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DMG MORI AG

Investor Presentation May 31, 2024

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Investor Presentation

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MACHINING TRANSFORMATION

122. ordentliche Hauptversammlung

Rede des Vorstandsvorsitzenden Alfred Geißler 30. April 2024 // Es gilt das gesprochene Wort.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich freue mich sehr, Sie heute zur 122. ordentlichen Hauptversammlung der DMG MORI AKTIENGESELLSCHAFT begrüßen zu dürfen. Herzlich willkommen, auch im Namen meines Vorstandskollegen Herrn Hirotake Kobayashi. Danke, dass Sie unserer Einladung gefolgt und heute hier live bei unserer Hauptversammlung zugeschaltet sind. Für mich persönlich ist dies auch eine Premiere – ich freue mich sehr darüber, Ihnen heute als neuer Vorstandsvorsitzender einen Überblick über das abgelaufene Geschäftsjahr zu geben und ganz besonders auf den Austausch mit Ihnen dazu.

2023 war ein Jahr mit Veränderungen und gleichzeitig mit Stabilität und Kontinuität. Ein Jahr mit Herausforderungen – aber auch mit vielen Chancen. Gemeinsam, als Team, haben wir bei der DMG MORI AG die Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Wir sind noch stärker zusammengewachsen, haben unsere Marktposition gefestigt und uns weiter konsequent auf die Zukunft ausgerichtet.

Nun zur Entwicklung der Branche, dann im Detail zu unseren Kennzahlen:

Der weltweite Markt für Werkzeugmaschinen stand 2023 erneut vor großen Herausforderungen. Der Krieg in der Ukraine, die geopolitischen Konflikte, die mehrfachen Zinsanhebungen sowie weiterhin hohe Rohstoff- und Energiekosten bremsten die Nachfrage nach Investitionsgütern insbesondere in der zweiten Jahreshälfte. Nach vorläufigen Angaben des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW) und des britischen Wirtschaftsforschungsinstituts Oxford Economics reduzierte sich der Weltverbrauch 2023 erstmals wieder seit dem Corona-Jahr 2020 um -2,0% auf 78,8 MRD € (2022: 80,4 MRD €).

Unter diesen nach wie vor erschwerten Markt- und Rahmenbedingungen entwickelte sich die DMG MORI AG stabil. Der Auftragseingang betrug 2.583,6 MIO € (Vorjahr: 2.904,2 MIO €). Der Umsatz erhöhte sich um +6% auf 2.498,6 MIO € (Vorjahr: 2.365,7 MIO €). Hierzu trug insbesondere die starke Entwicklung im Inland mit +15% bei.

Der Auftragsbestand belief sich zum 31. Dezember 2023 auf 1.535,5 MIO € (31.12.2022: 1.613,4 MIO €). Daraus ergibt sich bei den "Werkzeugmaschinen" eine rechnerische Reichweite von durchschnittlich ca. acht Monaten – eine gute Basis für das laufende Geschäftsjahr.

Die Ertragslage entwickelte sich positiv, insbesondere aufgrund unserer konsequenten Umsetzung von Kosteneffizienzmaßnahmen: Das EBITDA betrug 300,5 MIO € (Vorjahr: 297,8 MIO €). Das EBIT lag mit 220,0 MIO € leicht über dem Vorjahresniveau (216,5 MIO €). Die EBIT-Marge betrug 8,8% (Vorjahr: 9,2%). Das EBT stieg auf 228,8 MIO € (Vorjahr: 216,2 MIO €). Das EAT verbesserte sich auf 163,2 MIO € (Vorjahr: 153,4 MIO €). Der Free Cashflow betrug 93,5 MIO € (Vorjahr: 171,7 MIO €).

Die Bilanzsumme verringerte sich zum 31. Dezember 2023 auf 2.767,7 MIO € (Vorjahr: 2.826,5 MIO €). Das Eigenkapital verminderte sich um -2,8% auf 1.382,2 MIO € (Vorjahr: 1.422,5 MIO €). Die Eigenkapitalquote betrug 49,9% (Vorjahr: 50,3%).

Das Net Working Capital belief sich auf 415,1 MIO € (Vorjahr: 292,6 MIO €). Die erhaltenen Anzahlungen verminderten sich bei einem reduzierten Auftragseingang auf 355,4 MIO € (Vorjahr: 433,6 MIO €). Die Vorräte stiegen auf 782,0 MIO € (Vorjahr: 686,3 MIO €). Die unfertigen Erzeugnisse erhöhten sich auf 163,6 MIO € (Vorjahr: 151,7 MIO €) und die fertigen Erzeugnisse auf 283,9 MIO € (165,9 MIO €). Die flüssigen Mittel betrugen zum Bilanzstichtag 158,7 MIO € (Vorjahr: 177,4 MIO €). Die DMG MORI AG verfügt über ausreichend finanzielle Mittel.

Die Aktie der DMG MORI AG startete mit einem Kurs von 42,00 € in das Börsenjahr 2023 und schloss am 29. Dezember 2023 mit 43,70 €. Im Jahresverlauf entwickelte sich die Aktie stabil und bestätigte sich als solides Investment. Aktuell notiert unsere Aktie bei 44,30 €. Die Marktkapitalisierung belief sich zum 29.12.2023 auf 3,44 MRD €.

Das Ergebnis je Aktie beträgt 1,95 €. Aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags schüttet die DMG MORI AG seit dem Geschäftsjahr 2016 keine Dividende mehr aus. Stattdessen hat sich die DMG MORI Europe Holding GmbH verpflichtet, für jedes volle Geschäftsjahr einen Ausgleich in Höhe von 1,17 € brutto je Aktie an die außenstehenden Aktionäre zu zahlen.

So viel zu den Zahlen des DMG MORI AG-Konzerns. Lassen Sie mich nun kurz auf den Einzelabschluss der DMG MORI AG eingehen:

Die DMG MORI AKTIENGESELLSCHAFT hat Management- und Holdingfunktionen. Das Ergebnis beruht im Wesentlichen auf den Erträgen aus den inländischen Tochtergesellschaften. Aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags wird das Ergebnis nach Steuern in Höhe von 147,5 MIO € an die DMG MORI Europe Holding GmbH abgeführt. Weitere Einzelheiten zum Geschäftsjahr 2023 können Sie auch unserem Geschäftsbericht entnehmen. Erläuternde Angaben nach den §§ 289 Abs. 4 und Abs. 5 sowie nach § 315 Abs. 4 HGB hat Ihnen der Vorstand im Lage- und im Konzernlagebericht vorgelegt. Sämtliche Berichte sind über das Internet allgemein zugänglich.

Sehr verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, an dieser Stelle möchte ich Ihnen zwei Punkte auf der heutigen Tagesordnung näher erläutern. Unter Tagesordnungspunkt 4 bitten wir Sie heute, das bestehende genehmigte Kapital aufzuheben, ein neues genehmigtes Kapital zu schaffen und einer entsprechenden Satzungsänderung zuzustimmen. Das aktuell noch vorhandene genehmigte Kapital läuft zum 9. Mai 2024 aus. Auch in Zukunft möchten wir schnell und flexibel auf Geschäftschancen reagieren können. Sollte eine strategische Option einen Finanzierungsbedarf mit sich bringen, können wir diese durch das genehmigte Kapital schnell nutzen. Konkrete Pläne bestehen derzeit nicht. Weitere Details zu Punkt 4 finden Sie im Bericht des Vorstands, der im Internet mit der Einladung zur 122. Hauptversammlung veröffentlicht wurde.

Unter Tagesordnungspunkt 8 bitten wir Sie heute erstmals um Zustimmung zur Beauftragung des Abschlussprüfers für den Nachhaltigkeitsbericht 2024. Die DMG MORI AG fällt unter die Berichtspflicht der am 5. Januar 2023 in Kraft getretenen EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Reporting Directive – kurz CSRD – und muss entsprechend erstmalig für das laufende Geschäftsjahr eine Nachhaltigkeitsberichterstattung nach der EU-Richtlinie erstellen. Diese verpflichtet Unternehmen dazu, über ihre Aktivitäten in Bezug auf Umwelt, Mitarbeiter und Gesellschaft sowie Governance zu berichten. Hierzu gehören die Auswirkungen des Geschäftsbetriebs auf Mensch und Umwelt sowie die Auswirkungen von möglichen äußeren Einflüssen auf das Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit. Ziel ist eine transparente, standardisierte und datengestützte Berichtserstattung sicherzustellen. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung muss mit begrenzter Sicherheit von einem akkreditierten, unabhängigen Prüfer geprüft werden.

Verehrte Aktionärinnen, verehrte Aktionäre. Die Zahlen spiegeln deutlich unsere stabile, positive Entwicklung wider. Hinzu kommt: Wir haben weiter gezielt in unsere Produktionswerke investiert und zahlreiche Maßnahmen für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit umgesetzt. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte beliefen sich plangemäß auf 118,0 MIO € (Vorjahr: 118,5 MIO €). Die Investitionen in Finanzanlagen lagen bei 5,7 MIO € (Vorjahr: 0,9 MIO €). Damit betrugen die Investitionen insgesamt 123,7 MIO € (Vorjahr: 119,4 MIO €).

Einige Beispiele aus dem Berichtsjahr:

Im Oktober 2023 haben wir an unserem Produktionsstandort in Pleszew (Polen) ein neues Components Center in Betrieb genommen. Auf einer Fläche von rund 5.200 m² stellen wir hier mechanische Komponenten und Baugruppen zur Versorgung unserer europäischen Produktionsstandorte her.

An unserem Produktionsstandort in Seebach haben wir im Rahmen der Hausausstellung im November 2023 das neue Ausbildungszentrum mit einer Fläche von rund 1.000 m² eröffnet. Zeitgleich haben wir eine neue Produktionslinie, die sogenannte FlowLine, in Betrieb genommen. Auf 30 fahrerlosen Transportsystemen werden hier seit Januar 2024 unter anderem die DMU 50 3rd Generation und die DMU 40 gebaut. Im Vergleich zur vorigen Produktionslinie ermöglicht die FlowLine eine Steigerung der Produktivität von bis zu 30% sowie eine Reduzierung der Durchlaufzeiten um ca. 40%.

An unserem Standort in Tortona (Italien) haben wir die Erweiterung und Modernisierung des Produktionsbereichs fortgeführt. Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir den Bau der neuen Montagehalle und die Implementierung eines hochmodernen Montagekonzepts auf Basis fahrerloser Transportsysteme (AGV) für eine effiziente und zugleich flexible Montage fertigstellen.

Darüber hinaus investierten wir weiter in die autarke, nachhaltige Stromversorgung unserer Produktionswerke an den Standorten Pfronten, Seebach und Stipshausen durch die Installation von neuen PV-Anlagen. Damit konnten wir den Autarkiegrad dieser Standorte nochmals deutlich erhöhen.

Im Berichtsjahr haben wir zudem unser Produktionsnetzwerk durch den Bauabschluss und Produktionsstart des neuen Werks in Pinghu nahe Shanghai (China) erweitert, wo wir Werkzeugmaschinen für den lokalen Markt in China produzieren wollen.

Unser ERP-Projekt "GLOBE – Global One Business Excellence" zur Standardisierung und Optimierung von Systemen und Prozessen haben wir weiter vorangetrieben.

Auch personell haben wir uns im Berichtsjahr weiter verstärkt: Am 31. Dezember 2023 waren 7.515 Mitarbeiter, davon 294 Auszubildende, im Konzern beschäftigt (Vorjahr: 7.266 Mitarbeiter, davon 237 Auszubildende). Die Anzahl der Mitarbeiter erhöhte sich um 249. Der Personalaufwand belief sich auf 632,0 MIO € (Vorjahr: 566,3 MIO €). Die Personalquote betrug 24,4% (Vorjahr: 23,6%).

Zusammen mit der DMG MORI COMPANY LIMITED sind über 13.000 Mitarbeiter täglich für unsere über 100.000 Kunden auf der ganzen Welt im Einsatz. DMG MORI ist in 43 Ländern aktiv, mit 116 Vertriebs- und Servicestandorten, davon 17 Produktionswerke. Neu im Produktionsnetzwerk unserer Global One Company ist neben Pinghu auch ein Werk in Nagaoka, Japan, mit dem wir uns die Technologie Bohren erschließen.

Unser Budget für Forschung und Entwicklung halten wir stabil auf einem hohen Niveau. Die Aufwendungen stiegen leicht auf 84,3 MIO € (Vorjahr: 77,0 MIO €). Im Berichtsjahr präsentierten wir als Global One Company 30 Innovationen – davon 9 Weltpremieren mit dem Fokus auf Prozessintegration, 2 Automationsprodukte, 5 digitale Innovationen, 4 Technologiezyklen, 4 DMG MORI Components sowie 6 Innovationen für einen geringeren Energieverbrauch unserer Maschinen.

Den sich verändernden, steigenden Kundenanforderungen in diesem herausfordernden Marktumfeld begegnet DMG MORI mit der "Machining Transformation" (MX)-Strategie. Diese haben wir eindrucksvoll auf der EMO Hannover im September auf rund 9.000 m² in unserer "DMG MORI City – The Home of Technology" präsentiert.

122. ordentliche Hauptversammlung // Rede des Vorstandsvorsitzenden Alfred Geißler

MX basiert auf den vier Säulen Prozessintegration, Automation, Digitale Transformation (DX) und Grüne Transformation (GX). Durch eine möglichst enge Verzahnung dieser vier Säulen bieten wir unseren Kunden passgenaue Lösungen für eine moderne, nachhaltige und effiziente Fertigung.

Durch Prozessintegration – das heißt die Integration mehrerer Technologien wie Drehen, Fräsen, Schleifen und Additive Manufacturing in eine Drehoder Fräsmaschine – können hochkomplexe Werkstücke auf nur einer Maschine gefertigt werden, anstatt auf mehreren Maschinen. Ziel ist, die Anzahl der Maschinen und dafür notwendigen Bediener zu reduzieren, die Bediener von einfachen Einrichtungsarbeiten zu befreien, Rüstzeiten zu verkürzen, Ressourcen zu sparen und so die Produktivität zu steigern sowie CO2 -Emissionen zu senken.

Verstärkt werden diese Vorteile insbesondere durch die Kombination der Werkzeugmaschine mit Automation und digitalen Tools. Wir bieten für nahezu jede DMG MORI-Maschine bzw. jeden Anwendungsfall eine Standard- oder kundenspezifische Automationslösung. So lassen sich die vorhandenen Ressourcen optimal und nachhaltig nutzen.

Diese Wettbewerbsvorteile einer automatisierten, prozessintegrierten Werkzeugmaschine wollen wir mit digitalen Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiter steigern – von CAD-CAM-Lösungen und Postprozessoren bis hin zur Simulation mit dem DMG MORI Digital Twin sowie der vereinfachten Programmierung durch die DMG MORI Technologiezyklen.

Ermöglicht wird dies durch eine ganzheitliche und herstellerunabhängige Vernetzung aller Maschinen und Prozesse im Zusammenwirken von CELOS X und CELOS Xchange. CELOS X ist ein digitales und datenbasiertes Ökosystem für die integrierte Verwaltung, Planung, Steuerung, Bedienung, Überwachung und Interoperation von Maschinen, Automationslösungen, Abläufen und Prozessen im industriellen Fertigungsumfeld. Mit CELOS Xperience liegt unser Fokus auf Einfachheit in der Bedienung und einheitlichen Oberflächen sowie einer optimierten Energieeffizienz.

CELOS Xchange bietet eine Datendrehscheibe zum Speichern, Analysieren und Austauschen von Fertigungsdaten in globalen Produktionsketten.

Zusammengefasst: Mit Prozessintegration, Automation und der digitalen Transformation steigern wir Produktivität und schonen Ressourcen. Damit sind diese drei Säulen elementare Bestandteile der Grünen Transformation (GX). Unter GX fassen wir unsere Maßnahmen zur Nachhaltigkeit zusammen. Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Bereits bei der Entwicklung unserer Produkte achten wir auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

Im späteren Betrieb beim Kunden erhöhen wir mit unseren GREENMODE Maßnahmen konsequent die Energie- und Ressourceneffizienz unserer Maschinen (Scope 3 Downstream). Durch den Einsatz innovativer Hard- und Softwarekomponenten sind Energieeinsparungen von über 30% im Betrieb unserer Werkzeugmaschinen möglich.

122. ordentliche Hauptversammlung // Rede des Vorstandsvorsitzenden Alfred Geißler

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, kommen wir nun zum aktuellen Geschäftsjahr. 2024 bleibt anspruchsvoll und steht weiterhin im Zeichen hoher Volatilität – geprägt durch hohe Rohstoff- und Energiekosten, hohe Zinsen und die Auswirkungen der Inflation und des Krieges in der Ukraine sowie der geopolitischen Konflikte. Die aktuelle Lage macht es unerlässlich, nachhaltig zu wirtschaften und die Effizienz zu maximieren – insbesondere durch Prozessintegration und Automation. Dass wir mit unserer MX-Strategie bestens auf die Bedürfnisse unserer Kunden ausgerichtet sind, bestätigen uns die stabilen Zahlen im 1. Quartal 2024 und unser erfolgreiches Open House in Pfronten. Über 6.000 Fachbesucher besuchten unsere traditionelle Hausausstellung und zeigten besonders großes Interesse an unserem hohen Grad an Prozessintegration und ganzheitlichen Automationslösungen.

Zu den Kennzahlen im 1. Quartal 2024 im Detail:

Die Stabilisierung der Preise für Rohstoffe und Energie sowie der Rückgang der Inflationsraten setzten sich zu Jahresbeginn erfreulicherweise fort. Die Nachfrage nach Investitionsgütern blieb jedoch aufgrund der anhaltenden geopolitischen Konflikte und der gestrafften Geldpolitik weiterhin verhalten.

Die DMG MORI AG erzielte in diesem weiterhin schwierigen Marktumfeld im 1. Quartal einen Auftragseingang von 658,2 MIO €. Damit blieben die Bestellungen zwar deutlich unter dem hohen Niveau des Vorjahres (-16%; Vorjahr: 787,4 MIO €), lagen jedoch merkbar über den beiden direkten Vorquartalen.

Der Umsatz reduzierte sich leicht auf 551,5 MIO € (-6%; Vorjahr: 586,2 MIO €). Die Exportquote betrug 60% (Vorjahr: 63%).

Die Ertragslage war im 1. Quartal geprägt von einem Sondereffekt: Wie Sie wissen, hatte die DMG MORI AG unmittelbar nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine alle Hebel in Bewegung gesetzt, um unsere Aktivitäten in Russland unmittelbar und konsequent einzustellen. Unser Werk in Ulyanovsk hatte die Produktion vollständig eingestellt und wurde konserviert, um unsere Technologien zu schützen. Durch ein am 19. Februar 2024 veröffentlichtes Dekret hat die Russische Föderation nun jedoch unsere Beteiligung an der Ulyanovsk Machine Tools in Russland unter staatliche Kontrolle gebracht. Die DMG MORI AG hat damit die Möglichkeit der Kontrolle über die Gesellschaft verloren. Die Kontrollübernahme ist gemäß dem Dekret zunächst vorläufig. Wir gehen allerdings davon aus, dass die Entscheidung der russischen Regierung final ist und eine vollständige Enteignung folgen wird.

Für unsere Direktinvestition im Ausland besteht eine Investitionsgarantie durch die Bundesrepublik Deutschland. Derzeit machen wir daraus Entschädigungsansprüche für den eingetretenen Kontrollverlust geltend.

Aufgrund des Kontrollverlusts über unsere Produktionsgesellschaft in Ulyanovsk und der daraus resultierenden Ausbuchung der Vermögenswerte und Schulden der Gesellschaft zum 19. Februar 2024, ergab sich im 1. Quartal ein Sondereffekt in Höhe von -91,8 MIO €.

Unter Berücksichtigung dieses Sondereffekts entwickelte sich die Ertragslage wie folgt: Das EBITDA betrug -25,8 MIO €. Das EBIT lag bei -44,2 MIO €. Das EBT lag bei -42,0 MIO € (Vorjahr: 45,2 MIO €). Das EAT lag bei -56,5 MIO € (Vorjahr: 32,0 MIO €).

Die operative Ertragslage dagegen – ohne Berücksichtigung der Auswirkungen aus den Ereignissen in Russland – entwickelte sich stabil. Das operative EBITDA erhöhte sich auf 66,0 MIO € (Vorjahr: 62,0 MIO €). Das operative EBIT erreichte 47,6 MIO € (Vorjahr: 44,2 MIO €). Die operative EBIT-Marge verbesserte sich auf 8,6% (Vorjahr: 7,5%).

Die Finanzlage entwickelte sich plangemäß und war nicht von dem Kontrollverlust über die Ulyanovsk Machine Tools ooo beeinflusst. Der Free Cashflow war im 1. Quartal positiv mit 5,0 MIO € (Vorjahr: 33,3 MIO €).

1st QUARTER 2024: STABLE START TO THE YEAR
Order intake Sales revenues Free cash
flow
€ 658.2 million € 551.5 million € 5.0 million
EBIT Z
Operating EBIT*
Operating EBIT* margin
€ -44.2 million € 47.6 million 8.6%
3 0th APRIL 2024 122 n d ANNUAL GENERAL MEETING *Operating EBIT:
without one-time effect
from situation in Russia

Zusammengefasst lässt sich sagen: Operativ konnten wir das 1. Quartal 2024 in dem weiterhin schwierigen Marktumfeld äußerst stabil abschließen, sodass wir grundsätzlich unsere Prognosen für das Gesamtjahr bestätigen. Der Auftragseingang soll unverändert bei rund 2,3 MRD € liegen. Der Umsatz soll weiterhin rund 2,4 MRD € betragen. Beim operativen EBIT gehen wir weiterhin von rund 200 MIO € aus. Hierin sind die Auswirkungen des Sondereffekts sowie einer möglichen Entschädigung aus der Investitionsgarantie, deren Höhe derzeit nicht abschätzbar ist, nicht berücksichtigt. Der Free Cashflow soll unverändert rund 150 MIO € erreichen.

Wir blicken zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2024. Wir haben ein hohes Maß an Resilienz und Innovationskraft, ein diversifiziertes Produktportfolio sowie ein starkes Netzwerk zu Kunden, Partnern und Lieferanten. Als Global One Company werden wir noch stärker Synergien nutzen.

Positive Impulse erwarten wir auch von der AMB in Stuttgart (10.-14.09.2024). Auf dieser bedeutenden Leitmesse werden wir sechs Weltpremieren präsentieren. Zudem stehen gleich drei neue Lösungen für mehr Nachhaltigkeit und vier Digitalisierungsangebote im Fokus. Unser Blick ist und bleibt fest auf die Zukunft gerichtet und wir arbeiten hart dafür, unsere ambitionierten Ziele auch in diesem Jahr zu erreichen.

Liebe Eigentümerinnen und Eigentümer, ich bedanke mich herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.

Alfred Geißler Vorstandsvorsitzender 30. April 2024

www.dmgmori.com

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