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Allgeier SE

Annual Report Apr 30, 2024

28_10-k_2024-04-30_30bf4e07-80f8-407f-93bd-e4f4accf5303.pdf

Annual Report

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Driving Technology

Unternehmen und Kennziffern im Überblick 4
Vorwort des Vorstands 6
Allgeier am Kapitalmarkt 8
A. Konzernlagebericht 12
1. Grundlagen des Konzerns 13
2. Wirtschaftsbericht 18
3. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage 39
4. Prognosen-, Chancen- und Risikobericht 39
5. Übernahmerelevante Angaben
6. Erklärung zur Unternehmensführung
51
55
7. Allgemeine Hinweise 55
B. Corporate Governance 56
Konzernabschluss 64
Konzernanhang 74
A. Allgemeine Angaben 75
B. Erläuterungen zur Konzernbilanz 96
C. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn
und Verlustrechnung
D. Segmentberichterstattung
124
134
E. Kapitalflussrechnung 138
F. Sonstige Angaben 142
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögen 154
Aufstellung der Konzerngesellschaften 158
Glossar 160
Versicherung des Vorstands 162
Bestätigungsvermerk 163
Bericht des Aufsichtsrats 172
Finanzkalender • Impressum 177

Inhaltsverzeichnis

*Um den Lesefluss zu erleichtern, beschränken wir uns in den Formulierungen in diesem Bericht in der Regel auf das generische Maskulinum, das sich gleichermaßen auf männliche und nicht-männliche Personen bezieht.

In den beiden Konzernsegmenten Enterprise IT und mgm technology partners sind über 3.500 Mitarbeiter* an weltweit insgesamt 44 Standorten in der DACH-Region, in Frankreich, Spanien, Portugal, Polen und Tschechien sowie in Indien, Vietnam und den USA tätig. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Allgeier im fortgeführten Geschäft einen Umsatz von 488 Mio. Euro. Gemäß Lünendonk®-Liste 2023 zählt Allgeier zu den führenden IT-Service-Unternehmen in Deutschland. Allgeier SE ist am Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im General Standard gelistet (WKN A2GS63, ISIN DE000A2GS633). Weitere Informationen unter: www.allgeier.com

Allgeier SE unterstützt mit vollumfänglichen Software- und IT-Services die digitale Transformation

Allgeier SE ist ein Technologie-Unternehmen für digitale Transformation. Die zur Allgeier-Gruppe gehörenden Unternehmen führen ihre Kunden im In- und Ausland mit den umfassenden Software- und IT-Services durch die Herausforderungen des digitalen Wandels und unterstützen die Digitalisierung und Transformation geschäftskritischer Prozesse. Die mit über 2.000 Kunden breite und stabile Kundenbasis besteht aus global agierenden Konzernen, leistungsstarken mittelständischen Unternehmen sowie Auftraggebern des öffentlichen Sektors auf allen föderalen Ebenen. Das Leistungsportfolio reicht von den eigenen Software-Produkten und High-End-Softwareentwicklung über die Beratung und Konzeption bis hin zur langfristigen Betreuung von Softwareanwendungen in der Cloud oder anderen Umgebungen.

1 fortgeführtes Geschäft nach IFRS einschließlich nach IFRS geforderter rückwirkender Anpassungen, Angaben in Mio. Euro (soweit nicht anders vermerkt)

2 einschließlich der im Jahr 2020 abgespaltenen Nagarro

Unternehmen und Kennziffern im Überblick

Konzernkennzahlen1 2019 2020 2021 2022 2023 CAGR
Umsatzerlöse 378,5 351,7 403,3 479,4 488,4 6,6 %
EBITDA 9,0 23,4 38,3 62,3 58,3 59,5 %
Bereinigtes EBITDA 18,2 30,3 45,1 61,4 61,3 35,5 %
EBIT -4,0 7,1 19,8 35,0 32,3
EBT -5,4 8,2 20,2 30,4 23,8
Ergebnis der Periode -10,1 1,1 12,5 22,2 17,0
Bereinigtes Ergebnis je Aktie in Euro (unverwässert) 0,48 0,94 1,80 1,61 2,12
Bilanzsumme am 31.12. 587,02 243,9 485,0 513,3 524,8
Eigenkapital am 31.12. 165,92 105,5 162,9 180,8 189,2
Anzahl feste Mitarbeiter am 31.12. 2.506 2.366 2.937 3.320 3.554 9,1 %

Weitere Informationen und aktuelle Nachrichten zum Unternehmen finden Sie unter www.allgeier.com.

Alle Angaben beziehen sich auf das fortgeführte Geschäft (in Mio. Euro) *EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden

Vorwort des Vorstands

Im Jahr 2023 hat die Wirtschaft weltweit und insbesondere in Deutschland mit den verschiedenen Widrigkeiten gekämpft, die sich im abgelaufenen Jahr zu einer spürbaren Kumulierung verdichteten: Konjunktur wie Aktienkurse hatten unter der hohen Inflation verbunden mit den als Gegenmittel beschlossenen Zinserhöhungen der Zentralbanken zu leiden. Die Lieferketten waren noch nicht wieder vollständig zurück im optimalen Zustand, als sie erneut durch die geopolitischen Spannungen unter Druck gerieten. Die Energie- und Rohstoffpreise sind nach wie vor hoch und sind eine Last für Wirtschaft und Verbraucher. Die Bürokratieaufwände steigen ungebremst und belasten die Unternehmen unverhältnismäßig. Vor allem aber bestehen immer noch erhebliche Unsicherheiten, die durch die multiplen geopolitischen Ereignisse und das Fehlen einer verlässlichen politischen Linie hervorgerufen werden. Das alles beeinflusst unsere Kunden und deren Ausgabeverhalten für IT und Digitalisierung. Nicht zuletzt war der hohe Krankenstand ein belastender Faktor für die Unternehmensentwicklung.

Sehr geehrte Aktionäre, sehr geehrte Geschäftspartner der Allgeier SE,

das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 hat uns in Summe nicht zufrieden gestellt – weder als Aktionäre noch in Bezug auf die erzielten Geschäftsergebnisse. Wir hatten bereits zu Beginn des Jahres damit gerechnet, dass dieses durch die diversen Belastungen kein einfaches werden wird. Gleichwohl sah es zunächst bis ins dritte Quartal hinein danach aus, dass wir unsere moderat gesteckten Wachstumsziele noch erreichen könnten. Im zweiten Halbjahr erwies es sich jedoch zunehmend als schwieriger, ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr 2022 zu erzielen. Insgesamt blicken wir für die Allgeier-Gruppe als Ganzes auf eine stabile Entwicklung in einem zum Teil herausfordernden Jahr 2023 zurück, in dem wir zumindest das gute Niveau des Vorjahres halten und an vielen Stellen ausbauen konnten.

Der Aktienkurs lag zu Beginn des Jahres 2023 noch auf dem Niveau um die 30 Euro und gab über das Jahr hinweg kontinuierlich nach bis auf ein Niveau um die 20 Euro, obwohl sich das Geschäft selbst und unsere Zukunftsperspektiven nicht verschlechtert haben. Es fehlten einfach die guten Nachrichten – sowohl aus dem Unternehmen als auch aus dem gesamten Umfeld. Damit sehen wir ein ordentliches Erholungspotential für die vor uns liegende Zeit.

Azure Cloud-Plattform einschließlich entsprechender KI-Anwendungen, werden zunehmend stark nachgefragt. An dieser Stelle haben wir uns im Jahr 2023 mit den auf Microsoft-Technologien spezialisierten Kollegen der SDX AG verstärkt. Dies sind nur einige wenige Beispiele von vielen für die vielfältigen Wachstumsfelder.

Aus diesen Gründen schauen wir optimistisch in die Zukunft der kommenden Jahre. Für das laufende Geschäftsjahr 2024 erwarten wir in Deutschland noch Belastungen durch die schwache Konjunktur und die anhaltende Vorsicht der Unternehmen sowie die laufenden Haushaltsdebatten. Wir rechnen mit mehr Erholung ab der zweiten Jahreshälfte. Mittelfristig sehen wir für die kommenden drei bis fünf Jahre erhebliche Wachstumschancen, die uns die angestrebte Umsatzsteigerung ermöglichen sollten. Der geänderte Mix unserer Leistungen wird dabei zu einer höheren Marge führen, so dass wir überproportional im Ergebnis wachsen möchten. Unsere eigenen Softwarelösungen und das Know-how unserer mehr als 3.500 Mitarbeiter sind die Basis und der Treiber der Geschäftsentwicklung. Die Kolleginnen und Kollegen in unseren unternehmerisch und sehr selbständig arbeitenden Gruppenunternehmen werden unser Geschäft aktiv weiter gestalten und entsprechend den dynamischen Anforderungen formen und verändern. Begleitend suchen wir auch im Jahr 2024 nach gut zu uns passenden Unternehmen, um unsere Unternehmensgruppe an den richtigen Stellen zu verstärken.

Herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre Verbundenheit.

Der Vorstand der Allgeier SE

Wir sehen aber gleichzeitig enorme Chancen, die aus dem Megatrend der Digitalisierung und dessen verschiedenen Ausprägungen resultieren. Als Dienstleister begleiten wir unsere Kunden bei den vielfältigen und zum Teil grundlegenden Veränderungen für deren Geschäftsprozesse und -modelle. Das schafft mittel- und wahrscheinlich auch langfristig eine Sonderkonjunktur für unsere Branche. Es heißt für uns, technologisch am Ball zu bleiben und die produktiven Partnerschaften mit den Kunden zu suchen und zu pflegen.

Entsprechend ist auch der Geschäftsverlauf des Jahres 2023 für uns zweigeteilt zu beurteilen:

Wir haben insbesondere im Segment Enterprise IT den Mix unserer Geschäftstätigkeit weiter deutlich umgestaltet. Dabei haben wir das eher personaldienstleistungsnahe Projektgeschäft im Volumen nochmals deutlich um eine Größenordnung von mehr als 40 Mio. Euro bzw. mehr als 20 Prozent reduziert und stattdessen die Qualität der Margen und Vertragsmodelle erhöht. Das hat kurzfristig die Ergebnisse belastet und Kosten verursacht, die 2024 nicht mehr anfallen werden.

Gleichzeitig ist unser Geschäft, das die Erstellung von Softwarelösungen und die Erbringung von qualifizierten IT-Dienstleistungen zum Gegenstand hat, 2023 mit 20 Prozent und um mehr als 50 Mio. Euro Umsatz auf ca. 330 Mio. Euro Umsatz gewachsen. Hier haben wir von den besonders nachgefragten Leistungen in Bereichen wie Softwareentwicklung, Open-Source-Lösungen, Cloud- und Plattform-Services oder Cyber-Security profitiert. Die Basis für unser weiteres Wachstum liegt darin begründet. Das Geschäft mit Open Source-Software hat sich in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt. Insbesondere im Bereich der öffentlichrechtlichen Digitalisierung ist die Nachfrage für entsprechende Softwarelösungen sehr hoch und die betreffenden Budgets werden trotz des Ringens um die öffentlichen Haushalte weiter signifikant sein. Die Leistungen rund um das Softwareangebot von Microsoft, insbesondere die

Dr. Marcus Goedsche Vorstand

Hubert Rohrer Vorstand

Moritz Genzel Vorstand

nation mit einer restriktiven Geldpolitik der Zentralbanken nährten die Erwartungen, dass der Leitzinserhöhungszyklus dem Ende entgegen geht. Die sinkende Inflation bei gleichzeitig steigenden Löhnen sollte zu einer Erholung der Kaufkraft und somit neuem Wachstum führen, das in Europa auch durch die nachlassende Energiepreiskrise unterstützt werden sollte.

In der zweiten Jahreshälfte stellte sich tatsächlich die erwartete Zinspause ein, nachdem die Inflationsraten in den USA und Europa sanken. Die amerikanische Notenbank Federal Reserve erhöhte die Zinsen im Juli ein vorerst letztes Mal. Und nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung im September den Leitzins zum zehnten Mal in Folge angehoben hat, blieb anschließend auch im Euro-Raum der Leitzins unverändert. Der DAX erreichte daraufhin Ende Juli ein Allzeithoch und auch der S&P 500 näherte sich seinen Allzeithöchstständen an. Nach zwei verlustreichen Monaten September und Oktober, hellte sich gegen Jahresende die Stimmung an den Aktienmärkten wieder deutlich auf. An den Märkten herrschte zunehmend die Erwartung vor, dass die amerikanische Notenbank und die europäische Zentralbank im Jahr 2024 die Leitzinsen merklich absenken würden. Die Anleihen sanken deutlich. Und im Dezember verzeichneten sowohl wiederum der DAX als nun auch der Dow-Jones-Index und der Nasdaq-100 neue Allzeithochs. In Deutschland, das 2023 unter den großen Industrienationen Wachstumsschlusslicht gewesen war, wuchs die Hoffnung, dass sich die düsteren Rezessionswolken im Verlauf des Jahres 2024 allmählich lichten würden, was die heimischen Börsenindizes stützte. Große Indizes wie DAX, Euro Stoxx 50 oder der marktbreite S&P 500 konnten 2023 auf Jahressicht zweistellige Steigerungen verzeichnen. Allerdings hinkten insbesondere deutsche Nebenwerte der Erholungsrally hinterher und litten unter einer geringen Liquidität, was die Bewertungsdifferenz zwischen Large Caps und kleineren Werten weiter aufklaffen ließ. Der MDAX verzeichnete über das Börsenjahr 2023 nach einem schwachen Vorjahr lediglich einstelliges Wachstum und SDAX und TecDAX erzielten während der zweiten Jahreshälfte trotz Jahresendspurt nur

minimales Wachstum. Und insbesondere eine Reihe deutscher und europäischer Technologie-Nebenwerte litten unter dem schwierigen makroökonomischen Umfeld und wiesen im Schnitt geringe Transaktionsvolumina auf. Hinzu kamen einige schwächere Ergebnismeldungen und Gewinnwarnungen im Sektor. So konnten sich zahlreiche Unternehmen aus der Allgeier-Vergleichsgruppe im abgelaufenen Börsenjahr nicht von den Verlusten des Vorjahres erholen und verloren 2023 auf Jahressicht weiter an Wert.

I m Börsenjahr 2023 musste die Mehrzahl der Unternehmen noch immer mit erheblichen Belastungen wirtschaften. Zu nennen sind die hohe Inflation und hohe Zinsen, Änderungen in Lieferketten und Preisgefügen durch die geostrategischen Verwerfungen, hohe Energiepreise, hoher Krankenstand, Zunahme der Bürokratie und andere Faktoren. In Summe hat sich der Aktienmarkt 2023 wieder deutlich positiver entwickelt als im Vorjahr. Insbesondere die großen Indexwerte haben sich spürbar erholt, auch die großen internationalen Technologieaktien verzeichneten als vermeintlich sichere Häfen deutliche Zuwächse. Der DAX erreichte im Juni ein neues Allzeithoch und notierte zum Ende des ersten Börsenhalbjahres rund 15 Prozent über dem Schlussstand des Vorjahres. Die gedämpfte Güternachfrage des Industrie- und Immobiliensektors hat bei einer gleichzeitig gestiegenen Dienstleistungsnachfrage auf globaler Basis im ersten Halbjahr 2023 dafür gesorgt, dass die Gesamtinflation (sog. Headlineinflation) insbesondere aufgrund gesunkener Rohstoffpreise deutlich gefallen ist. Die fallenden Headlineinflationsraten in Kombi-

Börsenjahr 2023: Nebenwerte profitieren nicht vom allgemeinen Aufschwung

Allgeier-Aktie
Index General Standard
ISIN DE000A2GS633
WKN A2GS63
Aktienanzahl 11.444.313
Aktienkurs (am 02.04.2024) 20,40 Euro
Marktkapitalisierung (am 02.04.2024) 233,5 Mio. Euro

Die Allgeier-Aktie: Kursrückgänge in schwierigem Umfeld

Anders als die größeren Index-Werte in Deutschland und Europa und insbesondere die US-amerikanischen Tech-Giganten konnten viele kleinere deutsche Technologiewerte im Börsenjahr 2023 bislang noch nicht vom allgemeinen Aufschwung an den Aktienmärkten profitieren. Die Liquidität und die Aufnahmefähigkeit der Märkte war insgesamt zu gering, so dass die Bewertungsschere zwischen den großen und liquiden Unternehmen und den Small und Mid Caps weiter aufging. Die Folge war eine deutlich unterdurchschnittliche Transaktionshäufigkeit in diesem Segment. Analog zur Entwicklung bei einigen deutschen und europäischen Wettbewerbern gab auch der Kurs der Allgeier-Aktie über das Börsenjahr 2023 weiter nach. Insgesamt war das Börsenjahr von sehr geringen Handelsvolumina in der Allgeier-Aktie geprägt. Die bereits im ersten Halbjahr recht schwache Dynamik nahm in der zweiten Jahreshälfte noch weiter ab. Nachdem die Allgeier-Aktie am 02. Januar mit einem Kurs von 28,45 Euro in den XETRA-Handel gestartet war, gestaltete sich die Kursentwicklung zunächst positiv. Am 13. Januar erreichte die Allgeier-Aktie ihr Jahreshoch von 33,00 Euro, konnte das Niveau oberhalb der 30-Euro-Marke aber in der Folge nur über wenige Wochen halten. Bereits am 08. März erreichte die Aktie ein Tief bei 25,40 Euro und schaffte daraufhin keinen deutlichen Ausbruch mehr nach oben. Bis Mitte Mai bewegte sich der Aktienkurs um eine Spanne von etwa 26 bis 28 Euro, um anschließend wieder in Richtung der 25-Euro-Marke zu sinken. Auch im Juni gelang der Aktie noch einmal eine kurzzeitige Erholung auf über 28 Euro, um in der Folge bis Ende August jedoch unter einen Kurs von 21 Euro zu sinken. Nach einer weiteren kleinen Erholung im September fiel die Aktie jedoch noch ein wenig weiter und schloss am 23. Oktober sogar einmalig unter der Marke von 20 Euro. An diesem Tag verzeichnete die Aktie auch ihr Jahrestief bei 19,64 Euro. Zum Jahresende stabilisierte sich die Aktie wieder oberhalb der 20 Euro-Marke und beendete ein insgesamt enttäuschendes Börsenjahr am 29. Dezember 2023 mit einem XETRA-Schlusskurs von 21,50 Euro, entsprechend einer Ultimo-Marktkapitalisierung von 246,1 Mio. Euro.

Gegenüber dem Schlusskurs des Vorjahres von 28,35 Euro verzeichnete die Allgeier-Aktie damit binnen Jahresfrist einen Wertverlust von 24,2 Prozent. Inklusive der ausgezahlten Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie erzielte der Wert im Jahr 2023 eine Aktienrendite von -22,4 Prozent.

Zum Jahresende 2023 verfügte die Allgeier SE über eine Marktkapitalisierung von 246,1 Mio. Euro (Vorjahr: 324,0 Mio. Euro), entsprechend einem Rückgang von 24,0 Prozent.

Die durchschnittliche täglich gehandelte Anzahl Allgeier-Aktien im XETRA-Handel verringerte sich im Jahr 2023 deutlich auf 5.936 Stücke (Vorjahr: 19.248 Stücke).

Dividendenzahlung (in Euro) 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Je Aktie 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50
Kennzahlen je Aktie 2023 vs. 2022 2022 2023 Veränderung in %
Ergebnis je Aktie (in Euro)* 1,68 1,17 -30,4
Dividende je Aktie (in Euro) 0,50 0,50 0,0
Jahreshöchstkurs XETRA (in Euro) 59,10 33,0 -44,2
Jahrestiefstkurs XETRA (in Euro) 25,95 19,64 -24,3
Ultimokurs XETRA (in Euro) 28,35 21,50 -24,2
Aktienanzahl (in Stück) 11.427.513 11.444.313 0,1
Ultimo-Marktkapitalisierung (in Mio. Euro) 324,0 246,1 -24,0
Durchschnittlicher Börsenumsatz XETRA
(in Stück pro Tag)
19.248 5.936 -69,2

*fortgeführtes Geschäft nach IFRS

A. Konzernlagebericht

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell der Allgeier-Gruppe

1.1.1 Geschäft und Struktur der Allgeier-Gruppe

Der Allgeier-Konzern ist ein Technologieunternehmen für digitale Transformation. Die Konzerngesellschaften bieten den Kunden ein umfassendes IT- und Software-Services-Portfolio, das von High-End-Softwareentwicklung bis zu Business-Efficiency-Lösungen zur Digitalisierung und Transformation von geschäftskritischen Prozessen reicht.

Der Allgeier-Konzern umfasst zum Ende des Berichtzeitraums 54 vollkonsolidierte Gesellschaften. Im Vorjahr bestand der Allgeier-Konzern aus 56 vollkonsolidierten Gesellschaften. Die oberste Gesellschaft des Allgeier-Konzerns ist die Allgeier SE mit Geschäftssitz in München.

Das operative Geschäft des Allgeier-Konzerns ist in die beiden operativen Segmente Enterprise IT und mgm technology partners mit jeweils eigenem operativem Geschäft strukturiert.

1.1.2 Aufgaben der Allgeier SE

Der Allgeier SE obliegt die Führung, Finanzierung und Strategieentwicklung des Konzerns:

• Strategische Ausrichtung und laufende Überprüfung der Strategie des Konzerns und der operativen Segmente unter der Maßgabe einer wertorientierten und nachhaltigen Unternehmensentwicklung,

  • Koordination und organisatorische Strukturierung der Gruppe,
  • Organisation der Finanzen und Finanzierung der weiteren Konzernentwicklung,
  • Identifikation, Ansprache und Prüfung von potenziell geeigneten weiteren Beteiligungen im In- und Ausland basierend auf der Konzernstrategie,
  • Verhandlung und Durchführung der Erwerbe sowie Veräußerungen von Unternehmen und Beteiligungen,
  • Controlling, Risikomanagement und Compliance,
  • Aufstellung von Bewertungs- und Bilanzierungsrichtlinien sowie Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS,
  • Konzernplanung,
  • Führung und Unterstützung des Managements der operativen Segmente sowie der einzelnen Gruppengesellschaften,
  • Integration der einzelnen Beteiligungen in den Konzernverbund,
  • Organisation und Koordination gruppenübergreifender Gremien und Prozesse,
  • Koordination von gruppenübergreifenden Projektund Vertriebsaktivitäten,
  • Steuerung der gruppenübergreifenden Kommunikation (Public Relations, Investor Relations, Interne Kommunikation) und übergeordnete Teile des Marketings.

tionsmanagement mit integrierten DMS- und ECM-Funktionen metasonic® Doc Suite werden für Kunden dokumentenintensive Geschäftsprozesse unterstützt und hocheffizient abgewickelt. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette der Bearbeitungsprozesse vom Erkennen, Herauslesen und Bearbeiten von Inhalten in professionellen Workflow-Abläufen bis zur revisionssicheren Archivierung unterstützt. Die Lösungen werden auf Kundenwunsch in die IT-Infrastruktur des Kunden integriert oder als vollständige Cloud-Lösungen mit Hosting in eigenen, deutschen Rechenzentren angeboten. Für Unternehmen, die eine ECM-Lösung wie die metasonic® Doc Suite nutzen, ergeben sich Vorteile: Sie können durch effizientere Prozesse Kosten und Zeit sparen. Zudem wird die oftmals noch ausgeprägte analoge Büroarbeit auf diese Weise im hohen Maße automatisiert und die Mitarbeiter werden entlastet.

  • Cyber-Security: Das Thema Datensicherheit wird für Organisationen aller Branchen und Größen immer entscheidender. Das Segment vereint erfahrene Experten aus den Bereichen IT- und Cyber-Security sowie IT-Forensik und deckt mit einem umfassenden Portfolio aus Cyber- und IT-Security-Consulting, Operations sowie (Incident) Response & Emergency die steigenden Ansprüche des IT-Security-Marktes vollumfänglich ab. Das Segment bietet zudem eigene Softwarelösungen, zum Beispiel für die Verschlüsselung von Sharepoint-Plattformen oder die Verschlüsselung des E-Mail-Verkehrs an. Die eigene IT-Security-Softwarelösung julia mailoffice kommt bereits bei zahlreichen Ministerien, Behörden und Großunternehmen zum Einsatz. EMILY und EMILY SP (SharePoint) sorgen für eine sichere Kollaboration.
  • SAP: Das Segment Enterprise IT bietet seinen Kunden Full-Stack-SAP-Services, die von der Projektberatung bis zu Managed Services für den gehobenen Mittelstand reicht.
  • Business-Process-Management (BPM): Business-Software-Solutions dienen der IT-unterstützten Durchführung und Optimierung von Geschäftsprozessen. Im Zusammenspiel mit einer Vielzahl von Softwareprodukten und angesichts sich stetig weiter beschleunigender Änderungszyklen für Software und Geschäftsabläufe müssen Prozess-Tools besonders flexibel sein. Mit der Software metasonic® Process Suite, einer BPM-Software modernster Generation und Plattform für dynamische Prozess-Applikationen, kann Allgeier Kunden dabei unterstützen, in erheblich kürzeren Zyklen

Allgeier-Gruppe als langjähriger Digitalisierungspartner für die öffentliche Hand einerseits, die auf einem breiten Erfahrungs- und spezifischen Know-how-Schatz sowie hervorragenden Referenzen beruht, sowie andererseits von dem hohen Bedarf einer weiteren und rascheren Digitalisierung des Öffentlichen Sektors und dessen Angeboten für Bürger und Unternehmen. Das Segment Enterprise IT kann auf einen großen Ressourcenpool von hochqualifizierten Software- und IT-Experten zugreifen und somit ein hohes Maß an Skalierbarkeit und Flexibilität bei der Projektimplementierung und -betreuung gewährleisten. Die Mitarbeiter vereinen sowohl tiefgreifendes technisches Fachwissen als auch umfassendes Prozess- und Branchen-Know-how und Beratungsexpertise in den Bereichen Open-Source-Softwareentwicklung, Business Efficiency Solutions, Cyber- und IT-Security, Business-Process-Management, Enterprise-Content Management sowie Cloud/Containerisierung. Die Unternehmen des Segments schaffen mit ihren Beratungs-, Entwicklungs-, Projektierungs-, Implementierungs- und Betreuungsleistungen IT-Lösungen in den wesentlichen Kernbereichen für Business-Software wie:

  • Open-Source-Softwareentwicklung, insbesondere im Umfeld öffentlicher Auftraggeber: Durch politische Anforderungen und Initiativen, wie das Streben nach Digitaler Souveränität, den europäischen Datenschutz oder die Kampagne "Public Money, Public Code", gewinnen Open-Source-Lösungen besonders im Umfeld öffentlicher Auftraggeber stetig an Relevanz. Beginnend mit der Beratung rund um dieses Thema, über die Open-Sourcekonforme Softwareentwicklung und die Entwicklung von Branchenlösungen als Open-Source-Software bis hin zur langfristigen Betreuung entsprechender Lösungen aber auch ganzer Communities, entwickelt sich ein vollkommen neuer Markt in Deutschland und Europa. Das Segment Enterprise IT positioniert sich im Wachstumsmarkt der Open-Source-Softwareentwicklung als Innovationsführer für die öffentliche Verwaltung.
  • BDP Business Digitalization Platform: In diesem Bereich liegen die historischen Wurzeln des Allgeier-Konzerns. Mit der Eigenentwicklung syntona logic®, führenden Softwarelösungen internationaler Hersteller wie Microsoft und SAP sowie branchenspezifischen Ergänzungen aus der itrade-Serie werden Business Efficiency-Lösungen zur Digitalisierung der Geschäftsprozesse für Mittelstands- und Enterprise-Kunden umgesetzt.
  • Dokumentenmanagement (DMS)/Enterprise-Content Management (ECM): Mit dem eigenen digitalen Informa-

maßgeschneiderte Softwarelösungen herzustellen. Durch interaktive Touchscreens wird dieser Prozess deutlich vereinfacht: An ihnen können Teams spielerisch ihre Geschäftsbläufe zusammenstellen und auf einfache und intuitive Weise funktionsfähige Applikationen bauen – ganz ohne Programmieraufwand.

  • Cloud-Lösungen: Das Segment Enterprise IT baut und betreibt für seine Kunden eine Vielzahl von Cloud-Lösungen in den oben genannten Einsatzfeldern. Die Softwarelösungen können sowohl in privaten Cloud-Umgebungen (Unternehmens-Cloud) als auch in Allgeier-Rechenzentren oder öffentlichen Cloud-Umgebungen (Public Cloud) betrieben werden. An erster Stelle stehen höchste Daten- und Ausfallsicherheit sowie die Zuverlässigkeit und Belastbarkeit bei hohem Datenaufkommen. Die Angebote des Segments nutzen neben vielen mittelständischen Unternehmen auch große international tätige Konzerne und die öffentliche Verwaltung.
  • Mobile: Für den Zugang zu den verarbeiteten Daten werden Benutzeroberflächen für eine Vielzahl unterschiedlicher mobiler Endgeräte (Mobile Devices) zum Standard moderner Business-Software. Das Segment Enterprise IT setzt für zahlreiche Anwendungen individuelle Lösungen im Bereich Mobile Applications um.

Die Unternehmen des Segments Enterprise IT waren im vergangenen Geschäftsjahr für mehr als 2.000 Kunden in Deutschland und international tätig. Dazu zählen Großunternehmen wie beispielsweise 19 der 40 DAX-Unternehmen (Vorjahr: 18 der 40 DAX-Unternehmen) ebenso wie eine Vielzahl öffentlicher Auftraggeber auf den verschiedenen föderalen Ebenen und zahlreiche mittelständische Unternehmen. Die Kunden verteilen sich breit auf eine Reihe unterschiedlicher Branchen. Besonderes Branchen-Know-how weisen die Unternehmen des Segments im Bereich Public/Öffentliche Auftraggeber sowie Versicherungen, Chemie/Pharma und Industrie auf.

Die Gesellschaften im Segment Enterprise IT verfügten zum Stichtag 31. Dezember 2023 über 32 Standorte, davon 22 in Deutschland, sieben im übrigen Europa und drei in Asien.

Segment mgm technology partners

Das Segment mgm technology partners ("mgm") ist ein internationaler Softwareanbieter, der zu den führenden Anbietern für E-Government und Commerce-Lösungen in Deutschland gehört. mgm steht für ein integriertes Serviceangebot mit der Zielsetzung der hocheffizienten Software-

1.1.3 Geschäft der Segmente

Konzeption, Entwicklung, Einführung und Betrieb von Business-Software-Lösungen wie Enterprise-Resource-Planning (ERP), Dokumentenmanagement (DMS)/ Enterprise-Content Management (ECM, eCommerce, Business-Process-Management (BPM), BDP – Business Digitalization Platform & Business Efficiency-Lösungen jeweils auf der Basis proprietärer Softwarelösungen sowie den Lösungen großer Hersteller wie Microsoft, SAP, ServiceNow etc.

IT-Dienstleistungen und Open-Source-Softwareentwicklung im Bereich der öffentlichen Auftraggeber

Beratung, Softwarelösungen und Betreuungskonzepte im Bereich Cyber-Security und Compliance Cloud-Transformation und cloudbasierte Managed-Services in den führenden Cloudumgebungen (Azure, Google etc. oder individuelle Cloudumgebungen des Kunden) Asset- und Service-Management

Enterprise IT mgm technology partners Lösungs- und Leistungsportfolio

Integriertes Dienstleistungsportfolio für Enterprise-Anwendungen: • Enterprise Low-Code-Plattform

mgm A12

• Effizientes model-driven Enterprise Software Engineering Umsetzung und Betrieb von Enterprise-Projekten unter Nutzung folgender Kernbereiche: • Digital Consulting und Manage-

ment Consulting • Business Analysis • Design & Usability (UI/UX) • Software Development • Web & Application Security • Quality Assurance, Testautomatisierung • SAP-Prozessoptimierung,

S/4HANA • Cloud

Segment Enterprise IT

Das Segment Enterprise IT ist ein Komplettanbieter von IT-Lösungen und -Services für geschäftskritische Prozesse mit einer breiten und tiefgreifenden Expertise. Das Segment Enterprise IT unterstützt globale Konzerne, mittelständische Unternehmen sowie Auftraggeber des öffentlichen Sektors bei der digitalen Transformation und der Optimierung ihrer digitalen Geschäftsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Segment bietet den Kunden ein vollumfängliches IT-Services- und Projektportfolio für große Softwareprojekte und langfristige Managed-Services- und Wartungsverträge. Dabei entwerfen, realisieren und betreiben die Gesellschaften des Segments komplette IT-Lösungen für die Umsetzung und Unterstützung von unternehmenskritischen Geschäftsprozessen der Kunden auf der Basis von Business-Software-Produkten. Dazu verwenden die Unternehmen des Segments eigene IP-basierte Softwarearchitektur und -lösungen sowie marktführende Softwareprodukte und Plattformen für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen in Zusammenarbeit mit Anbietern wie Microsoft, SAP, IBM und Oracle. Einen Schwerpunkt bildet die Entwicklung von Softwarelösungen auf der Basis von Open-Source-Komponenten. Das Segment profitiert dabei gleichermaßen von der guten Positionierung der entwicklung. Dies wird erreicht durch die A12 Enterprise-Low-Code-Plattform, Model-driven Software Engineering und jahrzehntelange Erfahrung in der Implementierung von Enterprise-Projekten. Für die stetige Verbesserung dieses Konzepts und um die führende Position auszubauen, arbeitet mgm auch mit mehreren Universitäten zusammen (RWTH Aachen, Universität Bern, LMU München, Universität Bamberg).

mgm wird insbesondere bei großen, komplexen und langlaufenden Softwareprojekten beauftragt, wenn Skalierbarkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit im Mittelpunkt stehen, z. B. bei ELSTER und Kunden wie Lidl oder Allianz. Dies macht mgm zum starken Partner für Handel, Versicherungen und den öffentlichen Sektor – Branchen, die für die kommenden Jahre allesamt eine starke Digitalisierungsdynamik aufweisen.

mgm hat die eigenen Software-Produktionsprozesse in den zurückliegenden Jahren konsequent verbessert – hin zu einer projektübergreifenden Optimierung. Ergebnis ist eine eigene Produktentwicklung auf Basis der A12 Enterprise-Low-Code-Plattform. Darauf aufbauend werden Softwareprodukte wie mgm Cosmo (Branchenlösung für Industrieversicherungen) und TMT (Testmanagement für Softwareentwicklung) angeboten. mgm bringt so die im eigenen Unternehmen erprobten Vorgehensmodelle und Werkzeuge in den Markt und wird damit ein wertvoller Partner für alle Unternehmen, die aus strategischen Gründen mehr und mehr Softwarekompetenz in ihrer Wertschöpfungskette aufbauen, statt Entwicklungsaufträge auszulagern. Je mehr Anwendungen nach diesem industriellen Fertigungsansatz umgesetzt werden, umso stärker werden mgm und auch die Kunden von diesem skalierbaren Ansatz profitieren. mgm folgt dabei dem Ansatz der Digitalen Souveränität, nach der jedes Unternehmen die Hoheit und das Wissen über die eigenen IT-Systeme und Daten behält.

Zusammen mit dem dedizierten Serviceangebot der Tochterunternehmen mgm consulting partners (Managementberatung), mgm security partners (Security), mgm integration partners (SAP-Prozessoptimierung) und QFS Quality First Software (Testautomatisierung) deckt mgm die komplette Bandbreite für Digitalisierungsprojekte ab: Von Digital Consulting und Software Development über Integration, SAP, S/4HANA bis hin zu Infrastruktur, Managed Services und Cloud.

  • Mit der mgm eGrocery-Software auf Basis der SAP Commerce Cloud existiert eine erprobte Lösung für moderne Online-Shops speziell für den Lebensmittelhandel inklusive angebundener Picking-App für Click & Collect-Angebote.
  • Das Tochterunternehmen mgm integration partners ist spezialisiert auf SAP-Prozessoptimierung für Supply Chains. Durch die Kombination dieser besonderen Expertise mit den Erfahrungen anderer mgm-Bereiche rund um die Beratung in ERP-Migrationsprojekten (S/4HANA) und Umsetzungen mittels SAP Commerce Cloud entsteht ein vielschichtiges SAP-Lösungsangebot. Dies wurde in jüngerer Vergangenheit vor allem bei internationalen Fashion-Herstellern sehr erfolgreich implementiert.

Insurance

  • Seit 2006 liegt ein Fokus von mgm auf der Digitalisierung im Industrieversicherungsgeschäft. "mgm Cosmo" auf Basis der A12 Enterprise-Low-Code-Plattform bietet als digitale Plattform im hochkomplexen und individuellen Industrieversicherungsgeschäft integrierte Produktkonfiguration, Underwriting, digitale Kollaboration, Deckungs-, Schadens- und Prozessmodellierung und – in einer finalen Ausbaustufe – eine Ende-zu-Ende-Digitalisierung der Geschäfts- sowie Kundenprozesse.
  • Teil der Plattform-Strategie ist der Aufbau langfristiger Partnerschaften mit Versicherern und Maklern, durch die mgm unmittelbar am Erfolg von Digitalisierungsinitiativen partizipieren will.
  • Im Consulting für die Versicherungsbranche liegt der Fokus auf Business-Intelligence und Data-Warehouse-Projekten, u. a. im Kontext von Solvency II.

Einen weiteren wichtigen Branchenschwerpunkt bildet bei der Managementberatung (mgm consulting partners) die Branche der Energieversorger, hier insbesondere mit den Leistungen CIO Advisory und Sourcing.

Das Segment mgm technology partners arbeitete im zurückliegenden Geschäftsjahr 2023 für über 500 Kunden, darunter 16 der 40 DAX-Unternehmen (Vorjahr: 12 der 40 DAX-Unternehmen) sowie zahlreiche öffentliche Auftraggeber und Institutionen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.

Die Gesellschaften des Segments verfügten zum Stichtag 31. Dezember 2023 über 19 Standorte, davon 12 in Deutschland, jeweils einen Standort in Frankreich, Österreich, Portugal, in der Tschechischen Republik und den USA sowie zwei Entwicklungsstandorte in Vietnam.

Die Kernzielbranchen im Überblick:

Public Sector

  • mgm steht als Technologiepartner und Entwickler hinter dem ELSTER-Projekt, dem Verfahren für die elektronische Steuererklärung in Deutschland. Heute werden Einkommensteuererklärungen von mehr als 30 Mio. Bürgern an die Finanzverwaltungen übertragen. Die vollständige Datenvalidierung, Datenverschlüsselung und -übermittlung erfolgen entweder über "Mein ELSTER", die Plattform der Steuerverwaltung mit zahlreichen elektronischen Diensten unter elster.de, oder mittels der Komponente ERiC (ELSTER Rich Client), die ebenfalls von mgm betreut wird und in sämtlichen Steuerprogrammen eingebunden ist. In Summe haben die Systeme 2023 über 60 Mio. abgegebene Erklärungen zur Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer und Grundsteuer verarbeitet – plus Einnahmenüberschussrechnungen, Feststellungserklärungen und anderen Vorgängen. Von Unternehmen und Organisationen kamen über 60 Mio. Umsatzsteuerund Lohnsteueranmeldungen. Modulare Teile aus dem ELSTER-Ökosystem spielen inzwischen auch eine große Rolle bei weiteren E-Government-Lösungen wie die Infrastruktur des einheitlichen Unternehmenskontos in Deutschland, das Unternehmer eine digitale Identität in Form eines Benutzerkontos mit integriertem Postfach für Mitteilungen und behördliche Bescheide bietet.
  • Die mgm A12 Plattform ist im Public Sector eine erprobte Lösung für die gesetzlich verankerte OZG-Umsetzung (Onlinezugangsgesetz) sowie weitere Digitalisierungsund Infrastrukturprojekte auf Bundes- und Länderebene in Behörden und Unternehmen der öffentlichen Hand.
  • Vor allem im Public Sector nehmen in den vergangenen Jahren Projekte in Anzahl und Umfang zu, in denen aus dem gesamten Segment Entwickler und Architekten, Qualitätssicherungsexperten, sowie Sicherheitsspezialisten zusammen mit Beratern gemeinsam für Kunden arbeiten.

Retail/Commerce

• mgm versteht Commerce als individuelles High-Speed-Geschäft. Das Unternehmen unterstützt die komplette Wertschöpfungskette im Handel, vom Einkauf über den Warenfluss bis zum Front-Office mit individuellen Lösungen, die das Optimierungspotenzial der Kunden maximal ausschöpfen und so einen signifikanten Beitrag zum Geschäftserfolg liefern.

1.2 Steuerungssystem

Das Geschäft der Allgeier-Gruppe wird in einer abgestuften Organisation gesteuert. Dabei existieren die folgenden Ebenen, auf denen jeweils die Unternehmenssteuerung erfolgt:

  • Group Level: Steuerung durch den Vorstand der Allgeier SE
  • Segment Level: Steuerung durch die Führungen der operativen Segmente
  • Company Level: Steuerung durch die Geschäftsleitungen der Einzelgesellschaften

Auf jeder Ebene findet die Steuerung des operativen Geschäfts anhand von Kennzahlen wie Deckungsbeitrag, Profitabilität und Bilanzrelationen statt, die für jedes Geschäftsjahr in einer Unternehmensplanung festgelegt werden. Diese Unternehmensplanung wird im Laufe des Jahres in der Regel quartalsweise durch weitere Forecasts ergänzt. Die Unternehmensplanung ist Maßstab für die Steuerung der Geschäftsaktivitäten auf Ebene der Einzelgesellschaften sowie für das monatliche Reporting zwischen Einzelgesellschaft und Segment sowie Allgeier SE. Das Reporting sieht einen monatlichen Plan/Ist-Vergleich vor. Quartalsweise finden zwischen dem Vorstand der Allgeier SE und den Führungen der Einzelgesellschaften Quarterly Business Review Meetings statt, in denen der Geschäftsverlauf, die Entwicklung des Geschäftsumfelds und des Marktes, die Strategie, die Entwicklung der Chancen und Risiken und eventuell erforderliche Maßnahmen besprochen werden. Im Fall von Abweichungen werden in den Quarterly Business Review Meetings – sowie bei Bedarf in zusätzlichen Meetings und Telefonaten in höherer Frequenz – auf den verschiedenen Ebenen entsprechende Maßnahmen zur Rückkopplung auf das operative Geschäft beschlossen und ergriffen. Das Reporting des Vorstands an den Aufsichtsrat basiert ausgehend von der Unternehmensplanung auf den vorgenannten finanziellen und qualitativen Parametern.

1.3 Forschung und Entwicklung

Der Allgeier-Konzern betreibt laufend die Fortentwicklung der bestehenden eigenen Produkte (z. B. die ERP-Lösungen syntona logic, Aurelo Energiepark Manager und Allgeier itrade, die metasonic Digitalisierungsplattform, die E-Commerce-Lösung MySign, die Compliance-Management-Software DocSetMinder ONE, die Security-Lösung julia mailoffice sowie die Enterprise-Low-Code-Plattform A12 und die Evo-Suite-Produktfamilie zur Geschäftsprozessoptimierung), auch in Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einheiten der Segmente. Die Weiterentwicklung der Softwareprodukte des Segments Enterprise IT erfolgt an den deutschen und Schweizer Standorten sowie am Standort der Einheit Evora in Bangalore (Indien). Mit Ausnahme der Entwicklung und Weiterentwicklung der eigenen Produkte wendet der Allgeier-Konzern gewöhnlich keine hohen Beträge für die klassische Forschung auf. Entwicklungsleistungen werden vielfach auch im Zusammenhang mit Kundenprojekten erbracht und abgerechnet.

Im Geschäftsjahr 2023 haben wir Aktivierungen insbesondere im Rahmen der Weiterentwicklung unserer selbst entwickelten Softwarelösungen vorgenommen, so insbesondere die Low-Code-Plattform A12 der mgm technology partners sowie die Produkte im Geschäftsfeld Allgeier inovar. Diese umfassen Softwarelösungen zur digitalen Transformation in den Feldern Enterprise Resource Planning (ERP), Enterprise Content Management & Business Process Management (ECM/BPM) sowie B2B-E-Commerce.

Insgesamt wurden im fortgeführten Geschäft während des Berichtszeitraums Leistungen für die Entwicklung von Produkten in Höhe von 7,8 Mio. Euro (Vorjahr: 6,9 Mio. Euro) aktiviert. Die Abschreibungen für die aktivierten Entwicklungen betrugen 3,3 Mio. Euro (Vorjahr: 2,2 Mio. Euro). Der Quotient zwischen Abschreibungen und Aktivierungen des Geschäftsjahrs lag im Geschäftsjahr 2023 entsprechend bei 42 Prozent (Vorjahr: 32 Prozent). Die Buchwerte an aktivierten selbst erstellten Entwicklungsleistungen betrugen zum 31. Dezember 2023 13,7 Mio. Euro (Vorjahr: 9,2 Mio. Euro).

Die Inflationsrate ging im Jahresverlauf 2023 gegenüber dem Jahr 2022 spürbar zurück, insbesondere aufgrund einer deutlichen Abschwächung der Kostensteigerungen bei Energie und Nahrungsmitteln. Im Gesamtjahr 2023 betrug die Gesamtinflation nach Angaben des Statistischen Bundesamts 5,9 Prozent.

Das Defizit im Staatshaushalt belief sich 2023 laut Statistischem Bundesamt auf 2,0 Prozent, womit das Finanzierungsdefizit gegenüber dem Vorjahr zurückging. Sinkenden Steuereinnahmen u. a. aufgrund des erhöhten Einkommensteuergrundfreibetrags und infolge der Kaufzurückhaltung bei Immobilien standen steigende Sozialbeiträge aufgrund der weiterhin robusten Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gegenüber. Zugleich erhöhten sich die staatlichen Ausgaben deutlich, insbesondere im Zusammenhang mit den Entlastungspaketen der Bundesregierung, die als Reaktion auf die starke Inflation und die hohen Energiepreise beschlossen wurden.

Auch die europäische und die globale Wirtschaft kühlten sich im Jahr 2023 aufgrund der hohen Inflationsraten und der geldpolitischen Straffung merklich ab, obgleich das Wachstum weniger stark abnahm als in Deutschland. Unter den fortgeschrittenen Volkswirtschaften konnten lediglich die USA – getrieben durch private Konsumausgaben und Unternehmensinvestitionen – ein robustes Wachstum aufweisen. Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft blieb trotz der Abkehr von der restriktiven COVID-19-Politik hinter den Erwartungen zurück und auch das Wachstum in anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften und in den Schwellenländern zeigte zwar ein heterogenes Bild, blieb jedoch insgesamt gedämpft. Laut derzeitigen Schätzungen ist das globale BIP 2023 etwa 2,7 bis 3,1 Prozent gewachsen. Gemäß dem Sachverständigenrat der deutschen Wirtschaft wuchs die Wirtschaft im Euro-Raum um 0,6 Prozent. Für die gesamte Europäische Union berechnet die EU-Kommission 2023 ein Wachstum von 0,5 Prozent.

Im laufenden Jahr 2024 soll die deutsche Wirtschaftsleistung nach Berechnungen der Wirtschaftsforscher und -verbände wieder ein wenig zunehmen. Das ifo-Institut und das IfW erwarten einen preisbereinigten BIP-Anstieg von 0,2 Prozent bzw. 0,1 Prozent. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung rechnet mit 0,7 Prozent Wachstum. Die Bundesregierung prognostiziert in ihrem Jahreswirtschaftsbericht auch nur noch ein Wachstum von 0,2 Prozent. Die wirtschaftliche Erholung wird sich nach Meinung der Konjunkturforscher im Jahres-

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen: Erwartung bleibt nach Rezessionsjahr eingetrübt

2022 hatte die deutsche Wirtschaft noch ein Wachstum von 1,8 Prozent verzeichnet. Im Jahresverlauf 2023 zeigte sich, dass die Wirtschaft von den Nachwehen der Energiekrise und der straffen Geldpolitik der Notenbanken insbesondere im Winterhalbjahr stärker betroffen war als ursprünglich erwartet. Die hohe Inflation ließ in vielen Absatzmärkten die Kaufkraft sinken und die Finanzierungskosten steigen, wodurch sich die Nachfrage spürbar abschwächte. Zusätzlich haben nach Meinung des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW) Sondereffekte wie ein ungewöhnlich hoher Krankenstand und der Einbruch des Staatskonsums nach Ende der Corona-Maßnahmen die Wirtschaftsleistung merklich gedämpft, die überdies durch den anhaltenden Arbeitskräftemangel und Lieferengpässe belastet war. Eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte blieb aus und nahezu alle Branchen hatten unter den konjunkturellen Schwierigkeiten zu leiden. Die Konsum- und Baukonjunktur wurde von den kräftigen Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank besonders beeinträchtigt. Obwohl im Jahresverlauf die angebotsseitigen Engpässe allmählich an Bedeutung verloren, machte sich nachfrageseitig die abkühlende Weltkonjunktur verstärkt bemerkbar und traf vor allem exportierende Unternehmen. Die Industrieproduktion konnte sich trotz merklich gesunkener Energiepreise von ihrer Schwäche nicht erholen. So schrumpfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts und gemäß Jahreswirtschaftsbericht 2024 der Bundesregierung um 0,3 Prozent.

Die positive Ausnahme bildete im Jahr 2023 trotz des anhaltenden Fachkräftemangels die IT- und Telekommunikationswirtschaft (ITK). Die Branche zeigte sich krisenfest und übertraf in ihrer Wachstumsdynamik die Gesamtwirtschaft signifikant. Für 2023 geht der deutsche Digitalverband BITKOM für die heimischen ITK-Unternehmen im Teilmarkt für Informationstechnik von einem Umsatzplus von 3,0 Prozent aus. Ohne den IT-Hardware-Sektor, der 2023 schrumpfte, wäre die IT-Branche sogar noch stärker gewachsen. Mit 9,6 Prozent am deutlichsten wuchs innerhalb des IT-Markts das Geschäft mit Software. Die Umsätze inländischer Unternehmen mit IT-Services stiegen um 5,3 Prozent. Details zur Entwicklung der Branche finden sich im nachfolgenden Abschnitt 2.1.2.

verlauf erst allmählich einstellen. Im ersten Quartal 2024 zeigte sich noch keine konjunkturelle Belebung und die deutsche Wirtschaft verharrte nach Berechnungen des ifo-Instituts weiterhin im Rezessionsbereich. Das BIP fiel demnach in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 0,2 Prozent. Belastend wirkten laut ifo-Institut Sonderfaktoren wie der hohe Krankenstand, die Streiks bei der Deutschen Bahn sowie der außergewöhnlich kalte und schneereiche Januar.

Die globale Wirtschaft wird nach Erwartung des Sachverständigenrats der deutschen Wirtschaft 2024 um 2,2 Prozent wachsen. Die OECD rechnet mit einem Wachstum von 2,9 Prozent. Die OECD hält fest, dass sich die Straffung der Geldpolitik in den Volkswirtschaften bemerkbar mache und die Wirtschaftsweisen betonen, dass sich die Konsumaussichten trotz sinkender Inflationsraten nur graduell verbesserten. Dies macht sich auch im Euro-Raum bemerkbar, dessen Wirtschaft nach Auffassung der Experten im Jahr 2024 eine Wachstumsrate von 1,1 Prozent erreichen wird. Die EU-Kommission geht davon aus, dass die schwächere Wachstumsdynamik in der EU bis ins laufende Jahr 2024 anhalten wird, da die Auswirkungen einer restriktiven Geldpolitik die Wirtschaftstätigkeit voraussichtlich weiter dämpfen werden. Für 2024 prognostiziert die EU-Kommission eine leichte Erholung des Wachstums innerhalb der Europäischen Union auf 0,9 Prozent, die darauf fußt, dass die Inflation weiter nachlässt, der Arbeitsmarkt robust bleibt und die Realeinkommen sich allmählich erholen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die gesamtwirtschaftlichen Aussichten trotz der Hoffnung auf eine leichte konjunkturelle Erholung zunächst noch eingetrübt bleiben.

2.1.2 Branchenbezogene Rahmenbedingungen: Stabiles Wachstum in schwierigem Umfeld und optimistischer Ausblick; anhaltender Fachkräftemangel

Die ITK-Gesamtbranche (Informationstechnik, Telekommunikation und Consumer Electronics) erweist sich als krisenfest. Die Digitalwirtschaft ist im Gegensatz zu anderen Industrien auch im Rezessionsjahr 2023 gewachsen. Treiber des Wachstums waren wiederum das Geschäft mit Software und IT-Services. Der Branchenverband BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Consumer Electronics) sagt in seiner Prognose für 2024 für die Gesamtbranche mehr als eine Verdopplung des Wachstums von 2,0 Prozent auf 4,4 Prozent und Inlandsumsätze von 224,3 Mrd. Euro voraus. Laut BITKOM stehen die deutschen Digitalunternehmen in einem schwierigen Umfeld stabil und blicken optimistisch in die Zukunft. An die Politik richtet der Verband die Forderung, die positive Dynamik zu verstärken und den ITK-Unternehmen größere Freiräume für Innovationen und mehr Planungssicherheit zu geben. Dafür brauche es quer durch alle Branchen und in der öffentlichen Verwaltung eine massive Erhöhung der Investitionen in digitale Technologien und parallel mehr Schutz im Cyberraum.

Damit bildete das für Allgeier relevante Segment der Informationstechnik auch im Jahr 2023 die tragende Säule des Wachstums innerhalb der deutschen Technologiewirtschaft. Mit IT wurden nach aktueller BITKOM-Prognose 2023 142,9 Mrd. Euro umgesetzt. Die entsprechenden Umsätze der IT-Branche wuchsen demnach um 2,2 Prozent (2022: Wachstum um 8,7 Prozent). Für das gegenüber dem Vorjahr schwächere Wachstum war innerhalb der IT-Branche vor allem das für Allgeier wenig relevante Geschäft mit IT-Hardware verantwortlich, das im Jahr 2023 deutlich rückläufig war (-5,4 Prozent).

Demgegenüber verzeichnete das Geschäft mit Software und IT-Services in Deutschland auch im Rezessionsjahr ein deutliches Wachstum. Die Umsätze mit Software wuchsen 2023 auf 41,5 Mrd. Euro, entsprechend einer Steigerung um 9,6 Prozent. Treiber des Wachstums waren Geschäfte mit Software für die Systeminfrastruktur von Unternehmen (+9,0 Prozent auf 9,2 Mrd. Euro), darunter insbesondere Security-Software (+18,3 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro), sowie mit Plattformen für die Entwicklung, das Testen und die Bereitstellung von Software (+11,5 Prozent auf 10,9 Mrd. Euro) und Tools zur Kollaboration (+15,4 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro). Das Geschäft mit KI-Lösungen wies ein herausragendes Wachstum um 40,8 Prozent auf eine Milliarde Euro auf. Die Umsätze mit IT-Services stiegen nach BITKOM-Angaben um 5,1 Prozent auf 49,4 Mrd. Euro. Der Digitalverband hebt hervor, dass dieses Geschäft zumeist langfristig angelegt ist und weniger stark von Konjunkturschwankungen beeinflusst wird.

Der BITKOM geht für den Markt der Informationstechnik trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds auch für 2024 von einem überproportionalen Wachstum aus. Nach aktueller Prognose sollen 2024 mit Software, IT-Services und IT-Hardware deutschlandweit 151,5 Mrd. Euro umgesetzt werden, das entspricht einem Plus von 6,1 Prozent. Ein wiederum überproportionales Wachstum von 9,4 Prozent auf 45,4 Mrd. Euro wird dabei für das für Allgeier im besonderen Maße relevante Branchensegment Software erwartet.

2.2 Geschäftsverlauf 2023

Das Geschäft unserer Gruppe verlief im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 angesichts der vielfältigen Herausforderungen erfreulich stabil. Der Konzernumsatz über alle Segmente und Geschäftsfelder des fortgeführten Geschäfts wuchs auf 488,4 Mio. Euro (Vorjahr: 479,4 Mio. Euro). Rückenwind brachte uns vor allem das durch Digitalisierung getriebene Wachstum der IT- und Software-Branche, welches deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum liegt. Dies hat dem größeren Teil unseres Geschäfts zu zweistelligem Wachstum verholfen. In Summe konnten wir die ursprünglich für das Geschäftsjahr gesteckten Ziele für die gesamte Allgeier-Gruppe nicht erreichen. Die Gründe hierfür waren unterschiedlicher Art:

Zunächst einmal war festzustellen, dass die verschiedenen konjunkturellen Einflüsse im Kreis unserer Kunden an der

Besonders getrieben werden soll das Wachstum im laufenden Jahr beispielsweise durch das Geschäft mit Plattformen für Künstliche Intelligenz, mit Kollaborationstools sowie mit Sicherheits-Software. Für das für Allgeier ebenfalls besonders relevante Branchensegment IT-Services geht der Digitalverband von 4,8 Prozent Wachstum auf 51,7 Mrd. Euro im Jahr 2024 aus. Der Markt für IT-Services wird von Leistungen zum IT-Outsourcing dominiert, das für knapp die Hälfte der erzielten Umsätze steht.

Das Geschäftsklima der deutschen Digitalbranche bleibt robust. Der relevante BITKOM-ifo-Digitalindex lag zu Jahresbeginn 2024 weiterhin signifikant höher als das Geschäftsklima der Gesamtwirtschaft. Bereits während der COVID-19-Pandemie hatte sich gezeigt, dass vor allem in Krisenzeiten die Digitalisierung als ein wichtiger Teil zur Lösung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen angesehen wird. Unternehmen, Staat, aber auch die Zivilgesellschaft treiben die digitale Transformation weiter voran und investieren in Infrastruktur, Geräte, Software und Services.

Grundsätzlich sorgt der weltweite Trend der Digitalisierung dafür, dass sich nahezu alle Geschäftsmodelle wandeln und erheblich durch IT und Software beeinflusst sind. Dies wirkt sich tendenziell erhöhend auf die Ausgaben und Investitionen in IT und Softwarelösungen aus. Die Investitionen in IT und Software zeigten sich bereits in den zurückliegenden Jahren weitestgehend losgelöst von Schwankungen in der Konjunktur der Gesamtwirtschaft. Treiber sind wesentliche Markttrends und Technologien wie Cyber/Information Security, Cloud Transformation, Data Analytics, IoT (Internet der Dinge) und Edge-Computing sowie digitale Plattformen und mobile Applikationen, und – in immer stärkerem Maße – Künstliche Intelligenz und Machine Learning, Low-Code-Softwareentwicklung, Blockchain und Augmented/Virtual Reality.

Vor Herausforderungen stellt die Branche der anhaltende Fachkräftemangel. Obwohl laut Angaben des BITKOM in den deutschen Unternehmen 2023 und 2024 rund 50.000 neue IT-Jobs entstehen, würde das Arbeitsplatzwachstum noch deutlich stärker ausfallen, wenn ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stünden. Zum Jahresende 2023 waren über 1,3 Mio. Menschen in der IT-Branche beschäftigt, bis Ende 2024 soll die Stellenanzahl um weitere 2,7 Prozent wachsen. Branchenübergreifend fehlten in deutschen Unternehmen nach BITKOM-Angaben jedoch 149.000 IT-Experten.

einen oder anderen Stelle vor allem im zweiten Halbjahr 2023 zu einer Zurückhaltung bei Ausgaben geführt haben. Dies hat den Vertrieb insbesondere für das zweite Halbjahr erschwert, so dass wir das geplante Wachstum nicht an allen Stellen des Geschäfts erreichen konnten. Vor allem aber hat die Geschäftsentwicklung im Bereich IT-Personaldienstleistungs- und personaldienstleistungsnahes Projektgeschäft die Zahlen des Segments Enterprise IT und damit auch die Gesamtzahlen für den Konzern deutlich beeinflusst. In diesem Bereich, der sowohl die Leistungserbringung bei öffentlichen als auch bei privaten Kunden umfasst, wurde der Umsatz um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert. Die Reduzierung entspricht einer Größenordnung von mehr als 40 Mio. Euro. Anlass war die strategische Zielsetzung, in diesem Bereich das Geschäft mit niedrigen Wertschöpfungsmargen nicht mehr in dem bisherigen Maße

Wachstum im deutschen Informationstechnikmarkt

Marktvolumen (in Mrd. Euro)*

Quelle: BITKOM IDC; Januar 2024

IT-Hardware Software IT-Services IT-Services 0 20 40 60 80 100 120 140 160 2022 2023 2024 + 4,8 % 51,7 49,4 47,0 + 5,1 % + 4,6 % 54,4 55,0 52,0 - 5,4 % + 9,4 % 45,4 37,9 41,5 + 9,6 %

zu betreiben und damit zukunftsfest zu machen, indem wir mehr Augenmerk auf auskömmliche Margen und eine weitere Systematisierung unserer Compliance-Maßnahmen gelegt haben. Die Wertschöpfungsmarge konnte dadurch in dem Bereich bereits um rund zwei Prozentpunkte verbessert werden. Die Kostenstrukturen wurden im Laufe des Jahres an den verringerten Umfang des Geschäfts angepasst. Der volle Kosteneffekt wird aufgrund der für 2024 noch zu erwartenden Umstrukturierungskosten erst im Jahr 2024 eintreten.

Sehr erfreulich ist, dass der wesentliche Teil des Geschäfts der Allgeier-Gruppe, also das Geschäft mit Software und IT-Services, im abgelaufenen Geschäftsjahr um mehr als 20 Prozent im Umsatz wachsen konnte, was einer erreichten Umsatzerhöhung um mehr als 50 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht. Mit dieser Entwicklung ist auch die Basis für das weitere Wachstum im laufenden und in den folgenden Jahren gelegt. Die Margen konnten wir im angelaufenen Geschäftsjahr trotz der hohen Inflation, die sich auch auf unsere Kosten, insbesondere die Personalkosten, ausgewirkt hat, weitgehend stabil halten. In den Geschäftsfeldern Software und IT-Services erzielten wir eine bereinigte EBITDA-Marge vor Holdingkosten von 19 Prozent.

Kapitalmarkt und Finanzierung

Unsere Kapitalmarktaktivitäten haben wir im Laufe der vergangenen Jahre deutlich ausgebaut. Auch im zurückliegenden Geschäftsjahr befanden wir uns im intensiven Austausch mit bestehenden und potenziellen Investoren sowie den Analysten auf der Sell- und Buy-Side. Wir haben an einer Reihe physischer und digitaler Kapitalmarktkonferenzen teilgenommen. Unter anderem waren wir auf dem Deutschen Eigenkapitalforum sowie der Frühjahrskonferenz in Frankfurt am Main, auf der Baader Investment Conference in München und auf der Warburg Highlights Conference in Hamburg vertreten. Über die Konferenzteilnahmen hinaus haben wir eine Vielzahl bilateraler Investorengespräche geführt und uns bei weiteren Veranstaltungen nationalen und internationalen Investoren und Analysten präsentiert. So konnten wir im vergangenen Jahr wiederum neue institutionelle Anleger für unsere Aktie interessieren und gewinnen. Nach einem durchwachsenen Börsenjahr 2023 in einem für Technologie-Nebenwerte insgesamt noch immer schwierigen Umfeld wollen wir für unsere Aktie weiterhin nachhaltigen Wert schaffen und an unseren langjährigen positiven Entwicklungstrend anknüpfen.

Akquisitionen

Allgeier hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2023 die folgenden Unternehmen erworben:

Am 03. März 2023 erwarb die Allgeier publicplan Holding GmbH, München, die ShiftDigital Government Solutions GmbH mit Sitz in Bochum ("ShiftDigital"). Bei der Gesellschaft handelt es sich um ein Startup-Unternehmen mit rund zehn Mitarbeitern, das auf Digitalisierungsleistungen im kommunalen Sektor spezialisiert ist. Die Gesellschaft wurde zum 01. März 2023 im Konzern konsolidiert.

Mit Kaufvertrag vom 27. Juli 2023 erwarb der Allgeier-Konzern 80 Prozent an der SDX AG, Frankfurt am Main ("SDX"). Die Gesellschaft ist mit mehr als 30 zertifizierten Full Stack-Entwicklern und -Architekten für Microsoft-Technologien ein Spezialist für modernste Cloud-Technologien im Microsoft Azure-Umfeld und arbeitet mit hochfunktionalen Softwarelösungen an der Speerspitze der Digitalisierung geschäftskritischer Enterprise-Anwendungen. SDX unterstützt die Kunden als Technologiepartner bei der Umsetzung von Cloud-nativen Anwendungen mit dem innovativen Microservices-Ansatz und verbindet maßgebliche Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz und Data Analytics mit flexiblen und skalierbaren Softwarearchitekturen. Mit dem Zusammenschluss bündelt Allgeier das Know-how und die Ressourcen zum gemeinsamen weiteren Ausbau einer spezialisierten Geschäftseinheit für Microsoft-Technologie und -Anwendungen. Dies umfasst die Felder Softwareentwicklung, das Bauen und Betreiben modernster Enterprise-Lösungen, die Verlagerung von Geschäftsanwendungen in die Cloud unter Nutzung der dort verfügbaren Technologien und Services, die Vernetzung mit anderen Softwareanwendungen wie ERP-Systemen sowie den eigenen Enterprise-Softwarelösungen der Allgeier-Gruppe. Des Weiteren verfolgt Allgeier das Ziel, sowohl bei Bestandskunden als auch bei Neukunden länderübergreifende Synergien in der DACH-Region auf Basis Microsoft-basierter Cloud-Technologien im Softwareentwicklungs- und Managed-Services-Bereich zu heben. Damit wird für die Kunden ein umfassendes Angebot für die effiziente Digitalisierung ihrer Geschäftsanwendungen auf der Grundlage von modernsten, marktführenden Technologien geschaffen. Unterstützt von einer hohen Nachfrage im Markt strebt Allgeier ein starkes Wachstum der Geschäftseinheit an. Die Erstkonsolidierung der Gesellschaft wurde auf den 31. Juli 2023 vorgenommen.

An die Aktionäre der Allgeier SE wurde im Juni 2023 eine Dividende in Höhe von insgesamt 5,7 Mio. Euro (Vorjahr: 5,7 Mio. Euro) ausgezahlt (in beiden Geschäftsjahren entsprach dies 0,50 Euro je dividendenberechtigte Aktie). An nicht kontrollierende Gesellschafter bei Tochtergesellschaften flossen im Geschäftsjahr 2023 Zahlungen in Höhe von 3,2 Mio. Euro (Vorjahr: 6,2 Mio. Euro) ab.

Die Fremdkapitalseite haben wir mit der Verlängerung unseres Konsortialkreditvertrags gestärkt. Bereits im April 2022 hatte sich die Allgeier SE mit dem Bankenkonsortium auf die Erhöhung und Neufassung des Konsortialkreditvertrags von zuvor 140 Mio. Euro auf nun 200 Mio. Euro geeinigt. Das Gesamtvolumen wurde über eine neue Vertragslaufzeit von vier Jahren und mit einer Verlängerungsoption von bis zu zwei Jahren abgeschlossen. Im Februar 2023 hat die Allgeier SE von der Verlängerungsmöglichkeit erstmals Gebrauch gemacht und den Rahmenkreditvertrag um ein Jahr verlängert. Im Februar 2024 kam es zu einer weiteren Verlängerung, womit der Kreditvertrag seitdem eine Laufzeit bis April 2028 hat. Die Verzinsung erfolgt unverändert auf Basis des 3-Monats-Euribor zuzüglich einer Marge, deren Höhe von bestimmten Finanzkennzahlen abhängig ist. Finanzierungspartner sind die Kreditinstitute Norddeutsche Landesbank, Commerzbank, Landesbank Baden-Württemberg sowie Landesbank Hessen-Thüringen. Mit der Erhöhung der Kreditlinie des Konsortialkredits und der Neuemission des Schuldscheindarlehens in Höhe von 60 Mio. Euro im Jahr 2022 mit Laufzeittranchen von fünf und sieben Jahren, hat Allgeier zu nachhaltig günstigen Konditionen mittelund langfristige Finanzierungssicherheit für die gesamte Gruppe geschaffen. Das Kreditvolumen eröffnet zusätzlichen Spielraum, um unser organisches Wachstum mit gezielten Investitionen zu unterstützen und zudem auch künftig unser Portfolio mit weiteren gezielten, wertschaffenden Akquisitionen in Zukunftsmärkten zu stärken und zu erweitern. Mit dem im Jahr 2022 abgeschlossenen Zinsswap hat sich Allgeier zudem gegen steigende Zinsen abgesichert und das Zinsänderungsrisiko reduziert.

Im Geschäftsjahr 2023 hat die Allgeier SE keine eigenen Aktien erworben. Entsprechend entfielen zum Stichtag 31. Dezember 2023 weiterhin 0 Prozent (Vorjahr: 0 Prozent) des Grundkapitals auf eigene Aktien.

Kunden

Die Basis für unser Wachstum bildet unsere stabile und breite Kundenbasis: Die Allgeier-Gruppengesellschaften haben auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Kundenbasis weiter ausgebaut und bestehende Kundenbeziehungen gefestigt. Allgeier ist sowohl für eine Vielzahl global agierender Konzerne – z. B. für mittlerweile 24 der derzeitigen 40 DAX-Unternehmen (Vorjahr: 19 der damaligen 40 DAX-Unternehmen) – wie auch für eine Vielzahl an Markt- und Branchenführern und viele leistungsstarke mittelständische Unternehmen aus nahezu allen Branchen sowie für Auftraggeber aus dem Öffentlichen Sektor auf Bundes-, Länder sowie regionaler und kommunaler Ebene tätig. Allgeier erzielt bei inzwischen 73 nationalen und internationalen Einzelkunden einen Jahresumsatz von jeweils über 1 Mio. Euro (Vorjahr: 70 Einzelkunden). Mit den Top-Zehn-Kunden erzielten die Gruppengesellschaften im Geschäftsjahr 2023 im Durchschnitt 21,7 Mio. Euro Umsatz (Vorjahr: 21,4 Mio. Euro). Dies entspricht 44 Prozent der Gesamtumsätze des fortgeführten Geschäfts der Gruppe (Vorjahr: 45 Prozent).

Allgeier zählt einen breiten Stamm an Unternehmen und Einrichtungen aus verschiedenen Branchen zu seinen Kunden. Die Branchen, in denen die Gesellschaften der Allgeier-Gruppe im Jahr 2023 im fortgeführten Geschäft die höchsten Umsätze erzielt haben, sind:

• Öffentlicher Sektor: Für öffentliche Unternehmen und Körperschaften ist die Allgeier-Gruppe auf allen föderalen Ebenen in Deutschland tätig. Im zurückliegenden Jahr hat Allgeier die Marktposition als Digitalisierungsdienstleister der öffentlichen Verwaltung weiter ausgebaut. Allgeier profitiert dabei gleichermaßen von der guten Positionierung als langjähriger Partner für die öffentliche Hand einerseits, die auf einem breiten Erfahrungs- und Know-how-Schatz und hervorragenden Referenzen beruht, sowie andererseits von dem ungebrochen hohen Bedarf einer weiteren und rascheren Digitalisierung des Öffentlichen Sektors und dessen Angeboten für Bürger und Unternehmen. Auf allen Ebenen des Bundes, der Länder und der Kommunen bestehen riesige Herausforderungen, mit den bereit gestellten Budgets die angestrebten Effekte der Digitalisierung nachhaltig zu erzielen. Der zeitliche Druck ist hoch und wird durch die demografische Entwicklung zusätzlich verstärkt, da mit dem Ausscheiden der Generation der sog. Baby Boomer die Arbeitskraft und Expertise einer großen Anzahl von

Fachkräften der öffentlichen Verwaltung nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Bei den anstehenden Digitalisierungsschritten gilt es die besonderen Anforderungen der öffentlichen Auftraggeber zu berücksichtigen. Mit dem Ziel einer weitgehenden digitalen Souveränität werden große Teile der zu erstellenden Softwarelösungen auf der Basis von Open Source-Komponenten entwickelt. Hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit im Betrieb schaffen komplexe Herausforderungen, für die jahrelange spezifische Expertise gefragt ist. Allgeier ist als eines der größeren deutschen IT- und Software-Unternehmen in diesem Bereich hervorragend aufgestellt. Mit den Akquisitionen der Geschäftsjahre 2022 und 2023 hat Allgeier das Leistungsportfolio und die Umsetzungskompetenz für Kunden der öffentlichen Verwaltung weiter ausgebaut. Die hohe und dabei stetig zunehmende Nachfrage der öffentlichen Hand nach den Leistungen der Gruppe spiegeln sich auch in den Umsatzzahlen wider: 39 Prozent der Konzernumsätze im Geschäftsjahr 2023 resultierten aus Leistungen für öffentliche Auftraggeber (Vorjahr: 32 Prozent), wodurch der Öffentliche Sektor das mit Abstand größte Branchensegment innerhalb der Allgeier-Gruppe darstellt.

• Industrie: Unternehmen aus der Industrie bilden mit rund 13 Prozent (Vorjahr: 14 Prozent) das nach Umsatz zweitgrößte Branchensegment des Konzerns. Obwohl insbesondere Industrieunternehmen vor allem in Folge geopolitischer Spannungen von anhaltenden Beeinträchtigungen in den weltweiten Lieferketten und deutlich gestiegenen Aufwendungen für Energie und bestimmte Rohstoffe betroffen waren, konnte Allgeier die Umsätze mit Industrieunternehmen im zurückliegenden Geschäftsjahr stabil halten. Der Bedarf für Lösungen zur Digitalisierung geschäftskritischer Prozesse ist bei vielen Industrieunternehmen weiterhin hoch. Zu den wichtigen Kunden der Gruppe zählen führende Unternehmen aus unterschiedlichen Industriezweigen wie Chemie und Pharma, Metall und Elektro, Luft- und Raumfahrt, Automotive, Bau, Holz und Konsumgüter. Ebenfalls zu den langjährigen Industriekunden zählen Unternehmen der Energieversor-

Auszeichnungen

gungsbranche, darunter international agierende Energieproduzenten wie auch eine Reihe regionaler Versorger.

Die Unternehmen unserer Gruppe haben im zurückliegenden Jahr eine Reihe von Auszeichnungen erhalten: Unter anderem zählt Allgeier laut Studie des Beratungs- und Analysehauses Lünendonk® zu den führenden "IT-Service-Unternehmen" in Deutschland und verbesserte die Position in der zugehörigen Liste auf Platz 7 deutschlandweit. mgm technology partners hat im Berichtsjahr 2023 bei zwei Leserwahl-Entscheidungen Podiumsplatzierungen erringen können: Gold und damit den zweiten Platz in der Kategorie "Low Code / No Code" gab es bei den renommierten IT-Awards der Vogel IT-Medien. Damit hat mgm abermals auch einige große, internationale Low Code-Anbieter unter den zehn Nominierten hinter sich lassen können. Eine noch bessere Urkunde bekam mgm bei den Readers' Choice Awards der Fachzeitschrift "eGovernment" verliehen: Platin für den ersten Platz – zum dritten Mal in Folge. Auf gemeldeten und belegten Umsatzzahlen beruht dagegen das jährliche Internetagentur-Ranking, das der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., HighText iBusiness, Horizont und werben & verkaufen erheben. Knapp 160 Full-Service-Digitalagenturen stehen in der Liste für 2023. mgm bleibt wie in den vergangenen Jahren unter den Top-10 (neunter Platz), im neuen Subranking "Plattform" schaffte mgm sogar den zweiten Platz von 20 Unternehmen. Außerdem nimmt unsere Einheit Allgeier Experts gemäß der aktuellen Lünendonk® Markterhebung 2023 "Führende Anbieter von IT Workforce Services in Deutschland" eine Top-Platzierung unter den deutschen IT-Personaldienstleistungsunternehmen ein.

  • Handel: Handelsunternehmen als drittgrößte Kundengruppe des Konzerns kommt ebenfalls eine wichtige Bedeutung innerhalb des Geschäfts der Gruppe zu. Allgeier realisiert für Unternehmen aus dem Handel u. a. Digitalisierungslösungen (etwa für die Ressourcenplanung, Warenwirtschaft oder E-Commerce). Mit der Handelsbranche erwirtschaftet der Konzern wie im Vorjahr 12 Prozent des Konzernumsatzes.
  • Banken und Versicherungen: Die Unternehmen der Finanz und Versicherungswirtschaft bilden mit 10 Prozent der Umsatzerlöse das viertgrößte Umsatzsegment im fortgeführten Geschäft des Konzerns (Vorjahr: 14 Prozent). Auch diese Branche weist seit Jahren einen konstant hohen Digitalisierungsbedarf auf. Mit unseren Softwarelösungen sowie unseren IT- und Consulting-Services zur Digitalisierung wesentlicher Geschäftsprozesse helfen wir dabei, die digitale Transformation der Branche und ihrer Angebote und Leistungen voranzutreiben. In der Branchengruppe Banken und Versicherungen zählt Allgeier eine Reihe der größten deutschen Versicherungskonzerne sowie bedeutende nationale und internationale Banken und Finanzdienstleister zu seinen Kunden.
  • Informationstechnologie: Die IT-Branche bildet mit einem Umsatzanteil von rund 7 Prozent (Vorjahr: 11 Prozent) das fünftgrößte Branchensegment innerhalb der Allgeier-Gruppe.
  • Dienstleistungen: Diese Branche stellt gemessen am Umsatz im Geschäftsjahr 2023 das sechstgrößte Branchensegment dar. Hier erwirtschaftet der Konzern wie im Vorjahr 5 Prozent des Umsatzes.
  • Sonstige Branchen: Innerhalb der sonstigen Branchen sind wesentliche Branchen wie u. a. Gesundheit, Telekommunikation, Logistik sowie Medien und Unterhaltung zusammengefasst. In diesen Branchen erzielte Allgeier einen Anteil von rund 14 Prozent des Konzernumsatzes (Vorjahr: 12 Prozent), womit wir unsere breite Diversifizierung über eine Vielzahl von Branchen weiter ausbauen konnten.

Strategische Entwicklung

In beiden Konzernsegmenten haben wir im abgelaufenen Jahr an der strategischen Weiterentwicklung gearbeitet und Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen:

• Das Segment Enterprise IT hat seine internen Strukturen und Prozesse im Geschäftsjahr 2023 erheblich weiterentwickelt und verschiedene Geschäftsfelder weiter ausgeformt: Das Geschäft der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen auf Basis der Entwicklung von Open Source-Softwarelösungen konnte massiv ausgebaut werden und ist mit über 50 Prozent gewachsen. Mit der Akquisition des Unternehmens ShiftDigital haben wir einen Digitalisierungsspezialisten für die kommunale öffentliche Verwaltung akquiriert und unser Portfolio gezielt erweitert. Rund um die Gesellschaften Allgeier inovar und Allgeier Schweiz haben wir den Aufbau einer Geschäftseinheit forciert, die auf Business-Anwendungen und Cloud-Lösungen von Microsoft für Enterprise- und Mittelstandskunden spezialisiert ist. Dazu haben wir mit der SDX einen Spezialisten für modernste Cloud-Technologien im Microsoft Azure-Umfeld gewonnen, der an der Speerspitze der Digitalisierung tätig ist. Zusammen mit den weiteren Gesellschaften im Segment bündeln wir das Know-how und die Ressourcen zum gemeinsamen weiteren Ausbau einer spezialisierten Geschäftseinheit für Microsoft-Technologie und weitere Business-Anwendungen in den Feldern E-Commerce, IoT u. a., die ein starkes Wachstum anstrebt. Dazu gehört auch das spezialisierte Angebot der Evora in den Feldern SAP, Service- und Assetmanagement. Mit unserer Aufstellung arbeiten wir auf eine attraktive Positionierung des Segments in den entsprechenden Teilbereichen des Marktes hin, so zum Beispiel im stark wachsenden Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern zur Digitalisierung der Verwaltungen unter Einsatz von Open-Source-Technologien und -Lösungen, im Thema Cyber-Security, im Bereich E-Commerce, bei Cloud Transformation und Containerisierung, Asset- und Service-Management und in vielen weiteren Wachstums- und Zukunftsthemen. Das spezialisierte Lösungsgeschäft wird durch unser Know-how und Leistungsfähigkeit im Bereich IT-Services und Managed-Services sowie im Bereich IT-Personaldienstleistung

2.3 Lage

2.3.1 Ertragslage

Fortgeführtes Geschäft:

Der Allgeier-Konzern erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 (01. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023) einen Umsatz von 488,4 Mio. Euro (Vorjahr: 479,4 Mio. Euro), entsprechend einem Zuwachs um 1,9 Prozent. Aus organischem Wachstum wurde eine Umsatzsteigerung von 0,5 Prozent erwirtschaftet (Vorjahr: 8,7 Prozent). Das verbleibende Wachstum resultierte aus den Akquisitionen von neu erworbenen Allgeier-Konzerngesellschaften. Das Segment mgm technology partners erhöhte seine Umsätze im Berichtsjahr um 12,7 Prozent auf 124,7 Mio. Euro (Vorjahr: 110,7 Mio. Euro). Im Segment Enterprise IT gingen die Umsätze im Geschäfts-

flankiert. So sind wir in der Lage, über Jahre umfassende Betriebs- und Betreuungsleistungen für IT-Systeme und -anwendungen auf hohem Niveau zu gewährleisten. Anforderungen aus umfangreichen Projekten und aus Projekten mit stark wechselnden Ansprüchen können wir durch die Kompetenz unserer Kollegen im Bereich IT-Personaldienstleistung verlässlich und rasch bedienen. Den Bereich des personaldienstleistungsnahen Geschäfts haben wir deutlich umgestaltet und im Volumen reduziert mit dem Ziel von mehr Fokus auf höhere Wertschöpfung und Margen sowie die Erbringung von Leistungen in strategisch im Fokus stehenden Feldern und Kunden.

können. Zur Weiterentwicklung des Angebots für Organisationen, die besonderen Wert auf nationale und Technologie-bezogene Souveränität und Datensicherheit legen, hat mgm zudem eine strategische Partnerschaft mit dem Berliner Unternehmen OpenTalk geschlossen. Die gleichnamige Videokonferenzlösung ist einfach bedienbar, wird DSGVO-konform in Deutschland betrieben und lässt sich als vollständig webbasiertes Werkzeug in Anwenderoberflächen der A12-Plattform integrieren. Dazu soll bis Mitte 2024 im Rahmen eines Proof-of-Concept ein optionales Modul vorliegen. Weitere Vernetzungsschritte in der eigenen Software- und IT-Branche gab es mit Organisationen, die thematisch den Kernbereich des Produktversprechens abdecken: mgm ist der Low Code-Association und dem Arbeitskreis Software-Qualität und -Fortbildung beigetreten. Im Berichtsjahr 2023 gab es erste erfolgreiche Veranstaltungsteilnahmen, die Aktivitäten werden weiter auf- und ausgebaut. Um das Wachstum auch auf der Fachkräfteseite zu begleiten, konnte mgm bereits 2022 zwei neue Standorte eröffnen: in der portugiesischen Stadt Porto sowie – neben dem langjährigen Standort in Da Nang – in Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam. In beiden Städten haben sich aus ursprünglich kleinen Büros neue, eigenständige Niederlassungen mit ausreichend Wachstumspotenzial entwickelt. jahr 2023 aufgrund der fortgesetzten Reduzierung des Umsatzes im Personaldienstleistungs- und personaldienstleistungsnahen Projektgeschäft um 1,5 Prozent auf 367,7 Mio. Euro (Vorjahr: 373,4 Mio. Euro) zurück. Die Konzern-Wertschöpfung erhöhte sich auf 163,9 Mio. Euro (Vorjahr: 157,2 Mio. Euro), entsprechend einer weiteren Ausweitung der Rohmarge auf 33,0 Prozent (Vorjahr: 32,3 Prozent). Das EBITDA des Allgeier-Konzerns lag im Berichtsjahr bei 58,3 Mio. Euro und damit um 6,4 Prozent unter dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 (Vorjahr: 62,3 Mio. Euro). Das EBITDA war durch Einmaleffekte und aus früheren Perioden herrührende Effekte in einer Höhe von saldiert 3,0 Mio. Euro (Vorjahr: Erträge von 0,9 Mio. Euro) beeinflusst. Nach Bereinigung dieser Sondereffekte erreichte der Allgeier-Konzern ein bereinigtes EBITDA von 61,3 Mio. Euro (Vorjahr: 61,4 Mio. Euro). Dabei ging das bereinigte EBITDA des Segments Enterprise IT um 1,9 Mio. Euro zurück, während das Segment mgm technology partners sein bereinigtes EBITDA um 1,4 Mio. Euro steigerte. Aus dem übrigen Geschäft (Allgeier SE und Konsolidierung) ergab sich eine Verbesserung des bereinigten EBITDA um 0,3 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr.

• Das Segment mgm technology partners hat sich 2023 als Spezialist für Softwareentwicklung und Plattformanbieter für Digitalisierungsprojekte stetig weiterentwickelt. Der Umsatz wuchs um 13 Prozent (Vorjahr: 13 Prozent), die bereinigte EBITDA-Marge belief sich auf 20,2 Prozent (Vorjahr: 21,5 Prozent). Die Basis der Entwicklungsarbeit bleibt das große Know-how im Bereich des modellbasierten Software-Engineerings. mgm arbeitet konsequent daran, die Effizienz der Softwareentwicklung zu erhöhen, sowohl für Kundenprojekte als auch bei den weiteren Entwicklungsstufen der eigenen Enterprise-Low-Code-Plattform A12. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Qualitätssicherung und damit auf systematischen Prozessen und Methoden zur Sicherstellung von Qualität und Standards. Erreicht wird dies durch eine Reihe hochspezialisierter und aufeinander abgestimmter Applikationen. Die im Jahr 2022 akquirierte Quality First Software GmbH, Geretsried, ist ein wichtiger Teil dieser Strategie. Höchstmögliche Effizienz durch reproduzierbare Entwicklungsprozesse von der Codegenerierung über Qualitätssicherung und Security-Prüfungen bis zum Betrieb sind das Ziel – unter Beibehaltung von individuellen Architekturkonzepten und der Integration in komplexe Enterprise-IT-Landschaften. Im Berichtsjahr 2023 konnte beispielsweise ein großes Projekt für die öffentliche Verwaltung einige Monate vor dem Zeitplan abgeschlossen werden. Öffentliche Ausschreibungen sind und bleiben eine wichtige Säule auch für mgm technology partners. Dabei hilft eine stetig wachsende Zahl von Plattform-basierten Projekten, die Teil einer öffentlichen Infrastruktur sind oder werden

Die Abschreibungen verringerten sich von 27,3 Mio. Euro im Vorjahr auf 26,0 Mio. Euro im Berichtsjahr. Ein großer Teil der Abschreibungen in Höhe von 12,4 Mio. Euro (Vorjahr: 10,3 Mio. Euro) betrifft die Abschreibung der Nutzwerte aus aktivierten Miet- und Leasingverträgen. Weitere Abschreibungen in Höhe von 4,7 Mio. Euro (Vorjahr: 9,5 Mio. Euro) umfassen die planmäßige Abschreibung von Kundenbeziehungen und Produkten, die im Rahmen der Akquisition von Tochtergesellschaften aktiviert wurden. Die Abschreibungen auf Sachanlagen belaufen sich auf 4,3 Mio. Euro (Vorjahr: 3,7 Mio. Euro). Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte wurden in Höhe von 4,5 Mio. Euro (Vorjahr: 3,8 Mio. Euro) vorgenommen. Damit erzielte der Konzern ein EBIT von 32,3 Mio. Euro (Vorjahr: 35,0 Mio. Euro). Dies entspricht einem Rückgang von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Das Finanzergebnis des Allgeier-Konzerns betrug -8,5 Mio. Euro (Vorjahr: -4,7 Mio. Euro). Der Konzern erzielte vor Steuern ein Ergebnis (EBT) in Höhe von 23,8 Mio. Euro (Vorjahr: 30,4 Mio. Euro), was einem absoluten Rückgang um 6,6 Mio. Euro bzw. 21,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Ertragsteueraufwand betrug im Berichtszeitraum 6,8 Mio. Euro (Vorjahr: 8,2 Mio. Euro). Der Ertragsteueraufwand im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern lag entsprechend bei 29 Prozent (Vorjahr: 27 Prozent). Nach Steuern erzielte der Konzern ein Ergebnis der Periode des fortgeführten Geschäfts in Höhe von 17,0 Mio. Euro (Vorjahr: 22,2 Mio. Euro). Dies entspricht einem Rückgang um 23,3 Prozent.

Aus dem Ergebnis der Periode des fortgeführten Geschäfts entfielen 13,4 Mio. Euro (Vorjahr: 19,1 Mio. Euro) auf die Gesellschafter der Allgeier SE sowie 3,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,0 Mio. Euro) auf nicht kontrollierende Gesellschafter bei Tochtergesellschaften. Daraus ergibt sich im Berichtsjahr ein Ergebnis je Aktie von 1,17 Euro (Vorjahr: 1,68 Euro). Das um die Sondereffekte im EBITDA sowie den Abschreibungen aus Akquisitionstätigkeit bereinigte und mit einer normalisierten Steuerquote von 30 Prozent gerechnete Ergebnis je Aktie betrug im Geschäftsjahr 2023 1,61 Euro (Vorjahr: 2,12 Euro) und lag damit um 24,1 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert.

Zur Darstellung des bereinigten Ergebnisses je Aktie korrigiert der Allgeier-Konzern das berichtete Konzernergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) des fortgeführten Geschäfts um die Abschreibungen auf im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben aktivierte immaterielle Vermögenswerte (Effekte aus Kaufpreisallokationen), Erträge und Aufwendungen aus ergebniswirksamen Anpassungen von Kaufpreisen sowie um sonstige einmalige und periodenfremde Effekte. Unter Berücksichtigung der Bereinigungen und Annahme eines einheitlichen Steuersatzes von 30 Prozent erreichte der Konzern im Geschäftsjahr 2023 ein Ergebnis je Aktie von 1,61 Euro (Vorjahr: 2,12 Euro).

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie berechnet sich im Einzelnen wie folgt:

(in Mio. Euro) 2023 2022
Lohnfortzahlungen und Abfindungen für ausgeschiedene Mitarbeiter -2,0 -1,4
Zahlung von Inflationsausgleichsprämien an Mitarbeiter -1,6 -0,9
Sonstige Aufwendungen für Restrukturierung und Sanierung -0,3 0,0
Als Personalaufwand zu verbuchende Kaufpreisteile aus Unternehmenserwerben -0,3 0,0
Verluste aus Wertberichtigungen auf Forderungen und Forderungsausfällen -0,3 -0,3
"Sunk Costs" und nicht aktivierte Nebenkosten aus Unternehmenserwerben -0,2 -0,3
Erträge aus der Anpassung von Kaufpreisen aus Unternehmenserwerben 0,7 3,5
Erträge aus Zuschreibung von Nutzwerten aus Miet- und Leasingverträgen 1,7 0,0
Sonstige außerordentliche und periodenfremde Erträge und Aufwendungen (netto) -0,7 0,3
Gesamt -3,0 0,9
(Fortgeführtes Geschäft in Mio. Euro) 2023 2022
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT wie berichtet) 32,3 35,0
Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte aus Unternehmenserwerben 4,7 9,5
Sonstige einmalige und periodenfremde Effekte 3,0 -0,9
Finanzergebnis -8,5 -4,7
Bereinigtes Ergebnis vor Steuern 31,5 39,0
Steuersatz 30 % 30 %
Steuern -9,4 -11,7
Bereinigtes Periodenergebnis 22,0 27,3
Anteile nicht kontrollierender Gesellschafter -3,6 -3,0
Ergebnis zur Ermittlung des bereinigten Ergebnisses je Aktie 18,4 24,2
Anzahl ausstehender Aktien in Stück 11.436.534 11.417.935
Bereinigtes Ergebnis je Aktie in Euro (unverwässert) 1,61 2,12

Die sonstigen einmaligen und periodenfremden Effekte und die ergebniswirksamen Kaufpreisanpassungen beinhalten folgende Positionen:

Aufgegebenes Geschäft:

Das aufgegebene Geschäft umfasst das Geschäft der veräußerten Gesellschaften bis zum Abgangszeitpunkt aus dem Allgeier-Konzern. Im Juli 2023 veräußerte der Allgeier-Konzern die VJii Productions AG, Olten (Schweiz). Im Vorjahr umfasst das aufgegebene Geschäft zusätzlich die im März 2022 veräußerte Tochtergesellschaft Oxygen Consultancy, Istanbul (Türkei), und die bis Juni 2022 als At-Equity-Beteiligung gehaltene Talentry GmbH, München. Aus der Veräußerung der Gesellschaften des aufgegebenen Geschäfts erzielte der Allgeier-Konzern im Jahr 2023 einen Veräußerungsverlust von 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: Gewinn aus Veräußerung von 4,1 Mio. Euro).

2.3.2 Finanzlage

Der Allgeier-Konzern kann unverändert eine stabile finanzielle Lage vorweisen. Neben dem Eigenkapital in Höhe von 189,2 Mio. Euro (Vorjahr: 180,8 Mio. Euro) verfügt der Konzern über einen Kreditrahmen von 200 Mio. Euro aus einem Konsortialkreditvertrag, dessen Laufzeit bis ins Jahr 2028 hinein verlängert wurde. Zur Fortsetzung des Wachstums stehen aus dem Cashflow des laufenden Geschäfts, aus dem Kreditrahmen unseres Konsortialkreditvertrags sowie aus dem im Jahr 2022 platzierten Schuldscheindarlehen weiterhin ausreichende Mittel zur Finanzierung der Allgeier-Gruppe zur Verfügung. Der noch verfügbare Rahmen aus den Fremdfinanzierungen betrug zum 31. Dezember 2023 insgesamt knapp 120 Mio. Euro (Vorjahr: 129 Mio. Euro). Darüber hinaus besteht ein Rahmen zum Factoring von Kundenforderungen in Höhe von 60,0 Mio. Euro (Vorjahr: 60,0 Mio. Euro). Das Factoring war zum 31. Dezember 2023 in voller Höhe in Anspruch genommen (Vorjahr: 49,0 Mio. Euro).

Im Geschäftsjahr 2023 konnte der Allgeier-Konzern aus seiner Geschäftstätigkeit einen positiven Cashflow in Höhe von 10,1 Mio. Euro (Vorjahr: 18,5 Mio. Euro) erzielen. Aus diesen Mitteln konnten die Ausschüttungen und Zahlungen an Gesellschafter in Höhe von 8,9 Mio. Euro (Vorjahr: 11,9 Mio. Euro) und teilweise die Auszahlungen aus der Akquisition von Tochtergesellschaften in Höhe von 9,4 Mio. Euro (Vorjahr: 5,4 Mio. Euro) geleistet werden. Im Saldo erhöhte sich die Nettoverschuldung des Konzerns (ohne Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen) im Laufe des Geschäftsjahres 2023 von 62,8 Mio. Euro um 8,2 Mio. Euro auf 71,0 Mio. Euro.

Geschäftsjahr 2023 wurden Darlehen in Höhe von netto 8,9 Mio. Euro aufgenommen (Vorjahr: 7,5 Mio. Euro). An die Aktionäre der Allgeier SE wurden Dividenden in Höhe von insgesamt 5,7 Mio. Euro ausgeschüttet (Vorjahr: 5,7 Mio. Euro). Der Allgeier-Konzern hat im Geschäftsjahr 2023 Zinsen in Höhe von netto 8,2 Mio. Euro bezahlt (Vorjahr: netto 4,3 Mio. Euro). Der Zahlungsabfluss an nicht kontrollierende Gesellschafter betrug 3,2 Mio. Euro (Vorjahr: 6,2 Mio. Euro).

Als Saldo aus den Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit, der Investitionstätigkeit sowie der Finanzierungstätigkeit und dem Posten zur Korrektur der Währungsumrechnungsdifferenzen im Finanzmittelfonds ergab sich im Geschäftsjahr 2023 ein Zahlungsmittelzufluss zu den kurzfristig verfügbaren Mitteln des Zahlungsmittelfonds von insgesamt 1,0 Mio. Euro (Vorjahr: 12,6 Mio. Euro). Aufgrund der Kapitalzuflüsse erhöhte sich der Finanzmittelfonds von 67,4 Mio. Euro am 31. Dezember 2022 auf 68,4 Mio. Euro zum Ende des Geschäftsjahres 2023.

Die Liquidität 1. Grades (Zahlungsmittel/kurzfristige Schulden) verringerte sich zum 31. Dezember 2023 aufgrund der Verringerung der Zahlungsmittel bei einem gleichzeitigen Anstieg der kurzfristigen Schulden auf 62 Prozent (Vorjahr: 67 Prozent). Die Liquiditätskennziffer 2. Grades (Zahlungsmittel und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/ kurzfristige Schulden) zeigt eine Überdeckung von 113 Prozent (Vorjahr: 118 Prozent).

2.3.3 Vermögenslage

Die Vermögenslage des Allgeier-Konzerns ist geprägt von der Entwicklung der für das operative Geschäft benötigten Vermögenswerten und Schulden, dem Zugang neuer Gruppengesellschaften aus der fortlaufenden Akquisitionstätigkeit sowie den Transaktionen mit den Gesellschaftern der Allgeier SE und den Minderheitsgesellschaftern der Tochtergesellschaften.

Aus der Akquisitionstätigkeit gingen dem Allgeier-Konzern im zurückliegenden Geschäftsjahr Vermögenswerte einschließlich erworbener Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 10,1 Mio. Euro (Vorjahr: 10,5 Mio. Euro) und Schulden einschließlich Earn-Out-Verbindlichkeiten in Höhe von 3,5 Mio. Euro (Vorjahr: 4,0 Mio. Euro) zu. Für den Erwerb dieser Gesellschaften flossen Finanzmittel vor Berücksich-

Die verzinslichen Finanzschulden sind zum 31. Dezember 2023 leicht auf 154,1 Mio. Euro (Vorjahr: 150,3 Mio. Euro) gestiegen. Der wesentliche Grund für den Anstieg ist die Finanzierung der im Jahr 2023 getätigten Akquisitionen. Die Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen erhöhten sich im selben Zeitraum um 2,8 Mio. Euro auf 45,8 Mio. Euro (Vorjahr: 43,0 Mio. Euro). Zugleich lagen die liquiden Mittel zum Bilanzstichtag bei 83,0 Mio. Euro (Vorjahr: 87,4 Mio. Euro). Im Ergebnis ist die Nettoverschuldung des Allgeier-Konzerns (einschließlich Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen) im Geschäftsjahr 2023 von 105,9 Mio. Euro auf 116,8 Mio. Euro angestiegen.

In der Cashflow-Rechnung spiegeln sich im Saldo die Zahlungsströme aus der betrieblichen Tätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit wider:

Aus der betrieblichen Tätigkeit erwirtschaftete der Allgeier-Konzern im Geschäftsjahr 2023 einen Cashflow in Höhe von 31,6 Mio. Euro (Vorjahr: 31,7 Mio. Euro). In diesem Cashflow enthalten sind Mittelabflüsse in Höhe von 11,7 Mio. Euro (Vorjahr: 10,8 Mio. Euro) aus Working Capital-Veränderungen. Diese Veränderung resultiert wesentlich aus dem Geschäftswachstum und damit einhergehenden höheren operativen Forderungen und Verbindlichkeiten. Vor Working Capital-Veränderungen erreichte der Allgeier-Konzern einen Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit in Höhe von 43,3 Mio. Euro (Vorjahr: 42,5 Mio. Euro).

Der Allgeier-Konzern gab im Geschäftsjahr 2023 im Rahmen der Investitionstätigkeit 36,7 Mio. Euro (Vorjahr: 17,9 Mio. Euro) aus. In diesem Betrag enthalten sind Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 14,6 Mio. Euro (Vorjahr: 7,3 Mio. Euro) und Auszahlungen aus Unternehmenserwerben in Höhe von 9,4 Mio. Euro (Vorjahr: 5,4 Mio. Euro). Darüber hinaus flossen im Berichtsjahr Auszahlungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 13,7 Mio. Euro ab (Vorjahr: 11,3 Mio. Euro). Aus dem Verkauf von Tochterunternehmen flossen im Vorjahr Einzahlungen in Höhe von netto 4,7 Mio. Euro zu. Zudem erhielt der Konzern Einzahlungen aus Sale-and-Leaseback-Transaktionen in Höhe von 0,8 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro).

Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit gingen im Geschäftsjahr 2023 in Summe Zahlungsmittel in Höhe von 5,9 Mio. Euro zu (Vorjahr: Abgang von 1,2 Mio. Euro). Im abgelaufenen tigung des erworbenen Finanzmittelfonds in Höhe von 6,6 Mio. Euro ab (Vorjahr: 6,5 Mio. Euro). Darüber hinaus gab der Allgeier-Konzern im Zusammenhang mit in früheren Jahren erworbenen Gesellschaften für nachträgliche Kaufpreiszahlungen 3,5 Mio. Euro aus (Vorjahr: 0,5 Mio. Euro). Aus den Transaktionen mit Gesellschaftern bestritt der Allgeier-Konzern im Geschäftsjahr 2023 Zahlungen in Höhe von 8,9 Mio. Euro (Vorjahr: 11,9 Mio. Euro).

Die Bilanzsumme betrug zum Jahresende 2023 524,8 Mio. Euro (Vorjahr: 513,3 Mio. Euro). Auf der Aktivseite stiegen die langfristigen Vermögenswerte auf 358,0 Mio. Euro an (Vorjahr: 345,7 Mio. Euro). Innerhalb des langfristigen Vermögens erhöhten sich insbesondere die immateriellen Vermögenswerte auf 290,4 Mio. Euro (Vorjahr: 282,9 Mio. Euro) sowie die Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen auf 44,0 Mio. Euro (Vorjahr: 39,7 Mio. Euro). Das Sachanlagevermögen erhöhte sich auf 9,8 Mio. Euro (Vorjahr: 9,4 Mio. Euro). Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte verringerten sich auf 8,2 Mio. Euro (Vorjahr: 9,9 Mio. Euro). Die aktiven latenten Steuern stiegen auf 4,6 Mio. Euro am Jahresende 2023 gegenüber 2,4 Mio. Euro am Bilanzstichtag des Vorjahres. Innerhalb der immateriellen Vermögenswerte erhöhten sich die Geschäfts- oder Firmenwerte auf 263,6 Mio. Euro zum Jahresende 2023 (Vorjahr: 257,3 Mio. Euro). Die übrigen immateriellen Vermögenswerte stiegen um 1,2 Mio. Euro auf 26,8 Mio. Euro (Vorjahr: 25,6 Mio. Euro).

Die Anlagenquote als Quotient aus den langfristigen Vermögenswerten und der Bilanzsumme beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 68,2 Prozent und liegt aufgrund der überproportionalen Ausweitung der langfristigen Vermögenswerte gegenüber der Bilanzsumme über dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres (Vorjahr: 67,3 Prozent).

Die kurzfristigen Vermögenswerte lagen zum Bilanzstichtag 2023 bei 166,7 Mio. Euro (Vorjahr: 167,6 Mio. Euro). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich auf 68,2 Mio. Euro (Vorjahr: 66,9 Mio. Euro). Die liquiden Mittel standen zum 31. Dezember 2023 bei 83,0 Mio. Euro (Vorjahr: 87,4 Mio. Euro). Alle übrigen kurzfristigen Vermögenswerte veränderten sich von 13,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 15,5 Mio. Euro zum 31. Dezember 2023.

Auf der Passivseite erhöhte sich das Konzerneigenkapital auf 189,2 Mio. Euro (Vorjahr: 180,8 Mio. Euro). Die lang- und kurzfristigen Schulden beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 335,6 Mio. Euro (Vorjahr: 332,5 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote stieg im selben Zeitraum aufgrund des überproportionalen Anstiegs des Eigenkapitals gegenüber der Erhöhung der Bilanzsumme auf 36,1 Prozent am Bilanzstichtag 2023 (Vorjahr: 35,2 Prozent).

Die langfristigen Schulden verringerten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 0,7 Mio. Euro auf 201,3 Mio. Euro zum Jahresende 2023 (Vorjahr: 202,0 Mio. Euro). Innerhalb der langfristigen Schulden erhöhten sich die langfristigen Finanzschulden auf 139,6 Mio. Euro (Vorjahr: 130,4 Mio. Euro). Die Finanzschulden beinhalten den mit 80,0 Mio. Euro (Vorjahr: 71,0 Mio. Euro) beanspruchten Teil des Konsortialkreditrahmens sowie das gegenüber dem Vorjahr unveränderte Schuldscheindarlehen in Höhe von 60 Mio. Euro. Die langfristigen Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen erhöhten sich im Berichtsjahr auf 34,5 Mio. Euro (Vorjahr: 33,9 Mio. Euro). Die übrigen langfristigen Schulden haben sich im Geschäftsjahr 2023 um 10,5 Mio. Euro auf 27,2 Mio. Euro verringert (Vorjahr: 37,7 Mio. Euro). Innerhalb dieser Posten sanken insbesondere die sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben um 10,0 Mio. Euro auf 16,3 Mio. Euro (Vorjahr: 26,3 Mio. Euro). Wesentlich für den Rückgang sind hier die darin enthaltene Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Tochtergesellschaften, die im Jahr 2023 aufgrund ihrer Fristigkeit in den kurzfristigen Bereich umgebucht werden mussten.

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich zum Stichtag 31. Dezember 2023 auf 134,3 Mio. Euro (Vorjahr: 130,5 Mio. Euro). Innerhalb dieses Postens verringerten sich die Finanzschulden zum Jahresende 2023 um 5,4 Mio. Euro auf 14,5 Mio. Euro (Vorjahr: 19,8 Mio. Euro). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen stiegen um 2,2 Mio. Euro auf 11,3 Mio. Euro (Vorjahr: 9,1 Mio. Euro). Die übrigen kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 7,0 Mio. Euro auf 108,5 Mio. Euro (Vorjahr: 101,5 Mio. Euro). Aufgrund des unterproportionalen Anstiegs der Schulden im Verhältnis zur Ausweitung der Bilanzsumme sank der Verschuldungsgrad des Konzerns als Quotient aus Verbindlichkeiten und Bilanzsumme zum Ende des Geschäftsjahres 2023 auf 63,9 Prozent (Vorjahr: 64,8 Prozent).

2.3.4 Segmente

In den nachfolgenden Darstellungen und Erläuterungen sind Umsatz und Ergebnisanteile aus Geschäften, die die Segmente untereinander abschließen, enthalten.

2.3.4.1 Segment Enterprise IT

Das Segment Enterprise IT trug im Berichtszeitraum gemessen an den externen Umsatzerlösen mit 75 Prozent (Vorjahr: 78 Prozent) zum Umsatz des fortgeführten Geschäfts des Allgeier-Konzerns bei.

Im Segment Enterprise IT hat sich während des Berichtsjahres die Gewichtung der verschiedenen Geschäftsfelder weiter geändert. Während das Software- und IT-Services-Geschäft seinen Wachstumskurs auch 2023 fortsetzte und im Umsatz um 26 Prozent wuchs, wurde der Umsatz im Geschäftsfeld Personaldienstleistungs- und personaldienstleistungsnahes Projektgeschäft im Berichtsjahr im Zuge der fortgesetzten Transformation deutlich um 21 Prozent reduziert. Entsprechend verzeichnete das Segment im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt eine leichte Reduzierung des Umsatzes um 1,5 Prozent auf 367,7 Mio. Euro (Vorjahr: 373,4 Mio. Euro). Die Wertschöpfung des Segments Enterprise IT (Gesamtleistung abzüglich der den Umsätzen direkt zurechenbaren Kosten) erhöhte sich indes um 2,3 Prozent auf 113,7 Mio. Euro (Vorjahr: 111,2 Mio. Euro), wodurch sich die Rohmarge auf 30,6 Prozent weiter erhöhte (Vorjahr: 29,5 Prozent). Das EBITDA des Segments Enterprise IT betrug im Berichtsjahr 39,1 Mio. Euro (Vorjahr: 45,3 Mio. Euro), entsprechend einer Verringerung um 13,7 Prozent. Das EBITDA des Segments war durch außerordentliche Aufwendungen aus der Transformation belastet. Die im abgelaufenen Geschäftsjahr umgesetzten Maßnahmen zur Kostenreduzierung im Personaldienstleistungs- und personaldienstleistungsnahen Projektgeschäft werden im Geschäftsjahr 2024 maßgeblich wirken. Die bereinigten Effekte, die im Wesentlichen Kosten für Personalmaßnahmen umfassen, betrugen im Geschäftsjahr 2023 im Saldo 3,3 Mio. Euro (Vorjahr: Erträge von 1,1 Mio. Euro). Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf 42,4 Mio. Euro (Vorjahr: 44,2 Mio. Euro). Dies entspricht einer bereinigten EBITDA-Marge von 11,4 Prozent (Vorjahr: 11,7 Prozent). Die Abschreibungen des Segments beliefen sich im Berichtsjahr auf 17,2 Mio. Euro (Vorjahr: 19,7 Mio. Euro). Das EBIT des Segments sank um 14,3 Prozent von 25,6 Mio. Euro im Jahr 2022 auf 22,0 Mio. Euro im Berichtsjahr. Das Periodenergebnis des Segments Enterprise IT betrug vor Steuern sowie vor Erträgen und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen 17,0 Mio. Euro (Vorjahr: 24,1 Mio. Euro), was einer Verringerung um 29,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht.

2.3.4.2 Segment mgm technology partners

Das Segment mgm technology partners erzielte im Berichtsjahr ein zweistelliges Umsatzwachstum bei einem leichten Rückgang der Ergebnismarge. Das Segment wies im Geschäftsjahr 2023 einen Anteil von 25 Prozent an den externen Umsatzerlösen des fortgeführten Geschäfts des Allgeier-Konzerns auf (Vorjahr: 22 Prozent).

Das Segment mgm technology partners verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzwachstum von 12,7 Prozent auf 124,7 Mio. Euro (Vorjahr: 110,7 Mio. Euro). Die Wertschöpfung des Segments erhöhte sich um 9,0 Prozent auf 50,6 Mio. Euro (Vorjahr: 46,4 Mio. Euro). Damit lag die Rohmarge des Segments bei 39,5 Prozent (Vorjahr: 40,7 Prozent).

Das EBITDA des Segments stieg um 3,7 Prozent auf 25,3 Mio. Euro im Berichtsjahr (Vorjahr: 24,4 Mio. Euro). Das Segment mgm technology partners verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 ein außerordentliches und periodenfremdes Ergebnis in Höhe von saldiert -0,6 Mio. Euro (Vorjahr: -0,1 Mio. Euro). Das bereinigte EBITDA (EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder periodenfremd qualifiziert werden) lag im Berichtsjahr bei 25,9 Mio. Euro (Vorjahr: 24,5 Mio. Euro), entsprechend einer Steigerung von 5,7 Prozent. Dies entspricht einer bereinigten EBITDA-Marge von 20,2 Prozent (Vorjahr: 21,5 Prozent).

Die Segmentabschreibungen erhöhten sich im Berichtsjahr auf 7,5 Mio. Euro (Vorjahr: 6,1 Mio. Euro). Damit erreichte das Segment ein EBIT von 17,8 Mio. Euro (Vorjahr: 18,3 Mio. Euro). Dies entspricht einem leichten Rückgang von 2,7 Prozent. Das Periodenergebnis des Segments vor Ertragsteuern verringerte sich um 4,0 Prozent auf 17,5 Mio. Euro (Vorjahr: 18,2 Mio. Euro).

2.4 Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

2.4.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Auf Gruppenebene stehen die folgenden finanziellen Leistungsindikatoren zur Steuerung des Unternehmens im Vordergrund:

Umsatzwachstum

Allgeier ist im wachsenden Markt der Informationstechnologie tätig. Dieser Markt wächst gesamthaft weltweit bereits seit vielen Jahren stärker als die Gesamtwirtschaft und in einigen Bereichen sogar signifikant überdurchschnittlich. Dies zeigte sich auch im vergangenen Geschäftsjahr, in dem die IT-Branche in Deutschland in einem schwierigen makroökonomischen Umfeld ein Wachstum von 2,2 Prozent erzielte, während die Gesamtwirtschaft schrumpfte. Ohne den Markt für IT-Hardware, der abnahm, wäre die IT-Branche auch im Rezessionsjahr noch deutlicher gewachsen. Auch für die Zukunft wird erwartet, dass insbesondere Unternehmen der Informationstechnologie vom anhaltenden Trend zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen profitieren werden. Die Digitalisierungserfordernisse in der Privatwirtschaft wie im Öffentlichen Sektor sind während sowie im Nachgang der Corona-Pandemie vielfach nochmals verstärkt worden.

Für das Geschäftsjahr 2023 hatten wir insgesamt einen Konzernumsatz in der Größenordnung von 500 bis 540 Mio. Euro prognostiziert. Dabei sollten zu dem geplanten Wachstum beide Konzernsegmente beitragen. Am 07. November 2023 haben wir per Ad-hoc-Mitteilung gemeldet, dass wir die Guidance für das Geschäftsjahr 2023 anpassen und einen Konzernumsatz in der Größenordnung von 490 Mio. Euro erwarten. Mit einem tatsächlichen Umsatz des fortgeführten Geschäfts in Höhe von 488 Mio. Euro haben wir die in der ursprünglichen Konzernplanung prognostizierte Spanne nicht erreicht. Anders als in der ursprünglichen Planung vorgesehen, haben nicht beide Segmente zum Wachstum beigetragen.

EBIT Segment mgm technology partners (in Mio. Euro)

Dabei hatten wir für die einzelnen Segmente die folgende Umsatzentwicklung geplant:

  • Das Segment Enterprise IT hatte sich zum Ziel gesetzt, seinen Umsatz auf 380 bis 410 Mio. Euro zu steigern. Das Segment erreichte 2023 einen Umsatz (inklusive Umsatzerlöse mit anderen Segmenten) in Höhe von 368 Mio. Euro. Die Umsätze des Personaldienstleistungs- und personaldienstleistungsnahen Projektgeschäfts wurden im Rahmen der fortgesetzten Transformation in 2023 innerhalb des Segments um eine Größenordnung von 46 Mio. Euro reduziert. Die stark wachsenden Geschäftsfelder Software und IT-Services konnten im Berichtsjahr innerhalb des Segments hingegen ein deutliches Umsatzwachstum von 41 Mio. Euro erzielen. Aufgrund der Reduktion der Umsätze im Personaldienstleistugs- und personaldienstleistungsnahen Projektgeschäft, die stärker ausfiel als ursprünglich geplant, hat das Segment den ursprünglichen Zielkorridor für das Umsatzziel in Summe nicht erreicht, aber die für die Zukunft wesentliche Transformation deutlich vorangetrieben.
  • Das Segment mgm technology partners hatte eine weitere Umsatzsteigerung auf 120 bis 130 Mio. Euro geplant. Tatsächlich hat das Segment im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz (inklusive Umsatzerlöse mit anderen Segmenten) von 124,7 Mio. Euro erreicht – entsprechend einem Wachstum von 13 Prozent. Das Segment hat damit den Zielkorridor für die Umsatzprognose erreicht.

Das Umsatzwachstum der Gruppe stellt sich über die vergangenen Jahre wie folgt dar:

Profitabilität

Als Ziel für die Profitabilität gemessen am bereinigten Konzern-EBITDA hatten wir uns im vergangenen Geschäftsbericht ein überproportionales Wachstum auf ein bereinigtes EBITDA zwischen 65 und 71 Mio. Euro zum Ziel gesetzt. Am 07. November 2023 haben wir per Ad-hoc-Mitteilung gemeldet, dass wir die Guidance für das Geschäftsjahr 2023 anpassen und nunmehr ein bereinigtes EBITDA von rund 60 Mio. Euro erwarten. Tatsächlich erzielte der Konzern im Geschäftsjahr 2023 ein bereinigtes EBITDA von 61,3 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich das bereinigte EBITDA um 0,2 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge betrug 12,4 Prozent. Aufgrund der verhalteneren Geschäftsentwicklung im Verlauf der ersten neun Monate des Geschäftsjahres sowie einer stärkeren Reduzierung der Umsätze im Personaldienstleistungs- und personaldienstleistungsnahen Projektgeschäft als ursprünglich geplant haben wir unsere im vergangenen Geschäftsbericht geäußerten Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Konzern-Profitabilität nicht vollständig erreicht.

Auf Ebene der Segmente hatten wir uns die folgenden Ergebnisziele gesetzt:

  • Das Segment Enterprise IT plante ein bereinigtes EBITDA von 50 bis 54 Mio. Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge sollte sich der Marke von 13 Prozent annähern. Das Segment erzielte im Geschäftsjahr 2023 ein bereinigtes EBITDA in Höhe von 42,4 Mio. Euro, was einer Marge von 11,4 Prozent entspricht, und hat somit das Profitabilitätsziel nicht erreicht. Ursächlich war die deutliche fortgesetzte Reduktion von Umsätzen im Personaldienstleistungs- und personaldienstleistungsnahen Projektgeschäft. Die bereits beschlossenen Maßnahmen zur Kostenreduzierung im Personaldienstleistungsgeschäft werden im Geschäftsjahr 2024 maßgeblich wirken.
  • Das Segment mgm technology partners hatte für das Geschäftsjahr 2023 ein bereinigtes EBITDA von 25 bis 27 Mio. Euro geplant. Die bereinigte EBITDA-Marge sollte um die 21 Prozent liegen. Tatsächlich erzielte das Segment ein bereinigtes EBITDA von 25,9 Mio. Euro – entsprechend einer EBITDA-Marge von 20,2 Prozent – und erreichte damit sein Ergebnisziel.

Die Entwicklung des bereinigten EBITDA und der bereinigten EBITDA-Marge für die Allgeier-Gruppe sowie die einzelnen Konzernsegmente ist wie folgt:

2.4.2 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiterzufriedenheit

Unsere Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital unserer Gruppe. Mit ihrem Know-how, ihrer Motivation, aber auch ihrem Zusammenhalt und ihrem großen Engagement treiben sie die Projekte für unsere Kunden und damit unser Geschäft jeden Tag voran. Die Beschäftigten in den verschiedenen Einheiten unserer Gruppe sind diejenigen, die das Vertrauen unserer Kunden genießen und für diese Innovationen entwickeln und umsetzen. Im Wettbewerb um qualifizierte, neue Mitarbeiter gilt es heute mehr denn je, für die besten Kandidaten ein attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber zu sein. Um unterschiedliche individuelle Bedürfnisse, Ausbildungsniveaus und Erwartungen zu vereinen, ist ein zunehmendes Maß an intelligenter und flexibler Organisation und Diversifikation erforderlich. Die fortwährende Entwicklung der bestehenden Mitarbeiter und der Gewinn neuer hochqualifizierter Kollegen sind wesentliche Faktoren für die Entwicklung der gesamten Gruppe. Entsprechend stellt die Zufriedenheit der Mitarbeiter innerhalb unseres Konzerns einen wesentlichen Leistungsindikator dar.

2.5 Human Resources

Allgeier setzt auf engagierte und loyale Mitarbeiter

Hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Entwicklung unserer Gruppe. Jedes Unternehmen der Allgeier-Gruppe lebt entscheidend vom Fachwissen, den Kompetenzen sowie dem loyalen Engagement seiner Beschäftigten. Unsere Mitarbeiter stehen im laufenden Kontakt mit den Kunden, erbringen die vereinbarten Beratungs- und IT-Dienstleistungen und entwickeln innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen. Die Strategie unserer Gruppe lebt auch in Zukunft von der hohen Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter einerseits sowie unserer Fähigkeit andererseits, im Wettbewerb der Märkte neue leistungsstarke Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig an die Gruppe zu binden.

Die Leistungsbereitschaft und die Fähigkeiten unserer Beschäftigten kontinuierlich zu fördern und weiterzuentwickeln, ist daher ein zentrales Ziel unserer Personalpolitik. Gute Fortschritte erzielte Allgeier im Berichtsjahr durch die weitere Intensivierung von Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung und -bindung innerhalb der operativen Segmente. In den zurückliegenden Jahren haben wir unsere Präsenz stetig weiter ausgebaut, insbesondere in Deutschland, aber auch an unseren Entwicklungsstandorten in der Tschechischen Republik, in Vietnam sowie in Indien. In unserem Kernmarkt DACH erkennen wir an den zentralen Standorten unverändert erhebliche Engpässe im Hinblick auf hochqualifizierte Experten. Auch aus diesem Grund investieren wir beständig in unsere Mitarbeiter, um das nachhaltige Wachstum unserer Gruppe zu sichern und wertvolles Wissen im Unternehmen zu halten. Damit verbunden sind in der Zukunft weiter steigende Investitionen in die laufende Schulung und Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter. Zudem haben wir neue Standorte in Spanien, Portugal und Polen eröffnet und internationale Standorte wie etwa in Indien oder Vietnam deutlich ausgebaut, um uns weitere Fachkräfteressourcen zu erschließen.

Die Attraktivität eines Unternehmens – sowohl für die bestehende Belegschaft als auch für gute Bewerber – ist ein immer wichtigerer Wettbewerbsfaktor. Angesichts der hohen Dynamik der IT-Branche ist die kontinuierliche fachliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter. Fachlich immer am Ball zu bleiben, ist zugleich die entscheidende Voraussetzung, um den steigenden Anforderungen der Kunden gerecht zu werden und wichtige Innovationsschritte innerhalb der Branche mitgestalten zu können. Umgekehrt profitieren die Mitarbeiter der einzelnen Gruppenunternehmen vom stetigen Ausbau unseres Portfolios sowie von kontinuierlichem Wachstum, Größe und Stabilität der Gruppe. Die bestehenden Arbeitsplätze in der Gruppe werden damit sicherer und zugleich werden neue Arbeitsplätze geschaffen. Neue herausfordernde Aufträge bei interessanten Kunden am Kern der Digitalisierung unserer Wirtschaft und Gesellschaft schaffen attraktive und motivierende fachliche Perspektiven und bedeuten zugleich gute individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.

Mitarbeiter-Zahlen: Breiter Stamm hochqualifizierter IT- und Software-Experten – weiterer Ausbau der Mitarbeiterbasis in Deutschland und an den internationalen Standorten

Die Allgeier-Gruppe beschäftigte zum Ende des Geschäftsjahres 2023 im fortgeführten Geschäft 3.554 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.320 Mitarbeiter). Im Inland beschäftigte Allgeier zum Ende des Geschäftsjahres 2.910 Mitarbeiter (Vorjahr: 2.713), im Ausland waren es zum Ende des Jahres 644 Mitarbeiter (Vorjahr: 607). Innerhalb Deutschlands waren zum Ende des Geschäftsjahres 2023 81,9 Prozent aller Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 81,7 Prozent).

Netto stieg die Zahl der Mitarbeiter um 234 Beschäftigte (Vorjahr: Erhöhung um 392 Beschäftigte). Der Mitarbeiterzuwachs resultiert dabei aus beiden Konzernsegmenten. Aus den im Geschäftsjahr 2023 getätigten Akquisitionen

Nettoverschuldung

Die Zielsetzung für das Geschäftsjahr war, dass sich die Nettoverschuldung ohne weitere Akquisitionen nicht erhöht. Zum 31. Dezember 2023 betrug die Nettoverschuldung 116,8 Mio. Euro. Sie hat sich damit gegenüber dem 31. Dezember 2023 von 105,9 Mio. Euro um 10,9 Mio. Euro erhöht. Im Jahr 2023 wurden für neue Akquisitionen 5,9 Mio. Euro (unter Berücksichtigung des erworbenen Finanzmittelfonds) ausgegeben. Unter Bereinigung dieser Zahlungen hat sich die Nettoverschuldung im Jahr 2023 entsprechend um 5,0 Mio. Euro erhöht. Unser Ziel, die Nettoverschuldung ohne weitere Akquisitionen nicht zu erhöhen, haben wir somit nicht ganz erreicht.

Akquisitorisches Wachstum

Ein weiterer Indikator unserer Konzernentwicklung ist die Fähigkeit, die Konsolidierung des Marktes durch Akquisitionen zu nutzen. Dies beschleunigt einerseits das Wachstum und andererseits die mögliche Ausrichtung oder Fokussierung der Geschäftstätigkeit. Allgeier verfügt mittlerweile über rund 20 Jahre fundierte Erfahrung in der Umsetzung von Akquisitionsvorhaben. Wir sind im Markt als potenzieller Erwerber von mittelständischen Unternehmen im In- und Ausland bekannt, der unter Beweis gestellt hat, Unternehmen in einem nachhaltigen Prozess erfolgreich zu integrieren und zu mehr Wachstum zu entwickeln. Den Prozess von der Erfassung aller an uns herangetragenen oder aktiv identifizierten Akquisitionskandidaten über die Auswahl bis hin zur konkreten Umsetzung der einzelnen Transaktionen haben wir über die Jahre stetig verbessert. Dieser Prozess bezieht die operativen Einheiten der Gruppe bei der Durchführung von Add-on-Akquisitionen aktiv ein.

Es ist unser Ziel, auch in Zukunft zusätzlich zum organischen Wachstum durch Akquisitionen zu wachsen. Die Transaktionen des Allgeier-Konzerns innerhalb der vergangenen Jahre umfassten im Einzelnen:

Bereinigte EBITDA-Marge

Transaktionen (Erwerbe)
2021 publicplan GmbH, Düsseldorf
Cloudical Deutschland GmbH, Berlin
it-novum GmbH, Fulda
MySign AG, Olten (Schweiz)
Clientis AG, Moosburg (Bayern)
Evora, Walldorf
2022 pooliestudios GmbH, Düsseldorf
Quality First Software GmbH, Geretsried
Höhn Consulting GmbH, Kiel
2023 ShiftDigital Government Solutions GmbH, Bochum
SDX AG, Frankfurt am Main

konnten 42 Beschäftigte für die Gruppe gewonnen werden (Vorjahr: 76 Beschäftigte). Wir beschäftigten zum Jahresende 2023 an unseren Standorten im In- und Ausland Kolleginnen und Kollegen aus über 20 unterschiedlichen Nationen. In den vergangenen Jahren hat die Internationalisierung unserer Gruppe zugenommen und wir haben zahlreiche hochqualifizierte Spezialisten an unseren internationalen Standorten wie Österreich, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Portugal, Polen, Tschechien, Indien, Vietnam und den USA hinzugewonnen, die wir auch in den kommenden Jahren weiter deutlich ausbauen wollen. Mit dem weiteren Ausbau unserer Standorte im Ausland haben wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr unsere Internationalisierung fortgesetzt und uns zusätzliche Zugänge zu hochqualifizierten Mitarbeitern in diesen Regionen geschaffen.

Im Geschäftsjahr 2023 lag der Anteil weiblicher Beschäftigter in den Unternehmen der Allgeier-Gruppe nahezu unverändert zum Vorjahr bei 29 Prozent. Eurostat bzw. der Branchenverband BITKOM gehen – je nach Erhebung – im Durchschnitt über alle Unternehmen von lediglich 15 bis 17 Prozent weiblicher Beschäftigter innerhalb der deutschen IT-Branche aus. Ebenso verfügen wir auch weiterhin über einen hohen Anteil von Mitarbeitern mit Hochschulabschluss, der im vergangenen Jahr ebenfalls leicht anstieg: Der Akademiker-Anteil erhöhte sich zum Stichtag auf 61,6 Prozent (Vorjahr: 60,2 Prozent). Insgesamt verfügen 92,2 Prozent unserer Mitarbeiter über Studium/Promotion, Techniker-/Meister-Abschluss oder eine andere qualifizierte Berufsausbildung (Vorjahr: 91,7 Prozent). Es ist unser Anspruch, unseren Mitarbeitern neben permanenten Fort- und Weiterbildungsangeboten durch eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf langfristige Perspektiven und attraktive individuelle Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Gruppe zu eröffnen.

Die Mitarbeiterzahl des Allgeier-Konzerns entwickelte sich in den zurückliegenden fünf Jahren wie folgt:

* fortgeführtes Geschäft der Allgeier-Gruppe

3. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage des Allgeier-Konzerns

Die Gesamtleistung des Allgeier-Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2023 in Summe um zwei Prozent auf 495,9 Mio. Euro. Das bereinigte EBITDA lag mit 61,3 Mio. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Damit hat der Konzern im Jahr 2023 seine ursprünglich gesetzten Ziele nicht erreicht, zeigt aber vor dem Hintergrund der erheblichen multiplen Herausforderungen für die deutsche und internationale Wirtschaftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr eine hohe Stabilität. Getragen wird die Geschäftsentwicklung der Unternehmen der Allgeier-Gruppe durch das erheblich über dem allgemeinen Wirtschaftswachstum liegende Wachstum in den Bereichen Software und IT-Services. Während die deutsche Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 zurückging, wuchs das Geschäft in den genannten Bereichen deutschlandweit um zehn bzw. sechs Prozent. Die Allgeier-Gruppe ist in einem großen, weltweit nachhaltig wachsenden und durch Digitalisierung und rasante Entwicklung der Technologie getriebenen, zukunftsträchtigen Marktsegment tätig.

Innerhalb der Segmente der Allgeier-Gruppe haben sich die einzelnen Geschäftsbereiche im Jahr 2023 unterschiedlich entwickelt. So konnten das Segment mgm technology partners und die Geschäftsfelder des Segments Enterprise IT, die sich mit der Erstellung von Softwarelösungen und der Erbringung von IT-Services beschäftigen, in Summe erneut zweistellig wachsen und den Umsatz um mehr als 50 Mio. Euro steigern. Aus strategischen Gründen wurde das im Segment Enterprise IT angesiedelte IT-Personaldienstleistungsund personaldienstleistungsnahe Projektgeschäft dagegen deutlich in der Größenordnung von 20 Prozent um mehr als 45 Mio. Euro im Umsatz verkleinert. Damit macht das IT-Personaldienstleistungs- und personaldienstleistungsnahe Projektgeschäft nur noch etwa ein Drittel der Geschäftsvolumens des Konzerns aus, nachdem der Anteil im Vorjahr noch bei rund 45 Prozent lag. Die Marge für das bereinigte EBITDA lag konzernweit bei 12,4 Prozent; ohne das niedrigmargigere IT-Personaldienstleistungs- und personaldienstleistungsnahe Projektgeschäft liegt die bereinigte EBITDA-Marge der Gruppe vor Holdingkosten bei 19 Prozent, während der Wert für das IT-Personaldienstleistungs- und personaldienstleistungsnahe Projektgeschäft unter 5 Prozent betrug. Die Bilanz des Allgeier-Konzerns ist stabil und ausgewogen. Das Eigenkapital beträgt 189 Mio. Euro, was einer Eigenkapitalquote von 36,1 Prozent entspricht. Der durch die Unternehmensakquisitionen der vergangenen Jahre aufgebauten Nettoverschuldung stehen die werthaltigen Unternehmen der Gruppe mit ihren operativen Ergebnissen und Cashflows gegenüber. Es bestehen finanzielle Spielräume für weitere Akquisitionen.

Die Basis für das Geschäft der Allgeier-Gruppe bildet die wachsende Anzahl unserer qualifizierten Mitarbeiter. Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 waren über 3.500 Kollegen in 12 Ländern für die Unternehmen der Allgeier-Gruppe tätig. Gemeinsam bieten wir über 2.900 Kunden aus verschiedenen Branchen im In- und Ausland unsere Softwarelösungen und Dienstleistungen zur Digitalisierung von deren Geschäften an. Die diversifizierte Basis unserer Kunden sowie der von uns verwendeten Lösungen und Technologien macht uns weitgehend unabhängig von einzelnen Kunden, Branchen oder Technologien. Strategisch versuchen wir von der Attraktivität der ständigen Weiterentwicklung von Anforderungen und technologischen Möglichkeiten nachhaltig zu profitieren und richten unser Geschäft daraufhin aus. Vor allem ab dem zweiten Halbjahr 2024 erwarten wir weitere Wachstumschancen.

4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

4.1 Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Erwartung

Das organische Wachstum der Konzerngesellschaften ist maßgeblich von der Attraktivität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen und der Ausgabebereitschaft der Kunden abhängig, die von dem konjunkturellen Umfeld für die Gesamtwirtschaft sowie die einzelnen Branchen und Unternehmen beeinflusst ist. Für die Entwicklung von Allgeier als Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen für die Digitalisierung von Geschäfts- und Verwaltungsprozessen ist insbesondere die Entwicklung des Software- und IT-Services-Marktes in Deutschland sowie in einigen weiteren relevanten Märkten der wesentliche Gradmesser.

Für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wird für 2024 nach dem Rezessionsjahr 2023 in Summe nur ein geringes Wachstum erwartet. Im Verlauf des kommenden Jahres erwarten Wirtschaftsforschungsinstitute vor dem Hintergrund der sinkenden Inflation und der Hoffnung

Mitarbeiterzahl am 31.12. (nach Köpfen)* 2019 2020 2021 2022 2023
Anzahl Mitarbeiter 2.506 2.366 2.937 3.320 3.554

auf steigende Konsumausgaben wieder mehr Möglichkeiten für stärkeres Wachstum, tendenziell eher ab dem zweiten Halbjahr. Bundesregierung und EU-Kommission prognostizieren für das laufende Jahr 2024 ein leichtes Wachstum der deutschen Wirtschaft von 0,2 Prozent bzw. 0,3 Prozent, die OECD von 0,3 Prozent und das ifo-Institut sowie das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung von 0,2 Prozent bzw. -0,3 Prozent. Die Inflationsrate sollte 2024 weiter zurückgehen und sich dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent wieder deutlich annähern. Das geringe Wirtschaftswachstum dürfte sich auf den Arbeitsmarkt auswirken. Das IMK rechnet für 2024 mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,9 Prozent, was sich aber auf die IT- und Software-Branche bislang nicht spürbar auswirkt. Für die EU und die Eurozone erwartet die EU-Kommission im Jahr 2024 ebenfalls nur ein leichtes Wirtschaftswachstum in der Größenordnung von 0,9 bzw. 0,8 Prozent. Weltweit prognostiziert die OECD für 2024 ein Wachstum von 2,9 Prozent. Für 2025 wird aktuell bei weiterhin sinkenden Inflationsraten von einer weiteren leichten Steigerung des Wachstums der deutschen und europäischen Wirtschaft ausgegangen. Weitere Einzelheiten zum gesamtwirtschaftlichen Ausblick finden sich oben in Abschnitt 2.1.1 dieses Konzernlageberichts.

Erwartungen für die IT-Branche

Der weiterhin generell positive Ausblick für die IT-Branche (siehe dazu oben die Darstellung in Abschnitt 2.1.2 dieses Konzernlageberichts), lässt auch die Gesellschaften der Allgeier-Gruppe zuversichtlich auf die Geschäftsentwicklung im Jahr 2024 und in den Folgejahren blicken. Das erwartete Wachstum von 6,1 Prozent für die gesamte Informationstechnik-Branche in Deutschland sowie die Erwartungen für das Geschäft mit IT-Services (knapp fünf Prozent) und Software (über neun Prozent) und den damit zusammenhängenden Dienstleistungen zeigt, dass der übergreifende Trend zur Digitalisierung aller wesentlichen Geschäfts- und Verwaltungsprozesse ungebrochen im vollen Gange ist.

Die Investitionen von Unternehmen und Behörden in die IT steigen weiter an. Die Capgemini-Studie "IT Trends 2024" hebt hervor, dass sich der öffentliche Sektor auf die bestehenden IT-Systeme und -Anwendungen konzentriert, während die Privatwirtschaft den Budgetanteil für neue Systeme und Anwendungen erhöht. In diesem Jahr will der öffentliche Sektor vor allem Anwendungen und Prozesse sowie die Infrastruktur optimieren. Neben einer höheren Sicherheit und einem höheren Integrationsgrad geht es vor allem um eine höhere Geschwindigkeit, zum Beispiel bei der Entwicklung oder Implementierung. Dies zeigt, dass der öffentliche Sektor offensichtlich noch weit von der angestrebten Implementierungsgeschwindigkeit entfernt ist. Das Ziel der privaten Unternehmen für 2024 ist in erster Linie, die Sicherheit und den Integrationsgrad in den Bereichen Anwendungen und Daten zu erhöhen.

Das Research- und Beratungsunternehmen Gartner prognostiziert ein weltweites Wachstum der IT-Ausgaben von 6,8 Prozent im Jahr 2024 und geht davon aus, dass generative KI (GenAI) noch keinen wesentlichen Einfluss auf die IT-Ausgaben haben wird, während Investitionen in KI im weiteren Sinne das Wachstum der IT-Ausgaben insgesamt unterstützen. Direkte Auswirkungen werden erst 2025 zu spüren sein. Die Marktsegmente Software und IT-Services werden bis 2024 beide zweistellig wachsen, vor allem aufgrund von Cloud-Ausgaben. Die weltweiten Ausgaben für öffentliche Cloud-Dienste werden 2024 voraussichtlich um 20,4 Prozent steigen, und ähnlich wie 2023 wird das Wachstum aus einer Kombination von Preiserhöhungen der Cloud-Anbieter und einer verstärkten Nutzung resultieren. Die Ausgaben für Cybersicherheit treiben auch das Wachstum im Softwaresegment voran. In der Gartner-Umfrage unter CIOs und Technologieexperten für das Jahr 2024 gaben 80 Prozent der CIOs an, dass sie planen, ihre Ausgaben für Cyber-Sicherheit im Jahr 2024 zu erhöhen. Für die CIOs stellt Informationssicherheit den wichtigsten Investitionsbereich dar.

Gartner erwartet außerdem, dass die Ausgaben für IT-Dienstleistungen im Allgemeinen 2024 zum ersten Mal die Ausgaben für Kommunikationsdienstleistungen übersteigen und bis 2024 um 8,7 Prozent auf 1,5 Billionen US-Dollar ansteigen werden. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Unternehmen in Projekte zur Steigerung der organisatorischen Effizienz und Optimierung investieren. Diese Investitionen werden in diesen Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten von entscheidender Bedeutung sein.

Der Branchenverband BITKOM weist darauf hin, dass allein im Jahr 2023 206 Mrd. Euro Schaden durch Datendiebstahl, Spionage und Sabotage entstanden. Jedes zweite der befragten Unternehmen fühlt sich laut einer Studie im Auftrag des Verbands durch Cyberangriffe in seiner Existenz bedroht. Fast drei Viertel (72 Prozent) aller befragten Unternehmen waren in den letzten zwölf Monaten von analogen und digitalen Angriffen betroffen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden Russland und China immer mehr zur Basis von Angriffen auf die deutsche Wirtschaft. 46 Prozent der betroffenen Unternehmen konnten ihre Angriffe laut der BITKOM-Studie nach Russland zurückverfolgen (2021: 23 Prozent), 42 Prozent wurden von China aus angegriffen (2021: 30 Prozent). Damit steht Russland zum ersten Mal an der Spitze der Länder, aus denen Angriffe auf die deutsche Wirtschaft stammen. Angesichts dieser Bedrohungslage haben die Unternehmen ihre Investitionen in die IT-Sicherheit hochgefahren. Im Durchschnitt gehen derzeit 14 Prozent des IT-Budgets eines Unternehmens in die IT-Sicherheit, nach 9 Prozent im Vorjahr. Rund ein Drittel der Unternehmen (30 Prozent) kommt auf einen Anteil von 20 Prozent oder mehr am IT-Budget und erfüllt damit die Empfehlung des BITKOM und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI). der Umsetzung von 15 Leistungen mit dem Ziel, diese möglichst flächendeckend und vollständig digital (Ende-zu-Ende) anzubieten. Um die Digitalisierung in Deutschland voranzubringen, fordert auch der Digitalverband BITKOM von der Bundesregierung eine ambitionierte Digitalpolitik mit den Schwerpunkten auf Verwaltung, Bildung, Datenräume und Infrastruktur. Die angestrebte Beschleunigung von Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren sollte zügig umgesetzt werden. Der Allgeier-Konzernvorstand erwartet auch für 2024, dass die IT-Abhängigkeit in einer stetig stärker globalisierten Welt in Zukunft weiter zunehmen wird. Das prognostizierte Wachstum in der IT-Branche insgesamt sowie ihren relevan-

Auch im Bereich der öffentlichen Verwaltungen ist mit einem weiteren Nachfrageschub zu rechnen: Bund und Länder haben in der nationalen E-Government-Strategie gemeinsame Handlungsfelder zur Digitalisierung der Verwaltung festgelegt. Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen (Onlinezugangsgesetz, OZG) hatte Bund, Länder und Kommunen verpflichtet, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen über Verwaltungsportale auch digital anzubieten. Bis 2025 gibt der Bund zudem an, dass die Beschaffung der Verwaltungs-IT gebündelt und die Informationstechnik konsolidiert werden solle, um Sicherheit und Effizienz zu erhöhen und den Anforderungen einer digitalen Verwaltung gewachsen zu sein. Laut Bundesregierung sei jedoch schon bei Inkrafttreten des OZG im Jahr 2017 klar gewesen, dass die Verwaltung Ende 2022 nicht "fertig digitalisiert" sein werde, sondern die Verwaltungsdigitalisierung eine Daueraufgabe darstelle. Das OZG sei somit der Startschuss für einen nachhaltigen Wandel der öffentlichen Verwaltung gewesen und habe wichtige Weichen für die zukünftige Digitalisierungsarbeit gestellt. Im Mai 2023 hat die Bundesregierung im Kabinett mit dem Gesetzentwurf zur Änderung des Onlinezugangsgesetzes einen geeigneten Nachfolgerahmen beschlossen, um die weitere notwendige digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung voranzutreiben und zentrale Voraussetzungen für nutzerfreundliche und vollständig digitale Verfahren und Angebote für alle Bürger und Unternehmen zu schaffen. Ziel der Regierung bleibt ein breites digitales Onlineangebot. Die zugleich beschlossenen Eckpunkte für eine moderne und zukunftsgerichtete Verwaltung enthalten wesentliche Richtungsentscheidungen mit der Absicht einer stärkeren Priorisierung und Standardisierung. Zugleich soll das Onlinezugangsgesetz eng mit Großprojekten wie der Registermodernisierung und den digitalen Identitäten verzahnt werden. In den Jahren 2023 und 2024 unterstützt die Bundesregierung Länder und Kommunen besonders bei ten Teilbranchen stützt diese Annahme. Die Wachstumsraten insbesondere für IT-Services und Software fallen deutlich stärker aus als im Branchenschnitt. Dabei ist auch die IT selbst einem raschen Wandel unterworfen, woraus ein laufender Innovations- und Investitionsbedarf resultiert – Bereiche, die bis heute noch aktuell waren, werden von anderen Themen überholt und abgelöst. Aufgrund der Positionierung der Allgeier-Gruppe in wesentlichen, wachstumsstarken Innovations- und Zukunftsfeldern einerseits und der breiten, branchenübergreifenden Kundenbasis aus vielen hundert Großunternehmen sowie mittelständischen Markt- und Branchenführern und Auftraggebern des öffentlichen Sektors andererseits, wird Allgeier von den strukturellen Wachstumsmöglichkeiten im Software- und IT-Services-Sektor weiter profitieren können.

Erwartungen der Allgeier-Gruppe

Entsprechend der erwarteten Entwicklung des IT-Marktes sowohl in Deutschland als auch in den weiteren relevanten Märkten schätzt der Vorstand die grundsätzlichen Aussichten für das weitere Wachstum des Geschäfts der Allgeier-Gruppe in den kommenden Jahren als positiv ein.

Die Allgeier-Gruppenunternehmen nehmen in vielen der vorgenannten Trend- und Wachstumsthemen bereits seit Längerem eine starke Marktposition ein. Neben Cyber-Security, Open-Source-Softwareentwicklung und Low-Code-Plattformen können insbesondere der anhaltende Trend zur Verlagerung von Business-Softwarelösungen in moderne Cloud-Ökosysteme wie Microsoft Azure und nicht zuletzt die vielfältig beginnende Durchsetzung der Software-Lösungen mit KI-Anwendungen als zusätzliche Wachstumstreiber fungieren.

Wir sind in einer Reihe von Bereichen mit seit Jahren hohem Wachstum aktiv. Hier seien nur einige davon genannt:

  • mgm technology partners ist seit vielen Jahren ein Vorreiter der Digitalisierung insbesondere im öffentlichen Bereich und in der Schaffung komplexer Online-Portale. Zunehmend kommen dafür auch KI-Komponenten zum Einsatz. Unsere eigene Enterprise-Low-Code-Plattform A12 ermöglicht eine extrem schnelle und zuverlässige Entwicklung und Anpassung von komplexen, funktionsfähigen und sicheren Anwendungen. mgm erwartet, dass die Nachfrage nach industrialisierter Softwareentwicklung in Zukunft weiter deutlich zunehmen wird.
  • Die Aufwendungen der öffentlichen Hand für die Digitalisierung der Verwaltungen auf allen föderalen Ebenen (Bund, Länder und Kommunen) sind immens und steigen weiter an. Dabei spielen besondere Voraussetzungen eine Rolle. Ein großes Thema ist die Digitale Souveränität, also die Unabhängigkeit von einzelnen und insbesondere ausländischen Herstellern. Dieser Vorgabe entsprechen wir mit der Entwicklung von Verwaltungssoftware auf der Basis von Open Source-Produkten. Unsere Gruppengesellschaft publicplan ist einer der führenden Spezialisten in Deutschland auf diesem Gebiet.
  • Klassische Softwareprodukte wie ERP-Systeme erhalten im Zuge der weiteren Digitalisierung und der erheblichen Vernetzung mit anderen Softwareprodukten eine neue Bedeutung. Sie sind oftmals ein zentraler Baustein der Systemlandschaft unserer Kunden und müssen als solche, neuen Anforderungen bei der Verknüpfung mit anderen Systemen und in der Cloud erfüllen. Unsere Gruppengesellschaften Allgeier inovar und Evora sind hierfür Spezialisten und verfügen zudem über eigene Softwarelösungen mit einem breiten, langjährigen Kundenstamm.
  • Das Angebot von Waren und Dienstleistungen erfolgt zunehmend über leistungsfähige Online-Portale. Themen wie E-Commerce erfahren damit wieder eine neue Bedeutung. Die vorhandenen Systeme müssen vielfältigen neuen Anforderungen genügen, was oftmals den Austausch oder eine weitgehende Neuentwicklung erforderlich macht. Die Softwarelösungen von mgm technology partners und Allgeier inovar sind an dieser Stelle führend.
  • Nahezu alle wesentlichen Software-Anwendungen werden zunehmend in professionellen Cloud-Umgebungen entwickelt und betrieben. Dabei wandelt sich die zugrunde

liegende Cloud-Technologie ihrerseits stetig. Dies erfordert eine erhebliche Anpassung der existierenden Softwarelösungen und -systeme. Umfassende Transformationsprojekte werden erforderlich. Dabei entstehen neue Dienstleistungen im Bereich des Betriebes und der Pflege der Anwendungen in der Cloud, die sogenannten Managed Services zur laufenden Betreuung geschäftskritischer und komplexer Systeme. Hierin sind neben mgm technology partners und publicplan die Gruppengesellschaften Cloudical und Allgeier IT Services spezialisiert.

• Das Thema Datensicherheit und Cyber-Security erhält einen zunehmend größeren Stellenwert und ist längst kein Randthema mehr. Die spezialisierten Produkte und Leistungsangebote unserer Gruppengesellschaft Allgeier CyRis helfen den Kunden, ein notwendiges Schutzniveau zu erlangen und sich vor konkreten Gefährdungen zu schützen. Allgeier hat das Geschäft mit eigenen Cyber-Security-Lösungen und entsprechenden Services in einer neuen leistungsstarken Einheit gebündelt, die seit 2022 als Allgeier CyRis am Markt auftritt. Mit softwarebasierten und automatisierten Sicherheitslösungen und umfassenden Serviceleistungen im IT-Security-Umfeld verfügt Allgeier über erhebliches Potenzial. Das Dienstleistungsportfolio reicht vom Schwachstellenmanagement, über Pentesting und Aufspüren von Schadsoftware bis hin zur Etablierung von sicheren Kommunikationskanälen, etwa mit der Lösung julia mailoffice, bis zum dauerhaften Betreuungs- und Beratungsservice. Hinzu kommen Consultingleistungen und die Durchführung von Audits oder Security Awareness Trainings.

Eine Herausforderung für unsere Gruppenunternehmen ist die dauerhafte Knappheit an qualifizierten IT- und Software-Spezialisten. Wir intensivieren stetig unsere Rekrutierungsaktivitäten, aber auch die interne Aus- und Fortbildung sowie die Steigerung der Attraktivität der Arbeitsplätze bei den Allgeier-Unternehmen. Weitere Maßnahmen sind die Ausweitung der Mitarbeiterbasis in anderen Ländern wie Indien, Vietnam, Südwest- oder Osteuropa sowie Akquisitionen von Unternehmen mit entsprechend qualifizierten Mitarbeitern.

Für die einzelnen Leistungsindikatoren geben wir basierend auf der bisherigen Planung des Konzerns die nachfolgende Prognose für das fortgeführte Geschäft:

Die derzeitige Planung für das Geschäftsjahr 2024 sieht eine Steigerung des Konzern-Umsatzes auf eine Größenordnung von 510 bis 550 Mio. Euro vor. Zu dem geplanten Umsatzwachstum sollen beide Konzernsegmente beitragen. Das erwartete bereinigte EBITDA der Allgeier SE für 2024 soll gemäß der Konzernplanung zwischen 63 und 69 Mio. Euro betragen. Die entsprechende bereinigte EBITDA-Marge wird zwischen 12 und 13 Prozent erwartet.

Mittelfristig erwartet der Vorstand für den kommenden Dreijahreszeitraum eine durchschnittliche organische Wachstumsrate des Konzernumsatzes von 10 bis 15 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge soll innerhalb dieses Zeitraums weiter auf 15 Prozent anwachsen.

Alle Planzahlen beziehen sich dabei ausschließlich auf die organische Entwicklung der aktuell bestehenden Gruppe ohne weitere Veränderungen des Portfolios. Zukünftige Akquisitionen in den einzelnen Segmenten können einen zusätzlichen Beitrag zum Wachstum leisten.

Für die einzelnen Segmente planen wir die folgende Umsatzund Ergebnisentwicklung:

  • Das Segment Enterprise IT plant eine Umsatzentwicklung auf 380 bis 420 Mio. Euro bei einem bereinigten EBITDA von 49 bis 53 Mio. Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge soll zwischen 12 und 13 Prozent annähern.
  • Das Segment mgm technology partners plant eine weitere Umsatzsteigerung auf 126 bis 136 Mio. Euro bei einem bereinigten EBITDA von 25 bis 27 Mio. Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge soll um die 20 Prozent betragen.

Der Allgeier-Konzern beabsichtigt, im Geschäftsjahr 2024 ohne Berücksichtigung möglicher Akquisitionen keine weiteren Nettofinanzverbindlichkeiten aufzubauen.

Zielsetzung für 2024: Ausbau unserer Expertise und Leistungen in den Bereichen, in denen wir neben einem hohen Mehrwert für unsere Kunden überdurchschnittliches Wachstum generieren können; weitere Transformation des Kerngeschäfts mit Fokus auf technologisch moderne Softwarelösungen und damit verbundene Dienstleistungen

Für 2024 gilt auch weiterhin: Unser oberstes Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung unserer Gruppe, unserer Geschäftsbereiche und des Unternehmenswertes. Dabei soll die Gruppe für Mitarbeiter und Kunden stetig weiter attraktiver und leistungsfähiger werden. Als großer mittelständischer Spieler sehen wir uns als etablierter und verlässlicher Partner mit großer Nähe zum Kunden, aber mit dem Potential, diese Qualitäten ebenso in großen und langlaufenden Projekten als auch auf internationaler Ebene anbieten zu können. Breite und auch stetig zunehmende internationale Leistungsfähigkeit und technologische Augenhöhe werden vorausgesetzt, lokale Nähe wird gewünscht.

Unsere Ziele sind für 2024 konkret, die Fokussierung innerhalb der Segmente auf wertschöpfendes Geschäft mit nachhaltigem Wachstumspotential auf der Basis der aktuellen und zukunftsträchtigen Technologien wie Plattform-Lösungen, Open-Source-Software und Cloud-Lösungen fortzuführen. Dabei wollen wir sowohl das Know-how für die Anwendungen und Ökosysteme der großen Hersteller weiter ausbauen als auch unsere eigenen Softwarelösungen weiterentwickeln. Zum Wachstum gehört auch die Weiterentwicklung der Organisation und der Führungen der operativen Unternehmenseinheiten fortzusetzen. Im Jahr 2024 sollen gezielte weitere Akquisitionen ebenfalls ausdrücklich zu den Bestandteilen der Wachstumsstrategie gehören. Im Februar 2024 hat Allgeier inovar mit dem Unternehmen Ability bereits eine erste Akquisition zum Ausbau des Geschäfts mit Microsoft Business-Software umgesetzt.

4.2 Risiken- und Chancenbericht

Die Allgeier-Gruppe ist verschiedenen externen und internen Einflüssen ausgesetzt. Die Geschäftstätigkeit der Gruppe ist mit Risiken verbunden, die nicht von vornherein ausgeschlossen werden können. Das Risikomanagement fokussiert sich darauf, die relevanten unternehmerischen Risiken zu erkennen und systematisch mit ihnen umzugehen. Die nachfolgenden Abschnitte erläutern das gruppenweite Governance-System, das Risikomanagementsystem, das interne Kontrollsystem sowie das Compliance-Management System.

Wesentliche Merkmale des Governance-Systems

Das Ziel des verfolgten integrierten Ansatzes ist es, ein konsistentes und wiederkehrendes Governance-System über die gesamte Organisation für die einzelnen Themen aktiv zu etablieren und durch einen systematischen Prozess kontinuierlich zu verbessern. Frühzeitig wurden die Voraussetzungen und Verantwortlichkeiten geschaffen, um den regulatorischen Anforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD/ESRS) für das kommende Geschäftsjahr 2024 gerecht zu werden. Eine fortlaufende Kommunikation und Berichterstattung zwischen Aufsichtsrat, Vorstand und den Verantwortlichen wird sichergestellt.

4.2.2 Wesentliche Merkmale des Risikomanagementsystems

Das Ziel des Risikomanagementsystems der Allgeier-Gruppe besteht darin, mögliche Risiken, die den Erfolg der Gruppe gefährden könnten, frühzeitig zu identifizieren und durch geeignete Maßnahmen aktiv zu adressieren. Für die Erreichung dieses Ziels spielt die Risikokultur in der Allgeier-Gruppe eine entscheidende Rolle. Es ist daher notwendig, bei allen Mitarbeitern, sowie speziell bei den Entscheidungsträgern ein Bewusstsein für die im Unternehmen bestehenden Risiken zu schaffen. Die durchgängige Kommunikation innerhalb der Gruppe und der systematische Prozess tragen hierzu bei. Die Allgeier SE betrachtet Risiken anhand von vier Risikokategorien:

  • Strategische Risiken
  • Operative Risiken
  • Finanzielle Risiken
  • Compliance-Risiken

Unser Risikomanagementprozess folgt einem standardisierten Ansatz und wird kontinuierlich verbessert. Im Berichtsjahr haben wir die Darstellung des Risikoberichts optimiert. Im Folgenden wird dieser Prozess näher erläutert.

1. Risikoidentifikation

Auf Holdingebene wird mindestens einmal jährlich eine systematische Risikoerhebung innerhalb der Allgeier-Gruppe durchgeführt, welche in einer Risikomatrix resultiert. Dieser Prozess basiert auf einer einheitlichen Richtlinie und gewährleistet Transparenz und Steuerbarkeit der auftretenden Risiken. Zusätzlich findet mindestens vierteljährlich ein Business Review der wesentlichen Gruppengesellschaften statt, dessen Ergebnisse dem Vorstand berichtet werden.

2. Risikobewertung und Risikoaggregation

Die Allgeier-Gruppe bewertet und klassifiziert Risiken hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und qualitativen Bedeutung. Durch eine quantitative Bewertung wird die Risikotragfähigkeit präziser beurteilt. Die Risiken werden systematisch anhand von Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und in einer Risikomatrix eingestuft. Die Einordung in die jeweilige Risikoklasse hoch, mittel, niedrig unterstützt dabei, die identifizierten Risiken zu priorisieren und ihnen mit geeigneten Maßnahmen entsprechend zu begegnen.

3. Risikokontrolle und Risikoüberwachung

Die Allgeier-Gruppe steuert Risiken basierend auf der Risikobewertung. Risikomaßnahmen werden gemäß der Risikobewertung der Gruppengesellschaften abgeleitet, kontrolliert und überwacht. Die zentrale Verantwortlichkeit auf Holdingebene in der Funktionsebene Interne Revision & Risikomanagement prüft die angemessene und wirksame Umsetzung der Risikomanagementvorgaben in den verschiedenen Gruppengesellschaften. Das Ziel des Risikomanagementsystems ist die Reduzierung bestehender Risiken auf ein tragbares Maß.

4. Risikoberichterstattung

Durch eine kontinuierliche Risikoberichterstattung, insbesondere durch die Gruppengesellschaften und die zentralen Verantwortlichkeiten auf Holdingebene, wird sichergestellt, dass der Vorstand regelmäßig ein Gesamtbild der Risikolage der Allgeier-Gruppe erhält. Der Vorstand ist für das Risikomanagementsystem verantwortlich und der Aufsichtsrat überwacht dieses System.

4.2.1 Wesentliche Merkmale des Governance-Systems

Die Allgeier SE verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Umsetzung und Steuerung der Governance-Themen. Die nachfolgende Übersicht gibt einen Überblick über die Grundstruktur, sowie das Zusammenspiel der beteiligten Funktionen der Allgeier-Gruppe:

4.2.3 Wesentliche Merkmale

des Internen Kontrollsystems

Die Allgeier-Gruppe betrachtet das Interne Kontrollsystem als grundlegenden Baustein für die Unternehmenssteuerung. Das Hauptziel besteht darin, die strategischen und operativen Vorgaben des Vorstands der Allgeier-Gruppe und der Geschäftsführer der Geschäftseinheiten umzusetzen und dabei Effizienz sowie Compliance sicherzustellen.

Es gibt zwei Hauptkontrollebenen, die Gesellschaftsebene und die operative Prozessebene. Auf der Segments- und Gesellschaftsebene erfolgt die Steuerung durch verschiedene Vehikel, darunter Geschäftsordnungen, Budget-/Forecast-Vorgaben und vierteljährliche Business Reviews. Die operative Prozessebene unterliegt gruppenweiten Vorgaben, die wesentliche und geschäftskritische Prozesse umfassen. Diese beinhalten u. a.:

  • Vier-Augen-Prinzip
  • Funktionstrennung
  • Need-to-Know/Zugriffsberechtigungen
  • Dokumentation & Transparenz

4.2.4 Wesentliche Merkmale des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems

Das interne Kontrollsystem für rechnungslegungsbezogene Fragestellungen, insbesondere die Finanzberichterstattung, zielt darauf ab, mit hinreichender Sicherheit sicherzustellen, dass die Finanzberichterstattung zuverlässig ist und den allgemein anerkannten rechnungslegungsbezogenen Standards entspricht. Dies beinhaltet die Erfassung, Aufbereitung und Würdigung relevanter Sachverhalte und bildet die Grundlage für ein verlässliches internes und externes Berichtswesen der Allgeier-Gruppe. Dafür werden verschiedene Prozesse und regelmäßige analytische Prüfungshandlungen durchgeführt, darunter Arbeitsanweisungen, Auswertungen, Abweichungsanalysen, Auftragsbestände, Margenentwicklungen, Forderungsstatistiken und Mitarbeiterstatistiken. Klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten sind integraler Bestandteil dieses Rahmens. Ein einheitliches, gruppenweites IT-gestütztes internes Reporting ist fest in die Gesamtstruktur der Unternehmenssteuerung integriert. Die wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems sind einschlägig und von besonderer Relevanz.

Risikomatrix nach Maßnahmen (Nettodarstellung)

4.2.5 Wesentliche Merkmale des Compliance-Managementsystems

Vertrauen und Integrität sind grundlegende Werte in der Unternehmenskultur der Allgeier-Gruppe und bilden das Fundament für unternehmerischen Erfolg. Das Compliance-Managementsystem verfolgt das Ziel, einen verantwortungsbewussten und ethisch korrekten Umgang innerhalb der Gruppe sicherzustellen. Dieses Ziel wird aktiv von Aufsichtsrat, Vorstand, Führungskräften und Mitarbeitern unterstützt. Gruppenweit gelten verbindliche Regelungen für alle Beschäftigten, die einen fairen und respektvollen Umgang miteinander vorsehen. Die Compliance-Organisation hat verbindliche Regelungen für Themen wie Korruption, Geldwäsche, Insiderhandel, Datenschutz und Arbeitnehmerüberlassung gruppenweit etabliert. Das Hinweisgeberschutzgesetz ermöglicht es Mitarbeitern, Verdachtsmomente ("Whistleblowing") zu melden. Die zentrale Compliance-Organisation gewährleistet die Einhaltung und Umsetzung. Meldungen werden nach einem systematischen Prozess ausgewertet und können, abhängig vom Einzelfall, zu weitreichenden Konsequenzen führen.

4.2.6 Risikobericht der Allgeier SE

Die Bewertungen der betrachteten Risikokategorien und des Risikokatalogs werden nachfolgend dargestellt. Eine Erläuterung der relevanten Risiken erfolgt für die Risikoklassen hoch und mittel. Die Aufzählung ist nicht abschließend. Neben den aufgeführten Risiken können weitere vorhanden sein, denen die Allgeier-Gruppe ausgesetzt ist, die aber als nicht wesentlich identifiziert wurden. Alle aufgeführten Risiken, sowie die als unwesentlich identifizierten Risiken können einen negativen Einfluss auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

oder rezessive Entwicklung der Märkte kann dazu führen, dass einzelne Kunden ihre Ausgaben für Software- und IT-Dienstleistungen (zumindest in Teilen) reduzieren.

Grundsätzlich führen hohe Inflationsraten zu Kostensteigerungen, aufgrund des steigenden Gehaltsniveau und höherer Nebenkosten. Dies kann zu einer Beeinträchtigung der operativen Margen führen. Jedoch trifft die Inflation die ganze Branche und führt zu entsprechenden steigenden Preisen. Dies gilt für die Preise von Softwareprodukten, sowie Stunden- oder Tagessätzen im Dienstleistungsumfeld. Zum Berichtszeitpunkt scheint die Inflation wieder auf ein annähernd niedrigeres Niveau zurückzukehren, welches die Auswirkungen abmildern kann.

I. Strategische Risiken Die ökonomischen Faktoren haben für die Allgeier-Gruppe eine wesentliche Bedeutung. Insbesondere die konjunkturelle Lage, das wirtschaftliche Umfeld und die Haushaltsplanungen des Bundes, sowie der Länder und Kommunen beeinflussen die Allgeier-Gruppe. Makroökonomische Faktoren sind als herausfordernd zu bewerten, da die kriegerischen Konflikte (insbesondere Russland/Ukraine, Naher Osten) zumindest eine indirekte Auswirkung auf die Rahmenbedingungen der Allgeier-Gruppe haben könnten. So sind etwaige Haushaltskürzungen bzw. Umschichtungen der Ausgaben auf Bundesebene, zum Beispiel bei der Förderung der Digitalisierung aufgrund steigender Verteidigungsausgaben, möglich. Des Weiteren sind unsere Kunden größtenteils selbst von der Wirtschaftsentwicklung der einzelnen Märkte abhängig. Eine andauernd zurückhaltende, volatile Informationssicherheit: Alle Unternehmen, wie auch die Allgeier-Gruppe, sind durch verschiedene Bedrohungen aus dem Cyberraum ausgesetzt. Ein Ausfall von geschäftskritischen Systemen aufgrund von Cyber-Attacken oder Hackerangriffen können zu einer Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebs führen. Dies betrifft die Allgeier-Gruppe, wie auch deren Kunden gleichermaßen. Die Folgen wären eine kostenund zeitintensive Wiederherstellung der Daten. Dies kann zu operativen Ausfällen führen. Um diesen Risiken aktiv zu begegnen hat die Allgeier-Gruppe in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen zur Aufrechterhaltung und zur weiteren Erhöhung des Schutzniveaus auf- und ausgebaut. Ein gruppenweites Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) gemäß der ISO 2700x-Reihe ist etabliert, sowie eine Informationssicherheitsorganisation innerhalb der Allgeier-Gruppe mit direkter Berichtslinie zum Vorstand implementiert. Die Effektivität der Informationssicherheitsmaßnahmen wird permanent überwacht und neue Bedrohungen werden analysiert. Aufgrund der dezentralen Struktur der Allgeier-Gruppe in weitestgehend eigenständig operierenden Gesellschaften werden die IT-Systeme und deren Infrastruktur überwiegend voneinander unabhängig betrieben. Hierdurch ist eine natürliche Risikostreuung gegeben. Zur weiteren Absicherung besteht eine gruppenweite Cybersecurity-Versicherung, die alle Gruppengesell-

Die dynamische technologische Entwicklung stellt für die Allgeier SE ein strategisches Risiko dar. Es erfordert eine fortlaufende Anpassung und Aktualisierung der eigenen Software sowie die Sicherstellung, dass die Fähigkeiten entsprechend den aktuellen Entwicklungen, wie beispielsweise Cloud und Open Source, gewährleistet sind.

II. Operative Risiken

schaften umfasst und die finanziellen Auswirkungen durch einen möglichen Cyberangriff mindert.

Akquisitionen: Die strategische Ausrichtung der Allgeier-Gruppe beinhaltet neben der organischen Entwicklung gezielte Akquisitionen. Diese Transaktionen, verbunden mit entsprechenden Investitionen, bergen Risiken wie potenzielle Abschreibungen auf Vermögenswerte und Geschäftswerte bei unvorhergesehenen negativen Entwicklungen. Finanzierungsrisiken können auftreten, insbesondere wenn Teile der Transaktion durch Fremdmittel finanziert werden. Entscheidungen über den Verkauf von Geschäftsbereichen werden sorgfältig getroffen, um die strategische Ausrichtung zu optimieren. Integrationen in bestehende Gruppenunternehmen können ebenfalls Risiken mit sich bringen. Der Vorstand trifft Entscheidungen unter Einbeziehung externer Experten und führt vor Transaktionen Due-Diligence-Prüfungen durch. Die Transaktionen erfordern die Zustimmung des Aufsichtsrats.

Mitarbeiter: In einem dynamischen Umfeld, geprägt von Innovationen, sieht sich die IT-Branche mit einer erhöhten Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften konfrontiert. Hierbei spielt das Engagement und Know-how unserer Mitarbeiter eine zentrale Rolle für den Erfolg der Allgeier-Gruppe. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Allgeier-Gruppe sind die qualifizierten und verantwortlich handelnden Mitarbeiter. Dies umfasst die Mitglieder der Geschäftsleitungen und weitere Führungspersonen, sowie auch sämtliche Mitarbeiter. Sollten qualifizierte Fach- oder Führungskräfte die Allgeier-Gruppe verlassen und kein entsprechender Ersatz gefunden werden, kann dies negative Folgen haben. Um dem entgegenzuwirken ist die Weiterentwicklung und die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit von großer Bedeutung. Darüber hinaus sind eine marktgerechte Bezahlung und flexible Arbeitsmodelle, sowie Fortbildung essenzielle Bausteine bei der langfristigen Bindung der Mitarbeiter an die Allgeier-Gruppe.

Großkunden und Kunden: Die Allgeier-Gruppe zählt Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen unterschiedlichster Größen zu seinen Kunden. Es besteht das Risiko, dass die Allgeier-Gruppe im Einzelfall wesentliche Kunden verliert, oder Projekte in einem geringeren Umfang weitergeführt werden. Um diesem Risiko frühzeitig entgegenzuwirken, gibt es systematische und regelmäßige Analysen der einzelnen Projekte (Risikofrüherkennung). Zusätzlich erfolgt mindestens vierteljährlich ein Business-Review mit den einzelnen Gruppengesellschaften. Hierin wird detailliert berichtet, wie sich die wesentlichen Kunden und auch Großkunden (Top 10-Kunden) entwickeln. Zusätzlich erfolgt eine kurz-, mittel- und langfristige Projektion der wesentlichen Umsatzerlöse. Darüber hinaus besteht für Teile der Allgeier-Gruppe eine Forderungsausfallversicherung, die das Risiko von Forderungsausfällen reduziert. In der aktuellen Berichtsperiode kam es zu keinen nennenswerten Forderungsausfällen.

Produkte und Technologie: Das rechtzeitige Erkennen und Anwenden von neuen Produkttrends und Technologien stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Allgeier-Gruppe. Die Schnelligkeit der Entwicklungen und die stetigen Innovationen stellen jedoch auch ein Risiko für die Allgeier-Gruppe dar - insbesondere im Bereich der erworbenen Lizenzen und eigenentwickelten Softwarelösungen. Haftungs- und Gewährleitungsrisiken können bei einer nicht ordnungsoder vertragsgemäßen Nutzung bzw. Entwicklung der Produkte bestehen. Die Allgeier-Gruppe begegnet diesem Risiko durch fortlaufende Schulungen und Weiterbildungsangebote. Denn das Know-how der Mitarbeiter ist ein bedeutender Bestandteil bei der (Weiter-)Entwicklung von Produkten. Darüber hinaus hat die Allgeier-Gruppe eine Vielzahl von Qualitätsmanagement-Bausteinen etabliert. Einschlägige Standards, wie z. B. ISO 9001, 27001, 14001, sowie weitere Zertifizierungen in relevanten Gruppengesellschaften (BSI-Grundschutz) tragen zu einem hohen Qualitätslevel bei. Dies wird auch bei Beauftragung von Partnerunternehmen oder Subunternehmern berücksichtigt und fortlaufend intern und extern überwacht und auditiert. Der Einsatz von Drittunternehmen kann eine gewisse Abhängigkeit mit sich bringen, ist aber aufgrund der mangelnden Ressourcen teilweise unabdingbar. Hieraus kann ein Risiko für Leistungsminderungen bei einzelnen Gruppengesellschaften resultieren.

Verträge und Projekte: Im operativen Geschäft übernehmen die Gruppengesellschaften teilweise vertragliche Haftungen und Gewährleistungen, besonders in Festpreisprojekten. Unter bestimmten Bedingungen können Abweichungen in den Projekten zu erhöhten Aufwendungen führen. Die Allgeier-Gruppe hat systematische Prozesse und ein Risikofrüherkennungssystem implementiert, das kontinuierlich Budgetabweichungen lokalisiert und analysiert. Eine laufende Projektkontrolle wird durch Zeiterfassung auf den jeweiligen Projekten gewährleistet. Zudem sind für wesentliche Geschäftsrisiken Versicherungsverträge vorhanden, darunter eine gruppenweite Betriebshaftpflichtversicherung.

III. Finanzielle Risiken

Liquiditäts-, Kredit- und Zinsrisiken: Zum 31. Dezember 2023 verfügt die Allgeier-Gruppe über liquide Mittel in Höhe von 83 Mio. Euro (Vorjahr: 87 Mio. Euro). Dem gegenüber stehen zum 31. Dezember 2023 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (inkl. Factoring) in Höhe von 154 Mio. Euro (Vorjahr: 150 Mio. Euro). Im Geschäftsjahr 2023 generierte die Allgeier-Gruppe einen positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der die Grundlage für kontinuierliches organisches Wachstum sowie für Investitionen durch Akquisitionen schafft.

Die Finanzverbindlichkeiten der Allgeier-Gruppe bergen Zinsrisiken und vertragliche Risiken, die vorzeitige Rückzahlungen auslösen könnten. Diese Risiken resultieren aus der Einhaltung von Bilanz- und GuV-Kennzahlen sowie weiteren Auflagen. Eine Nichteinhaltung könnte zur Kündigung von Darlehen und sofortiger Fälligkeit führen. Die künftigen Cashflows und die Liquiditätssituation der Allgeier-Gruppe können auch durch ein geändertes Zahlungsverhalten der Kunden, z. B. längere Zahlungsziele oder Zahlungsausfälle, negativ beeinflusst werden. Systematische Prozesse und Systeme wie Liquiditätsplanung, Forderungsmanagement und Cash-Management sind etabliert, um Liquiditätsengpässe und Zinsänderungen rechtzeitig zu erkennen. Darüber hinaus werden interne Ausschüttungs- und Finanzierungsmöglichkeiten in der Gruppe gezielt genutzt. Zusätzlich werden auf Holdingebene die Themen Banken, Liquiditäts- und Risikomanagement, sowie der Ausbau der Governance-Strukturen, sowie die Überarbeitung von Prozessen und Systemen kontinuierlich weiterentwickelt.

Der Konsortialkredit ist mit 80 Mio. Euro (Vorjahr: 71 Mio. Euro) in Anspruch genommen und unterliegt einer variablen Verzinsung. Das Schuldscheindarlehen in Höhe von 60 Mio. Euro (Vorjahr: 60 Mio. Euro) ist mit 29 Mio. Euro (Vorjahr: 29 Mio. Euro) variabel verzinst. Ein Zinsswap über nominal 50 Mio. Euro dient der Absicherung des Zinsänderungsrisikos. Der verbleibende Teil in Höhe von 59 Mio. Euro unterliegt einem Zinsänderungsrisiko. Weitere Details finden sich im Konzernanhang (19. Finanzschulden).

Wir führen fortlaufend Gespräche und Verhandlungen zur Evaluierung und Prüfung der Finanzierungen für das Gruppenwachstum und Akquisitionen. Sofern für unser künftiges Wachstum neues Eigen- oder Fremdkapital benötigt wird, sind wir abhängig von der Entwicklung der Finanz- und Kapitalmärkte und der Möglichkeit des Zugangs zu neuem Fremd- oder Eigenkapital.

IV. Compliance-Risiken

Gesetzliche Voraussetzungen: Änderungen in der Gesetzgebung oder Auslegung können die Umsätze und Profitabilität von Gruppengesellschaften beeinträchtigen. Änderungen in den gesetzlichen Voraussetzungen, insbesondere im Bereich von Steuern, Sozialabgaben, Arbeitsrecht und Dienst- oder Werkvertragsrecht in Deutschland, können zu höherem Aufwand oder Haftungsrisiken führen. Compliance-Aspekte, beeinflusst durch neue Gerichtsurteile, können die Risikolage ändern, besonders wenn neue Anforderungen zu spät erkannt und in interne Prozesse integriert werden. Bei späteren Betriebsprüfungen könnten Verstöße festgestellt werden, die zu nachträglichen Haftungen und Nachzahlungen führen. Die enge Kontrolle von Projekttätigkeiten mit freiberuflichen Experten oder Subunternehmern im Kundenumfeld ist für die Einhaltung aller Compliance-Anforderungen essenziell. Auch bei der Überlassung von Arbeitnehmern gelten detaillierte regulatorische Vorgaben. Der Ausbau der Geschäftstätigkeit in anderen Staaten erhöht die Relevanz regulatorischer Risiken. Die Allgeier-Gruppe begegnet diesen Herausforderungen durch ein gruppenweites Compliance-Management-System, das frühzeitige Risikoanalysen und Maßnahmen implementiert. Externe Berater werden bei Bedarf hinzugezogen.

Regulatorisches Umfeld: Regulatorische Vorgaben wie CSRD/ESRS, Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und EU-Taxonomie prägen das Umfeld für börsennotierte Unternehmen. Sie bergen Risiken von Verstößen und finanziellen Sanktionen durch komplexe Umsetzung, selbst wenn sie nur teilweise für die Allgeier-Gruppe relevant sind. Die Allgeier-Gruppe reagiert proaktiv mit gruppenweiten ESG-Strukturen, darunter einer Wesentlichkeitsanalyse.

Gesamtaussage zur Risikolage der Allgeier SE

Die Risikotragfähigkeit der Allgeier-Gruppe wurde ermittelt und den aggregierten Risiken gegenübergestellt. Auf Basis dieser Analyse bestehen für die zukünftige Entwicklung der Allgeier SE aus heutiger Sicht keine bestandsgefährdenden Risiken, die die Vermögens- Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinträchtigen könnten. Der Vorstand geht davon aus, dass die identifizierten Risiken begrenzt und beherrschbar sind. Es sind keine Risiken zu erkennen, die einzeln oder in der Gesamtbetrachtung den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

4.2.7 Chancenbericht der Allgeier SE

Die Geschäftstätigkeit der Allgeier-Gruppe beinhaltet neben den beschriebenen Risiken korrespondierende Chancen, die über die bereits erfasste Geschäftsentwicklung in den konkreten Planungen berücksichtigt werden. Diese Chancen werden kontinuierlich analysiert und jährlich dokumentiert. Die regelmäßigen Business-Reviews ermöglichen eine fortlaufende Einschätzung und Bewertung der Entwicklungen. Auf dieser Grundlage werden neue Marktchancen identifiziert und gezielt im Einklang mit der strategischen Ausrichtung vorangetrieben.

Allgemeine Markt- und Branchenchancen

Die Allgeier-Gruppe betreibt ein attraktives Geschäftsmodell in einem nachhaltig wachsenden Markt, der von der Digitalisierung als wesentlicher Trend getrieben wird. Laut dem Branchenverband BITKOM gilt die digitale Wirtschaft als krisenfest und weist im Vergleich zur Gesamtwirtschaft ein positives Geschäftsklima auf. Das überproportionale Wachstum der IT-Branche bietet der Allgeier-Gruppe Chancen. Die grundsätzliche positive Stimmung in diesem gefragten Marktumfeld kann für die Allgeier-Gruppe förderlich sein hinsichtlich der Entwicklung neuer Ideen und Geschäftsmodelle.

Geschäftsprozess-Optimierung und der demografische Wandel als Digitalisierungstreiber

Cybersicherheit/Informationssicherheit: In Anbetracht der wachsenden Bedrohungen durch Cyberangriffe eröffnet sich für die Allgeier-Gruppe eine vielversprechende Gelegenheit, ihre Expertise im Bereich Cybersicherheit weiter auszubauen. Die steigende Nachfrage nach zuverlässigen Sicherheitslösungen bietet die Möglichkeit, innovative Schutzmechanismen zu entwickeln und Kunden effektiv vor digitalen Bedrohungen zu sichern. Die Gruppe kann somit aktiv dazu beitragen, die digitale Resilienz ihrer Kunden zu stärken und sich als verlässlicher Partner im Bereich Cybersicherheit zu etablieren.

Flexibles Arbeiten und Remote-Lösungen: Angesichts des Trends zu flexiblen Arbeitsmodellen und verstärktem Remote-Arbeiten kann die Allgeier-Gruppe Lösungen anbieten, die die Mobilität der Arbeitskräfte unterstützen und den Bedarf an effizienten virtuellen Arbeitsumgebungen decken.

Spezialsoftware und Einzellösungen: Durch die Entwicklung von maßgeschneiderter Software für komplexe Geschäftsprozesse der verschiedenen Kunden positioniert sich die Allgeier-Gruppe als Lösungsanbieter und kann so die wachsende Nachfrage nach individuellen IT-Lösungen bedienen.

Zusammenfassend lässt sich erkennen, dass die Allgeier-Gruppe von einem starken Wachstum im Bereich der IT-Lösungen, Dienstleistungen und Informationssicherheit profitieren kann. Mit Fokus auf die Bereitstellung von Software für Systeminfrastruktur und Sicherheitslösungen kann die Allgeier-Gruppe von diesem Trend profitieren. Die kontinuierlichen Innovationen in der IT-Branche bieten zusätzliche Chancen, insbesondere vor dem Hintergrund der Altersstruktur in der Gesellschaft und des wachsenden Bedarfs an Digitalisierung. Gemäß einer Studie von Capgemini aus dem Jahr 2021 besteht im öffentlichen Sektor ein ungenutztes Potenzial für Technologie. Aufgrund der demografischen Struktur in Deutschland ergibt sich Handlungsbedarf für öffentliche, wie auch privatwirtschaftliche Auftraggeber. Die Allgeier-Gruppe unterstützt bereits heute Kunden im öffentlichen Bereich sowie private Kunden bei der Modernisierung ihrer IT-Systeme, um Effizienzsteigerungen und eine nachhaltige Verwaltung zu erreichen und neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen.

Transformation hin zum nachhaltigen Wirtschaften

Die Digitalisierung eröffnet neue Chancen für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Laut einer aktuellen Studie des Branchenverbands BITKOM können digitale Lösungen einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der deutschen Klimaziele leisten und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland stärken. Die Allgeier-Gruppe kann von diesem Wandel profitieren, indem sie relevante Technologien wie Informationssicherheit, Künstliche Intelligenz und IT-Dienstleistungen anbietet. Indem sie ihre Kunden bei der digitalen Transformation unterstützt, kann die Allgeier-Gruppe maßgeblich Einfluss auf deren Transformationsprozesse nehmen. Dies trägt zur Stärkung der Resilienz bei, macht das Geschäftsmodell krisenfester und fördert die Innovationskraft. Darüber hinaus könnte die Ausrichtung auf nachhaltiges Wirtschaften und die Verknüpfung mit technologischen Entwicklungen junge Talente ansprechen und die Allgeier-Gruppe sowie ihre Tochtergesellschaften für potenzielle Mitarbeiter attraktiver machen.

Akquisitionen als wertschöpfendes und zentrales Strategieelement

Die Allgeier-Gruppe legt großen Wert auf Akquisitionen als wesentlichen Bestandteil ihrer Unternehmensphilosophie. Das Wachstum wird durch ergänzende und wertschaffende Erweiterungen unseres Portfolios gefördert. Hierbei spielen der Zugewinn hochqualifizierten Personals, die Steigerung der Skalierbarkeit bestehender Angebote und die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit eine zentrale Rolle. Akquisitionen bieten zudem die Möglichkeit, neue Märkte und Segmente zu erschließen und die bestehenden Kompetenzen weiter auszubauen. Dieser Ansatz des anorganischen Wachstums fungiert als maßgeblicher Wertetreiber für die Allgeier-Gruppe. Durch gezielte Investitionen in Zukunftstechnologien auf verschiedenen Ebenen kann der Unternehmenswert nachhaltig gesteigert werden. Die Allgeier-Gruppe bleibt kontinuierlich auf der Suche nach wertschaffenden Unternehmen und Unternehmern, um ihr Portfolio zu stärken.

Gesamtaussage zur Chancensituation der Allgeier SE

Die Allgeier-Gruppe kann durch ihre dezentrale Aufstellung flexibel auf die zahlreichen Chancenfelder reagieren und diese nutzen. Diese agile Entwicklung ist Teil der unternehmerischen Strategie. Durch die Identifikation, Bewertung und gezielte Nutzung dieser Chancen strebt die Gruppe an, von den sich ergebenden Möglichkeiten und Potenzialen zu profitieren. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die Marktposition in den kommenden Jahren weiter auszubauen.

5. Übernahmerelevante Angaben (nach § 289a und § 315a HGB) und erläuternder Bericht (Bestandteil des Konzernlageberichts)

5.1 Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das gezeichnete Kapital der Allgeier SE belief sich zum Stichtag 31. Dezember 2023 auf 11.444.313,00 Euro (Vorjahr: 11.427.513,00 Euro) und war eingeteilt in 11.444.313 auf den Namen lautende Stückaktien (Vorjahr: 11.427.513 Stückaktien). Auf jede Stückaktie entfällt anteilig ein rechnerischer Betrag des Grundkapitals von 1,00 Euro. Sämtliche Stückaktien der Gesellschaft gehören der gleichen Aktiengattung an. Die Aktien sind voll eingezahlt.

Im Geschäftsjahr 2023 erhöhte sich das gezeichnete Kapital der Allgeier SE durch Zuteilung von 16.800 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien aus dem Bedingten Kapital 2014 (Bezugsaktien).

Die Aktie der Allgeier SE wurde am 29. Dezember 2023 mit einem Schlusskurs im Xetra-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse von 21,50 Euro bewertet. Im Vorjahr notierte die Aktie am 30. Dezember 2022 mit einem Schlusskurs von 28,35 Euro.

Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden, insbesondere gewährt jede Aktie eine Stimme in der Hauptversammlung. Hiervon ausgenommen sind eigene Aktien, die keine Rechte vermitteln. Die Aktien der Gesellschaft sind im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (General Standard) notiert (ISIN DE000A2GS633; WKN A2GS63). Die mit den Aktien der Gesellschaft verbundenen Rechte und Pflichten ergeben sich aus der Satzung der Gesellschaft und ergänzend aus der SE-Verordnung (SE-VO) und dem SE-Ausführungsgesetz sowie dem Aktiengesetz.

5.2 Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Dem Vorstand sind keine Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, bekannt.

5.3 Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Folgende Personen haben uns mitgeteilt (Stand: 31. Dezember 2023), dass ihre direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital 10 Prozent der Stimmrechte der Allgeier SE gemessen an der Gesamtstimmrechtszahl von 11.444.313 überschreiten:

  • Die Lantano Beteiligungen GmbH, München, Deutschland, hält direkt eine Beteiligung in Höhe von 25,75 Prozent.
  • Der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Carl Georg Dürschmidt, Deutschland, hält indirekt über die ihm zuzurechnende Lantano Beteiligungen GmbH, München, eine Beteiligung in Höhe von 25,75 Prozent.
  • Frau Dr. Christa Kleine-Dürschmidt, Deutschland, hält direkt sowie indirekt über die ihr zuzurechnende Lantano Beteiligungen GmbH, München, eine Beteiligung in Höhe von insgesamt 27,70 Prozent.
  • Frau Linda Müller-Dürschmidt, Deutschland, hält direkt sowie indirekt über die ihr zuzurechnende Lantano Beteiligungen GmbH, München, eine Beteiligung in Höhe von insgesamt 25,75 Prozent.
  • Frau Laura Pirkl-Dürschmidt, Deutschland, hält indirekt über die ihr zuzurechnende Lantano Beteiligungen GmbH, München, eine Beteiligung in Höhe von 25,75 Prozent.
  • Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Detlef Dinsel, Deutschland, hält direkt und indirekt eine Beteiligung in Höhe von 13,69 Prozent.

Sonstige direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind der Gesellschaft nicht gemeldet worden und auch sonst nicht bekannt.

5.4 Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Es bestehen keine Aktien der Gesellschaft, die ihren Inhabern im Vergleich zu den übrigen Aktionären Sonderrechte, insbesondere Kontrollbefugnisse über die Gesellschaft verleihen.

5.5 Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Dem Vorstand sind keine Beteiligungen von Arbeitnehmern am Kapital der Gesellschaft bekannt, bei denen Arbeitnehmer die Kontrollrechte aus ihrer Beteiligung nicht unmittelbar ausüben.

5.6 Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung

Die Voraussetzungen für die Ernennung und Abberufung des Vorstands sowie die Änderung der Satzung richten sich nach den Regelungen der Satzung, der SE-VO und des SE-Ausführungsgesetzes sowie des Aktiengesetzes. Gemäß Ziffer 9.1 unserer Satzung und Art. 39 SE-VO besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen; die Zahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt der Aufsichtsrat.

Der Aufsichtsrat kann gemäß Ziffer 9.3 unserer Satzung und § 84 AktG einen Vorsitzenden des Vorstands bestellen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat das Gericht gemäß § 85 AktG in dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen. Gemäß Art. 39 SE-VO und § 84 AktG kann der Aufsichtsrat die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Gemäß Art. 46 SE-VO und Ziffer 9.2 unserer Satzung werden die Mitglieder des Vorstands für höchstens sechs Jahre bestellt. Wiederbestellungen sind gemäß Art. 46 SE-VO und Ziffer 9.2 unserer Satzung zulässig. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands durch Beschluss mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

Änderungen der Satzung bedürfen eines Beschlusses der Hauptversammlung. Gemäß Art. 59 SE-VO, § 51 SE-Ausführungsgesetz und Ziffer 23.2 der Satzung bedarf ein satzungsändernder Beschluss, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen bzw. der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sofern mindestens die Hälfte des Grundkapitals vertreten ist. Damit macht die Satzung vom Wahlrecht des § 51 SE-Ausführungsgesetz Gebrauch. Eine höhere Mehrheit ist beispielsweise für die Änderung des Unternehmensgegenstands oder für eine Sitzverlegung in einen anderen Mitgliedsstaat in § 51 SE-Ausführungsgesetz vorgeschrieben. Der Aufsichtsrat ist gemäß Ziffer 18.2 unserer Satzung und § 179 AktG befugt, Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, zu beschließen.

5.7 Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen

5.7.1 Genehmigte Kapitalia

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 24. September 2020 ermächtigt, das Grundkapital der Allgeier SE mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 23. September 2025 gegen Bar- oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 5.644.500,00 Euro

  • Bei einer Bezugsrechtsemission für aufgrund des Bezugsverhältnisses entstehende Spitzenbeträge.
  • Für eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zum (auch mittelbaren) Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen, von Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögenswerten, wenn der Erwerb im Interesse der Gesellschaft liegt.
  • Für eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen für einen Anteil am genehmigten Kapital in Höhe von bis zu insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder, sofern niedriger, im Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals, sofern der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese 10-Prozent-Begrenzung sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausnutzung in direkter oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden sowie auch Aktien, die aufgrund einer während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG begebenen Wandel- beziehungsweise Optionsschuldverschreibung auszugeben oder zu gewähren sind.
  • Für die Gewährung von Bezugsrechten an Inhaber von Wandel- oder Optionsrechten bezogen auf Schuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einem Unternehmen, an dem die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, ausgegeben werden.

durch Ausgabe von bis zu 5.644.500 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020). Dabei ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre für folgende Fälle auszuschließen: (Bedingtes Kapital 2014). Das Bedingte Kapital 2014 dient der Bedienung von 140.000 Optionsrechten gemäß dem Aktienoptionsplan 2014, die in voller Höhe ausgegeben wurden. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Optionsrechte für 16.800 Stück neue Aktien ausgeübt. Am 31. Dezember 2023 beläuft sich das bedingte Kapital 2014 auf 123.200,00 Euro.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.

5.7.2 Bedingte Kapitalia

Das Grundkapital der Allgeier SE wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juni 2014 um bis zu 140.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 140.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht Das Grundkapital der Allgeier SE wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 08. Juni 2021 um bis zu 940.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 940.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021). Das Bedingte Kapital 2021 dient der Bedienung von bis zu 940.000 Optionsrechten gemäß dem Aktienoptionsplan 2021. Sämtliche Optionsrechte wurden ausgegeben. Das bedingte Kapital 2021 zum 31. Dezember 2023 beträgt entsprechend 940.000,00 Euro. Ausübungen sind bisher nicht erfolgt.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13. Juni 2023 um bis zu 4.500.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 4.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2023). Das Bedingte Kapital 2023 dient der Bedienung von Wandel-, Options- und/oder Gewinnschuldverschreibungen und/oder Genussrechten mit oder ohne Wandlungs- oder Optionsrecht bzw. -pflicht oder einer Kombination aus den genannten Finanzinstrumenten, die von der Gesellschaft oder einem Unternehmen, an dem die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 12. Juni 2028 ausgegeben werden können. Die Allgeier SE hat bislang keine entsprechenden Wandlungs- oder Optionsrechte ausgegeben.

5.7.3 Erwerb eigener Aktien

Die am 24. September 2020 abgehaltene Hauptversammlung der Allgeier SE hat den Vorstand ermächtigt, bis zum 23. September 2025 eigene Aktien der Gesellschaft in einem Umfang von 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals mit der Maßgabe zu erwerben, dass auf diese zusammen mit anderen eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt, nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen.

Die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien.

Darüber hinaus hat die Hauptversammlung vom 24. September 2020 den Vorstand ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund der vorstehenden oder früher erteilten Ermächtigungen erworben werden bzw. wurden, mit Zustimmung des Aufsichtsrats zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken zu verwenden, insbesondere zu folgenden:

  • Weiterveräußerung an Dritte gegen Barzahlung auch anders als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre;
  • Verwendung als Gegenleistung für eine direkte oder indirekte Sacheinlage Dritter in die Gesellschaft, insbesondere beim Zusammenschluss mit Unternehmen oder beim Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen oder anderen Wirtschaftsgütern;
  • Verwendung zur Erfüllung von Wandel- oder Optionsrechten, welche die Gesellschaft oder ihr nachgeordnete Konzernunternehmen ausgeben, gegenüber den Inhabern dieser Rechte;
  • Verwendung zur Ausgabe als Mitarbeiteraktien an Arbeitnehmer oder Organmitglieder der Gesellschaft oder der mit der Gesellschaft im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen.

Erfolgt die Veräußerung in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebot an alle Aktionäre, insbesondere in den vorstehend genannten vier Fällen, darf der Veräußerungspreis den Börsenkurs der Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung um nicht mehr als 5 Prozent unterschreiten. Maßgeblicher Börsenkurs im Sinne dieser Regelung ist der rechnerische Mittelwert der Schlusskurse der Aktien der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) während der letzten drei Börsentage vor der Veräußerung der Aktien. Das Bezugsrecht der Aktionäre wird insoweit ausgeschlossen. Diese Ermächtigung beschränkt sich auf höchstens 10 Prozent des bei Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft. Auf den Fall der Veräußerung eigener Aktien an Dritte gegen Barzahlung auch anders als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre werden Aktien angerechnet, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung in entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts bis zu diesem Zeitpunkt ausgegeben oder veräußert werden, oder auf die Umtauschbzw. Bezugsrechte von Options- oder Wandelschuldverschreibungen entfallen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausnutzung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden.

Der Vorstand wird ferner ermächtigt, die aufgrund der Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen.

Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien sowie zu ihrer Verwendung kann ganz oder auch in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, durch die Gesellschaft oder durch ihre Konzerngesellschaften ausgeübt werden.

5.8 Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen

Es gibt in einzelnen Kreditvereinbarungen übliche Regelungen, die Rechtsfolgen an eine mehrheitliche Übernahme oder Beherrschung größer 50 Prozent oder eine Veräußerung der wesentlichen Vermögenswerte der Gesellschaft knüpfen.

5.9 Entschädigungsvereinbarung der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind

Für den Fall eines Kontrollwechsels, das heißt, wenn ein Dritter die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2, § 30 WpÜG über die Gesellschaft erlangt, hat ein Mitglied des Vorstands das Recht zur Kündigung des Anstellungsvertrages.

Bei Ausübung des Rechts entsteht ein Abfindungsanspruch, der auf eine Jahresvergütung begrenzt ist. Darüber hinaus hat die Allgeier SE keine Entschädigungsvereinbarungen mit Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots getroffen.

6. Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB ist Bestandteil des Lageberichts, die darin gemachten Angaben sind jedoch gemäß § 317 Abs. 2 Satz 3 HGB nicht in die Prüfung mit einzubeziehen. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB findet sich im Corporate-Governance-Bericht (Ziffer B.2).

7. Allgemeine Hinweise

Im gesamten Konzernlagebericht und in den Grafiken sind Neuerwerbe gemäß IFRS ab dem Zeitpunkt ihres Erwerbs konsolidiert. Alle Angaben beziehen sich auf das fortgeführte Geschäft des Konzerns. In den Grafiken sind in der Regel jeweils die letzten drei Geschäftsjahre dargestellt. Alle Vorjahreswerte wurden angepasst an die rückwirkend vorzunehmenden Änderungen des IAS 12 und des IFRS 5.

Angaben für das Geschäftsjahr 2024

Sämtliche Angaben für das Geschäftsjahr 2024 stellen auf Annahmen und Schätzungen beruhende Erwartungen des Vorstands dar. Auch wenn der Vorstand der Ansicht ist, dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind, können die künftigen tatsächlichen Entwicklungen und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen. Die Allgeier SE übernimmt keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftigen Entwicklungen und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den in diesem Bericht geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden.

Für das Eintreten der Annahmen und Schätzungen spielen insbesondere die weiteren konjunkturellen Auswirkungen der Entwicklung der Inflation und Energiepreise, der Sanktionen aufgrund des Ukraine-Kriegs, sowie die teilweise immer noch fortdauernden Lieferkettenprobleme auf die Weltwirtschaft, einzelne Märkte, Branchen und Unternehmen eine Rolle. Auch wenn sich das Geschäft der Allgeier-Gruppe aufgrund der geringen Betroffenheit der IT- und Softwarebranche und der großen Diversifizierung unseres Kundenportfolios bisher als weitgehend resilient gegenüber den Folgen der vorgenannten Krisen und Probleme gezeigt hat, ist auch weiterhin nicht auszuschließen, dass krisenbedingte Entwicklungen in einzelnen Märkten, Branchen oder Unternehmen, die sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts vom Vorstand noch nicht genau vorhersagen ließen, Einfluss auf die Umsätze und die finanzielle Performance der Allgeier SE haben könnten.

Alternative Leistungskennzahlen

Dieses Dokument enthält in einschlägigen Rechnungslegungsrahmen nicht als solche enthaltene ergänzende Finanzkennzahlen, die sogenannte alternative Leistungskennzahlen sind oder sein können. Diese ergänzenden Finanzkennzahlen können als Analyseinstrument nur eingeschränkt tauglich sein und sollten für die Beurteilung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Allgeier SE nicht isoliert oder als Alternative zu den im Konzernabschluss dargestellten und im Einklang mit einschlägigen Rechnungslegungsrahmen ermittelten Finanzkennzahlen herangezogen werden. Andere Unternehmen, die alternative Leistungskennzahlen mit einer ähnlichen Bezeichnung darstellen oder berichten, können diese anders berechnen, so dass sie deshalb möglicherweise nicht vergleichbar sind.

Nichtfinanzielle Konzernerklärung gemäß § 315b HGB

Die Nichtfinanzielle Konzernerklärung gemäß § 315b HGB für das Geschäftsjahr 2023 inklusive der erweiterten Berichtspflichten des Art. 8 der Verordnung (EU) 2020/852 ("EU-Taxonomie-Verordnung") findet sich unter https:// www.allgeier.com/de/investor-relations/reports/

Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht der Allgeier SE für das Geschäftsjahr 2023 findet sich auf der Webseite der Gesellschaft unter https://www.allgeier.com/de/investor-relations/corporategovernance/

München, 12. April 2024

Dr. Marcus Goedsche Vorstand

Hubert Rohrer Vorstand

Moritz Genzel Vorstand

1.1 Unternehmensverfassung der Societas Europaea (SE)

Allgeier ist eine Europäische Gesellschaft, die Societas Europaea (SE). Als Europäische Gesellschaft unterliegt die Allgeier SE neben den Vorschriften des deutschen Aktienrechts den speziellen europäischen und deutschen Regelungen zur Europäischen Gesellschaft. Die wesentlichen Grundzüge einer deutschen Aktiengesellschaft, insbesondere das dualistische Führungssystem, bestehend aus einem Vorstand und einem Aufsichtsrat, wurden beibehalten. Die gemeinsame Arbeit von Vorstand und Aufsichtsrat ist an dem Interesse des Unternehmens und der Aktionäre ausgerichtet, sowohl das bestehende Geschäft der Allgeier-Gruppe erfolgreich weiterzuentwickeln als auch den Wert der Gruppe durch weitere Akquisitionen nachhaltig zu steigern. Dabei unterliegt auch die strategische Ausrichtung der Gruppe regelmäßiger Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten im Unternehmensinteresse eng zusammen.

1. Corporate-Governance-Bericht

Nachfolgend berichten wir über die Corporate Governance und die wesentlichen Grundzüge der Unternehmensführung der Allgeier-Gruppe einschließlich der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex und weiterer Angaben nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches. Für einen nachhaltigen unternehmerischen Erfolg ist eine gute Corporate Governance unerlässlich. Vorstand und Aufsichtsrat handeln daher im Einklang mit den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft unter Berücksichtigung der Belange der Aktionäre, der Belegschaft und der sonstigen mit dem Unternehmen verbundenen Gruppen (Stakeholder), um für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen (Unternehmensinteresse). Diese Prinzipien verlangen nicht nur Legalität, sondern auch ethisch fundiertes, eigenverantwortliches Verhalten (Leitbild des ehrbaren Kaufmanns). Die wesentlichen Maßstäbe für die Unternehmensführung der Allgeier SE sind die Vorschriften der Verordnung (EG) Nr. 2157/2001 des Rates vom 08. Oktober 2001 über das Statut der Europäischen Gesellschaft (SE) (SE-Verordnung oder SE-VO), das SE-Ausführungsgesetz und das SE-Beteiligungsgesetz, das Aktiengesetz, die Bestimmungen der Satzung der Gesellschaft und der Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit wir dessen Empfehlungen folgen.

Empfehlung D.2 und Empfehlung D.4

Der Aufsichtsrat bestand zum Jahresende 2023 aus drei Mitgliedern. Er hat den gesetzlich vorgesehenen Prüfungsausschuss gebildet. Weitere Ausschüsse existieren nicht.

Empfehlung F.2

Die Allgeier SE behält sich vor, die gesetzlichen Fristen für die Veröffentlichung der gesetzlich verpflichtenden Finanzberichte jeweils in Anspruch zu nehmen, soweit dies zur ordnungsgemäßen Fertigstellung und Prüfung der Abschlüsse und Berichte erforderlich ist.

2.2 Angaben zu Unternehmensführungspraktiken und Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

2.2.1 Aktionariat und Hauptversammlung

Unsere Aktionäre üben in der Hauptversammlung ihre Rechte aus. Die jährliche ordentliche Hauptversammlung, in der Vorstand und Aufsichtsrat den Aktionären Rechenschaft über das abgelaufene Geschäftsjahr ablegen, findet innerhalb der ersten sechs Monate des folgenden Geschäftsjahres statt. Den Vorsitz der Hauptversammlung führt grundsätzlich der Aufsichtsratsvorsitzende. Bei der Beschlussfassung in der Hauptversammlung gewährt jede

2. Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB (Bestandteil des Konzernlageberichts)

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f und § 315d HGB ist Bestandteil des Lageberichts; die darin gemachten Angaben sind jedoch gemäß § 317 Abs. 2 Satz 3 HGB nicht in die Prüfung mit einzubeziehen.

2.1 Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG

Die Allgeier SE entspricht den Grundsätzen, Empfehlungen und Anregungen der vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers am 27. Juni 2022 bekannt gemachten Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 28. April 2022, bis auf folgende:

Empfehlung C.7

Die Zusammensetzung und Amtsdauer des Aufsichtsrats wird in der Satzung (Ziffer 14) geregelt. Die Amtszeit endet nach sechs Jahren. Wiederbestellungen sind zulässig. Herr Eggenberger gehört seit 2009 dem Aufsichtsrat an. Herr Dinsel gehört seit Juni 2001 (mit Unterbrechung im Jahr 2022) dem Aufsichtsrat an. In der Hauptversammlung am 13.06.2023 erfolgte eine Wiederwahl der beiden Personen.

B. Corporate Governance

trolle der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft einschließlich der Planung für die folgenden Geschäftsjahre, der Prüfung des Risikomanagements und des internen Kontrollsystems sowie der Prüfung und Billigung des Jahresabschlusses und des Vorschlags für die Verwendung des Bilanzgewinns, beschäftigt sich der Aufsichtsrat wesentlich mit den Themen, die gemäß der Satzung der Gesellschaft und der Geschäftsordnung für den Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen. Einen Schwerpunkt der Tätigkeit des Aufsichtsrats bilden dabei die Beratungen und Entscheidungen über Akquisitionsvorhaben. Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat in alle Entscheidungen eingebunden, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung sind, wie zum Beispiel die strategische Weiterentwicklung oder bedeutende Einzelfragen. Hierzu besteht ein regelmäßiger Austausch zwischen dem Vorstand und den Mitgliedern des Aufsichtsrats, insbesondere dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Einzelheiten der Zusammenarbeit der Aufsichtsratsmitglieder sind in einer Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat festgelegt. Der Aufsichtsrat hat sich verschiedene Ziele gesetzt: Oberstes Ziel ist sicherzustellen, dass der Aufsichtsrat seinen gesetzlichen Beratungs- und Überwachungspflichten in der vorgeschlagenen Zusammensetzung umfassend gerecht wird und die Mitglieder über die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen, um ihre Aufgaben optimal und verantwortlich erfüllen zu können. Für die Allgeier SE bedeutet dies konkret, dass nach Möglichkeit insbesondere folgende Qualifikationen im Aufsichtsrat vorhanden sein sollen (Kompetenzprofil): die im Gesetz ausdrücklich geforderte Qualifikation als unabhängiger Finanzexperte, die Fähigkeit zur Beurteilung von Unter-

Aktie eine Stimme. Wir unterstützen unsere Aktionäre bei der Stimmabgabe durch den Einsatz eines Stimmrechtsvertreters, der das Stimmrecht ausschließlich nach den vom Aktionär erteilten Weisungen ausübt.

Die Hauptversammlung wählt die Mitglieder des Aufsichtsrats und beschließt über die Verwendung des Bilanzgewinns, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Bestellung des Abschlussprüfers. Die Hauptversammlung ist ferner für die Beschlussfassung über Satzungsänderungen, Kapitalmaßnahmen, Unternehmensverträge und die Vergütung des Aufsichtsrats zuständig.

2.2.2 Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens und überwacht dessen Tätigkeit. Der Aufsichtsrat der Allgeier SE besteht satzungsgemäß aus vier Mitgliedern, die von den Aktionären in der Hauptversammlung gewählt werden. Der Aufsichtsrat der Allgeier SE bestand zum 31. Dezember 2023 aus drei Mitgliedern. Ein Mitglied des Aufsichtsrats mit Stand zum Jahresende 2023 wurde auf der Hauptversammlung am 30. Juni 2022 gewählt. Dessen Amtsperiode endet mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2026 beschließt. Die zwei weiteren Aufsichtsratsmitglieder mit Stand zum Jahresende 2023 wurden in der Hauptversammlung am 13. Juni 2023 gewählt. Die Amtsperioden dieser Aufsichtsratsmitglieder enden mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2027 beschließt. Ein Prüfungsausschuss wurde gebildet.

Neben den gesetzlich festgelegten Aufgaben, wie der Bestellung der Vorstandsmitglieder und der Festlegung des Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder, der KonBesetzung entsprechend bereichern. Starre Quoten sieht

nehmen im Dienstleistungssektor (nicht nur beschränkt auf

der Aufsichtsrat dabei aber grundsätzlich nicht als angemessenes Mittel an. Bei seinem Beschluss über die Wahlvorschläge hat der Aufsichtsrat neben den gesetzlichen Anforderungen sowie den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats insbesondere seine beschlossenen Ziele berücksichtigt. Mitglieder des Aufsichtsrats und deren Kompetenzprofil: Der Aufsichtsrat setzte sich zum Jahresende 2023 aus Herrn Carl Georg Dürschmidt (Vorsitzender), Herrn Detlef Dinsel (Mitglied seit 08. März 2023, stellvertretender Vorsitzender seit 13. Juni 2023) und Herrn Christian Eggenberger zusammen. Bis 13. Juni 2023 gehörte dem Aufsichtsrat Herr Thies Eggers als stellvertretender Vorsitzender an. Die Herren Dürschmidt und Dinsel sind deutsche und Herr Eggenberger ist schweizerischer Staatsbürger. Sie gehören verschiedenen Berufsgruppen an und sind seit vielen Jahren international, insbesondere im Dienstleistungssektor bzw. im M&A-Geschäft tätig. Mit Stand zum 31. Dezember 2023 hatte die Allgeier SE folgende Aufsichtsratsmitglieder mit aufgeführten Kompetenzbereichen. das IT-Geschäft), die Fähigkeit zur Beurteilung von Akquisitionsmöglichkeiten im In- und Ausland und entsprechende Transaktionserfahrung sowie die Erfahrung mit der Organisation und Arbeitsweise einer stark wachsenden Gruppe in einer Holdingstruktur. Die Besetzung des Aufsichtsrats muss ferner ermöglichen, dass der Aufsichtsrat effizient arbeitet und seine Mitglieder ausreichend Kapazität für diese verantwortungsvolle Tätigkeit mitbringen. Zudem soll dem Aufsichtsrat eine angemessene Anzahl an unabhängigen Mitgliedern angehören. Der Aufsichtsrat stuft ein Mitglied als nicht unabhängig ein, wenn es beispielsweise in einer persönlichen oder einer geschäftlichen Beziehung zur Allgeier SE steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Aufgrund der Anzahl von drei Mitgliedern im Aufsichtsrat zum Jahresende 2023 soll dem Aufsichtsrat mindestens ein Mitglied angehören, das unabhängig ist. Außerdem sollen dem Aufsichtsrat nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands angehören. Ein weiteres Ziel des Aufsichtsrats ist es, dass bei der künftigen Besetzung im Vergleich mehrerer, fachlich ähnlich geeigneter Kandidaten im Sinne der angestrebten Diversität Kandidaten bevorzugt werden sollen, die im Hinblick auf ihr Geschlecht, ihre Nationalität oder andere Eigenschaften die

Aufsichtsrat der Allgeier SE
Name Qualifikationsbereich Mitglied im Ausschuss
Carl Georg Dürschmidt • Unternehmensführung
• Mergers & Acquisitions
• Strategie & Geschäftsentwicklung
• Markt & Marktumfeld
• Rechnungslegung
• Nachhaltigkeit/ESG
Prüfungsausschuss
Detlef Dinsel • Unternehmensführung
• Mergers & Acquisitions
• Strategie & Geschäftsentwicklung
• Abschlussprüfung
• Finanzberichterstattung
Prüfungsausschuss
Christian Eggenberger • Rechnungslegung
• Marketing & Vertrieb
• Digitale Transformation
Prüfungsausschuss

Weitere Einzelheiten zur Besetzung des Aufsichtsrats finden Sie im Konzernanhang unter F. Sonstige Angaben III. Organe der Allgeier SE. Informationen zur konkreten Tätigkeit sind dem Bericht des Aufsichtsrats zu entnehmen.

Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats:

Der Aufsichtsrat führt regelmäßig eine Prüfung seiner Tätigkeit, der Organisation und des Ablaufs der Sitzungen einschließlich deren Vorbereitung, Information durch den Vorstand und anderer Aspekte durch (Selbstbeurteilung nach Ziffer D.12 des Deutschen Corporate Governance Kodex). Im Ergebnis legt der Aufsichtsrat fest, wo welche Änderungen bei den Abläufen erfolgen sollen, bzw. der Aufsichtsrat stellt fest, dass es keiner Änderungen bedarf.

2.2.3 Vorstand

Der Vorstand ist das Leitungsorgan des Konzerns. Er führt die Geschäfte und ist im Rahmen der aktienrechtlichen Vorschriften an das Interesse und die geschäftspolitischen Grundsätze des Unternehmens gebunden. Er leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung. Er berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle wesentlichen Fragen der Geschäftsentwicklung, die Unternehmensstrategie sowie über mögliche Risiken.

Der Vorstand bestand zum 31. Dezember 2023 aus den beiden Mitgliedern Herr Dr. Marcus Goedsche und Herr Hubert Rohrer. Die beiden genannten Mitglieder sind jeweils einzeln zeichnungsberechtigt. In seiner Funktion als Leitungsorgan der Allgeier-Gruppe gibt der Vorstand insbesondere die Strategie für die weitere Entwicklung der Gruppe vor und arbeitet an dem Ziel der nachhaltigen Wertschöpfung und Wertsteigerung der Gruppe. Es gilt dabei der Grundsatz der

Aufsichtsratssitzungen:

An den Sitzungen des Aufsichtsrats nehmen die Mitglieder des Vorstands teil, sofern der Sitzungsvorsitzende dies bestimmt. Zu den Ausschusssitzungen können auf Veranlassung des betreffenden Ausschussvorsitzenden Vorstandsmitglieder hinzugezogen werden; der Vorstand berichtet zu den einzelnen Tagesordnungspunkten und Beschlussvorlagen und beantwortet die Fragen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder. Eine Einladung und eine Übersicht über alle Tagesordnungspunkte sowie Berichte und Informationen sowie zu den Beschlussanträgen ausführliche Unterlagen erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats spätestens zwei Wochen vor jeder Sitzung. Eilbedürftige Beschlüsse kann der Aufsichtsrat auch im schriftlichen Umlaufverfahren fassen.

Kommunikation des Aufsichtsrats:

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats spricht regelmäßig mit dem Vorstand und erörtert mit diesem aktuelle Fragen und Entwicklungen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erläutert jedes Jahr die Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse in seinem Bericht an die Aktionäre im Geschäftsbericht und in der Hauptversammlung. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats trifft sich auf Verlangen mit relevanten Investoren zu Gesprächen über aufsichtsratsspezifische Themen. Der Aufsichtsratsvorsitzende informiert dazu den Vorstand und die Aktionäre im Aufsichtsratsbericht, sofern Gespräche stattgefunden haben.

für eine langfristige Nachfolgeplanung. Hierzu tauscht sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit dem Vorstand aus. Gemeinsam evaluieren Vorstand und Aufsichtsrat die Eignung möglicher Nachfolgekandidaten und diskutieren, wie geeignete interne Kandidaten weiterentwickelt werden können. Der Aufsichtsrat prüft darüber hinaus regelmäßig die Größe und Zusammensetzung des Vorstands. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats diskutiert zu diesem Zweck mit dem Vorstand insbesondere, welche Kenntnisse, Erfahrungen und fachlichen sowie persönlichen Kompetenzen im Vorstand auch mit Blick auf die strategische Entwicklung der Gesellschaft vorhanden sein sollten und inwieweit der Vorstand bereits entsprechend diesen Anforderungen zusammengesetzt ist. Darüber hinaus achtet der Aufsichtsrat auch auf Vielfalt (Diversity). Unter Vielfalt als Entscheidungsgesichtspunkt versteht der Aufsichtsrat insbesondere unterschiedliche, sich gegenseitig ergänzende Profile und Berufserfahrungen auch im internationalen Bereich, verschiedene Persönlichkeiten, eine angemessene Vertretung beider Geschlechter sowie eine hinreichende Altersmischung.

Weitere Einzelheiten zur Besetzung des Vorstands finden Sie im Konzernanhang unter F. Sonstige Angaben III. Organe der Allgeier SE.

Gesamtverantwortung, d. h. die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Unternehmensführung. Aufgrund der Konzernstruktur der Allgeier-Gruppe und der spezifischen Stellung der Allgeier SE als Holdinggesellschaft und den damit verbundenen Aufgaben, bestand im abgelaufenen Geschäftsjahr im Vorstand keine strenge Ressortverteilung, wie sie bei Unternehmen mit einer klassischen Führungsstruktur üblich ist. Gleichwohl sind die Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb des Vorstands nach entsprechenden Arbeitsschwerpunkten und fachlichen Qualifikationen verteilt. Die wesentlichen Entscheidungen, zum Beispiel über Akquisitionsvorhaben, werden vom Gesamtvorstand unter Einbeziehung des Aufsichtsrats getroffen. Ausschüsse hat der Vorstand aufgrund seiner Größe nicht gebildet.

Einzelheiten zur Zusammenarbeit im Vorstand und zur Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat sind in der Geschäftsordnung für den Vorstand festgelegt. Neben Ziffer 13 der Satzung der Allgeier SE enthält auch die Geschäftsordnung für den Vorstand einen Katalog von Geschäften, für die der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf. Der Vorstand der Allgeier SE übt im Rahmen der Gesellschafterstellung oder in der Funktion von Aufsichtsgremien bei den Gruppengesellschaften eine Steuerungs-, Koordinierungsund Kontrollfunktion aus, soweit dies gesetzlich zulässig ist. Gemeinsam mit dem Vorstand sorgt der Aufsichtsrat zudem

2.2.4 Transparenz

Die Berichterstattung über die Geschäftslage und die Ergebnisse der Allgeier SE erfolgt im Geschäfts- und Halbjahresfinanzbericht, in den freiwilligen Zwischeninformationen zum Quartalsende sowie bei Analysten- und Investorenkonferenzen und -gesprächen. Des Weiteren werden Informationen über Ad-hoc- bzw. Pressemitteilungen veröffentlicht. Alle Meldungen, Präsentationen und Mitteilungen sind im Internet unter https://www.allgeier.com/ de/investor-relations einsehbar. Die Allgeier SE hat gemäß Marktmissbrauchsverordnung eine Insiderliste angelegt. Die betreffenden Personen werden über die gesetzlichen Pflichten und Sanktionen informiert. Wir veröffentlichen meldepflichtige Wertpapiergeschäfte gemäß Artikel 19 der Marktmissbrauchsverordnung (MAR), die sogenannten Managers' Transactions, umgehend nach Eingang der Mitteilung.

2.2.5 Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Der Konzernabschluss wird nach den IFRS-Richtlinien aufgestellt. Der Einzelabschluss der Allgeier SE wird nach dem Handelsgesetzbuch aufgestellt. Nach Erstellung durch den Vorstand werden der Einzelabschluss und der Konzernabschluss vom Abschlussprüfer geprüft. Schließlich entscheidet der Aufsichtsrat über die Feststellung bzw. Billigung der Abschlüsse. Der Konzernabschluss und der Einzelabschluss werden innerhalb von 120 Tagen nach dem Geschäftsjahresende veröffentlicht. Mit dem Abschlussprüfer wurde vereinbart, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats bzw. der Vorsitzende des Prüfungsausschusses über Ausschluss- oder Befreiungsgründe bzw. über Unrichtigkeiten der Entsprechenserklärung, die während der Prüfung auftreten, unverzüglich informiert wird. Die Abschlussprüfungsgesellschaft berichtet über alle für die Aufgabe des Aufsichtsrats wesentlichen Fragestellungen und Vorkommnisse, die sich während der Abschlussprüfung ergeben, unverzüglich an die oder den Aufsichtsratsvorsitzenden. Der Einzelabschluss und der Konzernabschluss wurden von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft LOHR + COMPANY GmbH, Düsseldorf, geprüft.

2.2.6 Steuerungsgrößen und Kontrollsystem

Die Allgeier SE hat ihre strategischen Ziele mit wertorientierten Kennzahlen hinterlegt. Diese Leistungsindikatoren sind oben im Konzernlagebericht unter A.2.4 näher beschrieben. Das interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem sind oben unter A.4.2.1 beschrieben.

2.2.7 Diversität/Diversitätskonzept

Unsere Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital unserer Gruppe. Mit ihrem Know-how, ihrer Motivation, aber auch ihrem großen Zusammenhalt und ihrem Engagement treiben sie unser Geschäft jeden Tag voran. Unsere Mitarbeiter bilden die Basis für unseren unternehmerischen Erfolg heute und in Zukunft. Wir leben gemeinsame Werte und handeln im Gesamtinteresse der Allgeier-Gruppe unter Berücksichtigung nachhaltiger Prinzipien. Verantwortungsbewusstsein, Respekt und gegenseitige Wertschätzung prägen unser Miteinander. Jede Form der Diskriminierung lehnen wir ab und lassen diese nicht zu. Diversität und Diversitätskonzept sind ausführlich unten unter B.4 beschrieben.

2.2.8 Weitere Unternehmensführungspraktiken

Die Allgeier-Gruppe führt ihre Geschäfte in unternehmerischer und nachhaltiger Weise und fördert dabei ethisches, soziales und umweltbewusstes Verhalten. Weitere Informationen und Details zu Strategie und Maßnahmen finden Sie unten in der Nichtfinanziellen Konzernerklärung nach §315b HGB.

3. Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Vorstands hielten am 31. Dezember 2023 insgesamt unmittelbar 208.441 (Vorjahr: 200.041) Aktien der Allgeier SE. Die Mitglieder des Aufsichtsrats hielten am 31. Dezember 2023 insgesamt unmittelbar und mittelbar 4.763.516 (Vorjahr: 3.293.326) Aktien der Allgeier SE. Gemäß Art. 19 MAR meldepflichtige Transaktionen von Aktien oder damit verbundenen Finanzinstrumenten der Allgeier SE durch ein Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglied sowie dem Mitglied eng verbundene Personen haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr ordnungsgemäß veröffentlicht.

4. Diversität

Diversität ist für unsere Unternehmensgruppe eine Bereicherung. In den Allgeier-Konzerngesellschaften arbeiten in verschiedenen Ländern Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion. Wir legen Wert auf die Wahrung und Umsetzung der Werte zur Förderung von Diversität und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz und pflegen Vielfalt überall, wo es als Unternehmen möglich ist. Wir glauben als Allgeier-Gruppe an das Recht auf Gleichheit und die Würde aller Menschen. Jeder unserer Mitarbeiter erhält die gleichen Arbeitsmöglichkeiten und Perspektiven, und niemand wird aufgrund von Gruppenzugehörigkeit, Hautfarbe, Familienstand und familiärer Situation, Elternstatus und Herkunft, Einkommen, Religion, Geschlecht, Alter, nationaler Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung, Gesundheitszustand oder anderer Merkmale diskriminiert. Unsere Unternehmenskultur ist geprägt von der interkulturellen, teamübergreifenden Zusammenarbeit in gemischten, vielfach länderübergreifenden Teams an unseren Standorten. Die Förderung der Geschlechtervielfalt ist uns wichtig. Wir sind davon überzeugt, damit zudem einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels innerhalb unserer Branche zu leisten und uns als attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um begehrte Spezialisten Vorteile zu sichern. Die Internationalität unserer Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr weiter zugenommen und wir beschäftigten zum Jahresende 2023 an unseren Standorten im In- und Ausland Kolleginnen und Kollegen aus mehr als 20 unterschiedlichen Nationen. Unsere Unternehmensgruppe hat zudem – gemessen am Branchendurchschnitt – einen hohen Anteil weiblicher Beschäftigter, den wir über die vergangenen Jahre weiter steigern konnten. Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Anteil ähnlich wie im Vorjahr ca. 29 Prozent.

Grundsätzlich verfolgen wir das Ziel, bei der Besetzung von Managementpositionen im Vergleich mehrerer, fachlich ähnlich geeigneter Kandidaten im Sinne der angestrebten Diversität Kandidaten zu bevorzugen, die im Hinblick auf ihr Geschlecht, ihre Nationalität oder andere Eigenschaften die Besetzung entsprechend bereichern. Dies gilt insbesondere auch hinsichtlich der Beteiligung von Frauen im Management. Entsprechend wird das Unternehmen auch künftig laufend prüfen, ob der Frauenanteil im Management mit geeigneten Kandidatinnen erhöht werden kann. Starre Quoten sieht das Unternehmen dabei aber nicht als angemessenes Mittel an. Grundsätzlich ist bei der Besetzung von Managementpositionen die Qualifikation das entscheidende Kriterium.

5. Übernahmerelevante Angaben (nach § 289a und § 315a HGB) und erläuternder Bericht (Bestandteil des Konzernlageberichts)

Die übernahmerelevanten Angaben (nach § 289a und § 315a HGB) und der erläuternde Bericht finden sich im Konzernlagebericht (Ziffer A.5).

Konzernabschluss der Allgeier SE

nach IFRS für das Geschäftsjahr 2023

Konzernbilanz der Allgeier SE, München, zum 31. Dezember 2023

Konzernbilanz (in Tsd. Euro)
Passiva Anhang 31. Dezember 2023 31. Dezember 2022*
Gezeichnetes Kapital 12. 11.444 11.428
Kapitalrücklagen 13. 71.509 71.363
Gewinnrücklagen 14. 102 102
Gewinnvortrag 16. 37.788 22.508
Periodenergebnis 13.078 21.618
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen 17. 4.654 5.146
Eigenkapitalanteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens 138.576 132.165
Eigenkapitalanteil nicht kontrollierender Gesellschafter 18. 50.620 48.651
Eigenkapital 189.196 180.816
Langfristige Finanzschulden 19. 139.616 130.437
Langfristige Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 20. 34.457 33.912
Langfristige Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses
21. 1.115 1.134
Andere langfristige Rückstellungen 22. 273 325
Langfristige vertragliche Verbindlichkeiten 9. 312 952
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 23. 16.304 26.275
Passive latente Steuern 7. 9.214 8.981
Langfristige Schulden 201.291 202.015
Kurzfristige Finanzschulden 19. 14.460 19.830
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 20. 11.344 9.120
Kurzfristige Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses
21. 22 22
Andere kurzfristige Rückstellungen 22. 16.089 16.206
Kurzfristige vertragliche Verbindlichkeiten 9. 4.970 5.411
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.942 28.274
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 23. 37.761 30.434
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 24. 7.810 6.075
Ertragsteuerverbindlichkeiten 14.869 15.093
Kurzfristige Schulden 134.268 130.464
Passiva 524.756 513.295
Konzernbilanz (in Tsd. Euro)
Aktiva Anhang 31. Dezember 2023 31. Dezember 2022*
Immaterielle Vermögenswerte 1. 290.441 282.910
Sachanlagen 2. 9.757 9.413
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 3. 44.044 39.742
Langfristige Vertragskosten 4. 287 431
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 5. 8.233 9.878
Andere langfristige Vermögenswerte 6. 629 968
Aktive latente Steuern 7. 4.623 2.364
Langfristiges Vermögen 358.015 345.706
Vorräte 8. 1.249 2.521
Kurzfristige Vertragskosten 4. 144 144
Vertragliche Vermögenswerte 9. 1.671 3.379
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10. 68.180 66.942
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 5. 2.563 1.497
Andere kurzfristige Vermögenswerte 6. 6.136 4.385
Ertragsteuerforderungen 3.757 1.301
Zahlungsmittel 11. 83.041 87.421
Kurzfristiges Vermögen 166.741 167.589
Aktiva 524.756 513.295

Konzern-Gesamtergebnisrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023

Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
Gewinn- und Verlustrechnung Anhang 01. Januar 2023 -
31. Dezember 2023
01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022*
01. Januar 2023 -
31. Dezember 2023
01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022*
01. Januar 2023 -
31. Dezember 2023
31. Dezember 2022*
Umsatzerlöse 26. 488.824 480.364 438 955 488.386
Andere aktivierte Eigenleistungen 7.493 6.929 0 0 7.493
Sonstige betriebliche Erträge 27. 6.693 7.949 29 168 6.665
Materialaufwand 28. 148.731 174.112 461 768 148.270
Personalaufwand 29. 255.644 223.968 0 15 255.643
Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten
609 744 0 0 609
Sonstige betriebliche Aufwendungen 30. 39.747 35.659 45 1.910 39.702
Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern 58.279 60.758 -40 -1.571 58.319
Abschreibungen und Wertminderungen 31. 25.998 27.360 16 61 25.982
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 32.282 33.398 -56 -1.632 32.337
Finanzerträge 32. 2.298 2.772 0 0 2.298
Finanzaufwendungen 33. 10.826 7.447 0 0 10.826
Ergebnis vor Steuern 23.753 28.723 -56 -1.632 23.809
Ertragsteuerergebnis 34. -6.793 -8.177 -1 -9 -6.792
Ergebnis der Periode vor Ergebnis aus Veräußerungen 16.960 20.546 -57 -1.641 17.017
Veräußertes Geschäft:
Ergebnis aus veräußertem Geschäft vor Steuern -279 4.118 -279 4.118 0
Ergebnis aus veräußertem Geschäft -279 4.118 -279 4.118 0
Gesamtes Geschäft:
Ergebnis vor Steuern 23.474 32.841 -335 2.486 23.810
Ertragsteuerergebnis -6.793 -8.177 -1 -9 -6.792
Ergebnis der Periode nach Ergebnis aus Veräußerungen 16.681 24.664 -336 2.477 17.017
Zurechnung des Ergebnisses der Periode:
an Gesellschafter des Mutterunternehmens 13.078 21.618 -309 2.477 13.387
an nicht kontrollierende Gesellschafter 3.603 3.047 -27 0 3.630
Unverwässertes Ergebnis je Aktie:
Durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien
nach zeitanteiliger Gewichtung, unverwässert
11.436.534 11.417.935 11.436.534 11.417.935 11.436.534
Ergebnis der Periode je Aktie in Euro 35. 1,14 1,89 -0,03 0,22 1,17
Verwässertes Ergebnis je Aktie:
Durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien
nach zeitanteiliger Gewichtung, verwässert
11.536.380 11.791.682 11.536.380 11.791.682 11.536.380
Ergebnis der Periode je Aktie in Euro 35. 1,13 1,83 -0,03 0,21 1,16

* angepasst an die rückwirkend vorzunehmenden Änderungen des IAS 12 und des IFRS 5

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Konzern-Gesamtergebnisrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023

01. Januar 2023 -
31. Dezember 2023
01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022*
Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
Sonstiges Ergebnis Anhang 01. Januar 2023 -
31. Dezember 2023
01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022*
01. Januar 2023 -
31. Dezember 2023
01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022*
01. Januar 2023 -
31. Dezember 2023
01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022*
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden:
Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) -45 187 0 0 -45 187
Steuereffekte 13 -56 0 0 13 -56
-32 131 0 0 -32 131
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden:
Währungsdifferenzen 566 2.392 -18 1.814 584 578
In die GuV umklassifizierte Währungsdifferenzen 18 0 18 -1.814 0 1.814
Wertveränderung Zinssicherungsderivat -1.654 3.307 0 0 -1.654 3.307
Latente Steuern aus der Bewertung des Zinssicherungsderivats 513 -1.025 0 0 513 -1.025
-556 4.675 0 0 -557 4.675
Sonstiges Ergebnis der Periode -589 4.806 0 0 -589 4.806
Gesamtergebnis der Periode 16.092 29.470 -336 2.477 16.428 26.993
Zurechnung des Gesamtergebnisses der Periode:
an Gesellschafter des Mutterunternehmens 12.586 26.277 -308 2.362 12.895 23.915
an nicht kontrollierende Gesellschafter 3.506 3.193 -27 115 3.534 3.078

* angepasst an die rückwirkend vorzunehmenden Änderungen des IAS 12 und des IFRS 5

Konzern-Eigenkapitalüberleitungsrechnung der Allgeier SE, München, zum 31. Dezember 2023

Konzern-Eigenkapitalüberleitungsrechnung (in Tsd. Euro)
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Gewinnvortrag Periodenergebnis Erfolgsneutrale
Eigenkapital
veränderungen
Eigenkapital
anteil der
Gesellschafter des
Mutterunternehmens
Eigenkapital
anteil nicht
kontrollierender
Gesellschafter
Eigenkapital
Stand am 01. Januar 2022* 11.409 71.249 102 20.312 11.801 487 115.360 48.012 163.372
Übertragung des Periodenergebnisses des Vorjahres
in den Gewinnvortrag
0 0 0 11.801 -11.801 0 0 0 0
Ausübung der Aktienoptionen aus dem
Aktienoptionsprogramm 2010
19 16 0 0 0 0 35 0 35
Anpassung des Ausübungspreises der Aktienoptionen
aus dem Aktienoptionsprogramm 2021
0 99 0 0 0 0 99 0 99
Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) 0 0 0 0 0 106 106 25 131
Erwerb von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter
der Allgeier publicplan Holding GmbH
0 0 0 -3.251 0 0 -3.251 -749 -4.000
Übertragung von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter
der Allgeier Experts Select GmbH
0 0 0 -650 0 0 -650 650 0
Zinssicherungsderivat 0 0 0 0 0 2.282 2.282 0 2.282
Dividenden 0 0 0 -5.704 0 0 -5.704 -2.456 -8.160
Ergebnis der Periode* 0 0 0 0 21.618 0 21.618 3.047 24.664
Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen* 0 0 0 0 0 2.271 2.271 122 2.392
Stand am 31. Dezember 2022* 11.428 71.363 102 22.508 21.618 5.146 132.165 48.651 180.816
Stand am 01. Januar 2023* 11.428 71.363 102 22.508 21.618 5.146 132.165 48.651 180.816
Übertragung des Periodenergebnisses des Vorjahres
in den Gewinnvortrag
0 0 0 21.618 -21.618 0 0 0 0
Ausübung der Aktienoptionen aus dem
Aktienoptionsprogramm 2014
17 62 0 0 0 0 79 0 79
Ausgabe von Aktienoptionen aus dem
Aktienoptionsprogramm 2021
0 83 0 0 0 0 83 0 83
Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) 0 0 0 0 0 -25 -25 -7 -32
Übertragung von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter
der Allgeier Experts Select GmbH
0 0 0 -184 0 0 -184 184 0
Zinssicherungsderivat 0 0 0 0 0 -1.141 -1.141 0 -1.141
Dividenden 0 0 0 -5.714 0 0 -5.714 -1.988 -7.702
Anteile nicht kontrollierender Gesellschafter am Eigenkapital
der SDX AG zum Erwerbszeitpunkt
0 0 0 0 0 0 0 453 453
Erwerb von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter
der MySign AG
0 0 0 -441 0 0 -441 -185 -625
Ergebnis der Periode 0 0 0 0 13.078 0 13.078 3.603 16.681
Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen 0 0 0 0 0 674 674 -89 585
Stand am 31. Dezember 2023 11.444 71.509 102 37.788 13.078 4.654 138.576 50.620 189.196

Konzern-Kapitalflussrechnung der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023

Konzern-Kapitalflussrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
01. Januar 2023 -
31. Dezember 2023
01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022
01. Januar 2023 -
31. Dezember 2023
01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022*
01. Januar 2023 -
31. Dezember 2023
01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022*
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 32.282 33.398 -56 -1.632 32.337 35.030
Abschreibungen auf das Anlagevermögen 25.998 27.360 16 61 25.982 27.299
Aufwendungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 168 116 0 0 168 116
Veränderung langfristige Rückstellungen -157 167 0 0 -157 167
Nicht zahlungswirksame Auflösungen von Rückstellungen -1.511 -1.295 0 0 -1.511 -1.295
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge -1.947 -8.063 -17 1.805 -1.930 -9.869
Gezahlte Ertragsteuern -11.543 -9.231 -1 -17 -11.542 -9.214
Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit
vor Working Capital-Veränderungen
43.289 42.452 -58 218 43.347 42.234
Cashflows aus Working Capital-Veränderungen -11.696 -10.768 -46 -211 -11.650 -10.557
Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit 31.594 31.684 -103 7 31.697 31.677
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -14.572 -7.345 -24 -59 -14.548 -7.286
Auszahlungen aus Miet- und Leasingverbindlichkeiten -13.729 -11.319 0 -24 -13.729 -11.295
Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 199 58 0 0 199 58
Einzahlung aus Sale-and-Leaseback-Transaktionen 816 1.008 0 0 816 1.008
Zahlungen aus dem Erwerb von Tochterunternehmen -5.866 -4.924 0 0 -5.866 -4.924
Auszahlungen von Kaufpreisanteilen nicht im Geschäftsjahr
erworbener Gesellschaften
-3.545 -480 0 0 -3.545 -480
Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen 86 4.886 0 0 86 4.886
Abgehender Finanzmittelfonds aus dem Verkauf von
Tochterunternehmen mit Kontrollverlust
-122 -221 -122 -221 0 0
Cashflows aus langfristigen finanziellen Vermögenswerten 25 406 0 0 25 406
Cashflows aus der Investitionstätigkeit -36.708 -17.932 -146 -304 -36.562 -17.628
Einzahlung aus Kapitalerhöhung 79 35 0 0 79 35
Aufnahme von Schuldscheindarlehen 0 60.000 0 0 0 60.000
Aufnahme von Bankdarlehen 9.000 7.500 0 0 9.000 7.500
Tilgung von Bankdarlehen -90 -60.043 0 0 -90 -60.043
Cashflow aus Factoring 14.010 7.600 0 0 14.010 7.600
Erhaltene Zinsen 87 133 0 0 87 133
Gezahlte Zinsen -8.241 -4.481 0 0 -8.241 -4.481
Ausschüttungen -5.714 -5.704 0 0 -5.714 -5.704
Zahlungssaldo mit nicht kontrollierenden Gesellschaftern -3.181 -6.220 0 0 -3.181 -6.220
Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit 5.949 -1.179 0 0 5.949 -1.179
Summe der Cashflows 835 12.573 -249 -298 1.084 12.871
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 155 16 -1 -3 156 20
Veränderungen des Finanzmittelfonds gesamt 990 12.589 -250 -301 1.240 12.890
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 67.411 54.822 250 551 67.161 54.271
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 68.402 67.411 0 250 68.402 67.161

Konzernanhang der Allgeier SE

nach IFRS für das Geschäftsjahr 2023 A. ALLGEMEINE ANGABEN

I. Informationen zum Allgeier-Konzern und zur Allgeier SE

Der Allgeier-Konzern ist ein Technologieunternehmen für digitale Transformation. Die Konzerngesellschaften bieten den Kunden ein umfassendes IT- und Software-Services-Portfolio, das von High-End-Softwareentwicklung bis zu Business-Efficiency-Lösungen zur Digitalisierung und Transformation von geschäftskritischen Prozessen reicht. Das Mutterunternehmen des Konzerns ist die Allgeier SE. Sie hat ihren Sitz in der Einsteinstraße 172, 81677 München, Deutschland, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 198543 eingetragen. Die Allgeier SE ist eine geschäftsleitende Holdinggesellschaft, die Unternehmen im Umfeld der Informationstechnologie und des Dienstleistungsbereichs sowie verwandter Bereiche erwirbt, hält und veräußert. Darüber hinaus berät die Allgeier SE Unternehmen und nimmt sonstige betriebswirtschaftliche Aufgaben für Unternehmen wahr.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Konzernabschluss der Allgeier SE wurde in Übereinstimmung mit den in der Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) und den nach § 315e HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Dieser nach den Grundsätzen der IFRS aufgestellte Konzernabschluss erfüllt die Voraussetzungen zur Befreiung der Aufstellung eines Konzernabschlusses nach § 290 HGB. Er besteht aus Konzernbilanz, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Eigenkapitalüberleitungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzernanhang. Der Konzernabschluss der Allgeier SE unterstellt grundsätzlich, dass der Konzern fortgeführt wird.

Alle Betragsangaben im Konzernabschluss wurden, soweit nicht anders angegeben, in Tsd. Euro dargestellt. Aufgrund der Darstellung in Tsd. Euro kann es in Einzelfällen zu Rundungsdifferenzen kommen. Den im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr angegebenen Zahlen wurden die Vergleichszahlen des Vorjahres gegenübergestellt.

In der Gesamtergebnisrechnung stellt der Allgeier-Konzern die im Geschäftsjahr und im Vorjahr veräußerten Geschäftsbereiche im aufgegebenen Bereich dar.

Der Konzernabschluss der Allgeier SE wurde auf der Grundlage der fortgeführten historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt. Hiervon ausgenommen sind die derivativen Finanzinstrumente, die Anteile an der Venture-Capital-Gesellschaft Speedinvest und die bedingten Gegenleistungen aus Unternehmenserwerben, die jeweils mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet wurden.

III. Veröffentlichung einer Prüfungsanordnung der BaFin

Am 12. Juli 2022 hat die BaFin eine Veröffentlichung über eine Prüfung der Rechnungslegung betreffend die Darstellung der Abspaltung der Nagarro SE, München, im Konzernabschluss der Allgeier SE zum 31. Dezember 2020 vorgenommen. Bei den aufgeworfenen Prüfungsfragen handelt es sich ausschließlich um Fragen des Ausweises einzelner Positionen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz hinsichtlich der bilanziellen Darstellung der erfolgten Abspaltung im Rahmen des aufgegebenen Geschäfts im Konzernabschluss 2020. Die Prüfung der BaFin ist noch nicht abgeschlossen. Unabhängig von dem Ausgang der Prüfung wird eine möglicherweise geänderte Darstellung der Abspaltung der Nagarro SE im Jahr 2020 keine Auswirkungen auf die vorliegenden Konzernabschlüsse der Allgeier SE für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 haben. Die Ausweisfragen haben außerdem keine steuerliche Relevanz und keine Auswirkung auf die Liquidität des Allgeier-Konzerns.

IV. Erstmals im laufenden Geschäftsjahr anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften

Im Geschäftsjahr 2023 waren folgende durch das IASB überarbeitete bzw. neu herausgegebene Standards und Interpretationen nach den Regelungen der EU erstmalig zum 01. Januar 2023 verpflichtend anzuwenden:

Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung der geänderten Standards bzw. Interpretationen für den Allgeier-Konzern werden nachfolgend erläutert:

IAS 1 Presentation of Financial Statements and IFRS Practice Statement 2: Disclosure of Accounting Policies

Die Änderungen an IAS 1 und am IFRS-Leitliniendokument 2 sollen die Ersteller bei der Entscheidung unterstützen, welche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sie im Abschluss angeben müssen. Einem Unternehmen wird jetzt vorgeschrieben, wesentliche Informationen in Bezug auf Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und nicht mehr seine bedeutenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzugeben. Informationen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind wesentlich, wenn sie zusammen mit anderen, im Abschluss eines Unternehmens enthaltenen Informationen nach vernünftigem Ermessen Entscheidungen der primären Abschlussadressaten beeinflussen können. Auswirkungen haben sich hieraus für den Allgeier-Konzernabschluss nicht ergeben.

IAS 8 Accounting policies, Changes in Accounting Estimates and Errors: Definition of Accounting Estimates

Die Änderungen an IAS 8 konkretisieren die Unterschiede zwischen Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen. Dabei wird die Definition einer Änderung von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen durch eine Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen ersetzt. Nach der neuen Definition sind rechnungslegungsbezogene Schätzungen "monetäre Beträge im Abschluss, die mit Bewertungsunsicherheiten behaftet sind". Unternehmen entwickeln rechnungslegungsbezogene Schätzungen, wenn die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erfordern, dass Posten im Abschluss auf eine Art und Weise bewertet werden, die eine Bewertungsunsicherheit beinhaltet. Die Änderung einer rechnungslegungsbezogenen Schätzung, die aus neuen Informationen oder neuen Entwicklungen resultiert, stellt keine Korrektur eines Fehlers dar. Die Änderung hatte keine Auswirkungen auf den Allgeier-Konzernabschluss.

IAS 12 - Deferred Tax related to Assets and Liabilities arising from a Single Transaction

Die Änderung an IAS 12 engt den Anwendungsbereich der Ausnahmeregelung (sog. initial recognition exemption), nach der im Zeitpunkt des Zugangs eines Vermögenswerts oder einer Schuld keine aktiven oder passiven latenten Steuern anzusetzen sind, ein. Entstehen bei einer Transaktion gleichzeitig abzugsfähige und zu versteuernde temporäre Differenzen in gleicher Höhe, fallen diese nicht mehr unter die Ausnahmeregelung, so dass aktive und passive latente Steuern zu bilden sind. Die Regelung hat im Allgeier-Konzern im Wesentlichen Auswirkungen auf die Bilanzierung von latenten Steuern bei Leasingverträgen nach IFRS 16 als Leasingnehmer.

Standard/Interpretation Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments
Amendments to IAS 1 Presentation of Financial Statements and IFRS Practice Statement 2: Disclosure of Accounting Policies /
Angabe von Rechnungslegungsmethoden (Änderungen IAS 1 und IFRS Practice Statement 2)
Amendments to IAS 8 Accounting Policies, Changes in Accounting Estimates and Errors: Definition of Accounting Estimates /
Rechnungslegungsmethoden, Änderung von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler –
Definition von Schätzungen
Amendments to IAS 12 Deferred Tax related to Assets and Liabilities arising from a Single Transaction / Latente Steuern in
Zusammenhang mit Vermögenswerten und Schulden aus einer einzigen Transaktion
Amendments to IAS 12 International Tax Reform – Pillar Two Model Rules / Internationale Steuerreform – Säule-2-Modellregeln
IFRS 17
Amendments to IFRS 17
Insurance Contracts / Versicherungsverträge
Initial Application of IFRS 17 and IFRS 9 – Comparative Information / Erstmalige Anwendung von IFRS 17
und IFRS 9 – Vergleichsinformationen

Die erstmalige Anwendung des geänderten Standards hatte für die Konzernbilanzen zum 31. Dezember 2022 und 01. Januar 2022 sowie die Konzern-Gesamtergebnisrechnung 2022 die folgenden Auswirkungen:

IAS 12 - International Tax Reform – Pillar Two Model Rules

Die Änderungen an IAS 12 im Zusammenhang mit Pillar Two betreffen im Einzelnen:

  • eine vorübergehende, verpflichtend anzuwendende Ausnahme von der Bilanzierung latenter Steuern, die sich aus der Einführung der globalen Mindestbesteuerung ergeben und
  • gezielte Anhangangaben, um den Abschlussadressaten ein Verständnis über die Auswirkungen im Unternehmen durch die Mindestbesteuerung zu ermöglichen

Die Ausnahmeregelung bezüglich der Bilanzierung ist nach dem EU-Endorsement im November 2023 bereits für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01. Januar 2023 beginnen. Allgeier fällt nicht in den Anwendungsbereich der Regelung von Pillar Two, da der Konzernumsatz die Grenze von 750,0 Mio. Euro unterschreitet.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro)
Gewinn- und Verlustrechnung 01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022
Änderung IAS 12 01. Januar 2022 -
31. Dezember 2022
Ergebnis vor Steuern 32.841 0 32.841
Ertragsteuerergebnis -8.190 13 -8.177
Ergebnis der Periode nach Ergebnis aus Veräußerungen 24.651 13 24.664
Zurechnung des Ergebnisses der Periode nach Ergebnis
aus Veräußerungen:
an Gesellschafter des Mutterunternehmens 21.604 13 21.618
an nicht kontrollierende Gesellschafter 3.046 0 3.047
Ergebnis der Periode je Aktie in Euro 1,89 0,00 1,89
Sonstiges Ergebnis
Sonstiges Ergebnis der Periode 4.807 -1 4.806
Gesamtergebnis der Periode 29.458 13 29.470
Bilanz (in Tsd. Euro)
Aktiva 01. Januar 2022
wie berichtet
Änderung IAS 12 01. Januar 2022
angepasst
Aktive latente Steuern 1.330 467 1.797
1.330 467 1.797
Passiva
Eigenkapitalanteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens 114.936 424 115.360
Eigenkapitalanteil nicht kontrollierender Gesellschafter 47.969 43 48.012
162.905 467 163.372
Konzern-Gesamtergebnisrechnung (in Tsd. Euro)
Bilanz (in Tsd. Euro)
Aktiva 31. Dezember 2022
wie berichtet
Änderung IAS 12 31. Dezember 2022
angepasst
Aktive latente Steuern 1.884 480 2.364
1.884 480 2.364
Passiva
Eigenkapitalanteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens 131.728 437 132.165
Eigenkapitalanteil nicht kontrollierender Gesellschafter 48.608 43 48.651
180.336 480 180.816

IFRS 17 und Amendments to IFRS 17 - Insurance Contracts and Initial Application of IFRS 17 and IFRS 9

IFRS 17 regelt zukünftig den Ansatz, die Bewertung, die Darstellung und den Ausweis von Versicherungsverträgen. Versicherungsverträge sind dabei definiert als Verträge, bei denen eine Vertragspartei (Versicherer) ein signifikantes Versicherungsrisiko von einer anderen Vertragspartei (Versicherungsnehmer) übernimmt, indem sie sich verpflichtet, den Versicherungsnehmer zu entschädigen, wenn ein festgelegtes unsicheres zukünftiges Ereignis den Versicherungsnehmer nachteilig betrifft.

Die primären Adressaten des IFRS 17 sind Versicherungsunternehmen, jedoch handelt es sich nicht um einen reinen Branchenstandard. Der Standard ist grundsätzlich auf sämtliche ausgegebene Verträge anzuwenden, welche die Definition von Versicherungsverträgen erfüllen, was dazu führt, dass etwa bestimmte Garantien sowie Service- oder Wartungsverträge (ausgegebene Garantien auf Produkte, Dienstleistungen oder Restwerte von Leasinggegenständen) in den Anwendungsbereich des Standards fallen können. Für diese Fälle sieht IFRS 17 jedoch wiederum Ausnahmen vom Anwendungsbereich vor. Ein Unternehmen hat alternativ auch die Möglichkeit, auf solche Verträge den Standard IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) anstatt IFRS 17 anzuwenden, wenn

  • das Unternehmen die Festlegung des Vertragspreises für das Versicherungsrisiko nicht individuell kundenspezifisch vornimmt,
  • der Vertrag den Kunden durch Bereitstellung von Leistungen anstatt durch Zahlungen entschädigt und
  • sich das Versicherungsrisiko vorrangig durch die Nutzung der Leistungen durch den Kunden und nicht aus der Unsicherheit hinsichtlich der Kosten dieser Leistungen ergibt.

Aus der erstmaligen Anwendung des Standards ergaben sich keine Auswirkungen im Allgeier-Konzern. Sofern bestimmte Garantien im Zusammenhang mit Dienstleistungen und Produkten ausgegeben werden, fallen diese grundsätzlich unter den Ausnahmekatalog. Allgeier beabsichtigt, für diese Fälle weiterhin IFRS 15 anzuwenden.

V. Noch nicht vorzeitig angewandte Standards und Interpretationen

Das IASB und das IFRIC haben nachfolgende Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards und Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung gemäß den Bestimmungen der EU für das Geschäftsjahr 2023 noch nicht verpflichtend war:

Der Allgeier-Konzern hat keine Standards, Interpretationen oder Änderungen, die zwar veröffentlicht, aber noch nicht in Kraft getreten sind, vorzeitig angewandt. Soweit die Änderungen für den Allgeier-Konzern zukünftig von Bedeutung sein können, werden die Änderungen nachfolgend erläutert:

Standard/Interpretation Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments Erstmalige Anwendung
EU Endorsement ist bereits erfolgt
Amendments to IAS 1 Classification of Liabilities as Current or Non-current / Einstufung von Verbindlich
keiten als kurz- bzw. langfristig und langfristige Verbindlichkeiten mit Covenants
01.01.2024
Amendments to IFRS 16 Lease Liability in a Sale and Leaseback / Leasingverbindlichkeit in einer
Sale-and-Leaseback-Transaktion
01.01.2024
EU Endorsement noch ausstehend
Amendments to IAS 7 and IFRS 7 Disclosures: Supplier Finance Arrangements / Angaben Lieferantenfinanzierungs
vereinbarungen
01.01.2024
Amendments to IAS 21 The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates: Lack of Exchangeability / Auswir
kungen von Wechselkursänderungen: Fehlende Umtauschbarkeit einer Währung
01.01.2025

Amendments to IAS 1 - Classification of Liabilities as Current or Non-current

Die Änderungen des IAS 1 zur Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig stellen Folgendes klar: Es wird das Recht, die Erfüllung einer Schuld zu verschieben, erläutert. Das Recht auf Verschiebung der Erfüllung einer Schuld muss zum Abschlussstichtag bestehen. Für die Klassifizierung ist es unerheblich, ob das Unternehmen erwartet, dass es dieses Recht auch tatsächlich ausüben wird. Nur wenn es sich bei einem Derivat, das in ein wandelbares Schuldinstrument eingebettet ist, um ein separat zu bilanzierendes Eigenkapitalinstrument handelt, müssen die Bedingungen des Schuldinstruments bei dessen Klassifizierung nicht berücksichtigt werden. Nur Covenants, die ein Unternehmen am oder vor dem Abschlussstichtag erfüllen muss, können diese Klassifizierung beeinflussen. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2024 beginnen, und sind rückwirkend anzuwenden. Der Allgeier-Konzern geht nicht davon aus, dass die Änderungen wesentliche Auswirkungen auf die aktuelle Bilanzierungspraxis haben werden. Es wird jedoch geprüft, ob bestehende Kreditvereinbarungen gegebenenfalls angepasst werden müssen.

Amendments to IFRS 16 - Lease Liability in a Sale and Leaseback

Die Änderung beinhaltet Vorgaben für die Folgebewertung bei Leasingverhältnissen im Rahmen eines Sale-and-Leaseback für Verkäufer-Leasingnehmer. Hierdurch soll vor allem die Folgebewertung von Leasingverbindlichkeiten vereinheitlicht werden, um so unangemessene Gewinnrealisierungen zu verhindern. Grundsätzlich führt die Änderung dazu, dass bei der Folgebewertung von Leasingverbindlichkeiten im Rahmen eines Sale-and-Leaseback die zu Laufzeitbeginn erwarteten Zahlungen zu berücksichtigen sind. In jeder Periode wird die Leasingverbindlichkeit um die erwarteten Zahlungen reduziert und die Differenz zu den tatsächlichen Zahlungen erfolgswirksam erfasst.

Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2024 beginnen. Wesentliche Auswirkungen für den Allgeier-Konzernabschluss werden nicht erwartet.

Amendments to IAS 7 and IFRS 7 - Disclosures: Supplier Finance Arrangements

Die Änderungen betreffen neue Angaben zu Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen (Supplier Finance Arrangements). Mit den Änderungen sollen Auswirkungen solcher Lieferfinanzierungsgeschäfte auf Verbindlichkeiten, Zahlungsströme und Liquiditätsrisiken transparenter dargestellt werden. Der Begriff "supplier finance arrangements" wird nicht genau definiert, jedoch beschreibt der Standard Merkmale, die eine solche Vereinbarung kennzeichnen. Die Anhangangaben betreffen im Einzelnen:

  • Beschreibung der Vertragsbedingungen
  • Angabe von Buchwert und Bilanzposten für Verbindlichkeiten, die einer solchen Vereinbarung entsprechen
  • Angabe von Buchwert und Bilanzposten für Verbindlichkeiten, für die die Lieferanten bereits Zahlungen von einem Finanzdienstleister erhalten haben
  • Bandbreite der Fälligkeit für finanzielle Verbindlichkeiten, getrennt für Verbindlichkeiten, die Teil einer solchen Vereinbarung sind, und für die übrigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
  • Informationen zum Liquiditätsrisiko

Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2024 beginnen. Allgeier geht davon aus, dass die Änderungen branchenbedingt keine wesentlichen Auswirkungen auf zukünftige Konzernabschlüsse haben werden.

Amendments to IAS 21 - The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates: Lack of Exchangeability

Durch die Änderungen wird IAS 21 um detaillierte Regelungen ergänzt, nach denen zu bestimmen ist, ob zwei Währungen untereinander getauscht werden können und wie Umrechnungskurse zu bestimmen sind, wenn die Umtauschbarkeit nicht gegeben ist. Darüber hinaus werden Angabepflichten eingeführt, um die Auswirkungen der mangelnden Umtauschbarkeit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens einzuschätzen. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01. Januar 2025 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Der Vorstand geht jedoch nicht davon aus, dass die erstmalige Anwendung der Änderungen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben wird, da Allgeier derzeit keine Geschäfte in nicht umtauschbaren Währungen tätigt.

VI. Konsolidierungsgrundsätze

In den Konzernabschluss der Allgeier SE werden die Allgeier SE und alle Gesellschaften, die von der Allgeier SE unmittelbar oder mittelbar kontrolliert werden oder an denen die Allgeier SE direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält, einbezogen und vollkonsolidiert. Bei allen vollkonsolidierten Gesellschaften kann die Allgeier SE die Finanz- und Geschäftspolitik bestimmen und den wirtschaftlichen Nutzen aus den Tochtergesellschaften ziehen.

Mit Ausnahme der Evora IT Solutions Inc., New York (USA), und der Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore (Indien), erstellen alle Unternehmen des Allgeier-Konzerns ihre Einzelabschlüsse auf den 31. Dezember. Die beiden Gesellschaften, die den 31. März als abweichenden Abschlussstichtag haben, stellen für Zwecke des Allgeier-Konzernabschlusses Zwischenabschlüsse zum 31. Dezember auf.

Der Allgeier-Konzern konsolidiert die neu erworbenen Gesellschaften nach der Erwerbsmethode. Zu den Erwerbszeitpunkten werden die Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden der erworbenen Unternehmen identifiziert und unter Aufdeckung von stillen Reserven und Lasten mit ihren beizulegenden Zeitwerten und darauf anzusetzenden erforderlichen latenten Steuern im Konzern bilanziert. Anteile von nicht kontrollierenden Gesellschaftern werden in Höhe ihres Anteils an den beizulegenden Zeitwerten der Vermögenswerte und Schulden angesetzt. Ein gegebenenfalls verbleibender Überschuss zwischen den Anschaffungskosten der erworbenen Unternehmen und den Zeitwerten der Vermögenswerte, Schulden und Anteile nicht kontrollierender Gesellschafter wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Anschaffungsnebenkosten für Rechts- und Beratungsleistungen und Vermittlerprovisionen werden ergebniswirksam als sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst. Die Konsolidierung der vom Konzern neu erworbenen Gesellschaften erfolgt ab dem Monat der Kontrollausübung. Ab diesem Zeitpunkt fließen die Aufwendungen und Erträge der erworbenen Gesellschaften in den Konzernabschluss ein.

Forderungen und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen zwischen den Konzerngesellschaften werden verrechnet. Gewinne und Verluste, die aus konzerninternen Veräußerungen von Vermögenswerten stammen, werden ebenfalls eliminiert. Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge, die sich in der Zukunft wieder umkehren (temporäre Differenzen), werden latente Steuern gebildet.

Die Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften erfolgt, sobald die Mutter-Tochter-Beziehung erlischt und die Kontrolle über die Gesellschaften nicht mehr gegeben ist. Die Vermögenswerte und Schulden der Tochterunternehmen werden zum Stichtag der Entkonsolidierung ausgebucht. In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung und in der Konzern-Kapitalflussrechnung werden die veräußerten Gesellschaften und Geschäftsbereiche im aufgegebenen Geschäft dargestellt.

VII. Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis der Allgeier SE bestand am 31. Dezember 2023 aus 54 (Vorjahr: 56) voll konsolidierten Gesellschaften. Die Anzahl der Gesellschaften hat sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt entwickelt:

Voll konsolidiert
Anzahl am 01. Januar 2023 56
Erwerbe:
ShiftDigital Government Solutions GmbH, Bochum 1
SDX AG, Frankfurt am Main 1
Veräußerungen:
VJii Productions AG, Olten (Schweiz) -1
Liquidation:
mgm technology partners schweiz AG in Liquidation, Zug (Schweiz) -1
Verschmelzungen:
Allgeier secion GmbH, Hamburg, mit Allgeier CyRis GmbH, Bremen -1
Höhn Consulting GmbH, Kiel, mit Allgeier IT GmbH, München -1
Anzahl am 31. Dezember 2023 54

Erwerb der ShiftDigital Government Solutions GmbH mit Sitz in Bochum

Die Allgeier publicplan Holding GmbH, München, erwarb mit Kauf- und Übertragungsvertrag vom 03. März 2023 sämtliche Anteile der ShiftDigital Government Solutions GmbH, Bochum ("ShiftDigital"). Die Allgeier SE hält 90 Prozent der Anteile der Allgeier publicplan Holding GmbH. Die ShiftDigital ist ein Start-up-Unternehmen, das auf Digitalisierungsleistungen im kommunalen Sektor spezialisiert ist. Als Kaufpreis für die ShiftDigital wurde ein fester Kaufpreis von 220 Tsd. Euro und ein variabler Kaufpreis von rund 137 Tsd. Euro vereinbart. Der feste Kaufpreis wurde im Jahr 2023 bezahlt. Die Auszahlung des variablen Kaufpreises ist abhängig vom Erhalt von Forschungszulagen, die an die Gesellschaft ausbezahlt werden sollen. Sollten die Forschungszulagen nicht oder nicht vollständig an die Gesellschaft bezahlt werden, entfällt der variable Kaufpreis oder reduziert sich entsprechend. Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Gesellschaft fielen Beratungskosten von externen Beratern in Höhe von 27 Tsd. Euro an. Diese wurden innerhalb des sonstigen betrieblichen Aufwands erfasst.

Die Erstkonsolidierung der ShiftDigital wurde auf den 01. März 2023 vorgenommen. Die zugehenden Vermögenswerte und die zugehenden Schulden wurden mit handelsrechtlichen Werten bewertet. Die Nutzwerte und Verbindlichkeiten der erworbenen Miet- und Leasingverträge der Gesellschaft betrugen jeweils 66 Tsd. Euro. Insgesamt gingen dem Allgeier-Konzern mit dem Erwerb der ShiftDigital Vermögenwerte in Höhe von 114 Tsd. Euro und Schulden von 272 Tsd. Euro zu. Aus dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis von 357 Tsd. Euro und den Nettoschulden von 158 Tsd. Euro verblieb ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 515 Tsd. Euro.

Buch- und Zeitwerte des Nettovermögens der ShiftDigital am 01. März 2023:

Die ShiftDigital wurde in das Segment "Enterprise IT" integriert. Die Gesellschaft erzielte im Zeitraum vom 01. März 2023 bis 31. Dezember 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 583 Tsd. Euro und ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von -101 Tsd. Euro.

(in Tsd. Euro)
Buchwerte Allokation Zeitwerte
Sachanlagen 6 0 6
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 0 66 66
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1 0 1
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10 0 10
Sonstige Vermögenswerte 1 0 1
Zahlungsmittel 30 0 30
Erworbene Vermögenswerte 48 66 114
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 0 66 66
Rückstellungen 11 0 11
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 24 0 24
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 151 0 151
Sonstige Verbindlichkeiten 20 0 20
Erworbene Schulden 206 66 272

Erwerb der SDX AG mit Sitz in Frankfurt am Main

Die Allgeier Inovar GmbH, Bremen, erwarb mit Aktienkauf- und Übertragungsvertrag vom 27. Juli 2023 80 % der Aktien der SDX AG mit Sitz in Frankfurt am Main.

Die SDX AG ist ein auf Softwareentwicklung und Cloud-Technologien im Microsoft Azure-Umfeld spezialisiertes Unternehmen. Als Microsoft Technologie-Partner realisiert die Gesellschaft für ihre Kunden Cloud-native Business-Applikationen unter Anwendung von Zukunftstechnologien wie generative KI und Data Analytics. Der Kaufpreis für die Aktien der SDX betrug insgesamt 7.200 Tsd. Euro, wovon 6.400 Tsd. Euro im Geschäftsjahr 2023 bezahlt wurden und der Restbetrag von 800 Tsd. Euro zur Zahlung im zweiten Quartal 2024 vorgesehen ist. Neben dem Kaufpreis fielen mit dem Erwerb der Gesellschaft Beratungskosten von externen Beratern in Höhe von 169 Tsd. Euro an. Diese wurden im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.

Die Erstkonsolidierung der SDX wurde auf den 31. Juli 2023 vorgenommen. Mit der Erstkonsolidierung der SDX erwarb der Allgeier-Konzern handelsrechtlich bilanzierte Vermögenswerte in Höhe von 1.880 Tsd. Euro und handelsrechtlich bilanzierte Schulden in Höhe von 714 Tsd. Euro. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Erstkonsolidierung stille Reserven in den Kundenbeziehungen der Gesellschaft in Höhe von 1.592 Tsd. Euro vor Steuern identifiziert und bilanziert. Die Nutzwerte und Verbindlichkeiten der erworbenen Miet- und Leasingverträge der Gesellschaft betrugen jeweils 600 Tsd. Euro. Aus dem Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem Nettovermögen sowie den darauf entfallenden Anteilen der nicht kontrollierenden Gesellschafter in Höhe von 453 Tsd. Euro verblieb ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 5.389 Tsd. Euro. Mit dem Zusammenschluss baut der Allgeier-Konzern seine Geschäftseinheit für Microsoft-Technologie aus und erwartet sich Synergien im Bereich der auf Microsoft basierten Cloud-Technologien. Der Allgeier-Konzern verbreitert mit dem Erwerb der SDX sein Angebot an Digitalisierungsanwendungen und schafft einen Mehrwert bei seinen Bestandskunden und potenziellen Neukunden.

Buch- und Zeitwerte des Nettovermögens der SDX am 31. Juli 2023:

Die erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden vollständig bezahlt. Die SDX wurde in das Segment Enterprise IT integriert. Die Gesellschaft erzielte im Zeitraum 01. August 2023 bis 31. Dezember 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 1.892 Tsd. Euro und ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern in Höhe von 493 Tsd. Euro.

(in Tsd. Euro)
Buchwerte Allokation Zeitwerte
Immaterielle Vermögenswerte 0 1.592 1.592
Sachanlagen 71 0 71
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 0 600 600
Vertragliche Vermögenswerte 10 0 10
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.016 0 1.016
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 56 0 56
Sonstige Vermögenswerte 3 0 3
Zahlungsmittel 724 0 724
Erworbene Vermögenswerte 1.880 2.192 4.072
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 0 600 600
Rückstellungen 288 0 288
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 34 0 34
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 243 0 243
Sonstige Verbindlichkeiten 52 0 52
Ertragsteuerverbindlichkeiten 97 0 97
Passive latente Steuern 0 494 494
Erworbene Schulden 714 1.094 1.808

Veräußerung der VJii Productions AG mit Sitz in Olten (Schweiz)

Die MySign AG, Olten (Schweiz), veräußerte mit Aktienkaufvertrag vom 05. Juli 2023 sämtliche Aktien der VJii Productions AG, Olten (Schweiz) ("VJii"). Die Allgeier SE hielt zu diesem Zeitpunkt 80 Prozent der Anteile der MySign AG. Der Kaufpreis für die Aktien der Gesellschaft betrug 86 Tsd. Euro. Im ersten Halbjahr 2023 erzielte die VJii Umsatzerlöse von 438 Tsd. Euro und ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von -59 Tsd. Euro. Aus der Umbuchung von direkt im Eigenkapital erfassten Währungsdifferenzen entstand in der Gewinn- und Verlustrechnung ein Aufwand von 18 Tsd. Euro. Im vorliegenden Geschäftsbericht wird die VJii im Berichtsjahr und im Vergleichsjahr 2022 innerhalb des aufgegebenen Geschäfts gezeigt. Das aufgegebene und das fortgeführte Geschäft des Allgeier-Konzerns ist aufgrund dieser Umgliederung nicht mit dem Geschäftsbericht des Vorjahres vergleichbar.

Mit der Veräußerung der VJii gingen Vermögenswerte und Schulden in Höhe von 366 Tsd. Euro ab. Der Abgangsverlust aus dem Abgang der VJii stellt sich wie folgt dar:

Aufstockung der Anteile an der MySign AG mit Sitz in Olten (Schweiz)

Die Allgeier Inovar GmbH, Bremen, erwarb mit Aktienkaufverträgen vom 24. Juli 2023 und 31. Dezember 2023 sämtliche noch von Dritten gehaltenen 20 % der Aktien der MySign AG mit Sitz in Olten, Schweiz ("MySign"). Mit der Aufstockung erhöhte die Allgeier Inovar GmbH, Bremen, ihre Anteile an der MySign von bisher 80 % auf 100 %. Der feste Kaufpreis für die Aktien der Gesellschaft betrug 625 Tsd. Euro. Hinzu kommt ein variabler Kaufpreis von maximal 323 Tsd. Euro, der als Anteil von 25 % des mit Schweizer Kunden erwirtschafteten EBIT im Geschäftsjahr 2024 vereinbart wurde. Die Planung der MySign AG geht nicht davon aus, dass der Earn-Out erreicht wird. Entsprechend wurde keine Verbindlichkeit für den variablen Kaufpreis angesetzt. Aufgrund der Transaktion wurde der Eigenkapitalanteil der nicht kontrollierenden Gesellschafter in Höhe von 185 Tsd. Euro ausgebucht. Der verbleibende Betrag zwischen dem Kaufpreis und dem ausgebuchten Minderheitenanteil in Höhe von 440 Tsd. Euro wurde in den frei verfügbaren Teil des Eigenkapitalanteils der Gesellschafter des Mutterunternehmens gebucht.

Pro-Forma Ergebnis der zusammengeschlossenen Unternehmen

Unter der Annahme, dass die im Geschäftsjahr 2023 erworbenen Unternehmen bereits am 01. Januar 2023 und die im Geschäftsjahr 2022 erworbenen Unternehmen bereits am 01. Januar 2022 im Allgeier-Konzern konsolidiert worden wären, sind die Umsatzerlöse und Ergebnisse des Allgeier-Konzerns wie folgt:

(in Tsd. Euro)
Geschäfts- oder Firmenwert 199
Sachanlagen 69
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 106
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 11
Sonstige Vermögenswerte 39
Zahlungsmittel 122
Vermögenswerte 546
Rückstellungen 0
Passive latente Steuern 6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 82
Andere Verbindlichkeiten 88
Schulden 180
Abgegangenes Nettovermögen 366
Veräußerungspreis 86
Währungsdifferenzen 1
Abgangsverlust -279
Umsatz und Ergebnisse (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Umsatzerlöse 491.785 484.846 438 955 491.347 483.891
Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern 58.790 61.328 -40 -1.571 58.830 62.899
Ergebnis vor Steuern 24.135 29.130 -56 -1.632 24.191 30.762

Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen

Im Allgeier-Konzern wurden im Jahr 2023 die folgenden Tochtergesellschaften konsolidiert, an denen die Allgeier SE nicht sämtliche Anteile hält:

Die Tabelle zeigt die Zahlen der Tochtergesellschaften ohne konzerninterne Eliminierungen mit anderen Gesellschaften des Allgeier-Konzerns.

Finanzzahlen der Tochtergesellschaften (in Tsd. Euro)
mgm technology partners GmbH (inkl. Tochtergesellschaften) davon:
mgm security partners GmbH
mgm consulting partners GmbH davon:
(inkl. Tochtergesellschaft)
Allgeier publicplan Holding GmbH (inkl. Tochtergesellschaften) Allgeier Evora Holding GmbH
(inkl. Tochtergesellschaften)
MySign AG Allgeier Experts Select
GmbH
SDX AG
2023 2022* 2023 2022* 2023 2022* 2023 2022* 2023 2022* 2023 2022* 2023 2022* 2023 2022*
Prozentsatz nicht beherrschender Anteile
(durchgerechnet)
20,00 % 20,00 % 44,00 % 44,00 % 44,00 % 44,00 % 10,00 % 10,00 % 40,00 % 40,00 % 0,00 % 20,00 % 8,50 % 8,50 % 20,00 % 0,00 %
Langfristiges Vermögen 42.698 39.212 55 65 170 93 16.449 16.472 147.868 149.405 887 1.115 0 0 1.882 0
Kurzfristiges Vermögen 48.064 50.875 1.931 1.779 4.921 4.264 23.313 12.797 47.494 42.811 1.702 2.327 161 418 1.962 0
Langfristige Schulden 16.278 16.284 9 14 54 17 3.042 3.467 18.369 27.861 400 623 0 0 778 0
Kurzfristige Schulden 36.755 40.188 1.137 1.039 2.645 2.258 23.658 16.660 58.218 49.355 1.237 1.438 3.852 4.038 793 0
Nettovermögen 37.730 33.615 840 791 2.392 2.082 13.061 9.142 118.774 115.000 952 1.380 -3.691 -3.620 2.273 0
Buchwert der nicht
beherrschenden Anteile
1.361 1.947 481 126 610 860 1.486 914 47.631 46.004 1 276 -314 -491 455 0
Umsatzerlöse 124.729 110.705 6.611 5.931 16.295 14.706 46.785 28.992 33.750 27.678 6.532 6.415 0 0 1.892 0
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 17.836 18.340 1.185 1.136 1.776 1.696 6.504 2.762 5.771 3.854 -449 -305 -39 -163 31 0
Ergebnis vor Steuern 17.487 18.211 1.205 1.134 1.807 1.693 5.706 2.398 5.525 5.630 -476 -338 -70 -164 27 0
Ergebnis der Periode 15.115 16.366 816 766 1.210 1.145 3.919 1.647 3.971 5.205 -401 -274 -71 -164 9 0
Sonstiges Ergebnis -147 118 0 0 0 0 0 0 -196 -5 53 50 0 0 0 0
Gesamtergebnis 14.968 16.484 816 766 1.210 1.145 3.919 1.647 3.774 5.200 -348 -224 -71 -164 9 0
Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit 16.899 18.960 663 250 1.273 66 -1.443 3.029 1.671 4.089 165 44 -495 -47 176 0
Cashflows aus der Investitionstätigkeit -12.499 -6.043 -12 -65 -91 -89 -1.433 -1.319 -1.062 -685 -331 -467 0 0 631 0
Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit -5.940 -11.769 -746 -632 -317 -1.696 7.697 358 -1.002 -856 0 0 590 38 -395 0
davon aus Dividenden an
nicht beherrschende Anteile
-2.530 -2.220 -230 -189 -270 -237 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Wechselkursbedingte Veränderungen
des Finanzmittelfonds
26 -33 0 0 0 0 0 0 -91 -49 24 27 0 0 0 0
Nettoerhöhung (Nettoabnahme)
des Finanzmittelfonds
-1.514 1.116 -94 -447 864 -1.720 4.821 2.068 -483 2.499 -141 -395 95 -10 412 0

VIII. Fremdwährung

Bei den Konzerngesellschaften, die ihren Sitz im Euro-Raum haben, werden die Geschäftsvorfälle in Fremdwährung zum Tageskurs in Euro umgerechnet. Vermögenswerte und Schulden, die am Abschlussstichtag auf eine Fremdwährung lauten, werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden im Gewinn oder Verlust innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge oder der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Vermögenswerte und Schulden der nicht im Euro-Raum ansässigen Tochtergesellschaften werden mit dem Stichtagskurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Dies trifft auch auf Geschäfts- oder Firmenwerte zu, die beim Erwerb dieser Gesellschaften entstehen. Die Erträge und Aufwendungen der ausländischen Tochtergesellschaften werden mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Die bei der Umrechnung anfallenden Währungsumrechnungsdifferenzen werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis und im Eigenkapital unter den erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen erfasst. Sofern Währungsumrechnungsdifferenzen auf nicht kontrollierende Gesellschafter entfallen, werden sie im sonstigen Ergebnis und im Eigenkapital diesen Gesellschaftern zugewiesen. Beim Abgang von ausländischen Geschäftsbetrieben werden die bis zum Abgangszeitpunkt kumuliert erfolgsneutral erfassten Währungsumrechnungsrücklagen in die Gewinnoder Verlustrechnung gebucht.

Die in fremder Währung erstellten Jahresabschlüsse wurden mit folgenden Fremdwährungskursen umgerechnet:

Wechselkurse
Durchschnittskurse je 1 Euro Stichtagskurse je 1 Euro
2023 2022 2023 2022
US Dollar USD 1,083 1,052 1,104 1,070
Schweizer Franken CHF 0,971 1,003 0,929 0,990
Tschechische Krone CZK 23,986 24,555 24,698 24,140
Indische Rupie INR 89,422 82,813 91,814 88,569
Vietnamesischer Dong VND 25.846,310 24.662,260 26.787,400 25.295,500
Polnischer Zloty PLN 4,526 4,729 4,345 4,685
Türkische Lira TRY - 15,632* - -

* Gerechnet auf den Zeitraum bis Veräußerung der Oxygen (01.01.2022 bis 31.03.2022)

IX. Bilanz

Immaterielle Vermögenswerte

Der Allgeier-Konzern identifiziert und aktiviert im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen bei den erworbenen Gesellschaften bestehende Kundenbeziehungen in Form von Auftragsbeständen, Kundenlisten, Websites und Markenrechten sowie deren Entwicklungen und fertige Software-Produkte. Diese immateriellen Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Die Abschreibung der Auftragsbestände erfolgt in der Regel innerhalb eines Jahres im Zuge der Umsatzrealisierung der Aufträge. Die erworbenen Entwicklungen und Produkte werden über vier Jahre linear abgeschrieben. Die Abschreibung der Kundenlisten erfolgt linear über eine Laufzeit von fünf Jahren.

Der Allgeier-Konzern aktiviert selbst geschaffene Entwicklungen, sofern in der Zukunft ein wirtschaftlicher Nutzen aus daraus entstehenden Veräußerungserlösen zu erwarten ist. Die aktivierten Kosten der selbst geschaffenen Entwicklungen werden mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Die Herstellungskosten enthalten Personalkosten einschließlich Sozialabgaben sowie anteilige Gemeinkosten. Die selbst geschaffenen Entwicklungen werden beginnend ab dem Monat der Fertigstellung über eine Laufzeit zwischen drei und vier Jahren linear abgeschrieben. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Ausgaben für Forschungstätigkeiten und sonstige Entwicklungskosten werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen entstanden sind, werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.

Alle sonstigen immateriellen Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet und linear über drei bis sechs Jahre abgeschrieben. Von Dritten erworbene Marken und Domains werden über eine Laufzeit von 15 Jahren linear abgeschrieben.

Der Allgeier-Konzern überprüft laufend, ob auf immaterielle Vermögenswerte außerplanmäßige Wertminderungen vorzunehmen sind. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden auf der Ebene der Segmente jährlichen Werthaltigkeitstests unterzogen. Falls die Werthaltigkeit nicht mehr gegeben ist, werden auf die Geschäfts- oder Firmenwerte außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Außerdem werden anlassbezogen Werthaltigkeitstests durchgeführt, sofern bestimmte Erkenntnisse auf notwendige Wertberichtigungen hinweisen sollten.

Reparatur- und Instandhaltungskosten, die im Zusammenhang mit immateriellen Vermögenswerten anfallen, werden als Aufwand verbucht. Jegliche Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten werden ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht.

Sachanlagen

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert. In die Herstellungskosten der selbst geschaffenen Anlagen werden direkt zurechenbare Kosten, anteilige Gemeinkosten und Abschreibungen einbezogen. Die Abschreibungen werden linear auf die voraussichtliche Nutzungsdauer der Vermögenswerte vorgenommen. Die Buchwerte des Sachanlagevermögens werden auf außerordentliche Wertminderungen geprüft, sobald Indikatoren hierfür vorliegen. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken werden nach dem Anschaffungskostenmodell bewertet. Die lineare Abschreibung bei Gebäuden erfolgt über eine maximale Nutzungsdauer von 50 Jahren. Andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung werden linear über einen Zeitraum von drei bis 15 Jahren abgeschrieben.

Reparatur- und Instandhaltungskosten, die im Zusammenhang mit Sachanlagen anfallen, werden als Aufwand verbucht. Jegliche Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen werden ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht.

Leasingverhältnisse als Leasingnehmer

Der Konzern als Leasingnehmer beurteilt jeden einzelnen Miet- oder Leasingvertrag, inwieweit dieser Vertrag ein Leasingverhältnis nach IFRS 16 darstellt.

Am Tag des Leasingbeginns erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das Nutzungsrecht an diesem Vertrag sowie eine Leasingverbindlichkeit über den Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen. Der Nutzungswert entspricht am Beginn der Leasinglaufzeit dem Barwert, angepasst um vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen zuzüglich, in Verbindung mit dem Leasingobjekt stehender, direkter Kosten und Kosten zur Wiederherstellung des Vermögenswertes. Das Nutzungsrecht wird über die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswertes linear abgeschrieben und bei Bedarf um weitere notwendige Wertminderungen berichtigt. Die Nutzungsdauer des Nutzungsrechts wird bestimmt von der voraussichtlichen Nutzung des einzelnen Vermögenswerts unter Berücksichtigung der Laufzeit der Miet- und Leasingverträge. Falls in den Verträgen Verlängerungsoptionen vereinbart wurden, die einseitig vom Allgeier-Konzern ausgeübt werden können, wird die Option bei der Berechnung des Nutzungsrechts berücksichtigt, sofern die Ausübung der Option wahrscheinlich ist.

Die Leasingverbindlichkeit wird auf den Barwert der noch nicht geleisteten Leasingzahlungen abgezinst. Als Zinssatz wird der dem Leasingvertrag zugrunde liegende Zinssatz, oder falls dieser nicht vorliegt, der Grenzkapitalzinssatz des Konzerns verwendet. Der Grenzkapitalzinssatz berücksichtigt den Zinssatz auf Basis der aktuellen Fremdfinanzierungskosten des Konzerns.

Die Leasingverbindlichkeit wird neu bewertet, wenn sich die zukünftigen Leasingzahlungen ändern oder der Allgeier-Konzern seine Einschätzung zu den Restlaufzeiten oder der Ausübung von Verlängerungsoptionen ändert. Bei solchen Neubewertungen werden die Leasingverbindlichkeiten und der Buchwert des Nutzungsrechts angepasst.

Für Leasingverträge mit einer Nutzungsdauer von unter zwölf Monaten und Leasingverträge, deren Anschaffungskosten jeweils 5 Tsd. Euro nicht übersteigen, wird kein Vermögenswert ermittelt. Die Aufwendungen für diese Verträge werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Leasingverhältnisse als Leasinggeber

Der Konzern als Leasinggeber stuft jedes Leasingverhältnis entweder als Finanzierungleasing oder Operating-Leasing ein. Sofern bei einem Leasingverhältnis alle wesentlichen Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übergehen, bilanziert der Konzern das Leasingverhältnis als Finanzierungsleasing und im anderen Fall als Operating-Leasingverhältnis. Leasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen werden vom Konzern in den Umsatzerlösen erfasst. Erträge aus Untermietverhältnissen werden als sonstige betriebliche Erträge verbucht.

Latente Steuern

Aktive und passive latente Steuern werden für temporäre Unterschiede zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen sowie auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Wahrscheinlichkeit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden mit Steuersätzen ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den betroffenen Ländern zum erwarteten Realisierungszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Auf die aktiven und passiven Unterschiedsbeträge von temporären Differenzen zwischen den IFRS-Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen sowie die gemäß Planung realisierbaren Verlustvorträge werden latente Steuern mit landesspezifischen Steuersätzen ggf. unter Berücksichtigung von unternehmensindividuellen Besonderheiten (z.B. gemeindeabhängige Gewerbesteuersätze in Deutschland) berechnet. Die landesspezifischen Steuersätze stellen sich wie folgt dar:

Die Tabelle beinhaltet die Steuersätze sowohl für Gesellschaften des fortgeführten als auch des aufgegebenen Geschäfts.

Eine Saldierung von aktiven und passiven Steuerabgrenzungen wird vorgenommen, soweit sie im Verhältnis zu einer Steuerbehörde verrechenbar sind. Der Ausweis der latenten Steueransprüche und -schulden erfolgt innerhalb des langfristigen Vermögens und der langfristigen Schulden.

Vorräte

Die Vorräte bestehen im Wesentlichen aus fremdbezogener Hardware und aus Software, die zum Weiterverkauf an Kunden bestimmt sind. Die Bewertung der Vorräte erfolgt mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert. Die Ermittlung der Anschaffungskosten erfolgt nach dem gewichteten Durchschnitt. Bei gesunkenen Anschaffungskosten oder Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag werden Abwertungen vorgenommen.

Vertragskosten

Aktivierte Vertragskosten betreffen Kosten der Erfüllung eines Kundenvertrages. Liegen die Kosten der Vertragserfüllung nicht im Anwendungsbereich eines anderen Standards (z. B. Vorräte, immaterielle Vermögenswerte oder Sachanlagen), sind sie gesondert in der Bilanz zu aktivieren, falls sie Ressourcen im Zusammenhang mit einem Kundenvertrag schaffen und es erwartet wird, dass die Kosten durch zukünftige Erlöse gedeckt sind. Die Bewertung erfolgt zu Einzelkosten zuzüglich anteiliger Fertigungsgemeinkosten. Die aktivierten Kosten werden in Übereinstimmung mit der Umsatzrealisierung, auf die sich der Vermögenswert bezieht, planmäßig als Aufwand erfasst. Die Abschreibungsdauer hat auch zukünftig wahrscheinliche Vertragsverlängerungen mit einzubeziehen. Soweit die zu erwartenden Erlöse abzüglich der noch anfallenden Aufwendungen unter den zu aktivierenden Vertragskosten liegen, wird eine Abwertung vorgenommen.

Land Steuersatz
31.12.2023 31.12.2022
Deutschland 31,00 % 31,00 %
Österreich 23,00 % 24,00 %
USA 25,70 % 25,70 %
Indien 25,17 % 25,17 %
Schweiz 18,10 % 18,10 %
Spanien 25,00 % 25,00 %
Frankreich 25,00 % 25,00 %
Vietnam 10,00 % 10,00 %
Tschechien 21,00 % 19,00 %
Polen 19,00 % 19,00 %

(1) ab 2023 Steuersatz 24,00 % und ab 2024 Steuersatz 23,00 %

Vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Hat bei Verträgen zwischen Allgeier und einem Kunden eine der Vertragsparteien ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, so wird – abhängig vom Verhältnis zwischen der Leistungserbringung von Allgeier und der Zahlung des Kunden – ein vertraglicher Vermögenswert oder eine vertragliche Verbindlichkeit in der Bilanz gezeigt. Vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden im Wesentlichen als kurzfristig ausgewiesen, da sie im Regelfall innerhalb des gewöhnlichen Geschäftszyklus von unter einem Jahr anfallen.

Vertragliche Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten beinhalten kundenspezifische Fertigungsaufträge, die gemäß IFRS 15 bilanziert werden. Dabei werden die Umsatzerlöse entsprechend dem Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag realisiert. Der Fertigstellungsgrad entspricht dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen auftragsbezogenen Kosten zu den insgesamt kalkulierten Kosten des Auftrags. Der Bilanzausweis erfolgt nach Abzug der erhaltenen Teilzahlungen bei positivem Vertragssaldo unter den vertraglichen Vermögenswerten und bei negativen Vertragssalden unter vertraglichen Verbindlichkeiten. Fremdkapitalkosten werden in den kundenspezifischen Aufträgen nicht aktiviert.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgewiesen, wenn der Anspruch auf den Erhalt der Gegenleistung keiner Bedingung mehr unterliegt. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Ermittlung dieser Anschaffungskosten erfolgt mittels der Effektivzinsmethode. Der Buchwert entspricht den Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Rahmen eines vereinfachten Ansatzes die erwarteten Kreditverluste auf Basis kalkulierter Verlustraten ermittelt, die aus historischen Daten abgeleitet sind, sowie dem jeweiligen Kunden und dem ökonomischen Umfeld der Region Rechnung tragen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn mit Zahlungen nicht mehr zu rechnen ist.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Derivative Finanzinstrumente sowie Anteile an Venture-Capital-Gesellschaften werden mit dem Zeitwert bewertet. Die übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind mit ihren Nennbeträgen abzüglich Wertberichtigungen angesetzt. Für sonstige finanzielle Forderungen, die nicht mit dem Zeitwert bewertet werden, erfolgt die Bestimmung der erwarteten Kreditverluste in Abhängigkeit von Ausfallrisiken entweder auf Basis der Ausfälle, die in den nächsten zwölf Monaten oder in der verbleibenden Restlaufzeit erwartet werden. Signifikante Veränderungen der Ausfallrisiken werden dabei berücksichtigt. Forderungen werden im Rahmen des Factorings ausgebucht, wenn im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken übertragen werden.

Andere Vermögenswerte und Ertragsteuerforderungen

Die anderen Vermögenswerte und Ertragsteuerforderungen werden mit ihren Nennbeträgen bilanziert.

Zahlungsmittel

Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit ursprünglichen Fälligkeiten von weniger als drei Monaten. Die Bewertung erfolgt mit Nennwerten, bei Fremdwährungen zu den Kursen am Bilanzstichtag.

Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Rückstellungen für Pensionen

Die Rückstellungen für Pensionen werden für Verpflichtungen aus Leistungszusagen zur betrieblichen Altersversorgung von aktiven oder ehemaligen Mitarbeitern des Konzerns gebildet. Die Bewertung der Zusagen erfolgt durch einen anerkannten Versicherungsmathematiker nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) unter Berücksichtigung von zukünftigen Lohn-, Gehalts- und Rententrends. Bei der Berechnung nach versicherungsmathematischen Grundsätzen werden die "Richttafeln 2018 G" nach Heubeck, die individuellen Versorgungszusagen und in der Regel die folgenden allgemeinen Parameter zugrunde gelegt:

Zur Abdeckung der Pensionsverpflichtungen wurden zum Teil Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen. Der Zeitwert der Versicherungen wird, soweit die Rückdeckungsversicherung an den Versorgungsempfänger verpfändet ist, innerhalb der Pensionsrückstellungen verrechnet.

In der Gewinn- und Verlustrechnung werden der Dienstzeitaufwand (laufender und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, Gewinne bzw. Verluste aus Planänderung oder -kürzung) und der Zinsaufwand bzw. der Zinsertrag auf die Nettoverpflichtung (Pensionsverpflichtung abzüglich des Zeitwertes des Planvermögens) erfasst. Für die Ermittlung der Zinserträge des Planvermögens – unabhängig davon, ob eine spätere Saldierung mit dem Zinsaufwand aus der Pensionsverpflichtung oder der Ausweis offen bei den Zinserträgen erfolgt – ist nur noch eine typisierende Verzinsung des Planvermögens mit dem Diskontierungssatz des Anwartschaftsbarwertes zu Jahresbeginn zulässig.

Neubewertungen aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten sowie Erträge aus dem Planvermögen (ohne Zinsen auf die Nettoverpflichtung) werden unmittelbar im sonstigen Ergebnis direkt im Eigenkapital erfasst und werden später nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste enthalten die Unterschiede zwischen dem planmäßigen und tatsächlichen Anwartschaftsbarwert am Jahresende sowie die Effekte aus der Änderung der Bewertungsparameter.

Verpflichtungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden unmittelbar dann als Aufwand erfasst, wenn die Arbeitnehmer die entsprechende Arbeitsleistung erbracht haben.

Rückstellungen für Gratuities

Bei der Allgeier bestehen Verpflichtungen für zukünftige Abfindungszahlungen an Mitarbeiter (Gratuity Verpflichtungen), die bei Ausscheiden unabhängig von einer Kündigung durch Arbeitgeber bzw. Arbeitnehmer fällig werden. Diese Abfindungszahlungen stellen einen leistungsorientierten Versorgungsplan nach IAS 19 dar und werden durch ein versicherungsmathematisches Gutachten bewertet.

Bei der Berechnung des Anwartschaftsbarwertes wurden die landesspezifischen Sterbetafeln und die folgenden allgemeinen Parameter zugrunde gelegt:

31.12.2023 31.12.2022
Rechnungszinsfuß Anwärter 3,15 % 3,65 %
Rechnungszinsfuß Rentner 3,15 % 3,75 %
Anhebung der laufenden Renten 2,00 % 1,50 % - 2,00 %
Fluktuation 0,00 % 0,00 %
Indien
31.12.2023 31.12.2022
Rechnungszinsfuß 7,40 % 7,40 %
Gehaltssteigerung p.a. 13,00 % 13,00 %
Fluktuation p.a. 15,00 % 11,80 %
Mittlere erwartete Betriebszugehörigkeit 8,3 Jahre 6,0 Jahre

Andere Rückstellungen

Andere Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende gesetzliche oder faktische Verpflichtung gegenüber einem Dritten besteht, die künftig mit Wahrscheinlichkeit zu einem Vermögensabfluss führt und sich diese Vermögensbelastung zuverlässig schätzen lässt. Die Rückstellungen werden für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt. Die Rückstellungen werden nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Rückstellungen für Gewährleistungsansprüche werden unter Zugrundelegung des bisherigen bzw. geschätzten zukünftigen Schadensverlaufs gebildet. Der Aufwand zur Bildung von Rückstellungen wird in der Gewinn- und Verlustrechnung nach Abzug von erwarteten Erstattungen ausgewiesen. Die langfristigen Anteile der Rückstellungen werden abgezinst.

Finanzschulden

Die verzinslichen Darlehen werden im Zugangszeitpunkt mit dem vereinnahmten Betrag angesetzt. Transaktionskosten, die mit dem Abschluss der Darlehen entstehen, werden bei den Finanzschulden abgesetzt. In der Folge werden die Finanzschulden mit fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wobei Transaktionskosten auf die Laufzeit verteilt werden. Fremdkapitalkosten werden direkt in der Periode im Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten bedingte Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben, die zum Zeitpunkt der Erstverbuchung und in der Folgebewertung mit dem Fair Value bewertet werden. Die langfristigen Anteile der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden mit dem Barwert ihrer voraussichtlichen zukünftigen Auszahlungen angesetzt. Als Zinssatz wird der Durchschnittszinssatz für die langfristigen Finanzschulen des Allgeier-Konzerns herangezogen.

Andere Verbindlichkeiten

Die anderen Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit den Anschaffungskosten angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte

Die finanziellen Vermögenswerte beinhalten Finanzinvestitionen, Kredite und Forderungen, Barmittel sowie sonstige finanzielle Vermögenswerte. Die finanziellen Vermögenswerte werden aufgrund ihrer Beschaffenheit und dem Zweck, für den sie erworben wurden, in die Kategorien "zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" und "nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" eingeordnet.

Finanzielle Vermögenswerte werden für die Folgebewertung gemäß IFRS 9 in die Kategorien "zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)", "zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FVOCI)" sowie "zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust (FVTPL)" eingeteilt. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine dieser Kategorien hängt vom Geschäftsmodell des Unternehmens unter Berücksichtigung der Risiken der finanziellen Vermögenswerte und von den Konditionen des jeweiligen Instruments ab. Die Untersuchung der Konditionen umfasst die Einschätzung, ob vertraglich vereinbarte Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den Kapitalbetrag sind.

Eine Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode, sofern ein finanzieller Vermögenswert im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten wird, dessen Zielsetzung die Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme ist und die Vertragsbedingungen ausschließlich zu festgelegten Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag führen. Wertänderungen werden ergebniswirksam erfasst.

Die Kategorie FVOCI enthält finanzielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung sowohl die Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch der Verkauf dieser Vermögenswerte ist, sofern die Vertragsbedingungen ausschließlich zu festgelegten Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag führen. Auch Finanzinstrumente zur Absicherung von zukünftigen Zahlungsströmen (Cashflow-Hedge) fallen in diese Bewertungsklasse. Die Folgebewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Wertänderungen werden erfolgsneutral über das sonstige Ergebnis (OCI) erfasst.

Eigenkapitalinstrumente sowie derivative Finanzinstrumente werden der Kategorie FVTPL zugeordnet und dabei Nettogewinne oder -verluste sowie Dividenden ergebniswirksam erfasst.

Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" sowie auf Vertragsvermögenswerte werden in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, sofern das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant gestiegen ist. Dazu wird für Forderungen und Vertragsvermögenswerte zu jedem Abschlussstichtag überprüft, ob eine Beeinträchtigung der Bonität vorliegt und damit das Ausfallrisiko signifikant gestiegen ist. Sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen wie die Dauer der Überfälligkeit, die Art und Dauer finanzieller Schwierigkeiten oder die geografische Lage werden berücksichtigt, und auf Basis der Erfahrungen in der Vergangenheit werden zukunftsgerichtete Einschätzungen vorgenommen. Eine Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen wird als objektiver Hinweis betrachtet, dass ein Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt ist. Ist ein Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt oder ausgefallen, dann werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts als Wertberichtigung erfasst. Sofern das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant gestiegen ist, aber keine Beeinträchtigung der Bonität oder ein Ausfall vorliegt, werden die möglichen Zahlungsausfälle über die gesamte Laufzeit als Wertberichtigung berücksichtigt. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und bei Vertragsvermögenswerten erfolgt die Bewertung der erwarteten Kreditverluste mit historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten auf Basis einer Wertminderungsmatrix nach Fälligkeitsklassen. Bei allen anderen finanziellen Vermögenswerten werden Wertberichtigungen in Höhe des Anteils der erwarteten Kreditverluste ermittelt, die innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag möglich sind oder in der verbleibenden Restlaufzeit erwartet werden. Das Wertberichtigungsmodell des IFRS 9 erfordert Ermessensentscheidungen bei der Prognose der Entwicklung der zukünftigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die dabei getroffenen Annahmen sind jedoch mit Unsicherheiten verbunden.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Die finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.

Die finanziellen Verbindlichkeiten werden aufgrund ihrer Beschaffenheit in die Kategorien "zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden" und "nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden" unterteilt.

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten sind nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten mit festen oder bestimmbaren Zahlungen. Ihre erstmalige Erfassung und die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Im Falle einer Ausbuchung von Verbindlichkeiten werden die resultierenden Gewinne daraus als sonstiger betrieblicher Ertrag erfasst. Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten umfassen bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben, die bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert werden. Die Folgebewertung dieser finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt entsprechend der Zuordnung in dieser Kategorie. Effekte aus der Neubewertung der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden erfolgswirksam erfasst.

Derivative Finanzinstrumente

Der Allgeier-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps) ein, um Zinsänderungsrisiken zu reduzieren. Die Zinssicherungsgeschäfte werden zum Marktwert bilanziert, wobei positive Marktwerte zum Ansatz einer finanziellen Forderung und negative Werte zum Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit führen. Die Erfassung von Gewinnen und Verlusten aus der Änderung des Zeitwertes erfolgt ergebniswirksam, sofern nicht spezielle Regelungen des Hedge-Accounting zur Anwendung kommen.

Der Konzern stellt sicher, dass die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge-Accounting) mit den Zielen und der Strategie des Konzernrisikomanagements in Einklang steht und dass ein zukunftsgerichteter Ansatz der Beurteilung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehungen zur Anwendung kommt. Bei Anwendung von Hedge Accounting werden derivative Finanzinstrumente entweder als Instrumente zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts (Fair-Value-Hedge) oder als Instrumente zur Absicherung von zukünftigen Zahlungsströmen (Cashflow-Hedge) klassifiziert. Bei Abschluss der Transaktion dokumentiert der Konzern die Beziehung zwischen dem Sicherungsinstrument und den gesicherten Grundgeschäften sowie die Risikomanagementziele und -strategien der Sicherungsgeschäfte. Allgeier ermittelt die Effektivität der Sicherungsbeziehungen sowie etwaige Ineffektivitäten durch den Einsatz anerkannter Methoden. Die Erfassung von Zeitwertveränderungen beim Hedge-Accounting ist abhängig vom Grundgeschäft. Beim Fair-Value-Hedge findet eine ergebniswirksame Erfassung sowohl des Sicherungsinstruments als auch der dem abgesicherten Grundgeschäft zuzurechnenden Gewinne und Verluste statt. Bei einem Cashflow-Hedge (Absicherung zukünftiger Zahlungsströme) werden das Ergebnis des effektiven Teils aus der Sicherungsbeziehung direkt im Eigenkapital und der ineffektive Teil in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Ergebnisrealisierung des neutral im Eigenkapital erfassten Anteils erfolgt, sobald das abgesicherte Geschäft ergebniswirksam wird.

X. Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Umsatzerlöse mit Produkten werden realisiert, sobald die Verfügungsmacht an den verkauften Produkten mit den verbundenen Chancen und Risiken auf den Käufer übergeht. Dies tritt in der Regel mit Lieferung des Produkts ein. Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden in Abhängigkeit von den vertraglichen Vereinbarungen und unter Berücksichtigung der erbrachten Leistungen erfasst. Dies geschieht in der Regel auf Basis der geleisteten Tage und Stunden. Bei Fixpreisverträgen werden Umsatzerlöse aus Dienstleistungen nach Maßgabe des Auftragsfortschritts und unter Berücksichtigung realisierter Teilleistungen erfasst. Ferner werden Umsatzerlöse aus Nutzungsentgelten auf der Basis des zugrunde liegenden Vertrages periodengerecht erfasst. Umfasst ein Vertrag mehrere abgrenzbare Güter oder Dienstleistungen, wird der Transaktionspreis auf Grundlage der relativen Einzelveräußerungspreise auf die Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Für jede Leistungsverpflichtung werden Umsatzerlöse entweder zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen bestimmten Zeitraum realisiert.

Der Allgeier-Konzern gewährt Führungskräften als Gegenleistung für die erbrachten Dienste anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (Aktienoptionen). Die Aufwendungen aus der Arbeitsleistung der Mitarbeiter, denen im Austausch die Optionen zum Bezug von Aktien der Allgeier SE zugesagt wurden, werden mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) der Optionen am Tag der Gewährung einschließlich marktbezogener Leistungsbedingungen ermittelt. Übrige leistungs- und marktneutrale Ausübungsbedingungen und Konditionen, die zur Nichtausübung führen, werden bei der Berechnung des Fair Value nicht mit einbezogen. Mit Ausnahme von späteren Anpassungen des Ausübungspreises werden marktneutrale Ausübungsbedingungen in der Annahme der zu erwartenden Anzahl der ausübbaren Optionen berücksichtigt. Der errechnete Gesamtwert einer jeweils ausgegebenen Optionstranche wird ergebniswirksam entsprechend der vereinbarten Erdienung über einen festgelegten Wartezeitraum ratierlich zugeführt bzw. bei Unverfallbarkeit des Anspruchs sofort als Personalaufwand erfasst. Die Gegenbuchung erfolgt direkt im Eigenkapital (Kapitalrücklage). Am Ende jeder Berichtsperiode ist die erwartete Anzahl von Optionen, die aufgrund marktneutraler Ausübungsbedingungen ausübbar sind, zu überprüfen. Spätere Abweichungen von der erstmaligen Bewertung werden angepasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung und im Eigenkapital erfasst.

Wenn sich durch eine Modifikation der Aktienoptionsprogramme im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen unmittelbar vor und nach dem Tag dieser Änderung der ermittelte beizulegende Zeitwert der gewährten Optionsrechte erhöht (z. B. durch Änderung des Ausübungspreises oder anderer Optionsparameter), so ist ein zusätzlicher Personalaufwand zu erfassen.

Bei Ausübung der Optionen werden neue Aktien emittiert. Die erhaltenen Barmittel werden im gezeichneten Kapital (Nominalbetrag) und der Kapitalrücklage abzüglich direkt zuordenbarer Transaktionskosten erfasst.

Betriebliche Aufwendungen werden im Zeitpunkt der Inanspruchnahme der Leistung erfasst.

Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.

Ertragsteuern werden gemäß den steuerrechtlichen Bestimmungen der Länder, in denen die jeweilige Konzerngesellschaft tätig ist, ermittelt.

XI. Schätzungen und Ermessensentscheidungen

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurden Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie den Ausweis der Erträge und Aufwendungen haben. Obwohl diese Schätzungen und Annahmen nach bestem Wissen getroffen wurden, können die sich zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich ergebenden Werte davon abweichen. Die Schätzungen und die Annahmen werden laufend auf ihre Aktualität überprüft. Notwendige Anpassungen werden prospektiv erfasst. Die Schätzungen und Annahmen betreffen im Wesentlichen:

  • die Annahmen zur Ermittlung von Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte und der sonstigen immateriellen Vermögenswerte
  • die Bewertung der variablen Kaufpreisanteile aus Unternehmenserwerben
  • die Bestimmung der Laufzeit der bilanzierten Leasingverträge
  • die Berechnung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
  • die Dotierung der Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte
  • die Verfügbarkeit künftiger Gewinne zur Nutzung der angesetzten aktiven latenten Steuern
  • die Bewertung der Rückstellungen

• die Abgrenzung von Umsatzerlösen und zugehörigen Kosten bei zeitraumbezogenen Projektgeschäften zum Stichtag

Sofern die Schätzungen und Annahmen bedeutend sind und im Geschäftsjahr 2023 wesentliche Anpassungen erforderlich sein könnten, wird darauf in den erläuternden Angaben zur Bilanz eingegangen. Aus heutiger Sicht ist nicht von einer wesentlichen Anpassung der in der Konzernbilanz ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden im folgenden Geschäftsjahr auszugehen.

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B. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

1. Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte enthalten die für den operativen Geschäftsbetrieb benötigte Software, Lizenzen und Rechte, sowie die bei erworbenen Gesellschaften identifizierten und bilanzierten Auftragsbestände, Kundenlisten, Produkte, Websites und Geschäfts- oder Firmenwerte. Darüber hinaus beinhalten die immateriellen Vermögenswerte selbst geschaffene Entwicklungen, die nicht von Dritten erworben wurden. Die immateriellen Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:

Im Geschäftsjahr 2023 gingen im Rahmen von Unternehmenserwerben Auftragsbestände von 270 Tsd. Euro (Vorjahr: 200 Tsd. Euro) zu. Die Auftragsbestände wurden mit ihrem voraussichtlichen Ergebnis, ermittelt aus dem Auftragswert der Aufträge abzüglich Vollkosten, bewertet. Die Abschreibung der Auftragsbestände erfolgt in der Regel innerhalb eines Jahres im Zuge der Umsatzrealisierung der zugrundeliegenden Aufträge.

Im Geschäftsjahr 2023 gingen im Rahmen von Unternehmenserwerben Kundenlisten von 1.322 Tsd. Euro (Vorjahr: 800 Tsd. Euro) zu. Zur Bewertung der Kundenlisten wurden die historischen Umsätze nach Stammkunden und anderen Kunden untersucht und analysiert, welcher Umsatz mit Stammkunden voraussichtlich auch in den nächsten fünf Jahren erzielt werden kann. Diese Umsätze wurden mit ihren voraussichtlichen Ergebnissen auf Vollkostenbasis und abzüglich Abschläge für mögliche Ergebnisrückgänge, Risiken aufgrund Zeitablaufs und Kundenabhängigkeiten sowie abzüglich bereits als Auftragsbestände enthaltener Teile als Kundenlisten bilanziert. Die Kundenlisten werden linear über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben.

Die Bewertung der erworbenen Softwareprodukte erfolgt auf der Basis von Absatzplanungen und der aus den Produkten zu erwartenden Ergebnissen unter Berücksichtigung von Risikoabschlägen für Alterung und technische Überholung. Für die Bewertung der Produkte wird ein Planungszeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt. Die Produkte werden über eine Laufzeit von vier Jahren abgeschrieben. Im Geschäftsjahr 2023 gingen mit den neu erworbenen Tochtergesellschaften keine Produkte zu (Vorjahr: 450 Tsd. Euro).

Die selbst geschaffenen Entwicklungen werden ab dem Zeitpunkt der Fertigstellung über eine Laufzeit zwischen drei und vier Jahren linear abgeschrieben. In den Zugängen zu den selbst geschaffenen Entwicklungen sind 5,1 Mio. Euro (Vorjahr: 4,2 Mio. Euro) enthalten, die zum 31. Dezember 2023 noch nicht abgeschlossen waren.

Immaterielle Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Auftrags
bestände
Kunden
listen
Software
produkte Website
Software,
Lizenzen
und Rechte
Selbst
geschaffene
Entwicklungen
Geschäfts
oder Firmen
werte
Gesamt
Buchwert 01. Januar 2022 4.980 13.451 3.308 84 3.279 4.526 251.496 281.124
Veränderungen 2022:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 200 800 450 0 9 0 5.423 6.882
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 0 0 0 0 909 6.929 0 7.838
Abgänge zu Buchwerten 0 0 0 0 -65 0 0 -65
Währungsdifferenzen 12 5 0 0 -2 0 402 417
Abschreibungen -5.192 -3.236 -1.084 -9 -1.529 -2.236 0 -13.286
Buchwert 31. Dezember 2022 0 11.020 2.674 75 2.601 9.218 257.321 282.910
Veränderungen 2023:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 270 1.322 0 0 0 0 5.904 7.496
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 0 0 0 0 1.005 7.829 0 8.834
Abgänge zu Buchwerten 0 0 0 0 -2 0 0 -2
Währungsdifferenzen 9 5 0 0 0 0 590 604
Abschreibungen -279 -3.427 -1.007 -8 -1.160 -3.321 0 -9.202
Abgänge aus Veräußerung VJii 0 0 0 0 0 0 -199 -199
Buchwert 31. Dezember 2023 0 8.920 1.667 67 2.444 13.726 263.617 290.441

Als Geschäfts- oder Firmenwerte bilanziert der Allgeier-Konzern die Unterschiedsbeträge, die im Rahmen von Unternehmenserwerben aus dem Unterschied zwischen den Anschaffungskosten und den Fair Values der am Erwerbsstichtag übernommenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden entstandenen sind. Mit den im Geschäftsjahr 2023 getätigten Unternehmenserwerben gingen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 5.904 Tsd. Euro (Vorjahr: 5.423 Tsd. Euro) zu. Aus der Umrechnung der in der Vergangenheit nicht in Euro erworbenen Gesellschaften erhöhten sich die Geschäftsoder Firmenwerte um insgesamt 590 Tsd. Euro (Vorjahr: 402 Tsd. Euro). Die Währungsdifferenzen wurden in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis erfasst. Mit der Veräußerung der VJii Productions AG, Olten (Schweiz), gingen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 199 Tsd. Euro (Vorjahr: 0 Tsd. Euro) ab. Im Einzelnen haben sich die Geschäfts- oder Firmenwerte wie folgt entwickelt:

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden regelmäßigen jährlichen Werthaltigkeitstests und zusätzlich bei erkennbaren Indikationen für eine Wertminderung auch fallbezogenen Überprüfungen unterzogen. Die Bestimmung der Werthaltigkeit erfolgt auf der Basis des Value-in-Use-Verfahrens und der Dreijahresplanung (Detailplanungszeitraum) der jeweiligen Cash Generating Units ("CGU"). Für die auf das dritte Planjahr folgenden Jahre werden die Cashflows des dritten Planungsjahres für alle weiteren Zukunftsjahre fortgeschrieben. Die Abzinsung der Zahlungsströme erfolgt in dem unendlichen Zeitraum mit den nachfolgenden Kapitalisierungszinssätzen. In der Planungsphase nach dem dritten Planungsjahr werden die Zinssätze jeweils um einen Wachstumsabschlag von einem Prozentpunkt reduziert. Sollten in Einzelfällen Marktpreise vorliegen, werden diese zur Bewertung der Cash Generating Units herangezogen.

Zur Ermittlung der Kapitalisierungszinssätze ("WACC") für die Cash Generating Units werden die Daten von vergleichbaren Unternehmen verwendet und diese zu Vergleichsgruppen zusammengestellt. Aus den Vergleichsgruppen ermitteln sich die Eigen- und Fremdkapitalquoten sowie der in die Berechnung des WACC eingeflossene 5-Jahres-Betafaktor. Als Zinssatz für Fremdkapital wird der Zinssatz der aktuellen Konditionen für die langfristige Fremdfinanzierung der Allgeier-Gruppe herangezogen. Die Länderrisikoprämie berücksichtigt länderspezifische Risiken und basiert auf der Grundlage von Länderratings durch Ratingagenturen und am Markt beobachtbarer Kreditausfallrisiken. Bei den Cash Generating Units Enterprise IT und mgm technology partners werden die Cashflows nach dem Zeitraum von drei Jahren unter Verwendung einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Wachstumsrate von 1,0 % extrapoliert. Der WACC errechnet sich für die beiden Cash Generating Units wie folgt:

(in Tsd. Euro) Enterprise IT mgm technology partners Gesamt
Buchwert 01. Januar 2022 240.695 10.801 251.496
Veränderungen 2022:
Zugänge 4.714 709 5.423
Währungsdifferenzen 402 0 402
Buchwert 31. Dezember 2022 245.811 11.510 257.321
Veränderungen 2023:
Zugänge 5.904 0 5.904
Währungsdifferenzen 590 0 590
Abgänge -199 0 -199
Buchwert 31. Dezember 2023 252.107 11.510 263.617
Enterprise IT mgm technology partners
2023 2022 2023 2022
Risikoloser Zins 2,75 % 2,00 % 2,75 % 2,00 %
Zinssatz für Fremdkapital 4,38 % 3,63 % 4,38 % 3,63 %
Risikoprämie für Eigenkapital 7,50 % 7,50 % 7,50 % 7,50 %
WACC vor Steuern 9,72 % 8,99 % 11,12 % 10,39 %
WACC nach Steuern 7,51 % 6,90 % 8,44 % 7,66 %

Sämtliche Geschäfts- oder Firmenwerte erwiesen sich als werthaltig. Die Nutzungswerte der Cash Generating Units sind im Einzelnen wie folgt:

2. Sachanlagen

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Enterprise IT mgm technology partners
Wachstumsraten im Detailplanungszeitraum
und Nutzungswert 2022
Durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum 12,7 % 13,3 %
Durchschnittliches jährliches Wachstum
des zugrunde gelegten Cashflows
15,8 % 14,0 %
Nutzungswert in Mio. Euro 691 236
Wachstumsraten im Detailplanungszeitraum
und Nutzungswert 2023
Durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum 10,5 % 9,8 %
Durchschnittliches jährliches Wachstum
des zugrunde gelegten Cashflows
17,3 % 18,3 %
Nutzungswert in Mio. Euro 605 213
Sachanlagen (in Tsd. Euro)
Grundstücke,
grundstücksgleiche
Rechte und Bauten
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattungen
Gesamt
Buchwert 01. Januar 2022 407 7.223 7.630
Veränderungen 2022:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 0 151 151
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 0 5.429 5.429
Abgänge zu Buchwerten 0 -51 -51
Währungsdifferenzen 0 -17 -17
Abschreibungen -28 -3.701 -3.729
Buchwert 31. Dezember 2022 379 9.034 9.413
Veränderungen 2023:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 0 77 77
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 0 4.922 4.922
Abgänge zu Buchwerten 0 -166 -166
Währungsdifferenzen 0 -64 -64
Abschreibungen -24 -4.332 -4.356
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis 0 -69 -69
Buchwert 31. Dezember 2023 355 9.402 9.757

3. Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen

Mit Ausnahme eines im Eigentum befindlichen Grundstückes in Bremen mietet der Allgeier-Konzern die im Konzern genutzten Immobilien. Weiter finanziert der Allgeier-Konzern einen Teil seiner Fahrzeuge und einen Teil seiner IT-Ausstattung über Miet- und Leasingverträge. Die Laufzeit der Mietverträge für Immobilien beträgt bis zu 10 Jahre. Bei den Fahrzeugen und der IT-Ausstattung beträgt die Laufzeit der Leasingverträge typischerweise 2 bis 5 Jahre. Für sämtliche Leasingverträge, die nicht über einen kurzfristigen Zeitraum von bis zu einem Jahr abgeschlossen wurden oder von geringem Wert sind, bilanziert der Konzern diese Verträge als Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen zum jeweiligen Barwert. Diese Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen haben sich wie folgt entwickelt:

Der Aufwand für Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert und kurzfristige Leasingverhältnisse war im Geschäftsjahr 2023 wie folgt:

Aus Operating-Unterleasingverhältnissen erzielte der Allgeier-Konzern im Jahr 2023 einen Ertrag von 364 Tsd. Euro (Vorjahr: 406 Tsd. Euro). Aus den Operating-Unterleasingverhältnissen rechnet der Konzern im fortgeführten Geschäft im Geschäftsjahr 2024 mit Erträgen in Höhe von 464 Tsd. Euro (Vorjahr: 281 Tsd. Euro).

Zur Erweiterung des Rechenzentrums und für Server-Infrastruktur hat der Allgeier-Konzern Sale-and-Lease-Back Verträge im Umfang von 816 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.008 Tsd. Euro) abgeschlossen. Aus den Sale-and-Lease-Back Transaktionen wurden weder Gewinne noch Verluste generiert.

Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen (in Tsd. Euro)
Immobilien Fahrzeuge BGA/IT-Ausstattung Gesamt
Buchwert 01. Januar 2022 37.331 2.249 1.728 41.308
Veränderungen 2022:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 397 43 5 445
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 3.966 1.366 45 5.377
Vertragsmodifikationen 2.768 72 -5 2.835
Währungsdifferenzen 120 1 0 121
Abschreibungen -8.118 -1.508 -718 -10.344
Buchwert 31. Dezember 2022 36.466 2.223 1.053 39.742
Veränderungen 2023:
Zugänge zum Konsolidierungskreis 667 0 0 667
Laufende Zugänge im Geschäftsjahr 2.896 2.197 4.971 10.064
Vertragsmodifikationen 4.298 55 2 4.355
Währungsdifferenzen -63 1 0 -62
Abschreibungen -9.157 -1.804 -1.479 -12.439
Zuschreibungen 1.717 0 0 1.717
Buchwert 31. Dezember 2023 36.824 2.672 4.548 44.044
Aufwand für Leasingverhältnisse (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Leasingverhältnisse über Vermögenswerte
von geringem Wert
296 126 0 1 296 125
Kurzfristige Leasingverhältnisse 298 221 0 2 298 219

4. Vertragskosten

Auf aktivierte Vertragskosten im Zusammenhang mit Kundenprojekten wurden planmäßige Abschreibungen von 144 Tsd. Euro (Vorjahr: 61 Tsd. Euro) erfasst. Außerplanmäßige Wertminderungen auf aktivierte Vertragskosten wurden nicht vorgenommen.

5. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt:

Die Allgeier SE hält Anteile am Venture Capital Fonds Speedinvest. Die Bewertung dieser Anteile erfolgte auf der Basis des vom Fonds-Management vorgelegten Jahresbericht. Der Fonds besteht aus rund 120 Einzelinvestments, von denen einige wenige maßgeblich zur Bewertung des Finanzinstruments beitragen. Sollte sich die wirtschaftliche Entwicklung des Portfolios dieser Gesellschaften abschwächen oder verstärken, ist mit entsprechenden Schwankungen des Fair Values des Finanzinstruments zu rechnen. Die Allgeier SE hält 18.437 Anteile zu durchschnittlich jeweils 100 Euro Anschaffungskosten. Am 31. Dezember 2023 war ein Anteil mit einem Wert von 261 Euro zu bewerten (Vorjahr: 260 Euro). Aus der Neubewertung errechnete sich für 2023 ein Ertrag von 24 Tsd. Euro (Vorjahr: Aufwand von 1.359 Tsd. Euro). Wertveränderungen werden in der Gesamtergebnisrechnung innerhalb des Finanzergebnisses gezeigt.

Aus der Beteiligung an der Speedinvest flossen der Allgeier SE im Jahr 2023 Dividenden in Höhe von 25 Tsd. Euro zu (Vorjahr: 81 Tsd. Euro).

Seit dem Geschäftsjahr 2022 wird das Zinsänderungsrisiko für einen Teil der bestehenden variabel verzinslichen Finanzschulden (Konsortialkredit und Schuldscheindarlehen) über einen Zinsswap mit einem Nominalvolumen von 50 Mio. Euro und einer Laufzeit bis 19. Mai 2027 abgesichert, der vollständig als Sicherungsinstrument im Rahmen eines Cashflow-Hedge designiert wurde. Dabei werden variable Zinszahlungen in Abhängigkeit vom 3-Monats-Euribor für ein Darlehensvolumen in Höhe von 50 Mio. Euro durch den Zinsswap in feste Zinszahlungen umgewandelt. Zum 31. Dezember 2023 hat der Zinsswap einen positiven Zeitwert von 1.654 Tsd. Euro (Vorjahr: 3.307 Tsd. Euro) und ist zum Zeitwert unter den sonstigen

Sonstige finanzielle Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Anteile an "Speedinvest" 4.809 4.809 0 4.785 4.785 0
Kautionen 1.967 1.655 312 1.919 1.682 237
Sicherungsinstrumente 1.654 638 1.016 3.307 3.047 260
Darlehen an Minderheitengesellschafter 456 456 0 0 0 0
Forderungen an Mitarbeiter 419 274 145 318 10 308
Debitorische Kreditoren 284 0 284 269 0 269
Sicherheitsleistungen 180 180 0 60 60 0
Verkäuferdarlehen aus der Veräußerung der
northport
141 141 0 138 138 0
Forderungen aus Darlehen 22 0 22 98 0 98
Sonstige 864 80 784 481 156 325
10.796 8.233 2.563 11.375 9.878 1.497
Verbliebene Anteile (in Tsd. Euro)
2023 2022
Buchwert am 01. Januar 4.785 6.550
Ertrag aus Neubewertung 24 0
Aufwand aus Neubewertung 0 -1.359
Veräußerung von Anteilen 0 -406
Buchwert am 31. Dezember 4.809 4.785

finanziellen Vermögenswerten bilanziert. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die laufenden Erträge bzw. Aufwendungen aus den quartalsweisen Differenzzahlungen des Zinsswaps mit dem Zinsaufwendungen der Finanzschulden saldiert. Soweit die Erträge bzw. Aufwendungen für die Zinssicherungsgeschäfte erst in Folgeperioden steuerlich anerkannt werden, werden latente Steuern abgegrenzt.

Der effektive Teil des Cashflow-Hedge wird unter den erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen ausgewiesen. Er hat sich vor Abgrenzung von latenten Steuern wie folgt entwickelt:

Die zukünftig abgesicherten Zahlungsströme aus den Zinssicherungsgeschäften werden in Höhe von insgesamt 1.654 Tsd. EUR Einfluss auf das Periodenergebnis in den Folgejahren bis 2027 nehmen.

An nicht kontrollierende Gesellschafter des Allgeier-Konzerns wurde ein langfristiges Darlehen in Höhe von 451 Tsd. Euro ausgereicht. Das Darlehen wird zu marktüblichen Konditionen verzinst und ist langfristig vereinbart.

6. Andere Vermögenswerte

Die anderen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt:

Cashflow-Hedge (in Tsd. Euro)
2023 2022
Stand am 01. Januar 3.307 0
Zugang erfolgsneutral 0 3.307
Abgang erfolgsneutral -1.653 0
Stand am 31. Dezember 1.654 3.307
Andere Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Rechnungsabgrenzungsposten 4.878 629 4.249 3.695 968 2.727
Umsatzsteuerforderungen 1.887 0 1.887 1.658 0 1.658
6.765 629 6.136 5.353 968 4.385

7. Latente Steuern

Die aus temporären Unterschieden zwischen den steuerlichen und bilanziellen Wertansätzen, aus ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen und aus steuerlichen Verlustvorträgen gebildeten aktiven und passiven latenten Steuern sind den folgenden Bilanzpositionen und den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung wie folgt zuzuordnen:

Im Allgeier-Konzern bestanden am 31. Dezember 2023 körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von 31.190 Tsd. Euro (Vorjahr: 18.705 Tsd. Euro) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge von 24.242 Tsd. Euro (Vorjahr: 16.721 Tsd. Euro). Der Konzern hat daraus latente Steueransprüche in Höhe von insgesamt 8.640 Tsd. Euro (Vorjahr: 5.515 Tsd. Euro). Von den latenten Steueransprüchen wurden 4.573 Tsd. Euro (Vorjahr: 937 Tsd. Euro) als aktive latente Steuern bilanziert und 4.067 Tsd. Euro (Vorjahr: 4.578 Tsd. Euro) aufgrund ungewisser Nutzungsmöglichkeit nicht als Vermögenswert angesetzt. Der Ansatz der latenten Steueransprüche aus Verlustvorträgen resultiert aus erwarteten zukünftigen Ergebniszuweisungen aufgrund Reorganisation von steuerlichen Organkreisen sowie aus der späteren steuerlichen Nutzung von Anlaufverlusten neu erworbener oder gegründeter Tochtergesellschaften.

Von den aktiven latenten Steuern von insgesamt 4.623 Tsd. Euro (Vorjahr: 2.364 Tsd. Euro) sind 2.161 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.266 Tsd. Euro) kurzfristig. Von den passiven latenten Steuern von insgesamt 9.214 Tsd. Euro (Vorjahr: 8.981 Tsd. Euro) sind 4.867 Tsd. Euro (Vorjahr: 3.743 Tsd. Euro) kurzfristig. Die kurzfristigen latenten Steuern werden innerhalb des langfristigen Vermögens bzw. innerhalb der langfristigen Schulden ausgewiesen.

Latente Steuern (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022*
Aktive
latente
Steuern
Passive
latente
Steuern
GuV Aktive
latente
Steuern
Passive
latente
Steuern
GuV
Immaterielle Vermögenswerte 675 8.468 -532 941 7.663 1.649
Sachanlagen 44 9 -7 45 3 -37
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 0 13.614 -1.424 0 12.194 471
Vertragskosten 0 134 44 0 178 -178
Vertragliche Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten 0 336 37 28 401 -139
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 70 666 -157 70 509 -279
Übrige (finanzielle) Vermögenswerte 86 1.435 -640 7 1.253 -258
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 14.204 0 1.001 13.206 0 -458
Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung
von Arbeitsverhältnissen
64 0 -175 80 0 31
Sonstige Rückstellungen 146 42 -32 160 37 -203
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 251 0 103 147 0 153
Temporäre Unterschiede einschließlich
ergebnis wirksame Konsolidierungen
15.540 24.704 -1.782 14.684 22.238 752
Verlustvorträge 4.573 0 3.640 937 0 72
Saldierungen -15.490 -15.490 0 -13.256 -13.256 0
4.623 9.214 1.858 2.364 8.981 824

* angepasst an die rückwirkend vorzunehmenden Änderungen des IAS 12

8. Vorräte

Die Vorräte gliedern sich wie folgt:

Auf die Vorräte wurden Wertminderungen in Höhe von 8 Tsd. Euro (Vorjahr 0 Tsd. Euro) gebildet. Im Geschäftsjahr 2023 belief sich der Betrag der Vorräte, der als Aufwand in der Berichtsperiode erfasst wurde, auf 31.415 Tsd. Euro (Vorjahr: 19.157 Tsd. Euro).

9. Vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Die vertraglichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten setzen sich an den Bilanzstichtagen wie folgt zusammen:

Die vertraglichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten entwickelten sich wie folgt:

Die Umsatzerlöse des Jahres 2023 enthalten 5.416 Tsd. Euro (Vorjahr: 6.804 Tsd. Euro), die zu Geschäftsjahresbeginn in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen waren.

Vorräte (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Handelswaren 1.177 2.371
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 36 135
Übrige 36 15
1.249 2.521
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Nach der Percentage-of-Completion Methode
bewertete Kundenprojekte
1.671 0 1.671 3.379 0 3.379
Vertragliche Vermögenswerte 1.671 0 1.671 3.379 0 3.379
Nach der Percentage-of-Completion Methode
bewertete Kundenprojekte
1.147 0 1.147 1.061 0 1.061
Passive Rechnungsabgrenzung 4.078 312 3.766 5.302 952 4.350
Übrige zeitliche Abweichungen zwischen
Umsatzerfassung und Kundenfaktura
57 0 57 0 0 0
Vertragliche Verbindlichkeiten 5.282 312 4.970 6.363 952 5.411
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (in Tsd. Euro)
Vertragliche
Vermögenswerte
Vertragliche
Verbindlichkeiten
Stand am 01. Januar 2022 2.476 6.850
Währungseffekt 4 46
Zugang durch Unternehmenserwerbe 0 687
Erfassung von Umsatzerlösen 3.342 -6.923
Umgliederung zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -2.443 0
Erhaltene Anzahlungen von Kunden 0 5.703
Stand am 31. Dezember 2022 3.379 6.363
Währungseffekt -140 -43
Zugang durch Unternehmenserwerbe 10 0
Erfassung von Umsatzerlösen 3.734 -5.428
Umgliederung zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -3.242 0
Erhaltene Anzahlungen von Kunden -2.069 4.390
Abgang durch Unternehmensverkäufe 0 0
Stand am 31. Dezember 2023 1.671 5.282

10. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gliedern sich wie folgt:

Der Allgeier-Konzern hat ein Factoring-Programm zur Finanzierung von Kundenforderungen in Höhe von bis zu 60 Mio. Euro (Vorjahr: 60 Mio. Euro) abgeschlossen. Die Bilanzierung des Factoring-Programms erfolgt "off-balance", nachdem der Factor bzw. der Warenkreditversicherer das Ausfallrisiko der verkauften Forderungen trägt. Am 31. Dezember 2023 war der Factoring-Rahmen in voller Höhe in Anspruch genommen. Zum 31. Dezember 2023 verbuchte der Allgeier-Konzern aus dem Factoring-Programm einen Zahlungseingang auf eingereichte Kundenrechnungen nach Abzug aller Einbehalte in Höhe von 57.632 Tsd. Euro (Vorjahr: 48.972 Tsd. Euro). Davon wurde ein Teilbetrag von 42.995 Tsd. Euro (Vorjahr: 28.985 Tsd. Euro) mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen saldiert. Der verbleibende Teil von 14.637 Tsd. Euro (Vorjahr: 19.987 Tsd. Euro) wurde innerhalb der Finanzschulden ausgewiesen, nachdem aufgrund zeitlicher Überschneidungen in dieser Höhe auch die Zahlungseingänge von den Kunden vorlagen.

11. Zahlungsmittel

Die Zahlungsmittel gliedern sich wie folgt:

Die Bankguthaben bei Kreditinstituten beinhalten laufende Kontokorrentguthaben und Guthaben auf kurzfristig verfügbaren Tagesgeldkonten. Sie sind äußerst liquide und stehen kurzfristig als Zahlungsmittel zur Verfügung. Die Sichtguthaben unterliegen keinen oder nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken. Die Zahlungsmittel sind Teil des Finanzmittelfonds des Allgeier-Konzerns.

12. Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Allgeier SE belief sich zum Stichtag 31. Dezember 2023 auf 11.444.313,00 Euro (Vorjahr: 11.427.513,00 Euro) und war eingeteilt in 11.444.313 auf den Namen lautende Stückaktien (Vorjahr: 11.427.513 Stückaktien). Auf jede Stückaktie entfällt anteilig ein rechnerischer Betrag des Grundkapitals von 1,00 Euro. Sämtliche Stückaktien der Gesellschaft gehören der gleichen Aktiengattung an. Die Aktien sind voll eingezahlt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden 16.800 neue Aktien aus dem Bedingten Kapital 2014 (Bezugsaktien) zugeteilt.

Die Aktie der Allgeier SE notierte am 29. Dezember 2023 mit einem Schlusskurs im Xetra-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse von 21,50 Euro. Im Vorjahr notierte die Aktie am 30. Dezember 2022 mit einem Schlusskurs von 28,35 Euro.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Forderungen an Kunden 112.617 97.683
Factoring -42.995 -28.985
Wertminderung auf Forderungen an Kunden -1.443 -1.756
68.180 66.942
Zahlungsmittel (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Bankguthaben 83.031 87.400
Kassenbestände 10 21
83.041 87.421

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 24. September 2020 ermächtigt, das Grundkapital der Allgeier SE mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 23. September 2025 gegen Bar- oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 5.644.500,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 5.644.500 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020). Dabei ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre für folgende Fälle auszuschließen:

• Für eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zum (auch mittelbaren) Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen,

  • Bei einer Bezugsrechtsemission für aufgrund des Bezugsverhältnisses entstehende Spitzenbeträge.
  • von Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen, wenn der Erwerb im Interesse der Gesellschaft liegt.
  • Für eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen für einen Anteil am genehmigten Kapital in Höhe von bis zu insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder, sofern niedriger, im Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals, sofern der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese 10-Prozent-Begrenzung sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausnutzung in direkter oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden sowie auch Aktien, die aufgrund einer während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts entsprechend § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG begebenen Wandel- beziehungsweise Optionsschuldverschreibung auszugeben oder zu gewähren sind.
  • Für die Gewährung von Bezugsrechten an Inhaber von Wandel- oder Optionsrechten bezogen auf Schuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einem Unternehmen, an dem die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, ausgegeben werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.

Bedingtes Kapital

Das Grundkapital der Allgeier SE wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juni 2014 um bis zu 140.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 140.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2014). Das Bedingte Kapital 2014 dient der Bedienung von 140.000 Optionsrechten gemäß dem Aktienoptionsplan 2014, die in voller Höhe ausgegeben wurden. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Optionsrechte für 16.800 Stück neue Aktien ausgeübt. Am 31. Dezember 2023 beläuft sich das bedingte Kapital 2014 auf 123.200,00 Euro.

Das Grundkapital der Allgeier SE wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 08. Juni 2021 um bis zu 940.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 940.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021). Das Bedingte Kapital 2021 dient der Bedienung von bis zu 940.000 Optionsrechten gemäß dem Aktienoptionsplan 2021. Sämtliche Optionsrechte wurden ausgegeben. Das bedingte Kapital 2021 zum 31. Dezember 2023 beträgt entsprechend 940.000,00 Euro. Ausübungen sind bisher nicht erfolgt.

Das Grundkapital der Allgeier SE ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13. Juni 2023 um bis zu 4.500.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 4.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2023). Das Bedingte Kapital 2023 dient der Bedienung von Wandel-, Options- und/oder Gewinnschuldverschreibungen und/oder Genussrechten mit oder ohne Wandlungs- oder Optionsrecht bzw. -pflicht oder einer Kombination aus den genannten Finanzinstrumenten, die von der Gesellschaft oder einem Unternehmen, an dem die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 12. Juni 2028 ausgegeben werden können. Die Allgeier SE hat bislang keine entsprechenden Wandlungs- oder Optionsrechte ausgegeben.

13. Kapitalrücklagen

Die Kapitalrücklagen des Allgeier-Konzerns haben sich wie folgt entwickelt:

14. Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen des Allgeier-Konzerns sind unverändert zum Vorjahr. Sie beinhalten die gesetzliche Rücklage der Allgeier SE.

15. Eigene Anteile

Die am 24. September 2020 abgehaltene Hauptversammlung der Allgeier SE hat den Vorstand ermächtigt, bis zum 23. September 2025 eigene Aktien der Gesellschaft in einem Umfang von bis zu 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals mit der Maßgabe zu erwerben, dass auf diese zusammen mit anderen eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt, nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen.

Die Allgeier SE hielt zum 31. Dezember 2023 unverändert zum Vorjahr keine eigenen Aktien.

16. Gewinnvortrag

Der Gewinnvortrag des Allgeier-Konzerns hat sich wie folgt entwickelt:

Die Hauptversammlung der Allgeier SE hat am 13. Juni 2023 eine Gewinnausschüttung von 0,50 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,50 Euro je Aktie) beschlossen. Die Ausschüttung betrug insgesamt 5.713.756,50 Euro (Vorjahr: 5.704.256,50 Euro). Es waren 11.427.513 Stück Aktien (Vorjahr: 11.408.513 Stück Aktien) dividendenberechtigt. Das auf die Anteilseigner der Allgeier SE entfallende Periodenergebnis des Vorjahres in Höhe von 21.618 Tsd. Euro (Vorjahr: 11.801 Tsd. Euro) abzüglich der ausbezahlten Dividende in den Gewinnvortrag übertragen.

Die Allgeier Inovar GmbH, Bremen, erwarb für einen Kaufpreis von 625 Tsd. Euro sämtliche ausstehenden 20 % der Aktien der MySign AG mit Sitz in Olten (Schweiz). Mit diesem Erwerb wurden die Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter der Gesellschaft in Höhe von 185 Tsd. Euro ausgebucht. Der Unterschiedsbetrag gegenüber dem Kaufpreis von 440 Tsd. Euro wurde direkt im Gewinnvortrag erfasst.

Entwicklung der Kapitalrücklagen (in Tsd. Euro)
2023 2022
Kapitalrücklage am 01. Januar 71.363 71.249
Aufwand aus Ausgabe von Aktienoptionen 83 98
Einzahlung Ausübungspreis aus Ausübung von Aktienoptionen 63 16
Kapitalrücklage am 31. Dezember 71.509 71.363
Gewinnvortrag (in Tsd. Euro)
2023 2022*
Gewinnvortrag am 01. Januar 22.508 20.312
Periodenergebnis des Vorjahres 21.618 11.801
Ausschüttung an Aktionäre der Allgeier SE -5.714 -5.704
Erwerb von Minderheitenanteilen an der MySign AG -440 0
Erwerb von Minderheitenanteilen an der Allgeier publicplan Holding GmbH 0 -3.251
Ausbuchung von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter
der Allgeier Select GmbH
-184 -650
Gewinnvortrag am 31. Dezember 37.788 22.508

* angepasst an die rückwirkend vorzunehmenden Änderungen des IAS 12

17. Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen

Die erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen gliedern sich wie folgt:

18. Eigenkapitalanteil nicht kontrollierender Gesellschafter

Der Eigenkapitalanteil nicht kontrollierender Gesellschafter besteht aus auf andere Gesellschafter entfallenden Anteilen am Eigenkapital von Tochtergesellschaften. Er hat sich wie folgt entwickelt:

Im Geschäftsjahr 2023 wurden aus dem Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2022 Ausschüttungen an nicht kontrollierende Gesellschafter der mgm technology partners GmbH, München, der mgm consulting partners GmbH, Hamburg, und der mgm security partners GmbH, München, in Höhe von insgesamt 1.988 Tsd. Euro (Vorjahr: 2.456 Tsd. Euro) vorgenommen.

Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022*
Versicherungsmathematische Gewinne am 01. Januar -278 -384
Veränderung -27 106
Versicherungsmathematische Gewinne am 31. Dezember -305 -278
Wechselkursänderungen am 01. Januar 3.143 871
Veränderung 694 458
Umklassifizierung aufgrund von Veräußerungen von Tochtergesellschaften -18 1.814
Wechselkursänderungen am 31. Dezember 3.818 3.143
Cashflow Hedging am 01. Januar 2.282 0
Veränderung -1.141 2.282
Cashflow Hedging am 31. Dezember 1.141 2.282
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen am 01. Januar 5.146 487
Veränderung -474 2.846
Umklassifizierung aufgrund von Veräußerungen von Tochtergesellschaften -18 1.814
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen am 31.Dezember 4.654 5.146

* angepasst an die rückwirkend vorzunehmenden Änderungen des IAS 12

Eigenkapitalanteil nicht kontrollierender Gesellschafter (in Tsd. Euro)
2023 2022*
Stand am 01. Januar 48.651 48.012
Auf nicht kontrollierende Gesellschafter entfallendes Periodenergebnis 3.603 3.046
Anteile nicht kontrollierender Gesellschafter am Eigenkapital der SDX AG zum Erwerbszeitpunkt 453 0
Ausbuchung von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter der Allgeier Experts Select GmbH 184 650
Erwerb von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter der Allgeier publicplan Holding GmbH 0 -749
Anteil an erfolgsneutralen versicherungsmathematischen Gewinnen -7 25
Anteil an erfolgsneutralen Wechselkursveränderungen -89 123
Erwerb von Anteilen nicht kontrollierender Gesellschafter der MySign AG -185 0
Ausschüttungen an nicht kontrollierende Gesellschafter -1.988 -2.456
Stand am 31. Dezember 50.620 48.651

19. Finanzschulden

Die Finanzschulden gliedern sich wie folgt:

Im Mai 2022 hat die Allgeier SE mit einem Bankenkreis einen Kreditrahmen in Höhe von 200 Mio. Euro abgeschlossen. Am Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 war der Kreditrahmen in einer Höhe von 80,0 Mio. (Vorjahr: 71,0 Mio. Euro) in Anspruch genommen. Der Kreditrahmen hat eine Laufzeit bis April 2028. Er wird variabel auf Basis des 3-Monats-Euribors zuzüglich einer vom Verschuldungsgrad des Allgeier-Konzerns abhängigen Marge verzinst. Ende 2023 kam ein durchschnittlicher Zinssatz für die in Anspruch genommenen Tranchen von 6,48 % (Vorjahr: 4,22 % bzw. 4,07 %) zur Anwendung. Zur Absicherung eines steigenden Euribors hat die Allgeier SE einen Zinsswap über 50 Mio. Euro abgeschlossen. Der Zinsswap wandelt den Zinssatz für den abgesicherten Teil der Darlehen von einem variablen Zins in Abhängigkeit vom 3-Monats-Euribor in einen Festzinssatz. Neben den Tranchen war der Kreditrahmen durch Avale und Bürgschaften in Höhe von 2,6 Mio. Euro (Vorjahr: 2,4 Mio. Euro) beansprucht. Für den nicht beanspruchten Teil des Konsortialkredits entrichtet die Allgeier SE eine Bereitstellungsprovision von 0,86 % (Vorjahr: 0,79 %). Mit der Einrichtung des Konsortialkreditrahmens fielen Einmalkosten von 475 Tsd. Euro an, die über die Laufzeit des Darlehens abgegrenzt werden.

Im Mai 2022 hat die Allgeier SE ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 60,0 Mio. Euro ausgegeben. Das Schuldscheindarlehen ist in vier Tranchen strukturiert:

Mit der Ausgabe des Schuldscheindarlehens fielen Einmalkosten an, die über die Laufzeit des Schuldscheindarlehens abgegrenzt werden.

Finanzschulden (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Konsortialkredit 80.000 80.000 0 71.000 71.000 0
Auf den Konsortialkredit abgegrenzte
Einmalkosten
-325 -175 -150 -475 -325 -150
Schuldscheindarlehen 60.000 60.000 0 60.000 60.000 0
Auf das Schuldscheindarlehen
abgegrenzte Einmalkosten
-438 -319 -119 -558 -438 -120
Tilgungsdarlehen (aus dem Erwerb
der Höhn Consulting GmbH)
100 50 50 150 100 50
Tilgungsdarlehen (aus dem Erwerb
der pooliestudios GmbH)
100 60 40 140 100 40
Finanzschulden aus dem Factoring 14.637 0 14.637 19.987 0 19.987
Sonstige 2 0 2 23 0 23
154.076 139.616 14.460 150.267 130.437 19.830
Schuldscheindarlehen (in Tsd. Euro)
Tranche Ausgabe Laufzeit in Jahren Rückzahlung Verzinsung Zinssatz Zins am
31.12.2023
Zins am
31.12.2022
23.500 Mai 2022 5 April 2027 fix 2,46 % 2,46 % 2,46 %
7.500 Mai 2022 7 April 2029 fix 2,65 % 2,65 % 2,65 %
26.500 Mai 2022 5 April 2027 variabel 6-Monats-Euribor+1,1 %-Punkte 4,82 % 3,51 %
2.500 Mai 2022 7 April 2029 variabel 6-Monats-Euribor+1,15 %-Punkte 4,87 % 3,56 %

Mit dem Erwerb der Höhn Consulting GmbH im Geschäftsjahr 2022 hat der Allgeier-Konzern ein langfristiges Tilgungsdarlehen erworben. Am 31. Dezember 2023 hatte das Darlehen einen Buchwert von 100 Tsd. Euro. Es ist in vierteljährlichen Raten von jeweils 12,5 Tsd. Euro zu tilgen. Das Darlehen wird mit einem Festzinssatz von jährlich 1 % verzinst.

Mit dem Erwerb der pooliestudios GmbH im Geschäftsjahr 2022 hat der Allgeier-Konzern ein langfristiges Tilgungsdarlehen erworben. Am 31. Dezember 2023 hatte das Darlehen einen Buchwert von 100 Tsd. Euro. Es ist in vierteljährlichen Raten von jeweils 10 Tsd. Euro zu tilgen. Das Darlehen wird mit einem Festzinssatz von jährlich 1,03 % verzinst.

Zur Finanzierung von Kundenforderungen und zum Ausgleich von Schwankungen im Working Capital nutzt der Allgeier-Konzern ein Factoring-Programm. Im Rahmen des Programms werden Kundenforderungen in einem meist zweiwöchentlichen Turnus an die Factoring-Gesellschaft verkauft. Bei sich überschneidenden Zahlungseingängen der Kundenforderungen durch die Kunden und den Factor, werden die Verpflichtungen aus der Weiterleitung der Kundenzahlungen an die Factoring-Gesellschaft in die Finanzschulden gebucht. Am 31. Dezember 2023 betrugen die Finanzschulden aus dem Factoring 14.637 Tsd. Euro (Vorjahr: 19.987 Tsd. Euro). Die Verbindlichkeiten aus dem Factoring werden mit einem variablen Zinssatz aus dem 3-Monats-Euribor zuzüglich eines Zuschlags verzinst. Ende 2023 betrug der Zinssatz 5,08 % p.a. (Vorjahr: 2,96 % p.a.).

Die im Geschäftsjahr 2023 zur Zahlung fällig gewesenen Finanzschulden wurden vereinbarungsgemäß getilgt. Zahlungsstörungen bei der Begleichung von Finanzschulden sind nicht aufgetreten.

20. Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen

Die Mindestleasingzahlungen und die passivierten Barwerte aus den Miet- und Leasingverträgen gliedern sich wie folgt:

Aus den Miet- und Leasingverträgen wurden im Geschäftsjahr 2023 Zahlungen in Höhe von 12.012 Tsd. Euro (Vorjahr: 11.319 Tsd. Euro) getätigt. Von den Zahlungen entfielen 12.012 Tsd. Euro (Vorjahr: 11.295 Tsd. Euro) auf das fortgeführte Geschäft und 0 Tsd. Euro (Vorjahr: 24 Tsd. Euro) auf das aufgegebene Geschäft.

Sofern die noch nicht in den Nutzungsrechten berücksichtigten Verlängerungsoptionen ausgeübt werden, entstehen daraus weitere künftige potenzielle Zahlungsmittelabflüsse von 11.629 Tsd. Euro (Vorjahr: 13.093 Tsd. Euro). Der Allgeier-Konzern geht zum heutigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass die Verlängerungsoptionen ausgeübt werden.

Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Immobilien Kraftfahr
zeuge
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Gesamt Immobilien Kraftfahr
zeuge
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Gesamt
Mindestleasingzahlungen:
innerhalb von einem Jahr fällig 9.129 1.477 1.977 12.583 8.201 1.355 485 10.041
zwischen einem und fünf Jahren fällig 23.381 1.278 3.056 27.716 23.330 879 629 24.838
später als in fünf Jahren fällig 10.250 0 0 10.250 11.406 0 0 11.406
42.761 2.756 5.033 50.549 42.937 2.234 1.114 46.285
Abzinsung auf den Barwert:
innerhalb von einem Jahr fällig -937 -97 -206 -1.240 -856 -52 -13 -921
zwischen einem und fünf Jahren fällig -1.599 -35 -191 -1.825 -1.896 -6 -6 -1.908
später als in fünf Jahren fällig -1.684 0 0 -1.684 -425 0 0 -425
-4.220 -132 -397 -4.749 -3.177 -58 -19 -3.254
Barwert der Mindestleasingzahlungen:
innerhalb von einem Jahr fällig 8.192 1.380 1.771 11.344 7.345 1.303 472 9.120
zwischen einem und fünf Jahren fällig 21.782 1.244 2.865 25.891 21.434 873 623 22.930
später als in fünf Jahren fällig 8.567 0 0 8.567 10.981 0 0 10.981
38.541 2.624 4.636 45.801 39.761 2.176 1.096 43.032

21. Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Zur Abdeckung der Leistungsverpflichtungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses hat der Allgeier-Konzern zum 31. Dezember 2023 Rückstellungen in Höhe von 1.137 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.156 Tsd. Euro) gebildet. Die Beträge lassen sich wie folgt überleiten:

Rückstellungen für Pensionen (in Tsd. Euro)
2023 2022
Deutschland Indien Summe Deutschland Indien Summe
Überleitung Anwartschaftsbarwert:
Anwartschaftsbarwert am 01. Januar 1.307 176 1.483 1.470 162 1.632
Dienstzeitaufwand 37 58 95 42 62 104
Zinsaufwand 49 13 62 18 10 28
Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste 30 17 47 -195 -33 -228
Gezahlte Versorgungsleistungen -28 -11 -39 -28 -16 -44
Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen 0 -9 -9 0 -9 -9
Anwartschaftsbarwert am 31. Dezember 1.395 244 1.639 1.307 176 1.483
Überleitung Planvermögen:
Planvermögen zum Zeitwert am 01. Januar 286 41 327 318 56 374
Erträge des Planvermögens 11 26 37 4 4 8
Beiträge durch Arbeitgeber 8 150 158 9 0 9
Gezahlte Versorgungsleistungen -6 -11 -17 -6 -16 -22
Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste 1 1 2 -39 0 -39
Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen 0 -5 -5 0 -3 -3
Planvermögen zum Zeitwert am 31. Dezember 300 202 502 286 41 327
Nettoverpflichtung zum 31. Dezember 1.095 42 1.137 1.021 135 1.156
davon langfristig
davon kurzfristig
1.073
22
42
0
1.115
22
998
22
135
0
1.134
22

Die Erträge und Aufwendungen aus der Veränderung der Nettoleistungsverpflichtung (Leistungsverpflichtungen abzüglich Rückdeckungsversicherungen) flossen in die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wie folgt ein:

Alle Verpflichtungen sind dem fortgeführten Geschäft zuzuordnen.

Pensionsverpflichtungen (Deutschland)

Zum 31. Dezember 2023 bestanden im Allgeier-Konzern für zehn (Vorjahr: zehn) Personen Leistungszusagen zur betrieblichen Altersversorgung in Form von unmittelbaren Direktzusagen. Von den berechtigten Personen ist ein Mitarbeiter aktiv im Allgeier-Konzern tätig und neun (Vorjahr: neun) Personen sind Rentner. Die Zusagen sehen in einem Fall die Zahlung eines fest vereinbarten Einmalbetrags vor. In den übrigen Fällen wurden dynamische Renten mit einem jährlichen Steigerungsbetrag von mindestens 1 % vereinbart. Bei acht (Vorjahr: acht) Versorgungsberechtigten ist eine Witwenrente vereinbart. Sämtliche Zusagen sind unverfallbar.

Bei größeren Einzelverpflichtungen wurden die Risiken aus Langlebigkeit der Versorgungsberechtigten zumindest teilweise über Rückdeckungsversicherungen abgedeckt. Das Planvermögen besteht ausschließlich aus Barwerten von Rückdeckungsversicherungen.

Die Einzahlungen in den leistungsorientierten Versorgungsplan werden 2024 voraussichtlich 7 Tsd. Euro (Vorjahr: 9 Tsd. Euro) betragen.

Die gewichtete, durchschnittlich erwartete Laufzeit der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen beträgt wie folgt:

Erträge und Aufwendungen aus der Veränderung der Nettopensionsverpflichtung (in Tsd. Euro)
2023 2022
Deutschland Indien Summe Deutschland Indien Summe
Personalaufwand
laufender Dienstzeitaufwand 37 58 95 42 62 104
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 0 0 0 0
Personalaufwand 37 58 95 42 62 104
Finanzaufwendungen
Zinsaufwand 49 13 62 18 10 28
Erträge des Planvermögens (saldierbar) -11 -26 -37 -4 -4 -8
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 38 -13 25 14 6 20
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst 75 45 120 56 68 124
Gewinn/Verlust aus Neubewertung
der Pensionsverpflichtung
aufgrund Änderung demographischer Annahmen 0 25 25 0 -15 -15
aufgrund Änderung finanzieller Annahmen 35 0 35 -217 -25 -242
aufgrund von erfahrungsbedingten Berichtigungen -5 -8 -13 22 7 29
Ertrag/Aufwand aus Planvermögen ohne Zinserträge -1 -1 -2 39 0 39
Im sonstigen Ergebnis erfasst 29 16 45 -156 -33 -189
Mittlere erwartete Laufzeit der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen (in Jahren)
aktive Mitarbeiter
Rentner
Stand am 31. Dezember 2022 5,7 8,0 6,2
Stand am 31. Dezember 2023 4,8 8,1 5,5

22. Andere Rückstellungen

Die anderen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Die anderen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt entwickelt:

Die Rückstellungen für Tantiemen und Gratifikationen werden für vereinbarte leistungsabhängige Vergütungsbestandteile an das Management und an Mitarbeiter des Allgeier-Konzerns gebildet.

In den Gewährleistungen sind Rückstellungen für einzeln erfasste Gewährleistungsansprüche erfasst.

Die Rückstellungen für Jahresabschlusskosten beinhalten die erwarteten externen und internen Kosten, die im Rahmen der Erstellung und Prüfung der Jahresabschlüsse und des Konzernabschlusses sowie der Anfertigung von Steuererklärungen anfallen. Die internen Aufwendungen umfassen die direkten Kosten für das eigene Personal zuzüglich der Sozialkosten. Darüber hinaus beinhaltet diese Rückstellung zeitanteilige Rechts- und Beratungskosten, die im Rahmen von zukünftigen Betriebsprüfungen voraussichtlich anfallen.

Die Rückstellung für Aufbewahrung deckt die Kosten für die gesetzliche Aufbewahrungsverpflichtung ab. Die Berechnung orientiert sich an einer Lagermiete für eine 10-jährige Aufbewahrungszeit mit einer Abzinsung auf Basis eines durchschnittlichen Marktzinssatzes der letzten sieben Jahre.

In der Rückstellung für Abfindungen werden Abfindungen und Gehaltsfortzahlungen für ausgeschiedene Mitarbeitern passiviert.

Andere Rückstellungen (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Tantiemen und Gratifikationen 12.462 0 12.462 11.882 0 11.882
Jahresabschlusserstellung und -prüfung 1.225 0 1.225 1.102 0 1.102
Restrukturierung, Abfindungen 447 0 447 143 0 143
Gewährleistungen 406 0 406 1.070 0 1.070
Aufbewahrung 328 273 55 389 325 64
Berufsgenossenschaft 302 0 302 305 0 305
Schwerbehindertenabgabe 245 0 245 234 0 234
Sonstige 945 0 945 1.405 0 1.405
16.362 273 16.089 16.531 325 16.206
Andere Rückstellungen (in Tsd. Euro)
Stand
31.12.2022
Zugang zum
Konsoli
dierungkreis
Verbrauch Auflösung Zuführung Währungs
effekte
Stand
31.12.2023
Tantiemen und Gratifikationen 11.882 275 -11.111 -689 12.117 -12 12.462
Jahresabschlusserstellung und -prüfung 1.102 15 -902 -73 1.083 0 1.225
Restrukturierung, Abfindungen 143 0 -102 -21 427 0 447
Gewährleistungen 1.070 0 -964 0 300 0 406
Aufbewahrung 389 8 49 -72 -45 0 328
Berufsgenossenschaft 305 2 -164 -35 194 0 302
Schwerbehindertenabgabe 234 0 -221 -12 244 0 245
Sonstige 1.405 0 -317 -608 467 0 945
16.531 299 -13.732 -1.511 14.787 -11 16.362

Gratuity Verpflichtungen

Bei einem Konzernunternehmen in Indien (Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore (Indien)) bestehen Verpflichtungen für zukünftige Abfindungszahlungen an Mitarbeiter (Gratuity Verpflichtungen), die bei Ausscheiden unabhängig von einer Kündigung durch Arbeitgeber bzw. Arbeitnehmer fällig werden. Diese Abfindungszahlungen stellen einen leistungsorientierten Versorgungsplan nach IAS 19 dar.

Die Einzahlungen in diesen leistungsorientierten Versorgungsplan werden 2024 voraussichtlich 110 Tsd. Euro (Vorjahr: 202 Tsd. Euro) betragen.

Zum 31. Dezember 2023 beträgt die durchschnittlich erwartete Laufzeit der Gratuity Verpflichtungen 10 Jahre (Vorjahr: 8 Jahre).

Sensitivitätsanalyse

Durch die bestehenden Leistungszusagen ist der Konzern folgenden versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt:

Die versicherungsmathematischen Parameter, die zur Berechnung des Anwartschaftsbarwertes verwendet wurden und für die Änderungsrisiken bestehen, sind der Rechnungszinsfuß sowie für die Pensionszusagen die jährliche Anhebung der Gehälter (Gehaltsdynamik) und laufenden Renten (Rentendynamik). Unter der Annahme, dass die übrigen Parameter konstant gehalten werden, verändert sich der Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen zum 31. Dezember 2023 gemäß nachfolgender Sensitivitätsanalyse:

Die vorstehenden Sensitivitätsanalysen wurden mittels eines Verfahrens durchgeführt, das die Auswirkung realistischer Änderungen der wichtigsten Annahmen zum Ende des Berichtszeitraums auf die leistungsorientierte Verpflichtung extrapoliert.

Beitragsorientierte Pläne

Arbeitgeberbeiträge für beitragsorientierte Versorgungszusagen wurden im Geschäftsjahr in Höhe von 689 Tsd. Euro (Vorjahr: 450 Tsd. Euro) geleistet.

Langlebigkeitsrisiko Die höhere Lebenserwartung ist höher als die bestmögliche Schätzung durch Sterbetafeln.
Dadurch erhöht sich eine spätere tatsächliche Pensionsverpflichtung
Investitionsrisiko Der Rechnungszinsfuß zur Ermittlung des Barwerts der Leistungsverpflichtung wird aus Renditen
erstrangiger festverzinslicher Unternehmensanleihen abgeleitet. Liegen die Erträge des Planvermögens
unter diesem Zinssatz, führt dies zu einer Unterdeckung des Versorgungsplans
Zinsänderungsrisiko Ein Rückgang der Zinsen von Unternehmensanleihen führt zu einer Erhöhung der Leistungs
verpflichtung, was jedoch teilweise durch ein höheres Planvermögen ausgeglichen werden kann
Gehaltsrisiko Spätere unerwartete Gehaltserhöhungen führen zu einer Erhöhung der von den Bezügen
abhängigen Versorgungsleistungen
Veränderung des Anwartschaftsbarwerts der Versorgungszusagen zum 31.12.2023 (in Tsd. Euro)
Deutschland Indien Gesamt
Erhöhung Minderung Erhöhung Minderung Erhöhung Minderung
Rechnungszinsfuß (1,00 % Veränderung) -71 77 -23 27 -94 104
Gehaltsdynamik (1,00 % Veränderung) - - 17 -17 11 -11
Rentendynamik (0,25 % Veränderung) 2 -2 - - 2 -2

Die variablen Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben, bei denen die tatsächliche Höhe noch nicht feststeht, sind von der Erreichung von Bedingungen in der Zukunft abhängig. Die Bewertung dieser Verbindlichkeiten erfolgte auf Basis der voraussichtlichen zukünftigen Zahlungen und den Planungsrechnungen der Gesellschaften sowie den zwischen den Parteien geschlossenen Vereinbarungen. Sollte sich in der Zukunft herausstellen, dass die bedingten Kaufpreisanteile höher oder niedriger ausfallen oder vollständig entfallen, werden die aus den Anpassungen der Kaufpreisverbindlichkeiten resultierenden Unterschiede als Aufwendungen oder Erträge in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. Die langfristigen Kaufpreisverbindlichkeiten wurden mit dem Barwert ihrer voraussichtlichen zukünftigen Auszahlungen angesetzt. Die Berechnung des Barwertes erfolgte mit einem Zinssatz von 4,44 % (Vorjahr: 3,63 %). Der Zinssatz geht einher mit dem Durchschnittszins für die langfristigen Finanzschulden des Allgeier-Konzerns am Stichtag 31. Dezember 2023. Den langfristigen Kaufpreisverbindlichkeiten in Höhe von 16.269 Tsd. Euro (Vorjahr: 26.275 Tsd. Euro) steht ein nominaler Wert von insgesamt 20.880 Tsd. Euro (Vorjahr: 29.280 Tsd. Euro) gegenüber.

Die Verpflichtungen aus am Bilanzstichtag noch nicht genommenen Urlaubstagen der Vorjahre wurden als Urlaubsverpflichtungen passiviert. Die Bewertung der Urlaubstage erfolgte mit dem individuellen Durchschnittsgehalt der jeweiligen Mitarbeiter einschließlich Sozialkosten. Ansprüche aus im Voraus genommenen Urlaubstagen des Folgejahres wurden weder aktiviert noch mit den Rückstellungen saldiert.

In den ausstehenden Eingangsrechnungen sind die bis Buchungsschluss noch nicht eingegangenen Rechnungen für im Geschäftsjahr empfangene Lieferungen und Leistungen passiviert.

Die Arbeitszeitkonten zeigen die Verpflichtungen aus Zeitsalden der Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter der Konzerngesellschaften. Die Bewertung der Zeitkonten erfolgt mit den individuellen Durchschnittsgehältern der Mitarbeiter einschließlich Sozialkosten ohne Berücksichtigung von Urlaubs-, Krankheitszeiten und Feiertagen sowie Einmalzahlungen.

24. Andere kurzfristige Verbindlichkeiten

Die anderen kurzfristigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten (in Tsd. Euro)

31.12.2023 31.12.2022
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer 4.697 4.934
Sonstige 3.113 1.141
7.810 6.075

23. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

Der langfristige Teil des restlichen Festkaufpreises der im Dezember 2021 erworbenen Evora hat eine Laufzeit von zwischen einem und bis zu zwei Jahren. Die bis zum 31. Dezember 2023 fälligen Tranchen aus dem Festkaufpreis der Evora wurden prolongiert.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Gesamt davon
langfristig
davon
kurzfristig
Restlicher Festkaufpreis der im Dezember 2021
erworbenen Evora
21.307 3.307 18.000 20.755 9.955 10.800
Variable Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmens
erwerben, deren tatsächliche Höhe noch nicht feststeht
13.099 12.962 137 16.320 16.320 0
Urlaubsverpflichtungen 4.533 0 4.533 4.023 0 4.023
Ausstehende Eingangsrechnungen 4.326 0 4.326 2.956 0 2.956
Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt 3.551 0 3.551 3.928 0 3.928
Ursprünglich variable Kaufpreisverbindlichkeiten aus
Unternehmenserwerben, deren tatsächliche Höhe
inzwischen feststeht
1.971 0 1.971 3.285 0 3.285
Ergebnisabführung von Gewinnanteilen der nicht
kontrollierenden Gesellschafter der mgm tp München
1.488 0 1.488 2.030 0 2.030
Arbeitszeitkonten 1.156 0 1.156 1.117 0 1.117
Zinsabgrenzungen 1.086 0 1.086 776 776
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 621 0 621 200 0 200
Kreditorische Debitoren 115 0 115 150 0 150
Darlehensverbindlichkeiten 0 0 0 4 0 4
Sonstige 812 35 777 1.166 0 1.166
54.065 16.304 37.761 56.709 26.275 30.434

25. Finanzinstrumente

Buch- und beizulegende Zeitwerte

Die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente gliedern sich nach Bilanzpositionen, Bewertungskategorien, Klassen und Hierarchiestufen wie folgt:

Buch- und Marktwerte der Finanzinstrumente (in Tsd. Euro)
Buchwerte Beizulegende Zeitwerte
31. Dezember 2023 Zum beizulegenden
Zeitwert bestimmt
Kredite und
Forderungen
Sonstige
finanzielle Schulden
Gesamt Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 4.809 0 0 4.809 0 4.809 0 4.809
4.809 0 0 4.809 0 4.809 0 4.809
Zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis
bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Derivative Finanzinstrumente 1.654 0 1.654 0 1.654 0 1.654
1.654 0 0 1.654 0 1.654 0 1.654
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 68.180 0 68.180 68.180
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 4.332 0 4.332 4.332
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 83.041 0 83.041 83.041
0 155.553 0 155.553 155.553
Finanzielle Vermögenswerte 6.463 155.553 0 162.017 162.017
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden:
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten 13.099 0 0 13.099 0 0 13.099 13.099
13.099 0 0 13.099 0 0 13.099 13.099
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden:
Finanzschulden 0 0 154.077 154.077 154.077
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 26.942 26.942 26.942
Leasingverhältnisse 0 0 45.781 45.781 45.781
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 40.964 40.964 40.964
0 0 267.764 267.764 267.764
Finanzielle Schulden 13.099 0 267.764 280.863 280.863

Bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden verwendet der Allgeier-Konzern nach Möglichkeit am Markt beobachtbare Preise. Die beizulegenden Zeitwerte werden in nachfolgende Stufen in der Bewertungshierarchie eingeordnet:

Stufe 1: Es werden Preise für identische Vermögenswerte und Schulden verwendet, die auf aktiven Märkten verfügbar sind

Stufe 2: Es werden andere Bewertungsfaktoren herangezogen, die für die Vermögenswerte oder Schulden direkt oder indirekt beobachtbar sind oder sich aus Preisen auf einem Markt ableiten lassen

Stufe 3: Es werden Bewertungsfaktoren verwendet, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren

Es wurden im Vergleich zum Vorjahr keine Umgruppierungen zwischen den Bewertungskategorien und den Hierarchiestufen vorgenommen.

Buch- und Marktwerte der Finanzinstrumente (in Tsd. Euro)
Beizulegende Zeitwerte
31. Dezember 2022 Zum beizulegenden
Zeitwert bestimmt
Kredite und
Forderungen
Sonstige
finanzielle Schulden
Gesamt Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 4.785 0 0 4.785 0 4.785 0 4.785
4.785 0 0 4.785 0 4.785 0 4.785
Zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis
bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Derivative Finanzinstrumente 3.047 0 0 3.047 0 3.047 0 3.047
3.047 0 0 3.047 0 3.047 0 3.047
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 66.942 0 66.942 66.942
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 3.543 0 3.543 3.543
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 87.421 0 87.421 87.421
0 157.906 0 157.906 157.906
Finanzielle Vermögenswerte 7.832 157.906 0 165.738 165.738
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden:
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten 16.321 0 0 16.321 0 0 16.321 16.321
16.321 0 0 16.321 0 0 16.321 16.321
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden:
Finanzschulden 0 0 150.267 150.267 150.267
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 28.274 28.274 28.274
Leasingverhältnisse 0 0 43.032 43.032 43.032
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 40.388 40.388 40.388
0 0 261.961 261.961 261.961
Finanzielle Schulden 16.321 0 261.961 278.282 278.282

Die der Stufe 3 zugeordneten Finanzinstrumente haben sich wie folgt entwickelt:

Die Berechnung der beizulegenden Zeitwerte der bedingten Anschaffungskosten von Unternehmenserwerben basiert auf der Grundlage der in den Kaufverträgen vereinbarten Earn-Out-Klauseln und den Planungsrechnungen der Gesellschaften. Die sich aus den Berechnungen ergebenden Fair Values werden bei der Erstkonsolidierung berücksichtigt. In den Folgeperioden werden die Fair Values der bedingten Anschaffungskosten laufend überprüft und angepasst. Sofern sich Änderungen ergeben, werden die notwendigen Anpassungen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen gebucht. Sollte eine Anpassung noch innerhalb der 12-Monatsfrist ab Erstkonsolidierung notwendig werden, erfolgt die Anpassung gegen Verrechnung mit dem Geschäfts- oder Firmenwert. Im Jahr 2023 wurde der Earn-Out der im Geschäftsjahr 2020 erworbenen und im selben Jahr auf die mgm technology partners GmbH, München, verschmolzenen eForce21 GmbH in Höhe von 333 Tsd. Euro ausgebucht. Anteilig ebenfalls ausgebucht wurde der Earn-Out der im Jahr 2022 erworbenen Quality First Software GmbH in Höhe von 331 Tsd. Euro.

Entwicklung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten (in Tsd. Euro)
Stand am 01. Januar 2022 24.496
Zugänge 662
Abgänge durch Zahlung -333
Abgänge von zwischenzeitlich feststehenden Kaufpreisverbindlichkeiten -3.154
Erfolgswirksam als Ertrag erfasste Kaufpreisanpassung aus dem Erwerb der
MySign AG, Olten (Schweiz), im Jahr 2021
-3.031
Erfolgswirksam als Ertrag erfasste Kaufpreisanpassungen aus dem Erwerb der
eForce21 GmbH, München, im Jahr 2020
-500
Zinseffekt -1.952
Wechselkursänderungen, erfolgswirksam 133
Stand am 31. Dezember 2022 16.321
Zugänge 937
Abgänge von zwischenzeitlich feststehenden Kaufpreisverbindlichkeiten -1.337
Erfolgswirksam als Ertrag erfasste Kaufpreisanpassung aus dem Erwerb der
Quality First Software GmbH, Geretsried, im Jahr 2022
-331
Erfolgswirksam als Ertrag erfasste Kaufpreisanpassungen aus dem Erwerb der
eForce21 GmbH, München, im Jahr 2020
-333
Zinseffekt -2.158
Wechselkursänderungen, erfolgswirksam 0
Stand am 31. Dezember 2023 13.099

Für die Fair Values der bedingten Anschaffungskosten wirkt sich eine Über- oder Unterschreitung der Kriterien, wie folgt aus:

Auswirkungen einer Über- oder Unterschreitung der Kriterien auf die Fair Values der bedingten Anschaffungskosten
(in Tsd. Euro)
Gewinn oder Verlust
Überschreitung Unterschreitung
Ergebniseffekt aus dem Earn-Out der Evora bei Nichterreichen des Ziel-EBITDA
um mehr oder weniger als 10 %
0 0
Änderung des Abzinsungssatzes um 1 % 792 -852

Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten

Die Nettogewinne und -verluste aus den Finanzinstrumenten setzen sich wie folgt zusammen:

Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten (in Tsd. Euro)
2023 2022
Sonstige
betriebliche
Erträge
Sonstige
betriebliche
Aufwendungen*
Finanzerträge Finanz
aufwendungen
FVOCI Gesamt Sonstige
betriebliche
Erträge
Sonstige
betriebliche
Aufwendungen*
Finanzerträge Finanz
aufwendungen
FVOCI Gesamt
Gesamt
Barmittel 0 0 44 0 0 44 0 0 28 0 0 28
Kredite und Forderungen 330 -609 10 -7.103 0 -7.372 429 -744 0 -4.726 0 -5.041
davon aus Wertminderungen 0 -178 0 0 0 -178 0 -387 0 0 0 -387
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 0 29 0 0 29 0 0 84 0 0 84
Factoring 0 0 0 -1.438 0 -1.438 0 0 0 -259 0 -259
Derivative Finanzinstrumente 0 0 0 0 -1.654 -1.654 0 0 0 0 3.307 3.307
Leasingverhältnisse 0 0 0 -1.475 0 -1.475 0 0 0 1.030 0 -1.025
Finanzielle Verbindlichkeiten
zum beizulegenden Zeitwert
664 0 2.154 -756 0 2.062 3.531 -133 1.987 -1.399 0 3.986
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 0 0 0 0 0 0 644 0 0 644
Summe Nettogewinn-/
verlust aus Finanzinstrumenten
994 -609 2.237 -10.773 -1.654 -9.805 3.960 -877 2.743 -7.409 3.307 1.724

* einschließlich Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Im aufgegebenen Geschäft fielen keine Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten an.

C. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sind die Ergebnisse der neu erworbenen Tochtergesellschaften zeitanteilig ab dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung enthalten.

26. Umsatzerlöse

Für Kundenverträge, deren ursprüngliche Gesamtlaufzeit mindestens ein Jahr beträgt, werden bzw. wurden Umsatzerlöse aus noch zu erfüllenden Leistungsverpflichtungen gemäß nachfolgender Tabelle erwartet:

Die Umsätze betreffen zeitraumbezogene Dienstleistungen, deren jährlich festgelegte Höhe sich eindeutig aus den vertraglichen Vereinbarungen ableiten lässt, sowie planmäßig im Folgejahr fertigzustellende kundenspezifische Aufträge (Werkverträge), deren Höhe sich aus den noch offenen, fest vereinbarten Auftragswerten gemäß aktualisierter Auftragsplanung ergibt.

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

27. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:

Erwartete Umsätze aus offenen Leistungsverpflichtungen mit einer usprünglichen Vertragslaufzeit > 1 Jahr (in Tsd. Euro)
zum Gesamt 2023 2024 2025 2026 2027
31. Dezember 2023 55.666 - 39.619 9.726 4.832 1.489
31. Dezember 2022 40.886 18.617 8.759 7.937 5.573 -
Umsatzerlöse (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Umsatzerlöse mit Dritten 488.824 480.364 404 955 488.420 479.409
Konsolidierung der IC-Umsatzerlöse 0 0 34 0 -34 0
488.824 480.364 438 955 488.386 479.409
Sonstige betriebliche Erträge (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Auflösung von Rückstellungen 1.511 1.295 0 0 1.511 1.295
Auflösung von Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben 664 3.531 0 0 664 3.531
Erträge aus Währungsumrechnung 479 586 18 31 461 555
Verbrauch und Auflösung von Wertberichtigungen
auf Forderungen
321 337 0 0 321 337
Erträge aus Operating-Unterleasingverhältnissen 364 406 0 0 364 406
Eingang ausgebuchter Forderungen 9 92 0 0 9 92
Sonstige 3.346 1.702 10 137 3.336 1.565
6.693 7.949 29 168 6.665 7.781

28. Materialaufwand

Der Materialaufwand gliedert sich wie folgt:

Die bezogenen Leistungen umfassen externe Mitarbeiter und Subunternehmer, welche projektbezogen engagiert werden.

29. Personalaufwand

Der Personalaufwand gliedert sich wie folgt:

Die Anzahl der im Allgeier-Konzern beschäftigten Mitarbeiter nach Tätigkeitsbereichen ist wie folgt:

Die Ermittlung der Durchschnittswerte erfolgte auf Basis der Mitarbeiterzahlen am 31. März, 30. Juni, 30. September und 31. Dezember.

Materialaufwand (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Bezogene Leistungen 117.316 154.955 64 768 117.252 154.187
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 31.415 19.157 0 0 31.415 19.157
Konsolidierung der IC-Materialaufwendungen 0 0 397 0 -397 0
148.731 174.112 461 768 148.270 173.344
Personalaufwand (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Löhne und Gehälter 204.906 178.417 0 11 204.906 178.406
Tantiemen und Gratifikationen 14.929 15.314 0 0 14.929 15.314
Versteuerung Sachbezüge Mitarbeiter -2.249 -1.417 0 0 -2.249 -1.417
217.587 192.314 1 11 217.586 192.303
Sozialaufwendungen 38.057 31.654 0 3 38.057 31.651
255.644 223.968 0 15 255.643 223.954
Anzahl der im Allgeier Konzern beschäftigten Mitarbeiter (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Durchschnitt:
Tätig für Kundenaufträge 2.749 2.454 2 5 2.747 2.449
Tätig in anderen Bereichen 782 751 0 2 782 749
3.531 3.205 2 7 3.529 3.198
Stichtag:
Tätig für Kundenaufträge 2.795 2.561 0 8 2.795 2.553
Tätig in anderen Bereichen 759 768 0 1 759 767
3.554 3.329 0 9 3.554 3.320

Aktienbasiertes Vergütungsprogramm

Die Aktienoptionsprogramme des Allgeier-Konzerns sollen Führungskräfte zusätzlich mit langfristig wirkenden Vergütungsbestandteilen motivieren. Als Unterlegung für die Ermächtigung zur Ausgabe von Optionsrechten an Führungskräfte zum Bezug von jeweils einer Stückaktie der Allgeier SE wurde das Grundkapital um 1,00 Euro je Optionsrecht bedingt erhöht.

Die im Geschäftsjahr 2023 aktiven Optionsprogramme und deren insgesamt ausgegebene Aktienoptionen stellen sich wie folgt dar:

Der Ausübungspreis der bisher ausgegebenen Optionen entspricht gemäß den Bedingungen der Aktienoptionspläne einem Aufschlag von 10 % auf den durchschnittlichen Aktienkurs der letzten fünf Tage vor dem Tag der Gewährung. Die erste Ausübung der gewährten Optionen ist frühestens vier Jahre nach Ausgabe möglich (Ausübungssperre). Danach ist die Ausübung der Optionen im Regelfall beschränkt auf einen Zeitraum von jeweils zwei Wochen nach der ordentlichen Hauptversammlung sowie nach Veröffentlichung von Jahres-, Halbjahres- und Quartalszahlen. Darüber hinaus bestehen zur Vermeidung von Verwässerungseffekten Anpassungen des Ausübungspreises bei Kapitalveränderungen und bei Ausschüttungen, die das Ergebnis je Aktie (ohne Berücksichtigung der Veräußerung von Gesellschaften) übersteigen. Die Optionsrechte verfallen zehn Jahre nach der Ausgabe bzw. Gewährung. Zudem beinhalten die Aktienoptionspläne 2010 und 2014 zum Zeitpunkt der Erklärung des Bezugs von Aktien eine Ausübungsbegrenzung (Cap), der je Bezugsberechtigten die maximale Anzahl der ausgeübten Optionen auf einen Ausübungsgewinn (durchschnittlicher Aktienkurs der letzten fünf Handelstage abzüglich Ausübungspreis) von 195 Tsd. Euro pro Kalenderjahr beschränkt. Der Aktienoptionsplan 2014 enthält als zusätzliches Erfolgsziel für die Ausübung einen Mindestaktienkurs.

Die Bewertung einer gewährten Optionstranche wurde mit Hilfe eines Optionspreismodells gemäß den Regelungen des IFRS 2 durchgeführt. Die Ermittlung des Aufwands über den gesamten Erdienungszeitraum erfolgte jeweils durch ein mehrstufiges Binomialmodell (Cox-Ross-Rubinstein Modell). Die erwartete Volatilität entspricht der annualisierten historischen Standardabweichung der fortlaufend verzinsten Aktienrenditen. Die Schätzung der Volatilität basiert auf einer statistischen Analyse der Aktienkurse einschließlich Berücksichtigung von Dividendenzahlungen über einen mittleren erwarteten Zeitraum der Optionsausübung von sieben Jahren. Zukünftig zu erwartende Dividendenzahlungen sind ebenfalls in das Bewertungsmodell eingeflossen.

Mit Wirksamkeit der Abspaltung der Nagarro-Gruppe zum 16. Dezember 2020 wurden die ausgegebenen Aktienoptionsprogramme 2010 und 2014 gemäß Vereinbarung im Spaltungsvertrag anteilig auf die Allgeier SE und Nagarro SE übertragen (Modifikation der Aktienoptionsbedingungen). Für die bereits ausgegebenen Programme der Allgeier SE ergab sich bei unveränderter Optionsanzahl als Änderung eine Reduzierung der Optionsparameter Ausübungspreis, Cap und – soweit Optionsprogramm 2014 betreffend - des Mindestaktienkurses in dem Verhältnis, das dem 30-Tage Durchschnitt der Aktienkurse der Allgeier SE zur Summe der 30-Tage Durchschnittskurse von Allgeier SE und Nagarro SE nach Wirksamkeit der Abspaltung entspricht. Ferner wurde bei der Nagarro SE gemäß Spaltungsvertrag die gleiche Anzahl von Optionen zugunsten derselben Optionsberechtigen (SOP I /2020) ausgegeben. Soweit Aktienoptionen nach der Abspaltung der Nagarro-Gruppe ausgegeben wurden, wurde die Volatilität für die anteiligen historischen Betrachtungszeiträume vor der Ausgliederung über eine Peer Group abgeleitet.

Die zum 19. November 2012 ausgegebenen Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsplan 2010 sind im November 2022 nach zehn Jahren Laufzeit verfallen. Aufgrund eines Caps konnten im Vorjahr 9.000 Aktienoptionen nicht mehr ausgeübt werden.

Aktienoptionspläne
Bedingtes Kapital (max. Ausgabe) Ausgegebene Optionen Zeitpunkt der Ausgabe
Aktienoptionsplan 2014 140.000 Tsd. Euro 140.000 29. November 2017
Aktienoptionsplan 2021 940.000 Tsd. Euro 940.000 8. Juni und 12. November 2021,
15. November 2023

Für die zum 29. November 2017 ausgegebenen Aktienoptionen (Aktienoptionsplan 2014) wurden die folgenden Bewertungsparameter verwendet:

Die auf der ordentlichen Hauptversammlung beschlossenen Ausschüttungen im Geschäftsjahr 2018 und 2019 führten zu einer Anpassung des Ausübungspreises auf 24,17 Euro. Die aktualisierte Bewertung erfolgte mit dem neuen Ausübungspreis, im Übrigen jedoch mit den bisher zum Ausgabetag verwendeten Parametern. Aus den Ausschüttungen in den Geschäftsjahren 2020 bis 2022 ergaben sich keine Anpassungen des Ausübungspreises. Die Modifikation der Aktienoptionsbedingungen 2014 zum 16. Dezember 2020 aufgrund der Abspaltung der Nagarro-Gruppe führte zu einer Erhöhung der Gesamtbewertung des Programms um 1.683 Tsd. Euro. Nach Wirksamkeit der Abspaltung reduzierte sich der rechtlich relevante Ausübungspreis für den Allgeier Aktienoptionsplan 2014 auf 4,72 Euro je Aktienoption.

Für die zum 8. Juni bzw. 12. November 2021 sowie zum 15. November 2023 ausgegebenen Aktienoptionen (Aktienoptionsplan 2021) wurden die folgenden Bewertungsparameter verwendet:

Parameter des Binominalmodells
Ausgabetag
Aktienkurs bei Ausgabe 22,58 Euro
Ausübungskurs je Aktie* 24,42 Euro
Erwartete Volatilität der Aktie 29,12 %
Risikofreier Zins 0,49 %

* für die Bewertung zum Gewährungszeitpunkt ist die Kurshistorie vor der Ausgliederung von Nagarro relevant

Parameter des Binominalmodells
Ausgabetag
Ausgabe vom 08.06.2021
Aktienkurs bei Ausgabe 23,10 Euro
Ausübungskurs je Aktie 25,89 Euro
Erwartete Volatilität der Aktie 29,30 %
Risikofreier Zins -0,11 %
Ausgabe vom 12.11.2021
Aktienkurs bei Ausgabe 29,95 Euro
Ausübungskurs je Aktie 31,47 Euro
Erwartete Volatilität der Aktie 30,30 %
Risikofreier Zins -0,03 %
Ausgabe vom 15.11.2023
Aktienkurs bei Ausgabe 21,45 Euro
Ausübungskurs je Aktie 22,68 Euro
Erwartete Volatilität der Aktie 39,60 %
Risikofreier Zins 3,07 %

Der Gesamtaufwand aus dem Aktienoptionsplan 2021 beträgt 6.726 Tsd. Euro (Vorjahr: 6.294 Tsd. Euro). Bei einer teilweise nichtlinearen Verteilung über den vierjährigen Erdienungszeitraum ergibt sich ein Personalaufwand im Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 83 Tsd. Euro (Vorjahr: 99 Tsd. Euro).

Die Entwicklung der noch ausstehenden Aktienoptionsrechte und bedingten Kapitalia stellt sich wie folgt dar:

Der gewichtete Durchschnittsaktienkurs am Tag der Ausübung betrug für die im Geschäftsjahr 2023 ausgeübten Aktienoptionen 26,70 Euro (Vorjahr: 30,90 Euro).

Die zum 31. Dezember 2023 noch ausstehenden Aktienoptionsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2014 verfallen am 29. November 2027. Von den ausstehenden Aktienoptionsrechten aus dem Aktienoptionsplan 2021 verfallen 900.000 Optionsrechte am 8. Juni 2031, 2.000 Optionsrechte am 12. November 2031 und 38.000 Optionsrechte am 15. November 2033.

Anzahl Aktienoptionen
Aktienoptionsplan 2010 Aktienoptionsplan 2014 Aktienoptionsplan 2021
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Stand am 01. Januar 0 28.000 140.000 140.000 902.000 910.000
Gewährte Optionen 0 0 0 0 38.000 0
Ausgeübte Optionen 0 -19.000 -16.800 0 0 0
Verfallene Optionen 0 -9.000 0 0 0 -8.000
Stand am 31. Dezember 0 0 123.200 140.000 940.000 902.000

30. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Honorare für den Abschlussprüfer des vorliegenden Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2023 wie folgt:

Sonstige betriebliche Aufwendungen (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
IT Kosten 5.284 4.243 9 18 5.275 4.225
Grundstück- und Gebäudekosten 4.429 3.442 20 16 4.409 3.426
Sonstige Personalkosten 4.369 3.929 1 4 4.368 3.925
Reisekosten 4.088 2.976 2 5 4.086 2.971
Fahrzeugkosten 2.948 2.572 1 9 2.947 2.563
Rechts- und Beratungskosten 2.896 2.078 0 5 2.896 2.073
Werbekosten 2.759 2.190 6 15 2.753 2.175
Kommunikationskosten 1.944 1.830 2 5 1.942 1.825
Versicherungen, Beiträge 1.897 1.520 0 1 1.897 1.519
Jahresabschlusskosten 991 943 0 0 991 943
Dienstleistungen 976 1.370 1 2 975 1.368
Aufsichtsratsvergütung 665 756 0 0 665 756
Bewirtungskosten 645 477 0 1 645 476
Vertriebseinzelkosten 636 238 0 0 636 238
Bürobedarf 482 763 0 3 482 760
Währungsdifferenzen 418 813 0 1 418 812
Instandhaltung 359 228 1 6 358 222
Kosten aus Akquisetätigkeiten 214 311 0 0 214 311
Umbuchung der kumuliert im Eigenkapital erfassten
Währungsdifferenzen der Oxygen
0 1.814 0 1.814 0 0
Sonstige 3.745 3.166 0 5 3.745 3.161
39.747 35.659 45 1.910 39.702 33.749
Honorare für den Abschlussprüfer (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Abschlussprüfungen 644 588 0 0 644 588
Steuerberatungsleistungen 0 104 0 0 0 104
Sonstige Leistungen 231 87 0 0 231 87
Sonstige Bestätigungsleistungen 26 13 0 0 26 13
902 792 0 0 902 792

31. Abschreibungen und Wertminderungen

Die Abschreibungen und Wertminderungen gliedern sich wie folgt:

32. Finanzerträge

Die Finanzerträge gliedern sich wie folgt:

Abschreibungen und Wertminderungen (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte:
Erworbene Auftragsbestände 279 5.192 0 0 279 5.192
Erworbene Stammkundenbeziehungen
und Kundenlisten
3.427 3.236 0 0 3.427 3.236
Erworbene vermarktungsfähige Produkte 1.007 1.084 0 0 1.007 1.084
Erworbene Websites 8 9 0 0 8 9
Erworbene Software, Lizenzen, Rechte 1.160 1.529 0 0 1.160 1.529
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 3.321 2.236 0 0 3.321 2.236
9.202 13.286 0 0 9.202 13.286
Abschreibungen auf Sachanlagen:
Grundstücke und Gebäude 24 28 0 0 24 28
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.332 3.701 16 37 4.316 3.664
4.356 3.729 16 37 4.340 3.692
Abschreibungen auf Nutzwerte aus
Miet- und Leasingverträgen:
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 12.439 10.344 0 24 12.439 10.320
12.439 10.344 0 24 12.439 10.320
25.998 27.360 16 61 25.982 27.299
Finanzerträge (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Zinsertrag aus Abzinsung von langfristigen Kaufpreis
verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben
2.154 2.631 0 0 2.154 2.631
Zinserträge aus Bankguthaben 44 28 0 0 44 28
Dividenden von Speedinvest 25 81 0 0 25 81
Erträge aus der Fair Value-Bewertung
der Speedinvest-Anteile
24 0 0 0 24 0
Zinserträge aus At-Equity-Beteiligungen 0 20 0 0 0 20
Sonstige Finanzerträge 52 12 0 0 52 12
2.298 2.772 0 0 2.298 2.772

33. Finanzaufwendungen

Die Finanzaufwendungen gliedern sich wie folgt:

Finanzaufwendungen (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022 2023 2022
Zinsen für Bankdarlehen und Schuldscheindarlehen 5.740 3.541 0 0 5.740 3.541
Zinsen aus Finanzierungsleasingverträgen 1.475 1.030 0 0 1.475 1.030
Zinsen aus Factoring 1.438 259 0 0 1.438 259
Bereitstellungszinsen Kreditrahmen 1.075 852 0 0 1.075 852
Aufzinsung langfristige Verbindlichkeiten
aus Unternehmenserwerben
756 40 0 0 756 40
Zinsanteil aus Zuführung zu Pensionsrückstellungen 38 21 0 0 38 21
Aufwendungen aus Bewertung Speedinvest 0 1.359 0 0 0 1.359
Sonstige Zinsaufwendungen 304 345 0 0 304 345
10.826 7.447 0 0 10.826 7.447

35. Ergebnis der Periode je Aktie

Der Allgeier-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2023 ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von 1,14 Euro (Vorjahr: 1,89 Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie für das fortgeführte Geschäft betrug 1,17 Euro (Vorjahr: 1,68 Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie des aufgegebenen Geschäfts belief sich auf -0,03 Euro (Vorjahr: 0,22 Euro). Das Ergebnis je Aktie berechnet sich aus dem auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Periodenergebnis geteilt durch die Anzahl der durchschnittlich ausstehenden Aktien von 11.436.534 (Vorjahr: 11.417.935 Stück).

Das verwässerte Ergebnis je Aktie betrug für den Allgeier-Konzern 1,13 Euro (Vorjahr: 1,83 Euro). Vom verwässerten Ergebnis je Aktie entfallen auf das fortgeführte Geschäft 1,16 Euro (Vorjahr: 1,62 Euro) und auf das aufgegebene Geschäft -0,03 Euro (Vorjahr: 0,21 Euro). Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird unter der Annahme ermittelt, dass sämtliche im Umlauf befindlichen Optionsrechte ausgeübt und die festgelegten Ausübungspreise einbezahlt werden. Der bei Ausübung der Option zu bezahlende Geldbetrag wird mit dem Wert der dafür gewährten Aktien zum Jahresdurchschnittskurs von 24,90 Euro (Vorjahr: 35,95 Euro) verglichen. Eine Verwässerung liegt vor, wenn der Wert der noch nicht ausgeübten Aktien den Ausübungspreis übersteigt. Dazu wurde rechnerisch die Ausgabe von Gratisaktien im Umfang von 99.846 Stück (Vorjahr: 373.747 Stück) unterstellt.

Zum 31. Dezember 2023 waren 11.444.313 Aktien (Vorjahr: 11.427.513 Stück Aktien) in Umlauf.

Aufsichtsrat und Vorstand der Allgeier SE sehen die Kontinuität der Dividendenzahlungen als wesentliches Ziel an. Die Zahlung der Dividende betrug in den Jahren von 2009 bis 2023 in der Regel 0,50 Euro je Aktie. Für die Zukunft soll an der Zahlung einer Dividende nach Möglichkeit festgehalten werden. Dabei muss die Dividende im Kontext aller Ziele des Unternehmens gesehen werden und insbesondere auch eine nachhaltige Unternehmensentwicklung angemessen berücksichtigen. Rechtlich ist die Ausschüttung an ein ausreichendes handelsrechtliches Ergebnis der Allgeier SE gebunden. Sämtliche Gewinnverwendungsvorschläge des Vorstands und des Aufsichtsrats bedürfen der Zustimmung der Hauptversammlung.

34. Ertragsteuerergebnis

Der Ertragsteueraufwand gliedert sich wie folgt:

Der Berechnung der Ertragsteuern erfolgt auf Grundlage der geltenden oder erwarteten Steuersätze der Länder und Gemeinden, in denen die Konzerngesellschaften ansässig sind. In der nachfolgenden steuerlichen Überleitungsrechnung wird das erwartete Ertragsteuerergebnis auf das tatsächliche Steuerergebnis übergeleitet. Dem erwarteten Steuerergebnis liegt ein Konzernsteuersatz von 30 % zugrunde.

Auf das Ergebnis des veräußerten Geschäfts der Geschäftsjahre 2023 und 2022 entfallen keine Ertragsteuern.

Ertragssteueraufwand (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022* 2023 2022* 2023 2022*
Laufendes Steuerergebnis 8.651 9.001 1 9 8.650 8.992
Latentes Steuerergebnis -1.858 -824 0 0 -1.858 -824
6.793 8.177 1 9 6.792 8.168

* angepasst an die rückwirkend vorzunehmenden Änderungen des IAS 12

Steuerliche Überleitungsrechnung (in Tsd. Euro)
Gesamt Aufgegebenes Geschäft Fortgeführtes Geschäft
2023 2022* 2023 2022* 2023 2022*
Ergebnis vor Ertragsteuern 23.753 28.723 -56 -1.632 23.809 30.355
Konzernsteuersatz 30,00 % 30,00 % 30,00 % 30,00 % 30,00 % 30,00 %
Erwartetes Ertragsteuerergebnis -7.126 -8.617 17 490 -7.143 -9.107
Steuersatzbedingte Abweichungen 1.039 142 0 3 1.039 139
Steuereffekt der übrigen nicht abzugsfähigen
Aufwendungen
-1.273 -982 0 0 -1.273 -982
Steuerfreie Erträge 14 9 0 0 14 9
Verluste, auf die keine aktiven latenten Steuern
gebildet wurden
-600 -314 -23 0 -577 -314
Nutzung von Verlustvorträgen, auf die keine
aktiven latenten Steuern gebildet wurden
17 178 0 1 17 177
Wertberichtigungen von aktiven latenten Steuern -16 0 0 0 -16 0
Auflösung von Wertberichtigungen auf
aktive latente Steuern
1.773 366 0 0 1.773 366
Konzerninterne Umstrukturierungen -15 -106 0 0 -15 -106
Steuerlich nicht abzugsfähige Akquisitions
nebenkosten
-64 -77 0 0 -64 -77
Konzerninterne Ausschüttungen -16 -63 0 0 -16 -63
Anpassung Earn-Out-Verbindlichkeiten 603 1.793 0 0 603 1.793
Aufwand aus anteilsbasierter Vergütung
(Aktienoptionen)
-25 -30 0 0 -25 -30
Ergebniseffekt IFRS 5 0 41 0 41 0 0
Periodenfremde Steuern -1.075 12 0 0 -1.075 12
Ergebniseffekt aus Entkonsolidierung
(Recycling kumulierte Währungseffekte)
6 -544 6 -544 0 0
Sonstige Abweichungen -35 15 -1 0 -34 15
Tatsächliches Ertragsteuerergebnis -6.793 -8.177 -1 -9 -6.792 -8.168
28,6 % 28,5 % -1,8 % -0,6 % 28,5 % 26,9 %

D. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

In der Segmentberichterstattung unterscheidet der Allgeier-Konzern das operative Geschäft in die beiden Segmente "Enterprise IT" und "mgm technology partners".

Das Segment Enterprise IT ist ein Komplettanbieter von IT-Lösungen und -Services für geschäftskritische Prozesse mit einer breiten und tiefgreifenden Expertise in den maßgeblichen Kernbereichen für Business Software. Das Segment unterstützt mit einem großen Ressourcenpool von hochqualifizierten Software- und IT-Experten globale Konzerne, mittelständische Unternehmen sowie Auftraggeber des öffentlichen Sektors auf allen föderalen Ebenen bei der digitalen Transformation und der Optimierung ihrer digitalen Geschäftsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Segment bietet den Kunden ein vollumfängliches IT-Services- und Projektportfolio für große Softwareprojekte und langfristige Managed-Services- und Wartungsverträge. Dabei entwerfen, realisieren und betreiben die Gesellschaften des Segments komplette Digitalisierungslösungen auf der Basis von eigener IP-basierter Softwarearchitektur und Business-Software sowie marktführende Softwareprodukte und Plattformen. Einen Schwerpunkt bildet die Entwicklung von Softwarelösungen auf der Basis von Open-Source-Komponenten. Dabei profitiert das Segment von der guten Positionierung der Allgeier-Gruppe als langjähriger Digitalisierungspartner für die öffentliche Hand sowie vom hohen Bedarf einer weiteren und rascheren Digitalisierung des Öffentlichen Sektors und dessen Angeboten für Bürger und Unternehmen.

Das Segment mgm technology partners ("mgm") ist ein internationales Softwareunternehmen, das zu den führenden Anbietern für E-Government und Commerce-Lösungen in Deutschland gehört. mgm steht für ein integriertes Serviceangebot mit der Zielsetzung der hocheffizienten Softwareentwicklung. Dies wird erreicht durch die A12 Enterprise Low Code-Plattform, Model-driven Software Engineering und jahrzehntelange Erfahrung in der Implementierung von Enterprise-Projekten. mgm wird insbesondere bei großen, komplexen und langlaufenden Softwareprojekten beauftragt, wenn Skalierbarkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit im Mittelpunkt stehen, z. B. bei ELSTER und Kunden wie Lidl oder Allianz. Dies macht mgm zum starken Partner für die Kernbranchen Handel, Versicherungen und den öffentlichen Sektor – Branchen, die für die kommenden Jahre allesamt eine starke Digitalisierungsdynamik aufweisen. Zusammen mit dem dedizierten Serviceangebot der Tochterunternehmen mgm consulting partners GmbH (Managementberatung), mgm security partners GmbH (Security), mgm integration partners GmbH (SAP-Prozessoptimierung) und Quality First Software GmbH (Testautomatisierung) deckt mgm die komplette Bandbreite für Digitalisierungsprojekte ab: Von Digital Consulting und Software Development über Integration, SAP, S/4HANA bis hin zu Infrastruktur, Managed Services und Cloud.

Die nicht an die Segmente weiterbelasteten Aufwendungen der Holding- und Dienstleistungsgesellschaften Allgeier SE und Allgeier Management AG sowie die Konsolidierungseffekte zwischen diesen beiden Gesellschaften und den Segmenten bilden das Segment "Übrige". Die zwischen den einzelnen Segmenten bestehenden Transaktionen wurden zu marktüblichen Preisen verrechnet. Bei Unterlieferantengeschäften zwischen den Segmenten verbleiben die Ergebnisse im Wesentlichen in den Segmenten, in denen die Leistung erbracht wird.

Segmente (in Tsd. Euro)
Segment Enterprise IT Segment mgm technoglogy partners Übrige Fortgeführtes Geschäft Aufgegebenes Geschäft Konzern
2023 2022* 2023 2022* 2023 2022* 2023 2022* 2023 2022* 2023 2022*
Externe Umsatzerlöse 366.007 372.811 121.864 105.736 549 881 488.420 479.428 404 936 488.824 480.364
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten 1.723 638 2.865 4.970 -4.621 -5.627 -34 -19 34 19 0 0
Materialaufwand 135.025 164.516 16.966 13.147 -3.720 -4.319 148.270 173.344 461 768 148.731 174.112
Personalaufwand 173.093 149.614 77.837 69.305 4.713 5.034 255.643 223.954 0 15 255.644 223.968
Planmäßige Abschreibungen 17.163 19.698 7.466 6.064 1.353 1.537 25.982 27.299 16 61 25.998 27.360
Segmentergebnis der betrieblichen Tätigkeit 21.963 25.636 17.836 18.340 -7.461 -8.945 32.337 35.030 -56 -1.632 32.282 33.398
Finanzerträge 3.266 2.778 432 344 -1.400 -351 2.298 2.772 0 0 2.298 2.772
Finanzaufwendungen 8.203 4.358 782 473 1.842 2.616 10.826 7.447 0 0 10.826 7.447
Segmentergebnis vor Ertragsteuern 17.026 24.056 17.487 18.211 -10.704 -11.913 23.809 30.355 -56 -1.632 23.753 28.723
Ertragsteuerergebnis -4.443 -3.036 -2.372 -1.845 23 -3.287 -6.792 -8.168 -1 -9 -6.793 -8.177
Segmentergebnis vor Ergebnisabführung 12.583 21.020 15.115 16.366 -10.680 -15.199 17.017 22.187 -57 -1.641 16.960 20.546
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen(+)/ Erträge(-) 380 -6.100 -697 -3.916 -1.613 147 -1.930 -9.869 -17 1.805 -1.947 -8.063
Segmentvermögen 447.005 433.979 90.763 90.087 -13.012 -10.770 524.756 513.295 0 0 524.756 513.295
Segmentschulden 233.705 269.283 53.033 56.472 48.821 6.725 335.559 332.480 0 0 335.559 332.480
Zugänge Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 23.715 16.857 7.460 9.241 885 24 32.060 26.122 0 0 32.060 26.122
Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit 24.460 27.197 16.899 18.960 -9.663 -14.480 31.697 31.677 -103 7 31.594 31.684
Cashflows aus der Investitionstätigkeit -21.424 -8.350 -12.499 -6.043 -2.639 -3.235 -36.562 -17.628 -146 -304 -36.708 -17.932
Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit -1.725 -13.418 -5.940 -11.769 13.614 24.007 5.949 -1.179 0 0 5.949 -1.179

Die Außenumsätze der Segmente nach Ländern und Produkten sowie die Auftragsbestände der Segmente sind wie folgt:

Die Zuordnung der Außenumsätze erfolgt nach dem Sitz des empfangenden Unternehmens. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte der Allgeier-Konzern mit dem größten Einzelkunden des fortgeführten Geschäfts Umsatzerlöse von 54,7 Mio. Euro (Vorjahr: 66,0 Mio. Euro). Der Umsatzanteil des größten Kunden beträgt somit 11,2 % des Gesamtumsatzes des fortgeführten Geschäfts (Vorjahr: 13,8 %). Der größte Kunde ist überwiegend Kunde des Segments Enterprise IT. Der Auftragsbestand des Allgeier-Konzerns zum 31. Dezember 2023 beträgt 134,2 Mio. Euro (Vorjahr: 149,1 Mio. Euro). Die Erfüllung des Auftragsbestands wird überwiegend in den nächsten 12 Monaten erfolgen. Auf Basis der Umsätze des fortgeführten Geschäfts des Jahres 2023 hat der Auftragsbestand rechnerisch eine Reichweite von 3,3 Monaten (Vorjahr: 3,7 Monate).

Das langfristige Vermögen der Segmente gliedert sich nach Inland und Ausland wie folgt:

Im dargestellten langfristigen Vermögen der Segmente sind aktive latente Steuern enthalten.

Außenumsatz der Segmente (in Tsd. Euro)
Segment Enterprise IT Segment mgm technology partners Übrige Fortgeführtes Geschäft
2023 2022 2023 2022
2023
2022 2023 2022
Umsatz nach Ländern:
Deutschland 323.231 333.795 113.374
99.927
549 881 437.154 434.603
Schweiz 24.582 22.399 4.107 826
0
0 28.689 23.225
USA 8.654 6.066 747 931
0
0 9.401 6.997
Österreich 5.756 5.288 170 674
0
0 5.926 5.962
Spanien 446 378 1.742 2.201
0
0 2.187 2.579
Frankreich 503 374 377 206
0
0 880 580
Niederlande 406 998 387 360
0
0 793 1.358
Australien 553 59 33 13
0
0 586 72
UK 196 517 380 40
0
0 576 557
Sonstige 1.680 2.937 547 557
0
0 2.227 3.494
Ausland Gesamt 42.776 39.016 8.490
5.809
0 0 51.266 44.825
Gesamt 366.007 372.811 121.864
105.736
549 881 488.420 479.428
Umsatz nach Produkten:
Dienstleistungen 322.225 344.642 118.494
101.819
549 881 441.268 447.343
Lizenzen 33.230 22.955 3.369
3.906
0 0 36.599 26.860
Produkte 10.552 5.214 1 10
0
0 10.553 5.225
Gesamt 366.007 372.811 121.864
105.736
549 881 488.420 479.428
Auftragsbestand 102.504 127.716 31.699
21.399
0 0 134.203 149.115
Langfristiges Vermögen der Segmente (in Tsd. Euro)
Segment Enterprise IT Segment mgm technology partners Übrige Fortgeführtes Geschäft
31.12.2023 31.12.2022* 31.12.2023 31.12.2022* 31.12.2023 31.12.2022* 31.12.2023 31.12.2022*
Deutschland 292.339 283.420 38.181 36.304 20.514 20.259 351.034 339.983
Vietnam 0 0 3.321 1.847 0 0 3.321 1.847
Schweiz 1.341 1.814 0 0 0 0 1.341 1.814
Indien 837 904 0 0 0 0 837 904
Frankreich 0 0 387 466 0 0 387 466
USA 12 11 304 209 0 0 316 220
Österreich 197 7 90 53 0 0 287 60
Tschechien 0 0 254 333 0 0 254 333
Portugal 0 0 162 0 0 0 162 0
Polen 48 56 0 0 0 0 48 56
Spanien 28 22 0 0 0 0 28 22
Ausland Gesamt 2.463 2.814 4.518 2.908 0 0 6.981 5.723
Gesamt 294.802 286.234 42.698 39.212 20.514 20.259 358.015 345.706

E. KAPITALFLUSSRECHNUNG

Der Allgeier-Konzern berichtet in der Kapitalflussrechnung die Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten Methode und alle übrigen Zahlungsströme nach der direkten Methode. Erhaltene und gezahlte Zinsen werden innerhalb des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2023 erwarb der Allgeier-Konzern Anteile an der ShiftDigital Government Solutions GmbH, Bochum, und der SDX AG, Frankfurt am Main. Mit dem Erwerb dieser Gesellschaften flossen im Geschäftsjahr 2023 Zahlungsmittel in Höhe von 6.620 Tsd. Euro ab. Mit den erworbenen Gesellschaften erhielt der Allgeier-Konzern einen Finanzmittelfonds in Höhe von 754 Tsd. Euro.

Die Kaufpreise und die Zahlungsströme aus den im Jahr 2023 getätigten Unternehmenserwerben stellen sich wie folgt dar:

Aus in den Vorjahren getätigten Unternehmenserwerben flossen im Geschäftsjahr Zahlungsmittel in Höhe von 3.545 Tsd. Euro ab.

Kaufpreise und Zahlungsströme aus Unternehmenserwerben (in Tsd. Euro)
ShiftDigital SDX AG Gesamt
Anschaffungskosten der
Unternehmenserwerbe
357 7.200 7.557
Nicht zahlungswirksamer Teil
des Kaufpreises
137 800 937
In 2023 bezahlter Kaufpreis 220 6.400 6.620
Erworbener Finanzmittelfonds 30 724 754
Abfluss von Zahlungsmitteln
aus Unternehmenserwerben
190 5.676 5.866

Der Zahlungssaldo mit nicht kontrollierenden Gesellschaftern setzt sich im Jahr 2023 wie zusammen:

Im Geschäftsjahr 2023 veräußerte der Allgeier-Konzern seine Anteile an der VJii Productions AG, Olten (Schweiz). Aus der Veräußerung flossen dem Allgeier-Konzern 86 Tsd. Euro zu. Mit der Veräußerung der Gesellschaft ging ein Finanzmittelfonds in Höhe von 122 Tsd. Euro ab.

Zahlungssaldo (in Tsd. Euro)
Aufstockung der Anteile an der MySign AG, Olten (Schweiz) 200
Darlehen an einen nicht kontrollierenden Gesellschafter 451
Gewinnausschüttung an die Minderheitsgesellschafter der mgm technology partners GmbH 2.030
Gewinnausschüttung an die Minderheitsgesellschafter der mgm consulting partners GmbH 270
Gewinnausschüttung an die Minderheitsgesellschafter der mgm security partners GmbH 230
3.181

Die Finanzschulden und die Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverhältnissen lassen sich wie folgt überleiten:

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

Die Zahlungsmittel beinhalten zugunsten Dritter gesperrte Guthaben in Höhe von 26 Tsd. Euro (Vorjahr: 26 Tsd. Euro).

Finanzmittelfonds (in Tsd. Euro)
31.12.2023 31.12.2022
Liquide Mittel 83.041 87.421
Zahlungsüberhang aus Factoring -14.637 -19.987
Nutzung von Kontokorrentlinien -3 -23
68.402 67.411
Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverhältnissen (in Tsd. Euro)
nicht zahlungswirksam
Stand
01.01.2023
zahlungswirksam
2023
Zugänge aus
Unternehmenserwerben 2023
Zugänge 2023 Abgänge/
Neubewertungen 2023
Währungsdifferenz
2023
Abgegrenzte
Einmalkosten 2023
Zinsaufwand
2023
Stand
31.12.2023
Langfristige Finanzschulden 130.437 8.910 0 0 0 0 269 0 139.616
Kurzfristige Finanzschulden 19.830 -6.125 754 0 0 0 0 0 14.460
davon Finanzmittelfonds 20.010 -6.125 754 0 0 0 0 0 14.640
150.268 2.785 754 0 0 0 269 0 154.076
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 43.032 -13.729 667 10.064 4.355 -63 0 1.475 45.801
193.300 -10.944 1.421 10.064 4.355 -63 269 1.475 199.877
Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverhältnissen (in Tsd. Euro)
nicht zahlungswirksam
Stand
01.01.2022
zahlungswirksam
2022
Zugänge aus
Unternehmenserwerben 2022
Zugänge 2022 Abgänge/
Neubewertungen 2022
Währungsdifferenz
2022
Abgegrenzte
Einmalkosten 2022
Zinsaufwand
2022
Stand
31.12.2022
Langfristige Finanzschulden 123.500 7.458 243 0 0 0 -763 0 130.437
Kurzfristige Finanzschulden 14.885 5.125 90 0 0 0 -269 0 19.830
davon Finanzmittelfonds 14.885 5.125 0 0 0 0 0 0 20.010
138.385 12.583 333 0 0 0 -1.032 0 150.268
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 44.544 -11.319 445 5.377 2.835 120 0 1.030 43.032
182.929 1.264 778 5.377 2.835 120 -1.032 1.030 193.300

F. SONSTIGE ANGABEN

I. Kapitalmanagement

Die Allgeier SE achtet darauf, dass der Allgeier-Konzern jederzeit über eine ausreichende Liquidität verfügt und sich die Kapitalstruktur in ausgewogenen Verhältnissen bewegt. Diese Ziele erreichen die Allgeier SE und ihre Tochtergesellschaften mit der Fokussierung auf ein solides operatives Geschäft, einer vorausschauenden Dividendenpolitik und gegebenenfalls Eigenkapitalmaßnahmen zur Erhöhung des Eigenkapitals. Entscheidungen über Akquisitionen und Veräußerungen von Tochtergesellschaften erfolgen unter Berücksichtigung der Einflüsse auf die Kapitalstruktur und der Auswirkungen der Transaktionen auf zukünftige Jahre. Insbesondere zur Finanzierung von Akquisitionen nimmt der Allgeier-Konzern auch Fremdkapital aus der verfügbaren Rahmenkreditlinie der Konsortialbanken in Anspruch. Die Zinsen für den Rahmenkredit sind variabel vereinbart und abhängig von den Marktzinssätzen sowie der Eigenkapitalstruktur und Verschuldungskennziffern des Allgeier-Konzerns. Das Kapitalmanagement des Allgeier-Konzerns hat als weiteres Ziel die Kapitalkosten niedrig zu halten und bestehende Schulden planmäßig zu tilgen. Zur Absicherung von steigenden Marktzinssätzen nutzt die Allgeier SE Sicherungsprodukte. Das Kapitalmanagement wird in weiten Teilen von der Allgeier SE koordiniert. Die Ziele, Prozesse und Methoden des Kapitalmanagements wurden gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert.

II. Risiken aus Finanzinstrumenten

Die Finanzinstrumente des Allgeier-Konzerns unterliegen verschiedenen Risiken wie Liquiditätsrisiken, Ausfallrisiken, Zinsrisiken, Währungsrisiken und Steuerrisiken. Zur Identifizierung, Bewertung und Begrenzung der Risiken setzt Allgeier abgestufte Risikomanagement- und Kontrollsysteme bei allen Konzerngesellschaften und bei der Allgeier SE ein und trifft Vorkehrungen zur Vermeidung, frühzeitiger Erkennung und Minimierung der Risiken aus Finanzinstrumenten.

Liquiditätsrisiken

Ein Liquiditätsrisiko kann generell dadurch bestehen, dass der Allgeier-Konzern nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß zu erfüllen. Um sicherzustellen, dass keine Liquiditätsengpässe eintreten, überwachen und steuern alle Konzerngesellschaften der Allgeier SE ihre Zahlungsströme engmaschig. Am 31. Dezember 2023 hatte der Allgeier-Konzern finanzielle Schulden von 280,8 Mio. Euro (Vorjahr: 278,3 Mio. Euro), wovon 90,5 Mio. Euro (Vorjahr: 87,7 Mio. Euro) innerhalb eines Jahres fällig sind. Die kurzfristigen finanziellen Schulden waren durch kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 153,8 Mio. Euro (Vorjahr: 155,9 Mio. Euro) gedeckt.

In den finanziellen Verbindlichkeiten sind rückzahlbare verzinsliche Finanzschulden in Höhe von insgesamt 154,8 Mio. Euro (Vorjahr: 151,3 Mio. Euro) enthalten. Im Geschäftsjahr 2024 müssen Finanzschulden in Höhe von 14,7 Mio. Euro (Vorjahr: 20,1 Mio. Euro) und in den Folgejahren in Höhe von 140,1 Mio. Euro (Vorjahr: 131,2 Mio. Euro) zurückbezahlt werden. Der Allgeier-Konzern erwartet in Verbindung mit den verzinslichen Finanzschulden die folgenden zukünftigen Zahlungsströme:

Dem Allgeier-Konzern standen am 31. Dezember 2023 Kreditlinien bei Konsortialbanken der Allgeier SE und sonstigen Kreditinstituten in Höhe von insgesamt 202,9 Mio. Euro (Vorjahr: 203,5 Mio. Euro) zur Verfügung. Diese Kreditlinien waren zum Stichtag 31. Dezember 2023 mit 83,2 Mio. Euro (Vorjahr: 74,2 Mio. Euro) in Anspruch genommen. Darüber hinaus verfügt der Allgeier-Konzern für das Factoring von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ein Rahmen von 60,0 Mio. Euro (Vorjahr: 60,0 Mio. Euro). Der Factoring-Rahmen war am 31. Dezember 2023 mit 60,0 Mio. Euro (Vorjahr: 49,0 Mio. Euro) voll ausgenutzt. Aus den nicht genutzten Kreditlinien sowie dem freien Rahmen aus dem Factoring standen dem Allgeier-Konzern am 31. Dezember 2023 eine freier Liquiditätsspielraum in Höhe von 119,8 Mio. Euro (Vorjahr: 140,3 Mio. Euro) zur Verfügung. Neben den Fremdkapitalinstrumenten nutzt die Allgeier SE zur Finanzierung von Investitionen bei Bedarf auch Eigenkapitalinstrumente.

Cashflows (in Tsd. Euro)
31.12.2023 Cashflows 2024 Cashflows 2025 Cashflows 2026 Cashflows > 2026
Buchwert Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung Zins
Konsortialkredit 80.000 0 3.933 0 3.933 0 3.933 80.000 1.801
Schuldscheindarlehen 60.000 0 2.266 0 2.266 0 2.266 60.000 1.789
Tilgungsdarlehen
(aus dem Erwerb der
Höhn Consulting GmbH)
100 50 1 50 0 0 0 0 0
Tilgungsdarlehen
(aus dem Erwerb der
pooliestudios GmbH)
100 40 1 40 0 20 0 0 0
Finanzschulden aus dem Factoring 14.637 14.637 62 0 0 0 0 0 0
Sonstige 3 3 0 0 0 0 0 0 0
154.840 14.730 6.262 90 6.199 20 6.198 140.000 3.590

Zum 31. Dezember 2023 verfügt der Allgeier-Konzern über freie Kreditlinien und einen freien Factoring-Rahmen wie folgt:

Im Kreditvertrag mit den Konsortialbanken und deckungsgleich im Schuldscheinvertrag hat sich der Allgeier-Konzern verpflichtet, bestimmte Auflagen und Kennzahlen einzuhalten. Insbesondere hat sich der Allgeier-Konzern verpflichtet, einen Schuldendeckungsgrad von maximal 3,5 einzuhalten und ein Mindesteigenkapital von 130,0 Mio. Euro zu gewährleisten. Ein Verstoß gegen die Auflagen und die Nichteinhaltung der Kennzahlen erlaubt den Banken ein außerordentliches Kündigungsrecht der Darlehensverträge. In diesem Fall hätte der Allgeier-Konzern möglicherweise nicht ausreichend liquide Mittel, um die Kredite zurückbezahlen zu können. Die Sicherstellung der in den Kreditverträgen vereinbarten Auflagen und Kennzahlen ist ein wesentlicher Teil des Liquiditätsmanagements der Allgeier SE. Die Allgeier SE überwacht vorausschauend die Auflagen und die Einflussfaktoren auf die Kennzahlen. Bei Bedarf werden rechtzeitig erforderliche Maßnahmen zur Gegensteuerung vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2023 wurden alle Auflagen und Kennzahlen eingehalten.

Neben den Fremdkapitalinstrumenten nutzt die Allgeier SE zur Finanzierung von Investitionen bei Bedarf auch Eigenkapitalinstrumente.

Ausfallrisiken

Bei den finanziellen Vermögenswerten besteht generell das Risiko, dass Kunden oder Vertragsparteien ihren Verpflichtungen nicht nachkommen und Kredite und Forderungen ausfallen. Ausfallrisiken ergeben sich im Allgeier-Konzern aus dem operativen Geschäft sowie aus Finanzierungstätigkeiten.

Das theoretisch maximale Ausfallrisiko bezogen auf die Kredite und Forderungen entspricht dem nicht wertberichtigten Bruttobetrags mit einer Höhe von insgesamt 157,3 Mio. Euro (Vorjahr: 159,7 Mio. Euro). Auf diesen Bruttobetrag wurden zum 31. Dezember 2023 Wertberichtigungen in Höhe von 1,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,8 Mio. Euro) gebildet. Dies entspricht einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Wertberichtigungsquote von 1,1 %.

Der Allgeier-Konzern unterscheidet die Ausfallrisiken nach Risiken in den Kategorien vertragliche Vermögenswerte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Kreditlinien und freie Factoring-Rahmen (in Tsd. Euro)
Inanspruchnahmen
Gesamt Ziehungen Avale Frei
31.12.2023 31.12.2022 31.12.2023 31.12.2022 31.12.2023 31.12.2022 31.12.2023 31.12.2022
Kreditlinie Konsortialkredit 200.000 200.000 80.000 71.000 2.567 2.400 117.433 126.600
Sonstige Kreditlinien 2.928 3.499 0 0 604 795 2.324 2.704
Kreditlinien Gesamt 202.928 203.499 80.000 71.000 3.171 3.195 119.757 129.304
Factoring-Rahmen 60.000 60.000 60.000 48.972 0 0 0 11.028
262.928 263.499 140.000 119.972 3.171 3.195 119.757 140.332

Ausfallrisiken in vertraglichen Vermögenswerten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Allgeier-Konzern hat eine breite Kundenstruktur, wodurch größere Einzelrisiken minimiert werden. Mit dem größten Einzelkunden wurden im Geschäftsjahr 2023 in einer Mehrzahl verschiedener Projekte insgesamt rund 11,2 % der Umsatzerlöse des Allgeier-Konzerns getätigt (Vorjahr: 13,8 %). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben in der Regel Fälligkeiten zwischen 30 und 90 Tagen. Bei Kunden, mit denen der Allgeier-Konzern in laufender Geschäftsbeziehung steht, erfolgen regelmäßig Bonitätsprüfungen. Die Kreditwürdigkeit der Neukunden wird vor dem Abschluss von Aufträgen überprüft und in Einzelfällen werden Auskünfte eingeholt. Sollten Kunden mit Zahlungen in Verzug geraten, werden zeitnah notwendige Schritte zur Einbringung der Forderungen eingeleitet. Einzelne Tochtergesellschaften haben für den Fall von unerwarteten Forderungsausfällen Kreditversicherungen abgeschlossen. Wo möglich, stehen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unter Eigentumsvorbehalt, der erst bei Zahlung der jeweiligen Forderungen erlischt. Der Allgeier-Konzern hat derzeit keine Anhaltspunkte, dass vertragliche Vermögenswerte oder Forderungen aus Lieferungen und Leistungen über den bereits wertberichtigten Buchwert hinaus ausfallen könnten.

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Rahmen des vereinfachten Ansatzes nach IFRS 9 erwartete Kreditverluste auf Basis kalkulierter Verlustraten (Expected Credit Loss) ermittelt. Die Kreditverluste werden aus historischen und prognostizierten Daten abgeleitet und tragen dem jeweiligen Kunden und dem ökonomischen Umfeld der Region Rechnung.

Forderungen, die durch eine Ausfallversicherung abgedeckt sind, werden maximal mit dem Eigenanteil wertberichtigt. Ausbuchungen von wertberichtigten Forderungen und den darauf gebildeten Wertberichtigungen erfolgen, sofern keine Aussichten mehr auf Zahlungseingänge bestehen.

Die Verzugsstruktur der vertraglichen Vermögenswerte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist wie folgt:

Verzugsstruktur der vertraglichen Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Stand
31.12.2023
nicht
überfällig
überfällig in Tagen
<30 30-60 61-90 91-180 181-360 >360
Vertragliche Vermögenswerte 1.671 1.671 0 0 0 0 0 0
Nicht wertgeminderte
Kundenforderungen
65.868 55.505 7.126 1.532 494 508 666 38
Bruttobetrag der wertgeminderten
Kundenforderungen
3.663 173 0 0 0 0 42 3.448
Wertminderungen -1.443 -56 0 0 0 0 -20 -1.367
Buchwert 69.760 57.293 7.126 1.532 494 508 688 2.118
Erwartete
Kreditausfallwahrscheinlichkeit
0,00 % 0,00 % 0,00 % 0,00 % 0,00 % -2,79 % -39,23 %
Verzugsstruktur der vertraglichen Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Stand
31.12.2022
nicht
überfällig
überfällig in Tagen
<30 30-60 61-90 91-180 181-360 >360
Vertragliche Vermögenswerte 3.379 3.379 0 0 0 0 0 0
Nicht wertgeminderte
Kundenforderungen
64.467 55.245 6.257 1.155 551 1.018 231 10
Bruttobetrag der wertgeminderten
Kundenforderungen
4.231 148 2 0 0 3 329 3.749
Wertminderungen -1.756 -24 -2 0 0 -2 -105 -1.623
Buchwert 70.321 58.748 6.257 1.155 551 1.019 455 2.136
Erwartete
Kreditausfallwahrscheinlichkeit
0,00 % -0,03 % 0,00 % 0,00 % -0,20 % -18,75 % -43,18 %

Die Wertminderung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hat sich wie folgt entwickelt:

Das theoretisch maximale Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem Bruttowert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Factoring von 68,2 Mio. Euro (Vorjahr: 66,9 Mio. Euro). Das Risiko reduziert sich durch Sicherheiten, Kreditversicherungen und andere Bonitätsverbesserungen. Über die Kreditversicherung sind 13 % (Vorjahr: 19 %) der Bruttoforderungen an Kunden abgedeckt.

Ausfallrisiken in sonstigen finanziellen Vermögenswerten

Die Bruttobuchwerte vor Wertberichtigungen und Nettobuchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte stellen sich gemäß nachfolgenden Tabellen dar:

Wertminderung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (in Tsd. Euro)
2023 2022
Stand am 01. Januar 1.756 1.664
Zugänge zum Konsolidierungskreis 0 25
Aufwandswirksame Zuführungen 178 387
Verbrauch und Auflösung -596 -346
Wechselkursänderungen 122 26
Abgänge aus Konsolidierungskreis -17 0
Stand am 31. Dezember 1.443 1.756
Bruttobuchwerte vor Wertberichtigung und Nettobuchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
31.12.2023 FVTPL FVOCI Erwarteter
12-Monats
Kreditverlust
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
keine beeinträchtigte Bonität
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
beeinträchtigte Bonität
Summe
Bruttowert vor Wertberichtigungen 4.105 454 41 4.600
Wertberichtigungen 0 227 41 268
Restbuchwert 4.809 1.654 4.105 227 0 4.332
Bruttobuchwerte vor Wertberichtigung und Nettobuchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
31.12.2022 FVTPL FVOCI Erwarteter
12-Monats
Kreditverlust
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
keine beeinträchtigte Bonität
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
beeinträchtigte Bonität
Summe
Bruttowert vor Wertberichtigungen 3.543 0 41 3.584
Wertberichtigungen 0 0 41 41
Restbuchwert 4.785 3.047 3.543 0 0 3.543

Zinsrisiken

Die variabel verzinslichen finanziellen Schulden und Vermögenswerte unterliegen dem Risiko, dass die Zinssätze ansteigen können und dadurch die Ergebnisse und die Liquidität des Allgeier-Konzerns beeinflusst werden.

Die variabel verzinslichen finanziellen Schulden des Allgeier-Konzerns betrugen am 31. Dezember 2023 insgesamt 123,6 Mio. Euro (Vorjahr: 120,0 Mio. Euro). Darin enthalten sind variabel verzinsliche Schulden von 50,0 Mio. Euro, für die im Geschäftsjahr 2022 ein Zinsswap mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen wurde, um das Risiko von steigenden Zinsen abzusichern. Die Sicherungsquote beträgt entsprechend 40,5 % (Vorjahr: 41,7 %). Auf der Basis der Verschuldung und der geltenden Zinssätze zum 31. Dezember 2023 hätte eine Erhöhung der Zinssätze um 100 Basispunkte p.a. eine Erhöhung der Finanzaufwendungen um 620 Tsd. Euro p.a. (Vorjahr: 517 Tsd. Euro) zur Folge. Das Eigenkapital hätte sich in diesem Fall und bei Anwendung eines Steuersatzes von 30 % um 434 Tsd. Euro (Vorjahr: 362 Tsd. Euro) reduziert.

Der zentrale Finanzbereich der Allgeier SE verfolgt die Entwicklung an den Zins- und Kapitalmärkten sehr genau und ist eng mit den ihren Konsortialbanken in Abstimmung, um frühzeitig Veränderungen bei den Zinsrisiken einschätzen zu können. Die Allgeier SE ist laufend bestrebt, die aus dem operativen Geschäft freiwerdende Liquidität zur Tilgung der variablen Darlehen zu verwenden. Unter der hypothetischen Annahme, dass sämtliche zum 31. Dezember 2023 bilanzierten liquiden Mittel in Höhe von 83,0 Mio. Euro (Vorjahr: 87,4 Mio. Euro) zur Tilgung von Finanzschulden herangezogen werden könnten, könnten die nicht zinsgesicherten variablen Darlehen in Höhe von 73,6 Mio. Euro (Vorjahr: 70,0 Mio. Euro) vollständig zurückbezahlt werden.

Währungsrisiken

Der Allgeier-Konzern ist im Wesentlichen im Euro-Raum tätig. Bei den Tochtergesellschaften des Allgeier-Konzerns in Indien, Vietnam, den USA, Polen, Tschechien und der Schweiz, die nicht den Euro als funktionale Währung haben, bestehen Risiken aus der Schwankung der Währungen in diesen Ländern. Sofern im Jahr 2023 der Euro gegenüber den Währungen dieser Tochtergesellschaften um 10 Prozent höher gewesen wäre, wären die Umsatzerlöse um 4.960 Tsd. Euro (Vorjahr: 4.618 Tsd. Euro), der Jahresüberschuss um 267 Tsd. Euro (Vorjahr: 419 Tsd. Euro) und das Eigenkapital um 1.533 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.285 Tsd. Euro) niedriger gewesen.

Steuerrisiken

Die Allgeier SE und die Tochtergesellschaften des Allgeier-Konzerns sind zur Entrichtung von Steuern verpflichtet. Zur Ermittlung der Steuerverpflichtung müssen Annahmen getroffen werden, nachdem in vielen Fällen die endgültige Besteuerung nicht abschließend ermittelt werden kann. Sich später herausstellende Abweichungen zwischen den angenommenen voraussichtlichen Steuerverpflichtungen und der endgültigen Besteuerung haben in der Periode Auswirkungen auf den Steueraufwand, in der die Besteuerung abschließend festgestellt wird. Sollten die endgültigen Ertragsteuern um 10 % zu Lasten der in der Gewinn- und Verlustrechnung berechneten Werte abweichen, müsste der Allgeier-Konzern die Steuerverbindlichkeit für laufende Ertragsteuern um 1.005 Tsd. Euro (Vorjahr: 900 Tsd. Euro) und einschließlich der latenten Steuern um 679 Tsd. Euro (Vorjahr angepasst: 819 Tsd. Euro) erhöhen. Das Eigenkapital des Allgeier-Konzerns würde sich in diesem Fall in der gleichen Höhe reduzieren.

Die Wertberichtigungen der sonstigen finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten leiten sich wie folgt über:

Die Allgeier SE hält Anteile an dem Venture Capital Fonds Speedinvest. Die Bewertung dieser Anteile erfolgte auf der Basis des vom Fonds-Management vorgelegten Reportings, in dem über die Wertentwicklung des Portfolios berichtet wird. Der Fonds besteht aus rund 120 Einzelinvestments, von denen aber nur einige wenige maßgeblich zur Bewertung des Finanzinstruments beitragen. Sollte sich die wirtschaftliche Entwicklung des Portfolios dieser Gesellschaften abschwächen oder verstärken, ist mit größeren Schwankungen des Fair Values des Finanzinstruments zu rechnen. Die Allgeier SE hielt Ende 2023 noch 18.437 Anteile zu durchschnittlich jeweils 100 Euro Anschaffungskosten. Am 31. Dezember 2023 wurde ein Anteil mit einem Wert von 261 Euro bewertet (Vorjahr: 260 Euro). Wertveränderungen werden in der Gesamtergebnisrechnung innerhalb des Finanzergebnisses gezeigt.

Die Allgeier SE hat zur Absicherung von steigenden Zinsen einen Zinsswap mit einem Nominalvolumen von 50 Mio. Euro abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2023 hat der Zinsswap einen positiven Zeitwert von 1.654 Tsd. Euro (Vorjahr: 3.307 Tsd. Euro). Er wird in der Konzernbilanz zum Zeitwert unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Vertragspartner des Zinsswaps ist eine deutsche Großbank mit erstklassiger Bonität. Dementsprechend besteht ein geringes Ausfallrisiko.

Ausfallrisiken bei Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten

Der Allgeier-Konzern verfügte zum 31. Dezember 2023 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 83,0 Mio. Euro (Vorjahr: 87,4 Mio. Euro). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden bei Banken und Finanzinstituten hinterlegt, die ein erstklassiges Rating aufweisen. Zur Diversifizierung des Risikos bestehen Geschäftsbeziehungen mit mehreren Kreditinstituten. Der Allgeier-Konzern kann davon ausgehen, dass die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der Allgeier SE und ihrer Tochtergesellschaften nur ein sehr geringes Ausfallrisiko aufweisen.

Wertberichtigungen der sonstigen finanziellen Vermögenswerte (in Tsd. Euro)
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
Erwarteter
12-Monats
Kreditverlust
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
keine beeinträchtigte Bonität
Über die Laufzeit
erwarteter Kreditverlust -
beeinträchtigte Bonität
Summe
Stand am 01. Januar 2022 0 0 -241 -241
Nettoneubewertung der Wertberichtigungen 0 0 0 0
Abgang aus dem Konsolidierungskreis 0 0 200 200
Stand am 31. Dezember 2022 0 0 -41 -41
Nettoneubewertung der Wertberichtigungen 0 -227 0 -227
Stand am 31. Dezember 2023 0 -227 -41 -268

III. Organe der Allgeier SE

Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat der Allgeier SE gehörten im Jahr 2023 an:

Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 665 Tsd. Euro (Vorjahr: 756 Tsd. Euro). In den Bezügen ist eine Rückstellung für eine variable Vergütung in Höhe von 265 Tsd. Euro (Vorjahr: 356 Tsd. Euro) enthalten, die im Geschäftsjahr 2024 nach Billigung des Konzernabschlusses zur Auszahlung kommen wird. Die weiteren Einzelheiten der Vergütung sind dem Vergütungsbericht zu entnehmen.

Vorstand

Dem Vorstand der Allgeier SE gehören an:

Herr Dr. Marcus Goedsche, Jurist Herr Hubert Rohrer, Kaufmann Herr Moritz Genzel, Jurist (ab 01.01.2024)

Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 2.283 Tsd. Euro (Vorjahr: 2.753 Tsd. Euro). Die Bezüge beinhalten eine vom Ergebnis des Allgeier-Konzerns abhängige variable Vergütung, die als Rückstellung bilanziert wurde und nach Billigung des Konzernabschlusses der Allgeier SE im Jahr 2024 zur Auszahlung kommt. Die Mitglieder des Vorstands sind am Aktienoptionsprogramm der Allgeier SE beteiligt. Die weiteren Einzelheiten der Vergütung sind dem Vergütungsbericht zu entnehmen.

Name Ausgeübter Beruf Wohnort Mitgliedschaft in gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten
Mitgliedschaft in vergleichbaren in
oder ausländischen Kontrollgremien
in Wirtschaftsunternehmen
Herr Carl Georg
Dürschmidt
Diplom-Betriebswirt Bad
Abbach
• Nagarro SE, München
(Vorsitzender)
Herr Dipl.-Ing.
Detlef Dinsel MBA
(ausgeschieden/
Vorsitzender
bis 30.09.2022;
wiederberufen
am 08.03.2023),
stellvertretender Vorsitzen
der seit dem 13.06.2023)
Managing Partner der
IK Investment Partners GmbH
und IK Investment Partners Ltd.
Hamburg • Alanta Health Group, Hamburg
(Beiratsvorsitzender des
Verwaltungsrats)
• Winkelmann Group, Ahlen
(Beiratsvorsitzender des
Verwaltungsrats)
Herr Dipl.-Kfm.
Christian Eggenberger
Geschäftsführender
Gesellschafter der
CHE Consulting GmbH
Binningen
(Schweiz)
• Focus Discount AG, Basel
(Schweiz) (Präsident des
Verwaltungsrats)
• Focus Beteiligungen AG,
Basel (Schweiz) (Präsident des
Verwaltungsrats)
• Wininvest AG, Gurmels (Schweiz)
(Mitglied des Verwaltungsrats)
Herr Thies Eggers
(ausgeschieden/stellver
tretender Vorsitzender
bis 13.06.2023)
Selbständiger
Wirtschaftsprüfer
Pullach
im Isartal
• Bayerische Gewerbebau AG,
München (Vorsitzender)
• Plenum AG, Frankfurt am Main
• SBF AG, Leipzig
• FoodHub München Market e.G.,
München

IV. Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen

Als nahestehende Personen oder Unternehmen im Sinne des IAS 24 gelten natürliche Personen und Unternehmen, die von der Allgeier SE beeinflusst werden können, die einen Einfluss auf die Allgeier SE ausüben können oder die unter dem Einfluss einer anderen nahestehenden Partei der Allgeier SE stehen. Geschäftsbeziehungen zwischen allen in den Konzernabschluss, im Rahmen der Vollkonsolidierung, einbezogenen Unternehmen, wurden im Konzernabschluss, vollständig eliminiert. Für eine Übersicht der Gesellschaften wird auf die Ausführungen im Abschnitt Konsolidierungskreis, sowie auf die Aufstellung der Anteilsbesitze des Konzernabschlusses verwiesen. Grundsätzlich erfolgen alle Geschäftsvorfälle zu Bedingungen, wie sie auch mit fremden Dritten üblich sind. Es ergaben sich im Berichtsjahr keine nennenswerten Geschäftsvorfälle zwischen Allgeier und nahestehenden Unternehmen oder Personen.

V. Veröffentlichung

Die Billigung des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat und die Freigabe zur Veröffentlichung sind am 25. April 2024 vorgesehen.

Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses erfolgt im Bundesanzeiger und auf der Website der Allgeier SE. Nachfolgende in den Konzernabschluss der Allgeier SE einbezogene Gesellschaften machen gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Befreiung teilweise oder vollständig Gebrauch:

  • Allgeier CyRis GmbH, Bremen
  • Allgeier Engineering GmbH, München
  • Allgeier Enterprise Services AG, Bremen
  • Allgeier Enterprise Services SE, München
  • Allgeier Experts GmbH, München
  • Allgeier Experts Consulting GmbH, München
  • Allgeier Inovar GmbH, Bremen
  • Allgeier IT GmbH, München
  • Allgeier IT Business Services GmbH, München
  • Allgeier IT Projects GmbH, München
  • Allgeier IT Services GmbH, Bremen
  • Allgeier Project MBO GmbH, München
  • Allgeier Security Holding GmbH, Bremen
  • Evora IT Solutions GmbH, Walldorf
  • it-novum GmbH, Fulda
  • MGM Consulting Partners GmbH, Hamburg
  • mgm technology partners GmbH, München
  • publicplan GmbH, Düsseldorf
  • U.N.P.-Software GmbH, Düsseldorf

VI. Corporate Governance Kodex

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde abgegeben und den Aktionären auf der Webseite der Allgeier SE zugänglich gemacht.

VII. Nachtragsbericht

Die Allgeier Inovar GmbH, Bremen, erwarb mit Kauf- und Übertragungsvertrag vom 30. Januar 2024 sämtliche Anteile der Ability GmbH mit Sitz in Ravensburg. Die Gesellschaft wiederum hält sämtliche Anteile an der Ability GmbH mit Sitz in Rankweil (Österreich) (zusammen "Ability"). Ability ist ein IT-Lösungsentwickler und -Beratungsunternehmen mit rund 200 Kunden in den Branchen Handel, Fertigung und Immobilienwirtschaft. Das Unternehmen zählt zu den größeren Microsoft-Partnern in der DACH-Region. Neben der Microsoft Dynamics-365-Expertise, insbesondere im ERP-Business Central, verfügt Ability über ein integriertes Software-Ecosystem für Dokumentenmanagement und digitale Workflows. Außerdem gehören Lösungen für die Auswertung, Analyse und Visualisierung von Daten sowie Portale und Apps für systemübergreifende Prozesse zum Portfolio. Mit der Akquisition verstärkt Allgeier als eines der führenden Unternehmen für Microsoft-ERP-Software und -Beratung seine Marktposition und erweitert das umfassende Leistungsportfolio mit zusätzlichen Experten-Teams insbesondere in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Ability erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 Umsatzerlöse von 5,0 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von -0,3 Mio. Euro. Als Kaufpreis für die Anteile vereinbarten die Parteien einen Betrag von 1,4 Mio. Euro. Mit dem Erwerb der Ability gehen dem Allgeier-Konzern nach den vorläufigen handelsrechtlichen Abschlüssen zum 31. Januar 2024 Vermögenswerte von 3,1 Mio. Euro und Schulden in Höhe von 3,6 Mio. Euro zu. Die Neubewertung der Vermögenswerte und Schulden für Zwecke der Erstkonsolidierung war bis zur Fertigstellung des vorliegenden Konzernabschlusses der Allgeier SE noch nicht abgeschlossen.

München, 12. April 2024

Angabepflichten nach deutscher Rechnungslegung (HGB)

In Übereinstimmung mit § 315e HGB muss die Allgeier SE, die zur Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards verpflichtet ist, ihren Konzernabschluss um die folgenden Anhangsangaben erweitern:

§ 313 Abs. 2 Nr. 1 und Nr. 2 HGB:

Name und Sitz der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Der Anteil am Kapital der Tochterunternehmen, der dem Mutterunternehmen und den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen gehört. Siehe hierzu Aufstellung der Konzerngesellschaften im Anhang.

§ 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB:

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen während des Geschäftsjahres sowie der im Geschäftsjahr verursachte Personalaufwand. Siehe hierzu die Ausführungen zu Punkt 29. Personalaufwand im Abschnitt C. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung.

§ 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB

Für die Mitglieder des Geschäftsführungsorgans, eines Aufsichtsrats, eines Beirats oder einer ähnlichen Einrichtung des Mutterunternehmens, jeweils für jede Personengruppe, die für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und den Tochterunternehmen im Geschäftsjahr gewährten Gesamtbezüge. Außer den Bezügen für das Geschäftsjahr sind die weiteren Bezüge anzugeben, die im Geschäftsjahr gewährt, bisher aber in keinem Konzernabschluss angegeben worden sind. Siehe hierzu die Angaben zu III. Organe der Allgeier SE im Abschnitt F. Sonstige Angaben.

§ 314 Abs. 1 Nr. 8 HGB:

Für jedes in den Konzernabschluss einbezogene börsennotierte Unternehmen, dass die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht worden ist. Siehe hierzu die Angaben zu VI. Corporate Governance Kodex im Abschnitt F. Sonstige Angaben.

§ 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB:

Das von dem Abschlussprüfer des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2023 berechnete Gesamthonorar, aufgeschlüsselt in die Honorare für

a. die Abschlussprüfungen, b. sonstige Bestätigungsleistungen, c. Steuerberatungsleistungen, d. sonstige Leistungen,

ist anzugeben. Die geforderten Angaben sind unter Punkt 30. Sonstige betriebliche Aufwendungen im Abschnitt C. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Dr. Marcus Goedsche Vorstand

Hubert Rohrer Vorstand

Moritz Genzel Vorstand

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023

Konzern-Anlagevermögen (in Tsd. Euro)
Anschaffungs- und Herstellungskosten Buchwerte
Anhang 01.01.2023 Währungs
differenzen
Zugänge
zum Konsoli
dierungskreis
Zugänge Zu
schrei
bungen
Abgänge Neubewertung
Nutzwerte
31.12.2023 01.01.2023 Währungs
differenzen
Abschreibungen Abgänge 31.12.2023 31.12.2023 01.01.2023
Immaterielle Vermögenswerte
1
Konzessionen, gewerbliche Schutz
rechte und ähnliche Rechte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und
Werten
47.907 44 1.592 8.834 0 -5.234 0 53.142 -22.318 -30 -9.202 5.232 -26.318 26.825 25.589
Immaterielle Vermögenswerte,
erworben
29.625 39 1.592 1.005 0 -5.234 0 27.026 -13.253 -25 -5.881 5.232 -13.928 13.099 16.371
Immaterielle Vermögenswerte,
selbst geschaffen
18.282 5 0 7.829 0 0 0 26.116 -9.064 -5 -3.321 0 -12.390 13.726 9.218
Geschäfts- oder Firmenwerte 265.526 391 5.904 0 0 0 0 271.822 -8.206 0 0 0 -8.206 263.617 257.321
Immaterielle Vermögenswerte 313.433 435 7.496 8.834 0 -5.234 0 324.965 -30.523 -30 -9.202 5.232 -34.523 290.441 282.910
Sachanlagen
2
Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich
Bauten auf fremden Grundstücken
1.991 0 0 0 0 0 0 1.991 -1.613 0 -24 0 -1.637 354 379
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
26.953 -213 77 4.922 0 -5.983 0 25.757 -17.919 80 -4.332 5.817 -16.354 9.403 9.034
Sachanlagen 28.945 -213 77 4.922 0 -5.983 0 27.748 -19.532 80 -4.356 5.817 -17.991 9.757 9.413
Nutzwerte aus Miet- und
3
Leasingverträgen
Nutzwerte Immobilien 60.120 -67 667 2.896 1.717 -1.330 4.298 68.300 -23.654 4 -9.157 1.330 -31.476 36.824 36.466
Nutzwerte Kraftfahrzeuge 4.549 3 0 2.197 0 -1.326 55 5.477 -2.326 -2 -1.804 1.326 -2.806 2.672 2.223
Nutzwerte Betriebs- und Geschäfts
ausstattung
2.868 0 0 4.971 0 -158 2 7.683 -1.815 0 -1.479 158 -3.136 4.548 1.053
Nutzwerte aus Miet- und Leasing
verträgen
67.536 -64 667 10.064 1.717 -2.814 4.355 81.461 -27.794 2 -12.439 2.814 -37.417 44.044 39.742
Summe 409.914 159 8.240 23.820 1.717 -14.031 4.355 434.174 -77.849 52 -25.998 13.863 -89.932 344.242 332.066

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens der Allgeier SE, München, für die Zeit vom 01. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022

Konzern-Anlagevermögen (in Tsd. Euro)
Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen und Wertberichtigungen Buchwerte
Anhang 01.01.2022 Währungs
differenzen
Zugänge
zum Konsoli
dierungskreis
Zugänge Abgänge Neubewertung
Nutzwerte
31.12.2022 01.01.2022 Währungs
differenzen
Abschrei
bungen
Abgänge 31.12.2022 31.12.2022 01.01.2022
Immaterielle Vermögenswerte 1
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten
54.142 27 1.459 7.838 -15.558 0 47.907 -24.513 -11 -13.286 15.493 -22.318 25.589 29.628
Immaterielle Vermögenswerte, erworben 42.772 23 1.459 909 -15.539 0 29.625 -17.669 -8 -11.050 15.473 -13.253 16.371 25.103
Immaterielle Vermögenswerte,
selbst geschaffen
11.370 3 0 6.929 -20 0 18.282 -6.844 -3 -2.236 20 -9.064 9.218 4.526
Geschäfts- oder Firmenwerte 259.702 402 5.423 0 0 0 265.526 -8.206 0 0 0 -8.206 257.321 251.496
Immaterielle Vermögenswerte 313.843 428 6.882 7.838 -15.558 0 313.433 -32.719 -11 -13.286 15.493 -30.523 282.910 281.124
Sachanlagen 2
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich Bauten auf
fremden Grundstücken
1.991 0 0 0 0 0 1.991 -1.584 0 -28 0 -1.613 379 407
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts
ausstattung
23.546 23 151 5.429 -2.196 0 26.953 -16.323 -40 -3.701 2.145 -17.919 9.034 7.223
Sachanlagen 25.537 23 151 5.429 -2.196 0 28.945 -17.907 -40 -3.729 2.145 -19.532 9.413 7.630
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 3
Nutzwerte Immobilien 55.695 194 397 3.966 -2.902 2.768 60.120 -18.364 -74 -8.118 2.902 -23.654 36.466 37.331
Nutzwerte Kraftfahrzeuge 3.942 2 43 1.366 -876 72 4.549 -1.693 -1 -1.508 876 -2.326 2.223 2.249
Nutzwerte Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.971 0 5 45 -147 -5 2.868 -1.243 0 -718 147 -1.815 1.053 1.728
Nutzwerte aus Miet- und Leasingverträgen 62.608 196 445 5.377 -3.925 2.835 67.536 -21.300 -74 -10.344 3.925 -27.794 39.742 41.308
Summe 401.989 647 7.478 18.644 -21.679 2.835 409.914 -71.926 -126 -27.359 21.563 -77.849 332.066 330.063

Aufstellung der Konzerngesellschaften

Segment Offenlegung

im Bundesanzeiger
Aufstellung der Konzerngesellschaften
Beteiligung
zur Allgeier SE
IFRS Anteil am
Kapital 31.12.2023
Eigenkapital am 31.12.2023 Jahresergebnis 01.01.2023 - 31.12.2023 Ergebnisabfüh rungsvertrag mit Einstandsver
pflichtung
mit ASE
Segment Offenlegung
Nr. Gesellschaft Landeswährung Euro Landeswährung Euro
1. Allgeier SE, München 88.791.027 88.791.027 549.991 549.991 Übrige Jahresabschluss und Konzernabschluss
im Bundesanzeiger
2. Allgeier Management AG, München unmittelbar 100,00% 4.479.186 4.479.186 16.763 16.763 Übrige Bundesanzeiger
3. Allgeier Experts Holding GmbH, München unmittelbar 100,00% 5.740.134 5.740.134 -34.384 -34.384 Enterprise IT Bundesanzeiger
4. U.N.P.-Software GmbH, Düsseldorf mittelbar 100,00% 7.340.160 7.340.160 1.580.777 1.580.777 1. Enterprise IT
5. U.N.P.-HRSolutions GmbH, Düsseldorf mittelbar 100,00% 25.000 25.000 0 0 (1) 4. Enterprise IT
6. Allgeier Experts Consulting GmbH, München mittelbar 100,00% -230.897 -230.897 -480.065 -480.065 1. Enterprise IT
7. Allgeier Experts GmbH, München mittelbar 100,00% 488.130 488.130 463.130 463.130 1. Enterprise IT
8. Allgeier Enterprise Services SE, München unmittelbar 100,00% 35.898.079 35.898.079 0 0 (1) 1. Enterprise IT
9. Allgeier publicplan Holding GmbH, München mittelbar 90,00% 10.650.037 10.650.037 4.287.156 4.287.156 Enterprise IT Bundesanzeiger
10. publicplan GmbH, Düsseldorf mittelbar 90,00% 5.603.985 5.603.985 0 0 (1) 9. 1. Enterprise IT
11. Cloudical Deutschland GmbH, Berlin mittelbar 90,00% -758.449 -758.449 -117.005 -117.005 Enterprise IT Bundesanzeiger
12. pooliestudios GmbH, Köln mittelbar 90,00% 508.600 508.600 496.922 496.922 Enterprise IT Bundesanzeiger
13. ShiftDigital Government Solutions GmbH, Bochum mittelbar 90,00% 141.921 141.921 -308.528 -308.528 Enterprise IT Bundesanzeiger
14. Allgeier IT GmbH, München mittelbar 100,00% 12.394.847 12.394.847 0 0 (1) 8. Enterprise IT
15. Allgeier IT Projects GmbH, München mittelbar 100,00% 13.701.398 13.701.398 0 0 (1) 8. Enterprise IT
16. Allgeier IT Business Services GmbH, München mittelbar 100,00% 5.272.589 5.272.589 0 0 (1) 8. Enterprise IT
17. Allgeier IT Services GmbH, München (bis 06.06.2023 Bremen) mittelbar 100,00% 2.675.596 2.675.596 1.354.450 1.354.450 1. Enterprise IT
18. Allgeier Engineering GmbH, München mittelbar 100,00% 3.303.901 3.303.901 0 0 (1) 8. Enterprise IT
19. Allgeier Experts Select GmbH, Düsseldorf mittelbar 91,50% -3.691.060 -3.691.060 -70.965 -70.965 Enterprise IT Bundesanzeiger
20. Allgeier Public SE, München (bis 08.03.2023 Atrium 246.
Europäische VV SE, Düsseldorf)
unmittelbar 100,00% -797.751 -797.751 -916.871 -916.871 Enterprise IT Bundesanzeiger
21. Allgeier Enterprise Services AG, Bremen unmittelbar 100,00% 11.145.441 11.145.441 0 0 (1) 1. Enterprise IT
22. Allgeier Inovar GmbH, Bremen mittelbar 100,00% 6.122.591 6.122.591 0 0 (1) 21. Enterprise IT
23. MySign AG, Olten (Schweiz) mittelbar 100,00% 808.384 CHF 870.325 -126.295 CHF -122.090 Enterprise IT
24. SDX AG, Frankfurt am Main mittelbar 80,00% 1.441.363 1.441.363 593.387 593.387 Enterprise IT Bundesanzeiger
25. Allgeier (Schweiz) AG, Thalwil (Schweiz) mittelbar 100,00% 4.344.358 CHF 4.677.237 480.795 CHF 495.093 Enterprise IT
26. ALLGEIER POLAND sp. z o.o., Warschau (Polen) mittelbar 100,00% -391.349 PLN -90.068 -391.153 PLN -84.933 Enterprise IT
27. it-novum GmbH, Fulda unmittelbar 100,00% 4.067.028 4.067.028 1.549.781 1.549.781 1. Enterprise IT
28. Allgeier Security Holding GmbH, Bremen unmittelbar 100,00% 11.727.159 11.727.159 11.232 11.232 1. Enterprise IT
29. Allgeier CyRis GmbH , Bremen mittelbar 100,00% 1.544.046 1.544.046 58.770 58.770 1. Enterprise IT
30. Allgeier Evora Holding GmbH, München unmittelbar 60,00% 107.760.786 107.760.786 -1.977.604 -1.977.604 Enterprise IT Bundesanzeiger
31. Evora IT Solutions Group GmbH, Walldorf mittelbar 60,00% 7.208.016 7.208.016 3.832.502 3.832.502 Enterprise IT Bundesanzeiger
32. Evora IT Solutions GmbH, Walldorf mittelbar 60,00% 6.204.145 6.204.145 0 0 (1) 31. 1. Enterprise IT
33. Evora IT Solutions GmbH, Wien (Österreich) mittelbar 60,00% 819.512 819.512 123.507 123.507 Enterprise IT
34. Evora IT Solutions Inc., New York (USA) mittelbar 60,00% 4.112.206 USD 3.725.735 535.233 USD 495.008 Enterprise IT
35. Evora IT Solutions S.L., Saragossa (Spanien) mittelbar 60,00% 41.943 41.943 79.409 79.409 Enterprise IT
36. Evora IT Solutions Schweiz AG, Thalwil (Schweiz) mittelbar 60,00% 591.410 CHF 636.725 494.734 CHF 505.483 Enterprise IT
37. Evora IT Solutions Pvt. Ltd., Bangalore (Indien)
38. Allgeier Beteiligungen GmbH, München
mittelbar
unmittelbar
60,00%
100,00%
274.241.418
-1.923.846
INR 2.986.916
-1.923.846
61.222.951 INR
-102.345
690.784
-102.345
Enterprise IT
Enterprise IT
Bundesanzeiger
39. Allgeier Dritte Beteiligungs GmbH, München mittelbar 100,00% -3.762.216 -3.762.216 -187.250 -187.250 Enterprise IT Bundesanzeiger
40. Allgeier Education GmbH, Düsseldorf mittelbar 100,00% -2.371.864 -2.371.864 -123.146 -123.146 Enterprise IT Bundesanzeiger
41. Allgeier Project MBO GmbH, München unmittelbar 100,00% 23.348 23.348 0 0 (1) 1. Übrige
42. Allgeier Experts Medical GmbH, Düsseldorf unmittelbar 100,00% -14.752.988 -14.752.988 -1.443.877 -1.443.877 Übrige Bundesanzeiger
43. mgm technology partners GmbH, München unmittelbar 80,00% 17.979.208 17.979.208 0 0 (1) 1. mgm technology partners
44. mgm technology partners eurl, Grenoble (Frankreich) mittelbar 80,00% 3.366.992 3.366.992 326.008 326.008 mgm technology partners
45. mgm technology partners s.r.o., Prag (Tschechien) mittelbar 80,00% 58.189.900 CZK 2.356.100 10.005.633 CZK 417.146 mgm technology partners
46. mgm technology partners Vietnam Co. Ltd., Da Nang (Vietnam) mittelbar 80,00% 38.455.213.463 VND 1.435.571 10.102.501.771 VND 390.868 mgm technology partners
47. mgm technology partners USA Corp., Arlington (USA) mittelbar 80,00% 241.336 USD 218.655 179.989 USD 166.209 mgm technology partners
48. mgm technology partners Portugal, Unipessoal Lda,
Porto (Portugal)
mittelbar 80,00% 106.270 106.270 75.215 75.215 mgm technology partners
49. Quality First Software GmbH, Geretsried mittelbar 80,00% 445.258 445.258 136.746 136.746 mgm technology partners Bundesanzeiger
50. mgm security partners GmbH, München mittelbar 56,00% 842.145 842.145 816.578 816.578 mgm technology partners Bundesanzeiger
51. MGM Consulting Partners GmbH, Hamburg mittelbar 55,997% 2.477.534 2.477.534 1.262.834 1.262.834 1. mgm technology partners
52. MGM Consulting Partners GmbH, Salzburg (Österreich) mittelbar 55,997% -40.000 -40.000 -57.516 -57.516 mgm technology partners
53. mgm process partners GmbH, München mittelbar 80,00% 6.002.723 6.002.723 -12.400 -12.400 mgm technology partners Bundesanzeiger
54. mgm integration partners GmbH, Landshut
(bis 01.08.2023 München)
mittelbar 80,00% 4.270.760 4.270.760 2.034.603 2.034.603 mgm technology partners Bundesanzeiger

(1) Nach Gewinnabführung bzw. Verlustübernahme

Segment
---------

Ability Ability GmbH, Ravensburg einschl. ihrer Tochtergesellschaft Ability GmbH,
Rankweil (Österreich)
AktG Aktiengesetz
Allgeier Allgeier SE, München, einschl. aller ihrer Tochtergesellschaften
Allgeier CyRis Allgeier CyRis GmbH, Bremen
Allgeier Enterprise Services Allgeier Enterprise Services SE, München, einschl. aller ihrer Tochtergesellschaften
Allgeier inovar Allgeier Inovar GmbH, Bremen
Allgeier IT Services Allgeier IT Services GmbH, Bremen
Allgeier Schweiz Allgeier (Schweiz) AG, Thalwil (Schweiz)
BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Bereinigtes EBITDA EBITDA vor Effekten, die betriebswirtschaftlich als außerordentlich oder
periodenfremd qualifiziert werden
BIP Bruttoinlandsprodukt
BITKOM Bitkom e. V., Berlin
CAGR Compound Annual Growth Rate (durchschnittliche jährliche Wachstumsrate)
CIO Chief Information Officer
Cloudical Cloudical Deutschland GmbH, Berlin
DACH Deutschland, Österreich und die Schweiz

Anteil des Kaufpreises, der zu einem späteren Zeitpunkt erfolgsabhängig bezahlt wird Earn-Out

Allgeier Evora Holding GmbH, München, einschl. aller ihrer Tochtergesellschaften Evora

(beizulegender Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis)

(beizulegender Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust)

(mgm technology partners GmbH, München, einschl. aller ihrer Tochtergesellschaften)

EBITDA Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern
EU Europäische Union
Evora Allgeier Evora Holding GmbH, München, einschl. aller ihrer Tochtergesellschaften
IDW Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., Düsseldorf
IfW Institut für Weltwirtschaft
IoT Internet der Dinge (Internet of Things)
it-novum it-novum GmbH, Fulda
FVOCI Fair value through other comprehensive income
(beizulegender Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis)
FVTPL Fair value through profit or loss
(beizulegender Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust)
mgm Segment mgm technology partners
mgm integration partners mgm integration partners GmbH, Landshut
MySign MySign AG, Olten (Schweiz)
Nagarro Nagarro SE, München, einschl. aller ihrer Tochtergesellschaften
northport IPP northport InsurancePartner Platform GmbH, Hamburg
OCI Other comprehensive income (sonstiges Ergebnis)
OECD Economic Co-operation and Development)
Oxygen (Türkei) (kurz: Oxygen Consultancy, Istanbul (Türkei))
publicplan publicplan GmbH, Düsseldorf
SDX SDX AG, Frankfurt am Main
ShiftDigital ShiftDigital Government Solutions GmbH, Bochum
Speedinvest Speedinvest II EuVECA GmbH & Co. KG, Wien (Österreich)
VJii VJii Productions AG, Olten (Schweiz)

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for

Oksijen İnsan Kaynakları Seçme ve Değerlendirme Hizmetleri Anonim Şirketi, Istanbul (Türkei) (kurz: Oxygen Consultancy, Istanbul (Türkei))

Versicherung des Vorstands der Allgeier SE

Bestätigungsvermerk

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

• vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Prüfungsberichts aufgeführten Teile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Allgeier SE, München

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Allgeier SE, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Allgeier SE, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein

Der Vorstand der Allgeier SE versichert nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäfts-

ergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

München, 12. April 2024

Dr. Marcus Goedsche Vorstand

Vorstand

Hubert Rohrer Moritz Genzel Vorstand

Umsatzerlösrealisierung

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Allgeier erzielt überwiegend Umsatzerlöse aus der Erbringung von IT-Dienstleistungen, aus IT-Projektverträgen, aus dem Verkauf von Softwareprodukten und der Einräumung von Lizenzen an Softwareprodukten. Umsatzerlöse mit Produkten werden realisiert, sobald die mit dem Eigentum an den verkauften Produkten verbundenen Chancen und Risiken auf den Käufer übergegangen sind. Dies tritt in der Regel mit Lieferung des Produkts ein. Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden in Abhängigkeit von den vertraglichen Vereinbarungen und unter Berücksichtigung der erbrachten Leistungen erfasst. Dies geschieht in der Regel auf Basis der geleisteten Tage und Stunden. Bei Fixpreisverträgen werden Umsatzerlöse aus Dienstleistungen nach Maßgabe des Auftragsfortschritts und unter Berücksichtigung realisierter Teilleistungen erfasst. Ferner werden Umsatzerlöse aus der Überlassung von Lizenzen in Einklang mit den vertraglichen Regelungen periodengerecht erfasst.

Bei der Umsatzerlösrealisierung besteht ein Risiko des Vorliegens von Unrichtigkeiten und Verstößen im Zusammenhang mit der Erreichung von Leistungszielen und Prognosen, was als Anreiz dienen könnte, dass einerseits Umsätze realisiert werden, bevor die jeweiligen Chancen und Risiken auf den Käufer übergehen, sowie andererseits, dass fiktive Umsätze erfasst werden. Bei der Allgeier SE werden mit Kunden zum Teil umfangreiche Vereinbarungen abgeschlossen. Die bilanzielle Abbildung und erfolgswirksame Erfassung dieser Vereinbarungen und der hierauf entfallenden Transaktionen erfordert z.B. bei Festpreisprojekten die Schätzung der Gesamtkosten des Auftrags und eine Einschätzung, ob und wann die wesentlichen Chancen und Risiken auf den Käufer übertragen wurden.

Aufgrund der hohen Verkaufsvolumina und der Wesentlichkeit der Umsatzerlöse für den Konzernabschluss sowie im Zusammenhang mit der Tatsache, dass Umsatzerlöse für die Allgeier einen Leistungsindikator für die Unternehmenssteuerung und Prognose darstellen, haben wir die Umsatzrealisierung als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:

Unsere Schlussfolgerungen

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der Umsatzrealisierung keine Einwendungen ergeben. Allgeier hat angemessene Regelungen für die Realisierung von Umsatzerlösen implementiert und bei der Erstellung des Konzernabschlusses berücksichtigt. Von der Angemessenheit der konzernweit eingerichteten Prozesse und Kontrollen zur Umsatzerlösrealisation konnten wir uns überzeugen.

Verweis auf zugehörige Angaben

Die Angaben der Gesellschaft zu den Grundsätzen der Umsatzrealisierung sind im Abschnitt A.IX. "Bilanz" insbesondere unter den Angaben zu vertraglichen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie den Angaben zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, im Abschnitt A.X. "Gewinnund Verlustrechnung" und in den Angaben zu den Umsatzerlösen im Abschnitt C.26. "Umsatzerlöse" des Konzernanhangs enthalten.

Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Der Konzernabschluss der Allgeier SE weist zum 31. Dezember 2023 Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von TEUR 263.617 auf. Mit 50,2 % der Bilanzsumme stellen die Geschäfts- oder Firmenwerte einen wesentlichen Anteil an den Vermögenswerten dar. Das wesentliche Risiko für den Konzernabschluss liegt bei der Bewertung der Geschäftsoder Firmenwerte.

Gemäß den Bestimmungen des IAS 36 werden die Geschäfts- oder Firmenwerte einmal jährlich durch die Allgeier SE einem Werthaltigkeitstest unterzogen, um einen möglichen

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns mit den unternehmensintern festgelegten Methoden, Verfahren und Kontrollmechanismen in der Angebots- und Abwicklungsphase des Verkaufsprozesses auseinandergesetzt. Dabei haben wir die Ausgestaltung und Wirksamkeit der rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollen durch Nachvollziehen von Geschäftsvorfällen von deren Entstehung bis zur Abbildung im Konzernabschluss sowie durch Testen von Kontrollen beurteilt. In Bezug auf die Bemessung der Umsatzerlöse einschließlich der Umsatzkürzungen und der korrekten Periodenabgrenzung haben wir uns zum einen im Rahmen der Prüfung auf den kontrollbasierten Prüfungsansatz gestützt und mit den zugrundeliegenden Unternehmensprozessen und Kontrollen befasst. Unsere Prüfungshandlungen haben wir darüber hinaus auf die Durchsicht zugrundeliegender Geschäftsunterlagen, z.B. Ausgangsrechnungen, Leistungsnachweise, wesentliche Verträge, Kundenbestätigungen in Form von Abnahmeprotokollen und die Durchsicht der nach dem Bilanzstichtag eingetretenen Fortentwicklungen (z.B. Zahlungseingänge, erteilte Gutschriften, Reklamationen) erstreckt. Darüber hinaus haben wir Datenanalysen der unterjährigen Transaktionen auf ggf. bestehende Auffälligkeiten vorgenommen.

Hinsichtlich der Anwendung von IFRS 15 haben wir uns mit den von der Allgeier eingerichteten Prozessen zu diesem Standard befasst. Dabei haben wir insbesondere die sachgerechte Identifikation der Schätzung der Gesamtkosten des Auftrags und den Übergang der wesentlichen Chancen und Risiken auf den Käufer geprüft.

Darüber hinaus haben wir die von der Allgeier vorgenommenen Angaben zur Umsatzrealisation im Konzernanhang gewürdigt.

thodisch als auch arithmetisch nachvollzogen. Ferner haben wir untersucht, ob die Planungsrechnungen allgemeine und branchenspezifische Markterwartungen widerspiegeln. Zur Beurteilung der Planungstreue erfolgte stichprobenweise ein Soll-Ist-Abgleich von historischen Plandaten mit den tatsächlichen Ergebnissen. Bei der Beurteilung der verwendeten Parameter zur Ermittlung des Abzinsungssatzes haben wir die zugrundeliegenden Annahmen und Daten, insbesondere den risikofreien Zinssatz, die Marktrisikoprämie und den Betafaktor, mit öffentlich verfügbaren Daten verglichen.

Darüber hinaus haben wir die von der Allgeier SE vorgenommenen Angaben zur Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten im Konzernanhang gewürdigt.

Unsere Schlussfolgerungen

Die Allgeier SE hat ausgewogene Annahmen verwendet. Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen hinsichtlich der Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ergeben.

Verweis auf zugehörige Angaben

Die Angaben der Gesellschaft zu der Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sind in den allgemeinen Angaben im Abschnitt A.IX. "Bilanz" und in den Erläuterungen zur Bilanz im Abschnitt B.1. "Immaterielle Vermögenswerte" des Konzernanhangs enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

  • die Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f, 315d HGB (Hinweis im Konzernlagebericht auf die im Corporate Governance Bericht enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung),
  • den Corporate Governance Bericht nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex,

Wertminderungsbedarf zu ermitteln. Darüber hinaus erfolgen fallbezogene Überprüfungen durch die Gesellschaft, wenn erkennbare unternehmensinterne oder unternehmensexterne Indikationen für eine mögliche Wertminderung vorliegen. Eine Wertminderung ist gegeben, wenn sich der erzielbare Betrag unterhalb des Buchwertes des jeweiligen Geschäfts- oder Firmenwertes befindet. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Die Allgeier SE bestimmt den erzielbaren Betrag der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der dem Geschäftsoder Firmenwert zugeordnet worden ist, grundsätzlich anhand des Nutzungswerts. Die Grundlage der Bewertung bilden dabei die Cashflows der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die aus einer Dreijahresplanung (Detailplanungszeitraum) abgeleitet werden. Für die auf das dritte Planjahr folgenden Jahre werden die Cashflows des dritten Planungsjahres für alle weiteren Zukunftsjahre unter Berücksichtigung einer Wachstumsrate fortgeschrieben. Die Abzinsung der Cashflows erfolgt mittels der gewichteten Kapitalkosten der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Als Ergebnis der durchgeführten Werthaltigkeitsprüfung hat die Allgeier SE keinen Wertminderungsbedarf festgestellt. Angesichts der Ermessensbehaftung bei den zugrundeliegenden Annahmen, die inhärenter Bestandteil der Werthaltigkeitsprüfung sind, besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass eine zum Abschlussstichtag bestehende Wertminderung nicht erkannt wurde.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns mit den unternehmensintern festgelegten Methoden und Verfahren zur Durchführung der Werthaltigkeitsprüfungen auseinandergesetzt. Auf Basis von Erläuterungen der Unternehmensführung sowie durch die Würdigung der relevanten Planungsrechnungen haben wir ein Verständnis über den bei der Allgeier SE implementierten Prozess zur Durchführung der Werthaltigkeitstests erlangt. Die zugrunde liegenden Bewertungsmodelle für die Ermittlung der Nutzungswerte der Geschäfts- oder Firmenwerte bei den jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden sowohl me-

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen

  • die gesonderte Nicht-Finanzielle Berichterstattung nach § 315b HGB,
  • den Vergütungsbericht nach § 162 AktG,
  • die Versicherung nach § 297 Abs. 2 Satz 4 HGB zum Konzernabschluss und die Versicherung nach § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum Konzernlagebericht.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts – ohne weitergehende Querverweise und externe Informationen –, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex zur Unternehmensführung sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen,

Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

  • beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte

durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem des IDW Qualitätsmanagementstandards: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022)) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
  • gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der bereitgestellten Datei "529900IQAYRZIGKOJL63-2023-12-31-de.zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022))

Sonstiger Sachverhalt – Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht – auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Niyazi Kanbur.

Düsseldorf, den 25. April 2024

LOHR + COMPANY GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Niyazi Kanbur Wirtschaftsprüfer

ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.

  • beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende bereitgestellte Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
  • beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen.
  • beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 13. Juni 2023 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 13. Juni 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2001 als Konzernabschlussprüfer der Allgeier SE, München, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Wir haben folgende zulässige Nichtprüfungsleistungen, die nicht im Konzernabschluss oder im Konzernlagebericht angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für die Konzernunternehmen erbracht:

  • Sonstige Leistungen, welche hauptsächlich die Durchführung von Due Diligence Prüfungen umfassen;
  • Sonstige Bestätigungsleistungen, welche insbesondere die Bestätigung der Einhaltung der Finanzkennzahlen gegenüber Kreditinstituten, die Ausstellung einer Softwarebescheinigung und die Prüfung des Vergütungsberichtes enthalten.

Maßnahmen per Umlaufbeschluss entschieden. Darüber hinaus gab es mehrere weitere Besprechungen und Abstimmungen mittels Telefon- oder Videokonferenz. In allen Sitzungen des Aufsichtsrats waren die Mitglieder des Vorstands anwesend. Zwischen den Sitzungen hat der Vorstand den Aufsichtsrat oder seinen Vorsitzenden regelmäßig über wesentliche Entwicklungen informiert und wesentliche Entscheidungen vorab mit dem Aufsichtsrat, insbesondere dem Vorsitzenden, abgestimmt.

Aus Sicht des Aufsichtsrats hat der Vorstand damit seine Berichts- und Informationspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr umfassend erfüllt und den Aufsichtsrat sowohl in den Aufsichtsratssitzungen als auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen laufend und umfassend über die Geschäftsentwicklung, die Lage der Gesellschaft und der Konzerngesellschaften und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungsausschuss, dessen Vorsitzender bis zu seinem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat am 13. Juni 2023 Herr Thies Eggers war. Seit dem Ausscheiden von Herrn Eggers umfasst der Prüfungsausschuss alle Mitglieder des Aufsichtsrats. Der Prüfungsausschuss hat regelmäßig im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen getagt.

grund der laufenden Information durch den Vorstand von der Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit sowie der Sinnhaftigkeit der Geschäftsführung durch den Vorstand überzeugen. Neben dominierenden Arbeitsthemen wie insbesondere in Bezug auf die Akquisitionstätigkeiten hat der Vorstand im abgelaufenen Geschäftsjahr auch die Organisation der Allgeier-Gruppe weiterentwickelt. Der Aufsichtsrat hat das in der Gesellschaft eingesetzte Risikomanagementsystem mit dem Vorstand erörtert und für ordnungsgemäß befunden.

Über seine Tätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 erstattet der Aufsichtsrat folgenden Bericht:

Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben umfassend wahrgenommen und die Geschäftsführung durch den Vorstand regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Dabei standen im Jahr 2023 aus Sicht des Aufsichtsrats neben den kontinuierlich behandelten Themen wie aktueller Geschäftsverlauf, Finanz- und Liquiditätslage, Akquisitionspipeline, Risikomanagement und Compliance vor allem folgende Aktivitäten im Vordergrund:

Soweit für einzelne Maßnahmen der Geschäftsführung die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, wurden diese nach jeweils rechtzeitiger Information und Vorlage durch den Vorstand vom Aufsichtsrat geprüft und die erforderliche Zustimmung erteilt. Der Aufsichtsrat kann damit feststellen, dass der Vorstand ihn umfassend in die Lage versetzt hat, die Arbeit des Vorstands laufend zu verfolgen. Dabei ist der Aufsichtsrat zu der Überzeugung gelangt, dass die Geschäftsführung durch den Vorstand in jeder Hinsicht die gesetzlichen Anforderungen erfüllt und keinen Anlass zu Beanstandungen durch den Aufsichtsrat gibt. Daneben hat der Aufsichtsrat wie jedes Jahr auch die Effizienz seiner eigenen Arbeit evaluiert. • strategische Fragen und Strukturierung der Gruppe, • die Genehmigung der Konzernplanung • die Corporate Governance und Integration innerhalb • das Risikomanagement, Compliance und Interne Revision • Themen im Zusammenhang mit der Abschlussprüfung Der Aufsichtsrat konnte sich im Geschäftsjahr 2023 bei den Beratungen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat und auf-

  • Strategische Ausrichtung der Allgeier-Gruppe;
  • Diskussion und Prüfung verschiedener Akquisitionsprojekte; Durchführung mehrerer Akquisitionen zur Verstärkung des Segments Enterprise IT: ShiftDigital Government Solutions GmbH, Bochum, als Ergänzung der publicplan; SDX AG, Frankfurt am Main;
  • Erweiterung des Vorstands der Allgeier SE um das Mitglied Moritz Genzel;
  • Finanz- und Liquiditätslage der Gruppe.

Im Geschäftsjahr 2023 ist der Aufsichtsrat zu zehn Sitzungen zusammengekommen. Die Sitzungen fanden als virtuelle Sitzungen und als Sitzungen in Persona statt. Dabei waren stets sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats anwesend. Neben den Sitzungen hat der Aufsichtsrat über Wesentliche Themen, mit denen sich der Aufsichtsrat bei seiner Arbeit innerhalb und außerhalb der Sitzungen im Zusammenspiel mit dem Vorstand beschäftigt hat, waren insbesondere:

  • der laufende aktuelle Geschäftsverlauf und die Performance der Gruppe jeweils im Vergleich zu der genehmigten Konzernplanung
  • die laufende Finanz- und Liquiditätslage
  • die Finanzierung und Kapitalstruktur des Konzerns
  • diverse Akquisitionsvorhaben
  • Führung der Segmente
  • der Gruppe
  • und den Nicht-Prüfungsleistungen sowie die Auswahl einer neuen Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft für die Abschlussprüfung 2024

Bericht des Aufsichtsrats der Allgeier SE für das Geschäftsjahr 2023

Sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrates waren zugleich auch Mitglieder des Prüfungsausschusses. In den Sitzungen des Aufsichtsrates wurden jeweils auch Themen des Prüfungsausschusses behandelt, insbesondere:

  • Unabhängigkeit des Abschlussprüfers
  • Prüfung und Beurteilung des Internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems sowie des Governance-Systems der Gesellschaft
  • Stand der Abschlussprüfung durch Austausch mit dem Abschlussprüfer über den Stand der Abschlussprüfung hinsichtlich besonderer Prüfungsschwerpunkte, eventueller Prüfungsprobleme sowie Zeitabläufe und Einhaltung
  • Nebenleistungen des Abschlussprüfers
  • Prüfung der vorgelegten Jahresabschlüsse und Konzernabschlüsse sowie der dazugehörigen Lageberichte
  • Erörterung dieser Berichte mit dem Abschlussprüfer in dessen Gegenwart

Am Jahresanfang 2023 bestand der Aufsichtsrat aus drei Mitgliedern. Am 08. März 2023 hat das Amtsgericht München auf Antrag des Vorstands Herrn Detlef Dinsel gemäß § 104 AktG in den Aufsichtsrat bestellt. Seitdem bestand der Aufsichtsrat aus vier Mitgliedern. Seit dem Ausscheiden des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Thies Eggers, aus dem Aufsichtsrat am 13. Juni 2023 besteht der Aufsichtsrat wieder aus drei Mitgliedern. In der Aufsichtsratssitzung vom 13. Juni 2023 hat der Aufsichtsrat Herrn Detlef Dinsel zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Allgeier SE und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 sowie die Lageberichte für die Allgeier SE und den Konzern hat die LOHR + COMPANY GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die genannten Unterlagen, die gesonderte Nichtfinanzielle Konzernerklärung gemäß § 315b HGB und die Prüfungsberichte der LOHR + COMPANY GmbH lagen dem Aufsichtsrat zur Prüfung vor. Der Aufsichtsrat hat alle vorgenannten Unterlagen und den Bericht der Abschlussprüfer in Vorbereitung auf die Sitzung vom 25. April 2024 durchgesehen und geprüft. Den Nachhaltigkeitsbericht (Nichtfinanzielle Konzernerklärung) hat der Aufsichtsrat eingesehen. In der Sitzung am 25. April 2024 wurden der Jahres- und der Konzernabschluss sowie die Prüfungsberichte in Gegenwart des Abschlussprüfers ausführlich erörtert. Der Abschlussprüfer hat in der Sitzung über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat kommt danach zu dem Ergebnis, dass der Jahresabschluss und der Konzernabschluss sowie die ent-

Carl Georg Dürschmidt Vorsitzender des Aufsichtsrats

sprechenden Lageberichte ordnungsgemäß entsprechend der für den jeweiligen Abschluss geltenden Regeln aufgestellt wurden und ein zutreffendes Bild der Finanz- und Ertragslage der Allgeier SE und des Konzerns darstellen. Auch die Durchsicht der Prüfungsberichte und die Erörterung mit den Abschlussprüfern führten zu keinen Beanstandungen oder Einwendungen des Aufsichtsrats. Nach eingehender Behandlung stimmt der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 25. April 2024 dem Ergebnis der Abschlussprüfer zu und billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023. Der Jahresabschluss ist damit zugleich festgestellt.

Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und allen Mitarbeitern der Allgeier-Gruppe für die erbrachten Leistungen im Geschäftsjahr 2023.

München, 25. April 2024 Der Aufsichtsrat der Allgeier SE

Impressum

Herausgeber

Allgeier SE Einsteinstraße 172 81677 München Bundesrepublik Deutschland Tel.: +49 (0)89 998421-0 Fax: +49 (0)89 998421-11 E-Mail: [email protected] www.allgeier.com

Registereintragung

Amtsgericht München, HRB 198543

Kontakt

Allgeier SE Investor Relations Tel.: +49 (0)89 998421-41 E-Mail: [email protected]

Die Allgeier Finanzberichte in deutscher und englischer Sprache können im Internet unter www.allgeier.com/de > Investor Relations > Finanzberichte und Publikationen geladen oder unter den nebenstehend genannten Kontaktdaten angefordert werden. Aktuelle Finanzinformationen finden Sie auf der www.allgeier.com/de/investor-relations

Allgeier Website in der Kategorie Investor Relations unter:

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15. August 2024
14. November 2024

Notizen

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