerungsgrößen für die adesso Group werden wir ab 2024 Free Cashflow Werte (FCF) sowie Free Cashflow per Share (FCFps) und die Kapitalrentabilität mit reporten und auch für Entscheidungsfindungen zur Kapitalallokation heranziehen. Wir halten dies für eine geeignete Weiterentwicklung unseres bestehenden Kennzahlensystems, mit dem sich die Fähigkeit unseres Geschäftsmodells, eine positive Entwicklung für Anteilseigner und auch andere Stakeholder gut messen und steuern lässt.

Kristina Gerwert, Benedikt Bonnmann, Mark Lohweber, Andreas Prenneis, Jörg Schroeder (v. l. n. r., Vorstand der adesso SE ab 01.04.2024)

Mit einer neuen Organisationsstruktur "adesso 3.0" haben wir eine zusätzliche Ebene von Business Areas etabliert, in der wir artgleiches Geschäft bündeln. Dabei haben wir auch eine neue Senior Management Ebene eingezogen, um noch besser auf die Anforderungen des weiteren Wachstums reagieren zu können. Hierbei haben wir auch neue Strategieelemente für den nächsten Reifegrad der adesso Group auf dem Weg zu 2 Mrd. € Umsatz entwickelt. Im Fokus steht dabei ein Blick auf profitables Wachstum. Hier bleiben wir unserer Linie treu, mittelfristig 11 % bis 13 % EBITDA-Marge zu erzielen. Weitere Elemente sind der Fokus darauf, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, im Umsatzwachstum mindestens doppelt so schnell wie der Markt zu sein und sich weiter zu einem internationalen Unternehmen zu entwickeln.

Die Anzahl der Mitarbeitenden konnte auf über 9.500 (in Vollzeitäquivalenten) gesteigert werden. Über 1.750 Mitarbeitende davon arbeiten außerhalb Deutschlands, so dass wir uns sowohl für das Wachstum im Heimatmarkt Deutschland als auch für das internationale Wachstum gut aufgestellt fühlen. Auch gelingt es uns weiterhin, in einem Fachkräftemangelmarkt hervorragende Talente zu rekrutieren. Unsere Fluktuationsquote liegt mit etwa 8 % deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Hierdurch werden Transaktionskosten des Wachstums minimiert.

Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024 sieht für uns grundsätzlich positiv aus. Dies liegt insbesondere daran, dass die Marktnachfrage trotz eines schwierigen Marktumfelds weiterhin gut ist. Der Bedarf an Digitalisierungsprojekten ist branchenübergreifend ungebrochen hoch. So planen wir ein Umsatzvolumen der adesso Group von mehr als 1,25 Mrd. € und ein EBITDA von 110 bis 130 Mio. €. Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis entspricht dies zweistelligen Wachstumsraten und die Profitabilität sollte damit im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich ansteigen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Stakeholdern, unseren Kundinnen und Kunden, unseren Mitarbeitenden und auch unseren Partnern, ohne die unsere Erfolgsgeschichte nicht möglich wäre. Wir bleiben unserer Equity Story treu, nachhaltig profitables Wachstum zu erzeugen. Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Loyalität.

Dortmund, im März 2024

Der Vorstand

Mark Lohweber Kristina Gerwert Andreas Prenneis

Jörg Schroeder Torsten Wegener

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Prof. Dr. Volker Gruhn

BERATUNG UND ÜBERWACHUNG DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands kontinuierlich überwacht und diese bei der Leitung des Unternehmens bei allen wichtigen Entscheidungen beraten. Er wurde vom Vorstand, der seinen Informationspflichten nachgekommen ist, regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und in mündlicher Form über die Lage und den Geschäftsverlauf des Unternehmens, der Tochtergesellschaften und über die für das Unternehmen relevanten Vorkommnisse und Maßnahmen unterrichtet. Zu diesem Zweck erhielt der Aufsichtsrat quartalsweise Unterlagen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Zusätzlich hat er vom Vorstand ausführliche Informationen über relevante Geschäftsvorgänge erhalten.

Der Aufsichtsrat hat sich mehrfach davon überzeugt, dass die betrieblichen und finanziellen Risiken durch organisatorische Abläufe und interne Genehmigungsverfahren kontrolliert sind. Es existieren ein aussagefähiges Berichtswesen und ein internes Kontrollsystem für die Gesellschaft und den Konzern, die jeweils einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unterworfen sind. Der Aufsichtsrat wurde turnusmäßig über die Entwicklung besonders relevanter Projekte und die Entwicklung der Konzerngesellschaften informiert.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats hatten stets ausreichend Gelegenheit, sich mit den vorgelegten Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen und eigene Anregungen einzubringen. Insbesondere hat der Aufsichtsrat alle für das Unternehmen bedeutsamen Geschäftsvorgänge auf Basis schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands intensiv erörtert. Zu einzelnen Geschäftsvorgängen hat der Aufsichtsrat seine Zustimmung erteilt, soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich war.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat sich zusätzlich zwischen den Sitzungsterminen regelmäßig mit den Mitgliedern des Vorstands zu Gesprächen getroffen. Es hat ein enger und regelmäßiger Informations- und Gedankenaustausch stattgefunden und es wurden Fragen der Strategie, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Unternehmens beraten, so dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats über wesentliche Entwicklungen informiert war.

AUFSICHTSRATSSITZUNGEN

Im Geschäftsjahr 2023 fanden vier turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen statt. Alle Sitzungen fanden in Präsenz statt. An einzelnen Sitzungen nahmen einzelne Mitglieder wie nachfolgend im Detail dargelegt per Videokonferenzsystem teil. Alle jeweils amtierenden Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen an allen Sitzungen teil. Der Aufsichtsrat bestand 2023 seit der gerichtlichen Ersatzbestellung von Stefanie Kemp am 16.01.2023 durchgängig aus sechs Mitgliedern.

Wesentlicher Bestandteil der turnusmäßigen Sitzungen des Aufsichtsrats war die Berichterstattung des Vorstands über die aktuelle Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsverlauf des Unternehmens und der Tochtergesellschaften, zur Strategie, zu Risikomanagement und Controlling sowie zur Personalentwicklung und politik. Weiterhin sind wichtige Einzelgeschäfte und Projekte dargestellt und erörtert worden. Aktuelle Einzelthemen wurden darüber hinaus in regelmäßigen Gesprächen zwischen den Vorstandsmitgliedern und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats diskutiert. Über Ereignisse von außerordentlicher Bedeutung für die Lage und Entwicklung der adesso Group wurde der Aufsichtsrat unverzüglich informiert. Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden stets im Vorfeld rechtzeitig besprochen.

AUS DEN SITZUNGEN

In der März-Sitzung standen wie auch in den vergangenen Jahren die Abschlüsse der Einzelgesellschaften sowie des Konzerns und deren Entwicklung im Vordergrund. Mit Ausnahme von Rainer Rudolf, welcher virtuell an dieser Sitzung teilnahm, trafen sich alle übrigen Mitglieder in Präsenz.

Der Finanzvorstand stellte den Einzelabschluss der adesso SE und den Konzernabschluss vor und ging hierbei auf diverse Aspekte in der zeitlichen Entwicklung, einzelne Posten der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Liquidität und der Kapitalflussrechnung ein. Auf Konzernebene wurde auf die Umsatzentwicklung der wichtigsten Kunden und der Branchen, auf steuerliche Effekte und die Beiträge der einzelnen Gruppenunternehmen zur Ergebnisentwicklung eingegangen. Weiterhin wurde der vorliegende Risikobericht, die wichtigsten Risikobereiche und signifikante Veränderungen bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit oder potenzieller Schadenshöhe erläutert. Anschließend stellte der Vorstand den Prognosebericht 2023 vor.

Die Mitglieder des Vorstands berichteten in dieser Sitzung auch über die einzelnen Gesellschaften, deren Geschäftsmodelle und geplanten Investitionen. Die Planzahlen der Einzelgesellschaften für 2023 wurden erörtert und verabschiedet.

Der Vorstand informierte im Rahmen der nicht-finanziellen Berichterstattung über die Themen Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Der vorgelegte Bericht war gemäß Deutschem Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellt und wurde vom Aufsichtsrat inhaltlich geprüft. Der Aufsichtsrat stellte fest, dass ein nicht-finanzieller Bericht vorlag und über die gesetzlich geforderten Themengebiete zutreffend berichtet wurde. Er gab den Bericht zur Veröffentlichung frei.

Der Aufsichtsrat hat von den Prüfungsberichten des Abschlussprüfers zum Jahresabschluss und Konzernabschluss der adesso SE zum 31.12.2022 sowie zum Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst war, zustimmend Kenntnis genommen und den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 gebilligt. Damit wurde der Jahresabschluss festgestellt.

Der Vorstand schlug die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,65 € je Aktie für das Jahr 2022 entsprechend einer Ausschüttung von 4.232.976,80 € vor. Dem Vorschlag schloss sich der Aufsichtsrat an.

Der Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2022 wurde verabschiedet und die Tagesordnung der Hauptversammlung 2023 beschlossen. Ein wesentlicher Punkt hier war die Vorstellung des vom Aufsichtsrat überarbeiteten neuen Vergütungssystems für den Aufsichtsrat, welches die Hauptversammlung für 2023 beschließen und billigen sollte. Es wurde zudem erörtert und sodann festgelegt, dass auch im Geschäftsjahr 2023 die Hauptversammlung als virtuelle Veranstaltung geplant wird.

Nachdem die adesso SE am 11.01.2023 einen Cyber-Angriff festgestellt hatte, wurde durch das Vorstandsmitglied Andreas Prenneis ausführlich über die aktuellen Erkenntnisse rund um das Thema Cybersecurity Incident berichtet. Auf der Website war bereits zuvor und seitdem fortlaufend über die Erkenntnisse berichtet worden.

Anschließend führte der Finanzvorstand zur Margenentwicklung der adesso Group aus. Aufgrund der schwachen Auslastung, einer überdurchschnittlich hohen Krankheitsquote und Sonderpositionen im sonstigen betrieblichen Aufwand war die EBIT-Marge im Geschäftsjahr 2022 auf 5,3 % gesunken. Es wurden entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Der Finanzvorstand stellte die aktualisierte Erklärung zur Unternehmensführung inklusive dem Corporate Governance-Bericht vor, die im Nachgang von Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedet wurden. Weiterhin wurde die Planung für 2023 verabschiedet.

In der Sitzung am 22.06.2023 stellte der Finanzvorstand dem Aufsichtsrat die Konzeption des neuen Kostencontrollings vor. Weiterhin erläuterte Jörg Schroeder die wesentlichen Kennzahlen der Quartalsmitteilung Q1/2023. Er berichtete zudem über den aufgrund des hohen Wachstums und infolge der ERP-System-Einführung zwischenzeitlich deutlich erhöhten Liquiditätsbedarf, die wesentlichen Ansatzpunkte und über eingeleitete Gegenmaßnahmen. Vorstandsmitglied Andreas Prenneis erläuterte die Zusammenhänge von Auftragseingangs-Pipeline und Staffing.

In der Aufsichtsratssitzung im September, bei der Stefanie Kemp per Videokonferenzsystem teilgenommen hat, wurde zunächst über die Organisationsentwicklung der adesso SE berichtet. Jörg Schroeder stellte das Zielbild für die Umsetzung zum 01.01.2024 vor. Aufgrund des starken Wachstums in den Branchen und auch international und um zukünftig auch weiterhin skalierungsfähig zu bleiben, werden Geschäftsbereiche zusammengefasst und es erfolgt eine Neuverteilung der Zuständigkeiten zu einzelnen Ressorts. Des Weiteren berichtete er über den aktuellen Stand zum Liquiditätsmanagement und zur Working-Capital-Entwicklung sowie entsprechend getroffenen Maßnahmen. Im Anschluss an die Sitzung besichtigten alle Teilnehmer den neuen Bauabschnitt der Unternehmenszentrale in Dortmund.

In der Dezember-Sitzung, an der Dr. Friedrich Wöbking per Videokonferenzsystem teilnahm, wurde über den Stand der ERP-System-Einführung berichtet und die Entwicklungen nach dem Go-live zum 01.04.2023 wurden erörtert. Nachdem das Working Capital aufgrund verzögerter Faktura zum Halbjahr stark angewachsen war und der Netto-Verschuldungsgrad im dritten Quartal vereinbarte Relationen zu überschreiten drohte, wurde ein Antrag auf vorübergehende Aussetzung der Klauseln (Covenant Holiday) bei den Konsortialbanken geprüft. Dem Antrag wurde entsprochen, wenngleich die ursprünglich vereinbarte Relation, letztlich, gar nicht überschritten wurde. Ebenfalls zeigte der Finanzvorstand die positive Entwicklung durch den Einsatz des neuen ERP-Systems im Hinblick auf überfällige Forderungen auf.

Als weiteren Tagesordnungspunkt diskutierten die Teilnehmer über die aktuelle Corporate Governance. Es wurde eine aktualisierte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex verabschiedet, nachdem bisherige Abweichungen entfallen sind und noch weitere entfallen werden. So wurde einstimmig beschlossen für die Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern eine Altersgrenze festzulegen, Ziele für die Zusammensetzung sowie ein Kompetenzprofil und eine Qualifikationsmatrix für den Aufsichtsrat zu erstellen und zu veröffentlichen.

In allen Sitzungen erläuterte der Finanzvorstand die Geschäftslage sowie den Konzernabschluss des jeweiligen Quartals, informierte über die aktuelle Kapitalmarktsicht und gab ein Update zu den Investor Relations. Vor allem die Margen-Entwicklung aufgrund der schwächeren Auslastung bei sehr starkem Wachstum wurde kritisch erörtert und analysiert. Er referierte zum Status quo eingeleiteter Maßnahmen, wie beispielsweise eine dezidierte Billing-Initiative im Sinne einer verbesserten Liquidität. Er berichtete über eine Großkernbetriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2019 bis 2021, die vom Finanzamt Dortmund als auch vom Bundeszentralamt für Steuern durchgeführt werde.

Ausschüsse

Der Prüfungsausschuss der adesso SE hat im Berichtsjahr viermal getagt. Alle zwei Mitglieder des Prüfungsausschusses haben an allen Sitzungen teilgenommen. Alle Sitzungen fanden in Präsenz statt. Zusätzlich gab es einen Sonder-Prüfungsausschuss zum Ende des Jahres 2023, welcher virtuell mit allen Teilnehmern stattgefunden hat.

Zum Jahresbeginn 2023 gab Heinz-Werner Richter bekannt, sein Amt zum 01.06.2023 niederzulegen. Der Nominierungsausschuss empfahl, Michael Zorc als Nachfolger durch die Hauptversammlung wählen zu lassen.

Vorstand

Der Aufsichtsrat der adesso SE hat Kristina Gerwert zum 01.07.2023 in den Vorstand der adesso SE berufen. Ihr Vertrag wurde zunächst bis zum 30.06.2027 geschlossen. Damit wurde die Vorstandsposition aus internen Reihen besetzt. Auch in der neuen Rolle vertritt Kristina Gerwert das Ressort Human Resources, nun für den gesamten Konzern, verantwortet Corporate Buildings, Procurement, Compliance, Corporate Administration sowie eine Tochtergesellschaft.

Des Weiteren beschloss der Aufsichtsrat Mark Lohweber zum 01.07.2023 in den Vorstand zu berufen. Sein Vertrag wurde zunächst bis zum 30.06.2028 geschlossen. Mark Lohweber wurde in der Folge vom Aufsichtsrat ab dem 01.01.2024 auch zum Vorsitzenden des Vorstands bestimmt. Er greift auf über zehn Jahre adesso-Erfahrung zurück. Bis Anfang 2021 hatte er als Leiter der Line of Business das Banking-Geschäft verantwortet. In der neuen Rolle als Vorstand vertritt er unter anderem die Ressorts Financial Services, die Business Areas Continental Europe & Nordics, Enterprise Sales sowie Corporate Marketing & Communications.

Mit Auslaufen des Vorstandsvertrags von Michael Kenfenheuer zum Ende des Jahres 2023 widmet er sich neuen Aufgaben. In seiner neuen Rolle wird Michael Kenfenheuer adesso als Berater weiterhin unterstützen. Dirk Pothen hat sich aus persönlichen Gründen entschieden, seinen Vertrag vorzeitig ebenfalls zum 31.12.2023 zu beenden und neue Aufgaben wahrzunehmen. Eine weitere Neuerung im Vorstand tritt zum 01.04.2024 ein. Benedikt Bonnmann folgt als Vorstandsmitglied auf Torsten Wegener. Seine Berufung in den Vorstand wurde mit einem Vertrag bis 31.03.2028 fixiert.

Der Aufsichtsrat bedankt sich im Namen des gesamten adesso-Teams bei Michael Kenfenheuer, Dirk Pothen und Torsten Wegener für ihre geleistete Arbeit im Vorstand. Er wünscht allen dreien für ihre Zukunft und ihre neuen Aufgaben alles Gute. Auch wenn uns ihre Erfahrung fehlen wird, sieht der Aufsichtsrat in den Neubestellungen gleichzeitig wichtige Impulse für die weitere Entwicklung des Konzerns. adesso ist somit für die Zukunft bestens aufgestellt.

Aufsichtsrat

Wie beschrieben hat Heinz-Werner Richter sein Amt als Aufsichtsratsmitglied der Gesellschaft mit Wirkung zum 01.06.2023 bedauerlicherweise niedergelegt. Heinz-Werner Richter gehörte dem Gremium seit dem 04.06.2013 an und hat wichtige Entscheidungen im Rahmen der Unternehmensentwicklung wie zum Beispiel die Umwandlung in eine europäische Aktiengesellschaft (SE), Kapitalerhöhungen zur Wachstumsfinanzierung und zahlreiche strategische Akquisitionen im Aufsichtsrat beraten, geprüft und mitgetragen. Damit hat er erheblichen Anteil am erfolgreichen Ausbau des Konzerns zu einem der führenden IT-Dienstleister in Europa. Vorstand und Aufsichtsrat der adesso SE danken Heinz-Werner Richter für seine langjährige, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.

Nachdem der Aufsichtsrat in vierten Quartal 2022 nur noch aus fünf Mitgliedern bestand, wurde Stefanie Kemp zum 16.01.2023 als Nachfolgerin für den ausgeschiedenen Prof. Dr. Gottfried Koch ersatzbestellt. In der Hauptversammlung vom 01.06.2023 wurde sie zusammen mit Michael Zorc, der somit die Nachfolge von Heinz-Werner Richter antritt, in den Aufsichtsrat gewählt.

JAHRESABSCHLUSS 2023

Die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, als die von der Hauptversammlung gewählte Abschlussprüferin, hat die gesetzlichen Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses inklusive des zusammengefassten Lageberichtes von adesso SE und Konzern für das Geschäftsjahr 2023 vorgenommen und mit ihrem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Andreas Dirks, als verantwortlicher Wirtschaftsprüfer der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, erläuterte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand dem Aufsichtsrat zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Er informierte über Leistungen, welche die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht hat. Darüber hinaus hat der Abschlussprüfer den Vergütungsbericht formal geprüft, die inhaltlichen Angaben vollständig vorgefunden und dazu ebenfalls einen Vermerk erstellt.

Der Aufsichtsrat hat den Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht von adesso SE und Konzern zum 31.12.2023 sowie den Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung eingehend geprüft. Im Rahmen seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat gemäß § 171 AktG auch den vom Vorstand vorgelegten gesonderten zusammengefassten nicht-finanziellen Bericht der adesso SE beziehungsweise des Konzerns gemäß §§ 289b und 315b HGB inhaltlich geprüft. Der Bericht wurde gemäß dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellt. Der Aufsichtsrat hat dazu festgestellt, dass über die nicht-finanziellen Informationen rechtmäßig, ordnungsgemäß und zweckmäßig berichterstattet wurde.

Der Aufsichtsrat hat die Berichte über die Abschlussprüfung zur Kenntnis genommen und die Beurteilung des Prüfungsausschusses zur Qualität der Abschlussprüfung dabei berücksichtigt. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss sowie des zusammengefassten Lageberichts der adesso SE und des Konzerns durch die Abschlussprüfungsgesellschaft zugestimmt und den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 gebilligt.

Damit ist der Jahresabschluss festgestellt (§ 172 AktG).

Dem Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung schließt sich der Aufsichtsrat an.

DANKESWORTE

Das vergangene Geschäftsjahr war zweifellos eine herausfordernde Zeit. adesso hatte vor allem im ersten Halbjahr mit "Wachstumsschmerzen" zu kämpfen, aber letztlich die Erfolgsspur nicht verlassen. Ohne die harte Arbeit, die Kreativität und den Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre dies nicht möglich gewesen. Die visionäre Führung und strategische Weitsicht unseres Vorstands haben uns auf Kurs gehalten. Daher bedanke ich mich herzlich im Namen des gesamten Aufsichtsrats bei allen vorgenannten Personen.

Dortmund, 18.03.2024

Für den Aufsichtsrat

Prof. Dr. Volker Gruhn, Vorsitzender

HIGHLIGHTS 2023

JANUAR

adesso übernimmt WebScience und verstärkt adesso Italy Mit der Übernahme des stark wachsenden und profitablen Softwareunternehmens aus Mailand verstärkt adesso mit rund 100 Mitarbeitenden des WebScience

Teams seine erst im Herbst 2021 mit einer Niederlassung in Mailand begründete Präsenz in Italien. So können künftig Synergieeffekte für Kunden und das eigene Portfolio erzeugt werden.

MÄRZ

adesso gründet Auslandsgesellschaft in Großbritannien

adesso erweitert die eigene Präsenz in Europa und verkündet die Gründung einer neuen Auslandsgesellschaft in London. Der Schwerpunkt der UK-Landesgesellschaft wird zunächst die Belieferung von Unternehmen im Vereinigten Königreich mit attraktiven Near- und Offshore-Angeboten aus dem globalen Liefernetzwerk der adesso Group sein.

adesso wird erneut als bester Arbeitgeber ausgezeichnet

adesso gewinnt erneut zwei Auszeichnungen beim Wettbewerb "Great Place to Work". Zum vierten Mal konnte adesso den 1. Platz als "Deutschlands Bester Arbeitgeber" in der ITK-Branche belegen. Zwei Wochen später folgt die wiederholte branchenübergreifende Auszeichnung als "Deutschlands Bester Arbeitgeber 2023". Für adesso ist dieses erneute "Double"eine Bestätigung für die eigenen Aktivitäten rund um eine starke und attraktive Arbeitgebermarke.

APRIL

adesso beteiligt sich mehrheitlich an Wepex GmbH

Mit einer Mehrheitsbeteiligung von 51 % an der 30 Mitarbeitende zählenden Wepex erweitert die adesso SE die eigenen Kapazitäten im Bereich Kapitalmarkt- und Wertpapiergeschäft. Gemeinsam mit der adesso Line-of-Business Banking und als Teil der international agierenden adesso Group soll durch die Zusammenarbeit die gesamte Wertpapier-Wertschöpfungskette in den kommenden Jahren deutlich ausgebaut werden.

MAI

adesso eröffnet SmartShore Delivery Center in Indien

Mit der Übernahme des rund 20 Mitarbeitende umfassenden indischen Softwareunternehmens Trieste Digital Solutions Private Ltd. setzt adesso seine internationale Expansion fort und verkündet die Eröffnung des indischen Standorts im Mai. adesso verstärkt so mit seinem ersten "SmartShore Delivery Center" außerhalb Europas seine Attraktivität als internationaler Digitalisierungspartner.

JULI

Kristina Gerwert und Mark Lohweber verstärken Vorstand

Der Aufsichtsrat der adesso SE hat Kristina Gerwert und Mark Lohweber zum 01.07.2023 als neue Mitglieder des Vorstands berufen. Beide verfügen über langjährige Unternehmenskenntnis der adesso SE. Während Kristina Gerwert künftig die Bereiche Human Resources, Corporate Buildings, Procurement, Compliance und Corporate Administration verantwortet, übernimmt Mark Lohweber die Führung der Kernbranchen Insurance und Banking sowie die Bereiche International Business Enablement, Corporate Marketing & Communications, Internal Audit und Partner Organisation.

AUGUST

Deutsche Bundesbank setzt bei IT-Dienstleistungen weiter auf adesso

Im Bereich Zahlungsverkehr, Kontenführung und Wertpapierabwicklung vertraut die Deutsche Bundesbank auch weiterhin auf die Expertise aus der adesso Group. Der geschlossene Rahmenvertrag sieht verschiedene IT-Dienstleistungen mit einem Abrufwert von bis zu 24 Mio. € vor und läuft über vier Jahre.

SEPTEMBER

adesso heißt 10.000sten Mitarbeiter willkommen

Mit Beginn des Septembers 2023 beschäftigt die adesso Group erstmals 10.000 adessi in 15 Ländern. Zu diesem Zeitpunkt hat sich die Mitarbeitendenzahl der adesso Group nach Köpfen in nur drei Jahren verdoppelt.

OKTOBER

adesso siegt zum dritten Mal beim BigData-Insider Award

Erneut belegt adesso den ersten Platz beim BigData-Insider Award in der Kategorie Big Data Consulting. Die Auszeichnung sorgt bei adesso für große Freude und bestätigt die anhaltende Expertise im Segment Data and Analytics – ein Geschäftsbereich, der insbesondere mit Blick auf Generative AI eine tragende Rolle einnimmt.

NOVEMBER

Deutschlands größter öffentlicher Versicherer setzt weiterhin auf adesso insurance solutions

Im November kann adesso die Erweiterung der Zusammenarbeit mit dem Konzern Versicherungskammer vermelden, Deutschlands größtem öffentlichen Versicherer. Im Rahmen des vierjährigen Projekts wird adesso bei der Erreichung eines optimalen Standardisierungs- und Automatisierungsgrades der zentralen Vertriebs- und Kundenmanagementsysteme unterstützen. Hierzu werden weitere Komponenten aus der in|sure Produktfamilie lizensiert.

adesso gründet zweiten Standort in Indien

adesso erweitert die eigenen Offshore-Kapazitäten in Asien durch die Gründung eines zweiten Standorts in Kochi und steigert so die eigene internationale Lieferfähigkeit und Kundenattraktivität als internationaler Digitalisierungspartner.

DEZEMBER

adesso schließt Kooperation mit DLR

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt wird adesso kommende DLR-MAPHEUS-Raketenstarts mit Forschungsprojekten begleiten. Ein weiteres Ziel der Partner ist die Förderung des noch jungen Zukunftsmarktes New Space.

GRUNDLAGEN DES KONZERNS

  • Geschäftsmodell
  • Konzernstruktur
  • Ziele und Strategien
  • Steuerungssystem
  • Forschung und Entwicklung

WIRTSCHAFTSBERICHT

  • Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
  • Branchenspezifische Rahmenbedingungen
  • Geschäftsverlauf
  • Lage
  • PROGNOSE-, CHANCEN-UND RISIKOBERICHT
  • Prognosebericht
  • Risikobericht
  • Chancenbericht

  • Übernahmerelevante Angaben

  • Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem bezogen auf den Konzernrechnungslegungsprozess
  • Erklärung zur Unternehmensführung und Erklärung zum Corporate Governance Kodex sowie gesonderter nichtfinanzieller Bericht

ERGÄNZENDE LAGEBERICHTERSTATTUNG ZUM JAHRESABSCHLUSS DER ADESSO SE

  • Geschäftstätigkeit
  • Mitarbeitende
  • Wirtschaftslage
  • Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf durch die Unternehmensleitung
  • BERICHT ZUR GLEICHSTELLUNG UND ENTGELTGLEICHHEIT

GRUNDLAGEN DES KONZERNS

Geschäftsmodell

Die adesso Group ist ein schnell wachsender IT-Konzern mit dem Ziel, zu einem der führenden Beratungs- und Technologiekonzerne für branchenspezifische Geschäftsprozesse in Europa aufzusteigen. Hierfür wird der Aufbau weiterer Ländergesellschaften in Europa forciert. Mit hoher Fachkompetenz in den bedienten Branchen agiert adesso an der Schnittstelle zwischen Geschäftsprozess und IT und realisiert Softwareprojekte auf höchstem technischem Niveau. Durch die Entwicklung eigener Softwarelösungen für ausgewählte Branchen wird die Branchendurchdringung erhöht. Zusätzlich wird die Unternehmensentwicklung durch eine definierte Akquisitionsstrategie zur Ergänzung des Technologieportfolios, der Produktfamilie oder der internationalen Expansion unterstützt.

Die adesso SE1 wird unter den größten Unternehmen für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland gelistet und erzielt den überwiegenden Teil der Umsatzerlöse mit Beratung und Softwareentwicklung in Deutschland. Umsätze im Ausland werden hauptsächlich durch die adesso-Landesgesellschaften in der Schweiz, in Österreich, in der Türkei und Italien getätigt.

Unterschieden werden die beiden Segmente IT-Services und IT-Solutions. Während das Segment IT-Services kundenindividuelle, projektorientierte Dienstleistungen in den Bereichen Beratung und Softwareentwicklung anbietet, vermarkten die Unternehmen des Segments IT-Solutions produkthafte eigene Lösungen oder Standardsoftwareprodukte.

Die beiden Geschäftsbereiche IT-Services und IT-Solutions greifen bei der Marktdurchdringung Hand in Hand. Zu den Kunden zählen hauptsächlich internationale Konzerne, Großunternehmen und bedeutende öffentliche Verwaltungseinheiten, bei denen die adesso SE zu den strategischen IT-Partnern gehört.

Gegen international aufgestellte Wettbewerber werden auch großvolumige Projekte gewonnen. In den von adesso adressierten Branchen wird das Ziel verfolgt, mehr als 50 % der jeweiligen Top-25-Unternehmen dieser Branchen zum Kundenkreis zählen zu können.

Konzernstruktur

Zur adesso Group gehören zum Stichtag neben der adesso SE als größter operativer Einheit und Muttergesellschaft 48 Tochterunternehmen, fünf assoziierte Unternehmen sowie zwei Gemeinschaftsunternehmen. Die Muttergesellschaft adesso SE ist im regulierten Markt (Segment Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und an allen deutschen Börsenplätzen gelistet (ISIN: DE000A0Z23Q5, WKN: A0Z23Q).

Größter Standort ist Dortmund, der Gründungs- und Firmensitz der adesso SE. In Deutschland werden über 30 weitere Standorte in allen wichtigen Wirtschaftsregionen unterhalten, um einerseits immer in Kundennähe agieren und andererseits Reisezeiten und -kosten möglichst gering halten zu können. Unter Recruiting-Aspekten ist die breit gefächerte lokale Präsenz ebenfalls von hoher Bedeutung. Die größten internationalen Standorte sind Amsterdam, Barcelona, Basel, Bern, Budapest, Istanbul, Jerez de la Frontera, Lausanne, Lugano, Mailand, Madrid, Sofia, Wien und Zürich.

Mit der Umwandlung zu einer SE (Societas Europaea) im November 2019 wurde bei adesso ein European Forum (EF) implementiert. Das EF besteht aus Mitarbeitenden der adesso Group und wird von den Mitarbeitenden gewählt. Das EF trifft sich regelmäßig mit dem Vorstand und tauscht sich über arbeitnehmerrelevante Themen der adesso Group aus.

Die adesso Group beschäftigt zum Jahresende 2023 konzernweit 9.512 (Vorjahr: 8.056 ) Vollzeitkräfte (FTE) in Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Davon sind 1.753 (Vorjahr: 1.405) Vollzeitkräfte im Ausland und 7.759 (Vorjahr: 6.651) Vollzeitkräfte in Deutschland angestellt.

Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich in diesem Lagebericht die Angaben zur "adesso SE" auf den Konzern (adesso Group). Lediglich im gesonderten Teil "Ergänzende Lageberichterstattung zum Jahresabschluss der adesso SE" beziehen sich die Angaben nur auf die Muttergesellschaft.

Ziele und Strategien

Ziel von adesso ist der zügige Ausbau des Unternehmens zu einem der führenden IT-Beratungshäuser für branchenspezifische Geschäftsprozesse in Europa. Basierend auf der hohen Kompetenz seiner Mitarbeitenden in den von adesso adressierten Kernbranchen sowie der guten Marktdurchdringung verfolgt adesso zusätzlich das Ziel, branchenspezifische Produkte und Lösungen zu entwickeln.

Das erreichte und weiter geplante Wachstum in Verbindung mit dem fokussierten Geschäftsmodell und angestrebten hohen Margen sollen nachhaltig den Wert des Unternehmens steigern.

adesso investiert erhebliche Mittel in strategisches Business Development, den Ausbau der Vertriebskapazitäten, Recruiting und Marketing inklusive vertriebsorientierten Veranstaltungsserien. Diese Investitionen gepaart mit der hohen Branchen- und Beratungsexpertise ermöglichen weit über dem Branchendurchschnitt liegende Wachstumswerte.

Als eine technologisch führende Unternehmensgruppe im Bereich der Softwareentwicklung investiert adesso überdurchschnittlich viel in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden sowie in die laufende Weiterentwicklung des adesso-eigenen Modells für den Softwareentwicklungsprozess.

Der Vorstand verfolgt die Strategie, Wachstum, solide Finanzen und Ertragsstärke in einem ausgewogenen Verhältnis weiterzuentwickeln. Dabei soll stets aus einer Position der finanziellen Stärke heraus operiert werden können und gleichzeitig über die Zahlung einer Dividende eine laufende Verzinsung des eingesetzten Kapitals der Aktionäre erzielt werden. Es ist erklärtes Ziel, die Dividende regelmäßig steigern zu können.

Steuerungssystem

Die adesso SE als Führungsgesellschaft der adesso Group definiert die Strategie und die operativen Ziele sämtlicher Konzernunternehmen. Sie steuert die rechtlich selbstständigen Konzerngesellschaften durch das implementierte Zielsystem, das laufende Reporting und die Besetzung von Positionen in den Aufsichtsgremien sowie in den Geschäftsführungen.

Die operative Steuerung wird über ein konzernweit einheitlich implementiertes Reportingsystem gewährleistet. Jede Konzerngesellschaft erstellt dabei vollständige, auf Landesrecht basierende Monatsabschlüsse. Zentrale Kennzahlen des Reportings sind Umsatz, EBITDA, EBIT, EBIT-Marge, Anzahl und Anteil nicht voll ausgelasteter Mitarbeitender, Mitarbeitendenanzahl sowie Nettoliquidität. Die wichtigsten Kennzahlen unterliegen einem regelmäßigen Plan- / Ist-Vergleich. Die Kennzahlen werden in ihrer Entwicklung analysiert sowie mit gruppeninternen und gruppenexternen Benchmarks verglichen und beurteilt. Rollierend wird für jedes Konzernunternehmen ein aktualisierter Forecast für das Gesamtjahr erstellt, um frühzeitig mögliche Planabweichungen erkennen zu können. Es sind feste Meldewege und Zyklen sowie Terminserien für Managementgespräche eingerichtet. Die Kennzahlen des Reportings der Segmente unterscheiden sich nicht grundlegend.

Zusätzlich wird ab dem Jahr 2024 auf die Cash-Flow-Generierung und die Kapitalrentabilität der Gesellschaften geschaut. Für die adesso Group wird dabei auf die Kennzahlen Free Cashflow (FCF) beziehungsweise Free Cashflow per Share (FCFps) sowie Return on Net Working Capital (RONWC) abgestellt.

Forschung und Entwicklung

Die adesso Group erbringt mit überwiegendem Umsatzanteil IT-Dienstleistungen. Der Aufwand für Forschung im Segment IT-Solutions ist im Verhältnis zum Konzernaufwand zu vernachlässigen. Es gibt in der adesso SE eine kleine Forschungsabteilung, die die laufenden Forschungsprojekte koordiniert.

WIRTSCHAFTSBERICHT

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

2023 war die deutsche Wirtschaft zu großen Teilen des Jahresverlaufs von stagnierendem Wachstum geprägt. Im vierten Quartal entwickelte sich das

Wirtschaftswachstum sogar negativ. Dies zeigt sich auch bei der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), das sich im Vergleich zu 2022 (+ 1,8 %) um -0,3 % reduzierte. Die gesamtwirtschaftliche Lage war besonders beeinflusst von Nachwirkungen der Kaufkraftverluste aufgrund der Energiepreiskrise, die besonders den privaten Konsum geschwächt haben. Zudem wirkte die geringere Wachstumsentwicklung der Weltwirtschaft auf die Märkte sowie die weiterhin angespannten Situationen der aktuellen geopolitischen Spannungen und Krisen. Auch die nach wie vor kritische Lage auf dem Arbeitsmarkt hemmt ein mögliches Wachstum nachhaltig. Die deutsche Bundesregierung war zunächst in ihrer Jahresprojektion im Januar 2023 von einem Wirtschaftswachstum von 0,2 % ausgegangen, musste diese Einschätzung allerdings besonders aufgrund des Rückgangs des privaten Konsums im laufenden Jahr mehrfach anpassen. Während die Bundesregierung ihre Prognose zunächst im Frühjahr 2023 auf Basis der sich normalisierenden Inflationsraten noch auf ein Wachstum von 0,4 % anhob, korrigierte sie diese anschließend

im Rahmen der Herbstprojektion aufgrund von anhaltenden geo- und geldpolitischen Krisen deutlich nach unten auf einen Rückgang um 0,4 %.

Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist nach wie vor angespannt. Zwar erholten sich besonders zum Ende des Jahres die Zahl der Beschäftigten leicht, allerdings bleibt die Zahl der Arbeitslosen weitestgehend konstant. Insgesamt ist die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen leicht zurückgegangen und Neueinstellungen werden kritischer betrachtet. Mit einer Besserung der Lage wird erst ab dem Frühjahr 2024 gerechnet, sollte die Konjunktur wieder in Schwung kommen.

Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO ging in den eigenen Prognosen von einem verhaltenen Wirtschaftswachstum aus und korrigierte die eigenen Prognosen unterjährig nur leicht nach oben. War im Juni noch ein Anstieg von 1,1 % des BIP erwartet worden, so prognostizierte das Staatssekretariat im September 2023 einen leichten Anstieg um 0,2 % auf ein Wirtschaftswachstum von 1,3 % für das Jahr 2023. Insgesamt entwickelte sich die Schweizer Wirtschaft damit zwar unterdurchschnittlich, aber konstant. Wie erwartet blieb eine starke Rezession aus. Für 2024 wird aktuell ein weiterhin unterdurchschnittliches, aber konstantes Wachstum von 1,1 % erwartet.

Wachstumsraten BIP und IT-Services (Deutschland)

Umsatzentwicklung

in %

Der weitere Konjunkturverlauf ist dabei besonders von dämpfenden Effekten der internationalen Geldpolitik abhängig. Die Expertengruppe geht auch weiterhin davon aus, dass eine Energiemangellage mit breitflächigen Produktionsausfällen sowohl im laufenden als auch im kommenden Winter ausbleibt.

Im Dezember 2023 prognostizierten das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und das Institut für Höhere Studien (IHS) ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung von -0,8 % (WIFO) beziehungsweise -0,7 % (IHS) für das Gesamtjahr 2023. Verglichen mit den im Halbjahresbericht von adesso referierten Schätzungen von Juni 2023 (WIFO: 0,3 % / IHS: 0,5 %) haben sich die Gesamtjahreserwartungen deutlich eingetrübt. Für 2024 wird wieder eine leichte Verbesserung um 0,8 % bis 0,9 % erwartet.

Während die OECD für die türkische Wirtschaft im Juni 2023 ein Gesamtjahreswachstum 2023 von 3,6 % erwartet hatte, so werden Stand November 2023 bessere 4,5 % prognostiziert. 2024 soll sich die Konjunktur in der Türkei auf 2,9 % BIP-Wachstum abschwächen. Die Inflation wird nach Einschätzung der OECD 2024 mit über 60 % weiterhin hoch ausfallen und übersteigt damit noch das Vorjahr (40 %).

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen 2023 haben sich mit Ausnahme der Türkei in den Wirtschaftsräumen, in denen adesso hauptsächlich tätig ist, unterjährig deutlich eingetrübt und waren teilweise sogar von Rückgang geprägt. Insofern waren die Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2023 insgesamt als herausfordernd zu bewerten.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Der deutsche Branchenverband Bitkom veröffentlichte zuletzt im Januar 2024 seine Entwicklungsprognosen für die Branche. Er erwartet für 2023 ein merklich gebremstes Wachstum beim deutschen Markt für Informationstechnik von 2,2 % auf 142,9 Mrd. €. Im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 8,7 % hat sich das Wachstum deutlich abgeschwächt. Hierfür waren maßgeblich Wachstumsrückgänge im Bereich IT-Hardware von 4,8 % im Vorjahr auf -5,4 % in 2023 verantwortlich. Der Teilbereich Software drosselte das Wachstum von 15,0 % im Vorjahr auf 9,6 % in 2023. Auch im für adesso wichtigen Segment IT-Services sind leichte Wachstumsrückgänge von 8,5 % in 2022 auf 5,1 % im Berichtsjahr zu verzeichnen. Schätzungen von Bitkom zufolge beträgt das Marktvolumen des Segments Software 2023 41,5 Mrd. € und das für die adesso Group umsatzseitig bedeutendste Segment IT-Services 49,4 Mrd. €.

Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen waren somit zwar herausfordernder als im Vorjahr, aber weiterhin gut für die Geschäftsentwicklung von adesso zu werten.

Umsatz nach Ländern

in %

Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2023 war erneut von starkem Umsatzwachstum geprägt. So wurde mit einem Umsatzvolumen von 1.135,9 Mio. € nicht nur ein neuer Höchstwert erzielt, sondern erstmals auch die Marke von 1 Mrd. € überschritten. Ein Großteil davon ist auf organisches Wachstum zurückzuführen. Zusätzlich tragen Unternehmenserwerbe im Rahmen der M&A-Strategie (Mergers & Acquisitions) bei.

Das operative Ergebnis (EBITDA) fiel aufgrund mehrerer ergebnisbelastender Einflüsse mit 80,0 Mio. € 14 % niedriger aus als im Vorjahr. Die EBITDA-Marge liegt bei 7,0 %. Wenngleich das Vorjahr durch positive Effekte aus sukzessiven Unternehmenserwerben begünstigt war, wirkten sich vor allem eine niedrige Auslastungsquote, geringere Lizenzerlöse, Mehraufwände aus zwei Festpreisprojekten sowie ein inflationsbedingter Anstieg der Personalaufwendungen negativ auf das operative Ergebnis aus.

In einzelnen Quartalen kamen weitere ergebnisbelastende Effekte hinzu. So wirkte sich im ersten Quartal ein überproportional hoher Krankenstand sowohl Umsatzals auch ergebnisseitig negativ aus. Der Anfang des Jahres beobachtbaren Entwicklung hinsichtlich der Auslastungsquote und des inflationsbedingten Anstiegs der Personalaufwendungen wurde mit gezielten Maßnahmen entgegengewirkt. Neben Preisanpassungen bei Kundinnen und Kunden wurde vor allem ein dosierteres Recruiting umgesetzt, welches durch übliche

Vorlaufzeiten bei Arbeitsverträgen mit einem Zeitversatz einhergeht. Zum Ende des ersten Halbjahres resultierten die Maßnahmen so in einer ansteigenden Auslastungsquote. Im dritten Quartal fielen Mehraufwendungen in zwei größeren Festpreisprojekten an, die dem positiven Ergebnistrend bei der Projektauslastung entgegenwirkten. Gepaart mit Lizenzerlösen deutlich unterhalb des Vorjahresvergleichswertes beziehungsweise Erwartungswertes wurde die Jahresprognose für das operative Ergebnis EBITDA mit Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal von 100 bis 110 Mio. € auf 70 bis 90 Mio. € angepasst. Das zweite Halbjahr trägt mit einem Ergebnisbeitrag von 54,9 Mio. € deutlich mehr als das erste Halbjahr zum Jahresergebnis bei. Wie prognostiziert, ließ sich aber trotz der höheren Profitabilität im zweiten Halbjahr das schwache erste Halbjahr nicht mehr kompensieren. Mit 80,0 Mio. € liegt das EBITDA in der Mitte des angepassten Zielkorridors.

Das Geschäftsmodell von adesso erweist sich weiter resilient gegen die Risiken aus den geopolitischen Konflikten, der Energiekrise und Lieferkettenproblemen. Die begleitenden wirtschaftlichen Entwicklungen in Form von Inflation und Zinssteigerungen wirken sich in noch moderatem Ausmaß auf die Geschäftstätigkeit von adesso aus. Die Nachfrage nach den IT-Services von adesso zur Entwicklung neuer Software sowie Beratung in Digitalisierungsvorhaben und Transformationsprozessen ist ungebrochen hoch. Die Kundenstruktur von adesso erweist sich hierbei ebenfalls als robust.

EBITDA in Mio. €

EBITDA-Marge

durch die Unternehmensleitung

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

im ersten Halbjahr nach eingeleiteten Maßnahmen in der zweiten Jahreshälfte korrigiert werden konnte. So ist es gelungen, den Weg zu einem von adesso angestrebten nachhaltigen und zugleich profitablen Wachstum wieder einzuschlagen. Das Umsatzwachstum von 26 % auf 1.135,9 Mio. €, welches primär organisch erzielt wurde, ist weiterhin Beleg für die hohe Nachfrage nach den von adesso erbrachten Leistungen im europäischen Markt.

Insgesamt ist der Geschäftsverlauf des Jahres 2023 nicht als zufriedenstellend zu beurteilen, wenngleich das Wachstum sich sehr erfreulich entwickelte und der

Lage

Ertragslage

Umsatzentwicklung

Die adesso Group hat im Geschäftsjahr 2023 den Umsatz um 26 % auf 1.135,9 Mio. € gesteigert. Das organische Wachstum ohne Berücksichtigung der 2022 und 2023 getätigten Firmenakquisitionen beträgt 23,9 %.

Bei einem für adesso branchenbezogenen

Marktwachstum von gewichtet 5,6 % konnte adesso wie in den Vorjahren auch 2023 organisch deutlich stärker als der Markt wachsen.

Im zweiten Halbjahr 2023 wurden 589,6 Mio. € Umsatzerlöse erzielt und damit mehr als im ersten Halbjahr mit 546,3 Mio. €. Regelmäßig stehen aufgrund der unterjährigen Verteilung im zweiten Halbjahr mehr Arbeitstage zur Verfügung, so dass 2023 grundsätzlich dieser Entwicklung folgt. Insgesamt hatte das Jahr 2023 zwei Arbeitstage weniger als das Vorjahr. Auch konnten ähnlich wie in den Vorjahren im zweiten Halbjahr mit der in|sure Ecosphere Produktfamilie mehr Lizenzerlöse als im ersten Halbjahr realisiert werden. Es wurde aber im Vergleich nur etwa die Hälfte des Rekordjahrs 2022 erlöst.

Das Segment IT-Services konnte den Umsatz erneut stark ausbauen (+ 28 %). Im Segment IT-Solutions konnten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gesteigert werden (+7 %). In allen etablierten Produktgesellschaften, wie vor allem adesso insurance solutions und adesso mobile solutions, aber auch bei den noch nicht so lang im adesso-Portfolio erbrachten IT-Solutions wie Influencer-Marketing oder die Bemusterung von Bauteilen, konnten durchweg positive Wachstumsraten generiert werden.

Im Segment IT-Services konnte die im Konzern größenbedingt bedeutendste Landesgesellschaft adesso SE in Deutschland den Umsatz um 29 % steigern. Die zweitgrößten Landesgesellschaft in der Schweiz wuchs ebenfalls stark um 27 %. Signifikante relative Umsatzzuwächse wurden ebenfalls in den Auslandsgesellschaften in Österreich und in der Türkei erzielt.

Ergebnis je Aktie

Konzernergebnis

in Mio. €

Die zu Beginn des Jahres erworbene WebScience trägt mit rund 11 Mio. € zum Auslandsumsatz von adesso bei. Die adesso-Gesellschaften in den Niederlanden, in Schweden und Spanien haben umsatzseitig ihr Vorjahresniveau erreicht.

Neben den beiden etablierten für adesso umsatzseitig bedeutungsvollen Kernbranchen "Versicherungen" und "Banken/Finanzdienstleister" mit Wachstumsraten von 21 % beziehungsweise 20 % ist die Branche "Öffentliche Verwaltung" wie im Vorjahr die umsatzstärkste. Auch sie konnte im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 22 % verzeichnen. Das stärkste Wachstum zeigte die noch vergleichsweise junge Branche Retail mit 61 %. Automotive hingegen steuerte ein kleines Wachstum von 4 % bei. Die Branche "Versicherungen" erwirtschaftete 2023 neben den Branchen "Öffentliche Verwaltung" und dem Bereich "Cross Industries" einen Umsatz oberhalb von 150 Mio. €. Die Branchen "Banken/ Finanzdienstleister" und "Verarbeitendes Gewerbe" liefern Umsätze oberhalb von 100 Mio. €.

Ergebnisentwicklung

2023 hat sich das operative Ergebnis EBITDA von 92,9 Mio. € auf 80,0 Mio. € verringert. Dies entspricht einem prozentualen Rückgang von 14 %. Neben einem in Teilen durch bilanzielle Effekte begünstigten Vorjahr, resultiert das niedrigere operative Ergebnis vor allem aus mehreren ergebnisbelastenden Effekten im laufenden Geschäftsjahr. Während die sonstigen betrieblichen Erträge das Vorjahr nach sukzessiven Unternehmenserwerben mit 7,1 Mio. € positiv beeinflusst hatten, führte die Inflation zu einem Anstieg der Personalaufwendungen, der größten Kostenposition von adesso. Zudem wirkte sich das sehr starke Mitarbeitendenwachstum vor allem im ersten Halbjahr negativ auf die Auslastungsquote aus. Mit einem verhältnismäßig hohen Krankenstand im ersten Quartal, Mehrbelastungen bei zwei größeren Festpreisprojekten im dritten Quartal, sowie hinter den Erwartungen bleibenden Lizenzerlösen als auch zwei Arbeitstagen weniger als im Vorjahr, war eine Vielzahl an ergebnisbelastenden Effekten gegeben. Eingeleitete Maßnahmen im ersten Quartal, wie ein dosierteres Recruting sowie Preisanpassungen bei Kundinnen und Kunden haben mit entsprechendem Zeitverzug ihre Wirkung entfaltet.

Mehrperiodenübersicht zur Ertragslage

in T€ 2023 2022 2021 2020 2019
Umsatzerlöse 1.135.903 900.253 678.324 523.375 449.704
Sonstige betriebliche Erträge 11.534 21.742 29.048 6.652 5.715
Bestandsveränderung 0 0 0 702 637
Aktivierte Eigenleistung 4.275 1.167 27 173 1.405
GESAMTLEISTUNG 1.151.712 923.162 707.399 530.902 457.461
Materialaufwand -162.636 -134.425 -93.611 -62.622 -50.487
Personalaufwand -773.159 -587.089 -446.386 -350.069 -293.110
Sonstige betriebliche Aufwendungen -135.887 -108.740 -65.417 -57.805 -65.733
EBITDA 80.030 92.908 101.985 60.406 48.131
Abschreibungen -57.723 -44.759 -35.998 -26.179 -22.596
EBIT 22.307 48.149 65.987 34.227 25.535
Finanzergebnis / Beteiligungsergebnis -10.114 -6.067 -2.757 -2.588 -2.230
EBT 12.193 42.082 63.230 31.639 23.305
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -8.783 -13.289 -15.653 -10.692 -5.810
KONZERNERGEBNIS 3.410 28.793 47.577 20.947 17.495
Rohertrag 973.267 765.828 584.713 460.753 399.217
Rohertragsmarge in % 86 85 86 88 89
EBITDA-MARGE in % 7,0 10,3 15,0 11,5 10,7
Umsatzveränderung in % 26 33 30 16 20
Veränderung Personalaufwand in % 32 32 27 19 21
Veränderung sonstige
betriebliche Aufwendungen in %
25 66 13 -12 3

So konnten sich Ende des ersten Halbjahres erholende Effekte im operativen Ergebnis niederschlagen. Das zweite Halbjahr trägt mit 54,9 Mio. € massiv zum Jahreswert des EBITDA bei und liegt auf Niveau des zweiten Vorjahreshalbjahrs. Trotz der beobachtbaren Erholung im Ergebnis des dritten Quartals schätzte das Management von adesso die ursprüngliche Jahresprognose für das operative Ergebnis nicht mehr als realistisch ein. Daher erfolgte im November eine Anpassung der ursprünglichen Spanne von 100 bis 110 Mio. € auf 70 bis 90 Mio. €. Mit einem Jahresendwert von 80,0 Mio. € liegt dieser mittig im angepassten Zielkorridor. Die EBITDA-Marge liegt mit 7,0 % deutlich unterhalb des Niveaus der Vorjahre und unterhalb des Zielkorridors.

Bei einem Umsatzwachstum von 26 % stieg 2023 die durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitenden (rechnerische Vollzeitstellen/FTE) trotz der unterjährigen gedrosselten Dynamik beim Recruiting mit 28 % leicht überproportional um 1.964 auf 8.948 Mitarbeitende.

Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 11,5 Mio. € deutlich unterhalb des Vorjahreswerts von 21,7 Mio. €. Der Rückgang ist vor allem durch die Erträge aus sukzessiven Unternehmenserwerben im Vorjahr (material.one AG und com2m GmbH) in Höhe von 7,1 Mio. € begründet. 2023 stehen in diesem Kontext (Erwerb der urban energy GmbH) Erträge in Höhe von 0,5 Mio. € zu Buche. Einzelheiten hierzu sind im Konzernanhang im Abschnitt "3.6 Unternehmenserwerbe" dargelegt.

Mit einer forcierten Verbesserung in der Auslastungsquote stieg der Materialaufwand (hauptsächlich bedingt durch Fremdleistungen) um 21 % auf 162,6 Mio. € und damit deutlich geringer als der Umsatz und das durchschnittliche Mitarbeitendenwachstum. Im isolierten dritten Quartal lag der Materialaufwand erstmalig seit 2015 unterhalb eines Vorjahresvergleichswerts. Der Rohertrag stieg leicht überproportional zum Umsatz um 27 % auf 973,3 Mio. €. Rechnerisch ergibt sich ein leicht gesunkener Rohertrag pro Mitarbeitenden von 109 T€ (Vorjahr: 110 T€). Die Einbindung externer Fachkräfte war vor allem zum Ausgleich von Auslastungsspitzen sowie für die Einbindung externer Personen mit speziellen Expertisen in eigene Projekte erforderlich. Strategisch wird ein hoher Anteil der Leistungserbringung durch eigene Mitarbeitende angestrebt.

Der Personalaufwand erhöhte sich um 32 % auf 773,1 Mio. €, während die durchschnittliche Mitarbeitendenanzahl um 28 % gesteigert werden konnte. Ein Teil dieser Entwicklung ist auf eine inflationsbedingte Anpassungen der Gehälter zurückzuführen. Der durchschnittliche Personalaufwand pro Mitarbeitenden stiegt damit leicht auf 86 T€ an (Vorjahr: 84 T€).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 25 % auf 135,3 Mio. €. Mit Abschluss eines IT-Umstellungsprojekts zum Jahresbeginn konnten die Rechts- und Beratungskosten gegenüber dem Vorjahr wieder gesenkt werden. Gleichzeitig stiegen in diesem Zusammenhang die Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen. Alle weiteren signifikanten Aufwandspositionen wie Personalakquise, Reisekosten und Raumbeziehungsweise KfZ-Aufwendungen haben sich aufgrund des Mitarbeitendenwachstums entsprechend erhöht. Die Reisekosten weisen in diesem Zusammenhang den größten Kostenblock (21,4 Mio. €) und die größte Wachstumsrate (+74 %) im Vergleich zum Vorjahr aus. Die Aufwendungen für Personalakquise, als zweitgrößtem Kostenblock (16,3 Mio. €), stieg aufgrund der Reduktion der Dynamik beim Recruitings lediglich um 5%.

Bei einer unterjährigen Betrachtung wurde im dritten Quartal mit 28,4 Mio. € der größte Ergebnisbeitrag auf EBITDA-Ebene erzielt, was trotz ergebnisbelastender Mehrkosten in zwei größeren Festpreisprojekten vor allem auf das entschleunigte Mitarbeitendenwachstum und damit auf eine Rückkehr zu einer wieder höheren Auslastungsquote zurückzuführen ist.

Im Segment IT-Services hat 2023 die Muttergesellschaft adesso SE, bedingt durch ihre Größe, den absolut höchsten Ergebnisbeitrag erzielt. Auch die Landesgesellschaften in der Schweiz, in Österreich, der Türkei und in Bulgarien haben positive Ergebnisbeiträge erwirtschaftet. Weitere Gesellschaften in Deutschland wie die adesso as a service GmbH, die adesso orange AG und die KIWI Consulting GmbH tragen neben der adesso SE nachhaltig zum Gesamtergebnis bei. Die adesso-Auslandsgesellschaften in den Niederlanden und Spanien konnten noch keinen positiven Ergebnisbeitrag leisten.

Im Segment der IT-Solutions hat die adesso mobile solutions GmbH den größten Ergebnisbeitrag erzielt. Die adesso health solutions GmbH und die material.one AG weisen aufgrund von Investitionen in neue Produkte einen negativen Ergebnisbeitrag auf. Die adesso insurance solutions GmbH, als umsatzseitig bedeutendste Gesellschaft im IT-Solutions-Segment, konnte aufgrund von nicht ausreichenden Lizenzplatzierungen anders als in den Vorjahren keinen positiven Ergebnisbeitrag in 2023 leisten.

Die Abschreibungen stiegen im Berichtszeitraum um 29 % auf 57,7 Mio. €. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind die um 26 % erhöhten Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasing-Verhältnissen. Auch die Abschreibungen aus bei Unternehmenserwerben angesetzten immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 9,5 Mio. € nach 7,3 Mio. € liegen mit 29 % deutlich über dem Vorjahr. Wie 2022 wurden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht außerplanmäßig abgeschrieben.

Das Finanz- und Beteiligungsergebnis beträgt -10,1 Mio. € und liegt somit deutlich unter Vorjahresniveau (Vorjahr: -6,1 Mio. €). Wesentliche Treiber für diese Entwicklung sind die im Zusammenhang mit der Abbildung von Leasing-Verhältnissen verbundenen Zinsaufwendungen in Höhe von 3,2 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €), aber vor allem die im Geschäftsjahr erfassten Finanzierungsaufwendungen aus der Aufnahme von Fremdkapital. Die allgemeine Zinsentwicklung führte bei einer gesteigerten Aufnahme von Fremdkapital mit einer variablen Verzinsung zu einem entsprechenden Anstieg.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank insgesamt um 71 % auf 12,2 Mio. € und damit deutlich stärker als das operative Ergebnis EBITDA. Der Aufwand aus Ertragsteuern beträgt 8,8 Mio. € (Vorjahr: 13,3 Mio. €). Die rechnerische Steuerquote beträgt 72 % (Vorjahr: 32 %). Der Anstieg in der Steuerquote begründet sich zum einen durch steuerlich nicht abziehbare Aufwendungen. Zum anderen wurden nicht auf alle im Geschäftsjahr entstandenen steuerlich vortragsfähigen Verluste aktive latente Steuern angesetzt, siehe hierzu auch Textziffer "29. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" im Konzernanhang. Beide Effekte fallen bei der rechnerischen Steuerquote bei einem niedrigen Vorsteuerergebnis stärker ins Gewicht.

Insgesamt ergibt sich ein positives Konzernergebnis in Höhe von 3,4 Mio. € nach 28,8 Mio. € im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie beträgt 0,49 € nach 4,40 € im Vorjahr.

Auftragsentwicklung

Grundsätzlich besteht in allen von adesso belieferten Branchen weiterhin hoher Digitalisierungsbedarf. Daher gehen wir auch im laufenden Jahr 2024 von weiter steigenden Auftragseingängen aus.

Mitarbeitendenkennzahlen

Die wichtigsten Kennzahlen im Zusammenhang mit Mitarbeitenden haben sich wie folgt entwickelt:

2023 2022 2021 2020 2019
Mitarbeitende am
Jahresende
10.408 8.867 6.444 5.471 4.438
Vollzeitkräfte (FTE)
am Jahresende
9.512 8.056 5.814 4.975 4.033
Vollzeitkräfte (FTE)
im Jahresschnitt
8.948 6.854 5.430 4.392 3.732
Umsatz pro "FTE im
Jahresschnitt" (in T€)
127 129 125 119 120
Rohertrag pro "FTE
im Jahresschnitt"
(in T€)
109 110 108 105 107
Personalaufwand
pro "FTE im Jahres
schnitt" (in T€)
86 84 82 80 79

Mitarbeitendenkennzahlen

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

adesso verfolgt eine ausgewogene Finanzpolitik. Ziele des Finanzmanagements sind die Gewährleistung der Liquidität sowie die Sicherung und Einwerbung von Finanzmitteln für mittel- und langfristige Investitionsvorhaben. Grundsätzlich werden keine Anlagegeschäfte mit offen spekulativen Elementen getätigt.

Variable Zinssätze bei der Fremdmittelaufnahme wurden nur in Zusammenhang mit dem 2022 abgeschlossenen Konsortialkredit und dem Factoring-Programm vereinbart. Die vorhandenen liquiden Mittel werden fast ausschließlich auf Tagesbasis angelegt, um sich bietende Investitionschancen flexibel nutzen zu können.

Ein zentrales Cash-Management auf Basis eines täglichen Konten-Clearings ist nicht eingerichtet. Bankverbindlichkeiten wurden zentral durch die Konzernmuttergesellschaft aufgenommen. Die Kontostände sowie die Finanzlage sämtlicher Gesellschaften gehören zum Standard des monatlichen Reportingsystems und sind dem Konzernvorstand bekannt. Alle zinstragenden Verbindlichkeiten lauten auf Euro beziehungsweise für die Akquisition 2015 in der Schweiz auf Schweizer Franken.

Die Möglichkeit, Forderungen zu veräußern und kurzfristig Liquidität zu erhalten (Factoring), wurde bei der adesso SE 2022 installiert. Der zu einem Zeitpunkt maximale Verkaufsbetrag liegt bei 60 Mio. €. Zudem wurde in 2022 ein Konsortialkredit in Höhe von 130 Mio. € abgeschlossen. Dieser hat eine Laufzeit von fünf Jahren und kann optional um weitere 40 Mio. € aufgestockt werden. Innerhalb dieser Laufzeit kann adesso Einzelbeträge bis zu einer Laufzeit von sechs Monaten mit einer Verzinsung zum EURIBOR zuzüglich einer Basisprämie in Anspruch nehmen. Die Basisprämie ist gestaffelt und hängt vom Verschuldungsgrad der adesso Group ab.

Kapitalstruktur

Die Finanzierung des Forderungsbestands und der noch nicht abgerechneten Leistungen in Höhe von insgesamt 259,5 Mio. € (Vorjahr: 226,8 Mio. €) stellt den bedeutendsten Teil des Finanzierungsbedarfs dar. Das Working Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Vertragsvermögenswerte abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie abzüglich Vertragsverbindlichkeiten) beträgt zum Stichtag 176,5 Mio. € (Vorjahr: 166,1 Mio. €). Der Bedarf an der Vorfinanzierung des operativen Geschäfts ist somit gegenüber dem Vorjahr um 6 % gestiegen, welches deutlich unterhalb der Entwicklung der Umsätze liegt und somit einer Verbesserung des Vorfinanzierungsbedarfs entspricht. Diese positive Tendenz ist neben allgemeinen Anstrengungen zur

Entwicklung der liquiden Mittel und der Finanzschulden

in T€ Liquide Mittel Veränderung in % Finanzschulden Veränderung in %
2019 46.352 +1 57.966 +20
2020 55.053 +19 60.689 +3
2021 109.922 +100 78.913 +30
2022 90.897 -17 106.495 +34
2023 100.772 +11 149.141 +40

Entwicklung der Liquidität

in T€ 2023 2022 2021 2020 Veränderung
2023
Bestand an liquiden Mitteln 100.772 90.897 109.922 55.053 9.875
(-) Finanzielle Verbindlichkeiten 149.141 106.495 78.913 60.689 42.646
(=) Nettoliquidität -48.369 -15.598 31.009 -5.636 -32.771
Nettoliquidität zu EBITDA -0,6 -0,2 0,3 -0,1 -0,4
Bestand an liquiden Mitteln 100.772 90.897 109.922 55.053 9.875
(+) Forderungen aus LuL und
Vertragsvermögenswerte
259.495 226.787 162.127 121.314 32.708
(-) Kurzfristige Verbindlichkeiten 286.876 214.451 179.320 143.679 72.425
(=) Nettoliquidität 2 73.391 103.233 92.729 32.688 -29.842

Entwicklung der Finanzlage

in T€ 2023 2022 2021 2020 2019
Liquide Mittel 100.772 90.897 109.922 55.053 46.352
Finanzielle Verbindlichkeiten 149.141 106.495 78.913 60.689 57.966
Nettoliquidität -48.369 -15.598 31.009 -5.636 -11.614
Cashflow aus operativem Geschäft 76.860 36.072 47.912 64.956 22.343
Cashflow aus Investitionstätigkeit -50.782 -43.498 -25.503 -28.469 -15.413
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -15.889 -10.979 32.646 -27.531 -6.522
Wertveränderungen des Zahlungsmittelfonds -314 -620 -186 -255 32
Veränderung liquider Mittel 9.875 -19.025 54.869 8.701 440

Reduzierung des Vorfinanzierungsbedarfs mitunter auf das IT-Umstellungsprojekt zu Beginn des Geschäftsjahres zurückzuführen.

Der Gesamtbestand der zinstragenden

Finanzverbindlichkeiten lag zum Stichtag durch Neuaufnahmen trotz erfolgter Tilgungszahlungen mit 149,1 Mio. € um 42,6 Mio. € über dem Vorjahreswert. Der Großteil der Finanzierung erfolgt über einen Konsortialkredit, der eine variable Verzinsung aufweist. Alle anderen Finanzierungsformen haben über die vereinbarte Laufzeit festgeschriebene Zinssätze. Alle zinstragenden Verbindlichkeiten lauten auf Euro oder Schweizer Franken. Guthaben sind kurzfristig verfügbar angelegt. Die Nettoliquidität unter Abzug der finanziellen Verbindlichkeiten beträgt -48,4 Mio. € nach -15,6 Mio. € im Vorjahr. Der Anstieg in den Finanzverbindlichkeiten trägt maßgeblich zur Entwicklung der Nettoliquidität bei. Mit einem Wert von -0,6 (Vorjahr: -0,2) liegt das Verhältnis von Nettoliquidität zu EBITDA deutlich oberhalb des selbstgesteckten Höchstwerts von -2,5.

Das Eigenkapital hat sich maßgeblich durch die Dividendenzahlung sowie die Abbildung von Verbindlichkeiten aus Call-/Put-Optionen in Zusammenhang mit verschiedenen Unternehmenserwerben von 215,2 Mio. € auf 207,8 Mio. € verringert.

Die Eigenkapitalquote hat sich insgesamt um 20 % von 33 % im Vorjahr auf 26 % verringert.

Investitionen, Unternehmenskäufe und -verkäufe

Das adesso-Geschäftsmodell benötigt nur verhältnismäßig geringe Investitionen in das Sachanlagevermögen. Die Eröffnung von zusätzlichen Standorten sowie das weitere Mitarbeitendenwachstum haben wesentlich zum Anstieg des Sachanlagevermögens beziehungsweise des Nutzungsrechts aus Leasing-Verhältnissen beigetragen. Nachlaufende Verpflichtungen aus Investitionsvorhaben im Sachanlagevermögen bestehen zum 31.12.2023 in nicht nennenswertem Umfang. Über einen Investitionsstau ist nicht zu berichten.

Im Geschäftsjahr erwarb adesso verschiedenste Anteile an Unternehmen. In Bezug auf die gewährte Gegenleistung zählen die Unternehmenserwerbe an der WebScience S.r.l (Mailand/Italien) und der Wepex GmbH (Frankfurt am Main) im ersten Halbjahr sowie die Palmer AG (Würzburg) im zweiten Halbjahr zu den wesentlichen Transaktionen. Mit dem Erweb der Trieste Digital Solutions Private Limited (Kerala/Indien), zwischenzeitlich umfirmiert in adesso India Limited, wurde ein SmartShore Delivery Center jenseits des europäischen Kontinents errichtet. Für die Einzelheiten sämtlicher Erwerbe verweisen wir auf den Konzernanhang Abschnitt "3.6. Unternehmenserwerbe".

Liquidität

Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 100,8 Mio. € (Vorjahr: 90,9 Mio. €). Den liquiden Mitteln stehen vorwiegend zur Finanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen und Deckung des unterjährigen Working-Capital-Bedarfs eingegangene finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 149,1 Mio. € (Vorjahr: 106,5 Mio. €) gegenüber. Die Nettoliquidität unter Abzug der finanziellen Verbindlichkeiten verringerte sich um 32,8 Mio. € auf -48,4 Mio. €. Der aus operativer Geschäftstätigkeit erzielte Cashflow beträgt 76,9 Mio. € (Vorjahr: 36,0 Mio. €). Die Veränderung ist vor allem auf eine positive Entwicklung des Nettobetriebsvermögens zurückzuführen.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -50,8 Mio. € nach -43,5 Mio. € im Vorjahr. Die wesentlichen Treiber für diese Entwicklung sind die um 40 % auf -26,4 Mio. € gestiegenen Investitionen in das Sachanlagevermögen. Diese stehen vor allem mit dem Ausbau des Gebäudekomplexes der adesso SE in Dortmund in Verbindung.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt -15,9 Mio. € nach -11,0 Mio. € im Vorjahr. Während im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Mio. € weniger Finanzverbindlichkeiten getilgt wurden, führte der Anstieg in der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten (-6,5 Mio. €) und die gestiegenen Zinsaufwendungen (-6,2 Mio. €) zu dieser Abnahme. Ähnlich dem Vorjahr wurden Dividenden in Höhe von 5,3 Mio. € (Vorjahr: 5,0 Mio. €) gezahlt.

In den ersten Monaten des Jahres 2024 werden wie auch in den Vorjahren die variablen Gehaltsbestandteile ausgezahlt, so dass sich die Nettoliquidität im ersten Halbjahr 2024 wie in den Vorjahren voraussichtlich zunächst negativ entwickeln wird. Die Liquiditätsausstattung der adesso Group insgesamt ist für die Fortführung der laufenden Geschäftsaktivitäten, für die planmäßige Tilgung von Verbindlichkeiten sowie für das Abfedern von Auslastungsschwankungen in gewöhnlichem Umfang ausreichend. Zudem stehen adesso ausreichende Mittel zur Verfügung, um das künftige Unternehmenswachstum und insbesondere die Übernahme weiterer Unternehmensbeteiligungen voranzutreiben. Zum Abschlussstichtag bestehen bei der adesso SE, als zentraler Finanzierungsgesellschaft der adesso Group, mehrere verfügbare Kreditlinien in Höhe von insgesamt 179,5 Mio. €.

Mehrperiodenübersicht zur Vermögenslage

in T€ 2023 2022 2021 2020 2019
Bilanzsumme 785.985 655.565 555.703 374.093 320.764
Kurzfristige Vermögenswerte 389.886 339.666 283.760 183.691 161.957
davon Liquide Mittel 100.772 90.897 109.922 55.053 46.352
davon Forderungen aus LuL
und Vertragsvermögenswerte
259.495 226.787 162.127 121.314 108.719
Langfristige Vermögenswerte 396.099 315.899 273.443 190.402 158.807
Kurzfristiges Fremdkapital 286.876 214.451 179.320 143.679 114.312
davon Darlehen und sonstige
Finanzverbindlichkeiten (inkl. Leasing)
59.231 37.195 43.095 25.912 26.174
davon Verbindlichkeiten aus LuL
und Vertragsverbindlichkeiten
82.953 60.682 39.725 27.417 23.637
Langfristiges Fremdkapital 291.332 225.933 192.265 135.497 113.970
davon Darlehen und sonstige
Finanzverbindlichkeiten (inkl. Leasing)
268.733 206.755 176.221 116.022 105.229
Eigenkapital 207.777 215.181 185.618 94.917 92.482

Finanzielle Leistungsindikatoren

Ziel 2023 Ist 2023 Ziel
Umsatzwachstum
(organisch)
> 1 Mrd. €
somit > 15 % Wachstum
26 % auf 1,1 Mrd. €, davon
24 %-Punkte organisch
Mindestens zweifaches
Branchenwachstum
(Branchenwachstum
2023: 5,6 %)
EBITDA 100 bis 110 Mio. €
(im November reduziert auf 70
bis 90 Mio. €)
80,0 Mio. € Steigerung zum Vorjahr
EBITDA-Marge (indirekt) 10 bis 11 % 7 % 11 bis 13 % (langfristig)

Bezug Tabelle: Konzernzahlen adesso Group

Vermögenslage

Zum Stichtag beträgt die Bilanzsumme 786,0 Mio. €. Sie hat um 20 % oder 130,4 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.

Auf der Aktivseite ist der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts vor allem akquisitionsbedingt um 12,3 Mio. € gestiegen. Auch die weiteren immateriellen Vermögenswerte sowie das Sachanlagevermögen erhöhten sich um 55,1 Mio. € auf insgesamt 263,4 Mio. €, welches dem weiteren Wachstum der adesso Group zuzurechnen ist. Entsprechend den höheren Umsätzen stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 9,6 Mio. € und die Vertragsvermögenswerte um 23,1 Mio. € auf insgesamt 77,6 Mio. €. Die liquiden Mittel liegen mit 100, 8 Mio. € 11 % oberhalb des Vorjahresvergleichswertes.

Auf der Passivseite erhöhten sich die Leasing-Verbindlichkeiten parallel zu den Nutzungsrechten aus Leasing-Verhältnissen um 41,4 Mio. € auf insgesamt 178,8 Mio. €. Ein Großteil des Anstiegs ist auf den Erstbezug des dritten Bauabschnittes der Firmenzentrale der adesso SE in Dortmund zurückzuführen. Analog zum Vorjahr wurden 2023 mehr finanzielle Verbindlichkeiten aufgenommen als getilgt. Zudem haben sich die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten akquisitionsbedingt erhöht, so dass nunmehr insgesamt 149,1 Mio. € (Vorjahr: 106,5 Mio. €) finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Die sonstigen Verbindlichkeiten stellen mit 129,1 Mio. € (Vorjahr: 104,4 Mio. €) den drittgrößten Verbindlichkeitenanteil auf der Passivseite dar.

Gesamtaussage

Für 2023 hatte der Vorstand die Ziele, ein Umsatzvolumen von größer 1 Mrd. € und ein EBITDA von 100 bis 110 Mio. € (mit Veröffentlichung der vorläufigen Neunmonatszahlen auf 70 bis 90 Mio. € angepasst) zu erreichen.

Der Umsatz der adesso Group liegt in der Berichtsperiode bei 1.135,9 Mio. €, das EBITDA bei 80,0 Mio. € und die EBITDA-Marge bei 7,0 %. Während das Umsatzziel sehr gut erreicht wurde, konnte das ursprünglich prognostizierte EBITDA aufgrund verschiedener ergebnisbelastender Effekte nicht erreicht werden. Eine niedrigere Auslastungsquote, inflationsbedingte Anpassungen der Personalaufwendungen und weitere Effekte führten dazu, dass die rechnerische EBITDA-Marge unterhalb des angestrebten Zielkorridors liegt. Das endgültige erreichte EBITDA lag letztlich mittig im unterjährig angepassten Zielkorridor. Das zweite Halbjahr entwickelte sich aufgrund der zum Ende des ersten Quartals getroffenen Gegenmaßnahmen deutlich positiv, konnte aber trotz aller Anstrengungen die Entwicklung des ersten Halbjahres nicht kompensieren.

Die Entwicklung der Aktiva folgt weiterhin dem Wachstum an Mitarbeitenden, dem Umsatzwachstum und den getätigten M&A-Transaktionen. So ist vor allem ein Anstieg in den langfristigen Vermögenswerten im Bereich der Sachanlagen und den Nutzungsrechten aus Leasing festzuhalten, welches im Einklang mit dem Mitarbeitendenwachstum steht. Im Bereich der kurzfristigen Vermögenswerte stiegen vor allem die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beziehungsweise die Vertragsvermögenswerte und folgen, wenngleich unterproportional, dem Umsatzwachstum. Auf der Passivseite haben sich die Leasingverbindlichkeiten gleichartig der Nutzungsrechte aus Leasing erhöht. Der Anstieg der finanziellen Verbindlichkeiten erklärt neben einem positiven Free-Cashflow die solide Liquiditätslage zum Jahresende. Vor allem der Rückgang im Nettobetriebsvermögen trägt zu der positiven Entwicklung im Free-Cashflow bei.

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen finanziellen Leistungsindikatoren, die intern zur Steuerung des Konzerns herangezogen werden, sind Umsatzwachstum, EBITDA und EBITDA-Marge. Darüber hinaus ist für den Einzelabschluss das dem Geschäftsbetrieb der adesso SE zurechenbare Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen auf Geschäftsoder Firmenwerte relevant. Die nachstehende Tabelle gibt die Ziel- und Ist-Werte für den Berichtszeitraum sowie für den mittel- und langfristigen Zielkorridor für die adesso Group an.

Die adesso Group setzt keine konzernweiten nicht finanziellen Leistungsindikatoren zur internen Steuerung des Konzerns ein. Angesichts der überragenden Bedeutung der adesso SE für den Konzern, die über 50 % des Geschäfts der adesso Group verantwortet, sowie des ansonsten innerhalb des Konzerns geschäftsbedingt großen Spektrums an steuerungsrelevanten Leistungsindikatoren, wird folgend über die intern zur Steuerung der adesso SE herangezogenen finanziellen und nicht finanziellen Leistungsindikatoren berichtet.

Die Ergebnisentwicklung der adesso SE hängt von einer Reihe von Leistungsindikatoren ab. Neben der erzielten Wachstumsrate sind dies insbesondere:

Leistungsindikator Auslastungsquote invers

2023 2022 2021 Ziel
Jahresdurchschnitt 12,7 % 11,8 % 12,0 % 9 % bis 13 %
Maximum 14,6 % 13,0 % 14,4 % 15 %
Minimum 11,5 % 10,6 % 10,3 % 7 %

Bezug Tabelle: adesso SE

Leistungsindikator Buchungsintensität

2023 2022 2021 Ziel
Jahresdurchschnitt 91,2 % 92 % 93 % 93 % bis 99 %
Maximum 94,3 % 95 % 97 % 103 %
Minimum 87,7 % 89 % 89 % 83 %

Bezug Tabelle: adesso SE

Leistungsindikator Tagessatz T&M

2023 2022 2021 Zielkorridor
Jahresdurchschnitt +5,3 % +4,5 % -1 % min. +2 %

Bezug Tabelle: adesso SE

Leistungsindikator Festpreisprojekte

2023 2022 2021 Zielkorridor
Anteil der Mitarbeitenden in Overspend-Projekten 0,4 % 0,7 % 0,9 % < 1,5 %
Rechnerischer Tagessatz +1 % +3 % +16 % min. +2 %

Bezug Tabelle: adesso SE

Leistungsindikator Recruiting & Fluktuation

2023 2022 2021 Zielkorridor
Entwicklung Bewerbungen +83 % +25 % -15 % >= Wachstum
Rohertrag Vorjahr
Neueinstellungen (feste Mitarbeitende) 1.199 1.580 1.004 Steigerung zu
Vorjahr
Fluktuationsquote (feste Mitarbeitende,
Veränderung und Höchstwert)
-0,3%-P.;
<10 %
+/-0,0%-P.;
<10 %
+ 1,1 %-P.;
< 10 %
Verbesserung;
< 10 %

Bezug Tabelle: adesso SE

Leistungsindikator Softwareprodukte

2023 2022 2021 Zielwert
Lizenzumsatz -56 % + 15 % + 45 % > 5 %
Wartungsumsatz -3 % + 25 % + 12 % > 5 %

Bezug Tabelle: adesso insurance solutions GmbH

Die Auslastung der Mitarbeitenden (Quote der Mitarbeitenden, die in Kundenprojekten arbeiten) Der Anteil der Mitarbeitenden, die in

kundenverrechenbaren Projekten beschäftigt sind, beeinflusst das Ergebnis unmittelbar. Angestrebt wird eine möglichst konstante und hohe Auslastung, ohne dabei die Flexibilität bei der Besetzung neuer Projekte zu stark einzuschränken. Da endende und beginnende Projekte nicht immer zeitlich optimal direkt aufeinanderfolgen, ist ein Basissatz an Nichtauslastung unausweichlich. Gemessen wird die Auslastung zweiwöchentlich bezogen auf die Mitarbeitenden in den operativen Bereichen und als Quote der Mitarbeitenden ohne Projekt dargestellt (Auslastungsquote invers).

2023 wurde aufgrund des hohen Personalwachstums eine im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Auslastungsquote erzielt. Der Wert liegt nah an der Grenze des Zielkorridors.

Buchungsintensität (Durchschnitt der berechneten Stunden pro Projekttag)

Die Anzahl der kundenverrechenbaren Stunden als Basis für Umsatz und Ergebnis unterliegt

auftragslageunabhängigen Schwankungen durch die Anzahl der potenziellen Arbeitstage, genommenen Urlaub, Krankheit und Auslastung. Werden diese Effekte in der Analyse der kundenverrechenbaren Stunden neutralisiert, kann bei unveränderten Strukturen auf die durchschnittliche Anzahl der kundenverrechenbaren Stunden pro Projekttag eines Mitarbeitenden mit Projekteinsatz geschlossen werden. Verändern sich die Strukturen wie zum Beispiel die Führungsspanne oder Laufbahnstufen und Arbeitsmodelle, gehen diese Veränderungen auch mit in die Buchungsintensität ein. Die so ermittelte Buchungsintensität ist somit ein Gradmesser für die Entwicklung der mengenmäßigen Wertschöpfung pro Mitarbeitenden mit Projekteinsatz und der Struktureffizienz zugleich.

Da die zusätzlichen oder weniger geleisteten Stundenanteile an einem Projekttag fast ohne Veränderung in den Kosten einhergehen, hat die Veränderung der Buchungsintensität eine unmittelbare Auswirkung auf das Ergebnis. Die Buchungsintensität wird auch beeinflusst durch die Intensität, mit der interne Projekte für die Unternehmensentwicklung, das Business Development oder den Pre-Sales betrieben werden. Sie wird in Prozent von einem achtstündigen Arbeitstag angegeben.

In 2023 ist die durchschnittliche Buchungsintensität gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Sie liegt damit weiterhin leicht unterhalb des Zielkorridors.

Durchschnittlich erzielte Tagessätze

Die Veränderung der durchschnittlich erzielten Tagessätze, sowohl in den nach Aufwand abgerechneten Projekten wie auch als Kalkulationsbasis in Festpreisprojekten, ist ein zentraler Ergebnistreiber. Insbesondere im Vergleich zur Veränderung der Personalkosten pro Mitarbeitenden, als die größte Kostenposition, hat sie eine erhebliche Auswirkung auf die operative Ergebnismarge. Die Tagessätze sind entsprechend ein fest verankertes Element in der internen Steuerung und werden auf Einzelkundenbasis in ihrer Entwicklung verfolgt und zielgerichtet auf Erhöhungspotenziale hin untersucht. Angegeben wird die Veränderung des durchschnittlichen Tagessatzes. In 2023 ist der durchschnittliche Tagessatz in nach Aufwand abgerechneten Projekten um 5,3 % gestiegen und die Steigerung lag somit oberhalb des Zielkorridors von 2 %.

Rechnerische Tagessätze und Budgetüberschreitung bei Festpreisprojekten

Die Anzahl der Projekttage in Festpreisprojekten, die oberhalb des Budgets liegen, wirken direkt ergebniswirksam, da sie nicht für ansonsten potenzielle Arbeitszeiten zur Verfügung stehen. Auch wenn sie nur in Verbindung mit den unterhalb des Budgets abgeschlossenen Projekten zu einem Gesamtbild der Ergebnisbeeinflussung aus Festpreisprojekten genutzt werden können, bietet die Kennzahl zum Anteil von Mitarbeitenden in Overspend-Projekten ein Signal für Fort- oder Rückschritte im Zusammenhang mit Festpreisprojekten. Die Bewertung basiert auf Tagen und nicht auf Euro, so dass es sich um eine qualitative Betrachtung handelt. Der Anteil von Mitarbeitenden in Overspend-Projekten lag 2023 weiterhin unterhalb des Zielkorridors und leicht unterhalb des Vorjahreswerts.

Im Rahmen der Projektkalkulation lässt sich anhand des Festpreis-Budgets und der zur Projektumsetzung geplanten beziehungsweise tatsächlich aufgewendeten Personentagen ein kalkulatorischer Tagessatz ermitteln. Der über alle Festpreisprojekte ermittelte durchschnittliche kalkulatorische Tagessatz gibt einen weiteren Indikator zur Entwicklung der Festpreisprojekte. Die Steigerung des kalkulatorischen Tagessatzes ist im Geschäftsjahr 2023 mit 0,5 % unterhalb des Zielwerts von 2 % geblieben.

Als nicht finanzielle Leistungsindikatoren werden bei der adesso SE Mitarbeitendenbelange untersucht. Als ein schnell wachsender IT-Dienstleister ist adesso auf die Fähigkeit angewiesen, eine Vielzahl der besten Absolventen und erfahrensten Experten als neue Mitarbeitende für sich gewinnen zu können, diese intern umfassend weiterzuentwickeln und möglichst lange an sich zu binden. Besonders relevant sind dabei die nachfolgend beschriebenen Leistungsindikatoren.

Recruiting-Kennzahlen und Fluktuation

Betrachtet werden beim Recruiting die Entwicklung der eingegangenen Bewerbungen, der geführten ersten Vorstellungsgespräche und der Neueinstellungen. Bei der Fluktuationsquote werden arbeitnehmerseitige Kündigungen fester Mitarbeitender betrachtet. Die Anzahl der Bewerbungen stieg sehr deutlich um 83 % und erreichte einen neuen Höchststand.

Das schnelle organische Wachstum wurde fortgeführt und so stieg die Anzahl der Neueinstellungen bei festen Mitarbeitenden um weitere 24 %. Die Fluktuationsquote ist leicht gesunken und lag innerhalb des Zielkorridors von bis zu 10 %.

Außerdem betrachtet das Management als internen Leistungsindikator die Entwicklung der Lizenz-/SaaSund Wartungserlöse mit der Produktfamilie in|sure Ecosphere für Versicherungsunternehmen der Tochtergesellschaft adesso insurance solutions GmbH, da die Lizenzerlöse in einer kurzfristigen Betrachtungsweise von Quartalen und einem Geschäftsjahr eine hohe direkte Ergebnisbeeinflussung haben und die Wartungserlöse die Basis für Steigerungen der Kostenbasis bei Entwicklung und Vermarktung des Produktes bilden. 2023 liegen die Lizenzerlöse mit -56 % sehr deutlich unter dem Vorjahresrekordwert. Die Wartungserlöse mit -3 % leicht gesunken. Damit liegen beide Werte unterhalb der Zielmarke von jeweils > 5 %.

PROGNOSE-, CHANCEN-UND RISIKOBERICHT

Prognosebericht

Künftige gesamtwirtschaftliche Situation

Nachdem sich die Wachstumsdynamik der deutschen Wirtschaftsleistung bereits 2022 merklich abschwächte, setzte sich dieser Trend auch 2023 fort. Nach 1,8 % BIP-Wachstum 2022 verringerte sich die Wirtschaftsleistung 2023 um 0,3 %. Erstmals seit der Pandemie ist die Wirtschaftsleistung damit sogar rückläufig. Nach bisherigen Erkenntnissen des Statistischen Bundesamts war der Rückgang besonders im Schlussquartal 2023 mit -0,3 % gegenüber dem Vorquartal spürbar, nachdem es im 3. Quartal 2023 noch stagnierte. Wie bereits 2023 belasten auch 2024 hohe Energiepreise die Wirtschaft und treffen besonders den Industriesektor. Auch die hohen Finanzierungskosten und die daraus resultierenden geminderten Investitionen, das schwache weltwirtschaftliche Wachstum und die aktuellen geopolitischen Krisen wirken sich negativ aus. Die Bundesregierung rechnet somit zunächst nicht mit einem raschen Konjunkturaufschwung 2024, geht aber zumindest von einem allmählichen Anstieg im Laufe des Jahres aus, sobald binnenwirtschaftliche Erholungen einsetzen. Mit Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts 2024 hat die Bundesregierung ihre Jahresprojektion gegenüber der letzten Prognose vom Oktober 2023 auf nur noch 0,2 % Wirtschaftswachstum 2024 und 1,0 % für 2025 nach unten korrigiert. Die prognostizierte Dynamik fällt damit signifikant geringer aus. Zuvor waren für 2024 noch ein kräftigeres Wachstum von 1,3 % und für 2025 weitere 1,5 % prognostiziert worden. Später als in den Vorjahren wurden Jahreswirtschaftsbericht 2024 und die Jahresprojektion erst Ende Februar 2024 veröffentlicht.

Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO erwartet ebenfalls nur eine langsame Erholung der Wirtschaft 2024 auf 1,1 %. Damit folgt das zweite Jahr in Folge mit unterdurchschnittlichem Wachstum. Als Grund hierfür nennen die Experten vor allem das verhaltene Wachstum im Euroraum, dass die schweizerische Exportwirtschaft schwächt, insbesondere im Industriesektor. Auch wird ein Rückgang des Investitionsvolumens aufgrund von steigenden Finanzierungskosten und sinkender Auslastung prognostiziert. Eine globale Rezension zeichne sich allerdings aktuell nicht ab. Erst für 2025 rechnen die Experten mit einer allmählichen Normalisierung des Wirtschaftswachstums auf 1,7 % .

Das österreichische Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft rechnet aufgrund von Prognosen des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) und des Instituts für Höhere Studien (IHS) 2024 nur mit einer langsamen Erholung des Wirtschaftswachstums bei einem Zuwachs von 0,9 % beziehungsweise 0,8 %. Das Wirtschaftswachstum entwickelt sich damit zwar besser als im letzten Jahr (-0,8 %, beziehungsweise -0,7 %), liegt aber weiterhin stark unter den Werten aus den Jahren 2021 (4,2 %) und 2022 (4,8 %). 2025 soll das Wachstum den Prognosen nach weiter auf 2,0 % beziehungsweise 1,5 % ansteigen.

In der Türkei prognostiziert die OECD eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums 2024 auf 2,9 % und 2025 auf 3,2 %. Beide Jahre bleiben damit hinter der BIP-Entwicklung aus 2023 von 4,5 % zurück. Als Grund für die abgeschwächte Wachstumsrate nennt die OECD eine anhaltend hohe Inflation kombiniert mit einer verschärften Fiskalpolitik zur Stabilisierung der Preise. Die OECD geht daher von einem Rückgang des privaten Konsums 2024 aus.

Somit bietet sich 2024 für adesso ein insgesamt von nur leichtem Wachstum geprägtes gesamtwirtschaftliches Marktumfeld bei einer gestiegenen Prognoseungenauigkeit und dem Fortbestand der berichteten Risikofaktoren. Weitgehend haben sich die Aussichten gegenüber der Einschätzung vom vergangenen Herbst eingetrübt. Auch wenn adesso anhand der gegenwärtigen Auftragslage keine Indikation dafür hat, könnte sich aus der schwächelnden Konjunkturlage insbesondere auch für einzelne Kunden und damit mittelbar und zeitversetzt sowie vereinzelt auch ein Einfluss auf die Erwartungen von adesso entfalten.

Künftige Branchensituation

Nach Einschätzung des Branchenverbands Bitkom wird der deutsche Markt für Anbieter von Dienstleistungen und Produkten im Bereich Informationstechnik 2024 nach der abgeschwächten Wachstumsdynamik 2023 wieder stärker wachsen. Trotz der gesamtwirtschaftlich herausfordernden Lage erweist sich die Informationstechnologiebranche weiter als krisenfester Wachstumsmarkt.

2024 erwartet der Bitkom für die Informationstechnik ein Wachstum von 6,1 % auf 151,5 Mrd. € Marktvolumen. Im Berichtsjahr 2023 wies der Markt nur einen Anstieg um 2,2 % auf. 2024 beschleunigt sich die Dynamik in der Branche nach Schätzungen des Bitkom wieder deutlich. Die für adesso besonders relevanten Teilsegmente IT-Services und Software wachsen mit 4,8 % auf 51,7 Mrd. € beziehungsweise um 9,4 % auf 45,4 Mrd. € Marktvolumen an. Beide Sektoren erreichen somit in Bezug auf die Wachstumsrate etwa ihr Vorjahresniveau. Im Segment Software sind die Geschäfte mit Plattformen für Künstliche Intelligenz sowie Sicherheits-Software wie bereits im Vorjahr die treibenden Themen. Der Bitkom rechnet außerdem mit einem Anstieg der Beschäftigtenzahl in der Branche um 2,7 % auf 1,4 Mio. Menschen. Laut dem Verband zeige sich die Branche zudem sehr krisenresilient im Anblick der aktuellen wirtschaftlichen Lage Deutschlands. Digitalisierung sei auch weiterhin die Antwort auf die aktuell vorherrschenden Krisen und sorge kontinuierlich für neue Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt. Etwa jedes fünfte Digital-Unternehmen möchte 2024 die eigenen Investitionen erhöhen.

Das Forschungsinstitut Gartner erwartet für die weltweiten IT-Ausgaben 2024 einen Anstieg um 6,8 % auf 5,0 Bio. US-Dollar. Während Generative AI als das nächste große Zukunftsthema des IT-Sektors gehandelt wird, rechnen die Experten für 2024 noch nicht mit einem großen Einfluss auf die Investitionen. Stattdessen sei 2024 das Jahr, in dem zwar die Einsatzmöglichkeiten von GenAI geplant werden, hierfür aber die vorbereitenden Investitionen in eher klassische IT-Themen fließen. Besonders der IT-Services-Bereich entwickelt sich laut Gartner 2024 sehr positiv mit einer Wachstumsrate von 8,7 % (2023: 5,8 %) auf 1,5 Bio. US-Dollar. Das Segment Software soll um 12,7 % (2023: 12,4 %) auf 1,0 Bio. US-Dollar ansteigen.

Künftige Entwicklung des Konzerns

Der Vorstand geht auch im Geschäftsjahr 2024 von überdurchschnittlichem Wachstum der adesso Group aus. Grundlage hierfür ist die anhaltende, alle Branchen umfassende Nachfrage nach Elementen aus dem Leistungsportfolio von adesso. Alle Branchen, für die adesso tätig ist, investieren in Digitalisierungsinitiativen und Software, so dass kurz- bis mittelfristig von einer guten Auftragslage auszugehen ist. Dies wird sich voraussichtlich in entsprechendem Umsatzwachstum widerspiegeln. Insbesondere die branchenbezogenen IT-Dienstleistungen sind stark nachgefragt.

Für das Ergebnis geht der Vorstand von einer Verbesserung der Profitabilität aus. Das Geschäftsjahr 2023 lief diesbezüglich aufgrund der beschriebenen Faktoren nicht gut. Auch 2024 wird weiterhin herausfordernd bleiben, jedoch ist bei normalem

Geschäftsverlauf von einer Erholung auszugehen. Darüber hinaus sind bestimmte Einmaleffekte, wie größere Overspend-Projekte und die ERP-Systemeinführung 2024 nicht zu erwarten. Das Kalenderjahr 2024 hat einen Arbeitstag mehr als das Vorjahr und die Preise, die adesso am Markt erzielen kann, steigen weiter. Daher sollte sich das EBITDA überproportional zum Umsatzwachstum entwickeln.

Die Bewerbungslage ist quantitativ weiterhin gut. Insbesondere aufgrund des rezessiven Marktumfelds sind auch hoch qualifizierte Fachkräfte am Markt verfügbar. Die Fluktuationsquote der adesso Group bleibt weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Darüber hinaus werden auch die Shoring-Ressourcen weiter aufgebaut, was zusätzliches Wachstums- und Margenpotenzial bietet.

Die Internationalisierung bleibt ein Wachstumspfeiler der adesso-Strategie. Aufgrund der zunächst notwendigen Profitabilitätssteigerung werden die M&A-Aktivitäten 2024 volumenseitig unter dem Durchschnitt liegen.

Der Fokus des Managements auf die Generierung von mehr Free Cashflow und eine gute Kapitalrentabilität hat bereits 2023 begonnen und wird 2024 fortgesetzt. Das Wachstum der adesso Group erfordert, dass der Vorstand sich stärker mit den Fragen der Kapitalallokation beschäftigt, ohne dabei den Blick auf das operative Geschäft zu verlieren.

Die konjunkturelle Lage ist trotz des rezessiven Marktumfelds positiv einzuschätzen. Digitalisierung findet in allen Branchen statt und ist notwendig, damit Unternehmen und Organisationen sich auf die aktuellen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts einstellen können. Dieser Megatrend ist noch lange nicht abgeschlossen.

Erwartete Umsatz- und Ertragslage

Für das Geschäftsjahr 2024 geht adesso von weiterem Wachstum aus.

Für das Geschäftsjahr 2024 plant das Management daher wie folgt:

Umsatzerlöse: mehr als 1,25 Mrd. € > EBITDA: 110 bis 130 Mio. €

Bei Erreichen des minimalen Umsatzwerts ergibt sich die rechnerische EBITDA-Marge zu 8,8% bis 10,4%. Der vornehmliche Wachstumsantrieb kommt dabei aus dem Segment IT-Services. Im Segment IT-Solutions belasten hingegen Investitionen in die Weiterentwicklung der Produktlandschaft das Ergebnispotenzial. Dies wird durch die positiven Aussichten im IT-Servicegeschäft überkompensiert.

Erwartete Finanzlage

Die unterjährige Liquiditätsentwicklung im Geschäftsjahr 2024 wird voraussichtlich dem typischen Muster folgen. Das heißt, zu Beginn des Jahres ist der Liquiditätsbestand hoch, baut sich über die ersten beiden Quartale aufgrund von Bonuszahlungen für das Vorjahr und durch die Dividende ab und steigt im zweiten Halbjahr wieder an. Im Zuge der Durchführung von M&A-Transaktionen könnte sich ein entsprechender zusätzlicher Liquiditätsbedarf ergeben, welcher durch den 2022 abgeschlossenen Konsortialkredit kurz bis mittelfristig abgedeckt ist.

Durch die Einführung des neuen ERP-Systems konnten schon 2023 Fortschritte beim Forderungsmanagement erzielt werden. Das SAP-System soll auf weitere Gruppengesellschaften ausgerollt werden. Die unterjährigen Schwankungen im Working Capital werden durch Factoring finanziert. Insgesamt strebt adesso weiterhin eine Nettoverschuldung zwischen null und dem zweieinhalbfachen des EBITDA (bereinigt um Leasing) an.

Auch wenn der Großteil der Kapitalallokation für ein Wachstumsunternehmen wie adesso in Wachstumsinitiativen (organisch und anorganisch) fließt, wird die Dividendenpolitik vom Vorstand weiter fortgesetzt. Dabei ist eine ausgewogene Gewichtung von Investitionen in Wachstum, finanzieller Stabilität und Beteiligung der Aktionäre am Unternehmenserfolg vorgesehen. Eine stetige, leichte Anhebung der Dividende ist Teil der Kapitalmarktstrategie.

Der Vorschlag des Vorstands sieht eine Erhöhung der Dividende auf 0,70 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2023 vor (Vorjahr: 0,65 € je Aktie). Das ist trotz des niedrigen Konzernergebnisses möglich, da die Cash-Flow-Generierung im vierten Quartal sehr positiv verlief. Somit bleibt adesso seiner Linie treu, die Aktionäre zusätzlich auch über eine Dividende am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Die Dividende wird damit zum elften Mal in Folge erhöht.

Risikobericht

Änderungen Risikomanagementsystem

Im Geschäftsjahr 2023 haben sich keine wesentlichen Änderungen im Hinblick auf das Risikomanagementsystem ergeben. Vielmehr standen die Stabilisierung und Überwachung der im Vorjahr implementierten aufbau- und ablauforganisatorischen Änderungen im Vordergrund.

Ziele und Strategien

Risikomanagement ist ein Bestandteil aller Entscheidungen und Geschäftsprozesse. Innerhalb der adesso Group verstehen wir Risiken als mögliche zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen mit negativen Auswirkungen für adesso. Somit verstehen wir sie als die Gefahr, unsere finanziellen und operativen Ziele nicht wie geplant zu erreichen und im schlimmsten Fall die Existenz des Unternehmens zu gefährden. Dies, indem die betriebswirtschaftlichen Kapazitäten der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu stark belastet werden. Um den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern, ist es daher unerlässlich, die Risiken effektiv zu identifizieren, zu analysieren und durch geeignete Steuerungsmaßnahmen zu beseitigen oder zu begrenzen.

Das aktive Risikomanagement von adesso eröffnet somit auch Chancen.

Risikomanagementsystem

Der Vorstand der adesso SE gibt die Geschäftsstrategie und die Unternehmensziele sowie den dafür gesetzten Risikorahmen vor. Zur Steuerung der Unternehmensrisiken hat die Geschäftsführung ein Risikomanagementsystem implementiert, das insbesondere die im folgenden aufgeführten Funktionen und Prozesse beinhaltet. Der Risikomanager ist für die Umsetzung der risikopolitischen strategischen Entscheidungen zuständig und gibt die Leitplanken für die operationellen Prozesse vor. Er ist für die turnusmäßige Durchführung und Koordination der Risikoinventur, -aggregation und -bewertung und die Pflege der Risikomanagementrichtlinie verantwortlich. Dabei bedient er sich der Zuarbeiten insbesondere der Risikoverantwortlichen. Diese bestehen im Wesentlichen aus den Führungskräften der operativen Bereiche und der Unterstützungsbereiche sowie den Geschäftsführern der Konzerngesellschaften. Die Risikobewertung der identifizierten Risiken wird durch die Abschätzung von Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Ausmaß im Rahmen einer Bottom-Up-Risikoinventur durchgeführt.

Die durchgeführten Experteninterviews werden durch eine Top-Down-Inventur ergänzt. Anhand einer Risikomatrix wird ermittelt, wie hoch die Eintrittswahrscheinlichkeit und wie hoch die Auswirkung auf das Geschäft beziehungsweise den Betrieb ist. Beiden Dimensionen wird ein Punktwert zugeordnet. Der gesamte Punktwert jedes Risikos ergibt sich aus der Multiplikation der Eintrittswahrscheinlichkeit (1 bis 5 Punkte) und der Schadenshöhe (1 bis 5 Punkte). Das potenzielle Ausmaß bezieht sich auf die Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern. Qualitative Risiken werden mit Hilfe der Risikomatrix anhand der Dimensionen Ausprägungsform und Bedeutungsgrad bewertet. Für die interne Risikosteuerung erfolgt sowohl eine Brutto- also auch Nettobewertung. Im Rahmen des Risikoberichts erfolgt eine Darstellung der Nettorisiken.

Anhand der Risikobewertung erfolgt eine Einteilung der Risiken nach ihrer Wesentlichkeit und für jedes Risiko werden risikomitigierende Maßnahmen definiert. Für die Umsetzung der Maßnahmen sind die für jedes Risiko definierten Risikoverantwortlichen zuständig. Die definierten Maßnahmen werden turnusmäßig im Rahmen der Risikoinventur und der Erstellung des Risikoberichts überprüft. Der Risikobericht wird halbjährlich erstellt und beinhaltet im Wesentlichen eine Darstellung der Risikolage des Unternehmens inklusive der wesentlichen Veränderungen zur Vorperiode. Der Aufsichtsrat erhält das Risikohandbuch zur Kenntnisnahme und zur Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit des Risikomanagementsystems. Ebenso nimmt der Konzernabschlussprüfer darüber gem. § 314 Abs. 4 HGB Kenntnis. Darüber hinaus verfügt die adesso Group über ein System von Prozessen und Datenauswertungen zur Überwachung von Risiken für den Konzern. adesso setzt dabei auf ein zentrales Management-Reporting für das Ergebniscontrolling sowie das Nachhalten wesentlicher Kennzahlen. In einer zentralen Datei werden sämtliche Plan- und Ist-Daten aller Geschäftsbereiche für das Reporting vorgehalten. Die laufenden Geschäftszahlen werden direkt aus der Finanzbuchhaltung erfasst. Zusätzlich werden Kennzahlen wie Umsatz pro Mitarbeitenden, verfügbare Liquidität, nicht voll ausgelastete Ressourcen sowie Auftragseingang und -bestand registriert. In das Reportingsystem sind alle Unternehmen des Konsolidierungskreises eingebunden. Der Umfang des Einbeziehens in das Risikomanagement erfolgt risikoorientiert im Rahmen eines einheitlichen Scopings.

Risiken

Im Folgenden werden die A-Risiken dargestellt. Dabei handelt es sich um die Risiken, die einen Scoringwert von größer 15 haben. Insgesamt ergaben sich keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus ist die adesso Group möglicherweise weiteren Risiken ausgesetzt, die derzeit jedoch noch nicht bekannt sind oder die zum jetzigen Zeitpunkt nicht als wesentlich eingeschätzt werden.

Projektrisiken

Festpreisprojekte können im Falle einer Überschreitung der budgetierten Zeitraster und Kosten zu Verlusten aus Projektarbeit führen. Bei jedem Festpreisprojekt werden laufend Budgetabweichungen lokalisiert und analysiert. Es gibt einen Eskalationsmechanismus bis hin zum Vorstand. Bei adesso kommen ein auf Excel basierendes Projektcontrolling und -reporting zum Einsatz, welche auf Daten des ERP-Systems aufsetzen. Je nach Projektstruktur werden Teilprojekte definiert und in der Projekt- und Zeiterfassung von adesso abgebildet. Der beauftragte Aufwand wird auf die Teilprojekte verteilt sowie die Meilensteine zeitlich fixiert. Im Projektverlauf werden die aufgelaufenen Zeiten und Aufwendungen den Planzahlen gegenübergestellt, der sich rechnerisch ergebende Restaufwand ermittelt sowie die Einhaltung des Zeitplans dokumentiert. Durch die zusätzliche, monatliche oder wöchentliche Abschätzung der noch zu erbringenden Restaufwendungen ergeben sich dem realen Projektverlauf entsprechende Fertigstellungsgrade. Die Gegenüberstellung von Fertigstellungsgrad und rechnerischem Restaufwand zeigt frühzeitig eine mögliche Budgetüberschreitung an. Projekte, die in den sogenannten "Overspend"-Status wechseln, in denen also ein deutliches Überschreiten des Projektbudgets

abzusehen ist, kommen in die laufende Agenda der Vorstandssitzungen. Neben der Kenntnisnahme des Risikos werden mögliche Verbesserungsansätze aus der Analyse der Hintergründe für eine Überschreitung erörtert und mögliche Wertberichtigungen diskutiert. Der Anteil von geleisteten Stunden in Projekten mit festen Budgets in Form von Werkverträgen am Gesamtumsatz von adesso ist mit weniger als 20 % jedoch niedrig. Die adesso SE hat ein Project Management Office (PMO) eingerichtet, in dem Experten mit standardisierten Werkzeugen und Mechanismen besonders große oder anspruchsvolle Projekte parallel zur Projektleitung betreuen. Die Werkzeuge und Prozesse sind vollständig in der Unternehmensroutine verankert. Die jeweiligen Restaufwandsschätzungen werden historisiert und deren Entwicklung grafisch aufbereitet, so dass Tendenzen entgegengewirkt werden kann, Unstimmigkeiten im Projekt erst spät zu benennen. In diversen Unternehmen der adesso Group kommen ähnliche oder identische Verfahren zur Anwendung.

Risiken aus der Unterschreitung von Planergebnissen und Planumsätzen

Bei einer hohen Rohmarge und hohem Fixkostenanteil könnten ausbleibende Umsätze oder steigende Kosten sich unmittelbar im Ergebnis widerspiegeln. Sollten die Auftragseingänge zurückgehen oder bedeutende laufende Kundenaufträge beendet werden, könnten innerhalb kurzer Zeit Leerlaufzeiten mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage entstehen. Da insbesondere der Bereich IT-Services zeitbezogen abrechnet, sind solche Leerlaufzeiten nur schwer zu kompensieren.

adesso verfolgt im Segment IT-Services vor dem Hintergrund der hohen allgemeinen Relevanz dieses Risikofaktors mindestens monatlich, in Teilen zweiwöchentlich, die folgenden Werte, um Trends frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren: Auftragseingang, Anzahl fakturierter Stunden und Auslastungsquoten, Anzahl von nicht ausgelasteten Mitarbeitenden.

Das Segment IT-Solutions verfolgt eine Produktstrategie. Hier werden selbst erstellte Standardlösungen in Form von Lizenzen verkauft, implementiert und mit Wartungsverträgen versehen beziehungsweise als Software-as-a-Service (SaaS) bereitgestellt. Während die aufgebaute Basis an Wartungsverträgen eine relativ stabile Umsatzbasis erzeugt, sind bei der erzielten Anzahl an Neuabschlüssen die Zielerreichung und das Ergebnis der Produktgesellschaften stärker abhängig von einzelnen Auftragseingängen und damit deutlich volatiler als das Servicegeschäft. Die Wartungserlöse decken bei keinem der Konzernunternehmen die gesamten laufenden Kosten. Bei den Produktgesellschaften werden deshalb insbesondere der Lizenzumsatz beziehungsweise die SaaS-Neuabschlüsse und die diesbezügliche Vertriebspipeline inhaltlich und bezüglich ihrer Entwicklung auf der Zeitachse eng beobachtet.

Im Rahmen des monatlichen Reportings werden die Ist-Zahlen mit der Planung und dem Vorjahr verglichen sowie zyklisch ein überarbeiteter Forecast erstellt. Dadurch werden sich abzeichnende Unterschreitungen von Planumsätzen frühzeitig aufgezeigt und bilden die Grundlage für die monatlichen Gespräche über die Geschäftsentwicklung und -perspektiven. Dies gilt für alle wesentlichen Konzernunternehmen.

Finanzrisiken

Allgemeine Liquiditätsrisiken: Die Liquiditätssituation der adesso Group unterliegt jährlichen geschäftstypischen Schwankungen. Dabei kommt es im ersten Halbjahr zu höheren Auszahlungen beispielsweise bedingt durch die Auszahlung variabler Gehaltsbestandteile für das Vorjahr, Anpassung der Steuervorauszahlungen wegen steigender Unternehmensergebnisse und die Dividendenzahlung. Das erste Halbjahr weist regelmäßig weniger Arbeitstage im Vergleich zu der zweiten Jahreshälfte auf, was sich im Bereich IT-Services unmittelbar im Umsatz widerspiegelt. Diese Effekte führen im Ergebnis zu einem Rückgang der Netto-Cash-Position der adesso Group innerhalb des ersten Halbjahres. Im zweiten Halbjahr wird die Netto-Cash-Position hingegen nach und nach aufgebaut. Dabei ist ein weiterer saisonaler Effekt zu verzeichnen, dass die Festpreisprojekte tendenziell stärker in der zweiten Jahreshälfte zur Abnahme und Endabrechnung kommen.

Für die Liquiditätsüberwachung werden sämtliche Kontostände, Kreditlinien, Darlehen sowie verfügbare Barmittel monatlich berichtet. Die Veränderung der Finanzmittel wird im Zeitverlauf sichtbar gemacht. Die Netto-Cash-Position jedes wesentlichen Konzernunternehmens wird monatlich berechnet und im Reporting ausgewiesen. Die Zahlungseingänge der adesso SE werden täglich überwacht. Zum Ausgleich von Liquiditätsengpässen, ungünstigen oder unerwarteten Entwicklungen bestehen fest zugesagte und frei verfügbare Banklinien in ausreichender Höhe.

Liquiditätsrisiken aus Großprojekten: Liquiditätsrisiken können sich auch aus den Abrechnungsmodalitäten im Rahmen eines Werkvertrags für ein geschlossenes Projekt mit einem signifikanten Volumen ergeben. Oft sind neben An- und Abschlagszahlungen Zahlungen an die Fertigstellung des Projekts gebunden. Im Falle einer verzögerten Fertigstellung können sich erhebliche Liquiditätslücken ergeben. Der Finanzvorstand bringt größere Forderungspositionen der adesso SE auf die laufende Agenda der Vorstandsitzungen, wo individuelle Strategien der Geldbeibringung festgelegt werden. Aufgrund des Wachstums vergangener Jahre ist die Abhängigkeit von einzelnen Projekten hingegen gesunken.

Risiken aus Zahlungsausfällen: Die offenen Posten aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind ein wesentlicher Aktivposten der Bilanz und der überwiegende Teil des gebundenen Kapitals. Ein Zahlungsausfall führt unmittelbar zu entsprechenden negativen Ergebnis- und Liquiditätseffekten. Das Forderungsmanagement wird bei adesso auf Ebene der Einzelgesellschaften individuell gehandhabt. Die Entwicklung des Forderungsbestands und der Zahlungseingänge wird bei der adesso SE kontinuierlich überwacht. Es bestehen Eskalationswege bis hin zum Vorstand.

Währungsrisiken: Die adesso-Gesellschaften sind Risiken im Zusammenhang mit Wechselkursänderungen ausgesetzt, wenn sie Geschäfte eingehen, aus welchen in Zukunft Zahlungsströme in Fremdwährungen resultieren. Das Fremdwährungsrisiko wird zum Teil dadurch ausgeglichen, dass Ein- und Auszahlungen in der gleichen Fremdwährung erfolgen. Die Währungsrisiken sind weiterhin gering. Nur ein kleinerer Anteil der Umsätze wird nicht in Euro getätigt. Dies betrifft hauptsächlich die Geschäfte der adesso-Landesgesellschaften in der Schweiz und in der Türkei, die den Großteil ihrer Geschäfte in Schweizer Franken beziehungsweise in Türkischer Lira abrechnen. Währungsabsicherungsgeschäfte wurden nicht getätigt.

Über nennenswerte Risiken aus Finanzinstrumenten ist nicht zu berichten.

Personalrisiken

adesso ist ein IT-Unternehmen ohne nennenswertes Anlagevermögen. Das wichtigste Asset des Unternehmens sind Mitarbeitende. Die Suche nach geeigneten und erfahrenen Mitarbeitenden ist unverändert von einem Nachfrageüberhang durch die Unternehmen geprägt. Die sich hieraus ergebenden Gehaltsforderungen bei Neueinstellungen sowie die Erwartungen bezüglich Gehaltssteigerungen bei bestehenden Mitarbeitenden sind nicht immer vollständig über eine entsprechende Anpassung der Marktpreise zu kompensieren, so dass hieraus eine Belastung für die operative Marge entstehen kann. In den Kernbranchen ist eine begrenzte Anzahl an Mitarbeitenden für die Top-Positionierung von adesso verantwortlich. Sollten gleichzeitig mehrere dieser Mitarbeitenden das Unternehmen verlassen, ergäben sich hieraus mittelfristige Risiken für die weitere Unternehmensentwicklung.

Dementsprechend werden laufend Kennzahlen wie Anzahl Mitarbeitende, Anteil unproduktiver Mitarbeitende, Krankenstand, Urlaub sowie Kosten und Umsatz pro Mitarbeitenden und Auslastung festgehalten und ausgewertet. Jede Kündigung und Neueinstellung wird dem obersten Führungskreis mitgeteilt. Regelmäßig alle drei Monate werden in den Vorstandssitzungen die Trends analysiert und Maßnahmen erörtert. So kann frühzeitig ein gefährdender Abgang von Wissen und Kompetenz erkannt werden. In den Produktbereichen ist die Konzentration des betriebsnotwendigen Wissens auf eine kleine Anzahl von Kernentwicklerinnen und Entwicklern beschränkt. Diese stehen im besonderen Fokus der Personalarbeit.

adesso behauptet die eigene Position als ein führender IT-Dienstleister durch hervorragend talentierte und in den fachlichen Domänen erfahrene Mitarbeitende. Insbesondere in diesem Bereich ist der Wettbewerb um Mitarbeitende sehr intensiv; nicht nur auf Seiten der IT-Dienstleistungsunternehmen, sondern auch zwischen Anwenderunternehmen und der IT-Branche. Diesen Risiken wird durch ein besonders aktives Recruiting, Strategien zur intensiven Mitarbeitendenbindung und ausgeprägte Karrierechancen im wachsenden Unternehmen begegnet.

Risiken aus der Neuentwicklung von Produkten und Lösungen

Die adesso Group hatte 2012 erstmalig den Umfang der Investitionen in die Entwicklung neuer, eigener Produkte und Lösungen deutlich erweitert und damit das Risikoprofil eines deutlich vom Dienstleistungsgeschäft geprägten Geschäftsmodells zugunsten des Produktgeschäfts graduell verschoben. Hierfür laufen umfangreiche Entwicklungsprojekte und die bereits verfügbaren Systeme befinden sich in der breiteren Vermarktung. Für alle Produkte ergeben sich steigende Risiken aus Leistungs- und Wartungsverpflichtungen.

Zusätzlich steigen in der Entwicklungsphase die Risiken aus den die Planungen übersteigenden Entwicklungsaufwendungen, die adesso in Teilen zu tragen hätte. Diesen Risiken stehen jedoch Lizenz- und Wartungserlöse gegenüber.

Risiken der technischen Infrastruktur

Die adesso SE verfügt als IT-Unternehmen über umfangreiches technisches Know-how sowie über Ressourcen im Bereich der internen IT-Infrastruktur. Da ein Großteil der kundenrelevanten Wertschöpfung auf Basis der IT-Infrastruktur erbracht wird, ist deren Verfügbarkeit von hoher Bedeutung. Eine Beeinträchtigung kann dabei unter anderem durch technische Fehlfunktionen, Elementarschäden oder Cyberangriffe ausgelöst werden. Ein Ausfall der Systeme führt somit ein bedeutsames finanzielles Risiko mit sich. Die interne Abteilung IT-Betrieb ist mit erfahrenen Vollzeitadministratoren ausgestattet, die von mehreren Auszubildenden, Studenten und weiteren Mitarbeitenden der operativen Bereiche unterstützt werden. Disziplinarische und organisatorische Verantwortung sind in einer eigenständigen Führungsposition definiert. Darüber hinaus existiert die Stelle des CISO (Chief Information Security Officer). Die Datensicherung der produktiven Server geschieht täglich inkrementell auf geeignete Medien außerhalb der Rechenzentren an einem dritten Standort.

Die im Internet verfügbaren produktiven Systeme sind vor unbefugtem Zugriff über ein mehrstufiges Firewall-System geschützt. Zum Schutz der Kommunikation zwischen den Geschäftsstellen und Töchtern wird ein Virtual Private Network (VPN) durch adesso betrieben. Sämtliche Systeme verfügen über Virenscanner unterschiedlicher Produkthersteller, deren Virensignaturen automatisch auf dem aktuellsten Stand gehalten werden.

adesso verfügt in der Zentrale in Dortmund über ein Rechenzentrum mit Sicherheitsvorkehrungen wie elektronische Zugangskontrolle, klimatisierte Serverschränke, Brandlöschanlage, unterbrechungsfreie Stromversorgung und Überflutungsschutz. Sämtliche externe Datenverbindungen sind den technischen Standards entsprechend gesichert und redundant ausgelegt. Die Beteiligungsunternehmen unterhalten teilweise eigene IT-Systeme und -Abteilungen. Deren Risikostatus werden an die adesso SE in keiner regelmäßigen Form gemeldet. Es wird an einer zunehmend verzahnten Zusammenarbeit zwischen den IT-Abteilungen von adesso und den Beteiligungen gearbeitet. adesso wurde nach ISO/IEC 27001, ISO 9001 und ISO 14001 zertifiziert. Die im Rahmen der Zertifizierung geschärften und dokumentierten Prozesse haben die Risikoposition aus der technischen Infrastruktur trotz zunehmender Komplexität konstant gehalten.

Weitere Risiken

Im Rahmen der Risikoinventur wurden weitere Risiken identifiziert, die als B-Risiken klassifiziert werden.

  • Risiken aus der Internationalisierung

  • Sinkende oder nicht ausreichend steigende Tagessätze

  • Risiken aus Pandemien (zum Beispiel COVID-19)

  • Risiken aus sinkendem Auftragsbestand

  • Risiken aus zu geringer Vertriebspipeline

  • Risiken aus Änderung der Markt- und Wettbewerbsstruktur

  • Risiken aus falschen Produkten oder fehlendem Know-how

  • Risiken aus abnehmendem Marktvolumen

  • Risiken aus Akquisitionen und Post Merger Integration

  • Risiken aus der Organisationsstruktur

  • Risiken aus der Kundenstruktur und

  • Adressausfallrisiken > Compliance Risiken
  • Risiken aus fehlendem Versicherungsschutz

  • Inflationsrisiken

Gesamtaussage zur Risikosituation des Konzerns

Keines der identifizierten Risiken erreicht für sich genommen zum jetzigen Zeitpunkt den Status eines den Bestand gefährdenden Risikos. Die aufgeführten Risiken könnten sich jedoch negativ auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage auswirken. Der Vorstand der adesso SE geht davon aus, dass die identifizierten Risiken begrenzt und beherrschbar sind. Es sind keine Risiken zu erkennen, die einzeln oder in der Gesamtbetrachtung den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Chancenbericht

Neben dem Erkennen und Managen von Risiken gebührt auch dem Erkennen und Entwickeln von Chancen für die Entwicklung der adesso Group ein wichtiger Aufmerksamkeitsbereich des Managements. Für die systematische Erarbeitung neuer Geschäftschancen bestehen verschiedene Formate und Arbeitsgruppen aus Vorstand, Business Development, Geschäftsführungen von Konzernunternehmen und Business-Area-Leitern. In diesen Formaten werden neue Ideen und Geschäftsmodelle für bestehende oder neue Branchen, Lösungen und Regionen entwickelt.

Die Entwicklungen der jüngsten

Branchenfokussierungen in Retail und Utilities entwickeln sich positiv mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten. Dies zeigt einmal mehr, dass Domänenwissen auch für das Feld des Softwareengineerings sowie der IT-Beratung von großer Bedeutung ist und zusätzliches Wachstumspotenzial entfalten kann.

Aufgrund des weiteren Wachstums der adesso Group auf nun über 10.000 Mitarbeitende, über 1 Mrd. € Umsatz und Aktivitäten in 15 Ländern hat adesso eine neue Organisationsstruktur eingeführt. Kern dieser neuen Organisation ist die Bündelung verschiedener operativer Aktivitäten in sogenannten Business Areas. Die Business-Area-Leiter bilden gemeinsam mit dem Vorstand ein Extended Board. Die neue Organisation sollte geeignet sein, auch die nächsten Wachstumsschritte als Organisation verarbeiten und am Markt optimal agieren zu können.

Die Internationalisierung bietet ebenfalls weitere Chancen. Zwar verändert sich aufgrund des starken Wachstums in Deutschland und im deutschsprachigen Raum das adesso-interne Verhältnis des Auslandsgeschäfts kaum. In absoluten Zahlen aber wächst das Geschäft ebenfalls deutlich zweistellig. So möchte adesso die Aktivitäten in den Absatzländern weiter ausbauen und die Shoring-Länder in der Türkei, Bulgarien, Rumänien und seit 2023 auch Indien verstärkt für zusätzliche kostenoptimierte Kapazitäten nutzen.

Auch portfolioseitig wird das Angebot stets erweitert. adesso ist als technologie- und herstellerneutrales Unternehmen gut aufgestellt, ein breites Leistungsportfolio anbieten zu können, ohne dabei technologisch festgelegt zu sein. Insbesondere der Ausbau der Managed-Services-Aktivitäten, also der Übernahme von IT-Dienstleistungen im Auftrag mit typischerweise wiederkehrenden Umsätzen, ist ein Ausbaufeld, um auch größere IT-Vorhaben von Kunden unterstützen zu können.

ÜBERNAHMERELEVANTE ANGABEN

Die adesso SE berichtet entsprechend § 315a Abs. 1 HGB und § 289a Abs. 1 HGB mit dem Ziel, einen potenziellen Bieter in die Lage zu versetzen, sich vor Abgabe eines Übernahmeangebots ein umfassendes Bild über adesso sowie etwaige Übernahmehindernisse zu verschaffen.

Es besteht nur eine Aktiengattung. Eine Stammaktie gewährt jeweils eine Stimme. adesso-Aktien sind nicht vinkuliert. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 31.08.2028 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 1.302.454 € durch Ausgabe von insgesamt 1.302.454 neuen Stückaktien gegen Bar und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Das grundsätzliche Bezugsrecht der Aktionäre kann insbesondere bei Sacheinlagen in Form von Unternehmen, Teilen von Unternehmen und Beteiligungen an Unternehmen, Lizenzrechten oder Forderungen sowie bei Barkapitalerhöhungen kleiner 10 % des Grundkapitals ausgeschlossen werden.

Es besteht die Ermächtigung des Vorstands, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 02.06.2025 eigene Aktien in Höhe von bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien kann ganz oder in mehreren Teilbeträgen einmal oder mehrmals für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden. Beim Erwerb eigener Aktien über die Börse darf der gezahlte Gegenwert je Aktie den Eröffnungskurs am Erwerbstag um nicht mehr als 10 % überschreiten und um nicht mehr als 20 % unterschreiten.

Beim Erwerb über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der gebotenen Kaufpreisspanne je Aktie – vorbehaltlich einer Anpassung während der Angebotsfrist – den Mittelwert der Schlussauktionspreise im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) während der letzten drei Handelstage in Frankfurt am Main vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 20 % über- oder unterschreiten. Die eigenen Aktien können vom Vorstand im Rahmen von Aktienoptionsplänen verwendet, mit Zustimmung des Aufsichtsrats an Dritte gegen Barzahlung veräußert, gegen Sachleistung, insbesondere beim Zusammenschluss mit Unternehmen oder beim Erwerb von Unternehmen, angeboten, mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur Bedienung von Wandel- oder Optionsanleihen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (bzw. einer Kombination dieser Instrumente) jeweils mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. Wandlungspflichten verwendet, Mitarbeitende und Führungskräften zum Erwerb angeboten oder als Vergütungsbestandteil auch unentgeltlich überlassen oder eingezogen werden. Die adesso SE selbst hielt zum Bilanzstichtag keine eigenen Aktien.

Uns sind keine sonstigen Beschränkungen in Bezug auf das Stimmrecht bekannt. Grundsätzlich bestehen keine Beschränkungen bezüglich der Übertragung von adesso-Aktien. Sofern sich weitere Beschränkungen aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern ergeben könnten, sind uns diese nicht bekannt.

Weitere Angaben zum Eigenkapital sowie Kapitalmaßnahmen der Gesellschaft sind im Anhang unter dem Punkt Eigenkapital erläutert.

Der Gründungsaktionär und Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Volker Gruhn hält zum 31.12.2023 über eine von ihm beherrschte Gesellschaft einen Anteil von 26,5 % am Grundkapital. Gründungsaktionär und Mitglied des Aufsichtsrats Rainer Rudolf hält zusammen mit seiner RDF Familienstiftung zum Stichtag 16,1 % der Anteile. Für weitere Angaben zur Eigentümerstruktur verweisen wir auf den Konzernanhang.

Sonstige direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten, sind uns nicht bekannt. Da die Aktien der Gesellschaft Inhaberaktien sind, werden der Gesellschaft Veränderungen beim Aktienbesitz grundsätzlich nur bekannt, soweit sie Meldepflichten unterliegen und diesen nachgekommen wird. Transaktionen, die ohne neuerliches Über- oder Unterschreiten der Meldeschwellen getätigt werden, sind der Gesellschaft nur in Ausnahmefällen bekannt. Stimmrechtsmitteilungen sowie eine aus diesen ableitbare Aktionärsstruktur werden im Investor Relations-Bereich der Website unter www.adessogroup.de vorgehalten.

Kein adesso-Aktionär ist durch die Satzung von adesso ermächtigt, Mitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden. Auch ansonsten verfügt kein Aktionär über Sonderrechte, die ihm Kontrollbefugnisse verleihen. Es existieren keine Stimmrechtsbeschränkungen für adesso-Aktien, die von unseren Mitarbeitenden gehalten werden.

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84, 85 AktG. Gemäß § 7 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens einer Person. Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung von Vorstandsmitgliedern und der Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat, ebenso die Ernennung eines Mitglieds des Vorstands zum Vorstandsvorsitzenden. Die Änderung der Satzung erfolgt gemäß §§ 133, 179 AktG durch einen Beschluss der Hauptversammlung mit einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals. Die Satzung enthält keine hiervon abweichende Regelung. Der Aufsichtsrat ist befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die die Fassung betreffen (§ 11 Ziffer 7 der Satzung).

Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Abweichendes bestimmt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst (§ 16 Ziffer 3 der Satzung).

Die Gesellschaft ist nicht Partei einer wesentlichen Vereinbarung, die besondere Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels beziehungsweise Kontrollerwerbs enthält, wie er unter anderem Folge eines Übernahmeangebots sein kann. Unsere Satzung enthält keine Bestimmung, die dem Vorstand speziell für den Fall einer Übernahmesituation besondere Befugnisse einräumt. In den Vereinbarungen zum Phantomaktienprogramm führt ein Kontrollwechsel zu verkürzten Wartefristen für die Inhaber der Phantomaktien. Es bestehen darüber hinaus keine Vereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands, des Aufsichtsrats oder den Arbeitnehmern zur Entschädigung speziell im Fall eines Kontrollwechsels.

INTERNES KONTROLLSYSTEM UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM BEZOGEN AUF DEN KONZERNRECHNUNGSLEGUNGSPROZESS

Allgemeines

Der Prozess der Konzernrechnungslegung umfasst sämtliche Tätigkeiten, die die Buchführung und Abschlusserstellung nach IFRS beinhalten. Ziel des Konzernrechnungslegungsprozess ist es, die gesetzlichen Anforderungen an die Offenlegung des Konzernabschlusses nach den gesetzlichen Anforderungen und den Anforderungen der IFRS zu erfüllen.

Risikobeurteilung

Der Rechnungslegungsprozess birgt das Risiko, dass die darauf basierende Finanzberichterstattung Falschdarstellungen enthalten könnte, die möglicherweise wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen der Adressaten haben. Dies können sowohl Fehlallokationen und ausbleibende Maßnahmen durch den Vorstand bei der internen operativen Führung des Konzerns sein als auch Fehleinschätzungen bei den weiteren Adressaten, wie insbesondere bei bestehenden und potenziellen Aktionären. Die diesbezüglich eingerichteten Prozesse und Systeme zielen darauf ab, mögliche Fehlerquellen der Rechnungslegung zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen. Sie sollen dazu dienen, den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Jahres- beziehungsweise Konzernabschlüsse zu gewährleisten. Der Bericht erfolgt einheitlich für den zusammengefassten Lagebericht für adesso SE und Konzern.

Kontrollumfeld

Die Ausgestaltung der internen Kontrollmechanismen und des Risikomanagements ergibt sich hauptsächlich aus der Organisation des Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesses.

Aufbauorganisatorisch erfolgt die Buchführung zumeist dezentral bei den Tochterunternehmen des Konzerns. Für einige Tochterunternehmen des Konzerns erbringt die adesso SE als Muttergesellschaft dienstleistend die Buchführung sowie weitere zentrale Verwaltungsprozesse wie die Personalabrechnung. Dabei werden die Bücher dieser Gesellschaften überwiegend als Mandanten auf einem gängigen Buchhaltungssystem geführt. Durch die Personalunion der handelnden Personen und die laufende, direkte Einsichtnahme durch den Finanzvorstand der adesso SE ist eine gute Basis für die

einheitliche und korrekte Darstellung von Sachverhalten gegeben. Darüber hinaus erfolgt die Abschlusserstellung der Tochterunternehmen durch die einzelnen Unternehmen und nach lokaler Rechnungslegung. Sämtliche Abschlüsse der Einzelgesellschaften werden quartalsweise im Bereich Finanzen der adesso SE in einem zentralen Konsolidierungssystem geführt und nach der IFRS-Überleitungsrechnung zum Konzernabschluss konsolidiert. Die Überleitung von Werten nach lokaler Rechnungslegung auf IFRS-Werte und Erstellung eines einheitlichen Reportingpackages erfolgt nach einem einheitlichen Konzernkontenrahmen durch die Muttergesellschaft. Für die Erstellung des Konzernabschlusses wird eine gängige Konsolidierungssoftware verwendet. Mit Hilfe der Software werden die einzelnen Reportingpackages eingelesen, die notwendigen Konsolidierungsschritte durchgeführt und der Konzernabschluss erstellt. Die eigens hierfür angeschaffte Softwarelösung wurde unter Beachtung des Prüfungsstandards "Erteilung und Verwendung von Softwarebescheinigungen" des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW PS 880) eingehend überprüft und zertifiziert. Sämtliche IFRS-Überleitungsbuchungen sowie Konsolidierungsbuchungen sind transparent und nachvollziehbar dokumentiert.

Kontrollmaßnahmen

Es ist ein einheitlicher Konzernkontenrahmen implementiert, auf welchen die lokalen Kontenrahmen im Rahmen des Konzernreportings übergeleitet werden, so dass Abweichungen von der angestrebten Darstellungsweise transparent nachvollzogen und minimiert werden können. Durch die feingliedrige Struktur der Konzernkonten ist eine gute Abstimmung der konzerninternen Leistungsprozesse möglich. Für die lokalen Jahresabschlüsse sind die jeweiligen Geschäftsführungen verantwortlich. Jeder Jahresabschluss, der in den Konzernabschluss eingeht, wird – unabhängig von der lokalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder dem lokalen Steuerberater – je nach Wesentlichkeit zusätzlich vom Konzernabschlussprüfer auf Plausibilität und Einhaltung von konzerneinheitlichen Standards untersucht. Hierzu findet auch im Ausland für wesentliche Konzerngesellschaften ein Austausch des Konzernabschlussprüfers mit Einsichtnahme in die Arbeitsunterlagen des lokalen Prüfers statt.

Kern des inhaltlichen Kontroll- und Risikomanagementsystems bezüglich der Rechnungslegung ist das monatliche Reporting von Monatsabschlüssen, der Gegenüberstellung zu den Planwerten und die mehrmalige Aktualisierung des Forecasts für das Gesamtjahr. Für jede Gesellschaft der adesso Group ist ein Vorstandsmitglied der adesso SE direkt zuständig, welches die Monatsabschlüsse mit der jeweiligen Geschäftsführung erörtert und so gegebenenfalls Auffälligkeiten und Abweichungen früh erkennen kann. Die Monatsabschlüsse aller Gesellschaften werden monatlich vom Vorstand der adesso SE zusammenhängend analysiert. Für die Quartalsabschlüsse muss jede Gesellschaft ein umfangreiches IFRS-Package mit Informationen für die Konsolidierung und die Anhangsangaben erstellen. Hierdurch findet eine weitere inhaltliche Prüfung sämtlicher Informationen für die externe Berichterstattung schon unterjährig durch den Bereich Finanzen der adesso SE statt. Für ausgesuchte Einzelthemen wird der Konzernabschlussprüfer gem. § 317 Abs. 4 HGB miteinbezogen.

Information und Kommunikation

Durch die Information und Kommunikation wird ein angemessener Informationsfluss unter den Beteiligten des internen Kontrollsystems sichergestellt. Dazu müssen die notwendigen Informationen in geeigneter und zeitgerechter Form eingeholt und an die zuständigen Stellen im Unternehmen weitergeleitet werden. Um die Information der Beteiligten sicherzustellen, wurden Prozessbeschreibungen und Organisationshandbücher in Form von Checklisten erstellt. In diesen werden die konkreten Schritte, Maßnahmen und Zuständigkeiten beschrieben und dokumentiert.

Für weitere Ausführungen zum internen Kontrollsystem und Risikomanagementsystem verweisen wir auf die Darstellungen in der Erklärung zur Unternehmensführung.

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG (§§ 289F, 315D HGB) UND ERKLÄRUNG ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX (§ 161 AKTG) SOWIE GESONDERTER NICHTFINANZIELLER BERICHT (§§ 289B, 315B HGB)

Gemäß Grundsatz 23 des Deutschen Corporate Governance Kodex berichten Aufsichtsrat und Vorstand der adesso SE jährlich über die Corporate Governance der Gesellschaft in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB und § 315d HGB. Die adesso SE erstellt darüber hinaus als Mutterunternehmen des adesso-Konzerns einen gesonderten nichtfinanziellen

Bericht gemäß §§ 289b Absatz 3 und 315b Absatz 3 HGB mit befreiender Wirkung für berichtspflichtige Konzerngesellschaften. Die Berichte sowie die Erklärung inklusive der Entsprechenserklärung sind im Internet unter www.adesso-group.de/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht.

ERGÄNZENDE LAGEBERICHTERSTATTUNG ZUM JAHRESABSCHLUSS DER ADESSO SE

Geschäftstätigkeit

In der adesso Group nimmt die adesso SE die zentrale Stellung als mit Abstand größte operative Gesellschaft ein und ist dem Segment IT-Services zugeordnet.

Im Segment IT-Services steht die branchenspezifische IT-Beratung sowie Softwareentwicklung im Mittelpunkt. Der Beratungsbereich erarbeitet Konzepte zur optimalen und effizienten Unterstützung von Geschäftsprozessen durch IT-Systeme. Der Bereich Softwareentwicklung realisiert diese IT-Systeme überwiegend im Rahmen von Individualprojekten in Eigenverantwortung oder in Zusammenarbeit mit Teams der Kundinnen und Kunden.

Daneben hält die adesso SE als Führungsgesellschaft der adesso Group direkt oder indirekt die Anteile an den zur adesso Group gehörenden Gesellschaften.

Mitarbeitende

Zum 31.12.2023 beschäftigt die adesso SE insgesamt 6.502 Mitarbeitende (inklusive Auszubildende) nach 5.784 zum Vorjahreszeitpunkt. Das Mitarbeitendenwachstum beträgt damit 718 beziehungsweise 12 % (Vorjahr: Wachstum um 1.538 beziehungsweise 36 %).

Umgerechnet auf Vollzeitstellen (FTE) beträgt die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden 5.573 (Vorjahr: 4.460). Dies entspricht einem Anstieg um 25 %. Von den Mitarbeitenden sind 10 % der Verwaltung (ohne Vertrieb) zuzuordnen (Vorjahr: 10 %).

Entsprechend der Strategie der Stärkung der Standorte außerhalb des Dortmunder Hauptsitzes wurde die Anzahl der Mitarbeitenden an allen Standorten in Deutschland erhöht. Die adesso SE ist ein führendes IT-Services-Unternehmen und verfolgt eine ambitionierte Einstellungs- und Personalentwicklungspolitik. adesso wurde beim bundesweiten Unternehmenswettbewerb des renommierten Great Place to Work® Institute Deutschland mehrfach als einer der besten 100 Arbeitgeber in Deutschland ausgezeichnet. Die Themen Recruiting, Mitarbeitendenentwicklung und -bindung haben für adesso einen hohen Stellenwert.

Wirtschaftslage

Ertragslage

Der Umsatz lag 2023 mit insgesamt 856,4 Mio. € um 29 % über dem Vorjahreswert. Dabei stieg der Umsatz mit Kunden außerhalb des Konzernverbunds um 192,5 Mio. € (31 %) und sank mit verbundenen Unternehmen um 1,7 Mio. € (-5 %). Der Umsatzanstieg lag erneut überdurchschnittlich über dem Marktwachstum in den für adesso relevanten Marktsegmenten. Die Grundlage für das starke Wachstum wurde durch den erheblichen Anstieg der Mitarbeitendenanzahl in den Vorjahren gelegt und 2023 weiterverfolgt. 2023 wurden die Bemühungen im Recruiting weiter fortgesetzt. Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden umgerechnet auf Vollzeitstellen stieg im Berichtsjahr um 1.114 oder 25 % auf 5.573 (Vorjahr: Anstieg um 1.019 oder 30 %). Das Umsatzwachstum wurde organisch durch die Ausweitung der Kundenbeziehungen sowie die Erweiterung des Angebotsportfolios erzielt. Daneben führte die verfolgte Strategie des forcierten dezentralen Wachstums zu zusätzlichen Wachstumsimpulsen und einer Vertiefung der regionalen Kundenbeziehungen.

Die für die Beurteilung der wirtschaftlichen Geschäftsaktivitäten der Berichtsperiode relevante Gesamtleistung inklusive der Veränderung des Bestands an angearbeiteten Projekten stieg um 28 % auf 856,7 Mio. €.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 2,8 Mio. € nach 6,7 Mio. € im Vorjahr. Zur Aufteilung der sonstigen betrieblichen Erträge wird auf die Angaben im Anhang verwiesen.

Der Materialaufwand in Höhe von 212,4 Mio. € (Vorjahr: 154,6 Mio. €) entfällt überwiegend auf extern oder von verbundenen Unternehmen eingekaufte Dienstleistungen im Rahmen von Kundenprojekten. Lediglich 2,4 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €) sind für Handelsware angefallen, zumeist Softwarelizenzen. Die Handelsware wurde ebenfalls für adesso-Kundenprojekte beschafft. Der Anteil des Materialaufwands an der Gesamtleistung fiel mit 25 % im Vergleich zum Vorjahr zwei Prozentpunkte höher aus.

Dagegen ist der Anteil von Personalaufwendungen an der Gesamtleistung mit 56 % konstant geblieben. Hauptsächlich bedingt durch das weitere organische Mitarbeitendenwachstum stieg der Personalaufwand insgesamt um 28 % auf 479,1 Mio. €. Der Rohertrag pro FTE wurde von 115 T€ auf 116 T€ gesteigert. Der Personalaufwand pro FTE erhöhte sich um 2 T€ auf 86 T€. Der Rohertrag hat insgesamt 644,3 Mio. € betragen, was einen Anstieg um 26 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Der Anteil des Rohertrags an der Gesamtleistung sank um zwei Prozentpunkte auf 75 %.

Der sonstige betriebliche Aufwand erhöhte sich 2023 aufgrund des Geschäftswachstums um 15 % auf 127,1 Mio. €. Der Anteil dieses Aufwandspostens an der Gesamtleistung verringerte sich hingegen um zwei Prozentpunkte auf 15 %.

Das operative Ergebnis (EBITDA = Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) ist um 7,3 Mio. € auf 40,9 Mio. € gestiegen. Diese Entwicklung ist insbesondere auf das Wachstum des Geschäftsvolumens zurückzuführen.

Die Abschreibungen erhöhten sich im Berichtszeitraum insgesamt um 28 % auf 19,1 Mio. €. Dabei stiegen die regulären Abschreibungen auf Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögensgegenstände, wie zum Beispiel IT-Equipment und genutzte Softwarelizenzen sowie Abschreibungen von geringwertigen Wirtschaftsgütern, auf insgesamt 13,0 Mio. € (Vorjahr: 9,3 Mio. €). Die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte sind mit einem Anstieg um 0,1 Mio. € nahezu konstant geblieben. Die Abschreibungen im Zusammenhang mit Kaufpreisallokationen durch Verschmelzungen und Unternehmenserwerbe sind ebenfalls nur leicht um 0,3 Mio. € gestiegen.

Das Beteiligungsergebnis umfasst die Posten Erträge aus Beteiligungen, Zu- und Abschreibungen aus Finanzanlagen und Erträge aus Ergebnisabführungen, insbesondere Erträge aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der adesso mobile solutions GmbH. Es betrug 5,5 Mio. € (Vorjahr: 12,2 Mio. €). Die Abnahme des Beteiligungsergebnisses begründet sich in geringer ausgefallenen Ausschüttungen und der niedrigeren Ergebnisabführung der adesso mobile solutions GmbH. Aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus und eines höheren Fremdkapitalvolumens beträgt das Finanzergebnis -3,1 Mio. € im Vergleich zu -0,5 Mio. € im Vorjahr.

Insgesamt führt dies zu einem niedrigeren Vorsteuerergebnis in Höhe von 24,2 Mio. € verglichen mit 30,3 Mio. € im Vorjahr sowie einem Jahresüberschuss in Höhe von 15,1 Mio. € verglichen mit 21,2 Mio. € im Vorjahr.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme stieg zum Stichtag durch das weitere Wachstum um 21 % auf 548,8 Mio. €. Auf der Aktivseite nahm insbesondere das Umlaufvermögen um 60,0 Mio. € oder 25 % zu, während sich das Anlagevermögen um 32,4 Mio. € oder 16 % erhöhte.

Die Finanzierung des Forderungsbestands mit konzernfremden Kunden und den unfertigen Leistungen in Höhe von 182,3 Mio. € (Vorjahr: 158,8 Mio. €) stellt den bedeutendsten Teil des operativen Finanzierungsbedarfs dar. Vor diesem Hintergrund ist ein Factoring-Programm implementiert, auf dessen Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Volumen bis zu 60,0 Mio. € veräußert werden können. Zum Stichtag waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 55,0 Mio. € veräußert, was zu einer entsprechenden Verminderung dieses Bilanzpostens führte. Der Bestand der erhaltenen Anzahlungen erhöhte sich zum Stichtag im Vergleich zum Vorjahr als operative Finanzierungsquelle von 29,6 Mio. € auf 35,8 Mio. €. Das Working Capital als Differenz zwischen den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräten und den erhaltenen und geleisteten Anzahlungen ist bedingt durch das deutlich höhere Geschäftsvolumen um 18 % auf 195,6 Mio. € gestiegen.

Mit 87,7 Mio. € (Vorjahr: 69,3 Mio. €) stellen die Anteile an verbundenen Unternehmen den größten Finanzierungsbedarf des Anlagevermögens dar. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Erwerb der Anteile an WebScience S.r.l. zurückzuführen.

Investitionsanalyse

Das adesso-Geschäftsmodell benötigt für den laufenden Betrieb verhältnismäßig geringe Investitionen in das Sachanlagevermögen. Es besteht weitgehend aus Hardware wie Laptops und Servern, Entwicklungssystemen inklusive Software, dem ERP-System sowie dem Mobiliar der Geschäftsstellen. Die entsprechenden Zugänge der Betriebs- und Geschäftsausstattung inklusive geleisteter Anzahlungen beliefen sich auf 23,6 Mio. € verglichen mit 17,3 Mio. € im Vorjahr. Der Anstieg steht im Einklang mit der Ausweitung der Mitarbeitendenbasis und den zusätzlichen Investitionen zum Innenausbau neuer sowie dem Kapazitätsausbau bestehender Standorte.

Die 2023 durchgeführten Unternehmenserwerbe führten zum Zugang der Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und entsprechender Anzahlungspositionen in Höhe von insgesamt 9,6 Mio. €. Auch bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungen waren Zugänge in Höhe von 25,5 Mio. € zu verzeichnen, welche hauptsächlich Darlehensvergaben an die inländischen Gesellschaften des Konzerns betreffen.

Finanzlage

Das Eigenkapital beträgt insgesamt 220,2 Mio. € und erhöhte sich um 11,3 Mio. € beziehungsweise 5 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung ist insbesondere auf den Jahresüberschuss in Höhe von 15,1 Mio. € zurückzuführen. Im Juni 2023 wurde eine Dividende in Höhe von 0,65 € je Aktie (Vorjahr: 0,60 €) ausgeschüttet, was zu einer entsprechenden Reduzierung des Eigenkapitals um 4,2 Mio. € (Vorjahr: 3,9 Mio. €) führte. Die Eigenkapitalquote ging um sechs Prozentpunkte auf 40 % zurück. Das gezeichnete Kapital beläuft sich auf 6.520.272 € (Vorjahr: 6.512.272 €) und blieb somit nahezu konstant.

Liquiditäts- und Finanzierungsanalyse

Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 64,6 Mio. € (Vorjahr: 38,8 Mio. €). Den liquiden Mitteln stehen zinstragende Verbindlichkeiten, hauptsächlich aus mehreren Akquisitionsdarlehen, in Höhe von 106,4 Mio. € (Vorjahr: 81,3 Mio. €) gegenüber. Im November 2022 wurde ein ESG-linked-Konsortialkreditvertrag mit einem Bankenkonsortium unter der Führung der LBBW Landesbank Baden-Württemberg abgeschlossen. Die Vereinbarung umfasst ein zugesagtes Volumen von insgesamt 130 Mio. € mit einer Option auf Erhöhung um bis zu 40 Mio. €. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre, die zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden kann. Mit diesem Schritt optimierte adesso den Finanzierungsspielraum und erhöhte seine Planungssicherheit. Insbesondere in einem Umfeld steigender Zinsen sicherte sich adesso langfristig einen attraktiven Zinssatz bei der Fremdfinanzierung. Die abrufbaren Mittel dienen der allgemeinen Unternehmensfinanzierung sowie der Unterstützung der weiteren M&A-Strategie des Unternehmens. Durch die Integration einer konditionsbeeinflussenden ESG-Komponente unterstreicht adesso das Bekenntnis zu seinen in der Nachhaltigkeitsstrategie definierten Unternehmenszielen.

In den liquiden Mitteln sind geschäftstypisch größere Positionen enthalten, die in den ersten Monaten des Jahres 2024 zur Auszahlung kommen. Die größten Posten sind die im ersten Quartal 2024 auszuzahlenden variablen Gehaltsbestandteile sowie Erfolgsbeteiligungen der Mitarbeitenden und des Vorstands für 2023. Die Liquiditätsausstattung ist für die Fortführung der laufenden Geschäftsaktivitäten, für die planmäßige Bedienung von Verbindlichkeiten sowie für das Abfedern von Auslastungsschwankungen in gewöhnlichem Umfang als ausreichend einzustufen. Die erfolgsabhängige Schwankungsbreite der variablen Gehaltsbestandteile bildet einen zusätzlichen Puffer zum Abfedern von möglichen Ergebnisrückgängen und damit einhergehenden Liquiditätsabflüssen.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf durch die Unternehmensleitung

Insgesamt ist der Geschäftsverlauf des Jahres 2023 als nicht zufriedenstellend zu beurteilen. Das geplante Umsatzziel von über 800 Mio. € Umsatz konnte mit 856,4 Mio. € erreicht werden. Das geplante Ergebnisziel von 35,1 Mio. € wurde mit 28,4 Mio. € (dem Geschäftsbetrieb der adesso SE zurechenbares Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Kaufpreisallokationseffekte aus Verschmelzungen) verfehlt. Die Profitabilität wurde insbesondere durch die mit dem hohen Wachstumstempo verbundenen Auslastungsverzögerungen belastet.

Insgesamt erwies sich das Geschäftsmodell von adesso als hinreichend resilient gegenüber den verschiedenen Krisensituationen (COVID-19, Ukraine-Konflikt, Inflation, Zinsentwicklung, Lieferkettenprobleme). Die Nachfrage nach IT-Services-Dienstleistungen bleibt ungebrochen hoch.

Ausblick

Der Bericht über die Risiken und Chancen ist integraler Bestandteil der Überlegungen des Managements zur weiteren Entwicklung der adesso SE und des Prognoseberichts.

Die auf überdurchschnittlich hohes Wachstum ausgerichtete Beschäftigungspolitik wird weiterverfolgt. Die Planung sieht für 2024 weiter steigende Umsätze auf über 950 Mio. € vor. Der Prognosewert 2024 für das dem Geschäftsbetrieb der adesso SE zurechenbare Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Kaufpreisallokationseffekte aus Verschmelzungen beträgt 33,7 Mio. €. Bezüglich der nicht finanziellen Leistungsindikatoren werden für 2024 eine Fluktuation < 10 % geplant sowie eine Steigerung der Tagessätze um mindestens 2 %. Die Buchungsintensität soll zwischen 83 % und 103 %, die inverse Auslastungsquote zwischen 7 % und 15 % liegen.

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit Anhang

Die adesso SE legt weiterhin großen Wert darauf, dass es kein geschlechtsspezifisches Vergütungsgefälle gibt. Die Vergütung orientiert sich an der persönlichen und fachlichen Qualifikation sowie an den regionalen Vergütungsunterschieden. Transparenz bleibt einer unserer zentralen Werte, daher haben wir in den vergangenen drei Jahren die Unterstützung und Aufklärung unserer Mitarbeitenden hinsichtlich des individuellen Auskunftsanspruchs nach § 10 EntgTranspG fortgesetzt. Im Zeitraum 2021, 2022 und 2023 wurden insgesamt 75 Auskunftsverlangen gestellt, davon 54 von weiblichen und 22 von männlichen adessi. 16 Anfragen konnten aufgrund der Bestimmungen des § 12 Abs. 3 EntgTranspG nicht beantwortet werden, da die Vergleichsgruppe aus weniger als sechs Beschäftigten bestand.

Durch das kontinuierliche organische Personalwachstum in den letzten Jahren hat adesso umfangreiche Erfahrungen im zielgruppenorientierten Personalmarketing und Recruiting erworben. Um insbesondere die Fokusgruppe Frauen in der IT für adesso zu begeistern und langfristig zu binden, wurden gezielte Maßnahmen ergriffen. Trotz der Vielzahl von Initiativen und Aktivitäten hat sich der Frauenanteil sowohl unter den Bewerbungen als auch den Neueinstellungen jedoch nicht signifikant erhöht.

2021 verzeichnete die adesso SE insgesamt 32.017 Bewerbungen, wovon 73,6 % von männlichen Kandidaten und 26,4 % von weiblichem Kandidatinnen stammten. Lediglich 0,01 % Teilnehmende gaben kein Geschlecht an. Im darauffolgenden Jahr gab es keine signifikanten Verschiebungen zwischen den Anteilen männlicher, weiblicher und diverser Bewerbender. 2022 blieb der Anteil der männlichen Bewerbenden nahezu unverändert bei 73,8 %, während der Anteil der weiblichen Bewerbenden bei 26,2 % konstant blieb. In diesem Jahr gab es keine Bewerbenden, die ihr Geschlecht nicht angegeben haben.

Um diese Tendenz auch in den kommenden Jahren fortführen zu können, wurden in den vergangenen Jahren mehrere Projekte ins Leben gerufen. Unsere nächsten Schritte in Richtung geschlechter- und diversitätsgerechter Chancengleichheit werden sich wie folgt bewegen: (1) Breite Etablierung eines ganzheitlichen Diversitäts-Verständnisses über Gender hinaus und eine stärkere Einbeziehung sowie (2) Vernetzung innerhalb der gesamten adesso Group und Erarbeitung eines übergreifenden und gemeinsamen Verständnisses von "Diversity, Equity & Inclusion".

Mit einem interdisziplinären Projektteam treiben wir das Thema Diversity und Chancengleichheit voran. Dadurch haben sich bereits in einer frühen Phase viele Rollen und Funktionen intensiv mit unserer Gender-DiversityInitiative beschäftigt. Wir konnten schnell erste Konzepte und Programme ausrollen. Die "Persons of Trust" sind seit Sommer 2022 gewählt worden und seit 2023 haben wir eine Diversity-Management-Stelle in Vollzeit.

Als pragmatisches Unternehmen war uns schnell klar: Wir benötigen ein strukturiertes Vorgehen und ein messbares Ziel. Damit sind 2021 und 2022 die "Women's Employee Journey" und das Ziel, 40 zusätzliche weibliche Führungskräfte innerhalb von zwei Jahren bei adesso zu haben, "geboren" worden. Durch unser hohes Bedürfnis nach Transparenz und Selbstverantwortung war der zweite Schritt auch offensichtlich: Jede Führungskraft benötigt zu jeder Zeit Zugriff auf die Daten in ihrer Organisationseinheit, um eigene Erkenntnisse zu gewinnen und selbst aktiv werden zu können.

Auch wenn unsere Mitarbeitenden auf Grund von Elternzeit, Krankheit oder auch anderen privaten Gründen und Ereignissen nicht mehr selbst präsent sein können, bieten wir trotzdem verschiedene Möglichkeiten an, damit diese auch auf Distanz ein fester Teil des Teams und Unternehmens bleiben. Außerdem bieten wir mit "care [4]adessi"ein besonderes Unterstützungsprogramm für alle Lebenslagen an. Dabei versuchen wir, auch in privaten Notfällen den nötigen Support zu bieten. Die Beziehung zu den Mitarbeitenden hört weder nach Feierabend noch außerhalb des Bürogebäudes auf.

Family@adesso ist Teil der Initiative care[4]adessi und hat zum Ziel, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Angeboten werden kinder- und familienfreundliche Programme wie Ferienbetreuungsangebote, verschiedene Veranstaltungen für und mit Kindern, flexible Wiedereinstiegsmöglichkeiten nach der Elternzeit, Kooperationen mit Kindertagesstätten, Kinderbetreuungszuschüsse und Eltern-Kind-Büros an verschiedenen Standorten.

2023 haben wir an 21 verschiedenen Standorten Eltern-Kind-Büros eingerichtet oder Kids-Boxen geschaffen. Die Eltern-Kind-Büros stellen wir unseren Mitarbeitenden für Betreuungsnotfälle zur Verfügung. An den übrigen Standorten haben wir eine Alternative zu den Eltern-Kind-Büros geschaffen: Die Kids-Boxen. Diese enthalten Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder, so dass jedes Büro in ein Eltern-Kind-Büro umgewandelt werden kann. Im gleichen Jahr boten wir an elf Standorten eine Ferienbetreuung für Kinder an. Bundesweit konnten 40 Kinder über Kooperationen mit Kindertagesstätten vermittelt werden.

Eine Initiative im Rahmen von "Family@adesso" heißt "Familysupport(4)adessi" Sie dient als zentrale Anlaufstelle für schnelle Hilfe bei Themen wie

Schwangerschaft und Geburt, Kinderbetreuung, häusliche Pflege und Betreuung von Senioren und Seniorinnen. Das Angebot steht unseren Mitarbeitenden zur Verfügung, um Unterstützung und Hilfe zu erhalten.

Ende 2023 wurden 11.425 Leistungseinheiten von 105 Nutzenden in Anspruch genommen. Verschiedene Beratungsangebote zu Themen wie Umgang mit psychischen Belastungen und Familienberatung wurden von unseren Mitarbeitenden 6.110-mal in Anspruch genommen. Hinzu kommt, dass die Kinderbetreuung, unterstützt durch den Familienservice, 3.665-mal genutzt wurde. Zuletzt wurden 1.650-mal die Angebote rund um das Thema Pflege und Seniorenbetreuung genutzt.

Um weiblichen Nachwuchs schon früh für unsere Branche zu begeistern, wurde die adesso SE 2023 zu einer der Hauptsponsoren der Hacker School. Die Hacker School bietet Kurse an, um Kindern und Jugendlichen (unabhängig von Gender) den Umgang mit Programmiersprachen an Schulen näher zu bringen. Damit engagiert sich die adesso SE für die digitale Bildung junger Menschen. 2023 konnten 19 Kurse durchgeführt werden, an denen 136 Jungen und 40 Mädchen teilgenommen haben. Bei den Kursen waren 40 unserer Mitarbeitenden beteiligt.

Die MIND-Initiative hat sich seit 2021 zum Ziel gesetzt, das Thema Achtsamkeit in den Vordergrund zu rücken, um die Mitarbeitenden mit wichtigen Soft-Skills auszustatten. Diese Ressourcen sollen ihnen helfen, besser mit konkreten Sachverhalten wie Konzentration, Stressmanagement und dem Umgang mit Emotionen umzugehen. Bei adesso MIND verwenden wir hierzu Ansätze aus der IT, den Neurowissenschaften und von MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction). Schließlich arbeiten wir täglich mit komplexen Systemen und Lösungen, zahlreiche Instrumente wie Modularisierung oder Modellbildung helfen uns, den Überblick zu behalten, konzentriert zu bleiben sowie unsere Aktivitäten und Lösungen zu strukturieren. Seit der Einführung haben mehr als 500 adessi von dieser Initiative Gebrauch gemacht.

Um Feedback von Expertinnen und Experten zu unseren Diversity-Aktivitäten zu erhalten, bewarben wir uns Anfang 2022 für das TOTAL-E-QUALITY-Prädikat. In der Bewerbung haben wir dargelegt, wie Chancengleichheit und Vielfalt bei adesso verankert sind und gelebt werden. Bewertet werden grundsätzliche Haltungen, Strategien, Maßnahmen und deren Monitoring. Der Fragebogen ermöglicht somit neben der Bewerbung selbst eine umfassende Selbstreflexion in der Organisation und gibt Impulse. Die Prädikatsverleihung belegt, dass sich adesso nicht nur für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzt, sondern das Thema Chancengleichheit im Sinne von Vielfalt verfolgt. Zudem wird bescheinigt, dass wir die Ressourcen aus dem Potenzial und den besonderen Fähigkeiten jeder und jedes Einzelnen gewinnbringend einsetzen. Das motiviert und bindet Mitarbeitende im Unternehmen und bringt einen Vorteil bei der Gewinnung der besten Köpfe, denn Bewerbende bevorzugen ein sichtbar engagiertes Unternehmen. Die Jury attestierte adesso in einer ausführlichen Begründung – neben einer guten strukturellen und strategischen Verankerung von Chancengleichheit – auch eine gute Organisationskultur und ein starkes gesellschaftspolitisches Bekenntnis. Unsere chancengerechte Personalpolitik wird als sehr erfahren und kreativ beschrieben und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie positiv hervorgehoben.

Great Place to Work® prämierte adesso 2023 erneut zum besten Arbeitgeber Deutschlands – sowohl branchenübergreifend als auch innerhalb der IT-Branche. Dabei attestierte das Institut, dass adesso auf exzellente Art und Weise sicherstellt, alle Mitarbeitenden als gleichwertige Mitglieder der Organisation zu behandeln. adesso stellt Mitarbeitenden Möglichkeiten zur Verfügung, ihr volles Potenzial zu entfalten. Entsprechend gaben auch 96 % der Befragten an, dass ihnen Weiterbildung und Unterstützung für ihre berufliche Entwicklung angeboten wird. 98 % der befragten adessi fühlen sich als vollwertige Mitglieder der Organisation – unabhängig von ihrer Position.

Männer Frauen
⌀ 2021
Gesamtzahl der Beschäftigten 3.000 883
Vollzeitbeschäftigte 2.585 646
Teilzeitbeschäftigte 415 237
⌀ 2022
Gesamtzahl der Beschäftigten 3.841 1.219
Vollzeitbeschäftigte 3.293 915
Teilzeitbeschäftigte 548 304
⌀ 2023
Gesamtzahl der Beschäftigten 4.671 1.554
Vollzeitbeschäftigte 4.097 1.236
Teilzeitbeschäftigte 575 318
  • KONZERNABSCHLUSS
  • Konzernbilanz
  • Konzerngewinn- und Verlustrechnung
  • Konzern-Gesamtergebnisrechnung
  • Konzern-Kapitalflussrechnung
  • Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

KONZERNANHANG

  • Allgemeine Angaben
  • Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze
  • Erläuterungen zu den Posten der Konzernbilanz
  • Erläuterungen zu den Posten der Konzerngewinn- und Verlustrechnung
  • Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung
  • Angaben zur Segmentberichterstattung
  • Ergänzende Angaben

Konzernbilanz

der adesso Group zum 31.12. nach IFRS

Aktiva

in T€ Anhang 31.12.2023 31.12.2022
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwert 4. 98.098 85.814
Immaterielle Vermögenswerte 4. 39.589 38.877
Sachanlagen 5. 50.509 37.308
Nutzungsrecht Leasing 31. 173.274 132.007
At-Equity bilanzierte Anteile 7. 2.224 2.578
Finanzielle Vermögenswerte 6. 20.748 13.525
Sonstige langfristige Vermögenswerte 13. 854 718
Aktive latente Steuern 8. 10.803 5.072
396.099 315.899
Kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9. 100.772 90.897
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10. 181.893 172.250
Vertragsvermögenswerte 11. 77.602 54.537
Forderungen aus Ertragsteuern 8. 6.781 3.330
Finanzielle Vermögenswerte 12. 2.284 2.957
Sonstige Vermögenswerte 13. 20.554 15.695
389.886 339.666
AKTIVA, GESAMT 785.985 655.565

* Siehe Erläuterung im Anhangsabschnitt "1.2. Freiwillig erstmalig angewandte Rechnungslegungsvorschrift".

Passiva

in T€ Anhang 31.12.2023 31.12.2022
Eigenkapital 14.
Gezeichnetes Kapital 6.520 6.512
Kapitalrücklage 45.989 49.867
Andere Rücklagen 152.107 155.614
Kumuliertes sonstiges Periodenergebnis -1.616 -1.959
Aktionärinnen/Aktionären der adesso SE zuzurechnendes Eigenkapital 203.000 210.034
Nicht beherrschende Anteile 4.777 5.147
207.777 215.181
Langfristiges Fremdkapital
Finanzielle Verbindlichkeiten* 16. 120.941 92.347
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 20. 6.348 2.816
Rückstellungen 18. 5.128 4.318
Leasingverbindlichkeiten 16. / 31. 147.792 114.408
Passive latente Steuern 8. 11.123 12.044
291.332 225.933
Kurzfristiges Fremdkapital
Finanzielle Verbindlichkeiten* 16. 28.200 14.148
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 17. 46.335 42.333
Vertragsverbindlichkeiten 21. 36.618 18.349
Leasingverbindlichkeiten 16. / 31. 31.031 23.047
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 8. 6.002 4.937
Rückstellungen 18. 9.573 7.260
Sonstige Verbindlichkeiten 19. 129.117 104.377
286.876 214.451
PASSIVA, GESAMT 785.985 655.565

Konzerngewinn- und Verlustrechnung

der adesso Group für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12. nach IFRS

in T€ Anhang 2023 2022
Umsatzerlöse 21. 1.135.903 900.253
Sonstige betriebliche Erträge 22. 11.534 21.742
Aktivierte Eigenleistung 23. 4.275 1.167
GESAMTLEISTUNG 1.151.712 923.162
Materialaufwand 24. -162.636 -134.425
Personalaufwand 25. -773.159 -587.089
Ergebnis aus der Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte 33. -72 -51
Ergebnis aus der Veränderung der Wertberichtigung auf zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
33. -519 -182
Sonstige betriebliche Aufwendungen 26. -135.296 -108.507
BETRIEBSERGEBNIS VOR ABSCHREIBUNGEN (EBITDA) 80.030 92.908
Planmäßige Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 27. -57.723 -44.759
BETRIEBSERGEBNIS (EBIT) 22.307 48.149
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen 28. -1.238 -1.964
Zinserträge und ähnliche Erträge 28. 2.398 410
Zinsaufwand und ähnlicher Aufwand 28. -11.274 -4.513
ERGEBNIS VOR STEUERN (EBT) 12.193 42.082
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 29. -8.783 -13.289
KONZERNERGEBNIS 3.410 28.793
davon auf Aktionärinnen / Aktionäre der adesso SE entfallend 30. 3.205 28.603
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend 30. 205 190
Anzahl der Aktien zum Ende der Periode 30. 6.520.272 6.512.272
UNVERWÄSSERTES ERGEBNIS JE AKTIE (IN €) 30. 0,49 4,40
VERWÄSSERTES ERGEBNIS JE AKTIE (IN €) 30. 0,49 4,38

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

der adesso Group für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12. nach IFRS

in T€ Anhang 2023 2022
KONZERNERGEBNIS 3.410 28.793
Sonstiges Periodenergebnis, das anschließend nicht
in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird
Versicherungsmathematische Gewinne (+) und Verluste (–) 20. -3.098 5.757
Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 619 -1.130
Gewinne (+) und Verluste (–) aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
im sonstigen Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten 6. -203 -285
Latente Steuern auf Gewinne und Verluste aus erfolgsneutral zum beizulegenden
Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten 10 4
Sonstiges Periodenergebnis, das anschließend in
die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird
Währungsumrechnungsdifferenzen 568 -1.393
SONSTIGES PERIODENERGEBNIS -2.104 2.953
GESAMTES ERGEBNIS 1.306 31.746
davon auf Aktionärinnen / Aktionäre der adesso SE entfallend 1.069 31.630
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend 237 116

Konzern-Kapitalflussrechnung

der adesso Group für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12. nach IFRS*

in T€ 2023 2022
ERGEBNIS VOR STEUERN 12.193 42.082
Finanzergebnis 8.876 4.103
Planmäßige Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 57.723 44.759
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen 1.238 1.964
Zahlungsunwirksame Erträge (-)/Aufwendungen (+) 3.584 -5.668
Veränderung der Pensionsrückstellung -622 104
Veränderung anderer Rückstellungen 2.679 -4.445
Steuerzahlungen -19.784 -15.706
Verlust (+)/Ertrag (-) aus Abgang von Sachanlagevermögen 6 90
Veränderung des Netto-Betriebsvermögens 10.967 -31.211
CASHFLOW AUS OPERATIVER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 76.860 36.072
Desinvestitionen von Sachanlagevermögen 127 321
Desinvestitionen von immateriellen Vermögenswerten - 19
Desinvestitionen von finanziellen Vermögenswerten 4.842 1.179
Desinvestitionen von At-Equity bewerteten Anteilen 108 128
Auszahlung für At-Equity bewertete Anteile -1.145 -990
Investitionen in Sachanlagevermögen -26.376 -18.851
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -7.969 -5.102
Investitionen in finanzielle Vermögenswerte -9.389 -6.634
Erwerb / Verkauf von Tochterunternehmen (abzüglich erworbener Zahlungsmittel) -11.633 -13.780
Erhaltene Dividenden - 171
Erhaltene Zinsen 653 41
CASHFLOW AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT -50.782 -43.498
Dividendenzahlungen -5.283 -4.952
Kapitalerhöhung 417 499
Einzahlungen von nicht-beherrschenden Anteilen - 51
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 77.192 79.505
Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten -50.266 -60.581
Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasing-Verhältnissen -28.290 -21.819
Auszahlungen für den Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen - -250
Gezahlte Zinsen -9.659 -3.432
CASHFLOW AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT -15.889 -10.979
Wertänderungen bzw. wechselkursbedingte Änderungen des Zahlungsmittelfonds -314 -620
VERÄNDERUNG DES BESTANDS AN ZAHLUNGSMITTELN UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTEN 9.875 -19.025
Bestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 90.897 109.922
Bestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 100.772 90.897

* Vgl. Anhangsabschnitt "V. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung".

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung*

der adesso Group für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12. nach IFRS

in T€ Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage
01.01.2022 6.503 52.728
Aktienorientierte Vergütung - 827
Auswirkungen der Veränderungen von Optionen auf den Erwerb
von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen
- -3.801
Auswirkungen des Erwerbs von Tochterunternehmen - -
Auswirkungen des Erwerbs von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen - -438
Einzahlungen von nicht-beherrschenden Anteilen - 61
Erhöhung Grundkapital aus Wandlung Optionen 9 490
Sonstiges Periodenergebnis - -
Konzernergebnis - -
Gesamtergebnis - -
Dividenden - -
31.12.2022 6.512 49.867
01.01.2023 6.512 49.867
Aktienorientierte Vergütung - 1.434
Auswirkungen der Veränderungen von Optionen auf den Erwerb
von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen
- -5.721
Auswirkungen des Erwerbs von Tochterunternehmen - -
Erhöhung Grundkapital aus Wandlung Optionen 8 409
Sonstiges Periodenergebnis - -
Konzernergebnis - -
Gesamtergebnis - -
Dividenden** - -
31.12.2023 6.520 45.989

* Vgl. Anhangstextziffer "14. Eigenkapital".

** Die Dividende in Höhe von 4.223 T€ entspricht einer Ausschüttung von 0,65 € je Aktie.

Andere Rücklagen Kumuliertes sonstiges
Periodenergebnis
Eigenkapital der
Aktionärinnen und
Aktionäre der adesso SE
Nicht beherrschende
Anteile
Summe
Eigenkapital
126.286 -359 185.158 460 185.618
- - 827 - 827
- - -3.801 137 -3.664
- - - 5.305 5.305
- - -438 189 -249
- - 61 -10 51
- - 499 - 499
4.627 -1.600 3.027 -74 2.953
28.603 - 28.603 190 28.793
33.230 -1.600 31.630 116 31.746
-3.902 - -3.902 -1.050 -4.952
155.614 -1.959 210.034 5.147 215.181
155.614 -1.959 210.034 5.147 215.181
- - 1.434 - 1.434
- - -5.721 -124 -5.845
- - - 567 567
- - 417 - 417
-2.479 343 -2.136 32 -2.104
3.205 - 3.205 205 3.410
726 343 1.069 237 1.306
-4.233 - -4.233 -1.050 -5.283
152.107 1.616 203.000 4.777 207.777

KONZERNANHANG

DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01.2023 BIS 31.12.2023 NACH IFRS

I. ALLGEMEINE ANGABEN

Der adesso-Konzern (im Folgenden adesso) ist ein herstellerunabhängiges IT-Dienstleistungsunternehmen mit den Schwerpunkten Beratung und Softwareentwicklung. adesso sorgt bei seinen Kunden für die optimale Gestaltung und Unterstützung der Kerngeschäftsprozesse durch den IT-Einsatz.

Die adesso SE ist eine Aktiengesellschaft nach europäischem Recht. Sie hat ihren Sitz in Dortmund, Deutschland. Die Anschrift lautet: adesso SE, Adessoplatz 1, 44269 Dortmund. Das zuständige Registergericht befindet sich ebenfalls in Dortmund (HRB 20663).

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde abgegeben und den Aktionären unter der Adresse www.adesso-group.de/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht.

Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die adesso SE wurden am 18.03.2024 vom Aufsichtsrat gebilligt und vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.

II. ZUSAMMENFASSUNG WESENTLICHER RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Der von der adesso SE aufgestellte Konzernabschluss ist in Übereinstimmung mit den zum 31.12.2023 anzuwendenden und von der EU übernommenen "International Financial Reporting Standards (IFRS)" des International Accounting Standards Board (IASB) sowie den ergänzenden Vorschriften nach § 315e Abs. 1 HGB erstellt worden.

Der Konzernabschluss zum 31.12.2023 wurde in Euro aufgestellt. Er wird nach dem Prinzip der historischen Anschaffungskosten aufgestellt, soweit nach den IFRS nicht andere Bewertungsmethoden anzuwenden sind. Auf die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögenswerte und Schulden der einbezogenen Unternehmen wurden einheitliche Rechnungslegungsmethoden auf Grundlage der IFRS angewandt. Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Vermögenswerte und Schulden werden in der Konzernbilanz entsprechend ihrer Fristigkeit als kurz- beziehungsweise langfristige Positionen dargestellt. Vermögenswerte und Schulden werden grundsätzlich als kurzfristig klassifiziert, sofern sie innerhalb des normalen Geschäftszyklus oder innerhalb von zwölf Monaten nach dem Ende des Berichtszeitraums realisiert werden oder fällig sind. Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Soweit nicht anders angegeben, wurden die Rechnungslegungsmethoden stetig für alle dargestellten Perioden angewandt.

Soweit nicht abweichend vermerkt, werden alle Beträge in tausend Euro (T€) dargestellt. Rundungen können dazu führen, dass sich bestimmte Beträge nicht zu einer angegebenen Summe addieren lassen.

1. Erstmalig angewandte Rechnungslegungsvorschriften

1.1. Verpflichtend erstmalig anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften

  • Im Dezember 2021 hat das IASB Änderungen an IFRS 17 (Versicherungsverträge) verabschiedet. Die Änderungen beziehen sich auf solche Fälle, bei denen IFRS 17 und IFRS 9 (Finanzinstrumente) zeitgleich erstmals angewendet werden. Um Widersprüchen in der Darstellung (insbesondere mit Bezug auf Vorjahreszahlen) zwischen den Standards vorzubeugen, wurden die Übergangsregelungen des IFRS 17 dahingehend angepasst, dass finanzielle Vermögenswerte, die im Zusammenhang mit nach IFRS 17 qualifizierenden (Versicherungs-)Verträgen stehen, in den Vorjahreswerten so darzustellen sind, als ob die Klassifizierungs- und Bewertungsregelungen gemäß IFRS 9 angewendet worden wären. Die Übergangsregelungen des IFRS 9 wurden nicht angepasst. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen. Die Änderungen wurden am 08.09.2022 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso.

  • Im Mai 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 12 (Ertragsteuern) verabschiedet. Die Änderungen geben vor, dass für einzelne Transaktionen, aus denen beim erstmaligen Ansatz betragsgleich zu versteuernde und abzugsfähige temporäre Differenzen entstehen, latente Steuern anzusetzen sind. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen und wurden am 11.08.2022 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Abschluss von adesso.

  • Im Februar 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 1 (Darstellung des Abschlusses) verabschiedet. Diese enthalten Klarstellungen, dass die Anwendung eines Wesentlichkeitskriteriums für die Entscheidung maßgeblich ist, welche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzugeben sind. Zuvor waren "bedeutende" Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzugeben, ohne dass eine Definition von bedeutend zur Verfügung gestellt wurde. Es wird erläutert, wie ein Unternehmen wesentliche Informationen in Bezug auf Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden identifizieren kann. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen und wurden am 02.03.2022 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Abschluss von adesso.

  • Im Februar 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 8 (Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderung von Schätzungen und Fehlern) verabschiedet. Diese enthalten Klarstellungen zur besseren Unterscheidung zwischen Änderungen in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Änderungen von Schätzungen. Eine Änderung einer rechnungslegungsbezogenen Schätzung, die aus neuen Informationen oder Entwicklungen resultiert, stellt nicht die Korrektur eines Fehlers dar und kann somit nur das Ergebnis der aktuellen oder künftiger Perioden beeinflussen, wohingegen eine Fehlerkorrektur retrospektiv anzuwenden ist. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen und wurden am 02.03.2022 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso.

  • Im Mai 2017 hat das IASB IFRS 17 (Versicherungsverträge) veröffentlicht, welcher die Bilanzierung von Versicherungsverträgen regelt. Im Juni 2020 wurden Änderungen an IFRS 17 verabschiedet und dabei vor allem das Datum der Erstanwendung vom 01.01.2021 auf den 01.01.2023 verschoben. IFRS 17 sowie die Änderungen wurden am 23.11.2021 in europäisches Recht übernommen. Die Erstanwendung von IFRS 17 und der verabschiedeten Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso.

  • Im Mai 2023 hat das IASB Änderungen an IAS 12 (Ertragsteuern) verabschiedet. Mit der Änderung werden eine vorübergehende Ausnahme von der Pflicht zur Bilanzierung von latenten Steuern, die aus der Implementierung der Pillar-Two-Regelungen resultieren, sowie gezielte Angabepflichten in IAS 12 aufgenommen. Die vorübergehende Ausnahme von der Pflicht zur Bilanzierung latenter Steuern ist direkt nach Veröffentlichung der Änderungen an IAS 12 anzuwenden. Gleiches gilt für die Pflicht zur Angabe, dass von der Bilanzierungsausnahme Gebrauch gemacht wird. Die übrigen neuen Angabepflichten sind erstmals in jährlichen Berichtsperioden, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen, zu erfüllen. Eine Anerkennung durch die EU erfolgte am 08.11.2023. Die Änderungen haben voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf den Abschluss von adesso. Da die adesso SE aufgrund der Größenkriterien im Geschäftsjahr 2023 noch nicht in den Anwendungsbereich der Mindestbesteuerung (Pillar-Two) fällt, entfallen die entsprechenden Angaben.

1.2. Freiwillig erstmalig angewandte Rechnungslegungsvorschrift

Im Oktober 2022 hat das IASB Änderungen an IAS 1 (Darstellung des Abschlusses) verabschiedet. Diese enthalten Klarstellungen, wann bei Vorliegen von Kreditvereinbarungen (Covenants) zum Stichtag ein Recht besteht, eine Verbindlichkeit für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten nach dem Stichtag zu verlängern. Soweit die Kreditvereinbarungen während oder am Ende des Jahres erfüllt sein müssen, haben sie Auswirkungen auf die Beurteilung des Rechts zum Stichtag. Sind die Bedingungen erfüllt, liegt ein solches Recht vor. Soweit die Kreditvereinbarungen lediglich zu einem späteren Zeitpunkt erfüllt sein müssen, haben sie keine Auswirkungen auf die Beurteilung des Rechts zum Bilanzstichtag. In diesem Fall sind im Anhang zusätzliche Angaben erforderlich, welche den Abschlussadressaten helfen, das Risiko zu verstehen, dass die Verbindlichkeit innerhalb der kommenden zwölf Monate gegebenenfalls zu tilgen ist. Die erstmalige Anwendung der neuen Vorschriften erfolgt retrospektiv. Die Vorjahreszahlen sind daher entsprechend anzupassen. Die Änderungen sind verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2024 beginnen und wurden am 20.12.2023 in europäisches Recht übernommen.

Aus einem Konsortialkredit mit einem maximalen Volumen von 130 Mio. € hat adesso die Möglichkeit, Kredite mit einer Laufzeit von jeweils maximal sechs Monaten aufzunehmen. adesso hat das Recht, diese Kredite zu verlängern, soweit das Verhältnis der Netto-Schulden zu einem vertraglich definierten EBITDA nicht den Wert von 2,5 übersteigt.

Ende 2022 wurden aus dem Konsortialkredit Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 44.845 T€ als kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen. Aus der erstmaligen Anwendung der neuen Vorschriften wird dieser Betrag für das Jahr 2022 als langfristige Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Ende 2023 werden aus dem Konsortialkredit 79.845 T€ als langfristige Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

2. Verabschiedete, aber noch nicht angewandte Rechnungslegungsvorschriften

Das IASB hat Standards, Änderungen von Standards und Interpretationen verabschiedet, die für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 01.01.2023 beginnen. Die folgenden Regelungen sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und von adesso noch nicht angewandt worden. adesso beabsichtigt keine vorzeitige Anwendung.

2.1. Von der EU übernommen

Im September 2022 hat das IASB Änderungen an IFRS 16 (Leasingverhältnisse) verabschiedet. Diese schreiben vor, wie ein Verkäufer-Leasingnehmer die Folgebewertung von "Sale and lease back"-Transaktionen, die als Verkauf gemäß IFRS 15 bilanziert werden, vornimmt. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2024 beginnen. Eine Anerkennung durch die EU erfolgte am 20.11.2023. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.

2.2. Noch nicht von der EU übernommen

  • Im August 2023 hat das IASB Änderungen an IAS 21 (Auswirkungen von Wechselkursänderungen) im Hinblick auf eine mangelnde Umtauschbarkeit bei Währungen verabschiedet. Die Änderungen stellen einheitliche Leitlinien zur Bestimmung der Umtauschbarkeit und zum Vorgehen bereit, sofern keine Umtauschbarkeit gegeben ist. In einem solchen Fall sind zusätzliche Angaben zu machen. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2025 beginnen. Eine Anerkennung durch die EU steht noch aus. Die Änderungen werden keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.

  • Im Mai 2023 hat das IASB Änderungen an IAS 7 (Kapitalflussrechnung) und IFRS 7 (Finanzinstrumente: Angaben) verabschiedet. Diese betreffen Offenlegungsvorschriften im Zusammenhang mit Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen – auch als Lieferkettenfinanzierung, Finanzierung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder Reverse-Factoring-Vereinbarungen bekannt. Mit den neuen Angabepflichten wird sichergestellt, dass Unternehmen künftig auf solche Vereinbarungen und die damit verbundenen Risiken eingehen. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01.01.2024 beginnen. Eine Anerkennung durch die EU steht noch aus. Die Änderungen werden keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.

3. Rechnungslegung

3.1. Geopolitisches & makroökonomisches Umfeld

Die Abbildung von Sachverhalten im Rechnungswesen erfordert häufig Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse und Entwicklungen. Dies ist naturgemäß mit Unsicherheiten verbunden. Die angemessene Berücksichtigung dieser Unsicherheiten ist für ein Verständnis der im Abschluss berichteten Zahlen erforderlich.

Die jüngsten geopolitischen und makroökonomischen Entwicklungen haben diese Unsicherheiten verstärkt. Hierzu zählen für adesso neben den lokalen und globalen wirtschaftlichen Entwicklungen, die aktuell anhaltend hohen Inflationsraten und weitere Zinserhöhungen sowie der Ukraine-Konflikt und der Konflikt im Nahen Osten.

Das Management von adesso beobachtet die Auswirkungen der Unsicherheiten auf die Wirtschaft und analysiert, welche Auswirkungen diese auf adesso haben beziehungsweise haben können. Gleichzeitig wird analysiert, inwieweit Maßnahmen zu treffen sind, diesen Unsicherheiten operativ entgegenzutreten.

Die Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen können sich vielfältig auf den Abschluss von adesso auswirken. Neben der Abschreibung von Forderungen und Vertragsvermögenswerten ist der Ansatz von Drohverlustrückstellungen und die Abschreibung von Geschäfts- oder Firmenwerten sowie immateriellen Vermögenswerten zu prüfen. Zudem hat adesso sicherzustellen, dass adesso jetzt und zu jedem künftigen Zeitpunkt seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann.

Die Analyse des Managements hat ergeben, dass die genannten geopolitischen Entwicklungen zum 31.12.2023 weiterhin keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso haben. Die Inflation führt zu steigenden Aufwendungen für den Einsatz von Ressourcen, zu denen bei adesso vor allem die Mitarbeitenden zählen. Auf Grund steigender Zinsen steigen zum einen die Finanzierungsaufwendungen und zum anderen auch das Risiko einer Abschreibung von Geschäfts- und Firmenwerten. Die aktuellen makroökonomischen Entwicklungen wirken sich unmittelbar stärker auf das Geschäftsmodell von adesso aus. Trotz Profitabilitätseinbußen im Geschäftsjahr 2023 gibt es keine konkreten Anzeichen, dass die Liquidität von adesso gefährdet ist. adesso wird die Auswirkungen auch im Hinblick auf Änderungen der Unsicherheiten weiter stetig analysieren.

Für die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für das Geschäftsjahr 2023, getroffene Gegenmaßnahmen und eine allgemeine Einschätzung der aktuellen äußeren gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Einflüsse verweisen wir auf den Wirtschaftsbericht beziehungsweise den Prognose-, Chancen- und Risikobericht im Konzernlagebericht. Mit Bezug auf ökologische Gegebenheiten, wie Klimaschutz und -wandel, lassen sich aktuell keine direkten wesentlichen Einflüsse auf das Geschäftsmodell von adesso erkennen. Weitere Erläuterungen dazu finden sich im nicht-finanziellen Bericht von adesso.

3.2. Erstmalige Anwendung von IAS 29 (Rechnungslegung in Hyperinflationsländern)

2023 wird der in den Konzernabschluss einbezogene Abschluss der adesso Türkei wegen des starken Kaufkraftverlusts der Türkischen Lira erstmals nach den Vorschriften des IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) indiziert. Diese Indizierung erfolgt im in Türkischer Lira erstellten Abschluss. Dabei werden die nicht-monetären Vermögenswerte, Schulden sowie das Eigenkapital ausgehend vom Zugang, basierend auf dem türkischen Domestic Producer Price Index (D PPI) indiziert. Dies hat zur Folge, dass die nicht-monetären Vermögenswerte und Schulden auf Basis aktueller Kaufkraft dargestellt werden. Ebenso sind die Erträge und Aufwendungen zu indizieren. Monetäre Positionen sind nicht zu indizieren, da sie auf Basis des aktuellen Wertes der Türkischen Lira bewertet werden. Die Auswirkungen der Indizierung werden gegen eine Position in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Diese zeigt per Saldo entweder einen sogenannten Schuldnerverlust oder einen einen Schuldnergewinn, welcher den mit den monetären Positionen verbundenen Kaufkraftverlust oder Kaufkraftgewinn zeigt. Der Stand des D PPI hat zum 01.01.2023 2.021 und zum 31.12.2023 2.915 betragen.

Der so indizierte und in Türkischer Lira erstellte Abschluss wird abweichend von der Umrechnung nach der modifizierten Stichtagskursmethode vollständig zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Dies gilt nicht nur für Vermögenswerte und Schulden, sondern auch für die in der Gesamtergebnisrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen.

Die Auswirkungen der Indizierung zum 01.01.2023 in Höhe von 245 T€ werden als laufender Ertrag im sonstigen Periodenergebnis erfasst. Im Konzernabschluss wird aus der Indizierung für 2023 in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung ein Schuldnerverlust in Höhe von 945 T€ ausgewiesen.

3.3. Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind Unternehmen, welche von adesso direkt oder indirekt beherrscht werden. Ein Unternehmen wird von adesso beherrscht, soweit adesso die Entscheidungsmacht über das Beteiligungsunternehmen besitzt, adesso variablen Rückflüssen ausgesetzt ist beziehungsweise ein Anrecht auf solche besitzt (in der Regel Dividenden), und adesso die Entscheidungsmacht einsetzen kann, um die variablen Rückflüsse aus dem Unternehmen zu beeinflussen. adesso besitzt die Entscheidungsmacht, soweit adesso aufgrund von bestehenden Rechten die maßgeblichen Tätigkeiten des Unternehmens bestimmen kann. Maßgebliche Tätigkeiten sind solche, welche die variablen Rückflüsse des jeweiligen Unternehmens wesentlich beeinflussen. Dabei sind neben gegenwärtigen Stimmrechten auch potenzielle Stimmrechte zum Beispiel aus Optionen oder Wandelanleihen zu berücksichtigen, unabhängig davon, ob diese von der adesso SE selbst oder einem ihrer Tochterunternehmen gehalten werden.

Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt vollkonsolidiert, ab dem adesso die Beherrschung erlangt. Das bedeutet, dass die Vermögenswerte, Schulden, Erträge, Aufwendungen und Zahlungsströme ab diesem Zeitpunkt im Konzernabschluss erfasst werden.

Unternehmenszusammenschlüsse werden entsprechend IFRS 3 unter Anwendung der Erwerbsmethode abgebildet. Die Gegenleistung für die erworbenen Anteile setzt sich dabei aus den hingegebenen Vermögenswerten, den eingegangenen beziehungsweise übernommenen Schulden, ausgegebenen Eigenkapitalinstrumenten sowie einer gegebenenfalls vereinbarten bedingten Gegenleistung zusammen, jeweils bewertet zum beizulegenden Zeitwert.

Vermögenswerte und Schulden aus bedingten Gegenleistungen sind in der Folge nach IFRS 9 zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wobei Erträge und Aufwendungen in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen sind. Ist die bedingte Gegenleistung als Eigenkapital zu klassifizieren, sind laufende Wertänderungen nicht zu erfassen und Differenzbeträge bei Begleichung der bedingten Gegenleistung im Eigenkapital zu erfassen. An einem Tochterunternehmen zuvor gehaltene Anteile (sukzessiver Beteiligungserwerb) sind unmittelbar vor dem Unternehmenszusammenschluss zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Ein daraus resultierender Ergebnisbeitrag ist wie bei einer angenommenen Veräußerung der entsprechenden Anteile entweder in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen. Die Anschaffungsnebenkosten eines Unternehmenszusammenschlusses sind unmittelbar in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung bestehende vorkonzernliche Beziehungen sind vor der Konsolidierung zu eliminieren. Sich daraus ergebende Erfolgsbeiträge sind in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Grundsätzlich sind bei einem Unternehmenszusammenschluss alle erworbenen Vermögenswerte und Schulden anzusetzen. Dies gilt unabhängig von der Wahrscheinlichkeit des künftigen Mittelzuflusses oder Mittelabflusses. Eventualforderungen sind indes nicht anzusetzen. Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden sind grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert anzusetzen. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind wahlweise mit dem anteiligen nach IFRS 3 bewerteten Nettovermögen oder mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Letzte Möglichkeit enthält grundsätzlich den Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes auch für die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter. adesso bewertet die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter mit dem anteiligen nach IFRS 3 ermittelten Nettovermögen.

In einigen Fällen wurden bezüglich nicht beherrschender Anteile Put-/Call-Optionen vereinbart. Das bedeutet, dass adesso künftig die Möglichkeit hat, nicht beherrschende Anteile zu erwerben, gleichzeitig die Inhaber der nicht beherrschenden Anteile die Möglichkeit haben, diese Anteile adesso anzudienen. Eine aus den Put-Optionen resultierende Verbindlichkeit ist im Abschluss anzusetzen, da adesso keine Möglichkeit hat, sich dieser Verpflichtung zu entziehen. Die Bilanzierung der Verbindlichkeit ist von einigen Annahmen und Schätzungen abhängig. Zunächst ist zu beurteilen, ob adesso wirtschaftlicher Eigentümer der nicht beherrschenden Anteile ist. Dies ist unter anderem der Fall, soweit adesso ein Recht auf bis zur Ausübung der Optionen realisierten variablen Rückflüsse aus den nicht beherrschenden Anteilen hat, in der Regel, wenn Dividenden nicht an die Inhaber der nicht beherrschenden Anteile ausgeschüttet werden. Soweit adesso wirtschaftlicher Eigentümer der nicht beherrschenden Anteile ist, wird der Unternehmenszusammenschluss so dargestellt, als hätte adesso die den Optionen zugrunde liegenden Anteile schon erworben und im Abschluss wird zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses die Verbindlichkeit erfasst. Wertänderungen dieser Verbindlichkeit sind künftig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Soweit adesso nicht als wirtschaftlicher Eigentümer der nicht beherrschenden Anteile zu beurteilen ist, ist die Abbildung zunächst davon abhängig, ob die Verbindlichkeit eher nach IAS 32 oder nach IFRS 10 abzubilden ist. adesso ist der Ansicht, dass die Abbildung nach IFRS 10 Vorrang hat. Dabei wird der Abschluss so dargestellt, als hätte adesso die nicht beherrschenden Anteile zum Ende des jeweiligen Geschäftsjahres erworben. Dadurch wird das Jahresergebnis den nicht beherrschenden Anteilen zugerechnet, und in der Konzernbilanz werden keine nicht beherrschenden Anteile, sondern die Verbindlichkeit aus der Put-Option ausgewiesen. Ein Unterschiedsbetrag zwischen Verbindlichkeit und nicht beherrschenden Anteilen wird im Eigenkapital in der Kapitalrücklage erfasst. Ab dem Beginn des jeweils folgenden Geschäftsjahres gelten die nicht beherrschenden Anteile bis zum Ende der jeweiligen Rechnungslegungsperiode beziehungsweise bis zur Ausübung der Optionen als ausstehend. Soweit eine Kombination aus Put- und Call-Optionen gegeben ist, sind diese grundsätzlich wie beschrieben zu analysieren.

Der den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnende Geschäfts- oder Firmenwert entspricht grundsätzlich der Differenz zwischen dem Wert der erbrachten Gegenleistung zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der vor dem Unternehmenszusammenschluss an dem Tochterunternehmen gehaltenen Anteile und dem anteilig erworbenen nach IFRS 3 bewerteten Nettovermögen des erworbenen Unternehmens.

Soweit zu dem auf den Unternehmenszusammenschluss folgenden Bilanzstichtag die Identifikation und / oder Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden und / oder die Ermittlung der hingegebenen Gegenleistung nicht abgeschlossen sind, ist der Unternehmenszusammenschluss provisorisch im Konzernabschluss abzubilden. Die Abbildung des Unternehmenszusammenschlusses ist innerhalb von zwölf Monaten nach dem Unternehmenszusammenschluss abzuschließen (sogenannte Bewertungsperiode).

Konzerninterne Beziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die Beteiligungen an den Tochterunternehmen mit dem erworbenen anteiligen, adesso zuzurechnenden Eigenkapital des Tochterunternehmens verrechnet. Schuldbeziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert. Die in den Vermögenswerten und Schulden enthaltenen Zwischenergebnisse aus konzerninternen Transaktionen werden im Rahmen der Zwischenergebniseliminierung, Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert.

Änderungen der Beteiligungsquote an einem Tochterunternehmen, welche nicht zum Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktion abgebildet. Unterschiedsbeträge zwischen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen beziehungsweise erhaltenen Gegenleistung und dem Buchwert des anteiligen Eigenkapitals (der nicht beherrschenden Anteile) werden in der Kapitalrücklage erfasst.

Zu dem Zeitpunkt, ab dem adesso ein Unternehmen nicht mehr beherrscht, wird dieses entkonsolidiert. Ab diesem Zeitpunkt sind die Vermögenswerte und Schulden sowie die Erträge und Aufwendungen nicht mehr adesso zuzurechnen. Ein gegebenenfalls bei adesso verbleibender Anteil an dem ehemaligen Tochterunternehmen ist mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die Differenz zwischen dem auf die verbleibenden Anteile entfallenden Nettovermögen zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung und dem beizulegenden Zeitwert der Anteile ist in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Eine im Zusammenhang mit dem entkonsolidierten Tochterunternehmen im Eigenkapital erfasste Rücklage aus Währungsumrechnungsdifferenzen ist in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

adesso hält bei allen Tochterunternehmen direkt oder indirekt die Stimmrechtsmehrheit, woraus adesso die Möglichkeit erhält, die maßgeblichen Tätigkeiten der Tochterunternehmen zu lenken.

Im Konzernabschluss von adesso bestehen keine wesentlichen Anteile nicht beherrschender Gesellschafter.

Bezüglich der Auflistung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verweisen wir auf die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 313 Abs. 2 HGB unter "43. Tochterunternehmen" beziehungsweise "44. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen".

3.4. Gemeinschaftliche Vereinbarungen und assoziierte Unternehmen

Nach IFRS 11 werden gemeinschaftliche Vereinbarungen differenziert in gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operation) und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture). Gemeinschaftliche Tätigkeiten sind dadurch gekennzeichnet, dass der "gemeinschaftliche Betreiber" Rechte an den Vermögenswerten und Schulden der gemeinschaftlichen Vereinbarung innehat. Dagegen hat das Partnerunternehmen bei einem Gemeinschaftsunternehmen Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung. Bei den gemeinschaftlichen Tätigkeiten bilanziert der gemeinschaftliche Betreiber seine Vermögenswerte und Schulden inklusive seines Anteils an den Vermögenswerten und Schulden, die gemeinschaftlich gehalten werden sowie seine Erträge und Aufwendungen inklusive seines Anteils an den gemeinschaftlichen Erträgen und den gemeinschaftlich eingegangenen Aufwendungen der Vereinbarung. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen werden gemäß IFRS 11 unter Anwendung der in IAS 28 beschriebenen Equity-Methode konsolidiert.

Ein Unternehmen gilt als ein assoziiertes Unternehmen von adesso, soweit adesso einen maßgeblichen Einfluss auf dieses Unternehmen ausüben kann, dieses Unternehmen aber nicht beherrscht und nicht gemeinschaftlich beherrscht. Soweit adesso 20 % bis 50 % der Anteile an einem Unternehmen hält, wird entsprechend IAS 28 vermutet, dass adesso einen maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen ausüben kann. Assoziierte Unternehmen werden wie Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode konsolidiert.

Nach der Equity-Methode werden die Anteile beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten angesetzt. Sind zum Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals nach der Equity-Methode konsolidiert wird, die Anschaffungskosten höher als der anteilige beizulegende Zeitwert des Nettovermögens des Unternehmens, ist im Equity-Wert ein Geschäfts- oder Firmenwert enthalten. Im umgekehrten Fall ist ein Ertrag in Höhe des Unterschiedsbetrags zu erfassen. In der Folge sind die Ergebnisse von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen anteilig bei adesso zu erfassen, wobei beim Erwerb gegebenenfalls aufgedeckte stille Reserven und Lasten fortzuschreiben sind.

Der Gewinn und Verlust von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen ist anteilig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen, das sonstige Periodenergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen ist anteilig im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen, jeweils durch eine Anpassung des Buchwerts der Anteile. Dividendenausschüttungen von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen mindern den Buchwert der Anteile ergebnisneutral. Soweit anteilig erfasste Verluste größer sind als die Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierte Unternehmen (Anteile zuzüglich zum Beispiel Ausleihungen, für die eine Tilgung weder geplant noch innerhalb der absehbaren Zeit erwartet wird), werden die die Nettoinvestition übersteigenden Verluste nicht erfasst. In einer Nebenrechnung wird der negative Equity-Wert fortgeführt. In die Konzernbilanz ist der Wert aufzunehmen, soweit er wieder positiv wird.

Wird durch Änderung der Höhe der Anteile oder durch Änderung vertraglicher Regelungen ein assoziiertes Unternehmen ein Gemeinschaftsunternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen ein assoziiertes Unternehmen, wird der Equity-Wert nur um gegebenenfalls erworbene oder veräußerte Anteile angepasst. Eine Neubewertung von Anteilen erfolgt nicht. Werden Anteile an einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen veräußert und wird es weiterhin nach der Equity-Methode einbezogen, werden die im sonstigen Periodenergebnis erfassten Beträge anteilig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit dies auch bei Veräußerung der entsprechenden Vermögenswerte beziehungsweise Schulden geboten wäre.

Zu jedem Bilanzstichtag prüft adesso, ob objektive Hinweise für eine Wertminderung des Buchwerts der Nettoinvestition vorliegen. Der Wertminderungstest erfolgt dann nach den Vorschriften des IAS 36. Ein Wertminderungsaufwand ist in Höhe der Differenz zwischen dem erzielbaren Betrag der Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen beziehungsweise das assoziierte Unternehmen und dem Buchwert der Nettoinvestition zu erfassen. Da der gesamte Buchwert und nicht die einzelnen im Buchwert enthaltenen Vermögenswerte abgeschrieben werden, ist gegebenenfalls künftig nach IAS 36 eine Wertaufholung zu erfassen.

Zwischenergebnisse aus Upstream- und Downstream-Transaktionen mit assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden anteilig eliminiert.

adesso hält keine wesentlichen Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Informationen zu diesen Unternehmen sind unter "44. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen" veröffentlicht.

3.5. Währungsumrechnung

Jedes der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellt den Einzelabschluss in der jeweiligen funktionalen Währung. Die funktionale Währung eines Unternehmens entspricht der Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das Unternehmen tätig ist. Diese funktionale Währung entspricht bei den in den Konzernabschluss von adesso einbezogenen Unternehmen der jeweiligen Währung des Landes, in welchem die Gesellschaft ihren Sitz hat. Transaktionen in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung werden zum jeweiligen Stichtagskurs beziehungsweise Kurs zum Bewertungsstichtag in die funktionale Währung umgerechnet. Daraus und aus der Begleichung solcher Transaktionen resultierende Aufwendungen und Erträge werden grundsätzlich in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit die Beträge nicht wie entsprechende Erfolgsposten im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen sind.

Die Umrechnung der in vom Euro abweichenden funktionalen Währung erstellten Abschlüsse erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Das Eigenkapital dieser in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften wird dabei zu historischen Kursen umgerechnet. Sämtliche Vermögenswerte und Schulden werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen sowie das Jahresergebnis werden grundsätzlich mit dem Transaktionskurs umgerechnet, aus Vereinfachungsgründen soweit zulässig, mit dem Durchschnittskurs. Die im jeweils aktuellen Jahr entstandenen Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Periodenergebnis erfasst.

Im Folgenden werden die Kurse nach der allgemein üblichen Mengennotierung angegeben. Am 31.12.2023 gilt zum Beispiel: 1 € entspricht 0,93 CHF.

Fremdwährung zu 1 € Stichtagskurs Durchschnittskurs
2023 2022 2023 2022
Schweizer Franken (CHF) 0,93 0,98 0,97 1,00
Britisches Pfund (GBP) 0,87 0,89 0,87 0,85
US-Dollar (USD) 1,11 1,07 1,08 1,05
Türkische Lira (TRY)* 32,65 19,96 - 17,41
Bulgarische Lewa (BGN) 1,96 1,96 1,96 1,96
Dänische Kronen (DKK) 7,45 7,44 7,45 7,53
Rumänische LEU (RON) 4,98 4,95 4,95 4,93
Schwedische Kronen (SEK) 11,10 11,12 11,47 10,63
Ungarische Forint (HUF) 382,80 400,87 381,76 391,29
Indische Rupie (INR) 91,90 89,68

* Aufgrund der Anwendung von IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) werden Bilanz und Gesamtergebnisrechnung zum Stichtagskurs umgerechnet.

3.6. Unternehmenserwerbe

Die Abbildung der Unternehmenszusammenschlüsse sind mit Ausnahmen der Abbildung für die WebScience S.r.l. vorläufig, da die notwendigen Informationen für die Identifikation und Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden noch nicht abschließend ermittelt werden konnten.

WebScience S.r.l

adesso hat zum 01.01.2023 sämtliche Anteile der WebScience S.r.l., Mailand/Italien (künftig: adesso Italy) erworben. adesso stärkt dadurch seine Position in den Bereichen Erstellung von maßgeschneiderten digitalen Lösungen, Anwendungsmodernisierung und Cloud-Migration, auf die WebScience S.r.l. spezialisiert ist. Mit der Übernahme der Anteile wurden ebenfalls 100 % der Anteile an WebScience Bulgaria (Sofia/Bulgarien) übernommen. Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Services" zugeordnet.

Die Gegenleistung für die erworbenen Anteile beträgt 15.144 T€. Davon gelten 12.010 T€ als fixer Kaufpreis, der vollständig gezahlt wurde. Zudem wurde vereinbart, dass eine weitere Zahlung fällig wird, welche von den Umsatzerlösen sowie dem EBITDA für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 abhängt. Die Bandbreite der Zahlung liegt zwischen 0 € und 3.134 T€. adesso geht davon aus, den maximalen Betrag zu zahlen. Der Kaufpreiszahlung von 12.010 T€ stehen erworbene liquide Mittel in Höhe von 1.661 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 10.349 T€ verringert hat.

Zusätzlich ist künftig voraussichtlich ein Betrag von 1.567 T€ zu zahlen. Da die Zahlung neben den künftigen Umsatzerlösen sowie künftiger EBITDA auch von der künftigen Arbeitsleistung der Verkäufer abhängt, wird dieser Betrag ergebniswirksam als Personalaufwand ratierlich angesammelt.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 2.976 T€. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen.

Die Anschaffungsnebenkosten betrugen 760 T€. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Stamm der Mitarbeitenden der Gesellschaften, erwartete Synergieeffekte sowie nach IFRS nicht aktivierungsfähige künftige wirtschaftliche Vorteile. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.

Die folgende Tabelle enthält die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten und nach IFRS 3 bewerteten Vermögenswerte und Schulden der WebScience S.r.l.:

WebScience in T€
VERMÖGENSWERTE 21.611
Langfristige Vermögenswerte 15.084
Geschäfts- oder Firmenwert 8.279
Langfristige immaterielle Vermögenswerte 5.319
davon Kundenbeziehungen 2.198
davon Auftragsbestand 974
davon Software 2.118
davon Sonstiges 29
Nutzungsrecht aus Leasingverhältnissen 624
Sachanlagevermögen 312
Sonstige langfristige Vermögenswerte 437
Aktive latente Steuern 113
Kurzfristige Vermögenswerte 6.527
Vertragsvermögenswerte 1.029
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.976
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 674
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 137
Forderungen aus Ertragsteuern 50
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.661
SCHULDEN 6.467
Langfristige Schulden 3.511
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 560
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 799
Langfristige Rückstellungen 100
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 298
Langfristige Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 263
Passive latente Steuern 1.491
Kurzfristige Schulden 2.956
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 10
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 64
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.365
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten 314
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 3

In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung sind Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft in Höhe von 11.621 T€ sowie ein Ergebnis in Höhe von -836 T€ enthalten.

Kurzfristige Rückstellungen 7 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 1.193

Urban Energy

Am 22.03.2023 hat adesso die Anteile an der Urban Energy GmbH, Berlin, um 25 %-Punkte auf 50 % der Anteile plus eine Stimme aufgestockt. Die Urban Energy GmbH entwickelt eine innovative IoT-Plattform für die "Smart City" von morgen. Die innovative Plattform von Urban Energy geht dabei eine zentrale Herausforderung der Elektromobilität an: Die zunehmende Zahl an Elektroautos und damit auch an Ladestationen wird zu erhöhten Lastspitzen und überlasteten Stromnetzen führen. Für dieses Problem hat Urban Energy eine Software entwickelt, die künstliche Intelligenz nutzt, um Energieerzeugung und -verbrauch miteinander zu vernetzen. Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Solutions" zugeordnet.

Über die verbleibenden Anteile (50 % abzüglich einer Stimme) wurde eine frühestens 2026 und spätestens 2029 ausübbare kombinierte Call-/Put-Option vereinbart, welche dazu führt, dass adesso auch die verbleibenden Anteile an Urban Energy zuzurechnen sind (present ownership) und Urban Energy zu 100 % konsolidiert wird.

Die Gegenleistung für die Anteile beträgt 1.716 T€. Darin enthalten ist eine Zahlung von 10 T€. Der verbleibende Betrag entspricht dem beizulegenden Zeitwert der Verbindlichkeit aus der Call-/Put-Option. Der Kaufpreis für die verbleibenden Anteile ist nach unten auf 1.250 T€ und nach oben auf 4 Mio. € begrenzt. Die Verbindlichkeit aus der Call-/Put-Option wird zum Erwerbsstichtag mit 1.081 T€ bewertet.

Zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses hat der Buchwert der nach der Equity-Methode bewerteten Anteile an Urban Energy 170 T€ betragen. Der beizulegende Zeitwert der vor dem Unternehmenszusammenschluss an der Urban Energy gehaltenen Anteile hat 625 T€ betragen, so dass aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert ein Ertrag in Höhe von 455 T€ zu erfassen war. Dieser wird in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Erträge" ausgewiesen. Der beizulegende Zeitwert der Altanteile gehört nach IFRS sprachlich nicht zur "hingegebenen Gegenleistung".

Der Zahlung von 10 T€ stehen erworbene liquide Mittel in Höhe von 83 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 73 T€ erhöht hat.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 11 T€. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen.

Die Anschaffungsnebenkosten haben 5 T€ betragen. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Stamm der Mitarbeitenden der Gesellschaften, erwartete Synergieeffekte sowie nach IFRS nicht aktivierungsfähige, künftige wirtschaftliche Vorteile. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.

Die folgende Tabelle enthält die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten und nach IFRS 3 bewerteten Vermögenswerte und Schulden der Urban Energy GmbH:

Urban Energy in T€
VERMÖGENSWERTE 2.958
Langfristige Vermögenswerte 2.833
Geschäfts- oder Firmenwert 1.691
Langfristige immaterielle Vermögenswerte 984
davon Kundenbeziehungen -
davon Auftragsbestand -
davon Software 984
Sachanlagevermögen 2
Aktive latente Steuern 156
Kurzfristige Vermögenswerte 125
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 31
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 83
SCHULDEN 1.242
Langfristige Schulden 297
Passive latente Steuern 297
Kurzfristige Schulden 945
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 800
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 19
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten 60
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 66

In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung sind Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft in Höhe von 433 T€ sowie ein Ergebnis in Höhe von -222 T€ enthalten.

Trieste Digital Solutions

Am 24.03.2023 hat adesso sämtliche Anteile der Trieste Digital Solutions Private Limited, Kerala/Indien, erworben. Die Gesellschaft wurde anschließend in adesso India Limited umfirmiert. Die Gesellschaft fungiert als "SmartShore Delivery Center" von adesso und betreut gleichzeitig bereits Kunden aus verschiedenen Branchen vor Ort in Indien. Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Services" zugeordnet.

Die Gegenleistung für die erworbenen Anteile beträgt 80 T€ und wurde in voller Höhe bezahlt. Der Zahlung stehen erworbene liquide Mittel in Höhe von 74 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 6 T€ verringert hat.

Die Anschaffungsnebenkosten haben 23 T€ betragen. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen.

Die folgende Tabelle enthält die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten und nach IFRS 3 bewerteten Vermögenswerte und Schulden der Trieste Digital Solutions Private Limited:

Trieste Digital Solutions in T€
VERMÖGENSWERTE 125
Langfristige Vermögenswerte 20
Sachanlagevermögen 16
Aktive latente Steuern 4
Kurzfristige Vermögenswerte 105
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 8
Forderungen aus Ertragsteuern 23
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 74
SCHULDEN 45
Langfristige Schulden 11
Langfristige Rückstellungen 11
Kurzfristige Schulden 34
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten 25
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 7

In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung sind Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft in Höhe von 456 T€ sowie ein Ergebnis in Höhe von 18 T€ enthalten.

Wepex

Am 20.04.2023 hat adesso 51 % der Anteile an der Wepex GmbH, Frankfurt am Main, erworben. Wepex ist eine auf das Kapitalmarkt- und Wertpapiergeschäft spezialisierte Unternehmensberatung. Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Services" zugeordnet.

Die Gegenleistung beträgt 2.160 T€. Darin enthalten ist eine Zahlung von 1.785 T€. adesso hat einen weiteren Betrag in Abhängigkeit des EBITDA der Jahre 2023 bis 2027 zu zahlen. Die Bandbreite der nach oben und unten nicht begrenzten künftigen Zahlungen schätzt adesso auf 200 T€ bis 500 T€ ein. Die aus der Vereinbarung resultierende Verbindlichkeit wird mit 375 T€ bewertet. Der Zahlung von 1.785 T€ stehen erworbene liquide Mittel in Höhe von 483 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 1.302 T€ verringert hat.

Über die verbleibenden 49 % der Anteile wurde eine kombinierte Call-/Put-Option vereinbart. Dabei kann von adesso die Call-Option im Zeitraum 2030 bis 2034 und von den Verkäufern die Put-Option im Zeitraum 2028 bis 2032 ausgeübt werden. Der jeweilige Optionspreis ist abhängig vom künftigen EBITDA. Da die Ausgestaltung der kombinierten Call-/Put-Option nicht dazu führt, dass adesso wirtschaftlich als Eigentümer der 49 % der Anteile zu betrachten ist, wurde die kombinierte Call-/Put-Option bei der Abbildung des Unternehmenserwerbs nicht berücksichtigt. Zum 31.12.2023 wurde der Abschluss so dargestellt, als hätte adesso zu diesem Zeitpunkt die Anteile erworben. Dabei wurde eine sonstige finanzielle Verbindlichkeit in Höhe von 1.777 T€ erfasst, und die nicht beherrschenden Anteile wurden um 201 T€ sowie die Kapitalrücklage um 1.576 T€ vermindert.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 416 T€. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen.

Die Anschaffungsnebenkosten haben 52 T€ betragen. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Stamm der Mitarbeitenden der Gesellschaften, erwartete Synergieeffekte sowie nach IFRS nicht aktivierungsfähige, künftige wirtschaftliche Vorteile. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.

Die folgende Tabelle enthält die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten und nach IFRS 3 bewerteten Vermögenswerte und Schulden der Wepex GmbH:

Wepex in T€
VERMÖGENSWERTE 4.356
Langfristige Vermögenswerte 2.980
Geschäfts- oder Firmenwert 1.569
Langfristige immaterielle Vermögenswerte 1.140
davon Kundenbeziehungen 745
davon Auftragsbestand 395
Nutzungsrecht aus Leasingverhältnissen 228
Sachanlagevermögen 23
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 20
Kurzfristige Vermögenswerte 1.376
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 751
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 69
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 73
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 483
SCHULDEN 1.629
Langfristige Schulden 1.059
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 500
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 193
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 2
Passive latente Steuern 364
Kurzfristige Schulden 570
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 35
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 149
Kurzfristige Verbindlichkeit aus Ertragsteuern 135
Kurzfristige Rückstellungen 137
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 114

In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung sind Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft in Höhe von 3.332 T€ sowie ein Ergebnis in Höhe von -748 T€ enthalten.

Palmer

Am 16.08.2023 erwarb adesso sämtliche Anteile an der Palmer AG, Würzburg, und baut damit das Wachstum im SAP-Geschäft aus. Die Palmer AG ist ein Unternehmen für die SAP-Implementierung, IT-Consulting und Prozessoptimierung in der Energie- und Wohnungswirtschaft. Die Gesellschaft wurde im dritten Quartal auf die adesso orange AG, Hameln, verschmolzen.

Die Gegenleistung für die erworbenen Anteile beträgt 1.150 T€. Von diesem fixen Kaufpreis sind 1.100 T€ in bar gezahlt worden. Der verbleibende Teil wird im ersten Quartal 2024 fällig. Der Kaufpreiszahlung von 1.100 T€ stehen erworbene liquide Mittel in Höhe von 1.052 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 48 T€ verringert hat. Im Zusammenhang mit diesem Unternehmenserwerb wurde ein Ertrag in Höhe von 359 T€ erfasst, der unter den "Sonstigen betrieblichen Erträgen" ausgewiesen wird.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 751 T€. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen.

Die Anschaffungsnebenkosten haben 25 T€ betragen. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen.

Die folgende Tabelle enthält die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten und nach IFRS 3 bewerteten Vermögenswerte und Schulden von Palmer AG:

Palmer in T€
VERMÖGENSWERTE 2.685
Langfristige Vermögenswerte 830
Geschäfts- oder Firmenwert -
Langfristige immaterielle Vermögenswerte 410
davon Kundenbeziehungen 187
davon Auftragsbestand 223
Nutzungsrecht aus Leasingverhältnissen 402
Sachanlagevermögen 18
Langfristige finanzielle Vermögenswerte -
Kurzfristige Vermögenswerte 1.855
Vertragsvermögenswerte 70
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 433
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 300
Forderungen aus Ertragsteuern -
Liquide Mittel 1.052
SCHULDEN 1.176
Langfristige Schulden 478
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 349
Passive latente Steuern 129
Kurzfristige Schulden 698
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 53
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten 93
Kurzfristige Verbindlichkeit aus Ertragsteuern 61
Kurzfristige Rückstellungen 190
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 280

Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung enthaltenen Umsatzerlöse und der Ergebnisbeitrag der erworbenen Gesellschaft kann aufgrund der vorgenommenen Verschmelzung auf die adesso orange AG nicht gesondert ermittelt werden.

Wären die 2023 erworbenen Gesellschaften bereits zum 01.01.2023 in den Konzernabschluss einbezogen worden, würden die Konzernumsatzerlöse 1.139.915 T€ und das Konzernergebnis 3.556 T€ betragen.

Akquisitionen im Vorjahr

material.one AG

Am 07.02.2022 hat adesso im Rahmen einer disproportionalen Kapitalerhöhung die Anteile an der material.one AG (vormals: logsolut AG), Augsburg, von 35,0 % um 18,4 %-Punkte auf 53,4 % aufgestockt. material.one unterstützt die Digitalisierung in der Fertigungsindustrie entlang eines globalen Lieferkettenmanagements. Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Solutions" zugeordnet.

Die Gegenleistung für die erworbenen Anteile betrug 3.057 T€. Darin enthalten waren eine Zahlung in Höhe von 2.575 T€, eine Forderung gegenüber material.one AG in Höhe von 128 T€, auf welche adesso im Zuge des Unternehmenszusammenschlusses verzichtet hat, sowie eine Verpflichtung zur Erbringung von Dienstleistungen in Höhe von 368 T€.

Zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses betrug der Buchwert der nach der Equity-Methode bewerteten Anteile an material.one 939 T€. Der beizulegende Zeitwert dieser Anteile an der material.one AG betrug 4.869 T€, so dass aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert ein Ertrag in Höhe von 3.929 T€ zu erfassen war. Dieser wird in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Erträge" ausgewiesen. Der beizulegende Zeitwert der Altanteile gehört nach IFRS sprachlich nicht zur "hingegebenen Gegenleistung".

Die zum Zeitpunkt des Unternehmenserwerbs angesetzten nicht beherrschenden Anteile wurden zum anteiligen Nettovermögen bewertet. Sie betrugen 5.135 T€. Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug 329 T€. Dieser Betrag entsprach den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen.

Der Zahlung von 2.575 T€ standen erworbene liquide Mittel in Höhe von 2.888 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 313 T€ erhöht hat.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Mitarbeitendenstamm der Gesellschaft sowie erwartete Synergieeffekte. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.

In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2022 sind Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft in Höhe von 2.153 T€ sowie ein Ergebnis in Höhe von -1.123 T€ enthalten.

com2m GmbH

Am 19.05.2022 erwarb adesso die verbliebenen 41,29 % der Anteile der com2m GmbH, Dortmund. Da adesso zuvor 58,71 % der Anteile an der bis zum Unternehmenszusammenschluss als Gemeinschaftsunternehmen klassifizierten Gesellschaft gehalten hat, besitzt adesso nun 100 % der Anteile an der com2m GmbH. Die com2m GmbH entwickelt und betreibt Software-Lösungen im Bereich der Client-/Servertechnologie, der Maschine-zu-Maschine Kommunikation, der Automatisierungs- und Fernwirktechnik und der vernetzten Industrie- und Produktionstechnologie. com2m wurde im Geschäftsjahr 2022 auf die adesso SE verschmolzen. Der erworbene Geschäftsbetrieb wird dem Segment "IT-Services" zugeordnet.

Die in bar erbrachte Gegenleistung für die erworbenen Anteile hat 2.643 T€ betragen. Die Verkäufer erhalten einen weiteren Betrag in Höhe von 661 T€, soweit sie für mindestens zwei weitere Jahre im Unternehmen angestellt bleiben. Da die Zahlung dieses Betrags mit der künftigen Arbeitsleistung der Verkäufer verknüpft ist, war diese nicht Teil der Gegenleistung im Sinne der IFRS. Sie ist künftig ergebniswirksam anzusammeln.

Zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses waren die nach der Equity-Methode bilanzierten Anteile an der com2m GmbH mit 1.428 T€ bewertet. Der beizulegende Zeitwert der Anteile an der com2m GmbH hat zu diesem Zeitpunkt 4.697 T€ betragen, so dass aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert ein Ertrag in Höhe von 3.269 T€ zu erfassen war. Dieser wird in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Erträge" ausgewiesen.

Die com2m GmbH hielt zum Zeitpunkt des Erwerbs durch adesso 5 % an der Urban Energy GmbH. Dadurch hat sich der Anteilsbesitz von adesso an Urban Energy von 20 % auf 25 % erhöht. Die Urban Energy GmbH ist weiterhin als assoziiertes Unternehmen zu klassifizieren.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug 1.063 T€. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen.

Der Zahlung von 2.643 T€ standen erworbene liquide Mittel in Höhe von 779 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 1.864 T€ verringert hat.

Die Anschaffungsnebenkosten haben 18 T€ betragen. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Mitarbeitendenstamm der Gesellschaft sowie erwarteter Synergieeffekte. Der Geschäftsoder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.

Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfassten Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft sowie das Ergebnis konnten aufgrund der Verschmelzung auf die adesso SE nicht ermittelt werden.

Purple Scout

Am 05.04.2022 erwarb adesso sämtliche Anteile an der Purple Scout AB, Malmö/Schweden. Die Purple Scout AB bietet komplette Cloud-Lösungen inklusive Serviceleistungen wie zum Beispiel Cloud Migration an. Zudem ist sie im Computing Bereich sowie E-Commerce, DevOps, UI / UX und Full Stack Development tätig.

Gegenstand des Erwerbs waren neben Purple Scout AB auch die ihr zugehörigen Tochterunternehmen Purple Friends AB und Transfer Window AB (beide Malmö/Schweden), sowie die Purple Scout ApS (Kopenhagen/Dänemark). Die Purple Scout AB beziehungsweise die Purple Scout ApS wurden in adesso Sweden beziehungsweise adesso Denmark umfirmiert.

Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Services" zugeordnet.

Die in bar erbrachte Gegenleistung hat 4.737 T€ betragen. Die Verkäufer erhalten einen weiteren Betrag in Höhe von 631 T€, soweit sie für mindestens zwei weitere Jahre im Unternehmen angestellt bleiben. Da die Zahlung dieses Betrags mit der künftigen Arbeitsleistung der Verkäufer verknüpft ist, ist diese nicht Teil der Gegenleistung im Sinne der IFRS. Sie ist künftig ergebniswirksam anzusammeln.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hat 1.479 T€ betragen. Dieser Betrag entsprach den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen. Der Zahlung von 4.737 T€ standen erworbene liquide Mittel in Höhe von 440 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 4.297 T€ verringert hat.

Die Anschaffungsnebenkosten haben 47 T€ betragen. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.

In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022 sind Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaften in Höhe von 4.994 T€ sowie ein Ergebnis in Höhe von -950 T€ enthalten.

Quadox AG

Am 25.07.2022 erwarb adesso 100 % der Anteile an der Quadox AG, Walldorf. Die Quadox AG ist Spezialist für innovatives Data Management und für SAP-Analytics- und Business-Intelligence-Lösungen. Mit dem Ausbau dieses wirtschaftlich bedeutenden Querschnittsegments rückte adesso in die Top 5 der größten SAP-Analytics-Experten in Deutschland auf. Die Quadox AG wurde im Geschäftsjahr 2022 auf die adesso SE verschmolzen. Der erworbene Geschäftsbetrieb wird daher dem Segment "IT-Services" zugeordnet.

adesso hat für die Anteile 6.580 T€ in bar gezahlt. Der verbleibende Betrag von 820 T€ ist verzinst in 24 Monaten fällig. adesso hat gegebenenfalls in neun Monaten einen weiteren Betrag von 800 T€ zu zahlen. Da diese Zahlung mit der künftigen Arbeitsleistung der Verkäufer und weiterer Mitarbeitenden der Quadox AG verknüpft ist, wird dieser Betrag ratierlich ergebniswirksam angesammelt.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hat 901 T€ betragen. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen. Der Zahlung von 6.580 T€ standen erworbene liquide Mittel in Höhe von 3.052 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 3.528 T€ verringert hat.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Mitarbeitendenstamm der Gesellschaft, erwartete Synergieeffekte sowie nach IFRS nicht aktivierungsfähige künftige wirtschaftliche Vorteile. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.

Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfassten Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft sowie das Ergebnis können aufgrund der Verschmelzung auf die adesso SE nicht ermittelt werden.

Gravity & Vitec

Am 20.10.2022 erwarb adesso jeweils 100 % der Anteile an der Gravity consulting GmbH (Gravity) und der Vitec Vienna Information Technology Consulting GmbH (Vitec), beide Wien, in einer einheitlichen Transaktion von denselben Verkäufern. Die von Gravity und Vitec angebotenen Leistungen umfassen vor allem SAP Consulting, Project-Management sowie Geschäftsprozessoptimierung. Gravity und Vitec wurden im Geschäftsjahr 2023 auf adesso orange AG verschmolzen.

Der in bar geleistete Kaufpreis betrug 4.883 T€. Zudem besteht eine Earn-Out Vereinbarung über maximal 1.640 T€. Die Auszahlung ist abhängig von der künftigen Arbeitsleistung der Begünstigten sowie dem Erreichen bestimmter Umsatzziele. Daher ist der Betrag nach IFRS 3 nicht Teil der für die erworbenen Anteile hingegebenen Gegenleistung. Die aus dem Earn-Out resultierende Schuld ist unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit des Erreichens der Umsatzziele ratierlich ergebniswirksam anzusammeln.

Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Services" zugeordnet.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hat 692 T€ betragen. Dieser Betrag entsprach den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen. Der Zahlung von 4.883 T€ standen erworbene liquide Mittel in Höhe von 1.242 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 3.641 T€ verringert hat.

Die Anschaffungsnebenkosten haben 158 T€ betragen. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Mitarbeitendenstamm der Gesellschaft sowie erwarteter Synergieeffekte. Der Geschäftsoder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.

In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022 sind Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaften in Höhe von 1.173 T€ sowie ein Ergebnis in Höhe von -338 T€ enthalten.

Gorbit GmbH (Sonstige)

Am 10.01.2022 hat adesso 100 % der Anteile an der Gorbit GmbH, Overath, erworben. Die Gorbit GmbH war ein auf SAP-Technologie spezialisiertes IT-Beratungs- und Entwicklungsunternehmen. Der in bar geleistete Kaufpreis für die Anteile hat 550 T€ betragen. Die Gorbit GmbH wurde im Geschäftsjahr 2022 auf die adesso orange AG verschmolzen.

Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Services" zugeordnet.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hat 684 T€ betragen. Dieser Betrag entsprach den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen. Der Zahlung von 550 T€ standen erworbene liquide Mittel in Höhe von 321 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 229 T€ verringert hat.

Die Anschaffungsnebenkosten haben 3 T€ betragen. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung 2022 in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.

Im Zuge des Unternehmenszusammenschluss wurde kein Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt.

Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung 2022 erfassten Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft sowie das Ergebnis können aufgrund der Verschmelzung auf die adesso orange AG nicht ermittelt werden.

Ries Corporate Solutions GmbH (Sonstige)

Am 24.02.2022 hat adesso 80 % der Anteile an der Ries Corporate Solutions GmbH (Ries) sowie sämtliche Anteile der Pension Partner Trust GmbH (PPT), Hamburg, erworben. Ries ist auf die betriebliche Altersvorsorge, Zeitwertkonten und Altersteilzeit spezialisiert und erweitert damit das Leistungsspektrum rund um die bestehende Software-Lösung "in|sure CollPhir". PPT ist als Contractual Trust Arrangement (CTA) eine Treuhandkonstruktion, mit der die Kunden ihre Pensionsverpflichtungen mit Vermögenswerten unterlegen können und diese Vermögenswerte insolvenzgesichert angelegt sind. Die Gesellschaften wurden im Berichtszeitraum in adesso benefit solutions GmbH (Ries) und adesso partner trust GmbH (PPT) umfirmiert.

Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Solutions" zugeordnet.

Die in bar erbrachte Gegenleistung für die erworbenen Anteile hat 25 T€ betragen. Die Verkäufer erhalten einen weiteren Betrag in Höhe von 500 T€, soweit sie für mindestens drei weitere Jahre im Unternehmen angestellt bleiben. Da die Zahlung dieses Betrags mit der künftigen Arbeitsleistung der Verkäufer verknüpft ist, ist diese nicht Teil der Gegenleistung im Sinne der IFRS. Sie ist ergebniswirksam anzusammeln. Die zum Zeitpunkt des Unternehmenserwerbs angesetzten nicht beherrschenden Anteile wurden zum anteiligen Nettovermögen bewertet. Sie haben 170 T€ betragen.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belief sich auf 164 T€. Dieser Betrag entsprach den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen. Der Zahlung von 25 T€ standen erworbene liquide Mittel in Höhe von 241 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln um 216 T€ erhöht hat.

Die Anschaffungsnebenkosten haben 56 T€ betragen. Sie wurden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung 2022 in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.

Aus dem Erwerb der Gesellschaften resultierte ein negativer Unterschiedsbetrag in Höhe von 656 T€, welcher in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung 2022 in der Position "Sonstige betriebliche Erträge" ausgewiesen wird. Dieser resultiert im Wesentlichen aus der Tatsache, dass nach IFRS die mit der künftigen Arbeitsleistung der Verkäufer verknüpften 500 T€ nicht zur für die Anteile hingegebenen Gegenleistung gerechnet werden.

In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022 sind Umsatzerlöse der erworbenen Gesellschaft in Höhe von 1.022 T€ sowie ein Ergebnis in Höhe von -302 T€ enthalten.

OrgaTech (Sonstige)

Am 17.11.2022 erwarb adesso 100 % der Anteile an der OrgaTech Solution Engineering Consulting GmbH, Lünen. OrgaTech berät Firmen zur Optimierung von Organisations-, Prozess- und Finanzstrukturen. Insbesondere erbringt die Gesellschaft Leistungen auf dem Gebiet der Software Maintenance sowie bei der Beratung und Entwicklung von Prozessen im Zusammenhang mit den Softwarelösungen Calatena und ISP auf Basis des Geschäftsmodells SaaS (Software as a Service). Die Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2023 auf die adesso SE verschmolzen. Der erworbene Geschäftsbetrieb ist dem Segment "IT-Services" zugeordnet.

Die Gegenleistung hat 850 T€ betragen. Davon wurden 750 T€ sofort und ein als Sicherheit einbehaltener Betrag in Höhe von 100 T€ am 30.06.2023 gezahlt.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hat 256 T€ betragen. Dieser Betrag entsprach den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen. Der Zahlung von 750 T€ standen erworbene liquide Mittel in Höhe von 0 T€ gegenüber, so dass sich aus dem Unternehmenszusammenschluss der Bestand an liquiden Mitteln 2022 um 750 T€ verringert hat.

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 167 T€ repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Mitarbeitendenstamm der Gesellschaft sowie erwartete Synergieeffekte. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.

Die nachfolgende Tabelle enthält die zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt angesetzten und zum jeweiligen beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerte und Schulden von Gorbit, Ries und Orgatech.

Wären die 2022 erworbenen Gesellschaften bereits zum 01.01.2022 in den Konzernabschluss einbezogen worden, würden die Konzernumsatzerlöse für das Jahr 2022 914.517 T€ und das Konzernergebnis 27.031 T€ betragen.

material.one com2m Purple Scout
in T€
VERMÖGENSWERTE 17.217 9.713 7.351
Langfristige Vermögenswerte 13.977 7.859 5.266
Geschäfts- oder Firmenwert 2.052 4.123 3.116
Langfristige immaterielle Vermögenswerte 11.538 3.561 1.690
davon Kundenbeziehungen 264 838 832
davon Auftragsbestand 93 421 479
davon Software 11.168 2.302 379
davon Sonstiges 13
Nutzungsrecht aus Leasingverhältnissen 45 371
Sachanlagevermögen 14 6 59
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 373 124
Sonstige langfristige Vermögenswerte 30
Kurzfristige Vermögenswerte 3.240 1.854 2.085
Vertragsvermögenswerte 578
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 329 1.063 901
Forderungen aus Ertragssteuern 12
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 23 166
Liquide Mittel 2.888 779 440
SCHULDEN 4.138 2.374 2.614
Langfristige Schulden 2.897 1.189 421
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 21 151
Passive latente Steuern 2.897 1.168 270
Kurzfristige Schulden 1.241 1.185 2.193
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 442 488
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 74 220
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 400 326 480
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten 198
Kurzfristige Verbindlichkeit aus Ertragsteuern 179 56
Kurzfristige Rückstellungen 11 64
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 388 394 949
Quadox Gravity & Vitec Sonstige
in T€ K
VERMÖGENSWERTE 12.321 6.548 4.774
Langfristige Vermögenswerte 7.904 4.568 2.965
Geschäfts- oder Firmenwert 4.849 2.780 167
Langfristige immaterielle Vermögenswerte 2.644 1.197 2.486
davon Kundenbeziehungen 2.349 690 1.284
davon Auftragsbestand 295 507 485
davon Software - - 676
davon Sonstiges - - 41
Nutzungsrecht aus Leasingverhältnissen 255 295 74
Sachanlagevermögen 155 95 41
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 1 - 5
Sonstige langfristige Vermögenswerte - 201 142
Aktive latente Steuern - - 50
Kurzfristige Vermögenswerte 4.417 1.980 1.809
Vertragsvermögenswerte 229 - 35
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.133 692 1.112
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte - - 1
Forderungen aus Ertragssteuern - 41 -
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 3 5 99
Liquide Mittel 3.052 1.242 562
SCHULDEN 4.921 1.665 2.523
Langfristige Schulden 1.032 537 1.369
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten - - 483
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 165 238 38
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ggü. Mitarbeitern - - 142
Langfristige Rückstellungen - - 20
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten - - 50
Passive latente Steuern 867 299 636
Kurzfristige Schulden 3.889 1.128 1.154
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1.900 - 231
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 90 57 36
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 168 160 273
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten 633 9 28
Kurzfristige Verbindlichkeit aus Ertragsteuern 299 118 88
Kurzfristige Rückstellungen 30 98 118
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 769 686 380

3.7. Umsatzerlöse

Umsatzerlöse werden nach den Regelungen des IFRS 15 erfasst. Voraussetzung für die Umsatzerfassung ist ein gültiger Vertrag, identifizierbare, aus dem Vertrag resultierende Leistungsverpflichtungen, die Zahlungsmodalitäten sind ersichtlich, der Vertrag hat wirtschaftliche Substanz und es ist wahrscheinlich, dass die vereinbarte Gegenleistung zufließen wird. Soweit unterschiedliche Verträge mit Kunden, die zeitgleich oder zeitnah vereinbart wurden, nicht unabhängig voneinander sind, sind sie als ein Vertrag zu analysieren. In der Folge sind Umsatzerlöse zu erfassen, sobald eine Leistungsverpflichtung erfüllt wurde. Umsätze werden nach IFRS 15 grundsätzlich zu einem Zeitpunkt erfasst. Davon abweichend sind Umsatzerlöse über einen Zeitraum zu erfassen, soweit der Kunde den Nutzen unmittelbar konsumiert, adesso einen Vermögenswert erstellt oder verbessert, der vom Kunden beherrscht wird, oder adesso für einen Kunden einen Vermögenswert ohne alternativen Nutzen erstellt, und adesso, wie bei einem Werkvertrag üblich, einen Anspruch auf Entgelt für jeweils erbrachte Leistungen erwirbt. Auf dieser Basis werden Umsatzerlöse aus Leistungsverpflichtungen wie folgt erfasst:

  • Lizenzverkauf, keine weitere Verpflichtung seitens adesso: Zu dem Zeitpunkt, zu dem der Lizenzschlüssel geliefert wurde und der Kunde auf die Lizenz zugreifen kann. Dies gilt unabhängig davon, ob das auf den Kunden übertragene Nutzungsrecht zeitlich begrenzt ist. Soweit adesso bei einem Lizenzverkauf als Vermittler beziehungsweise Agent tätig wird, erfasst adesso aus dem Verkauf der Lizenz lediglich eine Vermittlungsprovision. Rechnungen werden grundsätzlich nach Lieferung der Lizenz gestellt. Das Zahlungsziel beträgt in der Regel maximal 30 Tage.

  • Recht des Kunden, auf Software zugreifen zu können, die von adesso regelmäßig aktualisiert wird: Über den vertraglichen Zeitraum. Zahlungen erfolgen grundsätzlich monatlich.

  • Beratungsprojekte:

  • Soweit Beratungsprojekte als Time & Material-Projekte (werden nach Stunden und Materialverbrauch abgerechnet) vereinbart sind, werden Umsatzerlöse auf Basis der angefallenen abrechenbaren Stunden und Aufwendungen erfasst. Rechnungen werden grundsätzlich monatlich mit einem Zahlungsziel von in der Regel maximal 30 Tagen gestellt.
  • Sind Beratungsprojekte als Festpreisprojekte vereinbart, sind Umsatzerlöse in der Regel zeitraumbezogen auf Basis des Leistungsfortschritts beziehungsweise des Fertigstellungsgrads über die voraussichtliche Projektlaufzeit zu erfassen. Der Fertigstellungsgrad entspricht grundsätzlich den bis zum Stichtag angefallenen Aufwendungen in Relation zu den erwarteten Gesamtaufwendungen eines Projekts. Soweit die erwarteten Gesamtaufwendungen und / oder die erwarteten Gesamterlöse nicht zuverlässig geschätzt werden können, ist eine Umsatzrealisation auf Basis des Fertigstellungsgrads nicht möglich. In diesem Fall sind Umsatzerlöse maximal in Höhe der angefallenen Aufwendungen zu erfassen. Soweit die erwarteten gesamten Aufwendungen eines Festpreisprojekts größer sind als die erwarteten gesamten Erlöse, somit ein Verlust aus dem Projekt droht, ist dieser Verlust unabhängig vom Fertigstellungsgrad vollständig durch den Ansatz einer Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu erfassen. Der daraus resultierende Aufwand wird in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Soweit mit dem Beratungsprojekt eine Lizenz veräußert wird, sind die Umsatzerlöse für die Lizenz zum Zeitpunkt der Lieferung der Lizenz zu erfassen. Davon abweichend sind die Erlöse für die Lizenz als Teil der Umsatzerlöse des Beratungsprojekts (eine Leistungsverpflichtung) zu erfassen, soweit im Rahmen des Beratungsprojekts der Quellcode der Software nicht unwesentlich angepasst wird. Bei einigen Festpreisverträgen werden vertraglich Abschlagszahlungen vereinbart. Die Schlussrechnung wird nach Abnahme mit einem vereinbarten Zahlungsziel von maximal 30 Tagen gestellt.
  • Wartungs- und Hosting-Leistungen sind in der Regel zeitbasiert: Umsatzerlöse werden über den entsprechenden Zeitraum erfasst. Zahlungen erfolgen in der Regel quartalsweise vorab.

Bei der Ermittlung des Betrags, welcher als Umsatzerlös für erfüllte Leistungsverpflichtungen zu erfassen ist, sind variable Bestandteile der vereinbarten Gegenleistung zu berücksichtigen. Dazu zählen zum Beispiel Rabatte, Leistungsanreize, Boni oder Strafen. Umsatzerlöse aus variablen Bestandteilen dürfen dabei nur erfasst werden, soweit es sehr wahrscheinlich ist, dass diese künftig nicht wieder zurückzunehmen sind. Soweit in einem Vertrag mehrere Leistungsverpflichtungen vereinbart werden, ist die vereinbarte Gegenleistung für Zwecke der Umsatzerfassung auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen zu verteilen. adesso verhandelt in der Regel die einzelnen Leistungskomponenten separat. Vereinbart werden grundsätzlich Preise, welche dem Vergleich mit einem Einzelverkaufspreis standhalten.

Nach IFRS 15 ist der noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zuzurechnende und künftig als Umsatzerlös zu erfassende Transaktionspreis anzugeben. Bei dieser Angabe wendet adesso die Vereinfachungsvorschrift an, diesen für Verträge anzugeben, welche eine ursprüngliche Laufzeit von mehr als einem Jahr haben. Ebenso wird bei dieser Angabe entsprechend der Vereinfachungsvorschrift der Transaktionspreis von Time & Material-Projekten nicht berücksichtigt.

3.8. Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden grundsätzlich als Aufwand in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei qualifizierten Vermögenswerten sind Fremdkapitalkosten nach IAS 23 Teil der Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten. Qualifizierte Vermögenswerte sind solche Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. adesso hat im Berichtszeitraum keine qualifizierten Vermögenswerte identifiziert, bei denen nicht unwesentliche Fremdkapitalkosten zu aktivieren wären.

3.9. Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich bei Unternehmenszusammenschlüssen als positive Differenz zwischen der beim Unternehmenszusammenschluss hingegebenen Gegenleistung zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der zuvor gehaltenen Anteile sowie der mit dem anteiligen Nettovermögen bewerteten nicht beherrschenden Anteile und dem nach IFRS 3 bewerteten Eigenkapital des erworbenen Unternehmens zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern er ist für Zwecke des Wertminderungstests den (Gruppen von) zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zuzuordnen, welche von dem Unternehmenszusammenschluss profitieren. Die höchste Zuordnungsebene im Unternehmen ist nach IAS 36.80 die Ebene, auf der der Goodwill vom Management beobachtet wird, dabei maximal auf der Ebene von operativen Segmenten nach IFRS 8 vor Zusammenfassung zu berichtspflichtigen Segmenten. Siehe zum Wertminderungstest "3.11. Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte".

3.10. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten angesetzt. Sie werden in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten oder Herstellungskosten bewertet, soweit sie zeitlich begrenzt nutzbar sind. Die Vermögenswerte werden linear über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei der Ermittlung des Abschreibungsvolumens von Sachanlagen werden – soweit vorhanden – Restwerte berücksichtigt. Bei immateriellen Vermögenswerten sind Restwerte nur zu berücksichtigen, soweit eine dritte Partei die Verpflichtung hat, den immateriellen Wert am Ende der Nutzungsdauer zu übernehmen. Zudem sind Restwerte zu berücksichtigen, soweit ein aktiver Markt für den immateriellen Wert besteht, der Restwert unter Bezugnahme auf diesen Markt bestimmt werden kann und der aktive Markt voraussichtlich auch am Ende der Nutzungsdauer des immateriellen Vermögenswertes bestehen wird.

Die Herstellung langfristiger immaterieller Vermögenswerte ist soweit möglich in eine Forschungs- und eine Entwicklungsphase aufzuteilen. Ausgaben in der Forschungsphase dürfen nach IAS 38 nicht aktiviert werden. Ausgaben in der Entwicklungsphase sind ab dem Zeitpunkt zu aktivieren, ab dem das Folgende nachgewiesen wird:

  • die technische Möglichkeit, den immateriellen Wert fertigzustellen, so dass er genutzt oder verkauft werden kann

  • die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen,

  • die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen,

  • die Art, wie mit dem immateriellen Vermögenswert künftig wirtschaftlicher Nutzen generiert wird,

  • ausreichende Ressourcen, welche zur Verfügung stehen, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und

  • die Herstellungskosten des immateriellen Vermögenswerts sind zuverlässig zu bestimmen.

Immaterielle Vermögenswerte werden grundsätzlich linear über drei bis sechs Jahre abgeschrieben. Der Buchwert der Auftragsbestände wird abgeschrieben, sobald der Umsatzerlös aus dem jeweiligen Auftrag realisiert wird. Die Nutzungsdauer von Kundenbeziehungen beträgt fünf bis sechs Jahre.

Der gesamte im Geschäftsjahr erfasste Entwicklungsaufwand entspricht der Abschreibung der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte. Diese beträgt 3.273 T€ (Vorjahr: 2.898 T€).

Die Sachanlagen werden unterschieden in technische Ausstattungen, welche grundsätzlich über drei Jahre, und Büroeinrichtungen und Sonstiges, welche über fünf bis 20 Jahre linear abgeschrieben werden.

Siehe zur Wertminderung von langfristigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen das nachfolgende Kapitel.

3.11. Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte

Geschäfts- oder Firmenwerte, langfristige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind unter bestimmten Voraussetzungen nach IAS 36 auf eine Wertminderung hin zu testen. Grundsätzlich ist zum Bilanzstichtag zu prüfen, ob Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen. Soweit solche Indikatoren vorliegen, ist ein Wertminderungstest durchzuführen. Davon abweichend sind Geschäfts- oder Firmenwerte, immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer sowie noch nicht zum Gebrauch verfügbare immaterielle Vermögenswerte mindestens einmal jährlich auf eine Wertminderung hin zu testen. Der Zeitpunkt des verpflichtenden Wertminderungstests ist frei wählbar und stetig anzuwenden. Für alle Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IAS 36 ist ein Wertminderungstest zudem durchzuführen, soweit Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen.

Grundsätzlich wird ein einzelner Vermögenswert auf eine Wertminderung hin geprüft. Ist dies nach IAS 36 nicht möglich, weil dem Vermögenswert zum Beispiel Zahlungsströme nicht zugerechnet werden können, ist der Wertminderungstest auf Ebene einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit durchzuführen. Eine solche Einheit ist die kleinste Gruppe von Vermögenswerten, welche den zu testenden Vermögenswert umfasst und für die von anderen Vermögenswerten im Wesentlichen unabhängig Zahlungsmittelströme identifiziert werden können. Der Geschäftsoder Firmenwert wird stets auf Basis einer oder einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf eine Wertminderung hin getestet.

Beim Wertminderungstest wird der Buchwert eines Vermögenswertes beziehungsweise einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit gegebenenfalls inklusive des Buchwertes des Geschäfts- oder Firmenwertes mit dem erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen. Der erzielbare Betrag ist der höhere aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten.

Soweit der Buchwert höher ist als der erzielbare Betrag, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Wird ein einzelner Vermögenswert auf eine Wertminderung hin untersucht, ist der Buchwert des Vermögenswertes zu reduzieren. Ist für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit eine Wertminderung zu erfassen, ist zunächst der Buchwert des Geschäftsoder Firmenwerts gegebenenfalls bis auf 0 € zu reduzieren. Soweit weiterer Wertminderungsaufwand zu erfassen ist, sind die Buchwerte der in den Anwendungsbereich des IAS 36 fallenden Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit pro rata auf Basis der Buchwerte zu reduzieren. Dabei darf der jeweils erzielbare Betrag der einzelnen Vermögenswerte nicht unterschritten werden. Soweit nach einer Wertminderung der erzielbare Betrag steigt, sind Vermögenswerte zuzuschreiben. Lediglich für den Geschäfts- oder Firmenwert ist eine Zuschreibung nicht zulässig.

3.12. Vertragsanbahnungskosten

Vertragsanbahnungskosten (Provisionen) werden nach IFRS 15 aktiviert, soweit sie direkt dem Abschluss eines Vertrags mit einem Kunden zuzurechnen sind. Dabei wendet adesso die Vereinfachung an, Vertragsanbahnungskosten nur für die Verträge zu aktivieren und abzuschreiben, bei denen die Abschreibungsdauer länger als ein Jahr ist. Vertragsanbahnungskosten werden unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. adesso schreibt diese Vertragsanbahnungskosten über die Laufzeit des zugrunde liegenden Vertrags grundsätzlich linear ab. Soweit in der Folge die erwartete Vertragslaufzeit wesentlich von der ursprünglich geschätzten Vertragslaufzeit abweicht, wird der Restbuchwert der Vertragsanbahnungskosten über die neu geschätzte Restlaufzeit abgeschrieben. Bei der Ermittlung drohender Verluste aus einem Vertrag wird der Buchwert der Vertragsanbahnungskosten als Vertragskosten berücksichtigt. Der Buchwert der Vertragsanbahnungskosten beträgt 1.132 T€ (Vorjahr: 668 T€). Die im Geschäftsjahr erfassten Abschreibungen betragen 1.198 T€ (Vorjahr: 717 T€).

3.13. Leasing

IFRS 16 ist grundsätzlich für alle Leasing-Verträge anzuwenden. Rechte des Leasing-Nehmers aus einer Lizenzvereinbarung sind indes nach IAS 38 zu bilanzieren. Bei Leasing-Verhältnissen ist die Abbildung von Leasing-Verträgen beim Leasing-Nehmer und beim Leasing-Geber zu differenzieren.

Der Leasing-Nehmer aktiviert für das Recht, den Leasing-Gegenstand künftig zu nutzen einen Vermögenswert (Right of Use (RoU)-Vermögenswert) und für die Pflicht, künftig die Leasingzahlungen zu leisten eine Leasing-Verbindlichkeit. Ausnahmen vom Ansatzgrundsatz gelten für sogenannte "Low Value-" und "Short Term"-Leasing-Verhältnisse. Ein "Low Value"-Leasing-Verhältnis ist gegeben, soweit der Neuwert des Leasing-Gegenstands nicht mehr als 5 T€ beträgt. Ein "Short Term"-Leasing-Verhältnis liegt vor, soweit die Leasing-Laufzeit nicht mehr als zwölf Monate beträgt. Bei "Low Value-" und "Short Term"-Leasing-Verhältnissen werden die Leasing-Zahlungen grundsätzlich linear über die Leasing-Laufzeit als Aufwand erfasst.

Ein RoU-Vermögenswert ist beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten anzusetzen. Die Anschaffungskosten umfassen unter anderem den erstmaligen Buchwert der entsprechenden Leasing-Verbindlichkeit, vor der Bereitstellung geleistete Leasing-Zahlungen abzüglich erhaltener Leasing-Anreize, dem Leasing-Nehmer entstandenen anfänglichen Kosten sowie als Rückstellung berücksichtigte künftig im Zusammenhang mit dem Leasing-Gegenstand anfallende Rückbau- beziehungsweise Rekultivierungsausgaben. Der erstmalige Buchwert der Leasing-Verbindlichkeit entspricht dem Barwert der künftigen Leasing-Zahlungen. Der Ermittlung des Barwerts ist der interne Zinsfuß des Leasing-Verhältnisses zu Grunde zu legen oder, falls dieser nicht ohne Weiteres bestimmbar ist, der Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasing-Nehmers. Die Leasing-Zahlungen umfassen unter anderem fixe und variable Leasing-Zahlungen, erwartete Zahlungen aus Restwertgarantien sowie hinreichend sichere Zahlungen aus vereinbarten Kaufoptionen. Bei der Bewertung der Leasing-Verbindlichkeit sind Auswirkungen von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen zu berücksichtigen, soweit deren Ausübung hinreichend sicher ist. In diesem Zusammenhang ist das Management der adesso SE der Ansicht, dass eine in mehr als zehn Jahren ausübbare Mietverlängerungsoption grundsätzlich nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeübt wird. Daher werden entsprechende Verlängerungsoptionen in der Regel nicht berücksichtigt.

Der RoU-Vermögenswert ist nach dem erstmaligen Ansatz planmäßig über die erwartete Leasing-Laufzeit und gegebenenfalls außerplanmäßig abzuschreiben. Die Leasing-Verbindlichkeit ist nach dem erstmaligen Ansatz um den zu erfassenden Zinsaufwand zu erhöhen und um Tilgungsleistungen zu verringern. Soweit die Leasing-Verbindlichkeit aufgrund einer Neueinschätzung der Leasing-Verbindlichkeit oder einer Modifikation des Leasing-Verhältnisses neu zu bewerten ist, ist grundsätzlich der Buchwert des RoU-Vermögenswerts anzupassen. Soweit bei einer Modifikation des Leasing-Verhältnisses dessen Umfang kleiner wird, sind der RoU-Vermögenswert sowie die Leasing-Verbindlichkeit anteilig zu reduzieren. Die Differenz zwischen den beiden Beträgen ist in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Bei "Sale and lease back"-Transaktionen ist zu analysieren, ob entsprechend der Regelungen des IFRS 15 ein Verkauf vorliegt. Ist dies der Fall, hat der Leasing-Nehmer den RoU-Vermögenswert anteilig auf Basis des Buchwerts für das zurückbehaltene Nutzungsrecht zu bewerten. Ein Ergebnis wird aus der Transaktion für das auf den Leasing-Geber übertragene Nutzungsrecht erfasst. Soweit nach IFRS 15 eine "Sale and lease back"-Transaktion nicht als Verkauf zu qualifizieren ist, hat der Leasing-Nehmer das Nutzungsrecht in Höhe des Buchwerts des zugrunde liegenden Vermögenswerts zu bewerten und in Höhe der erhaltenen Leistung eine nach IFRS 9 zu bewertende finanzielle Verbindlichkeit zu passivieren.

Beim Leasing-Geber werden Leasing-Transaktionen auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts entweder als Finance Lease oder als Operating Lease klassifiziert. Soweit bei einer Leasing-Transaktion im Wesentlichen alle mit dem Leasing-Gegenstand verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasing-Nehmer übergehen, ist der Leasingvertrag als Finance Lease, ansonsten als Operating Lease zu klassifizieren.

Soweit ein Leasing-Verhältnis als Finance Lease klassifiziert wird, ist der Leasing-Gegenstand auszubuchen und eine Forderung zu erfassen. Zu erfassende Zinserträge erhöhen und Tilgungen reduzieren in der Folge den Buchwert der Forderung.

Soweit ein Leasing-Verhältnis als Operating Lease klassifiziert wird, werden die Leasing-Zahlungen linear über die Leasing-Laufzeit erfasst. Der Vorteil aus vereinbarter mietfreier Zeit wird über die Laufzeit des Mietverhältnisses verteilt.

Versteckte Leasing-Verhältnisse liegen nicht vor.

3.14. Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte umfassen Fremdkapitalinstrumente (zum Beispiel Kredite und Forderungen), Eigenkapitaltitel (zum Beispiel Aktien) sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Finanzielle Vermögenswerte werden angesetzt, sobald adesso Vertragspartner eines entsprechenden Finanzinstruments wird.

3.15. Fremdkapitalinstrumente, Kategorisierung

Fremdkapitalinstrumente sind abhängig von der Klassifizierung der aus ihnen resultierenden Zahlungsströme und dem für sie geltenden Geschäftsmodell einer der folgenden Kategorien zuzuordnen:

  • Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (amortised cost (AC)),

  • Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (fair value through other comprehensive income (FVOCI)) oder

  • Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (fair value through profit or loss (FVPL)).

Eine Zuordnung in die Bewertungskategorien AC und FVOCI ist nur möglich, soweit die aus einem Fremdkapitalinstrument resultierenden Zahlungsströme als Zins und Tilgung zu qualifizieren sind. Soweit die künftigen Zahlungsströme über Zins und Tilgung weitere gegebenenfalls spekulative Bestandteile enthalten, liegt nach Ansicht des IASB keine "einfache Kreditvereinbarung" vor, mit der Folge, dass das Fremdkapitalinstrument der Kategorie FVPL zuzuordnen ist. Dieser Kategorie sind die an ein assoziiertes Unternehmen beziehungsweise an zwei Beteiligungen ausgereichte Wandeldarlehen (1.900T€; Vorjahr: 500 T€) zuzuordnen. Ein eingebettetes Derivat wird dabei nicht separat bilanziert. Zahlungsmitteläquivalente (siehe 3.18. "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente") hält adesso wie im Vorjahr nicht.

Soweit die aus einem Fremdkapitalinstrument resultierenden Zahlungsströme als Zins und Tilgung zu klassifizieren sind, ist die weitere Kategorisierung abhängig von der Zuordnung zu bestimmten Geschäftsmodellen. Nach IFRS 9 werden dabei folgende Geschäftsmodelle differenziert:

  • "Halten": Ziel ist, vertragliche Zahlungsströme (Zinsen und Tilgung) zu vereinnahmen. Grundsätzliche Zuordnung zur Bewertungskategorie AC.

  • "Halten und Verkauf": Ziel ist, vertragliche Zahlungsströme (Zinsen und Tilgung) zu vereinnahmen sowie Fremdkapitalinstrumente zu veräußern. Grundsätzliche Zuordnung zur Bewertungskategorie FVOCI. Die bloße Möglichkeit, bei finanziellen Engpässen Forderungen zu veräußern, reicht für eine Zuordnung zu diesem Geschäftsmodell nicht aus.

  • "Sonstige Geschäftsmodelle": Vereinnahmen von Zins und Tilgung ist kein mit diesem Geschäftsmodell verfolgtes Ziel. Ziel ist eher der Verkauf von Fremdkapitalinstrumenten. Zuordnung zur Bewertungskategorie FVPL.

Ein Unternehmen kann dabei bezüglich unterschiedlicher Fremdkapitalinstrumente unterschiedliche Ziele und somit Geschäftsmodelle verfolgen.

Sind Fremdkapitalinstrumente grundsätzlich der Kategorie AC oder FVOCI zuzuordnen, ist auf Basis der sogenannten Fair-Value-Option eine Zuordnung zur Bewertungskategorie FVPL möglich, soweit dadurch eine Rechnungslegungsanomalie beseitigt oder zumindest wesentlich verringert wird. Diese Möglichkeit wendet adesso nicht an.

Zugangs- und Folgebewertung

Fremdkapitalinstrumente sind beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert (in der Regel der Transaktionspreis) zuzüglich Transaktionskosten anzusetzen. Nur bei den der Bewertungskategorie FVPL zugeordneten Fremdkapitalinstrumenten sind die Transaktionskosten unmittelbar als Aufwand zu erfassen.

Soweit Fremdkapitalinstrumente der Kategorie AC oder FVOCI zugeordnet wurden, sind auf Basis der Effektivzinsmethode ermittelte Zinsen, Wertminderungen sowie Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen sind bei diesen Kategorien somit identisch. Bei den der Bewertungskategorie FVOCI zugeordneten Fremdkapitalinstrumenten sind über die genannten Änderungen hinausgehende Wertänderungen im sonstigen Periodenergebnis (other comprehensive income (OCI)) zu erfassen. Die im OCI erfassten Beträge bei Fremdkapitalinstrumenten, die der Bewertungskategorie FVOCI zugeordnet wurden, sind bei Ausbuchung des Fremdkapitalinstruments in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen (sogenanntes "Recycling"). Bei

Anwendung der Effektivzinsmethode werden Zinsen auf Basis des sogenannten effektiven Zinssatzes erfasst. Dieser entspricht dem Zins, mit dem beim Ansatz des Fremdkapitalinstruments der Barwert der künftigen erwarteten vertraglichen Zahlungsströme dem erstmaligen Buchwert des Fremdkapitalinstruments entspricht.

Soweit Fremdkapitalinstrumente der Kategorie FVPL zugeordnet wurden, sind diese zu jedem Stichtag ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten.

Wertminderung und Erfassung von Zinsen

Wertminderungen sind auf Basis eines dreistufigen Wertminderungsmodells zu erfassen. Sie entsprechen dem wahrscheinlichkeitsgewichteten Barwert künftiger Zahlungsausfälle beziehungsweise Zahlungsverzögerungen. Beim erstmaligen Ansatz sind Fremdkapitalinstrumente grundsätzlich der Stufe 1 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. In Stufe 1 werden Zinsen auf Basis des Bruttobuchwerts (ohne Berücksichtigung der Wertminderung) erfasst. Die Wertminderung wird auf Basis der wahrscheinlichkeitsgewichteten Zahlungsausfälle beziehungsweise Zahlungsverzögerungen erfasst, welche aus Verlustereignissen resultieren, die innerhalb von zwölf Monaten möglicherweise eintreten.

Soweit das Ausfallrisiko eines Fremdkapitalinstruments im Vergleich zu dem Ausfallrisiko bei erstmaligem Ansatz signifikant gestiegen ist, ist das Fremdkapitalinstrument der Stufe 2 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Zinserträge sind wie in Stufe 1 auf Basis des Bruttobuchwerts zu erfassen, die Wertminderung wird indes unter Berücksichtigung der über die gesamte Laufzeit des Fremdkapitalinstruments möglicherweise eintretenden Verlustereignisse und ihrer entsprechenden Wahrscheinlichkeit ermittelt.

Liegen zudem noch objektive Hinweise auf eine Wertminderung vor (die Fremdkapitalinstrumente weisen eine beeinträchtigte Bonität auf ), so ist das Fremdkapitalinstrument in Stufe 3 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Objektive Hinweise sind beziehungsweise können zum Beispiel die Eröffnung des Insolvenzverfahrens, eine wesentliche Verschlechterung der Bonität beziehungsweise des Ratings, Handel von Wertpapieren des Schuldners weit unter dem Nominalbetrag oder sonstige bekannt gewordene finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners sein. Der Betrag der Wertminderung wird dabei wie in Stufe 2 ermittelt, die Zinsen werden indes auf Basis des Nettobuchwerts, also nach Berücksichtigung der Wertminderung erfasst. Der Wechsel der Zuordnung von Fremdkapitalinstrumenten zwischen den Stufen ist symmetrisch. Das bedeutet, dass ein Wechsel in eine höhere Stufe bei entsprechend vorliegenden Voraussetzungen genauso möglich ist wie der Wechsel in eine niedrigere Stufe.

Für bestimmte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte besteht eine Erleichterungsvorschrift. Danach sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte schon beim erstmaligen Ansatz der Stufe 2 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Die Laufzeit dieser finanziellen Vermögenswerte beträgt meist maximal ein Jahr, so dass die Ermittlung der Wertminderung in Stufe 1 und 2 grundsätzlich identisch wäre. Eine Analyse, ob die Ausfallwahrscheinlichkeit signifikant gestiegen ist, ist demnach nicht erforderlich.

Soweit für Fremdkapitalinstrumente schon bei Erwerb oder Ausreichung objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen, sind diese unmittelbar in Stufe 3 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Eine Zuordnung in Stufe 1 oder Stufe 2 ist für diese Fremdkapitalinstrumente in der Folge nicht zulässig. Fremdkapitalinstrumente, die schon bei Ausreichung oder Erwerb eine beeinträchtigte Bonität aufweisen, hält adesso nicht.

Ein Verlustereignis liegt vor, soweit ein Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, beziehungsweise Insolvenz angemeldet hat. Zudem besteht die widerlegbare Vermutung, dass ein Verlustereignis eingetreten ist, soweit ein finanzieller Vermögenswert mehr als 90 Tage überfällig ist. Die Buchwerte und Wertminderungen auf Fremdkapitalinstrumente, welche der Stufe 1 des Wertminderungsmodells zugeordnet werden, werden als nicht wesentlich eingeschätzt. Daher hat adesso kein differenziertes System für die Beurteilung, ob das Kreditrisiko signifikant gestiegen ist. adesso berücksichtigt öffentlich zugängliche Informationen über die Schuldner, branchenbezogene und makroökonomische Informationen sowie, sofern verfügbar, interne Informationen über die Schuldner. adesso liegen keine Informationen vor, die darauf hindeuten, dass das Kreditrisiko bei einem dieser Fremdkapitalinstrumente signifikant gestiegen ist. Diese Art der finanziellen Vermögenswerte ist in der Vergangenheit nicht ausgefallen. Für die Berechnung der Wertminderung wendet adesso den für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte ermittelten Wertminderungssatz an.

Die Wertminderung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte wird auf Basis vergangener Ausfälle sowie zukunftsgerichteter branchenbezogener, makroökonomischer und länderspezifischer Informationen sowie auf Ebene der adesso SE auf Basis eines Ratings des Forderungsbestands bewertet.

Eigenkapitalinstrumente

Eigenkapitalinstrumente sind nach IFRS mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Werden die Eigenkapitalinstrumente zu Handelszwecken gehalten, sind sie der Kategorie FVPL zuzuordnen. Werden sie nicht zu Handelszwecken gehalten, besteht das frei ausübbare Wahlrecht, sie der Kategorie FVPL oder der Kategorie FVOCI zuzuordnen. adesso ordnet die Eigenkapitalinstrumente der Kategorie FVOCI zu. Eine Umgliederung der im sonstigen Periodenergebnis erfassten Beträge in die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist im Gegensatz zu Fremdkapitalinstrumenten bei Eigenkapitalinstrumenten nicht zulässig.

Ausbuchung / Abschreibung

Finanzielle Vermögenswerte sind auszubuchen, soweit kein Recht mehr auf künftige Zahlungsströme besteht. Zudem sind finanzielle Vermögenswerte auszubuchen, soweit a) die Rechte auf Bezug von Zahlungsströmen aus dem Vermögenswert auf einen Dritten übertragen wurden oder eine Verpflichtung eingegangen wurde, die Zahlungsströme zeitnah weiterzuleiten, wobei es adesso gleichzeitig untersagt ist, den Vermögenswert zu veräußern oder zu verpfänden, und b) im Wesentlichen alle mit dem finanziellen Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen übertragen wurden.

Hat adesso im Wesentlichen alle mit dem finanziellen Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen behalten, ist der finanzielle Vermögenswert weiter zu bilanzieren.

Hat adesso weder im Wesentlichen alle mit dem finanziellen Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen behalten noch übertragen, ist der finanzielle Vermögenswert auszubuchen, soweit adesso keine Verfügungsmacht mehr über den finanziellen Vermögenswert hat. adesso hat keine Verfügungsmacht über den finanziellen Vermögenswert, soweit die andere Partei berechtigt und in der Lage ist, den finanziellen Vermögenswert an einen Dritten zu veräußern. Hat adesso die Verfügungsmacht über den finanziellen Vermögenswert behalten, ist dieser auf Basis des anhaltenden Engagements zu bilanzieren. Dabei wird ein Vermögenswert und eine Verbindlichkeit in Höhe der maximalen Inanspruchnahme von adesso ergebnisneutral erfasst. Zudem wird ein Aufwand und eine Verbindlichkeit in Höhe des erwarteten künftigen Ausfalls erfasst.

Ein Fremdkapitalinstrument wird abgeschrieben und anteilig ausgebucht, soweit adesso davon ausgeht, dass in dieser Höhe das Fremdkapitalinstrument nicht mehr realisiert werden kann. In diesem Fall wird somit in Höhe des quasi sicheren Ausfalls keine Wertminderung erfasst, sondern der Bruttobuchwert reduziert. Soweit rechtliche Schritte vorgenommen werden, Zahlungsmittel aus einem Fremdkapitalinstrument zu erhalten, wird dieses grundsätzlich nicht ausgebucht.

Factoring

adesso hat einen Vertrag abgeschlossen, auf dessen Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Volumen bis zu 60.000 T€ veräußert werden können. Zum Stichtag waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 54.959 T€ (Vorjahr: 30.255 T€) veräußert. Diese wurden ausgebucht. Die zum 31.12. bilanzierten Forderungen, die potentiell im Rahmen des Factoringvertrags veräußert werden, sind der Bewertungskategorie FVOCI zugeordnet. Eine von der Bilanzierung nach der Bewertungskategorie AC abweichende Darstellung ergibt sich daraus im aktuellen Geschäftsjahr nicht.

3.16. Sonstige Vermögenswerte und sonstige Verbindlichkeiten

Die unter dieser Position ausgewiesenen Abgrenzungen, sonstigen Forderungen und sonstigen Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu ihrem Nennwert bewertet.

3.17. Vertragsvermögenswerte / Vertragsverbindlichkeiten

Als Vertragsvermögenswerte werden nach IFRS 15 Ansprüche gegen Kunden ausgewiesen, welche nicht als Forderung zu erfassen sind. Forderungen sind zu erfassen, soweit das Recht auf Zahlung lediglich vom Ablauf der Zeit abhängig ist. adesso setzt Vertragsvermögenswerte vor allem für Festpreisprojekte an, bei denen der Umsatz auf Basis des Leistungsfortschritts erfasst wird. Zahlungen vom Kunden (oder solche, die fällig sind) werden bei der Ermittlung des Betrags der Vertragsvermögenswerte abgezogen. Soweit diese Zahlungen vom Kunden größer sind als der Anspruch, ist eine Vertragsverbindlichkeit auszuweisen.

Die Vertragsvermögenswerte umfassen ebenfalls alle fertigen Time & Material-Leistungen, die dem Kunden zum Stichtag noch nicht in Rechnung gestellt wurden. Vertragsverbindlichkeiten resultieren neben Vorauszahlungen für Festpreisprojekte aus Zahlungen, die erst in Folgeperioden zu einem Umsatz aus Wartung oder Hosting führen.

3.18. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Unter dieser Position werden Barbestände und Sichteinlagen (zum Beispiel Guthaben bei Kreditinstituten) sowie kurzfristige, hochliquide Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von maximal drei Monaten ausgewiesen. Weitere Voraussetzung für die Zuordnung zu den Zahlungsmitteläquivalenten ist, dass diese Vermögenswerte jederzeit in bestimmte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur ein unwesentliches Wertschwankungsrisiko aufweisen. Als Zahlungsmitteläquivalente kategorisierte Vermögenswerte werden ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVPL).

3.19. Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden angesetzt, sobald der adesso-Konzern Vertragspartner eines entsprechenden Finanzinstruments wird. Kurzfristige Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, welche im Wesentlichen ihrem Rückzahlungsbetrag entsprechen. Langfristige Verbindlichkeiten werden bei Zugang mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung angesetzt. Transaktionskosten werden beim erstmaligen Ansatz im Buchwert der Verbindlichkeiten erfasst. Die langfristigen Verbindlichkeiten werden grundsätzlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Einige finanzielle Verbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dazu zählen vor allem Verbindlichkeiten aus Put-/Call-Optionen bezüglich nicht beherrschender Anteile. Der Wert ist in der Regel abhängig von bestimmten künftigen Ergebnisgrößen. Abhängig von der erwarteten künftigen Ausprägung dieser Größen wird der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit ermittelt. Soweit adesso das wirtschaftliche Eigentum an den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen ist, werden Wertänderungen der Verbindlichkeit in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. Soweit adesso das wirtschaftliche Eigentum an den nicht beherrschenden Anteilen nicht zuzurechnen ist, wird die Verbindlichkeit jeweils am Ende des Jahres zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und die Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert der Verbindlichkeit und den nicht beherrschenden Anteilen in der Kapitalrücklage erfasst. Siehe dazu auch 3.3. "Tochterunternehmen" und 3.27. "Schätzungen und Annahmen".

Eine finanzielle Verbindlichkeit ist auszubuchen, sobald die im Vertrag genannte Verpflichtung ausläuft, erfüllt oder aufgehoben ist.

Von der Möglichkeit des IFRS 9, finanzielle Verbindlichkeiten als "Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" zu kategorisieren, wurde kein Gebrauch gemacht.

3.20.Rückstellungen

Rückstellungen werden für aus vergangenen Ereignissen resultierende, gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtungen gebildet, welche wahrscheinlich zu einem Abfluss von wirtschaftlichen Ressourcen führen, und deren Betrag zuverlässig geschätzt werden kann. Für ähnliche Verpflichtungen, wie zum Beispiel Produktgarantien, wird die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme auf Basis der Gruppe der Verpflichtungen insgesamt betrachtet. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sind grundsätzlich auf Basis des Verpflichtungsüberschusses bewertet. Dabei werden Einzelkosten und angemessene, dem Vertrag zuzurechnende Gemeinkosten berücksichtigt. Soweit eine Entschädigungszahlung beziehungsweise Strafzahlung aus Nichterfüllung geringer ist als der Verpflichtungsüberschuss, ist die Rückstellung auf Basis der Entschädigungsbeziehungsweise Strafzahlung zu bewerten.

Eine Abzinsung von Rückstellungen ist immer dann geboten, wenn der Abzinsungsbetrag wesentlich ist. Der anzuwendende Zinssatz ist ein Zinssatz vor Steuern, welcher die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt und der schuldspezifischen Risiken widerspiegelt. Rückstellungen werden grundsätzlich mit dem Barwert der künftig erwarteten Zahlungsströme bewertet, welche notwendig sind, die Verpflichtung zu begleichen. Bei der Ermittlung der künftigen Zahlungsströme sind Kostensteigerungen zu berücksichtigen.

Wenn die Erstattung eines zurückgestellten Betrags zu erwarten ist, etwa aufgrund einer Versicherung, wird eine Erstattung als separater Vermögenswert nur dann angesetzt, wenn dies so gut wie sicher ist. Die Erträge aus Erstattungen werden nicht mit den Aufwendungen saldiert.

3.21. Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden differenziert in beitragsorientierte (defined contribution plans) und leistungsorientierte (defined benefit plans) Versorgungspläne. Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen zahlt adesso bestimmte definierte Beträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger und hat anschließend keine weitere Verpflichtung zur Zahlung weiterer Beträge. Alle nicht als beitragsorientiert zu klassifizierenden Versorgungspläne sind als leistungsorientiert zu klassifizieren. Bei leistungsorientierten Plänen wird die Schuld nach dem sogenannten versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bewertet. Bei der Bewertung der Schuld sind künftige Gehalts- und Rentensteigerungen zu berücksichtigen. Der bei der Barwertberechnung anzuwendende Zins entspricht dem im jeweiligen Währungsraum für Industrieanleihen mit bester Bonität mit der entsprechenden Laufzeit der Pensionsverpflichtung. Den Berechnungen wurden in Deutschland die biometrischen Parameter auf Basis der Heubeck-Richttafeln 2018 G zugrunde gelegt, in der Schweiz die BVG 2020 Generationentafeln.

Zum Teil sind die Pläne durch verpfändete Rückdeckungsversicherungen oder über Contractual Trust Arrangement (CTA) finanziert. Solches Planvermögen ist zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten und mit der entsprechenden Schuld zu saldieren. Verbleibt aus der Saldierung ein Aktivüberhang darf ein Vermögenswert nur soweit angesetzt werden, wie dieser künftig durch Beitragskürzungen oder Beitragsrückerstattungen realisiert werden kann. Erträge aus dem Planvermögen sowie der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Verpflichtung werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Der Dienstzeitaufwand wird als operativer Aufwand als Teil des Personalaufwands ausgewiesen. Der aus den leistungsorientierten Verpflichtungen zu erfassende Aufwand sowie der Ertrag aus dem Planvermögen wird grundsätzlich zu Beginn des Jahres ermittelt.

Davon abweichende Änderungen des Planvermögens beziehungsweise der Schuld, zum Beispiel aufgrund der Änderung versicherungsmathematischer Annahmen, werden unmittelbar über das sonstige Periodenergebnis erfasst. Soweit eine leistungsorientierte Zusage für vergangene Perioden geändert wird, ist der daraus resultierende nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand unmittelbar über die Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Der zu erfassende Aufwand entspricht der Veränderung der Leistungsverpflichtung im Zeitpunkt der Änderung der Zusage.

3.22. Aktienbasierte Vergütung

adesso hat in der Vergangenheit Mitarbeitendenoptionen auf den Erwerb von Anteilen an der adesso SE ausgegeben (eine sogenannte "equity settled share based payment transaction"). Der Erdienungszeitraum der ausgegebenen Optionen im Sinne des IFRS 2 beträgt vier Jahre. Der zu erfassende gesamte Personalaufwand wird ermittelt, indem der beizulegende Zeitwert der Option zum Gewährungsstichtag (Grant Date) mit der Zahl der Optionen multipliziert wird, welche voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausübbar sind. Der in einer Periode zu erfassende Personalaufwand wird nach der sogenannten kumulativen Methode ermittelt. Dabei wird zum jeweiligen Stichtag ermittelt, wie viel Aufwand auf Basis aktueller Schätzungen bei linearer Verteilung zum Periodenende insgesamt erfasst sein muss. Der zu erfassende Personalaufwand ergibt sich, indem von dem so ermittelten Wert der in der Vergangenheit erfasste Personalaufwand abgezogen wird. Der Personalaufwand wird gegen die Kapitalrücklage erfasst. Die Zahl der Optionen, welche voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausübbar sein werden, ist zu jedem Stichtag an aktuelle Schätzungen anzupassen.

Eine Schuld aus aktienbasierten Vergütungen, welche in Zahlungsmitteln erbracht werden, ist zu jedem Stichtag zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Wertänderungen dieser Schuld werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. adesso hat in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit virtuelle Aktienoptionen und sogenannte Phantomaktien an Mitarbeitende und Mitglieder des Vorstandes gewährt.

3.23. Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand sind nach IAS 20 zu unterscheiden in Investitionszuschüsse und Aufwandszuschüsse. Zuwendungen werden gemäß IAS 20 (Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand) nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Sie werden in den Perioden erfolgswirksam verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen kompensiert werden sollen. Investitionszuschüsse werden aktivisch von dem erworbenen Vermögenswert abgesetzt. Aufwandszuschüsse werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in welcher die entsprechenden Aufwendungen erfasst werden.

3.24.Dividenden

Dividenden werden als Forderung beziehungsweise Verbindlichkeit erfasst, sobald ein rechtskräftiger Dividendenbeschluss vorliegt.

3.25. Ertragsteuern

Ertragsteuern umfassen sowohl die tatsächlichen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag als auch latente Steuern. Die tatsächlichen Steuerverbindlichkeiten und Steuerforderungen umfassen alle Verpflichtungen und Ansprüche aus inländischen und ausländischen Ertragsteuern. Sie werden auf Basis der jeweils anzuwendenden Steuergesetzgebung berechnet.

Latente Steuern werden auf abzugsfähige oder zu versteuernde temporäre Differenzen bilanziert. Dies sind positive oder negative Differenzen zwischen dem Buchwert nach IFRS und dem Steuerwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld, welche sich künftig auf das zu versteuernde Ergebnis auswirken. Latente Steuern werden mit dem künftigen Steuersatz bewertet, welcher voraussichtlich zu dem Zeitpunkt anzuwenden ist, zu dem sich die Differenz auflöst. Zudem sind aktive latente Steuern für den mit einem steuerlichen Verlustvortrag verbundenen Vorteil zu bilanzieren. Aktivische latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen werden mindestens in der Höhe angesetzt, in der auch zu versteuernde temporäre Differenzen gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen und die sich in derselben Periode wie die abzugsfähigen temporären Differenzen auflösen. Darüber hinaus sind aktivische latente Steuern in der Höhe anzusetzen, in der es wahrscheinlich ist, dass der entsprechende künftige wirtschaftliche Nutzen gehoben werden kann. Aktivierungsfähige Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen werden bei adesso für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren berücksichtigt.

Soweit Sachverhalte direkt innerhalb des Eigenkapitals erfasst werden, werden auch die darauf entfallenden Ertragsteuern direkt im Eigenkapital berücksichtigt. Dies gilt für im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderungen temporärer Differenzen genauso wie z. B. für im Eigenkapital erfasste Aufwendungen im Zusammenhang mit Kapitaltransaktionen.

3.26. Beizulegende Zeitwerte

Zahlreiche Regelungen des IASB verlangen, finanzielle und nicht-finanzielle Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten oder diesen im Anhang anzugeben. Der beizulegende Zeitwert ist nach IFRS 13 definiert als der Preis, den man in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag beim Verkauf eines Vermögenswerts erhalten würde oder bei der Übertragung einer Schuld zu zahlen hätte. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten und Schulden sind, soweit möglich, beobachtbare Parameter zugrunde zu legen. Nur soweit solche nicht vorliegen, ist auf nicht beobachtbare Parameter zurückzugreifen. IFRS 13 enthält eine Bewertungshierarchie für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts, wobei die Stufen eins bis drei differenziert werden. Die Zuordnung zu einer Stufe ist abhängig von den in die Bewertung eingehenden Parametern.

Die Parameter sind dabei wie folgt den Stufen zugeordnet:

Stufe 1: Notierte (unverändert übernommene) Preise an aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden, auf die das Unternehmen am Bewertungsstichtag zugreifen kann

  • > Stufe 2: Andere Eingangsparameter als die auf Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind
  • Stufe 3: Für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbare Eingangsparameter

Soweit in einem Bewertungsverfahren Parameter unterschiedlicher Stufen angewendet werden, ist der beizulegende Zeitwert derselben Stufe zuzuordnen wie der Eingangsparameter der niedrigsten Stufe, welcher bei der Bewertung angewandt wird.

Beizulegende Zeitwerte werden überwiegend von adesso selbst ermittelt. Die im Zusammenhang mit Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses notwendigen beizulegenden Zeitwerte für Planvermögen und Erstattungsansprüche wurden von Versicherungsmathematikern ermittelt.

Wesentliche Schulden, welche zum Stichtag zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, sind die Verbindlichkeit aus den Put-/Call-Optionen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an der adesso orange AG sowie der KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH. Siehe dazu im Folgenden die Angaben zu Schätzungen und Annahmen sowie die Angaben zu den finanziellen Verbindlichkeiten. adesso hält einige Anteile an Unternehmen, welche zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Diese sind insgesamt nicht als wesentlich zu qualifizieren. Siehe dazu "6. Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte".

3.27. Schätzungen und Annahmen

Die Anwendung von Bilanzierungsvorschriften erfordert zahlreiche Annahmen und Schätzungen, welche Auswirkungen auf das dargestellte Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Sich letztlich tatsächlich ergebende Beträge, Resultate o.ä. können naturgemäß von den angenommenen oder geschätzten Beträgen, Resultaten o.ä. abweichen. Das Verständnis der Auswirkungen dieser Annahmen und Schätzungen ist wichtig für die Interpretation der in diesem Konzernabschluss berichteten Informationen. Im Folgenden werden wesentliche Schätzungen und Annahmen erläutert:

  • Unternehmenszusammenschlüsse: Bei Unternehmenszusammenschlüssen sind die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Da für viele Vermögenswerte und Schulden kein aktiver Markt existiert, sind die beizulegenden Zeitwerte anhand von anerkannten Bewertungsmethoden zu ermitteln. Dazu zählen zum Beispiel das Verfahren der Lizenzpreisanalogie und die Multi-Period-Excess-Earnings-Methode. Wesentliche zu schätzende Bewertungsparameter sind bei diesen Methoden die künftigen, aus den Vermögenswerten und Schulden resultierenden Zahlungsströme sowie die für die Diskontierung anzuwendenden Zinssätze. Für die Bewertung von bedingten Zahlungsverpflichtungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen sind Annahmen über die Ausprägung der Parameter zu treffen, welche der Bewertung zugrunde liegen.

  • Langfristige zeitlich begrenzt nutzbare Vermögenswerte: Die der planmäßigen Abschreibung zugrunde liegende Nutzungsdauer von langfristigem Vermögen ist zu schätzen. Zudem ist ein Restwert zu schätzen, welcher bei der Ermittlung der planmäßigen Abschreibung zu berücksichtigen ist.

  • Vertragsanbahnungskosten: adesso aktiviert die Vertragsanbahnungskosten für Verträge mit Kunden mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als einem Jahr. Die Vertriebsprovisionen sind dabei den einzelnen Kundenverträgen nicht immer direkt zurechenbar. adesso verteilt die nicht einzeln zurechenbaren Vertriebsprovisionen auf Basis von provisioniertem Umsatz aus einem Kundenvertrag, dividiert durch die gesamten provisionierten Umsätze eines Mitarbeitenden, multipliziert mit der gesamten Provision des Mitarbeitenden. Das Management der adesso SE ist der Ansicht, dass auf dieser Basis die Vertragsanbahnungskosten angemessen bewertet werden.

  • 2019 hat adesso im Rahmen einer Kapitalerhöhung 20 % der Anteile an der pangenia systems GmbH erhalten. Die Anschaffungskosten betragen 250 T€. Aufgrund einer Call-Option haben die anderen Gesellschafter der pangenia systems GmbH das Recht, ab dem 01.06.2020 die von adesso gehaltenen Anteile für 250 T€ zuzüglich Zinsen zu erwerben. adesso ist der Ansicht, dass adesso kein wirtschaftliches Eigentum an den Anteilen innehat. In Übereinstimmung mit IFRS 9.B3.2.15 weist adesso daher eine zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderung aus.

  • Leasing: Für die Abbildung der künftigen Zahlungen aus Miet- und Leasing-Verträgen gemäß IFRS 16 sowie für die Angabe der sonstigen finanziellen Verpflichtungen ist eine Schätzung notwendig, ob und inwieweit künftige Mietverlängerungsoptionen und Kündigungsoptionen genutzt werden. Eine Berücksichtigung des nach der Option liegenden Zeitraums ist nur zulässig, soweit eine entsprechende Ausübung der jeweiligen Option hinreichend sicher ist. Gleiches gilt für unbefristete Mietverträge. Das Management der adesso SE ist der Ansicht, dass ein Zeitraum, der von einer in mehr als zehn Jahren auszuübenden Option abhängig ist, nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit genutzt wird und der Zeitraum somit nicht zur Leasing-Laufzeit zählt.

  • Wertminderungstest: Für den Wertminderungstest im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögenswerte von adesso sind nach IAS 36 zahlreiche Annahmen und Schätzungen bezüglich bestimmter Parameter zu treffen beziehungsweise durchzuführen. Dazu zählen vor allem Annahmen und Schätzungen bezüglich künftiger Zahlungsströme, Wachstumsraten sowie der für die Diskontierung der künftigen Zahlungsströme anzuwendende Zinssatz. Risiken bestehen dabei vor allem aus den Geschäfts- oder Firmenwerten. Bei der Ermittlung der Zahlungsströme, welche der Berechnung des Nutzungswerts zugrunde liegen, sind Finanzierungsauszahlungen nicht zu berücksichtigen. Gleichzeitig sind Ausgaben zu berücksichtigen, welche notwendig sind, künftige Zahlungsmittelzuflüsse zu generieren. Die Zahlungen für "Right of Use"-Vermögenswerte sind der Finanzierung zuzurechnen (Zinszahlungen und Tilgung der Leasingverbindlichkeit). Gleichzeitig sind sie aber auch notwendig, um die Substanz der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu erhalten und künftige Zahlungsmittel zu generieren. Bis zu einer Klarstellung durch das IASB werden die geschätzten Zahlungen aus künftigen Leasing-Verhältnissen, für welche noch kein "Right of Use"-Vermögenswert angesetzt wurde, bei der Ermittlung des Nutzungswerts berücksichtigt. Angaben zum Wertminderungstest enthält "4. Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte".

  • Forderungen: Einschätzung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Vertragsvermögenswerte. Dies erfordert eine Einschätzung, in welchem Maß die Kunden von adesso ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen. Zudem hat adesso zu beurteilen, welchem nach IFRS 9 definierten Geschäftsmodell Forderungen zuzuordnen sind.

  • Factoring: Die Abbildung des Verkaufs von Forderungen ist davon abhängig, inwieweit das Unternehmen die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen hat und gegebenenfalls davon, ob es die Beherrschung über einen veräußerten Vermögenswert behalten hat. Beides erfordert Schätzungen des Managements.

  • Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten: Die Bilanzierung von Rückstellungen erfordert häufig eine Einschätzung, ob dem Grunde nach eine Rückstellung zu bilanzieren ist. Dies betrifft zum Beispiel mögliche Rückstellungen für drohende Verluste aus Aufträgen, Rückstellungen für Gewährleistung, Rückstellungen für Rückbau-, Stilllege- und ähnliche Verpflichtungen sowie Rückstellungen aus rechtlichen Risiken und sonstige Rückstellungen. Die Bewertung von Rückstellungen erfordert eine Schätzung sowie Annahmen des künftig aufzubringenden Betrags, mit welchem die Schuld beglichen oder abgelöst wird. Dies gilt auch für die Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Ist eine zuverlässige Schätzung des Betrags einer Verpflichtung nicht möglich, ist über diese als Eventualschuld im Anhang zu berichten. Zudem ist im Zusammenhang mit Rückstellungen der Zinssatz für die Diskontierung zu schätzen.

  • Bei der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden werden die sich aus dem Klimawandel resultierenden Risiken beachtet. Zu diesen Risiken zählen physische Risiken (Eintritt tatsächlicher Schäden zum Beispiel durch Sturm, Starkregen und hohen Temperaturen) und transitorische Risiken (solche, die aus dem Übergang zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft resultieren) betrachtet. adesso schätzt die sich aus dem Klimawandel ergebenden Risiken auf die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden als gering ein.

  • Die auf einer Put-/Call-Option basierende Verbindlichkeit aus dem Erwerb der KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH in Höhe von 8.447 T€ (Vorjahr: 7.218 T€) wird auf Basis des durchschnittlichen EBIT der Geschäftsjahre 2021 bis 2023 zuzüglich 30 % des Nettofinanzstatus der Gesellschaft zum 31.12.2024 bewertet. Dabei sind Annahmen über den künftigen Nettofinanzstatus der Gesellschaft zu treffen. Würde der Bewertung der Verbindlichkeit ein um 10 % höherer Nettofinanzstatus zugrunde gelegt werden, würde der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit 8.503 T€ betragen. Würde ein um 10 % niedrigerer Nettofinanzstatus zugrunde gelegt werden, würde der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit 8.391 T€ betragen. Aus dieser Put-/Call-Option sind mindestens 6.300 T€ und maximal 10.000 T€ zu zahlen. Wertänderungen dieser Verbindlichkeit werden letztlich gegen die Kapitalrücklage und die nicht beherrschenden Anteile erfasst (siehe 3.3. "Tochterunternehmen" und 3.19. "Finanzielle Verbindlichkeiten"). adesso kann die Call-Option im Zeitraum 23.06.2024 bis 31.10.2024, die Verkäufer die Put-Option im Zeitraum 01.11.2024 bis zum 31.12.2024 ausüben. Der Kauf der Anteile aus der Put-/Call-Option würde mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2025 erfolgen.

  • Die auf einer 2022 vereinbarten Put-/Call-Option basierende Verbindlichkeit auf Anteile der Afida GmbH in Höhe von 2.064 T€ (Vorjahr: 2.146 T€) wird auf Basis des künftigen EBITDA sowie des Umsatzes der Gesellschaft bewertet. Dabei sind Annahmen über das künftige EBITDA der Gesellschaft sowie der Umsatzerlöse zu treffen. Würde die Basis für die Bewertung der Verbindlichkeit 10 % höher sein, würde der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit 2.270 T€ betragen. Würde die Basis für die Bewertung 10 % niedriger sein, würde der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit 1.857 T€ betragen. Die Wertänderungen dieser Verbindlichkeit werden letztlich gegen die Kapitalrücklage und die nicht beherrschenden Anteile erfasst (siehe 3.3. "Tochterunternehmen" und 3.19. "Finanzielle Verbindlichkeiten"). Die Optionen können frühestens im Jahr 2032 ausgeübt werden.

  • Die auf einer 2022 vereinbarten Put-/Call-Option basierende Verbindlichkeit auf Anteile der Wepex GmbH in Höhe von 1.777 T€ wird auf Basis des künftigen EBITDA der Gesellschaft bewertet. Dabei sind Annahmen über das künftige EBITDA der Gesellschaft zu treffen. Würde die Basis für die Bewertung der Verbindlichkeit 10 % höher sein, würde der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit 1.954 T€ betragen. Würde die Basis für die Bewertung 10 % niedriger sein, würde der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeit 1.599 T€ betragen. Die Wertänderungen dieser Verbindlichkeit werden letztlich gegen die Kapitalrücklage und die nicht beherrschenden Anteile erfasst (siehe 3.3. "Tochterunternehmen" und 3.19. "Finanzielle Verbindlichkeiten"). Die Optionen können frühestens im Jahr 2028 ausgeübt werden.

  • Pensionsrückstellungen und der damit zusammenhängende Ertrag / Aufwand werden auf Basis versicherungsmathematischer Bewertungen ermittelt. Der Berechnung der Pensionsrückstellungen (6.348 T€; Vorjahr: 2.816 T€) liegen versicherungsmathematische Annahmen zugrunde (Sterbe- und Invaliditätswahrscheinlichkeiten, Zinssatz und sonstige biometrische Annahmen).

  • Ertragsteuern: Die Ermittlung der laufenden Steuern erfordert Schätzungen und Annahmen, wie die jeweilige Finanzverwaltung bestimmte Sachverhalte würdigt. Aus diesen Annahmen und Schätzungen resultierende Änderungen laufender Steuern für vergangene Perioden werden erfasst, sobald hinreichende Hinweise für eine solche Änderung vorliegen.

  • Latente Steuern: Die Bewertung und Inanspruchnahme der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfordert vom Management eine Schätzung, inwieweit der mit dem steuerlichen Verlustvortrag verbundene Vorteil gehoben werden kann. Zudem kann der Vorteil aus den steuerlichen Verlustvorträgen nur gehoben werden, soweit diese von der jeweiligen Finanzverwaltung anerkannt werden. Für den künftigen Vorteil aus steuerlichen Verlustvorträgen wird im Konzernabschluss eine latente Steuer für die innerhalb von maximal fünf Jahren zu verrechnenden steuerlichen Verlustvorträge aktiviert. Darüber hinausgehende Vorteile werden nicht aktiviert.

  • Umsatzerlöse: adesso erbringt für seine Kunden Dienstleistungen. Die daraus resultierenden Umsatzerlöse sind häufig auf Basis des Leistungsfortschritts zu erfassen. Das bedeutet, dass Umsätze entsprechend dem Fertigstellungsgrad zu realisieren sind. Von besonderer Bedeutung ist bei dieser Methode die Schätzung des Fertigstellungsgrads. Weiterhin ist es erforderlich, dass die gesamten bis zur Fertigstellung anfallenden Auftragskosten, die gesamten Erlöse des Auftrags sowie die mit dem Auftrag verbundenen Risiken und andere wesentliche Größen geschätzt werden. adesso hat anzugeben, wann aus Leistungsverpflichtungen aus aktiven Verträgen künftig Umsatzerlöse zu erfassen sind. Dabei sind bezüglich einiger Verträge Schätzungen notwendig. adesso hat zudem vor allem beim Verkauf von Lizenzen Annahmen zu treffen, ob adesso als Prinzipal tätig ist und Umsatzerlöse und Aufwendungen für den Bezug von Lizenzen brutto erfasst, oder ob adesso als Agent tätig ist und lediglich netto eine Vermittlungsprovision in den Umsatzerlösen erfasst.

  • Aufwendungen aus aktienbasierter Vergütung: Bei der Erfassung des Personalaufwands aus aktienorientierter Vergütung hat das Management zu schätzen, wie viele Rechte voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums erdient und somit ausübbar sind. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Optionen zum Zusagezeitpunkt hat adesso Annahmen über künftige Fluktuationsraten und künftiges Ausübungsverhalten zu treffen.

  • Für Zwecke der Segmentberichterstattung aggregiert adesso die operativen Segmente zu berichtspflichtigen Segmenten. Eine solche Aggregation erfordert eine Einschätzung, ob die einzeln identifizierten operativen Segmente ähnliche wirtschaftliche Charakteristika aufweisen und auch bezüglich Produkten beziehungsweise Dienstleistungen sowie Art der Kunden als ähnlich zu qualifizieren sind.

III. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN DER KONZERNBILANZ

4. Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte

Der Geschäfts- oder Firmenwert und die immateriellen Werte entwickelten sich wie folgt:

2023
in T€
Geschäfts- oder
Firmenwert
Kunden
beziehungen
Auftragsbestand Selbst erstellte
immaterielle
Werte
Sonstige
immaterielle
Werte
Summe
Bruttowert 01.01. 88.209 28.294 6.184 19.702 22.497 164.886
Kumulierte
Abschreibung 01.01.
2.395 12.074 5.241 6.057 14.428 40.195
BUCHWERT 01.01. 85.814 16.220 943 13.645 8.069 124.692
Währungsdifferenzen 744 13 1 - 5 763
Unternehmenserwerb 11.539 3.130 1.592 - 3.131 19.392
Zugänge - - - 4.645 3.324 7.969
Abschreibung - 5.120 2.204 3.273 4.428 15.026
Abgänge - - - - -103 -103
Bruttowert 31.12. 100.493 31.626 7.779 24.167 28.512 192.577
Kumulierte
Abschreibung 31.12.
2.395 17.384 7.448 9.149 18.514 54.890
BUCHWERT 31.12. 98.098 14.242 331 13.793 11.223 137.687
2022
in T€
Geschäfts- oder
Firmenwert
Kunden
beziehungen
Auftragsbestand Selbst erstellte
immaterielle
Werte
Sonstige
immaterielle
Werte
Summe
Bruttowert 01.01. 70.841 25.733 4.776 8.626 25.588 135.563
Kumulierte
Abschreibung 01.01.
2.395 11.307 4.431 5.407 20.901 44.441
BUCHWERT 01.01. 68.446 14.425 345 3.219 4.687 91.122
Währungsdifferenzen 280 -86 -15 - -13 166
Unternehmenserwerb 17.088 6.255 2.280 11.168 3.414 40.205
Zugänge - - - 2.157 2.945 5.103
Abschreibung - 4.375 1.666 2.898 2.946 11.886
Abgänge - - - - -19 -19
Bruttowert 31.12. 88.209 28.294 6.184 19.702 22.497 164.886
Kumulierte
Abschreibung 31.12.
2.395 12.074 5.241 6.057 14.428 40.195
BUCHWERT 31.12. 85.814 16.220 943 13.645 8.069 124.691

Die immateriellen Vermögenswerte umfassen neben der 2015 erworbene Software PSLife (710 T€; Vorjahr: 1.225 T€), vor allem eine selbst erstellte, in der Automobil- und Fertigungsindustrie eingesetzte Plattform, die die Bemusterung von Bauteilen entlang der gesamten Supply Chain durchgängig digitalisiert (5.603 T€; Vorjahr: 3.847 T€), eine selbst erstellte Software zur Vertragsverwaltung im Versicherungsbereich (2.737 T€; Vorjahr: 660 T€) sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen (14.242 T€, Vorjahr: 16.220 T€). Die durchschnittliche Restnutzungsdauer der Kundenbeziehungen beträgt 2,77 Jahre (Vorjahr: 3,57 Jahre).

Für Zwecke des Wertminderungstests nach IAS 36 wird der Geschäfts- oder Firmenwert den (Gruppen von) zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, welche von dem jeweiligen Unternehmenszusammenschluss profitieren. Die höchste Zuordnungsebene im Unternehmen ist in diesem Zusammenhang nach IAS 36.80 die Ebene, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert vom Management beobachtet wird, dabei maximal die Ebene von operativen Segmenten vor Zusammenfassung zu berichtspflichtigen Segmenten. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei adesso für Zwecke des Wertminderungstests operativen Segmenten im Sinne des IFRS 8 zugeordnet. Die folgende Übersicht zeigt den Geschäfts- oder Firmenwert der operativen Segmente zum Ende der Berichtsperiode:

in T€ 2023 2022
SEGMENT
IT-SERVICES
Buchwert Zins vor
Steuern in %
Bruttomarge
in %
Buchwert Zins vor
Steuern in %
Bruttomarge
in %
adesso SE 40.199 12,39 5,30 39.041 14,11 6,8
adesso Schweiz AG 12.087 8,00 11,20 11.367 11,70 11,7
adesso orange 10.949 13,41 12,30 10.949 14,12 12,60
KIWI 8.281 13,23 63,00 8.281 12,28 13,0
WebScience 8.279 15,16 5,86 bis 12,82 - - -
adesso Austria 3.552 13,07 12,10 3.552 12,73 14,50
GmbH
Sonstige
5.536 - - 5.098 - -
Summe Segment
IT-Services
88.883 - - 78.288 - -
SEGMENT
IT-SOLUTIONS
Buchwert Zins vor
Steuern in %
Bruttomarge
in %
Buchwert Zins vor
Steuern in %
Bruttomarge
in %
adesso insurance
solutions GmbH
3.034 12,28 3,38 3.034 13,16 3,2
Sonstiges 6.183 4.492 - -
Summe Segment
IT-Solutions
9.215 - - 7.526 - -
SUMME GESAMT 98.098 - - 85.814 - -

Die Veränderung des Buchwerts des Geschäfts- oder Firmenwerts der adesso SE resultiert aus den Verschmelzungen der adesso experience GmbH und der Orgatech Solutions GmbH auf die adesso SE. Die Veränderungen des Buchwerts des Geschäfts- oder Firmenwerts der adesso Schweiz AG resultiert aus Wechselkursänderungen.

Auf dieser Basis ist der Geschäfts- oder Firmenwert mindestens einmal jährlich und immer dann, wenn entsprechende Indikatoren vorliegen, auf eine Wertminderung zu prüfen. Der jährliche Wertminderungstest für den Geschäfts- oder Firmenwert wird bei adesso zum 30.06. des Geschäftsjahres durchgeführt. Für die im ersten Halbjahr erworbenen Gesellschaften wurde der Wertminderungstest für den Geschäfts- oder Firmenwert ebenso zum 30.06. durchgeführt.

Die Tabelle zeigt für alle in Relation zum gesamten Geschäfts- oder Firmenwert signifikanten Geschäfts- oder Firmenwerte die Buchwerte, die Zinsen vor Steuern sowie die der jeweiligen Planung zugrunde liegende Bruttomarge. Da der Detaillierungsgrad der Planungen für das Segment WebScience zur Angabe der geplanten Bruttomarge nicht ausreicht, wird in der Tabelle die der Planung zugrunde gelegte EBT-Marge (EBT/Umsatzerlöse) angegeben.

Der erzielbare Betrag für die operativen Segmente ist grundsätzlich der unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelte Nutzungswert. Dieser wird auf Basis von Zahlungsmittelströmen nach Steuern und Zinsen ermittelt. Das Management von adesso ist der Ansicht, dass der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vor allem auf Änderungen des geschätzten Umsatzwachstums, der geschätzten Bruttomargen sowie des Diskontierungssatzes reagiert.

Der Ermittlung des Nutzungswerts und somit auch der Schätzung der Zahlungsmittelströme liegt die jüngste operative Planung des Managements zugrunde. Der Planungszeitraum umfasst ein bis fünf Jahre. Das Umsatzwachstum wird individuell für jedes operative Segment ermittelt. Soweit bei einem Jahr Planung und erwarteten steigenden Zahlungsmittelzuflüssen offensichtlich ist, dass ein Impairment nicht zu erfassen ist, wird auf eine weitere detaillierte Planung verzichtet. Das so zugrunde gelegte durchschnittliche Umsatzwachstum je Segment liegt zwischen 0 % und 15 % (Vorjahr: 0 % und 20 %). Der Schätzung der künftigen Umsatzentwicklung liegen die Umsatzentwicklung in der Vergangenheit, die erwartete Umsatzentwicklung der operativen Segmente sowie die künftige allgemeine Entwicklung des Marktes sowie der Gesamtwirtschaft zugrunde. adesso kalkuliert bei der Berechnung wie im Vorjahr mit einer dauerhaften Wachstumsrate der Zahlungsmittelströme von 1 %. Lediglich bei der im aktuellen Geschäftsjahr erworbenen WebScience wird ein langfristiges Wachstum von 3 % zugrunde gelegt. Diese Wachstumsraten übersteigen nicht die langfristig erwarteten Wachstumsraten der Märkte, in denen adesso tätig ist. adesso stützt sich bei der Schätzung der künftigen Zahlungsmittelströme soweit möglich auf unternehmensexterne Analysen. Die Bruttomarge (EBT / (Umsatzerlöse minus Materialaufwand (vor allem bezogene Leistungen))) resultiert aus den Planungen für die einzelnen Segmente. Neben den Umsatzerlösen resultiert sie aus den erwarteten Aufwendungen der Segmente. Diese werden individuell auf Basis vergangener Erfahrungen und der erwarteten künftigen Entwicklung ermittelt. In wenigen Fällen, vor allem bei aktuellen Unternehmenszusammenschlüssen, wie beispielsweise zum 30.06. bei WebScience, wird der Impairmenttest auf Basis geplanter EBT durchgeführt.

adesso führt den Wertminderungstest auf Basis einer Nachsteuerbetrachtung durch. Anschließend wird der nach IFRS anzugebende Zinssatz vor Steuern ermittelt. Dies ist der Zins, bei dem der Barwert der Zahlungsströme vor Steuern dem bei der Nachsteuerbetrachtung berechneten erzielbaren Betrag entspricht. Der Zinssatz nach Steuern entspricht dem durchschnittlichen Kapitalkostensatz, welcher unter Anwendung des Capital-Asset-Pricing-Modells ermittelt wurde. Wesentliche Parameter für dessen Berechnung sind der risikolose Zins (2,50 %, Vorjahr: 1,35 %), ein für die Segmente IT-Services und IT-Solutions aus einer repräsentativen Peer Group abgeleiteter Betafaktor (zur Darstellung des systematischen Risikos), eine Marktrisikoprämie (6,5 % bis 7%, Vorjahr: 7,3 %; als Differenz zwischen der erwarteten Rendite eines Bezugsmarktes und dem risikolosen Zins), der Steuersatz sowie der Fremdkapitalkostensatz. Die der Berechnung der durchschnittlichen Kapitalkosten zugrunde gelegten Parameter werden auf unternehmensexterne Quellen gestützt.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hat adesso alle den operativen Segmenten zugeordneten Teile des Geschäftsoder Firmenwertes untersucht, ob bei als möglich erachteter Änderung von wesentlichen Parametern des Wertminderungstests der Geschäfts- oder Firmenwerte eine Wertminderung zu erfassen wäre. Dabei wurde eine Steigerung der durchschnittlichen Kapitalkosten nach Steuern um 1 %-Punkte, 10 % niedrigere Zahlungsmittelströme sowie eine um 1 %-Punkt niedrigere Bruttomarge (EBT / (Umsätze abzüglich Materialaufwand)) als mögliche Änderung unterstellt. Diese Analyse ergab, dass bei entsprechenden Änderungen bei WebScience eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes zu erfassen wäre. Zum 30.06.2023 entspricht der nach IAS 36 ermittelte Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit WebScience dem erzielbaren Betrag. Somit würde jede für adesso negative Änderung der zugrunde gelegten Parameter zu einer zu erfassenden Wertminderung führen.

Zum 31.12.2023 liegen keine Indikatoren vor, die auf eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts hindeuten.

5. Sachanlagen

Die Sachanlagen entwickelten sich wie folgt:

in T€ 2023 2022
Bruttowert 01.01. 66.920 61.252
Kumulierte Abschreibung 01.01. 29.612 32.857
Buchwert 01.01. 37.308 28.395
Währungsdifferenzen 163 -96
Zugänge 26.375 18.849
Unternehmenserwerb 371 368
Abgänge -47 -296
Abschreibung 13.659 9.912
Bruttowert 31.12. 94.240 66.920
Kumulierte Abschreibung 31.12. 43.731 29.612
Buchwert 31.12. 50.509 37.308

Unter den Sachanlagen werden im Wesentlichen Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie EDV-Hardware, Mietereinbauten und andere Anlagen ausgewiesen.

6. Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2023 2022
Unternehmensanteile 11.350 4.909
Kautionen 1.557 1.250
Wandeldarlehen 1.900 500
Ausleihungen 5.386 6.588
Sonstige 555 278
Buchwert 20.748 13.525

Die Erhöhung der sämtlich der Kategorie "Bewertet zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderung im sonstigen Periodenergebnis (FVOCI)" zugeordneten Unternehmensanteile ist vor allem auf Zugänge in Höhe von 7.221 T€ (Vorjahr: 2.542 T€) zurückzuführen.

Die Wandeldarlehen sind der Kategorie "Bewertet zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderung in der Konzerngewinn-und Verlustrechnung (FVPL)" zugeordnet. Zugängen von 1.950 T€ (Vorjahr: 1.483 T€) steht ein Rückgang in Höhe von 550 T€ aus der Tilgung eines solchen Darlehens gegenüber (Vorjahr: 2.108 T€ aus Wandlung eines solchen Darlehens).

7. At-Equity bilanzierte Beteiligungen

adesso hält keine Anteile an wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierten Unternehmen. Der Buchwert sowie die anteiligen Periodenergebnisse setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2023 2022
Gemeinschafts
unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
Gemeinschafts
unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
Buchwert 31.12. 8 2.216 - 2.578
Anteil am Periodenergebnis -4 -1.234 123 -2.087
Anteil am sonstigen Periodenergebnis - - - -
Anteil am Gesamtergebnis -4 -1.234 123 -2.087

Die Veränderung des Buchwerts der at-Equity bilanzierten Beteiligungen ist neben den erfassten Ergebnisanteilen und der im Rahmen eines sukzessiven Anteilserwerbs erworbene Urban Energy GmbH vor allem durch weitere Investition in die Staige One AG (vormals: Staige GmbH, welche im Geschäftsjahr in die Staige One AG eingebracht wurde) zurückzuführen.

8. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern sowie latente Steuern

Die aktiven und passiven latenten Steuern setzen sich zum Bilanzstichtag zusammen wie in der Tabelle auf der nächsten Seite.

Die latenten Steuern sind auf Basis der für die jeweiligen Gesellschaften künftig gültigen Steuersätze bewertet. Der anzuwendende Gesamtsteuersatz beträgt 32,19 % (Vorjahr: 32,19 %). Er setzt sich zusammen aus dem Körperschaftsteuersatz von 15 % (Vorjahr: 15,0 %), dem Solidaritätszuschlag von 5,5 % (Vorjahr: 5,5 %) und dem durchschnittlichen Gewerbeertragsteuersatz von 16,37 % (Vorjahr: 16,37 %). Aktivische und passivische latente Steuern werden unter den Voraussetzungen des IAS 12.74 saldiert.

Die aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden auf Basis detaillierter Planungen aktiviert, welche fünf Jahre umfassen. Für eine darüber hinausgehende Aktivierung fehlt es an der Wahrscheinlichkeit des künftigen Nutzenzuflusses. Der Ansatz der aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge bei der adesso insurance solutions GmbH (3.326 T€; Vorjahr: 629 T€), adesso health solutions (2.834 T€; Vorjahr: 1.809 T€) und material.one (2.301 T€; Vorjahr: 1.545 T€) basiert auf den jeweiligen detaillierten Steuerplanungen der Gesellschaften.

Auf körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von in Deutschland ansässigen Gesellschaften in Höhe von 4.471 T€ (Vorjahr: 240 T€), auf gewerbeschaftsteuerliche Verlustvorträge von in Deutschland ansässigen Gesellschaften in Höhe von 7.617 T€ (Vorjahr: 240 T€) und steuerliche Verlustvorträge außerhalb Deutschlands ansässiger Gesellschaften in Höhe von 11.926 T€ (Vorjahr: 7.244 T€) wurden keine latenten Steuern bilanziert. Die steuerlichen Verlustvorträge sind grundsätzlich unbegrenzt vortragsfähig. Steuerliche Verlustvorträge bei adesso Spanien (6,9 Mio. €; Vorjahr: 5,9 Mio. €) sind über 15 Jahre vortragsfähig, steuerliche Verlustvorträge in Finnland (1,7 Mio. €; Vorjahr: 1,1 Mio. €) grundsätzlich über zehn Jahre.

in T€ 2023 2022
AKTIVE LATENTE STEUERN
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 4.525 3.044
Finanzanlagen 20 67
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 74 73
Pensionsrückstellungen 1.020 519
Sonstige Rückstellungen 1.763 1.197
Leasing-Verbindlichkeiten 56.312 43.444
Sonstige Schulden 157 393
Verlustvorträge 8.747 4.222
Zwischensumme (davon langfristig 59.003 T€; Vorjahr: 43.002 T€) 72.618 52.959
Saldierung -61.815 -47.887
Buchwert 10.803 5.072
PASSIVE LATENTE STEUERN
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 14.790 13.425
Geschäfts- oder Firmenwert 687 487
Nutzungsrechte 54.552 41.707
Finanzanlagen 280 241
Vertragsvermögenswerte 2.240 3.825
Rückstellungen 337 202
Sonstiges 51 44
Zwischensumme (davon langfristig 57.026 T€; Vorjahr: 45.703 T€) 72.938 59.931
Saldierung -61.815 -47.887
Buchwert 11.123 12.044

Die aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge änderten sich wie folgt:

in T€ 2023 2022
01.01. 4.222 2.366
Zugang aus Unternehmenszusammenschluss - 879
Nutzung -71 -707
Aktivierung für laufende steuerliche Verluste 4.685 1.905
Wertminderung -89 -221
31.12. 8.747 4.222

Am 31.12.2023 wurde entsprechend IAS 12.39 eine passivische latente Steuer von 787 T€ (Vorjahr: 555 T€) für temporäre Differenzen von 36.429 T€ (Vorjahr: 25.837 T€) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen nicht angesetzt (outside basis differences), weil das Management der adesso SE deren Auflösung steuern kann und diese in absehbarer Zeit nicht aufgelöst werden. Bei diesen temporären Differenzen werden nur positive Differenzen zwischen dem Buchwert der Vermögenswerte und den Schulden des entsprechenden Tochterunternehmens im Konzernabschluss und dem Steuerwert der Anteile an dem Tochterunternehmen berücksichtigt. Negative Differenzen sind steuerlich nicht abzugsfähig. Sie haben zum Beispiel im Fall der Veräußerung steuerlich keine Auswirkungen und sind daher hier nicht zu berücksichtigen.

Die Forderungen aus Ertragsteuern (6.781 T€; Vorjahr: 3.330 T€) und die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern (6.002 T€; Vorjahr: 4.938 T€) sind vollständig binnen zwölf Monaten fällig.

9. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten betragen 100.772 T€ (Vorjahr: 90.897 T€). Zahlungsmitteläquivalente liegen wie im Vorjahr nicht vor.

10. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 181.893 T€ (Vorjahr: 172.250 T€) sind sämtlich binnen eines Jahres fällig. Die Angaben zu Wertminderungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für weitere finanzielle Vermögenswerte sind in "33. Angaben zu Finanzinstrumenten" enthalten.

11. Vertragsvermögenswerte

Die Vertragsvermögenswerte betragen 77.602 T€ (Vorjahr 54.537 T€). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Umsatzerlöse zurückzuführen. Die Angaben zu Wertminderungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für weitere finanzielle Vermögenswerte sind in "33. Angaben zu Finanzinstrumenten" enthalten.

12. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten:

in T€ 2023 2022
Kautionen 47 61
Factoring - anhaltendes Engagement 1.259 -
Sonstige 978 2.896
Buchwert 2.284 2.957

Die Position "Factoring - anhaltendes Engagement" zeigt den bezüglich der veräußerten Forderungen maximal zu zahlenden Betrag, welcher der Verzinsung entspricht. Der Position steht in gleicher Höhe eine finanzielle Verbindlichkeit gegenüber. Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte enthielten im Vorjahr vor allem den aus dem Verkauf des e-Spirit-Teilkonzerns angesetzten Sicherheitseinbehalt in Höhe von 2.813 T€, welcher 2023 gezahlt wurde.

13. Sonstige kurzfristige und langfristige Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerte enthalten:

in T€ 2023 2022
Aktivische Abgrenzungen 12.043 10.233
Forderungen aus Vorsteuerüberhängen 2.263 1.134
Geleistete Anzahlungen 2.965 629
Forderungen gegen Personal 294 108
Sonstiges 2.989 4.309
Buchwert 20.554 16.413

Unter den aktivischen Abgrenzungen sind Auszahlungen für zeitlich begrenzt nutzbare und nicht als immaterieller Vermögenswert aktivierungsfähige Softwarelizenzen ausgewiesen, welche erst nach dem Abschlussstichtag als Aufwendungen zu erfassen sind.

14. Eigenkapital

14.1. Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der adesso SE, Dortmund, beträgt 6.520.272 € (Vorjahr: 6.512.272 €). Es ist eingeteilt in 6.520.272 (Vorjahr: 6.512.272) auf den Inhaber lautende Stammaktien (nennwertlose Stückaktien). Der rechnerische Nennwert je Aktie beträgt 1 €.

Der Anstieg des gezeichneten Kapitals um 8.000 € resultiert aus der Wandlung von 8.000 (Vorjahr: 9.000) Aktienoptionen aus dem Mitarbeitendenoptionsprogramm. Die ausgegebenen Anteile aus der Optionswandlung sind voll eingezahlt.

14.2. Genehmigtes Kapital

Das auf der Hauptversammlung vom 01.06.2023 beschlossene genehmigte Kapital 2023 beträgt 1.302.454 €. Das genehmigte Kapital 2018 lief zum 04.06.2023 aus und belief sich zum 31.12.2022 auf 2.160.002 €.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 01.06.2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 31.05.2028 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 1.302.454 € durch Ausgabe von insgesamt 1.302.454 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2023). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten.

Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung des § 3 der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des genehmigten Kapitals und, falls das genehmigte Kapitals bis zum 31.05.2028 nicht oder nicht vollständig ausgenutzt worden sein sollte, nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen.

14.3. Bedingtes Kapital

Zum 31.12.2023 besteht ein bedingtes Kapital in Höhe von 515.500 € (Bedingte Kapitalia 2015 und 2020; Vorjahr: 523.500 €). Das bedingte Kapital 2015 wurde im Rahmen der Hauptversammlung am 03.06.2020 von 500.000 € auf 50.000 € entsprechend den noch bestehenden Bezugsrechten hierauf teilweise aufgehoben. Gleichzeitig wurde ein neues bedingtes Kapital 2020 in Höhe von 500.000 € beschlossen. Das bedingte Kapital dient der Einlösung von Bezugsrechten, die Mitarbeitenden, Führungskräften und Vorstandsmitgliedern der adesso SE sowie Mitarbeitenden und Mitgliedern der Geschäftsführung verbundener Unternehmen aufgrund von Aktienoptionsplänen gewährt werden.

Im Geschäftsjahr wurden 8.000 (Vorjahr: 9.000) Aktienoptionen aus dem bedingten Kapital 2015 ausgeübt.

Einen detaillierten Überblick über die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals im Konzernabschluss gibt die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.

14.4. Sonstige Rücklagen

In der Kapitalrücklage werden vor allem Agien erfasst, welche bei der Ausgabe von Aktien vereinnahmt werden. Darüber hinaus werden darin Differenzbeträge zwischen dem Preis für Anteile und dem anteiligen Nettovermögen beim Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen beziehungsweise der Veräußerung von Anteilen an Tochterunternehmen erfasst, soweit die adesso SE bei einer solchen Transaktion nicht die beherrschende Stellung über dieses Tochterunternehmen verliert. Letztlich werden gegen die Kapitalrücklage auch die Erlöse aus der Ausgabe von Optionen inkl. der Aufwendungen aus dem Optionsprogramm erfasst.

In den anderen Rücklagen werden die thesaurierten Jahresergebnisse sowie die Nachsteuereffekte aus der Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne erfasst. Die im Konzernabschluss nach IFRS ausgewiesenen anderen Rücklagen lassen nur bedingt einen Rückschluss auf die Möglichkeit künftiger Ausschüttungen zu. Bezüglich der Möglichkeit künftiger Ausschüttungen sowie gegebenenfalls bestehender Ausschüttungsbeschränkungen wird auf den Jahresabschluss der adesso SE verwiesen.

Das kumulierte sonstige Periodenergebnis enthält Differenzen aus der Währungsumrechnung, welche entstehen, wenn Abschlüsse von Tochterunternehmen in Euro umgerechnet werden, deren funktionale Währung nicht der funktionalen Währung der adesso SE entspricht. Zudem sind im kumulierten sonstigen Periodenergebnis Wertänderungen von Eigenkapitalinstrumenten enthalten. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter enthalten die den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnenden Anteile am Nettovermögen des adesso-Konzerns.

15. Anteilsbasierte Vergütung

Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente – Aktienoptionspläne

Aus dem "Bedingten Kapital 2020" wurden im Geschäftsjahr 74.565 (Vorjahr: 79.809) Optionen ausgegeben. Der durchschnittliche beizulegende Zeitwert der ausgegebenen Optionen betrug bei deren Zusage 30,24 € (Vorjahr: 37,25 €). Aus dem "Bedingten Kapital 2020" können künftig noch insgesamt 281.322 Optionen (Vorjahr: 355.887 Optionen) ausgegeben werden.

Aus dem "Bedingten Kapital 2015" wurden im Geschäftsjahr 8.000 Optionen (Vorjahr: 9.000 Optionen) gewandelt. Der durchschnittliche beizulegende Zeitwert der ausgeübten Optionen betrug bei deren Zusage 9,76 € (Vorjahr: 10,68 €). Aus dem "Bedingten Kapital 2015" können künftig keine weiteren Optionen ausgegeben werden.

Der Erdienungszeitraum der zum Stichtag ausgegebenen Optionen beträgt 48 Monate. Die maximale Laufzeit beträgt 84 Monate. Die Optionen sind ausübbar, soweit die begünstigte Person 48 Monate für adesso gearbeitet hat und der Aktienkurs der adesso SE zum Zeitpunkt der Ausübung der Option 10 % über dem Ausübungskurs liegt. Der Ausübungskurs entspricht dem Durchschnittskurs der adesso-Aktie zehn Handelstage vor der Zusage der Option.

Bedingtes Kapital 2015 Bedingtes Kapital 2020 Gesamt
Ausstehende Optionen 9.948 (Vorjahr: 17.948) 206.000 (Vorjahr: 139.938) 215.948 (Vorjahr: 157.886)
Ausübungspreise in € 49,91 bis 52,41
(Vorjahr: 49,91 bis 53,01)
96,46 bis 191,88
(Vorjahr: 101,47 bis 191,88)
49,91 bis 191,88
(Vorjahr: 49,91 bis 191,88)
Durchschnittliche
vertragliche Restlaufzeit
der Optionen in Jahren
2,6 (Vorjahr: 3,2) 5,8 (Vorjahr: 6,2) 5,6 (Vorjahr: 5,9)

Die Zahl der ausstehenden Optionen entwickelte sich wie folgt:

2023 2022
Zahl Durchschnittlicher
Ausübungskurs
pro Option in €
Zahl Durchschnittlicher
Ausübungskurs
pro Option in €
Stand 01.01. 157.886 133,34 89.989 127,26
Zugesagt 74.565 114,60 79.809 132,35
Ausgeübt 8.000 52,08 9.000 55,48
Verfallen 8.503 154,37 2.912 159,00
Stand 31.12. 215.948 129,05 157.886 133,34
Erdient und ausübbar am
31.12.
9.948 51,11 3.000 53,01

Die genannten Optionen sind verfallen, da Mitarbeitende das Unternehmen verlassen haben.

Die ausgegebenen Optionen wurden mit dem Trinomial-Modell bewertet. In die Bewertung gingen folgende Faktoren ein:

2023 2022
Durchschnittlicher Anteilspreis (in €) 112,72 130,75
Durchschnittlicher Basispreis (in €) 114,60 132,35
Durchschnittliche erwartete Volatilität (in %) 40,27 45,35
Maximale Laufzeit der Optionen (in Jahren) 7 7
Erwartete Dividendenrendite (in %) 0,59 0,50
Durchschnittlicher risikofreier Zins über die vertragliche Optionslaufzeit (in %) 2,47 1,19

Die erwartete Volatilität entspricht dem "long run forecast" nach dem GARCH-Modell (generalized autoregressive conditional heteroscedasticity). Bei der Bewertung wird davon ausgegangen, dass die Optionen ausgeübt werden, sobald der Börsenkurs der Aktien 10 % über dem Basispreis liegt oder die Optionen am Ende der Laufzeit "im Geld" sind.

Im Geschäftsjahr wurde ein Aufwand aus dem Aktienoptionsprogramm in Höhe von 1.434 T€ (Vorjahr: 827 T€) erfasst. Der gewichtete durchschnittliche Marktpreis der adesso-Aktie bei Ausübung der Optionen hat 113,8 € (Vorjahr: 177,20 €) betragen.

Anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich – Phantomaktienprogramm

Der Bewertung der Schulden aus dem 2009 beschlossenen Phantomaktienprogrammen wird der Marktwert der Aktien der adesso SE zum 31.12.2023 zugrunde gelegt. Bei den zum Stichtag ausstehenden Phantomaktien werden Kurssteigerungen über 50 € zu 25 % berücksichtigt und ein Kursrückgang unter 40 € ebenfalls zu 25 % berücksichtigt.

Eine Rückgabe beziehungsweise Einlösung der Phantomaktien gegen Zahlung durch die Gesellschaft ist regulär zwischen fünf und acht Jahren (Erdienungszeitraum) nach der Zusage möglich, wobei der Inhaber der Phantomaktien diese auch zu einem späteren Zeitpunkt zurückgeben beziehungsweise einlösen darf. Die adesso SE hat das Recht, den fälligen Betrag in drei jährlichen Tranchen zu zahlen. Über den Erdienungszeitraum wird der voraussichtlich zu zahlende Betrag ergebniswirksam angesammelt. Aus den Phantomaktien erhalten die Inhaber zwecks Wertsicherung Zahlungen, welche den jeweils beschlossenen Dividenden je Aktie entsprechen. Diese Zahlungen werden als Aufwand erfasst (33 T€; Vorjahr: 23 T€). Im Geschäftsjahr wurden keine Phantomaktien zurückgegeben. Im Vorjahr wurden 65.145 Phantomaktien gegen Zahlung von 5.171 T€ zurückgegeben. 5.751 (Vorjahr: 5.542) Phantomaktien wurden neu ausgegeben. Im Geschäftsjahr wurde aus dem Phantomaktienprogramm ein Aufwand in Höhe von 42 T€ (Vorjahr: 170 T€) in der Position "Personalaufwand" erfasst. Insgesamt sind Rückstellungen in Höhe von 2.544 T€ (Vorjahr: 2.535 T€) für 54.079 (Vorjahr: 48.328) Phantomaktien erfasst. Erdiente Ansprüche werden in Höhe von 1.848 T€ (Vorjahr: 1.707 T€) ausgewiesen.

2023
2022
in T€ Buchwert Restlauf
zeit bis
1 Jahr
Restlauf
zeit über
1 bis 5 Jahre
Rest
laufzeit
> 5 Jahre
Buchwert Restlauf
zeit bis
1 Jahr
Restlauf
zeit über
1 bis 5 Jahre
Rest
laufzeit
> 5 Jahre
Rückstellung für
Phantomaktien
2.544 1.485 833 226 2.535 996 1.324 215

Die Zahlungen aus dem Phantomaktienprogramm sind wie folgt fällig:

Ob eine Zahlung fällig wird, ist davon abhängig, ob der Inhaber der Phantomaktien diese an die Gesellschaft zurückgibt beziehungsweise diese einlöst.

Zusammengefasste Informationen zur anteilsbasierten Vergütung

Der Gesamtaufwand aus anteilsbasierter Vergütung beträgt im Geschäftsjahr 1.450 T€ (Vorjahr: 997 T€).

16. Finanzielle Verbindlichkeiten

Die finanziellen Verbindlichkeiten enthalten folgende Positionen mit den angegebenen Fälligkeiten:

2023 2022
in T€ Buchwert Restlauf
zeit bis
1 Jahr
Restlauf
zeit über
1 bis 5 Jahre
Rest
laufzeit
> 5 Jahre
Buchwert Restlauf
zeit bis
1 Jahr
Restlauf
zeit über
1 bis 5 Jahre
Rest
laufzeit
> 5 Jahre
Darlehen 106.700 8.367 98.333 0 82.162 55.530 26.578 54
Leasing
Verbindlichkeiten
178.822 31.031 87.488 60.303 137.455 23.047 65.748 48.660
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
42.442 19.834 20.544 2.064 24.333 3.463 20.870 -
SUMME 327.964 59.232 206.365 62.367 243.950 82.040 113.196 48.714

Die Effektivverzinsung der Darlehen bewegt sich in Abhängigkeit von Vertragsgestaltung und Laufzeit zwischen 0,7 % und 5,55 % (Vorjahr: 0,7 % und 3,55 %). Im Geschäftsjahr wurden 46.858 T€ (Vorjahr: 56.733 T€) an Darlehen planmäßig getilgt. Zu weiteren Angaben zu den finanziellen Verbindlichkeiten siehe "33. Angaben zu Finanzinstrumenten".

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit lassen sich wie folgt überleiten:

Darlehen Leasing Sonstige Summe
01.01.2022 57.170 140.403 21.743 219.316
Tilgung -56.733 -21.819 -3.848 -82.400
Aufnahme von Krediten 79.469 - 36 79.505
Zugang aus Leasingverträgen - 19.705 - 19.705
Aus Unternehmenszusammenschluss 1.500 1.040 2.963 5.503
Sonstige Zuführung - - 3.823 3.823
Abgang Unternehmensverkauf - - - -
Sonstige Abgänge - -1.996 -2.320 -4.316
Ergebniswirksame Veränderung - - 1.938 1.938
Währungsdifferenzen 756 122 -2 876
31.12.2022 82.162 137.455 24.333 243.950
Tilgung -46.858 -28.290 -3.406 -78.554
Aufnahme von Krediten 71.965 - 61 72.026
Zugang aus Leasingverträgen - 71.550 - 71.550
Aus Unternehmenszusammenschluss 11 1.254 5.494 6.759
Sonstige Zuführung - - 12.273 12.273
Sonstige Abgänge - -3.329 -2 -3.331
Ergebniswirksame Veränderung - - 3.695 3.695
Währungsdifferenzen -580 182 -6 -404
31.12.2023 106.700 178.822 42.442 327.964

Zahlungswirksam sind jeweils die Tilgung und die Aufnahme von Krediten. Die sonstigen Zuführungen enthalten im aktuellen Jahr vor allem die erstmalige Erfassung der Verbindlichkeit aus der Put-/Call-Option auf den Erwerb der nicht beherrschenden Anteile an der Wepex (1.777 T€) sowie die Erhöhung der Verbindlichkeit aus der Put-/Call-Option auf den Erwerb weiterer nicht beherrschender Anteile (4.071 T€). Beide Veränderungen werden direkt gegen die Kapitalrücklage erfasst. Die sonstigen Abgänge bei den Leasingverbindlichkeiten resultieren aus Kündigungen von Leasingverträgen vor Ablauf der ursprünglich geschätzten Leasinglaufzeit. Die sonstigen Abgänge bei den sonstigen Verbindlichkeiten im Vorjahr enthalten vor allem den Abgang einer Verbindlichkeit gegenüber der im vergangenen Geschäftsjahr erworbenen material.one (1.648 T€). Die Verbindlichkeit wurde im Rahmen der Abbildung des Unternehmenszusammenschlusses ausgebucht. Die ergebniswirksamen Veränderungen resultieren vor allem aus der Zuführung zu ratierlich anzusammelnden und von der Arbeitsleistung der Begünstigten abhängigen Verbindlichkeiten (3.120 T€; Vorjahr: 1.729 T€).

Die sonstigen Zuführungen im Vorjahr enthielten vor allem die erstmalige Erfassung der Verbindlichkeit aus der Put-/ Call-Option auf den Erwerb der nicht beherrschenden Anteile an der Afida in Höhe von 2.146 T€.

17. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind vollständig binnen zwölf Monaten fällig.

18. Rückstellungen

Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

in T€ 01.01.2023 Zuführung Unter
nehmens
erwerbe
Inanspruch
nahme
Umbuchung Währungs
differenz
Auflösung 31.12.2023
Gewährleistung 1.990 1.240 - -357 -224 3 -181 2.471
Sonstige
Rückstellungen
5.270 4.191 334 -2.707 621 12 -619 7.103
Buchwert kurzfristige
Rückstellungen
7.260 5.431 334 -3.064 396 16 -799 9.573
Gewährleistung 2.566 1.166 - - 224 2 -171 3.787
Sonstige
Rückstellungen
1.752 180 111 - -621 - -80 1.341
Buchwert langfristige
Rückstellungen
4.318 1.346 111 - -396 1 -251 5.128

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen aus dem Phantomaktienprogramm (1.485 T€; Vorjahr: 997 T€) und Drohverlustrückstellungen (1.286 T€; Vorjahr: 532 T€). Die restlichen Rückstellungen setzen sich aus verschiedenen ausstehenden Verpflichtungen, wie zum Beispiel Schwerbehindertenabgabe (889 T€; Vorjahr: 701 T€), Berufsgenossenschaftsbeiträge (371 T€; Vorjahr: 305 T€) und Gebäudenebenkosten (554 T€; Vorjahr: 300 T€) zusammen.

In den sonstigen langfristigen Rückstellungen sind Rückstellungen aus dem Phantomaktienprogramm (1.059 T€; Vorjahr: 1.538 T€) enthalten. Der letztlich auszuzahlende Betrag und somit auch die Veränderung der Rückstellungen für das Phantomaktienprogramm stehen in engem inhaltlichem Zusammenhang mit der Veränderung des Aktienkurses der adesso SE. Zu den künftigen Zahlungszeitpunkten siehe "15. Anteilsbasierte Vergütung". Die Gewährleistungsrückstellungen haben eine Laufzeit von maximal zwei Jahren. Aus der Änderung der anzuwendenden Diskontierungssätze war keine wesentliche Auswirkung zu erfassen.

19. Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind binnen zwölf Monaten fällig. Sie enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Personal (aus Vereinbarungen über variable Gehaltsbestandteile, Prämien sowie Verpflichtungen aus nicht genommenem Urlaub) in Höhe von 73.606 T€ (Vorjahr: 60.565 T€), Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuern in Höhe von 23.678 T€ (Vorjahr: 15.969 T€), Verbindlichkeiten aus Lohnsteuern in Höhe von 10.896 T€ (Vorjahr: 14.681 T€) sowie abgegrenzte Verbindlichkeiten für Boni in Höhe von 9.356 T€ (Vorjahr: 6.396 T€).

20. Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

adesso weist zum 31.12.2023 Pensionsrückstellungen gegenüber 638 aktiven (Vorjahr: 454) und 18 (Vorjahr: 5) nicht mehr aktiven Mitarbeitenden aus. 499 (Vorjahr: 454) der aktiven Mitarbeitenden sind bei der adesso CH beschäftigt. Der schweizerische Vorsorgeplan ist der einzig nennenswerte Vorsorgeplan. Die zugesagten Leistungen umfassen Pensionen und Invalidenrente, Alters- und Invaliden-Kinderrente, Lebenspartnerrente, Waisenrente sowie Todesfallkapital. Künftige medizinische Versorgung ist nicht Teil der Zusage. adesso trägt 50 % bis 60 % der jeweiligen Beiträge, die verbleibenden Beträge tragen die Arbeitnehmenden.

Die leistungsorientierte Pensionsverpflichtung (DBO; defined benefit obligation) wird nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) bewertet. Planvermögen wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet. In der Bilanz sind die DBO und das Planvermögen saldiert auszuweisen. Ist der beizulegende Wert des Planvermögens niedriger als die DBO liegt eine Unterdeckung, im umgekehrten Fall eine Überdeckung vor. Ein Vermögenswert im Fall einer Überdeckung ist in Höhe des Barwerts künftiger Beitragserstattungen oder Beitragskürzungen zu bewerten (Vermögenswertbegrenzung). Die ausgewiesenen Pensionsrückstellungen lassen sich zum 31.12. gemäß der beiden Tabellen auf der folgenden Seite herleiten.

Bei zwei Pensionszusagen in Deutschland bestehen Überdeckungen. Da der Vorteil aus der Überdeckung künftig nicht vollständig durch Beitragserstattungen oder Beitragsrückzahlungen realisiert werden kann, darf der Vorteil nach IAS 19 nicht vollständig in der Bilanz angesetzt werden. Die Auswirkung dieser Vermögenswertbegrenzung hat sich wie folgt entwickelt:

in T€ 2023 2022
Auswirkung der Vermögenswertbegrenzung zu Beginn 27 -
Änderung Konsolidierungskreis - 15
Zinsaufwand 1 -
Änderung der Auswirkung der Vermögenswertbegrenzung exklusive Zinsaufwand
(im sonstigen Periodenergebnis erfasst)
77 12
Auswirkung der Vermögenswertbegrenzung zum Ende 105 27

Der Bewertung der leistungsorientierten Verpflichtung liegen bestimmte Annahmen zugrunde. Dazu zählen zum Beispiel der Rechnungszins, der Gehaltstrend und der Rententrend. In Deutschland werden der Berechnung der Pensionsrückstellung die Heubeck Richttafeln 2018 G zu Grunde gelegt, in der Schweiz die BVG 2020 Generationentafeln.

in T€ 2023 2022
Barwert der Verpflichtung, die über einen ausgegliederten
Vermögenswert ganz oder teilweise finanziert ist
83.450 69.379
davon in der Schweiz 83.153 69.111
Planvermögen 78.592 -66.815
davon in der Schweiz 78.190 -66.520
Unter- oder Überdeckung 4.858 2.564
Barwert der Verpflichtung, die nicht über einen ausgegliederten
Vermögenswert finanziert ist
1.385 225
Anpassung auf Grund der Vermögenswertbegrenzung (IAS 19.64) 105 27
Pensionsrückstellung (Buchwert) 6.348 2.816
davon in der Schweiz 4.962 2.592
in T€ 2023 2022
Pensionsrückstellung am Anfang der Periode 2.816 7.881
davon in der Schweiz 2.592 7.734
Laufender Dienstzeitaufwand 3.792 3.197
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -668 -
Netto-Zinsergebnis 18 19
Auswirkungen der Neubewertung (im sonstigen Periodenergebnis erfasst) 3.069 -5.794
Arbeitgeberbeiträge zum Planvermögen -3.714 -3.071
Vom Arbeitgeber Leistungen gezahlt -33 -21
Auswirkung von Wechselkursänderungen 268 463
Änderung Konsolidierungskreis 799 142
Pensionsrückstellung am Ende der Periode 6.348 2.816
davon in der Schweiz 4.962 2.592

Folgende Tabelle enthält die der Berechnung zugrunde gelegten wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen, gewichtet auf Basis der leistungsorientierten Verpflichtung:

¡ Unternehmen
¡ Lagebericht
l Konzernabschluss ¡ Service
-------------------------------- -------------------- -----------
in % 2023 2022
Rechnungszins Schweiz 1,9 2,3
Rest Europa 3,3 3,8
Rententrend Schweiz
Rest Europa 2,0 2,0
Gehaltstrend Schweiz 1,5 1,5
Rest Europa 0,6
Anpassung der AHV-Rente Schweiz 1,5 1,5
Langfr. Verzinsung der Altersguthaben Schweiz 1,3 1,0

Die leistungsorientierte Verpflichtung entwickelte sich wie folgt:

in T€ 2023 2022
Leistungsorientierte Verpflichtung zu Beginn der Periode 69.604 61.060
davon in der Schweiz 69.111 60.913
Unternehmenskauf 799 481
laufender Dienstzeitaufwand 3.792 3.197
Zinsaufwendungen 1.615 197
Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen
(im sonstigen Periodenergebnis erfasst)
3.497 -10.953
A
Versicherungsmathematische Gewinne und Verlust,
demografische Annahmen
- -
B
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste,
finanzielle Annahmen
3.550 -15.075
C
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste,
erfahrungsbedingte Anpassungen
-53 4.122
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -668 -
Arbeitnehmerbeiträge zum Versorgungsplan 3.911 3.320
Geleistete Zahlungen -646 -532
Änderungen durch Mitarbeiterwechsel -1.905 8.194
Auswirkung von Wechselkursänderungen 4.835 4.639
Leistungsorientierte Verpflichtung zum Ende der Periode 84.835 69.604
davon in der Schweiz 83.153 69.111

Die folgende Tabelle zeigt die Duration der Pensionsverpflichtung in Jahren:

Angabe in Jahren 2023 2022
Schweiz Rest Europa Schweiz Rest Europa
Duration der Pensionsverpflichtung 9,8 11,5 9,4 8

Der Barwert der Pensionsverpflichtung ist abhängig von den der Berechnung zugrunde gelegten Parametern. Die folgende Sensitivitätsanalyse zeigt die Veränderung der DBO isoliert für die Veränderung eines Parameters. Dabei wird der Berechnung die gleiche Methode zugrunde gelegt wie bei der Ermittlung des Buchwerts der Pensionsrückstellung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass beispielsweise eine Verdopplung der Veränderung des Parameters nicht zwingend eine Verdopplung der Auswirkung auf den Buchwert der Pensionsrückstellung nach sich zieht. Ändern sich mehrere Parameter, entspricht die tatsächliche Veränderung der Pensionsrückstellung nicht zwingend der Summe der hier angegebenen Veränderungen.

in T€ 2023 2022
Rest Europa Schweiz Rest Europa Schweiz
Rechnungszins + 0,5 %-Punkte -72 -3.819 -18 -3.044
– 0,5 %-Punkte 78 4.217 19 3.338
Lohnsteigerung + 0,5 %-Punkte 12 703 - 563
– 0,5 %-Punkte -11 -744 - -599
Rententrend + 0,25 %-Punkte 5 1.119 2 845
– 0,25 %-Punkte -5 -1.065 -2 -805
Lebenserwartung + 1 Jahr 42 598 34 404
– 1 Jahr -43 -609 -35 -411

Das Planvermögen entwickelte sich wie folgt:

in T€ 2023 2022
Planvermögen zu Beginn der Periode 66.815 53.178
davon in der Schweiz 66.520 53.178
Unternehmenskauf - 354
Zinserträge 1.598 178
Arbeitgeberbeiträge zum Versorgungsplan 3.714 3.071
Arbeitnehmerbeiträge zum Versorgungsplan 3.911 3.320
Neubewertung (im sonstigen Periodenergebnis erfasst) 506 -5.147
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -613 -510
Änderungen durch Mitarbeiterwechsel -1.905 8.194
Auswirkung von Wechselkursänderungen 4.567 4.176
Planvermögen zum Ende der Periode 78.592 66.815
davon in der Schweiz 78.190 66.520

Das Planvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

in T€ 2023 2022
Aktien 25.326 23.215
Anleihen 21.385 18.958
Immobilien* 19.125 15.965
Hypotheken 7.154 5.388
Wertpapierfonds 129 75
Rückdeckungsversicherung* 272 220
Sonstiges 1.923 1.264
Flüssige Mittel* 3.276 1.730
SUMME 78.592 66.815
davon Schweiz 78.190 66.520

*) Nicht an einem aktiven Markt gehandelt.

Soweit eine Rückdeckungsversicherung an die begünstigte Person verpfändet ist, ist sie als Planvermögen zu qualifizieren und mit der Pensionsrückstellung zu saldieren. Für die Zahlungen für eine Pensionsrückstellung in Deutschland wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen, welche nicht an die begünstigte Person verpfändet wurde. Diese ist nach IAS 19 als sogenannter Erstattungsanspruch zu qualifizieren, welcher wie Planvermögen fortgeschrieben und bewertet wird, aber nicht mit der Rückstellung saldiert, sondern als Vermögenswert ausgewiesen wird. Der Erstattungsanspruch hat sich wie folgt entwickelt:

in T€ 2023 2022
Buchwert zu Beginn der Periode 101 -
Unternehmenskauf - 142
Zinserträge 4 1
Neubewertung (im sonstigen Periodenergebnis erfasst) 5 -36
Aus der Versicherung geleistete Zahlungen -6 -6
Buchwert zum Ende der Periode 103 101

In der Konzerngewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Beträge erfasst. Die Auswirkungen des Erstattungsanspruchs werden dabei separat gezeigt.

in T€ (Aufwand = -) 2023 2022
Laufender Dienstzeitaufwand -3.792 -3.198
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 668 -
Zinsaufwand auf die leistungsorientierte Verpflichtung -1.615 -197
Mit dem Rechnungszins errechnete Zinsertrag aus dem Planvermögen
Zinsaufwand auf die Auswirkung der
Vermögenswertbegrenzung
1.598
-1
178
-
SUMME -3.143 -3.217
davon in der Schweiz -2.934 -3.206
Mit dem Rechnungszins errechnete Zinsertrag
aus dem Erstattungsanspruch
4 1

Im sonstigen Periodenergebnis wurden die folgenden Beträge erfasst. Die Auswirkungen des Erstattungsanspruchs werden dabei separat gezeigt.

in T€ (Aufwand = -) 2023 2022
Neubewertung der leistungsorientierten Verpflichtung -3.497 10.952
Neubewertung des Planvermögens 506 -5.147
Effekt aus der Neubewertung der Vermögenswertbegrenzung -77 -12
SUMME -3.069 5.794
davon Schweiz -2.864 5.756
Neubewertung des Erstattungsanspruchs 5 -36
2023 2022
Rest Europa Schweiz Rest Europa Schweiz
2023 - - 42 549
2024 206 628 78 556
2025 211 636 43 563
2026 178 644 44 570
2027 184 652 44 577
2028 188 660 - -

Folgende Tabelle enthält die künftigen für die jeweils kommenden fünf Jahre erwarteten Zahlungen aus der leistungsorientierten Verpflichtung:

2024 sind voraussichtlich 3.950 T€ (Vorjahr: 3.495 T€) an Beiträgen in das Planvermögen zu zahlen, davon 3.930 T€ (Vorjahr: 3.477 T€) in der Schweiz.

Zu aus gesetzlicher Rentenversicherung und sonstigen beitragsorientierten Plänen erfassten Beträgen siehe "25. Personalaufwand".

IV. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSTEN DER KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Einen Überblick über die Ertragsstrukturen nach einzelnen Segmenten gibt die Segmentberichterstattung.

21. Umsatzerlöse

Unter den Umsatzerlösen werden Erlöse aus Dienstleistungen und Lizenzverkäufen ausgewiesen.

in T€ 2023 2022
Dienstleistungen 1.082.071 834.000
Lizenzumsätze 9.286 16.011
Wartung 41.757 33.944
Hosting 2.205 4.880
SAAS/Subscription 583 11.418
SUMME 1.135.903 900.253

Für eine geografische Verteilung der Umsatzerlöse siehe "VI. Angaben zur Segmentberichterstattung".

In den 2023 erfassten Umsatzerlösen sind Beträge in Höhe von 18.349 T€ (Vorjahr: 11.516 T€) enthalten, welche zum Ende des Vorjahrs in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren.

Folgende Tabelle zeigt den noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zuzurechnenden Transaktionspreis (Auftragsbestand) zum 31.12. und wann dieser voraussichtlich als Umsatzerlös erfasst wird. Dabei werden Verträge mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu einem Jahr sowie die monatlich abzurechnenden Time & Material-Projekte entsprechend der Vereinfachungsvorschrift des IFRS 15 nicht berücksichtigt:

in T€ 2023 2022
Auftragsbestand zum 31.12. Verträge mit einer Laufzeit
von ursprünglich länger als einem Jahr
75.163 88.137
voraussichtlich im Folgejahr zu erfassen 42.127 53.381
voraussichtlich im zweiten Folgejahr zu erfassen 12.308 9.070
voraussichtlich nach dem zweiten Folgejahr zu erfassen 20.728 25.686

22. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2023 2022
Erträge aus Währungsdifferenzen 3.330 3.190
Periodenfremde Erträge 1.725 926
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 895 609
Aufwandszuschüsse 808 1.281
Erträge sukzessiver Unternehmenszusammenschluss 455 7.198
Erträge aus der Weiterbelastung von Kosten 56 706
Sonstiges 4.265 7.832
SUMME 11.534 21.742

Die Auflösung von Rückstellungen resultiert überwiegend aus einer Vielzahl von Einzelposten im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit. Die Erträge aus den sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen resultieren aus der in diesem Fall nach IFRS gebotenen Bewertung der vor dem Unternehmenszusammenschluss at-equity bewerteten Anteile zum beizulegenden Zeitwert.

23. Bestandsveränderung und aktivierte Eigenleistung

Die aktivierten Eigenleistungen enthalten die Herstellungskosten von selbsterstellter Software (4.275 T€; Vorjahr: 1.167 T€). Die Bestandsveränderungen betragen wie im Vorjahr null.

24. Materialaufwand

in T€ 2023 2022
Aufwendungen für bezogene Waren 893 225
Aufwendungen für bezogene Leistungen 161.743 134.200
SUMME 162.636 134.425

25. Personalaufwand

Die Personalaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2023 2022
Löhne und Gehälter 653.407 497.481
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 119.752 89.608
davon Rentenversicherung beziehungsweise
Altersversorgung (beitragsorientiert)
53.919 38.190
SUMME 773.159 587.089

Im Durchschnitt waren 2023 im adesso-Konzern 9.868 Köpfe beschäftigt (Vorjahr: 7.827 Köpfe), davon 8.547 Angestellte (Vorjahr: 6.690 Angestellte).

26. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Einen Überblick über die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gibt die folgende Tabelle:

in T€ 2023 2022
Reisekosten 21.435 12.251
Personalakquise 16.306 15.590
Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen 15.370 9.166
Aufwendungen für Kfz 10.740 8.305
Marketing 10.039 7.942
Raumkosten 10.102 7.745
Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten 7.043 11.301
Weiterbildung 6.280 9.099
EDV-Zubehör und Wartung 5.293 3.982
Abgaben, Gebühren und Beiträge 3.621 2.547
Telefon-/Internetkosten 3.165 4.499
Versicherungen 1.158 948
Sonstige 24.744 15.132
SUMME 135.296 108.507

Die in der Tabelle unter "Sonstige" aufgeführten Aufwendungen enthalten eine Vielzahl unterschiedlichster Aufwendungen. Die Aufwendungen aus Währungsdifferenzen in Höhe von 3.233 T€ (Vorjahr: 1.821 T€) sind ebenfalls in diesen Aufwendungen enthalten.

In den ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für kurzfristige Leasing-Verhältnisse in Höhe von 123 T€ (Vorjahr: 321 T€) enthalten, sowie Aufwendungen in Höhe von 1 T€ (Vorjahr: 7 T€) für Leasing-Verhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt.

27. Abschreibungen

Die planmäßigen Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte betragen im Geschäftsjahr 57.723 T€ (Vorjahr: 44.759 T€). Von den planmäßigen Abschreibungen entfallen 9.465 T€ (Vorjahr: 7.340 T€) auf die Abschreibung von auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen aktivierten immateriellen Vermögenswerten. Die Abschreibungen auf Nutzungsrechte liegen bei 29.038 T€ (Vorjahr: 22.961 T€).

28. Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen und Finanzergebnis

Im Beteiligungsergebnis werden die anteiligen Ergebnisse aus den nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen ausgewiesen (siehe "7. At-Equity bilanzierte Beteiligungen"). Die Zinserträge in Höhe von 2.398 T€ (Vorjahr: 410 T€) sind im Berichtsjahr in Höhe von 652 T€ (Vorjahr: 41 T€) zahlungswirksam. Bei den Zinsaufwendungen in Höhe von 11.274 T€ (Vorjahr: 4.513 T€) sind 9.659 T€ (Vorjahr: 3.432 T€) zahlungswirksam. Darin jeweils enthalten sind Zinsaufwendungen für Leasing-Verbindlichkeiten in Höhe von 3.194 T€ (Vorjahr: 2.258 T€). Die verbleibenden Zinsaufwendungen resultieren fast vollständig aus auf Basis der Effektivzinsmethode fortgeführten finanziellen Verbindlichkeiten. In den Finanzerträgen wurden Wertänderungen in Zusammenhang mit der Bewertung der Wandeldarlehen von 0 T€ (Vorjahr: -678 T€) erfasst.

29. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2023 2022
Laufender Steueraufwand 16.637 14.767
Latenter Steuerertrag -7.854 -1.478
SUMME 8.783 13.289

In den laufenden Steuern ist ein Steueraufwand aus Anpassungen von Vorjahren in Höhe von 660 T€ enthalten (Vorjahr: Steuerertrag in Höhe von 676 T€). Der Vorteil aus der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge, für die Ende des letzten Geschäftsjahrs keine latenten Steuern aktiviert wurden, beträgt 88 T€ (Vorjahr: 0 T€). Der latente Steuerertrag aus der Veränderung von temporären Differenzen beträgt 2.871 T€ (Vorjahr: 500 T€).

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom theoretisch erwarteten Steueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand gemäß IAS 12.81 (c):

in T€ 2023 2022
Konzernergebnis vor Ertragsteuern 12.193 42.082
Erwarteter Steueraufwand auf Basis des Steuersatzes der adesso SE von 32,19 %
(Vorjahr: 32,19 %)
3.925 13.547
Auswirkung abweichender Steuersätze -498 -848
Auswirkung von Steuersatzänderungen 290 5
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 3.990 2.569
Steuerfreie Erträge und nur steuerlich erfasste Aufwendungen -1.782 -3.351
Aktivierung in Vorjahren nicht erfasster latenter Steuern - -
Nutzung steuerlicher Verlustvorträge, für die im Vorjahr keine latente Steuer bilanziert war -88 -
Nicht aktivierte latente Steuern auf steuerliche Verluste des aktuellen Geschäftsjahrs 2.314 1.611
Wertminderung aktivischer latenter Steuern auf Verlustvorträge 89 361
Steuern für Vorjahre 660 -676
Sonstiges -116 70
Ausgewiesener Steueraufwand 8.783 13.289

Im sonstigen Periodenergebnis wurde im Geschäftsjahr insgesamt ein latenter Steueraufwand in Höhe von 629 T€ (Vorjahr: Steuerertrag 1.126 T€) erfasst.

30. Ergebnis je Aktie

2023 2022
Anteil der Aktionäre der adesso SE am Konzernergebnis (in T€) 3.205 28.603
Im Geschäftsjahr durchschnittlich ausstehende Aktien 6.515.102 6.507.846
Auswirkung verwässernder Optionen 6.546 16.873
Zahl der durchschnittlich ausstehenden Aktien inklusive
Verwässerungseffekt der verwässernden Optionen
6.521.648 6.524.719
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 0,49 4,40
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 0,49 4,38

215.948 Optionen wurden bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie nicht berücksichtigt, da deren Berücksichtigung der Verwässerung entgegenwirken würde.

V. ANGABEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7, wie sich der Finanzmittelfonds bestehend aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten im Konzern im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert hat. Zahlungsmittel umfassen Barbestände und Sichteinlagen. Zahlungsmitteläquivalente hält adesso nicht. Die Zahlungsmittel des Finanzmittelfonds stimmen mit denen in der Bilanz berichteten überein.

In Übereinstimmung mit IAS 7 (Kapitalflussrechnungen) wird zwischen Mittelveränderungen aus der operativen Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Zahlungen aus Ertragsteuern werden grundsätzlich der operativen Geschäftstätigkeit zugeordnet. Soweit sie eindeutig einem Sachverhalt zuzurechnen sind, welcher der Investitionstätigkeit oder der Finanzierungstätigkeit zuzurechnen ist, werden sie dem Cashflow aus der entsprechenden Geschäftstätigkeit zugerechnet. Zahlungen für adesso zur Verfügung gestelltes Eigenkapital und Fremdkapital (gezahlte Dividenden und Zinsen) werden einheitlich dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit zugeordnet. Erhaltene Zinsen und erhaltende Dividenden werden grundsätzlich dem Cashflow aus Investitionstätigkeit zugerechnet. Soweit nicht der investive, sondern der operative Charakter der zu Grunde liegenden Sachverhalts überwiegt, werden diese Zahlungsströme dem Cashflow aus operativer Tätigkeit zugerechnet.

Die Veränderung des Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit (Erhöhung um 40.788 T€) ist im Geschäftsjahr 2023 vor allem darauf zurückzuführen, dass bei höheren Umsatzerlösen das Nettobetriebsvermögen um 10.967 T€ gesunken ist (Vorjahr: Erhöhung um 31.211 T€). Die Steuerzahlungen waren 2023 um 4.078 T€ höher als im Vorjahr (19.784 T€; Vorjahr: 15.706 T€).

Die Verringerung des Cashflows aus der Investitionstätigkeit um 7.284 T€ ist vor allem auf höhere Auszahlungen für Investitionen ins Sachanlagevermögen, immaterielle Werte und finanzielle Vermögenswerte zurückzuführen (43.734 T€; Vorjahr: 30.587 T€). Dem stehen höhere Einzahlungen aus der Desinvestition finanzieller Vermögenswerte (4.842 T€; Vorjahr: 1.179 T€) sowie niedrigere Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen (11.633 T€; Vorjahr: 13.780 T€) gegenüber.

Aus der Aufnahme und Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten ist 2023 der Finanzmittelfonds per Saldo um 26.926 T€ gestiegen (Vorjahr: 18.924 T€). Dieser Erhöhung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr stehen höhere Tilgungen von Leasingverbindlichkeiten (28.290 T€; Vorjahr: 21.819 T€) sowie höhere gezahlte Zinsen (9.659 T€; Vorjahr: 3.432 T€) gegenüber.

Zu den wesentlichen nicht zahlungswirksamen Transaktionen gehören 2023 das Eingehen neuer Leasing-Vereinbarungen (siehe "31. Angaben zu Leasing-Verhältnissen"). Weitere sonstige nennenswerte nicht zahlungswirksame Transaktionen sind die Abbildung des Erwerbs der verbleibenden Anteile an Tochterunternehmen sowie die ergebniswirksame Zuführung für ratierlich anzusammelnde, von der künftigen Arbeitsleistung der Begünstigten abhängigen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen (1.695 T€; Vorjahr: 1.729 T€) (siehe "3.6. Unternehmenserwerbe" und zu den entsprechenden Verbindlichkeiten "33. Angaben zu Finanzinstrumenten").

VI. ANGABEN ZUR SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

In der Konzernbilanz und in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung werden die Daten von adesso in aggregierter Form dargestellt. Damit die Risiken und Chancen der Geschäftstätigkeit von adesso besser zu erkennen sind, werden im Rahmen der Segmentberichterstattung Informationen auf Basis berichtspflichtiger Segmente veröffentlicht. Dazu sind zunächst die operativen Segmente zu bestimmen. Nach IFRS 8 ist ein Unternehmensbereich ein operatives Segment, wenn dieser Geschäftstätigkeiten betreibt, mit denen Erlöse erzielt und Aufwendungen eingegangen werden, wenn das Ergebnis regelmäßig von einem Hauptverantwortlichen überwacht und hierauf aufbauend über Investitionen entschieden wird, und wenn separate Finanzinformationen vorliegen.

Diese Kriterien sind bei der adesso SE und ihren Tochterunternehmen erfüllt. Für Zwecke der Segmentberichterstattung werden entsprechend IFRS 8 in einem zweiten Schritt ähnliche operative Segmente zu den berichtspflichtigen Segmenten IT-Services und IT-Solutions zusammengefasst. Für die Zusammenfassung gelten Segmente vor allem als ähnlich, soweit adesso davon ausgeht, dass die Segmente ähnliche wirtschaftliche Merkmale aufweisen (zum Beispiel langfristige ähnliche Bruttomargen), sowohl die erbrachten Leistungen, die Kunden und die Art der Leistungserbringung ähnlich sind. Die adesso ventures GmbH, welche in adesso-Kernbranchen tätige Start-ups unterstützt und die adesso partner trust, ein Contractual Trust Arrangement (CTA), sind keine eigenen, nicht berichtspflichtigen operativen Segmente.

Das Segment IT-Services hat die branchenspezifische individuelle IT-Beratung sowie Softwareentwicklung zum Schwerpunkt. Der Beratungsbereich erarbeitet Konzepte zur optimalen und effizienten Unterstützung von Geschäftsprozessen durch IT-Systeme.

Im Segment IT-Solutions werden Standardsoftwareprodukte und Lösungen vertrieben, welche branchenspezifisch oder branchenneutral ausgelegt sind.

IFRS 8 setzt bei der Segmentberichterstattung den Management Approach konsequent um. Das bedeutet, dass extern dieselben Informationen berichtet werden wie für interne Zwecke. Da Zahlen nach jeweils lokalen Rechnungslegungsvorschriften berichtet werden, sind in der Segmentberichterstattung grundsätzlich auch die Zahlen nach diesen lokalen Rechnungslegungsvorschriften enthalten. Ausnahme davon bilden die Angaben zu den Umsatzerlösen mit externen Kunden auf Basis des Sitzes des Kunden sowie die Angaben zu den langfristigen Vermögenswerten auf Basis des Standortes der Vermögenswerte. Diese Angaben sind auf Basis der IFRS-Zahlen anzugeben.

Die veröffentlichte Segmentberichterstattung zeigt die Daten, die bei der internen Berichterstattung den Hauptentscheidungsträgern vorgelegt werden. Die berichteten Zahlen werden in Übereinstimmung mit dem jeweils lokalen Recht ermittelt. In Einzelabschlüssen erfasste planmäßige Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte, welche aus Verschmelzungen resultieren, werden für Zwecke des internen Reportings eliminiert. Entsprechend wird dies in der Segmentberichterstattung dargestellt.

Für jedes operative Segment werden nicht konsolidierte Zahlen berichtet. Das bedeutet zum Beispiel, dass Umsatzerlöse zwischen den Einzelgesellschaften in der Berichterstattung nicht eliminiert werden. Die Rechnungslegung nach lokalem Recht unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der Rechnungslegung nach IFRS. Für die Segmentberichterstattung wesentliche Differenzen werden im Folgenden erläutert:

  • Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden nach lokalem Recht grundsätzlich nach der "Completed-Contract-Method" erfasst. Das bedeutet, dass Umsatzerlöse erst dann zu erfassen sind, wenn der Vertrag zu 100 % erfüllt ist. Nach IFRS werden Umsatzerlöse und die entsprechenden Aufwendungen aus Dienstleistungen häufig auf Basis des Fertigstellungsgrads zum Stichtag erfasst. Daraus resultiert eine abweichende Periodisierung der Ergebnisse aus Dienstleistungsverträgen. Klarstellend sei darauf hingewiesen, dass dies nicht bedeutet, dass die ausgewiesenen Umsatzerlöse nach IFRS grundsätzlich höher sind als die nach lokalem Recht ausgewiesenen Umsatzerlöse.

  • Die in den Einzelabschlüssen enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwerte werden nach lokalem Recht planmäßig abgeschrieben. Nach IFRS werden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht planmäßig abgeschrieben. Mindestens einmal jährlich ist zu testen, ob für einen Geschäfts- oder Firmenwert eine Wertminderung vorliegt. Liegt eine Wertminderung vor, ist der Geschäfts- oder Firmenwert außerplanmäßig abzuschreiben.

  • Herstellungskosten umfassen nach IFRS die produktionsbezogenen Vollkosten. Sonstige Aufwendungen wie zum Beispiel allgemeine Verwaltungskosten dürfen nach lokalem Recht, nicht aber nach IFRS in die Herstellungskosten einbezogen werden.

  • Wertminderungen auf Forderungen sind nach lokalem Recht zu erfassen, soweit sie eingetreten sind. Nach IFRS sind Wertminderungen auf Forderungen in Höhe des gewichteten, erwarteten diskontierten Betrags zu erfassen.

  • Verbindlichkeiten sind nach IFRS nicht zum Erfüllungsbetrag, sondern zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung abzüglich Nebenkosten zu bewerten. In der Folge sind sie anhand der Effektivzinsmethode fortzuschreiben.

  • Aufwand aus aktienorientierter Vergütung wird nach IFRS 2 bei Plänen mit Eigenkapitalausgleich über den Erdienungszeitraum erfolgswirksam gegen die Kapitalrücklage erfasst. Nach lokalem Recht wird kein Aufwand erfasst.

  • Nach lokalem Recht erfasster Leasingaufwand wird nach IFRS grundsätzlich eliminiert. Da nach IFRS aus Leasingverhältnissen grundsätzlich Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten anzusetzen sind, sind nach IFRS-Abschreibungen auf Nutzungsrechte und Zinsaufwendungen zu erfassen.

  • Die Klassifizierung von Pensionszusagen kann nach lokalem Recht und nach IFRS zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Die für die Segmente berichteten Zahlen entsprechen in Summe nicht den im Konzern berichteten Zahlen. Differenzen ergeben sich vor allem aus Bilanzierungsunterschieden zwischen lokalem Recht und IFRS, aus Konsolidierungsmaßnahmen sowie aus Beträgen, die den berichtspflichtigen Segmenten nicht zugeordnet wurden. Die in der Segmentberichterstattung enthaltene Spalte "Überleitung lokales Recht / IFRS" enthält dabei die Differenzen aus Bilanzierungsunterschieden zwischen IFRS und dem jeweils lokalen Recht. Die Spalte "Konsolidierung/ Sonstiges" enthält fast vollständig Auswirkungen der Konsolidierung.

Transaktionen zwischen den operativen Segmenten werden grundsätzlich zu Marktpreisen abgerechnet.

Bei der Überleitung der Segmentzahlen zu den Konzernzahlen wurden Anpassungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen bisher in der Spalte "Konsolidierung / Sonstiges" gezeigt. Ab diesem Geschäftsjahr werden diese Anpassungen in der Spalte "Überleitung lokales Recht / IFRS" erfasst.

2023 (in T€) IT-Services IT-Solutions Überleitung
lokales
Recht / IFRS
Konsoli
dierung/
Sonstiges
Konzern
Umsätze mit externen Kunden
Dienstleistungen 1.052.114 78.063 -3.672 111 1.126.617
Lizenzen 6.809 8.056 -5.579 - 9.286
Umsätze mit anderen
operativen Segmenten
199.390 29.038 2 -228.430 -
GESAMTE UMSÄTZE 1.258.313 115.157 -9.249 -228.319 1.135.903
Bestandsveränderung -2.307 3.222 -916 - -
Aktivierte Eigenleistungen 304 2.128 - 1.842 4.275
Sonstige betriebliche Erträge 24.109 3.661 -191 -16.043 11.535
Materialaufwand -362.606 -29.910 5.208 224.671 -162.636
Personalaufwand -679.611 -86.941 -7.052 445 -773.159
Sonstige betriebliche Aufwendungen -166.064 -16.998 30.497 16.679 -135.887
EBITDA 72.138 -9.681 18.297 -725 80.030
Abschreibungen -19.000 -2.077 -35.962 -684 -57.723
Abschreibungen Geschäfts- oder
Firmenwert
-5.230 -323 5.553 - -
EBIT 47.908 -12.081 -12.112 -1.409 22.307
Abschreibungen Geschäfts- oder
Firmenwert
5.230 323 -5.553 - -
EBIT vor Abschreibungen Geschäfts
oder Firmenwert
53.138 -11.758 -17.665 -1.409 22.307
2022 (in T€) IT-Services IT-Solutions Überleitung
lokales
Recht / IFRS
Konsoli
dierung/
Sonstiges
Konzern
Umsätze mit externen Kunden
Dienstleistungen 809.048 66.260 8.753 180 884.241
Lizenzen 7.974 17.433 -9.395 - 16.012
Umsätze mit anderen
operativen Segmenten 146.233 30.301 6 -176.540 -
GESAMTE UMSÄTZE 963.255 113.994 -636 -176.360 900.253
Bestandsveränderung 2.900 958 -3.858 - -
Aktivierte Eigenleistungen - 577 - 590 1.167
Sonstige betriebliche Erträge 29.989 2.881 -572 -10.556 21.742
Materialaufwand -277.537 -31.062 7.602 166.572 -134.425
Personalaufwand -524.664 -67.036 4.316 296 -587.089
Sonstige betriebliche Aufwendungen -133.967 -14.251 25.347 14.131 -108.740
EBITDA 59.976 6.061 32.199 -5.327 92.908
Abschreibungen -14.212 -1.882 -27.684 -980 -44.759
Abschreibungen Geschäfts- oder
Firmenwert
-5.075 -323 5.398 - -
EBIT 40.689 3.856 9.911 -6.307 48.149
Abschreibung
Geschäfts- oder Firmenwert
5.075 323 -5.398 - -
EBIT vor Abschreibung Geschäfts- oder
Firmenwert
45.764 4.179 4.513 -6.307 48.149

Die folgende Tabelle zeigt die von IFRS 8 geforderte Zuordnung von externen Umsätzen nach Sitz des Kunden und langfristigen Vermögenswerten nach Sitz der Vermögenswerte zu geographischen Segmenten:

in T€ Externe Umsätze
nach Sitz des Kunden
Langfristige
Vermögenswerte
2023 2022 2023 2022
Deutschland 930.561 729.731 310.946 259.180
davon Geschäfts- oder Firmenwert 67.434 64.173
Österreich 25.790 23.980 8.385 8.493
davon Geschäfts- oder Firmenwert 6.332 6.332
Schweiz 122.546 112.342 18.999 16.351
davon Geschäfts- oder Firmenwert 12.087 11.367
Sonstige 57.006 34.200 23.140 9.982
davon Geschäfts- oder Firmenwert 12.245 3.941
SUMME 1.135.903 900.253 361.471 294.006

In den Geschäftsjahren 2023 und 2022 wurden mit keinem Kunden mehr als 10 % des Umsatzes von adesso getätigt.

VII. ERGÄNZENDE ANGABEN

31. Angaben zu Leasing-Verhältnissen

Wesentliche Miet- und Leasing-Vereinbarungen bestehen bei adesso für Geschäftsräume und Kraftfahrzeuge. Die Restlaufzeiten der Verträge für Geschäftsräume betragen bis zu 14 Jahre, für Firmenfahrzeuge bis zu 4 Jahre. Leasing-Verträge für Geschäftsräume können Verlängerungs- und Kündigungsoptionen haben, deren Inanspruchnahme einzelfallabhängig beurteilt werden.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die erfassten Nutzungsrechte:

in T€ Grundstücke und
Gebäude
Firmenfahrzeuge Sonstige Betriebs
und Geschäfts
ausstattung
Summe
Buchwert 31.12.2023 150.708 19.243 3.323 173.274
Zugänge 2023 51.028 19.216 3.164 73.408
Abschreibungen 2023 20.484 6.926 1.629 29.038
Buchwert 31.12.2022 122.653 7.441 1.914 132.008
Zugänge 2022 13.648 5.876 1.384 20.908
Abschreibungen 2022 17.174 4.947 839 22.960

2023 wurden Abgänge von RoU-Vermögenswerten in Höhe von 3.227 T€ (Vorjahr: 1.992 T€) erfasst. Die Aufwendungen für variable Leasing-Zahlungen, die nicht in die Bewertung der Leasing-Verbindlichkeit einbezogen wurden, beträgt 433 T€ (Vorjahr: 10 T€). Aus Untermietverhältnissen von Nutzungsrechten an Dritte wurden Erträge in Höhe von 108 T€ (Vorjahr: 120 T€) erzielt. Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasing-Verhältnisse betragen 31.638 T€ (Vorjahr: 24.413 T€). Die potenziellen Auszahlungen aus nicht berücksichtigten Verlängerungsoptionen betragen 113.586 T€ (Vorjahr: 74.708 T€), davon wären 95.271 T€ (Vorjahr: 60.397 T€) ab dem Jahr 2030 fällig.

Weitere Angaben zum Leasing sind in den Textziffern "26. Sonstige betriebliche Aufwendungen", "28. Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen und Finanzergebnis" und "33. Angaben zu Finanzinstrumenten" enthalten. Die voraussichtlichen Auszahlungen aus bereits abgeschlossenen Leasing-Vereinbarungen sind in der nachfolgenden Textziffer "32. Sonstige finanzielle Verpflichtungen" ausgewiesen.

32. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

2023
in T€
Gesamtbetrag davon fällig
im 1. Jahr
im 2. bis 5. Jahr nach 5 Jahren
Mieten von Räumen und Einrichtungen 9.070 926 3.702 4.443
Sonstige Leasing-Verträge 5.779 2.533 3.246 -
Sonstige langfristige Verträge 50.369 10.258 24.846 15.264
Versicherungen 1.173 1.173 - -
SUMME 66.391 14.890 31.794 19.707
2022
in T€
Gesamtbetrag davon fällig
im 1. Jahr
im 2. bis 5. Jahr nach 5 Jahren
Mieten von Räumen und Einrichtungen 40.353 2.181 12.623 25.549
Sonstige Leasing-Verträge 6.480 1.385 5.095 -
Sonstige langfristige Verträge 43.952 7.105 21.181 15.666
Versicherungen 948 948 - -
SUMME 91.733 11.619 38.899 41.215

Die Verpflichtungen aus Mieten von Räumen und Einrichtungen sowie aus sonstigen Leasing-Verhältnissen enthalten Verpflichtungen aus Leasing-Verträgen, welche nach dem 31.12.2023 beginnen und dann in der Bilanz zu einem Zugang bei den Vermögenswerten und Schulden führen werden. Weitere finanzielle Verpflichtungen liegen zum Stichtag nicht in nennenswertem Umfang vor.

33. Angaben zu Finanzinstrumenten

33.1. Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Ergebniswirkung

In der folgenden Tabelle werden entsprechend IFRS 7.25 für die die finanziellen Vermögenswerte und Schulden die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte angegeben. Da bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen die Buchwerte im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten entsprechen, werden die beizulegenden Zeitwerte IFRS 7.29 folgend nicht separat angegeben. Der bei dem Darlehen angegebene und vom Buchwert abweichende beizulegende Zeitwert wird bestimmt, indem die künftigen Zahlungsströme aus den Darlehen mit dem aktuellen Fremdkapitalzinssatz von adesso diskontiert werden.

2023 2022
in T€ Bewertung Buchwert Fair Value Fair Value
Stufe*
Buchwert Fair Value Fair Value
Stufe*
Vermögenswerte
Zahlungsmittel und -äquivalente 100.772 90.897
davon Barmittel und Sichteinlagen AC 100.772 90.897
davon Zahlungsmitteläquivalente FVPL - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 181.893 172.250
davon zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertet
AC 97.700 136.088
davon ergebnisneutral
zum beizulegenden Zeitwert bewertet
FVOCI 84.193 36.162
Finanzielle Vermögenswerte 23.032 23.032 16.482 16.482
davon zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertet
AC 9.087 9.087 7.987 7.987
davon ergebnisneutral über das OCI
zum beizulegenden Zeitwert bewertet
FVOCI 11.350 11.350 3 5.010 5.010 3
davon ergebniswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet
FVPL 2.595 2.595 3 3.486 3.486 3
Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
AC 46.335 42.333
Darlehen AC 106.700 105.662 3 82.162 80.611 3
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 42.442 24.333 -
davon zum beizulegenden Zeitwert
bewertet
FV 34.544 34.544 3 22.906 22.906 3
davon übrige AC 7.898 1.427 -

* Siehe Erläuterung in "3.26. Beizulegende Zeitwerte".

AC: Bewertet zu (fortgeführten) Anschaffungskosten (Amortised Cost)

FV: Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten

FVPL: Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVPL).

FVOCI: Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI).

Abhängig von der Kategorisierung nach IFRS 9 sind finanzielle Vermögenswerte entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die Wertänderungen von Anteilen an Unternehmen werden im sonstigen Periodenergebnis erfasst (fair value through other comprehensive income; FVOCI) und dort separat ausgewiesen. Die Bewertung der Anteile an Unternehmen erfolgt durch adesso und basiert auf den diskontierten künftigen, adesso zuzurechnenden Ergebnissen der Gesellschaft.

Die Wertänderung von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wandelanleihen werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst (fair value through profit or loss; FVPL). Der Wert der Wandelschuldverschreibungen ist grundsätzlich der höhere Wert aus dem Wert des Zahlungsanspruchs (künftige Zahlungsströme mit dem risikoadjustierten Zins diskontiert) und dem Wert der Anteile, welche adesso bei Wandlung erhalten würde.

Ergebnisneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Anteile an Unternehmen (11.350 T€; Vorjahr: 4.909 T€). Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (2.595 T€; Vorjahr: 3.486 T€) umfassen vor allem Wandelschuldverschreibungen. Im Vorjahr war zudem eine Forderung aus einem Sicherheitseinbehalt im Zusammenhang mit dem 2021 erfolgten Verkauf des Teilkonzerns e-Spirit in Höhe von 2.813 T€ enthalten.

in T€ 2023 2022
FVOCI FVPL FVOCI FVPL
01.01. 5.010 3.486 2.804 3.328
Zugang 7.221 2.472 2.406 1.424
Zugang aus Unternehmenserwerb - - 142 201
Ergebniswirksame Veränderung
aus Bewertung
- - - 782
Ergebnisneutrale Veränderung
aus Bewertung
-200 - -321 -
Wandlung eines Wandeldarlehens - - -2.108
Abgang -681 -3.363 -22 -141
31.12. 11.350 2.595 5.010 3.486

Die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte entwickelten sich wie folgt:

Finanzielle Schulden werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Davon ausgenommen sind Verbindlichkeiten aus kombinierten Call-/Put-Optionen bezüglich des Kaufs von nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von 28.263 T€ (Vorjahr 21.469 T€), bedingte Kaufpreisverpflichtungen in Höhe von 3.873 T€ (Vorjahr: 448 T€) sowie ratierlich anzusammelnde Schulden aus Unternehmenszusammenschlüssen in Höhe von 2.407 T€ (Vorjahr 989 T€), welche zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Der Buchwert der Verbindlichkeiten aus Put-/Call-Optionen auf nicht beherrschende Anteile, bei denen adesso nicht wirtschaftlicher Eigentümer der nicht beherrschenden Anteile ist und deren Wertänderungen somit letztlich in der Kapitalrücklage erfasst werden, beträgt 26.799 T€ (Vorjahr: 20.951 T€). Der Buchwert der Verbindlichkeiten aus Put-/ Call-Optionen auf nicht beherrschende Anteile, bei denen adesso wirtschaftlicher Eigentümer der nicht beherrschenden Anteile ist und deren Wertänderungen somit in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst werden, beträgt 1.464 T€ (Vorjahr: 518 T€).

Die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten entwickelten sich wie folgt:

in T€ 2023 2022
01.01. 22.906 18.374
Zugang aus Unternehmenszusammenschluss 4.590 -
Tilgung -2.535 -856
Ergebniswirksame Veränderung 3.741 1.726
In der Kapitalrücklage erfasste Veränderungen 5.848 3.663
Währungsumrechnung -5 -1
31.12. 34.545 22.906

Die in der Kapitalrücklage erfassten Änderungen enthalten im aktuellen Jahr die Veränderung aus der erstmaligen Erfassung der Verbindlichkeit aus der Put-/Call-Option auf den Erwerb der nicht beherrschenden Anteile an der Wepex (1.777 T€) sowie die Veränderungen der weiteren Verbindlichkeiten aus bestehenden Put-/Call-Option auf den Erwerb nicht beherrschender Anteile in Höhe von 4.071 T€ (Vorjahr: 1.517 T€). Die genannten Veränderungen werden direkt gegen die Kapitalrücklage erfasst. Unter den Veränderungen im Vorjahr ist vor allem der Zugang der Verbindlichkeit aus der Put-/Call-Option im Zusammenhang mit dem Erwerb der Afida in Höhe von 2.146 T€ enthalten, welcher ebenso gegen die Kapitalrücklage erfasst wurde. Die ergebniswirksamen Veränderungen resultieren im Wesentlichen aus der ergebniswirksamen Zuführung für ratierlich anzusammelnde, von der künftigen Arbeitsleistung der Begünstigten abhängigen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen (3.120 T€; Vorjahr: 1.729 T€).

Die Nettoergebnisse setzen sich wie folgt zusammen:

2023
in T€
Aus Zinsen Wertberichtigung /
Wertaufholung
Ausbuchung
Summe
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete finanzielle Vermögenswerte
2.398 -520 -72 1.806
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
-11.123 - - -11.123
2022
in T€
Aus Zinsen Wertberichtigung /
Wertaufholung
Ausbuchung Summe
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete finanzielle Vermögenswerte
408 -182 -52 174
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
-3.654 - - -3.654

Das Nettoergebnis der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte" resultiert aus der Aufzinsung langfristiger finanzieller Vermögenswerte, aus der verzinslichen Anlage von finanziellen Vermögenswerten, aus der ergebniswirksamen Veränderung von Wertberichtigungen sowie der Ausbuchung ausgefallener finanzieller Vermögenswerte. Die beiden letztgenannten Ergebnisbeiträge resultieren fast ausschließlich aus Vertragsvermögenswerten und Forderungen aus Verträgen mit Kunden. Das Nettoergebnis der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" resultiert aus zu erfassenden Zinsaufwendungen.

Das im sonstigen Periodenergebnis erfasste Nettoergebnis vor Steuern aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten beträgt -203 T€ (Vorjahr: -285 T€).

Der Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Dazu zählen die Ausfallrisiken, die Liquiditätsrisiken sowie die Marktrisiken.

33.2. Ausfallrisiken / Wertminderungen

Das Ausfallrisiko für den Konzern besteht vor allem aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, den Vertragsvermögenswerten sowie den sonstigen finanziellen Vermögenswerten (Kautionen, Ausleihungen und Mitarbeitendendarlehen). Die Kundenstruktur im Geschäftsjahr ist im Wesentlichen geprägt durch Bestands- und Großkunden.

Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Wertminderung von Fremdkapitalinstrumenten. Stufe 1 sind die in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Kautionen, Ausleihungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte zugeordnet. Stufe 2 enthält ausschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte, welche dieser Stufe auf Basis der Vereinfachungsvorschrift des IFRS 9 direkt zugeordnet wurden. Stufe 3 enthält Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei denen objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen.

in T€ Wertminderung auf
Basis 12 Monate
(Stufe 1)
Wertminderung
auf Basis gesamter
Laufzeit
(Stufe 2)
Wertminderung bei
beeinträchtigter
Bonität (Stufe 3)
Summe
Stand 01.01.2023 54 2.062 2.308 4.424
Änderungen aus erfassten oder
ausgebuchten Forderungen
2 579 -1.537 -956
Umgliederung -289 289 0
Währungsdifferenzen 1 -47 -46
Stand 31.12.2023 56 2.353 1.013 3.422
in T€ Wertminderung auf
Basis 12 Monate
(Stufe 1)
Wertminderung
auf Basis gesamter
Laufzeit
(Stufe 2)
Wertminderung bei
beeinträchtigter
Bonität (Stufe 3)
Summe
Stand 01.01.2022 46 1.558 2.782 4.386
Änderungen aus erfassten oder
ausgebuchten Forderungen
8 1.028 -944 93
Umgliederung -525 525 -
Währungsdifferenzen - 1 -56 -55
Stand 31.12.2022 54 2.062 2.308 4.424

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der Bruttobuchwerte (ohne Wertberichtigung) der finanziellen Vermögenswerte und die Fälligkeitsstruktur der Bruttobuchwerte der finanziellen Vermögenswerte.

Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind Eigenkapitalinstrumente nicht berücksichtigt, da diese keine Fälligkeit aufweisen. adesso hat keine nennenswerten Risikokonzentrationen im Zusammenhang mit den finanziellen Vermögenswerten identifiziert.

Angabe in T€ Bruttowert
(Stufe 1)
Bruttowert
(Stufe 2)
Bruttowert
(Stufe 3)
Summe
Stand 01.01.2023 8.213 225.306 5.850 239.369
Änderungen aus erfassten oder ausgebuchten
Forderungen / Vertragsvermögenswerten
321 33.724 -1.996 32.049
Umgliederung -470 470 0
Änderungen aus der ergebniswirksamen Ausbuchung
finanzieller Vermögenswerte
-72 -72
Sonstige Änderungen 3.852 -142 3.710
aus Unternehmenszusammenschluss 4.241 4.241
Währungsdifferenzen -389 -142 -531
Stand 31.12.2023 8.534 262.340 4.182 275.055
Angabe in T€ Bruttowert
(Stufe 1)
Bruttowert
(Stufe 2)
Bruttowert
(Stufe 3)
Summe
Stand 01.01.2022 5.884 159.656 6.810 172.350
Änderungen aus erfassten oder ausgebuchten
Forderungen / Vertragsvermögenswerten
2.329 60.538 -1.465 61.402
Umgliederung - -639 639 0

finanzieller Vermögenswerte - -52 -

Sonstige Änderungen - 5.803 -134 5.669 aus Unternehmenszusammenschluss - 6.072 - 6.072 Währungsdifferenzen - -269 -134 -403

Stand 31.12.2022 8.213 225.306 5.850 239.369

2023 in T€ Gesamtbetrag davon nicht
überfällig
davon nicht
mehr als
3 Monate
davon mehr
als 3 Monate
und nicht mehr
als 6 Monate
davon mehr
als 6 Monate
und nicht mehr
als 1 Jahr
davon
mehr als
1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
181.893 149.656 24.155 1.084 3.963 3.035
Vertragsvermögenswerte 77.602 77.602 - - - -
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte
11.682 11.682 - - - -
SUMME 271.177 238.940 24.155 1.084 3.963 3.035
2022 in T€ Gesamtbetrag davon nicht
überfällig
davon nicht
mehr als
3 Monate
davon mehr
als 3 Monate
und nicht mehr
als 6 Monate
davon mehr
als 6 Monate
und nicht mehr
als 1 Jahr
davon
mehr als
1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
172.250 139.994 26.206 4.047 1.157 846
Vertragsvermögenswerte 54.537 54.537 - - - -
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte
11.573 11.573 - - - -
SUMME 238.360 206.104 26.206 4.047 1.157 846

Änderungen aus der ergebniswirksamen Ausbuchung

-52

33.3. Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko besteht für adesso darin, künftig nicht den finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können. Das mittel- und langfristige Liquiditätsmanagement wird zentral in Dortmund im Bereich des Finanzvorstands geführt. Alle Gruppenunternehmen planen und überwachen die Liquidität eigenständig. Ein zentrales Cash-Management ist nicht eingerichtet. Die Sicherung der Liquidität ist im Wesentlichen durch den operativen Cashflow sowie einen hohen Zahlungsmittelbestand gesichert. Die Gruppenunternehmen berichten der adesso SE in periodischen Abständen auf Basis unterschiedlicher Zeithorizonte über die kurzfristige, mittelfristige und langfristige Liquidität.

Die folgenden Tabellen zeigen die Buchwerte sowie die Zahlungsströme (Zinsen und Tilgung) aus den finanziellen Verbindlichkeiten. Die Differenz zwischen den Buchwerten und der Summe der künftigen Zahlungsströme entspricht den künftig zu zahlenden Zinsen:

2023
in T€
Buchwert fällig bis 1 Jahr > 1 und < 5 Jahre > 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen 46.335 46.335 - -
Darlehen 106.700 9.523 98.598 -
davon Zinsen 1.156 265 -
Leasing-Verbindlichkeiten 178.822 34.236 96.006 64.362
davon Zinsen 3.205 8.518 4.059
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 42.442 19.834 20.544 2.064
SUMME 374.299 109.928 215.148 66.426
2022
in T€
Buchwert fällig bis 1 Jahr > 1 und < 5 Jahre > 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen 42.333 42.333 - -
Darlehen 82.162 11.760 72.031 54
davon Zinsen 1.075 608 -
Leasing-Verbindlichkeiten 137.455 25.345 70.973 50.547
davon Zinsen 2.298 5.225 1.887
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 24.333 3.464 20.870 -
SUMME 286.284 82.902 163.874 50.601

33.4.Marktrisiko

Der Großteil der Leistungserbringung erfolgt in der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaften. Das Risiko aus Wechselkursen ist daher weiterhin als gering zu bewerten. Ebenso ist das Zinsrisiko als gering einzustufen. Die aufgenommenen Kredite sind überwiegend festverzinslich. Aus einem Konsortialkredit mit einem maximalen Volumen von 130 Mio. € hat adesso die Möglichkeit Kredite mit einer Laufzeit von jeweils maximal sechs Monaten aufzunehmen. Die jeweiligen Kredite werden in Höhe des der Laufzeit entsprechenden EURIBORs verzinst, zuzüglich einer Marge von aktuell 1,45%-Punkten (Vorjahr: 0,85 %-Punkte). Die Marge ist künftig vor allem von der Netto-Verschuldung und dem EBITDA der adesso SE abhängig sowie bis zu 2,5 Basispunkte p.a. von künftigen ESG-Ratings. Zum 31.12.2023 betrug die Verbindlichkeit aus diesem Kredit 79.845 T€ (Vorjahr: 44.845 T€). Neben diesem Konsortialkredit besteht bei der adesso SE eine weitere offene Kreditlinie von 49,5 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €).

33.5. Angaben zum Kapitalmanagement

Ein aktives Kapitalmanagement wird nicht betrieben. Der Vorstand steuert das Unternehmen über Ergebnis-, Renditeund Liquiditätskennzahlen. Kapitalmaßnahmen neben den unter "14. Eigenkapital" berichteten genehmigten und bedingten Kapitalia sind aktuell nicht beschlossen.

34. Vorstand

34.1. Zusammensetzung des Vorstands

Im Berichtsjahr gehörten folgende Personen dem Vorstand der adesso SE an:

  • Michael Kenfenheuer, Frechen, Vorstandsvorsitzender (ausgeschieden zum 31.12.2023)

  • Dipl.-Kffr. Kristina Gerwert, Dortmund, Mitglied des Vorstands (seit 01.07.2023) (Geschäftsbereiche Human Resources, Corporate Buildings und Procurement)

  • Dipl.-Jur. Mark Lohweber, Bankkaufmann, Leverkusen, Mitglied des Vorstands (seit 01.07.2023) (Geschäftsbereiche Banking, Insurance und Corporate Account Management)

  • Dipl.-Betriebsw. Dirk Pothen, Düsseldorf, Mitglied des Vorstands (ausgeschieden zum 31.12.2023) (Geschäftsbereiche Automotive & Transportation, Manufacturing Industry, Corporate Communications und Proposal Management)

  • Dipl.-Stat. Andreas Prenneis, Dortmund, Mitglied des Vorstands (Geschäftsbereiche Public, Cross Industries, IT-Management-Consulting, Utilities, Sports, Interne IT, Project Management Office, sowie Legal und Compliance)

  • Dipl.-Wirtschaftsinf., LL.M, Executive MBA Jörg Schroeder, Münster, Mitglied des Vorstands (Geschäftsbereiche Health, Life Sciences, Finanzen und Controlling, Investor Relations, Administration sowie Mergers & Acquisitions)

  • Informatiker Torsten Wegener, Hamburg, Mitglied des Vorstands (Geschäftsbereiche Data & Analytics, Digital Experience, Microsoft, Retail und Salesforce)

Allen Vorständen wurde Einzelvertretungsvollmacht erteilt. Sie sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

34.2.Vergütung der Vorstandsmitglieder

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder enthält eine fixe Grundvergütung sowie eine branchenüblichen Standards entsprechende und vor allem vom Geschäftserfolg abhängige kurzfristige (STI) und langfristige (LTI) variable Vergütung. Sie basiert auf dem von der Hauptversammlung gebilligten Vergütungssystem für den Vorstand beziehungsweise mit dem Aufsichtsrat vertraglich vereinbarten Regelungen. adesso gewährt allen Mitgliedern des Vorstands aus ihren Vorstandsverträgen weitere Nebenleistungen, die zum Teil als geldwerte Vorteile angesehen und entsprechend versteuert werden. Dazu zählen vor allem die Überlassung eines Geschäftsfahrzeugs sowie Zuzahlungen zu Sozialversicherungen.

Die Vorstandsvergütung wird im Detail im Vergütungsbericht gemäß § 162 AktG dargelegt.

Die Gesamtbezüge nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB betragen 2.803 T€ (Vorjahr: 3.973 T€). Neben den kurzfristig fälligen und anderen langfristig fälligen Vergütungen sind anteilsbasierte Vergütungen zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von 336 T€ (Vorjahr: 224 T€) zum Zeitpunkt der Gewährung enthalten.

Die nach IAS 24 anzugebende Gesamtvergütung der Mitglieder des Vorstands belief sich im Berichtsjahr auf 2.803 T€ (Vorjahr: 3.973 T€) wie nachfolgend dargestellt:

in T€ 2023 2022
Kurzfristige Vergütung 2.091 3.314
Andere langfristige fällige Vergütung 712 659
SUMME 2.803 3.973

Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten für Vorstandsvergütungen in Höhe von 752 T€ (Vorjahr: 2.005 T€), die im Folgejahr ausgezahlt werden.

Die Mitglieder des Vorstands erhielten aus den gehaltenen Aktien an der adesso SE 13 T€ (Vorjahr: 18 T€) Dividende.

Frühere Mitglieder des Vorstands erhalten keine Bezüge und haben ebenfalls keine Pensionszusagen erhalten. Zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands sind in anderen Positionen weiterhin im Unternehmen tätig und erhalten hierfür eine marktübliche Entlohnung. Den Mitgliedern des Vorstands wurden keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.

Die Mitglieder des Vorstands der adesso SE haben zugleich folgende Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG inne:

  • Michael Kenfenheuer, Frechen Mitglied des Aufsichtsrats der adesso orange AG, Hameln Mitglied des Aufsichtsrats der adesso banking solutions GmbH, Frankfurt am Main

  • Dirk Pothen, Düsseldorf Mitglied des Aufsichtsrats der material.one AG, Augsburg Mitglied des Verwaltungsrats der adesso Schweiz AG, Zürich / Schweiz Mitglied des Verwaltungsrats der adesso Finland Oy (vormals adesso Nordics Oy), Helsinki/Finnland Mitglied des Verwaltungsrats der adesso Sweden AB (vormals Purple Scout AB), Malmö/Schweden

  • Andreas Prenneis, Dortmund Vorsitzender des Aufsichtsrats der adesso orange AG, Hameln

  • Jörg Schroeder, Münster Mitglied des Aufsichtsrats der adesso banking solutions GmbH, Frankfurt am Main (bis 31.12.2023) Mitglied des Aufsichtsrats der Fabri AG, Nürnberg (seit 12.06.2023)

  • Torsten Wegener, Hamburg Mitglied des Aufsichtsrats der Exasol AG

35. Aufsichtsrat

35.1. Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Dem Aufsichtsrat gehörten 2023 folgende Personen an:

  • Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund, Vorsitzender des Aufsichtsrats Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen

  • Dr. Friedrich Wöbking, Pullach, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats Unternehmensberater

  • Stefanie Kemp, Düsseldorf (seit 16.01.2023) Mitglied des Vorstands der Sana Kliniken AG, Chief Transformation Officer (CTO)

  • Dipl.-Kfm. Hermann Kögler, Bonn Unternehmensberater

  • Dipl.-Math. Heinz-Werner Richter, Dortmund (bis 01.06.2023) Aktuarieller Treuhänder, Gutachter

  • Dipl.-Inform. Rainer Rudolf, Dortmund Mitglied der Geschäftsleitung der SMF GmbH, Dortmund

  • Michael Zorc, Dortmund (seit 01.06.2023) Privatier, Sportfunktionär

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der adesso SE haben zugleich folgende Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG inne:

  • Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund Vorsitzender des Aufsichtsrats der Staige One AG, Essen Mitglied im Wirtschaftsrat von Borussia Dortmund Mitglied im Hochschulrat der Universität Leipzig, Leipzig

  • Dipl.-Kfm. Hermann Kögler, Bonn Mitglied des Aufsichtsrats der Carl Remigius Fresenius Education AG, Hamburg

35.2. Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder

Im Geschäftsjahr 2023 belief sich die Gesamtvergütung aller in diesem Zeitraum bestellten Mitglieder des Aufsichtsrates der adesso SE für die Tätigkeit als Aufsichtsrat auf 205 T€ (Vorjahr: 140 T€). Die Vergütung ist vollständig als kurzfristige Vergütung zu klassifizieren.

Die Aufsichtsratsvergütung wird im Detail im Vergütungsbericht gemäß § 162 AktG dargelegt.

Alle Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen werden zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen. Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten in Höhe von 58 TEUR (Vorjahr: keine) gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats. Darüber hinaus wurden für das laufende Geschäftsjahr Verbindlichkeiten für Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von 205 T€ (Vorjahr: 32 T€) gebildet. Aufwendungen wurden in Höhe von 376 T€ (Vorjahr: 419 T€) für Provisionen, Honorare und Aufwandsentschädigungen erfasst.

adesso hat den Mitgliedern des Aufsichtsrats weder Darlehen gewährt noch Bürgschaften oder Gewährleistungen für sie übernommen. Es bestehen keine Dienstleistungsverträge zwischen den Aufsichtsräten und adesso beziehungsweise ihren Tochtergesellschaften, die bei Beendigung eine Vergütung vorsehen. Frühere Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine Bezüge und haben auch keine Pensionszusagen erhalten.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats (ohne Setanta GmbH) erhielten Dividenden in Höhe von 694 T€ (Vorjahr: 638 T€).

36. Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Nahestehende Unternehmen und Personen sind juristische oder natürliche Personen, die auf die adesso-Gruppe Einfluss nehmen können oder die der Kontrolle, der gemeinschaftlichen Führung oder einem maßgeblichen Einfluss durch die adesso-Gruppe unterliegen. Vor allem gehören hierzu Joint Ventures sowie assoziierte Unternehmen. Zudem zählen die Mitglieder des Vorstands sowie des Aufsichtsrats zu den nahestehenden Personen.

Zu den nahestehenden Unternehmen zählen neben Vorstand und Aufsichtsrat:

Gemeinschaftsunternehmen / Assoziierte Unternehmen:

  • adesso banking solutions GmbH, Frankfurt

  • Funds On Chain GmbH, Saarbrücken

  • HEALAY digital health solutions GmbH, Frankfurt

  • Staige One AG, Essen

  • ROGON Technologies GmbH, Frankenthal

  • p2a GmbH, Frankfurt

  • iSecNG GmbH, Dortmund

Sonstige:

  • Interaction Room GmbH, Essen

  • it factum GmbH, München

  • Ottanta GbR, Dortmund

  • Setanta GmbH, Dortmund (zu 100 % im Anteilsbesitz von Prof. Dr. Volker Gruhn)

  • Softwareforen Leipzig GmbH, Leipzig

  • Tamed AI GmbH, Essen

  • LOUCON Beteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg

Zum 31.12. bestanden die im Folgenden angegebenen Forderungen gegen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegenüber den nahestehenden Personen/Unternehmen. Wie im Vorjahr wurden keine nennenswerten Wertberichtigungen auf Forderungen gegen nahestehenden Personen erfasst. Sicherungen für Forderungen oder Verbindlichkeiten bestehen wir im Vorjahr nicht.

in T€ 2023 2022
Forderungen Verbindlichkeiten Forderungen Verbindlichkeiten
Gemeinschaftsunternehmen 150 - 150 -
Assoziierte Unternehmen 5.022 - 4.987 -
Sonstige - - - 28
SUMME 5.172 - 5.137 28
in T€ 2023 2022
Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen
Gemeinschaftsunternehmen 12 - 10 -
Assoziierte Unternehmen 2.282 - 2.530 100
Sonstige - 112 - 318
SUMME 2.294 112 2.540 418

Im Geschäftsjahr wurden die Folgenden angegebenen Erlöse (vor allem aus Dienstleistungsvereinbarungen) und Aufwendungen mit den nahestehenden Personen erfasst:

Zu den Transaktionen mit Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern siehe "34. Vorstand" und "35. Aufsichtsrat". Dividendenzahlungen aus nach der Equity-Methode bewerteten Gesellschaften sind im Geschäftsjahr nicht eingegangen (Vorjahr: 141 T€). Die Setanta GmbH erhielt von der adesso SE Dividenden in Höhe von 1.121 T€ (Vorjahr: 1.034 T€), welche vollständig gezahlt wurden. Weitere Transaktionen mit der Setanta GmbH fanden im Geschäftsjahr wie im Vorjahr nicht statt.

37. Eventualschulden

adesso hat sich für das assoziierten Unternehmen Staige GmbH bis zu einem Betrag von 3,4 Mio. € (Vorjahr: 2,5 Mio. €) selbstschuldnerisch verbürgt. Zahlungen aus dieser Bürgschaft erwartet adesso aktuell nicht.

38. Honorar Abschlussprüfer

Gemäß deutscher Gesetzgebung wird der Abschlussprüfer von der Hauptversammlung auf Vorschlag des Aufsichtsrats gewählt. Nach der Wahl des Abschlussprüfers erteilt der Aufsichtsrat das Mandat, genehmigt in eigener Verantwortung Bedingungen und Umfang der Abschlussprüfung sowie sämtliche Prüfungshonorare und überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.

Die Hauptversammlung hat für das Jahr 2023 auf Vorschlag des Aufsichtsrats die Gesellschaft BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, als Prüfungsgesellschaft gewählt.

Die Aktivitäten mit der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, sind berichtspflichtig und werden in der nachstehend aufgeführten Tabelle deklariert.

in T€ 2023 2022
Abschlussprüfung 230 205
Andere Bestätigungsleistungen 41 -
Sonstige Leistungen 4 -
SUMME 275 205

Von den Aufwendungen für Abschlussprüfungsleistungen 2023 entfallen 30 T€ (Vorjahr: 0 T€) auf Leistungen aus dem Vorjahr.

Zusätzlich zur Prüfung des Abschlusses wurde die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft von der adesso SE auch mit der prüferischen Durchsicht des Nachhaltigkeitsberichtes beauftragt.

39. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

39.1. Unternehmenserwerb

Nach dem Abschlussstichtag unterzeichnete adesso einen Vertrag zum Erwerb sämtlicher Anteile an der Arteno Bilgi Teknolojileri ve Danismanlik Hizmetleri A.S. (Istanbul/Türkei). Bei arteno handelt es sich um einen der führenden SAP-Beratungsdienstleister in der Türkei. Damit ergänzt adesso das technologische Portfolio auch in der Türkei um die stark nachgefragten Dienstleistungen aus dem SAP-Spektrum und baut gleichzeitig die eigenen SmartShore-Kapazitäten für internationale Kunden aus.

Vorbehaltlich der noch ausstehenden Zustimmung der türkischen Behörden soll das Closing zeitnah erfolgen. arteno wird nach dem Closing zeitnah auf die adesso Landesgesellschaft in der Türkei verschmolzen.

Die Gegenleistung für die erworbenen Anteile beträgt 2.833 T€. Als fixer Kaufpreis wurde ein Betrag von 1.728 T€ vereinbart. Zudem ist eine weitere Zahlung zu Beginn 2025 fällig, welche von Umsatzerlösen und fakturierten Beratertagen im Geschäftsjahr 2024 abhängig ist. Die Bandbreite der möglichen Zahlung liegt zwischen 0 € und 1.160 T€. adesso geht davon aus, den maximalen Betrag zu zahlen. Dieser Betrag wird bei der Ermittlung der Gegenleistung mit dem beizulegenden Zeitwert berücksichtigt.

Zusätzlich ist künftig ein Betrag von maximal 576 T€ zu zahlen. Diese Zahlung ist von der künftigen Arbeitsleistung der Verkäufer abhängig und wird daher ergebniswirksam als Personalaufwand ratierlich angesammelt.

Weitere Informationen liegen noch nicht vor.

39.2. Vorstand

Der Aufsichtsrat der adesso SE hat Benedikt Bonnmann zum 01.04.2024 in den Vorstand der adesso SE berufen. Sein Vorstandsvertrag sieht eine Laufzeit bis 2028 vor. Benedikt Bonnmann ist bereits seit 2017 für adesso tätig und leitete zuletzt als Executive Director die Business Area Digital Horizontals und war persönlich für den Geschäftsbereich Data & Analytics zuständig. Mit seiner Bestellung unterstützt der Aufsichtsrat die weitere Ausrichtung des adesso-Konzerns im Hinblick auf die großen Geschäftschancen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Darüber hinaus wird Bonnmann unter anderem die Verantwortung im Vorstand für die Branchen Automotive, Life Science, Manufacturing Industry und Retail von Torsten Wegener übernehmen, der mit Auslaufen seines Vertrags zum 31.03.2024 aus dem Vorstand ausscheidet. Torsten Wegener, der sich künftig neuen Aufgaben widmen möchte, erhält einen Beratervertrag und bleibt dem Unternehmen eng verbunden. Er wird darüber hinaus weiterhin einige für adesso wichtige Beiratsmandate wahrnehmen, zum Beispiel in den Gremien von material.one und adesso Türkei.

40. Ergebnisverwendung

Die Hauptversammlung der adesso SE hat am 01.06.2023 beschlossen, aus dem Bilanzgewinn für das Jahr 2022 in Höhe von 106.777 T€ eine Dividende für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 0,65 € je Stückaktie, insgesamt 4.233 T€ auszuschütten und den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Für das Geschäftsjahr 2023 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung der adesso SE vorschlagen, eine Dividendenzahlung in Höhe von 0,70 € je Stückaktie, insgesamt 4.564 T€ zu beschließen. Dividendenzahlungen haben keine ertragsteuerlichen Konsequenzen für adesso.

41. Erklärung zum Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der adesso SE erklären gemäß § 161 AktG, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der aktuellen Fassung entsprochen wurde und wird. Etwaige Abweichungen von den Empfehlungen werden in der Entsprechenserklärung aufgeführt und kommentiert.

Vorstand und Aufsichtsrat der adesso SE berichten jährlich über die Corporate Governance des Unternehmens und veröffentlichen diesen Bericht im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Bericht und Erklärung inklusive der Entsprechenserklärung sind im Internet unter der Adresse www.adesso-group.de/corporategovernance/ dauerhaft zugänglich gemacht.

42. Aktionärsstruktur

Zum Bilanzstichtag ergibt sich folgende Aktionärsstruktur:

Aktionär Schwellenwert- über- bzw.
-unterschreitung
Anteil in %
Prof. Dr. Volker Gruhn (Setanta GmbH) 13.08.2007 26,5
Rainer Rudolf / RDF Familienstiftung 10.05.2022 16,1
Ludwig Fresenius 18.04.2017 5,5

Nach der Streubesitzdefinition gemäß "Guide to the DAX Equity Indices" von Qontigo, einer Tochtergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse, beträgt der Freefloat somit 51,9 %.

Die Angaben basieren auf den der adesso SE im Rahmen der gesetzlichen Meldepflichten zugegangenen Informationen oder freiwilligen Mitteilungen. Dargestellt werden prozentuale Anteile ab 3 % in Bezug auf die aktuellen Gesamtstimmrechte. Der tatsächliche Anteil der Stimmrechte kann durch zwischenzeitlichen, nicht meldepflichtigen oder nicht gemeldeten Handel vom dargestellten Anteil abweichen.

Im Geschäftsjahr 2023 sind der adesso SE keine Meldungen gemäß § 33 Abs. 1 WpHG zugegangen.

43. Konsolidierungskreis

Die folgende Tabelle enthält die Angabe nach § 313 Abs. 2 HGB:

Firma Sitz Eigenkapital 2) Jahres
ergebnis 2)
Kapital
anteil
adesso as a service GmbH Dortmund, Deutschland 5.788 T€ 1.500 T€ 100 %
adesso Austria GmbH Wien, Österreich 1.057 T€ 953 T€ 100 %
adesso benefit solutions GmbH Dortmund, Deutschland -381 T€ -607 T€ 80 %
adesso Blue Consulting B. V.
(vorher: Software Consulting B. V.)
Amsterdam, Niederlande -491 T€ -538 T€ 94 %
adesso Bulgaria EOOD Sofia, Bulgarien 3.243 T BGN 1.361 T BGN 100 %
adesso Data & Analytics B.V. Amsterdam, Niederlande -121 T€ 92 T€ 63 %
adesso Denmark Kopenhagen, Dänemark -10 M DKK -7 M DKK 100 %
adesso Finnland Oy (vormals: adesso Nordics Oy) Helsinki, Finnland -1.707 T€ -661 T€ 100 %
adesso health solutions GmbH Neumünster, Deutschland -7.647 T€ -3.396 T€ 90 %
adesso Hungary Software Kft. Budapest, Ungarn 332 M HUF -12 M HUF 100 %
adesso India Private Limited Kerala, Indien 8.269 T INR 1.637 T INR 100 %
adesso insurance solutions GmbH Dortmund, Deutschland -2.812 T€ -8.898 T€ 100 %
adesso insurance solutions Schweiz Basel, Schweiz -302 T CHF -470 T CHF 100 %
adesso Lakes GmbH Dortmund, Deutschland -139 T€ -113 T€ 75 %
adesso manufacturing industry solutions GmbH Dortmund, Deutschland 77 T€ -141 T€ 100 %
adesso mobile solutions GmbH 1) Dortmund, Deutschland 343 T€ 0 T€ 100 %
adesso Netherlands B.V. Amsterdam, Niederlande -2.551 T€ -903 T€ 100 %
adesso orange AG 3) Hameln, Deutschland 11.226 T€ 3.091 T€ 71 %
adesso orange Austria GmbH 4) Wien, Österreich 2.175 T€ 760 T€ 100 %
adesso orange Kft. Gyor, Ungarn 781 M HUF 189 M HUF 70 %
adesso partner trust GmbH Dortmund, Deutschland -119 T€ -46 T€ 100 %
adesso retail solutions GmbH Dortmund, Deutschland 46 T€ -2 T€ 100 %
adesso Romania IT Services & Consulting Bukarest, Rumänien -1.339 T RON -1.181 T RON 100 %
adesso Schweiz AG Zürich, Schweiz 13.029 T CHF 3.406 T CHF 100 %
adesso Spain Consultoria y Soluciones Tecnologicas S. L. Barcelona, Spanien -845 T€ -870 T€ 100 %
adesso Sweden Malmö, Schweden -428 T SEK -5.374 T SEK 100 %
adesso Transformer Deutschland GmbH Dortmund, Deutschland 121 T€ 269 T€ 100 %
adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd. Şti. Istanbul, Türkei 349 M TRY 160 M TRY 100 %
adesso U.K. Limited Birmingham;
Vereinigtes Königreich
-188 T GBP -193 T GBP 100 %
adesso Ventures GmbH Berlin, Deutschland 178 T€ -268 T€ 100 %
Afida GmbH Dortmund, Deutschland -1.294 T€ -986 T€ 82 %
alleato assekuranzmakler GmbH Dortmund, Deutschland 877 T€ 369 T€ 100 %
Blue4IT Professionals B.V. Hendrik Ido Ambracht,
Niederlande
1.190 T€ 80 T€ 100 %
Bluefront B.V. Schiedam, Niederlande 258 T€ -2 T€ 100 %

Codesquad B.V. Nieuwegein, Niederlande 1.191 T€ 247 T€ 100 %
Key Asset GmbH Weinsberg, Deutschland 761 T€ 4 T€ 100 %
KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH Walldorf, Deutschland 4.340 T€ 3.194 T€ 70 %
LeanNetworking Kft. Budapest, Ungarn 104 M HUF 33 M HUF 100 %
material.one AG Augsburg, Deutschland 6.174 T€ -86 T€ 53 %
medgineering GmbH Dortmund, Deutschland 208 T€ 98 T€ 100 %
percision services GmbH Dortmund, Deutschland 6.773 T€ 2.206 T€ 100 %
Purple Friends Malmö, Schweden 290 T SEK -509 T SEK 100 %
Purple Scout AB (vormals: Transfer Window) Malmö, Schweden 25 T SEK -3 T SEK 100 %
Reachbird solutions GmbH München, Deutschland 588 T€ -219 T€ 100 %
Urban Energy GmbH Berlin, Deutschland -1.359 T€ -541 T€ 50 %
WebScience Bulgaria Srlu. EOOD Sofia, Bulgarien 117 T BGN 59 T BGN 100 %
WebScience S.r.I. Mailand, Italien 4.088 T€ 1.002 T€ 100 %
WEPEX GmbH Frankfurt am Main,
Deutschland
334 T€ -47 T€ 51 %

1) Jahresergebnis 0 T€, da ein Ergebnisabführungsvertrag mit adesso SE besteht.

2) Das Eigenkapital sowie das Jahresergebnis werden nach jeweiligem Landesrecht angegeben.

3) Im Geschäftsjahr wurden die IoT Deutschland GmbH und die Palmer AG auf die adesso orange AG verschmolzen.

4) Im Geschäftsjahr wurden die gravity consulting GmbH und die VITEC Vienna Information Technology Consulting GmbH auf die adesso orange Austria GmbH verschmolzen.

44. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Die nachfolgende Tabelle enthält die Angabe nach § 313 Abs. 2 HGB:

Firma Sitz Assoziiertes
Unternehmen (AU) /
Gemeinschafts
unternehmen (GU)
Anteiliges
Eigen
kapital
Anteiliges
Jahres
ergebnis
Kapital
anteil
adesso banking solutions GmbH Frankfurt am Main, Deutschland GU -26 T€ -15 T€ 50,0 %
Funds On Chain GmbH Saarbrücken, Deutschland AU 34 T€ 4 T€ 27,3 %
HEALAY –
digital health solutions GmbH
Frankfurt, Deutschland AU -327 T€ -53 T€ 35,0 %
iSecNG GmbH Dortmund, Deutschland AU 62 T€ 46 T€ 33,3 %
p2a GmbH Frankfurt, Deutschland GU 8 T€ -5 T€ 50,1 %
ROGON Technologies GmbH Frankenthal, Deutschland AU 604 T€ -1.211 T€ 18,5 %
Staige One AG
(vormals: Staige GmbH)
Essen, Deutschland AU 1.845 T€ -1.479 T€ 39,1 %

45. Inanspruchnahme von Befreiungsvorschriften

Die adesso mobile solutions GmbH in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft hat die gemäß § 264 Abs. 3 HGB erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt und verzichten deshalb auf die Erstellung eines Lageberichts und eines Anhangs, die Prüfung des Jahresabschlusses durch einen Wirtschaftsprüfer und auf die Offenlegung ihres Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2023.

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Dortmund, 18. März 2024

adesso SE, der Vorstand

Mark Lohweber Kristina Gerwert Andreas Prenneis

Jörg Schroeder Torsten Wegener

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die adesso SE, Dortmund

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der adesso SE, Dortmund, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft.

Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht (Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns) der adesso SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die unter "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

  • vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der unter "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f ) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Wir haben die folgenden Sachverhalte als die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte bestimmt, die in unserem Bestätigungsvermerk mitzuteilen sind:

    1. Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte und der Kundenbeziehungen
    1. Umsatzrealisierung

Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte und der Kundenbeziehungen

Sachverhalt

Im Konzernabschluss weist adesso Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von EUR 98,1 Mio. (das sind 12 % der Bilanzsumme bzw. 47 % des Eigenkapitals) aus. Daneben sind Kundenbeziehungen, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben wurden mit EUR 14.2 Mio. (das sind 2 % der Bilanzsumme bzw. 7 % des Eigenkapitals) ausgewiesen.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich oder ergänzend bei Anhaltspunkten für eine Wertminderung von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest (sog. Impairment Test nach IAS 36) unterzogen. Der jährliche Impairment Test erfolgt bei adesso grundsätzlich zum 30. Juni eines jeden Geschäftsjahres auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der jeweilige Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde. Aufgrund der Beurteilung der relevanten Impairment-Parameter zum 31. Dezember wurde kein weiterer Impairment Test im Geschäftsjahr durchgeführt. Der erzielbare Betrag ist grundsätzlich der höhere Betrag aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten. Grundlage der Bewertung ist dabei der Barwert künftiger Zahlungsströme der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit nach Steuern und Zinsen. Den Ausgangspunkt für den Detailplanungszeitraum stellen die prognostizierten Zahlungsmittelüberschüsse für das Folgejahr dar. Die Nutzungswerte werden anhand des Discounted-Cash-Flow Verfahrens ermittelt. Liegt der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit über dem erzielbaren Betrag, wird in Höhe des Unterschiedsbetrags ein Wertminderungsaufwand erfasst.

Die unter den langfristigen immateriellen Vermögenswerten ausgewiesenen Kundenbeziehungen resultieren aus Unternehmenszusammenschlüssen und werden über ihre individuelle Nutzungsdauer abgeschrieben. Die durchschnittliche Restnutzungsdauer der Kundenbeziehungen beträgt 2,77 Jahre (Vorjahr: 3,57 Jahre). Zu jedem Bilanzstichtag untersuchen die gesetzlichen Vertreter anhand ausgewählter interner und externer qualitativer Faktoren, ob Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen. Sofern nach dieser Einschätzung Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen, wird ein Impairment Test vorgenommen. Der erstmalige Ansatz, die Schätzung der individuellen Nutzungsdauern der Kundenbeziehungen sowie die Untersuchung von internen und externen Impairment-Indikatoren unterliegen zahlreichen Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter.

Vor dem Hintergrund der Komplexität und der Ermessensspielräume war der Impairment Test für Geschäfts- oder Firmenwerte sowie die Bewertung der Kundenbeziehungen im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. Die Angaben der Gesellschaft zum Impairment Test sowie zu den Geschäfts- oder Firmenwerten und den Kundenbeziehungen sind in Ziffer 3.9 und Ziffer 3.10 im Abschnitt II sowie in Ziffer 4 im Abschnitt III des Konzernanhangs und die Angaben zu Ermessensentscheidungen des Vorstands sowie Schätzunsicherheiten beim Impairment Test in Ziffer 3.26 in Abschnitt II im Konzernanhang enthalten.

Prüferische Reaktion und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über den Prozess zur Durchführung des Impairment Tests erlangt und dessen Angemessenheit zur Ermittlung eines Wertberichtigungsbedarfs gewürdigt sowie das methodische Vorgehen bei der Durchführung nachvollzogen. Wir haben dabei die Systematik der Planung und den Erstellungsprozess beurteilt. Hierbei befassten wir uns auch mit den Einzelplanungen und deren Ableitung von der Konzernplanung. Zudem haben wir die Konzernplanung sowie die angenommenen langfristigen Wachstumsraten mit den gesetzlichen Vertretern besprochen, unter Hinzuziehung eines Bewertungsexperten nachvollzogen und mit allgemeinen und branchenbezogenen Markterwartungen abgeglichen. Wir haben die Planungstreue durch die Analyse von Plan-Ist-Abweichungen in der Vergangenheit gewürdigt.

Ferner haben wir die verwendeten Diskontierungssätze anhand der durchschnittlichen Kapitalkosten einer Peer Group kritisch hinterfragt. Wir haben zusätzlich eigene Sensitivitätsanalysen hinsichtlich der Auswirkungen möglicher Veränderungen der Kapitalkosten und der unterstellten Wachstumsraten vorgenommen, um die von adesso vorgenommenen Sensitivitätsanalysen zu prüfen.

Im weiteren Verlauf der Prüfung haben wir die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommene individuelle Bewertung der Kundenbeziehungen geprüft. Dazu haben wir die kundenspezifischen Absatz- und Ergebnisplanungen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt mit Ist-Werten verglichen, um die qualitative Einschätzung der gesetzlichen Vertreter bezüglich des Vorliegens von Impairment-Indikatoren zu prüfen. Zudem haben wir die geschätzten individuellen Nutzungsdauern anhand des Vergleichs der Planungen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt mit Ist-Werten gewürdigt.

Insgesamt konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern bei der Durchführung des Impairment Tests und der Bewertung der Kundenbeziehungen getroffenen Annahmen und die verwendeten Bewertungsparameter nachvollziehbar sind und innerhalb einer angemessenen Bandbreite liegen.

Umsatzrealisierung

Sachverhalt

adesso erfasst Umsatzerlöse aus Kundenverträgen nach IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden. Im Konzernabschluss der adesso ergeben sich die Umsatzerlöse im Wesentlichen aus Dienstleistungen (EUR 1.082 Mio., 95 % der Umsatzerlöse). Die Dienstleistungen des Konzerns repräsentieren im Wesentlichen Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Implementierung von Software in Projekten mit teilweise längerfristigen Laufzeiten. Die Erfassung der Umsatzerlöse aus Dienstleistungsverträgen, Wartung und Hosting erfolgt zeitraumbezogen, die Erfassung der Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Lizenzen erfolgt zeitpunktbezogen, sofern die Lizenz eine eigene Leistungsverpflichtung darstellt. Andernfalls wird die Lizenz als Teil der Umsatzerlöse für das Beratungsprojekt realisiert.

Neben Verträgen mit Festpreisklauseln (sog. Festpreisverträge) werden auch Dienstleistungsverträge mit anderen Abrechnungsmodalitäten (sog. Time & Material Verträge) und unterschiedlichen Laufzeiten vereinbart. Die bilanzielle Abbildung dieser Verträge bedarf der Einschätzung durch das Unternehmen dahingehend, welche einzelnen bzw. zu kombinierenden Leistungsverpflichtungen bestehen und am Stichtag abrechenbar sind.

Die Erlösrealisierung bei den sog. Festpreisverträgen erfolgt auf Basis des Leistungsfortschritts bzw. des Fertigstellungsgrads über die voraussichtliche Projektlaufzeit. Der Fertigstellungsgrad wird anhand der bis zum Stichtag angefallenen Aufwendungen in Relation zu den erwarteten Gesamtaufwendungen eines Projekts ermittelt. Bei den sog. Time & Material Verträgen erfolgt die Erlösrealisierung auf Basis aufgelaufener Stunden und Materialverbräuche. Die Bestimmung der Leistungsverpflichtungen und die Ermittlung des Leistungsfortschritts bei längerfristigen Beratungsprojekten im Festpreismodell erfordern ein hohes Ermessen. Die Ermessensentscheidungen können aufgrund der Größenordnung einzelner Verträge wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

Aufgrund der hohen Bedeutung der Umsatzerlöse für die Beurteilung der Ertragslage des Konzerns und der Komplexität der Umsatzrealisierung sowie des Ermessensgrades liegt ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt vor. Die entsprechenden Angaben der Gesellschaft über Umsatzerlöse sind im Konzernabschluss in Ziffer 3.7 und Ziffer 3.12 im Abschnitt II und in Ziffer 21 im Abschnitt IV des Konzernanhangs enthalten.

Prüferische Reaktion und Erkenntnisse

Wir haben die konzerneinheitliche Bilanzierungsrichtlinie von adesso zur Umsatzrealisierung gelesen und die Konformität der Vorschriften mit denen des IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden, gewürdigt.

Im weiteren Verlauf der Prüfung haben wir uns ein Verständnis über die Prozesse und Kontrollen zur Erfassung und Abgrenzung der Umsatzerlöse sowie zur Schätzung der Gesamtprojektstunden verschafft und deren Angemessenheit gewürdigt. Unter Hinzuziehung unserer IT-Spezialisten haben wir zudem die relevanten Systeme zur Erfassung der Umsatzerlöse beurteilt. Insbesondere haben wir die zugehörigen prozessimmanenten Kontrollen im Zusammenhang mit der sachgerechten Identifikation einzelner Leistungsverpflichtungen, der zeitpunktbezogenen Erlösrealisation sowie der verursachungsgerechten Kostenerfassung im Zusammenhang mit der Schätzung des Leistungsfortschritts bei Projekten auf ihre Funktion getestet. Im Rahmen dieser Funktionsprüfungen haben wir uns von der Wirksamkeit dieser Kontrollen überzeugt.

Zur Beurteilung, ob die Kriterien des IFRS 15 zur Erlöserfassung eingehalten wurden, haben wir für eine Stichprobe von Kundenverträgen die zugrundeliegenden vertraglichen Vereinbarungen nachvollzogen und gewürdigt, ob die Umsatzrealisierung sowie -abgrenzung mit korrespondierenden Vertragsvermögenswerten und Vertragsverbindlichkeiten sachgerecht erfolgt ist. Hierzu haben wir unter anderem Einsicht in die Vertragsunterlagen sowie die Kommunikation mit dem Kunden, Projektkalkulationen und Stundenerfassungsbögen genommen und Gespräche mit der Projektmanagement-Organisation durchgeführt. Zudem haben wir in Stichproben die realisierten Umsatzerlöse mit Rechnung, Abrechnungsgrundlage und Leistungsnachweis abgestimmt. Auf der Basis von branchenund marktbezogenen Daten haben wir unsere Erwartungswerte für die Umsatzerlöse des aktuellen Jahres gebildet. Unter Zuhilfenahme von Datenanalysetechniken haben wir den Datenbestand der auf wesentlichen Umsatzkonten im Geschäftsjahr verbuchten Transaktionen hinsichtlich Auffälligkeiten und Abweichungen im Zeitablauf gegenüber unserer Erwartung analysiert.

Die Ermittlung des Leistungsfortschritts bei den Festpreisprojekten haben wir auf der Grundlage der Projektbudgets, der angefallenen Kosten und der Projektunterlagen nachvollzogen, die zugrunde gelegten Annahmen bei der Schätzung der noch anfallenden Kosten beurteilt und deren Übernahme in die Berechnungen des Mandanten überprüft. Überdies haben wir die in der Vergangenheit vorgenommenen Schätzungen des Projektaufwands stichprobenartig mit den tatsächlich eingetretenen Ist-Werten abgeglichen. Anschließend haben wir die in die Berechnung des Leistungsfortschritts eingeflossenen Ist-Kosten in Stichproben überprüft und die rechnerische Richtigkeit der Berechnungen überprüft.

Auf Basis der von uns durchgeführten Prüfungshandlungen konnten wir die der Realisierung der Umsatzerlöse zugrunde liegenden Annahmen und Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter nachvollziehen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

  • den uns voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung zu stellenden und auf der Internetseite des Mutterunternehmens zu veröffentlichenden zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht im Sinne der §§ 289b Abs. 3, 315b HGB, auf den in Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung (§§ 289f, 315d HGB) und Erklärung zum Corporate Governance Kodex (§ 161 AktG) sowie gesonderter nichtfinanzieller Bericht (§§ 289b, 315b HGB)" des zusammengefassten Lageberichts verwiesen wird

  • die gesondert veröffentlichte Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB, auf die in Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung (§§ 289f, 315d HGB) und Erklärung zum Corporate Governance Kodex (§ 161 AktG) sowie gesonderter nichtfinanzieller Bericht (§§ 289b, 315b HGB)" des zusammengefassten Lageberichts verwiesen wird

  • die im zusammengefassten Lagebericht enthaltenen, lageberichtsfremden Angaben. Diese umfassen den im Anhang zum zusammengefassten Lagebericht enthaltenen Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit

die übrigen Teile des Geschäftsberichts mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

  • beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

  • beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei "adessose-2023-12-31-de.zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen der IDW Qualitätsmanagementstandards, die die International Standards on Quality Management des IAASB umsetzen, angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

  • gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.

  • beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d. h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt

  • beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts ermöglichen.

  • beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 1. Juni 2023 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 1. Dezember 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2022 als Konzernabschlussprüfer der adesso SE tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt – Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und zusammengefasste Lagebericht – auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere sind der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Andreas Dirks.

Dortmund, 18. März 2024

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Falk Dirks

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

DIE AKTIE

Investor Relations

DAS BÖRSENJAHR 2023 – RAHMENBEDINGUNGEN

Der deutsche Leitindex DAX beendete das Jahr 2023 mit einem kräftigen Plus von 20 % bei 16.752 Punkten, nachdem er im Vorjahr noch um 12 % gefallen war. Damit schloss der Leitindex ein für viele Anleger gutes Börsenjahr nur knapp unter seinem neuen Allzeithoch auf Schlusskursbasis ab, welches kurz zuvor am 11.12.2023 bei 16.794 Punkten erreicht worden war. Trotz einem empfindlichen Rücksetzer in der ersten März-Hälfte aufgrund von Schieflagen im US-Bankensektor, die Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008 geweckt hatten, hielt der grundsätzliche Aufwärtstrend des Leitindex vom Jahresstart bis Ende Juli an. In den folgenden beiden Monaten büßte der DAX von seinem zwischenzeitlichen Zuwachs in Höhe von 18 % wieder ganze 13 %-Punkte bis auf 14.687 Zähler ein und fiel auf seinem Jahrestiefststand am 27.10.2023. Die anschließend bemerkenswerte Jahresendrally sorgte für den beschriebenen versöhnlichen Jahresausklang. Vor allem die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen angesichts sinkender Inflationszahlen sorgte für eine gute Stimmung bei den Anlegern. Sorgen machte dagegen die schwächelnde Konjunktur in Deutschland und Europa. Weitere Belastungen ergaben sich aus dem im Oktober neu entfachten offenen Konflikt in Nahost sowie dem andauernden Krieg in der Ukraine. Bei anhaltend hohen Zinsen waren Aktieninvestments nicht mehr alternativlos, da auch Anleihen wieder ordentliche Renditen versprachen. Die Unsicherheit über die weitere Zinsentwicklung traf vor allem weniger gut kapitalisierte Werte. So ließ der DAX die Nebenwerte-Indizes allesamt hinter sich – zum Teil deutlich. Während der MDAX mit den Titeln der zweiten Reihe gegenüber dem Vorjahresschluss nur 8 % zulegen konnte, schnitt auch der SDAX mit einem Plus von 18 % etwas schwächer ab als der DAX. Der TecDAX entwickelte sich seit Jahresstart bis Mitte April zunächst weitgehend parallel zum DAX und zwischenzeitlich angesichts einer globalen Erholung der Tech-Aktien sogar noch etwas stärker. In der Folge fiel der Technologie-Index gegenüber dem DAX aber zunehmend zurück, schloss Ende Juli bis auf 4 %- Punkte weitgehend auf, um anschließend bis Ende Oktober ganze 10 %-Punkte schwächer als der Leitindex zu notieren. Erst in der zweiten Dezemberhälfte konnte der TecDAX erneut etwas Boden gut machen. Zum Stichtag steht ein Plus von 14 % bei 3.337 Punkten. Damit entwickelte er sich über das Jahr gesehen 6 % schwächer als der DAX.

ENTWICKLUNG DER ADESSO-AKTIE

Die adesso-Aktie ging 2023 mit einem Kurs von 107,40 € und einem Buchverlust von 19 % gegenüber dem Vorjahresschlusskurs aus dem Handel. Sie musste sich gegenüber dem TecDAX zum zweiten Mal in Folge geschlagen geben, nachdem sie ihren Referenzindex 2020 und 2021 sehr deutlich outperformt hatte. Im Zuge der allgemein positiven Börsenentwicklung zeigte die adesso-Aktie zunächst noch einen sehr guten Jahresstart. Der Kurs zog bei höheren Handelsvolumina wieder auf ein Niveau von über 150 € an und schloss am 18.01.2023 auf ihrem Jahreshöchststand bei 155,80 €. Damit hatte das Wertpapier 18 % gegenüber dem Vorjahresschlusskurs gewonnen. Auf diesem Niveau konsolidierte das Wertpapier zunächst und fiel bis Ende Januar wieder auf 142,80 € zurück. Die anschließende Gegenbewegung war nicht nachhaltig genug, so dass die zurückeroberte Marke bei 150 € immer wieder aufgegeben werden musste. Erst die per Ad hoc-Mitteilung am 14.02.2023 veröffentlichten vorläufigen Gesamtjahreszahlen lieferten mit einem Umsatz über den Erwartungen und einem wachstumsorientierten Ausblick neue Impulse. Der Kurs bekam weiteren Auftrieb und vollzog auf dem neuem Kursniveau um 150 € bis zur Veröffentlichung der Jahresabschlusszahlen Ende März eine Seitwärtsbewegung. In den beiden Folgemonaten verlor die adesso-Aktie deutlich an Wert. Zum einen waren Tech-Aktien generell weniger gefragt, zum anderen belasteten die aufgrund des sehr starken Wachstums aufgetretenen Auslastungsverzögerungen trotz der weiterhin positiven Marktaussichten. Die am 05.05.2023 per Ad hoc-Mitteilung veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen des ersten Quartals fielen bei anhaltend starkem Umsatzwachstum ergebnisseitig schwach aus. Die Aktie verlor innerhalb des folgenden Handelstages fast 7 % und notierte mit 127,60 € 3 % unterhalb des Vorjahresschlusskurses. Bis Ende Mai fiel das Wertpapier weiter bis auf 113,60 € zurück. Die anschließende Erholung im Juni verlief kräftig. In wenigen Tagen stieg der Kurs um 11 % bis auf 126,00 € am 16.06.2023 an. In den ersten Juli-Tagen erfuhren die Märkte in Erwartung neuer Zinserhöhungen und schwacher Konjunkturdaten für Deutschland einen Rückschlag. Der adesso-Aktie setzten die neuen Unsicherheiten am Markt deutlich zu. Sie fiel überproportional um 8 %-Punkte bis zum 11.07.2023 und um weitere 9 %-Punkte bis zum 24.07.2023.

Die Veröffentlichung des Halbjahresberichts mit einem positiven Ausblick auf das zweite Halbjahr bei anhaltend hoher Nachfrage sorgte Mitte August für eine deutliche Kurserholung um 11 %-Punkte innerhalb weniger Tage. Die schwache Marktentwicklung im Herbst traf den Anteilsschein anschließend erneut überproportional. Die Aktie stürzte bis auf ihren Jahrestiefststand bei 83,20 € am 26.10.2023. Diese starke Korrektur nutzten Investoren für den Einstieg in der sich anschließenden Jahresendrally. Bei teils hohen Handelsvolumina hatte der Kurs sich bis Ende November bereits wieder auf ein Niveau um 100 € erholt. Die mit den Neunmonatszahlen veröffentlichte Nachricht der wieder besseren Auslastung sowie die bereits für 2024 erwartete Profitabilitätssteigerung wurde von den Investoren entsprechend bewertet. Zusammen mit der starken Entwicklung der Technologietitel in den letzten Jahrestagen erholte sich auch die adesso-Aktie per Endspurt weiter bis auf ihren Jahresschlusskurs von 107,40 €. Die Marktkapitalisierung von adesso verringerte sich 2023 somit um 18 % auf 700,3 Mio. € nach 858,3 Mio. € zum Jahresende 2022.

HANDELSVOLUMEN

Während die Umsätze mit Aktien allgemein in den letzten Jahren rückläufig waren, so fiel der Rückgang 2023 mit 20 % gegenüber dem Vorjahr deutlich aus. Die Handelsumsätze mit allen Aktien insgesamt am Kassamarkt (Xetra und Börse Frankfurt)1 verringerten sich im Berichtsjahr somit auf 1,0 Bio. €. Weiterhin gilt das Anlageinteresse der Investorinnen und Investoren vor allem den Werten der ersten Reihe. Rund 76 % des gesamten Volumens wurden mit den 40 DAX-Titeln umgesetzt. Auf die im MDAX und SDAX gehandelten Aktien entfielen 16 %. Das Handelsvolumen der im SDAX gehandelten Werte verringerte sich von 50,4 Mrd. € im Vorjahr um 36 % auf 32,2 Mrd. €. Der Anteil am Gesamtvolumen verringerte sich dabei um 0,8 %-Punkte.

Das Handelsvolumen der adesso-Aktie war 2023 nach den sehr starken Zuwächsen der Vorjahre erstmals wieder rückläufig und verringerte sich deutlich um 54 %. Nach 401,6 Mio. € im Vorjahr wurden 183,4 Mio. € umgesetzt. Der umsatzstärkste Monat war der Januar mit 21,7 Mio. €. Im September wurden dagegen lediglich 8,5 Mio. € umgesetzt. Je Handelstag wechselten 2023 im Durchschnitt 6.163 Aktien den Besitzer. Im Schnitt wurden monatlich 130.973 adesso-Aktien gehandelt. Davon wurden rund 78 % des Handels über die Handelsplattform Xetra abgewickelt. Das sind 9 %- Punkte weniger als im Vorjahr.

BISHERIGE ENTWICKLUNG 2024

Die positive Stimmung an den Börsen zum Jahresende hatte Anfang 2024 ohne weitere Impulse an Schwung verloren. Die befeuernde Zinssenkungsfantasie hielten viele Kapitalmarktteilnehmer inzwischen für eingepreist und auch die schwachen Konjunkturaussichten belasteten. In Erwartung sinkender Inflationsdaten kletterte der DAX vor allem in den letzten Handelstagen bis Ende Februar dennoch 6 % im Vergleich zum Vorjahresschluss und schloss mit 17.678 Punkten am 29.02.2024 auf einem neuen Allzeit-Hoch. Erstmalig hatte er die Marke von über 17.000 Punkten zuvor am 06.02.2024 zum Handelsschluss behauptet. Der TecDAX beschrieb seit Jahresstart weitgehend eine Seitwärtsbewegung und schloss Ende Februar mit einem Plus von 2 % bei 3.388 Punkten.

Während sich die Indizes in den ersten beiden Jahresmonaten ausgehend von ihrem hohen Niveau nur noch leicht verbessern konnten, fiel die adesso-Aktie bis Mitte Januar erneut unter die Marke von 100,00 €. Trotz guter Auftragseingangsnews und vieler Investorengespräche gab der Kurs bis zum 07.02.2024 weiter auf 91,70 € nach. Damit hatte der Anteilsschein 15 % im Vergleich zum Vorjahresschluss verloren. In der anschließenden Gegenbewegung übersprang der Kurs im laufenden Handel mehrfach die Marke bei 100 €, konnte diese jedoch bis zum Handelsschluss nicht festigen. Erst die weitgehend im Rahmen der Markterwartungen liegenden und am 23.02.2024 veröffentlichten vorläufigen Gesamtjahreszahlen sorgten für einen neuen Impuls. Wie entfesselt zog der Kurs innerhalb von drei Handelstagen um 20 % an und schloss bei 114,20 € am 27.02.2024. Damit hatte die adesso-Aktie mit einem Plus von 6 % gegenüber Vorjahresschluss die Performance-Lücke zu den Auswahlindizes geschlossen. Ende Februar behauptete die adesso-Aktie einen Buchgewinn von 7 % gegenüber dem Vorjahresschlusskurs und ging bei 114,60 € aus dem Handel. Gegenüber DAX und TecDAX verzeichnete sie bis dato eine Outperformance von 1 % beziehungsweise 5 %-Punkten.

1 Aufgrund von Anpassungen der Eigentümerstruktur der Tradegate Exchange werden deren Handelsumsätze nicht mehr in der Kassamarktstatistik der Gruppe Deutsche Börse ausgewiesen.

Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Aktiendaten für 2023 je Quartal:

Aktiendaten

Q1 Q2 Q3 Q4 2023
Kurs am Periodenende 147,00 123,80 102,60 107,40 107,40
Kursentwicklung (in %) 12 -6 -22 -19 -19
Entwicklung TecDAX (in %) 14 10 3 14 14
Höchstkurs in € 155,80 150,80 122,00 107,40 155,80
Tiefstkurs in € 134,80 113,60 101,20 83,20 83,20
Volatilität (90-Tage z. Quartalsende / in %) 36,6 34,0 37,4 42,1 42,1
Umsatz Stück / Handelstag 5.474 4.902 5.322 8.984 6.163
Umsatz € / Handelstag 813.639 629.378 579.844 854.382 719.309
Anzahl Aktien 6.512.272 6.514.272 6.520.272 6.520.272 6.520.272
Marktkapitalisierung in Mio. € 957,3 806,5 669,0 700,3 700,3

Aktienstammdaten

Aktienanzahl zum
Jahresende
2023 2022
6.520.272 6.512.272
Xetra-Schlusskurs
zum Jahresende (€)
107,40 131,80
Marktkapitalisierung
zum Jahresende
(Mio. €)
700,3 858,3
Ergebnis je Aktie (€) 0,49 4,40
Cashflow je Aktie (€) 11,79 5,54
KGV 219,2 30,0
KCV 9,1 23,8
Dividende je Aktie* 0,70 0,65
Dividendenrendite* 0,7 % 0,5 %
Stückaktien ohne Nennbetrag;
DZ BANK AG, Frankfurt am Main
SDAX, CDAX, DAX International
DAXsubsector All IT-Services,
DAXsubsector IT-Services, Prime
All-Share, Technology All Share
* Für Berichtsjahr vorbehaltlich Beschluss der Hauptversammlung

Ende des Geschäftsjahres 31.12.

KAPITALMASSNAHMEN

Im Berichtszeitraum erhöhte sich das Grundkapital infolge der Ausübung von Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm der Gesellschaft von 6.512.272 € auf 6.520.272 €. Die Erhöhung erfolgte im Juni um 2.000 € und im September um 6.000 €.

DIVIDENDEN

Die (virtuelle) Hauptversammlung vom 01.06.2023 hat dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung entsprochen und die Ausschüttung einer um 8 % auf 0,65 € pro Aktie angehobenen Dividende beschlossen. Die Auszahlung der Dividende an die begünstigten Aktionärinnen und Aktionäre erfolgte ab dem 06.06.2023.

AKTIONÄRSSTRUKTUR

Anteilsbesitz

Größter Aktionär der adesso SE ist mit 26,5 % Stimmrechten Prof. Dr. Volker Gruhn, mittelbar über die Beteiligungsgesellschaft Setanta GmbH. Prof. Dr. Gruhn ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der adesso SE und Mitgründer. Rainer Rudolf verfügt als Mitgründer, ehemaliger Vorstand und seit 2013 ebenfalls Aufsichtsratsmitglied mit 16,1 % über den zweitgrößten Anteil der Stimmrechte, die überwiegend durch die RDF Familienstiftung gehalten werden. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft ist insgesamt mit 42,7 % des Grundkapitals am Unternehmen beteiligt. 59,6 % der zuzuordnenden Stimmrechte und damit die Mehrheit wird von Privatanlegern gehalten.

Der Anteil der institutionellen Investoren beträgt zum Jahreswechsel 22,9 %. Die restlichen 17,5 % der Unternehmensanteile konnten keinem Investorentyp eindeutig zugeordnet werden.

Nach der Streubesitzdefinition von Qontigo, einer Tochtergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse, beträgt der Freefloat 51,9 %. Er hat sich gegenüber dem im Geschäftsbericht 2022 angegebenen Wert um 3,9 %- Punkte erhöht. Dies resultiert neben der Ausübung von Optionen aus dem Aktienoptionsprogramm der Gesellschaft aus einer niedrigeren Festbesitzquote.

Aktionärsstruktur

in %

INVESTOR RELATIONS-AKTIVITÄTEN

Unsere Investor Relations stehen im Dienst einer aktiven Kommunikation und sorgen für Transparenz über unsere Geschäftstätigkeit. Es ist unser Bestreben, nicht nur ein Höchstmaß an Transparenz und leicht zugänglichen Informationen zu bieten, sondern auch aktiv das Gespräch mit institutionellen und privaten Investorinnen und Investoren, Analysten und den Finanzmedien zu suchen. Dazu präsentieren wir regelmäßig die Entwicklung der adesso SE im Rahmen von Konferenzen, gezielten Einzelterminen oder Roadshows, um die Kontakte zum Kapitalmarkt zu pflegen und zu intensivieren. Anlässlich unserer quartalsweisen Finanzberichterstattung organisieren wir entsprechende Earnings Calls als Webcast.

2023 wurde die adesso SE und ihre Equity Story auf dem Deutschen Eigenkapitalforum präsentiert, einer führenden europäischen Kapitalmarktkonferenz für Unternehmensfinanzierungen. Darüber hinaus fanden Vorstellungen auf fünf weiteren Konferenzen und Investorenveranstaltungen im In- und Ausland statt, davon zwei als Online-Konferenzen. Zusätzlich wurden drei Roadshows durch Banken und Broker organisiert und Investoren in Luxemburg und London besucht. Eine weitere Roadshow fand virtuell mit US-amerikanischen und europäischen Investoren statt. In zahlreichen Oneon-One-Gesprächen wurden die Beziehungen mit Analysten und professionellen Investorinnen und Investoren vertieft. Für das Jahr 2024 sieht der Finanzkalender eine ähnlich hohe Anzahl an Investorenveranstaltungen vor.

Auch im Geschäftsjahr 2023 veröffentlichte adesso regelmäßig kapitalmarktrelevante Meldungen sowie Präsentationen zu unserer Gesellschaft. Interessierten Kapitalmarktakteuren stellen wir über die Webseiten der Gesellschaft im Bereich "Investor Relations" vielfältige Informationen bereit, die weit über die Pflichtangaben hinausgehen. Als Service ermöglichen wir über den Menüpunkt "Fragen an den Finanzvorstand" den direkten Dialog mit dem verantwortlichen Vorstand. Durch die Aufnahme in Versandlisten für die postalische oder elektronische Zusendung von Unternehmensmeldungen und -berichten werden Interessenten aktiv mit den neusten Informationen zur adesso SE versorgt. Von rund 640 angemeldeten Personen und Unternehmen wird dieser Service genutzt. Insbesondere für Analysten, aber auch für alle anderen interessierten Anlegerinnen und Anleger bietet adesso eine Investorenmappe zum Download an, die neben der Regelpublizität aus den vergangenen zwölf Monaten unter anderem auch eine Mehrperiodenübersicht der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der wichtigsten Kennzahlen auf Quartals- und Jahresbasis als auch den Konzernabschluss und die Konzernzwischenabschlüsse als Excel-Tabellen bereithält. adesso wurde 2023 regelmäßig durch mehrere Analysten bewertet. Aktualisierungen von Analystenstudien werden auf der adesso-Website vorgehalten.

Die adesso SE wurde am 21.03.2022 in den SDAX, einem Auswahlindex aus der DAX-Familie aufgenommen. Seitdem gehört adesso zu den 70 größten Unternehmen in Bezug auf die Marktkapitalisierung der Aktien im Streubesitz unterhalb von DAX und MDAX.

Die adesso SE ist Mitglied im Deutschen Investor Relations Verband e.V. (DIRK).

ANALYSEN / RESEARCH

Die Aktie der adesso SE wird seit Veröffentlichung der Basisstudie im Oktober 2016 von Warburg Research regelmäßig über Updates und Comments bewertet.Weiterhin werden Bewertungen durch die bankenunabhängigen Analysten von SMC Research veröffentlicht, die seit Mai 2013 die Entwicklung von adesso verfolgen. Zur Stärkung der Transparenz und zum weiteren Ausbau der Kapitalmarktbeziehungen arbeitet adesso seit dem zweiten Quartal 2019 zusätzlich mit dem unabhängigen europäischen

Finanzdienstleistungsunternehmen Kepler Cheuvreux zusammen. Die Basisstudie wurde im September 2019 veröffentlicht. Berenberg hat 2021 nach Einarbeitung des Analysten die Coverage der adesso SE mit Erstveröffentlichung einer Basisstudie im Juli 2021 aufgenommen. Im April 2022 erschien die Basisstudie von Jefferies, mit der die amerikanische Investmentbank die Coverage aufnahm und seitdem die Entwicklung von adesso durch Analysten bewertet.

Die jüngsten Updates der aktuellen Analysten wurden im Februar 2024 veröffentlicht. Alle Analysten vergeben eine Kaufempfehlung, SMC Research mit einem "Strong Buy". SMC Research sieht eine faire Bewertung der Aktie bei 200,00 € (27.02.2024), Warburg Research bei 180,00 €, Berenberg bei 160,00 €, Kepler Cheuvreux bei 143,00 € (alle 26.02.2024) und Jefferies bei 145,00 € (23.02.2024).

Der Handel der adesso-Aktie wird seit Anfang 2011 vom Marktführer im Designated Sponsoring betreut, der ODDO BHF Corporates & Markets AG. Seit 01.07.2022 unterstützt die ICF BANK AG Wertpapierhandelsbank als weiterer Designated Sponsor die Liquidität der Aktie.

IHR ANSPRECHPARTNER:

Martin Möllmann Head of Investor Relations T +49 231 7000-7000 F +49 231 7000-1000 E [email protected]

Empfehlungen in Finanzmedien und Analystenbewertungen

Datum Thema / Empfehlung Bewertung Quelle
29.02.24 IT-Spezialist Adesso hakt
2023 ab und blickt
optimistisch in die Zukunft
Adesso bleibt für uns weiterhin eine Kaufempfehlung, zumal die Aktie auf die positiven Aussichten für 2024
bisher nicht reagiert hat.
Aktienwelt 360
27.02.24 Strong Buy Kursziel: 200,00 € SMC Research
26.02.24 Top-Gewinner Adesso: War
das der Befreiungsschlag?
Es deutet also einiges darauf hin, dass Adesso wie geplant die Rückkehr auf den profitablen Wachstumspfad
gelingt, []. Damit sollten die Sorgen vor einer anhaltend schwachen operativen Entwicklung aber vom Tisch
und der Weg für steigende Kurse geebnet sein. [] DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf steigende
Kurse.
Der Aktionär Online
26.02.24 Buy Kursziel: 180,00 € Warburg Research
26.02.24 Buy Kursziel: 160,00 € Berenberg
26.02.24 Buy Kursziel: 143,00 € Kepler Cheuvreux
23.02.24 Buy Kursziel: 145,00 € Jefferies
13.02.24 adesso muss Profitabilität
verbessern
Das Unternehmen führt die Margenverschlechterung v.a. auf Auslastungsverzögerungen zurück. [] Erste
Effiziensmaßnahmen wurden vom Management im 1. Hj. ergriffen, weshalb für 2024 das gewohnte
Profitabilitätsniveau in Aussicht gestellt wird. Im Q3 hat sich ein erster sequenzieller Erfolg abgezeichnet. []
Für eine Kaufempfehlung bedarf es mindestens einer Trendfortsetzung im Q4. Wir beobachten Adesso.
Platow Brief
01.02.24 Wachstumskurs setzt sich
fort
Das geringere Ergebnis 2023 ist dem starken Personalwachstum geschuldet. 2024 sollte wieder eine bessere
Auslastung erreicht werden, die sich positiv auf die Margen auswirkt. Die vorübergehende Ergebnisdelle
ändert jedoch nichts an der Wachstumsstory. [] Entsprechend sind die Analysten weiterhin positiv für die
Aktie gestimmt und sehen Kursziele zwischen € 145 und 191.
Nebenwerte Journal
19.01.24 Zurück in der Spur adesso war in den vergangenen zehn Jahren ein Garant für Umsatz- und Gewinnwachstum. [] Die
Kundennachfrage ist dank der branchenübergreifenden Digitalisierungswelle hoch. Abschwächungs
tendenzen? Fehlanzeige! Wachstumsbedingte Auslastungsverzögerungen [] haben den IT-Dienstleister
2023 trotzdem operativ ausgebremst. [] Gelingt die Rückkehr auf den Wachstumspfad wie geplant, sollte
die Adesso-Aktie wieder nachhaltig den Vorwärtsgang einlegen []. Ziel: 150,00 €; Stopp: 80,00 €
Der Aktionär
18.01.24 Marge als Kurstreiber Das Unternehmen hat die Margenschwäche erkannt []. Gleichzeitig ist der Auftragsbestand hoch, die
Leistungen des Unternehmens gefragt. Damit entsteht ein doppelter Hebel: auf der einen Seite zweistelliges
Umsatzwachstum und auf der anderen Seite eine Ausweitung der Marge. Die Aktie wird der Marge folgen.
Börse Online
17.08.23 adesso spürt die hohen
Personalkosten
In den ersten 6 Monaten zog der Umsatz um 33% auf einen Halbjahresrekordwert von 546,3 Mio. € an. Das
Ebitda sank hingegen [] Mit Blick auf die Jahresziele bleibt adesso aufgrund der nach wie vor vollen
Orderbücher optimistisch. [] Adesso (vgl. u.a. 9/20: Kurs 59,60, akt. 107,40; +80%) zählt zu den
klassischen Langfrist-Anlagen; (B+).
Effecten-Spiegel
15.08.23 Ticker Die Nachfrage nach IT-Dienstleistungen ist ungebrochen hoch. [] Beim Umsatz liegt das Unternehmen nach
dem 1. Hj. (546,3 Mio. Euro) hierfür auch gut im Kurs. Beim EBITDA (1. Hj.: 25,2 Mio.) werden sich die
Dortmunder aber strecken müssen. Adesso kommt auf die Beobachten-Liste.
Platow Börse

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adesso Group Geschäftsbericht 2023 181

ORGANE DER GESELLSCHAFT

Mark Lohweber | Vorsitzender des Vorstands

Mark Lohweber (Jahrgang 1969) ist als Vorstand verantwortlich für das operative Geschäft der Branchen Banking und Insurance sowie das Auslandsgeschäft inklusive des Near- und Offshorings. Darüber hinaus verantwortet er als Vorstand die zentralen Bereiche Corporate Account Management und Marketing. Zudem ist er im Vorstand zuständig für die adesso-Beteiligungen adesso insurance solutions GmbH, adesso banking solutions GmbH, Afida GmbH und Wepex GmbH. Seit Anfang 2024 ist Lohweber Vorstandsvorsitzender der adesso SE. Bevor er 2023 in den Vorstand berufen wurde, war der gelernte Bankkaufmann und studierte Jurist als Vorstandsvorsitzender der CoCoNet AG, einem führenden europäischen FinTech-Unternehmen tätig. Zuvor war Mark Lohweber bereits von 2007 bis 2021 für die adesso SE aktiv und verantwortete hier diverse Führungspositionen.

Benedikt Bonnmann (Jahrgang 1985) ist als Vorstand (ab 01.04.2024) verantwortlich für das operative Geschäft der Branchen Automotive, Manufacturing Industry, Retail und Life Science sowie für die Technologiebereiche Data, Analytics & AI, Digital Experience, Microsoft und Salesforce. Darüber hinaus verantwortet er im Vorstand das Smartshore-Geschäft und die Beteiligungen adesso manufacturing industry solutions GmbH, material.one GmbH und Reachbird Solutions GmbH. Bevor der studierte Wirtschaftsinformatiker und MBA 2024 in den Vorstand berufen wurde, war Benedikt Bonnmann bereits seit 2017 für adesso tätig und hat seit 2019 den Bereich Data, Analytics & AI verantwortlich aufgebaut. Vor seiner Zeit bei adesso war er im Bereich der Business-IntelligenceData & AI-Beratung mit SAP Schwerpunkt aktiv und gründete 2010 ein eigenes Beratungshaus, das 2017 Teil der adesso Group wurde.

Kristina Gerwert | Mitglied des Vorstands

Kristina Gerwert (Jahrgang 1976) ist als Vorstand verantwortlich für die zentralen Bereiche Human Resources, Compliance, Corporate Administration, Corporate Buildings sowie Procurement. Zudem ist sie zuständig für die adesso-Beteiligung alleato assekuranzmakler GmbH. Bevor sie 2023 in den Vorstand berufen wurde, verantwortete die diplomierte Wirtschaftswissenschaftlerin seit 2011 als Leiterin Human Resources den Personalbereich von adesso.

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Vorstand

Andreas Prenneis | Mitglied des Vorstands

Andreas Prenneis (Jahrgang 1965) ist als Vorstand verantwortlich für das operative Geschäft in den Branchen Cross Industries, Lottery und Sports. sowie für die Bereiche SAP und Cloud & Operations. Darüber hinaus verantwortet als Vorstand die zentralen Bereiche Legal und Group IT. Zudem ist er zuständig für die adesso-Beteiligungen adesso as a service GmbH, adesso mobile solutions GmbH, adesso orange AG und percision services GmbH. Bevor er 2015 in den Vorstand der adesso SE berufen wurde, war er bei der CompuGroup Medical Deutschland beschäftigt, wo er zuletzt als Area Vice President Telematik & AddOn verschiedene Geschäftsbereiche leitete.

Jörg Schroeder | Mitglied des Vorstands

Jörg Schroeder (Jahrgang 1977) ist als Vorstand der adesso SE verantwortlich für die zentralen Bereiche Finance, Investor Relations sowie Mergers & Acquisitions. Er ist darüber hinaus im Vorstand verantwortlich für das operative Geschäft in den Branchen Öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen und Energiewirtschaft. Zudem ist er zuständig für die Beteiligungen adesso health solutions GmbH, adesso ventures GmbH, KIWI Consulting EDV-Beratung GmbH sowie medgineering GmbH. Bevor er 2019 in den Vorstand der adesso SE berufen wurde, verantwortete der diplomierte Wirtschaftsinformatiker, LL.M. und Excecutive MBA seit 2015 zunächst als Chief Strategy Officer und Mitglied der Geschäftsleitung die Strategieentwicklung und -umsetzung der BITMARCK Unternehmensgruppe. Zuletzt war er als Chief Financial Officer der BITMARCK Holding GmbH für die Bereiche Finanzen, Controlling und Einkauf des Konzerns und aller Tochterunternehmen zuständig.

ORGANE DER GESELLSCHAFT

Prof. Dr. Volker Gruhn | Vorsitzender des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Nominierungsausschusses

Prof. Dr. Volker Gruhn (Jahrgang 1963) gründete 1997 die adesso SE mit und ist heute Vorsitzender des Aufsichtsrats. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte beziehen sich auf Softwareprozesse zur Entwicklung von datengetriebenen und mobilen Anwendungen sowie cyberphysikalischen Systemen. Prof. Dr. Gruhn ist Autor und Co-Autor von über 450 nationalen und internationalen Veröffentlichungen und Konferenzbeiträgen. Er ist Mitglied im Hochschulrat der Universität Leipzig und Mitglied des Kuratoriums des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik. Darüber hinaus ist er Mitglied im Beirat des BIPRO e.V., in dem sich Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche zusammengeschlossen haben, um unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse durch fachliche und technische Normen zu optimieren.

Weitere Aufsichtsratsmandate: Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso SE ist Prof. Dr. Gruhn zusätzlich Vorsitzender des Aufsichtsrats der Staige One AG, Essen, Mitglied im Wirtschaftsrat von Borussia Dortmund, Dortmund sowie Mitglied im Hochschulrat der Universität Leipzig, Leipzig.

Dr. Friedrich Wöbking | Mitglied des Aufsichtsrats (stv. Vorsitzender)

Dr. Friedrich Wöbking (Jahrgang 1950) ist ein ausgewiesener Kenner des IT-Sektors sowie der Banken- und der Versicherungsbranche. Er verantwortete als Vorstandsmitglied der Dresdner Bank AG von 2003 bis 2009 das Ressort IT Services und Operations. Zuvor führte er als Vorstand der Allianz Versicherungs-AG/Allianz Lebensversicherungs-AG und Deutsche Versicherungs-AG bereits seit Anfang der 1990er Jahre zunächst das Personenversicherungsgeschäft und später unter anderem die Bereiche IT und E-Business. Von 1995 bis 2009 war er zugleich Global CIO der Allianz SE und Chairman of the Global IT Committee of Allianz SE. Der promovierte Informatiker und Mathematiker führt aktuell die Geschäfte der FW ADVISORY Management Beratung.

Stefanie Kemp | Mitglied des Aufsichtsrats

Stefanie Kemp (Jahrgang 1963) hat ihre Wurzeln im Gesundheitswesen und der Pharmaindustrie und spezialisierte sich in diesen Branchen früh auf die Informationstechnologie. Ihre Schwerpunkte sind die Transformation, Innovation und Digitalisierung von Unternehmen. Die in Düsseldorf lebende Managerin ist seit September 2022 als Chief Transformation Officer (CTO) Mitglied des Vorstands der Sana Kliniken AG. Zuvor war Kemp Deutschlandchefin beim US-amerikanischen Softwareunternehmen Oracle und Chief IT Officer bei mehreren Finanzdienstleistern, bei weltweit agierenden Familienunternehmen und Chief Digital Officer (CDO) beim Energiekonzern RWE/innogy SE.

Weitere Aufsichtsratsmandate: Neben ihrem Aufsichtsratsmandat bei der adesso SE ist Stefanie Kemp zusätzlich Mitglied des Aufsichtsrats der FinBot AG, Meerbusch, sowie Mitglied im Familienbeirat der BJB GmbH & Co. KG, Arnsberg.

Aufsichtsrat

Hermann Kögler | Mitglied des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Prüfungsausschusses

Hermann Kögler (Jahrgang 1955) war über zwölf Jahre als Vorstand Finanzen/ Controlling und Sprecher des Vorstands der COGNOS AG (heute: Carl Remigius Fresenius Education AG) tätig, einer der größten privaten und unabhängigen Bildungsgruppen in Deutschland. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand auf eigenen Wunsch Mitte 2016 wurde er in den Aufsichtsrat der COGNOS AG gewählt. Seine berufliche Laufbahn begann er nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln zunächst in selbstständiger Tätigkeit im Großhandel. Er übernahm später Leitungs- und Geschäftsführerfunktionen unter anderem bei der Otto Wolff Gruppe sowie der Rhenus AG. Anfang 1996 wechselte er zur internationalen Stahldistribution Klöckner & Co. und war hier bis 2001 in leitenden Funktionen tätig, zuletzt als Vorstand Finanzen/Controlling. Bevor er 2004 zur COGNOS AG kam, war der Diplom-Kaufmann als Berater und Interims-Manager tätig.

Weitere Aufsichtsratsmandate: Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso SE ist Hermann Kögler Vorsitzender des Aufsichtsrats der Carl Remigius Fresenius Education AG (zuvor: COGNOS AG).

Rainer Rudolf | Mitglied des Aufsichtsrats,

Mitglied des Prüfungs- und Nominierungsausschusses

Rainer Rudolf (Jahrgang 1962) ist Diplom-Informatiker der Universität Dortmund, gründete 1997 die adesso SE mit und bestimmte die frühe, solide wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens bis 2011 in der Rolle des Vorstandsvorsitzenden. In seinen Verantwortungsbereich fielen Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Personalwesen, allgemeine Verwaltung und Recht. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand im September 2011 leitete Rainer Rudolf bis Oktober 2016 die Stock Informatik GmbH & Co. KG, ein führendes Softwarehaus im Bereich Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit, welches 2015 von der CompuGroup Medical Deutschland AG übernommen wurde. Von Dezember 2016 an verantwortete Rainer Rudolf als Vorstand das Dortmunder Softwareunternehmen W3L AG und wechselte im Mai 2021 nach dem Verkauf des Unternehmens und der Verschmelzung auf die Muttergesellschaft SMF GmbH in die Geschäftsleitung der SMF GmbH.

Michael Zorc | Mitglied des Aufsichtsrats

Michael Zorc (Jahrgang 1962) war von 1998 bis 2022 Sportdirektor des Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund (BVB) und verantwortete hier auf höchster Managementebene den gesamten Fußballbereich des Bundesligavereins bis hinunter zu den Nachwuchs-Teams. Er verfügt somit über ein exzellentes Netzwerk in der Branche als auch über eine ausgewiesene Expertise im Bereich Sportmanagement. Vor seiner Tätigkeit als Funktionär stand Michael Zorc von 1981 bis 1998 als aktiver Fußballprofi in den Diensten von Borussia Dortmund. Am Anfang seiner Profikarriere studierte Michael Zorc parallel an der Universität Dortmund Wirtschaftswissenschaften.

GLOSSAR

Kaufmännische Begriffe

Benchmark

Benchmark (Maßstab) oder Benchmarking (das Setzen von Maßstäben) bezeichnet eine vergleichende Analyse mit einem festgelegten Referenzwert.

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft erwirtschaftet werden. Das BIP enthält auch die Leistungen der Ausländer, die innerhalb des Landes arbeiten, während die Leistungen der Inländer, die im Ausland arbeiten, nicht berücksichtigt werden.

Cashflow

Der Cashflow (engl. für Geldfluss, Kassenzufluss) ist eine wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Umsatztätigkeit und sonstigen laufenden Tätigkeiten erzielten Nettozufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt.

Cash-Management

Cash-Management oder Liquiditätsmanagement bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre einen Begriff im Finanzmanagement. Cash-Management umfasst alle Maßnahmen der kurzfristigen Finanzdisposition im Unternehmen.

DACH-Region

Der Begriff DACH ergibt sich aus den Länderkürzeln, der in dieser Region befindlichen Länder: Deutschland (D), Österreich (A) und Schweiz (CH). Damit ist meist der gesamte deutschsprachige Wirtschaftsraum gemeint.

Deutscher Corporate Governance Kodex

Der Deutsche Corporate Governance Kodex (abgekürzt DCGK) ist ein von einer Regierungskommission der Bundesrepublik Deutschland erarbeitetes Regelwerk, das vor allem Vorschläge enthält, wie eine gute Corporate Governance gestaltet werden soll: Dies umfasst ethische Verhaltensweisen von Mitarbeitern und der Führung von Unternehmen und Organisationen.

Discounted-Cashflow-Methode

Die DCF-Methode wird zur Bestimmung von Unternehmenswerten angewendet. Dabei werden zukünftige Zahlungsüberschüsse (Cashflows) mit Hilfe von Kapitalkosten auf einen Bewertungsstichtag abgezinst.

EBITDA

Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (engl. Earnings before interests, taxes, depreciation and amortisation).

EBITDA-Marge

Verhältnis von EBITDA zum Umsatz. Die EBITDA-Marge dient zur Bewertung der Rentabilität eines Unternehmens und ist unabhängig vom Finanzergebnis, außerordentlichen Positionen und Steuern.

Factoring

Factoring (Forderungszession) ist eine Finanzdienstleistung,die der kurzfristigen Umsatzfinanzierung dient. Der Factor erwirbt die Forderungen seines Factoring-Kunden gegen dessen Abnehmer (Debitor). Als Gegenleistung für die Abtretung der Forderung zahlt der Factor an den Factoring-Kunden umgehend den Forderungskaufpreis.

Forecast

Forecast bezeichnet eine Prognose, die zur Planung verwendet wird. Der Forecast aktualisiert im Laufe einer Periode die Erwartungen für diesen Zeitraum im Vergleich zur Ursprungsplanung.

FTE

Abkürzung für Full Time Equivalent oder Vollzeitäquivalente. Der FTE-Wert dient zum Vergleich relativer Beschäftigtenzahlen eines Unternehmens oder als Rechengröße. Im Gegensatz zur absoluten Anzahl der Mitarbeiter werden die Stellen auf volle Stellen umgerechnet. Zwei 50 %-Arbeitsverhältnisse werden zum Beispiel nur als ein Mitarbeiter ausgewiesen, wenngleich zwei unterschiedliche Mitarbeiter beschäftigt sind.

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Goodwill

Goodwill ist der Geschäfts- oder Firmenwert, den ein Erwerber eines Unternehmens unter Berücksichtigung künftiger Ertragserwartungen (= Ertragswert) über den Wert der einzelnen Vermögensgegenstände nach Abzug der Schulden (= Substanzwert) hinaus zu zahlen bereit ist.

IAS International Accounting Standards

Siehe IFRS

IASB

International Accounting Standards Board (IASB) ist ein international besetztes unabhängiges Gremium von Rechnungslegungsexperten, das die International Financial Reporting Standards (IFRS) entwickelt und bei Bedarf überarbeitet.

IFRS

Die International Financial Reporting Standards (IFRS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften. Sie umfassen die Standards des International Accounting Standards Board (IASB), die International Accounting Standards (IAS) des International Accounting Standards Committee (IASC) sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC).

Impairment Test

Der Impairment Test (Werthaltigkeitstest) ist ein verpflichtender Niederstwerttest zur Bewertung des Anlagevermögens. Die Bilanzierungsvorschriften US-GAAP und IFRS verlangen eine periodische Beurteilung von möglichen Indikatoren einer nachhaltigen Wertbeeinträchtigung.

Konten-Clearing

Konzentration der Salden verschiedener Bankkonten unter Berücksichtigung von definierten Mindestbeständen auf ein Zielkonto. Daraus ergibt sich auf dem Zielkonto ein Dispositionsendsaldo, der für unterschiedliche Geldanlageformen genutzt wird.

Materialeinsatzquote

Die Materialeinsatzquote ist das Verhältnis von Aufwendungen für Material und bezogenen Leistungen zu den Umsatzerlösen. Sie wird in Prozent ausgedrückt.

Rohertrag

Als Rohertrag, Rohgewinn oder Bruttoertrag (engl. Gross Profit) bezeichnet man die Differenz zwischen Umsatz und Waren- beziehungsweise Materialeinsatz eines Unternehmens.

Streubesitzdefinition nach

"Guide to the DAX Equity Indices"

Definition gemäß "Guide to the DAX Equity Indices" von Qontigo, einer Tochtergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse, zur Unterteilung der Anteile eines Unternehmens in Streu- und Festbesitz.

Working Capital

Working Capital bezeichnet die Differenz zwischen kurzfristig (innerhalb eines Jahres) liquidierbaren Aktiva eines Unternehmens und den kurzfristigen Passiva. Es ist also der Teil des Umlaufvermögens, der nicht zur Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten gebunden ist und deshalb im Beschaffungs-, Produktions- und Absatzprozess "arbeiten" kann.

Xetra-Handel

Bei Xetra handelt es sich um ein elektronisches Handelssystem der Deutsche Börse AG für den Kassamarkt, dessen Zentralrechner in Frankfurt am Main stehen.

IT-Begriffe

Bitkom

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. ist der Digitalverband Deutschlands. 1999 gegründet, vertritt er mehr als 2.200 Mitgliedsunternehmen der digitalen Wirtschaft.

FirstSpirit

Produktname eines Content-Management-Systems der Crownpeak Technology GmbH (vormals: e-Spirit AG).

Internet der Dinge

Der Begriff Internet der Dinge (englisch Internet of Things oder in Kurzform IoT) beschreibt, dass konventionelle Personalcomputer (PC) zunehmend als Geräte verschwinden und durch "intelligente Gegenstände" ersetzt werden. Das "Internet der Dinge" soll den Menschen bei seinen Tätigkeiten unmerklich unterstützen. Hierzu werden immer kleinere und in Gegenstände eingebettete Computer/ Sensoren verwendet, die weder ablenken, noch auffallen. Sie dienen der Datensammlung und -verarbeitung, können miteinander vernetzt kommunizieren und hierdurch sinnvolle Prozesse anstoßen.

Mobile Solutions

adesso baut im Rahmen seiner Wachstumsstrategie ein Lösungsportfolio auf. Im Zentrum stehen Funktionen, die für eine Vielzahl von Kunden in gleicher oder ähnlicher Form interessant sind und demnach als Lösung oder Solution vermarktet werden können. Unter Mobile Solutions subsumiert adesso die Lösungen, die der Mobilisierung von Informationen, Inhalten und Anwendungen dienen.

FINANZKALENDER

Event
27. ODDO BHF Forum, Lyon (virtuell)
0
2
Veröffentlichung des Jahres- / Konzernabschlusses 2023,
3
Bilanzpresse- / Analystenkonferenz, Dortmund
Roadshow (Berenberg), London
Veröffentlichung der Quartalsmitteilung Q1 2024
Frühjahrskonferenz 2024, Frankfurt / Main
Ordentliche Hauptversammlung, Dortmund
Veröffentlichung des Halbjahresberichtes 2024
Veröffentlichung der Quartalsmitteilung Q3 2024
Deutsches Eigenkapitalforum 2024, Frankfurt / Main

ADESSO SE Adessoplatz 1, 44269 Dortmund T +49 231 7000-7000 F +49 231 7000-1000 [email protected]

KONZEPTION adesso SE

ARTDIRECTION Yvonne Kexel, adesso SE

GESTALTUNG Adlips Design Bureau (www.adlips.design)

FOTOGRAFIE Johannes Schriek, adesso SE

adesso SE

Adessoplatz 1 44269 Dortmund T +49 231 7000-7000 F +49 231 7000-1000 [email protected] www.adesso-group.de www.adesso.de

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