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Nürnberger Beteiligungs-AG

Annual Report Apr 5, 2024

4578_10-k_2024-04-05_5c8a89ea-c66c-4818-b5ed-b372647c8c6f.pdf

Annual Report

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NÜRNBERGER Beteiligungs AG

Geschäftsbericht 2023

NÜRNBERGER Beteiligungs-AG

Bericht über das 140. Geschäftsjahr 2023

Vorgelegt in der ordentlichen Hauptversammlung am 14. Mai 2024

NÜRNBERGER Versicherung

Die Einbindung der wesentlichen Unternehmen der NÜRNBERGER Versicherung in unsere Gruppenstruktur stellt sich wie folgt dar:

NÜRNBERGER in Zahlen

2023 Veränderung
zum Vorjahr
2022 2021
NÜRNBERGER Beteiligungs-AG
Eigenkapital Mio. EUR 783 4,9 % 746 734
Jahresüberschuss Mio. EUR 77 55,2 % 50 56
Dividendensumme 2023: 40.320.000 EUR EUR je Aktie 3,50 3,50 3,30
NÜRNBERGER Konzern
Eigenkapital Mio. EUR 967 0,2 % 964 933
Gebuchte Bruttobeiträge Mio. EUR 3.547 0,1 % 3.542 3.634
Erträge aus Kapitalanlagen Mio. EUR 748 0,8 % 742 1.058
Provisionserlöse Mio. EUR 65 1,9 % 63 69
Konzernumsatz Mio. EUR 4.359 0,3 % 4.347 4.761
Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung Mio. EUR 2.611 0,8 % 2.591 2.836
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung Mio. EUR 704 8,3 % 651 616
Ergebnis vor Steuern Mio. EUR 66 17,5 % 56 72
Konzernergebnis Mio. EUR 43 – 38,7 % 70 64
Kapitalanlagen Mio. EUR 33.450 4,3 % 32.070 34.284
Neu- und Mehrbeiträge Mio. EUR 511 – 17,7 % 622 658
Versicherungsverträge Mio. Stück 5,801 – 0,5 % 5,828 5,898
Mitarbeiter/innen im Innendienst 3.706 0,5 % 3.686 3.884
Mitarbeiter/innen im Außendienst 538 – 2,4 % 551 594
Auszubildende 139 – 2,8 % 143 150

Inhaltsverzeichnis

Alles im Überblick.

Allgemeines

NÜRNBERGER Versicherung NÜRNBERGER in Zahlen Inhaltsverzeichnis Vorwort Aufsichtsrat und Vorstand Bericht des Aufsichtsrats Strategieprozess #vomICHzumWIR NÜRNBERGER Aktie Schlaglichter aus unserem Geschäft Sponsoring und gesellschaftliches Engagement

Seite

NÜRNBERGER Beteiligungs-AG

Seite

32 Lagebericht
50 Bilanz
52 Gewinn- und Verlustrechnung
54 Anhang
56 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
59 Erläuterungen zur Bilanz
65 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
68 Sonstige Angaben
72 Gewinnverwendungsvorschlag

NÜRNBERGER Konzern

Seite

80 Konzernlagebericht
136 Konzernbilanz
140 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
144 Eigenkapitalspiegel
146 Kapitalflussrechnung
148 Konzernanhang
165 Erläuterungen zur Konzernbilanz
174 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn
und Verlustrechnung
176 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
177 Sonstige Angaben
183 Gewinnverwendungsvorschlag für
das Mutterunternehmen
184 Bestätigungsvermerk des
unabhängigen Abschlussprüfers

Seite

Erläuterung von Fachausdrücken

Generell gilt:

Bei den in Klammern angegebenen Zahlenwerten handelt es sich um die entsprechenden Vorjahreswerte.

Allgemeines

Personen- und Funktionsbezeichnungen stehen für alle Geschlechter gleichermaßen.

Liebe Aktionäre,

seit einem Jahr bin ich als Vorstandsvorsitzender für die Geschicke der NÜRNBERGER Versicherung verantwortlich. Es ist mir eine große Ehre und Freude, dieses seit 1884 verlässliche und starke Unternehmen nicht nur zu erhalten, sondern für die Zukunft zu stärken. Dank vieler Einblicke und Begegnungen lerne ich meine Aufgabe jeden Tag mehr zu schätzen. Für dieses erste Jahr hätte ich mir zweifelsohne bessere Rahmenbedingungen gewünscht. Wir konnten zwar den Konzernumsatz mit 4,4 Mrd. EUR stabil halten. Aber das Konzernergebnis lag mit 43 Mio. EUR deutlich unter den Erwartungen. Damit sind Sie und bin ich nicht zufrieden. Zu groß war leider auch bei uns die Summe der Belastungen aus den inflationsbedingt gestiegenen Schäden sowohl in der Kfz-Versicherung als auch bei den Aufwendungen aus den vielen Elementarschadenereignissen. Der Anstieg der Schadenzahlungen konnte durch gute Ergebnisse in anderen Sparten nicht komplett aufgefangen werden. Dennoch kann ich Ihnen versichern: Diese Aufwände ändern nichts an der grundsätzlich soliden Situation unseres Unternehmens.

Für 2024 haben wir das Motto #FIT2024 ausgerufen, weil es für uns ein Jahr der Umsetzung ist, insbesondere im Blick auf unser 2023 gestartetes Projekt "Fit für die Zukunft". Damit verbessern wir unsere Kostensituation, um unsere Position im Wettbewerb und damit verbunden unser finanzielles Ergebnis weiter zu stärken.

Dieses Projekt ist eine der drei Stoßrichtungen des vom Vorstandsteam beschlossenen Strategie-Programms #vomICHzumWIR. Wir sind uns einig und wissen, dass es die Aufgabe der NÜRNBERGER ist, die Widerstandsfähigkeit ihrer Stakeholder zu stärken – gerade vor dem Hintergrund von Demographie, Inflation und Klimawandel.

Deshalb fokussieren wir unser Geschäftsmodell und richten es in allen Sparten auf das Zukunftsthema Prävention aus: Wir wollen unseren Kunden ein im besten Fall schadenfreies und unbeschwertes Leben ermöglichen und Versicherung finanzierbar halten. Dafür trainieren wir uns als NÜRNBERGER darin, wirkungsvoll, klar, mutig und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Denn die passende Firmenkultur differenziert uns zusätzlich im Wettbewerb.

Am Ende dieses Prozesses steht eine stärkere NÜRNBERGER, die sich nachhaltig erfolgreich im Markt positioniert hat, basierend auf ihren heutigen Stärken und mit einem klaren WIR. Eins muss uns klar sein: Diese Transformation wird uns mehrere Jahre lang viel abverlangen, um unser Geschäftsmodell, unsere Prozesse und Technik sowie unsere Kultur so zu verbessern, dass wir den Wert des Unternehmens, den Börsenkurs und damit auch Ihre Aktienrendite kontinuierlich steigern.

Ich danke Ihnen, liebe Aktionäre, im Namen des gesamten Vorstandsteams sowie aller Mitarbeitenden für Ihr Vertrauen. Wir sind ein starkes Team mit rund 4.200 Menschen, die laut einer internen Umfrage zu gut 94% voll hinter ihrer NÜRNBERGER stehen. Einen so hohen Wert haben nur wenige Unternehmen, und darauf sind wir alle stolz.

Wir wollen uns Ihre anhaltende Unterstützung bei unseren Vorhaben weiterhin verdienen. Darauf freuen wir uns.

Ihr Harald Rosenberger

Aufsichtsrat und Vorstand

Aufsichtsrat

  • Dr. Wolf-Rüdiger Knocke, Vorsitzender, ehem. stellv. Vorsitzender des Vorstands NÜRNBERGER Beteiligungs-AG
  • Eva Amschler,* stellv. Vorsitzende, Mitarbeiterin NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Anwendungsentwicklung

Nesrin Alkan-Öztürk,*

bis 28. April 2023, Mitarbeiterin NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Unternehmenskommunikation

  • Dr. Ludger Arnoldussen, Unternehmensberater
  • Walter Bockshecker,

seit 28. April 2023, ehem. Mitglied des Vorstands NÜRNBERGER Beteiligungs-AG

Christine Bruchmann,

seit 28. April 2023, Geschäftsführende Gesellschafterin Moritz Fürst GmbH & Co. KG

Peter Forster,*

Vertreter der Gewerkschaft DBV, Mitarbeiter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Materialwirtschaft (bis 31. Oktober 2023), Bezirkstagspräsident Bezirk Mittelfranken (seit 2. November 2023)

Prof. Dr. Nadine Gatzert,

Inhaberin des Lehrstuhls für Versicherungswirtschaft und Risikomanagement Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

  • Dr. Holger Haas, bis 28. April 2023, Rechtsanwalt, Notar
  • Max Kellermann,* seit 28. April 2023, Mitarbeiter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Materialwirtschaft

Manuela Kiechle,

seit 28. April 2023, ehem. Mitglied der Vorstände im Konzern der Versicherungskammer Bayern Versicherungsanstalt des öffentlichen Rechts

  • Franz Kränzler, bis 28. April 2023, Generalbevollmächtigter a. D. Versicherungskammer Bayern
  • Detlef Lautenschlager,* bis 28. April 2023, Leitender Angestellter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Compliance und Recht
  • Jens-Uwe Schmiedecke,* seit 28. April 2023, Mitarbeiter SHU-Gewerbespezialist NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Schadenversicherung
  • Stefanie Schulze,* Gewerkschaftssekretärin Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
  • Dagmar G. Wöhrl, bis 28. April 2023, Parlamentarische Staatssekretärin a. D., Rechtsanwältin
  • Mirko Wolf,* seit 28. April 2023, Leitender Angestellter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Vorstandsvorsitzender
  • Axel Wrosch,* bis 28. April 2023, Leitender Angestellter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Kundenbeziehungsmanagement

*Arbeitnehmervertreter

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Personalausschuss

  • Dr. Wolf-Rüdiger Knocke, Vorsitzender
  • Nesrin Alkan-Öztürk, bis 28. April 2023
  • Walter Bockshecker, seit 28. April 2023
  • Peter Forster, seit 28. April 2023
  • Jens-Uwe Schmiedecke, seit 28. April 2023
  • Dagmar G. Wöhrl, bis 28. April 2023
  • Axel Wrosch, bis 28. April 2023

Prüfungsausschuss

  • Prof. Dr. Nadine Gatzert, Vorsitzende
  • Eva Amschler
  • Dr. Wolf-Rüdiger Knocke
  • Detlef Lautenschlager, bis 28. April 2023
  • Mirko Wolf, seit 28. April 2023

Ausschuss für Vermögensanlagen

  • Dr. Wolf-Rüdiger Knocke, Vorsitzender bis 28. April 2023
  • Dr. Ludger Arnoldussen, Vorsitzender seit 28. April 2023
  • Peter Forster
  • Max Kellermann, seit 28. April 2023
  • Axel Wrosch, bis 28. April 2023

Nominierungsausschuss

  • Dr. Wolf-Rüdiger Knocke, Vorsitzender
  • Dr. Ludger Arnoldussen
  • Manuela Kiechle, seit 28. April 2023
  • Franz Kränzler, bis 28. April 2023

Vermittlungsausschuss

  • Dr. Wolf-Rüdiger Knocke, Vorsitzender
  • Nesrin Alkan-Öztürk, bis 28. April 2023
  • Eva Amschler
  • Christine Bruchmann, seit 28. April 2023
  • Dr. Holger Haas, bis 28. April 2023
  • Jens-Uwe Schmiedecke, seit 28. April 2023

Vorstand

Dr. Armin Zitzmann,

bis 28. April 2023, Vorsitzender, Planung und Steuerung, Governance-System und Konzernstruktur, Recht und Compliance, Revision, Risikomanagement, Internationale Beziehungen, Unternehmenskommunikation

Harald Rosenberger,

Vorsitzender seit 28. April 2023, Unternehmensentwicklung, Human Resources, Datenschutz (bis 28. Februar 2023), Informationstechnik und Digitalisierung (bis 28. Februar 2023), Planung und Steuerung (seit 28. April 2023), Governance-System und Konzernstruktur (seit 28. April 2023), Recht und Compliance (seit 28. April 2023), Revision (seit 28. April 2023), Risikomanagement (seit 28. April 2023), Internationale Beziehungen (seit 28. April 2023), Unternehmenskommunikation (seit 28. April 2023)

  • Katja Briones-Schulz, Lebensversicherung, Krankenversicherung
  • Peter Meier, Schadenversicherung
  • Wolfram Politt, Kundenbeziehungsmanagement, Operations
  • Andreas Politycki, Vertrieb, Marketing
  • Dr. Thomas Reimer, seit 1. März 2023, Datenschutz, Informationstechnik und Digitalisierung
  • Dr. Jürgen Voß, Kapitalanlagen, Asset Management und Bankgeschäfte, Investor Relations, Finanzen, Interne Dienste

Bericht des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2023 hat der Aufsichtsrat seine Aufgaben und Pflichten, die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegen, uneingeschränkt wahrgenommen. Die Teilnahmequote der Mitglieder in den Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse lag bei 96,6%. Eine Übersicht zur Präsenz der Aufsichtsratsmitglieder in Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen findet sich am Ende dieses Berichts. Es wurde auch von der Möglichkeit einer Teilnahme an den Präsenzsitzungen unter Nutzung elektronischer Medien Gebrauch gemacht.

Der Aufsichtsrat überwachte den Vorstand bei der Geschäftsführung der Gesellschaft und beriet ihn in Fragen der Unternehmensleitung. Im Rahmen der Überwachungs- und Beratungstätigkeit ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Lage der Gesellschaft sowie über ihre wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung berichten.

Zusammenwirken von Aufsichtsrat und Vorstand

Die Zusammenarbeit von Aufsichtsrat und Vorstand basierte auf einem offenen und konstruktiven Dialog. So war der Aufsichtsrat in alle wichtigen Geschäftsvorgänge und Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen rechtzeitig und unmittelbar eingebunden. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regelmäßig mündlich bzw. schriftlich über alle wichtigen Geschäftsvorgänge. In den Sitzungen wurden die vorgetragenen Informationen und Erläuterungen ausführlich mit dem Vorstand diskutiert. Soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich war, hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung Beschluss gefasst. Der Vorstand hat damit seine Berichtspflicht gegenüber dem Aufsichtsrat sowohl mündlich als auch schriftlich vollumfänglich erfüllt.

Außerhalb der Sitzungen unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat, wenn erforderlich, zeitnah und umfassend über wichtige Ereignisse im Konzern. Die Vertreter der Aktionäre bzw. der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat konnten sich bei Bedarf vor den Aufsichtsratssitzungen in Gesprächen mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats über aktuelle Themen austauschen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde darüber hinaus fortlaufend von wesentlichen Entwicklungen und Entscheidungen in Kenntnis gesetzt und stand mit dem Vorsitzenden des Vorstands in ständigem Dialog.

Sämtliche Vorstandsberichte zur Geschäftslage und alle Vorträge zu besonderen Themen wurden durch schriftliche Unterlagen begleitet, die jedes Aufsichtsratsmitglied jeweils vor der Sitzung zur Vorbereitung erhielt. Gleiches gilt für den Geschäftsbericht und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sowie für den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht.

Schwerpunkte der Beratungen im Plenum

Im Berichtsjahr fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt, wovon eine Sitzung der Konstituierung des neu gewählten Aufsichtsrats diente. Dabei war der Aufsichtsrat stets beschlussfähig.

Regelmäßig wurden mit dem Vorstand der Geschäftsverlauf sowie aktuelle Themen erörtert. Dabei ging der Aufsichtsrat intensiv auf die strategischen Überlegungen des Vorstands zu den einzelnen Geschäftsfeldern ein. Hier befasste er sich auch mit den anhaltenden schwierigen makroökonomischen Rahmenbedingungen. Ausführlich beraten hat der Aufsichtsrat auch die Situation am Kapitalmarkt und die Lage in der deutschen Versicherungswirtschaft sowie die daraus resultierenden Risiken, Geschäftschancen und Maßnahmen der NÜRNBERGER. Befasst hat er sich zudem mit der Umsetzung der aufsichtsrechtlichen, regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen, insbesondere mit dem Erfüllungsgrad der aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen.

Die Entwicklung der Kapitalanlagen der NÜRNBERGER, insbesondere im Hinblick auf das deutlich gestiegene Zinsniveau, sowie das Risikomanagement wurden erneut eingehend besprochen. Über die wesentlichen Inhalte der internen Risikoberichterstattung zum jeweiligen Quartal ließ sich der Aufsichtsrat informieren. Zu keinem Zeitpunkt im Berichtsjahr sah er sich veranlasst, Prüfungsmaßnahmen nach §111 Abs.2 AktG durchzuführen.

Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2023 schwerpunktmäßig mit folgenden Themen in den einzelnen Sitzungen:

Am 16. März standen die Billigung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2022, die Prüfung des gesonderten nichtfinanziellen Konzernberichts 2022 und die Vorschläge zur Beschlussfassung durch die Hauptversammlung 2023 auf der Tagesordnung.

Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtete aus diesem Ausschuss und erläuterte insbesondere dessen Beschlussempfehlungen an den Aufsichtsrat zum Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 sowie zur Gewinnverwendung. Sie informierte außerdem über die Zusammenarbeit mit dem Abschlussprüfer und die Qualität der Abschlussprüfung.

Auf Vorschlag des Personalausschusses wurden Beschlüsse zur Vergütung der Vorstandsmitglieder gefasst. Außerdem wurde die Bestellung eines neuen Vorstandsmitglieds behandelt. Des Weiteren hat der Aufsichtsrat der Verlängerung der Vorstandsbestellung eines Vorstandsmitglieds sowie der Nebentätigkeit eines Vorstandsmitglieds zugestimmt und entsprechende Beschlüsse gefasst.

Die Hauptversammlung, die am 28. April 2023 wieder in Präsenz der Aktionäre stattfand, nahm alle Beschlussvorschläge mit sehr großer Mehrheit an. Dazu zählten auch die Wahlen zum Aufsichtsrat, die Beschlussfassungen über Änderungen der Satzung hinsichtlich einer Ermächtigung für virtuelle Hauptversammlungen, hinsichtlich der Beschlussfassung des Aufsichtsrats und der Vergütung des Aufsichtsrats sowie die Wahl des Abschlussprüfers und Konzernabschlussprüfers.

In der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Aufsichtsrats am 28. April 2023 wurden der Vorsitzende und die stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats gewählt. Außerdem waren für die Ausschüsse des Aufsichtsrats, die laut Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat zu bilden sind, die Mitglieder neu zu wählen.

Am 13. Juni befasste sich der neu gewählte Aufsichtsrat mit der Lage der Gesellschaft, der Konzernlage und der Prognose für das Jahr 2023. Die zuständigen Mitglieder des Vorstands berichteten zu offenen strategischen Themen aus vorangegangenen Sitzungen des Aufsichtsrats. Hierzu zählten unter anderem die Nachhaltigkeitsstrategie und die Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die Stornosituation in der Lebensversicherung, die Entwicklung in der Schadenversicherung, die aktuelle Situation der IT sowie die D&O-Versicherung im Konzern.

Auf Vorschlag des Personalausschusses wurden weitere Beschlüsse zur Vergütung der Vorstandsmitglieder, zur Nebentätigkeit von Vorstandsmitgliedern und zu Pensionen von ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern gefasst. Darüber hinaus beriet das Gremium ausführlich die Anpassung des Vergütungssystems des Vorstands. Im Nachgang zur Sitzung fasste der Aufsichtsrat hierzu Beschluss.

Am 20. September ließ sich der Aufsichtsrat erneut über die Lage der Gesellschaft, die Konzernlage und die Prognose für das Jahr 2023 informieren. Ausführlich befasste sich der Aufsichtsrat mit Strategie-Themen. Die zuständigen Vorstandsmitglieder gaben einen Statusbericht zur IT, zu Operations, zur Schadenversicherung, zur Nachhaltigkeit und Umsetzung der CSRD sowie zum aktuellen Strategieprozess. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat die Anpassung der Reisekostenordnung für den Aufsichtsrat beschlossen.

Zudem berichtete die Vorsitzende des Prüfungsausschusses aus diesem Ausschuss. Aufgrund seiner Beschlussempfehlung nahmen die Mitglieder des Aufsichtsrats den Halbjahresfinanzbericht 2023 billigend zur Kenntnis.

Ebenso informierte der Vorsitzende des Ausschusses für Vermögensanlagen über die Beschlussfassungen des Ausschusses.

Auf Vorschlag des Personalausschusses beriet der Aufsichtsrat über spezielle Aspekte zur variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder, wie die Prognose bzw. Einschätzung des Zielerreichungsgrads. Darüber hinaus wurden Beschlüsse zur Nachfolgeplanung für das Vorstandsressort Schadenversicherung, zur Anpassung des Vorstands-Anstellungsvertrags und zur Nebentätigkeit eines Vorstandsmitglieds gefasst.

Am 5. Dezember beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit dem voraussichtlichen Jahresergebnis 2023 und der Dividendenpolitik der Gesellschaft sowie mit dem voraussichtlichen Konzernergebnis. Intensiv besprochen wurde dabei die schwierige Situation in der Schadenversicherung. Darüber hinaus wurde die Konzernplanung für die Jahre 2024 bis 2026 besprochen und beschlossen. Außerdem behandelte der Aufsichtsrat Themen der IT sowie die Unternehmensstrategie. Über die Strategie wurde nach ausführlicher Erörterung entsprechend Beschluss gefasst. Weitere Themen in der Sitzung waren die Hauptversammlung 2024 sowie die jährliche Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats.

Auf Vorschlag des Personalausschusses befasste sich der Aufsichtsrat weiterhin mit der Nachfolgeplanung für das Vorstandsressort Schadenversicherung. Er beschäftigte sich insbesondere mit der Bestellung eines neuen Vorstandsmitglieds und fasste entsprechende Beschlüsse.

Beraten und beschlossen wurde auch über die Angemessenheit der Vergütung der Vorstandsmitglieder, über die Zielvereinbarungen für das Jahr 2024 zur variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie über Anpassungen im Vorstands-Anstellungsvertrag.

Entsprechend der Vorgabe der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beurteilten die Aufsichtsratsmitglieder ihre Kenntnisse in den Themenfeldern Kapitalanlage, Versicherungstechnik und Rechnungslegung im Wege einer Selbsteinschätzung. Diese bildet die Grundlage eines vom Aufsichtsrat im Jahresrhythmus aufzustellenden Entwicklungsplans, in dem der Aufsichtsrat Themenfelder festlegt, in welchen das Gesamtgremium oder einzelne Aufsichtsratsmitglieder die entsprechenden Kenntnisse vertiefen wollen.

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat die überarbeitete Vergütungs-Richtlinie der NÜRNBERGER (Stand Oktober 2023) und die angepasste Richtlinie zur fachlichen Eignung und persönlichen Zuverlässigkeit für Aktionärs- und Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sowie Mitglieder des Vorstands (Stand Oktober 2023) beschlossen.

Arbeit der Ausschüsse

Nach der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat bestehen fünf Ausschüsse. Neben dem vom Mitbestimmungsgesetz vorgeschriebenen Vermittlungsausschuss sind dies der Prüfungsausschuss, der Ausschuss für Vermögensanlagen, der Personalausschuss und der Nominierungsausschuss. Über die Arbeit der Ausschüsse ist der Aufsichtsrat regelmäßig umfassend unterrichtet worden. Die Ausschüsse bereiten die Beratungen und gegebenenfalls die Beschlüsse im Plenum vor. Darüber hinaus sind ihnen für festgelegte Geschäftsvorgänge auch eigene Beschlusszuständigkeiten übertragen worden.

Der Prüfungsausschuss tagte zweimal, im März und im September, um den Jahresabschluss der Gesellschaft und den Konzernabschluss 2022 ausführlich zu prüfen sowie den Halbjahresfinanzbericht 2023 zu erörtern. An allen Sitzungen nahm der Abschlussprüfer teil. Einen Schwerpunkt bildete dabei die Überprüfung der Qualität der Abschlussprüfung. Ebenso wurde die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers eingehend besprochen. Darüber hinaus gab der Prüfungsausschuss eine Empfehlung an den Aufsichtsrat zum Wahlvorschlag für den Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer in der Hauptversammlung am 28. April 2023. Zudem erfolgte im Dezember eine weitere standardmäßige Berichterstattung des Abschlussprüfers im Rahmen der Vorprüfung zur Jahresabschlussprüfung. Diese wurde den Mitgliedern des Prüfungsausschusses sowie dem Gesamtgremium zur Verfügung gestellt.

Außerdem befasste sich der Prüfungsausschuss regelmäßig eingehend mit dem Internen Überwachungssystem der NÜRNBERGER. Hierzu berichteten die verantwortlichen Inhaber der Unabhängigen Risikocontrollingfunktion, der Compliance-Funktion, der Internen Revisionsfunktion und der Versicherungsmathematischen Funktion persönlich und standen für Fragen der Ausschussmitglieder zur Verfügung. Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses pflegte auch außerhalb der Sitzungen zu aktuellen Themen Kontakt zu einzelnen Vorstandsmitgliedern, zu verantwortlichen Inhabern der Schlüsselfunktionen und zu Leitern der entsprechenden Zentralbereiche.

Zudem hat sich der Prüfungsausschuss mit dem Bericht der Monitoring-Stelle über die Billigung von Nichtprüfungsleistungen, die vom Abschlussprüfer erbracht werden, beschäftigt und hierzu keine Einwände erhoben. Ebenso hat der Prüfungsausschuss eine Anpassung der Billigungsleitlinie für Nichtprüfungsleistungen der NÜRNBERGER beschlossen.

Darüber hinaus beriet der Prüfungsausschuss über Schwerpunkte für die Jahres- sowie Konzernabschlussprüfung 2023 der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG. Zudem beauftragte er den Abschlussprüfer, die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, mit der Prüfung des gesonderten nichtfinanziellen Konzernberichts sowie mit der projektbegleitenden und qualitätssichernden Prüfung mit Blick auf die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), einschließlich der European Sustainability Reporting Standards (ESRS).

Der Prüfungsausschuss berichtete dem Aufsichtsrat zeitnah über die Inhalte seiner Sitzungen.

Vom Ausschuss für Vermögensanlagen wurde die Zustimmung in den Fällen, die die Geschäftsordnung für den Vorstand festlegt, im schriftlichen Verfahren eingeholt. In den Sitzungen des Aufsichtsrats wurde über die Prüfungen und Beschlüsse dieses Ausschusses informiert.

Der Personalausschuss bereitete in fünf Sitzungen im Wesentlichen die im Bericht zu den Schwerpunkten der Beratungen im Plenum bereits erwähnten Beschlüsse zu Vorstandsangelegenheiten, insbesondere zur Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie zu Veränderungen im Vorstand, vor. Über die Arbeit des Ausschusses wurde der Aufsichtsrat regelmäßig unterrichtet.

Der Nominierungsausschuss und der Vermittlungsausschuss mussten im Berichtsjahr 2023 nicht tätig werden.

Der Nominierungsausschuss beriet in einer Sitzung Anfang März 2024 ausführlich anhand eines Kompetenzprofils über den Wahlvorschlag für die Nachwahl eines Aufsichtsratsmitglieds der Aktionärsvertreter in der Hauptversammlung 2024. Auf Vorschlag des Nominierungsausschusses haben die Aktionärsvertreter des Aufsichtsrats über den nachzuwählenden Kandidaten Beschluss gefasst. Ein entsprechender Wahlvorschlag wird der Hauptversammlung 2024 vorgelegt.

Jahres- und Konzernabschluss sowie gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht

Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, in der Hauptversammlung 2023 zum Abschlussprüfer der Gesellschaft gewählt, erhielt vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats den Prüfungsauftrag. Sie hat den vom Vorstand der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG erstellten Jahresabschluss und Lagebericht sowie Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 nach den gesetzlichen Bestimmungen sowie nach den festgelegten Schwerpunkten eingehend geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Nach Vorabprüfung durch den Prüfungsausschuss, ergänzenden Erläuterungen durch den Abschlussprüfer und seiner eigenen Prüfung stimmte der Aufsichtsrat den Ergebnissen dieser Prüfung zu.

Nach Vorabprüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts sowie des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts durch den Prüfungsausschuss und dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung dieser Abschlüsse und Berichte erhob der Aufsichtsrat keine Einwendungen. Er billigte den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023. Der Jahresabschluss ist damit nach §172 AktG festgestellt. Unter Berücksichtigung des Interesses der Aktionäre und der Gesellschaft hat der Aufsichtsrat mit dem Vorstand die Verwendung des Bilanzgewinns ausführlich beraten. Demzufolge soll eine gleichbleibende Dividende von 3,50 EUR je Stückaktie ausgeschüttet werden.

Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüfte auch den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2023. Darüber hinaus erläuterte der Vorstand dem Aufsichtsrat den Bericht und stand für Fragen zur Verfügung. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung des gesonderten nichtfinanziellen Konzernberichts durch den Aufsichtsrat waren keine Einwendungen zu erheben.

Um die Ergebnisse der Vorprüfung und der gesamten Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie des gesonderten nichtfinanziellen Konzernberichts zu erläutern und Fragen aus dem Gremium zu besprechen, nahmen Vertreter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu einzelnen Tagesordnungspunkten an den Sitzungen des Prüfungsausschusses und an Sitzungen des Aufsichtsrats der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG teil.

Personalia

Dr. Armin Zitzmann legte sein Vorstandsmandat und seine Funktion als Vorsitzender des Vorstands aus Altersgründen vorzeitig zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 28. April 2023 nieder. Der Aufsichtsrat stimmte der Amtsniederlegung zu. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats dankte Dr. Armin Zitzmann, der seit 1993 in leitender Position bei der NÜRNBERGER tätig gewesen war und dem Vorstand seit 1999 angehörte, seit 2007 als stellvertretender Vorsitzender und seit 2013 als Vorsitzender, für sein außerordentliches Engagement.

Zum Nachfolger von Dr. Armin Zitzmann als Vorsitzender des Vorstands der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG ernannte der Aufsichtsrat mit Wirkung zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 28. April 2023 Harald Rosenberger. Er gehört dem Vorstand seit 2019 an und war bislang für den Bereich Lebens- und Krankenversicherung zuständig.

Als neue Vorstandsmitglieder der Gesellschaft hatte der Aufsichtsrat bereits mit Wirkung zum 1. Januar 2023 Katja Briones-Schulz für den Bereich Lebens- und Krankenversicherung sowie Wolfram Politt für den Bereich Operations und Kundenbeziehungsmanagement bestellt.

Mit Wirkung zum 1. März 2023 wurde Dr. Thomas Reimer als neues Vorstandsmitglied für die Bereiche Informationstechnik und Digitalisierung sowie Datenschutz bestellt.

Im Jahr 2023 war turnusgemäß entsprechend dem Aktiengesetz und dem Mitbestimmungsgesetz der Aufsichtsrat der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG neu zu wählen. Die Wahl der Arbeitnehmervertreter fand am 2. Februar 2023 statt. Wiedergewählt wurden Eva Amschler, Peter Forster und Stefanie Schulze. Neu in den Aufsichtsrat der Gesellschaft als Vertreter der Arbeitnehmer wurden Max Kellermann, Jens-Uwe Schmiedecke und Mirko Wolf gewählt. Die Wahl der Aktionärsvertreter erfolgte am 28. April 2023 durch die Hauptversammlung. Wiedergewählt wurden Dr. Ludger Arnoldussen, Prof. Dr. Nadine Gatzert und Dr. Wolf-Rüdiger Knocke. Neu in den Aufsichtsrat der Gesellschaft als Vertreter der Aktionäre wurden Walter Bockshecker, Christine Bruchmann und Manuela Kiechle gewählt. Die Amtszeit des gesamten neu gewählten Aufsichtsrats begann mit dem Ende der Hauptversammlung am 28. April 2023 und endet mit der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2027 beschließt.

Zum 28. April 2023 sind aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden Nesrin Alkan-Öztürk, Detlef Lautenschlager und Axel Wrosch als Vertreter der Arbeitnehmer sowie Dr. Holger Haas, Franz Kränzler und Dagmar G. Wöhrl als Vertreter der Aktionäre. Der Aufsichtsratsvorsitzende dankte allen Mitgliedern des Gremiums für ihre konstruktive und vertrauensvolle Mitarbeit während der gesamten Amtszeit.

In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 28. April 2023 wurden Dr. Wolf-Rüdiger Knocke wieder zum Vorsitzenden und Eva Amschler wieder zur stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Ebenso wurden die Mitglieder aller Ausschüsse neu gewählt.

Dr. Wolf-Rüdiger Knocke hat aus gesundheitlichen Gründen sein Mandat als Aktionärsvertreter im Aufsichtsrat der Gesellschaft und alle mit diesem Amt verbundenen Mandate mit Wirkung zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 14. Mai 2024 niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt ihm für seine langjährige, herausragende Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender. Eine entsprechende Nachwahl ist in der ordentlichen Hauptversammlung am 14. Mai 2024 vorgesehen.

Dank

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands sowie allen Mitarbeitern und Vertriebspartnern für ihre engagierte Arbeit in einem Geschäftsjahr, das von vielen Herausforderungen und großen Veränderungen geprägt war.

Nürnberg, 21. März 2024

Dr. Wolf-Rüdiger Knocke Vorsitzender des Aufsichtsrats

Präsenz der Aufsichtsratsmitglieder in Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG im Jahr 2023

Aufsichtsratsmitglied Aufsichtsrat Teilnahmequote
Aufsichtsrat
Personal
ausschuss
ausschuss
Dr. Wolf-Rüdiger Knocke,
Vorsitzender
5/5 100 % 5/5 2/2
Eva Amschler,
stellv. Vorsitzende
5/5 100 % 2/2
Nesrin Alkan-Öztürk1 1/1 100 % 2/2
Dr. Ludger Arnoldussen 5/5 100 %
Walter Bockshecker2 4/4 100 % 3/3
Christine Bruchmann2 4/4 100 %
Peter Forster 5/5 100 % 3/3
Prof. Dr. Nadine Gatzert 5/5 100 % 2/2
Dr. Holger Haas1 1/1 100 %
Max Kellermann2 4/4 100 %
Manuela Kiechle2 4/4 100 %
Franz Kränzler1 1/1 100 %
Detlef Lautenschlager1 1/1 100 % 1/1
Jens-Uwe Schmiedecke2 4/4 100 % 3/3
Stefanie Schulze 5/5 100 %
Dagmar G. Wöhrl1 0/1 0 % 0/2
Mirko Wolf2 4/4 100 % 1/1
Axel Wrosch1 1/1 100 % 2/2

1Mitglied des Aufsichtsrats bis 28. April 2023

2Mitglied des Aufsichtsrats seit 28. April 2023

Der Nominierungsausschuss und der Vermittlungsausschuss mussten im Berichtsjahr nicht tätig werden. Der Ausschuss für Vermögensanlagen erteilte bei Bedarf seine Zustimmung im schriftlichen Verfahren.

Strategieprozess #vomICHzumWIR

Wie schafft es die 140 Jahre alte NÜRNBERGER, in dieser Zeit voller Veränderungen erfolgreich zu bleiben? Mit dieser Frage haben sich Vorstand und Belegschaft im vergangenen Jahr intensiv beschäftigt und einen Plan für die Zukunft entwickelt.

Die großen Herausforderungen für die gesamte Versicherungsbranche sind nicht neu. Aber sie haben sich 2023 noch einmal massiv verschärft: die Gefahren durch den Klimawandel, die Auswirkungen einer immer älter werdenden Gesellschaft sowie die Volatilität der Finanzmärkte. Dazu kommt die wachsende Instabilität der geopolitischen Sicherheitslage mit ihren drastischen Folgen für eine globalisierte Wirtschaft. Die NÜRNBERGER steht zudem unter hohem Kostendruck. Uns war bewusst: Jetzt gilt es zu handeln und unsere Zukunft aktiv und vorausschauend zu gestalten. Deshalb haben wir den Transformationsprozess #vomICHzumWIR gestartet, der die NÜRNBERGER gestärkt durch diese unsicheren Zeiten bringt: mit einem neuen Geschäftsmodell, der passenden Unternehmenskultur und dem Effizienzprogramm "Fit für die Zukunft". Unter dem Motto #FIT2024 hat in diesem Jahr die Umsetzung dieser drei Stränge begonnen.

Mit "Fit für die Zukunft" bauen wir das Fundament für den Präventionsversicherer. In drei Handlungssträngen entwickeln wir Maßnahmen, um uns zu fokussieren, auf bestimmte Leistungen zu verzichten und Prozesse zu optimieren. Damit reduzieren wir das Kostenniveau der NÜRNBERGER dauerhaft und stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit. Die Fokussierung leiten wir aus der Geschäftsstrategie ab: Aktivitäten, die nicht mit unserer Ausrichtung als Präventionsversicherer im Einklang stehen, werden abgebaut. Beim Leistungsverzicht verringern wir Services und Leistungen, die für die NÜRNBERGER keinen wesentlichen Mehrwert stiften. Und die Optimierung von Kerngeschäftsprozessen End-to-End verbessert unsere Produktivität und reduziert Kosten. Am Ende haben wir damit zufriedenere Kunden und Vermittler.

Traditionell ist ein Versicherer dazu da zu leisten, wenn Schäden eingetreten sind. Zum Beispiel, wenn der Kunde bereits berufsunfähig oder sein Keller überflutet ist. Angesichts steigender Aufwände vor allem durch Klimawandel und Demografie stellt sich die Frage, wie das für Versicherungsnehmer und Versicherer finanzierbar bleiben kann, zum Beispiel angesichts von rund 5 Mrd. EUR Hagelschäden sowohl an Autos als auch an Gebäuden. Unser neues Geschäftsmodell sieht deshalb vor: Wir werden viel früher tätig. Wir helfen tatkräftig, dass Schäden gar nicht erst passieren. Sei es, indem wir Hausbesitzer dabei unterstützen, ihr Heim vor Elementarschäden zu schützen. Oder unsere Kunden beim Erhalt ihrer Gesundheit begleiten, sodass sie unsere Versicherungsleistungen im besten Fall gar nicht in Anspruch nehmen müssen. Wir haben uns auf den Weg gemacht, Präventionsversicherer zu werden. Wir entwickeln unsere Produkte so weiter, dass Prävention ein integraler Teil von ihnen wird. Und wir bieten unseren Kunden individuelle Tools und Services für ein gesundes Leben. Prävention ist der entscheidende Weg, Kosten zu reduzieren, damit Versicherungen auch künftig bezahlbar bleiben. Unser neues Geschäftsmodell ermöglicht es uns zu fokussieren, zu priorisieren, uns im Wettbewerb zu differenzieren. Und es ist das eine Ziel, an dem sich alle NÜRNBERGER Mitarbeitenden orientieren können. Bei allem Change bleibt eins gleich: Wir werden weiterhin ein verlässlicher Partner sein – für unsere Kunden, Vermittler, Mitarbeitende und Anteilseigner.

Fit für die Zukunft

Geschäftsmodell Prävention

Für den Veränderungsprozess brauchen wir eine Unternehmenskultur, die diesen Weg ermöglicht und fördert. Denn die Menschen machen den Unterschied und sind das A und O des Erfolgs. Historisch bedingt ist unsere Arbeitsweise vor allem von der sogenannten Family- und Strukturkultur geprägt. Dazu gehört viel Gutes wie unsere Verlässlichkeit, die wir uns definitiv erhalten werden, aber zum Beispiel auch lange Entscheidungswege. Um die aktuellen Herausforderungen besser meistern zu können, wollen wir künftig Leistung und Innovation stärker fördern. Das bedeutet, dass Mitarbeitende mehr Verantwortung übernehmen und in ihre Fähigkeiten und Erfahrungen vertrauen. Dass sie den Mut haben, neue Ideen anzustoßen und umzusetzen. Ein anderer Aspekt: Wir richten uns auf die Wirkung aus, die wir mit unserer Arbeit erzielen. Ist das, was ich gerade tue, wirklich das, was das Unternehmen voranbringt? Das schaffen wir nur gemeinsam, als ein Team. Deshalb steht der gesamte Strategieprozess unter dem Motto #vomICHzumWIR.

#vomICHzumWIR als Treiber unserer Neuaufstellung.

NÜRNBERGER Aktie

Aktienmärkte

Das Börsenjahr 2023 prägten vor allem drei Faktoren: die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine, der Kampf gegen die Inflation und die wieder steigenden Zinsen. Ende 2022 lag die Inflationsrate im Euroraum bei 9,2%, im November 2023 dann bei 2,4% und damit nahe an der Zielmarke von 2,0%, nachdem die Europäische Zentralbank den Leitzins in insgesamt zehn aufeinander folgenden Schritten auf 4,5% angehoben hatte. Nach einem volatilen Jahresverlauf konnten die Aktienmärkte so am Ende des Jahres noch deutlich zulegen und teilweise nahe an den Höchstständen schließen. Das Jahr 2023 beendete der DAX mit 16.752 Punkten, und damit einer Steigerung von 20,3% im Jahresverlauf. Der M-DAX, mit Titeln aus der zweiten Reihe börsennotierter Unternehmen, schloss mit 27.137 Punkten und einer Steigerung von 8,0% gegenüber dem Vorjahr. Der Nebenwerteindex S-DAX verzeichnete ein Kursplus von 17,1%.

Die positive Entwicklung spiegelte sich auch auf europäischer Ebene wider. Der EURO STOXX 50, der sich aus 50 großen, börsennotierten Unternehmen des Euro-Währungsgebiets zusammensetzt, verzeichnete im Jahresverlauf eine Steigerung um 19,2%, der französische CAC 40 ein Plus von 16,5%. Auch der Leitindex der Londoner Börse (FTSE 100) übertraf das Niveau zum Jahresbeginn um 3,8%. An den außereuropäischen Börsenplätzen zeigten sich unterschiedliche Entwicklungen: In den Vereinigten Staaten stieg der S&P 500 um 24,2%, der Nasdaq 100 sogar um 53,8%. In Asien verzeichnete der japanische Nikkei 225 ein Plus von 28,2%, während der Shanghai Composite in China um 3,7% nachgab.

Kursentwicklung der NÜRNBERGER Aktie

Die Aktie der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG konnte im vergangenen Jahr an den positiven Entwicklungen der Börsen nicht partizipieren. Die NÜRNBERGER Aktie lag am letzten Tag des Berichtsjahres mit einem Kurs von 67,00 EUR (XETRA-Handel) um 7,50 EUR unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres. Dies entspricht unter Berücksichtigung der Dividende einer 1-Jahres-Performance von –5,8%. In den letzten drei Jahren erzielte die NÜRNBERGER Aktie eine Performance inklusive Dividendenzahlungen von 6,1%. Im gleichen Zeitraum legten der DAX und der Versicherungs-Index um 22,1% bzw. 53,0% zu. Auf Basis des Kurses vom 29. Dezember 2023 beträgt der Börsenwert der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG insgesamt 771,8 Mio. EUR bei einem Grundkapital von 40,3 Mio. EUR.

NÜRNBERGER Aktie/Aktienindizes (3-Jahres-Performance-Verlauf)

Zeitraum: 31.12.2020 bis 31.12.2023

Dividende

Vorstand und Aufsichtsrat der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG werden in der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023 eine gegenüber dem Vorjahr gleichbleibende Dividende von 3,50 (3,50) EUR je Stückaktie vorschlagen. An die Aktionäre werden somit 40,3 (40,3) Mio. EUR ausgeschüttet. Auf Basis des Jahresschlusskurses liegt die Dividendenrendite der NÜRNBERGER Aktie bei 5,2%, und damit am oberen Ende der Spanne von 4,2% bis 5,3% über die vergangenen 10 Jahre.

Dividendenentwicklung NÜRNBERGER Beteiligungs-AG

Quelle: NÜRNBERGER Versicherung, Stand 01.2024

NÜRNBERGER Aktie auf einen Blick

Vinkulierte Namensaktien
ISIN DE0008435967 (WKN 843596)
Jahresschlusskurs in EUR 67,00 74,50 79,00
Höchstkurs in EUR 79,00 86,00 81,50
Tiefstkurs in EUR 63,50 74,00 70,00
Dividendensumme in Mio. EUR 40,32 40,32 38,02
Dividende je Aktie in EUR 3,50 3,50 3,30

Aktionäre

Der Kreis unserer Aktionäre hat sich im Berichtsjahr nicht verändert und besteht zu 66% aus Erst- und Rückversicherern, zu 5% aus Banken und Fondsgesellschaften sowie zu 29% aus Vertriebspartnern, institutionellen und privaten Investoren.

Finanzkalender

    1. Mai 2024 Hauptversammlung
    1. Mai 2024 Dividendenauszahlung
    1. September 2024 Halbjahresfinanzbericht

Schlaglichter aus unserem Geschäft

Die NÜRNBERGER Versicherung ist in den Bereichen Lebensversicherung, private Krankenversicherung, Schadenversicherung, Unfallversicherung und Autoversicherung sowie im Finanzdienstleistungsbereich vorwiegend in Deutschland und Österreich tätig.

Lebensversicherung

Im Geschäftsfeld Lebensversicherung liegt der strategische Schwerpunkt der NÜRNBERGER weiterhin auf dem Einkommensschutz. Hierzu zählen Lösungen zur Absicherung des Einkommens und der Arbeitskraft wie bei Berufsunfähigkeit, Verlust einer Grundfähigkeit oder schweren Krankheiten. Im Zentrum stehen dabei sowohl die private Absicherung als auch der betriebliche Einkommensschutz.

Im Jahr 2023 wurde der Weg des Gesundheitspartners weiter fortgesetzt und ausgebaut. Im Rahmen der Strategie, nachhaltiger Gesundheitspartner für die Privat- und Firmenkunden zu werden, bietet die NÜRNBERGER im Bereich des Einkommensschutzes Produkte und Services, die nicht erst im Ernstfall wirken, sondern auch helfen, gesund zu bleiben bzw. wieder gesund zu werden.

Seit Sommer 2022 ist das neue Kindervorsorgekonzept auf dem Markt. Im Mittelpunkt steht ein lebensbegleitendes Produktkonzept, welches den Vermögensaufbau und die Absicherung gegenüber biometrischen Risiken (Einkommensschutz) von Kindern (ab Geburt) oder Jugendlichen verbindet – eingebettet in die Produktwelt "Einkommensschutz4Future" (EKS4Future).

In der privaten Altersvorsorge konzentriert sich die NÜRNBERGER auf fondsgebundene Lösungen. Seit 2021 bereichert eine komplett neu gestaltete fondsgebundene Rentenversicherung das Produktportfolio in diesem Segment.

Zahlreiche Ratings und Auszeichnungen bestätigten 2023 erneut die Qualität und Leistungsstärke der NÜRNBERGER, ihre Finanzstärke und Stabilität.

Krankenversicherung

Im Juli 2023 hat die NÜRNBERGER eine neue Krankenvollversicherung im Premiumsegment (Tarif MAX6+) sowie ein Krankentagegeld für Arbeitnehmer (Tarif KTA) eingeführt. Der neue Tarif zeichnet sich durch hervorragende Leistungsinhalte sowie integrierte digitale Services wie den Telemedizin-Spezialisten "Medgate" sowie "BetterDoc" aus, der den richtigen Arzt für Behandlung oder Zweitmeinung findet. Das Highlight des Tarifs ist eine hohe Beitragsrückerstattung von 1.500 EUR pro Jahr bei Leistungsfreiheit. Im Segment der Zusatzversicherung haben wir, analog unseres erfolgreichen Vertriebsansatzes in der Brillenversicherung, ein neues Produkt für Hörgeräte eingeführt. Die "Hörgerätebonusversicherung" wurde zusammen mit unserem Vertriebspartner aus der Brillenversicherung entwickelt und ist dort exklusiv erhältlich. Adressat ist der gesetzlich Versicherte, der lediglich einen geringen Festbetrag von seiner Kasse erhält. Unser Tarif gewährt einen Zuschuss für den Neukauf des nächsten Hörgeräts bzw. bei ärztlich bescheinigter Verschlechterung der Hörfähigkeit sowie bei Reparaturen.

In der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) haben wir 2023 unsere Services und technischen Prozesse weiterentwickelt. So können unsere Kunden nun auch das NÜRNBERGER Kundenportal zur Verwaltung ihrer bKV verwenden. Zudem bereiten wir einerseits in unserer Beratungstechnologie BT4all und andererseits im Arbeitgeberportal Xempus Lösungen für die vereinfachte Angebots- und Gruppenvertragserstellung für unsere Vermittler vor.

Schaden- und Unfallversicherung

In der Schadenversicherung arbeiten wir weiterhin daran, kundenzentrierte End-to-End-Prozesse einzuführen. Dafür überarbeiten wir auch unsere Produkte. Das heißt, wir modernisieren unsere gesamte Prozess- und Produktwelt. Das schließt auch eine neue Anwendungssystem-Landschaft ein, die von der Beratungs-/Verkaufssoftware bis zu einem neuen Bestandsführungssystem reicht und unsere Zukunftsfähigkeit sichert. Wir führen in drei Stufen schrittweise komplett neue oder überarbeitete Produkte ein.

Im Frühjahr 2023 haben wir unsere "NÜRNBERGER Business Line" erweitert. Außerdem sind wir im Sommer 2023 mit überarbeiteten Produkten der neuen "NÜRNBERGER Private Line" gestartet.

Die hohe Inflation war im Jahr 2023 ein großes Thema in der Schadenversicherung. Vor allem in der Kfz- und Leitungswasser-Versicherung führen aktuell Kostenexplosionen zu überproportional hohen Belastungen. Hinzu kommen die Auswirkungen der steigenden Kosten im Handwerker- und Materialbereich auf die Schadenaufwände. Zusätzlich verzeichnen wir weiterhin einen Anstieg von Elementarereignissen

Das Thema Nachhaltigkeit leitet weiterhin unser Handeln. Die bereits seit vielen Jahren in unseren Versicherungsprodukten integrierten nachhaltigen Leistungen werden bei jeder Produktüberarbeitung geprüft und gezielt erweitert. Mit Einführung der "Private Line", der neuen Produktlinie in der privaten Schadenversicherung, wurden Leistungskomponenten, die die Nachhaltigkeit fördern, weiter ausgebaut und dem Kunden transparent gemacht. Dabei lag der Fokus insbesondere auf der klimafreundlichen Absicherung von Risiken, der Förderung einer nachhaltigen Lebensweise sowie der Unterstützung von sozialem Engagement.

Bankdienstleistungen

Die Fürst Fugger Privatbank AG erhielt 2023 erneut von der Elite Report Edition und deren Medienpartner Handelsblatt das Prädikat "summa cum laude" und wurde in die "goldene Pyramide" der Elite der Vermögensverwalter aufgenommen.

im Auftrag von FOCUS-MONEY und n-tv hat das Institut für Vermögensaufbau die Qualität der Beratung vermögender Bankkunden getestet. Ergebnis: Die Fürst Fugger Privatbank erhielt das Siegel "Herausragende Vermögensverwaltung 2023".

Ebenso haben unabhängige Experten des Deutschen Instituts für Bankentests in Kooperation mit der Tageszeitung Die Welt das Traditionshaus unter die Lupe genommen. Die Fürst Fugger Privatbank hat beim Mystery Shopping bayernweit erneut die beste Bewertung erhalten. Sie darf sich auch weiterhin die "Beste Bank in Deutschland – Beratung Private Banking" nennen.

Sponsoring und gesellschaftliches Engagement

Das Motto "Gemeinschaft ist Leben" eint alle Sponsoringengagements der NÜRNBERGER Versicherung und konnte nach den coronabedingten Einschränkungen der Vorjahre wieder aufgegriffen werden. Ein buntes Potpourri an Maßnahmen und Aktionen ermöglichte zahlreiche unbeschwerte und nachgefragte Interaktionen in den Bereichen Sport, Soziales, Kultur und Bildung:

  • die Kooperation mit dem Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg (1. FCN) und hier insbesondere die Aktion und die Kampagne rund um das Sondertrikot "Gemeinschaft ist Leben", die mehr als 150 Millionen Kontakte generierte und auch von mehr als 2.000 Mitarbeitenden bei einem NÜRNBERGER Mottospieltag im Max-Morlock-Stadion unterstützt wurde.
  • die von der NÜRNBERGER ermöglichte Film-Dokumentation "Mutig bis zum Schluss" über den Aufstieg der Clubfrauen in die 1. Bundesliga, die über 6 Wochen im Kino lief und einen fünfstelligen Betrag einspielte.
  • der Auf- und Ausbau von Geschäftsbeziehungen im Fußballumfeld, zum Beispiel die Partnerschaft mit der Plattform GOKIXX. Ambitionierte Fußballtalente aus ganz Deutschland nahmen an von der NÜRNBERGER geförderten Veranstaltungen teil und ließen sich zur Absicherung des individuellen Karrierewegs beraten.
  • die international anerkannte Dressurserie um den NÜRNBERGER BURG-POKAL, die zum 32. Mal ausgetragen wurde und vor Ort und über Social Media auf großes Interesse stieß. Der reiterliche Nachwuchs konnte sich in elf Landesverbänden im NÜRNBERGER BURG-POKAL der Junioren messen. Darüber hinaus trugen spezialisierte Vermittler der NÜRNBERGER über regionale Sponsorings bundesweit zur Förderung des Pferdesports bei.
  • die Zusammenarbeit mit dem Handball-Bundesligisten HC Erlangen, zum Beispiel bei zwei Mottospieltagen, die sich dem Thema Special Olympics widmeten, bei einem Round-Table-Gespräch im Business Tower Nürnberg mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann über den Status quo und Potenziale bei der Förderung der sportlichen Betätigung von Menschen mit Behinderung sowie mit der Versteigerung der von der NÜRNBERGER zur Verfügung gestellten Hasen-Skulpturen von Künstler Otmar Hörl, die von der Action-Painting-Gruppe der Lebenshilfe im Nürnberger Land farbenfroh gestaltet wurden.
  • ein Round-Table-Gespräch "KI bewegt uns" mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Sport zu Chancen und Risiken des Einsatzes Künstlicher Intelligenz im Sport.
  • die Unterstützung des Bundesverbands Kinderhospiz e.V. (BVKH), sei es durch zweimal jährliche Wunschbaumaktionen im Foyer der Unternehmenszentrale, bei der Mitarbeitende der NÜRNBERGER Geschwistern lebensverkürzend erkrankter Kinder Herzenswünsche erfüllen oder mit dem von der Stiftung NÜRNBERGER Versicherung geförderten Hilfe-Portal "Frag OSKAR". Darüber hinaus wurde die Arbeit des BVKH bei Vertriebsveranstaltungen platziert und mit finanziellen und materiellen Spenden unterstützt.
  • das Engagement bei der Blauen Nacht, Deutschlands größter Kunst- und Kulturnacht, bei der Azubis der NÜRNBERGER mit dem Verkauf von Leuchtmagneten zur Teilfinanzierung der nächsten Veranstaltung 2025 beitragen.
  • die Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg, die sich weiterhin auf die Förderung der Sparte PLUS fokussiert, welche Talenten verschiedener Altersstufen sowie inklusiven Projekten eine Bühne bietet. Bei der Jungen Staatsphilharmonie unterstützt die NÜRNBERGER insbesondere das Jugendensemble.

• die Förderung des Nachwuchses, zum Beispiel beim Landeswettbewerb Mathematik in Bayern, mit dem Projekt "Hallo Klexi – wir lernen Deutsch" zur Verbesserung der Sprach- und Lesekompetenz von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund und der Einrichtung von Leseclubs in Übergangsklassen in Kooperation mit der Stadt Nürnberg. Weiterhin unterstützte die NÜRNBERGER den wissenschaftlichen Nachwuchs über Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen, die Förderung von Forschungsarbeiten sowie Partnerschaften mit Start-up-Zentren.

Mit ihren Aktivitäten rund um Sponsoring und gesellschaftliches Engagement gibt die NÜRNBERGER etwas von ihrem wirtschaftlichen Erfolg an die Gesellschaft zurück und legt die Basis für weitere Geschäftsbeziehungen. "Gemeinschaft ist Leben" ist somit ein Gewinn für alle.

NÜRNBERGER Beteiligungs-AG

Seite

32 Lagebericht
50 Bilanz
52 Gewinn- und Verlustrechnung
54 Anhang
56 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
59 Erläuterungen zur Bilanz
65 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
68 Sonstige Angaben
72 Gewinnverwendungsvorschlag
73 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Lagebericht

Grundlagen der Gesellschaft

Geschäftstätigkeit und verbundene Unternehmen

Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG, Nürnberg, leitet satzungsgemäß eine Versicherungsgruppe, deren Gesellschaften ihren Sitz im In- und Ausland haben; außerdem erbringt sie Dienstleistungen für Konzernunternehmen.

Im gesamten Berichtsjahr umfasste die unter der Marke "NÜRNBERGER Versicherung" (gleichbedeutend auch als "NÜRNBERGER" oder "NÜRNBERGER Konzern" bezeichnet) auftretende Gruppe im Wesentlichen acht inländische Versicherungsunternehmen einschließlich einer Pensionskasse, einen Pensionsfonds sowie ein Kreditinstitut. Das Assetmanagement und der Vertriebsweg Autohaus sind in eigenen Konzernunternehmen angesiedelt.

Bei den unmittelbaren Anteilen der NÜRNBERGER Beteiligung-AG an verbundenen Unternehmen ergaben sich im Jahr 2023 keine, bei den mittelbaren Anteilen drei Veränderungen. Die über die NÜRNBERGER Verwaltungsgesellschaft mbH gehaltene getsurance direct GmbH, Berlin, wurde auf die Getsurance GmbH, Berlin, verschmolzen, und die NÜRNBERGER Vertriebs und Servicezentrum GmbH, Nürnberg, veräußert. Unter den über die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG gehaltenen Anteilen wurde die Jurcash GmbH, Mannheim, auf die Neue Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG, Mannheim, verschmolzen.

Zusätzlich bestehen weitere Beteiligungen. Die verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind in der Anteilsbesitzaufstellung im Anhang aufgeführt.

Die vinkulierten Namensaktien der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG sind im Börsensegment Scale innerhalb des Freiverkehrs (Open Market) der Frankfurter Wertpapierbörse mit erhöhten Einbeziehungs-Voraussetzungen und -Folgepflichten notiert.

Dienstleistungs-Vereinbarungen und Unternehmensverträge

Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG führt als Konzernobergesellschaft mit ihrem eigenen Personal im Wesentlichen für die unter ihrer Leitung stehenden Konzerngesellschaften mit Sitz in Nürnberg definierte Arbeiten insbesondere in den Bereichen Revision, Risikomanagement, Recht und Compliance inklusive Geldwäschebekämpfung, Datenschutz, Planung und Controlling, Marketing und Steuern aus. Für die Neue Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG, Mannheim, und ihre Tochtergesellschaften erbringt sie Dienstleistungen in den Bereichen Datenschutz, Recht, Steuern und Geldwäschebekämpfung.

Zusätzlich zum Einsatz eigenen Personals ist die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG berechtigt, die Dienste von Angestellten der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG und der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG zum Erledigen dieser Aufgaben in Anspruch zu nehmen.

Mit den oben beschriebenen Dienstleistungen erbringen wir für die in Nürnberg ansässigen Versicherungsgesellschaften und die NÜRNBERGER Pensionsfonds AG unter anderem auch aufsichtsrechtliche Schlüsselfunktionen. Dies betrifft die Interne Revision (vollständig) sowie die Unabhängige Risikocontrolling- und die Compliancefunktion (jeweils teilweise; im Rahmen dieser beiden Funktionen werden nur die Leitung und Koordination sowie ein Teil der dezentralen Fachaufgaben von unserer Gesellschaft übernommen). Bei der NÜRNBERGER Pensionskasse AG und der NÜRNBERGER Pensionsfonds AG ist die Compliancefunktion zwar wie beschrieben organisiert, gilt aber nicht als aufsichtsrechtliche Schlüsselfunktion. Die Arbeiten in den Bereichen Revision, Datenschutz und Steuern werden für die NÜRNBERGER Asset Management GmbH im Rahmen einer Auslagerung erbracht.

Den Einkauf tätigt teilweise die NÜRNBERGER Verwaltungsgesellschaft mbH. Die NÜRNBERGER Asset Management GmbH übernimmt für uns definierte Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Vermögensanlage und -verwaltung. Weitere für unsere Gesellschaft anfallende Arbeiten führt die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG aus.

Die Dienstleistungen werden überwiegend nach dem Vollkostenprinzip vergütet; in einzelnen Fällen wird ein Gewinnzuschlag angesetzt.

Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG hat mit einzelnen direkten Tochtergesellschaften Beherrschungs- und/oder Ergebnisabführungsverträge geschlossen. Mit den Beherrschungsverträgen unterstellen die genannten Gesellschaften die Leitung ihrer Unternehmen der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG als beherrschendem Unternehmen. Umgekehrt sind wir gegenüber diesen Gesellschaften verpflichtet, eventuelle Jahresfehlbeträge auszugleichen. Die Ergebnisabführungsverträge verpflichten die Tochtergesellschaften zur Abführung der Jahresüberschüsse an uns sowie uns zur Verlustübernahme.

Mit der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG besteht ein Beherrschungs- und ein Ergebnisabführungsvertrag. Zusätzlich bestehen Beherrschungsverträge mit der NÜRNBERGER Krankenversicherung AG und der NÜRNBERGER Asset Management GmbH sowie ein Beherrschungsund Ergebnisabführungsvertrag mit der Code Camp:N GmbH. Der Beherrschungsvertrag mit der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG wurde mit Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum 31. Dezember 2022 gekündigt und seine Beendigung am 24. Januar 2023 in das Handelsregister eingetragen.

Strategie

Gegenstand des Unternehmens ist die Leitung der NÜRNBERGER Versicherung sowie die Beteiligung an Versicherungs- und anderen Gesellschaften. Das Unternehmen erbringt Dienstleistungen für seine Tochtergesellschaften und unterstützt sie bei der Kapitalausstattung.

Im Mittelpunkt von Planung und Steuerung der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG steht das Jahresergebnis im Hinblick auf die Ausschüttungsfähigkeit des Unternehmens. Als Basis dienen insbesondere die prognostizierten Beteiligungserträge bzw. Ergebnisse der Tochtergesellschaften und Beteiligungen sowie deren erwartete Geschäftsentwicklung.

Ertrag, Wachstum und Sicherheit sowie als Konsequenz unsere Unabhängigkeit sind die strategischen Ziele des Unternehmens. Oberste Priorität haben dabei – im Interesse unserer Versicherten, Aktionäre und Mitarbeiter – die langfristige Sicherung und wirtschaftliche Stabilität der NÜRNBERGER. Wir konzentrieren uns auf das Kerngeschäft und beteiligen uns im Versicherungssowie Finanzdienstleistungs-Bereich. Unser Hauptmarkt ist Deutschland, profitable Wachstumschancen und -nischen außerhalb des Bundesgebiets untersuchen wir kontinuierlich und nehmen sie gegebenenfalls wahr.

Erklärung zur Unternehmensführung

Aufgrund gesetzlicher Vorgaben ist auch die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG verpflichtet, Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat, im Vorstand sowie in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands festzulegen.

Zuletzt hatte der Aufsichtsrat im März 2022 eine Zielgröße zur Erreichung bis zum 30. Juni 2027 festgelegt, wonach der Anteil von Frauen im Aufsichtsrat der Gesellschaft 33,3% bzw. eine absolute Personenzahl von vier betragen soll. Im Rahmen der letzten ordentlichen Hauptversammlung vom 28. April 2023 fanden Wahlen zum Aufsichtsrat statt und es wurden sechs Vertreter der Aktionäre in den Aufsichtsrat gewählt. Zuvor fanden am 2. Februar 2023 die Wahlen der sechs Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat statt. Mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 28. April 2023 begann damit die Amtszeit des neu gewählten Aufsichtsrats, in dem seitdem fünf Frauen vertreten sind, was einem Anteil von 41,7% entspricht. Damit wurde im Geschäftsjahr die Zielgröße von 33,3% wie auch die absolute Personenzahl von vier übertroffen.

Im März 2022 hatte der Aufsichtsrat auch eine neue Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand zur Erreichung bis zum 30. Juni 2027 festgelegt. Danach soll der Anteil von Frauen im Vorstand der Gesellschaft 28,6% bzw. eine absolute Personenzahl von zwei betragen. Diese Zielgröße wurde im Hinblick auf ein Vorstandsgremium von sieben Personen festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt war im siebenköpfigen Vorstand eine Frau vertreten. Seit dem Jahreswechsel 2022/2023 kam es zu einigen Veränderungen im Vorstand: Zum 31. Dezember 2022 sind zwei Mitglieder ausgeschieden, hiervon eine Frau. Zum 1. Januar 2023 wurden zwei neue Vorstandsmitglieder bestellt; eine Frau sowie ein Mann. Zum 1. März 2023 wurde ein weiteres männliches Vorstandsmitglied bestellt und zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 28. April 2023 endete die Amtszeit eines weiteren männlichen Mitglieds. Aktuell ist daher eine Frau im siebenköpfigen Vorstand der Gesellschaft, was einem Anteil von 14,3% entspricht, sodass die gesetzte Zielgröße im Geschäftsjahr nicht erreicht wird. Ein männliches Vorstandsmitglied scheidet zum 31. Dezember 2024 aus. Ein neues Vorstandsmitglied wurde zum 1. Januar 2025 bestellt. Da dieses Vorstandsmitglied weiblich ist, werden dann zwei Frauen im siebenköpfigen Vorstand vertreten sein.

Zuletzt hatte sich der Vorstand im Mai 2022 zu einer Neudefinition der Führungsebenen, angepasst an das im Jahr 2019 eingeführte Entwicklungsmodell der NÜRNBERGER, entschlossen und dann die Zielgröße zur Erreichung bis zum 30. Juni 2027 neu festgelegt. Danach hat der Vorstand für den Anteil von Frauen in der ersten Führungsebene der Gesellschaft eine Zielgröße zur Erreichung bis zum 30. Juni 2027 von 57,1% bzw. eine absolute Personenzahl von vier festgelegt, auf der zweiten Führungsebene von 28,6% bzw. eine absolute Personenanzahl von zwei. Zum 31. Dezember 2023 lag die Frauenquote auf der ersten Ebene bei 37,5% bzw. drei Personen. Auf der zweiten Ebene lag sie zum 31. Dezember 2023 bei 11,1% bzw. einer Person.

Forschung und Entwicklung

Wir arbeiten stetig an der Verbesserung der zur Erfüllung des Geschäftszwecks erforderlichen Methoden und Abläufe. Darüber hinaus betreiben wir als Holdinggesellschaft keine Forschung und Entwicklung.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland war aufgrund des krisengeprägten Umfelds im Jahr 2023 rückläufig. Das Bruttoinlandsprodukt ist um 0,3% gesunken. Im Vorjahr war noch ein Anstieg von 1,8% zu verzeichnen.1 Trotz der in letzter Zeit rückläufigen Inflation dämpften die hohen Preise auf allen Wirtschaftsstufen die Konjunktur. Weitere wesentliche Einflussfaktoren waren die ungünstigen Finanzierungsbedingungen aufgrund steigender Zinsen und eine geringe In- und Auslandsnachfrage.

Die einzelnen wesentlichen Konjunkturindikatoren entwickelten sich wie folgt:

Durch die höheren Nettolöhne und -gehälter stieg im Jahr 2023 das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte um 5,9 (6,3)%. Die Inflationsrate lag im Jahresdurchschnitt bei 5,9% und damit unter dem historischen Höchststand des Jahres 2022 von 6,9%. Bei nachlassender Inflation stiegen die Verbraucherpreise somit im Jahresdurchschnitt genauso stark wie das verfügbare Einkommen. Die privaten Haushalte mussten folglich nach den Einbußen in den Jahren 2021 und 2022 keine weiteren Kaufkraftverluste hinnehmen.

Der private Konsum nahm im Jahr 2023 um 0,8% gegenüber dem Vorjahr ab. Im Vorjahr hatte sich eine Zunahme von 3,9% ergeben. Die Sparquote stieg gegenüber dem Vorjahr geringfügig von 11,1% auf 11,3% und lag damit noch etwas über dem Vor-Corona-Niveau. Auch der Staat reduzierte im Jahr 2023 erstmals seit fast 20 Jahren seine Konsumausgaben um 1,7% (im Vorjahr: Zuwachs 1,6%).

Die Bauinvestitionen sanken 2023 um 2,1 (1,8)%. Neben den hohen Baupreisen wirkten sich die spürbar gestiegenen Bauzinsen aus, die insbesondere den Wohnungsbau bremsten. In Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge wurden dagegen 3,0 (4,0)% mehr investiert. Dazu trug auch der Anstieg der gewerblichen Pkw-Neuzulassungen bei.

Der Außenhandel verschlechterte sich. Der Export von Waren und Dienstleistungen reduzierte sich um 1,8% gegenüber einem Anstieg im Vorjahr von 3,3%. Die Importe gingen mit 3,0% noch stärker zurück; im Vorjahr war noch ein deutlicher Zuwachs von 6,6% zu verzeichnen.

Der Arbeitsmarkt zeigte sich weiterhin robust, die schwache Konjunktur hat jedoch Spuren hinterlassen. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte zwar einen Höchststand, die Zahl der Arbeitslosen ist jedoch ebenfalls gestiegen. 2023 waren im Jahresdurchschnitt 2,609 (2,418) Mio. Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote nahm von 5,3% auf 5,7% zu.

Die Europäische Zentralbank erhöhte im Verlauf des Jahres 2023 in weiteren sechs Schritten den Leitzins von 2,5% auf 4,5%. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen betrug im Jahresdurchschnitt 2,46 (1,20)%.

Insgesamt haben sich die Beitragseinnahmen in der deutschen Versicherungswirtschaft 2023 leicht erhöht. Aktuellen Hochrechnungen zufolge sind die gebuchten Beiträge der im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zusammengeschlossenen Unternehmen um 0,6% auf 224,7 (223,3) Mrd. EUR angestiegen.

1In diesem Abschnitt werden für das Jahr 2023 vorläufige und für das Jahr 2022 endgültige Werte verwendet. Die Informationen und Werte stammen vom Statistischen Bundesamt mit Stand 15. Januar 2024 bzw. vom GDV mit Stand 25. Januar 2024.

In der Schaden- und Unfallversicherung nahmen die Prämieneinnahmen um 6,7% auf 84,5 (79,1) Mrd. EUR zu, in der Privaten Krankenversicherung erhöhten sie sich um 2,3% auf 48,2 (47,2) Mrd. EUR. Dagegen verringerten sich die gebuchten Beiträge der Lebensversicherer infolge stark reduzierter Einmalbeiträge um 5,2% auf 92,0 (97,0) Mrd. EUR.

Geschäftsverlauf im Überblick und Vergleich zur Prognose des Vorjahres

Für die Gesamtwirtschaft und auch für die NÜRNBERGER Versicherung waren die Rahmenbedingungen im Berichtsjahr herausfordernd. Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG erzielte mit 77,2 (49,7) Mio. EUR dennoch einen erheblich gestiegenen Jahresüberschuss. Wir liegen damit über unseren Erwartungen. Auf dieser Grundlage beurteilt der Vorstand den Geschäftsverlauf der Gesellschaft im Jahr 2023 insgesamt als gut.

Die einzelnen Ergebnisquellen entwickelten sich wie folgt:

2023 in Mio. EUR 2022 in Mio. EUR
Beteiligungsergebnis 121,4 59,7
Sonstiges Finanzergebnis 1,5 – 0,5
Finanzergebnis 122,9 59,2
Ergebnis aus Personal/Dienstleistungen – 6,2 – 12,7
Übriges Ergebnis – 8,3 – 8,4
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – 31,1 11,7
Ergebnis nach Steuern 77,2 49,8
Sonstige Steuern – 0,0 – 0,0
Jahresüberschuss 77,2 49,7

Das Beteiligungsergebnis hat sich erheblich erhöht. Grund ist in erster Linie die um 56,0 Mio. EUR gestiegene Gewinnabführung der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG von 87,9 (31,9) Mio. EUR. Während die eigentliche Abführung von 42,0 Mio. EUR auf 46,0 Mio. EUR anstieg, hat sich die Steuerumlage anders als im Vorjahr mit 41,9 (–10,1) Mio. EUR positiv entwickelt. Zusätzlich wirkte die Zuschreibung auf den Beteiligungsbuchwert der CG Car-Garantie Versicherungs-AG von 3,5 Mio. EUR ergebniserhöhend.

Das sonstige Finanzergebnis, das heißt das Zins- und sonstige Anlageergebnis, hat sich ebenfalls verbessert. Beim Zinsergebnis macht sich die gegenüber dem Vorjahr geringere Zinsbelastung aus den Pensionsrückstellungen bemerkbar. Zusätzlich konnten aus kurzfristigen Anlagen wieder höhere Zinserträge erzielt werden.

Im Ergebnis aus dem Personal- und Dienstleistungsbereich stehen dem Personalaufwand und den Aufwendungen für bezogene Dienstleistungen die durch die Mitarbeiter der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG erzielten Erträge aus erbrachten Dienstleistungen gegenüber. Das Ergebnis hat sich hauptsächlich durch den erheblich reduzierten Personalaufwand verbessert. Dieser liegt wieder auf dem Niveau des Jahres 2021 und war im Vorjahr durch erhöhte Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen aufgrund inflationsbedingter Anpassungen des Renten- und Gehaltstrends negativ beeinflusst.

Das übrige Ergebnis ist in der Regel negativ, da hauptsächlich die von der Gesellschaft zu tragenden Aufwendungen des Geschäftsbetriebs enthalten sind. Die Aufwendungen bewegten sich insgesamt auf Vorjahresniveau.

Aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag war im Gegensatz zum Ertrag im Vorjahr im Berichtsjahr ein Aufwand auszuweisen. Hier macht sich die Entwicklung der Steuern der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG bemerkbar, die bei uns als Organträger zu erfassen sind. Korrespondierend zu den erfassten Erträgen aus der Steuerumlage war ein erhöhter Steueraufwand zu verzeichnen.

Insgesamt ergab sich dadurch ein um 55,2% erheblich gestiegener Jahresüberschuss von 77,2 (49,7) Mio. EUR.

Unsere letztjährige Prognose eines erheblich ansteigenden Jahresüberschusses haben wir damit erreicht und in der Höhe sogar übertroffen. Dabei lag insbesondere das Finanzergebnis über dem der Prognose zugrundeliegenden Wert.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlägt der Vorstand wie im Vorjahr eine Dividende von 3,50 EUR je Stückaktie vor.

Ertragslage

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG setzt sich aus dem Beteiligungsergebnis und dem sonstigen Finanzergebnis zusammen.

Das Beteiligungsergebnis ist geprägt von den Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen sowie den laufenden Ausschüttungen der verbundenen Unternehmen und Beteiligungen. Daneben beeinflussen dieses Ergebnis grundsätzlich Bewertungseffekte und Abgangsergebnisse aus diesen Positionen. Im Geschäftsjahr 2023 ist das Beteiligungsergebnis mit 121,4 (59,7) Mio. EUR um 103,5% erheblich gestiegen.

Der überwiegende Teil der Erhöhung resultiert aus den stark erhöhten Erträgen aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG von 87,9 (31,9) Mio. EUR. Während im Vorjahresbetrag auf Basis des Steuerumlagevertrags ein zu erfassender Aufwand von 10,1 Mio. EUR enthalten war, ergab sich im Berichtsjahr ein Ertrag aus der Steuerumlage von 41,9 Mio. EUR. Aus dem Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag mit der CodeCamp:N GmbH waren im Berichtsjahr Verluste von 0,9 (0,1) Mio. EUR zu übernehmen.

Daneben nahmen die Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen mit 31,0 (27,9) Mio. EUR zu. Die Ausschüttung der NÜRNBERGER Asset Management GmbH hat sich mit 11,1 (5,4) Mio. EUR mehr als verdoppelt. Die Ausschüttungen der NÜRNBERGER Krankenversicherung AG von 6,0 (6,0) Mio. EUR, der Fürst Fugger Privatbank AG von 5,5 (5,4) Mio. EUR und der NÜRNBERGER Verwaltungsgesellschaft mbH von 4,4 (4,3) Mio. EUR bewegten sich auf Vorjahresniveau. Von der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG konnte aufgrund des negativen Vorjahresergebnisses wie im Vorjahr keine Dividende vereinnahmt werden. Die Dividende der unter den Beteiligungen ausgewiesenen CG Car-Garantie Versicherungs-AG hat sich von 6,9 Mio. EUR auf 4,0 Mio. EUR verringert.

Darüber hinaus waren im Berichtsjahr 3,5 (0,0) Mio. EUR auf den Beteiligungsbuchwert der CG Car-Garantie Versicherungs-AG zuzuschreiben. Im Vorjahr hatten sich bei den Beteiligungen nur Bewertungseffekte von untergeordneter Bedeutung ergeben, Abgangsergebnisse fielen in beiden Jahren nicht an.

Das sonstige Finanzergebnis, als Zusammenfassung des Zins- und sonstigen Anlageergebnisses, zeigt sich mit 1,5 (–0,5) Mio. EUR ebenfalls verbessert. Dazu trugen die reduzierte Zinsbelastung der Gesellschaft aus langfristigen Rückstellungen, insbesondere für Pensionen, sowie erhöhte Erträge aus sonstigen Anlagen bei.

Aufgrund der beschriebenen Effekte hat sich das Finanzergebnis im Geschäftsjahr um 107,6% erhöht und beträgt 122,9 (59,2) Mio. EUR.

Sonstige Ergebnisbestandteile

Beim Ergebnis aus den Bereichen Dienstleistungen und Personal sind dem Personalaufwand und den Aufwendungen für bezogene Dienstleistungen die entsprechenden Dienstleistungserträge einschließlich Vorstandsumlagen gegenübergestellt. Das Ergebnis hat sich mit –6,2 (–12,7) Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr erheblich verbessert, was großteils auf den um 23,4% bzw. 7,6 Mio. EUR gesunkenen Personalaufwand von 25,0 (32,6) Mio. EUR zurückzuführen ist. Im Vorjahresbetrag waren stark erhöhte Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen aufgrund von Renten- und Gehaltstrendanpassungen wegen der gestiegenen Inflation enthalten. Den Dienstleistungserträgen aus erbrachten Leistungen (inklusive Vorstandsumlagen) von 22,4 (24,1) Mio. EUR standen Aufwendungen für bezogene Leistungen von 3,6 (4,1) Mio. EUR gegenüber.

Das übrige Ergebnis, also die Bestandteile, die nicht den vorweg beschriebenen Ergebnisquellen zuordenbar sind, zeigt sich mit –8,3 (–8,4) Mio. EUR kaum verändert. Im übrigen Ergebnis sind hauptsächlich folgende Aufwendungen enthalten: Verzinsung der Bedeckungsmittel für eingegangene Pensionsverpflichtungen, Aufsichtsratsvergütungen, Aufwendungen für Büromieten, Beratungskosten, sonstige Geschäftskosten und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen.

Aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergab sich im Berichtsjahr ein Aufwand von 31,1 Mio. EUR (im Vorjahr: Ertrag 11,7 Mio. EUR). Dabei entfielen Aufwendungen von 14,6 Mio. EUR (im Vorjahr: Ertrag 9,4 Mio. EUR) auf Körperschaftsteuer (inklusive Solidaritätszuschlag) und von 16,5 Mio. EUR (im Vorjahr: Ertrag 2,3 Mio. EUR) auf Gewerbesteuer. Der positiven Entwicklung der Steuerumlage in den Erträgen aus der Gewinnabführung der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG stehen durch den Ausweis eines Steueraufwands bei der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG entsprechend negative Effekte gegenüber. Im Vorjahr hatte sich dies umgekehrt gezeigt.

Jahresüberschuss/Bilanzgewinn

Die beschriebenen Ergebnisbestandteile führen zu einem um 55,2% erheblich gestiegenen Jahresüberschuss von 77,2 (49,7) Mio. EUR. Im Rahmen von §58 Abs. 2 Satz 1 AktG wurden den anderen Gewinnrücklagen 35,0 (10,0) Mio. EUR zugeführt. Aus dem Bilanzgewinn von 49,5 (47,6) Mio. EUR sollen eine Dividende von 3,50 (3,50) EUR je Stückaktie ausgeschüttet und 9,1 Mio. EUR auf neue Rechnung vorgetragen werden. Im Berichtsjahr wurden mit Beschluss der Hauptversammlung 7,2 Mio. EUR aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres vorgetragen.

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Oberstes Ziel des Finanzmanagements ist es, die Liquidität des NÜRNBERGER Konzerns zu erhalten und effizient zu steuern. Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG sichert diese vor allem durch die Planung der zukünftigen Zahlungsmittelzu- sowie -abflüsse. Zudem besteht im NÜRNBERGER Konzern ein Abkommen über kurzfristige konzerninterne Liquiditätshilfen. Hierdurch wird insbesondere mit den verbundenen Unternehmen eine kurzfristige Liquiditätssteuerung ermöglicht.

Für uns als Mutterunternehmen eines Versicherungskonzerns ist die Bedeckung der Solvabilitätsanforderungen mit anrechenbaren Eigenmitteln sowohl in der Gruppe insgesamt als auch bei unseren Tochtergesellschaften von großer Bedeutung. Danach richten wir unsere Ausstattung mit Eigenkapital aus.

Kapitalstruktur

Das Eigenkapital einschließlich des Bilanzgewinns entspricht 83,2 (84,1)% der Bilanzsumme. Neben dem Grundkapital von unverändert 40,3 Mio. EUR bestanden Kapitalrücklagen von 136,4 (136,4) Mio. EUR und Gewinnrücklagen von 556,4 (521,4) Mio. EUR. Somit ergibt sich mit dem Bilanzgewinn von 49,5 (47,6) Mio. EUR ein bilanzielles Eigenkapital von 782,5 (745,7) Mio. EUR. Ohne den zur Ausschüttung vorgesehenen Teil des Bilanzgewinns beträgt das Eigenkapital 742,2 (705,3) Mio. EUR.

Die Pensionsrückstellungen beliefen sich auf 130,4 (134,9) Mio. EUR. Während im Vorjahr inflationsbedingte Renten- und Gehaltstrendanpassungen zu einem starken Anstieg führten, war im Berichtsjahr ein leichter Rückgang zu verzeichnen.

Die Steuerrückstellungen betrugen 20,3 (0,0) Mio. EUR, da sich im Jahr 2023 ein deutlich erhöhtes Steuerergebnis ergab. Die sonstigen Rückstellungen erhöhten sich auf 6,3 (5,7) Mio. EUR.

Die Verbindlichkeiten von 1,4 (0,9) Mio. EUR betreffen überwiegend die verbundenen Unternehmen sowie sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern.

Die Pensionsrückstellungen von 130,4 (134,9) Mio. EUR sind als mittel- bis langfristiges Fremdkapital einzustufen, die Steuerrückstellungen, sonstigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten von insgesamt 28,0 (6,6) Mio. EUR im Wesentlichen als kurzfristiges Fremdkapital.

Investitionen

Die Investitionen in den Anteilsbesitz betrafen Einzahlungen in die Kapitalrücklage der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG von insgesamt 30,0 Mio. EUR. Weitere Investitionen ins Finanzanlagevermögen wurden nicht getätigt.

Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen fielen für EDV-Software und Inventar an. Sie bewegten sich mit Zugängen von zusammen 0,1 Mio. EUR auf geringem Niveau.

Liquidität

Die Kapitalflüsse nach den einzelnen Herkunftsarten entwickelten sich entsprechend der Methodik des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 21 zur Kapitalflussrechnung wie folgt:

Aus laufender Geschäftstätigkeit ergab sich 2023 ein Mittelzufluss von 35,0 (33,6) Mio. EUR. Diese Mittelflüsse sind im Berichtsjahr wie im Vorjahr insbesondere von den Zahlungen aus Ergebnisabführungen einschließlich Zu- oder Abflüssen aus der Steuerumlage, den Ausschüttungen der Beteiligungen sowie Steuerzahlungen geprägt.

Im Gegensatz zum Mittelzufluss im Vorjahr von per saldo 24,7 Mio. EUR sind im Berichtsjahr aus der Investitionstätigkeit per saldo 0,9 Mio. EUR abgeflossen. Den Zahlungsflüssen aus der Investitionstätigkeit sind einerseits insbesondere erhaltene Zins- und Dividendenzahlungen von insgesamt 23,2 (20,9) Mio. EUR, Darlehensrückzahlungen von 1,2 (5,0) Mio. EUR und 4,8 (4,0) Mio. EUR aus Wertpapierverkäufen zugeordnet. Andererseits wurden im Wesentlichen die unter dem Punkt "Investitionen" erläuterten Auszahlungen für Finanzanlagen von 30,0 (4,8) Mio. EUR vorgenommen.

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug 40,3 (38,0) Mio. EUR. In diesem ist wie im Vorjahresbetrag die gezahlte Dividende erfasst.

Der Finanzmittelfonds, einschließlich der Anteile an einem Geldmarktfonds in den Wertpapieren des Umlaufvermögens, hat sich im Geschäftsjahr 2023 um 6,2 Mio. EUR auf 45,6 Mio. EUR reduziert.

Vermögenslage

Anlagevermögen

Die Finanzanlagen von 781,7 (754,1) Mio. EUR erhöhten sich um 27,6 Mio. EUR.

Bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen von 680,1 (650,1) Mio. EUR betreffen die wesentlichen Buchwerte die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG und die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG. Die Erhöhung resultiert aus den erläuterten Einzahlungen in die Kapitalrücklage der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG.

Der ausgewiesene Beteiligungsbestand von 49,3 (45,8) Mio. EUR entfällt fast ausschließlich auf die CG Car-Garantie Versicherungs-AG, deren Buchwert sich durch Zuschreibungen um 3,5 (0,0) Mio. EUR erhöht hat.

Aufgrund von Rückzahlungen bestehen keine wesentlichen Ausleihungen an verbundene Unternehmen mehr (im Vorjahr: 1,1 Mio. EUR). Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen mit 8,3 (8,3) Mio. EUR Aktienbestände und mit 44,0 (48,8) Mio. EUR Inhaberschuldverschreibungen.

Die Sachanlagen haben sich von 1,5 Mio. EUR auf 1,2 Mio. EUR hauptsächlich durch planmäßige Abschreibungen reduziert und entfallen auf das Inventar.

Zusammen mit den immateriellen Vermögensgegenständen von 0,4 (0,5) Mio. EUR betrug das Anlagevermögen damit zum Bilanzstichtag insgesamt 783,4 (756,1) Mio. EUR.

Umlaufvermögen

Die Position Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände hat mit 111,8 (79,2) Mio. EUR erheblich zugenommen. Darin enthalten sind Forderungen gegen verbundene Unternehmen von 76,4 (25,6) Mio. EUR, wovon allein 75,1 (21,2) Mio. EUR gegen die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG bestehen. Der Großteil betrifft dabei die Ergebnisabführung inklusive Verrechnungen der Steuerumlage. Deren Entwicklung hat auch zum starken Anstieg der Forderungen geführt. Die sonstigen Vermögensgegenstände sanken auf 35,4 (53,6) Mio. EUR, wovon allein 32,2 (50,0) Mio. EUR Forderungen gegen Finanzämter betreffen.

Zum Stichtag bestanden kurzfristige Anlagen in Geldmarktfonds von 25,0 (20,0) Mio. EUR, die unter den Wertpapieren des Umlaufvermögens erfasst sind.

Zudem waren liquide Mittel von 20,6 (31,8) Mio. EUR auszuweisen.

Das Umlaufvermögen betrug insgesamt 157,4 (131,0) Mio. EUR.

Bilanzsumme

Die Bilanzsumme unserer Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag 940,9 (887,1) Mio. EUR.

Weitere Leistungsfaktoren

Durchschnittlich waren im Jahr 2023 bei der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG 245 (248) fest angestellte Mitarbeiter beschäftigt. Sie sind vor allem Spezialisten in übergreifenden Abteilungen, die Aufgaben der Konzernsteuerung wahrnehmen. Den Angestellten unserer Tochtergesellschaften sind sie in allen Belangen, wie zum Beispiel Förderungen, Weiterbildungen und Sozialleistungen, gleichgestellt.

Die Kunden und Vermittler stehen für die NÜRNBERGER im Zentrum. Auf ihre Wünsche und Bedürfnisse richten wir unsere Produkte und Services aus – wo immer möglich, verknüpft mit einem Präventionsangebot. Hierfür bilden unsere kompetenten und motivierten Mitarbeiter, die fortlaufend verbesserten Prozesse und eine leistungsfähige IT die angemessene Basis. Zudem ist uns eine zielgerichtete Unternehmenskultur und ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Wirtschaften wichtig.

Risikobericht

Risiken der künftigen Entwicklung und Risikomanagement

Um Chancen wahrnehmen zu können, sind wir im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit auch Risiken ausgesetzt. Aufbauend auf ihrer langjährigen Erfahrung besitzt die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG ein Risikomanagementsystem zum bewussten und kalkulierten Umgang mit Risiken.

Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die nachfolgenden Aussagen zur Risikosituation unserer Gesellschaft auf einen Zeitraum von einem Jahr – entsprechend den Darstellungen im Chancen- und Prognosebericht.

Ziele des Risikomanagements

Die Ziele des konzernweit organisierten Risikomanagements und die daraus abgeleiteten Maßnahmen orientieren sich an der Risikostrategie des NÜRNBERGER Konzerns. Im Vordergrund steht dabei, die Risikotragfähigkeit sicherzustellen, also unsere Fähigkeit, die aus eingegangenen Risiken resultierenden Verluste so abdecken zu können, dass keine Existenzgefährdung für das Unternehmen resultiert. In diesem Zusammenhang sollen die bestehenden Risiken auf ein akzeptables Niveau begrenzt werden. Dabei dient der kontrollierte Umgang mit Risiken dazu, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen, um geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Dies beinhaltet Maßnahmen, die dazu dienen, das Einhalten wesentlicher aufsichtsrechtlicher Anforderungen, etwa zur Solvabilität und zum Sicherungsvermögen, auch für die Zukunft sicherzustellen. Darauf aufbauend können Chancen erkannt und wahrgenommen werden. Damit trägt das Risikomanagement dazu bei, dass unsere Unternehmensziele erreicht werden können. Auf die verschiedenen eingesetzten Mittel gehen wir im Folgenden näher ein.

Risikomanagementprozess

Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG ist in den Risikomanagementprozess des NÜRNBERGER Konzerns integriert. Ausgangspunkt dafür ist das Risikotragfähigkeits-Konzept für den Konzern und die Versicherungsgesellschaften. Auf dessen Basis identifizieren sowie bewerten wir mit Unterstützung eines eigenen Risikomanagement-Tools einmal pro Quartal die vorhandenen Risiken und leiten darüber hinaus geeignete Kennzahlen ab, die wir mit adäquaten Schwellenwerten versehen. Über dieses sogenannte Limitsystem überwachen und steuern wir die Risiken, denen wir ausgesetzt sind. Mit den Kennzahlen und den ihnen zugeordneten Schwellenwerten wird dabei den geschäftsstrategischen Zielen der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG Rechnung getragen.

Wesentliche Aufgaben im Risikomanagementprozess des Konzerns und seiner Versicherungsgesellschaften sowie der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG selbst übernimmt die Unabhängige Risikocontrollingfunktion (URCF). Diese Funktion wird in der NÜRNBERGER von einer über mehrere Organisationseinheiten verteilten Struktur wahrgenommen, die aus dem zentralen Risikomanagement, den dezentralen Risikocontrollern für die einzelnen Risikokategorien, dem verantwortlichen Inhaber der URCF sowie dem URCF-Gremium insgesamt besteht. Die Funktionsträger der URCF sind unabhängig von risikonehmenden Stellen. Hauptaufgabe der URCF ist – neben der quartalsweisen Berichterstattung an den Vorstand – das fachspezifische sowie gesamthafte

Einschätzen der Risikolage der Versicherungsgesellschaften und des Konzerns. Dazu beobachtet und analysiert die URCF die Risikopositionen des Gesamtkonzerns sowie der Einzelgesellschaften unter Beachtung der vom Vorstand verabschiedeten Risikostrategie. Die URCF macht darüber hinaus dem Gesamtvorstand Vorschläge zum Risikotragfähigkeits-Konzept sowie für das daraus abzuleitende Limitsystem.

Die Interne Revision prüft das Risikomanagement auf Basis eines jährlich fortzuschreibenden Prüfungsplans und berichtet hierüber unmittelbar an die Geschäftsleitung.

Rechnungslegungsprozess

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem soll durch angemessene und funktionsfähige Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen weitestgehend gewährleisten, dass potenzielle Risiken in der Rechnungslegung minimiert und ein regelkonformer Abschluss sowie Lagebericht erstellt werden. Dazu gehört auch die Prüfung, ob Erkenntnisse aus dem Risikomanagement in der Rechnungslegung zu berücksichtigen sind.

Am Rechnungslegungsprozess der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG sind neben dem Bereich Rechnungswesen weitere Fachbereiche beteiligt. Zum vollständigen und zeitnahen Erfassen aller Geschäftsvorfälle besteht eine eindeutige Terminkette über einen Gesamtterminplan mit klaren Verantwortlichkeiten, dessen Status im Abschluss laufend verfolgt wird.

Der gesamte Rechnungslegungsprozess ist in einzelne Bilanzierungsprozesse gegliedert. Diese sind bereichsübergreifend hinsichtlich ihrer Bedeutung nach verschiedenen Kriterien (Eintrittswahrscheinlichkeiten, Fehleranfälligkeit/-wahrscheinlichkeit, potenzielle Risiko- bzw. Fehlerauswirkung) eingeteilt. Der Umfang der Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen orientiert sich an der durch die Klassifizierung ausgedrückten Wertigkeit der einzelnen Prozesse. Dies gilt auch für jene, die zu Aussagen und Angaben in Anhang und Lagebericht führen.

Es besteht eine umfangreiche Beschreibung der Bilanzierungsprozesse, also der Prozesskette vom Entstehen der Daten bis zum buchungstechnischen Erfassen bzw. zu den Aussagen und Angaben in Anhang und Lagebericht. Sie beinhaltet die personellen Zuständigkeiten beim Bearbeiten und die potenziellen Risiken bzw. Fehlerquellen. Ebenfalls enthalten sind die zum Aufdecken bzw. Vermeiden von Fehlern eingerichteten Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen ("Freigabe und Revision") sowie deren Dokumentation. Zur Prozessbeschreibung gehören auch Arbeitsanweisungen und Richtlinien (Handbücher). Rechnungslegungsdaten prüfen wir laufend auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Soweit erforderlich, führen wir eine angemessene Vier-Augen-Prüfung durch. Darüber hinaus nehmen wir systemgestützte Plausibilitätstests vor. Das Einhalten der Vorgaben, insbesondere die Wirksamkeit und die Dokumentation der Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen, wird stichprobenweise (prozessunabhängig) von der Internen Revision überprüft.

Die für die Bilanzierungsprozesse jeweils Verantwortlichen sehen die Beschreibung mindestens einmal jährlich vor dem Jahresabschluss auf notwendige Modifikationen und Aktualisierungen durch. Dabei werden einerseits Änderungen und Erweiterungen in den Rechnungslegungsvorschriften (Gesetze, Rechtsverordnungen etc.) umgesetzt. Andererseits überprüft der Bereich Rechnungswesen mit betroffenen Fachbereichen nach dem Jahresabschluss, ob weitere Verbesserungen der Bilanzierungsprozesse möglich und sinnvoll sind. Diese Verbesserungen gehen ebenfalls

in die Dokumentation des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ein und führen somit zu einer ständigen Optimierung. Außerdem werden Anpassungen vorgenommen, die auf Prüfungsergebnissen der Internen Revision beruhen. Die Interne Revision überwacht die Umsetzung.

Jeweils zum Halbjahres- und zum Jahresabschluss wird von den an der Rechnungslegung beteiligten Fachbereichen eine schriftliche Bestätigung eingeholt, dass nach der im rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem hinterlegten Beschreibung vorgegangen wurde und die Grundlagen entsprechend dokumentiert sind.

Ein adäquates Richtlinienwesen (Handbücher) ist eingerichtet und wird zum Halbjahres- und zum Jahresabschluss aktualisiert.

Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung erstellen wir mithilfe von SAP-Software; ein Teil der Buchungen wird über verschiedene Vorsysteme zugeliefert. Ein umfassendes Berechtigungskonzept verhindert unbefugte Schreib- oder Lesezugriffe. Datenbestände werden regelmäßig gesichert.

Risiken aus Kapitalanlagen

Wesentlich für das Risikomanagement der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG sind das Überwachen der Werthaltigkeit der eingegangenen Unternehmensbeteiligungen, aber auch das laufende und planerische Überwachen der jederzeitigen Liquidität. Zu diesem Zweck wird der Vorstand mindestens quartalsweise über die jeweiligen aktuellen Veränderungen informiert.

Das Ergebnis der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG ist ganz wesentlich abhängig von den Jahresüberschüssen unserer Personen- und Schadenversicherungs-Gesellschaften, insbesondere von der Ergebnisabführung der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG sowie den Dividendenzahlungen der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG, der NÜRNBERGER Krankenversicherung AG, unseres Finanzdienstleistungsinstituts, der NÜRNBERGER Asset Management GmbH, sowie der Fürst Fugger Privatbank AG. Die Risiken für eine nachteilige Entwicklung im Jahr 2024 sind begrenzt, weil die Beteiligungserträge der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG für das Folgejahr relativ gut vorherzusehen sind: Bei der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG besteht wegen der gesetzlich geregelten Beteiligung der Versicherungsnehmer eine hohe Prognosegenauigkeit für ein mindestens erzielbares Jahresergebnis. Mit Vorlage der Gewinnverwendungs-Vorschläge der anderen genannten Gesellschaften sind deren Dividendenzahlungen als nahezu sicher anzunehmen.

Grundsätzlich besteht das Risiko, dass in der Zukunft weitere Abschreibungen auf die Buchwerte unserer verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erforderlich werden können. Im Hinblick auf die entsprechenden Zeitwerte und die diesen Zeitwerten zugrunde liegenden Planungen sowie unter Berücksichtigung der eingeleiteten Maßnahmen gehen wir derzeit aber von keinem weiteren Korrekturbedarf aus. Darüber hinaus ist es möglich, dass die verbundenen und Beteiligungsunternehmen aufgrund ihrer Risikosituation Bedarf an zusätzlichen Eigenmitteln haben.

Zum Schutz der Interessen der Versichertengemeinschaft besteht bei den Versicherungsgesellschaften ein Netz von gesetzlichen Regelungen. Um zu gewährleisten, dass die entsprechenden Vorgaben eingehalten werden, haben wir umfassende Controllingsysteme insbesondere in den Bereichen Versicherungstechnik und Kapitalanlagen eingerichtet. Diese Controllingsysteme werden stets weiterentwickelt und eingesetzt, um die Entscheidungsträger über relevante Kenngrößen umfassend und zeitgerecht zu informieren.

Die aktuelle Zinsentwicklung fließt in die Steuerung der Kapitalanlagen ein. Der Ausfall von Schuldnern hatte im Berichtsjahr keine Bedeutung für die Kapitalanlagen der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG. Aufgrund der sehr guten und guten Bonität der Schuldner ist davon auszugehen, dass sich dies im Folgejahr nicht ändern wird.

Veränderungen am Kapitalmarkt stellen für uns ein Marktpreisrisiko dar. Es untergliedert sich vor allem in Aktienkurs-, Zinsänderungs- und Währungsrisiken. Diese hätten die nachfolgend genannten Auswirkungen auf den Zeitwert unserer Kapitalanlagen. Bei dauerhaften Wertminderungen könnten sich grundsätzlich Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung ergeben.

Falls die Aktienkurse um 20% zurückgingen, würden sich die Marktwerte der börsennotierten aktienkurssensitiven Kapitalanlagen um 2,2 Mio. EUR vermindern. Umgekehrt würden sich bei einem Anstieg der Aktienkurse um 20% die Marktwerte dieser Kapitalanlagen um 2,2 Mio. EUR erhöhen.

Bei festverzinslichen Wertpapieren und Ausleihungen würde ein Anstieg der Zinsen um 1%-Punkt den Marktwert der zinssensitiven Kapitalanlagen um 1,3 Mio. EUR vermindern. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass diese Kapitalanlagen vollständig als Anlagevermögen bilanziert sind und dort entsprechend veränderte Marktwerte in der Regel nicht ergebniswirksam werden. Ein Zinsrückgang um 1%-Punkt würde den Marktwert um 1,3 Mio. EUR erhöhen.

Bei einer Änderung aller Fremdwährungen gegenüber dem Euro um 10% würde sich der Marktwert der Kapitalanlagen um 0,5 Mio. EUR vermindern bzw. erhöhen.

Immobilienrisiken haben für die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG keine Bedeutung.

Über Planungen, Lage und Geschäftsentwicklung bei Nicht-Versicherungsunternehmen, an denen wir beteiligt sind, lassen wir uns regelmäßig auf Basis zeitnaher Informationen berichten und erörtern diese in den Aufsichtsgremien. Unser Beteiligungs-Controlling analysiert die Geschäftsberichte und sonstigen Unterlagen zu den Beteiligungsgesellschaften. Auch bei Minderheitsbeteiligungen üben wir unsere Informations- und Mitwirkungsrechte aus. Auf der Grundlage der Ergebnisse leiten wir bei Bedarf geeignete Maßnahmen ein. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Einzelfall zusätzliche Mittel bereitgestellt werden müssen.

Risiken der Finanzstruktur

Grundsätzlich können in ungünstigen Fällen Risiken aus der Inanspruchnahme von ausgegebenen Bürgschaften und Garantien entstehen. Dies betrifft zum einen die gesetzlich festgelegten Pflichten zum Verlustausgleich aus den im Kapitel "Grundlagen der Gesellschaft" unter dem Punkt "Dienstleistungs-Vereinbarungen und Unternehmensverträge" genannten Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen und zum anderen unsere Zusagen, die wir in Bezug auf die Fürst Fugger Privatbank AG zur Verlustfreistellung gegenüber dem Einlagensicherungsfonds sowie zur angemessenen Eigenmittelausstattung gegeben haben. Aufgrund der aktuellen Planungsrechnungen der betroffenen Gesellschaften schätzen wir das Risiko einer Inanspruchnahme jedoch als gering ein.

Operationelle Risiken

Unter operationellen Risiken fassen wir mögliche Verluste durch unangemessene Personalausstattung, fehlschlagende Prozesse, Ausfälle technischer Systeme, Verzögerungen in der Umsetzung von Projekten, menschliche Fehler, Compliance-Verstöße, Änderung rechtlicher Rahmenbedingungen oder externe Ereignisse zusammen.

Um operationelle Risiken zu verringern, werden Arbeitsabläufe laufend optimiert und Mitarbeiter kontinuierlich weitergebildet. Darüber hinaus besitzt die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG ein internes Kontrollsystem, dessen Angemessenheit und Wirksamkeit sie regelmäßig überprüft. Durch Funktionstrennungen in den Arbeitsabläufen, Abstimmungs- und Plausibilitätsprüfungen sowie abgestufte Vollmachten und Berechtigungen reduzieren wir das Risiko schädigender Handlungen und vermeiden Fehler. Prozessunabhängig prüft zudem die Interne Revision Systeme, Verfahren und Einzelfälle.

Personalrisiken, denen auch die NÜRNBERGER ausgesetzt ist, bestehen darin, dass es nicht gelingt, Positionen mit den richtigen Personen bzw. überhaupt zu besetzen und die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden.

Möglichen Risiken im Bereich Datenverarbeitung wenden wir besondere Aufmerksamkeit zu, um die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität unserer Daten angemessen zu gewährleisten. So wird die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen gravierenden IT-Notfall infolge Störungen durch Fehler oder höhere Gewalt aufgrund der vorhandenen technischen und organisatorischen Vorkehrungen (hochverfügbare Basis-Infrastruktur, zwei moderne Rechenzentren, umfassendes Datensicherungskonzept, plattformübergreifendes Monitoring, wirksames IT-Service-Continuity-Management) als sehr gering eingeschätzt.

Vorsätzlich herbeigeführte IT-Sicherheitsvorfälle – vor allem Cyber-Angriffe – haben ein besonders hohes Schadenpotenzial. Die in dieser Hinsicht angespannte Bedrohungslage beobachten wir daher aktiv. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Cyber-Angriff mit großer Schadenwirkung wird aufgrund der getroffenen Vorkehrungen grundsätzlich als gering eingeschätzt. So hat die NÜRNBERGER ein Informationssicherheits-Management etabliert, in dessen Rahmen mehrstufige Kontrollen und neueste Technologien zum Einsatz kommen. Die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit dieser Sicherheitsmaßnahmen werden laufend überwacht. Da gezielte Angriffe nicht vollkommen verhindert werden können, wurde zusätzlich eine Cyber-Versicherung abgeschlossen.

Grundsätzlich ist die Gesellschaft auch Rechts- und Rechtsänderungsrisiken ausgesetzt, wovon nicht zuletzt das Steuerrecht betroffen ist: Die Steuerpositionen wurden auf der Basis geltenden Rechts ermittelt. Dennoch kann es in der Zukunft zum Beispiel im Zuge steuerlicher Außenprüfungen zur Anwendung abweichender Auffassungen der Finanzverwaltung kommen. Hieraus können sich zusätzliche Steuerverbindlichkeiten bzw. -rückstellungen ergeben. Nicht zuletzt können auch aus möglichen Änderungen der Steuergesetzgebung finanzielle Belastungen entstehen, zum Beispiel durch Vorgaben des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu steuerlichen Organschaften.

Sonstige Risiken

Eine mögliche Verschlechterung des Ansehens der NÜRNBERGER bei ihren Kunden, Aktionären und Vermittlern sowie in der Öffentlichkeit insgesamt bezeichnen wir als Reputationsrisiko. Solche Risiken können nicht zuletzt durch negative Darstellungen in der Öffentlichkeit entstehen, ausgelöst beispielsweise durch unzufriedene Kunden oder Anspruchsteller. Auch fehlerhafte Arbeitsabläufe sowie Gerichtsurteile können sich grundsätzlich nachteilig auf unsere Reputation auswirken. Da es sich bei den Reputationsrisiken in der Regel um Folgerisiken handelt, wird ihnen vorbeugend mit Maßnahmen begegnet, die bei den jeweiligen Ursachen ansetzen. Zu nennen sind hierbei insbesondere alle Aktivitäten zur Sicherstellung von Effektivität und Effizienz der Geschäftsprozesse, eine möglichst klare Kommunikation mit den Kunden (ergänzt um ein Beschwerdemanagement), eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, ein ganzheitlicher Risikoidentifikations-Prozess sowie ein internes Compliance-System zur Vermeidung und frühzeitigen Aufdeckung von Compliance-Verstößen. Um schnell auf eventuelle negative Berichte reagieren zu können, werden laufend Medien und Soziale Netzwerke überwacht.

Als strategisch bezeichnen wir das Risiko, dass sich wesentliche Geschäftsentscheidungen im Zeitverlauf als nachteilig erweisen könnten. Dies gilt analog für fehlende Reaktionen auf ein geändertes Unternehmensumfeld und für das mangelhafte Umsetzen von Entscheidungen. Im aktuell gegebenen Umfeld aus sich ändernden Kundenerwartungen, unsicheren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und wachsender Regulatorik besteht eine besondere Herausforderung für die NÜRNBERGER darin, die notwendigen Veränderungsprozesse und Maßnahmen zur Fokussierung des Unternehmens geeignet zu priorisieren und miteinander zu verzahnen. Dies geht mit entsprechenden strategischen Risiken einher. Weitere strategische Risiken der NÜRNBERGER bestehen insbesondere hinsichtlich ihrer vertrieblichen Ausrichtung, ihrer Produktschwerpunkte und nicht zuletzt hinsichtlich einer dauerhaft zu hohen Kostenbelastung. Wir reduzieren das strategische Risiko, indem wir das Unternehmensumfeld analysieren, die Projekte zur Weiterentwicklung der NÜRNBERGER insgesamt steuern und indem wir Entscheidungsprozesse sowie das Risikomanagement miteinander verzahnen. So werden unter anderem bei wesentlichen Entscheidungen Informationen aus dem Risikomanagementsystem berücksichtigt.

Zusammenfassende Darstellung

Die wesentlichen Risiken der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG sind in den vorherigen Abschnitten aufgeführt.

Seit einigen Jahren werden unsere bedeutendsten Tochterunternehmen, die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG sowie die NÜRNBERGER Krankenversicherung AG, durch das Ratingunternehmen Fitch hinsichtlich ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit und Sicherheit untersucht. Dafür stellen wir unter Beachtung kartellrechtlicher Vorschriften auch vertrauliche und interne Informationen zur Verfügung. Im August 2023 bestätigte Fitch das Finanzstärkerating der drei genannten Gesellschaften von A+ (stark).

Zusammenfassend ergibt sich aus den aktuellen Erkenntnissen und erläuterten Gegebenheiten keine bestandsgefährdende Beeinträchtigung unserer Risikotragfähigkeit.

Chancen- und Prognosebericht

Zukunftsbezogene Aussagen in diesem Geschäftsbericht beruhen in erster Linie auf Erwartungen, Prognosen und Planungen. Aufgrund der darin enthaltenen Annahmen und Ungewissheiten sind abweichende tatsächliche Entwicklungen nicht grundsätzlich auszuschließen. Sie können sich zum Beispiel durch eine von der Annahme abweichende Entwicklung der genannten Planungsparameter, durch Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, der Wettbewerbssituation, der Entwicklung der Finanzmärkte oder der Wechselkurse sowie aufgrund nationaler oder internationaler Gesetzesänderungen ergeben.

Aus solchen Abweichungen können Chancen und Risiken für die zukünftige Entwicklung der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG entstehen. Mögliche Chancen werden in den nachfolgenden Erläuterungen behandelt, während wir zu den Risiken im vorstehenden Risikobericht Stellung nehmen. Aus den dort beschriebenen Risiken können sich grundsätzlich auch Chancen ergeben, wenn die Entwicklung besser verläuft als von uns prognostiziert.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die deutsche Wirtschaftsleistung soll 2024 wieder zulegen, wobei jedoch keine große konjunkturelle Dynamik abzusehen ist. Zudem dämpft die Notwendigkeit staatlicher Konsolidierungsmaßnahmen eine wirtschaftliche Expansion. Der überwiegende Teil der führenden Prognoseinstitute geht von einem geringfügigen Wachstum aus.

Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel erwartet dabei in seiner Prognose des Bruttoinlandsprodukts einen Anstieg um 0,9%.1 Die einzelnen wesentlichen Konjunkturindikatoren werden dabei wie folgt eingeschätzt:

Der Preisauftrieb hat Ende 2023 bereits spürbar nachgelassen. Die Energiepreise haben dabei ihren Höhepunkt überschritten, 2024 sollen diese um 2,1% sinken. Es wird für das aktuelle Jahr mit einer Gesamtinflationsrate von 2,3% gerechnet. Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte sollen voraussichtlich um 4,0% steigen, da auch die Nettolöhne nochmals merklich zulegen dürften. Das wird sich auch beim privaten Konsum bemerkbar machen; es wird für 2024 mit einem Anstieg von 1,7% gerechnet. Die Sparquote soll dabei nur leicht auf 11,5% steigen.

Bei den Bauinvestitionen wird ein Rückgang von 2,5% erwartet, der vor allem den Rückgängen im Wohnungsbau geschuldet ist. Aufgrund der hohen Finanzierungskosten können auch die Ausrüstungsinvestitionen nur in geringem Maße ausgeweitet werden. Es wird von einer Zunahme von 1,3% ausgegangen. Ab Mitte des Jahres 2024 soll die Weltwirtschaft wieder deutlich anziehen, die Exporte werden voraussichtlich jedoch insgesamt noch um 0,6% zurückgehen. Auch für die Importe wird ein Rückgang um 0,9% erwartet, wobei der heimische Konsum stützend wirken soll. Die Zahl der Erwerbstätigen wird 2024 voraussichtlich ihren Zenit erreichen und danach rückläufig sein. Die Arbeitslosigkeit wird zunächst noch wachsen, bevor sie mit der wirtschaftlichen Belebung wieder sinken soll. Es wird im Jahresdurchschnitt von einer Quote von 5,8% ausgegangen.

1Die Informationen und Werte in diesem Abschnitt stammen vom Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) mit Stand 12. Dezember 2023 bzw. vom GDV mit Stand 25. Januar 2024.

Die wesentlichen Unsicherheiten in der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung resultieren zum einen aus den finanzpolitischen Maßnahmen aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2021. Zudem kann das Produktionspotenzial der Unternehmen derzeit schwer eingeschätzt werden. Gleiches gilt für die weiteren Auswirkungen aus dem Ukraine- und dem Nahost-Konflikt.

Hinsichtlich der Zinsentwicklung ist davon auszugehen, dass diese ihren Höhepunkt erreicht hat. Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank bereits im ersten Halbjahr 2024 den Leitzins absenken wird. Am Ende des Jahres wird ein Leitzins von 2,75% angenommen.

Die deutsche Versicherungswirtschaft blickt verhalten optimistisch in das laufende Jahr 2024. Vor dem Hintergrund steigender Reallöhne und nachlassender Inflation erwartet der GDV für 2024 ein Wachstum des gesamten Beitragsaufkommens von 3,8%. Die einzelnen Geschäftsbereiche sollen sich dabei unterschiedlich entwickeln.

In der Lebensversicherung wird von einem verbesserten Umfeld ausgegangen. Die Zinsentwicklung stärkt zwar die Ertragskraft und damit die Attraktivität der Lebensversicherungsprodukte, die Branche steht jedoch in Konkurrenz mit gut verzinslichen kurzfristigen Anlagealternativen. Es wird in der gesamten Lebensversicherung mit einer gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufigen Geschäftsentwicklung von –0,2% gerechnet. Das gilt auch für das Geschäft gegen laufenden Beitrag. Das Einmalbeitragsgeschäft soll stagnieren, genauso wie das Geschäft der Pensionsfonds. Bei den Pensionskassen wird dagegen mit –4,0% ein Rückgang erwartet. Die Private Krankenversicherung wird voraussichtlich einen Anstieg der Beiträge um 4,5% verzeichnen. In der Schadenund Unfallversicherung soll vor allem die Kraftfahrtversicherung von Nachholeffekten profitieren. Über alle Sparten hinweg werden Beitragszuwächse von 7,7% erwartet.

Ergebnisentwicklung und Chancen

Das Ergebnis der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG als Konzernobergesellschaft der NÜRNBERGER Versicherung wird maßgeblich durch die Ergebnisabführungen und Ausschüttungen der Tochterunternehmen sowie der Beteiligungen in den strategischen Geschäftssegmenten bestimmt. Hieraus erwarten wir für 2024 Ertragszuflüsse (einschließlich der zugehörigen steuerlichen Folgewirkungen) auf dem Niveau des Berichtsjahres. Dennoch prognostizieren wir insgesamt einen spürbaren Rückgang des Jahresüberschusses; dieser resultiert – nach positiven steuerlichen Sondereffekten im Berichtsjahr – vor allem aus dem Anstieg der Steueraufwendungen auf ein übliches Niveau.

In Bezug auf die Vermögens- und Finanzlage der Konzernobergesellschaft rechnen wir nicht mit nennenswerten Veränderungen.

Die wesentlichen Chancen für einen höheren Jahresüberschuss der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG im Folgejahr liegen in besseren Geschäftsverläufen derjenigen Tochterunternehmen, bei denen wir die Ergebnisbeiträge über Ergebnisabführungen phasengleich vereinnahmen. Die bestehenden Risiken sind im Risikobericht näher beschrieben.

Bilanz

zum 31. Dezember 2023 in EUR

Aktivseite 31.12.2023 31.12.2022
A. Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene EDV-Software 319.496 410.872
2. geleistete Anzahlungen 105.175 40.739
424.671 451.611
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.201.184 1.509.743
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 680.102.300 650.102.299
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5 1.076.304
3. Beteiligungen 49.277.413 45.777.639
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 52.368.695 57.153.338
781.748.413 754.109.580
783.374.268 756.070.934
B. Umlaufvermögen
I.
Vorräte
Betriebsstoffe 256
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 76.412.421
2. sonstige Vermögensgegenstände 35.435.435 25.561.336
53.633.319
111.847.856 79.194.656
III. Wertpapiere
sonstige Wertpapiere 24.979.967 20.000.000
IV. Guthaben bei Kreditinstituten 20.584.444 31.788.786
157.412.523 130.983.443
C. Rechnungsabgrenzungsposten 91.861 49.240
Passivseite 31.12.2023 31.12.2022
A. Eigenkapital
I.
Gezeichnetes Kapital
40.320.000 40.320.000
II. Kapitalrücklage 136.382.474 136.382.474
III. Gewinnrücklagen
1. gesetzliche Rücklage 1.738.392 1.738.392
2. andere Gewinnrücklagen 554.652.058 519.652.058
556.390.450 521.390.450
IV. Bilanzgewinn 49.451.274 47.563.369
782.544.198 745.656.293
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. sonstige Rückstellungen
130.357.162
20.257.989
6.304.334
134.884.729

5.695.387
156.919.485 140.580.116
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 178.857 79.671
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 787.537 198.950
3. sonstige Verbindlichkeiten 448.574 588.586
1.414.968 867.207

Gewinn- und Verlustrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 in EUR

2023 2022
1. Erträge aus Beteiligungen
a) aus verbundenen Unternehmen 26.990.342 20.999.059
b) aus Beteiligungsunternehmen 3.960.000 6.930.000
30.950.342 27.929.059
2. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 87.893.290 31.852.120
davon aus Steuerumlage:
41.893.290 EUR (Vj. – 10.147.880 EUR)
3. Umsatzerlöse aus Dienstleistungen 20.073.125 20.805.557
4. Erträge aus anderen Wertpapieren und
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
366.277 375.309
davon aus verbundenen Unternehmen:
17.598 EUR (Vj. 59.696 EUR)
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.839.715 5.152.435
davon aus verbundenen Unternehmen:
201.047 EUR (Vj. 124.022 EUR)
davon ab: Konzernumlage – 341.977
2.497.738 5.152.435
6. sonstige betriebliche Erträge 6.335.563 5.192.409
7. Aufwendungen aus Verlustübernahme – 920.005 – 108.309
8. Personalaufwand
a) Gehälter – 20.587.784 – 21.487.835
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung
– 4.556.370 – 18.500.173
davon für Altersversorgung:
– 1.501.425 EUR (Vj. – 15.506.316 EUR)
Konzernumlage 128.724 7.343.011
– 4.427.645 – 11.157.162
– 25.015.429 – 32.644.997
9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
– 434.119 – 542.191
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen – 7.863
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 2.573.809 – 9.447.811
davon an verbundene Unternehmen:
– 215.033 EUR (Vj. – 4.740.531 EUR)
davon ab: Konzernumlage 986.134 1.755.800
– 1.587.675 – 7.692.011
12. sonstige betriebliche Aufwendungen – 11.822.826 – 12.245.497
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – 31.120.803 11.685.759
14. Ergebnis nach Steuern 77.215.478 49.751.780
15. sonstige Steuern – 7.573 – 2.616
16. Jahresüberschuss 77.207.905 49.749.165
17. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
18. Einstellungen in andere Gewinnrücklagen
7.243.369
– 35.000.000
7.814.204
– 10.000.000

Anhang

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2023 in EUR

Anschaffungskosten
zum Geschäfts
jahresbeginn
Zugänge
Geschäftsjahr
Umbuchungen
Geschäftsjahr
Abgänge
Geschäftsjahr
Anschaffungskosten
zum Geschäfts
jahresende
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene EDV-Software 2.754.179 26.623 2.780.802
2. geleistete Anzahlungen 40.739 64.436 105.175
2.794.917 91.059 2.885.977
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.334.088 22.357 50.540 3.305.906
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 676.047.103 30.000.000 706.047.103
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 21.117.374 1.156.450 19.960.924
3. Beteiligungen 51.200.865 51.200.865
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 57.202.232 4.807.357 52.394.875
805.567.574 30.000.000 5.963.807 829.603.767
811.696.579 30.113.416 6.014.347 835.795.650
Bilanzwerte zum Geschäfts
jahresende
Abschreibungen
durch Abgänge
Abschreibungen
durch Zugänge
Zuschreibungen
Geschäftsjahr
Abschreibungen
Geschäftsjahr
zum Geschäfts
jahresbeginn
319.496 2.461.306 117.999 2.343.307
105.175
424.671 2.461.306 117.999 2.343.307
1.201.184 2.104.722 35.744 316.120 1.824.345
680.102.300 25.944.803 1 25.944.804
5 19.960.919 80.151 20.041.070
49.277.413 1.923.452 3.499.774 5.423.226
52.368.695 26.180 22.714 48.894
781.748.413 47.855.354 22.714 3.579.926 51.457.994
783.374.268 52.421.382 58.458 3.579.926 434.119 55.625.646

Basisdaten

Rechtlicher Sitz der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG ist Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Nürnberg unter der Nummer HRB 66 im Handelsregister eingetragen.

Darstellung

Die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung stellen wir in vollen Euro (EUR), den Anhang sowie den Lagebericht grundsätzlich in Tausend Euro (Tsd. EUR), Millionen Euro (Mio. EUR) oder Milliarden Euro (Mrd. EUR) dar. Dabei wird im Regelfall jede einzelne Zahl und Summe kaufmännisch gerundet. Deshalb können, insbesondere in Tabellen, Rundungsdifferenzen auftreten.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des §267 Abs. 2 HGB. Von den Erleichterungen der §§276 und 288 Abs. 2 HGB machen wir keinen Gebrauch.

Den Jahresabschluss haben wir nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs in der aktuellen Fassung aufgestellt. Die Bilanz folgt in ihrem Aufbau der Gliederungsvorschrift von §266 HGB. Angaben zu Restlaufzeiten von Forderungen und Verbindlichkeiten sowie zu Haftungsverhältnissen werden ausschließlich im Anhang gemacht. Die nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellte Gewinn- und Verlustrechnung entspricht inhaltlich §275 Abs. 2 HGB in Verbindung mit §158 AktG; davon abweichend ist sie analog der Ertragsstruktur der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG aufgebaut, die als Dachgesellschaft des NÜRNBERGER Konzerns vorrangig Erträge aus Beteiligungen und Gewinnabführungsverträgen sowie Dienstleistungen vereinnahmt. Die Bezeichnungen der Positionen von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung wurden auf den tatsächlichen Inhalt der Positionen verkürzt.

Aktiva

EDV-Software sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung sind zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, bewertet. Bei der EDV-Software sind wir von einer Nutzungsdauer von 5 Jahren und bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung von 3 bis 15 Jahren ausgegangen. Auf die Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens nach §248 Abs. 2 Satz 1 HGB verzichten wir. Die geleisteten Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände umfassen Anzahlungen auf den Kaufpreis vor Eigentumsübergang sowie aktivierungspflichtige Kosten bis Eintritt der Betriebsbereitschaft.

Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und Wertpapiere des Anlagevermögens aktivieren wir zu Anschaffungskosten, vermindert um notwendige Abschreibungen. Dem Wertaufholungsgebot wird durch Zuschreibung Rechnung getragen. Die Zeitwerte der verbundenen Unternehmen haben wir auf der Grundlage des Ertragswertverfahrens ermittelt. Sofern ertragswertorientierte Verfahren nicht zum Einsatz kommen konnten, wurden substanzorientierte Verfahren verwendet. Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind mit dem Nennwert, ebenfalls vermindert um notwendige Abschreibungen, bilanziert.

Für Vermögensgegenstände des Anlagevermögens gilt das gemilderte Niederstwertprinzip. Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungs-Verpflichtungen dienen, verrechnen wir nach §246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit diesen Schulden.

Vorräte werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten angesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben wir zu Nominalbeträgen, vermindert um notwendige Abschreibungen und Wertberichtigungen, aktiviert. Die Wertpapiere im Umlaufvermögen sind zu Anschaffungskosten bewertet, gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen nach dem strengen Niederstwertprinzip. Dem Wertaufholungsgebot wird durch Zuschreibung Rechnung getragen. Die Guthaben bei Kreditinstituten sowie aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind zum Nennwert bilanziert.

Soweit zwischen den Wertansätzen in Handels- und Steuerbilanz Differenzen bestehen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen, werden darauf latente Steuern mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen ermittelt (Gewerbesteuersatz 16,35%, Körperschaftsteuersatz 15% zuzüglich Solidaritätszuschlag 5,5%). Ergibt sich aus der Ermittlung insgesamt eine zukünftige Steuerbelastung, wird diese als passive latente Steuer angesetzt. Eine sich insgesamt ergebende zukünftige Steuerentlastung wird in Ausübung des Wahlrechts nach §274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt.

Passiva

Nach §253 Abs. 1 Satz 2 HGB sind für Pensions- und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen (Jubiläums- und Sonderzahlungen) Rückstellungen in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Entsprechend dem Wahlrecht nach §253 Abs. 2 Satz 2 HGB haben wir die Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz auf Basis einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren vorgenommen. Der Erfüllungsbetrag wurde nach dem Anwartschaftsbarwert-Verfahren entsprechend den International Financial Reporting Standards (IAS 19.67 ff.) berechnet. Dieses geht davon aus, dass in jedem Dienstjahr, das zu einer Erhöhung der Leistung aus dem Plan führt, ein zusätzlicher Teil des endgültigen Leistungsanspruchs erworben wird, und bewertet jeden dieser Leistungsbausteine separat, um so die insgesamt zugesagte Verpflichtung aufzubauen. Als Rechnungsgrundlage dienten die RICHTTAFELN 2018 G der Heubeck-Richttafeln-GmbH.

Bei mittelbaren Pensionsverpflichtungen bilanzieren wir die Unterdeckung in voller Höhe. Diese ergibt sich aus dem notwendigen Erfüllungsbetrag nach §253 Abs. 1 Satz 2 HGB abzüglich des anteiligen Zeitwerts der Vermögensgegenstände des Versorgungsträgers.

Der laut der Übergangsregelung nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB über maximal 15 Jahre zuzuführende Bewertungsunterschied ist bereits vollständig berücksichtigt. Dieser resultiert aus der Umstellung auf das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) zum 1. Januar 2010.

Folgende versicherungstechnische Annahmen liegen den Bewertungen zugrunde:

2023 in % 2022 in %
Rechnungszins (10-Jahres-Durchschnitt) 1,831 1,78
Rechnungszins (7-Jahres-Durchschnitt) 1,761 1,44
Gehaltstrend2 2,60 2,60
Rententrend 2,00 2,00
Fluktuation3 0,00 – 8,50 0,00 – 8,50

1Zum Zeitpunkt der Bewertung prognostizierter Zins zum 31. Dezember 2023

2Der Gehaltstrend wirkt sich nur bei gehaltsabhängigen Zusagen aus. Seit 2021 sind unmittelbare Pensionsverpflichtungen zum Großteil nicht mehr gehaltsabhängig.

3Die Annahmen werden lebensaltersabhängig getroffen: bis unter 21 Jahre: 0,60 (0,60)%;

21 bis unter 31 Jahre: 8,50 (8,50)%; 31 bis unter 41 Jahre: 5,90 (5,90)%; 41 bis unter 51 Jahre: 3,20 (3,20)%;

51 bis unter 61 Jahre: 2,80 (2,80)%; ab 61 Jahre: 0,00 (0,00)%.

Pensionsverpflichtungen werden nach §253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem 10-Jahres-Durchschnittszins, Jubiläums- und Sonderzahlungs-Verpflichtungen mit dem 7-Jahres-Durchschnittszins bewertet.

Für das Pensionsalter sind wir bei den unmittelbaren Pensionsverpflichtungen von der vertraglichen Altersgrenze ausgegangen, sonst vom frühestmöglichen Termin zum abschlagsfreien Bezug der Altersrente aus der Gesetzlichen Rentenversicherung.

Die Verpflichtungen aus Altersteilzeit haben wir nach der Stellungnahme des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) RS HFA 3 unter Berücksichtigung der RICHTTAFELN 2018 G der Heubeck-Richttafeln-GmbH bewertet. Dabei betrugen die versicherungsmathematischen Annahmen 1,03 (0,67)% für den Rechnungszins und 2,20 (2,00)% für den Gehaltstrend. Verpflichtungen aus Altersteilzeit-Arbeitsverhältnissen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr wurden nicht abgezinst.

Die Rückstellungen für Jubiläums- und Sonderzahlungen sind in der Position sonstige Rückstellungen erfasst. Weitere dort ausgewiesene Rückstellungen sowie die Steuerrückstellungen berücksichtigen die erkennbaren ungewissen Verpflichtungen in angemessener Höhe mit ihrem notwendigen Erfüllungsbetrag. Soweit die Laufzeit dieser weiteren sonstigen Rückstellungen mehr als ein Jahr beträgt, wird nach §253 Abs. 2 HGB eine Abzinsung mit dem der Restlaufzeit entsprechenden Zinssatz vorgenommen. Diesen macht die Deutsche Bundesbank auf Grundlage der Rückstellungsabzinsungsverordnung bekannt.

Den Rückstellungen für Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeitkonten stehen insolvenzgesicherte Rückdeckungsversicherungen bei der NÜRNBERGER Beamten Lebensversicherung AG gegenüber. Nach §246 Abs. 2 Satz 2 HGB haben wir den Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen mit den zu bildenden sonstigen Rückstellungen verrechnet. Die Bewertung der Rückdeckungsversicherungen zum beizulegenden Zeitwert wurde mit dem vom Versicherungsunternehmen ermittelten Deckungskapital vorgenommen.

Den Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem NÜRNBERGER Zeitwertkonto stehen Fondsanteile bei einer Fondsgesellschaft gegenüber. Der Erhalt des Nominalwerts der von den Mitarbeitern eingebrachten Beträge wird garantiert. Nach §246 Abs. 2 Satz 2 HGB haben wir das Fondsvermögen mit den zu bildenden sonstigen Rückstellungen verrechnet. Das Fondsvermögen wurde mit dem von der Fondsgesellschaft übermittelten beizulegenden Zeitwert bewertet. Liegt der Zeitwert des Fondsvermögens unter der Summe der eingebrachten Beträge, weisen wir die Rückstellungen und das Fondsvermögen saldiert auf der Passivseite aus. Die Verpflichtungen werden dabei mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Bei den Pensionsverpflichtungen und Verpflichtungen aus Jubiläums- und Sonderzahlungen sowie Altersteilzeit weisen wir Erfolgswirkungen aus Änderungen der Rechnungszinsen gegenüber dem Vorjahr im Finanzergebnis (Zinsaufwand bzw. -ertrag) aus.

Verbindlichkeiten sind zum Nenn- bzw. Erfüllungsbetrag bilanziert.

Währungsumrechnung

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden am Bilanzstichtag zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Für Fremdwährungstransaktionen legen wir den Devisenkassakurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls zugrunde.

Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

A. Anlagevermögen

III. 1. Anteile an verbundenen Unternehmen

Die Zugänge betreffen mit 30 Mio. EUR Einzahlungen in die Kapitalrücklage der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG zur Stärkung des Eigenkapitals.

Aufstellung über den Anteilsbesitz nach §285 Nr. 11, 11a HGB in Tsd. EUR

Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG hält unmittelbar folgende Beteiligungen:

Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil in % Eigenkapital Jahresergebnis Vereinnahmte
Beteiligungs
erträge/Gewinn
abführung
Verbundene Unternehmen
1 NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, Nürnberg 100 300.010 —1 87.893
2 NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG, Nürnberg 100 239.329 – 44.637
3 NÜRNBERGER Krankenversicherung AG, Nürnberg 100 36.124 5.700 6.000
4 NÜRNBERGER Asset Management GmbH, Nürnberg 100 48.123 16.908 11.100
5 NÜRNBERGER evo-X GmbH, Nürnberg
einschließlich Anteile abhängiger Unternehmen
20
100
4.925 —1
6 NÜRNBERGER Verwaltungsgesellschaft mbH, Nürnberg 100 83.982 794 4.400
7 Fürst Fugger Privatbank AG, Augsburg 99 64.704 11.077 5.490
8 ADK Immobilienverwaltungs GmbH i.L., Nürnberg
einschließlich Anteile abhängiger Unternehmen
81
100
– 81.135 – 11
9 CodeCamp:N GmbH, Nürnberg 100 2.361 —1
Beteiligungen
10 CG Car-Garantie Versicherungs-AG, Freiburg 33 57.723 11.208 3.960
11 Zollhof Betreiber GmbH, Nürnberg 8 6702 1002

1Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.

2Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022

Darüber hinaus bestehen folgende mittelbare Beteiligungen mit einem Kapitalanteil von mehr als 20%:

Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil in % über Nr. Eigenkapital Jahresergebnis
12 ADN Betriebsvorrichtungen GmbH, Hamburg 100 13 199 25
13 ADN Immo-Direkt Core Invest GmbH & Co. Geschl. InvKG,
Hamburg
99,9996 1 288.709 6.913
14 ADN Immo-Direkt GD Invest GmbH & Co. Geschl. InvKG,
Hamburg
100 1 204.492 – 1.850
15 ADN Immo-Direkt Value Add Invest GmbH & Co. Geschl. InvKG,
Hamburg
100 1 7.270 502
16 ASSMANN Versicherungsmakler GmbH, Iserlohn 100 43 852 231
17 Bene Assicurazioni S.p.A. Società Benefit, Mailand/Italien 25 2 60.3571 1781
18 Collas GmbH Versicherungen, Hagen 100 16 14 – 6
19 Diamond 01 GmbH & Co. geschlossene Investment KG, 27,24 1, 2, 3, 33 143.6661 – 5.0371
Frankfurt am Main
20 Feronia Infra Feeder, L.P., Wilmington/Delaware, USA 100 22 403.4811 33.7851
22 Feronia SICAV RAIF, Luxemburg 100 1, 2, 3 877.6181 41.4411
23 GARANTA Versicherungs-AG, Nürnberg 100 2 30.563 – 1.881
24 GARANTA Versorgungs- und Versicherungsdienst GmbH,
Nürnberg
51 43 176 48
25 GEG HA GmbH & Co. geschlossene Investmentkommandit
gesellschaft, Frankfurt am Main
48,50 1, 2, 3 58.9302 – 2.9912
26 GEG Sapporobogen GmbH & Co. geschlossene Investment KG,
Frankfurt am Main
46,43 1, 2 94.4951 3.2551
27 Getsurance GmbH, Berlin 100 43 203 – 1.175
28 GÖVD GARANTA Österreich Vermittlungsdienst Ges.m.b.H.,
Salzburg/Österreich
26 23 36 0
29 JurCall GmbH, Mannheim 100 33 682 —3
30 LANDA Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald 94 1 1231 —1
31 LUEG Assekuranz GmbH, Bochum 50 43 287 – 223
32 ME-GA GmbH, Salzburg/Österreich 33,33 23 36 0
33 Neue Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG, Mannheim 51 2 26.638 2.537
34 NÜRNBERGER AutoMobil Versicherungsdienst GmbH, Nürnberg 100 2, 43 1.574 – 3.117
35 NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG, Nürnberg 100 2 17.525 2.028
36 NÜRNBERGER Beamten Lebensversicherung AG, Nürnberg 100 1 15.759 300
37 NÜRNBERGER Business Beratungs GmbH, Nürnberg 100 43 130 —3
38 NÜRNBERGER Immobilienfonds Vierzehnte KG, Nürnberg 22,94 1, 6, 42 – 1.5711 1711
39 NÜRNBERGER Pensionsfonds AG, Nürnberg 100 1 6.632 625
40 NÜRNBERGER Pensionskasse AG, Nürnberg 100 1 37.962 120
41 NÜRNBERGER Ten Penn Realty, Inc., Wilmington/Delaware, USA 100 1 422 – 19
42 NÜRNBERGER Versicherung Immobilien AG, Nürnberg 100 6 5.016 3
43 NÜRNBERGER Versicherungs- und Bauspar-Vermittlungs-GmbH,
Nürnberg
100 6 25.879 592
44 Pasinger Hofgärten Fonds GmbH & Co. KG, Grünwald 33,33 1 89.991 4.501
45 TECHNO Versicherungsdienst GmbH, Nürnberg 80 43 1.247 – 1.885
46 Vega Invest Fund plc, Dublin/Irland 100 1 1.103.5221 – 9.1371
47 Vega Invest (Guernsey) Ltd., St. Peter Port/Guernsey 100 46 845.4781 10.7421
48 Wealthcap Wohnen Spezial-AIF 1 GmbH & Co. 27,44 1 134.6372 7.8812

1Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022

2Jahresabschluss zum 30. September 2022

3Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.

III. 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen

Im Berichtsjahr wurden auf bisher wertberichtigte Ausleihungen an die ADK Immobilienverwaltungs GmbH i.L. aufgrund von Rückzahlungen 80 Tsd. EUR zugeschrieben und Ausleihungen von 1.156 Tsd. EUR getilgt.

III. 3. Beteiligungen

Zuschreibungen auf Beteiligungen waren in Höhe von 3.500 Tsd. EUR vorzunehmen und betrafen die Anteile an der CG Car-Garantie Versicherungs-AG.

III. 4. Wertpapiere des Anlagevermögens

Aus dem Verkauf von Inhaberschuldverschreibungen mit einem Buchwert von 4.785 Tsd. EUR erzielten wir einen Abgangsgewinn von 15 Tsd. EUR.

Bei Wertpapieren in Höhe von 44.039 Tsd. EUR lagen vorübergehende Wertminderungen von 3.464 Tsd. EUR vor. Dabei handelt es sich um Inhaberschuldverschreibungen, die zum Nennwert zurückbezahlt werden. Die Relation Zeitwert zu Buchwert betrug 92,13%. Bei den genannten Wertpapieren besteht eine dauerhafte Halteabsicht. Es liegen keine Gründe vor, die gegen eine dauerhafte Haltemöglichkeit sprechen. Bei festverzinslichen Wertpapieren mit einem Investmentgrade-Rating gehen wir somit von einer Rückzahlung zum Nennwert aus. Das Vorliegen von stillen Lasten auf Basis von zinsinduzierten Marktwertveränderungen wird nicht als Indikator für eine dauerhafte Wertminderung angesehen.

B. Umlaufvermögen

II. 1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Die Forderungen betreffen in der Hauptsache den konzerninternen Verrechnungsverkehr und werden marktgerecht verzinst. Darunter fallen auch die Ergebnisabführungen von Tochterunternehmen.

II. 2. sonstige Vermögensgegenstände

Die Position beinhaltet hauptsächlich Steuerguthaben (inklusive Zinsen) von insgesamt 35.247 (53.422) Tsd. EUR.

III. Wertpapiere

Hier weisen wir Wertpapiere mit freier Liquidität in Form von Geldmarktfonds-Anteilen aus.

Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern werden nicht ausgewiesen, da der bestehende Aktivüberhang unter Ausnutzung des Wahlrechts nach §274 HGB nicht bilanziert wird. Die nicht bilanzierten aktiven latenten Steuern resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen in Handels- und Steuerbilanz bei Anteilen an verbundenen Unternehmen, Wertpapieren des Anlagevermögens, Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen sowie sonstigen Rückstellungen.

Passiva

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital beträgt 40.320.000 EUR. Es ist eingeteilt in 11.520.000 Stückaktien ohne Nennwert mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 3,50 EUR je Stückaktie.

Zum 31. Dezember 2023 ergibt sich eine Einteilung des betragsmäßig unveränderten Grundkapitals in 11.514.672 vinkulierte und 5.328 nichtvinkulierte auf den Namen lautende Stückaktien ohne Nennwert. Die vinkulierten Namensaktien können nur mit Zustimmung der Gesellschaft übertragen werden.

III. Gewinnrücklagen

In die anderen Gewinnrücklagen wurden aus dem Jahresüberschuss des Berichtsjahres 35.000.000 (10.000.000) EUR eingestellt. Die Gewinnrücklagen stiegen dadurch insgesamt auf 556.390.450 (521.390.450) EUR.

IV. Bilanzgewinn

Im Bilanzgewinn von 49.451.274 (47.563.369) EUR ist ein Gewinnvortrag von 7.243.369 (7.814.204) EUR enthalten.

B. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Aufgrund unseres Schuldbeitritts zu den Pensionszusagen der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG, NÜRNBERGER Versicherung Immobilien AG, NÜRNBERGER Verwaltungsgesellschaft mbH und NÜRNBERGER Asset Management GmbH haben die aus den Pensionszusagen Berechtigten einen unmittelbaren Anspruch auch gegen unsere Gesellschaft erworben. Deshalb weisen wir unter diesem Posten ebenfalls die Pensionsverpflichtungen der oben genannten Konzerngesellschaften von 58.815 (61.821) Tsd. EUR aus.

Der Erfüllungsbetrag der gesamten Pensionsverpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen:

2023 in Tsd. EUR 2022 in Tsd. EUR
Verpflichtungen aus Direktzusagen
(einschließlich Versorgungslohnmodell)
117.561 122.231
Mittelbare Verpflichtungen über die Versorgungskasse
der NÜRNBERGER VERSICHERUNGSGRUPPE e.V.
17.486 17.478

Aus dem Erfüllungsbetrag abzüglich des anteiligen Vermögens aus der Versorgungskasse von 3.422 (3.496) Tsd. EUR ergeben sich Pensionsrückstellungen von 131.626 (136.213) Tsd. EUR.

Entsprechend §246 Abs. 2 Satz 2 HGB waren im Rahmen von Pensionsverpflichtungen entstehende Vermögensgegenstände und Schulden zu verrechnen. Die Pensionsrückstellungen haben wir mit den korrespondierenden Zeitwerten aus Rückdeckungsversicherungen von 1.269 (1.328) Tsd. EUR verrechnet, was zum Bilanzansatz von 130.357 (134.885) Tsd. EUR führt. Unter den in Position 11. der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen saldieren sich Aufwendungen aus Zinszuführungen zu den Verpflichtungen von 2.371 (2.913) Tsd. EUR mit Zinserträgen aus den Rückdeckungsversicherungen von 31 (38) Tsd. EUR. Die Konzernumlage beinhaltet Zinsaufwendungen von 1.010 (1.130) Tsd. EUR und Zinserträge von 24 (31) Tsd. EUR.

Nach §253 Abs. 6 HGB ist für Pensionsrückstellungen der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren zu ermitteln. Dieser beträgt zum 31. Dezember 2023 insgesamt 1.235 (6.719) Tsd. EUR, wobei 1.027 (5.510) Tsd. EUR auf Verpflichtungen aus Direktzusagen (einschließlich Schuldbeitritts-Verpflichtungen) und 209 (1.209) Tsd. EUR auf bilanzierte mittelbare Verpflichtungen entfallen. Der Gesamtbetrag unterliegt einer Ausschüttungssperre, sofern die nach der Ausschüttung verbleibenden frei verfügbaren Rücklagen zuzüglich eines Gewinnvortrags und abzüglich eines Verlustvortrags nicht mindestens seine Höhe erreichen.

3. sonstige Rückstellungen

Für der Höhe nach noch unbestimmte Verbindlichkeiten, unter anderem aus der Aufstellung und Prüfung unserer Abschlüsse, Personalnebenkosten, Jubiläums- und Sonderzahlungen, der Vergütung für Aufsichtsrat, Vorstand und leitende Angestellte sowie Steuerzinsen, wurden sonstige Rückstellungen in ausreichender Höhe gebildet.

Entsprechend §246 Abs. 2 Satz 2 HGB waren im Rahmen von Lebensarbeitszeitkonten, dem NÜRNBERGER Zeitwertkonto und Altersteilzeit entstehende Vermögensgegenstände und Schulden zu verrechnen.

Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeitkonten von 1.996 (1.990) Tsd. EUR haben wir mit dem korrespondierenden Zeitwert aus Rückdeckungsversicherungen von ebenfalls 1.996 (1.990) Tsd. EUR verrechnet, weshalb hierfür keine Rückstellung zu erfassen ist. Unter den in Position 12. der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen saldieren sich Erträge aus der Rückdeckungsversicherung von 324 (174) Tsd. EUR mit Aufwendungen aus der Rückdeckungsversicherung von 364 (200) Tsd. EUR.

Verpflichtungen aus dem NÜRNBERGER Zeitwertkonto von 1.499 (936) Tsd. EUR stehen der korrespondierende beizulegende Zeitwert des Fondsvermögens von ebenfalls 1.499 Tsd. EUR bei Anschaffungskosten von 1.421 Tsd. EUR (im Vorjahr: 902 Tsd. EUR bei Anschaffungskosten von 922 Tsd. EUR) zuzüglich Forderungen gegen die Fondsgesellschaft von 19 Tsd. EUR (im Vorjahr: abzüglich Verbindlichkeiten 2 Tsd. EUR) gegenüber. Saldiert ergibt sich eine auszuweisende Forderung von 19 Tsd. EUR (im Vorjahr: Rückstellung 35 Tsd. EUR). In den in Position 6. der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus dem Fondsvermögen von 59 Tsd. EUR enthalten. Im Vorjahr waren Aufwendungen aus dem Fondsvermögen von 20 Tsd. EUR in den in Position 12. der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Im Vorjahr standen den Rückstellungen für Altersteilzeit von 25 Tsd. EUR Investmentanteile im Rahmen eines treuhänderisch verwalteten Sicherungsvermögens mit einem beizulegenden Zeitwert von 22 Tsd. EUR (Anschaffungskosten: 23 Tsd. EUR) zuzüglich Forderungen aus Treuhandvermögen von 1 Tsd. EUR gegenüber. Saldiert ergab sich eine auszuweisende Rückstellung von 2 Tsd. EUR. Die letzten bestehenden Verpflichtungen wurden im Berichtsjahr abgewickelt. In den in Position 12. der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten sonstigen betrieblichen Aufwendungen saldieren sich Erträge aus Treuhandvermögen von 0 (1) Tsd. EUR mit Aufwendungen aus Treuhandvermögen von 1 (7) Tsd. EUR.

C. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Restlaufzeit bis ein Jahr: 178.857 (79.671) EUR

2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Restlaufzeit bis ein Jahr: 787.537 (198.950) EUR

Die Verbindlichkeiten betreffen überwiegend den konzerninternen Verrechnungsverkehr.

3. sonstige Verbindlichkeiten

davon aus Steuern: 391.382 (517.090) EUR davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 36.816 (40.375) EUR Restlaufzeit bis ein Jahr: 448.574 (588.586) EUR

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Schwerpunkt abzuführende Steuern.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Erträge aus Beteiligungen

Die Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind der Aufstellung über den Anteilsbesitz zu entnehmen.

2. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen

Auf der Grundlage eines Ergebnisabführungsvertrags übernahmen wir das Ergebnis der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG. Darüber hinaus erheben wir auf Basis eines ergänzenden Vertrags eine Steuerumlage von der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG. Die Beträge sind ebenfalls in der Aufstellung über den Anteilsbesitz enthalten.

3. Umsatzerlöse aus Dienstleistungen

Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG erbringt Dienstleistungen insbesondere in den Bereichen Revision, Risikomanagement, Recht und Compliance inklusive Geldwäschebekämpfung, Datenschutz, Planung und Controlling, Marketing und Steuern, die zu Erträgen von 20.073 (20.806) Tsd. EUR führten.

4. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Die Position enthält Erträge aus Dividenden von 206 (183) Tsd. EUR sowie Zinsen aus Inhaberschuldverschreibungen von 143 (133) Tsd. EUR und Nachrangdarlehen von 18 (60) Tsd. EUR.

5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Zinserträge resultieren in Höhe von 883 (61) Tsd. EUR aus Bankguthaben und Termingeldern, in Höhe von 887 (5.008) Tsd. EUR aus Steuerforderungen. Aus der Zinsänderung gegenüber dem Vorjahr bei den Pensionsverpflichtungen und Verpflichtungen aus Jubiläums- sowie Sonderzahlungen entstanden Erträge von 928 Tsd. EUR (im Vorjahr: Aufwendungen unter der Position 11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.695 Tsd. EUR), wovon 342 (656) Tsd. EUR auf Konzerngesellschaften umzulegen waren. Weitere 122 (73) Tsd. EUR stammen aus dem Verrechnungsverkehr mit Konzerngesellschaften sowie 21 (0) Tsd. EUR aus der Abzinsung von Steuerrückstellungen. Periodenfremd sind 908 (5.008) Tsd. EUR.

6. sonstige betriebliche Erträge

Die Position umfasst unter anderem Erträge aus der Umlage des überwiegenden Teils der Vorstandsvergütung (einschließlich Altersversorgung) auf Tochterunternehmen von 2.358 (3.257) Tsd. EUR sowie aus Zuschreibungen auf Beteiligungsunternehmen von 3.500 (0) Tsd. EUR und Darlehen von 80 (1.076) Tsd. EUR. Aus der Währungsumrechnung sind Erträge von 176 (333) EUR enthalten. Periodenfremd sind 85 (182) Tsd. EUR. Darüber hinaus sind Gewinne aus dem Abgang von Wertpapieren von 15 (3) Tsd. EUR und Geldmarktfonds-Anteilen von 79 (0) Tsd. EUR erfasst.

7. Aufwendungen aus Verlustübernahme

Auf der Grundlage eines Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrags übernahmen wir die Verluste der CodeCamp:N GmbH.

8. Personalaufwand

Den überwiegenden Teil der im Personalaufwand enthaltenen Vorstandsvergütung (einschließlich Altersversorgung) legen wir verursachungsgerecht auf die Tochterunternehmen um. Die sich daraus ergebenden Erträge sind unter Position 6. sonstige betriebliche Erträge erfasst.

Von den Aufwendungen für Altersversorgung, die nicht den Zinsanteil für bereits angesammelte Pensionsrückstellungen enthalten und nicht aus der Änderung des Rechnungszinses gegenüber dem Vorjahr resultieren, haben wir die im Rahmen des Schuldbeitritts auf Konzerngesellschaften umgelegten Beträge offen abgesetzt.

9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Bezüglich der Zusammensetzung dieser Position verweisen wir auf die Darstellung der Entwicklung des Anlagevermögens.

10. Abschreibungen auf Finanzanlagen

Im Berichtsjahr waren keine Abschreibungen vorzunehmen. Im Vorjahr hatten sich Abschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen von 5 Tsd. EUR sowie auf Wertpapiere des Finanzanlagevermögens von 3 Tsd. EUR ergeben. Die Abschreibungen erfolgten nach §253 Abs. 3 Satz 5 HGB.

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsaufwendungen aus Pensionsrückstellungen beliefen sich auf 2.340 (2.852) Tsd. EUR. Davon waren 986 (1.100) Tsd. EUR auf Konzerngesellschaften umzulegen. Aus Steuern resultieren Zinsaufwendungen von 217 (4.743) Tsd. EUR. Periodenfremd sind 215 (4.743) Tsd. EUR.

12. sonstige betriebliche Aufwendungen

Für von Tochterunternehmen erbrachte Dienstleistungen wurden wir mit Kosten von 3.631 (4.147) Tsd. EUR belastet. Der Zinsausgleich für die uns zur Verfügung gestellten Pensionsbedeckungsmittel betrug 986 (1.100) Tsd. EUR. Darüber hinaus enthält der Posten unter anderem Büromiete, Beratungs-, Abschluss- und Prüfungskosten sowie die satzungsmäßig geregelte Aufsichtsratsvergütung. Periodenfremd sind 14 (3) Tsd. EUR.

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Aus Steuern für Vorjahre ergab sich ein Aufwand von 831 Tsd. EUR (im Vorjahr: Ertrag 11.998 Tsd. EUR). Aus laufender Körperschaftsteuer (einschließlich Solidaritätszuschlag) ist im Berichtsjahr ein Aufwand von 13.050 Tsd. EUR entstanden (im Vorjahr: kein Aufwand oder Ertrag). Aus laufender Gewerbesteuer ergab sich ein Aufwand von 17.201 (278) Tsd. EUR. Zusätzlich sind ausländische Quellensteuern von 40 (34) Tsd. EUR erfasst.

Auswirkungen des Mindeststeuergesetzes

Mit der Verabschiedung der Richtlinie (EU) 2022/2523 des Rates vom 15. Dezember 2022 zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmensgruppen und große inländische Gruppen in der Union haben sich die EU-Mitgliedstaaten auf die Einführung einer globalen Mindestbesteuerung verständigt. Die in den internationalen Vereinbarungen der OECD enthaltenen Nachversteuerungsregelungen sollen eine globale effektive Mindestbesteuerung mit 15% sicherstellen, schädlichem Steuerwettbewerb und aggressiven Steuergestaltungen entgegenwirken und damit zur Förderung der Steuergerechtigkeit und Wettbewerbsgleichheit beitragen. Deutschland hat die Vorgaben aus der EU-Richtlinie mit dem Mindeststeuergesetz umgesetzt, das erstmals für das Wirtschaftsjahr 2024 anzuwenden ist.

Unsere Unternehmensgruppe mit der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG als oberste Muttergesellschaft fällt in den Anwendungsbereich des Mindeststeuergesetzes. Der Schwerpunkt unserer Geschäftstätigkeit befindet sich im Inland. Im Ausland sind wir im Wesentlichen mit unseren vollkonsolidierten Investmentfonds tätig. Für eine sogenannte Unternehmensgruppe mit untergeordneter internationaler Tätigkeit enthält das Mindeststeuergesetz eine Übergangsregelung. Die Mindeststeuergruppe der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG kann diese Übergangsregelung anwenden und ist daher im Inland für einen Zeitraum von fünf Jahren von der Mindeststeuer befreit. Die Entstehung von Mindeststeuer für unsere Investmentfonds im Ausland kann durch die Anwendung von speziell für solche Vehikel vorgesehenen Wahlrechten und Sondervorschriften vermieden werden. Wir erwarten daher für unsere Unternehmensgruppe aus heutiger Sicht aus der Umsetzung des Mindeststeuergesetzes keine wirtschaftlich relevanten Belastungen ab 2024.

Sonstige Angaben

Personal

Die Gesellschaft beschäftigte im Berichtsjahr durchschnittlich 245 (248) Mitarbeiter (ohne Vorstandsmitglieder) in der Generaldirektion. Davon waren 170 (174) in Vollzeit und 75 (74) in Teilzeit tätig.

Aufsichtsrat und Vorstand

Mitglieder des Aufsichtsrats:

Dr. Wolf-Rüdiger Knocke, Vorsitzender, ehem. stellv. Vorsitzender des Vorstands NÜRNBERGER Beteiligungs-AG

Eva Amschler,*

stellv. Vorsitzende, Mitarbeiterin NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Anwendungsentwicklung

Nesrin Alkan-Öztürk,* bis 28. April 2023, Mitarbeiterin NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Unternehmenskommunikation

Dr. Ludger Arnoldussen, Unternehmensberater

Walter Bockshecker,

seit 28. April 2023, ehem. Mitglied des Vorstands NÜRNBERGER Beteiligungs-AG

Christine Bruchmann, seit 28. April 2023, Geschäftsführende Gesellschafterin Moritz Fürst GmbH & Co. KG

Peter Forster,*

Vertreter der Gewerkschaft DBV, Mitarbeiter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Materialwirtschaft (bis 31. Oktober 2023), Bezirkstagspräsident Bezirk Mittelfranken (seit 2. November 2023)

Prof. Dr. Nadine Gatzert,

Inhaberin des Lehrstuhls für Versicherungswirtschaft und Risikomanagement Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

  • Dr. Holger Haas, bis 28. April 2023, Rechtsanwalt, Notar
  • Max Kellermann,* seit 28. April 2023, Mitarbeiter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Materialwirtschaft
  • Manuela Kiechle, seit 28. April 2023, ehem. Mitglied der Vorstände im Konzern der Versicherungskammer Bayern Versicherungsanstalt des öfentlichen Rechts
  • Franz Kränzler, bis 28. April 2023, Generalbevollmächtigter a. D. Versicherungskammer Bayern
  • Detlef Lautenschlager,* bis 28. April 2023, Leitender Angestellter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Compliance und Recht
  • Jens-Uwe Schmiedecke,* seit 28. April 2023, Mitarbeiter SHU-Gewerbespezialist NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Schadenversicherung
  • Stefanie Schulze,* Gewerkschaftssekretärin Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
  • Dagmar G. Wöhrl, bis 28. April 2023, Parlamentarische Staatssekretärin a. D., Rechtsanwältin
  • Mirko Wolf,* seit 28. April 2023, Leitender Angestellter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Vorstandsvorsitzender
  • Axel Wrosch,* bis 28. April 2023, Leitender Angestellter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Kundenbeziehungsmanagement

*Arbeitnehmervertreter

Mitglieder des Vorstands:

Dr. Armin Zitzmann,

bis 28. April 2023, Vorsitzender, Planung und Steuerung, Governance-System und Konzernstruktur, Recht und Compliance, Revision, Risikomanagement, Internationale Beziehungen, Unternehmenskommunikation

Harald Rosenberger,

Vorsitzender seit 28. April 2023, Unternehmensentwicklung, Human Resources, Datenschutz (bis 28. Februar 2023), Informationstechnik und Digitalisierung (bis 28. Februar 2023), Planung und Steuerung (seit 28. April 2023), Governance-System und Konzernstruktur (seit 28. April 2023), Recht und Compliance (seit 28. April 2023), Revision (seit 28. April 2023), Risikomanagement (seit 28. April 2023), Internationale Beziehungen (seit 28. April 2023), Unternehmenskommunikation (seit 28. April 2023)

  • Katja Briones-Schulz, Lebensversicherung, Krankenversicherung
  • Peter Meier, Schadenversicherung
  • Wolfram Politt, Kundenbeziehungsmanagement, Operations
  • Andreas Politycki, Vertrieb, Marketing
  • Dr. Thomas Reimer, seit 1. März 2023, Datenschutz, Informationstechnik und Digitalisierung

Dr. Jürgen Voß,

Kapitalanlagen, Asset Management und Bankgeschäfte, Investor Relations, Finanzen, Interne Dienste

Die von der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG gewährten Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder beliefen sich im Berichtsjahr auf 5.394 (5.812) Tsd. EUR. Damit sind auch Tätigkeiten im Rahmen weiterer Vorstands- und Geschäftsführermandate abgegolten, die die Vorstandsmitglieder innerhalb des NÜRNBERGER Konzerns übernehmen. Etwaige Vergütungen, die die Vorstandsmitglieder für Aufsichtsrats-, Beirats- oder sonstige Mandate oder Ämter erhalten, werden auf ihre Vergütung angerechnet, soweit diese nicht ausschließlich der privaten Lebensführung zuzuordnen sind. Unter Einschluss dieser Bezüge in Höhe von insgesamt 62 (61) Tsd. EUR ergeben sich Gesamtbezüge von 5.456 (5.873) Tsd. EUR. 3.413 (3.431) Tsd. EUR wurden für die Ausübung von Vorstands- und Geschäftsführertätigkeiten auf Tochterunternehmen umgelegt.

Frühere Vorstandsmitglieder unserer Gesellschaft und ihre Hinterbliebenen erhielten 2.129 (1.646) Tsd. EUR. Darüber hinaus haben wir im Rahmen unseres Schuldbeitritts zu Pensions verpflichtungen von Tochterunternehmen 2.182 (2.127) Tsd. EUR ausgezahlt. Für den betroffenen Personenkreis bestanden zum 31. Dezember 2023 Pensionsrückstellungen von 80.248 (57.483) Tsd. EUR, wovon 25.865 (24.597) Tsd. EUR auf den Schuldbeitritt entfallen. Für Altersversorgungs-Verpflichtungen von 3.379 (3.172) Tsd. EUR waren nach Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB keine Rückstellungen zu bilden.

Die Gesamtbezüge der Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft haben im Geschäftsjahr 678 (780) Tsd. EUR betragen. Darin enthalten sind auch die Bezüge für die Mitgliedschaft in Ausschüssen des Aufsichtsrats.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach Ende des Berichtsjahres sind keine Vorgänge eingetreten, die die Lage der Gesellschaft wesentlich verändert hätten.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Nach §5 Abs. 10 des Statuts des innerhalb des Bundesverbands deutscher Banken e.V. bestehenden Einlagensicherungsfonds haben wir uns verpflichtet, den Bundesverband von allen Verlusten freizustellen, die diesem durch Maßnahmen nach §2 Abs. 2 des Statuts zugunsten der Fürst Fugger Privatbank AG entstehen. Des Weiteren sind wir verpflichtet, unser verbundenes Unternehmen Fürst Fugger Privatbank AG stets mit Eigenmitteln auszustatten, sodass deren Eigenkapitalquote nicht unter 10,0% sinkt. Im Rahmen der Abtretung von zwei an ein konzernexternes Unternehmen ausgereichten Darlehen haben wir uns gegenüber unserem verbundenen Unternehmen NÜRNBERGER Lebensversicherung AG verpflichtet, dieses im Fall von Leistungsstörungen daraus freizustellen. Der Darlehensstand zum 31. Dezember 2023 betrug 1.348 Tsd. EUR. Zugunsten eines verbundenen Unternehmens haben wir gegenüber Vertragspartnern dieser Gesellschaft, die keine verbundenen Unternehmen sind, Patronatserklärungen zur Besicherung von Verpflichtungen bis zu einem Betrag von insgesamt 220 Tsd. EUR gegeben.

Aufgrund der aktuellen Planungen und Planungsrechnungen der betroffenen Gesellschaften ist mit einer Inanspruchnahme aus den oben genannten Haftungsverhältnissen nicht zu rechnen.

Beherrschungsverträge bestehen mit den Organgesellschaften NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, NÜRNBERGER Krankenversicherung AG und NÜRNBERGER Asset Management GmbH, ein Ergebnisabführungsvertrag mit der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG sowie ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag mit der CodeCamp:N GmbH.

Darüber hinaus ergeben sich finanzielle Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Mietverträgen von jährlich 771 Tsd. EUR bis zum 31. August 2031 sowie von 8 Tsd. EUR bis zum 31. August 2024. Gegenüber nichtverbundenen Unternehmen bestehen des Weiteren finanzielle Verpflichtungen aus Beratungsleistungen von jährlich 128 Tsd. EUR.

Gewinnverwendungsvorschlag

Zur Verfügung der Hauptversammlung
steht ein Bilanzgewinn von:
49.451.274 EUR
Wir schlagen folgende Verwendung vor:
a) Ausschüttung einer Dividende von 3,50 EUR
je dividendenberechtigter Stückaktie
40.320.000 EUR
b) Vortrag auf neue Rechnung 9.131.274 EUR

Sofern die Gesellschaft im Zeitpunkt der Beschlussfassung durch die Hauptversammlung unmittelbar oder mittelbar eigene Aktien hält, sind diese nach dem Aktiengesetz nicht dividendenberechtigt. Der auf die nicht dividendenberechtigten Stückaktien entfallende Teilbetrag wird bei einer Ausschüttung von 3,50 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie ebenfalls auf neue Rechnung vorgetragen.

Nürnberg, 6. März 2024

Vorstand der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG

Harald Rosenberger Katja Briones-Schulz Peter Meier

Wolfram Politt Andreas Politycki Dr. Thomas Reimer

Dr. Jürgen Voß

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG, Nürnberg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG, Nürnberg, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und
  • vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß §322 Abs.3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht – ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen –, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses, des geprüften Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise.

Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

  • beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
  • beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, den 11. März 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Christine Keller ppa. Marina Haag

Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüferin

NÜRNBERGER Konzern

Seite

80 Konzernlagebericht
136 Konzernbilanz
140 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
144 Eigenkapitalspiegel
146 Kapitalflussrechnung
148 Konzernanhang
165 Erläuterungen zur Konzernbilanz
174 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
176 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
177 Sonstige Angaben
183 Gewinnverwendungsvorschlag für das Mutterunternehmen
184 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Konzernlagebericht

Grundlagen des Konzerns

Der vorliegende Konzernabschluss mit Konzernlagebericht gibt einen Überblick über die Geschäftsentwicklung des NÜRNBERGER Konzerns im Geschäftsjahr 2023. Gleichbedeutend werden für den NÜRNBERGER Konzern auch die Bezeichnungen "NÜRNBERGER" und "NÜRNBERGER Versicherung" verwendet.

Geschäftstätigkeit

Positionierung der NÜRNBERGER

Die NÜRNBERGER ist ein unabhängiges Versicherungs- und Finanzdienstleistungs-Unternehmen. Unser Hauptmarkt ist Deutschland, profitable Wachstumschancen und -nischen außerhalb des Bundesgebiets untersuchen wir kontinuierlich und nehmen sie gegebenenfalls wahr. Mit gebuchten Beitragseinnahmen von rund 3,5 Mrd. EUR im Geschäftsjahr 2023, rund 33,5 Mrd. EUR Kapitalanlagen und rund 5,8 Mio. Verträgen im Bestand zählen wir zu den großen deutschen Erstversicherungs-Unternehmen.

Muttergesellschaft des Konzerns ist die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG. Ihre vinkulierten Namensaktien sind im Börsensegment Scale innerhalb des Freiverkehrs (Open Market) der Frankfurter Wertpapierbörse mit erhöhten Einbeziehungs-Voraussetzungen und -Folgepflichten notiert.

Nachfolgend genannte Gesellschaften halten direkte oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG, die einen Stimmrechtsanteil von 10,0% überschreiten (Stand: 31. Dezember 2023):

Die Neue SEBA Beteiligungsgesellschaft mbH, Nürnberg, hält eine direkte Beteiligung von 20,79%. Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München, München, ist direkt mit 16,27% – einschließlich der ihr zuzurechnenden Stimmrechte von Tochtergesellschaften mit 19,10% – am Grundkapital beteiligt. Die Versicherungskammer Bayern Versicherungsanstalt des öffentlichen Rechts, München, und die Daido Life Insurance Company, Osaka/Japan, sind jeweils direkt mit 16,26% bzw. 14,99% am Grundkapital beteiligt.

Der Name NÜRNBERGER hat seit 1884 Tradition. Wir sind in chancenreichen Geschäftsfeldern der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche mit den Segmenten Lebens-, Kranken-, Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft sowie Bankdienstleistungen erfolgreich tätig. Schwerpunkt sind dabei Privatkunden, kleine und mittelständische Unternehmen sowie berufsständische Versorgungseinrichtungen.

"Ausschließlichkeits-Vermittler", "Makler, Mehrfachagenturen und Finanzvertriebe", "Autohausagenturen" sowie "Familienschutzagenturen" sind unsere traditionellen Vertriebswege. Zusätzlich sprechen wir über digitale Medien internetaffine Kunden an. Insgesamt arbeiten rund 4.200 angestellte Mitarbeiter im Innen- und Außendienst sowie rund 14.500 haupt- und nebenberufliche Vermittler für den Erfolg der NÜRNBERGER.

NÜRNBERGER Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis umfasst zum 31. Dezember 2023 neben der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG unsere Versicherungs- und anderen Tochtergesellschaften, darunter ein Kreditinstitut, konsolidierungspflichtige Investmentvermögen in Form von Investment-Aktiengesellschaften und geschlossenen Investment-Kommanditgesellschaften sowie Beteiligungen an assoziierten Unternehmen.

Einschließlich der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG haben wir zum Bilanzstichtag 43 (46) Gesellschaften in den Konzernabschluss einbezogen. Davon werden 36 (39) Unternehmen vollkonsolidiert und 7 (7) Gesellschaften als assoziierte Unternehmen im Konzernabschluss auf Basis der Equity-Methode erfasst.

Der Vollkonsolidierungskreis hat sich um drei Unternehmen verringert. Die Anteile an der NÜRNBERGER Vertriebs und Servicezentrum GmbH, Nürnberg, wurden mit Ablauf des 30. Juni 2023 veräußert und die Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt entkonsolidiert. Die getsurance direct GmbH, Berlin, wurde auf die Getsurance GmbH, Berlin, und die Jurcash GmbH, Mannheim, auf die Neue Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG, Mannheim, verschmolzen.

Bei den Anteilsverhältnissen der assoziierten Unternehmen ergaben sich im Berichtsjahr keine Veränderungen. Die GÖVD GARANTA Österreich Versicherungsdienst Ges.m.b.H., Salzburg/ Österreich, firmiert jetzt als GÖVD GARANTA Österreich Vermittlungsdienst Ges.m.b.H., Salzburg/Österreich.

Geschäftssegmente

Die im Berichtsjahr betriebenen Versicherungszweige der Versicherungsunternehmen und des Pensionsfonds sowie die sonstigen Geschäftszweige im NÜRNBERGER Konzern sind – gegliedert nach den für uns relevanten Geschäftsfeldern – nachfolgend aufgeführt:

Lebensversicherungsgeschäft

Das Geschäftsfeld umfasst das Lebensversicherungsgeschäft aus drei Lebensversicherungs-Unternehmen einschließlich einer Pensionskasse sowie einen Pensionsfonds. Daneben fließen Grundbesitzgesellschaften, Investmentvermögen in Form von Investment-Aktiengesellschaften inklusive Teilinvestmentvermögen und Investment-Kommanditgesellschaften, eine Vermittlungsbzw. Vertriebsgesellschaft sowie assoziierte Unternehmen ein.

Die Versicherungsgesellschaften bieten modular aufgebaute Kapital- sowie Risikoversicherungen in verschiedenen Ausprägungen an. Wichtige Produkte sind dabei fondsgebundene und konventionelle Lebens- und Rentenversicherungen sowie Berufsunfähigkeitsversicherungen. Das Geschäftsfeld umfasst somit Angebote zur finanziellen Absicherung und Versorgung sowie Produkte für die betriebliche Altersversorgung über die verschiedenen Durchführungswege.

Das aktive Neugeschäft mit Spezialtarifen für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst sowie deren versorgungsberechtigte Angehörige wird seit Mitte des Jahres 2019 nicht mehr aus der NÜRNBERGER Beamten Lebensversicherung AG, sondern aus der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG heraus bedient. Für das Jahr 2024 ist vorgesehen, die NÜRNBERGER Beamten Lebensversicherung AG auf die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG zu verschmelzen.

Im Berichtsjahr sind im Wesentlichen folgende Gesellschaften und Geschäftszweige erfasst:

NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, Nürnberg: Lebensversicherung Rückversicherung zur Lebensversicherung Kapitalisierungsgeschäfte

NÜRNBERGER Beamten Lebensversicherung AG, Nürnberg: Lebensversicherung Kapitalisierungsgeschäfte

NÜRNBERGER Pensionskasse AG, Nürnberg: Betrieb der Lebensversicherung als Pensionskasse

NÜRNBERGER Pensionsfonds AG, Nürnberg: Pensionsfondsgeschäfte

Krankenversicherungsgeschäft

Das Geschäftsfeld umfasst hauptsächlich ein Krankenversicherungs-Unternehmen, das mit Produkten im Rahmen der Privaten Krankheitskosten-Voll- und -Zusatzversicherung sowie der Pflegekrankenversicherung für Arbeitnehmer, Beamte und Selbstständige eine Alternative und Ergänzung zur gesetzlichen Gesundheitsversorgung bietet. Für Firmen und deren Belegschaften gibt es spezielle Angebote in der betrieblichen Krankenversicherung. Daneben fließen Teilinvestmentvermögen ein, die über eine Investment-Aktiengesellschaft aufgelegt sind.

NÜRNBERGER Krankenversicherung AG, Nürnberg: Krankenversicherung

Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft

In das Geschäftsfeld fließt im Wesentlichen das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft von drei Schadenversicherungs-Unternehmen sowie eines Rechtsschutzversicherungs-Unternehmens inklusive einer Dienstleistungs-Gesellschaft im Bereich Rechtsberatung ein. Daneben sind über eine Investment-Aktiengesellschaft aufgelegte Teilinvestmentvermögen sowie assoziierte Unternehmen enthalten.

Das Kerngeschäft besteht darin, den Privatkunden Versicherungsschutz für Risiken in allen Bereichen des täglichen Lebens und den Gewerbekunden die nötigen Absicherungen für ihren Geschäftsbetrieb anzubieten.

Im Wesentlichen sind folgende Gesellschaften und Geschäftszweige erfasst:

NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG, Nürnberg: Schaden- und Unfallversicherung Rückversicherung zur Schaden- und Unfallversicherung

NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG, Nürnberg: Schaden- und Unfallversicherung

GARANTA Versicherungs-AG, Nürnberg: Schaden- und Unfallversicherung

Neue Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG, Mannheim: Rechtsschutzversicherung

Im Rahmen des selbst abgeschlossenen Geschäfts der Schaden- und Unfallversicherung betreiben wir insgesamt die Versicherungszweige Unfallversicherung, Haftpflichtversicherung, Kraftfahrtversicherung, Luftfahrtversicherung (einschließlich der Raumfahrtversicherung), Rechtsschutzversicherung, Feuerversicherung, Einbruchdiebstahl- und Raub (ED)-Versicherung, Leitungswasser (Lw)-Versicherung, Glasversicherung, Sturmversicherung, Verbundene Hausratversicherung, Verbundene Gebäudeversicherung, Technische Versicherungen, Transportversicherung, Versicherung zusätzlicher Gefahren zur Feuer- bzw. Feuer-Betriebsunterbrechungs-Versicherung (Extended Coverage (EC)-Versicherung), Betriebsunterbrechungs-Versicherung, Beistandsleistungsversicherung, Luft- und Raumfahrzeug-Haftpflichtversicherung sowie Sonstige Schadenversicherung. In Rückdeckung übernehmen wir Geschäft der Versicherungszweige Unfallversicherung, Haftpflichtversicherung, Kraftfahrtversicherung, Feuerversicherung, Verbundene Hausratversicherung, Verbundene Gebäudeversicherung, Technische Versicherungen, Transportversicherung sowie Sonstige Schadenversicherung.

Bankdienstleistungen

Das Geschäftsfeld Bankdienstleistungen besteht allein aus dem Kreditinstitut Fürst Fugger Privatbank AG. Die Bank ist auf die Geschäftsbereiche Vermögensberatung, Vermögensverwaltung, Individualkundenbetreuung und Wertpapierhandel spezialisiert. Neben dem Angebot eigener Finanzprodukte in der Vermögensverwaltung werden auch Kapitalanlagen anderer Anbieter vermittelt. Der überwiegende Teil der Erlöse resultiert aus der privaten Vermögensverwaltung.

Regionale Besonderheiten

Die NÜRNBERGER versteht sich schwerpunktmäßig als deutsche Versicherungsgruppe mit internationalen Verbindungen. In Österreich ist sie mit der österreichischen Niederlassung der GARANTA Versicherungs-AG direkt vertreten. Daneben ist die NÜRNBERGER außerhalb Deutschlands über Kooperationspartner präsent. Die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern dient dazu, unsere deutschen Kunden im Ausland abzusichern und für unseren Außendienst zu vermitteln, wenn er im Ausland tätig werden will. Gleiches bieten wir Kooperationspartnern an. Es besteht eine strategische Kooperation mit der Daido Life Insurance Company, Osaka/Japan, durch die sich für die NÜRNBERGER Chancen auf deutscher und europäischer Ebene eröffnen. Die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG deckt im Europäischen Wirtschaftsraum den Bedarf der eigenen Kunden im Wege der Dienstleistungsfreiheit. Profitable Wachstumschancen und -nischen außerhalb unserer Hauptmärkte Deutschland und Österreich untersuchen wir kontinuierlich und nehmen sie gegebenenfalls wahr. In diesem Zusammenhang besteht eine Beteiligung an der Bene Assicurazioni S.p.A. Società Benefit, Mailand/Italien. Diese ist in ihrem Heimatmarkt im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung tätig.

Ziele und Strategie

Unser im Rahmen des Strategieprozesses 2023 erarbeiteter Leitstern – die NÜRNBERGER als Präventionsversicherer – ist nicht nur Orientierungspunkt für unser tägliches Handeln. Er bildet auch die Basis für unsere strategischen Ziele Ertrag, Wachstum und Sicherheit sowie als Konsequenz unsere Unabhängigkeit. Dabei nachhaltig zu wirtschaften, ist für uns selbstverständlich. Zusammen ist das der strategische Rahmen, auf dem die Strategien des Konzerns wie auch die der Einzelversicherer der NÜRNBERGER aufbauen.

Ertrag

Als Aktiengesellschaft haben wir mit unserer Geschäftstätigkeit das Ziel, das Kapital der Aktionäre gewinnbringend einzusetzen. Daher stellt die Ertrags-Orientierung einen Fixpunkt in der NÜRNBERGER Geschäftsstrategie dar; im Fokus unserer unternehmerischen Aktivitäten stehen ertragreiche Segmente des Erstversicherungs- und Finanzdienstleistungsmarkts sowie die Reduktion unserer Kosten.

Wachstum

Wachstum stellt eine zentrale Voraussetzung dafür dar, unsere Ertragsziele dauerhaft erreichen zu können. Deshalb investieren wir zuvorderst in wachstumsstarke Bereiche. Die gute Positionierung in chancenreichen Geschäftsfeldern ermöglicht es uns, unsere Wachstumsziele in erster Linie auf organischem Weg und durch Kooperationen zu erreichen.

Sicherheit

Als Versicherer, der langfristige Leistungszusagen abgibt, ist Sicherheit von großer Bedeutung für uns: Insbesondere Mitarbeitende, Vermittler und Kunden erwarten Solidität und Verlässlichkeit. Die Sicherheit eines Versicherungs- und Finanzdienstleistungs-Unternehmens drückt sich im Wesentlichen in seiner Kapitalausstattung aus. Ein bedeutendes Element unserer Geschäftsstrategie ist daher die Herstellung bzw. der Erhalt einer ausreichenden Kapitalausstattung, die sich in einer guten aufsichtsrechtlichen Solvenzquote widerspiegelt.

Sicherheit und Solidität gewährleisten wir aber nicht nur über die Steuerung von aufsichtsrechtlichen Bedeckungsquoten: Um nachteilige bzw. sogar gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, haben wir ein internes Überwachungssystem eingerichtet. Insbesondere betreiben wir ein entsprechend ausgerichtetes Risikomanagement und führen regelmäßig eine unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung durch.

Unabhängigkeit

Als unabhängiges Unternehmen bietet die NÜRNBERGER seit 1884 Schutz und Sicherheit für Generationen. Unabhängigkeit ist der entscheidende Faktor, um unseren Weg mit einer eigenständigen Positionierung im Versicherungsmarkt erfolgreich weiterzugehen. Als unabhängiges Unternehmen können wir uns schnell auf die sich wandelnden Bedürfnisse von Kunden und Vermittlern einstellen sowie eine auf langfristige Wertsteigerung ausgerichtete Geschäftspolitik verfolgen.

Nachhaltigkeit

Dass wir beim Verfolgen unserer strategischen Ziele Ertrag, Wachstum und Sicherheit nachhaltig wirtschaften, ist für uns selbstverständlich. Die NÜRNBERGER versteht sich traditionell als verantwortungsvoll und nachhaltig agierendes Versicherungsunternehmen. Unsere Überzeugung ist, dass wir beständigen ökonomischen Erfolg nur in einer ökologisch und sozial intakten Umwelt erzielen können. Aus diesem Selbstverständnis leiten sich die Schwerpunkte bzw. Handlungsfelder im Hinblick auf Nachhaltigkeit ab: eine besondere Verantwortung gegenüber unseren Kunden, Vermittlern und Mitarbeitenden – fußend auf einer entsprechenden Unternehmenskultur –, nachhaltige Kapitalanlage und Versicherungsprodukte, gesellschaftliches Engagement sowie betrieblicher Klima- und Umweltschutz.

Steuerungssystem

Die operative Steuerung der NÜRNBERGER erfolgt zuvorderst über finanzielle Kenngrößen für die strategischen Ziele Ertrag, Wachstum und Sicherheit: Als bedeutsamste Steuerungsgrößen fungieren das Konzernergebnis (Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung), die Segmentergebnisse im Versicherungsgeschäft sowie das Gesamtergebnis in den Segmenten Lebensversicherungsgeschäft und Krankenversicherungsgeschäft. Ebenso steht die Entwicklung des Neugeschäfts und der Beitragseinnahmen im Vordergrund. Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote vervollständigt schließlich die bedeutsamsten Steuerungsgrößen. Das Gesamtergebnis im Lebens- und im Krankenversicherungsgeschäft entspricht dem Segmentergebnis vor Abzug der Aufwendungen für Beitragsrückerstattung.

Weiterhin sind für die strategische Steuerung des Konzerns auch der Nettoertrag aus Kapitalanlagen (soweit nicht für Rechnung und Risiko von Versicherungsnehmern) und die Schaden-Kosten-Quote (im Segment Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft) von Bedeutung.

Über die genannten rein finanziellen Größen hinaus ist das unternehmerische Handeln der NÜRNBERGER auch an nichtfinanziellen Aspekten ausgerichtet. Unsere entsprechenden Zielsetzungen sind: kompetente und motivierte Mitarbeitende, exzellente Prozesse, eine leistungsfähige IT einschließlich einer effizienten Datennutzung, eine klare Fokussierung auf unsere Vermittler sowie passende Produkte und Services, die mit einem Präventionsangebot verknüpft sind. Besonders wichtig sind uns dafür eine von den Schlüsselmerkmalen "Outcome-Orientierung", "Mut", "Klarheit" und "gegenseitiges Vertrauen" gekennzeichnete Unternehmenskultur sowie ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Wirtschaften.

Forschung und Entwicklung

Wir arbeiten stetig an der Verbesserung der zur Erfüllung des Geschäftszwecks erforderlichen Methoden und Abläufe. Darüber hinaus betreiben wir als Versicherungskonzern keine Forschung und Entwicklung.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen in Deutschland

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland war aufgrund des krisengeprägten Umfelds im Jahr 2023 rückläufig. Das Bruttoinlandsprodukt ist um 0,3% gesunken. Im Vorjahr war noch ein Anstieg von 1,8% zu verzeichnen.1 Trotz der in letzter Zeit rückläufigen Inflation dämpften die hohen Preise auf allen Wirtschaftsstufen die Konjunktur. Weitere wesentliche Einflussfaktoren waren die ungünstigen Finanzierungsbedingungen aufgrund steigender Zinsen und eine geringe In- und Auslandsnachfrage.

Die einzelnen wesentlichen Konjunkturindikatoren entwickelten sich wie folgt:

Durch die höheren Nettolöhne und -gehälter stieg im Jahr 2023 das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte um 5,9 (6,3)%. Die Inflationsrate lag im Jahresdurchschnitt bei 5,9% und damit unter dem historischen Höchststand des Jahres 2022 von 6,9%. Bei nachlassender Inflation stiegen die Verbraucherpreise somit im Jahresdurchschnitt genauso stark wie das verfügbare Einkommen. Die privaten Haushalte mussten folglich nach den Einbußen in den Jahren 2021 und 2022 keine weiteren Kaufkraftverluste hinnehmen.

Der private Konsum nahm im Jahr 2023 um 0,8% gegenüber dem Vorjahr ab. Im Vorjahr hatte sich eine Zunahme von 3,9% ergeben. Die Sparquote stieg gegenüber dem Vorjahr geringfügig von 11,1% auf 11,3% und lag damit noch etwas über dem Vor-Corona-Niveau. Auch der Staat reduzierte im Jahr 2023 erstmals seit fast 20 Jahren seine Konsumausgaben um 1,7% (im Vorjahr: Zuwachs 1,6%).

Die Bauinvestitionen sanken 2023 um 2,1 (1,8)%. Neben den hohen Baupreisen wirkten sich die spürbar gestiegenen Bauzinsen aus, die insbesondere den Wohnungsbau bremsten. In Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge wurden dagegen 3,0 (4,0)% mehr investiert. Dazu trug auch der Anstieg der gewerblichen Pkw-Neuzulassungen bei.

Der Außenhandel verschlechterte sich. Der Export von Waren und Dienstleistungen reduzierte sich um 1,8% gegenüber einem Anstieg im Vorjahr von 3,3%. Die Importe gingen mit 3,0% noch stärker zurück; im Vorjahr war noch ein deutlicher Zuwachs von 6,6% zu verzeichnen.

Der Arbeitsmarkt zeigte sich weiterhin robust, die schwache Konjunktur hat jedoch Spuren hinterlassen. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte zwar einen Höchststand, die Zahl der Arbeitslosen ist jedoch ebenfalls gestiegen. 2023 waren im Jahresdurchschnitt 2,609 (2,418) Mio. Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote nahm von 5,3% auf 5,7% zu.

Die Europäische Zentralbank erhöhte im Verlauf des Jahres 2023 in weiteren sechs Schritten den Leitzins von 2,5% auf 4,5%. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen betrug im Jahresdurchschnitt 2,46 (1,20)%. Weitere Details zur Entwicklung des Kapitalmarkts werden im übernächsten Abschnitt erläutert.

1In diesem und den folgenden zwei Abschnitten werden für das Jahr 2023 vorläufige und für das Jahr 2022 endgültige Werte verwendet. Die Informationen und Werte stammen vom Statistischen Bundesamt mit Stand 15. Januar 2024, vom GDV mit Stand 25. Januar 2024 bzw. von verschiedenen Wirtschafts- und Börseninformationsdiensten.

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Entwicklung der Versicherungswirtschaft in Deutschland

Insgesamt haben sich die Beitragseinnahmen in der deutschen Versicherungswirtschaft 2023 leicht erhöht. Aktuellen Hochrechnungen zufolge sind die gebuchten Beiträge der im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zusammengeschlossenen Unternehmen um 0,6% auf 224,7 (223,3) Mrd. EUR angestiegen.

In der Schaden- und Unfallversicherung nahmen die Prämieneinnahmen um 6,7% auf 84,5 (79,1) Mrd. EUR zu, in der Privaten Krankenversicherung erhöhten sie sich um 2,3% auf 48,2 (47,2) Mrd. EUR. Dagegen verringerten sich die gebuchten Beiträge der Lebensversicherer infolge stark reduzierter Einmalbeiträge um 5,2% auf 92,0 (97,0) Mrd. EUR.

Entwicklung des Kapitalmarkts und der Kapitalanlagen im nationalen und internationalen Umfeld

Das Jahr 2023 endete für Aktien- und Rentenanleger vor allem dank eines starken vierten Quartals insgesamt erfreulich. Nach einer leichten Konsolidierung bis Ende Oktober, ausgelöst durch stetig steigende Zinsen, setzte in den letzten beiden Monaten des Jahres in beiden Märkten eine hohe Dynamik ein. Verursacht wurde diese durch die Erwartung signifikanter Zinssenkungen der Notenbanken im Jahr 2024, einer für 2024 prognostizierten Inflationsrate nahe der 2%-Marke und einer stabilen Konjunktur, die die ursprünglich schon für 2023 vorhergesagte Rezession auch für 2024 unwahrscheinlicher erscheinen ließ.

Globale Aktien beendeten das Jahr 2023, abgesehen von der negativen Ausnahme Chinas, mit hohen Gewinnen. Die Wertzuwächse lagen im Jahr 2023 beim US-amerikanischen S&P 500 bei ca. 22% (in EUR). Dabei haben die "Magnificent 7" (Technologiewerte wie Apple, Nvidia, Amazon, etc.), die marktwertgewichtet mehr als ein Viertel des S&P 500 ausmachen, die Performance im Wesentlichen bestimmt. Europäische Aktienindizes zeigten ebenfalls positive Entwicklungen mit rund 20% im DAX und 19% im EURO STOXX 50, obwohl sie aufgrund der geringeren Anzahl an Technologieunternehmen hinter US-Indizes zurückblieben.

Bei den Rentenmärkten stand, wie bereits im Jahr 2022, insbesondere die Entwicklung der Inflationsraten im Mittelpunkt. Um diese einzudämmen, setzten die Zentralbanken den Zins erhöhungszyklus auch 2023 in hohem Tempo fort. In der Spitze erreichten 10-jährige Bundesanleihen bis Ende Oktober eine Rendite von ca. 4%, 10-jährige US-Staatsanleihen erreichten bis zu 5%. Es zeichnete sich zunehmend ab, dass sowohl in den USA als auch in der Eurozone das Vorhaben der Zentralbanken, die Inflationsrate auf nahezu 2% zu bringen, näherungsweise erreicht werden könnte. Infolgedessen begannen Marktteilnehmer zum Jahresende hin, erste Zinssenkungen einzupreisen. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel daraufhin auf 2,0%, rund 0,4%-Punkte niedriger als zu Jahresbeginn. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen ging zum Jahresende wieder auf 3,8% zurück und befand sich damit fast auf demselben Niveau wie zu Jahresbeginn. In der Eurozone sank die Inflationsrate schließlich im Jahresverlauf von 9,2% auf 2,9% bzw. in den USA von 6,5% auf 3,4%.

Die Kreditmärkte verzeichneten 2023 ebenfalls ein positives Ergebnis, wobei sich Anleihen aus dem risikoreicheren Hochzins-Segment deutlich besser entwickelten als aus dem Investmentgrade-Bereich. Das Ausbleiben der für das Jahr 2023 von fast allen Analysten erwarteten Rezession sorgte für eine spürbare Erleichterung, insbesondere bei den schlechteren Qualitäten. Europäische Unternehmensanleihen mit guter Bonität gewannen auf Jahressicht rund 8% und europäische High-Yield-Unternehmensanleihen fast 12%. Schwellenländeranleihen in Lokalwährung beendeten das Jahr mit einer positiven Wertentwicklung von über 5% (in EUR).

Der seit 2022 anhaltende Zinsanstieg beeinflusste 2023 auch die Immobilienmärkte und führte zu einem historisch beispiellosen Preisverfall seit Beginn der systematischen Immobilienpreiserfassung in Deutschland. Der German Real Estate Index (GREIX) verzeichnete 2023 Preisrückgänge von 8,9% bei Eigentumswohnungen, 11,3% bei Einfamilienhäusern und 20,1% bei Mehrfamilienhäusern gegenüber dem Vorjahr. Im Gewerbeimmobilienmarkt kam es zu ähnlichen Preisrückgängen, mit Büroimmobilien in A-Städten und Einzelhandelsimmobilien, deren Preise um 18% bzw. 16% fielen. Logistikimmobilien blieben mit einem Rückgang zwischen 1% und 3% weitgehend stabil. Den Wertrückgängen stehen inflationsbedingte Mietsteigerungen durch indexierte Mietverträge gegenüber, welche zum Teil kompensierend auf den Wertrückgang gewirkt haben.

Der Euro wertete gegenüber dem US-Dollar im Jahr 2023 angesichts der rückläufigen Zinsdifferenz um etwa 3,5% auf. Die Rohstoffpreise entwickelten sich im Jahresverlauf unterschiedlich. Während der Ölpreis angesichts der nachlassenden Konjunkturdynamik um fast 14% (Rohölsorte WTI in USD) fiel, verteuerte sich der Goldpreis (in USD) um rund 14%.

2024 wird sich zeigen, wie sich der historisch starke Zinsanstieg auf die Realwirtschaft auswirkt und ob die Inflation durch die Zentralbankpolitik auch nachhaltig bekämpft werden kann. Die Möglichkeit von Zinssenkungen im Jahr 2024 bleibt ungewiss und hängt unter anderem auch von der wirtschaftlichen Dynamik ab. Geopolitische Ereignisse werden weiterhin einen entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaft haben.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur Lage des Konzerns

Die beschriebenen gesamtwirtschaftlichen sowie branchen- und kapitalmarktbezogenen Rahmenbedingungen hatten auch Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des NÜRNBERGER Konzerns im Berichtsjahr 2023.

Die einzelnen Geschäftsfelder des NÜRNBERGER Konzerns entwickelten sich unterschiedlich.

In der Lebensversicherung lagen die Beitragseinnahmen unter dem Niveau des Vorjahres. Der Rückgang des Einmalbeitragsgeschäfts konnte nur teilweise durch die Zunahme der Beiträge gegen laufende Zahlung aufgefangen werden. Die Krankenversicherung hat die erwartete starke Prämiensteigerung, insbesondere auch über die in den Mehrbeiträgen erfassten Beitragsanpassungen, erreicht. In der Schadenversicherung konnte erneut ein Beitragszuwachs erzielt und die Grenze von 1 Mrd. EUR überschritten werden. Hierzu trugen auch Summen- und Beitragsanpassungen im Zuge der hohen Inflation bei. Diese belastete jedoch auch die Schadenaufwendungen in nahezu allen Versicherungszweigen der Schadenversicherung. Zusätzlich waren hohe Elementarschäden in einzelnen Sparten zu tragen. Das Bankgeschäft profitierte über das Zinsergebnis vom gestiegenen Zinsniveau. Die börsenbedingt gegenüber dem Vorjahr niedrigere Volumenbasis in der Vermögensverwaltung hatte Einfluss auf das leicht rückläufige Provisionsergebnis.

Die Zeitwerte der Kapitalanlagen des Konzerns sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Neben höheren stillen Reserven bei Aktien und Investmentvermögen haben sich insbesondere die stillen Lasten eines großen Teils der festverzinslichen Anlagen zum Jahresende hin wieder etwas erholt. Das Kapitalanlageergebnis blieb konstant.

Vor diesem Hintergrund beurteilt der Vorstand den nachfolgend dargestellten Geschäftsverlauf des Konzerns bezogen auf die Entwicklung des Neugeschäfts und der Beitragseinnahmen als zufriedenstellend und bezogen auf die erhebliche Verminderung des Jahresergebnisses als nicht zufriedenstellend.

Ertragslage Konzern

  • Die gebuchten Beiträge des Konzerns bewegten sich auf Vorjahresniveau; der erhebliche Rückgang der Einmalbeiträge in der Lebensversicherung wird durch die Zunahme der laufenden gebuchten Beiträge in allen Versicherungssegmenten ausgeglichen.
  • Das Neugeschäft des Konzerns insgesamt erreichte nicht das Niveau des Vorjahres. Beim Neugeschäft nach laufendem Beitrag ist ein Zuwachs zu verzeichnen.
  • Das Segmentergebnis hat sich in der Lebensversicherung kaum verändert, in der Krankenversicherung ist es gesunken.
  • Das negative Segmentergebnis der Schaden- und Unfallversicherung ist insbesondere durch hohe Schadenaufwendungen aufgrund von Inflation und Elementarschäden geprägt.
  • Das Konzernergebnis hat sich erheblich vermindert.

Geschäftsverlauf und Vergleich zur Prognose des Vorjahres

Das Konzernergebnis vor Abzug von Fremdanteilen ging im Berichtsjahr von 69,8 Mio. EUR auf 42,8 Mio. EUR erheblich zurück. Wir hatten in unserer letztjährigen Prognose eine Größenordnung von 60 Mio. EUR erwartet.

Nach Geschäftsfeldern differenziert zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen. Im Lebensversicherungsgeschäft liegen wir mit 46,1 (44,8) Mio. EUR im Rahmen unserer Erwartungen. Im Krankenversicherungsgeschäft erzielten wir ein Segmentergebnis von 6,1 (6,8) Mio. EUR. Wir waren von einer leichten Erhöhung ausgegangen. Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft ergab sich ein Segmentergebnis von –24,0 (18,0) Mio. EUR. Wir hatten einen erheblichen Rückgang prognostiziert, jedoch nicht das deutlich negative Ergebnis. Bei den Bankdienstleistungen waren wir von einem Ergebnis von 7 Mio. EUR ausgegangen, das mit 11,1 (8,9) Mio. EUR erheblich übertroffen wurde.

Die gebuchten Bruttobeiträge über alle Versicherungszweige bewegen sich mit 3,547 (3,542) Mrd. EUR auf dem Niveau des Vorjahres. Wir hatten in unserer letztjährigen Prognose einen leichten Anstieg erwartet. Bezogen auf die gebuchten Bruttobeiträge des Konzerns mit laufender Zahlung ergibt sich ein Wachstum von 4,4%.

Über alle Sparten hinweg beliefen sich die Neu- und Mehrbeiträge auf 511,4 (621,8) Mio. EUR. Damit liegen wir deutlich unter dem Wert von 2022 und unter unserer Erwartung eines spürbaren Rückgangs. Die Entwicklung ist durch das um 150,5 Mio. EUR rückläufige und damit mehr als halbierte Einmalbeitragsgeschäft in der Lebensversicherung verursacht. Die laufenden Neubeiträge in der Lebensversicherung nahmen um 24,9 Mio. EUR zu, die Neubeiträge im Krankenversicherungsgeschäft wuchsen um 4,5 Mio. EUR und die Neu- und Mehrbeiträge im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft um 10,9 Mio. EUR.

Die Versicherungsbestände des Konzerns lagen zum Jahresende im selbst abgeschlossenen Geschäft mit 5.801 (5.828) Tsd. Verträgen etwas unter dem Vorjahr.

Ertragslage

2023 in Mio. EUR 2022 in Mio. EUR
Gebuchte Bruttobeiträge 3.546,8 3.541,7
Verdiente Beiträge f.e.R. 3.244,8 3.271,5
Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung 116,6 105,0
Nettoerträge aus Kapitalanlagen der konventionellen Versicherung 526,4 526,3
Nettoerträge aus Kapitalanlagen der fondsgebundenen Versicherung 63,0 – 131,7
Nicht realisierte Gewinne/Verluste aus Kapitalanlagen
der fondsgebundenen Versicherung
953,8 – 1.318,2
Technischer Zinsertrag aus der Schaden- und Unfallversicherung – 1,0 – 1,2
Sonstige versicherungstechnische Erträge f.e.R. 55,8 52,4
Aufwendungen für Versicherungsfälle f.e.R. – 2.611,4 – 2.591,0
Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen – 1.201,5 1.238,4
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung f.e.R. – 362,5 – 390,9
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f.e.R. – 704,5 – 650,7
Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen f.e.R. – 34,8 – 33,8
Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen 40,3 7,0
Sonstige Erträge 159,9 163,1
Sonstige Aufwendungen – 179,0 – 190,0
Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert – 0,2 – 0,2
Ergebnis vor Steuern 65,7 55,9
Steuern – 22,9 13,9
Konzernergebnis 42,8 69,8

Nachfolgend werden die einzelnen Ergebnisbestandteile aus dem Versicherungsgeschäft, den Kapitalanlagen und den sonstigen Ergebnisbereichen erläutert.

Versicherungsgeschäft

Den gebuchten Bruttobeiträgen von 3,547 (3,542) Mrd. EUR standen Beiträge für die Rückversicherer von 293,2 (268,4) Mio. EUR gegenüber. Die Netto-Beitragsüberträge haben sich um 8,8 (1,8) Mio. EUR erhöht. Zusammen führte dies im Geschäftsjahr zu geringfügig rückläufigen verdienten Beiträgen f.e.R. von 3,245 (3,271) Mrd. EUR.

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle f.e.R. betrugen 2,611 (2,591) Mrd. EUR. Davon betreffen 2,470 (2,531) Mrd. EUR Zahlungen für Versicherungsfälle f.e.R. Während die Zahlungen in der Lebens- und Krankenversicherung um 115,9 Mio. EUR zurückgingen, war in der Schadenund Unfallversicherung ein Anstieg um 55,2 Mio. EUR zu verzeichnen. Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle f.e.R. erhöhte sich um 141,0 (59,9) Mio. EUR. Hiervon

entfallen 53,6 (29,2) Mio. EUR auf die Lebens- und Krankenversicherung und 87,4 (30,7) Mio. EUR auf die Schaden- und Unfallversicherung. Die gestiegenen Aufwendungen in der Schaden- und Unfallversicherung sind dabei insbesondere von der Inflation sowie Elementarschäden geprägt.

In die Zunahme der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen von 1.201,5 Mio. EUR (im Vorjahr: Abnahme 1.238,4 Mio. EUR) sind neben den Veränderungen der sonstigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen insbesondere die Veränderungen der Deckungsrückstellung aus der konventionellen und der fondsgebundenen Versicherung einbezogen.

Aus der Veränderung der Brutto-Deckungsrückstellung für das konventionelle Geschäft war im Berichtsjahr ein Aufwand von 351,1 (505,6) Mio. EUR zu erfassen. Darin ist auch die Auflösung der Zinszusatzreserve/Zinsverstärkung von 62,9 (40,7) Mio. EUR enthalten.

Für die fondsgebundene Versicherung ergab sich eine aufwandswirksame Erhöhung der Brutto-Deckungsrückstellung um 872,9 Mio. EUR (im Vorjahr: ertragswirksame Reduzierung um 1.747,9 Mio. EUR). Dies ist für den Konzern in der Gesamtsicht nicht ergebniswirksam, da der Veränderung eine entsprechend gegenläufige Ergebniswirkung aus der Wertentwicklung der korrespondierenden Aktiva gegenübersteht.

Die Aufwendungen für Beitragsrückerstattung f.e.R. betrugen 362,5 (390,9) Mio. EUR. In den Aufwendungen ist auch eine Erhöhung der Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung um 0,9 (24,6) Mio. EUR erfasst.

Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f.e.R. erhöhten sich um 8,3% auf 704,5 (650,7) Mio. EUR. Der Anstieg der Abschlussaufwendungen auf 524,3 (477,3) Mio. EUR betrifft mit 32,7 Mio. EUR die Lebens- und Krankenversicherung und mit 14,3 Mio. EUR die Schaden- und Unfallversicherung. In der Lebensversicherung erhöhte sich die Beitragssumme des Neugeschäfts um 15,4%, in der Schaden- und Unfallversicherung nahmen die Neu- und Mehrbeiträge um 8,3% zu. Die Verwaltungsaufwendungen sind mit 2,2% leicht angestiegen und betrugen 254,7 (249,2) Mio. EUR.

Die sonstigen versicherungstechnischen Erträge f. e. R. stiegen auf 55,8 (52,4) Mio. EUR an. Davon entfielen 49,9 (48,4) Mio. EUR auf die Erhöhung der noch nicht fälligen Ansprüche an Versicherungsnehmer. Die sonstigen versicherungstechnischen Aufwendungen f. e. R. betrugen 34,8 (33,8) Mio. EUR, wovon 11,9 (12,4) Mio. EUR aus rechnungsmäßigen Zinsen auf angesammelte Überschussanteile resultieren.

Nach einer Reduzierung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen in der Schaden- und Unfallversicherung um 7,0 Mio. EUR im Vorjahr waren im Berichtsjahr 40,3 Mio. EUR aufzulösen.

Unter Berücksichtigung der Nettoerträge aus den Kapitalanlagen der konventionellen und fondsgebundenen Versicherung sowie der nicht realisierten Gewinne/Verluste aus Kapitalanlagen beträgt das versicherungstechnische Ergebnis der Lebens- und Krankenversicherung laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 70,6 (52,3) Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis der Schaden- und Unfallversicherung, das deren Kapitalanlageergebnis nicht umfasst, beläuft sich auf –36,7 (–17,2) Mio. EUR.

Kapitalanlagen

Die Erträge aus Kapitalanlagen und die Aufwendungen für Kapitalanlagen werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung getrennt für das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft und das übrige Geschäft ausgewiesen. Auf das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft entfielen demnach Nettoerträge aus Kapitalanlagen von 537,4 (345,5) Mio. EUR und auf das übrige Geschäft Nettoerträge aus Kapitalanlagen von 52,1 (49,1) Mio. EUR.

Auswirkungen auf das Jahresergebnis haben insbesondere die Nettoerträge aus den Kapitalanlagen der konventionellen Versicherung. Für den gesamten Konzern setzten sich diese wie folgt zusammen:

2023 in Mio. EUR 2022 in Mio. EUR
Laufende Erträge 487,2 541,9
Erträge aus Zuschreibungen 31,3 21,3
Gewinne aus dem Abgang 160,8 150,4
679,4 713,5
Aufwendungen für die Verwaltung, Zinsaufwendungen
und sonstige Aufwendungen für Kapitalanlagen
– 51,2 – 71,0
Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen – 0,1 – 3,4
Abschreibungen – 91,0 – 70,4
Verluste aus dem Abgang – 10,7 – 42,4
– 153,0 – 187,2
Nettoerträge aus Kapitalanlagen 526,4 526,3

Die um 4,8% rückläufigen Erträge aus Kapitalanlagen gleichen sich durch die um 18,3% niedrigeren Aufwendungen für Kapitalanlagen aus. Dies führte zu Nettoerträgen aus Kapitalanlagen der konventionellen Versicherung auf Höhe des Vorjahres.

Aus der fondsgebundenen Versicherung ergaben sich Nettoerträge aus Kapitalanlagen von 63,0 (–131,7) Mio. EUR. Daneben stehen 1.003,7 (92,2) Mio. EUR nicht realisierte Gewinne aus Wertsteigerungen des Anlagestocks und 49,9 (1.410,4) Mio. EUR nicht realisierte Verluste aus dem Anlagestock, die sich entsprechend der Kursentwicklung der Anteile an Investmentfonds veränderten. Den nicht realisierten Gewinnen und Verlusten stehen grundsätzlich entsprechende Veränderungen der Deckungsrückstellung gegenüber.

Sonstige Ergebnisbestandteile

Über das Versicherungsgeschäft und die Kapitalanlagen hinaus wurden sonstige Erträge von 159,9 (163,1) Mio. EUR bei sonstigen Aufwendungen von 179,0 (190,0) Mio. EUR erzielt.

Die sonstigen Erträge blieben mit einem Rückgang um 1,9% relativ konstant. Die wesentlichen Posten betreffen Provisionserlöse von 64,5 (63,4) Mio. EUR sowie Erträge aus Kostenerstattungen von 52,8 (53,6) Mio. EUR.

In den sonstigen Aufwendungen sind neben dem Personalaufwand aus Nicht-Versicherungsunternehmen verschiedenste Aufwendungen enthalten, die nicht den Funktionsbereichen bzw. anderen Posten zuzuordnen sind. Insgesamt haben diese um 5,8% abgenommen. Der Rückgang basiert auf gegensätzlichen Entwicklungen verschiedener Aufwandsarten.

Konzernergebnis

Einschließlich der Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte von 0,2 (0,2) Mio. EUR erzielte der Konzern ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 65,7 (55,9) Mio. EUR, das damit über dem Vorjahreswert liegt.

Im Berichtsjahr war wie im Vorjahr kein außerordentliches Ergebnis auszuweisen.

Bei den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entstand ein Aufwand von 20,6 Mio. EUR (im Vorjahr: Steuerertrag 15,8 Mio. EUR). Neben dem ergebnisbedingten Anstieg ist die starke Erhöhung des Steueraufwands gegenüber dem Vorjahr insbesondere auf den Wegfall eines positiven Sondereffekts zurückzuführen. Im Vorjahr war ein außerordentlicher latenter Steuerertrag aufgrund der Auflösung passiver latenter Steuern im Zusammenhang mit der Liquidation einer Tochtergesellschaft zu verzeichnen, der im Konzern insgesamt zu einem Steuerertrag geführt hatte.

Für sonstige Steuern ergaben sich Aufwendungen von 2,3 (1,9) Mio. EUR.

Insgesamt ergibt sich ein Konzernergebnis von 42,8 (69,8) Mio. EUR, wovon 1,1 (0,7) Mio. EUR nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen sind.

Ertragslage Geschäftsfeld NÜRNBERGER Lebensversicherung

  • Die gebuchten Beiträge lagen aufgrund der Entwicklung der Einmalbeiträge unter dem Vorjahresniveau. Die laufenden gebuchten Beiträge konnten gesteigert werden.
  • Die Neubeiträge insgesamt erreichten nicht das Niveau des Vorjahres, wobei wir bei den laufenden Neubeiträgen einen Anstieg verzeichnen konnten.
  • Das Gesamtergebnis verringerte sich gegenüber dem Vorjahr, liegt aber über der Prognose.
  • Das Segmentergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahresergebnis kaum verändert.

Geschäftsverlauf und Vergleich zur Prognose des Vorjahres

Im Geschäftsfeld Lebensversicherung erzielten wir Neubeiträge in Höhe von 349,1 (474,8) Mio. EUR, womit wir um 26,5% erheblich unter dem Vorjahresniveau liegen. In unserer Prognose waren wir von einem deutlichen Rückgang des Neubeitrags ausgegangen. Das Neugeschäft bei Verträgen gegen laufende Beitragszahlung konnte um 13,4% erhöht werden, die Einmalbeiträge des Neugeschäfts sanken um 52,1%. Der Versicherungsbestand nach Anzahl der Verträge lag bei 2,5 (2,5) Mio., womit sich der Bestand gegenüber dem Vorjahr mit –0,3% kaum verändert hat. Die gebuchten Beiträge bewegten sich mit 2,238 (2,355) Mrd. EUR spürbar unter dem Vorjahresniveau. In unserer Prognose hatten wir mit einem leichten Rückgang gerechnet. Die gebuchten laufenden Beiträge wuchsen um 1,7%, während sich die gebuchten Einmalbeiträge um 52,1% verringerten. Das Gesamtergebnis lag mit 387,9 (414,3) Mio. EUR um 6,4% leicht unter dem Vorjahresniveau. In unserer Prognose waren wir von einer spürbaren Verringerung des

Gesamtergebnisses ausgegangen. Das Kapitalanlageergebnis des Segments (unter Berücksichtigung von Rechnungszinserfordernis und Direktgutschrift)1 hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. Insgesamt ist dies auf die Entwicklung der Zinszusatzreserve/Zinsverstärkung sowie des Rechnungszinserfordernisses zurückzuführen. Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen gingen von 431,3 Mio. EUR auf 419,5 Mio. EUR zurück. Die Auflösung der Zinszusatzreserve/Zinsverstärkung betrug 62,9 (40,7) Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis (einschließlich sonstiger Ergebnisbestandteile) als bedeutendste Ergebnisquelle hat sich gegenüber dem Vorjahr verringert. Der Steueraufwand belief sich auf 17,4 (0,3) Mio. EUR. Zieht man vom Gesamtergebnis die Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung von 341,8 (369,6) Mio. EUR ab, ergibt sich das Segmentergebnis. Dieses hat sich mit 46,1 (44,8) Mio. EUR kaum verändert, womit wir in unserer Prognose bereits gerechnet hatten.

Ertragslage

2023 in Mio. EUR 2022 in Mio. EUR
Neubeiträge 349,1 474,8
Gebuchte Bruttobeiträge 2.238,4 2.354,6
Verdiente Beiträge f.e.R. 2.186,3 2.310,0
Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung 91,5 98,4
Nettoerträge aus Kapitalanlagen der konventionellen Versicherung 419,5 431,3
Nettoerträge aus Kapitalanlagen der fondsgebundenen Versicherung 62,9 – 131,8
Nicht realisierte Gewinne/Verluste aus Kapitalanlagen
der fondsgebundenen Versicherung
953,8 – 1.318,2
Sonstige versicherungstechnische Erträge f.e.R. 51,4 48,9
Aufwendungen für Versicherungsfälle f.e.R. – 1.860,2 – 1.980,0
Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen – 1.095,0 1.340,6
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung f.e.R. – 341,8 – 369,6
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f.e.R. – 405,7 – 379,3
Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen f.e.R. – 22,3 – 23,5
Sonstige Erträge 143,7 147,6
Sonstige Aufwendungen – 120,7 – 129,3
Ergebnis vor Steuern 63,5 45,1
Steuern – 17,4 – 0,3

1Bei der Analyse nach Ergebnisquellen werden die tatsächlichen den rechnungsmäßigen Aufwendungen bzw. Erträgen gegenübergestellt.

Kapitalanlagen – konventionelle Versicherung 20.311,5 20.082,7
Kapitalanlagen – fondsgebundene Versicherung 9.367,8 8.494,7
Versicherungstechnische Rückstellungen
– konventionelle Versicherung f.e.R.
20.099,2 19.757,6
Versicherungstechnische Rückstellungen
– fondsgebundene Versicherung f.e.R.
9.416,0 8.549,8
Tausend Tausend
Versicherungsverträge 2.455 2.463

Versicherungsgeschäft

Der Neubeitrag liegt in diesem Geschäftsjahr erheblich unter dem Vorjahresniveau, während im deutschen Lebensversicherungsmarkt ein deutlicher Rückgang der Neubeiträge erwartet wird. Die gebuchten Beiträge verringerten sich gegenüber dem Beitragsvolumen des Vorjahres spürbar, womit wir uns in etwa auf dem erwarteten Niveau der Branche bewegen. Die laufenden gebuchten Beiträge stiegen leicht an, während im Markt mit einem nahezu unveränderten Niveau gerechnet wird. Unser Marktanteil, bezogen auf die gebuchten Beiträge, blieb gegenüber dem Vorjahr stabil. Die Stornoquote nach laufendem Beitrag hat sich etwas erhöht.

Die Neubeiträge sanken im Geschäftsjahr 2023 von 474,8 Mio. EUR auf 349,1 Mio. EUR. Dabei lagen die laufenden Neubeiträge über, die Einmalbeiträge des Neugeschäfts unter dem Vorjahresniveau. Letztere beliefen sich auf 138,6 (289,1) Mio. EUR, was einer Veränderung von –52,1% entspricht. Die Einmalbeiträge, zu denen auch die Zulagen bei den sogenannten Riester-Renten gezählt werden, flossen dabei im Wesentlichen in fondsgebundene Versicherungen und in Rentenund Pensionsversicherungen.

Der auf ein Jahr berechnete Neuzugang aus Verträgen mit laufender Beitragszahlung erreichte mit 210,5 (185,6) Mio. EUR einen Wert, der um 13,4% über dem Vorjahresniveau liegt. Hauptsächlich resultiert dieser Zuwachs aus den Produktgruppen der fondsgebundenen Versicherung und der Berufsunfähigkeitsversicherung.

Der Neuzugang an Versicherungsverträgen belief sich auf insgesamt 116.675 (101.331) Stück mit einer Versicherungssumme von 13,943 (12,721) Mrd. EUR. Die Anzahl der neuen Verträge stieg damit um 15,1%, die Versicherungssumme um 9,6%.

Die gebuchten Bruttobeiträge im Lebensversicherungsgeschäft (einschließlich Pensionskasse und Pensionsfonds) betrugen 2,238 (2,355) Mrd. EUR, womit wir unter dem Beitragsvolumen des Vorjahres liegen. Bei den gebuchten laufenden Beiträgen bewegen wir uns mit +1,7% leicht über dem Vorjahresniveau. Die größten Anteile an den Beiträgen des Segments haben die Berufsunfähigkeitsversicherungen, die fondsgebundenen Versicherungen und die konventionellen Renten- und Pensionsversicherungen.

Zum 31. Dezember 2023 führten die Gesellschaften 2,5 (2,5) Mio. Verträge mit 161,394 (155,499) Mrd. EUR Versicherungssumme in ihrem Bestand. Die Versicherungssumme liegt damit um 3,8% über dem Vorjahresniveau. Die größten Anteile haben dabei, wie bereits in den letzten Jahren, die Selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung und die fondsgebundene Versicherung. In der Berufsunfähigkeitsversicherung, bei der die NÜRNBERGER zu den führenden Anbietern in Deutschland gehört, konnten wir den Bestand erhöhen.

Für Zahlungen für Versicherungsfälle (brutto) wurden 1,835 (1,971) Mrd. EUR fällig. Die betragsmäßig größte Leistungsart waren Abläufe. Zusätzlich haben wir unseren Kunden 207,6 (232,5) Mio. EUR an Überschüssen ausgezahlt bzw. verrechnet. Zusammen mit der Erhöhung der Schadenrückstellung (brutto) von 46,7 (29,9) Mio. EUR ergeben sich Leistungen von 2,089 (2,233) Mrd. EUR.

Die Beitragssumme des Neugeschäfts hat sich gegenüber dem Vorjahr erhöht. Da der Anstieg der Abschlussaufwendungen geringer ausfiel, sank die Abschlusskostenquote von 5,6% im Vorjahr auf 5,2%. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um 1,3% an. Im Verhältnis zu den gesunkenen Bruttobeiträgen liegt die Verwaltungskostenquote mit 3,9% über dem Vorjahreswert von 3,6%.

Ertragslage Geschäftsfeld NÜRNBERGER Krankenversicherung

  • Die gebuchten Beiträge sind erheblich angestiegen.
  • Die erhebliche Steigerung des Neugeschäfts ist getragen von der Zusatzversicherung.
  • Das Segmentergebnis ist unerwartet spürbar gesunken.
  • Entgegen unserer Prognose ging das Gesamtergebnis leicht zurück.

Geschäftsverlauf und Vergleich zur Prognose des Vorjahres

In der Krankenversicherung erzielten wir bei den Neubeiträgen einen erheblichen Anstieg auf 20,1 (15,7) Mio. EUR, der insbesondere im Bereich der Zusatzversicherung zu verzeichnen war. In der Prognose waren wir von einer deutlichen Steigerung ausgegangen. Der Versicherungsbestand nach Verträgen konnte auf 526.010 (490.728) erhöht werden. Davon entfallen auf die Auslandsreise-Krankenversicherung 134.087 (132.371) Verträge. Die Anzahl der versicherten Personen wuchs um 34.966, was auf die Zusatzversicherungen zurückzuführen ist. Die gebuchten Beiträge erhöhten sich wie erwartet erheblich auf 301,2 (270,2) Mio. EUR. Das Gesamtergebnis ging leicht auf 23,5 (24,8) Mio. EUR zurück. In unserer Prognose waren wir von einem erheblichen Anstieg ausgegangen. Das gegenüber dem Vorjahr gesunkene versicherungstechnische Ergebnis bildete dabei die bedeutendste Ergebnisquelle1 . Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr und der Prognose ist sowohl auf ein niedrigeres Risikoergebnis als auch auf erhöhte Provisionsaufwendungen aus dem Neugeschäft zurückzuführen. Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen betrugen 37,2 (30,7) Mio. EUR. Der Steueraufwand belief sich auf 2,0 (2,5) Mio. EUR. Zieht man vom Gesamtergebnis die Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung (ohne die Zuführung zur garantierten Beitragsrückerstattung) in Höhe von 17,5 (18,0) Mio. EUR ab, ergibt sich das Segmentergebnis. Dieses ging infolge des gesunkenen Gesamtergebnisses von 6,8 Mio. EUR auf 6,1 Mio. EUR zurück. In unserer Prognose waren wir von einer leichten Erhöhung ausgegangen.

1Bei der Analyse nach Ergebnisquellen werden die tatsächlichen den rechnungsmäßigen Aufwendungen bzw. Erträgen gegenübergestellt.

Ertragslage

2023 in Mio. EUR 2022 in Mio. EUR
Neubeiträge 20,1 15,7
Gebuchte Bruttobeiträge 301,2 270,2
Verdiente Beiträge f.e.R. 299,6 269,7
Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung 25,1 6,6
Nettoerträge aus Kapitalanlagen 37,2 30,7
Sonstige versicherungstechnische Erträge f.e.R. 1,8 1,8
Aufwendungen für Versicherungsfälle f.e.R. – 180,4 – 153,4
Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen – 107,3 – 87,6
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung f.e.R. – 18,6 – 19,0
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f.e.R. – 39,6 – 32,2
Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen f.e.R. – 5,8 – 3,2
Sonstige Erträge 1,3 0,3
Sonstige Aufwendungen – 5,5 – 4,4
Ergebnis vor Steuern 8,0 9,2
Steuern – 2,0 – 2,5
Segmentergebnis 6,1 6,8
Kapitalanlagen 1.733,4 1.638,9
Versicherungstechnische Rückstellungen f.e.R. 1.745,8 1.640,0
Tausend Tausend
Versicherungsverträge 526 491

Versicherungsgeschäft

Der Neuzugang belief sich im Berichtsjahr auf 20,1 (15,7) Mio. EUR Jahresbeitrag. Ohne die Pflegepflichtversicherung betrug das Neugeschäft 19,7 (15,3) Mio. EUR. In der Krankheitskosten-Vollversicherung blieb der Neubeitrag unverändert bei 3,6 Mio. EUR.

Zum 31. Dezember 2023 waren ohne Berücksichtigung der Auslandsreise-Krankenversicherung 423.153 (388.187) Personen bei der NÜRNBERGER Krankenversicherung AG versichert. 39.199 (40.331) von ihnen hatten eine Krankheitskosten-Vollversicherung, was eine Abnahme des Bestands um 1.132 Personen bedeutet. Im Bereich der Zusatzversicherung ermittelten wir einen Nettozuwachs von 36.098 Personen. Der gesamte Jahresbestandsbeitrag ohne die Auslandsreise-Krankenversicherung betrug 303,1 (274,1) Mio. EUR. Dies bedeutet eine Zunahme von 10,6%.

Die gebuchten Beiträge stiegen um 11,5% auf 301,2 (270,2) Mio. EUR. Davon entfielen auf die Pflegepflichtversicherung 28,9 (22,3) Mio. EUR.

Die Schadenquote, also das Verhältnis von Aufwendungen für Versicherungsfälle zu verdienten Beiträgen ohne Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung, lag mit 60,2% deutlich über dem Vorjahreswert von 56,8%.

Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen insgesamt 39,6 (32,2) Mio. EUR, wobei auf Abschlussaufwendungen 27,9 (20,8) Mio. EUR entfielen. Die Verwaltungsaufwendungen waren höher als im Vorjahr. Die Verwaltungskostenquote, also das Verhältnis von Verwaltungsaufwendungen zu verdienten Beiträgen ohne Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung, sank von 4,2% auf 3,9%.

Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung führten wir 18,6 (19,0) Mio. EUR zu.

Ertragslage Geschäftsfeld NÜRNBERGER Schaden- und Unfallversicherung

  • Das Neugeschäft liegt spürbar über dem Vorjahr.
  • Die gebuchten Beiträge konnten deutlich gesteigert werden.
  • Stärker als die Beiträge wächst der Schadenaufwand, wo insbesondere Inflation und Elementarschäden belasten.
  • Das Segmentergebnis geht erheblich zurück.

Geschäftsverlauf und Vergleich zur Prognose des Vorjahres

Im Geschäftsfeld Schaden- und Unfallversicherung generierten wir Neu- und Mehrbeiträge in Höhe von 142,2 (131,3) Mio. EUR. Der Bestand umfasste am Bilanzstichtag insgesamt 2,819 (2,874) Mio. Verträge. Die gebuchten Beiträge erhöhten sich um 9,8% auf 1.007,3 (917,0) Mio. EUR, womit wir den geplanten deutlichen Anstieg erreicht haben. Der Anstieg kommt überwiegend aus Summen- und Beitragsanpassungen. Allerdings ist der Schadenaufwand inflations- und elementarschadenbedingt noch stärker angestiegen. Dabei hat die erhöhte Inflation nahezu alle Versicherungszweige, vor allem aber die sonstigen Kraftfahrtversicherungen sowie die Feuerund Sachversicherung belastet. Beide Versicherungszweige waren zudem stark von gestiegenen Schadenansprüchen aus Elementarschadenereignissen betroffen. Diese Entwicklungen führten

zu einem massiven Anstieg der Brutto-Schaden-Kosten-Quote auf 104,6 (98,3)%. Die Bruttorechnung schloss mit einem Verlust von 62,9 Mio. EUR (im Vorjahr: Gewinn 8,7 Mio. EUR) ab. Nach Rückversicherung und vor Schwankungsrückstellung beträgt der Verlust 77,5 (24,7) Mio. EUR. Der Schwankungsrückstellung wurden 40,3 (7,0) Mio. EUR entnommen, sodass sich das versicherungstechnische Ergebnis nach Schwankungsrückstellung auf –37,3 (–17,7) Mio. EUR beläuft. Einschließlich der Nettoerträge aus Kapitalanlagen und nach Steuern ergab sich mit –24,0 (18,0) Mio. EUR ein Segmentergebnis, das erheblich unter dem des Vorjahres liegt.

Ertragslage

2023 in Mio. EUR 2022 in Mio. EUR
Neu- und Mehrbeiträge 142,2 131,3
Gebuchte Bruttobeiträge 1.007,3 917,0
Verdiente Beiträge f.e.R. 758,9 691,7
Nettoerträge aus Kapitalanlagen 30,1 44,3
Technischer Zinsertrag aus der Schaden- und Unfallversicherung – 1,0 – 1,2
Sonstige versicherungstechnische Erträge f.e.R. 2,5 1,6
Aufwendungen für Versicherungsfälle f.e.R. – 571,2 – 459,3
Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen 0,9 – 9,7
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung f.e.R. – 2,1 – 2,3
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f.e.R. – 259,8 – 239,7
Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen f.e.R. – 6,7 – 7,0
Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen 40,3 7,0
Sonstige Erträge 29,1 25,1
Sonstige Aufwendungen – 52,3 – 54,1
Ergebnis vor Steuern – 31,3 – 3,7
Steuern 7,3 21,7
Segmentergebnis – 24,0 18,0
Kapitalanlagen – gesamte Versicherung 1.334,6 1.325,9
Versicherungstechnische Rückstellungen – gesamte Versicherung f.e.R. 1.112,1 1.055,9
Tausend Tausend

Gesamtes Versicherungsgeschäft

Von den Neu- und Mehrbeiträgen in Höhe von 142,2 (131,3) Mio. EUR stammten 73,5 (66,3) Mio. EUR aus der Kraftfahrtversicherung, 59,6 (56,2) Mio. EUR aus den Sach-, Haftpflicht- und Unfallsparten sowie 9,0 (8,7) Mio. EUR aus dem Rechtsschutzgeschäft. Die verdienten Beiträge f.e.R. beliefen sich auf 758,9 (691,7) Mio. EUR.

Vor abgegebener Rückversicherung und Abgrenzung der Beitragsüberträge kam es bei den gebuchten Bruttobeiträgen zu einem Anstieg um 9,8% auf 1.007,3 (917,0) Mio. EUR. Sie verteilen sich wie folgt auf die Versicherungszweige:

2023 in Mio. EUR 2022 in Mio. EUR +/– %
Unfallversicherung 103,2 105,7 – 2,4
Haftpflichtversicherung 89,6 87,8 + 2,1
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 178,7 168,7 + 5,9
Sonstige Kraftfahrtversicherungen 159,9 149,1 + 7,3
Feuer- und Sachversicherung 274,0 236,7 + 15,7
Transport- und Luftfahrtversicherung 59,3 34,9 + 70,2
Rechtsschutzversicherung 91,4 89,8 + 1,7
Sonstige Versicherungen 51,1 44,3 + 15,4
Gesamtes Versicherungsgeschäft 1.007,3 917,0 + 9,8

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle f.e.R. beliefen sich auf 571,2 (459,3) Mio. EUR. Für unsere Bruttorechnung ergaben sich dabei Schadenaufwendungen von 726,9 (600,0) Mio. EUR. An Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f.e.R. erbrachten wir 259,8 (239,7) Mio. EUR. Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb beliefen sich auf 315,1 (296,8) Mio. EUR. Sie setzen sich aus Abschlussaufwendungen von 159,0 (144,7) Mio. EUR und Verwaltungsaufwendungen (einschließlich Inkasso- und Bestandspflegeprovisionen) von 156,1 (152,1) Mio. EUR zusammen.

Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

Die wesentlichen Zweige des selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäfts zeigen folgenden Geschäftsverlauf:

Aus der Unfallversicherung resultieren gebuchte Bruttobeiträge von 102,0 (104,6) Mio. EUR. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle verringerten sich um 1,2 Mio. EUR auf 27,9 (29,1) Mio. EUR. Für den Versicherungsbetrieb wurden 51,3 (53,0) Mio. EUR und damit 1,7 Mio. EUR weniger aufgewendet. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 77,7 (78,4)%. Brutto verbleibt ein Überschuss von 23,0 (22,9) Mio. EUR.

Die Ergebnisrechnung der Haftpflichtversicherung weist gebuchte Bruttobeiträge von 89,2 (87,4) Mio. EUR aus. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle erhöhten sich um 17,0 Mio. EUR auf 55,5 (38,5) Mio. EUR. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen 36,8 (36,4) Mio. EUR. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 103,7 (86,0)%. Die Bruttorechnung schließt mit einem Verlust von 3,2 Mio. EUR (im Vorjahr: Gewinn 12,2 Mio. EUR).

In der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge auf 172,8 (166,9) Mio. EUR. Der Aufwand für Versicherungsfälle erhöhte sich um 26,3 Mio. EUR auf 150,8 (124,4) Mio. EUR. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen 37,2 (35,6) Mio. EUR. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 109,9 (96,2)%. Brutto verbleibt ein Verlust von 17,3 Mio. EUR (im Vorjahr: Gewinn 6,8 Mio. EUR).

Die gebuchten Bruttobeiträge in den sonstigen Kraftfahrtversicherungen stiegen um 9,7 Mio. EUR auf 152,3 (142,5) Mio. EUR. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle erhöhten sich auf 168,3 (135,1) Mio. EUR. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen 33,2 (33,8) Mio. EUR. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 134,3 (118,9)%. In der Summe weist die Bruttorechnung einen Verlust von 54,9 (26,8) Mio. EUR aus.

In der Feuer- und Sachversicherung sind die Feuerversicherung, die Verbundene Hausratversicherung, die Verbundene Gebäudeversicherung sowie die sonstige Sachversicherung enthalten. In Summe ergaben sich gebuchte Bruttobeiträge von 250,8 (217,6) Mio. EUR. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle stiegen um 12,9 Mio. EUR auf 166,5 (153,6) Mio. EUR. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb beliefen sich auf 77,6 (69,4) Mio. EUR. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 98,7 (103,2)%. Brutto verbleibt ein Verlust von 5,4 (12,2) Mio. EUR.

Die gebuchten Bruttobeiträge in der Rechtsschutzversicherung beliefen sich auf 91,4 (89,8) Mio. EUR. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle verringerten sich um 1,5 Mio. EUR auf 47,6 (49,2) Mio. EUR. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen 34,7 (34,5) Mio. EUR. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 90,1 (93,2)%. Brutto verbleibt ein Gewinn von 9,0 (6,2) Mio. EUR.

In den sonstigen Versicherungen mit den Sparten Betriebsschließung, Veranstaltungsausfall und Existenzbetriebsunterbrechung beliefen sich die gebuchten Bruttobeiträge auf insgesamt 50,8 (44,0) Mio. EUR. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle erhöhten sich auf 39,2 (28,8) Mio. EUR. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen 12,2 (11,8) Mio. EUR. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 101,2 (92,5)%. Die Bruttorechnung endet mit einem Verlust von 1,2 Mio. EUR (im Vorjahr: Gewinn 2,9 Mio. EUR).

Die Bruttorechnung des gesamten selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäfts weist einen Verlust von 59,2 Mio. EUR aus (im Vorjahr: Gewinn 6,8 Mio. EUR). Nach Rückversicherung ergibt sich ein Verlust von 73,8 (26,3) Mio. EUR. Aus der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen wurden 29,3 (10,5) Mio. EUR entnommen. Damit beträgt das versicherungstechnische Nettoergebnis aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft –44,5 (–15,9) Mio. EUR.

In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft

Im übernommenen Geschäft beliefen sich die gebuchten Bruttobeiträge auf 39,0 (29,6) Mio. EUR. Gemessen am gesamten Beitragsaufkommen des Geschäftsfelds entspricht dies einem Anteil von 3,9 (3,2)%. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle beliefen sich auf 20,9 (12,1) Mio. EUR. Für den Versicherungsbetrieb wurden 15,3 (12,8) Mio. EUR aufgewendet. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 101,1 (87,7)%. Die Bruttorechnung schließt mit einem Verlust von 3,7 Mio. EUR (im Vorjahr: Gewinn 2,0 Mio. EUR).

Nach abgegebener Rückversicherung verbleibt in der Nettorechnung ein Verlust von 3,8 Mio. EUR (im Vorjahr: Gewinn 1,6 Mio. EUR). Unter Berücksichtigung einer Teil-Auflösung der Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen von 11,0 Mio. EUR (im Vorjahr: Zuführung 3,4 Mio. EUR) weisen wir einen versicherungstechnischen Ertrag von 7,2 Mio. EUR (im Vorjahr: Fehlbetrag 1,9 Mio. EUR) aus.

Versicherungsgeschäft der Niederlassung GARANTA Versicherungs-AG Österreich

In Österreich sind wir mit unserer Zweigniederlassung GARANTA Versicherungs-AG Österreich mit Sitz in Salzburg vertreten. Diese betreibt überwiegend das Kraftfahrt-Versicherungsgeschäft. Dazu runden ausgewählte Produkte aus den Sach-, Haftpflicht- und Unfallsparten die Angebotspalette ab. Die Neu- und Mehrbeiträge stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 9,4% auf 21,7 (19,8) Mio. EUR. Der gebuchte Bruttobeitrag erhöhte sich um 16,6% auf 62,5 (53,6) Mio. EUR. Im Berichtsjahr ergab sich ein negatives versicherungstechnisches Nettoergebnis. Aufgrund der von uns vorgenommenen Zuordnung nach dem Sitzlandprinzip sind die Zahlen der österreichischen Niederlassung in den Zahlen des deutschen Geschäfts enthalten.

Ertragslage Geschäftsfeld Bankdienstleistungen

  • Die Kundeneinlagen (einschließlich des verwalteten Depotvolumens) konnten ausgebaut werden.
  • Das Provisionsergebnis liegt trotz des geringfügigen Rückgangs über unserer Erwartung.
  • Das Zinsergebnis hat sich stark verbessert und die Prognose erheblich übertroffen.
  • Das Segmentergebnis übertrifft sowohl die Erwartungen als auch das Vorjahr erheblich.

Geschäftsverlauf und Vergleich zur Prognose des Vorjahres

Im Geschäftsfeld Bankdienstleistungen blieb das Provisionsergebnis mit 35,6 (37,1) Mio. EUR geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres. Wir liegen damit über der Prognose, da ein deutlicher Rückgang erwartet wurde. Das Zinsergebnis ist im Berichtsjahr mit 7,3 (5,3) Mio. EUR erheblich gestiegen und hat sich damit besser entwickelt als angenommen. Unter Berücksichtigung eines erheblich verbesserten Bewertungsergebnisses aus Wertpapieren, der leicht gesunkenen Personal- und der etwas erhöhten sonstigen Verwaltungsaufwendungen ergab sich ein Ergebnis vor Steuern von 16,6 (13,2) Mio. EUR, das bei einem höheren Steueraufwand zu einem gestiegenen Segmentergebnis von 11,1 (8,9) Mio. EUR führte. Unsere letztjährige Prognose von rund 7 Mio. EUR haben wir damit erheblich übertroffen.

Ertragslage

2023 in Mio. EUR 2022 in Mio. EUR
Provisionserlöse 49,6 51,4
Nettoerträge aus Kapitalanlagen 19,4 2,4
Sonstige Erträge 52,4 52,2
Sonstige Aufwendungen – 55,2 – 41,5
Ergebnis vor Steuern 16,6 13,2
Steuern – 5,5 – 4,3
Segmentergebnis 11,1 8,9

Das Segment Bankdienstleistungen umfasst die Vermittlung von Kapitalanlagen sowie das Bankgeschäft der Fürst Fugger Privatbank AG.

Die Kundeneinlagen der Fürst Fugger Privatbank AG, einschließlich des für konzernfremde Kunden verwalteten Depotvolumens, betrugen zum 31. Dezember 2023 6,204 (5,789) Mrd. EUR. Die anhaltend hohe Akquisitionsleistung der Bank wurde durch die positive Entwicklung an den Börsen unterstützt.

Das Zinsergebnis der Bank ist auf Ebene des Konzerns in den Nettoerträgen aus Kapitalanlagen sowie im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen berücksichtigen auch das Bewertungsergebnis aus Zu- und Abschreibungen. Das Provisionsergebnis aus der Vermögensverwaltung ist im sonstigen Ergebnis enthalten.

Das Zinsergebnis hat sich erheblich verbessert. Höhere Zinserträge aus kurzfristigen Anlagen sowie gestiegene Zinsen aus Kundenkrediten konnten den erhöhten Zinsaufwand für Kundeneinlagen überkompensieren. Während im Vorjahr der Saldo aus Zu- und Abschreibungen auf Wertpapiere deutlich negativ war, ergab sich im Berichtsjahr ein positives Bewertungsergebnis. Diese Entwicklungen sind zum einen für den starken Anstieg der Nettoerträge aus Kapitalanlagen sowie zum anderen für die erheblich erhöhten sonstigen Aufwendungen verantwortlich.

Die in den sonstigen Erträgen enthaltenen Provisionserlöse sind um 3,6% gesunken und führten zum Rückgang des Provisionsergebnisses. Dabei macht sich die insbesondere börsenbedingt gegenüber dem Vorjahr niedrigere Volumenbasis in der Vermögensverwaltung bemerkbar.

Die sonstigen Aufwendungen enthalten neben den Zinsaufwendungen hauptsächlich die Provisionsaufwendungen, die Personalaufwendungen sowie sonstige Verwaltungsaufwendungen.

Finanzlage Konzern

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Ziel des Finanzmanagements ist es, die Liquidität des NÜRNBERGER Konzerns zu erhalten und effizient zu steuern. Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG sichert diese vor allem durch die Planung der künftigen Zahlungsmittelzu- sowie -abflüsse. Zudem besteht im NÜRNBERGER Konzern ein Abkommen über kurzfristige konzerninterne Liquiditätshilfen. Hierdurch wird für einzelne Konzernunternehmen insbesondere mit dem jeweiligen Mutterunternehmen eine kurzfristige Liquiditätssteuerung ermöglicht.

Für uns als Versicherungskonzern ist die Bedeckung der Solvabilitätsanforderungen mit anrechenbaren Eigenmitteln sowohl in der Gruppe als auch bei den einzelnen Versicherungsgesellschaften von großer Bedeutung. Danach richten wir unsere Ausstattung mit Eigenkapital aus. Zum Bilanzstichtag weisen wir auf Gruppenebene deutlich mehr Eigenmittel aus als gesetzlich gefordert. Diese Aussage ist auch dann zutreffend, wenn keine Übergangsmaßnahmen angesetzt werden.

Kapitalstruktur

Das Konzerneigenkapital betrug zum Bilanzstichtag 966,6 (964,4) Mio. EUR. Es setzte sich wie folgt zusammen:

2023
in Mio. EUR
2023
in %
2022
in Mio. EUR
2022
in %
Gezeichnetes Kapital 40,3 4,2 40,3 4,2
Kapitalrücklage 136,4 14,1 136,4 14,1
Gewinnrücklagen 734,2 76,0 705,4 73,1
Konzernjahresüberschuss 41,7 4,3 69,1 7,2
Währungsumrechnung – 2,5 – 0,3 – 2,5 – 0,3
Nicht beherrschende Anteile 16,4 1,7 15,6 1,6
966,6 100,0 964,4 100,0

Der Anteil des Eigenkapitals an der um 4,0% gestiegenen Bilanzsumme beträgt 2,8 (2,9)%.

Die versicherungstechnischen Rückstellungen – einschließlich derjenigen im Bereich der fondsgebundenen Lebens- und Unfallversicherung – beliefen sich auf insgesamt 32,355 (30,985) Mrd. EUR. Im Einzelnen verteilten sie sich wie folgt:

2023
in Mio. EUR
2023
in %
2022
in Mio. EUR
Aus konventioneller Versicherung
Beitragsüberträge 175,9 0,8 167,1 0,7
Deckungsrückstellung 18.968,8 82,7 18.631,0 83,1
Rückstellung für noch nicht
abgewickelte Versicherungsfälle
1.600,8 7,0 1.459,8 6,5
Rückstellung für Beitragsrückerstattung 2.033,0 8,9 1.974,3 8,8
Schwankungsrückstellung
und ähnliche Rückstellungen
118,7 0,5 159,0 0,7
Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 38,3 0,2 41,6 0,2
22.935,5 100,0 22.432,7 100,0
Deckungsrückstellung und übrige
versicherungstechnische Rückstellungen
aus fondsgebundener Versicherung
9.419,8 8.552,7
32.355,3 30.985,4

In der Brutto-Deckungsrückstellung der konventionellen Versicherung ist die Zinszusatzreserve/ Zinsverstärkung mit 1.527,8 (1.590,8) Mio. EUR enthalten.

Der Anteil der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen an der Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr von 92,1% auf 92,5% gestiegen.

Die Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen beliefen sich auf 187,6 (191,9) Mio. EUR. Ein Großteil der mittelbaren Pensionsverpflichtungen über die Versorgungskasse der NÜRNBERGER VERSICHERUNGSGRUPPE e.V. werden in Ausübung eines Bilanzierungswahlrechts im Konzernabschluss nicht angesetzt und stellen damit (nach Saldierung mit dem Kassenvermögen) außerbilanzielle finanzielle Verpflichtungen von 330,6 (310,4) Mio. EUR dar.

Die Steuerrückstellungen von 31,0 (10,3) Mio. EUR verzeichneten eine Zunahme, die sonstigen Rückstellungen mit 168,6 (174,1) Mio. EUR eine Abnahme.

Die Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft haben sich erhöht und betrugen zum Bilanzstichtag 135,5 (122,1) Mio. EUR.

In den Verbindlichkeiten gegenüber Versicherungsnehmern von 460,0 (479,3) Mio. EUR gingen die Verpflichtungen aus gutgeschriebenen Überschussanteilen von 411,7 Mio. EUR auf 398,0 Mio. EUR zurück. Die Beitragsdepots der Versicherungsnehmer reduzierten sich auf 18,0 (22,3) Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten gegenüber Versicherungsvermittlern zeigten eine Zunahme auf 85,6 (76,3) Mio. EUR.

Die Abrechnungsverbindlichkeiten aus der Rückversicherung betrugen 12,4 (9,2) Mio. EUR.

Finanzielle Verbindlichkeiten bestanden gegenüber Kreditinstituten mit 13,3 (17,1) Mio. EUR und aus Nachrangdarlehen mit 2,0 (2,0) Mio. EUR. Von den finanziellen Verbindlichkeiten sind 6,7 (7,2) Mio. EUR mittelfristig und 2,7 (1,9) Mio. EUR langfristig.

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind von 616,7 Mio. EUR auf 573,7 Mio. EUR gesunken. Als wesentlicher Posten sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden der Fürst Fugger Privatbank AG enthalten, die sich auf 485,9 (507,7) Mio. EUR verminderten. Von den sonstigen Verbindlichkeiten sind 0,0 (4,2) Mio. EUR mittelfristig und keine langfristig.

Investitionen

Neben der Kapitalanlage betreffen unsere Investitionen hauptsächlich immaterielle Vermögensgegenstände sowie Sachanlagen unter den sonstigen Vermögensgegenständen. Dabei investieren die Konzerngesellschaften planmäßig in die Optimierung von Geschäftsabläufen und IT-Landschaft. Dazu gehören grundsätzlich auch Investitionen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und der Erneuerung der Bestandssysteme.

Liquidität

Über die Liquiditätssituation gibt die nach der indirekten Methode erstellte Kapitalflussrechnung Auskunft. Die einzelnen Kapitalflüsse veränderten sich gegenüber dem Vorjahr wie nachfolgend dargestellt:

2023 in Mio. EUR 2022 in Mio. EUR
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit – 116,8 – 448,0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 46,0 405,4
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 44,4 – 43,5
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds – 115,2 – 86,0
Währungskurs-, bewertungs- und konsolidierungskreisbedingte
Veränderungen des Finanzmittelfonds
0,0 0,0
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 652,9 738,9
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 537,6 652,9

Der Kapitalfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit wird bei der indirekten Methode durch Korrektur des Konzernergebnisses um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge aus dem operativen Geschäft sowie um Aufwendungen und Erträge, die den Bereichen Investitionsund Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, ermittelt. Die Ein- und Auszahlungen aus dem Kapitalanlagegeschäft der konventionellen Versicherung sind dabei ebenfalls entsprechend den Vorgaben des DRS 21 zur Kapitalflussrechnung berücksichtigt.

Beim Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit sind in erster Linie Einzahlungen aus dem Verkauf von Kapitalanlagen in Höhe von 939,1 (1.212,3) Mio. EUR und Auszahlungen aus dem Erwerb von Kapitalanlagen in Höhe von 865,6 (780,0) Mio. EUR jeweils für die fondsgebundene Versicherung maßgebend.

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit resultiert überwiegend aus den Dividendenzahlungen.

Die liquiden Mittel haben sich im Geschäftsjahr 2023 um 115,2 Mio. EUR auf 537,6 (652,9) Mio. EUR vermindert.

Nicht aus der Bilanz ersichtliche finanzielle Verpflichtungen stellen wir im Konzernanhang unter den Punkten "Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen" sowie "Außerbilanzielle Geschäfte" im Kapitel "Sonstige Angaben" dar.

Vermögenslage Konzern

Grundsätze und Ziele des Kapitalanlagenmanagements

Wir legen das Kapital nach den Prinzipien des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) unter Berücksichtigung von Sicherheit, Qualität, Liquidität und Rentabilität an. Generelles Ziel ist es, mit den Kapitalanlagen eine ausreichende Wertentwicklung zu erzielen, um die dauernde Erfüllbarkeit der Versicherungsverträge sicherzustellen, den Rechnungszins und eine im Branchenvergleich angemessene Überschussbeteiligung zu finanzieren, eine Dividende für die Aktionäre zu erwirtschaften sowie die Gewinnrücklagen zu dotieren. Weiterhin werden die Kapitalanlagen so strukturiert, dass sie zu einer guten Risikotragfähigkeit beitragen.

Umgesetzt wird dies über eine langfristig ausgerichtete strategische Asset Allocation, die der Operationalisierung der Anlagegrundsätze Sicherheit, Qualität, Liquidität und Rentabilität dient. Zudem gewährleistet sie eine ausreichende Diversifikation des Kapitalanlageportfolios, um Marktschwankungen auszugleichen. Zum Erstellen der strategischen Asset Allocation wird das bestehende Anlageuniversum unserer Versicherungsgesellschaften einer Rendite-/Risiko-Optimierung unterzogen – unter Beachtung der jeweiligen Risikotragfähigkeit.

Ein umfangreiches Limitsystem überwacht die vom Gesetzgeber bzw. intern vorgegebenen Grenzen und zeigt Über- oder Unterschreitungen an. Zu diesem Zweck sind Schwellenwerte definiert. Sind diese erreicht, können rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um einer möglichen Gefährdung von Unternehmenskennzahlen bzw. -zielen entgegenzuwirken. Insbesondere sichern wir dadurch die Rückstellungen für unsere Kunden auch bei extremen Marktsituationen ausreichend mit Kapitalanlagen ab. Eine mehrjährige Planungsrechnung zeigt ferner die jährlichen Zahlungsströme aus den Kapitalanlagen. Diese werden so feingesteuert, dass die Zahlungsverpflichtungen im Konzern jederzeit erfüllt werden können.

Kapitalanlagen

Die Kapitalanlagen des Konzerns setzten sich wie folgt zusammen:

2023
in Mio. EUR
2023
in %
2022
in Mio. EUR
2022
in %
Kapitalanlagen der konventionellen Versicherung
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
472,1 2,0 465,7 2,0
Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen
und Beteiligungen
161,2 0,7 160,2 0,7
Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen
und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
6.151,2 25,6 6.164,5 26,2
Festverzinsliche Wertpapiere 8.954,8 37,2 8.865,9 37,6
Hypotheken-, Grundschuld- und
Rentenschuldforderungen
205,6 0,9 215,6 0,9
Sonstige Ausleihungen, insbesondere Namens
schuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen
6.590,1 27,4 6.435,8 27,3
Einlagen bei Kreditinstituten 132,4 0,6 1,4 0,0
Andere Kapitalanlagen 1.388,5 5,8 1.243,0 5,3
Depotforderungen 17,3 0,1 14,8 0,1
24.073,2 100,0 23.566,9 100,0
Kapitalanlagen der fondsgebundenen Versicherung 9.377,1 8.502,9
33.450,4 32.069,8

Die Kapitalanlagen des Konzerns einschließlich des Anlagestocks der fondsgebundenen Versicherung betrugen 33,450 (32,070) Mrd. EUR und sind damit um 4,3% gestiegen.

Die Kapitalanlagen der konventionellen Versicherung nahmen um 506,3 Mio. EUR bzw. 2,1% zu. Zur Erhöhung haben insbesondere die Schuldscheinforderungen und Darlehen, die anderen Kapitalanlagen, die Einlagen bei Kreditinstituten und die festverzinslichen Wertpapiere beigetragen.

Der Anlagestock der fondsgebundenen Versicherung hat sich um 10,3% bzw. 874,2 Mio. EUR deutlich erhöht. Es ergab sich im Gegensatz zum Vorjahr ein positiver Saldo aus nicht realisierten Gewinnen und Verlusten von 953,8 (–1.318,2) Mio. EUR, der zu großen Teilen für den Anstieg verantwortlich ist.

Im Geschäftsjahr betrugen die Neuanlagen in Kapitalanlagen ohne Berücksichtigung des Anlagestocks der fondsgebundenen Versicherung 3.248,3 (2.816,0) Mio. EUR. Von den zur Anlage verfügbaren Mitteln wurden insbesondere 1.364,2 (822,0) Mio. EUR in Investmentvermögen, 722,4 (193,2) Mio. EUR in Schuldscheinforderungen und Darlehen sowie 550,3 (1.064,9) Mio. EUR in Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere investiert.

Übrige Aktiva

Die übrigen Positionen auf der Aktivseite entwickelten sich wie folgt:

Die immateriellen Vermögensgegenstände erhöhten sich insgesamt auf 99,3 (96,6) Mio. EUR. Davon entfielen 0,7 (1,0) Mio. EUR auf Geschäfts- oder Firmenwerte und 98,4 (95,5) Mio. EUR auf Software. Von der Software betrafen 9,9 (17,9) Mio. EUR geleistete Anzahlungen. Daneben sind noch erworbene Versicherungsbestände mit 0,2 (0,2) Mio. EUR erfasst.

Die Forderungen im Konzern betrugen 460,5 (455,0) Mio. EUR.

Von den Forderungen an Versicherungsnehmer von 294,7 (241,6) Mio. EUR entfielen 46,8 (43,2) Mio. EUR auf fällige Ansprüche aus dem Abrechnungsverkehr. Aus noch nicht fälligen Ansprüchen in Form der gezillmerten Abschlusskosten resultierten 247,9 (198,5) Mio. EUR. Die Forderungen an Versicherungsvermittler bewegen sich mit 36,8 (56,1) Mio. EUR erheblich unter dem Vorjahr, die Forderungen aus dem Abrechnungsverkehr der aktiven und passiven Rückversicherung stiegen auf 20,8 (16,4) Mio. EUR. Die Abnahme der sonstigen Forderungen auf 108,2 (140,9) Mio. EUR ist auf die verringerten Steuerforderungen von 40,8 (74,0) Mio. EUR zurückzuführen.

Die Sachanlagen und Vorräte von 27,7 (29,7) Mio. EUR enthalten die Betriebs- und Geschäftsausstattung, Mietereinbauten sowie Vorratsbestände.

Zum Bilanzstichtag betrugen die liquiden Mittel im Konzern 537,6 (652,9) Mio. EUR.

Die anderen Vermögensgegenstände lagen mit 78,4 (50,7) Mio. EUR deutlich über dem Vorjahr und enthielten hauptsächlich vorausgezahlte Versicherungsleistungen von 48,3 (45,6) Mio. EUR.

Die aktive Rechnungsabgrenzung enthielt überwiegend abgegrenzte Zinsen und Mieten und bewegte sich mit 160,2 (147,1) Mio. EUR über dem Vorjahr. Die aktiven latenten Steuern erhöhten sich auf 180,7 (147,0) Mio. EUR. Die Erhöhung resultiert insbesondere aus der Veränderung der Bewertungsunterschiede bei den Kapitalanlagen.

Weitere Leistungsfaktoren

Personal

Kompetente und motivierte Mitarbeiter

Ein sehr wichtiger Leistungsfaktor für die NÜRNBERGER sind ihre Mitarbeiter. Die hohe Kompetenz, das Engagement, die Motivation unserer Mitarbeiter und deren Fähigkeit, Änderung als Chance zu begreifen, sollen unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern. Dabei sollen für alle Mitarbeiter die Bedürfnisse unserer Kunden, Vermittler und Aktionäre im Mittelpunkt stehen. Ein wertschätzender Umgang miteinander ist hierbei wesentlich. Durch zukunftsorientierte und nachhaltige Personalpolitik, attraktive Arbeitsbedingungen, ein umfangreiches Angebot an Weiterbildungsund Entwicklungsmöglichkeiten sowie breit gefächerte Aufgaben nutzen und fördern wir die Potenziale unserer Beschäftigten. Die berufliche Erstausbildung ist ebenfalls ein zentraler Faktor bei der qualifizierten Besetzung von Arbeitsplätzen in der NÜRNBERGER.

Wir danken allen Mitarbeitern und Führungskräften unserer Konzerngesellschaften für ihren hohen persönlichen Einsatz, ihr großes Engagement und ihre Leistungen im Geschäftsjahr 2023. Unser Dank gilt auch den Betriebsräten für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im gesamten NÜRNBERGER Konzern ist gegenüber dem Vorjahr um 0,1% auf 4.383 (4.380) gestiegen. Die Belegschaft setzt sich wie folgt zusammen:

2023 2022
Innendienst 3.706 3.686
Angestellter Außendienst 538 551
Auszubildende 139 143
Konzern 4.383 4.380

Personalstruktur

Die folgenden Kennzahlen verdeutlichen die Personalstruktur:

20231 20221
Durchschnittlicher Anteil Frauen % 53,3 53,32
Durchschnittlicher Anteil Männer % 46,7 46,72
Durchschnittsalter3 Jahre 44,7 44,5
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit3 Jahre 18,7 18,6
Fluktuationsquote im Innendienst % 5,8 11,02
Teilzeitquote im Innendienst % 32,6 33,12

1Die genannten Zahlen beziehen sich auf die Gesellschaften NÜRNBERGER Lebensversicherung AG,

NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG und NÜRNBERGER Beteiligungs-AG.

2Die Vorjahreszahl wurde angepasst, da die von der NÜRNBERGER Communication Center GmbH im Rahmen der Verschmelzung auf die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG übergegangenen Mitarbeiter nicht im gesamten Jahr 2022 in den Kennzahlen berücksichtigt waren. Die Fluktuationsquote war darüber hinaus von einem Sondereffekt geprägt.

3Zum Stichtag 31. Dezember

Personalpolitik

Die Schaffung zukunftsorientierter, motivierender und effizienter Arbeitswelten inklusive Ausbau von mobilem Arbeiten steht nach wie vor im Fokus. Das Projekt FutureWork:N hat ein Zielbild für die Arbeit der Zukunft entwickelt und betrachtet dabei Mensch, Methode und Arbeitsumgebung – auch bei hybriden Modellen. Die Ausgestaltung ist darauf ausgerichtet, die Kundenzentrierung, Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität zu erhöhen. Über 50% der Mitarbeiter arbeiten bereits in den neuen Arbeitswelten.

Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement runden das Angebot ab. Die NÜRNBERGER ist dafür durch das "audit berufundfamilie" zertifiziert worden. Das Gesundheitsmanagement wurde mit dem renommierten Corporate Health Award in der höchsten Kategorie "Exzellenz" ausgezeichnet. Die Angebote sind und bleiben auch zukünftig im Hinblick auf Mitarbeitergewinnung, -bindung und Gesunderhaltung ein wichtiger strategischer Erfolgsfaktor. Im Gesundheitsmanagement stand 2023 Prävention mit hochwertigen Vorsorgescreenings im Vordergrund. Zudem wurde für eine Pilotgruppe ein Präventionsprojekt über acht Wochen mit Training in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung angeboten. Darüber hinaus wurde den Führungskräften eine Toolbox zur gesunden Führung zur Verfügung gestellt.

Im Jahr 2023 haben wir weiterhin unsere Social-Media-Kanäle ausgebaut sowie ein Corporate-Influencer-Programm etabliert. Zudem wurden Personalmarketing-Veranstaltungen, unter anderem an Schulen und Hochschulen, zielgruppenspezifische Events und Vorträge sowie Berufsund Hochschulmessen virtuell und auch in Präsenz durchgeführt. Darüber hinaus waren wir Veranstalter von IT-Networking-Events, durch die wir uns als innovativer, moderner Arbeitgeber für IT-Fachkräfte in der Metropolregion Nürnberg positionieren und zugleich den fachlichen Austausch unserer Mitarbeiter über Unternehmensgrenzen hinaus ermöglichen konnten.

Auf unserer neuen Homepage-Unterseite "NÜRNBERGER erleben" geben wir Interessierten authentische Einblicke in den Arbeitsalltag in der NÜRNBERGER.

Das Entgelt unserer Mitarbeiter ergänzen wir durch vielfältige Sozialleistungen, um attraktive Vergütungsstrukturen anbieten zu können. Dabei stellt die betriebliche Altersversorgung eine wesentliche Sozialleistung unseres Konzerns dar.

Die NÜRNBERGER hat auch für 2024 die Zertifizierung zum Top Employer erhalten. Sie gehört damit aufgrund ihrer Rahmenbedingungen und Arbeitsmodelle zu den attraktivsten Arbeitgebern Deutschlands.

Digitalisierung und Prozessexzellenz

Die Digitalisierung und eine leistungsfähige IT konnten auch im Jahr 2023 die Geschäftsbereiche dabei unterstützen, Wachstum und Effizienzsteigerungen im Unternehmen zu realisieren. Mit gezielten Projekten und Maßnahmen der Digitalisierung erreicht die NÜRNBERGER eine laufende Optimierung bestehender und die Umsetzung neuer Prozesse für das Produkt- und Leistungsportfolio. Mit der Ausrichtung auf Prozessexzellenz strebt die NÜRNBERGER an, Prozesse noch stärker an den Kunden- und Vermittlerbedürfnissen auszurichten.

Damit die NÜRNBERGER IT in ihrer Rolle als Dienstleister und Partner diesen Auftrag auch zukünftig bestmöglich erfüllen kann, wurden insbesondere die Maßnahmen mit Priorität A der Ende 2021 verabschiedeten und Anfang 2023 überarbeiteten IT-Strategie operationalisiert. In diesem "Ramp-up" wurden priorisierte strategische Maßnahmen bereits 2022 pilotiert und 2023 gesamtheitlich ausgerollt. Für eine sinnvolle und nachhaltige Modernisierung der Anwendungslandschaft wurde der IT-Architekturprozess neu aufgestellt. Über die Weiterentwicklung der Testund Releaseprozesse wird zukünftig die Qualität der Softwareentwicklung weiter gesteigert.

Die Tochtergesellschaft CodeCamp:N GmbH ist ein entscheidender Innovationsträger für die NÜRNBERGER. Sie hat die Aufgabe, digitale Services mit Mehrwert für Kunden und Vermittler zu entwickeln und auch an Dritte zu vermarkten. Darüber hinaus gelingt es durch die hohe Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber, talentierte Mitarbeiter für den Gesamtkonzern zu gewinnen.

Im Rahmen unser Großprojekte wurden wichtige Meilensteine erreicht. Mit dem Ausbau der Systeme von FaktorZehn wurden weitere Schritte zur Modernisierung unserer Kompositversicherung unternommen. Die NÜRNBERGER profitiert zukünftig von dem modernen Produkt-, Angebotsund Bestandsführungssystem, das durch einen flexiblen Produktbaukasten die Time-to-Market-Geschwindigkeit deutlich steigert. Im Jahr 2023 wurde die 2021 erfolgreich umgesetzte Business Line (Gewerbesparten) um weitere Produkte erweitert. Zudem wurde die Private Line mit den Sparten private Haftpflicht, Unfallversicherung, Wohngebäude und Hausrat eingeführt.

Die Dunkelverarbeitung von Prozessstrecken ist ein erklärtes Hauptziel für die laufenden Prozessoptimierungen in der NÜRNBERGER. Die Erhöhung der Dunkelverarbeitungsquote hilft, Kapazitäten zu sparen und die Erwartung unserer Kunden und Vermittler bezüglich einer schnellen und unkomplizierten Customer-Journey zu erfüllen.

Durch die Automatisierung von Prozessen werden im gesamten Unternehmen Effizienzpotenziale realisiert. So konnten durch den Einsatz von Software-Robotern manuelle Arbeitsschritte reduziert und gleichzeitig das Kundenerlebnis verbessert werden.

Die Weiterentwicklung unseres Kundenportals ermöglicht digitale Self-Services, vermindert manuelle Arbeitsschritte und erfüllt damit Kundenerwartungen. In der Korrespondenz mit unseren Kunden konnten wir dadurch 2023 ca. 1,5 Mio. gedruckte Seiten einsparen.

Auch die Sicherheit der NÜRNBERGER IT wurde 2023 weiter verbessert. Hier sind zunächst verschiedenste Compliance-Maßnahmen aus den "Versicherungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT" der BaFin (VAIT) weiter in der Nachverfolgung. Außerdem wurden weitere Security-Produkte eingeführt.

Vermittler im Fokus

Die Erhöhung der Vermittlerzufriedenheit und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern haben oberste Priorität.

Innovative Produkte wie zum Beispiel die "Private Line" wurden eingeführt, um den Verkaufsprozess am Point-of-Sale zu erleichtern und unseren Vertriebspartnern effektive Beratungsinstrumente zu bieten. Darüber hinaus nutzen wir die fortschreitende Digitalisierung, um unsere Vermittler bestmöglich zu unterstützen.

Mithilfe der digitalen Vertriebsunterstützung konnten wir unser vertriebliches Anforderungsmanagement als Eingangstor für neue Anforderungen rund um die Beratungs-/ Verkaufs-/Kundenbetreuungsprozesse etablieren. Außerdem entwickeln wir unsere hauseigenen Verkaufssysteme stetig weiter (zum Beispiel BT4all, My Komposit BT) mit dem Ziel, langfristig immer mehr dunkel zu verarbeiten. Im Rahmen unserer Entwicklung zu einem hybriden Vertrieb haben wir 2023 besonderes Augenmerk auf das Lead- und das Kampagnenmanagement gelegt, das den Vermittlern bei Kundengewinnung und -bindung hilft.

Schulungen spielen eine zentrale Rolle in der Vermittlerförderung. 2023 haben wir unser Qualifizierungsangebot ausgebaut. Durch gezielte Schulungen stärken wir nicht nur die fachliche Kompetenz, sondern stellen auch eine qualitativ hochwertige Beratung sicher.

Ein weiteres Instrument ist die einheitliche Vermittlerkommunikation, die seit 2023 über den Vertriebs-Newsroom zentral gesteuert wird. Hierdurch erhalten Vermittler regelmäßig relevante und zielgruppengerechte Informationen. So sind sie bei aktuellen Entwicklungen, Produktneuheiten und sonstigen Themen jederzeit auf dem Laufenden.

Unsere Landesdirektoren, Vertriebsleiter, Maklerbetreuer sowie Fachspezialisten in verschiedenen Versicherungsbereichen stellen eine fachliche und vermittlerorientierte Vertriebsunterstützung sicher.

Die Zufriedenheit unserer Vertriebspartner in den verschiedenen Vertriebswegen wird regelmäßig gemessen. So verbesserten wir uns in der Studie "SIRIUS Erfolgsfaktoren Ausschließlichkeit" von Rang 15 (2022) auf Rang 14 (2023). Und laut der Studie "Maklerservice AssCompact" erhöhte sich die Gesamtzufriedenheit im Bereich Biometrie von 82 auf 84%.

Gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht

In Abstimmung mit den Tochtergesellschaften NÜRNBERGER Lebensversicherung AG und NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG hat die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG einen gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht entsprechend §315b Abs.3 HGB und §341j Abs. 4 HGB erstellt. Dieser ist im Internet unter www.nuernberger.de/berichte veröffentlicht. Er beschreibt ausführlich, wie die wesentlichen Konzernunternehmen Verantwortung für Umwelt, Kunden, Mitarbeiter und Gesellschaft übernehmen.

Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG bereitet im Rahmen eines Projekts in Abstimmung mit ihren Tochtergesellschaften die Umsetzung der Vorschriften der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vor. Die neue Berichterstattung nach den Anforderungen der CSRD wird integraler Bestandteil des Konzernlageberichts für das Geschäftsjahr 2024 sein und die bisherigen Berichterstattungspflichten nach der Non Financial Reporting Directive (NFRD) ersetzen.

Risikobericht

Risiken der künftigen Entwicklung und Risikomanagement

Um Chancen wahrnehmen zu können, sind wir im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit auch Risiken ausgesetzt. Aufbauend auf seiner langjährigen Erfahrung besitzt der NÜRNBERGER Konzern ein Risikomanagementsystem zum bewussten und kalkulierten Umgang mit Risiken.

Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die nachfolgenden Aussagen zur Risikosituation unseres Konzerns auf einen Zeitraum von einem Jahr – entsprechend den Darstellungen im Chancen- und Prognosebericht.

Ziele des Risikomanagements

Die Ziele des konzernweit organisierten Risikomanagements und die daraus abgeleiteten Maßnahmen orientieren sich an der Risikostrategie des NÜRNBERGER Konzerns. Im Vordergrund steht dabei, die Risikotragfähigkeit sicherzustellen. Unter Risikotragfähigkeit wird die Fähigkeit verstanden, die im Fall des Eintritts von Risiken resultierenden Verluste abdecken zu können, ohne dass die strategischen Ziele und damit insbesondere die Existenz des Unternehmens gefährdet sind. In diesem Zusammenhang sollen die bestehenden Risiken auf ein akzeptables Niveau begrenzt werden. Dabei dient der kontrollierte Umgang mit Risiken dazu, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen, um geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Dies beinhaltet Maßnahmen, die dazu dienen, das Einhalten wesentlicher aufsichtsrechtlicher Anforderungen, etwa zur Solvabilität und zum Sicherungsvermögen, auch für die Zukunft sicherzustellen. Darauf

aufbauend können Chancen erkannt und wahrgenommen werden. Damit trägt das Risikomanagement dazu bei, dass unsere Unternehmensziele erreicht werden können. Auf die verschiedenen eingesetzten Mittel gehen wir im Folgenden näher ein.

Risikomanagementprozess

Ausgangspunkt für den Risikomanagementprozess ist das Risikotragfähigkeits-Konzept für den Konzern und die Versicherungsgesellschaften. Dort wird den geschäftsstrategischen Zielen der NÜRNBERGER "Ertrag", "Wachstum" und "Sicherheit" mit unterschiedlichen und entsprechend bezeichneten Perspektiven von Risikotragfähigkeit Rechnung getragen. In der Perspektive Sicherheit besonders hervorzuheben ist die ökonomische Bewertung der Risikotragfähigkeit. Hierfür werden bei der NÜRNBERGER unternehmenseigene Risikomodelle herangezogen, die eng an das Solvency-II-Standardmodell angelehnt sind. Dabei wollen wir gute Bedeckungsquoten erreichen. Auf Basis des Risikotragfähigkeits-Konzepts identifizieren sowie bewerten wir mit Unterstützung eines eigenen Risikomanagement-Tools einmal pro Quartal die vorhandenen Risiken. Darüber hinaus leiten wir geeignete Kennzahlen ab, die wir mit adäquaten Schwellenwerten versehen. Über dieses sogenannte Limitsystem überwachen und steuern wir die Risiken, denen wir ausgesetzt sind. Unsere Risikosituation unterziehen wir einer unternehmenseigenen Beurteilung (sogenannter ORSA-Prozess – Own Risk and Solvency Assessment).

Wesentliche Aufgaben im Risikomanagementprozess des Konzerns und der Versicherungsgesellschaften übernimmt die Unabhängige Risikocontrollingfunktion (URCF). Diese Funktion wird in der NÜRNBERGER von einer über mehrere Organisationseinheiten verteilten Struktur wahrgenommen, die aus dem zentralen Risikomanagement, den dezentralen Risikocontrollern für die einzelnen Risikokategorien, dem verantwortlichen Inhaber der URCF sowie dem URCF-Gremium insgesamt besteht. Die Funktionsträger der URCF sind unabhängig von risikonehmenden Stellen. Hauptaufgabe der URCF ist – neben der quartalsweisen Berichterstattung an den Vorstand – das fachspezifische sowie gesamthafte Einschätzen der Risikolage der Versicherungsgesellschaften und des Konzerns. Dazu beobachtet und analysiert die URCF die Risikopositionen des Gesamtkonzerns sowie der Einzelgesellschaften unter Beachtung der vom Vorstand verabschiedeten Risikostrategie. Die URCF macht darüber hinaus dem Gesamtvorstand Vorschläge zum Risikotragfähigkeits-Konzept sowie für das daraus abzuleitende Limitsystem.

Die Interne Revision prüft das Risikomanagement auf Basis eines jährlich fortzuschreibenden Prüfungsplans und berichtet hierüber unmittelbar an die Geschäftsleitung.

Rechnungslegungsprozess

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem soll durch angemessene und funktionsfähige Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen weitestgehend gewährleisten, dass potenzielle Risiken in der Rechnungslegung minimiert und ein regelkonformer Konzernabschluss sowie Konzernlagebericht erstellt werden. Dazu gehört auch die Prüfung, ob Erkenntnisse aus dem Risikomanagement in der Rechnungslegung zu berücksichtigen sind.

Sämtliche Konzerngesellschaften sind verpflichtet, ein der Komplexität ihres Geschäfts entsprechendes rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem einzurichten. Dieses muss neben der Dokumentation der Bilanzierungsprozesse auch durchzuführende Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen sowie personelle Zuständigkeiten detailliert festlegen und beschreiben.

Die Jahresabschlüsse der wesentlichen NÜRNBERGER Konzerngesellschaften werden überwiegend vom zentralen Rechnungswesen in der Generaldirektion in Nürnberg erstellt. Hier sind an den Rechnungslegungsprozessen neben dem Bereich Rechnungswesen weitere Fachbereiche beteiligt. Zum vollständigen und zeitnahen Erfassen aller Geschäftsvorfälle besteht eine eindeutige Terminkette über einen Gesamtterminplan mit klaren Verantwortlichkeiten, dessen Status im Abschluss laufend verfolgt wird.

Der gesamte Rechnungslegungsprozess ist in einzelne Bilanzierungsprozesse gegliedert. Diese sind bereichsübergreifend hinsichtlich ihrer Bedeutung nach verschiedenen Kriterien (Eintrittswahrscheinlichkeiten, Fehleranfälligkeit/-wahrscheinlichkeit, potenzielle Risiko- bzw. Fehlerauswirkung) eingeteilt. Der Umfang der Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen orientiert sich an der durch die Klassifizierung ausgedrückten Wertigkeit der einzelnen Prozesse. Dies gilt auch für jene, die zu Aussagen und Angaben in Konzernanhang und -lagebericht führen.

Es besteht eine umfangreiche Beschreibung der Bilanzierungsprozesse vom Entstehen der Daten bis zum buchungstechnischen Erfassen bzw. zu den Aussagen und Angaben in Konzernanhang und -lagebericht. Sie beinhaltet die personellen Zuständigkeiten beim Bearbeiten und die potenziellen Risiken bzw. Fehlerquellen. Ebenfalls enthalten sind die zum Aufdecken bzw. Vermeiden von Fehlern eingerichteten Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen ("Freigabe und Revision") sowie deren Dokumentation. Zur Prozessbeschreibung gehören auch Arbeitsanweisungen und Richtlinien (Handbücher). Rechnungslegungsdaten prüfen wir laufend auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Soweit erforderlich, führen wir eine angemessene Vier-Augen-Prüfung durch. Darüber hinaus nehmen wir systemgestützte Plausibilitätstests vor. Das Einhalten der Vorgaben, insbesondere die Wirksamkeit und die Dokumentation der Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen, wird stichprobenweise (prozessunabhängig) von der Internen Revision überprüft.

Die für die Bilanzierungsprozesse jeweils Verantwortlichen sehen die Beschreibungen mindestens einmal jährlich vor dem Jahresabschluss auf notwendige Modifikationen und Aktualisierungen durch. Dabei werden einerseits Änderungen und Erweiterungen in den Rechnungslegungsvorschriften (EU-Verordnungen, Gesetze, Rechtsverordnungen, Deutsche Rechnungslegungs Standards etc.) umgesetzt. Andererseits überprüft der Bereich Rechnungswesen mit betroffenen Fachbereichen nach dem Jahresabschluss, ob weitere Verbesserungen der Bilanzierungsprozesse möglich und sinnvoll sind. Diese Verbesserungen gehen ebenfalls in die Dokumentation des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ein und führen somit zu einer ständigen Optimierung. Außerdem werden Anpassungen vorgenommen, die auf Prüfungsergebnissen der Internen Revision beruhen. Die Interne Revision überwacht die Umsetzung.

Jeweils zum Halbjahres- und zum Jahresabschluss wird von den an der Rechnungslegung beteiligten Fachbereichen eine schriftliche Bestätigung eingeholt, dass nach der im rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem hinterlegten Beschreibung vorgegangen wurde und die Grundlagen entsprechend dokumentiert sind.

Konzerngesellschaften mit eigenem Rechnungswesen außerhalb der Generaldirektion erhalten Hinweise zu den einzuhaltenden Vorschriften und zur konzerneinheitlichen Ausübung wesentlicher Bilanzierungswahlrechte, die bei Bedarf mindestens einmal jährlich aktualisiert werden. Für die als bedeutend eingestuften Gesellschaften mit eigenem Rechnungswesen haben wir unter Risikogesichtspunkten einen internen Bilanzeid eingeführt.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht werden im Bereich Rechnungswesen unter Einsatz von SAP-Konsolidierungssoftware aufgestellt. Auch die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden überwiegend mithilfe von SAP-Software erstellt. Die Einzelabschlussdaten der in unserem zentralen SAP-System geführten Tochterunternehmen übertragen wir maschinell durch eine SAP-Standardfunktion in das Konsolidierungssystem, die der weiteren Tochterunternehmen durch Einspielen von Reporting-Packages über eine Standardschnittstelle. In einem Daten- und Konsolidierungsmonitor wird der Fortschritt der Datenübernahme überwacht, ein Terminplan stellt die zeitgerechte Abwicklung sicher. Sämtliche Konsolidierungsmaßnahmen werden innerhalb des Konsolidierungssystems durchgeführt, aus dem sich die wesentlichen Konzernfinanzdaten ergeben. Maschinelle Validierungsprüfungen, die die gesamte Datenübernahme und -verarbeitung begleiten, sichern die formale Richtigkeit. Ein umfassendes Berechtigungskonzept verhindert unbefugte Schreib- oder Lesezugriffe. Datenbestände werden regelmäßig gesichert.

Risiken aus der Versicherungstechnik

Die NÜRNBERGER Versicherung ist in der Lebens-, Kranken- und Schadenversicherung tätig, vorwiegend in Deutschland. Sie richtet sich an private und gewerbliche Kunden. Übergreifend über alle Sparten werden die entsprechenden Risiken mit folgenden Maßnahmen gesteuert:

Durch breites Streuen der von uns versicherten Risiken vermindern wir Risikokonzentrationen. Ausgehend von einer soliden Beitragskalkulation begrenzen wir die versicherungstechnischen Risiken durch klar definierte Annahmerichtlinien und Zeichnungsvollmachten. So wird vor Vertragsabschluss grundsätzlich eine umfangreiche Risikoprüfung durchgeführt, sofern es das versicherte Risiko erfordert. Sehr ungünstige Risiken werden nur mit besonderen Vereinbarungen oder mit Beitragszuschlägen versichert. Bei nicht vertretbaren Risiken sehen wir von einer Zeichnung ab.

Um Ergebnisschwankungen zu reduzieren, schließen wir Rückversicherungsverträge ab. Der ent sprechende Bedarf wird regelmäßig geprüft und angepasst, wobei sich die Verträge an den spartenspezifischen Besonderheiten und an der Eigenmittelausstattung der einzelnen Gesellschaften orientieren. Wir decken sowohl hohe Einzelrisiken als auch Kumulereignisse ab. Dabei achten wir grundsätzlich auf eine erstklassige Bonität unserer Rückversicherer.

Um mögliche Fehlentwicklungen bei den versicherungstechnischen Risiken frühzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können, überprüfen wir regelmäßig Art und Umfang der eingetretenen Schäden bzw. Versicherungsleistungen sowie die verwendeten Rechnungsgrundlagen. Dabei setzen wir geeignete Controllingsysteme ein, die wir bei Bedarf weiterentwickeln. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen auch in Prognosen zur möglichen Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung sowie wesentlicher Kennzahlen ein. Eine zeitgerechte Information der Entscheidungsträger über unsere Produkte, Versicherungsbestände, Leistungen und Schäden ist sichergestellt. Neue Produkte richten wir am Kundenbedarf aus und berücksichtigen dabei die Anregungen unseres Außendienstes. Damit wollen wir weiterhin am Markt erfolgreich agieren und die Kundenbindung festigen. Zudem wird grundsätzlich vor der Einführung eine umfangreiche Risikoanalyse durchgeführt.

Außerdem schützen wir die Versicherungsnehmer durch Bilden des gesetzlich definierten Sicherungsvermögens, für das strenge aufsichtsrechtliche Vorgaben gelten.

Gleichzeitig beobachten wir systematisch, wie sich die wirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Rahmenbedingungen entwickeln. Insbesondere überwachen wir die Neuerungen im Wettbewerbs-, Verbraucherschutz- und Datenschutzrecht sowie bei den nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor. Neue Anforderungen setzen wir um. Dies umfasst auch die aktuelle Rechtsprechung, so zum Beispiel zur europarechtlichen Zulässigkeit des früheren sogenannten Policenmodells und zum Rücktrittsrecht in der Lebensversicherung oder zu den Anforderungen an eine formell wirksame Kundenmitteilung zu Beitragsanpassungen in der Krankenversicherung. Aus heutiger Sicht haben wir für die aus den entsprechenden Urteilen des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) und des Bundesgerichtshofs (BGH) resultierenden Belastungen angemessen bilanziell vorgesorgt.

Die versicherungstechnischen Risiken unserer Versicherungsgesellschaften bestehen entsprechend unseren Tätigkeitsfeldern in der Lebens-, in der Kranken- sowie in der Schaden- und Unfallversicherung.

Lebensversicherung

In der Lebensversicherung zählen zu den versicherungstechnischen Risiken in erster Linie Todesfall-, Berufsunfähigkeits- und Langlebigkeitsrisiko, darüber hinaus auch das Storno- und Kostenrisiko. Die Versicherungsverträge sind für uns grundsätzlich unkündbar. Bei Vertragsabschluss legen wir sowohl die Beiträge als auch die garantierten Versicherungsleistungen für die gesamte Laufzeit fest.

Zur Kalkulation von Beiträgen und handelsrechtlicher Deckungsrückstellung werden in der Lebensversicherung für den regulierten Bestand standardmäßig Wahrscheinlichkeitstafeln verwendet, die von der Aufsichtsbehörde genehmigt wurden. Für den deregulierten Bestand wird auf Daten der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) bzw. auf Schadenerfahrungen von Rückversicherern im Rahmen allgemein zugänglicher Statistiken zurückgegriffen. Für das Todesfall- und Berufsunfähigkeitsrisiko werden teilweise auch Rechnungsgrundlagen verwendet, die aus eigenen Beständen nach anerkannten Methoden abgeleitet werden.

Bei der Beitragskalkulation berücksichtigen wir grundsätzlich keine Stornowahrscheinlichkeiten. Im Stornofall wird der vertragliche Rückkaufswert ausgezahlt oder der Vertrag beitragsfrei gestellt. Hierbei werden einschlägige höchstrichterliche Urteile berücksichtigt. Die Deckungsrückstellung ist in der Regel so ermittelt, dass sie einzelvertraglich mindestens dem garantierten Rückkaufswert entspricht. Bei genügender Fungibilität und ausreichend hohem Zeitwert der Kapitalanlagen besteht somit kein spezielles Stornorisiko aus der Tarifkalkulation.

Die Deckungsrückstellungen sind einzelvertraglich und – außer bei den fondsgebundenen Versicherungen sowie der NÜRNBERGER DAX® -Rente – nach der prospektiven Methode berechnet. Dabei werden künftige Kosten angemessen berücksichtigt. Die bei der Berechnung verwendeten biometrischen Rechnungsgrundlagen entsprechen weitestgehend den Grundlagen der Beitragskalkulation.

Die verwendeten Rechnungsgrundlagen können aus aktueller Sicht als ausreichend angesehen werden. Sie enthalten angemessene Sicherheitsspannen. Diese werden wir auch in Zukunft aufmerksam beobachten und gegebenenfalls die Deckungsrückstellung entsprechend anpassen.

Krankenversicherung

Wir bieten Versicherungsschutz vor finanziellen Belastungen im Krankheitsfall und bei Pflegebedürftigkeit. Die Versicherungsverträge sind in der Regel für uns unkündbar, jedoch werden die Beiträge eines Tarifs unter bestimmten Voraussetzungen angepasst. Wir tragen also das Risiko einer ungünstigen Entwicklung von versicherten Schäden, Zins, Sterblichkeit, Storno und übrigen Aufwendungen nur bis zur jeweils nächsten Beitragsanpassung. Bei der Bewertung ist insbesondere zu berücksichtigen, dass wir bei einer Beitragsanpassung sämtliche Rechnungsgrundlagen überprüfen und gegebenenfalls aktualisieren. Die verwendeten Rechnungsgrundlagen, die aus eigenen Beständen bzw. von externen Datenquellen abgeleitet werden, können insgesamt als ausreichend sicher angesehen werden. Für das Geschäft nach Art der Lebensversicherung ist dadurch zudem eine ausreichend hohe Deckungsrückstellung gebildet.

Schaden- und Unfallversicherung

Wir bieten Versicherungsschutz in der Sach-, Transport-, Haftpflicht-, Unfall-, Rechtsschutz- und Kraftfahrtversicherung. Unsere Kunden schützen wir damit vor wirtschaftlichen Schäden aus Beschädigung oder Verlust versicherter Gegenstände, die durch den Eintritt definierter Gefahren verursacht werden. Darüber hinaus versichern wir Vermögensfolgeschäden. In der Haftpflichtversicherung bieten wir Deckung gegenüber Schadenersatzansprüchen geschädigter Dritter. Die Unfallversicherung leistet bei Personenschäden aus Unfallereignissen. Die Rechtsschutzversicherung bietet Kostendeckung bei rechtlichen Auseinandersetzungen.

Damit tragen wir insbesondere das Risiko, dass die Beiträge für künftige Schäden und die Rückstellungen für bereits eingetretene Schäden nicht ausreichen, um die anfallenden Versicherungsleistungen zu erbringen. Dieses sogenannte Prämien- und Reserverisiko umfasst dabei nicht zuletzt das Risiko eines erhöhten Schadenaufwands zum Beispiel durch neuartige Haftungsrisiken oder aus der Übernahme von unbenannten Gefahren bzw. neuartige Risiken. Eine Gefahr von Unterdeckungen bei Beiträgen und Rückstellungen ergibt sich auch durch die erhöhte Inflation, wenn deren Auswirkung auf künftige Versicherungsleistungen stärker sein sollte als kalkulatorisch von uns berücksichtigt.

Durch solide Kalkulation auf Basis anerkannter mathematischer Verfahren treten wir der Gefahr von Untertarifierungen entgegen. So legen wir Wert auf vorsichtig ausgewählte Rechnungsgrundlagen. Dazu werden sowohl Daten externer Datenpools als auch des Gesamtmarkts herangezogen. Dadurch stellen wir sicher, dass die verwendete Datenbasis weniger anfällig gegen zufällige statistische Ausreißer ist. Um unsere Versicherungsportefeuilles zu steuern, geben wir klar definierte Annahmerichtlinien vor und betreiben vor Vertragsabschluss eine umfangreiche Risikoprüfung.

Für eingetretene, aber noch nicht abschließend regulierte Versicherungsfälle bilden wir Rückstellungen. Um das Reserverisiko zu mindern, greifen wir sowohl auf Erfahrungswerte als auch auf aktuarielle Testmethoden zurück. Zusätzlich begrenzen wir das Risiko, indem wir die Abwicklung dieser Rückstellungen ständig verfolgen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fließen wieder

in die aktuellen Schätzungen ein. Zum Glätten des Schadenverlaufs dient zudem die Schwankungsrückstellung. Aus der Abwicklung von Schadenrückstellungen erzielen wir in der Regel Gewinne. Hohe Einzel- und Kumulrisiken reichen wir an Rückversicherer weiter.

Neben dem Prämien- und Reserverisiko ist auch das Katastrophenrisiko für unsere Gesellschaften von hoher Bedeutung. Es umfasst den Verlust aus plötzlich eintretenden Schäden aus Naturkatastrophen sowie aus vom Menschen verursachten Katastrophen. Insbesondere durch Naturkatastrophenereignisse wie zum Beispiel Sturm, Überschwemmung oder Hagel kann es zu außergewöhnlichen Belastungen kommen. Diese reduzieren wir über geeigneten Rückversicherungsschutz, dessen Umfang wir regelmäßig prüfen und bei Bedarf anpassen.

Für unsere vollkonsolidierten Schadenversicherungs-Gesellschaften entwickelten sich die Schadenquoten und Abwicklungsergebnisse für eigene Rechnung (seit 2018 mit Rechtsschutz) wie folgt:

2014 2015 2016 2017 2018
Geschäftsjahres-Schadenquote netto 71,7 70,9 71,3 74,7 70,2
Abwicklungsergebnis1 7,7 7,3 7,7 8,8 9,2
2019 2020 2021 2022 2023
Geschäftsjahres-Schadenquote netto 68,3 66,1 70,3 72,7 78,6
Abwicklungsergebnis1 10,4 7,4 7,0 6,1 3,3

1In % der Eingangsschadenrückstellung

Zinsänderungsrisiko

Änderungen von Zinssätzen können wirtschaftliche oder bilanzielle Chancen und Risiken für Versicherungsunternehmen bergen.

Ein wirtschaftliches Zinsänderungsrisiko besteht vor allem in der Lebensversicherung: Wegen der impliziten Zinsgarantien, die wir mit langfristigen Verträgen ohne Möglichkeit zur Beitragsanpassung eingehen, stellen vor allem sinkende bzw. dauerhaft niedrige Marktzinsen ein Risiko dar. Dazu werden regelmäßige Analysen durchgeführt. So lassen sich anhand unseres ökonomischen Risikomodells auch die langfristige Erfüllbarkeit der eingegangenen Verpflichtungen und allgemeiner die Risikotragfähigkeit unseres Unternehmens überprüfen. Im Risikomodell werden zudem sämtliche Pensionsverpflichtungen und damit auch die hieraus resultierenden Zinsänderungsrisiken vollständig erfasst. Es zeigt sich: Die vorhandenen Eigenmittel sind derzeit insgesamt höher als zur Abdeckung der Risiken erforderlich. Auch für den Planungszeitraum gehen wir von einer ausreichenden Bedeckung aus. Zudem wirkt sich risikomindernd aus, dass die Überschussbeteiligung angepasst werden kann, die laufende Durchschnittsverzinsung den durchschnittlichen Rechnungszins übersteigt und die zinsfordernden Passiva durch die Kapitalanlagen deutlich überdeckt werden. Außerdem legen wir seit vielen Jahren einen Produktschwerpunkt auf nicht bzw. wenig zinssensitives Geschäft (fondsgebundene Versicherungen und Berufsunfähigkeitsversicherungen). Insbesondere tragen wir mit entsprechenden Steuerungsmaßnahmen Sorge dafür, dass der Anteil der Verträge gegen Einmalbeitrag am gesamten Geschäft moderat bleibt und kein unerwünschtes Einmalbeitragsgeschäft gezeichnet wird.

Die Marktzinsen lagen Ende 2023 auf einem vergleichsweise hohen Niveau, was die ökonomische Risikotragfähigkeit der NÜRNBERGER grundsätzlich stärkt. Allerdings haben Ausmaß und Geschwindigkeit des Zinsanstiegs im Jahr 2022 zu Belastungen geführt, die noch fortdauern. So bestehen bei den zinssensitiven Kapitalanlagen auch nach dem Zinsrückgang zum Jahresende noch stille Lasten in größerem Umfang. Insgesamt ließ sich in den letzten Jahren beobachten, dass die teilweise erheblichen Veränderungen des Zinsniveaus keine stärkere Veränderung der ökonomischen Risikotragfähigkeit der NÜRNBERGER zur Folge hatten.

Unabhängig von dieser ökonomischen Sicht sind wir bilanziellen Risiken aus Zinsänderungen ausgesetzt.

In der Lebensversicherung sind abhängig vom Marktzinsniveau Rechnungszinssätze anzupassen und damit die handelsrechtlich zu bildenden Deckungsrückstellungen entsprechend zu ändern (Bildung bzw. Auflösung von Zinszusatzreserve/Zinsverstärkung). Unter unseren derzeitigen Zinsannahmen ergeben sich im Planungszeitraum durch das gestiegene Marktzinsniveau Entlastungen.

In der Krankenversicherung ist nach derzeitiger Rechtslage eine Anpassung der Beiträge allein wegen eines nicht ausreichend dotierten Rechnungszinses nicht möglich. Aufgrund des zwischenzeitlich stattgefundenen Zinsanstiegs ist das daraus resultierende Risiko jedoch deutlich reduziert.

Bilanzielle Zinsänderungsrisiken werden in der Lebens- und Krankenversicherung stark gedämpft: Erfolgswirksame Effekte aus Zinsänderungen können durch eine gegenläufige Tendenz bei der Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung kompensiert werden, solange gewisse Grenzen nicht unterschritten werden.

Auch aus den bilanzierten Pensionsverpflichtungen können sich erfolgswirksame Effekte durch Zinsänderungen ergeben. Aufgrund handelsrechtlicher Vorgaben wirken sich diese jedoch reduziert bzw. verzögert aus.

Vor allem unsere Verträge in der Lebensversicherung enthalten eine Reihe von Optionen, die sich grundsätzlich auf unser Zinsänderungsrisiko auswirken können. Die wichtigsten sind: Recht auf Storno bzw. Beitragsfreistellung, Annahme der Beitragsdynamik und Wahl zwischen Kapitalabfindung und Rentenleistung. Nach unseren bisherigen Erfahrungen spielen Kapitalmarktgegebenheiten für die Ausübung von Optionen nur eine untergeordnete Rolle, da unsere Kunden vor allem den Versicherungscharakter ihrer Verträge im Blick haben. Hier profitieren wir von der Zusammensetzung unserer Bestände, bei denen der Risikoschutz im Vordergrund steht. Sollten dennoch Bestandskunden zum Beispiel aufgrund ihrer Belastungen aus erhöhter Inflation oder wegen vermeintlich attraktiverer Kapitalanlagealternativen in größerem Umfang Verträge kündigen, müssten nach dem Zinsanstieg im Vorjahr stille Lasten realisiert werden. Gegenwärtig und insbesondere aus dem Jahresverlauf 2023 mit seinem zwischenzeitlichen weiteren starken Zinsanstieg gibt es keine Anzeichen für ein solches Szenario; zur Vermeidung der entsprechenden nachteiligen bilanziellen Auswirkungen werden aber die weiteren Entwicklungen beobachtet und angemessene Liquiditätspuffer vorgehalten.

Insgesamt können wir die Risiken aus der zukünftigen Entwicklung der Marktzinsen tragen.

Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft

Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft können gegen unsere Versicherungsnehmer, Vermittler und Rückversicherer bestehen. Das theoretisch höchstmögliche Ausfallrisiko liegt in Höhe der Buchwerte. Zum Bilanzstichtag hatten wir gegen Versicherungsnehmer offene Beitragsforderungen, deren Fälligkeit mehr als 90 Tage zurückliegt, in Höhe von 0,46 (0,43)% der Bruttobeiträge. Davon wurde bereits ein angemessener Teil pauschal wertberichtigt. Der Forderungsausfall der letzten drei Jahre betrug durchschnittlich 0,16 (0,17)%, bezogen auf die gebuchten Bruttobeiträge des selbst abgeschlossenen Geschäfts. Fällige Außenstände bei Versicherungsnehmern werden mit unserem maschinellen Inkasso- und Mahnwesen überwacht.

Bei unseren Vermittlern achten wir auf gute Bonität und kontrollieren Außenstände regelmäßig; darüber hinaus sind über Vertrauensschadenversicherungen, die Ansammlung von Stornoreserven und sonstige geldwerte Sicherheiten Maßnahmen gegen das Ausfallrisiko getroffen. Das Ausfallrisiko von Forderungen gegen externe Rückversicherer kann als gering eingestuft werden, da die von uns beauftragten Rückversicherer über sehr gute Bonitäten (nach Standard & Poor's) verfügen. Das von den Schadenversicherern in Rückdeckung gegebene Geschäftsvolumen ist zu 91,6 (91,8)% bei Unternehmen platziert, die in Ratings mit mindestens A+ bewertet worden sind. Das abgegebene Rückversicherungsgeschäft der Personenversicherer verteilt sich zu 100,0 (100,0)% auf Unternehmen, die eine Bonität von mindestens A+ aufweisen. In der Schadenversicherung entfällt der wesentliche Teil des Geschäftsvolumens auf fünf Rückversicherungs-Unternehmen, während in der Personenversicherung der wesentliche Teil des Geschäftsvolumens bei vier Rückversicherungs-Unternehmen platziert ist.

Risiken aus Kapitalanlagen

Von Risiken aus Kapitalanlagen sind alle Geschäftsfelder des NÜRNBERGER Konzerns betroffen. Der maßgebliche Teil entfällt dabei auf die konventionellen Kapitalanlagen des NÜRNBERGER Lebensversicherungsgeschäfts.

Die im Abschnitt "Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen – Entwicklung des Kapitalmarkts und der Kapitalanlagen im nationalen und internationalen Umfeld" des Wirtschaftsberichts beschriebenen Entwicklungen des Kapitalmarkts führen dazu, dass die Marktwerte unserer verzinslichen Wertpapierbestände stabil geblieben sind und die Neuanlage weiter zu attraktiven Renditen möglich ist. Im verzinslichen Bereich wird nach wie vor in Anleihen mit guter bis sehr guter Bonität mit langen Laufzeiten angelegt. Unsere Anlagetätigkeit in alternative Anlageformen wie Private Equity, Infrastructure Equity und Private Debt setzen wir fort. Auf Schwankungen am Aktienmarkt, beispielsweise aufgrund der andauernden Unsicherheiten im Rahmen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Eskalation im Nahen Osten, kann kurzfristig mit einer weiteren Reduzierung von Aktienbeständen und derivativen Maßnahmen reagiert werden. Der Ausfall von Schuldnern hatte im Berichtsjahr erneut keine wesentliche Bedeutung für die Kapitalanlagen der NÜRNBERGER. Wertberichtigungen sind in ausreichendem Umfang erfolgt; konkrete Hinweise auf weitere Belastungen durch eventuelle Zahlungsausfälle unserer Schuldner bestehen nicht. Verbleibende Marktwertrückgänge bei festverzinslichen Wertpapieren erachten wir als nicht dauerhaft, da wir im Regelfall eine Rückzahlung zum Nominalwert erwarten.

Den weitaus überwiegenden Teil der Kapitalanlagen halten und verwalten unsere Versicherungsgesellschaften für eigene Rechnung. Dabei wirkt sich das strikte Einhalten der aufsichtsrechtlichen Vorgaben sowie der zusätzlichen internen Richtlinien risikomindernd aus. Die auch im Aufsichtsrecht verankerten Prinzipien Sicherheit, Qualität, Liquidität und Rentabilität bilden den Rahmen der Kapitalanlage der NÜRNBERGER, wobei die Sicherheit des Kapitals im Vordergrund steht. Die NÜRNBERGER ist sich als langfristig orientierter Investor zusätzlich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Daher erfährt das Thema Nachhaltigkeit eine zunehmende Bedeutung und ergänzt die genannten Anlagegrundsätze. Mit den NÜRNBERGER ESG-Prinzipien für die Kapitalanlage integrieren wir den Nachhaltigkeitsgedanken in unseren Anlageprozess. Dabei fokussieren wir uns auf ökologische Ziele (E – "Environment"), berücksichtigen aber auch die Bereiche Soziales (S – "Social") und gute Unternehmensführung (G – "Governance").

Ein umfangreiches Limitsystem überwacht die vom Gesetzgeber bzw. intern vorgegebenen Grenzen und zeigt Über- oder Unterschreitungen an. Zu diesem Zweck sind Schwellenwerte definiert, bei deren Erreichen rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden können, um einer möglichen Verschlechterung der Unternehmenskennzahlen und Gefährdung der Unternehmensziele entgegenzuwirken.

Wir planen und strukturieren unsere Kapitalanlagen systematisch nach Ertrags- und Risikogesichtspunkten. Dabei werden am Anfang des Jahres jeweils Bandbreiten für einzelne Anlageklassen festgelegt. Der Schwerpunkt der von uns gehaltenen Kapitalanlagen liegt im festverzinslichen Bereich (börsennotierte festverzinsliche Wertpapiere, Namensschuldverschreibungen und Darlehen mit sehr guter bis guter Bonität).

Das Liquiditätsrisiko ist für unsere Gesellschaften nicht wesentlich. Die Gesamtbetrachtung der Zahlungsströme zeigt keine wesentlichen zu erwartenden Inkongruenzen auf. Aus unseren Versicherungsbeständen erhalten wir hohe laufende Beitragseinnahmen und damit regelmäßige Zuflüsse liquider Mittel. Durch die hohe Fungibilität unserer Kapitalanlagen ist darüber hinaus unsere gesellschaftsspezifische Liquidität permanent gewährleistet. Dafür sorgt auch eine langfristige Liquiditätsplanung. Durch Feinsteuern der Kapitalanlagen ist sichergestellt, dass wir die Zahlungsverpflichtungen im Konzern erfüllen können. Die aktuelle Zinsentwicklung fließt in die Steuerung der Kapitalanlagen ein.

Im Rahmen des Asset-Liability-Managements (ALM) wird durch den Einsatz von Analyseinstrumenten die Wirkung von Steuerungs- und externen Einflussgrößen auf zentrale Risikokennzahlen bewertet. Dabei analysieren wir das Risiko aus korrespondierenden Schwankungen des wirtschaftlichen bzw. bilanziellen Werts der Aktiva und Passiva und prüfen die Risikotragfähigkeit der Gesellschaften. Auf Basis dieser Analysen steuern wir auch die Duration des Rentenportfolios.

Um Kursrisiken am Aktien- und Rentenmarkt frühzeitig zu identifizieren, überwacht das Kapitalanlagen-Controlling mit speziellen IT-Systemen regelmäßig die Risikopositionen, prognostiziert die Folgen für die Vermögenswerte durch Szenariorechnungen und berichtet umgehend an die Entscheidungsträger. Zur effizienten Steuerung oder zu Absicherungszwecken unseres Portfolios kommen derivative Finanzinstrumente zum Einsatz, im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere Optionen und Futures auf Aktienindizes sowie Devisentermingeschäfte. Bei den Absicherungen handelt es sich um Sicherungen auf Makroebene. Die vorhandenen Derivatepositionen sowie die zugehörigen Risikopositionen werden wöchentlich berichtet und Anpassungsbedarfe regelmäßig vor dem Hintergrund der aktuellen Kapitalmarktentwicklung mittels Szenariorechnungen untersucht.

Im Bereich festverzinslicher Kapitalanlagen besteht grundsätzlich ein Wiederanlagerisiko, das sich aber durch das weiter hohe Zinsniveau nicht wesentlich verändert hat. Es wird im Abschnitt "Zinsänderungsrisiko" unter Einbeziehung ebenfalls zinssensitiver passivseitiger Verpflichtungen weitergehend beschrieben.

Im Geschäftsjahr 2023 befanden sich Vorverkäufe im Direktbestand der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, die der Sicherung von Bewertungsreserven dienen. Für diese Vorverkäufe wurden Bewertungseinheiten mit den Grundgeschäften auf Einzelgeschäftsebene gebildet und bilanziell über die speziellen Vorschriften zur Sicherungsbilanzierung erfasst. Ein Zinsänderungsrisiko ist für diese Positionen aufgrund der Ausgestaltung der Geschäfte nicht gegeben.

Für Kapitalanlagen in USD im Bereich Private Equity (einschließlich Infrastruktur und Real Estate) wurden Devisentermingeschäfte abgeschlossen, die der Sicherung des Währungsrisikos aus Investitionen/Desinvestitionen sowie Wertanpassungen aus diesem Bestand dienen. Bilanziell wurde über die Vorschriften der Sicherungsbilanzierung eine Bewertungseinheit auf Ebene aller USD-Anlagen gebildet. Ein Währungsrisiko besteht für den Konzern somit nur für den ineffektiven Teil der Sicherung.

Veränderungen am Kapitalmarkt stellen für uns ein Marktpreisrisiko dar, das sich vor allem aus Aktienkurs-/Beteiligungs-, Zinsänderungs-, Währungs- und Immobilienrisiken zusammensetzt. Um die Folgen eines Eintritts dieser Risiken zu beleuchten, sind nachfolgend die Auswirkungen hypothetischer Wertveränderungen auf den Zeitwert unserer Kapitalanlagen dargestellt. Die genannten Zahlen beziehen sich dabei auf die von der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG und unseren vollkonsolidierten Versicherungsgesellschaften einschließlich der konsolidierten Investment-Aktiengesellschaften und Investment-Kommanditgesellschaften sowie von den nach den Vorschriften des HGB nicht konsolidierungspflichtigen Spezialfonds gehaltenen Kapitalanlagen, die den weit überwiegenden Teil der Kapitalanlagen des Konzerns repräsentieren.

Falls die Aktienkurse um 20% zurückgingen, würden sich die Marktwerte der aktienkurssensitiven Kapitalanlagen um 0,295 Mrd. EUR vermindern. Umgekehrt würden sich bei einem Anstieg der Aktienkurse um 20% die Marktwerte dieser Kapitalanlagen um 0,332 Mrd. EUR erhöhen. Marktwertveränderungen würden sich bei noch stärkeren Aktienkursrückgängen in etwa proportional verhalten, gemildert um die überproportional steigenden Wirkungen der Derivate.

Falls die Bewertungen der Kapitalanlagen im Bereich Private Equity (einschließlich Infrastruktur) um 20% zurückgingen, würden sich die Marktwerte unserer Kapitalanlagen um 0,418 Mrd. EUR vermindern. Umgekehrt würden sich bei einem Anstieg der Bewertungen um 20% die Marktwerte um 0,418 Mrd. EUR erhöhen.

Ein Anstieg der Zinsen um 1%-Punkt würde den Marktwert der zinssensitiven Kapitalanlagen einschließlich bestehender Derivate um 1,258 Mrd. EUR vermindern. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass diese Kapitalanlagen nahezu vollständig als Anlagevermögen bilanziert sind und dort entsprechend veränderte Marktwerte in der Regel nicht ergebniswirksam werden. Ein Zinsrückgang um 1%-Punkt würde den Marktwert um 1,594 Mrd. EUR erhöhen.

Ein Rückgang der Bewertungen unserer Immobilieninvestitionen um 10% hätte eine Reduzierung der Marktwerte unserer Engagements in diesem Bereich um 0,273 Mrd. EUR zur Folge. Ein Preisanstieg von 10% würde die Marktwerte um 0,273 Mrd. EUR erhöhen.

Der Fremdwährungsbestand beträgt unter Berücksichtigung der Devisentermingeschäfte 2,5% der gesamten Kapitalanlagen. Dabei entfallen 1,4% der Kapitalanlagen auf Positionen in USD. Die restlichen Fremdwährungsbestände werden überwiegend in zwei weltweit investierenden Spezialfonds gehalten und sind einzeln von untergeordneter Bedeutung. Bei einem Rückgang aller Fremdwährungen gegenüber dem Euro um 10% würde sich der Marktwert der Kapitalanlagen um 0,055 Mrd. EUR vermindern.

Maßgeblichen Einfluss auf die Bonitätsrisiken in festverzinslichen Wertpapierbeständen hat die Qualität der Emittenten. Sie drückt sich vor allem im Urteil internationaler Ratingagenturen aus. In unserem internen Ratingprozess plausibilisieren wir deren Einschätzung. Der weit überwiegende Teil der festverzinslichen Kapitalanlagen in unserem Bestand sind Emissionen von Ländern, Banken und Unternehmen mit exzellentem bis gutem Rating. Vom Gesamtbestand an festverzinslichen Wertpapieren und Ausleihungen (ohne Hypotheken-, Beamten-, Vertriebs- und sonstige Darlehen) der oben genannten Einheiten weisen 8,665 Mrd. EUR oder 58,3% ein sehr gutes Rating (AAA bis AA–) auf. Weitere 5,185 Mrd. EUR oder 34,9% entfallen auf Anlagen mit gutem Rating (bis einschließlich BBB–). Um Bonitätsrisiken zu beurteilen, sind darüber hinaus Anlagevolumen, Besicherung und dem Rating zugeordnete Ausfallwahrscheinlichkeiten der einzelnen Emittenten wichtig. Diese werden durch unsere interne Anlagerichtlinie vorgegeben und danach gesteuert, durch unsere Limitsysteme überwacht und ausführlich an die Geschäftsleitung berichtet.

Name des Schuldners Marktwert der
Kapitalanlagen
in Mrd. EUR
Anteil
in %
Durchschnitt
liches Rating
Bemerkung
Land Nordrhein-Westfalen 0,772 3,6 AA+ öffentlicher Schuldner
Kreditanstaltfür Wiederaufbau 0,418 2,0 AAA mit öffentlichen Garantien
Land Berlin 0,394 1,8 AA+ öffentlicher Schuldner
Land Baden-Württemberg 0,392 1,8 AA+ öffentlicher Schuldner
Commerzbank AG 0,299 1,4 A– Finanzinstitut

Im Rahmen der gesetzlichen Grenzen haben wir unsere Kapitalanlagen breit und international gestreut. Die fünf größten Schuldner haben in den oben genannten Einheiten des NÜRNBERGER Konzerns folgende Anteile:

Das gesamte Engagement der oben genannten Einheiten im Bankensektor beläuft sich auf 5,656 Mrd. EUR bzw. 25,0% der Kapitalanlagen. Darin enthalten sind nur 3,7% nachrangige Anlagen; ein weiterer Teil von 32,6% ist erstrangig unbesichert. Daneben ist ein Anteil von 21,1% mit öffentlichen Garantien ausgestattet und 42,6% in Gestalt von Pfandbriefen durch gesonderte Deckungsmassen (von öffentlichen Schuldnern oder aus Grundbesitz) besichert.

Das Risiko einer nachteiligen Wertentwicklung unserer Immobilien ist maßgeblich abhängig von der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Stabilität der Mieterträge. Im Geschäftsjahr 2023 kam es vor allem im Bereich der Büroimmobilien aufgrund von Leerständen zu entsprechenden Bewertungsabschlägen. Aber der Gesamtbestand unserer Immobilieninvestments ist breit diversifiziert, sodass sich sein Marktwert auf einem stabilen Niveau gehalten hat und er weiterhin eine deutliche stille Reserve aufweist. Um Risiken zu streuen, investieren wir in national und international anlegende Immobilienfonds und Beteiligungen unterschiedlicher Sektoren in etablierten Märkten.

Im Rahmen der fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen liegt bei unseren Lebensversicherern der Schwerpunkt der Kapitalanlagen auf Investmentfondsanteilen und zu einem geringeren Anteil auf Exchange Traded Funds. Dabei tragen die Versicherungsnehmer die finanziellen Chancen und Risiken aus der Kapitalanlage; das Management wird von der jeweiligen Investmentgesellschaft vorgenommen. Im Fall der Exchange Traded Funds wird der zugrunde liegende Index nachgebildet. Unsere Aufgabe bei fondsgebundenen Versicherungen sehen wir vor allem darin, qualitativ hochwertige Produkte renommierter Investmentgesellschaften bereitzustellen. Darüber hinaus übernehmen wir bei den Vermögensverwalteten Portfolios das aktive Management der Investmentfonds und Exchange Traded Funds für die Versicherungsnehmer.

Risiken aus Bankdienstleistungen

Die Fürst Fugger Privatbank AG (FFPB) bietet sowohl eigene Finanzprodukte als auch Kapitalanlagen anderer Anbieter an. Dem kontrollierten Umgang mit sämtlichen Risiken des Bankgeschäfts tragen wir Rechnung durch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und mit einem eigenen integrierten Risikomanagementsystem.

Der Vorstand der Bank trägt die Gesamtverantwortung für die Geschäftsaktivitäten und damit auch für das Risikomanagement der Bank. Er legt – in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat der FFPB – die Risikostrategie fest und gibt die "Risikopolitischen Grundsätze" der Bank vor, die für jeden Mitarbeiter gelten. Das Risikomanagement der FFPB wird in seiner Gesamtheit von der Abteilung Risikocontrolling der Bank betreut. Sie ist zuständig für die laufende Pflege und Weiterentwicklung von Grundsätzen, Methoden und Verfahren zum Risikomanagement sowie die laufende unabhängige Überwachung und Kommunikation der Risiken.

Kernelemente aller risikostrategischen Überlegungen sind die dauerhafte Gewährleistung einer ausreichenden Risiko- und Liquiditätstragfähigkeit und die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel- und Liquiditätsanforderungen. Im Rahmen der Risikoinventur identifizieren, quantifizieren, beurteilen und dokumentieren wir Risiken, die die Vermögenslage (inklusive Kapitalausstattung), Ertragslage oder Liquiditätslage wesentlich beeinträchtigen können sowie die mit diesen Risiken verbundenen Risiko- und Ertragskonzentrationen auf Gesamtinstitutsebene.

Die Tragfähigkeit zur Abdeckung der wesentlichen Risiken der Bank war zu jeder Zeit durch das verfügbare Risikodeckungskapital gewährleistet. Die Risikotragfähigkeit wird anhand eines wertorientierten Ansatzes monatlich durch das Risikocontrolling überwacht. Darüber hinaus stellt die Bank eine mehrjährige nachhaltige Kapitalplanung auf. Hieraus zeigt sich, dass auch in den kommenden Jahren die Tragfähigkeit gegeben ist. Ergänzt wird die Bestimmung der Risikotragfähigkeit um Stressszenarien, die auch außergewöhnliche, aber aus Sicht der Bank plausible mögliche Entwicklungen und Ereignisse sachgerecht abbilden.

Adressausfallrisiken, die sich aus möglichen Wertverlusten bei Krediten oder Wertpapieren ergeben, werden über ein umfangreiches Limitsystem gesteuert. Dabei werden diese Limitregelungen durch gezielte organisatorische Maßnahmen sowie durch umfassende Vorgaben zum Prozessablauf nach den Vorgaben des BaFin-Rundschreibens "Mindestanforderungen an das Risikomanagement – MaRisk" ergänzt. Die marktunabhängige Überwachung von Kreditrisiken wird im Rahmen der Marktfolgetätigkeiten verantwortet.

Als wesentliche Marktpreisrisiken sehen wir das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch und das Kurswertrisiko im Depot A, welches als Kreditersatzgeschäft zur Anlage freier Liquidität dient. Die Verantwortung für das Identifizieren und Berechnen von Zinsänderungs- sowie Marktpreisrisiken obliegt der Abteilung Risikocontrolling. Im Rahmen der monatlich stattfindenden Sitzungen des Aktiv-Passiv-Steuerungsgremiums (APS-Gremium) werden Maßnahmen zur Risikobegrenzung diskutiert und beschlossen. Die operative Steuerung wird ebenfalls auf Basis der Beschlüsse des APS-Gremiums durchgeführt.

Das Liquiditätsrisiko der Bank wird mithilfe einer Liquiditätsablaufbilanz gemessen. Im Rahmen unserer Geschäftspolitik stellen wir sicher, dass wir unsere Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllen können. Die unterstellten Annahmen werden regelmäßig durch analytische Stressszenarien getestet. Regelmäßig wird die "Liquidity Coverage Ratio" (LCR) berechnet.

Das operationelle Risiko ist als das Risiko eines direkten oder indirekten Verlusts durch Unzulänglichkeiten oder Versäumnisse bei Projekten, Prozessen oder Kontrollen als Folge von technischen, personellen, organisatorischen oder externen Faktoren definiert. Die FFPB führt zum Ermitteln des operationellen Risikos ein Self-Assessment durch. Um die rechtlichen Risiken zu reduzieren, überwacht die Abteilung Compliance unter anderem die Einhaltung der im Wertpapierhandelsgesetz festgelegten Verhaltensregeln.

Das Ertragsrisiko beschreibt die Unsicherheit der Entwicklung des Provisionsergebnisses. Im Fokus steht dabei das Geschäft mit Kunden der Bank im wertpapierlastigen Provisionsgeschäft.

Das strategische Vertriebsrisiko beschreibt die Unsicherheit, die sich aus Entscheidungen zur geschäftspolitischen Positionierung der Bank ergeben kann.

Basis des Geschäftsmodells der FFPB ist das Vertrauen der Kunden. Deshalb wird neben den klassischen Bankrisiken auch das Reputationsrisiko betrachtet. Es ist definiert als das Risiko, das sich aus einer möglichen Beschädigung des Rufs des Instituts ergibt. Reputationsschäden können negative Auswirkungen auf die Ergebnisse wie auch auf die Substanzgrößen der Bank haben. Eine direkte und gegebenenfalls erhebliche Belastung der Ertragslage würde sich ergeben, wenn nicht nur Einzelkunden, sondern größere Teile der Kunden aufgrund einer schlechteren Reputation das Haus verlassen und/oder die Bank für potenzielle Neukunden nicht mehr als Partner infrage kommt. Dem Reputationsrisiko wird vorgebeugt durch die gezielte Förderung einer Unternehmenskultur durch den Vorstand, die die Mitarbeiter im Hinblick auf Reputationsrisiken sensibilisiert, Kontrollhandlungen der Einheit Compliance, die den fairen Umgang der Betreuer und Vermittler mit ihren Kunden sicherstellen, und einen durch die Kontrolleinheiten der zweiten und dritten Verteidigungslinie verantworteten Produktüberwachungsprozess. Wichtige Frühwarnindikatoren für das Reputationsrisiko sind das Beschwerdemanagement und die jährliche Kunden- und Vermittlerbefragung.

Die Einhaltung der vorgegebenen Limite wird laufend überwacht und war zu jeder Zeit gewährleistet.

Die Interne Revision prüft das Risikomanagement auf Basis eines jährlich fortzuschreibenden Prüfungsplans und berichtet hierüber unmittelbar an den Vorstand der Bank.

Operationelle Risiken

Unter operationellen Risiken fassen wir mögliche Verluste durch unangemessene Personalausstattung, fehlschlagende Prozesse, Ausfälle technischer Systeme, Verzögerungen in der Umsetzung von Projekten, menschliche Fehler, Compliance-Verstöße, Änderungen rechtlicher Rahmenbedingungen oder externe Ereignisse zusammen.

Um operationelle Risiken zu verringern, werden Arbeitsabläufe laufend optimiert und Mitarbeiter kontinuierlich weitergebildet. Darüber hinaus besitzt die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG ein internes Kontrollsystem, dessen Angemessenheit und Wirksamkeit sie regelmäßig überprüft. Durch Funktionstrennungen in den Arbeitsabläufen, Abstimmungs- und Plausibilitätsprüfungen sowie abgestufte Vollmachten und Berechtigungen reduzieren wir das Risiko schädigender Handlungen und vermeiden Fehler. Prozessunabhängig prüft zudem die Interne Revision Systeme, Verfahren und Einzelfälle.

Personalrisiken, denen auch die NÜRNBERGER ausgesetzt ist, bestehen darin, dass es nicht gelingt, Positionen mit den richtigen Personen bzw. überhaupt zu besetzen und die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden.

Möglichen Risiken im Bereich Datenverarbeitung wenden wir besondere Aufmerksamkeit zu, um die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität unserer Daten angemessen zu gewährleisten. So wird die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen gravierenden IT-Notfall infolge Störungen durch Fehler oder höhere Gewalt aufgrund der vorhandenen technischen und organisatorischen Vorkehrungen (hochverfügbare Basis-Infrastruktur, zwei moderne Rechenzentren, umfassendes Datensicherungskonzept, plattformübergreifendes Monitoring, wirksames IT-Service-Continuity-Management) als sehr gering eingeschätzt.

Vorsätzlich herbeigeführte IT-Sicherheitsvorfälle – vor allem Cyber-Angriffe – haben ein besonders hohes Schadenpotenzial. Die in dieser Hinsicht angespannte Bedrohungslage beobachten wir daher aktiv. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Cyber-Angriff mit großer Schadenwirkung wird aufgrund der getroffenen Vorkehrungen grundsätzlich als gering eingeschätzt. So hat die NÜRNBERGER ein Informationssicherheits-Management etabliert, in dessen Rahmen mehrstufige Kontrollen und neueste Technologien zum Einsatz kommen. Die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit dieser Sicherheitsmaßnahmen werden laufend überwacht. Da gezielte Angriffe nicht vollkommen verhindert werden können, wurde zusätzlich eine Cyber-Versicherung abgeschlossen.

Grundsätzlich ist die Gesellschaft auch Rechts- und Rechtsänderungsrisiken ausgesetzt, wovon nicht zuletzt das Steuerrecht betroffen ist: Die Steuerpositionen wurden auf der Basis geltenden Rechts ermittelt. Dennoch kann es in der Zukunft zum Beispiel im Zuge steuerlicher Außenprüfungen zur Anwendung abweichender Auffassungen der Finanzverwaltung kommen. Hieraus können sich zusätzliche Steuerverbindlichkeiten bzw. -rückstellungen ergeben. Darüber hinaus können auch aus möglichen Änderungen der Steuergesetzgebung finanzielle Belastungen entstehen, zum Beispiel durch Vorgaben des EuGH zu steuerlichen Organschaften. Auch die Beurteilung der Werthaltigkeit von aktiven latenten Steuern im Konzernabschluss beruht auf zukunftsbezogenen Annahmen, die mit Unsicherheiten behaftet sind. Zudem ist die Abbildung der produktspezifischen steuerlichen Regelungen in den Prozessen und Systemen aufgrund der hohen Komplexität und sich ändernder steuerlicher Rahmenbedingungen mit Risiken behaftet.

Sonstige Risiken

Eine mögliche Verschlechterung des Ansehens der NÜRNBERGER bei ihren Kunden, Aktionären und Vermittlern sowie in der Öffentlichkeit insgesamt bezeichnen wir als Reputationsrisiko. Solche Risiken können nicht zuletzt durch negative Darstellungen in der Öffentlichkeit entstehen, ausgelöst beispielsweise durch unzufriedene Kunden oder Anspruchsteller. Auch fehlerhafte Arbeitsabläufe sowie Gerichtsurteile können sich grundsätzlich nachteilig auf unsere Reputation auswirken. Da es sich bei den Reputationsrisiken in der Regel um Folgerisiken handelt, wird ihnen vorbeugend mit Maßnahmen begegnet, die bei den jeweiligen Ursachen ansetzen. Zu nennen sind hierbei insbesondere alle Aktivitäten zur Sicherstellung von Effektivität und Effizienz der Geschäftsprozesse, eine möglichst klare Kommunikation mit den Kunden (ergänzt um ein Beschwerdemanagement), eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, ein ganzheitlicher Risikoidentifikations-Prozess sowie ein internes Compliance-System zur Vermeidung und frühzeitigen Aufdeckung von Compliance-Verstößen. Um schnell auf eventuelle negative Berichte reagieren zu können, werden laufend Medien und Soziale Netzwerke überwacht.

Als strategisch bezeichnen wir das Risiko, dass sich wesentliche Geschäftsentscheidungen im Zeitverlauf als nachteilig erweisen könnten. Dies gilt analog für fehlende Reaktionen auf ein geändertes Unternehmensumfeld und für das mangelhafte Umsetzen von Entscheidungen. Im aktuell gegebenen Umfeld aus sich ändernden Kundenerwartungen, unsicheren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und wachsender Regulatorik besteht eine besondere Herausforderung für die NÜRNBERGER darin, die notwendigen Veränderungsprozesse und Maßnahmen zur Fokussierung des Unternehmens geeignet zu priorisieren und miteinander zu verzahnen. Dies geht mit entsprechenden strategischen Risiken einher. Weitere strategische Risiken der NÜRNBERGER bestehen insbesondere hinsichtlich ihrer vertrieblichen Ausrichtung, ihrer Produktschwerpunkte und nicht zuletzt hinsichtlich einer dauerhaft zu hohen Kostenbelastung. Wir reduzieren das strategische Risiko, indem wir das Unternehmensumfeld analysieren, die Projekte zur Weiterentwicklung der NÜRNBERGER insgesamt steuern und indem wir Entscheidungsprozesse sowie das Risikomanagement miteinander verzahnen. So werden unter anderem bei wesentlichen Entscheidungen Informationen aus dem Risikomanagementsystem berücksichtigt.

Über Planungen, Lage und Geschäftsentwicklung bei Nicht-Versicherungsunternehmen, an denen wir beteiligt sind, lassen wir uns regelmäßig auf Basis zeitnaher Informationen berichten und erörtern diese in den Aufsichtsgremien. Auch bei Minderheitsbeteiligungen üben wir unsere Informations- und Mitwirkungsrechte aus. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse leiten wir bei Bedarf geeignete Maßnahmen ein. In sämtlichen Segmenten – mit Ausnahme des Geschäftsfelds Krankenversicherungsgeschäft – sind Nicht-Versicherungsunternehmen enthalten.

Ökonomische Bewertung der Risikotragfähigkeit

Unter ökonomischer Risikotragfähigkeit verstehen wir die Fähigkeit der Gruppe bzw. der einzelnen Versicherungsunternehmen, die ökonomisch quantifizierten Risiken mit Eigenmitteln abzudecken, die auf einer Zeitwertbasis ermittelt werden (ökonomische Eigenmittel). Entsprechende Bewertungen führen wir im Rahmen unseres ORSA-Prozesses durch. Dazu verwenden wir ein Risikomodell, das sich an das Standardmodell nach Solvency II anlehnt und von uns regelmäßig weiterentwickelt wird.

In dem Risikomodell werden die vorhandenen ökonomischen Eigenmittel den benötigten ökonomischen Eigenmitteln, dem sogenannten Gesamtsolvabilitätsbedarf, gegenübergestellt. Dabei gehen wir für die betroffenen Versicherungsunternehmen unseres Konzerns bzw. für die Gruppe selbst wie folgt vor:

Zum Ermitteln der vorhandenen Eigenmittel werden zunächst die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten marktkonsistent bewertet und in einer ökonomischen Bilanz einander gegenübergestellt. Unterschiede im Vergleich zur Bilanzierung nach HGB ergeben sich vor allem durch stille Lasten bzw. Reserven bei der Bewertung der Kapitalanlagen, der versicherungstechnischen Rückstellungen und der Pensionsverpflichtungen. Zusammen mit dem Eigenkapital nach HGB und dem eigenmittelfähigen Teil der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (dem sogenannten Überschussfonds) stellen diese Bewertungsreserven – korrigiert um latente Steuern – die vorhandenen ökonomischen Eigenmittel dar. Auf Gruppenebene wird dabei berücksichtigt, dass manche Eigenmittelbestandteile der Einzelunternehmen, wie beispielsweise der Überschussfonds, nur beschränkt transferierbar sind und in der Gruppe gegebenenfalls gekappt werden müssen.

Der Gesamtsolvabilitätsbedarf quantifiziert denjenigen Verlust an ökonomischen Eigenmitteln bis zum nächsten Bilanzstichtag, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,5% nicht übertroffen wird. Er wird modular berechnet: In einem ersten Schritt wird der Solvabilitätsbedarf für die einzelnen Risiken getrennt berechnet. Die so quantifizierten Risiken werden dann unter Berücksichtigung von Diversifikationseffekten zunächst zu sogenannten Hauptrisiken (Marktrisiko, versicherungstechnisches Risiko, Ausfallrisiko, operationelles Risiko) und anschließend zum Gesamtsolvabilitätsbedarf aggregiert.

In unserem Risikomodell wird auch die Gruppe wie ein Einzelunternehmen bewertet. Dies geschieht auf der Grundlage eines konsolidierten Abschlusses (Konsolidierungsmethode). Konkret werden dabei die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG, die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, die NÜRNBERGER Beamten Lebensversicherung AG, die NÜRNBERGER Krankenversicherung AG, die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG, die NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG, die GARANTA Versicherungs-AG, die Neue Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG, die NÜRNBERGER Verwaltungsgesellschaft mbH sowie die ADN Immo-Direkt GD Invest GmbH & Co. Geschl. InvKG vollkonsolidiert. Außerdem fließen die sonstigen Finanzunternehmen (NÜRNBERGER Pensionskasse AG, NÜRNBERGER Pensionsfonds AG, NÜRNBERGER Asset Management GmbH und Fürst Fugger Privatbank AG) sowie die Versicherungsgesellschaften, auf die maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird (CG Car-Garantie Versicherungs-AG und Bene Assicurazioni S.p.A. Società Benefit), in das Risikomodell der Gruppe ein.

Die Risikomodell-Ergebnisse, auf deren Grundlage im Berichtsjahr die ökonomische Risikotragfähigkeit überwacht wurde, zeigen: Das Marktrisiko und das versicherungstechnische Risiko haben die mit Abstand größten Anteile am Gesamtsolvabilitätsbedarf der Gruppe. Erst mit deutlichem Abstand folgen die übrigen Hauptrisiken: operationelles Risiko, Risiken aus den sonstigen Finanzunternehmen und aus Gesellschaften, auf die maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird, sowie das Gegenparteiausfallrisiko. Dabei dominieren folgende Einzelrisiken: das Risiko von Zinsschwankungen (Zinsänderungsrisiko), das Risiko, dass die versicherten Personen in der Lebensversicherung ihren Versicherungsvertrag nicht so fortführen wie erwartet (Stornorisiko) sowie das Risiko nicht ausreichender Prämien für künftige Schäden und zu geringer Reserven für bereits eingetretene Schäden in der Schadenversicherung (Prämien- und Reserverisiko).

Die Ergebnisse der Risikomodell-Berechnungen bestätigen, dass der Gesamtsolvabilitätsbedarf durch die vorhandenen Eigenmittel bedeckt werden kann.

Zusammenfassende Darstellung

Als Ausgangspunkt der unternehmenseigenen Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung werden die Risiken erfasst, welchen der NÜRNBERGER Konzern im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit grundsätzlich ausgesetzt ist. Dieses sogenannte Risikoprofil besteht aus den folgenden wesentlichen Risiken: Am stärksten exponiert sind wir gegenüber den versicherungstechnischen Risiken, den Risiken, die sich aus Schwankungen der Marktpreise von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ergeben (Marktrisiko) sowie den strategischen Risiken. Von größerer Bedeutung sind

auch die Reputationsrisiken und die operationellen Risiken. Schließlich zählen noch die Risiken aus Ausfällen von Geschäftspartnern sowie die Risiken aus Bankdienstleistungen zu den wesentlichen Risiken, welchen jedoch geringe Bedeutung beigemessen wird.

Die aktuelle Risikosituation des NÜRNBERGER Konzerns ist nicht zuletzt von den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt, die im Berichtsjahr zu stark schwankenden Marktzinsen sowie inflatorischen Belastungen in der Schadenversicherung geführt haben. Verschlechtern sich diese Rahmenbedingungen – zum Beispiel aufgrund geopolitischer Entwicklungen –, kann sich dies nachteilig auf die künftige Geschäftsentwicklung des NÜRNBERGER Konzerns auswirken. Hinzu kommen strategische Risiken, denen die NÜRNBERGER im beschriebenen Umfeld sowie im Hinblick auf sich ändernde Kundenerwartungen, wachsende Regulatorik und die daraus insgesamt resultierenden Änderungsanforderungen ausgesetzt ist.

Die Sicherheitslage des NÜRNBERGER Konzerns kann insbesondere anhand der Solvabilität beurteilt werden. Hier sind die aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen erfüllt: Sowohl zum 31. Dezember 2023 als auch in den Folgejahren auf Grundlage unserer Planung weisen wir deutlich mehr Eigenmittel aus als gesetzlich erforderlich. Diese Aussage ist auch dann zutreffend, wenn keine Übergangsmaßnahmen angesetzt werden.

Schon seit Längerem werden unsere bedeutendsten Tochterunternehmen, die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG sowie die NÜRNBERGER Krankenversicherung AG, regelmäßig durch das Ratingunternehmen Fitch hinsichtlich ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit und Sicherheit untersucht. Dafür stellen wir unter Beachtung kartellrechtlicher Vorschriften auch vertrauliche und interne Informationen zur Verfügung. Im August 2023 bestätigte Fitch das Finanzstärkerating der drei genannten Gesellschaften von A+ (stark).

Zusammenfassend ergibt sich für den NÜRNBERGER Konzern aus den aktuellen Erkenntnissen und erläuterten Gegebenheiten keine bestandsgefährdende Beeinträchtigung der Risikotragfähigkeit.

Chancen- und Prognosebericht

Zukunftsbezogene Aussagen in diesem Geschäftsbericht beruhen in erster Linie auf Erwartungen, Prognosen und Planungen. Aufgrund der darin enthaltenen Annahmen und Ungewissheiten sind abweichende tatsächliche Entwicklungen nicht grundsätzlich auszuschließen. Sie können sich zum Beispiel durch eine von der Annahme abweichende Entwicklung der Planungsparameter, durch Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, der Wettbewerbssituation, der Entwicklung der Finanzmärkte oder der Wechselkurse sowie aufgrund nationaler oder internationaler Gesetzesänderungen ergeben.

Aus solchen Abweichungen können Chancen und Risiken für die zukünftige Entwicklung des NÜRNBERGER Konzerns entstehen. Mögliche Chancen werden in den nachfolgenden Erläuterungen behandelt, während wir zu den Risiken im vorstehenden Risikobericht Stellung nehmen. Dabei können sich aus den dort thematisierten Aspekten spiegelbildlich auch Chancen ergeben.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die deutsche Wirtschaftsleistung soll 2024 wieder zulegen, wobei jedoch keine große konjunkturelle Dynamik abzusehen ist. Zudem dämpft die Notwendigkeit staatlicher Konsolidierungsmaßnahmen eine wirtschaftliche Expansion. Der überwiegende Teil der führenden Prognoseinstitute geht von einem geringfügigen Wachstum aus.

Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel erwartet dabei in seiner Prognose des Bruttoinlandsprodukts einen Anstieg um 0,9%.1 Die einzelnen wesentlichen Konjunkturindikatoren werden dabei wie folgt eingeschätzt:

Der Preisauftrieb hat Ende 2023 bereits spürbar nachgelassen. Die Energiepreise haben dabei ihren Höhepunkt überschritten, 2024 sollen diese um 2,1% sinken. Es wird für das aktuelle Jahr mit einer Gesamtinflationsrate von 2,3% gerechnet. Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte sollen voraussichtlich um 4,0% steigen, da auch die Nettolöhne nochmals merklich zulegen dürften. Das wird sich auch beim privaten Konsum bemerkbar machen; es wird für 2024 mit einem Anstieg von 1,7% gerechnet. Die Sparquote soll dabei nur leicht auf 11,5% steigen.

Bei den Bauinvestitionen wird ein Rückgang von 2,5% erwartet, der vor allem den Rückgängen im Wohnungsbau geschuldet ist. Aufgrund der hohen Finanzierungskosten können auch die Ausrüstungsinvestitionen nur in geringem Maße ausgeweitet werden. Es wird von einer Zunahme von 1,3% ausgegangen. Ab Mitte des Jahres 2024 soll die Weltwirtschaft wieder deutlich anziehen, die Exporte werden voraussichtlich jedoch insgesamt noch um 0,6% zurückgehen. Auch für die Importe wird ein Rückgang um 0,9% erwartet, wobei der heimische Konsum stützend wirken soll. Die Zahl der Erwerbstätigen wird 2024 voraussichtlich ihren Zenit erreichen und danach rückläufig sein. Die Arbeitslosigkeit wird zunächst noch wachsen, bevor sie mit der wirtschaftlichen Belebung wieder sinken soll. Es wird im Jahresdurchschnitt von einer Quote von 5,8% ausgegangen.

Die wesentlichen Unsicherheiten in der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung resultieren zum einen aus den finanzpolitischen Maßnahmen aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2021. Zudem kann das Produktionspotenzial der Unternehmen derzeit schwer eingeschätzt werden. Gleiches gilt für die weiteren Auswirkungen aus dem Ukraine- und dem Nahost-Konflikt.

Hinsichtlich der Zinsentwicklung ist davon auszugehen, dass diese ihren Höhepunkt erreicht hat. Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank bereits im ersten Halbjahr 2024 den Leitzins absenken wird. Am Ende des Jahres wird ein Leitzins von 2,75% angenommen.

Die deutsche Versicherungswirtschaft blickt verhalten optimistisch in das laufende Jahr 2024. Vor dem Hintergrund steigender Reallöhne und nachlassender Inflation erwartet der GDV für 2024 ein Wachstum des gesamten Beitragsaufkommens von 3,8%. Die einzelnen Geschäftsbereiche sollen sich dabei unterschiedlich entwickeln.

In der Lebensversicherung wird von einem verbesserten Umfeld ausgegangen. Die Zinsentwicklung stärkt zwar die Ertragskraft und damit die Attraktivität der Lebensversicherungsprodukte, die Branche steht jedoch in Konkurrenz mit gut verzinslichen kurzfristigen Anlagealternativen. Es wird in der gesamten Lebensversicherung mit einer gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufigen Geschäftsentwicklung von –0,2% gerechnet. Das gilt auch für das Geschäft gegen laufenden

1Die Informationen und Werte in diesem Abschnitt stammen vom Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) mit Stand 12. Dezember 2023 bzw. vom GDV mit Stand 25. Januar 2024.

Beitrag. Das Einmalbeitragsgeschäft soll stagnieren, genauso wie das Geschäft der Pensionsfonds. Bei den Pensionskassen wird dagegen mit –4,0% ein Rückgang erwartet. Die Private Krankenversicherung wird voraussichtlich einen Anstieg der Beiträge um 4,5% verzeichnen. In der Schaden- und Unfallversicherung soll vor allem die Kraftfahrtversicherung von Nachholeffekten profitieren. Über alle Sparten hinweg werden Beitragszuwächse von 7,7% erwartet.

NÜRNBERGER Lebensversicherung

Im bedeutendsten Geschäftssegment der NÜRNBERGER, der Lebensversicherung, werden wir unseren Weg der verstärkten Ausrichtung auf den Einkommensschutz (EKS) konsequent weiterverfolgen. Hier konnten wir 2023 mit unserem modernen Produktsortiment, dessen Qualität durch ausgezeichnete Ratings breite Anerkennung findet, den Erfolgskurs der letzten Jahre fortsetzen und erneut einen beachtlichen Neugeschäftszuwachs verzeichnen. Dementsprechend gehen wir auch für 2024 von guten Marktchancen in unserem Kerngeschäftsfeld aus.

Im laufenden Geschäftsjahr wird ein besonderer Fokus auf der Optimierung unserer Prozesswelt liegen. Dabei besteht die Zielsetzung vor allem in Effizienzsteigerung und Komplexitätsreduktion. Nicht zuletzt in diesem Zusammenhang ist die bereits angekündigte Verschmelzung der NÜRNBERGER Beamten Lebensversicherung AG auf die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG zu sehen, die wir aller Voraussicht nach rückwirkend zum 1. Januar 2024 vornehmen werden.

Sicherheit und Stabilität sind wesentliche Auswahlkriterien der Kunden beim Abschluss eines Versicherungsvertrags. Auch hier können wir mit vorzüglichen Kennziffern (zum Beispiel Solvenzquote) überzeugen. Zusätzlich bestätigen die sehr guten Bewertungen, welche die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG als unsere größte Gesellschaft seit Jahren von der renommierten Ratingagentur Fitch erhält, unsere finanzielle Stärke.

Trotz dieser günstigen Ausgangslage sieht unsere Planrechnung für das Geschäftsjahr 2024 einen spürbaren Rückgang der Neubeiträge vor, was auf eine starke Verminderung beim Geschäft mit fondsgebundenen Versicherungen zurückzuführen ist. Dagegen erwarten wir bei den gebuchten Prämieneinnahmen sowohl für das laufende als auch für das Geschäft gegen Einmalbeiträge einen leichten Anstieg und liegen damit oberhalb der GDV-Prognose für den Lebensversicherungsmarkt.

Unsere Ertragslage bemisst sich am Gesamtergebnis, für das wir im Jahr 2024 einen leichten Rückgang erwarten. Dabei unterstellen wir einerseits einen Anstieg des versicherungstechnischen Ergebnisses und andererseits ein verringertes sonstiges Ergebnis. Unser Segmentergebnis wird sich gegenüber dem Berichtsjahr voraussichtlich kaum verändern.

NÜRNBERGER Krankenversicherung

Die NÜRNBERGER fokussiert sich im Neugeschäft seit geraumer Zeit sehr erfolgreich auf Zusatz- sowie betriebliche Krankenversicherungen (bKV) und hat sich in diesem Geschäftsfeld als kompetenter, wachstumsstarker Anbieter etabliert. So ist es uns etwa im Berichtsjahr – insbesondere durch flexible Budgettarife, die wir Mitte 2022 auf den Markt gebracht haben – gelungen, das bKV-Neugeschäft annähernd zu verdreifachen. Auch für die Zukunft erachten wir die betriebliche Krankenversicherung als großen Wachstumsmarkt, der uns enorme Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Um diese Chancen weiterhin bestmöglich wahrnehmen zu können und gleichzeitig unseren Vermittlern die Beratung und Angebotserstellung zu erleichtern, sind wir ab 2024 an eine der führenden digitalen bKV-Plattformen angebunden.

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Obgleich wir den Schwerpunkt im Neugeschäft nicht auf die Krankheitskosten-Vollversicherung legen, bleibt diese auch künftig ein bedeutendes Geschäftsfeld für uns. Dementsprechend haben wir dort unser Produktportfolio mit der Einführung eines innovativen Premium-Tarifs modernisiert, der telemedizinische Leistungen umfasst und bei Leistungsfreiheit eine hohe Beitragsrückerstattung garantiert.

Vor diesem Hintergrund prognostizieren wir insgesamt für 2024 eine erneut deutliche Steigerung des Neugeschäfts. Bei den gebuchten Beiträgen rechnen wir mit spürbarem Wachstum.

Zudem gehen wir von einem spürbaren Anstieg des Gesamtergebnisses aus, der vor allem durch ein verbessertes Risikoergebnis zustande kommt. Unser Segmentergebnis wird voraussichtlich bei etwa 7,5 Mio. EUR liegen.

NÜRNBERGER Schaden- und Unfallversicherung

Die NÜRNBERGER Schaden- und Unfallversicherung konnte im Berichtsjahr den nächsten wichtigen Schritt in der Umsetzung ihres mittelfristig ausgerichteten IT- und Produkt-Modernisierungsprogramms vollziehen: Mit der "Private Line" bieten wir unseren Kunden – neben dem 2022 eingeführten Pendant für das gewerbliche Geschäft – seit Mitte 2023 ein weiteres grundlegend erneuertes Produktsortiment an, das in ein modernes Produktmanagement- und Bestandssystem integriert ist. Davon versprechen wir uns nicht nur anhaltende vertriebliche Impulse, sondern vor allem langfristig auch Effizienzgewinne sowie Profitabilitätssteigerungen durch eine klar verbesserte Datenbasis in der Preisgestaltung. Die nächsten Projektschritte werden darin liegen, weitere Sach-, Haftpflicht- und Unfall-Produkte an das neue System anzubinden sowie die Entwicklung unserer künftigen "Mobility Line" voranzutreiben.

Für das Jahr 2024 rechnen wir vor diesem Hintergrund mit einem weiteren spürbaren Neugeschäftszuwachs. Bei den gebuchten Beiträgen gehen wir von einer erneut deutlichen Steigerung aus.

Im Hinblick auf die Ergebnisentwicklung unterstellen wir nach dem branchenweit von hoher Schadeninflation geprägten Berichtsjahr zuvorderst die Rückkehr zu einem sehr profitablen Verlauf unseres Bruttogeschäfts. Um diese Zielsetzung zu erreichen, sind zahlreiche Maßnahmen initiiert worden, in deren Mittelpunkt die Maxime einer strikten Ertragsorientierung steht. Allerdings zeichnet sich ab, dass unsere Rückversicherungspartner in großem Umfang an der angestrebten Brutto-Verbesserung partizipieren und wir zusätzlich sehr hohe Zuführungen zur Schwankungsrückstellung vornehmen werden. Demzufolge wird sich voraussichtlich der Profitabilitätsfortschritt nur abgeschwächt im versicherungstechnischen Ergebnis niederschlagen. Des Weiteren unterstellen wir eine Verringerung des sonstigen Ergebnisses, die im Wesentlichen auf Zukunftsinvestitionen zurückzuführen ist. Daher prognostizieren wir insgesamt für 2024 ein erneut negatives Segmentergebnis in der Größenordnung des Berichtsjahres.

Bankdienstleistungen

Das Segment Bankdienstleistungen umfasst das Bankgeschäft der Fürst Fugger Privatbank AG sowie die Vermittlung von Kapitalanlagen.

Seit vielen Jahren wird unsere Beratungskompetenz regelmäßig von namhaften unabhängigen Testinstituten äußerst positiv bewertet. Insbesondere für die hohe Qualität der Anlagestrategien sowie unsere Kundenorientierung erhalten wir immer wieder Auszeichnungen, so auch 2023.

Auf diese Stärken bauen wir unverändert. Dementsprechend erwarten wir für 2024 beim Volumen der von uns verwalteten Kundengelder, dessen Entwicklung stets auch von den Kapitalmärkten beeinflusst wird, ein gleichbleibend hohes Niveau.

Hinsichtlich des Provisionsergebnisses gehen wir für 2024 von einer leichten Steigerung aus. Im Gegensatz dazu ist beim Zinsergebnis – nach dem im Berichtsjahr verzeichneten erheblichen Anstieg – mit einer leichten Verringerung zu rechnen.

Da sich zudem ein vor allem inflationsbedingter Anstieg der betrieblichen Aufwendungen abzeichnet, erwarten wir insgesamt ein verringertes Segmentergebnis in Höhe von rund 10 Mio. EUR.

Entwicklung der Lage des Konzerns

Wie bereits unter dem Punkt "Gesamtwirtschaftliche Entwicklung" dargestellt, rechnet der GDV für die deutsche Versicherungswirtschaft im Jahr 2024 mit einem zunehmenden Beitragsaufkommen. Der voraussichtliche Anstieg um etwa 4% soll aus dem Wachstum der Schaden- und Unfallversicherung (fast 8%) sowie der Privaten Krankenversicherung (4,5%) resultieren. In der Lebensversicherung wird ein gegenüber 2023 kaum verändertes Prämienvolumen erwartet. Insgesamt gehen wir davon aus, dass die essenzielle volkswirtschaftliche Funktion der Versicherungswirtschaft auch im aktuellen gesamtwirtschaftlichen Umfeld ein hohes Maß an Stabilität bei der Versicherungsnachfrage garantiert.

Die Vermögenslage des NÜRNBERGER Konzerns ist hauptsächlich vom Kapitalanlagenbestand geprägt, der sich grundsätzlich entsprechend unseren Verpflichtungen entwickelt. Besonderheiten können sich bei den Kapitalanlagen der fondsgebundenen Versicherung ergeben, die einer starken Abhängigkeit von den Kapitalmärkten unterliegen.

Die Finanzlage kann nicht zuletzt anhand des Erfüllungsgrads der auf Gruppenebene geltenden aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen beurteilt werden. Die Berechnungen, die wir dazu auf Basis unserer Geschäftsplanung durchgeführt haben, zeigen, dass wir voraussichtlich auch 2024 über deutlich mehr Eigenmittel verfügen werden als erforderlich. Diese Aussage ist auch dann zutreffend, wenn keine Übergangsmaßnahmen angesetzt werden.

Bezüglich der Ertragslage erwarten wir für 2024 insgesamt einen leichten Rückgang der Neubeiträge. Dagegen prognostizieren wir bei den gebuchten Beiträgen über alle Versicherungszweige hinweg einen spürbaren Anstieg. Zudem rechnen wir im Geschäftsjahr 2024 mit einem Konzernergebnis, das zwischen 40 Mio. EUR und 50 Mio. EUR liegen wird. Diese Erwartungshaltung ist zuvorderst an unsere Prognose für die Schaden- und Unfallversicherung geknüpft. Hier gehen wir – insbesondere aufgrund sich abzeichnender sehr hoher Zuführungen zur Schwankungsrückstellung – nicht davon aus, bereits im laufenden Geschäftsjahr wieder ein positives Segmentergebnis zu erzielen.

Unsere Konzern-Planung für 2024 beruht dabei auf folgenden Annahmen: Wir unterstellen eine verringerte Inflationsrate, einen Marktzins auf dem Niveau des Jahresschlusses 2023, eine im Durchschnitt positive Wertentwicklung an den Aktienmärkten sowie das Ausbleiben nennenswerter Schuldnerausfälle. Zudem gehen wir über alle Sparten hinweg von einem stabilen Verlauf der versicherungstechnischen Ergebnisquellen aus.

Konzernbilanz

zum 31. Dezember 2023 in EUR

A. Immaterielle Vermögensgegenstände
I.
88.697.066
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
II. Geschäfts- oder Firmenwert
744.777
III. Geleistete Anzahlungen
9.850.361
99.292.204
B. Kapitalanlagen
I.
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und
472.059.507
Bauten einschließlich der Bauten auf fremden
Grundstücken
II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen
und Beteiligungen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen

3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
64.095.986
4. Sonstige Beteiligungen
59.404.568
5. Ausleihungen an Unternehmen,
37.673.888
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
161.174.443
III. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an
6.151.227.137
Investmentvermögen und andere
nicht festverzinsliche Wertpapiere
2. Inhaberschuldverschreibungen
8.954.818.434
und andere festverzinsliche Wertpapiere
3. Hypotheken-, Grundschuld-
205.613.231
und Rentenschuldforderungen
4. Sonstige Ausleihungen
a) Namensschuldverschreibungen
2.054.562.284
b) Schuldscheinforderungen und Darlehen
4.464.543.788
c) Darlehen und Vorauszahlungen
2.991.356
auf Versicherungsscheine
d) übrige Ausleihungen
68.028.711
6.590.126.138
5. Einlagen bei Kreditinstituten
132.438.103
77.743.359
957.570
17.948.222
96.649.151
465.688.225
60.222.090
60.857.170
39.091.793
160.171.053
6.164.469.356
8.865.918.510
215.647.513
2.062.254.781
4.292.845.627
3.744.799
76.921.753
6.435.766.960
1.438.103
6. Andere Kapitalanlagen
1.388.506.617
1.242.955.972
23.422.729.660 22.926.196.413
IV. Depotforderungen aus dem in Rückdeckung
17.255.877
übernommenen Versicherungsgeschäft
14.839.328
24.073.219.486 23.566.895.019
C. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern
9.377.132.678
8.502.945.717
von Lebens- und Unfallversicherungspolicen
A. Eigenkapital
I.
Gezeichnetes Kapital
40.320.000 40.320.000
II. Kapitalrücklage 136.382.474 136.382.474
III. Gewinnrücklagen
1. gesetzliche Rücklage 1.738.392 1.738.392
2. andere Gewinnrücklagen 732.504.802 703.684.015
734.243.195 705.422.407
IV. Konzernjahresüberschuss 41.731.658 69.140.787
V. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung – 2.547.550 – 2.532.082
VI. nicht beherrschende Anteile 16.439.298 15.623.671
966.569.075 964.357.257
B. Nachrangige Verbindlichkeiten 2.000.000 2.000.000
C. Versicherungstechnische Rückstellungen
I.
Beitragsüberträge
1. Bruttobetrag 196.910.336 186.656.270
2. davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
21.037.654 19.605.695
175.872.683 167.050.574
II. Deckungsrückstellung
1. Bruttobetrag 19.104.327.982 18.753.076.159
2. davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
135.513.127 122.094.888
18.968.814.855 18.630.981.271
III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
1. Bruttobetrag 1.999.761.784 1.872.936.051
2. davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
399.009.898 413.167.991
1.600.751.886 1.459.768.061
IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige
Beitragsrückerstattung
1. Bruttobetrag 2.033.558.200 1.974.864.480
2. davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
551.840 589.481
2.033.006.360 1.974.274.998
V. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen 118.742.560 159.020.618
VI. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen
1. Bruttobetrag 39.759.937 42.807.752
2. davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
1.410.770 1.251.091
38.349.167 41.556.661
22.935.537.511 22.432.652.184
Übertrag: 33.549.644.368 32.166.489.887
D. Forderungen
I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen
Versicherungsgeschäft an:
1. Versicherungsnehmer
a) fällige Ansprüche 46.777.262 43.152.353
b) noch nicht fällige Ansprüche 247.880.025 198.494.746
294.657.287 241.647.099
2. Versicherungsvermittler 36.780.393 56.077.934
davon:
an Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht:
— EUR (Vj. 378.130 EUR)
331.437.680 297.725.032
II. Abrechnungsforderungen aus dem
Rückversicherungsgeschäft
20.829.740 16.422.152
davon:
an Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht:
708.834 EUR (Vj. 723.817 EUR)
III. Sonstige Forderungen 108.218.136 140.857.881
davon:
an Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht:
104.537 EUR (Vj. — EUR)
460.485.557 455.005.065
E. Sonstige Vermögensgegenstände
I.
Sachanlagen und Vorräte
27.731.340 29.707.836
II. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten,
Schecks und Kassenbestand
537.643.770 652.892.844
III. Andere Vermögensgegenstände 78.370.770 50.691.804
643.745.879 733.292.484
F. Rechnungsabgrenzungsposten
I.
Abgegrenzte Zinsen und Mieten
132.312.239 132.203.354
II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 27.842.662 14.918.089
160.154.900 147.121.442
G. Aktive latente Steuern 180.702.826 147.029.303
D. Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebens- und Unfallver
sicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird
I.
Deckungsrückstellung
1. Bruttobetrag 9.396.678.049 8.523.740.598
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
9.396.678.049 8.523.740.598
II. Übrige versicherungstechnische Rückstellungen
1. Bruttobetrag 23.099.248 28.985.603
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
23.099.248 28.985.603
9.419.777.296 8.552.726.201
E. Andere Rückstellungen
I.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
187.558.668 191.908.473
II. Steuerrückstellungen 30.989.885 10.287.049
III. Sonstige Rückstellungen 168.613.710 174.062.639
387.162.263 376.258.161
F. Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen
Versicherungsgeschäft
G. Andere Verbindlichkeiten
135.508.050 122.088.540
I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen
Versicherungsgeschäft gegenüber:
1. Versicherungsnehmern 460.014.050 479.335.065
2. Versicherungsvermittlern 85.629.957 76.306.102
545.644.007 555.641.167
II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 12.388.408
III. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 13.274.414 9.163.688
17.083.778
IV. Sonstige Verbindlichkeiten
davon:
aus Steuern: 22.667.048 EUR (Vj. 23.423.146 EUR)
im Rahmen der sozialen Sicherheit: 428.456 EUR (Vj. 343.408 EUR)
gegenüber verbundenen Unternehmen: 6.392 EUR (Vj. 4.984 EUR)
gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:
573.735.110 616.664.418
8.321.959 EUR (Vj. 8.686.306 EUR 1.145.041.939 1.198.553.052

Summe der Passiva 34.994.733.530 33.648.938.181

Passivseite 31.12.2023 31.12.2022

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 in EUR

I. Versicherungstechnische Rechnung
für das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft
1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung
a) Gebuchte Bruttobeiträge 1.007.374.235 917.107.239
b) Abgegebene Rückversicherungsbeiträge – 238.519.796 – 221.283.784
768.854.439 695.823.456
c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge – 11.345.412 – 4.528.362
d) Veränderung des Anteils der Rückversicherer
an den Bruttobeitragsüberträgen
1.431.958 545.462
– 9.913.454 – 3.982.900
758.940.985 691.840.556
2. Technischer Zinsertrag für eigene Rechnung 979.518 1.208.993
3. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 1.519.238 417.468
4. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung
a) Zahlungen für Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag – 658.631.612 – 590.060.451
bb) Anteil der Rückversicherer 174.859.727 161.464.961
– 483.771.885 – 428.595.490
b) Veränderung der Rückstellung
für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag – 68.263.060 – 9.929.833
bb) Anteil der Rückversicherer – 19.118.637 – 20.775.446
– 87.381.697 – 30.705.279
– 571.153.582 – 459.300.770
5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen
Netto-Rückstellungen
a) Netto-Deckungsrückstellung 13.248 21.731
b) Sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen 848.785 – 9.715.600
862.032 – 9.693.869
6. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige
Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung
– 2.106.957 – 2.369.501
7. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung
a) Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb – 314.661.307 – 296.335.748
b) davon ab:
Erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem
in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft
55.363.457 57.063.491
– 259.297.850 – 239.272.257
8. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen
für eigene Rechnung
– 6.694.019 – 7.037.234
9. Zwischensumme – 76.950.636 – 24.206.614
10. Veränderung der Schwankungsrückstellung und 40.278.058 7.012.637
ähnlicher Rückstellungen
11. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung
– 36.672.578 – 17.193.977

2023 2022

II. Versicherungstechnische Rechnung
für das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft
1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung
a) Gebuchte Bruttobeiträge 2.539.443.510 2.624.626.221
b) Abgegebene Rückversicherungsbeiträge – 54.704.651 – 47.158.716
2.484.738.859 2.577.467.505
c) Veränderung der Nettobeitragsüberträge 1.091.497 2.161.610
2.485.830.357 2.579.629.115
2. Beiträge aus der Brutto-Rückstellung für Beitragsrückerstattung 116.555.090 104.951.606
3. Erträge aus Kapitalanlagen
a) Erträge aus assoziierten Unternehmen 1.500.460 1.357.444
b) Erträge aus Beteiligungen 2.766.516 4.151.180
davon: aus verbundenen Unternehmen — EUR (Vj. — EUR)
c) Erträge aus anderen Kapitalanlagen
davon: aus verbundenen Unternehmen — EUR (Vj. — EUR)
aa) Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und
Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
40.813.221 40.022.100
bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 416.121.499 470.403.595
456.934.719 510.425.695
d) Erträge aus Zuschreibungen 28.763.725 19.985.218
e) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 199.594.848 143.834.379
689.560.270 679.753.916
4. Nicht realisierte Gewinne aus Kapitalanlagen 1.003.748.397 92.153.165
5. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 53.256.088 50.737.913
6. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung
a) Zahlungen für Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag – 2.003.370.336 – 2.120.558.201
bb) Anteil der Rückversicherer 16.787.846 18.056.178
– 1.986.582.490 – 2.102.502.023
b) Veränderung der Rückstellung
für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag – 58.577.773 – 31.826.877
bb) Anteil der Rückversicherer 4.960.545 2.604.676
– 53.617.228 – 29.222.202
– 2.040.199.718 – 2.131.724.224
7. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen
a) Deckungsrückstellung
aa) Bruttobetrag – 1.224.029.784 1.242.351.185
bb) Anteil der Rückversicherer 13.419.509 6.166.665
– 1.210.610.275 1.248.517.849
b) Sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen 8.245.064 – 457.247
– 1.202.365.210 1.248.060.602
Übertrag: 1.106.385.272 2.623.562.093
8. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige
Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung
– 360.382.119 – 388.491.069
9. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung
a) Abschlussaufwendungen – 365.656.343 – 332.960.302
b) Verwaltungsaufwendungen – 98.666.107 – 97.268.379
– 464.322.449 – 430.228.681
c) davon ab: Erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus
dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft
19.125.380 18.811.478
– 445.197.069 – 411.417.203
10. Aufwendungen für Kapitalanlagen
a) Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen
b) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zins-
aufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen
– 50.536.571 – 69.588.237
c) Abschreibungen auf Kapitalanlagen – 86.917.810 – 64.254.915
d) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen – 14.741.656 – 200.382.732
– 152.196.037 – 334.225.884
11. Nicht realisierte Verluste aus Kapitalanlagen – 49.942.940 – 1.410.393.644
12. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen
für eigene Rechnung
– 28.094.426 – 26.747.876
13. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung
im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft
70.572.681 52.286.417
III. Nichtversicherungstechnische Rechnung
1. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung
a) im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft – 36.672.578 – 17.193.977
b) im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft 70.572.681 52.286.417
2. Erträge aus Kapitalanlagen, soweit nicht unter II 3 aufgeführt 33.900.103 35.092.440
a) Erträge aus assoziierten Unternehmen 7.961.074 10.459.367
b) Erträge aus Beteiligungen 1.004.252 1.036.566
davon: aus verbundenen Unternehmen — EUR (Vj. — EUR)
c) Erträge aus anderen Kapitalanlagen
davon: aus verbundenen Unternehmen — EUR (Vj. — EUR)
aa) Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und
316.333 449.866
Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen
38.554.867 31.348.490
38.871.200 31.798.356
d) Erträge aus Zuschreibungen 2.581.279 1.339.443
e) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 7.742.490 17.347.804
58.160.294 61.981.536
Übertrag: 58.160.294 33.900.103 35.092.440
3. Aufwendungen für Kapitalanlagen, soweit nicht unter II 10 aufgeführt
a) Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen – 124.245 – 3.360.193
b) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zins-
aufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen
– 1.675.172 – 2.578.983
c) Abschreibungen auf Kapitalanlagen – 4.089.118 – 6.127.236
d) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen – 170.450 – 778.401
– 6.058.984 – 12.844.813
52.101.310 49.136.723
4. Technischer Zinsertrag – 979.518 – 1.208.993
51.121.792 47.927.730
5. Sonstige Erträge 159.900.698 163.074.080
6. Sonstige Aufwendungen – 179.035.780 – 189.970.183
– 19.135.082 – 26.896.103
7. Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert – 212.793 – 212.793
8. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 65.674.021 55.911.274
9. Außerordentliche Erträge
10. Außerordentliche Aufwendungen
11. Außerordentliches Ergebnis
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – 20.573.056 15.795.452
davon:
aus latenten Steuern 33.673.522 EUR (Vj. 19.361.233 EUR)
13. Sonstige Steuern – 2.314.253 – 1.880.088
– 22.887.309 13.915.364
14. Jahresüberschuss 42.786.712 69.826.638
15. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Jahresüberschuss – 1.511.957 – 1.088.642
16. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Jahresfehlbetrag 456.903 402.791
17. Konzernjahresüberschuss 41.731.658 69.140.787

Eigenkapitalspiegel

in Tsd. EUR

Gezeichnetes
Kapital
Rücklagen
Kapitalrücklage
nach §272
Abs.2 Nr. 1 HGB
Gewinnrücklagen Summe
gesetzliche
Rücklage
andere Gewinn
rücklagen
Summe
Stand am 31. Dezember 2021 40.320 136.382 1.738 677.397 679.136 815.518
Kapitalrückzahlung aus Gesellschaftsmitteln
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen 24.987 24.987 24.987
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen 1.300 1.300 1.300
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahresüberschuss
Stand am 31. Dezember 2022 40.320 136.382 1.738 703.684 705.422 841.805
Kapitalrückzahlung aus Gesellschaftsmitteln
Einstellung in/Entnahme aus Rücklagen 28.821 28.821 28.821
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahresüberschuss
Stand am 31. Dezember 2023 40.320 136.382 1.738 732.505 734.243 870.626

144

Eigenkapital des Mutterunternehmens Nicht beherrschende Anteile eigenkapital
Eigenkapital
differenz aus
Währungs
umrechnung
Konzernjahres
überschuss, der dem
Mutterunternehmen
zuzurechnen ist
Summe Nicht
beherrschende
Anteile vor
Jahresergebnis
Auf nicht beherr
schende Anteile
entfallende
Gewinne/Verluste
Summe Summe
– 2.560 63.003 916.281 15.211 1.267 16.478 932.759
– 24.987 1.027 – 1.027
– 38.016 – 38.016 – 240 – 240 – 38.256
28 28 28
1.300 – 1.300 – 1.300
69.141 69.141 686 686 69.827
– 2.532 69.141 948.734 14.938 686 15.624 964.357
– 28.821 446 – 446
– 40.320 – 40.320 – 239 – 239 – 40.559
– 15 – 15 – 15
41.732 41.732 1.055 1.055 42.787
– 2.548 41.732 950.130 15.384 1.055 16.439 966.569

Kapitalflussrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 in Tsd. EUR

1.
Periodenergebnis
42.787 69.827
2.
Zunahme/Abnahme der versicherungstechnischen Rückstellungen – netto
1.369.936 – 1.093.342
3.
Zunahme/Abnahme der Depot- und Abrechnungsforderungen
– 6.824 13.246
4.
Zunahme/Abnahme der Depot- und Abrechnungsverbindlichkeiten
16.644 2.434
5.
Zunahme/Abnahme der sonstigen Forderungen
– 1.154 – 88.337
6.
Zunahme/Abnahme der sonstigen Verbindlichkeiten
– 52.826 11.014
7.
Veränderungen sonstiger Bilanzposten, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
– 460.261 – 784.349
8.
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge sowie Berichtigungen des Periodenergebnisses
– 858.920 1.427.817
9.
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Kapitalanlagen, Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen
– 192.324 39.514
10. Aufwendungen/Erträge aus außerordentlichen Posten
11. Ertragsteueraufwand/-ertrag 20.573 – 15.795
12. Auszahlungen aus außerordentlichen Posten – 1.848 – 9.535
13. Ertragsteuerzahlungen 7.395 – 20.504
14. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit – 116.821 – 448.010
15. Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis 202 10.176
16. Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 146 538
17. Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen 7
18. Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis
19. Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen – 5.645 – 11.852
20. Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände – 22.261 – 25.731
21. Einzahlungen aus dem Abgang von Kapitalanlagen der fondsgebundenen Versicherung 939.103 1.212.281
22. Auszahlungen für Investitionen in Kapitalanlagen der fondsgebundenen Versicherung – 865.591 – 779.996
23. Cashflow aus der Investitionstätigkeit 45.956 405.423
24. Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter
25. Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens – 40.320 – 38.016
26. Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter – 239 – 240
27. Einzahlungen/Auszahlungen aus sonstiger Finanzierungstätigkeit – 3.809 – 5.204
28. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 44.369 – 43.460
29. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds – 115.234 – 86.047
30. Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds – 15 26
31. Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds
32. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 652.893 738.913
33. Finanzmittelfonds am Ende der Periode 537.644 652.893

Weitere Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung erfolgen im Konzernanhang unter dem Punkt "Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung".

Konzernanhang

Angewandte Rechtsvorschriften

Den vorliegenden Konzernabschluss und -lagebericht des NÜRNBERGER Konzerns haben wir nach den Vorschriften der §§290 bis 315, 341i und 341j HGB sowie der §§58 bis 60 der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) aufgestellt.

Folgende Deutsche Rechnungslegungs Standards (DRS) des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) wurden bei der Erstellung von Konzernabschluss und -lagebericht beachtet bzw. angewendet:

  • DRS 13 Grundsatz der Stetigkeit und Berichtigung von Fehlern
  • DRS 17 Berichterstattung über die Vergütung der Organmitglieder
  • DRS 18 Latente Steuern
  • DRS 19 Pflicht zur Konzernrechnungslegung und Abgrenzung des Konsolidierungskreises
  • DRS 20 Konzernlagebericht
  • DRS 21 Kapitalflussrechnung
  • DRS 22 Konzerneigenkapital
  • DRS 23 Kapitalkonsolidierung
  • DRS 24 Immaterielle Vermögensgegenstände
  • DRS 25 Währungsumrechnung im Konzernabschluss
  • DRS 26 Assoziierte Unternehmen

Von der Möglichkeit, nach §297 Abs.1 HGB den Konzernabschluss um eine Segmentberichterstattung zu ergänzen, machen wir nicht Gebrauch. Für die Erläuterung der Geschäftsfelder im Konzernlagebericht nehmen wir jedoch eine Segmentierung nach strategischen Geschäftsfeldern entsprechend der Steuerung durch den Vorstand und der Überwachung durch den Aufsichtsrat vor. Segmentübergreifende Konsolidierungseffekte sind dabei, entgegen der spartenbezogenen Darstellung in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, nicht berücksichtigt.

Basisdaten

Rechtlicher Sitz der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG ist Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Nürnberg unter der Nummer HRB 66 im Handelsregister eingetragen.

Laut Satzung leitet die Gesellschaft eine Versicherungsgruppe und hält Beteiligungen an Versicherungs- und anderen Unternehmen. Sie ist ferner in den Bereichen Kapitalanlagen, Dienstleistungen aller Art einschließlich Beratung (ausgenommen Rechts- und Steuerberatung) sowie Vermittlung tätig.

Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die geeignet erscheinen, dem Gegenstand des Unternehmens zu dienen. Sie kann andere Unternehmen gründen, erwerben oder sich an ihnen beteiligen, Unternehmen leiten oder sich auf die Verwaltung der Beteiligung beschränken. Im Rahmen ihres Unternehmensgegenstands ist die Gesellschaft berechtigt, Kredite aufzunehmen und Schuldverschreibungen auszustellen.

Geschäftsbereich des Unternehmens ist das In- und Ausland.

148

Darstellung

Den Konzernabschluss haben wir in Euro aufgestellt. Konzernbilanz sowie -Gewinn- und Verlustrechnung stellen wir in vollen Euro (EUR), die übrigen Abschlussbestandteile sowie den Konzernlagebericht grundsätzlich in Tausend Euro (Tsd. EUR), Millionen Euro (Mio. EUR) oder Milliarden Euro (Mrd. EUR) dar. Dabei wird im Regelfall jede einzelne Zahl und Summe kaufmännisch gerundet. Deshalb können, insbesondere in Tabellen, Rundungsdifferenzen auftreten.

Konsolidierung

Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis umfasst außer der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG als Mutterunternehmen noch 35 (38) Tochterunternehmen. Darin enthalten sind acht inländische Versicherungsunternehmen einschließlich einer Pensionskasse, ein Pensionsfonds, ein Kreditinstitut, eine Assetmanagement-Gesellschaft und ein IT-Dienstleistungsunternehmen. Bei den übrigen Tochterunternehmen handelt es sich hauptsächlich um Vermittlungs-, Beteiligungs- und Immobilienverwaltungs- sowie Kapitalanlage-Gesellschaften.

Unter Inanspruchnahme des Wahlrechts nach §296 Abs.2 Satz 1 HGB haben wir auf die Ein beziehung der Versorgungskasse der NÜRNBERGER VERSICHERUNGSGRUPPE e.V. als Zweckgesellschaft nach §290 Abs.2 Nr. 4 HGB verzichtet. Die über die Versorgungskasse bestehenden mittelbaren Pensionsverpflichtungen der Trägerunternehmen werden im Konzernabschluss grundsätzlich nicht bilanziert. Durch eine Einbeziehung der Gesellschaft ergäbe sich keine wesentliche Veränderung in der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

7 (7) in- und ausländische Gesellschaften, auf die wir einen maßgeblichen Einfluss ausüben, haben wir als assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet.

Die detaillierte Zusammensetzung des Konsolidierungskreises ist aus der Anteilsbesitzaufstellung nach §313 Abs.2 HGB ersichtlich.

Abgänge

Die getsurance direct GmbH, Berlin, wurde auf die Getsurance GmbH, Berlin, und die Jurcash GmbH, Mannheim, auf die Neue Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG, Mannheim, verschmolzen.

Die Anteile an der NÜRNBERGER Vertriebs und Servicezentrum GmbH, Nürnberg, wurden mit Ablauf des 30. Juni 2023 veräußert und die Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt entkonsolidiert.

Umfirmierung

Die GÖVD GARANTA Österreich Versicherungsdienst Ges.m.b.H., Salzburg/Österreich, wurde umfirmiert in GÖVD GARANTA Österreich Vermittlungsdienst Ges.m.b.H., Salzburg/Österreich.

Konsolidierungsgrundsätze

Sämtliche einbezogene Tochterunternehmen werden entsprechend §290 Abs.2 Nr. 1 und 4 HGB beherrscht.

NÜRNBERGER Konzernunternehmen sind derzeit nicht an Gemeinschaftsunternehmen beteiligt.

Als assoziierte Unternehmen behandeln wir nach §311 Abs.1 HGB im NÜRNBERGER Konzern Unternehmen, bei denen die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG unmittelbar oder mittelbar über Konzernunternehmen maßgeblichen Einfluss besitzt, aber keinen beherrschenden Einfluss auf die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen ausübt. Das wird vermutet, wenn wir direkt oder indirekt zwischen 20% und 50% der Stimmrechte halten, sofern dies nicht ausschließlich dem Zweck der Kapitalanlage dient. Die Kategorisierung sämtlicher im Berichtsjahr ausgewiesenen assoziierten Unternehmen basiert auf dieser Assoziierungsvermutung.

Bilanzstichtag aller einbezogenen Unternehmen ist der 31. Dezember. Grundsätzlich beziehen wir die Vermögensgegenstände und Schulden der Tochterunternehmen auf Basis konzerneinheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss ein. Dabei wenden wir nach §341i Abs.2 in Verbindung mit §341j HGB, anders als im Jahresabschluss der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG, auch für Versicherungsunternehmen maßgebliche Vorschriften an. Darüber hinaus behalten wir nach den Vorschriften für Kreditinstitute angesetzte und bewertete Posten der Fürst Fugger Privatbank AG bei.

Die Anteile an assoziierten Unternehmen bewerten wir nach der Equity-Methode. In zwei Fällen erfolgte dies auf Basis der nach österreichischen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Einzelabschlüsse, in einem weiteren Fall auf Basis eines nach italienischen Bilanzierungsvorschriften erstellten Einzelabschlusses und in allen anderen Fällen auf Grundlage der nach HGB unter Vorgabe der konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellten Einzelabschlüsse.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode laut §301 HGB. Um das Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs zu ermitteln, setzen wir die Vermögensgegenstände und Schulden des Tochterunternehmens mit ihren beizulegenden Zeitwerten an. Die Anschaffungskosten werden mit dem anteiligen Zeitwert des Eigenkapitals der Tochter zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und planmäßig bzw. bei Bedarf außerplanmäßig abgeschrieben. Ergibt sich ein negativer Unterschiedsbetrag, wird dieser nach dem Eigenkapital als Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen und analog zum Anfall der erwarteten Verluste aufgelöst. Aufstockungen von Anteilen an bereits vollkonsolidierten Tochterunternehmen bilden wir nach DRS 23 als Kapitalvorgang ab. Dabei entstehende Unterschiedsbeträge verrechnen wir erfolgsneutral mit den anderen Gewinnrücklagen.

Von den Tochterunternehmen nach der Erstkonsolidierung erwirtschaftete Jahresergebnisse sind, soweit diese nicht konzernfremden Gesellschaftern zustehen, in den Gewinnrücklagen des Konzerns oder im Konzernjahresüberschuss enthalten. Die in der Konzernbilanz sowie in der

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen nicht beherrschenden Anteile entsprechen dem Anteil konzernfremder Gesellschafter am Eigenkapital und an den Jahresergebnissen der betreffenden Tochterunternehmen.

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge, die aus konzerninternen Geschäften resultieren, werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Das gilt auch für Gewinne und Verluste aus konzerninternen Geschäften.

Für Geschäftsvorfälle, die Rechtsansprüche von Versicherungsnehmern begründet haben, nehmen wir auf Grundlage von §341j Abs.2 in Verbindung mit §304 Abs.1 HGB keine Eliminierung von Zwischenergebnissen vor.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Aktiva

Immaterielle Vermögensgegenstände

Die Position umfasst im Wesentlichen erworbene Software sowie Versicherungsbestände, die entweder entgeltlich erworben oder im Rahmen von Unternehmenserwerben identifiziert wurden. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens nach §248 Abs.2 Satz 1 HGB haben wir nicht aktiviert. Ferner werden Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmens-Zusammenschlüssen ausgewiesen. Die geleisteten Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände umfassen Anzahlungen auf den Kaufpreis vor Eigentumsübergang sowie aktivierungspflichtige Kosten bis Eintritt der Betriebsbereitschaft.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden, abgesehen von den noch nicht planmäßig abzuschreibenden geleisteten Anzahlungen, zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und gegebenenfalls kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Softwareprogramme werden planmäßig linear über eine Nutzungsdauer von in der Regel vier bis fünf Jahren abgeschrieben. In Einzelfällen kommen Nutzungsdauern von bis zu zehn Jahren zur Anwendung. Hierunter fallen insbesondere strategische Großprojekte, für die die Nutzungsdauern individuell festgelegt werden. Versicherungsbestände schreiben wir mit einer Ausnahme linear ab, die Nutzungsdauern betragen zwischen vier und fünfzehn Jahren.

Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben sich, wenn die Anschaffungskosten den anteiligen Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Unternehmens übersteigen. Sie sind grundsätzlich linear und planmäßig auf Basis einer Nutzungsdauerschätzung abzuschreiben. Zwischen dem 1. Januar 2010 und dem 31. Dezember 2016 aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte wurden über fünf Jahre abgeschrieben, seit dem Geschäftsjahr 2017 entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte schreiben wir über fünf bzw. zehn Jahre ab. Bei der Bestimmung der Nutzungsdauer haben wir die Geschäftstätigkeit und das Geschäftsumfeld des jeweiligen Unternehmens berücksichtigt. Bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung nehmen wir eine außerplanmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts vor. Dazu wird der Zeitwert der Beteiligung dem Nettovermögen des Tochterunternehmens zu Konzernbuchwerten (inklusive Geschäftsoder Firmenwert) gegenübergestellt. Liegt das Reinvermögen über dem Zeitwert, wird eine außerplanmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts geprüft.

Kapitalanlagen

Grundbesitz haben wir grundsätzlich mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und die Gebäudewerte nach den steuerlich zulässigen Höchstsätzen linear abgeschrieben. Außerdem wurden – soweit geboten – außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sind nach der Equity-Methode mit dem anteilig dem Konzern zuzurechnenden Eigenkapital bewertet. Dabei wurden die in den Konzernabschluss übernommenen Wertansätze um die von den Unternehmen im Berichtsjahr erwirtschafteten Ergebnisse und sonstigen Eigenkapitalveränderungen entsprechend unserer Beteiligungsquote erhöht bzw. vermindert und Gewinnausschüttungen sowie Zwischengewinne eliminiert. Der auf den Konzern entfallende Anteil am Jahresergebnis der assoziierten Unternehmen wird in den Erträgen und Aufwendungen aus Kapitalanlagen separat ausgewiesen und umfasst auch die auf Ebene des assoziierten Unternehmens anfallenden Ertragsteuern.

Sonstige Beteiligungen sowie die unter den anderen Kapitalanlagen ausgewiesenen Geschäftsanteile haben wir mit den Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert aktiviert.

Bei den Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, handelt es sich um Grundschuldforderungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind, sowie um übrige Ausleihungen, die nach §341c Abs.3 HGB zu Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt wurden. Zweifelhafte Grundschuldforderungen haben wir wertberichtigt.

Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sind nach dem strengen Niederstwertprinzip bilanziert. Sofern sie dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen, werden sie nach §341b Abs.2 HGB sowie nach §340e Abs.1 Satz 2 HGB wie Anlagevermögen bewertet. Die Buchwerte schreiben wir bei dauerhaften Wertminderungen ab. Für Wertpapiere derselben Gattung werden für die Anschaffungskosten Durchschnittskurse gebildet.

Hypotheken- und Grundschuldforderungen sowie Beamtendarlehen wurden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Der abnehmende Disagiobestand wurde unter Wesentlichkeitsaspekten linear aufgelöst. Pauschalwertberichtigungen haben wir nach Erfahrungswerten gebildet und aktiv abgesetzt. Uneinbringliche und zweifelhafte Forderungen wurden abgeschrieben bzw. wertberichtigt.

Namensschuldverschreibungen sind grundsätzlich nach §341c Abs.1 HGB mit dem Nennwert bilanziert. Agio haben wir aktiv abgegrenzt und über die Laufzeit verteilt. Einbehaltenes Disagio wird passiv abgegrenzt und entsprechend der Laufzeit anteilmäßig vereinnahmt.

Schuldscheinforderungen und Darlehen sowie übrige Ausleihungen sind grundsätzlich nach §341c Abs.3 HGB zu Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Die Buchwerte werden bei dauerhafter Wertminderung abgeschrieben.

Im Berichtsjahr haben wir Terminverkäufe (Vorverkäufe) mit zugrunde liegenden Namens schuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen des Bestands als Bewertungseinheiten nach §254 HGB geführt. Die Bewertungseinheiten werden nach der Einfrierungsmethode bilanziert. Das bedeutet, dass effektive Wertänderungen auf das abgesicherte Zinsänderungsrisiko sowohl in der Bilanz als auch in der Gewinn- und Verlustrechnung nicht erfasst werden. Die Effektivität wird mittels der Critical-Terms-Match-Methode gemessen. Bei den gebildeten Bewertungseinheiten handelt es sich um Micro-Hedges, also um eine Absicherung auf Einzelgeschäftsebene.

Des Weiteren haben wir innerhalb eines konsolidierten Investmentvermögens Devisentermingeschäfte (Forwards) zur Absicherung des USD-Wertänderungsrisikos mit zugrunde liegenden Kapitalanlagen in USD zu einer Bewertungseinheit nach §254 HGB zusammengefasst. Es handelt sich um eine fortlaufende Absicherung auf Makroebene (Makro-Hedge). Grund- und Sicherungsgeschäfte sind demselben Währungsrisiko ausgesetzt. Die retrospektive Messung der Effektivität erfolgt durch Gegenüberstellung der Wertänderungen beider Geschäfte auf Periodenbasis. Die Beurteilung der prospektiven Wirksamkeit wird mittels Sensitivitäts- bzw. Szenarioanalysen vorgenommen. Die Wertänderungen aus der Währung sind für den effektiven Teil auf Basis der Durchbuchungsmethode, der ineffektive Teil nach dem Imparitätsprinzip erfasst. Die Abbildung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach der Nettomethode.

Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine weisen wir in Höhe der Nominalbeträge aus.

Soweit Gründe für frühere Abschreibungen weggefallen sind, wurden Wertaufholungen nach §253 Abs.5 HGB vorgenommen.

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebens- und Unfallversicherungspolicen sind nach §341d HGB mit dem Zeitwert angesetzt. Dieser wird in Höhe der Rücknahmepreise bzw. in Einzelfällen mit den Börsenkursen zum Stichtag ermittelt.

Übrige Aktiva

Fällige Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft haben wir zu Nominalbeträgen bewertet.

Um Abschlusskosten zu decken, wenden wir bei den meisten Lebensversicherungsverträgen das sogenannte Zillmerverfahren an: Bis zu 4,0% der undiskontierten Beitragssumme bzw. bis zu 3,5% der Versicherungssumme werden als noch nicht fällige Forderung gegen den Versicherungsnehmer ausgewiesen (für das Neugeschäft nach Lebensversicherungsreformgesetz maximal 2,5% der Beitragssumme). Beitragsteile, die nach Deckung des laufenden Risikos und der Kosten sowie nach Bildung einer aufgrund von vertraglichen Zusagen oder gesetzlichen Vorgaben erhöhten Deckungsrückstellung verbleiben, tilgen die Forderung. Ist sie getilgt, dienen diese Beitragsteile zum Aufbau der Deckungsrückstellung. Die Forderung wird nach den gleichen Rechnungsgrundlagen wie die Deckungsrückstellung des jeweiligen Vertrags, unter Einhaltung des gesetzlichen Rückkaufswerts, weiterentwickelt.

Wegen des allgemeinen Kreditrisikos und für voraussichtlich nicht einbringliche Teile der Ansprüche haben wir nach Erfahrungswerten bei den Forderungen an Versicherungsnehmer Pauschalwertberichtigungen gebildet und aktiv abgesetzt.

Erforderliche Abschreibungen und Wertberichtigungen wurden bei Forderungen an Versicherungsvermittler in angemessener Höhe vorgenommen bzw. gebildet.

Sonstige Forderungen sind mit den Nominalbeträgen abzüglich erforderlicher Abschreibungen bzw. Einzelwertberichtigungen angesetzt.

Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungs-Verpflichtungen dienen, haben wir nach §298 Abs.1 in Verbindung mit §246 Abs.2 Satz 2 HGB mit diesen Schulden verrechnet.

Die in der Position Sachanlagen und Vorräte ausgewiesene Betriebs- und Geschäftsausstattung haben wir zu Anschaffungskosten, vermindert um die zulässigen linearen Abschreibungen, bewertet. Die Nutzungsdauer liegt zwischen 3 und 15 Jahren. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben.

Aktive latente Steuern werden nach den §§306 und 274 HGB für temporäre Unterschiede zwischen den Wertansätzen in der Konzernbilanz und den Steuerbilanzen sowie für steuerliche Verlustvorträge bilanziert. Das Ansatzwahlrecht nach §298 Abs.1 in Verbindung mit §274 Abs.1 Satz 2 HGB wird im Konzernabschluss einheitlich dahingehend ausgeübt, dass ein Aktivüberhang latenter Steuern in der Konzernbilanz angesetzt wird. Die latenten Steuern werden mit den individuellen Steuersätzen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen bewertet. Der kombinierte Ertragsteuersatz der wesentlichen Konzerngesellschaften beträgt dabei rund 32,2 (32,1)%. Aktive und passive latente Steuern werden in Ausübung des Wahlrechts nach §306 Satz 2 HGB saldiert ausgewiesen.

Die übrigen nicht einzeln erwähnten Ausweispositionen haben wir zu Nominalbeträgen bewertet.

Passiva

Eigenkapital

Die Positionen Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage enthalten die von den Aktionären der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG auf die Aktien eingezahlten Beträge. In den Gewinnrücklagen werden im Wesentlichen die in den Vorjahren erzielten Konzernergebnisse ausgewiesen. Unter den nicht beherrschenden Anteilen sind die nicht direkt oder indirekt der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG gehörenden Anteile am Eigenkapital von Tochterunternehmen erfasst.

Versicherungstechnische Rückstellungen

Die versicherungstechnischen Rückstellungen, unter denen wir auch die pensionsfondstechnischen Rückstellungen erfassen, setzen sich im Konzernabschluss zusammen aus den Beitragsüberträgen, der Deckungsrückstellung, der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle, der Rückstellung für Beitragsrückerstattung, der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen sowie den sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen.

Die versicherungstechnischen Rückstellungen des selbst abgeschlossenen Geschäfts werden grundsätzlich auf Basis der jeweiligen Bruttowerte ermittelt. Die Anteile für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft sind entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen ermittelt und werden offen abgesetzt.

Für das in Rückdeckung übernommene Versicherungsgeschäft setzen wir die Rückstellungen nach den Angaben der Vorversicherer an. Soweit uns solche Angaben nicht vorliegen, berechnen wir die Rückstellungen aus uns zugänglichen Daten. Im Fall von Mitversicherungen und Pools, bei denen die Führung in den Händen fremder Gesellschaften liegt, gehen wir entsprechend vor.

Beitragsüberträge

Die Beitragsüberträge entsprechen dem Teil der bereits vereinnahmten Beiträge, der auf künftige Perioden entfällt. Sie werden grundsätzlich für jeden Versicherungsvertrag einzeln ermittelt und taggenau abgegrenzt.

Deckungsrückstellung

Die Deckungsrückstellung ergibt sich grundsätzlich nach aktuariellen Regeln als Barwert der künftigen Leistungen abzüglich des Barwerts der noch zu zahlenden Beiträge (prospektive Methode), wobei die Aufwendungen für künftige Kosten implizit (das heißt in Höhe der rechnungsmäßigen Werte) berücksichtigt sind. In der Lebensversicherung stellt die NÜRNBERGER DAX® -Rente vor Rentenbeginn eine Ausnahme dar; hier erfolgt die Berechnung der Bilanzdeckungsrückstellung retrospektiv und unter Maximierung mit der prospektiv ermittelten Mindestdeckungsrückstellung. In der Schadenversicherung ist die entsprechend gebildete Deckungsrückstellung für Rentenversicherungsfälle in der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle enthalten. Von der prospektiven Methode wird in der Krankenversicherung bei den gebildeten Anwartschaften auf Beitragsermäßigung im Alter und bei den Übertragungswerten (Teile der Alterungsrückstellung, die Versicherungsnehmer bei einem Wechsel zu anderen privaten Krankenversicherungen mitnehmen) abgewichen. Diese Beträge werden in Höhe des aktuellen Anspruchs bilanziert.

Nach den gesetzlichen Vorgaben ist die Deckungsrückstellung im Lebensversicherungsgeschäft so ermittelt, dass sie einzelvertraglich mindestens dem garantierten Rückkaufswert entspricht. Bei der Ermittlung der Rückkaufswerte haben wir die Rechtsprechung hinsichtlich der Unwirksamkeit von Klauseln in Lebens- und Rentenversicherungs-Verträgen berücksichtigt.

Die zur Berechnung der Deckungsrückstellung angesetzten Rechnungsgrundlagen sind nach aufsichts- und handelsrechtlichen Bestimmungen vorsichtig gewählt. Im Krankenversicherungsgeschäft stimmen sie mit den Rechnungsgrundlagen der jeweiligen Beitragskalkulation überein, im Lebensversicherungsgeschäft grundsätzlich ebenfalls. Dort finden sich Ausnahmen: Insbesondere für bestimmte Rentenversicherungs-Verträge, für die Pflegerenten-Zusatzversicherung sowie für Verträge, für die eine sogenannte Zinszusatzreserve bzw. Zinsverstärkung zu stellen ist, bilden wir eine gegenüber der Berechnung mit den Rechnungsgrundlagen der Beitragskalkulation erhöhte Deckungsrückstellung.

Im Lebensversicherungsgeschäft verwenden wir als Rechnungszins grundsätzlich den höchsten Wert, der bei Vertragsabschluss nach gesetzlichen Vorgaben zulässig war. Wesentliche Ausnahmen bestehen bei der Investment Berufsunfähigkeitsversicherung während der Anwartschaft, den Tarifen mit spezieller Kapitalanlage sowie generell denjenigen Tarifen, deren Beiträge mit 1,75% oder höher kalkuliert sind. In der Krankenversicherung wird der Rechnungszins zunächst abhängig vom Tarifeinführungstermin angesetzt. Bei Beitragsanpassungen wird der Rechnungszins

neu festgelegt. Für verbandseinheitlich kalkulierte Tarife wird der vorgegebene Rechnungszins übernommen. Bei der Berechnung der Deckungsrückstellung wurden Rechnungszinssätze im Intervall von 3,50% bis 1,45% angesetzt, dabei gilt für geschlechtsunabhängig kalkulierte Tarife ein maximaler Rechnungszins von 2,75%. In der Schaden- und Unfallversicherung verwenden wir grundsätzlich für alle eingetretenen Rentenfälle bzw. Beitragsfreistellungen den höchsten Rechnungszins, der zum Zeitpunkt der Verrentung bzw. bei Vertragsabschluss zulässig war, abweichend davon rechnen wir für die im Jahr 2021 eingetretenen Fälle mit 0,5%. Höchstens jedoch mit 1,57% in den folgenden 15 Jahren.

Die in der Lebensversicherung benutzten Wahrscheinlichkeitstafeln stützen sich grundsätzlich auf landes- oder branchenweit erhobene Daten. Wesentliche Ausnahmen bestehen bei Verträgen mit Todesfallcharakter, Tarifen mit Unisex-Rechnungsgrundlagen und Berufsunfähigkeits versicherungen. Bei den Verträgen mit Todesfallcharakter, denen kein aufsichtsrechtlich genehmigter Tarif zugrunde liegt, verwenden wir teilweise aus unternehmenseigenen Erfahrungen abgeleitete Tafeln. Dafür haben wir aus mehrjährigen Beobachtungen unserer Bestände Sterbetafeln entwickelt, bei seit 2010 angebotenen Todesfallrisiko-Lebensversicherungen unter Berücksichtigung von drei Risikogruppen. Bei den seit 21. Dezember 2012 neu eingeführten Tarifen mit Unisex-Rechnungsgrundlagen basieren die entsprechenden Tafeln auf Verbandstafeln unter Berücksichtigung unternehmenseigener Erfahrungen bezüglich des Geschlechtermixes. Die Invalidentafeln bei ab 1998 angebotenen Tarifen der Versicherungsart Berufsunfähigkeitsversicherung haben wir überwiegend aus Ergebnissen unserer eigenen Bestände über jeweils mindestens fünf aufeinanderfolgende Jahre hergeleitet. Dabei konnten wir für unsere nach Berufsgruppen differenzierten Tafeln auf entsprechend aufgeteiltes Datenmaterial zurückgreifen. Alle Tafeln wurden aus den zugehörigen Beobachtungen abgeleitet, indem zufallsbedingte Schwankungen ausgeglichen und Sicherheitszuschläge für das Irrtums-, Änderungsund Schwankungsrisiko eingerechnet wurden.

In der Krankenversicherung finden Annahmen zu Storno und Krankheitskosten Verwendung, die aufgrund eigener Erfahrung und unter Berücksichtigung von branchenweit erhobenen Referenzwerten gebildet worden sind.

Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft stützen sich die Sterbetafeln, die zur Bewertung der Renten-Deckungsrückstellung ermittelt werden, auf branchenweit erhobene Daten. Die Deckungsrückstellung für die Beitragsfreistellung von Unfallversicherungen wird ohne Wahrscheinlichkeitstafeln als Zeitrentenbarwert für die beitragsfreie Zeit berechnet.

Die Berechnung der Deckungsrückstellung von Verträgen im Lebensversicherungsgeschäft, bei denen in der Vergangenheit Rechnungszinssätze von 1,75% oder höher Anwendung fanden, erfolgt mit abgesenkten Zinssätzen. Sofern es sich dabei um Verträge handelt, denen kein aufsichtsrechtlich genehmigter Tarif zugrunde liegt, liegt der Satz entsprechend gesetzlicher Vorgaben bei 1,57 (1,57)% in den folgenden 15 Versicherungsjahren. Bei den übrigen betroffenen Verträgen wurde der Rechnungszins geschäftsplanmäßig auf 1,57 (1,57)% für die gesamte Vertragslaufzeit festgelegt. Eine Ausnahme hiervon stellt die NÜRNBERGER Pensionskasse AG dar, in der bei den regulierten Tarifen der neue Rechnungszins geschäftsplanmäßig auf 1,40 (1,40)% in den folgenden 15 Versicherungsjahren festgelegt wurde. Zur Berechnung der Zinszusatzreserve bzw. der Zinsverstärkung berücksichtigen wir in bestimmten Teilbeständen aus dem Versicherungsbestand abgeleitete Abgangswahrscheinlichkeiten. Die Berechnung erfolgte auf Basis einer in einem Schreiben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) dargestellten Methodik.

Nicht eingetreten ist die bei der bisherigen Bewertung der Deckungsrückstellung bestimmter Rentenversicherungsbestände im Lebensversicherungsgeschäft unterstellte Abschwächung der Sterblichkeitsverringerung. Entsprechend haben wir die Sicherheitsmargen in den Sterbewahrscheinlichkeiten weiter ausgebaut. Die im Vorjahr angesetzten Abgangswahrscheinlichkeiten konnten beibehalten werden.

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ("Schadenrückstellung") umfasst künftige Leistungsverpflichtungen aus Versicherungsfällen, deren Höhe bzw. Zeitpunkt in der Regel noch nicht feststeht (§341g HGB). Es wird ein geschätzter Betrag für die Erfüllung dieser Leistungsverpflichtungen bzw. für die Bildung der dazu erforderlichen Deckungsrückstellungen angesetzt. Bei der Schätzung werden auf betrieblichen Erfahrungen aufgebaute Verfahren verwendet. Die in der Schaden- und Unfallversicherung angesetzte Renten-Deckungsrückstellung ist hier enthalten. Hinsichtlich ihrer Bildung haben die Ausführungen zu den Deckungsrückstellungen Gültigkeit. Mit Ausnahme dieser Renten-Deckungsrückstellung werden Schadenrückstellungen nicht abgezinst.

Rückstellungen für zum Bestandsschluss bekannte Versicherungsfälle ermitteln wir für jeden Schadenfall individuell. Dabei werden Forderungen aus Regressen, Provenues und Teilungsabkommen berücksichtigt. Die Rückstellungen werden um qualifizierte Schätzungen für bis zum Bilanzstichtag eingetretene, aber bis zum Bestandsschluss noch nicht bekannte Ereignisse ergänzt, worunter auch die sogenannten Spätschäden fallen. Dabei beachten wir aktuelle Trends und Erfahrungen der Vergangenheit.

Die wesentlichen Bestandsschlusstermine lagen im Lebensversicherungsgeschäft am 15. Dezember 2023 und in den anderen Geschäftsfeldern am Bilanzstichtag.

Für die direkten Schadenregulierungskosten, wie beispielsweise Anwalts-, Gerichts- und Prozesskosten oder Aufwendungen für externe Gutachter, sowie die indirekten Schadenregulierungskosten (anteilige Aufwendungen im Unternehmen) ist eine Teilrückstellung zu bilden. In diese werden die nach dem Bilanzstichtag voraussichtlich anfallenden Ausgaben für die Regulierung von Versicherungsfällen eingestellt. In der Lebensversicherung erfolgt hierzu ein pauschaler Ansatz. In der Krankenversicherung verwenden wir einen – ausgehend von den gezahlten Regulierungsaufwendungen – modifizierten Kostensatz, der auf die noch offenen Versicherungsfälle angewendet wird. In der Schaden- und Unfallversicherung wird die Teilrückstellung für direkte und indirekte Schadenregulierungs-Aufwendungen für sämtliche nach dem Bilanzstichtag voraussichtlich anfallenden Aufwendungen dieser Art entsprechend dem Erlass des Bundesministers der Finanzen vom 2. Februar 1973 berechnet.

Die Angemessenheit der gesamten Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle prüfen wir in der Schaden- und Unfallversicherung mit den hierzu üblichen aktuariellen Schätzmethoden. In der Lebensversicherung nehmen wir für Versicherungsfälle der Berufsunfähigkeitsversicherung eine Verprobung und pauschale Anpassung auf Basis der Abwicklungserfahrung der Gesellschaft vor.

Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung

Im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft beteiligen wir die Versicherungsnehmer über die Rückstellung für Beitragsrückerstattung an den Überschüssen. Sie umfasst im Konzern neben der Rückstellung für tatsächliche Beitragsrückerstattung auch einen Anteil für latente Beitragsrückerstattung. Über die Zuführung zur Rückstellung für tatsächliche Beitragsrückerstattung entscheiden wir jährlich unter Berücksichtigung gesetzlicher und vertraglicher Mindestanforderungen, die sich auf handelsrechtliche Bewertungen der Einzelgesellschaften beziehen.

Im deutschen klassischen Lebensversicherungsgeschäft sind fast alle Verträge überschussberechtigt. Anforderungen an die Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung werden durch die Mindestzuführungsverordnung geregelt. In den meisten Fällen liegt die tatsächliche Zuführung höher als die Mindestanforderung.

Den Versicherungsnehmern in der Krankheitskosten- und der freiwilligen Pflegekrankenversicherung sind 90% des Überzinses (das heißt der Kapitalerträge, die über die rechnungsmäßige Verzinsung hinausgehen) teils als Direktgutschrift, teils als Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung gutzubringen. Diese Regel betrifft rund 81% der gesamten Deckungsrückstellung. Etwa 84% der gebuchten Bruttobeiträge entfallen auf die nach Art der Lebensversicherung betriebene Krankenversicherung. Bei diesen Tarifen sind mindestens 80% des zugehörigen Rohüberschusses für die Überschussbeteiligung zu verwenden, wobei die bereits im Rahmen der Überzinsregelung erfolgte Überschussbeteiligung angerechnet werden darf.

Die Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung resultiert aus bestimmten Unterschieden zwischen Ansatz und Bewertung von Bilanzpositionen im Einzelabschluss und im Konzernabschluss. Soweit sich diese Unterschiede zukünftig im Einzelabschluss eines Lebens- bzw. Krankenversicherungs-Unternehmens realisieren, werden die Versicherungsnehmer beteiligt. Diese Beteiligung wird durch die Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung vorweggenommen. Die Bewertung der Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung entspricht einer Beteiligung der Versicherungsnehmer von 90% (Lebensversicherung) bzw. 75% (Krankenversicherung) am Rohüberschuss. Wir gehen davon aus, dass die Mindestbeteiligung damit derzeit gewährleistet wäre. Die Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung kann bis zur Höhe des freien Teils der tatsächlichen Rückstellung für Beitragsrückerstattung einen negativen Wert annehmen.

Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen

Die Schwankungsrückstellung sowie die Atomanlagen-, Pharma- und Terrorrisikenrückstellung werden nach §341h HGB in Verbindung mit den §§29 und 30 RechVersV berechnet.

Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen

Zu den sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen gehören insbesondere die Stornorückstellung, die Rückstellung für unverbrauchte Beiträge aus ruhenden Kraftfahrtversicherungen und die Rückstellung für drohende Verluste.

Die Stornorückstellung wird in der Schaden- und Unfallversicherung für Beiträge gebildet, die voraussichtlich wegen Wegfalls oder Verminderung des technischen Risikos zurückzugewähren sind. In der Krankenversicherung bezieht sie sich auf das Ausfallrisiko negativer Deckungsrückstellungen aus überrechnungsmäßigem Storno sowie auf das Risiko, dass im Stornofall der Übertragungswert die bilanzierte Alterungsrückstellung übersteigt. Wir leiten die Stornorückstellung realistisch aus den Erfahrungswerten der Vorjahre ab.

Für Kraftfahrtversicherungs-Verträge, deren Versicherungsschutz vorübergehend unterbrochen ist, für die jedoch schon Beiträge geleistet wurden, haben wir eine Rückstellung für unverbrauchte Beiträge aus ruhenden Kraftfahrtversicherungen gebildet. Sie wird grundsätzlich durch Einzelbewertung ermittelt.

Eine Rückstellung für drohende Verluste wird gebildet, wenn in einem Versicherungsbestand die künftigen Beiträge und das anteilige Ergebnis aus Kapitalanlagen voraussichtlich nicht ausreichen, die zu erwartenden Leistungen und Kosten zu decken.

Die Urteile des Bundesgerichtshofs vom 7. Mai 2014 zum Policenmodell und vom 17. Dezember 2014 zum Antragsmodell haben wir ebenfalls durch eine sonstige versicherungstechnische Rückstellung berücksichtigt. Diese wurde auf Basis der aktuellen Gesetzeslage und Rechtsprechung ermittelt und stellt im Bereich der Lebensversicherung den überwiegenden Teil der sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen dar.

Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebens- und Unfallversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird

Soweit der Versicherungsnehmer das Kapitalanlagerisiko allein bzw. gemeinsam mit einem externen Garantiegeber trägt, wird die Deckungsrückstellung unter dieser Position erfasst und in Höhe des Zeitwerts der jeweils zuzuordnenden Kapitalanlagen festgesetzt (retrospektive Methode).

Übrige Passiva

Nach §298 Abs.1 in Verbindung mit §253 Abs.1 Satz 2 HGB sind für Pensions- und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen (Jubiläums- und Sonderzahlungen) Rückstellungen in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Darunter fallen die direkt zugesagten Pensionsverpflichtungen. Zudem bilanzieren wir bei einem kleinen Teil der mittelbaren Pensionsverpflichtungen über die Versorgungskasse der NÜRNBERGER VERSICHERUNGSGRUPPE e.V. die Unterdeckung in voller Höhe. Diese ergibt sich aus dem notwendigen Erfüllungsbetrag nach §253 Abs.1 Satz 2 HGB abzüglich des anteiligen Zeitwerts der Vermögensgegenstände des Versorgungsträgers. Unter Ausübung des Wahlrechts nach Art. 28 Abs.1 Satz 2 EGHGB wird jedoch der wesentliche Teil der Unterdeckung der mittelbaren Pensionsverpflichtungen gegenüber dem Kassenvermögen der Versorgungskasse wie in der Mehrzahl der betroffenen Einzelabschlüsse nicht bilanziert.

Entsprechend dem Wahlrecht nach §253 Abs.2 Satz 2 HGB haben wir die Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz auf Basis einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren vorgenommen. Der Erfüllungsbetrag wurde nach dem Anwartschaftsbarwert-Verfahren entsprechend den International Financial Reporting Standards (IAS 19.67 ff.) berechnet. Dieses geht davon aus, dass in jedem Dienstjahr, das zu einer Erhöhung der Leistung aus dem Plan führt, ein zusätzlicher Teil des endgültigen Leistungsanspruchs erworben wird, und bewertet jeden dieser Leistungsbausteine separat, um so die insgesamt zugesagte Verpflichtung aufzubauen. Als Rechnungsgrundlage dienten die RICHTTAFELN 2018 G der Heubeck-Richttafeln-GmbH.

Folgende versicherungstechnische Annahmen liegen den Bewertungen zugrunde:

2023 in% 2022 in%
Rechnungszins (10-Jahres-Durchschnitt) 1,831 1,78
Rechnungszins (7-Jahres-Durchschnitt) 1,761 1,44
Gehaltstrend2 2,60 2,60
Rententrend 2,00 2,00

1Zum Zeitpunkt der Bewertung prognostizierter Zins zum 31. Dezember 2023

2Der Gehaltstrend wirkt sich nur bei gehaltsabhängigen Zusagen aus. Seit 2021 sind unmittelbare Pensionsverpflichtungen zum Großteil nicht mehr gehaltsabhängig.

3Die Annahmen werden lebensaltersabhängig getroffen: bis unter 21 Jahre: 0,60 (0,60)%;

21 bis unter 31 Jahre: 8,50 (8,50)%; 31 bis unter 41 Jahre: 5,90 (5,90)%; 41 bis unter 51 Jahre: 3,20 (3,20)%;

51 bis unter 61 Jahre: 2,80 (2,80)%; ab 61 Jahre: 0,00 (0,00)%.

Pensionsverpflichtungen werden nach §253 Abs.2 Satz 1 HGB mit dem 10-Jahres-Durchschnittszins, Jubiläums- und Sonderzahlungs-Verpflichtungen mit dem 7-Jahres-Durchschnittszins bewertet.

Für das Pensionsalter sind wir bei den unmittelbaren Pensionsverpflichtungen von der vertraglichen Altersgrenze ausgegangen, sonst vom frühestmöglichen Termin zum abschlagsfreien Bezug der Altersrente aus der Gesetzlichen Rentenversicherung. Bei Mitarbeitern in Altersteilzeit haben wir jeweils das Ende des Altersteilzeit-Arbeitsverhältnisses zugrunde gelegt.

Die Verpflichtungen aus Altersteilzeit haben wir nach der Stellungnahme des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) RS HFA 3 unter Berücksichtigung der RICHTTAFELN 2018 G der Heubeck-Richttafeln-GmbH bewertet. Dabei betrugen die versicherungsmathematischen Annahmen 1,05 (0,67)% für den Rechnungszins und 2,20 (2,00)% für den Gehaltstrend. Verpflichtungen aus Altersteilzeit-Arbeitsverhältnissen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr wurden nicht abgezinst. Die Aufstockungsbeträge haben den wirtschaftlichen Charakter einer Abfindung. Für die Verträge zur Altersteilzeit wurde die gesetzlich vorgesehene Insolvenzsicherung von Altersteilzeitguthaben durch Übertragen eines Sicherungsvermögens auf einen Treuhänder realisiert. Dieses Wertguthaben ist in Investmentanteilen angelegt. Der daraus resultierende Zeitwert wurde nach §246 Abs.2 Satz 2 HGB mit den sonstigen Rückstellungen aus Altersteilzeit verrechnet. Die Bewertung der Investmentanteile zum beizulegenden Zeitwert haben wir mittels gehandelter Marktpreise vorgenommen.

Den Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem NÜRNBERGER Zeitwertkonto stehen Fondsanteile bei einer Fondsgesellschaft gegenüber. Der Erhalt des Nominalwerts der von den Mitarbeitern eingebrachten Beträge wird garantiert. Nach §246 Abs.2 Satz 2 HGB haben wir die Rückstellungen und das Fondsvermögen saldiert auf der Aktivseite ausgewiesen. Die Fondsanteile wurden mit dem von der Fondsgesellschaft übermittelten beizulegenden Zeitwert bewertet, die Verpflichtungen mit dem Erfüllungsbetrag.

Die Rückstellungen für Jubiläums- und Sonderzahlungen sowie Verpflichtungen aus Altersteilzeit, Lebensarbeitszeitkonten und NÜRNBERGER Zeitwertkonten sind in der Position Sonstige Rückstellungen erfasst. Weitere dort ausgewiesene Rückstellungen und die Steuerrückstellungen berücksichtigen die erkennbaren ungewissen Verpflichtungen in angemessener Höhe mit ihrem notwendigen Erfüllungsbetrag. Soweit die Laufzeit dieser weiteren sonstigen Rückstellungen mehr als ein Jahr beträgt, wird nach §298 Abs.1 in Verbindung mit §253 Abs.2 HGB eine Abzinsung mit dem der Restlaufzeit entsprechenden Zinssatz vorgenommen. Diesen macht die Deutsche Bundesbank auf Grundlage der Rückstellungsabzinsungsverordnung bekannt.

Die übrigen nicht einzeln erwähnten Ausweispositionen sind zu Nominalwerten bzw. mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Währungsumrechnung

Die Berichtswährung der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG ist der Euro. Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden am Bilanzstichtag zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Es gilt der Grundsatz der Einzelbewertung. Für Fremdwährungstransaktionen haben wir den Devisenkassakurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls zugrunde gelegt. Aus der Fremdwährungsbewertung von Vermögensgegenständen – ausgenommen Kapitalanlagen – und Verbindlichkeiten resultierende Kursgewinne und -verluste innerhalb einer Währung wurden saldiert.

Der in Fremdwährung aufgestellte Jahresabschluss einer ausländischen Tochtergesellschaft wird nach dem Konzept der modifizierten Stichtagskursmethode in die Berichtswährung umgerechnet. Dabei kommt für Aktiv- und Passivposten der Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag zur Anwendung; davon ausgenommen ist das Eigenkapital, das zu historischen Kursen umgerechnet wird. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen, die aus der Umrechnung der Bilanzposten sowie aus der Umrechnung des Jahresergebnisses entstehen, werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst und in der Position Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung ausgewiesen.

Anteilsbesitzaufstellung nach §313 Abs.2 HGB

Folgende Tochter- und assoziierte Unternehmen, an denen die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG unmittelbar oder über Konzernunternehmen mittelbar beteiligt ist, bilden zum 31. Dezember 2023 den Konsolidierungskreis:

Tochterunternehmen

Nominal
kapital
Kapital
anteil
Name und Sitz in 1.000
ADK Immobilienverwaltungs GmbH i.L., Nürnberg EUR 1.500 100
ADN Betriebsvorrichtungen GmbH, Hamburg EUR 25 100
ADN Immo-Direkt Core Invest GmbH & Co. Geschl. InvKG, Hamburg EUR 252.476 99,9996
ADN Immo-Direkt GD Invest GmbH & Co. Geschl. InvKG, Hamburg EUR 150.200 100
ADN Immo-Direkt Value Add GmbH & Co. Geschl. InvKG, Hamburg EUR 200 100
ASSMANN Versicherungsmakler GmbH, Iserlohn EUR 26 100
CodeCamp:N GmbH, Nürnberg EUR 25 100
Collas GmbH Versicherungen, Hagen EUR 25 100
Feronia Infra Feeder, L.P., Wilmington/Delaware, USA1 EUR 100
Feronia Infra, L.P., Wilmington/Delaware, USA1 EUR 100
Feronia SICAV RAIF, Luxemburg EUR 100
Fürst Fugger Privatbank AG, Augsburg EUR 13.000 99
Name und Sitz kapital
in 1.000
anteil
in%
GARANTA Versorgungs- und Versicherungsdienst GmbH, Nürnberg EUR 55 51
Getsurance GmbH, Berlin EUR 25 100
JurCall GmbH, Mannheim EUR 25 100
Neue Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG, Mannheim EUR 5.665 51
NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG, Nürnberg EUR 40.320 100
NÜRNBERGER Asset Management GmbH, Nürnberg EUR 500 100
NÜRNBERGER AutoMobil Versicherungsdienst GmbH, Nürnberg EUR 25 100
NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG, Nürnberg EUR 5.000 100
NÜRNBERGER Beamten Lebensversicherung AG, Nürnberg EUR 5.000 100
NÜRNBERGER Business Beratungs GmbH, Nürnberg EUR 130 100
NÜRNBERGER evo-X GmbH, Nürnberg EUR 25 100
NÜRNBERGER Krankenversicherung AG, Nürnberg EUR 10.000 100
NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, Nürnberg EUR 40.000 100
NÜRNBERGER Pensionsfonds AG, Nürnberg EUR 4.770 100
NÜRNBERGER Pensionskasse AG, Nürnberg EUR 3.000 100
NÜRNBERGER Ten Penn Realty, Inc., Wilmington/Delaware, USA USD 0 100
NÜRNBERGER Versicherung Immobilien AG, Nürnberg EUR 1.300 100
NÜRNBERGER Versicherungs- und Bauspar-Vermittlungs-GmbH, Nürnberg EUR 51 100
NÜRNBERGER Verwaltungsgesellschaft mbH, Nürnberg EUR 5.000 100
TECHNO Versicherungsdienst GmbH, Nürnberg EUR 900 80
Vega Invest Fund plc, Dublin/Irland EUR 100
Vega Invest (Guernsey) Ltd., St. Peter Port/Guernsey1 EUR 10 100

1Zweckgesellschaft nach §290 Abs.2 Nr. 4 HGB, bei der wir über die Investmentstruktur die Mehrheit der Risiken und Chancen tragen

Auf die Einbeziehung der nach §290 Abs.2 Nr. 4 HGB als Zweckgesellschaft zu qualifizierenden Versorgungskasse der NÜRNBERGER VERSICHERUNGSGRUPPE e.V., Nürnberg, haben wir wegen deren untergeordneter Bedeutung verzichtet.

Assoziierte Unternehmen

kapital anteil
Name und Sitz in 1.000
Bene Assicurazioni S.p.A. Società Benefit, Mailand/Italien EUR 25.199 25
CG Car-Garantie Versicherungs-AG, Freiburg EUR 6.225 33
GÖVD GARANTA Österreich Vermittlungsdienst Ges.m.b.H.,
Salzburg/Österreich
EUR 36 26
LUEG Assekuranz GmbH, Bochum EUR 65 50
NÜRNBERGER Immobilienfonds Vierzehnte KG, Nürnberg1 EUR 28.198 22,95
ME-GA GmbH, Salzburg/Österreich EUR 36 33,33
Pasinger Hofgärten Fonds GmbH & Co. KG, Grünwald EUR 90.000 33,33

1Ein Konzernunternehmen ist unbeschränkt haftender Gesellschafter.

Mit Ausnahme der Pasinger Hofgärten Fonds GmbH & Co. KG, bei der der Stimmrechtsanteil 32,61% beträgt, stimmen die Stimmrechtsanteile mit den Kapitalanteilen überein.

Andere Beteiligungsunternehmen

Über den Konsolidierungskreis hinaus hält die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG unmittelbar oder mittelbar die in der folgenden Tabelle enthaltenen Beteiligungen einschließlich der diesen in der Anteilsbesitzaufstellung zuzurechnenden Anteile an Investmentvermögen. Darin werden auch die Gesellschaften ausgewiesen, bei denen Konzernunternehmen persönlich haftende Gesellschafter ohne Kapitalbeteiligung sind:

Kapital
anteil
Eigen
kapital
Jahres
ergebnis
Name und Sitz in% in 1.000 in 1.000
AVIVA Investors E-RELI SCSp, Luxemburg EUR 10,86 215.3881 1.1981
Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe GmbH, Hamburg EUR 15 405.5501 —1
Bremer Fahrzeughaus SCHMIDT+KOCH AG, Bremen EUR 16 97.8681 14.9281
carexpert KFZ-Sachverständigen GmbH, Mainz EUR 5 1.3921 – 1071
Carl C-Immo GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main EUR 16,95 01 —1
Carl HR GmbH & Co. KG, München EUR 12,05 11 —1
Diamond 01 GmbH & Co. geschlossene Investment KG,
Frankfurt am Main
EUR 27,24 143.6661 – 5.0371
EIG Energy Fund XVI (Scotland) L.P., Washington D.C./USA USD 14,02 421.5751 24.3671
Franklin Templeton Social Infrastructure Fund S.C.A.,
SICAV-SIF, Senningerberg/Luxemburg
EUR 10,3 500.7901 – 3561
GDV Dienstleistungs-GmbH, Hamburg EUR 1,23 30.8661 1.2131
GEG HA GmbH & Co. geschlossene Investmentkommandit EUR 48,5 58.9302 – 2.9912
gesellschaft, Frankfurt am Main
GEG Sapporobogen GmbH & Co. geschlossene Investment KG,
EUR 46,43 94.4951 3.2551
Name und Sitz anteil
in%
kapital
in 1.000
ergebnis
in 1.000
GMB Systems GmbH & Co. KG, Hamburg EUR 10,75 4.6501 —1
Hannover Finanz GmbH, Hannover EUR 11,11 67.7711 3.4011
heal.capital I GmbH & Co. KG, Berlin EUR 0,99 36.1431 – 3.6911
HI-Luxemburg S.C.S., SICAV-SIF, Munsbach/Luxemburg EUR 2,9 448.2133 – 13.4003
Hines Asia Property Partners FCP RAIF, Luxemburg USD 3,46 411.6951 25.9211
Hines US Property Partners II Lux SCSp, Luxemburg USD 44,55 38.4831 2.5041
HMG Weissacher Str. 9 GmbH & Co.
geschlossene Investment KG, Hamburg
EUR 39,02 84.9711 3.2921
KGAL Wohnen Core 3 GmbH & Co. geschlossene Investment KG,
Grünwald
EUR 8,09 236.4424 – 9.9904
KTI Kraftfahrzeugtechnisches Institut und
Karosseriewerkstätte GmbH & Co. KG, Lohfelden
EUR 2,77 8221 2481
LANDA Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG i.L., Grünwald EUR 94 1231 —1
Noris47 GmbH & Co. geschlossene Investment KG, Hamburg EUR 49,59 49.7242 1782
NÜRNBERGER Immobilienfonds Achte KG, Nürnberg EUR 0,11 3.8191 4011
NÜRNBERGER Immobilienfonds Neunte KG, Nürnberg EUR 0,04 11.2041 5141
NÜRNBERGER Immobilienfonds Zehnte KG, Nürnberg5 EUR 1,63 4521 3.1821
NÜRNBERGER Immobilienfonds Elfte KG, Nürnberg5 EUR 4,22 4.4301 2.2501
NÜRNBERGER Immobilienfonds Zwölfte KG, Nürnberg5 EUR 4,32 27.1761 3.7171
NÜRNBERGER Immobilienfonds Dreizehnte KG, Nürnberg5 EUR 4,53 2.6751 – 1621
NÜRNBERGER Immobilienfonds Sechzehnte KG, Nürnberg5 EUR 6,15 9.2121 2601
Protektor Lebensversicherungs-AG, Berlin EUR 1,98 7.8561 21
Savills IM European Commercial Fund FCP-FIS, Luxemburg 7,16 482.0624 – 85.0104
Swiss Life Health Care III SICAV-SIF, Luxemburg 15,98 181.3251 11.5691
Swiss Life Health Care Deutschland V S.C.S., SICAV-SIF,
Luxemburg
EUR 7,69 518.0901 – 7.4881
Terra Immobilienfonds Haus-Welten I GmbH & Co.
geschlossene Investment KG, Köln
EUR 32,23 45.2021 5061
VOV GmbH, Köln EUR 7,25 4.7501 6691
Wealthcap Wohnen Spezial-AIF 1 GmbH & Co.
geschlossene Investment KG, München
EUR 27,44 134.6372 7.8812
Wealthcore S.C.S., SICAV-RAIF, Munsbach/Luxemburg
– Wealthcore Austria Living 1
EUR 41,23 84.2601 – 7.1461
WORKSURANCE GmbH, Kronach EUR 9,9 1741 – 2031

1Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022

2Jahresabschluss zum 30. September 2022

3Jahresabschluss zum 30. Juni 2023

4Jahresabschluss zum 30. September 2023

5Ein Konzernunternehmen ist unbeschränkt haftender Gesellschafter.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Aktiva

Entwicklung der Aktivposten A, B I bis II im Geschäftsjahr 2023 in Tsd. EUR

Aktivposten Bilanzwerte
Vorjahr
Zugänge Um
buchungen
Zugänge
Konsolidie
rungskreis
Abgänge Zuschrei
bungen
Abschrei
bungen
Bilanzwerte
Geschäfts
A. Immaterielle
Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen
an solchen Rechten und Werten
77.743 20.079 8.730 8 17.848 88.697
2. Geschäfts- oder Firmenwert 958 213 745
3. geleistete Anzahlungen 17.948 2.181 – 8.730 1.549 9.850
4. Summe A. 96.649 22.261 8 19.610 99.292
B I. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich
der Bauten auf fremden Grundstücken
465.688 21.851 273 15.206 472.060
B II. Kapitalanlagen in verbundenen
Unternehmen und Beteiligungen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene
Unternehmen
3. Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
60.222 4.263 389 64.096
4. Sonstige Beteiligungen 60.857 953 1.973 180 612 59.405
5. Ausleihungen an Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
39.092 1.736 318 37.674
6. Summe B II. 160.171 953 3.709 4.760 1.000 161.174
Insgesamt 722.508 45.064 3.990 4.760 35.816 732.526

Die Zu- bzw. Abschreibungen auf Beteiligungen an assoziierten Unternehmen enthalten auch die Ergebnisanteile aus der Fortschreibung des Equity-Wertansatzes.

A.II. Geschäfts- oder Firmenwert

Außerplanmäßige Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert waren nicht vorzunehmen.

B. Kapitalanlagen – Zeitwerte

Die Zeitwerte im Grundbesitz wurden entsprechend den Empfehlungen der BaFin und des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) in der Regel nach dem Ertragswertverfahren ermittelt. Sämtliche Grundstücke wurden im Jahr 2023 bewertet, für eine Vielzahl der Objekte lagen externe Gutachten vor.

Die Zeitwerte von Beteiligungen und anderen Kapitalanlagen, die nicht börsennotiert sind, haben wir grundsätzlich auf der Grundlage des Ertragswertverfahrens ermittelt. Sofern ertragsorientierte Verfahren nicht zum Einsatz kommen konnten, wurden substanzorientierte Verfahren angewendet.

Zur Ermittlung der Zeitwerte börsennotierter Wertpapiere haben wir die Stichtagskurse zum Jahresende verwendet. Die Zeitwerte der zum Nennwert bzw. zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten verzinslichen und nicht börsennotierten Kapitalanlagen einschließlich der Hypotheken- und Grundschuldforderungen wurden auf Basis der Zero-Euro-Kurve zum Jahresende zuzüglich angemessener Risikozuschläge ermittelt. Die Bewertung der Hypotheken- und Grundschuldforderungen berücksichtigt die verbleibenden Laufzeiten und die Kündigungswahrscheinlichkeiten der Finanzinstrumente.

Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, unter Position B.II.5. mit einem Buchwert von 12,1 Mio. EUR stand ein beizulegender Zeitwert von 12,0 Mio. EUR gegenüber. Die Wertminderung ist voraussichtlich nicht von Dauer, da das betroffene Darlehen zum Nennwert zurückbezahlt wird. Die Relation Zeitwert zu Buchwert betrug 99,60%.

Aktien und Anteilen oder Aktien an Investmentvermögen unter Position B.III.1. mit einem Buchwert von 3.381,2 Mio. EUR stand ein beizulegender Zeitwert von 3.224,6 Mio. EUR gegenüber. Eine dauerhafte Wertminderung konnte im Rahmen der Durchsicht des betroffenen Fonds widerlegt werden. Die Relation Zeitwert zu Buchwert betrug 95,37%.

Verzinslichen Wertpapieren unter Position B.III.2. mit einem Buchwert von 7.950,3 Mio. EUR stand ein beizulegender Zeitwert von 6.284,1 Mio. EUR gegenüber. Die Wertminderung ist voraussichtlich nicht von Dauer, da es sich dabei um Rentenpapiere handelt, die zum Nennwert zurückbezahlt werden. Die Relation Zeitwert zu Buchwert betrug 79,04%.

Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenforderungen unter Position B.III.3. mit einem Buchwert von 25,9 Mio. EUR stand ein beizulegender Zeitwert von 25,6 Mio. EUR gegenüber. Die Wertminderung ist voraussichtlich nicht von Dauer, da die betroffenen Darlehen zum Nennwert zurückbezahlt werden. Die Relation Zeitwert zu Buchwert betrug 98,71%.

Sonstigen Ausleihungen unter Position B.III.4. mit einem Buchwert von 5.488,6 Mio. EUR stand ein beizulegender Zeitwert von 4.649,5 Mio. EUR gegenüber. Die Wertminderung ist voraussichtlich nicht von Dauer, da es sich dabei um Rentenpapiere handelt, die zum Nennwert zurückbezahlt werden. Die Relation Zeitwert zu Buchwert betrug 84,71%.

Bei den oben genannten Wertpapieren, die stille Lasten aufweisen, besteht eine dauerhafte Halteabsicht. Es liegen keine Gründe vor, die gegen eine dauerhafte Haltemöglichkeit sprechen. Bei festverzinslichen Wertpapieren mit einem Investmentgrade-Rating gehen wir somit von einer Rückzahlung zum Nennwert aus. Bei Schuldtiteln mit High-Yield-Rating wird auf den Nennwert ein Abschlag gemäß der Ausfallwahrscheinlichkeit vorgenommen. Das Vorliegen von stillen Lasten auf Basis von zinsinduzierten Marktwertveränderungen wird nicht als Indikator für eine dauerhafte Wertminderung angesehen.

B.I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

Der Bilanzwert der überwiegend im Rahmen unserer Tätigkeit genutzten eigenen Grundstücke und Bauten betrug zum 31. Dezember 2023 175,0 Mio. EUR.

B.II.3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Aus den wesentlichen assoziierten Unternehmen ergibt sich folgende verkürzte Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung:

in Mio. EUR
Bilanz
Kapitalanlagen 532,9
Sonstige Aktiva 293,3
Eigenkapital 211,5
Sonstige Passiva 614,7
Bilanzsumme 826,2

Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse1 547,7
Ergebnis aus Kapitalanlagen 28,9
Jahresergebnis 19,7

1Diese beinhalten entsprechend unserer Definition des Konzernumsatzes gebuchte Bruttobeiträge, Erträge aus Kapitalanlagen und Provisionserlöse.

Negative, nicht passivierte Equity-Werte bestanden zum Bilanzstichtag nicht. Im Equity-Buchwert ist kein Geschäfts- oder Firmenwert enthalten.

B.III.1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere

Angaben zu Investmentvermögen nach §314 Abs.1 Nr. 18 HGB:

Bezeichnung des Fonds Art des Fonds/
Anlageziel
Rückgabe
möglichkeit
Buchwert
in Tsd. EUR
Marktwert
in Tsd. EUR
Ausschüttung
in Tsd. EUR
ADN AV Master Immobilienfonds halbjährlich 33.219 33.465
ADN KV Master Immobilienfonds halbjährlich 27.344 27.489
ADN LV Master Immobilienfonds halbjährlich 370.847 373.702
AEW Asia Pacific Real Estate Fund, L.P. SCSp Immobilienfonds jährlich 43.988 43.988 86
Ampega-Alpha-Fonds Rentenfonds börsentäglich 31.585 32.319 100
Amundi ETF DAX UCITS ETF DR Aktienfonds börsentäglich 173.596 183.699
Catella Scandia Chances Immobilienfonds monatlich 28.016 36.662 1.441
CB Wohnimmobilien Deutschland Deutsches
Sondervermögen
monatlich 30.000 30.890 496
Core German Retail Fund Immobilienfonds halbjährlich 35.074 37.905 1.734
Deutsche Investment – ZBI Wohnen I Immobilienfonds monatlich 28.000 58.605 718
Deutsche Investment – ZBI Wohnen II Immobilienfonds monatlich 27.000 39.897 983
Deutsche Investment – ZBI Wohnen Plus I Immobilienfonds monatlich 23.270 25.187
Deutsche Kommunalimmobilien II Immobilienfonds halbjährlich 2.000 2.008
ESG Core Wohnimmobilien Deutschland Immobilienfonds börsentäglich 35.128 35.211 307
FFPB Konservativ VV Rentenfonds börsentäglich 10.000 10.170 1.000
GEG Deutschland Value I Immobilienfonds börsentäglich 38.000 40.029 741
German Logistics Fund Immobilienfonds halbjährlich 26.491 40.241 2.702
German Retail Income Fund Immobilienfonds halbjährlich 204 204 82
HIH Deutschland Wohnen Invest Immobilienfonds halbjährlich 27.553 27.553 498
INP Deutsche Pflege Invest III Immobilienfonds halbjährlich 1.675 1.675 18
Kingstone Wachstumsregionen Süddeutschland II Deutsches
Sondervermögen
monatlich 36.589 36.589 373
LIP Real Estate Investment Fund
– Logistics Germany II
Immobilienfonds halbjährlich 1.000 1.148 58
Magna Wohnen 01 Immobilienfonds börsentäglich 38.993 39.020 996
MERLIN Master Fonds INKA Gemischter Fonds
(Renten, Aktien)
börsentäglich 3.381.167 3.224.609 86.000
NÜRNBERGER Multi Asset Balanced Gemischter Fonds
(Renten, Aktien)
börsentäglich 16.354 21.213 112
NÜRNBERGER Multi Asset Defensive Gemischter Fonds börsentäglich 11.543 12.435 104
Minerva Fonds INKA (Renten, Aktien)
Aktienfonds
börsentäglich 74.045 77.779 500
(Dachfonds)
Österreich Fonds Nr. 2 Immobilienfonds halbjährlich 15.656 15.656 517
Palmira Unternehmensimmobilien Club 1 Immobilienfonds halbjährlich 21.000 29.733 1.674
Bezeichnung des Fonds Anlageziel möglichkeit in Tsd. EUR in Tsd. EUR in Tsd. EUR
Primevest European Parking Fund II Immobilienfonds halbjährlich 25.484 33.719 364
Principal European Office Immobilienfonds börsentäglich 31.076 31.225 946
Savills IM Nordic Logistics Club Deal Fund Immobilienfonds börsentäglich 21.239 25.303 1.213
Shopping Center D Immobilienfonds börsentäglich 25.000 30.933 1.228
VALUES Logistikimmobilienfonds Immobilienfonds monatlich 34.085 34.085 1.362
Xtrackers DAX UCITS ETF 1C Aktienfonds börsentäglich 387.897 519.967

B.III.4.a) Namensschuldverschreibungen

Die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG hat zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken für zwei Namensschuldverschreibungen Terminverkäufe (Vorverkäufe) mit einer Laufzeit bis Januar 2024 abgeschlossen.

Insgesamt wurde ein Bestand an Namensschuldverschreibungen mit einem Nenn- und Buchwert von 47,0 Mio. EUR abgesichert. Das jeweilige Grundgeschäft und das dazugehörige Sicherungsinstrument sind grundsätzlich demselben Zinsänderungsrisiko ausgesetzt, das aufgrund der Ausgestaltung des Sicherungsinstruments für den betroffenen Bestand an Namensschuldverschreibungen nicht mehr gegeben ist. Die Währung ist für Grund- und Sicherungsgeschäft identisch. Die Zeitwerte des abgesicherten Bestands betrugen zum 31. Dezember 2023 60,7 Mio. EUR.

B.III.4.b) Schuldscheinforderungen und Darlehen

Die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG hat zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken für drei Schuldscheindarlehen Terminverkäufe (Vorverkäufe) mit Laufzeiten bis Januar 2024 abgeschlossen.

Insgesamt wurde ein Bestand an Schuldscheindarlehen mit einem Nennwert von 85,0 Mio. EUR und einem Buchwert von 92,9 Mio. EUR abgesichert. Das jeweilige Grundgeschäft und das dazugehörige Sicherungsinstrument sind grundsätzlich demselben Zinsänderungsrisiko ausgesetzt, das aufgrund der Ausgestaltung des Sicherungsinstruments für den betroffenen Bestand an Schuldscheindarlehen nicht mehr gegeben ist. Die Währung ist für Grund- und Sicherungsgeschäft identisch. Die Zeitwerte des abgesicherten Bestands betrugen zum 31. Dezember 2023 103,0 Mio. EUR.

B.III.6. Andere Kapitalanlagen

Zur Absicherung des Währungsrisikos aus USD-Anlagen eines unter den anderen Kapitalanlagen ausgewiesenen Investmentvermögens im Bereich Private Equity (einschließlich Infrastruktur und Real Estate) wurden Devisentermingeschäfte (Forwards) abgeschlossen. Zum Stichtag stand dem Bestand von 700,6 Mio. USD ein Forward-Volumen von 599,6 Mio. USD gegenüber. Das abgesicherte Risiko entspricht den Währungsänderungen des USD-Bestands.

E.III. Andere Vermögensgegenstände

Hier sind überwiegend die vorausgezahlten Versicherungsleistungen von 48,3 Mio. EUR ausgewiesen.

F.II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten

Die Position enthält unter anderem das Agio auf Namensschuldverschreibungen in Höhe von 15,6 Mio. EUR.

G. Aktive latente Steuern

Latente Steuern entfallen auf folgende Positionen:

Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
2023
in Tsd. EUR
2022
in Tsd. EUR
2023
in Tsd. EUR
2022
in Tsd. EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände 694 904 24 24
Kapitalanlagen 60.433 30.276 912 1.499
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
210 1.784 28 13
Steuerliche Verlustvorträge 19.089 23.779
Versicherungstechnische Rückstellungen 80.542 72.606 259 264
Andere Rückstellungen 22.536 23.310 1.578 5.124
Verbindlichkeiten 1.294
Summe 183.504 153.953 2.801 6.924
Ausweis saldiert 180.703 147.029

Passiva

A. Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital, Kapitalrücklage und gesetzliche Rücklage stimmen mit den Bilanzansätzen bei der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG überein. Deren voll eingezahltes Grundkapital beträgt 40.320.000 EUR und ist eingeteilt in 11.520.000 Stückaktien ohne Nennwert mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 3,50 EUR je Stückaktie. Zum 31. Dezember 2023 ergibt sich eine Einteilung des betragsmäßig unveränderten Grundkapitals in 11.514.672 vinkulierte und 5.328 nichtvinkulierte auf den Namen lautende Stückaktien ohne Nennwert. Die vinkulierten Namensaktien können nur mit Zustimmung der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG übertragen werden.

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die konzernfremden Gesellschaftern zustehenden Anteile am Eigenkapital von Tochterunternehmen.

Die Veränderung des Eigenkapitals ist dem separaten Abschlussbestandteil "Eigenkapitalspiegel" zu entnehmen.

170

C.IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung

Diese umfasst neben der Rückstellung für tatsächliche Beitragsrückerstattung von 1.596,2 (1.538,4) Mio. EUR einen Anteil für latente Beitragsrückerstattung von 436,8 (435,9) Mio. EUR. Die Rückstellung für tatsächliche Beitragsrückerstattung setzt sich wie folgt zusammen:

Erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung
Lebensversicherungsgeschäft
Bruttobetrag 1.532.757 1.459.428
davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
1.532.757 1.459.428
Krankenversicherungsgeschäft
Bruttobetrag 60.020 75.605
davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
60.020 75.605
Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft
Bruttobetrag 93 93
davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
9 9
84 84
1.592.862 1.535.117
Erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung
Krankenversicherungsgeschäft
Bruttobetrag 1.329 1.275
davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
1.329 1.275
Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft
Bruttobetrag 2.541 2.562
davon ab:
Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft
543 581
1.998 1.981

Rückstellung für tatsächliche Beitragsrückerstattung 1.596.188 1.538.374

E.I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Der Erfüllungsbetrag der gesamten Pensionsverpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen:

Verpflichtungen aus Direktzusagen
(einschließlich Versorgungslohnmodell)
158,0
Mittelbare Verpflichtungen über die Versorgungskasse
der NÜRNBERGER VERSICHERUNGSGRUPPE e.V.
38,5
196,5

Aus dem Erfüllungsbetrag abzüglich des anteiligen Vermögens aus der Versorgungskasse von 8,8 Mio. EUR ergeben sich Pensionsrückstellungen von 187,6 Mio. EUR.

Nach §298 Abs.1 in Verbindung mit §253 Abs.6 HGB ist für Pensionsrückstellungen der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren zu ermitteln. Dieser beträgt zum 31. Dezember 2023 insgesamt 1,9 Mio. EUR, wobei 1,5 Mio. EUR auf Verpflichtungen aus Direktzusagen und 0,4 Mio. EUR auf bilanzierte mittelbare Verpflichtungen entfallen.

In Ausübung des Wahlrechts nach Art. 28 Abs.1 Satz 2 EGHGB wurden im Konzern mittelbare Pensionsverpflichtungen von – nach Abzug des Kassenvermögens der Versorgungskasse – 330,6 Mio. EUR nicht passiviert.

E.III. Sonstige Rückstellungen

Im Wesentlichen wurden Rückstellungen für folgende Verpflichtungen gebildet:

in Mio. EUR
Provisionen 28,2
Urlaubs- und Zeitguthaben 26,2
Sonderzahlungen an Mitarbeiter 23,2
Ausstehende Rechnungen 8,9
Jubiläumszahlungen 4,7
Strukturmaßnahmen 1,3
Altersteilzeit 1,2

Darüber hinaus weisen wir unter anderem Rückstellungen für Aufsichtsratsvergütung, Prozesskosten, Abschlussprüfung und Steuerzinsen aus.

Den Verpflichtungen aus Altersteilzeit von 2,1 Mio. EUR stehen Investmentanteile im Rahmen eines treuhänderisch verwalteten Sicherungsvermögens mit einem beizulegenden Zeitwert von 0,9 Mio. EUR (bei Anschaffungskosten von 0,9 Mio. EUR) gegenüber. Saldiert ergibt sich eine auszuweisende Rückstellung von 1,2 Mio. EUR. Unter den in Position III.6. der Gewinnund Verlustrechnung ausgewiesenen sonstigen Aufwendungen saldieren sich Aufwendungen für das Treuhandvermögen und die Rückstellung von 12 Tsd. EUR mit den korrespondierenden Erträgen von 3 Tsd. EUR.

Den Verpflichtungen aus dem NÜRNBERGER Zeitwertkonto von 18,2 Mio. EUR steht der korrespondierende beizulegende Zeitwert des Fondsvermögens von ebenfalls 18,2 Mio. EUR (bei Anschaffungskosten von 17,3 Mio. EUR) gegenüber, weshalb hierfür keine Rückstellung zu erfassen ist. In den in Position III.5. der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten sonstigen Erträgen saldieren sich Aufwendungen für die Rückstellung von 531 Tsd. EUR mit Erträgen aus dem Fondsvermögen von 1.210 Tsd. EUR.

G. Andere Verbindlichkeiten

Die anderen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren betragen 250,1 Mio. EUR.

G.I.1. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber Versicherungsnehmern

Die darin enthaltenen verzinslich angesammelten Überschussanteile der Versicherungsnehmer betragen 398,0 Mio. EUR.

G.III. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Verbindlichkeiten von 8,2 Mio. EUR sind durch Abtretung von Forderungen bzw. Sicherheiten gesichert.

G.IV. Sonstige Verbindlichkeiten

Bei der Fürst Fugger Privatbank AG beliefen sich die Kundeneinlagen zum Bilanzstichtag auf 485,9 Mio. EUR.

H. Rechnungsabgrenzungsposten

Das hier enthaltene Disagio beträgt 3,0 Mio. EUR.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

I.1.a) und II.1.a) Gebuchte Bruttobeiträge

Die gebuchten Bruttobeiträge verteilen sich wie folgt:

Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft
Lebensversicherungsgeschäft 2.238.268 2.354.429
Krankenversicherungsgeschäft 301.175 270.197
Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft 968.416 887.508
3.507.859 3.512.134
davon
Inland 3.445.346 3.458.523
Übrige EWR-Staaten 62.513 53.611
Drittländer
In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft 38.959 29.600
Gebuchte Bruttobeiträge gesamt 3.546.818 3.541.733

I.2. Technischer Zinsertrag für eigene Rechnung

Hier wird nach §38 Abs.1 RechVersV die Zinszuführung zur Brutto-Rentendeckungsrückstellung ausgewiesen.

I.4. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung

Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft für eigene Rechnung hat sich für unsere Schadenversicherungs-Unternehmen aus der Abwicklung der aus dem Vorjahr übernommenen Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ein Gewinn von 3,3 (6,1)% ergeben.

I.7. und II.9. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung

Die Abschlussaufwendungen betreffen mit 158,7 (144,4) Mio. EUR das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft und mit 365,7 (333,0) Mio. EUR das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft. Die Verwaltungsaufwendungen verteilen sich mit 156,0 (152,0) Mio. EUR auf das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft und mit 98,7 (97,3) Mio. EUR auf das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft.

II.10.c) und III.3.c) Abschreibungen auf Kapitalanlagen

Die Abschreibungen auf Kapitalanlagen enthalten außerplanmäßige Abschreibungen nach §341b in Verbindung mit §253 Abs.3 Satz 5 HGB von 76,8 (52,0) Mio. EUR.

III.5. Sonstige Erträge und III.6. Sonstige Aufwendungen

Im Berichtsjahr ergaben sich aus der Abzinsung von langfristigen Rückstellungen Erträge von 289 (92) Tsd. EUR und Aufwendungen von 1.628 (7.536) Tsd. EUR. Aus der Währungsumrechnung waren Erträge von 496 (5.176) Tsd. EUR sowie Aufwendungen von 513 (306) Tsd. EUR auszuweisen. Wesentliche periodenfremde Erträge fielen aus der Auflösung nichtversicherungstechnischer Rückstellungen mit 8.259 (7.226) Tsd. EUR an.

III.12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der tatsächliche Ertragsteueraufwand ist 2023 um 0,2 Mio. EUR höher (im Vorjahr: 33,1 Mio. EUR niedriger) als der erwartete Ertragsteueraufwand. Ausgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern ergibt sich folgende Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand:

2023 in Tsd. EUR 2022 in Tsd. EUR
Ergebnis vor Ertragsteuern 63.360 54.031
Konzernertragsteuersatz (in%) 32,18 % 32,07 %
Erwarteter Ertragsteueraufwand 20.389 17.328
Auswirkungen
von Steuersatzdifferenzen 101 – 6
von Steuersatzänderungen – 520
im Geschäftsjahr erfasster Steuern aus Vorjahren – 2.857 – 25.742
nicht anrechenbarer Ertragsteuern 3.259 1.215
nicht abziehbarer Aufwendungen 2.282 3.835
steuerfreier Erträge – 4.998 – 12.260
gewerbesteuerlicher Hinzurechnungen und Kürzungen 958 1.978
aus der Wertberichtigung aktiver latenter Steuern 4.706 – 563
permanenter Effekte auf Konsolidierungsebene – 2.821 – 1.620
Sonstige 74 40

Der erwartete Ertragsteueraufwand ergibt sich durch Multiplikation des Ergebnisses vor Ertragsteuern mit dem Konzernertragsteuersatz. Der Konzernertragsteuersatz von 32,18 (32,07)% setzt sich zusammen aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,00 (15,00)%, dem Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,50 (5,50)% und dem Gewerbesteuersatz der Obergesellschaft von 16,35 (16,24)%.

Auswirkungen des Mindeststeuergesetzes

Mit der Verabschiedung der Richtlinie (EU) 2022/2523 des Rates vom 15. Dezember 2022 zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmensgruppen und große inländische Gruppen in der Union haben sich die EU-Mitgliedstaaten auf die Einführung einer globalen Mindestbesteuerung verständigt. Die in den internationalen Vereinbarungen der OECD enthaltenen Nachversteuerungsregelungen sollen eine globale effektive Mindestbesteuerung mit 15% sicherstellen, schädlichem Steuerwettbewerb und aggressiven Steuergestaltungen entgegenwirken und damit zur Förderung der Steuergerechtigkeit und Wettbewerbsgleichheit beitragen. Deutschland hat die Vorgaben aus der EU-Richtlinie mit dem Mindeststeuergesetz umgesetzt, das erstmals für das Wirtschaftsjahr 2024 anzuwenden ist.

Unsere Unternehmensgruppe mit der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG als oberste Muttergesellschaft fällt in den Anwendungsbereich des Mindeststeuergesetzes. Der Schwerpunkt unserer Geschäftstätigkeit befindet sich im Inland. Im Ausland sind wir im Wesentlichen mit unseren vollkonsolidierten Investmentfonds tätig. Für eine sogenannte Unternehmensgruppe mit untergeordneter internationaler Tätigkeit enthält das Mindeststeuergesetz eine Übergangsregelung. Die Mindeststeuergruppe der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG kann diese Übergangsregelung anwenden und ist daher im Inland für einen Zeitraum von fünf Jahren von der Mindeststeuer befreit. Die Entstehung von Mindeststeuer für unsere Investmentfonds im Ausland kann durch die Anwendung von speziell für solche Vehikel vorgesehenen Wahlrechten und Sondervorschriften vermieden werden. Wir erwarten daher für unsere Unternehmensgruppe aus heutiger Sicht aus der Umsetzung des Mindeststeuergesetzes keine wirtschaftlich relevanten Belastungen ab 2024.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Den Kapitalfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit haben wir nach der indirekten Methode dargestellt.

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel des NÜRNBERGER Konzerns im Lauf des Geschäftsjahres durch Zu- und Abflüsse verändert haben. Dabei werden die Zahlungsströme in laufende Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit dreigeteilt. Der in der Kapitalflussrechnung ausgewiesene Finanzmittelfonds umfasst die laufenden Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand und entspricht damit der Aktivposition E.II. der Konzernbilanz.

In die Position 8. Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge sowie Berichtigungen des Periodenergebnisses sind –947,7 (1.316,4) Mio. EUR aus nicht realisierten Gewinnen und Verlusten aus fondsgebundenen Versicherungen eingeflossen.

Die im Vorjahr in Position 15. Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis ausgewiesene Erhöhung des Finanzmittelfonds war vollständig auf die Veräußerung der NÜRNBERGER Versicherung AG Österreich, Salzburg/Österreich, entfallen. Durch den Abgang der weiteren Bilanzpositionen des Unternehmens hatte sich zudem eine Erhöhung der Position 7. Veränderungen sonstiger Bilanzposten, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, um 16,8 Mio. EUR ergeben.

Sonstige Angaben

Aufsichtsrat und Vorstand

Mitglieder des Aufsichtsrats:

  • Dr. Wolf-Rüdiger Knocke, Vorsitzender, ehem. stellv. Vorsitzender des Vorstands NÜRNBERGER Beteiligungs-AG
  • Eva Amschler,* stellv. Vorsitzende, Mitarbeiterin NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Anwendungsentwicklung
  • Nesrin Alkan-Öztürk,* bis 28. April 2023, Mitarbeiterin NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Unternehmenskommunikation
  • Dr. Ludger Arnoldussen, Unternehmensberater
  • Walter Bockshecker, seit 28. April 2023, ehem. Mitglied des Vorstands NÜRNBERGER Beteiligungs-AG
  • Christine Bruchmann, seit 28. April 2023, Geschäftsführende Gesellschafterin Moritz Fürst GmbH & Co. KG

Peter Forster,*

Vertreter der Gewerkschaft DBV, Mitarbeiter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Materialwirtschaft (bis 31. Oktober 2023), Bezirkstagspräsident Bezirk Mittelfranken (seit 2. November 2023)

  • Prof. Dr. Nadine Gatzert, Inhaberin des Lehrstuhls für Versicherungswirtschaft und Risikomanagement Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Dr. Holger Haas, bis 28. April 2023, Rechtsanwalt, Notar
  • Max Kellermann,* seit 28. April 2023, Mitarbeiter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Materialwirtschaft
  • Manuela Kiechle, seit 28. April 2023, ehem. Mitglied der Vorstände im Konzern der Versicherungskammer Bayern Versicherungsanstalt des öfentlichen Rechts
  • Franz Kränzler, bis 28. April 2023, Generalbevollmächtigter a. D. Versicherungskammer Bayern
  • Detlef Lautenschlager,* bis 28. April 2023, Leitender Angestellter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Compliance und Recht
  • Jens-Uwe Schmiedecke,* seit 28. April 2023, Mitarbeiter SHU-Gewerbespezialist NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Schadenversicherung
  • Stefanie Schulze,* Gewerkschaftssekretärin Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
  • Dagmar G. Wöhrl, bis 28. April 2023, Parlamentarische Staatssekretärin a. D., Rechtsanwältin
  • Mirko Wolf,* seit 28. April 2023, Leitender Angestellter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Vorstandsvorsitzender
  • Axel Wrosch,* bis 28. April 2023, Leitender Angestellter NÜRNBERGER Versicherung im Bereich Kundenbeziehungsmanagement

*Arbeitnehmervertreter

Mitglieder des Vorstands:

Dr. Armin Zitzmann, bis 28. April 2023, Vorsitzender, Planung und Steuerung, Governance-System und Konzernstruktur, Recht und Compliance, Revision, Risikomanagement, Internationale Beziehungen, Unternehmenskommunikation

Harald Rosenberger, Vorsitzender seit 28. April 2023, Unternehmensentwicklung, Human Resources, Datenschutz (bis 28. Februar 2023), Informationstechnik und Digitalisierung (bis 28. Februar 2023), Planung und Steuerung (seit 28. April 2023), Governance-System und Konzernstruktur (seit 28. April 2023), Recht und Compliance (seit 28. April 2023), Revision (seit 28. April 2023), Risikomanagement (seit 28. April 2023), Internationale Beziehungen (seit 28. April 2023), Unternehmenskommunikation (seit 28. April 2023)

  • Katja Briones-Schulz, Lebensversicherung, Krankenversicherung
  • Peter Meier, Schadenversicherung
  • Wolfram Politt, Kundenbeziehungsmanagement, Operations
  • Andreas Politycki, Vertrieb, Marketing
  • Dr. Thomas Reimer, seit 1. März 2023, Datenschutz, Informationstechnik und Digitalisierung
  • Dr. Jürgen Voß,

Kapitalanlagen, Asset Management und Bankgeschäfte, Investor Relations, Finanzen, Interne Dienste

Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im NÜRNBERGER Konzern beliefen sich im Berichtsjahr auf 5.456 (5.873) Tsd. EUR. Darin eingeschlossen sind Vergütungen in Höhe von 62 (61) Tsd. EUR, die die Vorstandsmitglieder für Aufsichtsrats-, Beirats- oder sonstige Mandate oder Ämter erhalten haben. Frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen erhielten 4.311 (4.571) Tsd. EUR. Für den betroffenen Personenkreis bestanden zum 31. Dezember 2023 Pensionsrückstellungen von 80.248 (57.483) Tsd. EUR. Für Altersversorgungs-Verpflichtungen von 3.379 (3.172) Tsd. EUR waren nach Art. 28 Abs.1 Satz 2 EGHGB keine Rückstellungen zu bilden.

Für das Jahr 2023 ergaben sich Aufwendungen für die Aufsichtsratsmitglieder der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG aus den Aufsichtsräten im Konzern von 832 (960) Tsd. EUR. Darin enthalten sind auch Bezüge für die Mitgliedschaft in den Ausschüssen der Aufsichtsräte.

Personal

Unsere in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen beschäftigten in Deutschland und Österreich im Jahresdurchschnitt 4.244 (4.237) Mitarbeiter.

2023 2022
3.384 3.383
538 550
322 303
1
4.244 4.237

Der Personalaufwand von 325,0 (333,9) Mio. EUR verteilt sich auf:

2023 in Tsd. EUR 2022 in Tsd. EUR
Löhne und Gehälter 264.652 258.551
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 48.623 47.378
Aufwendungen für Altersversorgung 11.704 27.926
324.979 333.855

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge eingetreten, die die Lage des Konzerns wesentlich verändert hätten.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die betriebliche Altersversorgung unserer Mitarbeiter wurde im Wesentlichen von der Versorgungskasse der NÜRNBERGER VERSICHERUNGSGRUPPE e.V. getragen. Mitglieder dieser rechtlich selbstständigen Unterstützungskasse sind alle hauptberuflichen, fest angestellten Mitarbeiter von Gesellschaften des NÜRNBERGER Konzerns (Trägerunternehmen) mit Eintrittsdatum bis Ende 2003. Die Kasse wird weiterhin durch Zuweisungen der Trägerunternehmen finanziert. Neue Anwartschaften aus diesem System entstehen nur noch in geringem Umfang, da die Versorgungskasse für Neuzugänge ab 1. Januar 2004 geschlossen und die wesentlichen Komponenten der arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersversorgung unserer Mitarbeiter auf ein beitragsorientiertes Versorgungssystem umgestellt wurden. Die aus den Leistungszusagen der Kasse nach §253 HGB errechneten nicht bilanzierten Versorgungsverpflichtungen des Konzerns belaufen sich auf 431,7 Mio. EUR. Das anteilige Kassenvermögen beträgt unter Berücksichtigung stiller Reserven 101,1 Mio. EUR, sodass nicht bilanzierte mittelbare Versorgungverpflichtungen von 330,6 Mio. EUR bestehen. Die Bildung des Kassenvermögens unterliegt den Vorschriften des §4d EStG.

180

An 6 (6) Personenhandelsgesellschaften sind Konzernunternehmen als persönlich haftende Gesellschafter beteiligt. Nach den aktuellen Risikoberichten ist nicht mit einer Haftung zu rechnen.

Die Verbindlichkeiten aus Bürgschaften betragen 1,7 Mio. EUR. Da erfahrungsgemäß die überwiegende Anzahl von Bürgschaften ohne Inanspruchnahme ausläuft, ist das Risiko als gering einzustufen.

Als Aktionärin der Fürst Fugger Privatbank AG hat sich die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG nach §5 Abs.10 des Statuts des innerhalb des Bundesverbands deutscher Banken e.V. bestehenden Einlagensicherungsfonds verpflichtet, den Bundesverband von allen Verlusten freizustellen, die diesem durch Maßnahmen nach §2 Abs.2 des Statuts zugunsten der Fürst Fugger Privatbank AG entstehen. Aufgrund der aktuellen Planung der Fürst Fugger Privatbank AG ist nicht mit einer Inanspruchnahme zu rechnen.

Im Rahmen des Verkaufs der DÜRKOP GmbH hat die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG den Erwerber von möglichen künftigen Verpflichtungen aus Steuerverbindlichkeiten sowie zur Nachfinanzierung betrieblicher Altersversorgung bis zum Jahr 2024 freigestellt. Während bei den Steuerverbindlichkeiten das grundsätzliche Risiko von Nachzahlungen besteht, ist die Eintrittswahrscheinlichkeit des Haftungsfalls im Zusammenhang mit der betrieblichen Altersversorgung als äußerst gering anzusehen.

Auf der Grundlage bestehender Kooperationsverträge nehmen wir Rechtsdienstleistungen für den Bereich der betrieblichen Altersversorgung in Anspruch. Hierfür bestehen Haftungsfreistellungen zugunsten der Dienstleister durch die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG. Das sich daraus ergebende Risiko ist als sehr gering einzustufen, da es sich bei den erbrachten Dienstleistungen um standardisierte Vorgänge handelt.

Konzernunternehmen sind nach §221 Abs.1 VAG Mitglied des Sicherungsfonds für die Lebensversicherer. Der Sicherungsfonds kann über das bestehende Vermögen hinaus auf Grundlage der Sicherungsfonds-Finanzierungs-Verordnung (Leben) Sonderbeiträge von 1‰ der Summe der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen erheben; dies entspricht einer Verpflichtung von 17,2 Mio. EUR. Zusätzlich besteht die Verpflichtung, dem Sicherungsfonds oder alternativ der Protektor Lebensversicherungs-AG finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, sofern die Mittel des Sicherungsfonds bei einem Sanierungsfall nicht ausreichen. Sie beträgt 1% der Summe der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen unter Anrechnung der zu diesem Zeitpunkt bereits an den Sicherungsfonds geleisteten Beiträge. Zum Bilanzstichtag ergibt sich eine Verpflichtung von 154,6 Mio. EUR. Weiter resultieren finanzielle Verpflichtungen daraus, dass der Sicherungsfonds für die Krankenversicherer laut §226 Abs.6 VAG nach der Übernahme von Versicherungsverträgen zur Erfüllung seiner Aufgaben Sonderbeiträge von bis zu 2‰ der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen von den Krankenversicherungs-Unternehmen erheben kann; dies entspricht einer Verpflichtung von 3,5 Mio. EUR.

Ein Tochterunternehmen hat sich gegenüber zwei Mitaktionären eines Enkelunternehmens verpflichtet, in jeweils zwei definierten Zeiträumen deren Aktienbestände am Enkelunternehmen zu übernehmen, sofern sie von den Mitaktionären angedient werden. Voraussetzung ist eine unkritische Solvenzquote beim erwerbenden Tochterunternehmen vor und nach dem Kauf bzw. die Zustimmung der BaFin. Der Kaufpreis orientiert sich am jeweils aktuellen Zeitwert der zu übertragenden Aktien. Der erste der beiden Zeiträume ist zwischenzeitlich abgelaufen, ohne dass Aktien angedient wurden.

Darüber hinaus bestehen finanzielle Verpflichtungen aus nicht börsennotierten Kapitalanlagen mit Eigenkapitalcharakter von 450,1 Mio. EUR, Infrastrukturinvestments von 256,5 Mio. EUR sowie gegenüber Immobilienfonds von 240,4 Mio. EUR. Weitere finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus zugesagten, noch nicht ausgezahlten Grundschulden und Krediten im Umfang von 13,8 Mio. EUR sowie aus Miet-, Leasing- und Serviceverträgen mit jährlich 22,5 Mio. EUR.

Die Landesarbeitsgerichte München und Köln lösten durch unterschiedliche Auffassungen die rechtliche Unsicherheit aus, ob gezillmerte Tarife in der betrieblichen Altersversorgung zulässig sind. Aufgrund dessen wurde ein Teil der Firmenkunden für den Fall, dass später auf Grundlage einer gerichtlichen Entscheidung Ansprüche erhoben werden, von entsprechenden Zahlungsforderungen freigestellt. Diese Haftungsfreistellung gilt für alle Neuabschlüsse in den Jahren 2007 bis 2016. Voraussetzung dafür ist, dass der Firmenkunde und dessen Arbeitnehmer ordnungsgemäß über die Abschlusskosten-Verrechnung aufgeklärt wurden und dass die jeweils gültigen Anträge sowie Vereinbarungen zur Entgeltumwandlung verwendet wurden. Infolge der Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts vom 15. September 2009 ist die Eintrittswahrscheinlichkeit des Haftungsfalls als äußerst gering anzusehen.

Außerbilanzielle Geschäfte

Zum Bilanzstichtag ergeben sich finanzielle Verpflichtungen aus 13 Vorkäufen von Schuldscheindarlehen in Höhe von 331,0 Mio. EUR und 8 Vorkäufen von Namensschuldverschreibungen in Höhe von 290,0 Mio. EUR. Zielsetzung der Vorkäufe war bzw. ist, uns frühzeitig einen attraktiven Zinssatz über einen längeren Zeitraum nach Erwerb der Schuldscheindarlehen und der Namensschuldverschreibungen in den Jahren 2024 und 2026 zu sichern. Emittenten der Schuldscheindarlehen sind die Länder Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sowie die Städte Berlin, Hamburg und Brüssel. Emittenten der Namensschuldverschreibungen sind die Commerzbank AG, Stadtsparkasse Düsseldorf, DZ Hyp AG, DZ Bank AG, Bayerische Landesbodenkreditanstalt, Münchener Hypothekenbank eG sowie die Norddeutsche Landesbank. Der Zeitwert dieser derivativen Finanzinstrumente wurde auf Basis der Zero-Euro-Kurve und angemessener Risikozuschläge ermittelt und beträgt für ein Schuldscheindarlehen 4,0 Mio. EUR sowie für die restlichen 12 Schuldscheindarlehen –89,8 Mio. EUR und für die Namensschuldverschreibungen –55,8 Mio. EUR. Diese schwebenden Geschäfte dienten bzw. dienen der Absicherung eines angemessenen Wiederanlagezinses. Allerdings ist der Zins bei den in den Vorjahren abgeschlossenen Vorkäufen mittlerweile über den vereinbarten Zinssatz gestiegen. Dies würde bei gleichbleibendem Zinssatz zu bilanziellen Verlusten in Höhe der den Nennwert übersteigenden Anschaffungskosten des Basisinstruments führen, darüber hinaus zu entgangenen höheren Erträgen. Auch für den im Geschäftsjahr abgeschlossenen Vorkauf kann nicht ausgeschlossen werden, dass aufgrund eines Zinsanstiegs über den vereinbarten Zinssatz hinaus ebenfalls diese Situation eintritt. Des Weiteren besteht grundsätzlich die Gefahr eines bonitätsbedingten Ausfalls der Emittenten.

Abschlussprüfer

Das vom Konzernabschlussprüfer (PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar entfällt in Höhe von 2.563 Tsd. EUR auf die Abschlussprüfungen und in Höhe von 393 Tsd. EUR auf andere Bestätigungsleistungen. Steuerberatungsleistungen wurden nicht vergeben. Auf sonstige Leistungen entfällt ein Honorar von 8 Tsd. EUR.

Darüber hinaus ergab sich für Abschlussprüfungen durch Netzwerkgesellschaften des Konzernabschlussprüfers ein Honorar von 435 Tsd. EUR; weitere Leistungen wurden nicht vergeben.

Die dargestellten Werte beinhalten keine Umsatzsteuer.

Gewinnverwendungsvorschlag für das Mutterunternehmen

Zur Verfügung der Hauptversammlung
steht ein Bilanzgewinn von:
49.451.274 EUR
Wir schlagen folgende Verwendung vor:
a) Ausschüttung einer Dividende von 3,50 EUR
je dividendenberechtigter Stückaktie
40.320.000 EUR
b) Vortrag auf neue Rechnung 9.131.274 EUR

Sofern die Gesellschaft im Zeitpunkt der Beschlussfassung durch die Hauptversammlung unmittelbar oder mittelbar eigene Aktien hält, sind diese nach dem Aktiengesetz nicht dividendenberechtigt. Der auf die nicht dividendenberechtigten Stückaktien entfallende Teilbetrag wird bei einer Ausschüttung von 3,50 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie ebenfalls auf neue Rechnung vorgetragen.

Nürnberg, 6. März 2024

Vorstand der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG

Harald Rosenberger Katja Briones-Schulz Peter Meier

Wolfram Politt Andreas Politycki Dr. Thomas Reimer

Dr. Jürgen Voß

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG, Nürnberg

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG, Nürnberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Eigenkapitalspiegel und der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und
  • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß §322 Abs.3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen

  • den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht nach §315b Abs.3 HGB
  • den Geschäftsbericht ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen –, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir

verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

  • beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, den 11. März 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Christine Keller ppa. Marina Haag Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüferin

4 Glossar
188

Erläuterung von Fachausdrücken

Erläuterung von Fachausdrücken

Asset-Liability-Management

Zielgerichtete Steuerung von Aktiva und Passiva innerhalb eines Managementprozesses, in dem betriebliche Risiken aufeinander abgestimmt sind.

Assoziierte Unternehmen

Unternehmen, auf deren Geschäfts- und Finanzpolitik ein maßgeblicher Einfluss durch ein in den Konzernabschluss einbezogenes Unternehmen ausgeübt wird. Bei einer Beteiligungsquote zwischen 20% und 50% wird ein maßgeblicher Einfluss vermutet, der keine Möglichkeit zur Beherrschung der Geschäfts- und Finanzpolitik erlaubt. Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet.

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb

Provisionen, Personal- und Sachkosten, die durch den Abschluss von Versicherungsverträgen und die Verwaltung des Versicherungsbestands anfallen.

Beiträge

Gebuchte Beiträge: Beiträge, die im Geschäftsjahr als Zahlungseingang oder Forderung an Versicherungsnehmer gebucht wurden.

Verdiente Beiträge: auf das Geschäftsjahr abgegrenzte Beiträge.

Neu- und Mehrbeiträge: In der Sach- und Krankenversicherung werden Beiträge für im Geschäftsjahr neu zugegangene Versicherungsverträge als Neubeitrag, Beiträge aus freiwilligen oder bedingungsgemäßen Erhöhungen des Versicherungsschutzes bzw. des Entgelts als Mehrbeitrag ausgewiesen. In der Lebensversicherung sind die Erhöhungen im Neubeitrag enthalten. Bei laufender Beitragszahlung fließt der Beitrag für ein Jahr, bei Zugängen gegen Einmalbeitrag der gebuchte Einmalbeitrag in den jeweiligen Ausweis ein.

Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung

Beträge, die der Rückstellung für Beitragsrückerstattung entnommen und zur Erhöhung der Versicherungssummen (Bonus) verwendet oder zur Finanzierung beitragsentlastender Maßnahmen herangezogen werden.

Beitragsüberträge

Aufgrund der Zahlungsweise der Kunden bereits vereinnahmtes Entgelt, das auf Risikoperioden nach dem Bilanzstichtag entfällt.

Beizulegender Zeitwert

Der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen oder für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde.

190

Brutto bzw. netto (= für eigene Rechnung)

Jeweilige versicherungstechnische Position oder Quote vor (= brutto) bzw. nach (= netto) Abzug der Rückversicherung.

Compliance

Gesetzliche und unternehmensspezifische Regelungen zum verantwortungsbewussten und gesetzesgemäßen Handeln des Unternehmens und der Mitarbeiter.

Corporate Governance

System zur Realisierung einer verantwortungsvollen Führung und Überwachung von Unternehmen, das darauf abzielt, das Vertrauen von Anlegern, Kunden, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit zu fördern.

Deckungsrückstellung

Die Deckungsrückstellung wird gebildet, um jederzeit Leistungen erbringen zu können. Der Beitrag für einen Versicherungsvertrag ist im Gegensatz zum damit übernommenen Risiko in der Regel während der Vertragsdauer konstant. Die Deckungsrückstellung gleicht diesen Effekt aus: Sie wird in Zeiten mit niedrigem Risiko gebildet und in Zeiten mit hohem Risiko aufgelöst. Berechnet wird sie als Summe der Barwerte der künftigen Verpflichtungen abzüglich der Summe der Barwerte der künftig eingehenden Beiträge. Bei der fondsgebundenen Versicherung werden mit den nicht zur Deckung von Risiko und Kosten benötigten Beitragsteilen Fondsanteile erworben. Hier ergibt sich die Deckungsrückstellung aus dem Wert der Fondsanteile am Bilanzstichtag.

Depotforderungen/-verbindlichkeiten

Sicherheitsleistungen zur Deckung von Versicherungs-Verbindlichkeiten, die ein Versicherer von den liquiden Mitteln einbehält, die er an einen Rückversicherer im Rahmen eines Rückversicherungsvertrags zu zahlen hat. Der Versicherer weist in diesem Fall eine Depotverbindlichkeit aus, der Rückversicherer eine Depotforderung.

Derivate

Derivate oder derivative Finanzinstrumente sind Finanzinstrumente, deren Wert infolge der Änderung eines bestimmten Zinssatzes, Preises eines Finanzinstruments, Währungskurspreises, Aktienindexes oder einer ähnlichen Variablen steigt oder fällt.

Effektivzinsmethode

Methode zur Berechnung der fortgeführten Anschaffungskosten eines Finanzinstruments und der Allokation von Zinserträgen und Zinsaufwendungen auf die jeweiligen Perioden.

Equity-Methode (auch: at equity)

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sind im Konzernabschluss at equity zu bewerten, das heißt mit dem anteiligen Eigenkapital des Unternehmens zuzüglich etwaiger stiller Reserven und/oder eines Geschäfts- oder Firmenwerts. Entsprechend der Beteiligungsquote erhöhen Gewinne sowie Einlagen und reduzieren Verluste sowie Ausschüttungen bzw. Entnahmen den Wertansatz der Beteiligung.

Fondsgebundene Versicherung

Die fondsgebundene Versicherung wird im Wesentlichen als fondsgebundene Lebensversicherung (auf den Todes- und Erlebensfall) sowie als fondsgebundene Rentenversicherung (Leibrentenversicherung) angeboten. Die zugehörige Kapitalanlage erfolgt ganz oder teilweise in Anteilen eines oder mehrerer Investmentfonds. Die Wertentwicklung der Anteilseinheiten ist bei der fondsgebundenen Lebensversicherung maßgebend für die Versicherungsleistung im Erlebensfall, bei der fondsgebundenen Rentenversicherung für die Höhe der Rente bei Rentenbeginn.

Fortgeführte Anschaffungskosten

Bilanzansatz, bei dem Unterschiedsbeträge zwischen Anschaffungskosten und Rückzahlungsbetrag (Agio bzw. Disagio) den Anschaffungskosten bis zur Fälligkeit des Rückzahlungsbetrags erfolgswirksam ab- oder hinzugerechnet werden ("Amortisation"). Etwaige außerplanmäßige Abschreibungen wegen dauerhafter Wertminderung oder Uneinbringlichkeit werden abgezogen.

Gesamtergebnis (Lebensversicherung und Krankenversicherung)

Das Gesamtergebnis ist das Ergebnis des jeweiligen Geschäftsjahres. Ein Teil fließt als Aufwendungen für Beitragsrückerstattung in die Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB). Der restliche Teil finanziert den Jahresüberschuss bzw. eine eventuelle Ergebnisabführung. Zum Gesamtergebnis tragen die Erträge aus den Kapitalanlagen bei, die über die rechnungsmäßigen Zinsen und die Direktgutschrift hinaus erwirtschaftet werden, sowie ein im Vergleich zur Kalkulation günstigerer Verlauf des Risikos und der Kosten.

Geschäfts- oder Firmenwert

Zur Erläuterung siehe Punkt "Kapitalkonsolidierung".

Gewinnrücklagen (Konzern)

Die gesetzliche Rücklage entspricht der gesetzlichen Rücklage des Mutterunternehmens. Die anderen Gewinnrücklagen enthalten im Wesentlichen die von Konzernunternehmen in den Vorjahren erwirtschafteten Ergebnisse, soweit diese nicht ausgeschüttet wurden.

Gezeichnetes Kapital

Das Gezeichnete Kapital ist bei der Aktiengesellschaft das in Aktien zerlegte Grundkapital. Im Konzern entspricht es dem des Mutterunternehmens.

Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung informiert über die Herkunft und Verwendung der Zahlungsmittel während des Geschäftsjahres. Sie gibt Auskunft darüber, wie sie erwirtschaftet und welche Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen vorgenommen wurden.

Kapitalkonsolidierung

Bei der Kapitalkonsolidierung wird im Rahmen von Unternehmenserwerben der Wertansatz der Anteile, die dem Mutterunternehmen gehören (in der Regel die Anschaffungskosten), mit dem (anteiligen) Zeitwert des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Positive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert und planmäßig über die Nutzungsdauer sowie gegebenenfalls außerplanmäßig abgeschrieben. Negative Unterschiedsbeträge sind als Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in einem separaten Posten nach dem Eigenkapital auszuweisen und unter bestimmten Voraussetzungen erfolgswirksam aufzulösen.

Kapitalrücklage

Über das Gezeichnete Kapital hinausgehende Einzahlungen der Aktionäre in das Eigenkapital der Gesellschaft werden der Kapitalrücklage zugeordnet.

Konsolidierungskreis

Zum Konsolidierungskreis gehören: das Mutterunternehmen, die im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sowie at equity bewertete assoziierte Unternehmen.

Latente Steuern

Aktive latente Steuern sind zu bilanzieren, wenn Aktivposten in der Konzernbilanz niedriger oder Passivposten höher anzusetzen sind als in der Steuerbilanz des betreffenden Konzernunternehmens und sich diese Differenzen in der Zukunft mit steuerlicher Wirkung wieder ausgleichen ("temporäre Differenzen"). Ebenso werden aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge angesetzt. Entsprechend sind passive latente Steuern zu bilanzieren, wenn Aktivposten in der Konzernbilanz höher oder Passivposten niedriger anzusetzen sind als in der Steuerbilanz des betreffenden Konzernunternehmens und sich diese Differenzen in der Zukunft mit steuerlicher Wirkung wieder ausgleichen.

Net Asset Value

Wert aller materiellen und immateriellen Vermögensgegenstände eines Unternehmens oder eines Fonds abzüglich der Verbindlichkeiten. Dieser Substanzwert soll den fundamentalen Wert des Unternehmens oder des Fonds wiedergeben.

Nicht beherrschende Anteile

Sind konzernfremde Gesellschafter an in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen beteiligt, so ist deren Anteil am Eigenkapital der Tochterunternehmen unter diesem Posten auszuweisen.

OTC-Derivate

Derivative Finanzinstrumente, die nicht standardisiert sind und nicht an einer Börse gehandelt werden, sondern zwischen zwei Vertragspartnern individuell (OTC = over the counter) ausgehandelt werden.

Private Equity

Beteiligungskapital, das von Anlegern außerbörslich zur Verfügung gestellt wird.

Rechnungszins

Zinssatz, der bei der Berechnung der Deckungsrückstellung verwendet wird.

Rohüberschuss (Lebensversicherung und Krankenversicherung)

Der Rohüberschuss entspricht dem Gesamtergebnis zuzüglich Direktgutschrift. Zum Rohüberschuss tragen die Erträge aus den Kapitalanlagen bei, die über die rechnungsmäßigen Zinsen hinaus erwirtschaftet werden, sowie ein im Vergleich zur Kalkulation günstigerer Verlauf des Risikos und der Kosten.

Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB)

Die Rückstellung für tatsächliche Beitragsrückerstattung enthält handelsrechtlich realisierte Überschüsse bis zu ihrer Zuteilung an Versicherungsnehmer. Die Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung bildet die Überschussbeteiligung im Konzern ab.

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

Geschätzter Aufwand, der zur Deckung bereits verursachter, im Geschäftsjahr aber noch nicht endgültig abgewickelter Schadenfälle erforderlich ist.

Rückversicherung

Ein Versicherungsunternehmen (Erst- bzw. Vorversicherer) nimmt für einen Teil des selbst übernommenen Risikos Versicherungsschutz bei einem anderen Versicherungsunternehmen (Rückversicherer). Die Rückversicherung entlastet damit den Erst- bzw. Vorversicherer von einem Teil seiner Wagnisse gegen Zahlung von Rückversicherungsbeiträgen.

Schadenquote

Verhältnis der Schadenaufwendungen zu den verdienten Beiträgen.

Schaden-Kosten-Quote

Verhältnis von Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen sowie Schadenaufwendungen zu den verdienten Beiträgen.

Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen (Schaden- und Unfallversicherung)

Die Schwankungsrückstellung ist zum Ausgleich von Schwankungen im Schadenverlauf künftiger Jahre bestimmt. Die ähnlichen Rückstellungen dienen zur Deckung spezieller Risiken in der Produkt-Haftpflicht- sowie in der Atomanlagen-Sach- und -Haftpflichtversicherung.

Solvency II

Dem aktuellen europäischen Versicherungsaufsichts-Regime Solvency II liegt eine ganzheitliche Risikobetrachtung zugrunde. Die wesentlichen Inhalte sind in drei Säulen gegliedert. Säule 1 umfasst Berechnungsvorgaben zur Bestimmung der aufsichtsrechtlichen Solvenzsituation. Bei den Anforderungen der Säule 2 handelt es sich um Vorgaben zur Geschäftsorganisation, die insbesondere die Einrichtung eines Überwachungssystems mit vier Schlüsselfunktionen, umfangreiche Vorgaben an den Aufbau und die Funktionsweise des Risikomanagementsystems und – unter dem Stichwort ORSA (Own Risk and Solvency Assessment) – das Erfordernis einer unternehmenseigenen und zukunftsgerichteten Beurteilung der Risiko- und Solvenzsituation beinhalten. Säule 3 regelt eine sehr umfangreiche Berichterstattung an Aufsichtsbehörde und Öffentlichkeit über Ergebnisse und Vorgehensweisen der Säulen 1 und 2.

Überschussfonds (Solvency II)

Teil der Rückstellung für Beitragsrückerstattung, der als Eigenmittel für die Bedeckung des aufsichtsrechtlichen Solvenzkapitalerfordernisses anrechenbar ist.

Wertberichtigungen

Korrekturposten zu bestimmten Forderungen und weiteren Vermögensgegenständen. Einzelwertberichtigungen berücksichtigen einzelne, abgrenzbare Risiken und erfolgen in der Regel auf Basis von Werthaltigkeitsprüfungen. Pauschalwertberichtigungen tragen dem allgemeinen Ausfallrisiko Rechnung.

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NÜRNBERGER Beteiligungs AG, Ostendstraße 100, 90334 Nürnberg

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